118 2 2* 8 — * 5 Seite beſondere Neigung, 7 ernſthafte 1 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, Einzelverkaufspreis durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM. 3. 10 Pfg.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. dannhe Mannheimer Generab Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 3 Einzelpreis 7 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an befonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Beilagen: Sport der N. M. g.* Aus der Welt der Cechnilt Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Seſetz und Necht„Neues vom Silm Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 417 Verhüngnisvolle Nachrichten Gerüchte und Tatſachen Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 10. September. Die Rückwirkung des deutſchen Wahlkampfes auf die Londoner City kam geſtern zum erſten Male in einem plötzlichen Kursrückgang der deut⸗ ſchen Staatsanleihen zum Ausdruck. Schon ſeit einiger Zeit hatten ſich engliſche Regierungs⸗ kreiſe recht zurückhaltend hinſichtlich deutſcher An⸗ leihen verhalten und es beſtand wohl auf keiner neue Verpflichtungen ein⸗ zugehen, bevor das Ergebnis der Wahlen bekannt iſt. Infolgedeſſen hatte ein Gerücht, das geſtern an der Börſe entſtand und zum Angebot deutſcher Pa⸗ piere führte, ſehr ſchnell Erfolg. Es handelt ſich um das Gerücht, daß Deutſchland nach den Wahlen nicht in der Lage ſein werde, ſeinen Staats⸗ haushalt in Ordnung zu bringen, weil keine Regierung mit feſter Mehrheit vorhanden ſein werde. Infolgedeſſen ſei, ſo lautete das Gerücht weiter, der Zinſendienſt der deut⸗ ſchen Anleihen gefährdet. Von leitenden Bankkreiſen wurde ſofort gegen dieſes Gerücht eingeſchritten und man erreichte auch, daß kein gefährlicher Kursſturz eintrat. Immerhin iſt die Tatſache, daß ein ſo unſin⸗ niges Gerücht vorübergehend Glauben finden konnte, bezeichnend für den Eindruck, den die Nachrichten aus Deutſchland in der City erwecken. Es handelt ſich dabei viel weniger um die politiſche Lage, als um die zahlreichen Aus⸗ ſchreitungen und Zuſammenſtöße, die den Wahlkampf begleiten Dieſe Vorfälle werden in der engliſchen Preſſe be⸗ N deutend ausführlicher berichtet als die parteipolitiſche Entwicklung oder die eigentlichen nationalen deut⸗ ſchen Probleme. Bezeichnend für die Auffaſſung, die viele Engländer von dieſen Begleiterſcheinungen des Wahlkampfes haben, iſt ein Bericht des„Man⸗ cheſter Guardian“, in dem es heißt, die deutſche Oeffentlichkeit nehme kaum noch Notiz von Vorfällen, die in an de⸗ ren ziviliſierten Ländern als wüſte Ausſchreitungen betrachtet würden. Wörtlich ſagt das Blatt: „Die Brutalität und die Barbarei deutſcher Parteipolitik ſind eine Schande für ein Land, das in anderen Beziehungen ſo hochſtehend iſt. Und doch gibt ſich die deutſche Oeffentlichkeit damit zufrieden, daß ſolche Zuſtände herrſchen und beglück⸗ wünſcht ſich womöglich noch dazu, daß bisher keine Maſchinengewehre und Panzerwagen auf den Stra⸗ ßen erſchienen ſind.“ Zu dieſer direkten Wirkung kommen noch die täg⸗ lichen Berichte aus Paris, die von einer ſtändigen Verſchlechterung der deutſch⸗franöö⸗ ſiſchen Beziehungen ſprechen. Es iſt bekannt⸗ lich eine der Hauptſorgen Englands, in Europa eine Spannung zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu verhüten und bei jeder möglichen Ge⸗ legenheit vermittelnd einzugreifen. Deshalb erregt es hier beſondere Bedenken daß der deutſche Wahlkampf in der frauzöſi⸗ ſchen Oeffentlichkeit die Arbeit von Jahren in wenigen Wochen rückgängig gemacht hat. Im„Daily Telegraph“ heißt es heute: „Noch vor ein paar Monaten beſtand in Frankreich ein deutliches Beſtreben nach Annäherung an Deutſchland. Heute aber ſind wir wieder in der alten Atmoſphäre der Zurückhaltung und Verdächtigung, die in den Jahren nach dem Kriege für die Auffaſ⸗ ſung des durchſchnittlichen Franzoſen von Deutſch⸗ land bezeichnend war.“ Es iſt klar, daß ſolche Berichte hier mit Unruhe geleſen werden müſſen und daß ſie im Zuſammen⸗ hang mit den Nachrichten über blutige Zuſam⸗ men ſtöße während des Wahlkampfes ein vollkommen falſches Bild von der deutfchen Lage her⸗ vorrufen müſſen. In England ſind die Erſchei⸗ nungen, die einen deutſchen Wahlkampf normaler⸗ weiſe begleiten, derart undenkbar, daß man ſich nicht vorſtellen kann, wie ein Land, in dem jede po⸗ litiſche Meinungsverſchiedenheit zu Erſcheinungen führt, die an Bürgerkrieg grenzen, in normalen Bahnen weiterleben kann. 75 80 0 hirkung des Wahlkan uf aus England, die uns zur Selbſtbeſinnung mahnen ſollten Kanzler-Rede in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 10. Sept. Wie zu erwarten war, hat der Reichskanzler in ſeiner großen und programmatiſchen Rede, die er auf der Berliner Zentrumskundgebung im Sport⸗ palaſt geſtern gehalten hat, auf die Frage Brauns und Dr. Breitſcheids, wie er ſich zu der wiederholt angetragenen Verantwortungsbereitſchaft der Sozialdemokratie zu verhalten gedenke, keine präziſe Antwort erteilt. Das wird und kann wohl auch niemand erwartet haben, außer den Herren Braun und Breitſcheid und ſicher⸗ lich auch da nicht einmal, denn ſelbſt der„Vorwärts“, der, verſteht ſich, von den Ausführungen Brünings ſehr unbefriedigt iſt und ſie neckiſcherweiſe„dunkel“ findet, muß zugeben:„Daß über Einzelheiten erſt nach den Wahlen geſprochen werden kann, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich.“ Aber Dr. Brüning, der auf die ſozialdemokrati⸗ ſchen Fragen eigentlich ſchon in ſeiner Verfaſſungs⸗ rede die Antwort gab, als er erklärte, daß es darauf ankomme, alle Kräfte, die poſitiv ſein wollen, zuſam⸗ menzufaſſen im Dienſte des Vaterlandes und daß die Arme für alle aufgemacht ſeien, die an der Ver⸗ antwortung für eine ſchwere Arbeit teilnehmen wollen, hat ein anderes, ſehr naheliegendes getan. Er hat nämlich den Sozialdemokraten ſehr deutlich zu verſtehen gegeben, daß mit derlei allgemeinen Be⸗ reitſchaftserklärungen, wie ſie von einzelnen Füh⸗ rern und Organen der Sozialdemokratie in der letzten Zeit abgegeben worden ſind, nicht viel ge⸗ holfen iſt. Das Entſcheidende, wenn die Sozialdemo⸗ kratie allen Ernſtes an eine künftige Mitarbeit denkt, wäre eine klare Auskunft über die Frage: „Wie ſtellen ſich die Parteien, die nach den Abſichten der Reichsregierung im neuen Reichstag fragen, zu dem Notprogramm der Regierung, zu der Notverordnung und den Reformplänen der Reichsregierung? Sagen ſie heute ſchon Ja, dann iſt der Wahlkampf ſehr einfach und die Regierungs⸗ bildung wird nur einen Tag in Anſpruch nehmen. Eigentlich iſt es alſo an der Sozialdemokratie, zu antworten.“ Die Rede Dr. Brünings, mutigen Formulierungen die in ſehr trefflichen gegen das Gerede von dem Diktaturplan des Kabinetts, gegen die üble Kriſenmacherei, in der vor allem Hugenberg und ſein Kreis ſich her⸗ vortun und gegen die hemmungsloſe Wahl⸗ demagogie unerfüllbarer Verſprechen ſich gewandt hat, findet in der Berliner Preſſe ſtarken Anklang, was vorerſt allerdings noch nicht in Kommentaren, ſondern vielmehr in der Aufmachung der Rede zum Ausdruck kommt, die in den Blättern der Mittelpar⸗ teien und faſt überall nur an der Spitze des Blattes wiedergegeben wird. Sozialdemokratie und Zentrum Drahtbericht unſeres Berliner Büros El Berlin, 10. September. Der preußiſche Miniſterpräſident Braun hat in Hamburg erneut vom Kanzler eine Antwort auf die Frage verlangt, wie er ſich nach den Wahlen zur Sozialdemokratie zu ſtellen gedenke und ob er darauf verzichten wolle, ſich einer Verantwor⸗ tungsbereitſchaft der Sozialdemokratie zu bedienen, falls die Regierung keine Mehrheit fände. Die„Ger⸗ mania“ nimmt die Antwort Dr. Brünings bereits vorweg, wenn ſie bemerkt:„Die Sozialdemokratie hat dem Kanzler bei ſeinen ſachlichen Bemühungen, die Finanzen in Ordnung zu bringen, die Gefolg⸗ ſchaft verſagt. Sie war es, die den Wahlkampf mit einer ſolchen Gehäſſigkeit begonnen hat, daß ſich das preußiſche Zentrum veranlaßt ſah, da⸗ ran zu erinnern, daß es doch nicht gut angeht, in Preußen mit dem Zentrum in einer Koalition zu ſitzen und zu gleicher Zeit das Zentrum und ſeine Führer auf jede Weiſe herunterzureißen. Wir kon⸗ ſtatieren zunächſt mit Befriedigung, daß Herr Braun von den Flugblatt⸗Methoden ſeiner ſozialdemokra⸗ tiſchen Freunde mit einem hörbaren Ruck abgerückt iſt und wir entnehmen daraus, daß der ſozialdemo⸗ kratiſche preußiſche Miniſterpräſident die Unmöglich⸗ keit einer derartigen Agitation zugibt und dieſe Agi⸗ tation verurteilt. Leider ändert dieſe eine Stimme nichts an der Tatſache, daß die Sozialdemokratie ſich in einen unerhört ſcharfen Gegenſatz zur Politik des Kabinetts und zum Reichskanzler ſelbſt geſtellt hat und daß dieſer Gegenſatz bisher nicht ſo zum Ausdruck kommt, daß man meinen müßte, ſie wolle damit ihre Bereitſchaft zur Verantwortung be⸗ kunden. Herr Braun ſpricht nur für ſich und was ſagen ſeine Freunde? Die Sozialdemokratie hat in ihrem gegenwärtigen Zuſtand keinen Grund, eine Frage zu ſtellen, deren Berechtigung nach ihrem ganzen Verhalten bezweifelt werden muß.“ Scheidemanns Vankkonto Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Sept. Die„Rote Fahne“ enthüllt heute mit ſichtlichem Behagen der„werktätigen Oeffentlichkeit“ folgende „ungeheuerliche Tatſache“: Der ſozialdemokratiſche Führer und Spitzenkandidat der S. P. D. für den Wahlkreis Heſſen⸗Naſſau, Philipp Scheidemann, unterhalte bei der Bankfirma Bett, Simon u. Co. in Berlin ein privates Bankkonto von 100000 J. Die„Rote Fahne“ gibt ganz genau die Aufteilung der Aktien und Wertpapiere im einzel⸗ nen an, die ſich im Beſitz Scheidemanns befinden ſollen. Mit der ihm eigenen freundlichen, aber be⸗ ſtimmten Art ſtellt das kommuniſtiſche Organ dann feſt:„Dieſe Liſte gibt nur einen Teil des Vermögens, das Philipp Scheidemann im Lauf der Jahre für Arbeiterverrat eingeſackt hat, an. Wie⸗ viel hat er noch auf anderen Banken liegen, wieviel hat er gleich ſeinen anderen bürgerlichen kapitaliſti⸗ ſchen Kollegen ins Ausland verſchoben? Wieviel verſteuert Herr Scheidemann in Deutſchland?“ Die Antwort Scheidemanns auf dieſe Erklärun⸗ gen der„Roten Fahne“ dürfte nicht unintereſſant ſein. Man wird ſich auf die pikanteſten Intermezzi zwiſchen den knall⸗ und roſaroten Brüdern auf der Linken gefaßt zu machen haben. PPPPPllfwwõõõ0õõõõã ðVwͤwu0uÿẽ————— Der deulsche Südweslen gehl voran in der Sammlung des Bürgerlums! krage auch Du dazu bei durch Deine slimme für die Einheitsliste 6 deutsche Volkspartei- Deutsche Staatspartei Curtius— Dietrich Palaſtrevolution in der öſterreichiſchen Heimwehr (Von unſerem Wiener Vertreter) Die Preſſeſtelle der öſterreichiſchen Selbſtſchutz⸗ verbände(Heimwehr) hat vor einigen Tagen folgen⸗ des Kommunique herausgegeben:„Bei der im Schladming ſtattgefundenen Bundesleiter⸗Sitzung Graf Rüdiger von Starhemberg wurde zum alleinigen Führer der öſterreichiſchen Heim wehr ernannt. haben die bisherigen Bundesführer(Dr. Steßdle und Dr. Pfrimer), um den öſterreichiſchen Heim⸗ wehren die volle Freiheit der Taktik zu ſichern und den anderen antimarpxiſtiſchen Gruppen ein Bei⸗ ſpiel der uneigennützigen Voranſtellung der Sache vor die Perſon zu geben, ihren Rücktritt erklärt. Zum neuen Bundesführer wurde der vberöſterrei⸗ chiſche Landesleiter Ernſt Rüdiger(Fürſt von) Starhemberg gewählt und den abgetretenen Bundesführern der herzlichſte Dank für ihre Tätig⸗ keit ausgeſprochen.“ So harmlos⸗familiär, wie es der Heimwehr⸗ Offizioſus hier darzuſtellen ſucht, hat ſich der Wechſel an der Spitze der Heimwehr nun keineswegs voll⸗ zogen. Im Gegenteil, der Sturz der bisherigen Bun⸗ desführer Dr. Steidle und Dr. Pfrimer iſt das Werk einer offenen Palaſtrevolution innerhalb der Heimwehr geweſen. Die Rivalitäten unter den Führern der öſterreichiſchen Selbſtſchutzverbände ſind ſchon längſt ein offenes Geheimnis geweſen, und es war vor allem bekannt, daß der ebenſo ehrgeizige, wie tatendurſtige junge Fürſt Ernſt Rüdiger v. Star⸗ hemberg ſchon lange auf den Poſten des erſten Bun⸗ desführers der Heimwehr aſpirierte. Zu dieſen per⸗ ſönlichen Rivalitäten kamen auch tiefgehende ſach⸗ liche Gegenſätze und Meinungsverſchieden⸗ heiten. Der Radikalismus, dem die bisherigen Bun⸗ desführer Dr. Steidle und Dr Pfrimer in letzter Zeit verfallen waren, war einem großen Teil der Heimwehr nicht recht. Der berühmte„Schwur von Kornenburg“ und die heftigen Angriffe der bisheri⸗ gen Bundesführer gegen den Bundeskanzler Dr. Schober und gegen den Innenminiſter Schumy wurden vom Fürſten Starhemberg offen mißbilligt. Die Ausweiſung des Majors Papfſt vertiefte die Kluft innewhalb der Heimwehr, indem die Star⸗ hemberggruppe ſich an den ſtürmiſchen Proteſten ins⸗ beſondere der Tiroler Heimwehrgruppe nicht betei⸗ ligten, ſondern ſich neutral verhielt. Zur Erklärung diene, daß das Verhältnis zwiſchen Fürſt Starhem⸗ berg und Major Papſt immer geſpannt geweſen war. Dazu kamen ſchließlich noch ſtarke Gegenſätze der „Richtungen“ innerhalb der Heimwehr, die akut werden mußten, als es ſich darum handelte, die Stellungnahme der Heimwehr zu den künftigen Wahlen feſtzulegen. Mit anderen Worten: die in Innsbruck ſeiner Zeit aufgeſchobene Entſcheidung zu treffen, ob die Heimwehren für die EChriſtlich⸗ ſozialen und Großdeutſchen ſtimmen oder als eigene Partei in den Wahlkampf eintreten ſollten. 5 1 1 1 Seite Nummer 417 . Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. September 1930 ö Von großer Bedeutung war aber offenbar das un m öglich gewordene perſenliche Verhält⸗ nis zwiſchen dem Bundeskanzler Dr. Schober und dem erſten Bundesführer Dr. Steidle. Dr. Schober weigerte ſich mit Dr. Steidle und Dr. Pfri⸗ mer roch perſönlich zu verkehren und zu Verhand⸗ lungen mit dem Bundeskanzler mußte ſeitdem der als Nachfolger Papſts zum Bundesſtabschef der Heimwehren ernannte ſteiriſche Ingenieur Rauter entſendet werden. Der Bundeskanzler ſoll von Dr. Steidle wegen ſeiner perſönlichen Angriffe eine förmliche Entſchuldigung gefordert haben, die dieſer aber zu geben ſich weigerte. Die ſehr wichtigen und ſchwierigen Verhand⸗ lungen, die zwiſchen der Regierung und der Bundes⸗ leitung der Heimwehr wegen der Stellungnahme zu den Wahlen und zum Fall Papſt zu führen waren, wollten unter ſolchen Umſtänden nicht vom Fleck . Major a. D. Kopſchitz wurde als Nachfolger des kürzlich verſtorbenen Oberſt Hiltl zum neuen Führer der öſterreſchiſchen Frontkämpfervereinigung gewählt. kommen. Der Fall Papſt iſt bis zur Stunde nicht erledigt. Der letzte Vorſchlag der Regierung ging dahin, daß Major Papft nach Oeſterreich zurück⸗ kehren dürfe, wenn er ſich verpflichte, ſich nicht mehr politiſch zu betätigen. Major Papſt hat dies a b⸗ gelehnt. Erſt mit dieſer Vorbemerkung wird der Wechſel in der Zundesleitun der Heimwehren verſtändlich. Die Wahrheit iſt, daß dieſer Wechſel in Schladming durchaus nicht ſo freiwillig und friedlich erfolgt iſt. Er iſt die Folge einer Kampfabſtimmung. In Schladming ſollte die Wiederwahl der Bundes⸗ leitung ſtattfinden. Abgeſtimmt wurde nach Landes⸗ gruppen, Wien, Niederöſterreich, Oberöſterreich, Burgenland, Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und die Gruppe der Eiſenbahnerwehr. Im erſten Wahlgang ſtimmten von vier Gruppen (Tirol, Vorarlberg, Kärnten und Burgenland) für Dr. Steidle, vier Länder(Wien, Niederöſterreich, Oberöſterreich und Salzburg) für den Fürſten Starhemberg, während Steiermark und die Eiſen⸗ bahnerwehr ſich der Stimme enthielten. Im zweiten Wahlgang ging die Etiſenbahnerwehr zum Fürſten Starhemberg über, während ſich Steiermark aber⸗ mals der Stimme enthielt: Nun wurde Fürſt Starhemberg mit fünf gegen vier Stimmen als ge⸗ wählt erklärt und nahm die Wahl an. Fürſt Ernſt Rüdiger von Starhemberg kommt ebenſo jung faſt, wie Napoleon zum Marſchallſtab. Er iſt erſt 30 Jahre alt. Er iſt übrigens kein direk⸗ ter Nachkomme des berühmten Verteidiger Wiens, des Grafen Ernſt Rüdiger von Starhemberg, der kinderlos war. Dieſes Starhemberg Mutter, eine geborene Gräfin Lariſch, iſt chriſtlichſoziale Bundes⸗ rätin. Fürſt Ernſt Rüdiger hat im letzten Jahre noch am Weltkrieg teilgenommen, volontierte dann auf den Lariſchſchen Beſitzungen in Schleſien, nahm als Mitglied des Freikorps Oberland an den Kämpfen in Oberſchleſien und dann an dem Hitler⸗ putſch in München teil. Dann wurde er der Begründer der Heimwehr in Oberöſterreich. Er iſt mit einer Gräfin Salm, einer Nichte des Fürſten Max Egon von Fürſtenberg, vermählt. Dr,. Gr. ——— Die Gebühr für den Krankenſchein Sozialdemokratiſche Irreführung In der Wahlagitation der Sozialdemo⸗ kratte ſpielt die Notverordnung eine weſentliche Rolle, die Maßnahme ergriffen hat gegen die ſo⸗ genannten Bagatellfälle in der Krankenverſicherung. Insbeſondere die Einführung einer Gebühr für den Kraukenſchein und für Arzneikoſten in Höhe von je R.—350 wird von der Sozialdemokratie als un⸗ ſozial verſchrieen, und es wird von ihr behauptet, daß dieſe Gebühr vielen den Gang zum Arzt und die Beſorgung von Arzneimitteln unmöglich mache. Die Schuld dafür wird dann natürlich der jetzigen bür⸗ gerlichen Reichsregierung zugeſchoben. Nun ſtammt aber der Plan, dieſe Gebühren ein⸗ zuführen, gar nicht von der Reichsregierung, ſondern ſte ſind auf Vorſchläge des geſchäftsführenden Vorſitzenden des ſozialtſtiſchen Hauptverbandes der Krankenkaſſen, Helmut Lehmann, zurück⸗ zuführen. Dabei iſt die von der Regierung durchge⸗ führte Reform nicht einmal ſo weit gegangen, wie der Sozialdemokrat Lehmann, der doch als der her⸗ vorragendſte Verſicherungskenner der Sozialdemo⸗ kratie angeſehen werden muß, es gewünſcht hat. Noch auf ſeiner letzten Kölner Tagung in dieſem Jahre hat der Geſamtverband der deutſchen Kran⸗ kenkaſſen feſtgeſtellt, daß bis zu 66% aller zur An⸗ meldung gelangenden Krankenfälle unberechtigt ſeten, alſo einen Mißbrauch der Krankenkaſſenver⸗ ſicherung bedeuteten, durch die die Intereſſen der wirklich Notleidenden geſchädigt würden. Auch hier hat alſo der Geſamtverband der deutſchen Kranken⸗ kaſſen ausdrücklich hervorgehoben, daß ein Miß⸗ brauch der Krankenverſicherung vorliege, gegen den Maßnahmen ergriffen werden müßten. Die Sozialdemokratie hat alſo nicht im mindeſten Anlaß, dieſe Aenderung in der Krankenkaſſenver⸗ ſicherung der Reichsregierung und den bürgerlichen Parteien in die Schuhe zu ſchieben. Eine ſechsköpfige Familie bei einem Brande umgekommen — Neapel, 9. September. Eine ſechsköpfige Bauernfamilie wurde in einer Hütte, wo ſie auf Heu ſchlief, von einem Brande überraſcht und kam in den Flammen ums Leben Grandis plötzliche Abreiſe „Aeberraſchung und Anruhe in Paris, ſehr ſtarkes Aufſehen in London Allerlei Kombinationen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 10. September. Von den geſtrigen Genfer Ereigniſſen findet die plötzliche Abreiſe des italieniſchen Außenmimiſters Grandi aus Genf neben der Behandlung der Saarfrage im Völterbundsrat in Paris die größte Beachtung. Man verbirgt hier nur ſchwer die Ueberraſchung und Unruhe über den unerwarteten Schritt Grandis. Das, was die fran⸗ zöſiſche Preſſe nicht zu äußern wagt, bringt die amerikaniſche„Chicago Tribune“ ungeſchminkt zum Ausdruck. Seit der Ankunft in Genf hätten Briand und Grandi eine äußerſte Kühle in ihren gegenſeitigen Beziehungen an den Tag gelegt. Großes Aufſehen habe ferner in Völkerbundskreiſen der Umſtand her⸗ vorgerufen, daß die italieniſche Delegation im Carl⸗ ton⸗Parkhotel abgeſtiegen ſei und nicht, wie üblich, zuſammen mit den Franzoſen im Hotel des Bergues. Während der Ratsſitzungen hätten Briand und Grandi in eiſernem Schweigen Seite an Seite neben⸗ einander geſeſſen. Nach der erſten Ausſprache über den europäiſchen Staatenbund habe Grandi in heftigen Worten ſein Miß⸗ fallen über den franzöſiſchen Sieg geäußert. Die plötzliche Abreiſe Grandis machte eine Aus⸗ ſprache des italieniſchen und franzöſiſchen Außen⸗ miniſters über das Flottenproblem unmöglich. Dies würde einen ſchweren Schlag für die Poli⸗ tik des engliſchen Außen miniſters Hen⸗ derſon in der Abrüſtungsfrage bedeuten. Die Erklärungen, die Henderſon geſtern den aus⸗ ländiſchen Journaliſten gegenüber abgab, finden be⸗ ſonders bei den franzöſiſchen Nationaliſten wenig Anklang. Das„Echo de Paris“ hält es für un⸗ verſtändlich, daß ein verantwortliches engliſches Regierungsmitglied, das mehr als jeder andere Staatsmann an dem franzöſiſch⸗italieniſchen Konflikt die Schuld trage, eine derartige Sprache führe und ſich zum Schiedsrichter in der franzöſiſch⸗italieniſchen Kontroverſe aufwerfe. Gegen Briand könne man ſich aber alles erlauben, fügt das franzöſiſche Blatt biſſig hinzu. Feſt ſteht jedenfalls, daß das franzöſiſch⸗ italieniſche Flottenproblem, das das Haupt⸗ hindernis für eine Abrüſtung bildet, in den letzten Monaten und Wochen keinerlei Klärung erfahren hat, Auch ſonſt nimmt das„Echo de Paris“ in ſchärfſter Form gegen Briands Genfer Politik Stellung. Nicht er, ſondern Henderſon hätte den Sieg in der erſten Ausſprache über den europäiſchen Staatenbund da⸗ vongetragen. Der Wunſch des engliſchen Außen⸗ miniſters wird in Erfüllung gehen, ſo ſchreibt das „Echo de Paris“ und Paneuropa hat jetzt alle Aus⸗ ſichten, im Schoße des Völkerbundes zu ver⸗ ſacken. Die meiſten Delegierten machten ſich keinerlei Illuſionen bezüglich einer poſitiven Zukunft des Paneuropa⸗Planes innerhalb oder außerhalb des Völkerbundes. In privaten Unterhaltungen kommt dieſer Gedanke auch bei den Diplomaten zum Aus⸗ druck, ſo meint das„Echo de Paris“, die in der feier⸗ lichen Sitzung Briand wohlwollend ihren Beifall zollen. d Drahtung unſer. Londoner Vertreters §, London, 10. September. Die plötzliche Abreiſe Grandis aus Genf hat hier ſehr ſtarkes Aufſehen erregt und zu viel⸗ fachen Kombinationen geführt. Am glaubwürdigſten erſcheint die Auffaſſung des„Daily Herald, daß Grandi auf Veranlaſſung gewiſſer Völkerbunds⸗ kreiſe nach Rom gefahren ſei, um mit Muſſolini über gewiſſe Flottenvorſchläge zu ſpre⸗ chen, die in den letzten Tagen in Genf zur Sprache gekommen ſeien. Der„Daily Herald“ glaubt zu wiſſen, daß die franzöſiſchen und italieniſchen Dele⸗ gierten bereits vor einigen Tagen Uebereinſtimmung erzielt hätten über die künftigen Flottenbauten der beiden Mächte, doch ſei das Projekt auf der Ba⸗ ſis derart hoher Flottenziffern aufge⸗ baut worden, daß es das Londoner Flottenabkom⸗ men in Gefahr bringen würde. Man habe deshalb einen freundlichen Druck auf beide Verhandlungs⸗ partner ausgeübt, um eine Aenderung der Flotten⸗ ziffer zu erreichen. Grandi werde nach einigen Tagen wieder in Genf erſcheinen und dann mög⸗ licherweiſe neue Vorſchläge mitbringen. Von anderer Seite wird lediglich die Heimreiſe Grandis mit der italieniſch⸗ ſerbiſchen Spannung in Verbindung gebracht, die nach eng⸗ lichen Berichten ſehr ernſte Formen ange⸗ nommen hat und bereits zu Truppen bewegun⸗ gen an der Grenze geführt haben ſoll. Curtius ſprach mit Sauerwein Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 10. September. Der Genfer Vertreter des„Matin“, Sauer⸗ wein, hatte Gelegenheit, ſich mit dem deutſchen Außenminiſter Dr. Curtius zu unterhalten. Er ſchreibt darüber u.., er habe den Eindruck ge⸗ wonnen, daß in Deutſchland ein feſter Regie ⸗ rungs wille beſtehe und daß Reichskanzler Brüning und ſeine Mitarbeiter eine politiſche Richt⸗ linie verfolgen, bie eine Fortſetzung der Streſemann⸗ ſchen Politik bedeute, Zweifellos beſteht ihre Politik nicht in einer einfachen Ausführung der Verträge noch in der Anerkennung des gegenwärtigen Zu⸗ ſtandes der europäiſchen Dinge. Es hieße die franzö⸗ ſiſche Oeffentlichkeit täuſchen, wollte man ihr vorent⸗ halten, daß jede deutſche Regierung eine ꝓpro⸗ reſſive und friedliche Reviſion gewiſſer Vertragsbeſtimmungn erſtrebe. Ausſprache Schober-Briand Drahtung unſeres eigenen Vertreters W Genf, 10. September. Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Schober hatte geſtern eine längere Konferenz mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Brian d. Wie uns von maßgebender öſterreichiſcher Seite mitgeteilt wird, erklärte Briand, daß er die Antwort Oeſter⸗ veichs auf ſein Memorandum ſehr günſtig beurteile, Brand ſprach die Hoffnung aus, daß Oeſterreich realpolitiſche Anregungen geben werde. Darauf er⸗ widerte Dr. Schober, daß die Schwierigkeiten, das gewaltige Paneuropa⸗ Projekt auf einen einzigen An⸗ hieb zu meiſtern, außerordentlich groß ſeien und es deshalb notwendig erſcheine, durch die Löſung wirt⸗ ſchaftlicher Detailfragen eine Beruhigung des Konti⸗ nents vorzubereiten.„Es liegt alſo für Oeſterreich die Möglichkeit vor, den Paneuropa⸗Gedanken auf die Lebensnotwendigkeiten verſchiedener europäiſcher Staatengruppen abzuſtellen und darauf hinzuweiſen, daß eine regionale Zuſammenfaſſung wirtſchaftlicher Probleme von zwiſchenſtaatlichem Charakter der ge⸗ eignetſte Wege ſei, um fürs erſte die ökonomiſchen Vorbedingungen für eine europäiſche Föderation zu verwirklichen. Oeſterreichs Ziel, auf dem Wege wirtſchaftlicher Verſtändigungsaktionen ein Zuſam⸗ menwirken mit den Nachfolgeſtaaten zu erreichen, d. h. wechſelſeitige Erleichterungen des Waren⸗ und Güteraustauſches überhaupt zuſtande zu bringen, müßte für andere, beiſpielsweiſe die ſkandinaviſchen Staatengruppen vorbildlich wirken. Was Locarno als Regionalvertrag in politiſchem Sinne bedeute, das würde im wirtſchaftlichen ein ökonomiſcher und landwirtſchaftlicher Zuſammenſchluß zwiſchen Oeſterreich und den Nachfolgeſtaaten ſein. Selbſtverſtändlich würden dieſe Beſtrebungen Oeſterreichs die Arbeiten der Studienkommifſton, die durch den Völkerbund eingeſetzt werden ſoll, nicht himndern. Im Gegenteſl, es würde ſich vielleicht bis zum September nächſten Jahres eine wirtſchaftliche Entſpannung ergeben, aus der in gewiſſem Umfang auch eine Bereinigung politiſcher Kriſenerſcheinun⸗ gen reſultieren könnte.“ In dieſem Siune waren die Ausführungen des Bundeskanzlers gehalten. Dr. Schober teilte Briand mit, daß er in ſeiner Programmrede zur Paneuropa⸗ Frage realpolitiſche Anregungen machen werde. Henderſons Meinung Drahtung unſeres eigenen Vertreters In einer Konferenz, die der engliſche Außenmini⸗ ſter Henderſon geſtern abend vor der internatio⸗ nalen Preſſe hielt, charakteriſierte er mit folgenden Worten die vorgeſtrige Paneuropa⸗Aus⸗ ſprache; „Zwiſchen den Franzoſen und uns beſtand keine prinzipielle Differenz. Es herrſchte nur ein Mei⸗ nungsunterſchied über die Prozedur. Freilich gibt uns die Zuſammenarbeit mit den Dominien eine feſtere Haltung als vielen anderen Staaten Europas. Die Uebertragung des Paneuropa⸗Projektes an die Vollverſammlung mag bedeuten, daß dieſe Frage auf ein Jahr vertagt wir d. Aber das iſt nicht zuviel, um das Für und Wider dieſer Frage zu ſtudie⸗ ren. In der Vollverſammlung wird wieder Han⸗ delsminiſter Graham über den engliſchen Stand⸗ punkt ſprechen.“ Ueber die Haltung der engliſchen Delegation zur Verſchmelzung der Völkerbundsſatzung mit dem Kellogg⸗Pakt meinte Henderſon:„Wir wollen nicht die Völker⸗ bundsſatzung auf den Kellogg⸗Pakt modeln, wie es die Amerikaner wünſchen, ſondern im Gegenteil den Kellogg⸗Pakt der Völkerbundsſatzung anpaſſen.“ Sofort nach ſeiner Ankunft in Genf ſuchte Hen⸗ derſon den Kontakt mit dem franzöſiſchen und dem italieniſchen Außenminiſter anzuknüpfen, um die Frage der Seeabrüſtung weiter zu behan⸗ deln. Die Verhandlungen ſind weiter gegangen, wurden jedoch ohne die Anweſenheit des engliſchen Delegationsführers geführt.„Bis heute weiß ich noch nichts davon, daß dieſe Beſprechungen zu einem Ziele geführt haben, doch hoffe ich, noch vor Abſchluß der Vollverſammlung über den Stand in Kenntnis ge⸗ ſetzt zu werden.“ Von beſonderer Wichtigkeit iſt der Hinweis Hen⸗ derſons auf die Haltung Englands in den Um⸗ geſtaltungsplänen des Sekretariats. Die engliſche Delegation wird den Majoritätsbericht mit voller Energie vertreten, alſo in Gegenſatz zu dem Minderheitenbericht, der von Deutſchland und einigen kleinen Staaten verfaßt wurde, treten. Herriot über Paneuropa Geſtern nachmittag erſchien auf der franzöſiſchen Delegation ganz unerwartet der frühere Miniſter⸗ präſtdent und Deputierte Herriot, der bekanntlich Führer der Radikalen und Radikalſozialen Partei des franzöſiſchen Parlaments iſt. Herriot hatte mit dem Außenminiſter Briand eine längere Kon⸗ ferenz. Vor ſeiner Abreiſe nach Lyon hatte ich Gelegen⸗ heit, mit Herriot kurz zu ſprechen. Der Deputierte erklärte mir, daß der Paneuropa⸗Plan durch die Ueberweiſung an den Völkerbund keineswegs beeinträchtigt ſei.„Was Briand unter den gegenwärtigen Umſtänden erreichen konnte“, ſo ſagte Herriot, iſt geſchehen. Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis wir ein greifbares Reſultat erkennen werden. Herriot wird auf dem Kongreß der Radi⸗ kalen und Radikalſozialen Partei, der anfangs Oktober in Grenoble ſtattfinden wird, über die Pan⸗ europa⸗Frage Bericht erſtatten. 1 7 „Die Entſcheidung naht“ Jugend⸗Verſammlung der Einheits⸗ Parteien Die Kanonade, die notwendigerweiſe jeder Wahl vorangehen muß, hat längſt ihren Höhepunkt erreicht. Vor allem die Parteien der Radikalpolterer im patriotiſchen Gewande rumoren im Lande herum und verekeln der heranwachſenden ernſten Jugend die Bürgerpflicht. Es iſt darum angenehm, einmal von zwei Jugendführern zu hören, welchen Weg die ver⸗ antwortungsbewußte Junggeneration zu gehen hat. Gelegenheit hierzu bot ſich in einer Wahlver⸗ ſammlung der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchen Staatspartei, die geſtern abend im Mannheimer Harmonie Saal ſtattfand. Erfreulicherweiſe war dieſe hauptſächlich von der Jugend gut beſucht. Als erſter Redner des Abends ſprach der Stadtp. Dr. Helffenſtein über die Aufbauarbeit der verantwortungsbewußten Jugend der bürgerlichen Mitte. Seine Ausführungen waren von hohem Idealismus getragen und verfehlten ihre Wirkung nicht. Nicht die hohle Phraſe, ſondern allein das von ethiſchem Wollen getragene Vaterlandsgefühl muß uns Richtſchnur im politiſchen Handeln ſein. Das Verdienſt am Wiederaufbau des deutſchen Vaterlan⸗ des gebührt den bürgerlichen Parteien der Mitte, mit ihren Führern Ebert, Rathenau und Streſemann Die Jugend hat ſich in den Jahren der Nachkriegs⸗ zeit vereinigt zu Jungvolksparteilern, Jungdemo⸗ kraten, Jungdeutſcher Orden uff. Nun pocht ſie an die Türen der alten Parteien und begehrt Ein⸗ laß. Leider hat unſer Volk durch den Krieg nichts gelernt und keinen Zwiſt vergeſſen. Heute ſind die Religionsunterſchiede größer als früher und Sport wird nach Parteien getrieben. Angeſichts ſolcher moraliſcher Not klagte die Jugend an und erhebt in 12. Stunde ihre Stimme. Die Forderung iſt: Fenſter und Türen auf, damit neue Luft die alten Fraktionszimmer erfülle. Die Jugend fordert die Zuſammenfaſſung aller Kräfte. Auch Frank Glatzel, der Führer der Reichs⸗ gemeinſchaft junger Volksparteiler, behandelte das Problem der Jugend und zeichnete die Wege, die für den Wiederaufbau beſchritten werden müſſen. Wir müſſen aus der Theorie hinauskommen und in den praktiſchen Kampf eintreten. Die Jugend darf den Kampf nicht aufgeben, wenn ſie auf Widerſtand ſtößt. Das heranwachſende Geſchlecht iſt zu lange dem Phraſentum jener Parteien nachgelaufen, die für ſich im politiſchen Leben den Tugendmantel reſer⸗ viert haben. Es muß gelingen, eine Formel zu prägen, die dem demagogiſchen Wortſchwall des Nationalſozialismus überlegen iſt. Die entſcheidende Frage in Deutſchland iſt heute, wie es gelingt, der bürgerlichen Mitte, die bisher die Verantwortung in der Regierung getragen hat, neue Kräfte zuzuführen und die verfaſſungstreuen Republikaner zu ſtärken. Eine Politik, die in dieſem Sinne zu einer Aus⸗ einanderreißung führt, wird uns den Weg ver⸗ ſperren, eine Politik, die liberale und konſervative Kräfte vereinigt, wird uns vorwärts bringen. Dieſe Entwicklung kann nicht von heute auf morgen und auch nicht durch eine Wahl ſich vollziehen. Dazu ſind Jahre des Kampfes notwendig. In dieſem Wahl⸗ kampf geht es hauptſächlich um eine konkrete Mafjoritätsbildung für aktive Staatsarbeit. Eine Majorität wie bisher, die nie in der Lage iſt zu regieren, weil ihre politiſchen Ziele grundverſchieden ſind, muß vermieden werden. Eine weitere Forde⸗ rung iſt die Klarheit und Ehrlichkeit in der Politik. Wir müſſen unſeren Wählern gegenüber mehr Nüchternheit beſitzen und immer fragen, was prak⸗ tiſch zu leiſten iſt. Das Volksgefühl muß wieder ſo ſtark werden, daß es über uns alle hinwegbrauſen kann. Die Staatsautorität muß geſtärkt werden, der Parlamentarismus muß regierungsfähig wer⸗ den. Das erſte Ziel iſt, eine Regierungs mög lich⸗ keit zu ſchaffen. Wir wollen einen Natſonalismus, bei dem 5 Verantwortung und Disziplin an der Spitze ſtehen. Dieſes Ziel wollen wir am 14. September er⸗ ſtreben. Dr. Brandt, der Führer der Reichsgemein⸗ ſchaft funger Volksparteiler in Mannheim, forderte in ſeinem Schlußwort die verantwortungsbewußte Jugend auf, nicht Gefühlspolitik, ſondern praktiſche, bewußte Aufbaupolitik zu treiben. Nicht nur Wollen, ſondern Können. Dahin müſſen wir über den 14. September kommen. Letzte Meloͤungen Die Kataſtrophe von San Domingo — Berlin, 9. Sept. Anläßlich der Wirbelſturm⸗ kataſtrophe, die die dominikaniſche Republik betroffen hat, hat der Reichspräſident dem Präſidenten Rafael Trujillo telegraphiſch ſeine und des deutſchen Volkes herzliche Anteilnahme übermittelt. Der Prä⸗ ſident der dominikaniſchen Republik hat dem Herrn Reichspräſidenten und dem deutſchen Volke in einem in herzlichen Worten gehaltenen Telegramm den Dank der dominikaniſchen Regierung und des domi⸗ nikaniſchen Volkes ausgeſprochen. „Graf Zeppelin“ über Königsberg — Königsberg, 9. September. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ paſſierte auf ſeiner Nordlandfahrt um 19,35 Uhr Königsberg und flog in nordöſtlicher Rich⸗ tung weiter. Vier Tote bei einem Autobusunfall — Sangerhauſen, 9. Sept. Ein ſchwerer Unfall exeignete ſich heute nachmittag auf der Landſtraße nach Mansfeld. Bei einem vollbeſetzten Autobus brach die Kardanwelle und durchſchlug den Wagenboden. Durch das Loch ſtürzten vier In⸗ ſaſſen unter den fahrenden Wagen und wurden dabei tödlich verletzt. Die Verunglückten ſind zwei ältere Ehefrauen aus Helbra und Benndorf und ein Ber⸗ liner Ehepaar, das in Helbra zu Beſuch weilt, Das Schickſal Jrigoyens — Newyork, 10. Sept. Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Buenos Aires ſoll der zurückgetretene Präſident Irigoyen von der Kaſerne des 7. Infanterie⸗Regiments, in die er ſich nach der Revolution geflüchtet hatte, in ein Marine⸗Hoſpital nach La Plata gebracht worden ſein. Der Kreuzer „General Belgrano“ ſoll den Präſidenten— der gleichen Meldung zufolge— nach einem bisher noch nicht bekannten Beſtimmungsort bringen. ene 7 ie S 00 3 4 des dende „der ig in ehren rken. Aus⸗ ver⸗ ative Dieſe und find Jahl⸗ krete Eine ſt zu ieden orde⸗ litik. mehr prakt⸗ er ſo tirſen rden, wer⸗ lich⸗ mus, 5 Mittwoch, 10. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 417 Läſtige Wahlpropaganda Je mehr wir uns dem Wahltag nähern, deſto toller wird die Wahlpropaganda. Die Zettel⸗ kleber üben trotz der ſcharfen Aufſicht der Polizei⸗ organe in unerhörter Weiſe ihre nächtliche Tätigkeit aus. Es iſt tief bedauerlich, daß es in den ſeltenſten vor dem Hauptportal des Bahnhofs Fällen gelingt, die Täter zu faſſen. So wurde in der vergangenen Nacht das Brunnen denkmal in der Kronprinzenſtraße mit roten Propaganda⸗ zetteln beklebt. Auch Bäume und Privathäuſer wurden ausgiebig bepflaſtert. Wie wäre es, wenn man in ſolchen Fällen die betreffende Partei haftbar machen würde? Vielleicht würden dann dieſe allzu⸗ eifrigen„Werber“ etwas mehr zurückgehalten. Ein weiterer Unfug iſt das Abladen der Flug⸗ blätter in den Hausgängen. Die Druckſachen, die an den Türen abzugeben ſind, werden einfach in den Hausgaug geworfen, wo ſie liegen bleiben, bis ſie vom Hauseigentümer oder vom Verwalter entfernt werden. Oftmals er⸗ wiſchen ſpielende Kinder das viele Papier. Daß dann durch Zerreißen das Durcheinander noch größer wird, iſt ganz ſelbſtverſtändlich. Dazu kommt noch, daß einzelne„Sprechchöre“ nunmehr auch begonnen haben, ihr Tätigkeitsgebiet von der Straße weg in die Häuſer zu verlegen. In den Hausgängen neh⸗ men dieſe Schreihälſe Aufſtellung und verüben einen Lärm, der anwidern muß. Es iſt ſehr zu bedauern, daß es nie gelingt, ſolcher Störenfriede habhaft zu werden. Hoffentlich wird in den nächſten Tagen die Po⸗ lizeiaufſicht noch mehr verſtärkt, denn wenn es im gleichen Tempo weitergeht wie in den letzten Tagen, dann können wir uns noch auf allerhand ge⸗ faßt machen. Der ordnungsliebende Bürger wird auf dieſen Unfug am kommenden Sonntag die rich⸗ tige Antwort erteilen. U Bilte, benützen Sie die Straßenbahn! Mannheim ſorgt doch wirklich für die Fremden. Die am Bahnhof ankommenden Stadtbeſucher werden in Zukunft nicht mehr ratlos auf dem Bahnhofs⸗ platz ſtehen. Zwei nicht zu überſehende Trans⸗ parente orientieren darüber, welche Straßenbahn⸗ linie zu benützen iſt, um in das Stadtinnere und nach den Vororten zu gelangen. Der Fremde wird darauf hingewieſen, daß er bei Benützung der ein⸗ zelnen Wagen am Tatterſall umſteigen muß und welche Linien nach den Vororten führen, die nur durch Umſteigen zu erreichen ſind. Sogar über die Umſteigeſtellen in Ludwigshafen unterrichten die angebrachten Transparente. Ebenſo erfährt man, daß man nach dem Waldpark mit der Linie 2 fahren kann und daß es vom Waldpark aus zum Strandbad geht. Für⸗ ſorglich hat man aber das Wort„Strandbad“ in Klammern geſetzt, weil zu dieſer Erholungsſtätte leider die Straßenbahn noch nicht fährt. Die Anbringung dieſer Taſeln iſt zweifellos ein großer Fortſchritt. Vielleicht entſchließt man ſich noch, einen Plan des Straßen bahnnetzes anzu⸗ bringen, wie er in jedem Straßenbahnwagen zu fin⸗ den iſt. Die Fremden könnten ſich viel raſcher und ohne lange Rückfragen orientieren. Aber freuen wir uns, daß jetzt wenigſtens die Ueberſichtstafel vor⸗ handen iſt. V 4 oder 3 zu 20 Pfennig? Der Brezelverkäufer Wilhelm Brop erſucht uns unter Bezugnahme auf unſere Mitteilungen in Nr. 414 um Aufnahme einer Berichtigung, in der er ausführt, er könne nur mit dem Brezelverkäufer, der aus Rache einen Freund angeſtiftet habe, den Kon⸗ kurrenten zu überfallen, gemeint ſein. Hierzu habe er zu erklären, daß er niemand Auftrag gegeben habe, an dem Ueberfallenen aus Konkurrenzneid Rache zu nehmen. Er habe infolgedeſſen dem „Rächer“ auch keinen Liter Wein bezahlt. Was ſich am hinteren Eingang bei Kander abgeſpielt habe, entziehe ſich ſeiner Kenntnis. Wahr dagegen ſei, daß der überfallene Brezelhändler eine arme verheiratete Frau, die vor ihm am hinteren Eingang ſtand, weg⸗ ekelte und daß er vor drei Wochen wegen ſeines Be⸗ nehmens von der Polizei von dem Standort weg⸗ gewieſen worden ſei, 0 Henry Fords Speiſezeitel Die beiden reichſten Männer der Welt, der über 90 Jahre alte Rockefeller und Henry Ford, haben nicht nur die gleichen Sorgen, ſondern⸗ auch die gleichen Speiſezettel. Die beſten amerikaniſchen Aerzte haben an dem Zuſtandekommen dieſer Diätvorſchriften mitgewirkt, die vor allem das Herz entlaſten und durch ihren Stärke⸗ und Zuckergehalt Kraft und Energie bilden. Es kommt noch hinzu, daß alle aufgeführten Speiſen leicht verdaulich ſind. Ganz hervorragende Erfolge, die ſchon nach kur⸗ zer Zeit deutlich zu ſpüren ſein ſollen, ſchreibt man der Speiſenfolge zu, die indeſſen, was nicht leicht g* fällt, mit größter Willenskraft genau nach Vorſchrift durchgeführt werden muß. Es gibt nur zwei Tage der Abwechflung, die ſich in ſtändigem Kreislauf wiederholen. Erſter Tag Früßhſt ück, 8 Uhr: 2 Teelöffel Gries⸗ oder Haferſchleim mit 3 Tee⸗ löffeln Rahm und 2 Eßlöffeln Zucker.— 1 Stück geröſtetes Brot(Toaſt) mit 2 Teelöffeln Butter oder 3 Teel. Gelee.—„ Liter Milch mit 1 Teel. Honig. Um 9 Uhr: N 5 7 Glas Waſſer oder Eiswaſſer. Um 10 Uhr: i 5 4 Eßlöffel Fruchtſaft, oder das gleiche Quantum Eiswaſſer. i Mittageſſen, 12 Uhr 30: a N 2 Eßlöffel durchpaſſiertes Gemüſe nach Wahl mit 2 Teelöffel Butter.— Eine Scheibe Toaſt.— 3 gehäufte Eßlöffel Mais⸗ oder Haferflocken(ge⸗ ſeiht) mit 1 gehäuften Teelöfel Zucker.— 1 Ei.— 1 Taſſe Milch. Um 15 Uhr: 1 Glas Eiswaſſer. un 16 Uhr: 4Taſſe Milch mit 4 Eßlöffeln Rahm und 2 Tee⸗ löffeln Zucker. zum neuen Sender das neue Gerät Telefunken ſtellt aus Die Umorganiſation des deutſchen Senderſyſtems, die mit dem Bau der Großſender bei Mühlacker und Königsberg eingeleitet wird, hat die Funkinduſtrie zur Anpaſſung an die veränderten Verhältniſſe ver⸗ anlaßt. Die neuen Großſender werden auf der einen Seite dank ihrer großen Sendeenergie einen größeren Umkreis erfaſſen, alſo den Empfang mit einfacheren Geräten ermöglichen. Auf der anderen Seite iſt das euxopäiſche Wellenband ſchon ſo kurz, daß z. B. Mühlacker vorausſichtlich auf Welle 380 und Straß⸗ burg auf Welle 375 arbeiten wird, ſodaß der Hörer nur ein ſehr trennfähiges Gerät brauchen kann. Dann aber zwingt die wirtſchaftliche Lage die Funk⸗ induſtrie zur Herſtellung von Geräten zu verhältnis⸗ mäßig billigen Preiſen. Zu dem Wettbewerb „Wer kennt Firmen- und Warenzeichen“ Sind so àuBeErOrdentlich viele Losungen eingesandt worden, daß dle sorgfältige prüfung längere Zeit in Anspruch nimmt. Wir hoffen aber, des Ergebnis am 20. September bekannt geben zu Können. Vellag Neue Mannheimer Zeitung 7 ³ĩðVLã T Auf der Suche nach Möglichkeiten zur Herab⸗ ſetzung der Preiſe wurde von Telefunken eine neu⸗ artige Röhre, der ſogenannte Telefunkenſtab, erfunden. Dipl.Ing. Schilling ⸗Berlin erläu⸗ terte auf der geſtrigen Tagung von etwa 300 Händ⸗ lern aus Nordbaden, Pfalz und Odenwald, Vertreter der Poſtverwaltungen, der Funkvereine und Ge⸗ werbeſchulen, die neuen Erzeugniſſe der Firma. Der Inhaber der Mannheimer Telefunkenniederlaſſung, Ing. Herbert Reiß, entbot den Willkommengruß. Der Telefunkenſtab, der in ſeiner Form einem Fieberthermometer gleicht, ſoll keineswegs die bisher üblichen Röhren erſetzen, ſondern hat nur den Zweck, eine Verbilligung von Netzanſchluß⸗ geräten zu ermöglichen. Auf dieſe Weiſe iſt Tele⸗ funken 12 u entſtanden, mit Empfänger und Laut⸗ ſprecher in einem Gehäuſe. Beim Telefunkenſtab iſt das Gitter, das bei der anderen Röhre ſich im Innern befindet, außen auf dem Glasgefäß angebracht. Sein innerer Aufbau macht ihn unempfindlich gegen niederfreguente Störungen und ermöglicht ſo den Wegfall der bisher notwendigen Beruhigungsmittel. Mit dem zukünftigen Großſenderſyſtem wird die Jagd nach den Stationen eingedämmt werden, da die Zahl der Sender an ſich ſchon herabgeſetzt wird. Der Hörer, der noch nicht ſo weit war, wird dann zwangsweiſe dazu kommen, ſich auf den einwand⸗ freien Empfang eines halben Dutzend Stationen, an⸗ ſtatt von 2 Dutzend, zu beſchränken. Für dieſen wohl erzogenen Hörer der Zukunft, deſſen weiſe Be⸗ ſchränkung durch erhöhten Genuß belohnt wird, iſt der Telefunken 33 W geſchaffen, mit deſſen Selektions⸗ wähler der Fernempfang durch Ausſchaltung des Ortsſenders garantiert wird. Eine Verbindung von Schallplatte und Rund⸗ funk ſtellt die Type„Arcofar“ dar. Wechſelſtromgerät mit und eingebautem Sie iſt ein i dynamiſchem Plattenlaufwerk Abendeſſen, 18 Uhr: Kleine, gebratene Kartoffeln mit 2 Teel. Butter.— 1 Keks(ungeſalzen).— Apfelſpeiſe(1. Eßlöffel Apfelſaft, 1 Ei, 2 Teelöffel Zucker).— 7 Glas Milch mit 2 Eßl. Rahm. Um 20 Uhr: 2 gehäufte Eßlöffel Eiscreme oder Rahm. Zweiter Tag Um 7 Uhr: 1 Glas Eiswaſſer mit 2 Eßlöffeln Fruchtſaft. Früh ſt ück, 8 Uhr: 2 gehäufte Eßlöffel Haferſchleim mit 5 Teelöffeln Zucker und 5 Teelöffeln Rahm.— 1 Scheibe Toaſt mit 2 Teelöffeln Butter.—“ Teelöffel Honig ober Fruchtgelee.— Glas Milch. Um 9 Uhr: 1 Glas Eiswaſſer. Um 10 Uhr: 5 5 % Glas Orangenſaft mit 2 Teelöffeln Zucker. Mittageſſen, 12 Uhr 30: Kleine gebratene Kartoffeln mit 2 Teel. Butter.— 1 Eßlöffel gekochten Spinat.— 1 Keks lungeſalzen). Plaumenſpeiſe(7 Taſſe zerdrückte Pflaumen, 1 Ei und 2 Teelöffel Zucker). Um 15 Uhr: Glas Eiswaſſer. Um 16 Uhr: V Taſſe Milch mit 1 Eßlöffel Rahm und 4 Teel. Malzextrakt. Abendeſſen, 18 Uhr: Purée von gelben Rüben(3 Eßlöffel gut zer⸗ ſtoßener Möhren, 1 Teelöffel Butter und 4 Eß⸗ löffel Rahm, 2 Teelöffel Zucker oder Syrup.— 1 kleines Stück Kuchen oder Keks. Um 19 Uhr: % Glas Eiswaſſer. Rockefeller ſchreibt die Rüſtigkeit ſeines Alters dieſer ſeit Jahren geübten Diät zu und Henry Ford hofft, durch ſtrenge Einhaltung der Vorſchriften geiſtig und körperlich auf der Höhe zu bleiben bis ans Ende. In Deutſchland wird es jedenfalls ſchwer halten, den an große Fleiſchportionen und Alkohol gewöhnten Mann zu einem ſolchen Speiſezettel zu bekehren. M. elektriſchem Lautſprecher. Man kann mit ihr drahtlos empfangen und ſie als Grammophon benutzen. Die anderen Standardgeräte ſind immer noch auf dem Markt. Der mit techniſchen Einzelheiten ausgeſtattete Vortrag von Dipl.⸗Ing. Schilling war für die Teil⸗ nehmer an der Tagung ſehr intereſſant und führte ſie in die neuen Tendenzen im Gerätebau ſehr ge⸗ ſchickt ein. Der Punkt Störungsſchutz, der auch für die Mannheimer Radiohörer von größter Be⸗ deutung iſt, wurde nicht mit der ihm gebührenden Gründlichkeit behandelt, obwohl gerade die Funk⸗ induſtrie und die Radiohändler an der Beſeitigung der Störquellen das größte Intereſſe haben müßten. Auch der energiereichſte Großſender hilft uns wenig, wenn uns die Heilgeräte den Empfang ſtören. Die Vorträge verteilten ſich auf Vormittag und Nachmittag. Dazwiſchen waren die Teilnehmer Gäſte von Telefunken. Die Noraproduktion wurde am Abend in einer Händlerverſammlung im Kinzinger Hof(Wallenſtätter u. Co.), durch Ober⸗ ingenieur Wuſtand erläutert. Hauptwert wird auch hier auf die Trennſchärfe der Apparate gelegt. Der Schirmgitterempfänger hat den Neutrodyn ein⸗ geholt. Das Dreirohrſchirmgitter ermöglicht mit dem eingebauten Sperrkreis die Auskoppelung des Ortsſenders, für uns des zukünftigen Mühlacker⸗ ſenders. Für Ortsempfang iſt ein Volksgerät mit Stabröhren geſchaffen worden. Die Lautſprecher ſind vierpolig mit erweiterungsfähigem Frequenzbereich. Der dynamiſche Lautſprecher iſt für ſtärkere Anlagen zu empfehlen, allerdings teurer, als der magnetiſche. Kraftverſtärker für Plattenbetrieb ſind ein begehrter Artikel geworden. Der Batterieempfäuger iſt noch nicht ausgeſtorben, was erklärlich wird durch die Tat⸗ ſache, daß 40 Proz. aller deutſchen Haushaltungen noch kein elektriſches Licht haben. Kofferempfänger mit Rahmenantenne, die vorzüglich trennt, ſind für ver⸗ wöhnte Anſprüche auf den Markt gebracht worden. Auch für dieſe Erzeugniſſe war das Intereſſe der Händler ſehr rege. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der Dienstag⸗Vormittagsziehung wurden von größeren Gewinnen ausgeloſt 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nr. 332 204, 4 Gewinne zu 3000 Mark auf die Nrn. 284 122, 327 570, in der Nach ⸗ mittagsziehung 2 Gewinne zu je 10000 Mark auf die Nr. 144 168, 12 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nummern 12384, 22 666, 72 437, 230 128, 350 834, 368 503.(Ohne Gewähr.) Veranſtaltungen * Konzert im Krankenhaus. Zur Freude aller Kronken brachte dos Mandolinen⸗Quartett„Rheingold“ om Sonntag vormittag im Heinrich Lanz⸗Krankenhaus einige gutgewählte Muſikſtücke zu Gehör, die von den Patienten ſehr beifällig aggenommen wurden. Nicht zuletzt galt die⸗ ſer Beſuch ihrem langjährigen Mitglied Willi Hoffmann der nach einer ſchweren Lungenentzündung Geneſung ſucht. * Deutſche Einheitskurzſchrift. Am nächſten Freitag und Dienstag eröffnet der Kurzſchriftverein von 1874 in der Hans Thoma ⸗Schule, D 7, 22, neue An⸗ fänger kurſe für Damen und Herren in der Deutſchen Einheitskurzſchrift. Auch für Fortgeſchrittene jeden Grades ſind Kurſe vorgeſehen. Die Leitung liegt in den Händen bewährter Unterrichtskräfte.(Weiteres Anzeige.) Juwelendieb geſucht * Frankfurt, 9. Sept. Die Polizei ſucht einen internationalen Juwelendieb namens Viktor Riegler, der verdächtig iſt, den raffinierten Ju⸗ welendiebſtahl in einem Goldwarengeſchäft an der Frankfurter Hauptwache ausgeführt zu haben. Rieg⸗ ler, der von mehreren in⸗ und ausländiſchen Polizei⸗ ſtationen geſucht wird, hat erſt vor vier Wochen in Paris einen größeren Juwelendiebſtahl ausgeführt und eine Beute von 400 000 Franken gemacht. „Rücktritt Molos f als Präſident der Dichterakademie Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Sept. Wie die Preußiſche Akademie der Künſte mitteilt, hat Walter von Molo die Präſidentſchaft der Sektion für Dichtung niedergelegt. Dieſer Rücktritt Walter von Molos vom Vorſitz der Walter von Molo Sektion der Dichtkunſt hat in literariſchen Kreiſen beträchtliches Aufſehen erregt. Ueber die Gründe, die Molo zu ſeinem Schritt veranlaßt haben, tappt man vorerſt noch im Du n K eln. Man weiß nur, daß Molo in einem Schreiben an den Im Theater- Zwinger „Frühmorgens, wenn die Hähne krähn“, reibe ich mir den Schlaf aus den Augen, ſchlüpfe in die Kleider und trete an zum Lauf durch die Stadt, die noch im Schlummer liegt. Ziel: Der„Zwinger“ des Mannheimer Nationaltheaters. Zweck: Der Er⸗ werb einer„olympiſchen“ Karte für die zur Eröffnung geſpielten„Meiſterſinger“. Gerade verkünden die Mannheimer Kirchturmuhren nacheinander die vierte Morgenſtunde, als ich zur olympiſchen Staffel an⸗ trete. Ich bin nicht allein auf weiter Flur. Schon ſtehen Menſchen an der Theaterkaſſe, die erſten ſeit zwei Uhr oder noch früher. Frage an den Theater⸗ ausſchuß: Warum benutzt man dieſe Begeiſterung für das Theater nicht zur wirkungsvollen Werbung durch Preisausſchreibung, Prämien uſw.? Sie haben es reichlich verdient, die Leute, die hier 8 Stunden und mehr warten, um einen Platz in„himmliſchen Regionen“ zu erſtehen. Auch ich ſtelle mich an, d. h. ich ſtelle mich nicht an: Man zeigt mir den Vordermann, hinter den ich mich in 6 Stunden bei Kaſſenöffnung zu ſtellen habe, wo⸗ mit die Sache erledigt iſt. Das iſt die ungeſchriebene Ordnung, gültig für jeden, der einen Platz im vier⸗ ten Rang beanſprucht. Wie ſoll man die ſechs Stun⸗ den Wartezeit verbringen? Langſam ſchleicht die Zeit dahin. Es iſt nicht gerade warm. Ich ſchaffe mir Bewegung, indem ich um den friſchgeputzten Bau marſchiere. Nach zwei Stunden habe ich genug da⸗ von. Es tagt. Die Zahl der Menſchen wächſt. Um halb ſieben ſind es ſchon ein halbes Hundert, die in Gruppen umherſtehen oder den auf den Bänken vor dem Theater begonnenen Schlaf im wärmeren Zwin⸗ ger fortzuſetzen. In dieſen kühlen Nächten hier aus⸗ zuharren iſt kein Vergnügen. Allmählich konzentrieren ſich die Gruppen bei der Ecke am Zwinger. Die Sphäre iſt geradezu geſchaf⸗ fen für pſychologiſche und ſozivlogiſche Unterſuchun⸗ gen, für Diſſertationen, wie„Die ſoziologiſche Struk⸗ turbedingtheit des Mannheimer Theaterpublikums, pſychologiſch gedeutet an ausgewählten Proben des vierten Ranges.“ Typen ſind genug da, jahraus, jahrein wird man dieſelben Geſichter treffen, Leute, denen keine Ur- und Erſtaufführung entgeht, die jede Umbeſetzung kennen. Geſprächfetzen erreichen mein Ohr.„Do hawwe ſe ganz recht in Schtockholm, gege die Tonkoloſſe ghert emol vorgange.— Sein Baß is noch net ſauwer rausgſchafft.— Dere ihr Schtimm is aach net uff de Heh. Norre domols in de Afriganerin.— Na unn im Indermezzo, Menſchenskind, wenn des en annerer komboniert hett!— En Heldebariton hawwe ma jetzt nimmer.— Awwer er is ken Erſatz.— Ich habs immer gſacht, wemma den behalte hette...— Ja, ſei Fach ſinn ſo verklerde Rolle.— Näh, grad do zeigt ſich ſei ſchauſchbieleriſche Schwech.— Dodefihr brauche ma ue Hochdramatiſchi.— Kenne Se ſein rote Wache net?“ Neues Leben kommt in die Maſſe: Der Brezel⸗ mann erſcheint. Alles drängt ſich, Hände ſtrecken ſich durch das Gitter. Zufrieden ſchiebt der Mann ab. Die Kaſſenſtunden rücken näher. Die Gruppen ſtellen ſich in Reih und Glied. Immer noch gibt es Kunſt⸗ begeiſterte, die den ungeſchriebenen Geſetzen der „Olympier“ nicht folgen wollen.„Sie ſinn erſcht um 6 kumme.— Ich war ſchun vor 5 Schtund do.— Sie wiſſe genau, daß ich Ihr Hinnermann bin.— Klet⸗ tere Se mol net ſo iwwer meim Kopp rum, ſunſcht loſſ ich Sie in de neie Tierpark bringe.— Vor drei Schtunde ungfehr ſinn Se do reigſchliche.— Ma miſſe hald widda Nummere eifihre wie friher. Warum hotn es Theater noch käh Dafel uffgehängt, uff der ma ſich de Reih noch eidragt.— Ich gher ganz vor, ich war ſchunn vor achd Dag do.“ „Ruh jetzt, die Kaſſ macht uff!“ Das wirkt. Man beruhigt ſich. Draußen ſchlägt es zehn. Der Schalter öffnet ſich.„Ehn vierter Rang, Seite rechts, erſchti Reih, erſchter Blatz!“— Die Spielzeit hat e * Schluß des redaktionellen Teils 55„ Mf. NfS Ke G. Frische Milch 85 u. N Ai O Wirst Fredde haben * Kultusminiſter ſeine Gründe auseinander⸗ geſetzt hat, die ihn zu ſeiner„Demiſſion“ bewo⸗ gen. Ueber die Frage der Neuwahl wird die Dichterakademie ſchon in den nächſten Tagen Be⸗ ſchluß faſſen. Schönherr⸗Aufführung in Berlin Draht bericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Sept. Im ſtaatlichen Schillertheater hatte geſtern Karl Schönherrs„Herr Doktor, haben Sie zu eſſen“ durch gute Inſzenierung und Dar⸗ ſtellung einen beachtlichen Erfolg zu verzeichnen. Das Stück verſucht eine Darſtellung der Nöte und des Plätzekampfes unter den Aerzten, die dazu noch von den Kurpfuſchern bedrängt werden, zu geben und ſchildert in ſolchem Zuſammenhang die Lage des geiſtigen Proletariers, des Studenten um jeden Preis. Fritzi Maſſary ſpielt... Karl Mein hard und Rudolf Bernauer eröffnen am 23. September im Theater am Nollen dorfplatz in Berlin eine Gaſtſpieldirektionn mit Fritzi Maſſary. Begonnen wird das Gaſtſpiel in dem renovierten Haus mit Oskar Weils„Lady Win dermeres Fächer“. Dann folgt ein amerikaniſches Luſtſpiel mit Fritzi Maſſary in der Hauptrolle. Der Dramatikerpreis des Bühnenvolksbundes. Ueber den in dieſem Jahre erſtmals zur Verteilung gelangenden Jahrespreis des Bühnenvolksbundes (Dramatikerpreis) hat jetzt die Sitzung der Preis⸗ richter entſchieden. Die Preisrichter entſchieden ſich für eine Ausſchüttung des Preiſes in drei gleichen Teilen. Preiſe von je 1000% trafen auf Ernſt Bacmeiſters Tragödie„Maheli wider Moſes“, Julius Maria Beckers Spiel vom Tode „Der Brückengeiſt“ und Maxim Zleſes Schauſpiel „Der Tag“. Um den Preis hatten ſich 335 Autoren mit jusgeſamt 349 dramatiſchen Arbeiten beworben. . 4. Seite/ Nummer 417 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. September 1930 er Tabakbau im früheren Amtsbezirk Schwetzingen Die landwirtſchaftlich genutzte Fläche des früheren Amtsbezirks Schwetzingen beträgt 6098 Hektar Acker⸗ land und 2137 Hektar Wieſen, wovon im Jahre 1929 387,08 Hektar als 6,35 Prozent gegen 4,02 Prozent im Jahre 1926 mit Tabak angebaut waren. Wird der Tabak, der eine Spezialkultur darſtellt, deren Urſprungsgebiet weit ab von uns Itegt, in ſolchem Umfange bei uns angebaut, ſo müſ⸗ ſen die Wachstumsbedingungen beſonders günſtige ſein, wenn er gedeihen ſoll. Der Tabak ſtammt aus den Tropen und ſtellt da⸗ her große Anſprüche an die Wärmeſumme, ferner an die Länge und ganz beſonders an den Beginn der Vegetationszeit. Weniger groß ſind die Anſprüche an die Niederſchlagsmengen, als an den Zeitpunkt, an dem ſie fallen. Die Bodenanſprüche ſind je nach dem Verwendungszweck(Schneidgut oder Rollendeck) verſchieden, doch ſind im allgemeinen die leichteren Böden die geeignetſten. Da dieſe klimatiſchen Bedingungen ſowie die An⸗ ſprüche an die Bodenqualität in den Gemeinden des früheren Amtsbezirks Schwetzingen durchaus gegeben ſind, kann der Tabak in ſeinem heutigen Ausmaße in dieſer Gegend angebaut werden und liefert mit Rückſicht auf die leichten Böden eine gute Qua⸗ lität. Ferner iſt noch zu erwähnen, daß der Tabak in der Rotation(Fruchtfolge) einen günſtigen Platz für die nachfolgende Frucht einnimmt, da er den Boden in einem garen Zuſtand hinterläßt. Die Anſprüche, die der Tabakbau an die Geſchick⸗ lichkeit und Fähigkeit der Menſchen ſtellt, ſind beſon⸗ ders groß, denn keine Kulturpflanze beanſprucht vom Tage des Auspflanzens bis zur Wage ſoviel Hand⸗ arbeit und zwar geübte und ſachkundige Handarbeit, als gerade der Tabak. Auch dieſe Vorausſetzungen für den Anbau von Tabak ſind im früheren Amtsbezirk Schwetzingen er⸗ füllt. All dieſe günſtigen Bedingungen werden je⸗ doch durch die ungünſtige Beſitzzerſplitterung ſehr nachteilig beeinflußt. Im ganzen Bezirk gibt es 5775 Betriebe und zwar: 4980 Betriebe unter 2 Hektar, 782 Betriebe von—10 Hektar, 10 Betriebe von 10—20 Hektar, 2 Betriebe von 20—50 Hektar(Zahn⸗Wersauerhof bei Reilingen und Zahn⸗Lußhof bei Altlußheim), und ein Großbetrieb(Inſultheim bei Hockenheim). Dieſes troſtloſe Bild der Beſitzzerſplitterung wird erſt vervollſtändigt, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß ein ſolcher Betrieb von 2 Hektar oft aus 15 und mehr Einzelparzellen beſteht, wovon eine große Anzahl der Grundſtücke durch Erbteilung die unterſte durch Geſetz zuläſſige Grenze(9 Ar) er⸗ reicht hat. Weiter wirkt ſich der Weg vom Hof bis zu den Grundſtücken, die oft 3 und noch mehr Kilo⸗ meter entfernt liegen, ſehr nachteilig aus. Da die Viehhaltung im Vergleich zu der Beſitz⸗ größe in den meiſten Betrieben ziemlich ſtark iſt und ſämtliche menſchliche Nahrungsmittel faſt ausſchließ⸗ lich in der eigenen Wirtſchaft erzeugt werden, dient der größte Teil der Ackerfläche in den meiſten Be⸗ trieben der Nahrungs⸗ und Futtermittel⸗ erzeugung. Dieſer Fläche fällt daher eine hohe betriebswirtſchaftliche Aufgabe zu, da aus dem größten Teil der Erträgniſſe diefer Fläche der Un⸗ terhalt für Menſch und Vieh und ſonſtige Verpflich⸗ tungen(Steuern und Abgaben, Pachtzinſen) be⸗ ſtritten werden müſſen. Unter Berückſichtigung dieſer klimatiſchen, per⸗ ſonellen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen iſt es neben dem Spargel der Taba k, der als Kultur⸗ pflanze in der Lage iſt, den geſtellten Anforde⸗ rungen Rechnung zu tragen. Welche Bedeutung dem Tabakbau in den einzelnen Gemeinden zukommt, iſt dadurch zu erſehen, indem man ſich vergegenwärtigt, daß von 100 Hektar Ackerland im Jahre 1929 in Rei⸗ lingen 14,48 Proz., Plankſtadt 11,79 Proz., Ofters⸗ heim 9,49 Proz., Brühl 5,32 Proz., Neulußheim 5,03 Proz., Hockenheim 4,66 Proz., Ketſch 3,37 Proz., Schwetzingen 3,20 Proz., Altlußheim 2,42 Proz. mit Tabak angebaut wurden. Von Landesökonomierat Doll⸗Ladenburg Hinſichtlich der Sortenfrage wäre noch zu erwähnen, daß in dem früheren Amts⸗ bezirk Schwetzingen in der Hauptſache zwei Sorten angebaut werden; nämlich Friedrichstaler und Geu⸗ dertheimer, vereinzelt auch Goundie. Leider hat die tabakbautreibende Landwirtſchaft in den letzten Jahren nur in den ſeltenſten Fällen ihre Mühe und Arbeit durch einen angemeſſenen Preis ihrer Produkte vergütet bekommen und die Kriſis des deutſchen Tabakbaus zwingt feden, der ſeinen Tabak überhaupt noch abſetzen will, zum Anbau von Qualitätsware. Die A bſatz ſchwierigkeiten der letzten Jahre, hervorgerufen zum Teil durch Ueberproduktton im Inland, zum Teil durch Ueber⸗ ſchwemmung des deutſchen Tabakmarktes mit billigen Auslandstabaken, haben die Exiſtenzfähigkeit des deutſchen Tabakbaues ſchwer erſchüttert. Es iſt daher ein Gebot der Stunde, auf der einen Seite das klimatiſch begünſtigte und billiger produ⸗ zierende Ausland in ſeinem heutigen Ausmaße von dem deutſchen Tabakmarkt fernzuhalten. Dies kann nur dadurch geſchehen, daß dem deutſchen Tabakbau der ihm gebührende Schutz zuteil wird und daß die ſchon lange geforderte Erhöhung des Tabakzolls(auf die Vorkriegshöhe) Verwirklichung findet. Auf der anderen Seite muß jedoch die tabakbau⸗ treibende Bevölkerung im Inland dafür Sorge tragen, daß im qualitativer Hinſicht alles getan wird, um den Anforderungen des Marktes ge⸗ recht zu werden. Weiter iſt es von großer Wichtig⸗ keit, daß die Tabakanbaufläche, die in den letzten Jah⸗ ren trotz allſeitiger Ermahnung immer weiter ver⸗ größert wurde, zum mindeſten einen Rückzug auf die Größe von 1927 erfährt. Vor allem ſollten die C. ͤ dd ĩ ͤ Film⸗Rundſchau Gloria:„Das letzte Souper“ Der Film heißt im Untertitel„Der Schuß in der großen Oper“ und weiſt, beſonders zum Schluß, ſehr viele Uebereinſtimmungen mit dem„Schuß im Tonfilm⸗ atelier“ auf. Der Verdacht, wer den Schuß auf den Ka⸗ pellmeiſter abgegeben hat, fällt auch hier auf verſchiedene Perſonen, doch der Täter wird erſt zum Schluß entlarvt. Eiferſucht und Untreue bilden die Motive der im Theater⸗ milieu ſpielenden Handlung. Eine ganz ausgezeichnete Leiſtung bietet Heinrich George, Marcella Al bani ſpielt die weibliche Hauptrolle. Der Film„Die Buddenbrook“, den man als Hauptfilm vermutet, läuft an zweiter Stelle. Sicherlich wegen ſeines Alters, denn er wurde bereits vor ſieben Jahren gedreht. Daß er dennoch in gewiſſem Sinne zu feſſeln weiß, liegt weniger an der Inſzenierung, die den heutigen Geſchmacksbegriffen etwas fremd geworden iſt, als an dem Stoff, der Beſtändigkeitswert beſttzt. Schau⸗ ſpieler mit bekannten Namen, ſie erkennt man auf der Leinwand kaum wieder: Ma dy Ehriſtians, Alfred Abel, Curt Platen. Capitol:„Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht“ Wer wird denn weinen ehemals ein Schlager auf aller Lippen, ſchon längſt aber tot und halbvergeſſen. Der Tonfilm hat ſich nochmals ſeiner bemächtigt, eine richtig⸗ gehende Poſſe darum herumgemacht und da die Schlager⸗ melodie nicht allzuoft ertönt, kann man mit dem Film durchaus einverſtanden ſein, zumal er unterhaltend und teilweiſe witzig iſt. Din a Gralla, ein richtiger Aus⸗ bund, ſchießt den Vogel ab. Als Detektivin verfolgte ſie natürlich den falſchen Viertelmilltonendieb, läßt ſich aber nie unterkriegen und zum Schluß kann ihr Harry Harm mitteilen: Ich würde weinen, wenn wir aus⸗ einander gehen. Die ausgezeichnete Photographie iſt be⸗ ſonders erwähnenswert. Die Tonwiedergabe iſt gut. * Stein a. Rh., 7. September. Letzter Tage fiel in einem unbewachten Augenblick das zweijährige Kind des Fiſchers Albert Graf in den Rhein und ertrank. Perſonen, die die Landwirtſchaft nicht als Haupt⸗ erwerbszweig betreiben und in letzten Jahren eben⸗ falls anfingen— verführt durch den damals günſti⸗ gen Preis— Tabak zu bauen und dadurch bewußt oder unbewußt zu einer Verg ößerung der Tabak⸗ anbaufläche mit beigetragen haben, vom Tabakbau Abſtand nehmen. Es ſollte der Anbau den über⸗ laſſen bleiben, die die Landwirtſchaft als Haupt⸗ erwerbszweig betreiben müſſen und auf der anderen Seite auf Grund ihrer fachtechniſchen Kenntniſſe ſchon jahrzehntelang Tabak bauen. Infolge dieſer Tatſachen und in der Erkenntnis, daß bei der heutigen ſchweren Kriſis des deutſchen Tabakbaues nur eine kaufmannsgute Qualitäts⸗ ware noch Abſatz und einen einigermaßen annehm⸗ baren Preis finden kann, haben ſich in den meiſten Gemeinden des früheren Amtsbezirks Schwetzingen die Tabakpflanzer organiſtert und in Tabakbau⸗ Vereinen zuſammengeſchloſſen, die in dem badiſchen Tabakbauverband vereinigt ſind. Die Arbeit, die in den einzelnen Vereinen verſchiedener Gemein⸗ den geleiſtet wird, hat deren Namen weit über die heimiſchen Grenzen hinausgetragen und werden die Verdienſte einzelner Gemeinden(Reilingen, Alt⸗ lußheim) alljährlich bei der, durch die deutſche Land⸗ wirtſchaftsgeſellſchaft anläßlich ihrer Wanderausſtel⸗ lungen veranſtalteten Tabakprämijerun gen anerkannt, die dem Tabakbau im früheren Amts⸗ bezirk Schwetzingen einen guten Ruf verſchafft haben. Möge der tabakbautreibenden Landwirtſchaft, die infolge der wirtſchaftlichen Notlage der Gegenwart ihre Produkte zumeiſt unter den Geſtehungskoſten abſetzen muß, Zeiten beſchieden ſein, die den Anbau von Tabak wieder lohnen zum Wohle unſeres ein⸗ heimiſchen Wirtſchaftslebens. Kommunale Chronik Sammlung für notleidende pfälziſche Gemeinden * Speyer, 10. Sept. Dm Bürgermei ſteramt Speyer ging von den Bürgermeiſterämtern der Gemeinden Goſſersweiler Stein, Völkersweiler und Waldrohrbach folgender Hilferuf zu: Am 30. Mai l. J. wurden unſere Gemeinden von einem ſchweren Unwetter heimgeſucht. Stärkſter Hagelſchlag, wie er ſeit 1867 nicht mehr zu verzeich⸗ nen war, zerfetzte vielen unſerer Bewohner die ganze Roggenernte. Eine große Zahl von Familien, die an und für ſich nicht einmal ſoviel des Sand⸗ bodens ihr Eigen nennen, daß ſie genügend Brot⸗ frucht anbauen können, beſitzen für die Herbſtſaat 1930 kein Saatkorn. Geld zur Beſchaffung fehlt mei⸗ ſtens. Die Regierung der Pfalz hat nach Anhörung der zuſtändigen Stellen(Bezirksamt, Bezirksbauern⸗ kammer, Landwirtſchaftsſtelle), da die Not in den armen Waldgemeinden groß iſt und im Laufe des Winters, wenn das tägliche Brot fehlen wird, noch größer wird, eine Sammlung innerhalb der Pfalz genehmigt. Da wir aber nicht über die Mittel ver⸗ fügen, dieſe Aktion großartig in die Wege zu leiten, wählen wir den billigſten Weg und wenden uns an Sie mit der Bitte, in Ihrer Gemeinde ortsüblich zu einer Sammlung aufzurufen. Auch für die klein⸗ ſten Beträge ſind wir dankbar. Das Ergebnis wolle an Bürgermeiſter Klein in Stein, Bezirksamt Berg⸗ zabern übermittelt werden. * mp. Lampertheim, 8. Sept. Vor einiger Zeit war im Gemeinderat beantragt worden, eine An⸗ deigenſteuer für die in der Lokalpreſſe er⸗ ſcheinenden auswärtigen Anzeigen einzuführen. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde be⸗ kanntgegeben, daß das Innenminiſterium dieſe Be⸗ ſteuerung für unzuläſſig erklärt habe und die Ge⸗ »nehmigung verſage. Verdis Don Carlos Wieder im Spielplan des Nationaltheaters Der vierte Abend der neueröffneten Spielzeit; eine Abonnementsvorſtellung, aber das Theater iſt recht leer. Nach der Feſtlichkeit der beiden Eröff⸗ nungsabende kehrt der Alltag wieder ins traditions⸗ beladene Haus am Schillerplatz ein, und er zeigt nicht mehr das Theatergeſicht der guten Zeit. Aber die Spielzeit muß ſich erſt einmal einlaufen, das Publikum wartet noch ab, wie ſich die neue Aera, die ſo verheißungsvoll begonnen hat, anläßt. Des⸗ halb iſt es verkehrt, aus dem ſchlechten Beſuch der geſtrigen und vorgeſtrigen Vorſtellung ſchon irgend⸗ welche Schlüſſe zu ziehen. Die beiden Abende bezogen ja auch ihre Werke noch aus der vergangenen Spielzeit. Der„Don Carlos“ Verdis deſſen düſtere Welt in die ſonni⸗ gen Mannheimer Pfingſten dieſes Jahres herein⸗ ragte, brachte geſtern abend einen neuen Mann am Pult, den neuverpflichteten Erſten Kapellmeiſter, Dr. Ernſt Cremer. Wir können nicht feſtſtellen, ob dieſer Dirigent das Werk ſchon einmal leitete— es iſt nicht ohne weiteres anzunehmen, denn Verdis „Don Carlos“ gehört zu den Seltenheiten der deut⸗ ſchen Opernbühne— aber ſo viel war zu erkennen, daß er die weit ausgeſponnene Partitur des Werks mit einer erſtaunlichen Vertrautheit beherrſcht. Er weiß die Empfindung Verdis durch die ſtark nach dem Vorbild Meyerbeers geformte Klangwelt des Werkes wirkſam werden zu laſſen und hält den ganzen großen Apparat der Wiedergabe ſehr ſicher und kundig zuſammen. Der neue Dirigent verfällt nur in einen Fehler, zu dem faſt alle Dirigenten, die ſich im Mannheimer Theater neu einfinden, verführt werden: er bleibt mit dem Orcheſter zu laut. Gerade in dieſem Werk, das die ſchwerſte Fracht an ausgewalzten Rezitalſven unter allen Verdi⸗Opern zu ſchleppen hat, kommt es darauf an, das ſchwanke Fahrzeug der Soliſten nicht allzuſehr mit den Wogen des Ortcheſters zu um⸗ branden. Die Beſchaffenheit des Hauſes und vor ſoll durch Läutſprecher verſehen werden. allem die auf jeden Wink des Dirigenten mit äußerſter Feinheit reagierende Eigenart unſeres Orcheſters bedürfen einer gewiſſen Erfahrung in der Verteilung der Stärkegrade. Schon mancher Diri⸗ gent iſt mit dem Sammeln des nötigen Erfahrungs⸗ materials in dieſen empfindlichen Bereichen nicht fertig geworden, aber man wird ja Gelegenheit haben, den neuen Kapellmeiſter mit Werken zu hören, die beſſer geeignet ſind, ſein klangliches Differenzierungsvermögen erkennen zu laſſen als dieſe orcheſtral und ſzeniſch ſchwerbehängte Verdi⸗ oper mit ihrem düſteren Hintergrund der ſpaniſchen Inquiſition. Auf der Bühne gab es eine neue Königin in der Geſtalt von Gertrud Bindernagel, die in dieſer Rolle das Erbe Margarete Teſchemachers angetreten hat. Daß ihre ſchöne Stimme, die ſtegreich aus allen Kurkonzerten des vergangenen Sommers hervor⸗ ging, die Kantilene Verdis auch in dieſem Werk aufs ſchönſte nachzeichnen würde, war vorauszuſehen. Nur ſtimmt dieſe Königin ſonſt ſo gar nicht mit dem überein, was man ſich unter der vom feurigen In⸗ fanten angeſchwärmten jugendlichen Gemahlin Phi⸗ lipps vorſtellt. Dem Carlos lieh Neugebauer Leben und Feuer, Fenten gab einen ergreifenden Philipp, Margarete Kloſes herrliche Stimme ſchmückte die Ebolt aufs neue und Sydney de Vries war ein ausgezeichneter Poſa. Von den übrigen Mitwirkenden iſt noch Albert Weig zu nennen. Das Werk hinterließ wieder einen ſtarken Eindruck. E. Lautſprecher auf dem Minarett. Der türkiſche Architekt Bürhan, ein Schüler La Corbuſters und Miß van der Rohes, zeigt in einer kleinen Sonder⸗ ausſtellung in Berlin eine Reihe Entwürfe für Mo⸗ ſcheen, die den Einzug der weſteuropäiſch orientierten Uebermoderne in der neuen Türkei verſinnbildlichen ſollen. Bürhan will Moſcheen bauen, deren obere Wände aus Spiegelſcheiben beſtehen. Das Minarett iſt ein einfaches Rohr aus Stahlplatten. Ein Aus⸗ tritt für den Ruf zum Gebet iſt angebracht, doch wird der Muezzin nicht erſcheinen, denn ſein Dienſt Theater und Muſik O Spielzeitbeginn in Darmstadt. Die Zahl der Verdi⸗Opern, die zum eiſernen Beſtand aller Oper⸗ bühnen gehören, iſt in den letzten Jahren um etliche vermehrt worden, die heute das Bild des genialen Meiſters vervollkommnen, auch wenn ſie nur vor⸗ übergehendes Intereſſe erwecken, das oft nur muſik⸗ hiſtoriſcher Natur iſt. Von den Ausgrabungen wird vielleicht nur„Die Macht des Schickſals“ dem eiſernen Beſtand einverleibt werden, während der „Simone Boccanegra“ dieſes Schickſal kaum teilen wird. Verdi hat die Oper 1857 geſchrieben, ihre Entſtehung liegt alſo in der ſchöpferiſch etwas wenig ergiebigen Periode zwiſchen Traviata und Maskenball. 