Ferlost! 5 Pig. 11 irlsruhe ellen —— oll. rdienſt, ille Be⸗ Stellg. nicht unter die Ge⸗ 420 — 1121 gegen abſolut Sicherh. igeb. u. Geſch. — ä— cherheit ugebote an die 5 göbb⸗ Zinſen. Dame die ſich h. tätig Durche ache. 8 78 an 484 4 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—, Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19%½0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Kontv Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Neue N annheimer 8 1 Mannheimer General Anzeiger Einzelpreis 70 Mf. Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. J.„ Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Jilm Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Maunheimer Neiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilczeitung Abend⸗Ausgabe . Dienstag, 2. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 404 Eine Viertelmillion Wahlkampf ⸗Verſammlunge Eine Veberſicht über das Verſammlungsprogramm der Parteien Die polniſche Hafenfrage Eine Note Danzigs an den Völkerbundskommiſſar Worte⸗Trommelfeuer Telegraphiſche Meldung Berlin, 2. September. Wir ſind mitten im Wahlkampf. Die Parteien haben ihre Kandidaten zum größten Teil bereits nominiert und ihre Wahlprogramme, die allerdings während des Kampfes leicht noch dieſe oder jene Aenderung erfahren können, formuliert. Die erſten großen programmatiſchen Wahlverſammlungen haben Nereits ſtattgefunden. In immer dichterer Folge wird nun eine Wahlverſammlung die andere jagen. Die größte Zahl der Wahlverſammlungen wollen— wenigſtens nach ihren Ankündigungen— in dieſem Wahlkampf die Kommuniſten veranſtalten. Sie behaupten, daß ſie diesmal mehr als 10000 0 Wahlverſammlungen organiſieren werden. Das iſt faſt doppelt ſo viel wie im letzten Wahl⸗ kampf und faſt ſo viel wie die übrigen Parteien zuſammen.. g Man muß dieſer Ankündigung ſkeptiſch gegenüber⸗ ſtehen. Eine ſo gewaltige Zahl von Wahlverſamm⸗ lungen erfordert in erſter Linie außerordentlich große Geldmittel. Nun gilt im Augenblick die finanzielle Lage der kommuniſtiſchen Partei nicht weniger als roſig. des kommuniſtiſchen Zentralorgaus, der„Roten Fahne“. Man weiß, daß die„Rote Hilfe“ ihre Zah⸗ lungen im weſentlichen bereits eingeſtellt hat und kaum noch die notwendigſten Unterſtützungen zahlen kann. Auch die Parteikaſſe ſelbſt dürfte ziemlich leer ſein. Die Frage iſt alſo, wieviel Mittel die Kom⸗ muniſtiſche Internationale der deutſchen Tochterpar⸗ tei zur Verfügung ſtelln kann. Aber auch hier darf man die Erwartungen nicht allzu hoch ſpannen, denn auch in Rußland iſt zur Zeit das Geld knapper denn je. Die Zahl von 100 000 Wahlverſammlungen ſtellt alſo wohl eine ſuggeſtive Uebertreibung dar. Aller⸗ dings darf man nicht vergeſſen, daß die Kommuniſten mit außerordentlicher Intenſität in den Betrie⸗ ben ſelber arbeiten und dort kleine Vahlverſammlungen abhalten. Wenn man dieſe mit in die Zahl der Wahlverſammlungen ein⸗ rechnet, kann in der Tat vielleicht die Ziffer von über 100 000 Verſammlungen erreicht werden. An zweiter Stelle dürften die Sozialdemo⸗ kraten ſtehen. Die ſozialdemokratiſche Parteilei⸗ tung verfügt über einen ſo gut funktionierenden Apparat, daß ſie es nicht nötig hat, von der Zentrale aus einen Organiſationsplan für den Wahlkampf aufzuſtellen, ſoweit die Veranſtaltung von Verſamm⸗ lungen in Frage kommt. Das übernehmen die ein⸗ zelnen Wahlkreisorganiſationen ſelbſtändig. Sie er⸗ halten lediglich die notwendigen Programmdirektiven und Wahlparolen, ſowie die taktiſchen Anweiſungen aus der Parteizentrale. Auch die ſozialdemokratiſche Partei dürfte es in dieſem Wahlkampf, in dem für ſie verhältnismäßig viel auf dem Spiel ſteht, auf min⸗ Abeſten. 50 000 Verſammlungen bringen. An dritter Stelle ſtehen die Nationalſozia⸗ liſten. Sie haben offiziell angekündigt, daß ſie mindeſtens 34000 Verſammlungen abhalten werden. Da hier die Organiſation noch an wenigen Punkten konzentriert iſt und im weſentlichen von Hitler und Göbbels geleitet wird, dürfte dieſe Ziffer, wenn ſie auch etwas agitatoriſch übertrieben iſt, im weſentlichen ſtimmen, zumal die National⸗ ſozialiſten diesmal mit ganz beſonderem Eifer ihren Wahlkampf auf dem flachen Lande aus⸗ tragen wollen R Dieſe drei Parteien zuſammen würden alſo be⸗ reits mindeſtens 184000 Wahlverſamm⸗ lungen abhalten. Rechnet man dazu noch 15 000 ahlverſammlungen für die Deutſchnatio⸗ nalen unter Führung von Hugenberg, die allein in Berlin 300 Verſammlungen abhalten wollen, mindeſtens ebenſoviel Verſammlungen für die Deutſche Volkspartei und etwa 20 000 für das Zentrum, ſo ergeben ſich weitere 50 000 Ver⸗ ſammlungen. Hierzu kommen ſchließlich noch etwa 5000 Verſammlungen der Staatspartei und die Verſammlungen der übrigen kleineren Parteien, Ale auch insgeſamt auf etwa 15 bis 20 000 geſchätzt erden müſſen, ſo werden wir insgeſamt mit einer Viertelmillion Wahlverſamm⸗ lungen zu rechnen haben.— Ein Zeichen für die außerordentliche Intenſität und Härte, mit der der Wahlkampf diesmal durchgeführt wird. Man kennt die Schwierigkeiten Telegraphiſche Meldung g Danzig, 2. Sept. Die Antwort Danzigs auf die polniſche Stellung⸗ nahme zu der Danziger Note in der Frage des Kon⸗ kurrenzhafens Gdingen iſt geſtern dem Hohen Kom⸗ miſſar des Völkerbundes zugeleitet worden. Die Note ſetzt ſich im einzelnen mit den polniſchen Be⸗ hauptungen auseinander und führt insbeſondere den Beweis, daß die polniſche Theſe von der Notwendig⸗ keit zweier Häfen für den Außenhandel Polens nicht zu halten iſt. In der Danziger Antwort wird eine Außenhandelskalkulation für Polen aufgeſtellt, aus der hervorgeht, daß dieſer Außenhandel im Höchſt⸗ falle 11 Millionen erreichen kann, während das Faſſungsvermögen des Danziger Hafens 12 Mil ⸗ lionen mindeſteus betrage, und das von Gdin⸗ gen nach den polniſchen Plänen auf 15 Millionen Tonnen gebracht werden ſoll. Es beſtehe auch keine Ausſicht, daß der ſeewärtige Verkehrs Polens in Zukunft eine Steigerung er⸗ fahre. Im Gegenteil ſei anzunehmen, daß die pol⸗ niſche Ausfuhr immer mehr über die Landgrenzen geht, je mehr Handelsverträge mit den europäiſchen Staaten abgeſchloſſen werden. Polen habe den Charakter eines Binnen handelsſtaates. Die Danziger Note geht dann noch auf die Be⸗ hauptung Polens, daß der Danziger Antrag auf Entſcheidung durch den Hohen Kommiſſar einen Ein⸗ griff in die polniſche Souveränität bedeute, ein und ſtellt feſt, daß Polens Verhalten weder mit dem Begriff des Fair play, noch mit dem Rechtsſtandpunkt vereinbar ſei. Danzig verlange nur die Durchführung einer Entſcheidung des Völkerbundskommiſſars. Dagegen bedeute das Verhalten Polens einen Vorſtoß gegen die wirt⸗ ſchaftliche und politiſche Selbſtändigkeit Danzigs. Der Antrag Danzigs, Polen zur Innehaltung der vertraglichen Verpflichtungen einer vollen Aus⸗ nützung des Danziger Hafens zu veranlaſſen, wird daher im vollen Umfange aufrechterhalten. Verhaftung eines Deutſchen in Polen Telegraphiſche Meldung Danzig, 2. Sept. Nach einer amtlichen Mitteilung iſt am Sonntag der Danziger Staatsangehörige Theodor Su⸗ kowſki von der polniſchen Polizei auf dem Bahn⸗ hof in Dirſchau in dem Augenblick, als er mit ſeiner Frau nach Danzig fahren wollte, verhaftet worden. Ueber die Gründe der Verhaftung des Sukowfki wurden Angaben nicht gemacht. Der Senat hat die auswärtige Vertretung Polens in Danzig gebeten, den Sachverhalt aufzuklären und möglichſt eine um⸗ gehende Freilaſſung des Verhafteten zu erwirken. „Mißverſtändnis“ bei den Nationalſozialiſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Sept. Adolf Hitler iſt geſtern in aller Frühe aus München in Berlin eingetroffen, um in den ſchwe⸗ ren Konflikt einzugreifen, der ſich zwiſchen den Sturmabteilungen und der politiſchen Leitung ent⸗ ſpann und der ſeinen draſtiſchen Ausdruck in dem Ueberfall auf das Büro des Dr. Goeb⸗ bels gefunden hat. Die polizeilichen Er⸗ mittlungen haben inzwiſchen beſtätigt, daß die blutige Schlägerei nicht, wie es anfänglich von der Gauleitung dargeſtellt worden iſt, von den ſogenann⸗ ten„revolutionären Nationalſozialiſten“ Straſſer⸗ ſcher Richtung inſzeniert wurde, ſondern zwiſchen Angehörigen der Sturmabtetlungen und der Schutz⸗ garde des Dr. Goebbels ſich abgeſpielt hat. Die Schutzſtaffelwache, die aus fünf Mann be⸗ ſtand, iſt von der Ueberzahl der Angreifer durch Stuhlbeine, Gummiknüppel und Stahlruten in ern⸗ ſter Weiſe mißhandelt worden. Die 20 Attentäter werden durch den Schnellrichter abgeurteilt werden. Ein Verfahren wegen Hausfriedensbruch und Sachbeſchädigung haben ſie indes nicht zu er⸗ warten, weil die Partei, um dieſe peinlichen inter⸗ nen Vorkommniſſe nicht vor Gericht aufrollen zu müſſen, auf einen Antrag verzichtet hat. Im übrigen ſcheint es, daß bereits Verhandlun⸗ gen eingeleitet wurden, um die Sturmabteilungen durch beſondere Zuſicherungen zu beſänftigen. Dar⸗ auf läßt auch eine Erklärung des Hauptmanns Stennes ſchließen, der dem„Lokal⸗Anzei⸗ ger“ zufolge der polizeilichen Darſtellung gegen⸗ über erklären läßt, es könne von einer„Meuterei“ keine Rede ſein. Nach der höchſt eigenartigen Be⸗ hauptung des Führers der S..⸗Leute habe es ſich um ein„Mißverſtänd nis“ gehandelt. Eine Dienſtſtelle der Nationalſozialiſtiſchen Partei, die dazu nicht befugt geweſen ſei, habe der Wachtabtei⸗ lung Befehle gegeben, die den Aufträgen, die der Ab⸗ löſungsabteilung erteilt worden find, zu wider⸗ liefen. Da beide Abteilungen der Ueberzeugung geweſen waren, die ihnen erteilten Weiſungen un⸗ bedingt durchführen zu müſſen, ſeien ſie auf⸗ einander geprallt. Das müſſe eher als ein Beweis der unbedingten Diſziplin inner⸗ halb der Partei angeſehen werden. Hitler als Schiedsrichter Drahtbericht unſeres Berliner Büros [E! Berlin, 2. Sept. Im Kriegervereinshaus hat dann Hitler geſtern verſucht, den Streit zwiſchen den nationalſozialiſti⸗ ſchen Sturmabteilungen und der Berliner Gaulei⸗ tung zu ſchlichten. Die fünf Standarten der Ber⸗ liner.A. hatten vor dem Beginn der allgemeinen Wahlverſammlung Sonderberatungen abgehalten. Sie marſchierten geſchloſſen an. Der„Vorwärts“, der ſich offenbar durch einen Horchpoſten über die Vorgänge im Verſammlungslokal hat unterrichten laſſen, weiß mitzuteilen, daß Hitler den verſammelten S..⸗Leuten in einer kurzen Anſprache verſichert habe, die Differenzen würden in ihrem Sinn bereinigt werden. Ein Be⸗ fehl über den Inhalt der Einigung werde noch im Lauf des heutigen Tages herauskommen. Zwei Tage Wahlarbeit ſeien durch den Streit verſäumt worden und müßten in zwei Nächten nachgeholt werden. Nach Hitler ſprach Dr. Goebbels, der gleich⸗ falls aufforderte, alle Kräfte zuſammenzufaſſen. Das Schlußwort hatte der Führer der Sturmabteilung Oſt, Sten nes. Ueber die Einigung verlautet, daß die Forderung der Sturmabteilung auf Bezahlung bewilligt worden ſei. Immer nach dem„Vor⸗ wärts“, dem wir die Verantwortung für ſeinen Bericht überlaſſen müſſen, würden die Berliner Ab⸗ geordneten der Nationalſozialiſten in Zukunft ange⸗ halten ſein, von ihren Diäten 300/ an die Sturm⸗ abteilungen abzuführen, was alſo im Grunde einer Geldſtrafe gleichkäme. Die„Rote Fahne“ behauptet, daß der oberſte Sturmabteilungsführer, Hauptmann von Pfef⸗ fer, von Hitler abgeſetzt worden ſei und daß Hitler ſelbſt die Leitung der.A. übernehmen werde. Wäh⸗ rend der Dauer der Verſammlung war das Krieger⸗ vereinshaus von einem ſtarken Polizeiaufgebot um⸗ ſtellt. Bezeichnend iſt übrigens, daß in den Straßen Berlins Handzettel der„oppoſitionellen S..⸗ Leute vom Sturm 9“ verteilt werden, in denen es heißt:„Wir ſtimmen nicht in allen Fragen mit den Kommuniſten überein, aber wir werden ihnen dennoch unſere Stimmen geben, weil wir glauben, daß ſie eine ehrliche Arbeiterpartei ſind.“ Reichswehr und„Manövergäßte Zum Fall Amlinger Von unterrichteter Seite wird uns aus Berlin geſchrieben: Generaloberſt Heye hat nun von der Reichs⸗ regierung die Erlaubnis erhalten, ſein Rücktritts⸗ geſuch für Ende November einzureichen. Bei dieſer Gelegenheit verſicherten die zuſtändigen Stellen noch⸗ mals, daß es ſich bei dieſem Rücktritt um rein per⸗ ſönliche und familiäre Gründe des derzeitigen Lei⸗ ters der deutſchen Reichswehr handelt. Leider ent⸗ wickelte ſich aus einer Ränkeſpinnerei, die unter⸗ irdiſch wohl auch etwas mit dem Wahlkampf zu tun hat, eine politiſche Auseinanderſetzung, die nicht zur Ruhe kommen will. Immer noch wird in der Preſſe, auch in bürgerlichen und reichswehrfreund⸗ lichen Blättern, behauptet, daß bei der Nachfolge des Generaloberſten Heye nicht die militäriſche Eignung, ſondern die außenpolitiſche Einſtellung, kurz heraus⸗ geſagt, die Sowjetfreundlichkeit ausſchlag⸗ gebend ſein werde. Dieſes alte Geraune, begierig aufgegriffen und aufgebauſcht von der franzöſtſchen Preſſe, führte zu den tollſten Behauptungen und Kombinationen, und der ganze Lügenbau erhielt eine gewiſſe Untermauerung durch den Fall Am⸗ linger. Der tragiſche Abſturz des Rittmeiſters Amlinger ind der noch tragiſchere Freitod ſeiner jungen Frau mußten herhalten, um das Märchen von organiſierten Ausbildungskurſen für Reichswehroffiziere in Sowjetrußland aufs Tapet zu bringen. Der Fall Amlinger ſchien ſich wirklich wie das letzte Glied einer Verſchwörungsgeſchichte in die Gerüchte über die„Revauchepolitik des Reichswehrminiſteriums“ einzufügen. Triumphierend verkündete das Pariſer „Journal“, Amlinger habe eben zu den Offizieren gehört, die„im Auftrag des Generalſtabes der Reichswehr in Rußland den nach dem Vertrag von Verſailles für Deutſchland verbotenen Luftdienſt organiſieren“. Das Reichswehrminiſterium konnte mit einer ganz eindeutigen Widerlegung aufwarten: Amlinger hatte ſeit einem Jahre nicht mehr dem Offizierskorps der Reichswehr angehört. Zwiſchen dem Privatmann Amlinger und der Reichswehr be⸗ ſtanden keinerlei Beziehungen. Sein Aufenthalt in Rußland war eine Privatangelegenheit, mit der die Reichswehr oder irgendeine andere deutſche Inſtanz nicht das Geringſte zu tun hatte. Das Steinwerfen gegen das Reichswehrminiſterium ging aber weiter. Miniſter Groener hatte natürlich nicht abgeleug⸗ net, daß deutſche Offiziere des öfteren zu Manövern der ruſſiſchen Armee eingeladen werden und dieſer Aufforderung, wie dies ja bei allen Staaten üblich iſt, Folge leiſten. Dieſe offene Darſtellung hat aber zu dem merkwürdigen Vorwurf gegen das Miniſte⸗ rium geführt, warum es denn unterlaſſen habe, die Militärattaches Frankreichs, Belgiens und Polens zu den diesjährigen Manövern einzuladen. Nachdem das Miniſterium prompt erwidert hatte, daß dieſe drei Staaten auch keine deutſchen Offiziere bei ihren eigenen Manövern zugelaſſen hätten, wird nun wiederum gegen die ganze Einrichtung der Mil i⸗ tärattachés Sturm gelaufen. Es ſei doch ſinn⸗ los, ſo wird geſagt, daß eine Armee, die das Land gegen Feinde verteidigen ſoll, dieſe möglichen Feinde ſelbſt zu ſich einlädt, damit ſie beſſer lernen, wie man dieſe ſelbe Armee ſchlägt. Die ganze Einrichtung ſei nichts anderes als amtlich zugelaſſene Spionage. Dieſer alte Streit über den Wert und Sinn der Militärattaches, der ſchon bei der Geſandt⸗ ſchaftsfrage entbrannte, wird alſo jetzt hinſicht⸗ lich der„Manövergäſte“ neu entfacht. Vom deut⸗ ſchen Standpunkt aus wäre, ſo wie die Dinge haute liegen, dazu folgendes zu ſagen: Deutſchland iſt auf kriegstechniſchem Gebiet durch Verſailles ſo vielfach behindert, daß es ſich nur im Auslande über Neuerungen und Fortſchritte unter⸗ richten kann. Unterrichtet ſein aber muß bie Wehrmacht über dieſe Dinge, ſonſt kann ſie keine Verteidigung vorbereiten und gibt damit das ohne⸗ hin faſt waffenloſe Land ahnungslos den ſurchtba Kriegsmitteln der Gegenwart preis. Ebenſo iſt gerade der Kampf für die Abrüſtung, in dem das abgerüſtete Deutſchland in vorderſter Reihe 2. Seite/ Nummer 404 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Dienstag, 2. September 1930 ſteht, nur zu führen, wenn man eine wirkliche Kenntnis der fremden Rüſtungen heſitzt. Und um⸗ gekehrt beſteht für Deutſchland noch ein anderer Grund, die gegenſeitige Zuſendung von Manuöver⸗ gäſten zu befürworten und zu fördern: Wenn der franzöſiſche, belgiſche und polniſche Generalſtab Gelegenheit nähme, ſeine Offiziere zu den deutſchen Manövern abzukommandieren— die Einladung wäre ſofort da, wenn ſie auf Gegenſeitigkeit beruht — ſo könnten die fremden Herren ſich endlich ein⸗ mal durch Augenſchein überzeugen, wie un l h r⸗ lich für ihr Land dieſe deutſchen Tanks aus Pappe und Leinwa n d, dieſe Flugabwehr gegen Flugzeuge, die wir n icht bauen dürfen, ſind und wie ſehr die Hetzereien gegen eine angebliche heimliche Aufrüſtung Deutſchlands der Berechtigung entbehren. Die führenden Stellen der deutſchen Reichswehr ſind alſo durchaus für den Austauſch von Manövergäſten, weil wir nichts zu verbergen haben und ehrlich den Frieden und die allgemeine Abrüſtung wünſchen. Der Reichskanzler Brüning zur Wirtſchaftslage Telegraphiſche Meldung Mülheim(Ruhr), 2. September. Reichskanzler Dr. Brüning ſprach geſtern in einer Kundgebung des Zentrums in der Mülheimer Stadthalle. Wir ſtehen, ſo führte der Reichskanzler u. a. aus, nach Annahme des Poungplanes vor einem Einſchnitt in der Geſchichte, der von allergrößter Wichtigkeit für uns iſt. Jetzt kommt es darauf an, daß das deutſche Volk, die deutſche Demokratie, in der Lage iſt, diefe ſinanzpolitiſche Freiheit auch zum Wohle des deutſchen Volkes, der deutſchen Wirt⸗ ſchaft und des deutſchen Vaterlandes auszunutzen. In einer Betrachtung über die dentſche Wirxrtſchaftslage betonte der Reichskanzler, daß dieſe durchaus nicht ſo ungünſtig ſei, wie ſie von Zweckpeſſimiſten dargeſtellt werde. Deutſchland könne durch die Senkung der Rohſtoff⸗ preiſe nur gewinnen, da es ein Land induſtrieller Veredelungswirtſchaft ſef. Die deutſche Handels⸗ bilanz weiſe die Konſegnenzen dieſer Entwicklung bereits auf. Deutſchland habe in den letzten Monaten einen Ausfuhrüberſchuß gehabt, wie er noch nicht zu beobachten geweſen fei. Deutſchland habe die Reparationen in den letzten Monaten hochentwickelt nicht mehr allein aus den neuen Anleihen bezahlt, ſondern zu 60 v. H. aus dem reinen Ausfuhrüberſchuß bezahlen können. Schließ⸗ lich wandte ſich der Redner noch gegen diejenigen Parteien, die die nationale Parole auf ihre Fahne geſchrieben hätten, nur um das Chaos herbeizu⸗ führen und durch die Kataſtrophe die Rückkehr zu „früheren Zeiten zu erreichen. Mit den Worten:„Nicht Kataſtrophen und Expe⸗ rimente, ſondern Ordnung, nicht Phraſen und Ver⸗ ſprechungen, ſondern Wahrheit, das iſt die Parole des 14. September“ ſchloß der Redner ſeine Ausfüh⸗ rungen, für die er lebhaften Beifall erntete. Curtius wieder wohlauf ec unſeres Berliner Büros 5 Berlin, 2. September Meichsaußeuminiſter Dr. Curtius, der ſich ein paar Tage Ruhe gönnte, iſt von ſeiner Erkrankung wieder vollkommen hergeſtellt. Dr. Curtius wird ſich in Genf begeben. Das Kabinett tritt im Laufe des morgigen Tages zuſammen, um die Vorbereitungen für die bevorſtehende Tagung zu treffen. Der Kanz⸗ ler, der noch heute in einer Wahlverſammlung in Aachen ſpricht, wird morgen früh zurückerwartet. Bis auf den Reichsinnenmintſter Wirth und den Miniſter Treviranus werden morgen ſämtliche Kabinettsmitglieder in Berlin verſammelt ſein. einigen Tagen nach Memeler Landtagswahl am 10. Oktober — Memel, 2. September. In einer Sonderaus⸗ gabe des Amtsblattes des Memelgebiet werden die Wahlen für den neuen Landtag, den Gouverneur und den Präſidenten des Direktoriums des Memelgebiets auf den 10. Oktober d. J. feſtgeſetzt. Die Andree Tragödie Telegraphiſche Meldung — Stockholm, 1. September. Der Leiter der Expedition, die die Leichen An⸗ drées und ſeiner Begleiter auf der„Braatvaag“ heimwärts führt, der Norweger Dr. Horn, hat Preſſevertretern erklärt, daß die Gerüchte, nach denen die Leichen gut erhalten ſeien, leider ſehr übertrieben ſind. Der Kopf Andrées iſt vom Rumpf völlig ge⸗ trennt, von ſeinen Begleitern ſind nur die Skelette übrig. Andrée konnte man erſt identifizieren, nachdem das Tagebuch in ſeiner Taſche gefunden worden war. Man nimmt an, daß die Expedition Andrees in⸗ folge Ermattung untergegangen iſt. Unter den gefundenen Gegenſtänden befindet ſich ſehr viel Munition, woraus man ſchließt, daß die Expe⸗ dition Möglichkeiten zum Verproviantieren gehabt habe, daß aber wegen der Ermattung dieſe Möglich⸗ keiten nicht ausgenutzt wurden. Die Inſtrumenten⸗ käſten, die Dr. Horn gefunden hat, ſind noch nicht aufgetaut und konnten bisher nicht geöffnet werden. Das Tagebuch iſt ein einziger Eisklumpen, doch glaubt Dr. Horn, daß die meiſten Aufzeichnungen ent⸗ ziffert werden können. Ein Berichterſtatter meldet, das Buch ſei nur eine Fortſetzung und umfaſſe nur ein paar Seiten. Dr. Horn glaubt, daß auf der Inſel Gitön noch weitere Funde gemacht werden können und ſchlägt für die allernächſte Zeit eine neue Expedition vor. Der gegenwärtig in Tromſz weilende öſter⸗ reichiſche Profeſſor Stern hat ſich angeboten, die Gegenſtände in natürlicher Farbe zu photogvaphieren. Die„Bratvaag“ in Tromss Telegraphiſche Meldung 5— Stockholm, 2. Sept. Der Dampfer„Bratvaag“ mit den Gebeinen der Mitglieder der Andrée⸗Expedition iſt heute früh um 9 Uhr in Tromsö eingetroffen und, wie der Sonberberichterſtatter der ſchwediſchen Telegraphen⸗ agentur