2 88 1 N 1* . Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Spor der N. M. 5.„Aus der Welt der Technik„ Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung* Aus Zeit und Leben;« Mannheimer Mufilezeitung bend⸗ Ausgabe Montag, 15. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 426 Brüning will alle positiven Kräfte ſammeln Der Eindruck im Ausland Verteilung der Mandate Der Kanzler bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 15. Sept. Der Reichskanzler iſt aus Schleſten, wo er auch ſeiner Wahlpflicht genügt hat, nach Berlin zu⸗ rückgekehrt und hatte heute vormittag bereits eine lange Unterredung mit dem Reichspräſi⸗ denten, dem er über den Verlauf der Wahlen Be⸗ richt erſtattete. Wir glauben Grund zu der Au⸗ nahme zu haben, daß Dr. Brüning nicht beab⸗ fichtigt, von ſeinem Poſten zurückzutreten. Er läßt ſich dabei offenbar von der Erwägung lei⸗ ien, daß ein ſolcher Schritt im gegenwärtigen Augen⸗ blick nicht zweckmäßig ſei und daß es vielmehr jetzt gelte, alle zu poſitiver Mitarbeit bereiten Kräfte heranzuziehen, um die von der Regierung in Angriff genommene Sanierung der Wirtſchaft und der Finanzen durchzuführen. Dr. Brüning iſt ſich dabei durchaus im klaren, daß die Erreichung dieſes Zieles nicht von heute auf morgen möglich ſein wird. Aus der nicht unerheb⸗ lichen Stärkung, mit der das Zentrum und die Bayeriſche Volkspartei aus dem Wahlkampf hervor⸗ gegangen ſind, glaubt der Kanzler ſchließen zu kön⸗ nen, daß man ihm im Volke doch weitgehendes Ver⸗ kauen entgegenbringe und daß die Erkenntnis von der Notwendigkeit einſchneidender Sanſerungsmaß⸗ nahmen in der Bevölkerung Wurzel gefaßt habe. In Regierungskreiſen weiſt man darauf hin, daß bereits im Mai 1924 eine ähnliche Situation wie heute beſtand. Damals hatten die Deutſchnationalen und Völkiſchen, die zu einer Mitarbeit an der Re⸗ gierung nicht bereit waren, zuſammen 143 Sitze in die Waagſchale zu werfen. Die heutige Konſtellation weicht von jener nur geringfügig ab, da National⸗ ſoztaliſten und Hugenbergianer zuſammen über 148 Sitze verfügen. Allerdings bleibt zu berückſichtigen, daß diesmal gleichzeitig auch der linke extreme Flügel ſtark gewachſen iſt. Es wäre verfrüht, der Re⸗ gierung ſchon jetzt beſtimmte innerpolitiſche Tenden⸗ zen zu unterſchieben. Das eine aber ſcheint uns feſtzuſtehen: Die Bildung einer neuen Regierung wird zunächſt offen bar nicht in Angriff ge⸗ nommen werden. Meinungs- Durcheinander Drahtbericht unſeres Berliner Büros 8 E Berlin, 18. Sept. In den Berliner Zentren der verſchiedenen Par⸗ teien beginnt man ſich langſam von dem erſten Schlag zu erholen, den der Ausgang der Wahlkampagne ſo ziemlich allenthalben hervorgerufen hat. Es zeigt ſich indes, daß über die taktiſchen und grundſätzlichen Fragen, die durch die völlige Neugeſtaltung der Si⸗ tuation aufgeworfen werden, noch ein ziemliches Durcheinander herrſcht. In der Volkspar⸗ tei ſucht man ſich mit Faſſung in das Mißgeſchick zu fügen. Man gibt jetzt zu, daß man von vornherein mit einem ſtarken Rückgang der Partei rechnete, daß aber in der Tat die peſſimiſtiſche Kalkulation noch be⸗ trächtlich übertroffen worden ſei. Dr. Scholz ſoll ſich in einem vertrauten Kreiſe dahin geäußert haben, daß in dem Wahlergebnis eine Beſtäti⸗ gung für ſeine Sammlungsbeſtrebungen zu er⸗ blicken ſei. Wäre die große Zuſammenfaſſung erfolgt, die ihm vorgeſchwebt habe, nämlich der Block von Koch bis Treviranus, dann hätte man den Wahlkampf beſſer überſtanden. Scholz will weiter unterſtrichen wiſſen, daß die Volkspartei immerhin im Rahmen dieſer Parteien die ſtärkſte ge⸗ blieben ſei und ſomit wirklich den Kern bilde, von dem aus nach ſeiner Meinung der Kriſtalliſations⸗ prozeß vor ſich gehen müſſe. 8 Wie Scholz über die Koalitions möglichkeiten im neuen Reichstag denkt, iſt nicht bekannt geworden, doch hat er mit aller Entſchieden⸗ heit betont, daß ein Zuſammengehen mit Hitler für die Deutſche Volkspartei nicht in Frage kommen könne In der Staatspartei bedauert man natürlich, daß die großen Kraftanſtrengungen dieſes Wahl⸗ 7755 Telegraphiſche Meldung Berlin, 15. September. Nach der Zuſammenſtellung des Reichswahlleiters, die ebenfalls mit Vorbehalt gegeben wird, verteilen ſich die Mandate im neuen Reichstag auf die neuen Parteien folgendermaßen: Sozialdemokraten 143(153) Deutſchnationale 41(73) Zenteagm 8(62) Kommuniſten 76(54) Deutſche Volkspartei 29(45) Deutſche Staatspartei 20(25 Demokraten) Wirtſchaftspartei 23(23) Bayeriſche Volkspart. 18(16) Nationglſozialiſten 107(12) Deutſches Landvolk 18(13) Deutſche Bauernpd. 6(8) Land bund 3(). Konſ. Volkspartei 5() Chriſtl. Volksdienſt 14(—) Deutſch⸗ Hannoveraner 3( 5) 80 v. H. Mahlbeteiligung Die Wahlen ergeben für die nachſtehenden Par⸗ teien folgenden Hundertſatz der Geſamtſtimmenzahl (die entſprechenden Hundertſätze der Reichstagswahl 1928 in Klammern): Sozialdemokratiſche Parte Deutſchnationale Volkspartet. 7(14,2 v..) Zentrum 33 12(62%% 5 Kommuniſtiſche Parti 12,8(10,6 v..) Deutſche Volksparte.6(8,7 v..) Staatsp arte: d dn g Wirtſchaftspartei%%%%»ͤͤͤͤO˙ð““ Bayeriſche Volkspartei 2,8(3,1 v..) Nationalſozialiſten 18,( 2,6 v..) Deutſches Landvolk 3,8(1,9 v..) Volksrechtspartie 2,7(1,5 v..) ))VVVVVVVVVVV 3,8(6,1 v..) Die Wahlbeteiligung dürfte 80 v. H.(75,5) betragen haben. 24,7(29,8 v..) —— —— 2 „* * „ 223* Faſt 40 Millionen haben gewählt Nach den beim Reichswahlleiter bis heute vormittag eingegangenen vorläufigen amtlichen Meldungen der Kreiswahlleiter wurden abgegeben für: Partei abgegebene Stimmen Sozialdemokraten 8 572 016 Deutſchnationale Volkspartei 2 458 497 Zentrum 4 128 929 Bayeriſche Volkspartei 1058 556 Kommuniſten 4 587 708 Deutſche Volkspartei 1576 199) Chr.⸗ſoz. Volksgemeinſchaft) 81 558) Deutſche Staatspartei 1322 608 Wirtſchaftspartei 1379 359 Nationalſozialiſten 6 401 210 Deutſches Landvolk 1104 727 Deutſch⸗ Hannoveraner 144 242 Konſervative Volkspartei 313 874 Volksvechtspartei 271 931 Deutſche Bauernpartei 389 079 Landbund 193 899 Chriſtlich⸗Sozialer Volksdienſt 867 377 Nationale Minderheiten 76 438 Sonſtige Parteien 64 654 Gef. 34 942 854 Gewählte Kandidaten Von bekannteren politiſchen Perſönlichkeiten wer⸗ den in den Reichstag einziehen: Von der Sozialdemokratie: Braun, Hil⸗ ferding, Künſtler, Dr. Löwenſtein, Criſpien, Breit⸗ ſcheid, Frau Juchacz, Ebert, Wels, Heilmann, Loebe, Severing, David, Scheidemann, Sollmann, Hermann Müller, Keil, Wiſſel. Von der Volkspartei: von Kardorff, von Raumer, Schlee, Dr. Scholz, Dr. Kahl, Molden⸗ hauer, von Seeckt, Dr. Cremer, Schifferer, Dauch, Winnefeld, Hueck, Dr. Kalle, Dr. Dingeldey, Schmid, Thiel, Schneider, Keinath, Curtius, Hintzmann, Albrecht. Von der Staatspartei: Oskar Meyer, Dietrich, Koch⸗Weſer, Bornemann(Jungdo), Dr. Weber, Stolper, Hoepker⸗Aſchoff, Dr. Reinhold, Külz, Heuß, Ehlermann, Abel(Jungdo). 17 Abgeordnete in Baden Das badiſche Ergebnis hat inſofern noch eine Korrektur erfahren, als durch die Liſtenverbindung mit Württemberg außer der Einheitsliſte, auf der dadurch Dietrich ge⸗ wählt wurde, auch die Sozialdemokraten und die Kommuniſten je ein weiteres Mandat erhalten. Zu den drei bisherigen ſozialdemokratiſchen Abge⸗ ordneten tritt als vierter der Redakteur der Mann⸗ heimer„Volksſtimme“, Roth. Der bisherige badiſche Vertreter der Kommuniſten, der Dreher Schreck, der diesmal die zweite Stelle auf der Liſte 4 einnahm, iſt ſomit wieder gewählt worden. Von den 491 Abgeordneten des alten Reichstages entfielen 12 auf Baden. Der deutſchnationale Abg. Hanemann kehrt nicht wieder zurück, der Kom⸗ muniſt Remmele, der diesmal die kommuniſtiſche Liſte in Baden führt, war bereits früher in anderen i Wahlkreiſen gewählt worden. Die übrigen 11 alten Abgeordneten treten auch in den neuen Rechstag ein, darunter die Reichsminiſter Curtius und Diet⸗ rich. Neu ſind der vierte Sozialdemokrat, die drei Nationalſozfaliſten und der Vertreter des Evan⸗ geliſchen Volksdienſtes. Legt man für die Zuſammenſetzung des badiſchen Landtages die Ergebniſſe der geſtrigen Reichstagswahlen zu Grunde, ſo ergibt ſich folgendes Bild(auf 10 000 Stimmen kommt bekanntlich ein Abgegroͤneter): Soz. 21 Sitze,— Dn. 3,— Ztr. 35,— Kommu⸗ niſten 11,— Demokraten und Volkspartei 11,— Wirtſchaftspartei 3,— Nattonalſozialiſten 22,— Badiſche Bauernpartei 1, Volksrechtspartei 1, Ev. Volksdienſt 5. Der Landtag würde danach 113 Ab⸗ geordnete zählen. kampfes nicht den erwarteten Erfolg gezeitigt haben. Man weiſt aber gleichzeitig darauf hin, daß die Staatspartei unter den ungünſtigſten Verhältniſſon ins Leben getreten ſei und daß ſie an dem Wett⸗ bewerb ſich beteiligt habe mit einer Organiſativn, die ſich noch nicht in ihrem vollen Umfang auswirken konnte, obwohl ihr der vorzüglich eingeſpielte Appa⸗ rat der ehemaligen Demokratiſchen Partei, des Jungdo und der Volksnationalen Reichsvereinigung zur Verfügung ſtand. Bei den Volkskonſervativen herrſcht tiefſte Niedergeſchlagenheit. Hier kann man ſich den völligen Fehlſchlag aller Hoffnungen nur dadurch erklären, daß der Gedanke einer poſi⸗ tiven Verantwortlichkeit noch nicht genü⸗ gend in die Wählerſchichten gedrungen ſet. Man glaubt, und die Wahlziffern beſtätigen das ja auch, daß das Gros der Stimmen den Nationalſozialiſten, zugute gekommen iſt. Im Hugenberglager bemüht man ſich nach Kräften, gute Miene zum böſen Spiel zu machen. Man gebärdet ſich wohlgemut und tut ſo, als ob Herr Hugenberg ſein Ziel, die verhaßte Poungmehr⸗ heit zu ſchwächen, jg erreicht habe. Auch das politiſche geben verläuft in Wellenlinien Ganz Deutſchland und auch ein großer Teil des Auslandes ſpricht heute von nichts anderem als von dem Ergebnis der deutſchen Reichstagswahlen. Und das wird dieſe ganze Woche hindurch und vielleicht noch länger ſo weiter gehen. Faſt 0 Millionen Wahlberechtigte haben diesmal ihre Stimme abgegeben, und nun verfolgt jeder mit fiebernder Anteilnahme die weitere Entwicklung der durch die Neuwahlen geſchaffenen parlamentariſchen Umwäl⸗ zung. Einſtweilen brodelt es in allen Gehirnen noch mächtig. Kombinationen über Kombinationen wer⸗ den gemacht. Die einen frohlocken, die andern klagen. Alle verſuchen, auf dem Schachbrett der Parteien zu ſpielen und ſo die Figuren hin⸗ und herzuſchieben, bis ſie in die Vorſtellung hineinpaſſen, die man ſich perſönlich von der Zuſammenſetzung einer neuen Reichsregierung macht. Denn darauf beſinnen ſich nun, nachdem die Wahlſchlacht geſchlagen iſt, ſchließlich doch alle wie⸗ der, daß dieſer vielfach ſo leidenſchaftlich geführte Wahlkampf kein Selbſtzweck, ſondern nur Mittel zum Zweck war. Und zwar zu dem Zweck, für das Reformprogramm und die Notverordnungen des Reichskabinetts Brüning die verfaſſungsmäßig erforderliche parlamentariſche Mehrheit zu ſuchen. Dieſe bekanntlich auch vom Reichspräſidenten Hin⸗ denburg unterſtützte Zielſetzung der Neuwahlen iſt leider nicht erreicht worden. Der parlamentariſche Boden für die bisherige Reichsregierung iſt nicht breiter und ſtärker, ſondern ſchmäler und ſchwächer geworden. Die in heftigſter Oppoſition zum Reichskabinett Brüning ſtehenden Parteien ſind noch viel ſtärker geworden als ſie bisher ſchon waren. Soztaldemokraten, Nationalſoziali⸗ ſten und Kommuniſten marſchieren an der Spitze. Ihre Oppoſition umfaßt 143 + 107. 76 Mandate, zuſammen alſo 326 Abgeordnete. Erſt an vierter Stelle der Mandatsliſte kommt eine bürgerliche Partei und zwar das Zentrum mit 68 Abgeordneten.. Der Zentrumsturm hat auch in dieſer Götzendäm⸗ merung der Parteien nicht nur ſtandgehalten, ſon⸗ dern iſt ſogar noch um einige Quaderſteine verſtärkt worden. Das iſt zweifellos ein Erfolg, den man nicht überſehen kann. Er iſt doppelt bemerkenswert durch die Tatſache, daß alle anderen bürgerlichen Parteien mehr oder minder ſtarke Einbuße erlitten haben und daß die bürgerliche Partei, die in ihrem Stärkeverhältnis nach dem Zentrum kommt, die Deutſchnationalen mit ihren 41 Abgeordne⸗ ten, erſt in weitem Abſtand vom Zentrum folgt. Das Zentrum mit ſeinen klugen und erfahrenen Politi⸗ kern wird ſicherlich alle Minen ſpringen laſſen, um aus dieſer Tatſache ſoviel herauszuholen, als nur irgend möglich iſt. Dabei wird dem Zentrum ſehr der Umſtand zuſtatten kommen, daß die drei ſtärkſten Parteien, die Sozialiſten, die Kommuniſten und die Nationalſozialiſten, ſich gegenſeitig ſo feindlich gegen⸗ überſtehen, daß ſie ſchwerlich von ſelbſt ſich zuſammen⸗ finden werden und die eine oder andere es vielleicht nicht ungern ſehen würde, wenn ſie ſich der Ver ⸗ mittlung des Zentrums für die parlamen⸗ tariſche Auswertung des Wahlergebniſſes bedienen kann. Die Frage iſt nun, nach welcher Seite ſich das Zentrum entſcheiden wird. Für eine muß es ſich entſcheiden, falls es ſich nicht ſelbſt ausſchalten will. Entweder muß es mit den Sozial dem o⸗ kraten wegen einer Regierungsbildung verhan⸗ deln oder mit den Nationalſozialiſten. Für harmloſe Gemüter ſollte das eine ſo unmöglich ſein wie das andere. Mit den Sozialdemokraten iſt das Zentrum zwar bekanntlich ſchon oft und gern zu⸗ ſammengegaugen, doch diesmal ſcheint eine ſolche Allianz nicht ſo einfach zu ſein wie bisher, weil der Wahlkampf des Zentrums und ſeines Kanzlers ſich diesmal ganz ausgeſprochen gegen die Sozial⸗ demokratie richtete, an deren Opposition das Reformprogramm des Reichskabinetts Brüning geſcheitert war. Das Zentrum iſt dadurch ſehr ver⸗ ſtimmt worden und hat bekanntlich auch alle in der letzten Phaſe des Wahlkampfes erfolgten Annähe⸗ rungsverſuche der Sozialdemokraten kühl zurück⸗ 2. Seite/ Nummer 426 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 15. September 1930 gewieſen. Doch das alles will ſchließlich in der Parteipolitik nicht viel heißen. Neu eingetretene Tatſachen ſchaffen eben neue Verhältniſſe und Mög⸗ lichkeiten. So wird man wohl damit rechnen müſſen, daß Zentrum und Sozialdemokratie ſich letzt wieder nähern und gemeinſam mit der Aufſtellung einer neuen Regierung die erſten Schritte tun. Das könnte dann natürlich nur auf den diesmal beſonders ſchwierigen Verſuch hinaus⸗ laufen, die große Koalition wieder ins Leben zu rufen. Denn die zweite theoretiſch vorhandene Möglichkeit, daß das Zentrum es vorzieht, lieber mit den Nationalſozialiſten zu verhandeln, muß man doch wohl für ausgeſchloſſen halten. So kann es unter Umſtänden dahin kommen, daß die Hakenkreuzler mit ihren 107 Abgeordneten über⸗ haupt keine Gelegenheit erhalten, in poſitiver Arbeit zu zeigen, ob und was ſie leiſten könne. Im In⸗ tereſſe einer ſo dringend notwendigen Aufklärung des deutſchen Volkes könnte man das nur bedauern. Denn für die Nationalſozialiſten gibt es jetzt nur zwei Möglichkeiten: entweder ſie bilden mit bürger⸗ lichen Parteien zuſammen eine Regierung, wobei ſie ſich ſelbſt und aller Welt gar raſch beweiſen würden, daß auch ſie nur mit Waſſer kochen kön⸗ nen oder ſie verharren weiter in ſtarrer Oppoſition und ſchalten ſich dadurch ſelbſt von jedem Einfluß auf den politiſchen Kurs des deutſchen Reichsſchiffes aus. Doch genug für heute mit dieſen Betrachtungen, bei denen wir uns ſelbſtverſtändlich durchaus bewußt ſind, daß ſie auf ſehr ſchwankender Grundlage an⸗ geſtellt ſind. Sehr leicht können ſich alle dieſe Kom⸗ binationen als ein Kartenhaus erweiſen, das morgen ſchon wieder umgeblaſen iſt. Die Hauptſache bleibt, daß man auch in kritiſch zugeſpitzten Zeiten alle Kräfte zuſammenreißt, um ſich von nichts und niemanden ins Bockshorn lagen zu laſ⸗ ſe n und alles daran zu ſetzen, um ſtets Herr der Si⸗ tuation zu bleiben.