2 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus im er en el monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, am 4 ca 3 N Eb durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walbdhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Sport der N. M. g.* Aus der Welt der Technik Maunheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend„ Mannheimer Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Kraftfahrzeug und Verkehr» Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Zeit und Leben* Mannheimer Mußſilezeifung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 11. September 1030 141. Jahrgang— Nr. 419 Die Vollverſammlung des Völkerbundes bei eifriger Arbeit Auch an Tendenzmanövern und Intrigen fehlt es nicht Wahlen Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Genf, 11. September. Die Nachmittagsſitzung der Vollverſammlung er⸗ ledigte die Wahl der Vizepräſidenten und Vorſitzenden der ſechs Kommiſſionen, die während der Vollverſammlung arbeiten ſollen. Die Vizepräſidenten wurden diesmal den Delega⸗ tionen Argentinien, Aegypten und der britiſchen Do⸗ minien entnommen. Bei der traditionellen Wahl der ſogenannten Ehrenvizepräſidenten fie⸗ len auf England 47, Japan 47, Frankreich 46, Deutſchland 45, Spanien 40 und Polen 47 Stimmen. Es handelt ſich hier um eine traditionelle Ehrung der Großmächte, die jedenfalls beweiſt, daß Deutſchland, deſſen Hauptdelegierter Curtius mit 45 Stimmen gewählt wurde, in der Vollverſammlung ſtarke Sympathie beſitzt. Was die Wahl der Kommiſſionsvorſitzenden an⸗ betrifft, ſo iſt es intereſſant, daß in die 6. Kommiſſion, die politiſche, der Kanadier Sir Borden, gewählt wurde. Dieſe Kommiſſion wird wahrſcheinlich die Aufgabe erhalten, ſich mit der Pan europa⸗ Frage zu befaſſen. Urſprünglich beabſichtigte man, den ſchweizeriſchen Hauptvertreter Motta zum Vorſitzenden der politiſchen Kommiſſion zu wählen. Doch infolge einer vermutlich franzöſiſchen Intrige wurde die Wahl Mottas verhindert und Borden gewählt, der begreiflicherweiſe über die Frage der europäiſchen Verſtändigung ſchlecht orien⸗ tiert iſt. In die erſte, die Rechtskommiſſion, wurde zum Vorſitzenden Seialoja gewählt, in die Wirt⸗ ſchaftskommiſſion der bekannte holländiſche Parla⸗ mentarier und Großinduſtrielle Colijn. Der Vor⸗ itzende der dritten, Sicherheits⸗ und Abrüſtungskom⸗ miſſion, iſt diesmal der Grieche Politis, ein Freund Frankreichs, der bei verſchiedenen Gelegen⸗ heiten in den vorbereitenden Abrüſtungskonferenzen Formeln erfand, die Frankreich eine Verzögerung ſeiner Abrüſtungsverpflichtungen ermöglichten. In die vierte Kommiſſion, in der die Reorganiſierung des Sekretariats des Völkerbundes behandelt wer⸗ den ſoll, iſt der Belgier Carton de Wiart ge⸗ wählt worden. Die fünfte Kommiſſion, die ſich mit ſozialen und humanitären Fragen zu beſchäftigen hat, wird von der Gattin des ungariſchen Delegierten, Grafen Apponyi, einer faſt 60jährigen Frau, prä⸗ ſidtert. Für heute iſt bereits die Rednerliſte in der Voll⸗ verſammlung feſtgeſetzt. Als erſter wird der Kana⸗ dier Sir Bor den ſprechen und Gelegenheit nehmen, als Vorſitzender der., der politiſchen Kommiſſion, auf die Beſtrebungen einer europäiſchen Zu⸗ ſammenarbeit hinzuweiſen. Nach Borden wird der franzöſiſche Außenminiſter Briand ſprechen. Für nachmittags iſt als erſter Redner Arthur Hen⸗ derſon angeſetzt. Das deutſch- chineſiſche Luftfahrtabkommen Telegraphiſche Meldung Paris, 10. September. Der Agentur Indo⸗Pacifique wird aus Schanghai über das deutſch⸗chineſiſche Luftfahrtsabkommen ge⸗ meldet: Der Kontrakt mit der Lufthanſa ſehe die Schaffung einer deutſch⸗chineſiſchen Geſellſchaft gemäß dem chineſiſchen Geſetz vor. Das Kapital betrage drei Millionen mexikaniſche Dollar, geſtückelt in 3000 Aktien zu je 1000 Dollar. Davon übernimmt die chineſiſche Regierung 2000, die Lufthanſa 1000 Anteile. An die Spitze der Geſellſchaft würden neun Admini⸗ ſtratoren treten, davon ſechs Chineſen und drei Deutſche. Drei Flugzeuglinien zwiſchen Schanghai und Berlin ſeien vorgeſehen, und zwar 1. Sthanghai- Berlin über Nanking, Tientſin, Peking, Mandſchuli und Sibirien; 2. Schanghai—Berlin über Nanking Tieutſin—PekingKulun Mongolei und Sibirien; 3. Schanghai—Berlin über Nanking SinkiangKanſu und Sibirien. Die Realiſierung dieſes Planes ſoll jedoch vorläufig noch auf den Widerſtand der Sowjets ſtoßen. Schobers Wirtſchaftspolitik Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 11. September. Der öſterveichiſche Bundeskanzler Dr. Schober machte mir geſtern nachmittag einige Mitteilungen über die Darlegungen, die er in ſeiner Rede vor der Vollverſammlung machen wird. Dr. Schober erklärte mir folgendes:„Es iſt mir aufgefallen, daß in ver⸗ ſchiedenen ausländiſchen Zeitungen meine Genfer Aktion ſo hingeſtellt wird, als hätte ich die Abſicht, hier irgendwelche umſtürzleriſchen Pläne auszuführen. Derartige Lesarten entſpringen der Erfindungskunſt der betreffenden Preſſemänner. Was meine Aufgabe anlangt, die ich mir diesmal in Genf geſtellt habe, ſo kennzeichnet ſie ſich durch den Willen, verſöhnlich und vermittelnd zu wirken. Ich bin davon überzeugt, daß es gelingen wird, die großen Aufgaben der europäiſchen Födera⸗ tion ohne Zeitverluſt in Angriff zu nehmen. Empirie und Syntheſe, das ſind die beiden Leit⸗ gedanken, die ich bei der Ausarbeitung meiner An⸗ regungen verfolgte. Von unten herauf ſoll ſich der Aufbau vollziehen und gleichzeitig werden die be⸗ rufenen Staatsmänner das Werk von oben her zu geſtalten verſuchen. Intereſſenten, die gemeinſchaft⸗ liche wirtſchaftliche Ziele verfolgen, Ziele, die ſich auf ein engeres ökonomiſches Zuſammenwirken richten, ſollen an den Verhandlungstiſch treten, um den Rahmen für wechſelſeitige wirtſchaftliche Vereinbarungen zu ſchaffen. In dem engen Zuſammenwirken der ſkandinaviſchen Staatengruppe beſitzen wir ein klaſſiſches Vor⸗ bild für unſere Beſtrebungen. Zwiſchen Oeſterreich und den Nachfolgeſtaaten, zwiſchen dieſen Gruppen und der Schweiz, zwiſchen Oeſterreich, der Tſchechoſlowakei und Deutſchland ließen ſich ge⸗ wiſſe wirtſchaftliche Annäherungspunkte finden. Nach Herſtellung dieſer Zuſammenhänge könnten Brücken zwiſchen den einzelnen einander bereits näher ge⸗ tretenen Stgatengruppen geſchlagen werden, und ſo käme allmählich ein breiter Zuſammenhang zwiſchen den einzelnen europäiſchen Staaten zuſtande, denn auch die öſtlichen Randſtaaten, ſowie die Großmächte Frankreich, England, Deutſchland, Italien wären wohl in der Lage, auf empiriſtiſchem und ſynthetiſchem Wege wirtſchaftliche Intereſſengemeinſchaften zu bilden. Es iſt deshalb, ſo betonte Dr. Schober, ganz abwegig, von einem völligen Scheitern der Paneuropabeſtre⸗ bungen zu ſprechen. Die von mir aufgezeigten Mög⸗ lichkeiten, von unten herauf und auf der Grundlage unſerer bisherigen gemeinſchaftlichen Erfahrungen zu arbeiten, halte ich für realiſierbar.“ Die ſchweren Sorgen der deutſchen Sozialdemokratie Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 11. September. Der Vorſtand der Sozialdemokrati⸗ ſchen Partei hat an das Büro der ſozialiſtiſchen Arbeiterinternationale in Zürich einen Brief gerich⸗ tet, in dem auf die Vorgänge in Polen hingewieſen u. die Internationale aufgefordert wird, die ganze Welt zum Proteſt gegen die erneute Untat der Regierung Pilſudſki aufzurufen. Die Internationale möge ſich ſofort mit den angeſchloſſenen Parteien in Verbindung ſetzen und ihnen empfehlen, alle Schritte zu unternehmen, um die vorgenommenen Verhaf⸗ tungen der Sejmabgeordneten rückgängig zu machen. In Warſchau wird man dieſen Schritt der Sozial⸗ demokratiſchen Partei Deutſchlands als eine Ein⸗ miſchung in die innerpolitiſchen Ange⸗ legenheiten des Landes zurückweiſen. Es iſt auch nicht einzuſehen, was gerade die deutſchen Sozialdemokraten veranlaßt, eine ſolche Demarche zu unternehmen. Es erſcheint zweifelhaft, ob ſelbſt die„polniſchen Genoſſen“ ihnen das danken werden. * Ueber die von uns bereits gemeldete Verhaf⸗ tung von 18 Abgeordneten veröffentlich die Polniſche Telegraphenagentur eine amtliche Mittei⸗ lung, in der darauf hingewieſen wird, daß im Ver⸗ lauf der letzten Sejmſeſſion von den Polizei⸗ und Gerichtsbehörden eine Reihe von Verſtößen kri⸗ mineller und auch politiſcher Natur ſeſt⸗ geſtellt wurden, die von vielen Sejmabgeordneten verübt worden waren. Angeſichts des Erlöſchens der Immunität der Abgeordneten haben die zuſtändigen Behörden die Verfolgung aller derjeni⸗ gen Fälle eingeleitet, die ſich im Verlauf der letzten Sejmtagungen ereignet hatten. Infolgedeſſen wur⸗ den am 10. September eine Reihe von früheren Ab⸗ geordneten feſtgenommen, die ſich teils krimineller Vergehen(Betrug, Unterſchlag ung uſw.), teils anderer Delikte(Schüſſe auf die Polizei, Aufforderung zu Gewalttaten und Widerſtand gegen⸗ über den Behörden, ſtaatsfeindliches Auftreten) ſchul⸗ dig gemacht haben. Polniſcher Fanatismus Ein Vertreter des„Echo de Paris“, der ſich zur Zeit in Poſen aufhält, berichtet über eine Aus⸗ ſprache, die er mit dem früheren polntſchen Reichs⸗ tagsabgeordneten Trampezynſki über die deutſch⸗ polniſchen Grenzfragen hatte. Der Pole erklärte u. a. folgendes: In Polen herrſche volle Einmütigkeit darüber, daß der polniſche Boden bis zum letz⸗ ten Blutstropfen verteidigt werden müſſe. „leh bleibe zu Hause! Was gehen mich die Wahlen an!“ So kann nur ein Spie B; bürger denken! Ein Staats bürger dagegen weig, dag Wahlrecht gleichbedeutend mit Wahlpflicht ist. daß Stimmenenthaltung Unterstützung der radikalen Parteien bedeutet, Verrat des Staates an seine Gegner. nicht abgestimmt haben, können diesmal die Entscheidung bringen Die 10 Millionen Wähler und Wählerinnen, die das letzte Mal Darum geht zur Wahl, folgt dem Sammelruf des verantwortungsbewugten Staatsbürgertums: Wänn Ein heitsliste Nr. Deutsche Velkspartei- Deutsche Staatspartei Curtius— Dietrich nicht genutzt, ſondern nur „Vertragsreviſion“ Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben Der Wahlkampf zeigt leider wiederum ein Bild größter Parteizerriſſenheit. Immerhin iſt ein Sondermerkmal nicht zu verkennen: ein ver⸗ ſtärkter Abwehrwille nach außen ringt um Ausdruck. Nichts war falſcher, als die Auffaſſung, daß nach Annahme des Poungplanes für Deutſch⸗ land der Satz gelten würde: Deutſchland hat einen Vertrag abgeſchloſſen, nun iſt Ruhe die erſte Bürger⸗ pflicht. In Wahrheit haben wir nicht die leiſeſte Atempauſe erhalten und die ſchwierige deutſche Fi⸗ nanz⸗ und Wirtſchaftskriſe fiel mit einer tiefgreiſen⸗ den Kriſe der Weltwirtſchaft zuſammen. Auch ohne Wahlkampf wäre eine entſprechende Reaktion in un⸗ ſerem Volke nicht ausgeblieben. Der Wahlkampf hat ſie nur in den für Deutſchland typiſchen partei⸗ politiſchen Formulierungen ausgelöſt. Am wenig⸗ ſten von allen Parteien ſcheint leider die Sozial⸗ demokratie von dieſem allgemeinen Prozeß berührt. Einzelne ihrer Führer, wie Hermann Müller in ſeiner Abrüſtungsforderung im September 1928 oder neuerdings Severing mit ſeiner richtigen Kenn⸗ zeichnung des polniſchen Korridors als Pfahl im Fleiſche Europas, laſſen zwar auch ihre Reviſions⸗ forderungen erkennen, aber die Geſamtpartet iſt da⸗ von ſehr wenig oder garnicht ergriffen. Immer noch münden ihre außenpolitiſchen Bekundungen großen Teiles in die überwiegend materialiſtiſch eingeſtellte Theſe aus, daß ſich allmählich ſchon die politiſche und wirtſchaftliche Vernunft von ſelbſt durchſetzen werde. Daneben wird trotz der Haltung Snowdens im Haag, trotz der klar erkennbaren Ohnmacht und Re⸗ gierungsunfähigkeit der franzöſiſchen Sozialiſten, trotz des übermächtigen Einfluſſes des Hochkapitalts⸗ mus in Amerika unter vielen Millionen von Natur aus durchaus nicht„international“ eingeſtellten gut deutſchen Arbeitern das trügeriſche Phantom der„in⸗ ternationalen Solidarität der Arbeitermaſſen“ auf⸗ recht erhalten. Auf der anderen Seite zeigen gerade gewiſſe Er⸗ eigniſſe der jüngſten Vergangenheit, daß mit Worten und Poſaunenſtößen in der Außenpolitik Deutſchland geſchadet werden kann. Der ſichtbare Prozeß der Auflockerung der Verſailler Machtkonſtellation und der Umlagerung weltpoliti⸗ ſcher Kräfte wird durch unangebrachtes lautes deut⸗ ſches Geſchrei keineswegs, wie viele unpolitiſche Menſchen in Deutſchland glauben, zu unſeren Gun⸗ ſten beeinflußt. Wo liegt aber nun die Löſung und der rechte Weg für eine ſyſtematiſche „Politik der Vertragsreviſio“? Immer wieder kommen und müſſen wir Deutſche vor uns ſelbſt und dem Ausland gegenüber auf die völkerrechtliche Grundlage unſerer Reviſionsforde⸗ rungen hinweiſen. Sie liegt bekanntlich in erſter Linie im Artikel 19 des Völkerbundspaktes, in der Mantelnote Clemenceaus zum Verſailler Diktat vom 16. Juni 1919 und bezüglich der deutſchen Tri⸗ bute im Mbungplan ſelbſt. Sogar Poincaré hat ſich neuerdings in ſeiner regen journaliſtiſchen und red⸗ neriſchen Betätigung dazu beigelaſſen, das grundſätz⸗ liche Recht Deutſchlands auf Reviſionsforderung nicht mehr zu beſtreiten. Mit großem Recht führte aber neulich ein anderer Ausländer, der ehemalige italieniſche Außenminiſter Sforza, aus, daß es bei ſolchen großen politiſchen Aktionen weniger auf die Sache ſelbſt, als auf ihre Form und den Zeitpunkt ankäme, an dem ſie in Gang geſetzt werden. Auf Deutſchland angewendet, würde dementſprechend alſo die Frage aufzuwerfen ſein, ob der Zeitpunkt für eine neue große internationale Aktion bereits ge⸗ kommen iſt, nachdem wir vor wenigen Monaten erſt das Haager Abkommen ratifiziert und die Räu⸗ mung des Rheines erzielt haben. Meine eigene feſte Ueberzeugung geht dahin, daß heute und aus der jetzigen Wahlbewegung heraus dieſer Zeitpunkt noch nicht gekommen iſt. Nichts, keine Tendenz der Weltpolitik, keine internationale Solidarität, kein oppoſition in Verkennung der Weſensmerkmale ita⸗ lieniſcher Außenpolitik ſo angeſchwärmter Muſſolini wird uns davor bewahren, zunächſt in unſerem eigenen Staate und in unſerer eigenen Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗Politik jene große innere Anſtrengung 2. Seite Nummer 419 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 11. September 1930 zur Sanierung, Reform und Sparſamkeit durchzu⸗ führe, die für den Reichspräſidenten Hindenburg die Vorausſetzung ſeiner Unterſchrift unter den Noung⸗ plau geweſen iſt. Ebenſo feſt bin ich aber davon überzeugt, daß wir in der äußeren Begleitung zu einer inneren Anſtrengung ruhig und feſt unſeren Rechtsanſpruch auf Reviſion der Friedens⸗ und Tri⸗ butverträge betonen und aufrecht erhalten müſſen. Was gehört für die Arbeit der nächſten Jahre prak⸗ tiſch in den Kreis dieſer Probleme? * Zunächſt und immer wieder die Höhe der Deutſch⸗ land auferlegten Kriegsentſchädigung. Für mich iſt der mit Gewalt erzwungene Prozeß der deutſchen Auspreſſung von 1918 bis heute eine einzige große zuſammenhängende Aktion. Sie darf und kann auch mit dem Poungplan micht abgeſchloſſen ſein und wird und muß erſt daun ihr einſtweiliges Ende fin⸗ den, wenn durch Streichung der gegenſeitigen Staats⸗ ſchulden unſerer weſtlichen Gläubiger mit Zuſtim⸗ ming Amerikas das Gleichgewicht in der Welt⸗ wirtſchaft und ein für Deutſchland weiter herab⸗ geſetztes Maß der Zahlungen beſtimmt fein wird. Das zweite Feld von Reviſionspolitik betrifft die in erſter Linie im Völkerbund durchzuſetzende Forde⸗ rung auf allgemeine Abrüſtung und einwandfreien Schutz der Minderheiten. Es iſt klar, daß wir auf dieſem Gebiet noch am Anfang ſtehen und daß das bisher Erreichte völlig ungenügend iſt. Das dritte Ztel betrifft die deutſchen Grenzen im Oſten und iſt auf das Engſte mit den Plänen verknüpft, eine für alle Beteiligten vorteilhaftere Zuſammenarbeit der europäiſchen Staaten herbeizuführen. Schon in den nächſten Tagen wird in Genf Gelegenheit ſein, die amtliche deutſche Auffaſſung in Uebereinſtimmung mit dem Denken und Fühlen des bei weitem größten Teiles unſeres Volkes in unmißverſtehender Form zum Ausdruck zu bringen. * — So iſt es klar, daß, wie auch immer die Wahlen am 14. September ausfallen mögen, an dem grund⸗ ſätzlichen Kurſe der deutſchen Außenpolitik nichts geändert werden kann und darf, auch wenn ihre äußeren Formen und Methoden ſich ſelbſtverſtänd⸗ lich der Zeitentwicklung anpaſſen müſſen. Jeder politiſch empfindliche deutſche Menſch merkt auf ſeine Weiſe, daß mit der Räumung des Rheinlandes eine neue Epoche der Nachkriegspolitik nach Innen und Außen eingeſetzt hat. Aber gerade dank der Politit Streſemanus und unter der Vorausſetzung der Kontinuität unſeres außenpolitiſchen Ringens iſt das Deutſchland von 1930 nicht mehr iſoliert, wie in den ſchlimmen Jahren der Inflation, wie noch von 1925 bis 1929. Ob an der Börſe Newyorks, ob in den Militärrevolten faſt ſämtlicher ſüdamerikaniſcher Staaten, ob in den Wirren des chineſiſchen Bürger⸗ krieges, ob in der Gärung Indiens, ob im Maras⸗ mus der ruſſiſchen bolſchewiſtiſchen Wirtſchaft, ob in den Zuckungen und Wirrungen Europas— überall dokumentiert ſich in härteſter Wirklichkeit die Tat⸗ ſache, daß die Periode der Gärung nach der Kata⸗ ſtrophe des Weltkrieges noch nicht abgeſchloſſen iſt. Noch läugſt iſt der Weltkrieg auch gußerhalb Deutſch⸗ lands nicht ligufdiert. Für eine beſonnene und ziel⸗ bewußte deutſche Außenpolitik gibt es keine unüber⸗ ſteigbare Barriere der Verſklavung oder hoffnungs⸗ loſer Feſſeln. Mit unſäglichen Opfern und in mühe⸗ vollſter Anſtrengung iſt in den letzten Jahren Deutſchland wieder in den Kreis der großen Mächte hineingeführt worden und ſeine Geltung muß auto⸗ matiſch wachſen, wenn es ſich innerlich konſolidiert. Dazu aber iſt es dringend notwendig, den heute ſo wirren und unzuſammenhängenden politiſchen Wil⸗ len des deutſchen Volkes zuſammenzufaſſen. Die Spreu muß von dem Weizen getrennt werden. Das Wortgetöſe, die Gefühlsphraſen und die Schimpf⸗ kanonaden müſſen beiſeite geſchoben und dem ſtärker hervorbrechenden Freiheitswillen unſeres gedemütig⸗ ten Volkes muß in richtiger Einſchätzung der macht⸗ politiſchen Faktoren in der Welt im treffenden Aus⸗ druck eine freie Gaſſe gebahnt werden. Dieſe Art von Politik wird ganz gewiß nicht mit Lautſprechern in Zirkuſſen und Maſſenverſammlungen erfunden und vorbereitet. Nach ewigen Geſetzen der Geſchichte war das noch niemals die richtige Methode, und nichts ſpricht in der heutigen Weltlage dafür, daß wir ſie derjenigen vorziehen ſollten, mit der wir nach tiefſten Fall am 9. November 1918 ſchließlich doch dahin gekommen find, daß am deutſchen Rhein keine fremde Soldateska mehr ihr Weſen treibt! Kommuniſtiſcher Terror in erlin Kommuniſten verſuchen die Arbeiter in den Betrieben zum Demonſtrieren zu zwingen Doppelpoſten vor Hindenburgs Palais wird mißhandelt Durchbrechung der Vannmeile Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 11. September. Berlin ſtand geſtern wieder einmal im Zeichen roten Terrors. Die Kommuniſten hatten die Erwerbsloſen mobil gemacht, um ſie für ihre Wahl⸗ zwecke auszunutzen. Von verſchiedenen Sammel⸗ punkten aus bildeten ſich Demonſtrationszüge, die ſyſtematiſch nach einzelnen Werken dirigiert wurden. Hier forderten die Demonſtranten die Fabrikbeleg⸗ ſchaften auf, ſich ihnen anzuſchließen. Wo ihrem Verlangen nicht entſprochen wurde, gingen ſie zu Drohungen und vielfach auch zu Tät⸗ lichkeiten über. So kam es namentlich in den Induſtriebezirken des Oſtens, in Lichtenberg und Oberſchönweide, zu lebhaften Tumulten. Zwiſchen Erwerbsloſen und Arbeitern der Knorr⸗Bremſe, die ſich nicht zur Teilnahme an dem Demonſtrationszug zwingen laſſen wollten, entſpann ſich eine wüſte Schlägerei. Aehnliche Vorfälle ſpielten ſich bei den Siemenswerken in Siemensſtadt, bei der A. E. G. in der Brunnenſtraße ſowie in Moabit ab. Die Polizei ſah ſich zum Eingreifen gezwungen und etwa 50 Perſonen wurden wegen Widerſtands feſt⸗ genommen. Der ſchwerſte Zuſammenſtoß exeignete ſich vor dem Hindenburgpalais in der Wil⸗ helmſtraße. Dort tauchten kurz nach 7 Uhr abends plötzlich über 150 Kommuniſten auf, die unter ohrenbetäu⸗ des bendem Gejohle vor das nur durch einen Doppel⸗ poſten geſchützte Reichspräſidentenpalais zogen, wo ſie ſich in wünſten Beſchimpfungen Hin den⸗ burgs ergingen. Die Poſten, die ſich den Krawallmachern ent⸗ gegenſtellten, wurden angefallen und durch Schläge ins Geſicht erheblich verletzt. Einer von ihnen gab im Augenblick der höchſten Ge⸗ fahr einen Schreckſchuß ab. Das hatte zur Folge, daß die Demonſtranten auseinanderliefen. Sie ſammelten ſich aber von neuem und zogen in der Richtung nach den Linden weiter. Inzwiſchen war die Polizei von der Durchbrechung der Bannmeile unterrichtet worden. Mehrere Ab⸗ teilungen Schutzpolizei eilten herbei und trieben die Menge, die an der Ecke Wilhelm und Behrenſtraße ſich erneut formiert hatte, mit dem Gummiknüppel auseinander. Fünf der Rädelsführer wurden feſt⸗ genommen und der politiſchen Polizei zugeführt. Um eine Wiederholung dieſer Ausſchreitungen zu verhindern, wird die Bewachung des Präſidenten⸗ palais von heute ab verſtärkt und auch die Wilhelm⸗ ſtraße unter erhöhten Polizeiſchutz geſtellt werden. Daß es den Kommuniſten überhaupt gelang, die Bannmeile zu paſſieren, muß der Berliner Polizei als ein ſchweres Verſäumnis ausgelegt wer⸗ den. Es wird unterſucht werden müſſen, worauf ein ſolches Verſehen zurückzuführen iſt. Der Reichs⸗ präſident war während der Krawalle nicht anweſend. Er wird erſt heute abend aus Dietramszell zurückerwartet. „um den deulſchen Wählern eine Freude zu machen“ Völlige Zurückziehung der Bahnſchutztruppen aus dem Saargebiet Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 11. Sept. Die Wahl des rumäniſchen Völkerbundsvertreters Titulescu zum Präſidenten der Völkerbundsver⸗ ſammlung findet in Paris allgemeine Zuſtimmung. Man hebt ſeine objektive Urteilsfähigkeit, ſeine Füh⸗ rertalente und ſeine politiſche Geſchmeidigkeit hervor, die ihn zur Leitung der Völkerbundsverſammlung außerordentlich geeignet erſcheinen laſſen. Auch in der räumlichen Verlegung der Vollverſammlung in einen anderen Saal ſieht man ein günſtiges Vorzeichen für den Verlauf der Sitzungen. Neben der Neuwahl des Vorſitzenden findet in Paris die geſtrige Unterhaltung Briands mit dem deutſchen Außenminiſter Dr. Curtius die meiſte Beachtung. Sie wird von der Preſſe als das intereſſanteſte Ereignis des Tages an⸗ geſehen. Gegenſtand der