drahtet, auf der Reede vor Anker gegangen. Offizielle Empfangsfeierlichkeiten finden nicht ſtatt. Um ½11 Uhr vormittags wurden die beiden proniſoriſchen Särge mit den Gebeinen von der Mannſchaft des Dampfers an Land getragen, auf einen Leichenwagen geſetzt und zu einem Kranken⸗ haus gebracht, wo Profeſſor Hadrés ſie ſpäter unterſuchen ſoll. Matroſen des Regierungsdampfers „Michael Sars“ ſtellten eine Ehrenwache. Im Leichenzuge folgken U. a. die Beſatzung der„Brat⸗ vaag“, die wiſſenſchaftlichen Kommiſſionen, die Aerzte und die Ortsbehörden. Es beſtätigt ſich jetzt, daß der Kopf Andröôes fehlt. Alles deutet darauf hin, daß Andrée länger als ſeine Kameraden gelebt hat. Die Expeditionsteil⸗ nehmer ſcheinen durch Uebermüdung und Kälte den Tob gefunden zu haben. Das Tagebuch Andrees ſoll nur 1½ Seiten umfaſſen und die Fortſetzung eines noch nicht gefundenen darſtellen. Die Schrift des Tagebuches ſoll völlig unleſerlich ſein. Aus dem Logbuch geht hervor, daß die Ballonfahrt nur wenige Tage gedauert hat. Dieſes Buch umfaßt eine Zeit von etwa zwei Monaten. Der Dampfer „Isbjörn“ iſt mit einer ſchwediſch⸗norwegiſchen Expe⸗ tion bei Vitö eingetroffen, wo der Fundplatz näher unterſucht werden ſoll. Treviranus im Wahlkampf ericht unſeres Berliner Büros Berlin, 2. Sept. In einer von den Konſervativen veranſtalteten Wahlverſammlung am Niederrhein, in der der frühere Abg. von Dryander das Hauptreferat hatte, machte ein Stahlhelmer einen beleidigenden Zwiſchenruf gegen den Miniſter Treviranus. Dieſer Vorgang hat jetzt ein eigenartiges Nachſpiel gefunden. Nach einer Meldung des Hugenbergſchen „Tag“ verbreitete nämlich der Stahlhelm Landesver⸗ band Weſtfalen eine Erklärung, in der darauf hin⸗ gewieſen wird, daß Herr von Dryander wegen jenes Drahtb Zwiſchenrufs den Stahlhelmer bei der Staatsanwalt⸗ ſchaft wegen Verletzung des Republik⸗ ſchutzgeſetzes angezeigt und darüber hinaus den preußiſchen Juſtizminiſter beſonders auf den Fall aufmerkſam gemacht habe. Der Landesverband hat daraufhin den ſofortigen Ausſchluß des Ab⸗ geskdneten Geheimrat von Dryander aus dem Stahl⸗ ö helm beantragt. ** Der Berliner Korreſpondent des polniſchen„Jlu⸗ ſtrowany Curjer Codzienny“ hat ſeinem Bericht über den Artikel des Miniſters Treviranus in der „Berliner Börſenzeitung“, der eine Antwort auf die bekannten Ausführungen Poincarés darſtellt, die Bemerkung hinzugefügt, daß die Krankheit, von der Treviranus ſpreche, vollſtändig der ähnle, der Deutſchland vor 1914 verfallen geweſen ſei. Es ſcheine, daß man eines Tages zur Heilung dieſer Krankheit dieſelben Mittel werde anwenden müſſen wie vor 15 Jahren. Wie die„Börſenzeitung“ hierzu feſtſtellt, iſt der Autor dieſer unverblümten Kriegshetze der übel berüchtigte Journaliſt Heller, gegen den bereits einmal ein Ausweiſungs verfahren wegen grober Beleidigung des Reichspräſidenten von Hin⸗ denburg ſchwebte. Heller iſt damals ſeinem Schickſal nur dadurch entgangen, daß er de⸗ und wehmütig Abbitte leiſtete. Heute meint er offenbar, keine Rück⸗ ſichten mehr üben zu brauchen. Pariſer Stimmungsmache Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 2. Sept. Das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ nennt die letzten Ausführungen des Miniſters für die be⸗ ſetzten Gebiete, Trevirauus, in der„Berliner Börſenzeitung“ unglaublich ſchwach.„Die Deutſchen mögen den Verſailler Vertrag genau ſo reſpektieren, wie Frankreich den Frankfurter Vertrag beobachtet hat.“ Mehr verlange in Frankreich niemand. Eine derartige Sprache aber, wie ſie Treviranus führe, beſtätige, was ſeit jeher über die Pſycholo⸗ gie der Deutſchen geſagt wurde. Sie ſeien im⸗ mer bereit, die Mäßigung mit der Schwäche zu ver⸗ wechſeln. Die Frage der deutſchen Oſtgrenzen müſſe Frankreich ſtändig an dieſen Grundſatz erinnern. Scholz und v. Seeckt ſprechen Drahtbericht unſeres Berliner Büros. Berlin, 2. September. Die Deutſche Volkspartei Großberlin veranſtaltet am Sonntag vormittag im Großen Schauſpielhaus eine Wahlverſammlung, auf der der Parteiführer, Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz und der Spitzen⸗ kandidat der Deutſchen Volkspartei im Wahlkreis Magdeburg, Generaloberſt von Seeckt, ſprechen werden. * Abg. Roth verhaftet i Liedolsheim bei Karlsruhe, 2. September. Der nationalſozialiſtiſche Landtagsabg. Roth wurde hier in ſeinem Heimatort verhaftet und nach Karlsruhe transportiert. Er war wegen Vergehens gegen das Republikſchutzgeſetz zu zwei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt worden, leiſtete aber der Auffor⸗ derung zur Strafverbüßung keine Folge und wurde deshalb verhaftet. Strömung um. Die Inſaſſen Die Verhaftung Jack diamonbs Telegraphiſche Meldung Aachen, 2. September. Der D⸗Zug 54, mit dern der„König der New⸗ gorker Unterwelt Jack Diamond, in Deutſchland eingereiſt war, traf hier gegen Mitternacht ein. Diamond wurbe von der Aachener Kriminalpolizei, die mit einem ſtärkeren Aufgebot im Bahnhof abge⸗ ſperrt hatte, feſtgenommen und zwar bei der Paß⸗ reviſion. Er wurde dann dem Polizeigefängnis zu⸗ geführt. Bis zur Erledigung der Auslieferungs⸗ verhandlungen wird er in Haft bleiben. Diamond hatte etwa 15 000 4 Bargeld bei ſich Die Feſt⸗ nahme iſt übrigens auf die tätige Mitarbeit zweier großer Nachrichtenbüros und der Preſſe zurückzu⸗ führen. * Die Verhaftung des amerikaniſchen Bankräubers Jack Diamond iſt nach der Meldung eines Mittags⸗ blattes auf eine Anzeige der amerikaniſchen Botſchaft zurückzuführen. Auf die Meldung, daß Jack Diamond in Antwerpen von Bord gegangen ſei und auf einem Paß mit deutſchem Viſum reiſte — als Reiſeziel war Magdeburg angegeben—, ließ der amerikaniſche Botſchafter den deutſchen Behörden mitteilen, daß er ein Auslieferungsgeſuch an die deutſchen Behörden vorbereite. Die Auslieferung wird wegen der Ermordung eines Newyor⸗ ker Kaſſenboten begehrt. Letzte Meldungen Schwerer Unfall eines Wattfuhrwmerks — Kuxhaven, 1. September. Ein ſchwever Unfall hat ſich geſtern in Watt ereignet. Der erſte einer Reihe von Wattwagen, die nach Neuwerk gehen ſollten, ſchlug im ſogenannten Buchtloch in der ſtürzten ins Waſſer, wobei zwei von ihnen, Mutter und Tochter abtrieben. Die Tochter ertrank, die Mutter konnte gerettet werden. Polniſche Entſchuldigung — Lodz, 2. September. Der Stabtſtaroſt ſprach geſtern im deutſchen Konſulat vor, um im Namen bes Wojwodens das Bedauern über den Zwiſchenfall vor dem Konſulat auszuſprechen. Der Staroſt gab hierbei die Verſicherung ab, daß die an dieſen Vorfällen Schuldigen ſeſtgenommen und be⸗ g ſtraft werden würden. Hearſt aus Paris ausgewieſen? — Paris, 2. September. Der„Figarv“ fragt: Iſt es wahr, daß der amerikaniſche Zeitungsverleger Hearſt, der in einem Pariſer Hotel abgeſtiegen iſt, geſtern nachmittag um 2 Uhr einen Ausweis be⸗ fehl erhalten hat? Bekanntlich, ſo erklärt der „Figaro“, war Hearſt beſchuldigt worden, die Be⸗ ſchaffung des franzöſiſch⸗engliſchen Flottenkompro⸗ miſſes zum Zwecke der Veßtſenttichung e u haben 5 Die Friedensverhanplungen in Zudien 8 gheſcheitert? N 5 — London, 2. September.„Daily Telegraph“ be⸗ richtet aus Allahabad: Die beiden liberalen Führer Sapru und Jayakar, die am Samstag und Sonntag im Gefängnis von Naini eingehend mit den beiden Nehrus berieten, haben ſich mit einem an Gandhi gerichteten Brief der Nehrus nach Puna begeben. Es verlautet, daß die beiden Nehrus un⸗ nachgiebig ſind, ſodaß die Verhandlungen geſchei⸗ tert ſind. Es iſt zu befürchten, daß jetzt die Ein⸗ ſtellung der Bewegung des zivilen Ungehorſams von ſeiten des Kongreſſes äußerſt unwahrſcheinlich iſt. Schiffszuſammenſtoß in den Vereinigten Staaten— 10 Tote. — Washington, 2. September. Jufolge eines Zuſammenſtoßes mit dem Frachtdampfer„Admiral Nelſon“ ging eine hieſige Fiſcherbarke unter, wobei der Kapitän und neun Mitglieder der Mannſchaft er; kranken. Malsch inszeniert den Urgötz Die Geſchichte Gottfriedens von Berlichingen— Erfurter Erſtaufführung, Juſzeuierung und Bühnenbearbeitung von Herbert Maiſch Drahtbericht unſeres Spezialberichterſtatters Erfurt verliert in Maiſch nicht nur ſeinen Theaterintendanten, ſondern in erſter Linie einen Regiſſeur, deſſen großes Können ſeinen innerſten Ursprung hat in einem faſt an Beſeſſenheit gren⸗ zenden Künſtlertum. Es iſt ſicher kein Zufall, daß Maiſch den Urgötz herausbrachte. Die unge⸗ Heure Lebendigkeit dieſes Goetheſchen Jugendwerkes mag ihn ganz beſonders gereizt haben. Der loſe dramatiſche Bau ohne jede architektoniſche Strenge, dieſes faſt willkürliche Durcheinanderwirbeln von Szenen und Szenuchen, die dennoch, mögen ſie an und für ſich belanglos erſcheinen, voll von heißem Leben find, dürfte ihn beſonders angezogen haben, ſeine Kunſt als Regiſſeur zu zeigen. Die Stürme der Begeiſterung, die der Urgötz bei ſeinem Erſcheinen in weiteſten Kreiſen auslöſte, galten einmal dem Goetheſchen Genie, das im Sturm ſeiner Jugendlichkeit die überlebte Starre und un⸗ natürlichen Formen des franzöſiſchen Dramas über den Haufen rannte und eine neue Epoche deutſcher Dramatik einleitete, in der Hauptſache aber dieſer echt deutſchen Geſtalt des Götz und der Datſache, daß zum erſten Male ein Stück deutſcher Bolksgeſchichte auf die Bühne ge⸗ Hhracht wurde. Und doch war es Goethe zuerſt weniger um ſie als um das tragiſche Schickſal ſeines Helden zu tun, das ihn beſonders feſſelte. Dieſe Genietragik Götzens aber wurde in fortſchreitender Arbeit immer mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt und bedeckt von der rein ſinnlichen Freude an dem Stück deutſcher Volksgeſchichte, das ihm unter der Feder wuchs. So ſteht wenigſtens in der erſten Faſſung des Urgötz nicht Götz in dem Vordergrund des Geſchehens, ſondern ſeine Umwelt, das Milieu, das er aurennt für die Bedrückten gegen die Unter⸗ drücker, die Fürſten. Goethe hat das ſpäter als einen Mangel empfun⸗ den und verſucht, durch ſtraffere Kompoſition im ein⸗ zelnen und erhebliche Kürzung der Adelheid⸗Weis⸗ lingen⸗Szene die Geſtalt ſeines Helden ſtärker in den Mittelpunkt zu rücken. Dadurch litt die ungeheure und faſzinierende Lebendigkeit der erſten Faſſung erheblich, ohne daß die von ihm erſtrebte Wirkung erreicht worden wäre. Maiſch ſtellt bewußt das Schickſal Götzens ſtärk in den Vordergrund und läßt deſſen Umwelt ſich um ihn gruppieren, ohne ſie dadurch allerdings als ein reines Requiſitenſtück ſo von dem Menſchen⸗ tum des Helden überſchatten zu laſſen, daß ſie in ihr erſtickt. Die chaotiſche Zerriſſenheit der damaligen Zeit läßt er mit einer ſtellenweiſe faſt beängſtigenden Lebendigkeit und Gegenwärtigkeit uns ſichtbar wer⸗ den, ſo daß ſich einem wie zwangsläufig der Vergleich mit der Gegenwart aufdrängt. Sein Götz iſt nicht der gemütliche und herzensgute ſchwäbiſche Haudegen, ein durchaus biederer, nur zu ſehr raufluſtiger Raub⸗ ritter, ſondern ein fast fanatiſcher Kämpfer für Frei⸗ heit und Recht, ein Kämpfer, der wie beſeſſen er⸗ ſcheint von der ſittlichen Pflicht ſeines Kampfes gegen den Uebermut der Großen. Das mag ſich mit dem Goetheſchen Götz nicht ganz decken, vielleicht ſogar bis zu einem gewiſſen Grade ungoethiſch ſein, aber es liegt auf der Linie deſſen, was Maiſch geben wollte, nämlich die Tragödie des Menſchen Gottfried von Berlichingen, des Kämp⸗ fers für Freiheit und Recht im Chaos einer Zeit⸗ wende, ähnlich der unſeren, wie er das ſelbſt zum Ausdruck bringt. Außerdem wird dadurch der Kon⸗ traſt ſtärker und plaſtiſcher von einer unglaublichen Eindringlichkeit. Er verſchmilzt nicht das eine im audern, ſondern beides ſteht ſich ſchickſalshaft und ſchwer gegenüber, Maiſch benutzt in der Hauptſache den Urgötz. Nur wenige Szenen, deren ſpätere Faſſung ihm ſchöner als in der erſten erſchien, nimmt er aus den ſpäteren Bearbeitungen, ſo den Anfang, die letzte Szene der Adelheid, in der ſie Franz den Mordauf⸗ trag an Weislingen gibt, und Götzens Sterbeſzene. Um einen raſchen Ablauf der 24 Szenen zu ermög⸗ lichen benutzt Maiſch die Drehbühne und ſpielt ohne Rückſicht auf die einzelnen Aktſchlüſſe pau⸗ ſenlos bis zur Gefangennahme Götzens in einem Zuge durch. Dadurch erhält die Handlung eine außer⸗ ordentliche Steigerung und eine Straffheit trotz des dauernden Wechſels des Schauplatzes. Seine Bühnenbilder ſind nicht ſtiliſiert. Von Götz ſind Burg und Wald nicht zu trennen und ſo zeigt uns auch Maiſch Burg und Wald. Sehr glücklich löſt er das Nebeneinander der vielen Sze⸗ nen dadurch, daß er diejenigen, die inhaltlich zu⸗ ſammengehören, übereinander ſpielt. Man ſieht ſo z. B. von dem Götzen⸗Zimmer in der Burg nicht das Zimmer, ſondern die Burg und in ihr das Zimmer, alſo quaſt einen Aufriß der Burg, wodurch wieder eine Vereinheitlichung des jeweiligen Schauplatzes erzielt wird. Voll beängſtigenden Gegenwarterlebens iſt die Szene, wo die aufrühreriſchen Bauern er⸗ ſcheinen. Die hellen Kleider der Bauern ſind über⸗ goſſen von dem blutigen Schein der umliegenden brennenden Burgen, und es ſieht aus, als klebte Blut an ihnen Das iſt von einer ſo fabelhaften 5 daß man wie entgeiſtert vor dieſer Szene ſteht. Ein ſtarkes Erleben hat der Regiſſeur Maiſch mit ſeinem Urgötz uns geſchenkt. So war denn auch der Applaus am Schluß des Theaters ſehr groß und Maiſch mußte ſich wiederholt mit ſeinen Künſtlern zeigen. Glückliches Mannheim! Der Bau des neuen Berliner Kunſtaus⸗ ſtellungsgebändes, das den morſch gewordenen Glas⸗ palaſt am Lehrter Bahnhof erſetzen ſoll, iſt ge⸗ ſichert. Finanzminiſterium und Kultusminiſterfum ſind über die Durchführung des Profektes einig ge⸗ worden. Der Bau, für deſſen Vollendung der längſt bereit geſtellte Fond von etwa 700 000 4 ausreichen ſoll, wird auf dem Gelände des Zpologi⸗ ſchen Gartens errichtet werden. Bayreuth als Nationaldenkmal Die„Deutſche Rundſchau“, Berlin ver⸗ öffentlicht in ihrem Septemberheft einen ſehr be⸗ deutſamen Artikel über Siegfried Wagner, aus dem wir den für große Kreiſe wichtigen Vorſchlag des Schlußteils im folgenden wiedergeben: Bayreuth darf nicht zum hiſtoriſchen Kurioſum herabſinken, es darf nicht zum bloßen und ſeines Sinnes beraubten Schauſtück für ſnobiſtiſche Ameri⸗ kaner werden, wie es etwa mit Oberammergau ge⸗ ſchehen iſt. Wer hütet nus davor? Wie wäre es, wenn das Feſtſpielhaus auf dem grünen Hügel über Bayreuth zum wahrhaften Na⸗ tionaldenkmal erhoben würde. Hat nicht Wagner es als ſolches gedacht und der deutſchen Kunſt überhaupt geweiht, nicht alſo der exkluſtven Pflege ſeines eige? N nen Werkes allein? 5 Siegfried Wagner hätte vielleicht noch den Mut gefunden— hätte er länger ſelbſtändig ſchalten dürfen— das Vermächtnis ſeines großen Vaters in dieſem erweiterten Sinne, dem Geiſt, nicht dem Buchſtaben nach, zu verſtehen, wie er ja auch in der Darſtellung Wagnerſcher Werke beſtrebt war, das Problem Wagner als ein Problem moderner Büh⸗ nenkunſt zu löſen, nicht als ſtarres Dogma zu ver⸗ fechten. Der große Verluſt, den ſein Tod uns bedeuten muß, würde zu einem unerſetzlichen, fände ſich nicht die ſtarke Perſönlichkeit, die über alle fanatiſchen Eiferer hinweg, aber auch unberührt von aller ſen⸗ ſationellen Betriebſamkeit das fortſetzt, was Sieg⸗ fried Wagner wenigſtens andeutungsweiſe begonnen hat: die Erfüllung des Willens Wagners nicht nur in der Treue zur Vergangenheit, ſondern auch in lebendigem Verantwortungsbewußtſein der deut⸗ ſchen Gegenwart und der Zukunft der deutſchen Kunſt gegenüber. Nur keine Sorge! „Alſo gut. Ich will Ihnen fünf Mark leihen unter der Bedingung, daß Sie ſte nicht zu lange be⸗ halten!“ „Seien Sie unbeſorgt! mehr davon.“ Morgen habe ich nichts ber. New⸗ chland t. ein. 'olizei, abge⸗ 5 Paß 2 is zu⸗ tungs⸗ mond Feſt⸗ zweier ückzu⸗ bers ttags⸗ chen g, daß angen reiſte ließ örden n. die erung 9 Dr 8 Unfall einer gehen der ins 'uchter zonnte ſprach m im den Der ie an d be⸗ fragt: rleger en iſt, 8 be rt der e Be⸗ mpro⸗ inſtigt 2 al ver⸗ 1 be⸗ s dem g des ioſum ſeines mexi⸗ zu ge⸗ dem n Na⸗ ier es haupt eige⸗ ch den halten zaters t dem in der „ das Büh⸗ t ver⸗ deuten nicht tiſchen . ſen⸗ Sieg⸗ onnen t nur ich in deut⸗ itſchen leihen ge be⸗ nichts 14. Okt. Dienstag, 2. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 404 Fünfmarkſtücke in Verruf geraten Die Frankfurter Großfälſcherwerkſtätte hat mit ihren maſſenhaft fabrizierten Fünfmarkſtücken in vielen Mannheimer Köpfen Verwirrung angerichtet. Durch die Zeitungsnotizen auf die Erkennungs⸗ merkmale der Falſifikate aufmerkſam gemacht, haben viele Geſchäftsleute jedes Fünfmarkſtück mit dem Münzzeichen G 1929 zurückgewieſen. Intereſſant war ein Vorfall, den man am Sams⸗ tag nachmittag in einem Geſchäftchen beobachten konnte. Eine ſchon ältere Frau, die Beſitzerin des Ladens, bediente. Ein Kunde kommt, kauft Zigaret⸗ ten. Bezahlt mit einem Fünfmarkſtück. Münzzeichen G 1929. 55 Die alte Frau ſetzt ſich eine Brille auf und prüft aufmerkſam das Geldſtück.„Das Geld iſt falſch“, ruft die Frau aufgeregt. Der junge Mann lächelt. Er hat doch das Geldſtück von einer größeren Kaſſe bekommen, deſſen Kaſſierer ihm als genauer Kenner bekannt war.„Wieſo falſch,“ fragte er.„Ja, da ſteht doch G 1929“.„Und die anderen Merkmale der falſchen Stücke, der dumpfe Klang, die poröſe Oberfläche, die unſcharfe Prägung, die andere Lage des dürren Aſtes in Form einer 5, ſind die auch da“, fragt der Mann weiter. Die Frau läßt das Geloͤſtück klingen, fährt mit der Hand über die Prägung und antwortet hilflos:„Ich weiß es nicht. Aber das Geldſtück nehme ich nicht! Miß⸗ trauiſch ſchaut die Frau den Mann an. Aber noch mißtrauiſcher wird ſie, als der funge Mann einen Zehnmarkſchein zieht, einen Rentenmark⸗ ſchein.„Die ſind doch ſchon lange außer Kurs“, ſagt ſie. Der Mann hat aber nur Rentenmarkſcheine. Ganz aufgeregt ruft die Frau:„Ich laſſe mich nicht betrügen“. Alle Ueberredungskünſte des jungen Mannes nutzten nichts. Eine Zigarette hatte er ſchon an⸗ geſteckt. Er gab die andern zurück und verſprach der Frau, anderes Geld zu holen. Da er in der Nähe des Amtsgerichts war, ging er zur Juſtizkaſſe und erzählte dort ſein Mißgeſchick. Das Geld wurde geprüft und für richtig befunden. Der Beamte ſagte noch:„Die Rentenmarkſcheine ſind mir lieber als die anderen. Bereitwilligſt wechſelte er das Geld um. Die Frau ſtrahlte, als der junge Mann mit anderem Geld kam. 2 Nächtliche Arbeit Der weſtliche Gehweg der Friedrichs⸗ brücke wird gegenwärtig mit einem Aſphalt⸗ belag verſehen. Um den Verkehr nicht zu behin⸗ dern, wird die Arbeit während der Nacht ausgeführt. Der qualmende Wagen, dem die flüſſige, heiße Maſſe entnommen wird, ſteht mitten auf der Fahrbahn, während die Arbeiter knieend den Belag verreiben und glattſtreichen. Die Arbeit lockt eigenartiger⸗ weiſe nicht einmal ſo viele Zuſchauer an, wie man dies bei ähnlichen Fällen gewöhnt iſt. Dazu trägt aber in erſter Linie die konſeguent durch⸗ geführte Abſperrung bei. Der Zugang zu dem in Arbeit befindlichen Gehweg iſt vollkommen abgeriegelt, da die neu angebrachten eiſernen Stangen ein Durchſchlüpfen unter den Bogen der Brücken⸗ träger unmöglich machen und an den Brückenköpfen durch Balken der Zutritt verwehrt wird. Mit Ver⸗ botsſchildern allein iſt es nicht getan, denn ſolange nur das Abſperrſchild, an dem nachts eine Laterne brannte, angebracht war, ſtörte ſich kein Menſch da⸗ ran. Es iſt ſehr bedauerlich, daß das Publikum erſt durch richtige Barrikaden dazu gezwungen werden muß, ein abgeſperrtes Stück nicht zu betreten. O Warnung In letzter Zeit werden im Hauſierhandel wieder ſogen.„Gasſparer“ angeboten. Die Händler ſuchen ſich teilweiſe durch Angabe, ſie kämen von der „Gaswerksgeſellſchaft“ oder ſie müßten den Gas⸗ meſſer nachſehen, oder ſie wollten nachprüfen, ob in der Wohnung Gasgeruch vorhanden ſei, Zutritt zur Wohnung und zu den Gasgeräten zu verſchaffen, um ſogen.„Gasſparer“ anzubieten. Ganz abgeſehen davon, daß in den allermeiſten. Fällen mit derartigen Geräten kein Gas geſpart werden kann, muß beſonders darauf hingewieſen werden, daß die Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizi⸗ tätswerke keine Geräte verkaufen und daher auch keine Verkäufer in der Stadt umherſchicken. Alle Angeſtellten der Städt. Werke, die mit Ab⸗ leſung, Montage von Gas⸗ und Strommeſſern uſw. zu tun haben, beſitzen eine von der Direktion der Werke unterſchriebene Aus weiskarte, die auf Verlangen vorgezeigt werden muß. * * Reichsindex für Lebenshaltung im Auguſt ge⸗ funken. Die Reichsindexziffer für die Lebens⸗ haltungskoſten(Ernährung, Wohnung, Heizung, Be⸗ leuchtung, Bekleidung, und„ſonſtiger Bedarf“) be⸗ läuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den Durchſchnitt des Monats Auguſt auf 148,8 gegenüber 149,3 im Vormonat. Sie iſt ſomit um 0,3 v. H. zurückgegangen. Innerhalb der Bedarfsgruppe„Ernährung“ haben vor allem die Preiſe für Gemüſe nachgegeben. Die Preiſe für Bekleidungsgegenſtände haben ihren Rückgang ver⸗ ſtärkt fortgefetzt.— Die Indexziffern für die einzel⸗ nen Gruppen betragen(1913/14 100): für Ernäh⸗ rung 145,3, für Wohnung 130,2; für Heizung und Beleuchtung 150,4; für Bekleidung 163,2; für den »ſonſtigen Bedarf“ einſchließlich Verkehr 193,3. *Der tödliche Motorradunfall, von dem wir in letzter Nummer berichteten, wurde von einem 22 Jahre alten Kraftwagenführer verſchuldet. Der er⸗ trunkene Beifahrer iſt mit dem 28 Jahre alten ledi⸗ gen Schloſſer Rudolf Zöller identiſch. Die Leiche konnte bis jetzt nicht gefunden werden. Der Führer 5 Motorrades wurde vorerſt in Haft genom⸗ e n. 8 5 0 *Gefallenendenkmal der ehemalig. Landſt.