. 2 um,. * 5 — Einzelpreis 10 Pf. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Sport der N. M. g.* Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Necht„Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben Mannheimer Muſilkzeitung Mittag-Ausgabe Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mmm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Donnerstag, 4. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 407 Es bleibt bei der Streſemann⸗Politil Das Ergebnis der geſtrigen Kabinettsſitzung über außenpolitiſche Probleme Der unanwendbare Vertrag“ Wie ein Pariſer Aniverſitätsprofeſſor den Verſailler Vertrag beurteilt Das amtliche Kommuniqué Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. September Anläßlich der bevorſtehenden Abreiſe der deut⸗ Handeln lut not Von Richard Lenel⸗Mannheim Verzweifelte Klagen, hemmungsloſe, verbitterte Kritik an der Tätigkeit oder Untätigkeit der Regie⸗ — 1 ſchen Delegation zur Genfer Völkerbundstagung fand heute unter dem Vorſitz des Reichskanzler Dr. Brüning eine Ausſprache über die auf der Genfer Tagung zur Erörterung kommenden Fra⸗ gen und die damit zuſammenhängenden außen ⸗ politſchen Probleme ſtatt. Die eingehende Ausſprache in dem Miniſterkreiſe führte zu einer völligen Uebereinſtimmung. Der Reichskanzler ſtellte abſchließend die ein⸗ mütige Zuſtimmung des Reichskabinetts zu den Ausführungen ſeiner Trierer Rede feſt, da Reichskanzler und Außenminiſter verfaſſungsmäßig für die Führung der Außenpolitik allein ver⸗ antwortlich ſind und Vorausſetzung für Stabi⸗ lität und Konſequenz einer erfolgreichen Außen⸗ politik das Wetterſchreiten auf der bis⸗ herigen grundſätzlichen Linie bildet. Berliner Kommentar Drahtbericht unſeres Berliner Büros LE Berlin, 4. Sept. Der geſtrige Kabinettsbeſchluß zur Außenpolitik iſt inſofern von ſymptomatiſcher Bedeutung, als er die Abſicht der Reichsregierung betont, an dem bisherigen, durch Streſemann voraus⸗ beſtimmten Kurs feſtzuhalten. Dies iſt im Ausland, aber auch hier und da im Inland, in letzter Zeit in Zweifel gezogen worden. Man hat aus den Wahlreden und ſonſtigen Publikationen des Mi⸗ niſters für die beſetzten Gebiete, Treviranus, herauszuhören geglaubt, daß eine Neuorien⸗ tierung in der deutſchen Außenpolitik ſich an⸗ bahne. Es ſcheint auch, daß Treviranus die unter den Kabinettsmitgliedern getroffene Verein⸗ barung, bei außenpolitiſchen Kundgebungen zuvor mit dem Außenminiſter in Fühlung zu treten, nicht in dem wünſchenswerten Maße reſpektiert hat. Das hat dann offenbar auch den Kanzler bewogen, in ſeiner Trierer Rede den etwas waghalſigen Extra⸗ wuren des Miniſters Treviranus gegenüber ſeine und des Außenminiſters Verantwort⸗ lichkeit für die Außenpolitik hervorzuheben. In dem Kommuniqué zur geſtrigen Kabinetts⸗ ſitzung, in der man ſich über dieſe Differenzen offen ausſprach,. hat Trepiranus zugeſagt, ſich künftig Zurück⸗ haltung aufzuerlegen und ein Eingreifen in die Kompetenzen des Außen miniſters ohne deſſen vorherige Inſormierung zu vermeiden Noch nachdrücklicher als in der Trierer Rede wird in der amtlichen Verlautbarung unterſtrichen, daß die Führung der Außenpolitik durch Kanzler und Außen miniſter beſtimmt werde. Der Beſchluß des Kabinetts hat den Zweck, die Behauptungen über einen außenpolitiſchen Konflikt der Regierung Brü⸗ ning zu entkräften. Man hegt mit Recht die Beſorg⸗ nis, daß es der Poſition der deutſchen Delegierten in Genf abträglich ſein könne, wenn die Homogenität des Kabinetts gefährdet erſchiene. Im übrigen galt die Beſprechung, an der außer Dr. Wirth ſämtliche Miniſter teilnahmen, der Erörterung über die Tagesordnung des Völkerbundsrats und der Vollverſammlung Reichsaußenminiſter Dr. Curtius gab einen Ge⸗ ſamtüberblick über die politiſche Lage, insbeſondere über das Projekt der Vereinigten Staaten von Europa und die Frage des Saar⸗ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 4. Sept. Der Profeſſor der Pariſer Univerſität, Edouard Guyot, der ſich bereits mehrmals durch ſein muti⸗ ges Eintreten für die Reviſion des Ver⸗ ſailler Vertrages einen Namen gemacht hat, veröffentlicht in der„Volonté“ von neuem einen bemerkenswerten Angriff gegen den„unanwend⸗ baren Vertrag“. Der ungeheure Irrtum dieſes Vertrags, an deſſen Wert niemand mehr glaube, an den aber niemand zu rühren wage, ſei, daß er für ſich in Anſpruch nehme, für die Ewigkeit geſchaffen worden zu ſein. In Wirklichkeit verkörpere er nur den aufgeſammelten Haß der Vergangen⸗ heit und die Furcht vor einer Zukunft, die eine Wiederholung dieſer Vergangenheit bringen könnte. Wenn Europa ſich heute in einer jämmer⸗ lichen Lage befinde, dann ſei ſchuld daran der zu ſchnelle Abſchluß der Friedensverträge. In der Trunkenheit des Sieges und der Bitterkeit der Niederlage, während die Schreie der Verwunde⸗ ten noch nicht verhallt ſind, improviſiert man nicht, ſo ſchreibt Guyot, den Status eines ganzen Kon⸗ tinents. Wertvoller ſei die brutale und ſchnelle Rache als dieſe im Namen eines Grundſatzes mit noch zitternder Hand vorgenommene Operation. Heute ſchleppe Europa die ſchlechte Erbſchaft eines Sieges hinter ſich, der die Wünſche der vielen euro⸗ päiſchen Elemente nicht ausgleiche, weder den wah⸗ ren Bedürfniſſen noch der Stärke eines jeden Rech⸗ nung trägt. Der Friede ſei vielmehr eindeutig gegen eine Gruppe von Kriegführenden gerichtet, die beſtraft werden ſollten. Eine Vereinigung, die Ziele der Beſtrafung verfolge, halte aber nur ſo⸗ lange, als die Mitglieder gemeinſame Intereſſen haben. Dieſe Stunde ſei aber bereits über⸗ ſchritten. Der Vertrag von Verſailles bleibt von jetzt ab der„un anwendbare Vertrag“. Er könne aber nur revidiert werden, wenn die verderbte Atmoſphäre von Verfgilles die Stimmung wieder gefunden hat, die einer Verſammlung der Gerechtig⸗ keit zukomme. Andernfalls würden ſelbſtſüchtige Intereſſen und Leidenſchaften von neuem ihre bitte⸗ ren Früchte tragen. ſchutzes. Auch ſonſtige aktuelle außenpolitiſche Probleme, zum Beiſpiel die Warſchauer Agrarkon⸗ ferenz, wurden von ihm geſtreift. Zu dem Beſchluß des Kabinetts bemerkt der„De⸗ mokratiſche Zeitungsdienſt“:„Dieſe Er⸗ klärung war nicht nur innenpolitiſch notwendig, um eine Klarſtellung der Kompetenzen herbeizuführen, ſie hatte auch einen außenpolitiſchen Grund, der nicht zuletzt in einer Verſteifung der deutſch⸗ franzöſiſchen Beziehungen zu ſuchen ſein dürfte. Unbeſtreitbar iſt die Feſtſtellung, die auch dem Auswärtigen Amt nicht verborgen geblieben iſt, Der Widerhall Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 4. September. Daß man im Hugenberglager die Kundgebung des Kabinetts als ein unzweideutiges Bekenntnis zur „Unterwerfungspolitik“ nach Kräften agita⸗ toriſch ausnützen würde, war zu erwarten.„Der politiſche Selbſtmord des Herrn Treviranus“ über⸗ ſchreibt die„Deutſicche Zeitung“ höhniſch das Kommunique. In einem ſehr eingehenden Kommen⸗ tar nimmt der„Vorwärts“ zu der Regierungs⸗ erklärung Stellung. Das ſozialdemokratiſche Haupt⸗ organ zeigt ſich zwar über die Tatſache befriedigt, daß ſich das Kabinett ſolidariſch, alſo einſchließlich des Herrn Treviranus, zu der Fortſetzung der Streſemannſchen Erfüllungspolitik verpflichtet hat, macht aber dann darauf aufmerkſam, daß juſt am gleichen Tage in den„Volkskonſervativen Stimmen“, dem Organ der Partei des Miniſters Trevir a⸗ nus, eine programmatiſche Auslaſſung erſchienen ſei, in der es heißt:„Die Konſervative Volkspartei iſt Gegnerin der Erfüllungspolitik. Nach⸗ dem durch die Gleichgültigkeit der Maſſen und den politiſchen Dilettantismus des Volksbegehrens der Voungplan, die letzte Etappe der Erfüllungspolitik, angenommen wurde, kann nur die Sammlung einer neuen und poſitiven Oppoſition den Weg zur Reviſion frei machen.“ 5 Wenn nun, meint der„Vorwärts“, Treviranus als Miniſter ſo und als Parteimann ſo denke, könne daß in der öffentlichen Meinung Frankreichs eine Aenderung der Einſtellung gegenüber Deutſchland ſtattgefunden hat. Dieſe Verände⸗ rung der Stellungnahme wird auf den Quai'Orſay zurückgeführt. Sie nutzt niemanden, aber ſie kann ſchaden bei den Verhandlungen, die noch zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu führen ſind. Es kann nur erhofft werden, daß bei einer etwaigen Genfer Unterhaltung zwiſchen Briand und Curtius Mißver⸗ ſtändniſſe beſeitigt werden und eine Vertrauens⸗ atmoſphäre geſchaffen wird, an der beide Mächte das gleiche Intereſſe haben.“ in der Preſſe die Einmütigkeit in der Willenserklärung des Kabi⸗ netts nicht ganz ernſthaft genommen werden. In dieſem Zuſammenhang zitiert der„Vorwärts“ dann weiter einen Satz aus einer Wahlrede, die Miniſter Schiele in Herford vor der chriſtlich⸗nationalen Bauern⸗ und Landvolkpartei gehalten hat. Danach hat Herr Schiele verſichert, er möchte lieber heute als morgen das gegenwärtige Syſtem zu m Teufel jagen, aber man müſſe mit den Realitäten rechnen. Dieſe Auslaſſung be⸗ ſtärkt den„Vorwärts“ in der Auffaſſung, daß es mit der Einmütigkeit des Kabinetts nicht weit her ſei und er ſchließt mit dem Bemerken:„Welches Anſehen kann eine Regierung beanſpruchen, in der ein Mit⸗ glied ſo wegwerfend und beleidigend über das Syſtem ſprechen kann, auf dem ſie beruht? Welchen Wert haben ihre Erklärungen, wenn die Miniſter, wie Schiele und Treviranus, nach Zielen drängen, die mit dieſen Erklärungen unvereinbar ſind? Die Par⸗ teien der Miniſter Schiele und Treviranus treiben ganz offenkundig ein unehrliches und gefähr⸗ liches Spiel, ein Spiel mit dem Feuer.“ Der Sitz der BJ. — Baſel, 3. Sept. Wie die„Baſeler Nachrichten“ melden, hat der Generaldirektor der B33., Quesnay, der Regierung mitteilen laſſen, daß die B33. in dem Gebäude des früheren Hotels Univers⸗Savoy gut untergebracht iſt und dort min⸗ deſtens zwei Jahre zu verbleiben beabſichtigt. rung, ſo kann wohl das getreue Spiegelbild der Stimmung weiteſter Volkskreiſe bezeichnet werden. Löſt nun aber dieſe Verſtimmung, ſo wie es nötig wäre, auch die Neigung aus, ſich Rechenſchaft zu geben über die Urſachen der ſich immer ſchlimmer geſtaltenden Lage? Es iſt ſo leicht und bequem, dieſe Urſache auswärts zu ſuchen, etwa bei den Siegerſtaaten, die uns den Moungplan auf⸗ gezwungen haben oder bei der Weltdepreſſion, von der ein Induſtrieland wie Deutſchland natürlich auch nicht verſchont bleiben könne. Zugegeben, daß der Unterlegene im größten aller Kriege ſich in einer be⸗ ſonders ſchwierigen Lage befindet, daß die Aus⸗ ſchläge des Wirtſchaftspendels ſich bei ihm beſonders empfindlich bemerkbar machen müſſen, ſo wäre es doch grundfalſch und verhängnisvoll, wenn wir der Tatſache gegenüber die Augen verſchließen wollten, daß an dem Tiefſtand unſerer Wirtſchaft, an der Höhe der Arbeitsloſigkeit in erſter Linie wir ſelbſt die Schuld tragen. Seit Jahren wird die Notwen⸗ digkeit ſtrengſter Sparſamkeit von allen Parteien gepredigt, die Kapital tötende Ueberlaſtung mit Steuern, Abgaben und Gebühren von allen Seiten anerkannt mit dem Erfolg, daß alljährlich die Laſten des deutſchen Volkes um Milliarden geſteigert werden. Der Grund des Gegenſatzes zwiſchen richtiger Erkenntnis und Unfähigkeit, der geſunden Einſicht in unſere Lage Rechnung zu tragen, liegt in unſerer Parteipolitik. Einer großen, ſtramm organi⸗ ſierten Arbeiterorganiſation und deren geſchloſſenen und entſchloſſenen Vertretung in den Parlamenten ſteht eine in unzählige Parteien nach den verſchie⸗ denſten Intereſſen orientierte Bürgervertretung gegenüber, in ſich und unter ſich uneins, jede Frak⸗ tion nur bemüht, einer ihr beſonders wichtigen Lieblingsidee zur Geltung zu verhelfen. Daß bei ſolcher Lage die berechtigten Wünſche und Anſprüche des bürgerlichen Kapitalismus zu kurz kommen müſſen, kann niemand Wunder nehmen. Ebenſo wäre es verkehrt, der großen Zahl der Arbeitnehmer⸗ ſchaft die rückſichtsloſe Zielſtrebigkeit, die energiſchſte Verfolgung ihrer Ziele zum Vorwurf zu machen. Jahrzehntelang haben ihre Führer ihren Anhängern weiteſtgehende Verſprechungen gemacht, ſeit Marx und Engels den Arbeitern immer und immer wieder beteuert, daß, wenn ihnen erſt die Macht zufiele, ſich mit einem Schlage das Los der Arbeiterbevölkerung grundlegend ändern würde. Und jetzt ſollten ſie, da ſie infolge der Zerſplitterung der Bürgerlichen den ausſchlaggebenden Einfluß auf die Regierungen und Verwaltungen erlangt haben, zögernd, voller Be⸗ denken zurückſtehen? Das hieße zuviel ver⸗ langen; gerade ſo, wie es verkehrt wäre zu wünſchen, daß in einem Induſtrielande, wie Deutſch⸗ land, der Einfluß der Arbeitnehmer auf die Politik gänzlich ausgeſchaltet würde. Wohl aber iſt es für Deutſchlands Zukunft und für Deutſchlands Wirt⸗ ſchaft von entſcheidender Bedeutung, daß die Gegen⸗ ſpieler der Gewerkſchaften im Parlament ſo geſtärkt werden, daß keine Geſetze und Aus⸗ gaben ohne ihren beſtimmenden Einfluß verab⸗ ſchiedet werden. Nicht die ſoziale Fürſorge, nicht ihr Ausbau an ſich, nicht die ſtändige, durch die Geſetze bedingte Vermehrung des Beamtenkörpers ſind be⸗ rechtigter Angriffspunkt der Kritik. Wohl aber das mangelnde Augenmaß fü r unſere Leiſtungs fähigkeit, der mangelnde Wille oder das fehlende Verſtändnis begreffliche, an und für ſich erſtrebenswerte Ziele ſolange Rettet das Reich Beichsfinanzminister Dr. Dietrich- Reichsminister a. D. Dr. Scholz Heute abend 8 Uhr im Nibelungensaal 2. Seite/ Nummer 407 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 4. September 1930 zurückzuſtecken, bis die Tragfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft dem deutſchen Volke ſolches Fortſchreiten auf der zuerſt von ihm mit ſoviel Erfolg beſchrittenen Bahn ermöglicht. Das ganze Volk muß begreifen, daß die weitgehendſte Fürſorge auf dem Pa⸗ pier ihm nichts nützt, wenn die Gelder nicht mehr aufgebracht werden können, um die geſetzlichen Anſprüche zu erfüllen; daß hohe Löhne ein Trugbild ſind, wenn ſie unſere Wettbewerbs⸗ fähigkeit ſo einſchränken, daß Millionen von Händen feiern, Hunderttauſende nur noch Kurzarbeit ver⸗ richten können. Unter dem ſtockenden Abſatz leiden Arbeitgeber und Arbeitnehmer, durch den dadurch bedingten Einnahmeausfall Eiſenbahn, Poſt und der Staat, deſſen Steuerquellen bedenklich ver⸗ ſtiegen, in gleicher Weiſe. Die Verſuche der Re⸗ gierung, eine Senkung der Preiſe zu erzwingen, werden gleichwie ſeinerzeit ähnliche Beſtrebungen der Regierung Luther nur beſcheidene Erfolge zei⸗ tigen, denn bei dem von Monat zu Monat zuneh⸗ menden Abfatzrückgang ſucht ohnehin, ohne jeden äußeren Zwang, jeder Unternehmer durch möglichſt günſtiges Angebot ſich gegen weiteres Abſinken ſeines Umſatzes zu ſichern. Auf die bisherige Weiſe geht es alſo nicht. Wenn wir uns zu der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft bekennen — und der einzige Staat, der ſie bekämpft und ver⸗ neint, hat bislang nur ſehr klägliche und wenig zur Nachfolge einladende Ergebniſſe erzielt— ſo müſſen wir auch ihre Geſetze achten. Das oberſte Geſetz lautet: Nicht mehr ausgeben, als wir ein⸗ nehmen; und wenn vorübergehend Mehrausgaben unvermeidlich ſind, daun die Schuldenauf⸗ nahme auf das denkbar geringſte Maß beſchrän⸗ ken. Denn Darlehen müſſen verzinſt und zurück⸗ gezahlt werden, und die ſo aufzuwendenden Summen beeinträchtigen das Ergebnis des Ertrags und kön⸗ nen bedenklich werden, wenn Darlehen nur im Aus⸗ land erhältlich ſind und unſere Tributpflicht ans Ausland alljährlich um Rieſenſummen geſteigert wird. Gerade das abwägende Urteil über die Zweck⸗ mäßigkeit von Schuldaufnahmen iſt beſonders ſchwie⸗ rig, gerade hier haben Länder und Gemeinden, aber auch kaufmänniſche Unternehmungen verhängnisvolle Fehler begangen, an denen wir noch lange leiden werben. Wollen wir geſunden, ſo müſſen wir uns in unſere Lage ſchicken, die Erfüllung mancher ſchönen und berechtigten Wünſche auf beſſere Zeiten zurück⸗ ſtellen. Unter der ausſchlaggebenden Herrſchaft der Gewerkſchaften wird uns das nicht gelingen. Ent⸗ weder fehlt ihnen der nüchterne Einblick in den Ernſt unſerer Lage, oder der Zwang ihrer Gefolg⸗ ſchaft, denen das gelobte Land verſprochen wurde, iſt zu ſtark. Hier kann nur ein einmütiges und geſchloſſe⸗ nes Zuſammenſtehen der Bürgerſchaft Wandel ſchaffen. Das Zuſammengehen der Staatspartei und Volkspartei hat den richtigen Weg gewieſen, auf dem allein Beſſerung, Umkehr von unzeitgemäßer Zielſetzung er⸗ reicht werden kann. Es iſt ein verhängnisvoller Feh⸗ lex, eine für Jahre verpaßte Gelegenheit, daß nicht in ganz Deutſchland das ſüddeutſche Beiſpiel be⸗ folgt wird, daß Splitterparteien, wie die Wirtſchafts⸗ partei und die Volkskonſervativen, aus irgendeinem Intereſſe, das ihnen beſonders am Herzen liegt, ſich nicht haben überwinden können, ihren kurzſichtigen Standpunkt aufzugeben, daß Hugen berg einem Volke, das mit Ausnahme von Kohle und Kali ſämt⸗ liche Rohprodukte aus dem Ausland beziehen muß, verſprechen zu dürfen glaubt, daß wir unſere Han⸗ delspolitik rückſichtslos nur nach unſeren eigenen Wünſchen geſtalten können, oder Hitler ſich nicht ſcheut, die Zerreißung feierlich übernommener Ver⸗ pflichtungen vorzuſchlagen. Nicht die Verfolgung und Erreichung des einen oder anderen Zieles iſt heute die Aufgabe des verſtändigen, die Gefahren richtig einſchätzenden Politikers, ſondern das eine große Ziel, die bürgerliche Mitte zu ſtärken, ihr ein ſolches Gewicht, einen ſolchen Einfluß zu verſchaffen, daß eine Mißachtung der Notwendigkei⸗ ten der deutſchen Geſamtwirtſchaft im kommenden Reichstag unmöglich wird. Politiſch reife Völker, wie England und Amerika, haben die Vorteile, ja die Notwendigkeit großer einflußreicher Parteien längſt erkannt. Hier vereinigen ſich Gruppen weit ausein⸗ andergehender Intereſſen zu einer Front in der richtigen Erkenntnis, daß, wie wir es zu unſerem „größten Schaden erfahren mußten, Splitterparteien nicht nur zur Machtloſigkeit verurteilt ſind, ſondern Telegraphiſche Meldung J Berlin, 3. September. