N Real⸗ 8379 lands Al. de- 12 N inheim 2 W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 12 mal. Beilagen: Sport der N. M. 8.* Aus der Welt der Cechnik„ Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die frucht Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung» Mannheimer Vereinszei Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim bare Scholle* Steuer, Seſetz und Necht„ Neues vom Silm tung* Aus Seit und Leben Mannheimer Muſikzeitung Einzelpreis 10 Pf. 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Mit Stühlen, ab⸗ gebrochenen Stuhl⸗ und Tiſchbeinen, Meſſern und Schlagringen hieben die Gegner aufeinander ein. Die Polizei mußte erſt bahlreiche Schreckſchüſſe abgeben, ehe es ge⸗ lang, die mit größter Erbitterung Kämpfenden von einander zu trennen. Sieben Perſonen, da⸗ runter eine Frau, wurden erheblich verletzt. Das Verſammlungslokal bot nach der Räumung ein Bild ſchrecklichſter Zerſtörung. Zahl⸗ reiche Stich⸗ und Hiebwaffen wurden auf dem Boden zerſtreut gefunden. Mehrere Räbels⸗ führer wurden verhaftet. Den Clou der Wahlveranſtaltungen des geſtrigen Abends aber bildete i f f das erſte Wiederauftreten des Bandenführers Max Hoelz nach ſeiner Rückkehr aus Rußland. Dieſer brutale Gewaltmenſch iſt das enkant terrible, das der kommuniſtiſchen Zentrale ſchon viele Unge⸗ legenheiten bereitet hat. Im Sportpalaſt, der durch ein mächtiges Polizeiaufgebot abgeriegelt war, ge⸗ bärdete ſich Max Hoelz wie ein Raſender. Nachdem er über die„Lügen der Bourgeoiſie“ und die„ſcham⸗ loſe Hetze gegen Sowjetrußland“ gezetert, ſchrie er nach einem Bericht des„Vorwärts“ in den Saal: „Wir wollen nicht mehr Reden, ſondern Taten ſehen. Die bürgerliche und ſozialdemokratiſche Preſſe ſchreibt ja immer, in Rußland wird erſchoſſen. Wir ſagen, es werden viel zu wenige erſchoſſen. Wirken wir dafür, daß auch in Deutſchland eine G. P. U. bald ihre Arbeit aufnehmen kann und die Severing, Zör⸗ giebel und Konſorten erſchoſſen werden. Wirken wir dafür, daß dann auch die Banditen der 1a (Politiſche Abteilung des Polizeipräſidiums. An⸗ merkung der Redaktion) die dort ſitzen, erſchoſſen werden.“ n Dieſe Kraftworte löſten toſenden Beifall aus, und die Menge machte Miene, ſich nach der Stelle zu ſtürzen, die Max Hoelz bezeichnet hatte. Die Führer der K. P. D. verſuchten in tödlicher Ver⸗ legenheit, Max Hoelz am Weiterreden zu verhindern. Schließlich konnten ſie ſich nicht anders helfen, als daß ſie die Kapelle ſpielen ließen. Bezeichnend iſt, daß die„Rote Fahne“ nur ſehr kurz über die Rede des ehemaligen Bandenführers berichtet. Es wurde ihm übrigens zum Schluß eine 1 ſinnige Ehrung zuteil: Eine Vertreterin der Roten 1 Hilfe überreichte ihm einen Strauß roter Blumen. VBurgfriede in Halle-⸗Merſeburg Telegraphiſche Meldung — Halle, 4. Sept. Die chriſtlich⸗nationale Bauern⸗ und Landvolk⸗ partei, die Deutſche Volkspartei, die Deutſche Staats⸗ partei, die Deutſche Zentrumspartei, die Konſerva⸗ tive Volkspartei und die Wirtſchaftspartei haben im Wahlkreis Halle ⸗Merſeburg Burgfrieden vereinbart. Der Wahlkampf ſoll nur in ſachlicher, nicht in perſönlicher Form geführt werden. Die letzteren fünf Parteien veröffentlichen auch einen gemeinſamen Wahlaufruf, in dem ſie auf die große Gefahr hinweiſen, in der ſich das deutſche Vaterland befindet und in dem ſie vor Splitterparteien warnen. Schiedsſpruch für den Ruhrbergban — Eſſen, 4. September. Unter dem Vorfſitz von Prof, Brahn fällte die heute mittag gebildete Schlichterkommiſſion für den Ruhrbergbau einen Schiedsſpruch, der die beſtehende Lohnordnung bis zum 31. Dezember 1930 verlängert * Wie der Zethenverband mitteilt, hat er den Schiedsſpruch bereits in den Verhandlungen auch als Partei abgelehnt. Hitler und ſeine Prätorianer Drahtbericht unſeres Berliner Büros a[ Berlin, 5. September Nächſt der Sozialdemokratie, die über die gewaltigen Fonds der Gewerkſchaften verfügt und außerdem durch eine Sonderabgabe ihrer Wählerſchaft ſich weitere erhebliche Mittel ge⸗ ſichert hat, iſt die Nationalſozialiſtiſche Partei in der Lage, Unſummen für dieſen Wahl⸗ kampf zu opfern. Sie entfaltet ein Rieſenprogramm und will, wie der„Völkiſche Beobachter“ bombaſtiſch ankündigt, nicht weniger als 34000 Wahlver⸗ ſammlungen abhalten. Ueber den Urſprung der für eine ſolche Agitation erforderlichen Gelder wird vorſorglich der Schleier des Geheimniſſes gebreitet Dennoch weiß man, daß ſie der Partei zu einem nicht geringen Teil aus den Kreiſen der In duſtrie zuſtrömen. Die jüngſten Vorgänge, die zu einem offenen Aufſtand der Sturmabteilungen führten, haben aber offenbar doch zahlreichen Geldgebern die Augen darüber geöffnet, welchem gefährlichen politiſchen Unternehmen ſie ihre Unterſtützung leihen. Der„Jungdeutſche“ will nun von verſchie⸗ denen gut unterrichteten Seiten die übereinſtim⸗ mende Mitteilung erhalten haben, daß Adolf Hitler ſich auf Grund der letzten Ereigniſſe in Berlin gegenüber gewiſſen Geldgebern habe ver⸗ pflichten müſſen, die geſamten Sturmabteilungen nach den Wahlen aufzulöſen und zwar ſoll die Auflöſung unter dem Stichwort der Säuberung der Sturmabteilungen von kom⸗ muniſtiſchen Elementen erfolgen. Die Uebernahme der Führung der Sturm⸗ abteilungen durch Hitler ſelbſt und die Abſägung des bisherigen Führers, Hauptmann von Pfeffer, dürfte der Anfang dieſer„Säuberung“ ſein. Die Angaben haben viel Wahrſcheinlichkeit für ſich, denn auch finanziell wird der koſtſpielige Appa⸗ rat der Sturmabteilungen auf die Dauer kaum auf⸗ recht zu erhalten ſein. Für die Wahlen braucht Hitler ſelbſtverſtändlich ſeine Söldnertruppe. Die über die Interna der Nationalſozialiſtiſchen Partei ſtets auf⸗ fallend gut unterrichtete kommuniſtiſche„Welt am Abend“ rechnet aus, daß die Nationalſozialiſten täglich für die 1870 Berliner S..⸗Leute rund 5600 Mark ausgeben müſſen. Hierzu kom⸗ men die ungeheuren Koſten für die.⸗A.⸗Leute in der Provinz. Es iſt durchaus einleuchtend, daß die politiſche Leitung beabſichtigt, nach geſchlagener Wahlſchlacht ſich der gefährlichen und die Kaſſen aus⸗ ſaugenden Prätorianer zu entledigen And nach der Wahl? Drahtbericht unſeres Berliner Büros a 1 Berlin, 5. Sept. Die Frage der künftigen Regierungsbil⸗ dung tritt bereits ſtark in den Vordergrund der Diskuſſion. Was wird geſchehen, wenn die Regierung nicht. die an der Mehrheit fehlenden 15 Stimmen erhält? In ſeiner Sensburger Rede hat der preu⸗ ßiſche Miniſterpräſident erklärt, es gebe in dem Fall für das Kabinett Brüning keine andere Wahl, als entweder mit der Sozialdemokratie oder mit den Deutſchnationalen Hugenbergs zu paktieren, und er hat hinzugefügt, das letzte könne doch kaum das Ziel ſein, um das die deutſchnationalen Sezeſſio⸗ niſten kämpfen. Während der Zentrumskanzler viel zu klug iſt, ſchon jetzt auf Brauns Frage zu reagieren, hat der immer redefreudige Miniſter Treviranus die künftige Entwicklung bereits dahin gekennzeichnet, daß an ein Zuſammengehen mit den Sozial⸗ demokraten nicht zu denken ſei Noch deutlicher bringt dieſe Anſicht die dem rechten Flügel der Deutſchen Volkspartei naheſtehende „D. A..“ zum Ausdruck. Da die Sozialdemokratie unfähig iſt, an den entſcheidenden Reformen von Staat und Wirtſchaft mitzuwirken, ſo ſcheide eine Kabinettsbildung mit ihr aus.„Wenn“, fährt das Blatt fort,„durch die Schlappheit der Mitte das Ziel(eine Mehrheit für die Regierung zu er⸗ langen), nicht erreicht würde, ſo muß mit Hugen⸗ berg verhandelt werden. Das Ergebnis dieſer Verhandlungen vorauszuſagen, iſt unmöglich. Be⸗ kanntlich haben ja bereits vor der Auflöſung des Reichtags zwiſchen Hugenberg und Oberfohren auf der einen, dem Kanzler und dem Reichsfinanzminiſter auf der anderen Seite Verhandlungen ſtattgefun⸗ den. Sie ſcheiterten daran, daß die Regierung die Bedingungen des Geheimrats Hugenberg ablehnen mußte. Ob ſolche Verhandlungen nach der Wahl größere Ausſicht auf Erfolg haben, iſt natürlich ſehr zweifelhaft. Im Falle eines negativen Ausgangs hat auch der neue Reichstag ſein Schickſal ſelbſt in der Hand. Die Entſcheidung darüber dürfte aber kaum vor dem Frühfahr fallen.“ Die Wirbelſturm⸗Kataſtrophe in San Domingo Telegraphiſche Meldung Wafhington, 4. Sept. Das Staatsdepartement übermittelte dem Roten Kreuz ein Geſuch des amerikaniſchen Geſandten Curtis in San Domingo um die Einleitung einer ſofortigen Hilfsaktion und Zuſendung von Kleidung, Nahrungsmittel und Medikamenten. — Newyork, 4. Sept. Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus San Domingo ſchätzt die all⸗ amerikaniſche Kabelgeſellſchaft die Zahl der bei der Wirbelſturmkataſtrophe ums Leben Gekommenen auf 300, die der Verletzten auf 900. Nach einer weiteren Meldung der Aſſociated Preß aus San Domingo meldet die Zeitung„Las Opi⸗ nions“, daß die Stadt beinahe gänzlich zerſtört iſt. Man glaubt, daß 900 Perſonen getötet oder verletzt wurden. Unter der Bevölkerung ſpielten ſich während des Wirbelſturms furchtbare Schreckensſzenen ab. Die geſamte Armee wurde für die Rettungsarbeiten auf⸗ geboten. Die Verbindungen der Stadt mit den üb⸗ rigen Teilen des Landes ſind unterbrochen. Brücken ſind zerſtört und die Straßen unpaſſierbar. Die Be⸗ zirke Djevavilla, Duarte end San Charles bilden gleichfalls einen Trümmerhaufen. Das ſtädtiſche Irrenhaus wurde dem Erdboden gleichgemacht und eine Anzahl Geiſteskranker, die unverletzt da⸗ vongekommen find, rannten in der Stadt wild um⸗ her, bis ſie ſchließlich vom Militär wieder einge⸗ fangen wurden. Auch die Gebäude der Zeitung„Las Opinions“ wurden zerſtört. Regierungsbeamten und Zeitungen appelieren an die Hilfe Amerikas, da ſich bereits Hungersnot bemerkbar macht. Coſtes nach Dallas geſtartet — Newyork, 4. Sept. Das Flugzeug„Frage⸗ zeichen“ iſt heute früh nach Dallas(Texas) abge⸗ flogen, um zu verſuchen, den von Oberſt Eaſterwood geſtifteten Preis von 5000 Pfund Sterling zu gewinnen. Die 1900 Km. lange Strecke ſoll ohne Zwiſchenlandung zurückgelegt werden. Ein ſpäteres Telegramm meldet: — Dallas(Texas), 5. Sept. Das Flugzeug„Frage⸗ zeichen“ mit Coſtes und Bellonte an Bord, das ge⸗ ſtern früh auf dem Newyorker Flugplatz Curtis Field geſtartet war, iſt um.29 Uhr nachmittags in Dallas gelandet. Die beiden franzöſiſchen Flieger haben damit den von Oberſt Eaſterwvod geſtifteten Preis von 5000 Pfund Sterling gewonnen. Politik mit Stuhlbeinen-Meſſern-Schlagringen Saalſchlacht zwiſchen Rechts- und Linksradikalen Tobſuchtsanfall von Max Hölz Appell und Echo Einheitsliſte und Mannheimer Wählerſchaft In Mannheim, der größten Stadt des Badner Landes, befinden ſich naturgemäß auch die ſtärkſten Organiſationen der Parteien. Nominell und formell hat die badiſche Politik ihren Mittelpunkt in Karls⸗ ruhe, aber in der Praxis gehen von Mannheim jene geiſtigen Strömungen aus, durch die letzten Endes das politiſche Leben in Baden geformt und geführt wird. Die Idee der bürgerlichen Samm⸗ Heute Sonderbeilage: Fannheimer Jag in Schwetzingen lung hat denn auch gerade in Mannheim beſonders ſtarke Wurzeln geſchlagen. Preſſe und Wirtſchaft hatten ſich ihrer beſonders angenommen, ſodaß es weiter nicht wunder nehmen kann, wenn ſich die Baumſchulerde des Liberalismus gerade hier be⸗ ſonders empfänglich für neuen Samen erweiſt. Wie ſtark dieſe Einſicht in den Reihen der beiden Mannheimer Parteiorganiſationen, die ſich zum Kampf um die Einheitsliſte 6 zuſammengefunden haben, vorhanden iſt, zeigte der geſtrige Maſſenbeſuch der Verſammlung im Nibelungenſaal, der über 3000 Wähler und Wählerinnen beiwohnten. Es war ein überaus erfreulicher Anblick, die Führer und Man⸗ nen der beiden Parteien, die ſich in über zehn Jah⸗ ren ſo oft gegenüber geſtanden haben, nunmehr in gemeinſamer Arbeit zuſammen zu ſehen, Daß die im Südweſten geſchaffene Einheits⸗ liſte nur ein Anfang ſein kann für künftige größere Zuſammenballungen und Neuformungen, weiß jeder, der offenen Auges durch die Gefilde der Politik geht. Und unſichtbar ſtand über der Orgelempore als Motto dieſer Rieſenverſammlung der Wunſch, es nicht beim erſten Schritt bewenden zu laſſen, ſon⸗ dern, deſſen ſind wir uns durchaus bewußt, allen augenblicklichen und künftigen Schwierigkeiten zum Trotz das Werk der Einheit fortzuſetzen, dem, wie wir hoffen, auch künftig Badens lichte Farben voranwehen werden. Im Kampf der vereinigten Parteien um die Ein⸗ heitsliſte ſollte nach dem urſprünglichen Plan dieſe Mannheimer Verſammlung den Höhepunkt dar⸗ ſtellen. Die beiden führenden Spitzenglieder der Liſte, die zugleich auch die beiden wichtigſten Mit⸗ glieder des Reichskabinetts ſind, der Außenminiſter und der Finanzminiſter, wollten an dieſem Tage gemeinſam als Werber ſprechen. Die plötzliche Er⸗ krankung des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius hat das Projekt nicht reifen laſſen. Leider war es auch Dr. Scholz, der für ihn einſpringen ſollte, nicht mehr möglich, rechtzeitig aus Ludwigshafen, wo er geſtern abend ſprach, abzukommen. So mußte der Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich die Aufgabe auf ſeine Schultern nehmen, die Auf⸗ merkſamkeit der Rieſenverſammlung zu feſſeln. Wie ſehr ihm dies trotz der zeitweilig überaus trockenen, mit Zahlen geſpickten Materie gelang, bewies der Beifallsorkan, der nicht nur ſeine Rede beſchloß, ſon⸗ dern ſie auch wiederholt unterbrach. Es war ein guter Abſchluß, daß der volksparteiliche bayeriſche Land⸗ tagsabgeordnete Burger ⸗ Ludwigshafen Herzen und Sinne der Verſamlung auf das ideelle Gut der Vaterlandsliebe lenkte, ſo daß ſich die Verſammlung ganz von ſelbſt in das Deutſchlandlied ausfädelte. Für die Parteien und Organiſationen, die ſich hinter die Einheitsliſte ſtellen, gibt es keinen Mei⸗ nungskampf mehr über Programm und Führer. Curtius und Dietrich werden am 14. September in Baden gewählt und damit ihrer ſtaatspolitiſchen Tätigkeit im Dienſte des Vaterlandes erhalten blei⸗ ben. Aber dieſe Gewißheit allein darf kein Anlaß ſein zu Müßiggang und Lauheit. Arbeite jeder an ſeiner Stelle dafür, daß der Wahltag zu einem Ehrentag des liberalen Bürgertums in Mann⸗ 1.— heim werde! E 2. Seite Nummer 409 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 5. September 1930 — Die Deutſche Volkspartei und die Staatspartei, die für die kommende Reichstagswahl eine Einheits⸗ liſte aufgeſtellt haben, hatten für Donnerstag abend in den Nibelungenſaal zu einer großen Wahl⸗ verſammlung eingeladen. Wie ſtark der Gedanke der Einheitsliſte dieſer beiden Parteien ſich durch⸗ geſetzt hat, zeigte der Maſſenbeſuch, der aber auch nicht zuletzt den beiden Rednern, Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Dietrich und Miniſter a. D. Dr. Scholz galt. Wie ſpäter mitgeteilt wurde, konnte Dr. Scholz in der Pfalz nicht abkommen, ſo daß Reichstagsabgeordneter Burger⸗ Ludwigshafen für ihn einſpringen mußte. Nach einem Orgelvortrag hieß der Vorſitzende der Deutſchen Volkspartei, Ortsgruppe Mannheim, Stadtrat Ludwig die Erſchienenen im Namen der Deutſchen Volks⸗ partei und der Staatspartei willkommen. Er gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß dem Ruf in ſo zahlreicher Weiſe Folge geleiſtet worden war. Es Dreitauſend Veſucher der Mannheimer Kundgebung für die Einheitsliſte Der Kampf um den Staat ſei erfreulich, daß viele deutſche Männer und Frauen erkannt haben, daß der Weg zur Rettung des Vaterlandes nur in der Einheit und Ge⸗ ſchloſſenheit der bürgerlichen Kräfte liege (Beifall).„In dieſem Sinne“, ſo fuhr der Redner fort,„begrüße ich auch die Redner des heutigen Abends, Reichsfinanzminiſter Dietrich, der trotz der außerordentlichen Arbeitslaſt, die auf ihm ruht, es möglich gemacht hat, heute abend zu ſprechen, und den Führer der Deutſchen Volkspartei, Miniſter a. D. Dr. Scholz, der im Laufe des Abends noch kommen wird, und der an Stelle des auf ärztlichen Befehl ferngebliebenen Reichsaußenminiſter Dr. Curtius ſich zur Verfügung geſtellt hat. Ich glaube in Ihrem Sinne zu ſprechen, wenn ich un⸗ ſerem verehrten Reichsaußenminiſter Dr. Curtius baldige Geneſung wünſche und der Hoffnung Aus⸗ druck gebe, daß ihm bei ſeinen ſchweren Aufgaben in Genf voller Erfolg beſchieden ſein möge. Ich er⸗ öffne die Verſammlung mit der Bitte, dem Ernſt der Stunde auch dadurch Ausdruck zu verleihen, daß die Verſammlung einen würdigen und eindrucks⸗ vollen Verlauf nimmt. Reichsfinanzminiſter Dr. Dietrich ergriff hierauf, von der Verſammlung ſtürmiſch be⸗ grüßt, das Wort zu folgenden Ausführungen: Der Reichstag iſt daran geſcheitert, daß er den Mut der Verantwortung, der in ernſten Lagen nötig iſt, nicht aufgebracht hat. Aus dieſem Grunde wurde dem Reichspräſidenten die Not verordnung vor⸗ geſchlagen. Um dieſe Notverordnung geht nun eigentlich auch der Wahlkampf. Von ſozialdemo⸗ kratiſcher Seite iſt die Sache ſo formuliert worden, man ſolle dieſer Notverordnung die Gift⸗ zähne ausziehen. Das kann man je nach Be⸗ darf auslegen. Ich freue mich, daß man ſich von dieſer Seite vorſichtig ausgedrückt hat, denn ich glaube, es wird überhaupt nicht möglich ſein, die Notverordnung aufzuheben. Ich glaube, es wird keine ſo verantwortungsloſe Partei in Deutſchland geben, die den Mut dafür auf⸗ bringt, die Notverordnung des Reichspräſidenten die auf unſeren Vorſchlag hin erlaſſen wurde, auf⸗ zuheben. Eine Aufhebung der Notverordnung des Reichspräſtdenten würde bedeuten: Unordnung in der Kaſſe des Reichs und Störung der Finanzen in den Gemeinden, die von den Ermächtigungen der Not⸗ verordnung Gebrauch gemacht haben oder noch machen, weil ſie ſonſt beſonders ihre ſozialen Verpflichtungen nicht durchhalten kön⸗ nen, Zahlungsſchwierigkeiten, ſtellenweiſe Zahlungs⸗ unfähigkeiten, endlich die Unmöglichkeit für das Reich, die Zuſchüſſe zur Arbeitsloſenfürſorge auf⸗ zubringen. Dieſe Tatſache wird auch die Sozial⸗ demokratie zur Vorſicht veranlaſſen. Der Fehler liegt nicht nur darin, daß der Etat des Reiches verquickt iſt mit dem Etat der Ar⸗ beitsloſenverſicherung, ſondern auch darin, daß die großen Reſerven des Reichs, die ſ. Zt. unter Schlieben angeſammelt waren, nicht nur von ſpäteren Regierungen reſtlos aufgebraucht worden ſind, ſondern daß auch der Betriebsfond, den eigentlich jede geordnete Finanzgebarung braucht und der den Puffer in den Zeiten der Not abgibt, reſt⸗ los verbraucht und offiziell aufgehoben wurde. Das Kornproblem iſt die Bekämpfung der Arbeifsſoſigkeit Sie belaſtet den Etat voranſchlagsmäßig mit 740 Mil⸗ lionen Mark und es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß dieſe Summe nicht reichen wird. Aber angeſichts der uferloſen Vermutungen über die kommende Ge⸗ ſtaltung des Arbeitsmarktes muß mit aller Entſchie⸗ denheit darauf hingewieſen werden, daß die Lage Deutſchlands nicht ſo iſt, daß die Arbeitslofig⸗ keit ins Ungemeſſene wachſen wird. Ich halte es geradezu für unverantwortlich, zu erzählen, im nächſten Winter werden wir ſo viel Arbeitsloſe haben, deren Zahl man nicht ausſprechen kann(Beifall). Die Zahl der Arbeitsloſen wird weiter wachſen. Ich möchte aber davor warnen, die 9 ſchlechter hinzuſtellen als ſie in Wirklich⸗ tt iſt. Die Arbeitsloſenverſicherung war nicht richtig aufgezogen, wir haben ſchwere Fehler gemacht. Der große Fehler iſt geweſen, daß man die Saiſonarbeiter mit den übrigen Arbeitern(Metallarbeiter, Fabrikarbei⸗ ter uſw.) in einen Topf geworfen hat(Sehr richtig!), die das ganze Jahr in Lohn und Brot ſtanden. Ich bin weit entfernt, zu verlangen, daß dieſe Menſchen vollkommen verſicherungsfrei gemacht wer⸗ den, aber ich bin der Meinung, daß ſie anders zu behandeln ſind, und aus dieſem Grunde her⸗ aus iſt in der Notverordnung vorgeſehen, daß eine Abſtufung, d. h. eine anderweitige Beitragsfeſt⸗ ſetzung für diejenigen Gewerbe ſtattfindet, die eine ſaiſonmäßige Arbeitsloſigkeit haben. Daß wir im vorigen Winter nahezu 120 000 Arbeitsloſe in der Landwirtſchaft hatten, iſt ein ebenſo unhaltbarer Zu⸗ ſtand wie der, daß über 600 000 Unterſtützte im Bau⸗ gewerbe den übrigen Arbeitsloſen in der Beitrags⸗ zahlung und Unterſtützung vollkommen gleichgeſtellt werden. Ich weiß, daß dieſe Sache nicht von heute auf morgen geändert werden kann, aber ohne ihre Aenderung iſt die Arbeitsloſenverſicherung nicht durchzuhalten. Daß im übrigen die Reformen in der Praxis nicht reſtlos durchgeführt ſind, iſt der Reichs⸗ regierung bekannt und es wird Sache der zuſtändi⸗ gen Vollzugsorgane ſein, hier auch im Intereſſe der wirklich Arbeitsloſen durchzugreifen. Ich gehe alſo davon aus, daß die Verſtärkung der Arbeitsloſigkeit aus dem Bauhandwerk im nächſten Winter nicht ſo groß ſein wird wie im vergangenen Winter und daß im übrigen von der Entwicklung des inneren Marktes in der Hauptſache die Frage der Zunahme der Arbeitsloſen abhängig iſt, das letztere um ſo mehr, als allem Anſchein nach wir unſere Ausfuhr im bisherigen Umfange behaupten können. Miniſter Dietrich ſtreifte dann auch kurz das Problem der Kapitalflucht. Vor dem Kriege habe Deutſchland durchſchnittlich 30 Milliarden im Auslande gehabt. Wir haben Geſchäfte in der ganzen Welt gemacht. Das Kapital im Ausland hat für uns gearbeitet. Wenn wir heute deu Kauf von De⸗ viſen verbieten würden, ſollten Sie ſehen, wie das Geſchäft hier blühen würde. Jeder wierde ſich dann ſagen, es iſt höchſte Zeit, zu kaufen(Beifall). Das Geld, das ins Ausland fließt, wird vom Ausland wieder in Deutſchland angelegt. Der Redner ging auf das Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm ein und ſtellte feſt, daß es ſich hier um einen Notbehelf handelt, der die Schwierigkeiten nur mildern, nicht aber endgültig beheben kann. Die endgültige Beſeitigung der Arbeitsloſig⸗ keit kann nur kommen aus einer Belebung der Wirtſchaft Dazu iſt notwendig, daß dieſe das Vertrauen zum Staat und zu ſich ſelber wieder gewinnt und daß ſie allmählich entlaſtet wird. Das große Problem, vor dem der nächſte Reichstag ſtehen wird, iſt dieſe Frage in all ihren Auswirkungen. Sie finden in dem Kommunique, das die Reichsregierung über ihre Pläne herausgegeben hat, wenn auch in etwas diplomatiſcher Form, alle Fragen behandelt, die hierher gehören. Fundamentalſatz iſt, daß die Wirt⸗ ſchaft nur gedeihen und arbeiten kann, wenn die Finanzen des Reiches, der Län⸗ der und Gemeinden derart geordnet ſind, daß die Wirtſchaft ihre Belaſtung zu überſehen und infolgedeſſen zu kalkulieren vermag.(Beifall.) Die Ordnung der Finanzen hat aber zur Vorausſetzung, daß nicht der Aufwand der Arbeitsloſenverſicherung jeden Augenblick den Reichsetat durch Mehranfor⸗ derungen über den Haufen werfen kann und des⸗ wegen muß die Arbeitsloſenverſicherung derart vom Reichsetat getrennt werden, daß in dieſen künftig ein feſtſtehender Zuſchuß ein⸗ zuſetzen iſt, der nicht überſchritten werden darf, und ein Weg gefunden werden, um einen etwaigen Mehr⸗ aufwand der Arbeitsloſenverſicherung auf andere Weiſe aufzubringen. Erſt wenn dieſes Problem gelöſt iſt, können die anderen Pläne mit Ausſicht auf Erfolg betrieben werden. Es iſt bekannt geworden, daß ich die Ab⸗ ſicht habe, noch einmal dieſelbe Summe, die vor Wochen am laufenden Etat abgeſetzt wurde, im nächſten Etat abzuſtreichen. Der nächſtjährige Etat würde dann gegenüber dem vorjährigen Ent⸗ wurf 300 Millionen Erſparniſſe außf⸗ weiſen. Da das Reich von den 11 Milliarden, die in ſeinem Etat ſtehen, nach Abzug der Ueberweiſungen an die Länder und der inneren und äußeren Kriegs⸗ laſt nur wenig mehr als 3 Milliarden auszugeben hat, ſo bedeutet das einen etwa 10 igen Abſtrich Der Kampf mit den Reſſorts um dieſe Frage iſt im Gange und wird nicht leicht ſein. Vor allem kann auch beim Finanzminiſterium ſelbſt geſpart werden. Vorausſetzung dafür aber iſt Vereinfachung der Ge⸗ ſetzgebung und des Vollzugs.(Sehr richtig). Daß auch mit den Schwierigkeiten aufgeräumt wird, die bei der Bevölkerung großen Unwillen er⸗ regt haben, beweiſt die Vorlage des Penſionskürzungs⸗ geſetzes, das erſt nach langem Kampf im Kabinett verabſchiedet werden konnte. Man muß dieſe Ma⸗ terie aber mit Vorſicht anfaſſen. Wenn wir das Beamtentum halten wollen, das unbedingt not⸗ wendig für die Erhaltung des Staates iſt, dann müſ⸗ ſen dieſe Dinge ſehr vorſichtig behandelt werden. Man muß ſich darüber klar ſein, daß es ſich um wohlerworbene Rechte der Beamten handelt. Bei den Doppelverdienern ſoll die Penſion entſprechend gekürzt werden.