Unterhaltung, der der Prä⸗ ſident der Saarregierung, Wilton, beiwohnte, war bekanntlich die deutſche Forderung auf Zurück⸗ ziehung der Bahnſchutztruppen aus dem Saargebiet. Wilton ſoll dem„Journal“ zufolge in der Ausſprache geltend gemacht haben, daß die 250 Mann zurückgebliebenen franzöſtſchen und belgiſchen Soldaten leicht durch Saarländer zuerſetzen ſeien. „Um den deutſchen Wählern eine Freude zu bereiten“, wie die Morgenblätter bemerken, „wird die Annahme der deutſchen Forderung am Freitag bekanntgegeben werden“ Andererſeits berichtet der„Matin“, daß Wilton lediglich aufgefordert wurde, die Zahl der Truppen anzugeben, die für den Schutz der Perſon und des Eigentums notwendig ſeien. Zuſammen mit den Mit⸗ gliedern der Regierungskommiſſion, die ſich zur Zeit in Genf befinden, werde er einen Bericht ausarbeiten. Das„Dreierkomité“ wird ſich dann von neuem zuſammenſetzen, ſobald ihm dieſer Bericht zugegan⸗ gen iſt. Auch der„Matin“ betont, daß man von deut⸗ ſcher Seite eine Entſcheidung noch vor den Wahlen verlangt. Wiſſenſchaftliche Ballon⸗Hochfahrten Von Franz Hermann Falke Der gebürtige Schweizer Profeſſor Piecard will dieſer Tage mit einem deutſchen Ballon, an dem eine geſchloſſene Aluminumgondel nach eigenen Plänen befeſtigt iſt, bis min deſtens 16000 Meter in das Luftmeer der Erde eindringen. Techniſch bietet dieſer Vorſtoß in ſü gewaltige Höhen keine beſonderen Schwierigkeiten. Schon der übliche Sportballon von nur 2000 Kubik⸗ metern Inhalt trägt eine Perſon und ihre wiſſen⸗ ſchaftliche Ausrüſtung über 8000 Meter empor. Die Regiſtrierballone der Wiſſenſchaftler gelangen ſogar in Höhen bis über 20000 Meter. Die von den deut⸗ ſchen Profeſſoren Aßmann und Hergeſell entſcheidend geförderte Regiſtrier⸗Ballontechnik befähigte die deutſche Forſchung ſchon um 1900 zu Höchſtleiſtungen. Bahnbrechend geworden ſind die Arbeiten der Expe⸗ dition des Profeſſors Berſon vom Aeronautiſchen Obſervatorium Lindenberg nach Oſtafrika. Sie führte 1908 über dem Viktoriaſee und dem Indiſchen Ozean 160 Regiſtrierballon⸗, Pilotballon⸗ und Drachenauf⸗ ſtiege aus und ermittelte wichtigſte Grundlagen der Witterungsbildung auf der Erde. Ueber dem Vik⸗ torfaſee, alſo unter dem Aequator, ſtellte ſie in Höhe von 19 500 Metern mit Sicherheit eine Temperatur von 84 Grad unter Null feſt, eine der ganz wenigen zuverläſſig geglückten Meſſungen in ſolchen Höhen. Die höheren Luftſchichten bieten aber noch eine Fülle ungelöſter phyſikaliſcher Probleme, hin⸗ ſichtlich der Luftbewegung, der Elektrizität, des Magnetismus, des Geſamtverhaltens der Körper überhaupt, würde doch Waſſer dort ſchon unter der Wärme eines mittelheißen Sommertages zum Sie⸗ den kommen, wenn es dort oben nicht ſo unerhört kalt wäre. Die Kälte iſt eines der Haupthinderniſſe für die Eroberung dieſer Luftſchichten durch den Menſchen geworden, der ſich in ſie ſchon frühzeitig zu beträcht⸗ chen Höhen hinaufarbeitete. Knapp zwei Jahr⸗ zehnte nach der Erfindung des Ballons, ſchon 1804, drang der franzöſiſche Phyſiker Gay⸗Luſſac zur An⸗ ſtellung von elektriſchen, magnetiſchen und thermo⸗ metriſchen Beobachtungen in eine Höhe von 7000 Meter vor. Im nächſten Jahre folgte ihm der Pro⸗ feſſor Jungius⸗Berlin auf dem gleichen Wege und erreichte 6500 Meter. Andere Wiſſenſchaftler ſteiger⸗ ten die Leiſtung, bis der Engländer Glaiſher mit dem Luftſchiffer Coxwell am 5. September 1862 11 300 Meter erreicht haben wollte. Die beiden in Hoch⸗ fahrten ſehr erfahrenen Männer verloren bei dieſer Fahrt ſchon bei 8000 Meter das Bewußtſein. Künſt⸗ liche Atmung konnten ſie nicht durchführen, ihre Meß⸗Apparate waren verhältnismäßig primitiv. Die wiſſenſchaftliche Kritik hat die behauptete Höhe deshalb niemals als erreicht anerkannt, ſon⸗ dern kam zu dem Schluß, daß die Engländer nicht über 9000 Meter hinaufgetrieben wurden. Ein Vordringen mit wiſſenſchaftlich einwandfreien Apparaten über dieſe Höhe hinaus ermöglichte erſt Profeſſor Aßmann durch die Erfindung des Aſpirationspſychrometers. Dieſes Inſtrument leitete die lange Reihe wiſſenſchaftlicher Hochfahrten ein, die vorwiegend von Deutſchen unternommen wurden und in der berühmten Fahrt vom 31. Juli 1900 gipfelten. Die Profeſſoren Berſon und Süring erreichten au dieſem Tage mit dem Bal⸗ lon„Preußen“ 10800 Meter, wobei Berſon noch kurz vor dem Erlöſchen ſeines Bewußtſeins 10 500 Mtr. ableſen konnte und beide Forſcher deutliche Be⸗ obachtungen bis 10 250 Meter gemacht haben. Dieſe Hochfahrt gilt noch heute als die Weltbeſtleiſtung trotz der Anſprüche des Amerikaners Kapitän Gray auf den Hochfahrtrekord von faſt 13000 Metern. Gray bediente ſich für die Höhenmeſſung eines Baro⸗ graphen, der für derartige Höhen aber keine ſicheren Aufzeichnungen mehr liefert, weshalb ſeine todes⸗ mutigen Unternehmungen, die er 1927 mit dem Leben bezahlte, in wiſſenſchaftlicher Beziehung keine einmütige Anerkennung erfahren konnten, ganz ab⸗ geſehen davon, daß die amerikaniſche Wiſſenſchaft auf Grund tatſächlicher Vorgänge in den Verdacht abſichtlicher Uebertreibungen geraten iſt. Aus dem Umſtand, daß der Außenminiſter Dr. Curtius vorläufig nicht auf der Reduerliſte der Vollverſammlung erſcheint, ſucht man in Paris den Schluß zu ziehen, Dr. Curtius ſtehe den deut⸗ ſchen Wahlen ſkeptiſch gegenüber. Zum mindeſten wolle er erſt ihren Ausgang abwarten, um ſich zum Wort zu melden. Die franzöſiſchen Blätter ergehen ſich im übrigen weiter in Kombinationen, wie Briand die Frage des europäiſchen Staaten bun des in der Vollverſammlung am beſten anpacken müßte und wie vor allem der engliſche Widerſtan d, der zu Rückwirkungen auf die franzöſiſch⸗engliſchen Be⸗ ziehungen führen könnte am beſten aus der Welt 8u ſchaffen ſei. Inzwischen iſt man in franzöſiſchen Völkerbundskreiſen in Genf eifrig bemüht, den peinlichen Ein⸗ druck der plötzlichen Abreiſe des italieniſchen Außenminiſters Grandi zu beſeitigen. In gutunterrichteten Genfer Kreiſen, ſo lautet heute eine Meldung des„Matin“, ſei man erſtaunt über die völlig ungerechtfertigten Gerüchte bezüglich der Abreiſe Grandis und beſonders über die phantaſtiſchen Kombinationen eng⸗ liſcher Zeitungen, die von einer erhöhten Span⸗ nung in den franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen ſprechen. Demgegenüber ſtellt man von franzöſiſcher Seite feſt, daß die Verhandlungen zwiſchen Italien und Frankreich über die Flotte n⸗ abrüſtung, Tunis und Tripolitanien noch in der Hand der Sachverſtändigen liegen und dort ihren normalen Fortgang nehmen. Wenn Grandi in etwa zehn Tagen zurückkehren werde, könnten die Beſprechungen wahrſcheinlich von den Außen⸗ miniſtern weitergeführt werden. Inzwiſchen habe die italieniſche Regierung zweifellos vorgezogen, Grandi nicht perſönlich in Genf eingreifen zu laſſen, um durch ſeine Erklärungen die im Gang befindlichen Be⸗ ſprechungen der Flottenſachverſtändigen nicht zu ſtören. Profeſſor Piccard hat alſo eine gute Gelegen⸗ heit, mit dem deutſchen Ballon, den er ſich in Augs⸗ burg bauen ließ, eine neue wiſſenſchaftlich verwert⸗ bare Hochfahrt auszuführen. Er wird der erſte Menſch ſein, der in einer geſchloſſenen Gondel bis zu 16 000 Metern aufſteigt und die Leiſtung der Re⸗ giſtrierapparate, die ja ſchon viel höher hinaufge⸗ langten, mit eigenen Augen nachprüfen kann. In ſeinem kleinen Aluminiumhauſe bleibt er vermutlich bei vollem Bewußtſein und braucht ſich nicht auf die Handhabung der Sauerſtoffapparate allein zu kon⸗ zentrieren. Der Aufſtieg in der Aluminiumgondel iſt als vielleicht letzter Verſuch des Bollons zu be⸗ urteilen, in jenen Höhen dem Flugzeug den Rang ſtreitig zu machen. Flieger erkletterten in geheizten Anzügen mit Sauerſtoffapparaten unter ſteter To⸗ desgefahr ſelbſt ſchon höhere Schichten als Süring und Berſon. In Deutſchland wird ein Flugzeug mit geſchloſſener Kabine vorbereitet, das in die rätſel⸗ hafte Welt von 20 000 Metern über uns eintauchen ſoll. Der Wettlauf zwiſchen Ballon und Flugzeug in die Höhe iſt nicht nur ſpannend, ſondern wird den Horizont des Menſchen in mehr als buchſtäblicher Hinſicht erweitern, bedeuten doch nahezu jede hun⸗ dert Meter höher hier Neuland, neues Forſchungs⸗ gebiet. ee== Junge unbekannte Autoren. Martin R. Broh hat ſein erſtes Schauſpiel„Große Vögel fliegen im Sturm“ vollendet.— Max E. Con rid erſtes Bühnenſtück betitelt ſich„Fugend zu zweit.“— Walter Seidl hat eine Komödie„Wirbel in der Zirbeldrüſe.“— Ernſt Wurms erſte Ko⸗ mödie heißt„Stoßenfreund und Auguſte.“ Sämtliche Autoren werden in dieſer Satiſon an deutſchen Bühnen mit ihren Stücken debütieren. Deutſchland⸗Gaſtſpiel der Ludwig Thoma⸗ Bühne. Die Ludwig⸗Thoma⸗Bühne aus Egern am Tegernſee, die gegenwärtig im Berliner Deut⸗ ſchen Künſtlertheater mit„Magdalena“ gaſtiert, g iſt zu einem Gaſtſpiel durch Deutſchland und die Schweiz verpflichtet worden. „Graf Zeppelin in Moskau Telegraphiſche Meldung — Moskau, 10. September, Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ erſchien, von zwe Flugzeugſtaffeln geleitet, um 10 Uhr oſteuropäiſcher Zeit über Moskau und kreiſte zwei Stunden über der Stadt, von Hunderttauſenden von Zuſchauern jubelnd begrüßt. Die äußerſt ſchwierige Landung am Landungsplatz wurde mit Hilfe von Mann⸗ ſchaften der Sowjet⸗Luftfahrt muſterhaft ausgeführt. Auf dem Landungsplatz befanden ſich u. a. Vertreter der Zivil⸗ und Militärorganiſationen, Mitglieder des diplomatiſchen Korps, der deutſchen Botſchaft und der deutſchen Kolonie, Preſſevertreter u. a. m. Der Chef der Luftſtreitkräfte der UdSSR, Baranow, begrüßte Dr. Eckener namens der Sowjetregie⸗ rung. In ſeiner Anſprache, mit der er bei der An⸗ kunft des„Graf Zeppelin“ Dr. Eckener begrüßte, führte der Chef der Luftſtreitkräfte der Sowjetunion Baranow u. a. aus: Ich bin davon überzeugt, daß der Beſuch des deutſchen Luftſchiffs und Ihrer Führung erneut die Gewähr für den Ausbau und die Feſtigung nicht nur der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern, ſondern auch einer engen Verbindung zwiſchen der ſowfe⸗ tiſt iſchen und deutſchen Luftflotte bietet. 5 Der deutſche Geſchäftsträger, Botſchaftsrat von Twardowſki, der die Gäſte namens der deut⸗ ſchen Botſchaft und der deutſchen Kolonie begrüßte, erklärte, der Beſuch des Luftſchiffes ſei eine Beſtä⸗ tigung der freundſchaftlichen Beztehun⸗ gen zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion und wies auf die Leiſtungen des ſowfetiſtiſchen Flugweſens hin. Er erwähnte im beſonderen den Flug Moskau— Newyork und den Orient⸗ flug, der zurzeit von einem Sowjetflugzeuggeſchwa⸗ der unternommen wird. Namens der Mannſchaft und der Fahrgäſte des „Graf Zeppelin“ dankte Dr. Eckener für den herzlichen Empfang und gab ſeinem Bedauern Ausdruck, daß die Wetterverhältniſſe es ihm ihm im vergangenen Jahr nicht erlaubten, Moskau zu heſuchen. Allen Flugteilnehmern wurden Geſchenke über⸗ reicht. Dr. Eckener erhielt einen ſilbernen Pokal. Das Luftſchiff nimmt auf ſeiner Rückfahrt 60 Poſt⸗ ſendungen mit. Zwei Sowfetingenieure ſind bei der Heimfahrt an Bord. Rückfahrt des„Graf Zeppelin“ — Moskau, 10. Sept. Das Luftſchiff„Graf Zeppe⸗ lin“ iſt heute um 14.40 Uhr hier zu ſeinem Rückflug nach Friedrichshafen aufgeſtiegen. *. — Kottbus, 11. Sept. Das Luftſchiff„Graf Zeppe⸗ lin“ überflog auf der Heimfahrt von Moskau nach Friedrichshafen heute früh.15 Uhr Kottbus und entfernte ſich in ſüdlicher Richtung. Letzte Meldungen Straßenbahnunglück in Zürich — Zürich, 11. Sept. In Zürich ereignete ſich geſtern abend ein ſchweres Straßenbahnunglück, Drei vor einem Depot ſtehende Leerwagen, bei denen die Bremſen anſcheinend nicht angezogen waren, gerieten in Fahrt und ſauſten den Zürichberg hinab. Sie ſtie⸗ ßen gegen einen mit 20 Perſonen beſetzten Trieb⸗ wagen, der durch den Anprall bergab geſtoßen wurde und in einer Kurve entgleiſte. Dabei wurde der Wagen gegen eine Mauer geſchleudert u. vollſtändig zerſtört. Zwei Inſaſſen wurden völlig zermalmt, ſechs weitere erlitten ſchwere, acht leichte Ver⸗ letzungen. Selbſtmord eines 78jährigen Admirals . Paris, 11. Sept.(Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.) Der franzöſiſche Kontreadmiral Hu⸗ gu es, der im Kriege ein franzöſiſches Geſchwader im Fernen Oſten kommandierte, hat im Alter von 78 Jahren aus Lebensüberdruß in ſeiner Wohnung Selbſtmord begangen. 7e „Mamba ein verbotener Film Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin 11. September Die Filmprüfſtelle Berlin hat die Aufführung des amerikaniſchen Kolonialfilms„Mamba“ mit der Begründung verboten, daß er geeignet ſei, das deutſche Anſehen zu verletzen. Der Film ſpielt nach Angaben, die wir der„Kreuzzeitung“ entnehmen, in Oſtafrika zur Zeit des Kriegsausbruchs. Träger der Hauptrolle iſt ein deutſcher Farmer der als widerwärtiger und abſtoßender Charakter bezeichnet wird. Beſonders zyniſch iſt das Verhal⸗ ten des Farmers gegenüber ſeiner Frau, die ſchließ⸗ lich zu dem engliſchen Kommandanten flüchtet, als ihr Mann ſie mit der Nilpferdpeitſche mißhandelt. Auch die in dem Film auftretenden deutſchen Offiziere ſind mit den bekannten Merk⸗ malen antideutſcher Filme gekennzeichnet. Die deutſchen Auslandsvertretungen haben ſeiner Zeit vergebens verſucht, die Herſtellung des Films zu verhindern, der ganz offenſichtlich den Raub der Kolonien durch deutſche Verfehlungen rechtfertigen ſoll. Als ein beſonders ſtarkes Stück muß man es bezeichnen, daß das Ausland ſich erdreiſtet, ſolche Filme dem deutſchen Markt anzubieten. 5 Das Nationaltheater teilt mit: Intendant Maiſch hat das nachgelaſſene Opernwerk von Leos Janacek„Aus einem Totenhauſe“, das bei ſeiner tſchechiſchen Uraufführung großes Auf⸗ ſehen erregte, zur Aufführung im Nationaltheater erworben. Die Erſtaufführung wird noch vor Weih⸗ nachten erfolgen und eine der erſten in Deutſchland ſein. Wahlzeit Eine Wahlkandidatin ſprach berechtigung der Frau. Da rief ein Herr aus dem Publikum dazwiſchen: „Möchten Sie nicht ein richkiger Mann ſein?“ Die Rednerin erwiderte ohne Beſinnen: „Ja, Sie nicht auch?“ über die Gleich⸗ * 8 * e ee — EA 2 9 88 VFC S Donnerstag, 11. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 2 Seite, Nummer 449 die zweite Dem Bürgerausſchuß liegt für ſeine nächſte Sitzung am 18. September der ſtadträtliche Antrag vor, für die Erbauung einer neuen Eiſen⸗ bahnbrücke ü ber den Rhein zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen und für die Umgeſtaltung der beſtehenden Eiſen⸗ bahn brücke in eine Straßenbrücke dem badiſchen Staat aus Darlehensmitteln einen Zu⸗ ſchuß von 775 000 Mk. unter der Bedingung zu be⸗ willigen, daß mit der Inangriffnahme der Arbeiten ſpäteſtens am 1. Oktober ds. Is. begonnen wird. Zur Verbeſſerung der Zufahrt zur Rheinbrücke auf Mannheimer Seite und für die damit zuſammenhängenden Nebenarbeiten ſind außerdem aus Anlehensmitteln 425 000 Mk. zu bewilligen. Die neue Eiſenbahnbrücke, die in einem Achs⸗ abſtand von 15,5 m ſüdlich der alten Brücke errichtet wird, ſoll der Reichsbahn die Möglichkeit geben, mit den ſchwerſten Schnellzuglokomotiven über den Rhein zu fahren, während gegen⸗ wärtig infolge mangelnder Tragfähigkeit der jetzigen Eiſenbahnbrücke die Züge zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen jeweils mit leichten Lokomotiven aus⸗ geſtattet werden müſſen. Bahnhof Mannheim der bisher unbedingt erforder⸗ liche Maſchinenwechſel vermieden. Die Reichsbahn erwartet hierdurch eine Verkürzung des Aufenthaltes in Mannheim und ſomit eine Erhöhung der Reiſe⸗ geſchwindigkeit. Nach Fertigſtellung der neuen Eiſenbahnbrücke wird die alte Brücke von den Gleiſen der Reichsbahn geräumt und in eine Straßenbrücke umgebaut. Dem Straßenverkehr werden dann zwei Brücken zur Verfügung ſtehen, von denen jede eine Fahrtrichtung aufzunehmen hat. Die jetzige Straßenbrücke wird in der Richtung Mannheim⸗Ludwigshafen, die jetzige Eiſenbahnbrücke in der Richtung Ludwigshafen⸗Mannheim befahren. Die Straßenbahngleiſe ſollen— jeweils in der Fahrt⸗ richtung geſehen— auf der linken Straßenſeite liegen. Da die jetzige Eiſenbahnbrücke eine lichte Weite von 7,57 Meter hat, wird neben dem Straßenbahngleis noch ein knapper Raum für zwei Fahrzeuge neben einem Straßenbahnwagen vorhanden ſein, während Nauf der alten Straßenbrücke mit einer lichten Weite von nur 6,56 Meter außer einem Wagen vielleicht noch 2 Radfahrer oder ein Handkarren auf gleicher Höhe mit einem Straßenbahnwagen fahren können. Dem Fußgängerverkehr werden nach wie vor die beiden Gehwege mit je 19 Meter nutzbarer Breite zur Verfügung ſtehen. Der ſüdliche Geh⸗ weg wird aber in Zukunft unmittelbar ohne Treppen zu erreichen ſein, was gegenüber dem ſeitherigen Zuſtand eine erhebliche Ver⸗ beſſerung bedeutet. Die Begründung der ſtadträtlichen Vorlage, der wir dieſe Einzelheiten entnehmen, ſtellt feſt, daß ſo⸗ fort nach Bekanntwerden des Brückenprojekts ſich die Stadt im Benehmen mit den intereſſierten Wirt⸗ ſchaftskreiſen— vor allem mit den Handelskammern Mannheim und Ludwigshafen— bemühte, bei den zuſtändigen Stellen zu erreichen, daß eine pfeiler⸗ loſe Brücke gebaut werde. Bemühungen, die hauptſächlich im Intereſſe der Schiffahrt erfolgten, daran, daß keine der am Brückenbau beteiligten Verwaltungen die erheb⸗ lichen Mehrkoſten einer pfeilerloſen Brücke, die auf 2,6 bis 2,8 Mill. Reichsmark geſchätzt wurden, übernehmen wollte und konnte. Der Brücken han bleibt nicht ohne Einfluß auf die beſtehenden Zuſtände an den Ufern. Da die Löſung auf der Ludwigshafener Seite für Mannheim von minderer Bedeutung iſt, ſoß hier nur auf die Aenderungen, die ſich auf der Man n⸗ heimer Seite ergeben, eingegangen werden. Was hier geplant iſt, geht aus der Planſkizze hervor. Während ſich an der weſtlichen Brückee zu⸗ fart(von der Rhein luſt her) nichts ändert— ſie wurde bereits vor einigen Jahren hinreichend ver⸗ hreitert— wird die Eiſenbahnrampe, die Leider ſcheiterten alle In Zukunft wird ſomit im g i heinbrücke Mannheim-Ludwigs hafen Die Stadt Mannheim wendet 1,2 Millionen Mark auf, wenn mit dem Bau ſpäteſtens am 1. Oktober begonnen wird neben der öſtlichen Straßenauffahrt liegt, nach dem Schloßgarten zu verſchoben. Infolgedeſſen kann der ſchienengleiche Uebergang der Hafen⸗ bahn im Zuge des Schloßgartenfahrwegs nicht mehr gehalten werden, weil infolge des Heran⸗ rückens der Brückenauffahrt an dieſen Uebergang die Ueberſicht dort behindert wird. Der Schloß⸗ gartenfahrweg iſt deshalb derart zu ver⸗ legen, daß anſtelle des ſchienengleichen Ueber⸗ ganges dort, wo heute der am Turnplatz der Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft Amgeſtaltung der Zufahrten zur Rheinbrücke vorbeizehende Fußweg die Schioggerten eee Neu auszuführende Kanäle Hafenbahn kreuzt, eine Unterführung unter der Hafenbahn, die etwas angehoben werden muß, hindurchgeführt wird. Die Verlegung des Schloß⸗ gartenfahrweges legt es nahe, eine Straßen ver⸗ bindung zur Schloßgartenſtraße beim Ballhaus zu ſchaffen und ſomit den Weg zum Schloßgarten und zu den Rheinbädern vom öſtlichen Stadtgebiet her für Radfahrer und Autos erheblich abzukürzen. hiervon jedoch vorläufig abgeſehen werden. Das durch die Wegverlegung tot gelegte Stück des Schloß⸗ gartenfahrweges wird in Zukunft zum Parken von Autos, die zu den Rheinbädern fahren, dienen können. Die Anlage eines beſonderen Park⸗ platzes im Schloßgarten kann ſomit ſpäteren Zeiten vorbehalten bleiben. Die bisher geſchilderten Aenderungen ſind im Programm des von der Reichsbahn, vom Reich und von den Ländern Baden und Bayern projektierten Brückenbauunternehmens vorgeſehen, nicht aber eine Verbeſſerung der Zufahrt zur Brücke von der Schloßgartenſtraße her. Der Stadtrat glaubte aber die durch die Verſchie⸗ bung der Eiſenbahnrampe gebotene Möglichkeit, die öſtliche Brückenauffahrt zu verbreitern, wahrnehmen zu müſſen, da die derzeitigen Zuſtände dort ſehr mißlich ſind. Die Straßenfahrbahn hat eine Breite von nur 6 Meter und iſt völlig durch die beiden Straßenbahngleiſe belegt. Unter teilweiſer Aus Gründen der Koſtenerſparnis ſoll In⸗ anſpruchnahme der alten Eiſenbahnrampe kann die Straßenfahrbahn auf 12 Meter ver⸗ breitert werden. Außerdem wird die Anlage von zwei Gehwegen von je 3,5 Meter Breite möglich. Es ſoll aber nicht nur die Rampe verbreitert wer⸗ den; vielmehr iſt auch die Verbreiterung der Schloßgartenſtraße vom Fußpunkt der Lin⸗ denhofüberführung bis zum Fußpunkt der Rhein⸗ brückenrampe durch Anlage einer zweiten Fahrbahn, die ſüdlich von den Straßenbahn⸗ gleiſen zu liegen kommt, vorgeſehen. Unter Aus⸗ ſchaltung der ſcharfen Kurve vor dem Schloßportal wird die verbreiterte Schloßgartenſtraße in geſtreck⸗ tem Zuge an die Brückenrampe angeſchloſſen. Die Koſten für die Verbreiterung der öſtlichen Brücken⸗ auffahrt und der Schloßgartenſtraße mit allen Nebenarbeiten ſind vom Tiefbauamt zu 425 000%¼/ veranſchlagt. Dieſe Koſten fallen der Stadt allein zur Laſt. 8 Sodann ſoll dem badiſchen Staat, der zuſammen mit dem Lande Bayern ein Drittel der auf 8,345 Mil⸗ lionen Reichsmark veranſchlagten Brückenbaukoſten zu übernehmen hat— Reichsbahn und Reich teilen ſich zu gleichen Teilen in den Reſtbetrag—, ein Zuſchuß von 775000 RM. gewährt werden, da die Leiſtung dieſes Betrages für ihn die Vorausſetzung für die Beteiligung am Brückenbau im genannten Umfange iſt. Trotz der erheblichen Belaſtung, die der Stadt durch die Uebernahme dieſes Zuſchuſſes ent⸗ ſteht, glaubte der Stadtrat ihn in Ausſicht ſtellen zu müſſen, weil durch die baldige Inangriff⸗ nahme des Brückenbaues eine nicht uner⸗ hebliche Entlaſtung des Arbeitsmark⸗ tes erwartet wird. Die Leiſtung des Zuſchuſſes ſoll, wie erwähnt, aber davon abhängig gemacht werden, daß mit den Arbeiten ſpäteſtens bis 1. Oktober d. J. begonnen wird und daß ſie ohne Unterbrechung zu Ende geführt werden. Die verkehrspolitiſche Bedeu⸗ tung der Mannheimer Rheinbrücke im Eiſenbahn⸗ und im Straßenverkehr wird durch die vorgeſehenen Verbeſſerungen ohne Zweifel ſehr gehoben werden. Nach erfolgtem Ausbau wird ſie in ganz anderer Weiſe als bisher in der Lage ſein, den an ſie als Länderbrücke geſtellten Anforderungen gerecht zu werden. Die erheblichen Aufwendungen der Stadt im Betrage von 1200 000 RM. erſcheinen hier⸗ durch gerechtfertigt. Die beiden Straßenbrücken gehen nach erfolgtem Umbau von der Reichsbahn, der ſie heute gehören, in den Beſitz der Länder Baden und Bayern über. Das Land Baden wird die