1881 hat er die Partitur überarbeitet, aber auch dieſer Neubearbeitung war kein größerer Erfolg als der erſten beſchieden. Die Geſchichte von dem Genueſer Plebejer Simone Boccanegra, der Doge wurde, die ſattſam bekannten Kabalen am Hof des Dogen und die übrigen Ingredienzien der alten italteniſchen Oper waren in einem unüberſichtlichen, ſchwer verſtändlichen Textbuch zuſammengetan, das durch die jetzt erfolgte Bearbeitung Franz Wer⸗ fels an Licht und Verſtändlichkeit gewonnen hat. Aber auch Werfel hat es nicht überall verſtanden, die Sprache dem Verdiſchen Melos anzupaſſen, oft wird der muſikaliſchen Linie durch das Wort Gewalt an⸗ getan. Die Muſik zeigt unzweifelhaft Verdiſche Diktion, aber das Ingenium fließt dürftig, die In⸗ ſtrumentation iſt an textlich ſchwachen Stellen be⸗ ſonders dünn, das was man bei Verdi oft zu Un⸗ recht als banal bezeichnet hat, tritt öfter in die Er⸗ ſcheinung. Nur in einzelnen Enſembles, in den Volksſzenen, zeigt ſich die Kraft des muſikaliſchen Genies, und durchweg finden wir die wunderbare Sangbarkeit aller Partien, die den Sänger reizen müſſen. Aber gerade dieſer Punkt iſt der Angel⸗ punkt des Erfolgs des„Simone Boeccanegra“. Uns fehlen heute die Meiſter des del canto, ohne die ein ſolches Werk blaß bleibt. Sie fehlen uns heute faſt durchweg an den Provinzbühnen. In der Darm⸗ ſtädter Aufführung wird man ſich dieſes Mangels weniger bewußt, weil Böhm muſikaliſche Füh⸗ — Finanznot der Landgemeinden M. Plankſtadt, 9. Sept. Wenn man alltäglich die Tageszeitungen durch⸗ ſchaut, ſo fällt allgemein auf, daß ausſchließlich nur die Ausgaben für Wohlfahrtspflege und das hier⸗ durch entſtehende Defizit in den großen Städten, auch teilweiſe der mittleren Städte, der Bevölkerung zur Kenntnis gebracht werden, währenddem man bisher von einem Defizit bezw. einer Finanznot der übri⸗ gen Gemeinden nur wenig in Erfa hat. Es könnte dadurch der Eindruck gewonnen wer⸗ den, als wäre in den Landgemeinden ein Defizit in der Wohlfahrtspflege nicht Daher iſt vorhanden. D auch bei der Landbevölkerung und meiſtenteils bei den ausgeſteuerten Arbeitsloſen ſelbſt die Anſicht ver⸗ treten, daß für die unterſtützten oder teilweiſe be⸗ ſchäftigten ausgeſteuerten Arbeitsloſen die Gemein⸗ den durch Ueberweiſung von Barmitteln durch Reich oder Staat entſchädigt werden. Dieſe Anſicht iſt irrig. Um hier aufklärend zu wirken, ſei die Tatſache feſt⸗ geſtellt, daß ſämtliche Ausgaben, die eine Gemeinde für ausgeſteuerte Arbeitsloſe zwangsläufig macht, auch alleinig wieder zu finanzieren ſind. Eine Be⸗ zuſchuſſung von irgend welcher Seite kommt nicht in Frage. Betrachten wir die Verhältniſſe in hieſiger Ge⸗ meinde. Es ſind zur Zeit etwa ſechszig ausgeſteuerte Erwerbsloſe vorhanden, die teilweiſe beſchäftigt oder mit Unterſtützung bedacht werden. Die Aufwendun⸗ gen betragen derzeit: 1. Arbeitslohn und Unter⸗ ſtützungen in bar oder durch Zahlung von Mieten und dergleichen M. 57 000.—, 2. Aufwendungen für Perſonen in gehobener Fürſorge M. 17 000.—, 3. Auf⸗ wendungen für Arbeitsloſe in der Kriſenfürſorge M. 5000.—, 4. Sonſtige Aufwendungen für die der Gemeinde vorgeſchriebene Wohlfahrtspflege M. 2000. Das ergibt jährlich eine Summe von M. 81000. Nach dem für die Gemeinde aufgeſtellten Haushal⸗ tungsplan des laufenden Rechnungsjahres ſind ab⸗ züglich Kreisſteuern M. 81000 jährlich an Gemeinde⸗ ſteuern— Umlage— aufzubringen, ſodaß ſämtliche eingehende Umlage wieder vollſtändig als Wohl⸗ fahrtspflege in Ausgabe erſcheint. Ein großes Deft⸗ zit iſt daher auch im Haushaltungsplan der hieſtgen Gemeinde vorhanden, über deſſen Deckung die Ge⸗ meindevertreter in nächſter Zeit zu beſtimmen haben werden. Kleine Mitteilungen Die Voranſchläge der Stadtkaſſe und der übrigen Be⸗ triebe der Gemeinde St. Blaſien für das Jahr 1980 ſind in verſchiedenen Sitzungen des Gemeinderats auf⸗ geſtellt worden. Durch Beſchränkung der Ausgaben konnte trotz der verminderten Ueberweiſungen an Reichsſteuern die Gemeindeumlage auf ungefähr derſelben Höhe wie im Vorjahr gehalten werden. Es ſollen erhoben werden: Vom Grundvermögen 70,8(i. V. 78) Pfg., vom Betriebs⸗ vermögen 28,5(t. V. 20 Pfg.), vom Gewerbeertrag 528 (t. V. 537) Pfg. Eine bedeutende Steigerung der Aus⸗ gaben iſt für die Unterhaltung der öffentlichen Straßen, Wege, Plätze und Anlagen und in der Wohlfahrts⸗ pflege eingetreten. Im erſteren Fall ſind ſie von 42 000/ im Jahre 1929 auf 54 000% im Jahre 1930 und im letzteren Fall von 16 000„ auf 18 000% angewachſen. Zum erſtenmal ſeit der Feſtigung der Währung erſcheint im Voranſchlag der Stadtkaſſe ein Ueberſchuß aus dem Betrieb des Elektrizitätswerkes. Die Erübrigungen des Waſſerwerkes müſſen für erhöhte Ausgaben, die ſich aus einer dringenden Erweiterung der Kanaliſation, der Er⸗ richtung einer zentralen Kläranlage und der verbeſſerten Entwäſſerung der Straßen ergeben, aufgewendet werden. Der Bürgerausſchuß Ueberlingen verab⸗ ſchiedete den Voranſchlag 1 Er ſchließt in den Ausgaben mit 784 075/ und in den Ein nah ⸗ men mit 614 480/ ab. Die von dem Gemeinderat zur Deckung des ungedeckten Aufwandes von 169 600% norgeſchlagene Umlage beträgt 185 Rpf. von je 100 Grundvermögen, 39 Rpf, von je 100., des Betriebs⸗ vermögens und 729 Rpf. von je 100 R. Gewerbeertrag. Die der Umlage zugrundeliegenden Steuerwerte ſind, da die Steuerveranlagung für das laufende Rechnungsjahr 5 gleichen Höhe des Vor⸗ Umlage von 111 auf 115 Rpf. Das Elektrizitätswerk kann dieſes Jahr nur höchſtens 13000/ Zruſchuß an die Stadtkaſſe leiſten. An neuen Einnahmen erſcheint nur die Mineralwaſſer⸗ ſteuer, die mit 3000 R. veranſchlagt iſt. Bezüglich der neuen Steuern will man die Ausführungsbeſtimmungen abwarten. In der letzten Trheimer Gemeinderatsſit⸗ Zung wurde die Einführung neuer Einnahmequellen, wie Kopfſteuer, als für die Bevölkerung untraghbar abgelehnt. rung, die dem Verdiſchen Melos und Brio nichts ſchuldig bleibt, die Sänger ſtützt und Schwächen ge⸗ ſchickt retouchiert, weil Carl Eberts kraftvolle Inſzenierung fein ausgearbeitete Details zu einem Guß zuſammenformt und auch den Maſſenſzenen den Rhythmus der Muſik gibt, weil Reinking die Szenen in prächtige Bilder ſteckt, die den Aus⸗ druck verſtärken. Eine muſikaliſch und darſtelleriſch fein angelegte Leiſtung war der Simone Boccanegra von Heinrich Blaſel⸗Eſſen(als Gaſt), ihm kam der ſtimmgewaltige Theo Herrmann(Fiesco) am nächſten. Die Aufnahme der Erſtaufführung war überaus herzlich und trug den Sängern, aber auch dem Dirigenten und Inſßzenator reichen Beifall ein. J. K. Der erſte Pallenberg⸗Tonfilm. Karlheinz Ma r⸗ tin iſt unter die Tonfilmregiſſeure gegangen. Er wird den erſten, im Rahmen einer eigenen Pro⸗ duktion herauskommenden Max Pallenberg⸗ Tonfilm inszenieren, und zwar„Der brave Soldat Schwejk“. Die Schweiz gegen Farbe im Stadtbild. Der Schweizeriſche Städtever band hat eine Umfrage an ſeine Mitglieder erlaſſen nach der Stellung der einzelnen Stadtverwaltungen zur Frage der farbigen Faſſadenbemalung. Von einer Gruppe junger Schweizer Architekten wird ſeit einiger Zeit eine lebhafte Propaganda für die far⸗ bige Stadt entfaltet. Die Stadtverwaltungen ſchei⸗ nen in der Hauptfache die farbige Faſfade abgelehnt zu haben. Zum mindeſten wünſchen ſie, daß der Schweizer Bundesrat im Rahmen eines Städtebaugeſetzes Beſtimmungen erläßt, die gegen die Auswüchſe farbiger Faſſadenbemalung eine ge⸗ getzliche Handhabe bieten können. In dem jetzt ver⸗ öffentlichten Geſchäftsbericht des Vorſtandes des Städteverbandes wird die Notwendigkeit ſolcher Beſtimmungen zur Vermeidung von Geſchmackloſig⸗ keiten begründet. * Gottesfreude, Kalender auf trag der Evang. Diakoni gegeben von F. Kayſer Karlsruhe. Der Kalender e anregender Erzählungen, ſondern au Bildreichtum. Srrrngr 2 1G K 10 1„ ... 2 1 .— n „. ˙ 14 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 417 Nachrichten aus Baden 1 21 8 2 5 2 2 Kurzarbeit bei der Teigwarenfabrik Henſel 23 * Weinheim, 9. Sept. Die hohen Zölle auf aus⸗ ländiſchen Hartweizen und die verminderte kraft der Maſſen haben auch die Teigwarenfabrik Henſel in Weinheim gezwungen, eine Anzahl ihrer Angeſtellten abzubauen und die Kurzarbeit einzuführen. Die Firma arbeitet nur noch an 3 Tagen in der Woche. Der Grundpreis für Aus⸗ landsweizen beträgt ohne Zoll etwa 14.50 J, Zollzuſchlag 15 R... Weizen zur Grießher⸗ ſtellung beträgt ſchon im Einkauf 29.50.. Der Preis für Weizengrieß, der durch den Kleinhandel noch weſentlich erhöht wird, hat ſich von 25 R/ auf 45 R erhöht, ſodaß die minderbemittelte Bevölke⸗ rung kaum noch in der Lage iſt, Weizenartikel und Teigwaren zu kaufen. 8 Der Vom Viehwagen überfahren und getötet * Malſch bei Wiesloch, 9. Sept. Dieſer Tage verunglückte der 31 Jahre alte verheiratete Bertold Hamburger, als er in einem mit Vieh beladenen Auto mit noch einigen Perſonen auf den Markt nach Weſtersbach(Unterfranken) fuhr, dadurch, daß plötzlich die Kette riß und ebenſo gleichzeitig die Bremſe verſagte. Hamburger ſprang ſchnell aus dem Auto heraus und wurde, da er ſich bei dem Sprung einen Beinbruch zugezogen hatte und ſich dabei nicht mehr von Ort und Stelle entfernen konnte, von dem ſchwer beladenen Auto überfahren, was ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. Das Auto ſelbſt ge⸗ riet ins Stürzen, wobei das Vieh herausſprang und nach allen Richtungen in die umliegenden Acker⸗ felder flüchtete. Furchtbares Autvunglück— Zwei Schwerverletzte * Kehl, 10. Sept. Wenige Meter vom Weſtaus⸗ gang des Dorfes Neumühl bei Kehl ereignete ſich ein furchtbares Autounglück, bei dem zwei Perſonen ſchwer verletzt wurden. Der Taxameter des Chauf⸗ feurs Dold aus Kehl war auf der Fahrt nach Kehl. Währſcheinlich durch die hohe Geſchwindigkeit des Wagens verlor Dold in einer Kurve die Gewalt darüber. Der Wagen ſauſte auf die Böſchung, ſtreifte hart die Chauſſeebäume, wodurch die Karoſſerie völlig abgeriſſen wurde, und fuhr dann mit voller Wucht auf einen Baum auf. Dold wurde vom Steuerrad eingeklemmt und erlitt mehrere Bruſtquetſchungen. Der Mitfahrer, Inſtallateur Käſtel aus Kehl, wurde durch die Schutzſcheibe geſchleudert und eben⸗ falls ſchwer verletzt. Beide Schwerverletzten befinden ſich im Kehler Krankenhaus. Kinder beim Spielen mit einer Patrone verletzt * Freiburg, i.., 9. Sept. In der Beurbarungs⸗ ſtraße ſpielten Kinder mit einer gefundenen Pa⸗ trone, die ſie durch Steinſchläge zur Exploſton brachten. Durch Sprengſtücke wurden 4 Kinder verletzt und mußten in die Freiburger Klinik verbracht werden. Es handelt ſich um die beiden Beüder Geiſinger, ſowie um die Knaben Beck und Jürt, etwa acht bis zehnjährige Knaben, die Ver⸗ letzungen an den Händen, an der Bruſt und im Ge⸗ ſicht davontrugen. Einem von ihnen wurde von dem Sprengſtück ein Teil des Daumens weggeriſſen, ſodaß diéſer Finger amputiert werden mußte. * Schwetzingen, 10. Sepk. Der 34 Jahre alte Kaufmann Hans Weſtermann, der, wie gemel⸗ det, am Freitag durch einen Sturz auf der Treppe der Bahnunterführung einen Schädelbruch erlitt, iſt am Sonntag, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, im Heidelberger Krankenhaus geſtorben.— Die Allg. Ortskrankenkaſſe Schwetzingen hat den Beitrags ſatz von 65 auf 6 v. H. des Grundlohnes ermäßigt. Die Jamilienkrankenpflege iſt fetzt zur Pflichtleiſtung der Kaſſe geworden. Die Jamilienangehörigen erhalten ärztliche und zahn⸗ a e Behandlung in gleichem Umfange wie die Veßſicherten. Bei Unterbringung in einem Kran⸗ kenhauſe wird als Erſatz für ärztliche Behandlung uitd en ein täglicher Zuſchuß zu den Kran⸗ kelihausköſten bezahlt. Dieſer bettägt für Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahre täglich 3., für anderweitige anſpruchs berechtigte Familienange⸗ hökige täglich 350 R/ und wird auf die Dauer von 1 Wochen bezähll. Im llebrigen wurde die Kran⸗ keihilfe auf Grund der Notperördnung des Reichs⸗ präſidenten zur Krankenverſicherung neu geregelt. Verkaufzstelle für Männbeim Kauf⸗ der NUR HERREN SchunE Schöffengericht Wenn man den Bürobetrieb in den Gerichten nicht kennt, könnte man an einen merkwürdigen Zu⸗ fall glauben, daß geſtern am Schöffengericht Lud⸗ wigshafen von fünf angeſetzten Terminen in dreien die Angeklagten Hartmann hießen, die auch alle drei wegen des gleichen Delikts— Körperverletzung— angeklagt waren. Aber die Fälle waren alle ſo ge⸗ lagert, daß man von fluchwürdigen oder entehrenden Verbrechen auf keinen Fall ſprechen darf. In dem erſten Fall trat der 57 Jahre alte Mon⸗ teur Joſef Hartmann aus Bruchſal vor den Ge⸗ richtshof. Er leitete als Angeſtellter der Vereinigten Signalwerke Bruchſal die Arbeiten an der Signal⸗ brücke in Mundenheim, die um ein Stück verlängert werden ſollte. Am 15. Mai d. J. ſollte die Verlän⸗ gerung hochgezogen werden. Als ſie ſchon drei Meter hoch war, rief der untenſtehende Monteur den Arbei⸗ tern zu. Dieſe traten vor, das Verlängerungsſtück verlor das Gleichgewicht; es kippte und— die beiden Arbeiter ſtürzten zu Boden. Die dabei zugezogenen Verletzungen waren allerdings nicht ſchwerwiegender Natur. Der eine lag mit Prellungen an beiden Schulterblättern eine Woche, der andere mit Kopf⸗ ſchmerzen 22 Tage im Krankenhaus. Das Gericht verurteilte den Monteur wegen erſchwerter fahrläſ⸗ ſiger Körperverletzung zu 40 Mark Geldſtrafe oder zu 8 Tagen Gefängnis. Der zweite Fall hatte viel tragiſchere Folgen. Beim Schmieren einer Maſchine in der Ockermühle der Firma Gebr. Giulini in Rheingönheim wurden dem erſt drei Tage in dem Betriebe beſchäftigten 28 Jahre alten verheirateten Arbeiter Friedrich Müller der rechte Arm abgeriſſen, ſodaß er, der heute voll erwerbsunfähig iſt, dauernd 70 v. H. in ſeiner Arbeit behindert bleiben wird. Angeklagt war in dieſem Falle der Vorarbeiter Georg Hartmann, 46 Jahre alt, wohnhaft zu Rheingönheim, ein ſonſt gut beleumundeter Mann, was auch bei der Straf⸗ zumeſſung berückſichtigt wurde.— Vorſchrift in die⸗ ſem Betriebe iſt, daß die Maſchinen nur während ihres Stillſtehens in der Mittagspauſe von 13—14 Uhr geſchmiert werden dürfen. Weiterhin iſt Vor⸗ ſchrift, vor dem Anlaſſen der Maſchine„Achtung“ zu rufen, um etwaige noch beim Schmieren beſchäftigte Arbeiter zu warnen. Die Baggermaſchine, bei der das Unglück paſſterte wurde in dieſem Falle, am 11. April d. F. ſchon vor 1 Uhr mittags geſchmiert, da ſie wegen Stockung des Materials, ſchon vorher Ludwigshafen ſtillgelegt worden war. Als neues Material heran⸗ kam, ließ der Vorarbeiter die Maſchine ohne War⸗ nungsrufe anwerfen. Er behauptete in der geſtrigen Verhandlung, daß er von dem Schmieren des Ar⸗ beiters nichts gewußt habe. Der Arbeiter aber ſagte aus, daß er ihm kurz vorher noch geſagt habe, erſt wolle er ſein Feuer putzen, und dann die Maſchine ſchmieren. Er ſei mit ſeinem Arm gerade beim Schmieren der Vollſcheibe geweſen. Plötzlich habe die Maſchine gelaufen. Seinen Arm habe er nicht mehr zurückziehen können, der ihm dann abgeriſſen wurde. Das Gericht verurteilte den Vorarbeiter zu 100 Geldſtrafe, eventl. zu 20 Tagen Gefängnis. Der dritte Fall mutet wie ein kleiner Roman an. Der erſt 21 Jahre alte Bauarbeiter Ludwig Hart⸗ mann aus Ludwigshafen liebte mit aller jugend⸗ lichen Leidenſchaft die um 1 Jahr jüngere Näherin Lydia Stoß. Drei Jahre ſchon verkehrte er mit ihr und 1 Jahr waren ſie ſchon offiziell verlobt. Beide aber befanden ſich noch in ihren Sturm⸗ und Drang⸗ jahren. Beide waren hitzige Köpfe.— Er war ſehr eiferſüchtig und ſie wollte ſich nicht alles bieten laſſen. Schon oft drohte das Verhältnis auseinanderzu⸗ gehen. Wieder mal hatten die beiden miteinander Krach gehabt. Sie wollte nichts mehr von ihm wiſſen und ging eines Sonntags— es war der 29. Juni d. J.— allein in den Ebertpark zum Tanz. Er hatte lange auf ſeine Braut gewartet. Als ſie nicht kam, ſuchte er ſie und fand ſie in einem Café ſitzen. Ihr zur Seite ein— Herr. Die Eiferſucht ſchlug in hellen Flammen, benebelte ihm das Ge⸗ hirn: Er ſprang auf ſeine Braut und ſtach blindlings mit einem Taſchenmeſſer auf das wehrloſe Mädchen ein. Drei Stiche hat es davongetragen, in die Bruſt, in einen Arm und in das linke Knie. Die Verletzungen aber waren leicht. Nach acht Tagen war das Mädchen ſchon Der Herr am Tiſche hatte mit dem Mädchen nichts zu tun gehabt. Er ſaß nur zufällig mit an dem Tiſch. Der Eiferſüchtige aber wurde nach der Tat von jungen Burſchen bewußt⸗ los geſchlagen.— Er zeigte in der geſtrigen Verhandlung wirkliche Reue und ſchluchzte in einem fort. War auch in vollem Umfange geſtändig, ſo daß das Gericht für die verhängten vier Monate Gefängnis wegen gefährlicher Körperverletzung bedingten Straferlaß bis zum 1. Oktober 1984 ausſprach. R.. wieder arbeitsfähig. Aus der Pfalz Tätigkeit der Polizei in Ludwigshafen im Auguſt * Ludwigshafen, 9. Sept. Die Polizei Ludwigs⸗ hafen hatte im Auguſt dieſes Jahres mit folgenden Strafſachen zu tun: 1 Raub, 3 Meineidsverfahren, 8 Münzverbrechen, 1 Abtreibung, 5 Sittlichkeitsver⸗ brechen, 11 Sittlichkeitsvergehen, 16 Diebſtahlver⸗ brechen und 150 Diebſta hlvergehen. Dazu kommen noch 360 ſonſtige Vergehen wie Körper⸗ verletzung, Betrug und Unterſchlagung und 700 Uebertretungen, meiſt verkehrspolizeilicher Art, und vier Selbſtmorde. Die Sicherheits ver⸗ hältniſſe ſind in Ludwigshafen im allgemeinen gut. Zu politiſchen Zuſammenſtößen kam es nicht. Die Verſammlungen aller Parteien wurden durch ſtarke Polizeimaßnahmen geſichert. Vom Pfälzer Kriegerappell * Landau, 10. Sept. Der ſtädtiſche Schlachthof Landau teilt mit, daß anläßlich des Kriegerappells 50 Stück Groß vieh, 390 Schweine und 138 Kälber geſchlachtet und rund 3 000 Kilogramm Fleiſch und Wurſtwaren von auswärts ein⸗ eingeführt wurden. Die Landauer Bäcker hatten für die Feſttage etwa 40000 Brötchen und Brote hergeſtellt. An Bier wurden rund 100 Sltr. an Wein etwa 40 Hltr. verzapft. Aus dem Zug geſtürzt * Einöd bei Homburg, 9. Sept. Geſtern wurde in der Nähe des Bahnhofes Einöd die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Es handelt ſich um den 19 jährigen Auguſt Grandpaer aus Homburg, der ſich am Sonntag in Landau an dem Krieger⸗ treffen beteiligt hatte. Erſt bei der Einfahrt in Hombung wurde der junge Mann vermißt. Man iſt fich über die Urſache des Unfalles noch nicht im klaren. Nachbargebiete Beim Fuß ballſpiel geſtorben * Gundelsheim bei Neckarſulm, 9. Sept. Bei einem Fußballſpiel zwiſchen den Orten Gundelsheim und Herbolzheim bekam ein Herbolzheimer Spieler einen Ballwurf in den Rücken. Durch den An⸗ prall ſtürzte der Spieler zu Boden, ſprang wieder auf, um weiterzuſpielen, ſank aber plötzlich um und blieb tot liegen. Der Wein im Straßengraben— Autoführer verletzt * Mettenheim(Amt Worms), 9. Sept. Zwiſchen Mettenheim und Eich verunglückte das La ſt auto einer Bensheimer Firma, das in Mettenheim Wein geladen hatte. Der Fahrer verlor die Gewalt über den Wagen und geriet in den Straßengraben. Der Wagen überſchlug ſich. Die ganze Ladung Wein ergoß ſich in den Straßengraben. Der Fahrer kam unter das Auto zu liegen und erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen. Kraftfahrzeuge in Heſſen * Darmſtadt, 9. Sept. Die ſtarke Zunahme der Kraftfahrzeuge in Heſſen hält weiter an. 1928 kam auf 72 Einwohner ein Kraftfahrzeug, 1929 war es bereits ein Kraftfahrzeug auf 58 Einwohner. 1930 kommt auf 51 Einwohner ein Kraftfahrzeug. Die Mehrzahl der Krafträder iſt im Kreis Offen⸗ bach zu finden, die Mehrzahl der Perſonenkraft⸗ wagen im Kreis Mainz. Beim Rettungsverſuch ertrunken * Trier, 9. Sept. Bei Promsfeld(Kreis Prüm) ging beim Baden ein 18jähriger junger Mann plötzlich unter. Der ihm nachſpringende Maſchiniſt Maxweiler erlitt bei dem Verſuch, den Ertrin⸗ kenden zu retten, einen Herzſchla g. Maxweiler und der junge Mann ertränken. Ihre Leichen wurden ſpäter geborgen. Matt Creme fegt und erhält. Wirkung ergibt aich die Anwen- dungeart der beiden 27, Cremes. Matt- Creme, das elle 2711. Ereugnls, ist der Schõnheitsereme ſär den Jag. Rasch dringt er in verhũtet Schãcligungen der Haut durch auſfere Einflüsse. Er gibt und eignet sich vorzüglick als Fuderunterlage. gohilitæt und verschönt- 4271 Cold Cream Aus diesem Unterschied in der die Poren ein, ſettet nicht und dem Jeint schimmernde Nlarheit e bc Gerichtszeitung Sandowſki wird in Karlsruhe abgeurteilt Der in Karlsruhe bei einem Hauseinbruch abge⸗ faßte internationale Einbrecher Sandowſki wird noch im Laufe dieſes Monats in Karlsruhe ab⸗ geurteilt werden. Eineinhalb Jahre Zuchthaus für einen Bürgermeiſter Das Große Schöffengericht Limburg verhan⸗ delte gegen den 48jährigen Bürgermeiſter a. D. Georg Guckelsberger aus Hauſen, dem erſchwerte Amtsunterſchlagung, einfache und ſchwere Urkundenfälſchung, Urkundenunterdrückung und Be⸗ trug zur Laſt gelegt wurden. Der Angeklagte war von 1925 bis 1. April 1930 Bürgermeiſter von Hauſen. Er bezog ein Gehalt von 1440. Während Guckels⸗ berger früher als Anſtreicher⸗ und Malermeiſter tätig war, legte er dieſen Beruf ſchon bald nach ſeiner Wahl nieder. Trotz des niedrigen Gehalts konnte G. ſich mit der Zeit ein Auto anſchaffen. Zum Schluß beſaß er ſogar zwei Kraftwagen. Um ſeine drückende Schuldenlaſt zu decken, hat ſich Guckelsberger fortgeſetzt aufs ſchwerſte an den Gel⸗ dern der Gemeinde Hauſen vergriffen. Um ſeine Fäl⸗ ſchungen und Unterſchlagungen zu verdecken, hat er auch wiederholt die Unterſchriften der Gemeinde⸗ ſchöffen gefälſcht. Insgeſamt hat er durch ſeine Un⸗ regelmäßigkeiten die Gemeinde um 7000 Mark ge⸗ ſchädigt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 1% Jahren Zuchthaus, 400 Mark Geldſtrafe und 5 Jahren Ehrverluſt. Vier Monate Gefängnis wegen Blumen⸗ diebſtahls Ein Erwerbsloſer in St. Ingbert verfiel, um ſich das nötige Taſchengeld zu verſchaffen, auf den Ge⸗ danken, in der Nacht zum 11. Juni dem iſraelitiſchen Friedhof, und dann, nachdem er dieſen geplündert, dem neuen Friedhof einen Beſuch abzuſtatten und hier alle erreichbaren Blumen abzuſchneiden und auszureißen. Die geſtohlenen Blumen hatte der An⸗ geklagte verkauft und das Geld für ſich verwendet. Das Gericht ſprach wegen Diebſtahls eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 4 Monaten und wegen Uebertretung eine Geldſtrafe von 150 Frank aus. Sageshalesſicles Mittwoch, 10. September Nationalthegker:„Götz von Berlichingen“, Schauſpiel von Goethe, Miete B 2, Anfang 19 80 Uhr. Friedrichspark: 16 Uhr Parkkonzert. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,30 Uhr Speyer— Ger⸗ mersheim und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Lumpenball“.— Capitol: „Wer wird denn weinen, wenn man auseinandergeht“. — Univerſum:„Ein Burſchenlied aus Heidelberg“. — Scaloa⸗Theater:„Der ſchorlachrote Buchſtabe“. — Rory:„Die Warſchauer Zitadelle“.— Schau⸗ barg:„Die Somme“— Palaſt⸗ Theater:„Die Inſel der verlorenen Schiffe“.— Gloria:„Die Bud⸗ denbrooks“. Autobnus⸗Rundfahrt:.15 Uhr Paradeplatz, Pfalzrundfahrt: Lindemannsruhe(Bismarckturm) Bad Dürkheim. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—18 uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung e e und Handzeichnungen der Carl⸗ Theobor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeutzhans: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein Pegel 4 5..6 10, Neckar⸗Pegel f.] 8. 9. 