„Wer zur ſchwankenden Zeit auch ſchwankend geſinnt iſt, der vermehret das Uebel und breitet es weiter und weiter!“ „Vorurteilslos und unabhängig nach allen Seiten hin,“ wie wir zwei Tage vor der Wahl an dieſer Stelle erklärten, ſo werden wir auch weiterhin die Entwicklung der innerpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen verfolgen und ohne Scheuklappen jede der 17 Parteien nach Maßgabe der tatſächlichen Leiſtun gen beurteilen, die ſie nicht im Intereſſe einer Clique oder aus agi⸗ tatoriſchem Geltungsbedürfnis heraus vollbringen, ſondern im Dienſt der Geſundung und der kräftigen Weiterentwicklung der deutſchen Volks geſamt⸗ heit. H. A. Meißner. Weiter wurden gewahlt: Von den Deutſchnattonalen: Hugenberg, Oldenburg⸗Januſchau, Steinböck, Quaatz, Spahn, Laverenz, Stubbendorff, Wiedemann, von Bismarck, Wolf, von Freytag⸗Loringhoven, Schiele⸗Naumburg, Graef, Oberfohren, Dr. Koch, Hergt, Bang, Döring. Vom Zentrum: Dr. Perlicius, Marx, Im⸗ buſch, Dr. Brüning, Ulitzka, Wirth, Deſſauer, Kaas, Joos, Hermes, Eſſer, Schetter, Bell, Köhler, Brauns, Stegerwald. Von der Wirtſchaftspartei: Drewitz, Coloſſer, Lucke. Von den Nationalſozialiſten: Dr. Goeb⸗ bels, Göring, Graf zu Reventlow, Holtz, Freiherr von Wangenheim, Dr. Frick, Stöhr, Ley, Gregor Straſſer von Epp, Feder, Kube. Von der Landvolk⸗ Partei: Schiele, Döb⸗ rich, Hänſe, Dr. Gereke, Hepp. Von der Bayer. Volkspartei: Leicht, Em⸗ minger, Horlacher, Loibl. Von der Deutſchen Bauernpartet: Dr. Fehr. Von der Konſ. Vp. wurden nur Graf Weſt arp und Treviranus gewählt. Keine Mandate erhielten: Graf Kanitz, Lettow⸗ Dr. Bredt, Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 15. September. In den Delegationen der europäiſchen Bundes mitglieder lag in den erſten Morgen⸗ ſtunden das endgültige Ergebnis der deutſchen Wahlen vor. Obwohl man ſich noch ſehr zurückhält und Zeit für eine genaue Prüfung der Koali⸗ tions möglichkeiten verlangt, läßt ſich der erſte Eindruck mit dem Wort„Ueberraſchung“ bezeichnen. Als ich um 9 Uhr früh auf der fran⸗ zöſiſchen Delegation vorſprach, war dort bereits der endgültige Bericht eingelaufen: „Wir ſind natürlich, ſo ſagte man mir dort, durch den Vorſtoß der Nationaliſten überraſcht, aber die kommuniſtiſchen Stimmen flößen uns viel mehr Beunruhigung ein. Denn ſie weiſen auf die Radi⸗ kaliſierung der arbeitenden Klaſſen und eines Teiles des Mittelſtandes hin. Die ſchlechte Wirtſchaftslage Deutſchlands trägt daran die Schuld. Wir halten eine Koalitions regierung in Deutſchland für möglich, vielleicht in Geſtalt eines Notkabinetts,“ Ueber die Urſachen, die zu dem vorliegenden Wahlergebnis in Deutſchland führten, machte mir ein franzöſiſcher Delegierter, der ſich mit Briand über das Ergebnis vorher ausgeſprochen hatte, die Mitteilung, daß man in franzöſiſchen Kreiſen einen ſchweren Rückſchlag bereits erwartete, und zwar deshalb, weil im deutſchen Volke eine er⸗ hebliche Enttäuſchung Platz gegriffen hatte. Nach den der franzöſiſchen Regierung bereits vor einiger Zeit zugegangenen Berichten ſei in Deutſchland die Hoffnung vorhanden geweſen, es würde nach dem Poungplan beſſer gehen und die allgemeine Wirt⸗ ſchaftslage würde ſich nach der Regelung des Repa⸗ rationsproblems beſſern. Da dieſe Tatſache nicht der Fall geweſen ſei, habe man zu dem an und für ſich ausſichtsloſen Mittel gegriffen und ſich auf die Seite der extremen Parteien geſchlagen. Eine Beſſerung der deutſchen Wirtſchaftslage könne ſich aber nur auf dem Wege einer Zuſammenarbeit der euro⸗ päiſchen Nationen unter wirtſchaftlichen Ge⸗ ſichtspunkten erreichen laſſen. Wenn die Verhand⸗ lungen in Genf dazu führen, daß zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich enge wirtſchaftliche Beziehungen hergeſtellt würden, ſo ließe ſich ohne Zweifel, ſo meint der franzöſiſche Delegierte, eine innerpolitiſche Ent⸗ ſpannung in Deutſchland erwarten. Die nächſte Zu⸗ kunft muß alſo eine Löſung des europäiſchen Wirt⸗ ſchaftsproblems zeitigen. Das ſei das Beſtreben der franzöſtſchen Regierung, die weit davon entfernt ſei, die deutſche Notlage zu verkennen und beren Be⸗ ſtreben darauf gerichtet ſei, ſobald wie möglich durch praktiſche Mittel eine Linderung der Verhältniſſe in Deutſchland zu erreichen.(1) Die franzöſiſche Regierung ſei im übrigen davon überzeugt, daß eine Aenderung der außenpolitiſchen Richtlinie in Deutſchland nicht zu erwarten ſei. Der Einfluß der Nationalſozialiſten auf die deutſche Außen⸗ politik müſſe nach den vom Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius Briand gegenüber ab⸗ gegebenen Erklärungen als Null bezeichnet werden. Der gute Wille Frankreichs, Deutſchland über eine engere wirtſchaftliche und finanzielle Zu⸗ ſammenarbeit einig zu werden, dürfe nicht bezweifelt werden.“ Der franzöſiſche Außenminiſter wird übri⸗ gens im Laufe des heutigen Nachmittags in einem kleineren Kreis ſich über den deutſchen Wahlausgang äußern und bei dieſer Gelegenheit in ähnlicher Weiſe ſprechen, wie der franzöſiſche Delegierte, deſſen Vorbeck, Rademacher, Bazille, Lefeune⸗Jung. Standpunkt ich im obigen ſkizziert habe. Der Eindruck im Ausland Wie urteilt man in Völkerbundskreiſen? Ein leitendes Mitglied der engliſchen Delegation ſagte mir: „Es iſt ein altes Wahlſprichwort, daß feder Mann ſo wählt wie er ißt.“ Dem deutſchen Volke geht es ſchlecht. Daß in einem ſolchen Augen⸗ blick Wahlen ausgeſchrieben wurden, hielten wir von vornherein für eine ſehr riskante Sache. Nun wird es wohl keinen anderen Ausweg geben, als eine Koalition mit den Sozialdemo⸗ kraten und bürgerlichen demokratiſchen Parteien zu bilden. Eine kleine Mehrheit gegen National⸗ ſozialiſten, Hugenberg und Kommuniſten läßt ſich zu⸗ ſammenſtellen. Die deutſche Außenpolitik wird wohl nicht berührt werden. Das iſt wenigſtens die Mei⸗ nung der engliſchen Delegation. Leider werden aber die Nationaliſten anderer Länder aus dieſem Wahlreſultat Kapital ſchlagen und des⸗ halb wird die nächſte Zukunft vom Standpunkt der allgemeinen Befriedung Europas ſehr unerträglich ſich geſtalten. Auf der italtieniſchen Delegation übt man große Zurückhaltung und möchte es Rom über⸗ laſſen, zu den deutſchen Wahlen Stellung zu nehmen. Die polniſche Delegation beurteilt das Wahlergebnis ſehr ernſt, obgleich ſie über die Nie⸗ derlage der Treviranuspartei ihre Genugtuung ausſpricht.(1) Intereſſant iſt das Urteil des holländiſchen Hauptdelegierten Loudon, der eine ſtarke Bela⸗ ſtung der Völkerbundspolitik infolge des deutſchen Wahlergebniſſes vorausſieht. Aber die Einberufung der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz im Novem⸗ ber, deren Vorſitzender Loudon iſt, wird von dem holländiſchen Vertreter nicht bezeichnet. In den Geſprächen mit hier anweſenden Politi⸗ kern Frankreichs wiederholt ſich die Erklärung: „Für Briand iſt dieſes Wahlergebnis ein ſchwerer Schlag.“ Dieſe Erklärung iſt aber nicht ganz voll zu nehmen. Briand weiß bereits von maßgebender deutſcher Seite, daß die deutſche Außen⸗ politikihren Kurs beibehält. Die Grund⸗ züge der Rede des Reichsaußenminiſters bleiben unverändert, doch darf nicht außer Acht gelaſſen werden, daß die hier anweſenden politiſchen Gegner Briands alles ins Werk ſetzen, um dem franzöſiſchen Außenminiſter die Lage recht ſchwierig zu machen. Pittaroͤs erſter Startverſuch mißolückt Telegraphiſche Meldung Augsburg, 14. September Der erſte Startverſuch des Profeſſors Piccard zum Stratosphärenflug iſt mißglückt, da die Alümi⸗ nium⸗Gondel des Ballons ſich wegen des ſtarken Süd⸗Weſt⸗Windes nicht vom Boden erhob. Profeſſor Piccard und ſein Aſſiſtent, die bereits in der Gondel Platz genommen hatten und ſtartbereit waren, muß⸗ ten die Gondel wieder verlaſſen und der Ballon mußte wieder entleert werden. Wann der Verſuch wiederholt wird, hängt von der Entwicklung der Wetterlage ab. Für 15 000 Mark Lederwaren geſtohlen :: Offenbach a.., 13. Sept. In den letzten Wo⸗ chen wurden nachts aus einer Lederwarenfabrik wert⸗ volle Lederwaren im Geſamtbetrage von 15 000 Mark geſtohlen. Es gelang, den Täter, einen früher bei der Firma beſchäftigten Heizer, der noch im Fabrikbau wohnt, zu ermitteln. Mit ihm wurden wegen Hehlerei ein Offenbacher Portefeuiller und ein Frankfurter Geſchäftsmann feſtgenommen. H. u. G. 32. Walldürn: Wahlb. 2403, gew. 1815. Soz. 150 Dn. 75, Z. 1012, Komm. 159, Einh. 57, W. 6, N. S. 255, V. Rp. 24, D. Bp. 3, Ev. V. 11, ung. 38. Tauberbiſchofsheim: Soz. 181, Du. 17, Z. 1091, Komm. 58, Einh. 185, W. 24, N. S. 170, B. Bp. 28, V. Rp. 38, D. Bp. 3, Konſ. 12, Ev. V. 63, H. u. G. 8, Bruchſal⸗Stadt. Wahlber. 10 741, gew. 8721. Soz. 811, Du. 97, Z. 3363, Komm. 911, Einh. 857, W. 345, N. S. 1398, B. Bp. 8, V. Rp. 159, D. Bp. 4, Konſ. 28, Polen 34, H. u. G. 2, Ung. 114. Kehl(Bezirk): Soz. 2892, Du. 232, Z. 714, Komm. 992, Einh. 1304, W. 356, N. S. 6522, B. Bp. 184, V. Rp. 376, D. Bp. 20, Kon. 46, Ev. V. 1481, Pol. 5, H. u. Gr. 11. Pforzheim⸗Stadt: Soz. 10 959, Du. 2908, Z. 2984, Komm. 4916, Einh. 6602, W. 2996, N. S. 5886, B. Bp. 36, V. Rp. 1073, D. Bp. 12, Konſ. 360, Ev. V. 3259, H. u. G. 50, Nationale Minderh. 5. Bretten Stadt und Land: Soz. 2480, Du. 1212, Z. 1494, Komm. 400, Einh. 731, W. 111, N. S. 3940, B. Bp. 4242, V. Rp. 26, D. Bp. 25, Konſ. 36, Ev. V. 1245, Polen 2, H. u. G. 2. Durlach⸗Stadt: Soz. 3655, Du. 231, Z. 756, Komm. 1340, Einh. 925, W. 397, N. S. 2260, B. Bp. 29, V. Rp. 44, D. Bp. 4, Kon. 50, Ev. V. 1017, Pol. 1, H. u. G. 21. Karlsruhe(Bezirk): Soz. 32 699, Du. 4284, 3. 17558, Komm. 13 013, Staat 12 026, W. 3312, N. S. 83 286, D. Odp. 341, V. Rp. 1130, D. Bp. 54, Kon. 825, Chr.⸗Soz. V. 7546, N. M. 17, H. u. G. 126. Karlsruhe⸗Stadt(amtl.): Soz. 21608, Dn. 2378, Z. 14 659, Komm. 8596, Einh. 9522, W. 2780, N. S. 23 012, B. Bp. 58, V. Rp. 990, D. Bp. 28, Kon. 718, Ev. V. 4464, Pol. 11, H. u. G. 92. Ettlingen⸗Stadt: Soz. 1089, Du. 280, Z. 1655, Komm. 515, Einh. 361, W. 434, N. S. 777, B. Bp. 8, V. Rp. 23, D. Bp. 1, Kon. 9, Ev. V. 161, Pol. 2, H. u. G. 2. Ettlingen, Bezirk(amtlich): Abgegeben 15 624 St. Soz. 3423, Du. 433, Z. 6085, Komm. 1582, Einh. 696, W. 540, N. S. 2283, B. Bp. 30, V. Rp. 64, D. Bp. 8, Konſ. 16, Ev. V. 515, Polen 3, H. u. G. 6. Baden⸗Baden⸗Stadt: Soz. 3095, Dn. 487, Z. 4935, Komm. 645, Einh. 3731, W. 387, N. S. 3455, B. Bp. 16, V. Rp. 160, D. Bp. 7, Kon. 147, Ev. V. 380, Pol. 1, H. u. G. 37. Emmendingen(Bezirk): Soz. 4604, Du. 1249, Z. 8080, Komm. 771, Einh. 3048, W. 220, N. S. 5353, B. Bp. 700, V. Rp. 123, D. Bp. 152, Konſ. 42, Ev. V. 2726, H. u. G. 5. Lahr: Soz. 1479, Dn. 179, Z. 1198, Komm. 674, Einh. 1189, W. 304, N. S. 2157, B. Bp. 1, V. Rp. 19, D. Bp. 4, Kon. 49, Ev. V. 481, H. u. G. 8. Triberg: Soz. 405, Du. 35, Z. 875, Komm. 280, Einh. 340, W. 54, N. S. 546, V. Rp. 8, Kon. 6, Ev. V. 57, H. u. G. 7, ung. 22. g Freiburg⸗Stadt: Soz. 10 685, Du. 1919, Z. 15 451, Komm. 2964, Einh. 6591, W. 3142, N. S. 7093, B. Bp. 29, V. Rp. 634, D. Bp. 9, Kon. 561, Ev. V. 1868, Pol. 4, H. u. G. g. Offenburg⸗Stadt: Soz. 1279, Dun. 371, Z. 3063, Komm. 1012, Einh. 1165, W. 792, N S. 2114, B. Bp. 8, V. Rp. 108, D. Bp. 2, Kon. 51, Ev. V. 237, Pol. 2, . u. G. 6. Stockgch(Bezirk): Soz. 619, Dn. 227, 3. 4088, Komm. 1014, Einh. 1909, W. 57, N. S. 526, B. Bp. 196, V. Rp. 369, D. Bp. 29, Kon. 15, Ev. V. 46, Pol. 4, H. u. G. 7. Meßkirch(Bezirk): Soz. 393, Du. 97, 3. 