Stadt Mannheim zu den Koſten der Unterhal⸗ tung nach den Beſtimmungen des Straßengeſetzes heranziehen. Angaben über die Höhe dieſer Leiſtung können im Augenblick noch nicht gemacht werden. Sie wird aber vorausſichtlich nicht erheblich ſein. Schließlich bleibt noch zu bemerken, daß dem Vernehmen nach das noch für Pferdefuhrwerke be⸗ ſtehende Brückengeld in Zukunft wegfallen wird. Beginn der Arbeitsvergebung Aller Vorausſicht nach wird der Zuſchlag für die erſten Arbeiten an der Rheinbrücke Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen noch im Monat September er⸗ teilt, da jetzt alle Schwierigkeiten aus dem Weg ge⸗ räumt ſind. Es iſt auch geplant, die beiden Brücken Speyer und Maxau⸗ Karlsruhe möglichſt bald in Angriff zu nehmen, um eine Entlaſtung des Arbeitsmarktes zu bewirken. Sämtliche Brücken ſollen bis 1935 vollendet ſein. f * Neubau einer Gewerbeschule Zur Bearbeitung eines Entwurfs ſind 50 000 Mk. zu bewilligen In der Sitzung des Stadtrats vom 28. März 1928 iſt beſchloſſen worden, die Vorlagen bezüglich des Neubaus einer Handelshochſchule und einer Ober⸗ realſchule zurückzuſtellen und beim Bürgerausſchuß 5 nur die Zuſtimmung zu dem Bau einer Mädchen⸗ fortbildungsſchule zu beantragen. Dem letzteren An⸗ trag hat der Bürgerausſchuß in ſeiner Sitzung vom 28. März 1928 zugeſtimmt. In den Sitzungen des Stadtrats und des Bürgerausſchuſſes iſt wiederholt von verſchiedenen Seiten zum Ausdruck gebracht worden, daß der Neubau einer Gewerbe⸗ ſchule, durch den auch die Raumverhält⸗ niſſe der Handelsſchulen verbeſſert werden können, für beſonders vordringlich gehalten werde. Demgemäß ſind in den letzten Jahren verſchiedene Raumprogramme für den Neu⸗ bau von Gewerbeſchulen aufgeſtellt worden. Die weitere Bearbeitung iſt dann aber zurückgeſtellt wor⸗ den, weil der Bau einer Gewerbeſchule mit ſeinen hohen geldlichen Anforderungen bei der ungünſtigen wirtſchaftlichen Lage ausgeſchloſſen erſchten. Es ſoll nun aber in Rückſicht auf die Notwendigkeit einer Belebung des Baumarkts, ferner in Rückſicht auf die dringenden Raumbedürfniſſe der Gewerbe- und Han⸗ delsſchulen vorſorglich aufgrund des letzten von d Direktoren der Gewerbeſchulen aufgeſtellten Raum⸗ programms vom Hochbauamt ein Entwurf nebſt Koſtenanſchlag für den Neubau einer Gewerbeſchule aufgeſtellt werden, ſodaß mit dem Bau alsbald be⸗ gonnen werden kann, wenn die Gelbdbeſchaffung ſich als möglich erweiſt. Für die Bearbeitung dieſes Entwurfs hat der Bürgerausſchuß in ſeiner nächſten Sitzung vorſchüßlich von JFondsmitteln 50 000% zur Verfügung zu ſtellen. f 5 Schluß des redaktionellen Teils für die tägliche pflege der Ha Ist die Qualitat Ihrer Naschtisch- Selſe immer entscheidend. Deshalb Vefuenden Sie ein Produ, dessen alserlesene Beschaſßenheit in allen Verbraucherhreisen gerühmt wird: Dr. Dralle“ Lavencielselfe 1 ut Große Runde Ferm RM. 0,75 Der beſchämte Don Juan Von Erich Siers ö Vor einer Nachtfahrt hat man meiſt das Gefühl einer leiſen Bänglichkeit. Die Reiſe iſt lang, und das Ziel iſt weit. Außerdem iſt man müde und weiß nicht, ob und wie man ſchlafen wird. Denn auch der Schlafwagen hat ſeine Tücken. Hat man aber ſechs bis ſieben Stunden der Ruhe gepflogen und tritt man alsdann auf den Schlaf⸗ wagengang, der Heimat, der erſehnten, nahe, dann pflegt das Selbſtbewußtſein ſich zu heben, und man tiefes macht im Stillen der Ziviliſation ein Kompliment er nochmals Philipp, der ein junger Mann von Welt iſt, Mittelgewicht im Boxen, Linker Stürmer ſeiner Fuß⸗ ball⸗Elf, außerdem der zweitbeſte Charleſton⸗ Tänzer von Schömeberg, kurzum— ein vollkom⸗ mener Don Juan, Philipp hat gut geſchlafen, iſt be⸗ reits morgentlich geſäubert, erfriſcht auch, da der Schlafwagenbeamte ihm den Kaffee ſchon kredenzt hat, und ſo begibt er ſich denn, ſehr zufrieden mit dieſer Welt und ſeinem Reiſeziel ſchon recht nahe, vor ſeine Kabine und ſchaut durch das große Fenſter. Er raucht durchaus vorſchriftwidrig eine Zigarette und läßt die lyriſche Landſchaft ſo an ſich vorüber⸗ fliegen. Und weil er ein poetiſches Gemüt iſt, denkt an die ergreifende und ſpannende Reiſelektüre von heute Nacht vorm Einſchlafen und ſpinnt das Schickſal der Hauptperſonen weiter: Die Kinoprinzeſſin, die ein Neger⸗Boxer entführt hat, wird ſicherlich nach und nach lernen, ihren muskel⸗ gewaltigen Herrn zu lieben. Wie es eben in der Weltordnung vorgeſehen iſt. Und im nächſten Film werden beide mitwirken. ach, es geht doch nichts über die wahre Kunſt. Kraft und Liebe gehören zu einander. Und weil Herr Philipp das Ehrenrecht, die Kraft zu verkörpern, für ſich in Anſpruch zu nehmfn glaubt, fühlt er ſich gehoben, energiengeſchwellt und willens, ſeine Macht irgendwie kundzutun und zu erproben. Unüberwindbar iſt er, trotz der Nachtreiſe. Er zieht an ſeinen Fingern und läßt ſich ſchnackeln und in den Gelenken krachen. Dann wippt er im Hochgefühl ſeiner Elaſtizität. Fein! Die ganze Welt dünkt ihm ein Punching⸗Ball. Er möchte gegen ſie anboxen. Schon macht er ein paar Armſtöße Und. und trifft eine junge Dame, die ſich eben aus einer Schlafkabinentür ſchält und nun erſchreckt zu⸗ ſammenfährt. 5 5 Geſchenk des Olymps! denkt Philipp. Olymp iſt ja ein Rennpferd und die Pferdenamen ſind heut⸗ zutage die beſten Verbindungs⸗Kräfte der Neuzeit mit der klaſſiſchen Mythologie. Er reißt die Hacken aneinander und ſagt: 0 „. don, Gnädigſte... bin im Training allzu⸗ hitzig geweſen...“. Die Kleine lächelt ſtilvoll, und ihren braunen Reh⸗Augen fällt es nicht ſchwer, dem reuigen Sünder den Blick der Verſöhnung zu ſpenden. „Wiſſen ja, Gnädigſte. Wege zur Kraft und Schönheit... Hat unſereins bitter nötig Kraft zwar iſt vorhanden, aber Schönheit hm. hm. hm. muß bitter erkämpft werden Vor die gute Figur haben die Götter den Schweiß des Trainings geſetzt Fahren apropos Gnädigſte auch nach Berlin?“ Wäre Herr Philipp ein Detektiv geweſen, ſo hätte er ſich dieſe Frage von ſelber beantworten können, Denn man befand ſich im direkten D⸗Zug München Berlin und bereits hinter Bitterfeld. Aber Philipp wollte kein Detektiv ſein, ſondern nur eine Art Un⸗ terhaltungs⸗Motor. Und, wie es bald augenſcheinlich wird, weiß die Dame die Reize einer feinen Kon⸗ verſation ſehr zu ſchätzen. Denn ſie ſagt: „Aber. oh.“ und dann:„doch nicht ah Und ihre mit Recht ſo rehigen Augen ſind geradezu hingebungsvoll aufgetan 5 Philipp fühlt ſich beſtätigt. Wie ſchön dieſes Mäd⸗ chen iſt. Ob ſie allein reiſt? Aber.. nein, ſie wird vom Innern der Kabine gerufen. Eine Frauen⸗ ſtimme. Die Unbekannte huſcht wieder durch den Tür⸗Schlitz.„Wie, Mama?“ hört Philipp noch. Nur einen Augenblick. dann kommt ſie wieder. Und will, lächelnd, oh, etwas ſagen.. offenſichtlich . aber, ſie iſt wohl zu ſchüchtern oder allzu benom⸗ * N men von Herrn Philipps ſieghafter Männlichkeit. Denn— ſie vermag nur zu ſtottern und die treuen Rehaugen ſprechen zu laſſen. Philipp ſchwimmt in Wonne. Er verliebt ſich zu⸗ ſehends, Wie zart ſie iſt, wie roſig der Glanz ihrer Wangen... Und err ſtreckt ſeine Hand aus, die ihre zu drücken. Das Fräulein aber tut wieder einen Blick nach der mütterlichen Kabine und dann retiriert ſie den Gang entlang. Herr Philipp iſt ein Menſchenkenner erſter Ord⸗ nung. Er begreift. Das kleine Fräulein möchte die Baſis ihres Zwiegeſprächs verlegen.. jenſeits der mütterlichen Aufſichts⸗Sphäre. O, Du kluges kleines Mädchen! Und weil auch ſieghafte Menſchen ſich gerne außerhalb des Aktionsradius von dem„Segen“ oder dem Fluche der mehr oder minder Schwiegermutter befinden, folgt Herr Philipp dem zaghaft entweichen⸗ den Mädchen. Da wo der Gang zum Ausgang wird, am Ende des Schlafwagens bleibt die Holde ſtehen. Wieder flehen ihre Augen, als Herr Philipp zu reden anhebt. Er flüſtert:„In Berlin.. wir werden uns wiederſehen., heut nachmittag.“ „ach..“ erwidert die Dame und ſchaut furchtbar ängſtlich aus, Ja, warum denn nur? Hat ſich etwa Mama zur Verfolgung aufgemacht“. Herr Philipp geht zur Vorſicht einen Schritt zurück und ſpäht den Gang entlang. Niemand.. Und wendet ſich wieder um. Und ſieht, wie ſein Mädchen die Tür des kleinen Kabinetts aufreißt und ſchnell hinter ſich zuriegelt. Herr Philipp ſchaut ein wenig betroffen drein. Leiſe keimen in ihm Zweifel an ſeiner Unwider⸗ ſtehlichkeit. Iſt dieſes köſtliche Erlebnis nur ein Mißverſtändnis geweſen? Er zieht ſich diskret zurück. Als er ſich nach einiger Zeit wieder in den Gang wagt, hin und hergeriſſen von den fi Zweifeln, hört er Stimmen im Abteil des göttlichen Mädchens. Und weil niemand in der Nähe iſt, horcht er ein bischen. „ fürchterlicher Menſch, Mama. und ich konnt doch nicht...“ Herr Philipp horcht nicht wei⸗ ter Er ſtreckt ſich wieder lang und will ſich auf all das einen Vers machen. Aber er iſt ein Boxer und kein Poet fürchterlichen Entartete Spielerei Vor einiger Zeit las ich wieder einmal von zwei kunſtfertigen Händen, die diesmal eine richtige Lokomotive gebaſtelt hatten, ſo groß wie ein Hühnerei. Eine Zwergenlokomotive, die genau ſo exakt und wunderſam ihren Dienſt tut wie die große Schweſter, die Menſchen und Laſten durch die Länder führt... Staunenswert. Und doch wieder nicht ſtaunens⸗ wert. Hier ſtiehlt ein entarteter Spieltrieb dem Herrgott nicht nur die Tage, ſondern ſogar die Jahre. 5 Was hätte dieſer Mann, der zwanzig Jahre an ſeiner Liliputlokomotive baute, in dieſer Zeit alles Fruchtbare leiſten können! Gewiß, ſein kleines Wunderwerk verblüfft; aber auch weiter nichts. Ein Zwergenhammer iſt immerhin etwas Lu⸗ ſtiges, aber man hat noch nie damit einen einzigen Zentner Kohle aus der Erde geſchlagen. Wer ſo ſeine Zeit verſpielt, baut ſein Leben auf Wind und Wolken. 1 5 Wenn Oſtwald warnt:„Vergeude keine Energie, verwerte ſiel“— dann laſſen ſi trotzdem ihre Weſtentaſchenlokomotive losfahren und denken, ſie haben ein Wunder auf die Beine gebracht. Sie können nicht begreifen, daß man nicht jahr⸗ zehntelang nur Seifenblaſen machen kann. 3 Und ſie werden entrüſtet und beleidigt ſein, wenn man ihnen klarmacht: daß ein Beſenbinder in einem Tage mehr für die menſchliche Gemeinſchaft tut, a ſie in ihren verſpielten zwanzig Jahren. —̃. . 5 Johannes V. Jeuſen: Jörgine Eine Erzählung a alter Zeit. Ins Deutſche übertragen und mit einem Nach⸗ wort verſehen von Julia Koppel. Reclams Univers 1 Nr. 7050. Der däniſche Dichter erzählt e Frauenſchickſal aus dem Himmerland, dem Nordweſten Jütlands, wo ein altes, genügſames Bauerngeſchlecht den dürftigen Heideboden bebaut. i Die kleine Erzählung iſt eine prachtvolle Darſtellung nordiſcher Menſchen und nor⸗ diſcher Landſchaft und darüber hinaus von hohem allge⸗ mein⸗menſchlichem Wert. 3 5 4. Seite/ Nummer 419 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 11. September 1930 Arbeitsbeſchaffung für den 2 Binter 1930/31 2 Millionen Mark werden zur Veſchäftigung der Mannheimer Wohlfahrtserwerbsloſen bereitgeſtellt Der nächſten Bürgerausſchußſitzung am 18. Sept. liegt auch der ſtadträtliche Antrag vor, zur Schaf⸗ fung von Arbeitsgelegenheit für den Winter 1930/1 den Betrag von 2 Mllionen Mark bereitzuſtellen. Davon werden 1/75 Mill. Mk. durch ein noch aufzu⸗ nehmendes Anlehen gedeckt. Soweit Anlehensmittel nicht verfügbar ſind, wird der Betrag aus bereiten Mitteln entnommen. Die reſtlichen 250 000 Mk. be⸗ laſten den Voranſchlag des Fürſorgeamts. Die vor⸗ zunehmenden Arbeiten ſollen in erſter Linie zur Be⸗ ſchäftigung der ſog. Wohlfahrtserwerbsloſen dienen. Dem Stadtrat bleibt vorbehalten, im Rahmen des bewilligten Geſamtaufwandes weitere Arbeiten durch⸗ führen zu laſſen oder die Durchführung einzelner Maßnahmen bei auftretenden Schwierigkeiten zurück⸗ zuſtellen. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen iſt von 774 Ende März 1928 auf 3779 am 31. Juli 1930 geſtiegen. Die aus dieſer Entwicklung ſich ergebenden Ge⸗ fahren, die nach Eintritt der ſchlechten Jahreszeit ſich noch vergrößern werden, zwingen zu Gegenmaß⸗ nahmen jeglicher Art. Sowohl ſozialethiſch und ſozialpolitiſch, wie auch volkswirtſchaftlich am rich⸗ kigſten erſcheint, wie in der Begründung der Vor⸗ lage betont wird, die Ermögli chung eines Arbeitsverhältniſſes, durch das dieſe be⸗ ſonders lange aus der Arbeit geſtoßenen Perſonen wenigſtens wieder einige Zeit in eine geordnete Be⸗ tätigung ihrer Arbeitskraft einrücken. Lediglich zu dieſem Zwecke ſollen die in dem Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm zuſammengefaßten Projekte ausgeführt werden. Ob eine Förderung dieſer Arbeiten durch Darlehen und Zuſchüſſe nach den Vorſchriften des § 189 AVA VG.(ſog. wertſchaffende Arbeitsoſenfür⸗ ſorge) bei dieſer Sachlage zu erreichen iſt, bleibt noch dahingeſtellt. Mit Rückſicht darauf, daß die durch⸗ zuführenden Arbeiten eine Entlaſtung des Fürſorge⸗ amts ergeben, ſoll ein entſprechender Teil der Ar⸗ beitslöhne, etwa 4050 Proz., insgeſamt etwa 250 000 Mk., aus dem Voranſchlag des Fürſorgeamts gedeckt werden. Die Maßnahmen, die auf dieſem Wege durchgeführt werden ſollen, ſind vor wie⸗ gend Erdarbeiten, ſodaß ein möglichſt hoher Teil der Koſten auf Arbeitslöhne entfällt. Aus dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm iſt folgendes erwäh⸗ nenswert: Jortſetzung oer Arbeiten im Herzogenried park Nach den Gemeindebeſchlüſſen vom 6. März 1928 und 15. November 1929 wurden für die Ausführung des erſten und zweiten Bauabſchnittes des Her⸗ zogenriedparkes 400 000 Mk. bewilligt. Mit dieſen Mitteln konnte auch die ſüdweſtlich des Säuglings⸗ heims liegende öffentliche Grünanlage, die in den Herzogenriedpark einbezogen wurde, hergeſtellt werden. Als dritter Bauabſchnitt ſoll nun⸗ mehr eine weitere Geländefläche von 7 Hektar mit einem Aufwand von 150 000 Mk.(5000 Tagewerke) ausgeſtaltet werden. Zu dieſem Abſchnitt gehört ein Planſchbecken von 75 Meter Durchmeſſer, das von einem etwa 10 Meter breiten, mit feinem Sand aufgefüllten Geländeſtreifen, der gegen das Planſch⸗ becken ganz flach eingeböſcht wird, und von einem ebenfalls 10 Meter breiten Parkweg, der mit einer doppelten Reihe Alleebäume angepflanzt iſt, ein⸗ gefaßt. Zwiſchen den Bäumen ſind 20 Bänke in der Front nach dem Planſchbecken vorgeſehen. Da⸗ durch erhält die Neckarſtadt für Kinder und Erwach⸗ ſene eine einfache kleine Freibadeanlage. Das Waſſerbecken muß als einer der wichtigſten Beſtand⸗ teile eines zeitgemäßen Volksparkes bezeichnet wer⸗ den. Das übrige Gelände des dritten Bauabſchnitts wird parkarttig mit Wieſen und Parkgehölz her⸗ geſtellt. Herrichtung des Geländes vor der Aus⸗ ſtellungshalle Zwiſchen der Ausſtellungshalle, der Seckenheimer Anlage und dem Riedbahndamm iſt ein Gelände lie⸗ gen geblieben, deſſen Herrichtung im ſtädtebaulichen Intereſſe ſehr erwünſcht iſt. Die Umwandlung des Geländes zu einer Grünanlage ſoll mit möglichſt wenig Mitteln in einfachſter Weiſe in einzelnen Bau⸗ abſchnitten durchgeführt werden. Da hierzu große Erdbewegungen erforderlich ſind, eignet ſich dieſe Maßnahme ganz beſonders zur Durchführung im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms. Zu⸗ nächſt ſoll ein Gelände von rund 4 Hektar mit einem Aufwand von 100 000 Mark(6 600 Tagewerke) her⸗ gerichtet werden(50 000 Mk. für 12000 Kubikmeter Erdbewegungen, 15000 Mark für 5000 qm Wege⸗ anlagen, 12 000 Mk. für Waſſerleitungen, 8000 Mk. für Alleebäume, 15000 Mk. für Verſchiedenes). Schulhoferweiterung der Wohlgelegenſchule Die Schulhöfe der älteren Schulen ent⸗ ſprechen nicht mehr den neuzeitlichen Anforderungen; ſie ſind für den Aufenthalt der Schulkin⸗ der während der Pauſen zu klein. Vor allem aber fehlen durchweg die für den Turnunter⸗ richt erforderlichen Raſenflächen. Es wurden daher für einige Schulen, deren Schulhöfe beſonders un⸗ günſtig ſind, vom Hochbauamt Projekte im Einver⸗ nehmen mit dem Stadtſchulamt ausgearbeitet, deren Verwirklichung nach Maßgabe der Dringlichkeit und verfügbaren Mittel erfolgen ſoll. Zunächſt ſoll die Erweiterung des Schulhofes der Wohlgelegenſchule in Angriff genommen werden. Nach dem vorliegen⸗ den Projekt wird von jeglicher Randbebauung, die nördlich und ſüdlich der Schule bisher in vierſtöckiger Weiſe noch vorgeſehen war, endgültig abgeſehen. Durch die bisher beabſichtigte Bebauung wären un⸗ erwünſchte Zuſtände entſtanden. Die Beleuchtung und Durchlüftung der Schule und des Schulhofes hätte dadurch zum Nachteil des Schulunterrichtes und der Geſundheit der Kinder ſtark gelitten. Die Schulhöfe ſelbſt, die für den Aufenthalt der Kinder während der Pauſen dienen, werden entſpre⸗ chend der Schülerzahl erweitert, der nördliche um etwa 1080 qm, der ſüdliche um etwa 800 am. Sie wer⸗ Nunmehr liegen uns auch die Eingemeindungs⸗ vorlagen vor, die ebenfalls in der nächſten Bürger⸗ ausſchußſitzung zur Beratung gelangen. Im all⸗ gemeinen wird bezüglich der Eingemeindung von Seckenheim u. a. ausgeführt: Für die Eingemeindung von Seckenheim kommen dieſelben Erwägungen allgemeiner Art wie bei den früheren Eingemeindungen in Betracht. Sie be⸗ ziehen ſich hier insbeſondere auf den Aus bau der Entwäſſerungsanlagen und des Straßen⸗ netze s. Seckenheim gehört ebenſo wie Friedrichs⸗ feld zu dem öſtlichen Stadterweiterungsgebiet zwi⸗ ſchen Neckar und Verſchiebebahnhof, für das die Entwäſſerung nach einem einheitlichen Plan durchgeführt werden muß. Dies ſollte möglichſt bald in die Wege geleitet werden, um wei⸗ tere unzweckmäßige, zu dem Geſamtplan nicht paſ⸗ ſende Erweiterungen des Netzes zu vermeiden. Schon ſeither mußten, nachdem die Waſſer⸗ und Straßen⸗ bauinſpektion Heidelberg für ein größeres Gebiet der Gemarkung Seckenheim den Plan eines zuſam⸗ menhängenden Sielnetzes aufgeſtellt hatte, etwa 1200 Meter alte Siele entfernt werden. Ebenſo erwünſcht iſt es, den Ausbau des Straßennetzes und vor allem der Durchgangsſtraßen nach ein⸗ heitlichen, den Bedürfniſſen einer ſpäteren Entwick⸗ gemeindung ſicherzuſtellen. Eine Autoſtraße Mannheim— Heidelberg und ihre Verbin⸗ dung mit einer Autoſtraße Mannheim— Frankfurt wird leichter zu ſchaffen ſein, wenn Mannheim ſeine Grenze nach Oſten vorrückt wie es Heidelberg ſchon nach Weſten getan hat. 8 Vor allem aber ſprechen für die Eingemein⸗ dung von Seckenheim die Bedürfniſſe der Stadterweiterung Ein Blick auf den Stadtplan zeigt, daß das Gemar⸗ kungsgebiet der Stadt zwar ſehr weit nach Norden und Süden greift, nach Oſten aber an der Aus dehnung erheblich beſchränkt iſt. Dazu kommt, daß das bis zur öſtlichen Gemarkungsgrenze bei Seckenheim vorhandene Stadtgebiet nur zu einem Teil Bauland iſt. Weſtlich der Riedbahn nehmen die Rennwieſen, die Spiel⸗ und Sportplätze an der Seckenheimer Straße, der zukünftige Stadt⸗ garten mit dem Ausſtellungsgelände viel Freiland in Anſpruch. Oeſtlich der Riedbahn liegt der Flug⸗ platz, der ebenfalls unbebaubar iſt. Berückſichtigt man dazu noch, daß aller Vorausſicht nach der Ver⸗ ſchiebebahnhof eine Erweiterung erfah⸗ ren wird, ſo bleibt für die Bebauung ſelbſt verhält⸗ nismäßig wenig übrig. Auch Neuoſtheim iſt in der Hauptſache ſchon ausgebaut. Wie ſehr das Mann⸗ heimer Oſtgebiet und das Seckenheimer Gemar⸗ kungsgebiet ein zuſammengehöriges Bebauungs⸗ gebiet darſtellen, zeigt ein Blick auf den General⸗ bebauungsplan. Während bei der allgemeinen Pla⸗ nung an keiner anderen Stelle über die Gemar⸗ kungsgrenze weſentlich hinausgegriffen werden mußte, war es unmöglich, das Oſtgebiet für ſich zu behandeln, ohne gleichzeitig auch das Gemarkungs⸗ gebiet von Seckenheim einzubeziehen. Sich die Ver⸗ fügung über dieſes Baugelände zu ſichern und es verlangen esondere Leistungen. Die größte deutsche Schoöhfobrik zeigt in ihren neben Herbstmodellen Qucdlitätser zeugnis. Toadellose Paßform, hervorragende Verorbeſtung, große Preiswördigkeit. lung entſprechenden Geſichtspunkten durch die Ein⸗ 5 zin hochwertiges den mit Bäumen bepflanzt und mit Sitzbänken aus⸗ geſtattet. Außerdem erhalten ſie einen gut ausgebil⸗ deten Trinkbrunnen. Jedem der beiden Schulhöfe werden ſodann zwei Turnraſenplätze an⸗ gegliedert, damit durch eine wechſelſeitige Benützung die Raſenplätze genügend geſchont werden können. In der nördlichen Erweiterung iſt noch ein geräumi⸗ ger Schulgarten von 1230 qm vorgeſehen, auf dem an der Ecke Kronprinzen⸗ und Bibienaſtraße ſpäter ein Horthaus errichtet werden kann. Auch der ſüd⸗ lichen Reſtfläche des Geländes, auf der Ecke zwiſchen der Kronprinzen⸗ und Käfertalerſtraße, iſt eine öffentliche Grünanlage geplant. Durch dieſe Maßnahmen wird auch die ſtädtebauliche Aus ⸗ geſtaltung entlang der Kronprinzen⸗ ſtraße zu einem gewiſſen Abſchluß gebracht, was umſo erwünſchter iſt, als die gegenüberliegende Seite der Kronprinzenſtraße in den letzten Jahren aus⸗ gebaut wurde und der jetzige Zuſtand nördlich und ſüdlich der Wohlgelegenſchule häßlich und ſtörend wirkt. Von dem Koſtenaufwand von insgeſamt 84 500 Mark entfallen 35 500 Mk. auf den nördlichen Schul⸗ hof(Knaben), 26 000 Mk. auf den ſüdlichen Schulhof (Mädchen) und 23 000 Mk. auf die öffentliche Grün⸗ anlage. Ueber die weiteren Arbeitsbeſchaffungs⸗Projekte werden wir noch berichten. Zur Eingemeindung von Seckenheim Was hat die Stadtverwaltung dazu zu ſagen? von induſtrieller Beſiedelung freizuhalten, iſt alſo für die Stadt eine dringende Notwendigkeit. Auch für die etwa ſpäter notwendig werdende Verle⸗ gung des Schlacht und Viehhofes ſtände im Fall der Eingemeindung von Seckenheim geeig⸗ netes Gelände in unmittelbarer Bahnnähe zur Verfügung. Wegen der Einverleibung von Seckenheim iſt ſchon der Anlaß der Angliederung des füdlichen Teils des Rheinauer Hafengebiets im Jahr 1898 und in den folgenden Jahren verhandelt worden. Dieſe Verhandlungen verliefen aber ergebnislos. Erſt im Jahr 1913 kam die Abtretung des zu Seckenheim ge⸗ hörigen Rheinaugebiets an die Stadt zuſtand. Die Verhandlungen wegen völliger Eingemeindung von Seckenheim haben dann erſt wieder im Jahr 1926 eingeſetzt; ſie haben im Oktober 1927 dazu geführt, daß Seckenheim die näheren Bedingungen mitgeteilt hat, unter denen die Eingemeindung von ſeinem Standpunkt aus in Frage kommen könnte. Modizinalrat Dr. Stephani 60 Jabre Medizinalrat Dr. Paul Stephani vollendet heute ſein 60. Lebensjahr. Der Jubilar, der den Tag des Eintritts in das ſiebente Jahrzehnt in er⸗ freulicher geiſtiger Friſche und körperlicher Rüſtig⸗ keit begeht, konnte am 1. Oktober 1929 auf eine 25jährige Tätigkeit als Leiter der hieſigen Schularzt⸗ ſtelle zurückblicken. Er war der erſte