10. Baſel 71411000 88.8 001 Schatenne 2e 20 6s c% Mannen 8 8 0 Kehl 205 45760 2,83 280 Jaaſtfed 9,470.91 Mapau 4514.50 385 Blochingen 0,289.30 Mannheim.7 3,7480 Heiloronn 18 580 Kaub 243 205 ö Koln.22.18 Waſſerwärme des Rheins 19 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Melß ner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: f. B. Franz Kircher Ge⸗ richt u alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tetlungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verlegek: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. 5.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bet Rückporto 22 Cold Steam dagegen lot ſur morgenelliche und abend.. liehe Flautmaſisgen bestimmt. Durch seinen Gehalt an BHocnt- vertigem Fett reinigt er die Haut gründlich, erſriacht und. ſestigt clas Hautgewehe. Beim Tau achte mam g diu die ges. gesch. 27, ld d. Eau-geIdenen n; Att. crema — In Tuben zu H, a. Glastogf d 40 L. geld In Tuben zu l gb, l Glastqhfe bin ls,.50,.0 G HANI Mittwoch, 10. 8 eptember 1930 Geld- und Kapitalmarkt Der Geld⸗ und Kapitalmarkt zeigt noch immer das Bild, bas ſchon für die letzten Monate typiſch war. Reichliche kurzfriſtige Geldmittel auf der einen Seite, ſo gut wie gar keine langfriſtigen Kapitalien auf der anderen Seite. Die politiſche Spannungen haben bas ihre dazu beigetragen, bei Kapitalinveſtitionen beſondere Vorſicht anzuwenden. Die ſchon chroniſche Luſtloſigkeit an der Börſe ließ die Kurſe weiter abbröckeln. Seit Beginn des Jahres fiel der Index von 134 auf 114 im Juli. In den Auguſtwochen iſt er ſogar unter 110 gefallen. Auch die Hoffnungen, die an das Abnehmen der Konkursziffern im Juni geknüpft wur⸗ den, haben ſich als trügeriſch erwieſen. Der Juni mit 858 Konkurſen ſcheint der günſtigſte Monat des Jahres zu wer⸗ den. Im Juli nähern ſich die Konkursziffern bereits ſtark wieder auf 1000. Die Zahlungseinſtellungen insgeſamt, als Konkurſe und Vergleichsverfahren, ſtiegen von 1448 im Juni auf 1605 im Juli. Der Großhandel, insbeſondere aber Einzelhandelsfirmen ſind davon beſonders ſtark be⸗ troffen. Sie werden Opfer der ſinkenden Maſſenkaufkraft. Die wirtſchaftliche Depreſſion ſpiegelt ſich zugleich wider in dem weiteren Rückgang des Zahlungsmittelumlaufes, der Ende Juli mit 6,2 Md. um 100 Mill. geringer war als im Vorjahre. Im Hinblick auf die wirtſchaftliche Lage iſt die Frage der Krebitverbilligung von größter Bedeutung; auch eine nochmalige Senkung der R e ichs bank⸗ dis konts iſt in dieſem Zuſammenhang diskutiert wor⸗ den. Das Kernproblem bleibt aber nicht der billige Zins für kurzfriſtige Kredite, ſondern die Ve rringerung der Kapitalkoſten auf lange Sicht. Wenn man von der internationalen Repräſentationsanleihe abſieht, war die inländiſche wie die ausländiſche Anleiheaufnahme im Juni und Juli wiederum geringfügig. Die Schweiz mußte Anfang Juli ihren Diskontſatz von 3 v. H. auf 272 v. H. ſenken, weil die fortſchretitende Verflüſſigung des Gelbmarktes, die zum großen Teil auf Kapitalflucht aus Deutſchland zurückgeführt wird, dazu zwang. Freund Stahl AG. Berlin Immer noch ungeklärte Patentanſprüche Verluſtvortrag kaum vermindert Nach dem Geſchäſtsbericht für 192930 iſt neben der Verfolgung einiger noch ſchwebender Angelegenheiten frü⸗ herer Werksabteilungen vorwiegend die Weiterver⸗ folgung der Patentanſprüche bearbeitet wor⸗ den. In dem Prozeß auf Nichtigkeitserklärung des der Geſellſchaft zuerkannten Patents iſt das Patent aufrecht⸗ erhalten worden, jedoch hat dos Gericht dem Wortlaut vor der Kennzeichnung des Patentes einen Zuſatz hinzu⸗ gefügt, gegen den die Geſellſchaft Berufung eingelegt Hat. Auch der Gegner hat Berufungsklage erhoben, ſo daß jetzt der Streir dem Reichsgericht zur Eutſcheidung vorgelegt wird. Der Si⸗Stahl hat ſich im wachſenden Maße eingeführt und bewährt. Es iſt Klage wegen Patentver⸗ letzung eingeleitet worden, und die Verwaltung hofft, daß es auf dem Wege der Prozeßführung gelingen werde, das Recht der Geſellſchaft, am Nutzen aus der Erfindung des Si⸗Stahles teilzunehmen, zur Anerkennung zu bringen. Die weiteren Ausſichten der Geſellſchaft hängen alſo von dem Ausgang der Prozeſſe ab. Im abgeloufenen Geſchäftsjahr iſt ein rechneriſcher Ueberſchuß von rund 777/ entſtanden, um den ſich der vorzutragende Geſamtverluſt auf rund 1,7 Mill. er⸗ mäßigt. In der Bilanz werden Debitoren mit 2594 (6587 /, Effekten mit 220(öto.) /, Beteili ung an Pa⸗ tenten und Lizenzen unverändert mit 0,40 Mill. 4 aus- gewieſen. Das in der A auß gewieſene Reſt⸗ kaufgeld der Stadt Berlin mit 0,52 Mill.„ erſcheint nicht mehr, andererſeits haben ſich Kreditoren von 661 auf 0,09 N 1 ermäßigt, unter ihnen Bankſchulden 0,07(0,59) Mill. A. — Gußſtahlwerk Witten AG., Witten.— Wieder Ver⸗ Iuſtabſchluß. Die Geſellſchaft, deren Aktienkapital ſich im Beſitz der Vereinigten Stahlwerke As., Düſſeldorf, befindet, und die ihren Betrieb gegen Uebernahme von Aktien in die Ruhrſtahl AG. eingebracht hat, wird auch für bas am 30. Juni ds. Is. abgelaufene Geſchäftsjahr mit einem Verluſt abſchließen. Der Stand der Bi⸗ lanzarbeiten geſtattet bisher noch keinen Ueberblick darſtber, wie weit ſich der aus dem Vorjahr übernommene Verluſt von 1824 182(i. V. 1721705)„ verändert hat. Im Vorjahre ergab ſich eine Erhöhung des Verluſtes um Regierungsaufträge und Stahlwerksverbandspreiſe Das Reichsverkehrsminiſterium hatte in der vergange⸗ nen Woche mitgeteilt, daß die von der Deutſchen Reichs⸗ bahn⸗Geſellſchaft in den Vorverhandlungen mit dem Stahl⸗ werksverband erzielte Senkung der Preiſe für Schienen u. Eiſenſchwellen nunmehr endgültig feſtgelegt ſei. Inzwiſchen iſt bekannt geworden, daß in der Tat der Stahlwerksverband der Reichsbahn⸗Geſellſchaft den Nach⸗ weis erbringen konnte, daß ſeine Schienenpreiſe trotz der höheren Selbſtkoſten durchweg unter den Preiſen der anberen Länder liegen. Die von dem Reichsverkehrsmini⸗ ſterium angekündigten Verhandlungen im Reichswirtſchafts⸗ mintiſterium haben am vergangenen Freitag ſtattgefunden. An dleſen Verhandlungen ſollen nach Informationen des D. H. D. neben den Vertretern des Reichswirtſchaftsminiſte⸗ riums, bes Stahlwerksverbandes und der Reichsbahn⸗Ge⸗ ſellſchaft auch Vertreter des Reichspoſtminiſteriums und des Reichsmarineamtes teilgenommen haben. Von ſeiten der Reichsbahn und der Reichspoſt ſind für die eiſenſchaffende Induſtrie offenbar größere zuſätzliche Aufträge nicht zu erwarten. Entſprechend der An⸗ kündigung des Reichsverkehrsminiſteriums hat ferner die Preisfrage zur Erörterung geſtanden. Wie der DH D. erfährt, ergab dieſe Ausſprache mit den Ausſchreibungsſtellen, daß für die Eiſeninduſtrie im Hinblick auf die bereits erfolgte nicht unweſentliche Eiſenpreisſenkung und die ſtändig ſinkenden Erlöſe keine weitere Eiſenpreisſenkung erfolgen kann, zumal auch die von der Regierung beſtimmten Selbſtkoſtenfaktoren noch keine weitere Entlaſtung erfahren haben. OElektrizitätslieſerungs⸗Geſellſchaft— Halbjahreser⸗ gebniſſe auf Vorjahreshöhe.(Eig. Dr.) Der AR. Sitzung lagen die Ergebniſſe des erſten Halbjahres vor. Die Be⸗ trliebsüberſchüſſe und die Eingänge aus Beteili⸗ gungen entſprechen, wie mitgeteilt wird, denen des Vor⸗ jahres. O AG. für Verkehrsweſen— Schleſ. Portlandzement⸗ industrie Acc.(Eig. Dr.) Wie wir von der Verwaltung der AG. für Verkehrsweſen erfahren, entbehrt die Nach⸗ richt, daß der Regreßanſpruch der Geſellſchaft durch ein Schiedsgericht geklärt werden ſolle, jeder Grund⸗ lage. Die Verwaltung bezeichnet dieſe Nachricht lediglich als ein Börſengerücht, dem ſie völlig fernſtehe. Wie wir weiter hören, iſt die Regreßklage gegen die Schleſiſche Port⸗ lanözementinduſtrie AG. noch nicht eingereicht. * Th. Buſchhoff As., Ahlen i. Weſtf.— Divfdendenaus⸗ fall. Das im Jahre 1028 unter Beteiligung der Gewerk⸗ ſchaft Eiſenhütte Weſtfalig in Lünen gegründete Unterneh⸗ men(Herſtellung landwirtſchaftlicher Maſchinen) hot auch im Jahre 1929 gewinnbringend gearbeitet, Nach Informa⸗ tionen des DoD. wird jedoch der am 30. September ſtatt⸗ findenden o. HV. ein dividendenloſer Abſchluß vorgelegt werden, da man beabſichtigt, den erzielten Ueber⸗ ſchuß mit Rückſicht auf die Zeitverhältniſſe zu Abſchreibun⸗ gen und Rückſtellungen zu verwenden(für das Rumpf⸗ geſchäftsjahr 1928 wurde auf 600 000/ Kapital eine Di⸗ vidende von 8 v. H. p. r. t. alſo voll 4 v. H. verteilt. 14 Klagen gegen den Liquidationsbeſchluß des Sauer⸗ Kalikonzerns. Wie man hört, ſind gegen die Liguſdation und Verſchmelzung der Kaligewerkſchaften Bergmannsſegen, ugo, Hohenfels und Erichsſegen mit dem Wintershall⸗ onzern bis jetzt 14 Anfechtungsklogen einge⸗ reicht worden. Die Klagen richten ſich z. T. auch gegen Mit⸗ gieder des Grubenvorſtandes. Der erſte Verhondkungster⸗ min findet am 30. Oktober beim Landgericht Hannover ſtatt. D ELS- n WIRTSCHAFT TS-ZEHETTUN G fler Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 417 Die Wirtschaftslage in Sowjetrußland Das Ernteergebnis. Unbefriedigender Beginn der neuen Getreidekampagne.— Weitere Verſchär⸗ fung der Lebensmittelkriſe und zunehmende Teuerung.— Forcierte Geldemiſſion.— Die Produktions⸗ ergebniſſe der Somjetinduſtrie.— Paſſive Handels bilanz. Von unſerem Moskauer Sonderberichterſtatter Kaum iſt es der Sowjetregierung vor wenigen Wochen gelungen, unter Einſatz aller Kräfte des Partei⸗ und Sowfetapparats die Frühjahrsſaatkampagne zu Ende zu führen, ſo ſteht ſie bereits vor einer neuen ſchwierigen Aufgabe, deren Löſung größte Kraftanſtrengungen erfor⸗ dert— der Einbringung und Erfaſſung der neuen Ernte. Die Einbringung der Ernte iſt gegenwärtig in den meiſten Gebieten, auf die es in erſter Linie ankommt, bereits in vollem Gange, ſo im Nordkaukaſus, in der Ukraine und im Wolgagebiet. Das Ernteergebnis verſpricht infolge der gegenüber dem Vorjahre um 6 v. H. größeren Anbaufläche und der bisher Überaus gänſtigen Witte rungsverhältuſſſe nicht unerheblich höher als im Vor⸗ jahre auszufallen, wenn das Wetter in letzter Stunde nicht noch einen Strich burch die Rechnung macht. Die„Prawoc“ rechnet mit einem um 16 Mill. To. höheren Ernteergebnis, was indeſſen reichlich optimiſtiſch erſcheint. Vorſichtige Schätzungen rechnen mit einer Mittelernte. Der Getreidebeſchaffungsplan der Sowßfoetregierung für 1999/81 iſt jedenfalls auf der Vorausſetzung einer bedeutend höheren Ernte als im Vorjahre aufgebaut und ſieht die Bereitſtellung von rund 17 Mill. To. vor gegenüber 15 Mill. To. im Vorjahre. Davon ſoll der„ſozialiſtiſche Sek⸗ tor der Landwirtſchaft“, d. h. die Kollektivwirtſchaften und die Sowjetlandgüter, 10 Mill. To. oder 60 v.., die reſt⸗ lichen 40 v. H. die bäuerlichen Einzelwirtſchaften Liefern. Welche Bedeutung ſeitens der Sowfetregierung der Ernte⸗ erfaſſung in der neuen Kampagne beigemeſſen wird, geht u. a. daraus hervor, daß ſie einen beſonderen„General- ſta für die Getreidebereitſtellungen“ ein⸗ geſetzt hat, an deſſen Spitze das Kollegiumsmitglied des Handelskommiſſariats Tſcchie rn ow ſteht. Tſchernow hat diefer Tage in der Sowfetpreſſe nachdrücklich vor der viel⸗ fach verbreiteten Annahme gewarnt, daß die Getreide⸗ bereitſtellungen in der neuen Kampagne ohne befondere Schwierigkeiten vor ſich gehen würden. l Die Berichte über den bisherigen Verlauf der neuen Getreide kampagne ſcheinen Tſchernow recht zu geben. Die Sowjetpreſſe meldet übereinſtimmend, daß ſich die Kampagne ſehr ſchwach entwickelt. So iſt im Nordkaukaſus in den erſten zwei Julidekaden der Monats⸗ plan der Getreidebereitſtellungen nur zu 18 v. H. erfüllt worden, wobei die Sowjetlandgüter ihren Plan zu 25 v. H. und die Kollektive zu 14 v. H. durchgeführt haben. Ebenso entwickelten ſich die Bereitſtellungen in der Krim und in der Ukraine in der erſten Julihälfte ſehr langſam, Der unbefriedigende Verlauf der Getreidebereitſtellungen hängt zum großen Teil damit zuſammen, daß von Seiten der zuſtändigen Organe die Vorbereitungen noch lange nicht beendet ſind. Es fehlt vielerorts an den notwen⸗ digen Lagerräumen, bei den Getreideablieferungsſtellen fehlt es an Wagen und Säcken uſw. Die Beſtrebungen der Sowjetregierung, in möglichſt kurzer Zeit größere Getreideworräte in die Hand zu be⸗ kommen, ſind verſtändlich, wenn man die gegenwärtige Lage der Lebensmittelverſorgung berückſichtigt. Die Lebensmittelkriſe hat ſich in letzter Zeit noch ver⸗ ſchärft. Die Folge der großen Lebensmittelknappheit iſt eine weitere Zunahme der Teuerung ſowohl in Moskau als auch in den Provinzſtädten. So koſtet gegen⸗ würtig beiſpielsweiſe in Charkow 1 Pfund Zucker 3 Rbl., 1 Pfund Butter 6 Rbl., 1 Pfund Schmalz 5,50 Rbl. uſw. Zu bemerken iſt, daß auch die in letzter Zeit ſtark fo 1 ⸗ cierte Noten⸗ und Staatsgeldemiſſion die Preiſe in die Höhe treibt. Die Tſcherwonzennotenemiſſion ſtellte ſich im oͤritten Quartal 1929/0(April/ Juli) auf 304,3 Mill., in der erſten Julihälfte allein auf 188,8 Mill. Rubel. Die Staatsgeldemiſſion erreichte in den Monaten April Mat 140 Mill und dürfte auch weiterhin ſtark ge⸗ ſtiegen ſein. Im Zuſammenhang mit der fortgeſetzten Geldemiſſion machen ſich typiſche Inflationserſchei⸗ nungen bemerkbar. Kupfergeld und Silbermünzen verſchwinden immer mehr aus dem Verkehr. In der Hauptſache iſt das Silbergeld in die Dörfer gefloſſen, da die Bauern auf eine Bezahlung in Metallgeld beſtehen. Aber auch von der ſtädtiſchen Bevölkerung wird das Silbergeld gehamſtert. Die forcierte Geldemiſſion im dritten Quartal 1929 dürfte in erſter Linie auf den geſteigerten Kreditbedarf der Sowjetinduſtrie zurückzuführen ſein, die im laufenden Wirtſchaftsjſahr ein gewaltiges Bauprogramm durchzuführen hat. Was die Produktionsergebniſſe an⸗ betrifft, ſo war in den erſten neun Monaten 1929/30(Ok⸗ tober 1929 bis Juni 1990) eine Produktionsſteigerung um 27,5 v. H. gegenüber dem Vorjahre zu verzeichnen, wäh⸗ rend das Produktionsprogramm eine Zunahme um 32,1 v. H. vorſah. Die Produktion der Schwerinduſtrie iſt in der Berichtszeit um 40 v. H. geſtiegen, dieſe hat alſo den Voranſchlag(40,7 v..) nahezu eingehalten. Immerhin iſt zu erwähnen, daß gerade die Produktion eines der wichtigſten Zweige der Schwerinduſtrie— der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie— hinter dem Plan nicht unerheblich zu⸗ rückbleibt. Die verarbeitende Induſtrie weiſt mit einer Produktionsſteigerung um nur 20 v. H. ein ſtarkes Zu⸗ rückbleiben hinter dem Plan(30,8 v..) auf. Die Ardelt der Somjetinduſtrie leidet in erheblichem Maße unter der ſchlechten Lebensmittelverſorgung der Arbeiterſchaft, wo⸗ durch die Arbeitsleiſtung ſtark gemindert wird. Die qua⸗ litativen Arbeitsergebniſſe der Sowjetinduſtrie ſind weiter⸗ hin unbefriedigend. Die Selbſtkoſtenſenkung erreichte in den erſten acht Monaten 1929/0 nur 6,7 v. H. bei einem Voranſchlag von 11 v. H. Aus dem Gebiete des Außenhandels iſt eine bedeu⸗ tende Verſchlechterung der Handelsbilanz zu verzeichnen. Während in den erſten vier Monaten 1929/0(Oktober 1929 bis Januar 1930) die Handelsbilanz mit 17,1 Mill. Rbl. aktiv war, haben die Monate Februar und März einen Einfuhrüberſchuß von 42,2 Mill. Rbl. gebracht, wodurch nicht nur jenes Aktivſaldo aufgezehrt wurde, ſondern die Handelsbilanz im erſten Halbjahr 1929/0 ſogar mit 25,1 Mill. Rbl. paſſiv geworden iſt, wäh⸗ rend das erſte Halbjahr 1928/29 bekanntlich mit einem Ausfuhrüberſchuß von 34,3 Mill. Rbl. abſchloß. Dieſe Verſchlechterung der Handelsbilanz iſt hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß der Export in der Berichtszeit weit hinter den Voranſchlägen zurückblieb: er iſt mit 499 Mill. Röhl. gegenüber dem erſten Halbjahr 19289 um nur 20,6 v. H. geſtiegen, während der Außen⸗ handelsplan eine Steigerung um 40 v. H. vorſieht. Der mport exreichte demgegenüber im erſten Halbjahr 1929/0 524,1 Mill. Rbl., was eine Zunahme um 38,1 v. H. ergibt. Angeſichts der Lage auf den Auslandsmärkten iſt kaum damit zu rechnen, daß der ruſſiſche Ausfuhrplan fiir 1929½0, der auf rund 1,2 Milliarden Rl. feſtgeſetzt iſt, erfüllt werden wird. . p õ i Aenderung e der privaten Verſicherungsunternehmen Der vom Reichswirtſchaftsminiſterium ausgearbeitete, jetzt der Oeffentlichkeit vorliegende Eutwurf eines Geſetzes zur Aenderung des Geſetzes über die privaten Verſicherungsunternehmen vom 12. Mat 1901 ſieht im weſentlichen Folgendes vor: 0 1. Eine Klarſtellung, daß die Aufſichtsbehörde allein und mit bindender Wirkung auch für andere Behörden und Gerichte zu entſcheiden hat, ob eine Unternehmung im Sinne des Heſetzes auſſichtspflichtig iſt; 2. eine Pflichtreviſſon der größeren Verſiche⸗ rungsunternehmen; 3. den Ausbau des gegenwärtigen Rechtes der Auf⸗ ſichtsbehörden, Reviſtionen vorzunehmen, zu einer Pflicht: 4. die Schaffung eines beſonderen Treuhänders für die Anlegung und Aufbewahrung des Prämienreſerve⸗ fonds; 5. eine Verſchärfung der Beſtimmungen, die die Art der Anlegung des Prämienreſervefond's re⸗ geln, und zwar in der Richtung der Fernhaltung der Un⸗ en eee von ſpekulativen Anlagen; 6. zur Vermeidung von Zweifeln die Schaffung eines Rechts der Auſſichtsbehörde, den Verſicherungsunterneh⸗ mungen die gefährdete Beteiligung an verſicherungsfremben Unternehmungen zu unterſagen, oder nur unter Bebin⸗ gungen zu geſtatten; 7. die Schaffung eines gewiſſen Vorzugs rechts der Verſicherung im Konkursfalle. In der ausführlichen e dem Geſetzent⸗ wurf heißt es u.., daß die auch im ee eee fortſchreitende N eine npaſſung des Geſetzes an dieſe Wirtſchaftsentwicklung nahelege. „ Lederwerke Kromwell Ach. Nürnberg⸗Mögeldorf. Im Geſchäftsfahr 1929 erzielte die Geſellſchaft bei einem AK. von 1, till. einſchließlich Gewinnvortrag aus 19028 einen Reingewinn von 52 607(43 232). Es gelangen wieder 6 v. H. Dividende auf die Vorzugsoktien zur Ver⸗ tetlung. In der Bilanz erſcheinen Außenſtände mit 1,36(1,50), Waren mit 1,88(1,68), dagegen Bankſchulden mit 1,41(1,81), Kreditoren mit 0,10(0,12) Mill.. * Mechaniſche Weberei zu Linden, Hannover⸗Linden. Die Geſellſchaft, deren Aktien in den letzten 14 Tagen um etwa 20 p. H. anziehen konnten, hat nach Informationen von unterrichteter Seite die vorhandenen, großen Lager⸗ vorräte infolge der in der letzten Zeit ſtärker ein⸗ ſetzenden Nachfrage nach Samt verringern und dabei Preiſe erzielen können, die weſentlich über den in der letzten Bilanzaufnahme zugrunde gelegten Preiſen liegen. * Bremer Baumwollkümmerei, Blumenthal b. Bremen Wie verlautet, hat ſich der Beſchäftigungsgrad bei dem Unternehmen trotz der im allgemeinen ſchlechten Lage der Textilinduſtrie gehalten. Es ſei zurzeit ein Auftrags⸗ beſtand vorhanden, der nicht ungünſtiger iſt, als der Auf⸗ tragsbeſtand zur gleichen Zeit des Vorjahrs. Ueber die Höhe der vorausſichtlichen Diyldende laſſe ſich jedoch noch nichts ſagen, da das Geſchäftsfahr erſt am 31. Dez. ſchließt. Im Vorfahr wurden 10 v. H. Dividende auf die Stammaktien verteilt. * Emaillier⸗ u. Stanzwerk Ullrich, Maikammer(Pfalz). Nach einer Blättermeldung hat die Geſellſchaft nunmehr den ſüdlichen Teil ihres Kirrweiler Werks an die Pfälzi⸗ ſche Schrauben⸗ und Nietenfabrik. Neuſtadt a. d.., ver⸗ kauft, die ihren Betrieb demnächſt nach Kirrweiler verlegen wird. Die Belegſchaft wird vorausſichtlich 80—100 Mann betragen. Kein Aktienerwerb Kreugers. Die von uns im geſtrigen Abendblatt veröffentlichte Newyorker Meldung, wonach Jvar Kreuger durch Ankauf eines größeren Aktien⸗ paketes die Kontrolle über die Diamond Match Co. in Newyork erworben habe, wird nunmehr von der Stock⸗ holmer Hauptverwaltung der Schwediſchen Zündholzgeſell⸗ ſchaft widerrufen. Weder Kreuger ſelbſt noch eine dem Kraugerkonzern angeſchloſſene Geſellſchaft hat mit dem Aktienverkauf der Diamond⸗Zündholzgeſellſchaft etwas du tun * Deutſche Gaſolin⸗A., Berlin⸗ Charlottenburg. Die Geſellſchaft, deren 11 Mill.„ Aktien ſich im Beſitz der JG. Farben, der Standard Oil⸗ und der Ropal Shell⸗ Gruppe befinden, hat das Geſchäftsjahr 1929/0 offenbar beſſer als das Vorfahr abgeſchloſſen. Wie aus der Tages⸗ ordnung der zum 30. September einberufenen HB. erſicht⸗ lich iſt, ſoll der erzielte Gewinn zur N Verluſtvortrags aus 1928/29 verwandt werden. ieſer Hatte ſich Ende März um 0,24 auf 2,87 Mill.& erhöht, mit welchem Betrage er auch vorgetragen wurde. Auf der „ ſtehen u. a. auch Neuwahlen zum Auf⸗ ſichts rat. Brauerei-Abſchlüſſe * Brauerei Wulle Ach. in Stuttgart.— Schlechterer Abſchluß zu erwarten. Der Abſchluß dieſes Unternehmens per 30. September 1930(die Aktien werden in Stuttgart und Frankfurt o. M. notiert) wird das vorfjährige Reſultot kaum erreichen. Der Um ſatz habe ſich verſchlechtert, ſo⸗ wohl infolge der geſtiegenen Arbeitsloſigkeit, als auch wegen der weniger günſtigen Witterung und der Bierſteuer⸗ Erhöhung. Wie ſich im einzelnen die Ertragsrechnung ge⸗ ſtalten werde, könne man im Augenblick noch nicht über⸗ ſehen lim Vorjahr wurden auf 2,4 Mill. J AK. 10 v. H. Dividende verteilt). * Bayer. Aktienbierbranerei Aſchaffenburg in Aſchaffen⸗ burg— Voraus sichtlich wieder 15 v. H. Das Unternehmen 7 1929-30 ſeine Vorjahresdividende von 15 v. H. für 2 Mill/ Stommaktien aufrechterhalten. * Brauhaus e Würzburg.— Dividenden⸗ frage noch offen. Die Geſellſchaft, deren Aktien an der Münchener Börſe notiert werden, vermochte im letzten Jahr den Kreis ihrer Abnehmer zu erweitern, ſo daß die nachteiligen Wirkungen der Wirtſchaftslage und der Steuer⸗ erhöhung auf den Bterabſatz teilweiſe ausgeglichen werden konnten. Ueber die für 1928-29 zu verteilende Dipibende habe ſich die Verwaltung noch nicht unterhalten. Bekannt⸗ lich wurden i. V. 11 v. H. gegen 10 v. H. für 192728 verteilt. * A. Bitrgerliches Brauhaus Jugolſtadt— Erheblicher rde Wie verlautet, haben ſich die Abſatzver⸗ hälktniſſe in den letzten Monaten erheblich ver⸗ ſchlechtert. Infolge der von der Verwaltung als zu hoch bezeichneten Bierpreiſe und der allgemeinen Wirtſchaftslage entſtand im Mai ein Abſatzausfall von 24 v. 8 Im Juli betrug der Ausfall nur etwas über 10 v.., während der Rückgang im Auguſt faſt wie⸗ der die Höhe des Mai erreichen werde. Dennoch ſei nicht anzunehmen, Faß die finanziellen Folgen dieſer Verſchlech⸗ terung bereits im Abſchluß per 31. Auguſt d. J. zum Aus⸗ druck käme, weil bis Ende April eine günſtige Ent, wicklung des Bierabſatzes zu beobachten war und ferner die 5 ohſtoffe vorteilhaft eingedeckt werden konn⸗ ten. Die weiteren Ausſichten werden zurückhaltend be⸗ urteilt. Die im Vorjahr mit 8 v. H. verteilte Dividende ſet für 1929⸗90 noch nicht enoͤgültig zu überſehen. Hauptverſammlung der Reichelbrän AG. in Kulm bach. Die o.„genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1929⸗ und ſetzte die Dividende auf wiederum 20 v. H. feſt. Der Abſatz im neuen Jahre bleibt bisher hinter dem der Vorjahrszeit zurück. —— * Das Bata⸗Projekt vor dem Scheitern? Wie verlautet, ſind die Bedingungen, die der preußiſche Staat der Bata⸗Gruppe für die Eröffnung einer Niederlaſſung dieſes großen tſchechiſchen Schuhkonzerns in Oberſchleſien aufer⸗ legt hat, insbeſondere zum Schutze der Intereſſen des ſchle⸗ ſiſchen Handwerks, ferner in ſozialpolitiſcher Hinſicht, ſo⸗ wie zur Vermeidung der Gefahr einer Ueberſchwemmung mit leitenden tſchechiſchen Angeſtellten ſo ſchwer, daß an⸗ zunehmen ſein wird, daß ſie für die Bata⸗Gruppe nicht tragbar ſein werden Man glaubt in unterrichteten Kreiſen, daß der urſprüngliche Plan des Staatsvertrages zwiſchen Preußen und dem Bata⸗Konzern an dieſen Be⸗ dingungen ſcheitern werde.(Vergleiche NMZ.