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht eine Ausfüh⸗ rungsverordnung über Aufhebung und Unter⸗ ſagung von Preisbindungen aufgrund des 8 1 des 5. Abſchnittes der Verordnung des Reichs⸗ präſtdenten zur Behebung finanzieller, wirtſchaft⸗ licher und ſozialer Notſtände vom 26. Juli 1930. In der neuen Verordnung heißt es: Verträge der in 8 1, Abſatz 1a, 3 des 5. Abſchnittes der genannten Verordnung des Reichspräſidenten bezeichneten Art ſind nichtig, ſpweit ſie dem Abnehmer einer Ware: a) für Waren anderer Art oder Herkunft, oder b) für gewerbliche Leiſtungen, Verpflichtungen inbezug auf die Art der Preisfeſtſetzung, oder die Forderung von Preiſen auferlegen. Die Anwendung von Geſchäftsbedingungen wird unterſagt, ſoweit ſie den Abnehmer einer Ware: a) für Waren anderer Art oder Herkunft, oder b) für gewerbliche Leiſtungen inbezug auf die Art der Preis⸗ feſtſetzung, oder die Forderung von Preiſen rechblich oder wirtſchaftlich beſchränken. Es wird unterſagt, Handlungen vorzunehmen, die unmittelbar oder mittelbar im weſentlichen den glei⸗ chen wirtſchaftlichen Erfolg herbeizuführen geeignet ſind, wie die in 8 1 genannten Verträge oder Ge⸗ ſchäftsbebingungen. N Die Parteien können nach§ 1, Abſ. 2 des 5. Ab⸗ ſchnittes der oben angegebenen Verordnung des Reichspräſidenten von Verträgen zurücktreten, gerade die ſtärken, an deren Bekämpfung ihnen am meiſten gelegen iſt. Dem kommenden Reichstag ſtehen gewaltige Aufgaben bevor, deren Löſung für Jahrzehnte Deutſchlands Zukunft und Entwicklung entſcheidend beeinfluſſen werden. Die Finanzreform, der Finanzausgleich, die Aenderung des Wahl⸗ rechts, die Länderreform, um nur die wich⸗ tigſten Aenderungen auf innerpolitiſchem Gebiet zu nennen; dann in der Außenpolitik die ent⸗ ſchloſſene Fortführung der von Streſemann ſo erfolg⸗ reich begonnenen Entſpannung, die Wiedereinſetzung Deutſchlands in den Rang einer Broßmacht, d. h. Wahrung der Würde Deutſchlands, Rückgliederung des Saargebtets, Schutz der Minderheiten, Fort⸗ ſetzung der für unſere Handels⸗ und Zahlungsbilanz Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 4. Sept. Wie aus Madrid gemeldet wird, wurde die ſpa⸗ niſche Luftſchiffahrt zu Beginn der großen Flottenmanbver von einer furchtbaren Kataſtrophe heimgeſucht. Die Manöver ſollten am Mittwoch ihren Anfang nehmen. Infolge des dichten Nebels wurde der Beginn jedoch verſchoben und die Schiffe blieben an ihren Ankerplätzen. Nur zwei Waſſerflug⸗ zeuge, wie es in der Meldung heißt, deutſcher Herkunft, unternahmen von Le Ferrol aus einen Aufklärungsflug. Eines von ihnen, das von Kontre⸗ admiral Plana geſteuert wurde und zwei Schiff⸗ leutnants und fünf Mechaniker an Bord hatte, ſtütrzte plötzlich unweit der Küſte, am Kap Do⸗ rino, in Flammen gehüllt, ab. Alle acht Inſaſſen verbrannten lebendigen Leibes. Eine ungewöhnliche Leiſtung führte das franzöſiſche Unterſeeboot„Ronocotte“ aus. Nach einem Bericht aus Toulon ſtürzte ein Marineflugzeug, das zum Flughafen von Palyveſtre gehört, in das Meer. Die Beſatzung des Flugzeuges konnte ſich ſchwimmend über Waſſer hal⸗ ten und wurde von Fiſcherfahrzeugen gerettet. Das Flugzeug verſank indeſſen langſam in den Fluten. In dieſem Augenblick legte der Kommandant des in der Nähe kreuzenden U⸗Bootes„Ronocotte“ eine er⸗ zur Frage der Preisbindungen die unter den in§ 1 genannten Vorausſetzungen ge⸗ ſchloſſen ſind. Der Rücktritt iſt innerhalb eines Monats nach Bekanntmachung dieſer Verordnung zu erklären. Zum Konflikt mit Thüringen Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. September. In der Frage der Jahresabrech nung für 1929 hat zwiſchen dem Vorſitzenden des thüringiſchen Staatsminiſteriums, Staatsminiſter Baum, dem Reichsminiſter des Innern, Dr. Wirth und dem Reichsminiſter der Finanzen Dr. Dietrich, ein Schriftwechſel ſtattgefunden, in welchem Miniſter Baum am 1. ds. Mts. dem Reichsminiſter des In⸗ nern u. a, mitteilte, daß die thüringiſche Regierung es ablehnen müſſe, die— nach der an ſich als richtig anzuerkennenden Berechnung des Reichs⸗ miniſters des Innern— an das Land Thüringen zu viel gezahlten Reichszuſchüſſe für polizeiliche Zwecke für das Jahr 1929 zurückzuzahlen, da das Reichsminiſterium Innern„ohne rechtlichen Grund die Polizei⸗Zuſchüſſe geſperrt habe. Die thüringiſche Regierung wünſche, daß die Eutſcheidung des Staatsgerichtshofes abgewartet werde. In der Antwort des Reichsminiſters des Innern vom 3. September erwiderte dieſer, er habe nunmehr den Reichsminiſter der Finanzen erſuchen müſſen, den Betrag von 646 421,20 Mark gegen die auf Reichsſteuerüberweiſungen auszuzahlenden Summen zu verrechnen. des unentbehrlichen und im ganzen geſehen fruchtbaren Handelsvertragspolitik und damit unbedingte Ver⸗ eitelung der Sabotierung geſchloſſener Verträge. Nicht Klagen und Kritik können uns helfen, ſon⸗ dern nur entſchloſſenes Haudeln. Han⸗ deln bedeutet für den deutſchen Bürger, am 14. Sep⸗ tember den ganzen Einfluß in geſchloſſenem Willen zum Ausdruck bringen. Handeln heißt wählen und alle, die zögernd und zweifelnd bei⸗ ſeite ſtehen wollen, an ihre Wahlpflicht erinnern, zur Ausübung ihres Wahlrechtes veranlaſſen. Die Liſte der Deutſchen Staats⸗ und Volks⸗ partei iſt die Liſte des einſichtigen deut⸗ ſchen Bürgers, dem nicht nur ſein eigenes Wohl, ſondern die Wohlfahrt des ganzen Volkes und ſeine Zukunft oberſtes Geſetz iſt. Flugzeugkataſtrophe in Spanien 8 ſpaniſche Offiziere im brennenden Waſſerflugzeug umgekommen ſtaunliche Umſicht und Geiſtesgegenwart an den Tag. Er ließ ſein Boot tauchen, dann manövrierte er das Fahrzeug geſchickt unter den Rumpf des ſin⸗ kenden Flugzeuges und gab den Befehl, wie. der an die Oberfläche zu gehen. Hierbei ge⸗ lang es ihm, das Flugzeug unbeſchädigt aus den. Waſſer hervorzudrücken und Boot und Flugzeug konnten wohlbehalten in Toulon einlaufen. Deutſchlandfahrt des„Graf Jeppelin“ Telegraphiſche Meldung Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt um 14.20 Uhr über Hamburg erſchtenen. Es unternahm eine aus⸗ gedehnte Schleifenfahrt über der Stadt und ihrer Umgebung und entſchwand in ſüblicher Richtung. Flughöhe und Geſchwindigkeit waren gering. — Hannover, 3. September. Um 15.48 Uhr er⸗ ſchien„Graf Zeppelin“ über Hannover und flog in ſüdlicher Richtung weiter. „Graf Zeppelin“ wieder im Heimathafen — Friedrichshafen, 4. Sept. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt geſtern abend 10 Uhr wieder glatt auf dem Werftgelände gelandet. Am Freitag finden zwei Schweizerfahrten um 5 Uhr und.30 Uhr vor⸗ mittags ſtatt. Die Andree-Junde Telegraphiſche Meldung — Stockholm, 3. Sept. Die Unterſuchung der Andrse⸗Funde durch die Wiſſenſchaftler hat laut Mitteilung aus Tromſß er⸗ geben, daß die in dem Segelflugboot der Andree⸗ Expedition aufgefundenen Knochen nicht von einem Menſchen, ſondern von einem Eisbären her⸗ rühren. Die Gebeine Fränkels ſind alſo noch nicht geborgen; man nimmt an, daß ein Segler ſich noch auf Viſb befindet. Das neue Tagebuch, das in einer der Taſchen ge⸗ funden wurde, iſt gut lesbar. Die Dokumente wer⸗ den nach Stockholm geſandt. Nach einer amtlichen Mitteilung iſt bei der Unter⸗ ſuchung der Ueberreſte der beiden Nordpolfahrer feſtgeſtellt worden, daß die organiſchen Teile be⸗ trächtlich zerſtört ſind. Mehr oder minder erhalten ſind dagegen die Kleider. Aus den in den Kleidern eingenähten Kennzeichen geht hervor, daß es ſich tat⸗ ſächlich um die Ueberreſte von Andree und Strindberg handelt. Nur Teile der Skelette ſind erhalten geblieben. Andrées Kleider ſind mehr oder minder zerriſſen, wahrſcheinlich von Bären. Unter dem Jackett wurden einige andere Beklei⸗ dungsgegenſtände, darunter eine Mütze Auf dem Rücken des Körpers fand man in ein Sack⸗ tuch eingewickelt ein wollenes Hemd, in dem zwei Notizbücher lagen. Das eine von ihnen enthält auf der erſten Seite Aufzeichnungen und iſt im übrigen unbeſchrieben. Das andere war das Tagebuch der Wanderung über das Eis. Dies iſt bis jetzt vielleicht das wichtigſte Dokument über das Schickſal der Ex⸗ pedition. Das Tagebuch, das zuerſt gefunden wurde und das Dr. Horn an ſich nahm, iſt nämlich nur auf den erſten Seiten beſchrieben, das jetzt gefundene Buch hingegen von der erſten bis zur letzten Seite, Die Aufzeichnungen, die im übrigen durchaus leſer⸗ lich ſind, ſind mit Bleiſtift gemacht. Letzte Meloͤungen Die Affäre Diamond — Aachen, 3. Sept. Nachdem die amerikaniſchen Behörden auf die Auslieferung Diamonds ver⸗ zichtet haben, haben die zuſtändigen deutſchen Be⸗ hörden beſchloſſen, Diamond als läſtigen Ausländer auszuweiſen. Dabei ſoll aber auf ſeinen Geſund⸗ ſundheitszuſtand Rückſicht genommen werden. Es iſt angeordnet worden, ihn fachärztlich unterſuchen zu laſſen. Sollte er tatſächlich kurbedürftig ſein, ſo wird* 4 ihm für die Ausreiſe aus Deutſchland eine Friſt von 1 4 bis 6 Wochen gewährt werden, um ihm die Durch⸗ führung der Kur zu ermöglichen. Legionär⸗Schickſal — Paris, 4. September. Wie Havas aus Rabat berichtet, hat ſich geſtern früh ein Fremdenlegionär, der den Namen Fratellini tragen ſoll, auf der Straße mit ſeinem Dienſtrevolver erſchoſſen, nach⸗ dem er vergeblich verſucht hatte, ſich des Fahr⸗ rads eines Eingeborenen zu bemächtigen. Der Eingeborene hatte die Polizei mobil gemacht ufd dieſe holte den Flüchtigen auf der Straße nach Tanger ein, worauf der Legionär Selbſtmord be⸗ ging. Zum Arbeitsſtreit in Nordfrankreich — Paris, 3. Sept. Nach einem Telegramm des „Petit Pariſien“ aus Lille hat ein von den Ar⸗ beitgebern und Arbeitnehmern der Metallinduſtrie beſtellter Sachverſtändiger in ſeinem Bericht die Erhöhung der Stundenlöhne um 0,125 Franken für berechtigt anerkannt. Wie dem„Oeuvre“ aus Lille gemeldet wird, mußten drei große Fabriken in Roubaix, in denen gearbeitet wurde, wegen Mangel an qualift⸗ zierten Arbeitern ihre Betriebe ſchließen, was die Zahl der Arbeitsloſen um 1000 erhöht hat. Kommuniſten ſtören den engliſchen Gewerk⸗ ſchaftskongreß ö — Nottingham, 3. Sept. Auf dem Gewerkſchafts⸗ kongreß kam es heute zu ſtürmiſchen Auftritten, weil mehrere Kommuniſten mit erſchwindelten Kar⸗ ten Einlaß in die Sitzung erlangt hatten. Der Miniſter des Innern, Clynes, konnte ſeine Rede nicht anfangen, bevor die Kommuniſten aus dem Saale entfernt worden waren. „Durch das Medium der Liebe ſehen Von Artur Brauſewetter „Ste ſieht die Welt, wie ſie iſt. Aber durch das Medium der Liebe“, ſagt einmal Goethe von Char⸗ lotte v. Stein. f Etwas Schöneres hätte er gar nicht von ihr ſagen können.„Durch das Medium der Liebe ſehen— die Welt wie die Menſchen.“ Das iſt die eigentliche und erſte Betätigung der Liebe. Sehen wir durch das Medium der Liebe? Auch den Beamten, der uns einmal unfreundlich abgefertigt? Den Kellner, der uns nicht mit der geforderten Auf⸗ merkſamkeit bedient? Sagen wir uns: Ob der Mann vielleicht ein ſchweres Leid mit ſich herum⸗ trägt? Ob er häuslichen Verdruß hat? Ob ſein Kind ſchwer krank darnieder liegt? Ob ſeine Frau ihm untreu geworden iſt? Wir wiſſen es von uns ſelber am beſten, wie ver⸗ ſchleden wir geſtimmt ſind, wie wir dasſelbe mit Freude und Hingebung, dann wieder mit Verdruß und Traurigkeit tun können. Wir verlangen dann auch, daß man uns„durch das Medium der Liebe“ ſieht. 8 Menſchenkenntnis, dieſe ſchwerſte aller Künſte, wie wollten wir in ihr beſtehen, wenn wir nicht lernen, „durch das Medium der Liebe“ zu ſehen? Die Menſchen bedürfen dieſes Mediums. Je un⸗ begreiflicher ſie uns erſcheinen, je ſeltſamer ihre Handlungen, je irregeleiteter ihr Wollen— um ſo mehr tut es ihnen not. Selbſt die ſchwerſte aller deutſchen Volkskrank⸗ heiten, die Parteiſucht und Paxteizerfaſerung, durch das Medium der Liebe ſehen! Das wäre die einzige Salbe, die ihr helfen könnte. 5 Nicht als ob man nicht bei ſeiner Anſicht bleiben oder ſich gar die des anderen zu eigen machen ſollte! Aber auch da, wo Meinungen auseinander gehen, ein ruhiges Verſtehen, ein gerechtes Beurteilen des fremden Wollens— bei aller Selbſtändigkeit ein Sehen„durch das Medium der Liebe!“ Dasſelbe gilt für die Konfeſſionen. Den Glau⸗ ben, den einem die Väter überlieferten, den man in eigener Entwicklung als den richtigen erkannt, den ſoll man hoch und heilig halten. Was einer iſt, das ſoll er ganz und gar ſein. Gerade deshalb ſollen wir ihn achten und ſchätzen. Aber kein Glaube, keine Richtung, kein Parteiſtandpunkt kann uns ſo töricht oder fremd erſcheinen, daß wir nicht Verſtändnis für ihn gewinnen ſollten, ſehen wir ihn„durch das Me⸗ dium der Liebe“. „Durch das Medium der Liebe ſehen“, gerade die Schwächen und Fehler der Menſchen. Es gibt drei Arten der Liebe: die gebende, die nachgebende, die vergebende. Aber die vergebende iſt die größte unter ihnen. Und erſt wer ſie einmal geübt hat, gerade da, wo ſte ihm vielleicht unendlich ſchwer geworden, weiß, was Liebe iſt. Vielleicht lieben wir erſt den, beſitzen ihn erſt innerlich, dem wir einmal eine Schuld von ganzem Herzen vergeben haben. Wer noch nie vergeben hat, der weiß gar nicht, ob er lieb hat— ob er überhaupt fähig zur Liebe iſt. Es gibt Menſchen, denen, wie man ſagt, ſchwer beizukommen iſt.„Verſchloſſen“ nennen wir ſie. Aber je ſorgſamer ſie ſich verſtecken, je eigenwilliger ſie ſich verſchließen, um ſo ſehnſüchtiger warten ſie auf den, der ſie ſucht und findet. Und wenn ſich einer dieſe Mühe macht, dann ſchließen ſie ſich um ſo freudiger auf und ſind die Dankbarſten und Treu⸗ ſten von allen. Denn ſie leiden unter ihrer Ver⸗ ſchloſſenheit oft bis zur Qual— und können dennoch nicht gegen ſie an, mag ihr Verlangen nach Mit⸗ teilung und Liebe auch noch ſo ſtark ſein. Wie viele welken dahin, während ſie ſo reich blü⸗ hen, ſo manches geben könnten. Sie ſuchen und er⸗ ſchließen, hieße Gewinn, nicht nur für den Gefun⸗ denen, ſondern auch für den Finder. Durch das Medium der Liebe ſehen— die Welt wie die Menſchen— das iſt es, worauf es ankommt. Tostanini und Bayreuth Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. September. Dem Berichterſtatter der„D. A..“ hat die Witwe Siegfried Wagners, Frau Winifried Wagner, erklärt, daß es ſich bei allen Nachrichten, Tos⸗ canini werde ganz nach Bayreuth überſiedeln, und die muſikaliſche Leitung der Bayreuther Feſtſpiele übernehmen, um Kombinationen handle. Die ſeitherigen Verhandlungen hatten allerdings bereits das eine poſttive Ergebnis, daß die Mitwirkung Toscaninis bei den Bay⸗ reuther Feſtſpielen des nächſten Jahres geſichert wurde. ö Mannheimer Künſtler auswärts. Alfred Fär⸗ bach ſang unter der Leitung von Generalmuſik⸗ direktor Ernſt Mehlich im Kurhaus Baden⸗Baden in einem Richard⸗Wagner⸗Abend. Die Preſſe ſchreibt: „Es war ein großer Genuß, von ihm das„Gebet aus Rienzi“,„Sigmunds Liebeslied“,„Gralserzäh⸗ lung“ ſowie„Am ſtillen Herd“ zu hören und der ſchönen, ausgiebigen Stimme zu lauſchen, die ſich warm und voll an die weiche Sommernacht hingab. Das Publikum dankte dem Soliſten.. mit ſpon⸗ tanem Beifall, der aus einem ehrlichen begeiſterten Herzen kam.“— Heldenbariton Georg Hennecka wurde von Intendant Oskar Franz in gleicher Eigenſchaft und als Oberſpielleiter der Oper an das Landestheater Rudolſtadt in Thüringen für die Spielzeit 193031 verpflichtet. Vom Heidelberger Stadttheater. Der Stadt⸗ rat hat bekanntlich dem Vertrag mit dem Intendan⸗ ten Hahn zugeſtimmt, der Bürgerausſchuß aber die Angelegenheit noch nicht behandelt. Trotzdem bereitet der Intendant die Spielzeit ſo vor, daß ſie am 28. September beginnen kann. Es iſt eine Spiel⸗ zeit von zehn Monaten mit Schauſpiel und Operette geplant, während Opern nur in Ausnahmefällen mit Gäſten gegeben werden ſollen. Opernperſonal wird deshalb auch nicht angeſtellt. Was haben Sie mit Ihrem erſten ſelbſtverdienten Geld gemacht? Der Dichter Joachim Ringelnatz erzählt gelegentlich einer Rundfrage, die die Kölniſche Illuſtrierte Zeitung veranſtaltete und in ihrem neuen Heft(Nummer 36) veröffentlicht, die Geſchichte ſeiner erſten ſelbſtverdienten fünfzig Pfen⸗ nig: Ich erwarb ſie mir als Siebenjähriger. Mein Vater, der Tapetenzeichner war, hatte mich in ſein Atelier mitgenommen. Er gab mir den Auftrag, die Linien eines auf Pauspapier gezeichneten Muſters mit einer Nadel zu perforieren. Weil ich das ſehr ſauber ausführte, belohnte er mich hinterher mit 1 fünfzig Pfennig.„Kaufe dir dafür, was du willſt“ An meinem Horizont leuchtete türkiſcher Honig. Jh raſte nach Haufe, um meiner Mutter mein Glück mitzuteilen. Sie ſtreichelte mich lächelnd.„Kaufe dir, was du willſt.“ Dann ließ ſie mich allein in der Woh⸗ nung zurück, um ein paar kurze Einkäufe zu exledi⸗ gen. Es klingelte. Ich öffnete. Ein Herr Hauſterer ſprach auf mich ein. Ich verſtand ihn gar nicht. Aber ich wollte das nicht eingeſtehen und redete ſehr gernegroßig. Da nahm er mich ſehr ernſt und redete noch ſchneller. Und weil immer die Worte„fünfzig Pfennig“ vorkamen und das Wort„Locken“, was mich im Unterbewußtſein ſo ſchön an unſer Dienſt⸗ mädchen Berta erinnerte, und weil ich ſo ſtolz darauf war, daß er mich ſo ernſt nahm, geſchah es, daß ich ihm die fünfzig Pfennig und er mir ein kleines Päckchen gab. Das ſchenkte ich meiner Mutter, als ſie heimkehrte. Es enthielt mir ganz unvertraute Würmer,„Lockenwickel“ genannt. Ich könnte weinen, wenn ich daran denke, daß dieſe rührende Anekdote vollkommen erlogen iſt. Neben Ringelnatz beteiligen ſich an dieſem Thema noch Johannes Riemann, Rich. Eichberg, Leo Slezak, Rudolf Presber, Dr. Frey, Harry Liedke und Joe May.(Ueber den Bezug der Zeitung ſiehe Anzeige.) gefunden. 7 4 Reiſe New⸗ Def büro. york ter ſt Mitg die ſt trach! nutzt. Woh freut Zwei gebor fahre die ihner weite löſun den! ſiſche A eine ein bepa men wird und eine helle deckt Das froh wie Stel Eiſe toffe mal zum ihre, Wer trotz 6 wag Ein inni die Wein in Erinnerung, denn mit ihm ſteht und fällt das ganze pfälziſche Volksleben. Ein Feſt wird ge⸗ Dietrich und Scholz 22 N f 5 Nib U 7 f boten, wie man es in der ganzen Gegend weit und hen e im a 1 e ungenſaal! breit nicht kennt, daher auch der enorme Zuſtrom. Verraten ſei auch noch, was ungefähr in dieſen Tagen verbraucht wird: ſechshundert Stück Groß⸗ und Kleinvieh muß ſein Leben laſſen, achtzig Fuder — t. Am heutigen Donnerstag ſollte urſprünglich Von Dr. Karl Witzel⸗Darmſtadt die Reichsaußenminiſter Dr. Curtius zuſammen 5 mit Reichsfinanzminiſter Dietrich i 5 r S; f. ie Kehlen, dazu 15 000 Flaſchen Reben⸗ 1 in einer Verſammlung der 0 0 18 8950 85 385115. e man in dem] Dieburg ſchuf dieſe Uebung zu einer Kirchweihe 1 5 1 2 000 Gettoltter Bier. Und 5 0 f Aperke en Bad Dürkheim in der bayriſchen Rhein⸗ Dürkheimer Wurft R.. 8 5 20 b18 nem und der Deutſchen Staatspartei für die Einheitsliſte pfalz ein echtes V 1 9170 i 1 0 0 um genannt Dürkheimer Wurf, N alles dies, um den Hunger und Durſt von 120 bis jer⸗ rechen. Infolge ſeiner E e 5 sfeſt von ganz bedeutenden Ehedem, da man noch keine Eiſenbahn kannte, 150 000 Feſtbeſucher zu tilgen. Den Geſchäftsleuten 11 ſprech 5 N Erkrankung hat aber Dr. Aus maßen. Rheiniſches Leben durchweht den kein Auto tutete, bevölkerten dichte Menſchenzüge iſt eine ſolche Einnahme zu gönnen, wird ihnen da⸗ ſch Curtius avon abſehen müſſen, nach Mannheim zu Dürk heimer W u r ſt markt, der für viele die Hauptſtraßen, die nach Dürkheim liefen. Man durch doch auch bewieſen daß die Brüder des üb⸗ 5 kommen. An ſeine Stelle tritt der Parteiführer der[wie ein Magnet wirkt, über hunderttauſende Inter⸗ ſagt nicht zu viel, wenn man ſie als eine kleine rigen Deutſchland ſie nicht vergeſſen Deutſchen Volkspartei Dr. Scholz, der, wie aus der eſſenten anlockt, ſich an dieſem impoſanten Schau⸗ 5 rigen Be g ge⸗ Anzeige in dieſer Nummer erſichtlich iſt zuſam⸗ ſpiel zu erfreuen. Extrazüge rollen nach dem Völkerwanderung 1 75 men mit Finanzminiſter Dietrich ſprechen wird Winkel in der Südweſtecke Deutſchlands, nach Bad bezeichnet. Die Gegend vermochte eine ſolche Men⸗ g N a 1 5 8 1 Dürkheim, das ſich als Weinort auch eine her⸗ ſchenmenge nicht zu ernähren, weshalb man das Das erſte Abend ⸗Promenadekonzert ler⸗ 8 Erſpkt 25 l ittert zieht auch diesmal vorragende Stellung zu erobern wußte. Es ſei nur][ Vieh mitbringen mußte. Oft lauerten die 5 5 das Bürgertum in die Wahlſchlacht. Allein in an ſeine führenden Weinmarken, den Michelsberger Schnapphähne hinter dem dunklen Waldrand, Nächtlich phantaſtiſches Bild! Auf dem Friedrichs⸗ 115 Baden und Württemberg iſt es gelungen, die und den Spielberger erinnert, die, wenn die Tropfen um die willkommene Beute einzuheimſen. So wird platz ſtanden geſtern abend Menſchen an Menſchen 150 beiden 1 liberalen Parteien auf eine Ein⸗ wie Perlen über die ſchlürfende Zunge gleiten, l von einem blutigen Strauß berichtet, als einſt Graf] und lauſchten dem erſten Abend⸗Prome⸗ heitsliſte zu einen. An den Wählern liegt es nadekonzert der Kapelle Mohr. Der Zu⸗ kat⸗ 85 9 117 5 85 f 5 p ohr. 8 5 nun, das zu fördern und zu vollenden, was ver⸗ i ſtrom wollte kein Ende nehmen. Zu Hunderten und ette antwortungsbewußte Führer begonnen haben. Der Aberhunderten wanderten die Zuhörer in ſommer⸗ nehr Appel! zur Einigkeit und Sammlung licher Gewandung über die Wege der Anlagen. Das ren. wird, davon ſind wir überzeugt, auch in Mannheim Schwirren froher Stimmen erfüllte den großen Platz. klei,? offene Herzen finden! Da der heutigen Kundgebung Die Kugeln der Ampeln tauchten die Flächen in matt⸗ den. 1 im Nibelungenſaal programmatiſche Bedeutung zu⸗ ſchimmerndes Licht. zack kommt, ſei jeder national, liberal und ſozial ge⸗ Mit zwei Märſchen hatte das Konzert begonnen. Die hämmernden Rhythmen der Muſik miſchten ſich wei ſinnte Wähler und Wählerin auch an dieſer Stelle 17 nochmals zum Beſuch aufgefordert. mit dem Geräuſch der Schritte, mit dem Murmeln der der Zuhörer zu einem ſeltſamen Klanggebilde von ungewohnter Schönheit. Der ganze Zauber des eicht Immer noch Amerikaner in Mannheim Ex⸗ Konzertes wurde erſt im zweiten Programmteil ürde Dieſer Tage weilt wieder eine amerikaniſche lebendig. Aus der Brunnenanlage ſtieg plötzlich auf Reiſegeſellſchaft von 30 Perſonen aus Newyork und eine tanzende Feuerſäule und tauchte alles in ihr dene New⸗Jerſey in Mannheim unter Führung von Mr. buntes Licht, das magiſch aufglühte. Phantaſtiſch rot eite. Deffaa von dem gleichnamigen Newyorker Reiſe⸗ und grün und golden blühte der Widerſchein auf eſer⸗ büro. Die Geſellſchaft war Anfang Juni in New⸗ den Naſenflä Schatt delt roß 5 hork abgefahren und hat jetzt eine Europareiſe hin⸗ en Raſenflächen. chatten wandelten groß und ter ſich, die am Rhein endet. Es handelt ſich um e.