3937, Komm. 162, Einh. 7783, W. 27, N. S. 407, B. Bp. 713, V. Rp. 92, D. Bp. 47, Kon. 15, Ev. V. 54, Pol. 1, H. u. G. 4. Wolfach(Bezirk): Soz. 2627, Du. 278, Z. 6191, Komm. 640, Einh. 953, W. 580, N. S. 2726, B. Bp. 47, V. Rp. 186, D. Bp. 14, Kon. 26, Ev. V. 808, Pol. 5, H. u. G. 9. Hilsbach. Soz. 1, Du. 14, Einh. 6, W. 1, N. S. 116, B. Bp. 9, Konſ. 1, Ev. V. 26, H. u. G. 1. Säckingen(Bezirk): Soz. 3088, Du. 161, Z. 5662, Komm. 1328, Einh. 1216, W. 318, N. S. 729, B. Bp. 77, V. Rp. 57, D. Bp. 24, Kon. 36, Ev. V. 22, Polen 2, Berlin wählt Von Reué Kraus Berlin fiebert. Schon in den frühen Morgen⸗ ſtunden hetzt Unraſt und Unruh durch die Straßen. Politiſches Intereſſe? Auch das, gewiß! Aber mehr noch nervöſe Angſt: dieſer ſtrahlend ſchöne Sonntag⸗ vormittag könnte blutige Ueberraſchungen bringen. Putſchſonntag— ſo iſt's ſeit Tagen angekündigt. Der Staat? Nein, der Staat iſt natürlich nicht in Gefahr. Daran glaubt kein Menſch. Aber gefährdet ſind hunderte von Agitatlonslokalen, von Parteibüros, von Gaſtwirtſchaften und anderen Treffpunkten politiſierenden Volkes. Kein Stadtviertel, kaum ein Straßenzug, deſſen Bewohner einander nicht geheim⸗ nis vollwiſſend, zuflüſterten: da oder dort würde es „losgehen“. Um die Ecke links gleich beim Grün⸗ zeughändler flammt, meine Portiersfrau verſicherts, die Weltrevolution endültig auf. Ste weiß Beſcheid. Ihr mißratener Neffe höchſtperſönlich iſt nämlich bet den Roten Falken. Der Falke mit dem Flugblatt Einen dieſer Roten Falken habe ich interviewt. Eigentlich iſt er nicht rot geweſen, ſondern blaß⸗grau, der zehnjährige Knirps, den man kaum für einen Siebenfährigen halten möchte. Ja ſo recht blaß⸗grau war dieſer kleinwinzige Vorkämpfer für Sowjet⸗ deutſchland, verwahrloſt und unterentwickelt. Aber was ſie ihm an leiblicher Nahrung ſchuldig geblieben ſind, ſtopfen ſie an ihren„geiſtigen Gütern“ in den kleinen Kerl hinein. Ueberfüttert mit Haß iſt dieſes Kind. Ganz tückiſch blinzelt er den Herrn an, der ſich in ein Geſpräch mit ihm einläßt. Was er dafür bekommt, daß er hier dieſe Flugzettel ver⸗ teilt, die, nebenbei bemerkt, zu Totſchlag und Plün⸗ derung aufrufen? Gar nichts! erwidert der Kleine und hat ſchon wieder die blaſſen ſchmalen Lippen trotzig zuſammengepreßt. Ja, warum er dann nicht lieber mit den Kameraden ſpielen gegangen iſt? Der Blick aus dieſen hungrigen Kinderaugen wird immer mißtrauiſcher und abweiſender. Roter Falke! Dieſer zwei Worte würdigt er mich und keines darüber. Ob denn die Roten Falken nicht Sonntag lieber ins Grüne wanderten? Ins Grüne? Es iſt offenſicht⸗ lich, daß dieſer Begriff das klaſſenkämpferiſche Miß⸗ trauen des Kindes erſt recht zu wecken geeignet iſt. Nein, das Grüne muß eine bourgeoiſe Erfindung ſein! Ein völlig fremder Begriff iſt es jedenfalls. Die Roten Falken flattern Sonntags in Keller⸗ räume und in Hinterhäuſern. Schon dem Zehnjährt⸗ gen find die Flügel der Jugend beſchnitten. Und das Kind ziſcht mir noch ins Geſicht: Parteiarbeit! Dann taucht er unter, den Pack mit den Flugblättern mit verbiſſenem Ernſt an das unterernährte Körperchen gepreßt, im Sonntagsgewühl des Kurfürſtendamm. Dieſer Kurfürſtendamm findet den Kleinen maßlos komiſch.„Der deutſche Jackie Coogan!“ erklärt ein Kavalier mit lauter Stimme. Die Hennablonde nebenan ſoll nur hören, wie geiſtreich er iſt und wie gebildet. Ich hab' ein bischen Herzweh. Aber man trägt kein Herzweh am Kurfürſtendamm. Sandwichmänner vor dem Sportpalaſt Im Sportpalaſt, der alljährlich die Sechstageren⸗ nen beherbergt, iſt eben das Sechstagerennen um die Seele der Nation zu Ende gegangen. Hier hielten die Parteien ihre Monſtre⸗Kundgebungen ab. Die Kommuniſten geſtern, die Sozialdemokratie vor⸗ geſtern, vorher Hitler, Brüning, Hugenberg, die Staatspartei. Nun hat der größte Saale des Kon⸗ tinents ſeine Sonntagsruh'. Nur die Sandwichmän⸗ ner der Parteien patrouillieren auf und ab. Liſte 6 und Liſte 11, geſinnungsmäßig durch einen Abgrund voneinander getrennt, ſind ſich darüber einig, daß die Straßenbahnfahrt allmählich unerſchwinglich wird. Der Deutſchnationale und der Sozialdemokrat ſtellen mit Freude feſt, daß ihre Kinder die gleiche Gemeindeſchule beſuchen. Liſte 9, der große Favorit, hofft zuverſichtlich auf Beſchäftigung im Kaufhaus Karſtadt, Abteilung für Straßenpropaganda, da das bißchen Geſchäft mit der Wahlpropaganda vorüber iſt. Sie haben nämlich alle andere Sorgen. Und wir auch. Die Sonntagsruhe im Sportpalaſt iſt nur metaphoriſch zu verſtehen. In Wirklichkeit ſpürt man wenig von ihr. Maurergehilfen und Zimmerleute arbeiten jetzt ſchon an der Umgeſtaltung des Hauſes für die Paſſionsſpiele nach Oberammergauer Muſter, die ein geſchäftstüchtiger Entreprenneur für die nächſte Woche ankündet. Ueber das Paſſionsſpiel der deutſchen Nation fällt ja heute der Vorhang. Vom Kölner ſtädtiſchen Schauſpielhauſe. Als ein kleiner Nachtrag zu den die Charakteriſtiken der politiſchen Komödie voll erſchöpfenden Februar⸗ Berichten der N. M. Z. über Shaws„Kaiſer von Amerika“ ſei gemeldet, daß bei der uns Bekanntſchaft das nach ſeiner ganzen Eigenart ſo ſtark intereſſierende, köſtlich humorgeſegnete Stück nicht nur höchſt lebhafte Anteilnahme des ſehr zahl⸗ reichen Publikums, ſondern auch nach allen Akten ſtärkſten Beifall auslöſte. Letzterem einheitliches Gepräge zu ſichern, trug die von Alfons Godard als Spielletter ſehr feinfühlig betreute vortreffliche Aufführung, die indes einige Streichungen von Dialoglängen vertragen hätte, redlich das ihrige bet. Ganz vorzüglichen Eindruck erzielte Paul Senden mit der diskret⸗überlegenen Art ſeiner Durchführung des Königs, während Hilde Weſter⸗ mann das Weibchen Orinthia raſſig verkörperte und das zum Wackeln neigende engliſche Kabinett in Willi Umminger(Premierminiſter) und Walter Korth(Handelsminiſter) künſtleriſch ſichere Stüt⸗ zen hatte. P. h. 2 .. und derweil ſpielt der Strauß Der Johann Strauß⸗Abend im Nibelungenſaal Was war reichhaltiger, das offizielle oder das in⸗ offizielle Programm? Unmöglich des Gebotenen Herr zu werden! Aufs Geratewohl holen wir die drei un⸗ erreichten Meiſterwalzer„An der ſchönen blauen Donau“, den Kaiſerwalzer von Joh. und die bezau⸗ bernden Dorfſchwalben aus Oeſterreich von Joſeph heraus, die Joh. III. mit ſeltenem Feingefühl, teils mit, teils ohne Wiederholung kredenzte, erſteren mit dem abgekürzten Männerchor⸗Schluß. Vom inoffi⸗ ziellen Programm erwähnen wir nur als Koſtbarkeit erſten Ranges das vom ganzen gedämpften Streicher⸗ körper unendlich delikat dargebotene Menuett von Boecherini, dann das„Ave Maria“ von Schubert, zuerſt von Konzertmeiſter, in der zweiten Strophe von allen Streichern vorgetragen Ein Problem für ſich bildet der Dirigent Strauß, der ſchon nach der erſten Nummer den Takt⸗ ſtock beiſeite legte und in Anknüpfung an geſundeſte Tradition Fiedel und Bogen zur Hand nimmt, bald dirigterend, bald mitſpielend und jenes Dirigenten⸗ Ideal verwirklichend, von dem kein geringerer als Rich. Wagner ſchwärmte, wobei es nicht ohne Seiten⸗ hiebe auf den(leider oder„Gott ſei dank“ unent⸗ behrlichen) Typus des klavierſpielenden Kapellmeiſters abging. Hierin, ſowie in dem aus überquellendem rhuthmiſchen Gefühl ſich ergebenden Wippen des an Karl Komzak, gleichfalls einen Hüter uralter handwerklicher Ueberlieferung. Zwiſchen den Zeilen der Vortragsordnung zog eine ganze Galerte von Komponiſten vorüber, die Wiens Ruhm in alle Lande getragen haben in der Lehar und Benatzky ebenſo vertreten waren wie der zum Wiener gewordene Grazer Robert Stolz und Nowotny, der in das Trio ſeines Mar⸗ ſches„Aller Ehren iſt Oeſterreich voll“, Bruchſtücke der Volkshymne von Haydn verwob, die in beiden ſtammverwandten Staaten mit derſelben Liebe ge⸗ ſungen, von ſchmetternden Trompeten vorgetragen die Begeiſterung des Publikums noch höhere Stufen erklimmen ließ. Dr. Ch. „Herr Doktor, haben Sie zu eſſen?“ Schön⸗ herrs neues, oder wie ich glaube ſehr altes Stück, brachte man im Berliner Schillertheater heraus, in der Hoffnung, es würde auf das beſchei⸗ denere Publikum dieſes Hauſes ſtärker wirken. Aber die Aufnahme war nicht gerade ſehr ſtürmiſch. Es iſt ein zu naives Werk, in dem Schönherr, der ſelbſt Arzt iſt, die Leiden ſeines Standes zu ſchildern ver⸗ ſucht, nicht mit der Konzentration und Spannung, dee ihm ſonſt eigen iſt, ſondern aufgelöſt in lauter kleine Szenen, die keine andere Entwicklung haben als die der Reſignation. Begabte und ſtrebſame junge Aerzte können verhungern, während eine Magnetiſeurin übermäßigen Zulauf hat, und allerlei Protection ungeeignete Leute in gut bezahlte Stellungen bringt. Manchmal wird ein Motiv aus dem Volke, aus dem Leben angeſchlagen, das uns ein bißchen rührt: wenn die jungen Leute bei allem Malheur doch den Glau⸗ ben an ihren Beruf nicht verlieren und die Wider⸗ ſtände lächelnd beiſeite ſchieben, oder auch, wenn ein Gebirgsarzt, der ſeine Geſundheit bei ſeinem Berufe eingebüßt hat, von der Magnetiſeurin als Stroh⸗ mann zum Schutze vor dem Gericht engagiert wird. Die einzelnen Typen ſind ganz dankbar. Es ſind nicht bloß Mediziner, auch das juriſtiſche Elend, das unter dem Glanze feierlicher Promotionen dahin⸗ ſchleicht, wird in allerlei Varianten einbezogen. Die Aufführung unter der Regie von Lindtberg, die die kleinen Szenen geſchickt und ſchnell nebeneinander beleuchtete, war überraſchend tüchtig: Walter Frank als unerbittlicher und doch korrumpierter Examina⸗ tor, Max Pohl als verwitterter Gebigrsarzt, Veil Harlan als junger, füdiſcher Mediziner, Roſa Pategg als Wunderdoktorin, Ludwig Stöſſel jetzt letwas ſpät) im Schauſpielhaus vermittelten rechten Fußes erinnerte uns Joh. Strauß lebhaft als kliniſcher Pedell im Stile von Froſch. b. Weitere Ergebniſſe aus Baden 0 * 9 85 nn 4 , e 2 8 2 Wahlkreis 16: Wahlkreis 20: Köln⸗Aachen 1 f 5 Montag, 15. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 426 Ergebniſſe aus den Wahlkreiſen Wahlkreis 3: Potsdam II Reichstagswahl 1928: Soz 301 766(5)— Dn. 211 619(3)— 3. 30 202— Komm. 172 316(3)— D V. 90 855(1— Dem. 97 418(1)— W. 31 491(1)— N. S 17502— Bauern u. Landvolk 1641— Volksrecht 4073— US. 1087— Völk⸗nat. Bl. 13 098. Soz. 285 785, Du. 164 031, Z. 37 663, Komm. 217 707, D. V. 38 793, Staatsp. 76 779, W. 32 046, N. S. 381 798, Dt. Landvolk 9351, V. Rp. 1594, D. Bp. 307, Konſ. 15 639, Chr.⸗Soz. 11914, Chr.⸗Soz. Vgg. 3259, D. Kul⸗ turpartei 1899, Freibund 1044, Polen 766, USPD. 723. Wahlkreis 9: Oppeln Reichstagswahl 1928: Soz. 70 961(1)— Du. 96 200 6 Z. 225 880()— Komm. 71 626(1)— D. V. 15 128— Dem. 9181— W. 7330— N. S. 5545— Bauern u. Sandv. 6253— Volksr. 5429— D. Bp. 6445— Polen 30 209. Soz. 62 706, Dn. 102 142, Z. 235 578, Komm. 111 167, N D. V. 9504, Staatsp. 6912, W. 13901, N. S. 74 048, Dit. Landy. 14 694, Dt. Bp. 3361, Konſ. 2527, Chr.⸗Soz. Volksd. 4914, Polen 37012. Wahlkreis 11: Merſeburg Reichstagswahl 1928: Soz. 171 784(3)— Dun. 153 886(2)— 3. 9976— Komm. 176 042(3)— D. V. 74 094 1)— Dem. 33 315— W. 42 841— N. S. 19 692— Bauern u. Landv. 2115— Volksr. 9401— D. Bp. 5612— US. 1542. Soz. 170 397, Dn. 65 428, Z. 12 522, Komm. 202 498, D. V. 51.835, Staatsp. 39 744, W. 44 619, N. S. 169 071, Dit. Landv. 58 994, V. Rp. 4315, Dt. Bp. 3053, Konſ. 10 639, Chr.⸗Soz. Vd. 8124. Wahlkreis 15: Oſthannover Reichstagswahl 1928: Soz. 168 636(3)— Dn. 54 008(1)— Z. 6518— Komm. 29 851— D. V. 49 478(1)— Dem. 18 802— W. 18 202— N. S. 13 573— Bauern u. Landv. 32 857(1)— Volksr. 4951— D. Bp. 2167— Hann. 98 129(). N Soz. 161.770, Du. 46 342, Z. 7690, Komm. 43 037, D. V. 34 098, Staatsp. 20 716, W. 18 645, N. S. 118 793, D. Landvolk 20 110, V. Rp. 3188, Hannov. 86 581, Chr.⸗Soz. 12 159. ö Südhannover⸗ Vraunſchweig Reichstagswahl 1928: Soz. 477 313(8)— Du. 95 862(1)— Z. 48 440— Komm 36 229(1)— D. V. 138 968(2)— Dem 39 633— W. 33 014(1) N. S. 46 321(1)— Bauern u. Landv. 24 266— Volksr. 12 766— D. Bp. 1787— Hann. 80 372(). Soz. 460 625, Dn. 61 980, Z. 54 714, Komm. 63 492, D. V. 78 163, Staatsp. 35 183, W. 31 019, N. S. 283 429, Dit. Landy. 17 443, V. Rp. 4950, Hannov. 57 661, Chr.⸗ Soz. Bd. 15 825, Polen 332. Reichstagswahl 1928: Soz. 172 937(3)— Du. 67 520(1)— 3. 302 168(6)— Komm 97 376(2)— D. V. 79 254(1) — Dem. 29 826— W. 41 008— N. S. 10 598— Volksr. 10 023— D. Bp. 2293. Soz. 165 683, Du. 94 818, Z. 425 159, Komm. 169 072, D. V. 57 784, Staatsp. 34 017, W. 54 511, N. S. 169 506, Dit. Landv. 13 815, V. Rp. 18 232, Dt. Bp. 1925, Konſ. 8154, Chr.⸗Soz. Vd. 8562, Polen 265, USPD. 845, Chr.⸗Soz. Vgg. 3854. Wahlkreis 21: Koblenz ⸗Trier Reichstagswahl 1928: Soz. 68 876(1)— Du. 37572— Z. 279 5382(5)— Komm. 27583— D. V. 34 567— Dem. 10 735— W. 25 220— N. S. 11893— Bauern u. Landv. 35 438— Volksr 904— D. Bp. 2646— Chriſtl.⸗ Soz. 5134. Soz. 58 541, Du. 29 221, Z. 296 445, Komm. 250 115, D. V. 24 066, Staatsp. 10 152, W. 29 857,.S. 94 078, Dt. Landv. 330 349, V. Rp. 7239, Konſ. 4412. Wahlkreis 23: Düſſeldorf⸗Weſt Reichstagswahl 1928: Soz. 143 348(2)— Du. 89 388(1)— Z. 296 729(5)— Komm. 122 108(2)— D. V. 70 295(1) Dem. 20 712— W. 48 210— N. S. 10 101— Volkgr. 16 293— Polen 3936. 8 Soz. 119 178, Dn. 61 189, Z. 310 748, Komm. 176 123, D. V. 44 094, Staatsp. 15 699, W. 49 637, N. S. 168 685, Dt. Landv. 1665, V. Rp. 15 545, Konſ. 5748, Ehr.⸗Soz. 21.935, Polen 4188, Dt. Einheitsp. 953, Chr.⸗Soziale Volksgem. 3418. Der Mann, der heute die meiſte Arbeit hat Der Reichswahlleiter, Geheimrat Prof. Dr. Wagemann, der Präſident des Statiſtiſchen Reichsamts. Wahlkreis 25: Niederbayern Reichstagswahl 1928: Soz. 86 387(1)— Du. 10 531— Komm. 12 497— D. V. 7871— Dem. 10 519— W. 9461 — Bayr., Vp. 246 428(4)— N. S. 19 861— Volkr. 6819 — Bayr. Bb. 188 814(). Soz. 76 106, Du. 8109, Komm. 28 413, D. V. 6510, Staatsp. 7535, W. 8781, B. Vp. 261 344, N. S. 72 14g, Dt. Landv. 6383, Dt. Bp. 117 397, Konſ. 3815, Chr.⸗ Soz. Vd. 2115. Wahlkreis 26: Franken F Reichstagswahl 1928: Soz. 355 340(5)— Du. 234 248(4) Komm. 37 634(1)— D. V. 23 963— Dem 46 104 9— W. 44 182(1)— N. S. 100 701(2)— Volksr. 16 181— Bayr. Bb. 28 895. 8 Soz. 345 534, Dn. 31 792, Komm. 65 220, D. V. 17 420, Staatsp. 29 400, W. 46 475, Bayer. Vp. 347 124, N. S. 281064, Dt. Landv. 143 402, V. Rp. 4649, Konſ. 10 197, Chr.⸗Soz. Vd. 40 971, Haus⸗ u. Grundb. 1813, Chr.⸗Soz. Volksgem. 2816. Wahlkreis 28: Dresden⸗Bautzen Reichstagswahl 1928(Landtagswahl 1930): Soz. 400 502(7)(329 212)— Dn. 117 991(2)(58 163)— Z. 13 984(-)— Komm. 105 877(2)(101990)— D. V. 112 150(2)(85 356)— Dem. 62657(1)(68 986)— W. 80 624(1)(106 125)— N. S. 18 245(105 099)— Volksr. 15 361(6653)— Sächſ. Landvolk 61915(1) (54 248)— Chriſtl.