Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäfts ſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. eue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—40 die amm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 70 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. O.* Aus der Welt der echnik* Kraftfahrzeug und Verkehr„Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht„ Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung Aus Jeit und Leben„ Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 12. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 42 Mannheimer Briefwechsel zum Wahlkampf Der Brief eines Mannheimer Bürgers an die N. M. 3. und unſere Antwort Ein Brief an die N... Wie immer in Wahlzeiten, ſo erhalten wir auch diesmal wieder viele Zuſchriften aus dem Leſer⸗ kreiſe. Einen dieſer Briefe, der uns als Spiegel⸗ bild der im bürgerlichen Lager vielfach vorherr⸗ ſcheuden Stimmung beſonders charakteriſtiſch er⸗ ſcheint, bringen wir im folgenden zur Kenntnis der Leſer. Zuſammen mit unſerer gleichzeitig ver⸗ öffentlichten Autwort darauf wird dieſer Brief, ſo hoffen wir, zur Klärung der Fragen beitragen, die jetzt alle ehrlich nach Klarheit und Wahrheit ſtre⸗ benden Wähler im bürgerlichen Lager beſchäftigen. Schriftleitung. Als langjähriger Abonnent Ihres Blattes halte ich es in der perſönlichen politiſchen Kri⸗ ſis, in der ich mich ſchon ſeit längerer Zeit befinde und aus der ich ſehr zum Schaden meiner Nerven nicht herauszufinden vermag, für mein Recht und meine Pflicht, mich vertrauensvoll an Sie zu wen⸗ den. Vorausſchicken möchte ich, daß ich geborener Mannheimer bin und hier ſeit Jahrzehnten ein eigenes Geſchäft habe. Als Familienvater habe ich zwei Söhne, die beide bereits im wahlfähigen Alter ſind. Da ich es als gereifter Mann mit meinem Wahlrecht ernſt nehme, möchte ich auch dies⸗ mal meine Stimme nur einer Partei geben, von der ich annehmen kann, daß ſie ſowohl meine politiſchen Ideale, wie meine geſchäftlichen Intereſſen vertritt. Daß ich ein ſelbſtändiger Kaufmann bin, habe ich Ihnen bereits mitgeteilt und was meine politiſchen Ideale angeht, ſo habe ich eine unbändige Sehn⸗ ſucht darnach, daß unſer liebes deutſches Vaterland vor allem endlich einmal zu einer Volks⸗ gemeinſchaft auf einer möglichſt brei⸗ ten Grundlage kommt, um dadurch die innere Einigkeit und Geſchloſſenheit zu haben, die doch un⸗ * bedingt erforderlich iſt, um überhaupt in der Welt noch etwas gelten zu können und nicht ein Spielball zu ſein in den Händen unſerer Feinde. Nur dann, wenn wir den Feinden, die uns vernichten oder doch dauernd darniederhalten wollen, den zähen Ab⸗ wehrwillen eines zwar waffenloſen, doch in ſeinem Selbſtbehauptungswillen einigen 65 Millionen⸗ Volkes entgegenſetzen können, dürfen wir m. E. hoffen, die für uns lebensnotwendige Reviſion des uns ſeinerzeit aufgezwungenen Verſailler Dik⸗ tats und eine weitere durchgreifende Herabſetzung der uns auferlegten Tributlaſten zu erreichen. Was meine Geſchäftsintereſſen angeht, ſo gehöre ich keinesfalls zu den Leuten, die alle Politik und vor allem die Parteipolitik nur unter dem Geſichtswinkel ihrer Geſchäfts⸗ und Profit⸗ intereſſen betrachten, andererſeits aber kann es mir keiner für übel nehmen, wenn ich keine Luſt habe, eine Partei zu wählen, die nicht feſt entſchloſſen iſt, mit Einſetzung aller Kräfte auf eine durchgreifende Herabſetzung der Steuern und ſozia⸗ len Laſten hinzuarbeiten, die den heute ganz be⸗ ſonders ſchwer kämpfenden Geſchäftsmann geradezu in ſeiner Exiſtenz bedrohen. Schließlich kann dem Staat auch nicht damit gedient ſein, wenn immer mehr ſelbſtändige Exiſtenzen vernichtet werden und das Heer der vergeblich Stellungſuchenden und Ar⸗ beitsloſen vermehren. Nachdem Sie nun wiſſen, mit wem Sie es zu tun haben, will ich Ihnen auch ſagen, daß ich bis⸗ her an jedem Wahltag den volksparteilichen Kandidaten gewählt habe. Solange Baſſermann lebte, den ich noch ſehr gut perſönlich gekannt und verehrt habe, war das für mich eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit. Dasſelbe galt für die Zeit, wo der von mir ebenfalls als überragende Führerperſönlichkeit hochgeſchätzte Streſemann die Volkspartei lei⸗ tete. Doch jetzt, wo Streſemann tot iſt und unter dem neuen Parteiführer Scholz die frühere Ge⸗ ſchloſſenheit der Partei nicht mehr vorhanden iſt, bin ich ſehr im Zweifel, ob ich auch noch weiterhin Volkspartei wählen ſoll. Daß die Volks⸗ partei hier bei uns in Baden und auch im benach⸗ barten Württemberg in dieſem Wahlkampf mit den Demokraten zuſammenmarſchiert, wird von mir als verheißungsvoller Fortſchritt auf dem Wege zur bürgerlichen Sammlung und zur Volksgemeinſchaft ſehr begrüßt. Ande⸗ rerſeits macht es mich jedoch ſtutzig, daß die Volks⸗ partei, wie ich von meinem in Königsberg woh⸗ nenden Bruder erfahren habe, dort mit den Volks⸗ konſervativen zuſammengeht, die, ſoviel ich weiß, doch ſo gut wie ausſchließlich die Landvolk⸗ intereſſen vertreten. Dieſes Tragen auf beiden Schultern macht mich, wie ich Ihnen freimütig ge⸗ ſtehen muß, ziemlich ſtutzig, zumal ich gleichzeitig von meinen hieſigen Freunden und Bekannten dauernd hören muß, daß bei der in Baden und Württemberg geſchloſſenen Arbeitsgemeinſchaft zwi⸗ ſchen Volkspartei und Staatspartei die darin ver⸗ tretenen demokratiſchen Abgeordneten den Ton angeben und den Kurs beſtim⸗ men würden. Tatſächlich hört man ja auch aus verſchiedenen Stellen im Reiche, daß die Staats⸗ partei ſchon jetzt ſehr darum beſorgt iſt, daß die Tuchfühlung mit der Sozialdemokratie nicht verloren geht. Hierzu möchte ich aber nicht die Hand bieten, weil die Sozialdemokraten dadurch, daß ſie in hemmungsloſer Weiſe ihre partei⸗ politiſchen Intereſſen den ſtaatspoli⸗ tiſchen Notwendigkeiten voranſetzten, die Hauptſchuld an unſerer heutigen Finanzkata⸗ ſtrophe tragen und weil ich nicht das Zutrauen zu dieſer Partei haben kann, daß ſie nach den Neuwah⸗ len mehr als bisher den Intereſſen des geſamten Volkes Rechnung tragen könnte. Auf mein Bür⸗ gertum bilde ich mir gewiß nichts ein, zumal ich Die Sehr geehrter Herr! Wir danken Ihnen ſehr für Ihre freimütigen Ausführungen und begrüßen es, daß uns Ihr Brief willkommene Gelegenheit gibt, an dieſer Stelle auf die Gedanken und Sorgen einzugehen, die, wie uns wohl bekant iſt, bei dieſem Wahlkampf, einer gewiß nicht kleinen Anzahl nationaler und liberaler deut⸗ ſcher Männer und Frauen durch den Kopf gehen. In den einleitenden Zeilen Ihres Briefes hat uns vor allem die Bemerkung gefreut, daß Sie es mit Ihrem Wahlrecht ernſt nehmen. Wenn alle Wähler und Wählerinnen im bürgerlichen Lager in dieſer Hinſicht ſo dächten wie Sie, wäre für das große Ziel einer bürgerlichen Sammlung und Schaffung eines parlamentariſchen Gegengewich⸗ tes gegen die oft ſo unerträglichen Anmaßungen der Sozialdemokratie ſchon ſehr viel gewonnen. Leider iſt dies jedoch nicht der Fall, denn wie Sie ſicher wiſſen, hat es bei der letzten Wahl mehr als 10½ Millionen, zum weitaus größten Teil den bür⸗ gerlichen Parteien der Mitte zugehörenden Wähler und Wählerinnen gegeben, die von dem vornehmſten und wichtigſten Rechte des Staatsbürgers, dem mir bewußt bin, daß heutzutage feder Bürger Arbeiter und jeder Arbeiter Bürger ſeines Staates iſt. Für die täglich ſchwer um Lohn und Brot kämpfenden deutſchen Arbeiter und Arbei⸗ terinnen habe ich volles Herz und Verſtändnis, aber ſchließlich beſteht das deutſche Volk doch nicht nur aus Lohnarbeitern, wie man beim Anhören ſozialdemokratiſcher Redner und beim Leſen der ſozialdemokratiſchen Preſſe oft glauben könnte. Wir Bürger wollen ſoztial ſein, aber nicht ſoztaliſtiſch. Da ich nun auch mit der politiſchen Arbeit der Volkspartei im letzten Reichstag und auch im jetzi⸗ gen Wahlkampf ebenſo wenig zufrieden bin, wie mit der Tätigkeit und den Programmen der ande⸗ ren bürgerlichen Parteien, habe ich mich, wie viele meiner Bekannte, ſchon allen Ernſtes gefragt, ob es nicht das beſte und zweckmäßigſte ſei, diesmal über⸗ haupt keine der traditionellen bürgerlichen Parteien zu wählen, ſondern ſich ins radikale Lager zu ſchlagen und den Nationalſozia⸗ liſten die Stimme zu geben. Selbſtverſtänd⸗ lich glaube ich keinen Augenblick daran, daß die Hakenkreuzler es fertig bringen könnten, einen wirk⸗ lich grundlegenden Umſchwung in den innen⸗ und außenpolitiſchen Verhältniſſen herbeizuführen. Ich bin mir vielmehr klar darüber, daß auch die Natio⸗ nalſozialiſten nur mit Waſſer kochen können und daß unſere Wirtſchafts⸗ und Finanzmiſere zum gro⸗ ßen Teil auf Urſachen und Verflechtungen zurückzu⸗ führen ſind, an denen keine Partei, heiße ſie wie ſie wolle, etwas ändern kann. Doch glaube ich, daß die Nationalſozialiſten mit ihrer hemmungsloſen Rück⸗ ſichtsloſigkeit und ihrem draufgängeriſchen Ungeſtüm vielleicht als der reinigende Beſen wirken könnten, den wir ſo dringend notwendig haben, um den Unrat, der ſich an allen Ecken und Enden an⸗ geſammelt hat und dauernd die Atmoſphäre vergif⸗ tet, einmal gründlich auszufegen. In ſolcher Hoff⸗ nung würde mich ſolche Wahl nicht das ſchlechteſte dünken, was ich unter den gegebenen Verhältniſſen tun könnte, obwohl ich mich als Bürger, der die Ordnung liebt und auf freie Meinungsäußerung den größten Wert legt, von der brutalen Agi⸗ tation der Hakenkreuzler und ihren bluti⸗ gen Gewalttätigkeiten, die mir einen reichlich üblen Vorgeſchmack für das von ihnen propagierte Dritte Reich geben, ſtark abgeſtoßen fühle. f Wie denken Sie darüber, meine ſehr geehrten Herren von der Schriftleitung der N. M..? Viel⸗ leicht machen Sie ſich die Mühe, mir in meinem Ringen nach Wahrheit und Klarheit zu helfen und nehmen in einem ausführlichen Brief an mich zu meinen Ausführungen Stellung. Mit dieſer Bitte und Erwartung zeichne ich uſw. Antwort der N. M. 3. Wahlrecht, überhaupt keinen Gebrauch gemacht haben. Was Sie über Ihre politiſchen Ideale und die für die Geſundung der Wirtſchaft unerläßlich not⸗ wendige Herabſetzung der das ganze Geſchäfts⸗ und Wirtſchaftsleben unerträglich drückenden Steuerlaſten ſagen, entſpricht durchaus den Meinungsäußerungen und Zielen, für die wir an dieſer Stelle uns ſtets eingeſetzt haben und ſelbſt⸗ verſtändlich auch weiterhin mit aller Energie kämpfen werden. i Widerſprechen müſſen wir jedoch der Mei⸗ nung, die Sie über die jetzige Politik der Deut⸗ ſchen Volkspartei haben. Männer von ſo faſt überlebensgroßem Format, wie es Baſſermann und Streſemann als Führer der Volkspartei waren, finden Sie heute bei keiner einzigen der 24 Parteien, die ſich diesmal um die Gunſt der Wähler bewerben. Ungerecht wäre es deshalb, ausgerechnet der Volkspartei aus dem Fehlen ſo überragend großer Männer einen Vorwurf zu machen und ſich von ihr abzuwenden. Das politiſche Programm, die Ideale und die Ziele der Deutſchen Die Uneinigkeit des Bürgertums hat der Sozialdemokratie zu unverdienter Machtposition verholfen. Seit Oktober 1923 hat sie sich— mit Ausnahme der Episode des Kabinetts Müller— von jeder Verantwortung gedrückt, dennoch war ihr Einfluß auf die Gestaltung der inneren Politik ũber Gebühr groß. Warum! Weil ihren 152 Abgeordneten ein halbes Dutzend bürgerlicher Partejen gegen- überstand, die obendrein in sich uneins waren. ö Wer die rückständige, zum Regieren unfähige, aber immer noch starke Sozialdemokratie wirksam benämpfen will, sorge für Einigkeit und Sammlung des Bürgertums, damit der Linken ein ebenbürtiger in sich gefestigter Partner erstehe. Der Anfang ist geschehen! in Baden und Württemberg haben sich Deutsche Volkspartei, Deutsche Staatspartei und Volksnationale Ver- einigung zur Einheitsliste zusammengeschlossen. Wer gegen unfruchtbare und kostspielige sozialistische Experimente ist, gebe seine Stimme der Einheitsliste Nr. curtius— Dietrieh Volkspartei ſind, wie wir— vorurteilslos und un⸗ abhängig nach allen Seiten hin— rein ſachlich feſt⸗ ſtellen müſſen, noch genau dieſelben wie unter Streſe⸗ man. Und wenn die deutſch⸗liberale Volkspartei, denn ſo heißt ſie doch wohl mit ihrem vollen Namen, jetzt in Baden und Württemberg ſich in ihrem Streben nach bürgerlicher Sammlung und Volks⸗ gemeinſchaft dazu verſtanden hat, über enge Partei⸗ ſchranken hinweg der liberalen Partei zu ihrer Linken, der Staatspartei, die Hände zu reichen, ſo verdient ſolche Entſchloſſenheit, ſolche aktive Polt⸗ tik der bürgerlichen Sammlung, Dank und Anerken⸗ nung. Daß die Volkspartei in Königsberg mit der Partei zu ihrer Rechten, mit den Volkskonſer⸗ vativen zuſammenmarſchiert, braucht Sie in kei⸗ ner Weiſe ſtutzig zu machen und ſteht durchaus nicht in unvereinbarem Widerſpruch mit dem Verhalten der Volkspartei bei uns in Baden und dem benach⸗ barten Württemberg. Denn gerade nach dem Willen Streſemanns ſoll die Volkspartei niemals eine Links⸗ oder Rechtspartei, ſondern ſtets eine Partei des Ausgleichs ſein, eine Partei, die wie eine Brücke in der Mitte der Parteien ſteht und nach beiden Seiten hin, nach rechts un d links, Verbindungen herſtellen will. Und wenn dabei dort oben im Oſten des Vaterlandes, wo die Verhältniſſe natürlich ganz anders liegen als bei uns in Süddeutſchland, neben den Intereſſen der Induſtrie auch für die Lebensnotwendigkeiten un⸗ ſerer Landwirtſchaft eingetreten wird, ſo kommt das im Sinne eines gerechten Ausgleichs und der Volksgemeinſchaft dem geſamten deutſchen Volke zugute. Bekanntlich hat der Parteiführer Scholz im jetzigen Wahlkampf wiederholt erklärt, daß er den Gedanken der bürgerlichen Sam m⸗ lung nach den Wahlen mit aller Energie weiter verfolgen werde. Daß einer bürgerlichen Einigung von der Staats⸗ partei bis zu den Volkskonſervativen nach wie vor allerhand Schwierigkeiten entgegenſtehen, iſt uns ſelbſtverſtändlich wohl bekannt. Doch ſchließlich ſind Schwierigkeiten da, u m überwunden zu we r⸗ de n. Noch iſt nicht aller Tage Abend und vielleicht wird früher oder ſpäter der Druck der innen⸗ und außenpolitiſchen Verhältniſſe auf die bürgerlichen Parteien ſtark genug, um ſie zur Einigkeit zuſam⸗ menzuſchmieden. Auch wollen wir nicht vergeſſen, daß auch für einen ſo großen Realpolitiker wie Streſemann die Politik nicht nur die Kunſt des Möglichen, ſondern auch das„Streben nach Idealen“ war. Für jetzt gilt es freilich, ... 2. Seite/ Nummer 421 Freitag, 12. September 1930 der Forderung des Tages gerecht zu werden und die geht für die nationalen und liberalen Bürger und Bürgerinnen bei uns in Baden zweifellos dahin, die unter der Mitwirkung des perſönlichen Freundes von Streſemann, des Spitzen kandidaten der Staatspartei in Baden, Reichsminiſter Dr. Curtius, gegrün⸗ dete Arbeitsgemeinſchaft mit der Deutſchen Staatspartei ſo ſtark wie möglich zu machen. Die von Ihnen, ſehr geehrter Herr, gehegte Be⸗ fürchtung, daß das linksdemokratiſ che Ele⸗ ment in den beſtehenden Arbeitsgemeinſchaften zwi⸗ ſchen Staatspartei und Volkspartei den Ton angeben und den Kurs beſtimmen könnte, wird um ſo weniger gerechtfertigt ſein, je mehr bisherige Mitglieder der Volkspartei dieſe Arbeitsgemeinſchaft tat⸗ kräftig unterſtütze n. Das dürfte den Volks⸗ parteilern bei gutem Willen nicht ſchwer fallen, weil es ja viel mehr volksparteiliche Wähler gibt als demokratiſche. Je ſtärker die volksparteiliche Unter⸗ ſtützung der Staatspartei wird, deſto geringer wird die Gefahr eines Abgleitens nach der Sozialdemo⸗ kratie. Auch muß jeder unbefangene Beurteiler des Wahlkampfes in Baden von dem perſönlichen Auf⸗ treten Dietrichs im Wahlkampf den Eindruck ge⸗ wonnen haben, daß Dietrich nicht der Mann iſt, ſich in die Netze der Sozialdemokraten locken zu laſſen. Gerade die Erfahrungen, die Dietrich auf ſeinem Poſten als Rei chs finanz miniſter gemacht hat, haben ihm überreichliche Beweiſe dafür gebracht, daß den Sozialdemokraten ihre partei⸗ politiſchen Intereſſen ſtets wichtiger find als die ſtaatspolitiſchen Notwen⸗ digkeiten. Gerade bei der jetzigen Finanzkriſis des Reiches hat die ſozialdemokratiſche Reichstags⸗ fraktion bekanntlich ſo völlig unverantwortlich ge⸗ handelt, daß zurzeit auch das Zentrum den ſoztal⸗ demokratiſchen Anbiederungsverſuchen gegenüber die kalte Schulter zeigt. Bei dieſer Sachlage dürfte es wahrlich nicht ſchwer fallen, dem Reichskabinett Brüning die 15 Stim⸗ men Mehrheit und noch einige dazu zu ver⸗ ſchaffen, die dem Kabinett am Tage der Reichstags⸗ auflöſung gefehlt haben. Wenn das wider alles Er⸗ warten nicht gelingen ſollte, dann kann es gar leicht zu einer Staatskriſis von verhängnisvollſtem Ausmaße kommen. Zumal man mit der Möglichkeit rechnen müßte, daß Reichspräſident Hin de n burg einen für die von ihm erfolgte Zielſetzung ſo nega⸗ tiven Ausfall der Wahl als ein auch gegen ihn per⸗ ſönlich gerichtetes Votum einer Volksmehrheit auf⸗ faſſen und für ſeine Perſon daraus Konſequenzen ziehen könnte, die an Stelle einer Reichs⸗ und Re⸗ gierungsautorität ein Vakuum ſetzen würden. Ein⸗ mal hat ſchließlich auch die bewundernswerte Geduld Hindenburgs ein Ende, der bekanntlich nur aus tief⸗ ſter Vaterlandsliebe und aus einem heutzutage nur noch höchſt ſeltenen Maße von ſtaatspolitiſchem Ver⸗ autwortungsbewußtſein heraus ſein hohes Amt an⸗ genommen und dieſe langen ſchweren Jahre hindurch erduldet hat. Gerade die Herbeiführung einer Staatskri⸗ ſis aber iſt das Ziel, das ſich die National⸗ ſoztaliſtiſche Partei als Vorausſetzung für die Ingangſetzung ihres„dritten Reiches“ wün⸗ ſchen. Deshalb ladet jeder Bürger, der aus einer an ſich durchaus verſtändlichen Verärgerung über die ſetzigen Zuſtände heraus, den Hakenkreuzlern Wahlhilfe leiſtet, eine Schuld auf ſich, die er ſchwer⸗ lich verantworten kann. Daß es überhaupt dazu kommen konnte, daß ſchlecht in formierte Teile des Bürgertums mit den Nationalſozialiſten mehr oder minder liebäugeln, iſt eine der ſeltſam⸗ ſten Erſcheinungen unſerer kranken Zeit. Wer das Programm und die Ziele ber Hakenkreuzler wirk⸗ lich kennt, der muß ſich darüber klar ſein, daß dieſe Partei mit den Todfeinden der bürgerlichen Geſell⸗ ſchaft, den von Moskau abhängigen Kommu⸗ niſten, viele Berührungspunkte hat. Der Satz: „Die Extreme berühren ſich“, iſt hier durch⸗ aus am Platze. Von maßgebenden Führern der Nationalſozialiſten iſt das auch ohne weiteres zu⸗ gegeben worden und die Kommuniſten tragen den veränderten Verhältniſſen dadurch Rechnung, daß ſie ſich jetzt beim Wählerfang gelegentlich auch ein nationales Mäntelchen umhängen. Mit vollem Recht ſagt man in eingeweihten Kreiſen, daß der deutſche „FJaſzismus“ nichts anderes bedeutet, als einen Kommunismus mit umgekehrten Vor⸗ zeichen. In dem Programm der Partei heißt es im Artikel 13: Wir fordern die Verſtaatlichung aller(bisher) bereits vergeſellſchafteten(Truſts) Betriebe. Artikel 16: Wir fordern.. die ſofortige Kommunaliſierung der Groß ⸗Waren⸗ häuſer und ihre Vermietung zu billigen Preiſen an kleine Gewerbetreibende. Artikel 17: Wir fordern eine unſern national⸗ ſozialiſtiſchen Bedürfniſſen angepaßte Bodenreform, Schaffung eines Geſetzes zur unentgeltlichen Enteignung von Boden für gemeinnützige Zwecke Als Erläuterung wird in dem Programm der N. S. A. P. D. Seite 8 ausgeführt:„Der heutige Un⸗ ſtaat mit ſeiner Unterdrückung der arbeitenden Klaſſen, dem Schutze des Raubeigentums der Bank⸗ und Börſenſchieber, iſt der Tummelplatz rückſichts⸗ loſeſter privater Bereicherung, gemeinſten politiſchen Schieber⸗ und Strebertums geworden; es gibt keine Rückſicht auf den Nächſten, den Volksgenoſſen, kein höheres ſittliches Band. Die brutalſte Macht, die Geldmacht, herrſcht ſchrankenlos und wirkt ihren verderblichen zerſtörenden Einfluß auf Staat, Volk, Geſellſchaft, Kultur, Sitte, Theater, Schrifttum und alle ſittlichen Unwägbarkeiten aus.“ Außer dem nationalſozialiſtiſchen Programm fin⸗ det man die beſte und neueſte Informatibnsquelle über die Ziele der Hitlerpartei in den langen Wahl⸗ reden, die von den maßgebenden Führern der Hakenkreuzler jetzt alle Tage hier und dort im Reiche gehalten werden. Nach der einwandfreieſten Quelle, die es hierfür gibt, nämlich aus dem„V ölkiſchen Beobachter“(vom 9. September) ſtellen wir feſt, daß Parteihäuptling Dr. Goebbels in München u. a. folgendes geſagt hat: „Wir wollen aus Deutſchland einen Arbeiter⸗ ſtaat machen, in dem der Arbeiter der Stirn und der Fauſt beſtimmend iſt.. Wir wollen die Dikta⸗ tur, nicht um eine Willkürherrſchaft aufzurichten, ſundern um den Willen des Volkes zu erfüllen Der Tag iſt nicht mehr fern, da wird ein betrogenes deutſches Volk mit ſeinen Führern Abrechnung halten. Der kleine Mann aus dem Volke erklärt Jeute, die Juſtiz dieſes Staates iſt zur Hure der Po⸗ litik geworden, auf Eure Gerichtsſprüche geben wir nichts mehr, ſprecht Ihr Eure Urteile— der Tag iſt Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Scheidung der Geiſter Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 12. Sept. Während die Rede Briands infolge ihrer ſach⸗ lichen Inhaltsloſigkeit und etwas oberflächlichen Behandlung des Abrüſtungsproblems eine unver⸗ kennbare Enttäuſchung hervorrief, ſo erregte der kraftvolle, mit unerhörter Verve ausgeführte Vor⸗ ſtoß Henderſons zugunſten der Ab⸗ rüſtungstheſe wahre Senſation. Der engliſche Außenminiſter ſprach in der Nachmittags⸗ ſitzung der Vollverſammlung vor einem bis auf den letzten Platz beſetzten Saal. Die Franzoſen klagten geſtern vormittag über die ſchlechte Akuſtik des Rieſenſaales und meinten, Briands phyſiſche Kräfte hätten nicht ausgereicht, um die warme Stimmung zu erzeugen, wie ſie im Re⸗ formationsſaale herrſchte, wenn der große franzöſi⸗ ſche Staatsmann eine Rede hielt. Dieſe Behauptung erweiſt ſich deshalb als unzutreffend, weil Hender⸗ ſon nicht über ſtärkere Stimmittel verfügt als Briand. Der Unterſchied lag eben in den Reder ſelbſt. Briand vermied es, klar und eindeutig den Standpunkt Frankreichs zu formulieren, Hender⸗ ſon ging ſchonungslos aufs Ganze los. Seine lapidaren Sätze, in denen er die Einberufung der allgemeinen Abrüſtungskonferenz für das nächſte Jahr forderte und die vertrags mäßigen Verpflichtungen der Siegermächte in der Abrüſtungsfrage hervorhob, hatten eine unerhörte Durchſchlagskraft. Den Vertretern Frankreichs gingen dieſe Er⸗ klärungen des engliſchen Außenminiſters ſo ſtark auf die Nerven, daß ſie bei der Ver⸗ leſung der Ueberſetzung ins Franzöſiſche von Briand geführt den Saal verließen und erſt wieder zurückkamen, als der Ueberſetzer ſeine Lektüre beendet hatte. Während Henderſon ſprach, rührte ſich auf der Bank Frankreichs keine Hand. Ebenſo teil⸗ nahmslos blieben die Vertreter der kleinen Entente und Polens. Die ita⸗ lieniſche Delegation klatſchte kräftig Beifall. Bundeskanzler Schober erhob ſich mehrere Male von ſeinem Sitz und applaudierte oſtentativ. Ein deutſcher Delegierter ſagte: „Henderſons Abrüſtungsrede iſt eine Tat.“ Eigentlich hat der engliſche Außenminiſter nichts anderes getan, als das abrüſtungs feindliche Frankreich, das trotz der offiziellen Verein⸗ barungen die Konſeguenzen aus den erhöhten Sicher⸗ heits bedingungen nicht ziehen Will, an die feier⸗ lichen Verſprechungen zu erinnern und es vor einer Fortdauer ſeiner oppoſttionellen Hal⸗ Eindruck, als würde Henderſon das Pan europa⸗ Projekt als eine Art Manöver Frank⸗ reichs betrachten, um die Abrüſtung noch weiter hinauszuſchieben, denn der engliſche Außen miniſter erklärte:„In allererſter Linie haben die Völker auf die Abrüſtung Anſpruch. Nur die Abrüſtung kann den Frieden bringen.“ Was Henderſon zu ſagen hatte, war klar formuliert. Briand verſchanzte ſich hinter Redens⸗ arten, hübſchen Wendungen und witzigen geiſt⸗ reichen Vergleichen. Henderſon dagegen blieb ernſt, ſtreng und ſcharf. Er iſt kein Redner, trotzdem hat er tiefen Eindruck gemacht und damit iſt bewieſen, daß man im Völkerbund beſſer täte, die Tonart Hen⸗ derſons anzuſchlagen und auf 2 eiſetreterei, auf ausweichende Taktik und ähnliche Kniffe zu verzichten. Wir dürfen annehmen, daß Henderſons Vor⸗ bild auf den Reichsaußenminiſter Dr. Cur⸗ nicht mehr fern, an dem wir Gericht abhalten wer⸗ den... Die Maſſen ſtehen vor uns und fragen for⸗ dernder und fordernder: Wann fängt es and Wir wollen dieſe Not ſich ausbluten laſſen, um von einer verſchleimten zu einer offenen Kata⸗ ſtrophe zu gelangen, zu Zuſtänden, die genau ſo wären, wenn der Bolſchewis mus offen ausgebrochen wäre.“ Was aber das außen politiſche Pro⸗ gramm der Nationalſozialiſten angeht, ſo hat leben⸗ falls nach dem„Völkiſchen Beobachter“ vom 9. Sep⸗ tember) ihr Parteiführer Gregor Straſſer bei einer Kundgebung im Berliner Sportpalaſt, bei der auch Dr. Goebbels ſprach, erklärt:„Man zahlt ſich nicht frei, man kämpft ſich frei. An dem Tage, an dem ſich 5 Millionen Menſchen zu uns bekennen, muß ſich jeder mit uns ausefnanderſetzen. Der Preis unſerer Freundſchaft heißt: Zerreißung der Verſailler und Woungverträge. Dazu muß das deutſche Volk am 14. September Stellung nehmen.“ Dieſer Aufforderung können wir uns nur an⸗ ſchließen. Wer ein Phantaſt iſt oder ſo zermürbt, daß er ſich keinen anderen Ausweg mehr weiß, als von der rauhen Wirklichkeit in das ſchillernde Reich der Illuſionen zu flüchten, der mag den Herren Goebbels und Straſſer ſeine Wahlſtimme geben. Alle anderen Wähler aber, die noch klar denken können, und die politiſchen Machtverhältniſſe ſo ſehen, wie ſie ſind, müſſen ſich leider darüber klar ſein, daß es mit einer Zerreißung der Verſailler und MPpungverträge nicht getan iſt. Eine ſolche törichte Unbeſonnenheit wäre weiter nichts als eine völlig wertloſe Geſte. Unſere Schwierigkeiten und Laſten würden dadurch nicht kleiner, ſondern noch unendlich größer werden. Auch wir alle, die wir nichts von den Rezepten der Nationalſozialiſten wiſſen wollen, ſehnen uns mit brennender Ungeduld nach dem Zeitpunkt, wo die drückenden und unſeren nationalen Stolz dauernd ſo tief beſchämenden Tributlaſten von uns ab⸗ fallen. Alle ſind wir der felſenfeſten Gewißheit, daß es nicht 50 oder 60 Jahre dauern wird, bis es ſo⸗ weit iſt, obwohl die Feinde in ihrer Verblendung und ihrem kurzſichtigen Egoismus das uns auferlegt haben. Einſtweilen gilt aber noch immer das Wort Streſemanns, daß wir nur„durch Opfer und Senſation in Genf Aufſehen erregende Rede Henderſons gegen das abrüſtungs feindliche Frankreich Erſt Abrüſtung, dann Paneuropa- Briand und die Franzoſen grollen Die Italiener klatſchen Beifall tung zu warnen. Man hatte ſtellenweiſe den —————. ᷣ e e tius, der nach den Wahlen ſprechen wird, aneifernd wirken wird. Einmütig wird von allen europäiſchen Delegier⸗ ten zugegeben, daß Henderſon den Gegenſatz „Frankreich— England“ in ſchärfſter Form präziſierte. England ſtelle ſich einer europäiſchen Föderation nicht feindlich gegenüber, es wünſche aber zu allererſt die Erfüllung des Arti⸗ kels 8 der Völkerbundsſatzungen, die den Siegermächten die allmähliche Einſchrän kung der Land⸗, See⸗ und Luftrüſtungen vor⸗ ſchreibe. England will die durch den Völkerbund geſchaffenen Vereinbarungen(Schiedsweſen, finan⸗ zielle Hilfe für den angegriffenen Staat) endlich zur Ratifizierung durch alle Mitglieder des Bundes bringen. Es ſchwebt Henderſon der Gedanke vor, durch die Vereinigung des Völkerbundspaktes mit dem Kellogg⸗Pakt eine Verankerung der den Krieg verhütenden Maßnahmen zu ſchaffen.