(Beifall.) Der nächſte Schritt beſteht in dem Verſuch, die Wirtſchaft an dem gefährlichſten Punkt zu entlaſten. Die Realſteuern haben in manchen Teilen Deutſch⸗ lands eine Höhe erreicht, daß ſie an ſich lebensfähige Betriebe zum Erliegen brachten und ſo die Arbeits⸗ loſigkeit vermehrten. Da keine Möglichkeit beſteht, eine Entlaſtung der Realſteuern in dem Etat ſelber vorzunehmen, obwohl im nächſten Jahr große Aus⸗ gaben in dieſem wegfallen, die jedoch durch noch grö⸗ ßeren Wegfall von Einnahmen aufgezehrt werden, ſo bleibt nur ein Weg übrig, nämlich zu verſuchen, an den Realſteuern ſelbſt zu ändern. Der Plan der Regierung geht darauf hinaus, den Wohnungsbau auf die Erbauung von Zwei⸗Zimmerwohnungen mit Küche und auf ganz kleine Wohnungen zu beſchränken, um dadurch einen Teil der 800 Millionen, die hier⸗ für Verwendung finden, frei zu machen. Hier wird der entſcheidende Kampf einſetzen. Man wird nicht einwenden können, daß den Wohnungsbedürfniſſen nicht Rechnung getragen wird; im Gegenteil, gerade die Erbauung von Kleinwohnungen kommt dem Be⸗ darf entgegen, und außerdem ſcheint es mir, daß man Drei⸗, Vier⸗ und Fünf⸗Zimmerwohnungen ſchon deswegen nicht mehr bauen darf, weil der Be⸗ darf daran faſt überall gedeckt iſt. Ich will es deut⸗ lich ausſprechen: ich werde darum kämpfen, daß hier 400 Millionen locker gemacht werden. Ich habe die Ueberzeugung, entweder gelingt es, die Wirtſchaft zu beleben oder wir geraten immer tiefer in das Elend der Arbeitsloſigkeit hinein. Man ſieht hier die Schickſalsverbundenheit von Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer. Es handelt ſich darum, klar zu erkennen, daß Reformen der Arbeits⸗ loſenverſicherung notwendig ſind, daß ſtaatliche Ar⸗ beitsbeſchaffung zweckmäßig iſt, daß aber letzten En⸗ des das ungeheure Problem, wie beſchäftigen wir unſer arbeitswilliges Volk, nur von der Seite der Wirtſchaft her bewältigt werden kann. Neue Steuern auszuſchreiben, wie es da und dort vorgeſchlagen wird, halte ich für völlig ausſichtslos.(Beifall.) Viel⸗ leicht könnte man beim Tabak noch einige hundert Millionen herausholen. Ich wende mich aber aus⸗ drücklich dagegen, ein Tabakmonopol zu machen. 5 das Intereſſe des ganzen Die wahnſinnige Behauptung, man könne einfach dadurch helfen, daß man die Reparationszah⸗ lungen einſtellt, verdient keine Erörterung. Wir find ja nicht allein Schuldner aus dem Kriege. Das ſtolze Frankreich und das weltbeherrſchende England haben auch ein gerüttelt Maß von Kriegslaſten an die Amerikaner zu zahlen. Sie können ſie auch nicht durchſtreichen; doch liegt dieſe Frage, ſeit ſie aufge⸗ taucht iſt, auf demſelben Brett. Was wirtſchaftlich nicht möglich iſt, kann man nicht erzwingen und des⸗ wegen geht es nicht nur darum, ob wir zahlen wollen, ſondern auch darum, ob die anderen die Zahlun⸗ gen anzunehmen bereit ſind. Da dieſe letzten Endes nur durch Warenlieferungen erfolgen können, ſo be⸗ deutet das Eintreiben der deutſchen Reparationen ſcharfe Konkurrenz; es bedeutet aber auch Arbeitsloſig⸗ keit bei den anderen. Denn wenn wir ſtatt zu zahlen ohne Gegenleiſtung dieſelben Summen zum Kaufen verwenden könnten, wäre vielleicht der Nutzen auf der Gegenſeite größer, als der Vorteil der heutigen Reparationsempfänge. Schon wird das Problem auch im Auslande vielſach ſo geſehen und von der Ent⸗ wicklung dieſer Betrachtung wird es abhängen, wann und wie die Angelegenheit erneut aufgerollt und be⸗ handelt werden würd. Das Handelsvertragsſyſtem, wie wir es bisher haben, muß aufrecht erhalten bleiben und ich begrüße es beſonders, daß es nach langen und ſchweren Verhandlungen gelungen iſt, mit Fin n⸗ land zu einem neuen Abkommen zu gelangen, ohne daß der beſtehende Vertrag gekündigt werden muß. Das letztere wäre betrüblich geweſen im Hinblick darauf, daß wir in Finnland einen Freund Deutſch⸗ lands ſehen und zum anderen deswegen, weil das Zerreißen des finniſchen Vertrages in ganz Weſt⸗ europa als eine Umſtellung der deutſchen Handels⸗ vertragspolitik angeſehen worden wäre. Im übrigen iſt durch die Kabinettsſitzung am Mittwoch die Außenpolitik der Regierung noch einmal klar⸗ geſtellt und feſtgelegt worden. Das Kabinett Brüning hat keine Luſt, ſich zu irgendwelchen Abenteuern verleiten zu laſſen und ſteht auf dem Boden deſſen, was der Reichskanzler dieſer Tage in Trier ausgeſprochen hat. Ich möchte gerade hier an der Grenze dem Wunſch und der Hoffnung Ausdruck geben, daß nun endlich die Nervoſität hüben und drüben aufhört und daß man endlich begreift, daß, ſelbſt wenn die Regierungen unfähig genug wären, Konflikte heraufzubeſchwören, die Völker dazu keine Neigung haben. Der Sinn des gegenwärtigen Wahlkampfes iſt aber nicht nur in dieſen ſachlichen Auseinander⸗ ſetzungen zu ſehen, der Kampf geht diesmal tiefer; er geht darum, wie weit die bürgerlichen Elemente imſtande ſind, dem heutigen Staat ſtarke und ſtaats⸗ willige Parteien zur Verfügung zu ſtellen, ohne die das parlamentariſche Syſtem nicht beſtehen kann. Während die klaſſenbewußte Arbeiterſchaft in der Soziademokratie, geſtützt auf die Macht der Gewerk⸗ ſchaften, ein gewaltiges politiſches Inſtrument beſitzt und das Zentrum über alle ſozialen Gegenſätze hin⸗ weg durch den konfeſſionellen Kitt zuſammengehalten wird, ſind die Bürgerlichen mit allem, was ſich dazu rechnet, parteipolitiſch troſtlos in Splitter aufgelöſt, ſowohl die, die aus dem konſervativen Gedanken er⸗ wachſen ſind, als auch diejenigen die aus dem fort⸗ ſchrittlich liberalen Gedankengut der vergangenen hundert Jahre herkamen. Es muß allerdings ein. Strich gemacht werden inſofern, als mit den Rezep⸗ In der Verlautbarung der Regierung iſt auch die Frage des Finanzausgleichs angeſchnitten. Dieſer ſetzt allerdings voraus, daß das Steuerver⸗ einheitlichungsgeſetz erledigt wird. Damit aber die Vorarbeiten für die Vereinheitlichung jetzt ſchon ge⸗ macht werden können, iſt der Regierung in 87 des Abſchnitts 2 der Notverordnung die Ermächtigung dazu gegeben. Das Ziel muß ſein, weſentliche Steuerquellen zwiſchen Reich, Ländern und Gemein⸗ den ſo aufzuteilen, daß jedes dieſer Organe künftig die Verantwortung ebenſo ſehr für die Höhe der Ausgaben als auch für die Höhe der Steuern zu tragen hat. Dabei wird das Problem der Ordnung der Gemeinde⸗ finanzen eine beſondere Rolle ſpielen. Auch hierzu iſt der Weg in der Notverordnung aufgezeigt. Sie ſieht vor, daß die Gemeinden genötigt werden, dann eine Bürgerabgabe zu erheben oder die Ge⸗ meindebierſteuer zu erhöhen, wenn die Realſteuern eine gewiſſe Höhe erreichen. Genau ſo wird man beſtimmen können, daß die Gemeinden ihre Gehaltsſtatuten einer Reviſion dann unterziehen, wenn die Realſteuern über einen beſtimmten Satz hinausgehen. Allerdings bedarf es dazu eines verfaſſungsändernden Geſetzes. Ich bin der letzte, der einem geordneten Gemeinweſen in ſeine Finanzgebarung hineinreden will. Ich weiß, daß das nicht möglich iſt, und habe bewußt den um⸗ gekehrten Weg betreten; aber für eine Uebergangs⸗ zeit muß ein Notbehelf da ſein. Sie ſehen, die Re⸗ gierung geht aufs Ganze und der neue Reichstag wird einige Monate Zeit haben, ſich mit dieſen Dingen zu beſchäftigen. Er wird aber nicht die Möglichkeit haben, dieſe großen Probleme unerledigt liegen zu laſſen. Wir haben Luft auf einige Mo⸗ nate, aber auf lange Sicht geſehen, iſt die Lage ſchwierig. Kein Glückszufall wird uns diesmal hel⸗ fen. Die harte Notwendigkeit der Tatſachen wird Parlament und Regierung zwingen, in der Linie zu marſchieren, die ich aufgezeigt habe. Es ſteht nicht das Intereſſe der einen oder anderen Gruppe auf dem Spiele, ſondern Volles ſteht auf dem Spiel ten der Vorkriegsparteien nichts mehr anzufangen iſt, Vielmehr geht es darum, Parteien zu bilden, die den heutigen Staat als die Grundlage ihrer Arbeit und ſeinen vernünftigen Ausbau als den Gegenſtand ihrer Politik betrachten. Die Staatspartei, der ich angehöre, will bewußt den bisherigen Weg verlaſſen. Sie will den Kampf um den Staaten in den Vorder⸗ grund ſtellen, bei aller Sparſamkeit dem Staat das geben, was er braucht, den Kampf der Intereſſenten⸗ gruppen aber zurückdrängen. Je ſchärfer der Kampf der Intereſſen, deſto ſtärker die bürgerliche Zerſplitterung. Sie verwirft deswegen die haßerfüllten Methoden, die eines anſtändigen Bürgers unwürdig ſind, mit denen einzelne Gruppen den Kampf gegeneinander zu führen begonnen haben. Sie will eine Volksge⸗ meinſchaft in dem Sinne, daß ſte ihre Mitglieder dazu erzieht, einzuſehen, daß wir alle unentbehrliche Glie⸗ der einer Wirtſchaft, Träger einer Kultur und Bür⸗ ger eines Staates ſind. Noch iſt es nicht klar, wie die Dinge ſich entwickeln werden. Einen verheißungs⸗ vollen Anfang der Verſtändigung haben wir in Baden gemacht; er wird auch für die Politik unſerer engeren Heimat gute Früchte tragen inſo⸗ fern, als er den Einfluß der von der Volkspartei und uns vertretenen Elemente im badiſchen Staat, der leider völlig verloren gegangen war, wieder ſtärken wird. Wenn von der Wirtſchaftspartei gerade gegen die Staatspartei, zum Teil in unerhörter Weiſe, vor⸗ gegangen wird und gerufen wird, man müſſe das Hindenburg⸗Programm verteidigen, ſo darf ich bet aller Beſcheidenheit darauf aufmerkſam machen, daß dieſes Programm im weſentlichen von mir gemacht iſt. Wozu alſo der Kampf gegen uns? Im übrigen glaube ich mich einig mit den Angehörigen der Volks⸗ partei darin, daß wir alle auf dem Boden des heutigen Staates um deſſen politiſchen, kultu⸗ rellen, wirtſchaftlichen und ſozialen Ausbau zu kämpfen entſchloſſen ſind. Wir ſind imſtande, dieſen Kampf zu führen, weil wir den Glauben an unſer Volk nicht verloren haben und wir wiſſen aus unſerer Geſchichte, daß das deutſche Volk immer ſtark und mächtig war, wenn die Zahl derer, die von dem Gedanken, daß der Staat die Vorausſetzung der wirt⸗ ſchaftlichen und ſozialen Exiſtenz des Einzelnen iſt, er⸗ griffen waren, groß genug war, den Staat zu tragen und zu verteidigen.(Beifall.) f Wir kämpfen letzten Ende nicht in erſter Linie für uns, ſondern für die nächſte Generation, die nach uns kommt, um ihr einen klaren Weg zu ſchaffen.(Lebh. Beifall.) Wenn man das gegenſeitige Bekämpfen ſieht, muß man ſich die Frage vorlegen, iſt das noch das Volk, das die vergangenen fünfzehn ſchltemmen Jahre überwunden hat, das den Krieg in Ehren führte, die Revolution überwunden, die In⸗ flation durchgemacht, einen neuen Staat und neue Wirtſchaft aufbaute? Ich ſage, es iſt katſächlich noch das gleiche Volk, es bedarf nur einer richtigen Füh⸗ rung und des richtigen Geiſtes, um es wieder zu⸗ ſammenzuſchließen.(Lebhafter Beifall.) In dieſem Volk ſtecken noch unendlich viel wertvolle Kräfte. Wir wollen an der Zukunft des deutſchen Volkes nicht verzweifeln. Die faſt 1½ſtündige Rede des Reichsfinanzmini⸗ ſters Dietrich wurde mit begeiſterndem Bei⸗ fall aufgenommen. Stadtrat Ludwig ſprach dem Redner den herzlichen Dank der Verſammlung für die ausgezeichneten, überaus ſachlichen Darlegungen aus. Er teilte noch mit, daß anſtelle des in der Pfalz zurückgehaltenen Miniſters Dr. Scholz der 2 De r ee h die itten. rver⸗ v die n ge⸗ 7 des gung tliche nein⸗ iuftig der n zu einen rf es bin n in weiß, um⸗ angs⸗ Re⸗ hstag dieſen t die ledigt Mo⸗ Lage hel⸗ wird ite zu nicht e auf iel ingen n, die Irbeit ſtand er ich aſſen. rder⸗ t das nten⸗ 0 boden, „ mit ander ksge⸗ dazu Glie⸗ Bür⸗ „wie ungs⸗ ben olitik inſo⸗ t und t, der ärken gegen vor⸗ e das h bet „daß macht rigen zolks⸗ des zultu⸗ 3 u ande, en an t aus ſtark dem wirt⸗ ſt, ex⸗ ragen Linie io n, eg zu eitige legen, fzehn eg in In⸗ neue noch Füh⸗ r zu⸗ ſeſem te. n mint⸗ Bei⸗ dem 3 für ingen Pfalz Freitag, 5. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 409 ſprechen werde. Dieſer führte anſchließend ungefähr folgendes aus: Als in den letzten Wochen der greiſe Reichspräſt⸗ dent von Hindenburg durch die befreiten Rheinlande zog, haben ihm Hunderttauſende entgegengejubelt. Es waren einmal für ein paar Stunden die Hetz⸗ predigten ausgeſchaltet und Jeder ſtand in dem Emp⸗ finden, daß ſich nach zehn Jahren der Beſatzung dort drüben am Rhein und für ganz Deutſchland etwas Großes ereignet hat. Und wenn es Menſchen gibt, die ſich nicht unter dieſen Eindruck ſtellen, wollen wir dieſen ſagen: zu allen Zeiten war das Entehrendſte für ein Volk, fremdem Willen und fremder Willkür untertan zu ſein. Das war mit jenem Gebiet der Fall. Nun iſt die fremde Gewalt weg und das Volk nicht mehr fremder Willkür unter⸗ tan. Das war die große Tat Deutſchlands nach dem Kriege und nach der Revolution und das war die große Tat eines großen Mannes, wir nennen ſtolz ſeinen Namen: Streſemann. Es gibt Gruppen und Parteien, die immer davon ſprechen, daß die heutige Politik, der heutige Staat, das heutige Deutſchland nichts für die nach Begeiſte⸗ rung lechzende Jugend habe. Es war vor Jahrzehn⸗ ten gewiß leichter, an dem Reiche Bismarcks in ſei⸗ nem Glanze ſich zu begeiſtern. Aber gibt es denn für eine Jugend, die vaterländiſch fühlt, einen größeren Gegenſtand der Begeiſterung, als die Tatſache, daß ein Land, das in die Erniedrigung geſtoßen war, ohne Armee und ohne Gewalt den Rhein befreite? Gerade wenn ich die Jugend poſitiv einſtellen will zum Staat, dann muß ich auch die poſi⸗ tiv möglichen Kräfte dazu verwenden, um dieſe Ju⸗ gend heranzubringen. 5 Unſer Staat hat Großes geleiſtet. ſich ſelbſt erhalten. Gewiß, wir haben den Verſailler Vertrag nicht beſeitigt, aber wir haben ihn gemildert. Wir haben einen Weg beſchritten, der zu ſeiner vollen Beſeitigung führt. Wenn Parteien ſagen, man muß in der deutſchen Außenpolitik umkehren, ſo ſind jene Parteien uns die Antwort ſchuldig geblieben, welche Außenpolitik wir machen ſollen. Wollen ſie die Er hat Politik der Gewalt dem Auslande gegenüber 1 Landkagsabg. Burger⸗Ludwigshafen empfehlen? Denn etwas anderes gibt es nicht, wenn man nicht den Weg der Verſtändigung gehen will. Es war zu allen Zeiten ſo: wenn ein Volk ſo tief geſunken wax und verſuchte, wieder mit Gewalt herauszukommen, dann hat es nicht fortgeſetzt von neuen Kriegen geſprochen, ſondern es hat geſchwie⸗ gen und ſich in der Schweigſamkeit auf die kommende Stunde vorbereitet. Wenn dieſes Gewaltmittel das einzige iſt, dann heißt es gerade für dieſe Kreiſe: ſchweigen und han⸗ deln. Und die anderen, die die Verſtändigung ſuchen, ſind der Meinung, daß wir gerade durch dieſe Außen⸗ politik es fertiggebracht haben, von dem Anſehen und der Bedeutung des 60 Millionenvolkes ſehr vieles wieder zurückzuerlangen und daß wir weiter vieles zurückerobern werden von dieſem Anſehen und dieſer Bedeutung, wenn wir das Werk der Vorwärtsentwicklung nicht durch eigene Mutwillig⸗ keit vernichten. Wir müſſen immer daran⸗ denken: wenn es möglich iſt, dieſes Volk zu er⸗ halten und den Staat zu retten, dann nur auf dem bisherigen Weg, nur durch Zuſammenfaſſung der Kräfte, die jetzt das Wort Sammlung durch das deutſche Bürgertum hindurchtragen. Eine Stimme iſt uns geblieben, das iſt die Stimme der Einigkeit Damit haben wir über dem Rhein den fremden Mann beſiegt. Wer ein Volk vorwärts bringen will, darf dieſe einzige Waffe, die es hat, nicht roſtig und ſchartig werden laſſen, ſondern muß ſie zu neuem Glanze führen, ſammeln in einer Parole. Das deutſche Staatsſchiff ſteht in ſeiner Fahrt vor vielen Klippen. Man muß Mut und Kühnheit empfinden, äber auch allergrößte und ernſthafteſte Ueber⸗ legung. Es geht nicht darum, irgend eine Partei oder einen Stand am Leben zu erhalten, unſer Ziel iſt keine Partei, kein Stand, unſer Ziel heißt Deutſch⸗ land!(Starker Beifall). Nachdem der Beifall verklungen war, fiel die Orgel ein und das Deutſchlandlied brauſte durch den Nibelungenſaal. Stadtrat Ludwig ſchloß die Verſammlung mit einer Mahnung, am 14. September ſeine Pflicht zu tun. Henderſon unterhält ſich mit Briand über Paneuropa Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 5. Sept. Gefliſſentlich wurde von maßgebender franzöſi⸗ ſcher Seite verbreitet, daß der kürzliche Beſuch des engliſchen Außenminiſters Henderſon am Quai 'Orſay über einen oberflächlichen Meinungswechſel mit Außenminiſter Briand nicht hinausgegangen ſei. Aus den Kreiſen des franzöſiſchen Außen⸗ miniſteriums ſind nun aber doch Mitteilungen an die Oeffentlichkeit gedrungen, die darauf ſchließen laſſen, daß die beiden Außenminiſter ſich ſehr genau und eingehend mit dem Paneuropa⸗Problem befaßt haben. Henderſon hat ſeinem franzöſiſchen Kollegen nicht die Befürchtungen vorenthalten, die der Plan des europäiſchen Staatenbundes in ſeinem Lande hervorgerufen hat. Henderſon ſoll weiterhin zu verſtehen gegeben haben, daß eine europäiſche Staatenorganiſation ohne England gezwungener⸗ maßen gegen England gerichtet ſein müßte. Bemerkenswerterweiſe wurde von der Umgebung des franzöſiſchen Außenminiſteriums weiter betont, Henderſon hätte ſich beunruhigt über den Geiſteszuſtand gewiſſer Länder gezeigt (gemeint iſt hierbei natürlich vor allem Deutſch⸗ land). Die deutſche Wahlkampagne könne England wieder enger in die Arme der Entente cordiale treiben. * Wir möchten vom deutſchen Standpunkt aus be⸗ zweifeln, daß der Ausgang der Wahlen in Deutſch⸗ land von großer Entſcheidung für die engliſche Frankreich⸗ Politik ſein wird. Aber in Frankreich beſtehen zwei bedeutende Strömungen, von denen eine zu einer engeren Zuſammenarbeit mit Deutſch⸗ land hinſtrebt, während die andere genau das Gegenteil verfolgt, das alte Kriegsbündnis mit Eng⸗ land neu zu feſtigen und den deutſchen Nachbarn ſchonungslos zu bekämpfen. Die franzöſiſchen Eng⸗ landfreunde haben natürlich alles Intereſſe daran, auch in England die Stimmung als möglichſt anti⸗ deutſch hinzuſtellen. Streſemann-Ehrung in Genf Telegraphiſche Meldung Geuf, 4. Sept. Auf dem hier tagenden europäiſchen Nationali⸗ tätenkongreß widmete während der heutigen Aus⸗ ſprache der katalaniſche Delegierte herzliche Worte der Erinnerung dem verſtorbenen deutſchen Außen⸗ miniſter Dr. Streſemann, der allzufrüh ſein Leben für die unvergänglichen Rechte der Minder⸗ heiten geopfert habe. Die Teilnehmer der Verſamm⸗ lung erhoben ſich bei dieſen Worten von ihren Sitzen. Der Redner legte ſodann den Standpunkt der Minderheiten zu dem Europaplan Briands dar, der den Intereſſen der Minderhei⸗ ten nicht gerecht werde. Es beſtehe die Gefahr, daß die Autorität und Kompetenz des Völkerbundes, in dem die nationalen Minderheiten die Garantie ihrer Rechte erblickten, geſchwächt werde. Der Briandſche Plan biete den Minderheiten keine Verbeſſerung ihres Schickſals. Solange das Nationalitätenproblem nicht gelöſt ſei, gebe es keine Befriedung auf dem europäiſchen Kontinent. Ein Vertreter der ungariſchen Min der⸗ heit in Rumänien erklärte, ſo lange die 40 Millionen der Minderheiten ihre nach göttlichem und menſchlichem Recht ihnen zuſtehenden Rechte nicht erhielten, ſei der Briandſche Plan eine Utopie. Als Vorausſetzung einer wirklichen Europa-Union müſſe erſt das Gefühl der Zuſammengehörigkeit der europäiſchen Menſchen geſchaffen werden. Dazu aber würde noch viel Zeit gehören. Jungdo und Volkspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 5. September. Der Kanzler des Jungdeutſchen Ordens und Reichstagskandidat der Deutſchen Staatspartei, Otto Bornemann, der an der Gründung der Partei führend beteiligt war, rollt im demokratiſchen Zei⸗ tungsdienſt noch einmal die Vorgeſchichte der Ver⸗ handlungen mit der Deutſchen V olks partei auf. Nach einer Fühlungnahme mit dem Leiter der Reichsgeſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei ſollte eine Unterredung zwiſchen Scholz und Mahraun in der zweiten Hälfte des Maj ſtattfinden. Am 18. Mai, ſo ſchildert Bornemann die weitere Entwicklung, habe Dr. Scholz in Iſerlohn in einem öffentlichen Vortrag erklärt, der Jungdeutſche Orden ſperre ſich ab, er verweigere jede Verbindung mit Gleichgeſinnten. Auch er, Dr. Scholz, habe Fühlung geſucht, ohne ſie zu finden. Mahraun habe dieſe Scholzſchen Angaben richtig geſtellt. Die Auflöſung des ſächſiſchen Land⸗ tags hätte dann ſo wie ſo jede weitere politiſche Ver⸗ bindung unmöglich gemacht. Auf einen Brief, den Mahraun im Anſchluß an die Iſerlohner Rede an Dr. Scholz ſchrieb, ſei von dieſem nicht reagiert worden. „Bei der Reichstagsauflöſung“ gibt Bornemann weiter an,„hielt ich es für meine Pflicht, wenigſtens den Verſuch zu machen, die Volks⸗ nationale Reichsvereinigung wieder in Verhandlun⸗ gen mit der Volkspartei zu bringen. In einem Schreiben vom 22. Juli betonte ich nach vorheriger Rückſprache mit dem volksparteilichen Abgeordneten Thiel dieſem gegenüber, nochmals die Verhand⸗ lungsbereitſchaft der Volksnationalen Reichsvereini⸗ gung. Ich bat Thiel, dieſes Schreiben Dr. Scholz zur Kenntnis zu bringen. Am gleichen Tage noch teilte mir Herr Thiel telephoniſch mit, Dr. Scholz habe das Schreiben erhalten. Die Volkspartei werde an uns herantreten. Die Tür zu Verhandlungen ſtand alſo wieder offen. Dr. Scholz ließ aber nichts von ſich hören. Er richtete vielmehr ſeinen Ruf nach Sammlung an alle Gruppen, auch an die Demo⸗ kratiſche Partei. Die Volksnationale Reichsvereini⸗ gung ſchaltete er bewußt aus.“ Zum Schluß erklärt Bornemann noch, er ſei per⸗ ſönlich Zeuge verſchiedener Unterredungen zwiſchen Dr. Streſemann und Mahraun, die ſich um den Plan einer zu bildenden Staatspartei drehten, ge⸗ weſen.„Wäre Streſemann noch am Leben, ſo ſtände er mit dem einſichtigen Teil der Deutſchen Volks⸗ partei in der Deutſchen Staatspartei und hätte eben⸗ ſo wie Herr Koch⸗Weſer die Demokratiſche Partei, die Volkspartei der großen Sache zum Opfer ge⸗ bracht.“ * Es iſt anzunehmen, daß die Deutſche Volkspartei ſich nun ihrerſeits zu dieſer Darſtellung äußern wird. Damit wäre die Diskuſſion über die„Schul d⸗ frage“, die man doch eigentlich zu vermeiden über⸗ eingekommen war, acht Tage vor den Wahlen im ſchönſten Zuge. Man wird das im Intereſſe des ge⸗ meinſamen Wahlziels der bürgerlichen Mittelpar⸗ teien nur bedauern können. Sowjeltheater in Verlin? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 5. Sept. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſehen wir einer neuen Welle bolſchewiſtiſcher Kulturpro⸗ paganda entgegen. Eine Korreſpondenz verbreitet nämlich die Aufſehen erregende Nachricht, daß ruſſi⸗ ſche Sowjetkreiſe bemüht ſind, in der Reichshaupt⸗ ſtadt ein eigenes Theater zu gründen. Sie ſuchen durch vorgeſchobene Mittelleute ein für ihre Zwecke geeignetes Theater zu erwerben oder zu pachten, um nach Berlin„ruſſiſche Theaterkunſt“ zu verpflanzen. Was darunter zu verſtehen iſt, läßt ſich unſchwer denken. Die angeblichen künſtleriſchen Tendenzen dienen ſelbſtverſtändlich nur als Vorwand, die wahren Abſichten, die mit einer ſolchen Gründung verfolgt werden, zu verſchleiern. Es handelt ſich darum, die politiſchen Agitations möglich⸗ keiten, die das Theater bietet, auszu⸗ nutzen. Es ſcheint, daß die ſyſtematiſche Hetztätig⸗ keit des Herrn Piscator den Moskauer Macht⸗ habern noch nicht genügt. Nebenbei erhoffen ſie, wie es heißt, auch noch wirtſchaftliche Erträge aus ihrem Unternehmen. Nach Andeutungen von unter⸗ richteter Seite hat offenbar die Handelsvertretung, wenn ſie ſich auch geſchickt im Hintergrund hält, wie⸗ der einmal ihre Hand im Spiel. Die„Germania“, der wir dieſe Einzelheiten ent⸗ nehmen, zweifelt nicht an der Richtigkeit der Mel⸗ dung und bezeichnet mit Recht einen ſolchen Verſuch als„ein dreiſtes politiſches Uebergreifen in die An⸗ gelegenheiten eines anderen Volkes“. Gleichzeitig drückt das Zentrumsblatt die Erwartung aus, daß man ſich endlich in den Kreiſen mit dieſen Dingen beſchäftige, die für den Staat verantwortlich ſind. Man ſollte ja eigentlich annehmen, daß es einer ſolchen Ermahnung gar nicht erſt bedürfe. Indes muß man leider feſtſtellen, daß dem Eindringen des Kulturbolſchewismus bisher ein nennenswerter Widerſtand kaum entgegengeſetzt worden iſt. Branntweinausſchankverbot am 14. September? Telegraphiſche Meldung — Berlin, 5. Sept. Der Reichsminiſter des Innern hat bei ſämtlichen außerpreußiſchen Landesregierungen angeregt, ſich dem Vorgehen des preußiſchen Miniſters des Innern anzugliedern und für den Tag der Reichstagswahl den Ausſchank von Branntwein und den Klein handel mit Trinkbranntwein zu verbieten. Bei der durch den Wahlkampf ſehr erregten leidenſchaftlichen Stimmung in weiten Volkskreiſen erſcheint ein ſolches Verbot beſonders dringend. Das neue Gaſtſtättengeſetz vom 28. April 1930 gibt den oberſten Landesbehörden die Ermächti⸗ gung zu einem ſolchen Verbot. Schwerer Transportunfall bei Baſel — Brug(Aargau), 4. Sept. Von einer Trans⸗ portkolonne, die ſich auf dem Wege von Zürich nach Baſel befand, geriet bei Effingen ein mit ſchwerem Zeltmaterial beladener Laſtwagen mit Anhänger in⸗ folge Verſagens der Bremſen in raſche Fahrt, rannte gegen die Mauer eines Gaſthofes und durchſchlug dieſe. Der Anhänger wurde durch den furchtbaren Anprall in den Laſtwagen hineingeſcho⸗ ben. Der 32jährige, aus Konz bei Trier ſtammende Ehauffeur Felz und ſein Begleiter, ein 31 Jahre alter Hilfsarbeiter aus Zürich, wurden ſofort getötet. Ueberſchwemmung in Judien — Schillong, 4. Sept. Der Brahmaputra iſt in der Gegend von Newgong über die Ufer getreten. Ueber 100 000 Perſonen ſind durch die Ueber⸗ ſchwemmung in Mitleidenſchaft gezogen. Die Häuſer ſtehen ſtellenweiſe vollkommen unter Waſſer. Ge⸗ treidevorräte und Vieh ſind von den Waſſermaſſen fortgeſchwemmt. Straßen und Eiſenbahnſtrecken ſind nicht beſchädigt. Jonderrug der MN! nach Scwelzingen Teilnehmerkarten für 7%.—, die auch für die Veranstaltungen in Schwetzingen Gül⸗ tigkeit haben, sind noch bis Samstag vor- mittag 10 Uhr in der Hauptgeschäftsstelle der NM Zz, R 1, 4/, zu haben. Wie Götz von Verlichingen ſeine Hand verlor Von ihm ſelbſt erzählt Aus der Lebensbeſchreibung, die Götz von Berlichingen über ſein eigenes tatenreiches Daſein hinterlaſſen hat, entnehmen wir die fol⸗ gende Schilderung, die wir anläßlich der mor⸗ gigen Aufführung des„Urgötz“ im Natio⸗ naltheater zum Abdruck bringen. Es iſt zwar keine ganz ſchmerzloſe Lektüre, aber die heroiſche Sachlichkeit, mit der der berühmte Rit⸗ ter ſeine ſchwere Bleſſur hier ſchildert, wird auch den empfindlicheren Leſer ohne jegliche Pein zu feſſeln wiſſen. Schriftl. Meine Verwundung iſt folgendermaßen geſchehen. Ich handelte wie ein junger Geſelle, der auch gern ein Menſch geweſen wäre, und ich meinte, ſo jung ich auch war, man müſſe mich für einen Menſchen und guten Geſellen gelten laſſen. Wie wir nun alſo am Sonntag vor Landshut wieder ſcharmützelten, da richteten die von Nürnberg ihr Geſchütz auf Freund und Feind. Die Feinde hielten geſchützt an einem Graben, und ich hätte gern eine Lanze mit einem von ihnen gebrochen. Während ich ſo halte und einen Vorteil zu er⸗ ſpähen ſuche, richten die Nürnberger ihr Geſchütz auf uns, auf Freund und Feind, wie ſchon geſagt, und einer ſchießt mir den Schwertknopf mit einer Feld⸗ ſchlange entzwei, daß mir die Hälfte davon in den Arm geht und drei Armſchienen mit. Der Schwert⸗ knopf lag in den Armſchienen, daß man ihn nicht ſehen konnte, und es wundert mich noch, daß es mich nicht vom Gaul herabgeriſſen hat. Die Armſchienen blieben ganz, nur die Ecken, die ſich verbogen hatten, ſtanden ein wenig heraus. Der halbe Schwertknopf lag, wie geſagt, in den Armſchie⸗ nen; die andere Hälfte und die Stange am Schwert⸗ griff hatten ſich verbogen, waren aber nicht entzwet, ſo daß ich meine, ſie haben mir zwiſchen Handſchuh und Armrüſtung die Hand abgeriſſen; der Arm war hinten und vorn zerſchmettert. Wie ich das ſo ſehe, daß die Hand nur noch ein wenig an der Haut hängt, und der Spieß dem Gaul unter den Füßen liegt, tue ich, als wäre mir nichts geſchehen, und wende den Gaul ganz gemächlich um. So kam ich trotzdem ungefangen von den Feinden weg zu meinen Leuten, und als ich ein wenig von den Feinden entfernt war, da lief ein alter Lanz⸗ knecht heran, der auch ins Scharmützel wollte. Den ſprach ich an, er ſolle bei mir bleiben; denn er ſähe ja, wie es mit mir ſtünde. Das tat er und blieb bei mir und mußte auch den Arzt holen. Als ich nach Landshut kam, erzählten mir meine ehemaligen Genoſſen, die in dieſem Schar⸗ mützel mir feindlich gegenübergeſtanden hatten, daß von demſelben Schuß, der mich verwundet hätte, auch ein voigtländiſcher Edelmann, Fabian von Walsdorf, getroffen worden und tot geblieben wäre, obwohl der Schuß mich zuvor verwundet hatte. So hatten Freund und Feind miteinander Schaden genommen. Dieſer Getötete war ein ſo feiner, hübſcher Menſch, wie man unter Tauſenden kaum einen zweiten findet. Sie erzählten mir auch, was ich an den beiden Tagen, dem Samstag und Sonntag, alles getan und aus⸗ geführt hatte und nannten mir alle meine Kenn⸗ zeichen, was für einen Hauptharniſch ich getragen und was für ein Pferd ich geritten hatte; ſie wußten ebenſogut wie ich, wie ich mich die zwei Tage hin⸗ durch verhalten hatte. Von dieſer Zeit an, von Sonntag nach Sankt Jakobstag bis um Faſtnacht, habe ich in Landshut ge⸗ legen. Was ich in der Zeit für Schmerzen gelitten habe, kann ſich ein jeder wohl vorſtellen. Meine Bitte zu Gott aber war, wenn ich ſeiner göttlichen Gnade teilhaftig wäre, ſolle er in Gottes Namen mit mir hinfahren, weil ich zu einem Kriegsmann doch ver⸗ dorben wäre. Da fiel mir ein Knecht ein, von dem ich durch mei⸗ nen Vater ſelig und durch alte Knechte gehört hatte, die pfalzgräflich und hohenlohiſch geweſen waren. Dieſer hatte Köchli geheißen und hatte gegen den Herzog Georg von Bayern gekämpft, obwohl er auch nur eine Hand hatte. Damit war er ebenſo tüchtig geweſen im Feld wie ein anderer. Der lag mir im Sinn, daß ich abermals zu Gott betete und dachte, es ſei doch alles umſonſt, wenn ich auch zwölf Hände hätte, und ſeine göttliche Gnade und Hilfe wäre nicht bei mir; wenn ich aber auch nur einen geringen Behelf hätte, etwa durch eine eiſerne Hand oder ſonſt etwas, ſo wollte ich dennoch mit Got⸗ tes Hilfe im Feld noch ebenſo tüchtig ſein, wie irgend⸗ ein anderer gebrechlicher Menſch. Seither bin ich auch mit desſelben Köchli Söhnen geritten, die redliche und berühmte Knechte waren. Und nachdem ich nur ſchier ſechzig Jahre lang mit einer einzigen Fauſt Kriege und Händel geführt habe, kann ich wahrlich nicht anders befinden und ſagen, als daß der allmächtige, ewige und barmher⸗ zige Gott mit großen Gnaden in all' meinen Kriegen, Fehden und Fährlichkeiten wunderbarlich bei mir ge⸗ weſen iſt. Geburtstagsverſe (Nachdruck verboten.] Gdith iſt fünf Jahre alt. Edith muß zu Vaters, Mutters, Großmutters und Tantes Geburtstag ein Verſel lernen und auf⸗ ſagen. Edith iſt bitterböſe darüber. Endlich aber hat ſie auch Geburtstag. Vater, Mutter, Großmutter und Tante trudeln ein. Mit Küſſen. Mit Geſchenken. Mit Glückwünſchen Edith ſteht da und wartet. Immer enttäuſchter wird ihr Geſichtel. „Was haſt du denn, Kind?“ „Ich warte.“ „Worauf?“ „Ja— hat denn keiner von euch ein Verſel für mich gelernt?“ Theater und Muſik O Ein Jeſuitenpater als Dramatiker.— Urauf⸗ führung durch Max Reinhardt. Das im Jahre 1609 von dem Jeſuitenpater Biedermann verfaßte Stück„Zenodoxus, Doktor von Paris“, will Max Reinhardt im nächſten Jahre im Rahmen der Salzburger Feſtſpiele zur Uraufführung bringen. Das Stück behandelt einen in Paris leben⸗ den Wohltäter der Menſchheit, der ſtirbt, begraben wird und dann vor dem Gottesgericht erſcheint, wo er vernimmt, daß nicht alle ſeine Taten aus guten Motiven entſtanden ſind. Der Inhalt iſt ähnlich wie der von„Jedermann“. Hugo von Hofmanns⸗ thal hat das Stück kurz vor ſeinem Tode bearbeitet. Aachener Oper treibt Grenzlaudkultur. Am 5. September findet im Stadttheater Aachen eine Feſtvorſtellung der Internationalen Geſellſchaft für neue Muſik für die Kongreßteilnehmer am Lütticher Muſikfeſt ſtatt, bei der Alban Bergs Oper„Wo z⸗ zeck“ zur Aufführung gelangt. Das Stadttheater Aachen gaſtiert auf Einladung der Stadt Amſterdam und der Wagnervereinigung Anfang Oktober mit derſelben„Wozzeck“⸗Vorſtellung in Amſterdam. Der unmoraliſche Brecht. Bert Brecht und Hanns Eiſler haben Chorwerke vollendet, die zum Teil bereits aufgeführt ſind, die der Muſik⸗ verlag der Univerſal Edition zum Druck erworben hatte. Eine große Wiener Druckerei hat nun den Auftrag erhalten, die Werke zu drucken. Sie hat dieſen Auftrag mit der Begründung abgelehnt, daß der Inhalt der Chorwerke preßgeſetzlich von den öſterreichiſchen Gerichten belangt werden könne. Eine neue Schütz⸗Gefellſchaft iſt gegründet wor⸗ den, indem aus der bisherigen Heinrich⸗Schütz⸗Ge⸗ ſellſchaft die vier Vorſtandsmitglieder, Prof. W. Gurlitt, Prof. H. J. Moſer, Paſtor Dr. Mahrenholz und Verleger K. Vötterle aus⸗ geſchieden ſind. Die neue Geſellſchaft will ihren Aufgabenkreis auch auf die Umgebung Heinrich Schützens erweitern und dem ganzen Frühbarock⸗ Jahrhundert der deutſchen Muſik dienen. 8FFVVCVVCCCCCCCCPPCCCCCCCCCCCPCCPCCPCCCCCCCCCTCT0T0T0T0T0T0TCTCTCT0T0TCTTTTTTT K AA . eee eee 4. Seite Nummer 409 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Freitag, 5. September 1930 Horizont des Winters „Scharren die Mäuſe tief ſich ein, wirds ein harter Winter ſein.“ Die B 5 en 1 den Menſchen 85 ihrer Weisheit. er Winterbau wird verengt. Der Im⸗ ker wählt die Standſtöcke aus und gibt den Tierche 1 ihren Wintervorrat. Man kann keinen ſchönen Herbſt ohne einen harten Winter haben.„Iſt der Herbſt ausn d ſchön, wird im Winter Sturm⸗ wind wehn.“—„Wenn der September noch donnern kann, ſetzen die Bäume viel Blätter an.“—„Ge⸗ witter im Herbſt bringen bald Schnee, aber im näch⸗ ſten Jahr keine Kälte.“„Ziehen die Vögel vor Michael(29.), blickt von fern der Winter ſcheel.“ Der Menſch des Landes hat Zeichen über Zeichen, die an ſeinem Wege liegen. Er ſpricht darüber nicht, aber er lernt aus ihnen. Lange ſchon, ehe der Winter ſeinen Schneeſack ausſchüttelt, ſieht er den grauen Schatten der mächtigen Ladung. Der weiße Streifen am Horizont kommt ihm nicht überraſchend; er rüſtet für den Winter. M. M. „Mannheimer Tag in Schwetzingen und Poſtomntbus Verkehr ee im Schwetzinger Schloß⸗ am kommend Sonntag hat die Reichspoſt Sonn l fa 9 f arten zum Preiſe von 1.— eingeführt. Genügend Wagen ſtehen zur Verfügung. Erfreulich wäre es, wenn der Verſuch mit den billigen Sonntagsrückfahrkarten ſo gut ausfallen würde, daß die Reichspoſt ſich zur Einführung für alle Sonntage entſchließen würde. Der verſtärkte Zum garten Wagenverkehr dauert bis nach Schluß der Ver⸗ anſtaltung in Schwetzir ngen. In Schwetzingen Halte⸗ ſtelle direkt am Schloßeingang. Die Bahnhofsfeuerwehr übt Am Suezkanal gab es geſtern nachmittag ſo gegen 4 Uhr eine nicht geringe Aufregung. Vor dem Hauſe I, 15, 4 erſchien plötzlich die Feuerwehr, drehte ihre Leitern bis zum 4. Stock hoch und drei Mann kletter⸗ ten mit einem Schlauch hinauf. Dazwiſchen tönten Signale. Man konnte annehmen, es wäre da oben ein Zimmerbrand ausgebrochen. Als aber der Schlauch kein Waſſer ſpie und aus dem Fenſter auch kein Rauch abzog, merkte man: das iſt alles nur Uebung. Aber wir als Zuſchauer hatten daran unſere Freude, denn es klappte alles tadellos und jede Uebung war von einer vorbildlichen Präziſion. Auch der Leiter der Freiw. Bahnhofsfeuerwehr ſchien zufrieden zu ſein. Nach kurzer Zeit packte man wie⸗ der ein und zog durch den Suezkanal ab. 15 Frohe Kindheit Des öfteren habe ich ſie nachmittags am„heſſi⸗ ſchen Bahnhof“ gegenüber der Hauptfeuerwache ge⸗ ſehen. Wie ſo viele andere Leute, mußte auch ich ſtels dort ſtehen bleiben, um dieſen munteren Strom jungen Lebens an mir vorbeiziehen zu laſſen. Die„Sandtorfer“ ſind es, die um dieſe Zeit heimkehren. Von morgens 8 Uhr ab ſind ſie dank ſtädtiſcher Für⸗ ſorge draußen in freier Natur. Kaum iſt es 6 Uhr, da hört man ſchon von weitem luſtige Kinderſtim⸗ men. Unmittelbar darauf taucht die lebhafte Schar in der Bahnhofshalle auf. Die einen gehen langſam ihrem Ziele zu, die andern huſchen wie Eichhörnchen ſo flink die Stufen hinab, ſpringen dahin und dort⸗ hin, drehen ſich übermütig ein paarmal um ſich ſelbſt und ſtecken dabei noch eine letzte Ermahnung ein, bis ſie auf den Vater oder die Mutter zueilen. Sy kleine Leute haben alles Mögliche zu erzählen, denn viel haben ſie tagsüber erlebt. Lachend hören die Eltern den Kindern zu, für die weit vor der Stadt ein 5 Paradies geſchaffen Rote Backen und helle Augenfenſterlein bune und Luft. Das Erzieheriſche wird nicht vergeſſen. Gemeinſchaftsſinn zu wecken, verſtehen die Helferinnen gut. Ihnen ein Lob. Man muß ſie beobachten in ihrer Tätigkeit. Frohe Kindheit ſteht man, Plötzlich erwiſcht man ſich dabei, daß man am hellen Tag inmitten ſtarken Straßenverkehrs geträumt hat. Man war für Minuten zurückgekehrt in ſein eigenes Kinderland. Damals— es ſind doch recht viele Jahre her— gab es noch keine Sandtorf. 255 K Der letzte Stein des Anſtoßes zum Bau der Rheinbrücke Mannheim Ludwigshafen beſeitigt? Aus München kommt die Meldung, daß die baye⸗ riſche Regierung Ende Auguſt ebenfalls dem Reich gegenüber die förmliche Zuſtimmung zu dem Vertrag zwiſchen dem Reich, den Ländern Baden und Bayern und der Reichsbahngeſellſchaft ausge⸗ ſprochen hat. Damit wären nunmehr alle Hinderniſſe aus dem Wege geräumt, die dem Beginn des Baues der zweiten Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen entgegenſtanden. „ Zum Uebergang der Hafenanlagen an das Land Baden, Nachdem bereits ſeit einigen Wochen der größte Teil der Gleisanlagen in dem Binnenhafen, dem Neckarhafen und dem Rhein⸗ und Fruchtbahnhof an das Land Baden übergegangen iſt, wurde am 1. September die Hafen werkſtätte mit den elektriſchen Kranen und Schiebebühnen übergeben. Das ſeitherige Perſonal wurde zum Teil mitübernommen. Ueber die Rechtsverhältniſſe und die im Hafengebiet befindlichen bezw. zuſtändi⸗ gen Behörden werden wir gelegentlich weiteres ver⸗ öffentlichen. * Preuß.⸗Süddentſche Klaſſenlotterie(23. Ziehungs⸗ tag der 5. Klaſſe). In der geſtrigen Vormittags⸗ ztlehung wurden folgende Gewinne ausgeloſt: ein Gewinn zu ſe 5000/ auf die Nummern 170 720 und 368 162, ein Gewinn zu je 3000 auf die Nummern 21 523, 121.340 und 232 457; in der Nachmittags⸗ ödtehung: ein Gewinn zu je 5000% auf die Num⸗ mer 348 526 und ein Gewinn zu je 3000 4 auf die Nummern 156 322 und 308 533.(Ohne Gewähr.) worden iſt. bekommen ſie in S or und hinter den fliſſen Joyer, Parkett und erſter Rang des Nationaltheaters im neuen Gewande- Techniſche und hygieniſche Verbeſſerungen Verlegung der Werk ſſtä Den Theaterbeſuchern, die am morgigen Sams⸗ tag zum erſtenmale nach der Ferienpauſe wieder das altehrwürdige Gebäude am Schillerplatz betreten, werden verſchiedene Neuerungen und Verbeſſerungen auffallen, die die Vertreter der Mannheimer und Ludwigshafener Preſſe geſtern nachmittag unter Füh⸗ rung des techniſchen Direktors Walter Unruh und des Verwaltungsdirektors Karl Herrmann in Augenſchein nahmen. Auf das angenehmſte iſt man überraſcht, wenn man das Theater durch den Haupt⸗ eingang betritt. Das Foyer hat ein völlig neues Gewand erhalten An der Architektur iſt nichts geändert worden. Aber der helle Oelfarbenanſtrich, die Stoffbeſpannung der Oberlichtfenſter über den drei Türen und der breite rote Läufer der zum Parkett⸗Umgang führenden Treppe machen darauf aufmerkſam, daß man mit Er⸗ folg bemüht war, de: m Raum einen wohnlicheren Charakter zu geben. Die Uhr über der Tür an der rechten Schmalſeite iſt verſchwunden. Der Erſatz ruft nunmehr auf der andern Seite über der Kaſſe den Theaterbeſuchern zu, daß es höchſte Zeit iſt, ſich ein Billett zu kaufen und zum Platze zu eilen. Der neue Anſtrich erſtreckt ſich auch auf den Umgang des Parketts und erſten Ranges. Die anderen Stockwerke ſollen im nächſten Jahre an die Reihe kommen. Zur völligen Erneuerung haben die von der Stadtverwaltung dem Hochbauamt zur Verfügung geſtellten Mittel nicht gereicht. Die alten unprakti⸗ ſchen Garderobehaken wurden durch neue in Matt⸗Silber erſetzt. Da ſie weiter auseinanderſtehen, werden die bisherigen Unzuträglichkeiten bei der Abnahme der Garderobe vermieden. Die goldene Umrahmung der Spiegel in den Umgängen hat ſich ebenfalls in Silber verwandelt. Die alte Beſchriftung hat neuen einheitlichen Bezeichnungen Platz machen müſſen. Die Umgänge und die Treppen, die auch neue Beleuchtungskörper erhalten haben, ſollen noch durch gerahmte Photographien von Künſtlern und Bühnenbildentwürfe geſchmückt werden. Im zweiten Rang wurde ein Requiſitenraum zu einer Gar⸗ derobe umgebaut. Dadurch hat ſich hier die Zahl der Haken um 160 vermehrt. Erhöhung der Feuerſicherheit Das Beſtreben, die Feuerſicherheit des Hauſes den polizeilichen Anforderungen anzugleichen, ſoweit 28 bei der Bauart des Theaters überhaupt möglich iſt, hat die Verſtärkung der Trennungs wand z wiſchen Bühne und Zuſchauerraum durch feuerfeſte Lignat⸗Platten veranlaßt. Außerdem wur⸗ den die Werkſtätten in das der Stadtverwaltung gehörige Gebäude B 2, 11 gegenüber dem Theater ver⸗ legt. Im Parterre des Hinterhauſes, in dem ſich eine Spenglerei befand, ſind die Schloſſerei und Spenglerei und in einem feuerſicheren Raum die Waffenmeiſter⸗ Werkſtatt, in der die Schüſſe geladen werden, unter⸗ gebracht. Im Parterre des Vorderhauſes fanden Möbelſchreinerei und Tapeziererei in hellen, freund⸗ lichen Räumen Unterkunft. Im zweiten Stock iſt ein Zimmer für den Betriebsrat des d Theaterperſonals hergerichtet. Weiter befinden ſich hier zwei Probe⸗ ätten nach B 2, 11 räume, das Büro des Dramaturgen Dr. Dürr und die Muſik⸗ Bibliothek. Da dieſe Räume aber nur den allernotwendigſten Bedürfniſſen entſprechen, ſind für das Theater noch—4 Räume in der Kurfürſtenſchule reſerviert. Durch die Inanſpruchnahme des Hauſes B 2, 11, in das außerdem Requiſitenmagazine ver⸗ legt wurden, iſt das Bühnenhaus weſentlich entlaſtet worden. Die Bühne hat lichttechniſche? Der Bodenbelag „ maſchinen⸗ und Verbeſſerungen erfahren der Drehbühne wurde erneuert. Zu einigen neuen Scheinwerfern geſellten ſich ver⸗ ſchiedene Bühnenwagen für„Verwandlungszwecke. Für die Podiumsverſenkung wurden automatiſche Verriegelungen eingebaut. Die Orcheſtermit⸗ glieder mußten bisher in Notfällen das Gebäude durch einen ſchmalen Gang verlaſſen. Nunmehr iſt ein beſonderer Ausgang nach der Straße zwiſchen B 2 und 3 geſchaffen worden, der neben dem Eingang zur Proſzeniumstreppe ins Freie mündet. Wir haben uns davon überzeugt, daß dieſe Neuerung eine bedeutende Verbeſſerung des bisherigen Zu⸗ ſtandes bedeutet. Im 3 ühnenhaus macht die Renovierung der Garderobe des weiblichen Chorperſonals einen beſonders guten Eindruck. Man erhält einen Begriff zwiſchen Einſt und Jetzt, wenn man die darunter liegende Chorherren⸗ Garderobe beſichtigt, die einen Teil des früheren Konzertſaales mit Beſchlag belegt hat. Einige Säulen zeugen noch von entſchwundener Pracht. Die Damengarderobe hat moderne Beleuchtungs⸗ körper und ebenſo moderne Waſchgelegenheit er⸗ halten. Der Raum und die Einrichtung nehmen ſich in dem neuen hellen Anſtrich recht freundlich aus. Hoffentlich iſt es im nächſten Jahre möglich, auch für die Chorherren einen ſo anheimelnden Raum zu ſchaffen. Der gegenwärtige Zuſtand entſpricht nicht der Bedeutung des Nationaltheaters. Traurig wird man geſtimmt, wenn man den früheren Konzertſaal durchſchreitet, in dem die Probebühne untergebracht iſt. Die älteren Mannheimer werden ſich noch daran erinnern, wie ausgezeichnet ſich der Saal zu künſt⸗ leriſchen und geſellſchaftlichen Veranſtaltungen eig⸗ nete. Heute iſt er nicht mehr wiederzuerkennen, weil er einer Rumpelkammer gleicht. Es wird nur unter bedeutenden Aufwendungen möglich ſein, den Raum ſeiner früheren Zweckbeſtimmung 5 zuz uführen. Außerdem iſt zu berückſichtigen, daß die Feuerpolizei die Ausgänge beanſtandet. Ein Erfriſchungs⸗ raum für das Theaterperſonal und die lang⸗ entbehrten Brauſebäder für Damen und Herren werden in Laufe der neuen Spielzeit ein⸗ gerichtet. Die Arbeiten wurden in der kurzen Zeit von vier Wochen unter Leitung des Baurats Götzelmann durch Hochbau⸗ und Maſchinenamt ausgeführt. Die Beſichtigung hinterließ den Eindruck, daß mit der Summe, die zur Verfügung ſtand, viel zur räum⸗ lichen Verſchönerung, zur Verbeſſerung des tech⸗ niſchen Apparates und zur Erhöhung der Feuer⸗ ſicherheit getan worden iſt. Sch. Obſt- und Gemüſeprämiierung in der„Agilag“ mp. Ladenburg, 4. Sept. Das aus den Herren Förſter, Altbürgermeiſter von Leutershauſen, K. W. Brucker, Obſtbauinſpektor in Heidelberg, und Ernſt Weyl, Obſtbau⸗Oberinſpektor von der Land⸗ wirtſchaftskammer in Karlsruhe, zuſammengeſetzte Preisrichterkollegium hat bei der Prämiie⸗ rung der Abteilung„Obſt⸗ und Gemüſebau“ auf der gegenwärtigen Ladenburger Ausſtellung folgende Entſcheidungen getroffen; Je einen Ehrenpreis erhielten Baumſchule J. Ratz in Ladenburg, Kreisbaumwart M. Kuhn in Gdingen und die Winzergenoſſenſchaft Schriesheim; vier erſte Preiſe wurden verteilt an Fr. Schäfer in Ladenburg, Bernhard Zeh in Ilvesheim und die Ladenburger Gärtnereien Freund und Vorgeitz. Die Ausſteller H. Lackert und Müller III aus Ladenburg, Wilh. Schweitzer und K. Stein aus Ilvesheim, Jakob Ding aus Edingen und Gärtnerei Schuhmann, Roſenhof, wurden mit je einem zweiten Preis be⸗ dacht. Darüber hinaus brachte das Preisgericht einzel⸗ nen außer Wettbewerb ſtehenden Ausſtellern hohe Anerkennung zum Ausdruck. So wurden die obſt⸗ und aide Erzeugniſſe ſowie das ausgeſtellte Lehrmaterial des Kreis⸗, Lehr⸗ und Ver⸗ ſuchgartens als einzigartig beurteilt. Es ent⸗ zückten gleichermaßen die prächtige Ausbildung der Früchte, die Mannigfaltigkeit der Sammlungen, die vorzügliche Entwicklung der ausgeſtellten Gemüſe und die anſchauliche Darſtellung der wichtigſten Ge⸗ müſeſorten, ſowie die Art und Durchführung der Düngungsverſuche. Auch die Schädlinge und ihre Bekämpfung ſeien klar und überzeugend dargeſtellt. Zuſammenfaſſend ſagt das Preisgericht, daß dieſe hervorragende Schau ein Glanzſtück der Ausſtellungsabteilung „Obſt und Gemüſe“ ſei. In gleicher Weiſe ſprach man ſich auch über Topf⸗ blumen, Beetpflanzungen und über die Bindearbeit aus. Der Ausſtellungsarten im Schulpoi, der als erſte bleibende ziergärtneriſche Anlage Ladenburgs beſtimmt iſt, die Kakteenausſtellung der Gärtnerei Fritz Rein wald, ſowie die Spitzenerzeugniſſe der Ladenburger Baumſchulkulturen fanden ebenfalls das ungeteilte Lob des Preisgerichts. Die Veran⸗ ſtalter können ſtolz auf den Erfolg ſein und dem Leiter, Obſtbau⸗Oberinſpektor Martin, gebührt Dank und Anerkennung für das gelungene Werk. Beſuch der Bäckerinnung Mannheim Der Ausſtellung ſtatteten geſtern die Bäcker⸗ innung Mannheim⸗Land und Mannheim, ſowie die Gewerbevereine Weinheim, Schwet⸗ zingen und Schifferſtadt(Pfalz) ihren Beſuch ab. Nach eingehender Beſichtigung der Ausſtellung hatten dieſe Verbände im Gaſthaus„zum Ochſen“ ein har⸗ moniſches Beiſammenſein. Bei dieſer Gelegenheit ſprach ſich Bäckerobermeiſter Schneide r⸗Mann⸗ heim ſehr anerkennend über die Ausſtellung aus. Sein Hoch galt dem Gewerbeverein Ladenburg. Im Namen des Ladenburger Gewerbevereins ſprach Herr Herdt ſeinen verbindlichſten Dank aus. Der Vorſitzende des Gewerbevereins Weinheim, Wilhelm Brück, hob hervor, daß dieſe Ausſtellung in einer Zeit wie der heutigen von einem ungebrochenen Willen und einem vorbildlichen Gewerbefleiß zeugt. Möge die Ausſtellung unter dem Stern der Hoffnung auf eine baldige beſſere Zukunft im deutſchen Vater⸗ lande ſtehen! Bürgermeiſter Koch dankte für alle die freundlichen Wünſche und leerte ſein Glas auf das Wohl der Gäſte von Ladenburg. * Die Mannheimer Dienſtſtelle des deutſchen Delegierten bei der C. J. N. R. überflüſſig geworden. Nach der Räumung des beſetzten Gebietes und der damit verbundenen Auflöſung der C. J. N. R.