⸗Soz. Volksdienſt 19918. Pointarés Kampf gegen Reviſion Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 14. Sept. Der ehemalige franzöſiſche Miniſterpräſident Poincars ſetzt im„Exzelſior“ ſeinen leidenſchaft⸗ lichen Kampf gegen die Reviſion der Ver⸗ träge fort. Auf einen Philoſophen, er⸗ klärt Poincarés nach einer albernen, phraſenreichen Einleitung, der in der Vertragsreviſion eine voll⸗ kommenere Anpaſſung an die Gerechtigkeit ſucht, kommen hundert Intereſſenten oder Schelme, die nur Nahrung für ihre Leidenſchaf⸗ ten und Befriedigung ihrer Ziele finden wollen. Die Vertragsreviſionen würden in kurzer Zeit unter den Beteiligten die unheilvollſten Zwiſtigkeiten hervor⸗ rufen. In ſeinen weiteren Ausführungen verſucht Poin⸗ caré den Nachweis, daß es überhaupt keine Möglichkeit gäbe, um die europäiſche Landkarte umzumo deln. Mit einem Blick auf Deutſchland und unter ſchlimmſter Verdrehung der geſchichtlichen Tatſachen erklärt er, es wäre ein ſeltſames Vorgehen, wollte man einem Volk ein Gebiet zuſprechen, das es erſt kürzlich mit Waffengewalt erorbert hat.„Die Gren⸗ zen der europäiſchen Länder ſind zu oft während der Jahrhunderte umgeworfen worden. Es gibt keine ideale Abgrenzung, die durch die Zeit und durch die einmütige Zuſtimmung der Völker geweiht iſt.“ Den berechtigten und leidenſchaftlichen Kampf der natio⸗ nalen Minderheiten ſucht Poincaré abzutun, in dem er einfach erklärt, während der letzten 10 Jahre ſeien die ſchlimmſten Gefahren der Aufreizung und Unzufriedenheit gar nicht aus dem Schoße dieſer Minderheiten, ſondern von Seiten eines hung ⸗ rigen Nachbarn gekommen. Dieſe Behauptung verſucht Poincaré am Schluß ſeines Artikels an dem Beiſpiel des Elſaß zu beweiſen. Seit einigen Monaten mache ſich zwiſchen Rhein und Vogeſen eine unerhörte Propa⸗ ganda bemerkbar, die in wahnwitziger Weiſe auf eine Germaniſierung hinſtrebe. Die Vertragsreviſion iſt für Poincaré keine Frage der Gerechtigkeit und des friedlichen Fortſchritts, ſondern die abenteuerlichſte aller internationalen Verſchwörungen. Sie bedrohe die Unabhängigkeit der kleinen Länder und bereite auf den Trümmern der Verträge neue ſchreckliche Hegemonien vor. Man muß ſich ernſtlich fragen, ob es überhaupt einen Zweck hat, auf das hyſteriſche Geſchrei Poincarés noch einzugehen. Die wahnſinnigen Grenzziehungen des Verſailler Vertrages, die von völlig ahnungsloſen, mit den örtlichen Verhältniſſen nicht vertrauten Männern durchgeführt wurden, ſind ihm heiliges Recht. Aber die Hilferufe der vom Mutterland losgeriſſenen Volksteile, die durch Kul⸗ tur, Sprache und Abſtammung jahrhundertelang mit dieſem verbunden waren, ſind einfach gefälſcht. Nur das ſchlimmſte Gewiſſen kann eine ſolche Verblen⸗ dung hervorrufen. Ueber das Thema„Hegemonie“ ſollte ein Franzoſe angeſichts der zahlloſen Vaſallen⸗ ſtaaten Frankreichs in Oſteuropa am beſten ganz ſchweigen. 8 Zur Beſchießun⸗ des„Graf Zeppelin“ Telegraphiſche Meldung Riga, 14. September. Die Lettiſche Telegraphenagentur meldet: Dies Meldungen in der deutſchen Preſſe, daß das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ auf ſeinem Fluge nach Moskau eventuell von lettiſcher Seite beſchoſſen ſein könnte, wird lettiſcherſeits nach amtlichen Quellen kate⸗ goriſch dementiert. Der lettiſche Grenzſchutz war über den Zeppelinflug vorzeitig und gut infor⸗ miert worden und erwartete das Luftſchiff. Dagegen hörten die Grenzſchutzpoſten des Rayons Bagda Schüſſe jenſeits der ruſſiſchen Grenze als das Luftſchiff bereits die Grenze überflogen hatte. Die Schüſſe kamen aus den Gegenden von Puſtinfa, Mauljani und Worſowa. Die Grenzwache nahm an, daß es ſich um Salutſchüſſe handele, meldete jedoch den Vorfall dem Stabe des Grenzſchutzes. . Der Atlantik⸗FJlug Amerika— England unter⸗ brochen — Charlottotowu(Prinz Edward ⸗Inſel), 15. Sept. Das Flugzeug„Columbia,“ das, wie gemeldet, am 13. ds. Mts. in Montreal zu einem Transozeanfluge nach England aufgeſtiegen war, mußte geſtern wegen widrigen Wetters hier landen. Soz. 389 327, Dn. 55 804, Z. 15 970, Komm. 139 414, D. V. 72 141, Staat 81630, W. 80 208, N. S. 180 505, V. Rp. 7336, Sächſ. Lv. 57 809, Konſ. 11 642, Chriſtl.⸗ Soz. Volksd. 20 870, Chr.⸗Soz. Volksgem. 5580, Frei⸗ bund 1251, Polen 233, USP. 621, H. u. G. 2589. Wahlkreis 29: Leipzig Reichstagswahl 1928(Landtags wahl 1930): Soz. 278 921(3)(257 503)— Du. 49 791(1)(28 057)— 3. 4411— Komm. 121 329(2)(112 579)— D. V. 98 119 (1) 87 961)— Dem. 45 231(1)(30 291)— W, 58047(1) (67 113)— N. S. 14 601(78556)— Volksr. 31 255 (21115)— Sächſ. Landy. 39 168(1)(36 402)— Chriſtl.⸗ Soz. Volksd. 7133.. Soz. 289 007, Du. 30 799, Z. 4937, Komm. 140 984, D. V. 87 140, Staatsp. 26 207, W. 67 896, N. S. 116 138, Dt. Land. 34 157, V. Rp. 21.670, Konſ. 9585, Chr.⸗Soz. Vo. 9920, Freibund 1113, Polen 129,.⸗ u. Grundb. 1507, Chr.⸗Soz. Volksg. 3955. ö Wahlkreis 30: Chemnitz⸗Zwitkau Reichstagswahl 1928(Landtagswahl 1930): Soz. 319 998(5)(281 296)— Dn. 86 705(1)(45 410)— Z. 5124— Komm. 154 362(2)(141 991)— D. V. 105 748 (2)(53 958)— Dem. 34 956(24 623)— W. 98 381(1) (102 303)— N. S. 41 497(1)(192 133)— Bauern u. Landv. 18 227(—)— Volksr. 40 929(1)(16 217)— Sächſ. Landvolk 26 497(28 936)— Chriſtl.⸗Soz. Volks⸗ dienſt 36 322. Soz. 315 213, Du. 49 714, Z. 5 514, Komm. 204 959, D. B. 45 904, Staat 22 698, W. 89 782, N. S. 264 861, D. Ed. 30 626, V. Rp. 17 217, D. Bp. 1 131, Konf. 6 489, Chr.⸗Soz. 46 357, Chr.⸗Soz. Vgg. 7117, Handw. 1164, Haus⸗ u. Groͤb. 2 585. f Wahlkreis 34: Hambueg Reichstagswahl 1928: Soz. 255 133(4)— Dn. 88 921(1)— 3. 10759— Komm. 116 140(1)— D. V. 95 715(1)— Dem. 80 344(1)— W. 16 375— N. S 17 761— Volksr, 3831— Hann. 504. Soz. 240 848, Dn. 31 467, Z. 10 994, Komm. 185 210, D. V. 69 036, Staat 64 130, W. 16 899, N. S. 144 584, D. Loͤv. 512, V. Rp. 1956, Kon. 20 742, Chr.⸗ſoz. V. 11 948, Chr. Volksg. 1543, Polen 208, U. S. P. 519. Wahlkreis 35: Mecklenburg Reichstagswahl 1928: Soz. 189 668(3)— Du. 74 264— 3. 3189— Komm. 25 139— D. V. 42870— Dem. 15 365— W. 34975— N. S. 9151— Bauern u. Landy. 26 001— Volksr. 68868— D. Bp. 2494. Soz. 173 079, Dn. 50 422, Z. 3653, Komm. 42 379, D. V. 33 005, Staatsp. 63 160, W. 28 144, N. S. 99 138, Dit. Land. 24 716, V. Rp. 38 062, Konſ. 10 316, Chr.⸗ Soz. V. 5855, Chri.⸗Soz. Volksg. 1761. Die Kunſt der Höhlen und Felſen Unter dieſem Titel eröffnete geſtern die Kunſt⸗ halle ihre neue große Ausſtellung, die einen ungeahnten Einblick in ein Bereich bildnert⸗ ſcher Geſtaltung von z. T. zehntauſendjährigem Alter gewährt. Bevor wir zu einer natürlich nur rein äſthetiſchen Würdigung dieſer höchſt eigenarti⸗ gen Schau übergehen, laſſen wir den führenden Er⸗ forſcher dieſes höchſt problematiſchen Gebietes Leo Frobenins zu Wort kommen, der in den Mittetlungen des Forſchungsinſti⸗ tuts für Kulturmorphologi e, fünftes bis neuntes Heft dieſes Jahres, einen Ueberblick über ſeine Forſchungen der letzten beiden Jahre im Rahmen eines bebilderten Katalogs gibt. der Expedition hat als Zeichner und Kopiſt der Felsbilder der Mannheimer Graphiker Jo⸗ achim Lutz teilgenommen, von dem wir gleich⸗ zeitig eine Zeichnung aus der Gegend Rhodeſiens veröffentlichen. Das Wort Felsbilder erinnert uns an viele Daſeinsformen der gleichen Art, die wir uns im Laufe der letzten Jahrzehnte gewöhnt haben mit den Kulturen längſt vergangener Zeiten in Verbindung zu bringen. Am berühmteſten geworden ſind die Felsbildmonumente des francocantabriſchen Stiles, die in den Höhlen Südfrankreichs und Nor d⸗ weſtſpaniens entdeckt wurden und der paläoli⸗ thiſchen Zeit(Solutreen, Aurignacien und Magda⸗ lenien) angehören. Ihnen ſchließen ſich die Felsbil⸗ der Oſtſpaniens an, deren Urſprung heute vielfach mit dem aus Afrika ſtammenden Capſien in Verbin⸗ dung gebracht wird, was beſagen würde, daß ſie zeit⸗ lich etwa mit dem Aurignacien zuſammenfallen. Die ausgedehnten Felsbilder Kleinafrikas und der Sa⸗ hara weiſen viele Schichten auf, wovon einige mög⸗ licherweiſe den älteſten Europas naheſtehen. Kein Zweifel beſteht jedoch, daß ihre Herſtellung mit den alten Steinzeitperioden nicht abgeſchloſſen wurde. Die älteren Werke ſind vielfach mit jüngeren über⸗ deckt, und es läßt ſich ohne Schwierigkeiten nach⸗ weiſen, daß eine Periode, die ſchon die Schrift kannte, je ſogar eine Zeit, in der das Kamel wieder auftrat, Eintragungen vorgenommen hat, die allerdings ſich als zimperliches Gekritzel merkwürdig genug von den 3 monumentalen Schöpfungen der Altzeit abheben. Zum dritten endlich haben wir die N u biſche und die Libyſche Wüſte mit dem zwiſchen ihnen liegenden Niltal als Heimatgebiet alter Felsbild⸗ An kunſt aufzuführen. Hier ſind die Verhältniſſe ähnlich wie im nordweſtlichen Afrika, obwohl monumental große Werke dieſer Felsbildkunſt fehlen. Auch hier läßt ſich ohne weiteres erkennen, daß die verſchieden⸗ ſten Perioden zur Verzierung der Felswände beige⸗ tragen haben. Ihr alter Stil endete in den ägypti⸗ ſchen Tempelwandausſchmückungen und klang erſt nach jüngerer ſemitiſcher Einwanderung aus. Wenn alſo in den beiden afrikaniſchen Felsbild⸗ provinzen, der des Oſtens wie der des Weſtens, im Gegenſatz zur europäiſchen, die Kunſtausübung nicht mit den Steinzeiten abſchloß, ſo gilt dies in noch ge⸗ ſteigertem Maße von der dritten afrikaniſchen Pro⸗ vinz Südafrika. Denn es kann kein Zweifel beſtehen, daß viele ihrer Bilder noch in unſerer Zeit, d. h. nach Ankunft der erſten Europäer hergeſtellt wurden. Es heißt, daß manche der alten Anſiedler in der Zeit, in der der allgemeine Vernichtungskrieg gegen die kleinwüchſigen, diebiſchen und räuberiſchen Buſch⸗ männer noch nicht deren vollkommene Vernichtung in den öſtlichen und ſüdlichen Bergländern zur Folge gehabt hatte, dieſe für die Urheber derartiger Bil⸗ der gehalten hätten. Ja, man will ſie malen geſehen haben. Auffallend iſt dagegen, daß bis heute noch ein jeder, der ſolche Angaben machte, die daran ſich un⸗ willkürlich anſchließende Frage nach dem verwende⸗ ten Malgerät nie zu beantworten vermochte. Laſſen wir das Nähere hier dahingeſtellt, ſo darf aus dem Geſamtbefund der Angaben wohl geſchloſſen werden, daß in der Tat die„Buſchmänner“ noch über die Kunſt der Bildnerei verfügten, aber doch wohl nur Urheber einer allerletzten jüngſten Bilderſchicht ſind, weil, wie ich ſogleich zeigen werde, dieſe größten Felsbildergalerien der Welt mit ihrer Folge zahl⸗ reicher Stile nur durch Vorausſetzung mehre⸗ rer Urſprungsperioden erklärt werden kön⸗ nen. Einer der nördlichen Stile entſpricht z. B. genau der Malweiſe auf den Wänden der alten Maſchonahütten, kommt alſo von vornherein in Wegfall. Die heute noch vielfach angewendete Be⸗ zeichnung„Buſhman⸗ paintings“ oder Buſchmann⸗ malereien beſteht keineswegs zu Recht und iſt un⸗ wiſſenſchaftlich, da ſie falſche Vorſtellungen erweckt. Die ſüdafrikaniſche Felsbilder⸗Pro⸗ vinz iſt die an Stilen ſowie an Einzel⸗ und Galeriedarſtellungen reichſte der ganzen Erde. Leider muß hinzugefügt werden, daß dieſe Tatſache mög⸗ licherweiſe ſehr bald der Vergangenheit angehören wird: der größte Teil der Bilder iſt im höchſten Grade gefährdet, wozu eine Reihe von Umſtänden beiträgt. Da, wo die Bilder an den ſchräg über⸗ hängenden Wänden von„Höhlen“ oder höhlenartigen Niſchen angebracht ſind, dienen dieſe heute ſehr häufig der Unterbringung von Vieh, zum mindeſten Rhodesische Landschaft(Südafrika); gezeichnet von Joachim Lutz, Mannheim. Hier fanden sich meisten Höhlen- und Felsenzeich nungen der Frobenius-Expedition für Stunden und Tage des Regens. An einer Reihe von Orten hat die Abſcheuerung durch Tierrücken und Hörner ſchon alles vernichtet. Anderweitig iſt die Vernichtung erfolgt durch Feuerrauch, deſſen ſchwelende Beize faſt noch ſchlimmer zerſtört. Wieder anderen Ortes ſind es mutwillige Hirtenbuben, die teilweiſe die Bilder als Zielſcheiben ihrer Stein⸗ wurfkunſt verwenden. Auch muß erwähnt werden, daß dieſe„Buſchmannhöhlen“ beliebte Ausflugs⸗ und Picknicksorte ſind, deren Beſucher ſich mit Vorliebe damit beſchäftigen, ihre Namen über die alten Bilder zu kritzeln. Endlich aber hat man einen Teil der Felsbilder im Norden abgekratzt und heiß abge⸗ waſchen, um aus dem Abſud kräftige Medikamente zu gewinnen. Doch über all dies hinaus bieten ſich zwei allge⸗ meine und große, ſchwer zu bekämpfende Gefah⸗ ren dar. Die erſte beruht auf einem eigentümlichen Gefühl der Eingeborenen, die dizſe ihnen ſelbſt nicht verſtändlichen, aber irgendwie verehrungswürdigen Bilder(in Rhodeſien gelten ſie als Erſcheinungen der abgeſtorbenen Geiſter) nicht durch Europäer be⸗ ſucht wiſſen wollen. So kommt es, daß z. B. die Maſchona wie die Baſuto die Bilder abſichtlich zer⸗ ſtören. Die andere heruht auf dem Klima. Es iſt kein Zweifel, daß viele Felsbilder, die noch vor 30 Jahren in blühender Friſche daſtanden, heute ver⸗ blaßt oder abgebröckelt ſind, Es gibt viele, die dieſen Mangel an Haltbarkeit für einen Beweis der Jugend erachten. Da nun aber auch Galerien abblättern, die drei und vier Schichten grundverſchiedener Stile bie⸗ ten und da dieſe Stile augenſcheinlich den verſchieden⸗ ſten Perioden angehören, ſo trifft eine ſolche Folge⸗ rung den Kernpunkt zweifellos nicht. Eine andere Beobachtung iſt wichtiger. Nach übereinſtimmenden Angaben alter Farmer wie alter Neger haben— be⸗ ſonders im Süden— alle Felsgebilde im Laufe eines Menſchenalters eine Oberflächen ände⸗ rung erlitten, ſind hier bröckliger, dort brüchiger geworden. Ich möchte dies mit einer anderen Er⸗ ſcheinung in Zuſammenhang bringen, mit der nicht zu verkennenden Wandlung des Klimas, die den Feuchtigkeitsgehalt der Luft geändert haben muß. Die Differenz von Trockenheit in der kalten Jahres⸗ zeit und Feuchtigkeit in der heißen muß größer ge⸗ worden ſein. Eine gleiche Annahme macht es uns ja ebenfalls verſtändlich, daß auch die Jahrtauſende alten eingeſchnittenen Konturfelsbilder Kleinafrikas und der Sahara heute abblättern und ihren Farß⸗ ſchmuck nur noch in winzigen Partikeln beſitzen. „„ d ã 4. Seite/ Nummer 4286 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 