„ Mitglieder des„Newyorker Schützenkorps“, Das alles in der kühlen Abendluft des frühen die ſich für 1000 Dollar die alte Welt eingehend be⸗ Herbſtes Ueber der blauſilbernen Himmelsfläche trachteten. Zumteil wurde auch das Flugzeug be⸗ ſchaukelte leis der Kahn des zunehmenden Mondes. nutzt. Von Mannheim aus, wo ſie im Palaſthotel Die Menſchen drunten aber hatten nicht viel Zeit, chen Wohnung nahmen, beſuchten ſie die Pfalz und er⸗ zum Firmament hinaufzuträumen. Sie trudelten 5 freuten ſich an der Gegend und ihrem Hauptprodukt. plaudernd über den Friedrichsplatz, ſie lauſchten den Be⸗ e ee e ee n hen Ap Märſchen, Ouvertüren und Potpourris der ſpiel⸗ 15. n von pfälziſchen Vor⸗ f 1 e a ee e a eee, 8 il die Hafenanlagen, das Schloß und die Stadt haben 1 gen ſche übe 1 zu ihnen imponiert. Die Fahrt ging am Donnerstag* b vird 1 1251 1 15 195 17 55 1 7 5 5„ Wohlverbiente Eh 8 1 0 35 52 ſung erfolgt. Ein Teil wä ür die Rückreiſe 3 5 5 8 00 15 85 5 ohlverdiente Ehrung. Herr Julius Jah 1 den Weg über Vremen, ein anderer über die franz Nee heraufziehen faſſen⸗ Bad Dürkheim, Emich von Leiningen dem Ritter Vogt von Hunold⸗ wurde auf der Tagung ehemaliger Kriegsgefangener ſiſchen Häfen. ſe Stadt von etwa ſiebentauſend Einwohnern, an ſtein das geraubte Vieh wieder abnahm. Ob die in Pforzheim in Anerkennung ſeiner großen Ver⸗ der 8 Linie Monsheim Neuſtadt gelegen, hat ſich Wurſt in damaliger Zeit ſchon eine ſo hervor⸗ dienſte um die Befreiung der Kriegsgefangenen von Gefunden beim Strandbad unzählige Freunde erworben, die alljährlich, wenn ſtechende Rolle wie heute ſpielte, muß dahingeſtellt Avignon zum Ehrenmitglied des Ringes 15 i der Jubel ſchwingt, zu ihr eilen. ſein. Das Feſt wurde ehemals droben auf dem Württemberg und Baden ernannt. 7 7 61 j 1 7 17* 5 9 när, Tief im Gebüſch! Die Geſchichte dieſes weit bekannten Volksfeſtes 9 5 e 1 ben Bgebllen* Kein Glas wegwerfen! Beim Spielen in der der Tief im Gebüſch wurden beim Strandbad am iſt raſch erzählt. Wohl iſt eine reichhaltige Literatur Da der 8 Menſchenzulauf immer mehr zunahm, Nähe des„Karlſtern“ zog ſich geſtern nachmittag ein ach⸗ Altrhein gefunden: 1 rechter Herrenhalbſchuh, 1 lin⸗ entſtanden, doch nirgends kann nachgewieſen werden, wählte man ſpäter die Wieſen am Saum des Berges, 10 Jahre alter Junge dadurch eine ſchwere hr⸗ ker Damenſchuh, 1 Paar Herrenhoſenträger, am worauf eigentlich dieſer Wurſtmarkt zurückzuführen Brühelwieſen gehe en Auch dadurch war 59 775 Verletzung zu, daß er in einen Glasſcherben Der Neckar oberhalb der Ebertbrücke hinter dem Ge⸗ iſt. Man verſuchte zuerſt, ihn mit der berühmten Zankapfel gegeben weshalb ſich um 1470 die Aebte fiel. Der Junge trug am linken Unterſchenkel eine ultd krüpp: eine Herrenunterhoſe, ein Damenhemd, Kloſterruine Limburg, die ungefähr zwei Kilo- von Limburg und der Graf von Leiningen heftig. etwa 10 Zentimeter breite klaffende Wunde davon. nach 1 Paar Damenſtrümpfe. So lautet der Poltzei⸗ meter ſüdweſtlich von Dürkheim, das auch durch befehdeten a 8 5 i Nach Anlegung eines Notverbandes im Tierpark be⸗ ien N ſemmnenhang un kein erwähnenswert, liegt, in Zu⸗ 1215 5 19 1 541 1 15 f wurde er zum Arzt gebracht. Zur Aufklä 5 5 ammenhang zu bringen. Neuere Forſchungen haben Schon eine Woche vorher iſt man eifrig am Werk, 5 5 l des 0 Diebe, Blinzler und was nicht fehlen darf: e Nordoſten von Dürkheim zurückgeht, die ene ee 155 e 915 8. e Bei Ar⸗ ind 1 17 5 5 15 freche Mädels. Das genannte Schausteller finden ſich ein, ein Zirkus wird aufge- 10000 4 auf die Nen. 2674 und 130 428, vier Ge⸗ ſtrie. 5 Pere 1 e Kleidungsſtücke wegneh⸗ Michelskapelle ſchlagen, Tierbuden locken, ein Hypodrom läßt auf winne zu je 5000/ auf die Nrn. 15 341 und 237 728, richt] dummen Strei JJJJVVVVVVVVVVVV 5 eeeinige Stunden die Sorgen des Alltags vergeſſen, ſechs Gewinne zu je 3000„ auf die Rr. 78 8b, ol 77d 1 55 men Streich handelt, ſo iſt auch das für die Be⸗ die längſt vom Erdboden verſchwunden iſt. In] Pein, Bier⸗ und Kaffeezelte erſtehen, Wurſtbrat und 242 777; in der Nachmittagsziehung: troffenen bitter genug. Wenn zwei ordentliche Bade⸗ früheren Jahrhunderten war ſie das erſehnte Ziel ien derbi ge Doft, Kaßellen 1 80 5 zwei Gewinne zu je 50 000% auf Nr. 277 144, vier ird, 10 beim Ankleiden ee müſſen, daß dem„Er“ von Wallfahrern, die hier frommer Uebung oblagen, ihre Weiſen in die Luft Sunr 1 zu ſeinem Gewinne zu je 10000% auf die Nrn. 126 214 und 1 157 rechte Schuh, der„Sie“ der linke Schuh fehlt, ſich einen Ablaß von zehn Tagen holen konnten, ſo Rechte Frohlaune wings ein flottes 5 245 08, vier Gewinne zu je 3000„ auf die Nrn. 5 9 9 0 das neben dem matertellen Schaden zu recht die Bedingungen erfüllt waren. Zur Zeit i des ſchließt ſich an 1 5 i 112914 und 300 701.(Ohne Gewähr.) ben, Ae e e Situationen und Folgen führen. nahenden Herbſtes brachte ſie die ganze Pfälzer 9 5„5 Schluß bes rebakfionellen Teils hal. 2 o ſeid gewarnt. Achtet auf Euer Eigentum. Bevölkerung auf die Beine. Von allen Himmels⸗ Drei Tage währt das Volksfeſt, Samstag hebt e eulen Tei ugen auf. Het. richtungen ſtrebten die Pilgerzüge dieſem pfälziſchen[es an, Sonntag erreicht es ſeinen Höhepunkt, Mon⸗ 777 2 8 7 rk⸗* Mekka, wie man es oft genannt, zu. In der Ge⸗ tag ebbt es ab, Introduktion, Mgeſtoſo, Finale. Drei Me ſaure nich farben 8 ſchichte des Kloſters Limburg findet ſich eine Stelle, Tage opfert man Jokus. Die Nacht wird zum Tag, SNTRUPAL-Hisarstärkungewasger beseltigt auf Ats⸗ Vom kleinen Grenzverkehr. Nun iſt auch deut⸗ die einigen Aufſchluß gibt: Eine Kapelle auf dem abends iſt brillantes Feuerwerk. Nicht unvergeſſen 8 eee ee In allen ten, ſcherſeits die amtliche Aufforderung zur Einreichung Michelsberg, Oratorium Saneti Michaelis in Monte ſoll der Feſtzulg ſein, der in anſehnlicher Länge esp rag be fler ned ane, Daher des, Apotheken Kur⸗ von Anträgen auf Ausſtellung von Grenzkarten er⸗ wurde ſtark gewallfahrt darzu. Zur Unterkunft er⸗ ſich am Sonntag abrollt. Trachtengruppen werden eee eee eee, ee 1 5 e Der folgt. Die auf zwei Jahre gültige Grenzkarte koſtet richteten die von Dorinkein(Thuringoheim, Dürk⸗ gezeigt, Winzertypen ergötzen das Auge, Weinbilder und Schoppen. Fl...0, Proapelt 3 20 Rede 50 Pfg. heim) Hütten und Zelte. Abt Heinrich Ullner von feſſeln. Natürlich bringen ſie ihren vortrefflichen General- Vertreter! Heinz Grunwsld, Düsseſdorf is am Markt dem i i i i Dieſes Mädchen, das da vor mir ſitzt, zeigt mir gefährlicher Probleme. Tollers Matroſenſtück hat — Begegnung mit einem Mäsochen mit ihrer Gegenwart, daß meine Frage unnötig war Wieder einmal hiſtoriſche Stücke gegen das Drama im Deutſchen Theater ſicherlich 5 Sie wirkt zwiſchen all den geputzten, angeſchminkten i 3 5 g wenigſtens den Vorzug einer menſchlichen und per⸗ „ Von Max Jungnickel Menſchen wie ein Vogel, der jeden Augenblick anfan⸗ Eine Uraufführung im Deut ſchen ſönlichen Einſtellung des Autors. Bei Plivpiers, T b. ee e kann zu ſingen. Ihre Tage verbrennen wohl in heater:„1914“ von Georg Wilhelm Müller.„Des Kaiſers Kulis“, tritt die Anteilnahme ahlt Ait Wellblechbud 15 Bal 9 5 5 0 etwas 1 harter Arbeit und laſſen, wie ein paar Stäubchen Man weiß nicht, wer das iſt. Man riet auf Emil des Verfaſſers ſchon mehr zurück, weil es nichts iſt ſche ein Mädchen i den W. 8 985 ee Himmelsaſche, ein kleines Lied zurück, einige frohe Ludwig. Er leugnet es ab, aber es iſt jeden. als die geläufige Dramatiſierung eines an ſich ſehr ö Napa en in den Wagen. Mit zwei 5 8 Sad 10 Gedanken und ein ſeliges Gebet. Sie hat ſicherlich falls ſeine Art und Gegend. Es iſt eine Schulſtunde ſtarken Romans, der von ſeiner Erzählerkraft auf 0 in 1 05 5 ob ſie unter den Säcken zuſam⸗ viele Geſchwiſter daheim. Ganz kleine darunter. über die Entſtehung des großen Krieges, wobei man der Bühne nur verliert. die D ſie bringt ſie ſicher in das Abteil Sie Sie ſchläft feſt, aber doch nicht ſo feſt, daß ſie das Wei⸗ bald in Berlin, bald in Wien, bald in Petersburg, Es ſind eine Menge Einzelheiten, die uns, fen⸗ 115 9150 ſo gegen Sch Jahre alt ſein. Leicht nen eines kranken Kindes in der Nacht nicht hört. bald in Paris Zeuge der Verwicklungen iſt. Es ſind namentlich zuerſt, wohl intereſſieren, aber es wird Nein 17 0 8 1 5 1 gekleidet. 5 Raſch und lautlos ſpringt ſie dann auf und eilt ans alles uralte Geſchichten, die jedermann kennt. Sie zu langatmig und zu breit, um den ganzen Abend ſein helle aa 11 0 85 1 1 ee 5 Kinderbett. Sie hat noch nicht geliebt. Das ſieht ſind ohne tiefere dramatiſche Entwicklung geſehen, des Leſſingtheaters hindurch auszuhalten. Es kommt die deck. Ein ooo pftuch ver⸗ man ihr an. Aber wenn ſie liebt, dann wird es für nur einmal ſpitzt ſich das Intereſſe etwas heftiger hinzu, daß das Plivierſche Stück über die eigentliche ſters„Einige Härchen ſpindeln aus dem Tuch heraus. die Ewigkeit ſein. Sie duftet nach Birkenlaub. Sie zu, bei der Ermordung von Jaures in dem Pariſer Handlung der Matroſenmeuterei hinaus in die ter Das Geſicht iſt ſchön, hat einen ſanften und zugleich iß ſicherlich nicht G 19 Aber ſei Café, k iachd ſeine ſeh ünftige Fri M. U. 5 9 ehr 5 0„ 5 1. 1100 wei icherlich nicht: wer Goethe war. Aber ſein Café, kurz nachdem er ſeine ſehr vernünftige Frie⸗ große atroſenrevolution und in den November⸗ 1 1 1 5. Nun ſitzt ſie zwiſchen den Säcken Heidenröslein kennt ſie gewiß auswendig. Und densrede gehalten hat. Einige Aufmerkſamkeit ruht umſturz hinein verlängert wird. Auch bei Toller iſt llt“ Steht ar große Blume zwiſchen enn Hügeln. wenn ſie dieſe Verſe ſingt, dann iſt Goethe ewiger auch auf Graf Tisza, der ſeine leidenſchaftliche Oppo⸗ in der Buchausgabe eine Fortſetzung vorgeſehen, die 9 een ihre Hände. Fährt wohl nicht oft mit der und lebendiger als im Munde einer klugen Salon⸗ ſition gegen den ſerbiſchen Krieg im Wiener Kabinett die Morgenröte der Revolution ankündigt. Aber 9 toffel. 5 1 5 Bauernmädchen, das da Kar⸗ dame. Auf ihren Lippen iſt Goethe unſterblich. Denn herausſtößt. Endlich iſt eine ſchöne Erinnerung ge⸗ man hat ſie am Schiffbauerdamm weggelaſſen. Pis⸗ lück 1 5 nach der Stadt ſchleppt. Weiter nichts. Manch⸗ in ihr ſingt Erde und Himmel zuſammen. Sie wird blieben an Saſanow, den ruſſiſchen Außenminiſter, cator mußte natürlich mehr dazu neigen, im Leſſing⸗ dir, ſteht ſie erſchrocken von ihren Händen auf, ſtarrt ſein Lied vererben auf Kinder und Kindeskinder. der in bleicher Erregung ſtill und doch beſtimmt ſich theater die Perſpektive der Revolution auszunutzen zum J a 8 a 5 3 tzen. Boh⸗ Fenſter. Hat ſie plötzlich die harte, rauhe Hand Das iſt ſo ſicher wie Regen und Sonne und Wind. zur Mobilmachung entſchließt. Dieſe drei Rollen rei it 4 näßi Mitte ihres Dorfes f 898 f f de 1 0 Er hat es freilich mit ſehr gemäßigten Mitteln und ledi⸗ We orfes am Wagenfenſter leise taſten hören? Ich möchte einmal ihre Sprache hören und frage ſie: wurden von guten Schauſpielern gegeben, von Val⸗ bisweilen ſogar in anfechtbarer Weiſe getan, zum erer 11708 1 Aber ſie iſt ſchön. Sie iſt wirklich ſchön, ob ich die ſchweren Säcke nicht etwas beiſeite rücken lentin, Henckels und Sokoloff. Darauf Beiſpiel, wenn er zu Kriegsfilmen den Plivier ſeine nicht h Kopftuch und harter Schuhe. ſoll, damit ſie bequemer ſitzen kann. allein beruhte die, Wirkung. Aber man darf ſagen, Darſtellung vorleſen läßt, Plivier, der nämlich ſelbſt ſehr Ein Menſch, der da im verräucherten Eiſenbahn⸗ Sie ſpricht leiſe. Ich ſolle mir keine Mühe machen. daß die ganze Aufführung unter der ausgezeichneten den Matroſen Köbis ſchlecht und recht ſpiell. In der dete wagen ſitzt und unmerklich ſeine Seele ſehen läßt. Sie ſitze ſchon gut ſo. Und das ſagt ſie mit einem Regie von Gründgens ſehr lebendig, ſehr wirklich Beſetzung und in der ſprachlichen Ausbildung ſteht tſgig Ein keuſcher Menſch, der zu Tieren und Bäumen noch Lächeln, das ich nicht verſtehen kann. Ein ſeltſames, und immerhin ſtofflich erregend verlief, Es gab die Piscatoraufführung weit hinter der von Toller 5 iunig Du ſagen kann. Ein Du, das die Tiere und zärtliches Lächeln. auch unbekannte Schauſpieler dabei, die mit beſtem zurück. Der Beifall, den ſie fand, war weſentlich 5. die Bäume verſtehen und glücklich ſind, ſobald ſie Jetzt ſtelle ich ſie mir vor: in Seide, mit einer Verſtändnis eingeſpannt waren. Um dieſer Auf⸗ demonſtrativ. Oscar Bie. enſt⸗ es hören. Ein Geſchöpf aus dem Boden gewachſen ganz feinen Edelſteinkette um den Hals. Aber ich führung willen mag das Deutſche Theater belobt b 8 ſchöpf, m 9 0 ganz. 5 fu N. 5 t 0 rauf über den ſie tritt und der ſich noch an ihre harten komme nicht richtig ins Bild. Als ob ich einen fri⸗ ſein, während man nicht recht begreift, wie es ſich ich Schuhe geklammert hat. Ihre Augen haben die ſchen, keuſchen Veilchenſtrauß in eine großartige zu Annahme dieſes rein kompilatoriſchen Werks Treffen ines durchſichtige Helle vom Quellwaſſer. Und wenn dieſe Manſchette wickeln will, ſo iſt das. Und wenn ich ihr entſchließen konnte, das zudem am Schluß von einer 5 8 5 als Augen bei einem ſchönen Gedanken aufglänzen, dann jetzt einen koſtbaren Ring auf die groben Finger unangenehmen Frömmigkeit der Geſinnung ſtark 1 Zwei Bekannte ſitzen miteinander im Café, als aute ſchimmern ſie, als ob Herdſeuer darin ſpielt. ſchieben würde, ſie würde mich gewiß anſehen, wie um beſchattet wird. 5. Auto vorfährt, worin ein bekann⸗ nen, Ich muß dieſes Mädchen immerzu anſehen. Auf. Silſe flebend.. 5 6 5 18 1 i N 8 B dote einmal erhalte ich Antwort auf die Frage, die ich Als ich ausſteige, reiche ich ihr meine Hand hin. Wir ſtehen alſo wieder in einer Aera der„hiſto⸗„Mit was hat denn der ſopiel Geld verdient, daß 1 igen mir ſeit langen Zeiten ſchon oft vorgeſprochen habe: Sie wiſcht ſich die ihre ſchnell an der Schürze ab und riſchen“ Stücke. Es iſt eine bequeme Gattung, die 5 5 ein 0 großartiges Auto leiſten kann? fragt Rich unendliche lebendige Vorbilder hat der Menſch. Wes⸗ gibt ſie mir. Ihr Geſicht wird über und über rot. den Dichter nicht prinzipiell ausſchließen würde. der eine.„Der hat wohl mit Konſerven oder Sprit 15“balb iſt er nicht ſo rein wie die Narziſſe, ſo ruhig wie Die Fahrt war nicht lang. Aber ſie war doch ſo] Aber entweder iſt wie hier die Benutzung der gehandelt? e der Abendſtern und ſo ſeelenſchön wie ein Mai⸗ ſchön wie das Anſehen eines ſchönen Falters, der ſtill[Hiſtorie ohne Charaktereinſtellung ein überflüſſiges„Nein, mit Eſeln, ſonſt wäre er nicht ſo reich der morgen? und ſicher über eine Großſtadtſtraße ſegelt.[Handwerk, oder ſie iſt mit Charaktereinſtellung voll[ geworden!“ F. S. Pp des Heimattages vereinigten. 4. Seite/ Nummer 407 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 4. September 1930 Voranſtaltungen Zauberer Kai⸗Kai im Pfalzbankaffee Ein liebenswürdiger Schwindler, dieſer Kai⸗ Kai, der ſeit geſtern abend ſeine Hexenküche im Pfalzbaukaffee zu Ludwigshafen eingerichtet hat. Wie er den Leuten die Würmer aus der Naſe zieht, das iſt ſchon zum„Schepp⸗ lachen“. Mitunter verrät er ſeine Tricks in einem köſtlich radebrecheriſchen Deutſch, unter urwüchſigen, nicht gerade zimperlichen Kalauern. Im zweiten Teil wird eine Dame gefeſſelt und zerſägt— natürlich alles wieder Schwindel. Der Zauberer läßt ſich noch bis Monatsmitte bewundern. Dann veranſtaltet der Kaffeinhaber, Herr Ottmann, ein Herbſtfeſt in all ſeinen Räumen, ſozuſagen Lud⸗ wigshafener Wurſtmarkt.—e— Film⸗Rundſchau Gloria:„Kabarett und Film“ Geheimnisvoll ſchweigt ſich die Ankündigung aus, wer dieſe 15 Perſonen ſind, die das Kabarett auf der Gloria⸗ Bühne beſtreiten ſollen. Zweifelnd harrt man der Dinge und man iſt angenehm überraſcht als der Vorhang aufgeht: das Enſemble der Hans Schneider⸗Operetten⸗ Neuue hat das Gaſtſpiel verlängert und wartet mit eini⸗ gen ſchmiſſigen Sachen auf, die teilweiſe neu, teilweiſe den beiden Operetten⸗Kevuen entnommen ſind, mit denen ſich die Künſtler die Gunſt des Mannheimer Publikums erwor⸗ ben haben. Titi Krahé, Mizzi Kögler, Hans Schneider, Karl Fügner, Katja und Joska und das Ballett geben wieder ihr Beſtes. Ein Sketſch beſchließt die unzuſammenhängende und keinerlei Hand⸗ lung aufweiſende Vortragsfolge. Im Filmteil ſieht man eine Geſchichte mit dem ſchönen Titel„ Sei gegrüßt du mein ſchönes Sorrent“. Nicht ganz ſo ſchön iſt der Inhalt des Film, der Erinnerun⸗ gen an Courths⸗Maler⸗Romane erweckt. Ruth Weyher ſpielt einen Vamp, der den Ehefrieden einer Sorrenter Fiſcherfamtlie ſtört. Das Familienglück wird wieder her⸗ geſtellt, als der Freund der dämoniſchen Frau dieſe über den Haufen ſchießt, da er ohne ſie nicht leben kann. Clif⸗ ford MeLaglen ſpielt hervorragend einen ſchwerfälli⸗ gen Naturburſchen, Alfred Abel erfreut durch ſein vor⸗ nehmes Spiel. Die Regie hat ihn aber etwas ſtiefmütter⸗ lich behandelt, ſie läßt ihn nach Backfiſchart und im Jung⸗ mädchenſtil ein Tagebuch ſchreiben. Der Film wird teil⸗ weiſe durch das Orcheſter, teilweiſe durch die Orgel illu⸗ ſtriert, an deren Spieltiſch Organiſt Wilh. Locks mit be⸗ ſonderer Umſicht waltet. 1 Als Nachtvorſtellung lief dann der bereits beſprochene Film„agabund“, der bei dem zahlreichen Publikum einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Die Brüder der Landſtraße fanden in einem Frankfurter Rechtsanwalt einen Vertreter ihrer Dinge. Er trat für die Abſchaffung des Paragraphen ein, der das Vagabundieren mit Strafe belegt und übte Kritik beſonders an dem neuen Geſetz⸗ entwurf, der für dieſes„Verbrechen“ unmenſchlich hohe Freiheitsſtrafen vorſteht. Capitol:„Hokuspokus“ Im Capitol machen bei vorzüglicher Wiedergabe Li⸗ lian Harvey und Willi Fritſch wieder ihren Hokuspokus. Es ſchadet wirklich nichts, wenn man ſich den Film nochmals anſieht, denn man wird beſtimmt immer neue Feinheiten entdecken, die man beim erſtmaligen Sehen (und Hören) nicht bemerkt hat, da einen die ſpannende Handlung zu ſehr in Anſpruch nahm. Im Beiprogramm ſpukt wieder die Micky⸗Maus, die gleich mit zwei Filmen vertreten iſt und die natürlich das Publikum nicht aus dem Lachen herauskommen läßt. Nachrichten aus Baden Den Verletzungen erlegen * Gaiberg(Amt Heidelberg), 3. Sept. Wie gemel⸗ det, wurde am Sonntag in Mainz der 57jährige Arbeiter Peter Baiſel aus Gaiberg von einem Motorrad angefahren und ſchwer verletzt. Er iſt am Dienstag vormittag im Mainzer Krankenhaus ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Die Leiche wurde von der Polizei bis zur Aufklärung des Falles be⸗ ſchlagnahmt. Heimattag in Boxberg Boxberg(Amt Mosbach), 3. Sept. Das präch⸗ tige Wetter am Sonntag führte unſerem Orte eine große Anzahl jetzt außerhalb wohnender Söhne und Töchter zu, die ſich mit den Einheimiſchen zur Feier In der Turn⸗ halle hielt bei dem offiziellen Auftakt des Feſttages der Karlsruher Dichter Heinrich Vierodt die Feſt⸗ rede. Nachmittags bewegte ſich ein Feſtzug durch den Ort nach der Burgruine, wo das von Pfarrer Reichwein gedichtete Heimatſpiel„Frankentreue“, ein Stück Geſchichte aus Boxberg zur Aufführung ge⸗ langte. 5 Aug Unvorſichtigkeit erſchoſſen * Sinsheim a. d.., 3. Sept. Beim Reinigen eines Jagdgewehrs erſchoß ſich der 17jährige Un⸗ terprimaner Hubert Sidler, Sohn des kürzlich verſtorbenen hieſigen Bürgermeiſters. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der junge Mann hatte offenbar vermutet, daß das Gewehr ungeladen ſei. Aus Liebeskummer in den Tod * Lahr, 3. September. Der 17 Jahre alte Bäckerlehrling Otto Läßle aus Hugsweier und das 19 Jahre alte Dienſtmädchen Urſula Ztebert aus Stetten am Kalten Markt, die beide in Lahr be⸗ dienſtet waren, haben ſich heute morgen auf das Bahngleis der Strecke Offenburg— Freiburg zwiſchen Dinglingen und Hugsweier gelegt und überfahren laſſen. Während Läßle auf der Stelle getötet wurde, wurde das Mädchen mit lebensgefährlichen Verletzungen in das Bezirks⸗ krankenhaus Lahr verbracht. Der Grund zur Tat iſt Liebeskummer, da die Eltern des jungen Mannes ſich einer Verbindung widerſetzten. Folgenſchwerer Streit * Gengenbach, 3. Sept. In einem Neubau in der Binzmatt kam es zwiſchen zwet Händlern zu einem Streit, bei dem zum Meſſer gegriffen wurde. Einer der Streitenden erhielt einen lebens⸗ gefährlichen Stich in die Herzgegend. Erhäugt aufgefunden * Waldshut, 3. Sept. Hinter der Orgel der katholiſchen Stadtkirche wurde am Sonntag früh der 72 Jahre alte Kaufmann Robert Weſtermeier erhängt aufgefunden. Wirtſchaftliche Sorgen haben ihn in den Tod getrieben. Plötzlich erblindet * Badiſch⸗Rheinfelden, 3. Sept. Ein 17 Jahre alter junger Mann iſt plötzlich erblindet. Aeußere Einwirkungen waren nicht vorhanden. Er Von unterrichteter Seite wird uns geſchrieben: Die Eingemeindung Seckenheims nach Mann⸗ heim ſcheint in den nächſten Tagen von den maß⸗ gebenden ſtädtiſchen und Gemeindekollegien ſank⸗ tioniert zu werden. Fällt die Entſcheidung im be⸗ jahenden Sinne aus, ſo wird mit Rückſicht auf die beſonders gelagerten Gemarkungsgrenzverhältniſſe zwiſchen den beiden benachbarten Gemeinden auch Friedrichsfeld in Mannheim aufgehen müſſen. Aehnliche Gemarkungsgrenzverhältniſſe, wie ſie zwiſchen Friedrichsfeld und Seckenheim be⸗ ſtehen, findet man auch zwiſchen Friedrichs⸗ feld und Edingen. Dort ſteht die Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld auf Seckenheimer Gebiet, hier der Bahnhof Fried⸗ richsfeld⸗Nord auf Edinger Gebiet. Bei dem Bahn⸗ hof Friedrichsfeld beſitzt Edingen das wertvollſte Baugelände. Neben der Maſchinenfabrik der Firma Goldmann ſtehen auf dieſem ſogen.„Neu⸗Ebingen“ ſchon jetzt rund 30 Wohngebäude mit 250 Einwoh⸗ nern. Friedrichsfeld hat ſchon in früheren Jahren verſucht, dieſes Gelände an ſich zu bekommen; Edingen mußte demgegenüber immer wieder ſchon aus Selbſterhaltungsgründen dieſes Verlangen ab⸗ lehnen. Selbſt der Landtag, der die geſamte An⸗ gelegenheit vor 4 Jahren behandelt hat und der durch Friedrichsfeld um Schaffung eines Geſetzes zur zwangsweiſen Abtretung des Gebietsteils ange⸗ gangen wurde, hat im allgemeinen den Standpunkt eingenommen, daß die Verhältniſſe auf andere Art und Weiſe geregelt werden ſollten. Die berzeitigen Verhandlungen wegen der Ein⸗ gemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld ha⸗ ben nun die Stadt Mannheim veranlaßt, die Frage einer Abtretung von Gelände durch Edingen erneut aufzurollen. Dieſe Beſtrebungen werden an⸗ ſcheinend auch ſeitens der Regierung unterſtützt. Während man jedoch in früheren Jahren etwa 51 Hektar Gelände von Edingen abtrennen wollte, will man ſich jetzt mit etwa 26 Hektar begnügen. Für 17 Hektar hat man einen Geländeaustauſch vor⸗ geſehen, während man für den Reſt eine gewiſſe Entſchädigung gewähren will. Alle dieſe Zumutungen ſind für die Gemeinde Edingen völlig un annehmbar. Wie man hört, hat ſich der Gemeinderat auch bereits in einer eingehenden Darſtellung an das Miniſterium, an die Stadt Mannheim und die ſonſtigen maßgebenden Stellen gewandt und ſeinen ablehnenden Standpunkt dargelegt. 5 Die Gründe der Ablehnung einer Gelände⸗ abtretung hat der Gemeinderat dahingehend zuſammengefaßt: In der zweiten Hälfte des Monats Auguſt nah⸗ men die Arbeitsloſenziffern im Bezirk Mannheim wiederum um 200 zu und erreichten am Ende des Monats, 28 500, davon 6340 weibliche. Die Zahl der Unterſtützungsempfänger iſt auf 14800 an⸗ geſtiegen. Der größte Teil dieſes Neuzugangs iſt auf die Entlaſſungen in der Mannheimer Metallinduſtrie zurückzuführen. Die Aufwärtsbewegung wird ſich zur ſprunghaften ſteigern, wenn auch nur ein Teil ſtillegungen zur Ausführung kommen. Betriebe, die bisher einen unverändert guten Beſchäftigungsgrad hatten, mußten zu Kurzarbeit übergehen. Unter die⸗ ſen Umſtänden war die Zahl der Neueinſtellungen von Arbeitskräften ſehr gering. Im allgemeinen wechſelten Entlaſſungen und Rückrufe früher be⸗ ſchäftigter Arbeiter miteinander ab. Eine günſtigere Lage machte ſich nur beim Metallkleingewerbe be⸗ merkbar. Hier gab es verſchiedene Gelegenheiten zur Beſchäftigung von Schloſſern und Spenglern in Neu⸗ bauten. Auch die Beſchäftigungsverhältniſſe im Holzgewerbe waren günſtiger, aber nur bei mittleren und kleineren Betrieben durch Nachfrage, nach Modellſchreinern. Das Friſeurgewerbe war gut beſchäftigt, aber vielfach wurden die Ge⸗ hilfen nur—3 Tage in der Woche in Arbeit ge⸗ nommen, Bei allen übrigen Gewerben iſt die Lage ſchlechter geworden. In der Lederinduſtrie ſtiegen die Ziffern der Arbeitsſuchenden, ebenſo in der Groß⸗ induſtrie des Holzgewerbes. Das Bekleidungs⸗ gewerbe gab angeſichts größter Geſchäftsloſigkeit laufend Arbeitskräfte frei. Im Baugewerbe iſt eine weitere Verſchlechterung eingetreten, nur einige Maler konnten untergebracht werden. Das Druckerei⸗ gewerbe entließ 25 Drucker und Setzer, von denen nur 6 vermittelt werden konnten. Beim Gaſtwirtſchafts⸗ und Muſiker⸗ ge wer be ſteigerten ſich die Neumeldungen von An⸗ geſtellten aus Saiſonſtellen. Das Gartengeſchäft war zwar etwas lebhafter, aber die größeren Veranſtal⸗ tungen blieben aus. Die Zahl der erwerbsloſen Hafenarbeiter iſt um 40 geſtiegen. Die Verhältniſſe in der Rheinſchiffahrt haben ſich noch nicht gebeſ⸗ ſert und führen zu ſtändigen Neuanmeldungen von Arbeitsſuchenden. In der Berufsgruppe Lohn⸗ arbeit wechſelnder Art wächſt die Arbeits⸗ loſigkeit ſtändig, bei ſehr geringen Vermittlungs⸗ möglichkeiten. Der Stellenmarkt für weibliche Arbeitskräfte hat nur für die Berufsgruppen Geſundheits⸗ und Körperpflege, ferner für häusliche Dienſte eine Er⸗ leichterung erfahren, Es beſtand Nachfrage nach Fri⸗ ſeuſen, nach Krankenſchweſtern und Säuglingspflege⸗ rinnen. Es fehlt an tüchtigen Alleinmädchen, Köchin⸗ nen und Zimmermädchen. Auch auf dem Stellen⸗ markt für gehobene Hausangeſtellte und Erziehungs⸗ perſonal iſt eine kleine Beſſerung eingetreten. Die Zahl der Arbeitſuchenden iſt gering, aber von beſter wurde in die Univerſitätsklinik nach Baſel verbracht. Eignung. der vom Landeskommär genehmigten Betriebs⸗ Die Eingemeindungspläne Eoͤingen gegen jede Geländeabtretung, dagegen für eine eoll. Eingemeindung In dem Abtreten von Gelände ſteht die Gemeinde Edingen 1. eine große Schädigung der eigenen Gemeinde, die keineswegs vertragen werden kann, 2. ein öffentliches Intereſſe für die nach⸗ geſuchte Geländeabtretung liegt nicht vor, da die geſamten Grenzfragen auch durch andere Möglich⸗ ketten geregelt werden können, 3. die neue Grenzziehung, wie ſie von der Stadt Mannheim geplant iſt, wird eine weſentliche Beſſe⸗ rung des bisherigen Zuſtandes keineswegs bringen. Zunächſt iſt es für eine Gemeinde, die heute 1,46./ Umlage erhebt, unmöglich, einer anderen Gemeinde wie Friedrichsfeld, die 1,27.] oder die Stadt Mannheim, die nur 64 Pfg. Umlage erhebt, einen der wertvollſten Gemarkungsteile, wenn auch mit einer gewiſſen Entſchädigung, abzutreten. Schließlich handelt es ſich auch nicht allein um ma⸗ terielle Werte, die hier verloren gingen, ſondern auch um ideelle; es ſei erinnert an den wichtigen Eiſenbahnknotenpunkt, den Bahnhof Fried⸗ richsfeld⸗Nord und dergl. Jeder Zwang auf Abtretung, der etwa durch Re⸗ gierung oder Landtag auf Edingen ausgeübt werden ſollte, müßte von der Bevölkerung als eine Art Vergewaltigung des Schwächeren aufgefaßt werden. Zur Regierung und den ſonſt maßgebenden Stellen darf man doch ſicherlich das Vertrauen haben, daß ſie derartigen Unfrieden nicht ſtiften wollen. Wer die Gemarkungsverhältniſſe Edingen⸗Fried⸗ richsfeld keunt und nun die geplante Grenzziehung betrachtet, muß unbedingt zu dem Ergebnis kommen, daß man durch Verwirklichung des neuen Planes weit ſchlimmere Zuſtände ſchaffen würde, als ſie heute tatſächlich beſtehen. Eine Gemarkungsgrenze entlang einer Straße(Neckarhäuſerſtraße) verlaufen zu laſſen, iſt ein Unding; auf der einen Seite fin⸗ den wir dann Mannheim bezw. Friedrichsfeld und auf der anderen Seite Edingen. In kurzer Zeit ehe zweifelsohne ein weiteres„Neu⸗Edingen“ ent⸗ tehen. Es gibt andere Möglichkeiten, hier Klarheit zu ſchaffen. Es iſt vor allem an die Beſeitigung aller Grenzen zwiſchen Fried⸗ richsfeld und Edingen zu denken. Wenn die Stadtgemeinde Friedrichsfeld zu Mannheim kommt und man glaubt, daß man ohne einen Teil der Gemarkung Edingen nicht auskom⸗ men kann, dann ſtehen Verhandlungen der Stadt Mannheim mit Edingen, das ja dann an die beiden Städte Mannheim und Heidelberg unmittelbar an⸗ grenzt, jederzeit offen, um den geſamten Gemar⸗ kungsteil in das Wirtſchaftsgebiet einzubeziehen. Edingen zeigt Verſtändnis nach jeder Richtung, aber Unmögliches ſollte man nicht von ihm verlan⸗ gen und unmöglich iſt ſchließlich die Herg ibe von einem großen Teil des allerwertvollſten Geländes. Die Arbeitsloſenziffern ſteigen weiter 28 500 Ende Auguſt Ganz troſtlos ſind die Beſchäftigungsverhältniſſe für weibliche Kräfte in der Berufsgruppe Lohn⸗ arbeit wechſelnder Art. Hier werden auch jüngere Kräfte immer mehr von der Arbeitsloſigkeit erfaßt. In der Textilinduſtrie finden weiter Ent⸗ laſſungen ſtatt. Im Nahrungs⸗ und Genußgmittel⸗ gewerbe iſt noch keine Steigerung der Nachfrage feſtzuſtellen, trotzdem das Tabakgewerbe die Ent⸗ laſſungen anſcheinend vorläufig beendet hat. Auch das Putzfach zeigt keine Belebung. Es wird ganz von der Notwendigkeit oder dem Verzicht auf die genehmigten Stillegungen abhängen, wie ſich die Lage auf dem Mannheimer Arbeitsmarkt in den nächſten Wochen und Monaten geſtaltet. O Abſchiedsfeſt für Direktor Dr. Curſchmann * Marzell(Kreis Lörrach), 2. Sept. Der Direktor der Heilſtätten Friedrichsheim und Luiſen⸗ heim, Medizinalrat Dr. Curſchmann, trat in⸗ folge Erreichung der Altersgrenze auf 1. September in den Ruheſtand. Das Perſonal, die Angeſtellten⸗ ſchaft, Verwaltung und Schweſternſchaft, veranſtal⸗ teten aus dieſem Anlaſſe am Abend des 29. Auguſt ein Abſchiedsfeſt. Die Feier wurde eröffnet mit einem Fackel⸗ und Lampionzug unter Vorantritt der Kinder der Heilſtättenangehörigen und unter den Klängen der Marzeller Kapelle. Nach einem Vortrag des Geſangvereins widmete der Verwalter der Heil⸗ ſtätten, Rechnungsrat Schoder, dem Scheidenden herzliche Abſchiedsworte der Dankbarkeit und Ver⸗ ehrung und gedachte u. a. der nahezu 25jährigen Tä⸗ tigkeit des Meditzinalrats Curſchmann an den hieſi⸗ gen Heilſtätten. Weiter ſprachen noch Angeſtelltenrat Dörflinger und der Vertreter der Arbeiterſchaft, Betriebsrats vorſitzender Scherer. Medizinalrat Dr. Curſchmann dankte in bewegten Worten für die freundlichen Wünſche und ſchloß mit dem Ver⸗ ſprechen, die Heilſtätten Friedrichsheim und Luiſen⸗ heim, die ihm ſo ſehr ans Herz gewachſen ſeien, ſtets hoch halten zu wollen. Nach Geſangsvorträgen der weiblichen Bedienſteten der Heilſtätten und Muſik⸗ darbietungen des Muſikvereins ſchloß die Feier mit dem Vorbeimarſch der Kinder, Arbeiter, Angeſtellten, Beamten und Schweſtern, die ihrem Direktor die Hand mit dem Wunſch für eine glückliche Zukunft drückten. * * Heidelberg, 2. Sept. Ein verheirateter Zu⸗ ſchneider hat durch Erhängen an einem Roll⸗ ladengurt Selbſtmord verübt. Beweggrund iſt unbekannt. * Heddesheim, 4. Sept. Die rieſigen Stroh⸗ haufen auf unſeren Feldern ſind ein Zeichen da⸗ für, daß es in dieſem Jahr bei Gerſte und Weizen recht viel Stroh, dafür aber ſehr wenig Kör⸗ ner gab. Seit langem erinnert man ſich hier nicht mehr an einen derartigen, faſt wertloſen Strohreich⸗ tum.— Die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen beträgt hier zurzeit rund 200, jene der Ausgeſteuer⸗ ten insgeſamt etwa 80, wovon rund 50 verhetratete mit gemeindlichen Inſtandſetzungsarbeiten beſchäftigt werden. Bis Herbſt wird noch ein weit größerer Teil der bis dahin ausgeſteuerten Unterſtützungs⸗ empfänger der Gemeinde zur Laſt fallen. Aus der Pfalz 1 Ludwigshafener Milchverbrauch * Ludwigshafen, 3. Sept. fahr 1930 betrug die Milcheinfuhr nach Lud⸗ wigshafen insgeſamt 2813 600 Liter gegen 2 859 200 Liter im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zugefahren wurden mit der Bahn aus der Pfalz 767 300, aus Rheinheſſen 745 800, aus Oberheſſen 803 300 Liter. Die Ziffern für die gleiche Zeit des Vorjahres ſind: 749 200— 797 400— 885 300. Seit Jahresbeginn betrug die Milcheinfuhr ins⸗ geſamt 5 455570 Liter. Der Verſorgungsanteil der Pfalz ſtellt ſich auf 1 505 300 Liter. Rhein⸗ bzw. Oberheſſen ſind mit 1441 600 reſp. 1 561 470 Liter beteiligt. Im Vorjahre: 5 406 500— 1458 000— 1538 200— 1 589 100 Liter. Die ſchätzungsweiſe Zufuhr durch Fuhrwerke ſtellte ſich im erſten Vierteljahr 1930 auf 497 000(i. V. 427 000) Liter, ſeit Jahresbeginn betrug ſie 947 200(i. V. 811 200) Liter. Umbauten im„Ufa“ ⸗Theater zu Ludwigshafen * Ludwigshafen, 3. Sept. Die baulichen Ver⸗ beſſerungen im Ludwigshafener„Stadttheater“ wur⸗ den vom Direktor der„Ufa“, Cleß, heute den Ver⸗ tretern der Preſſe vor Augen geführt. Zunächſt der ſchon gemeldete, höchſt nötige Umbau der Garde ⸗ robe. Die Vergrößerung des Orcheſterraumg bedeutet durch Herausnahme von 2 Sitzreihen mit 56 Plätzen, daß eine Höchſtzahl von 75 Muſikern ſpielen kann, wovon 56, alſo die gewöhnliche Beſetzung bei großen Opern, vor der Bühne ſitzt. Künftig werden die Schauſpieler nimmer, wie es ſchon vorkam, über den in der Vorbühne ſtehenden Soufleurkaſten pur⸗ zeln... Auch ſonſt wurde für die Künſtler einige Vorſorge getroffen: der muſikaliſche oder Schauſpiel⸗ leiter hat ein Solo zimmer bekommen. Auch das Tiefbauamt hat ſich freundwillig beteiligt, indem es die Zufahrtſtraße für Kuliſſenwagen pflaſterte. Ein Raum für das techniſche Perſonal auf der Bühne und Schutzgitter vor den Kuliſſenaufzügen hat Theatermeiſter Petſch beſorgt. So iſt zu hoffen, daß die Verbeſſerungen für die neue Spielzeit dem Publikum wie den Künſtlern dienen. Daß die Ver⸗ handlungen mit der Stadt Mannheim zu einem neuen Vertragsabſchluß führen werden, dafür dürfte kaum ein Zweifel beſtehen, nachdem die „Ufa“ ſich mit einer erheblichen Herabſetzung des Pachtpreiſes einverſtanden erklärt hat. Noch im Laufe des Septembers werden wohl die neuen Gaſt⸗ ſpiele des Nationaltheaters beginnen. X. Unterm Neubaugerüſt begraben * Germersheim, 2. Sept. An dem Neubau des Schuppens, den Thomas Brock unweit der Heene⸗ ſchen Fabrik in Germersheim erſtellen läßt, waren am Samstag 11 Mann beſchäftigt, ein Gerüſt auf⸗ zuſtellen. Plötzlich ſtürzte das Gerüſt zuſammen und begrub den 41 Jahre alten Arbeiter Nikolaus Brock von Hatzenbühl unter ſich, der zu Tode ge⸗ drückt wurde. Brock hinterläßt eine Frau mit 11 Kindern. Opfer einer alten Unſitte * Kandel, 1. Sept. Die alte Unſitte des Anhän⸗ gens von Radfahrern an Laſtkraftwagen ver⸗ urſachte ein ſchweres Unglück, bei dem ein junger Studentgetötet und ſeine zwei Begleiter ſchwer verletzt wurden. Drei junge franzöſtſche Studenten befanden ſich auf einer Radtour, die ſie über Saar⸗ brücken, die Pfalz nach der Schweiz führen ſollte. Auf der Bienwaldſtraße zwiſchen Steinweiler und Kandel hängten ſte ſich ſeitlich an einen Laſtkraft⸗ wagen bezw. an den Anhänger an. In ner ab⸗ ſchüſſigen Kurve drückte der Anhänger auf den Laſt⸗ kraftwagen und brachte den am erſten Wagen ange⸗ hängten 2jährigen Studenten René Marius aus Saarlouis(Lothringen) zu Fall. Seine Kameraden ſtürzten ebenfalls zu Boden. Der Anhänger ging über Marius hinweg, der auf der Stelle getötet wurde. Die beiden anderen Studenten wurden ein Stück geſchleift und erlitten Bein⸗ und Armbrüche. Die Staatsanwaltſchaft Landau hat ſich an den Tat⸗ ort begeben, um eine Unterſuchung einzuleiten. * * Grünſtadt, 4. Sept. Die Gräberſchändung auf dem hieſigen israelitiſchen Friedhof iſt jetzt durch die Polizei aufgeklärt worden. Sie wurde von zwei 17jährigen Burſchen ausgeführt, die ein volles Geſtändnis ablegten. Die Tat wurde, wie die Poli⸗ zei ſchon vorher vermutet hatte, aus reinem Mut⸗ willen verübt. * Neidenfels, 4. Sept. Am Dienstag nachmittag rannte ein mit vier Perſonen beſetztes badiſches Auto gegen einen Telephonmaſt. Das Auto wurde ſtark beſchädigt und die Inſaſſen teils ſchwer, teils leichter verletzt. Einer Frau waren die Beine ein⸗ geklemmt. Sie konnte nur mit Mühe befreit werden. Das Rote Kreuz⸗Auto aus Lambrecht war ſofort zur Stelle und brachte die Verletzten ins Krankenhaus Neuſtadt. * Neuſtadt ä.., 4. Sept. Der junge Mann, der ſich, wie berichtet, an der Wurzmühle vom Zug überfahren ließ, iſt der Kaufmann Hans Muth von hier. Er war am Tage vorher arbeitslos geworden. Sageskaleucles Donnerstag, 4. September Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,30 Uhr Speyer— Ger⸗ mersheim und zurück; 19.45 Uhr Abendfahrt 2 Sto. Lichtſpiele: Alhambra:„Sag es mit Liedern“. — Univerſum:„Die zärtlichen Verwandten“. Scala⸗Theater:„Der blaue Engel“.— Capi⸗ to l:„Hokuspokus“,— Roxy:„Schöner Gigolo, armer Gigolo“.— Schauburg:„Schöner Gigolo, armer Gigolo“.— Palaſt⸗Thegter:„Heute war ich bet der Frieda“.— Gloria:„Sei gegrüßt du mein ſchönes Sorrent“. Autobus⸗Rundfahrten: 2,15 Uhr Poradeplatz, Pfalzrund⸗ fahrt: Lambrechter Tal, Johanniskreuz, Elmſteiner Tal. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenm: Gebffnet täglich von 10—18 Uhr und 1517 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Baro s zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm. von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Ubr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung. Schluß des redaktionellen Teils Büdo Luxus das altbewährte Im zweiten Viertel⸗ Ni Zeitu Zuhä Jung dieſe aus! ſt a n zu jet ſind nügt, mobil hälter wo ſi Karte W rühru Mänt 4 durch daß e hande von i ſproch hob f herbe Alles Not. komm Dirn ihren Meſ blitzte greife geziel iſt ei ſchleu Al kam, „Dan Wirtf ſtürzt Lokal — 5 U * S — — 1 = W 5 „ Donnerstag, 4. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 407 Der Sprung durchs Jenſter Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Wirthwein. Vertreter der Anklage: Staatsanwalt Oettinger Nur zu oft wurde in der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Klage wegen des Ueberhandnehmens des Zuhälter⸗ und Dirnentums in den J⸗Quadraten im Jungbuſch geführt. In jenen Quadraten haben ſich dieſe dunklen Elemente ſeßhaft gemacht und von dort aus unternehmen ſie ihre Beutezüge. Die Zu⸗ ſtände ſind un haltbar geworden, Beläſtigungen zu jeder Tageszeit ſind gang und gäbe. Dieſe Kreiſe ſind ſehr gut organiſtert. Ein geringes Zeichen ge⸗ nügt, um die ganze Bande der männlichen Beſchützer mobil zu machen. Das iſt nicht ſchwer, da die Zu⸗ hälter immer zuſammen in einigen Lokalen ſitzen, wo ſie den„Ertrag“ ihrer„harten Arbeit“ beim Kartenſpiel in Alkohol umſetzen. Wie gefährlich es iſt, mit dieſen Kreiſen in Be⸗ rührung zu kommen, mußte eine Anzahl junger Männer erfahren, die an einem Tage nach 12 Uhr durch dieſe Gegend ging. Man muß vorausſchicken, daß es ſich um durchaus anſtändige junge Leute handelte, die von niemand etwas wollten. Einer von ihnen wurde von einer berüchtigten Dirne ange⸗ ſprochen. Als er aber auf ihre Wünſche nicht einging, hob ſie ein Geſchrei an und rief ihren Beſchützer herbei, mit dem ſie ſich kurz vorher gezankt hatte. Alles war vergeſſen, die Geldquelle war in Not.„Was wollen Sie von meiner Frau? Wie kommen Sie dazu, meine Frau zu beläſtigen?