hauptamtliche Schularzt. Das Syſtem des Schularztweſens hat ſich von hier aus über ganz Deutſchland ausgedehnt. Dr. Stephani hat ſich beſonders bleibende Verdienſte durch die Bildung der Arbeitsgemeinſchaft für Kinder⸗ erholung erworben. Es iſt bekannt, daß durch dieſe Einrichtung ſchon viel Segen geſtiftet wurde. Wir wünſchen dem hochverdienten Arzt, der ſich ſchon zu Lebzeiten durch ſein Wirken ein Denkmal in den Herzen der Jugend errichtet hat, eine noch recht lange Tätigkeit. Politiſche Schlägerei Bei einer geſtern abend im oberen Saal des Ball⸗ hauſes von der Friedensgeſellſchaft der SpD. und dem Reichsbanner veranſtalteten Kundgebung kam es zu einem großen Zuſammenſtoß des Saalſchutzes mit einer Gruppe National⸗ ſozialiſten. Schon von Anfang an wurde der Referent Vierbücher durch häufige Zwiſchenrufe geſtört. Als jedoch ein Schmähruf gegen den ehe⸗ maligen preußiſchen Innenminiſter Grzeſinſki aus der Menge fiel, gerieten Reichsbaunerleute und der Rufer in einen Wortwechſel. Da ſich andere National⸗ ſozialiſten einmiſchten, kam es zu einem Hand⸗ gemenge, bei dem Stühle uſw. eine wichtige Rolle ſpielten. Die Verſammlung wurde zeitweiſe auf⸗ gehoben. Ein Reichsbannermann wurde am Kopfe verletzt. Sechs Nationalſozialiſten, die Verletzungen durch Stuhlhiebe erlitten hatten mußten vom Ueber⸗ fallkommando in Sicherheit gebracht werden. Die Polizei zerſtreute die Anſammlungen vor dem Ball⸗ haus. Dann wurde die Verſammlung fortgeſetzt. eiten Naturbeobachtungen Die Störche haben die Rheinebene verlaſſen und auch die Schwalben ſind bereits ſüdwärts gezogen. Zeigen ſich noch einzelne im Herbſt ſo ſind es meiſt Tiere von der zweiten Brut. Daß der von den Gärtnern ſo ſehr gefürchtete Kohlweißling auch alljährlich zweit Bruten hat, iſt manchem Naturbeobachter ebenfalls nicht bekannt. Im Früh⸗ jahr laſſen es ſich die Schädlinge von der zweiten an der reichbeſetzten Blumentafel wohl ſein, aber höchſtens ein paar Wochen lang, bis ſie ſterben. Die Kohlweißlinge, die vom Jult bis zum Herbſt fliegen, ſind alſo nicht die gleichen wie die des Frühjahres, ſondern ihre Nachkommen, die auch in viel größerer Meuge erſcheinen, als die zuerſt erſchienenen. Wie die Kohlweißlinge die ſchlimmſten Schädlinge der Gemüſegärten ſind, ſo ſind die Baumweiß⸗ linge die ärgſten Verwüſter der Obſtbäume. Daß dieſer Falter in vielen Gegenden ſeit einer Reihe von Jahren gänzlich verſchwunden iſt, kann uns nur lieb ſein. Mann kennt ihn an den ſchwarzen Adern und den ganz weißen Flügeln. Auch andere Schmetterlinge ſieht man in unſerer Gegend und in anderen Gebieten weit weniger als früther. A. Göllen * * Große Wahlbeteiligung zu erwarten. Das Mannheimer Wahlbüro hat bei der Vor⸗ bereitung zur Reichstagswahl einen Zuſpruch zu ver⸗ zeichnen, wie er bisher noch nie beobachtet wurde. Aus dieſem Intereſſe weiter Schichten kann man auf eine ſehr ſtarke Wahlbeteiligung ſchließen. Allein über 9000 Stimmſcheine wurden ſchon ausgeſtellt. Etwa 10 000 Beſucher nahmen das Amt in Anſpruch. Auch jetzt noch, nachdem die Wahlkartei nicht mehr ausgelegt wird, iſt die Nachfrage kaum geringer geworden. Beſonders ſind es auch die Jugend lichen, die ihre Eintragung in die Wahlkartei kon⸗ trollieren. * Weiterer Abbau bei Daimler⸗Benz. Ueber⸗ raſchenderweiſe iſt der Abbau beim Mannheimer Werk von Daimler⸗Benz immer noch nicht zum Still⸗ ſtand gekommen. Nachdem vor kurzem die mechaniſche Abteilung mit einigen hundert Arbeitern ſtillgelegt wurde, iſt jetzt beim Landeskommiſſär eine neue Ein⸗ gabe um Genehmigung zur Entlaſſung von 100 Arbeitern eingelaufen. Die zur Entlaſſung kom⸗ menden Arbeiter ſollen aus allen Abteilungen ge⸗ nommen werden. Mit dieſer neuen Einſchränkung geht die Arheiterbelegſchaft auf 800 zurück. * Eine Verkehrsſtörung wurde geſtern abend in der Breiteſtraße, Ecke K 1, dadurch hervorgerufen, daß ſich wegen der Feſtnahme eines Mannes eine große Menſchenmenge auf dem Gehweg zuſam⸗ menballte, ſo daß der Paſſantenverkehr über die Neckarbrücke ſtark behindert wurde. Der Mann, der angeblich betrunken geweſen ſein ſoll, hatte ſich beim Paſſieren der Breiteſtraße durch Anrempelungen ge⸗ genüber Fußgängern ungebührlich benommen und wurde daher feſtgenommen. Da er ſich jedoch ſeiner Feſtnahme widerſetzte, mußte das Ueberfallkom⸗ mando alarmiert werden, das die Siſtierung durch⸗ führte. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittags ziehung wurden fol gende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 25000% auf Nr. 136 370, vier Gewinne zu je 10 000 auf die Nrn. 176 199 und 254995, zwei Gewinne zu je 5000, auf Nr. 216814 und zwei Gewinne zu je 3000% auf Nr. 43 166. In der Nachmittags⸗ ziehung: vier Gewinne zu je 10000 4 auf die Nrn. 82 870 und 390 702, vier Gewinne zu je 5000% auf die Nrn. 194089 und 201 204, ſechs Gewinne zu je 3000% auf die Nrn. 230 472, 233 076 und 279 171. (Ohne Gewähr.) ———— Sagesbheil ecicles Donnerstag, 11. September Natibualtheater:„Der Roſenkavalier“, Komödie von Rich. Strauß, Miete E 1, Anfang 10 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 14,30 Uhr Speyer— Ger⸗ mersheim und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Lumpenball“.— C apitol: „Wer wird denn weinen, wenn man auseinander eht“. — Univerſum:„Ein Burſchenlied aus Heidel erg“. — Scala⸗Theater:„Der ſcharlachrote Buchſtabe“. — Roxy:„Die Warſchauer Zitadelle“.— Schau ⸗ burg:„Die Somme“.— Palaſt⸗ Theater:„Die Inſel Fer verlorenen Schiffe“.— Gloria:„Die Bud⸗ denbrooks“. Autobus⸗NRundfahrtent.15 Uhr Paradeplatz: Pfalzrund⸗ fahrt: Lambrechter Tal, Johenniskreuz, Elmſteiner Tal, Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und —7 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzrichnungen der Cark⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 1113 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Donnerstag, 11. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung! Mittag⸗Ausgabe 5. Seite 7 Nummer 419 Bei Daimler⸗Benz: Teilſtillegung Das Mannheimer Arbeitsgericht fällte zwei wich⸗ tige Entſcheidungen für die Stillegungspraxis. Nach dem 8 85,2 des Betriebsrätegeſetzes beſteht für die Arbeitnehmer kein Recht des Einſpruches bei Ent⸗ laſſungen,„die durch die gänzliche oder teilweiſe Stillegung des Betriebes erforderlich wurde“. Das Mannheimer Werk von Daimler⸗Benz hatte vor einiger Zeit die mechaniſche Abteilung ſtillgelegt und einige hundert Arbeiter entlaſſen. Dieſe Still⸗ legung wurde nun von den betroffenen Arbeitern angefochten mit dem Einwand, daß es ſich um keine Stillegung, ſondern um eine Verlegung handle. Die Firma beſtand darauf, daß die Ent⸗ laſſungen durch die teilweiſe Betriebsſtillegung er⸗ folgt ſeien. Die auswärtigen Betriebe könnten zur Beurteilung der Rechtslage nicht herangezogen werden. Das Arbeitsgericht wies die Klagen ab und gab ſeiner Entſcheidung eine ausführliche und inter⸗ eſſante Begründung: Ein Betrieb im Sinne des Betriebsrätegeſetzes ſtellt die in einer gewiſſen örtlichen Begren⸗ zung zu einem beſtimmten Zweck erfolgte Ver⸗ bindung von Arbeitnehmern mit materiellen und immateriellen Produktionsmitteln dar. Weit aus⸗ einander liegende Produktionsſtätten können des⸗ halb, ſelbſt wenn ſie ſich in der Hand des gleichen Eigentümers befinden, niemals als einheitlicher Betrieb im Sinne des Betriebsrätegeſetzes betrachtet werden. Es iſt daher rechtlich unzuläſſig, die Auf⸗ löſung des einen Betriebes mit dem Fortbeſtehen eines anderen irgendwie in Beziehung zu ſetzen. Deshalb hat die Tatſache, daß die Beklagte in ihren Werken Untertürkheim und Sindelfingen weiterhin Motore und Getriebe herſtellt, für die Beantwortung der Frage nach dem Vorliegen einer teilweiſen Stillegung im Mannheimer Werk ſelbſt dann aus⸗ zuſcheiden, wenn dort zur Produktion früher hier verwendete Maſchinen benutzt werden. Es kann alſo keinem Zweifel unterliegen, daß die Auflöſung der mechaniſchen Abteilung im Mann⸗ heimer Werk, die zur Entlaſſung der Arbeitnehmer geführt hat, als eine teilweiſe Betriebsſtillegung im Sinne des Betriebsrätegeſetzes zu betrachten iſt. Weiterhin kann der Grundſatz des Austauſches ſozial beſſergeſtellter Arbeiter gegen ſolche in weniger günſtiger Lage bei Maſſenentlaſſungen nicht durch⸗ geführt werden. Dem Arbeitgeber kann im Inter⸗ eſſe einer geordneten Betriebsführung nicht zugemu⸗ tet werden, eine eingearbeitete Belegſchaft eines Betriebsteils großteils durch eine andere zu er⸗ ſetzen. Bei umfangreichen Rationaliſierungsmaßnah⸗ men muß das ſchwere Schickſal der Arbeitsloſigkeit, das hunderte betroffen hat, gleichmäßig getragen werden. Da es ſich hier um eine Teilſtillegung handelte, wurden die Entlaſſungen durch dieſe erforderlich und damit entfällt das Einſpruchsrecht. N Bei den Pfälziſchen Mühlenwerken: Betriebs⸗ unterbrechung Am 27. Juli hatten die Pfälziſchen Mühlenwerke ſämtliche Müller entlaſſen. Einer davon Mitglied der Betriebsvertretung, war am 4. Auguſt nicht wieder eingeſtellt worden und beſtritt nun in ſeiner Einſpruchsklage vor dem Arbeitsgericht, daß eine Betriebsſtillegung vorgelegen habe. Die Firma vertrat den Standpunkt, daß die Mülleret in dieſer Zeit eingeſtellt worden war. Man hätte zum Zeit⸗ punkt der Entlaſſung noch nicht überſehen können, wann die Verhältniſſe eine Wiederaufnahme zu⸗ ließen. Das Arbeitsgericht ſah in dieſem Vorgehen keine Betriebsſtillegung, ſondern eine vorübergehende Be⸗ triebsunterbrechung und verurteilte die Firma zur Zahlung von 336 /. In der Begründung erläuterte das Arbeits⸗ gericht zunächſt den Begriff der Betriebsſttllegung im Sinne des Betriebsrätegeſetzes. Sie liegt dann vor, wenn auf die Weiterverfolgung des bisherigen Betriebszweckes dauernd oder in einer wirtſchaftlich nicht unbedeutenden Zeit verzichtet werden ſoll. Versteigerung! Aus hochherrschaftlichem und anderem Besitz versteigere len: Biedermeierſtühle, 2 Vitrinen, 1 Kleiderſchrank, ee 1 rei i iegel, Schreibtiſche, Stehpult, 5 ſchrank, Schreibmaſchine, Spiegel, Sch Sieden, Kr denz, Nachttiſche, Porzellane uſw. uſw., am 15. September 1980.. Ferner verkaufe ich aus dem Konkurs einer Möbelfabrik huochelegante Schlafzimmer beſter zu ganz reduzierten 2 Polſterſeſſel(Leder und Stoff), 1 Sofa, mophon, 2 Perſerteppiche, Biedermeiertiſch, eine Anzahl Speiſezimmer, Onalitäten, Eiche, Mahagoni, Nußbaum, FPreiſen. ich: 1 ſehr ſchweres Speiſezimmer, ſelten Ferner verkaufe ich ſehr f 1 0 155 Büfett, 3 Meter lang, Vitrine, Tiſch und 4 Seſſel, neuwertig. 5 Biebermeierzimmer, ſelten ſchön, Vitrine, Kommode, Sofa, ſchön, hochelegant, reich geſchnitzt(Renaiſſance), Tiſch, Seſſel. Stühle, Spiegel, Schreibtiſch uſw. Biedermeier⸗ Einzelmöbel, ſeidene Flügel⸗ und Tiſchdecken. Einzelſeſſel und Sofas, Eckſchrank, Klubſeſſel, Lack⸗Dielen⸗ möbel, Klubſeſſel, Herrenzimmer, Küchen, Perſerbrücken, Kelims, Bronzes, Frankenthaler und Meiß. Porzellane, Brillantſchmuck, Uhren, Fahrräder, Geigen, Chaiſelongues, Rauchtiſche uſw. Oelgemälde: München ⸗Meiſter, Düſſeldorfer Schule, Defregger, alte Holländer zu Spottpreiſen. Freihandverkauf zu jedem annehmbaren Preis. 5 Donnerstag, 11.., Freitag, 12. 9. u. Sams- tag, 13.., jeweils von 9 Uhr ab durehgeh. 1 H. Petry, Auktionator und Taxator, E 2, 17. Telefon 228 03 55 Barockſchrank, Barockſchreibtiſch, Kommoden, Aufſatzmöbel, Barocktiſch, Barockvitrinen, perſiſch lannheimer Arbeitsgericht Vollſtändig iſt nun die Arbeit im Betriebe der Beklagten überhaupt nicht unterbrochen worden. Die Beweisaufnahme hat aber ergeben, daß auch eine teilweiſe Betriebsſtillegung nicht vorgelegen hat. Die Außerdienſtſetzung des eigentlichen Mühlen⸗ betriebes iſt eine Maßnahme, die im Zuſammenhang mit den Beimahlungszwangsvorſchriften von faſt allen ſüddeutſchen und rheiniſchen Mühlen ins Auge gefaßt worden iſt. Dieſe Einſchränkungsmaßnahme war, wie der Sachverſtändige hervorgehoben hat, nur für den Monat Auguſt gedacht. Damit bekamen die Maßnahmen der Mühlen und auch die der Beklagten den Charakter einer in ihrer Dauer berechenbaren vorübergehenden Betriebs⸗ unterbrechung, wie man ſie in früheren Jahren im Wege der Werksbeurlaubung durchgeführt hat. Ein ſolches Ausſetzen genügt aber nicht als Voraus⸗ ſetzung für die Kündigung eines Betriebsratsmit⸗ gliedes ohne Zuſtimmung der Betriebsvertretung. Infolgedeſſen war auch die dem Kläger gegenüber ausgeſprochene Kündigung rechtlich unwirkſam. Sein Arbeitsverhältnis beſtand daher fort, woran auch die Entgegennahme der Papiere ſeitens des Klägers nichts ändert. Der Klageanſpruch war daher ge⸗ rechtfertigt. 8 Gerichtszeitung 8 51 für einen Meſſerſtecher Wie berichtet, veranſtaltete ein 32 Jahre alter Handlungsgehilfe von Durlach am Abend vom 2. Juni eine wilde Meſſerſtecherei, bei der mehrere Perſonen verletzt wurden. Das Karlsruher Amtsgericht ſprach ihn auf Grund des 8 51 frei, da der Angeklagte für ſeine Handlungen nicht verant⸗ wortlich gemacht werden könne, weil er von Ver⸗ folgungswahn und Wutparoxys mus be⸗ ſeſſen iſt. Er litt beſtändig unter dem Wahn, daß er als Nationalſozialiſt von ſeinen kommuniſtiſchen Geſinnungsgegnern verfolgt werde. Verurteilte Diebe Vier junge Leute aus Neuſtadt a. H. hatten ſich wegen mehrerer Diebſtähle, darunter ſolche durch Einbruch, vor dem Schöffengericht Neuſtadt zu ver⸗ antworten. Die Beute war in allen Fällen gering geblieben. Das Urteil lautete auf Gefängnis⸗ ſtrafen von drei bis acht Monaten. * 5 Vergehen gegen das Reblausgeſetz. Händler A. F. aus Hambach hatte in Bad Dürkheim mehrere Ladungen Wurzelreben bezogen, die er in Mai⸗ kammer, Alſterweiler und in Hambach einlagerte und ohne Genehmigung veräußerte. Das Verkaufs⸗ buch war außerdem falſch geführt worden. Wegen Vergehens gegen das Reblausgeſetz wurde F. zu drei Wochen Gefängnis verurteilt, wegen mangeln⸗ der Buchführung zu 75 Mark und wegen falſcher Angabe zu 25 Mark Geldſtrafe. § Harte Rückfallſtrafe. Das 31jährige Dienſt⸗ mädchen Katharina Königſamen ſtand unter An⸗ klage wegen Diebſtahls. Die ſchwer Vorbeſtrafte endwendete in Neuſtadt a. H. aus der Wohnung ihr befreundeter Leute Kleider und Wäſche im Werte von etwa 40 Mk. Ende Juni 1930 beging ſte mit dem 24jährigen Steinbrecher Paul Petry aus Frankenthal verſchiedene kleinere Diebſtähle. Das Urteil des Schöffengerichts Neuſtadt a. H. lautete gegen die Königſamen auf zwei Jahre drei Monate Zuchthaus, gegen Petry auf vier Monate Gefängnis. § Falſche Behauptungen. Das Amtsgericht Pir⸗ maſens verurteilte den Volksſchullehrer Theodor Jakob von Pirmaſens wegen dreier Uebertretungen des Preſſegeſetzes zu insgeſamt 90 Mk. Geld⸗ ſtrafe oder 9 Tagen Haft. Jakob hatte im Früh⸗ jahr im„Eiſenhammer“ und im„Pirmaſenſer Beobachter“ vier Artikel veröffentlicht, die ſich mit kommunalen Angelegenheiten beſchäftigten. Es gingen ihm von den zuſtändigen Stellen Berichti⸗ gungen zu, deren Veröffentlichung er abgelehnt Hatte. Die A⸗Klaſſe im Gau Mannheim Der Favorit Sp. Vgg. 07 Mannheim geſchlagen Poſt— Wallſtadt:3 Ilvesheim— Leutershauſen 221 Seckenheim— Neckarſtadt:2 Gartenſtadt— 07 Mannheim:5 Der erſte Verbandsſpielſonntag iſt regulär verlaufen, wenn man von der Niederlage der Sp. Vgg. 07 Mannheim abſieht. Die Viktoria Wallſtadt konnte ihr Debut bei dem Poſtſportverein wie erwartet mit einem Siege beenden, während Ilvesheim auf eigenem Platze in einem ſehr ſchönen Spiel Sieger über den FV. Leu⸗ tershauſen blieb. In Seckenheim ſoll es ſehr heiß hergegangen ſein. Das iſt eigentlich verwunderlich. Die Spiele der beiden Vereine Seckenheim und Neckar⸗ ſtadet waren bisher immer die ſchönſten, warum auf ein⸗ mal dieſe Härte? Die Sp. Vgg. 07 brachte die Ueberra⸗ ſchung des Tages. Sie ließ ſich auf dem Platz des SC. Gartenſtadt, dem abſolut keine Rolle zugedacht war, glatt und ſicher überrumpeln, ja ſie hatte ſogar noch Mühe, nicht mit einer größeren Tordifferenz im Rückſtand zu liegen. Je ein Spieler der beteiligten Vereine wurden vom Schiedsrichter des Feldes verwieſen. Das kann ſich für den SC. Gartenſtadt beſonders nachteilig auswirken, da es ſich um ſeinen beſten Spieler, den in Mannheim bekannten Mittelläufer Stein handelt. * Poſtſportverein Mannheim— Viktoria Wallſtadt:3 Zum erſten Verbandsſpiel in der A⸗Klaſſe trafen ſich am Sonntag am Plonetarium die Mannſchaften obiger Vereine. Nicht die beſſere, ſondern die glücklichere Elf wurde Sieger. Das Spiel an und für ſich war hart, doch wurden die Grenzen des Erlaubten nicht überſchritten. Bis Halbzeit konnte Wallſtadt:1 führen. Nach der Pauſe glich Poſt durch wunderbaren Schuß ſeines Halblinken aus. Nun hatte Wallſtadt ſchwer zu kämpfen, um der auf Sieg ſpielenden Poſt Herr zu werden. Verteidigung und vor ollem Torwächter von Wallſtadt leiſteten in der Zeit Hervorragendes. 7 Minuten vor hluß konnte Wall⸗ ſtadt durch ſeinen Halblinken den Siegestreffer erzielen und Sieg und Punkte mit nach Hauſe nehmen.— Schieds⸗ richter Karl⸗Altrip war dem Spiel ein gerechter Leiter. Alemannia Ilvesheim— Fußballverein Leuters⸗ hauſen:1(:0) Vorſtehendes Spiel hätte dem Spielverlauf entſprechend etwas höher ausfallen dürfen. Das Anſpiel der mehrfach erſatzgeſchwächten Ilvesheimer Mannſchaoft, die die erſte Halbzeit gegen heftigen Wind kämpfte, endete mit einer klaren Chance, zu gut plaziert, im Aus. So konnte L. bis Halbzeit das Ergebnis mit:0 halten. Nach dem Wechſel, durch den Wind begünſtigt, war J. mehr im Vorteil; je⸗ doch konnte es die Chancen der erſten Halbzeit nicht mehr ſo klar zum Ausdruck bringen. Zwei Tore des J. Halb⸗ linken ſtellten den Sieg ſicher, trotzdem konnte L. 1 Mi⸗ nute vor Abpfiff das Ehrentor erzielen. Das Spiel ſtand unter der ſehr guten Leitung des Herrn Brummer⸗Fried⸗ richsfeld. Bei den 2. Mannſchaften gewann Ilvesheim 30. Damenhandball Ilvesheim gewonn in Heddesheim 411 und die 1. Jugend Ilvesheim in Hemsbach:0. * Der kommende Sonntag bringt folgende Begegnungen: Wallſtadt— Rheinau Leutershauſen— Poſt Neckarſtadt— Ilvesheim 7— Seckenheim Das ſchwerſte Spiel hat zweifellos Ilvesheim auszu⸗ tragen. Die Spiele zwiſchen Flvesheim und Neckor⸗ ſtadet waren von jeher harte Angelegenheiten. Gar oft hat die Volksſeele über das notwendige Maß hinaus ge⸗ kocht und abwechſelnd Siege und Platzſperren verteilt. Die beiden Vereine ſind aber heute auf einem ſolchen Freundſchaftsfuße angekommen, daß ein einwanofreier Verlauf des wichtigen Treffens doch als ſicher angeſehen — kann. Ilvesheim dürfte das beſſere Ende für ſich haben. 5 Bei allen anderen Spielen ſind die Platz vereine klare Favoriten. Großes Intereſſe dürfte die 2 nung zwiſchen Wallſtadt und Rheinou haben. Beide Ver⸗ eine haben Anſpruch, auf die Meiſterſchaft favoriſiert zu werden. Der Vorteil des eigenen Platzes wird hier den Ausſchlag geben. Wallſtadt wird wohl am kommenden Sonntag die Tabelle anführen. Fußballfreund. Zwei deutſche Frauen⸗ Weltrekorde anerkannt Tagung des internationalen Fraueuſportverbandes Im Anſchluß an die 3. Frauen⸗Weltſpiele trat am Dienstag in Prag der Internationale Frauen⸗Sport⸗ verband zu ſeiner Haäuptverſammlung zuſammen. Zum 1. Vorſitzenden wurde die Franzöſin Milltat wiedergewählt. Auch Dr. Bergmann⸗Berlin fand als 1. Vigepräſident Wiederwahl. Bei den zwei deutſche Frauen⸗Leiſtungen ihre Anerkennung als Weltrekord, und zwar der Speerwurf von Ellen Bran⸗ müller mit 40,27 Meter, aufgeſtellt am 12. Juli in Berlin, und die Zeit der Viererſtaffel von München 1860, die am 20. Juli in Nürnberg in der Aufſtellung Holzer, Kellner, Karrer, Gelius den Weltrekord für Vereinsmannſchaften auf 48,8 Sekunden verbeſſerte. weiteren Verhandlungen fanden Leichtathletik ⸗Klubkampf MFC. Phönix— JV. Frankenthal 37:53% Punkte Nachdem dieſer Klubkampf ſchon einmal auf 14 Tage vorher anberaumt war, konnte er endlich am letzten Samstag ſtattfinden. Die Mannheimer, bei denen die Leichtathleten dieſen Sportzweig nicht als Hauptſporkart betreiben, ſondern ſich aus Hand⸗ und Fußballern zu⸗ ſammenſetzen, ſpielten in früheren Jahren in der Mann⸗ heimer Leichtathletik eine gewichtige Rolle. Erſt in letzter Zeit begannen ſie wieder, unter Leitung von Wagner, ſich neue Lorbeeren zu erwerben zu ſuchen, doch bedarf es noch regelmäßigen Konditionstrainings, um Erfolge zu erringen. Als Austragungsort hatte man das wunderſchtzne Frankenthaler Stadion gewählt. Trotz der ziemlich hohen Niederlage der Mannheimer verloren die Kämpfe nie an Spannung; war doch bis zur Beendigung der Lauf⸗ diſziplinen nur eine 2⸗Punkte⸗Führung der Frankenthaler feſtzuſtellen. Durch ihre Doppelſiege in den Wurfkonkur⸗ renzen und Staffelſiege ſtellten die Frankenthaler den verdienten Sieg ſicher. Zu erwähnen iſt die ſportmänniſche Haltung der Mannheimer im Angeſicht der unabwend⸗ baren Niederlage.— Knapp gewann Dr. Schlatter die 100 Meter vor Volk. Mit 2 Meter Vorſprung brachte Martin die 400 Meter an ſich, ebenſo Pfiſter die 1000 Meter. Im Hochſprung dominierten Kärger⸗Frankenthal und Dautel⸗Phönix. Faſt alle übrigen Konkurrenzen ſowie die beiden Staffeln waren eine ſichere Beute der Franken⸗ thaler, die ſomit aus dem Klubkampf als klarer Sieger hervorgingen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Dr. Schlatter⸗Frankenthal 12,1 Sekunden; 2. Volk⸗Phönix; 3. Theiß⸗Phönix; 4 Haiß⸗Frankenthal.— 400 Meter: 1. Martin⸗Frankenthal 50 Sek.; 2. Scherf⸗ Frankenthal 50,2 Sek.; 3. Maier⸗Phönix; 4. Bauer⸗Phön. 1000 Meter: 1. Pfiſter⸗Phönix 7,04 Min.; 2. Strehl⸗ Frankenthal; 3. Bauer⸗Phönix; 4. Chriſtmann⸗Frankenthal: Hochſprung: 1. Kärger⸗Frankenthal u. Dautel⸗Phönix je 1,63 Meter; 2. Fürſt⸗Phönixr 1,60 Meter; 4. Windecker⸗ Frankenthal.— Weitſprung: 1. Kärger⸗Frankenthal 5,93 Meter; 2. Deutel⸗Phönix 5,65 Meter; 2. Frankenbach⸗ Phönix 5,60 Meter; 4. Windecker⸗Frankenthal.— Kugel⸗ ſtoßen: 1. Metzner 1⸗Frankenthal 12,10 Meter(): 2. Rätzer⸗ Frankenthal 11,30 Meter; 3. Seiber⸗Phönix 10,30 Meter; 4. Maier⸗Phönix 10 Meter.— Diskuswerfen: 1. Buch⸗ Frankenthal 37,10 Meter; 2. Metzner 1⸗Frankenthal 30,04 Meter; 3. Baumeiſter⸗Phönix 28,57 Meter; 4. Fürſt⸗Phönix 28,30 Meter.— Speerwerfen: 1. L. Buch⸗Frankenthal 42,05 Meter; 2. Kühn⸗Frankenthal 40,90 Meter; 3. Fürſt⸗Phönix 40,50 Meter; 4. Maier⸗Phönix 37,10 Meter.— 4 mal 100 Meter: 1. Frankenthal 45,4 Sek.; 2. Phönix 46,4 Sek.