15. September 1930 Verhütet Tierquälereien! Vom Tierſchutz⸗Verein Mannheim⸗ Ludwigshafen e. V. werden wir um Aufnahme folgender Zuſchrift erſucht: Liebe, Verſtändnis und auch den tierfreunblichen Beſitz von Tieren aller Art zu fördern, wird jeder⸗ mann von Herzensbildung nur begrüßen. Wirkt doch der verſtändnisvolle Umgang mit Tieren auf Groß und Klein gemütbildend und veredeln im Ver⸗ kehr mit den Mitmenſchen. Doch betrüblich iſt die Wahrnehmung für jeden Tierfreund, wie der Verkauf von Schildkröten und Vögeln Veranlaſſung zu den ſchlimmſten Tierquälereien geben kann. Wahllos werden dieſe armen Geſchöpfe zu niederſtem Preis abgege⸗ ben. Daß man bei Uebernahme eines Tieres auch eine Pflicht übernimmt, daran denken die aller⸗ meiſten Käufer nicht. In wenigen Tagen iſt das „Intereſſe“ an dem armen„Spielzeug“ verſchwun⸗ den. Das Vögelchen haucht verhungert oder ver⸗ durſtet ſein kleines Leben im unzulänglichen Käfig aus. Es hat ja auch nur ein paar Pfennig gekoſtet und gepfiffen hat es ja auch nicht! Die ebenſo er⸗ ſtandene Schildkröte irrt weggeworfen auf dem Pflaſter futterſuchend umher, oft verſtümmelt und blind. Was hat ſie nicht alles erdulden müſſen. Darum weg mit derartigem Tierverkauf. Ihr Eltern, verweigert euern Kindern einen ſolchen Tierbeſitz; denn ihr ehrt und achtet damit unſere Menſchlichkeit! N * Mannheimer Schulkinder fahren auf den Heu⸗ berg. Am morgigen Dienstag, vormittags.11 Uhr, reiſt der dritte Transport Mannheimer Schulkinder, 7 Klaſſen mit etwa 200 Knaben und Mädchen des 7. Schuljahres, in das Schullandheim „Heuberg“. * Der Verkehr zum Wurſtmarkt. Während ſich der Wurſtmarktverkehr auf der Rhein⸗Haardt⸗ bahn am letzten Samstag mit 8700 beförderten Per⸗ ſonen auf der Höhe des Vorjahres bewegte, war am geſtrigen Sonntag ein Verkehrs rückgang von über 25 Prozent zu verzeichnen. An dieſem Tage wurden rund 14000 Perſonen befördert gegen rund 19 500 im Vorfahre. Zu einer Schlägerei kam es am Sonntag abend in der Unterſtadt Ecke J5/ H 5, wodurch eine größere Menſchenanſammlung entſtand. Es erwies ſich als notwendig, das Notrufkommando zu alarmieren, das vier Perſonen verhaftete. »Diebſtähle aus Transportfahrzeugen ſind an der Tagesordnung. Nach dem Polizeibericht wurde von einem Handwagen vor F 4 ein Bündel Wäſche, be⸗ ſtehend aus 5 weißleinenen Bettüchern, 2 weißen Damaſtbettbezügen mit Bandſtreifen, 5 weißen Kopf⸗ kiſſenbezügen und einem weißen Herrenſchillerhemd mit Kragen; aus einem.K. W. vor dem Hauſe Lange Rötterſtraße 2 eine dunkelbraune Aktentaſche mit drei Durchſchreibebüchern; von einem Laſtwagen vor einem Hauſe in der Heinrich⸗Lanz⸗Straße eine ſchwarzgerippte Ledertaſche mit Geſchäftspapieren und einem Stempel der Firma Julius Peter, Baden⸗ Baden, einem Herrentrikothemd mit Einſatz, 2 neuen Filtertüchern und verſchiedenen Schreibutenſilien und von einem Lieferwagen vor B 6 eine Herrenwollſtoff⸗ joppe mit rötlich⸗grünen Streifen, eine grau⸗grüne Windjacke mit grünen Knöpfen und eine braun⸗ lederne Brieftaſche mit verſchiedenen Papieren, auf den Namen Willi Berſt lautend, entwendet. „ Motorrad entwendet. In Käfertal wechſelte dieſer Tage ein Opel⸗Motorrad aus Alumi⸗ niumbronze, Poltzeikennzeichen IV B 72 648, Motor⸗ nummer 2488, den Beſitzer. Der Dieb konnte uner⸗ kannt entkommen. J Unruhige Nacht. In der Nacht zum Sonntag wurden 22 Perſonen wegen Ruheſtörung an⸗ gezeigt. 90 Jahre alt. Frau Eliſabeth Seib Witwe, wohnhaft Rheindammſtraße 42, konnte am geſtrigen Sonntag ihren 90. Geburtstag in voller körper⸗ licher und geiſtiger Rüſtigkeit feiern. »Das Jubiläum 28jähriger Tätigkeit bei der Firma Motoren⸗Werke Mannheim AGG. vorm. Benz, Abt. ſtationärer Motorenbau, kann am morgigen Dienstag Schreiner Ewald Müller, Käfertaler⸗ ſtraße 39, feiern. * Doppel jubiläum. Herr Karl Scha b, Inhaber der Orthop. Schuhanſtalt Meerfeldſtr. 50, feiert mor⸗ gen mit ſeiner Ehefrau das Feſt der ſilbernen Hoch⸗ zeit und gleichzeitig ſein 25fähr. Geſchäftsfubtläum. »Das Jeſt der ſilbernen Hochzeit begeht am mor⸗ gigen Dienstag Herr Anton Sachſen meier mit ſeiner Ghefrau Anna geb. Gött. Film⸗Rundſchan Capitol:„Der Mongole und die Tänzerin“ Was in dieſem Film feſſelt, iſt weniger die Handlung, die knapp und in einfachen Strichen gezeichnet iſt, ſondern die Darſtellung. Valeri Inkiſchinoff, der Mon⸗ gole, verſteht es, den Menſchen aus dem fernen Oſten, der ſich nach der Heimat ſehnt, packend zu geſtalten und ihn dem Beſchaner nüher zu bringen. Mit unbeweglichem Geſicht erträgt er Freude und Schmerz und dennoch vermögen dieſe Geſichtszuge die inneren Vorgänge auszudrücken. Das iſt das Wunderbare und Unfaßbare bei dieſem Menſchen, der durch ſeine Starrheit und Einfachheit ſtärkſten Eindruck hinterläßt, ſtärker als der geſtenreichſte Schauſpieler es nermag. Seine Partnerin D' Al⸗Al iſt ein ebenſo rät⸗ ſelhaftes als auch intereſſantes Weſen. Die übrigen Per⸗ ſonen treten, trotzdem ſie ſtarken Anteil an der Handlung haben, ſehr in den Hintergrund. Die gute Photographie iſt ganz dem Charakter des Stückes angepaßt. Der zweite Großfilm bewegt ſich in anderen Bahnen und wirkt anregend auf die Tränendrüſen gewiſſer empfind⸗ ſamer Menſchen. Geſchichtliche Ereigniſſe bilden den Hin⸗ tergrund: Die Bauern von Neu⸗Schottland werden ihrer Habe beraubt und vertrieben, weil ſie ſich weigern, in den engliſch⸗franzöſiſchen Kampf um die neue Welt einzugrei⸗ fen. Das Schickſal zweier liebender Menſchen, die ge⸗ trennt werden und ſich erſt auf dem Sterbebett finden, rollt vorüber. Dolores Del Rid vermag die ganze Skala der Empfindungen wiederzugeben, iſt als junges glückliches Mädchen ebenſo glaubhaft, wie als gebrochene alte Frau, Die Photographie bevorzugt das ſchöne Bild und iſt in ihror Art eindrucksvoll. Verſchiedene Bilder deuten darauf hin, daß dieſer Film in Amerika tönend gedreht worden iſt. Er läuft aber ſtumm und wird, ebenſo wie der andere Film, von einem Orcheſter ausgezeichnet untermalt. So ausgezeichnet, daß man mit Wehmut au die früheren Zei⸗ ten denkt, wo der Kinobeſuch meiſtens auch noch ein muſika⸗ liſcher Genuß geweſen iſt. Ehre machten, Deulſch⸗Franzöſijches Skudententreffen Die Bedeutung persönlicher Fühlungnahme Am Dienstag abend wird das Deutſch⸗Franzö⸗ ſiſche Studententreffen des Deutſchen Studenten⸗ verbandes eröffnet. Es iſt das erſte Treffen dieſer Art, das in der Nachkriegszeit ſtattfindet und ver⸗ dient das große Intereſſe, das ihm im geiſtigen Deutſchland, bei Regierungsbehörden und an ſonſti⸗ gen öffentlichen Stellen entgegengebracht wird. Die beſondere Bedeutung dieſes Treffens iſt vor⸗ nehmlich in zweierlei Richtung zu erblicken. Einmal darin, daß dieſes Treffen ſich in ernſter Arbeit darum bemühen wird, die Politik der Ver⸗ ſtändigung, wie ſie im großen unter Streſe⸗ mann begonnen wurde, im enger begrenzten Rah⸗ men und in bezug auf ganz beſtimmte konkrete Fragen fortzuſetzen. Zum anderen iſt es das Be⸗ deutſame dieſer Tagung, daß ſie die ſtudentiſchen Führer der verſchiedenſten Organi⸗ ſationen und Denkrichtungen beider Länder zu ihren Beratungen vereinigt. Ihre Ergebniſſe werden alſo die Stellungnahme weiter ſtudentiſcher Kreiſe beeinfluſſen. Das iſt um ſo wichtiger, als wir nur eine geringe Zahl franzö⸗ ſiſcher Studierender an unſeren Hochſchulen haben, die aus unmittelbarer Anſchauung das katſächliche Denken der deutſchen ſtudentiſchen Jugend und des deutſchen Volkes kennen lernen— ein Faktum, das Streſemann ganz außerordentlich bedauert hat und aus dem heraus er alle Beſtrebungen gefördert wiſſen wollte, die der Belebung insbeſondere des franzöſiſchen Studiums an deutſchen Hochſchulen dienten. In den Kreis dieſer Beſtrebungen hinein das Deutſch⸗Franzöſiſche Studenten⸗ gehört auch treffen. Veranſtaltungen Konzerte im Friedrichspark Raſcher, als man es ahnte, hat die Sommerszeit herbſt⸗ licher Kühle Platz gemacht und dem Aufenthalt im Freten, namentlich bei heranbrechendem Abend, viel von ſeinem Reiz entzogen. So viel Schönes die in Ausſicht geſtellten künſtleriſchen Genüſſe, die für das unter der Aegide des Schleſtervereins ſtehende Wohltätigkeits⸗ Doppelkonzert am Samstag abend vorgeſehen waren, verhießen, ſo hatte doch die fühlbare herbſtliche Wit⸗ terung viele Beſucher ferngehalten. Man erlebte das be⸗ trübende Schauspiel, daß nur wenige Getreue in den An⸗ lagen luſtwandelten oder ſich an den Tiſchen niederließen. Der ſchwache Beſuch iſt umſo mehr bedauerlich, als der beſtbekannte Geſangverein„Sänger luſt“, der ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt hatte— galt es doch den Hinterbliebenen nach einem ſchweren Bergwerks⸗ unglück ein Scherflein zuzuführen— unter ber bewährten künſtleriſchen Leitung von Muſikdirektor Emil Steh eine Reihe tonſchöner, ſorgfältig nuancierter Männerchöre zum Vortrag brachte, die dem Sangeseifer der Mitwirkenden ebenſo wie dem gewiſſenhaften Chorerzieher Sieh alle deſſen unermüdliche Arbeit in ber ſorgfäl⸗ tigen Textausſprache und in der ſubtilen Unterſcheidung melodieführender und begleitender Stimmen zu Tage trat. An ber Ausgeſtaltung des Programms beteiligte ſich außer⸗ dem die Ortsgruppe Mannheim des Reichs⸗ bundes ehemaliger Militärmuſiker unter Leitung des Obermuſikmeiſters a. D. Vollmer, die ſich ebenfalls mit einer gewählten Vortragsordnung eingeſtellt hatte. An Tonſtücken anſpruchsvollen Charakters, wie der Ouvertüre zu den„Luſtigen Weibern“ und dem Spinner⸗ lied aus dem„Fliegenden Holländer“, brachte die Kapelle ihre Disziplin in erfreulichſter Weiſe zur Geltung; ſie zeigte ſich bei heiteren Weiſen von Waldteufel und Zeller auch der leichtgeſchürzten Muſe gewachſen. Das Sonntag Nachmittags⸗ Konzert bes Philharmoniſchen Orcheſters, das wieber an⸗ dere Kräfte ins Treffen führte, erwies aufs neue, wie die junge Gründung durch Ausgeſtaltung ihrer Programme immer neues künſtleriſches Terrain zu erobern trachtet. Neben Konzertſtücken, die zum eiſernen Beſtand des Re⸗ pertoires gehbren, lauſchten wir mit Befriedigung einer Ouvertüre zu einer verſchollenen Operette von Suppe, in deren Einleitung der Komponiſt ungewohnte pathetlſche Done anſchlägt, um alsbald in ſein gewohntes Fahrwaſſer einzulenken. Auch das Quintett aus den„Meiſterſingern“ hatte der mit vorbildlicher Friſche ſeines Amtes waltende Kapellmeiſter Becker in die Vortragsreihe aufgenommen. Die zeitliche Nähe des Auftretens beider Kapellen mag zu einem Vergleich herausfordern, wir wollen uns aber lieber der Tatſache freuen, daß in Mannheim durch den künſtleri⸗ ſchen Wettbewerb mehrere Kapellen wenigſtens einen Teil der auf gebisgene Vorbildung zurückblickenden, leider im ſchweren Kampfe ums Fortkommen liegenden Muſtker Ge⸗ legenheit geboten iſt, ihr Können immer wieder aufs neue zu erproben und ſich vor Stillſtand zu bewahren. Dr. Ch —— »Rabfahrer durch Aufahren erheblich verletzt. Auf der Fahrt durch die Schwetzinger Landſtraße wurde in der Nacht zum Sonntag etwa 300 Meter oberhalb der Zündholzfabrik ein 19 Jahre alter Radfahrer von einem ihn überholenden Motorradfahrer an⸗ gefahren und zu Boden geworfen, wodurch er er⸗ hebliche Verletzungen davontrug. Der Motorradfah⸗ rer, der noch zwei Mädchen auf dem So⸗ ziusſitz mit ſich führte, kam ebenfalls zu Fall. Alle drei trugen durch den Sturz Verletzungen davon Nachrichten aus Baden Schadenfeuer in Seckenheim —.— Seckenheim, 15. Sept. Am geſtrigen Sonntag abend gegen 10 Uhr wurden die Bewohner unſeres Ortes durch Feueralarm in nicht geringe Auf⸗ regung verſetzt. Im Anweſen von M. Keller, Riedſtraße 34, das von drei armen Familien bewohnt wird, brach aus noch ungeklärter Urſache im Heuſchoppen, der ganz mit Sroh angefüllt war, Feuer aus. Im Augenblick ſprangen die Flammen auf das Wohnhaus über, wo die ſchla⸗ fenden Bewohner, nur notdürftig bekleidet, im letz⸗ ten Augenblick ſich auf die Straße flüchten konnten. Die Freiwillige Feuerwehr, die ſchnell zur Stelle war, verhinderte ein weiteres Umſichgreiſen auf die ſtark bedrohten Nachbarhäuſer. Um 11 Uhr war die Gefahr bereits beſeitigt. Ein Bild des Jammers boten die erſchreckten Familienmitglieder, die wei⸗ nend einige Habſeligkeiten in das gegenüberliegende Nachbarhaus gerettet hatten. Wieweit der Schaden durch Verſicherung gedeckt iſt, muß noch feſtgeſtellt werden.— Faſt die ganze Elnwohnerſchaft war zur Brandſtätte geeilt, was der Feuerwehr die Arbeit In der Tat iſt ein Vertrautwerden breiter Kreiſe der ſtudentiſchen Jugend beider Länder mit den Problemen, die dieſe Veranſtaltung behandelt, für die zukünftige Entwicklung ihres Verhältniſſes zu⸗ einander von unſchätzbarer Wichtigkeit. Verſtän⸗ digungspolitik— das Wort hat nur einen Sinn, wenn es auf gegenſeitigem„Verſtehen“ der Glieder beider Nationen fußt, beſonders der Mitglieder, die ſich für die friedliche Fortentwicklung ihrer Länder verantwortlich fühlen. Dieſem gegenſeitigen Ver⸗ ſtehen⸗ und Kennenlernen ſollen die Arbeitsſtunden und ſonſtigen Veranſtaltungen des Studenten⸗ treffens dienen. Dazu iſt die bisher meiſt einge⸗ ſchlagene Methode der öffentlichen proklamatori⸗ ſchen Reden und Kundgebungen ſehr unvollkommen geeignet. Das erreicht man am beſten im Rahmen von fachlichen Auseinanderſetzungen über umgrenzte Arbeitsgebiete, wie ſie bei dieſem Treffen durch⸗ geführt werden ſollen. Ziel des Treffens iſt die Herſtellung einer ſtändigen Verbindung zwi⸗ ſchen den in Mannheim anweſenden Organiſationen, d. h. die Ausarbeitung eines Arbeitsabkom⸗ mens und die Gründung eines Studenten⸗ komitees, das insbeſondere die Fragen des Studentenaustauſches und der Studienpläne be⸗ arbeiten wird. Wenn das Deutſch⸗Franzöſiſche Studententreffen dazu beiträgt, uns der Verwirk⸗ lichung einer internationalen, ſpeziell einer franzö⸗ ſiſch⸗deutſchen geiſtigen und ſtudentiſchen Zuſammen⸗ arbeit näherzubringen, dann hat es ſeinen Zweck voll erfüllt. Dazu wünſchen wir den Veranſtaltern ſehr erſchwerte. viel Erfolg. 