⸗Handelsteil Nr. 409?„Die Schuhinduſtrie proteſtiert“. — Der Proteſt iſt anſcheinend doch von Erfolg geweſen. (Die Schriftleitung.) Gebr. Barlſen, Hannover. Zahlungsſchwierig⸗ keiten. Bei der ſeit 1875 beſtehenden Rohprodukten⸗Groß⸗ handlung, die zu den führenden Firmen der Branche ge⸗ Hört, ſind Zahlungsſchwierigkeiten eingetreten, die durch Berluſte an Außenſtänden und infolge von Preis⸗ rückgängen in den letzten Monaten, beſonders aber durch die Abfatzſtockung ſeit Anfang 1930 verurſacht wor⸗ den ſind. Es wird ein Vergleich auf einer für die be⸗ teiligten Firmen möglichſt günſtigen Grundlage erſtrebt. Zn den Verkaufsverhandlungen der Emelka. Zu der Meldung, wonach die Verkaufsverhandlungen, die vom Reichsfinanzminiſterium mit einer bayeriſchen Inter⸗ eſſentengruppe, an deren Spitze Kommerzienrat Kraus, das Vorſtandsmitgled der Emelka wegen der Emelka⸗ Film⸗Geſellſchaft geführt werden, unmittelbar vor dem Abſchluß ſtehen, erfahren die M N. N. daß dieſe Nachricht inhaltlich richtig ſei, aber den Exeigniſſen vorauseile. Die Käufergruppe Kraus ſei einer der Intereſſenten. Ob der Abſchluß gegenüber anberen Löſungsmöglichkeiten zur Durchführung komme, ſei noch kelneswegs ent⸗ ſchieden, wäre aber im Intereſſe der bayeriſchen Induſtrie zu begrüßen. * Entwicklung der Solinger Stahlwarenausfuhr Für die Solinger Stahlwareninduſtrie ſpielt das E x⸗ portgeſchäft eine lebenswichtige Rolle, wird doch ein ſehr erheblicher, vielfach ſogar der größte Teil der Erzen⸗ gung nach dem Auslande verſandt. Schon vor dem Kriege wurden in feinen Schneidwaren, Meſſern, Scheren, Raſierklingen uſw. faſt 6000 To. im Werte von etwa 38 Mill. 4 ausgeführt. In der Nachkriegszeit hat die deutſche Induſtrie unter tatkräftiger Mitwirkung des Ex⸗ porthandels die Ausfuhr weſentlich zu ſteigern vermocht. Der Auslandsverſand betrug in den Jahren 1927 und 1928 je 7300 To, und konnte 1929 eine Höhe von 8160 To. er⸗ reichen. Wertmäßig belief ſich der Export in dieſem Jahre auf 75 Mill. I. Die Weltwirtſchaftskriſe hat aber auch auf die Stahl⸗ warenausfuhr beeinträchtigend gewirkt. Der Export iſt in den letzten Monaten ſtark zurückgegangen. Von Januar bis einſchließlich Juli 1930 wurden 3770 To. nach dem Auslande verſandt, das bedeutet einen Monatsexport von 535 To. gegenüber einem ſolchen von nahezu 700 To. im vergangenen Jahre. Unter den Beziehern der Solinger Stahlwaren ſteht England an erſter Stelle. Es erhielt im vergangenen Jahre 735 To., dann folgen Britiſch⸗ Indien mit 630 To., Niederländ.⸗Indien mit 525 To., Braſtlien mit 447 To., die USA. mit 436 To., Argentinien mit 406 To., Holland mit 354 To., Im laufenden Jahr iſt beſonders die Ausfuhr nach England und Indien geſunken. Auch der ſüdamerikaniſche Markt zeigt eine weſentlich verminderte Aufnahmefähig⸗ keit. Ueber die Weiterentwicklung des Auslands⸗ geſchäftes laſſen ſich Vorausſagen kaum machen. Die all⸗ gemeine Wirtſchaftslage in Verbindung mit der Kaufkraft wird für die weitere Geſtaltung beſtimmend ſein. * Heinrich Lauz AG., Mannheim. Am 30. September ſcheidet Direktor Max H. Schmid auf eigenen Wunſch aus dem Vorſtand ber Heinrich Lanz AG. aus. Herr Schmid hatte bereits vor zwei Jahren den Wunſch ge⸗ äußert, das Feld ſeiner Tätigkeit zu verändern, konnte aber damals doch dazu bewogen werden, zur Löſung ſpezieller organiſatoriſcher Aufgaben im Verbande der Firma zu bleiben, ohne jedoch ſeine urſprüngliche Abſicht aufzugeben. Nach Abſchluß dieſer wichtigen, für die Ent⸗ wicklung der Aktiengeſellſchaft grundlegenden Arbeiten, ge⸗ denkt Herr Schmid nun ſeine Abſicht zu verwirklichen. Aufſichtsrat und Vorſtand der Heinrich Lanz AG. bedauern dieſen Entſchluß, der ſie eines beſonders fähigen und be⸗ liebten Mitarbeiters beraubt. * Scharfer Preiseinbruch am Gummimarkt. Das Fehl⸗ ſchlagen aller Reſtriktionspläne für die Gummiwirtſchaft rief am 8. September vormittags auf dem Londoner Markt eine Panik hervor. Der Preis ſank rapid auf immer neite Rekordtiefſtände zurück und notiert gegen⸗ wärtig 3 Pence, nach einem Eröffnungsſtand von 4 P. Auch zu dem niedrigen Stand von 37 Pence fehlke jegliches Kaufintereſſe, ſo daß der Markt völlig haltlos und demoraliſiert den Baiſſeanſtürmen ausgeſetzt Fleibt. Die Panik iſt noch verſtärkt durch die neue Stati⸗ ſtik der engliſchen Beſtände, wonach gegenüber der Vor⸗ woche eine Zunahme um 2600 Tonnen auf insgeſamt rund 113 000 Tonnen zu verzeichnen iſt. An der Aktien börſe ſetzte infolge oer Panik auf dem Gummimarkt eine ſtarke Baiſſe innerhalb der Gruppe der Gum mi⸗ Aktien ein. Eine Beeinfluſſung der Geſamttendenz hierdurch wor unverkennbar. * Donaukonſerenz der Juternationalen Handelskammer, Am 20. Sept. beginnen in Krakau Beſprechungen der am Donauverkehr intereſſierten Landesgruppen der Inter⸗ nationalen Handelskammer über die Vereinfachung des Tranſitregimes, der Zollabfertigung und der Zollformalitäten ſowie über den Aus bau der Don au⸗ 5 ä fen und die allgemeine Hafenordnung. * Mehlpreisermäßigung. Der Mehlpreis wurde heute von 41% auf 41% ler mäßigt. * Weinbergſperre. Haß loch, 10. Sept. Die hieſigen Weinberge werden auf Grund eines Gemeinderatsbe⸗ ſchluſſes mit ſofortiger Wirkung geſchloſſen. * Beginn der Traubenleſe. Maikammer, 10. Sept. Der Gemeinderat ſetzte in einer außerordentlichen Sitzung den Beginn des Portugieſerherbſtes auf den 15. September feſt. In Sonderfällen iſt eine am 11. September beginnende Vorleſe erlaubt. * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 9. Sept. Birnen 15 bis 27 und—15, Aepfel 14—24 und 714, Fallobſt—7, Quitten 10—22, Zwetſchgen 10—13, Pfirſiche 25—41 und 15—25, Nüſſe 44—77, Bohnen—9, Tomaten—9. Anfuhr aut, Abſatz ſehr gut. Nächſte Verſteigerung Mittwoch, 11. September, 16 Uhr. nd. Vom pfälziſchen Tabakverkauf. Speyer, 9. Sept. Der Landesverband bayeriſcher Tabakbauvereine beginnt am 19. ds. Mts. mit seiner erſten Verkaufs ſitzung den Verkauf der diesjährigen Ernteware. Zum Ausgebot kommen überwiegend Grumpen, und zwar etwa 930 Zent⸗ nex aus dem Schneidegutgebiet und etwa 1100 Ztr. aus dem Zigarrengutgebiet der Pfalz. Der ge⸗ ſamte Ernteertrag wird auf rund 100 000 Zentner geſchätzt. Dieſes Quantum bedeutet das gleiche Ernteergebnis des Vorjahres. Rund 35 000 Ztr. wird das Schneidegutgebiet und rund 65 000 Zentner das Zigarrengutgebiet liefern. Das füdpfälziſche Erzengungsgebiet verſpricht durchweg eine durchweg ſchöne Tabakware. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Vork. 486,21 Schweiz. 25,05 Stockholm. 18.09% Paris 1128.80 olland.. 12.08 Madrid 7 Brüſſel.. 334.84 Slo.. 18,16%] Dollar geg. Rm. 4,1970 Mailand 92.84 Kopenhagen 18,16 ¾] Pfunde„„ 20,41 Mannheimer Hafenverkehr im Auguſt Auch im Monat Auguſt war der Waſſerſtand ein ſehr günſtiger, der volle Ablabung der Schiffe bis Kehl ermög⸗ lichte. Der günſtige Waſſerſtand konnte jedoch mangels Frachten nicht ausgenutzt werden. Der Geſamtumſchlag in den Mannheimer Häfen betrug 441814 To. gegenüber dem Vormonat weniger 17 641 Ty.(im Vorjahr 638 547 To.) Es kamen auf dem Rhein 214 Güterboote und 594 Schleppkähne an, die 317 773 Tonnen Güter löſchten. Abgegangen ſind 208 Güterbvote und 584 Schleppkähne mit 69 315 To. Güter. An dem Verkehr auf dem Neckar nahmen bei der Ankunft 3 Güterboote und 136 Schleppkähne mit 19 411 To. Güter und beim Abgang 3 Güterboote und 124 Schlepp⸗ kähne mit 6647 To. Güter teil. Auf den Handelshafen entfallen in Ankunft 179 056 To. in Abgang 36 401 To.; auf den Induſtriehafen entfallen in Ankunft 52 993 To., in Abgang 7533 To.; auf den Rheinauhafen entfallen in Ankunft 105 135 To., in Abgang 2492 To. Der Umſchlag von Hauptſchiff zu Hauptſchiff betrug 58 204 Tonnen. Von den wichtigſten Güterarten entfallen auf Kohle 179 538 To., Getreide 30 700 To., Holz 61378 To., Kies und Sand 13 606 To., Mehl 8021 To., Erdöl(Benzin) 22 487 To. und Lein⸗ und Oelſaat 11999 Tonnen. An Güterwagen wurden während des Berichts⸗ monats geſtellt: im Handelshafen 5307 10 To.⸗Wagen, im Induſtriehafen 7304 10 To.⸗Wagen, im Rheinauhafen 6534 10 Tonnen⸗Wagen. Im 2. Vierteljahr betrug der Umſchlag in Mannheim von Bahn auf Schiff 14480 To., von Schiff auf Bahn 48 826 To., in Rheinau von Bahn auf Schiff 3666 To., von Schiff auf Bahn 122 799 To., zuſammen 189 271 Tonnen. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 9. Sept. Das Geſchäft an der heutigen Börſe erfuhr keine Aen⸗ derung. Die Frachten und die Schlepplöhne blieben unver⸗ ändert. N* II ee — 1 Mittwoch, 10 September 1930 Neue Mannheimer Zeitung Auch des iſt nen O1 im Spiele lange Zeit nicht ſo recht klappen. der mit 12525 Der S p V. Horchheim mußte in Hochhe im an⸗ treten und hatte wenig Ausſichten zu gewinnen. Aber es kam wieder anders, wie man erwartet hatte; Horchheim gewann trotz mäßiger Leiſtungen:0 und hat ſich durch en„Sieg in die Spitzengruppe geſchoben. Die beiden Neulinge der Kreisliga gaben ſich in Gerns⸗ beim ein Stelldichein. Obwohl Gernsheim die beſſere Partei war und viele Gelegenheiten zum Stiegen hatten, reichte es nicht, Neuhauſen zu beſiegen. Beide Mann⸗ ſchaften trennten ſich:1 unentſchieden.—5— Maunheimer Keglerverband Wie alljährlich, ſo findet auch in dieſem Jahre der Kampf um den Heinrich Stier lepokal ſtatt. Dieſer Pokal, von dem Bahnwirt Heinrich Stierle als Wander⸗ Jußball im Kreis Siksheſſen e dritte muß als größte die en Meiſters mſer Elf gebrochen, daß verloren. bis Heute iſt zur Schlußgruppe hieß der ſelbſt fand in und Worms andere der:1⸗Sieg der nen. Ruhig und mit hmpia Lorſch ſeine Kreiſe. gegen Olympia Sieg ſicher geſtellt. Spielſonntag brachte Ueberraſchungen. neuerliche Olympia Schon lange merkte man, nicht nur eine dern ſogar ein Rückgang der Leiſtungen eingebr beten 1 n Spiel zu Spiel wird die Elf ſchwä cher und die Punkte Worms 5 iſt es diesmalige Gegner ſtatt und endete einwandfreien Siege von:1 i Ueberraſ chung bildete Vf N. Bürſt a dt in Pfiffligheim. latzmannſchaft Ueberzeugung a Spiele. 5 den Wiedereintritt ihres Mittelläuſers Durchſchlagskraft gewonnen und gilt Jedenfalls führt Lorſch die od dieſen guten Tabellenplas auch zu waren wiſſen. Lampertheim Der derzeitige Tabellenführer Wchelte auf dem Lampertheimer Bf L. Platz. Mannſchaft konnte eigentlich nicht überzeugen,; ſtie verlor Mit:0 wurde dann doch Niederlage des Worms vegiſtriert daß die Stabilität de Stagnat in der nur ein kleiner der Wormſer. mit einen für die die, ſehr glückli Manu weſentlich an heute als die ſtärkſte Tabelle an und Im es Die wollte Heppenheim ſtrau⸗ Die die⸗ pokal geſtiftet, J. K. C. Waldhof derjenige Klub, wurde im gewonnen. der ihn letzten Jahre Endgültiger Beſitzer dreimal hintereinander Imal außer der Reihe gewinnt. In dieſem nun der vorjährige Gewinner alles daran wieder Sieger zu werden. Aber der Kampf um dieſen Pokal wird ihm nicht leicht gemacht werden. Am vorigen Sonntag begannen ſchon die Kämpfe, ſie werden am näch⸗ ſten Sonntag fortgeſetzt. Die Siegesfeier findet dann am Sonntag abend auf der Stierlebahn ſtatt. Damit ſchließt das Geſchäftsjahr 1929⸗1930. Am 28. September findet im Lokale Prinz Max die Generalver⸗ ſammlung des Keglerverbandes Mannheim und Umgebung ſtatt. 4. Nationales Jugendtreffen beim 1. J. C. Nürnberg Male veranſtaltete der 1. FC. Nürnberg ſeine großen nationalen Jugendwettkämpfe, die alle bis⸗ herigen übertrafen. Es bedeutet heute keine Kleinigkeit, ein ſolches Sportfeſt aufzuziehen, denn es koſtet viel Mühe und Arbeit, vor allem aber Geld. dem wird oder Jahre wird ſetzen, um von Zum vierten Die 300 gemeldeten Teilnehmer waren faſt vollzählig am Start. Ein Blick in die Teilnehmerliſte genügte, um feſtzuſtellen, daß Namen hat, am alles, was in der Jugendleichtathletik einen Start war. Man könnte die Kämpfe wirk⸗ lich als ſüddeutſche Jugendmeiſter ſchaften bezeichnen. Leider hatte der Himmel nicht ſeine heiterſte Miene aufgeſetzt. Ein Regenſchauer löſte den andern ab. Mon kann ſich vorſtellen, daß ſich ſomit die Bahn nicht ge⸗ rade in beſter Verfaſſung befand. Wenn trotzdem gute Reſultate erzielt wurden, zeugt das von dem hohen Stand des ſüddeutſche en Leichtathletiknachwuchſes. Am Sonntagmorgen wurden die Vorkämpfe ausgetragen. Die Felder waren ſo zahlreich wie noch nie. Die Wurfkon⸗ kurrenzen mußten ig zwei Abteilungen ausgetragen werden. Sogar für die 800 Meter und 1500 Meter mußte man Vorkämpfe machen, da ſich über 30 Teilnehmer zu den Mittelſtrecken gemeldet hatten. Am Nachmittag wurden dann die Entſcheidungs⸗ kämpfe ausgetragen. Prächtige Leiſtungen wurden ge⸗ boten. Nach dem Aufmarſch aller Teilnehmer ſproch Dr. 800 VfR. Mannheim 1,62 Meter. Meter.(Klaſſe Mannheim 1912⸗19): 1. VfR. Kaſper⸗V Programm zur Hälfte 155 entſchloſſen, für ihre eech Mitte des mehr die Zeit. Schmitt⸗Mannheim zwungen, Stuttgart und drei nicht feſſelnden Dreher. zu einem Punktſieg. Ortlieb⸗Prag. Mittag⸗ Ausgabe B. 215,4. R. 4 mal 100 Meter: 1. VfR. 10 mal 50 Meters 2. Regens vorgeſehen hatte, Im Leichtgewichtkampf Hauptſache den Angriif Nummer 417 G eite/ 75 Würzburg werden. Die Mannheimer Erfolge Jahrgang 191415): 2. Hemrich⸗VfR. — 100 Meter.(Klaſſe A. Jahrgang 200 Meter: — Hochſprung: 11,6. VfR. Schmitt⸗Mannheim gegen Haas⸗ Die Veranſtaltung des„Ständigen Ringes“ am Sams⸗ tag abend mußte infolge eines heftigen Gewitters mit wol⸗ kenbruchartigem Regen abgebrochen werden, noch ehe das Man hat ſich nun⸗ abgewickelt war. dieſes lieferten Ortlieb. Mannheim 46,6.— Mannheim 201,8. Der letzte Kampfabend im Stuttgarter Freiluftring Stu Jahr die Saiſon luftkämpfe als abgeſchloſſen zu betrachten und 1 bende des„Ständigen Ringes“ in Säle zu verlegen. e Zuſchauer kamen diesmal natürlich nicht ganz auf Obwohl man angeſichts die Hauptkämpfe Programms abzuwickeln, blieb auch dazu nicht In der Mittelrunde des Kampfes und Haas⸗S die Veranſtaltung abzubrechen. Den Einleitungskampf Dreher⸗VfK. Runden gab es Germania Stuttgart. hatte Proska⸗Germania und dieſer Umſtand verhalf ihm bei ziemlich ausgeglichenen oͤrei Runden gegen Höhe⸗Prag Ihnen folgten die Federgewichtler Wahl⸗Germania und Es gab ein flottes und anregendes in deſſen Verlauf ſich die größere Erfahrung Ortliebs deut⸗ lich zeigte. Wahl gab einen tapferen und zähen Gegner ab. Der Punktſieg ging an Jetzt ſollten die beiden Hauptkämpfe eingeſchoben wer⸗ den. Als erſter Paar beſtiegen im Weltergewicht der würt⸗ Turnjuge t begannen 18 ud empfe temmbergiſche Meiſter Haas⸗Germania und der wieder eſten ſchnitt VfR. Mannheim und 1860 München zum Vf. 86 Mannheim zurückgekehrte Sch mi ttt das je vier Siegen ab, Stuttgarter Kickers kamen 8 entwickelte ſich ein wunderbarer Fight mit egen; bemerkt muß noch das gute Abſchneiden der Podtum. E 0 blitzſchnellen Schlagwechſeln, die ſich zumeiſt auf kürzeſter Diſtanz abſpielten. Keinem gelang es, beſondere Vorteile zu erzielen, bis in der zweiten Runde wegen des immer ſtärker niederpraſſelnden Regens der Kampf und damit die ganze Veranſtaltung geſtoppt werden mußte. Sportvereinigung Prag Stuttgart in Ulm geſchlagen Der neue württembergiſche Mannſchaftsmeiſter, Sp. Vg. 1. Reber⸗ 1. Heß⸗ erg. Prag Stuttgart trug in Ulm einen Kampf gegen die Mann⸗ ſchaft des 1. Schwimm⸗ und Sportvereins Ulm aus. Der Ruf des Gegners bewies ſeine Anziehungskraft in hohem Maße, annähernd 1000 Zuſchauer hatten ſich 1 Dieſe erlebten eine große Ueberraſchung den es gelang den Ulmern, ihre Gäſte mit einem Geſamtreſultat von ttgart 10:4 zu beſtegen. Es iſt allerdings dabei in Betracht zu ziehen, daß die Sp. Vg. Prag nicht in ihrer ſtärkſten Be⸗ ſetzung antreten konnte, aber immerhin ſtellte ſich noch ein ſtarkes Team 99 0 dem man ſichere Siegesausſichten zu⸗ trauen durfte. Die Kämpfer des 1. SSV. Ulm ſchlugen ſich durchweg mit großem Ehrgeiz und bee durch ihre Energie die teilweiſe beſtehende, techniſche Ueberlegenheit der Prager leicht auszugleichen: Die beſondere Ueber⸗ raſchung war die k..⸗Niederlage des 2. deutſchen Meiſters Theurer⸗Prag gegen Schaich⸗Ulm. der Frei⸗ künftig die des drohenden Im Papfergewicht beſiegte Hirſch⸗Ulm ſeinen Gegner ſchon in der[ Forſter⸗Prag in drei Runden nach Punkten. Im Fliegen⸗ gewicht machte Munz⸗Ulm mit Schmidt⸗Prag in einem zwiſchen[harten, nicht immer ſauberen Kampf unentſchieden. Aus⸗ Stuttgart ſah man ſich ge⸗ gezeichnet war der Kampf im Bantamgewicht zwiſchen Rothenberger⸗Prag und Schmidt⸗Ulm. Er nahm aber lei⸗ Hahn⸗Sp. Vg. Prag der einen irregulären Ausgang, da Rothenberger wegen Nach] Nierenſchlag disgualifiziert werden mußte. Ortlieb⸗Prag einen Punktſieg für] wurde im Fodergewicht von Uhrle⸗Ulm ausgepunktet. Ein Unentſchieden gab es bei der Paarung Scheibenſtock⸗Prag und Wulf⸗Ulm. Kaiſer⸗Prag landete einen klaren Punkt⸗ ſieg gegen Schaible⸗Ulm. Im Halbſchwergemicht trat Hein⸗ rich⸗ Germania Stuttgart als Erſatzmann gegen Bubeck⸗ Prag an und mußte wegen Verletzung aufgeben. Im Schlußkampf ſtanden ſich Schaich⸗Ulm und Theurer⸗Prag gegenüber. Schon in der 1. Runde mußte Theurer zu Boden. Später erhielt er noch einen Schlag, der nicht ein⸗ ſchlußrunde mußte in der Treffen, wandfrei geweſen ſein ſoll und in der S er für die Zeit auf die Bretter. K. C. fate Halbe nocheinmal Aus Anlaß des 20jähr. 0 unserer 8 stellen wir Speise-, Herren-, U Schlafzimmer und Küchen, neueste Modelle, Zu Sdeuderpreisen zum Verkauf Einige Beispiele: Schlafzimmer Sapell Mahagoni, m. gr. 3tür. 180 em breit. Ankleideschrank, Waschkommode mit echtem weißem Matmor und Toilette, komplett, inklus. 5875 8 0 2Stühlen, nur Mk. Schlafzimmer eeht Eiche, schwer und voll gearbeitet, mit 8türig. Ankleide- schrank, Waschkommode mit echtem weitem Marmor und Toilette kompl. m. 2 Stühlen, nut Mk. Schlafzimmer Nußbaum, hochglanzhandpol. schwere Qualitätsarbeit m. gr. Ztür., 180 brt. Garderobeschrank, Frisiertoſlette, kompl., inklus. gepolsterten Sitz- 79 5 5 * möbeln, nur Mk. Herrenzimmer echt Eiche, großer schwerer Bücherschrank, komplett, mit echten Ledersitz- 525. möbeln, nur Mk. Nerrenzimmer echt Eiche, ganz schwere Aus- führung, großer Bücherschrank, kompl., mit gepolsterten Sitz- möbeln* ee deen 2 Nerrenzimmer kauk. Nußbaum poliert, 2 Mtr. brt., Bücherschrank, kompl. mit gepolst. Sitz- 87 5. möbeln, nur Mk. 375.U— hocker. dee 9800 SPeisezimmer echt Nußbaum poliert, an- sprechendes Modell, kompl., mit schwerem Auszugti sch und gepolsterten Sitz- möbeln nut Mk. 625. 8 Speisezimmer echt Eiehe, schwere Qualitäts- arbeit, gr. Büffet mit Vitrinen- aufsatz. 8 Schw. Auszug⸗ tisch, 2 gepolst. Armlel insessel, 5 gepoist. Stühle 69 5 4 1 kompl.. nur Mk. Speisezimmer echt Birke, hochglanzhandpol., schweres 2 Mtr. breites Büfett, ovaler Auszugtisch, 185/110, 2 gepolsterte Armlehnsessel, 4 gepolst. Stühle 875 2 * kompl., nut Mk. Kilehe echt Pitchpine, mit geschl. Anrichte, kompl., m. Stühlen u. Patent- 225 2 1 nur Mk. Kiiehe echt Pitchpine, 150 em breites Büfett mit Kühl- einrichtung, kompl., m. Stühlen und Patenſhocker „ ee 325. Reform- Küche 2 Meter breit, elfenbein, mit reichhaltiger Inneneinrichtung, komplett, mit Stühlen und Patenthocker 375 2 * n un Wein- u. Spirituosen- Handlung zu verkauf. Erforderl. Kapital 2500—3000 l. Anfrag. unt. D E 46 an die Geſchſt. B3961 Herrenzimmer, eiche, gebeizt, beſteh. aus Bibliothek, Diplomat, Tiſch, 2 Stühle, 1 Seſſel, neu, auf dem Transport beſchädigt, zum Preiſe von 350% zu verkaufen. S528 Landes. Maunheim⸗ Lindenhof, Bellenſtr. Nr. 2, Alte Oelfabrik. Büromöbel Rollſchrank. Schreib⸗ tiſche, Schreibmaſchine mit Tiſch, Telephon⸗ zelle u. v. mehr billig das auf neuer wiſſenſchaftlicher Grundlage beruhende organiſche Waſcheeinweichmittel hat eine vollkommene Am⸗ wälzung im Waſchverfahren hervorgerufen, indem das Hauplgewicht nunmehr auf das Einweichen gelegt wird, während u verkaufen. 15 Seel, Aukt., Qu 4, 5 Teegonbeikeaul! Lese zimmer 180 em LIpeisezimmer 200 om Burnus iſt in einschlägigen Geſchäften! zu 6 das eigentliche Waſchen nur noch eine Art kurzer Nachbehandlung darffelft. Infolge ſeines Geßßaltes an Enzymen der Pankreasdrüſe hat Burnus(Deutſches Neichspatent) nämlich die wunderbare Eigenſchaft, den Schmutz von der Wäſche faſt ganz ſelbſttätig abzulöſen, wenn man ſie über Nacht in lauwarmes Waſſer legt, dem etwas Burnus zugeſetzt ſiſt. Sie ſparen alſo in erheblichem Maße Seiſe, Selfenpulver, Feuerungsmaterial, Zeit und Arbeit und ſchonen außer dem. wie bei keinem anderen e Verwenden auch Sie deshalb wie ſo viele tüchtige Hausfrauen ſche Einweichmittel er Brau und feine Wirkung durch Auguſt Jacobl Akt. ⸗Geſ., Darmftabt. komplett, besonders billig zu verkaufen. Sohwokzingerstr. 98 Vereinsſchrank, Piano Got) 5217 200, eich. Bücher⸗ U chrank u. Schreibt., 1 Warenſchr., Kaſſen⸗ Piano ſchrank tür., Glas⸗ 1 7 bill. Betten, weni eſpielt, billi Nähwmaſchine u. a m. abzugeben. 359014 N 6,4 Aufbewahr-⸗Mag. Wilko Meyer, Klavier⸗ B88 46 bauer, D 2. 10. Aelteres, gebrauchtes Mlavier preisw. zu verk.(120 .) Anzuſ.—4 Uhr. Lukas Cranachſtr. 8, II. Mitte. Neuoſtheim 15⁴⁵ ol. tür, nußbaum. Schrank ſowie modern., neuer elektr. Lüfter, garm., weg. Umz. bill. zu verk. Evtl. geg. g. .⸗Markenrad. Anzuſ. v.—3 Uhr. Philipp, Kobellſtr. 14, p. 41584 1 Kühlschrank, Eismaschine, 20 am Korkplatten ſpottbillig zu verkauf. Schanzenſtr. 4, Klefenz, Tel. 317 95. 1541 Mer flammig. Gasherd (Senking), Back⸗ und Grillraum, aut erh., billig zu verkaufen. Guterhalt. Gehrock(25 Mk.) 0 7, 3. 3 Tr. Bg 949 5 Billig zu verkaufen; basherd mit Tisch, Spanische Wand faſt neu. L 4. 11, Wäſchegeſchäft. *1558 Süferhalt. große Chaiselongue billigſt zu verkaufen. II. 16, III. 1533 Badeeinrichtung (Kohlenofen) billig zu Seckenheimer⸗ verkf. ſtraße 98, IV. 1560 Radio 5 Röhr. RM. 110. zu verkaufen Hess, N 2, 3 5241 4 Füugenie Lettner JOSeph Gut Verlobte Nennhelm-Neckareu Holunderstraßge 18 September 1950 Stong ros. Stockach 21819 1 Stelſten 2„ 8 Dr. R. Gumperz Von der Reise zurück Telephon 266 36 N B 5 on ger Reise zurück! 0 Hirschfeld. Warneken Frauenarzt N28 L 13, 9(Bismarckstraße) Telephon 230 40 24 grätis! aus allen 5 Anftägen f * 2 Von der Nelse zurbek Or. med. FRITZ LUX Harn-., Geschlechtsleiden acharzt für Haut-, Pichtbehandlung. U, 7, Breitestr. Tel. 25 32716. e Alte, leistungsföhlge NMöbel- firms ſiefeft Stästs-, Kommu- näl-, Werkbesmten u. Festange- Ohne Anzahlung Alustflerter Katalog auf Wunsch Viele Uſter 2 p 17 an e Sttong diskret! OEBEL. Monatsraten Ja, Beferenzen Kreisen! 8332 Sachsen ist nächst der Ruhr das bedeutendste deutsche industrisgeblet und mit etwa 5 Millonen Einwohnern bei nur oa. 15.000 qm Bodenfläche der dichtestbevölkerte deutsche Freistaat, Sachsen ist demnach eln äußerst ergiebiges Ab- satzfeld, Reklame-erfahtene Geschäftsseute bedſenen sieh zu sslher Erschließung seit jeher der Dresdner Neuesten Nachrichten, Der Leserkreis setzt sſoh, der grogen Verbreitung entsprechend— gie D. N, N. sind mit mehr als 120,000 Abonnenten dle führende und weitaus gröste ñZzeitung der Hauptstadt Sachsens— aus Angehörigen aller Berufe zusammen, insbesondere jedoch— und dies ist dle bekannte Votfzugsstellung der D.., N. Kkaufkräftſigen und kKaufwillgen Kreisen, Anzeigen- Angebote und Pfobenum met duroh 70 5 det 1. — aus den es Holt m ——„ 74 2 E* te 8. 