1 runter vierzehn Außen miniſter, aeuropäiſchen Föderation zu äußern. 18 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 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Jahrgang— Nr. 415 Die weltpolitiſche Tribüne in Genf 27 Staatenvertreter und 14 Außenminiſter ſind anweſend Völkerbund und Paneuropa⸗Konferenz Franzöſiſches Weißbuch Die Geiſter ſcheiden ſich Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 9. September. Die Konferenz der europäiſchen Staatenvertreter begann um vier Uhr nachmittags und dauerte ge⸗ ſchlagene 372 Stunden. Durch die weit geöffneten Fenſter des Glasſaales, der in dem ſchönen Park des Völkerbundspalaſtes ſteht, blickten die zahlreichen Journaliſten, Beamten und zugelaſſenen Gäſte in den Raum. 27 Staaten vertreter, da⸗ hatten einen Stab von Mitarbeitern mitgebracht. Es wurde lebhaft vor Beginn der Konferenz geplaudert, und die geſtikulierenden Herren konnten nur langſam dazu bewogen werden, die Plätze an der großen vier⸗ eckigen Tafel einzunehmen. Briand ſaß an der rechten Schmalſeite. Dr. Curtius nahm den Platz in der Mitte der Breitſeite ein und konnte daher vom Park aus geſehen werden. Seine ſtille Art ent⸗ zäuſchte aber die Beobachter, von denen viele mit Operngläſer ausgerüſtet waren. Der franzöſiſche Außenminiſter, zum Vor⸗ ſitzenden der Konferenz gewählt, ergriff das Wort. Er verlas die Schlußfolgerungen des franzöſiſchen Weißbuches. Die an den Vortrag Briands ſich knüpfende Debatte wurde von dem engliſchen Außenminiſter Henderſon eröffnet. Den Schwerpunkt legte der britiſche Außen miniſter darauf, daß der Völkerbund nicht vor eine voll⸗ zogene Tatſache geſtellt werden dürfe. Die euro⸗ päiſchen Staatenvertreter ſeien als Völkerbundsmit⸗ glieder ohne Zweifel dazu verpflichtet, ſich im Rahmen dieſer Organiſation zu dem Problem einer England habe dieſen Standpunkt von Anfang an im Intereſſe der Eintracht zwiſchen den Bundesmitgliedern vertreten und wünſche, daß die Ueberweiſung des Paneuropa⸗ Problems an den Völkerbund insgeſamt und ohne Vorbehalte ſtattfinden möge. Henderſon ſprach im Auftrag des britiſchen Außenamtes, das betonte er nachdrücklich und ließ klar erkennen, daß ſich Eng⸗ land jeder anderen Prozedur nicht anſchließen werde. Mit einer Studienkommiſſion ſchien Henderſon grundſätzlich einverſtanden. Aber auch hier machte er den Vorbehalt, daß die Frage, aus welchen Per⸗ ſönlichkeiten ſich dieſe Kommiſſion zuſammenſetzen ſolle— ob aus Völkerbundsvertretern oder aus Regierungsperſönlichkeiten einer gründlichen Prüfung bedürfe. Die äußerſt eindringliche Tonart Henderſons rief am Konferenztiſch ſtarke Bewegung her⸗ vor und veranlaßte Briand zu der Bemer⸗ kung, daß es in dieſem Kreiſe Gegner der europäiſchen Konferenz gäbe. Der polniſche Außen miniſter Zaleſki griff dieſe Bemerkung Briands auf und ſagte, der franzöſiſche Miniſter könne auf die Unter⸗ ſtützung Polens rechnen. Nach Henderſons Ausführungen entſpann ſich eine ſehr lange Debatte, in der die Kernfrage diskutiert wurde, welche For⸗ mulierung der Ueberweiſung des Paneuropa⸗Pro⸗ blems an den Völkerbund gegeben werden müſſe. Es ſprachen faſt ſämtliche Staatenvertreter. Reichsaußenminiſter Dr. Curtius ſchloß ſich den Darlegungen Henderſons an und gab die Erklärung ab, daß die deutſche Regie⸗ rung, deren Antwort auf das Briand⸗Memorandum den Willen zur Förderung der paneuropäiſchen Idee klar ausgeſprochen habe, es nicht für ange⸗ bracht hielte, im gegenwärtigen Augenblick eine grundſätzliche Erklärung, ſei es auch in noch ſo lockerer Form, bei der Ueberweiſung an die Vollver⸗ ſammlung des Völkerbundes einzufügen. Dieſe Erklärung von Dr. Curtius iſt deshalb von großer Bedeutung, weil ſich durch die reine und ein⸗ ſache Ueberweiſung der Frage an die Vollverſamm⸗ lung jeder Staaten vertreter das Recht vorbehält, ſeinen Standpunkt zum Ausdruck zu bringen. Die Stellung des Staates innerhalb der Vollverſamm⸗ lung hätte durch die Einfügung einer grundſätzlichen Erklärung präjudiziert werden können. Tatſächlich haben hier England und Deutſchland auf einer Linie geſtritten und wie der farbloſe zuſtimmende Schaffung einer jüdiſchen Heimſtätte in Aeber die föderative Telegraphiſche Meldung Genf, 8. September. Die franzöſiſche Delegation hat heute nachmittag unter dem Titel„Schriftſtücke über die Or⸗ ganiſierung einer europäiſchen födera⸗ tiven Union“ der Oeffentlichkeit das franzöſiſche Weißbuch übergeben. Dieſes Weißbuch enthält das Memorandum der franzöſiſchen Regierung vom J. Mai 1930 und in der Reihenfolge ihres Eintreffens die Antworten der 26 befragten Regie⸗ rungen, die in dem anſchließenden Bericht der franzöſiſchen Regierung erörtert werden. „Durch die Sorgfalt bei der Ausarbeitung ihrer Antwort,“ ſo heißt es in der Erklärung u..,„haben die befragten Regierungen bewieſen, welche Bedeu⸗ tung ſie einem ſo hohen Ziele wie dem der materiel⸗ len und moraliſchen Organiſterung Europas bei⸗ meſſen, und ſie haben ihr Beſtreben gezeigt, ſeine Verwirklichung auf planmäßig vorbereitetem Boden in Angriff zu nehmen. Es wird Sache der verant⸗ wortlichen Regierungen ſein, an Hand der hier ver⸗ einigten Denkſchriften frei zu beurteilen, ob es nicht angebracht iſt, den Gründen für eine Vereinigung unter den Nationen, die hier einmütig zum Ausdruck gekommen ſind, größere Bedeutung beizumeſſen als den näher oder ferner liegenden Gründen zum Widerſpruch, die aufgrund verſchiedener ver⸗ ſtändlicher Meinungsverſchiedenheiten in einzelnen Fragen hervorgetreten ſind, die ſich noch jeder för⸗ dernden Diskuſſion entziehen. Die franzöſiſche Re⸗ gierung hat für ihren Teil ihre Wahl getroffen. Sie hat volles Vertrauen auf die Gewichtigkeit der Gründe, die den Kollektipbeſchluß am 9. November 1929 gerechtfertigt haben, nachdem ſie im Laufe der Geſtaltung Europas letzten 10 Jahre für die planmäßige Entwicklung ihres Werkes der Friedensorganiſierung eingetreten iſt, zu dem die Völker ihre Zuſtimmung klar bekun⸗ det haben.“ Nach der erwähnten Erörterung der einzelnen Antworten hinſichtlich der grundſätzlichen und be⸗ ſonderen Fragen hat das Weißbuch diejenigen Punkte zuſammengefaßt, die einer ſofortigen Erörterung bedſirfen.„Alle befragten Regie- rungen“, ſo heißt es weiter, ſind mit der franzöſi⸗ ſchen Regierung in dem Wunſche einig, die ge⸗ plante Union unter die moraliſche Autorität des Völkerbundes zu ſtellen. Hierüber muß eine Beratung der europäiſchen Kon⸗ ferenz ſobald eröffnet werden, daß es ihr möglich iſt, rechtzeitig die Bedingungen und die Formen zu prüfen, in der ſie ſich zu vergewiſſern hat. Gleich⸗ zeitig iſt der Vorſchlag, Nichtmitglieder des Völker⸗ bundes von Beginn an zu der europäiſchen Konfe⸗ renz hinzuzuziehen, vor jeder Erörterung hierüber zu prüfen, ob es nicht angezeigt iſt, die Einſtellung des Völkerbundes hierzu zu erfahren. Auch der Vorſchlag der britiſchen Regierung, die Völker⸗ bundsverſammlung mit dem jetzigen Stand der Umfrage zu befaſſen, würde eine ſofortige Erörte⸗ rung notwendig machen. Bezüglich der von den meiſten befragten Regierungen geäußerten, von der finniſchen und polniſchen Regierung beſonders for⸗ mulierten Vorſchläge nach Einſetzung eines Studien⸗ organs zur planmäßigen Ausarbeitung eines Or⸗ ganiſationsprogramms der europäiſchen Union wird es gleichfalls Sache der Konferenz ſein, wenn ſie ſich hierzu grundſätzlich bekennt, die Bedingungen und die Friſt für eine hierüber zu treffende Ent⸗ ſcheidung zu prüfen.“ Beſchluß zeigt, einen wichtigen taktiſchen Erfolg er⸗ rungen. Dadurch, daß es jedem Staatenvertreter unbenommen bleiben wird, ſeine Auffaſſung vor der Vollverſammlung auszusprechen, wird die Tribüne des Völkerbundes in dieſen Wochen eine wirklich weltpolitiſche ſein, und es wird den nicht⸗ europäiſchen Staatenvertretern die Möglichkeit ge⸗ boten, in das Weſen der europäiſchen Kriſe Einblick zu gewinnen. Es iſt alſo nicht ausgeſchloſſen, daß ſich im weiteren Verlauf der Völkerbundsverſamm⸗ lung auch nicht⸗europäiſche Staaten vermittelnd an den Debatten über die europäiſche Föderation be⸗ teiligen werden. Briand wurde ſchließlich damit beauftragt, die Frage vor die Vollverſammlung zu bringen. Der Zuſtimmungsbeſchluß fand einmütig Annahme. Erſte öffentliche Sitzung des Völkerbundsrates — Genf, 8. September. Die erſte öffentliche Sitzung der 60. Tagung des Völkerbundsrates wurde heute vormittag vom Rats⸗ präſidenten Zum eta(Venezuela) eröffnet. In der Zuſammenſetzung des Rates ſind einige Aenderungen eingetreten. Japan iſt durch den Pariſer Ge⸗ ſandten Joſhizawa, Kanada durch den Miniſter Borden vertreten. Der finniſche Außen⸗ miniſter Procope erſtattete den Paläſtina⸗Bericht der Mandatskommiſſion. Er erklärte, die britiſche Regierung habe wiederholt verſichert, daß ſie ihre Verantwortlichkeit für die Paläſtina anerkenne und daß die Beſchränkung der Einwan⸗ derung nach Paläſtina nur zeitweilig ſei. Die Man⸗ datskommiſſion meine, daß dieſe Verſicherung die in der jüdiſchen Bevölkerung entſtandene Beunruhigung beſeitigen werde. Wenn die Mandatskommiſſion an die Paläſtina⸗Politik der engliſchen Regierung einige kritiſche Bemerkungen geknüpft habe, ſo dürfe man darin nicht einen Verſuch der Kommiſſion erblicken, in die Zuſtändigkeit der Mandatsmacht einzugreifen. Sie habe lediglich zur Löſung des ſehr ſchwierigen Problems beitragen wollen. In der Entſchließung, die Procopé dem Rat zur Annahme vorſchlug, wird die engliſche Re⸗ gierung erſucht, zur Wiederherſtellung des Friedens in Paläſtina Maßnahmen gemäß den Vorſchlägen und Anregungen der Mandatskommiſſion zu ver⸗ fügen. Der engliſche Außen miniſter Henderſon erklärte ſich mit dem Bericht Procopés einverſtan⸗ den und beſtätigte, daß kein allgemeines Ver⸗ bot der jüdiſchen Einwanderung nach Paläſtina ergangen, ſondern lediglich eine vor⸗ übergehende Beſchränkung der Einwanderung aus polizeilichen Gründen angeordnet geweſen ſei. Hen⸗ derſon billigte den von Procopé vorgelegten Ent⸗ ſchließungsentwurf und kündigte an, daß die eng⸗ liſche Regierung nach Prüfung des Berichtes durch den nach Paläſtina entſandten Sachverſtändigen Simp⸗ ſon eine ausführliche Erklärung über ihre Abſich⸗ ten hinſichtlich der künftig in Paläſtina zu befolgen⸗ den Politik ausarbeiten und den Mitgliedern des Völkerbundsrates übermitteln werde. Der Vertreter Perſtiens ſprach ſein Bedauern darüber aus, daß in dem Be⸗ richt Procopés nicht die Verpflichtung der Mandats⸗ macht zur Wahrung der ſtaats bürgerlichen Rechte des nichtjüdiſchen Bevölkerungsteiles erwähnt worden ſei. Der jugoſlawiſſche Delegierte ſchloß ſich den Erklärungen des perſiſchen Vertreters an, betonte aber, daß das Mandat über Paläſtina eine hiſtoriſche Aufgabe gegenüber dem jüdiſchen Volk zu erfüllen und daher gleichmäßig beide Bevölkerungsteile im Intereſſe der Allgemeinheit zu berückſichtigen habe. Der Vizepräſident der Mandatskommiſſion, van Rees, begrüßte die Erklärung Henderſons. Damit war die Ausſprache beendet und der Vor⸗ ſitzende konnte die einſtimmige Annahme des Berichtes feſtſtellen. Als zweiter Punkt der Tagesordnung wurden die Arbeiten des Komitees zur Bekämpfung des Franen⸗ und Kinderhandels erörtert, über die der perſiſche Delegierte Bericht er⸗ ſtattete. Seine Ausführungen wurden ohne weitere Ausſprache genehmigt, nachdem ſowohl der Bericht⸗ erſtatter als auch die Vertreter Japans im Na⸗ men ihrer Regierungen zugeſagt hatten, daß die vom Völkerbund nach Aſien entſandte Studienkommiſſton volle Unterſtützung finden werde. Ueber die Arbei⸗ ten der 32. Tagung des Wirtſchaftskomitees des Völ⸗ kerbundes im Juni 1930 berichtete Dr. Curtius. Der Bericht, der u. a. die Frage der Ausfuhrprämie, des Schmuggels, insbeſondere des Alkohol⸗ ſchmuggels ſowie des Walfiſchfanges behandelte, wurde angenommen. Auf Antrag von Dr. Curtius wurde beſchloſſen, die von den Vertretern Kanadas, Finnlands und Perſiens dazu gegebenen Anregungen mit dem von ihm erſtatteten Bericht an die Regie⸗ rungen weiterzugeben. Ohne Ausſprrache wurde dann weiter der Bericht über die Wechſel⸗ und Scheckrechtskonferenz, den gleichfalls Dr. Curtius erſtattete, angenommen. Nachdem der Rat noch den Vorſchlag der finni⸗ ſchen Regierung, dem Haager Gerichtshof den Charakter einer Berufungsinſtanz bei inter⸗ nationalen Schiedsſprüchen zu verleihen, an die Voll⸗ verſammlung weiterzuleiten, beſchloſſen hatte, wur⸗ den die Beratungen auf Dienstag vormittag 11.30 Uhr vertagt. Der Widerhall in der Pariſer Preſſe Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 9. September. Die große Mehrzahl der franzöſiſchen Morgen⸗ blätter begrüßt das Ergebnis der erſten Ausſprache über den europäiſchen Staatenbund in Genf. Ver⸗ einzelte Linksblätter ſprechen ſogar von einem Siege Briands, deſſen geſchickte Formel die Situation ge⸗ rettet habe. Die nationale Preſſe ſteht grollend beiſeite und hebt den Zuſammenſtoß zwiſchen Briand und Henderſon gefliſſentlich hervor. Von den großen Informationsblättern vertritt der„Petit Pari⸗ ſien“ die Anſicht, daß das Ergebnis des erſten Tages voll und ganz den Wünſchen des franzöſiſchen Außenminiſters und der franzöſiſchen Regierung entſpreche. Der erſte Arbeitstag ſei zweifellos be⸗ deutungsvoll für die ganze Entwicklung geweſen, da er die Atmoſphäre und den Rahmen ſchaffe, in dem die weiteren Beratungen ſich abſpielen. Der bekannte Außenpolitiker des„Matin“, Sauerwein, erklärte, das praktiſche Reſultat der geſtrigen Sitzung ſei, daß ſich eine Debatte von höchſtem In⸗ tereſſe vor der Völkerbundsverſammlung entwickeln werde. Die Methode, um das europäiſche Werk zu entwickeln, ſei gleichgültig. Das Weſentliche ſei, daß es wirklich vorwärts gehe. Die Annäherung der europäiſchen Völker, ſo ſchreibt Sauerwein weiter, ſei bisher das beſte Mittel, das man gefunden habe, um die Aufmerkſamkeit der Völker zu verſtärken. Die Rede, die der deutſche Außenminiſter Cur⸗ tius am Montag abend vor der auswärtigen Preſſe in Genf hielt, nennt Sauerwein aus⸗ gezeichnet und feſt. Auch Herr Saint Brice glaubt ſich berechtigt, im„Journal“ zuverſichtliche Schlüſſe aus den Ergebniſſen des erſten Tages zu ziehen und ſchreibt: „Durch die Zauberkraft des franzöſiſchen Wortes ſind die Gewitterwolken verſcheucht“. Wenn auch die franzöſiſche Formel keines der Miß⸗ verſtändniſſe definitiv löſt, ſo ermöglicht ſie doch je⸗ denfalls, weiter zu arbeiten. Das von Briand durch⸗ geſetzte Ergebnis iſt nicht klein, wenn man an das Schickſal anderer Fragen denkt, die vom Völkerbund behandelt wurden. Briand konnte entſcheidend auf 2. Seite/ Nummer 415 Dienstag, 9. September 1930 die Entwicklung der Debatte einwirken, da er einen vorher feſtgelegten Text zum Vorſchein brachte, der allen bis dahin geäußerten Anſichten Rechnung trug. Zurückhaltender äußert ſich das nationaliſtiſche Echo de Paris“, das Blatt der franzöſiſchen Offizierskreiſe. Es ſet ſchwierig zu erkennen, ſo meint es, wo geſtern abend die Sieger und die Be⸗ ſiegten geſtanden hätten. Briand habe es jedenfalls verſtanden, die ganze Angelegenheit durch eines ſeiner pathetiſch⸗parlamentari⸗ ſchen Manöver vor dem Untergang zu bewahren. Für den gemäßigten„Oeuvre“ bedeutet der geſtrige Tag einen unbeſtreitbaren Sieg Briands, dem ſich der engliſche Außenminiſter Henderſon untergeordnet habe. Der nationaliſtiſche„Figaro“ des Herrn Coty dagegen hebt die Meinungsverſchie⸗ denheiten zwiſchen dem franzöſiſchen und engliſchen Außenminiſter hervor. Das Blatt hätte es nicht be⸗ klagt, wenn das europäiſche Werk Briands geſcheitert wäre. Der europäiſche Bund bedeute für die gegen⸗ wärtige Stunde einen Anlaß zur Uneinigkeit. Namentlich werde Deutſchland das Memorantum be⸗ nutzen, um die Grenzreviſionen zu provo⸗ zieren. Auf dieſe Weiſe würde der Reſt der franzöſiſchen Siegesbeute in Nichts zerfließen. Die linksdemokratiſche Preſſe iſt befriedigt. Der geſtrige Tag ſei in Genf auf die glücklichſte Weiſe der Welt zu Ende gegangen, ſchreibt die„Ere Nouvelle“, das Blatt Heriots., während die dem Parteiführer Daladier naheſtehende„Republique“ mahnt, die begonnenen Anſtrengungen fortzuſetzen, ohne ſich bequemen, wenig Arbeit erfordernden Löſungen hinzugeben. Die nationaliſtiſche„Ordre“ wirft dem Europa⸗ Plan Ideenloſigkeit vor. Briand hätte geſtern beſſer getan, ſich jeder Formel zu enthalten, als um jeden Preis eine ſolche vorzulegen. — Gebächtnisfeier für Andr⸗e Telegraphiſche Meldung Tromſö, 8. Sept. Die Gedächtnisfeier für Andrée und ſeine Ge⸗ fährten in der hieſigen Kirche geſtaltete ſich zu einer eindrucksvollen Feierlichkeit. Ueberall war Halb⸗ maſt geflaggt. Lange vor Beginn des Gottesdienſtes hatte ſich eine große Menge vor der Kirche einge⸗ funden. Nach dem Oeffnen der Pforten war das Gotteshaus in wenigen Minuten überfüllt. Tau⸗ ſende fanden keinen Platz mehr und mußten draußen bleiben. Unter den Geladenen befanden ſich Ange⸗ hörige von Andrée und Strindberg, ferner die wiſſenſchaftliche Kommiſſion, Vertreter der Be⸗ hörden, die Beſatzung„Bratvaag“ und die Mit⸗ glieder der neuen Expedition. Die Särge waren unter der Kanzel aufgeſtellt und mit der ſchwediſchen Flagge bedeckt. Fahnen in den norwegiſchen und ſchwediſchen Farben ſtanden zur Seite. Die Kirche war ſtimmungsvoll mit Trauerflor ausgeſchlagen, der Altar mit Blumen in den Farben Norwegens und Schwedens geſchmückt. Unteroffiziere und Maun⸗ ſchaften der beiden Schiffe„Michael Sars“ und „Syenſkſund“ bildeten Spalier. Der Geiſtliche erinnerte in ſeiner Predigt daran, daß in der gleichen Kirche zwei Jahre vorher eine Trauerfeier für Amundſen ſtattgefunden habe. Nach Geſang und Orgelvortrag wurden die Särge von norwegiſchen Matroſen zum Südausgang der Kirche getragen, wo ſie vorläufig verbleiben werden. Sobald das Robbenfangſchiff„Isbjörn“ mit Fränkels Gebeinen eingetroffen ſein wird, wer⸗ den alle drei Särge von ſchwediſchen Matroſen an Bord der„Svenſkſund“ übergeführt werden. Senſationelle Unterſchlagungs⸗Affäre — Paris, 9. Sept. Der Bürovorſteher eines Pa⸗ riſer Notars hat ſich der Polizei geſtellt und er⸗ klärt, ſeit 20 Jahren— alſo ſeit vor dem Kriege— habe er ſeinen Arbeitgeber um mehr als 16 Mil⸗ lionen Franken betrogen, die ſämtlich ſeiner Wettleidenſchaft zum Opfer fielen. 