„Paneuropa iſt eine herrliche Sache“, ſo ſagte Henderſon,„aber der Völkerbund gibt uns die ſtärkſten Mittel in die Hand, um den Frieden unter den Völkern durch Abrüſtung zu ſichern. Wir erkennen daraus, daß England grundſätzlich für die Bil⸗ dung einer europäiſchen Föderation im Laufe der weiteren Verhandlungen eintreten wird, doch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß noch vor der nächſtjährigen Vollverſammlung des Völkerbundes die allgemeine Abrüſtungs⸗ konferenz zu greifbaren und befriedigenden Reſultaten führt. Es ſei noch erwähnt, daß Henderſon dem Andenken Dr. Streſe⸗ manns ſehr warme, ſchlichte und ergreifende Worte widmet. Er bezeichnete Streſemann als einen großen deutſchen Patrioten, der durch ſein Wirken den Frieben in Europa weſentlich gefördert habe. Er ſprach den Wunſch aus, man möge im Geiſte Streſe⸗ manns weiter arbeiten. Wie erwähnt, fanden die Ausführungen Hender⸗ ſons über die Abrüſtungsfrage eine ſehr mißfäl⸗ lige Aufnahme bei den Franzoſen. Dieſe Tatſache läßt ſich dadurch beſtätigen, daß ein hervor⸗ ragender franzöſiſcher Delegierter nach der Rede Henderſons die Bemerkung machte:„Nun müßte man nicht mehr Arthur Henderſon, ſondern Arthur von Henderſon ſagen.“ Brian d meinte, die Rede Henderſons hätte ſeinen Erwartungen nicht ganz ent⸗ ſprochen, bedeute aber im allgemeinen ein Eintreten Englands für die Vorarbeit, die den Rahmen für die künftige europäiſche Föderation bilden ſolle. Was die Ausführungen des engliſchen Außenminiſters hin⸗ ſichtlich der wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ arbeit der europäiſchen Völker betrifft, ſo fanden ſie allgemeine Zuſtimmung, woraus ſich ent⸗ nehmen läßt, daß hier der eigentliche Hebel für die nächſten Verhandlungen über eine Cooperation der europäiſchen Völker gegeben wurde. Nach Henderſon ſprach der Vertreter von Haiti, Bellegarde Er führte eine ſcharfe Attacke gegen die Vereinigten Staaten aus und beſchuldigte die Waſhingtoner Re⸗ gierung imperialiſtiſcher Pläne. Er ſchilderte die Zu⸗ ſtände auf Haiti, die Gewaltpolitik der Ver⸗ einigten Staaten und rief tatſächlich bei ver⸗ ſchiedenen Delegierten, auch bei den Fran 3 0 ſen, Beifall hervor. Schließlich ſpielte er Pan⸗ amerika gegen Paneuropa aus, ſo daß ſeine Rede eigentlich in einer Kritik des von Briand an die Voll⸗ verſammlung gebrachten Paneuropa⸗Plans endete. Nach dieſer Rede ergriff noch der Vertreter Uru⸗ guays das Wort, um daran zu erinnern, daß die lateinamerikaniſchen Staaten bereits zu einer Ver⸗ ſtändigung gelangt ſeien, die jetzt in Europa verſucht werden ſoll. Dann wurde die Nachmittagsſitzung der Vollverſammlung geſchloſſen. Arbeit zur Freiheit“ gelangen können. kommt Rat. An den unerbittlichen Tatſachen der Weltgeſchichte werden auch die Hakenkreuzler nichts ändern können. Männer machen die Geſchichte! Gewiß. Doch in den Reihen der Nationalſozialiſten ſuchen wir ver⸗ geblich nach Männern von weltgeſchichtlichem Format. Laſſen Sie ſich von den großſprecheriſchen Redens⸗ arten und Verſprechungen der Hitlerleute nicht be⸗ tören! Die in Thüringen gemachte Probe aufs Exempel iſt in keiner Weiſe verlockend. Die Nationalſozialiſten, die bekanntlich nicht einmal unter ſich einig ſind, werden dem deutſchen Volke ganz ge⸗ wiß nicht zu der für unſere weitere Entwicklung nach innen und außen hin ſo lebensnotwendigen größeren Einheit und Stärke verhelfen, ſondern uns nur noch mehr Zwietracht bringen. Nicht Spaltung, ſondern Sammlung des Bürgertums muß jetzt noch mehr als je zuvor die Parole aller verantwort⸗ lich denkenden Bürger ſein. Darum bleiben Sie ſich ſelbſt und Ihren erprobten Grund⸗ ſätzen treu und wählen Sie am Sonntag unbeirrt von rechts und links die badiſche Einheits⸗ lä ſtſe, Liſte 6, Deutſche Volkspartei und Staatspartei. Kommt Zeit, Nenner Neue Ausſchreitungen in Verlin Auch geſtern iſt es in verſchiedenen Stadtteilen zu ſchweren Ausſchreitungen gekommen, ſo in einer Wahlverſammlung der Nalionalſozialiſten in Nova⸗ ves, deren Teilnehmer von Kommuniſten über⸗ fallen wurden. 5 Nationalſozialiſten erlitten Verletzungen, darunter zwei ſo ſchwer, daß ſie ins Krankenhaus geſchafft werden mußten. Im Berliner Oſten am Lauſitzer Platz verſuchten die Kommuniſten eine Druckerei zu ſtürmen, in der angeblich kom⸗ muniſtenfeindliche Flugblätter gedruckt werden. Un⸗ ten den Rufen„Rache für Max Hölz⸗ gingen ſie gegen das Gebäude vor. Das Ueberfall⸗ kommando nahm drei der Haupträdelsführer feſt, Auf einer Metallbetriebsarbeiterverſammlung gerie⸗ ten Sozialdemokraten und Kommuniſten aneinander. Einem Teilnehmer an der Prügelei — „Wege zur Politik“ In einer gut beſuchten Verſammlung der Kouſer⸗ vativen Volkspartei Mannheim ſprach am Mittwoch im Saal der Harmonie Dr. Edgar Jung, der be⸗ kannte Vorkämpfer der Pfälzer Abwehr während des erſten Jahrfünfts der Beſatzungs⸗ und Separattſten⸗ zeit. Jung iſt der Verfaſſer des bekannten Buches „Die Herrſchaft der Minderwertigen“, eines Werkes, das wegen ſeiner aufrüttelnden Erkenntniſſe mit Recht neben das nicht minder berühmte Buch des Rembrandt⸗Deutſchen geſtellt zu werden verdient. Es mag daher viele bewogen haben, den Schriftſteller auch einmal als Redner zu hören, und in der Tat enttäuſchte er in keiner Weiſe. Jung iſt zwa eine etwas eigenwillige, aber durchaus originale Perſön⸗ lichkeit, der wohl Kritik an den politiſchen Zuſtänden der Gegenwart übte, aber für dieſe Kritik gleich⸗ zeitig auch die Gründe entwickelte und zum minde⸗ ſten den Weg auch wies, über den man zur Beſſe⸗ rung gelangen könnte. Mit Recht wandte er ſich dagegen, daß der Dilet⸗ tantismus zum Prinzip der Politik ge⸗ macht und die Maſſenpſyche der Pſyche des Einzelnen gleichgeſtellt worden ſei. Das gegenwärtige Syſtem zehre faſt alle politiſchen Kräfte auf und im Grunde genommen leben wir nur noch von dem Kredit un⸗ ſerer Machtentfaltung im Kriege. Jung führt die Staatskriſe auf die übertriebene Anwendung der mechaniſchen Formaldemokratie zurück und auf die Herrſchaft der Minderwertigen, obwohl wahre Demo⸗ kratie ſich durchaus mit dem Führertum der Beſten des Volkes vertrage. Von beſonderem Intereſſe war ſeine Auseinanderſetzung mit dem Na⸗ tionalſozialismus, der dem Marxismus der Linken keinen Abbruch tun werde. Beſtenfalls käme eine Sozialiſterung von der rechten Seite her und damit auch ein Kulturzuſammenbruch heraus. Als konſervativen Grundgedanken der Politik bezeichnete Jung die Schaffung einer neuen Auffaſſung vom Weſen des Staates, der jenſeits der Parteien aufgebaut werden müſſe. Ferner müſſe der organiſche Aufſtieg der wirklich Befähigten zur Führung aus innerer Autorität gewährleiſtet werden. Die Kon⸗ ſervativen Deutſchlands kämpften um die Erneue⸗ rung des Vaterlandes nicht in nationalem Nihilis⸗ mus, ſondern aus der Bereitſchaft zur Sammlung, um zu handeln. Um dieſen Kerngedanken ſeines Vortrages grup⸗ pierte Dr. Jung eine Fülle von aufhellenden Bei⸗ ſpielen, Erläuterungen und Gedankengängen, ſodaß der etwa„iſtündige Vortrag zu einem hohen geiſti⸗ gen Genuß wurde.— — Der Brand auf der„Zähringen Telegraphiſche Meldung — Kiel, 12. Sept. Der Brand auf dem Fernlenkſchiff„Zäh⸗ ringen“ konnte trotz aller Bemühungen der Feuer⸗ wehren bisher nicht gelöſcht werden; der Brand hat ſich vielmehr auf das Mittelſchiff ausgedehnt. Sechs Feuerlöſchboote liegen längsſeits des Schiffes und werfen ungeheure Waſſermaſſen in den Schiffs⸗ leib hinein. Die Waſſermaſſen, die man bis jetzt in die hinteren Räume hineingeleitet hat, um die ſchwelenden Korkmaſſen zu erſticken, ſind ſo gewal⸗ tig, daß die„Zähringen“ mit ihren eigenen Pumpen das Waſſer wieder hinausſchaffen muß, um zu ver⸗ hindern, daß das Schiff ſinkt. Seit Donnerstag mittag werden große Mengen Kohleſäure in das Schiffsinnere geleitet, um die Flammen zu erſticken. Die Beſchädigungen an der „Zähringen“ ſind, ſoweit ſich bisher überſehen läßt, recht erheblich. Das Fernlenkſchiff wird für längere Zeit ins Dock gehen müſſen, um wieder hergeſtellt zu werden. 5 Letzte Meloungen Erhöhter Reichsbahnauftrag an den Stahl⸗ werksverband — Berlin, 11. Sept. Wie das Reichsverkehrs⸗ miniſterium mitteilt, hat die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft das Reichsbahn⸗ Zentralamt beauftragt, dem Stahlwerksverband, mit September beginnend, monatlich 80 Tonnen Oberbauſtoffe(ſtatt bisher nur 20 000 Tonnen) zur Lieferung in Auftrag gegeben. Autounfall des öſterreichiſchen Vizekanzlers — Wien, 11. Sept. Ein Automobil, in dem ſich der Vizekanzler Vaugoin, der Landeshauptmann von Niederöſterreich Dr. Bureſch und Nationalrat Kunſchak befanden, erlitt heute in Hagelsdorf bei St. Pölten einen Unfall. Nationalrat Kunſchak er⸗ litt anſcheinend ſchwere innere Verletzungen und mußte nach St. Pölten ins Krankenhaus gebracht werden. Der Vizekanzler und der Landeshauptmann konnten ohne weſentliche Verletzungen mit einem anderen Automobil die Fahrt nach St. Pölten fort⸗ ſetzen. 5 Die Zurückziehung des Bahnſchutzes — Paris, 12. September. Havas meldet aus Genf: Die franzöſiſche Regierung würde grund⸗ ſätzlich nicht gegen die Zurückziehung der franzö⸗ ſiſchen Bahnſchutztruppen aus dem Saargebiet ſtim⸗ men unter der Bedingung, daß die Regierungs⸗ kommiſſion des Saargebiets ſich in der Lage erklärt, die Kontinuität des Wirtſchaftslebens im Saargebiet mittels geeigneter lokaler Kräfte zu ſichern, nötigen⸗ falls auf die franzöſiſchen Truppen in Saargemünd zurückzugreifen. 5 Ausbruch des Stromboli — Rom, 12. September. Wie die Blätter melden, wurde geſtern vormittag die Kuppe des Stromboli durch heftige Eruption erſchüttert. Die Lava⸗ ſtröme erreichten die Ortſchaft San Bartolo. An verſchiedenen Stellen brach durch die glühenden Lavamaſſen Feuer aus. Nach den bisher vorliegen⸗ den Meldungen wurden in Stromboli ein Mann ge⸗ tötet und in der Gegend von Ginoſtra mehrere ver⸗ letzt. Fünf Tote bei einem Straßenbahnunglück — Odeſſa, 12. September. Eine furchtbare Straßenbahnkataſtrophe, bei der fünf Fahrgäſte ge⸗ tötet und 49 verletzt wurden, hat ſich geſtern hier ereignet. Jufolge des Verſagens der Brem⸗ ſen fuhr ein vollbeſetzter Straßenbahnwagen in raſender Geſchwindigkeit bergab, entgleiſte und be⸗ wurde ein Auge ausgeſchlagen. grub die Fahrgäſte unter ſich. 2 u „ eee 2 e * 5 Freitag, 12. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite 7 Nummer 421 1 l Zum Bau der oͤrei Rheinbrücken Aus Berlin kommt die erfreuliche Nachricht, daß nach einer Mitteilung des Reichs verkehrs⸗ miniſters das Uebereinkommen über den Bau der drei Rheinbrücken Mann⸗ heim⸗ Ludwigshafen, Maxau und Speyer endgültig feſtgelegt iſt. Die Deutſche Reichs⸗ bahngeſellſchaft wird, nachdem alle Vorbereitungen zum Bau der Widerlager und Pfeiler und der Her⸗ ſtellung der eiſernen Ueberbauten für die zweite Mannheim Ludwigshafener Rhein⸗ brücke getroffen ſind, mit der Bauausfüh⸗ rung unverzüglich beginnen. Aus dieſer Mitteilung, die den Beginn des Brückenbaues in greifbare Nähe rückt, geht hervor, daß ſich der Mannheim⸗Ludwigshafener Standpunkt, nach dem die Mannheim⸗Ludwigshafener Brücke das wichtigſte der drei Bauprojekte iſt, durchgeſetzt hat. Da nach der im geſtrigen Mittagsblatt veröffent⸗ lichten Nachricht, alle drei Brücken bis 1935 den Rhein überſpannen ſollen, wird der Beginn des Baues der Speyerer und Maxauer Brücken ebenfalls nicht mehr allzu lange auf ſich warten laſſen. Das mag ein Troſt für die Intereſſenten rheinaufwärts ſein, die durch die Agitation für den gleichzeitigen Beginn des Baues aller drei Brücken die Been⸗ digung der Vorverhandlungen zwiſchen den In⸗ ſtanzen, die die Koſten zu tragen haben, zweifellos ungünſtig beeinflußten. Man darf aber auch an⸗ nehmen, daß die Stellungnahme der Mannheimer Stadtverwaltung, die die Aufwendungen von 12 Mill. Mark für die zweite Rheinbrücke davon ab⸗ hängig macht, daß mit dem Bau ſpäteſtens am 1. Oktober begonnen wird, zur Beſchleunigung der jüngſten Entſchlüſſe beigetragen hat. Die Perſonen Tariferhöhung bei der Reichsbahn iſt tragbar Die am 1. September in Kraft getretene Per⸗ ſonentariferhöhung bei der Reichsbahn wirkt ſich für den Einzelnen in der Praxis erfreulicherweiſe nicht ſo fühlbar aus, wie dies zuvor befürchtet wurde. So hat der Fahrpreis 3. Klaſſe bei Reiſen bis zu 50 Km. einen Aufſchlag von höchſtens 10 Pfg. er⸗ litten. Bei einer Reihe von kürzeren Entfernungen, 3. B. bei 5, 7, 911, 1415, 17, 1920, 22, 25 und 30 Km., tritt eine Verteuerung überhaupt nicht ein. Auch bei Entfernungen von 75 Km. erhöht ſich der Fahrpreis nur um 20 Pfg. und bei 100 Km. nur um 30 Pfg. Beiſpielsweiſe beträgt der Fahrpreis von Mann⸗ heim nach Heidelberg nach wie vor 80 Pfg., nach Schwetzingen 60 Pfg., nach Laudenbach(Bergſtr.) 120%. Die Fahrkarte von Mannheim nach Wein⸗ heim, Schönau bei Heidelberg, Neckarſteinach, Eber⸗ bach, Germersheim, Darmſtadt iſt 10 Pfg. teurer geworden. Der Fahrpreis von Maunheim nach Wiesbaden hat ſich um 20 Pfg., der nach Bühl, Achern, Ottenhöfen, Frankfurt a. M. um 30 Pfg. erhöht. In gleichem Verhältnis ſind auch die Sonntagsrückfahrkarten nur unweſent⸗ lich teurer geworden. Sie koſten gegenüber den früheren Fahrpreiſen beiſpielsweiſe nach Weinheim, Laudenbach(Bergſtr.), Speyer, Worms, Bad Dürk⸗ heim, Neuſtadt a. H. 10 Pfg., nach Eberbach, Karls⸗ ruhe, Landau, Darmſtadt 20 Pfg., nach Frankfurt a. M. 30 Pfg. mehr. Eine Erhöhung der Eil⸗ und Schnellzugszuſchläge iſt nicht eingetreten. * * Ein 13jähriger Junge aus der Straßenbahn geſtürzt. Geſtern abend gegen 28 Uhr mußte ein Straßenbahnwagen der Linie 10 zwiſchen Schu⸗ mannſtraße und Schlachthof vor einem Motorrad⸗ fahrer plötzlich ſtark bremſen. Dabei fiel der 13jährige Schüler Hans Nahm, der auf der Platt⸗ form ſtand, aus dem Wagen. Er erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung und wurde in das allgemeine Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr beſteht nicht. * Eine Geflügelzuchtanlage von Dieben heim⸗ geſucht. In der Nacht zum 7. September wurden aus einer Geflügelzuchtanlage in der Geibelſtraße 23 Khaki⸗Cambell⸗Enten und indiſche Laufenten, vier weiße Leghornhühner und eine bronzefarbene Trut⸗ henne entwendet. * Ihren 75. Geburtstag begeht heute Frau Ama⸗ lie Mitſch geb. Vogelbacher, Inſelſtr. 10. Das eiſerne„Teufelswerk Die erſte badiſche Eisenbahn von Mannheim nach Heidelberg, eingeweiht am 12. September 1840 Man muß zuweilen die Naſe auch mal wieder in Bücher ſtecken, die anſcheinend nur zum Nachſchlagen hiſtoriſcher Daten ihr ſtaubiges Daſein in der Bibliothek friſten. Blättere ich da neulich in einer alten„Geſchichte Badens“ und was findet man: Heute vor 90 Jahren, am 12. September 1840, wurde die erſte badiſche Eiſenbahn von Mannheim nach Heidelberg in Betrieb genommen. Natürlich konnte der Gedanke der erſten Eiſen⸗ bahn in Baden nur in dem ſchon damals recht unter⸗ nehmungsluſtigen und lebendigen Mannheim in die Tat umgeſetzt werden. Selbſtverſtändlich darf ſich Mannheim darauf was einbilden; denn nicht nur die erſte badiſche Eiſenbahn ging von hier aus, auch Wsnit frühzeitig! am Sonntag darf e 2 der Großvater des Fahrrades, die Draiſine, iſt in Mannheim geboren worden und das Auto⸗ mobil wurde ebenfalls bei uns erfunden. Mannheim iſt ein Markſtein in der Verkehrs⸗ geſchichte geworden. Der raſtloſe Mannheimer Geiſt hat eine Umwälzung im Verkehr und in der Wirtſchaft gebracht: aus der Laufmaſchine des Forſtmeiſters Drais, der Draiſine, wurde das Veloziped, dann das Fahrrad, ihm folgte das Motorrad und ſchließlich kam das Automobil. Dadurch entſtanden neue Induſtrien, die wiederum der Wirtſchaft Blut und Leben gaben. Die Fäden der Fahrrad⸗ und Autoinduſtrie laufen immer wieder auf Mannheim zurück und das iſt allemal was wert in der deutſchen Kulturgeſchichte. Damit wir wieder auf das erſte„Dampfroß“ in Baden zurückkommen: es handelte ſich damals natür⸗ lich nicht um einen Expreßzug, wie ſie heute Tag für Tag mit erhabener Geſchwindigkeit von Stadt zu Stadt ſchwirren. Gemeint iſt das erſte ſchnaubende Ungetüm, „das Vieh, das rennet und keine Beine hat“, „das eiſerne Teufelswerk“, wie unſere ſtaunenden Mannheimer Großväter vor 90 Jahren das ſauſende „Dampfroß“ nannten. Die unſchätzbaren Vorteile unſerer heutigen Eiſenbahnwagen hafteten dem erſten badiſchen Zug noch nicht an. Die Schlaf⸗ und Speiſewagen mit den liebenswürdigen Schaff⸗ nern und Kellnern gab es zu jener Zeit auch nicht. Einen Waſchraum mit ſehr viel fließendem Waſſer, wie ihn jetzt jedes Abteil hat, und die Wohl⸗ tat eines Brauſebades, die neueſte Einrichtung der Fern⸗D⸗Züge, kannten damals überhaupt nur erlauchte Fürſten und leibhaftige Majeſtäten in ihren Prunkſchlöſſern. 1840 ging alles viel einfacher zu. Eine Lokomobile mit einem ſchrecklich langen Schlot, dazu vier oder fünf offene Wagen mit ungehobelten und gefährlich rauhen Bänken, das war die ganze Herrlichkeit. Trotzdem hatten die Leute vor dieſem„neumodiſchen“ Zeug einen ungeheuren Reſpekt. Sie ſahen in der Eiſenbahn den Feind ihrer Exiſtenz. Wagner, Huſſchmiede und Kutſcher bangten um ihre Zukunft. Aber ſie konnten die Entwicklung des unermüdlichen Menſchengeiſtes nicht aufhalten. 1842 wurde die Bahn bis Karlsruhe gebaut und 1845 konnte man ſchon bis Freiburg fahren. Der erſte Tunnel durch die vorgeſchobenen Felſen des Iſteiner Klotzes wurde durchbrochen und ſo der Weg bis Baſel frei⸗ gemacht. Allmählich kam das„Lokalbähnle“ nach allen Richtungen. Selbſt auf den felſigen Höhen des Schwarzwaldes hielt das eiſerne„Teufelswerk“ ſeinen Einzug. Nun will ich noch ſchnell ein Geſchichtlein zum Beſten geben, das Dr. Kußmaul, ein alter Mann⸗ heimer Arzt, in ſeinen Jugenderinnerungen erzählt. Es handelt ſich um ein Reiſeabenteuer bei der Eröffnung der erſten badiſchen Eiſenbahn Mann⸗ heim Heidelberg. Zu dieſer denkwürdigen Feier waren ſelbſtverſtändlich alle prominenten Häupter Mannheims und Heidelbergs eingeladen. Darunter war auch ein Profeſſer des Heidelberger Lyzeums, der ſeines gediegenen Wiſſens wegen großes Anſehen genoß. Der Profeſſor ſagte, als er zum Bahnhof kam:„Dieſes Vieh kennt man nicht. Es ſcheint eine gefährliche Angelegenheit zu ſein. Darum werde ich in den letzten Wagen ſteigen, denn der bietet im Falle einer Entgleiſung die meiſte Sicherheit. Weit vom Schuß iſt weit von der Gefahr.“ Alſo beſtieg er den letzten Wagen. Kaum hatte er ſich mit ſeiner Gattin niedergelaſſen, da ertönte ein ſchriller Pfiff und der Zug rollte zur Bahnhofshalle hinaus. Alle harrten mit größter Spannung der Dinge, die da kommen ſollten. „Aber Maun,“ ſchrie die Frau Profeſſorin mit einem Male,„der Zug fährt fort und wir bleiben ſitzen!“ „Dumme Gans,“ erwiderte ärgerlich der Profeſ⸗ ſor,„was fällt dir ein? Der Wagen iſt in vollem Flug, man merkt es nur nicht. Das iſt ja eben die rieſige Geſchwindigkeit!“ Nach einer Weile kam dem guten Profeſſor die unheimliche Stille doch etwas verdächtig vor. Als er zum Wagen hinausſchaute, ſah er zu ſeinem Schrecken, daß dieſer allein in der Halle ſtand. Er war abgehängt geweſen und deshalb ſtehen⸗ geblieben. Der Zug war längſt zum Bahnhof hinaus⸗ gefahren. Der Profeſſor machte große Augen und verließ mit ſeiner Reiſegeſellſchaft tief entmutigt den Wagen. Seitdem nannte man ihn den furchtſamen Profeſſor. Unſere Großväter müſſen alſo wahrhaftig einen Heidenreſpekt vor dem eiſernen„Teufelswerk“ ge⸗ habt haben. Hiho. Meichstagswahl und Straßenpropaganda Zu dem dieſer Tage ergangenen Verbot der Umzüge und Propagandawagen wird von zuſtändiger Stelle erläuternd mitgeteilt: Als Propagandawagen ſind Fahrzeuge zu betrachten, deren Inſaſſen durch Mitführen von Fahnen, Transparenten, Bildern u. dgl., durch Singen, Rufen, Muſizieren uſw. die Aufmerkſamkeit auf ſich zu lenken ſuchen oder aus dem Wagen Flug⸗ hlätter verteilen, oder Wagen, die im öffentlichen Verkehr durch Plakate, durch Fahnentuch oder in anderer Weiſe zu Propagandazwecken auffällig kennt⸗ lich gemacht ſind. Lautſprecher wagen(Kinowagen) fallen unter das Verbot der Propagandawagen dann, wenn ſie als ſolche in der oben geſchilderten Weiſe aus⸗ geſtattet ſind und verwendet werden. Im übrigen obliegen die Lautſprecherwagen(Kinowagen) den verkehrspolizeilichen Beſchränkungen. Das Miniſterium des Innern hat die Polizei⸗ behörden angewieſen, am Wahltag die Auffſtellung von Lautſprecherwagen(Kinowagen) auf öffentlichen Straßen und Plätzen nicht zuzulaſſen. ** * 80. Geburtstag. Am morgigen Samstag begeht der Werkmeiſter Franz Falkenau bei der Firma Gebr. Heuß hier in ſelten geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburstag. * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung wurden fol⸗ gende Gewinne ausgeloſt: Zwei Gewinne zu je 25 000 Mark auf Nr. 196 880, zwei Gewinne zu je 5000 Mk. auf Nr. 42 928, vier Gewinne zu je 3000 Mk. auf die Nrn. 13 678 und 284 590. Keine Nachmittagsziehung. (Ohne Gewähr.) Das Wetter der kommenden Woche Bewölktes Herbſtwetter— Zeitweiſe Ab⸗ kühlung— Frühzeitiger Winter In der vergangenen Woche ſind unſere Wetter⸗ erwartungen nicht eingetroffen. Der energiſche Polarluftvorſtoß der vorvergangenen Woche hat in der vergangenen Woche eine ſchnelle Südwärts⸗ verlagerung der Polarfront nach ſich gezoen. Jedenfalls iſt das Abſinkgebiet der allgemeinen atmoſphäriſchen Zirkulation ſchnell aus unſeren Breiten ſüdwärts abgezogen, und die zurückbleiben⸗ den ungleich warmen Luftmaſſen haben beim Auf⸗ ſuchen ihres Gleichgewichts vielfach ergiebige Niederſchläge gebracht. Es iſt nun ſchwer zu entſcheiden, ob die Energiequelle dieſer Wetter⸗ entwicklung in den polaren Gebieten, oder in der Polarfront, oder in den tropiſchen Zirkulations⸗ werten zu ſuchen iſt. Da um dieſe Jahreszeit die Bewegung des tropiſchen Calmengürtels be⸗ reits wieder energiſch füdwärts dreht, iſt wohl an⸗ zunehmen daß dieſer Umſtand mit zur ſchnellen Be⸗ endigung unſerer Schönwetterperiode beigetragen hat. Wenigſtens wird man annehmen müſſen, daß die tropiſche Zirkulation entweder ſehr ſchnell an Energie abgenommen, oder ihr Heizzentrum ſehr ſchnell ſüdwärts verlagert hat. Wahr⸗ ſcheinlich iſt beides zuſammentreffend. Eine Hochdruckzunge, welche ſich am Montag, den 8. September von Grönland aus ſüdwärts in Marſch geſetzt hat, zeigte daß an dieſer Stelle wieder ein kräftiger Schub Polar luft den Subtropen zuſtrebt. Außerdem zeigt die Süd⸗ wärtsbewegung der Polarfront, daß Deutſchland vorausſichtlich in der nächſten Zeit vorwiegend unter Polareinfluß ſtehen wird. Dementſprechend werden wir mit herbſt⸗ lichem Wetter zu rechnen haben, vorwiegend bewölkt, zeitweiſe erhebliche Abkühlung, ge⸗ ringe Niederſchläge. Starke Stürme ſind kaum zu erwarten, weil die Temperaturgegenſätze in unſeren Breiten ziemlich ausgeglichen ſind. g Da dieſes plötzliche Einſetzen des herbſtlichen Wetters ohne eine ſtarke Abnahme der tropiſchen Zirkulation nicht zu erklären iſt, wird man auch mit einem frühzeitigen Beginn(Ende Oktober) winterlicher Witterung rechnen müſſen. Eine Wahrſcheinlichkeit frühzeitigen Winters iſt auch auf ſtatiſtiſchem Wege errechnet worden. B= gugendlicher Dieb In einem Hauſe der Kepplerſtraße klingelt an einem Abſchluß ein etwa zwölfjähriger Junge. Er bittet die öffnende Frau, das Kloſett benützen zu dürfen. Auf die Frage nach woher und wohin er⸗ klärt der Junge, er ſei von Neckarau und hätte in der Gegend verſchiedenes zu erledigen. Die Frau willfahrt ſeiner Bitte. Als der Junge ſpäter erklärt, er habe Durſt, läßt ſie ihn in die Küche eintreten und gibt ihm ein Glas Waſſer. Der Junge trinkt! das Glas aus und bittet, ihm nochmals einſchenken zu wollen. Während ſich die Frau an die Waſſer⸗ leitung begibt, reißt der Junge einen auf dem Tiſch liegenden Geldbeutel an ſich und ſtürmt davon. Ehe die Frau zur Beſinnung kommt, iſt der ju⸗ gendliche Dieb verſchwunden. Die ſofort angeſtellten Nachforſchungen führen zu keinem Ergebnis. Nach. ihrer Rückkunft muß die Frau feſtſtellen, daß ihr aus einem im Kloſett ſtehenden Waſchzuber noch zwei Handtücher entwendet worden ſind, die ſich der Jung, jedenfalls um den Leib gewickelt hat. Wie ſich ſpäter herausſtellte, hat der Dieb vor ſeiner Tat unter dem gleichen Vorwand bei anderen Familien ſich den Zu⸗ tritt zu der Wohnung zu verſchaffen verſucht. Da es ſich anſcheinend um einen zu ſolchen Zwecken be⸗ ſonders abgerichteten Jungen handelt, ſei hiermit nachdrücklichſt gewarnt. Man kann nicht vorſſchtig genug ſein. Es iſt tief bedauerlich, daß die Gutmütig⸗ keit ſo ſchändlich ausgenützt wird.— Schluß des redaktionellen Teils leinen Sg Büdo Freund Otto mit dem Bart Von Fedor v. Zobeltitz Neulich traf ich einmal meinen Freund Otto auf der Straße und ſah zu meiner Verwunderung, daß er ganz glatt raſiert war. Ich machte ihm lachend einen leichten Vorwurf, daß er auf ſeine alten Tage noch der Mode der Bartloſigkeit huldige, und da wir ein Stückchen Wegs zuſammen gingen, ſo verfehlte ich nicht, ihm in nettem Feuilletonſtil klarzumachen, daß der Bart von jeher als ein Zeichen der Männ⸗ lichkeit gegolten habe. Im alten Griechenland, ſa te ich, hätte ſich erſt Alexander der Große den Bart ſcheren laſſen, um den aus Aegypten eingewanderten Barbieren entgegenzukommen, und aus ähnlichen ſozialen Gründen wäre in Rom Scipio Africanus dieſem Beiſpiel gefolgt. Aber ſchon Hadrian ließ ſich wieder den Bart wachſen, wie man wiſſen wollte, um ein Muttermal zu verbergen, doch ſeis, wie es ſei, bei allen ſeinen Nachfolgern blieb der Bart üblich. Und da ich nun flott im Fahrwaſſer war, verwies ich auch auf die Germanen, Weſtgoten und Burgunder, auf die Longobarden und Franken, für die das Abſcheren des Barts einem Verluſt der per⸗ ſönlichen Ehre gleichkam. So ſprach ich noch geraume Zeit belehrend weiter, bis Otto mich bat, auch einmal zu Wort kommen und mir ſeine eigene Barttragödie vortragen zu dürfen. 