1 Apartes modernes„Persia, Salbe“, Packung RM..50. Bei Nicht- erfolg Geld zurück, Zu beziehen durch alle e Apotheken, bestimmt: Ungel- 5„Megplatz; 2 Rlauvler 1 Storchen-Ap, Neckarau. Machen Sie sofort kpl. Spelsezimmer einen Versuch, auch Sie werden geheilt. vas Küche, eleg. Schlaf. Hesig- Vertrieb, Stutigart, Fach 789 zimmer mit Matratzen Damenschreibzim- mer(neu), Bücher- schränke, Schreib- Wenn Du ein Hühner- tische, Waschkommod. kompl. Betten, Klel eee e 2 1— 5 Ist großes Uebel Dir ermeiler Sofa, 5 Stühle. 2 Vitrinen, e vers. Nühmaschin., Bekreſe Dich von dieser 1 Paar Roßhaar- Last, matratzen 142(neu), in nuß b. u. eichen, aus nur ersten Häusern billig zu verkaufen.“ Akt. Jeol, 0 4, J. butes Kinderbett (Holz) zu verkaufen. U 2. 10, Knopp. * 1446 Kauf„Lebe wohl“ u. Du hast Frieden. ———— Gemeint ist natürlich das berühmte, von vielen Aerzten empfohlene Hühneraugen-Lebewohl und Lebewohl- Ballenscheiben, Blechdose(8 Pflaster) 75 Pfg., Lebewohl-Fufbad gegen em- pfindliche Füße u. Fußschweiß, Schachtel(2 Bäder) 50 Pfg., erhältlich in Apotheken und Drogerien. Wenn Sie keine Enttäuschungen erleben wollen, verlangen Sie ausdrücklich das echte Lebewohl in Blechdosen und weisen andere, angeblich „ebenso gute“ Mittel zurück. V261 Blütenweige Wäsche der Stolz der Hausfrau mit meinen probten Waschmaschinen für Hand- und elektrischen Betrieb Wasemöpfe, Wannen, Eimer Badewannen, Sitzwannen, Kehrichteimer Weiter ermäßigt. 8379 Wieder eingetroffen: Messing- Waschkomprsssor Beachten Sie mein Schaufenster mit Wöüscheral- Artikeln undd lassen Sie sch dieselben unverbindlich verführen FFFFCCTCTCTCTCTCTCTCTCT—T0ł6ͤ TTT— 8 AZTLEN para Bel Bazlen Kauft, war das 8 Haplatz BSS Ie will. „Seite/ Nummer 417 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 10. September 1930 Technik und Wahlpropaganda Was Deutſchland und das Ausland bringen In dieſen Tagen, da uns von allen Seiten Par⸗ teiprogramme in die Ohren gehämmert werden, feiert die Technik, die allgewaltige, einen kleinen Privattriumph. Wir haben nicht viel Anlaß, ihr dafür beſonders dankbar zu ſein, daß ſie ſich ſo be⸗ reitwillig in den Dienſt der Parteien geſtellt hat. Denn ſie tut es vielfach hundertprozentig auf Koſten unſerer Nerven. Wieviele haben es diesmal noch für nötig be⸗ funden, zu Wahlverſammlungen zu gehen? Ein paar Handgriffe an unſerem Rundfunkgerät und Regterung und Parteien ſprachen zu uns, als ob ſie neben uns ſtünden. Techniſche Ueberraſchungen aller Art ſtehen uns noch bevor. Erſt in den letzten Tagen vor der Wahl wird uns die Technik alles zeigen, was ſie zu leiſten vermag. Dabei hat gerade die techniſche Wahlpropaganda in Deutſchland noch ſehr viel, noch faſt alles zu lernen. Jeder Engländer, der etwa bei den letzten engliſchen Wahlen zugegen war, wird etwas geringſchätzig die Achſeln zucken, wenn er unſeren Betrieb betrachtet. Gemeſſen an den t e ch⸗ niſchen Orgien anläßlich der letzten engliſchen Wahlen muten die deutſchen Wahlvorbereitungen tatſächlich etwas armſelig an. Die letzten engliſchen Wahlen waren amerikani⸗ ſcher als in Amerika. Man trug auf dem Umwege über techniſche Errungenſchaften zum erſten Mal dem bisher ſo hinderlichen Umſtand Rechnung, daß rieſige Wählermaſſen ihre Kandidaten garnicht mehr zu Geſicht bekommen können.„Man muß“, ſo hieß es in allen politiſchen Lagern,„vom Kaufmann lernen, wie man wirkungsvolle Anzeigen abfaßt und ſeine Waren am erfolgreichſten anpreiſt“. Wenn eine Partei ſiegen wolle, dann müſſe ſie entſprechende Reklame machen. Der Politiker lerne die Kunſt der Werbung vom Reklamefachmann!“ Unter dieſen Geſichtspunkten, die man wohl als„modern“ be⸗ zeichnen kann, ging man an die„Bearbeitung des Wahlmarktes“. Als uunbeſtrittener Sieger aus dieſem techniſchen Wettkampfe ging die konſervative Partei hervor. Sie hatte bei ihrer Wahlarbeit eine techniſche Vollkommenheit erreicht, die wohl nicht mehr überboten werden kann. Zehn fliegende Kinos mit ganzen Serien ö von Sprechfilmen durchzogen das Land auf Automobilen und waren zum Teil ſogar mit eigenen Lichtanlagen verſehen, um unabhängig von allen Tücken des Zufalls auch unter den primitipſten Verhältniſſen Vorſtellungen geben zu können. Die lachenden Geſichter aller Spitzenkandidaten erſchie⸗ nen auf der Bildfläche und verſuchten mit markiger Grammophonſtimme ihre Hörer dazu zu bewegen, ihnen ihre Stimme zu geben. Von Mr. Baldwin gab es nicht weniger als zehn Aufnahmen. Man ſah ihn in ſeinem Arbeitszimmer in Downing Street ſitzen: man ſah ihn auf dem Rennplatz, beim Golfſpiel und zu Hauſe. Dieſe„fliegenden Kinos“ lockten in ungewöhnlichem Maße das Publikum an und die Leute wanderten oft meilenweit, um ihre Parteiführer zu ſehen und ſprechen zu hören. Ganz unerwartete Erfolge hatte man auch mit gezeichneten Tricksfilms in der Art des unvergeß⸗ lichen„Felix der Kater“ erzielt. Solche politiſche Trickfilme liefen in allen Kinos Londons und der Provinz. Gegenüber dieſem Wahlapparat der Konſervati⸗ ven kamen die anderen Parteien garnicht auf. Bei den Liberalen insbeſondere wurden Zweifel ge⸗ äußert, ob dieſe Mittel der Konſervativen geſetzlich zuläſſig ſeien und den Bedingungen des lauteren Wettkampfes entſprächen. Es ſei, ſo äußerte man ſich auf dieſer Seite, eine unfaire Art der Publikums⸗ beeinfluſſung. Aber, entgegneten die Konſervativen, warum ſoll der Politik verboten ſein, was jedem an⸗ ſtändigen Kaufmanne erlaubt iſt? Es iſt kein Ge⸗ ringerer als Churchill, der dieſen Ausſpruch getan und auf die Notwendigkeit hingewieſen hat, ſich rein kaufmänniſcher Methoden zu bedienen. Für die Pro⸗ vinzvertrauensmänner der Partei wurden ſpezielle Kurſe über polttiſche Pſychvlogie eingerichtet und Ein belgiſcher Thronfolger geboren 5!— 2 Kronprinzeſſin Aſtrid und Kronprinz Leopold von Belgien Belgiens Kronprinzeſſin Aſtrid wurde von einem Knaben entbunden. In Brüſſel herrſcht über das Ereignis große Freude. Der Taufname des Kindes, das dereinſt den belgiſchen Thron beſteigen wird, ſoll Baudouin ſein. Fachmänner ſprachen vor andächtig lauſchenden Poli⸗ tikern über moderne Plakatwerbung und Kunden⸗ gewinnung. Auch das„Liebesgabenſyſtem“ gewann unheim⸗ liche Ausdehnung. Die Konſervativen verteilten Notizbücher und Bleiſtifte mit werbenden Inſchriften, die Liberalen, die es vor allem auf die Frauen abgeſehen hatten, Kämme und Spiegel beſonders an die ländliche Kundſchaft. Nur die Sozialiſten taten nichts dergleichen. Sie blieben bei alten Wahlmethoden nicht ein bißchen nervös. Es kam dann ſo, wie man es nie erwartet hätte: die Konſervativen gewannen den „techniſchen“ Wahlkampf, die Sozialiſten aber das „wirkliche“ Rennen. Woraus nicht unbedingt folgte, daß nun die Reklamefachleute auf der ganzen Linie unrecht gehabt hätten. Es war nur der Firmen⸗ name, der hier eine unerwartet gewichtige Rolle ge⸗ ſpielt hatte. Es war vielleicht gar nicht ſo paradox, und wurden daß die fortſchrittlichſte Partei mit den alten Mitteln ihr Ziel erreichte, während die konſervattpſte mit den moderuſten Mitteln im Hintertreffen blieb. Warum wir derartiges nicht in Deutſchland er⸗ leben? Das iſt ſchnell beantwortet: weil unſere Partei alleſamt kein Geld haben. Bei den deutſchen Parteien gibt es keinen ſo unmittelbaren Zuſammenhang mit dem Kapital und der Finanz wie in England, wo es Uſus iſt, daß reiche Leute ihre Partei ſogar teſtamentariſch bedenken. Die engliſche Wirtſchaft exponiert ſich im Wahlkampf viel mehr als die deutſche. Den Parteikaſſen werden große Kredite eröffnet, über die ſie nach Belieben verfügen können. Trotzdem wird auch bei uns mehr und mehr die Technik in den Dienſt der Wählerbeeinfluſſung ge⸗ ſtellt werden. Der Tonfilm iſt dieſes Mal erſt ſehr zaghaft benutzt worden. Gerade in techniſcher Hin⸗ ſicht ſtehen in Deutſchland gegen Ende des Wahl⸗ kampfes wohl noch einige Ueberraſchungen bevor. Ob der Himmel dazu mißbraucht werden wird, um mittels Flugzeug geeignete Werbetexte auf ihn zu projeziern, iſt ſchon oft angekündigt, aber bis jetzt noch nie verwirklicht worden. St Das letzte Wort im Babyſtreit? In dem Streit der Familien Bamberger in Chikago um die vertauſchten Babys hat jetzt auch der Richter ſein Wort ge⸗ ſprochen. Wie erinnerlich ſchenkten Frau Watkins und Frau Bamberger in einer Entbindungsanſtalt Watkins und an demſelben Tage einem Baby das Leben. Frau Watkins behauptete, daß ihr nach dem Bad das falſche Baby zurückgegeben worden ſei, eine Behaup⸗ tung, die auch von einer Wärterin der Anſtalt be⸗ ſtätigt wurde. Sie habe irrtümlicherweiſe das Baby der Frau Bamberger erhalten. Frau Bamberger weigerte ſich aber, das ihr zugeteilte Baby wieder herauszugeben. Trotzdem ſich auch die Wiſſenſchaft auf die Seite von Frau Watkins ſtellte, ließ ſie das Baby als ihr rechtmäßiges Kind taufen, was Frau Watkins veranlaßte, in Ohnmacht zu fallen. Vor etwa vierzehn Tagen ſind die Babys dann aber doch ausgetauſcht worden. Der Spruch des Richters hat dieſem Austauſch jetzt ſeinen geſetzlichen Segen gegeben. Zugleich empfiehlt der Richter aber den beiderſeitigen Eltern, die umſtrit⸗ tenen Babys wie zwei Brüder in enger Familien⸗ gemeinſchaft aufzuziehen, gleichſam ſo, als habe jeder Knabe zwei Väter und zwei Mütter. Auf dieſe Weiſe werde es immer möglich ſein, einen etwaigen Irrtum wieder gut zu machen, wenn ſich ſpäter im Laufe der weiteren Etuwicklung herausſtellen ſollte, daß man die Zugehörigkeit der Babys doch nicht richtig erkannt habe, Die Kirche brennt ab. Nur Chriſti Bildnis verſchonen die Flammen V Kirchengebäude in Aſche gelegt war: on dem furchtbaren Kirchenbrand in Buffalo(U. S..), bei dem in kurzer Zeit das ganze Nur das Bildnis Chriſti blieb unverſehrt. Amerikas intereſſanteſter Mann „Todestal! Stolty Ganz Amerika zerbricht ſich den Kopf, womit dem⸗ nächſt der intereſſanteſte Menſch der Staaten„Todes⸗ tal“ Scotty die Welt überraſchen wird.„Scotty beſitzt die erträgnisreichſte Goldmine der Welt“, „Scotty baut ein Märchenſchloß“,„Scotty zieht in die Wüſte“,„Scotty macht Geld“,„Scotty mit dem Extrazug“,„Scotty— und immer wieder Scotty“ widerhallt es ſchon ſeit Wochen im amerikaniſchen Blätterwald. Und dabei weiß niemand, wer eigentlich Scotty iſt. Jeder weiß nur, daß hinter ihm ein Geheimnis ſteckt. Und dieſes Geheimnis zu ergründen, bemühen ſich jetzt Hunderte von Reportern. Scotty hat gar keine Goldmine, ſondern der 82jährige Chicagoer Milliardär Johnſon ſtellt ihm das Geld zu ſeinen koſtſpieligen Paſſionen zur Verfügung..„ behaup⸗ tet der eine Teil. Irrtum ſagen die andern. Scotty war ſchon vor 25 Jahren reich, als er Johnſon mit 250 Dollar aus der Verlegenheit half, und ſeither beſteht die große Freundſchaft. Mit einem Worte: niemand weiß Beſcheid. Man ahnt alles Mögliche und tappt im Dunkeln. Tatſache iſt nur, daß Scotty vor vier Monaten in Newyork an einem bewegten Börſentag nicht weniger als 12 Mil⸗ lionen Dollar verlor. Nun erwartete man, daß der geheimnisvolle Menſch ſeine gute Laune verlieren würde. Aber nichts der⸗ gleichen geſchah. Scotty lächelte, reiſte in die Wüſte, nach dem Todestal, und kehrte kürzlich mit einem Scheck über 24 Millionen Dollar zurück. Ein wahrer Anſturm der Reporter ſetzte jetzt auf ihn ein. Und„Todestal“ Scotty begann bereit⸗ willigſt zu erzählen. Aber aus all dieſen Erzählun⸗ gen wurde man auch nicht geſcheiter. Er erzählte: „Ich wuchs auf einer Farm in Nevada auf und war im Jahre 1905 Beamter einer Goldminengeſellſchaft in Todestal. Damals geſchah es. Ich mietete mir von Los Angeles nach Chicago einen Sonderzug. Ich verlangte, daß der Zug mit Höchſtgeſchwindigkeit fahre. Die Geſellſchaft erklärte mir, der Zug würde in 48 Stunden am Beſtimmungsort ſein. Ich war hiermit nicht zufrieden und machte den Vorſchlag, die Fahrt zu beſchleunigen. Für jede Minute, die wir früher in Chicago wären, wollte ich 20 Dollar zah⸗ len. Die Geſellſchaft nahm an, ich beſtieg den Zug und war in 44 Stunden 34 Minuten in Chicago. Ich durfte alſo für 206 Minuten 4120 Dollar zahlen. Aber, Sie irren ſich. Nicht ich zahlte dieſen Betrag, ſondern meine Firma. Es war ja nur eine Reklame⸗ fahrt, und ich war damals arm. Dann wurde ich Cowboy, arbeitete in der Truppe von Buffalo Bill. Aber ich hatte mich einmal mit Buffalo Bill ver⸗ kracht und hörte damit auf, Cowboy zu ſein. Ich lernte einen Goldſucher namens Breyfogle ken⸗ nen und ging mit ihm Gold ſuchen. Aber mein Kamerad ſtarb, noch ehe wir Gold gefunden hatten. Aus der Schatzgräberei wurde aber auch nichts. Was dann in den weiteren Jahren geſchah, darüber ſind Sie ja ohnehin informiert“, beendete Scotty das kärgliche Interview. Aber die Reporter waren nicht informiert und eben darum begann die Suche von neuem, und es wurde auch allerhand Intereſſantes entdeckt. Einige pfiffige Journaliſten zogen in das Wüſten⸗ gebiet, genannt„Todestal“, das an der Grenze zwi⸗ ſchen Nevada und Kalifornien liegt und verſuchten dort, Näheres zu erfahren. Ihre Arbeit war auch von Erfolg gekrönt. Sie entdeckten ein Märchenſchloß, das ſich Scotty in aller Heimlichkeit hatte bauen und mit aller nur erdenklichen Pracht einrichten laſſen. Das Märchenſchloß koſtete nach ihren Recherchen bisher 21 Millionen Dollar. Aber„Todestal“⸗ Scotty iſt noch immer nicht zufrieden und findet das Schloß zu beſcheiden. Sie entdeckten zwar das Märchenſchloß und berichteten darüber in ſpalten⸗ langen Artikeln. Aber hinter das Geheimnis konn⸗ ten ſie noch immer nicht kommen. Wieder tauchten neue Märchen auf. Johnſon, der ſagenhafte Chicagber Milliardär, wurde im Jahre 1900 das Opfer einer Eiſenbahnkataſtrophe. Die ärztliche Wiſſenſchaft half ihm zwar wieder auf die Beine, aber, ſeine rechte Hand blieb verkrüppelt und ſchrumpfte immer mehr und mehr zuſammen. Eines Tages erſchien nun bei ihm Scotty und ver⸗ langte Geld zur Ausbeutung einer Goldmine. Johnſon gab ihm die verlangten 4000 Dollar. Scotty fand die Mine, beutete ſie aus, und Johnſon wurde von Tag zu Tag geſünder. Es ſtrömten in ſeine Bank Millionen und Abermillionen, er ging nach dem Todestal, verbrachte dort in jedem Jahr viele Monate, und auch ſeine Hand wurde immer beſſer und beſſer. Nun verſuchte man, aus dem Milliardär etwas herauszubekommen. Doch dieſer iſt auch verſchwie⸗ gen. Er lächelt nur und ſagt:„Ich bin geſund, und Scotty iſt mein Freund!“ Aber woher Seotty, ſein Freund, ſeine Millionen bezieht, darüber äußert er ſich nicht. Ganz Amerika fiebert und ſucht die Goldmine, ſucht das Geheimnis, kann es nicht finden und muß ſich mit der Feſtſtellung begnügen, daß das Märchen⸗ ſchloß von Tag zu Tag märchenhafter wird. — Der Mann, der ſein Geld nicht wieder haben wollte Bei dieſem kleinen Zwiſchenfall, der ſich kürzlich im kanadiſchen Montreal abſpielte, ging alles am Schnürchen wie im Film. Betrat da ein junger Mann mit der unſchuldigſten Miene ein Bankge⸗ ſchäft, ging auf einen Schalter zu, zog höflich den Hut und ſagte zum Kaſſierer:„Machen Sie kein Aufſehen! Geben Sie mir alles Geld, das Sie da liegen haben!“ Dabei ließ er die grinſende Mün⸗ dung einer Piſtole ſehen. Der Kaſſierer hatte keine Luſt, ſich ein Loch in die Haut brennen zu laſſen, und ſchob dem Räuber ſchweigend 3500 Dollar in großen Noten zu. Ebenſo wortlos ſteckte der junge Mann, den alle anderen Anweſenden für einen Kunden hielten, oͤas Geld in eine Brieftaſche, grüßte höflich und verſchwand um die nächſte Straßenecke, bevor der verdutzte Kaſſierer Lärm ſchlagen konnte. Doch der junge Mann kam mit ſeiner Beute nicht weit. Plötzlich ſah er einen Schutzmanmn.„Er will mich verhaften!“ ſchoß es ihm durch den Kopf. Der Schutzmann dachte gar nicht daran. Im Gegenteil. Er bückte ſich ſogar, als er ſah, daß dem Fußgänger vor ihm eine Brieftaſche aus dem Rock fiel, und hob ſie auf:„„Halloh, Sie haben etwas verloren.“ Das ſtimmte freilich nicht ganz, denn der in der Bank noch ſo kaltblütige Räuber hatte dem Schutzmann gegenüber alle Ruhe verloren und die Taſche abſicht⸗ lich fallen laſſen, um ſich dieſes corpus delieti vom Halſe zu ſchaffen. Und nun blieb er auf den wohl⸗ meinenden Anruf des Poliziſten hin nicht ſtehen, ſondern ſtürzte Hals über Kopf davon. Da roch der Poliziſt den Braten und holte den Räuber ein. Der Kampf dauerte nicht lange, denn der Schutzmann er⸗ wies ſich als der überlegene Boxer, und ſein Kinn⸗ haken warf den jungen Mann wie einen Sack zu Boden. Dann zog der biedere Poliziſt zur Wache, unter einem Arm die Taſche mit den Banknoten, unter dem anderen ſein Opfer. Abſichtliche Geſetzesübertretung durch einen Abgeordneten In England iſt eine ſtarke Bewegung im Gange, die ſich gegen das Verbot von Be⸗ wegungsſpielen am Sonntag richtet. Männer in öffentlicher Stellung fordern das Geſetz. abſichtlich heraus und erzwingen eine Beſtrafung, um dadurch ihren Mitbürgern die Unvernunft des Ver⸗ botes zum Bewußtſein zu bringen. So hat kürzlich in Mancheſter ein Stadtrat namens George Hall am Sonntag in einem Park öffentlich dem Ballſpiel gehuldigt, mit dem Erfolge, daß er beſtraft wurde und mehrere Tage im Gefängnis zubringen mußte, da er ſich weigerte, die ihm zudiktierte Geldoͤſtrafe zu zahlen. Seinem Beiſpiel iſt am vorigen zialiſtiſche Abgeordnete Haycock in der gleichen Stadt gefolgt. Er erſchien am Nachmittag mit mehreren Freunden im öffentlichen Park und ver⸗ gnügte ſich ein paar Minuten lang auf dem Raſen mit Ballſpielen. Da das Schauſpiel angekündigt war, hatten ſichmehrere tauſend Zuſchauer in dem Park geſammelt, die für oder gegen den Spieler Partei ergrifen. Der Parkwächter machte der Sache ein Ende, indem er auf den Abgeordneten zuſchritt und ſeinen Namen zur Beſtrafung notierte. Haycock zog dann mit ſeinen Freunden wieder ab. Er wird zweifellos in den nächſten Tagen vor den Richter zitiert werden und ſeine Strafe erhalten. Auch er wird, wie er bereits erklärt hat, eine ihm zudiktierte Geloͤſtrafe nicht zahlen, ſondern lieber als Märtyrer ſeiner Ueberzeugung in das Ge⸗ fängnis wandern. Die öffentliche Meinung ſteht in England überwiegend auf der Seite derjenigen, die in dem Verbot von Bewegungsſpielen am Sonntag eine veraltete Beſtimmung erblicken und ſeine Auf⸗ hebung fordern. Die menſchliche Kanonenkugel“ Eine der größten amerikaniſchen Flugzeugſeuſa⸗ tionen iſt die menſchliche„Kanonenkugel“, die ein ge⸗ wiſſer Harvey Powers zu ſeinem Verhängnis erfunden hat. Der Trick beſteht darin, daß die Kugel von einem Flugzeug aus abgeſchoſſen wird und ſich dann in der Luft in einen Fallſchirmkünſtler verwandelt, der langſam zur Erde herabſinkt. Der Erfinder Powers führte dieſes Kunſtſtück ſieben⸗ undzwanzigmal mit Erfolg vor. Als er dann das mnächſte Mal aus der Mündung eines Kanonenrohrs in die Luft befördert wurde, öffnete ſich der Fallſchirm nicht und Powers ſtürzte töd⸗ lich ab. Sein Nachfolger wurde Ted Steelman, der einzige Luftakrobat, der den Mut hatte, trotz des warnenden Beiſpiels die menſchliche„Kanonenkugel“ darzuſtellen. Vor kurzem erreichte auch ihn das Ver⸗ hängnis. Er ließ ſich in der Nähe von Newyork in einer Höhe von 800 Metern aus einem Flugzeug ab⸗ ſchießen. Der Fallſchirm öffnete ſich erſt 20 Meter über einer Waſſerfläche. Infolgedeſſen ſchlug Steel⸗ man ſo heftig auf, daß er bewußtlos liegen blieb. Er zog ſich ſchwere innere Verletzungen zu, die nach der Anſicht der Aerzte nur geringe Hoffnung auf Er⸗ haltung des Lebens übrig laſſen. Das Merkwürdige iſt, daß auch Steelman bei der 27. Wiederholung des Kunſtſtücks abſtürzte. Sonntag der ſo⸗ Die Mobeberaterin mit 200 000 Mark Gehalt Eine der höchſt bezahlten weiblichen Angeſtellten iſt Fräulein Virginia Hamill. Sie verdient 200000 Mark jährlich und verſieht dafür lediglich die angenehme Aufgabe einer Stilberaterin. Sie hat rechtzeitig zu wiſſen, wie ſich die Mode geſtalten wird und was die Frauen von den Sonderheiten einer Mode an Schnitt und Farbe am meiſten bevor⸗ zugen werden. Sie leitet einen ganzen Stab von anderen weiblichen Angeſtellten, die Geſchmacks⸗ und Modebeobachtungen in den Provinzſtädten anzuſtellen haben. 5 Sie ſelbſt kommt aus Newyork, wo man ihr das Rieſengehalt bezahlt, häufig nach den europäiſchen Hauptſtädten, weil deren Geſchmack ic wachſendem Maße die europäiſchen Amerikanerinnen und damit auch die Frauenwelt jenſeits des Ozeans beeinflußt. Immerhin bleibt es auffallend, daß eine derartige Leiſtung mit einem Gehalt von 200 000 Marz bemer⸗ tet wird, mehr als ſechs Miniſtergehälter ausmachen. Verſtändlich wird das Gehalt erſt, wenn man über⸗ legt, daß von den Vorſchlägen der Beraterin das Gelingen ſchwerwiegender Entſchlüſſe abhängt. er — 1 — * lich am ger ge⸗ den ein da in⸗ ine nd zen un, den lich bor och 15 vill der eil. ger job as ink nn cht⸗ om hl⸗ en, der der er⸗ in⸗ Zu he, en, 1 2 4 Mittwoch, 10. September 1930 Neue Maunheimer— Mittag⸗ rf 9. Seite, Nummer 47 National Theater Mannheim. Mittwoch, den 10. Sept. 1930 Vorstellung Nr. 5— Miete B Nr. 2 1 2 Götz von Berlichingen von Goethe.— Eingerichtet auf Grund der ur sprünglichen Fassung von 1771(U rgötz) und inszeniert von Richard Dornseiff Bühnenbilder: Eduard Löffler-Bühnenmusik: Gustavsemmelbeck. Anfang 19.30 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Pers onen: Kaiser Maximilian Karl Marx erlichingen Hans Finoh Elisabeth, seine Frau Ida Ehre 5 Maria, seine Schwester Karl, sein Sohn Georg, sein Bube Veit Peter Bruder Martin Hanns von Selbitz Franz von Sickingen Lerse Adelbert von Weislingen Adelheid von Walldorf Franz, Weislingens Bube Fräulein der Adelheid Bischof von Bamberg Abt von Fulda Johannes Heinz Liebetraut Raoul Alster Olearius, Doktor beider Rechte Fritz Linn Elisabeth Stieler Karl Wegscheider Bum Krüger Georg Köhler G. Römer. Hahn K. Haubenreißger Hans Godeck Erich Musil Ernst Langheinz Willy Birgel Eva Fiebig Hans Simshäuser Anna Usell Wilhelm Kolmar seine Knechte Ein Hofmann Crit Walter Kurfürst von Mainz Richard Dornseiff Ein Nürnberger Kaufmann Fritz Linn Ein Hauptmann Erster) Knecht des Kaisei- Zweiter) lichen Heeres Knecht des Selbitz Kaiserlicher Rat Ratsherr von Heilbronn Ratsschreiber Gerichtsdiener — Anführer der auf- 5 5 rührerischen Bauern Grätin von Helfenstein Lene Blankenfeld Max Stumpf, pfalzgräfl, Diener Johannes Heinz Ein Bauer Harry Bender Wache Fritz Walter W Mittwoch, den 10. Sept., abends 8½ Uhr spricht: 12152 Dr. Edgar Jung der Verfasser des vielbesprochenen Buches „Die Herrschaft der dtinderwerſigen!- um großen Saale der Harmonie, D 2, 6 Wählt Liste 161 Spitzenkandidaten in Baden: General v. Leftow- Vorbeck Dr. Walther eee Johannes Heinz (Harry Bender Joseph Renkert . Haubenreißer Raoul Alster Fritz Linn Fritz Walter Hans Fassott 80 Marx Joseph Renkert G. Römer-Hahn Neute Dek Tur in Erstaufführung! enrckender, mit Charme. Witz und Esprit gemaoßter Fm Die Tonfilmposse: penball Ein 100% iger Gesangs-Dialog- Tonfilm! Die pikanten Abenteuer des Rentier Amadeus Krause in dem Sündenbabel Berlin Hierzu: Anfangszeiten: 3. 5, 7 und 8. Mickv in„isilenzauber“ Emelka-Wechenschau usw). Jugendliche haben Keimen Zutritt! 5 Ubr. bas 6b gefürchtetste ler 9 Stützpunkt Hriegsschau- n 5 der pla f Mittonen teiaducen der Westfront Armeen! Hlerzu das guſe Beiprogramm! Beginn nachm. 3 Uhr. Mahnruf an alle. Schii gel Eure Töchter! m 25 D 2 i victor Varkony, La jana, Hilda Rosch, f Harry Hardt, Ferdinand Hart 5 in dem packenden Großfilm: 8 Die Warschauer Zitadelle 5 Versuchen Sie unser. Schwelzen l zu 38 das Viertel! Kostprob. werden gratis [verabfolgt! Sie haben selt. so etwas gekostet! utter Der 2. Film ist ein lter der Welt: vorz. Qual. von.70 an [Feinkosthandlung „ZumzButterbröd!“ ER 1. 14 Marktpl.-Quadr⸗ und Heidelberg. 