1914, ſo erklärte er, habe er bereits eine Million Goldfran⸗ ken unterſchlagen. Spielzeit Eröffnung in Köln Drei Erſtaufführungen Städtiſches Schauſpielhaus. Zuckmayers„Ka⸗ tharina Knie“, in Mannheim beſtens bekannt, gab dem neuen Intendanten Fritz Holl Ge⸗ legenheit, ſich vorweg einmal als Spielleiter von er⸗ heblichen Graden zu zeigen. Die Szene war recht charakteriſtiſch behandelt und die Sprache hatte durch⸗ weg das wünſchenswerte Tempo. Der gar zu aus⸗ gedehnte dritte Akt hätte Kürzungen vertragen. Das Volksſtück hat auch hier ſtark angeſprochen und eine ſehr tüchtige Geſamtdarſtellung, an der Spitze der den Pfälzer Dialekt als heimatliches Gebilde durch⸗ aus beherrſchende Willi Umminger(Vater Knie) und Elpira Erdmann leine vortreffliche Katha⸗ rina) trug zu einem recht großen Publikumserfolge redlich das ihrige bei. Am Schluſſe gab es eine Menge Vorhänge und Holl mußte ſich immer wie⸗ der zeigen. * Städtiſches Opernhaus. Die Wahl von Offen⸗ bachs Operette Madame Favart“ als Eröff⸗ nungsobjekt der neuen Spielzeit des großen Kölner Opernhauſes mußte immerhin befremden(Mannheim zog die„Meiſterſinger“ als einer Bühne von Tradi⸗ tion würdiger vor), auch wenn man zur Ausrede die Tatſache nahm, daß ſich der Todestag des 1822 in Köln geborenen und im 58. Lebensjahr zu Paris verſchiedenen Komponiſten am 5. Oktober zum fünf⸗ zigſten Male jährt. Uebrigens hatte erſt vor kurzem der hieſige Weſtdeutſche Rundfunk ſeinen Hörern das Werkchen gebracht und S. Anheiſſer von der Werag hat eine gewiß fleißige, aber nicht genügend leichtbeſchwingte neue Ueberſetzung des Textes be⸗ ſorgt. In den Mittelpunkt der in weitem Teile ſtark poſſenhaften Handlung dieſer Operette haben die Textverfaſſer A. Duru und H. Chivot den viel⸗ gefeierten Schöpfer des franzöſiſchen Singſpiels Charl Simon Favart und deſſen als Hauptdarſtel⸗ lerin ſeiner pikanten Bühnengeſtalten beſthekannte Schauſpielerin und Tänzerin Marie Juſtine Favart Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Die Reichstagswahlen Verſammlungen unter freiem Himmel in Baden verboten! Amtlich wird bekannt gegeben: „Das Miniſterium des Innern hat auf Grund des Art. 123 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung für die Zeit vom 12. September bis einſchließlich 15. September 1930 für das Land Baden alle Verſammlun⸗ gen unter freiem Himmel[Umzüge und Kun d⸗ gebungen auf öffentlichen Straßen und Plätzen, An⸗ und Abmärſche zu und von Verſammlun⸗ gen, die Benützung von Kraftwagen zu ſog. Propagandafahrten) verboten. Veranſtaltungen geſellſchaftlicher oder kirchlicher Art, ſoweit ſie herkömmlich und ohne beſonderen politiſchen Charakter ſind, werben durch dieſe An⸗ ordnung nicht betroffen.“ Wir begrüßen die Maßnahme, die die provozie⸗ renden Umzüge und die ſinnloſe Revolutionsſpielerei der Nationalſozialiſten endlich von den Straßen ſchafft. Der Wahlkampf für die Einheitsliſte Für die Einheitsliſte in Baden ſind am Samstag und Sonntag ungefähr 200 Verſammlungen abgehalten worden. Ueberall waren die Verſamm⸗ lungen ganz ausgezeichnet beſucht, zumal auch in den Landbezirken, wo ſich ein großes Intereſſe für die Einheitsliſte bemerkbar macht. In den Städten ver⸗ ſuchten die Nationalſozialiſten vielfach die Verſamm⸗ lungen zu ſtören, und zwar durch ein Aufgebot von Jugendlichen, die noch nichteinmal das Wahl⸗ alter erreicht haben. Vielfach kam es zu ſchar⸗ Wahlpolitiſche Dietrich antwortet Hugenberg Hugenberg hatte in einer Wahlverſammlung in Stuttgart die in die Form einer Aufrage gekleidete Behauptung gewagt, die Reichsregierung plane die Aufnahme einer niedrig verzinsichen 22 Milliar⸗ den⸗Anleihe in Frankreich„gegen günſtige Zugeſtändniſſe“. Auf dieſe„Aufrage“ hat Dr. Dietrich ebenfalls in Stuttgart, wie das Wolfſbüro meldet, prompt geantwortet. Der Miniſter erklärte, daß der Reichsregierung nichts davon bekannt ſei. Es ſei auch nicht verſucht worden, die Franzoſen anzu⸗ borgen. Bei den Franzoſen beſtehe dazu gar keine Nei⸗ gung. Aber wenn die Franzoſen uns gern 2% Mil⸗ liarden Mark zu 3 v. H. borgen möchten, dann werde er ſie morgen annehmen trotz Hugenberg. Die Schuld Hugenbergs In Stuttgart ſprach dieſer Tage in einer Ver⸗ ſammlung der Deutſchen Volkspartei und der Deut⸗ ſchen Staatspartei der Senior der Deutſchen Volks⸗ partei, Geh.⸗Rat Prof. D. Dr Kahl, für die Ein⸗ heitsliſte der beiden Parteien. Beſonders bedeutſam waren die Ausführungen, mit denen er auf das Ver⸗ halten der Deutſchnationalen Volkspartei Hugen⸗ bergſcher Richtung einging. Kahl ſagte u..: „Noch nie in meinem Leben habe ich einen per⸗ ſönlichen Wahlkampf gekämpft und tue es auch dies⸗ mal nicht. Aber wozu mich mein Gewiſſen zwingt, das muß ich ſagen. Vor der deutſchen Ge⸗ ſchichte und vor dem deutſchen Volke erhebe ich An⸗ klage gegen den Mann, der als beutſch⸗ nationaler Führer es fertig gebracht hat, in der Stunde der Not das Rettungswerk der Reichsregierung mit einer kümmerlich zuſammen⸗ gebrachten Mehrheit von 15 Stimmen zu zer⸗ ſchlagen, den Fortgang wichtiger Geſetzgebungs⸗ werke zu unterbrechen und das deutſche Volk in die⸗ ſer Zeit einem Wahlkampf auszuſetzen. Er bleibt der Hauptſchuldige an dem uns aufgezwungenen Wahlkampf.“ „Landwirt“ Hugenberg Seit Jahren ſchon reißt bei Wahlkämpfen die Un⸗ die Kandidaten mit Beruf ſitte ein, s bezeich⸗ fen Auseinanderſetzungen, ohne daß allerdings die Nationalſozialiſten ihr Ziel, die Sprengung der Ver⸗ ſammlung, irgendwo erreichten. Jedenfalls kann die Einheitsliſte nach den bisherigen Ausſichten überall in der Wählerſchaft auf einen ſtarken Erfolg am 14. September rechnen. Nationalſozialiſten unter ſich Auf dem Gauparteitag der Nationalſoziali⸗ ſten in Deſſau hat der nationalſozialiſtiſche Abg. Wagner ⸗Bochum eine ſehr beachtenswerte Rede gehalten, die wieder einmal zeigt, daß man auch im eigenen nationalſozialiſtiſchen Lager durchaus nicht überall mit dem übereinſtimmt, was nationalſoziali⸗ ſtiſche Größen als den letzten Schluß politiſcher Weis⸗ heit predigen. Wie über jenen Gauparteitag berich⸗ tet wird, wandte ſich Abg. Wagner mit ſehr heftigen Worten gegen die„Großſchnauzen!, die ſich einbildeten, ſie brauchten nur das Maul recht weit aufzureißen und dem Auslande zu erklären, daß Deutſchland nicht mehr zahlen wolle, um damit den Verſailler Vertrag und den Poungplan aus der Welt zu ſchaffen. Die Folge einer ſolchen Großmäuligkeit würde ſein, daß innerhalb dreier Tage Oſt preu⸗ ßen verloren, die Lauſitz von den ſchon darauf lauernden Tſchechen und das Rheinland von den Franzoſen beſetzt ſei. Und das wäre das Ende des deutſchen Volkes. Dieſe Worte des Abg. Wagner ſind beſonders wichtig, da ſie das ganze nationalſozialiſtiſche Pro⸗ gramm als blühenden Unſinn erklären und ſich gegen alles richten, was der Nationalſozialis⸗ mus bisher als das Heilmittel gegen den Verſailler Vertrag und gegen den PYoungplan angeprieſen hat. Hugenbergiang nungen zu verſehen, die mehr dem Wunſch na⸗ agitatoriſcher Wirkung als der Wirklichkeit entſpre⸗ chen. Namentlich Sozialdemokraten und Kommuni⸗ ſten haben es verſtanden, ihre Parteifunktionäre als Angehörige von Arbeiterberufen zu maskieren, denen ſie vielleicht vor Jahren und gar Jahrzehnten einmal angehört haben, aber längſt entfremdet ſind. Dieſe Kandidaten, die z. B. auf der kommuniſtiſchen Reichsliſte als Metallarbeiter, Holzarbeiter, Ange⸗ ſtellter figurieren, ſind in Wahrheit Redakteure und Geſchäftsführer; bei den Sozialdemokraten iſt es nicht viel beſſer; man weiß eben, daß die Arbeiter lieber einen der ihren als einen Funktionär auf der Liſte ſehen und man begeht den mehr oder minder frommen Betrug um der Stimmen willen. Nun aber hat ſich auch Hugenberg dieſer Metho⸗ den bedient und an der Spitze der deutſchnationalen Reichsliſte ſteht:„Hugenberg, Landwirt“. Hugen⸗ berg iſt Beſitzer eines Rittergutes, aber trotz ſeiner Vielſeitigkeit als Politiker, Parteiorganiſator und Preſſeherr wird er wohl ſelbſt kaum Anſpruch erheeben, als praktiſcher Landwirt zu gelten. Dies iſt nicht Ehrung der Landwirtſchaft, ſondern Bauern⸗ fängerei!. Nationalſozialiſtiſches Wahltheater In einer ſtark beſuchten Wahlverſammlung der Deutſchen Volkspartei in Hamburg kam es zu ſch weren Störungen durch Nationalſozia⸗ liſten, die mit Sprechchören die Rede des Hamburger Spitzenkandidaten Walter Dauch übertönten. Erſt als der Verſammlungsleiter polizeilichen Schutz in Anſpruch nahm, wurden die Ruheſtörer aus dem Saal verwieſen. Hierauf gelang es, die Verſamm⸗ lung fortzuführen. Bezeichnend für die national⸗ ſoztaliſtiſchen Wahlmethoden iſt die Tatſache, daß ſte, die an der Ausſprache nicht teilnehmen durften, nicht davor zurückſcheuten, eines ihrer Mitglieder unter der Maske eines Schwerkriegsbeſchä⸗ digten zum Rednerpult zu beordern, wo er ſich dann zum Unwillen der Verſammlung als kräftiger Nationalſozialiſt entpuppte. Große Giftmengen geſtohlen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Sept. Ein unheimlicher Einbruch iſt in einer Apotheke im Norden Berlins verübt worden. Der unbekannte Täter hat nämlich den mit zwei Türen verſchloſſenen Schrank erbrochen, in dem ſich die ſtärkſten Gifte wie Zyankali, Strychnin, Sublimat uſw. be⸗ fanden. Er nahm von jedem Gift ein gewiſſes Quantum. Sonſt hat er in der Apotheke nichts an⸗ gerührt. Auch die Kaſſe iſt völlig unberührt geblie⸗ ben. Welche Abſicht der Dieb bei dieſem Giftraub hatte, iſt noch völlig ungeklärt. Offenbar iſt er mit den Oertlichkeiten genau vertraut geweſen. Die Polizei hat ſchleunigſt Ermittlungen eingeleitet, um zu verhindern, daß mit den geraubten Giftmengen irgendwelche verbrecheriſche Handlungen verübt werden. Letzte Meldungen Hamburg verbietet NS⸗Uniform — Hamburg, 8. Sept. Im Zuſammenhang mit ſchweren politiſchen Zuſammenſtößen vom Sonntag hat die Hamburger Polizeibehörde eine Verordnung erlaſſen, nach der das öffentliche Tragen der Partei⸗ uniform der Nationalſozialiſten und ihrer Unter⸗, Hilfs⸗, und Nebenorganiſationen verboten wird. Bergarbeiter ⸗Proteſtſtreik — Paris, 9. Sept. Der Verband der Bergarbeiter unter Tage hat geſtern einen 24ſtündigen Pro⸗ teſtſtreik beſchloſſen, deſſen Zeitpunkt noch heute feſtgeſetzt werden wird. Der Streik ſoll ſich gegen den ſchleppenden Fortgang der Verhandlungen über Ur⸗ laub⸗ und Penſionsregelung für die Arbeiter richten. Rieſenbrand im Athener Hafen — Paris, 9. Sept. Havas berichtet aus Athen: Im Hafen Piräus iſt eine ungeheure Feuersbrunſt ausgebrochen. 18 mit Benzin beladene Schiffe ſollen in Flammen ſtehen. Ein Schiff iſt bereits explodiert. Dem größten Teil der Mannſchaft iſt es gelungen, ſich in Sicherheit zu bringen. Hunger und Typhus in San Domingo — Paris, 9. September. Havas berichtet aus San Domingo, geſtern nachmittag ſei es zu Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen Militär und einem Teil der Zivilbevölkerung gekommen. Die Menge, die ſeit Tagen nichts zu eſſen hatte, ſoll verſucht haben, ſich eines Lebensmittelzuges zu bemächtigen. Weiter wird berichtet, eine Typhus⸗ Epidemie ſei ausgebrochen. Die Regierung von Haiti plant die Schließung der Grenze. Die Rettungsarbeiten in den durch den Wirbelſturm zerſtörten Gebieten werden energiſch fortgeſetzt. Autobusunglück— Acht Tote — Paris, 9. Sept. Havas berichtet aus Caſa⸗ blanca, bei Boudhaut ſei ein Autobus umgeſtürzt, wobei der Wagenführer und ſieben Reiſende, alle Eingeborene, tödlich verletzt wurden. Einigung im nordfranzöſiſchen ſtreik — Paris, 8. Sept. Wie Havas aus Lille meldet, hat das aus den verſchiedenen Gewerkſchäften zu⸗ ſammengeſetzte Komitee der am Streik beteiligten Arbeiter in Roubaix einſtimmig beſchloſſen, die vom Arbeitsminiſter unterbreiteten Vorſchläge zur Bei⸗ legung des Streiks anzunehmen und den General⸗ verſammlungen der Streikenden, die am Dienstag ſtattfinden, ebenfalls zur Teilnahme zu empfehlen. Coſtes und Bellonte bei Hoover — Waſhington, 8. September. Die franzöſtſchen Transozeanflieger Coſtes und Bellonte wurden heute mittag im Weißen Hauſe von Präſident Hover empfangen. „Lebhafte Freude“ in Buenos Aires — Buenos Aires, 8. Sept. In der ganzen Stadt herrſcht lebhafte Freude über die gelungene Revolu⸗ tion und die Eidesleiſtung der neuen Miniſter wird überall feſtlich begangen. Die Regierung hat gegen einige Miniſter und Beamte, von denen ſie annimmt, daß ſie an der revolutionäven Bewegung nicht teil⸗ genommen haben, Haftbefehl erlaſſen. Textilarbeiter⸗ 7 in einigen mehr oder weniger intereſſanten oder amüſanten Epiſoden aus ihrem Leben geſtellt. Mit Offenbachs auch in Deutſchland populär gewordenen Werken parodiſtiſch⸗ſatiriſcher Art nimmt die„Ja⸗ vart“ nach keiner Richtung den Vergleich auf, indes fehlt es rein muſikaliſch nicht an pikant rhythmiſier⸗ ter gefälliger Orcheſterſprache, darin mancherlei Tanzweiſen, ſowie an fein geführten Enſembleſätzen, ein paar hübſchen Couplets und Chören. Der dritte Akt fällt arg ab. Unter Fritz Zauns flotter muſika⸗ liſcher Leitung nahm die Aufführung, ſoweit die Be⸗ ſetzung der Hauptrollen keine anderweitigen Wünſche nahelegte, einen recht guten Verlauf, an dem Hans Strohbachs graziös⸗virtuoſe, mit manchem origi⸗ nellen Detail aufwartende Inſzenierung bedeutenden Anteil hatte. Der Beffall, zunächſt lebhaft und echt, mußte ſpäter künſtlich wachgehalten werden, bis es am Schluſſe galt, Strohbach und Zaun durch Hervor⸗ rufe für ihr Wirken zu danken. Aber im ganzen kein ſehr glücklicher Offenbach. * Reichshallen⸗Operettentheater. Wie anders wirkt dies Zeichen auf mich ein:„Fledermaus“ in der Neugeſtaltung Max Reinhardts und der muſikaliſchen Einrichtung Korngolds. Echtes Operettenleben atmet neben den unvergänglichen Vorzügen der durch weitere Straußweiſen ergänzten ſchönen Muſik aus der auch im Dialog von den ge⸗ wiſſen Fadheiten befreiten Bearbeitung, zum minde⸗ ſten im erſten und dritten Akt, während der zweite, mit Ausnahme der wohlgelungenen Zeichnung des jetzt männlichen Orlofsky als halbverblödeter Tepp, in der alten Faſſung vorzuziehen bleibt. Hier gab es eine ſehr prächtige Ausſtattung und neuerrichtete Drehbühne. Mit ſehr leiſtungsfähigen Kräften von den Reinhardt⸗Bühnen, der Berliner Staatsoper und dem Wiener Johann Strauß⸗Theater in den Haupt⸗ rollen, hat Direktor Hünnes ein hervorragend gutes Enſemble herausgeſtellt, das unter Keßners (Dirigent) und Brommes(Regiſſeur) Führung im Bunde mit einem ausgezeichneten