⸗Batl Mosbach. An einer Verſammlung der Kameraden der ehem. Landſt.⸗Batl. Mosbach am 1. 9. 20 in Mos⸗ bach wurde die Erſtellung eines ſchlichten Denkmals für die Gefallenen der Batl. beſchloſſen. Der Stadt⸗ rat in Mosbach hat in hochherziger Weiſe ſeine finan⸗ zielle und materielle Unterſtützung zugeſagt. Ebenſo wird durch die Stadt der Platz zur Verfügung ge⸗ ſtellt und die Herrichtung und Ausſchmückung unent⸗ geltlich übernommen. Die Denkmalsein⸗ weihung ſollte am 7. 9. ſtattfinden, Infolge der Reichstagswahl mußte die Einweihung auf den verlegt werden. Sämtliche militäriſchen Bereine haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Aus dem ganzen badiſchen Land werden die Angehörigen der ehem. Landſt.⸗Batl. Mosbach zur Ehrung ihrer toten Kameraden herbeieilen. Spenden für das Denkmal ſind auf die Sparkaſſe Mosbach oder auf das Poſt⸗ ſcheckkonto Nr. 15 278 Karlsruhe zu überweiſen. D Ein neues Neichsvogelſchut⸗Geſetz Iſt es nolwendig? Nach jahrelangen Bemühungen und Kämpfen iſt am 30. Mai 1908 im deutſchen Reichstag ein Reichs⸗ vogelſchutzgeſetz angenommen worden. Es war höchſte Zeit. Denn durch allerlei Umſtände hatte ſich damals die Vogelwelt unſerer Heimat bedeutend verringert, insbeſondere durch den ſich mehr und mehr geltend machenden Mangel an Niſtgelegenheiten. Nun ſorgt zwar das Reichsvogelſchutzgeſetz nicht dafür, daß im Walde hohle Bäume, in der Flur Dornhecken und am Waſſerlauf dichtes Erlengeſtrüpp ſtehen bleiben, aber es ſchützt doch die Reſte der einſt ſo reichen Vogelwelt, die ſich nun innerhalb der noch verbleibenden Brutbezirke ungeſtört entfalten und auch veränderten Umſtänden anpaſſen kann. Ganz vollkommen war das Reichsvogelſchutzgeſetz von 1908 natürlich nicht. Deshalb ſchufen alle deutſchen Staa⸗ ten im Lauf der Zeit noch beſondere Natur⸗ und Vogelſchutzbeſtimmungen. Insbeſondere nahm man ſich kräftig der Raubvögel an. Außer Habicht und Sperber ſind nun in Deutſchland wohl alle Raub⸗ vögel geſchützt. So wäre nun dank der Geſetze und dank dem Siegeszug des Naturſchutzgedankens die Zukunft der meiſten Vogelarten einigermaßen geſichert, wenn nichts ſtets neue Gefahren auftauchen würden, z. B. die Gewohnheit, die Obſtbäume mit allerlei chemi⸗ ſchen Subſtanzen zu ſpritzen, die Schädlingsbe⸗ kämpfung vom Flugzeug aus, die die zunehmende Stubenvogelliebhaberei Nur von letzterer wollen wir ſprechen, da von Seiten der Stubenvogelliebhaber eine Aenderung des Reichsvogelſchutzgeſetzes angeſtrebt wird. Das Reichs⸗ vogelſchutzgeſetz verbietet in ſeinem 8 1, Abſchnitt 2, den An⸗ und Verkauf, die Ein⸗, Aus⸗ und Durchfuhr von Neſtern, Eiern und Brut der in Europa heimi⸗ ſchen Vogelarten. Mithin iſt die Einfuhr er wa ch⸗ ſener Vögel aus dem Auslande erlaubt. Dieſe Erlaubnis wird eingeſchränkt durch 8 3, wo Ankauf, Ein⸗, Aus⸗ und Durchfuhr aller in Europa heimiſchen Arten in der Zeit vom 1. März bis 1. Okt. verboten ſind. Meiſen, Kleiber und Baum⸗ läufer dürfen überhaupt nicht eingeführt werden. Es iſt alſo die Einfuhr faſt aller Vögel während fünf Monaten des Jahres geſtattet. Von dieſer Erlaub⸗ nis wird eifrig Gebrauch gemacht. Sind doch in den Monaten Oktober, November und Dezember 1928 mehr als 22 400 Vögel(Buchfinken, Hänflinge, Grün⸗ finken, Stieglitze, Lerchen) über drei holländiſche Grenzſtationen nach Deutſchland eingeführt worden. Dazu kommen noch Vögel aus Polen, Ungarn, Ru⸗ mänien und Belgien. Man kann ſich ein Bild davon machen, wie ſtark in dieſen„Ausfuhrländern“ der Vogelfang betrieben wird. Hunderttauſende der armen Geſchöpfe verlieren ihre Freiheit, Zehn⸗ tauſende gehen beim Fang oder Transport zu Grunde, Es ſtört die meiſten Vogelliebhaber nun doch, daß ſie ſich ihre Pfleglinge oftmals auf ungeſetzlichem Wege, alſo aus dem Inland, beſchaffen müſſen, Deshalb wünſchen ſie ein neues Reichsvogelſchutz⸗ geſetz, in dem erſtens die Berechtigung der Stuben⸗ vogelliebhaberei ausdrücklich anerkannt und in dem ferner der Vogelfang in Deutſchland wieder erlaubt wird Wenn man nun auch gern zugeben kann, daß die Vogelhaltung unſere Kenntniſſe über das Leben der Vögel außerordentlich gefördert hat, wenn man weiterhin anerkennt, daß Heger von Stubenvögeln auch draußen in der freien Natur durch vogelſchütz⸗ leriſche Maßnahmen Gutes wirken, ſo muß man doch Bedenken dagegen äußern, daß den vielen Vogel⸗ feinden, die wir ſchon haben, noch ein neuer beige⸗ fügt werden ſoll: der Fänger. Die Stubenvogel⸗ liebhaber haben ſelbſt Bedenken gegen einen ver⸗ ſtärkt einſetzenden Vogelſang, ſie wollen ihn in Parks und in einer zwei Kilometer breiten Zone rund um die Städte herum nicht dulden und die Fänger behördlich überwachen laſſen. In weiten Kreiſen herrſcht die Ueberzeugung, daß eine geſetzliche Begünſtigung des Vogelfanges und Vogelhandels ein Mißgriff wäre und daß unſere Vogelwelt einen geſetzlich erlaubten Vogelfang ein⸗ fach nicht mehr ertragen kann. Die fortſchreitende Induſtrialiſierung, die Austrocknung von Mooren und Altwäſſern, die intenſive Bewirtſchaftung der Wälder, die Anwendung giftiger Chemikalien im Obſt⸗ und Weinbau, die Ueberzahl an Katzen, Elſtern Eichelhähern und Krähen, das alles ſind Faktoren, die unſeren Vogelbeſtand ſtets bedrohen. Dazu kom⸗ men Naturkataſtrophen, wie große Kälte und Rauh⸗ reif, naßkalte Frühjahre, Stürme und Hagelſchlag, zudem der Vogelmord in ſüdlichen Ländern. Nein, wir ſollen dieſe Gefahren für unſere Vögel nicht noch vermehren, indem wir die Vogelfängerei geſetz⸗ lich zulaſſen! Wir ſollten ſogar noch einen Schritt weiter gehen und die Staaten, in denen der Vogelfang noch er⸗ laubt iſt, dazu bewegen, ihn zu verbieten. Denn wenn wir von den Italienern hoffen, daß ſie endlich ein Vogelſchutzgeſetz herausgeben, ſo müſſen wir auch von unſeren Nachbarn nördlich der Alpen, von den Holländern, Belgiern, Tſchechoſlowaken und Polen, fordern, daß ſte einen dem Empfinden der deutſchen Mehrheit entſprechenden Vogelſchutz treiben. Ein neues Reichsvogelſchutzgeſetz, das die vielen einzelſtaatlichen Verordnungen ſinngemäß vereint, das die Katzenfrage endgültig regelt und die Raub⸗ vögel aufs wirkſamſte ſchützt, iſt freilich erwünſcht. Aber es darf keine Verſchlechterung enthalten, keine neuen Gefahren für unſere Vogelwelt bringen. Wenn ein neues Geſetz den inländiſchen Vogefang glattweg verbietet und die Einfuhr europäiſcher Vogelarten während des ganzen Jahres unterſagt, dann iſt die Stubenvogelliebhaberei lediglich auf außereuropäiſche Vögel angewieſen. Dann kaun man wirkſam gegen Fänger und Frevler vorgehen, dem Ornithologen aber, der wiſſenſchaftliche Studien an unſeren Vögeln zu treiben wünſcht, kann man durch Vertrauensleute dann und wann zu dem erforder⸗ lichen Material verhelfen. Ebenſo wird es ſich er⸗ möglichen laſſen, daß Sammlungen und Schulen ihren Bedarf an Anſchauungsmaterial ergänzen. Dr. E. Scheffelt- Badenweiler. Der„Mannheimer Tag“ in Schwetzingen Am kommenden Sonntag ſteht Schwetzingen im Zeichen einer großen Veranſtaltung: des„Mann⸗ heimer Tags“, veranſtaltet von den Städten und Verkehrsvereinen Mannheim und Schwetzingen. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird an dieſem Tag halb Mannheim nach Schwetzingen kommen, um an dem ſchönen, mit Darbietungen unterhalten⸗ der, künſtleriſcher und ſehenswürdiger Art überreich ausgeſtatteten Feſt teilzunehmen. Auf das ausführ⸗ liche Veranſtaltungsprogramm kommen wir noch zurück. Für heute ſei nur verraten, daß unter Meiſter Legers Leitung 250 Mannheimer Sänger Chöre vortragen, daß Bieber⸗ Seppel mit dem Elferrat des„Feuerio“, Hanns Glückſtein, der Turnverein von 1846, das Landhäußer⸗ Quartett und mehrere weitere Mannheimer Vereine zur Mitwirkung an der Veranſtaltung gewonnen ſind. Bis jetzt haben insgeſamt 8 32 Vereine aus Mannheim und den Vororten ihr Erſcheinen in Schwetzingen angeſagt. Bahn und Poſt(Autobuslinie Waſſerturm⸗Schwetzingen) wer⸗ den einen Maſſenverkehr nach Schwetzingen zu be⸗ wältigen haben, der aber durch Einlegung von Sonderzügen und Verſtärkung der fahr⸗ planmäßigen Garnituren keinen Schwie⸗ rigkeiten begegnen wird. Die Feſtbeſucher ſeien be⸗ ſonders auch auf die Autobuſſe der Reichspoſt hin⸗ gewieſen, die am Waſſerturm abfahren. Einen ganz beſonderen Anziehungspunkt des Feſtes bildet die am Abend des 7. September ſtatt⸗ findende große Illumination des Schwetzinger Schloß⸗ gartens, in deren Mittelpunkt die im Lauf der letzten 50 Jahre nur einmal möglich geweſene märchenhaft ſchöne Beleuchtung der weltberühmten brientaliſchen Moſchee ſteht. Deren Abſchluß bildet ein großes Höhenfeuerwerk. Das letztere wird u. a. ver⸗ ſchiedene pyrotechniſche Neuheiten enthalten, darunter eine beſondere Ueberraſchung für die Mannheimer Gäſte. Sämtliche Beleuchtungen, auch die Illumination der Moſchee, dauern von 8 bis 10 Uhr abends ohne Unterbrechung an. Die nachmittags 5 Uhr im hiſtoriſchen Jagdſaal des Schloßzirkels ſtattfindende offizielle Be⸗ grüßungsfeier, bei der die beiden Stadtober⸗ häupter Anſprachen halten, wird durch Maſſenchöre der Mannheimer und Schwetzinger Sänger umrahmt, an die ſich verſchiedene Vorträge unter⸗ haltender Art anſchließen. Die Begrüßungsfeier wird durch Lautſprecher in die Nebenſäle und auf die Feſtplätze übertragen, ſo daß alle Beſucher auch dieſe Feier mitmachen können. Alle Kreiſe der Be⸗ völkerung ſind zum„Mannheimer Tag“ in Schwet⸗ zingen herzlich eingeladen! bbb y ³· o Dürfen Fußgänger durch Autos beſchmutzt werden? In der Regenzeit iſt es nicht ſelten, daß Fuß⸗ gänger durch Autos beſchmutzt werden. Zu dieſer Frage nimmt ein Juriſt wie folgt Stellung: Wie faſt ſtets, ſo muß auch hier der Juriſt zunächſt ant⸗ worten:„Das kommt darauf an“. Nehmen wir an, ein Fußgänger kreuzt die Straße, während das Sig⸗ nal Durchfahrt geſtellt iſt und wird dabei von einem an ihm vorbeifahrenden Auto beſudelt. Hter trifft den Fußgänger das Verſchulden. Er hat nicht nur gegen die im Verkehr erforderliche Vorſicht, ſondern auch gegen die Verkehrsordnung verſtoßen. verſtoßen. Wie aber, wenn der Fußgänger ſich auf dem Bür⸗ gerſteig oder auf einer Rettungsinſel, oder auf dem Straßenbahnſteig befindet und von einem vorüber⸗ fahrenden Auto mit Dreck beſpritzt wird? Hier, ſo leſen wir im„Reiſenden Kaufmann“, iſt folgender Standpunkt einzunehmen: Bürgerſteige, Straßenbahn⸗ ſteige und Rettungsinſeln ſind ausſchließlich für den Fußgänger da. Hier darf er ſich unbehelligt von den Fahrzeugen bewegen. Fahrzeuge, insbeſondere Auto⸗ mobile haben das Recht, ſich bis an den Bürgerſteig uſw. heran zu bewegen, aber ſie haben nicht das Recht, Dreck auf dem Bürgerſteig uſw. zu ſpritzen, einerlei ob Menſchen darauf ſind oder nicht. Kein Fußgänger auf dem Bürgerſteig uſw. braucht es ſich gefallen zu laſſen, von einem vorüberfahrenden Fahrzeug beſpritzt zu werden. Der Fahrzeugführer kann ſich nicht darauf berufen, daß die Straße matſchig ſei. Der Fahrer hat keinen Anſpruch darauf, daß die Straße nicht matſchig iſt. Bei ſchlechtem Wetter muß er eben damit rechnen, daß ſie es iſt und ſich ſo verhalten, daß er keinen Schaden anrichtet. Er muß eben entſprechend langſam fahren und ſich von den für die Fußgänger beſtimmten Verkehrsan⸗ lagen etwas fern halten. Die Verkehrspolizei hat da⸗ für zu ſorgen, daß die Fußgänger in ihren Verkehrs⸗ reſervaten unbehelligt und unbeſchädigt bleiben. Dem Geſchädigten ſteht ein Erſatzanſpruch gegen den Schädiger zu. 5 Somit haben auch vor allem die Chauffeure ein großes Intereſſe daran, bei Matſchwetter ſich vor Beſpritzung von Bürgerſteigen, Straßenhahnſteigen Verkehrsinſeln uſw. in Acht zu nehmen, denn wenn ein beſpritzter Fußgänger ſich die Autonummer merkt oder Schadenerſatzklage erhebt, hat der Chauffeur Unannehmlichkeiten zu erwarten. SW. * * Ins Motorrad gelaufen. Aus Unachtſamkeit lief geſtern vormittag ein 5 Jahre alter Knabe auf der Oberen Riedſtraße einem Motorradfahrer ins Rad. Das Kind erlitt eine erhebliche Kopf⸗ verletzung, die ſeine Verbringung ins Allgemeine Krankenhaus notwendig machte. Film⸗Nundſchau Der neue Al⸗Jolſon⸗Film in der Alhambra Das iſt der dritte Al⸗Jolſon⸗ Tonfilm. Wieder gibt Jolſon einen Jazzſinging Fool, der wegen einer Frau und einem über alle Maßen geliebten Sonny boy ganz unwahrſcheinlich viel Bitteres erlebt und darob erſtaunlich oft Gelegenheit hat, mit ſeiner weltberühmten Träne in der Kehle und in den feucht ſchimmernden Augen herzerſchütternde Chanſons zu ſingen. Al Jolſon iſt Radioſänger, wird eiferſüchtig, erſchlägt den unver⸗ ſchämten Rivalen und kommt ins Kittchen. Mit Bewüh⸗ rungsfriſt entlaſſen, beſucht er heimlich ſeinen Jungen in der Schule. Der Junge läuft ihm nach, wird überfahren und verliert die Sprache. Doch ein Chanſon,„Little Pal“ heißt diesmal der Schlager, gibt ihm die Worte zurück. Das Ganze fließt nur von Sentimentalität. Wenn man„Singing Fool“ geſehen hat, kennt man auch„Sag es mit Liedern“. Aber man verkenne nicht die Vorzüge eines ſolchen Films; er verherrlicht Gattenliebe, Kindes⸗ liebe, Familienglück. Er zeigt Mitgefühl in den Gefäng⸗ nisſgenen. Der Traum des Jungen, die Erſcheinung des Vaters, die magiſche Gewalt der geliebten Stimme— das iſt recht gut gemacht. Al Jolſons Partnerin in dieſem Film iſt die ſehr nett ausſehende Marion Nixon, dazu der uns bereits be⸗ kannte kleine Davay Lee, der ſeine Sache auch diesmal wieder ſehr gut machte. Mit Genugtuung ſtellen wir feſt, daß unſere deutſchen Tonfilmtechniker unzweifelhaft den amerikaniſchen Vorſprung eingeholt haben. 3338 Kommunale Chronik Badiſcher Städtebund (Verband der mittleren Städte Badens) Der Badiſche Städtebund hielt vor einigen Tagen im Rathauſe zu Karlsruhe unter dem Vorſitze des Oberbürgermeiſters Renner⸗Raſtatt eine Ausſchußſitzung ab, die ſich in erſter Linie mit der Durchführung der Notverordnung zur Behebung finanzieller, wirtſchaftlicher und ſozia⸗ ler Notſtände vom 26. Juli 1930 befaßte. Da die Einnahmen der Gemeinden namentlich aus den Reichsſteuern dauernd zurückgehen und die Fürſorge⸗ aufwendungen gleichzeitig in ungeahntem Umfange fortdauernd wachſen, werden die meiſten Gemeinden gezwungen ſein, die ihnen durch die Notverordnung gebotenen neuen Steuerquellen(Bier⸗, Schank⸗ verzehr⸗ und Bürgerſteuer) in vollem Um⸗ fange auszuſchöpfen, um die in dem laufenden Rech⸗ nungsjahre gegenüber den Voranſchlägen bis heute entſtandenen Fehlbeträge auch nur teilweiſe zu decken. 5 Das Reichsfinanzminiſterium hat vor einigen Wochen einen Entwurf zu„Richtlinien für das Schuldenweſen der Gemeinden“ veröffentlicht, demzufolge die Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände künftighin Geldmittel im Wege des Kredits nur zu werbenden Zwecken beſchaffen dürfen. Wohnungs⸗ Straßen⸗, Schul⸗ und Kranken⸗ hausbauten der Gemeinden würden daher künftighin im Anleihewege grundſätzlich nicht mehr finanziert werden können. Die Beratungsſtelle der Reichs⸗ regierung ſoll in die Lage geſetzt werden, jede öffent⸗ liche Auleiheaufnahme einer Gemeinde zu verhin⸗ dern, die ihren Grundſätzen und Richtlinien für die Anleihetypen, für die Höhe des Anleihebetrages und der Effektivverzinſung, für den Zeitpunkt der An⸗ leiheaufnahme und ihren ſonſtigen etwa ergehenden Vorſchriften nicht entſpricht. Unter Umſtänden, d. h. „ſofern es die Verhältniſſe des Geld⸗ und Kapital⸗ marktes erfordern“, ſoll die Beratungsſtelle zu einer nahezu vollſtändigen Kreditſperre befugt ſein. Der Badiſche Städtebund erſucht die Badiſche Regierung und den Reichsſtädtebund, ſich nachdrücklichſt gegen dieſe Pläne des Reichsfinanzminiſteriums einzu⸗ ſetzen, die zu einer vollſtän digen Zwangs⸗ bewirtſchaftung der Kommunalan⸗ leihen führen würden. Außer einigen anderen Gegenſtänden beſchäftigte die Tagung insbeſondere auch die Bildung einer eigenen kommunalen Reviſionsin⸗ ſtan z, die unter Umſtänden durch Erweiterung der Reviſionseinrichtung des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes erfolgen könnte. * Der diesjährige Städtetag findet am Sonntag, 28. September und Montag, 29. September, in Kehl ſtatt. Hauptgegenſtand der Tagung wird die derzeitige finanzielle Lage der Gemeinden im Rahmen des geſam⸗ ten Finanzausgleiches bilden. Sparmaßnahmen der Stadt Karloruhe * Karlsruhe, 1. Sept. Infolge der anhaltend ſchlechten Wirtſchaftslage mußte die Stadt zu ein⸗ ſchneidenden Sparmaßnahmen greifen. U. a. ſah ſich der Stadtrat veranlaßt, eine allgemeine Per⸗ ſonaleinſtellungsſperre zu verhängen und fürs nächſte Jahr von der Einſtellung von Beamten⸗ anwärtern abzuſehen. Es mußte angeordnet werden, daß jede an ſich notwendige Vermehrung des Per⸗ ſonals durch Austauſch von Arbeitskräften innerhalb der ſtädtiſchen Betriebe und Verwaltungen zu decken iſt. * ? Heddesheim, 1. Sept. In der jüngſtn Ge⸗ meinderatsſitzung wurde die Dung⸗ und Pfuhlverſteigerung vom 16. Auguſt(Steigerer Gärt⸗ ner Ehinger) genehmigt.— Dem Geſuch der Schützen⸗ geſellſchaft auf käufliche Ueberlaſſung der Schießwieſe und des Geländes, auf dem das Schützenhaus erbaut iſt, konnte nicht entſprochen werden. Der Schützen⸗ geſellſchaft ſollen nur etwa 4 Ar angeboten werden.— Zur Verbreiterung der Muckenſturmer⸗ ſtraß e ſoll von Landwirt W. Kippenhan das Straßengelände mit 1 Ar 41 Qm. vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes käuflich erwor⸗ ben werden.— Auf dem Radolfzeller Zuchtviehmarkt am 15. und 16. September werden zwei junge Farren angekauft. Der vorhandene fette Farren ſoll als⸗ bald im Submiſſtonswege verkauft werden.— Von einer Verfügung des Bezirksamts Weinheim über die Finanzwirtſchaft der Gemeinde wurde Kenntnis genommen und beſchloſſen, die Betreibungen fort⸗ zuſetzen.— Eine Anzeige wegen Beamtenbeleidigung wird dem Bezirksamt Weinheim zur weiteren Amts⸗ handlung vorgelegt.— Gegen die Errichtung eines unterirdiſchen Lagertanks für Motorbetriebsſtoff mit Zapfſtelle auf dem Anweſen des Kaffeebeſitzers Kling iſt nichts einzuwenden. e Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 2. September 1930 4. Seite/ Nummer 404 Tagungen 22. Bundestag der deutſchen Zimmermeiſter Die deutſchen Zimmermeiſter hielten in dieſen Tagen in Darmſtadt ihren 22. Deutſchen Bundestag ab. Vor 10 Jahren tagte der Bund zum letzten Male in Darmſtadt. Der Staat hat für die Schwierigkeiten des Handwerks volles Verſtändnis. So waren zur Feſtver⸗ ſammlung der Tagung für die heſſiſche Regierung und dos Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft Staatsrat Karcher, für das heſſiſche Finanzminiſterium, Abtlg. Bauweſen, Miniſterialrat Wagner und für die heſſiſche Forſtverwaltung Oberforſtrat Schwieder erſchienen. Bundesvorſitzender Eckhard t⸗Kaſſel betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache, wie das Handwerk heute ein neuer Geiſt beſeelt, in dem auch die Sachlichkeit zur Geltung kommt.— Staatsrat Karcher gedachte zunächſt noch einmal der Befretung des Rheinlandes von der Beſetzung und hob dabei ebenſo die Opfer der rheiniſchen Bevölke⸗ rung für die Erhaltung der Reichs einheit, als auch die Verdienſte Eberts, Rathenaus, Hindenburgs und Streſe⸗ manns an der Rheinlandbefreiung hervor. Er zeigte dann im beſonderen, wie die heſſiſche Regierung ſtets als ihre vornehmſte Aufgabe den Ausgleich der wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Gegenſätze an⸗ geſehen hat. Ein von Heſſen beſonders für das Handwerk eingeſetzter Staatskommiſſar unterhält die beſten Bezieh⸗ ungen mit der heſſ. Handwerkskammer. Weiter ſprach Staatsrat Karcher über die gegenwärtige Wirtſchaftskriſe mit all den ſich daraus ableitenden ſozialen Schwierig⸗ keiten, die zum Teil von einer forcierten Rationaliſie⸗ rung herzuleiten ſind. Wenn der Zimmermeiſterberuf heute ebenfalls große Schwierigkeiten zu überwinden hat, ſo hängt das mit dem Darniederliegen der Bautätigkeit zuſammen. Zur Belebung der Wirt⸗ ſchaft habe Heſſen ein Notſtandsprogramm Ourchgeführt, das der heſſiſchen Wirtſchaft etwa 15 Mill./ Arbeits⸗ kapital zuführt und den Ausgeſteuerten Brot ſchafft. Als Vertreter der Stadt begrüßte Bürgermeiſter Rißzert die Feſtverſammlung. Nach weiteren Begrüßungsanſprachen hielt Profeſſor Jahn⸗Düſſeldorf einen Lichtbildvortrag über„Die Holzkonſtruktion im neuen Bauen“. Er hat als erſter, wie er erklärte den Kampf gegen den Stahlbau geführt.