(Inter⸗ nationale Rheinſchiffahrtskommiſſion) haben auch die Dienſtſtellen des deutſchen Delegierten bei dieſer Kommiſſton in Mainz und Mannheim ihre Tätigkeit eingeſtellt. Die Dienſtſtellen ſind aufgelöſt worden. Ein Teil ihrer Aufgaben, die mit der C. J. N. R. nichts zu tun hatte, nämlich die Beobachtung des Verkehrs auf dem Rhein und die Berichterſtattung darüber an das Reichsverkehrsminiſterium vor allem in Form aus⸗ führlicher Statiſttken, ſind für die deutſchen 1 uferſtaaten von der V Noblenz übernommen worden. * Das Jubiläum 25jähriger Tätigkeit bei der Firma M. Reutlinger u. Co. begeht heute die Buch⸗ halterin Frl. Emma Für ſt. — Nachrichten aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Verſetzt wurden die Staatsanwälte Friedrich Stellberger in Offenburg nach Waldshut und Anton Henneka in Waldshut nach Off enburg. In den Ruheſtand verſetzt: Verwaltungs⸗ oberinſpektor Friedrich Ackermann beim Bezirksamt Buchen. Ehrung der Altveterauen * Wiesloch, 2. Sept. Anläßlich des 60. Jahres⸗ tages der Schlacht bei Sedan am 2. September 1870, veranſtaltete der Bezirksgauverband Kurpfalz des Bad. Kriegerbundes am Sonntag nachmittag eine Ehrung der noch lebenden Teilnehmer des Krieges von 1870/71. 33 Veteranen, von denen der jüngſte faſt 80 Jahre, der älteſte 88 Jahre alt war, wurde dieſe Ehrung zuteil. Unter den Klängen der Stadt⸗ kapelle zogen gegen 3 Uhr die Fahnenabordnungen der Gauvereine und die Altveteranen in den feſt⸗ lich geſchmückten Saal des„Grünen Baum“ ein, wo ein Feſteſſen ſtattfand. Nach Liedervorträgen ergriff der Gauvorſitzende Major d. L. a. D. Burck⸗ hardt das Wort zur Begrüßungsanſprache. Der Gau Wiesloch freue ſich, die Ehrung von Altvete⸗ ranen vornehmen zu können. Im Geiſte der Alten wolle man die deutſche Jugend zum Pflichtbewußt⸗ ſein erziehen. Er begrüßte als Vertreter der Stadt Bürgermeiſter Dr. Gröppler, als Vertreter der alten Wehrmacht Oberſt Schmitt⸗ Heidelberg, Ex⸗ zellenz Dr. von Reichenau ⸗Rotenberg und als Vertreter der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Oberrech⸗ nungsrat Schweickert. Auch den zahlreich ver⸗ tretenen Vereinen galt ſein Gruß, beſonders aber dem würdtigſten Altveteran, dem Reichspräſidenten von Hindenburg, dem die Verſammlung ein Hoch aus brachte. Die kernige Anſprache des Gauvorſitzen⸗ den klang im Deutſchlandlied aus, das die Ver⸗ ſammlung ſtehend ſang. Bürgermeiſter Dr. Gröpp⸗ ler hieß die Veteranen und die Vertreter der Gau⸗ vereine im Namen der Stadt herzlich willkommen. Die Pflege edler Kameradſchaft und die Aufgabe der Militärvereine, einigend im deutſchen Volk zu wirken, betonten auch Oberſt Sch mitt und Exzel⸗ lenz Dr. von Reichenau in ihren herzlich ge⸗ haltenen Begrüßungsanſprachen. Eine ſinnige Eh⸗ rung wurde den Altveteranen zuteil, als ſie zum „Löhnungsappell“ antraten, und ein blankes Drei⸗ markſtück, einen Befreiungstaler vom Gau Wies⸗ loch als Geſchenk empfingen. Turneriſche Darbietungen und Geſangsvorträge beſchloſſen den Feſttag. Hallenweihe und Turnfeſt in Meckesheim * Meckesheim, 3. September. Das Gauturnfeſt des Neckar⸗Elſenzturngaues, verbunden mit der Hallenweihe des TV. Meckesheim, war ein ſchönes Volksfeſt. Der Auftakt bildete das Feſtbankett und ein Fackelzug am Samstag abend, wo nach einer Begrüßungsanſprache des Verei nsvorſtandes die turneriſchen Vorführungen der Schüler, der Tur⸗ nerinnen und Turner unter Leitung von Turnwart J. Heß und J. Theobald den Höhepunkt bil⸗ deten. Beſonderen Beifall ernteten die Vertreter der Gauriege. Der Sonntag brachte aus allen Rich⸗ tungen die Turnerinnen und Turner zuſammen. Nach gemeinſamem Kirchgang begannen unter Lei⸗ tung von Gaufrauenturnwart Söll ⸗ Sinsheim die Wettkämpfe, die ſich Dank ſorgfältiger Vor⸗ bereitungsarbeiten gut abwickelten. Die Leiſtungen in den einzelnen Konkurrenzen zeigen eine gute tech⸗ niſche Durchbildung und Fertigkeit. Man darf auf die Jugendkämpfer für die Zukunft gute Hoff⸗ nungen haben. Nach einem Feſtzug, an dem ſich auch die Ortsvereine beteiligten, begannen auf der Feſtwieſe die gemeinſamen Vorführungen der Tur⸗ nerinnen und Turner. Anf ſprachen des Vorſitzenden und des Bürgermeiſters Kirſch und ein Prolog der Turnerinnen Götzmann und Doll gaben dem Weihe⸗ akt einen würdigen Inhalt. Impoſant war das Bild der Schülerinnen bei ihren Freiübungen und Tänzen. Den Schluß bildeten die Staffelläufe, der Werbelauf„Rund um Meckesheim“ und die Sieger⸗ ehrung am Abend. Liebestragödie * Karlsruhe, 5. Sept. Am Donnerstag nachmit⸗ tag hat ſich in der Wohnung der Eltern der Braut in dem Vorort Küppurr ein jugendliches Liebespaar erſchoſſen. Es handelt ſich um einen 26 Jahre alten Drogiſten aus Karlsruhe und eine 21jährige Haustochter aus Rüppurr. Beide unterhielten ſeit etwa einem halben Jahr ein Liebes verhältnis und ſcheinen die Tat nach gemeinſamem Entſchluß ausgeführt zu haben. Ver⸗ mutlich hat der junge Mann aus bisher noch nicht aufgeklärtem Grunde zuerſt ſeine Braut und dann ſich ſelbſt erſchoſſen. „Vom Bodenſee zum Main“ * Freiburg i. Br., 3. Sept. Der Landesverein Badiſche Heimat bringt im Herbſt ds. Is. in der Schriftenreihe„vom Bodenſee zum Main“, die Her⸗ mann Eris Buſſe herausgibt, drei neue Heimat⸗ blätter, die in ganz Baden beſonderem Intereſſe begegnen werden und zwar: 1. Geſchichte der Litera⸗ tur in Baden, I. Teil„Vom Kloſter bis zur Klaſſik“ von Prof. Dr. W. E. Oeftering; 2.„Das Tauber⸗ land“ von Univ.⸗Prof. Dr. E. Metz;.„Das Karls⸗ ruher Schloß“ von Dr. Arthur Valdengire. Alle drei Heimatblätter ſind überaus ſtark zum Teil mit un⸗ veröffentlichten Bildern geſchmückt. * G Schwetzingen, 4. September. In dem großen Feſtzuge am Sonntag in Ladenburg war auch Schwetzingen mit einem Feſt wagen„ auf dem der Spargelbau dargeſtellt war. Die Land⸗ bundgruppe Schwetzingen, die dieſen Wagen geſtellt hatte, erhielt für die ſchöne und ſinnreiche Ausſtat⸗ tung einen erſten Preis(Ehrenpreis) zuerkannt, 2 0 0 A 15 — 1 II II Ann f AHR n — 15 Soncef-Beiſage der Neuen Hannheſmer Zeitung zum 7. September 1930 Zum Fest Von Hermann Stallberg⸗Schwetzingen Würde man— eine intereſſante Aufgabe!— die deutſchen Städte einmal darnach klaſſtifizieren, wie leicht oder ſchwer es iſt, für ſie erfolgreich Fremdenverkehrspropaganda zu treiben, dann wäre unter jenen Städten, die es leicht haben, Fremde an⸗ zulocken, beſtimmt Schwetzingen zu finden, die Stadt mit dem ſchönſten Schloßpark Deutſchlands und dem weltberühmten Schwetzinger Spargel. Schwetzingen kannte Fremdenverkehr— freilich nur in dem zeitentſprechenden beſcheideneren Aus⸗ maß— ſchon vor faſt 150 Jahren. Damals, in den Jahren 17801800, genoß der Schwetzinger Garten ſchon den Ruf, eine Sehenswürdigkeit zu ſein, an der kein Reiſender jener Zeit vorüberzog. Ein noch heute erhaltenes Fremdenbuch, in das ſich die Beſucher des kurfürſtlichen Badehauſes ein⸗ ſchreiben durften, mit mehreren hundert Namen von Beſuchern aus allen Teilen Europas, und Berichte zeitgenöſiſcher Schriftſteller legen vom damaligen Fremdenverkehr in Schwetzingen Zeugnis ab. Eine neue Aera des Fremdenverkehrs begann für Schwetzingen mit dem Jahr 1924. In dieſem Jahre ſetzte der Badiſche Staat, ſich ſeiner Pflichten der Pflege bedeutſamer Kulturdenkmäler bewußt, eine eigene Schloßgartenverwa L tung ein, die es in den folgenden Jahren verſtand, den Garten in einen wohlgepflegten, dem Ideal ſehr nahekommenden Zuſtand zu verſetzen, in dem er ſich nie vorher befunden hatte. Dieſe außerordentliche Leiſtung, unvergängliches Verdienſt des jüngſt aus Schwetzingen abberufenen Forſtrates Gillar⸗ don, hatte zuſammen mit der 1928 vollendeten, unter Leitung von Miniſterialrat Prof. Fritz Härſch aus⸗ geführten Renovation des Schwetzinger Schloſſes im richtigen Augenblick eine weitere große Tat zur Folge: Die Aufnahme einer groß⸗ zügigen, von Staat, Stadt und Bürgerſchaft gemein⸗ ſam betriebenen Fremden werbung nach mo⸗ dernen Grundſätzen. Die Umſtellung Schwetzingens zum Fremdenort machte auch äußerlich raſche Fortſchritte. Die Gaſtſtättenbeſitzer verſtanden es im allgemeinen gut, die Konjunktur zu nützen, ihre Lokale durch An⸗ und Umbauten zu vergrößern, die Zahl der Hotelzimmer zu vermehren und auch ſonſt ihren Betrieb höheren Auſprüchen an⸗ zugleichen. Nachdem auf dieſe Weiſe in letzter Zeit etwa 30 Hotelzimmer neu eingerichtet worden ſind und eine Anzahl Gaſtbetriebe große, modern ausge⸗ ſtattete Geſellſchaftsräume neu geſchaffen haben, bietet Schwetzingen heute vom einfachen, ſauberen Quartier für Wanderer angefangen bis zum Hotel⸗ appartement mit fließendem Waſſer, Zentralheizung und allem ſonſtigen Komfort für verwöhnteſte An⸗ ſprüche alles, was der Reiſende an einem Fremden⸗ platz von Ruf zu finden gewöhnt iſt. Hand in Hand mit dieſem Aufſchwung des Gaſt⸗ gewerbes geht eine ſchon erfreulich weit fortge⸗ ſchrittene Verſchönerung des Stadtbildes, als deren weſentlichſte Merkmale hier nur der Um⸗ bau der alten Marſtallkaſerne zu einem Kaufhaus mit modernen Ladengeſchäften, die Aſphaltierung faſt aller Straßen der Innenſtadt, der Ausbau verſchie⸗ dener öffentlicher Inſtitute, Anlage eines Siedlungs⸗ viertel, Auffriſchung zahlreicher Privathäuſer ge⸗ nannt ſeien. Alles das hat zur Beſchleunigung der „elt mußte den Hub abnemen und schimel gend durch die wundersamen Gefilde afideln, denn ich fulilte di“ Golilibit mir nalie, SCHILLER Umſtellung Schwetzingens von einem hauptſächlich Induſtrie und Handel treibenden Landſtädtchen zur modernen lebhaften Fremdenſtadt beigetragen, als die es ſich heute dem Beſucher präſentiert. So darf Schwetzingen als ein Schulbeiſpiel dafür gelten, wie eine Stadt, deren Induſtrie und Handel im Rückgang begriffen ſind und darnieder⸗ liegen, durch raſche, zielbewußt durchgeführte Maß⸗ nahmen zur Förderung des Fremdenverkehrs in der Lage iſt. der Verarmung vorzubeugen und ſchwierige Uebergangsjahre zu überwinden. Es mögen ſpäter wieder einmal Zeiten kommen, in denen eine andere Erwerbsquelle das Wirtſchaftsleben der Stadt be⸗ herrſcht. Bis dahin hat Schwetzingen in ſeinem Fremdenverkehr einen hochwillkommenen. vollwerti⸗ gen Erſatz, der— wie die ſtändige Zunahme des Einlagenſtandes der Städt. Sparkaſſe deutlich er⸗ kennen läßt— in der gegenwärtigen Zeit der ſchlimmſten Wirtſchaftsnot den Wo hlſt and der Stadt nicht nur erhalten, ſondern ſogar noch bedeu⸗ tend vermehren konnte. heimer Bezirk Heimat ist. Der Mannheimer Tag befestigen. Schwester die Hand: Willkommen in Schwetzingen? Aus der Reihe der Feste, die Schwetzingen in den letzten Jahren für seine Freunde und Gäste veranstaltete, ragt dieser Mannheimer Tag als besonderes Ereignis hervor. Sein Anlaß ist nicht kleinstädtische Großmannsucht. Schwetzingen bietet diesen Tag der Stadt Mannheim und ihren Bewohnern in jener echten nachbarlichen Gesinnung, die aus jahrhundertelanger geschichtlicher Verbundenheit entstanden ist, die vertieft wird durch die Gleichartigkeit der kulturellen und landsmannschaftlichen Interessen, zu denen in jüngster Zeit noch die engen wirtschaftlichen Beziehungen unserer Epoche gekommen sind. Das Fest wird getragen von nachbarlichem Gemeinschaft sw 111e n, der aus der Charaktergleichheit der badischen Pfälzer entspringt, denen der Mann- ist keine Veranstaltung kommunaler Diplomatie, Schwetzingen faßt diesen Tag auf als ein Heimatfest, das geeignet ist, die Städtebekanntschaft zu vertiefen und die guten nachbarlichen Beziehungen zu Während die Großstadt durch die vielseitigen Darbietungen ihres aktiven kulturellen Lebens, durch die Mannigfaltigkeit ihrer Vergnügungen und durch die Ueberlegenheit der wirtschaftlichen Macht die Bewohner der kleineren Nachbarorte ohnedies anzieht, ist die Kleinstadt Schwetzingen angewiesen, für ihre Schönheiten und für die Annehmlichkeiten ihrer Lebensart stärker zu Werben. Nun kommt zu uns, liebe Hannheimer, kommt am Sonntag zum Mannheimer Tag nach Schwetzingen! Mit gleicher Energie haben sich Schwelzingen und Mannheim; die Verkehrs- vereine beider Städte, die Stadtverwaltungen und zahlreiche Vereine und Künstler in den Dienst der schönen Sache gestellt. Schwetzingen hat die große Ehre, die gastgebende Stadt zu sein. Es ist alles trefflich vorbereitet worden und ein reich- haltiges, von echtem pfälzischen Frohsinn getragenes Programm Wird allen Besuchern einen schönen Sonntag bereiten. Schwetzingen hofft auf einen stattlichen Einzug der Bewohner der Nachbarstadt Mannheim. Die Stadt erwartet tausende Mannheimer Gäste und ist gerüstet zum Empfang. Ein herzlicher Empfang ist allen Gästen sicher. Freudig wird Schwetzingen die„Mannemer“ begrüßen, Wie man alte gute Bekannte und Freunde begrüßt. Die kleine Stadt, an Ehren und Schönheit reich, gibt der großen und schönen Die Stadt schwetzingen und ihre Bewohner grüßen die Mannheimer Gäste! Zwei huurplãlzische Nachhbasstädte Von Bürgermeiſter Dr. jur. Trautmann in Schwetzingen Die Veränſtaltungen des Jahres 1930 in Schwet⸗ zingen ſoll ein Tag abſchließen- der dem Sichtbe⸗ wußtwerden der engen Na chbarſchaft zwi⸗ ſchen Schwetzingen und Mannheim gewid⸗ met iſt. Der Beweggrund zu dieſem Tag iſt nicht Hebung des Fremdenverkehrs, ſondern Belebung der Freundſchafts beziehungen zu der großen Schweſterſtadt. Nicht Anlaß zu unzeitge⸗ mäßen Feiern ſoll gegeben werden, ſondern eine Gelegenheit, bei der in ernſter Zeit der Nachbar den Nachbarn beſucht. Eine Gefahr könnte dieſer „Tag der Nachbarn“ in ſich bergen— als herzliche Aufmerkſamkeit der Schwetzinger an die Mannheimer dargeboten, will der Tag angenommen ſein— wenn er nicht enttäu⸗ ſchen ſoll. Ich befürchte nichts, denn Nachbarn aus kurpfälzer Art verſagen ſich nicht zur gemeinſchaft⸗ lichen Bekundung ihzer Verbundenheit. Gerade in den von Auseinanderſetzungen und Auseinander⸗ gehen beherrſchten Zeitläufen, ſo will es mir ſcheinen, rechtfertigt ſich ein Tag der im Zeichen der Freund⸗ ſchaft zweier Gemeinweſen und ihrer Bevölkerungen ſteht. Herzlich iſt der Gruß der Schwetzinger an Rat und Einwohnerſchaft der Schweſterſtadt Mann⸗ heim zum gemeinſamen Tag und aufrichtig unſere Freude, beide bei uns Willkommen zu heißen. „Schwetzingen⸗Mannheim“, ergeben ſich bei der gleichzeitigen Nennung dieſex beiden Gemeinweſen nicht Probleme und Perſpektiven, die hier wie dort von einer kommunalpolitiſchen, wirt⸗ ſchaftlichen und kulturellen Beachtlichkeit ſind, die ſich mit der territorialen Annäherung beider Städte immer mehr zur grundſätzlichen Bedeutſamkeit für ihre Orientierung ſteigert? Zu kurz iſt die Zeit, in der ich Gelegenheit habe, mich damit zu befaſſen. Wenn ich mich trotzdem dazu äußere, ſo geſchieht dies, um der an mich ergangenen Bitte nachzukom⸗ men und mit dem Vorbehalt, daß ſich Ergänzungen und Berichtigungen ſpäterhin als notwendig erweiſen können. Für die Löſung aller Probleme und die Auswer⸗ tung aller Perſpektiven, die ſich aus dem Benach⸗ bartſein Schwetzingen zu Maunheim und auch zu Heidelberg ergeben, iſt die Selbſtändigkeit Schwet⸗ zingens als Gemeinweſen nicht etwa eine Ange⸗ legenheit eines lokalen Preſtiges, ſondern eine ge⸗ ſchichtlich, kulturell, wirtſchaftlich, geographiſch und kommunalpolitiſch begründete Unerläßlichkeit und daher für eine künftige Gliederung des Raumes Nordbaden⸗Weſt eine condicio sine qua non. Mehr noch als heute wird in der ferneren Zukunft, die die Verantwortlichen vorzubereiten haben, die Be⸗ ſiedelung obigen Raumes ſich nach ſeinen Haupt⸗ orten, darunter Schwetzingen und Mannheim, in natürlicher Weiſe orientieren. Deshalb wird eine entſprechende Gliederung dieſes Gebietes die Grundtendenz ſeiner Entwicklung ſein müſſen, wenn die Entwicklung organiſch erfolgen ſoll und man darauf verzichten will, dem ideal und real Ge⸗ gebenen Zwang anzutun. Wie konnte dies nur über⸗ ſehen werden und 1924 durch Aufhebung des Bezirks Schwetzingen und ſeiner Bezirksbehörde eine bieſer Grundtendenz widerſprechende Abgrenzung der ſtaat⸗ lichen Verwaltungsbezirke erfolgen? Wann die ſich aus obiger Grundgliederung ergebende Gemein⸗ ſchaftlichkeit der Gemarkungsgrenzen zwiſchen den Hauptorten erreicht iſt, und welche Grenzziehung ſich ergeben wird, wiſſen wir nicht; ſoviel aber wiſſen wir, daß die endgültige Löſung der kulturellen, wirtſchaftlichen und kommunalpolitiſchen Probleme und die beſtmöglichſte Auswertung aller Perſpektiven dieſe Gemeinſchaftlichkeit der Gemarkungsgrenzen bedingen. Gewiß kann ſich der Kreislauf manchen Jahrzehntes noch ſchließen bis zur feſten Geſtaltung abgerundeter kommunaler Verwaltungseinheiten; aus Not und Zweckmäßigkeit aber kann ſich ein Zwang zur Vereinfachung ergeben, der in Verbin⸗ dung mit dem Hineinwachſen der kleinen Verwal⸗ tungseinheiten in die nahe gelegenen großen durch „ Beſiedelung und Verkehrsverbindung, den Gliede⸗ rungsprozeß beſchleunigt. Weiterhin wird die ernſt⸗ liche Diskutierung der Zuſammenlegung von Län⸗ dern zu größeren Staatseinheiten zum mindeſten pſychologiſch ſich als ein Förderungsmoment für Zuſammenfaſſung zu größeren kommunalen Ein⸗ heiten auswirken. Schwetzingen und Mannheim leben bereits in un⸗ mittelbarer Gemarkungsnachbarſchaft. Es iſt eine ruhige Nachbarſchaft, die die beiden verbindet und doch ſollte ſie lebendig und herzlich werden oder beſſer, es wieder werden, denn einſt zur kurfürſt⸗ lichen Zeit war ſie es. Jener Zeit war allerdings das peitſchende Wort„Tempo“ noch fern, aber Schwetzingen und Mannheim, wenn auch die gleiche Strecke wie heute zwiſchen ihnen lag, waren einander nah. In der geſchäftigen Gegenwart und in einer noch geſchäftigeren Zukunft trennen Entfernungen und droſſeln den Ausbau der Beziehungen, ſolange es nicht gelingt, dieſe Wirkung der Entfernungen durch Einſetzung von Verkehrsmöglichkeiten zu beheben. Zwiſchen Schwetzingen und Mannheim ſind die Möglichkeiten neuzeitlicher Verkehrsverbin⸗ dungen nicht erſchöpft. Mag auch dieſer Zuſtand als Erſchwerung der Abwanderung der lokalen Käufer⸗ ſchaft Gutes haben, ſo bleibt er trotzdem ein Mangel, Vermehrung, Verbeſſerung und Verbilligung der vorhandenen Verkehrsmöglichkeiten nützen nicht nur den vielen, die für den Weg zur Arbeitsſtätte darauf angewieſen ſind, ſondern ergän⸗ zen die lokalen Abſatzmöglichkeiten durch Erſchließung der großſtädtiſchen Märkte für manche Produkte der heimiſchen Wirtſchaft. Werden Schwetzingen und Mannheim verkehrstechniſch einander näher gerückt, ſo iſt dem Verlangen der gehetzten Großſtädter nach Erholung und vor allem auch nach Anſtede⸗ lung im ruhigeren Schwetzingen erfreulicher Vor⸗ ſchub geleiſtet. Siedeln heißt Bauen und Bauen ſchafft Werte, auch Steuerwerte. Es kann nicht ver⸗ kannt werden, daß die ungenügende Löſung der Ver⸗ kehrsfrage die Mannheimer in Schwetzingen und ſeinem Erholungspark nicht recht heimiſch werden läßt und dem Schwetzinger die Teilnahme an den kulturellen und wiſſenſchaftlichen Einrichtungen und Gelegenheiten, nicht zuletzt am gepflegten Kunſt⸗ leben der Großſtadt zu beiderſeitigem Nach⸗ teil erſchwert. Der Schloßgarten in Schwetzingen dem berufene Beurteiler das Prädikat„Deutſchlands ſchönſter Schloßgarten“ zuerkannt haben, iſt von Rechts wegen Eigentum des badiſchen Staates und von dieſem wohlgepflegt; ſeine Achſen aber führen breit und klar durch das Herz Schwetzingens mitten hinein nach Mannheim und Heidelberg. Dies iſt kein Zufall, ſondern eine ſymboliſche Bekundung der Abſicht ſeines Schöpfers Karl Theodor, die er 1761 in einem Schreiben an ſeinen Miniſter Hom⸗ peſch wie ſolgt niederlegt: a „Schwetzingen ſoll in ſornen Zeiten den Bür⸗ gern meiner Städte Mannheim und Heidel⸗ berg ein Luſtgarten ſein.“ Wer möchte nicht wünſchen und erwarten, daß die be⸗ dachten Bürgerſchaften dieſem Wollen und Wunſche Karl Theodors begeiſtert zuſtimmen! In die Einwirkungsſphäre Mannheims als In⸗ duſtrieſtadt einbezogen iſt der Schwetzinger Arbeits⸗ markt weſentlich von dort beeinflußt. Arbeitsnot in Mannheim iſt vielfach Arbeitsnot der unſrigen- geht dort die Zahl der Betroffenen in die Tauſende, „Den Salnuetzinges Hare ist ein Mdrehen- gaflen, ein vertrdumleés, glilcleseliges Elland, das glemund je vergessen fann, der eimal helm Schlagen dier ien fdufigen Nacſitigallen In fim gelfdumt. A GOULD HURN HAN ſo hier in die Hunderte; das Verhältnis der Er⸗ werbsloſigkeit zur Einwohnerzahl iſt in beiden Städten das gleiche(3. Zt. 4,24). Die Folgen aus der Näherrückung der Reichsgrenze, der Verluſt großer Abſatzgebiete, Auswirkungen der allgemeinen Wirtſchaftskriſe laſſen uns nicht nur um den unſerer Nachbarſtadt ſo herzlich gegönnten Ruhm, die füh⸗ rende Induſtrie⸗ und Handelsſtadt Süddeutſchlands zu ſein, bangen, ſondern befürchten, daß der Alpdruck der Verdienſtnot daraus bei uns noch unerträglicher wird. Aus enger ckſalsverbundenheit heraus wünſchen wir dem großen Nachbarn, daß es wieder aufwärts geht im Mannheimer Wirt⸗ ſchaftgebiet und wir erwarten mit ihm, daß ein Weſtprogramm des Reiches ausgleicht, was Grenzuot im Weſten verurſacht. ö Gemeinſame Geſchichte, artgleich in Weſen und Sprache und ſchickſalsverbunden geſtern, heute und morgen, iſt das nicht Rechtfertigung genug, die Nach⸗ barſchaft zu pflegen und einen Tag im Jahr zu haben unter dem Motto„Schwetzingen⸗Mann⸗ heim“ 21 re eee ue beds. 3 1 ö 1 7 6. Seite/ Nummer 409 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 5. September 1930 Schſoggarten zur Bijedermejerzeit „Durch die fruchtbaren ſogen. Heidelberger Gär⸗ ten in Mannheim führt die Landſtraße hart an dem Dorfe Neckarau vorbei. Hat man das ehe⸗ malige Relais haus, den Stengel⸗ und Kiſſelhof, zurückgelegt, dann ſchließt ein Forlen⸗ wald, durch den man zur Linken nach dem Gren z⸗ hof gelangt, die Straße von beiden Seiten ein. Von dem Relaishaus bis beinahe nach Schwet⸗ zingen iſt ſie mit hohen Pappeln beſetzt. Sanfte Winde ſpielen in den Wöpfeln der hoch⸗ aufſtrebenden Bäume des Luſtparks, der ſich male⸗ riſch an den Ort anreiht. Mit jeder Minute ſteigt die Unruhe, die einem gewöhnlich befällt, wenn man einem Gegenſtande näher rückt, der bisher nur in Anſerer ſchöpferiſchen Phantaſie lebte und in aller⸗ lei lieblichen Geſtalten vor dem Geiſt ſchwebte. Jetzt hat man die ſogenannte Sternallee erreicht, durch die man im Fluge eine perſpektiviſche Anſicht des Gartens erhaſcht und das lang erſehnte Schwetzingen nimmt uns gaſtlich auf. An keinem andern Tag im Jahre iſt dieſer Luſt⸗ ort ſo ſtark beſucht als am Pfingſt montag. Beim Schloſſe iſt der Zuſammenlauf am ſtärkſten. Alles ſtrömt da bunt und geputzt aus und nach dem Garten. Man muß geſtehen, das Menſchen⸗ gewühl, das Gemiſch von Bauern, Bürgern, Geiſt⸗ lichen, Offiziers, Damen, Dorfſchönen, Studenten und Adel iſt neu, ungewohnt und anziehend. Was aber das Vergnügen an dieſem Tage erhöhet, iſt, daß man den ſteifen Reſidenzton verbannt und ſich recht nach Behagen der Freude des Augenblicks hin⸗ gibt. Intereſſant iſt das fröhliche Gewimmel im Garten. Hier hat ſich eine muntere Geſellſchaft im Grünen bei dem einfachen ländlichen Mahle niedergelaſſen; da hat unter ſchattigen Gebüſchen eine andere Platz genommen, um von dem Spaziergang ein wenig zu ruhen. Dort erſchallt die Stimme der Freude, hier wird geneckt, dort gelacht. Alle Bögengänge und Alleen ſind mit Luſtwandelnden erfüllt, Unbefangen⸗ heit würzt den Genuß, niemand ſtört das Vergnügen, jeder Scherz, frohes Spiel, alles iſt erlaubt. Länd⸗ liche Freiheit herrſcht in dem freuderfüllten Luſtpark, und nur mutwillige Beſchädigungen werden, wie bil⸗ lig, unterſagt und beſtraft. Niemand ſucht außer dem Schloß und Garten in Schwetzingen Merkwürdigkeiten. Ehe man zu dem Garten gelangt, muß man zwiſchen den beiden Wache⸗ häuſern hindurch über den Schloßhof wandern. So⸗ bald man durch das Schloßtor tritt, öffnet ſich vor dem überraſchten Blick ein wahres Prachtgemälde. Dunkle Alleen ziehen ſich perſpektiviſch in die Ferne und ſcheinen bis an das den Hintergrund ſchließende, mattblaue Gebirge zu reichen. Duftende Blumenbeete entfalten ſich in geregelten Feldern, hoch ſpringen in der friſch grünenden Um⸗ gebung die kriſtallenen Waſſerſtrahlen der Fontainen empor. Blendend weiße Vaſen, Gruppen von Figu⸗ ren, Statuen und hohen Obelisken ziehen überall die Aufmerkſamkeit an. Kaum weiß man, wohin man ſich zuerſt wenden ſoll. Man glaubt, einen der Feengär⸗ ten, die unſere Einbildungskraft in der Kindheit er⸗ e ſchuf, zu erblicken und wird nie ohne eine gewiſſe Ehrfurcht und feierliche Stimmung den Hain betreten. Die perſpektiviſche Durchſicht in der Mitte des Gartens, vom Schloß nach dem blauen Haardtgebirge jenſeits des Rheins, verdankt ihre Entſtehung der Gefälligkeit eines Kriegers. Kurfürſt Carl Philipp ſtand mit dem Biſchof von Speyer wegen dem den freien Durchblick hemmenden Wald bei Ketſch in Unterhandlung, allein es kam kein Ver⸗ gleich zuſtande. Als 1734 Philippsburg von den Kai⸗ ſerlichen belagert wurde, machte der öſterreichiſche General Graf von Schmettau einen Beſuch in tuen und Büſten, die entzückenden Anſichten, die heiligen Linden⸗ und Kaſtanienhaine, die ſtolzen Alleen, die Pracht der gelben Zitronen, der feurigen Orangen und Pomeranzen, der hochglühenden Gra⸗ naten beſchreiben? Wer könnte für alle die lieblichen Chorgeſänge der Vögel, für die ausſtrömenden berauſchenden Wohlgerüche der Blumenbeete, der Blüten und Sträucher eine Sprache finden? Hier ſtockt die Fe⸗ der. Man muß hineilen, ſehen und ge⸗ nießen.