5205 Anfangszeiten: 3. Der troſtloſen Lage ſpottbillig zu verkaufen. Kein Anzug, auch der beſte nicht über 52.— M E22. 5 St. Neue erſt orten- dene eme allge Tgtien der 3 geg Ein le Filmwerk in Bild und Ton Dazu der zweite Schlager: elne 58 b um die halbe Welt Anfang 4,.25,.45,.15 Uhr Erledriehtparkk. KONZERTE Heute Mittwosh-6 Uhr Sonntag nachm. 3¼½ 6%½ Uhr 8258 EIN UFATON-FILN Mir SETTV BIND Rechnung trag., ver⸗ kaufe ich fabrikneue moderne Klaviere v. guter einwandfreier Beſchaffenheit, 5 F. Garantie, zum Spott⸗ preis von Nl. 690. Wir Fonsr enn: Privatstunden jederzeit. 1212 D 6, 5. Telef. 319 17 privat Tanzschuleg. eu b 3, 2/22— gegr. 1911 Neue Tanzkurse ab 15. Sept. Anmeldungen erbeten. PALAST BURSchEH- LIED HEIDELBERG 2 2 Ratenzahlung. 1526 W. Onnesorg 3 C1, 14. Ache ill. e Schulanfang! Kinder- Strümpfe! Knie- Strümpfe! Aus 8 8 18 83⁰ DNIUER SUR Größte Auswahl! Billigste Preise! Tinasol- Thiele das unfehlbare, ungift. 91547 Das gut bekömmliche, kräftige Bauernp nur Bäcketei Sekneider, G 7, 8 Telephon 336 66. Wiederholung T O1 Sonder vorstellung: Am Sonntag. 14. Sept., 11.30 Uhr vormitt. Die Wunder Asiens Maben-F g Copolin- Thlele das unfehlbare, ungiſt. Maler- ie nur im Babor. Thiele Baurenftusstr. 3(Nst). Offer Steſl Filialleiter(innen) Ze.(Auch nebenberufl.) Einerlei welch. Berufs. NurschreibarbeimHauſe Kein Kapital, keinerl. Vorkenntu.erforderl. Monatl. 170% Angeb. u. 9 eee a. e 0 9246 J in Stenographie u. Schreibmaſchine, Junge, gebildete Dame mit gjühriger Büropraxis, ſucht Halbtags⸗ stellung. Angebote unter CO M 8 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 1524 Reisende eſucht für eine erſtkl. illuſtr. Wochenzeitſchrift Lontoris tig, perfekte Stenotypistin ſucht Stelle, nimmt auch Aushilfsſtelle oder keine Verf). Angebote unter 5 G 48 die ſtundenweiſe Beſchäftigung an. Angebote unter 1 0 dieſes Blattes. 8962 C 2 41 an die Geſchäfksſtelle oss. Bl. 71544 Bäckermeiſterstochter,] Aelteres, ſolides * Ohne Konkurrenz! Ges. gesch. Dauer Stempelkissen, kein Austrocknen, kein Auffürben. welches von jedem Geschäft und Büro gekauft Wird, werden bei gutem Verdienst Verkäufer für eigene Rech- nung gesucht D. Baum, Frankfurt am Main Brüder-Grimmstrage 11 389 CCC Redegewandten 5213 Verkäuferlin) welche bereits Privat⸗ kundſchaft mit Erſola beſucht haben, b. hoh. Prov. v. Großhandlg. geſucht. Angebote un⸗ ter R N 115 an die Geſchäftsſt. dſs. Bl. Zuverläſſig. fleißiger junger Mann aug d. Lebensmittel⸗ branche, für Büro u. Verkauf ſof, geſucht. Bedingg.: Maſchinen⸗ Junger Kraftwagenführer Sucht Stellung gleich welcher Art. Führerſchein 3 b. An⸗ gebote unter B R 8 an die Geſchäftsſtelle 555 5 ee aun Hanf Reiten in, 90 1 wenne. 1 9 16 f 2157 ung) längere zeit an die Geſch. 31575 Fo Amt tätig. sucht Lehrstelle Stelle auf grös. 8 5 255 5 3 5223 bote unter 8 1 bei A. Lender, Such. an die Geschitte. handlung, O. 5, 14.(telle. 33948 Nur ſchriftl. Angebote 9 5 Wa Ken madgen ranebssche Feine: ung u Korrespondentin 8 625 Weſcht. mit gut. Allgemein⸗ bildung, ſucht ſofort Stellung, evtl. Halb⸗ tags. Angeb. u. B F Nr. 87 an die Geſchſt. 1469 Ehrliches, ſauberes Machen in kinderloſem Haus⸗ halt geſucht.* 1549 Kühnle, Hrch.⸗Lauz⸗ ſtraße 20, III. Mähen ſelbſtändig, mit Koch⸗ Per 15. 9. o. 1. 10. 30 ſucht junge, geſchäftst. Frau Stellung als Filialleiterin od, ähnliche Poſition. Kaution vorhanden. Angeb. unt. K L 4062 keuntu., für kl. Ge⸗ an Rudolf Moſſe, ſchäftshaush. geſucht Ludwigshafen a. 55 Ev. tagsüber. 725 Laren fe le Se Tgabhngiges fräll Dienstmädchen ſucht Stelle zu m uch t. 524 ö 2 8. f Sic, Waschen und Putzen Angeb. u. C K 26 an Jung. ſaub. 5288 die dene 81522 Madchen zweimal wöchentl. ei⸗ nige Stunden vormtt⸗ tags f. Hausarbelten Junge unabh. Frau duct Monatsstelle od. Büro zu putzen. Ftellenbe uche Bücherſchr., Schreibtiſche, uhrrder Nähmaſch., 25 Jahre, ſucht per 1. Septhr. od. ſpäter Stelle in Bäckerei Iller Konditorei in Haushalt und Ge⸗ Mädchen ſehr tüchtig in Küche u. Haus ſucht alsbald Stelle als Köchin od. allein. Angeb. unter ſchäft. Angebote un. 3 FN 70 an die Ge⸗ ter R BB 104 an die] ſchäftsſtelle.* 1455 Geſchäftsſtelle dieſez Blattes. 1407 Fräulein ſucht Beſchäftianng z. Büro od. Laden putzen. Angeb. unt. G R 33 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes.* 1531 Verkaufe Billige Fiel Verſchied. 1 8 Speiſezim., Herrenzim., Tochterzimm., Küchen, Schränke, Betten, Tiſche, Durchaus anſt. fleiß. dechen kinderliebend, ſucht f. 1. 10. Stellung. An⸗ gebote unt. B M 3 an die Geſch. 1479 Pianos, Grammophone, Pfanola etc.* 1582 Verkauf- Versfeigerungshalle N 4. 20. Gebrauchtes F K 5 Ein ſchöner, junger, Teinrass. Woffsrüte gegen Barzahlung zu Zl. Kaufen gesucht. kaufen geſucht. Angeb. mit Preis u.& W: Zu erfr. in der Ge⸗ an die Geſchäftsſtelle ſchäftsſtelle.*1377 dſs. Blattes. B3918 ammobilief Kaufe: Haus in Neckarstadt, Schwefzinger⸗ Stadt, Lindenhof oder Waldhof. Anz. 10 000 RI. Angeb. mit Lage, Steuer⸗ wert, Kaufpreis unter B P 6 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dſs. Bl. Vermittl. verb. B39ß54 Altangesehenes Gasthaus 2u verkaufen! In pfälz. Ort(kath.), 6 e Tanz⸗ ſaal, 4 ete. 5 8 Mille. Julius Wolff.), Mannheim, Price bilhelmſtraße 12. Vg Moderne Dampibädtereien reelle und gute Geſchäfte, in Mannheim und an anderen Plätzen Süddeutſchlands bei ca. 6 Mille . an zu verkaufen. Julius Wolff (R. D..), 3 1 12. 99 96 ö Limousine in gutem Zuſtande, gegen evtl. Kaſſe zu kaufen Limouſine kann ev, in Zahlung Angebote unter D N 54 an die geſucht. 4 PS. gegeben werden. Angeb, u. G J 28 an t. Neuoſtheim, a die Geſchäftsſt. 1521 Karl Ladenburgſtr. 53 Kl. modernes 5 9 Zimm., 10 Tanzſäle, Reſta Café, vor 3 J. erbaut, gut. Umſatz, konkurrenzlos, Vor⸗ ort von Größſtadt (Pfalz), per ſof. ver⸗ käufl. Anzahl. 20 000 Mark erford. Gute Exiſtenz für Metzger, Wirte Anfr. u. Off. A. M. 5634 v. Selbſt⸗ intereſſ. an Annonc.⸗ Frenz Mannheim. V 06 Kleines Gesch ats 5177 Mittelpunkt d. 4 5 mit Einfahrt, g Werkſt., Lager 21 55 wegen bef. Verht tn spottbillig zu verkaufen. Näh. Immob. Büro levi& John P 7. 15, 25 205 95/96 4/20 PS. Nepault-LImonsine viertürig, Modell 28, in prima Verfaſſung, preiswert zu verkauf. Nehme 2⸗ bis 4⸗Sitzer offen od. Lieferwagen in Zahlung.* 1450 Wiiheln Mechler, I 2, 11. Tel. 22927. TeelnerListermapon gebr., aber gut er⸗ halten. geſucht. Angeb. unt. G V an die Geſchdttsſtele dſs. Blattes. 1537 Aiet-Gesuche Laden oder Werkstatt für Schuhmacherei ge⸗ ſucht Zuſchrift. unter D M 53 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 1579 Zimmer und Küche, 5. Stock, Anfang der Seckenh.⸗Str., Miete 40%, iſt geg. 2 Zim. u. Küche od. 1 Zim. u. Küche. 1. od. 2. St. in od. in der Nähe im Anf, der Seckenh.⸗ Str. gel. zu tauſchen. Ang. m. Preisang. u. D K 51 a. d. Geſchſt. 1572 3 Wohnung 2 Zimmer und Küche, Stadtlage, Miete b. 50 4; ev. 1 Zimmer u. Küche, v. kinderl. Ehepaar geſucht. An⸗ gebote unt. O I 40 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 11588 an die Seſch. B3958 neu⸗ 12008 43 Zimmer, möglichſt im Zentrum der Stadt, e cht. Angebote erb. unter R v 126 an die eſchäftsſtelle teſes Blattes. 12 200 Desupht wird: Schöne 4 ner⸗ Moba Evtl. kann ſchöne 3 Zimmerwohnung mit allem Zubehör in Tauſch gegeben werden. Angeb. erb. unt. D H 49 an die Geſchäftsſt. os. Bl. 1562 3 immer- Wohnung geſucht mit Bad und Heizung in Vorort von Mannheim. Wohnberechtigung nicht vorhanden. Angebote erbeten unter R Q 118 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 12 182 Tvei leere Zimmer auf den Planken geſucht. Angebote unter G Q 32 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 1530 Jung. kinderloſes Ehepaar ſucht per 15. Sept. möhfiertes Wohn- und Schlafzimmer bei Fee eee am liebſten mit Bad, in gutem Hauſe. ebote mit Preisang. unt. 7 W 5g an die Geli 8ſt. d. Bl.*1360 Beamter, 1 Kind, ſucht Jung., ruh. kinderl. neuzeitliche* 1487] Ehep.(Bankbeamter) 3 Zimmer⸗Wofnung auf 1. Oktbr. od. ſpät. Lindenhof bevorzugt. Angeb mit Preisang. unt. B 27 an die Geſchäftsſt. dos. Bl. Iult 1 oüer? Ammar mit Küche(leer), be⸗ ſchlagnahmefrei. Ver⸗ mittl. nicht erwünſcht. Ang. m. Preisang. u. A A 57 a. d. Geſchſt. 1869 Aelt. Ehepaar mit 1 Kind, ſucht i. Zentr. 2 Eu. 3 Zim. u. Küche (Dringl.⸗Karte vorh.) Zimmer und Küche v. jung, kinderl. Ehe⸗ paar geſ. Angeb. unt. Preisangeb. u. O W. 5 Nr. 38 an die Ge⸗ B 9 Geſch. ſchäftsſtelle. 1539 5 Schöne 1481 Möblieries Zimmer Nähe Waſſerturm od. Lindenhof per ſofort ge ſucht. 11482 Angebote mit Preis⸗ angabe unter B 0 5 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erbet. 2 Zimmer-Wohnung mit Zubehör, von kin⸗ derl. Bahnangeſtellten 8 Angeb. unter N 4 an die Geſch. Beſchlagnahmefreies Zimmer und Küche von 18. Paar geſucht. An⸗ gebote unter R 1 121 * 1578 Alleinſtehender Herr, an die Geſchſt. ſucht 5237 1 oder 2 Zimmer lt möblertes it Kü Witwe nei Kick dera Limmer 1. Okt. geſucht Miete in guter Lage. An⸗ geſichert. Altſtadt od. Neckarſtadt bevorz. Angeb. n. R 8 120 an die Geſchäftsſt. 522 gebote unter R V 123 an die Geſchäftsſtelle. 221 — Möbliertes Zimmer von berufst. Dame in aut. Hauſe, mit Tel.⸗ Benutz., ſoſort geſucht. (Roſengartenſtr. und Bismarckplatz bevorz.) Angeb. u. R M 114 an die Geſchſt. Kinderl. Ehep. ſucht 1 Zimmer undd Küche geg. Vergüt. Dringl.⸗ Karte vorh. Angebore unt. O T 35 an die Geſchäftsſtelle. 1535 Nur von geg. Verſich.⸗Abſchluß 350 bis 400 Mark v. Beamten zu leihen geſ uch t. Kurzfriſtig, gut. Zins u. Sicherh. Pünktl. Rückzahl. An⸗ gebote u. D J 50 an Schimperſtraße Nr. 21. Bu die Geſchäftsſt. per 1 10 Mark. 799 Vel mischtes Salon Keppler, Beſtempfohl.Hausſchnei⸗ derin m. Meiſterprüf. f. Damen⸗ u. Kinder⸗ gard,, auch Knaben⸗ anzüge, n. n. Kunden an. Käthevöſch, Eichen⸗ dorffſtr. 15 a, I. B3959 Masseuse für alle Maſſagen. B93 960 G 5, 6, part. Jehneiderin empfiehlt ſich i. Haus Angeb. u. P Y 74 an die Geſchſt. B3860 Selbſtgeber *1567 D Gebrauchter, aber gut erhaltener Miederüuruchdampfkessel mit einer Heizfläche von ea.—6 qm preiswert zu kaufen geſucht. Angebote unter K U 122 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 12 494 Kurtschriff verein von 8a — 222 a h Dautische Einheits Kurzschrift Anfängerkurs Beginn: Freitag, 12. Sept., abends ½8 Uhr in der Hans- Thoma Schule. D 7, 22. Gebühr RM. 15.— einschl. Lehrbuch. Dagelbst auch Kurse für Fortgeschrittene. Anmeldungen Dienstags und Freitags in der Schule, 12196 Telephon 28179. Die Unterrichtsleitungz. Institut Dr. Büchler, Rastatt Neunklassige Realschule mit Realgymnasialfächern. Erstklassiges SHRiilerheim Schnellste Vorbereit. z. Abltur. kl. Hlassen. ludtu.Behandig. Sorgfalt. Erstehg. Gute Verpflegung.— Prosp. 728 Maderbegian des Har. Unterrichtes Aleinstehender fert ſucht b. unabhängiger Dame Fam.⸗Anſchluß. Angeb. unt. D 0 44 au die Geſchäftsſtell⸗ dss. Blattes. 1551 nerkannt raschen und sicheren erzielen Se dutch Auf- gabe IHrer Anzelgen in der Neuen Mamnneimer Leitung 5200 f Erfolg Gehöerbileturig Theorie Clare Schendel dipl. u. Staefldi enefrgarmſe Kle vier- PSda gon G 7, 2 Ring) Tel. 25725 ſſpier aba der Hanenanrcht Gabriele Krieger Studien: prof,. Walter Rehberg, Stuttgart und Seib'sche Klavier- Akademie Neuanmeldungen jederzeit. 1480 Fratrelsir. 3— Neckarstadt Ost. — 5 W b. .,., 3. Rypotheken zu den z. Zt. günſtigſten Bedingungen, zu⸗ verläſſig u. ſchnell. Auszahlung in wenigen Tagen. Fachmänniſche Beratung koſtenlos. Kredite lang⸗ u. kurgfriſtige. Keinerlei Vorſpeſen. 5 5 Nachwelsbar 1 Referenze H. 12186 F. Schmidt, 5, Telephon Nr. 212 90. ee 75 2 5 11 ad 82 4 Uhr. Ein Mädchen v. Hände, 24 3650 alt, karh., blond, gute Vergangenh., mit ſchöner Ausſteuer u. ſpät. Vermögen, wünſcht mit einem glelchaltr. Herrn in ſich. Stellg, bekannt zu werden zwecks Melrat. Zuschriften unter D D 45 an die Geſchſt. 1554 10. Seite/ Nummer 417 Mittwoch, 10. September 1930 Zwangs-Versteigerung Donnerstag, den 11. Sept. 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Partie Bettwäſche u. Handtücher, ferner: Waſchbecken mit Armaturen, Marmor⸗ waſchtiſche, 2 Klubſeſſel, 1 Schreibtiſchſeſſel, eine Chaiſelongne mit Decke ſowie Verſchiedenes. Mannheim, den 8. September 1930. 12 192 Körkemeier, Gerichtsvollzieher. fichoddes Fiäbeltemiga, Mannheim Sohloßgarten/ Lindenhof platz. Abteilg. Fröbelsche Kinderpflegerinnen- schule. Beginn des neuen Lehrgangs: OKTOBER 1930. Anfragen und Anmeldungen sind zu richten an: Die Dizeklion. 36 Neue eatkoepende Iilöb 2a. 50 U. ö0 7 . Jauerkrau tec. 2 50, esch. geräucherter Fern 15 Frankfurter Würstchen 2 35 Pfund 10 4 F bedegenbeitskauff Jahlalümme im Auftag Kohlenaufzug für 4 Stockwerke Speiſeaufzug für 2 Stockwerke? 1 Biedermeier⸗ Zimmer 1 Jbach⸗Stutz⸗Flügel 1 großer maſſ. zwei⸗ teil. Kleiderſchrank 1 Bücherſchrank 1 Lederſofa 5239 Auskunft erteilt: Architekt Reichert, Eliſabethſtraße 3, Oelgemälde(Landſchaft) weg. Platzmangel zu verk., ev. Tauſch geg. gut erh. Kohlenbade⸗ ofen. Waldparkſtr. 32, III. links. 21577 Weit unter Preis 2 Garnituren antiker Möbeln(Paliſander⸗ holz) ſofort zu ver⸗ kaufen. 5215 Anfrag. 24357. Tel Ein hochelegantes Bubinga, pol., kom⸗ plett, für 950 Mk. zu verkaufen. 521 Schwetzingerſtraße 98 [Hof]. erkäufe 1 Weben bnbauabzugeb.“h Tel. 31165— A. Trotz, H 7, 17 Schmalz-Veraufl Die Einkäufe in Schmalz v. Fett“ vom 3. September sind unent geltlich. Die Fettkzufer dieses Tages sind berechtigt, in Höhe ihres Fettein“ kaufs Ware noch vom 11. September ab beginnend in Empfang zu nehmen. Auf Wunsch vieler Abnehmer führen wir den 12190 Schmalz-Verkauf weiter fort unter gleichen Bedingungen Vom. bis elnsanl. 20, September. Wir empfehlen ferner: Leber- u. Blutwurs e. pfund 503 a. Hausm. Leberwurst. pfund 80 „ Blutwurst pfund.— Zemlelat, stels frisch pfund 90 3 Fleischwurst Pfund 90 Krakauer fund 90 3 Schwartenmagen, weg pfund 66% Klavier- Stimmungen Reparaturen— Harmonium Reparaturen. Neue und gebrauchte Pianos auf Teilzahlung 1556 Naltbare Gurken die weder anlaufen, noch weich werden, erzielen geachlens, Wert sind zeigen wir in 6 Fenstern. Das sind die neuen Herbststoffe, die man bewundern, begehren und begeistert kaufen wird. Sie sind schön, von besonderer Qualitat und selbstverständlich billig. 3 .2⁰ .7 Zatin Riche ca. 85-90 cm breit Lunstseide, schwere weichfliegende Qualität, entzückende neuartige Druck- muster„ Meter Zrèpe Marokko ca. 00 om breit desonders hochwertige Qualität n reiner Sede Aillèe Faconné 5 em breit, Kunstseſde, fesche Muster, ür das neue Nachmittagskleid Meter Meter Créepe-Neige 180 cm breit der neue von der Mode bevorzugte Wollstoff in neuen Herbstfarben Meter Zibeline 140 cm breit ür den modischen Herbstmantel in sehr apaften Farben. Meter laberstädterwärstchen-Lanchägar ant buragtn Satan 5 50 ewe wave unn e, 1 J 5% Robatt Schreib ohne Liter 90 2 offen, Liter 90 5 155 er . 5 alan 1. 5 f 112500 au. 6000 ax. 5000 aum. 1000 m. Lospreis n ur.— Mark Porto und Liste 30 Pfg. extra. Lose zu haben bei iso pun dne 12178 K 1, 6 232 f 8 1 ler Breſtestrage Staatl. Lotterie- Einnahme Vermietungen 2 große Läden mit 15 zwei großen Schaufenſtern, an verkehrs⸗ reichſtem Knotenpunkt, Ecke Seckenheimerſtraße⸗ Friedrich Karlſtraße, zuſammen od. getrennt zu vermieten. Miete nach Uebereinkunft. Für jedes Geſchäft geeignet. 11 916 Julius Jahl, Friedrich⸗Karlſtraße Nr. 4. Wirtschaft in guter Lage(Stadtinnere) mit 2 Zimmer und 2 Küchen preiswert zu vermieten. Kaution er⸗ forderlich. Angebote unter 0 0 30 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 1529 Schöner Kellerraum (eg. 125 qm) mit elektr. Licht, Nähe Friedrichs⸗ brücke, billig zu vermieten. Angebote unt. P 31 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl.* 1528 Münidorferskr. 10, III. Moderne, beſchlagnahmefreie 4 immer-Wohnung mit Warmwaſſerheizung, Bad, Mädchenzimmer uſw., per ſofort oder ſpäter zu vermieten. 11 766 Näheres beim Hausmeiſtes Philipp. ſerrschaffiche 4 Ammer- Mohn in der Meerwieſenſtr. 22 und 48, mit Mädchen⸗ zimmer, Bad, Speiſe⸗ und Beſenkammer, mit Garage auf 1. Oktober zu vermieten. Näheres: Alfred Au, Architekt, Waldhofſtraße 77, Telephon 589 37. 12 070 Sdhöne, geräumige 3 Zimmer-Wohnung mit Bad und Zubehör, in ſchöner, ruhiger Lage Krug 8 5 5 repariert Sie mit meinem Einmach⸗Eſſig; er gibt einen Unsere 5 Knud würzigen, pikanten Geſchmack und braucht nicht Sperial- 5 audsen gekocht zu werden. Liter 50 Pfennig. Gurken⸗ fonster! 5 L.3 gewürz Paket 30 Pfennig. 11896 ollstef! Tel. 28498. S647 Storchen⸗ Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. 7 Dieses Schlafzimmer, Birnbaum, poliert, Schrank 200 em breit, 2 Bettstellen mit Patentma- tratzen, 2 Nachttische mit Glasplatten, 1 neuzeitliche Erisiertoilette, 2 gepolst. Stähle. Außerdem gediegene Schlafzimmer in Schrankbreiten von 180 bis 200 om Mk. 720 752 834 976 Verlangen Sie das Musterbuch gratis! 1071 1128 1 Mädel von Landes Am Wasserturm 5 00 besſontigen Slo vollkommen unvorblndlloh unsere Ausstellungen 8529 285 äußerſt günſti Schubertbund Wir haben in unſerem Anweſen N 7. 7 verſchiedene Büro- Räumlichkeiten zu vermieten. ſtannheim Ludwigshafen E.., Telephon 444 38. Vermietungen Näheres: 12 188 „ 300.— pro Monat. Prinz⸗Wilhelmſtraße 12. Wohnungen zu vermielen! 8 Zimmer etc., ſchöne, ruhige Oſtſtadt Lage, Inlius Wolff(R. D..), V9 Badegelegenheit. 8 6. an Dauermieter zu vermieten. Elektr. Licht, 29, 2 Tr. rechts.* 1580 mieten. Oststadt Nähe Frledrichsring 2 Zimmer, möhl. od. leer, in ruh. Hauſe zu ver⸗ Adreſſe in der Geſchüftsſtelle. * 1559 Zu Vermieten ſofort oder ſpäter in Karlsruhe⸗ Rheinhafen: Schöne, gr. Lager- räume mit Keller (als“ Weinkeller ſehr geeignet). Gleisanſchl. und ſonſtige moderne Einrichtung vorhand. Angeb. unt. K R 1875 an Ala⸗Haaſenſtein u. Vogler, Karlsruhe. Zwei große Räume als Büro od. Lager per 1. 10. zu vermiet. Adr. in d. Geſchäftsſt. * 1584 Saal ſehr hell, 2. Stock, 1154, neu herge⸗ richtet(Parkettboden) mit Vorraum, gute Stadtlage, Mon. 130 p. 1. Okt. zu vermiet. Angeb. unt. R X 125 an die Geſchſt. 5227 B23 2 leere Zinner ca. 50 qm, in erſter Lage, 2. Stock, für Büro geeignet, neu hergerichtet, zu ver⸗ in Neckarau auf 1. Oktober zu vermieten. B39 26 Neckarau, Wingertſtraße 31. mieten. 80 /. Angeb. unt. R W 124 an die Geſchäftsſtelle. 5225 Beſchlagnahmefrei! Große, geräumige 4 Zimmer-Wohnung m. Bad u. heiß. Waff. reichl. Zubeh. mit od. ohne Autogarage. 1. Etage, per 15. Oktbr. zu vermieten. Villen⸗ viertel Feudenheim. Näh. Teleph. 448 84. 1452 Verkaufs stand zu vermieten Secken⸗ heimerſtr Ua. Näh, Weſpinſtr. 8, 4. Stock. * 1573 Zu vermieten in Karlsruhe⸗ Rheinhafen: Große Garage m. Zentralheizung u. Unterkunft f. 6 Wag. (beſond. Box für Per⸗ ſonenwagen), mit an⸗ geſchloſſ. Reparatur⸗ Werkſtatt, Martini⸗ Hünnecke⸗Anlage pp. Angeb. unt. K R 1874 an Ala⸗Haaſenſtein u. Vogler, Karlsruhe. V235 5 Ummer- Wonnung Parterre, Oſtſtadt, zu vermieten. V2 Anfragen bef. unter K M 214, Rudolf Moſſe, Mannheim. Schöne* 1557 Zimmer-Wohnung Luiſeurg., N. Friedr. ⸗ Park, ſof. zu verm. Für Legung v. Gas, Elektr. uſw. 400 Mk. erforderl. Miete mo⸗ natl. 65 1. Angeb. u. D F 47 an die Geſch. Zu vermieten: Schöne 3 Zimmer-Wohnung 5185 ieee Wohnungen in allen Größen u. Stadtlagen vermittelt 75 das altbekannte Immobilien-Büro levi& Sohn P 7, 15 Tel. 205 95/96 — gegr. 1880 Schöne 4 Zimmerwohng. mit Küche u. Badez., 2. St., für 1. Oktbr. zu vermieten. Näher. Augartenſtr. Nr. 76 (Laden] oder G 7, 7, 3. Stock. 1570 Aer U. fache mit allem. Zubehör, i. ſchönſt. Lage, billig ab 1. 10. 30 zu ver⸗ mieten. B3956 Zu erfragen Sandhofen. Oppauer⸗ kreuzweg 12. parterre. Ideale, ruh. Wohnung in Feudenheim: 3 Zimmer, Küche, Bad u. Speiſek. per 1. Oktbr. od. 1. Nov. zu vermieten. Näheres B3951 Körnerſtraße 33, part. nachmittaas von—8. Beſchlagnahmefrei! 3 Elmmer u. Küche Kammer u. Keller, el. ., helle ſonn. Wohng. per 1. 10., ohne Dr.⸗ mit Küche, Speiſek. u. Bad, ſof. beziehb. Näher. Herzogenried⸗ ſtraße 17, 2. St. r. Karte, zu vermieten. Miete 68 /. Schwet⸗ zingervorſtadt B3958 Schönes großes 1 Zimmer u. Küche Bad, Speiſekam., N. Clignet⸗ Platz, auf 1. Okt. a. kinderl. Leute zu vermiet., für Her⸗ richtungskoſten 50, erfordl., Miete 50 l. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. 21504 Zimmer und Küche beſchlagnahmefrei, zu zu vermieten. 11585 J 7. 5, parterre. Leeres Zim mer an alleinſt. Fräul. od. Frau ſof. zu verm. Röder, I 4a, 13. 1546 1 möbltert., ſonniges Zimmer elektr. Licht, ſofort zu nermteten. B 3901 Friedrichsring 36, pt. Möbl. Zimmer zu vm. Prs. 28 /. Rupprecht⸗ ſtraße Nr. 7. 4. Stock. * 1508 Rugartfenstr. 10, 5. St. links, b. Schmidt: Möbl. Zimmer zu vm. * 1506 Nähe Friedrichsbrücke Groß. hell., aut möbl. Zimmer m. 1 od. 2 Bett., el. L. u. heizb., per ſof. od. ſpät. bill. zu verm. Ob. Clignet⸗ ſtraße 9, III, links. *1486 Schön möbl. Zimmer in gut. Hauſe, ey. mit Tel., bei kleiner Fam. an berufst. Herrn od. Dame zu vermieten. Rupprechtſtr. 12, 2 Tr. links, Teleph. 280 12. B3925 I U 10 part., gut möbl. 5 Zimmer, mit od ohne Klavier, zu verm. B3932 L. 8. 3, parterre gut möbl. Zimmer mit 1 od. 2 Betten ſo⸗ fort zu verm. Bz3920 Schönes Zimmer gut möbl. N. Waſ⸗ ſerturm, Tel. u. Bad ſof. zu derm. 1549 0 7. 12, III. Nett möbl. B3968 Parterrł-Zimmer an ſolid. Geſchäftsfrl. billig zu verm. Näh. 3, 16. 2 Tr. links. Frdl. mäbl. Zimmer m.—2 Bett. zu vm. Frank. Lameyſtr. 7. * 1565 Einf. möbl. Zimmer ſepar. H 7, 14. 3 Tr. * 1569 Freundl. mbl. Zimmer el.., an ſol. Dame od. Herrn ſof. zu vm. A4, 13[Ring], 3 Tr. l. * 1571 gut möhl. Zimmer mit el. Licht, u. ſep. Eing. ſof zu vermiet. ſofort od. ſpäter zu vepmiet Käfertalerſtr. Nr. 69. pt.* 1561 Möbliert. Schlafzimmer ſowie teilweiſe möbl. od. leeres Wohnzim⸗ mer, mit Küchenben. b. alleinſt. Dame z. v. Traitteurſtr. 31, part. *1552 Fut möbl. Zinner heizbar u. el. Licht, ſof. od. per 15. 9. zu v. Stamitzſtr. 3, 1 Tr. r. B96 Schän mäbl. Zimmer el.., mit od ohne Penſ. zu vm. K 1. 10, 2 Trepp., Breiteſtraße * 1587 Breiteſtr., K 1. 22, III. Zimmer, el. Licht, ſep. Eing., preisw. zu um. *1588 Ruf Kürzere Zeit Schön möbl. Zimmer m. 1 od. 2 Betten ſof. zu vm. L 14. 2, 2 Tr., Bahnhof.* 1574 Möbliertes Zimmer ev. auch leer, ſof. od. 15. 9. zu vm. Eichen⸗ dorffſtr. 19. 2. St. r. *1586 Sonnig,, groß., möbl. f* 1581 Zimmer 15 (gemütl. Heim) el. ., Badegel., zu vm. bei König ſchön möbl.! Drolies Zimmer mit Kleiner Küche an kinderl. Ehepaar per 1. Okt. zu verm. Waldhof, Gartenſtaßt, Wotanſtr. 38. 1871 Beſchlagnahmefrei! 2 ſehr ſchöne Zimmer, Küche, Manſarde und Keller in aut. Haufe, in Untermiete per 1. Oktbr. zu vermieten. *1553 B 2. 10 a. 2 Tr. Zimmer und Küche heſchl.⸗rei zu verm. Grohmüller, 8 2. 14. * 1583 but möbl. Zimmer per ſofort zu vermtet. B59 42 B Jung. Mädchen ſucht mit junger 1582 Französin azw. Kouverſation in Verbindung zu treten Angeb. unt. O 8 34 an die Geſchäftsſtelle. Verloren Silberne Damenuhr Verloren. auf d. Wege Friedr. Brücke, Breiteſtr., ge⸗ zeichnet H.., 1. 10. 28 Abzugeben gegen Be⸗ Ilohnung*15⁴ B3957 K 1. 13, 3 Tr. S 6. 29. 2 Tr. rechts. Willfroth. J 1. 8. Telephon 274 88. Wahldrucksachen in NMAsSe- Auflegen Prospekte Plakate Handzettel 8 feſtigen Wir duf Grund besonders leistungsfähiger Spezial- Einrichtungen unserer bekannten Groß druckerei Schnell u. außerordentlich preiswert an Anruf: sammel-Hummer 249 51 Druckerei Dr. Haas Heue Mannheimer Teilung G. m. b. H. e Bassermannhaus„ 2 1.-6 — nnr an AM t —— 2— FXEETEAEAE 0c