„Aufſtieg und Niedergang“ hieß das Referat, das Bundesſyndikus Dr. Gerland ⸗Kaſſel hielt und das einen Querſchnitt durch die heutige Lage im Baugewerbe bot. Im Baugewerbe kommt, als dem Schlüſſelgewerbe der Wirtſchaft, die furchtbare Not unſeres Volkes zum Ausdruck. Gegenwärtig ſei der tiefſte Punkte der Baukriſe erreicht. Die Bauwirtſchaft ſei in eine Sackgaſſe geraten. Das Bauproblem iſt vor allem finanzieller Natur, iſt eine Kapftalbeſchaffungsfrage. Man könne mit keiner Beſſe⸗ rung der Wirtſchaftslage rechnen, ſolange nicht private Geldgeber zur Anlage ihres Kapitals im Häuſerbau zu bewegen ſind. Zwei erfreuliche Anſätze zur Belebung des Baumarktes konnte Dr. Gerland ſchließlich doch nennen: die Ausgabe 7proz. Pfandbriefe und die Bauſparbewegung. Er ſtreifte ouch das Mißverhältnis zwiſchen Neubaumieten und Einkommen. Darum müſſen die Baukoſten in Zukunft geſenkt werden. Auch dürfen nicht Millionen an nutzloſe Experimente vergeudet werden. Der Redner ſchloß ſein Referat mit der Loſung Carlyles: Arbeiten und nicht verzweifeln. Unter dem Vorſitz des Bundesvorſitzenden Eckhardt⸗ Kaſſel fand am Montag im Städt. Saalbau die Bunbeshauptverſammlung Nach dem Jahresbericht der Bundesleitung, den der Dr. Gerland erſtattete, wurden die ſatzungsgemäß ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder Eck⸗ hardt⸗Kaſſel, Ambs⸗ Freiburg und Gregorius Düſſeldorf einſtimmig wiedergewählt. Gegenſtand längerer Erörterungen waren Mittel und Wege für eine wirkſame Holzpropaganda. Es wurde beſchloſſen, neben der Beſchickung der Leipziger Ausſtellung in Flugblättern und Zeſtungsnotizen aufklärend zu wirken. In zwei Ent⸗ ſchließungen wendet ſich die Bundeshauptverſammlung gegen die weitere Beibehaltung der Wohnungs⸗ 8 wangswirtſchaft und die Nichtbeachtung der Reichsverdingungsordnung für Bauleiſtungen durch ein⸗ zelne Baubehörden. Der nächſtjährige Bundestag ſoll in Berlin oder München ſtattfinden. Ein Rheiniſcher Abend vereinte die Tagungs⸗ teilnehmer zu gemütlichen Stunden. Den Abſchluß der Bundestagung bildet eine Kraftwagen fahrt in den Odenwald. SWW. Elfter Vertretertag des„Hilfsbundes für die Elſaß⸗Lothringer im Reich“ Der„Hilfsbund für die Elſaß⸗Lothringer im Reich e..“, der in den Tagen ſchwerſter Not des Reichs und rückſichtsloſer Ausweiſung Deutſcher aus Elſaß⸗Lothringen gegründet wurde, veranſtaltet in den Tagen vom 19.—21. September d. Is. ſeinen elften Vertretertag in Koblenz. Gegenſtand ernſtlicher Beratung werden aach diesmal wieder alle die Fragen ſein, die die Linderung der Not der Verdrängten, ihre dauernde Seßhaftmachung in der neuen Heimat und ihre Wiedereingliederung in das deutſche bürgerliche und wirtſchaftliche Leben, betreffen und darum auch für das geſamte deutſche Volk und die deutſche Wirt⸗ ſchaft von nicht zu unterſchätzender Bedeutung ſind. ſtatt, Bundesſyndikus Antreue eines Sparkaſſenrechners Vor dem Erweiterten Schöffengericht Pir ma⸗ ſens begann die Hauptverhandlung gegen den ver⸗ heirateten Kaufmann Ludwig Neu, geb. 1884 in Thaleiſchweiler. Es liegt ihm erſchwerte Untreue und Unterſchlagung zur Laſt. Als Rechner der Spar⸗ und Darlehenskaſſe Thaleiſchweiler ſoll er in der Zeit von 1927 bis Auguſt 1929 nach und nach 30 000 Mark aus der von ihm verwalteten Kaſſe für ſeine eigenen Zwecke entnommen haben. Weiter hat er trotz ausdrücklichen Verbots einzelnen Kaſſenmit⸗ gliedern höhere Kredite eingeräumt als ge⸗ nehmigt waren. So gab er der Firma Jakob Neu Witwe einen Kredit von 10000 Mark, der nach und nach bis zum Zuſammenbruch der Firma auf 35 000 Mark angewachſen war. Bei dem Lederfabrikanten Rieger betrug die Ueberſchreitung 10000 Mark, bei Karl Gutenſohn bis 16000 Mark. Am 5. Juli ließ er ſich von der Bayer. Staatsbank gegen einen Scheck 2700 Mark und am 10. Juli gegen einen weiteren Scheck 2000 Mark auszahlen. Von dieſen Beträgen hat er der Sparkaſſe nur 700 und 200 Mark zuge⸗ führt, den Reſt aber für ſich verwendet. Von der Firma Jakob Neu Wwe, erhielt er einen Teilbetrag von 4000 Mk., den er nicht beſtimmungsgemäß in die Kaſſe brachte, ſondern für ſich verwendete. Der Anklagerede des Staatsanwaltes war zu ent⸗ nehmen, daß die Anklage nur in zwei Fällen ver⸗ ſchleierte Buchungen aufrecht zu erhalten war. Der Staatsanwalt beantragte eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten. Nach eineinhalbſtündiger Bera⸗ tung verkündete das Gericht ein Urteil im Sinne des Antrages, und zwar wegen eines fortgeſetzten Vergehens in Tateinheit mit einer fortgeſetzten er⸗ ſchwerten Unterſchlagung. Die Unterſuchungshaft wird angerechnet. In der Urteilsbegründung heißt es u.., daß der Angeklagte in allen übrigen An⸗ klagepunkten mangels Beweiſes freigeſprochen wer⸗ den mußte. Die beſondere Verwerflichkeit der Tat hat das Gericht veranlaßt, bedingten Straferlaß zu verſagen. Nachrichten aus Baden Beim Baden im Neckar ertrunken * Eberbach, 1. Sept. Geſtern mittag ertrank beim Baden im Neckar ein 19 Jahre alter auf Wander⸗ ſchaft befindlicher Tüncher aus der Gegend von Aachen. Erſt nach ſtundenlangem Suchen wurde die Leiche gefunden. Vermißt * Karlsruhe, 2. September. Vermißt wird ſeit zehn Tagen der in der Gottesauerſtraße in Unter⸗ miete wohnhafte Student Armand Feldberg aus Bukareſt. Es iſt den Umſtänden nach anzunehmen, daß ihm ein Leid geſchehen iſt. Drei Perſonen beim Baden ertrunken * Lörrach, 2. Sept. Etwa zwei Kilometer unter⸗ halb des Rheinſtrandbades Märkt bei Lörrach er⸗ tranken geſtern nachmittag drei Perſonen. Zu⸗ nächſt ging die 21 Jahre alte Roſa Wunderlin aus Friedlingen unter, kurz darauf geriet bei der Kandermündung die 19 Jahre alte Paula Mauſer aus Lörrach in einen gefährlichen Strudel und er⸗ trank. Der ihr zu Hilfe eilende 22 Jahre alte Bruno Jäger wurde ebenfalls ein Opfer des Waſſers Ein junger Mann geriet bei dem Verſuch, den Jäger zu retten ebenfalls in einen Strudel, konnte aber noch rechtzeitig aus dem Waſſer gezogen werden. * L. Großſachſen, 2. September. In der landwirt⸗ ſchaftlichen Verſammlung wurde die Anſchaffung einer Petkus⸗Getreide⸗Reinigungs⸗ maſchine beſchloſſen, deren Koſten ohne Motor ſich auf etwa 1800/ belaufen, deren Vorteile aber ſo gewichtige ſind, daß die Anſchaffung ſich zweifel⸗ los renkteren würde. Reinigungskoſten für den Zentner betragen 0,50 l. * Unterſchwarzäch, 30. Auguſt. Geſtern Nacht gegen 12 Uhr ertönte plötzlich Feueralarm. Im Schuppen, der an das Wohnhaus des Wilhelm Frey angebaut iſt, war Feuer ausgebrochen, das in dem Stroh, das darin lagerte, reiche Nahrung fand. Es gelang, das Wohnhaus zum größten Teil zu retten. Der Dachſtuhl iſt allerdings ausgebrannt. An der Löſcharbeit beteiligte ſich die ganze Gemeinde und die freiwillige Feuerwehr Aglaſterhauſen, die mit der Motorſpritze in Autos angefahren kam und mit zwei Schläuchen das Feuer wirkſam bekämpfte, ſo daß gegen 2 Uhr die Wehr abrücken konnte. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Der Schaden beträchtlich. * Graben, 1. Sept. Dieſer Tage wurde durch badende Kinder am Rechen der unteren Mühle in der Pfinz eine neugeborene Kindesleiche ent⸗ deckt. Da es ſich zweifellos um verbrecheriſche Tat handelt, hat die Staatsanwaltſchaft den Fund be⸗ ſchlagnahmt. Nachbargebiete Leichenländung * Frankenthal, 2. Sept. Am Sonntag wurde im Rhein unterhalb von Mörſch eine nackte männliche Leiche in ſtark verweſtem Zuſtande angeſchwemmt, Die Identität konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Tote wurde in die Leichenhalle nach Franken⸗ thal verbracht. Kaſſierer Kuhn verhaftet * Frankenthal, 2. Sept. Der nach Unterſchlagung von 3000 Mark flüchtig gegangene Kaſſierer der Kreistaubſtummenanſtalt, Kuhn, wurde auf Grund des von der Staatsanwaltſchaft erlaſſenen Haft⸗ befehls in Karlsruhe von der Polizei feſt⸗ genommen. Er hatte ſich freiwillig geſtellt. Oberregierungsrat Mattern 7 * Speyer 2. Sept. Montag früh 3 Uhr ſtarb in⸗ folge Herzlähmung ganz unerwartet Oberregierungs⸗ rat Joh. Mattern. Am 9. 6. 1876 in Neuſtadt an der Haardt geboren, war er vom 1. Januar 1900 bis 31. Oktober 1909 prakt. Tierarzt und Diſtriktstierarzt in Mutterſtadt, wurde am 1. November 1909 Bezirks⸗ tierarzt in Rockenhauſen, von wo er am 1. April 1920 als Oberregierungsrat an die Regierung der Pfalz, Kammer des Innern berufen wurde. Als pflicht⸗ treuer, tüchtiger und ſtets freundlicher Beamter war er allſeits hochgeſchätzt und beliebt. Beſonders ver⸗ dient gemacht hat er ſich um die Land wirtſchaft. Fünf Schwerverletzte bei einem Autounglück * Frankfurt, 1. Sept. Geſtern nachmittag ereig⸗ nete ſich an der Kreuzung der Mörfelder Landſtraße und der Iſenburger Schneiſe ein folgenſchweres Autounglück. Ein mit drei Perſonen beſetztes Autv ſtieß in raſcher Fahrt mit einem Motor⸗ rad zuſammen. Während das Motorrad zur Seite geſchleudert wurde, überſchlug ſich das Auto zweimal. Seine Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. Auch der Motorradfahrer und ſein Begleiter erlit⸗ ten erhebliche Verletzungen. Alle fünf Perſonen wurden auf dem ſchnellſten Wege ins Krankenhaus geſchafft. Die Schuldfrage konnte bisher noch nicht geklärt werden. Mord aus Eiferſucht * Raunheim(Kreis Groß⸗Gerau), 2. September. Der von ſeiner Frau geſchiedene Ehemann Opper⸗ mann lauerte geſtern der Frau und deren Bräuti⸗ gam in einer Wirtſchaft in der Nähe Rüſſelsheim auf Als ſich die Frau einen Augenblick von ihrem Bräu⸗ tigam entfernt hatte, zog Oppermann einen Revol⸗ ver und erſchoß ſeinen Rivalen. Er flüchtete in den nahen Wald, konnte jedoch nach kurzer Suche mit Polizeihunden geſtellt und verhaftet werden. Gerichtszeitung Bezirksſchöffengericht Darmſtadt In Eſchollbrücken wurde im vorigen Jahre aus einem Hauſe Geld geſtohlen. Als Täterinnen wur⸗ den zwei Schweſtern aus Darmſtadt beſchuldigt, von denen die eine bis Juli 1929 bei dem Beſtohle⸗ nen in Stellung war und die von ihrer Schweſter häufig beſucht wurde. Der Frau des Beſtohlenen fiel es auf, daß eine Leiter in der Nähe des Hauſes ſtand und daß— während die Leute auf dem Felde waren— das Fenſter offen ſtand. Der Staatsanwalt hielt auf Grund der Zeugenvernehmung den Beweis für den gemeinſamen Geloͤdiebſtahl für erbracht und beantragte Gefängnisſtrafen von 3 und 1 Monat. Die beiden Angeklagten behaupteten, in der frag⸗ lichen Zeit, im September und Oktober überhaupt nicht in Eſchollbrücken geweſen zu ſein. Auf Grund der Indizien erachtet das Gericht eine der Angeklag⸗ ten für ſchuldig und ſpricht eine Gefängnis⸗ ſtrafe von vier Wochen aus. Zwei Matroſen von Rüſſelsheim und Biſchofsheim ſtehen unter der Anklage des Diebſtahls. Gemeinſchaftlich mit einem bereits abgeurteilten Angeklagten ſollen ſie im März d. J. nachts von einem Maskenball in* Königſtädten heimkehrend aus dem Sporthaus der Sängervereinigung Nauheim einen kleinen Geld⸗ betrag, Wein, Schnaps uſw. entwendet haben. In Bierſtimmung ſtiegen ſie ein und ließen mitgehen was ſie eben fanden. Das Bezirksſchöffengericht er⸗ kennt unter Anrechnung der ſeit 4. Juli erlittenen Unterſuchungshaft auf Gefängnisſtrafen von zwei und drei Monaten. —— Aus Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 3. September .30: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Kreuznach; Köln: Kurkonzert von Bad Pyrmont. 12.00: Stuttgart: Schloßplatzkonzert. 12.20: Frankfurt: Konzert von Stuttgart. 15.00: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 17.25: München: Kinderſtunde. 18.05, 18.35, 19.05: Frankfurt, Stuttgart: Vor⸗ träge. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Sinfoniekonzert; Budapeſt, Stockholm: Orcheſterkonzert. 19.45? München: Hörbericht: Heimat; London 3: Mi⸗ litärkonzert. 5 20.00: Hamburg: Militärkonzert; Köln, Königs⸗ wuſterhauſen: Joſef Plaut⸗Abend; London 1, 2: Sinfoniekonzert; Oslo: Konzert; Wien: Dichterſtunde; Zürich: Fagott⸗Soli und Orcheſter⸗ konzert. 20.15: München: Konzert; Brünn, Prag: Kammer⸗ muſik; Kattowitz, Warſchau: Soliſtenkonzert. 20.30: Belgrad, Toulſuſe: Konzert. 20.45: Bukareſt: Geſang; Mailand, Turin: Kon⸗ zert; Wien: Violinkonzert. 21.00: Breslau: Heitere Funkſuite; Frankfurt, Stuttgart: Hörſpiel„Krauſens hören Radiv“; Hamburg:„Myſtik'““ Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Blasmuſik; Rom: Sinfo⸗ niekonzert; Zürich: Opernmuſik. Breslau: Heiteres oberſchleſiſches Funkquartett; Frankfurt, Stuttgart: Klavierkonzert von Mannheim. 21.45: München: Konzert. London 1, 2: Tanzmuſtk. Bud apeſt: Zigeunermuſik: London gi Konzert, München: Konzert und Tanzmuſik. Warſchau: Tanzmuſik. * 21.30: Kampf um den Südpol; Wien; 22.00: 22.15: 22.45: 23.00: In Mannheim ſpielt um 21.30 Uhr über Frankfurt 8 Stuttgart Walter Bohle Werke von Bach und hopin. Geſchäftliche Mitteilungen * Formen, die nicht zu verbeſſern ſind. Es gibt Dinge, 4 die nicht zu verbeſſern ſind, trotz aller Fortſchritte der Technik. Sie entſprechen ihrem Zweck ſo vollkommen, daß jeder Verſuch, ſie noch vollkommener zu machen, an dieſer Zweckmäßigkeit zum Scheitern gebracht wird. Solche Dinge ſind z. B. die Nährodel und die Odolflaſche. Es exiſtieren über 200 Verſuche die weltbekannte Odolflaſche in Mate⸗ rial und Form zu verbeſſern— bisher iſt es noch nicht gelungen. V. 901 „Wes Hol „Die Enteignungsſumme von Schönwinkel“, denkt Marietheres und fühlt ſich im gleichen Augen⸗ blick erblaſſen. „Geldgeſchichten ſind das Ennuyanteſte, was es giht. Ich werde nie begreifen, wie eine Frau das jemals verſtehen kann. Schau, dich greifen ſie auch an, trotzdem du das machſt, wie ein Mann. Wir wollen auf die Terraſſe gehen. Komm anſchauen, was ich für dein Enkerl ſtick.“ Und ſie geht vor Marietheres her in ihrem weißen leichten Wollkleid durch die halbdämmrigen Sälchen und Kabinette, ihr ſchön friſiertes Haar glänzt metalliſch ſilbern, die großen Perlen in ihren Ohren ſchimmern, alles an ihr iſt zierlich gepflegte Eleganz. Auf der Terraſſe iſt das Sonnendach herunter⸗ gelaſſen, in ſeinem Schutz ſtehen Korbſeſſel um einen TDiſch, auf dem eine bunte Stickerei liegt. Amelie Oedeck hält ſie ihrer Schwiegertochter entgegen. „Das Kleiderl da ſoll Barbes Baby haben. Ich habe eben ſo eine geſchickte Kameriera, die ſchneidert mir die Sachen. Das Schlampige daran mach ich dann ſelbſt.“ „Das Schlampige“ iſt eine wunderbar feine und zarte Nadelarbeit, die Amelie Oedeck auf den dünnen Stoff zaubert. n a Marietheres ſitzt ihr gegenüber und ſieht etwas gedankenlos dem Spiel der durchſichtigen Hände zu. Der Diener in der weißblauen Jacke ſprengte den Raſen. Es duftete nach feuchtem Gras. Die Ahorn⸗ bäume zu beiden Seiten der kleinen Freitreppe er⸗ glühen purpurn. Amelie Oedeck erzählt in ihrer leichten und be⸗ weglichen Art Verwirrendes aus ihrem Leben. Ein ſagenhafter Beduine tritt darin auf, zieht vor ihrem kleinen Mauleſel her, halb Fremdenführer, halb Reiſekavalier, auf ihrem Ritt zum Roten Meer: „Er war ſo ſchön, daß ich ganz deſchperat wurde.“ Amelie Oedecks Lachen reißt mit fort. Draußen im Da Roman von EIs e VUIbe l zu mir herüber von Schönwinkel. Aanletlied es? L (Nachdruck verboten.] Garten von Mirabell bleiben einige frühe Nach⸗ mittagsbummler ſtehen, ſehen beluſtigt zu der hellen Terraſſe herüber. Die Roſen in den Sandſtein⸗ vaſen ſchicken ſchwachen Duft. Glatte, leere Wege führen zu den dämmrigen Alleen. Marietheres ſteht dort hinüber. Sie fühlt die Blicke des Mannes, die das weiße Haus ſuchen. Die Mauer, die es vom Garten Mirabell ſcheidet, iſt nicht hoch. Namenloſes Strömen bricht über ſie herein, flutet auf Marietheres zu. Ein Flug ziehender Schwalben wirft ſpitze Schatten über das Licht der Terraſſe. „Ja“, ſagt Amelie Oedeck mit einem Male,„die deutſche Gartenkunſt iſt ohne Vergleich. Höchſtens die engliſche kann es mit ihr aufnehmen.“ Marie⸗ theres begreift nichts. Von der Höhe, wo die ſtrenge Wucht der Burg über kräftigem Baumgrün kuliſ⸗ ſenhaften Abſchluß des Parkes bildet, brüllt das mächtige Walzwerk des„Salzburger Stier“. Marietheres holt die Blicke zurück von den lachenden Sandſteingöttern des Parks. Sie ſteht auf. Die Schwiegermutter ſieht ſie überaſcht an:„Haſt du noch Beſorgungen? Schade. Aber zur Jauſe biſt du wieder bei mir. Ja?“ Marietheres glaubt nicht, daß es möglich ſein wird. Sie will noch etwas hinzufügen, aber Amelie Oedeck unterbricht ſie mit einer kleinen, läſſig ele⸗ ganten Geſte:„Weiſt du, Theſerl, hetzen ſollſt du dich natürlich nicht. Ihr fahrt doch einigemal wieder Und dann ſchick mir auch deinen amüſanten Schwiegerſohn. Ich will ihm zeigen, daß wir hier durchaus nicht ent⸗ ſchlafen ſind. Grüß dich Gott, Theſerl, und d ank N Streng abgegrenzte Wege geht ſte zurück zwiſchen den Roſen, und den ſpielenden Kindern, die wohl⸗ erzogen Platz machen, als die große Frau in ihre Nähe kam. Blicke folgen ihr. Alte Damen in klöſterlich ſchwarzen Kleidern, weiße Batiſtſtreifen am Halsabſchluß, feine kleine Filetſtickereien in den blutleeren Händen, ſehen ihr nach. Sie ſpürt Sonne auf ihrem bloßen Hals, heiß fließend, dann in ihren ganzen Körper einbrechen. Sie ſchreitet raſcher aus. Ungeduld niederringend, ſucht ſie mit Blicken, die ſie zu unbeteiligter Kühle zwingt, die Alleebänke ab. Thure Olten iſt auf keiner von ihnen zu finden. Jetzt kommen viele Menſchen in den Park ge⸗ ſtrömt. Der Rauch guter Zigaretten iſt um ſie, koſtbare Parfüms, leichte bunte Seiden ſchillern, entblößte Arme, große, weichrandige Strohhüte, weiße Hoſen, helle Gamaſchen; galliſche, italieniſche, engliſche Wortfetzen ſchwirren. Aus einem Hotel, deſſen Garten an den Park ſtößt, kommt Muſik. Irgendein Tango, der Geiger ſpielt gut. Dunkelſüße Traurigkeit erfüllt plötzlich die weiche Luft. Endlich findet ſie Thure Olten. Ganz weit zurück, zwiſchen verſchnittenen Buchsbaumhecken ſitzt er auf einer der altmodiſchen Bänke, die wie in kleinen grünen Kammern, halb verborgen an den Wegen ſtehen. Er erhebt ſich ſogleich, kommt ihr entgegen und gibt ihr die Hand. „Ich habe dich lange warten laſſen müſſen. Nun wirſt du ein wenig verhungert ſein, Armer. Es iſt ſpäter Mittag geworden. Verzeih.“ „Verhungert? Ja Marietheres. Aber es war ſchön, dieſes Hungern. Ich habe ja gewußt, daß es bald geſtillt ſein wird.“— Von dem nahen Vogelhaus kommt das häßliche Geſchrei der Papageien. Eine Schaukel quietſcht in glückliches Kinderjubeln hinein. Marietheres ſieht Thure Oltens Mund, dieſen harten, grablinigen Mund, deſſen Winkel zucken:„Wohin wollen wir gehen?“ „Ich weiß es nicht.“ Er nimmt ihren willenloſen Arm, preßt ihn an ſich:„Suchſt du die Menſchen, Marietheres?“ 1 „Ja, ich ſuche ſie heute, Thure. Es iſt neu und ſtark und wundervoll, von ihrem Strom getragen, neben dir zu gehen. Sie ſind da. Ich fühle ihren Atem, höre ihr Lachen, Reden, bin ein Teil von ihnen. Und mitten unter ihnen, eingeſchloſſen von ihrem Leben: planeteneinſam, planetenfern, allein mit dir, Thure.“ g „Frauen“, ſagt er„ach ihr Frauen. Um wie viel höher ſteht eure Liebe als die unſere. Jeder Blick, Marietheres, der dich trifft— und welcher Blick könnte vorbeigleiten an dir— iſt Qual für mich. So unerſättlich ſelbſtſüchtig iſt unſere Mannesliebe. Komm, führe du, wohin du willſt.“ Aus dem bergenden Schutz grüner Wände gehen ſie in das Nachmittagslicht. Beinah grauſam iſt der Glanz. Sie gehen ſo dicht nebeneinander, daß ihre Arme ſich berühren. Mitten auf den menſchenvollen, hellen Plätzen und in den winkligen Straßen fühlen ſie den Gleich⸗ klang ihrer Schritte, die Einheit ihrer ſchönen, har⸗ moniſchen Bewegungen. Sie ſind beide vollkommen gewachſen, groß, lang⸗ gliedrig und von geſunder Kraft. Aufmerkſame und bewundernde Blicke Begegnender empfinden ſie plötzlich als etwas lockend Beſonderes, und ohne dar⸗ über zu ſprechen, ohne ſich anzuſehen, wiſſen ſie, daß jetzt in ihren Augen verſtecktes Lachen liegt. Sie ſind unbändig ſtolz aufeinander dieſe zwei, da in dem fremden Gewühl der Altſtadt, und ſie ſind un⸗ endlich fern von all dem, was um ſie her iſt. Wirk⸗ lich iſt es, als ob ein magiſcher Kreis um ſie wäre. Niemand beläſtigt ſie, niemand rennt ſie an. Sie lächeln und gehen im Gleichklang ihrer Schritte an Menſchen und Dingen vorbei wie nicht dazugehbrig. Sie laſſen ſich fortſpülen in eine donnernd laute Gaſſenſchlucht, zwiſchen Buden und Kaufläden, in denen bunte, zweckloſe Nichtigkeit aufgeſtapelt iſt, die an ſkrupelloſe Kaufluſt ferienreiſender Menſchen appelliert. Mitten zwiſchen ſpiegelnden Scheiben, hinter denen die glitzernden Dinge liegen, tun ſich barocke Aſpekte auf. Schön gewölbte Gitter, deren Vergol⸗ dung erblindet iſt, führen in ſchmale Höfe, die von Galerien umgeben ſind. In achtlos geöffneten, hin⸗ und herbewegten Fenſterflügeln, ſchwingt blaues Licht der Horizonte, Geranien brennen und früh⸗ lingsgrüne Zimmerlinden wehen herunter. Unvermutet finden ſie ſich in einer überfüllten Bergbahn. Ganz oben iſt ein kleines Stückchen Himmel, dem freundliche Mächte einen entgegen⸗ tragen. Es gibt einen Ruck, vergnügte Menſchen werden ein wenig durcheinander geſchüttelt. Marte⸗ theres fühlt Thures Arm.