5 „Als ich zum erſten Male heiratete,“ begann er, „alſo vor etlichen Jahrzehnten, hatte die Natur mich mit einem prachtvollen Voll⸗ und Schnurrbart be⸗ gabt. Nun ſtammte indes meine Frau aus einer alten Offiziersfamilie und bat mich infolgedeſſen um eine Abänderung meines Dem okratenbarts, wie ſte das Vollgewächs meines Kinns zu nennen beliebte. Ich tat ihr den Gefallen und ließ mir das Kinn ausraſieren, ſo wie Kaiſer Wilhelm l. den Bart zu tragen pflegte. Aber Fanny behauptete, das mache mich zu alt, ich ſolle mir Favoris ſtehen laſſen, wie der damalige Miniſter Puttkamer. Das war leicht zu bewerkſtelligen, als aber die Bartzipfel länger wurden, mißbilligte auch das wieder meine Frau, ſo daß ich meinen Barbier erſuchte, dieſe Zipfel kunſtgerecht zu ſtutzen. So entſtanden dann meine Koteletten, an denen ich mich etwa ein Jahr lang erfreuen konnte, bis ich bei Gelegenheit eines Koſtümfeſtes in einem lebenden Bilde neben Gabriele'Eſtrées als deren Beſchützer König Hein⸗ rich IV. auftreten ſollte. Mit Koteletten ging das natürlich nicht, ich mußte mir alſo den Backenbart abnehmen und dafür einen Henri quatre ankleben laſſen. Dieſe Bartform fand Fanny ſo reizvoll, daß ich nicht umhin konnte, ſie nach dem geklebten Vor⸗ bild in die Natur zu übertragen. Leider ſtarb Fanny bald darauf, und als ich mich ein Jahr ſpäter neuerdings verlobte, klagte meine FEEECCCCCCbCCçͤ ͤ ͤ VTVVVVbVbVbVbTbTPTGTVTPTGTGTGTGTGTGTGTGTbTTCTCTCTCTCTCT——————TTT Zum Tod des Verlegers Eugen Diederichs Dr. h. c. Eugen Diederichs, der Jenger Ver⸗ lagsbuchhändler, iſt, wie bereits mitgeteilt, im Alter von 63 Jahren geſtorben. Braut darüber, daß mein Bart ſie bei jedem Kuß ſtache— ich möchte doch wenigſtens meine Backen glatt halten, der Spitzbart könne ja ſtehen bleiben. Selbſt⸗ verſtändlich ließ ich mir die Wangen raſieren, worauf mein Napoleonsbart zur Entwicklung kam, wie man ihn unter dem zweiten Kaiſerreich nicht nur in den Tuilerien, ſondern auch gern im Volke trug. Inzwiſchen war jedoch durch Kaiſer Wilhelm II. der Schnurrbart mit künſtlich vermöge der Schnurrbart⸗ binde aufwärts gezogenen Spitzen in Mode ge⸗ kommen, der dem Geſicht einen verwegenen Ausdruck gab und in ſogenannten beſſeren Herrenkreiſen viel nachgeahmt wurde. Als getreue Monarchiſtin be⸗ geiſterte ſich Lilli für das Balladeske dieſes Bart⸗ gedichts, ſchenkte mir auch eine Schnurrbartbinde, ein Kämmchen dazu und eine Flaſche Habyſches Bart⸗ anfeuchtungswaſſer. Was tut man nicht aus Liebe, Freund? Der Kinn⸗ bart fiel, und der Schnurrbart begann nach dem Mu⸗ ſter. Es iſt erreicht ſich mit dräuenden Spitzen bis faſt zu den Augenwinkeln zu erheben. In den Tagen der Revolution wurde das natürlich ein bißchen auf⸗ fallend, man ulkte mich an, und da damals alle Welt ſich krempelte ſo tat ich dies auch mit meinem Schnurrbart: ich drehte die Spitzen nach unten und trug von da ab einen Madjrrenbart. Ich fand ihn ſehr ſchneidig, aber Lilli war der Anſicht, daß das Martialiſche durchaus dem Ausdruck meiner Augen widerſpreche. Außerdem war von England aus eine neue Bartmode zu uns gekommen, nämlich die der Bürſte, und für alles Modiſche hat Lilli eine ausgeſprochene Schwärmerei. Als gehorſamer Ehe⸗ mann ließ ich mir demgemäß meinen ſtattlichen Schnurrbart vollkommen abnehmen, daß nur noch eine dichte Reihe kleiner Borſten übrig blieb. Ich fand das geradezu ſchauderhaft, die Oberlippe machte immer einen ungewaſchenen Eindruck und um dies auszugleichen, riet Lilli mir, die Unterlippe durch eine ſogenannte Fliege zu beleben. g Das half indes auch nicht viel, die Fliege ver⸗ trug ſich nicht mit der Bürſte, das ſah auch Lilli ein u. ſchlug mir daher vor, es einmal mit der Bohnen⸗ form zu probieren. Du weißt ja, was das iſt; man läßt unter den Naſenlöchern zwei kleine runde Schnurrbartflöckchen ſtehen, die wie Kaffeebohnen ausſehen, Einen vollen Monat lief ich ſo herum, dann wehrte ſich mein äſthetiſches Empfinden gegen dieſe Verſchandelung meines Mannesſtolzes; ich ließ den Schnurrbart wieder wachſen. Lilli konnte nichts dagegen ſagen, ſie beſchwor mich nur, ihn wenigſtens in das außerordentlich beliebte Format der Lippe n⸗ wimper zu bringen, nämlich in das eines dünnen Strichs. Unter Ludwig XIV. ſtand dieſe Lippenwim⸗ per hoch in Gunſt, kam dann auch nach Deutſchland und graſſiert heute in den engliſchen Kolonien. Sie hat den Nachteil, daß man ſich rings um den Strich mit ungewöhnlicher Sorgfalt raſieren muß, und als nun eines Tages mein Apparat in die Linie hinein⸗ griff und dadurch eine Lücke riß, ärgerte ich mich ſo, daß ich mich ſchlankweg völlig glatt raſierte. Nun habe ich wenigſtens Ruhe, denn auch das glatte Män⸗ nergeſicht erfreut ſich heute ja der Schätzung der Frauen“ 5. „Bis eine neue Bartmode aufkommt“ warf ich ein „Ja“, ſagte Otto,„dapor habe ich Angſt. In einem illuſtrierten Blatt ſah ich jüngſt das Bild eines fran⸗ zöſiſchen Südſeemalers, der einen Bart trägt wie ihn die Mapridamen in Neuſeeland bei ihren Männern lieben. Ich habe das Blatt ſofort vor meiner Frau verſteckt, den bei aller Liebe zu ihr: einen Schnurr⸗ bart wie ein Teppichbeet lege ich mir unter keinen Umſtänden zl!!! Internationaler Muſeumskongreß in Rom. In der Zeit vom 13. bis 17. Oktober veranſtaltet das Internationale Muſeumsamt in Rom eine Internationale Muſeumskonferenz zwecks Prü⸗ fung und Konſervierung von Kunſt⸗ werken. Ueber fünfzig Fachleute werden dem Kongreß beiwohnen. Darunter die bedeutendſten deutſchen Muſeumsleiter. Anläßlich dieſer Tagung wird eine größere Ausſtellung internationaler Plaſtik und Malerei ſtattfinden. — ———— reer r bereiten 4. Seite/ Nummer 421 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 12. September 1930 Veranſtaltungen Wurſtmarkt⸗Fahrplan der Rhein⸗Haardt⸗Bahn Wie aus ber Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, hat die Rhein⸗Haardt⸗Bahn während der Wurſtmarkt⸗ tage(Samstag, Sonntag, Montag und Dienstag) den Fahrplan ſo weſentlich verſtärkt, daß ſie dem wie⸗ der zu erwartenden Maſſenandrang gewachſen ſein wird. Zur Rückfahrt von Bad Dürkheim ſtehen alle 20 bezw. 15 Minuten und nachts zwiſchen 12 und 4 Uhr alle 30 bis 60 Minuten Züge bereit. An den vier Wurſtmarkttagen verkehrt auch auf den Strecken Ludwigshafen— Freinsheim Bad Dürkheim und Grünſtadt—Neuſtadt der Reichsbahn eine größere An⸗ zahl Sonderzüge. Außerdem werden am Sonntag durchgehende Züge von Mannheim nach Bad Dürk⸗ Heim gefahren. * Johann Strauß(Neffe) und ſein Wiener Orcheſter geben ein Konzert am Sonntag, den 14. September im Nibelungenſaal des Roſengartens. Ein Walzer von Strauß, das iſt für uns nicht etwa ein leerer Begriff, ſon⸗ Bern ein Zauberwort, das alle Herzen höher ſchlagen, aller Augen heller leuchten läßt. Die Walzerherrlichkeit, die ungebundene Fröhlichkeit, ſie feiert neue Triumphe, wenn der jüngſte Sproß, der dritte Träger des berühmten Namens Johann den Taktſtock ſchlägt und Jung und Alt aufs neue faſziniert. Wer ſich dem Reiz der einzigartigen Wiener Muſik in der unverfälſchten, prickelnden Wiedergabe durch Johann Strauß, den Neffen des großen Johann hingeben will, der verſäume nicht die Gelegenheit, dem Auftreten des letzten Trägers des berühmten Namens beizuwohnen. * Einbrecher plündern eine Wohnung. Langfin⸗ ger, die in eine Wohnung am Werderplatz einſtiegen, erbeuteten 2 Bowlenſchöpfer, Silber, innen vergoldet, Urtt abwärts gebogenem Griff, Verzierungen aus Emaileinlage und Gold, Durchmeſſer etwa 6 Ztm. (ruſſ. Altertum), 2 kleine ſilberne Löffel, etwa 5 bis 6 Ztm. lang, eine ſilberne Bonbonſchale, etwa 10 bis 12 Ztm. Durchmeſſer, einen Zigarettenſtänder aus Silber mit jadegrüner Porzellaneinlage und dazu paſſendem Unterteller, verziert mit Palmenmotiv, opal, etwa 8 Ztm. hoch, einen Silberſtift für drei far⸗ bige Bleiſtifte, etwa 10 bis 12 Ztm. lang, längs des Stiftes Gravierung„Weihnachten 1926“, ein ſilbernes Petſchaft mit Monogramm M. F. in lat. Buchſtaben, einen Brieföffner auf kupfernem Granatführungs⸗ ring, ein Notizbuch mit Goldrand, der Deckel Stra⸗ min, beſtickt mit Kreuzſtichen. * Muſterkoffer geſtohlen. Dieſer Tage verſchwan⸗ den aus Perſonenkraftwagen zwei Mu ſterkof⸗ fer. Der eine, 60 zu 30 zu 15 em groß, enthielt ver⸗ ſchiedene Muſterkarten mit der Aufſchrift„Sally Jakob“, der andere, ein Holzkoffer mit ſchwarzem Lederüberzug, Größe 40 zu 25 zu 13 em, verſchiedene Muſterſtücke, Kern⸗ und Feinſeife, Marke„Gans“, 16 kleine Glasbehälter mit halbflüſſigen Fetten und Oelen und verſchiedene Sorten Putz⸗ und Scheuer⸗ tücher. Kommunale Chronik Neue Stuttgarter Eingemeindungen Die Stuttgarter Eingemeindungsverhandlungen mit Rotenberg, Münſter a.., Schmiden und ODeffingen nach Stuttgart ſind zu einem ge⸗ wiſſen Abſchluß gekommen; die Eingemeindung könnte auf. April 1931 erfolgen. Der„Schw. Merk.“ erfährt hierzu, daß Anregungen und Anträge auch bereits, von den Gemeinden Mühlhauſen a.., Rohr⸗ acker und Stammheim vorliegen; förmliche Ver⸗ handlungen fanden aber noch nicht ſtatt. Im ganzen würde Stuttgart durch die geplanten Eingemeindun⸗ gen einen Bevölkerungszuwachs von etwa 10 000 Seelen erhalten. * * Neckarhauſen bei Ladenburg, 9. Sept. Das nun⸗ mehr vollendete Hilfspumpwerk der„Neckar⸗ gruppe“ wird Ende September offiziell dem Betrieb übergeben. Damit iſt die Waſſerverſorgung dieſer Intereſſengruppe geſichert. Das Pumpwerk verur⸗ ſachte einen Koſtenaufwand von rund 45 000 Mark. i Leutershanſen, 11. Sept. Der neue Bürger⸗ meiſter Georg Peter Hauck wurde geſtern von Land⸗ rat Dr. Pfaff ⸗ Weinheim für ſein Amt ver⸗ pflichtet, das er heute antrat. Kleine Mitteilungen In Grötßfingen bei Durlach wurde bei der Bür⸗ germeiſterwahl Kaufmann Guſtav Stolzen⸗ berger, Kandidat der Vereinigten Bürgerlichen Portleien, mit 30 gegen 27 Stimmen gewählt. Wieder„Roſenkavalier“ im Mannheimer Nationaltheater „„Und wieder zwitſcherten die Vöglein ins mor⸗ genliche Schlafzimmer der Frau Marſchallin nach ſüßem und ſchon leiſe, leiſſe reſigniertem Liebes⸗ erwachen. Mit zwei, drei Takten iſt auf einmal die ganze Welt des galanten Altwiens hingezaubert; aber es gehen nicht nur Kavaliere mit lockerem Degen darin herum und ſchöne Damen mit ſeidigen Perücken, es ſind Menſchen, die hier in Wort und Ton aufleben in der köſtlichſten Muſikkomödie, die wir außer den Meiſterſingern beſitzen. Es iſt ſchön, dieſe zwei Werke in einer Eröffnungswoche beiſam⸗ men zu haben; ſie haben beide das Kunſtſtück fertig gehracht, ein vergangenes Zeitalter greifbar nahe an uns heranzubringen. Das vermögen ſie nicht zuletzt durch den Zauber der Stimmung. Der Vorabend des Johannistages in den Meiſterfingern iſt reinſte Stimmnugsharmo⸗ nie mit der luſtigen Störung der Prügelſzene. Und ganz ebenſo blüht das Liebeserwachen Oktavians und der Marſchallin auf in ſtimmungszarter Luft, die ſich immer mehr über das Ganze breitet und zur Atmo⸗ ſphäre des galanten Zeitalters wird. Aber nicht dieſe Umwelt allein, ſondern was in ihr geſchieht, feſſelt uns. Da iſt jede Figur von der Art, die uns Anteil nehmen läßt an ihrem Geſchick. Selbſt mit dem ſchlimmen Ochs haben wir ein wenig Mitleid, wenn ihm im letzten Akt gar zu übel mit⸗ geſpielt wird. Und wie fein wiſſen Dichter und Kom⸗ poniſt uns den ſiebzehnjährigen Jüngling Okta⸗ vian nahe zu bringen! Ein Vertreter der Sport⸗ jugend im Rokoko⸗Wien. Ein ſchneidiger Kayalter, trotzdem der Ochs recht hat, wenn er meint, das Bürſchchen ſei noch nicht trocken hinterm Ohr. Man kennt den jungen Herrn in Wien; auch Sophie hat ihn gekannt, bevor er ihr die ſilberne Roſe nach der hochadligen Gepflogenheit überreicht. Und das Pu⸗ blikum kennt dieſe Rolle, weil ſie zu einem Typus Mannheim iſt eine mitteleuropäiſche Großſtadt. Dieſe Stellung verpflichtet. Wir ſind alle ehrlich bemüht, die mangelhaften Züge aus ihrem Groß⸗ ſtadtgeſicht auszuradieren, damit es zuletzt ſo wird, wie wir es gern ſehen wollen. Mannheim hat große Geſchäfte und kleine Geſchäfte. Es iſt gut ſo. Mannheim hat auch Gemüſemärkte. Aber eines hat Mannheim dazu, was weniger ſchön iſt und was zu ſehr an italieniſche und andere ſüdländiſche Städte erinnert, wo Ordnung und verfeinertes Straßen⸗ leben nicht in dem Maße verlangt werden, wie bei ung. Was ſtört denn im Mannheimer Stadtbild Die Straßenhändle r, die„Kriſcher“, könnte man ſagen. In gewiſſen Teilen der Stadt iſt man dieſen Schreiern beſonders ausgeſetzt. Mannheim iſt mit Recht ſtolz auf ſeine modernen Neuſiedlungen, 3. B. am Pfalzplatz und Erlenhof. Draußen ſpielen Luft und Sonne, da lachen die Kinder auf den freien Plätzen. Es ſcheint alles gut zu ſein. Und doch herrſcht dort jeden Morgen eine unglaubliche Schreierei, z. B. auf dem Pfalzplatz, in der Haardtſtraße und der ganzen Umgebung, wie auch in den angrenzenden Straßen des Erlenhofs. Schon um.30 Uhr kommt der erſte.—„Kar⸗ tofflä, gelbe Pfälzer Kartoffläää!“ So zieht er mit ſeinem Wagen die Häuſerfronten entlang, jeden Au⸗ genblick erdröhnt ſein Ruf. Etwas anderes wäre es, wenn dieſes Aus rufen nur eine vorübergehende Er⸗ ſcheinung wäre. So aber hallt bei der offenen Bau⸗ weiſe unſerer modernen Straßen und Plätze Nachrichten aus Baden Johannes Bauer⸗Heidelberg 70 Jahre * Heidelberg, 11. September. Am 12. September begeht der bisherige o. Profeſſor für praktiſche Theologie Geheimer Kirchenrat D. Johannes Bauer ſeinen 70. Ge burtstag. Er iſt 1860 als Sohn des Kirchenrats Bauer in Wiesloch geboren, ſtudierte in Erlangen, Leipzig, Baſel und zuletzt bei Heinrich Baſſermann in Heidelberg, der für ſeine weitere Entwicklung richtunggebend war. Im Dienſt der evangeliſchen Landeskirche war er als Geiſtlicher in Emmendingen, Heidelberg und Frei⸗ burg tätig. Nach ſeiner 1892 erfolgten Promotion zum Lie. theol. habilitierte er ſich in Marburg, wurde dort 1905 zum nichtetatmäßigen Extraordinarius ernannt, folgte 1907 einem Ruf als Ordinarius nach Königs⸗ berg, 1910 einem ſolchen nach Heidelberg als Nach⸗ folger Baſſermanns. Der Ruperto Carola iſt er trotz ehrenvoller Berufungen treu geblieben, ebenſo hat er die Berufung zum Prälaten und Mitglied des evangeliſchen Kirchenrats in Baden 1908 mit Rückſicht auf ſeine wiſſenſchaftlichen Arbeiten abge⸗ lehnt. Marburg verlieh ihm 1904 den theologiſchen Ehrendoktor. Offiziell iſt D. Bauer ſchon in den Ruheſtand getreten, verwaltet aber ſeinen Dehrſtuhl noch bis zur Ernennung ſeines Nachfolgers. Bauers Wirken hat ſich nicht nur auf eine ebenſo ausgedehnte wie geſuchte Lehrtätigkeit be⸗ ſchränkt, auch als Forſcher und Kirchenpoli⸗ tiker iſt er ſtark in den Vordergrund getreten. Das Gebiet der Kirchenkunſtgeſchichte hat ihm be⸗ ſondere Förderung und Anregung zu verdanken, des⸗ gleichen die Geſchichte der evangeliſchen Kirche in Baden. Der Hörer wird heute noch in ſeinen gedanklich präziſen Predigten durch die Schlichtheit des ütber⸗ zeugend gläubigen Menſchen beeinflußt. 1915/16 war Bauer Prorektor der Heidelberger Univerſität. Eine große Schar von Schülern, die heute in Amt und Würden ſtehen, gedenkt heute dankbar des Lehrers und vorbildlichen Freundes. r. Stillegung der Sandſteininduſtrie * Walldürn, 12. Sept. Die hieſige Sandſtein⸗ induſtrie, die in normaler Zeit etwa 200 Per⸗ ſonen Verdienſtmöglichkeit gab, iſt ſeit einigen Tagen völlig ſtillgelegt. Man macht jetzt Verſuche zur Herſtellung von Kunſtſteinen, die eine beſſere Abſatzmöglichkeit bieten. geworden iſt.(Sie ziert ſogar den Innendeckel einer Zigarettenmarke der öſterreichiſchen Tabakregie.) Da iſt es nicht leicht, den Sprung in die Kavaliersuniform des jungen Herrn Ehrenreich zu tun. Unſerm neuen Oktavian, Elſe Schulz, ge⸗ lang er. Dieſer junge Marcheſe hatte Haltung; es war ein ſchneidiges Bürſchlein, vom Feuer des Rouſſeau⸗Zeitalters belebt. Sicher im Auftreten, ein ſchlanker Jüngling mit Sturm und Drang. Nur mit der Straußſchen Melodei wills noch nicht ſo recht gelingen. Die Ueberreichung der Roſe im zweiten Akt war ein wenig ſtimmliche Demaskie⸗ rung. Der an ſich recht hübſche Sppran muß erſt einmal ſo feſt ſitzen wie der grüne Samtrock Oktavians; dann wird alles gut ſein. Muſikaliſch iſt dieſe Sängerin zweifellos, das zeigte vor allem auch das Terzett am Schluß, in das ſie ſich mit den Damen Gertrud Binder nagel und Guſſa Heiken teilte. Die Drei machten aus dieſem Teil den Höhepunkt des Abends. Die ge⸗ ſangliche Tönung beſaß blühende Farben, die den Hörer wie mit einem duftenden Strauß von Strauß entließen. Unſere Marſchallin iſt hinreichend als Trägerin einer wunderbar weichen Tongebung be⸗ kannt, und die Sophie, die ſchönſte Mäbchengeſtalt der deutſchen Opernbühne neben dem Meiſterſinger⸗ Evchen, ging durch die feierlichen Prüfungen, wie ſie ſelbſt ihr Schickſal in dieſem Werk nennt, mit beſter ſtimmlicher Haltung hindurch. Karl Mang konnte wieder einen Sondererfolg als Baron Ochs in An⸗ ſpruch nehmen. Er bleibt vor allem auch immer der Herr Baron bet all ſeinen Späſſen. De Vries als Faninal, Neugebauer als Sänger, neu hinzugekommen Nora Landerich als reiz⸗ volle Annina und Albert Weig als Notar, ſind neben Fritz Bartling und Marianne Keiler, der ſtets Hilfreichen, zu nennen. Joſeph Roſenſtock hatte die muſikaliſche Lei⸗ tung. Er will offenbar mit den Meiſterſingern am vergangenen Sonntag, dem Roſenkavalier am Don⸗ nerstag und der Verkauften Braut am kommenden Ilalieniſche Moden in Mannheim 2 dieſer Ruf ununterbrochen zwei, vielleicht auch drei Stunden lang, um ſofort durch den Konkurrenzruf abgelöſt zu wer⸗ den, der nur in dem langgezogenen Wort„Kar⸗ tofflää!“ beſteht. Oft erſcheint ſogar einer mit „Grummbire“. Kaum ſind dieſe Plagegeiſter fort, erdröhnt der Ruf:„Zitronä, Bananä, Tomatä!“ Die Regentage der letzten Zeit ließen ſogar wieder den Kohlenmann auf den Plan treten, der mit endloſem Gebimmel die Nerven der Großſtadtmenſchen peinigt. So geht es in mehreren Teilen der Stadt zu. Die Zahl der Bewohner dieſer Gegenden iſt um dieſe Zeit wohl etwas vermindert dadurch, daß viele ihre Beſchäftigung im Stadtinnern haben. Aber trotzdem ſind es doch genug, die dieſe dauernden Störungen in ihrer geiſtigen Arbeit ſehr beeinträch⸗ tigen, denn die ſtete Wiederholung reizt. Schließlich liegt auch hier und da ein Kranker, der ſicher nicht durch dieſen Lärm in ſeinem Befinden gebeſſert wird. Die Lichtreklame unterliegt, wie jede andere Reklame, der Aufſicht der Behörden, obwohl ſie bei weitem nicht ſo aufdringlich wirkt wie dieſe„Ton⸗ reklame“. Gerade dieſe Ausrufer ſind in den ſüd⸗ lichen Ländern Merkmale einer Halbziviliſation. Es müßte wohl eine der Hauptaufgaben der Stadt Mannheim ſein, ſich in einen Rang zu ſtellen, der nicht im entfernteſten etwas mit dieſen ſüdländiſchen ————— Sonntag eine Elſe Schulz⸗Trilogie veranſtalten. ſache weiß man nichts. Der Tote war bekleidet mit legen haben. altes Mädchen. Gewohnheiten zu tun hat. ix. Eine Scheffelehrung * Heidelberg, 12. Sept. Dieſer Tage wurde von einem äteren Herrn, in deſſen Begleitung ſich drei Damen und ein anderer Herr befanden, ein Lorbeer⸗ kranz mit Schleife am Scheffeldenkmal im Schloß⸗ garten niedergelegt. Die Schleife trägt die Aufſchrift „Gewidmet von Deiner Nichte Lucia Heim, Staude Waters.“ Die älteſte der Damen, die Nichte Scheffels, erklärte, daß ſie in Amerika geboren und in Chicago wohnhaft ſei Sie ſei auf der Durchreiſe hier angekommen und würde nach Karlsruhe weiter⸗ fahren. Tod auf den Schienen Heidelberg, 11. Sept. Vergangene Nacht wurde unweit von Heidelberg der 20jährige kaufmänniſche Angeſtellte Schlund von hier durch einen Eiſen⸗ bahnzug der Strecke Heidelberg Karlsruhe über⸗ fahren. Schlund war ſofort tot. Von der Ur⸗ Eine neue Großviehmarkthalle * Mosbach, 11. Sept. Die neu errichtete Groß⸗ viehmarkthalle wurde am heutigen Donners⸗ tag in Anweſenheit von Behördenvertretern und Abordnungen einer Reihe wirtſchaftlicher Organi⸗ ſationen eröffnet. Der Neubau, deſſen zweckmäßige Anordnung von allen Beteiligten gelobt wird, faßt 280 Stände. „ 40 Zuſammenſchluß * Krautheim, 11. Sept. Am letzten Sonntag wurde hier die Gründung des Muſikver bandes Jagſttal vollzogen. Der Verband umfaßt 24 Kapellen und erſtreckt ſich in der Hauptſache über das Jagſttal. Zweck des Verbandes iſt die Hebung und Förderung des öffentlichen Muſiklebens. Geländete Leichen i * Kehl, 12. Sept. Bei Kilometer 119 wurde aus dem Rhein eine männliche Leiche geländet, die be⸗ reits zwei Monate im Waſſer gelegen haben muß. einem dunkelblauen Anzug und ſchwarzen Schnürſchuhen.— Am gleichen Tage wurde bei Kilometer 127 eine weitere männ⸗ liche Leiche geländet, die nur mit einer Badehoſe bekleidet war, Der Tote ſcheint etwa 30 Jahre alt 31 ſein und muß acht bis zehn Tage im Waſſer ge⸗ * * Kehl, 12. Sept. Vermißt wird hier ſeit dem 7. September ein hier zu Beſuch weilendes 16 Jahre Dazu machte er geſtern mit dem ganz hervorragen⸗ den Orcheſter die köſtlichſte Richard Strauß⸗Muſik; beſchwingt und doch von jener intenſiven Durcharbei⸗ tung, die dieſer roſigen Muſik und ihren derben Epi⸗ ſoden entſpricht. Der Walzer war ein Muſterbei⸗ ſpiel der Interpretation. Das erfreulich zahlreiche Publikum war ſehr beifällig aufgelegt und entließ die Mitwirkenden und den muſikaliſchen Leiter erſt nach vielen Hervorruſen. Dr. K. Literatur Das Land der Bibel. Von Prälat D. Groß, Vorſtand der Württ. Bibelanſtalt, Stuttgart. Iſt es nicht der ſtille Wunſch ſo manchen Bibelleſers, der ſich mit Eifer in die Heklige Schrift vertieft, auch einmal das Land beſuchen und mit eigenen Augen Stätten ſchauen zu dürfen, wo Jeſus wandelte und die Frommen des Alten Bundes wohnten, wo die Geſchichte des Volkes Ifrael ſich abſpielte und die Kirche Chriſti ihren Anfang nahm? Dieſem Be⸗ dürfnis will die Württ. Bibekanſtalt, Stutt⸗ gart gerne zu Hilfe kommen. Sie hat vor einigen Jahren einen auf dem Gebiet der Farben photographie bewährten Künſtler nach dem Heiligen Land entſandt, um 64 Bilder von den wichtigſten Stätten bibliſchen Geſchehens für die Bibelanſtalt aufnehmen zu laſſen. Der Künſtler arbeitete unter perſönlicher Anleitung des kekannten Pakäſtina⸗ forſchers, Geheimrat Profeſſor D. Dr. Dalman, der bei vielen Aufnahmen zugegen war und feine reiche Er⸗ fahrung in den Dienſt der Sache ſtellte. Die Bibelanſtalt gedenkt fetzt die Bilder in einer Taſchenbibel zu ver⸗ öffentlichen und ſie außerdem in einer Sonderaus⸗ gabe zuſammenzuſtellen. In diefer hat Profeſſor D. Volz Tübingen jedes Bild mit einem feinſinnig aus⸗ gewählten Kernſpruch aus der Bibel verſehen und jedem eine urze, treffende Beſchreibung beigegeben. Auch die Taſchenbibel enthält im Anhang die Beſchreibung ſämtlicher 64 Bilder. „Lahrer Hinkende Bote“. Moritz Schauenburg, Lahr. Der„Lahrer Hinkende Bote“ tritt zum 131. Male feine Reiſe an. Seine alte, treue Gemeinde wird ihn freudig begrüßen, und manch neuer Freund wird ihm Einlaß ge⸗ wühren. Wieder erzählt der„Hinkende“ in dem ſchlichten, volkstümlichen Ton, durch den er von Anfang an geſiegt hat, von den Weltereigniſſen. Auch die vielbegehrte Standrede iſt wieder da. Hinzu kommen, durch wirkſame — * Freiburg, 11. Sept. Der Fremdenverkehr im Schwarzwald zeigte im Sommer 1930 ein unter⸗ ſchiedliches Bild. Selbſtverſtändlich wirkte ſich über⸗ all die ſchlechte Witterung beeinträchtigend aus. Doch zeigten ſich im Gebiete des ſüdlichen Hochſchwarz⸗ waldes erhebliche Fremdenzuſtröme, beſonders aus dem engliſch ſprechenden Ausland. Hier hat der geſamte Fremdenverkehr leichte Zu nahmen zu verzeichnen, die allerdings durch Ausfälle in den bisher bevorzugten Gebieten des Schwarzwaldes, insbeſondere in Baden ⸗ Baden und in der Tri⸗ berger Gegend mehr als aufgehoben werden. Der Schwerpunkt des Schwarzwald⸗ Fremdenverkehrs dürfte damit endgültig von Triberg nach Frei⸗ burg verlegt worden ſein. Das iſt in erſter Linie auf die Aenderung des Fremdenverkehrs überhaupt zurückzuführen, der heute mehr denn je Tou⸗ riſtenverkehr iſt, wogegen der Fremde hier ſeßhafter war. Weiter kommt aber noch die Mit⸗ wirkung des Automobils in Frage, durch das es möglich wird, zum allgemeinen Reiſeverkehr gün⸗ ſtiger gelegene Punkte als Ausgangspunkte für Tagestouren im Kraftwagen zu wählen. Verheerendes Fiſchſterben in der Murg * Gernsbach, 11. Sept. In den letzten Jahreu iſt es ſchon mehrfach vorgekommen, daß aus den Indu⸗ ſtriewerken des Tales ſäurehaltige Ab⸗ wäſſer in die Murg geleitet wurden, worunter der Fiſchbeſtand ſehr zu leiden hatte. Ener⸗ giſches Einſchreiten der Behörden ließen dann in der Folgezeit eine Beſſerung bemerken. Nun iſt am vergangenen Samstag unterhalb Hör den wie⸗ kieloben den Fluß hinab. Auf Jahre hinaus ſind die Fiſchwaſſerpächter geſchädigt, da mit den alten Fiſchen die junge Brut ebenfalls vernichtet worden iſt. Am ſtärkſten konnte man die verheeren⸗ den Folgen des Fiſchſterbens am Samstag abend beobachten. Fachleute wollen wiſſen, daß es ſich nur um ſchädigende Chemikalien handeln kann, die aus irgend einer Fabrik dem Murgwaſſer zugeführt worden ſeien. Unterſuchung iſt eingeleitet. * L. Sulzfeld, 11. Sept. Gegenwärtig wird hier die evang. Pfarrſcheuer zu einem evang. Gemein de⸗ haus umgebaut. Die beſchränkten Mittel erlauben es aber nur, an den Ausbau zweier Verſammlungs⸗ räume zu gehen, von denen der eine dem Mädchen⸗ bund, der andere dem Jünglingsverein vorbehalten iſt. Später wird der weitere Ausbau folgen.— Das veranſtaltete Turn⸗ und Spielfeſt der Volks⸗ ſchule ging in kleinerem Rahmen vor ſich. Der Verlauf war gut und zeigten die Kinder in verſchie⸗ denen Darbietungen beachtliches Können.— Die Hausſammlung für das Deutſchtum im Aus⸗ land konnte mit einem günſtigen Ergebnis abgeſchloſ⸗ ſen werden.