15 Kuckucksmarkt in Eberbach * Eberbach, 14. September. Was ein„Kuckuck“ iſt, weiß wohl jeder, auch gehört hat ihn wohl ſchon jeder, geſehen aber: da haperts ſchon, denn ſie ſind ſehr ſcheu die Vögel, von denen noch allgemein bekannt iſt, daß ſie ihre Eier in fremde Neſter legen ſollen. Deshalb heißt man auch die Eberbacher nicht „Kuckucke“, ſie verdanken dieſen Spitznamen— ur⸗ ſprünglich„Kuckucksfreſſer“— dem gerichtsakten⸗ mäßig nachweisbaren Umſtand, daß ein Eberbacher ſich ſtatt fungem Geflügel einen gebratenen Kuckuck zu Gemüte führte, den ihm ein Spaßvogel vorſetzen ließ.— Alljährlich im Herbſt— dieſes Mal vom 20.22. September— halten die Eberbacher ihren Kuckucksmarkt ab. Es iſt dies der Hauptrummel des Jahres. Im Rahmen einer landwirtſchaftlichen Ausſtellung wird gezeigt: Lehrſchau landw. Maſchinen und Werkzeuge für den bäuerlichen Be⸗ trieb durch die Handwerkskammer, Schäblings⸗ bekämpfung, Düngerberatung, Saatgutausſtellung uſw. Was wohl die Landwärte ganz beſonders lockt, iſt die große Zuchtviehſchau mit ſtaatlicher und genoſſenſchaftlicher Prämiierung und der Zucht⸗, Handels- und Schlachtviehmarkt. Während ber land⸗ wrkſchaftliche Teil ſich in der Hauptſache auf den Montag zuſammendrängt, iſt an allen Tagen durch einen Juxplatz für Unterhaltung aller Art ge⸗ ſorgt. Ein großes Bierzelt mit zwei bayeriſchen Stimmungskapellen wird wieder da ſein. Alle mög⸗ lichen Schaubuden, Karuſſells, Volksbeluſtigungen, Kinderfeſt finden ſtarke Anziehungspunkte. Vorge⸗ ſehen iſt ferner eine Brückenbeleuchtung. Der Jahr⸗ markt wird durch ſeine auf die Belange der Bevöl⸗ kerung des Bezirks eingeſtellten Erforderniſſe zu einem Volkstag im richtigen Sinne werden. (Stehe Anzeige in heutiger Nummer.) Im Streit ſchwer verletzt Wiesloch, 14. Sept. Bei der Lechnerſchen Kun⸗ denmühle in Altwiesloch wurde ein hieſiger junger Mann mit gefährlichen Stichwunden am Arm und in der Bruſt aufgefunden. Er ſoll dort bei ſeiner Heimkehr aus dem benachbarten Balzfeld mit einem Burſchen aus Dielheim zuſammengeſtoßen ſein, wo⸗ bei er im Streit mehrere Stiche erhalten hat. Paf⸗ ſanten brachten den Verletzten nach der Stadt. * 1. Oftersheim, 15. Sept. Der Militärverein wirl nach Beſchluß der Mitgliederverſammlung eine Schützenabteflung gründen, wie dies ſchon bei zahlreichen Militärvereinen der Fall iſt. Den diesjährigen Familienabend will der Verein am 27. September veranſtalten. Nachbargebiete Erſte deutſche Verkehrsſchutztagung in Ludwigshafen —0— Ludwigshafen, 15. Sept. Die Verkehrswacht der Pfalz veranſtaltet am kommenden Sonntag in Ludwigshafen die erſte deutſche Verkehrsſchutztagung. Vormittags 411 Uhr findet im Pfalzbau eine Ver⸗ ſammlung ſtatt, bei der hervorragende Fachleute auß ganz Deutſchland über Verkehrsfragen und Ver⸗ kehrsſchutz ſprechen. Gleichzeitig iſt in den Neben⸗ räumen des Pfalzbaues eine Ausſtellung zu ſehen. Am gleichen Sonntag wird von der Verkehrswacht Pfalz eine Strahlenfahrt nach Ludwigs⸗ hafen veranſtaltet, zu der auch der Automobilklud 3 Saargebiets und der A. D. A. C. Saar geladen ſind. Beiſetzung des Oberbürgermeiſters Dr. Weiß —o— Ludwigshafen, 15. Sept. Die ſterblichen Ueberreſte des heimgegangenen Oberbürgermeiſters Dr. Dr. Weiß werden in den nächſten Tagen von St. Moritz nach Ludwigshafen übergeführt. Auf dem hieſigen Hauptfriedhof geht dann die offizielle Trauerfeier vor ſich; danach wird die Leiche nach dem Mannheimer Krematorium verbracht und hier in aller Stille unter Teilnahme der nächſten Verwandten eingeäſchert. Das Stadthaus Süd und einige andere Gebäude haben zum Zeichen der Trauer Fahnen auf Halbmaſt gehißt; die übri⸗ gen ſtädtiſchen Gebäude werden dieſem Beiſpiel am Tag der Beiſetzungsfeier folgen, die kaum vor Don⸗ nerstag ſtattfinden dürfte. Herbarien als Lehrmittel. * Darmſtadt, 13. Sept. Der heſſiſche Unterrichts⸗ miniſter erläßt eine Bekanntmachung, in der die Direktionen der höheren Schulen und die Stadt⸗ und Kreisſchulämter aufgefordert werden, zu berichten, wo ſich Herbarien im Beſitz von höheren Schulen oder Volksſchulen befinden. Herbarien haben, ſo heißt es in der Bekanntmachung, als Lehrmittel hiſtoriſche Bedeutung und teils auch noch wiſſen⸗ ſchaftlichen Wert. Sie ſollen nicht vernachläſſigt wer⸗ den. Der Miniſter bittet deshalb, dafür zu ſorgen, daß ſie trocken und ſtaubſicher aufbewahrt werden, damit ſie nicht eine Beute der Inſekten werden. Etyl. ſollen die Stücke dem Pädagogiſchen Inſtitut in Darmſtadt überwieſen werden, das hiſtoriſches Lehr⸗ matertal ſammelt. * nd. Ludwigshafen, 14. Sept. Am Sonntag vor⸗ mittag wurde hier bei Kilometer 79,3 am Rennerbad eine männliche halbbekleidete Leiche geborgen, die etwa—6 Tage im Waſſer gelegen haben dürfte. Es ſoll ſich den Vermutungen nach um den 26 Jahre alten ledigen Eiſenbahnbeamten Wilhelm Schäfer aus Gundelsheim handeln, der zuletzt in Man n⸗ heim bei ſeiner Schweſter weilte, ſeit 10. Sep⸗ tember vermißt wurde. Aus Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 16. September 8 .90: Köln: Kurkonzert von Bad Salzuflen. .00: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Orb. 5 14.00: Frankfurt: Reportage vom Wöojährigen Jußi⸗ läum in Saarlouis. 15.10: München: Stunde der Hausfrau. 15.30: kfurt: Hausfrauennachmettag; ran art: Frauenſtunde. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.55: München Leſeſtunde, anſchk. Konzert. 18.05, 18.35, 19.05: Frankfur t, Stuttgart: Vorträge. 19.80: Frankfurt, Stultgart: Ausländiſche Volks⸗ melodien; München: Oper„Barbier von Se⸗ villa“; Buda peſt: Oper„Tannhäufer“, anſchl.: Zigeunermuſik. Frankfurt, Stuttgart: Von Mannheim! Novelle; Hamburg: Leo Foll⸗Abend; Köln: Königs wſt., Os o: Konzert; Bukare ſt: Oper„Barbier von Sevilla“; Haſchau! Soliſten⸗ konzert; Kattowitz! Oper; London ze Sinfonie⸗ 0 Felt 2 t 0 192 01 f A e Wien: eb Konzert;*: Schweizer⸗Wbend. 20.90: Berlin Breslau: Lev Fall⸗Konzertz Frank⸗ furt, Stuttgart: Komiſche Oper„Paroli“; London 1: Brahmskongert. 21.00: Brünn: Klavierkonzert; Kaf ch a u: Prag, Preßburg: Barbier von Sevills“ Toulo uſe: Konzert. 21.18: London 1: Mllitärkonzert; London 2: Or⸗ cheſterkonzert; Mailand, Turin: Sinfoniekonz. 21.80: Krankfurt, Stuttgart Lieder, Schlager and heitere Vorträge; Prag, Preßburg: Kammermuſik. 22.00: Stockholm: Violinkonzert. 5 22.18: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Zi⸗ n London s: Tonzmuſik. 28.00: Matland, Turin: Jazz muſik. * Stutt⸗ 20.00 7 Tanzmuſik; Opernarien; Rom: Oper In Mannheim kteſt um 20.00 Uhr Evo Gotgetren die Novelle„Erich Proske„Schiffchenſchieber.“ Wetter ⸗Borausſage für Dienstag, 16. September: RD Vorwiegend heiter, trocken und tagsüber warm, lokale Frühnebel Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karisruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.36 Uhr vormittags See duft. 3 S8 Wind, ab. A s- Werten „ e nicht Stärke Wertheim 1510.— 15 1 12 fig halbbedeck Königsſtuhl 5687618 1 17 11 SW leich Nebel 57 80 e 1 1815 5 1 1 0 leicht bel ecki d. Ba N 1* Bidingen 789 768,8 15 19 11 W. deicht debeckt St. Blaſten 187— 12 18 15 1 Daden well.— 769,1 12 1 11a 1 halbbedeck! 5400 Hof] 780 687% 5 id ö Ne mäßig Nebel ab. Dur.f 11 20 9 ſtill Leicht wolkig Das am Samstag erſchienene atlantiſche Tief iſt raſch nach Oſten vorgeſtoßen und liegt heute zentral über Europa. Bei lebhaften Südweſtwinden hatten wir daher geſtern mildes Wetter mit zeitweiligen Regenfällen. An der Rückſeite des ſich ausfüllenden Tiefs folgt mit kräftig ſteigendem Luftdruck ein Zwiſchenhoch, unter deſſen Einfluß die Niederſchläge aufhören werden und bei abflauenden Winden Auf⸗ heiterung zu erwarten iſt. Meiſeweller Nordſee: 1415 Grad, bedeckt mit Regen, mäßiger Süd, geſtern meiſt trüb mit Regen und kühl. Erzgebirget 1218 Grab, bewölkt, leichter Südweſt, geſtern zeitweiſe heiter, mäßig warm. Alpen: 11—13 Grab, bedeckt mit Regen, Windſtille, Höhe ab 2500 Meter Froſt und Nebel, geſtern Wetterverſchlechterung. Flugwetter Während gegenwärtig noch unter dem Einfluß eines über Dänemark liegenden Tiefs in Deutſch⸗ land die Höhenwinde bis zu 3000 Meter Höhe aus Weſten mit 10—15 Meter pro Sekunde wehen, iſt in Kürze ſtarkes Rückdrehen nach nörblicher Richtung zu erwarten. Mit der Nordſtrömung wird kühlere Luft herbeigeführt, die über Mitteleuropa hohen Druck aufbauen wird. Die Wetterlage hat ſich ſomit gebeſſert und ſtellt heiteres Wetter in Ausſicht. In der jetzigen Jahreszeit iſt dabei mit Frühnebeln in Niederungen zu rechnen. Nordöſtlich der Elbe wird das Wetter morgen vorausſichtlich noch veränderlith mit Regen bleiben. 4 1 N N e g 3 * Pre r ee N Abend- Ausgabe Die 10 Die deutſchen Leichtathletinnen haben auch in dieſem Jahre an den Aufſchwung den die Damen⸗Leichtathletik⸗ bewegung in Deutſchland in den letzten Jahren gemacht hat, angeknüpft und durch ihre hervorragenden Leiſtungen be⸗ wieſen, daß ſie auch weiterhin in Europa vorherrſchend ſind. Zwar mußte die deutſche Damen⸗Leichtathletikmann⸗ ſchaft gegen England in dieſem Jahre ihre erſte Niederlage hinnehmen, was jedoch weniger der Ueberlegenhett der Eng⸗ länderinnen, als der verfehlten deutſchen Aufſtellung zuzu⸗ ſchreiben iſt. Die Leiſtungen, die die deutſchen Damen im Laufe des Jahres bisher erzielten, ſtehen in ſaſt allen Kon⸗ kurrenzen an der Spitze det Beſtleiſtungen für Europa und zahlreiche Weltrekorde zeugen von der hohen Leiſtungsſtufe, die die deutſche Damen⸗Leichtathletirbewegung erreſcht hat. f 100 Meter: 1. 12,2 Frl. Gelius, 1860 München D. Rek. 2. 12,3„ Lorenz, Eintr. Frankfurt 8. 12,4„ Dollinger, 1. FC. Nürnberg 3. 12,4„ Wittmann, Brand. Berlin 8. 12,4„ Seeger, TSV. Schöneberg(DT.) 8. 12,4„ Gehricke, Spandau(DT.) 3. 12,4„ Strick, Sc. Dresden 8. 12,5„ Becker, Brand. Berlin 8. 12,5„ Laue, Brand. Berlin 8. 12,5„ Keller, 1860 München 8. 12,5„ Tittel, Göppersdorf(De.) 8. 12,5„ Wolff, Wandsbeck(DT.) Im Ganzen liefen bisher 23 Damen unter 18 Sek. Die Leiſtung von Frl. Gelius ſtellt einen neuen deutſchen Rekord dar und dürfte auch Anerkennung finden, während die Zeit von Frl. Lorenz, bei den Meiſterſchaften erzielt, infolge leichten Rückenwindes nicht anerkannt wurde. Der bisherige Rekord von Frl. Wittmann 12,4 ſtammt noch aus dert Fahre 1926 und wurde ſchon wiederholt erreicht. Die eit von 12,2 Sek. iſt allerdings nicht die beſte Damen⸗ Leiſtung, die bisher in Deutſchland erzielt wurde. Die kangfährge Meiſterläuferin der., Frl. Junkers hakte dor Jahren dieſe Zeit bereits erreicht und unterboten, wie ja die Rekordliſte der DT. zeigt. 200 Meter: 1. 25,1 Fri. Lorenz, Eintr. Frankfurt(D. Rek) 25,3„ Gelius, 1860 München 3. 25,5,„ Holzer, 1860 München 4. 25,7„ Dollinger, 1. FC. Nürnberg 5. 26,2„ Wittmann. Brand. Berlin. 6. 26,8„ F. Drieling, Magdeburg 6. 268„ Grteme, Bremen 6. 26,8„ Kraus, Dresden 9. 27,4„ Leupold, Breslau 10. 27,8 Haux, Eintr. Frankfurt * Ueber 200 Meter wurde der bisherige Rekord von Frl. Wittmann, 26 Sek., nicht weniger wie 4 mal unterboten. Die erſte Verbeſſerung erzielte Frl. Dollinger mit 95,7 bei den ſüddeutſchen Meiſterſchaften. Bei den deutſchen Damen Meiſterſchaften lief dann Frl. Lorenz die ausgezeichnete Zeit von 25,1, jedoch iſt auch hier, wie bei 100 Meter, die Anerkennung zweifelhaft. Auch Frl. Gellus und Frl. Holzer blieben in dieſem Lauf unter dem akten Rekord. 800 Meter: 1. 2178 Frl. Dollinger, 1. FC. Nürnberg 2. 219,4 Frau Radke, Breslau 3.:26,63 Frl. Ladewig, Gehren 4. 2228,„ Selle, Potsdam 5. 2,30„ Schwarzer, Potsdam 6. 280,2„ Jordan, Bernburg 7. 2181,7„ Wewer, Lennep 8. 2162,83„ Grabowͤſki, Oc. Berlin 9. 213,8„ Lohrmann, Sec, Charlottenburg 10. 224,4„ Bender Frankfurt Frl. Dollinger konnte zwar den Welkrekord von Frau Radke⸗Batſchauer nicht ganz erreichen, ſchlug dieſe jedoch bei den deutſchen Meiſterſchaften. Alle anderen Konkurren⸗ Unnen haben international nichts zu beſtellen. 4 mal 100 Meter: 1. 48,8 1860 München(Weltrekorb) 2. 40,1 Eintracht Frankfurt 9. 49,9 TV. Mühlheim(De.) 4. 49,8 Brandenburg Berlin 5. 49,0 Frauen Sc. Magbeburg 6. 50,1 SCE. Dresden 7. 50,4 DSc. Breslatt 8. 51,2 Dy Sc. Berlin 8. 51,2 St. Gevrg Hamburg 8. 51,2 SCC. Charlottenburgs Die beiden ſüdbeutſchen Staffeln von München und Frankfurt ſind hier überlegen. Ganz hervorragend iſt ber Weltrekord der Münchnerinnen. Kugelſtoßen! 1. 13,26 Frl. Heublein, Elberfeld(Weltrekord) 2. 12,99„ E. Fleiſcher, Frankfurt 9. 12,51„ Windsheicter, Würzburg(Rek. Dr.) 4. 12,42„ Herrmanns, Köln(Dr.) 5. 11,00„ Jungkunz, Ulm 6. 11,34„ E. Braumüller, Berlin 7. 11,48„ Wüſt, Mundenheim(De.) 8. 11,45„ Schumann, Eſſen(.) 9. 11,24„ Haux, Eintr. Frankfurt 10. 11,18„ Siebert, JG., Frankfurt. Frl. Heublein verbeſferte ihren alten Rekord, ber gleich⸗ eitig Weltrekord ſt um ein ſchönes Stück, Auch Frl. leiſcher überkraf den alten Rekord. Die Leiſtungen von Frl. Windsheimer bedeutet einen neuen Dr. Rekord. Speerwerfen: Schumann, Eſſen(D. Reck) Braumuüller, Berlin(Dht.) Häargus, Lübeck 4. 39,01 Frl. Kurze, Konk. Hamburg 8. 36,5 Frl. Richters, Wichhafen(De.) 6. 30,46 Frl. Völter, Se. Charlottenburg 7. 36,15 Frl. Geltus, 1880 München 8. 35,37 Frl. Jakob, Sc. Charlottenburg 9. 35,27 Frl. Hillmann, Sc. Charlottenburg. 10. 33,92 Frl. Oerleck, Frankfurt(.) Auch im Speerwerfen wurde der deutſche, ſowle ber Weltrekord ſtark in die Höhe geſchraubt. Zuerſt verbeſ⸗ ſerte Frl. Kurze beide mit einem Wurf von 39/01, jedoch wurde der Weltrekord einige Tage ſpäter bereits durch Fel. Didrickſon, Amerkka, auf 40,66 verbeſſert. Allerdings wurde dieſe Leiſtung bisher weder anerkannt noch be⸗ ſtätigt. Bei den Berliner Meiſterſchaften kam dann Frl. Braumüller als 1. Deutſche über 40 Meter. Auch Frl. argus, die frühere Rekordinhaberin, überſchritt bet den eutſchen Metſterſchaften mit einem Wurfe von 40,22 die 40 ⸗Meter⸗Grenze. Die beſte Leiſtung des Jahres erzielte ledoch Frl. Schumann bei den Dr.