(Fortfetzung folgt) — 2 17 J ſti 11 e — — S 72 VVV 1930 —— re aus n wur⸗ huldigt, eſtohle⸗ chweſter ohlenen Hauſes t Felde anwalt Beweis icht und Monat. r frag⸗ erhaupt Grund igeklag⸗ gnis⸗ atroſen ter der t einem ſie im all in us der Geld⸗ n. In itgehen icht er⸗ littenen 3 we men euzuach; Vor⸗ konzert; t. 9: Mi⸗ nigs⸗ o ndon Wien: rcheſter⸗ dammer⸗ konzert. ſuartett;: ert von Wien: donzert, rankfurt ach und ehörig. laute en, in t iſt, ſchen hinter jarocke ergol⸗ ie von , hin⸗ blaues früh⸗ füllten ickchen 1 gegen⸗ nſchen Narte⸗ folgt) . f 2 * vielen Spitzkehren Diebſtahls⸗ Sicherungen Die in der letzten Zeit eingetretene ſtarke Zu⸗ nahme der Kraftfahrzeug⸗Diebſtähle rückt die Frage der Diebſtahls⸗Sicherungen wieder in den Vorder⸗ grund des Intereſſes. Praktiſch iſt jedes neue Kraft⸗ fahrzeug ſerienmäßig mit einer Diebſtahls⸗Sicherung verſehen, die aber meiſt nur mechaniſch wirkt, etwa als Verriegelung. Eine ſolche Sicherung kann frei⸗ lich kaum als ſicher angeſprochen werden, da die Autodiebe natürlich alle gangbaren Schlüſſelſorten bei ſich führen oder nötigenfalls mit ſolchen Schlöſ⸗ ſern ſchnell gewaltſam fertig werden. Auch der Schaltſchlüſſel am Armaturenbrett bietet keine aus⸗ reichende Sicherheit, da ja dieſe Schlüſſel überall zu haben ſind. Der Kraftfahrer muß alſo, wenn er ſein Fahrzeug vor Dieben ſichern will, ſchon zu wirk⸗ ſameren Vorrichtungen greifen. Es ſind nun ge⸗ wiß zahlreiche Arten von Diebſtahls⸗Sicherungen im Handel, die aber vielfach ebenfalls große Mängel aufweiſen. Alle ſertenmäßig hergeſtellten Sicherun⸗ gen haben ja den Nachteil, daß ſie von den Auto⸗ dieben, die ja ſchließlich Spezialiſten ſind, ſo genau ſtudiert werden können, daß ſie bald wiſſen, wo die unvermeidlichen ſchwachen Punkte ſitzen, an denen man die Sicherung unwirkſam machen kann, ohne ſich lange mit dem Schloß uſw. zu beſchäftigen. Einige Diebſtahlsſicherungen ſind ganz vorzüglich und bieten einen faſt vollkommenen Schutz, ſind aber auf der anderen Seite wieder ſo kompliziert und teuer, daß ſich der Fahrzeugbeſttzer ſcheut, ſie anbrin⸗ gen zu laſſen oder aber, wenn er es ſchon tut, ſi⸗ nicht bei jeder kurzen Fahrtunterbrechung in Be⸗ trieb ſetzen will, da das zu umſtändlich und zeit⸗ raubend iſt. Andere Sicherungen bieten wohl einen weitgehenden Schutz gegen die unberufene Inbetrieb⸗ ſetzung des Fahrzeuges, das alſo zwar nicht weg⸗ gefahren werden, wohl aber aller erreichbaren wert⸗ vollen Teile beraubt werden kann. Neben der ſiche⸗ ren Vermeidung unbefugter Inbetriebſetzung muß demnach auch verhütet werden, daß das Fahrzeug beraubt wird, was nur durch ſtarke Sicherung der Motorhaube, der Türen und Fenſter verhütet wer⸗ den kann. Daraus ergibt ſich ſchon, daß die Dieb⸗ ſtahls⸗Sicherung gar nicht ſo einfach iſt, wie es aus⸗ ſteht. Technikern und Baſtlern unter den Kraft⸗ fahrern bietet ſich hier ein geeignetes Betätigungs⸗ feld, auf dem ſie für ſich ſehr Nützliches leiſten kön⸗ nen, denn erfahrungsgemäß bietet die größte Sicher⸗ heit immer noch die Vorrichtung, die niemand ken⸗ nen und auch nicht ſo leicht durchſchauen kann. Einige techniſche Sicherungen gegen Auto⸗Dieb⸗ ſtähle ſollen noch kurz beſprochen werden. Die mei⸗ ſten Sicherungen gehen davon aus, die unbefugte Inbetriebſetzung des Fahrzeuges unmöglich zu ma⸗ chen und zwar meiſt dadurch, daß bei Einſchaltung der Sicherung die elektriſche Einrichtung des Fahr⸗ zeuges ſtillgelegt wird und bei unbefugter Inbetrieb⸗ ſetzung oder auch nur dem Verſuch dazu Alarm⸗ ſignale der elektriſchen Hupe ausgelöſt werden, alſo einerſeits eine Verhütung des Diebſtahls und andererſeits Aufmerkſammachen auf die Diebſtahls⸗ Abſicht. So gibt es eine ganz wirkſame Sicherung in Form eines Signal⸗ und Kombinattonsſchloſſes. Es wird eine vollſtändige Verriegelung aller zum Betrieb des Fahrzeuges erforderlichen Stromwege bewirkt und die Form des Sicherheitsſchlüſſels läßt Millionen von Variationen zu, ſo daß es kaum denkbar iſt, daß das Schloß auf natürlichem Wege geöffnet werden kann. Mit dem Herausziehen des Schlüſſels wird zudem ein Alarm durch die Hupe eingeſchaltet, der ſofort in Tätigkeit tritt, wenn in das Schloß ein nicht paſſender Schlüſſel eingeführt Die Modelle 1931. Schwingachs⸗ und Vorderradantriebwagen ſtehen im Vordergrund. Man verſpricht ſich hiervon ſehr viel und ſtützt ſich dabei auf die Erfolge, die Auburn mit ſeinem„Cord“ Vorderradantriebswagen erzielte. Die Fabrik die, als ſie„Cord“ herausbrachte, kurz vor dem Zuſammenbruch ſtand, blüht jetzt wieder. Pünktlich haben ſich in Amerika die Nachahmer ein⸗ geſtellt. Bis jetzt ſind es zwar nur zwei, aber die Zahl wird ſicher raſend raſch anwachſen, wenn Ford hat einen neuen Vorderradantriebswagen Typ„Ediſon“ herausgebracht. Genaues iſt über dieſen Wagen noch nicht bekannt. Feſt ſteht, daß ſchon einige Probewagen laufen. Aber wir wiſſen ja von Ford, daß er ſich niemals überſtürzt. An ſeinem letzten Modell probierte er auch vier Jahre herum und: das war kein Wagen mit Vorderrad⸗ antrieb. Ob allerdings alle Fabriken, die jetzt mit der⸗ artigen Wagen Verſuche anſtellen, den Mut haben werden ihn erſcheinen zu laſſen, iſt fraglich. Der Anfang iſt jedenfalls ſhon gemacht: Der Hanſa Lloyd Sechszylinder⸗Schwingachswagen Typ„Ma⸗ tador“ iſt kürzlich auf dem Markt erſchienen. Dieſer Wagen liegt trotz der für einen Schwingachswagen verhältnismäßig hohen Herſtellungskoſten ſehr nied⸗ rig im Preiſe: die elegante Innenſteuerlimouſine koſtet nur 6200 /, das Kabriolet 7700 l. Das iſt alſo Numero eins, die andern werden folgen: Bei Adler ſind ſchon längere Zeit Verſuche mit Schwingachſen im Gange. Es iſt jedoch ſehr zweifel⸗ haft, ob es zu einem neuen Wagen langen wird. Vielleicht hält ſich Adler auch abſichtlich etwas zurück. Man kann das auf Grund der Vermutungen über eine Zuſammenarbeit mit Wanderer(Horch und Büſſing ſollen auch die Hand im Spiele haben!) an⸗ nehmen. Nichtsdeſtoweniger wird bei Horch ein kleiner „Schwingachsler“ konſtruiert. Ob er wohl auch die Erfolge ſeines großen Bruders haben wird? Wanderer hat bekanntlich ſeinen Vierzylinder 6030 Ps wieder ins Leben zurückgerufen. Der neue Wagen wird mit Karoſſerien aus dem Mereedes⸗ Benz Karoſſerie Werk Sindelfingen ausgeſtattet. Uebrigens könnte man vielleicht hieraus auf eine Zuſammenarbeit mit Mercedes⸗Benz ſchließen. Die Probefahrten mit dem neuen loder alten) Modell ſind zur vollſten Zufriedenheit ihrer Schöpfer aus⸗ gefallen. Einzelne Probewagen ſollen ſchon 30 000 Kilometer auf dem Rücken haben. D. K. W. arbeitet an einem„Volksautomobil“ mit Vorderradantrieb. Gerade bei kleinen Wagen iſt der Vorderradantrieb beſonders Horteilhaft. Darum ſollte eigentlich, geſtützt auf das Können der Leute, die bei D. K. W. ſitzen, der Wagen ein Bombenerfolg werden. N. A. G. wird ſeinen Achtzylinder mit Vorderrad⸗ antrieb wahrſcheinlich ſchon vor der Berliner Auto⸗ mobilausſtellung herausbringen. Die N. A. G. ſind immer durch geſunde Konſtruktionen hervorgetreten, und wir werden aus diesmal keine Ausnahme zu erwarten haben. Selbſt die mitunter langſamen Mercedes Benz ⸗ Werke dürften überraſchen: Der 10 PS. Wagen ſoll außer einer neuen Karoſſerte(ſchönere Linienführung, langgezogene Kotflügel aus einem Stück, Scheibenräder, größere Radnabe ete.) Schwing⸗ achſen bekommen. Den Mercedes⸗Benzwerken fehlte in letzter Zeit etwas„Schwung“. Vielleicht iſt der neue 10 Ps das Zeichen, daß dieſer„Schwung“ wie⸗ der da iſt. Wenn man beſonders optimiſtiſch ver⸗ anlagt iſt und zudem in Mannheim wohnt, kann man noch dazu ſetzen: Vielleicht bleibt das Mann⸗ heimer Werk erhalten 122 5 Ps und doch ein Sechszylinder: das will Faun ſchaffen. Iſt es wirklich ratſam einen der⸗ artig kleinen Motor mit 6 Zylindern auszurüſten? Zwar: es hat ſchon einmal einen belgiſchen Acht⸗ zylinder(jawohl: Achtzylinder) von 5 Ps gegeben. Aber der iſt dann auch ſehr raſch wieder verſchwun⸗ den. Was wir dem Faunlchen) nicht wünſchen wollen. Ueberhaupt: Klein⸗ und Kleinſtwagen. Ingenieur Carl Slevogt(früher techniſcher Leiter der Apollo⸗Werke) hat einen 200 cem Verſuchswagen laufen. Der Wagen ſoll, wenn er in Serien gebaut wird, weniger als 1000& koſten. Dipl.⸗Ing. Ganz entwickelt ebenfalls in einem ſüddeutſchen Werk(Röhr??) einen Kleinſtwagen. Not lehrt beten. Der deutſchen Automobil- induſtrie geht es ſchlecht; jetzt ſucht ſie Auswege: Vorderradantriebs⸗, Schwingachs⸗„ Klein⸗ und Kleinſtwagen CCC ͤTddddbdVbdbwbwbdwbwbwbwbwbwbwbwßwbGbPbPbGbPbGbwbwbwbwbwbGPwGbGbGPbGTGbGTGbPTPVTbPTPTPTPVTPTPTVTVTGTPTVPPUPVPUVPVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVCVVVV—VV—VV———VVPVVVVVVH—FwFF ccc wird. Das Schloß kann außerdem noch an einer verſteckten Stelle angebracht werden. Mit dem glei⸗ chen Schloß können auch Haube, Türen, Fenſter, Be⸗ dienungshebel uſw. geſichert werden. Aehnlich, wenn auch in anderer Form, arbeitet eine Siche⸗ rungs⸗Anlage, bei der beim unbefugten Einführen des Schaltſchlüſſels, beim Anheben der Haube, beim Löſen der Bremſe uſw. ununterbrochen die Hupe er⸗ tönt und gleichzeitig der Zündſtrom unterbrochen wird. Betätigt wird die Sicherung durch ein Zwei⸗ Scheiben⸗Zahlenkombinationsſchloß, das faſt 20 000 Zahlen⸗Variationen durchläßt. Sobald die beiden Scheiben auf die Kennzahl eingeſtellt ſind, wird ein Schaltknopf eingedrückt und der Wagen iſt in der geſchilderten Weiſe geſichert. Die Zahlenſcheiben wer⸗ den dann nach Belieben verſchoben. Soll der Wagen wieder in Betrieb genommen werden, dann wird wieder die Kennzahl eingeſtellt, der Knopf ſpringt heraus und das Fahrzeug iſt betriebsfertig. Aehn⸗ liche Kombinationsſchlöſſer arbeiten nach dem Buch⸗ ſtabenſyſtem, womit die Kennwort⸗Variationen bis ins Unendliche vermehrt werden. Dieſe mechaniſch⸗elektriſchen Sicherungen bieten eine hochprozentige Sicherheit, vorausgeſetzt, daß ſie ſo ausgeführt ſind, daß der Dieb nicht unter Um⸗ gehung des Kombinationsſchloſſes die Inbetrieb⸗ ſetzung vornehmen kann, was aber nicht angenom⸗ men werden kann. Freilich ſind dieſe Sicherungen ſehr teuer und das wird in zahlreichen Fällen ihre Anwendung verhindern; ihr ſachgemäßer Einbau iſt naturgemäß außerordentlich kompliziert und ihre Bedienung vielfach reichlich umſtändlich. Es kommt hinzu, daß ſie häufig, wie ſchon erwähnt, zwar prak⸗ tiſch einen faſt vollkommenen Schutz gegen die In⸗ betriebſetzung des Wagens gewähren, nicht aber gegen eine Beraubung, wogegen alſo noch beſondere Sicherungen, ebenfalls koſtſpielig und umſtändlich, angebracht werden müßten. Von dieſen Nachteilen abgeſehen neigen ſolch komplizierte Einrichtungen natürlich ihrerſeits wieder zu Störungen, die nur ein Sicherungs⸗Spezialiſt beſeitigen kann. Alle dieſe Ueberlegungen ſind wohl die wahre Urſache, daß die Kraftfahrer heute trotz der ſtarken Zunahme der Auto⸗Diebſtähle kaum in größerem Umfange von den wirklich wirkſamen Diebſtahls⸗Sicherungen Ge⸗ brauch machen und ſich lieber auf die gewöhnlichen Sicherungen, die Polizei und ihre Verſicherungs⸗ geſellſchaft verlaſſen. M. Lgh. Mängel des Vielzylinders In den letzten Jahren ging die Tendenz im Mo⸗ torenbau bekanntlich dahin, durch Erhöhung der Zy⸗ linderzahl eine größere Elaſtizität des Motors, einen gleichmäßigeren Lauf und eine faſt völlige Geräuſch⸗ loſigkeit zu erzielen. Aus dem Vier⸗ wurde der Sechszylinder⸗Motor, aus dieſem wieder der Acht⸗ oder gar Zwölfzylinder und neuerdings wartet eine amerikaniſche Fabrik ſogar mit einm Sechszehnzylin⸗ der⸗Perſonenwagenmotor auf. Ob dieſe ſtändige Ver⸗ mehrung der Zylinderzahl, ſoweit ſie über acht hin⸗ ausgeht, alle Vorteile gebracht hat, die man ſich von ihr verſprach, darf bezweifelt werden, ebenſo, ob der erheblich höhere techniſche Aufwand und die dadurch bedingte Vermehrung der Störungsmöglichkeiten im richtigen Verhältnis zu den tatſächlich errichten Vor⸗ teilen ſtehen. Zweierlei ſteht aber bereits feſt: Die Vermehrung der Zylinderzahl und die dadurch notwendige Ver⸗ größerung des Maſchinenraums geht zu einem gro⸗ ßen Teile auf Koſten des Nutzraumes der Fahrzeuge. Man kann beim Perſonenkraftwagen aus Gründen der Fahrſicherheit und der Wendigkeit des Fahrzeu⸗ ges über eine beſtimmte Länge nicht hinaus und in⸗ folgedeſſen muß der Nutzraum des Fahrzeuges zu⸗ gunſten des Maſchinenraumes verkürzt werden. Ein Fortſchritt iſt das nicht. Man geht deshalb, um den vom Motor beanſpruchten Raum möglichſt klein hal⸗ ten zu können, auch ſchon verſchiedentlich dazu über, je zwei Zylinder ſich V⸗förmig gegenüber zu ſtellen, wie es z. B. bei dem amerikaniſchen Sechszehn⸗ zylinder⸗Motor der Fall iſt, der damit in der Länge nicht mehr Platz beanſprucht wie ein Achtzylinder. Die Vermehrung der Zylinderzahl hat auch nicht eine der größten Schwächen des Exploſionsmotors zu beſeitigen vermocht: die Notwendigkeit von Kupplung und Getriebe. Auch mit dem neuen Vielzylinder⸗ Motor kommt man ohne dieſe beiden notwendigen Uebel nicht aus, wenn auch die Elaſtizität des Mo⸗ tors im einzelnen Gang erheblich größer geworden iſt. Dieſes Problem iſt wohl überhaupt nur auf dem Wege der Schaffung eines Motors zu löſen, der ſeine Kraftimpulſe ſtoßfrei erhält, alſo etwa wie die Dampfmaſchine oder— in beſchränkterem Umfange auch der Dieſelmotor. Der Vielzylinder hat dieſen Vorteil jedenfalls nicht gebracht und damit gerade ein wichtiges Problem offen gelaſſen. M. Lgh. * 1819 000 Quabratmeter Betonſtraßen in Deutſch⸗ land. Ende 1929 gab es in Deutſchland Betonſtraßen im Umfange von 1819 000 Quadratmetern. Der Be. tonſtraßenhau wurde erſt 1925 aufgenommen und hat ſich ſeitdem folg dermaßen entwickelt: Im Jahre 1925 wurden 38 000, 1926: 239 000, 1927: 486 000, 1928: 534 000 und 1929: 522 000 Quadratmeter errichtet. In den Vereinigten Staaten hat die Errichtung von Be⸗ tonſtraßen im erſten Viertejahr 1930 im Vergleich zu der entſprechenden Zeit des Vorjahres eine Zunahm um 62 Prozent erfahren. Ins Ausland mit dem Kraftfahrzeug Wiſſenswertes bei Reiſen nach dem Auslande Unter dieſem Titel hat der Deutſche Touring⸗Club (.) eine Broſchüre herausgegeben, die auf 54 Seiten alles bringt, was für den Kraftfahrer, der ins Ausland fährt, zu wiſſen notwendig oder nützlich iſt. Die erſten Seiten enthalten die allgemeinen Beſtimmungen über Reiſepaß, internationalen Fahrausweis, Nationalitäts⸗ zeichen, Triptik und Carnet de Paſſages. Dann folgen die in überſichtlicher Weiſe zufammengeſtellten Einzelheiten für die verſchiedenen fremden Staaten, alphabetih 995 Ländern geordnet. Anſchließend bringt das Heftchen no ein Verzeichnis der rund 70 über ganz Deutſchland ver⸗ teilten Triptikausgabeſtellen des DC. Es iſt ſehr zu begrüßen, daß es der Deutſche Touring⸗ Club den deutſchen Kraftfahrern ermöglicht, ſich vor An⸗ tritt einer Reiſe ins Ausland gründlich zu informieren, um vor überraſchungen geſichert zu ſein. Verantwortlich: Kurt Ehmer eber 2000 Meter und über 20 v. H. Steigung Die höchſten und die ſchwerſten Alpenſtraßen Von Siegfried Doerſchlag Weit iſt die Welt, und ſie iſt ſchön, hoch ſind die Berg⸗ päſſe, und je höher ſie ſind, umſo ſchöneren Blick bieten ſie herab ins tiefe Tal und auf Schneegipfel und ewiges Eis. Im Deutſchen iſt der Wandertrieb. Er will hinaus aus ſeinen vier Wänden, aus ſeiner Stadt, fort von ſeiner Scholle, will Länder ſehen und Meere. Das Schweizer und das Tiroler Gaſtwirtsgewerbe leben gutenteils vom deutſchen Fremdenverkehr, und ſeit der Motoriſierung Deutſchlands gibts kaum einen Alpenpaß, auf dem man nicht deutſche Kraftfahrer trifft. Für Sportfahrer, die ihre Wagen und ihre Fahrkunſt prüfen wollen, für Kraftfahr⸗ zeuginduſtrielle, die aus Schwerſtſtrecken techniſche Lehren gewinnen wollen, für alle die ſind die Alpenpäſſe gerade richtiges Gelände, für Motor, Körper, Geiſt. Es mag hier Ueberblick gegeben werden über die höch⸗ ſten, die ſchönſten und die ſteilſten Alpenpäſſe. König der Alpenpäſſe iſt das Stilfſer Joch, mit 2757 Meter ü. M. höchſte europätſche Alpenſtraße. Das Stilfſer Joch aber iſt auch mit die ſchönſte und eindrucksvollſte der europäiſchen Alpenſtraßen. Die Auffahrt von Meran burch die vielen, (die ſpitzeſten ſind ſoeben erweitert worden), Blick auf den Ortler⸗Gletſcher, auf das Hoch⸗ alpenmaſſiv der Ortlergruppe und wieder und immer wieder die Blicke ins tiefe, tiefe Tal ſind unvergeßlich ſchön. Nach dem Stilffer Joch nenne ich den Loween⸗ Paß ab Bucht von Cattarv hinauf ins Steinbergland von Montenegro(Cetinje) ſchönſte der europäiſchen Alpenſtra⸗ ßen. Und dann die Furka⸗Straße! Da iſts der Rhone⸗ Gletſcher, der ihr die Majeſtät verleiht. Ueber Geſchmack läßt ſich ſtreiten. Schön ſind die Dolomitenſtraßen, ſchön iſt der Klauſen(durch ſein Ren⸗ nen bekannteſter aller Alpenpäſſe), ſchwierig der Loibl, unerhört ſchwierig die Turracher Höhe und der ſteyer⸗ märkiſche Niederalp, majeſtätiſch die Fahrt über den St. Bernhard von Aoſta nach Savoyen. Enttäuſchung iſt die Auffahrt zum kahlen Gotthard, die nur Steine bietet, dem Sportsmann macht der Zirler Berg ob ſeiner Steilſtrecken Freude, impoſant ſind die Dolomitenpäſſe, großartig die Auffahrt zum Monte Maggiore bei Abbazia, gleich ob man ſie an der Küſte oder im innern Karſt beginnt. Die ſteilſte Bergſtraße Europas iſt die Turracher Höhe. Nun ich bin ſie mit ihren 30prozentigen Steigungen in vielgequältem deutſchem Wagen in gutem Tempo herauf⸗ gefahren, ohne daß es Anſtände gab. Wer freilich Motor und Reifen(beſonders letztere, weil ſehr ſchlechter, hart⸗ ſteiniger Unterbau) ſchonen will: Hände weg! Amerikaner werden leicht kochen. Die höchſten Alpen⸗Paßſtraßen ſind: Stilfſer Joch, 757 Meter. Gavia⸗Paß(Verbindung von Bormio im Adͤda⸗Tal zur Adamello⸗Gruppe, Ponte di Legno), 2652 Meter. Col de Galibier(Verbindung zwiſchen St. Mi⸗ chael und Brides les Bains in Savoyen) 2556 Meter. Umbrail⸗Paß von Bormio am Südhang des Stilfſer Jochs nach St. Marta(Schweizer Engadin⸗Gruppe), 2505 Meter, Gr. San Bernhard(von Martigny⸗Ville im Schweizer Rhöne⸗Tal nach Aoſta im ital. Dora Baltea⸗Tal) 2472 Me⸗ ter, Furka⸗Paß(von Gletſch nach Andermatt) 2431 Meter, Fluela⸗Paß(Verbindung zwiſchen Davos und Inntal) 2885 Meter, Bernina⸗Paß(im Engadin zwiſchen Pontre⸗ ſina und dem ital. Tirano, dicht vorbei am Piz Palü⸗ Gletſcher), 2330 Meter, Albula⸗Paß(im Engadin, zwiſchen Inn⸗Tal und Filiſur⸗Bergün) 2315 Meter, Sella⸗Paß (büchſter der Dolomitenpäſſe) 2248 Meter, Pordoi⸗Joch (Dolomiten) 2242 Meter, Kl. St. Bernhard lzwiſchen Ayſta und Savoyen) 2188 Meter, Grimſel⸗Paß lzwiſchen Aartal und Gletſch am Rhonegletſcher) 2164 Meter, Falzarego⸗Paß (Dolomiten, von Cortina'Ampezzo zum Pordoi⸗Joch) 2127 Meter, Splügen⸗Paß(von Chiavenna zum Rhein⸗ waldtal) 2118 Meter, St. Gotthard(Hauptverbindung der Schweiz mit Italien, Straße Zürich Mailand) 2144 Meter, Jaufen⸗Paß(zwiſchen Sterzing im Etſchtal und Meran) 2100 Meter, Oberalp⸗Paß(zwiſchen Diſentis und Ander⸗ matt 2068 Meter, St. Bernhardin⸗Paß(zwiſchen Hinter⸗ rhein am Rheinwald⸗Gletſcher und italieniſchen Moßſa⸗ Tal) 2063 Meter, Simplon⸗Paß löwiſchen Brig im Rhöne⸗ Tal und Lago Maggiore) 2008 Meter. Die höchſten Paßſtraßen ſind keineswegs die ſteilſten. Die Schweizer als Meiſter des Straßenbaus haben ſich auf Höchſtſteigungen bis zu 12 v. H. beſchränkt, weil ja auf den Poſtautobusverkehr und auf den Auforderungen eines Fremdenverkehrs beſondere Rückſicht genommen war. Die Oſterreicher dagegen laſſen ihre Paßſtraßen großen⸗ teils ſteil, ja, oft ſchnurgerade heraufgehen. Straßen wie Katſchberg, Turracher Höhe, Tauernpaß haben heute noch Ruf als Schwerſtprüfungsſtraßen für Kraftfahrzeugwett⸗ bewerbe. An ſich iſt ſolch Steilſtraßenbau Irrſinn, und Kleinwagen haben auch heute noch Schwierigkeiten, ſolche Steilſtrecken heraufzukommen. Noch im Vorjahre blieben die kleinen Fiat am Katſchberg hängen und mußten her⸗ aufgeſchoben werden. Die Amerikaner kochten und rauch⸗ ten— deutſche Wagen ſchwächerer Typen fuhren lange Kilometer im erſten Gang. Außer den öſterreichiſchen Alpenſtraßen aber finden wir überall gemäßigte Steigun⸗ gen, die jeder Wagen und jedes Motorrad von heute glatt heraufkommen können muß. Die Dolomitenpäſſe, land⸗ ſchaftlich mit die ſchönſten und eindrucksvollſten Paßſtraßen, ſteigen nicht über 12 v. H. Das Stilfſer Joch hat keine Strecke über 10 v. H. Steigung. Der Thurnpaß hat als ſtärkſten Niveau⸗Unterſchied 8 v.., der Oberalp⸗Paß 10 v.., der Semmering 8 v.., der Gr. St. Bernhard 10 v. H. Der Brenner, von deutſchen Kraftfahrern be⸗ ſonders viel benutzt, erreicht an ſeinen ſteilſten Strecken (auf italieniſcher Seite) 18 v.., der Arlberg nur 12 v.., der berühmte Klauſenpaß nur 10 v. H. und die auch nur auf der Strecke zwiſchen Urner Boden und Klauſenpaß⸗ Höhe. Wie gewaltig immer der Furka⸗Paß wirken mag, — keine Erhebung iſt über 10 v.., beim gegenüberliegen⸗ den Grimſel⸗Paß keine Strecke über 9 v. H. Selbſt der St. Gotthard erreicht nur auf der Südſeite(Airole bis Gotthard⸗Hoſpiz) 10prozentige Höchſtſteigung. Führen die öſterreichiſchen Bergſtraßen großenteils ſchnurgerade nach oben, ſo weiſt der ſchwetzer und auch der italieniſche und franzöſiſche Alpenſtraßenbau viele Kurven auf, um durch Kehren Steilſtrecken zu vermeiden. Für moderne Wagen mit gutem Steuerungseinſchlag iſt Rück⸗ wärts⸗Setzen heute nur noch auf wenigen Alpenſtraßen erforderlich. Die ſchweizer Poſtautobuſſe z. B. bewältigen infolge vorbildlichen Steuereinſchlags alle Alpenſtraßen ohne Rückwärts⸗Setzen, ſeit dieſem Frühjahr ſogar die er⸗ weiterten Spitzkehren der Furka. Von den Steilpäſſen ſind einige landſchaftlich, alſo in ihrer Umwelt, als Reiſe⸗ ziele oder Reiſe⸗Zwiſchenſtücke nicht lohnend. Die Turracher Höhe bietet lediglich ſportlich⸗techniſchen Reiz, der Katſch⸗ berg iſt langweilig, das Pötſchenjoch oberhalb Iſchl nicht beſonders ſehenswert. Im folgenden aber mögen die ſteil⸗ ſten Päſſe, ihrem Steigungsgrad nach, aufgezählt ſein: Turracher Höhe, 30 v.., Scheitel 1783 Meter ü. M. Hoher Tauern⸗Paß, 28 v.., Scheitel 1265 Meter ü. M. Niederalp⸗Paß, 26 v.., Scheitel 1220 Meter. Zirler Berg(Tirol), 24 v.., Scheitel 1180 Meter. Präbichl⸗Paß(Steiermark), 24 v.., Scheitel 1227 Mtr. Katſchberg(Oeſterreich), 24 v.., Scheitel 1641 Meter. Loibl⸗Paß(Jugoſlav.⸗küärntner Grenze) 22 v.., 1888 M. Pötſchen⸗Joch(Salzkammergut), 21 v.., 988 Meter. Stubalpe(Steiermark), 21 v.., 1550 Meter. Achenpaß(Oberbayern⸗Tirol), 21 v.., 940 Meter. Tauernpaß(Bez. Salzburg), 20 v.., 1740 Meter. Phyrn⸗Paß(Ober⸗Oeſterreich), 20 v.., 9aß Meter. Gſchütt⸗Paß(Salzburg), 20 v.., 971 Meter.