— Die am Sonntag hier abgehaltene Verſammlung des Bezirksbienenzuchtvereins Eppin⸗ gen u. Umgebung wurde von Oberlehrer Gabriel⸗ Sulzfeld geleitet. In der Verſammlung wurde Be⸗ richt erſtattet über die große Tagung der deutſchen Imkerverbände in Stuttgart.— Am 4. September konnte hier Frau Chriſtine Kern geb. Heinle ihren 8., am 7. September Frau Jakobine Holz geb. Moſer ihren 83. und am 9. September Landwirt Jo⸗ hann Frank ſeinen 82. Geburtsta g begehen; eine ſtattliche Reihe von Altersiubilaren. L. Mühlbach, 11. Sept. Der ſeitherige Pächter der hieſigen, 615 Hektar großen Jagd, Gaſtwirt Hermann Mauer von Karlsruhe erhielt auch bei der jetzigen Pachtverſteigerung für die Zeit vom 1. Febr. 1931 bis zum 31. Januar 1937 den Zuſchlag. Der Pacht⸗ preis iſt der alte geblieben mit jährlich 620 l/. 8 N Vonnenbrang Mengten- Creme n RPoth u. Orog. Dose uu „Die Kunſt der Höhlen und Jelſen Eine neue Ausſtellung der Kuuſthalle Mannheim Am Sonntag, 14. September, wird die neue Aus⸗ ſtellung der Kunſthalle„Die Kunſt der Höhlen umd Felſen“ eröffnet. Die Ausſtellung verwirk⸗ licht den neuartigen Gedanken, in Kopien und Ab⸗ bildungen Proben von dem vor Augen zu führen, was die Menſchheit auf der Kulturſtufe der„Stein⸗ zeit“(Jäger und Fiſcher; Uebergang zum Acker⸗ bau) an Gravierungen und Bildwerken maleriſcher, reliefplaſtiſcher Art in den von der Natur gegebenen Höhlen und Felſen geleiſtet hat. 5 Im Vordergrund ſtehen dabei Beiſpiele aus den zahlreichen Höhlen malereie n, die die letzten 50 Jahre vorgeſchichtlicher Forſchung in Spanien, Frankreich und Nordafrika nachgewieſen hat. und die zeitlich etwa 20—40 000 Jahre vor Chriſti Geburt zurückliegen. Ihnen ſchließen ſich einige Abbildungen ſchwediſcher und auſtraliſcher Felsgravierungen an. Den Hauptteil der Schau bildet indeſſen das Ergebnis der letzten großen Forſchungs⸗ expedition von Leo Frobenius: zahlreiche, zum Teil originalgroße, farbige Kopien von Höhlen⸗ und Felsmalereien ſowie Gravierungen aus Süd⸗ afrika, deren Datierung und Urſprung noch unſicher iſt, die aber ebenfalls zum Teil noch ſteinzeitliche Stufe zeigen und die mannigfachſten Berührungs⸗ punkte mit den oben genannten Gruppen aufweiſen. Was iſt mit der Dichterakademie los? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Sept. Wie der„Vorwärts“ mitzuteilen weiß, wird die Sektion für Dichtkunſt der preußiſchen Akade⸗ mie der Künſte in ihrer nächſten Sitzung be⸗ ſchließen, die Stelle eines Vorſitzenden über⸗ haupt aufzugeben. Die Präſidenten der einzel⸗ Biker unterſtützt, plele ernſte und heitere Erzählungen aus der Feder bekannter Autoren. nen Sitzungen ſollen künftig in jeweiltgem Turnus ernannt werden. 5 Fremdenverkehr im Schwarzwald e e, „. e Freitag, 12. September 1930 Seite Nummer 421 N 5 Amtsgericht Ludwigshafen Der Lokomotivrauch als Unglücksbringer Zwiſchen Oppau und Mutterſtadt fährt heute noch eine Lokalbahn. Ein richtiger, wenn auch altmodiſcher Eiſenbahnzug mit einer keuchenden, pruſtenden Loko⸗ motive, die ein wenig an Altersſchwäche leidet. „Ufaexpreß“ nennt man die Bimmelbahn im Volks⸗ munde. Mit ihrem Aufhören würde auch der letzte Reſt Romantik in unſerem techniſchen Zeitalter ver⸗ ſchwinden. Wenn dieſe Lokomotive fährt, ſtößt ſie heftigen Rauch aus. Manchmal wird dieſer Rauch noch ſtärker und legt ſich dicht auf die Straße. So auch vor einiger Zeit. Und da paſſierte es, daß in dieſem dichten Nebel ein ſchwerer Perſonenomnibus; der die Arbeiter von Ludwigshafen nach Rödersheim befördert, und ein mit Weinfäſſer beladener Liefer⸗ wagen heftig zuſammenprallten. Der Lieferwagen wurde völlig zertrümmert. Sein Führer war in dem Wagen feſtgeklemmt und konnte erſt nach vieler Mühe befreit werden. Die Verletzungen waren nicht ſchwer. Nach 14 Tagen konnte er ſchon wieder arbei⸗ ten. Der Chauffeur ſoll das Unglück verurſacht haben. Er ſoll betrunken geweſen und auch zu ſchnell ge⸗ fahren ſein. In der geſtrigen Verhandlung vor dem Amts⸗ gericht Ludwigshafen wurde er aber mangels Be⸗ weiſes freigeſprochen. Die Schuldfrage konnte nicht geklärt werden. Nach den Stellungen der Wagen nach dem Unglück muß nach Anſicht des Sachverſtän⸗ digen auch der Chauffeur des Omnibuſſes ſchnell ge⸗ 0 fahren ſein. Der Rauch, der unſchuldige Dampf hat eben alle Spuren und die Sicht der Zeugen ver⸗ deckt. Modernes Raubrittertum Es war am 19. Juli 1930. Der Tag der Be⸗ freiungsfeier in Speyer, wo auch Hindenburg zu⸗ gegen war. Ein paar Landwirte aus Flomersheim ließen es ſich nicht nehmen, hoch zu Roß gen Speyer zu reiten. Wie im Mittelalter, als die jungen Rit⸗ ter ſich in der Kaiſerſtadt die erſten Sporen ver⸗ dienen wollten. Waren die Strapazen auch erheb⸗ lich, ſie mußten in aller Frühe um 2 Uhr morgens aufſtehen und fünf Stunden im Sattel ſitzen; be⸗ geiſtert ritten die Landwirte von dannen. Die Be⸗ geiſterung wurde in Speyer noch ſtärker. Die Ge⸗ müter erregten ſich, namentlich, da auch dem Wein fleißig zugeſprochen wurde. Der Rückritt wurde mit erhobenem Gefühl angetreten. Die Reiter fühlten Aus der Pfalz Spinale Kinderlähmung * Mutterſtadt, 11. Sept. Vor zwei Tagen iſt hier ein Fall ſpinaler Kinderlähmung feſtgeſtellt worden. Wahlbüros für Wurſtmarktbeſucher * Bad Dürkheim, 10. Sept. Für die Beſucher des Wurſtmarktes am kommenden Sonntag, die aus entfernteſten Gegenden kommen, werden an der Endhalteſtelle der Rhein⸗Haardt⸗Bahn und am Bahnhof eigene Wahlbüros errichtet werden.— Die Stadt hat einen photographiſchen Wettbewerb aus⸗ geſchrieben. Verlangt werden Geſamt⸗ oder typiſche Teilaufnahmen des Wurſtmarktes, die bis ſpäteſtens 1. Oktober auf Glanzpapier und unter Kennwort an das Bürgermeiſteramt einzuſenden ſind. Als Preiſe werden im ganzen 50 Mark zur Verfügung geſtellt. Exkronprinz Rupprecht wieder in Ludwigshöhe * Neuſtadt a. d.., 11. Sept. Auf ſeiner Rückreiſe von der Ebernburg wurde Exkronprinz Rupprecht in Neuſtadt von Mitgliedern ehemaliger Militärver⸗ bände begrüßt. Er begab ſich ſodann nach Haardt in den Winzerkeller, wo zu ſeinen Ehren die bayeriſche Ulanen kapelle(München) konzer⸗ tterte. Exkronprinz Rupprecht, der ſodann nach Lud⸗ wigshöhe zurückfuhr, wird am Freitag noch einmal für kurze Zeit in Neuſtadt weilen. Gut abgegangen * Landau, 12. Sept. Ein glimpflich abgelaufener Autounfall trug ſich am Mittwoch abend bei der Einmündung der Speyerer in die Neuſtadter Straße zu. Ein von Frau Nutz aus Landau ge⸗ ſteuerter Wagen geriet in der Kurve ins Rut⸗ ſchen, rannte gegen einen Baum und über⸗ ſchlug ſich. Frau Nutz und ihr Mann kamen mit ganz leichten Hautabſchürfungen davon, das Auto wurde jedoch ſchwer beſchädigt. 5 Brandſtiftung * Contwig bei Zweibrücken, 11. Sept. Hier brannte in einer der letzten Nächte ein umfangreicher Fruchthaufen nieder, die Ernte von über 20 Morgen darſtellend. Die Vorräte gehörten dem Kalkbrenner Bernhard Semar, der ſie erſt vor wenigen Tagen für über 3700 Mark verſichert hatte. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde Semar vorläufig feſtgenommen und nach Zwei⸗ brücken ins Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. * 0 * Frankenthal, 11. Sept. Der 39jährige Kauf⸗ mann Peter Stephan, zuletzt hier wohnhaft ge⸗ weſen, wird ſeit Montag vermißt. St. iſt 1,74 Meter groß, von kräftiger Statur, dunkelblond und bartlos. Er trug grünlichen kleinkarrierten Anzug, ſchwarze Halbſchuhe und bräunlichen Filzhut. * Stterberg bei Kaiſerslautern, 10. September. Das zweijährige Söhnchen von Fritz Mann⸗ wefler wollte vor einem Traktor über die Straße ſpringen, wobei es zu Fall kam. Der Traktor⸗ führer konnte auf Zuruf noch rechtzeitig halten, doch das Kind war vor Schreck einem Herzſchlag er⸗ legen. ſich ſtark und mächtig, zu übermütigen Streichen aufgelegt. Namentlich der junge 24 Jahre alte Landwirt war der Uebermütigſten einer. Vor Buchheim ging ein biederer älterer Einwohner Buchheims mit ſei⸗ nem Schäferhund ſpazieren. Mit dieſem fing er zuerſt Hänſeleien an, indem er deſſen Hund ver⸗ ſpottete. Als dieſer Widerrede gab und das Pferd heruntermachte, hetzte der in ſeiner Reiterehre Ge⸗ kränkte den Mann 10 bis 15 auf die Felder und hinter den Bäumen herum, ſo ſehr dieſer auch bat, er möge doch von ihm oblaſſen. Sogar einen hef⸗ tigen Schlag mit der Reitpeitſche mußte der Gehetzte noch einſtecken! Der Bürgermeiſter und Landwirt Guttermann, der hinzukam und dem Treiben ein Ende machen wollte, wurde ebenfalls über Kartoffelfelder in ein Gerſtenfeld gehetzt und auch mit der Reitpeitſche traktiert. Dabei ſtieß er noch dauernd Schmährufe aus. In dem Dorf Buchheim aber ereilte ihn ſein Schickſal. Er wurde vom Pferde geriſſen und in einen Hof gezerrt, wo der übermütige Reiter wei d⸗ gerecht verprügelt wurde. In der geſtrigen Verhandlung vor dem Amtsgericht Ludwigshafen entſchuldigte ſich der Reiter mit ſeiner ſtarken Be⸗ trunkenheit. Und das Gericht ließ auch Milde wal⸗ ten, da der Angeklagte, ein ſonſt unbeſcholtener und gut beleumundeter Mann, ja ſeine Strafe ſchon vor⸗ weg bekommen habe. Er muß 60 Mark Gel d⸗ ſtrafe bezahlen. Der Mann, der ſich nicht feſſeln laſſen wollte 5 Es beſteht nicht nur in Ludwigshafen die Vor⸗ ſchrift, daß Gefangene beim Transport gefeſſelt wer⸗ den ſollen. Gegen dieſe Beſtimmung aber lehnte ſich der ſeit 1904 ſchon 28 mal vorbeſtrafte 44 Jahre alte Schuhmacher Ludwig Martin aus Frankenthal auf. Er laſſe ſich nicht feſſeln, er ſei gerade krank ge⸗ weſen, rief er den Beamten zu und wehrte ſich ſo daß dieſe Gewalt anwenden mußten. Dabei ſtieß er auch bedrohende Worte aus:„Wart nur, wenn ich erſt raus bin. Dann mach ich es mit Dir genau ſo, wie ich es in Mannheim gemacht habe“, rief er einem Beamten zu; den er beſonders liebevoll in ſein Herz geſchloſſen hatte. Dem Amtsgericht in Ludwigshafen erzählte der Angeklagte geſtern, daß er Epileptiker und leicht aufgeregt ſei. In der Aufregung wiſſe er nicht, was er ſpreche. Das Gericht verurteilte ihn wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt und Be⸗ leidigung zu 2 Monate Gefängnis. Nachbargebiete Der vermißte Direktor * Frankfurt, 11. Sept. Der ſeit 26. Auguſt ver⸗ mißte Direktor des ſtaatlichen chemiſchen Inter⸗ ſuchungsamts in Frankfurt, Dr. Heinrich Willeke, iſt noch nicht aufgefunden worden. Er trat am 22. Auguſt ſeine Urlaubsreiſe nach Tirol an und gab bis zum 26. Auguſt ſtändig Nachricht an ſeine Ange⸗ hörigen und Freunde. Die letzte Nachricht ſtammt aus Zürich. Jetzt nach Ablauf ſeines Urlaubs iſt er immer noch nicht zurückgekehrt, ſodaß man nunmehr die Beſorgnis hegt, daß er bei einem Unglücksfall ums Leben gekommen iſt. Gründung einer Winzergenoſſenſchaft * Nierſtein, 11. Sept. Hier wurde eine Winzer⸗ genoſſenſchaft e. G. m. b. H. gegründet, die die Auf⸗ gabe hat, durch geeignete Maßnahmen in gemein⸗ ſamer Arbeit Qualitätsweine zu erzielen und die Abſatzſchwierigkeiten, unter denen der Weinbau beſonders leidet, nach Möglichkeit zu lin⸗ dern. Die neue Genoſſenſchaft wird ſich einer be⸗ reits beſtehenden Kellerei bedienen, ſo daß ſchon der kommende Herbſtertrag von der Genoſſenſchaft aufgenommen werden kann. * SW. Mainz, 10. Sept. Im Hauſe Rheinſtraße 69 ſtürzte heute früh die Frau eines in der Gas⸗ meſſerfabrik tätigen Arbeiters aus dem Fenſter ihrer im 4. Stock gelegenen Wohnung in den Vorgarten des nebenanliegenden Hauſes. Der Tod der Schwer⸗ verletzten trat auf dem Weg ins Krankenhaus ein. Da ſich die Frau noch kurz vorher mit ihrem Manne unterhalten hat und ſonſtige Beweggründe für ein freiwilliges Scheiden aus dem Leben nicht vorliegen, iſt anzunehmen, daß die Frau einem Unglücksfall zum Opfer fiel. Gerichtszeitung Berufung im Opelputſch⸗Prozeß Die wegen der kommuniſtiſchen Unruhen in den Opelwerken vom Bezirksſchöffengericht Dar m⸗ ſtadt verurteilten Angeklagten beabſichtigen, durch ihren Verteidiger Berufung gegen das Urteil einzulegen. Der Prozeß dürfte damit in Kürze vor der Großen Strafkammer des Landgerichts der Pro⸗ vinz Starkenburg nochmals verhandelt werden. Die Berufung wird mit angeblichen Rechtsirrtümern der erſten Inſtanz begründet. * § Ein teurer Anzug. Der 21jährige Tagner Johann Leidner von Kaiſerslautern ſtahl im Strandbad Gelterswoog einem Badegaſt den Anzug, dazu noch ein Paar Schuhe und ein Hemd. Des unrechtmäßig erworbenen Gutes ſollte er ſich jedoch nicht lange erfreuen; die Gendarmerie Kaiſerslautern war ihm bald auf den Ferſen und nahm ihn feſt. Wegen der Diebſtähle hatte er ſich vor dem Einzelrichter am Amtsgericht Kaiſers⸗ lautern zu verantworten. Der Angeklagte war geſtändig und wurde zu einer Gefängnisſtrafe von fünf Monaten verurteilt. und nach ihre Pforten öffnen. Aus der Vadiſchen Turnerſchaſt Noch einwal ſind es die Spieler, die das Arbeitspro⸗ gramm des Wochenendes in weitſtem Maße bereichern. Im Vordergrunde ſtehen die Sommerſpielmeiſterſchaften der DT. in Weimar. An dieſen Endſpielen iſt der Badiſche Fauſtballweiſter TV Pforzheim⸗Brötzingen beteiligt. Im Badiſchen Turnkreis ſelbſt ſoll am kommenden Sonntag durch ein Ausſcheidungsſpiel die Handballaufſtiegsfrage der Meiſterklaſſe gelöſt werden. Daneben findet eine Be⸗ ſprechung der Spielwarte der Heidelberger Turnerſchaft in Heidelberg ſtatt, ſowie das Gauſpielfeſt des Badiſchen Neckarturngaues in Kirchheim. In Wöſſingen kommen die Spielwarte des Oberen Kraichturngaues zuſammen, in Karlsruhe die Schiedsrichter des Karlsruher Turngaues, ebenſo die des Pforzheimer Turngaues zu einem Ausbil⸗ dungslehrgang. Die Nordbadiſche Gruppe trägt in Heidelberg die Wett⸗ kämpfe für die Vereinskampfmeiſterſchaften im Volks⸗ turnen aus. Außer dem Jugend⸗ und Schülertreffen des Kraichturngaues gehen noch zwei Turnwarteverſamm⸗ lungen vor ſich. Der Pforzheimer Turngau hat eine ſolche für Frauenturnen in Brötzingen, der Turngau Mittel⸗ baden verſammelt ſeine Männerturnwarte in. 5 Voreinsmehrkampfmeiſterſchaften der Badiſchen Turnerſchaft Auch in dieſem Jahre wieder ſind die Vereinsmehr⸗ kampfmeiſterſchaften der DT. und der Kreiſe ſo, ziemlich an das Ende der volksturneriſchen Betätigungsgeit im Freien gelegt. Die Badiſche Turnerſchaft trägt dieſe Mehr⸗ kämpfe geſtützt auf die guten Erfahrungen des Vorfahres wiederum in 4 Gruppen aus. Während Mittel⸗ und Süd⸗ baden für dieſe Veranſtaltungen den 21. und 28. Sept. auserſehen hat, finden ſich die nordbadiſchen Turnvereine der Turngaue Mannheim, Main⸗Neckar, Neckar⸗Elſenz⸗ und Badiſcher Neckar bereits am kommenden Sonntag vor⸗ mittag auf dem Platze des TV. 1846 in Heidelberg zuſam⸗ men. Abermals iſt auch den kleineren Vereinen die Mög⸗ lichkeit zur Beteiligung in einer beſonderen Klaſſe gegeben. Für die diesjährigen Wettkämpfe ſind von der D. fol⸗ gende Uebungen vorgeſchrieben: 100, 800% und 5000 Meter⸗ Lauf, 4 mal 100 Meter⸗Staffel, Hoch⸗, Weit⸗, und Stab⸗ hochſprung, Kugelſtoßen, Diskuswerfen und Speerwerfen. Nach dem guten Abſchneiden der Badiſchen Turnvereine in der vorjährigen Mehrkampfmeiſterſchaft der DT., der TV. 1846 Mannheim nahm die dritte Stelle ein, auch die Turn⸗ gemeinde Heidelberg konnte ſich gut plazieren, dürften die Badiſchen Volkskurner auch dieſes Mal wieder mit guten Leiſtungen und Ergebniſſen aufwarten. Eutſcheidungsſpiel um den Aufſtieg zur Handball⸗ meiſterklaſſe der badiſchen Turner Nachdem es dem TV. Handſchuhsheim am vergangenen Sonntag gelungen war, fein letztes Aufſtiegsrundenſpiel gegen die Turngemeinde Ketſch zu gewinnen, ſind die Handſchuhsheimer nunmehr punetgleich mit dem TV. 1846 Mannheim auf dem dritten Tabellenplatz. Zur Herbei⸗ führung einer endgültigen Entſcheidung wer in die Mei⸗ ſterklaſſe aufſteigt, iſt nunmehr ein Entſcheidungsſpiel not⸗ wendig geworden zwiſchen TV. Handſchuhsheim und TV. 1846 Mannheim, das am kommenden Sonntag auf dem Platze des TV. 1862 in Weinheim zum Austrag kommt. Amititia⸗Vereins⸗Regatta Am kommenden Sonntag veranuſtaltet der Mannheimer RV.„Amicitia“ auf dem oberen Neckar bei ſeinem Boots⸗ haus an den Rennwieſen, ſeine diesjährige Vereinsregatta. Die Meldungen hierzu(150 Ruderer) ſind in ganz aus⸗ gezeichnetem Maße erfolgt, ſo daß guter Sport zu erwar⸗ ten iſt. Es kommen 7 Rennen für alle Klaſſen zum Aus⸗ trag, an denen ſich auch die Meiſterruderer in gemiſchten Mannſchaften beteiligen werden. Die einzelnen Felder ſind ſehr gut beſetzt und weiſen im Senior⸗Achter 3 Boote, ſo⸗ wie im Junior⸗Achter gar 4 Boote auf. Bei der einheit⸗ lichen Durchbildung aller Ruderer darf angenommen wer⸗ den, daß es zu ſchönen Kämpfen kommt. Der Beginn der Rennen iſt auf 723 Uhr feſtgeſetzt. Internes Klubturnier des Tennisklub Mannheim In der Zeit vom 11.—14. September findet auf den Plätzen des Tennisklub Mannheim ein internes Klub⸗ turnier ſtatt. Es werden folgende Konkurrenzen geſpielt: Herren⸗Meiſterſchaft(unter Ausſchluß der Rangliſten⸗ ſpieler, Damen⸗Meiſterſchaft, Junjoren⸗Meiſterſchaft, Ge⸗ miſchtes Doppelſpiel mit Vorgabe, Herren⸗Doppelſpiel mit Vorgabe. Junioren⸗Doppelſpiel. Bei einigermaßen günſti⸗ ger Witterung können die Spiele ſoweit gefördert werden, daß die Schlußſpiele, die dieſes Mal einen ſehr intereſſan⸗ ten Verlauf verſprechen. am Sonntag vormittag oder nach⸗ mittag ſtattfinden können. Die kommenden Hallen⸗Radrennen Bisher 14 Sechstage⸗Rennen angeſetzt. Früher als ſonſt werden die Rennfahrer diesmal ihr Winterquartier beziehen. Bereits am Samstag erfolgt die Eröffnung des Brüſſeler Wintervelodroms und weniſte Wochen ſpäter werden auch die deutſchen Winterbahnen nach Den Anfang macht die Rheinlandhalle in Köln, die die Saiſon am 4. Oktober mit einem Städtekampf Köln— Brüſſel einzuleiten gedenkt. Einen Tag ſpäter, am 5. Oktober, iſt die Premiere der Weſtfalen⸗Halle in Dortmund vorgeſehen. Am 10. Oktober ſteigen dann die erſten Radrennen in der Halle Münſter⸗ land in Münſter und am 12. Oktober iſt die Jahrhundert⸗ halle in Breslau an der Reihe. Auch die anderen Winter⸗ bahnen laſſen dann mit der Eröffnung nicht mehr lange auf ſich warten. Am 25. Oktober beginnt die neue Saiſon in Stuttgart, ihm folgt einen Tag ſpäter der Berliner Sportpalaſt. Weitere Radrennen ſind am 8. November in Leipzig und am 16. November in Frankfurt a. M. vor⸗ geſehen. Die Leipziger Winterbahn iſt allerdings noch nicht beim Verband Deutſcher Radrennbahnen angemeldet wor⸗ den, ſodaß die Durchführung der geplanten Radrennen noch nicht geſichert iſt. Terminlich feſtgelegt ſind bisher 14 Sechstagerennen, davon allein acht in Deutſchland. Vier werden in Amerika und je eines in Frankreich und Belgien ausgefahren. Der Termin⸗ Kalender der Sechs⸗ tagerennen hat folgendes Bild: Berlin vom.—13. No⸗ vember, Chikago vom.—14. Nopember, Köln vom 28. No⸗ vember bis 4. Dezember, Leipzig vom 28. November bis 4. Dezeber, Newyork vom.—8. Dezember, Brüſſel vom 30. Dezember bis 5. Januar, Frankfurt a. M. vom 30. Ja⸗ nuar bis 5. Februar, Stuttgart vom.—12. Februar, Chikago vom—13. Februar, Breslau vom 27. Februar bis 5. März, Newyork vom.—8. März, Berlin vom 13. bis 20. März, Paris vom 22.—28. März. Piccard will am Samstag ſtarten * Augsburg, 12. September. Profeſſor Piccard hat auf Grund der günſtigen Wetterprognoſe angekündigt, daß er vorausſichtlich Samstag früh 6 Uhr zu ſeiner Höhenfahrt ſtarten wird. Prof. Piccard benutzte den geſtrigen und den heutigen Tag zu einer eingehenden Prüfung der Inſtrumente und der Luftdichtigkeit ſeiner Gondel. Varzi gegen Bullus Motorräder der Nationen Auf der Monzabahn bei Mailand die erſt am letz ten Sonntag Schauplatz des Automobilrennens um den Großen Preis von Monza war, gelangt am 14. September der Große Preis der Nationen für Motorräder zur Ent⸗ ſcheidung. Der Geſamtſieger dieſer zum 9. Male ſtattfin⸗ denden klaſſiſchen Prüfung iſt wohl in der Halbliter⸗Klaſſe zu ſuchen, die auch zahlenmäßig am ſtärkſten beſetzt iſt. Als Favorit Hürfte Achille Var zi auf Sunbeam ins Rennen gehen, dem es gleich iſt, ob er am Volant oder auf dem Motorrad ſitzt. Der ſchärfſte Widerſacher des Autoſiegers von Monza ſollte der junge Engländer Bu l⸗ us auf NSU. ſein, der hier Gelegenheit hat, ſeinen dies⸗ jährigen großen internotionalen Erfolgen einen neuen hinzuzufügen. Die beiden Deutſchen Ulmen ⸗Düſſeldorf und Rüttchen⸗Erkelenz vervollſtändigen das deutſche NSü.⸗Team, auch ſie werden eine gute Rolle ſpieleu. Der Beſte der Rudge⸗Mannſchaft iſt der Itoliener T. Bandini, auch die Engländer Guthrie auf As., Williams und Duncan, beide auf Raleigh, ſind chancenvolle Bewerber. Gleich Vorzi ſteigt auch Nuvolari wieder einmal aufs Mo⸗ torrad, er wird es mit ſeiner Bianchi⸗Maſchine in der 350er Klaſſe in erſter Linie mit Mario Gherſi⸗Sunbeam und dem Engländer Hicks auf AJS. zu tun haben. Die deutſche Induſtrie iſt ſonſt nur noch durch eine Da W. ver⸗ treten, die der Italiener Panzeri in der Klaſſe bis 175 cem an den Start bringt. Die zurückzulegenden Diſtonzen betragen für die einzelnen Kategorien: 175 cem: 151,200 Km. 250 cem: 216 Km. 350 und 500 cem: 288 Km. Berlins Athletik-Senſation Mit Nurmi, Peltzer, Wichmann, Ladoumegue, Purje Der SC. Charlottenburg trifft alle Vorbereitungen, um ſeinem am 21. September ſtattfindenden interngtio⸗ nalen Sportfeſt einen großen Erfolg zu ſichern. Wenn alles nach Wunſch geht, dürfte Berlins Sportgemeinde an dieſem Tage einen Kampf erleben, der jenem ſenſationel⸗ len Dreikampf vor vier Johren zwiſchen Peltzer, Wide und Nurmi um nichts nachſteht. Zugnummer des Pro⸗ gramms ſoll wiederum ein Lauf über 1500 Meter ſein. Eine kleine Schar erleſener Kräfte wird am Start erwar⸗ tet. Den beiden Deutſchen Wichmann und Dr. Peltzer ſollen Paavo Nurmi, der neue finniſche 1500 Meter⸗Meiſter Eino Purje und Frankreichs hervorragender Meiſter Ju⸗ les Ladoumégue gegenübertreten. Pferd eſport Karlshorſt(11. September) 1. Frechdachs⸗Hürdenrennen. Lehrlingsreiten, 2800 J, 3000 Meter: 1. Dombrowsky Hella 10(Bielke), 2. Habana, 3. Wallia. Toto: 47, Platz: 14, 18, 14. Ferner: Fechter, Randgloſſe, Iwo, Patras, Hulda, Corrida. 2. Poſtillon⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen, für Dreijäh⸗ rige, 3500 /, 3000 Meter: 1. Borckes Tell(Unterholzner), 2. Schloßuhr, 3. Blanco. Toto: 42. Platz: 11, 11, 10. Fer⸗ ner: Bodo, Wegwart, Tiefenfurt. 3. Otto Suermondt⸗Jagdrennen. Herrenreiten, Ehrenpr. und 3500 /, 3400 Meter: 1. Durſt(v. Blottnitz), 2. Helgo⸗ länder, 3. Stattliche. Toto: 43. Platz: 14, 14. Ferner: Strius. 4. Preußen⸗Preis. Jagoͤrennen, Ehrenpr. 4400 Meter: 1. Baumgärtners Bandola(Hauſer), 2. Tor⸗ nado, 3. Quo Vadis. Toto: 13. Platz: 10. Ferner: Kilt. 5. Scheiding⸗Hürdenrennen. Für Dreifährige, 3000, 2800 Meter: 1. Stahls Immerzu(Wolff), 2. Eilig, 3. Amalfi. Toto: 19. Platz: 11, 11. Ferner: Märchenlond, Moirg. 6. Herbſt⸗Jagdrennen: Ausgleich 3, 3000 /, 3700 Meter: 1. Maiers Senate(Oertel), 2. Mentor, J. Radames. Toto: 94. Platz: 30, 39, 30. Ferner: Szin arauy, Forno, Welf, Graphit, Schäferburg, Feuermal, Zorndorf. 7. Haſe⸗Flachrennen. Herrenreiten, 3000 /, 1400 Meter: 1. Starkes Adviata(Goldberg), 2. Jazzo, J. Ledum. Toto: 277. Platz: 54, 42, 27. Ferner: Tarzan, Gero, Don Joſe, Fer aut feri, Gaſſenjunge, Die Königin, Lanz. Sageolaleucles Freitag, 12. September Nationaltheater:„Die liebe Feindin“, Komödie von A. P. Antoine, Miete F 1, Anfang 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheinfahrten: 7 Uhr Rüdesheim— Aß⸗ mannshauſen und zurück. Lichtſpiele: Alhambra:„Lumpenball“.— Capitol: „Evangeline“.— Univerſum:„Roſenmontag“, — Scalo⸗Theater:„Liebeswalzer“.— Schau⸗ burg:„Die Somme“.— Palaſt⸗ Theater:„Die Inſel der verlorenen Schiffe“.— Gloria:„Es gibt eine Frau, die Dich niemals vergißt“.— Roxy: „Die Frau von Chicago“. a Autobus⸗Nundfahrten:.15 Uhr Paradeplatz: Odenwald⸗ rundfahrt: Gorxheimer Tal, Schönau, Neckartal. Sehenstürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Carl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein Pegel] 5. 6. 9 10, 12 Neckar⸗Pegel[ 5. 9. 19. 12, Baſel.1000 56.58 0,510.57 Schuſterinſel.701,82 180 17 1,50 Mannheim[3,40 8,49 8,48.44 Fehl 2942.80 2,83.80.68 Jagſtfeld.919,99 9,98 9,87 Maxau.70.63 4,56.61.44 Dlochingen 0,300, 20.39 0,28 Mannheim 3,72 8,50 3,55.52.47 Hellbronn.30 1,28 1,0 1,20 Kaub.882,20 2,22.282,24 Köln.15.92188 1,98 1,92 Waſſerwärme des Rheins 19 C Chefredakteur! Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder- Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: l. V. Franz Kircher Ge⸗ richt u. alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Saltung g G. m. b.., Mannbeim, k 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bet Rückporto Geſchäftliche Mitteilungen Das Tagesgeſpräch in unſerer Stadt— gang gleich, ob zu Hauſe, auf der Schulbank oder am Stammtiſch— iſt ſeit einigen Tagen die große Pilo⸗Preis⸗Frag e. Es wird begeiſtert gemeſſen, gerechnet und— geſtritten. Der Anreiz iſt aber auch zu groß. Ein Opel⸗Cabriolet und 10 000 andere ſchöne Sachen zu erhalten, wird nicht jeden Tag geboten.— Die Pilo⸗Preis⸗Frage iſt ein ſo⸗ lides Preis⸗Ausſchreiben ohne Hintertürchen, das die zu⸗ ſtändige Behörde geprüft hat.