⸗Meiſterſchaften mit 40,55, einem Wurfe, der Weltrekord bedeutet, falls die aͤmerikaniſche Leiſtung nicht anerkannt wird, 1. 40,55 Frl. 2. 40,27 Frl. 3. 40,22 Frl. Diskuswerfen: 1. 38,30 Fleiſcher, Eintracht Frankfurt 38,11 Heublein, Elberfeld 36,74 Mäder, Brand. Berlin 36,15 Cramer, Berlin 86,12 Mollenhauer, Hamburg 35,58 Reuther, Frankfurt 35,57 Bieſenthal, Berlin(DT.). 35,30 Witkowſki, Charlottenburg(DT.) 35,07 Gelius, 1860 München 35,03 Krewet, Düſſeldorf. Hochſprung:⸗ 1,57 Notte, Grafenberg[DT.⸗Rek.) 1,55 J. Braumüller, Doc. Berlin(Dat.) 1,54 Geiling, Hamburg(.) 1,52 Melcher, Alteneſſen(DT.) 1,48 Krüger, Guben(DT.) „ 1,48 Bickelhaupt, Gießen(Dr.) 1,47 Bergmann, Ulm 1,47 Heid, Zillendorf(DT.) 1,45 Berkenkamp, Weſel . 1,45 Kluſenwerth, Sc. Charlottenburg 1,45 b. Bredow, MTG. Männheim 1,45 Gladitſch, Karlsruhe. Frl. Notte erzielte mit 1,57 einen neuen Dr.⸗Rekord, während die Leiſtung von Frl. Braumüller von der BSB. als Rekord notiert wird. Die D. iſt in dieſer Kon⸗ kurrenz beſonders ſtark vertreten. Frl. Notte bleibt nur 5 Stm. unter dem Weltrekord. Weiiſprungt 5,76 Grieme, Bremen(DR.) 5,69 Heuvelmann, Köln(.⸗Rek.) „5,51 Witkowſkti, Charlottenburg(DT.) 5,49 J. Braumüller, Berlin 5,48 Gladitſch, Phönix Karlsruhe 5,41 Schlarp, Köln 5,88 Schlottmann, Hamburg 5,80 Keller, E. Frankfurt Mauermayer, München(Dr.) . 5,28 Ladewig, Magdeburg. Ballweitwerfen: pr. g 50 S S g — D D D, e g. 9 50. S S c n g g e 58 ba — 80.72 Groth, Vfs Heide i 76,64 Stockhorſt, Duisburg(Dr.⸗Rek) 7 Behne, T. Frankfürt⸗Oder(Die) id Richters, Wiſchhaſen(De) „4% Wolz, Brandenburg 70,2 Gelius, 1860 München 68,50 Alpen, Hamburg 66,00 Benkelberg, Kirn 65,99 Fleiſcher, Eintracht Frankfurt 64,65 Laumann, Magdeburg aper 2 2 8 Sg 1 — 18. Semmering- 80 Meter Hürden: 1. 12,3 Pirch, SC. Charlottenburg 2. 12,4 Birkholz, Breslau 8. 19,6 Becker, Brand. Berlin 4. 12,7 Haux, Eintracht Frankfurt 5. 13,0 Hargus, Lübeck 6. 13,2 Haaſe, Magdeburg 6. 13,2 Schmidt, Frankfurt 8. 13,4 Friedheim, Berlin Fünfkampf: 1. 337 Punkte E. Braumüller,. Berlin 2. 318 Punkte Grieme, Bremen 3. 284 Punkte Häux, E. Frankfurt 3. 284 Punkte Gladitſch, Karlsruhe 5. 278 Punkte Gelius, 18600 München 6. 270 Punkte Siebert, JG. Frankfurt 7. 254 Punkte J. Drieling, Magdeburg 8. 284 Punkte Marckword, Halle 9. 283 Punkte Leupold, Dresden 10. 221 Punkte v. Bredow, MTG. Maännheim 2 Weltrekorde, 7 deutſche und 5 D. Rekorde ſind bis fetzt von den Damen erzielt worden. Bef Bewertung der einzelnen Plätze mit 10, 0, 8 Punkken uſw ſteht bei den Damen Süddeutſchland überlegen an der Spitze, gefolgt von der Deutſchen Turnerſchaft ſowie Berlin. Die genaue Reihenfolge iſt: 4. Stbddeutſchland 202 Punkte 9. Deutſche Türnerſchaft 189 Punkte 8. Berlin 181 Punkte 4. Norödeutſchland 72 Punkte 5. Mitteldeutſchland 58 Punkte 6. Weſtdeutſchland 82 Punkte 7. Südoſtdeutſchland 24 Punkte Die füddeutſche Ueberlegenheit kommt auch dadurch zum Ausdruck, daß ſowohl bei den erfolg reichſten Vereinen, ſowie bei den erfolgreichſten Damen 3 2 ſſtddeutſche an der Spitze ſtehen. ei den ereinen ſind es Eintracht Frankfurt und 1860 München, je vor drei Berliner Vereinen rangieren, während Frl. skins, die nicht weniger als ſechsmal unter den 10 Beſten vertreten iſt, als die erfolgreichſte Dame zu gelten hat. Die Reihenfolge iſt hier: ö 1 Eintracht Frankfurt 60 55 ke 2. 4800 München 57 Punkte 3. Brandenburg Berlin 40 Pünkte 8 4. Dtſch. Frauen SC. Berlin 46 Punkte 3. Se Ehaplottenburg 27 Punkte i Gelius, 60 München 86 Punkte 2. Dollinger, 1 FE. Nürnberg 25 Punkte g. E. Braumüller, Dec Berlin 13 5 9. Grieme, Bremen a 24 Punkte 4. Fleiſcher, Eintr. Frankfurt 21 Punkte 1 Neuer Streckenrekord durch Haus b. Stuck— Carneriola Klaſſenſieger Das als 8. Lauf zur Curopa⸗Bergmeiſterſchaft aus etkagene 18. Semmeking⸗ Bergrennen für Wugen uno Krefttsber kom am Sonntag auf der ſich in autem Zuſtonde befindlichen 10⸗Km. Strecke nach dem Semmerfüg zur Durchführung und ſtand wieder im Zeichen der beiden Fa⸗ vokiten Hans von Stuck und Rudolf Cargceiola. Exſterer ermochte in der Klaſſe der Rennwagen ſeinen vorzährigen treckenrekord auf 6118 zu verbeſfern und dabei eine Stundengeſchwindigkeit von 96/5 Km herauszuholen. Bei den Sportwagen wor Caraceiola der besen Sieger; in 6288 Minuten durchfuhr er die 1 5 In dek Touxen⸗ wägenklaſſe ſteuerte der Wiener Wemtzlet ebenfalls einen Mekcedes⸗Benz in 7138 zum Siege, während hei den Motorrädern Runtſch⸗Wien auf ſeiner Douglas⸗Muſchine mit 6183 einen neuen Streckenrekord ſchuf. Die Ergebniſſet Reunwagen: bis 1400 cem! 1. Kandl⸗Wien(Antler) 7705) bis 2000 cem: 1. Graf Hardegg⸗Wien(Steyr) 7147; bis 5000 cem: 1. Hans v. Stuck⸗München(Auſtrß⸗Daimler) 611 (Stundenmittek 90,5 Kin, heſte ie des Toges, Strecken⸗ rekord) wber 5000 cent: 1 Ackerl⸗Wien(Steyr) 00% Sportwagen! bis 500 cem! 1. Oeſterreicher⸗Dresden (Dates) biss, bis 750 cem: 1. Quingue⸗Wien(BM).50, bis 4100 cem: 1. Schmidt⸗Wien(Amilegr) 315 800 4500 cem: 1. Kraus⸗Wien(Chenard⸗Walter] 9126, bis 2000 dem; 1. Kichtenſtein⸗Wien(Bugatti) 6259; bis 5600 cent L. Frl. Klinger⸗Linz(Steyr) 6743; bis 8000 cem: 1. Caradeibla⸗ Berlin(Mekeedes⸗Benz) 6735(beſte Zeit der Spörtchagen). Tourenwagen: bis 500 cem! 1. Stegſſer⸗Wien 1 9787 bis 750 eemt 1. Frankl⸗Wien(BMW) 10188, 9. 1800 cent: 1. Lindemann⸗Brünn(Bugskti) gts; bis 2000 cem: 1. Dr. Felledy⸗Wien(Bugatti 8187; bis 3000 cem! Sachſl⸗Wien b 8119; bis 5000 eem: 1, Coxro⸗ tailand(Laneſch gig, bis 8000 tem: 1. Wemtzler⸗Wien excedessBenz) 7˙28(ſchnellſte Zeit der Touren 11 1 Motorräder: bis 150 cem: 1. Urvie⸗W 81853 ien bis 250 cem: 1. Smiral⸗Wien(Puch) 7121ÿbis eem: 1. Mellichart⸗Wien(Sunbeam) 7100 bis 500 cem! 1. Runtſch⸗Wien(Douglas) 673; bis 750 cdemt 1. Steih⸗ fellner⸗Wien 18129(Rudge); bis 1000 cem: 1, Riunlfch⸗ Wien(Douglas):28(neuer Streckenrekord, beſte Zeit der Motorräder). 5 5 5 Krafträder mit Beiwagen: bis 900 cem: 1. Auratß⸗Wien (AS) 9128; bis 600 cem: 1. Märitz⸗Müunchen(Viktoria) 8196; bis 1000 cem: 1. Skorpil⸗Wien(BM) gig. i Sſidweſtdeutſche Ningerauswahlküämpft Hößler⸗Tuttlingen ſiegt im Mittelgewicht vor Heißler⸗Schifferſtadt Maß muß ſich rückhaltlos zu dem Ständpunkt bes Reichsſportwartes Brunner bekennen, den er bei der Feſtlegung der Auswahlkämpfe im Ringen für Los An⸗ geles wie folgt zum Ausdruck brachte:„Wir haben vor Amſterdam keine Hymnen geſungen und keinen Vorſchuß⸗ lorbeer geflochten, wir werden es auch diesmaf vor der Olympiade in Los Angeles nicht⸗ tun. Prophezeiungen ſind müſſig, äber dafür können wir einſtehen, daß der ganze Dass B. mitarbeiten wird, um das allerbeſte Material, das Uns bis dorthin zur Verfügung ſtehen wird, ohne Anſehen der Perſon herauszuſtellen. Wer uns im Gewichtheben und Ringen nieberzwingen will, der muß außerordentliches Können aufweiſen. Wenn die Entwicklung, ſo, wie ſie letzt eingeſetzt hat, noch zwei Jahre wetter geht, wird man an ben Leiſtungen unferer Hammerwerfer nicht mehr vor⸗ beigehen können. Wir werden gewiß auch zum bdeutſchen Boxerkontingent einige Vertreter ſtellen.“ Mit ber jetzt ſchon eingeſetzten Ringerauswahl zeigt er⸗ neut ber Das B, der auch nach Amſterdam viel zu beſchei⸗ den war in der Auswertung ſeiner für den deutſchen Sport erzielten großen Erfolge, daß er ſeine Leute ebenſo frühzeitig wie in der beſten Weiſe zu erfaſſen und vorzü⸗ bereiten verſteht. Das vor allem geſetzte Ziel dieſer Vor⸗ bereltungsarbeit, neue hoffnungsvolle Kräfte herauszu⸗ bringen, die ſich dann mit den international ſchon er⸗ probten Kämpen meſſen werden, wurde auch am Sonntag in Schifferſtabt bei den Auswahlkämpfen im Mittelgewicht erreicht. Junge Talente waren am Start und lieferten ihren erfahrenen Gegnern ebenſo hart wie prächtige Kämpfe, ble das Beſte für die Zukunft erhoffen laſſen. Häßler⸗Tuttlingen(früher Göppingen), der bei den 8. Deutſchen Kampfſpieken in Breslau hinter dem Deutſchen Meiſter Krämer⸗Dufsburg den 2. Platz belegte, ging als verdienter Sieger hervor, nachdem mit dem favoriſſerten Böhmer⸗Pirmaſens, der ſich leider ſchon im erſten Kampf eine Verletzung zugezogen hatte, nicht mehr zu rechnen war. Sehr wacker ſchlug ſich Heißler⸗Schifferſtabt und nicht zu⸗ letzt auch Meſer⸗Pirmaſens. Empfehlenswert wäre Heißler wie auch Böhmer in einem weiteren Aus wahlkampf zu erproben. Die übrigen Ringer⸗ wie Halter⸗Hornberg und Steiner⸗Münſter kommen nicht in Frage, während ſich Kreber⸗Feuerbach als noch nicht reif und yielſeitig genug erwies, wenn er auch ſonſt einen gefährlichen Gegner abgab. Der Saal des Vereins für Spbrt⸗ und Körperpflege Schifferſtadt im wilben Mann war überfüllt von Zu⸗ ſchauern, als ſich die Auswahlringer dem Kampfgerſcht Jühne⸗Dudweiler als Leiter und Dreſſel und Biundv von Mannheim als Punktrichter ſtellte. 5 Im erſten Kampf ſiegte Häßler⸗Tutkingen über Kreder⸗ Feuerbach durch Hüftſchwung in 4 Minuten. Meier⸗Pir⸗ maſens und Steiner⸗Münſter zeigten in den erſten 10 Mi⸗ nuten nichts von Belang. In der Bobenläge brachte Meiet durch Ueberſtürzer ſeinen Gegner wiederholt in brenzliche Lagen und ſtegte nach Punkten. Halter⸗Horn⸗ berg riskierte nichts, verteidigte ſich ru hartnäckig des üngeſtümen Angriffs von Heißler⸗Schifferſtabt, der verbienter Punktſieger wurde. Sehr lebhaft begann das Treffen zwiſchen Böhmer ⸗Pirmaſens und Kreder⸗Feuer⸗ bach. Ein Untergriff von Böhm ſah Kreder bedenklich der Niederlage nahe. Kreber zeigte jetzt mehr äls ſein erſter Kampf vermuten ließ. Bet eineſn Untergriff phn Kreber kanden beide außerhalb der Matte, wo ſich Böhmer eine Verletzung zuzog, die ihn am Weiterringen verhinderte, ſo daß Kreder nach 6 Minuten den Sieg erhielt. In einem abwechflungsreichen Kampf beſiegte alsdann Heiß⸗ lek⸗Schifferſtabt ſeinen nächſten Gegner Steiner⸗Münſter durch Armzug am Boden in 12,30 Minuten. Meier⸗ Pirmaſens vermag mit Halter⸗ Hornberg im Stande der erſten 10 Minuten nichts anzufangen. In der Boden⸗ lage hatte Meiet im Angriff mehr Erfolg und ſiegte klar nach Punkten. Einen an ſchönen Momenten keichen und ſpannenden Kampf von Beginn an lieferten Häßlex⸗Tutt⸗ lingen und Heißler⸗Schifferſtabt. Letzterer war ſehr aggreſſiv, kämpfte aber auch nicht immer einwandfrei. Zumindeſt eine Verletzung von Häßler war barauf zu⸗ rückzuführen. Es wurde bis zuletzt unter beiberſeitigen größen Anſtrengüungen um eine Entſcheldung gerungen. Häßler war geriſſener und verſchaffte ſich Voptteile, die ihm den Punktſieg brachten. Nach eintönigem Kampfe, der erſt in der Schlußphaſe lebhaft wurde, erhielt Meier⸗ Pirmaſens gegen Kreber⸗Feuerbach für beſſere Arbeit den Punktiſieg zugesſprochen. Der letzte Kampf brächte in der Begegnung Häßler⸗Tuttlingen und Meier⸗Pirmaſens nicht das Temperament auf, das man in erſter Linie von Häß⸗ ler ekwarten mußte. Am Ende des Bodenkampfes, der alsdann im Stande weiter zu führen war, gab Meier auf und überließ Häßler ben Sieg, K. O. Baden könnte am Sonätag dank der nen Regengüſſe zu Ende geführt werden. i g einzel gab es die große Ueberraſchung, daß der Freihnr⸗ ergrennen 1. Turnwart K. Abelmann im 20. 1846 Mannheim 25 Jahre Turner Karl Abelmann, der verdienſtvolle erſte Turnwart des To, 1846 Mannheim, der die Aktivität und die Vorturner⸗ ſchaft der 1846er ſeit Jahren zielbewußt leitet und betreut, beging dieſer Tage ſein jähriges Turnerjubiläum. Seine Aktiven, denen er ein treuer Freund und beliebter Turn wart iſt, haben es ſich nicht nehmen laäſſen, ihrem Führer am vergangenen Samstag abend im kleinen Turnſaale des Vereinshauſes eine Ehrenkneipe zu geben. Beinahe hätte der kleine Turnſaal nicht ausgereicht, da auch über die Aktivität und Vörturnerſchaft hinaus der Vorſtand und Turnrat des Turnvereins und die Vertreter der übrigen Abteilungen in einmütiger Weiſe an dem Ehren⸗ abend des unermüdlichen erſten Turnwartes teilnahm. Die Vorkurnerſchaft, boran Hermann Schweiger und Fritz Thum, hatten ein nettes und reichhaltiges Unter⸗ haltungsprogramm zuſammengeſtellt, wozu neben der Hauskapelle, beſonders die Turner Iſtand und Ghber durch ihre Duette, der Turner Lober durch ſeine Lieder zur Gitarke und das Geſangsguartett der Wanderrtege in fleißiger Weiſe beitrugen. Dazwiſchen erſchollen allge⸗ meine, immer gern geſungene Turnerlieber. Die Leitung des Abends lag in Händen von Vorturner Schweizer. Als Sprecher der Aktivität und der Vorturnerſchaft würdigte Vorturner Thum die vielen und großen Veit dienſte von Turnwart Adelmann, die er ſich um den Aus⸗ bau der Aktivität und insbeſondere der Vorturnerſchaft, wie ſie in Deutſchland als vorbildlich betrachtet werden kann, erworben hat. Eine ganz beſondere Leiſtung aber vollbrachte Adelmann durch die Zuſammenfaſſung aller Vereinsabteifungen anläßlich des Landesturnens, zu einer Vereinstiege in der Zahl mit 260 Turnern, die gleich zeitig an 25 Pferden kürnten. Auch an äußeren Zeichen der Anerkennung kießen es bei dieſer Gelegenheit zum Danke für die jahrzehnte lange ſelbſtloſe und aufopfernde Tätigkeit die Turner nicht fehlen. Für den Vorſtand und Turnrat des Vereins ühber⸗ reichte Oberturnwart Schweizer Turnwärt Adelmann ein geſchmackvoll gerähmtes Bild, der von ihm geleiteten Vereinsriege beim diesjährigen Landesturnen, indem er gleichzeitig in dankbaren Worten für die Vereinsleitung verdiente Anerkennung zum Ausdruck brachte. Für die Männerabteilung, die ſich für die Vereinsriege gerne und freudig unter daß Kommando von Türnwart Adelmann geſtellt hatte, ſprach Männertuenwart Groß. Ueberraſcht ob der ihm zuteil gewordenen Ehrungen fand Abelmann Worte des Dankes, in die er das Verſprechen knüpfte, auch weiterhin getreu in der bisherigen Weiſe ſeine werk⸗ volle Kraft dem Turnverein 1846 und der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft zur Verfügung zu ſtellen. Gr. Tennistuenſer Bühlerhöhe Heidenreich von Weihe geſchlagen Däs Tennisturniet auf der Böhlerhöhe bei Baden Platzaulagen his auf eine Konkurrenz trotz der verſchiede⸗ Im Herren ger Weihe nach feinem Sieg in ber Vorſchlußrunde über ſeinen Landsmann Kraft im Finale dem Berliner Helden reich mit 611) 416, 62 unterlag. Im Dameneinzel kam ſeine Schweſter, Fel. Weihe, in der Eudrunde zu einem beachtenswerten 610, 410, 618⸗Sieg gegen Frl. Horn. Frl⸗ Hen hatte vöther die Breslauerin Frl. Halpaus 61, 614 geſchlagen, während Frl! Weihe gegen Frau Huß⸗Grimm mit 616, 618 erfolgreich geblieben war. Das Herrendoppel ſath Heidenreich⸗Weihe mit 610, 010 gegen das Straßburger Päar Dürenbergſchausmann ſiegreich, die dann auch das Finale getzen Hildebrandſ Reinhardt mit 610, 618, 67K ge⸗ winnen könnten. Lammers ſiegt in Koblenz Reichsoffene Wettkämpfe der D. 155 Die Deutſche Turnerſchaft hielt am Sonntag in Koblenz keichsoffene Weſtkämpfe in der Leichtathletik ab. Leider wären Wetter⸗ und Bodenverhältniſſe nicht gut ud drlickten auf bie Leiſtungen. Trotzdem gab es einige recht gute Ergebniſſe. a a 5 Die Erzebniſfet 100 Meter: 1. Lammers⸗Oldenburg 105 Sek.; 2. Mähr⸗ lein⸗Malnz 10,6 Sek.; 5. Feiſtel⸗Wiesbaben 10,7 Sek.