Ballettkorps eine glänzende Aufführung zeitigte, der das ſehr zahl⸗ reiche Publikum immer wieder zujubelte. P. h. 9 4% Das Nationaltheater teilt mit: Am Don⸗ nerstag wird der„Roſenkavalier“ von Richard Strauß in der Inſzenierung der Jubi⸗ läumswoche von Alfred Landory wieder in den Spielplan aufgenommen. Die muſikaliſche Leitung hat Joſeph Roſenſtock. Von den Hauptpartien ſind neu beſetzt. Der Oktavian mit Elſe Schulz und die Annina mit Nora Landerich. Die Mar⸗ ſchallin ſingt Gertrud Bindernagel, den Baron Ochs Karl Mang, die Sophie Guſſa Heiken, den Faninal Sydney de Vries, die Marianne Leit⸗ metzerin Marianne Keiler, den Valzacchi Fritz Bartling. Der Komponiſt und Muſikpädagoge Heinrich Neal beging am 8. September den 60. Geburts⸗ tag. In München als Sohn eines dort anſäſſig ge⸗ wordenen Malers amerikaniſcher Abſtammung und einer Tochter des Malers Ainmiller geboren, machte Neal ſeine Studien zunächſt dort unter Rheinberger, ſpäter in Dresden unter Dräſecke und ließ ſich darauf 1894 in Heidelberg nieder, wo er noch heute wirkt. Als Komponiſt veröffentlichte Neal eine Reihe von Werken für Klavier: Deutſche Roapſodien, Sonaten, Variationen u.., von denen beſonders die Cyklen„Auf einer Burg“ und„Trö⸗ ſtungen“ bekannt geworden ſind. Weitere Werke ge⸗ hören der Vokal⸗ und Kammermuſik an. Sehr be⸗ kannt iſt Neal geworden durch ſeine muſikpäbagvgi⸗ ſchen Beſtrebungen, der lebenden Kunſt und den Ausdruckswerten der Muſik den gebührenden Platz im Unterricht zukommen zu laſſen. Seine modernen Studienwerke und Ausdrucksſpiele haben viel Ver⸗ breitung und Anerkennung gefunden. Als Theore⸗ tiker hat Neal in verſchiedenen Werken die Dop⸗ peltonart und vertikale Modulation behandelt. Das Heidelberger Stadttheater wird am 28. September als Pachtbetrieb mit Goethes „Egmont“ eröffnet, der 30. September bringt als erſte Operette Lehars„Land des Lächelns“. Die Vorlage an den Bürgerausſchuß iſt nun auch erſchienen. Entgegen der bisherigen Darſtellung, die für Heizungs⸗ und Beleuchtungszwecke einen Bar⸗ zuſchuß von 20 000% vorſah, ſoll die Stadt die ganzen Heizungs⸗ und Beleuchtungskoſten überneh⸗ men, die im Durchſchnitt 30 460/ betragen, für Er⸗ ſatzanſchaffungen und Reparaturen der Heizungs⸗ und Beleuchtungseinrichtungen wären nochmals etwa 3000 4 zu leiſten. Dieſe Beträge fließen natur⸗ gemäß wieder in die Kaſſen der ſtädtiſchen Werke, enthalten bei Zugrundelegung der Tarifſätze einen Gewinnpoſten. Während der frühere Voranſchlag — über den Aufwand bei geſchloſſenem Haus hinaus — die Stadt mit 60 000/ belaſtete, beträgt die Be⸗ laſtung jetzt rund 30 000 J. Die Stadtverwaltung lehnt es ab, dem Pächter, ſeinem Perſonal oder ſonſtwem gegenüber irgendwelche Haftung im Falle des Verſagens des Unternehmens zu über? nehmen. In Konſequenz dieſer Ablehnung wird weder auf die Anſtellung oder Anſtellungsbedingun⸗ gen noch auf den Spielplan Einfluß ſtädtiſcher⸗ ſeits ausgeübt. Der Pächter hat eine Kaution von 30 000 // zu leiſten. Bei Wiederaufnahme des Regiebetriebs ſoll billigerweiſe dem Pächter der Vor⸗ zug eingeräumt werden. Die Stadtverwaltung ſteht nach wie vor auf dem Standpunkt, daß bei Beſſerung der finanziellen Verhältniſſe der Regiebetrieb wieder aufgenommen werden ſoll. AIndiſche Muſikerziehung. Der allindiſche Na⸗ tionalverband hat ein umfaſſendes Unterrichtspro⸗ gramm zur Muſikerziehung aufgeſtellt. Es werden Sommerſchulen für indiſche Muſik er⸗ richtet, die ſich beſonders mit dem Studium der Ka⸗ laſhepam, worunter man in Südindien die Aus⸗ drucksmöglichkeiten der Muſik verſteht, befaſſen ſollen. Beſonderes Gewicht wird auch auf die Ein⸗ führung der Orcheſtralmuſik gelegt, die in Indien bisher nur einen geringen Einfluß hat. Eine Ausſtellung der Mannheimer Kunſthalle in Zürich. Im Kunſtgewerbemuſeum der Stadt Zürich zeigt das Internationale Archiv für Jugendzeichnungen(Städtiſche Kunſthalle Mann⸗ heim) zur Zeit ſeine bekannte Wanderausſtel⸗ lung„Der Genius im Kinde“. In der Schau werden ſehr viele Arbeſten von Mannheimer Kindern gezeigt. Die Ausſtellung iſt bis jetzt in folgenden Städten gezeigt worden: München, Hagen i. Weſtf., Dresden, Baſel, Magdeburg, Marktbreit, Duisburg, Halle, Winterthur. 4 1 * 1 7 * 1 betr gen pf Zut vor ben und Pu! pre Rel des Er⸗ igs⸗ dals tur⸗ rke, nen lag aus Be⸗ ung der im ber⸗ vird fun⸗ her⸗ 0 des zor⸗ teht ung eder Na⸗ bro⸗ den er⸗ Ka⸗ us⸗ ſſen Fin⸗ hien alle der für nn⸗ el hau ter t in gen reit, Dienstag, 9. September 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 415 Der Mannheimer Stadtrat hat geſtern nachmittag in mehrſtündiger Sitzung mit allen gegen 3 Stimmen die Vorlage für die Ein gemein⸗ dung von Secken heim und Friedrichs⸗ feld nach Mannheim genehmigt. Die Vorlage für die Eingemeindung der abgeſonderten Gemar⸗ kungen Kirſchgartshauſen, Sandtorf und Straßenheim wurde ohne Debatte gutgeheißen. Der Bürgerausſchuß wird über die Vorlagen am 18. September Beſchluß zu faſſen haben. 225 Der Mannheimer Stadtrat iſt nicht leichten Her⸗ zens zu dem Beſchluß gelangt, die Seckenheimer und Friedrichsfelder zu Mannheimern zu machen, weil die ſtändige Mehrbelaſtung, die durch die Eingemein⸗ dung entſteht, nicht unbeträchtlich iſt und unter den gegenwärtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen unſeren ſtädtiſchen Finanzen, die ohnehin bis zur Grenze 1 der Leiſtungsfähigkeit angeſpannt ſind, neue Aus⸗ gaben zumutet, die unter Umſtänden im nächſten Jahre auf den Umlagefuß nicht ohne Einfluß bleiben werden. Aber die überwiegende Mehrheit des Stadtrats hat ſich trotz der ſchwerwiegenden Be⸗ denken, die, wie angedeutet, auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biet liegen, letzten Endes doch geſagt, daß in der Eingemeindungsfrage Kommunalpolitik auf lange Sicht getrieben werden muß. Die Ent⸗ ſcheidung wäre auf Jahre hinausgeſchoben worden, wenn der Stadtrat ſich nicht jetzt entſchloſſen hätte, die Opfer zu bringen, die der Stadtverwaltung durch die Eingemeindung auferlegt werden. Man kann auch im Bürgerausſchuß mit einer Mehrheit rechnen, da die Sozialdemokraten und Kommuniſten geſchloſſen für die Vorlagen ſtimmen werden. Das Zentrum hatte zwar ſtarke Bedenken, aber auch bei dieſer Fraktion hat ſich eine Wandlung vollzogen, die durch die Seckenheimer Zentrums⸗ leute herbeigeführt worden ſein ſoll. Nach der Stimmung, die in der Fraktion der De utſchen Volkspartei bei den bisherigen Beſprechungen zutage trat, iſt damit zu rechnen, daß die Mehrheit ebenfalls für die Eingemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld ſtimmen wird. Die demokratiſche Fraktion hat, wie verlautet, die A bſtim mung freigegeben. Sie wird aber unter keinen Um⸗ ſtänden die Verantwortung für die Annahme oder Ablehnung der Eingemeindung ohne die anderen bürgerlichen Parteien übernehmen. Welche Vorteile bringt die Eingemeindung Seckenheim und Friedrichsfeld? Die jährliche Belaſtung, die der Stadt Mannheim durch die Eingemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld zugemutet wird, beträgt nach vor⸗ ſichtiger Schätzung mindeſtens 300 000 Mk. Die Gegenleiſtung beſteht hauptſächlich bei Seckenheim in Baugelände, das umſo wertvoller iſt, als es unmittelbar an das jetzige Mannheimer Stadtgebiet angrenzt und infolgedeſſen geſtattet, die Erweiterung von Neuoſtheim fortzuſetzen. Die Stadtverwaltung hat allerdings auch eine Million kurz⸗ friſtiger Schulden von Seckenheim mit zu übernehmen. Seckenheim erhebt eine Umlage von 213, Friedrichsfeld eine ſolche von 318 Proz. Da die Stadt Mannheim den diesjährigen Umlagefuß auf 158 Proz. feſtgeſetzt hat, muß er für die Secken⸗ heimer und Friedrichsfelder auf den gleichen Satz ermäßigt werden. Beide Gemeinden erhalten außerdem Gemeindeſekretariate wie die anderen Vororte. Der Gaspreis, der in beiden Orten höher als in Mannheim iſt, wird auf den Mannheimer Satz ermäßigt. Da die Secken⸗ heimer Fortbildungsſchule aufgegeben wird, ſind die Schüler auf Stadtkoſten nach Mann⸗ heim zu befördern. Um in Seckenheim den Leichen⸗ hallenzwang zu umgehen, erfolgt eine Sonder⸗ regelung des Begräbnisweſens, die dem ländlichen Charakter der Gemeinde Rechnung trägt. Die OEG. hat einen Sonderpreis von 35 Pfg. für die Beförderung von Seckenheim nach Mann⸗ heim und umgekehrt zugebilligt und dadurch den bisherigen Fahrpreis um 5 Pfg. ermäßigt. Iſt die finanzielle Belaſtung, die durch die Ein⸗ gemeindung von Seckenheim entſteht, noch einiger⸗ maßen erträglich, ſo ſind die Verpflichtungen, die durch die Eingemeindung von Friedrichsfeld ent⸗ ſtehen, bei weitem ſchwerwiegender, weil Friedrichs⸗ feld im Gegenſatz zu Seckenheim eine ausgeſprochen arme Gemeinde iſt, die als Gegenleiſtung zu den Aufwendungen der Stadt Mannheim nicht viel zu bieten hat. Vor allem iſt in Friedrichsfeld ein Schulhaus zu errichten, das 450 000 Mk. koſtem wird. Der Staatszuſchuß von 500 000 Mk. für dieſen Bau fällt durch die Eingemeindung weg. Seckenheim erhält nach den Eingemeindungsbedingungen zwar auch ein neues Schulhaus, aber dieſer Bau iſt nicht ſo dringlich. Die Ablöſung der Allmen de beider Gemeinden fällt weniger ins Gewicht. Der Satz beträgt 3 Mk. gegen 2,50 Mk. bei Feudenheim Eingemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld Vom Mannheimer Stadtrat mit allen gegen 3 Stimmen beſchloſſen und 2,20 Mk. bei Wallſtadt. Der Betrag von etwa 14 000 Mk., der für die Ablöſung aufzuwenden iſt, wird allerdings erſt im Laufe von 30 Jahren fällig. Mit der Eingemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld wird auch die Vereinbarung mit Edingen ſpruchreif. Die Gemeinde Edingen iſt, wie wir dieſer Tage mitteilten, nicht abgeneigt, ſich ebenfalls ein⸗ gemeinden zu laſſen. Nach unſeren Informationen beſteht dafür in der Mannheimer Stadtverwaltung wenig Neigung. Aber zu einer Verbeſſerung der Gemarkungsverhältniſſe muß es unbedingt kommen, da der wertvolle Beſitz in der Nähe des Bahnhofes Friedrichsfeld⸗Nord von Mannheim beanſprucht wird. Wie verlautet, ſoll Edingen für die Abtretung durch Geländetauſch entſchädigt werden und außer⸗ dem einen Barbetrag bis zur Höhe von 75 000% erhalten. Sch. Mannheim, die gaftfreundliche Stadt Empfang der franzöſiſchen Austauſchſchüler Der deutſch⸗franzöſiſche Schüleraustau ſch⸗ dienſt wurde vor 5 Jahren gegründet. Frau Leroi⸗ Heidelberg, die ſeit dem vorigen Jahre die offizielle Vertreterin der von dem zuſtändigen Miniſterium ins Leben gerufenen pädagogiſchen Aus⸗ landsſtelle iſt, hat den Austauſchdienſt ins Leben gerufen. Seit fünf Jahren alſo finden regel⸗ mäßige Austauſche zwiſchen deutſchen und franzö⸗ ſiſchen Schülern ſtatt. In dieſem Jahre kamen 310 Franzöſinnen und Franzoſen nach Deutſchland. Sie bleiben, nachdem vom 1. Auguſt bis 1. September ebenſoviele Deutſche in Frankreich waren, bis zum 1. Oktober bei uns. 70 der jungen Ausländer weilen in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. Die Stadtverwaltung Mannheim hat am geſtrigen Montag dieſen franzöſi⸗ ſchen Austauſchſchülern einen gaſtlichen Empfang be⸗ reitet. Kurz nach 10 Uhr, nachdem man ſich am Haupt⸗ bahnhof getroffen hatte ging es in einem Straßen⸗ bahnſonderwagen nach dem Schloß. Im Ritterſaal begrüßte die Stadtverwaltung, vertreten durch a Bürgermeiſter Böttger, die jungen Gäſte.„Sie haben ſeit Wochen“, ſo führte er aus,„mit Deutſchland freundſchaftliche Be⸗ ziehungen angeknüpft. Wir hoffen, daß dieſe Freund⸗ ſchaft für immer erhalten bleibe. Frankreich und Deutſchland haben es ſehr nötig, ſich verſtehen zu lernen. Obwohl der Krieg mehr als zehn Jahre zurückliegt beſteht zwiſchen den Völkern immer noch eine Kluft. Die deutſchen und franzöſiſchen Herzen finden ſich noch nicht. Darum iſt es erfreulich, daß es ſowohl in Deutſchland als in Frankreich Organi⸗ ſationen gibt, die nicht nur von der Völkerver⸗ ſöhnung ſprechen, ſondern ihren Worten auch die praktiſche Tat folgen laſſen. Eine ſolche prak⸗ tiſche Tat iſt der Schüleraustauſch. Möchten dieſe Beziehungen, die dadurch zwiſchen Frankreich und Deutſchland geknüpft wurden, weiter anhalten und Wurzeln ſchlagen in vielen deutſchen und franzö⸗ ſiſchen Familien. In dieſem Sinne gilt der Will⸗ kommgruß der Stadtverwaltung“. Frau Leroi dankte im Namen des Austauſch⸗ dienſtes der Stadt Mannheim für die herzliche Auf⸗ nahme. Beſonders dankbar ſei ſie auch den Direk⸗ toren der Mannheimer Schulen, die an der Führung durch die Stadt teilnahmen, und Direktor Sauter, der den Empfang leitete. Dann hielt Direktor Aubert⸗Marſeille eine Rede, die man leider nicht verſtehen konnte, weil er mit dem Feuer und Tem⸗ perament des Südfranzoſen ſprach. Gewiß werden es aber Worte der Freude und Dankbarkeit für die freundliche Aufnahme geweſen ſein. Dieſem offiziel⸗ len Empfang ſchloß ſich ein Rundgang durch die prächtigen Räume des Schloßmuſeums an. Da kamen die jungen Freunde aus dem Stau⸗ nen nicht heraus. Dr. Jacob, der die Führung übernommen hatte, gab die notwendigen Erläute⸗ rungen. Nach einer Fahrt durch die Stadt nach dem Flugplatz und zurück, fand eine Vorführung im Planetarium ſtatt. Hauptlehrer Elbs ſprach in ſchlichten Worten über die Wunder des Sternen⸗ ſyſtems und über die Planeten. Die vielen Millio⸗ nen Sterne, die man wahrhaftig in ihren Bahnen ſehen konnte, waren natürlich etwas ganz Prächtiges und die Freude bei den Gäſten war ſehr groß. Um 15 Uhr wurde im Rennwieſenreſtaurant das Mittageſſen eingenommen. Eine kleine Franzö⸗ ſin, deren Worte von einer deutſchen Austauſch⸗ ſchülerin gewandt ins Deutſche übertragen wurden, dankte den Mannheimern für das Schöne, das ſie den franzöſiſchen Gäſten boten. Von uns, der Ju⸗ gend, hängt die Zukunft Deutſchlands und Frank⸗ reichs ab, ſagte die junge Dame, wir ſind berufen, den Völkerfrieden zu wahren. Eins der beſten Mit⸗ tel dazu iſt der deutſch⸗franzöſiſche Schüleraustauſch. Dieſe kleine„Zwieſprache“ fand„hüben“ und„drü⸗ ben“ großen Beifall. Als es dann noch bei eigener Muſik ein bischen Tanz gab, tauten die jungen Her⸗ zen vollends auf. Mit Höflichkeit und Anſtand, wie ſich das für junge Leute gehört, baten die franzöſi⸗ ſchen Herren um einen Tanz bei den deutſchen Damen und die deutſchen Herren tanzten mit den ſchicken Franzöſinnen. Das war eine Luſt und Fröhlichkeit ohne gleichen und es war wirklich ſchade, daß es nicht länger dauerte. Die Sonderwagen der Straßenbahn warteten nämlich ſchon wieder, um die Gäſte nach der Rhein⸗ brücke zum Dampfer zu bringen. Dieſe Stromfahrt die Franzoſen ſelbſtverſtändlich wieder etwas ganz Wundervolles. Das Motorſchiff ſteuerte erſt rheinaufwärts nach dem Strandbad, an deſſen Größe und Schönheit ſich die franzöſiſchen Schüler ehrlich begeiſterten, denn ſolche Binnenbäder hätten ſie leider nicht. Dann ging die Fahrt rhein⸗ abwärts zur Neckarmündung und neckaraufwärts bis zur Ebertbrücke. Die Hafenfahrt mußte infolge der ſpäten Stunde— es war beinahe 7 Uhr, als man ſich trennte— leider ausfallen. Man war aber auch mit dem Gebotenen hochzufrieden, denn es war, wie geſagt⸗„ſerr ſcheen“. Mannheim darf ehrlich ſtolz ſein. Als die deutſche und franzöſiſche Jugend an der Ebertbrücke auseinanderging, winkte ſie ſich ein herzliches Wiederſehen für den heutigen Tag in Heidelberg zu. 8 war für Jugend heraus! „Die Eutſcheidung naht“. Ueber dieſes Thema ſprechen heute Dienstag abend 8 Uhr im Harmonie⸗ ſaal, D 2, in einer gemeinſamen öffentlichen Wahlverſammlung der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchen Staatspartei Stadtverordneter Dr. Helffenſtein und Frank Glatzel⸗Eſſen. Frank Glatzel iſt der bekannte Führer der Reichs⸗ gemeinſchaft junger Volksparteiler. Es ergeht daher an die Jugend vor allem der Appell, ſich zahlreich an dieſer Verſammlung zu beteiligen. * * Die letzten Zeilen wohnungen werden fertig⸗ geſtellt. Jetzt ſoll von der Stadt auch die letzte Reihe der Zeilenhäuſer, die vierte, an der Ecke Waldfrieden und Am Kiefernbühl bei der Gartenſtadt, fertigge⸗ ſtellt werden. Wieder ſind es dann 24 Wohnungen, die den kinderreichen Familien zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden können. Es iſt Garten am Hauſe und es iſt Wald in der Nähe. Aber auch in architektoni⸗ ſcher Hinſicht iſt die Fertigſtellung der letzten Zeile zu begrüßen. Sie füllt die letzte Ecke und ſchafft ein einheitliches Ganzes. * Zum„Mannheimer Tag“ in Schwetzingen. Wie uns mitgeteilt wird, hat Prof. Dr. Blauſtein dem „Mannheimer Tag“ in Schwetzingen nicht als Ver⸗ treter der Handelskammer beigewohnt, ſondern als 2. Vorſitzender des mit veranſtaltenden Verkehrs⸗ vereins, zugleich in Vertretung des verhinderten Prof. Dr. Walter. * Preußiſch⸗ſüddeutſche Klaſſenlotterie. In der ge⸗ ſtrigen Vormittagsziehung wurden folgende Gewinne ausgeloſt: Vier Gewinne zu je 10000/ auf die Nrn. 165 870 und 295 183, zwei Gewinne zu je 5000/ auf Nr. 101768, zehn Gewinne zu je 3000/ auf die Nru. 16 382, 27 788, 261 666, 268 829 und 377981. In der Nachmittags ziehung: Zwei Gewinne zu je 25 000/ auf Nr. 249 669, zwei Gewinne zu je 10 000/ auf Nr. 203 032, ſechs Ge⸗ winne zu je 5000/ auf die Nru. 226 770, 312 291 und 371949 und zwei Gewinne zu je 3000/ auf Nr. 3803077.