“ * Aus dem Jahre 1828, dem gleichen Jahrzehnt, in dem dieſe Schilderung geſchrieben wurde, ſtammen die hier wiedergegebenen„Umriſſe“ aus dem Schwetzinger Schloßgarten, gezeichnet von dem Gra⸗ Der Ahollo- Iempel im Schiuetinger Schlossgarten Schwetzingen, um dem Kurfürſten ſeine Ehrfurcht zu bezeigen. Carl Philipp beklagte ſich während der Unterhaltung zufällig über das ſo wenig nachbarliche Benehmen des Domkapitels zu Speyer, das ihm ab⸗ geſchlagen habe, gegen Erſatz eine Lichtung durch den Wald hauen zu laſſen und ihm auch dieſes Gehölze nicht käuflich abgeben wolle. Kaum war der Feld⸗ herr in ſeinem Lager bei Philippsburg wieder ange⸗ langt, ſo ließ er durch kaiſerliche Ingenieure im Ketſcher Walde in gerader Linie in der Richtung des Schloſſes eine 200 Fuß breite und eine halbe Stunde lange Lichtung abſtecken und in einer Nacht alle Bäume, die im Wege ſtanden, fällen. Es iſt unmöglich, den prachtvollen Park zu be⸗ ſchreiben, es wäre vergebliche Mühe. Denn wer wollte alle die ſchönen, beſchatteten Kanäle, die ma⸗ leriſchen Brückchen, die reizenden Baumpartien, die im ſchönen Grün verſteckten Urnen, Obelisken, Sta⸗ fen Karl von Graimberg, dem die Erhaltung der Heidelberger Schloßruine zu verdanken iſt. Im Schloß Paar in Frankreich im Jahre 1774 als Sproſſe einer Emigrantenfamilie geboren, führte ihn im Jahre 1810 eine Reiſe durch Deutſch⸗ land nach Heidelberg, wo ihn das Schloß derart feſſelte, daß er darin ſeine Wohnung nahm. Er ſetzte ſich energiſch dafür ein, daß der fortſchreiten⸗ den Zerſtörung der ſich in troſtloſem Zuſtande be⸗ findlichen Ruine Einhalt geboten wurde. Die Stadt⸗ gemeinde Heidelberg widmete ihm eine Gedenktafel im Schloſſe. Auch für die Schwetzinger Baudenkmale zeigte er großes Intereſſe und hielt ſie wie auch das Heidelberger Schloß und deſſen Umgebung als be⸗ gabter Zeichner im Bilde feſt. Vermutlich ein jüngerer Bruder von ihm war der Großh. Badiſche Geheime Legationsrat Lu d⸗ wig von Graimberg, der im Jahre 1819 mit dem Hofe der Großherzogin Stephani von Karlsruhe nach Mannheim überſiedelte und im Schloſſe mit ſeiner Familie Wohnung nahm. Wen nige Monate ſpäter ſtarb er im rüſtigſten Mannes⸗ alter. Leopold Göller. Hart der Erinnerung Von Prof. Dr. Arthur Blauſtein⸗Mannheim „Am Ausgang des Reiches“ von Wilhelm Jen⸗ ſen war das Buch, das die Schwetzinger Romantik mir ſchon frühe nahebrachte. Heute liegt es am Ein⸗ gang zum Schloß als Erinnerungswerk an die Karl Theodor⸗Zeit für jeden Beſucher des wunderbaren Gartens aus. Wie oft habe ich Fremden als Füh⸗ rer durch den Garten gedient, z. B. früher der Vereinigung für Staatswiſſenſchaftliche Fortbildung, leider nur zu ſelten auch einſam im Park geſeſſen, wie oft in großen und kleinen Lokalen Schwetzin⸗ ger Spargel und Pfälzer Wein gekoſtet, zuletzt noch an Pfingſten, als das Kaſperletheater und die Meſſe Jugenderinnerungen weckten. Aber auch geſchäftlich waren die Konſerven⸗, die Tabake, die Maſchinenindu⸗ ſtrie und anderes, der Einzelhandel und das Frem⸗ denverkehrsgewerbe zu betreuen, vor allem aber die Verkehrsverhältniſſe von Schwetzingen. Ich erinnere an das frühere Kammermitglied Guſtav Hummel, dem zu Ehren in Schwetzingen eine Straße heißt und der durch ſeine Propagierung der Rheintalbahn und das Konſortium, das er und die Handelskammer zuſtande brachten, ſchon vor vie⸗ len Jahrzehnten gleichzeitig die Verkehrsumgehung von Mannheim und Schwetzingen beſeitigte. Guſtav Hummel, der leider keine Erinnerungen hinterlaſſen hat, erzählte mir früher oft davon. Ich erinnere mich an ein Referat, das ich im Schwetzinger Rathaus hielt über die Erſtellung einer neuen Hauptlinie Mannheim— Schwetzingen— Bruchſal, die mehrere wichtige Tabakorte an die Bahn anſchließen, aber auch den Durchgangsverkehr von Mannheim über Bruchſal noch Oſten und Süden verbeſſern ſollte. Bei der Audienz des Bahnkomitees bei Miniſter Freiherr Marſchall von Bieberſtein in Karlsruhe wurde allerdings unſer Projekt glatt abgelehnt und wenn man die Entwicklung des Autoverkehrs über Schwetzingen ſieht, nicht ohne Berechtigung. Vor kurzem hat man noch dafür eintreten müſ⸗ ſen, daß die Autoſtrecke Mannheim Schwetzingen Karlsruhe unter die Hauptverkehrsſtrecken des Rei⸗ ches aufgenommen wurde. Zahllos die Eingaben für Verlängerung der Straßen bahn Mann⸗ heim— Rhein au nach Schwetzingen und als dieſes Projekt zunächſt auf längere Zeit geſcheitert war, das Eintreten für die Autopoſtlinie, die auch noch unter Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Einer der ſchönſten Tage: der Empfang im Schloßgarten beim Jubiläum der Handelskammer zu Sommer⸗ anfang 1928, als Senator Witthoefft, ein echter Ham⸗ buger, ſeine begeiſterte Rede„unter der blühenden Linde“ hielt. Schwetzingen und Mannheim gehören zuſammen, aber nicht nur dieſe beiden, ſondern die ganze ſon⸗ nige rechts⸗ und linksrheiniſche Pfalz mit dem ſüd⸗ lichen Heſſen. Mögen ſie immer enger zuſammen⸗ wachſen, blühen und gedeihen. 5 Ausschankskellen des 0 schwehinger schwanengold: Zur„Aſten Pfalz“ Gg. Eichhorn Zum„Sadner Hof“ Josef Breyer Zur„Sahnholswittschaft“ Karſ Klös Zu den, Drei Königen“ Lina Steyer Zum„Erbprinzen Adolf Schick Zum„Gambrinus“ Anna Schneider Zum„Goldnen Löwen“ Gg. Scheider Zum„Grünen Hot“ Anna Koob Zum„Hotel Falken“ Julius Neuwirth Zum„Hotel Hirsch“ Pauline Ochs Zum„Kurfürsten“ Marin Spilger Zur„Linde“ Lina Herrmann Zum„Mayerhof“ dskob Weislogel Zum„Ochsen“ Karl Hänger Zum„Fosthorn“ Gg. Kurz Zum„Reſchsadler“ Karoline Siebig Zur„Reichskrone“ Fritz Fischer Zum„Römischen Kaiser Gg Völker Zum„Scheffeſsck! Marie Röhhäuser Zum„Schwarzen Lamm“ Gg. Spieß Zum„Schützenhaus“ Math. Kkneis Zum„Stofchen“ Hermann Kempf Zum„Weizen Schwan“ Wih. Spilger Wwòũã ñS 8 Café Haß ler Cafs Mechling Spezfalltät: Champagner-Weizenbler Schwanen-Welge! Ichwanenbrauerei Rleinschmiit.-G. 8 Schwetzingen 1 Welbde-Bräu, Ackwetzingen Baus Birſck. 8. 12 des. A 2 E. gd grdue Ra, Sch 2 Mannheimerſtr. 2 0 Tel. 3530, Ausschank 630 Glasemaillierte Stahlgefäße Marke„Plaudler“ genleben Weltruf, finden in immer steigendem Nee Verwendung in . Brauereien— Molkereien Mostereien Konserven- und Getränkein dustrie Wäir sind führend in Einrichtung, Sröge und Können Pfaudler-Werke.-., Schw/etzingen J. B. 8 chemische industrie eite. AbeUST NFEUHAUS 00. Cigarren Fabriken SCHWVETZINGEN NUR NEIN UEBERHSFEE-FABRIK ATE Gesamtarbeiterzahl: ca. 1000 7 0 RR Lleferung nur an Wiederverkäufer 14 N. 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In der Rheinebene, der nahen Berg⸗ ſtraße und dem badiſchen Odenwald werden landwirt⸗ ſchaftliche Erzeugniſſe aller Art hervorgebracht, die in Schwetzingen, der ehemaligen Sommerreſidenz der Kurfürſten von der Pfalz, zu Konſerven ver⸗ arbeitet werden. Bekannt durch ſeinen ausgedehnten Spargelbau, iſt Schwetzingen Sitz einer ganzen An⸗ zahl von Konſervenfabriken. Die Firma M. Baſ⸗ ſermann u. Cie. AG,, die gleichzeitig auch die größten eigenen Spargelplantagen im ganzen Bezirk beſitzt, verarbeitet alljährlich viele Zehntau⸗ ſende von Zentnern Gemüſe und Obſt aller Art zu Konſerven. Hunderte fleißige Hände, in Verbindung mit modernſten maſchinellen Einrichtungen aller Art, ſind allſommerlich mit der Herſtellung von feinſten Gemüſe⸗ und Obſt⸗Konſerven, Konfitüren und Gelees heſchäftigt. Schwetzingen iſt nicht nur berühmt durch ſeinen Schloß⸗Garten, auch der Schwetzinger Spargel iſt weltbekannt und„Baſſermann⸗ Konſerven“ haben im Laufe der 55 Jahre, ſeit Beſtehen der Firma, ſich eine anerkannt führende Stellung in ganz Deutſchland und darüber hinaus errungen. Unſere badiſchen Landsleute werden gerne die heimiſche Induſtrie auch außerhalb des Landes unterſtützen und in ihrem eigenen Intereſſe überall „Baſſermann⸗Konſerven“ verlangen. Neuhaus⸗Zigarren Die Zigarrenfabriken Auguſt Neuhaus u. Co., Hauptſitz Schwetzingen bei Mannheim, wurden im Jahre 1888 durch Herrn Kommerzienrat Caſpar Auguſt Neuhaus, verſtorben im Jahre 1926, ge⸗ gründet. Alleiniger Inhaber iſt heute Dr. Alfred Hugo Neuhaus, Schwetzingen. Die Firma hat ſich aus kleinen Anfängen unter zielbewußter Leitung ſehr ſchnell zu einem der bedeutendſten Unternehmen der Branche in Baden entwickelt. Beſchäftigt werden am Hauptſitz Schwetzingen und in den acht Filialfabriken etwa 1000 Arbeiter und Angeſtellte. Nur reine Ueberſee⸗Tabake werden heute zur Herſtellung der Zigarren aller Preislagen ver⸗ wendet. Vor allem wird der Fabrikation beſſerer und beſter Preislagen unter Verarbeitung feinſten Sumatra⸗Sandblattes beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit gewidmet. Insgeſamt werden monatlich über Millionen Zigarren produziert. Trotz der Ungunſt der Zeit war es möglich, die Fabrikation von Jahr zu Jahr weiter auszubauen, da der Abnehmerkreis, der für gute Zigarren auch heute noch Verſtändnis hat, ſtändig wächſt. Neben der Betriebswerkſtätte der Reichsbahn beſchäftigt die Firma Neuhaus u. Co. weitaus die meiſten Ar⸗ beiter am Platze Schwetzingen. Pfaudler⸗Tanks Die Pfaudler⸗Werke ſind weltbekannt durch ihre ideale Erfindung der Herſtellung und Emaillierung von Gefäßen aus S. M. Stahl. Die vor etwa 40 Jahren in den Brauereien unter dem Namen „Pfaudler⸗Tanks“ eingeführten glasemail⸗ lierten Stahlgefäße haben ſich, dank ihrer großen Vorzüge gegenüber allen anderen Materialien, in den Brauereien aller Erdteile eingeführt. Die Beſchaffung von Pfaudler⸗Tanks iſt heute eine faſt unabweisbare Notwendigkeit geworden. Dies allein iſt ein ſchlagender Beweis für ihre außerordentliche Zweckmäßigkeit. Die große Anerkennung der Pfaudler⸗Tanks in Brauereien nach jahrzehntelanger Verwendung er⸗ möglichten natürlich ihre Einführung in anderen Heilmagnetiſche Krankeubehandlung Heilmagnetopath Fr. Hornberger hat in ſeinem Anweſen einen Vortragsſaal, in dem in den Wintermonaten Vorleſungen und Lichtbilder⸗ Vorträge ſtattfinden. Seine Heilweiſe beruht auf wiſſenſchaftlicher Grundlage. Eine große Anzahl Aerzte hat über dieſe Heilweiſe Gutachten abgegeben. So ſchreibt Prof. Dr. Much:„Im Augenblick kämpft der Lebensmagnetismus gegen die Starrheit der Schulmedizin. In einigen Jahren wird er gang und gäbe ſein.“ Dr. Emil Böniſch ſchreibt: „Die magnetiſche Heilweiſe iſt die einzige, reine, un⸗ verfälſchte naturgemäße Heilart“. Kreisarzt Dr. Bork ſchreibt u..,„daß die Heilkraft des Heilmag⸗ netismus in der Hand des Menſchen liegt und den⸗ jenigen, der dieſer Kraft mächtig iſt, zum wahren Helfer am Krankenbette erhebt.“ Tempel der Waldbotani und römischies Massercustell Gebieten, wo bei Verarbeitung von Flüſſigkeiten ab⸗ ſolute Sauberkeit herrſchen muß und keinerlei Gefahr für eine Verunreinigung des Produktes be⸗ ſtehen darf. So finden ſie Verwendung bei Mol⸗ kereien, den Käſereien, der Konſerveninduſtrie, der Chem. u. Chem.⸗pharmazeutiſchen Induſtrie, bei La⸗ gerung und Verarbeitung von Wein, Alkohol uſw. Die immer ſteigende Verwendung beweiſt die Güte und ausgezeichnete Qualität von Pfaudler⸗Tanks. Die hervorragendſten Eigenſchaften ſind Sicherheit vor Infektion, abſolute Sterilität, nahezu unbe⸗ grenzte Haltbarkeit, da ſich die Glasemaille nicht ab⸗ nutzt. Die Reinigung iſt eine ideal einfache, jede metalliſche Einwirkung wird durch den Glasemaille⸗ überzug verhindert. Sie vereinigt in ſich die Vor⸗ züge des Glaſes und des Eiſens, ohne deren Nach⸗ teile. Verfehr am Festtag Poſtomuibusverkehr Mannheim Schwetzingen Zum Mannheimer Tag in Schwetzingen am Sonntag, 7. September, verkehren offene und ge⸗ ſchloſſene Poſtkraftwagen in verſtärkter Zahl von mittags 12 Uhr bis nach Schluß der Veran⸗ ſtaltung in Schwetzingen. Der Fahrpreis für Hin⸗ und Rückfahrt beträgt nur 1 RM. Abfahrt am Waſ⸗ ſerturm. Halteſtellen Schlachthof, Ecke Viehhof⸗ und Schwetzingerſtraße, Poſtamt Neckarau, Karlsplatz und Bahnhof Rheinau. In Schwetzingen beſondere Halteſtelle am Schloßeingang. Wir verweiſen auf die Anzeige in vorliegender Feſtnummer und nehmen gerne an, daß von der billigen und bequemen Fahrgelegenheit reger Ge⸗ brauch gemacht wird. Von der Spafgeſfultur Obſtbauoberinſpektor Martin⸗Ladenburg Die Kultur des Spargels iſt in Schwetzingen ſchon alt. Entſprechend den kleinen Beſitzverhältniſſen hat ſich eine Anbauweiſe eingebürgert, die auf die Mit⸗ arbeit der ganzen Familie eingeſtellt, faſt nur Hand⸗ arbeit kennt, die ſogen. Hügel⸗ oder Kegelbildung. Jede Pflanze erhält bei dieſer Anbauweiſe einen beſonderen Erdhügel, ſodaß Sonne und Luft von allen Seiten weitgehend Zutritt haben und ſo das Wachstum, bezw. die Stechreife des Spargels för⸗ dern. Bei größeren Anlagen wird aber dieſer An⸗ bau durch die viele Handarbeit zu teuer, weshalb in neuerer Zeit beſonders die großen Anbauer zur ſogen. Balkenanlage, d. i. zur Anlage der Pflanzung in geſchloſſenen Reihen, übergehen. Leider hat ſeit einer Reihe von Jahren auch das Schwetzinger Spargelanbaugebiet ſehr ſtark unter den verſchiedenen Schädlingen und Krankheiten zu leiden. Spargelfliege, Spargelkäfer, Roſt und auch Wildfraß ſind die Hauptſchädi⸗ gungen. Bedauerlicherweiſe haben wir heute noch nicht gegen alle dieſe Schädigungen unbedingt wirk⸗ ſame Bekämpfungsmittel. Andererſeits iſt es aber auch ſo, daß viele Spargelanbauer bis heute noch, ſei es durch Vorurteil oder falſche Sparſamkeit, ſich auch dort nicht für eine ſyſtematiſche Schädlings⸗ bekämpfung einſetzen, wo eine ſolche unbedingt mit Erfolg durchzuführen wäre. Die Sortenfrage wurde in Schwetzingen erſtmals von dem verſtorbe⸗ nen Garteninſpektor Unſelt eingehend bearbeitet. Bis dahin beſtand auf dieſem Gebiete völlige Unklar⸗ heit. Durch ſorgfältige Zuchtarbeit, die nach Unſelts Tode von der Saatzuchtſtelle der Badiſchen Land⸗ wirtſchaftskammer weitergeführt wurde, konnte eine weſentliche Verbeſſerung des alten Schwetzinger Spargels erreicht werden. Es iſt zu wünſchen, daß dieſe Arbeiten weiter gefördert und beſonders auch von den Spargelanbauern unterſtützt werden, damit durch die allgemeine Verbreitung des hochgezüchte⸗ ten„Unſeltſchen Spargels“ die geſamte Kultur im Schwetzinger Anbaugebiet auf eine höhere Stufe ge⸗ bracht wird. In der Düngung hat die Schwetzin⸗ ger Saatzuchtſtelle mit ihren Verſuchen ebenfalls wertvolle Fingerzeige gegeben, die bei Anwendung durch die Erzeuger Nutzen bringen können. Die Abſatzfrage war bis vor kurzer Zeit für das Schwetzinger Spargelanbaugebiet nicht ſchwierig zu löſen, da der überwiegende Teil der Produktion zu verhältnis⸗ mäßig guten Preiſen an Ort und Stelle zum Friſch⸗ verbrauch abgeſetzt werden konnte. Es iſt jedoch wahrſcheinlich, daß dieſe Zeiten auch für Schwetzingen vorbei ſind, da die ſehr ſtarke Vermehrung der Anbauflächen, nicht nur im eigenen Gebiet, ſondern auch in den übrigen großen deutſchen Anbauzentren, das Angebot ganz bedeutend ſteigern wird und damit die bisherigen Abſatzwege nicht mehr genügen werden. 7 Stäeclt. Sparkasse Schwetzingen Oeffentliche Spar- und Kreditanstalt gegründet 1859 unter Bürgschaft der Stadt Schwetzingen Spar- Einlagen zu zeitgemdſer Verzinsung Errichtung laufender Rech- nungen Gewdhrung von Darleien aller Art— Billigste Zins. und Provisionsbedingungen- Einziehung und Disfeontierung von Wechseln —FNeisekreditbrieſe Erledigung und Vermittlung aller bankmdßigen Geschdtte- Neuzeitlich gesicherte Tresor. Anlage— N 5 Mannheimer] Besuchet in Nassen den Abends Grohe Schſossqarten- Oberburgermelster Dr. HENMMNVHIEI AER ud IN S fannheimer Volſs fest; Begrübungsfeſer Heime ich- Hannheim und Bürgermejster Dr. Crautmann-Scuetzingen sprechen) , Hoschee beleuchtung, Großes Höhenfeuerwerl f Eintritt zu samtl. Veranstaltungen einmalig 60 Pig, Schilſer 30 Big. CHHHETZINJGER SCH OSS GARTEN am Sonntag. den 7. September heiten. Frau Sch. a. MNeilmagnetopath Fr. Nornberger Heilstätte in Schwetzingen, Lindenstr. 14, Tel. 685 Er behandelt als früherer Schüler des bekannt. Magnetopathen Dr. med. Gratzinger in Wien nach dessen glänzend bewährten Heilsystem, ohne Apparat, alle Krank- Nervenleiden, Organerkrankungen usw. Leidende wollen nicht versäumen Heilberichte kostenlos und ohne Verpflichtung schicken zu lassen.— Porto erbeten. entstehen durch Nervenschwäche, erst wenn diese behoben, Vie bei m. Behandlg., können Krankheiten heilen. nach 5 Monaten schon lange Zeit ohne Beschwerden. 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Wie unſer Daſein ohne Poſt ausſchauen würde, können wir uns tat⸗ ſächlich nicht vorſtellen. Es iſt vielleicht ganz intereſ⸗ ſant, einmal zu erfahren, wie es in anderen Ländern mit dieſer ſegensreichen Einrichtung beſtellt iſt, wie ſich fremde und ferne Völker abgefunden haben. Von allen Ländern der Welt haben vielleicht Haiti und das benachbarte San Domingo die kurioſeſte Poſt der Welt. Wenn uns der Brief⸗ träger einen Brief bringt, dann nehmen wir ihn mit der Selbſtverſtändlichkeit eines Menſchen entgegen, der ein Anrecht darauf hat. Das iſt in Haiti nicht der Fall. Wenn dort der Briefträger mit einem Brief erſcheint, dann iſt das zunächſt einmal ein regelrechtes Handelsgeſchäft von Mann zu Mann. Denn den Brief muß man dem Briefträger ab⸗ kaufen. Der Briefträger, ein gelockter Meſtize, wird den Brief in der Hand wiegen und ſo und ſo viel Dollar dafür fordern. Je begehrlicher das Ge⸗ ficht des Empfängers iſt, deſto höher iſt ſeine Forde⸗ rung. In Haiti iſt es daher gut, dem Briefträger gegenüber ein möglichſt gleichgültiges Geſicht an den Dag zu legen und ihm anzudeuten, daß einem gar⸗ nicht viel an dem Brief liegt. Wenn es freilich Ge⸗ ſchäftsbriefe ſind, um die es ſich handelt, vielleicht ſogar wichtige Geſchäftsbriefe, dann tut man gut daran, raſch zuzugreifen oder am beſten mit dem Briefträger ein Abkommen abzuſchließen, das dieſem eine gewiſſe laufende Apanage ſichert. Die Erklärung für dieſen ſonderbaren Vorgang iſt einfach: der Briefträger bekommt kein Gehalt. Er iſt auf den Verkauf der Briefe angewieſen. Wenn ihm der Empfänger die Briefe nicht aukauft, dann bietet er ſie dem Nachbarn oder bem Konkur⸗ renten an. Vor dem Kriege beſtand in der Haupt⸗ ſtadt Haitis, Port de Paix, die wohltätige Einrichtung von der H. H. Ewers berichtet, daß die dortige Niederlaſſung der Hamburg⸗Amerika⸗Linie dem Briefträger den ganzen Poſtſack abkaufte, ihn in ge⸗ treue Verwahrung nahm und für die meiſten Empfänger gegen eine geringe Gebühr, Poſtkaſſetten einrichtete, von wo ſie ſich dis Briefe abholen konnten. Selbſtverſtändlich bekommt auch der Poſtmeiſter ebenſowenig der Poſtminiſter ein Gehalt. Wovon er⸗ nähren ſich nun dieſe Excellenzen? Vom Brief ⸗ markenverkaufl! Die Briefmarke ſpielt im hai⸗ taniſchen Staatshaushalt eine große Rolle. Sie ſind der wichtigſte Ausfuhrartikel des Landes. Da ſie im Auslande gedruckt werden, wandern ſie kiſtenweiſe zur haitaniſchen Abſtempelungsſtelle und gehen kiſten⸗ weiſe an europäiſche Briefmarkenſammler ab. Der Nominalwert der Marken ſpielt dabei nur einc untergeordnete Rolle. Sie werden als Quantum an den Meiſtbietenden losgeſchlagen. Da im Lande nun darauf geſehen wird, daß die Briefmarken möglichſt teuer verkauft werden, wählen viele europäiſche Handelsleute, die in Haiti leben, den Ausweg, das erforderliche Quantum Marken von einem euro⸗ päiſchen Zwiſchenhändler zu erſtehen, weil das billi⸗ ger iſt. Nur iſt auch dabei Vorſicht geboten, weil die Geltungsdauer der Marken nie lange läuft. Die Werte wechſeln und der Poſtminiſter iſt Tag und Nacht damit beſchäftigt, neue Variationen ausfindig zit machen. Aus Paris meldete man vor einiger Zeit ein ſon⸗ derbares Vorkommnis. Ein Motorradfahrer kam ins Gleiten und zertrümmerte beim Anprallen einen Poſtkaſten. Dabei kamen Briefe ans Tageslicht, die dort ſeit 25 Jahren eingeklemmt gelegen haben, die alſo nie ihren Abſender erreichten, Das iſt aber noch gar nichts. Als in Rumänien vor zwei Jahren die jetzige Regierung Maniu ans Ruder kam, da machte der neue Poſtminiſter eine Generalreviſion der Bu⸗ kareſter Briefkäſten. Es wurden richtige Pfadfinder⸗ trupps ausgeſchickt, um vergeſſene Briefkäſten zu finden und das Ergebnis waren über ein Dutzend Briefkäſten, die ſeit Jahr und Tag überhaupt nicht mehr geleert worden waren, weil man ſie total ver⸗ geſſen hatte. Kennen Sie das einſamſte Poſtamt der Welt? Es gibt mehrere, von denen man jedes mit Recht als das Einſamſte bezeichnen könnte. Sie befinden ſich faſt alle im franzöſiſchen Teil der afrikaniſchen Wüſte. Es gibt dort winzige Oaſen, die ſelten aufgeſucht werden. Meiſtens nur ein paar Dattelpalmen und eine kleine Grasfläche. An einer Palme aber hängt ein kleiner Kaſten mit der Aufſchrift:„Poſtes“! Sie werden einige Male im Monat durch Kamelboten. geleert. Das iſt die Wüſtenpoſt und jeder, der ſie in der Unendlichkeit der Wüſte zu Geſicht bekommt, weiß: das iſt Europa! Das iſt die Ziviliſation! Aber ein Poſtamt gibt es, das in der ganzen Welt einzigartig iſt. Das iſt das Poſtamt am Ende der Welt. Als das Ende der Welt bezeichneten früher die Seefahrer die Galapagosinſeln. Sie ſind in der letzten Zeit durch die Kunde vom ſeltſamen Robinſontum des Herrn Dr. Ritter wieder recht aktuell geworden. Man vernahm ſogar, daß Amerika die Inſelgruppe kaufen will, um eine Flottenſtation dort zu errichten. Auf einer dieſer Juſeln, ſie heißt Charles, iſt dieſes Poſtamt. Es iſt in gewiſſer Weiſe das modernſte der Welt. Es iſt nämlich ein Poſtamt ohne Beamten, ohne Schalter, ohne menſchlichen Dienſt. Eine ein⸗ fache Blechtonne bildet das ganze Poſtamt. Alle Walfänger, die die Galapagos berühren, machen von dieſem Poſtamt Gebrauch. Die Briefe, die in dem Poſtamt liegen, ſtammen von ausziehenden Walfiſchfängern und werden von heimkehrenden mitgenommen und der nächſten feſtländiſchen Poſt⸗ ſtation übergeben. — Das einſamſte Poſtamt der Welt Es iſt ein eigentümliches Ding, dieſes Poſtamt am Ende der Welt. Einſam mitten in die urſprüngliche Natur der Welt geſtellt, ſteht es den größten Teil des Jahres da, umflogen von ſeltſamen Vögeln, be⸗ ſchnuppert von den wilden Ziegen, die ſcharenweiſe dort leben. Hie und da umſchleicht ein wilder Le⸗ guan, die ſeltſame Rieſeneidechſe der Galapagos⸗ inſeln, das„Poſtamt“. Es ſind ſeltſame Briefe, die darin liegen, und ſie dürfen, wenn ſich der Handel ihrer bemächtigt, einen hohen Seltenheitswert haben. Es ſind Briefe vom Ende der Welt W. E. Auch von! Sonderbare Erwerbszweige— Der Trick mit „Erhängen“— Der Haifiſchjäger— Die In Berlin wurde ein Mann feſtgenommen, der ſich gewerbsmäßig von Autos, gelegentlich auch von Fuhrwerken überfahren ließ. Er warf ſich den Wagen abſichtlich in den Weg, jedoch mit ſolchem Geſchick, daß er nur leichte Fleiſchwunden davontrug. Faſt immer erhielt er Schmerzens⸗ gelder von einigen 100 /. Wahrſcheinlich wäre man niemals auf ſeine Schliche gekommen, wenn er nicht in einer feuchten Stunde geplaudert und ſo verpfiffen worden wäre. In Paris wurde im