“ Die Dirne erhob ein unflätiges Schimpfen und forderte ihren„Freund“ auf, dem Beleidiger doch das Meſſer in den Bauch zu rennen. Schon blitzte auch ein Meſſer in der Nacht auf. Der An⸗ greifer war aber an die Falſchen geraten. Ein wohl⸗ gezielter Boxhieb— der Bruder des Angegriffenen iſt ein bekannter Mannheimer Amateurboxer— ſchleuderte ihn zu Boden. Als die Dirne ſah, daß der Freund in Bedrängnis kam, rief ſie Hilfe herbei. Einige andere „Damen“ ſprangen nach einer in der Nähe gelegenen Wirtſchaft und ſchlugen laut Alarm. Erfolg: Sofort ſtürzten fünf dieſer ſauberen Burſchen Lokal und nahmen die Verfolgung des einen auf, den ſie nach bekannter Art von den anderen trennten. Trotz tapferer Gegenwehr wurde er durch Beinſtellen zu Fall gebracht und mit dem Meſſer und Fäuſten bearbeitet. Blutüberſtrömt blieb er am Platze. Ein Stich war in den Rock⸗ kragen gegangen. Nur durch Glück ging dieſer Stich nicht in die Halsſchlagader. 7 Angeklagte ſaßen geſtern auf der Anklagebank, um ſich wegen dieſes nächtlichen Ueberfalls und wegen Zuhälterei zu verantworten. Das Benehmen dieſer Burſchen entſprach ganz dem äußeren Ein⸗ druck. Brutalität und Verworfenheit ſind die her⸗ vorſtechenden Züge dieſer verkommenen Geſichter. Die einzige Dirne, die wegen Anſtiftung angeklagt war, trägt gleichfalls den Stempel ihres„Berufs“ im Geſicht. Eine wenig erfreuliche und wenig ſym⸗ pathiſche Geſellſchaft. Frech, laut und unverſchämt war das ganze Verhalten, ſodaß die einzige Ange⸗ klagte für kurze Zeit abgeführt werden mußke, damit die Verhandlung durchgeführt werden konnte. Staatsanwalt Oettinger zeichnete in aller Ausführlichkeit das Milieu dieſer Kreiſe, gegen die man mit aller Strenge vorgehen müſſe. Seine Strafanträge lauteten von 2 bis 7 Monate. Der eine Angeklagte wurde von Rechtsanwalt Dr. Wein⸗ del verteidigt. Während der Urteilsberatung unterhielt ſich der eine Angeklagte mit dem Staatsanwalt in durchaus aus dem harmloſer Weiſe. Als das Gericht von der Urteils⸗ beratung zurückkam benutzte dieſer Burſche dieſen Augenblick um mit einem Satz durchs Fenſter zu ſpringen. Lange dauerte die Freiheit nicht, nach wenigen Mi⸗ nuten war er bereits wieder gefaßt. Bei der Ur⸗ teilsverkündung mußte der ſchlimmſte dieſer Bur⸗ ſchen gleichfalls abgeführt werden, da er durch ſein Toben die Urteilsbegründung des Vorſitzenden un⸗ möglich machte. Mit 2 Wochen bis 5 Monate Gefängnis kam dieſe Geſellſchaft viel zu gelinde weg. Es mag ja ohne weiteres zugegeben ſein, daß ein Teil dieſer Burſchen durch die große Arbeitsloſigkeit auf Abwege kam, aber man darf nicht vergeſſen, daß dieſe Menſchen unbedingt aſozial eingeſtellt und beſtimmt auch veranlagt ſind. Die Aufhe⸗ bung der Kaſernierung der Dirnen hat ein übriges dazu beigetragen, um dieſen„Beruf“ der Zuhälter in verſtärktem Maße zu ſchaffen. Wenn man bedenkt, daß es allein in Mannheim—300 der Polizei bekannte Dirnen gibt— ohne die, die ihr Gewerbe heimlich ausüben—, kann man ſich eine Vorſtellung von den Zuſtänden machen, die in dieſen Kreiſen herrſchen. Die Aufhebung der Kaſernierung hat ſich beſtimmt nachteilig ausgewirkt. Gerade für dieſe Elemente, die von dem„Ein⸗ kommen“ der Dirnen leben, ſin d harte Strafen am Platze, da bei nicht genügender Ablieferung von Geldmitteln mit aller Brutalität gegen die„Damen“ vorgegangen wird. Arbeitshaus für lange Zeit iſt das beſte Mittel, um wenigſtens einiger⸗ maßen eindämmend zu wirken. Wie ſchlimm das Zuhälterweſen in Mannheim iſt, zeigte der Verhandlungstag am Mittwoch, wo nicht weniger als drei Fälle auf der Tagesordnung ſtanden. Der eine Fall wurde vertagt, im anderen erhielt der Angeklagte, der auch Prügel zur Er⸗ höhung ſeines Einkommens anwandte, 1 Jahr 3 Monate Gefängnis und 2 Jahre Ehrverluſt. K Fahrläſſige Körperverletzung Im Nationaltheater erfolgte am 25. Okt. 1929 eine Exploſion, bei der ein Beleuchter ſchwere Brandwunden erlitt, ſo daß er 19 Wochen arbeitsunfähig war. Beim Laden einer Schuß⸗ vorrichtung mit Schwarzpulver war der Schuß vor⸗ zeitig losgegangen und hatte anderes Schwarzpulver zur Entzündung gebracht, das in der Nähe ſtand. Ein Beleuchter betrat gerade den Raum und erlttt ſchwere Brandwunden. Wegen dieſes Vorfalls waren der techniſche Direktor, ein Oberbeleuchter und ein Beleuchter des Nationaltheaters— wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung— angeklagt. Die Ver⸗ handlung, der auch 2 Sachverſtändige beiwohnten, erbrachte den Beweis, daß für den bedauerlichen Un⸗ fall niemand verantwortlich gemacht werden konnte. Beim Laden war anſcheinend ein Fremdokörper in das Pulver gekommen, der die Exploſion ver⸗ urſachte. Der Staatsanwalt hatte bei 2 Angeklagten die Strafe in das Ermeſſen des Gerichts geſtellt, bei einem hielt er ein Geldſtrafe von 200/ für an⸗ gemeſſen. Die Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Ro⸗ ſenfeld und Karl Oppenheimer traten für Freiſprechung wegen Nichtverſchuldens der An⸗ geklagten ein. Nach kurzer Beratung kam das Ge⸗ richt zu einem freiſprechenden Urteil, da man bei dem Unfall von keiner Seite eine Fahr⸗ läſſigkeit feſtſtellen konnte.—1— Die Tagung fand am 31. Auguſt in dem freundlichen Städtchen Schriesheim an der ſüdlichen Bergſtraße ſtatt. Die Vorbereitung der Tagung lag in den Händen des dortigen Odenwaldklubs und der dortigen Jugend⸗ gruppe. Das Feſt war vom herrlichſten Wetter begünſtigt; der ſcheidende Sommer wollte offenbar noch einmal alles gut machen, was Auguſt und Juli gefehlt hatten. Als der Abend kam, fanden ſich die Feſtteilnehmer nach einem Umzug durch das Städtchen auf dem Tur⸗ nerplatz zur Begrüßungsfeier zuſammen. Wohl geſtattete der Sommerabend den Aufenthalt im Freien, aber leider, was ſich auch am nächſten Tage noch einmal zeigte, erwies ſich die Akuſtik des Platzes für das geſprochene Wort ziem⸗ lich ungünſtig. Muſikvorträge umrahmten den Feſtabend, den ein Prolog einleitete. Der Vorſitzende des Jung⸗ odenwaldklubs Schriesheim, Hauptlehrer Schuhmann, und Bürgermeiſter Rufer begrüßten die Jugend und die Häſte, insbeſondere die Mitglieder des Hauptausſchuſſes des Odenwaldklubs. Reigentänze der Schriesheimer Mäd⸗ chengruppe und Tanzſpiele des Jungodenwaldklubs Darm⸗ ſtabt⸗Beſſungen(unter Leitung des Lehrers Salomon) zeigten das Leben des Jungodenwaldklubs. Die Schries⸗ heimer Jungen führten mit gutem Gelingen ein mittel⸗ alterliches Volksſtück: Till Eulenſpiegel, auf. Unterbro⸗ chen wurden die Vorführungen durch die Beleuchtung der Strahlenburg, deren Ruine ſich im roten Lichte prächtig von dem dunklen Nachthimmel abhob; auf die Be⸗ leuchtung folgte ein Feuerwerk. Am Sonntagmorgen trafen noch weitere zahl⸗ reiche Jugendgruppen in Schriesheim ein. In aller Frühe fand die Führerſitzung zur Vorbereitung der Hauptver⸗ ſammlung ſtatt. Nach dem Feſtgottesdienſt in den beiden Kirchen zog der Jungodenwaldklub zum Kaſtanienwald in der Nähe der Strahlenburg. Hier ſand zunächſt die übliche Morgenfeier ſtatt, die diesmal dem Volkslied gewid⸗ met war. Jungodenwaldklubgenoſſe Heil von Sprendlin⸗ gen ſprach über das Volkslied und ſeine Worte wurden illuſtrie-“ durch die Geſangsvorträge der Mädchengruppen. Daran ſchloß ſich die Hauplverſammlung an. Aus dem Bericht über das Jahr 1929 iſt im weſent⸗ lichen das Ausſcheiden der Jugendgruppe Langen zu ver⸗ merken. Der Jugendtag 1931 wird in Auerba ch ſtattfinden. Bei der Neuwahl des Vorſtandes wurde Haupt⸗ lehrer Schuhmann von Schriesheim zum erſten Vor⸗ ſitzenden des Jungodenwaldklubs gewählt, während zweiter Vorſitzender Lehrer Salomon von Darmſtadt wurde, dem insbeſondere auch die Vertretung gegenüber den Behörden obliegt, und Schriftführer Simon von Schriesheim. Der ſeitherige erſte Vorſitzende, Dipl.⸗Ing Wilhelm Ries, der 6 Jahre lang den Jungodenwaldklub geleitet hat, jetzt aber nach Ulm verzieht, wurde zum Ehrenmitglied des Jungodenwaldklubs ernannt Den Dank des Hauptaus⸗ ſchuſſes ſprach ihm Prof, Köſer von dt mit war⸗ men Worten aus Es folgten noch Beſt ber Satzungs⸗ änderungen und der Vorſtand wurde ermüchtigt, wieder ein F 7. Jugendtag des Jung Odenwaldklubs Amt für Latenſpiele einzurichten. Dem Leiter des Süd⸗ bezirks, Schäfer Mannheim, wurde eine beſondere Ehrung durch die Ueberreichung eines Bildes der Strahlen⸗ burg, gemalt von Schuhmann⸗Schriesheim, zuteil. Am Nachmittag ſtellte ſich der Feſtzug auf, der, von Blumengrüßen empfangen, durch die Stadt führte und wie⸗ der auf dem Turnerplatz den Jungodenwaldklub vereinigte. Hier nahm Prof. Köſer die Weihe der Wimpel der Ju⸗ gendgruppen von Wimpfen und Lorſch vor, Kit einer von wärmſter Begeiſterung für die Sache des Wanderns und für die Liebe zur Heimat und Vaterland getragenen An⸗ ſprache die Hörer packend. Die Geſangsabteilung von Mann⸗ heim, unter Leitung des Herrn Tremmel⸗Mann⸗ heim, erfreute, wie ſchon am vorausgegangenen Abend und bei der Feier am Vormittag, wiederum die Hörer durch ihre Liedervorträge. Die Jugendgruppen führten Tänze und Reigen aller Art vor. So verging der Nachmittag. bis am Abend die vielen Gäſte von dem freundlichen Städtchen mit herzlichem Dank Abſchied nahmen. H. O. Becker. Nachbargebiete sw. Worms, 2. Sept. In unſerer Nachbargemeinde Gundheim brach in der Nacht zum 1. September in der Scheune des Landwirtes H. Kühling Feuer aus, dem die Scheune nebſt etwa 200 Ha u⸗ fen Frucht, ein Dreſchwagen, etwa 40 Hühner und 6 Gänſe zum Opfer fielen.— Vergangene Nacht wurden die Bewohner von Gundheim erneut durch Feueralarm geweckt. Das Wohnhaus des Einwohners Karl Michel 1 war auf ganz rätſel⸗ hafte Weiſe in Brand geraten. Das Feuer wurde aber ſehr raſch bemerkt und gelöſcht, ſodaß angren⸗ zende Gebäude von dem Feuer verſchont wurden. * St. Ingbert, 3. Sept. Der Fahndungsſtelle der ſaarländiſchen Eiſenbahndirektion iſt es gelungen, einen gefährlichen Eiſenbahndieb feſtzunehmen. Es handelt ſich um den Hochofenarbeiter E. F. Kraiſer, der beim Eiſenwerk Neunkirchen be⸗ ſchäftigt iſt. Kraiſer hat ſich ſeit längerer Zeit mit der Beraubung von Reiſenden in den Zügen befaßt. Er fuhr als einfacher Arbeiter in den Zügen mit, führte während der Durchfahrt durch die im Saargebiet verſchiedentlich vorhandenen kleineren Tunnels die Diebſtähle aus und verließ auf der nächſten Station den Zug. Meiſtens entdeckten die Reiſenden den Diebſtahl erſt beim Verlaſſen des Ab⸗ teils. Kraiſer iſt geſtändig, in ſieben Fällen Reiſende während der Eiſenbahnfahrt auf der Strecke Neun⸗ kirchen St. Wendel beraubt zu haben. Er wurde dem Amtsgericht Neunkirchen vorgeführt. Vor dem Spiel gegen Dänemark Die deutſche Elf und ihre Generalprobe Die DB. ⸗Uebungskurſe fanden am Mittwoch abend in Berlin mit einem Spiel der DFB.⸗Kurſiſten gegen die für den Städtekampf mit Hamburg beſtimmte Berliner Verbandsmannſchaft ihren Abſchluß. Die Dy.⸗Mannſchaft konnte die Berliner zwar mit:2(:1) Treffern ſchlagen, trotzdem wurden aber 12 000 Zuſchauer von den Leiſtungen dieſer Repräſentativen enttäuſcht. Das Spiel war beſon⸗ ders in der erſten Halbzeit klaſſearm. Berlin ging durch den Halbrechten Lindau in Führung, die De.⸗Elf glich wenig ſpäter durch den Münchener Huber aus. Weitere Treffer verhütete der ausgezeichnete Berliner Torwärter Streblow. Während Berlin in der erſten Halbzeit etwas mehr vom Spiel gehabt hatte, wurde die D.⸗Elf nach der Pauſe überlegen, als ſie in der folgenden Aufſtellung ſpielte: Wenz(ASN. Nürnberg); Engelhardt(Rot⸗Weiß Frankfurt), Brunke(Tennisboruſſia); Kauer(TB.), Mün⸗ zenberg(Aachen), Mantel(Eintracht Frankfurt); Albrecht (Düſſeldorf), Sobeck(Hertha⸗BSC.), Sackenheim(Dresden), R. Hofmann(Dresden), Kuhnd(1. FC. Nürnberg). Zuerſt kam Berlin noch einmal zu einem Torerfolg, den Brink auf ſein Konto brachte. In der nächſten Minute glich jedoch Sackenheim nach einem Alleingang aus. Wenig ſpäter ſchoß Sackenheim einen zweiten Treffer. Kuhnd, der dies⸗ mal der beſte Mann auf dem Platze war, erhöhte nach glän⸗ zender Einzelleiſtung auf:2 und Sackenheim ſtellte das Endergebnis auf:2 feſt. Auf Grund der in den Uebungs⸗ ſpielen gezeigten Leiſtungen hat der DB die Elf gegen Dänemark wie folgt aufgeſtellt: Wenz(ASV. Nürnberg); Brunke(Tennis Boruſſia), Burkhardt(Germania Brötzingen); Hergert(FC. Pirma⸗ ſens), Münzenberg(Aachen), Mantel(Eintr. Frankfurt); Straßburger(Duisburg), Sobeck(Hertha⸗BSC.), Hohmann (Benrath), R. Hofmann(Dresden), Kuhnd(1. FC. Nürn⸗ berg). Erſatz: Kreß(Rot⸗Weiß Frankfurt), Sackenheim (Dresden), Kauer(Berlin). Kreß ſoll ſpielen, falls ihn Rot⸗Weiß freigibt, was aber kaum der Fall ſein dürfte, da alle Vorbereitungen für das Verbandsſpiel FSV.⸗Rot⸗ Weiß Frankfurt bereits getroffen ſind. Die Dy.⸗Elf iſt als zweite Garnitur zu betrachten, ihrem Spiel in Kopen⸗ hagen kann man nur mit größter Skepſis entgegenſehen. Am die württembergiſche Mannſchaftsmeiſterſchaft Sp. Vg. Prag Stuttgart im Vorkampf—.. K. Germania Stuttgart im Rückkampf ſiegreich— Prag durch Losentſcheid Meiſter Der Rückkampf bewies nur zu deutlich, daß die über⸗ raſchende Niederlage des vorjährigen Meiſters VfK. Ger⸗ mania durch die Sport⸗Vergg. Prag beim Vorkampf auf eine Reihe unglücklicher Umſtände zurückzuführen war. Die Sp. Vgg. Prag verlor den Rückkampf mit dem gleichen Reſultat. mit welchem ſie die Germanen bei der erſten Be⸗ gegnung bezwungen hatte. Das Geſamtreſultat lautete in⸗ folgedeſſen unentſchieden. Laut Wettkampforoͤnung des DSV. mußte nun aus den vier unteren und den vier oberen Gewichtsklaſſen je ein Paar ausgeloſt werden und nochmals kämpfen. Das Los fiel auf die Paare im Ban⸗ tam⸗ und Weltergewicht. In der einen Klaſſe vermochte aber der Vertreter der Germania, in der anderen derjenige der Prag nicht mehr zu kämpfen, ſo daß wiederum ein Unentſchieden gegeben war. Nun loſte man aus den reſt⸗ lichen Klaſſen abermals ein Paar, und diesmal traf es üuf das Hgalbſchwergewicht. Hier konnte aber Held⸗Ger⸗ mania infolge Verletzung gleichfalls nicht mehr antreten und ſomit war Prag Sieger. Im Saalbou Leicht Stuttgart, wo dieſer Kompfabend ſtattfand, hatten ſich etwa 1000 Beſucher eingefunden, womit einmal mehr der Beweis für das Intereſſe des Fauſt⸗ kampfes in Stuttgart erbracht iſt. Angeſichts der Bedeu⸗ tung dieſes Kampfes waren nicht nur die Akteure, ſondern auch die Zuſchauer in lebhafter Erregung und die Wogen der Enthuſiaſten und Lokalpatrioten gingen manchmal be⸗ denklich hoch. Begreiflicherweiſe wurden alle Kämpfe mit äußerſter Erbitterung ausgefochten, dennoch konnte aber auch die ſportliche Ausbeute befriedigen. Die Kämpfe im Fliegen⸗ und Schwergewicht fielen aus, da das einemal von Ger⸗ mania, das andere Mal von Prag kein Vertreter zur Stelle war. Als erſtes Paar kämpften die Bantamgewichtler Rothen⸗ berger⸗Prag und der württbg. Meiſter Möſch⸗Germanta, Der techniſch gut geſchulte Möſch war ſeinem Gegner kör⸗ perlich nicht ganz gewachſen. Nach den beiden erſten Run⸗ oͤen, die ziemlich offen verliefen, mußte Möſch in der Schlußrunde mehrmals zu Boden, bis ſeine Sekundanten ſchließlich für ihn aufgaben. Im Federgewicht ſchlug der deutſche Meiſter Schepperle⸗Germania ſeinen Gegner Neu⸗ gebauer⸗Prag einwandfrei nach Punkten. Sch. zeigte die weitaus beſſere Technik und landete ſeine Treffer genau und hart. Die Punkte fielen infolge Uebergewichts von N. bereits vorher an Germania. Der deutſche Meiſter Leitner⸗Germania ſtand im Leicht⸗ gewichtskampf ſeinem alten Rivalen Theurer⸗Prag gegen⸗ über. Leitner wurde zum Sieger durch k. o. erklärt. Im Weltergewicht fertigte Haas⸗ Germania ſeinen Gegner Baumgartner⸗Prag in großem Stil ab. Er war dieſem in allen Phaſen weit überlegen und erſchütterte ihn bald durch ſchwere Kinntrefſer. Schließlich mußte Baumgärtner bis „9“ zu Boden und gab in der erſten Runde auf. Im Mittel⸗ gewicht gab es zwiſchen Heinrich⸗ Germania und Katſer⸗ Prag ein ſehr ſchnelles, oft aber auch unſauberes Gefecht, in dem ſich beide kaum etwas ſchuldig blieben. Nach aus⸗ geglichener erſter Runde ging K. in der Mittelrunde knapp in Führung, mußte aber die letzte Runde deutlich ſeinem Gegner überlaſſen, der den knappen, aber verdienten Punktſieg zugeſprochen erhielt. Den Schlußkompf beſtritten im Halbſchwergewicht der deutſche Exmeiſter Oeſterlen⸗Prag und Held⸗Germania. Der körperlich erheblich benachteiligte Germane mußte trotz heldenhaften Widerſtandes ſtets ſeinem Gegner die Füh⸗ rung überlaſſen. Oeſterlen ſiegte klar nach Punkten. * Internationale Ring- und Vorkämpfe in Colmar Sportverein Germania Freiburg ſchlägt Soeciste Athletique Olympique 1896 im Ringen:3 Erfolge der Vereinigung Freiburger Fauſtkämpfer Dem Sportverein Freiburg iſt es gelungen, ſich für die bei der erſten Begegnung in Freiburg erlittene Nieder⸗ lage zu revanchieren und die Société Athletique Olym⸗ pique 1896 Colmar beim Rückkampf in Colmar mit dem⸗ ſelben Reſultat zu ſchlagen, mit dem dieſe ſ. Zt. ſiegte. Den Ausſchlag gab der Polizeimeiſter Langenbach⸗Frei⸗ burg, der diesmal den Stiel umdrehte und ſeinen Be⸗ zwinger vom Vorkampf, Zwingelſtein⸗Colmar, auf die Schultern warf. Die Kämpfe im Ringen ſowohl wie die Boxkämpfe wurden ritterlich durchgeführt. Den äußeren Rahmen bildete eine große Zuſchaſtermenge, die den Ak⸗ teuren reichen Beifall ſpendeten. Die Ergebniſſe im Ringen: Bantamgewicht: Ehret⸗Freiburg— Sieger Degout durch Ueberſtürzer in 4,20 Minuten. für Colmar. Federgewicht: Appel⸗Freiburg— Blommerent⸗Colmar. Sieger Blommerent durch Untergriff von vornen in 50 Sekunden.:2 für Colmar. Leichtgemicht: Rau⸗Freiburg— Keller⸗Colmar. Sieger Rau durch Hüftſchwung in 5,25 Minuten. 12 für Colmar. Weltergewicht: Zeller⸗Freiburg Boehm⸗Colmar. Sieger Zeller durch Armzug am Boden in 6,40 Minuten. Stand:2 Mittelgewicht: Weißhaar⸗Freiburg— Sieger Schaaf durch Untergriff von vornen nuten.:3 für Colmar. Degout⸗Colmar. 0 1 Schaaf⸗Colmar. in 8,20 Mi⸗ Langenbacher⸗Freiburg— Boeſch⸗ Untergriff von hinten Halbſchwergewicht: Colmar. Sieger Langenbacher durch in 1,20 Minuten. Stand 33. Schwergewicht: Langenbach⸗Freiburg— Zwingelſtein⸗ Colmar. Sieger Langenbach durch Ueberſtürzer in 6,30 Minuten. 41:83 für Freiburg. Die Ergebniſſe im Boxen Batamgewicht: Rieder⸗Freiburg— Nauffret⸗Colmar. Der deutſche Meiſter Rieder ſiegte bereits in der 1. Runde durch techniſchen k. o. 1 Leichtgewicht: Heitzmann⸗Freiburg— E. Emilie⸗Colmar. Sieger Heitzmann nach Punkten. Weltergewicht: E. Ochotzki⸗Freiburg— Ransburg⸗Col⸗ mar. Sieger Ransburg nach Punkten. Mittelgewicht: Beck⸗Freiburg— Salomon⸗Colmar. Punktſieger Salomon. K. CO. Freiballon„Barmen“ dritter Sieger im Gordon⸗Bennetwelfliegen Nach der Reviſion der von den einzelnen Ballons zurück⸗ gelegten Flugſtrecken hat der amerikaniſche Freiballon „Goodyear VIII“ mit 550 Meilen auch diesmal den Wett⸗ flug gewonnen. Es folgt an zweiter Stelle der Ballon „Belgica“ mit 435 Meilen und an dritter Stelle der deutſche Ballon„Barmen“ mit 425 Meilen. Die„City of Detroit“ folgt dann mit 400 Meilen,„City of Cleveland“ mit 350 Meilen,„Pierre Fisbach“ mit 160 Meilen. Die beiden Ballonführer Kaulen und Götzer berichten noch über den Flug, daß ſie in der Nähe von Buffalo in einen furcht⸗ baren Gewitterſturm gerieten, der ſie zwang, alles über Bord zu werfen, ſelbſt die überflüſſige Kleidung, ſodaß der Ballon dann 3000 Meter Höhe und ſpäter ſogar 6000 Meter erreichte, wobei ſie ſtark unter der intenſiven Kälte zu lei⸗ den hatten. Bei dem Verſuch, geringere Höhen zu erreichen, mußten ſie dann landen. Dr. Peltzers Suspenſierung aufgehoben Anläßlich des Leichtathletik⸗Länderkampfes gegen Frank⸗ reich hielt der Vorſtand der Deutſchen Sporkbehörde für Leichtathletik in Hannover eine Sitzung ab. Es wurde be⸗ ſchloſſen, auf Grund der von Dr. Peltzer gemachten An⸗ gaben über ſeine Weltreiſe die Suspenſierung endgültig aufzuheben. Unabhängig davon ſollen die Unterlagen aus Auſtralien nach ihrem Eintreffen geprüft werden. Der DSB.⸗Vorſtand ſprach auch über die olympi⸗ ſchen Spiele 1932. In vier bis ſechs Wochen ſoll eine neue, lediglich dieſem Gegenſtand gewidmete Sitzung ſtatt⸗ finden. Falls der deutſche Olympiſche Ausſchuß keine an⸗ dere als die von ihm beabſichtigte finanzielle Regelung für die Beſchickung der Spiele in Los Angeles treffen ſollte, muß damit gerechnet werden, daß die Deutſche Sport⸗ behörde für Leichtathletik 1932 keine Kräfte nach Los An⸗ geles ſchickt. Pferdesport Düſſeldorf(3. Sept.) 1. Siegfried⸗Preis. Verkaufsrennen, für Zweijährige, 2800 /, 1000 Meter: 1. Pfeifſers Alpina(Narr); 2. Me⸗ garg; 3. Gold und Silber, 8. Monte, totes Rennen. Toto: 32. Platz: 14, 14, 15, 20. Ferner: Mauſer, Charakter, Da⸗ maſt, Tantalus, Teut, Loſung. 