(Ohne Gewähr.) Kommunale Chronik Ausführung der Notperordnung Im Villinger Bürgerausſchuß kam es bei der Vorlage einer Bierſteuerordnung nach der Notverordnung zu lebhaften Auseinander⸗ ſetzungen. Die Vorlage wurde mit Mehrheit abge⸗ lehnt. Die übrigen Vorlagen wurden angenommen, ſo u. a. die Erweiterung des ſtädtiſchen Bades für die Summe von 31000. Weiter wur⸗ den genehmigt das zuſätzliche Wohnungs⸗ bauprogramm mit drei Häuſern zu je acht Wohnungen mit einem Koſtenaufwand von 150 000 Mark, die Vornahme von Notſtandsarbeiten mit 110 000 /, ferner zwei kleinere Vorlagen. In der letzten Lörracher Stadtratsſitzung wurden die Gemeindebierſteuer und die Ge⸗ meindegetränkeſteuer verhandelt. Dabei wurde beſchloſſen, dem Bürgerausſchuß Vorlage zu machen, nach der für die Gemeindebierſteuer dis durch Notverordnung des Reichspräſidenten feſt⸗ geſetzten Sätze von 2,50 bis 7,50/ je Hektoliter fer⸗ ner eine Gemeindegetränkeſteuer auf Wein und Branntwein mit einem Steuerſatz von 12 Proz.(bei Schaumwein 25 Proz.) des Kleinverkaufspreiſes er⸗ hoben werden ſollen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September — Als Wahlkandidat! Von Julius Kreis Unſer Kegelklub„Schuſterſtuhl“ hatte den Beſchluß gefaßt, zur bevorſtehenden Wahl einen Kandidaten aufzuſtellen. War doch in keiner der beſtehenden 145 Parteien klipp und klar die Stellung zur Frage: Holz⸗ oder Gummikugel formuliert. Wie ſollten wir aber eine Partei, die unſere Intereſſen nicht zu den ihrigen macht, wählen? Nein: wir muß⸗ ten ſelbſt eine Partei aufſtellen. Es war nicht einfach. Schon ſchien es, als ob innerhalb unſeres Klubs die Gummi⸗ und Holzkugel⸗ anhänger getrennt marſchieren wollten. Aber dem A Geſchick des Vorſtandes gelang es, die Gegenſätze zu a überbrücken. Er ſprach: Werte Kegel⸗ und Volks⸗ genoſſen! Gewiß ſind die Gegenſätze zwiſchen Holz und Gummi ſowohl raſſenhygieniſch, wie zolitiſch, kulturell wie wirtſchaftlich ſehr bedeutend, indes: Denken Sie an die gemeinſamen Kegelintereſſen! Halten Sie das Banner unſeres Kegel⸗Ideals hoch, das durch keinen Zahn der Zeit in ſeinen Grundfeſten erſchüttert werden ſoll. So gründeten wir den Ver⸗ einigten Oberbayeriſchen Kegelblock. Unſere Wahl⸗ parole hieß: Freie Kegelbahn dem Tüch⸗ tigen! Ich war Wahlkandidat. Schon nach wenigen Tagen wichen mir meine Freunde ſcheu aus und grüßten mit verlegener Haſt. Ich war beſtürzt, fand aber bald die Aufklärung in einem Wahlaufruf, den die Gegenpartei, der All⸗ gemeine Tarockbund, erlaſſen hatte. Da hieß es: Was nun unſern Gegenkandidaten, Herrn Ypſilon betrifft, ſo ſchweigen wir lieber über ihn. Sie ſchwie⸗ gen aber nicht. Denn es hieß weiter: Nicht nur, daß Ipſilon wegen Falſchmünzerei in Guatemala im Zuchthaus geſeſſen iſt, er hat auch ſeine eiſerne Stirn vor zwei Jahren als Altmetall ine Ausland verſchie⸗ ben wollen und nachgewieſenermaßen die Maul⸗ und Klauenſeuche eingeſchleppt. Weit entfernt, das hulver erfunden zu haben, iſt er ſchuld an der Bier⸗ preiserhöhung, an der Inflation, am Auftreten der eblaus, am Zunehmen der Hühneraugen, am Ruin des Mittelſtandes, am ſchneeloſen Winter, am reg⸗ * neriſchen Sommer, am Steigen der Fleiſchpreiſe und am Sinken der Moral. Volksgenoſſen, Tarockbrüder! Wenn ihr dieſem Mann eure Stimme gebt, ſo ſchau⸗ felt ihr euch ſelbſt das Grab; denn er iſt, wie ſchon der alte Geſchichtsforſcher James Watt ſagt: ein Fermat der Dekoration an einem geſunden Volkskörper. Die Auswirkung bekam ich bald zu ſpüren bei meiner Verſammlung im H⸗Bräukeller, wo ſo viele Geſchicke des Landes entſchieden werden. Zu meinem Schrecken bemerkte ich, daß den halben Saal bereits Anhänger des Tarock⸗Bundes beſetzt hielten. Als ich das Vortragspult betrat, wurden mir lebhafte Ova⸗ tionen mit Bierfilzeln, Käsrinden und ausgeriſſenen Stuhlbeinen bereitet. Ein Anhänger warf mir von der Galerie zum Troſt ein Schnupftabakglas zu. Ich hatte mir einen eigenen Wahlkandidatenanzug machen Die Königsberger Tagung des deutſchen Naturforſcherkongreſſes begann Die Eröffnungsſitzung in der Königsberger Univerſität. wurde, Rektor der Univerſität Königsberg g Prof. Andree, 5 hinter ihnen Prof. Korn, der Pionier des Bildfunks. Von rechts nach links: Proß Gold⸗ ſtein⸗Berlin und Frau, deſſen 80. Geburtstag auf dem Kongreß mit einer Feſtſitzung geehrt Prof. Scheel⸗Berlin und Frau; Baſel Man im 3 ö 5 ee, Maxau Blochingen 0 270.239 80, 0,29 Mannhein Heilbronn 1,19 1,161 30 1,28 Kaub ö Köln Waſſerwärme des Rheins 19 Schluß des redaktionellen Teils — 0 Schuhpflege a Büdo die Marke Metallpulz laſſen: Er war innen mit Eiſenblech gefüttert und über den Kopf trug ich einen Ritterhelm mit Viſier. Neben dem Manuſkript meiner Rede lag ein Gummi⸗ knüttel. Sanitäts⸗ und Feuerwache war am Vor⸗ tragspult aufgebaut. Ich begann: Volksgenoſſen! Kegelbrüder! Schon der Alexander der Große, jener Feldherr—— aber da erhob ſich ſchon auf Seite der Tarockbrüder ein Orkan: Nieder mit dem Militarismus! heulte eine Gruppe im Takt von der Galerie herab. Hoch das Militär! ſchwoll es von unten empor. Eine Dampf⸗ ſirene, von drei ſtrammen Männern bedient, jaulte auf. Die Sängergruppe des Tarockbundes ließ mit Donnerhall die Tarockhymne ertönen, die Kegelblock⸗ genoſſen parierten mit dem Kegelmarſch, im Hinter⸗ grund wurden Uebungs⸗ Handgranaten und Feuer⸗ werkskörper geworfen, ſchon knallten auch die erſten Ohrfeigen durch den Sgal, ein Herr holte, als er mit dem Hausſchlüſſel nicht durchdrang, ein Bombardon aus dem Futteral, und an der Schenke überzeugte ein gut gewachſener Politiker von der Tertelpartei einen Gegner mit dem Bierſchlegel von der Durchſchlags⸗ kraft ſeiner Ideen. Jemand von der Tarockpartei hatte mich an den Beinen, ein anderer beim Kopf erwiſcht, über mir ſchrie jemand: Nieder mit dem Hypothekenentwerter und bohrte mit ſeinem Hackelſtock ins Herz. Zum Glück hielt ihn das blecherne Futter auf. An einem Ende brannte der Saal bereits. Ein⸗ dringende Volksgenoſſen vom„Freien Veloziped⸗ Kartell“ hatten Feuer an den Verſammlungsſaal ge⸗ legt und beſchwichtigten die Orduungsmänner mit dem Beſcheid, es handle ſich um eine Kinbaufnahme. Als ich erwachte, lag ich mit abgeriſſenem Kopf in den Armen des Parteivorſitzenden. Dieſer war eben daran, ihn mir wieder mit etwas Spucke und Gummi⸗ arabikum anzuleimen. Aber er fiel immer wieder herunter. Wir gaben den Verſuch reſigniert auf, und der Vorſitzende ſagte: Na, wiſſen Sie, ohne Kopf tut man ſich ohnehin leichter. Die Hauptſache iſt, daß das deutſche Volk end⸗ lich einmal einig und geſchloſſen hinter ſeinen Füh⸗ rern ſteht.— Und ich ging, mit meinem Kopf unterm Arm, nachdenklich nach Haufe. 1537 4. Seite/ Nummer 415 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 9. September 1939 Gewitterſturm über dem Murgtal Hagelſchlag richtet ſchweren Schaden an * Gernsbach, 8. Sept. Am Samstag abend gegen 9 Uhr zog ein ſchweres Unwetter über die Stadt und den Nachbarort Scheuern. Grelle Blitze in allen Himmelsrichtungen und ſtarke Schläge löſten einen ungewöhnlich ſchwülen Septembernachmittag ab. Ueberraſchend folgte dem Gewitter ein fürchter⸗ liches Hagelwetter nach, das in ſeiner knapp 15⸗ minutigen Dauer den Boden weiß zudeckte. Die großen Hagelkörner ſchlugen den Feldfrüchten böſen Schaden. Die vielen um Gernsbach liegenden Rebberge, die einen nahen Vollherbſt erwarten ließen, ſind ſchwer mitgenommen. Die Weinberge ſind von halb⸗ reifen Traubenbeeren wie überſät. Die Hoffnungen der Gernsbacher Rebbauern— und es ſind nicht wenige— ſind vernichtet. Die Rübenfelder ſind zerfetzt, Salat und Kraut desgleichen. Dem Hagelſchlag folgte ein Sturm, der auf kurze Zeit zum Orkan anwuchs. Er knickte die jungen Obſtbaumbeſtände wie Zündhölzchen ab und fegte die paar dieſes Jahr verbliebenen Früchte hin⸗ weg. Sehr ſchadhaft wütete der Sturm in der Alt⸗ ſta dt, wo er ganze Dächer abdeckt e. Die Haupt⸗ ſtraße war dicht mit Ziegelſtücken beworfen. Fen⸗ ſterſcheiben wurden eingedrückt und die Licht⸗ leitung zerſtärt, ſodaß die Stadt bis in den Sonntag in völligem Dunkel war. Unerſetzlich jedoch iſt der Schaden, den das Wetter in unſerm neuen Stadtgarten angerichtet hat. Die herrlichen mächtigen Trauerweiden, die Zierde der Anlage und der Stolz der Gernsbacher, wurden in halber Höhe vom Sturm abgebrochen. Die Eſche, des Gartens ſchönſter Baum, liegt ebenfalls gefällt am Boden. Auf der nahegelegenen Schönen Ausſicht find große Kiefern in halber Höhe abgebrochen. Im Forſtgarten, auf dem Jahnplatz liegen Weiden, Föhren und wertvolle Zierbäume am Boden. Tan⸗ nen ſperrten den Zugang zur Stadt in der Badener⸗ ſtraße. Im benachbarten Scheuern wütete der Sturm mit gleicher Wucht und ſperrte die Ortsſtraße. Trotz völliger Dunkelheit haben rührige Hände die Fahr⸗ bahn eiligſt geſäubert. Seit Menſchengedenken wur⸗ den die beiden Orte noch von keinem ſolchen ſchweren Wetter heimgeſucht. Seltſamerweiſe zog das Wetter nur über die Stadt und ihre unmittelbare Um⸗ gebung. Die Dorfſchaften oberhalb blieben verſchont. Ebenſo hat das untere Murgtal lt.„K..“ kaum über Schaden zu klagen. Und all dieſe Verheerungen waren das Werk weniger Minuten. Schwere Gewitter im Rheintal * Kehl, 8. Sept. Den ganzen Samstag über ſtand das Rheintal in einer gewitterſchwülen Atmoſphäre, die ſich zum erſtenmale in den erſten Vormittags⸗ ſtunden mit großer Heftigkeit entlud. Ueber eine Stunde lang tobte das Unwetter, der Tag war faſt zur Nacht geworden, ſo dunkel war es überall. Dann klärte es wieder auf, um ſich gegen Abend wiederum zu einer ſchweren Wetterwand zu⸗ ſammen zu ziehen, aus der es rings am ganzen Horizont unaufhörlich wetterleuchtete. Bei Einbruch der Dunkelheit ging das erſte Gewitter nieder, dem kurz nach 10 Uhr ein zweites überaus heftiges Unwetter folgte, das ſich mit krachenden Donner⸗ ſchlägen, ununterbrochenen Blitzen und einem Wolken⸗ bruch über unſerer Stadt entlud. Der ſchwere Sturm und der außerordentlich heftige Regen haben an Dä⸗ chern, Ziegeln, Fenſtern und hauptſächlich in den Obſtgärten großen Schaden angerichtet. Ein Anweſen eingeäſchert = Neuenweg im Belchengebiet, 8. Sept. Bei dem ſchweren Gewitter, das am Samstag nachmittag nie⸗ derging, ſchlug der Blitz in das Anweſen des Land⸗ wirts Schwan da ein, das in kurzer Zett vollſtän⸗ dig eingeäſchert wurde. Die in der Nähe befindliche Jugendherberge ſchwebte in größter Gefahr. Zwei Herren aus Lörrach konnten gerade noch das nackte Leben retten. Gefährliche Blitzſchläge Bellingen(bei Müllheim), 8. Sept. Während eines Gewitters ſchlug der Blitz in die Kir ch e und richtete vor allem am Turmgehäuſe Beſchädigungen an. In Dundenheim bei Lahr fuhr der Blitz in den Tabaktopf des Landwirts Adolf Zeil und zündete Glücklicherweiſe konnte eine Ausdehnung des Bran⸗ des verhindert werden. CCC ⁊ͤ Vdc ·.A. ³q9ꝙ-Ai ˙wꝛ.⁊ᷣ yyyvdßßdßddfff7f7ef70ß0T0Tꝙßꝙçꝙçꝙ0ꝙuebe Jilm⸗Runoſchau Palaſt:„Die Inſel der verlorenen Schiffe“ Das dankbare und filmiſch wirkſame Thema von den unſinkbaren Schiffswraks im Sargaſſomeer iſt im Zeitalter des Tonfilms nochmals aufgegriſſen worden, nachbem es vor Jahren als ſtummer Film ſchon einen beſonderen Er⸗ folg errungen hatte. Bei dem Mangel an packenden Stof⸗ ſen iſt es kein Wunder, daß man die Seeräuberromantik wieder aufleben ließ, zumal dem Regiſſeur Irvin Wil⸗ Lat erſichtlich große Mittel zur Verfügung ſtanden. Was er ſchuf iſt eine gefällige Arbeit, die von geſchickter Haud⸗ werkstechnik zeugt. Die Handlung iſt recht phantaſtiſch, entbehrt manchmal jeglicher Logik, ift aber ſpannend und unterhaltend. Aus begreiflichen Gründen läuft dieſer ame⸗ krlkaniſche Film nicht als Sprechtonfilm. Lediglich Ge⸗ kräuſche und hochdramatiſche Szenen, die an ſich ſchon ver⸗ ſtändlich, durch den Laut aber noch wirkſamer werden, ſind im Ton wiedergegeben. In ber erſten Faſſung des Filmes ſpielte vor etwa ſechs Jahren Milton Silks die Hauptrolle. Dieſen Schau⸗ ſpieler ſteht man jetzt im zweiten Film„Seine Ge⸗ fangene“, der das gleiche Grundthema wie der Haupt⸗ film hat. Nur daß in dieſem Falle eine Frau über den Ozean transportiert wird, um dem Gericht zugeführt zu werden. In beiden Fällen verzögern Naturereigniſſe die Ankunft in der Heimat. Dieſe beiden Gegenüberſtellungen in einem Programm ſind ſehr intereſſant und es iſt ſchwer zu ſagen, welchem Film man den Vorzug geben ſoll. Wäh⸗ rend die„Inſel“ mehr auf Aeußerlichketten eingeſtellt iſt, wird in ber„Gefangenen“ verſucht, den ſeeliſchen Konflik⸗ ten gerecht zu werden, die ſich im Zuſammenhang mit dem Robinſonleben der beiden Schiffbrüchigen ergeben. Do⸗ rothy Mackail zeigt in ihrer umfaſſenden Rolle ihr großes Können. Roxy!„Die Warſchauer Zitadelle“ Kampf der Polen um ihre Freiheit, Bemühungen der ruſſiſchen Machthaber der Verſchwörerorganiſation auf die Spur zu kommen, wer ſich gegen das zariſtiſche Regime auflehnt, iſt verloren. Zwei Frauen, eine Tänzerin als Geheimagentin und die Nichte des Gouverneurs, eine Polin, greifen entſcheidend in die Handlung ein, die teil⸗ weiſe recht ſpannend iſt, jedoch durch übermäßiges Dehnen manchmal die Wirkung des Filmes gefährdet, La Jau a als Tänzerin und Victor Varconi, der als Student der Anführer der Verſchwörer iſt, bieten gute Leiſtungen. Beſonders erwähnenswert iſt die vorzügliche Photo⸗ graphie. Die Tonaufnahmen kommen zu guter Wirkung, beſtehen jedoch nur in muſikaliſcher Illuſtration und Ge⸗ xäuſcheffekten. Im Beiprogramm läuft ein ſogenannter Aufklärungs⸗ füm amerikaniſchen Urſprungs:„Schützet Eure Töchter“. Endloſe phraſenhafte Erklärungen ſollen die Aufklärungsarbeit leiſten, während die Handlung ſelbſt nur aus Branntwein⸗Orgien und Mädchenverführungen beſteht. Kann man das Kinopublikum gar nicht vor ſolchen Filmen ſchützen, die weder aufklärend noch unter⸗ haltend ſind? Das Orcheſter hat man im Roxy⸗Theater nunmehr auch abgeſchafft und ſo müſſen Beethoven, Hän⸗ del, Jazz und kyloſonſoli im bunten Gemiſch auf Schall⸗ platten zur Untermalung des Bildſtreifens herhalten. Wir habens weit gebracht! Nachrichten aus Baden Tödlicher Sturz U Weinheim, 8. Sept. Der frühere Gemeinde⸗ arbeiter Abraham Lutz von hier rutſchte in dem Hauſe Nördliche Hauptſtraße, wo er wohnte, aus und ſtürzte ſo unglücklich in den Hausflur, daß er das Genick brach. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Verunglückte war 67 Jahre alt und kinderlos verheiratet. 