— Alle Preiſe kommen un⸗ bedingt zur Verteilung und noch vor Weihnachten zum Verſand. V 94 2 uhige erve überwinden schwere Zeiten! und 7000 7 TTT kate Freitag, 12. September 1930 * fler Neuen Mannheimer Zeitung Die deutſche Wirtſchaftslage Intereſſante Aus führungen eines amerikaniſchen Vankiers „Newyork Times“ veröffentlicht ein Interview mit dem Teilhaber des altangeſehenen Bankhauſes Lee Higgin⸗ ſon, George Murnane, der in dieſem Jahre längere Zeit in Europa weilte und ſich beſonders eingehend mit der deutſchen Wirtſchafts lage beſchäftigt hat. Murnane führte aus: Der deutſche Handel und die beutſche Induſtrie befinden ſich in einem Zuſtand der De⸗ preſſion. Abgeſehen von der aus der zeitlichen Ausdehnung bieſer Depreſſion folgenden allgemeinen Belaſtung der Wirtſchaft vermag Deutſchland auch nicht den ſeeliſchen Fol⸗ gen dieſer Lage zu entgehen. Die Zahl der Arbeitsloſen hat ſich während des vergangenen Jahres ſo gut wie verdop⸗ pelt und die Notwendigkeit, unerwartet große Summen zu ihrem Unterhalt beizuſteuern, bildet, ebenſo wie die Tat⸗ ſache, daß die Steuereinnahmen weit hinter den Voranſchlä⸗ gen zurückbleiben, einen weſentlichen Faktor in der De⸗ preſſion, die ſowohl die deutſche Finanzgebarung im all⸗ gemeinen als das Reichsbudget im beſonderen ungünſtig beeinflußte. Ein beſonderer Umſtand jedoch, der die wirtſchaftliche Kriſe in Deutſchland über den aus wirtſchaftlichen Erwüä⸗ gungen heraus zu erwartenden Umfang verſtärkt hat, iſt das Schwinden des Selbſtvertrauens in breiten Schich⸗ ten der Bevölkerung, das naturgemäß ſeinen Ausdruck in ernſten Beſorgniſſen der wirtſchaftlichen und politiſchen Kreiſe Deutſchlands fin⸗ det. Ob es Deutſchland auf die Dauer möglich ſein wird, die Laſten des H oungplanes ohne Schädigung ſeines wirtſchaftlichen Lebens und ohne ernſtliche Verſchlechterung ſeiner Lebenshaltung zu tragen, dieſe Beſorgniſſe finden einen weiteren Ausdruck in der Frage, ob nicht zwiſchen der gegenwärtigen Weltwirtſchaftskriſe und den Re⸗ parations zahlungen ein Zuſammenhang beſteht und ob Deutſchlands Kaufkraft, von der unter an⸗ deren Umſtänden ber Weltmarkt Vorteile haben würde, nicht beträchtlich durch die Reparationszahlungen ein⸗ geſchränkt wird, da die Zahlungen Deutſchland ja zwingen, auch den Teil ſeiner Erzeugniſſe auf den Weltmarkt zu bringen, für deſſen Verbrauch im Inlande die deutſche Kaufkraft nicht ausreicht. Die Beſorgniſſe und die durch die langwierige wirtſchaftliche Depreſſion verurſachte Ent⸗ mutigung werden von einigen Seiten als die Urſache der Kapitalflucht angeführt, die zweifellos im Verlaufe dieſes Jahres noch dugenommen hat und die allgemein mit großem Intereſſe erörtert wird.. Ein weiterer Faktor mag die ungewöhnliche Spannung zwiſchen den auf den Geldmärkten geltenden Zins ſ a tzen für kurzfriſtige und langfriſtige Krebite ſein, ebenſo auch die dauernde Depreſſion der deutſchen Effekten märkte mit ihrem Rückgang der Aktienkurſe auf Niveau, das nach rein wirtſchaftlichen Geſichtspunkten nicht gerechtfertigt erſcheint. In den ſtatiſtiſchen Angaben über Deutſchlands allgemeine wirtſchaftliche Entwicklung ſpiegelt ſich die un⸗ erfreuliche Situation wieder. Indeſſen ſollten dleſe Zah⸗ len nicht, wie meiſt üblich, lediglich mit den entſprechenden Angaben über das vergangene Jahr verglichen werden. So ſollte beiſpielswetſe die Tatſache nicht überſehen wer⸗ den, daß der Monatsdurchſchnitt der deutſchen Ausfuhr von 1027 bis 1929 von 552 auf 1057 Millionen Reichsmark, alſo nahezu das Doppelte ſtieg, während er im Laufe der letz⸗ ten Monate dem Werte und dem Umfange der Einfuhr nach einen beträchtlichen Rückgang gegenüber den entſprechenden Monaten des Vorjahres aufwies. Den Erklärungen eines hervorragenden Sachkenners der deutſchen Wirtſchaft zufolge hat die Produktion der elektriſchen Induſtrie, die als typiſch für die wirtſchaft⸗ liche Entwicklung Deutſchlands angeſehen werden. darf, in der Zeit von 1919 bis 1928 ſolche Fortſchritte gemacht, daß die Geſamterzeugung an elektriſchem Strom in dieſem Zeitraum von 2,8 auf 14 Milliarden Kilowattſtunden d. h. auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, von 42 auf 29 KWS geſtiegen iſt. Dieſe Zahlen, die durch andere Beiſpiele vermehrt werden können, zeigen den Fortſchritt der dentſchen Wirtſchaft trotz aller bedenklichen Folgen der Nachkriegszeit. Die auf den landwirtſchaftlichen Verſuchsſtationen, wie d. B. in Müncheberg geleiſtete Arbeit zeigt die erfolgreiche Lö⸗ fung von Problemen innerhalb von ein ober zweit Jahren, die anderswo den wiſſenſchaftlichen Bemühungen von Jahrzehnten trotzten, wie beiſpielsweiſe die Entfernung bitterer Subſtanzen aus den Lupinen und die bamit zu⸗ ſammenhängende Erhöhung ihres Nährwertes. Leiſtungen wie diefe erhöhen das Vertrauen der Beſucher Deutſchlands, das ſie durch ſeine wiſſenſchaftliche Gewandtheit wie durch ſeine energiſche Arbeit auch ſeinen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten entwinden wird. Mir wenigſtens ſcheinen ſolche Vorgänge und Entwicklungen eine Gewühr dafür zu bieten, daß Deutſchland, namentlich angeſichts der bereits überwundenen Schwierigkeiten ſicher⸗ 2 einen Ausweg aus ſeiner gegenwärtigen Lage finden wird, Eine weitere Gewähr für die Wiederholung und den Fortſchritt des beutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens kindet ſich in der gegenwärtigen Poſition der beutſchen eichs bank, deren Lettung unbeirrt an den einfachen Grundſätzen einer konſervativen Währungspolitik feſthält. Den ſteigenden Rückgang der von Handel und Induſtrie während der letzten Jahre und Monate an die Reichsbank geſtellten Anſprüche entſprechend, iſt auch der Diskontſatz herabgegangen. Die Gold⸗ und Deviſenreſerven der Bank ſind beträchtlich vermehrt worden mit dem Ergebnis, daß die Reichsbank gegenwärtig beträchtliche Reſerven zu ihrer Verfügung hat. Zudem iſt Deutſchland heute derart in die Weltwirtſchaft verflochten, daß es gar nicht aus eigener Anſtrengung allein ſich aus ſeiner gegen⸗ wärtigen Depreſſton erheben könnte. Die deutſche Indu⸗ ſtrie erfreut ſich eines hohen Anſehens im Auslande, und ſie beſitzt jeden Grund für die Annahme, daß ihr von den Finanzmärkten der Welt beträchtliche Beiträge zu ihrem Kapitalbedarf zufließen, wenngleich dieſe naturgemäß den Bedingungen unterliegen, die zu gegebener Zeit in dieſen Finanzmärkten obwalten. Mut und Selbſtver⸗ tranen des deutſchen Volkes ſind indeſſen nicht in letzter Linie als bedeutſam in Betracht kommende Fak⸗ toren zur Erhöhung des deutſchen Kredits im Auslande. Die deutſche Regierung ſelbſt hat durch finanzielle und wirtſchaftliche Maßnahmen zur Stärkung dieſes Ver⸗ trauens beigetragen. Ein entſchiedener Anfang iſt mit der Durchführung gewiſſer Erſparniſſe in der öffentlichen Ver⸗ waltung gemacht worden. An andere dringliche Aufgaben, deren Löſung nicht im Handumdrehen erfolgen kann, ob⸗ wohl ſie unter wirtſchaftlichen Geſichtspunkten unerläßlich iſt, muß mit aller verfügbaren Energie herangetreten werden. Industrie- Gas II. Das praktiſche Ergebnis der gaswirtſchaftlichen Be⸗ mühungen des Kohlebergbaus hat inzwiſchen„Induſtriegas“ in zwiefacher Hinſicht geſchaffen: Gas aus der Induſtrie ſtammend und für die Induſtrie beſtimmt. Für zahlen⸗ mäßige Vorſtellungen der bisherigen Entwicklung bieten die Angaben der Ruhrgas AG. Anhaltspunkte, ſie ſind jedoch nicht erſchöpfend. Allerdings iſt im Weſten das Reſultat am größten; das ſich nunmehr kreisrund um das rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſche Induſtriegebiet ſchließende Rohrnetz der Ruhrgas⸗ Thyſſenſchen Gasverſorgung mit den beiden wie rieſige Füh⸗ ler nach Oſten und Südweſten hinausgreifenden Leitungen nach Hannover und vorausſichtlich nach Heſſen; eine Gas⸗ abgabe allein der Ruhrgas AG. von 60 Mill. Kubikmeter im März gegen 115.7 Mill. im ganzen Jahre 1928 mit kommen⸗ den weiteren erheblichen Steigerungen infolge des inzwi⸗ ſchen erfolgten und demnächſt erfolgenden Anſchluſſes großer Induſtriebetriebe und der Städte Hannover, Köln und Düſſeldorf. Nimmt man die anderen Ferngaszentren auf induſtrieller Grundlage hinzu, ſo dürfte bereits heute das an die Induſtrie abgegebene Gas etwa ein Drittel des Ver⸗ brauchs von Haushaltsgas darſtellen, und die Annahme hat alle Wahrſcheinlichkeit, daß ſich in abſehbarer Zeit das Ver⸗ hältnis von Haushaltsgas und Induſtriegas umkehren wird. Damit erhält allerdings der Anſpruch der Gemeinden auf ausſchließliche Verſorgung ihrer Bevölkerung mit Gas ein grundſätzlich neues Geſicht und verwandelt ſich aus einem Anſpruch auf ein Gasmonopol in einen ſolchen auf ein Brennſtoffmonopol; denn zweifellos werden nach weitgehen⸗ der Durchführung der Umſtellung auf Gas die Gastarife die Verwendung anderer Brennſtoffe ausſſchlaggebend beein⸗ fluſſen. Die Umſtellung auf Gas hatte aber zunächſt auch eine geiſtige Umſtellung zur Vorausſetzung, nämlich die Betrach⸗ tung des Ofens nicht als Feuerungsanlage, ſondern als Wärmemaſchine. Daraus ergaben ſich aber ſehr wichtige praktiſche Folgerungen. Da eine Maſchine nach eigenen und beſonderen Geſetzen funktioniert, die ſich von denen der Ofenfeuerung ganz weſentlich unterſcheiden, war es in der bisherigen Propagierung des Gasverbrauchs in der In⸗ duſtrie ein zu Mißerfolgen führender Fehler geweſen, die Auſchauungen von der Ofenfeuerung einfach auf die Gas⸗ beheizung zu übertragen. So traten in der Praxis Fehl⸗ ſchläge ein, die Berechnungen erwieſen ſich vielfach als falſch, die Wirkung war eine Wiederabkehr vom Gas. Erſt mit zunehmenden Erfahrungen in der induſtriellen Gas⸗ wirtſchaft iſt man zu der Erkenntnis gekommen, daß eine Feuerungsmaſchine nicht durch den einfachen Umbau eines vorhandenen Ofens entſteht, ſondern meiſt völlig neu an⸗ gelegt werden muß. Es ergab ſich aber auch etwas anderes: in dem ganzen theoretiſchen Streit um die Ferngasverſor⸗ gung wie auch in den Anfängen der praktiſchen Durchfüh⸗ rung wurde die Wirtſchaftlichkeit durch Umrechnung der Kalorien zu finden geſucht; man ſtellte aus der bekannten Menge der bisher verbrauchten feſten Brennſtoffe kalorien⸗ mäßig die benötigte Gasmenge feſt und daraus den Preis, den angeblich das Gas höchſtens haben durfte. Meiſt war dann der tatſächliche Preis höher, die Unwirtſchaftlichkeit der Verwendung von Gas ſchien erwieſen. In Wirklichkeit lieferten mehr und mehr die praktiſchen Erfahrungen den Beweis, daß ſolche Umrechnungen verfehlt waren, daß viel⸗ mehr mit einer guten Feuerungsmaſchine ein weſentlich höherer Nutzgrad erreicht wurde, zumal auch unter Berück⸗ ſichtigung aller zuſätzlichen Vorteile und Erſparungen, daß ſelbſt ein höherer Gaspreis, als man theoretiſch errechnet hatte, noch einen erheblichen Nutzen ließ. Unb es ergab ſich weiterhin die tarifpolitiſch wichtige Folgerung, daß in jedem Inbuſtriezweig eine völlig verſchiedene Wirtſchaftlichreit des Gasverbrauchs beſteht und zwar in dem Sinne, daß der theoretiſch niedrigſte Gaspreis nur für beſtimmte Induſtrien erforderlich iſt, daß dagegen andere höhere Preiſe mit Vor⸗ teil für ſich zu tragen vermögen. Und das führt dann zu der Erkenntnis, daß ein Tarifſyſtem für Induſtriegas branthen⸗ mäßig geſtaffelt ſein muß. In dieſem Umſtand liegt der außerordentliche Vorteil der letzten Gaslieferanten in der Nutzbarmachung des ihnen berechneten Einheitstarifs, au⸗ dererſeits aber auch der grundlegende Unterſchied gegenüber der bisherigen Tarifpolitik hinſichtlich Induſtrie und Ge⸗ werbe. Allerdings ſtehen wir in der Hauptſache noch vor der praktiſchen Durchführung dieſes unterſchiedlichen Tarif⸗ ſyſtems. Aber hier zeigt ſich mit am kraſſeſten der Irrtum, der einen Teil des Kampfes gegen das„Ferngas“ beherrſcht hat. Das Gas, das mit 85 v. H. wärmewirtſchaftlich eine hohe Energieausnutzung bedeutet, wird nun zu einem nicht mehr zu überſehenden Koſtenfaktor und gewinnt bereits jetzt einen wichtigen Einfluß auf das Standortsproblem. Es iſt bereits jetzt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß induſtrielle Zen⸗ tren— und das gilt z. B. auch für das Rhein⸗Maingebiet—, die innerhalb eines vom„Ferngas“ erreichten Gebietes lie⸗ gen, in der Frage des Anſchluſſes oder Nichtanſchluſſes gar nicht mehr frei ſind. Es iſt ſicherlich noch vieles in der Gas⸗ wirtſchaft im Fluß, die ſyſtematiſche Sammlung und Ver⸗ wertung der gemachten Erfahrungen noch in den Anfängen, die rationellſte Konſtruktton und Bedienung der Feuerungs⸗ maſchinen für alle Gewerbe⸗ und Induſtriezweige ſamt der dazu gehörigen Tarifgeſtaltung harrt noch der endgültigen Ibſung; aber bereits jetzt iſt der Weg der neuen Gaswirt⸗ ſchaft ſo deutlich zu ſehen, daß uns manche der zum Beginn des Gaskampfes gemachten Einwendungen au die erheitern⸗ den Auslaſfungen erinnern, mit denen vor hundert Jahren der Einzug des Gaſes begleitet wurde. CCC wdddddTGGGGGTGßꝙßꝙ˖ỹꝗ.... dd d Entelſior-Jahrrad-Werke Vor Eintritt in die Tagesordnung der ordentlichen Hauptverſammlung, in der der Verluſtabſchluß, wonach nach Auflöſung des Reſervefonds von 360 000 4 ſich ein vor⸗ zutragender Verluſt von 989 942(560 403)/ ergibt, geneh⸗ migt wurde, begründete der Aufſichtsratsvorſitzende, Bank⸗ direktor Kleemann, die äußerſt ungünſtige Entwicklung des Unternehmens mit der allgemeinen Kriſe, beſonders der Fahrradinduſtrie in Deutſchland. Beſonders große Ver⸗ luſte ſeien der Geſellſchaft durch dubioſe Außenſtände, aller⸗ dings ſchon im vorhergehenden Geſchäftsjahr entſtanden, während im Geſchäftsjahr 1029 dieſe Ausfälle nicht ſo erheb⸗ lich geweſen ſeien. Die Hauptbelaſtung des Fahrradmarktes ſei von den Opelwerken ausgegangen, die ſeinerzeit eine Produktion von 200 000 Stück im Monat aufgenom⸗ men hätten, während die Exeelſior⸗Werke in ihren beſten Jahren nur einen Jahresabfatz von 170 000 Rädern gehabt hätten. Allerdings habe Opel ſeine Fahrradproduktion in⸗ zwiſchen ſtark eingeſchränkt, wodurch allein eine Beſſerung der Marktlage eintreten könne. Ueber das laufende Geſchäftsjahr wurde mitgeteilt, daß die Geſchäftslage der Fahrradinduſtrie ſich bisher nicht ge⸗ beſſert habe, daß man aber hoffe, die bedeutenden Verluſte der letzten Jahre vermeiden zu können. Eine Sante rung des Unternehmens ſolle dadurch vorgenommen wer⸗ den, daß Großaktionäre zwecks Zuſammenlegung des Aktienkapttals Aktien zur Verfügung ſtellen, wo⸗ rüber Verhandlungen zurzeit geführt werden. Die Ver⸗ handlungen, bie über einen Zufammenſchluß inner⸗ .. ᷣͤ d UꝓIVIVIVVUUUTU(((öõãõöͤõöV Enttvicklungstendenzen in der deulſthen Sthuhinduftrie In ſeinem neueſten Wochenbericht macht das Inſtitut für Konjunkturforſchung intereſſante Feſtſtellungen über die gegenwärtige Lage und die Ausſichten der deutſchen Schuh⸗ wirtſchaft, die anläßlich der z. Zt. ſtattfindenden„Reichs ⸗ ſchuhwoche“ beſondere Beachtung verdienen. Während die geſamte induſtrielle Produktion im erſten Ka in 1930 um rd. 10 v. H. hinter dem Vorfahr zurück⸗ lieb, konnte die Schuhproduktion im gleichen Zeitraum um 8 v. H.(von 34,5 auf 37,3 Mill. Paar) geſteigert werden. Allerdings beträgt auch gegenwärtig die Kapazitätsaus⸗ nutzung der Schuhinduſtrie nur 60 bis 70 v.., und nur etwa 70 v. H. der Schuharbeiter ſind— nach der Statiſtik der Gewerkſchaften— vollbeſchäftigt. Trotzdem kann die Lage der Schuhinduſtrie im Rahmen der Geſamtwirtſchaft als verhältnismäßig günſtig bezeichnet werden, vor allem im Vergleich zu den Jahren 1928 und 1929, die für die Schuhwirtſchaft außerordentliche Schwierigkeiten gebracht Hatten. Koſtenmäßig war der etwa Mitte 1928 einſetzende Rück⸗ gang der Häntepreiſe, der ſchnell auf die Leder⸗ preiſe übergriff, von beſonderer Bedeutung. Scharfe Ra⸗ konaliſierungsmaßnahmen bewirkten zudem eine Senkung des(etwa 20 v. H. betragenden) Lohnanteils. Im Zuſam⸗ menhang mit der Spezialiſterung großer Betriebe auf beſtimmte Schuhſorten konnte eine erhebliche Senkung der Produktionskoſten durchgeſetzt werden. Eine Senkung der Vertriebskoſten er⸗ möglichte eine bedeutende Herabſetzung der Verkaufsprelſe. Das Verhältnis der Koſten zu den Verkaufspreiſen hat ſich dabei für die Schuhinduſtrie wieder günſtig geſtaltet. Die Herabſetzung der Verkaufspreiſe übte auf den Abſatz günſtige Wirkungen aus, der trotz der konſunkturellen Be⸗ einträchtigung der Einkommensbildung im Einzelhandel mengenmäßig geſteigert werden konnte. Da zudem Handel und Induſtrie ſeit Ende 1927 ihre Lagerbeſtände ſyſtematlſch verringert hatten, ergab ſich auch hieraus eine gewiſſe Stütze für die Produktion. Gleichzeitig wurde in der Konkurrenzlage zum Auskand eine entſchetdende Beſſerung erreicht. Die deutſchen Produzenten waren nach der teilweiſe er⸗ folgten Umſtellung auf Leichtſchuhwerk unb nach den vorgenommenen Prelsherabſetzungen durchaus konkurrenzfähig geworden. Die Zurückdrängung ber aus⸗ ländiſchen Konkurrenz iſt um ſo bedeutſamer, als die Mehr⸗ zahl der großen Schuhexportländer ſeit über einem Jahr mit Abſatzſchwierigkeiten zu kämpfen hat und der Welthan⸗ del in Schuhen ſeit 1929 ſtändig zurückgeht. Während die Ausfuhr der wichtigſten Konkurrenzländer(Tſchechoſlowakei, Großbritannien, Frankreich, Vereinigte Staaten) in der erſten Hälfte des laufenden Jahres um rd. 9 v. H. hinter dem Vorfahr zurückblieb, konnte die beutſche Schuhausfuhr gleichzeitig um 55 v. H. geſteigert werden. Auf lange Sicht betrachtet, beſtehen für die Schuhinbuſtrie noch große Entwicklungs möglichkeiten. Der Schuhverbrauch pro Kopf der Bevölkerung bleibt in Deutſchland mit 1,3 Paar jährlich noch weit hinter dem Verbrauch in den Vereinigten Staaten(2,6 Paar) oder auch in Großbritannien(1,8 Paar) zurück. Wenn Deutſchland den in Großbritannien üblichen Verbrauchs⸗ ſtandard erreichen würde, könnte die deutſche Schuhproduk⸗ tion um ein Drittel erhöht werden. Auch die Ausfuhr dürfte, auf lange Sicht betrachtet, noch entwicklungsfähig ſein, wenn man bedenkt, daß der Ausfuhranteil der deut⸗ ſchen Schuhinduſtrie rd. 3 v.., der der tſchechoſlowakiſchen Schuhinduſtrie hingegen rd. 40 v. H. beträgt. Eine Stei⸗ gerung des Inlandsverbrauchs wie auch der Ausfuhr dürſte jedoch nur in ſtetigem, ſehr langſam fortſchreitendem Auf⸗ bau zu erreichen ſein. halb der deutſchen Fahrradinduſtrie geführt werden ſollen, ſeten neuerdings auf die Schaffung einer Konvention ſowohl für Marken⸗ als auch für Spezialfabrikate gerichtet, die aber als wenig ausſichtsreich angeſehen wird. ) Hauptverſammlung der Weißthaler Spinnerei und Weberei AG., Mittweida. Die ordentliche Hauptverſamm⸗ lung, in der ein Stammkapital von 1,5 Mill.„ und das geſamte Vorzugsaktienkapital vertreten war, genehmigte einſtimmig und ohne Ausſprache den Abſchluß, wonach ein Verlbuſt von 198 819 4 vorgetragen wird. Die Ausſich⸗ ten wurden vom Vorſitzenden als ungewiß bezeichnet. „ Mechauiſche Weberei Eduard Funck AG., Glabbach⸗ Rheydt. Die Geſellſchaft weiſt für 1929 einen Reinge⸗ winn von 13 312/ aus, wovon 7000 4 der Rücklage überwieſen und 6312 Mark vorgetragen werden. Eine Dividende wird alſo nicht verteilt. In den Aufſichts rat wurde anſtelle des verſtorbenen Mitglieds Heinrich Edel⸗ hoff, Ne aher Alfred Dienſt, Wuppertal⸗Elberfeld, gewählt. * Zigarrenfabrik Auguſt Blaſe, Lübbecke— Umwandlung in eine AG. Die Fa. Auguſt Blase o.., Lübbecke, eine der größten Zigarrenfabriken Deutſchlanss, die z. Zt. 4800 Arbeiter und Angeſtellte beſchäftigt, wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1930 in eine ee mit einem Kapital von 2 Mill. 4 umgewandelt. Die 1 5 . firmiert„Auguſt Blaſe AG., Lübbecke i..“. 1 orſtand wird gebildet aus den Herren Wilhelm und Auguſt Blaſe. Den Vorſitz im Aufſichtsrat übernimmt Direktor Adolf Möhle(Deutſche Bank und Disconto⸗ Geſellſchaft, Bielefeld) * Dividendenausßfall bei der Peniger Maſchinenfabrik und Eiſengießerei Ach. Die Geſellſchaft hat im abgelaufe⸗ nen Geſchäftsfahr keine günſtigen Geſchäfte getätigt. Das Ergebnis wird vorausſichtlich erheblich hinter dem des Vorjahres zurückbleiben, ſo daß mit einer Dividen⸗ denverteilung koum gerechnet werden kann(i. V. 5 v..). Allerdings kann die Verwaltung, da die Abſchlußarbeiten noch nicht beendet ſind, eine genaue Angabe der Verhält⸗ niſſe bis jetzt nicht machen. Vorſchläge für die Reform des Vergleichsverfahrens Der Verein Creditreform fordert eine Mindeſtquote von 50 v. H. Der Verband der Vereine Creditreform hat jetzt, geſtützt auf die Beobachtungen ſeiner 80 000 Mitglieder, eine Denkſchrift über die Reform des Vergleichsverfahrens herausgegeben, aus der wir folgende wichtige Punkte wie⸗ dergeben: Verlangt wird, daß das Vorverfahren bei dem Vergleichsverfahren zeitlich begrenzt wird, um zu ver⸗ hüten, daß ſich einzelne Gläubiger noch im letzten Augen⸗ blick eine bevorzugte Stellung ſichern. Die beim Eröff⸗ nungsantrag vorliegenden Verhältniſſe dürfen nicht mehr geändert werden. Die tatſächliche Erfüllung des abgeſchloſ⸗ ſenen Vergleiches iſt unter allen Umſtänden zu ſichern. Man ſollte ſich dabei das öſterreichiſche Vorbild zunutze machen, wo die Verantwortung für die Erfüllung des Ver⸗ gleichs aus der Hand des Schuldners in die bes Treuhän⸗ ders gelegt wird. Während der Vergleichsſchuldner heute die Möglichkeit hat, ſein neues Unternehmen juriſtiſch gegen ein Wiedergeltendmachen ſeiner alten Schulden zu ſichern, muß es das Kernſtück des Reformwerks ſein, die Uueber⸗ wachung der Erfüllungssperiode ſo zu ſichern, daß der Vergleichsſchuldner die Kontrolle durch den Treu⸗ händer und die gerichtlichen Verfügungsbeſchränkungen nicht eher wieder los wird, als bis die letzte Rate bezahlt iſt. Da ſich die heutige Mindeſtquote von 80 v. H. als er⸗ höhungsbedürftig erwieſen hat, ſo wird ein Minde ſt ſ a tz von 50 v. H. vorgeſchlagen. Damit würde das exiſtenz⸗ erhaltende Vergleichsverfahren nur ſolchen Schuldnern oſſen ſtehen, die rechtzeitig vor ihren Gläubiger hintreten. Andernfalls laufen ſie Gefahr, in Konkurs zu gehen. HANDELS- d WIRTSCHAFTS-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 421 Hebung des Roggenkonſums Aufruf der weſtdeutſchen Handels⸗ und Handwerks⸗ kammern Die Induſtrie⸗ und Handelskammern von Arnsberg i. W. Bochum, Dortmund, Duisburg, Weſel, Eſſen, Glad⸗ bach⸗Rheydt⸗Neuhagen i.., Krefeld, Münſter i.., Saar⸗ brücken, Solingen, Wuppertal, Remſcheid und die Hand⸗ werkskammern Dortmund, Düſſeldorf und Münſter i. W. erlaſſen folgenden Aufruf: „In dem rund 3 Milliarden 1 im Jahre 1929 betra⸗ genden Einfuhrüberſchuß an Lebensmitteln und Getränken ſind allein über 400 Mill./ für Weizen enthalten. Zur gleichen Zeit iſt der in Deutſchland ſelbſt wachſende Rog⸗ gen wegen der Abkehr des Publikums vom Roggenver⸗ brauch nicht unterzubringen. Das bedeutet einen volks⸗ wirtſchaftlich nicht zu vertretenden Abfluß deutſchen Geldes ins Ausland, der unſere Zahlungs⸗ und Handelsbilanz höchſt ungünſtig beeinflußt. Arbeiter in fremden Ländern werden damit elöhnt, während im Inlande ſelbſt große Arbeits loſigkeit errſcht. In beſonderer Rückſichtnahme auf die ernſte wirtſchaftliche Lage erachten es die geſetzlichen Berufsver⸗ tretungen von Induſtrie, Handel und Handwerk für oͤrin⸗ gend erwünſcht, daß der deutſche Roggen wieder die muß⸗ gebliche Brotfrucht wird und das deutſche Volk ſich wieder, wie vor dem Kriege, dem Roggenbrot zuwendet. Sie würden hierin zugleich eine bedeutſame Mitarbeit jedes einzelnen ſehen, der deutſchen Landwirtſchaft, dem wich⸗ tigſten Abnehmer auf dem Seutſchen Binnenmarkt, zu hel⸗ fen und ſo praktiſche Landwirtſchaftshilfe zu leiſten. Ausbau des italieniſchen Fernſprechnetzes O Berlin, 11. Sept.(Eig. Dr.) Die Veröffentlichung des Kgl. Beſtätigungsdekrets zu einem Vertrag der ita⸗ lieniſchen Regierung mit der der International Standord Eleetrie Corporation naheſtehenden Societa Italiana Reti Telefoniſche Interupbane für die Verlegung des füdita⸗ lieniſchen Fernkabels von Neapel nach Sizi⸗ lien, deſſen Koſten 11 400 000 Dollar betragen, ſteht un⸗ mittelbar bevor. Dieſer Vertrag umfaßt die Errichtung pupiniſierter Kabel einſchließlich der erforderlichen Ver⸗ ſtärkerämter zwiſchen Neapel und Polermo mit Anſchluß nach Bari an der adriatiſchen Küſte und nach Meſſina und Sizilien. Das Unterſeekabel durch die Straße von Meſſina iſt gleichfalls inbegriffen. Die Koſten des Geſamtprojek⸗ tes beziffern ſich auf etwa 40 Mill. Dol la r. Dos ge⸗ ſamte Kabel und ein großer Teil der Zubehörapparate wird in Italien hergeſtellt und von der S. J. R. T. J. nach den Konſtruktionen und Angaben der International Elec⸗ trie Corporation errichtet werben. Die Verwirklichung dieſes Projektes wird die Kräfte der verſchiedenen, dem Konzern der International Telephone and Telegraph Cor⸗ porotion angehörigen Fabrikationsgeſellſchaften in Italien für mehrere Jahre in Anſpruch nehmen. „Sachtleben AG. für Bergbau und chemiſche Induſtrie, Köln. Das Unternehmen hat bekanntlich zur Verarbeitung der in Stützelberg bei Köln aufgeſtapelten erheblichen Ab⸗ brandmengen eine große Verſuchsanlage errichtet, die nach dem Wälzverfahren arbeitet und nach der ur⸗ ſprünglich aufgemachten Kalkulation die Gewinnung von 551755 zu günſtigen Bedingungen ermöglicht hätte. Der reisſturz auf dem Zinkmarkt hat nun die Verwaltung veranlaßt, dieſe Großverſuchsanlage mit Beginn des Mo⸗ nats ſtillzulegen. Die Beſchäftigung der chemiſchen Fa⸗ briken in Homberg und Schöningen wird von der Verwal⸗ tung als relativ befriedigend bezeichnet. Hoffmanns Stärkefabriken AG., Bad Salzufleu.— Unveränderte Geſchäftslage. Bei der Geſellſchaft iſt eine weſentliche Aenderung der Geſchäftslage ſeit Erſcheinen des letzten Geſchäftsberlchts(April d..) nicht eingetreten. Der Hauptbetrieb war bis jetzt regelmäßig beſchäf⸗ tigt. Die Beſchäftigung der Nebenbetriebe war im weſent⸗ lichen auch regelmäßig bis auf die der Rohpappenfabrik, in der vorübergehend Einſchränkungen erforderlich wurden. Die Rohſtoffbeſchaffung vollzog ſich ohne Schwierigkeiten. Die Zahlen für das erſte Halbjahr 1930 laſſen eine leichte Belebung erkennen, aber der Verbrauchsrückgang wirkt ſich weiter in ſcharfem Wettbewerb aus, insbeſondere im Ausfuhrgeſchäft. Eine Vorausſage über weitere Entwick⸗ Lung punkt nicht möglich. 5 „ Unveränderte Dividende bei Schneider u. Cie.(Le Creuſot). Das Unternehmen verteilt für das Geſchäfts⸗ hn 192990 eine unveränderte Dividende von 100 frs. ie Aktie. * Erhöhter Reichsbahnauftrag an den Stahlwerksver⸗ band. Wie das Reichsverkehrsminiſterium mitteilt, hat die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft das Reichsbahnzentralamt beauftragt, dem Stahlwerksverband, mit September beginnend, monatlich 50 000 To. Obe v⸗ bauſtoffe(ſtatt bisher nur 20 000 To.) zur Lieferung in Auftrag zu geben. * Die Younganleihe an der Schweizer Börſe. Wie, Poung⸗Anleihe konnte ſich in den letzten Tagen an der „Schweizer Börſe wieder etwos erholen. Sie erreichte einen Kurs von 8374 bis 884 v.., während ſie zu 84 v. H. ausgeboten iſt. Die Aufwärtsbewegung ſoll auf Aus lands⸗ orders zurückzuführen ſein. * Neue Verhandlungen im internationalen Eiſenhandel. Am 16. September findet in Luxemburg eine Zuſammen⸗ kunft des internationalen Eiſenhandels ſtatt, woran Deutſchland, Frankreich, Belgien, England, die Ver⸗ einigten Staaten, Italien und Luxemburg teilnehmen. Man will den Vorkriegseiſenverband wieder ins Leben rufen. Bei den Verhandlungen ſoll die Frage der Nor⸗ maliſterung eine wichtige Rolle ſpielen. Diskontermäßigung in Amerika. Die Federal Re ſevve⸗Bank of Minneapolis ſetzte ihren Diskont von 4a uf 3 v. H. herab. Damit hält nur noch die Bundes⸗ reſervebank in Dallas den aproz. Diskontſatz aufrecht. Karlsruher Probuktenbörſe Abteklung Getreide, Mehl und Futtermit⸗ tel: Die Marktlage iſt ganz allgemein ruhig. Die Ge⸗ ſchäftstätigkeit läßt zu wünſchen übrig. Auch Futtermittel zeigen ſtilles Geſchäft. Süddeutſcher Weizen, neue Ernte, je nach Beſchaffenheit 26—26,50; deutſcher Rogen, neue Ernte, je nach Beſchaffenheit 17,5—17,50; 0 ee 18,50 bis 19,75; Braugerſte, neue Ernte, je nach Beſchafſenheit 21—24(Ausſtichqualitäten über Notiz); deutſcher Hafer; neue Ernte, gelb oder weiß, je nach Qualität 16,25—17,50; Weizenmehl, Mühlenforderung, Sept.