2. Burgund⸗Hürdenrennen. 2800 /, 3000 Meter: 1. Eich⸗ holz' Tuckhühnchen(Broda); 2. Maikater; 3. Hageſtolz. Toto: 60. Platz: 31, 20. Ferner: Sennejagd, Diavolo, Gauner. 3. Nibelungen⸗Preis. Ehrenpr. und 3000 4, 1400 Meter: 1. Ramhorſts Immertreu(Narr); 2. S.., 3. Ordensſchwe⸗ ſter, 3. Pinelle, totes Rennen. Toto: 39. Platz: 28, 20. Jer⸗ ner: Georgia, Blumenkönig. 4. Rheingold⸗Pokal. Für Dreijährige, Ehrenpr. und 3500, 2000 Meter: 1. Morawez' Fagoͤkönig(Held); 2. Fantaſig; 3. Fernpaß. Toto: 40. Platz: 18, 22, 20. Ferner: Giftmiſcher, Monarch, Index, Mauerzinne. 5. S. ee der. 2800 /, 8700 Meter: 1. Pfeifers Damokles(Weidner); 2. Fechtmeiſter; 3. Groößadmiral. Toto: 28. Platz: 14, 14, 48. Ferner: Neck, Augapfel, Lenz, Falcone. 6. Kriemhilde⸗Ausgleich. Ausgleich 2, 3500 l, 2400 Me⸗ ter: 1. Rodewolds Ria(Anderle); 2. Smaragd; 3. Gaukelet. Toto: 67. Platz: 21, 18, 21. Ferner: Curator, Portß Flip, Peloria, Franziskus. 7. Brünhilde⸗Ansgleich. Ausgleich 3, 2800 1, 1400 Me⸗ ter: 1. Abteilung: 1. Rodewalds Fernamt(Höllein); 2. Puffer; 3. Eilbote. Toto: 87. Platz: 21, 16, 20. Ferner: Fortiſſima, Negro, Baladera, Florita, Mohrenpeter, Kaſchka, Senora.— 2. Abteilung: 1. Ravensbergs Brunft⸗ zeit(Nagy); 2. Königstreu; 9. Trutzfeſte. Toto: 40. Platz: 18, 14, 18. Ferner: Woher, Herbſtroſe, Pſalter, Ahnenfürſt, Iphigenie, Mythe. Grunewald(3. Sept.) 1. Preis von Erlenhof. Für Zweijährige, 3500, 1000 Meter: 1. Beyers Nomos(Böhlke; 2. Omphazit; 3. Bravo. Toto: 16. Platz: 11, 12. Ferner: Nobel. 2. Preis von Burg Röttgen. 4100 ,, 1600 Meter: 1. Rib⸗ bentrops Herakles(Huguenin); 2. Geranium; 3. Sterneck. Toto: 19. g. Märkiſcher Ausgleich. Ausgleich 2, 9500 /, 2000 Me⸗ ter: 1. Geſtüt Röttgens Alpenflieger(Böhlke); 2. Anskar; Toto: 2. Platz: 22, 14. Ferner: Mareianus, 4. Wilamowitz⸗Rennen: 6800 ,, 2400 Meter: 1. Teskes Granit(Grabſchſ; 2. Latoran; 3. Linz. Toto: 27. Platz: 14, 13. Ferner: Prellſtein, Adebar. 5. Preis von Leutſtetten. Für Zweijährige, 3500 4, 1400 Meter: 1. Oppenheimers Germanieus(Grabſch); 2. Suẽns; 8. Altat. Toto: 35. 6. Preis von Bocholt. Verkaufsrennen, 3000&, 1600 Meter: 1. Buxhoevedens Mynheer(Wermann); 2. Mala⸗ teſta; 3. Mydear. Toto: 60. Platz: 17, 17, 18. Ferner: Fobu⸗ liſt, Oran, Laetitia, Fingal 2, Altenſtadt, Servatrix. 7. Preis von Ravensberg. Ausgleich 3, 3000 ,, 1800 Meter: 1. Müllers Steinfeld(Huguenin); 2. Eldon; 3. Fia⸗ metta. Toto: 39. Platz: 13, 18, 15. Ferner: Bernhard, Held, Roxane, Epheu 2, Gulbrand. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Aheln Pegel 30 1. 28, 4 MKeckar-Begel 1. 23 4. Faſel 137017 1280113071 f f Schufterinſe 2003.97 100 182 1,7 Mannheim 8789.80 3004 365 dehl 3˙3 3,18 6, 11308 3,00 Jaaßfeld.62 0,57.640 53 Maxau 4475,00.81.65.81 Blochingen 91 940 989,8 Mannbein 430407 3,97 387 378 Hellbronn 1,18 521 1 50 118 Kaub 775540 80 2 5 Köln.75.49 2,40.812,22 5 g 5 Waſſerwärme des Rheins 19 Chefredakteur Kurt Fiche Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Stefan Kayſer-fommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder- Sport u. Vermiſchtes:- Willy Müller Handelsteil: l. B. Franz ftircher-Ge⸗ richt u. alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftlicht Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim t 1.—6 ür unverlangte Veiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rita porto 20 Dig. 1 Morgen neu! Zu bezlehen in unserer Geschöftsstelle E J, 4/6, den Nebenstelſen Weldhofstr. 6, Schwetzingefstt. 19,20, Jeetfeldstr. 15 und durch unsere NMögerlnnen Donnerstag. 4. September 1930 Her Angebaute Kanäle Aufgeſchobene Projekte infolge der Finanznot des Reiches Die letzte Beratung über den Verkehrsausfall hat be⸗ trübliche Ausſichten für wichtige Kanalprojekte eröffnet. So mußten die Baumittel für Deutſchlands wichtigſte Bin⸗ nenwaſſerſtraße, den Mittellandkanal, von 28.5 auf 18.5 Mill.„ herabgeſetzt werden. Sonſt wurden nur Mit⸗ tel eingeſetzt für die Rheinregulierung zwiſchen Kehl—Straßhurg und Iſtein—Baſel. Hier müſſen Mittel bewilligt werden, um den Verträgen mit der Schweiz, die ſich am Ausbau beteiligt, gerecht zu werden. Mit den übri⸗ gen Plänen ſieht es ſehr ſchlecht aus. Am eheſten ſcheint noch etwas aus dem Erweiterungsbau des Dortmund⸗ Ems Kanals zu werden. Aber ſchon der Weiterbau des Rhein⸗Main⸗Donaukanals wurde als zur⸗ zeit nicht notwendig bezeichnet.(Die Begründung dieſer Entſcheidung zu hören, wäre ſehr intereſſant.) Hier wie auch beim Neckar kanal werden alſo die nötigſten Arbeiten durch die Länder und Kanalverbände finanziert werden müſſen. Auch der Bau des Hanſakanals ſcheint wieder fſernergerückt. Ebenſo können für den Bau des für den rheiniſchen Weſten ſo dringend nötigen Aachen⸗Rheinkanal irgendwelche Mittel in abſeh⸗ barer Zeit nicht in Ausſicht geſtellt werden. Barzahlung oder Krebitſyſtem im Genoſſenſchaftsweſen? Wien, 3. September. In der Sitzung des Inter na⸗ tionalen Genoſſenſchaftskongreſſes erſtat⸗ tete der deutſche Delegierte Klepzig, geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied des Zentralverbandes deutſcher Kon⸗ ſumvereine in Hamburg, ein Referat über die Prinzipien des alten Rochdaler Genoſſenſchaftsweſens und über die modernen Syſteme der Warenabgabe auf Kredit. Klepzig faßte ſeine Ausführungen folgendermaßen zuſammen: Das Streben der vereinigten Verbraucher nach einer ſchnelleren Ausdehnung und nach einer größeren Wirtſchaftlichkeit der konſumgenoſſenſchaftlichen Güterherſtellung und Güterver⸗ teilung erfuhr von jeher eine beſonders kraftvolle För⸗ derung durch die ſtrenge Befolgung des Bar⸗ zahlungsgrundſatzes. Die Lehren der Vergan⸗ genheit bewieſen, daß die vorbehaltloſe Anwendung des Grundſatzes der Barzahlung die Bedarfsgüter verbilligt und die Wirtſchaft der Konſumgenoſſenſchaften und ihrer Mitglieder ſtärkt. Die Preisgabe des Barzahlungsgrund⸗ ſatzes führt zu einer Beeinträchtigung der Leiſtungskraft und zu einer Beſchränkung der wirtſchaftlichen Freiheit der konſumgenoſſenſchaftlichen Güterverſorgung. Klepzig beantragte folgende Reſolution: Der 13. Kongreß des Internationalen Genoſſenſchaftsbundes richtet an alle angeſchloſſenen Verbände und Vereinigungen das dringende Erſuchen, in allen Konſumgenoſſenſchaften für die unbedingte Anerkennung und Befolgung des be⸗ währten Grundſatzes der Barzahlung zu ſorgen und der Gewährung von Krediten an die Mitglieder der Konſum⸗ genoſſenſchaften mit größtem Nachdruck entgegenzuwirken. ankgeſchäft Paul Schleſinger Trier u. Co., Frankfurt a. M. In dem Vergleichstermin ſtimmte die Mehrzahl der Stimmen und Forderungsſummen für einen neuen Vergleichsvorſchlag, der eine Uebertragung der vorhandenen Maſſe an eine Treuhandfirma und Abwicklung durch dieſe vorſieht. Danach ſind zunächſt 127 v. H. Ausſchüt⸗ tung in abſehborer Zeit zu erwarten. Die perſönlich haf⸗ tenden Geſellſchafter verpflichten ſich, dieſe bis zum 31. De⸗ zember 1939 auf 30 v. H. zu vervollſtändigen. Ferner ver⸗ ichten die Geſchäftsinhaber guf die mit Rechtskraft des zergleichs eintretende Haftungsbefreiung nach 8 89 Ziffer 4 der Vergleichsordnung. Es kann alſo ein Schiedsgericht nach Auszahlung der 30proz. Quote noch eine weitere Ausſchüttung dem Zeitpunkt und der Höhe noch beſchließen, wenn auch dieſem formellen Haftungsverzicht keine tat⸗ ſächliche Bedeutung zukommen dürfte. Die opponierende Gläubigergruppe, hauptſächlich uus Schweizer Großbanken heſtehend, betonte lt. Fr. Ztg., daß nach ihrer Anſicht der Vergleichsvorſchlag in der Luft hinge, ſoweit er über die in der Maſſe liegende Ausſchüttung von 127 v. H. hinaus⸗ gehe, und forderte das Gericht auf, dem Vergleich die Be⸗ ſtätigung zu verſagen. Termin wurde auf 10. September ongeſetzt. * Rückgängiger General Motors⸗Export. Das Aus⸗ landsgeſchäft des größten Automobilkonzerns Ame⸗ rikas iſt in dieſem Jahr ſtark zuſammengeſchrumpft. Die General Motors Corp. hat im Juli nur noch 9260 Auto⸗ Die Induſlriekriſe heit kürzlich an den Wicking⸗Konz Neuen Mannheimer Leitung HAND HILS- e WIR TSCHAFTS-ZHITUN Vor einer deulſch-englijchen Farben⸗ Verständigung? Das laufende Jahr war auf dem Gebiete der chemiſchen Induſtrie ausgefüllt von einer Reihe wichtiger inter⸗ nationaler Abmachungen. Dies iſt umſo weniger ver⸗ wunderlich, als gerade dieſer Erwerbszweig, bei dem es ſich um den Austauſch gegenſeitiger Erfahrungen und Patente handelt, zu einer Verſtändigung herausfordert. Insbeſondere verdienen die Abmachungen Erwähnung, die zwiſchen der engliſchen Amalgamated Corporation und der deutſchen Metallgeſellſchaft zuſtande gekommen ſind. Auch auf dem Gebiete des Stickſtoffes fanden zwiſchen dem eng⸗ liſchen Chemietruſt reſp. ihrem Leiter Lord Melchett und dem deutſchen Stickſtoffſyndikat feſte Bindungen ſtatt, die ſich als dauerhafter erweiſen dürften als das Stickſtoff⸗ proviſorium, das im vorigen Monat in Paris abgeſchloſſen wurde. Jetzt hat es den Anſchein, als ob zwiſchen beiden Ländern Fühler ausgeſtreckt werden, um auch auf dem Ge⸗ biete der Farben zu einer Einigung zu gelangen. Man hat Grund zu der Annahme, daß eine Einigung auf farben⸗ techniſchem Gebiete, auf dem Deutſchland unzweifelhaft das Uebergewicht beſitzt, nicht größere Schwierigkeiten be⸗ reiten wird, als die ſeinerzeitige Verſtändigung auf dem metallurgiſchen, bei der England die Führung hatte. Bei der Bedeutung, die einem Friedensſchluß zwiſchen Deutſch⸗ land und England zukommt, verlohnt es ſich, einen Blick auf dieſes Spezialgebiet der deutſchen und der engliſchen Wirtſchaft zu werfen. Die deutſche Farbſtoffinduſtrie, die vor dem Kriege ein faſt unbeſtrittenes Monopol beſaß, iſt durch die Errichtung nationaler Farbeninduſtrien in den einzelnen europäiſchen und überſeeiſchen Ländern während der Nachkriegszeit etwas in den Hintergrund gedrängt worden. Ueber ihre eigene Farbenproduktion hüllt ſich die J. G. Farbenindu⸗ ſtrie in Schweigen. Man kann die Höhe nur einigermaßen ſchätzen und dürfte nach Taxen guter Sachkenner mit etwa 80 000 To. jährlich das Richtige treffen. Obwohl das Far⸗ bengewerbe innerhalb der geſamten deutſchen chemiſchen Induſtrie nur etwa an ſiebenter Stelle ſteht, kommt ihm doch inſofern eine beſondere Bedeutung zu, als der Export von Farben recht anſehnliche Ziffern aufweiſt. Im letzten Vorkriegsjahr handelte es ſich dabei um 218 Mill. 4, im Jahre 1928 um ca. 230 Mill. 4, im Jahre 1929 um 205 Mill., das Jahr 1980 wird aller Vorausſicht nach wieder höhere Zahlen ergeben. Nimmt man an, daß etwa 40 000 To. Farben den Weg ins Ausland gehen, ſo findet etwa die Hälfte der geſamten deutſchen Farbenproduktion außerhalb Deutſchlands Verwendung. Eines der Haupt⸗ bezugsländer iſt noch immer England. Ueber die Verhält⸗ . niſſe der deutſchen Farben⸗Ausfuhr nach Großbritannien gibt folgende Tabelle Auskunft: Jahr Pfund Wert 1921 671 032 197 466 ſtrl. 19239 1817 000 493 499„ 1925 2175 000 384 749„ 1927 8 644 000 710 988„ 1929 3 900 000 748 951„ Dieſe Ziffern leiten uns zu der engliſchen Farben⸗ induſtrie über. Den Kern der engliſchen Farbenproduktion bildet die mit Staatshilfe bei ihrer Gründung ſubventio⸗ nierte Britiſh Dyeſtuffs Corp., die trotz Einſatzes großer Mittel ſeit ihrer Entſtehung mit finanziellen Schwierig⸗ keiten zu kämpfen hat. Erſt das Aufgehen der Dyeſtuffs Corp. in den im Oktober 1926 errichteten engliſchen Che⸗ mietruſt ſchien eine beſſere Entwicklung der engliſchen Farbeninduſtrie zu gewährleiſten. In techniſcher Bezie⸗ hung hat die Einverleibung zweifellos manche Erfolge zu buchen. Hinſichtlich der Rentabilität aber ſteht ſie heute genau ſo ſchlecht da, wie als ſelbſtändiges Unternehmen, obwohl der engliſche Staat die Subvention in Höhe von 1,2 Mill. Lſtrl. a fond perdu gegeben hat. Es iſt nicht das erſtemal, daß Annäherungsverſuche zwiſchen der deutſchen und engliſchen Farbeninduſtrie ge⸗ macht werden. Beſtrebungen dieſer Art erfolgten ſchon im Jahre 1924, in dem Lord Melchett ſich als eifriger Befür⸗ worter eines engliſch⸗deutſchen Farbenfriedens erwies. Seinen Bemühungen blieb der Erfolg verſagt, weil das Schwergewicht der Verſtändigung nicht bei den Geſchäfts⸗ leuten, ſondern der britiſchen Regierung lag, die ſich aus rüſtungspolitiſchen, vielleicht auch aus nationaliſtiſchen Gründen einer Einigung widerſetzte. Im Jahre 1926 wurden erneute Verhandlungen aufgenommen, die ſich an das deutſch⸗franzöſiſch⸗ſchweizeriſche Farbenabkommen an⸗ lehnten. Aber auch dieſen Beſprechungen blieb ein Erfolg verſagt. Jetzt ſcheint die finanziell nicht gerade beneidens⸗ werte Lage des engliſchen Chemietruſtes den Verſtändi⸗ gungsgedanken zwiſchen dem kontinentalen Farbenpakt und den engliſchen Farbenproduzenten einen Schritt vor⸗ wärts zu bringen. Von einer Verſtändigung Englands und Deutſchlands auf dem Gebiete der Farbenherſtellung kann die engliſche Induſtrie nur gewinnen. Die Hoffnun⸗ gen, die man in Großbritannien auf die eigene Farben⸗ induſtrie geſetzt hatte, haben ſich jedenfalls als trügeriſch erwieſen. Vielleicht gibt der Ablauf der engliſchen Dyeſtuffs Import Regulation Act. am 31. Dezember d. J. Ver⸗ anlaſſung, bis dahin die Vorarbeiten für eine europäiſche Farbenunion mit Einſchluß Englands zu leiſten. 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Im Vergleich zum Vorfahre zeigt der Abſchluß jedoch ein ſehr ungünſtiges Bild. Der Rein⸗ gewinn iſt in der erſten Jahreshälfte gegenüber der glei⸗ chen Zeit des Vorjahres von 18,10 auf 3,41 Mill. Dollar geſunken. Der Abſatz von Automobilen und Einzelheiten hat mit insgeſamt 189 Mill. Dollar gegenüber 1929 einen Rückgang um 89 Mill. Dollar(874 Mill.) oder faſt 40 v. H. aufzuweiſen. Der bei dieſem Abſatz erzielte Roh⸗ gewinn hat ſich von 39,3 Mill. Dollar im erſten Halbjahr 1929 auf 17,8 Mill. verringert. 4 Portlaud⸗Cement⸗ und Kalkwerke Wilhelm Schlenkhoff AG. in Herne i. W. Das Unternehmen, deſſen Aktienmehr⸗ ern übergegan⸗ gen iſt, gibt bekannt, daß der Auſſichtsrat durch Hinzu⸗ wahl eine Erweiterung erfahren hat: Bankdirektor Dr. Simon⸗Köln, Bankdirektor Curt Krauſe⸗Recklinghauſen und Rechtsanwalt Dr. Tremblau⸗Köln. in Sowjetrußland Der„Durchbruch“ im Donezbecken— Zurückbleiben der Produktion Jab den Voranſchlägen in der Naphtainduſtrie und der Eiſen⸗ und Stahl induſtrie— Die nduſtriepläne gefährdet Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter Der Kampf um die Durchführung der hochgeſchraubten Wirtſchaftspläne der Sowjelregierung hat ſich im Laufe dieſes Jahres immer mehr verſchärft. Bereits im Januar d. J. ſah ſich das Zentralkomftee der Kommuniſtiſchen Parlei der Sowjetunion veranlaßt, im Zuſammenhang mit den unbefriedigenden Arbeitsergebniſſen der Sowfet⸗ induſtrie im erſten Quartal 1929-80 an alle Orgoniſationen der Partei, der Gewerkſchaften und des Kommuniſtiſchen Jugendbundes(Romſomol)], ſowle an alle Wirtſchaftsorgane einen Aufruf zu richten, der damals als Zeichen dafür gewertet worden iſt, daß man in den Kreiſen der Partei⸗ leitung den Induſtrieplan für 1929⸗90 ſchwer gefährdet ſah. 98 Ergebnis der Maßnahmen, die Sieſer Aufruf des Zentralkomitees zur Folge hatte, iſt in der Folgezeit in der Arbeit der Sowſfetinduſtrie eine Beſſerung erfolgt, wenngleich die Voranſchläge auch weiterhin nicht erreicht worden ſind. In den letzten Monaten jedoch trat eine rapide Verſchlechterung der Lage ein. Beſonders bemer⸗ kenswert iſt, daß es ſich ebenſo wie im erſten Quartal 1929⸗80 wieder um die wichtigſten Zweige der Schwerindu⸗ ſtrie handelt.* Geradezu kataſtrophal hat ſich die Lage im Kohlen⸗ bergbau geſtaltet. Der„Durchbruch“ in der Kohlen⸗ förderung hat ſich in der letzten Zeit ſtork erweitert. Der Ausfall in der Kohlenförderung erreichte in den erſten 9 Monaten 192930(Oktober 1020— Juni 1930) rund 1,6 Mill. To. Im Juli hat ſich die Situatlon rapide verſchlech⸗ tert, ſo daß der Ausfall in den erſten 10 Monaten 1929 ⸗90 bereits 1,8 Mill. To. erreichte. Zuſammen mit der För⸗ derung in der erſten Auguſtdekade aber ergibt ſich ein Ausfall gegenüber dem Voranſchlag von rund 2 Mill. To. Der größte Teil dieſes Ausfalls entfällt auf das Do⸗ nezbecken, das ca. 80 v. H. der geſamten Kohlenförde⸗ rung dee Sowjetunion liefert. Im Juli wurde der Plan der Kohlenförderung im Donezbecken nur zu 78,8 v.., in der erſten Auguſtdekade zu 69,6 v. H. ausgeführt. Noch ſchlechter iſt die Lage in anderen Kohlenrevieren. Der „Durchbruch“ im Donezbecken wird in erſter Linie auf den großen Arbeitermangel zurückgeführt. Daneben ſpielen mangelhafte techniſche Leitung, ungenügende Ausnutzung der Anlagen zur mechaniſchen Kohlengewinnung und das Sinken der Arbeitsdiſziplein eine Rolle. Seit April haben nicht weniger als 40 000 Arbeiter das Donez⸗ becken verlaſſen. Der ſtarke. Abſtrom der Arbeiter in die⸗ ſem Jahr iſt in erſter Linie auf die mangelhafte Lebensmittelverſorgung und auf die überaus ſchlechten Wohnungsverhältniſe im Donezbecken zurückzu⸗ führen.— Hand in Hand mit dem Zurückbleiben der Koh⸗ lenförderung hinter den Voranſchlägen geht eine unbeſrie⸗ oigende Geſtaltung der Selhſtkoſten. Die Selbſtkoſten im Kohlenbergbau ſind in letzter Zeit derart geſtiegen, daß dadurch nicht nur die Ergebniſſe der Helbſttoſtenſen⸗ kung des erſten Holbfahres 1929⸗30 wiedergufgehoben wor⸗ den ſind, ſondern die Geſtehungskoſten der Kohle ſich in einigen Revieren ſogar bedeutend höher als im Vorjahre ſtellen. 2 5 Auch za der Nophtainduſtrie iſt in letzter Zeit ein nicht unerhebliche leiben hinter den Voron⸗ ſchlägen zu verzei geßenüber dem Plan erreich erſten Auguſtdekade iſt eine weitere eingetreten, denn der Plan wurde nur zu 92, v. H. ausgeführt, was einen Aus⸗ fall von 43 000 To. in 10 Tagen ergibt, Ungünſtig liegen die Dinge auch in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie. Die Roheiſenerzeugung in Sowlet⸗ rußland iſt in den erſten 9 Monaten 1029 ⸗0 zwar um 26,0 v. H. höher als im Vorjahre, gegenüber dem Produk⸗ ttonsprogramm ergibt ſich jedoch ein bedeutender Aus⸗ fall, der bei den ſüdruſſiſchen Eiſenwerken 83 500 To. und bei den Uraler Werken 58 000 To. veträgt. Der Ausfall bel der Stahlproduktion ſtellt ſich entſprechend auf 65 800 To. bzw. 104 000 To. Der Monat Juli und die erſten Tage des Auguſt haben eine weitere Verſchlechterung der Lage gebracht. Der Juli hat allein bei den Uraler Werken einen Ausfall von 61 500 To. Rohelſen und 69 500 To. Stahl gebracht. Zweifellos hängen die unbefriedigenden Produktionsergebniſſe in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie ebenſo wie im Kohlenbergbau zu erheblichem Teil mit der ſich ſtändig verſchärfenden Lebens mittelkriſe in Rußland zuſammen, die die Arbeitsleiſtung und Arbeits⸗ diſziplin nachteilig beeinflußt. Es iſt verſtändlich, daß man in Sowjetkreiſen ange⸗ ſichts dieſer Sachlage ſehr beunruhigt iſt. Handelt es ſich doch gerade um dle Schlüſſelinduſtrien, von denen mehr oder weniger die Weiterentwicklung der geſamten Sowjet⸗ induſtrie abhängt. Bei dem übergus ſcharfen Metallman⸗ gel in Rußland macht ſich das Zurückbleiben der Eiſen⸗ induſtrie hinter den Plänen in einer ganzen Reihe ande⸗ rer Wirtſchaftszweige, insbeſondere auch im Verkehrswe⸗ ſen, überaus ſtark bemeckboar. Nicht minder gefährlich iſt naturgemäß die Kriſe in der Kohlenverſorgung. Die Koke⸗ reien ſind bereits von der Gefohr der Stillegung bedroht, was wiederum auf die Roheiſenerzeugung auf das nach⸗ teiligſte zurückwirken muß. Dabei iſt in Betracht zu ziehen, daß das neue Wirtſchaftsjahr vor der Türe ſteht, in dem eine weitere gewaltige Steigerung der induſtriellen Produktion und zwar um nicht weniger als 48 v. H. vorgeſehen iſt, wobei für die Produltionsmittelinduſtrie ſogar eine Zunahme um 63 v. H. geplant iſt. Speziell die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie ſoll 193031 7,5 Mill. To. Roh⸗ eiſen liefern, d. h. über 2 Mill. To. mehr als im laufenden Wirtſchaftsjahr. Durch die Kriſe in der Produktion der Schlüſſelinduſtrien, wie ſie in der letzten Zeit zu beobach⸗ ten iſt, werden dieſe Pläne naturgemäß ernſtlich in Frage geſtellt. 