(Nur ſehr geübten Fahrern geraten.) Aflenzer Seeberg(Steiermark), 20 v.., 1255 Meter. Zu gutem, leiſtungsfähigem Motor gehören gute Brem⸗ ſen, gute Reifen, tadelloſes Getriebe. Und ein Fahrer, der ſich auf ſeinen Wagen, ſein Motorrad verſteht. Tank⸗ ſtellen ſind ſelbſt an den entlegenſten Paßſtraßen geſchaffen. Benzolgemiſche ſind in der Schweiz, Oeſterreich und auch in Frankreich erhältlich. In Oeſterreich und der Schweiz konnte der Benzolverband Tankſtellen errichten, und in öſterreichiſchen Ortſchaften iſt infolge der deutſchen Be⸗ triebsſtoffſteuer, wo erhältlich, Aral billiger zu haben, als in Deutſchland. Das alles aber ſind Fragen zweiter Ord⸗ nung. Bis gegen Ende Oktober iſt die Mehrzahl der Alpenſtraßen ſchneefrei. Wer alſo guten Wagen, leiſtungs⸗ fähiges Motorrad, Zeit und— Geld, ja, genügend Gelb hat, der ſäume nicht, das Alpenland, das ſchöne, das wun⸗ dervolle, das erhabene, kennen zu lernen. Allen, die da⸗ heim bleiben wollen im Vaterland, ſei verraten: der Schwarzwald bietet genußreichen, befriedigenden Vor⸗ geſchmack! Dienstag, 2. September 1930 HANDELS- u WIRTSCHAFT-ZETTUNG fler Neuen Mannheimer Zeitung Die Reichsbank am Monatsende Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. Auguſt hat ſich in der Ultimowoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 583,3 Mill. auf 2 044,8 Mill. 4 erhöht. Im ein⸗ zelnen haben die Beſtände an Haudelswechſeln und Schecks um 383,3 Mill. auf 1 730,0 Mill. 4 und die Lombard⸗ beſtände 155,0 auf 212,2 Mill. zugenommen. Beſtände an Reichsſchatzwechſeln ſind nicht vorhanden. An Reichsbanknoten und Rentenbank⸗ ſcheinen ſind 715,4 Mill./ in den Verkehr abgefloſſen und zwar hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 657,7 Mill. auf 4707, Mill. I, der an Rentenbankſcheinen um 57,7 Mill. auf 442,9 Mill. 4 erhöht. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbank⸗ ſcheinen auf 5,0 Mill.% ermäßigt. Die fremden 2 50ů zeigen mit 415,6 Mill.„ eine Abnahme um 185,2 Mill. Die Beſtände an Gold und 0 pit a igen De 5 ſen haben ſich 12,9 Mill. auf 2 988,0 Mill/ erhöht. Im einzelnen haben die Goldͤbeſtände um 60 600 4 auf 2 618,9 Mill./ abgenommen, die Beſtände an deckungsfähigen . um 13,0, Mill. auf 369,0 Mill. 4 zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein verminderte ſich auf 55, v. H. gegen 64,7 v. H. in der Vorwoche, diefenige durch Gold und deckungsfählge Deviſen auf 63,5 v. H gegen 73,5 v. H. Die Reorganiſationspläne der Aſſekuranz⸗Anion von 1863 Keinesfalls Zuſammenlegung 311. Zu den Meldungen der„F..“ über eine Sanierungs⸗ aktion der Geſellſchaft wird von maßgebender Seite erklärt, richtig ſei nur, daß Erwägungen über eine finanzielle Umkonſtruktion ſtattfinden. Völlig unrichtig ſei, daß dabei an ein Zuſammenlegungsverhältnis von 311 ge⸗ dacht wird. Wenn überhaupt eine Zuſammenlegung not⸗ wendig ſein ſollte, ſo werde dieſe keineswegs dieſes Aus⸗ maß erreichen. Unrichtig ſei ferner daß an eine Wie de r⸗ erhöhung des Kapitals gedacht wird, ebenſo die Nachricht, daß die Dresdner Bank in Hamburg Groß⸗ aktionär oder auch nur Aktionär der Aſſekuranz⸗Union von 1865, Hamburg, iſt. Da an eine Kapitalerhöhung nicht ge⸗ dacht wird, ſeien auch die daran geknüpften Erwägungen gegenſtands los. Die genaue Aufklärung über die Verhältniſſe und die eingetretenen Einbußen dürfte der noch ausſtehende Ge⸗ ſchäftsbericht für 1929 bringen, deſſen Veröffentlichung nach einer Hamburger Meldung in nächſter Zeit erfolgen ſoll. Streik bei den Metallwerken Unterweſer AG., Fried⸗ rich⸗Auguſt⸗Hütte, Nordenham. Bremen, 2. Sept.(Eig. Dr.) Nachdem der Arbeitgeberverband das Lohnabkommen zum Zwecke einer 10proz. Lohnſenkung, die auch vom Schlichter anerkannt wurde, zum 31. Auguſt gekündigt hatte, hatten die Arbeiter am Montag die Arbeiter die Arbeit nicht wieder aufgenommen. Die Produktions⸗ betriebe ruhen. Nur eine kleine Anzahl Arbeitswilliger, ſowie die meiſten Handwerker gehen zur Arbeit. An dem Streik nehmen etwa 800 Arbeiter teil. Die Urab⸗ ſtimmung in den Betrieben hatte die erforderliche Mehrheit für den Streik nicht gebracht, ſo daß zunächſt zu den neuen Bedingungen weitergearbeitet werden ſollte. Erſt als der Geſchäftsführer des Metallarbeiterverbandes erklärte, der Metallarbeiterverband werde Streikunterſtützung zahlen, wurden auch die übrigen Arbeiter veranlaßt, die Arbeit niederzulegen. (. der Maſchinenban AG. vorm. Beck u. Henkel, Kaſſel.(Eig. Dr.) Die o. HV. genehmigte den Abſchluß für 1929/50, der einen e e e von 744 026, gegen 507 027/ i. V. aufweiſt. Es wurde be⸗ ſchloſſen, den Reingewinn von 50 266„ zur Verminderung des vorjährigen Verbhuſtes von 113 682/ auf 63 416, der weiter vorgetragen wird, zu verwenden. Die Be⸗ ſchäftigung des Unternehmens für die nächſte Zeit iſt noch edi Rhein. Linoleumwerke Bedburg AG.— Ermäßigung der d— Aufhebung des Händlerſchutzes. Ber⸗ Iten, 2. September.(Eig. Dr.) In einer Mitteilung an die Händlerſchaft zeigt die Geſellſchaft eine Ermäßigung ihrer Fabrikpreiſe an. Bei dem lang dauernden Er⸗ zeugungsgang für Linoleum ſei, wie es heißt, zwar für die Induſtrie rein rechnungsmäßig die Berechtigung einer Preisſenkung heute noch nicht gegeben. Man hoffe, dem Linoleumgeſchäft durch die Verbilligung des Artikels eine allgemeine Anregung zu geben und damit auch der Händlerſchaft zu helfen. Gleichzeitig wird jedoch der Händlerſchutz für Bauqualitäten zurückgezogen, obwohl die Geſellſchaft bis zuletzt für ſeine Aufrechterhaltung ge⸗ kämpft habe, denn der Wiederverkauf von Linoleum⸗Bau⸗ qualitäten bedürfe nicht zuletzt im Intereſſe des Ver⸗ brauchers eine Regelung. Geſchäft war anfangs ſo gering, daß Erſtnotierungen nur O16 v. H. bei Andre u. Herzog.(Eig. Dr.) In dem letzten Termin zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen, ſind weitere 70 305/ Forderungen anerkannt worden. Die Geſamtſumme der feſtgeſtellten For⸗ derungen beträgt nunmehr 1 796 288. Ende September d. J. wird eine weitere Abſchlags verteilung ſtatt⸗ finden, und zwar erhalten die Gläubiger, die bereits bei der erſten Abſchlagszahlung berückſichtigt worden ſind, 5 v. ., die übrigen 15 v. H. Damit ſind insgeſamt 15 v. H. auf alle nicht bevorrechtigten Forderungen ausgeſchüttet. Die Quote wird ſich nach Mitteilung des Verwalters noch um etwa 1 v. H. erhöhen, ſodaß nur insgeſamt 16 v. H. herauskommen werden. Die Gewiungemeiunſchaft Friebrichshütte— Verein. Stahl AG.(Eig Dr.) Wie wir erfahren, wird der auf den 24. Sept. einberufenen HV. der Bergbau⸗ und Hütten AG. Friedrichshütte zu Herdorf die Verteilung einer Dividende von 6 v. S, vorgeſchlagen, nachdem in den drei letzten Vorjahren von der Verteilung einer Divi⸗ dende abgeſehen werden mußte. Zwiſchen der Friedrichs⸗ hütte AG. und der Verein. Stahlwerke AG., die bekannt⸗ lich die Aktienmehrheit beſitzt, ſoll, wie bereits angekün⸗ digt, ein Gewinngemeinſchafts vertrag abge⸗ ſchloſſen werden. In dieſem Vertrag wird den Aktionären der Friedrichshütte eine Dividende garantiert, die jeweils 2 v. H. über der der Verein. Stahlwerke AG. liegt. Kleine Geſchäftstätigkeit auf allen Märkten Unbedeutend veränderte Notierungen Mannheim widerſtandsfähig Bei der anhaltenden Umſatzloſigkeit iſt die Haltung der Börſe als widerſtandsfähig zu bezeichnen. Kleine Verſchie⸗ bungen der Kurſe nach oben und unten fallen kaum ins Gewicht. Gut behauptet lagen JG. Farben mit 151 v.., Dit. Linoleum waren weiter gedrückt und gaben auf 172 v. H. nach. Weſteregeln verloren 1 und Wayß u. Freytag 2 v. H. Nach längerer Pauſe wurden Mannh. Verſ. erſt⸗ mals wieder mit 25/ notiert. Frankfurt geſchäftslos Auch heute kam zu Beginn der Börſe nur ſchleppend Geſchäft zuſtande, da ſich der Auftragseingang weiter ver⸗ ringert hat. Das Ausland blieb dem Geſchäft faſt völlig fern. Die Zunahme der Spareinlagen im Reiche blieb ganz ohne Einfluß, wozu auf der anderen Seite nicht gerade günſtige Berichte aus der Wirtſchaft beitrugen. Die Grund⸗ ſtimmung der Börſe war aber nicht unfreundlich. Das Am Elektro⸗ iemens bis 1 v. H. in ganz geringem Umfange zuſtande kamen. markt eröffneten Licht u. Kraft und S niedriger. AEG. waren gut behauptet. Der Farbenmarkt war ſtark vernachläſſigt. Eine Farbennotiz kam bis gegen 51 Uhr nicht zuſtande, doch wurde der Kurs etwas feſter notiert. Rütgerswerke wurden 7 v. H. ſchwächer notiert. Der Montanmarkt lag vollkommen geſchäftslos. Etwas ſchwächer lagen noch Frankfurter Maſchinenfabrik, während Daimler leicht anziehen konnten. Von Elektroaktien gaben A. G. für Verkehrsweſen bis 1 v. H. nach. Auch Schiffahrts⸗ aktien wurden etwa 1 v. H. niedriger notiert. Am Banken⸗ markt waren die Kurſe bei kleinem Geſchäft knapp behaup⸗ tet. Am Rentenmarkt konnte ſich Altbeſitzanleihe weiter befeſtigen, auch für Türken beſtand einiges Intereſſe. Im Verlaufe ſtagnierte das Geſchäft vollkommen. Die Kurſe blieben gegen Anfang gut behauptet. lagen jedoch um Bruchteile 1 v. H. höher. Berlin nicht unfreundliche Börſenſtimmung Während die Zunahme der Spareinlagen in den erſten 7 Monaten des Jahres auf über 10 Milliarden und der J. G. Farben Ultimoausweis der Reichsbank mit ſeiner relativ geringen Anſpannung um etwa 540 Millionen als Anregungen zu bezeichnen waren, mußten allerdings die weniger günſtigen Gerüchte über die Wirtſchaftslage, ſei es in den Berichten der Preußiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer, ſei es in den Meldungen von der Leipziger Meſſe oder in den Mel⸗ dungen über einen anhaltenden Beſchäftigungsrückgang in der Metallinduſtrie und im Röhrengeſchäft, deprimierend wirken. Da ſich aber einige von uns gar nicht erſt erwähn⸗ ten Gerüchten, die gegen Schluß der geſtrigen Börſe auf⸗ tauchten, als unzutreffend herausſtellten, und da vom Aus⸗ lande(ſpeziell London und Amſterdam), etwas feſtere Kurs⸗ meldungen eintrafen, eröffnete die heutige Börſe in nicht unfreundlicher Stimmung. Die erſten Notierungen lagen meiſt behauptet oder nach oben und unten nur unbedeutend verändert. Die Geſchäftstätigkeit war aber wieder ſehr klein und die Mehrzahl der Kurſe baſierte auf Mindeſt⸗ umſätzen. Der Kaſſamarkt lag ganz uneinheitlich; vereinzelt zeigte ſich wieder Publikumsintereſſe, beſonders für ſolche Werte, denen man auf lange Sicht bei einer Beſſerung der Wirt⸗ ſchaftslage Ausſichten zuſpricht. Während die Privatdiskonten die Umſätze kleiner wer⸗ den ließen, wurden heute Reichswechſel per 5. 12. abgegeben. Die feſtere Haltung einiger Spezialwerte, ſo Kunſtſeide⸗ aktien, Deutſche Linoleum, Kali, Aſchersleben, Polyphon, Svenska, Weſteregeln, ließ die Stimmung der Börſe bis zum Schluß einheitlich freundlicher werden. Nur Aſchaf⸗ fenburger Zellſtoff gingen um weitere 4% v. H. auf 87% v H. zurück. Altbeſitzanleihe konnten ſich bis auf 617 v. H. befeſtigen. Deviſen gegen Reichsmark ſind ſchwächer, der Dollar notierte.1880 nach.1890. London feſter.8682 nach.8678, Paris unverändert 39396, Schweiz 19.44 nach 19.44%, Holland 40.29, alles Newyorker Uſance. Die Swapſätze Dollar gegen Reichsmark ſind nachgebend 28 Stellen nach 30 Stellen für einen Monat und 87 nach 90 Stellen für drei Monate. Von Roggenmehl werden Provinzfabrikate bevorzugt Die Mühlen halten im en ee geſchakt trotz billiger Preiſe zurück Berliner Probuktenbörſe v. 2. Sept.(Eig. Dr.) Der heute in Magdeburg ſtattfindende Getreide ha ndelstag machte ſich an der hieſigen Produktenbörſe in einer Verringerung des Beſuches bemerkbar, ſodaß das Geſchäft noch mehr beeinträchtigt wurde. Das Intereſſe konzentrierte ſich auf die Tätigkeit der Stützungs⸗ geſellſchaft. Im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft er⸗ folgten umfangreiche Interventionen— bei den erſten Notierungen wurden etwa 6000 Tonnen Weizen und 12 000 Tonnen Roggen aufgenommen— dennoch war Weizen um etwa 1„4 gedrückt. Roggen konnte im Preiſe gehalten werden, März⸗Roggen eröffnete ſogar 1 4 feſter. Im Promptgeſchäft war Weizen, namentlich Kahnmaterial, reichlich und zu 7 1 billigeren Prei⸗ ſen als die Stützungsgeſellſchaft für Waggonware zahlt, angeboten. Die Mühlen hielten jedoch mit Anſchaffungen zurück. In Roggen liegt Offertenmaterial zu Stützungs⸗ preiſen gleichfalls in großem Umfange vor. Weizenmehl hat bei nachgiebigen Preiſen ſchleppendes Geſchäft. Von Roggenmehl finden billigere Provinz fabrikake weiter Beachtung. Erhöhte Forderungen werden bewilligt. 18 a f e 1 ei ausreichendem Angebot ziemlich ſtetig, milkles und geringe Juglitäten ſind allerdings ſchwer abzuſetzen, Gerſte rühig. Amtlich notiert wurden: Weizen matter 248—253; Sept. 261260 Br.; Okt. 262—261; Dez. 272—271; März 282 u. r. Roggen ſtetig 187, Sept. 188—89; Okt. 191; Dez. 200; März 212; Gerſte ruhig 204—222; 183198; Hafer matter alter 180—193; neuer 157— 168; Sept. 173; Okt. 177; Dez. 186; März 195; Weizenmehl ruhig 29—37; Roggenmehl ruhig 25,60— 27,50; Weizenkleie matt 9,25—9,0; Roggen⸗ kleie matt 8,5093 Viktorigerbſen 30—34; Futtererbſen 1920 Peluſchken 21—22; Ackerbohnen 1718,50; Wicken 2123,50; Rapskuchen 10.60—11,60; Leinkuchen 18,20—40; Trockenſchnitzel 7,80—8,60; Soyaextractionsſchrot 14,70 bis 15,60; Rouhſutter ſtill, matt; drahtgepr. Roggenſtroh 0,70 bis 0„90; Weizenſtroh 0,60—0, 70; Haferſtroh 0,70—0,80; Ger⸗ ſtenſtroh 0,70—0,80; geb. Roggenlangſtroh 0,70 0,00 bind⸗ fadengepr. Roggenſtroh 0,65—0,80; Weizenſtroh 0,60—0,70; Häckſel 1,40—1,55; hondels üb. geſ. trocken 4,552,005 gute 80 Heu(erſter Schnitt) 2 2,10— 2,0; Thymotee 2,60— 3,00; 2 heu 2,20—2,60; Mielitzhen loſe(Warthe) 1,65—1,85; dito (Havel) 1,40—1,55: ödrähtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 40; allgem. Tendenz unregelmäßig. Abend-Ausgabe Nr. 404 Der Kursſtand der Altien Ende Auguſt Im Monat Auguſt ergaben ſſch an der Berliner Börſe mehrfache Schwankungen. In der zweiten Hälfte des Monats zeigte ſich auf verſchiedenen Gebieten der Börſe eine leichte Erholung, die aber dann zeitweiſe wie⸗ der einer erneuten Ab ſchwächung wich. Insgeſamt hat ſich nach Feſtſtellungen der Commerz⸗ und Privat⸗Bank gegenüber dem Vormonat das Kursniveau wieder ver⸗ ſchlechtert; 59,4 v. H.(Ende Juli 57,5 v..) aller amtlich notierten Werte ſtanden unter pari, demnach nur 40,6 v. H. noch auf und über der Parität. Mit weniger als 50 v. H. werden nunmehr 23,4(22,5 v..)— alſo nahezu ein Viertel aller Werte— eingeſchätzt. Hier⸗ unter dürften ſich vor allem die Aktien befinden, bei denen eine Dividendenausſchüttung vorderhand nicht in Betracht kommt. Auch in der 20 v. H.(19,1 v..) der Geſomtzahl ausmachenden Kategorie der Werte, die zwiſchen 50 und 75 v. H. notiert werden, dürfte ſich noch eine ganze Reihe dividendenloſer Aktien befinden.— Beſonderes Intereſſe zeigte ſich zeitweiſe im Monat Auguſt hauptſächlich für einige Elektrowerte, für führende Aktien der Kaliinduſtrie und dann ganz beſonders auch für die Aktien der Hypo⸗ thekenbanken. (Eig. Dr.) 7,65; Nov. Laſt 2000 132%. (Eig. Dr.) Okt..10% * Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. Sept. Anf ang: Weizen(in J. p. 100 Kg.) Sept. 7,90; Jan.„März 8 57657 Mais(in Hfl. p. Kg.) Sept. Nov. 1267; Jan. 127%; März * Liverpooler Getreidekurſe vom 2. Sept. Anf an g: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig. (.11%); Dez..11(.115); März.0%(.08) Mehl (280 Ib.) Liverpool Straights 31,50; London Wetzenmehl 2532,50. Mitte: flau; Okt..10%(6. 1195 Dez. .10%(.1175); März.1174(.%); Mehl un. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 2. Sept.(Eig. Dr.) März ¹ 7,0 B 6,90 G; Mai(31) 7,20 B 7,15 G; Auguſt(31) 7 50 B 745 G; Sept.(30) 6,65 B 6,60 G; Okt. (31) 6,65 B 6,60 G; Nov.(30) 6,70 B 6,60 G; Dez.(31 6,70 B 6,65 G; Jan.⸗März 6,90 B 6,80 G; Tendenz ruhig.— Gem ah l. Me hlis prompt per 10 Tage 26 u. 26,50 u. 26,62%; Sept. 26,75; Tendenz ruhig. 5 * Liverpooler Baumwollkurſe vom 2. Sept.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal. Stand Middl. Anfang: Jan(31) 609610; März(31) 618(619); Mai(31) 627; Juli(31) 634; Okt.(31) 599; Dez.(30) 605; Jan.(32) 650; Tages⸗ im Port 700; Tendenz ruhig.— Schluß: Jan.(31) 609; März(31) 619; Mai(31) 627; Juli(31) 634; Okt.(30) 599; Dez.(31) 605; Jan.(32) 650; Loco 642; Egypt. Upper F. G. fair loco 826; Tendenz ruhig * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 1. Sept. Birnen 20 bis 30 und 98 Aepfel 15—24 und 10—15, Fallobſt—8, Zwetſchgen—9 Pftrſiche 30—40 und 1030, Stan genboh⸗ nen—7, Tomaten—7, Anfuhr gut, Nachfrage ſehr gut. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 2. Sept. Birnen 22 bis 27 und 15—22, Pfirſiche 198—34, Zwetſchgen—10, To⸗ maten—6, Trauben 20—23, Anfuhr 500 Zentner, Abſatz gut. Berliner Mefallbörse vom 2. Sepfember 1930 Kupfer Ble Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld J bez. Brief Geld Januar. 94.25—.— 36,— 35,25—„—33,.— 32,75 Februar 94,25—.— 36— 35.25—.— 33.50 39,25 März. 94.——.— 38,.— 35,25—.— 33.7 33.50 April 9425, 36,.— 33.25—.—84,.— 33,50 Mai 90,25—.— 36.— 35,25—.— 34.— 33,75 5 8 94.25—.— 36.— 35,50—.— 34,25 34. Juli 94,25—,— 38.— 35,50—.— 34.25 34. Auguſt 94.25—.— 86.— 35,50 34.25 84,25 34.— N Fier 94.75—.— 86,35. 382,.80 tober. 94.50—.— 36,.—35,.—(—.— 32,25 32, Nov. 94 50—.— 36,.— 35,25—.— 32.75 32. Dezemb⸗ 94 50—— 36.— 38,25 62,75. 82,25 Elektrolytkupfer, prompl, 105,25 Antimon Regulus 54,.— 87.— Orig. Hütten⸗Aluminium 190,— Silber in Barren, per leg 48. 75 50, 75 dgl. Walz⸗, Drahtbarren194,.— Gold, e 10 gr. 28. 28 20 Hüttenzinn, 99 v...—[Platin, dto. 1 ar 3,— Reinnickel, 9899 v. H. 350,.— Preiſe(ohne Edelmetalle für 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 2. Sepfember 1930 Metalle in G pro To. Silber Unze E,(1387/0 fein ſtand), Platin Unze g Kupfer, Standard 47,65 Zinn, Standart 133,6 Aluminium—.— J Monate 47.65 Monate 135, 4 Antimon—.— Settl. Preis 47,65 Settl. Preis 133. 71 Queckſilber 22,75 Elektrolyt 50,50 Banka 187.7 Platin 2 beſt ſelecled 50.25 Straits 135.2 Wolframerz 19.— ſtrong ſheets- Blei, ausländ. 18,25 Nickel—.— El'wirebars 51.80] Zink gewöhnlich 16.15 Weißblech—.— (Sehr ſchwacher Roheiſeumarkt. Eſſen, 2. Sept. (Eig. Dr.) Auf dem Roheiſenmarkt hat nach Mitteilung von beteiligter Seite im Inland die ungenügende Be⸗ ſchäftigung bei den Gießereien angehalten. Ebenſo blie⸗ ben die Abrufe der Eiſengießereien und Maſchinenfabriken in engen Grenzen. Auf den Inlandsmärkten erfuhren die Verkaufspreiſe infolge des verſchärften Wettbewerbs teilweiſe einen weiteren Rückgang. )))VCCCCFCCcCͥͤ ͤVVVbGcCCbCbCbGbGbGbGbGcGCGGGTGbGbGbGbGGbGbGCGbGPGbVbVbPGbVbVbCbCbCTGToGVCVGVCGVGVGTCGCVCVCVCVCCCGCCCVCVVGVTGGGVTVVVTVUTT[TVT[TT(.'WWTTTT—'——(————————————————— * 1 . Aktlen und Auslandsanleſhen in Prozenten 3 2 1. 1 1 2, kt I 1 i Bremer Wolle. 138.2 138, chderg Leder 94 Schudert& Salzer 170,0 Weſteregel 1980 10755 Ursze Er Ellen ann 0 er eitung del Stücke-Notlerungen in Mark je Stück ae 8 28 2955 a 1 8750 855 Schukert 3 510 1220 9015 e 1 9880 890 1. 2, 5 uberus Eiſenw. ohenlohe-Werke 59.— 59.— Schultheiß... 250.0 249,0 Wicking⸗Cement 86.50 85,— mannheimer Ekffektenbörse ot Otavi⸗Minen.. 36,50— Konſerven Braun 4— 42.— 8 uf. Bernels 99— 38— 45% Türk. ed. Am. 710 75 Phil. e ann. 82.— 81.— e 5 9 Wiesloch Ton d 1 43— Phönſe Bergbau. 76.— Kraus d Ce. Bag. 64.50 64.0 Seilinduſt. Wolff 48.— 48,.— 4/8„ Bagd.⸗Eiſ—.— 5415 e 4 89 8 4825 Horch& Cie.. 83,80 33.50 Seen e 12 575 e 5 9 0 — 25 0 952 Itten ß../. ̃ ̃ 155 n 9 Salzw. Feibr.. 210.0 210.0 i 00.— 44.— 40 em. Albert 10 1„ 80.— 79,80 10% den dend Denner den,. 2780 57e Tellus Bergbau: 890 898.0 Sab teig. Wein. e 90 Kckest. geſtabetn 44 4a. C 40. 00 1050 10. Eben. Brach uei. 38. Gebe Fungber e N e Ses gengog deren 68— 8 28 1 7 88. 70. Fier 203 40 Dame aftwerke.—— 80.— Der. Shem. Ind. 60. 20%, kg Sie 13. Concord. Spin 40— 807 Stolberger Zinih. 68.50).— Feten Waldbof 1820 f 97% 5 38—.. ahr. Der. Stahlwerke. 77.25 77.— Metallg. Fran. 102 27 Ber. deutſch. Ja 78.— 78.— 4½%„„ 14 28.65 28,65 Conti- Caoutſch. 148,0 141.7 Sadie ul 45.— 47,25 Südd, 1 89.— 88.80 Deutſch⸗Oſtafrika 80,50 80,50 8 8 8. e aliw ersl. 1. 92.0 Zucker 145,5 146,0 8% geben sb. 99.25 99,25 8. G.„ 151.0 151.0 Industrie-Aktien a 12 5 Mas. 55 1 1 5 i 0 70 05 1 1 35 5 5 een meg 125 15 55 gal 8 45 105 1 5 1 5 5„145, gras 5 1 0 809 825 1410 141.8 10% rtr m. Eu. 111 0—.— 2 u„ 25.10 Ber. Zellſt. Berl. 55%% Anat. Ser.! 14,10—.— Deſſauer Gas. 3 öcknerwerke.. 788 79,18 Teleph. Berliner—.—. Otavi Minen„ 36,50 865 8 both. 8. 136.0 1490 18% N. 1555 350 Kaen ice 2130 2100 Motore 8 15 66. 12 Maſch. St. 58.—, 55. 8 AnatScreif 14,10 14,20] Diſch.⸗Atlant⸗ T. 98.8 98,28 S. H. Knorr. 1690 159.7 Thörl ver. Oele 78.50 79.— 8 ö Ahh t. P35 2838 285 0 1850 Scheſſerh. Bindg. 290.0 2270 Motor- Oberurſe 1170 1155 Peet 2 Haffner ff f m, Frelverkehts-Kurse D. Van u. Disc. 128,5 128.5 ne 220 22] Schwartz Storch. 1330 138.0 I GBoltß. Seil. u. K. 88,.— 86, 8 Leh Nat Rail.—.——.— 9 3 68.— 82.75 See Abe——— 9920 Trens⸗Radio„. 1165 115,5 e 0 7 190 e Tenerden enen 4 e e eee e ee a e Bente Freytag 61. 5 e 1425 1775 ae 1052 108.7 garziner Papier 87— 85.25 Deutſche Petrol 68— 6, Durlacher Ho r Mannh. Gummi* 1 5 nn W. W̃„— r rau N 8 8 eu e N n Pfalz Mühlen—.—.—. 58 N.d. 1577 187.5 Rein. Geb& Sch. 106 0 108 b 40 edeh⸗ 7050 7075 Heul Eiſenhbl. 52.50 1182 ktronprinz Miet. 38.—. 88.—.8 lf Ou ed Sade Zudwigsh. A. Or.—.— Aſchaff. Bunt. 102.0 100,0 Roeder, Gebr. B. 35.50 88.