vergangenen Jahre ein gleicher Betrüger ebenfalls dingfeſt gemacht. Er fuhr mit einem Handwagen durch die Straßen und Erſtes Originalbild von der Ankunft der deutſchen Ozeanflieger in Newyork Vor dem Londoner Gericht wird zur Zeit ein Fall verhandelt, der das größte Aufſehen in den Kreiſen der engliſchen Geldariſtokratie erregt. Die Tochter des verſtorbenen engliſchen Kupferkönigs, Hans Gasbard Schintz, Mrs. Suſanne Dora Schintz, hat bankerott gemacht. Vor einigen Jahren erbte ſie von ihrem Vater ein ungeheures Vermö⸗ gen. Heute ſind ihr prunkvolles Schloß und alle Grundſtücke verpfändet. Mrs. Schintz iſt die Toch⸗ ter eines deutſchen Auswanderers, der etwa vor 60 Jahren als Schmiedegeſelle anfing und in kürzeſter Zeit ein Rieſenvermögen erwarb. Er hinterließ der Tochter nach ſeinem Tode 20 Millionen Pfund, wäh⸗ rend der Sohn die Firma übernahm. Im Jahre 1913 galt Mrs. Dora als die reichſte Braut von Eng⸗ land. Sie bekam unzählige Heiratsanträge, wies aber alle Bewerber ab; denn ihre Paſſionen waren zu koſtſpielig, als daß ſie gleichzeitig noch ein Familienleben hätte führen können. Sie warf das Geld mit vollen Händen fort. Ihre größte Leidenſchaft galt hiſtoriſchen Ritterſpielen und Turnieren, die in ſtilvollem Rahmen vor ſich gehen mußten. Sie erwarb zu dieſem Zweck das berühmte Schloß Kenilworth in Warwickſhire, bekannt aus dem Roman von Walter Scott und ließ es mit ungeheurem Koſtenaufwand renovieren. In einem anderen Schloſſe, Ottershamp, das unter dem Spitz⸗ namen„Wunderſchloß“ bekannt war, richtete die exzentriſche Dame ein unterirdiſches Baͤſſin mit Strand ein, was ſie die Kleinigkeit von einer Million koſtete. Der Strand wandelte ſich in ein Der Ozean⸗Dornier⸗Wal im Hafen von Newyork Links oben: Die deutſchen Ozeanflieger nach ihrer glücklichen Landung, von links nach rechts: Mechaniker Franz Hack, Pilot Zimmer, Wolfgang von Gronau und Funker Fritz Albrecht. Millionen vergeudet Flammenmeer von Fackeln. Hier verſammelte Mrs. Schintz ihre Gäſte, um prunkvolle Feſte zu feiern. Jetzt iſt der reichen Frau nicht nur nichts übrig ge⸗ blieben, ſondern ſie hat ſogar Schulden in Höhe von 300 000 Pfund. Ihre reichen Verwandten erklären, nichts von ihren Geldſorgen wiſſen zu wollen. Die Bekenntniſſe eines Beſllers Ein 36jähriger Bettler namens Gilbert Han⸗ ſon hat in der engliſchen Stadt Ziverpool Selbſtmord begangen. In einem hinterlaſſenen Briefe, den die Polizei beſchlagnahmt hat, macht er über die Gründe ſeines Schrittes und über ſein Bettlerdaſein intereſſante Mitteilungen. Zunächſt verſichert er, daß das Betteln als Gewerbe in Bezug auf den finanziellen Ertrag den Vergleich mit vielen lohnenden Berufen aushalten könne. So gehört zu der Liverpooler Bettlergilde ein Mann, der ſich ſeine zerriſſenen Kleider mit Sicherheitsnadeln zuſammen⸗ ſteckt und der an jedem Tag ſeine Bettelpfennige in eine Pfundnote(20 Mark) umwechſeln kann. Ein einarmiger Bettler rühmt ſich, daß 50 Mark ſein Mindeſtertrag ſind, wenn er an einem Abend von 7 bis 10 Uhr vor einer Kneipe die Leute an⸗ bettelt. Ein anderer Bettler mit dem Spitznamen „No Legs“(Keine Beine) beſitzt in England Haus⸗ eigentum und leiſtet ſich in jedem Jahre eine Fe⸗ rienreiſe nach Paris. Hanſon hatte vor kurzem ge⸗ heiratet. Seine Frau bezeugt, daß er ihr in der Woche 40 Mark und mehr Wirtſchaftsgeld gab und ſelbſt immer über reichlich Geld verfügte. Viloͤtelegramm von der Ankunft der Horn⸗Expedition in Tromſö Von links nach rechts: Shrenſen, Die Männer, die Andree und ſeine Begleiter heimgeleiteten erſter Maat der„Bratvaag“, die Andrees Leiche nach Tromſb beförderte, daneben Dr. Horn, der Leiter der norwegiſchen Expedition, die die Ge⸗ beine Andrees und ſeiner Begleiter fand, ferner Kapitän Eliaſſon, der Führer der„Brat⸗ vaag“ und der Naturforſcher Olav Hanſen. infͤllen lüßk's fich der Beißmaſchine— Ein Matroſe lebt vom Kurpfuſcher⸗Detektivin von Los Augeles wußte ſo geſchickt zu manöverieren, daß er vos Autos mitunter auch von der Straßenbahn an⸗ gefahren wurde. Wenn ſein Wagen in Trümmern auf der Straße lag, erhob er ein jämmerliches Ge⸗ ſchrei, klagte über innerliche Schmerzen und erregte zunächſt das Mitleid der Vorübergehenden, die für ihn eine Sammlung veranſtalteten. Die Verkehrs⸗ geſellſchaft oer der Beſitzer des Autos zahlte außer⸗ dem eine größere Entſchädigung, um einen Prozeß zu vermeiden. Es wurde dieſem Spezialiſten nach⸗ gewieſen, daß er vom Dezember 1927 bis zum Auguſt 1929 acht derartige Zuſammenſtöße herbei⸗ geführt hatte. Noch verſchmitzter gingen vor kurzem zwei Gauner in Paris vor, die eine Beißmaſchine an⸗ gefertigt hatten, d. h. eine Zange, deren ſcharfer Griff eine Wunde hinterließ, wie ſie durch den Biß eines Pferdes entſteht. In der Dunkelſtunde ſchlichen ſich die Gauner an Geſchäftsfuhrwerke oder Droſchken heran, machten ſich mit den Pferden zu ſchaffen, und plötzlich ſchrie einer von ihnen laut auf. Er wies eine friſch blutende Wunde am Arm vor, die ihm der raſch darauf verſchwundene Genoſſe mit der Beißmaſchine beigebracht hatte. Die Beſitzer der Pferde zahlten 50 bis 100%/ Entſchädigung, bis man hinter das Geheimnis der Gauner kam. Es gelang der Polizei, die Beißmaſchine zu beſchlagnahmen und die Bande zu verhaften, deren Mitglieder zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt wurden. Noch ſonderbarer iſt der Erwerb der Leute, die durch Selbſtmordverſuche Geld verdienen. Vor wenigen Jahren ſtarb in Berlin eine alte Frau, die den ſonderbaren Namen„Selbſtmord⸗Elſe“ führte. Sie verübte nachts auf der Straße Selbſt⸗ mordverſuche, um das Mitleid der Vorübergehenden zu erregen. Jahrelang war ihr dies gelungen; ſte hatte nicht nur jedesmal eine Unterkunft im Krankenhaus und ſofortige Hilfe der Vorübergehen⸗ den, ſondern auch Unterſtützung von Leuten, die ſich ihrer annahmen, erhalten. Einmal aber trank ſte eine zu große Portion Laugeneſſenz, deren ſie ſich bei ihren Selbſtmordverſuchen bediente, ſie fiel in eine ſchwere Krankheit und gab infolgedeſſen dieſes Ge⸗ ſchäft auf. Sie ergab ſich ſpäter dem Trunk und fand ſchließlich doch ein frühzeitiges Ende infolge von Alkoholvergiftung. Auch in London hat eine Zeitlang ein alter Matroſe dadurch ſich ein erkleckliches Einkommen verſchafft, daß er in ſtillen Straßen der Außenbe⸗ zirke es verſuchte, ſich nachmittags an den Gittern der Villen, die dort ſtanden aufzuhängen. Wenn man ihn abſchnitt, klagte er über Not und Krank⸗ heit und erhielt reichliche Unterſtützung. Vor zwei Monaten erſchien in einer engliſchen Fachzeitſchrift die Anzeige einer angeſehenen Farben⸗ importfirma, die eine gut erhaltene Mumie für hohen Preis zu kaufen wünſchte. Das Alter ſollte 2000 Jahre nicht überſteigen, das Geſchlecht der Mu⸗ mie war gleichgültig. Die Londoner Zeitungen wur⸗ den aufmerkſam und ſchickten ihre Reporter zu der Firma, um hier zu erfahren, daß man die Mumien zu einer vortrefflichen braunen Farbe verarbeiten könne. Die Herſtellung der Farbe war Geheimnis der Firma. In Aegypten waren bekanntlich in einzelnen Städten, wie z. B. in Babeſtis, die Katzen heilig, und man findet dort heute noch in Felſenhöhlen Hunderte von balſamierten Katzenmumien. Wer eine ſolche Felſenhöhle entdeckt, macht ein ſehr gutes Ge⸗ ſchäft denn ö auch die balſamierten Katzeumumien werden in Fabriken zu einem vortrefflichen Braun verarbeitet. Bis vor kurzem lebte im Norden Berlins ein Mann, der ſeinen Lebensunterhalt durch das Ver⸗ arbeiten von Haifiſchen erwarb. Es war ein alter Seemann, der ſich alle zwei Jahre als Matroſe verheuerte und nach Weſtindien ging, wo er beſonders in Kingſton auf Jamaika ſich für einige Zeit niederließ, um mit Hilfe von Negern den Haifiſchfang zu betreiben. Von den Fiſchen wurde nur das Rückgrat, das Fell, das ſo ſcharf wie eine Raſpel iſt, und das Gebiß abgeſchnitten und in Fäſſer verpackt. Mit dieſen fuhr dann der Hai⸗ fiſchhändler, wenn er genug Rohmaterial hatte, nach Berlin und verarbeitete ſeine Vorräte. Beſonders das Rückgrat des Haifiſches gibt elfenbeinähnliche Schaubuden verarbeitet, einzelne Zähne dienen wohl auch als Berlocken, und die Haut wird in verſchie⸗ denen Induſtrien als Raſpel gebraucht. In Los Angeles in Kalifornien hatten ſich die praktiſchen Aerzte zu einem Verein zuſammengetan, der den Quackſalbern, die durch ihre Kurpfuſchereien das Publikum ſchwer ſchädigten, zu Leibe gehen ſollte. Sie hätten ihren Zweck nicht erreicht, wenn ſich nicht eine Dame gemeldet hätte, die ſich gewerbs⸗ mäßig von den Quackſalbern behandeln ließ, um dieſe dann bei dem Aerzteverein zur Anzeige zu bringen. Sie hatte die gefährlichſten Kuren an ihrem Körper von den Pfuſchern probieren laſſen. Eine andere Amerikanerin war in einem medi⸗ ziniſchen College dazu angeſtellt, die ſehr ſchwierigen Halsunterſuchungen den Studenten vorzuführen und den Studenten ſelbſt Gelegenheit zu ſolchen Unter⸗ ſuchungen zu geben. Die Frau hatte ihren Hals, be⸗ ſonders ihren Kehlkopf ſo abgehärtet, daß es ſie nicht genierte, wenn auch minutenlang ſelbſt mit Inſtru⸗ menten in dem Kehlkopf herumgearbeitet wurde. Wie man ſich bei einiger Intelligenz und unter dem Druck der Not einen Erwerb ſchaffen kann, das beweiſt folgender Fall: Vor einigen Jahren ging ein ſtellungsloſer Schneidergeſelle in die großen Ber⸗ liner Büros, in denen Hunderte von Angeſtellten tätig ſind, und wo ſich die Junggeſellen in der Mehr⸗ zahl befinden. Der Schneidergeſelle erbot ſich, feh⸗ lende Knöpfe anzunähen. Er ließ ſich für den Knopf einſchließlich des Materfals 20 Pf. bezahlen und fand dadurch nicht nur ſeinen Lebensunterhalt, ſondern konnte auch ſo viel Geld ſparen, um ſich ſpäter ſelb⸗ ſtändig zu machen. viel, auch iel, sondern nur sowenig genügt zur Nicht so triert, daher sparsamer. Ei solange. Viele Zahnärzte bezeichnen BIOX ULTRA als bestes Zahnpflegemittel Spazierſtöcke, die Gebiſſe werden für Muſeen und * lte r⸗ en en g, ür te E Freitag, 5. September 1930 9. Seite“ Nummer 409 Kommunale Chronik Der Kampf um die Hopfenſtegelhalle L. Walldorf, 2. Sept. Bei der diesjährigen Ein⸗ teilung des unterbadiſchen Hopfengebiets in Siegel⸗ bezirke zur Standardiſierung des bisher bloß als Markthopfen laufenden badiſchen Hopfens wurde in Anbetracht der Bedeutung Walldorfs als Hopfen⸗ anbau⸗ und Hopfenhandelsplatz ein Siegelbezirk, der zweite der unterbadiſchen Siegelbezirke, gebildet, dem außer Walldorf noch die anderen Hopfenorte Reilingen, Rot, St. Leon und Hockenheim zugeſchla⸗ gen wurden. Durch dieſe Maßnahme iſt zur Rege⸗ lung des Siegelgeſchäftes eine Siegelhalle notwen⸗ dig, die den Gegenſtand der Tagesordnung der jüng⸗ ſten Bürgerausſchußſitzung bildete. Die Verwaltung des Siegelgeſchäftes und Magazins liegt in den Händen des Gemeinderats, ebenſo müſſen die Siegelgeräte durch die Gemeinde beſchafft werden. Den Streitpunkt der Sitzung bildeten we⸗ niger dieſe Fragen und die ſonſtigen Satzungs⸗ punkte, als vielmehr die Wahl eines geeigneten Ma⸗ gazins als Siegelhalle. Der Gemeinderat hatte die Pachtung des dem Rentier A. Hagmaier gehören⸗ den Magazins vorgeſchlagen, wogegen ſich aber ein großer Teil des Ausſchuſſes aus Gründen der Bil⸗ ligkeit und der ungünſtigen Anfahrtsgelegenheit ausſprach und neben anderen Räumlichkeiten auch das ſtädtiſche Spritzenhaus als Siegelhalle vorſchlug, wodurch entweder die Pacht ermäßigt oder wie in letzterem Falle, ganz außer Frage geſtellt würde. Ein weiterer Vorteil bei Verwendung des Spritzen⸗ hauſes wäre der, daß ſich das Geſchäft außerhalb der Hauptverkehrsſtraße abwickeln kann, gute An⸗ und Abfuhrmöglichkeit vorhanden iſt, und die Geräumig⸗ keit dieſes Gebäudes auch die Einrichtung einer Schwefeldarre zuläßt, ſodaß die Bearbeitung des Hopfens ohne jeden Umtransport vor ſich gehen kann. Bei der Abſtimmung lehnte das Kollegium mit 20 gegen 47 Stimmen die Vorlage ab, ſodaß ſie in anderer Faſſung demnächſt unter Berückſichtigung der ergangenen Vorſchläge nochmals zur Beratung gelangt. Der Bürgermeiſter von St. Georgen wieder gewählt * St. Georgen i. Schw., 4. Sept. Die heute hier ſtattgefundene Bürgermeiſter wahl ergab die Wiederwahl des bisherigen Bürgermeiſters Fried⸗ rich Stockinger Im ganzen wurden 69 Stimmen al⸗ gegeben, davon entfielen 44 auf Bürgermeliſter Stockinger, die reſtlichen 25 Zettel waren leer. * Seckenheim, 2. September. Aus den fjüngſten a 2 Gemeinderatsſitzungen iſt zu berichten: Mit Rückſicht auf die Neuanlage kann der Waldſportplatz in dieſem Jahre zur Benützung nicht mehr freige⸗ geben werden.— An den Turnverein 1898 werden weitere 50 ebm. Kies unentgeltlich abgegeben.— Die Schloßwirtſchaft wird auf ein weiteres Jahr an den ſeitherigen Pächter Albert Maas verpachtet. — Dem Antrag der Baugenoſſenſchaft um Zuweiſung von Gelände zwecks Erſtellung eines Häuſerblocks am Staatsbahnhof kann nicht entſprochen werden.— Für die Reichstagswahl wird der Ort wie ſeither in 5 Bezirke eingeteilt. Die Wahlvorſteher bezw. Stell⸗ vertreter werden ernannt.— Dem vorläufigen Um⸗ legungsplan des Geländes wiſchen Friedrichsfelder⸗ und Gartenſtraße wird zugeſtimmt.— Das Anbrin⸗ gen von Hausnummern wird dem Hermann Loch⸗ bühler zum Angebot übertragen.— Die Verſteige⸗ rung des Obſtes und des Schulſpeichers zum Grum⸗ pentrocknen wird genehmigt— Die Herbſtferien in der Schule haben am 28. Auguſt begonnen.— Die Erholungskinder der Arbeiterwohlfahrt ſind durch den Schularzt zu unterſuchen.— Die Weiden im Ge⸗ meindewald werden an Wilhelm Probſt gegen eine jährliche Pacht überlaſſen.— Auf dem Zuchtvieh⸗ markt in Radolfszell ſoll ein Farren angekauft werden. I Mühlhauſen, 3. Sept. Gegenſtand der Tages⸗ ordnung war der Gemein devorſchlag für das Rechnungsjahr 1930/31 und die Feſtſetzung der Ge⸗ meindeſteuer. Einer Einnahme von 95 217/ ſtehen Ausgaben in Höhe von 134 474/ gegenüber. Zur Deckung der Differenz von 39 257/ iſt bei einer Bprozentigen Erhöhung der Steuergrundbeträge für Grund⸗ und Betriebsvermögen eine Gemeinde⸗ ſteuer von 12,25/ für Grundvermögen, 0,50% für Betriebsvermögen und 7,50% für Gewerbeertrag nötig. Dies bedeutet eine Steuerſenkung von 15 Pfg., beim Grund⸗ und 6 Pfg. beim Betriebs⸗ vermögen. Die Umlage aus dem Gewerbeertrag konnte um 3% reduziert werden, was der not⸗ leidenden Zigarreninduſtrie zugute kommt. Der Voranſchlag wurde mit allen gegen zwei Stimmen angenommen. wachsen,“ „Im Benzin- und Olver- brauch sparsam, ist der Chev- rolet 6 Zylinder Motor allen Anforderungen spielend ge- hreilt die NHeinische Broifabriꝶ G. in. b. H, Nuln.-Hbühenberg. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — höffengeri 74 7 5 Wie Geld gemacht wird Georg Kiefer, 36 Jahre alt, Wechſelfälſcher von Beruf— er hat ſchon über 4 Jahre deshalb geſeſſen— war erſt kurze Zeit aus dem unfreiwilligen Er⸗ holungsurlaub entlaſſen worden. Er fühlte ſich friſch und leichtbeſchwingt zu neuen Taten aufgelegt. An einem Tage, es war Freitag, der 17. Januar 1930, traf er auf der Straße vor der Discontobank in Mannheim einen Bekannten, der ihn fragte, wo er ſo lange geweſen ſei. „Ich komme aus Amerika“, erzählte unſer Freund und renommierte, wie ſchön er dort gelebt habe. Nach ſeiner Rückkehr habe er im Mannheimer Parkhotel gewohnt und dort jeden Tag 20 Dollar verzehrt. Jetzt habe er zwar kein Geld mehr, aber noch einen guten Wechſel in der Taſche. Das hörte der zweite im Kleeblatt, der 42 Jahre alte Adolf Seibert von Ludwigshafen, Fuhrmann von Beruf, und auch gelegentlicher Pferdeagent. Die⸗ ſer kannte zufällig den Akzeptanten des Wechſels als durchaus ſolvent und bot ſich gleich an, den Wechſel zu Geld zu machen. Aber heute gehe das nicht mehr, ſondern morgen. Alſo wird für den nächſten Tag in der Ludwigshafener Wohnung des Kiefer ein Stell⸗ dichein verabredet, Am andern Morgen traf der Seibert erſt das dritte Kleeblatt, den 21 Jahre alten Kurt Abler aus Ludwigshafen, ebenfalls Fuhr⸗ mann und Pferdehändler.„Adolf“, ſagt Kurt,„ich weiß ein Pferd mit Rolle für Dich. Billig zu kau⸗ fen. Die„Olle“ will es unbedingt los werden.“ Adolf ging mit und beſah ſich das Pferd.„Nee, gute Frau.“ ſagte er zu der Händlerin aus Mun denheim, „da häng' ich mein gutes Geld nicht an“, als dieſe 380 Mark verlangte. Er ging fort zu Kiefer. Als dieſer von dem Pferd hörte, bot er ſich als Käufer an. Bar Geld habe er zwar nicht. Aber er heirate doch in den nächſten Tagen eine reiche Witwe, die ihm doch „Dann kannſt Du ihr „Kilfe“(Wechſel) geben,“ riet ihm der Adolf.— Ge⸗ 13 000 Mark mitbringe. mit Kurt Abler zu der und Georg kam ſo macht. Georg Kiefer ging Händlerin. Dieſe kannte Kurt elegant daher, trat auf als Beſitzer eines großen Schuh⸗ warenlagers in Ludwigshafen der nur ſein Geld ſo ſchlecht hereinbekomme. Aber er heirate ja die reiche Witwe. Wechſel ſeien ſo gut wie bar Geld. Sie könne ſich das Geld an der Poſt abholen. Er war auch ſo vorſichtig, ſo zurückhaltend im Kauf— der faſt drei Stunden dauerte—, prüfte alles ſo gewiſſenhaft und wickelte die alte, un⸗ erfahrene, leichtgläubige Frau ſo ein, daß ſie in eitel Zuvorkommenheit zerfloß und in alles einwilligte. Am Abend fuhr das dreiblättrige Kleeblatt mit dem friſcherſtandenen Fuhrwerk nach Mannheim, wo es an einen dem Adolf bekannten Pferdehändler verkauft wurde. Dem wurde erzählt, daß Kiefer ſich ſcheiden laſſen wolle und er wolle ſein Fuhrwerk um jeden Preis los werden. Kiefer bekam 20/ in bar und über 60/ einen Barſcheck. Der Mannheimer Pferdehändler hat zwei Söhne, die jeder eine Wirt⸗ ſchaft betreiben. In der erſten Wirtſchaft kam der Kauf zuſtande. Darnach wurden ſchon 8 1 verzehrt und der Kurt und der Adolf bekamen je 5„ als Proviſion. In der zweiten Wirtſchaft wurde der Scheck eingelöſt.“ Es wurde dort gegeſſen und ge⸗ trunken(die Flaſche Wein zu 5%), ſo daß das Geld bald alle war. Und geſtern ſtanden alle drei vor dem Schöffengericht in Ludwigshafen. Kiefer, der geſtändig war, bekam als Rückfallsbetrüger ſechs Monate Gefängnis und die beiden anderen wurden— freigeſprochen. Denn das Gericht konnte ihnen nicht das Gegenteil beweiſen, daß ſte die Erzählungen des Kiefer geglaubt hatten. Der Reichelsdorfer Prozeß In dem Prozeß wegen des Eiſenbahnunglücks bei Reichelsdorf begab ſich das Gericht Mittwoch nach⸗ mittag nach Reichelsdorf, um an Ort und Stelle ein Bild von der Lage der Gleiſe zu gewinnen. Zwei Sachverſtändige betonten, daß Maurer auf Grund der Weichenbilder nicht hätte weiterfahren dürfen. Als erſter Zeuge wurde Mittwoch vormittag der Befehlsträger, Bahngehilfe Kaſpar Endres vernommen. Am fraglichen Tag habe er 6 Befehle miteinander erhalten. Nach dem Unglick ſeien nur noch Ein zelbefehle ausgegeben worden. Als er ſeinerzeit dem Lokomotivführer Maurer und dem Zugſchaffner die zwei Befehlsexemplare überreicht habe, rief ihm Maurer zu: 5 M „Beeile dich etwa, wir haben ſchon drei Minuten Verſpätung!“ Mehrere Reichsbahnbeamte ſagten aus, daß der Lo⸗ komotipführer das geſperrte A ahrtſignal keines⸗ falls überfahren durfte und daß ſie ſelbſt noch ver⸗ ſucht haben würden, ſich perſönlich mit dem Lokomo⸗ tivführer im Bahnhof in Verbindung zu ſetzen, um ihn darauf aufmerkſam zu machen, daß er bei dem geſperrten Ausfahrtſignal halten müſſe. Der Stationsvorſtand von Reichelsdorf iſt gleichfalls der Anſicht, daß der Lokomotipführer das Halteſignal nicht hätte überfahren dürfen. Reichs⸗ bahnoberinſpektor Holzheid⸗ Nürnberg erklärte, daß ſich Linhu ber, der vor 4 Jahren von Mün⸗ chen nach Nürnberg überwieſen wurde, wohl im erſten halben Jahr einigemal wegen Unachtſamkeit Rügen zuzog, daß aber während der letzten vier Jahre nicht der geringſte Anlaß mehr beſtand, Lin⸗ huber zu rügen. Auf Befragen des Staatsanwalts erklärte er, der Fahrdienſtleiter ſei gleichſam ein lebendes Signal Linhuber ſei auf dem Bahnſteig geweſen und hätte dort ſeine Aufmerkſamkeit voll und ganz dem Zug zuwenden müſſen. Daß er es nicht getan habe, daß er ſich vielmehr mit dem Rücken gegen den Zug ge⸗ ſtellt habe, ſei ein ganz erheblicher Fehler geweſen. Die Zeugenvernehmung wurde in der Nachmit⸗ tagsſitzung fortgeſetzt. Die Vorgeſetzten des Lokomo⸗ tivführers Maurer ſchildern Maurer als beſon⸗ ders tüchtigen und zuverläſſigen Lokomotivführer. Er wurde zu Aufgaben herangezogen, zu denen nur die beſten und zuverläſſigſten Lokomotivführer ge⸗ braucht werden können. Kommiſſar Stich⸗Nürnberg hat den Angeklagten Maurer und ſeinen an den Verletzungen verſtorbe⸗ nen Heizer Galli im Krankenhaus vernommen. Galli häbe ihm mitgeteilt, daß er den Lokomotiv⸗ führer auf das Halteſignal aufmerkſam gemacht habe, daß dieſer aber weitergefahren ſei unter Hinweis auf den ſchriftlichen Befehl, den er bet ſich hatte. Der Verteidiger wirft dann noch die Frage auf, ob das Perſonal in Reichelsdorf ſtark überlaſtet iſt. Ein Be⸗ amter der Station Reichelsdorf teilte darauf mit, daß pro Nacht 50—60 Züge durch Reichelsdorf fahren und das Perſonal dadurch ſehr ſtark beanſprucht werde. Sachverſtändiger Obermedizinalrat Dr. Vog⸗ ler gibt über Maurer ein Gutachten ab. Er vertritt die Ueberzeugung, daß die Angaben Maurers über ſeine Erinnerungs lücken glaubhaft ſind. Zur Zeit des Unfalls aber ſei er in einem Zuſtand ge⸗ weſen, indem er für ſein Handeln vollſtändig ver⸗ antwortlich iſt. Das Urteil Nach dreitägiger Verhandlung wurde am geſtrigen Donnerstag der Fahrdienſtleiter Lin⸗ huber aus Reichelsdorf und der Lokomotivführer Maurer München zu je drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Ueber eine Bewährungsfriſt würde kein Beſchluß gefaßt. § Ein„würdiges Ehepaar“. Der Kaufmann Ott wurde vom Schöffengericht Pforzheim wegen Betrugs zu acht Monaten, ſeine Frau wegen Beihilfe zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Ott hatte einer Kellnerin unter Heiratsverſprechungen etwa 400 Mark abgeſchwindelt und ſeine Frau ver⸗ anlaßt, der Kellnerin unter der Drohung, ſie wegen Ehebruchs anzuzeigen, 200 Mark abzunehmen. Die Kellnerin verſuchte aus Angſt einen Selbſtmord, wodurch die ganze Affäre aufgedeckt wurde. 5 §Einbrecherbande vor Gericht. Wegen einer Reihe ſchwerer Einbruchsdiebſtähle in Neuſtadt a. d.., wobei erkleckliche Beute gemacht wurde, hatten ſich vor dem Schöffengericht Neuſtadt a. H. zu verant⸗ worten: der 28jährige Fuhrmann Emil Vogel, der 22jährige Tagner Karl Laux und die 35fjährige Ehefrau Vogel. Es wurden verurteilt: Vogel zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis, ſeine Frau (wegen Hehlerei) zu 2 Wochen 1 Tag Gefängnis und Laux zu 10 Monaten Gefängnis. Letzterer er⸗ hält die Unterſuchungshaft angerechnet und hat Strafaufſchub bis 1933. eee S Teure Schmuggelware Wegen Bandenſchmuggels waren vor dem Schöffengericht Zweibrücken angeklagt der 29⸗ jährige Kaufmann Karl Häusler aus Saarbrücken, der 20 Jahre alte Kraftfahrer Ernſt Mathieu von Jägersburg und der 25jährige Paul Wilhelm Fäßler aus Ludwigshafen. Häusler, der jenſeits der Sgar⸗ mes grenze ſicher iſt, war nicht erſchienen, weshalb das Verfahren gegen ihn abgetrennt und auf unbe⸗ ſtimmte Zeit ausgeſetzt wurde. Um ein gewinn⸗ bringendes Geſchäft zu machen, hatte Häusler 10 200 Büchelchen Zigarettenpapier erſtanden, die er im Reichsgebiet durch Fäßler abſetzen wollte. Für den Schmuggel hatte Häusler den Mathieu und einen anderen gewonnen, der ſich im entſcheidenden Moment anders beſonnen hatte. Mathieu holte das Zigarettenpapier im Auto nach Jägersburg, um e nachts auf Schleichwegen un verzollt über die Grenze zu bringen. Er wurde dabei aber erwiſcht und ſeine Schmugglerware beſchlagnahmt. Mathieu wurde vom Schöffengericht Zweibrücken wegen Zoll⸗ und Tabak⸗ ſteuerhinterziehung zu 9200% Gel dſtra fe, evtl. 1 Monat 16 Tagen Gefängnis verurteilt, von der Anklage des Bandenſchmuggels freigeſprochen. Fäßler dem nicht nachzuweiſen war, daß er als Anſtifter des Schmuggels in Frage kommt, wurde freigeſprochen. Die beſchlagnahmte Schmugglerware wurde einge⸗ zogen. * § Wegen Tierquälerei im Gefängnis. Ein hieſiger 40 Jahre alte Arbeiter hat vor kurzem einem Hund die Beine zuſammengebunden und das. Tier in den Speyerbach geworfen. Der Hund wurde von Paſſanten wieder an Land gebracht. Der Arbeiter hatte ſich jetzt wegen Tierquälerei zu verant⸗ worten und erhielt ſechs Wochen Haft zudiktiert. — G ee S Nachbargebiete Nicht auf den fahrenden Zug ſpringen! sw, Lampertheim, 2. Sept, Ein Relſender aus Viernheim wollte abends noch nach Mannheim fahren und ſprang auf den bereits in Fahrt befind⸗ lichen Zug nach Worms. Er glitt aus, kam zu Fall und verletzte ſich ſchwer. Proteſt der Bauglaſer sw. Darmſtadt, 2. Sept. Auf der hier tagenden Verbandstagung der Fachgruppe der Glaſer im Deutſchen Baugewerksbund wurde eine Eutſchließung angenommen, in der geſagt iſt, daß auch das Glaſergewerbe von der allgemeinen Wirt⸗ ſchaftskriſe ſchwer betroffen iſt. Die Arbeitsloſigkeit iſt in dieſen Wochen der beſten Bauzeit erſchreckend groß; nur 52 Prozent der Mitglieder der Fachgruppe der Glaſer ſtehen in Beſchäftigung. Der Verbands⸗ tag fordert daher von der Reichsregierung, den Län⸗ derregierungen und den Gemeinden, daß ſie alles tun, was geeignet iſt, die Bauwirtſchaft anzu⸗ regen, und erhebt entſchiedenen Einſpruch gegen die Abſicht der Reichsregierung, von dem Hauszins⸗ ſteueraufkommen noch weniger als bisher ſchon für den Wohnungsbau zur Verfügung zu ſtellen. Gagen bende 5 Freitag, 3. September 8 Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim— Aß⸗ monnshauſen und zurück. Lichtſpiele: Alhamb; o:„Sag es mit Liedern“. — Univerſum„Ein Burſchenlied aus Heidelberg“. — Scala⸗ Theater:„Andre Hofer“.