5 Auf den Ern ſt der Lage wird auch von der Somjet⸗ preſſe mit großem Nachdruck hingewieſen, die in letzter Zeit täglich Berichte von der„gefährlichen Front“ bringt und unverzüglich„außerordentliche Maßnahenen“ zur Be⸗ ſeitigung der„Durchbrüche“ fordert. Als beſonders be⸗ ſorgniserregend wird der Umſtand angeſehen, daß ſich die Induſtrielriſe ſchon ſeit Juni hinzieht, man aber— im Gegenſatz zu der S uation im Winter, als der Aufruf des Zentralkomitees ſehr bald eine Beſſerung herbeigeführt hat— in der Provinz die„Alarmrufe“ der Preſſe bisher „nicht gehört“ hat. Weder die Induſtrleleiter und die Behörden, denen die Regulierung der Lebensmittelver⸗ ſorgung der Arbeiterſchaft obliegt, noch die Genoſſen⸗ ſchaften und Gewerkſchalt d ich„auf die ſpezifiſchen Beſonderhelten der Sommermonate i eſtellt.“ Die Sowfetpreſſe fordert, daß nunmehr „alle 1 ſtänden unverzüglich ein Ende bereitet wird.“ * Gebr. Reuling, G. m. b.., Maſchinen⸗ und Arma⸗ turenfabrik Mannheim. Wie uns mitgeteilt wird, hat die Firma Siemens u. Hals le AG. finanzielles In⸗ tereſſe an der bekannten Mannheimer Großarmaturen⸗ firma Gebr. Reuling genommen. Die Veranlaſſung hierzu gab ein bereits ſeit ſechs Jahren beſtehender Pa⸗ tentverwertungs vertrag. Die engere Bindung erfolgte, da die Waſſermeſſerfabrik der Siemens u. Halske AG. einen ſteigenden Bedarf bei ihrer Kundſchaft an Groß⸗ waſſerſchtebern und Droſſelklappen mit elektriſchen Antrie⸗ ben bezw. mit elektriſcher Fernbedienung und Fernmeldung zu befriedigen hat. ö Gebr. Reuling wird unter der bisherigen Firma und Leitung weiterarbeiten. Zuſammenhang, daß die Firma Gebr. Reuling ſeit dem Jahre 1868 beſteht und ſich durch ihre Fabrikate im In⸗ und Auslande einen guten Namen erworben hat. * Minimax AG. in Berlin. Die. Abſchlußarbeiten bei der Geſellſchaft ſind nunmehr ſoweit fortgeſchritten, daß ein Ueberblick über das Ergebnis des am 30. April ab⸗ gelaufenen Geſchäftsjahres 1920⸗90 möglich iſt. Man iſt bei der Bilanzierung ſehr vorſichtig vorgegangen und hat vor allen Dingen höhere Abſchreibungen(i. V. 295 992 /] vorgenommen. Die Dividende dürfte voraus⸗ ſichtlich eine Ermäßigung(i. V. 10 v..) erfahren, doch beſteht auch die Möglichkeit, doß eine etwas höhere Divi⸗ dende zur Ausſchüttung gelangt. Auf jeden Fall iſt mit einer Ermäßigung unter 5 v. H, nicht zu rechnen. Die ent⸗ ſcheidende Aufſichtsratsſitzung wird nicht vor dem 20. Sep⸗ tember ſtattfinden. * Zu den Schwierigkeiten bei Moritz Mädler in Leipzig. In dem Vergleichstermin der Moritz Mädler KG. wurde der angebotene Vergleich auf der Baſis von 50 v. H. plus 1674 v. H. Beſſerungsſchein und volle Befriedigung der Gläubiger bis 300/ mit erſorderlicher Mehrheit an⸗ genommen und gerichtlich beſtätigt. Somit wird das Ver⸗ gleichsverfahren gufgehoben. Der Vergleichstermin der Moritz Mädler Werke mbc. wurde auf den 19. Sep⸗ tember vertagt, da die erforderliche Mehrheit der Gläubiger nicht zuſtandekam. Man hofft, bis zum 19. September die Zuſtimmung der erforderlichen Mehrheit zu erhalten. Vor⸗ vel 85 iſt ein Vergleich auf der Baſis von 30 v. H. bei voller Befriedigung der Forderungen bis 250 l. * Intereſſengemeinſchaft Deutſcher Pianoforte⸗ und Har⸗ monium⸗Fabriken AG. in Berlin. Die Geſellſchaft, die Mitte 1928 unter Zuſammenfaſſung zweier bis dahin ge⸗ trennt arbeitender Abſatzfinanzierungsorganiſationen von 59 Klavierfabriken als gemeinſchaftliches Finanzierungs⸗ inſtitut gegründet worden iſt, wird nach der„F..“, dem⸗ nächſt Anzeige gemäß 8 240 HGB. machen, da mehr als die Hälfte des Aktienkapitals von 4 Millionen J verloren iſt, Die Geſellſchaft hatte bis zum vorigen Jahre nur mit 25 p. H. Kapitaleinzahlung georbeitet, dann mußte die Reſt⸗ einzahlung eingefordert werden. Der Status weiſt einen Verluſt von 2,45 Mill./ aus, der hauptſächlich dadurch entſtanden iſt, daß die Verwaltung 1,8 Mill./ Rückſtel⸗ lungen für unabgewickelte Teilzahlungskredite für erfor⸗ derlich hielt Preußens Saatenſtand im September Getreide größtenteils eingebracht Die Erntearbeiten mußten im Auguſt, wie dem Saatenſtandsbericht des Stat. Landesamtes zu entnehmen iſt, bei weiter andauernder Regenperiode im ganzen Stagtsgebiet unter den größten Schwierigkeiten durchge⸗ führt werden. Das Getreide iſt in allen Gebieten mit Aus⸗ nahme Oſtpreußens, Nordhannovers und Schleswig⸗Hol⸗ ſtein bis auf Reſte von Weizen und Hafer eingefah⸗ ren. Die Einbringung der Hülſenfruchternte erlitt oͤurch den Regen eine nicht unerhebliche Verzögerung. Die mittelfrühen Kartoffelſorten werden gerodet. Hackfrüchte und Grünlandflächen haben ſich bei den reichlichen Nieder⸗ ſchlägen erholen können. Mit dem zweiten Schnitt iſt itberoll begonnen worden. Vereinzelt konnte die Nachmahd gut eingebracht werden. Ertrag und Güte fallen beſſer aus, als vorher erwartet. Mit dem Pflügen der für Winter⸗ roggen beſtimmten Schläge wird überall begonnen. Begutachtungsziffern lauten wie folgt: Spät⸗ kartoffeln 2,7(Anfang Auguſt 2,9— Anfang September 1920 3,1); Zuckerrüben 2,5—(2,7 bzw. 3,1); Futterrüben 2,6(28 bzw. 3,0]; Kohlrüben 3,2(September 1929 3,3); Klee 2,8—(3,2 bzw. 2,4); Luzerne 2,6—(2,9 bzw. 3,5); Rieſelwieſen 2,3—(2,8 bzw. 3,3); andere Wieſen 2,9— (3,3 bzw. 3,7); Viehwieſen 2,8. * Weizenmehlpreisermäßigung. Der Preis für. Weizen⸗ mehl Spezial 0 wurde von heute an um 25 Pfg. er⸗ mäßigt. * Schifferſtadter Gemüſeanktion. Schifferſtadt, 4. September. Auf der geſtrigen Auktion notterten: Pfirſiche 30, Zwetſchgen 7, Birnen 1113, Zwiebeln 33%, Kar⸗ toffeln 3, Bohnen—8, Erbſen 23—25, Spinat 2/24, Wirſing—3½, Weißkraut 12. Rotkraut 1. Sorte 4½ 6, 2. Sorte—3½, Karotten 3, Tomaten 5— 67,4, Kopfſalat 2 1 8* 2— 2 .5, Endivien—6, Blumenkohl—22, Sellerie—6, Gur⸗ I ken 501.15 pro 100 Stück. Anfuhr und Abſatz gut, Mittag-Ausgabe Nr. 407 Erwähnt ſei in dieſem Die Leipziger Herbſtmeſſe Weiterhin überwiegend ſchwaches Geſchäft DID. Leipzig, 2. Sept. Wie zu erwarten war, hat auch der dritte Tag der Herbſtmeſſe keine Belebung gebracht. Immerhin iſt feſtzuſtellen, daß einerſeits die ſogen, alten Meſſebranchen, wie Lederwaren, Galanteriewaren, Por⸗ zellan, Glas und Tonwaren, Beleuchtungskörper uſw. doch auf der diesjährigen Herbſtmeſſe, wenn auch im Rahmen der allgemeinen Lage, auf ihre Koſten gekommen ſind. An⸗ dererſeits haben die Induſtriezweige und Firmen einen gewiſſen Erfolg zu verzeichnen, die modernen Strömungen Rechnung tragen und ſich in ihrer Produktion den all⸗ gemeinen Wirtſchaftsverhältniſſen anpaſſen. So ſpielen neuerdings auf der Sport meſſe die Artikel eine größere Rolle, die mit der Weekendbewegung zuſammenhängen und es der minderbemittelten Bevölkerung ermöglichen, Waſ⸗ ſerſport zu treiben. So ſah man Faltboote in billiger Aus⸗ führung, leicht tragbare Zeltausrüſtungen und zuſammen⸗ legbare Feldbetten. Auch des in Deutſchland ſo ſtark zunehmenden Schneeſchuhſportes haben ſich die deutſchen Firmen bemächtigt, während bis vor kurzem alle dieſem Sport dienenden Artikel noch aus dem Ausland, insbeſondere den nordiſchen Ländern, bezogen werden mußten. Auf der Süßwarenmeſſe fanden neuartige Packungen und ganz billige Artikel An⸗ klang. In Verbindung mit der Süßwarenmeſſe wird durch den Fachverein der Leipziger Bäckermeiſterſöhne eine Muſterkonditorei und Bäckerei in Betrieb vorgeführt, um Konditoren und Bäckern die modernſten techniſchen Mittel und rationelle Arbeitsweiſe zu zeigen und Richtlinien für die moderne Hygiene zu geben. Erwähnenswert iſt ein verhältnismäßig gutes Geſchäft in Edelmetall⸗ und Schmuckwaren entſprechend der derzeitigen Mode. In Verbindung mit der längeren Kleidermode treten Spangen, Agraffen und Aehnliches in den Vordergrund. Einen troſtloſen Eindruck macht das Büromeſſehaus Jägerhof, wo nus verſchwindend we⸗ nige Ausſteller erſchienen waren, da vie beteiligten Ver⸗ bände den Beſchluß gefaßt hatten, nur noch die Frühjahrs⸗ meſſe zu beſchicken. Man täte in ſolchen Fällen beſſer daran, das betreffende Meſſehaus ganz zu ſchließen. Der Bugra⸗ Meſſe kündigt man nach dem bisherigen Ergebnis, we⸗ nigſtens für den Herbſt, ein gleiches Schickſal an. Das Intereſſe für das Buch iſt erſchreckend gering. Auch das Ausland, das gerade hier früher eine recht erhebliche Rolle geſpielt hat, blieb aus. Die kosmetiſche Branche berichtet von bedeutenden Auslandsaufträgen für billige Exportartikel aus den nordiſchen Län⸗ dern, der Schweiz, Italien und Süd⸗Amerika. Bemerkenswert iſt, Maſſenandrang der Meſſebeſucher ausgeblieben iſt. Die vielfach erhoffte Wendung zum Beſſeren, die man ſich in den Kreiſen der JPA verſprochen hat, hat auch die Herbſtmeſſe nicht bringen können. * Konverſionsanleihe der Alz. Brown, Boveri u. Co, Baden(Schweiz). Die AG. Brown, Boveri u. Co. in Baden nimmt zur Rückzahlung bzw. Konverſion der öprog. 10 Mill. Fr.⸗Anleihe von 1916, die auf Ende des Jahres zur Rückzahlung gekündigt wird, ſowie zur Beſchaffung weiterer Betriebesmittel eine neue 4, 5proz. 12 Mill. Fr. Anleihe auf, rückzahlbar 1942. Die Notierung an den Börſen von Zürich, Baſel und Genf ſoll nachgeſucht wer⸗ den. Die Anleihe iſt lt. F. Z. von einem Bankenkonſor⸗ tium unter Führung der Schweizeriſchen Kreditanſtalt feſt übernommen worden und wird zu 98,5 v. H. zuzüglich 0% v. H. für die Hälfte des eidgenöſſiſchen Titelſtempels zur Konverſion aufgelegt. Eine Barzahlung findet nicht ſtatt. f * Arbeitsgemeinſchaft der Lagerhalter Deutſchlands Zuſammenſchluß der Speichereibetriebe Deutſchlands. Unter Führung namhafter Firmen des Lagerhaus⸗ und Speichereigewerbes in Bam⸗ berg, Berlin, Breslau, Dresden, Duisburg, Hamburg, Magdeburg, Mannheim München, Stettin hat ſich am 2. September in Berlin die Arbeitsgemeinſchaft der Lagerhalter Deutſchlands gebildet. In dieſer Spitzenorganiſation ſind ſämtliche Verbände und ſonſtige Firmen der Lagerhausunternehmungen und Spei⸗ chereibetriebe aller Bundesſtaaten Deutſchlands zur Wahr⸗ nehmung und Wahrung der gemeinſamen Intereſſen zu⸗ ſammengeſchloſſen worden. g * Abnahme der Konkurſe im Auguſ Nach Mitteilun des Stat. Reichsamts wurden im Monat Auguſt 1930 dur den„Reichsanzeiger“ 810 neue Konkurſe ohne die wegen Materialmangels abgelehnten Anträge auf Kon⸗ kurseröffnung und 591 eröffnete Vergleichsverfahren be⸗ kannt gegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vor⸗ monat ſtellen ſich auf 977 bzw. 685. * Die Spareinlagen haben 10 Milliarden überſchritten. Die Spareinlagen bei den deutſchen Sparkaſſen ſind im Juli auf 10 008,4 Mill./ angewachſen(Ende des Vor⸗ monats 9911,9 Mill.). Seit Ende Dezember 1929 iſt eine Steigerung des Einlagenbeſtandes um rund 1 Milliarde Mark feſtzuſtellen, Den Einzahlungen von 631,7 Mill. — davon 1,8 Mill. 4 Aufwertung und 3,5 Mill./ Zins⸗ zuſchlag— ſtanden im Juli 5,35,2 Mill./ Auszahlungen gegenüber. Im Depoſiten⸗, Giro⸗ und Kontokorrentverkehr hat ſich der Einlagenbeſtand von 1509,5 auf 1522, Mill. erhöht. „ Deutſchland unter den Lieferanten italieniſcher In⸗ duſtriemaſchinen au erſter Stelle. Die italieniſche Indu⸗ ſtriemaſchineneinfuhr betrug im Jahre 1929 68 030 To. (gegen 58 441 To. im Jahre 1928 und 49 005 To. im Jahre 1927). Der Wert der Einfuhr belief ſich auf 148,4 Mill. (gegen 93,4 Mill./ im Jahre 1927). Unter den Einfuhr⸗ ländern ſteht Deutſchland mit 33 000 To.(1928: 23 500 Ty.) an erſter Stelle. Es folgen Großbritannien mit 9400 (7600) To., Frankreich mit 8800(6700) To., die Vereinig⸗ ten Staaten mit 5600(3600) To. und die Schweiz mit 4700(4900) To. . ð d! * Rheinheſſiſche Obſigroßmärkte am 3. September. Auf dem Obſtgroßmarkt Tngelheim(Obſt⸗ und Gartenbau⸗ verein) wurden bei ſtarker Anfuhr und flottem Abſatz be⸗ zahlt für: Pfirſiche 15—40, Tafelbirnen 20—29, Wirtſchafts⸗ birnen 10—18, Tafeläpfel 25—35, Wirtſchaftsäpfel 1020, Zwetſchgen—10, Tomaten—8, Trauben 30—37, Nüſſe 95 bis 62 Pfg.— Die Obſtverwertung Ingelheim(Obſt⸗ und Gemüſeverwertungsgenoſſenſchaft) erzielte für Zwetſchgen 8,1—8,6, Birnen 14—24, Aepfel 13—27, Tomaten 6,575, Pfirſiche 20—25 Pfg.— Bei der Heideshetmer Obſt⸗ auktion(Obſt⸗ und Gartenbauverein) koſteten Zwetſchgen 8,5—9, Pfirſiche 11—30, Birnen—22, Aepfel 15—25 Pfg. Auf dem Gau⸗Alges heimer Verſteigerungsmarkt (Marktgenoſſenſchaft Obſt⸗ und Gartenbauverein Gau⸗ Algesheim und Umgebung) erlangten Pfirſiche 1428, Birnen 15—26, Aepfel 12—28, Tomaten 7, Zwetſchgen 68, Pfg.— Sämtliche Preiſe verſtehen ſich je Pfund. * Tabakvorräte. Heddesheim, 3. Sept. Bis auf wenige Ausnahmen iſt nun die Tabakernte eingebracht. Man iſt mit dem Ergebnis im allgemeinen zufrieden. Von den im Vorfahr geernteten 10000 Zentnern Tabak befinden ſich jetzt immer noch etwa 2500 Itr. hier auf Lager. Es beſteht Ausſicht, davon in den nächſten Tagen wieder einige hundert Zentner abzuſetzen. 5 Deviſenmarkt Im heutigen Frühpe kehr notieren Pfunde gegen New Pork 25,03¼[ Stockholm 13.10 Baxis 12.03 Nadrid 45,81 ½ Brüſſel 18,16 ¾ Mailand 18.16% Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 3. Sept. Aen⸗ Das Geſchäft an der heutigen Börſe erſuhr kei derung. Kanalreiſen noch R dom en übe N nicht am Markt. Das Berggeſch iſt ebenfalls noch äußerſt ſtill und wird kaum Kahnraum angenommen. Die Frach⸗ ten, ſowie die Schlepplöhne erfuhren keine Aenderung. daß auf der IPA der erwartete Lagerhausunternehmungen und Sta ruhe, erwart aufmen wie di uns 1 Lagen güte n ſt Pflanz ſchützt lupuli: und g wenig in Ba ähnlich bauend zung 15. Au derung bis 10 angend ohne bringu ſchen Eigenj der ſei ren wi Hopfen nur al lange preiſe Hopfen berecht! erſter neue 6 allgeme deutſch — Donnerstag, 4. September 1930 — Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 407 AG., Berlin, legt ihren Geſchäftsbericht für die Zeit vom 9 Ho 5 19 des Vorjahres. Kommt der Antrag auf Erhöhung des n b 8 8 w b im Au uſt Hopfenzolls(3. Zt. 30, je Ztr.) im Laufe der Saiſon 1. Januar bis 1. Juni 1930 vor, da nach dem Inkraftſetzen e 1 pfenerme 30 zur Annahme, ſo liegt eine Befeſtigung des Inlandmark⸗ des Zündwarenmonopolgeſetzes am 1. Juni 1930 die Deut⸗ Han el un 2 er e 5 9. — Statt der überaus großen Spannung und Un⸗ tes um den Betrag der geplanten Zollerhöhung im Be⸗ ſche Zündholzverkaufs⸗AG. durch die Deutſche Zünd⸗ Nach Berichten preußiſcher Induſtrie⸗ und Handels kom⸗ ruhe, mit der in den Vorfahren der Beginn der Ernte reich der Möglichkeit. waren⸗Monopol⸗Geſellſchaft erfetzt worden mern und des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammer⸗ erwartet wurde, ſteht der neue Jahrgang nur im Zeichen 5 A 16 l 095 i tags blieb die Wirtſchaftslage im Auguſt gedrückt. Wenn üfmertſam 6 1 16 8 5 5 2 8 es Zündwarenmonop 19 2 es este Ie 0 en P 1 21 4 1 5* F 1 21 9 1 5 al⸗ be Dan en Ne Güte konn man,„ Stillegungen im engliſchen Schiffbau. Die wachſende] von 4,8 Mill./ ergeben einen Gewinn von 162 000 bisher in kaum einem Induſtriezweig Anzeichen auf bal . Fe g, Leon Weil⸗ Heidelberg[Kriſe im engliſchen Schiff birkt ſich i ö Be⸗ te Verluſte s den Jahren 19261924 dige Ueberwindung des Tieſſtandes vorlagen, ſo kann doch uns mitteilt, nach perfönlicher Beſichti 0 877 Kriſe im engliſchen Schiffbau wirkt ſich in zahlreichen Be um den die Verluſte aus den Jahren 19261929 auf 19 85: 5 1 N Lagen Deutſchlands und der Tſchech 15 159 85 der beſten triebsſtillegungen aus. Die großen englischen Schiffs⸗ 1092 000 J. vermindert worden ſind. Die Ueberführung der die in abſehbarer Zeit notwendig werdende Auffüllung uch günſtig berichten. Der re neriſch 1 910 1 N werften Harland and Wolff haben beſchloſſen, ab Ende[ Geſchäfte auf die Zündwaren⸗Monopol⸗Geſellſchaft hat ſich der Läger, die Herausgabe öffentlicher Aufſtiege und die cht. lonzungen, die gegen 155 Un a1. hat den September ihre Eaſt Nard⸗Werſt in Belfaſt zu ſchließen. reibungslos vollzogen. Infolge Vorverſorgung des Han⸗“einſetzende Ordnung der öffentlichen Finanzen zu einer i 1. Agecteſerplage beizeiten ge⸗ Etwa 2000 Arbeiter werden hierdurch beſchäftigungs⸗ dels ſei in den letzten Monaten eine vollkommene Abſa tz⸗ Nett 5 3 fu Die Zahl der Unter⸗ ten at wurden, nicht geſchadet. In den guten Lagen iſt e a 5 19 8 f f 1 Feſtigung des Vertrauens führen. ie Zah 55 Apulinreiches Pepbukt Twachſe 5 9 Logen 5 ein los werden. Von den 14 Helligen bzw. Trockendocks in ſtockung eingetreten, die laut Bericht das Geſchäfts⸗ ſbil empfänger betrug in der Mitte des Monats 50 gutem Ansehen. 9 len e feinem Aroma den Werftanlagen von Harland and Wolff in Belfaſt ſind ergebnis des erſten— nur! Monate umfaſſenden— Rech⸗ ſtützung empfäng 0 1 leichen Zeit och in oder Lebe 77 vernachläſſigte Gärten bringen nur noch ſechs bedeckt, und von dieſen werden vier bis nungsfahres ungünſtig beeinfluſſen wird 1915 000, 0. h. rund 13 on mehr als zur gleichen 2 ten wenig oder ſchlechten Ertrag. Die Anbaufläche iſt Ende dieſes Jahres frei 1. Die Eaſt Yard⸗ 5 ö a des Vorjahres. Teilweiſe ſetzte eine Bewegung auf Neu⸗ 5 hern 12 846 5 a. f ſes Jahres frei werden. Die Eaſt Yard⸗Anlagen 3 5 9 t 1b 930 mit 1 Aung 5 un⸗. 1 255 Verde 2846 auf 10 321 Hektor eingeſchränkt, in gehören zu den neueſten im engliſchen Schiffbau. Sie ſind Der polniſche Han el im erſten Halblahr 1 1 regelung der Löhne in Anpaſſung der Wirtſchaftslage ein. ten 8 Verhältnis verminderten faſt alle edelhopfen⸗ 1920 fertiggeſtellt worden und hatten ſeit diefer Zeit außer⸗ 17,6 Mill. Zloty für Deutſchland paſſtv. Nach einer Be⸗ Einige Anzeichen ſprechen Fafür, daß die der Ausdehnund e menden Länder die Gärten. Die Welternteſchät⸗ dem eine weitere Moderniſierung erfahren. Uebrigens kanntmachung des Stauiſtiſcheu, augen den Warſchou der Preisſenkung bei den Agrar⸗ und Rohſtoffen auf die 1 5 u 09 des 8. internationolen Hopfenbaukongreſſes vom ſteht Harland and Wolff der Royal Mail⸗Gruppe durch war Deutſchland im erſten Halbjahr 1030 an der polniſchen Einzelhandelsprodukte entgegenſtehenden Hemmungen ab⸗ 755 15. Auguſt lautet infolge der allgemeinen Anbauvermin: ihren geweinſamen Auſſichts ratsvorſitzenden Lord Kyl⸗ Geſamteinfuhr mit 301,1 Mill. 3.(oder 26, v..) und an nehmen. Der Außenhandel hielt ſich im Juli auf der Höhe len derung, gegenüber 1658 564 Ztr. k. V. auf: 1049 000 Ztr. ſant nahe. der Geſamtausfuhr mit 818,7 Mill. Zl.(oder 25,8 v..) des Vormonats. Doch verminderte ſich der Ueberſeehandel ere 1094000 Ztr. Der Weltbed arf mit 1 200 000 Ztr. beteiligt. Damit führt Polen um 1766 Mill. Zl. mehr gegenüber dem Handel mit den europäiſchen Ländern. Die ind eee infolge der Vorräte aus den Vorjahren* Faſt 60 v. H. der deutſchen Poungzahlungen nach den Waren, nach ed ee Im l ee 8 Grundſtimmung an der Börſe wurde zum Monatsſchluß aſ⸗ 1 5 5 er eiten gedeckt.„eie Ausſichten für Unter⸗ Vereinigten Staaten. Nach einer Veröffentlichung des e 4 77 Ae e ückge 115 9 5 freundlicher. 55 bringung der auf 205 600 bis 288 000 Zkr. geſchätzten deut⸗ Statiſtiſchen Reichsamtes beträgt der Anteil der Vereinig⸗ die Ausfuhr(mit 445 Mill. Zl.) zurückgegangen. Tech 21 ſchen Ernte ſind bei einem auf 250 000 Ztr. berechneten ten Staaten von Amerika an der deutſchen Annuität des bat ſich der prozentuale Katkeil Deutſchlands im großen 1 ark eee Deutſchlonds nicht ungünſtig, wenn in Jahres 1931⸗32 bei Außerachtlaſſung der Sonderzahlungen und ganzen palten können.„ Verringerte Getreideablieferungen in Rußland. Wie di der ſeitherigen Vorrotspolitik der Verbraucher ſortgefah⸗ aus dem deutſch⸗ameritaniſchen Schuldenoblommen 57,89„ Wellkongreß der Auskunfteien Das Kongreß bureau aus Moskau gemeldet wird, hot ſich die Verſorgung der 15 0 1 iſt umſomehr angebracht, als die v. H,. der deutſchen Geſamtannuität des Jahres 1931⸗2. des„Weltkongreſſes der Auskunfteien, Kreditjchutz⸗Inſt⸗ Städte mit Getreide ſehr ſtark zugeſpitzt. Nach einer amt⸗ 85 Hopfenpf 1 7 441 15 bei den derzeitigen Preiſen In abſoluten Zahlen ausgedrückt ſollen von einer Geſomt⸗ kutionen und Inkaſſo⸗Organiſationen“ in Wien teklt uns lichen Mitteilung des Außenhandelskommiſſartats wurden nd, F uſchränkung des Baueß denten. Auf annuität auf Grund der Schuldbeſcheinigung des Deut unter Bezugnahme auf unſere Notiz vom 20. Ausuſt d. F. in 25 Tagen des Monats Auguſt nur 41, v. H. der plon⸗ den lange Sicht iſt dadurch auf Fortdauer niederer Hopfen⸗ ſcheu Reiches in Höhe von 1618,9 Mill.