—Nov. 41,25; 2. Sorte Sept.⸗Nov. 40,25; Roggenmehl, 70—60proz., ſe nach Fabri⸗ kat 28,50 29,25, Weizenbollmehl(Futtermehl), je nach abrikat, prompt 9,75—10,25; Weizenkleie, fein, prompt 7 ts 7,25; grob, prompt 7,25— 7,75; Biertreber, je nach Qua⸗ lität, prompt 1010,50; Malzkeime, je nach Qualität 8 bis 10 Trockenſchnitzel, loſe, ſe nach Fabrikat, Parität Karls⸗ ruhe 7,75—8; Erdnußkuchen, loſe, deutſche, ſe nach Lieferung 13,50—14; Kokoskuchen, je nach Fabrikat 14,25 14,50; So⸗ naſchrot, ſüdd. Fabrikat 14,75—15; Leinkuchenmehl, je nach Fabrikat 19,50— 20,50; Seſamkuchen 12,75— 18,25; Speiſe⸗ kartoffeln, neue Ernte, gelbfl. 77,95; weißfl. 5,50—6 J. Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, 1 trocken, neue Ernte 4,5—4,75%, Rotkleeheu, gut, geſund, trocken, neue Ernte 5,25—5,75; Luzerne, gut, geſund, trocken, neue Ernte 5,75—.6,25; Stroh, drahtgepreßt, je nach Dualität, neue Ernte 3,25.—8,75. Alles per 100 Kilo, Mühlenfabrikate, Mais, Biertreber und Malzkeime mit, Getreide und Trockenſchnitzel ohne Sack, Frachtparität Karlsruhe betzw. Fertigfabrikate Parität Fabrikſtation. Waggonpreiſe. Kleinere Quantitäten entſprechende Zu⸗ ſchläge. ſchließen ſämt⸗ Alle Preiſe von Landesprodukter liche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Frachtparktät Karlsruhe entſtehen, und die Um⸗ ſatzſteuer ein. Die Erzeugerpreiſe ſind entſprechend nie⸗ driger zu bewerten. Abteilung: Weine und Spirituoſen: Lage unverändert. Tabak. Mannheim, 12. Sept. Die Vorräte an altem Tabak ſind beim Handel ſtark zurückgegangen, vielfach auch geräumt,, während bei den Pflanzern ver⸗ einzelt bekanntlich immer noch Ware lagert. Es zeigt ſich deshalb vermehrte Nachfrage nach verarbeftungsreifem Zi⸗ Kar venmaterial, zumal ſich die Fabriken offenbar gern noch preiszuſchußpflichtigen Tabak ſichern wollen. Die 1090er Tabakernte iſt ſowohl auf der badiſchen Haard als auch in pielen Gebieten Unterbadens und der Pfalz be⸗ endet. Neue Grumpenverkäufe ſind in der letzten Woche nicht bekannt geworden. A (t. V. 4 v. H. Dividende) iſt im gegenwärtigen Zeit⸗ 4 1 — 1 * * Freitag, 12. September 1930 7. Seite/ Nummer 421 nnn Stati besonderer Anzeige Mein lieber treuer Gatte, unser guter Vater N Hans Lux Brauereidirekfor a. D. ist am 9. Sept. morgens 6½ Uhr sanft entschlafen bass 25 SchUcRSHU tor ine Heim HAUSSTAN DUH lat elne Olrekte frachtfrei Lieferung mogert. Wand- und Hausstanduhren an Pclvate ab Sperzlalfabtik zu billigsten Preisen (Von Neichsmark 70.— an). Wundetvolles Westminster-Slockensplel. Angenehme ſeilzahlungen. Mehrlährige Garantie. Zahlrelche Anerkennungs- schrelben. Verl. Sie Raug gratis Gebr. lauch Haussfandubhren-Fabrik Schwenningen 8. N.(Schwarzwald) Mannheim(Akademiestr. 10), 12. Sept. 1930 In tiefer Trauer: Cothilde Lux geb. Schoenemann Ellriede Lux Adoll Lun Auf Wunsch des teueren Verstorbenen hat die Einäscherung in aller Stille stattgefunden ban, de. l Mantel Wir kauften die neuen Herbstsſloſſe als de „ Wollpreise den niedrigsten Stand deg Nocikriegszeit erreich halten.— Gehen Sie olso beim Slofleinkauf für Ihre Herbsl⸗ 1769 Noppen Iweed für sportliche Kleider in höbschen Dessins Nele .4 Crépe Cgid besondets bellebie Rlelder- Fofſ. reinwollens Qualitat, grobes Farben- gorllmend. ca. 100 em hren 5 Nelet .95 Iweed Noppé- Fantasies pröduſge Niodesloſſe ſur Herbsikleldet. 2 Ferblöne braun, weintol, marme ieler.90 f Lud ulld IId Al. Vardktentüchangen der Stadt mannheim 8 0 1 Ab 15 See 9150 1 1 Städtiſchen. W„ 5 2 1 0 1. 8 1, 1 5 Ah 15. Septe N Sto en 11 eins! 0 0 en · ien 1 le 1 754 1.„ 5. der; Köffe E58 8 T dre iu..30 e 805 e e 31 Winterdienſt mit ö⸗ bezw. 10⸗Minuten⸗Wagen⸗ 5 5 0 I folge eingeführt. 40 uur vom Mannheimer Kaffeeversandhaus Se, ee dee. 0 22. 1 N aue u. Warze one, 160 em be. 8 Bilfe ausſchneiden und aufvewahren: 5 25 K 10 ö 8 TA E 2 N 2 II 2 +— Bauen ene 1 5 Waschsamt Maut Fiss pere J 80 — ne Herbs. 8 0 e 1 lern. 7 0 Wurstmarki- Fahrplan ceiepbon 275 28 f 5 14, ll Treppen e ee 3— Besonders zu empfehlen 8. Damassé aulftelberhen besteng erprobte 5 Ger Rhein-Haardi-Bahn Nr. I. für täglichen Gebrauch Mk..90 e ee ee e di 0 Nr. II. feine Familien mischung.. Mk. 35.10 Denneiie der effektvolle Kunstzelden 0 3 V 430 f N. HI fur gemütt Kaffsebränschen die.30 legen, cnickend deute, Fiege.98 450 620 854 870.90 105 alle 50 Aiinuten von. Ir. IV, fur Lerwöhnte Feinschmecker. Mk. 3. 90 8 50 E;.* 2 U n f 1 I rakesch-Oru U Nochimittegs- N 1165 bis 1558), 1646, 184%, 17%(alle 20 Hrinuten Ffm kletder weaghesen Guse, 90 em du, Pieter J. 90 von 1750 bis 2210), 224, 2519, 2510. Sonntag, den 14. und 21. September 1930 (0, 110 nur am 14. 9. 1950), 21, 510,%, 500 (alle 30 Minuten von 600 bis 800, dann alle 15 Minuten bis 2300), 2320, 2340. Montag, den 15. Seplember 1930: 00, 020, 110, 140, 220 380, 450, 630, 80, 834(alle 30 mi⸗ nuten von 900 bis 1280, dann alle 20 Minuten bis 1610), 1628, 1658, 17s(alle 20 Minuten von 1750 bis Oi. Dienstag, den 16. September 1930: 30%, 36“ 450, 686, 804% 854, 980(alle 30 Minuten von 1020 bis 2550), Oo, 050. Rückfahrt ab Bad Dürkheim alle 20 bezw. 15 Minuten und naches zwiſchen 0 und 4 Ahr alle 30 bis 60 Minuken. eo Allgem. Ortskrankenkaſſe Mannheim Jühlungs⸗ Aufforderung Die Beiträge zur Kranken⸗ und Arbeitsloſen⸗ verſicherung für den Monat Auguſt 1930 ſind zur Zahlung fällig. Die Herren Arbeitgeber werden hiermit auf⸗ gefordert, die Einzahlung derſelben innerhalb einer Friſt von 8 Tagen vorzunehmen. Bei Ver⸗ ſäumnis dieſer Friſt wird eine Verſäumnis⸗ gebühr erhoben, auch erfolgt ohne weitere Mah⸗ nung die Anordnung der Zwangsvollſtreckung. Mannheim, den 11. September 1930 S457 Der Vorſtand. Crspe-Georgeiie reinseldene Qual., in neuen foges- und Abendſethen, cd. 100 br. 7 Wer an 8 Schlaflosigkeit leidet, trinke Linssen Haus- Tee (Nerventee Nr. 60) Der beste Ersatz für Kaffee, schwar- zen Tee und Kakao. paket M. 1. u..80 Hestimmt zu haben in der: Medizinal Drogerie Apotheek. M. Hallmann Maurheim. D 1. 13 u. .90 .90 Crspe-Faille tene geſde, modernes geschmeidiges Gewebe, lem graben Ferb-. D rorulmen,., 100 cm htein Neter 90 e e de Wolle mit Kunskeide, modische Weufell, mt apatten Oewebe- Eſſeklen, ca. 100 em bre Nur, Sela Mantel-Tw-eed pteklichde Neufhetten im englischen ree- Butter das Beste, was Sie erhalten können jeden Morgen frisch dne 85 Kraftmühl- Drogerie 15 Holl. Butter 5 ptund.70 95 eee 20 Tafelbufter.50 10 Gewi ter Mann N 9 Flomenschmalz bet. 80 1 55 e 10 85 Erdnusfeft Pfand 70. lungen UHargarine v 42 an die Gelen 55 Rokosfeit in Tafeln, Pfd. 42 5 K re Edamer Räse 2 5 aufe Edamer Nase% 60 enen dleiger Sismarchheringe 75 8-Liter-Dose Jühnde, Pfandschelne 5 40 Fe 6 55. ochsenmauisalaf 3 Eiſſig abzugeben: Geschmack, 140 em blen eler.90 Mantel. Noppen neuez te 8. Sport und Reise, schwere Qualit 150 em drein Fiete.90 Ottomane tene Wolle. solide Nonlel Qualität, rückseitig 4 90 geraubt. 130 cm btell Neler„ — MNantelstoffe in Velour- und Nelange- Neohelten in ausgesudu schonen Dessins ſeglicher 5 Qeschmackrichlung. eier N 4 NENA Relnes amerikanisches Schweineschmalz Pfund-Dose Tel. 25474. 8488 unter U belegen 1 Herren⸗Markenrad, ge⸗ Jagdverpachtung Bene erpeleee erstlelaasige frische Ware ee ee Wel 5 ä — Damenkaß, gut erh., 9 ur Komplettierung v. 7 71 0 9 4 P 1 PI. 12292 N 0 reis 11* 61 Ai te bung ace aer, Februar 1931 wie⸗ Herten 5 Anzü 9 9 tune g. 2 40. Au 7, /. III. I. 2 Garnituren antiker Wohnungen] Kleider⸗ der pachtfrei werdenden Jagdrechts auf der Ge⸗ ee chiedene 2 E 4 8 21881 20 en ſchräuke von 40 markun 1 135 1 a 8 Wa eie 1. ee e gebrauchte Biro-= 2 Umzug zu eee 41. 2 5 9 ein Anzug, a ex heſte Kl verkaufen: a ö 15„ ö„ nachmittags 4 Uhr f 15 5 einschl. gr. Stolzenbarg- Registratur, S kl. 8 ollmatratzen, einz. 7 95 9 Rathaus auf weitere 9 Jahre öffent⸗ 5 25 2, II. t. 987 O NI N FE R Kassenschränke, Schreibmaschinen etc. 1 Nassenschrank 1 Tel e Se v, 00 7 9 ich verpachtet. 5 Anzusehen Werftstraße 23, Büro] ſowie 5277. 5 an, Bücherſchräuke v. 4 Die Geſamtgemarkung iſt in 2 Jagoͤbezirke 1 12 O S— E N 3 5 1 a 4 2 5 5 100% an, Tiſche von 1 eingeteilt, und zwar Bezirk 1(nördlicher Ge⸗ Tüchttger 8 i 3 Verk. mein Motorrad diverse Büromöbel Schreibmaschinen a 5% an, teils neu, 4 markungsteil) mit 372 Hektar und Bezirk II ide auch in den hartnäckigſten Fällen, werden in eini⸗ Füma 0 N 8 U. p Schreibtiſche, Pulte Continental, Ideal u. teils gebraucht, zu (füdlicher Gemarkungsteil) mit 344 Hektar. Die lerrenschneider aud dagen Leer Act Ane e„ Il. U. H. N. S. U. Pos Schränke, I Schreib, gebr. ſehr preis. verkaufen, S528 Hegel nit dem Gefamtenaz don 71d Heller auf, bert, für Empfehlung Sieker beſelligk. Keine Scheliur w. 4 48. en ne e e 5 4 1 üg. gehe N 2. 4. a * 5. en⸗ N% 7 0— zubieten. von Tuchhaus oder Gegen Pickel. Miteller Stärke A. 8860 gauche nt geringer gegen bar, 52073 einige Cefen Nr. 2, Alte Oelfabrik. ſowie 1 Küchenherd. b b. 5, 3. Stock. Modern. Schlafzimmer, faſt neu, beſteh. aus Ein(rädr. Handwagen, 1 Leiter u. 1 Mignon⸗ Schreibmaſchine billig zu verkaufen. B3993 Weiß, U 4. 28. Zu erfragen von 15 bis 17 Uhr. M 5, 12. Belegenteitskauf! Storchen⸗Drogerie, Marktplatz, K 1, 1 Drogerie Ludwig& Schütthelm, 0 4, 3 und Friedrichsplatz 19 Drogerie J. Ollendorf, Heidelbergerſtr. 0 7, 12 Schloß⸗Drogerie L. Büchler, L 10, 6. Vertreter ſämtl. Her⸗ renkleidung. Garant. für aut. Sitz. Augeb. unt. G G 33 an die Einlage geſucht. An⸗ gebote unt. 8 TJ 146 an die Geſchäftsſtelle dss. Blattes.* 1805 Zum Verſteigerungstermin werden Liebhaber eingeladen mit dem Anfügen, daß als Bieter nur ſolche Perſonen zugelaſſen werden, die ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden oder durch ein ſchriftliches Zeugnis der zuſtändigen Behörde Wegen Platzmangel 20 Verkaufen: 428 1 rot. Plüſchbiwan um nachweiſen, daß gegen die Erteilung eines Jagd⸗ Geſchäftsſtelle. B3g985 5 1 95 8 f 9 5 f ö Bett, Waſchkommwode 1 paſſes ein Bedenken nicht obwaltel, Perſonen.— 5. Ve + K 3 U fe Wein- U. Spirituosen- Triumph-Motorrad m. 1 geſchl. Prachtvollen 51007 25„ welche als Be e 6 Neuwert N 8. iegel, S go, Tilchgeſtelk obne auftragte zur Pachtung bieten euwertiger 2 e 1 fl ſbeuerfrei, aut er Spiegel. Schrank, 1 Platt 10„ bei 9 wollen, haben eine diesbezügliche amtlich be⸗ Schrankgrammophon 2 an lg halten, preiswert ab⸗ Nachttiſch m. Marm, Jücherschrank Bete, Keel le 1 glaubigte Vollmacht im Termin vorzulegen. mit 10 Platt., gegen Billig E NMöüöbel zu verkauf. Erforderl.“ zugeben, 1847 Spottpreis 200 Mark. de 1 „Der Entwurf des Jagdpachtvertrags liegt zur ſtener⸗ u führerſchein⸗ 1 5 177 Kapital 25003000 4. M 4. 7. im Hof. Augartenſir. Nr. 74, echt Eiche, wenig ge⸗„ ü Einſichtnahme auf dem Rathauſe auf. 12 236 freies Motorrad zu Verſchied. Schlafzimmer, Speiſezim, Herrenzim, Anfrag. unt. D 1 40 Stöffler. 81840 braucht, faſt neu, bill. Zwei vollſtändige fters heim, den 10. September 1930. vertauſchen. Angebote Tochterzimmer, i e de bn an die Geſchſt. Bögl Nagsenschrank Fohlafz abzugeb. M. Lauber, 3 ee eee ee e 20 1 e e e e. 218910 N enthaltend Raum für 19 e 1 Mannheim. F 3, 7. Sohläferbeften 5 N Geſchaftsſtele. 21830 ige ö 11. f Bücher u. 8 Treſors, Birſe. Speiſenm mer, a 5 ich „Bekanntmachung. Gelcaälslele 18, Verkäauf-Versteigerungshalle M 4, 20 Motorra wegen Ang ele] f eng geren bar, Pfgonssſeſſanpe Ti e In beſter Lage der Schwetzingerſtadt iſt zu en i ſteuer⸗ u. führerſchein⸗ zu verkaufen,— 85 R 2 81 Wanduhr, Spietzel, günſtigen Bedingungen ein etwa 44 Ar großes illi baAngebot Wegen Heirat gut eingeführter frei, neuwertig mit P 5. 19, zwiſchen 10 R 37 4. 2. St.(Barock), hochwertig, Sofa billig zu verk. ö Grundſtüch als Lagerplatz zu vermieten. Licht u. Horn, Sozius, und 12 Uhr. 1865] Gebrauchtes von erſtem Münchner F 4 Nr. 13. 11885 billig zu verkaufen. Prof. Bildhauer ge⸗ Nähere Auskunft und Angebote an die Evang. Pflege Schönau in Heidelberg, Zähringerſtr. 18. Sprechſtunden jeweils am 1. und 3. Donnerstag des Monats in Maunheim, Werderplatz Nr. 6 Pfälzer Trauben 3 Pfund 25 Pfg. Ital. Goldtrauben 3 Pfund 35 Pfg. Privat- Kindergarten preiswert zu verkaufen. Angebote unt. H 67 Damen- U. Herrenrad ebr., zu verk. 51872 Fröhlichstrae 4, parterre. 71887 tumm, L 2. 8. pia n 9g, Schwarz ſpottbillig zu verkauf. Piano⸗Siering O7. 6. 5271 ſchnitzt, umſtändehalb. preisw. zu verk. An⸗ gebote unter H D 55 an die Geſchſt. 1827 Schrank, Bett m. Matr. 28 /, Regal, Waſch⸗ tiſch 8„ b. zu verk. H 7. 38, H. II. 41900 (frühere Kollektur). 18. September 1930. Meraner Trauben 3 Pfund 35 Pfg. Melonen Pfund 35 Pfg. Nächſte Sprechſtunde am 12 244 Evang. Pflege Schönau. Pelrg H. Gier, 5278 Telephon 301 83 Nafrüchte, C 4, 10 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1856 Laufen Sie ihre Pelle Denkensie jetzt an Ihre Umarbeit. u. Reparatur. pelzhaus Siegel, F4, 3 S381 L Ledensmiel Krakauer 85 Kochmettwurst 2 90 Edamerkäse 8 38 Schweres voll abge⸗ ſperrtes, eichenes Jauner (in der Farbe etwas unegal) m. dreitürig. Spiegelſchranku echt. weißen Marmor nur Mk. 333,1 Adolf Freinkel, d 2, 4 Auf Wunſch beg. Teilz. Schwelzerkäse. e.18 Holl. Butter..70 Bruchrelss. 5 6 90 Gemllsenudelin 28.73 Datteen 40 Merfrucht Narm. En-, 80 Wöllsteiner Flasche m. Glas 7 5 Nakrelen in Tomaten Dose 45 Bismarckheringe, Rollmops, 8 8 Im Erfrischungsraum;: Agoezelenkachen Stück„60 71890 MANN NEIN Breſtestraßhe Heringe in Gelee..-Liter-Dose Im Erfrischungstraum: Kremeförtchen Stück.25 8. Seite/ Nummer 421 Freitag, 12. September 1930 Es war noch nicht Mitternacht; und ſchon lag Rom wie ausgeſtorben, niedergeduckt unter der la⸗ ſtenden Sommerhitze, die ſelbſt zu dieſer ſpäten Stunde kein einziger erfriſchender Lufthauch ver⸗ treiben wollte. Die Stadt machte faſt den erbar⸗ mungswürdigen Eindruck eines auf den Strand ge⸗ worfenen Fiſches, der hilflos⸗ſtumm nath Luft ſchnappt und mit herausgequollenen Augen nach Lin⸗ derung ſeiner Qualen lechzt. Hier und da ſaß wohl noch ein verſpäteter Gaſt vor einem längſt warm⸗ gewordenen Bier in einer Bar, ſtumpfſinnig vor ſich hinſtarrend; auch die nervenzerreißenden Töne eines Jazzorcheſters hingen noch irgendwo zerquetſcht in der ſtickigen Nachtluft. Aber dieſe ſchwachen Lebens⸗ zeichen, die das ermattete Rom ab und zu von ſich gab, konnten unmöglich die Vorſtellung eines Groß⸗ ſtadtbetriebes hervorlocken So mochten ſicher auch die acht Chauffeure auf der Piazza San Lorenzo denken, die melancholiſch auf den Trittbrettern ihrer acht Mietautos hockten, ſeit Stunden vergeblich auf den nächtlichen Fahrgaſt wartend. Bald machte der eine, bald der andere ſeiner mißmutigen Stimmung durch einen langge⸗ zogenen Seufzer Luft. Endlich raffte ſich der fünfte in der Reihe auf— die Autos ſtanden, wie es die Ordnung erheiſchte, in einer ſchnurgeraden Reihe— und ſagte laut in die Totenſtille des Platzes: „Das iſt eine gewaltige Schweinerei. Keine leben⸗ dige Seele läßt ſich blicken, die uns ein paar Lire verdienen ließe. In Paris raufen ſich um dieſe Stunde die Menſchen um freiwerdende Autos. Und da will jemand noch behaupten, daß dieſes jämmer⸗ liche Rom die Capitale der Welt ſei!“—„Ach“, warf der dritte in der Reihe ein,„das iſt noch gar nichts mit deinem Paris. Geh erſt einmal nach Berlin, da iſt um Mitter⸗ nacht kein einziges Auto mehr zu haben. Die Fahrgäſte flehen händeringend die Kraftwagen⸗ führer an und verſprechen ihnen die dreifache Taxe als Trinkgeld, falls ſie den Bitten ein williges Ohr leihen wollen.“—„Und erſt in London“, ſtieß der achte in der Reihe knurrend hervor,„da ſtehen die Menſchen auf den Plätzen, wo die Taxis parken, in Schlangenreihen an und warten ſehnſüchtig darauf, daß ein Auto von ſeiner Fahrt zurückkehre.“(In Wirklichkeit war keiner von den drei Sprechern, die alſo ihrer Enttäuſchung durch die phantaſtiſchſten Wunſchbilder Ausdruck verliehen, je in Paris noch in Berlin noch in London geweſen; aber das tat nichts, war doch der Zweck, eine Entſpannung der Gemüter herbeizuführen, ſichtlich erfüllt Nach einer Weile meinte der Chauffeur, der vor⸗ her Paris als das Paradies aller Kraftwagenführer hingeſtellt hatte:„Wie wärs, wenn wir ſo'n kleines Spie lchen wagten, um uns die Zeit beſſer zu ver⸗ treiben als durch unnützes Warten?“—„Der Ge⸗ danke iſt nicht übel“, ſagte derfenige der im Traum wohl einmal das Flehen der Berliner vernommen hatte,„aber wo nehmen wir die Karten her?“— „Die trägt jeder anſtändige Gentleman ſtets in der ſſche“, triumphierte darauf jener, der London nur von Anſichtskarten her kannte und zog zugleich ein abgegriffenes, ſchmutziges Kartenſpiel heraus, das ihn ſelbſt zum Gentleman ſtempeln ſollte. Fünf Minuten ſpäter hockten die acht Leidens⸗ gefährten eng zuſammengedrängt im größten der Autos, leidenſchaftlich ihre kargen Tageseinnahmen auf die launiſchen Karten ſetzend. tan ſpielte „Zeochinetto“, polizeilich verbotenes Kartenſpiel von dem der Italiener ſagt, daß man dabei Hemd und Hoſe verlieren könnte. Der Beſitzer des Kartenſpiels, der die Bank hielt, gewann unaufhörlich. Laut drangen abgeriſſene Rufe über den Platz:„Fünf Lire auf den König!“—„Drei Lire auf den Buben!“ „Himmel hat der Kerl ein Glück!“—„Zehner ge⸗ winnt!—„Unmöglich, die Bank zu ſprengen!“— „Zwei Lire auf die Sieben!“—„Aß gewinnt!“— „Ich habe keinen Soldo mehr in der Taſche!“ Da⸗ zwiſchen ſprangen ein paar Flüche giftig auf. Silber⸗ geld klirrte. Da tauchten plötzlich fünf Perſonen aus dem Dunkel einer Seitenſtraße und näherten ſich behut⸗ ſam dem Auto, aus dem der wirre Lärm heraus⸗ ſchlug. Aber in der Spielleidenſchaft bemerkte Nie⸗ mand die Näherkommenden, bis dieſe hart und be⸗ fehlend, ausriefen:„Halt, Hände hoch!! Niemand rühre ſich!!!“— Der Schrecken war groß, die Ver⸗ wirrung noch größer. Die fünf Perſonen die dem Glücksſpiel ein jähes Ende bereitet hatten, legi⸗ timierten ſich als Polizeibeamte, die ſich auf einer nächtlichen Streife durch Rom befanden. Die aufgeſchlagenen Karten, der mächtig angewachſene Geldhaufen des Bankhalters und die kleinen, eng⸗ zuſammengeſchmolzenen der Mitſpieler waren Be⸗ weiſe genug für das verbotene Treiben der Kraft⸗ wagenführer. Alſo wanderten acht geknickte Menſchen auf die Polizeiwache, der letzten Hoffnung beraubt, in dieſer ſchwülen Sommernacht einen Fahrgaſt zu finden. Auf der Piazza San Lorenzo ſtanden in den frühen Morgenſtunden in ſchnurgerader Reihe acht führerloſe Mietautos, bewacht von einem müde⸗ gähnenden Schutzmann Eigenartige Gewiſſenhaftigkeit Ein früherer belgiſcher Offizier, als Kriegsteil⸗ nehmer mit der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet, wurde ſeit Jahren ſchon von Gewiſſensbiſſen gequält. Seiner Rechnung nach hatte er in den beiden letzten Kriegsjahren durch ein Verſehen ſeiner Bataillons⸗ kaſſe rund 420 Mark zuviel an Gehalt bekommen. Er ſteckte damals das Geld vergnügt ein und machte ſich weiter keine Gedanken darüber, aber unbehaglich war ihm die Sache doch immer geweſen. Als er nun Die Hilfe gegen Gicht und Rheumatismus. Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe Plagegeiſter? Einreibungen, Packungen, Bäder, Salben uſw. lindern meiſtens nur für einige Zeit die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer das Uebel an der Wurzel. Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes Mittel, und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Ste etwas koſtet; aber ehe ich Ihnen mehr ſage, leſen Sie die folgenden Briefe: Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Die Spielbank im Auto (Von unſerem römiſchen Vertreter) kürzlich eines Abends gehörig einen über den Durſt getrunken hatte, bekam er das„heulende Elend“, und in dieſer traurigen Gemütsverfaſſung ergriff ihn die Reue über das zu viel erhaltene Geld mit beſonderer Macht. Er ſetzte ſich hin, packte die 420 Mark in einen Umſchlag und ſandte es, ohne ſeinen Namen zu nennen, mit einigen kurzen erklä⸗ renden Zeilen dem Kriegsminiſterium ein. Dieſes, an derartige Fälle ſchon gewöhnt, buchte den Betrag auf dem hierfür vorgeſehenen Sonderkonto, und die Angelegenheit ſchien erledigt. Am übernächſten Tage überfiel den ehemaligen Offizier, der inzwiſchen wieder nüchtern geworden war, die Reue, diesmal über ſeine gute Tat.„Eigent⸗ lich“, ſagte er ſich,„habe ich doch übereilt gehandelt. Das Geld ſtand mir vielleicht doch zu. Die Kaſſe mußte ſchließlich wiſſen, welches Gehalt ſie mir aus⸗ zuzahlen hatte. Und dann könnte ich auch die 420 Mark wirklich gut gebrauchen.“ So ſetzte er ſich denn hin, ſchrieb einen zweiten Brief an das Mini⸗ ſterium, worin er den Sachverhalt darlegte und um Rücküberweiſung des Betrages bat, den er wirklich nicht entbehren könne. Erſtaunlicherweiſe entſprach die Behörde dem ungewöhnlichen Antrage und ſchickte das Geld unverzüglich zurück. Rieſenbrand im Hafen von Athen Ein Rieſenfeuer entſtand in dem Hafen Piräus Benzindampfers. von Athen durch das Auslaufen eines Der ganze Hafen mit Dampfern und Segelſchiffen bildete in kurzer Zeit ein einziges Flammenmeer. Unter der Beſatzung der Schiffe entſtand eine furchtbare Panik. 12 Todesopfer wurden bisher gemeldet. Der Schaden ſoll ſich auf 10 Millionen belaufen. Hinterwäloler müſſen auch einmal baden Der Anfang der Geſchichte liegt rund ein Jahr⸗ zehnt zurück. Damals kaufte William Long in der Grafſchaft Elmore in Idaho einen Goldelaim. We⸗ nigſtens nannte der Verkäufer das Objekt ſo. An⸗ dere Leute freilich lachten und meinten, der gute Bill habe ſich einmal tüchtig übers Ohr hauen laſſen. Long hörte nicht auf das Geſpött und zog mit Weib und Kind und Kegel auf ſein Goldͤgrundſtück hinaus in den hinterſten Hinterwald. Die Sache: lief auch ſo aus, wie es die Zweifler prophezeit hatten. Gold war zwar vorhanden, doch in ſo geringen Mengen, daß es den Abbau nicht lohnte. Longs Lage ver⸗ ſchlechterte ſich von Jahr zu Jahr, und kürzlich er⸗ zählten Leute, die der Zufall an ſeiner primitiven Behauſung vorbeigeführt hatte, er und ſeine Familie ſeien am Verhungern. Vielleicht intereſſierte dieſer Bericht die Behörden nicht ſo ſehr wie die Behaup⸗ tung, Bills Familie habe im Laufe der Zeit Zuwachs erhalten, und ein Viertel Dutzend junge Longs ſeien für die Schule reif, noch beſſer aber für eine Anſtalt, damit ſie nicht ganz verwilderten. Der Sheriff von Boiſe erhielt nun den Auf⸗ trag, der Hinterwäldlerfamilie Proviant zu bringen, ihr gleichzeitig aber auch die verwahrloſten Kinder zu nehmen.„Hm“, kratzte ſich der wackere Beamte bedenklich den Kopf, und dann holte er ſich beim Nachbarkollegen zwei Mann zur Unterſtützung. Schwer beladen langten die unfreiwilligen Barmher⸗ zigen Samariter vor Longs Hütte an. Vorſichtshal⸗ ber erzählte der Sheriff noch nichts von dem Teil ſeines Auftrages, der die Kinder betraf, ſondern ver⸗ ſuchte durch die Lebensmittel die Herzen der halb verhungerten und vor Schmutz ſtarrenden Familie zu gewinnen. Das gelang ihm auch, ſo daß er Mut faßte:„Noch eines, die Kinder muß ich nach Boiſe bringen. Sie werden es dort gut haben.“ Der brave Sheriff fand keine Zeit, mehr zu erzählen; denn im nächſten Augenblick warf ſich die ganze ſiebenköpfige Familie Long auf ihn und ſeine Leute und ſetzte ſie vor die Tür. Der Sheriff gab ſeine Sache nicht ver⸗ loren. Freilich dauerte es ein paar Stunden, bis die Familie Long kapitulierte, weil ihr die Munition, Backſteine, Schaufeln und Hacken, ausgegangen war. Ein wenig ramponiert langte der Sheriff mit ſeinen Gefangenen der Einfachheit halber hatte er die ganze Familie zuſammen gebunden— in Boiſe ein. Doch der Kampf, den er mit ſeinen Leuten bisher zu beſtehen gehabt hatte, war ein Kinderſpiel gegen das Ringen, das einſetzte, als die jungen Herren und Damen Long gebadet und geſchoren werden ſollten. Doch auch hier ſiegte die Obrigkeit, und heute ſitzt die geſamte Hinterwäldlerfamilie in ſicherem Gewahr⸗ ſam, um erſt langſam wieder an die Ziviliſation ge⸗ wöhnt zu werden. N Eine furchtbare Warnung an alle Schnellfahrer — 8 Der an einem Chauſſeebaum zertrümmerte Wagen bei Grabow(Mecklenburg) Das Auto hatte eine Reifenpanne, konnte wegen zu ſchneller Fahrt nicht mehr gebremſt werden und ſauſte gegen einen Chauſſeebaum. Von den 5 Inſaſſen wurden 2 ſchwer, 3 leichter verletzt. UUU!UUUU!!!!!!.!(((.(õã ã ͤàAVVVVVVVVPPbPTbVbTbPbGTPbPTPTGTPTGTPTGTGTGTGTbTGTbTbTbTPTbTbTGTbkPbTbTbTbTbTbTPTbTPkbTbTbTPTTTVTWTPbTTVTVTVTVTVT„VTVͤTVꝓvͤͥlPvWpTwWwWwWwV1W1.1W11'W1WIlIl''Il'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'.!.'!.!.'!.'.'..!!..!..!.!!.!!!.!!!!!!!...!!!!!!.!!.!!!!.!.!.!.!.!.!.!!WWW!!...!!...!!!!!!!!!!!!.....!.!....'........''.'ꝛ. y' Ein ſonderbares Entfettungsmittal 4 Beſtes Mittel gegen Gewichtszunahme! Sie können eſſen, ſoviel Sie wollen! Garantiert unſchädlich! Kein Abführmittel! Biologiſches Verfahren! Bei Nicht⸗Erfolg— Geld zurück! Nur einmalige Anwendung! 73 Alſo annoncierte, wie die„H..“ melden, der bis dahin ſtellungsloſe Kaufmann Nemeth in verſchie⸗ denen ungariſchen Zeitungen. Und da es viele dicke Leute gibt und noch viel mehr Leute, die zwar nicht dick ſind, aber dick werden würden, wenn ſie all das eſſen würden, was ſie eſſen möchten—— ſo hatte er mit ſeinem Mittel beſten Erfolg. Er mußte niemals das Geld zurückzahlen. Sein Mittel wirkte immer. Die Leute wurden ſo ſchlank, wie ſie nur wollten, manchmal ſogar noch ſchlan⸗ ker. Und der Wunder größtes war, daß man das Mittel nur einmal einnehmen mußte. An der Wir⸗ kung gemeſſen, war der Preis wirklich nur gering. Er betrug 20 Pengö für die Wunderpille. Der Himmel mag wiſſen, was dem Leiter des Bio⸗ logiſchen Forſchungsinſtitutes einfiel, als er ſich das Mittel kommen ließ. Vielleicht wollte er wirklich ſeinen Bauch beſeitigen, vielleicht intereſſierte er ſich für eine Methode, die dem Erfinder in wenigen Mo⸗ naten Hunderttauſende einbrachte. Kurz und gut, er ſtellte feſt, daß die Wunderpillen in einer Oplaten⸗ Kapſel nichts anderes enthielten als einige— Bandwurmeier. Das war nun freilich ein radikales Mittel: der Bandwurm fraß ſo ziemlich alles, was in des Patienten Bauch kam und die Leute blieben ſo ſchlank, wie ſie nur wollten und konnten eſſen, ſoviel ſie wollten und ein biologiſches Verfah⸗ ren war das auch und ſicher kein Abführmittel. Nur an die Unſchädlichkeit mochte man nicht glauben und deshalb iſt gegen den Erfinder die Anklage er⸗ hoben worden. Der Erfinder aber ſagt, er habe nur die reine Wahrheit verkündet und ſein Mittel ſei auch wirklich unſchädlich. Bandwürmer tun niemanden etwas zu⸗ leide, ſagt er, wenn man ſie nur richtig füttert— und das wollen ja die Leute gerade.