100 Rebſtöcke abgeſchnitten a * Wiesloch, 8. Sept. In einer der letzten Nächte wurden einem hieſtigen Bürger in ſeinem eingezäun⸗ ten Weinberg etwa 100 Rebſtöcke am Boden ab⸗ geſchnitten. Selbſtmord eines ehemaligen Reſchswehrſoldaten * Müllheim, 9. Sept. Am Sonntag abend hat ein im Verſorgungskrankenhaus Müllheim liegender, früherer Reichswehrangehöriger, ſich von einem Zug der Hauptbahn überfahren laſſen, wobei ihm der Kopf vom Rumpfe glatt getrennt wurde, Der Soldat, der ſchon in Potsdam verſucht hatte, ſich das Leben zu nehmen, hat die Tat in reich⸗ lichem Alkoholgenuß getan. Ein raffiniert ausgeführter Einbruchs diebſtahl Schmuckſachen im Wert von etwa 6000/ erbeutet Die Täter in einem Auto unerkannt entkommen. o. Karlsruhe, 8. September. In der vergangenen Nacht um 3 Uhr wurde der Inhaber des in der Waldſtraße 4 wohnhaften Juwelier Friedrich Abt von Schaufenſtereinbrechern ſchwer heim⸗ geſucht. Den Tätern gelang es, Schmuckſachen im Wert von—6000/ zu erbeuten und unerkannt zu entkommen. Hierüber erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Kurz vor 3 Uhr kam ein Auto aus der Richtung Kai⸗ ſerſtraße und bog in mäßigem Tempo in die Wald⸗ ſtraße ein. Es hielt, indem der Führer des Wagens den Motor in Gang ließ, vor dem Goldwarengeſchäft Abt an. Dem Wagen entſtieg ein etwa 32 Jahre alter Mann mit einer Sportmütze, der ſich an der vor der Ladeneingangstüre befindlichen ver⸗ ſchloſſenen Gittertüre zu ſchaffen machte. Er hob dieſe nach Entfernung der Schlöſſer aus den Angeln und ſchlug unter dem Geräuſch des im Gang gelaſſenen Automotors die Glasſcheibe des Schau⸗ fenſters ein. Es gelang ſo dem Täter, Gol dz und Silberwaren im Geſamtwert von ſchätzungs⸗ weiſe 6000„ zu erbeuten. Obwohl das Ueberfall⸗ kommando ſofort am Tatort erſchien, konnte der Einbrecher mit ſeinem Auto unerkannt in der Richtung Linkenheimer Allee entkommen. Der Juwelier erleidet einen beträchtlichen Scha⸗ den, da er nicht verſichert iſt. Nachbargebiete Verkehrsunglück— Zwei Verletzte * Edenkoben, 9. Sept. Am Sonntag nachmittag gegen 5 Uhr fuhr an der Kreuzung Luitpoldſtraße Staatsſtraße der Motorradfahrer Artur Vögele, Milchhändler aus Speyer, der Frau und Sohn bei ſich hatte, gegen ein nach Neuſtadt fahrendes Per⸗ ſonenauto. Vögele erlitt einen Schlüſſelbeinbruch, ſeine Frau neben einer ſchweren Kopfverletzung eine Gehirnerſchütterung. Der Junge hatte keine Ver⸗ letzungen davongetragen. Die Verletzten wurden in das Krankenhaus Ludwiasſtift gebracht. Großfeuer in Landau * Landau, 9. Sept. Montag vormittag brach in der Bürſtenfabrik N. Brück Großfeuer aus. Durch bisher unbekannte Urſache entſtand in einem etwa 60 Meter langen Schuppen, in dem 1000 Feſtmeter Ahornholz lagerten, Feuer, In kurzer Zeit loderten die Flammen über das Dach hinaus und äſcherten den Backſteinbau vollſtändig ein. Die Feuerwehr konnte ein Uebergreifen auf die Fabrik⸗ gebäude verhindern. Der Schaden iſt ſehr be⸗ deutend, jedoch durch Verſicherung gedeckt. Wegen großer Unterſchlagung verhaftet * Kaiſerslautern, 9. Sept. Wegen umfangreicher Unterſchlagungen wurde der kaufmänniſche Ange⸗ ſtellte der Nähmaſchinenfabrik G. M. Pfaff und In⸗ haber des Gaſthauſes„Zur Ratsſtube“ in der Pir⸗ maſenſerſtraße, Karl Mayer feſtgenommen und in Unterſuchungshaft geführt. Mayer hat Wechſel der Firma Pfaff in ganz beträchtlicher Höhe(genannt werden etwa 47 000 R¾J) unterſchlagen, ſie bei einer Kreuznacher Bank untergebracht und auf ſein Konto gutſchreiben laſſen. Mit den unterſchlagenen Be⸗ trägen hat er ſeine großen Verbindlichkeiten, die ihm aus dem Bau der Ratsſtube erwachſen waren, ge⸗ deckt. Mit dem Segelboot gekentert und ertrunken * Darmſtadt, 9. Sept. Am Sonntag fand kurz vor Beginn der Einweihung des Rot⸗Weiß⸗Boots⸗ hauſes bei Erfelden der 27jährige Walter Schnei⸗ der aus Darmſtadt, Mitglied des Darmſtädter Schwimmklubs„Jung⸗Deutſchland“, den Tod im Waſſer. Sch. war mit ſeinem Segelboot gekentert. Trotzdem er nur vier Minuten unter Waſſer war, bis er gefunden wurde, waren ſofort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche erfolglos. Die Frauen-Weltſpiele in Prag Abſchluß am Montag Drei deutſche Siege am letzten Tag ⸗Deutſchlanoͤs 85 Beese Sieg im Klaſſement der Nationen in der 4 mal 100 Meter⸗Staffel, wo die vier Damen dez Trotz des frühen Beginns und trotz des unſicheren Wet⸗ ters hatten ſich auch am Schlußtag der Frauen⸗Weltſpiele in Prag wieder 10 000 Zuſchauer eingefunden. Erfreulicher⸗ weiſe ſchnitten die deutſchen Teilnehmerinnen äußerſt gün⸗ ſtig ab und im Klaſſement der Nationen erfochten ſie einen ganz überlegenen, ſehr eindrucksvollen Sieg. Deutſchlands Flaggen waren in dieſen Prager Tagen weitaus am mei⸗ ſten am olympiſchen Siegesmaſt zu finden. In den Läufen kamen die deutſchen Damen zwar nur zu Platzehren, dafür konnten ſie aber am letzten Tag noch die 4 mal 100 Meter⸗ Staffel, den Dreikampf und das Speerwerfen gewinnen. Der Glanzpunkt des Tages war der zweifache Welt⸗ rekord der Deutſchen Schumann⸗Eſſen mit 42.32 Meter und Hargus⸗Lübeck mit 40.99. Hitomi⸗Japan konnte mit 37.01 Meter nur den dritten Platz belegen. Die erfolgreichſte Einzelkämpferin war die in Amerika lebende Polin Wala⸗ ſiewicz(Stella Walſh), die nach dem 60 Meter⸗Lauf am Sonntag am Schlußtag noch die 100 Meter in 12.5 Sek. und die 100 Meter in 25.7 Sek. gewinnen konnte. Ueber 100 Meter wurde Frl. Gelius⸗München Dritte in 12.6 Sek. knapp hinter der Holländerin Schurmann. Im 200 Me⸗ ter⸗Lauf, wo Frl. Dollinger und Frl. Hitomi nicht zum Endlauf antraten, belegte Frl. Lorenz Frankfurt nur den vierten Platz. Das 80 Meter⸗Hürdenlaufen gewann die Schwedin Jakobſon in 12.4 Sek. knapp vor den beiden Deutſchen Pirch und Birkholz, für die eine Zeit angegeben wurde, die niemals ſtimmen kann. Die Japanerin Hitomi kam in Prag nur zu einem Sieg, und zwar auf ihrem Spezialgebiet, dem Weitſprung. Hier ſiegte ſie mit.90 Meter vor der Engländerin Gornell mit.76. Frl. Grieme⸗ Bremen und Frl. Schlarp wurden mit guten Leiſtungen Dritter bezw. Fünfter. Der 800 Meter ⸗Lauf ergab den erwarteten Sieg der Engländerin Lunn, die in 2121.9 Min. allerdings nur um Bruſtbreite vor Frl. Dollinger⸗ Nürnberg blieb. Den Dreikampf(100 Meter; Hochſprung, Speerwerfen) holte ſich Inge Braumüller mit 200 Punkten vor Hitomi, Svedberg⸗Schweden und Grieme⸗Bremen. Einen eindrucksvollen deutſchen Sieg gab es ſchließlich noch SV. 1860 München in 49.9 Sek. vor England und Polen klar in Front blieben. 8 1 m Geſamtklaſſement der Nationen gab es folgendes n 1 Deutſchland 57 Punkte: 2. Polen 26.; 8. England 19.; 4. Japan 13., 5. Schweden 10., 6. Hol⸗ land 9.; 7. Italien und Oeſterreich je 2.; 9. Frankreich 1.; 10. Lettland 1 P.— Ohne Punkte blieb unter anderen auch das Land des Veranſtalters, die Tſchechoſlowakei. Die Einzelergebniſſe des letzten Tages waren: 80 Meter Hürden: 1. Jakobſon⸗Schweden 12,4 Sek.; 2. Pirch⸗Deutſchlond 12,7; 3. Birkholz⸗Deutſchland 12,7; 4. Freiwald⸗Polen 12,8; 5. Nakaſhima⸗Japan; 6. Cornell⸗ England. 100 Meter: 1. Walaſiewiez⸗Polen 12,5 Sek.; 2. Schur⸗ mann⸗Holland 12,6; 3. Gelius⸗Deutſchland Bruſtbr. zurück; 4. Hiscock⸗England 12,9; 5. Riögley⸗England; 6. Terhorſt⸗ Holland. Weitſprung: 1. Hitomi⸗Japan 5,900 Meter; 2. Cornell⸗ England 5,76; 3. Grieme⸗Deutſchland 5,71; 4. Jukobſon⸗ Schaveden 5,65; 5. Schlarp⸗Deutſchland 5,52; 6. Teitelbaum⸗ Eſtland 5,88. 200 Meter: 1. Walaſiewicz⸗Polen 25,7 Sek.; 2. Schur⸗ mann⸗Holland 25,8; 3. Halſtead⸗England 26; 4. Lorenz⸗ Deutſchland. 5 Speerwerfen: 1. Schumann⸗Deutſchland 4,32 Meter (Weltrekord); 2. Hargus⸗Lübeck 40,99; 3. Hitomi⸗Japan 37,0m; 4. Varnier⸗Frankreich 34,73; 5. Spedsberg⸗Schweden 34,18; 6. Rombout⸗Holland 32,78. 800 Meter: 1. Lunn⸗England 21219 Min.; 2. Dollinger Deutſchlond 2122; 3. Lovén⸗Schweden:24,8; 4. Kilof⸗Polen; 5. Chriſtmas⸗England. 4 mal 100 Meter: 1. Deutſchland 49,9 Sek.; 2. England 50,5; 3. Polen 50,8; 4. Japan 352. Ferner: Frankreich und Oeſterreich. Dreikampf: 1. Braumüller⸗Deutſchland 200 P.(100 Me⸗ ter in 14 Sek., Hochſprung 1,40 Meter, Speer 38,52 Meter)]; 2. Hitomi⸗Japan 194.; 3. Spedsberg⸗Schweden.; 4. Grieme⸗Deutſchland 167.; 5. Borneſi⸗Italten 147.: 6. Teitelberg⸗Eſtland 146 P. Im Weltmeiſterſchafts⸗Basketſpiel ſchlug Canada Japan mit 18:14(14:]. Turnierſchluß in Baden-Baden Die Eutſcheidungen am Montag Da am Montag in Baden⸗Baden das Wetter wieder gut war, konnte das Internationale Tennisturnier in allen Konkurrenzen zum Abſchluß gebracht werden. Im Herren⸗Einzel kam es allerdings nicht zur Fortſetzung des am Sonntag abend beim Stande von „ein Satz beide“ abgebrochenen Endſpieles Froitzheim Hughes, da der Wiesbadener Polizeipräſident nach Hauſe abberufen wurde. So wurde dem Engländer der Sieg zugeſprochen. Das Herren ⸗Doppel brachte einen ſpannenden, ſchönen Finalkampf zwiſchen dem langjährigen ſüddeut⸗ ſchen Meiſterpaar Dr. Buß⸗Oppenheimer und der eng⸗ liſchen Kombination Hughes⸗Fiſher. Die Engländer waren am Netz in entſcheidenden Momenten überlegen und ſiegten:6,:6,:3, 614,:5. Beim Damen Doppel gab es in der Vorſchluß⸗ runde eine Ueberraſchung. Die Franzöſinnen Mathteu⸗ Charnelet, denen man allgemein den Sieg zuſprach, unter⸗ lagen dem ganz ausgezeichnet harmonierenden deutſchen Paar Ledig⸗Schomburgk:6,:1,:4. Auf der anderen Seite wäre es beinahe ebenfalls zu einer Ueberraſchung gekommen, denn die Juniorinnen Frl. Pflügner⸗v. Biller⸗ beck führten gegen Frau Friedleben⸗Frl. Buß im dritten Satz bereits:8,:0, verloren dann abet doch noch 60, 276,:6. Im Final beſiegten dann Ledig ⸗Schomburgk Friedleben⸗Buß leicht:4, 62. Im Gemiſchten Doppel um die Sübdeutſche Meiſterſchaft kamen Frau Friedleben⸗Hughes in der Vor⸗ ſchlußrunde zu einem:5,:3 Sieg über Frau Ledig⸗ Fiſher, um dann im Final durch gutes Grundlinienſpiel von Frau Friedleben und ſcharſe Netzangriſfe des Eng⸗ länders über Mathieur⸗Dr. Buß:6,:0,:1 erfolgreich zu bleiben. Mathieur⸗Buß hatten in der Vorſchlußrunde das Ehepaar Schomburgk 6783, 6173 geſchlagen. Langſtrecken-Regatta in Frankenthal Die Rheinbrüder Karlsruhe am erfolgreichſten Als Abſchluß der diesjährigen Rennſaiſon verauſtaltete der Kanuklub Frankenthal am Sonntag eine Langſtrecken⸗ Wettfahrt über 4,5 und 9 Kilometer. Durch muſtergültige und organiſatoriſch einwandfreie Abwicklung der einzelnen Rennen, für die der Kreisſportwart Krocker verantwortlich zeichnete, war es dem Veranſtalter trotz zeitweiſe ein⸗ ſetzendem Regen möglich, die Wettfahrten unter Dach und Fach zu bringen. 13 namhafte Vereine aus Südweſt⸗ deutſchland hatten ihre Meldungen abgegeben, die zu⸗ ſammen 48 Boote ſtellten. Der Beſuch war ſehr mäßig, denn nur 300 Zuſchauer erſchienen. In ſportlicher Hinſicht wurden ſehr gute Leiſtungen gezeigt. Die erzielten Zeiten ſind in Anbetracht des Gegenwindes als recht gut zu bezeichnen. Bereits der Vormittag brachte ſchon Ueberraſchungen. Im Junioren- Einer konnte der Karlsruher Zahn unangefochten in der Tagesbeſtgeit von 37:10,10 Min. den Sieg gegen den Fa⸗ voriten Wolf⸗Kanuklub Karlsruhe davontragen. Im ge⸗ miſchten Zweier entſchieden nur Sekunden zwiſchen dem Sieger Frankenthal und Kanuklub Mannheim, der aber beim Wenden zu viel Zeit einbüßte. Der Senioreneiner war dem glänzend fahrenden Eglin(Rheinbrüder Karls⸗ ruhe) nicht zu nehmen. Der Mannheimer Sonns hätte bei energiſcherem Endſpurt dieſe Niederlage vermeiden können. In glänzender Fahrt gewann der Poſt⸗S Frankfurt den Junioren⸗Zweier durch König und Engel, Heſſen Endſpurt für die Beſtzeit ausſchlaggebend war. Das intereſſanteſte Rennen des Tages war das im Damen⸗ Einer. Das als Dritte abgehende Frl. Wenzel(Frank⸗ furter Kanuklub) konnte zwei Boote überholen und ſogar in energiſchem Endſpurt die Mannheimerin Ziwpelmann, die als Vierte ſtartete, ſchlagen. Die Ergebniſſe: Rennen über 9 Km.: Junioren⸗Einer: 1. Zahn⸗Waſſer⸗ ſportverein Maxau 37:10 Min.; 2. Wolf⸗Rheinbrüder Karlsruhe 38:12 Min. 3. Pfeufer⸗Kauuklub Frankfurt 88:51, Min.— Senioren⸗Einer: 1. Eglin⸗Rheinbrüder Karlsruhe 37:45, Min.; 2. Sonns⸗Kanuklub Maunheim 88:20 Min.— Innioren⸗Zweier: 1. König⸗Engel⸗Poſt⸗SV. Frankfurt 98:46.4 Min.; 2. Roßmann⸗Kramer⸗Rheinbrüdder Karlsruhe 36:18,16 Min.— Anfänger⸗Zweier: 1. Huber⸗ Hufmann⸗Rheinbrüder Karlsruhe:11,65 Win.; 2. Her⸗ wann⸗Dauner⸗Ludwigshafener Kanuklub 37:12,8 Minuten. Rennen über 4,5 Km.: Gemiſchter Zweier: 1. Frl. Heß⸗ Krauſe, Frankenthaler Kanuklub, 26:53,16 Min.; 2. Frl. Zimpelmann⸗Steck, Kanuklub Mannheim 28:56,3 Min.— Damen⸗Einer: Frl. Wenzel⸗Frankfurter Kanuklub 29:52,6 Min.; 2. Frl. Zimpelmann⸗Kanuklub Mannheim 32:40,3 Minuten. Doypelerfolg Hirſchfelds Leichtathletik⸗Sportfeſt in Elbing Der Weltrekordmann Emil Hirſchfeld⸗Auenſtein betei⸗ ligte ſich an einem leichtathletiſchen Sportſeſt in Elbing, das von der dortigen Polizei veranſtoltet wurde. Hirſch⸗ feld beſtritt das Kugelſtoßen und Diskuswerfen, worin er natürlich wieder eine Klaſſe für ſich wor. Die Kugel ſtieß er 14,91 Meter und den Diskus warf er 2,35 Meter weit. Schleritt⸗ Polizei Rendsburg durchlief 800 Meter in der guten Zeil von:0, Min. Fünfte Saartal⸗Kampfſpiele Trotz ſchlechter Bahnverhältniſſe ausgezeichnete Lei⸗ ſtungen Die V. Saartalkampfſpiele, die am Sonntag in Saar⸗ brücken ausgetragen wurden, hatten eine ausgezeichnete Beſetzung gefunden. Zwar fehlten die deutſchen Spitzen⸗ kenner, doch hatte ſich dafür eine gute Mittelklaſſe am Start eingefunden. Leider verſagte die Organiſation der Wett⸗ kämpfe, ſodaß ſich die Veranſtaltung bis zum Einbruch der Dunkelheit hinzog. In Anbetracht der mißlichen Bahnver⸗ hältniſſe, die für eine Stadt wie Saarbrücken wirklich kein Lob darſtellen, gab es ſehr beachtliche Leiſtungen. Bereits der erſte Wettkampf, der 800 Meter⸗Lauf, brachte eine Ueberraſchung. Der weſtdeutſche Meiſter Lefebre⸗Düfſel⸗ dorf, hatte ſich ſcheinbar zu Beginn zu ſehr ausgegeben, ſo⸗ daß er von Lang⸗Heilbronn in der glänzenden Zeit von 1757,99 und noch von dem Stuttgarter Arnold geſchlagen wurde. Zu erwähnen iſt weiter der Speerwurf von Schnackertz⸗Köln über 61,40 Meter.. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Metzner⸗Frankenthal 10,9 Sek., 2. Bar⸗ bucke⸗Saarbrücken.— 200 Meter: 1. Barbucke⸗Saarbrücken 23,2 Sek., 2. Palm⸗Saarbrücken 23,5 Sek.— 400 Meter: 1. Münzinger⸗Stuttgart 50,9 Sek., 2. Lefebre⸗Düſſeldorf 51 Sek.— 800 Meter: 1. Lang⸗Heilbronn.57,9, 2. Arnold⸗ Stuttgart:03, 3. Lefebre⸗Düſſeldorf:04.— 3000 Meter: 1. Külp⸗Düſſeldorf:00 Minuten, 2. Habitſch⸗Darmſtadt 900,5.— 4 mal 100 Meter: 1. Saar Saarbrücken 44,2 Sek., 2. TV. Völklingen 44,3.— 3 mal 1000 Meter: 1. Düſſel⸗ dorf 99:21, 2. Stuttgarter Kickers:82.— 10 mal 10 000 Meter: 1. TV. Völklingen, 2. Saar Saarbrücken.(Zeiten nicht geſtoppt).— Weitſprung: 1. Kiefer⸗Saar Saarbrücken 6,54 Meter.— Speerwerfen: 1. Schnackertz⸗Köln 61,40 Mtr., 2. Barth⸗Stuttgart 57,75 Meter. 5 Juß ball Sp.⸗Bg. Neckargemünd— Reichsbahn⸗Turn⸗ u. Sportverein Mannheim 716(:0) Mannheim trat nur mit neun Mann an und konnte ſich dadurch nicht richtig entfalten. Neckargemünd führte bis 10 Minuten vor Schluß mit 710, mußte aber dann noch 3 Tore hinnehmen, da der Torwart und die Vertei⸗ digung die Sache zu leicht nahmen und mehrmals bis zur Platzmitte aufgerückt waren, ſo daß einige ſchnelle Durch⸗ brüche der Mannheimer Stürmer mit Erfolg gekrönt waren. Die gute Verteidigung und vor allem der Tor⸗ wart von Mannheim verhllteten durch ihr aufopferndes Spiel eine höhere Niederlage. Auch der Mittelſtürmer der Mannheimer war ſehr eifrig. Tageshaleaicles Dienstag, 9. September Nationaltheater:„Don Carlos“, Oper von G. Verdi, Miete C 1, Anfang 19,30 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,30 Uhr Speyer— Ger⸗ mersheim und zurück; 19,45 Uhr Worms und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Lumpenball“.— Capitol: „Wer wird denn weinen, wenn man ausetnandergeht“. — Univerſum:„Ein Burſchenlied aus Heidelberg“. — Scala⸗Theater:„Der ſcharlachrote Buchſtabe“. — Roxy:„Die Warſchauer Zitadelle“. burg:„Die Somme“.— Palaſt⸗Theater:„Die Autobus⸗Rundfahrten:.15 Uhr Paradeplatz: Odenwald⸗ tour: Waldmichelbach. Tromm, Siedelsbrunn. Mittwoch Uhr: Schwarzwaldtvur nach Wildbad, Herrenalb. Baden⸗Baden. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenm: Gebffnet täglich von 10—13 uhr und 16—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche aus der Carl⸗Theodor⸗Zeit“.— ſeum für RNatur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—19 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17; Frei⸗ tag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichti⸗ gung. Sg————BBBBrrrr— Chefredakteur Kurt Fiſcher Verantwortlich für molitik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Stefan Rayſer Kommunalpolitſk u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Hanbelsteil: f. U. Franz kel rcher- Ge⸗ richt u. alles übrige Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucket und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim R 1,—86 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto ese ese oa rere dee neee ne 5 „CC. c .— 2. 9 neee e e„ 2 2 „ 8 — 2 ee l wakei. Sek.; 12,7; rnell⸗ Schur⸗ urück; horſt⸗ rnell⸗ bſon⸗ jaum⸗ Schur⸗ renz⸗ Meter Fopan weden anger olen; gland und Me⸗ eter); 7 P. fapan von draußen. richshütte zu Herdorf. — Dienstag, 9. September 1930 ELS UND WI Her TSCHAFTS-ZETTUNG Neuen Mannheimer Zeitung Die Vörſe zu Anfang September . iſt mit der Börſe jetzt nicht zu machen. 