— Schwedenſtaffel: 1. Frankenthal 2,12 Min.; 2. Phönix 2,14. Alfter Touriſt Trophy für Motorräder Enorm ſchnelle Zeiten wurden bei der Ulſter Touriſt Trophy ſür Motorräder erzielt, oͤie euf einer 32,985 Km. langen Rundſtrecke bet Belfas zur Durchführung ge⸗ langte. Den Vogel ſchoß der Engländer S. Woods auf ſeiner 500 cem⸗Norton ab, der ſein Penſum von 395,8 Km. mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 128,770 Km. ab⸗ ſolvierte. In der gleichen Klaſſe ſtellte Simpſon(Nor⸗ ton) mit 135,156 Stoͤkcm. einen neuen Rundenrekord auf. Das Rennen der 350er⸗Maſchigen über 362,8 Km. gewann Davenport auf A. J. S. mit 120,000 Stoͤkm. und in der 250er Klaſſe, die 329,8 Km. zu fohren hatte, war S. Glaeve auf S. O. S. mit einem Stundenmittel von 106,260 Km. der Schnellſte. Wieder eine Kanaldurchquerung Die jugendliche ſüdafrikaniſche Schwimmerin Peggy Duncan ſtartete am Dienstag abend kurz nach 8 Uhr bei Gris Nez und ging am Mittwoch mittag 12.45 Uhr bei South Foreland an Land. Mit 163 Stunden blieb Peggy Duncan zwei Stunden hinter der Zeit von Gertrud Ederle, die ſ. Zt. in Rekordzeit den Kanal durchſchwamm. 5 280 7.. ̃. ̃. pp Chefredakteur?! Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Melßner- Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder- Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: i. V. Franz fircher ⸗Ge⸗ richt u. alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto N Zur Sesundhaltung! 5 Peter Rixius unbf. Mannheim, Femnsprecher 26796 und 28797 Wilhelm Müller jun. U 4, 25, femsprecher 21886 ung 21612 Kochbuffer pſund.30 Salatöl reln ler 75 Margarine sie 85 Münsterkäse Pfund 90 Schwelzerkase„Pfund 9 Camembert, vollfell 6 EGen 83 Magen, weiß Pfund 78 Schweinekleinfleisch, 2-- D. 1. 08 Er dnußõl Lller 90 Futter flodcen 4 Pfund 9 Blsmardcheringe, l- Llier- Dose · 90 Kronsardinen-Lifer-Dose-. 90 Seelachs J. Schelben ½ Pfund 4 * 1748 Edamer Käse 200% Weka das feinste Kuchenmehl,-Pfund-Beufel.45 Flomenschmalz, gar. rein, Pfd.-. 90 Fee e 1. Npunmuch. Schekolache mit pd f aumenkonfitüre,-Pfd.-E.. 90 Sullanlnen 5½ Pfund 70 e e. Junge Erbsen 2. Pfd.-Dose. 65 Schokoladekeks ½ Pfund 3 Rinderfett Pfund 3s FErdbeerkonfitüre 2. Pfd. E..30] Bonbons, Huslenmischung 7% 30 Schmier wurst 2 Slück 8s] Fisdifilet koch. u. braſferiig Pfd. 53 Saure Drops 4 Beuel 90 7 Pfund—.30 Eierharigrießspaghetfi 2&.05 Neue Eß-Kranzfeigen 2 Pfd. 73 Pfirsiche, cal. Pfund 73 Weizenmehl, Spez. 0 4 Pfd. 95 Kokosnüsse Slück 235 Süclfruchit- Pralinen ½ Pfd.. 60 Su DPPen Hühner ue ene lend pft—⁰ —— Samstag die beliebten Sonntags-Torten Stück 1 5 —— 2222—— —— —— — .———— 55 5 6. Seite„Nummer 419 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 11. Scbterzber 1552 Opfer der Straße Mannheimer Schöffengericht Vorſttzender: Vertreter der Anklage: 1. Froh ging ein 12 Jahre altes Mädchen am 21. Junt mit ſeinem Fahrrad von zu Hauſe weg, um etwas zu beſorgen. Um 5 Uhr wollte es durch die Kurze Mannheimer Straße fahren. Zu gleicher Zeit mit dem Mädchen fuhr ein Knabe von 13 Jahren. Als die beiden Kinder an die Straße kamen, war ein Kohlenfuhrwerk gerade im Begriff, in der ver⸗ hältnismäßig engen Straße zu wenden. Auf der einen Seite der Straße ſtand ein Bauernfuhrwerk und dem Kohlenfuhrwerk kam ein anderes Fahrzeug entgegen. Durch dieſe Zuſammenballung der drei Fahrzeuge war die Straße natürlich vollſtändig aus⸗ gefüllt. Die beiden Kinder, die zur Vorſicht auf der Straße von ihren Eltern erzogen ſind, ſtiegen ab, um nicht von einem der Fahrzeuge erfaßt zu werden. Der Knabe ging mit ſeinem Rad noch etwas zurück, da ihm die Lage ſehr bedenklich ausſah. Das Mädchen begab ſich mit ſeinem Rad auf den Geh⸗ weg, um ja geſichert zu ſein. Im gleichen Augenblick kam aber auch das Kohlenfuhrwerk beim Wenden auf den Gehweg und drückte das Kind, das an⸗ ſcheinend noch in ein Haus flüchten wollte, gegen ein eiſernes Tor, ſo daß es ſofort tot war. Der Fuhrmann, der das gräßliche Unglück ver⸗ ſchuldet hat, will beim Wenden von den Kindern nichts geſehen haben. Als er das Mädchen dann be⸗ merkt habe, ſei es zu ſpät geweſen; der Wagen hatte das Kind ſchon erfaßt und gegen die eiſerne Türe gedrückt. Ein junger Mann, der mit auf dem Kohlen⸗ fuhrwerk ſtand, hat die beiden Kinder geſehen. Er will auch Halt gerufen haben. Man hatte aber den Eindruck, als ob der Haltruf mehr dem Fuhrmann gegolten habe, damit der Wagen nicht zu nahe an das Haus komme, das er vorher ſchon einmal be⸗ rührt hatte. Vielleicht galt der Ruf aber auch gleich⸗ zeitig dem Kinde, denn bei der raſchen Folge der Vorgänge hatte der junge Maun ſicher nicht mehr Gelegenheit, den Fuhrmann und das Mädchen zu warnen. Die Zeugeneinvernahme erbrachte eindeutig den Beweis, daß der Fuhrmann beim Wenden in der engen Straße, wogegen an und für ſich nichts ein⸗ zuwenden geweſen wäre, die nötige Sorgfalt außer acht gelaſſen hatte. Seiner Unachtſamkeit iſt ein junges Menſchenleben zum Opfer gefallen. Auch der Sachverſtändige kam zu der Ueberzeugung, daß bei mehr Sorgfalt das Unglück zu vermeiden geweſen wäre. Das Mädchen hatte nach den Ausführungen des mediziniſchen Sachverſtändigen neben einer Zer⸗ trümmerung des Bruſtheins auch ſchwere innere Verletzungen erlitten, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Der Erſte Staatsanwalt Dr. Gerard hielt eine Strafe von drei Monaten Gefängnis für angemeſſen. Das Gericht verurteilte den Fuhrmann zu eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 2 Monaten bei Strafauf⸗ ſchub auf Wohlverhalten, da der Angeklagte noch nicht vorbeſtraft iſt. Nötigung und Beleidigung Ein 44 Jahre alter Bauführer hat in den letzten Jahren Pech gehabt. Die Baufirma, bei der er tätig war, machte bankerott. Er hatte von dem Bauherrn noch 250/ Lohn und 360/ für Abnützung ſeines Motorrads zu fordern. Da ihm bei ſeinen verſchie⸗ denen Prozeſſen nicht alles nach Wunſch ging und er außerdem noch 5500/ Entſchädigung wegen Verdienſtentgangs für zwei Jahre— durch Denunziation will er unmöglich gemacht worden ſein — forderte, bis jetzt ohne Erfolg, griff er den geg⸗ neriſchen Anwalt in beleidigender Weiſe an. Als dieſer ſich dann an die Anwaltskammer wandte, übertrug er ſeinen Haß auch auf den Vorſtand der Anwaltskammer, von dem er einen Druck auf den Schuldner verlangte, damit er zu dem ihm rechtlich zuſtehenden Gelde komme. Sein Verhalten im zwei⸗ ten Fall war eine regelrechte Nötigung, die knapp an Erpreſſung vorbei ging. Als dann gegen ihn An⸗ klage erhoben wurde, ſchrieb er an einen Amts⸗ gerichtsdirektor einen Brief, in dem er dieſen gleich⸗ falls beleidigte. Im Grunde muß man mit dieſem Menſchen, der ſich anſcheinend von ſämtlichen Stellen des Gerichts benachteiligt fühlt, Bedauern haben, da ihm das Schickſal hart mitgeſpielt hat. Die vielen Fehlſchläge der letzten Jahre haben die geiſtige Verfaſ⸗ ſung des Angeklagten etwas in Unordnung gebracht, ſo daß er nicht immer den nötigen klaren Blick hat, um die Lage richtig beurteilen zu können. Seine Nerven laſſen ihn in ſolchen Augenblicken im Stich, hemmungslos ſchleudert er dann ſeine An⸗ klagen ſchriftlich oder mündlich heraus. Der Antrag des Erſten Staatsanwalts lautete auf eine angemeſſene Gefängntsſtrafe, da man dieſen Amtsgerichtsrat Schmitt; 2. Amtsrichter: Amtsgerichtsrat Dr. Petters; Staatsanwalt Dr. Gerard. Wirrkopf endlich auf den richtigen Weg zurückbringen müßte. Es gehe nicht an, daß er fortgeſetzt Richter, Anwälte und ſonſtige Stellen angreife und beleidige. Nach kurzer Beratung wurde der Angeklagte zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Monat verurteilt. Unter Berückſichtigung der ganzen Lage des Ange⸗ klagten und um ihn vor weiteren Strafen zu be⸗ wahren, ſprach das Gericht Strafaufſchub auf Wohl⸗ verhalten aus. Vielleicht mag der Umſtand, daß immer die Gefängnisſtrafe von 1 Monat drohend im Hintergrunde ſteht, ihn von weiteren unüberleg⸗ ten Schritten abhalten. Unterſchlagung und fahrläſſiger Falſcheid Auf recht ungeſchickte Art verſuchte ſich ein Schrei⸗ nermeiſter aus einer für ihn üblen Affäre zu ziehen. Von den ganzen Vorgängen wollte er nichts wiſſen. Sein Geſchäft, das früher recht gut ging, geriet lang⸗ ſam in Verfall, ſo daß er die Verſicherungsbeiträge für ſeine Arbeiter nicht mehr entrichten konnte. Er mußte ein eichenes Schlafzimmer in Pfand geben. Als dieſes dann verſteigert werden ſollte, mußte man die Feſtſtellung machen, daß ein Teil des Schlafzim⸗ mers verſchwunden war, u. a. die Beſchläge, der Spiegel des Waſchtiſches, die rückwärtige Verkleidung ſowie 4 Seitenteile der Betten. Geſtern wollte er von allem nichts mehr wiſſen. Am 20. Februar wurde er zwangsweiſe zur Leiſtung des Offen⸗ barungsetdes vorgeführt. Hier machte er gerade über dieſes Schlafzimmer falſche Angaben, die ihm dann ſpäter zum Verhängnis wurden. Ein Lehrling, der bei ihm gearbeitet hatte, er⸗ klärte, daß er ſ. Zt. auf Angabe des Meiſters die Beſchläge von dem Schlafzimmer abge⸗ ſchraubt habe. Dies gab der Schreinermeiſter dann auch zu. Ueber den Verbleib des Spiegels und der 4 Seitenteile der Betten konnte keine Klarheit geſchaffen werden. Der mediziniſche Sachverſtändige bezeichnete den Angeklagten als einen überaus ner⸗ vöſen und herzkranken Menſchen, der aber für ſeine Tat voll verantwortlich ſei. Das Urteil lautete we⸗ gen Unterſchlagung auf eine Gel dſtrafe von 20 Mark und wegen des fahrläſſigen Falſcheides auf eine Gel dſtrafe von 100 Mark anſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnis⸗ ſtrafe von 2 Wochen. Schwer bewaffnete Einbrecher Drei Burſchen im Alter von 23 bis 27 Jahren unternahmen in der Nacht vom 28. auf 29. Juni einen richtiggehenden Raubzug. Zuerſt wurde eine Bauhütte erbrochen und aus dem Schrank Patro⸗ nen geſtohlen. Hierauf wurde einem Garten⸗ häuschen ein Beſuch abgeſtattet, in dem aber nichts zu holen war. Mehr Glück hatte das ſaubere Klee⸗ blatt in einem Ver kaufshäuschen, das mit einem Beil aufgebrochen worden war. Bonbons, Keks, Schokolade, Tabak und Zigaretten und 27 Mk. Bargeld fielen ihnen in die Hände. Zum Abſchluß ſtiegen ſie durch ein offenes Fenſter in eine Wirt⸗ ſchaft ein und ſtahlen hier einige Hundert Ziga⸗ retten und ungefähr 20 Mark Baugeld. Ruhig und ſachlich ſchilderte der eine die Vor⸗ gänge der Nacht. Da alle arbeitslos waren und ſie Hunger hatten, beſchloſſen ſie, auf irgend eine Art ſich Eſſen und Geld zu verſchaffen. Zwei der Ein⸗ brecher hatten ſcharfgeladene Piſtolen und Dolche bei ſich. Der eine der Angeklagten iſt ſchon wegen Körperverletzung und Raub mit Zuchthaus vorbeſtraft. Sein weiterer Weg ſcheint heute ſchon gekennzeichnet zu ſein. Nach dem letzten Einbruch in der Wirtſchaft be⸗ gaben ſich die Burſchen in den Käfertaler Wald, um niemand in die Hände zu laufen. Hier wurden ſie aber von der Polizei geſtellt und verhaftet. Bei der Verhaftung verſuchte der eine die Schutzleute mit vorgehaltener Piſtole in Schach zu halten. Er wurde 5 ebenſo wie die beiden anderen Angeklagten ver⸗ aftet. Im Gegenſatz zu anderen Angeklagten dieſer Art benahmen ſie ſich recht manierlich und gaben alles ununmwunden zu. Der 1. Staatsanwalt beantragte folgende Strafen: Für R. 8 Monate Gefängnis, für Gl. als den Vorbeſtraften 1 Jahr 4 Monate Ge⸗ fängnis und für F. 8 Monate Gefängnis. Vertei⸗ diger Rechtsanwalt Willi Pfeiffenberger trat mit Rückſicht auf das ſofortige Geſtändnis für weſent⸗ lich mildere Strafen ein. Das Gericht verurteilte: R. zu 6 Monaten Gefängnis, Gl. zu! Jahr 2 Monaten Ge⸗ fängnis und F. zu 8 Monaten Gefängnis. Allen Angeklagten werden 9 Wochen Unterſuchungs⸗ haft angerechnet. n Aus der Pfalz Exkronpriuz Rupprecht in Ludwigshafen 0 Ludwigshafen, 11. Sept. Der frühere Kron⸗ prinz Rupprecht von Bayern der nach dem Beſuch des Landauer Kriegerfeſtes augenblicklich eine Rundreiſe durch die Pfalz macht, wird heute ahend in Ludwigshafen eintreffen. Um 7 Uhr findet im Geſellſchaftshaus der J. G. Farbeninduſtrie ein Empfang der Offizier⸗ und Militärvereine ſtatt, wobei Haupßtmann Müller die Begrüßungsrede halten wird. Selbstmord 0 Ludwigshafen, 11 Sept. Ein 29 Jahre alter verheirateter Mann hat ſich im Stadtteil Frieſen⸗ heim auf freiem elde geſtern erſchoſſen. Deutſche Fahrplankonferenz in Neuſtadt 2: Neuſtadt a.., 10. Sept. Heute vormittag fau⸗ den ſich in Neuſtadt die Vertreter der Reichsbahn⸗ direktionen Deutſchlands in Neuſtadt zuſammen, um über die Durchführung des Winterfahr⸗ planes bindende Beſchlüſſe zu faſſen. Es wer⸗ den neue Anſchlußzeiten für Fern⸗ und Nahzüge feſt⸗ gelegt, die in einem vorläufigen Plan ihren Nieder⸗ ſchlag finden. Den Teilnehmern zu Ehren veranſtal⸗ tet die Stadt Neuſtadt eine Weinprobe. Morgen werden die Teilnehmer eine Rundfahrt durch die Pfalz vornehmen. Zum kommuniſtiſchen Jugendtreffen * Neuſtadt a.., 8. Sept. Bekanntlich hatten die Kommuniſten für geſtern in der Pfalz einen kommu⸗ niſtiſchen Jugendtag angeſetzt, der in Waldmohr und in Lambrecht ſtattfinden ſollte. Dieſe beiden internationalen Treffen wurden auf Grund von Vorkommniſſen, die ſich bei derartigen Anläſſen im Reich ereignet hatten, durch die Bezirksämter poli⸗ zeilich verboten und auch verhindert. Die Po⸗ lizei ſah ſich bei der Ausübung ihrer Tätigkeit ge⸗ nötigt in Spesbach bei Waldmohr vom Gum mi⸗ knüppel Gebrauch zu machen. Eine Waffen⸗ durchſuchung war in zwei Fällen von Erfolg be⸗ gleitet, die Beſitzer werden ſich ſtrafrechtlich zu ver⸗ antworten haben. Tödlicher Unfall auf der Straße * Alſenborn bei Kaiſerslautern, 10. Sept. Der 21 Jahre alte Sägewerkbeſitzersſohn Ernſt Heß von Enkenbach hatte die hieſige Kirchweihe beſucht und machte ſich gegen 5 Uhr geſtern früh mit ſeinem Motorrad auf den Heimweg. Zur gleichen Zeit befand ſich auch der 23jährige Gaſtwirtsſohn Joſeph Roth von Enkenbach, der gleichfalls die Kirchweihe beſucht hatte, zu Fuß auf dem Heimweg. Innerhalb des Ortes, in einer Kurve, fuhr Heß mit ſeinem Motorrad den Roth an. Beide ſtürzten zu Boden und trugen ſo ſchwere Verletzungen davon, daß Heß auf der Stelle tot war und Roth auf dem Transport nach Kaiſerslauteru ſtar b. Wie das Un⸗ glück geſchehen iſt, bedarf noch der Aufklärung. Die„Ipoſta“ in Berlin Deutſchland hat 600 000 Briefmarkenſammler! Einſt— ſagen wir bis zum Kriege etwa— waren die Briefmarken Lieblinge der Fabrikanten, der Offi⸗ ziere, der höheren Beamten. Heute verkauft der Fa⸗ brikant ſeine Sammlung. Der Offizier hat ſie längſt losgeſchlagen. Jetzt ſammelt der mittlere Beamte und mancher Mittelſtändler. In Arbeiterkreiſen iſt es wohl nur die Jugend, der die Briefmarke Freude bereitet. Die Lage hat ſich aber auch inſofern verſcho⸗ ben, als ſich die Zahl der Sammler um faſt die Hälfte vermindert, während ſich die Zahl der Händler in der gleichen Zeit etwa verdoppelt hat. Abgeſehen davon war früher ganz allgemein mehr Geld unter den Leuten. Briefmarken ſind mitunter beſſere Kapitalanlagen als Wertpapiere. Die alten deutſchen Marken, die Marken der nordiſchen Staaten z.., ſtiegen und ſtei⸗ gen noch immer um jährlich etwa 10 v. H. Als Bei⸗ ſpiel: Im Jahre 1870 waren die Briefmarken der deutſchen Kleinſtaaten von 1849 bis 1869 für den Preis von 20 Mark leicht zu erhalten. Im ganzen 336 Stück. Die gleichen Marken ſtellen heute einen Wert von 10 000 Mark und mehr dar. Mit dem An⸗ genehmen konnte man alſo das Nützliche verbinden. So ſammelt man noch immer Briefmarken, um ſich zu entſpannen, um geſchäftliche Angelegenheiten und den Alltag auf Stunden zu vergeſſen. Nervenberuhi⸗ gung geht von ſolcher Beſchäftigung aus. Gar man⸗ cher kluge Arzt hat deshalb auch Nervöſen das Sam⸗ meln von Briefmarken verordnet. Einen großen Vorteil aber hat die Briefmarke als Sammelgegenſtand z. B. Porzellanen, Gewehren, Zinngegenſtänden, Büchern, Stichen, Gemälden uſw. voraus: ſie iſt ein intereſſanter kleiner Gegenſtand, den man im Einſchreibebrief zu verſchicken vermag, den man überall hin verkaufen und auch überall kau⸗ fen kann. 5 Gewiß hat auch die Briefmarke nur ihren Lieb⸗ haberwert. Der aber ſtimmt in den großen Katalo⸗ gen der Welt im allgemeinen überein. Eigentümlich iſt nur, daß jeder Sammler ſein Land bevorzugt. Das wirkt ſich auch in den Preiſen aus. Amerikaniſche Marken z. B. ſind in Amerika teurer als bei uns, und unſere koſten hier mehr als drüben. Die meiſten Briefmarkenſammler zählt Deutſchland mit etwa 600 000(nur die Erwachſenen ſind gerechnet), eine Tatſache, die die Verlegung der morgen beginnenden Internationalen Poſtwertzeichen⸗Ausſtellung(„Ipoſta“) nach Berlin erklärlich macht. Dann kommt Oeſterreich, über⸗ haupt alle deutſchſprachlichen Gebiete, wie auch die Schweiz. Weiter kann man etwa aneinanderreihen: Nachrichten aus Baden Zollpolitik und Teigwareninduſtrie Weinheim, 10. Sept. Die Stützungsaktion der Landwirtſchaft durch hohe Getreideſchutzzölle hat ge⸗ rade der deutſchen Teigwareninduſtrie beſondere Schwierigkeiten verurſacht. Der Weizeneinfuhrzoll iſt heute ebenſo hoch, als die jetzigen amerikaniſchen Notierungen für Weizen. Da die verſchiedenen Zoll⸗ erhöhungen ſehr raſch aufeinander folgten, mußten notgedrungen auch die Preiſe für Teigwaren mehr⸗ fach erhöht werden, um auch nur einigermaßen die Zollmehraufwendungen auszugleichen. Daß in der heutigen wirtſchaftlichen Depreſſion ſolche er⸗ zwungenen Preiserhöhungen umſatzmindernd für Teigwaren genau wie auch für Mühlenprodukte wir⸗ ken müſſen, dürfte ohne weiteres klar ſein. So hören wir, daß mit verſchiedenen anderen maßgeb⸗ lichen Firmen auch die hieſige Firma W. Henſel vorübergehend in den ſowieſo flauen Sommer⸗ monaten nur drei Tage in der Woche arbeiten ließ und in den letzten Wochen wieder zur fünftä⸗ gigen Schicht übergegangen iſt. Der jetzt durch den Rückgang der Weizenpreiſe am Weltmarkt er⸗ möglichte Preisabbau kann ſelbſtverſtändlich in keinem Verhältnis zu dem durch die unerträglich hohen Zollſätze ausgelöſten Preisniveau ſtehen. Nächtliche Schießerei— 50 Paar Schuhe geſtohlen Sch. Doſſenheim, 10. Sept. Kürzlich kam es nachts zwiſchen den Brüdern Anton und Peter Büſtler ſowie einigen anderen Mitbewohnern des hieſigen Gemeindehauſes zu Streitigkeiten, in deren Verlauf das Brüderpaar zum Revolver griff und mehrere Schüſſe auf die Gegenſeite abgab. Durch die Schüſſe wurden zwei Männer am Kopfe ſchwer verletzt, und zwar der verheiratete Joſ. Schmitt und Karl Büſtler. Nach Anlegung eines Notver⸗ bandes mußten die beiden Verletzten ins Heidel⸗ berger Krankenhaus geſchafft werden; die Täter wurden verhaftet.— Das hieſige Schuhgeſchäft von Hannibald wurde durch einen nächtlichen Ei n⸗ bruch ſchwer geſchädigt. Die Diebe gelangten durch Eindrücken einer Fenſterſcheibe in das Haus, wo ſie mitgehen hießen, was ſie gerade erreichen konnten. So ſtahlen ſie über 50 Paar Schuhe, eine Schreib⸗ maſchine und zwei Revolver. Der Wert der geſtohle⸗ nen Gegenſtände beläuft ſich insgeſamt auf etwa 11001200 J. Von den Tätern hat man bisher noch keine Spur entdecken können. Selbſtmord eines Greiſes * Langenſteinbach(Amt Ettlingen), 11. Sept. Der 60jährige Zimmermann Paul Kies wurde Diens⸗ einem Zwetſchen baum er⸗ Der Grund zur Tat iſt nicht tag morgen an hängt aufgefunden. bekannt. * Sch. Schriesheim, 10. Sept. Die alljährlich hier vorzunehmende Sammlung für das Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum wurde am letzten Sonntag vor⸗ genommen und erbrachte insgeſamt die Summe von 165.40 /.— Am 22. Sept., dem letzten Schultage vor den Herbſtferien, veranſtaltet die hieſige Volksſchule auf dem Schulhof ihr alljährliches Turnfeſt. * Mosbach, 9. Sept. Die Einweihung des Ge⸗ fallenendenkmals des Landſt.⸗Batl. in Mosbach fin⸗ det am 21. September und nicht, wie erſt berichtet, am 21. Oktober, ſtatt. 4 2 Manga gmemeelaes iii i II III EEE 211 FE LLL 3 Frankreich, Luxemburg, England, Holland, Belgien. In Amerika iſt das Sammeln erfſt in der letzten Zeit Mode geworden. Vielleicht hängt das mit den Inflationsaufkäufen bei uns zuſammen. Die Poſtverwaltungen ziehen aus den Sammlern großen Nutzen. So beſchäftigt z. B. Däne⸗ mark etwa 30 Leute, die nichts tun, als von den Pa⸗ ketkarten und Poſtanweiſungen vor dem Einſtampfen alle höhere Werte abzulöſen, zu waſchen und zu ver⸗ packen. Das Miniſterium in Schweden verkauft gleich die Paketkarten und Poſtanweiſungsabſchnitte in 30 bis 50 Kiloſäcken an die Händler. In der Schweiz werden alle Kabeldepeſchen mit hohen Werten fran⸗ kiert und laut beſonderer Verordnung ſehr zart und ſauber geſtempelt. Nach zweijährigem Lagern ver⸗ kauft man dann die ausgeſchnittenen Marken auf Poſtverſteigerungen. Auch Deutſchland zeigt ſich in dieſer Beziehung durchaus geſchäftstüchtig. Die beſſe⸗ ren Marken werden von den Paketadreſſen abgelöſt. Das Sortieren aber geſchah vielfach flüchtig, ſodaß beim Einſtampfen dennoch ungeheure Werte verloren gingen. Ein blühendes Gewerbe iſt das Fälſchen von Briefmarken. In Deutſchland allerdings ſtellt das Geſetz den Handel mit falſchen Marken unter Strafe. Dagegen befindet ſich in der Schweiz eine Fabrik, die falſche Marken herſtellt, und als„Fakſimile“ ver⸗ treibt. Dort iſt der Schutz nur auf jeweils kurſierende Poſtwertzeichen beſchränkt. In der Hand von Laien aber können die Fakſimile gefährlich werden, denn oft ſchon wandeln ſte ſich in der zweiten oder dritten Hand zu„Originalen“. Daher iſt es empfehlenswert, nur bei reellen Händlern ſeinen Bedarf an Marken zu decken. Sie bieten ja auch ſchon geſetzlich Gewähr für ſaubere Bedienung. Handelt es ſich jedoch um ſeltene Stücke, ſo wendet man ſich, wie es auch die ge⸗ wiſſenhaften Händler tun, an einen der anerkannten Spezialprüfer, die über großes Vergleichsmaterial verfügen, und jede Marke„auf Herz und Nieren“ unterſuchen, und mit Garantieſtempel auf der Rück⸗ ſeite verſehen. Wußten Sie aber ſchon, daß Briefmarken auf⸗ gefreſſen werden? Bücherwurm? Nein. Nur die Marke ſelbſt wird gefreſſen. Das Albumblatt, ſogar der Klebefalz bleiben unberührt. Ja, das wird ſelbſt den wenigſten Sammlern bekannt ſein. Es handelt ſich dabei in erſter Linie um eine Ausgabe bra⸗ ſilianiſcher Marken von 1843 und 1850. Sie ſind auf ein eigenartiges Papier, auf Reiſepapier, ge⸗ druckt. In dieſes Papier aber ſetzt ſich gerne eine mit ganz beſonderer Geſchmacksrichtung ausgeſtattete Milbe. Langſam freſſen die Milben Löcher in die Marken und machen ſie wertlos. Deshalb ſind gut⸗ erhaltene Stücke der„Milbenausgabe“ ſo teuer.