——— Kann ſein, daß er recht hat Ein ungelöſtes Polarrätſel Die ſkandinaviſche Preſſe erinnert ſich anläßlich des ſenſationellen Andree⸗Fundes des ähnlichen Schickſals zweier mutiger ſchwediſcher Forſcher, die bereits fünf Jahre vor dem Start der Andree⸗Expe⸗ dition ſich auf eine Polarreiſe von ungewöhnlicher Kühnheit begeben hatten und ſeitdem ſpurlos ver⸗ ſchwunden ſind. Die beiden Forſcher Björling und Kallſtenius hatten kaum das 20. Lebens⸗ jahr überſchritten. Beide jungen Leute waren gut⸗ trainierte Sportler und an Mut mangelte es ihnen nicht. Mit unbedeutenden Geldmitteln— es waren kaum mehr als 5000 Kronen— gingen ſie über Eng⸗ land nach St. John an der kanadiſchen Oſtküſte. Im Frühjahr 1892 wollten ſie mit einem Walfiſchfänger das Polargebiet erreichen, um mit dem Schlitten nach dem Nordpol zu ſtarten. Die beiden Schweden fan⸗ den aber keinen Walfiſchfänger, und ſie rüſteten des⸗ halb einen kleinen Schoner aus. Da ſie wenig Geld beſaßen, war die Ausrüſtung ungenügend. Im Som⸗ mer traten ſie ihre Fahrt an. Am 28. Jult erreich⸗ ten ſie Grönland. Dort verſuchte Björling die man⸗ gelhafte Ausrüſtung zu ergänzen. Er gewann noch drei Leute als Mannſchaft. Ende Juli ſegelte der Schoner ab. Seitdem hat man nichts von den jungen Forſchern gehört. Auf einer der Carey⸗Inſeln fand zwei Jahre ſpäter eine zoologiſche Expedition den Lagerplatz Björlings mit Reſten von Konſervenbüch⸗ ſen und Wäſche. Alle Verſuche, auf eine weitere Spur der Forſcher zu kommen, blieben erfolglos. Vielleicht wird das Polareis eines Tages dieſe Toten wiedergeben, wie es die Leichen Andrees und ſeiner Kameraden freigegeben hat. 42 Stunden unter einem Zuge Ein Eiſenbahnbeamter auf dem Bahnhof von Lyon erlebte vor kurzem eine große Ueberraſchung, als der Orientexpreß eintraf. Unter einem Wagen bemerkte er einen Mann, der derartig mit Staub, Ruß und Oel bedeckt war, daß man in ihm kaum noch ein menſchliches Weſen vermuten konnte. Der ſonderbare Reiſende wurde ſofort von einer dichten Menſchenmenge umringt, die von ihm zu wiſſen ver⸗ langte, woher er kam. Der Mann ſchien aber voll⸗ ſtändig betäubt zu ſein, vor allem verſtand er kein Wort franzöſiſch. Endlich gelang es der herbei⸗ gerufenen Polizei feſtzuſtellen, daß der Uübekannte ein 18 jähriger Serbe namens Stefan Patzen, war, der die ganze Reiſe von Bukareſt unter dem Wagen gemacht hat. Er hatte es fertiggebracht, 42 Stunden in einer unmöglichen Stellung feſt ange⸗ klammert unter dem Wagen auszuhalten. Während der ganzen Reiſe hatte der mutige Serbe nur ein Brot gegeſſen und zwei Liter Wein getrunken. Jetzt war er vor allem begreiflicherweiſe hungrig. Den Abſchluß der Reiſe hatte ſich Stefan Patzen etwas anders vorgeſtellt. Er hoffte, unbemerkt ſeine unbequeme Stellung zu verlaſſen und auf irgend einer kleinen Vorſtadtſtation auszuſteigen. Er rech⸗ nete aber nicht damit, daß der Orientexpreß an kleinen Stationen nicht hält. In Anbetracht ſeiner unglaublichen Ausdauer kam Stefan Patzen ohne Strafe davon. Der Stations vorſtand ließ Gnade vor Recht ergehen und lieferte den völlig erſchöpften Mann dem ſerbiſchen Konſulat aus, wo man ſich des Landsmannes annahm. g Teile Ihnen mit Freuden mit, daß ich von dem Erfolg Ihrer Gichtoſint⸗Tabletten direkt überraſcht bin. 5 Mein Gichtleiden beſteht ſeit 38 Jahren, und trotzdem verſpürte ich ſchon nach der zweiten Schachtel von Ihren Tabletten eine ganz bedeutende Beſſerung. Habe jetzt einen feſten, geſunden Schlaf, was vorher infolge der Glieder⸗ und Rückenſchmerzen ganz unmöglich war. Fühle mich überhaupt wie neugeboren. Für Ihre überraſchende Hilfe in meinem Z38jährigen Leiden bin ich Ihnen jederzeit zu Dank verpflichtet und zeichne hochachtungsvoll J. It. in Th. Trotz meines hohen Alters von 72 Jahren hat Ihr Prä⸗ parat Gichtoſint ausgezeichnet gewirkt und mich von meiner jahrelangen Gicht und Rheumatismuskrankheit vollſtändig befreit. Ihre Gichtoſint⸗ Tabletten verdienen den beſten Ruf, und werde ich nicht verſäumen, jedem Leidenden dieſe aufs beſte zu empfehlen. Ich ſage Ihnen vielmals meinen herzlichen Dank und empfehle mich Ihnen hochachtungsvoll Frau M. E. in F. Solche Briefe beſitze ich tauſende, und nun hören Sie weiter: Gicht und Rheumatismus können nur von innen heraus wirklich kurfert werden, durch Entgiftung des Dieſes iſt verunreinigt durch zurückgebliebene harnſaure Salze, und dieſe müſſen heraus, ſonſt nützt alles Einreiben und Warmhalten nichts. 12 176 Zur Beſeitigung der Harnſäure dient das Gichtoſint. Sie können das glauben oder nicht, aber Sie ſollen lei⸗ nen Pfennig dafür ausgeben, ehe Sie ſich überzeugt haben. Teilen Sie uns Ihre Adreſſe auf einer Poſtkarte ſofort mit u. adreſſieren Sie dieſe an: Generaldepot der Viktoria⸗ Apotheke, Berlin 4 267, Friedrichſtraße 19; es geht Ihnen dann vollſtändig koſtenſrei eine Pyoße Gichtoſit mit wei⸗ Blutes.[teren Aufklärungen und genauer Gebrauchsauweiſung zu. * 8 8 . 1 7 1 8 Das junge Mädchen Freitag, 12. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 421 Fritz Koriner Ferd. Hart Haul Henckels Leo. Grete 1 An 1. Stelle Die Frau von Chicago] 75 mit Die entzückende Tonfilm-Posse charles Farrell/ Marg Duncan Mit meisterlicher Hand schuf Murnau hier echte Gestalten aus dem Leben, Menschen von Fleisch und Blut mit den Sorgen und Sehnsüchten, die wir Des großen Regisseurs F. MH. MURNAU letztes Meisterwerk: 9 zolche Darsteller hören und sehen zie demnächst in der Alhambra: Neinrieh George Fritz Rasp Haul Bilde V. Lledeboeur Mosbeim Fritz Kampers auch haben. schen, die genau so denken, empfinden, lieben und hassen Wie Wir. Im 2. Teil ein Gro Lustspiel mit Jenny lugo f Georg Alexander/ Ernst verebhes paul S Beginn: 3, 5, 7 noörbiger/ Adele Sandrock Gespieltes EMelka- Diano io 5 1 9— Wockhensehau dein Alb. Bassermann Bernh. Gölzke Else Bassermann RICHARD OSwAL Ds SpPRECHTFILNH DREN FU! EEA Das groe Doppelprogramm! 7 Lacherfelg ll! Anna Müller-Lincke Georgia Lind. Kurt Lilien Harry Frank in: Auserdem u. 3. b ener Oscar Nomelka Fritz Rampers Fritz Alberti des packenden authentischen Großfilms, Carl de Vogt Millienen Hierzu ler bunte Filmteil U. a. Beginn: 10 8, 5, 7, 8,20 Uhr 1 85 5 vorteilhaft bei HEC KEL, Pianos Truus v. Alien. — .20 Uhr 0 3. 10. Kunststr. Begmmn: 5, 5,30, 8 Uhr. 4 Jugendliche haben keinen Zutritt! Masseuse für alle Maſſagen. Bago G 5. 6, part. Tational-Tneater Mannheim. Freitag, den 12. Sept. 1930 Vorstellung Nr. 7— Miete F, Nr. 1 Dle liebe Fe in din Komödie in 3 Akten und 4 Bildern von A. P. Antoine Deutsch von Berta Zuckerkandl- Szeps In Szene gesetzt von Richard Dornseiff Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 20 Uhr Ende 22 Uhr Personen: Erster Verstorbener Willy Birgel Zweiter Verstorbener Erich Musil Dritter Verstorbener Hans Finohr Der Arzt Hans Simshäuser Der junge Mann Bum Krüger Die Frau Eva Fiebig Annem.Schradiek Sroßes Woltätigkeits- bone-Lonzert 990, abds. 20 Uhr Im fesflich beleuchfefen Frledrichspark am Samstag, den 18. September ausgeführt von der Ortsgruppe Mannheim des Reichsbundes ehem. unter gesanglieher Mitwirkung des Mann- eimer Gesangvereins„Süngerlust“(Ltg. Musikdirektor Sieh) zu Gunsten der Hinterbliebenen der im quli 1930 in Hausdorf b. Neurode% Schles.] verunglückt. 152 Bergleute Hintrittskarten im Voryerkauf 50 Pfg. an der Abendkasse 60 Pfg., Kinder unt. 14 Jahren Der Aussehu s Hel ungünst. Witterung ficket das Konzert. Saale stalt die Hälfte. Karten im Vorverkauf beim Verkehrsverein Mannheim E.., N 0 Ludwigshafen a, Rh., Zigarrenhaus Kremer (Pfalz. Hof) u. Zigarrengesch, Gebauer(Beke Schwetzinger und Heinrich-Lanzstr) ScHUIE Körperbilcung und Tanz FREOA URSULA BA C K. 1. Okiober Wiederbeginn! Unferrichts-Erfeilung: FRIEDA URSULA BACK ANN ENHARILE FUss. a N 2, 12. N 2, 12. Priveſ wohnung Alle Auskünfle 9 ab 20. Seplember Ruf 270 45. jeder zeil. i re Photo- Arbeiten werden ſchnell und fachgemäß ausgeführt. Kopien auf Agfa⸗Hochglanzpapier. Ledertaſchen, Stative, Platten, Filme, Filmpacks. 8 müßige Beratung. Militärmuslker (Leitung Obermusikmeister a. D. Vollmer) 2, 4, im Verkehrsverein D e 1 e rb Heute die fabelhafte Tonfilm Operette 5 iebes- Na IZer Ein wunderschöner Film voll Herz Humor und Satire läßt Sie die Sorgen des Alltags vergessen Hauptdarsteller: Will Fritsch Lian Harven „Liebeswalzer“— wie diese Worte so schmeicheln sich Film und, Musik in Herz und Gefühl. In? leichtem, wiegendem Rhythmus, im Walzertakt dem Ausdruck un-? hekümmerter Lebensfreude, ziehen die Bilder vorüber. bazu schönes Beiprogramm aa Micky Maus- Tonfim Ankang 6 Unr— Sonntags 4 Uhr, EKassenöffnung ½ Stundé vorher Kleine Preise von 60 Pfg. an! 18 Sonniag 2 Uhr große 5 Kinder- Vorstellung! Omnibus Rundfahrt. Sonntag, 14. Septbr., vorm. 8 Uhr Fürth, Marbach, Eulbach, Amorbach retour über Ernsttal. Eberbach. Person.50 Ferner: Ueber die Wurstmarkttage verkehren meine Omnibusse Tag und Nacht. 1893 Mannheim ab Wasserturm Dürkheim ab Schloßplatz Otto Reichenecker.— Tel. 50544. Wiener Tenzinsfifüf 5 Frau Emmy Wraischkow Moderne Gesellschaftstänze u. Thythm. Eymnastik in Kursen u. Privatstunden Jungbuschsir. 13, I. Flage b Storchen ⸗ Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. person Mk..- Heufe bis Monſag- Nur 4 Tage Das prachtvolle stumme Qualitätsprogramm 1. Erstaufführung wältigender als die Liebe DotlongkEs DEI Rio 11 8 5 Nach dem berühmten Liebesepos? von H. B. Long fellow Dolores del Rio läßt die Romantik, eine der Interessantesten Perſoden mensch- licher Kulturgeschichte, zu neuem Leben erstehen. Ein Millionenfilm, 2. Erstaufführung NRKIIINOFF der berühmte Dar- steller aus„Sturm über Asien“ in dem Grogfülm 1** Tänzerin Die Geheimnisse einer Hafenkneipe Larseille- 8 Akte a ltr. Belkrogrann .30.00 ing em pate .00.30 kaufen Sie bei mir zu niedrigsten Preisen Neuanfertigen und Aufarbeiten sämtlicher Polsterwaren billigst) Tapezieren und Dekorieren v. Wohnungen Schwetzingerstraße 126 Telephon 403 24 12110 eng. HER In jeder Ausführung Drucksachen Uefert prompt Kein Ggtühl auf Erden iet über- BEARBEITET OTTO E. HAR UNd FH. L. MAYHRING HANS STEINHOFf Musik: SCHMIDT. SENTNER Das TELLER: LIE N DEYERS, MATHIAS WIENMAN N, BERT PETER VOS8, PPIZIERS-TRAGDDIE NACH DEN Sl ic NAS BOUHNEN STUCK VON LEBEN, FUR DEN FILM VoN LU WWI v. Won NREGIE: FRITZ Al. HARRY HAl-NM. EDUARD VON WINTER STEIN EIN UFATON-FILM Preise ab 60 Pfg. Wir bringen in stummer Fassung LIL DAG OVER und IVAN PETROVICH in E Es gibt eine Frau, die Dich niemals vergißt Ein Lied der Liebe, reich an Glück und reich an Enttäuschung. Außerdem: Das Übrige Beiprogramm! Musikalische Leitung: Kapellmeister F. Z ANI A. Auf der Bühne. unterhält cler rheinische Zanger, der rheinische Numerist Carl Hermann Haufh S234 Anfang 6, 7,.20 Uhr M GaS GBA OEG FEN BEZUG NUR bUR en OE FAcHGESCHARNE a„ plochina- Fruchttafeln“ reines Naturprodunt von delik. Geſchmack * Ausgezeichnetes Geſundheitsmittel gegen Berſtopfung und Korpulenz! * Sehr erfriſchend und nahrhaft für Groß u Klein. Beſonders für Sport u. Wanderung Plochina- Früchte.-G. Plechingen 8. N.(Wiebg.) druckerei Dr. Naas, G. m. h,., Mannheim 1,-8 M. Röpf, Wurskfabrik Mannheim 0 2, 21 Blillgsfe Bezugsquelle am Plaize Schweine- Kotelett... per Pfd. M..36 15 Braten(mager)„„ 3 10 5 Bauchlappen„.90 5 Haxen nur im Ganzen„„ 9,65 Kalbfleisch. per Pfd. von 90 Pf. bis„.10 Ochsen“ u. Rindfleisch prima Qualität per Pfd..00 M. bei 2 Pfd. nur Dürrfleisen per Pfd.„ 180 Rollschinken nur im Pfd. p. Pfd. M..50 u.„.60 Gok, Schinken. Pfd. 50 Pf.% Pfd. 95 Pf. Alle anderen Preise billigst an meinem Schaufenster ersichtlich 1884 1.95 Das gut bekömmliche, kräftige Bauernbrot nur Bäckerei Sehneider, G 7, 8 Telephon 336 66. 12008 Garantiert Ziehung 26. Septbr. 38. Engener Fohlen- 65 1 60 — u. Geld-Lotterie 8 „Trotz kleiner Loszahl werden mehr as 30% des reinen Splolkapftales verlost!“ 8 8428 Los 1. Mk. Porto u. Liste 35 Pfg. STURMER Mannheim O 7, 11 postschbekkonta 170 43 Karisruhe Alle Lotterie-Einnehmer u. Verkaufsstellen, eee 8. Seite/ Nummer 421 Freitag, 12. September 1930 Es war noch nicht Mitternacht; und ſchon lag Rom wie ausgeſtorben, niedergeduckt unter der la⸗ ſtenden Sommerhitze, die ſelbſt zu dieſer ſpäten Stunde kein einziger erfriſchender Lufthauch ver⸗ treiben wollte. Die Stadt machte faſt den erbar⸗ mungswürdigen Eindruck eines auf den Strand ge⸗ worfenen Fiſches, der hilflos⸗ſtumm nath Luft ſchnappt und mit herausgequollenen Augen nach Lin⸗ derung ſeiner Qualen lechzt. Hier und da ſaß wohl noch ein verſpäteter Gaſt vor einem längſt warm⸗ gewordenen Bier in einer Bar, ſtumpfſinnig vor ſich hinſtarrend; auch die nervenzerreißenden Töne eines Jazzorcheſters hingen noch irgendwo zerquetſcht in der ſtickigen Nachtluft. Aber dieſe ſchwachen Lebens⸗ zeichen, die das ermattete Rom ab und zu von ſich gab, konnten unmöglich die Vorſtellung eines Groß⸗ ſtadtbetriebes hervorlocken. So mochten ſicher auch die acht Chauffeure auf der Piazza San Lorenzo denken, die melancholiſch auf den Trittbrettern ihrer acht Mietautos hockten, ſeit Stunden vergeblich auf den nächtlichen Fahrgaſt wartend. Bald machte der eine, bald der andere ſeiner mißmutigen Stimmung durch einen langge⸗ zogenen Seufzer Luft. Endlich raffte ſich der fünfte in der Reihe auf— die Autos ſtanden, wie es die Ordnung erheiſchte, in einer ſchnurgeraden Reihe— und ſagte laut in die Totenſtille des Platzes: „Das iſt eine gewaltige Schweinerei. Keine leben⸗ dige Seele läßt ſich blicken, die uns ein paar Lire verdienen ließe. In Paris raufen ſich um dieſe Stunde die Menſchen um freiwerdende Autos. Und da will jemand noch behaupten, daß dieſes jämmer⸗ liche Rom die Capitale der Welt ſei!“—„Ach“, warf der dritte in der Reihe ein,„das iſt noch gar nichts mit deinem Paris. Geh erſt einmal nach Berlin, da iſt um Mitter⸗ nacht kein einziges Auto mehr zu haben. Die Fahrgäſte flehen händeringend die Kraftwagen⸗ führer an und verſprechen ihnen die dreifache Taxe als Trinkgeld, falls ſie den Bitten ein williges Ohr leihen wollen.“—„Und erſt in London“, ſtieß der achte in der Reihe knurrend hervor,„da ſtehen die Menſchen auf den Plätzen, wo die Taxis parken, in Schlangenreihen an und warten ſehnſüchtig darauf, daß ein Auto von ſeiner Fahrt zurückkehre.“(In Wirklichkeit war keiner von den drei Sprechern, die alſo ihrer Enttäuſchung durch die phantaſtiſchſten Wunſchbilder Ausdruck verliehen, je in Paris noch in Berlin noch in London geweſen; aber das tat nichts, war doch der Zweck, eine Entſpannung der Gemüter herbeizuführen, ſichtlich erfüllt Nach einer Weile meinte der Chauffeur, der vor⸗ her Paris als das Paradies aller Kraftwagenführer hingeſtellt hatte:„Wie wärs, wenn wir ſo'n kleines S p jelchen wagten, um uns die Zeit beſſer zu ver⸗ treiben als durch unnützes Warten?“—„Der Ge⸗ danke iſt nicht übel“, ſagte derjenige der im Traum wohl einmal das Flehen der Berliner vernommen hatte,„aber wo nehmen wir die Karten her?“— 10 trägt jeder anſtändige Gentleman ſtets in der zaſche“, triumphierte darauf jener, der London nur von Anſichtskarten her kannte und zog zugleich ein abgegriffenes, ſchmutziges Kartenſpiel heraus, das ihn ſelbſt zum Gentleman ſtempeln ſollte. Fünf Minuten ſpäter hockten die acht Leidens⸗ gefährten eng zuſammengedrängt im größten der Autos, leidenſchaftlich ihre kargen Tageseinnahmen auf die launiſchen Karten ſetzend. Man ſpielte „Zeochinetto“, polizeilich verbotenes Kartenſpiel von dem der Italiener ſagt, daß man dabei Hemd und Hyſe verlieren könnte. Der Beſitzer des Kartenſpiels, der die Bank hielt, gewann unaufhörlich. Laut drangen abgeriſſene Rufe über den Platz:„Fünf Lire auf den König!“—„Drei Lire auf den Buben!“ „Himmel hat der Kerl ein Glück!“—„Zehner ge⸗ winnt!—„Unmöglich, die Bank zu ſprengen!“— „Zwei Lire auf die Sieben!“—„Aß gewinnt!“ „Ich habe keinen Soldo mehr in der Taſche!“ Da⸗ zwiſchen ſprangen ein paar Flüche giftig auf. Silber⸗ geld klirrte. Da tauchten plötzlich fünf Perſonen aus dem Dunkel einer Seitenſtraße und näherten ſich behut⸗ ſam dem Auto, aus dem der wirre Lärm heraus⸗ ſchlug. Aber in der Spielleidenſchaft bemerkte Nie⸗ mand die Näherkommenden, bis dieſe hart und be⸗ fehlend, ausriefen:„Halt, Hände hoch!! Niemand rühre ſich!!!“— Der Schrecken war groß, die Ver⸗ wirrung noch größer. Die fünf Perſonen die dem Glücksſptel ein jähes Ende bereitet hatten, legi⸗ timierten ſich als Polizeibeamte, die ſich auf einer nächtlichen Streife durch Rom befanden. Die aufgeſchlagenen Karten, der mächtig angewachſene Geldhaufen des Bankhalters und die kleinen, eng⸗ zuſammengeſchmolzenen der Mitſpieler waren Be⸗ weiſe genug für das verbotene Treiben der Kraft⸗ wagenführer. Alſo wanderten acht geknickte Menſchen auf die Polizeiwache, der letzten Hoffnung beraubt, in dieſer ſchwülen Sommernacht einen Fahrgaſt zu finden. Auf der Piazza San Lorenzo ſtanden in den frühen Morgenſtunden in ſchnurgerader Reihe acht führerloſe Mietautos, bewacht von einem müde⸗ gähnenden Schutzmann Eigenartige Gewiſſenhaftigkeit Ein früherer belgiſcher Offizier, als Kriegsteil⸗ nehmer mit der Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet, wurde ſeit Jahren ſchon von Gewiſſensbiſſen gequält. Seiner Rechnung nach hatte er in den beiden letzten Kriegsjahren durch ein Verſehen ſeiner Bataillons⸗ kaſſe rund 420 Mark zuviel an Gehalt bekommen. Er ſteckte damals das Geld vergnügt ein und machte ſich weiter keine Gedanken darüber, aber unbehaglich war ihm die Sache doch immer geweſen. Als er nun Die Hilfe gegen Gicht und Rheumatismus. Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe Plagegeiſter d Einreibungen, Packungen, Bäder, Salben uſw. lindern meiſtens nur für einige Zeit die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer das Uebel an der Wurzel. Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes Mittel, und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Sie etwas koſtet; aber ehe ich Ihnen mehr ſage, leſen Sie die folgenden Briefe: Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Spielbank im Auto (Von unſerem römiſchen Vertreter) kürzlich eines Abends gehörig einen über den Durſt getrunken hatte, bekam er das„heulende Elend“, und in dieſer traurigen Gemütsverfaſſung ergriff ihn die Reue über das zu viel erhaltene Geld mit beſonderer Macht. Er ſetzte ſich hin, packte die 420 Mark in einen Umſchlag und ſandte es, ohne ſeinen Namen zu nennen, mit einigen kurzen erklä⸗ renden Zeilen dem Kriegsminiſterium ein. Dieſes, an derartige Fälle ſchon gewöhnt, buchte den Betrag auf dem hierfür vorgeſehenen Sonderkonto, und die Angelegenheit ſchien erledigt. Am übernächſten Tage überfiel den ehemaligen Offizier, der inzwiſchen wieder nüchtern geworden war, die Reue, diesmal über ſeine gute Tat.„Eigent⸗ lich“, ſagte er ſich,„habe ich doch übereilt gehandelt. Das Geld ſtand mir vielleicht doch zu. Die Kaſſe mußte ſchließlich wiſſen, welches Gehalt ſie mir aus⸗ zuzahlen hatte. Und dann könnte ich auch die 420 Mark wirklich gut gebrauchen.“ So ſetzte er ſich denn hin, ſchrieb einen zweiten Brief an das Mini⸗ ſterium, worin er den Sachverhalt darlegte und um Rücküberweiſung des Betrages bat, den er wirklich nicht entbehren könne. Erſtaunlicherweiſe entſprach die Behörde dem ungewöhnlichen Antrage und ſchickte das Geld unverzüglich zurück. Rieſenbrand im Hafen von Athen Ein Rieſenfeuer entſtand in dem Hafen Piräus von Athen durch das Auslaufen eines Benzindampfers. Der ganze Hafen mit Dampfern und Segelſchiffen bildete in kurzer Zeit ein einziges Flammenmeer. Unter der Beſatzung der Schiffe entſtand eine furchtbare Panik. 12 Todesopfer wurden bisher gemeldet. De r Schaden ſoll ſich auf 10 Millionen belaufen. Hinterwäldler müſſen auch einmal baden Der Anfang der Geſchichte liegt rund ein Jahr⸗ zehnt zurück. Damals kaufte William Long in der Grafſchaft Elmore in Idaho einen Goldelaim. We⸗ nigſtens nannte der Verkäufer das Objekt ſo. An⸗ dere Leute freilich lachten und meinten, der gute Bill habe ſich einmal tüchtig übers Ohr hauen laſſen. Long hörte nicht auf das Geſpött und zog mit Weib und Kind und Kegel auf ſein Goldgrundſtück hinaus in den hinterſten Hinterwald. Die Sache: lief auch ſo aus, wie es die Zweifler prophezeit hatten. Gold war zwar vorhanden, doch in ſo geringen Mengen, daß es den Abbau nicht lohnte. Longs Lage ver⸗ ſchlechterte ſich von Jahr zu Jahr, und kürzlich er⸗ zählten Leute, die der Zufall an ſeiner primitiven Behauſung vorbeigeführt hatte, er und ſeine Familie ſeien am Verhungern. Vielleicht intereſſierte dieſer Bericht die Behörden nicht ſo ſehr wie die Behaup⸗ tung, Bills Familie habe im Laufe der Zeit Zuwachs erhalten, und ein Viertel Dutzend junge Longs ſeien für die Schule reif, noch beſſer aber für eine Anſtalt, damit ſie nicht ganz verwilderten. Der Sheriff von Boiſe erhielt nun den Auf⸗ trag, der Hinterwäldlerfamilie Proviant zu bringen, ihr gleichzeitig aber auch die verwahrloſten Kinder zu nehmen.„Hm“, kratzte ſich der wackere Beamte bedenklich den Kopf, und dann holte er ſich beim Nachbarkollegen zwei Mann zur Unterſtützung. Schwer beladen langten die unfreiwilligen Barmher⸗ zigen Samariter vor Longs Hütte an. Vorſichtshal⸗ ber erzählte der Sheriff noch nichts von dem Teil ſeines Auftrages, der die Kinder betraf, ſondern ver⸗ ſuchte durch die Lebensmittel die Herzen der halb verhungerten und vor Schmutz ſtarrenden Familie zu gewinnen. Das gelang ihm auch, ſo daß er Mut faßte:„Noch eines, die Kinder muß ich nach Boiſe bringen. Sie werden es dort gut haben.“ Der brave Sheriff fand keine Zeit, mehr zu erzählen; denn im nächſten Augenblick warf ſich die ganze ſiebenköpfige Familie Long auf ihn und ſeine Leute und ſetzte ſie vor die Tür. Der Sheriff gab ſeine Sache nicht ver⸗ loren. Freilich dauerte es ein paar Stunden, bis die Familie Long kapitulierte, weil ihr die Munition, Backſteine, Schaufeln und Hacken, ausgegangen war. Ein wenig ramponiert laugte der Sheriff mit ſeinen Gefangenen— der Einfachheit halber hatte er die ganze Familie zuſammen gebunden— in Boiſe ein. Doch der Kampf, den er mit ſeinen Leuten bisher zu beſtehen gehabt hatte, war ein Kinderſpiel gegen das Ringen, das einſetzte, als die jungen Herren und Damen Long gebadet und geſchoren werden ſollten. Doch auch hier ſiegte die Obrigkeit, und heute ſitzt die geſamte Hinterwäldlerfamilie in ſicherem Gewahr⸗ ſam, um erſt langſam wieder an die Zivfliſation ge⸗ wöhnt zu werden. Eine furchtbare Warnung an alle Schnellfahrer Der an einem Chauſſeebaum zertrümmerte Wagen bei Grabow(Mecklenburg) Das Auto hatte eine Reifenpanne, konnte wegen zu ſchneller Fahrt nicht mehr gebremſt werden und ſauſte gegen einen Chauſſeebaum. Von den 5 Inſaſſen wurden 2 ſchwer, 3 leichter verletzt. UUU!!!!!...;öVX; Md!.. dd r e Ein ſonderbares Entfettungsmittol Beſtes Mittel gegen Gewichtszunahme! Sie können eſſen, ſoviel Sie wollen! Garantiert unſchädlich! Kein Abführmittel! Biologiſches Verfahren! Bei Nicht⸗Erfolg— Geld zurück! Nur einmalige Anwendung! Alſo annoncierte, wie die„H..“ melden, der bis dahin ſtellungsloſe Kaufmann Nemeth in verſchie⸗ denen ungariſchen Zeitungen. Und da es viele dicke Leute gibt und noch viel mehr Leute, die zwar nicht dick ſind, aber dick werden würden, wenn ſie all das eſſen würden, was ſie eſſen möchten—— ſo hatte er mit ſeinem Mittel beſten Erfolg. Er mußte niemals das Geld zurückzahlen. Sein Mittel wirkte immer. Die Leute wurden ſo ſchlank, wie ſie nur wollten, manchmal ſogar noch ſchlan⸗ ker. Und der Wunder größtes war, daß man das Mittel nur einmal einnehmen mußte. An der Wir⸗ kung gemeſſen, war der Preis wirklich nur gering. Er betrug 20 Peng für die Wunderpille. Der Himmel mag wiſſen, was dem Leiter des Bio⸗ logiſchen Forſchungsinſtitutes einfiel, als er ſich das Mittel kommen ließ. Vielleicht wollte er wirklich ſeinen Bauch beſeitigen, vielleicht intereſſierte er ſich für eine Methode, die dem Erfinder in wenigen Mo⸗ naten Hunderttauſende einbrachte. Kurz und gut, er ſtellte feſt, daß die Wunderpillen in einer Oplaten⸗ Kapſel nichts anderes enthielten als einige— Bandwurmeier. Das war nun freilich ein radikales Mittel: der Bandwurm fraß ſo ziemlich alles, was in des Patienten Bauch kam und die Leute blieben ſo ſchlank, wie ſie nur wollten und konnten eſſen, ſoviel ſie wollten und ein biologiſches Verfah⸗ ren war das auch und ſicher kein Abführmittel. Nur an die Unſchädlichkeit mochte man nicht glauben und deshalb iſt gegen den Erfinder die Anklage er⸗ hoben worden. Der Erfinder aber ſagt, er habe nur die reine Wahrheit verkündet und ſein Mittel ſei auch wirklich unſchädlich. Bandwürmer tun niemanden etwas zu⸗ leide, ſagt er, wenn man ſie nur richtig füttert— und das wollen ja die Leute gerade.