10 anns ſchon an unſerer kleinen Tabell J Es notierten nämlich: 55 2. Jan 81. Juli 2. Sept. 8. Sept. Farben 1714 15056 1505 510 Polyphon 25355 190 182 5 1 5 Salzdetfurth 31474 319 3147 325 Schultheiß 207 268 29 85175 Siemens 272 1905 194 196 Paket 9774 9175 9025 9075 Deutſche u. Disc. 1417 12675 1292 12352 Reichsbank 277% 244 240 2980 Verein. Stahl 10⁵ 78 77 77 Glanzſtoff 146 128 115 117 Rh. Elektr.⸗Werke 140 124 95 129 129 Waldhof 182 180 131 133 Badiſche Bank 156 144 141 141 Brown Boveri 123 110% 10² 101 Grün u. Bilfinger 165 ¼ 160 166 166 Sid. Zucker 16134 15074 146— Angefangen hat der Monat Auguſt gar trübſelig. In der erſten Auguſtwoche hatte man einen Nach⸗Ultimo durchzumachen, an dem auch die Börſe wit ihrem ſprich⸗ wörtlich kurzen Gedächtnis eine Weile zurückdachte. Um⸗ fangreiche Exekutionen kennzeichneten die Lage. Opti⸗ miſten von Ruf wurden vom Schickſal ohne Erbarmen weggemäht. Mit tiefem Bedauern hat man dieſe Leute verſchwinden ſehen. Auf Millionen ſollen ſich dieſe En⸗ gagements belaufen haben. Dieſe Leute haben an höhere Kurſe, alſo an beſſere Zeiten geglaubt. Recht bekommen hat bei uns ſeit drei Jahren nur der Peſſimiſt. Aber reicher geworden ſind auch die Peſſimiſten nicht. Neue Rekordtiefkurſe waren das Ergebnis der erſten Auguſtwoche. In dieſem kritiſchen Augenblicke griffen ſtarke Hände ein. Geheimrat Duisberg rief in die Welt hinaus, der Farbenkurs ſei unterwertet. Der Reichsbankpräſtdent erklärte, es liege kein Grund zur Verzagtheit vor. Ein erſter Großbankleiter fing an, zu intervenieren. Schach dem Baiſſier war die Parole. Die Fixer fingen an, zu decken. Zunächſt machten die kleinen und mittleren Baiſ⸗ ſiers ihren Frieden mit den Großmächten des Optimismus. Farben und Siemens übernahmen die Führung. Ver⸗ ſchtedene Verwaltungen traten mit beruhigenden Aus⸗ laſſungen auf den Plan, ſo auch Waldhof. Inmitten einer Flut von Unglücksbotſchaften, inmitten einer Weltbörſen⸗ Depreſſion marſchierte der Berliwer Platz furchtlos voran. Das Ausland tauſchte feſtverzinsliche Werte, die gut ge⸗ gangen waren, gegen Aktien, die ihm chancenreich er⸗ ſchienen. Es gab in der ganzen Bewegung Rückſchläge. Exekutionen ſtanden öfter gegen Interventionen. Aber bis zum 22. Auguſt hatte man doch Kursbeſſerungen bis um 17 v. H. erzielt. Das wollte für dieſe Zeiten viel beſagen. Der Ultimo hat die Kurſe von neuem zurückgeworfen. Wieder ſind verſchiedene Leute ſchwach geworden. Dann traten Spezialpapiere in den Vordergrund. Vor allem zeigte ſich Intereſſ für Kabel⸗Aktien, an der Spitze Felten, welche in kurzer Zeit etwa zwei Dutzend Prozent heraufgingen. Gegen Ende Auguſt legte ſich über die Märkte eine Geſchäftsſtille, wie man ſie in der Geſchichte der Börſe noch ſelten gehabt hat. Zwiſchendurch ſchob ſich das eine oder andere Papier vor, aber im übrigen brachte jeder Tag einen Rekord an Geſchäftsloſigkeit. Führende Pa⸗ piere brachten es nicht einmal zu einem erſten Kurs. Die meiſten Werte erfuhren nur gang geringe oder gar keine Veränderungen. Man führte dleſe allgemeine Zurück⸗ haltung auf die Ungewißheit über das Ergebnis der Reichstagswahlen zurück. Viele Leute meinten, vor dem Wahltage ſei nichts mehr zu erwarten. Plötzlich ſetzte eine neue Aufwärtsbewegung ein. Wieder griff die Intervention mit ſtarker Hand ein. Wieder fing die Börſe an, zu decken. Allerdings fehlt noch die Beteiligung JGeſchäftsbericht der Bergbau u. Hütten A. Fried⸗ b(Eig. Dr.) Die zum Konzern der Verein. Stahlwerke gehörende Geſellſchaft hat bekanntlich nach einer Reihe von dividendenloſen Jahren die Wieder⸗ aufnahme der Dividendenzahlung mit 6 v. H. auf 4 Mill. Mark AK. vorgeſchlagen. Die Gewinn⸗ und Verluſtrech⸗ nung verzeichnet nach Abzug aller Unkoſten einen Ueber⸗ ſchuß von 588 337(314 437). Nach Abſchreibungen von 241 325(265 682)/ und Zuweiſung an Erneuerungs⸗ und Wohlfahrtsrücklagen von W511(47 751) /, verbleibt ein⸗ schließlich 79 309„ Gewinnvortrag ein Reingewinn von 400 809(79 800)%, von dem nach der Dividenden vergütung 152 809/ vorgetragen werden ſollen. Der Geſchäftsbericht beſchränkt ſich auf die Mitteilung, daß der im Vorjah⸗ eingetretene Erzeugungsrückgang in dem am 30. Juni 1930 beendeten Berichtsjahr ſowohl im Grubenbetrieb, als auch in den Hochofen⸗, Stahl⸗ und Walzwerkbetrieben etwas wieder aufgeholt werden konnte. Am Schluß des Ge⸗ ſchäftsjahres machte ſich auch bei dem Unternehmen die Verſchlechterung der Wirtſchaftslage deutlich bemerkbar. Die internationale Hypothekenbank und ihre Bedeutung für Deutſchland In Amſterdam iſt, wie von uns ſchon gemeldet, ein internationales Pfandbriefünſtitut im Entſtehen begriffen, das den Zweck hat, Hypothekarkredite für die verſchiedenen Länder, namentlich für Holland und Mitteleuropa, zu beſchaffen. Ferner ſoll die Bank Aus⸗ leihungen an öffentliche Körperſchaften und öffentliche Unternehmungen vornehmen. Zu den Gründern gehören die klangvollſten Namen der internationalen Finanzwelt. An der Spitze ſteht das franzöſiſche Bankhaus Lazard Freres, daneben dürften u. a. die Bankhäuſer Schroe⸗ der und Lazard Brothers in London, die Schweizeriſche Kreditanſtalt, Kreuger u. Toll und die Amſterdamſche Bank an der Errichtung des Inſtitutes beteiligt ſein. In Deutſch⸗ land gehören die Dresdner Bank, die Darm⸗ ſtädter Bank, die Berli»er Handels ⸗Geſ. und M. M. Warburg(Hamburg) zu den Intereſſenten. Auch der Beitritt des Bankhauſes Mendelsſohn u. Co, liegt im Bereich der Möglichkeit. Das Kapital iſt einſtweilen mit 10 Mill. Gulden vorgeſehen, ſeine Erhöhung iſt für ſpäter geplant. Ueber die Ziele des neuen Inſtitutes herrſcht noch Unklarheit. Offenbar denken die Gründer einſtweilen weniger an den Aufbau einer reinen Hypothekenbank als vielmehr an die Errichtung eines Inveſtmenttruſts für Hypothekenpfandbriefe. Man will mitteleuropäiſche, vor⸗ nehmlich deutſche Hypothekenpfandbriefe erwerben und dagegen auf den flüſſigen Kapitalmärkten der Welt Schuldverſchreibungen der internationalen Hypo⸗ thekenbank, die den Namen„Compagnie Centrale de prets fonciers“ tragen wird, ausgeben. Die Intereſſenten laſſen ſich bei ihren Plänen von dem Gedanken leiten, die annormalen Verhältniſſe auf den verſchiedenen internationalen Kapitalmärkten in der Weiſe auszugleichen, daß brachliegende Mittel des einen Landes zu Gunſten der Kapitalnot des anderen mobil gemacht werden. Aus der Tatſache daß die franzöſiſche Bankwelt ſich an die Spitze der Gründung der internationalen Hypothekenbank geſtellt hat, iſt zu folgern, daß der Verſuch gemacht werden ſoll, den franzöſiſchen Reichtum für Mittel⸗ europa zu erſchließen. Dies iſt bisher bekanntlich nicht gelungen. Die internationale Hypothekenbank wird mit Pfandbriefkäufen bezw. mit der Lombardierung ihren ſolcher Ruhigere Entwicklung auf den Auslandsmärkten? Sitzung der deutſchen Eiſenverbände In der letzte Woche abgehaltenen Monatsverſamm⸗ lung der Rohſtahlgemeinſchaft, des A⸗Produktenverbandes und des Stabeiſenverbandes wurde bei der Beſprechung der Marktlage ſeſtgeſtellt, daß die Beſchäftigung wei⸗ ter zurückgegangen iſt und ſtärkere Anzeichen einer Belebung noch nicht vorliegen. Was die bekannte Emtwick⸗ lung auf den Auslandsmärkten angeht, ſo erwar⸗ tet mon, daß infolge des heutigen niedrigen Preisſtandes, der noch unter dem der Vorkriegszeit liegt, bald eine Be⸗ ruhigung der Märkte eintreten wird. Die deutſche Eiſeninduſtrie werde von der Entwicklung auf den Aus⸗ landsmärkten um ſo ſchwerer betroffen, als bei dem ſchar⸗ fen Rückgang der Erzeugung und der damit verknüpften geringeren Ausnutzung der Anlagen ihre Selbſtkoſten ſchär⸗ fer nach oben gedrückt werden. Im Zuſammenhang damit wurde darauf hingewieſen, daß die am 1. Juni vorgenom⸗ mene Eiſenpreisſen kung über die erſparten Lohnbeträge hinausgeht und daß dadurch auch die Erträgniſſe der Werke ſich entſprechend verringern. Im Zuſammenhang hiermit ſei 2 erwähnt, daß bei den bekannten Verhandlungen der Reichsbahmge⸗ ſellſchaft mit dem Stahlwerksverband über eine Preis⸗ ſenkung, der Stahlwerksverband bt. K. Zig. nachweisen konnte, daß er mit ſeinen Schienenpreiſen trotz der höheren Selbſtkoſten meiſtenes unter den Preiſen der anderen Län⸗ der lag und in keinem Falle höhere Preiſe als dieſe forderte. * Franka, Süddeutſche Akkumulatorenbau AG., Hei⸗ tersheim. Das mit 5000% Ack. arbeitende Unternehmen ſchließt das Geſchäftsjahr 1929 ohne Gewinn und Verluſt (i. V. 134/ Verluſt). Einem Warenkonto von 16 938 (15 875)/ ſtehen gegenüber Löhne mit 11929(i. B. 10 970) Mark, Zinſen mit 2778(), und Unkoſten 2232/ li. V. Frachten 2324, Porti 787 und allg. Unk. 1928).— Aus der Bilanz: Waren 17 822(14 618), Forderungen 29 775 (24 429), Darlehen 28 884(27 282) und Kreditoren 11977 (10 863) J. Dr. W. Internationale Meſſearbeit Von Diplom⸗Kaufmann Dr. Fritz Runkel, Köln⸗Lindenthal Im Meſſeweſen hat ſich eine ſehr bemerkenswerte Ent⸗ wicklung angebahnt, die zeigt, wie ſich bei den großen Weltmeſſen die Notwendigkeit geltend zu machen beginnt, Über gewiſſe Fragen ihrer Arbeitsorganiſation eine gegen⸗ ſeitige Verſtändigung anzuſtreben. Das Bedürfnis zu einem ſolchen Verhalten tritt um ſo deutlicher hervor, als es ſich bei dem hier als Beiſpiel zu beſprechenden Fall um die Beziehungen Deutſchland⸗Frankreich handelt. Die Meſſe in Lyon, dieſe für Frankreich führende Einrichtung, hat nämlich eine eigene Deutſche Abteilung in Weimar und Leipzig eingerichtet, während anderſeits die Lei pz i⸗ ger Meſſe, die ſchon ſeit Jahren eine zentrale Geſchäfts⸗ ſtelle in Paris unterhält, nunmehr auch durch ein beſon⸗ deres Bürb in Lyon vertreten iſt. Damit eine fortlaufende gute Verſtändigung zwiſchen den Meſſen der beiden Länder erleichtert wird, ſtehen die Leiter der Büros gleichzeitig den Meſſen des Aufenthalts⸗ landes nahe, ſo daß alſo beiſpielsweiſe der Führer des Lyoner Büros in Weimar entſprechende Beziehungen zur Leipziger Meſſe hat. Dieſe Entwicklung gründet ſich auf eine freundſchaftliche Verſtändigung, die man als die Frucht einer Ausſprache zwiſchen den Bürgermeiſtern der beiden Städte anſehen kann. Man hat ſich anſcheinend von dem Gedanken leiten laſſen, daß eine ſolche offene Ausſprache über die beiderſeitigen Bedürfniſſe und eine Vermeidung unnötiger gegenſeitiger Hemmungen auch auf internationalen Boden wünſchenswert erſcheine. Beide Län⸗ der ſind ja darauf angewieſen, auch ausländiſchen Aus⸗ ſtellern ihre Hallen zu öffnen, wenn ſie darauf rechnen wollen, möglichſt zahlreiche ausländiſche Einkäufer heran⸗ zuziehen. So liegt es ſicher in beiderſeitigem Intereſſe, wenn auf Grund ſolcher Beſprechungen, wie ſie zwiſchen Leipzig und Lyon ſtattgefunden haben, eine von gegen⸗ ſettigem Verſtändnis getragene Werbetätigkeit ihren unge⸗ ſtörten Lauf nehmen kann. Was im übrigen die Internationalität im Meſſeweſen angeht, ſo iſt da ja auch ſchon bisher gerade Leipzig die deutlichſte und auf der ganzen Welt im Umfang ihrer Be⸗ ziehungen unerreicht daſtehende Erſcheinung. Man möchte ſagen, daß der Leipziger Meſſe gerade dieſe zwiſchenſtaat⸗ liche Einſtellung ihren eigentlichen Charakter verleiht. Leipzigs Meſſe hat ja ſchon ſett Jahrhunderten einen in⸗ ternationalen Zug. Der Anteil ausländiſcher Kaufleute am Einkaufsgeſchäft in Leipzig war von jeher ſehr beträcht⸗ lich, und es traten in dieſer Beziehung Oeſterreich⸗Ungarn (namentlich Böhmen), England, die nordiſchen Länder, Holland, Frankreich, die Vereinigten Staaten von Amerika, Rußland und die Schweiz beſonders hervor. Der Krieg lichtete natttrlich die Reihen der fremdländiſchen Beſucher der Leipziger Meſſe bis zum faſt vollſtändigen Verſchwin⸗ den, aber nach dem großen Völkerringen iſt die Zahl der ausländiſchen Meſſebeſucher erſt recht angeſtiegen. Einer Zahl von 4226 geſchäftlichen Meſſebeſuchern aus dem Aus⸗ lande zur Frühjahrsmeſſe 1914 hat im Jahre 1929 eine ſolche von 28 660 gegenüber geſtanden. Um nun die Beziehungen zum Ausland noch weiter zu vertiefen, hat Leipzig in den Jahren 1916/17 ſein Meß⸗ amt“ errichtet, und man kann ſchon heute feſtſtellen, daß erſt recht dieſe Gründung eine Entwicklung der Leipziger Meſſe zu einer weltwirtſchaftlichen Einrichtung gemacht hat. Als eine der wichtigſten Aufgaben ergab ſich dabei, eine Organiſation zu Werbezwecken im Ausland aufzu⸗ bauen, die eine fortlaufende und enge Verbindung mit der Wirtſchaft des Auslandes und ihren Führern ſicherte. In über 80 Ländern, darunter etwa 30 europäiſchen, hat man eigene Geſchäftsſtellen eingerichtet und ehrenamtliche Ver⸗ treter gewonnen, ſo daß das Meßamt mit der ganzen Kul⸗ turwelt in Fühlung iſt und dabei die Möglichkeit hat, ſeine Propaganda überall individuell zu betreiben, ſo wie es die wirtſchaftlichen und kulturellen Verhältniſſe der einzelnen Länder erfordern. Man hat ſchon oft geſagt, daß man in Deutſchland frü⸗ her viel zu wenig Wert auf die Erforſchung des Volks⸗ charakters und der ganzen Denkweiſe der Länder, mit denen wir Handel treiben wollten, gelegt habe, und wir haben ja auch den großen Schaden ſehen müſſen, der uns gerade aus der Vernachläſſigung dieſer Seite der Nachrichten⸗ und Aufklärungstätigkeit erwachſen iſt. Die Forderungen, die ſich daraus für die Pflege unſerer Auslandsbeziehungen ergeben, haben nun nach und nach bei uns ein beſſeres Ver⸗ ſtändnis gefunden, und ſie können am leichteſten wohl da⸗ durch erfüllt werden, daß man überall im Ausland per⸗ ſönliche Verbindungen anknüpft und zwar mit Hilfe der Werbetätigkeit ſolcher Perſonen, die ſelbſt die beſten Beziehungen mit den Bewohnern der betreffenden Länder unterhalten, ſei es, daß ſie ſelbſt von Geburt den Staaten angehören, ſei es, daß ſie ſchon eine Reihe von Jahren dort anſäſſig und in ihrer eigenen Exiſtenz mit dem Lande verwachſen ſind, ſo daß ſie perſönlich die Be⸗ dürfniſſe und die Lebensgewohnheiten der Bevölkerung kennen. Es braucht wohl kaum hinzugefügt zu werden, daß ſolche Perſönlichkeiten in ihrer Werbetätigkeit von einem aus⸗ geſprochenen Anſehen getragen ſein müſſen, das ihnen die Wirtſchaftskreiſe des Aufenthaltslandes entgegenbringen. Das iſt ja auch das Syſtem, nach dem das Leipziger Meß⸗ amt bei der Pflege ſeiner Beziehungen zum Ausland ar⸗ beitet. Solchen„ehrenamtlichen“ Vertretern wird es auch am eheſten gelingen, Beziehungen zur Preſſe des Lan⸗ des anzuknüpfen und ſie dafür zu gewinnen, daß ſie den Landsleuten Anregungen zu einem vertrauensvollen Ver⸗ kehr mit Deutſchland gibt. Wir können leider keineswegs ſchon ſagen, daß die ſchlimmen pfychologiſchen Wirkungen des Krieges wieder völlig verſchwunden ſind. Es heißt des⸗ halb nach wie vor alles aufzubieten, um das Ausland wie⸗ der zu einer neutralen Beurteilung Deutſchlands zu brin⸗ gen, einer Beurteilung, die die unentbehrliche Grundlage en deentellsloſen Geſchäfts beziehungen bilde. Schuldtitel den kapitalſchwachen Ländern ſicherlich weſent⸗ liche Vorteile bringen. Allerdings darf nicht außer Acht gelaſſen werden, daß die mitteleuropäiſchen Staaten in Zeiten großer Geld⸗ fülle des neuen Inſtitutes nicht bedürfen, während bei einer Geloͤknappheit die Ausgabe von Obligattonen der neuen Bank auf unüberwindliche Schwierigkeiten ſtößt. Die Miſſion, die der neuen Bank nach den bisherigen Ideen der Gründer übertragen werden ſoll, könnte rei⸗ bungsloſer durch die Bank für internationalen Zahlungs⸗ ausgleich durchgeführt werden. Die B. J. Z. wird mit der Zeit, wenn ihr Kapitalvolumen wächſt, in die Zwangs⸗ lage geraten, langfriſtige Ausleihungen vorzunehmen und für ſolche Zwecke ſteht der Realkredit an erſter Stelle. Allerdings wird ſich wahrſcheinlich öͤͤie Notwendigkeit er⸗ geben, Zwiſchenſtellen einzuſchalten, um den Statuten der B. J. Z. Genüge zu tun. Soll die europäiſche Hypothekenbank ganze Arbeit lei⸗ ſten, ſo wird ſie ſchon zur direkten Beleihung des Grundbeſitzes übergehen müſſen. In Deutſchland könnte das Inſtitut in dieſer Beziehung außerordentlich ſegensreich wirken, ohne von der notwendigen Vorſicht abweichen zu müſſen. Für erſtklaſſige Objekte(Mietshäuſer) waren zu jeder Zeit Hypotheken zu beſchaffen, lediglich die Höhe des Zinsfußes blieb umſtritten. Hingegen konnten ſich die Inhaber von Fabrikgrunsſtücken in den letzten Jahren nur ſehr müh⸗ ſelig Hypotheken beſorgen und wenn ihnen die Beſchaffung gelang, ſo mußten ſie Leihſätze bewilligen, die die Rentabilität des Grundſtücks gefährdeten. Hier eröffnen ſich für die internationale Hypothekenbank Wege, die erfolg⸗ verſprechend ſind. Es bedarf nur des Hinweiſes, was für die deutſchen Elektrizitäts⸗, Gas⸗ ud Waſſerwerke bedeuten würde, wenn es ihnen gelänge, ihren Kapitalbedarf billi⸗ ger und reichlicher als bisher zu decken. Abgeſehen von dieſer Kategorie von Geldnehmern wird aber auch der ſolide Fabrikant, ſofern ſich ihm Wege zur Beſchaffung des Bekriebskapitals erſchließen, in ſeiner Leiſtungsfähig⸗ keit wachſen und damit nicht nur ſich ſelbſt dienen, ſon⸗ dern auch den Aufbau der deutſchen Volkswirtſchaft(Ein⸗ ſtellung Beſchäftigungsloſer!) fördern. Michael Kaufmann Söhne AG. Kehl Neuer Verluſtabſchluß Dieſe mit 425 000% AK. arbeitende Geſellſchaft(Groß⸗ handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln) erlitt im Geſchäfts⸗ jahre 1929 einen neuen Ver luſt von 298 420, ſo daß ſich zuzüglich des Verluſtvortrages von 1928 mit 71 539 der Geſamtverluſt auf 369 959/ stellt. Einem ſtark zurückgegangenen Uebertrag vom Waren⸗ konto uſw. von 87 926(i. V. 288 046)„ ſtehen gegenüber Abſchreibungen mit insgeſamt 120 616(24 905) ,, warunter Debitorenabſchreibungen mit 103 085% den Hauptanteil bilden und in der Hauptſache den neuen Verluſt verurſacht haben dürften; ferner Handlungsunkoſten von 204 435 (246 038)/ und Zinſen von 61 294(40 612) l. Aus der Bilanz in 1: Wechſelbeſtand 44 410(20 922), Effektenbeſtand 10 000(18 000), Debitoren 516 324(662 758), Warenvorräte 422 232(389 388), andererſeits neben dem AK. Reſervefonds 32 500(unv.) und Kreditoren 1034 056 (884914). Es iſt ſomit über die Hälfte des Kapitals ver⸗ loren. Die o. GV. beſchloß Her abſetzung des Grund⸗ kapitals von 425 000 auf 21 000/ und Wiedererhöhung um 78 000 l. Dr. W Badiſche Obſt⸗ und Gemüſewerke Ach. Die Geſellſchaft, die bekanntlich kürzlich ihr Geſchüfts⸗ jahr vom Kalenderjahr auf die Zeit vom 1. Mai bis 30. April umlegte, legt jetzt die Zwiſchen bilanz auf 30. April 1930 vor, die gegen den Abſchluß für 1929 fol⸗ gende Veränderungen aufweiſt: Es entſtand ein neuer Verluſt von 27570, womit der vorgetragene Geſamtverluſt auf 95 672& ſteigt bei 325 000 Mark AK. Einem Fabrikationsgewinn von 3261(47 690) ¼ ſtehen Handlungsunkoſten, Zinſen uſw. mit 24046(98 305) und Abſchreibungen mit 6786(21 230)„ gegenüber.