— n. Nachbargebiete Der Große Sand ſoll verkauft werden sw. Mainz, 10. Sept. Das Reichsvermögensamt bietet nach einer Meldung des Mainzer Anzeigers den„Großen Sand“ zum Verkauf an. Vorerſt iſt nicht erſichtlich, welche Verwendung dieſes für die Stadt Mainz ſo wichtige Vorgelände finden wird. Nach den zwiſchen der Stadt Mainz und dem Reichs⸗ vermögensamt getroffenen Abmachungen— ſo be⸗ richtet das Blatt weiter— darf man erwarten, daß nicht irgendwie ſchädigende Unternehmungen ſich des Großes Sandes bemächtigen. Wiedertäufer im Neckar * Heilbronn, 11. Sept. bot ſich am letzten Sonntag dem Spaziergänger am Neckarſtrand in der Nähe des Nordheimer Wehrs. Eine fromme Schar war verſammelt. Choralgeſang ſcholl aus ihren Reihen. Im Waſſer aber ſtand eine Apoſtelgeſtalt mit wallendem Bart. In voller Kleidung wurden ihm die Täuflinge zuge⸗ führt, die Frauen mit einer Badekappe ausgerüſtet. Ueber jedem war der Segen geſprochen. Dann ein Schwung. Und der Fäufling tauchte aus den Flu⸗ ten wieder auf, triefend, puſtend,„durch das Waſ⸗ ſer gereinigt“. Ueber ein Dutzend Gläubige wurden in dieſe Behandlung genommen. Aus dem fahrenden Zug geſprungen * Calw, 11. Sept. Ein aus dem Bezirk ſtammen⸗ der weiblicher Fürſorgezögling, der von einer Für⸗ ſorgeſchweſter nach Oberurbach verbracht werden ſollte, ſprang abends kurz hinter dem Welzberg⸗ tunnel aus dem bereits fahrenden Stuttgarter Zug und entlief in Richtung Calw. Der immerhin gewagte Sprung hat dem Mädchen anſcheinend nichts geſchadet. 7 In der Notwehr erſchoſſen * Bad Schwalbach, 11. September. Fünf Hand⸗ werksburſchen trieben ſich ſeit einigen Tagen in der Gegend von Lindſchied herum und benahmen ſich in ungebührlicher Weiſe. Zwei von ihnen gingen zur Villa Lilly und verlangten die Herrſchaft zu ſprechen. Als ihnen der Diener mitteilte, daß dies unmöglich ſei, da die Herrſchaft nicht anweſend ſei, wurden ſie ungezogen, ſodaß der Diener den Revierförſter Peters zu Hilfe holen mußte. Die Burſchen ent⸗ fernten ſich dann. Als der Revierförſter ſpäter zum Anſtand gehen wollte, ſah er die Handwerksburſchen in der Nähe des Parkes. Er wurde von ihnen be⸗ läſtigt und beſchimpft. Schließlich wurde der eine der Burſchen handgreiflich Meſſer auf den Förſter los. Dieſer, um ſich des Angriffs zu erwehren, ſchlug ihm die Gewehrläufe auf den Kopf. Im gleichen Augenblick gingen die beiden Schrotſchüſſe los und trafen den Angreifer in den Kopf, der ſofort tot zu Boden fiel. Bei dem Toten handelt es ſich um den in den 20er Jahren ſtehenden vorbeſtraften und wegen Diebſtahls ſteck⸗ 1 geſuchten Karl Deckert aus Ludwigs⸗ afen. Kar melitergeiſt schmerzlindernd ſy E A und belebend bei Rheuma, Ischias, ee N Kopf-, Nerven⸗ und Erkältungs⸗ Mel„8 Mustat⸗,— 15 7 8 en aten Bin und epebede ſchmerzen Ermüdung u. Strapazen 18,14 Menthol, 400 Wa 300 Spiri. In Apotheken und Droger ten. Ein eigenartiges Bild und ging mit dem * Seite“ Nummer 49 Donnerstag, 11. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. 7 14 5 Jul. Teröffentlehnngen far Kat Mannheim 8 Ackerverpachtung. Die auf Martini 1930 pachtfrei werdenden ſtädtiſchen Grundſtücke werden im Verwaltungs⸗ gebäude K 7, Zimmer 311, für mehrere Jahre weiterverpachtet, und zwar: Gemarkung Mannheim: Freitag, den 12. Sept., vormittags 10 Uhr; Gemarkung Käfertal und Wallſtadt: Samstag, den 13. Sept., vormittags 10 Uhr; Gemarkung Neckarau und Seckenheim: Montag, den 15. Sept., vormittags 10 Uhr; Gemarkung Feudenheim: Dienstag, den 16. Sep⸗ tember, vormittags 10 Uhr: Gemarkung Sandhofen u. Frieſenheimer Inſel: Mittwoch, den 17. Sept., vorm. 10 Uhr; Gemarkung Rheinau: Donnerstag, den 18. Sept., vormittags 10 Uhr. Die Pachtbedingungen können vorher hei der ſtädt. Gutsverwaltung, Zimmer Nr. 304, in den Bitroſtunden eingeſehen werden. Außerdem liegt ein Verzeichnis der pachtfreien Aecker bet dem zuſtändigen Gemeindeſekretariat zur Einſicht auf. 2⁵ Städt. Gutsverwaltung. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 961. 38 —— Fersteigerung 55 Freitag, den 12. September, vor⸗ 19 mittags 9 Uhr u. nachmittags 3 Uhr ver⸗ ſteigere ich wegen Auswanderung im Hause( 3, 4, 2 Treppen folgende Mobiliare: 1 Büfett, Eiche, 5 Kleiderſchränke, pol., 1 Sofa, 1 Standuhr, 1 Dipl.⸗Schreibtiſch, Ausziehtiſch, Waſchtiſch mit Spiegel, Chaiſelongue, Nachttiſche, Rauchtiſch, Seſſel u. Stühle, Nähmaſchine, Kommode, Bett m. Matratze, Vertiko, Tiſche, Regu⸗ lator, kompl. Küche(mod.), Gas backofen, Badewanne, Doppelleiter, Lampen, Küchen⸗ geſchirr, Bilder, viele Aufſtellſachen uſw. Alle Gegenſtäunde ſind in beſtem Zuſtande. J. Stegmüller, Auktionator, M 2. 10, 5 Telephon 233 84. 5 Uebernahme von Verſteigerungen jeder Art; bei ſofortiger Abrechnung. 12 214 Zwangsversteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Freitag, den 7. November 1930, vorm. 9½ Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1, 4, das Grundſtück ber Wirt Guſtav Wolf Witwe, Charlotte geb. Reuſing in Mannheim, auf Ge⸗ markung Mannheim. 15 Die Verſteigerung wurde am 12. März 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 12. März 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, find ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu ma⸗ chen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem An⸗ ſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen; ſonſt tritt für das Recht der Verſteige⸗ rungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtands. Grundſtücksbeſchrieb: gb. Nr. 2133: 2 Ar 10 am Hofreite, Lit. B 2. 4 mit Gebäulichkeiten. Schätzung: 38 000 R. /. Maunhei m, den 1. September 1980. Notariat Mannheim 6 als Vollſtreckungsgericht Den Inhalt von wieviel Pilo-Hcushciltdosen Nr. 25 Marke Pilo- Peter kann man in die abgebildete große Pilo · Dose fſſen? f —— Zur Feststellung der Maſze der großen Dose dient nen der Pilo-Pefer. Er ist von der Hutspitze bis zur Fußspitze 170 em groß. Form und GSröôßen verhältnisse der großen Dose ent- sprechen genqu der Pilo- Dose Nr. 25. Teillnshmebeclngungen: 1. Teilnahmeberechtigt sind alle Pilo- Verbraucher. Arbeiter und Ange: stellte der Pilowerke und verwandter Betriebe sind dusgeschlossen. 2. Jeder Teilnehmer kann nur eine Lösung einsenden. 3. Letzter Einsendungstermin ist der 25. November 1930. 4. Nur mit dem gendu gusgefölſten Vordruck am Fuße dieser Anzeige darf die Lösung eingesandt Werden und zwar in einem verschlossenen Umschlag mit 15 Pfennig frankiert. Der Umschlag muß den Vermerk tragen:„ Pilo· Preisfrage“ und adressiert sein an„Pilowerke Mannheim“. Die Füllung der großen Dose und genque Fesfsfellung der Zahl er- folgte unter Kufsſcht des Herrn Notar Jusfizret Schilling, Mannheim. Das genque Rssbltot ist nur dem Herrn Justizrat bekannt und bleibt unter seinem Verschluß bis zum 26. November 1930. 5 Um ein einwandfreies RSsüftot zu srhoften, wWurcle die Füllung mit cdestilliertem Wasser von 40 Wärme vorgenommen. Die lösungen werden in der N bewertef. Sehen mehrere gleichſautende Lösungen ein, werden die Gewinns unter Aufsicht des obengenennten Notars- unter Ausschluß des Rechtsweges- ausgelost. Sämtliche Preise kommen unbedingt zur Vertellung und werden fracht- und verpackongsffeſ noch vor Weſhnachten 930 versdndt. 1. Preis: Auto Opel-Ceibriolet 2500. 2. Preis: Silber-Besteck-Kasten 144teilig, 90 gr, in Eichenschrank, I. Markenfabrikat 1000. 3. Preis: Radio- Apporet, 5 Röhren-Netzonschluß- gerät mit eingebautem Lautsprecher 300.—- 5. .-J0. Preis; je I goldene Sprungdecłeluhr 14 Kar. 5 mit 15 stein. Schweizer Anker werk, je 180. 11.25. Preis: je I Rollfilmkamerd Loxuscusföhrung 95 6, II cm, Opfik l: 4,. je 80. 26.50. Preis e z Döfz. Silberbestecke(teilig), im Etui, 90 gr, I. Markenfabrikat. e 75. 8 51.-100. Preis: je I goldene Dñamenormbonduhr 14 Kar., II stein. Schw. Ankerwerk je 60. 101.-J75. Preis: je I Fofompparot för Platten u. Film- pack 6, 5x*ꝰ m, Optik l: 6, 3. je 40. 176.-250. Preis: je z Dutz. silberne Kaffeelöffel im Etui, I. Markenfabrikat je 12. 10000 Trostpreise: 7. Iodes-Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine unvergegliche Frau, unsere Ib. Mutter. Schwie- germutter, Großmutter, Schwe- ster, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Keitel geb. Gutfleisch nach kurzem, schwerem Leiden. Wohlvorbereitet durch den Em- ang der hl. Sterbesakramente. ade vorm..15 Uhr zu sich in ein besseres Jenseits abzurufen. Mheim-Feudenheim, 10. Sept. 1930 Scharnhorststr. 13 * pl WERKE ADbOolFf KREBS Arik U. sAARTOuis hitte deutlich mit Tintenstilt schtelben TEILNAHME- SCHEIN Man kann den Inhalt von in die große Dose füllen. 270 pilo-Dosen Nr., 25 9„ 0 Im Namen der trauernden Name: 3 1 eier gens e be, 8 e Auftröger för Bohnerachs 7 Halle des Feudenhelmer Friedhofes und Beize D. R. P. d. Wohnort: 5 aus statt. 8 5 a Stroßze: 0 Bekanntmachung. In beſter Lage der Schwetzingerſtadt iſt zu günſtigen Bedingungen ein etwa 44 Ar großes Grundſtück als Lagerplatz zu vermieten. Nähere Auskunft und Angebote an die Evang. Pflege Schönan in Heidelberg, Zähringerſtr. 18. Verkäufe Im Auftrag Zwangsversteigerung Freitag, den 12. September 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich 5 5 Von der Reise zurück Dr. med. Otto Wegerle Gestern verschied nach kurzem, schwerem N 6, 2 Teleph. 23028. perſtei 5 2 5 2 N. r in H. i a 1 3 5„ 5 ſteigern: ca. 50 ebm Kieferndielen, Bilder⸗ Sprechſtunden jeweils 1. und J. D 1 4 Leiden unsere Zeitungsträgerin, Prau 9 leiſten und Kunſtblätter, 1 Kreisſäge mit Motor, des Monats 11 Mannheim, Werderplaz Nr. 0 Wogen Umbau abzugeb. 1 goldener Siegelring ſowie Haus⸗ und Bürde:(frühere Kollektur). Nächſte Sprechſtunde am Kohlenaufzug K 41— it 5 Turck! möbel. 7585 e 174218. September 1930. 12 244 5 65 Stockwerke TRAdl Ke el orath. Gerichts vollzteher. Evang. Pflege Schönau. veiſeanſzug 3 Zahnarzt Dr, altpeter e im Alter von 48 Jahren. Die Verstorbene versah N 7, 8 1 J 1. 13½ Jahre in treuer Pflichterfüllung ihren Dienst. inte Allgem. Ortskrantenkaſſe eee bam ume 1 25 68 5 8 lage 5 1 i 1 8 1875 0 1 1 * Wir werden ihr ein ehrendes Gedenken bewahren. 7 Mannheim Wegen Aufgabe der r e 1 12 42 5 i Mannheim, den 11. September 1930. Sebro F 0 1 Dr Lae m m 8 5 Bäckerel 8 Konditorei 75 Kaffee 5 1 e 5280 Iqlle 91 2 verkaufe ich die geſamte Einrichtung, beſteh. Auskunft erteilt: in Maſchinen, Jormen, Geräte, Kühlanlage, Kaffeemaſchine, Laden ⸗ Einrichtung, Tiſche, Jah lungs⸗ A U f f 0 K 0 E E U U 9*. 2 e 5 Asta 19 illig abzugeben* 5 eee 5 1 Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung C. m. b. II. Architekt Reichert, Eliſabethſtraße 3, Telephon 41077. zurück! 1 5 — 1 3 0 25 i von der Relse zurück Dr. Carl Bossert Die Beiträge zur Kranken⸗ und Arbeitsloſen⸗ verſicherung für den Monat Septemb. 1930 ſind ; P 7. 18, 1. Et. 5198 zur Zahlung fällig. 2 Die Herren Arbeitgeber werden hiermit auf⸗ Verschied 22 2 Ein faſt neuer Tohnnest gefordert, die Einzahlung derſelben innerhalb e Büre- Möbel Bech 1 1 E 2, 1 Telephon 321 70 einer Frist von 8 Tagen vorzunehmen. Bei Ver⸗ ö Este H- 8 1 fäumnis dieſer Friſt wird eine Verſäumnis⸗ Sinschl. gr. Stolzenberg- Registratur, 3 kl. gebühr erhoben, auch 7 5 ohne. Mah⸗ Kassenschränke, Schreibmaschinen etc.-Tlügel 5 8 nung die Anordnung der Zwangsvollſtreckung. Anzusehen Werfis trage 33, Bür 1 SOtob Schertler Zurück 700 Rann heim, den 11. September 1030 3 5—. 1 9 DUle ScHerleber Otto Horlach er S457 Der Vorſtand. 25 T 2 Pologr.-Apparate 57 big Gbhnne. 5 8 3 nfr. erbeten unter ge. Treuf ven) desangspkdagoge 2 5 2 gelb ear Alge B 2 16 en die Ge. VerrneSbalfe 8 6, 18 relephon 283 0 Arheits-VHerge ung s gepr. RM. 170.- ind Ftime, ging a5. cee. 8 1 ur Erſtell ines Wohnhauſes in der zu verknufen zugeben. B 1. 8, 2. St. Schöne 1 NMeærrmeirn Für Erſtellung eines l zw. 7312 u. 721 ſowie 5 Belfirogen Nautelstr. 20 2 8 Meerwieſenſtraße Nr. 21 ſollen die Hess, N, 3 67 Uhr. B3968 3 Kachelöfen u. Seplember 1830, Zurück va ld, Beton-, Maurer-, Zimmerer-, 775„55 8 1885 1 N i Dachdecker-Arbeite Kiiche 16 2 Füöf c 1 f Frau Dr. med. H. Horlacher] Sleichaler- l. dachlecher Arbeiten. pen u. ferreal Fier g en Ae dak 4 file * 5 ergeben den. Unterlagen werden gegen eine 0 Wert 430 ,, f. 380% wegen Umbau billig ** E Mfamen Druckerei Dr. Baas Prakt. Arziin Gebühr a.4 nachm. 52 5 e 10 zu 1 dur 5 G 115 bei abzugeben. 1672 1 ö 238 Zeitun 2 Alfred An, Architekt W. D.., Waldhofſtr. 77, rappmühlſtr. Nr. 6, Gerhardt. Teilz geſt. f — 9. e eee Telephon 589 37. 57706 ß. St. rechts. 1781 1784 8 5 1, Meigberger aller Art. liafert bromnt u. billisst 0 NN der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZETLI Mittag-Ausgabe Nr. 41 2 Das 3. Jarbenhaus in Frankfurt Inbetriebnahme zum 1. Oktober geplant— Zuſam⸗ menfaſſung des geſamten Farben⸗ und Chemikalien⸗ verkaufs sp. Frankfurt a.., 11. September.(Eigenb.) Die Inbetriebnahme des J. G. Farben⸗AG.⸗Verwal⸗ tungsgebäudes in Frankfurt a.., in dem der geſamte Farben⸗ und Chemikalienverkaufs des Konzerns zuſam⸗ mengefaßt werden ſoll, iſt zum 1. Oktober in Ausſicht ge⸗ nommen. Das nach dem jekt von Prof. Poelzig ⸗ Berlin unter Leitung der Architekten BDA. Blattner und Jack ausgeführte gewaltige Bauwerk iſt als das umfang⸗ reichſte Verwaltun hände anzuſprechen. Seine Faſſade, die bogenförmig gehalten iſt, hat eine abgewickelte Länge von faſt einem Kilometer. Dieſe gewalti Faſſade, mit hellen Cannſtadter Travertinplatten verkleidet, iſt bei fünf indungsflügeln durch ſechs Querflügel gegliedert. e Höhe der der Bogenform angepe Verbindungsflügel gt bei ſieben Stockwerken 34,5 Meter, die Querflügel ſind je 36 Meter hoch. Der Ausſtellungsraum iſt in der Mittelachſe in einem geſchloſſenen Oval angeordnet. Der große durch 7— 2 2— + 92— 9 zmei Stockwerke reichende Sitzungsſaal hat ſeinen Platz im weſtlichen Flügel gefunden. Labor a⸗ toriumsgebäude mit beſondern Einrichtungen zur Vorführung und zu Färbereiverſuchen liegt hinter dem öſtlichen Flügel, das Wirtſchafts gebäude hat zwei Säle für die Speiſung von 2000 Perſonen. Die Beheizung des geſamten Verwaltungsgebäudes ſowie eines Teils der abſeits gelegenen Beamtenſiedlung erfolgt durch ein eigenes Fernheiz werk. Daß der Rohbau in der kurzen Zeit von kaum fünf Monaten erſtellt werden konnte, iſt der Ausführung in Das Stahlſkelettkonſtruktion zu danken, die 5000 Tonnen Stahl erforderte. Der umbaute Raum umfaßt 230 000 Kubikmeter. Da das Bauwerk am 1. Oktober be⸗ zugsfertig iſt, ſo dürfte die Geſamtbauzeit von etwa einem und einem viertel Jahr wohl einen Rekord darſtellen. Germania-Jödung-Verſicherungsgruppe Wie man hört, wird die vor kurzem aus dem Zuſam⸗ menſchluß der Sachverſicherungsgeſellſchaften der Germanig⸗ und der Idunagruppe entſtandene Iduna⸗ Germania All⸗ gemeine Verſicherungsgeſellſchaft Berlin für 1929 eine Dividende von 5 v. H. auf das mit 4,33 Mill./ ei AK. von 10 Mill./ in Vorſchlag bringen, Lebensverſicherungsgeſellſchaft der Gruppe, die Iduna Lebensverſich gs⸗AG. in Stettin, 12 v. H. Divi⸗ dende auf das mit Mill./ eingezahlte Kapital von 6 Mill.„ verte k. ie Bilanzveröfſentlichung der ver⸗ ſchmolzenen Geſellſchaften(Einzelbilanzen werden nicht mehr vorgelegt) hat ſich d 1 genehmigungen durch das Auf daß diesmal die neuen Norma hensverſicherung zugrunde gelegt fung durch das Auſſichts nimmt. ß die Fuſions Jausſtehen und ſtimmungen in der Le⸗ erden ſollen, deren Prü⸗ bliche Zeit in Anſpruch iedsſpruch verbindlich. uch vom 4. ſt für ver bi den U irt worden. * Bankinſolveuz in München. haus Klopfer u. Oppenheimer hat geſtern ſeine Zahlungen eingeſtellt und geht mit dem heu 1 Tage in Diquidation. Mit der Du hrung der Liqutdation iſt die Münchener Allgemeine Treuhandgeſellſchaft beauftragt; Das Münchener Bank⸗ es wird ein außergerichtlicher Vergleich angeſtrebt. Wie wir hören, ſind nach dem vorliegenden Status die Paſſiven durch die Aktiven vollkommen gedeckt. Dieſer Status wird allerdings zur Zeit noch durch die Treuhand⸗ geſellſchaft nachgeprüft. Die Zahlungseinſtellung ſoll, wie weiter mitgeteilt wird, nicht durch vekulationsverluſte verurſacht ſein, ſondern ihre Gründe in den beſonders iim Bankfach gegenwärtig kataſtrophalen Verhältniſſen finden. Die Firma beſteht im achten Jahre. Sie hofft, die Abwick⸗ lung der geſchäftlichen Seite in aller Ruhe und Ordnung vornehmen zu können. Allmayer u. Altmann, Düfeldorf.— Verluſtabſchluß. Der Abſchluß für 1929 weiſt nach 9000(12 288) /, Abſchreibungen einen Ver hu ſt von 45 941„(Gewinn 1503 /) aus. Bei 126 004(222 332) Mark Vorräten und 851 458(798 273)/ Außenſtänden be⸗ tragen die Warenſchulden 507 247(615040)/ und die Baukſchulden 323 366(270 044) /. Die Geſellſchaft gehört zur Stummgruppe. * Lederfabrik Alpina AG., Gümlingen, Bern. Der erſte Abſchluß der Geſellſchaft noch der erfolgten Reorganiſation weiſt einen neuen Verlbhuſt aus, der ſich für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1929⸗90 auf 484 298 ffes. ſtellt. Die GV. beſchloß, den Verluſt vorzutragen. Einem Fabrikottonsgewinn von 888 242 ffrs. ſtehen Verwaltungskoſten mit 1,07 Mill. ffrs. gegenüber. Dazu treten noch ſtatutariſche Abſchreibungen mit 62 800 ffrs. und außergewöhnliche Abſchreibungen mit 146 015 ſſrs. D Werk hat bis Juni d. J. nur an 4 Tagen in der gearbeitet. Das AK. beträgt 3 528 900 rs. Hypothekenſchulden ſtellen ſich auf 668 100 ffrs. * Zur Inſolvenz K Ehreuſeld. Zu den Vergl ſes Julius Bluhm, Kölr daß ſich die Geſamtverbind üfgeſtellten Status auf insgeſamt 380 Aktiven betragen nach Ab r bevorrech gen und nach Berückſichtigung der auf und in dieſer Höhe voll etwa 132 907 ,. Das beantragt werden. * Schuchardt u. Schütte AG.— Gerichtliches Vergleichs⸗ verfahren. In der Gläubigerverſammlung war von dem Berichterſtatter des Gläubigerausſchuſſes, behauptet worden, daß nach Anſicht des Gläubigerausſchuſſes die Schuchardt u. Schütte AG. ſeit Jahren zahlungsunfähig geweſen ſei und daß außer bei zwei Großbanken auch noch bet vier bis ſechs anderen Banlunternehmungen Kre⸗ dite in Anſpruch genommen worden ſind. Im Laufe der Gläubigerverſammlung wurde zu dieſer Angelegenheit folgendes erklärt: Es haben nur Bankverbindungen in Deutſchland mit der Deutſchen Bank und Disconto⸗Geſell ſchaft und der Commerz⸗ und Privatbank beſtanden; die Filialbetriebe im Auslande arbeiteten mit enen ausläu⸗ ziſchen Bankverbindungen. Die Firma ſei ſtets ihren Ver⸗ pflichtungen nachgekommen, ihre Zahlungsunfähigkeit ſei erſt eingetreten, als die beiden genannten Großbanken die ihnen gegebenen ſtillen Zeſſionen an die Kundſchaft hatten heransgehen laſſen. Nach Entgegennahme dieſer Er⸗ klärung und kurzer Debatte darüber, ob Konkurs oder Vergleichsverfahren eingeleitet werden ſoll, beſchloß die Gläubigerverſammlung mit mehr als Vierfünftelmehrheit den von der Verwaltung geſtellten und von der Handels⸗ kammer Berlin befürworteten Antrag auf Einleitung des Eiſengroßhaudlung AG., chkeiten nach dem per 27. Aug. belaufen. Die ten Forderun⸗ reduzierten auszuzahlenden Forderungen gerichtliche Vergleichsverfahren ſoll gerichtlichen Vergleichsverfohrens auf der Be einer Vergleichsquote von 35 v. H. zu unterſtützen. Die Fahrzeugbeſtellungen der Reichsbahn.— Für 80 Mill. J. Die Beſtellung auf Fahrzeuge im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms, deren Lieferungen vorausſichtlich Mitte 1931 erledigt ſein werden, erſtreckt ſich auf 52 Dampflokomotiven, 100 DD⸗Zugwagen, 752 Perſonen⸗ wagen, 169 Güterwagen, 136 Gepäckwagen, 112 Bahndienſt⸗ wagen. Insgeſamt machen die Beſtellungen einen Bekrag von 80 Mill./ aus. Die Ueberfremdung— Belgiſche Beteiligungen in der deutſchen Glasindustrie. In einem Proſpekt über eine Oßligationenauleihe der Societe Anonyme des Glaceries de St. Roch in St. Roch⸗Auvelais(Belgien) wird mit⸗ ß die Geſellſchaft ſowohl in Belgien als auch im d bedeutende Beteiligungen an einer Anzahl rnehmungen der Glasinduſtrie beſonders der und Spezialgläſern, beſitzt. Als deutſche geführt ſolche an der Glas⸗ und Belſenkirchen⸗Schalke, der Rhei⸗ elglasfſabrik Reisholz AG., Ac. In dem Prospekt wird Hauptbetriebszen⸗ n und eins in Deutſch⸗ rz in Deutſchland wird 8 Spiegelm niſchen Ziehglos der Torgauer Gla noch mitgeteilt. daß die tren hat, von denen ein land liegt. Der Betrieb von augenblicklich umgeſtellt. nufakt! INDUSTRIE-GAS 15 Es ſind nunmehr etwas über drei Jahre her, ſeitdem die Erörterungen über die Gasfrage in Deutſchland einſetzten und bald eine große Lebhaftigkeit und zeitweilig große Lei⸗ denſchaftlichkeit annahmen, dies im Zuſammenhang mit der im Herbſt 1926 erfolgten Gründung der AG. für Kohlever⸗ wertung, der heutigen Ruhrgas AG. Es iſt noch in friſcher Erinnerung, wie ſich ſofort eine ſcharfe Front Ferngas— Gruppengas herausbildete, wobei die Annahme, daß die be⸗ ſtehenden ſtädtiſchen Gasanſtalten mehr oder weniger reſtlos von der induſtriellen Gaswirtſchaft verdrängt werden ſollten, eine Ueberſpitzung der Abwehr ſeitens der erſteren in der Form eines unwirtſchaftlichen Ausbauverſuchs der eigenen Gaswirtſchaft zur Folge hatte. Die von der Südweſtdeut⸗ ſchen Gasgeſellſchaft, d. h. der Frankfurter Gasgeſellſchaft und der Stadt Frankfurt, betriebenen Pläne einer großen kommunalen, von Süddeutſchland bis zu einer Linie Dü⸗ ren Köln—Kaſſel reichenden Gasgruppe, geſtützt auf eige⸗ nen Steinkohlenfelderbeſitz und auf das Gas der oberheſſi⸗ ſchen Schwefelkraftbetriebe, zeigten gewiß eine großzügige, zum offenen Angriff übergehende Abwehr. Aber ſie ſind ge⸗ ſcheitert: Frankfurt ſchließt das oberheſſiſche Braunkohlen⸗ experiment mit einem Verluſt von 4,5 Mill./ ab, die Auf⸗ ſchließung der Kohlenfelder kommt nicht mehr in Frage, unter dem neuen Kohlenſyndikat iſt die Möglichkeit einer Abſtoßung wenig ausſichtsreich, der Partner Köln vo, zog in nüchterner Abwägung der tatſächlichen Verhältniſſe den An⸗ ſchluß an die Ruhrgas AG., Heſſen ließ ſich weder durch Ein⸗ ſchüchterung noch durch Ueberredung davon abhalten, in gas⸗ politiſcher Hinſicht ſeine eigenen Wege zu gehen, die Süd⸗ weſtdeutſche Gasgeſellſchaft blieb praktiſch auf dem Papier ſtehen. Das Experiment mußte ſcheitern: einmal waren dieſe großen Pläne ganz ohne Zuſammenhang mit der von einſichtigeren Kreiſen bereits ſeit langem vorausgeſehenen Entwicklung unſerer wirtſchaftlichen Geſamtlage und im be⸗ ſonderen der der Städte ſelbſt entſtanden und verfolgt wor⸗ den; die Entwicklung des Kapitalmarkts machte unwider⸗ ruflich einen Strich durch die von vorneherein ſehr knapp gehaltenen Berechnungen. Zudem waren dabei zu viel reine Techniker und doktrinäre Parteipolitiker