— Capi toll:„Hokuspokus“.— Roxy: ner Gigolo, armer Gigolo“.— Schauburg:„Schöner Gigolo, armer Gigold“.— Pa laſt⸗Theoter:„Heute war ich bei der Frieda“.— Glor ta:„Sei gegrüßt du mein ſchönes Sorrent“. Autobus⸗Rundfahrten: Odenwald⸗ fahrt, Gorxheimer Tal Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Gebffnet täglich von 1013 Uhr und 15-717 Uhr: Sonntags von 11—1 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Innenräume deutſcher Schlöſſer vom Barock bis zum Empire“.— Muſeum für Natur⸗ und Völker⸗ kunde im Zeughaus: Sonntag vorm von 11—13 Uhr und nachm. von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr: Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung.. 2,15 Uhr Paradeplatz: Schönau, Neckartal. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Ahein Pege ö„ Jae e Mannheln Lehl Jagſtfeld Maxau Blochingen Mannhein Heilbronn Kaub Köln Form der Zylinder mit den hängenden Ven- „Ich kann gur feststellen,“ fährt der In- haber fort,„daſs ich durch pünktliche Lieferung täglich neue Kunden werbe.“ Der gleichmäßige, ruhige LaufdesChev- rolet 6 Motors erhöht die Lebensdauer. Die tilen gestattet höhere Kompression und bessere Verwertung der Kraftstoffenergien. Oelfilter und Kurbelgehäuse- Entlüf. tung erhalten die Schmierfähigkeit des Oeles so lange, daß auch der Oelbedarf sehr gering ist. a Lassen Sie den Chevrolet 6 schon für Ihr Geschäft arbeiten, während Sie noch Gd E EUGN 7 e 2 seine Anschaffungskosten decken, denn Sie können ihn in bequemen Raten nach dem vorteilhaften General Motors Plan bezah- len. 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Auch für die nächſte Zeit iſt im Ueberſeegeſchäft laut Inſtitut für Konjunktu rtforſchung mit ſtärkeren Hemmungen zu rechnen als im Außenhandel mit den europäiſchen Ländern, wenngleich hier ebenfalls kon⸗ junkturelle Schwierigkeiten eingetreten ſind. Außen⸗ handelsumſätze waren im bisherigen Verlauf des Jahres erheblich niedriger als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Für die Monate Januar bis Juli ergibt ſich bei der Einfuhr eine Abnahme um 1436 Mill. /, bei der Ausfuhr um 475 Mill,„(ſiehe auch unſere Ausführungen im geſtri⸗ gen Mittagsblatt. D. Schriftl.) Nach den jetzt vorliegenden Ergebniſſen der Handelsſtatiſtik über den deutſchen Außenhandel mit den einzelnen Ländern im erſten Halbjahr 1930 ergibt ſich, daß durch die Ein⸗ ſchränkung der deutſchen Einfuhr die überſeeiſchen Länder beſonders ſtark getroffen wurden. Während der Wert der im 1. Halbjahr aus Ueber⸗ ſee bezogenen Waren gegenüber dem Vorjahr um J 855 Mill./(1d. 25 v..) abgenommen hat, beträg: der Rückgang der Einfuhr aus europäiſchen Ländern nur 262 Mill./(rd. 8 v..). Hierbei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß die Ein⸗ fuhrwerte der aus Ueberſee bezogenen Waren(Textilroh⸗ ſtoffe, Metalle, Kaffee, Kakao, Getreide) weſentlich ſtärker durch den Preisſturz auf den Warenmärkten beeinflußt ſind als die Werte der aus europäiſchen Ländern einge⸗ führten Erzeugniſſe(tieriſche Produkte, Eiſenerz, Holz, Fertigwaren). Mengen mäßig bet rachtet iſt daher die Verminderung des außeneuropäiſchen Anteils an der deut⸗ ſchen Einfuhr nicht ſo groß, wie es nach den Wertzahlen zunächſt ſcheint. Der viel ſtärkere Rückgang der Einfuhr⸗ werte bedeutet aber eine außerordentliche Einbuße für die überſeeiſchen Lieferanten.(Hieraus mag es ſich auch er⸗ klären, daß der Rückgang der deutſchen Ausfuhr faſt ganz auf den Abſatz nach Ueberſee entfällt.) a Die Ausfuhr nach enropäiſchen Ländern war im ganzen— insbeſondere der Menge nach— noch größer als im Vorjahr. Der Rückgang der deutſchen Ausfuhr nach Ueberſee tritt beim Abſatz nach allen überſeeiſchen Erd⸗ teilen in Erſcheinung. Insbeſondere iſt die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika, nach Braſilien (im zweiten Vierteljahr auf 50 v. H. des Vorfahrsum⸗ fangs), China und Niederländiſch⸗Indien geſunken. Die Ausfuhr nach Europa hat ſich im ganzen zwar gegenüber dem Vorjahr verhältnismäßig gut behauptet. Im Laufe des erſten Halbjahrs 1930 hat auch die deutſche Ausfuhr nach Europa dem Wert nach abgenommen. Dieſer Rückgang dürfte jedoch in der Hauptſache durch die Senkung der fuhrmengen ſind vor⸗ wenngleich auch hier die Ab⸗ wärtsbewegung zum illſtand gekommen iſt. Für die nächſten Monate iſt nach Anſicht des Inſtituts angeſichts der anhaltenden Verſchlechterung der Wirtſchafts⸗ lage in zahlreichen europäiſchen Ländern kaum mit einem Steigen der deutſchen Ausfuhr zu rechnen. Ausfuhrpreiſe bedingt ſein; die Au zurückgegangen, 1 läufig nicht * Stand der Badiſchen Bauk vom 31. Aktiva: Golbbeſta 23 609 /¼¼, deckungsfä viſen 2 346 188 /, ſon echſeſ und Schecks 17 895 890 J, Deutſche Scheidemünz en 6924 /, Noten anderer Banken 33 240 //, Lon mbardforderungen 761 240%, Wertpapiere 925 918 /, ſonſtige Aktiva 27094 946% Paſſiva: Grundkapital 8 800 000„%, Rücklagen 3 300 000 l, Betrag der umlaufenden ten 19 825 350 /, W täglich f fäl⸗ lige Verbindlichkeit 9 3886 1, an eine Kündigu: friſt gebundene Verbindlichk 127 774 /, ſonſtige Paſſiva 2 248 789 /, Verbindlichkeiten aus weiter bege⸗ benen im Inlande zahlbaren Wechſeln 2409 878 l. * Anfechtungsklage bei Großkraftwerk Frauken AG., Auguſt 1930. ge De⸗ Nütrnberg. Gegen die GV.⸗Beſchlüſſe von 25. Juni— Bilanzgenehmigung und Ablehnung der Stimmrechts⸗ fkürzung der VA.— hat die Bankfirma Schwarz, Gold⸗ ſchmidt u. Co. Berlin Anſechtungs * Garbaty als Gmb. Die bisher in der Form der offenen Handelsgeſellſchaft unter der Firma„J. Garbaty⸗ Roſenthal Zigarettenfabrik J. Garbaty“ betriebenen Ziga⸗ rettenfabrik iſt in eine Geſellſchaft mit beſchränker Haftung unter dem Namen Garbaty Zigarettenfabrik Gmb. in Berlin⸗Pankow umgewandelt worden, wird aber unverändert wie bisher als Familienunternehmen weiter⸗ geführt. Die Anteile liegen insgeſamt in den Händen der bisherigen Beſitzer der Fabrik, Garbaty⸗Roſenthal. Beſtellt ſind als ordentlicher Geſchäftsführer: Dr. Moritz Garbaty⸗ Roſenthal, als ſtellvertretende Geſchäftsführer: Dr. Leo Blum und Willibald Lange. * Hochtief AG. für Hoch⸗ und Tiefbauten vorm. Gebr. Helfmann. Eſſen. In der AR, Sitzung wurde die Halb⸗ klage erhoben. lahresbilanz vorgelegt. Der gang ſei befriedi⸗ gend geweſen, ſo daß mit der! dende von 7 v. H. wie im Vorjahr gerechnet werden e, ſofern keine uner⸗ warteten Ereigniſſe eintreten. er Geſch ückgang im Inlande ſei burch Auslandsgeſchäfte ausgeglichen worden. * Alfred Feſter u. Co. KG. a.., Berlin. Bei dieſer in ſtiller Liquldation befindlichen Bankfirma ergibt ſich per 30. Juni 1930 ein Ver luſt von 493 550/ bei 1 Mill. Mark Kapital. Der Verluſt ſtammt im weſentlichen aus Effekten und Beteiligungen. O Betriebseinſchränkung 98 den Verein. Stahlwerken Abt. Ruhrort Meiderich.(Eig. Dr.) Infolge unzureichender Aufträge in Straf enen wird die Rillenſchienen⸗ abteilung der Hütte Ruhrort⸗Meiderich der Verein. Stahl⸗ werke AG. ſtillgelegt. Von dieſer Maßnahme werden 800 Arbefter betr a Maſchinenbau AG. Pokorny u. Frankfurter vorm. Wittekind. Bekanntlich iſt ein Vorſtands mitglied der Geſellſchaft von ſeinem Poſten trückgetreten. Wie worden, und zwar iſt Ingenieur Martin Lebeis uns mitgeteilt wird, iſt die Stelle nunmehr neu beſetzt Fraukfurt a.., in den Vorſtand eingetreten. Die Reſultate der diesjährigen Leipziger Herbſtmeſſe, die am 31. Auguſt begonnen hat, laſſen ſich bereits heute in den Grundzügen überblicken. Allen anderen Beobach⸗ tungen weit voran ſteht die Tatſache, daß die Herbſtmeſſe unter ſchwerſtem Drucke der Wirtſchaftskriſe dennoch ihren Beſtand an Ausſtellern und Befuchern feſt behauptet hat. Die Ausſtellerzahl kam auf 7653, ſomit kaum 2,4 v. H. weniger als im Vorjahr. Bei nicht wenigen Meſſegruppen war ſogar neuer Zuwachs an Ausſtel⸗ lern zu verzeichnen, ſo bei den Möbeln, den Sportarti⸗ keln, den Süßwaren, dem iſtgewerbe, den Textilwaren, dem Verpackungs⸗ und R mebedarf, ferner bei der Elek⸗ trotechnik und bei der Bautechnik. J eſamt gehörten von der eee Ausſtellerzahl 6590 den verſchiedenen Zwei⸗ gen der„Muſtermeſſe“(Konſum⸗ und Luxuswaren) und 1062 der„Techniſchen Meſſe und Baumeſſe“(Produktions⸗ mittel) an. Wiederum w die Meſſe ungeachtet ihres rie⸗ ſigen Umfanges wunderbar überſichtlich geſtaltet, und zwar die Muſtermeſſe auf die 40 Meßpaläſte der Altſtadt verteilt und die Techniſche Meſſe und Baumeſſe auf dem pracht⸗ vollen Ausſtellungsgelände zuſammengefaßt, wo ſie dies⸗ mal die„Ipa“ zur Nachbarin hatte. Auch der Ipa, der ausgezeichneten internationalen Pelz⸗ und Jagdausſtellung Leipzigs kam die Meſſe in Geſtalt mächtig vermehrten Be⸗ ſuches aus dem In⸗ und Auslande zugute. Während die Ausſtellerfrequenz raſch zu verlangt naturgemäß die endgültige ermitteln iſt, gerechnung der Einkäuferzahl ſtets geraume Zeit. Die vorjährige Leipziger Herbſtmeſſe war von etwas über hunderttauſend Einkäuſern beſucht ge⸗ weſen, worunter ſich 13 v. H. Ausländer befanden. Nach gewiſſen Symptomen der Verkehrsentwicklung zu ſchließen, dürfte diesmal eine entſprechende Beteiligung erreicht worden ſein. 24 meßamtliche Sonderzüge beförder⸗ ten von weither die Meßbeſucher nach Leipzig und wurden darin unterſtützt durch ein gewaltiges Aufgebot von Vor⸗ und Nachzügen, We die Reichsbahn zur Ergänzung des fahrplanmäßigen Verkehrs einſetzte. Auch die Leiſtungs⸗ fähigkeit des Luftverkehrs wurde in hohem Maße durch die Anſprüche der Meſſebeſucher erprobt. Neben der Stabilität der Leipziger Meſſe als Wirt⸗ ſchoftseinrichtung erwies ſich ein weiterer gemeinnütziger Faktor von erfreulicher Stärke, die Tatkraft der deut⸗ ſchen Fertiginduſtrie, die ſelbſt nach den vielen ſchweren Monaten der Kriſe ihre Abnehmer durch ein erſtaunlich vielſeitiges Neuheitenangebot überraſchte. Man darf wohl ſagen, ſoweit die Meſſe gute Geſchälte gebracht hat, iſt 08 hauptſächlich ein Neuheitengeſchäft ge⸗ weſen. Der deutſche Inlandsmarkt befindet ſich jo heute leider aus vielen begreiflichen Gründen— Arbeitsloſig⸗ keit, Verarmung des Mittelſtandes, hohe Abgabenlaſten— im Zuſtande einer gewiſſen Lethargie. Es iſt Hurchaus nicht richtig, daß nur die abſolut hilligſten Waren die Kauf⸗ luſt anregen können. Es wäre ſehr bedenklich, um der Billigkeit willen auf die Qualität zu verzichten. Dagegen kann es niemonden verargt werden, wenn er die Ge⸗ ſchäftsbelebung durch den Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten Nach Vorlage des Gründungsberichtes iſt nunmehr die handelsgerichtliche Eintragung der Geſellſchaft erfolgt. Gegenſtand des Unternehmens iſt es, die Errichtung und den Aufbau wertſchaffender Anlagen zu fördern. Die Tätigkeit der Geſellſchaft iſt gemeinnützig. Von den 150 Mill./ Aktien hat das Reichsarbeitsminiſte⸗ ſte rium e 000 ¼/ gezeichnet, während die Reichs⸗ kredit AG., die Deutſche Bau⸗ und Bodenbank, Dr. Thümm⸗ ler und r. Worbs je 1000/ übernommen haben. Die tien gelten als bis aum Kurſe von 170 v. H. ausgegeben. In die Geſellſchaft werden eingebracht die Forderungen des Reichs aus der wertſchaffenden Arbeits⸗ n e uſw. im Geſamtbetrage von 372 579 335% abzüglich der bis zum 31. März 1931 erfolgenden Rück⸗ zahlungen, die nach Anſicht des Reiches nicht mehr als 20,57 Mill./ betragen werden. Als Preis der Geſamt⸗ forderungen ſind 254 993 200/ angenommen, was 170 v. H. des Aktienkapitals und 72,5 v. H. der Forderungen ent⸗ ſpricht. ——— * Die Liquidierung der Sauer⸗Gewerkſchaften— Ein Angebot 777 Wintershall. Wie verlautet, wird die Winters⸗ hall AG., die bei den Sauer⸗ Gewerkſchaften ausſchlaggebend beteiligt iſt, den außenſtehenden Gewerkſchaften nunmehr ein Gebot auf Uebernahme ihrer Kuxe gegen Win⸗ tershall⸗Aktien machen, und zwar ſollen für einen Kux Bergmanusſegen nominell 8000 /, für Erichsſegen 2800 J, für Hohenfels 5600 // und für 8 0 6000% Wintershall⸗ Aktien gegeben werden. Wie die„Köln. Ztg.“ aus Verwoltungskreiſen erfährt, wird das Angebot durch den Grubenvorſtand eingehend geprüft wer⸗ den. Es iſt auch beabſichtigt, von anderen Konzernen Gebote hereinzuholen, um den für die Gewerken beſten Höchſtpreis zu erzielen, ſo daß die Entſcheidung des Grubenvorſtondes noch einige Zeit beanſpruchen dürfte. Das Wintershall⸗Angebot wird, wie noch ſtets in ſolchen Fällen auf eine beſtimmte Zeit befriſtet ſein. Ob die Ge⸗ werken von dem Angebot in größerem Umfange Gebrauch machen, wird ſich ſchon in den nächſten Tagen zeigen. * Reichelbräu AG., Kulmbach.— Wieder 20 v. H. Divi⸗ dende. Bei erheblichem Ausſtoßrückgang im Mai und Juni und bei weiter geſtiegenen Löhnen konnte im Geſchäftsjahr 1929 bei der Reichelbrän AGG. in Kulmbach trotzdem ein normales Ergebnis erzielt werden, das auf erhöhte Zinseinnahmen und billigere Eindeckung mit Rohmaterio⸗ lien zurückgeführt wird. Der Ueberſchuß beträgt 775 401 (766 992). Hieraus werden der Rücklage für Außenſtände 50 000(40 000) //, der Ruhegeldkaſſe wieder 40 000„ über⸗ wieſen und für Abschreibungen 125 880(i. V. 181 908), verwendet. Aus dem Reingewinn von 559 521(. V. 55 0% werden, wie ſchon kurz gemeldet, wieder 20 v. H. D e e verteilt und 30 926(i. V. 224 266), 15er Die Ausſichten erſcheinen der Verwaltung nicht günſtig, der der Abſatz auch in den erſten Monaten des neuen Jahres weiter geſunken iſt. Der deutſch-amerikaniſche Außenhandel Die deutſche Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten hatte im Lauf der letzten Jahre langſam, aber beſtändig zugenommen bis in das dritte Viertel des vorigen Jahres. Die Ausfuhr umfaßte zu ungefähr einem Drittel Rohſtoffe, zu ungefähr zwei Drittel Fertigwaren; die Vieh⸗ und Lebensmittelausfuhr nach den Vereinigten Staaten iſt ganz gering. Seit dem vorigen Herbſt iſt die Ausfuhr nach den Ver⸗ einigten Staaten ganz beträchtlich zurückgegangen, und zwar erſtreckt ſich dieſer Rückgang faſt ausſchließlich auf die Ausfuhr von Fertigwaren, während die Rohſtoffausfuhr nur eine geringe Veränderung zeigt. Die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten nach Deutſch⸗ land war bereits ſeit mehreren Jahren gleichmäßig zurück⸗ gegangen, gekennzeichnet im übrigen durch bet jahreszeitliche Schwankungen. Auch hier iſt der Rückgang in der letzten Zeit beſonders ſtark geworden; namentl das zweite Viertel dieſes Jahres zeigt einen Tiefſtand der amerikaniſchen Einfuhr, wie er ſeit dem Frühjahr 1926 nicht dageweſen iſt. Die Einfuhr beſteht der Hauptſgche nach aus Rohſtoffen, und zwar bilden Nor baumwolle, er und Mineralble mehr als r. An Lebens⸗ mitte z und Obſt eingeft ſehr merk und mit be er e l Die Fertig⸗ wareneinfuhr aus den 5 tagen iſt an ſich ver⸗ hältnis mäßig gering. u. a. beſonders Kraft⸗ fahrzeuge und Maſchinen, ihr Betrag geht in der letzten Zeit ebenfalls ſtändig zurück. Sp. Sold/ 7 N 3 1 U 400 unn 1 1 Ausfuhr nach den Ver. Staaten V 28 78 Fertigwaren 1 a enhenclel an Stasten 1228 J 1227 85 3 1222 0 Das Ergebnis der Leipziger Herbſtmeſſe Von Dr. L. Stettenheim, Leipzig Reiz der Neuheiten herbeizuführen ſucht. Die„Neuheit“ iſt dabei ein ſehr weiter Begriff. Es handelt ſich hier nicht nur um die Modeneuheiten, um die Schlager der Spielwareninduſtrie und der Kurzwarenbranche, ſondern auch in hohem Grade um die Neuheiten der Technik. Hier konnte man wirk⸗ liche Spitzenleiſtungen kennen lernen. Die Baumeſſe bot eine ausgezeichnete Ueberſicht neuer koſtenſparender Tatſache durchaus poſi⸗ zen Leipziger Herbſt⸗ auf das A us lands⸗ haben ja eine, an der Bau methoden. Ein weitere tiver Natur, die von der jäh meſſe zu beri ichten iſt, bezieht ſich geſchäft Die letzten Monate internationalen Depreſſion gemeſſen, keineswegs unbefrie⸗ digende Exportentwicklung gebracht. Auch an der Herbſt⸗ meſſe hat ſich nunmehr die Auslandskundſchaft lebhaft beteiligt, ſo aus ſämtlichen Nachbarſtaaten, aus Groß⸗ n und Irland, aus den nordiſchen Ländern, aus Oſt⸗ und Südoſteuropa, aus Spanien, aus dem Orient, aus Indien, aus Nord⸗ und Südamerika. Wertvolle Mittlerdienſte leiſtete dabei der Ueberſee⸗ Exporthandel unſerer Hanſeſtädte, der auf der Meſſe eine Auskunfts zentrale ſeines Verbandes und zahlreiche Büros der ein⸗ zelnen Firmen errichtete. Neuheiten⸗Intereſſe und Exportnachfrage haben für viele Branchen das Meſſe⸗Reſultat nicht un⸗ weſentlich freundlicher geſtaltet, als man bei Meſſebeginn unter dem Eindrucke der heutigen Wirtſchaftskriſe an⸗ nehmen durfte. Die Leipziger Herbſtmeſſe 1930 hat klipp und klar die Exiſtenz bedeutſamer Auftriebskräfte in der deutſchen Volkswirtſchaft nachgewieſen. Gewiß, das Meſſegeſchäft war knapp, aber dennoch von Peſſimismus und Verzichtſtimmung durchaus frei. Auf beiden Seiten, bei Ausſtellern wie Einkäufern, bemühte man ſich um die geſunde Baſis des Geſchäfts, um Vermeidung übermäßiger Kreditanſpannung, um die genaue Anpaſſung an den Be⸗ darf. So wurde zwar„von der Hand in den Mund“ ge⸗ gekauft. Vielfach aber gaben die Einkäufer zu erkennen, daß man auf die Meſſeaufträge bald weitere Ergänzungs⸗ orders folgen laſſen werde, ſobald als eine gewiſſe Kle rung der Verhältniſſe in Wirtſchaft und Wirtſchaftspolitik eingetreten ſei, alſo praktiſch vorausſichtlich nach Erledi⸗ gung der Reichstagswahlen. Im einzelnen werden, daß der Weihnachtsbedarf ſich deutlich geltend machte, während der eigentliche Winterbedarf darunter litt, daß vom vorjährigen abnorm milden Winter her noch weithin beim Groß⸗ und Einzelhandel Vorräte an Winterwaren vorhanden ſind, die vor neuem Einkauf zunächſt erſt verwertet werden müſſen. Viel Intereſſe fanden ausgeprägte Mode Erzeugniſſe der Bekleidungsinduſtrie, 91 Lederwarenbranche, ferner auch die neueſten Geſchmacks⸗ richtungen des Kunſtgewerbes und der Innenaus⸗ ſtattung. Schwierig war allenthalben das Geſchäft in den Stapelwaren, die auf den Abſatz bei der N rung angewieſen ſind, wie Baumwollwaren, Trikotagen, billige Glaswaren und Keramik⸗Erzeugniſſe, billige Haus⸗ und Küchengeräte. Allenthalben erwartet man Beſſerung erſt von umfangreichen Aktionen der Arbei Sbeſchaffung, wie ſie ja bereits eingeleitet ſind. * Die Kriſe in der Sommerfelder Tuchinduſtrie. Die altangeſehene Tuchfabrik Carl He u ſchke in Sommerfeld, die im vorigen Jahr auf ein hundert jähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken konnte, hat, wie der„Konf.“ erfährt, ſich an die Gläubiger gewandt und eine Gläubigerverſamm⸗ lung für den 4. September noch Berlin, Hotel Kaiſerhof, einberufen. An der Aufſtellung eines Status wird gear⸗ beitet. „ Schleſiſche Mühlenwerke A5. Breslau. Verluſt⸗ abſchluß und Reorgauiſation. Die demnächſt ſtattfindende AR.⸗Sitzung wird außer über den Abſchluß für 1929 (vorausſichtlich wird ein Ver luſtabſchluß vorgelegt) auch über die Reorganiſation der Geſeuſcat zu beſchließen haben, und zwar ſollen die Roſent thaler Mühlen⸗ werke, die bereits früher eine ſelbſtändige Gmbh. waren, aus dem Gefüge der Geſellſchaft herausgenommen und als 5 555 400 5 Aktiengeſellſchaft mit einem Kapital von 400 000„/ neu gegründet werden. Das Kapital wird vorl äufig ee in den Händen der Schleſiſchen Mühlenwerke bleiben. Die Umgründung ſoll zum Zwecke der Verwertung der Aktien bw. des Roſen⸗ kannte aus ländiſche Reisfirma ſein. Die Schuhinduſtrie proteſtiert Bedenkliche Folgen des oberſchleſiſchen Waldverkaufes an den Batakonzern Die Nachricht über die Verhandlungen des tſchechiſchen Schuhinduſtriellen Bata mit dem Preußiſchen Staat über den Erwerb eines Waldgeländes in Oberſchleſien zur Errichtung einer Schuhfabrik hat in der deutſchen Schuhinduſtrie begreifliche Erregung ausgelöſt. Wie wir hören, wird ſich die Schuhinduſtrie bei den Behörden gegen den Verkauf des Geländes ausſprechen. Selbſt wenn in der Schuhfabrik von Bata etwa 3000 deutſche Arbeiter Be⸗ ſchäftigung finden würden, wäre in den deutſchen Fabriken mit Entlaſſungen zu rechnen, weil eine Erweiterung des Schuhverbrauchs in abſehbarer Zeit nicht möglich ſei. Ueberdies könnten ſich bei einem Export des Bataſchen Unternehmens von Deutſchland aus ungünſtige Wir⸗ kungen für den deutſchen Schuhexport er⸗ geben, weil die Abwehrmethoden, die das Ausland gegen⸗ über dem Eindringen der Bata⸗Schuhe vielfach anwendet, auch auf den deutſchen Schuhexport ausgedehnt werden könnten. Ferner wird auf die ungünſtigen Folgen hingewieſen, die die Errichtung der Bata⸗Fabrik auf die 5 Schuhinduſtrie haben müßte, deren Standorte ſich u. a. in Neuſtadt(.⸗S.), Ratibor, Gleiwitz, Breslau, Oels und 8 Ohlau befinden. * Fuſionspläne im engliſchen Kohlenbergban— Vereini⸗ gung von 150 Kohlengruben? Im Kohlenbergwerksgebiet von Mancheſter iſt man gegenwärtig mit der Ausarbeitung eines neuen Zuſammenſchlußplanes im eng ⸗ löſchen Bergbau beſchäftigt. Eine Verwirklichung dieſes Planes würde die Vereinigung von 150 Koh⸗ lengruben mit einem Geſamtkapital von 10 Millionen Pfd. Sterling bedeuten. Gegenwärtig ſind noch keine Ver⸗ handlungen eingeleitet worden und die Entſcheidung über die Durchführung des Projekts kann erſt in einem Monat fallen. * Keine Regelung der Bukareſter Vorkriegsanleihe Die Verhandlungen zwiſchen Vertretern der Stadt Bukareſt und denen der deutſchen Emiſſionshäuſer wegen der Rege⸗ lung der Bukareſter Vorkriegsanleihen ſind als geſcheitert anzuſehen, da das Bukareſter Angebot von den deutſchen Unterhändlern ſowie von der ſtändigen Kommiſſion zur Wahrung der Intereſſen deutſcher Beſitzer ausländiſcher Wertpapiere als unannehmbar bezeichnet wurde. * Stillegung der Theiß⸗Mühlen. Aus Debrecen wird gemeldet: Der ungariſche Mühlenverband der Theiß⸗ Gegend hielt eine Verſammlung ab, in der die fjüßgſt ausgegebene Zoll⸗Mahlverordnung beſprochen wurde. Die Verſammlung ſtellte feſt, daß die Mühlenbeſitzer ſeit Aus⸗ gabe dieſer Verordnung mit großem Ver luſt arbeiten. Die Mühlenbeſitzer beſchloſſen, ſämtliche Mühlen der Theiß⸗Gegend ſtillzulegen. * Stark geſtiegene ſchwediſche Kapitalausfuhr. Die auf Effektentransaktionen einſchließlich der Börſengeſchäfte be⸗ ruhende Kapitalbewegung zwiſchen Schweden und dem Aus⸗ lande ergibt als Bilanz der erſten ſieben Monate dieſes Jahres einen Nettoexport ſchwediſchen Kapitols in Höhe von 100,6 Mill. Kronen gegen nur 40,6 Mill. Kronen im gleichen Zeitobſchnitt des Vorfahres. Die beträchtliche Zunahme der Kapitalhergabe Schwedens an das Au iſt nicht zuletzt auf die Unterbringung größerer Teil⸗ beträge der Voung⸗Anleihe und der neuen internationalen Anleihe Oeſterreichs am ſchwediſchen Kapitalmarkt zu⸗ rückzuführen. kann geſagt 5 Deutſchlands Ankeil am Weltmaſchinen-Export Vor dem Kriege an erſter, jetzt an zweiter Stelle Die Maſchinenausfuhr der Welt, die im Jahre 1919 einen Wert von 2 537,2 Mill./ verzeichnete, hat in den letzten Jahren dieſen Vorkriegsſtand weſentlich überſchrit⸗ ten. Der V. D. M. A. berechnet ihren Wert(in Mill. 5 für 1927 auf 4 184.