— Aus der Bilanz(in): Anlagen 329 806(380 769), Vorräte 345 667(479 793) und Schulden 20 440(16 800); andererſeits Verbindlichkeiten 459 544(569 091) alſo immer noch ein un⸗ gewöhnliches Verhältnis von Außenſtänden zu Ver⸗ pflichtungen. Dr. W. * Günſtiger Schadensverlauf in der Hagelverſicherung. Der Verband der deutſchen Hagelverſicherungs⸗Aktien⸗ geſellſchaften teilt mit, daß der Schadens verlauf im Jahre 1930 günſtiger geweſen iſt als im Vorfahr. Zahl und Schwere der Hagelſchäden waren dieſes Jahr beſonders im Weſten Deutſchlands bemerkenswert, vor allem in Weſtfalen, der Rheinprovinz, Heſſen⸗Naſſau und dem Freiſtaat Heſſen. Auch Mitteldeutſchland, beſon⸗ ders Thüringen und Anhalt ſowie Mecklenburg, hatten empfindliche e zu verzeichnen. Falls nicht un⸗ vorhergeſehene Ereigniſſe eintreten, ßoiſen die Hagel⸗ verſicherungsaktiengeſellſchaften, das Jahr 1930 mit einem befriedigenden Ergebnis abſchließen zu können. * Weſentlich erhöhter Auftragsbeſtand der Norddeutſchen Wollkämmerei und Kammgarnſpinnerei. Wie von der Ver⸗ waltung mitgeteilt wird, kann unter Berückſichtigung der ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältnniſſe der bisherige ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe der bisherige gend genannt werden. Der Auftrags beſtand habe in der letzten Zeit eine weſentliche Erhöhung erfohren und auf dem größten Teil der Werke werde zurzeit mit Doppelſchichten gearbeitet. Infolge der niedrigen Woll⸗ preiſe ſei es dem Unternehmen möglich geweſen, mit ſei⸗ nen Fobrikaten in Gebiete einzudringen, in denen früher Kunſtwolle und andere Textilfaſern als Verbrauchsſtoff herrſchten. Dieſe faſt überraſchend günſtig klingende Ver⸗ lautbarung entſpricht den kürzlichen Mitteilungen der Kammgarnſpinnerei Stöhr u. Co., die allerdings gleich⸗ zeitig über ſtork geörückte Preiſe klagte, über die ſich Nord⸗ wolle nicht äußert. Am den Verkauf der Emelka-Mehrheit Der Erwerb der Aktienmehrheit der Münchner Licht⸗ ſpiel⸗Kunſt AG. wird von einer ganzen Anzahl von Grup⸗ pen angeſtrebt. Mit keinem dieſer Bewerber hat das Reichsfinanzminiſterium, das hier zuſtändig iſt, bis jetzt einen Verkaufsvertrag abgeſchloſſen. Es iſt aber anzuneh⸗ men, daß in nächſter Zeit die Entſcheidung fallen wird. Unter den Intereſſenten befinden ſich nicht mehr die früher hervorgetretenen beiden Gruppen der Berliner Rechtsanwälte Roth und Wolff, dagegen die Gruppe Kraus ⸗ München, die von Kommerzienrat Wilhelm Kraus geführt wird. Ihr dürften auch die Gläubiger⸗ banken der Emelka, die Bayriſche Vereinsbank und die Bayriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank, angehören. Wem das Reich den Zuſchlag erteilen wird, ſteht noch nicht feſt. Was den Preis betrifft, ſo iſt die in Berlin umgehende Anſicht, daß dem„Reich für den Beſitz an Emelka⸗ aktien ein Preis zugeſtanden werden ſoll, der dem im Okto⸗ ber 1929 von Hilferding erworbenen Aktienpaket entſpricht“, mindeſtens inſofern irrtümlich, als dem Reich, das die Aktienmehrheit beſitzt, auch eine Anzahl Forderungen an die Emelka zuſtehen und beide Poſten nur zu einem Ge⸗ ſamtpreis zum Verkauf gelangen. a4 * 15 Milliarden„ in der Weltfilminduſtrie. Nach einer omerikaniſchen Statiſtik belaufen ſich die in der Kinbindu⸗ ſtrie inveſtierten Kapitalien auf 15 Milliarden A. Davon entfallen 8 Milliarden auf die Vereinigten Staaten, 1,6 Milliarden auf England und der Reſt auf verſchiedene an⸗ dere Länder. Die Leihmieten betragen jährlich etwa 700 Millionen, Von den insgeſamt vorhandenen 57 304 Licht⸗ ſpieltheatern entfallen 20 500 auf die Vereinigten Staaten, 5207 auf Deutſchlond und 4366 auf England. Mittag-Ausgabe Nr. 415 2 Junkers Flugzeugwerke Deſſau Verluſtabſchluß O(Eig. Dr.) Die Ifa veröffentlicht jetzt ihre Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für 1988⸗29, nachdem dieſe in der GV. vom 26. Auguſt genehmigt worden ſind. Das geſamte AK. befindet ſich bekanntlich in den Händen von Profeſſor Junkers. Der Fabrikattonsüberſchuß iſt von 6,83 auf 6,09 Mill. zurückgegangen. Zinſen und ſonſtige Erträge erbrachten 50 012(128 625). Auf der anderen Seite erforderten Unkoſten einſchließlich Verſuchen 5,92(5,22) Mill., Beteiligungen, Verwaltung und Abwick⸗ lung 0,956(1,674) Mill., Rückſtellungen auf Buchforderun⸗ gen 65 574() 4 und Abſchreibungen 0,257(0,255) Mill. Mark. Es ergibt ſich ein Ver luſt von 455 548,(149 7¹¹ Mark nach Verrechnung von 395 888/ Rückſtellungen auf 1926.27), um den ſich der vorjährige Gewinnvortrag von 2 818 904 auf 1 863 388„ ermäßigt. 4 Bei Beurteilung des Ergebniſſes iſt, wie im Geſchäfts⸗ bericht ausgeführt wird, zu berückſichtigen, daß die geſamte deutſche Flugzeuginduſtrie bei der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage Deutſchlands mangels genügenden Inlandsab⸗ ſatzes vor beſonders ſchwierigen Aufgaben ſteht. Die verhältnismäßig geringe Beihilfen des Reiches ſind nur ein geringes Aequivalent für die fehlenden deutſchen Staatsaufträge. Das Werk muß ſein Schwergewicht in dem Auslands abſatz ſuchen, was auch für das Berichtsjahr darin zum Ausdruck kommt, daß von dem Geſamtumſatz in Flug⸗ zeugen von 10 Mill.& zwei Drittel auf Auslondsabſatz entfallen. Zur Zeit macht ſich jedoch auch hierbei die allgemeine Wirtſchaftskriſe auf dem Weltmarkt fühlbar. Der Geſchäftsbericht betont erneut, daß es möglich geweſen ſei, ſämtliche Aufgaben mit eigenen Mitteln ohne Inan⸗ ſpruchnahme von Bankkrediten, Darlehen oder durch Be⸗ gebung von Eigenakzepten zu decken, obwohl ſich die Ver⸗ kaufsgeſchäfte oft nur durch Kreditgewährung abwickeln ließen. Das Geſchäftsjahr ſchließt mit einem befriedigenden Auftragsbeſtand. Die weiteren Ausſichten werden als nicht ungünſtig bezeichnet. «Vereinigte Weſtdentſche Waggonfabriken AG., Köln. Dem Vernehmen nach iſt der Geſchäftsgang bei der Geſell⸗ ſchaft augenblicklich wenig befriedigend. Die mangelnden Reichsbahnaufträge und die bekannt ſchlechte Lage des In⸗ landgeſchäfts haben eine Verringerung des Auf tkragsbeſtandes erwirkt. Durch eine im Arbeits⸗ programm des Werks entſtandene Lücke, die ſich aus einer notwendigen Neuaufrechnung der Aufträge ergibt, wird die Verwaltang gezwungen, vorübergehend Arbeſter⸗ entlaſſungen vorzunehmen, die jedoch nach zwei bis drei Wochenwie der aufgehoben werden ſollen. „Eröffnung der Straßburger Meſſe. Die am Samstag eröffnete Straßburger Meſſe, die bis Sonntag den 21. Sep⸗ tember dauern wird, iſt im. Gegenſatz zu früher auf Grund neuer Organiſation das gemeinſame Werk der Stadt⸗ verwaltung und einer Gruppe Straßburger Kaufleute. Der Erfolg der neuen Organiſation iſt durchaus befriedi⸗ gend. Die vermietete Ausſtellungsfläche iſt trotz der Aus⸗ ſcheidung gewiſſer Gruppen von Bewerbern durch die Aus⸗ ſtellungsleitung um ein Drittel größer als im beſten der früheren Jahre. * Divpidendenerhöhung in der engliſchen Montanindu⸗ ſtrie. Die Verwaltung der Staveley Coal and Iron Coy. Ltd Sheffield erklärt ſoeben eine Schlußdividende von 3,5 v. H. für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsfahr 192980. Die Geſamtdipidende erreicht damit für das Be⸗ richtsfahr 6 v. H. gegenüber 5 v. H. in den beiden Vor⸗ jahren und 7,5 v. H. in 1926⸗27. Die Geſellſchaft arbeitet wit einem autoriſierten Kapital von 4 Mill. Lſtr., wovon 9,385 Mill. Eſtr. begeben ſind. * Der franzöſiſche Außenhandel mit Deutſchland. Die Einzelſtatiſtik über den franzöſiſchen Außenhandel ergibt, daß die Einfuhr deutſcher Waren nach Frank⸗ reich in den erſten ſieben Monaten des Jahres 1950 ſich auf 4 082 180 000 Frs. belaufen hat gegen 3604 244 000 Frs. in den erſten ſieben Monaten 1929. Die entſprechenden Zahlen der Ausfuhr nach Deutſchland ſind: 2572 932 000 gegen 2 762 790 000 Frs. Erntevorſchätzung der Preisberichtſtelle beim O. L. M. Am 15. Auguſt 1930 erwarteten die Berichterſtatter der Preisberichtſtelle auf Grund von Probedruſchen, bei Hack⸗ früchten von Probegrabungen, folgende Hektarerträge in Dz. für den Reichsdurchſchnitt: Winterweizen 19,5 (15. Auguſt 1929: 18,8), Sommerweizen 17,6(18,5), Winter⸗ roggen 15,4(15,9), Sommerroggen 9,8(13,5), Wintergerſte 21,5(18,7), Sommergerſte 15,6(17,9), Hafer 14,9(18,1), Kar⸗ toffeln 124,3(120,9). Ebenſo hat die Preisberichtſtelle beim Deutſchen Land⸗ wirtſchaftsrat gemeinſam mit den Landwirtſchaftskammern bei ihren Berichterſtattern eine Erhebung über die Ausſaatmengen im Wirtſchafts jahr 1929/0 durchgeführt. Dieſe erbrachte folgende Ergebniſſe. Es wur⸗ den ausgeſät je Hektar im Reichsdurchſchnitt in Dz.: Win⸗ terweizen 1,7(i. V. 1,6), Sommerweizen 1,8(1,8), Winter⸗ roggen 1,3(1,3), Sommerroggen 1,2(1,4), Wintergerſte 18 (1,3), Sommergerſte 1,4(1,3), Hafer 1,4(1,4), Kartoffeln 22,3(23,0). * * Bayeriſcher Schritt zur Behebung der Notlage des Hopfenbaus. Mit Rückſicht auf die große Notlage der Hopfenbauern hat die bayeriſche Regierung bei der Reichs⸗ regierung eingehende Vorſtellungen erhoben und die Ein⸗ leitung einer Reihe von Abhilfemaß nahmen vor⸗ geſchlagen. Insbeſondere wurde die Einführung des Ver⸗ wendungszwanges für Hopfen mit 90 v. H. des Jahresver⸗ brauchs durch Notverorönung beantragt und gleichzeitig erneut angeregt, daß die handels vertraglichen Bindungen, die dem Inkrafttreten des autonomen Einfuhrzollſatzes für Hopfen entgegenſtehen, in Verhandlungen mit den be⸗ teiligten Staaten ſo bald als möglich gelöſt werden. Auch wegen etwaiger Kreditmaßnahmen wurde mit den Reichs⸗ behörden in Verbindung getreten. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Pork. 486,21 Salenz„„ 25,05 Stockholm 16.09% Vari- 129.90 olland.. 12.08 Madrid. 44. Briülſſel. 34.84 lo.. 139,16 ¼] Dollar geg. Rm. 4,1967 Mailand 652.84 Kopenhagen 18.16% Pfunde,„ 20,40 * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 9. Sept. Auf der geſtrigen Auktion wurden nottert: Birnen 14—19; Erbfen 21; Bohnen—8. Tomaten—6; Spinat 5; Wirſing 1,25 9,25; Weißkraut—2,5; Rotkraut 5,—6,5; Zwiebeln 2,5—8; Karotten 3,75—4; Kopfſalat—5; Endivien—4, Rettiche —4; Blumenkohl 15—24 und 30—12; Gurken 50—100 pro 100 Stück. Anfuhr gut Axſatz flott. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 8. Sept. Am Sonm⸗ tag, den 7. Sept. wurden folgende Preiſe erzielt: Zwetſch⸗ gen 10—12, Trauben 1525. Tomaten—6, Pfirſicho—92, Aepfel 24—25. Die Preiſe für Montag ſind: Zwetſchgen 1214, Trouben 15—25, Tomaten—6, Pfirſiche 30, Aepfel 24. Anfuhr am Sonntag 800 Zentner, Montag 500 Zentner, Abſatz und Nachfrage gut. Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- S. Sep. Die Nachfrage nach Kahnraum war äußerſt gering. Es wurden faſt keine Reiſen vergeben. Die Talfracht erfuhr keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn nach Mannheim notierte.0. Der Talſchlepplohn betrug? Pfg., für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. * Von der franzöſiſchen Rheinſchiffahrt. Die im Fe⸗ bruar 1021 von franzöſiſchen Rheinſchiffahrts⸗Intereſſenſen begründete Société Francaiſe de Remorgugge fur le Rhin in Straßburg, die einen Schleppen ſt zwiſchen Rotterdam, Dordrecht und den Rhein⸗ und Ruhr⸗ häfen(Filialbüro in Duisburg⸗Ruhrort] betreibt, ſchließt bei 2 Millionen Frs. Aktienkapital dos Geschäftsjahr 1020 abzüglich 350 050 Frs, für Abſchreibungen mit einem Rein⸗ gewinn von 94899 Frs. ab, wozu ein Ueberſchuß von 2059 Frs. aus dem Vorjahre kommt. Der Reſerve wurden 4780 Frs. vorbehalten und der Gewinnſaldo auf neue Rechnung vorgetragen. 6. Seite/ Nummer 415 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 9. September 1930 *. Ballon im Weltenraum Bei Prof. Pittard in Augsburg Start mit dem größten Freiballon der Welt Aluminiumgondel in 15000 Meter Höhe Von unſerem nach Augsburg entſandten.⸗K.⸗Sonderberichterſtatter Ein ungeheuerliches, bahnbrechendes Ereignis ſteht unmittelbar bevor: Der Brüſſeler Phyſiker, Profeſſor Piccard, will mit ſeinem Aſſiſtenten Klipfel in abgedichteter Aluminiumgondel eine Freiballonfahrt durchführen, die in Höhenregionen von mehr als 15000 Meter führen ſoll. Seit Wochen liegen Senſationsmeldungen über dieſes Beginnen in der Luft. Kneift er, wie ſein Kollege Oberth da⸗ mals mit der Weltenraumrakete im letzten Augen⸗ blick, oder kneift er nicht, das war die Frage, die die intereſſierte Welt zunächſt beſchäftigte. Ein Beſuch in der Ballonfabrik Rie⸗ dinger.⸗G. von deren Gelände aus der Ballon⸗ aufſtieg ſtattfinden ſoll, und ein Geſpräch mit Piccard überzeugen vollſtändig von dem Ernſt der rein wiſſenſchaftlichen Unternehmung. Nach dreitägiger Fahrt mit dem Laſtwagen, der die koſtbare Gondel und wertvolle Inſtrumente trug, iſt der Forſcher trotz aller Ermüdung bereit, die Aluminiumgondel aufzuſtellen und uns ſein Werk zu erklären, über das ſeither noch wenig Poſitives in die Oeffentlichkeit ge⸗ drungen iſt. Wie iſt man von dem Manne überraſcht, der das kühnſte Wagnis der Jetztzeit auszuführen gedenkt: Anſtatt des energiſchen Tatmenſchen, des kraft⸗ und energieſtrotzenden, kühnen Unternehmens, begegnet man einem überſchlanken, ſtüll⸗beſcheide nen Gelehrten mit charakteriſtiſchem Künſtlerkopf und wehenden Haaren. Liebenswürdig bittet er, ſein Werk nicht als irgend eine Senſationsleiſtung be⸗ trachten zu wollen. Wenn er Höhenrekorde hätte aufſtellen wollen, dann würde es nur einer anderen Konſtruktion des Ballons bedürfen, um noch einige tauſend Meter weiter hinaufzuſteigen. Er hat alle Entwürfe und Projekte zu der Gondel und zum Ballon in ſeinem eigenen Laboratorium, in ungefähr 172 jähriger Arbeit ausgeführt. 