führend, und ſchließlich wurde die ſtarke und grundſätzliche Bedeutung der neuen Gasentwicklung gänzlich verkannt. Die bisherige, ein Jahrhundert alte Entwicklung der deutſchen Gaswirtſchaft hatte ſich überwiegend in ſtädtiſchen Betrieben vollzogen, ſodaß daraus praktiſch eine Art ſtädti⸗ ſchen Vorrechts, aber auch die Meinung eines grundſätzlich ausſchließlichen Rechtes der Kommunen auf die Gasverſor⸗ gung ihrer Bevölkerung entſtanden war. Dieſes tatſächliche Monopol gründete ſich zudem auf die angenehme Neben⸗ wirkung einer guten Einnahmequelle für die ſtädtiſchen Finanzen, deren Wert eben in den letzten Jahren ganz be⸗ ſonders geſchätzt werden mußte. Bis in die jüngſte Zeit hinein verſtand die Verſorgung der Bevölkerung mit Gas im weſentlichen das Haushaltsgas, das ſich durch den Wett⸗ bewerb der Elektrizität faſt ganz von der Beleuchtung auf die Heizung zurückgedrängt ſah. Trotz dieſer Einengung ſchwebte aber den kommunalen Gaspolitikern hinſichtlich einer Ausdehnung der Gaswirtſchaft überwiegend doch auch nur die Erweiterung des Gasverbrauchs in der bisherigen Form vor, alſo mit dem Haushaltsgas als Kern, daneben ergänzend eine Steigerung des Gasverbrauchs für wirt⸗ ſchaftliche Zwecke. Letzteres machte bei einem geſamten Gas⸗ verbrauch von über 3 Milliarden Kubikmeter jährlich nur einen verhältnismäßig geringen Teil aus. Das Ergebnis der Auseinanderſetzung über die Gas⸗ wirtſchaft iſt ſehr ſtark dadurch beeinflußt worden, daß die Befürworter der kommunalen Gruppengasverſorgung nicht die grundſätzliche Verſchiedenheit der neuen Gasbeſtrebun⸗ gen von der alten Praxis erkannten, daß ſie die von jener Seite in den Vordergrund geſchobene Deviſe:„Induſtrie⸗ gas“ nur im Sinne ihrer bisherigen zuſätzlichen Induſtrie⸗ gaspolitik verſtanden, daß ſie nicht merkten, wie die mit Macht einſetzende Gasbewegung das Gas zu einem ganz wichtigen induſtriellen Koſtenbeſtandteil machte und damit zuſammen mit der Rentabilitäts⸗ und Standortfrage grund⸗ ſätzlich etwas Neues gegenüber der bisherigen Verwendung von Gas in Induſtrie und Gewerbe geſchaffen wurde. Aller⸗ dings iſt dieſe Einſicht vielfach doch vorhanden geweſen, aber dann waren es andere Gründe, nicht zum wenigſten in der Parteidoktrin wurzelnde, die die Entwicklung zurück⸗ drängen oder aber in ihre eigene Kontrolle zu bringen ver⸗ ſuchten. So erklärt es ſich jedenfalls, daß eine Steigerungs⸗ möglichkeit des Gasverbrauchs um Milliarden Kubikmeter, wie ſie dem„Ferngas“ vorſchwebte, von der alten Gaswirt⸗ ſchaft beſtritten, ja daß die Möglichkeit der Bereitſtellung derartiger Gasmengen durch die Induſtrie angezweifelt wurde. Allerdings bewegte ſich andererſeits die Montan⸗ induſtrie bei der Verwirklichung ihrer Gaspläne ganz auf Neuland, was zur Folge hatte, daß ſowohl hinſichtlich der Zielſetzung wie der praktiſchen Durchführung manche Kor⸗ rekturen urſprünglicher Auffaſſungen vorgenommen wie überhaupt erſt einmal Erfahrungen geſammelt werden mußten. Die Lage der Emaille-Induftrie Typiſierungsbeſtrebungen Der Beſchäftigungsgrad in der deutſchen Emaillewaren⸗ induſtrie iſt in den letzten Monaten in Verbindung mit der allgemeinen Wirtſchaftskriſe nicht unerheblich geſunken. Gegenüber dem Vorjahre berichten die Produzenten durch⸗ ſchnittlich von einer Abſatzver minderung bis zu 30 v. H. Angeſichts der Tatſache, daß eine feſtere Bindung innerhalb der Emailleinduſtrie nicht beſteht, haben die Preiskämpfe in der letzten Zeit nicht unerheblich an Schärfe zugenommen. Größere Aufträge, wie ſie von den Einkaufs⸗ geſellſchaften des Kleinhandels vergeben werden, ſind ſtets ſcharf umſtritten. Das Emaillewarengeſchäft wird ungemein durch die ſehr erhebliche Zahl der Typen beeinträchtigt. Produktion, Lagerhaltung, Offertweſen und Einkauf erfahren dadurch ungewöhnliche Erſchwerungen. Man ſchätzt die Zahl der Typen z. Zt. auf 1500; ſie er⸗ ſtrecken ſich auf Haus⸗ und Küchengeräte, Gebrauchsgegen⸗ ſtände im Sanitätsweſen, in der Hygiene und dergl. Die Emaillewarenherſteller bezw. die Wirtſchaftliche Vereini⸗ gung deutſcher Emaillierwerke, die eine loſe Intereſſenver⸗ bindung darſtellt, iſt immer wieder auf die Notwendigkeit einer Normung und Typiſierung hingewieſen worden. Gewiſſe Teilerfolge dieſer Beſtrebungen ſind auch nicht ausgeblieben. Naturgemäß kann der Normungspro⸗ zeß für Emaillewaren nur abſchnittweiſe vor ſich gehen, da die Produzenten vielfach zu Umſtellungen ihrer Produk⸗ tionsanlagen und techniſchen Einrichtungen gezwungen ſind. Selbſtverſtändlich muß vor Durchführung weiterer Tuypiſie⸗ rung eine enge Fühlungnahme mit den Händler⸗ und Ver⸗ brauchergruppen erfolgen, wie es bisher auch ſtets ge⸗ ſchehen iſt. Die Emaillewarenausfuhr geſtaltete ſich mengenmäßig in der letzten Zeit ganz zufriedenſtellend. Im Jahre 1929 wurden nahezu 23 000 To. im Werte von etwa 30 Mill. ausgeführt. In Europa ſind England und Holland die hauptſächlichſten Abnehmer. Im übrigen werden erhebliche Mengen nach Afrika, Indien und Südamerika exportiert. * Begiunender Preisabbau bei Markenartikeln. Die Preisabbaubeſtrebungen bei Markenartikeln, über die zur⸗ zeit täglich im RWR. mit den Intereſſenten verhandelt wird, haben bereits weitere Erfolge zu verzeichnen. So wurden z. B. die Preiſe für Knorr⸗Hartgrieß von 85 auf 80 Pfg. und für Eiermakkaroni von 1 J auf 95 Pfg. er⸗ mäßigt. Ferner wurden die Preiſe für Imperial⸗Feigen⸗ kaffee und für Andre⸗Hofer⸗Feigenkaffee von 40 auf 35 Pfg., für Nook Bienenhonig 1. Sorte von 2,20 auf 2, für 2. Sorte von 1,95 auf 1,85, und für 3. Sorte von 1,45 auf 1,35„ ermäßigt. Der Preis für Kaffee Haag wurde vor längerer Zeit von 1,90 auf 1,80„ ermäßigt. In nächſter Zeit iſt mit Preisermäßigungen bei einer Reihe weiterer Markenartikeln zu rechnen. 2 *Das amerikaniſche Radiogeſchäft.— Faſt 1 Milliarde Mark Händlerabſatz in der erſten Jahreshälfte. Der Einzelhandelsabſatz von Radiogeräten in den Vereinigten Staaten iſt, laut Berechnungen des amerikaniſchen Han⸗ delsamtes, im zweiten Quartal dieſes Jahres dem Werte nach auf 87 Mill. Dollar zurückgegangen gegen 144 Mill. Dollar im erſten Quartal 1930 und 92 Mill. Dollar im zweiten Quartal 1929. Der geſamte Radivabſatz der erſten Jahreshälfte hat infolge der verhältnismäßig günſtigen Ergebniſſe des erſten Quartals mit 231 Mill. Dollar 97⁰ Mill. /] gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres eine Steigerung um 7 Mill. Dollar oder 3,1 v. H. aufzuweiſen. Deutſchland bei der Büchereinfuhr Bulgariens an erſter Stelle. Nach einer Veröffentlichung der General⸗ direktion der Statiſtik in Bulgarſen beläuft ſich die Ein⸗ fuhr von Büchern und Muüſtkalien nach Bulgarien im Jahre 1929 auf etwa 12 880 000 Lewa gegen 8 61 000 Lewa im Jahre 1928 und 8 487 000 Lewa im Jahre 1927. Unter den Einſuhrländern führt Deutſchland mit faſt 50 v. H. Weitere 10 v. H. ſtammen aus Oeſterreich. Das fran⸗ zöſiſche Buch, das in der Vorkriegszeit in Bulgarien füh⸗ rend war, iſt damit durch das deutſche verdrängt, obwohl Frankreich eine gut organiſierte und koſtſpielige Kultur⸗ propaganda in Bulgarien durch die Alliance Francaiſe unterhält. Die meiſten eingeführten deutſchen Bitcher ſind wiſſenſchaftlichen Inhaltes. n * Die ruſſiſchen Traktorenbeſtelluugen in Amerika.— Kreditwünſche. Wie von der„Amtorg“ mitgeteilt wird, ſind die aus Moskau ſtammenden Gerüchte über ruſſiſche Beſtellung auf Lieſerung von 30 000 Traktoren über⸗ trieben. Gegenwärtig werde lediglich über die Beſtellung von 17000 Traktoren verhandelt. Die Beſtellungen könn⸗ ten ſedoch nur aufgegeben werden, wenn der Geſellſchaft von amerikaniſchen Firmen die gewünſchten Kredite ein⸗ geräumt werden. Sch ſchlagnahme beim Braſilianiſchen Lloyd. Im r Hafen iſt lt. Dol. jetzt das vierte Schiff des Hambur Braſilfaniſchen Lloyd, der rund 7000 Bruttotonnen große Dampfer„Sautarem“ wegen Zahlungsdifferen⸗ Reederei durch den Gerichtsvollzieher mit egt worden. Während des Sommers wur⸗ gleichen Grunde ſchon die Dampfer„Bagi“, „Raul Soares“ und„Cantuaria Guimiraes“ beſchlagnahmt, ſodaß fetzt rund 27 000 BRT. des Lloyd Braſiliero im Hamburger Hafen zur Verfügung des Gerichtsvollziehers ſtehen. zen mit der der Kette be den aus de von zwei Seiten her ausgeſetzt iſt. Däniſche Handelspolitik gegen Deutſchland Die Ver. Elektrizitätswerke von Südweſtjütland haben ſich gegenüber Deutſchland zu einem Schritt entſchloſſen, der als Erklärung des Handelskrieges gedeutet werden muß. Die Werke hatten die Lieferung eines neuen Generators öffentlich ausgeſchrieben. Unter den Angeboten befand ſich ein deutſches, das im Preiſe etwa 10 v. H. niedriger war als die däniſchen Angebote. Gleichwohl hat ſich die Direk⸗ tion für ein däniſches Angebot entſchieden, das ſich auf 110000 Kr. beläuft, und will die Entſcheidung in einem Schreiben an die deutſche Firma, die das Angebot abge⸗ geben hat, damit begründen, daß, wenn Deutſchlond eine Hondelspolitik treibe, die zum Schaden der däniſchen Landwirtſchaft und des deutſchen Wirtſchaftslebens ſei, Dänemark zu Gegenmaßnahmen ſchreiten müſſe. Dieſe däniſche Politik werde bei ſich bietender Gelegenheit fort⸗ geſetzt werden, namentlich was Kohlenlieferungen betreffe. Die weſtfütiſchen Molkereien hätten früher vornehmlich deutſche Kohlen bezogen. Von nun an würde man nur engliſche Kohlen kaufen. * Nationale Automobilgeſellſchaft. AG., Berlin⸗Ober⸗ ſchöneweide. Die entſcheidende Bilanzſitzung des Auſſichts⸗ rats, die u, a. über die in Ausſicht genommene Sanie⸗ rung verhandeln wird, iſt wiederum um 8 bis 10 Tage verſchoben worden. Die Zuſammenlegung der Aktien wird neuerdings im Verhältnis 10:1 geſchätzt. * Verluſtſteigerung des Königlich Holländiſchen Lloyd. Der Königlich Holländiſche Lloyd ſchließt 1929 mit einem Nettoverluſt von 1,31 Mill./ Gulden. Abſchreibun⸗ gen finden nicht ſtatt. Der Verluſtſaldo iſt ſomit auf 4,64 Mill. Gulden geſtiegen bei 3,484 Mill. St., 1,808 Mill. Gulden VA. A und 3,484 Mill. VA. 3. Dos Zuſommen⸗ gehen mit dem Nordd. Lloyd bezweckt nach dem Jahres⸗ bericht keineswegs, andere nach Südamerika fahrende Ge⸗ ſellſchaften auszuſchtießen; man will im Gegenteil ver⸗ ſuchen, mit anderen Geſellſchaften zuſammenzuarbeiten. * Aktienindex. Der vom Statiſtiſchen Reichsamt er⸗ rechnete Aktienindex(4924/26 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 1. bis 6. Sept. 1930 auf 104,5 gegen 104,1 in der Vorwoche, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie auf 101,2(100,6), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 93,0(92,8) und Gruppe Handel und Verkehr auf 127,2(127,0). Für den Durchſchnitt des Monats 1930 iſt der Index mit 103,3 gegenüber 110,0 im Durchſchnitt Juli 1930 ermittelt und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie 99,4(107,6), Gruppe verarbeitende In⸗ duchrie 92,2(99,1) und Gruppe Handel und Verkehr 126,0 (181,0). * Beſſerung in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie. Die langſam fortſchreitende Beſſerung in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie hält an. Die Arbeitsloſenziffer iſt um etwa 600 zurückgegangen. Einzelne Fabriken arbeiten mit voller Stundenzahl, während andere auf ein Viertel der norma⸗ len Arbeitszeit zurückgehen mußten. Dazu geſellt ſich noch der ſchlechte Geldein gong. Es mütſſen deshalb auch ſehr notwendig gewordene Betriebsumſtellungen vorerſt zurückgeſtellt werden. In der Lederinduſtrie iſt Sie Beſchäftigung ſehr ſchlecht und der Auftragseingang nicht nennenswert. Die mit der Schuhinduſtrie verwandten Be⸗ triebe, hauptſächlich Leiſten⸗ und Kartonnageninduſtrie ha⸗ ben eine leichte Beſſerung feſtzuſtellen. Die Schuhmaſchi⸗ neninduſtrie iſt noch wie vor mit dem Beſchäftigungsgras zufrieden, und zwar hat ſie in der Hauptſoche Auslands⸗ aufträge zu erledigen. Die Inſolvenzfälle im Baugewerbe Gegenüber 1927 mehr als verdreifacht Die ſtarke Verſchlechterung der Baukonjunktur, die gerade im laufenden Jahr zu verzeichnen iſt, erklärt ſich aus einem Druck, dem das Baugewerbe gleichzeitig Einmal hat, im Zu⸗ ſammenhaung mit dem Rückgang der geſamtinduſtriellen Konjunktur, die Inveſtitions tätigkeit der Privatin⸗ duſtrie ſehr nachgelaſſen und iſt dementſprechend die in⸗ duſtrielle Bautätigkeit ſtark zurückgegangen. Die Verſchlechterung Her Lage der öffentlichen Finanzen, vor allem der Kommunal ſinauzen, hat aber dazu ge⸗ führt, daß ſowohl die kommunalen Bauvorhaben und Bau⸗ aufträge(Tiefbaul) wie aber auch der aus öffentlichen Mitteln geſpeiſte Wohnungsbau eine Einſchränkung erfahren hat. Dieſe Bedrängung des Baugewerbes findet ein deutliches Spiegelbild in der Entwicklung der Inſol⸗ venzfälle im Baugewerbe. Es waren nämlich zu ver⸗ zeichnen: Konkurſe Vergleichsverfahren 1927 1. Halbjahr 89 40 . 140 44 1928 1. 1 194 67 2. 17⁴ 68 1929 1.* 2¹⁰ 88 2. 7 24⁵⁵ 112 1980 1. 5 275 178 Konkurſe und Vergleichsverfahren ſind nach dieſer Auf⸗ ſtellung, die auf Grund der Angaben der amtlichen Stati⸗ ſtik zuſammengeſtellt iſt, ſeit dem Hochkonjunkturjahr 1927 ſtändig geſtiegen. Vergleicht man die erſte Hälfte des lau⸗ fenden Jahres mit dem erſten Halbjahr 1927, dann iſt ſeſt⸗ zuſtellen, daß ſich die Kon kursfälle im Baugewerbe ungefähr verdreifacht und die Vergleichs ver⸗ fahrensfälle mehr als verdreifacht haben. Die Lage des Handwerks Wirtſchaftsbericht der Handwerkskammer Stuttgart für Auguſt Von dem Baugewerbe ſtockt der Geſchäftsgong im Dachdeckerhandwerk immer mehr. Das Gipſerhand⸗ werk bezeichnet den Auftragsbeſtand geradezu als ſtrophal gering, die Preiſe ſind derart gedrückt, de einmal die tatſächlichen Selbſtkoſten gedeckt werden. Bei dem Bekleidungsgewerbe lag das Geſchäft ſowoh im Herren, als auch im Damenſchneidergewerbe vollſtändi ſtill. Bei den holz verarbeitenden Gewerbezwei⸗ gen iſt im Schreinerhandwerk keine Beſſerung eingetreten. Im Wagnerhandwerk iſt der Beſchäftigungsgrad zurück⸗ gegangen. Im Modellbaugewerbe haben ſich die Verhält⸗ niſſe weiter verſchlechtert. Die Preiſe ſind ſehr gedrückt. Von den leder⸗ ur papier verarbeitenden Gewerbezweigen iſt die Lage im Buchdruckergewerbe dadurch gekennzeichnet, daß in den letzten beiden Monaten die Zahl der Arbeitsloſen um etwa 20 v. H. geſtiegen iſt. Im Lithographie⸗ und Steindruckgewerbe haben ſich die ſehr ungünſtigen Verhältniſſe nicht im mindeſten gebeſſert; nur ganz wenige Betriebe ſind bei äußerſt niedrigen Preiſen voll be ftigt. Auch der Beſchäftigungsgrad im Buch⸗ bindergewerbe iſt gegenüber dem Vormonat noch zurückgegangen; in manchen Betrieben fehlen überhaupt jegliche Aufträge. Von den metallver arbeitenden Gewerbe⸗ zweigen iſt die Beſchäftigung des Schmiedehandwerks zurückgegangen. Im Schloſſerhandwerk iſt keine Beſſerung des Geſchäfts zu verzeichnen. Bei dem ſtorken Auftrag mangel entſprechen die Preiſe nicht einmal den Geſtehungs⸗ koſten. Die Lage im Elektro⸗Inſtallationshandwerk iſt un⸗ verändert ſchlecht. Im Mechanikerhandwerk hat infolge der ſchlechten Beſchäftigung der Induſtrie der Auftragseingang weiter nachgelaſſen. Auch das Kroftfohrzeug⸗Reparaturgewerbe klagt über Auftragsmoangel. Von den Nahrungsmittelgewerbezweigen war der Abſatz im Metzgergewerbe wie im Vormonat ſchleppend. Die Lage des Arbeitsmarktes hat ſich allgemein weiter verſchlimmert. Stimmungsfaltoren als Wirtſchaftsauftrieb Hierzu ſchreibt die Allgemeine Deutſche Credit⸗Anſtalt, Leipzig, in ihrem letzten Wirtſchaftsbericht: Angeſichts des lang andauernden unverminderten Druckes, wie ihn der tatſächliche Wirtſchaftsablauf auf jeden Einzelnen ausübt, kommt in dieſen Zuſammenhän⸗ gen ohne Frage rein pſychologiſchen Einflüſſen eine ſtei⸗ gende Bedeutung zu. So veranſchaulichen die ſeit Wochen immer wieder beobachteten Verſuche einer Börſen⸗ belebung, ſelbſt wenn ſie meiſt über die erſten Anſätze nicht hinauskommen, daß dank eines auf die Dauer nicht zu unterdrückenden Bedürfniſſes nach Aktivität nicht nur der Wunſch, ſondern auch der Wille zum Optimismus vorhanden iſt und ſicherlich ſchon bei den erſten Anzeichen einer ſachlichen Rechtfertigung zu poſitiver Auswertung gelangt. Eine Klärung der Dinge nach dieſer Richtung hin hängt allerdings ganz von den innerpolitiſchen Entſchei⸗ dungen in nächſter Zeit ab, inſonderheit davon, ob der kom⸗ mende Reichstag überhaupt arbeitsfähig ſein wird und ob ihm die Regierung Vorſchläge zu einer wirklich durchgrei⸗ fenden Verwaltungsreform vorzulegen in der Lage iſt, nachdem dieſe von ihr als Wahlprogramm und Richtlinies für die Wählerſchaft tatſächlich nicht aufgeſtellt werden konnten. Denn allein mit Einzelmaßnahmen, wie ſie bei⸗ ſpielsweiſe die ſogenannte Oſthilſe und die behördliche Ar⸗ beitsbeſchaffung darſtellen, läßt ſich die Rentabilität der deutſchen Wirtſchaft, auf die es ausſchließlich ankommt, nicht wiederherſtellen, zumal die Erfolge der verſchiedenen Sonderpläue noch zweifelhaft ſind. Birnen te 1424, wetſchgen Nüſſe ehr gut. * Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 11. 1. Sorte 15—27, 2. Sorte-15; Aepfel 2. Sorte—14; Fallobſt—7; Quitten 15 10—14; Pfirſiche 1. Sorte—41, 2. Sorte 17 477; Stangenbohnen—9; Anfuhr und Abſatz f wurden folgende Preiſe genannt: bis 634; Bohnen—9; Erbſen 2 8 ſing 172; Weißkraut 2. 27⁰ 5; Zwie⸗ beln—3½; Endivienſalat 174; Kopfſalat 26; Blumen⸗ kohl 1. Sorte 15—24, 2. Sorte—13, 3. Sorte—4; Gurken pro 100 Stück 501,50; Anfuhr und Nachfrage gut. Babdiſch-Pfälziſche Häuteauktion * Mannheim, 10. September. Bei gutem Beſuch und flottem Verkauf wurden auf der diesmal in Mannheim abgehaltenen Auktion des badiſch⸗pfälziſchen Gefälles Au f⸗ ſchlägſe bis zu 5 v.., für Kalbfelle bis zu 4 v.., er⸗ zielt. Die Preiſe je Pfund(in Pfennigen) ſtellten ſich wie folgt: Kuhhäute: bunte ohne Kopf 30—49 Pfd 48; 5059 Pfd. 51½; rote ohne Kopf 30—49 Pfd. 6772; 5059 Pfd bis 80½; 60—79 Pfd. 74½ 84%; 80—99 Pfd. 81—83½% Ochſenhäute: b. o. K. bis 59 Pfd. 58; r. o. K. bis 29 Pfd. 804 30—49 Pfd. 66½—71½; 50—59 Pfd. 7294—76% 60 bis 79 Pfd. 75—84%½; 80—99 Pfd. 68—76½; 100 und mehr Pfd. 62—69½. Bullenhäute: b. o. K. bis 59 Pfd. 4445 r. o. K. bis 29 Pfd. 83; 30—49 Pfd. 70—72½; 50—59 Pfd. 68½ 7247 60 bis 79 Pfd. 65—71½; 80—99 Pf. 52/4—61; 100 u. m. Pfd. 41½—48¼½; Schußhäute 379454. Kalbfelle: b. o. K. b. 9 Pfd. 105—113;—15 Pfd. 9571102 15,1—20 Pfd. 82; r. o. K. bis 9 Pfd. 14014034 9,1—15 Pfd 118128; 15,1—20 Pfd. 98—101½; Schußkalbfelle N. Zum Angebote gelangten 15 766 Stück Großviehhäute; 18828 Stück Kalbfelle; 40 Freſſerfelle und 1474 Stück Schaffelle. Ermäßigung des Futtergerſtenzolls Amtlich wird mitgeteilt: Durch Verordnung des Reichs⸗ miniſters der Finanzen und des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft vom 8. September, die am 11. September 1930 in Kraft tritt, iſt der Zoll für Gerſte zur Viehfütterung bis auf weiteres auf 6 für 1 Dz. ermäßigt worden. Die Ermäßi⸗ gung hat zur Vorausſetzung, daß nach Inkrafttreten dieſer Verordnung eine der einzuführenden Menge Gerſte ent⸗ ſprechende Menge Roggen und Kartoffelflocken von einer vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft be⸗ ſtimmten Stelle in einem von ihm feſtzuſetzenden Verhält⸗ nis bezogen wird. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat gleichzeitig bis auf weiteres die deutſche Getreidehandelsgeſellſchaße mbH., Berlin, als die Stelle, von der gekennzeichneter Roggen und Kartoffelflocken zu beziehen ſind, bezeichnet. Das Verhältnis, in dem die Deutſche Getreidehandelsgeſellſchaft Roggen und Kartoffeln zu liefern hat, iſt derart feſtgeſetzt worden, daß von 100 Teilen gekennzeichnetem Roggen und Fartoffelflocken 75 Teile auf gekennzeichneten Roggen und 25 Teile auf Kar⸗ toffelflocken zu entfallen haben. Der Preis, zu dem die Deutſche Getreidehandelsgeſellſchaft Roggen und Kartoffel⸗ flocken abgibt, beträgt bis auf weiteres 250/ je Tonne. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Pork 486,21 Schweiz 258,05 Stockholm 18.09 ¼8 Baris 123.80 Holland.. 12.08 Madrid 44,70 Brüſſel 34,84 Oslo 138,16] Dollar geg. Rm..1970 Mailand 92.84 Kopenhagen 18.16%] Pfunde„„ 20.41 Frachtenmarkt Zuisburg-Ruhrort- 10. Sept. Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe keine w ſentliche Aenderung. Verladungen ab hier nach Rotter dam waren nicht am Markt. CEebenſo wurde keine Berg⸗ reiſen vergeben und iſt demnach auch ie Be notiert worden. Das Geſchäft nach Bele iſt e troſtlos ſtill. Angemeldeter Kahnraum u noch u gerer Wartezeit rechnen. Die Schlepplähne tal⸗ wie berg⸗ wärts blieben unverändert. es 1⸗ 2 0 3 „ e e eee 2 3 Nee De 2 / Donnerstag, 11. September 1980 Neue Mannheimer Zeitung 7 M. 9. Seite 7 Nummer 419 8 1 telle Stellengesuche Gesuche Für d Verkauf elek n 2 oupflenner an ele bel der In: Junges Mädchen nel 15 faum duſtrie⸗Kundſchaft beſtens eingeführter mit en Ze iſſ 9 5 e ca. 30—40 qm, für kleinere Wäſcherei bei mäß. Vertreter Sucht Stellung. Preis in zentr. Lage zu miet. geſ. Angeb. unt. Angeb. unt. 5 4 42 Y M 32 an die Geſchäftsſtelle öſs. Bl. 33906 geſucht. Ausführl. Bewerbungen unter R F 107] an die Geſchäftsſtelle an die 9 dieſes Blattes. 12 158 dſs. Blattes 11548 aer-J immer- Wohnung W N der Wosmetisehen Markenartikepranche Juen ꝙmoſe NA] Juen ledige Meisel Komplette Portieren- Garnituren zoer Jahre, in allen mit Zentralheizung, eventl. auch Einfamilien⸗ Hausarbeit. erf.(v. haus, zum 1. Januar 1931 in Mannheim mit Lande]. welche ſchon Vororten, Heidelberg oder Weinheim ſucht für Mannheim Ludwigshafen per im Geſch. tätig war., zu mieten geſucht. 5 5 ſofort geeignet ashafen der fuchen auf 15. 10. 30, Angebote mit Preisangabe unter 8 J 136 an die f und dazu gehörigen Einzelteilen: Jeeigüs ten evtl. auch früh. Stell. Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 12 228 Zeugniſſe ſind vorh. Angeb. u. F A 2 an die Geſchäftsſt. 1686 Hut- u. Mantelhaken Flurgarderoben in vielen Ausführungen Kurzwaren f. Innendekoration Tür- und Treppenbeschlägen und Zubehörteile Alle Artikel für Garderoben- Ablagen Platzvertreter. Nur Herren jüngeren od. mitkleren Alters, 818 nachweislich die beſten Beziehungen zum Drogen⸗, Kolonialwaren⸗ und Seifenhandel unterhalten und über beſte Referenzen ve 1 fügen, werden gebeten, ihre ausführlichen Bewerbungen einzureichen unt. 8 E 1392 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 12 224 Wir suchen 12242 Ingenieurstochter, oder ne 34 J. alt, durchaus 7 8 1 anſt. Mädel, durch d. zwei-, drei- und vier- Krieg u. d. jetz. Zeit⸗ verhältn. gezw. vor⸗ 701 erſt als Stütze tätig zu i nö u ſein, möchte ge⸗ bildetes Mädel aus möglichst beschlagnahmefrei. Aus- nur guter Familie führliche Angebote mit Mietpreis an kennen lernen. 