——— Kann ſein, daß er recht hat Ein ungelöſtes Polarrätſel Die ſkandinaviſche Preſſe erinnert ſich anläßlich des ſenſationellen Andree⸗Fundes des ähnlichen Schickſals zweier mutiger ſchwediſcher Forſcher, die bereits fünf Jahre vor dem Start der Andree⸗Expe⸗ dition ſich auf eine Polarreiſe von ungewöhnlicher Kühnheit begeben hatten und ſeitdem ſpurlos ver⸗ ſchwunden ſind. Die beiden Forſcher Björling und Kallſtenius hatten kaum das 20. Lebens⸗ jahr überſchritten. Beide jungen Leute waren gut⸗ trainierte Sportler und an Mut mangelte es ihnen nicht. Mit unbedeutenden Geldmitteln— es waren kaum mehr als 5000 Kronen— gingen ſie über Eng⸗ land nach St. John an der kanadiſchen Oſtküſte. Im Frühjahr 1892 wollten ſie mit einem Walfiſchfänger das Polargebiet erreichen, um mit dem Schlitten nach dem Nordpol zu ſtarten. Die beiden Schweden fan⸗ den aber keinen Walfiſchfänger, und ſie rüſteten des⸗ halb einen kleinen Schoner aus. Da ſie wenig Geld beſaßen, war die Ausrüſtung ungenügend. Im Som⸗ mer traten ſie ihre Fahrt an. Am 28. Juli erreich⸗ ten ſie Grönland. Dort verſuchte Björling die man⸗ gelhafte Ausrüſtung zu ergänzen. Er gewann noch drei Leute als Mannſchaft. Ende Juli ſegelte der Schoner ab. Seitdem hat man nichts von den jungen Forſchern gehört. Auf einer der Carey⸗Inſeln fand zwei Jahre ſpäter eine zoologiſche Expedition den Lagerplatz Björlings mit Reſten von Konſervenbüch⸗ ſen und Wäſche. Alle Verſuche, auf eine weitere Spur der Forſcher zu kommen, blieben erfolglos. Vielleicht wird das Polareis eines Tages dieſe Toten wiedergeben, wie es die Leichen Andrees und ſeiner Kameraden freigegeben hat. 42 Stunden unter einem Zuge Ein Eiſenbahnbeamter auf dem Bahnhof von Lyon erlebte vor kurzem eine große Ueberraſchung, als der Orientexpreß eintraf. Unter einem Wagen bemerkte er einen Mann, der derartig mit Staub, Ruß und Oel bedeckt war, daß man in ihm kaum noch ein menſchliches Weſen vermuten konnte. Der ſonderbare Reiſende wurde ſofort von einer dichten Menſchenmenge umringt, die von ihm zu wiſſen ver⸗ langte, woher er kam. Der Mann ſchien aber voll⸗ ſtändig betäubt zu ſein, vor allem verſtand er kein Wort franzöſiſch. Endlich gelang es der herbei⸗ gerufenen Polizei feſtzuſtellen, daß der Unbekannte ein 18jähriger Serbe namens Stefan Patzen, war, der die ganze Reiſe von Bukareſt unter dem Wagen gemacht hat. Er hatte es fertiggebracht, 42 Stunden in einer unmöglichen Stellung feſt ange⸗ klammert unter dem Wagen auszuhalten. Während der ganzen Reiſe hatte der mutige Serbe nur ein Brot gegeſſen und zwei Liter Wein getrunken. Jetzt war er vor allem begreiflicherweiſe hungrig. Den Abſchluß der Reiſe hatte ſich Stefan Patzen etwas anders vorgeſtellt. Er hoffte, unbemerkt ſeine unbequeme Stellung zu verlaſſen und auf irgend einer kleinen Vorſtadtſtation auszuſteigen. Er rech⸗ nete aber nicht damit, daß der Orientexpreß an kleinen Stationen nicht hält. In Anbetracht ſeiner unglaublichen Ausdauer kam Stefan Patzen ohne Strafe davon. Der Stations vorſtand ließ Gnade vor Recht ergehen und lieferte den völlig erſchöpften Mann dem ſerbiſchen Konſulat aus, wo man ſich des Landsmannes annahm. a Teile Ihnen mit Freuden mit, daß ich von dem Erfolg Ihrer Gichtoſint⸗Tabletten direkt überraſcht bin. Mein Gichtleiden beſteht ſeit 38 Jahren, und trotzdem verſpürte ich ſchon nach der zweiten Schachtel von Ihren Tabletten eine ganz bedeutende Beſſerung. Habe jetzt einen feſten, geſunden Schlaf, was vorher infolge der Glieder⸗ und Rückenſchmerzen ganz unmöglich war. Fühle mich überhaupt wie neugeboren. Für Ihre überraſchende Hilfe in meinem 38jährigen Leiden bin ich Ihnen jederzeit zu Dauk verpflichtet und zeichne hochachtungsvoll J. U. in Th. Trotz meines hohen Alters von 72 Jahren hat Ihr Prä⸗ paxat Gichtoſint ausgezeichnet gewirkt und mich von meiner jahrelangen Gicht und Rheumatismuskrankheit vollſtändig befreit. Ihre Gichtoſint⸗ Tabletten verdienen den beſten Ruf, und werde ich nicht verſäumen, jedem Leidenden dieſe aufs beſte zu empfehlen. Ich ſage Ihnen vielmals meinen herzlichen Dank und empfehle mich Ihnen hochachtungsvoll Frau M. E. in F. Solche Briefe beſitze ich tauſende, und nun hören Sie weiter: Gicht und Rheumatismus können nur von innen heraus Dieſes iſt verunreinigt durch zurückgebliebene harnſaure Salze, und dieſe müſſen heraus, ſonſt nützt alles Einreiben und Warmhalten nichts. 12 17 Zur Beſeitigung der Harnſäure dient das Gichtoſint. Sie können das glauben oder nicht, aber Sie ſollen lei⸗ nen Pfennig dafür ausgeben, ehe Sie ſich überzeugt haben. Teilen Sie uns Ihre Adreſſe auf einer Poſtkarte ſofort mit u. adreſſieren Sie dieſe an: Generaldepot der Vifktoria⸗ Apotheke, Berlin& 267, Friedrichſtraße 195 es geht Ihnen dann volfſtändig koſtenfrei eine Probe Gichteſint mit wei⸗ wirklich kurkert werden, durch Entgiftung des Blutes. teren Aufklärungen und genauer Gebrauchsanweiſung zu. 1 3 Das junge Mädchen a Freitag, 12. September 1930 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 421 Fritz Koriner Ferd. Mart Paul Henckels Grete zolche Darsleller hören und sehen zie demnächst in der Alhambra: Neinrich George Fritz Rasp Leop. u. ledebour Paul Bild Mosbeim e An J. Stelle Des großen Regisseurs F. M. MURNAU Die Frau von Chicago 55 ü mit Die entzückende Tonfilm-Posse charles Farrell/ Marg Duncan Mit meisterlicher Hand schuf Murnau hier echte Gestalten aus dem Leben, Menschen von Fleisch und Blut mit all den Sorgen und Sehnsuchten, die wir auch haben. Men- schen, die genau so denken, empfinden, lieben und hassen Gespieltes Wie Wir. Im 2. Teil ein Groß Lustspiel mit Emelka- Diano niche, dunkel— jenny lugo Wochenschau dee a erbeuten vorteilhaft bei Georg Alexander/ Ernst Verebes/ Paul uAsW. HECK El., Planos O 3, 10. Kunststr. noörbiger Adele Sandrodt Das große Doppelp rogramm! 1 letztes Meisterwerk: 3 Fritz Kampers„ Georgia Lind Ad. Bassermann Bernh. Gölzke Else Bassermanm RICHARD OS WAL Ds SPRECRHTILNI Ein Bomben⸗ Lacherfelg i! Anna Mäller⸗Lincke „Kurt Lilien Harry Frank in: Augerdem u..: um u. Minu Oscar Noemelka Fritz Kampers Fritz Alberti des packenden authentischen Großfilms. Die bas Grab der Milljienen Carl de Vogt Hierzu. er bunte Filmteil u. a. Micky ſülenun ö Beginn: 5 8, 5, 7, 8,20 Uhr Truus v. Alien. Beginn: 3, 5, 7,.20 Uhr Begmmn: 3, 5,30, 8 Uhr. 1 3 Jugendliche haben keinen Zutritt! Masseuse für alle Maſſagen. B3960 G 5. 6, part. National- Theater Mannheim. Freitag, den 12. Sept. 1930 Vorstellung Nr. 7— Miete F, Nr. 1 Dle lie be Fe in din Komödie in 3 Akten und 4 Bildern von A. P. Antoine Deutsch von Berta Zuckerkandl- Szeps In Szene gesetzt von Richard Dornseiff Bühnenbilder: Eduard Löffler Anfang 20 Uhr Ende 22 Uhr Personen: Erster Verstorbener Willy Birgel Zweiter Verstorbener Erich Musil Dritter Verstorbener Hans Finohr Der Arzt Hans Simshäuser Der junge Mann Bum Krüger Die Frau Eva Fiebig Annem. Schradiek Großes Wofltätigkeits- 115-Konzert 8 am Samstag, den 18. September 1930, abas. 20 Uhr im ſesſlich beleuchfeien Frledrichspark ausgeführt von der Ortsgruppe Mannheim des Reichsbundes ehem. unter gesanglicher Mitwirkung des Mann- heimer Gesangvereins Erlust“(Ltg. Musikdirektor Sieh) 2u Gunsten der linterblfebenen der im duli 1930 in Hausdorf b. Neurode Sohles.] verunglückt. 182 Bergleute 5 Fintrittskarten im Vorverkauf 50 Pfg., an der Abendkasse 60 Pfg., Kinder unt. 14 Jahren 3 die Hälfte. Mannheim E.., N 2, 4, im Verkehrsverein Ludwigshafen a. Rh., Zigarrenhaus Kremer (Pfalz. Hof) u. Zigarrengesch, Gebauer(Hecke Schwetzinger- und Heinrich-Lanzstr) . SchULE Körperbilcng und Tariz FRIEDUA UHESULA BACK. 1. Okiober Wiederbeginn! Unterrichts ⸗Erfeilung: FRIEDA URSULA BACK ANNENHARIE FUss. Militär musiker (Leitung Obermusikmeister a. D. Vollmer), Der Aussehuß Bel ungünst. Witterung findet das Konzert J. Saale statt Karten im Vorverkauf beim Verkehrsverein 1 85 N 2, 12. N 2, 12. Privefwohnung Alle Auskünfle 9 7 ab 20. Sepfember Ruf 270 45. jeder zeit. 5 re Photo- Arbeiten werden ſchnell und fachgemäß ausgeführt. Kopien auf Agfa⸗Hochglanzpapler. Ledertaſchen, Stative, Platten, Filme, Filmpacks. Fach⸗ müßige Beratung. 11 900 Storchen ⸗ Drogerie, Marktplatz, H 1. 10. I 8 e e Heute die fabelhafte Tonfilm Operette dr Walzer Ein wunderschöner Film voll Herz Humor und Satire läßt Sie die Sorgen des Alltags vergessen Hauptdarsteller: MIiiu Fritsch Lian Harven Liebeswalzer“— wie diese Worte, so schmeicheln sich Film und! Musik in Herz und Gefühl. In leichtem, wiegendem Rhythmus, im Walzertakt dem Ausdruck un hekümmerter Lebensfreude, ziehen die Bilder vorüber. Dazu schönes Beiprogramm d Mick Maus- Tonfilm 1 Anfang 6 Unr— Sonntags 4 Uhr EKassenöffnung ½ Stunde vorher Kleine Preise von 60 Pfg. an! 5 Sonniag 2 Uhr große Kinder- Vorstellung! 2 5 a Omnibus Rundfahrt. Sonntag, 14. Septbr., vorm. 8 Uhr Fürth, Marbach, Eulback, Amorbach retour über Ernsttal, Eberbach. Person.50 Ferner: Ueber die Wurstmarkttage verkehren 1 92 5 1750 19 Tag und Nacht. 1893 Mannheim a Fasserturm Nürkheim ab Schloßplatz Person Mk. 1. Otto Reichenecker.— Tel. 50544. Wiener Tenzinsfifüf Frau Emmy Wraischkow Moderne Gesellschaftstänze u. Thythm. bymnastik in Kursen u. Privatstunden Jungbuschstr. 13, I. Elage b“ NHeuie bis Monfag- Nur 4 Tage Das prachtvolle 0 stumme Qualitätsprogramm 1. Erstaufführung Kein Gefühl auf Erden ist über- wältigender als die Liebe DotlongkESs DEL NO 1 i g 5 Nach dem berühmten Liebesepos! von H. B. Longfellow. Dolores del Rio läst die Romantik, eine der interessantesten Perioden mensch- licher Kulturgeschichte, zu neuem Leben erstehen. Ein Millionenflim, 2. Erstaufführung NKIIIN OF der berühmte Dar- steller aus„Sturm über Asien“ in dem Groh film Der Mongole und die Tänzerin Die Geheimnisse einer Hafenkneipe 5 arsellle- 8 Akte 5 bbb. Mun .30.00.00.30 sann en Pinne I kaufen Sie bei mir zu niedrigsten Preisen Neuanfertigen und Aufarbeiten sämtlicher Polsterwaren billigst! Tapezieren und Dekorleren v. Wohnungen eng. sene, Tage ge, In jeder Ausführung Dr sachen Hefert prompt BEARBEITET UND PH. L. MAVY RING HANS STEINHO FF MUslK: Sede ER DAR STELLER: LIEN DEVERS, MATHIAS WIE MANN, BERT, PETER VOSS, b S OFFPHZIERSTEAGeIE NACH DEN Scree e 58d. 9180 1 1 5 von LöbWIe v. Won! REGIE: FRITZ Al. HARRY HAl-M², EDUARD VON WINTER STEIN EIN UFATON-FILM ASRIAI Preise ab 60 Pfg. Wir bringen in stummer Fassung LIIL. DAGOVER und IVAN PFETROVICHE in Es gibt eine Frau, die Dich niemals vergißt U Ein Lied der Liebe, reich an Glück und reich an Enttäuschung. Außerdem: Das Übrige Belprogramm! Mustikallsche Leitung: Kapellmeister F. Z ANI A. Auf der Bühne a unterhält der rheinische Zänger, der rheinische Rumoerist Carl Hermann Haufth) S234 Anfang 6, 7,.20 Uhr MM GaASGAHODOE GEHEN BEZUG NUR DURCH OE FACHGE SHARE a„ plochina Fruchttafeln“ reines Naturprodußt von delik. Geſchmack * —— Geſundheitsmittel gegen Berſtopfung und Korpulenz! E Sehr erfriſchend und nahrhaft für Groß u Klein. Beſonders für Sport u. Wanderung Plochingen 8. N.(Witbg.) Oruckerel Dr. Haas, G. m. b,., Mannheim f 1,-8 M. Käpf, Murskfabrik Mannheim 0 2, 21 Bllllgsſe Bezugsquelle am Plaize Schweine- Kotelett. per Pfd. M..36 „ Braten(mager)„„ 140 „ Bauchlappen„.90 Haxen nur im Ganzen„„ 85 5 Kalbfleisch.. per Pfd. von 90 Pf. bis„.10 Ochsen“ u. Rindfleisch prima Qualität per Pfd..00 M. bei 2 Pfd. nur„.95 Dürrfleisch.„per Pfd.„ 180 Rollschinken nur im Pfd. p. Pfd. M..50 u.„ 1,60 Gek. Schinken Pfd. 50 Pf. ½ Pfd. 95 Pf. Alle anderen Preise billigst an meinem chaufenster ersichtlich 1884 S Das gut bekömmliche, kräftige BAUuern brot nur Bäckerei Schneider, G 7, 8 Telephon 336 66. 12008 ieee eee e Garantiert Zlehung 26. Septbr. 38. Engener Fonlen- 5 35 99 u. Geld-Lotterſe „Trotz Kleiner Loszahl werden mehr as 30% ges reinen Splelkapitales verlost!“ Los 1. Mk. Porto u. Liste 35 Pfg. 8428 STURMER Mannheim 0 7, 11 postschoekkonta 170 43 Karfsruhs Alle Lotterie-Einnebmer u. Verkaufsstellen. 10. Seite/ Nummer 421 Freitag, 12. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe September 1930 ſucht Kleine Familie(zwei erwachf. 5 5 1 5 2 pol. Bettſtellen 5 Perſonen) edeutende Firma der mit gepolſt. Roſt bill. ; 5 abzugeben.* 1898 5 abelschen Marksnartgelbranche 3 1. 1 Immer-Wonnun ſucht für Mannheim Ludwigshafen per[Weg. umzug zu verk.: 117 1 1 95 75 1 e 94505 5 85 5: Angeb. unt. 47 an die Geſchäftsſt. 805 ſofort geeianelen lein. Wonn zimmer i 5 Damengtrümpfe Küche, Gasherd mit 3 21 5 1 B 0 Kunstwaschseide P. Atz vertreter. r Zimmer, Küche u. Ba woceme Ferber e e 8. 2 e 2 en, von ruhiger Familie geſucht. Dauermieter. 5 II. Sortierung Pa 751 Herren jüngeren od. mittleren Alters, Büroſtühle. Anzuſeh. 7 5 19 55 H V 75 an die e 33 die nachweislich die beſten Beziehungen zum—5 Uhr in 1902 ſtelle dieſes Blattes. 875 82 Drogen, Kolonialwaren⸗ und Seifenhandel 0 3. 2, 2. Stock. 5 2 5 Damengtrümpfe . und 5975 beſte Referenzen ver⸗—3 Zimmer- Wohnung Funstwaschseide plattiert, der ügen, werden gebeten, ih sführli D 5 ö 12 5 7 8 j. n 5 e von ruhigem i ſich. Stellung 8 e e 1 Far 2 die Geſchäftsſtelle diefes Blattes e eenger, Gelchaſtö die Geeſcaftaftelle diefes late er t 1 21, ener e 3 —. fegen Zig e e 5 5 2 1 5 9 z. verk. Schwetzinger⸗ Allein Dame ſucht e* 2 2 5 3Alleinſteh. Dame ſucht 80 2 Wir suchen ſtr. 134, i 7 8 i110 7 ö ö Ahliant: m enktrümpfe 51901 4 Limmer und Küche fMöhfierfes Zimmer u, tell wide hochwert. Quell. 5 1 88 1 0 täten, teils mit Spi j 5 Ange Preisang.; 5 1 5 itzhochf Sehr ſchön. Vorplatzmöb.. n 55 Geſch mit Küchenbenützung, Kl. Schönheitsfehler erse, mit Maha und Halde Joule m. Schränkchen, eleg. Paar.25, 95. iche Ständer!* 1835 von fung. Ehepaar(1 mit eigener Privatkundſchaft(Rabattſyſtem). Wir eichene Ständerlampe,— kl. Kind) geſucht. An⸗ 5 9 ität 5 owie Bild etsw. Berufst f 421 it. . Qualitäten und zahlen 9946 5 9917 e Berufs jöll. Am ruh. gebote mit Preis unt. Damenttrümpfe 1 1 b fieber Sbetlottene, e Vaschseide, weiches fein- „Iaunus 2 bensnitte-Lertebsges, mn. b. h. zieher. Charlottenſtr. 5 1 e ee ſchäftsſtelle. 1848 Ratchiges Gewebe, in ele f e 2„„ an bie Geſchſt 11897 2 arben 5 Paar.75 1 Großhandlg. d. ſanit.] Nettes Servierfräulein 1— 1828 Maſſerleitungsbranche geſucht. Mannheimer bashefzofen 8 Damenttrüm 7 ſucht zum Vertr. eines Weinſtube, 8 4. 15. 7 Rippen, weiß email⸗ i 15. 2 2 Spentelattikels 1899 liert u. vernick., neu,— I 8188 e plattiert, der 5 5 5g zu erkaufen 0 a e e Pate Vectreter Belſeres Adr. in der Geſchäfts⸗ röſere Anza l Herbstfarben.. Paar.25, 1 5 Bet Behörden, Archi⸗ tekten, Baufirmen aut eingeführt. Angeb. u. 936 an die Geſch. Aaaumaddon ſtelle öſs. Blattes. Deutſcher Schäferhund 8 M. alt, ſehr wachſ., Buüroraume in modern eingerichtetem Bürohaus am Haupt⸗ Unser Spezial-Fenster ist beachtenswert! Herr Mako m ensocken it Kunstseide plattiett, * 1536 8 ent Dogge, 4., bahnhof ſofort günſtig zu vermieten. 8 1 t i 115 00 fehr 55 abgngeben. Zuſchriften unter 7 0 155 an die 1 55 Stancnledenen Dessins, zum igerin önverläſſig, auf 15. 9. f ibelſt ſtelle dieſes Blattes. 276 ussuchen 80 Perfekte Schneiderin od. 1. 10. in kleinen 8 Bata 5.. Paar 95, geſucht z. Neuauf. u. guten Haushalt 41886 5 Umänd. v. Damenkl., auß. d. Hauſe Eilige gesucht. Angeb m. Preis unt. Vorzuſtell. bis H 8 65 an die Gesch. bei Dr. c a Mr *ͤ 1880 Nähe Marktplatz 4 u. 5 große, helle Geſchäftsräume, u. II. auch als Wohnungen ſofort äußerſt günſtig zu Kauf. Gesuche 12 Dr. Gaa, Meer⸗ 2 N 5559755 55 15 5 3 wieſenſtraße Nr. 25, 1 Verkaufshäuschen ſchäftsſtele ble e JA 77 an 3174875 3 f 85 Lindenhof.) 1830(gutgehend) zu kaufen 11 5 5 J 5 oder zu mieten ge⸗ 22 5 fl Mädchen Alleinmäuchen ce„fen e e Schsner eden i. jed. K. Ind 36 an die Ge⸗ mit 2 Schaufenſter u. 2 anſchließenden Räumen 9 0 5 15, 5 e ſchäftsſtelle. 1774 Meßplaß— ſofort zu vermieten. Gefl. Angebote geſucht.(Vorzuſtellen etwas nähen kann, Gut erhikene unter N E 107 an bie Geſchäftsſtelle. 3800 Zed Uhr.) Nack, Kron⸗ kinderlieb, zum 1. 10. ente 42, I. geſucht. Angeb. unter 1 7 Zim.-Wohnung i 1 od. pen Tpel 5265 ein Raum 34 qm groß, geeign, für gewerbl. Ge⸗ zu kauf, geſucht. Ang. brauch, p. ſof. zu vermiet. Ev. wird die Wohng. 12 278 ellen-Gesuche Jg., int. Rest.-Kellner 61 J. 3. Zt. in ungekünd. Stell., ſucht ſich zum Fyül. bl. Balk.-Zim. m. 1 od. 2 Bett., el. per 1. 10. zu vm. Unterricht Gthäuser Jecnnitum Frankenhausen l Ingenſeur- Abt. für Flugtechn. u. Automobilb. M. Amson, Werftstr. 23/28 B 1. 8, part. auch geteilt abgegeben. In ruhiger, ſonniger Lage Ummer- Wonnung mit Zubehör(Manſarde u. 2 Keller), mit Kachel⸗ Gebrauchte 1871 Badle-Einrichtung zu kauf. geſ. Nähere but möhl. Ammer ſofort zu vermieten. un Rheinhäuſerſtraße 40, L. Eilcllsch. Unterricht erteilt englischer 1. Oktober od. ſpäter zu verändern. Ja. Refe⸗ 9 8 5 öfen u. Kaminheizg., in der Tullaſtr. gegenüber 85 inks. B3983 Pfeerlachſtr. 9, III. 2 5 152 renzen. Gefl. Angebote unter H K 61 an die 9 e Roſengarten ab 1. Okt. zu vermieten. Angebote F 39955 5 35 S8 0 8 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. i e Preisang. unt. unt. G J 35 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 3980 Gut möbliert. Zimmer 5 5 gepriift. B3990 H W 73 a. d. Geſchſt. preisw. zu verm. ab Ei. möbl. Zimmer 12 Stunden NM. g.. 8 Kraftfahrer wohnungen 1. Ft, kheiehänſer⸗ eing, el. Licht f Englisch u. Franzdsisd! 0 Ile 0 II Miet. immer, Küche, Bad, U A. quadrat 12282 St. Is. ſep. Ein, el. Ach, 12 privat- Stunden 0515 I abrerſchein 1, 1 Mi. n immer, Küche, Bad. Quadra ſtraße 88, 4. St. ks. ſof, zu verm. 11904 mit 5 hein 1, let-UeSucne B39 71 5 Zimmer. Küche, Bad, Zentralhzg., Qu-Quadr. 5 Zimmer, Küche, Bad, Zentralhzg., Breitestr. Nähe Paradeplatz, alles Friedensmiete per 1. Okt. z. verm. Jos. Hornung. Makler, U 4, 23 Schöne 3.-Wohnung mit Zubehör per 1. Oktober zu vermieten. Preis Mk. 85.*1862 NM. 40.— Angebote u. H A 52 an die Geschäfts- stelle ds. Blattes. fn cen 5, 17 Tr ls Schön möbl. Zimmer zu verm. Käfertaler⸗ ſtraße 56, 3. St. rechts * 1853 Auf Kürzere Zeit! Schön möbl. Zimmer und 3 b. ſucht Arbeit, gleich welch. Art, per ſof, od ſpäter Angeb. unt. H M 6 an die Geſchäftsſt.* 184g Aung. strebs. Kontor mit gut Fachkenntn., Schnellſoͤrdernder Untorridil in großen u. Klein. Sirkeln Zeiſgemaße Ralenzuahlung G5. Io MH. mond 2 Stunden dden fi. 8088 -EF Sprachschule O 6, 3. Finrelunſerrich in alen Sprachen Jebesseſgungen aller AH,= Für Sohn achtbarer Eltern, 18 Jahre alt, mit Reifezeugn., wird für ſofort od. ſpater Kaufmänn. Lehrstelle gesucht. Suche in der Oſtſtadt einen klein. Raum f. ganz ruh. Geſchäft (Annahmeſtelle). Sou⸗ terrain oder ähnlich. Miete i. Voraus An⸗ gebote Tel. 480 71 od. Nähe Wasserturm! Gut möbl. Zimmer, in gut. ruh. Hauſe, an berufst. Herrn zu vm. Auguſta⸗Anlage 17, 1 Tr., Sachs. Bg974 und la. Zeugnuiſſen, 0 14% re Adr. in der Geſchſt. Feudenheim, Wilhelmſtraße 51 bei Karch. Mäbtterſes Zinner m. 1 od. 1 595 I Haschlnenschrelden 1 9 an F 1 fr. Lage, ſof. 0 2 4„ 2, 2 27 5 multi 50. Stelle Geſchäftsſtelle. 5279 PEP Feudenheim! Sehr ſchöne od. ſpat. 5 1 zu 1 21854 d Aanograpdle 5 eee der 15 b. f 1 10 0 Pine raf, Neuhau- Wohnung: 2 Limmer, Küche, Diele, ber 1 230 Unterricht Verrieliiittgungen but möbl. Zimmer Gründliche Ausbildung. B 4002 eugnisabschriſten u. Barmen ⸗ W. Sonn⸗ ſucht junge, ch en 4 Zimmer- Wohnung Bad, Balkon u. Loggka, ſof. od ſpät. zu verm. i. Zither, Gitarre, Laute prompt und billig im u 1 abendſtr. 1. Babs Fran Ste ung als in auter Lage, gegen B4008 Unterfeld 84(Halteſtelle Schützenhaus). 3 5 zum zu vermieten. 1860 Magiger Preis. S458 ert. Fachlehrer Joſef Sohreibbüro N 4. 17 Fi iter ähnl. in Oſtſtadt od. 5 Schön Möhl. Zimmer D 6. 6, 3 Treppen. pyau Joos, E 2, 12 Storz, Sa e 152 S454 0 allei 0 Lindenhof zu tauſchen In vornehmem Hauſe großes, elegantes, als an berufst. Herrn od.. Heizer 09 ähnliche bene Ge Ane, urge 0 5 f 8 70 0 851 14 8 u daten Sehr gut Möhliert. aution vorhanden. 6 an die Ge⸗„9,. 1 5*1857 8 ſchon über 20 J.. 55 8 4 55 ſchäftsſtelle. 41800 0 Ul-. 0 a Zimmer—85¹ ferrnzimmer 5 2 entralheiz. bediente,. udo 9 ſſe, ee e 5 1 2 Waldparkl! Se t mit Badben., mit od. ſucht gleichartige Be] Ludwigshafen a. Ry. 7 eingerichtetes 2 Im Mer möbl. Wohn 1 ohne Penſ. in autem A ful. 4 Züm.-Mohng. mit Zentralheizung, Bad⸗ und Telephon Be. mit Klav. Tel. Bab, Sauſe, an rug, ſol. Geſchäftsſtene. 2886 Stele T ting, Zubeb. 4. Stock nützung zu ver mzefen ee e ee, ge Nite 8 elle, und. Si in. Fa⸗ 8 aldparkſtr. 39, 2 Tr. l. e 8 i Fans 2 5 41882 e Werderſtraße Nr. 18, 2 Treppen. 11805 ſtraße 44. 1 Tr. rechts f 20 Aſſer, Event. Tauſch gegen 1— 2 5 öbl. Zi m meer Kontoristin Sete ub,, 5 Zinmer er. Au. 2 Zimmer-Wonnung Sohn möbl. Zimmer Gt e e gebote unt. H 0 65 an die Geſchſt. mit Bad u. Spetiſek., 23 J. alt, aus guter er 1. 10. 30 1 ver 1. 10. zu ver⸗ 7 5 Herrn od. Dame zu 4 4 ſucht Stellg. in aut. Hauſe, ſof, zu verm. R 3. 2b, IV. r. * 1863 LADEN 1852 verm., evtl. auch vor⸗ in Kaffteren u. Buch⸗ Tochter aus gut. Hauſe, 85 mieten. 71874] übergehend 21896 führung aut bewand., 20 J. alt, be t. Näh⸗ f in beſter Lage der 3 31.87 Sener ge etw. 1 ſu 5 Stelle e fiene Breiteſtraße äber 80 Weberstr. 5, 2. dt 8. U 3 4 1 ſr hoch Hausarb. Gefl. An⸗ zu Kindern. Angeb. 5. Stock. Anfang der iet. idelberger Hof. 4, 8 25 6 f. gebrte u. l Vz an nter h an bie] Seckenb. Str angriere ver ſoſert zn 0 du müll immer Möbl. Zimmer mit mn userer Geschäflssfelle N 1,-6 legen die Geſchäftsſt. 71370] Geſchäftsſtelle. 1897 40, iſt geg, 2 Zim. Näheres U 1. 12. od. ohne Klavier ſof. Zur Einsicht offen die nachverzeichmefen u. Küche od. 1 Zim. u. Küche, 1. od. 2. St., in od. in der Nähe im Anfang d. Secken⸗ heimerſtr. gelegen zu Tan- Wohnunsen r ver 3 b. vert broßer Lagerraum m. Bad, Loggia ete. in 5 72 5 m. Kraftanſchluß am gut. Stadtl. auf Jah⸗ Möbliertes Zimmer Luiſenring, evtl. mit] resende zu vermiet. od. ſpät. zu vermiet. 1849 Schön möbl. Zimmer in gut. Hauſe, el.., Adrelbba IR rn „ ᷣ—. ĩͤ 8 8 6+2. e E r 1 ee eee eee ö In. 717 60 tauſchen. 51874 Büro ſofort zu ver⸗ Ang. u. 16159 a. die n. 9 5 1 8 0 ſof. od. ſpäter preisw. ER Angeb mit Preisang. mieten. Angebote un⸗Geſchäftsſtelle ds. Bl. u verm. Rheinvillen⸗ unt. H X 74 an die ter H 2 76 an die Nähe Waſſerturm! Bete 7, 3 Tr. 1840 in großer Auswahl, mit Vor⸗ Geſchäftsſt. dſs. Bl. Geſchäftsſtelle. 1878 5287 Schön u. gut möbl. und Rückgarten, in beſter Lage 3 Zimmer-Wohnun 2 Jöne leere 21788 ee Zimmer mit 2 Betten Mannheim-Feudenheims 0 Garage Zimmer 1 Tr. in ruh. Haufe à 4/ pro Woche an ferner: Bauplatz e in Neubau, mit Zen⸗ 5 an berufst beſſ. ruh. Herrn ſof, zu verm. in allen Größen und Preislagen unter Fe 1(Nähe Waſſerturm) an nur beſſ. Herrn„ in] Abreſfe 11857 Geſchſt. günſtigen Bedingungen zu verkaufen. 0 5 e Einzelbaxe 3 od. Dame ſof zu vm. der Geſchſl. 24889 „e Nh. Anton Strobel, Baugeschäft unter H 0 71 an ble 3 5 Zlethenstr. 53. Tel. 409 14. Geſchüftsſtelle. 1869 R Leeres Zimmer paradenla tz B99 2 50 ell un eräumig, 5 2 5 7 N Schö 3 71 butt 1 it. an berufst. Herrn od. Gemütkl. Zimmer. m. t. Hürgl. Mittagtisch Bergstraße Haus Ine 29 Zimmer- hülnſtte an derte, Dame. N. 9. Bahng. Cbaiſelonaue, an be. mit Deſſert 90 Pfg. 5 gun ig zu vermleten.][ zu verm. Tel. 442 02. 5 E 2. 2 Tr 1876 0 2 Wien ch Ger— . f 5 5 5. ufst nt. 1 Veld uf 8 d W J le Jule 50(Lindenhof! m. Tor⸗ Wohnung e 8 5 2 1. 8 Kr. rechts. Kunſtmaler ſucht 17 E 25 0 N ace 8 reg mitten ca. 7000 am einfahrt. b. ca. 10 000 bis 1. Okt. od. I. Nov Möbli tes 21. jugendl. Tänzerin als Erie A. Hei Fehl. RI 200 Wld In Lechs Obſtgarten, ca. 300 Mark Anzahlun. 8 8 5 25 0 Ef 68 immer Gut möbliert. Zimmer Aktmodell. Zuſchr. unt. 6 uch 91 8 Ned Nel— guttrag Obſtb, ſof. Tre ul lieten gesucht mit Balkon, el. L. u. m. Balk. el. L. Nähe ff P 63 an die Ge⸗ gecco, 2 Joegerden Bever eg. zu verk. Pr. u. 35 000 9 0. Rein non amel l. U 0 Schreibt. p. 15. 9. od. 5 u. e ſchäftsſtelle. 81855 25 a 8 ole weite and S0 elell⸗ Mk., Anz. Verein⸗ gebote unt. 8 5. 5 a 1. 10. zu verm. Kein p. 15. zu vm. 9. u 8. 5 8 eb e barung. 826 an die Geſchſt. 1903 199185 15 f 8 mit allem. Zubehör, vis⸗a⸗vis. 21055 bäuſerſtr. 11, 3. St. l. Hypotheken berg Heemo 7 55 Wach lee. weden 1 An 15 3 1 5 5 1 10 5 95. E 7. 14, 2 Tr., rechts 3996 auler Taran 1 Adel. Dl klose deren„ N 2 0 92 3. 5 5 72 72 7 1 7 U.. e e e 3* 1 1 per ſofort zu vermiet.(Tilaungsdarlehen) i080 l Les ebsten. Ge erden „ ſof. zu Sandhofen. Oppauer⸗ zu vermieten. B3922 518 N 2 Tr. 1. obne Vorſchuß GH beig 2 Mb. s cdeN deb e e ere Wohnung e e enen e e Seger 5 J. 83-4000. 2 De, gde: 0 Ernſth. Intereſſent. L Uto 72 vermieten: Nähe Waſſerturm. 0 7, Möbli tes Zimmer e Ban 8 Bale 0d. N 1 che Died. e begebe dun die er, 2 U 2 immer und Küche, ll Verſmefen. Nr 20, b. Rau: Schön. Montef les i 0e ebe L ml pouch e e O scen durch Rud. Ebert, Er KA uf Stadtlage. Miete b. Schöne 5185] möbl. Zimmer an ſol. zu vm. e us Poſtach 2 85 mee bl BMU 5 fende 0. Degdsde . 1 Sers Are en 885 Uhr 15 1 1 975 Herrn zu vm. B3924 ſtraße 5 Tr. 5 Bopfingen Würktemb bug aue elm Af. Nate 3 5 Ges eſſen). Jab kommt in der Garage Küche, v. kinderl. f 2 i 5 2 N. Re es nge. 3%%%% ilbebrand, Aloho rue. Ghenaar geſucht. An. g Zimmer-Wohnung Gut möbliertes Nettes möbliertes 5 g 0c Sede ens. baten see 37, ein 1910] gebote unt. 0 0 mit Küche. Speiſer. Wohn. u. Schlafzimmer Manſarden⸗Zimmer Geldverkehr ele en Tpten 0 S0. Einfamilienhaus 890 5s. a die Oesch. B98 un Bad, ſof. bezieht.] Heſdg. el. Licht und aubperufst. Frl. zu v. n Worm. Pie bldgen 0 Flat-Aute 8 0. Näher. Herzogeurſeb⸗ ade zu verm. Nich i842 R 6. 4, 1 Tr. Wer ſucht Geld? B8008 0 in Heidelberg zu ver⸗ mit AAwetterverd. Bier⸗ Möbliertes Zimmer ſtraße 17. 2. St., r.. 3. St. l. 8. 8 kaufen. 3 Zimmer, radbremſe, prima Läufer 28 8 Möbliertes Zimmer Dau und Kaufgeld, Küche u. Manſarde. billigſt zum Verkauf. von Ehepaar, berufl. Schriesheim. Teilhaber wend. ſich Preis 15 000 4. Zu⸗ tätige mit Sohn[Stu Schöne 9.⸗Wohnung LS. 3, parterre zu am. ev. Klav.⸗ u. an B. Richards, ſchentden une 8 z bene e Paraberase, m. Küche, Speicher u. aut abbl. Om m e r, Haben 14 18. 1 Kr. 1. Mannheim, N 7. 2 a, an die Geſchſt. 91832 Waſſerturm⸗ o. Bahn⸗ Keller nebſt Autogar. mit 1 od. 2 Betten ſo⸗ 11880 7 lei e Lieferw-agen hofnähe— geſucht. ev. auf 1. Okt. zu verm. fort zu verm. B920. Wer beleiht a 1 Existenz! 3 2 Zimmer und pole Peter Ehret, Paſſein⸗ Gr. gut möbl. Zinn. bagstreie. 1 1. 17 To., gut erhalten, Penſion. Badben. er⸗ ftraße. S5 Möbliertes. 5 8 i Lebensversicherung In aröß, Landorte iſt zu kauf. geſucht. An. wünſcht. Angeb. mit ö. Wohn⸗ u. Schlafzimmer zu vm, Bad u Tel. 0 90 5 Haus m. Wäſcherei ſpott⸗ 5 t 62 Preis erb. u. J F 81 Freundl. möbl. Zimmer ar. ſonn. Räume an vorh. Werner. Fried⸗ die auf 4000 R. auf⸗ Difl. zu uk. Zuſchr. u. gebote unter H L an die Geſchäftsſtelle zu vermieten. B8967 Hern zu vm. B3928 gewertet iſt. Ang. u. T A 153 an die Geſch. a. d. Geſchſt. B99 dſs. Blattes.* 1906 D 2. 11, 2 Treppen. O 5, 14, 2 Tr. links. richsring 34, 2 Tr. 1750 G H 34 an die Geſch. 1 1