„ de 37,2 i ß die T kikteilung nicht zu Recht be-] mäßig vorgeſehenen Menge an Getreide abgeliefert, in den 5 für Qualitäts ſch hes in Höhe vor 9 Mill. demnach 937,2 mit, daß die Tendenz der Mitteilung cht z 0 8. Bet 5 reise 5 1 55 sware nicht zu rechnen. Do der deutſche Mill./ an die Vereinigten Staaten auf dem Umwege über ſteht: Ganz im Gegenteil, die Tagung, die unter dem Ehren⸗ letzten 5 Tagen ſonk die abgelieferte Menge bis auf 15 Hopfen, 1 er ihm gewordenen großen Pflege, allen die Konten der Reparaklonsgläubiger Deutſchlands bei der präſidium zahlreicher hervorragender Politiker und Wirt⸗ v. H. der Sollmenge. Die Somfetregierung hat die er⸗ berechtigten Anſprüchen genügt, ſo iſt deſſen Ankauf in B33. laufen, um den Schuldendienſt, den dieſe Mächte ſchaftsführer ſteht(vom 14.—18. Dez.), hat bereits jetzt forderlichen Maßnahmen getroffen und verlangt von ſämt⸗ An⸗ 1 erſter Linie zu empfehlen. Die Preisbildung für das an die Vereinigten Staaken zu leiſten haben, abzudecken. eine ſehr große Anzahl von Anmeldungen aus 23 euro⸗ lichen ſtaatlichen Organiſationen die Ausführung des Pla⸗ urch neue Gewächs iſt in ſtärtſtem Maße beeinflußt durch die päiſchen und einigen überſeeiſchen Stagten in bindender nes und größte Beſchleunigung der Ablieſerungen, weil ine allgemeine Wirtſchaftslage Bis heute notierten la 1080er* Abſatzſtockung in Zündhölzern. Die bis Ende Mal Weiſe vorliegen, ſodaß ſchon hieraus die Anzweifelungen ſonſt eine weitere Verſchärfung der Lebensmittelkriſe ein⸗ 11 deütſche Siegelhopfen etwas höher als zur gleichen Zeit[1980 firmierende Deulſche Zündholzverkauſs⸗ von anderer Seite widerlegt ſind. treten würde. ttel für 65 Anil. Vercttenthchongen der Stadt Mannheim end[Obſtverſteigerung(RNüſſe und Birnen) ren 1 4 4 2 in der Seckenheimer Landſtraße am Freitag, den in odes-Anzeige 5. September, 8 5 1 55 Ba 921 5 2 ſammenkunft am Städt. Fuhrhof. 5 Nach kurzer, schwerer Krankheit entschlief Mannheim, den 4. September 1930. 1055 sankt, gestern früh 4¼ Uhr, mein lieber Mann, Hochbanamt, Abt. Gartenverwaltung. rs⸗ unser herzensguter Vater, Schwiegervater, Sohn Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. an, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Anfang Nr. 1554. 38 r a⸗ * we⸗ Nobert Kessler Zwangsversteigerung uch Im Zwangsweg verſtelgert das Notaxigt am iche im Alter von 53 Jahren. Dienstag, den 4. November 1930, vorm. 9% Uhr ch e 5 in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, K 1, 4, gen Mannheim, Thoräckerstr. 1, 4 Sept. 1930 5 335 Grundſtück des 1 gen. Moritz e a 5 5 Kaufmann in Mannheim, und deſſen efrau än⸗ Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 8 7 geb. Lindenberger daſelbſt, 1 je 93 an⸗ 5 5 teilsberechtigt, auf Gemarkung Mannheim. 15 tete Maria Kessler Wwe. nebst Kindern Die Verſteigerung wurde am 14. November 1929 Die— a a im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen tan Die Beerdigung findet Freitag, nachmittags über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ die 2 Uhr statt.* 825. 1500 f 9 0 1 die am 14. Novbr. 15 ons HVaname und Nunieicde noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſin 4 ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ NMorgenröcke 5 forderung zum Bieten anzumelden und bei den The, Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, 1 5 beni ect ſie l geringſten Gebot 11 155 aur.90 5 ei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpru 15 des Gläubigers und nach den übrigen Rechten Kleider, 11. berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ cas R llandnesde wog formen 5855 ſteigerung hat, muß das Verfahren por dem Zu⸗ 2⁵⁰ er⸗ Freunden und Bekannten die traurige Mit- ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, nur 2. ſor⸗ teilung, daß mein lieber Mann und guter Vater, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös Kleider fest Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Onkel und Neffe ſan die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. ee Ula e lich.% Grundstücks boſchrieb: f eimletbiger Kurubevidnelde ls Al 4 B— gb. Nr. 4504, Hofreite mit Gebäuden, 2 Ar 38 am 3 5 15 0 Gemarkung Mannheim, Lit. P 9 Nr. 2. 90 det re reis Schätzungswert ohne Zubehör: 48 000.. 5 85 nach schwerem Leiden sanft entschlafen ist„Man npei m, den 26. Auguſt 1930. trickwyesten — 1 N a iat 9 i ſtreckungsgericht 1 10 Mannheim(Eichelsheimerstr. 51), 8. Sept. 30 Beier— e! Angsgerich enen wedeln ter d 1 8255 5 N J 10 f nur.90 5 8 uu nenen bages, Ffbiwilige Versteigeiung. irg Kafl Breisch geb. Hoffmann Bolerokleider am und Kind N 356 8 k 5. 1595 e 2 Uhr in Ken f werde ich im hieſigen andloka 2 gegen 75 5 e Ju 5 Breisch bare Zahlung öffentlich verſteigern: 1 Klavier, 8 Plisseröcke 1150 1 Flügel, 1 i 2 1 1 15 Kleid, Dis O. 50, deine Wolle f 5 9 80: f 1 Rollpult mit Seſſel, 1 Friſtertoilette m. Stu ö. Tpi 5 975 Beerdigung Freitag mittag ½2 Uhr or. Trumeanxz, 1 Könſol mit Spiegel 1 Stole, aur. 90 6 zu⸗ mat, 1 Dezimalwage, 1 Rauchtiſch, 3 Betten.. , Mannheim, den 3. September 1930. Gdrri fur 10 11 956 Brehme, Obergerichtsvollzieher. 5 5 7 Twangs-Verstef v dr a0— en bose Kostüme die 5 Wangs e eſgerung 5 hetvortogende Qualitolen und Vobformen. Jacke ou 8 litolen eidenzerge on⸗ N Dr ed IA Ri Freitag, den 5. September 1930, nachm. 2 Uhr be. med. a8 le ger werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen sere!.78 seren 14.78 Sene u 19775 or- prakt. Arxt bare Zahlung im e e ee 1 N N verſteigern, vorausſichtlich beſtimmt: 1 Perſonen⸗ 5 0 7 5 1 Lotte Rieger kraftwagen Aga, außerdem 1 elektr. Grammo⸗ Elb Echte Velzmöntel zu Sommerpreisen! im phon, Möbel und Verſchiedenes. 11 954 915 geb Bernd Man. den 8. 1 1980. 3 rehme, Obergerichts vollzieher. 15 Vermählte ee leb 4 ns. Frankenthal Mannfeim, Max Josefstr. 2 H 25 4 Welnversteigerung N 2, 4 en 4. Se ros Im Auftrage des Konkursverwalters Herrn a 5 111 N btember 1280 1 Rechtsanwalt Dr. Hans Neumann versteigere„ 2 Ve 2 K 4 u 1 2e 12855 10 am 1 gen 15 Sept. i 10 und..„„ 5 3815 nachmittags ½ 3 Uhr nötigenfalls Samstags 5 N Nmdnddee 1 223 f 6 N 1 4 Kel 5 5 Semen Zu verkaufen wegen b In- Von der Reise zurllek Tellungs- in N.4 Kellerräünmen.. S DO EDER. HER D und 8 9 Kleine Wäscherei HeKe f 55 3 Hrka 1250 Flaschen Pfälzer-, 5 5 Platzmangel] mit, ek. Betrieb n. 75 Dr. Spiegel Makulatur 5 erer„ pROHFETHFU SL SA SHD g 4 ½ gene Wigelken. Sal s. Ju Jeet, otorra 1 Facharztf ür Magen- u. 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Und nun angeſichts der vom Eiſe freigegebenen Leichen ergreift das Schickfal Andrées von neuem. Auguſt Salomon Andrce war ein tüchtiger ſchwe⸗ diſcher Ingenieur, der 43 Jahre alt war, als er ſeinen Todesflug antrat. Was heute neben der menſchlichen Tragik dieſes Forſcherſchickſales beſon⸗ ders intereſſiert, iſt die techniſche Ausführung des Unternehmens. Zahlreiche Ausführungen in Zeit⸗ ſchriften und Archiven der damaligen Zeit geben Auskunft darüber. Nach der Billigung des geplanten Unternehmens durch die ſchwediſche Akademie der Wiſſenſchaften zu Stockholm war die erforderliche Summe von 130000 Kronen durch eine Sammlung bald eingekommen, unter anderen beteiligten ſich auch König Oskar und Alfred Nobel mit namhaften Summen. Im Sommer 1896 war der Ballon, der den Namen „Adler“ erhielt, ſtartbereit, doch wurde der Flug wegen ungünſtigen Wetters um ein Jahr verſchoben. Endlich war der große Tag gekommen: der 11. Juli 1897, an dem Andrée mit ſeinen Begleitern Strind⸗ berg und Fränkel in dem Ballon„Adler“ aufſtieg. An dieſem Sonntag hatten ſich vormittags die Wind⸗ verhältniſſe günſtig geſtaltet und es wurde deshalb alsbald zur ſchleunigen Abreiſe gerüſtet. Die Vor⸗ bereitungen dauerten 37 Stunden. Nachmittags 2 Uhr 35 Minuten erfolgte der Aufſtieg, nachdem vorher kleinere Verſuchsballons hochgelaſſen worden waren, die gen Norden getrieben wurden. Der Aufſtieg des Ballons ging glücklich unter Hurrarufen und Glückwünſchen vonſtatten. Trotz des ſchwachen Windes ſtieg der Ballon ſchnell bis zu 200 Meter, wurde aber wieder bis auf die Nähe des Meeresſpiegels niedergedrückt, ſtieg dann wieder nach Auswerfen von Sandſäcken und wurde von einem friſchen ſüdlichen Winde in nördlicher Richtung entführt. Das Wetter war hell, der„Adler“ blieb während einer Stunde ſichtbar und flog mit einer Schnelligkeit von mindeſtens 35 Kilometer in der Stunde. Die Richtung war Nord⸗Nord⸗Oſt. Der Abſchied war ergreifend, der Aufſtieg machte einen majeſtätiſchen Eindruck. % Von den Nordpolfahrten hatten bis dahin— ſo leſen wir im Jahre 1897— außer vielleicht der Nanſenſchen keine Expedition vorher ſo viel von ſich reden gemacht, wie die des ſchwediſchen Ingenieurs Andrée. Seine Begleiter ſind eand. phil. Nils Strindberg und Ingenieur Fränkel. Als man am 30. Mat 1897 die däniſche Inſel erreichte und die vorjährige Arbeitsſtation in Augenſchein nahm, zeigte es ſich, daß das Ballonhaus die Win⸗ terſtürme im großen und ganzen glücklich überſtan⸗ den hatte. Beſonders war der im Vorfahre zurück⸗ gelaſſene Gasbereitungsapparat völlig unverſehrt erhalten. Die Reparaturarbeiten waren nach kaum acht Tagen beendet. Am 13. Juni waren die Vorbereitungen ſo weit gediehen, daß der Ballon ausgefaltet und in das Füllhaus übergeführt wer⸗ den konnte. Die Waſſerſtoffherſtellung, zu der etwa 50 000 Kilogramm Eiſenſpäne gebraucht wurden, ging beſtens vonſtatten. Seit dem 30. Juni war der Ballon reiſefertig. Alle Vorräte und Ausrüſtungs⸗ gegenſtände befanden ſich in dem Ballon, die drei Schlepptaue, je etwa 400 Meter lang und zuſammen 1000 Kilogramm wiegend, waren an der Gondel be⸗ feſtigt und lagen klar für die Abfahrt. Dieſe konnte nach Eintritt günſtigen Windes innerhalb weniger Stunden angetreten werden. Andrées Luftballon hatte im vorigen Jahre einen Rauminhalt von etwa 4500 Kubikmeter, die totale Hebekraft von mehr als 5000 Kilogramm dar⸗ ſtellen. Seitdem iſt durch die Einfügung eines brei⸗ ten Stückes in der Mittelzone der Rauminhalt um 300 Kubikmeter vergrößert worden und faßt jetzt 4800 Kubikmeter. Um jedem Gasverluſt vorzu⸗ beugen, iſt der Polarballon mit einem großen Si⸗ Von Adolph Meuer cherheitsventil verſehen. Das Ventil öffnet ſich und läßt Waſſerſtoff entweichen, ſobald deſſen Druck den äußerſten Luftdruck in einem gewiſſen Grade über⸗ ſteigt; im umgekehrten Falle kann keine Luft in den Ballon eindringen, da ſich das Sicherheitsventil nicht nach innen öffnet. Sehr großen Temperatur- veränderungen will ſich der Ballon nicht ausſetzen, weil er ſtets in einer Höhe von ungefähr 200 Meter über der Erdoberfläche dahinfliegen wird. Dies will Andrée mit Hilfe ſeiner Schlepptaue bewirken, von denen unter Umſtänden das Gelingen dieſer Ballonfahrt mit abhängt; denn durch die Schlepptaue ſoll eine gewiſſe Lenk⸗ barkeit erzielt werden. Erfunden von dem Engländer Green, diente das Schlepptau den Luftſchiffen bisher ausſchließlich Gefahr. Jede Möglichkeit, daß etwa vom Ballon ausſtrömendes Gas von der Spiritusflamme ent⸗ zündet werden kann, iſt ausgeſchloſſen. Er beſteht aus einem kupfernen Zylinder, der eine Spiritus⸗ flamme und ein Kochgefäß, ſowie außerdem einen ſinnreichen Mechanismus zum Anzünden der Flam⸗ me enthält. Das Anzünden erfolgt erſt, wenn der Apparat 10 Meter unter die Gondel oder 15 Meter unter den unterſten Teil des Ballons geſenkt worden iſt. Neben dem Riemen, der den Apparat in dieſem Abſtand trägt, läuft ein Gummiſchlauch, in dem ſich ein Strang befindet, nach deſſen Anziehen der im Apparat befindliche Mechanismus zu arbeiten be⸗ ginnt und ein Sturmzündholz in Brand ſteckt, das Hochzeit im Hauſe Curtius Der Brautzug verläßt die Dorfkirche von Berlin⸗Dahlem nach der Trauung Die älteſte Tochter des Reichsaußenminiſters, Barbara Curtius, hat ſich mit dem Referendar Hans Berndt v. Haeften, dem Sohn des General v. Haeften, vermählt zur Erleichterung des Landens; Andrée iſt wohl der erſte, der es in Verbindung mit einer am Ballon angebrachten Segelvorrichtung in größerem Maß⸗ ſtabe zum Steuern benutzt. Das Schlepptau ſoll ver⸗ möge ſeiner Reibung auf dem Lande, dem Waſſer oder dem Polareiſe den Lauf des Ballons etwas hemmen, und der Unterſchied der ſich hierdurch in der Geſchwindigkeit des Ballons und derjenigen des Windes ergibt, wird durch die Segelvorrichtung, die ein Areal von 83 Quadratmeter darſtellt, ausgenutzt. Damit die Schlepptaue ergiebig wirken können, muß ein Teil von ihnen in einer Länge von einigen hundert Metern über dem Boden hinſchleifen, woraus folgt, daß ihre Länge, wie auch gleichzeitig ihre Schwere ganz beträchtlich ſein muß. In der Tat haben die Andréeſchen Taue, jedes etwa 400 Meter lang, das bedeutende Gewicht von 1000 Kilogramm. Durch eine ſinnreiche Vorrichtung wird der Möglichkeit vorge⸗ beugt, daß ſich eines der Schlepptaue in einer Eis⸗ oder Felsſpalte feſtklemmen und dadurch Unheil an⸗ richten kann. Zu dieſem Zwecke iſt der untere Teil der Schlepptaue aus mehreren Stücken zuſammen⸗ geſetzt, deren Bindeglied ein Mechanismus iſt, der den feſtgeklemmten Teil des Taues nach einer ge⸗ wiſſen Spannkraft freiläßt. Nach oben hin wird der Mechanismus immer ſtärker, ſo daß immer nur der unterſte Teil des Schlepptaues abgeriſſen wird, ſo⸗ bald es irgendwo ſitzen bleibt. Der Proviant im Ballon reicht mindeſtens 4% Monate. Die Luftſchiffer, die keineswegs ge⸗ ſonnen ſind, ſich während ihrer Reiſe mit kalter Küche zu begnügen, wollen unter dem Ballon mit einem Spirituskochapparat hantieren, der in un⸗ mittelbarer Nähe eines Ballons ſicher ein gefähr⸗ licher Gegenſtand ſein muß. Mit dem von Andrée mitgenommenen Kochapparat hat es jedoch keine ſeinerſeits die Spiritusflamme entzündet. Ob alles in Ordnung iſt, läßt ſich mittels eines an der Feuer⸗ klappe in einem Winkel von 45 Grad angebrachten Spiegels von der Gondel aus beobachten. Iſt das Eſſen fertig, wird die Flamme durch Puſten in den Gummiſchlauch, der ins Junere des Kochapparates führt, ausgelöſcht. Auch fehlt es nicht an einer klei⸗ nen Apotheke an Bord des Luftballons. Soweit es möglich war, wurde alle Medizin feſt und in Form von Gelatinen, ſowie gleichzeitig in für den un⸗ mittelbaren Gebrauch abgefaßten Doſen hergeſtellt. Außerdem führte der Ballon noch einen Schlitten und ein Boot mit. Das Boot iſt etwa 12 Fuß lang und 4 Fuß breit und wiegt nur 40 Kilogramm, iſt aber trotzdem imſtande, drei Perſonen und eine Fracht von 600 Kilogramm zu tragen. Die Wandung des Bootes wird aus dreifachem Ballonzeug, das über ein Syſtem von Spanten gezogen wird, gebil⸗ det. Da das Fahrzeug vollſtändig auseinanderzu⸗ nehmen iſt, läßt ſich die Unterbringung bequem er⸗ möglichen. Die bedeckte, mit Fenſtern verſehene Gondel des Ballons mißt zwei Meter im Durch⸗ meſſer. Brieftauben hatte Andrée diesmal ebenſo wie im Vorjahre mitgenommen. Ueber die Aus⸗ ſichten der Polarfahrt Andrées gehen die Meinungen der Gelehrten weit auseinander. Von dieſem kühnen, aber ſorgfältig vor⸗ bereiteten Fluge iſt Andrée nie zurückge⸗ kehrt. Das Schickſal der drei Forſcher blieb bis in die letzten Tage in Dunkel gehüllt. In den drei Jahrzehnten ſeit Andrées Untergang iſt das Rätſel des Nordpols längſt gelöſt worden. Wir denken an Peary, der ihn im Hundeſchlitten erreichte, an Wilkins, der ihn als erſter überflog und ihm nun mit dem Unterſeeboot beikommen will, an Byrd, Amundſen und die traurige No⸗ —(vw— Zum Eiferſuchtsdrama in Bad Isch! 1 95. ö 5 5 Der 34jährige Schauſpieler Kurt Daehn, der in Bad Iſchl(Oeſterreich) ſeine Freundin und frühere Schülerin, die 18jährige Schauſpielerin Grete Maren aus Eiferſucht niederſchoß. Unſer Bild zeigt Daehn in einer Rolle in Feuchtwangers „Kalkutta 4. Mai“. FFFbbCbCbCbCbCbTCCCbCVTVTVTVTVTVTVTVTCTCTCT(TCTVTTTT bile⸗Expedition. Amundſen zog damals aus, um die Leichtfertigen zu retten und kehrte nicht mehr zurück. Vielleicht wird auch ihn einſt das Eis herausgeben, wie jetzt den kühnen Schweden. Dem aber, was ſterblich war an Andrée, wird man nun jene Ehre erweiſen können, die dem Lebenden zu geben nicht möglich war. Eine Weckuhr beingt John ins Kitchen Eine gut gezielte Weckuhr machte kürzlich der Freiheit von John Smith, einem von der Polizei in Liverpool ſeit langem geſuchten Mitgliede der dortigen Unterwelt, ein vorzeitiges Ende. Smith war mit zwei Geſinnungsgenoſſen bei einem Einbruch überraſcht worden. Den beiden anderen gelang es zu flüchten, John jedoch, dem die Schutzleute hart auf den Ferſen waren, hatte nur noch Zeit, in einem Garten eine vorläufige Zuflucht zu ſuchen. Aber hier mußte er bald entdeckt werden; ſo verſuchte er, in das Haus ſelbſt einzudringen, um vielleicht von dort aus entkommen zu können. Als er jedoch das Haus⸗ türſchloß zu öffnen verſuchte, weckte das Geräuſch den Hausherrn, Mr. Davis Singer. Dieſer ſah bei einem Blick aus dem Fenſter den unten an der Tür hantierenden Einbrecher. Da Mr. Singer keine andere Waffe zur Hand hatte, ergriff er den auf dem Nachttiſch ſtehenden Wecker und ſchleuderte dies ſeltſame Geſchoß nach dem Eindringling. Mit ſo gutem Erfolge, daß John Smith, am Kopfe getrof⸗ fen, betäubt zu Boden ſank. Der pflichttreue Wecker ſah damit ſeine Aufgabe indes noch nicht als erledigt an, ſondern begann im nächſten Augenblick ein luſti⸗ ges Geläute. Das fürchterliche Geraſſel erregte be⸗ greiflicherweiſe die Aufmerkſamkeit der noch immer die Nachbarſchaft abſuchenden Poliziſten, die dann neben der Weckuhr ihren Freund Smith fanden. Er wird nun Gelegenheit haben, in ſtiller Zurückgezogenheit über das rieſige Pech nachzuden⸗ ken, daß Mr. Singer ſeinen Wecker gerade auf die Minute geſtellt hatte, wo er deſſen Haus einen un⸗ erbetenen Beſuch abſtatten wollte. Anſturm blinder Paſſagiere auf amerikaniſche Schiffe Die große amerikaniſche Wirtſchaftskriſe einen eigenartigen Niederſchlag in blinder Paſſagiere auf die aus den amerikaniſchen Häfen auslaufenden Seeſchiffe. Es handelt ſich um Einwanderer, die in der Hoffnung auf Arbeit und neues Glück über das große Waſſer von Europa nach Amerika fuhren und jetzt, enttäuſcht und ver⸗ zweifelt, den Rückweg nach der Heimat ſuchen. Da dieſe armen Leute meiſtens kein Geld für die Schiffs⸗ karte beſitzen, verſuchen ſie eben als blinde Paſſa⸗ giere ſich auf die Seedampfer einzuſchmuggeln. Unter dieſen blinden Paſſagieren befinden ſich viele Engländer. Jedes im Hafen von Neweaſtle aus Amerika ein⸗ laufende Schiff führt—6 ſolcher rückwandernder Engländer. Die Dampfergeſellſchaften verfolgen die blinden Paſſagiere auf gerichtlichem Wege. Vor eini⸗ gen Tagen wurde ein blinder Paſſagier von dem Ge⸗ richt in Neweaſtle zu zwei Wochen Gefängnis ver⸗ urteilt. Er hatte die Ozeanreiſe in einer Kajüte erſter Klaſſe, die zufällig leer ſtand, mitgemacht, und ſich heimlich einmal am Tage ans Büfett geſchlichen, wo er ſich Obſt und Brot kaufte. findet dem Anſturm — — w 5 1 Hehe 9 Y. Fe Staus all n sharen. Verwende doch MAG! Erzeugnisse, meine Mutter nannte sie immer die Helfer für sparsames Wirtschaffen.““ 7 * MAG! Wörze MAGGI Soppen schon wenige Tropfen verbessern Suppen, Soßen, Gemöse, Salate usw. In Fläschchen von 20 Pfg. an ein Wörfel für 2 Teller Suppe nur 13 pfonnig. Viele Sorten bletenreſche Abwechslung MAG! Fleischbröhe jeh flicke Ihre Wäſche tadellos. Schreiben Sie noch heute unter M E 70 an die Geſchäftsſt. 8. Blattes. B3822 PE Wat Nofrehabzüge ſpottbillig zu verkaufen. Kein Anzug, auch der beſte nicht über 52.— Mark.: E 2. 2, Il. St. 8 e Meide die Arbeit Und sei Kuraschieft kür 58 Pfg. ist niemand Sn. vors Denn Sie erhalten für diesen bill. Preis schon einen gut. Fahrradsch!l. Schlauch bess. 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