— Sengeff Aller 94.75 1260 Alg. Lok. u. Str. 136, 135,0 8 1 5 9 128)2 keyffhäuſer Hütte—.—.— Fer. Cheln. Eharl. 52.50 52.50 Ben inn, Becke. 135 0 1250 Roru. gem. Heig. 102.5 102.5 Bd. Maſch. Duel. 12850 135.0 Rülgerzwerke. 54.— 88.10 Memel. 99.— 1 eee 0 B. Disch. Rickelw. 140.0 139.0 8 5 chwartz Storch. 131.0. 131,0 Rp. Elektr..-G. 129.0 129.0 Brem.⸗Beſig. Del 59.— 8 Waldhof 182.5 1325 Oeſt. St.⸗Eiſenb. 1070 1070 eee gahmever& Eo. 1595 158.7 B. Glanzſt. Elbf. 116,0 115,0] Adler Kall.... 72 ichbaumWerger 1610 161.0 Rheinmühlenw. 118,0 119,0 Brown Boveri 103,0 102.0 Schnenlpr. Frkthl. 31.— 30.50 1 Obi p Jaurahütte.... 40.50 40,50. 98.— 100,0. Diamond„% 6,75 7. Südb. Zucer.. 1489 1485 Schramm Jae 78,— 78— ufa(Freibert). 89.— 89.—, Canade ölen. 8 22 Dreöd. Schneller. 48— 4550 Linde Gismaſch. 1900 1500 P. Saad of. S. 4 0B. 40.— 29. Hochregnenz 1500—— San nenen ug ue gh r. gerd a 55. 88— Cement Pargag 080 0 Sen des ite nö Fuels sg, l. Seaside ee e, Jerke een e 80 e e de e e kee 885 e gar e e Terminnenerungen Gentun, ee d s ee e e e e e 8 l e Chamotte Annw. 82.50 1 5 Aug. Dt. Credit 10,1 10.] Harpen. Bergbau 98.58 9. Hanſa Döſchiff 51250 124.0 Donamit rut 70.25 70.15 e en———— Vogel Telegraph. 75,— 73,50 ae. 55 Frankfurter Börse e e Ban ante 180 3160. Beten 425 25g dere egen.— Katte an F. 389 127 inch Nes 30, 50.— Boſel 2 Haefſner 1800 1500 Suldſer vbosvhar 4. insli Tarmſt. u. Kat. 139.5 178.5 abr Spb.. 45. 13385 184.5 Ja Aschersleben 1920 140 de ee eee 5 eee Festverzinsliche Werte Deulſche. Blsconte 128.2 128.2 Daimler 43— 2745 S 1445 1435 a ce 314.5 5140 Bank- Aktien 1 1„„ n. 1 5 1 55 Wanderer Werke 38.75 40,— Brown Boveri—.— 2% Reichsanl“ 94,— 84.50 D Effekten Bank 104,0 104.0 Dt. Atlant.⸗ 97.50 96,50 5 128,8 128,2 3 98.0 200.0 5 mailte 8 2 5 5 27 87.78 87,5 D Hop. u. Wechf. 158,5 155.0 D. Gold⸗u. S. Anf. 140.0 141.0 Commerzbank Kali N 5 Bank f. el. Werte 120.5 120.5 Enzinger Werke. 80.— 79, Mansfelder Akt. 52,75 52,75— 3 8 ee e 175 5 170.0 F. Karſtabt 1589 38880 Nang f Prauere. 1209 128.0 Lichw⸗ Vergweri 2280 2280 Markt u. Kuhl. 215 422 Terminnotierungen(Schluß) l 55 7 780 780 Dr 81 123.7 1242 Dt. 0 1570 1580 Deutſche Disconto 129, 124.0 Klscknerwerke 72,59 Barmer Bankver. 116,0 116,0 Eſſenersteinkohl.———.— Maſch.Buckau⸗W. 100, 150.2 8 0 750 7680 an 4. 8 ge W 2700 für 2 1 5.* 1 dadmeyer& G0. 15800 156.5— Handelsgef. 5 Sede Mech. Web, Bind. 9 0 Aung. Di. Credit 16770 25 Tb. Goldſckenidt 2 8 5 0—— 99 Büffel. 0 8 G. für Verke J 5 m. u. Priptdk. 128, aber Ble eee 668, 66. Bank f. Brauind. 0 5 Bergbau 88.— 8% r 5 1 1 8 1 70— 95 e 1 2—.— Dt 1 5 99,25 93,25 Fee„. 88.— 5 Dent 85 E ahl, Aft Ce 80.05 J8.—„ Sittan 39.— 3780 He e en 2 11 11 2 5 9 85 2 „ Schug 65 2. Hype 0 1570 Do 5 155 N 89.75.80 Metalgefelſd. 1080 103.0 Dt. Afauſche Bk. 85 Fa 51 135 2588 e f 1—72— Bahr dung. 1300 1500 Fe, 8 1205 .* S— 1 5 5 955 2272 7 N g 5 e 2 1889 le Menten 4550 4880 Flerleee er 400 Filer d geg Alu 4057 e. dead: 2 f Haak oandengel. 49 4420 Jig Kerbel. e c Aug. lettre. be. 1360 108 Monieeatinl. 4580 480 Diener Bank 1240 N 8.. g Nis e Geneſt 1280 1280 Comm. u. Priv. 128.7 128.0 Noli Aſchersleben 193,8 1880 2*„„*„. n 3 805 Union 79.„ Bemberg.... 85,— 83,——. Motoren Deu 66.——.— 5 79.0 104.0 108, 2 10 11 55 20 Pfälg. Oyp.⸗Bk.. 189.0 138.5 Enz 79.50 49.— 9 85 Oberbedarf.. de. Meiningerbuypek. 155.0 R. Friſter 1720 170 Motoren Deu Darmſt. u Nat. 179.0 179.0 R. Karſtadt. 5 5 6„ 5 8 5 Reichsbank 2470 2495 Eßlinger Maſch. 36.——.— Bergmann.... Stari Minen. 36.50 37.— Oeſterr. CTreditbk.—.— Mühlheim Berg. 90,50 90,.— Deutſche Discomo 128.7 128,5 Klöckner Werke 79.50 78,75 debank. 2470 49.5 Eftung. Spinn Buderus Eiſen. 39.— 59.— Phönig Bergbau 77.— 76,36 Reichsbank. 248.0 Gebhard am 75,— 75,25 3 B.. 124.2 124.2 Köln-Neueſſen B. 85.— 857 20% Grkr. Mh. 20 16.50 16.60 Rhein. Creditbk.—.— Cement Heidelbg. 108,0 103.5* 0 Rhein Ereditbk. 2 Gehe& 855 46— 45 25 Nat. Automobile.25.15.⸗G. für Verkehr 70,75 71.— Mannesmann R 83.25 88,25 7 1 2 Rhein. Hyp.⸗Bk. 152.0 152.00 Fader 4 Schleich. 109.0 110, Compan Hiſp.. 289,5 289,0 Rg. Braunkoblen 201.0 201.0 Suüddeuiſch. Dise.— Geiling& 555 Niederlauſ. Kohle 134.5 134.5 Allg. gokalb.. Wansſelder 8 8% Elldb⸗Feitwb. 2005 Süd. Boden-G. 1400 1375 5 U 7 e e Staßl werken 86 68,55 Frankf. Augen.—— Falera 188 25 Nord. Wollkäen. 8858 c. ddt Reichs. a. 9085 908 eee 100 Sudd. Piacente:. e ½„ Bonds ze 90 85 90.5 Daimler Sen). 2728%50 Nieber Montan 5 g Genſchow& Go. 56.— 1130] Oberſchl. E. Bed. 3,78 52.75 Pant 1500 158.0] Kordd. 18 e 6175 6180 e tr mög. 21.— f.— Mint delenz 180 19550 Fennec Jetter 70. 28— Daaſch cbt: 7050 Jae Müngerewerle. 550 58.80 Industrie-Aktien Gerede laß 107.0 107,5] Oberſchl. Kokew. 85.80 8528 Fase de 5% Nh.⸗M.⸗Don. 71,.— r otenbk. 189,0 199,0 Felt. 2 8 5 9 e Silder 1778 12 0 Schuckert 152.7 151.5 Areumulatoren 118.0 117,0 e e 5 e Koppel—,— 58,25 Nordd Loyd 91.15 91.25 Sberſchl. Koksw. 85,25 5950 rankfur⸗ 1 t. Linoleum l f 3 5 1. eſ. f. elektr. Unr. 141.8 140, Oſtwerke. 2005 199,0 Alu„25 79,50 59. ie 9950 0 3 af. Bal. 240 1840 1155 Bol.& Wit.—.— 21,50 Licht u. Kraft. 139.“ 140.5 S e 8 N 17.75 1725 Goedhardt Gebr. 138,8 135,0 aug Elelte. Gef. 1882 1 5 SN 20 2005 e Ng. Geb.. 5 68 8 80 28 Nanah. Beef. 80— 81. geplant 2 8 8. J. Harken Jelg date Soenäre Tarot. e 260 Ae cieinen g. 173 132% Kaalen dete. 8080 500 Penh gde 2 12.— Je ch. Benennen. 8 50 Poigsheneke 1820 f Gritzner M. Durl. 30.50 30.25 Felten& Gull. 110,7 1090 Ver., Glanzſtoff,—.——.— Alſen Portl.⸗Z. 137.2 137,2] Greppiner Werke——. 1 72.— 72.— Bergr leltr 1670 166,7 1„ 5: 5 98.— 95. Transport Aktien Grün öifnger 1860 186.5 Helfen Bergwt. 1000 der. Saß wert. 7s 7580 Aumendpef Puh.. 1180 Heiner Masch.———.— Age hedenrnt 1409 440 Siderus Giten, 50, 8. Giekkeigli „„ ee l. 88.— 88.— papag 89,75 80,50 Gesfürel... 1420. 140,0 Jelſtoff Aſchaff.—.—. Anhalt. Kohlenw 68.50 88.50 Gebe Großmann bein. Braunk. 196.9 199.7 Charlottb-Waſſer 94,78 94,50 fh. Stahlwerke. 80,— 96 28 9%„„„-1 89.— 89, eidelb. Straßb. 5 Hald& Nen 22,— 21.75] Goldſchmibt. 56.— 56.— Uſtoff Waldhof 183.0 1320 Aſchaffb ale 96.— 97,25 Grün& Bilfinger 166,0 168,0 Rhein. Chamotte 65,50 65,50 Tomp. Hiſpano. 289,0 288,0 Rh.⸗Weſtf Elektr. 170,0 170.0 6% e Rhein. Big, 87.50 88.25] Nord. Nlogd 90.50 90,35 Hanfwerk. Füſſen.— e N Aug30. 5. aſch. 69.— 69,25 Gruſchwitz Textil 59,.— 58.— Ahein. Elektrizit. 130,5 129,0 Font, Cautſchoue, 142,4 143,0 A. Riebeck⸗Mont.—— e Rhein. gig 82.50 88.5 Oeſter.-. St. b.. e Füpert Armalge 77.50 Berliner Börse Aßein. Möbelſtoff 48.— 44.— Dal mlet⸗Benz 27,8 28.— Rürgerswerke 54.75 8885 4%% Pfüls. Lig 8 15 105 Dirſch Kupf, u. M. 228,0 24.0 Balke Maſchinen—.— 114,0 pagethai.— 78.75 Aden. W. Kalk 81.— 81,.— Deſſauer Gas 134,2 133,7] Salzdetfurth Kali 314, 6135 35 7 d 8710 8770 Montan- Aktien doche u. Tiefbau 3..— Fest inslichewy 5% Roggenwerr.———.— Baſt Nürnberg 1900 190.0] Halleſche Maſch. 85,— 83.— Rheinſtaht.. 89.25 85,50 Deutſche Erdöl. 70.80 70.28 Schleſ. Portl.-Z. 130.5 1805 emen 810 89.5 9 Pit 00,68 8 Festverzinsſſche Werte] 5% Roggententd—.——.— Bayer. Cenulold r e Hammer. Spine 1075 1045] Riebeck Montan 95.25 95,15 Dt. Linoleumwk. 1749 175.0] Schubert Salzer—. 171 4% 0% Pr. B. B. Lig 86 65 86.50 Eſchweil. Berg 1129 13 Holzverkohl.“ Jb. 90.— 90.50 Geldagleihe.—— 97.50 Bayr. Spiegelglas 45,25 48,50 Hann. M. Egeſt. 19,50 20,50] Roſitzer Zucker 29.— 80.— Dynamit A. Nobel 70.75—.—Schuckert& Eo, 152.5 Bank Aktien Gelſent. Lerow. 220.9 281. 5 60% Reichsant 27 88.— 88.— 59e Landſch. Rog..80„.80 J. P. Bembeeg 64. 88.25] Hbög.⸗Wien Gum.———— Aaeſorh, Ferd.— u n Elektrizitäts- ief 128,7. Schulth⸗Patzenh. 2520 Ilſe Bg, St. A. 220,0 221,0 Inag Exlangen 82.40 82.40 8e f 20 5% Mexikaner 22,30 23,.— Bergmann Elekt 165,5 165,5 Harkort St⸗Pr.— Rülgerswerke 54.25 53.— El. Licht u. Kraft 139,8 140,2 Siemens KOalske 194,0 1 Diſch Ablöſgſch. 1 60,60 61.20 9 0 5 9 0 N 28 Hals Aug. P. Ereditb. 10.) 107.0 unghans St. A. 32.— 82.25 1 5 Ablöſgrecht 780 780 4½% Deſt. Schaz 41.75 41,50 Berlin Gupener 1780 178.5 Harpener Bergb. 99.— 96,75 Sachſenwerk.. 88.75 88,75 Eſſener Steinkohl.—.——.—] Svenska. 296,0 Babiſche Bank 1400 1400 Kall uſchersleben 2 2820 90 a de 4%„ Goldrenke 25.——.— Berl. Karls. Ind. 57 75 560] Hedwigs hütte 89.— 89.— Sächſ. Guß abi. 81 81.— J. G Farben 1810 1510 Leonhard Tietz 1340 Nalt Salzdetfurth 813.0 2120 Kamm Kaiſersl. 88.— 85.— 4%„Kronen.05—.— Berliner Maſchb. 44.— 49,25 Heilmann Imm. 58.— 53.— Salzdetfurth. 2810814, Feldmühle. 135,0 135.2 Ber. Stah werke 77.55 17.85 armer Bankver. 115,5 115.5 Kalt Weſteregeln 196,0 2 Karſtadt Rud. 103,7—.— 8% Bad. Kohlen 8 4%„ conv. Rente——.10 Braunk. u. Brikett 148,5 1755 Hilvert Masch. 77.— 76.— Sarotti 10 98..7050 elen& Guin. 109,5 105.2] Weſteregel Alkali 19.63 2010 Dayr Hyp u. Wb. 1810 180,5 Klbener... d.,— Klein Sch. Bec.. ee Geke Mg. K. 4½%„ Silb.⸗R..45.— Bk.⸗Beſigh. Oelf 37, 57. Hindrich s auff.———.— Schlef. Elekt Gas 189,0 188.0 Heiſent Nergwk, 109,5 109.5 Saudi Waldhof 13.05 1825 Com, u. Privatb. 128,7 127,5 Mannesm. Röbr. 82. 685—— Knork, Heilbr. 1700 1700 8% Prß. Kalianl. 735 1735 4%„ Pap.-R.—.——.— Bremer Bulkan 118.0 1170 Hirſch Kupfer. e= Hugo Schneider 80,25 80,— Sesfürel.. 142,0 140,3 Stavia Minen„ 36,68 37, N 7 8 kann teili⸗ D durch erhã und Spie nehn fam: lege! dieſe Spit tung men. 2 Bg. Win dor wen Spo Nutz wird Vor. läuf ſeine wen nach ö — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 404 Die unterbadiſche Kreisliga am Start Die unterbadiſche Kreisliga tritt in dieſem Verbands⸗ ſpieljahr unter vollkommen veränderten Verhültniſſen in ihre Verbandsſpiele. Waren es im Vorjahre 9 Vereine, die um den Platz an der Sonne gekämpft haben, ſo ſind es diesmal 12. Die Veränderung wird hervorgerufen durch den Zugang von Edingen und Neckarhauſen aus dem Neckarkreis einerſeits und durch das Mitwirken des Turnvereins v. 1846 Mannheim anderer⸗ ſeits. Hier ſei bewerkt, daß ſämtliche Kreismeiſter der DT. in die Kreisliga eingereiht wurden. ur allgemeinen Aufklärung diene die Tatſache, daß die Turnvereine an den Verbandsſpielen unter Spielwertung mitwirken Es kann demnach ein Turnverein, der ſich an den Spielen be⸗ teiligt, ſo gut auf⸗ wie abſteigen. Das Spitzentrio des Vorjahres, das gebildet wurde durch Viernheim, Friedrichsfeld und Phönix Mannheim erhält nunmehr noch zwei ſcharfe Konkurrenten in Edingen und Neckarhauſen. Der Vorderpfalzkreis dürfte mit ſeiner Spielſtärke damit unzweifelhaft erreicht ſein, zumal anzu⸗ nehmen iſt, daß ſich an der Spitze noch weitere Vereine ſammeln werden. Die im Vorjahr im Mittelfeld ge⸗ legenen Vereine Heddesheim und Weinheim werden in dieſem Jahr gewaltige Anſtrengungen machen, um an die Spitze zu kommen. Für eine Vermehrung und Verdich⸗ tung der Tabellenſpitze ſorgt ſchon das Geſpenſt des kom⸗ menden Spielſyſtems. Da iſt zunächſt der Meiſter des Vorjahres, die Sp. ⸗ Vgg. Amicitia Biern heim. Sie hat den guten Winkler an 8 Mannheim verloren und dafür Vallen⸗ dor Bf. Neckarau neu eingeſtellt. Der Tauſch dürfte wenig günſtig für den Meiſter ſein. Der Weggang des Sportlehrers Ditton iſt nach unſerer Auffaſſung nur von Nutzen für die Mannſchaft. Unter Fritz Benders Obhut wird die Mannſchaft zweifellos zu anderen Taten reif. Vorausſetzung aber iſt, daß der ſehr ſumpathiſche Mittel⸗ läufer Haas, der nun doch zu ſchwer iſt, die Erfolgloſigkeit ſeiner Tätigkeit einſieht und ſeinen Platz einer jüngeren wendigen Kraft zur Verfügung ſtellt. Viernheim bleibt nach wie vor erſter Favorit auf die Meiſterſchaft. Der F. Germania Friedrichsfeld mußte ſich im Vorfahr erſt im letzten Spiel dem Meiſter beugen, war alſo dicht am Ziel. Spielerabgang(Maus jetzt Wald⸗ hof) und der 8 end des guten Trainers des früheren Waldhofmannes Otto Engelhardt, ſowie Wechſel in der Vereinsleitung werden nicht ohne nachhaltigen Ein⸗ fluß auf die Mannſchaft geblieben ſein. Der einſt ſo gute Nachwuchs des Vereins iſt dahin. Wo bleibt die Jugend⸗ arbeit beim F. Germania Friedrichsfeld? Der Vexein hat doch einen ganz prominenten Jugendſührer, das Mit⸗ glied des W Hauptlehrex Alt⸗ felix, in ſeiner Mitte. Der in der letzten Zeit aus dem Lager ber Freſen Turnerſchaft erfolgte Zugang wird die Jugendarbeit nicht voll erſetzen können. Unter dieſen Umſtänden kann man dem Verein beſtenfalls einen guten Mittelplatz vorausſagen. Der alte Mannheimer Fußballpionier, der Mann⸗ heimer Fußballelub phönix hat zweifellos mit dem Meiſter die erſte Ausſicht auf den Endſieg, zumal der Verein auch noch Spielerzuwachs zu verzeichnen hat. Der untreue Glasſtetter, der von Waldhof zurückgekehrt iſt, und der frühere Waldhöfer Hörner, der inzwiſchen beim 1. FC. Pforzheim geſpielt hat, werden zweifellos eine ganz gewaltige Verſtärkung fein. Der Weggang des ſehr talentierten Wühler nach Frankfurt a. M. dürfte infolge des reichhaltigen Spielermaterſals verſchmerzt werden können. Finanzielle Sorge ermöglichen es dem Verein nicht, ſich eine geeignete Kraft als Trainer zu halten. Der Leichtathlet Wagner wird immer nur die notwendige Kondition zu Wege bringen, aber Altfelix⸗Erſatz iſt er beſtimmt nicht. Die vorbildliche Vereinsleitung wird aber auch hier wieder Lücken ausfüllen können. i Der V. f. T. u. R. Feuden heim iſt eine typiſche Stimmungsmannſchaft. Eine Reihe von Erfolgen kann die Mannſchaft zu vorbildlichen Taten aufraffen, sber ein verlorenes Spiel kann den Umſchwung zum Gegenteil bringen. Es wird daher mit dieſer Mannſchaft ſo kom⸗ men, daß ſie die Spiele mit einem beiſpielloſen Elan be⸗ ginnt und am Schluß der Vorrunde noch Bewerber um die Meiſterſchaft iſt am Ende der Spiele aber ferner liefen. Heddesheim ſtand im Vorfahr unter dem Training des alten Schönig von dem Mannheimer Phönix. Er hat aus der Mannſchaft beſtimmt etwas gemacht. Vor zwei Jahren noch A⸗Klaſſe und im erſten Spieljahre in der Kreisliga einen guten Mittelplatz zu beſetzen, ſetzt Kön⸗ nen voraus. Dieſes Können wird die Fortuna, die in diefem Jahre unter der Verſtärkung des früheren Bfg.⸗ Mittelläufers Schöpfe ſpielen wird, auch in dieſem Jahre zeigen. Sie iſt ſtark genung ihren Mittelplatz zu halten, wenn nicht ſogar Ueberraſchungen zu bringen. Der F V. Weinheim. Seit Monaten unter dem Training des früheren Repräſentativen Skutlarek wird in dieſem Jahre zweifellos beſſer daran ſein als im Vorfahre unter der Obhut eines ſehr zweifelhaften Eng⸗ länders. Man hört, daß der Geiſt der Mannſchaft ſehr gut ſein ſoll, dazu gehört bekanntlich auch der feſte Wille zum Sieg. Sollte Weinheim etwa als Außenſeiter in Betracht kommen? Man kann dieſe Frage offen laſſen. Der SC. Käfertal hatte im vergangenen Jahre Abſtiegsſorgen. Die wird er wohl in dieſem Jahre nicht haben. Der Schlendrian in der Vereinsleitung iſt einem eiſernen Regiment gewichen. Es wird heute auch wieder trainiert. Schumacher ⸗ Phönix Mannheim wird der Mannſchaft ſchon die nötige Form beibringen. Ein neues Licht ſoll ebenfalls dort aufgetaucht ſein. Gölz iſt ſein Name, aber nicht von Worms, ſondern von Olympia Lampertheim. Man wird ſehen, was dieſer Namensvetter des großen ehemaligen Viernheimers leiſtet. Wir wagen für dieſe Mannſchaft, nicht weiter als an einen Mittelplatz zu benken. Die Mr G. 1913 hat beſtimmt mit Abſtiegsſorgen zu tun. Der Abſtieg kann ihr höchſtens noch durch den V. 1846 ſtreitig gemacht werden. Der T V. 1846 Mannheim dürfte vielleicht mit 1913 um den Abſtieg zu kämpfen haben. Man kennt die Mannſchaft noch zu wenig, um ſich hierüber ein abſchlie⸗ ßendes Urteil bilden zu können. Wir halten aber die Turnermannſchaften alle nicht für ſo ſtark, daß ſie in der Lage wären, ſich in der Kreisliga erfolgreich durchzuſetzen. Der TV. Frieſenheim hat am Sonntag gegen 03 Ludwigs⸗ hafen eine vernichtende Niederlage von:0 Toren hin⸗ nehmen müffen. Einen Gewinn haben wir hier aber ganz beſtimmt zu verzeichnen, nämlich die große Fair⸗ neß, mit der die Turnermannſchaften ihre Kämpfe be⸗ ſtreiten. Dies wird wohltuend auf die harten Kämpfe in der Kreisliga wirken. Fortuna Edingen und Viktoria Neckar ⸗ hauſen ſind im Kreis Neulinge. Beide Mannſchaften werden wohl in unſerem Kreis zunächſt als Heimmann⸗ ſchaften gaſtieren. Die Favoriten werden den Gang nach diefen Orten wohl ſchweren Herzens antreten, denn die Trauben hängen bei beiden Vereinen ziemlich hoch. Der Endſieg dürfte wohl keiner der beiden Mannſchaften ge⸗ hören. Kommt noch zum Schluſſe der Neuling Altrip. Atrip wird ebenfalls Heimmannſchaft werden. An dem Abſtieg wird ſich dieſer Verein nicht beteiligen. Wir hal⸗ ten Altrip mit ſeinem flinken Sturm ſogar ſo ſtark, daß man Ueberraſchungen vorausſagen kann. Wir glauben, eine Spitze von 4 Vereinen ohne den Meiſter vorausſagen zu können, dichtauf die Mittelgruppe mit 6 Vereinen und am Schluß, um den Abſtieg kämpfend, 1913 und 1846. Fußballfreund. Junioren T. K. Mannheim gegen Junioren T. K. Ludwigshafen:6 Auf den Plätzen am Friedrichsring fand am Sonntag das Rückſpiel zwiſchen den Mannheimer und Ludwigs⸗ hafener Junioren ſtatt. Eine ſchwächere Mannheimer Ju⸗ niorenmannſchaft hatte ſich im Juli glatt von den Ludwigs⸗ hafenern ſchlagen laſſen müſſen; geſtern konnte eine ſtärkere Mannſchaft die damalige Niederlage durch einen allerdings knappen Sieg wettmachen. Unſer Spitzenſpieler Lorch konnte nach hart umkämpftem zweiten Satz Meiſer(Ju.) im dritten Satz beſiegen, Retwitzer und Fütterer hatten beide in einem Satz ſchwer zu ſchaffen, während ihnen der andere leichter zufiel. Ruff(Mhm.) verlor gegen den ſicherer ſpielenden Brode(Lu.) in 2 Sätzen; der Ludwigshafener Majer holte ſich einen äußerſt knap⸗ pen Dreiſatzſteg gegen den in ſehr guter Form ſpielenden Baunach. Wera Münzer und Ruth Reiß(Mhm.) brachten ihre Einzelſpiele ohne Satzverluſt heim. Nach har⸗ tem Kampf fiel das erſte Doppel, beſonders dank des aggreſ⸗ ſiwen Spieles von Lorch, an Mannheim, während die bei⸗ den anderen Doppelſpiele an Ludwigshafen gingen. Das erſte gemiſchte Doppel wurde eine ſichere Beute von Frl. Kampf, das dritte ziemlich glatt an die Gäſte. Das Geſamt⸗ ergebnis des Turniers: Mannheim ſiegte mit 778 Punkten, 17:14 Sätzen und 173:158 Spielen. Die Ergebniſſe: Herreneinzel: Lorch(.)— Meiſer(.) 628,:8, 672; Ruff (hm.)— Brode(.):6,:6; Baunach(.)— Majer(.) :0, 715,:8; Retwitzer(.)— Lappe(.):8,:7; Fütterer (Mhm.)— Schümann(.):7,:1. Dameneinzel: Wera Münzer(.)— Emmy Dexheimer ('hafen)— 624,:4; Ruth Reiß(.)— Lilo Reuß(“.) :3,:8. Herrendoppel: Lorch⸗Fütterer(.)— Meiſer⸗Lappe(.) :7, 621,:5; Ruff⸗Retwitzer(.)— Bajer⸗Brode(.):8, :4,:6; Baunach⸗Brettheimer(.)— Lappe⸗Schümann(.) :6,:5. Gemiſchtes Doppel: Frl. Münzer⸗Lorch(.)— Frl. Dexheimer⸗Meiſer(.):2,:1 Frl. R. Reiß⸗Baunach(.) gegen Frl. E. Oberwegner⸗Brode(.) 11:9,:6, 826 Frl. L. Retwitzer⸗Ruff(.)— Frl. L. Reuß⸗Schümann(.) :6,:6. ur. Neuer Weltrekord im Gewichtheben In Dieburg wurden om Samstag und Sonntag die Jugendmeiſterſchaften des DAV. von 1891 ausgetragen, in deren Rahmen Mühlberger ⸗Frankſurt vor zirka 1500 Zuſchauern bei der Leiſtungsprüfung zu den Europa⸗ meiſterſchaften imbeidar migen Reißen einen neuen Weltrekord aufſtellte. Er bewältigte 93 Kg. und verbeſſerte damit den bisher von Gabatti⸗Italien 8 Rekord (90 Kg.). Mühlberger bot außerdem im beidarmigen Drük⸗ ken mit 75 Kg. und beidarmigen Stoßen mit 115 Kg. wei⸗ tere ausgezeichnete Leiſtungen.— In den Jugendmeiſter⸗ ſchaften felbſt gab es im Gewichtheben und Ringen ſowie einigen leichtathletiſchen Konkurrenzen intereſſante Kämpfe. Gaisbergrennen von Morgen(Bugatti) fährt die ſchnellſte Zeit des Tages— Bei den Motorrädern wieder Bullus der Schnellſte Zu einem motorſportlichen Ereignis erſten Ranges ge⸗ ſtaltete ſich das von dem Salzburger AC. und dem Bayeri⸗ ſchen AC, gemeinſam ausgerichtete Gaisbergrennen. Die ideale Rennſtrecke bei Salzburg erfüllte alle Vorbedingun⸗ gen für gute Leiſtungen. So brachte denn auch das Rennen die Verbeſſerung aller bisher beſtehenden Landesrekorde. Bei den Motorrädern mit und ohne Seitenwagen konnte der Engländer Bullus(NSu) ſeine Siegesſerie fort⸗ ſetzen und das Rennen mit der ſchnellſten Zeit von:59:52 für die Motorräder als Erſter beenden. Doch wurde ſeine Zeit von dem Berliner Bugatti⸗Fahrer v. Morgen un⸗ terboten, der mit:58:18 bei einem Stundendurchſchnitt von 89,5 Kilom. einen neuen Streckenrekord aufſtellte. Sein ſchärfſter Konkurrent, der Auſtro⸗Daimler⸗Fahrer Hans v. Stuck, war wiederum vom Rennpech verfolgt, denn er wurde kurz vor dem Ziel wegen Defekts zur Aufgabe ge⸗ zwungen. Ein Vier⸗Länder⸗Leichtathletikkampf Mit Deutſchland, Frankreich, Belgien u. Luxemburg Aus Anlaß der Einweihung des neuen Stadions findet am 21. September ein Vier⸗Länder⸗Leichtathletikkampf in Luxemburg ſtatt, der von Deutſchland, Frankreich, Belgien und Luxemburg beſtritten wird. Deutſchland ent⸗ ſendet zu dieſer Veranſtaltung nachſtehende Leichtathleten: 100 Meter: Jonath⸗Hannover.— 200 Meter: Gillmeiſter⸗ Hannover.— 400 Meter: Kiſters⸗Düſſeldorf.— 1500 Meter: Neu⸗Duisburg.— Weitſprung: Mölle⸗Düſſeldorf, Dober⸗ mann⸗Köln.— Diskuswerfen: Hoffmeiſter⸗Hannover. Wetter ⸗Vorausſage für Dienstag, 2. September: Fortdauer des heiteren, trockenen und tagsüber warmen Wetters, bei öſtlichen Winden. Nach kühler Nacht in Niederungen vereinzelt Frühnebel. Wetter⸗Nachrichten der VBadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags See Luft⸗ S 2 Wind fe e. wan. „„n„ S 8 Sens Nicht Stürte Wertheim] 181“.