1695 5. g i Gefl. Ang. u. S F 18 Stotz-G. m. b.., Sekretariat. Suche Per sofort u bie Bebel 8 * 0 0 9% 0 0 17 8 . 05: f 1 4: . tüchtigen Filalleiter(in) e e Hesoflapnahmefreie 3 Zimmer-Wohnung Möbel- Beschläge, kompl. Garnituren 83906 e nad Diehl, Suche andes mit Küche und Bad in ruhiger Lage und nur Und Einzelteile. 9966 8 15. Oktober, eventl. ſpät. f f ö Feine Fleucg, Wurz und Aufſchnittwaren, Lager für Nohlen] acht. Angebote unter. 8 10 an die Geſchffte⸗ Dekorationsartikel, Messing-., Nickel- Ludwigshafen a. Rh., Schützenſtraße 24. womögl. mit Stall u. ſtelle dieſes Blattes. 1726 ketten, Messingstiften, Kupferstiften eto: kl. Wohnung. Pr 5 4— 5 5 1 g Fefe Pie Wifte umsere Aassfteffumg um zurn Wedefuf en Fie annsere Pperial- afnanmfennsfer! angebote unt. F 0 4 RSeral N 90 185 an die Geſchſt. 1089 8 „Auslandskerresvondent“ Unterstefraum F 2 7 13 1 abstand 1 dae Auto-Boxen Vogelkäfige extra billig en Bewerbern teilen wir mit, daß infolge ür zwei Autos der 11 5 1 15 eingelaufenen Be- 5 1 961 2 17% 8 Werbungen die Bearbeitung voraussichtlich 9 e it Preis 168. 5 einige Wochen in Anspruch nehmen wird. 1 H 9 12 515 1 o Wir bitten diejenigen Bewerber. die aus] Geſchäftsſteule. 41697 on autos und Motorrädern irgend einem Grunde nicht mehr auf die 5 bel Auto- dslinger, Augartenstr. 84 Stelle reflektieren, um Mitteilung unter Telephon 407 55 12246 MG 185 an die Neue Mannheimer Zeitung Wobnangslausch 12240 a 1 n eee e e 31 n 1 Zu vermiefen lebige Miete 0%, zwei helle Büre- Räume Geſucht 3 8 9 5 jedes m. ſey. Eingang, parterre gelegen, ſowie Frauen E 2, 13 Das groge Eisenwarengeschäft E 3, 18 ber(Souterrain), In den Räumen iſt elektr. Licht, Nähe Balghefl 1002 5 Nähe Friedrichsbrücke! mit guter Garderobe, gleich welchen vorzugt. 1683 Kraftſtrom, Gas u. Waſſer vorhanden. Die Ibn 1 aun ut Möbl Zimmer kae Masserlurm Sehr gemütl., ant heiab. Standes Welche fleibie d ehrli 1 4. 0. Räume ſind für jeden Beruf geeignet, da Schlafz. m. 2 Betten. Gut möbl. Zimmer, Zimmer, mit el. Licht 5 0 eißig und ehrlich] F 6, 6. Wetzler. große Toreinfahrt und Hof vorhanden iſt. u. Küche zur Allein⸗ zu vermiet. Mainzer, in gut. ruh. Haufe, an u. Schreibt. per ſof. sind Zu beſichtigen bei 12248 benützung, 2. St., el.] L 14. 17, 3 Treppen. berufst. Herrn zu um. ob. 1. 10. zu v. 1704 Hir Sofort gesuchi Wohnungstausch Ane. Nunger. 3 84. Tel. 407 50. in beſter Lage der Licht u. Telephonben. 7 5 i e K 3. 10.9 Stock. N. 5 Suche 2 Zimmerwohng. 1 7 N 2 n 1 0 21603 Fut möbl. Ammer 5 Geräumiges, ſehr ſchön 4 Vorzustellen mit Ausweis Donnerstag, geg. ſchön. 3 Zimmer⸗ per ſofort zu vermiet. Zu beſicht. ab 2 Uhr. lofort zu vermleten. Mön 1 7 Abb, Bine 6 vormittags 10-12 Uhr und nachmittags. 85 1 5 Schöne part. Räume Näheres U 1. 12. e Adr. i. d. Geſchäftsſt. 8 1 95. Bab. 1 7 5 7 3. peiſek., in ruhiger 5 5. St., links. 3982 mit el. Licht, ſof. zu. 6 3˙5 Uhr. Augarfens trage 6 Straße, Lindenhof, für Bürv⸗, Unterrichts⸗ oder Vereins zwecke, 2 ſch Schön möbl. Zimmer vermieten. 51705 vorh. O3, 7, 2 r. rr ats een, e bi kane ee ede an nö, Aenne e ee ee 1 Angeb. unt. 8 3 2 22 Tel., be er Fam. 0 Niusik er! 1 an die Geſchäftsſtelle. Lager- U. Magazinsräume in beſter Lage auf au berufst. Herrn od. 1., mit 75 2570 5 1 22 1. Okt. zu emiet. Dame zu vermieten. enſ. zu vm. 5 1 5 g. Für Orcheſtererweite⸗ I Ruh. Beamtenfamili oder Werkstätte Näh. N 0 2, 2 St. Rupyrechtſtr. 12. 2 Tr. 2 Trepp., Breiteſtraße a 5 rung: 11 Ruh. Beam 8947 5 2. links, Teleph. 290 12. 11780 Celliſt,. 5 N n im Zentrum der Stadt, zu vermieten. Anfragen 3925 Haus m. gulgeh. Dampfdsdherel VBaſſiſt.. an Schuhmacher leicht 4 Zimmer-Wohnung unter 8 I. 138 an die Geſchäftsſtelle dss. Bl. 5 Sohlafsteſle in Ludwigshafen a. Rh. bei 10 Mille Anz zu verk⸗ e vertu nutte nn Frtedenam zee ir demie. eile J 0, 10 Birmer, mit oh. wit 2 Bett, lo, o Jalius elf, den) Menn. gelacht. Zu melden b. verkoufen? Gegen innerhalb Stadt oder lat. N u I. Augartenſtraße 15. obne Klapier, zu verm. 15. 9, billig zu verm. Prinz Wilhelmſtr. 12 1499 . Plöſch, Emil Heckel. hohe Provision. An⸗ 2 Nos de Gesch 3982 41788 C 5, 3. 2 Tr. . kraße 95 31896 geb. unt. 8 A 139 au 8 E eventl. auch als Wohnung zu vermieten. Werkſtätte auch a. Lager Nett möbl. Bages Zentrum! Gut möbl. 1 A V 8 zwiſch.—8 Uhr abds. 8 75 5 1 6, 2. Stock. 2 n die Geſchäftsſt. 1729 Ruh. Ehep. mit Karte 4005. g. 6, 2. Sto ar. Toretuf, ſoß, zu parferrę-Zimmer Zimmer, m. el.., an— freier 4 Zimmer⸗Wohnung in den Tüchtiges 9976 in ſich. Stellg., ſucht. 10 f 1 1 vm. K 2. 18. 1 Tr. l. 55 25 Herrn ſof, zu verm. Quadraten zu Aleinmädebe kleid. gauh. Mäuchen-3 Zimmer wonnung Fohnungen zu wehmteten,. geanu., Er. J 3 Feeder gti. 25 900.— Alleinmädehen eig. Saub. Mädchen 5 lt Heim Oden A, 50 billig zu verm. Nah. 1755 4— auf 1. Okt. od. ſpat.! Zimmer be. zung. 0 obe 2 3, 16. 2 Tr. kinks u verkaufen. Anzahlung RW. 5000 1 3 kann, für alle Hausarbeit von I. bis U. Quadr. 1„ 5 1 1 Sia zt dit 100 12155 4 Ammer, Küche,—— Friebrichsring:.2 be⸗ 2 n 9000 nzahlung RM. 5000.— ge ſu 8 1162 6. 7 6 1 Sneif 7 5 5„ 5 Meßgerei„„ 1 8 b 0 f„ mit Heizung 1 N 115 15— e 0 75 8, 2. Tr. links: 1 55 575 e ſich unter 8 0 141 277 5 of a Nr. 75 an die Geſchſt. 8 2 5 266.— zu vermieten. 3087 Sevar. möbl. Zimmer an ſol, Miet abgu.. e 8 Walbſtraßſe Nr. 42. Lederer⸗Müller. 0 7, 15 51641 5 7. 2= 1 g 5 l 5 8 88 F 5 10 0 zu vermieten. B90 118 Nee 81710— ER uns Woln Gr. 5. 79, Prinz Wilhelmstr. 12 Möbliertes„ K 7 1 Stellen-Gesuche 9 Wohnung Wohn⸗ u. Schlafzimmer 2 7 Ale: ee ee 5 Beschlagnahmefrel! 5 gut möbl. 2 8 gr. ſonn. Räume an bl mon. Timmer Hern z 3028 f a 8 f N 1 inner- epsamer, ein manmmann table 1 imm er ohnun fil. 5 Au en 655. fl. 2 Lr fas. fern h. Sante. f Us in Neckarstadt, Sehwelzinger 5 J 122 J.(1. kaufm. u. 2. elektr. prakt. Lehre, je 50„; ev. 1 Zimmer 8 9 n N 21744 Schimperſtr. 4 f * 9 9187 mit allen e auch e u. Küche, v. 8 5 c. N 744 Schimperſtr staut, Lindenhof oder Waldhof. N t ſi verändern 5 5 2 3 3 7 Anz 10 000 5 9 5. e ffn,,, e 3 38 e an die Heſc. Bbcbs mir nes borgkragzel, Mienen Mute e Levi& Sohn iu bermtekel gig el d Af. e. eee 25 0 1 rütulein, 29 Jahre, eng e ahre un⸗ per 1. Oktober 1930 zu vermieten. ngebote P 7, 15 Tel. 20595 S 3, 1. 3 Tx. rechts. ſs. Bl. Vermittl. verb. B95. unterbrochen in beſſeren Häuſern tätig, mit ſehr Neuzeit.. 3.-Mohn. von Intereſſenten unter E 2 1 an die. 5757 8 leg. Herren- I. Jchlat- 428 guten Zeugniſſen und Referenzen, ſucht Bad, Manſ., im Sge.⸗ ſtelle dieſes Blattes. Immer Klavier u. Bad Gut möbliert. Zimmer Vertrauens osten Mace 1 17 Schöne 2 Aim Wohung. Angb. a. 80 148 an.0 fc. ot n der Nate: Ia Ss aus Zl Lau 000 eb. unte i.821 Gſch. ſpät. zu verm. Nuits⸗ n 8 5 5 7 an die Gesche. 6 Oststadt Gartenantelt in Fee 95 le ei, 1 Tr i. am zu einlahrt u, Garage in Nate Nolengarten— 5 5 gutem Hauſe auf 1. oder 15. Oktober als 5 5 a 5 dene Vor⸗ u. Mück⸗ Tennpl. Friedrichsr. Waſſerturm, möglichſt direkt vom Beſitzer. ütze, Hausdame, 1. Mädchen oder Junges, kinderloſes 5, Zimmer u. Küche mit Zubehör zu vermieten. arten, per 1. 10. 0 Sbhön t möhl Zim 3972 Gefl. Angebote unter E X 89 an die Ge⸗ 5 1405 eee e eee ee eee Auguſta⸗Aulage Nr. 17. 01 preisen,, 75 71 i en e e e dieſes Blattes. 21575 55 5 8 r. Licht, verm. 5 2 2 udolf Moſſe, Mannheim. 1 2 Zimmerwohnung zuſeh. ab 5 Uhr nachm. Gonlarbſtr. 7. part. preisw. zu verm. ab 0 äulei t Stelle als* 1650 2 n Näh. b. F. Link. Wall⸗ 21576 1. Okt.„ 0 8 N ene eee ee bee 5 Ammer-Wohnung, Sprechstundenhilfe e Bee 5 2 Unterricht 3 5 Neubau! Neckar⸗ el. L. u. Schreibtiſch 4 5 ruf 1 9(Friedrichsring) ſtadt⸗Oſt: zu vermieten. 16741 8 p. M 7 f äftsſt. d. Bl. würde au ro rei⸗ 47 5 a i ö D 6. 33. 3. St. 5555 ngebote unt. E M 78 an die Geſchäftsſt 1 Angeb. unter mit groß Bad, Speiſekammer, Mädchenzimmer—P4 Zim.-Wohnungen I. 6. 33. 3. St. rechts rs 20 41. 15 und Speicherkammer per 1. 10. für, 135.— zu Junger Kaufmann Lehrmädchen F vermieten. Angebote unter S K 137 an die Ge⸗ kebß. Zubeh. 1. 98 1 g mit eigen. Motorrad ssücht Aeltere Frau fucht ſchäftsſtelle bieſes Blattes. 12 232 Karl Renſch. Kinzig. u. Ofen zu vermiet. 0 4, 17, 3. 17 Wiorgen, Freitag den 12. Sept. ds. 933 abends Zucht Stellung 9s 9185. a 1 dl. 2 Immer i. N. f 97555 55 8 8 5 3 Nr. 5. III. I 2, 22, 2 Tr. 501 28 Ühr eröffnen F b. 9275 8 Feines Confitüren⸗ Rötterſtr.,—5 1 el. 2 8. 1676, K, 2 1 U 1221 ſchäft cht zum in ordentl. Hauſe auf 4 7 1 1 ittags 21730 Zimmer, el.., ſep. E 5 8 1 4 Kent ute i. it ehem f.. 75 Immer Wohnun nachmittaas Peasdt watt Fare f 6, cee Anfänger- Fortbildungs und 5 8 3 1 1 1 an die Ge 5 95 a ieten. 3967 3 · Tel bis Miatses. 4086 Familie. 1 5265 5 gegen Vergütung der Unkoſten abzugeben. 5 5 1 172 biktierkurse in eichskurzschrift 1 8 5 8 Angeb. unt F 5 3 Berufst. kinderl. 5 Monatliche Miete Mk. 60.—. Adreſſe in der Ge⸗ 3 Zimmer- 5 5 f. Damen u. Herren. ſowie beſond. S urſe A2?läbriger 21577 an die Geſchaftsſtele. daa ſucht 71787 ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1619 Möbliertes Zimmer Möbliertes Zimmer dreld dafe lo ted. abend os, bein 4. N ndl. Ausbild inze lunterr. E 6 Zimmer und Küche* 11 N mit od. ohne Penſion, mit Küche, an einz.„ E c 1 1 Miete i V 8. 3 2 1 114 1 9 0 ung ſasort oder ſpä zu Berſon ſof. zu verm. fämtl. Geſchn 2 0 U 91 Heltere Frau 5 1 Immer Omen tt Bd, See 3 5 88976 8 Fl. f. 4. St. zal. eee für deutscha i Fnhe ehrlich, zuverl., ſucht; 1 8. 9 b. unter F X 21 mit Bad, Warmwaſſerheiz., auf 1. Nov. zu verm. i N 11. 2 Tr. 8 fit Fihrersch. 35 Stellung z. Führung 7 8775 Geſchäftsſtelle 41707 Eiermann, Rheiutalbahnſtraße 3, part. 5 N—.——— Kurzschrift 8 broßes Zimmer 55 Kohler, Mezplag 2 0 7 Haushalt. Gute 5 2 7 Sucht Beschäftigung Empfehl u. Zeugniſſe dis. Blattes. vermieten. Iriedens⸗ Ibn möbl. Zimmer a i a„ n 5 3975 8. möbl. o. leer. in ruh. Angeb. unt. d& 90 vorb. Angeb, u. d c Leeres, ſevarates 1 8850 7* 1 25 mit el. Licht, foſort. Haufe. 1 Tr. zu vm. Nshschule— an die 8 Nr. 184 an die Geſch. 3 27. K 3 j N B3978 7. Jungbuschstr. 1 172 13 2 174 zu vermieten. 1630 397 G 34. Zbuse. 15 215 8 2 225—7¹⁴⁸ Zimmer Hamer- 0 nung ſchäftsſtelle. 1745 K 4. 18, 1 Tr. Links. Wiederbeginn 15. Septenaber 0 N 5.—.— 5 Friedrichsring. T 6. 20,. mit Küche, Bad und Speiſekammer, in bevor⸗ S Griesheim 8„[Eründl. Unterricht Weis Tertrauensposton part. bevorzugt, von zugter Wohnlage in Feudenheim per 1. Oktober Schöne 33„Wohnung but Möbl. Zimmer„ Flicken u. Zus jſucht ält, evgl. Frl., ruh berufst. Irl. ver zu vermieten. Neubau mit Vore u. Rückgarten. m. Küche, Speicher u. Licht Tel per 83980 ö 5 0 1 es 5 beitsfr ſofort zu mieten ge⸗ Große Räume. Adreſſe in der Geſchäftsſt. d. Bl. Keller nebſt Autogar 5 2 1. 8 24618 N ö e Schulbil. leiſtungsf., arbeitsfr. fſuchk. Angebote unt. auf 1. Okt. zu verm. 5 10. parterre. Sehr ſchön n. ant möst. esang- Gltarren-, ö duns) längerezeit in der Krankenpflege F U 21 an die Geſchſt. Wegen Auswanderung ſehr ſchöne Peter Ehret, Paſſein⸗ Darlerre. Fimmer i. fr. 8 la ten- bater icht f 5. 8 erfahr., in gut. Haus⸗* 1782 2 21 d Kii. ſtraße. S5 Schön, ant möbliert. el. L. 5 3* 9. 1 Tren 1 m 1g. Sud. 4 2 17 2 vm..* a Stelle auf grö. halt, b. ält. Herrn od. Jüngerer Herr aezsser An NC E;. ER 1 e* 721 5 5 ö. . el g 5 Zentrale. Ange. Dame, auch Ehevaar. öbli mit Mobiliar billig abzugeben. Dringl.⸗Karte Leer. Balk.-Zimmer u beruf err ö 5. Longj. Zeugn., Empf. 8 110 0 · möbliertes erforderlich. Miete 90 4 Angebote unt. D Z 66 Kochgel.. 1 5 9 1 1 et 8 Sehr ſchönes, minen an die Geschäfts-. 8 7 die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 21615 zu verm. Wald hoffte. 4168 6 stelle. 3948 0 8 5 Zimmer JSC Kr. 76. 1 Tr. l. 1728 es Zimmer 85 0 ö eee eee a f 3 A. uit at. 8. l— 1 5 8 80 tlich ae rute.——— 0 Water 1 0 80— 9 In ſchönſter, ruhiaſter Sfr gaub. Zimmer. IV. IE. 55* an die Geſchſt. B99 2 Zimmer 2 Wohnung 8 5 eie e ene n 0 Wen g Säuglings- und 2 EN in Einfamilienbaus, rufst. Heren bill. zu dealt Anner aN 2 1 Alleinſteh. Dame ſucht Küche, Manſarde, einger. Bad, in der. verm. Nähe Friedr. * 2 Kinderpflegerin aus auter Familie ey z kraße 28, If. aut 1, Oklober 1980 zu ver- J od. 2 mäbl. immer Fark Abein bruce. el. zu vern mit Wochenpflege⸗(Waiſe) ſucht Stellung II mieten. Preis 75. Gartenvorſtadt⸗Genoſſe u. 2 Adreſſe in der Gels. 1 8 13. 1 Treppe. 1 Kenntniſſ., mit auden als Alleinmädchen, 4 Wa e. G. m. b. H. Mannheim. Bs m. elektr. Licht, ließ. 21680 21687 1 Zeugniſſen ſucht Pri⸗ ſof. o. auf 15. 9. Gute] nur teilw. möbl., 222 3TTTTT0TdT0TVT0TdTTTVTTTTTT Zentralheizg., 5 a * vat, od. Auſtaltspflene Zeugn. vorhand. An] Bett, Cbeiſelchae Leere Manſarde Möbliertes Zimmer an Herrn zu vermtet. Nate Waſſer kuren asg F möbl. dal. An. * ö Angeb. unt. 8 0 130] gebote unt. Y J 10 vorh. Angebote unter an anſt. Einzelperſon] ſep, Eing. zu 22 u. 28 Anfr. D W s a nme* Derrg— a eee 5 A Gefchäftsſtelle an die 3 11698 f F 25 an die Ge⸗ zu verm. Herzogen⸗ Mk. für Hrn. zu vm n 115„ Dame zu verm. 1 4 of. zu ne g 68 N ſcchäftsſtelle. 11740] riedſtraße 17, pt.,[ks.! B3939 M B. 7. die Geſchäftsſt. 1610 ba. Nax⸗ Joſeſſtr. 10. Hl.. dſs. Blattes.* 1679 10. 9„ Mummer 419 Neue Mannheimer lung Meittag⸗Ausgabe Donnerstag, 14. Schreiner „The Nid/ y NHVthm' der neue Node ganz, nebst allen modernen Gesellschöftstänzen lehft gründl. in Kursen u. Einzelunterricht Tanz-Schule Stündebeek N 7, 8 Tel. 25006 N 7, 8 EIN Des Institut von inteinationàlem Ruf 1 85000 . EIN UFATON-F NN Ar BETTV BIRD. WILTII FeRSsT neue in Exskaufführung Ein entzückender, mit Charme, Witz und Esprit gemachter Film Die Tonfilmposse: Zu enorm billigen Preisen. In Leipzig kauften wir Bedeutende b i e H E 1 D ELB E N Lagerschunben Mouftlonette-Kragen 7 15 Tisenwerk Niegen 15 155 grau und beige.. Stück.98, 45 Vertr.: d. Walber, Mannheim. Mittelstraße 37a Tel. 53465.(Zig.-Haus„Flora“ Lebensmittelgeschäft in beſter Lage der DRIUERSURH ab Seal Elektrik-Felle schön seidenglänzend Stck. 2, 50, .75 Eckſofa, Schlafdiwan, Chaiſelongue ete. Nutrlette 2 günſtig zu verk. 41725 regelmäßige Felle, reine Farbest. 25 2 2 1 A 5 1 heitshalb., zu ver- U 45 38, Hof. Ein 100 prozentiger Gesangs- Sonder vorstellung: Am Sonntag. 14. Sept., II. 30 Uhr vormitt. 85. h M. in bar. e e 1 e e Dialog- Tonfilm e 8 die Geſchft 0 rt Kinder badewanne für den Strapaziermantel Stück 75 Die Wunder Asiens— mit Geſtell, 1 weißer Die pikanfen Abenfeuer Verk. mein Motorrad Windeleimer mit Dek⸗ des Renfier Amadeus kel, 1 geteilte Säug⸗ f J Fell eee e N. S. U. pony fllingswaſchſchüſſel u. Spitzhase, die neue Fellart 3 Sündenbabel Baufahr 1929, mit 1 Kinderklappſtühlchen tar den modern. Pelzkragen St. 275 unden 500 E e. alles faſt 1 preis⸗ gegen bar. B39 73. fe Berlin Zu erfragen von 15 Bachſkr. 6. 3. St. Its. 5 5 S bis 17 Uhr. M 5, 12. Zwiſchen 12 u. 3 Uhr. Elarre, große Felle zu den 4 12 In den Hauptrollen: Rosengarten 8 1 8 e Un Spottbillig abzugeben:—8²⁵ neuen Mantelstoffen passend St. 75 Brite Kampers e de Vogt 5 Nibelungensaal 1 Sonntag, 20 Uhr 1 Leicht⸗Motorrad, Sofort zu verkaufen: 8 5 5 5 Marke Flottweg, l. Anna Müller-Lincke ·Jrene Reb, 1 Marken⸗.⸗ gut erhaltener Kinder⸗ Pelzkragen verschiedene Fahrrad in gut. Zuſt. klappwag. z. RM. 35.— .55 .80 Armbrus„Georgia Lind- Ein. 0 fert.“ Babykorb z. RM..— Fellarten, gefütteft Stück 5 5 5„ montiert mit Reiſen, Anzuſehen vormittags 3 Ann/ Harry Frank Se. Felge Gr. 10.3, nachm..7 Uhr in 5 7 0 8 8² 9 5 0*. paul Kemp- Lachpiſſen· Wolf uhr. Feubenhein, Echt russische Bisam- sowie Berlins populärster Revue-Komiker Kurt Lilien Schwanenſtr. 17. 1722 1 Kaſſenſchrank, 1 Ladentheke, verſchied. [Glasplatten u. Meſſing⸗ geſtelle f. Schaufenſter Zirke billig zu verk. 1715 4000 A. Deckert, Qu 5. 3. 1 . fanderklappstull Falzzlegel, gebraucht, bill. abzug. Stück 18. be ee 8 5 Kragen gefüttert früh. k. u. k. österr. Hofballmustkdirektor mit seinem WIENER Orchester Seit den vorjdhrigen Castspiel-IJounneen durch Holland, Frankrèich, Italien, Ischechoslowakei uberall denfbar grobe Erfolge vor ausver- Egiiſten Hdusern. Hierzu: MK in Röllenzauber Emnelka- Wochenschau Austral.-Opossum- Kragen moderne Form St. 12202 und weißer Kinder⸗ f der vornehme Pelz. Fel 5 5 8207 8 Harten B. Ffeckel, U 3. 10. Hann. HusikR. U 7. 18. klappwagen, aut er⸗ Isolation.-b. 8 Anfangszeiten: 3, 5, 7 und.15 Uhr I. Verkhsbo. M2, A. 1. Blumenh. Tattersall, Schwet⸗ halten zu verkaufen. Mannheim-Neckarau Tullaſtraße Nr. 21. gingerstr. 16, Bchhulg. Schenk, Mittelstr., Zighdig. — Vöitel. Gonterdplatz zu.90 bis 3. 0 Majer 1595 5259 Sroſe Sortimente 5 3 Amerik.-Opossum, Biberette, Seal- 5. 8 f 5 Schulanzug 3⁰⁰ Kanin und Padagonisch-Kanin-Felle . e 2 5 grauer Noppen zum Aussuchen jedes Stück. National-Theater Mannheim. elusen gane 6²⁰ blau, Melton Donnerstag. den 11. Sept. 1930 Sportanzug Vorstellung Nr. 6. Miete E Nr. 1 sehr traglählieg 12. Der Rosenkavalier Sportanzug 18. Komödie für Musik von Hugo von Hofmannsthal reine Wolle — Musik von Richard Strauß— Musikalische Nleler-Anzug 80⁰ Leitung: Joseph Rosenstock— Inszenierung: gefütterte Hose Alfred Landory— Bühnenbilder: Eduard Löffler. 8 15 0 Einrichtung: 19 5 e 5 Wia„ 13. lang Ihr nde gegen 23 Uhr Kisler-Mantel 80 3 Personen: 17 5 2 5 Die Feldmarschallin Gertrud Bindernagel mit Stickerei 3 Verkäufe 7 5 3 e, 8a ge eee dee e Vazacchi Eritz Bartling Kleler- Mantel 5 e Schloſſermeiſter über⸗ Annina Nora Landerich 1 12 0 e Ermef terung nimmt einige Heizun⸗ 52. Raus f 85 reine Wolle 1 ſucht z. Erweiterung er Haushofm. d. Marschallin Alfred Landory Kiel tel gen. Angeh. u. F I 20 Herr von Faninal Sydney de Vries ler Mante 18„Mek. 200 1 Ao-gob0 Mark a. d. Geſchſt. Bi3981 Sophie Gussa Heiken besonders gut 2 fan fen* 1 B314 J i Jungfer Marianne Marianne Keiler Ulster 55⁰ Ausgeſtellt 5 81 leihen. Zehnfache 8 fesche Ringsgurt-Form. M g 8 icherung vorhanden. Nutün 0 Ulster 9²⁰ 1 0 Auge) Angeb. unt. F P 16 N 5 d. Geſchſt. B77 A 0 le U modernes Muster 5*— ute- .. Ulster 5 5 DIe o Mark gegen hohen Anz 1,5/ Tel. 24766 soll Ihnen sagen; die Schule 8 e e Zins u. gute Bürgſc. WSerkauf f ster 1 9 Anmeldungen zu Kursen und Privatstunden f 217 ſof. geſucht. Angeb. Heute Donnerst..7 Uhr r 220 Debinnt wagner Woll klanch.. 18. Einrichtung f. Kolo- unt. S P 142 an die U. morg. Freit. 10.12 Uhr 5 3 Loden-Mantel 9³⁰ g 5. 5 Geſchäftsſt 11747 kommt in der Garage soll Sie wieder an unsere mit Kapuze Malware. Wein- eſchäftst. 177 Hildebrand ein ene Fchmidkonz-Weinzein führende Stellung in der mimmt Anmeldungen an für: Kurse— Privatstunden. Pelerine U. Wollwar. gesucht. 6/30 5. mit Kapuze 5 f 8 5 Angeb. m. Preis u. 8 3 Die führende Tanzschule Mannheims Knaben-Kleidung erinnern Trenchcoat 9³⁰ F W. 23 an die Geſch. Flat- Auto D 5, 11 Fernruf 30411 D 5, 11 0 mode und blau 11736 Masseuse mit Allwetterverd. Vier⸗ Trenck- sont radbremſe prima Läufer besucht Knaben- ey. 8530 1„ für alle Maſſagen. billigſt zum Verkauf. 9 Mllever 90 3 f neue Farben 2 äuchenral. gebr., F e Angeb. u. F V 22 an Erstaälas sig Pullover gc eee ein Umzüge, Ferntransporte U Imous 10 1 5* die Geſchäftsſt. 81735 8 3 in jeder Art reine Wolle 2.. jeder Art übernimmt. 10b 280 Srlek- Anzug 95 Neuwertiger 5240 zu reellſter u. billigſt 45S, billig zu verk. Einknöpfer 3 Berechnung 3950 E. Deuſchler, Ludwigs⸗ 88 ö 35 e hafen, Pranckhſtr. 30. 8 Skrley-Anzug 10³⁰ Wilhelm Kraus. 2 Kunstpllssee, reine Nee und Bodenteppich, 3 8 7, 22, Tel. 25473. Günſtige Gelegenheit! ö(200 verschiedene Muster) Knabenehlesen 8 70 mal 4 Meter, 1 a Stiek 8 en, Hohlsz ume, ̃ 1] N ̃˙·„— ẽům;ꝛ7/ A e e ee ee Opel 25 bote erbet. unt. 5 5. Knöpfe, Kanten S 5 131 an die Ge⸗ e dale 0 efwa n 1 äftsſtelle d. Bl. wünſcht mit Euglän⸗ 9 H. Schober. 0 0 U. 5 11 ſchäftsſtelle d. der lin] 7 5 6 5 it f verſation i. Verbindg. gut erhalten, verſt., b. Etagen-Heizun zu tret. Angeb. bef. u. fahrber., krankheits⸗ gegr. 1910 N. 823 5 2 e ver. J M 217 Rudolf halber, für 450.— ſof. Aeltestes und fühtendes Geschäft Mannheims kaufen. 1484 Moſſe, Mannheim. zu verkaufen. 1708 Näh. Telephon 593 35 26 Adr. i, d. Geſchäftsſt. Lehen! Wir haben eine große Anzahl Küchen von Ann in Zoblungs⸗ 1 Dea ier 156 allg. Sees 16 Seelachs. 1 Pfund 524 mn Epfisehungsraum ſchwierigkelten gekom⸗ Zwiebeln 10 Pfund 18 Isardl 6 menen Möbelhaus a 45 5 2 Dosen Delsardinen 650 5 übernommen. Da nun SILLIGS UND PRNMA VON Saft. Zitronen io Std, 45%[ westfsl. Mettwurst f 90 fenheringe Schmoflers Konditorel- Erzeugnisse die Modelle nicht mehr Neue Kranzfeigen Kr. 18 3 9 90 werden nur unter Verwendung ganz modern ſind. z. 9„0 ochsenmaulsalat Dose 430 in Jomsten. Dose 0 I Niateriefs k ell B. ohne Kühlſchrank, 1930 er junge„5 verkaufen wir dieſen Splitzbein in Gelee 5 48 Wir tragen den verwöhntesten . ande Pyoſten zu jedem au⸗ 5 Schmitt l. drschbonnen 555 5 Leben 1 10 5 nehmb. Preis 5 Dar⸗ 4 Mell 2 Pfund-Dose indtleisch 70 Spiegelkarpf. 5, 5„5 Rechnung. 125 unter auch ganz be⸗ 0 7 j 3 l 0 ckle cneen. fenden 51 1 e eee e ee, e e eee geen 1 in eig. Saft. Dose i praline- Bombe.25 r e ih ese 595 Kahert lad. Mürszcden 1 0 3 Konfitü naselnugtörtchen.25 Küchenſchränke v. 18 Suppenhühner pfund von 95) an Bohnenkaffee Dose= 9 billige onfitüren Mokka-Jazonaistörtchen.25 Marr S528* 10 Landes, Mannheim Junge Masthahnen. Pfund.28 e ee U 10 Krakauer pfund 850% f Kerton= ½ f pralinen 23 5 e.25 „ Lindenhof, Bellenſtr. 8 1 Stkuchen au ürbieig oder 1 Nr. 2. Alle Selſabrif, zunge kasten... bene 138] Roll rafeibutter„e983 Schinten ½ Piund 90 3 Frisepe kekos nenten; II, skaten a—— junge Mastgänse. Pfund.30 kristhe mefeipafer e Pfund dg sse-Npfelhuch en.00 Neue erſtkla aſſige Rebhünner. Stück.10 gesalzen ½ Pfund 9 735 Amerik. Schmalz 733 Fruchtwaffeln ½ Pfund 480% Bienenstich elk!.00 Her A(geschöchtef per Stück 20 Pfg. Zuschlag) T Phun A e e ee b Hefefeig.50 u..75 a olf on- flüge 8 Moll. Meringe 10 Std. 650. F 5 114 9 ſpoltbillig zu verkaufen. Besfellungen für geschächt. Geflügel für dis jüd. 5* f Vanille Sands. 50 1 9 1978 22 7 975 Feierlage werden schon aht entgegengenommen Aügäuer stangenäse d 48 Schnitzellachs ¼ F 230 Kakae. 1 ffund 684 Kleingebäck reich sort. ½ K.60.59 1 uicht über 52.— Mark. eee eee eee See dee 90 i 1 F B.—...kkk:kʃkkk;kkxkk T2— e re 8 77..ãã 0 dd