5 Der Freiballon iſt fertiggestellt und zum Auf⸗ füllen mit Waſſerſtoff bereit. Mit 30 Metern im Durchmeſſer und einem Raum⸗ inhalt von 14000 Kubikmetern iſt er ſilebenmal größer als der größte aller bisher ge⸗ bauten Ballons. Anfang vorigen Jahres gin⸗ gen die Vorſchläge zum Bau des Ballons bei der Firma Riedinger in Augsburg ein. Den Wünſchen des kühnen Forſchers entſprechend, wurden verſchie⸗ dene Aenderungen vorgenommen, vor allem wurde der Ballon, um die geplanten Höhen erreichen zu können, ganz leicht gebaut. Anſtatt des ſtarken Lein⸗ wandgewebes wurde nur ganz dünnes in der Innen⸗ ſeite gummiertes Material verwendet, das aus aller⸗ feinſtem Baumwollgeſpinnſt hergeſtellt iſt. An Stelle des bisher üblichen Netzwerkes iſt nur eine einfache Traggurt an der Hülle des Ballons angebracht. Seile verbinden den Ballon mit der Aluminium⸗ gondel, die außerdem an einem Ring aus Stahlrohr an die Hülle angehängt wird. 2200 Hubi kmeter Waſſerſtoffgas ſind nötig, um den Leib des Rieſenballons aufzublähen. Der Freiballon allein wiegt 800 Kilo und hat ein Tragvermögen von 1600 Kilo, ſodaß für Gondel, Inſtrumente, Beſatzung und Zuladung noch ein Gewicht von 800 Kilo übrig bleibt. Die Aluminiumkugel, mit der zwei Men⸗ ſchen in den unbekannten Weltenraum vordringen wollen, hängt an einem Aufzug in der Ballonhalle der Fabrik. Silbergrau und ſchwarz, mit neun Gucklöchern aus doppeltem Glas wie Bullaugen ein⸗ gelaſſen, ſo präſentiert ſich das unſcheinbare Gehäuſe von außen. Zwei Mannlöcher ſollen das ſchnelle Ausſteigen in jedem Gefahrenfalle ermöglichen. Sie ſind, wie in einem Fuchsbau, auf beiden Seiten ange⸗ bracht, ſo daß mindeſtens ein Ausgang immer offen iſt. Die Türen ſind abgedichtet, d. h. durch Gummi von außen angezogen, laſſen ſich aber vom Innern der Kabine aus jederzeit locker machen und öffnen. Die Gondel ſelbſt iſt Handarbeit. Sie beſteht aus drei übereinanderliegenden Aluminiumringen, die autogen verlötet wurden. Profeſſor Piccard rechnet die äußerſte Widerſtandsfähigkeit des Gondelkörpers auf 7 Atmoſphären Ueberdruck. Normaler⸗ weiſe iſt, auch in den höheren Luftſchichten, nur mit einem Ueberdruck von 0,5 zu rechnen, während die Prüfung auf die Sicherheit der Aluminiumkapſel mit 2 Atmoſphären Ueberdruck, alſo mit vierfacher Sicherheit gemacht wurde. Die Luftgeneration im Innenraum der win⸗ zigen Kugel(2,10 Meter im Durchmeſſer) ge⸗ ſchieht wie in einem Unterſeebobt mittels 2 Drägerapparaten Von Sauerſtoffmasken oder ähnlichen Apparaten hat Prof. Piccard abgeſehen, da Masken immer das Gefühl der Unſicherheit geben und beim kleinſten Fehler eben unfehlbar die Gefahr des Erſtickens droht. Von den Drägerapparaten iſt einer mit Preß⸗ ſauerſtoff, der andere mit flüſſigem Sauerſtoff ge⸗ füllt. Für den Notfall ſind außerdem noch zwei Thermosflaſchen mit insgeſamt 2 Kilo= 1, ebm flüſſigen Sauerſtoffs vorhanden. Außer dieſen Appa⸗ raten befinden ſich nur die zu wiſſenſchaftlichen For⸗ ſchungen nötigen Inſtrumente in der Kabine. Zur Meſſung der kosmiſchen Strahlen wird eine Joniſations⸗Kammer und ein Geigerſches Zählrohr mit photographiſchem Regiſter mitgenom⸗ men. Wenn der photographiſche Apparat, der äußerſt empfindlich iſt, funktioniert, dann würde es möglich ſein, jeden Strahl zeitlich zu notieren und photo⸗ graphiſch feſtzuhalten. Außerdem werden Inſtru⸗ mente in der Kabine mitgeführt die zur Meſſung der Elemente der Luft⸗Elektrizität dienen. Gegenüber den Temperaturſchwankungen in 15 000 Meter Höhe(man ſchätzte bisher an die 60 Grad Kälte!) iſt Profeſſor Piccard ſehr optimiſtiſch. Er rechnet damit, daß die große Kälte ziemlich gleich⸗ mäßig durch die Sonnenwärme ausgeglichen wird. Da die Gondel auf der einen Seite ſchwarz, auf der anderen metallfarben iſt, will er durch Drehung der Kugel die Wärme regulieren in dem er z. B. bei zu gro⸗ ßer Hitze eben die metallfarbene Seite, bei zu großer Kälte die ſchwarze Seite der Sonne zukehrt. Mit einer Innentemperatur von 20 bis 25 Grad Celſius glaubt der Gelehrte rechnen zu müſſen, wenn er ſich auch, wie er ſagt, um etwa 10 Grad täuſchen könne. Die Drehung der Gondel wird durch einen eigens dazu gebauten Motor erfolgen, der 13 Meter ſeitlich unter der Gondel hängt. Mit dieſem Motor hat Prof. Piccard ſchon vor 4 Jahren, als er das Einſteinſche Relativitätsgeſetz kontrollierte, praktiſche Erfolge ge⸗ habt und feſtgeſtellt, daß die Rotation ohne Schwierig⸗ keit vor ſich geht. Vorgeſehen iſt die Mitnahme von 300500 Kilo Manövrierballaſt der aus feinſtem Bleiſand beſteht. Durch dieſes Bleiſchrot kann niemand verletzt wer⸗ den, was durch vorhergehende Proben bereits feſt⸗ geſtellt worden iſt. Das Blei wird durch ein Metall⸗ inſtrument nach Art der Sanduhren durchgeſchleuſt, ſo daß kaum mit einem Verluſt an Luft zu rechnen in unbekannter Höhe nicht ſtärker als etwa 1 Gramm Radium, und dieſem ſei er ſchon oft gegenüberge⸗ ſtanden. Die ultraviolette(kurzwellige) Strahlung gehe durch das 15 Millimeter dicke Fenſterglas über⸗ haupt nicht durch. Die Windſtärke läßt ſich im voraus natürlich ab⸗ ſolut nicht feſtlegen, doch iſt es möglich, daß der Bal⸗ lon mit größerer Geſchwindigkeit als ein Perſonen⸗ zug dahineilen wird. Man muß mit 15, 20 oder aber auch mit 30 Km. Geſchwindigkeit rechnen. Das Unternehmen wird vollſtändig privat von dem Gelehrten durchgeführt. Von dem„ Fond Na- Prof. Pittard trifft die letzten Vorbereitungen zum Stratoſphärenflug Prof. Piccard(im Hintergrund in weißer Jacke) bei der Uebernahme des Ballons in der Augsburger Fabrik. iſt. Ein inneres Ventil öffnet die Schleuſe, während ein zweites Ventil die Bleikörner herausfallen läßt. Sämtliche Schutzmaßnahmen, ſoweit ſie in das Bereich des Möglichen fallen, ſind vorgeſehen worden. Nach der Anſicht des Erfinders iſt es nicht möglich, daß der Ballon in größerer Höhe zu ſchnell fällt, da ihm immer die Möglichkeit bleibt, den Ballon abzu⸗ fangen. Erſt nach dem Abfangen und Abkühlen der Maſchine könne es ſein, daß ein ſchnelleres Fallen eintritt. Er rechnet im äußerſten Falle mit 50 Meter pro Sekunde Fallhöhe, ſo daß immer noch die letzte Sicherheitsmaßnahme, ein Sprung mit den Fallſchir⸗ men, ergriffen werden kann. Zu dieſem Zweck ſind zwei Fallſchirme mit in der Gondel verpackt. Auch der Ballon hat einen eigenen, aber nur ſehr kleinen Fallſchirm, der das Abſacken und Fallen um ein Geringes mindern kann. Von der Hochſpannung iſt der Ballon nicht gefährdet, da die Menſchen ja durch Iſolation geſchützt ſind. Aus dem gleichen Grunde wird auch keine Hochfrequenzſtörung befürchtet. Die Stärke ſolcher Strahlungen ſchätzt Prof, Piccard auch In der Mitte die Kugel⸗Paſſagiergondel. tional de la recherche sientifique“ wurde ihm ein Kredit von 400 000 Belgiſcher Fres. zur Verfügung geſtellt, das ſind etwa 46000 Mark. Der größte Auf⸗ wand mußte für den Ballon gemacht werden, der etwa Amal ſo teuer iſt als alle übrigen Anſchaffungen. Die zuſtändige deutſche Behörde hat die Genehmi⸗ gung zum Aufſtieg noch vorbehalten, bis ſie genaue Feſtſtellungen gemacht habe, doch wird es Prof. Pic⸗ card auf Grund ſeiner ſchweizer Staatsangehörigkeit trotzdem möglich ſein, den„Führerſchein“ zu ſeiner Luftfahrtbehörde verſagen ſollte. Der Start ſoll vorausſichtlich heute erfolgen. Die beſten Witterungsverhältniſſe müſſen natürlich abge⸗ wartet werden. Auf alle Fälle wird der Ballon ſchon in den früheſten Morgenſtunden aufſteigen. Wenn das Unternehmen glückt, dann wäre eine ungeheuer wichtige Etappe auf dem Wege der Erforſchung un⸗ bekannter Regionen erreicht. Es wäre das erſtemal, daß Menſchen im geſchloſſenen Raum in dieſe Höhe vordringen. Schrittweiſe müßte es dann weitergehen mit der Bezwingung des Alls. Glückauf, Profeſſor Piccard, zum Start ins Unendliche! Er verkauft ſeine Frau für 100 Lire. Das eigenartige Tauſchgeſchäft eines Eheüberörüſſigen (Von In einer Ortſchaft bei Piſtbia, im toskaniſchen Apennin, wurde kürzlich zwiſchen zwei Freunden ein Tauſchhandel abgeſchloſſen, der ſicher nicht zu den all⸗ täglichen zählen dürfte. Vom Standpunkt der Moral aus geſehen, iſt die Geſchichte recht unerfreulich; doch iſt ſte zugleich von einer ſo unglaublichen Komik, daß ſie kaum die erforderliche moraliſche Entrüſtung auf⸗ kommen läßt. Ein gewiſſer Luigi P. aß gern, trank gern, ſpielte gern, kurz geſagt, er gab ſich den für ihn wichtigen Lebensbeſchäftigungen mit einer Leidenſchaft hin, daß er für ſeine Frau, die hübſche Rina, ſelten einen Augenblick Zeit fand. Und fand er ihn gerade ein⸗ mal, dann nur, um einen Schwall von Schimpfnamen über die Unglückliche auszugießen. Die ihm übrigens aus angeborener Schüchternheit die Treue hielt, ob⸗ unſerem römiſchen Vertreter) gleich er es nicht verdiente, und ſie ganz genau wußte, aus untrüglichen Anzeichen, daß ſie mit ihrer Friſche und Schönheit eine ſtattliche Anzahl Verehrer finden konnte. Der ehrenwerte Luigi empfand einen uner⸗ klärlichen Abſcheu gegen ſeine Frau, vielleicht, weil ſie ſeine Grobheiten geduldig wie ein Lamm ertrug, nie aufbegehrte, ihm nie einen Kochtopf an den Schädel ſchmiß. Er verachtete ſie und hätte ſie am liebſten zu dem wertloſen Gerümpel auf die Boden⸗ kammer geſtellt. Da bemerkte Luigi P. eines Tages, daß ſein Freund Arturo R. mehr als ſchicklich die anmutige Rina muſterte, mit eigenartig flackernden Blicken. Und ohne viel Umſchweife fragte er den Freund: „Gefällt ſie Dir?“— Der ſuchte nach Ausflüchten und ſtotterte:„Nein... ja.. eigentlich ja; wenn ich nicht Letzte ebungsflüge des Do X vor dem Start nach A. S. A. Mitte: Das Rieſen⸗Dornierflugboot auf Trainingsfahrt über dem Bodenſee.— Links und rechts, je von oben nach unten: Die Führer des Do. X auf ſeinem Amerikaflug.— Links: Kommandant Chriſtianſen, Schildhauer; rechts: Ingenieur Merz, g 5: f Ingenieur Brewton der amerikaniſchen Curtißwerke, die die Motoren des Flugbootes lieferte, Funkoſſizier Kiel, Bordingenieur Eitel. Pilot der Newyorker Dornierwerke neuen Ballonfahrt zu erhalten, wenn je die bürokratiſche wüßte, daß ſie Deine Frau iſt, würde ich ſie ganz nel „wer und was hindert Dich daran, ſie Dir zu nehmen. Wenn Du ſie magſt, laſſe ich ſie Dir billig ab. Für hundert Lire und etwas Zeug zum Eſſen kannſt Du ſie haben.“— Arturo glaubte anfangs an einen Scherz und ſchüttelte ſich vor Lachen; als er aber ſah, daß es dem Anderen Ernſt war, da zögerte er nicht allzulange. Er zahlte ſofort die hundert Lire, dann lief er zu ſeinem Haus und ſchleppte fünf Fiaſchi Wein, drei Hühner und zwei Kaninchen herbei. Daraufhin nahm er die ſchöne Rina bei der Hand und zog ſeelenvergnügt mit ihr ab. Auch die junge Frau ſchien den Handel, obgleich ſie dabei die wenig ſchmeichelhafte Rolle eines Tauſchobjektes ſpielte, äußerſt vorteilhaft für ſich zu finden, denn ohne die geringſte Widerrede ergab ſie ſich in ihr Schickſal.. Am ſelben Abend noch verſpielte Luigi die hun⸗ dert Lire im Kartenſpiel; die fünf Fiaſchi Wein trank er in den beiden folgenden Tagen leer, zu den drei Hühnern und zwei Kaninchen, die er ſich mei⸗ ſterhaft zubereitet hatte. Inzwiſchen verlebte Rina die ſchönſte und glücklichſte Zeit ihres Lebens, denn ihr neuer Beſitzer überſchüttete ſie zu allen Stunden des Tages mit einem Schwall von Koſenamen und vergaß darüber alle ſeine anderen Beſchäftigungen. Selbſtverſtändlich konnte der Tauſchhandel im Dorf nicht unbemerkt bleiben. In ſeiner Betrun⸗ kenheit hatte Luigi ſelbſt mit ſeinem Händlertalent geprahlt. So hörte auch die Mutter der hübſchen Rina von der ungewöhnlichen Begebenheit, bekam einen Wutanfall, der ſpäter einer tiefen moraliſchen Entrüſtung Platz machte, raffte ſich auf und ſtürzte zu dem Hauſe hin, wo gegenwärtig die verkaufte Tochter mit ihrem Käufer ein idylliſches Daſein führte. Ohne viel Worte zu verlieren, packte ſie die ſanftmütige Rina, die ſich auch jetzt nicht zu wider⸗ ſetzen wagte, zerrte ſie zu der eigenen Wohnung hin und ſperrte ſie dort vorerſt einmal ein. Arturo R. empfand dies als eine grobe Ver⸗ letzung ſeiner Käuferrechte Sofort begab er ſich zu ſeinem Freund Luigi und verlangte von dieſem wütend den Kaufpreis zurück. Doch Luigi zeigte ſtillſchweigend auf die fünf ge⸗ leerten Fiaſchi, die in einer Zimmerecke ſtanden, und drehte zum Beweis, daß von den hundert Lire nicht ein einziger Centeſimo mehr übrig war, die Taſchen ſeines Rockes und ſeiner Hoſe um. Darauf⸗ hin entſtand eine gewaltige Prügelei bei der die leeren Fiaſchi die Hauptwaffen abgaben, eine Prü⸗ gelei, wie ſie im Buche ſteht, mit blauen Augen, ausgeſchlagenen Zähnen und etlichen Löchern in den Schädeln, die einige Tage vorher den Gedanken vom Tauſchhandel ausgeheckt hatten Und ſo kam zuguterletzt doch noch die moraliſche Schlußnote in die Geſchichte Die Nymphe im eigenen Auto Der Sommer in Kalifornien iſt ungewöhnlich warm, und die Menſchen leiden furchtbar unter der Glut. Eine junge, bildſchöne und ſehr bekannte Filmſchauſpielerin in Hollywood konnte es nicht mehr länger aushalten. Sie hatte alles verſucht, um der Hitze zu entfliehen, Bäder, kalte Duſchen uſw. Das Waſſer war aber genau ſo warm wie der heiße Wind, der von der Küſte herüberwehte. Nun faßte der ſchöne Star einen heroiſchen Entſchluß. Mit nichts als ihrer Haut bekleidet, ſprang die ſchöne Nymphe in ihr Auto, gab Vollgas und ſauſte mit einer Geſchwindigkeit von 100 Kilometer in der Stunde davon. Zwei Poliziſten, die auf Motorrädern ihre Runde machten, bemerkten die unbekleidete Frau am Steuer und jagten ihr nach. Sie konnten das Auto bald einholen. Sie hatten ſich nicht getäuſcht. Die junge Dame war wirklich vollſtändig unbekleidet. Sie wollte in den Wald entfliehen, wurde aber von den Poliziſten daran verhindert. Die braven Leute hat⸗ ten nichts bei der Hand, um die Nymphe zu beklei⸗ den. So zog der eine ſeinen Rock aus, wickelte den Filmſtar ein und nun ging es in ſchnellſter Fahrt zur nächſten Polizeiſtation. Es war nicht ſchwer, die Perſon der Filmſchauſpielerin zu identifizieren; denn jeder Amerikaner kennt ſeine Filmlieblinge. Der Polizeichef, ein Mann von Humor, begnügte ſich allerdings damit, der jungen Dame den väterlichen Rat zu geben, ſich nie mehr im Evaskoſtüm öffentlich zu zeigen. Damit war die Sache vom polizeilichen Standpunkt aus erledigt. Selbſtverſtändlich gab ſie der amertikaniſchen Preſſe den bei ihr ſo beliebten Reklameſtoff. Tränen ſind giftig Der engliſche Biologe Fleming iſt zu der merkwürdigen Ueberzeugung gekommen, daß menſch⸗ liche Tränen giftig ſeien. Nicht in dem Sinne allerdings, daß man Tränen ſammeln kann, um einen glücklicheren Nebenbuhler zu vergiften. In Tränen befinden ſich Mikroben, die krankheit⸗ erregend wirken können. Mr. Fleming erzählt, daß er Tränen über eine Bakterienkultur vergoſſen hat, und daß die Tränen eine ſofort eintretende über⸗ raſchende Wirkung hatten. Wie eine Giftgaswolke, die alles auf ihrem Wege vernichtet, zerſtörten die Tränen das Leben der Bakterien. Das in den Trä⸗ nen enthaltene Gift war ſo ſtark, daß es ſogar bei einer 14000 maligen Verdünnung auf die Bakterien abtötend wirkte. Es handelt ſich um einen keimtötenden Stoff, der in jedem lebenden Gewebe vorkommt und den natür⸗ lichen Schutz gegen jede Infektion darſtellt. Würde es gelingen, im Laboratorium dieſen Schutzſtoff auf künſtlichem Wege herzuſtellen, ſo wäre die Menſch⸗ heit im Beſitz des langgeſuchten aber bisher immer noch nicht gefundenen Mittels, das die Krankheits⸗ keime erſticken würde, ohne ein Gift für den Körper zu ſein. Das iſt das Reſultat der langjährigen Unterſuchungsarbeit des engliſchen Biologen. Abſturz, und nur einen Zahn abgebrochen Ein äußerſt ſeltener Fall wird aus Stockholm ge⸗ meldet. Die Paſſanten einer belebten Straße waren ſtarr vor Schreck, als ſie einen Arbeiter ſahen, der, auf einem Gerüſt in der Höhe des ſiebenten Stock⸗ werkes eines großen Wohnhauſes beſchäftigt, plötz⸗ lich abſtürzte. Der Schreck verwandelte ſich in größte Verwunderung, als der Arbeiter, der auf den Namen Tore Fridolin hört, ſeelenruhig auf⸗ ſtand und den Staub von ſeinem Anzug abklopfte. Er erklärte, daß er ſich nur einen Zahn abgebrochen hätte. Fridolin erzählte weiter, daß er alle Phaſen ſeines Abſturzes genau im Gedächtnis hätte und keinen Augenblick das Bewußtſein verloren habe. finden, ſo aber...“—„Alſo“, unterbrach ihn Luigz, 4 . . Dienstag, 9. September 1930 Neue Mannhe imer Zeitung/ Mittag⸗ 1 Führende irma der Attrappenbranche (Pappfüllartikel; Oſterattrappen) Bezirk einen seriösen Ferlzeler der bei erſten Konditoreien, Bäckereien, Konfitürengeſchäften uſw. gut eingeführt iſt. Herren, die bereits die Vertretung el⸗ ner führenden Schokoladefabrik inne ha⸗ ben, werden bevorzugt. 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