— 90 21 7 ſtin Nebel Königsſtuhl] 563 770,8 10, 20 9 0 leicht heiter Karlsruhe 120 770,0 18 23 10 E leicht 7 Bao Bad 213 759,7] 132 26 10 6 85 wolkenlos Villingen 780 770,9 12 28 83 N leicht bedeckt St. Blaſien 127— 15 25 9 ſtig deich⸗ 5 Badenwell.— 769,0 10 27 12 8 5 5 Feldbg. Hof 780 648,7 10 17 S NV leicht Nebel Bad. Dur b.-— 12 2 10. leicht bedeckt Der Vorüberzug eines Tiefdruckausläufers brachte geſtern in Südbaden, beſonders in der Boden⸗ ſeeniederung, noch ſtellenweiſe Gewitter. In Nord⸗ baden fiel vorübergehend nur Regen. Heute iſt die alte Hochdruckwetterlage wieder hergeſtellt und ſichert uns weiterhin vorausſichtlich für mehrere Tage den Fortheſtand des inzwiſchen erneut eingetretenen heiteren Wetters. Reiſeweller Rhein⸗ und Weſergebiet: 712 Grad. Heiter. wolkig. Kühl. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 741 Grad. Wolkig. Strichweiſe Regen. Friſcher Leichte Oſtwinde. Geſtern Nordweſtwind. Geſtern veränderlich. Kühl. Alpen: Täler: 12—13 Grad. Wolkig nach Regen. Meiſt Windſtille. Höhen ab 1500 Meter: Nebel.—10 Grad Wärme. warm. Geſtern veränderlich. Mäßig Flugwetter Nach der geſtrigen vorübergehenden Trübung, die im Alpenvorland auch mit Gewittern verbunden war, tritt jetzt von Weſten her wieder Beſſerung ein. Vorausſichtlich wird es allgemein zur Wiederher⸗ ſtellung der Schönwetterperiode kommen. Die Höhenwinde wehen jetzt in Südweſtdeutſchland aus Oſt ſonſt aus Nordweſt. Die Nordweſtwinde haben 10 bis 15 Meter Stärke pro Sekunde in 1000 Meter Höhe. Neuerdings iſt in Niederungen wieder zu⸗ nehmende Bildung von Bodennebeln zu erwarten. B.. Münzer⸗Lorch; das zweite Mixed fiel nach langem Nord- und Oſtſee: 1415 Grad. Wolkig. Nordweſtwinde. Harz und Thüringer Wald: Heiter. Wetter beſſer geworden. —13 Grad. Kühl. Aufheiternd. Weſt⸗ bis Geſtern veränderlich. Kühl. il Leichter Norbweſtwind. teilungen Geſtern meiſt wolkig. Nerantwortlich für Politik: H. A. Meißner Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder- Sport u. Vermiſchtes: Will richt n. alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hgas, Neue Mannheimer Zeitung Chefredakteur Kurt Fiſcher Feuilleton Dr. Stefan Müller- Handelsteil: i. B. Frans Kircher-Ge⸗ G. m. b.., Mannbeim. f 1,—8 Für unverlangte Beiträge ten 4 1— Rückſendung erfolgt nur bei cy orto Bruders, Schwagers und Onkels Danlesagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme und Kranz: spenden beim Heimgange meines lieben Mannes, unseres nenn Heinrida Runkel Jusfizoberinspekior sagen wir allen unseren innigsten Dank. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Margarete Runlcel geb. Geissler. Mannheim, den 2. September 1930, 5 e 27 7 f 70 Von der Relse zurilek N Dr. E. Spezlalarzt für Haut-, Harnkrankheften u. Strahlen- Me rapls. 25 Tal. 26747 8 Von der Reise zurück Dl. Fritz Kauffmann Arzt tr innere Krankheiten. v 76 U 1, 7, Breitestr. Von der Nelse zuruck Dr. med. FRITZ LUX Pacharst für Haut-, Harn- u. Geschlechtsleiden Eichtwehandlung. 25 Tel. 32718. meiſthbietend 1 Engel, Kursmak Im Auftrage der Algemeenen Comiſſiehandel N. V. Rotterdam werde ich am Freitag, B. deptir. igsb, mittags 12 lr im Saale der Effektenbörſe, E 4, 16, nom. N. 86 400.— Aktien der Allgemeinen Spebitions⸗Geſellſchaft.⸗G. 11 910 er und Sekretär der Maun⸗ heimer Effektenbörſe. dcqhneiderin Danlsagung Beim Heimgange m unseres un vergeblichen Vaters Friedrich Märkle nahme zugegangen, jedem einzelnen zu danken. auf diesem Wege unseren aussprechen zu dürfen. meines lieben Mannes, sind uns 80 zahlreiche Beweise herzlicher Teil- daß es uns unmöglich ist, Wir bitten daher tiejempfundenen Dank Mannheim(Stockhornstr 30), den 2. Sept. 1930 Im Natnen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Emilie Maskle unabhängig, empfiehlt ſich im Aus nähen für Kleiderausbeſſen u. Wäſche, auch Herrenkl. u. Knabenanzüge. Zu erfragen an der Ge⸗ ſchäftsſt. d. Bl. B3820 Spe ziel- Hels Deutsche und perser FED DICHE Große Auswahl, billigste Preise Zahlungserleichter.— Auswahlsendung BRNY RI BI, 2 — Breitestr. 9 zeigen an ue Letino Coelho, 30 Die glüchiiche Geburt ihres diſtten Kindes eines gesunden Sohnes Hermann zurn Hingste u. Feu Cörole Lissabon, den 29. August 1930 A geb. Bender Amtliche Bekanntmachungen Hanbelsregiſtereinträge vom 30. Auguſt 1980: Gebrüder Axt Nachf., Mannheim. Die Pro⸗ kura des Emil Axt iſt erloſchen. Friedrich Gebde Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft mit Aktiven und Paſ⸗ ſiven und ſamt der Firma iſt auf den bisherigen Geſellſchafter Kaufmann Friedrich Gedde in Mannheim 55 der es als Einzel⸗ kaufmann unter der bisherigen Firma weiter⸗ führt. 9 K.& E. Grießhaber, Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Auguſt 1980 be⸗ gonnen. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Konrad Grießhaber, Schiffsführer, und deſſen Ehefrau Eliſabeth geborene Müller, beide in Ludwigshafen a. Rh. Zur Vertretung der Ge⸗ ſellſchaft Grießhaber geb. Müller berechtigt. Dem Fritz Wentz in Mannheim iſt Einzelprokura erteilt. Theodor Heß, Mannheim. Das Geſchäft ſamt Firma, jedoch ohne Verzindlichkeiten, ging auf Hedwig Heß geborene Steincke, Ehefrau des Kaufmanns Theodor Heß in Mannheim, über. Die Prokura der Hedwig Heß geb. Steincke iſt loſchen. Mannheimer Börſenbau⸗Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Gemäß der 5. Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Gold⸗ bilanzen ſind die 30 Vorzugs⸗Aktien über je 170 R. 4 A in 5 Vorzugs⸗Aktien zu je 1000 R. und 1 Vorzugs⸗Aktie zu 100.. Ferdinand Eberſtadt& Cie. Nachf. Aktien⸗ geſellſchaft, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 21. Auguſt 1930 in 8 4 Abſatz 1 neu gefaßt. Sonne der n, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, annheim. Ferdinand Mündel iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Amtsgericht F. G. 4 Maunheim Ueber das Vermögen des Claus Preiſer, In⸗ haber eines Strumpf⸗ und Kurzwarengeſchäfts in Mannheim, Seckenheimerſtr. 34, wurde heute vormittag 10 Uhr das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurſes eröffnet. Vertrauens⸗ perſon iſt: Bücherreviſor Heinrich Job in Mann⸗ heim, Thoräckerſtraße 5. Vergleichstermin iſt am Donnerstag, den 25. September 1930, nach⸗ mittags 5 Uhr vor dem Amtsgericht B. G. 13, 2. Stock, Zimmer Nr. 214, Saal 4. Der Antrag auf Eröffnung des Verfahrens nebſt Anlagen ſind auf der Geſchüftsſtelle zur Einſicht der Be⸗ b niedergelegt. 147 annheim, den 30. Auguſt 1930. Amtsgericht B. G. 13 „ Verkaufe Eine gröltiere Partie mittlere und schwert Gerüststangen ſowie alle and. Stangen hat billigſt abzugeben. Holzhandlung Moll, Schwetzingen, Teleph. 206. 11.886 2 Zuſchlagsfriſt: 7. Oktbr. 1980. iſt nur die Geſellſchafterin Eliſabeth Arbeits⸗ Vergebung Verglaſen der eiſernen Zwiſchenwände, Feuſter u. dergl. zum Neubau Mütter⸗ u. Säuglingsheim Nähere Auskunft im Baubüro, Landwehr⸗ ſtraße, wo Ausſchreibungs bedingungen, ſoweit vorrätig, erhältlich, und die Zeichnungen auf⸗ liegen. 2¹ Einreichungstermin: Dienstag, den 9. September 1930, vorm. 9 Uhr Nathaus N 1, Zimmer 124 Hochbauamt. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1100. 38 Verkaufe Lebensmittelgeschäft (Seckenheimerſtraße) ſofort zu verkaufen. erfragen in der Geſchäftsſtelle. Gute Eistenzmöglichkeit. 1 eingeführtes, kleineres ahrrat-Geschäft wegen Todesfall günſtig zu ver kaufen. Auskunft erteilt 543 A. Haupt, Waldhofstraße 7 Zu * 97 Blüthner pg881 Breitschwanz 2 persianer-Mantel 8 2 e e zu 1 8 verkaufen. Angeb. u wenig gespielt, sehr ie Git preiswert zu verkaufen 1 5 1 150 1 Carl Hauk 81 3 e 2 Alte gute Dachziegel Ra d io!*561 zu verkaufen. 547 4 Röhren, Seipt, mit Reihe 11 Nr. 20, Netzanſchl., ſehr preitz⸗ Spelzengärten. wert zu verkaufen. Kaiſer, Feudenheim. Nadlerſtraße Nr. 18, Telephon Nr. 445 22. Billig zu verkaufen: Gebr. Kohlenherde weiß und schwarz von 15 Mk. an 599 Batleofen(Vaillant) billig zu verkaufen aut erhaltene 956 2 Mabel ſamt Hietheimer, T 6, 38 oft, Matratzen und Weißes Kinderbet . 1 WMWaſch⸗ 17 mit aid 1 W gut erh., bill. zu verk. Sofa. Rheindammſtraße 25 Burgſtraße Nr. 44, 77 5 IV., links. 2. Stock, rechts. 5592 Dieſelmotor 9454 1 ſchwerer* 600]—8 PS, Fab. Mo⸗ Doppelſchreibtiſch torenwerke Mannheim Eiche, 1507150, weu, faſt„. zu verkauf. billtig zu verkaufen. Angeb. unter M D 69 A 3, 4. Hinterhaus. an die Geſchäftsſtelle. 8. Seite/ Nummer 404 Schränke zweitürig, teils neu. teils gebraucht, teils beſchädigt von RM. 40.— an Bettstellen von RM. 17.50 an abzugeben. Ebenſo Nachttiſche, Waſch⸗ kommoden, Friſtertoi⸗ letten, günſtige Gelegen⸗ heit zur Komplettierung v. Schlafzimmern, Frem⸗ Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 2. September 1990 . E 7. Ein Nuar neue Schulschube Beclenlęn Sie, df de rem Vince neben einer windichen freude quch eiren unschò Dienst er heisen, denn unsere Schuhe Grbaren 5 Sine Hrn etecht und bequem, us Besie ist erde ſtir die 5 2 Be denzimmern, 7 950 uße Mref Nleinen 9 qe nu. 5 s mo zimmern uſw. j 72 8 5 Landes, Mannheim bas beste erhaſten de bei:. 10 Eindenhof, Bellenſtraße 2 Alte Oelfabrik. 8351 55 Zwei Theaterplätze 2. Rang, erſte Reihe, Seite, weg. Trauer⸗ fall abzugeben. Angeb unt. J Jg an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B3802 f Sehr kräftig 27/80.30 31/35.30 h Baum]. Braun, solide Aus führ ung 27-30.90 Lm 31/5.90 Fräulein geht außer d. Haus Weißnähen u. Flicken, perfekte Ma⸗ ſchinenſtopf, Angebote unter N B 2 an die Geſchäftsſtelle. 548 Mannheim, Eeke J 1, 1, Breltestraßge Offene Stelle Miet-Gesuche Vermietungen Vermischtes N Tei. 85 2 2* 22 0 05. Suche ein durchaus Zuverlässiges Mädchen, Beſchlaanahmefrete. Frisch eingeiroſlen K Rosenhof, mit Jahreszeugniſſ., das nur in gut. Häuſ. ged. Wohnun Oststadt-Villa 5 N heute 7578 15 dat, für kl. Villenhaushalt. Gehalt nach Ueber⸗ 5 5 b undo fäl Ul W Verlängerung! 25 einkunft. Zu erfragen in der Geſchſt. 11 888 8 6 Zimmer⸗Wohnung mit Gartenanteil per 0 2 geſucht.—3 oder 4 ſofort zu vermieten. Anfragen unter Junge e ee eee i of. f. gut bürgerlich. geb. Weinreſt. geſ. Rhein⸗(an die Geſchſt. 3556 e 2 f 8 755 länderin bevorz. So⸗ Schöne ſonnige, im erſten Obergeschoß lienende Oliver Südtrüchte 2 i 8 3. Allei 3 f wie Donnerstagsaus⸗ einſt. Frau ſucht 0 hilfe. Zu erfragen in auf dem Lindenhof 9 7 5 U C 25 10/11 Tel. 30183 IHN rg H der Geſchſt. 8604 1 Immer 0 mung f 3 7 2 BAR mit guter Garderobe blos Auer 5 f 5; ö AN]— 61 6 1 mit allem Zubehör, beſchlagn.⸗frei, in beſter für Propaganda⸗Tätig⸗ Linder fräulein a a: Wohnlage des Oſtviertels liegenb(öffene Bau⸗ Bis 4 Ihr geöffnet 24155 keit bei guten Bezügen mit Gas od. Zimmer ſſe) 1. Oktbr. 1930 vermieten 5 1 eöffne Pa ſofort geſucht. Ange⸗ kücht. und ſelbſtändig, und Küche. Näheres e 5 ee, 1 bote möglich mit Bind] mite 0, J, zu Dongersberaſtraße 17 fiele dees Blattes krbeten. n die Gel 584 18 eee 5 5 15 0 11 bei Mayer. 4564 Lee 1 Bla en. i Fl. a N„„ Oelfarbſockel ſtreichen Fe e ee e gefucht. Vorzuſt. zw. L 15 12 N RR 3 ſpr Tüchtige 587 923 0 5 Zeugn.]][ Dame aus München 7 20 Mark f 7 85 end vhm Hebelſtratze 21 ſucht für 14 Cage ein Schöne geräumige 2598 2 9 iat Zet i Telephon Nr. 222 15. 5 0 5 2 5 2 2 Zimmerdecke weißeln 20 925 5 1 75 bet *566 2 5 2 5 II* u. tapezieren m. Ta⸗ Mangel an Platz zwingt uns, 100 Tausend Kakteen c- ha 9.. 8 7 IN 1 9 J Immer 0 nung peten. Nur gute Ar⸗ e Original sort zu che e un 551 0 15 1 9 ſeh Jof. onecker, 5 2 1 f 0 N 7 8 1 Wie folgt abgeben e 7 Waldhofſtraße Nr. 124 Aust. Dienstmädchen zu vermieten. Telephon Nr. 212 01. n d N 3555 Schwarzwälder Standuhren 1 280g 1 448 2 Katte 5 99 ö W Jũ 8 iger 5 mit ſeparat. Eingang,— Kak 7 Töpf n M. 13. 96 Kakteen in Töpfen N. 25. das . 1 80 Nähe Lange Rötterſtr. 5 Zimmer-Wohnung Schneiderin! B83 dlrell 1 e 515 nen ole auch e ee für bürgerlich. Lokal niſſe verfügt, a. 15. 9. Angebote mit Preis 1 0 Hat noch einige Tage gegen Jeilzahlung ist wohl noch niemals ein derart billiges en. ſofort geſucht. Leunan⸗ geſfucht. 1.10, 1 Et. erbeten unt. N P 15 Kunſtſtr. Nähe Waſſerturm Mon.⸗Miete 160, zu vergeben. Mäntel, a e ee din wer Verpnaan ſin klauſe, Lenauſtraße 1. 2566 jan die Geſchäftsſtelle 21. h Koſtüme, Kleider wer⸗ Schwarzwalduhren 145 Se Cleichzeitig sollen abgegeben werden: lic 7 5 0 Immer- 0 mung den 119 8 beſte aus⸗ sind weltberühmt. 3 1 8 3 n 0 W. 8 F 8. 7 6 4 t 1. Kakteen-Se die in Paketen vera ver 5 Stellen-Gesuche 5 1 n„ 90 J, ſof. zu 1 51 5 Gichft. Wir bieten Ihnen jetzt 8 8 tar 100 Baleen 1 für 180 1 M. 855 790510 ſpö N 5 5 ten. Gefl. Anfr. unter N Z 127 an die 5 Kakteen M..90. Diese Kakteen-Samen gehen soler Vermietungen f 15 auf: es berei beschreibliche Freude, alle die Ku- Kohlentachma Gesche ktelle dieſes Blattes erbeten. 8 Kind In blvortei 9 8 geln 3 Saulen u Ersehemine 9 dane 5 755 ſpr Garage b. Strohmarkt 2. seltsamen MWüstenkinder in ihren trem artigen 4 1 n Wagen. io. J l. 4 Im.⸗MWomungen. e e e ee ,, 5 5 6 4 agen, ſofort zu As. 5 n. 241 ege zu beſſ. Famil. f 5. dwmt. Bradbeerpflanzen, verbesserte„Königin Leise“ längere Zeit gereiſt, übernimmt die Vertretung vermieten. 3819 5 Wee eee genommen. Juſchr. d. Wiinger Rausuhrenfabrfkatioß bam Moutot Verbses ge„Sieger“, Fl n n e eee e, e. 10 10 Produkten für Württemberg. 8 Gemelunſgt 1 1 727 N zen Fl. 23. Von der berühmien, in der ganzen Welt f 1 8 ge Baugeſellſchaft Mannheim m. b. H. 5522 chan N in Algebote unter N 2 25 an die Geſchäſtsſtele Tao ber Laden e e e ee f Bieſes Blattes erbeten. ie lowie große Büros l 616 ir 1 51 3 2 1 1 1 FL. t y. 2 0 chenzwW. 5 Ul- Für junge, an Fleiß, Leistung und Charekſer und Lagerräume in B e 1 wird in wante 911494 i pere nlebeld f. wel bein 4 pf, Narr ie in bestens veranlagte Angesfellfe suche Ich 3 Lage, 12 5 VVV Mittelſtr 1 8 6 terricht ae een f nb en rc Lei 0 geteilt, zu vermieten. 8 8 7 5. s in Prachtfarben. vazinthenzwiebeln, Prachtfar- eelgnefen Posien als 5 neee Angeb. Fuer NN 13 4 Zimmer e 5 a 1 15 Pf., 100 Stück F. 12. Mlihonen, Lon Ratten Er Steneot 5 istin an dee Welch. 88t f Seitenban it zeigenden am Bahn- AI e e ee eee Nee de mit Gelegenhel zur Nufbefsheng m anderen Büro- nof als Büro oder 5 2 2 Ulgungsmittel, das beste der Welt, Kilo M..75, 2 Kilo üb 8 f f 1. 1. M..85, 4 Kilo M. 5. Verbindlich bis 14. September.: ee e dere ere e en bee ll. Aol. Part. Mun deset Schnikum see geen F, beach, NMannhelmer Benkkommlsslons-& f. Büro oder Lager⸗ 1 1 0 Hun prlvat- 91 ranten.* M Trauhandbüre J. Pabst(D Benkdir à D. zwecke zu vermieten. Beamten- ö 5. ga ee eee eee en eee n e ere üfrtetgn nter ent Seiser e Eten n Bree Berufs- Mäntel 14 Tüchtiger Herrnfriſeur N an ale Gesenäkrsstelle ds. BI.—⁰¹ J. Oehmt, Hypotheken⸗ Elektro- und Heizungstechnik. Neu ein: 8 für Damen und Herren 10 874 h (Bubikopfſchneid.), m. Beſchlagnahmefrei. und inanzierungsgeſch., FFFFTCCCCCCCCCCCCTCCCCCC0 Adam Ammann, Qu 3, 1. Tel. 33879 a 0 475 5 5 N N 15 J 2 5 8 ſucht. Kaff 5 guten Vorkenntniſſen. Große geräumige ee Tel. 508 20 Semesterdeglen Ao ff u. Ott. Eigenes RKasſas. Programm cal. Spezialhaus für Berufskleidung iſt iich Kaſſier eder im Damenſach. ſu cht 4 Zimmer-Wohnung 1 15 e 5 Li Reiſender. Kaution Stellung Ang. unter 1 5 Immer C Ee von—9 Mille kann 0 A 128 an d. Gſchſt. m. Bad u. heiß. Waſſ. 7 Wer leiht 80 4 ba geſtellt werden. An⸗ 1597 f reichl. 0 ds Bad, Balkon, 3 Treppen, Oberſtadt, beſchlagn. gegen gute Sicherh. 635 gebote unter N X 23 garage, 1. Etage per frei, per 1. Oktbr.(Miete 75 Mk.) zu vermieten. 8 28 5 15 5 nur v. Selbſt 502 be an die Geſchäftsſtele Fleißiges ehrliches 5. Okt. zu vermieten Zuſchr. unt. N J 9 an die Geſchäftsſtelle. 1567 8 g. E dieſes Blattes. 5805 Mädchen 5 5 577 5 Angeb. unt. M T 84 10 cht 3895 ſucht f. einige Stun- Fele 8084 an die Geſchäftsſtelle. 5 ff 4 f ben in Tag, Arbeit, Telepben Ar. 44s, 2 leere Zimmer e 0 — gleich welch. Art. Zu⸗ 8 ineinandergeh., el. L. u. Badegel., in gut. Hauſe* I K. f Ul Ul fol ſchriften unt. N G 3 3 Zimmer-Wohnung an Dauermieter zu verm. 8 6, 29, 2 Tr. rechts 150 6 92 000 Kriegsbeſchäd.] an dle Geſchchſt. 549] ſonnig, Nähe Fried⸗ 570 pcthe en 5 beſtens vertraut mit richsbrücke, 48 Mart f 22 2„ 5 5 0 huld briefe c Sele bis. Tüant. Mäüelen men Aer e e abe n eer e eeee e 1 Okt., übernimmt evtl. ſucht Stellung auf 15. Schumacher 1 2 9. Herrn oder Ehepaar a Sparbücher. 1 ſonſtige leichtere Ar- Sept. zu 2 P——pfort zu vermieten. Motorrad kauft und beletht,„6 G VVV 7 Lu 5 Nr. 9, 2 Trepo. n kl. sprüchen. Angeb unt. Abreſſe bei Erzgraber, besonlag⸗ in nur beſtem fahr⸗ a Nad 7 an die Ge⸗ Landteilſtraße Nr. 18. nahmeft. Il. 0 fl. Sbhö möhl Zimmer bereit. Zuſtande, kom⸗ 2 ſchäftsſtelle 483 1 5 on mon. plett und verſteuert, 8. 5 geen b el. Licht, ſofort zu Aueh 950 55 iN 25 0 1 3 5 5 vermiet. Rheinhäuſer⸗ ngeb. mit Fabrikat. Miet-Gesuche 5 Kraft. E 5 Nr. 22. ſtraße 46, 2 Trepp. r. Baufahr und äußerſt. Englisch 5 Ii W K 41 Schöne 7578 572 Preis unter N. 22 9 55 110 . 5 8 an die Geſchſt. 8603 enklich 2 Stunden), erkstätte ee ee 5 auf Hochboden⸗ od. Rampenhöhe, ca. 100,00 qm, Ammer Wonnaag Möbliertes Zimmer Kindertiſch 606 Elisabeth rab 5 mit Toreinf., Elektriſch u. Waſſer, Oſtſtadtlage elektr. Licht,(Nähe ſof. zu vermiet. 580] m. 2 Stühlen zu kau⸗ ſtaatl. gepr. Sprach⸗ N bevorzugt, für ſofort oder ſpäter gesucht. An⸗ Lutſenrina) ſoforr zu Laurentinsſtr. 1, 2. St. I. en geſucht. Angebote lehrerin, L 2 Nr. 12, ebote unter 0 B 129 an die Geſchäftsſtelle 1555. 9 7 1 10 0 9 Hauptvoſt⸗ Telephon Nr. 265 19. Jattes erbeten. 11 890 0 an die Ge⸗ r Zi agernd. 5 848 4 25875 Br. Zimm. m. 2 Bett. 2 Kinderloſes Ehepaar ſucht autedene 855 2 beérufst.. Gebrauchter 2508 12 5 i 8 5 Beſchlagnahmefret of. zu verm. 55 5 1 Uimmer und Küche wis: 8, n 2 5. 5 0 Zi i Jean Wolf ir., Fräulein, aut kath., 5 1 Zimmer und Küche 3 1 5 5 e 5 (Schwetzinger⸗Vorſtadt bevorzugt.) Angeb. un⸗ an kinderloſes Ehep. but Mühl. Zimmer e 18 den 2 ter N d 15 an die Geſchäftsſtelle. 588 per 1. Okt. zu verm. 251 9 1 295 2 eee ben 2 1 N Anzuſehen zwiſchen 1 Telephon. 5 e 5 2 N. * 2 mit Ausſteuer und 5 5 Wranerefreie e Timmer- Wohnung Sean Slbele D Trerve. Immobilien ſpäter Vermög., ſucht Das Chiffre-Zeichen gehört in die uniere linke Ecke. i t. Nebenrdum.„„ Anſchluß mit einem 7 5-.; 5 1 2 Wirtschaft un 2 Stoch Näbe det ſtraße 253, 2. Stock. N 2. 17 Einfamilien⸗Villa Herrn in sichere 80 Wenn es oben steht, wird es meist von der Post uber von tüchtig, kautions⸗ Fufſenkinas mit ein. 88 ab. in Feudenheim bei ſition zwecks 357 stempelt und unleserlich. Das kann bei fler großen Zahl N 23 Zimmerwohnun 1 ähe Schlo äß. u. Heirat:. 7515 8 2137 fähigen Pächter ſo⸗ am 0 55 9917 1 5 b. Legres Zimmer Gut möbl. Zünmer aut eee ee e eee einlaufender Offerten— im letzten Jahr wurden 213.799 1 fort geſucht. Angebote 3 ane in Feudenheim(Vil⸗ 5 ſoliden 0 o. preiswert zu verkauf.. 8 Eingänge von uns gezählt!— leicht unliebsame Ver- f N E 5 di geſucht. Angebote erb. lenviert 5 5. hell ame zu vermieten. R. Kaiſer. Immobil., nicht ausgeſchloſſen... 8 3 9 55 8 aner ks an die 887 1 Telephon 31997. Nablerſtraße Nr. 18. Zuſchr. unt. K K 25 źö gerungen verursachen. 0 Geſchäftsſtelle. 558 Geſchäftsſtelle. 559 an alleinſt oder ve⸗ 5000 Telephon Nr. 445 22. an die Geſchäftsſtelle. orig! 1 j 1¹¹ man niemals bei 2 7* Städtiſcher Beamter rufst. Dame zu verm. 5*560 iginalzeugnisse 9e— a ſucht 5609] Zu erfragen in der Großes ſonniges a 5 6 i 5 8 5 0 Mob. Ammer* 4 Im ohug Geſchäftsſtelle. 562 mötliertes Zimmer Automarkt a Unsere Offerten- Vermittlung arbeitet schnell, zuverlässig Megend. ae f 3 1 5 J ö f e a f verloren und verschwiegen. Tage mit einem Eingang von mehr 8 Dauermieter geſuch Sopnnng kaun en kaun, Unt Ammer S r rech, n e ee als 1200 Einsendungen sind keine Seltenheit. Im U F T 199 er, ir Hauſe, S 1 2 5 57 5 5 5 55 2 5 Geſchafteſtelle Tann zu vermieten. 4016 Lehr Llelewagen. Jahres- Durchschnitt 1929 entfielen auf jede Chiffre- 5 i Blattes. 4591 Angeb. anker N F 24] ß 2 Nr. 7, 1 Treppe, Zwei Einzelzimmer 3 Anzeige in der NAI nichr als 11 Angebote: Man Diele? Blattes. an die Geſchäftsſtelle. ineinandergehend, at.—27 Tonnen, aroße zeige in der N. mehr als gebote. 1 1476 e Kaufmänn, Angeſtell⸗ Gut möbl. Doppelzim. möbliert, zum 1. 10. Ladefläche, genaue U 9 J 0 t aus dies hl, wie ungemein erfolgsicher Aae celle Nen er uche; e e ee, Woh und z germielen eie Beschreibung, Fabvri⸗ 5 nt an ede en, ,, ö lucht möblierte 7595 1 Zimmer Schlafzimm.(m. Kü: G1 Nr. 7. Wacker. kat, Baufahr u. äuß. 5 Anzeigen in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ sind. 1 Mansafde äh ſelas 1 Dane ee Deshalb wird die NM bei Aufgabe von Anzeigen 1 mit Penſion bei nett. Hauſe ſof. zu verm. 3 1 5 3. 1 1 5 die Woche für 5 Mk. Familie. Angeb. mit! Kaun eytl. auch 5 But mönl. Ammer Anh. in Tauſch ge. mit Mädchen ⸗Photo, stets bevorzugt. a 0 Zuſchr. unter N U 20 Preisangabe u. M X] abgegeb. werd. 602 Preis 35, per ſof.] geben. Angebote unt. vor dem Haus N 4, 1. i 0 85 Geschäftsstelle Nr. 88 an die Ge Kepplerſtr. 19, 2 Tr. zu vermieten.*521 N X 125 an die Ge-. Abzugeben M 4 Nr. 1. 8 1 dieses Blattes ſchäftsſtelle, 535 2 Min. v. Bahnhof. II 2, 18, 1 Tr. hoch. ſchäftsſtelle. 568 Laden gegen Belohn.