—, für 1928 auf 4 932,7 und für das Jahr 1929 ͤ auf 5 655,2. Deutſchlands Maſchinenexport, der vor dem Kriege an erſter Stelle ſtand, iſt jetzt an die zweite Stelle— hinter den der Vereinigten Staaten— 1 10 und. 951 im Jahre 1918 738,4(tl. 680,6) Mill. 8(14426), 1928: 1 168,8(1 684,3) und 14 1 20 2 70 Mill. Am Wert des Welt ⸗Maſe inenexports waren prozentual beteiligt: 1915 1928 1929 in Prozenten USA. 26,8 34,2 Deutſchland 29,1 23,7 England 2,4 21,6 Fronkreich 8,0 5,0 Schweiz 275 971 Schweden 1,9 2,7 Kanada 1, 1,8 Holland 15 1,9 Belgien.5 1754 Tſchechoſlowakei— 1753 Oeſterreich 171 1,1 Italien 0,7 0,7 Bei der deutſchen Ausfuhr in den Jahren 192729 iſt der Wert der Reporationslieferungen mit berückſichtigt worden, der 1927 39,7, 1928 45,3 und 1929 die Höhe von 104,3 Mill. Mark erreichte. Den Hauptanteil am deutſchen Maſchinen⸗ export hatte 1929 die Gruppe Textilmaſchinen mit 277,6 (1928: 223,5) Mill. 1. Hauptbezieher waren Frankreich mit 151,6(132,2) und Rußland mit 112.—(78,1) Mill. J. * Die Seeſchiffs⸗Stapelläufe deutſcher Werften im zwei⸗ ten Vierteljahr 1930. Nach einer pri waten Statiſtik wur⸗ den in den Monaten April, Mai, Juni 1930 von deut⸗ ſchen Werften insgeſamt 21 ſeegehende Schiffe über 100 BRT. zu Waſſer gelaſſen. Es handelt ſich dabei um 16 Dampfer mit 35 927 To. und 5 Motorſchi mit 7900 BRT. Davon entfallen auf Deutſchland 11 Dampfer mit 29 747 und 2 Motorſchiffe i 0 Bit., insgeſamt alſo 13 Schiffe mit 40047 Bet. Für ausländiſche Rechnung wurden 5 Dampf er mit 6180 und 3 Motorf chiffe mit 7600 BR., Zufammen alſo 8 Schiffe mit 13 780 BꝗT., ge⸗ baut. Das größte Schiff war der Frachtdampfer„Eſte“ mit 8000 BRT. für den Norddeutſchen Lloyd. Das größte Motorſchiff war ein Motortanker 599 7 e mit 7000 BRT. für unn und von der Lippe in Tönsberg. Vor einer mittleren Ernte in Bayern München, 3. Sept. Nach oͤen Mitteilungen der land⸗ wirtſchaftlichen Vertrauensmänner an das Stat; Landes⸗ omt hat die anhaltende feuchte und naßkalte Witterung das Einbringen der Getreideer te erheblich erſchwert. Die Sommerhalmfrüchte wurden ſowohl durch Auswachſen, als auch durch Körnerausfall erheblich geſchädigt. Von den Hackfrüchten werden Kartoffeln überwiegend günſtig beurteilt. Der Stand der Hopfen⸗ pflanzen wird im allgemeinen nicht ungünſtig bezeichnet. In den Weinbergen ſchritt die Entwicklung im allge⸗ meinen ſtetig vor ſich. Die Trauben haben nunmehr durch⸗ ſchnittlich die Größe wie im Herbſt erreicht und beginnen in den Wein zu 195 In der Pfalz ſind Frühburg u und Portugieſer färben ſich zuſeh ten Weinberge ſtehen teilweiſe ſehr gut ie behandel⸗ zeigen reich⸗ lichen Behang. Andererſeits liegen allerdings auch Mel⸗ dungen vor, wonach Rebkrankheiten, durch die feuchte Witterung begünſtigt, in verſchiedenen Gemarkun⸗ gen ſtark auftreten. Auch wurde namentlich der Behang durch Peronoſpora, Oidium und Lederbeeren beeinträchtigt. Auch in Unterfra n ken beginnen die bereits aus⸗ gewachſenen Trauben igen warmen Witterung raſch zu reifen. Für d ten 91 en ergaben ſich ſolgende Durchſchnittsn fer 3,2; Frühkartof⸗ feln 2467 Spätkartoffeln 2,4 ben 2,1 Runkelrüben 2,4; Klee 2,4; Luzerne„2; Bewäſſerungswieſen 2,2; an⸗ dere Wieſen 2,5; Hopfen 2,83 Stand der Reben 29; Güte der Trauben 2,6. Stand der Reben Anhaltender Regen und niedrige e behindern die Entwicklung der Trauben Wie das Preußiſche Statiſtiſche. in der Statiſtiſchen Korreſpondenz“ berichtet, iſt die Entwick⸗ lung der Trauben infolge der Näſſe und Kälte während des Monats Auguſt beträchtlich zurückgeblieben. Weiter⸗ hin haben die Rebſchädlinge das Wachstum ungün⸗ ſtig beeinflußt. Wenn 1 ſehr gut gleich 4 bis voller 1 2 gut gleich 74 bis 4 Herbſt: 3 mittel gleich 6 Herbſt, gering gleich% bis 74 Herbſt umd 5 ſehr gering gleich weniger als ½ Herbſt bedeuten, dann ergeben ſich auf Grund der Meldungen der amtlichen Berichterſtatter über den Rebbeſtand für den Freiſtaat Preußen folgende Be⸗ gutachtungsziffern: Anfang September 1930: 2,7— An⸗ fang Auguſt 1930: 2,5— Anfang September 1929: 2,6— Anfang September 1928: 3,2. Die Güte der Trauben wird im Durchſchnitt des Staates mit 2,9 gegenüber 2,2 zu Anfang September 1929 beurteilt. Am ſtärkſten hat das Rheingaugebiet unter dem f Zuckerrü ſchlechten Wetter des Vormonats gelitten. In den übsz⸗ gen Weinbaugebieten des Freiſtagtes dürfte auf Grund der amtlichen Schätzungsergebniſſe mit einer mittleren Weinernte zu rechnen ſein. 4 5 Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New York 488,56 Schweiz 285,03 ¾] Stockholm 18.10 Paris 128.76 Holland.. 12.08 Madrid.. 45,81½ Brüſſel. 3,84 Oslo 138, 16¾ Dollar geg. Rm..19 Mailand 92.93 Kopenhagen 18. 16% 1 Pfunde„ 89 * Weizenmehlpreisermäßigung. Der Konventiouspreis für e Speziol 0 wurde heute abermals um 25 Pfennig auf 41,25% für 100 Kg. ermäßigt. 2 Aehkekefdegerg des Jute⸗Großhaudelsvertrages. Durch die neue Verordnung über die Aufhebung von Preisbindungen iſt der zwiſchen 1255 Jutereſſengemeinſchaft Deutſcher Induſtrieller und dem Deutſchen Großhandels- verband für Juteerzeugniſſe kürzlich geſchloſſene Großhan⸗ delsuertrag 1 nur chf ü hr bar geworden. Er iſt mit ſofortiger Wirkung außer Kraft geſetzt worden. * Die Verhandlungen im Feinblechverbandshandel. Wie der DH D. in Beſtätigung ſeiner Eſſener Information hört, ſind die verſchiedenen Bezirksgruppen des Feinblech⸗ verbandshandels, da die Vorverbandsobſchlüſſe der Exledi⸗ gung entgegengehen, damit beſchäftigt, nunm blechverkaufspreiſe aufzuſtellen. Man hofft„die Arbeiten ſo zu fördern, daß bis zum 1. Oktober eſes Jahres die Regelung der Verkaufspreiſe in Kraft kreten kann. Die Neckarſchiffahrt im Auguſt Die reichlichen Niederſchläge im abgelaufenen Monat verurſachten einen für die Neckarſchiffahrt günſtigen Waſſer ſtand. Von Mannheim fuhren 27 Schleppzüge mit 148 Käh⸗ nen zu Berg, von denen 30 mit Gütern, 39 mit Kohlen für Heilbronn beladen waren, ſowie 8 Kähne mit Kies nach Ziegelhauſen. Am unteren Neckar wurden außer obigen 8 Kähnen mit Kies noch weitere 3 Lokalzüge mit 3 Kies⸗ kähnen für den Neckarkanalbau verſchleppt. Von den reſt⸗ lichen 71 Kähnen ſchleppten 60 leer zu Berg zum Salz⸗ laden, die übrigen 11 Kähne leer nach Zwiſchenſtationen zum Grubenholz⸗ und Steineladen, ſowie zur Reparatur an die Werft. 8 Zu Tal ſind 139 Kähne und zwar 133 mit Salz, Gütern und Mauerſteinen abgefertigt worden. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 4. Sept. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum ſehr ſtill. Es konnte nur ganz verſchwindend wenig Kahn raum eingeſtellt werden. Ebenſo wurde zu fuſt nichts ange⸗ nommen. Die Frachten wie die Schlepplöhne blieben un⸗ verändert. ehr die Fein⸗ 6 mit Ber W * woch von einer Die 9 * ner dort In wie paſſie beide Ver hau ** wurt Not in le K. daß lebte wurk nen Mur ſeine Woh Tat beob * 1 * * 8 J geworden. b 1—9 7 11. Seite/ Nummer 409 Aus der Pfalz Auf dem Markt geſtorben * Ludwigshafen, 4. Sept. Am geſtrigen Mitt⸗ woch erlitt ein lediger 665 Jahre alter Tagner von hier beim Gange über den Wochenmarkt„Süd“ einen Herzſchlag und war auf der Stelle tot. Die Leiche wurde ins Leichenhaus verbracht. Freitag, 5. September 1930 — Mit dem geſtohlenen Motorrad verunglückt * Oggersheim, 4. Sept. Zwei unbekannte Män⸗ ner entwendeten vor einer hieſtgen Wirtſchaft ein hort abgeſtelltes Motorrad und fuhren damit fort. In Ellerſtadt erreichte ſie nun ihr Schickſal. Als ſie, wie die„N. Pf. Eztg.“ berichtet, einem die Straße paſſierenden Kinde ausweichen wollten, ſtürzten beide vom Rad und mußten mit z. T. ſchweren Verletzungen ins Ludwigshafener Kranken⸗ haus eingeliefert werden. Er wollte ſeinen Vater erſchießen * Kaiſerslautern, 4. Sept. Wegen Mordverſuchs wurde Mittwoch früh der ledige Kaufmann Willi Nothof von Kaiſerslautern feſtgenommen. Er hatte in letzter Zeit wiederholt die Drohung ausgeſprochen, daß er ſeinen Vater, mit dem er in Feindſchaft lebte, erſchießen werde. In letzter Nacht nun wurde er dabei betroffen, wie er mit zwei gelade⸗ nen Jagdgéwehren und mehreren Patronen Munition bewaffnet eine Leiter an dem Anweſen ſeines Vaters aufſtellte um mit Hilfe dieſer in die Wohnung einzudringen und zur Ausführung der Tat zu ſchreiten verſuchte. Hierbei wurde Nothof beobachtet, worauf Feſtnahme erfolgte. 2 Wieder ein Großfeuer * Knopp(Bezirk Zweibrücken), 4. September. Am Dienstag abend brach im Anweſen des Landwirts Kettenring Feuer aus, das großen Umfang an⸗ nahm, ſodaß die Zweibrücker Motorſpritze zu Hilfe gerufen werden mußte. Die Zweibrücker Alarm⸗ wehr bekämpfte ſofort mit drei Schlauchleitungen den Brand, mußte aber ihre Tätigkeit bald einſtellen, da der Behälter der Waſſerleitung leerlief. Darauf wurde eine Schlauchleitung unter ſchwierigen Um⸗ ſtänden in einen tiefen Ziehbrunnen gelegt, aber auch hier trat nach ungefähr einer Viertelſtunde Waſſermangel ein. Die Alarmwehr mußte gegen 10 Uhr abrücken. Eine große Scheune und ein Stall brannten mit wertvollen Vor⸗ räten an Heu, Stroh, Getreide uſw. nieder, ſodaß beträchtlicher Schaden entſtand. Zu dem Großfeuer werden noch folgende Einzel⸗ heiten gemeldet: Der Brand ging vom Heuſtock aus, ſodaß Selbſtentzündung des Heues als Brandurſache in Frage kommen könnte, jedoch ſind die behördlichen Erhebungen noch nicht abgeſchloſſen. Die Bewohner konnten das Vieh und den größten Teil der Fahrniſſe retten. Der mit Ziegeln be⸗ deckte Hof iſt ſchon wiederholt nieder⸗ gebrannt und wieder aufgebaut worden. An den Rettungsarbeiten beteiligten ſich die Feuerwehren von Obermünſtertal und Wieden. Sie konnten jedoch gegen das Feuer nichts ausrichten, da ſie über keine geeigneten Pumpen verfügten. Der Schaden beläuft ſich auf annähernd 40 000 Mark. * * Neukirchen(Nordpfalz), 3. Sept. Am Samstag abend gegen 9 Uhr geriet in Mehlingen das Wohn⸗ haus der Witwe Herbrand auf noch ungeklärte Weiſe in Bran d. Das Feuer fand reichliche Nahrung in dem auf dem Speicher des Hauſes untergebrachten Heu nud Stroh. Die Wehren von Neukirchen und Mehlingen konnten bald Herr der Lage werden. Der Dachſtuhl iſt größtenteils niedergebrannt. Die Zim⸗ mer des erſten Stockes wurden ebenfalls ſtark mit⸗ genommen. Das Mobiliar konnte gerettet werden. „Durch dieſen Brand ſind drei Familien obdachlos Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Staffellauf„Rund um Mannheim“ Der Ortsausſchuß Mannheim für Leibesübungen und Jugendpflege veronſtaltet am 28. September den 1928 letzt⸗ mals von der Mannheimer Turnſport⸗Geſellſchaft zur Durchführung gebrachten Stoffellauf„Rund um Mann⸗ heim“. Bei der Beſprechung am Mittwoch im Sitzungszimmer des Turnverei Mannheim von 1846 wurden von der hierzu eingeſetzten Kommiſſion die Richtlinien für dieſen Lauf feſtgelegt. Man hat dabei die Erfahrungen des ehe⸗ maligen Veranſtolters entſprechend berückſichtigt und eine Einteilung getroffen, die eine große Beteiligung durch die Turn⸗ und Sportvereine von Mannheim und Umgebung erwarten und die Veranſtoltung zu einer wirkungsvollen Werbung für die Leibesübungen werden läßt. Mit der Uebernahme der Durchführung durch den Ortsausſchuß Mannheim für Leibesübungen und Jugendpflege dürfte die alljährliche Wiederholung dieſes Laufes in Zukunft geſichert ſein. Der Lauf wird in 4 Klaſſen ausgetragen. Die Klaſſe 1 iſt offen für olle dem Ortsausſchuß Monn⸗ heim für Leibesübungen und Jugendpflege angeſchloſſenen Vereine, ſowie für die auswärtigen Vereine. In dieſer Klaſſe haben jedoch von Mannheim zu ſtarten: Mannheimer Turn⸗Geſellſchaft, Turnverein von 1846, Verein für Raſen⸗ ſpiele und Polizei⸗Sportverein. Die Klaſſe 2 iſt oſſen für alle übrigen Leichtothletik trei⸗ benden Vereine des Ortsausſchuſſes Mannheim und für die 2. Mannſchaften der in Klaſſe 1 ſtartenden Vereine. Die Klaſſe z iſt offen für die Vereine des Ortsausſchuſſes Mannheim unter 200 Mitgliedern, ſowie für die 2. Mann⸗ ſchaften der in Kloſſe 2 und für die 3. Monnſchaften der in Klaſſe 1 teilnehmenden Vereine. Die Klaſſe 4 iſt offen für alle übrigen Vereine des Ortsausſchuſſes, wie Ruder⸗, Kanu⸗, Schwimm⸗, Schwer⸗ athletik⸗Vereine uſw., die Leichtathletik nur als Ergän⸗ zungsſport betreiben. Start und Ziel für die Klaſſe 1 und 2 iſt der Platz im Schloßgarten. Jede Mannſchaft dieſer hat aus 20 Läufern zu beſtehen. Die Strecke etwa 6000 Meter. Der Star“ der Klaſſe 3 und 4 iſt an der Friedrichs⸗ brücke, das Zrel der MTG.⸗Platz. Jede Mannſchaft die⸗ ſer Klaſſen muß aus 10 Läufern beſtehen. Die Strecke beträgt etwa 300 Meter. Während dieſer Läufe werden auf dem MTG.⸗Platze in zwei Jugendklaſſen der Jahrgänge 1913/14 und 1915/16 Staffelläufe von 10 mal 7 Runde(190 Meter) aus⸗ getragen. Der Staffellauf„Rund um Mannheim“ wird gleich dem „Rund um den Friedrichsplatz“ in der Mannheimer Be⸗ völkerung einem großen Intereſſe begegnen und ſich als ein Mannheimer Ereignis erweiſen, das man nicht mehr vermiſſen möchte. 2 55 Wühler bleibt bei Phönix Mannheim In Nr. 404 unſerer Zeitung hatten wir gemeldet, daß der ausgezeichnete Spieler Wühler vom Phönix Mannheim von dieſer Saiſon ab in Frankfurt ſpielen würde. Wie uns mitgeteilt wird, bleibt Wühler in Mann⸗ heim und ſpielt nach wie vor bei Phönix. Er hatte nur vorübergehend Arbeit in Frankfurt gefunden. Nachdem er aber wieder in Mannheim Arbeitsmöglichkeit erhielt, wird er ſeinem alten Verein treu bleiben. Werbeſpiele des Sportelub Neckarſtadt Weder Mühen noch Koſten hatte der Sp. Cl. Neckarſtadt geſcheut, um am Sonntag einen in allen Teilen wohlgelun⸗ genen Werbetag zu veranſtalten. Den Hauptkämpfen am Nachmittag wurde ſelbſtverſtändlich das meiſte Intereffe entgegengebracht. In muſtergültiger Weiſe wurden die Kämpfe flott und pünktlich durchgeführt, Dabei wurde ſtets der Charakter der Veranſtaltung gewahrt und auf falirſte Weiſe gekämpft. Nicht zuletzt krugen auch die einwandfreien Schiedsrichterentſcheidungen viel zum Gelingen des Toges bei. Strein und Toff(Sandhofen), Nagel(Feudenheim), Ingwirth und Schweizer(Neckarau), amtierten im Fußball, während Schuhmacher(Phönix Mannheim) die Leitung der Hondballſpiele durchführte. Bevor die einzelnen Kämpfe geſtreift ſeien, ſoll noch erwähnt ſein, daß der Sp. Cl. Neckarſtodt beabſichtigt, alljährlich einen ſolchen Werbetag zu veranſtalten. Die Spiele begannen am Vormittag mit der Begegnung Sp. C. Neckarſtadt(2)— Sp. V. Waldhof[Privatelf) Beiderſeits lieferte man ein abwechflungs reiches Spiel, MTG. ⸗ Klaſſen beträgt das:1 zu Gunſten Neckarſtadts endete. Daun betraten Sp. C. Neckarſtadt(Privatelf)— Ilvesheim(2 den Platz. Auch hier ſah man recht guten Fußball. Das Ergebnis 52 für Neckarſtadt ſpricht für die Ueberlegenheit der Platzmannſchaft. Ein Jugendtreffen führte Feudenheim— Ilvesheim zuſammen. Knapp aber dennoch veroͤient gewann Ilves⸗ heim mit 413. Die Kämpfe des Nachmittags wurden eingeleitet mit den aktiven Mannſchaften Sp. C. Neckarſtadt 1— Feudenheim komb. Beiderſeits ſah man faires Kämpfen bei meiſt vollkomme⸗ ner Ausgeglichenheit. Das Ergebnis von:2 wurde daher am eheſten dem Spielverlauf gerecht Nach dieſem Treffen hob der Veranſtalter ſeine neu⸗ gegründete Damenhandballmannſchaft aus der Taufe. Als Gegner war Ilvesheim erſchienen, das gleichfalls eine noch in den Anfangsſtadien ſteckende Mannſchaft brochte. Neckar⸗ ſtadt zeigte ſich im Feldſpiel leicht überlegen und konnte mit 312 ſiegen. Gerade dieſe Begegnung zeigte, daß auch oͤie unteren Klaſſen beſtrebt ſind, durch Angliederung der verſchiedenſten Unterabteilungen ihren Sporkbetrieb in der heutigen ſchweren Zeit lebensfähig zu erholten. Zum Spiel der Altersklaſſe ſtanden ſich dann die A..⸗ Mannſchaften Sp. C. Neckarſtadt— Käfertal gegenüber. Käfertal war ſeinem Gegner klar überlegen und landete einen hohen:0 Steg. Der ſchußfreudige Kä⸗ fertaler Sturm und nicht zuletzt die ballſichere Verteidi⸗ gung ließ den Neckarſtädtern keine Siegeschance. Im dar⸗ auf folgenden Treffen Ilvesheim 1— Käfertal 2 war Ilvesheim nicht nur im Felde, ſondern auch im Zu⸗ ſpiel etwas überlegen, was durch den verdient errungenen :2 Sieg bekräftigt iſt. Abſchließend gab es dann noch ein zweites Handball⸗ ſpiel zwiſchen Käfertal 1— Feudenheim 1 bei dem ſich die Parteien mit einem Unentſchieden(:1) trennten. Das Spiel wurde von beiden Mannſchoften flott und energiſch durchgeführt. Ch. Leichtathletik ⸗Clubklampf Tec. Ludwigshafen— MTG.— TV. 46 Mannheim Die Mannheimer Leichtathletik hat durch die Einführung der inzwiſchen ſo überaus beliebt gewordenen Klubkämpfe einen mächtigen Aufſchwung erhalten. Sonntag für Sonn⸗ tag brachten die Leichtathleten der Mannheimer Vereine ihre Farben in Front. Während z. B. der BfR. eine Reihe ſchöner Erfolge gegen Klubs in der näheren Um⸗ gebung wie Schwetzingen, Speyer, PSV. Mannheim uſw. erzielen konnte, verpflichtete ſich die M7. nacheinander die ſtärkſten Gegner aus der Südweſt⸗Ecke unſeres Reiches, wie Bft. Heilbronn, Phönix Karlsruhe, Saar 05 Saar⸗ brücken, TG. 78 Heidelberg, 98 Darmſtadt, und ſelbſt die mit an erſter Stelle in Suüsddeutſchland ſtehende Leicht⸗ athletik⸗Abteilung des SC. 80 Frankfurt konnte die Sie⸗ gesſerte des Mannheimer Klubs nicht unterbrechen. Zu den äußeren Erfolgen eines Elubkompfes tritt aber auch ein enormes Belebungsmoment im betreffenden Ver⸗ ein ſelbſt. Während bisher die Siege weniger Einzelner von der Maffe der„ebenfalls“ Aktiven und auch paſſtven Mitglieder mit mehr oder weniger Teilnahme aufgenom⸗ men wurden, iſt es nunmehr der geſamte Verein und ſeine Anhängerſchaft, der um den Erfolg und das gute Abſchnei⸗ den ſeiner Mannſchaft zittert und bangt. Alle die Begriffe wie Kameradſchaftsgeiſt, Unterordnung und Aufopferung für ein gemeinſames Ideal werden jetzt zur lebendigen Tat. Andererſeits bietet die Veranſtaltung von Klubkämp⸗ fen z. Zt. die einzige Möglichkeit eine größere Anzahl von Aktiven zu beſchäftigen, da kein Verein das Riſiko, das mit der Durchführung eines Sportfeſtes im bisherigen Stil verknüpft iſt, in unſerer Zeit der wirtſchaftlichen De⸗ preſſion, auf ſich nehmen kann. Den Abſchluß der diesjährigen Klubkämpfe bringt am Sonntag auf dem TV. 46 Plotze im Luiſenpark die Be⸗ gegnung der MTG. mit den führenden Vereinen der DT., dem TV. 46 Mannheim und dem Tec. Ludwigshafen. Der DT. und DSB. treffen aufeinander. Brachte der Klub⸗ kampf der MG. gegen die vielgenannte TG. 78 Heidel⸗ berg bereits ein äußerſt kr aappes Ergebnis zu Gunſten der Sportler, ſo wird der neue Kampf dreier Spitzenverefne aus beiden Logern wohl kaum an Spannung und guten Leiſtungen zu übertreffen ſein. Der T F C. Ludwigshafen hat wohl in ſeinen Sprintern, die ihm auch in dieſem Jahre wiederum die Deutſche DT.⸗Meiſterſchaft in der 4 mal 100 Meter⸗Staffel brachten, ſeine ſtärkſte Waffe. Löſer und Appel, die Wo erprobt nichi zu entbehren Waschmaschine„Wäscherin“ vollkommensie Waschmaschine der Gegenwart mit verzinktem Bandeisenbeschlag verzinkte Badewannen außergewöhnlich billig Wascklüpfe, Mannen, Eimer Nur Qualitätsware! Versäumen Sie diese Gelegenheit nicht! 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Im Kugelſtoßen iſt es Greulich und Bäuerle mit Leiſtungen von 18,50 Meter bezw. 13 Meter und im Diskus wiederum die bei⸗ den mit ca. 88 bis 40 Meter, die kaum zu ſchlagen ſind. Auch den beiden Speerwerfern Biſchoff und Vol ke ret wird der Sieg kaum zu nehmen ſein, erreichen doch beide die 50⸗Meter⸗Grenze. Die M T G. hat einen ſchweren Stand, da ſie in den Sprints hinter TFC. und in den Würfen hinter TV. 46 einkommen wird. Wohl werden Leute wie Neumann. Schmid, Schäffner und Dr. Oſchmann ihr beſtes zu geben verſuchen, doch iſt vor allem das Abſchneiden der Mittelſtreckler und der beiden Hochſpringer Metzger und Brod für Sieg oder Niederlage entſcheidend. Als Rahmenprogramm finden Kämpfe zwiſchen den Damen⸗ und Jugend⸗Abteilungen der drei Vereine ſtatt. Nach dem Geſagten dürfte dieſe Veranſtaltung, die ein⸗ zige, größere in dieſem Jahre in Mannheim einen ſtarken Wiederhall finden und einen würdigen Saiſon⸗Abſchluß Hilden. W. G. Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Gewichtheben am 26. September in Eſſen Am 283. September werden ſich in Eſſen die Finaliſten in der Konkurrenz um die Deutſche Mannſchaftsmeſſter⸗ ſchaft im Gewichtheben, Siegfried Eſſen und Sport⸗Ver⸗ einigung Berlin⸗Nord, um die Erringung des Titels Deutſcher Meiſter meſſen. Der Deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaft im Gewicht⸗ heben wurde in dieſem Jahre innerhalb der Kreiſe und Landesgruppen des Das großes Intereſſe entgegen⸗ gebracht. In harten und zähen Kämpfen kriſtalliſierten ſich als Anwärter für die Zwiſchenrunde folgende Vereine heraus: Sport⸗Vereinigung Berlin⸗Nord, Sportriege des Turnvereins Cannſtatt, Sportklub„Jugendkraft“ Plauen i.., Sandow Nürnberg und Siegfried Eſſen. Teil⸗ nahmeberechtigt an der Meiſterſchaft war außerdem noch der Titelverteidiger des Vorfahres, München 1860. In⸗ folge der ungünſtigen Wirtſchaftslage ſah man ſich genb⸗ tigt, die Zwiſchenrunde über den Weg der Leiſtungs⸗ abnahme durchzuführen. Hierfür meldeten ſich nur drei Teilnehmer: Siegfried Eſſen, Spyg. Berlin⸗Nord und München 1860. Die Abnahme brachte mit 3400 Pfund in Siegfried Eſſen den beſten Bewerber, die Berliner Ge⸗ wichtheber folgen mit 80 Pfund Differenz, währed Mün⸗ chen 1860 mit 3200 Pfund auf den dritten Platz zurückfiel. Die Entſcheidung wird alſo nun zwiſchen Siegfried Eſſen und SpVg. Berlin⸗Nord ausgetragen. Beide Finaliſten traten mit Erſatz an, wobei beſoders Eſſen durch den Aus⸗ fall des Halbſchwergewichthebers Neukirchen, der nach Amerika auswanderte, ſtark benachteiligt wurde. Die Lei⸗ ſtungen des jugendlichen Erſatzmannes Thul blieb mit isgeſamt 485 Pfund um 60 Pfund hinter denen des Ber⸗ liner Halbſchwergewichtsvertreters zurück. Dagegen be⸗ wies Siegfried Eſſen in den unteren ud mi eren Ge⸗ wichtsklaſſen eine leichte und ſichere Ueberlegenheit, ſo⸗ daß ſich die Berliner ſchwer anſtrengen müſſen, wenn ſie zur Meiſterſchaft gelangen wollen. Sch. Für unverlangte Beiträge leine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bei Rüctporto Geſchäftliche Mitteilungen * Graziana⸗Beinhilfe⸗Woche. Den 80 v. H. aller Beine und Füße, die nach Urteil der Kenner und Fachleute einer fürſorgenden Behandlung bedürfen, konn geholfen werden. Ueberwunden iſt das zeitraubende Wickeln mit Binden, die oft verrutſchen und ſichtbar ſind. Der gummiloſe Kom⸗ preßſtrumpf„Graziana“, Syſtem Dr. med. H. Gorms, hilft bei Beinbeſchwerden und Zirkulationsſtörungen, ſowohl zur Beinverſchönerung als auch zum Schutz und zur Hilfe bei ollen Beinleiden.— Vorführung und Raterteilung er⸗ folgt durch die ürztlicherſeits geſchulte Graziana⸗Schweſter im Reformhaus Lotte Klein F 2, 16 und durch den am 9. Sept. abends 8 Uhr im Caſino⸗Saal R 1, 1 ſtattfindenden öffentlichen Vortrag mit Lichtbildern über das Thema „Beine, die Sorgen machen“. Näheres im Anzeigenteil. Osel, Hichts als Hosen OSefl für Schule Isen für Straße sell für Sport Osen für Beruf Den, passend zu ihrem Anzug Oe für den schlanken qüngüng OSbf für den dicken Bauch osen Schon von Mk..15 an Osen nur von 12. Seite/ Nummer 409 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 5. September 1930 Stati Marten Da es uns nicht möglich ist, persönlich zu danken, sprechen wir auf diesem Wege allen Freunden und Bekannten für die innige Teilnahme beim Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres guten Vaters und Großvaters Fritz Luber unseren tiefgefühlten Dank aus. Besonders herz- lich danken wir Herrn Stadtpfarrer Rothenhöfer für seine trostvollen Worte, sowie der Direktion und den Kollegen der Firma Daimler-Benz für die erwiesene Teilnahme. jedem einzelnen gg In tiefer Trauer: Frau Augusie Luber und Kinder. Möbel Bellen Polstlexwaren kaufen Sie zu niedrigsten Preisen bei chr. Berg Schwetzingerstr. 126 Eigene Polsterei Aufarbeit. billigst * 941 Täglich frischer süßer Apfelmost Liter 35 Pfg. 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