— 200 Meter: 1. Müßhrlein 99, Sek; 9. Feiſtel 2,5 Se. 400 Meter: 1. Ahlmeyer⸗ gerne 50,7 Sek.— 800 Metes: 1. Romeyt⸗ Köln 2105 Min,— doo Meter: 1. Herchenröder⸗ Köln 9716, Min.— 110 Meter⸗Hürden: 1. Prieß⸗Kreuz⸗ nach 17,1 Sek.— 4 mal 100 Meter: 1. St. Johanner⸗ Tuknerſchaft 4,7 Sek.; 2. Gäſteſtaffel(Lammerz, Feiſtet, Ahlmeyer, Kürten) 43,8 Sek.; 8. Teck Ludwigshafen 40, Sek.— 4 mal 400 Meter: 1. Tb. Wiesbaden 3,38 Min.; 2. Tg. Kreuznach Bruſthreite zurück!— Olympiſche Staffel: 1. Thb. Koblenz 3147 Min.; 2. TB. 1817 Mainz 9152 Min. N 2 2. 1 Kreisligaſpiele in Anterbaden B. Mannheim— Köfertal 111 endenheim— Weinheim 221 riedrichsfeld— Viernheim 110 Uhnix Männheim— Edingen 411 1913 Mannheim— Heddesheim 9011 Auch der Kreis Unterbaden brächte Ueberraſchungen. Friedrichsfeld, bas im erſten Spiel von Weinheim mit 312 geſchlagen wurde, konnte diesmal auf eigenem Platze den Meiſter Amiettia Viernheim knapp 120 ſchlagen und ſich dadurch die erſten Punkte ſichern. Wei⸗ ter überkaſcht der Sieg von Feudenheim über Weinheim mit 211, nachdem ſich Feudenheim im erſten Spiet von Akteip, dem aäufgeſtiegenen A⸗Möiſter glatt 210 ſchlagen ließ. Phönix Man nhei m ſetzte ſeinen Sie⸗ geszug fort und gewann auch das 2. Spiel gegen Edin ⸗ gen glatt mit]. 1916 Mannheim verlor gegeſt Heddesheim nur knapp 921. Ueberraſchend gut— im Gegenſatz zur Vorausſage beim Beginn der Verbäands⸗ ſpiele— hielten ſich bis jetzt die Spieler des neu hinzu⸗ getretenen früheren Deutſchen Turnermeiſters T V. 46 Mannheim. Nachdem ſie das erſte Spiel gegen Hebbesheim am Sonntäg 312 gewinnen konnten, ſplelte ſie jetzt auf eigenem Gelände gegen Käfertal unent⸗ ſchieden 11 Dabei hat Käfertal noch Glück gehabt, daß nicht beide Punkte verloren gingen. Tabelle der Kreisliga a Vereine Spiele gew. unentſch. vekl. Tors Punkte E. Phönix Mannheim 2 JFF B. 1846 Männheim 2 1 1— 48 S. W. Altrip 1 1—— 20 20 Amleitia Viernheim 2 13 1 89 2 Maunheſmer F. G. 1918 2 1— 130 Germanta Friedrichsf. 2 13 1 9 2 Fortuna Heddesheim 2 1— 11 d 2 FB. Weinheim 2 8 1 4% 95 V. f. F. u. R. Feudenheim 2 1— 2 212 Viktoria Neckarhaufen!!— 1 3 Fottund Edingen 2— 2 S. E. Käfertal WW. 000 050 ausgezeichneten eee ce 5 euen Mannheimer Zeitung Abend-Ausgabe Nr. 426 Hopfenſtü un 8 ktion Hauptverſammlungen ber Oſtwerke und Die ſtärkſten Verluſte hatten Reichsbankanteile minus[Schweiz 19.40, Paris 39294, alles Newyorker Uſance. Spa⸗ 5 8 9 a f Schultheiß-Patzenhofer 13 v.., Julius Berger minus 1274 v.., Siemens minus nien unverändert 44.40 gegen London. Die Swapfätze Dor⸗ Im bayeriſchen Miniſterium fand am 12. d. M. eine O(Eig. D 88 7 0„ 5765 11% v. H. und Salzdetfurth minus 20 v. H. Anleihen er⸗ lar gegen Reichsmark ſind eine Kleinigkeit höher, 277 auf ſchen. einer Abordnung des deut⸗ 1 1 05 5 5 9 1 5— 9 15 5 95 ge- ſchienen ebenfalls mit Minus⸗Minus⸗Zeichen und eröffne⸗ einen Monat und 70 Stellen auf drei Monate. R ſchen Hopfenbauverbandes und den Vertretern der be⸗ ehmigte einſtimmig den ſchluß des bekannten Ver ⸗ ten, beſonders die Altbeſitzanleihe, weſentlich ſchwächer Der Kaſſ Et KE 5—— 8 5 C 5 5 1 N 5 8 8 7 55 175. 8 Altbeſttz 5 ö Kaſſamarkt konnte ſich, wie zu erwarten, der all⸗ ein ſeiligten Miniſterten und der bayeriſchen Banken und ſchmelzungs ver dag erm der Schultheiß⸗] Ausländer zeigten dagegen nur geringe Veränderungen. gemeinen Verſtimmung nicht entziehen wenn auch die ei b ſtatt. Die Beſprechung dient in erſter[ Patzenhofer Brauerei AG., Berlin. In der Ausſprache Die Kurſe gingen weiter um—3 v. H. zurück. Die ver⸗ Kursabſchläge infolge des kleinen Geſchäfts die Rückgänge 1 f er E ei iner Akti 3 S t u es erklärte Gen. ⸗Di atze e 0 uf ſchieder 85„„ 8 1 T 8 5 8 25 11 N H 5„ durch eie nee 195 5. 9 505 5 4 ſpätet feſtgeſetzten übrigen Kaliwerte, wie Aſchersleben und der erſten Terminkurſe nicht erreichten. Die Börſe ſchloß pc reichender Menge erſtklaſſigen Hopfens zu entſprechenden 1 e e zekauft 8 1 i 7995 ihm 5 K 88 Weſteregeln hatten 15 reſpekt 16 v. H. verloren. teilweiſe leicht erholt, beſonders die Anfangs⸗ und im Ver⸗ Preiſen aus dem Nürnberger Markt durch eine hierzu ge⸗. nicht 7 5 0 ſei 9 2 87 13 1 55 15 8 lauf ſtärker gedrückten Preiſe konnten ſich auf Deckungen 8 eignete Stelle. 75 ee Vf. Infolge des Wahlausganges ſind Deviſen gegen Reichs⸗ etwas beſſern. Im allgemeinen wurden die Verluſte der Es wurde vorgeſchlagen, dieſe Stelle durch die bayeriſche Mil I.„/, der bei der, Fuſion entſtanden ſel, durch Ein⸗ mark feſter. Der Dollar ſtieg bis.1990. London liegt in⸗ erſten Börſenſtunde wieder eingeholt und die Schlußnotfe⸗ er Genoſſenſchaften im Zufamenwirken mit dem ſetzung von 10 Mill.“ Vorratsſtammaktien, die bei dem ternattonal ſchwächer,.80 nach.8605, Holland 40.257, rungen entſprachen meiſt den Anfangskurſen deutſchen Hopfenbauverband zu ſchafen. Die erforderlichen heutigen Kurs von 250 v. H. alſo 25 Mill./ wert ſeien, 8 50 5 88 5 10 Mittel, die auf ungefähr 3— 4 Millionen Mark ver⸗ könne ſich die Geſellſchaft leiſten, da ſie ſehr ſtark offene e 9 durch die bayeriſchen Banken und und ſtille Reſerven beſitze. Das Effektenkonto werde im gi ö 2 g 5* 1 2 3 enoſfenſchoften zur Verfügung geſtellt werden. Die au⸗ übrigen auch nach der Fuſion und nach dem Fortfall der R ichl ch 8 G ekti an ebot on Brot elreide weſenden Banken⸗ und Genoſſenſchaften⸗Vertreter glaubten f Sch 5 e 9 1 5 1. 3 5 10 Mill./ Schultheiß⸗Aktien erheblich ſtille Reſerven N daß hierbei keine beſonderen Schwierigkeiten entſtehen wütr⸗ 5 5 5 e Suche 00 80 duch vile fte 8 5 F533 8 Wird die Stützungsaktion fortgeſetzt?— Die Feſtſtellung der erſten Notierungen um eine te Vare un Ur eine vo ratli 8 8 2 1 8 15 0. ier 5 Riſtkogarantie geſchaffen würde, Eine golche Go⸗ Brauerei Ac. genehmigte ebenfalls einſtimmig den be⸗ Viertelſtunde ausgeſetzt 10 zontze hat Reichsminiſter Dr. Schieke bereits für dag pannten Verſhmelſungs vertrag zu der irc—ö n 5 8 0 5 ier der Vorausſetzung in Aus ſicht gestellt, daß ſich Berlin Ferner wurde die run dung der cn d Berliner Produktenbörſe v. 15. Sept.(Eig. Dr.)* Bremer Baumwolle vom 15. Sept.(Gig. Dr.) Amerik br ouch der bayeriſche Staat daran beteiligt. Für die Ueber⸗ 1 9 1 5 se eien den Wie an der Efſfektenbörſe ſo bildete naturgemäß heute Univ. Stand. Middl.(Schluß 12,39.* nohme einer Gorautſe des bayerkſchen Stoats wäre verſaſ⸗ 2 5 1 n 5 11 ee 11 1 5 1 9 85 auch am Produktenmarkte das Wahlergebnis den Haupt⸗* Liverpobler Baumwollkurſe vom 15. Sept.(Eig. Dr.) S ſungsmäßig die Zuſtimmung des bayeriſchen Landtags ein⸗ e amens⸗ geſprächsſtoff. Vor allem wurde die Frage lebhaft disku⸗ Amerik. Univerſal. Stand. Midol. Anfang: Jan.(81 zuholen. Das Ergebnis der Beſprechung wurde unverzüg⸗ vorzugsaktten in. Inhaberſtammaktien beſchloſſen. Die tiert, ob die Stützungsaktion auch weiterhin fort⸗ 595600; März(31) 610, Mai(31) 618—619; Juli(31) 6267 M lich dem Reichsernährungsminiſterium zugeleitet zugs] Verwaltung führte aus, daß die Lage der Brauereien[geſetzt werden dürften. Zu Beginn der Börſe hatten Okt(81) 580; Jan,(33) 613, Tagesimport 100; Tendenz 8 1 licht ſo roi 55 wie 1 n die mit der Stützung beauftragten Stellen noch keine Wei⸗ ruhig. Mitte: Ton.(31) 590; März( 6087 Mat 645 A Scheitern der Chemikalienkon vention. Fran k⸗ a in letzter Zeit der Ar as derten b. aſſen fungen erhalten, der Staatskommiſſar nahm daraufhin 617; Juli(31) 625; Okt(31) 888 Dez.(81) 595, Jan.(82) th . 1 Sept(Lig, Dr e habe(3. T. bis zu 31 v..), daß man Verhandlungen ge⸗ Veranlaffung, die Feſtſtellungen der erſten Notierungen 640, Loco 621; Egüpt. Upper F. G. fair loco 847; Tend ſte ljurt a. 9 7. 15. Sept.(Eig. Dr.) Das ſeit einigen Jahren führt habe, um evtl. Kurzarbeit einzuführen. um eine Viertelſtunde auszuſetzen. Das Effektiv⸗ rubi 2 FV Beſtehende Weinſteinſäureſondikat iſt, wie uns Die ſtillen Reſerven hätten ſich durch die Fuſton bei angebot von Brotgetreſde auf Baſis der 1 f 6 mitgeteilt wird, aufgelöſt worden mit der Folge, daß Schultheiß⸗Patzenhoſer allerdings erheblich geſteigert. In Stu gpreiſe war auch heute wieder reichli 15* Nürnberger Hopfenbericht vom 13. Sept. 300 Ballen 9. 0 0 0 37 0. 2 f 25 g 5 1 Stützungspreiſe war auch heute wieder reichlich und teil 7 100 8 5 2 2 die Preiſe zurückgingen. Der Preisrückgang be⸗ den letzten vier Monaten ſei ein Abſatzrückgang weiſe recht dringlich zu nennen, die Spanne zwiſchen den Zufuhr, 100 Ballen Umſatz. Hallertauer Hopfen koſtete 50 trägt 40, ſodaß ſich für 100 Sh ein Preis von 240„ eingetreten, der das Plus der erſten Monate aufgezehrt regulär erzielbaren und den Stützungspreiſen wird eine bis 80„. Tendenz ruhig, Preiſe unverändert. ergibt. Die Bemühungen zum Abſchluß einer Bromkon⸗ babe. Man hoffe jedoch, trotzdem eine günſtige Bilanz] immer größere. Ueber den Umfang der Stützungskäufe* Pyrtugieſerherbſt in Hamb 18. S gi vention(Kalium, Natrium und Amonium) blieben erfolg- vorlegen zu können. Irgendwelche Befürchtungen ſeien fi 8 5 0. 5 zug in Hambach. 13. Sept.(Eig. Ber.) 03. Die in der letzten Zeit ermäßigten Preiſe ſchwächten 1 5 1 0 490 en et 52 für prompt verladbare Ware war bisher nichts zu hören, Der Beginn des Portugieſerherbſtes wurde auf Dienstag, ich nicht weſter ab Nur Brom⸗Natri ö 5 ich angebracht. Neu in den An wurden gewählt: Dr. man neigt jedoch allgemein zu der Anſicht, daß die Käufe den 16. September, feſtgeſetzt. 5 5 00 i 5 98 5 e gab weiter leich Max Katzenellenbogen, Dir. Fraenkel(Dresdner Bank in dem bisherigen Rahmen fortgeſetzt werden. Am Lie⸗ 5 von a dollar pro ug. S in Cilenciger und Rittergutsbeſitzer ferungsmarkte war das Angebot zurückhaltender als in Berliner Mefallbörse vom 15. Sepfember 1930 O Erhöhter Verluſt bei Siegen⸗Solingen.(Eig. Dr.] Suldan in Berllunß f der letzten Zeit, ſodaß es nicht mehr ſo ſtarker Interven⸗ 8 Wie verlautet, hat das laufende Geſchäftsjahr beim Siegen⸗ O Zuſammenlegung in der württembergiſchen Schuh⸗ tionen bedurfte, um das Preisniveau für Weisen und Kue Aßei ö Zink Solinger Gußſtahl⸗Aktienverein wenig günſtig abge⸗ induſtrie.(Eig. Dr.) Die Haueiſen u. Co. AG.(Mer⸗ Noggen aufrechtzuerhalten. Am Mehlmarkte bleibt JJC ſchnitten, da in dem Hauptbetrieb der Geſellſchaft, die Fa⸗ cedes⸗Schuhe) in Cannſtatt⸗Suttgort hat durch die Ungunſt das Geſchäft außerordentlich ſtill. Hafer iſt nicht dringlich A—.— 385,75 85,50 brikotion von Quaolitätsſtahl, die Beſchäftigung völlig un⸗ der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Verbuſte erlitten, die angeboten, die Preiſe für aute Qualitäten ſind gehalten, ear 35 7585.50 zureſchend war. Auch die Aus ſichten für den Verlauf zu einer Zuſammen legung des AK. zwangen. Um ba der i ie e, Ab 2— 384 8850 des Jahres werden wenig gut bezeichnet, ſodaß damit ge⸗ Las alte Unternehmen für die Zukunft zu ſichern, tritt die Amtlich notiert wurden. Weizen flau, Sept. 257.56; ai 92,75 92,75 82,50—— 35,75 35,50 rechnet 1 1. 98 das Geſchäftsjahr mit einem erhöhten Salamander 9065 in Kornweſtheim⸗Stuttgart in ein 2705 8 1905 50 201 5 5 51 1 5 Jun 8 9750 92 75 1—.— 35.75 35,50 Ver blu ſt li. V. 895 842/ Verluſt) abſchließen wird. freundſchaftliches Verhältnis zur Haueiſen u Co. AG. 037 Okt. 193 204; März 204; Gerſte 20422, ruhig; Juli 2,75 92,50—.— 25,75 35,50 N 0 ſt) abſchließ f. 5 e Fulergerſte 180.66, ruhig; Hafer 15899, ruhig; Sept. Luut—.— 32..5—— 840 88 168, Okt.— Dez. 177.; März 188; Weizenmehl Sklober.—— 980 92.75—— 35,78 385525 75 4 27,7536, ſtill; Roggenmehl 527,60, ſtill; Weizenkleie 9 er.—— 20 375—— 38,8 88528 2 g, still e e Nov.—.— 9380 92.7—— 35,75 85,50 8 05 9275 ſtill; Roggenkleie, 8,25—8,50, ſtill; Viktoriaerbſen[Dezemb“ 93,.—88,—83,.——.— 85.75 35,50 30—94: 3 de 0 207 Fe N 91 2 0 7 5„* : Futtererbſen 19—20; Peluſchken 20-21: Acker⸗ Flektrolytkupfer, prompt 105,801 Antimon Regulus.] 59.— 86,.— Spitzenwerte verzeichnen Kursrückgänge von Wie nicht aubers zu erwarten, rief der Ausfall der Reichstagswahlen an der Börſe, die mit einem für ſie günstigen Ergebnis gerechnet hatte, allgemeine Ver ſt i m⸗ —10 v. H.— Allgemeine Verſtimmung 794 v. H. und Schuckert 97 v. H. verloren. An den übrigen Märkten überwogen die Kursrückgänge im Ausmaß von 1 bis 3 v. H. Im Verlaufe nahm die allgemeine bohnen 17—18; Wicken 20—22; Leinkuchen 17,30—60; Sojaextractionsſchrot 14,20—15,10; Speiſekartoffeln, weiße 1,4060; rote 1,50—1,70; gelb⸗ fleiſch. 22,0; Fabrikkartoffeln in Pfg. 6,09 je Stärke v..; allg. Tendenz unſicher. Rapskuchen 9,80—10,20; * Mannheimer Produktenbörſe vom 15. Sept.(Eigenber.) Orig. Hütten⸗Aluminium 190,— Silber in Barren, per eg 49 7551,75 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194,.— Gold, Freiverkehr, 10 85 28,.——.28,20 Hüttenzinn, 99 v. H.—[Platin, dio. 1 z Tr.——5,— Reinnickel, 98—99 v. H. 350,—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 13. Sepiember 1930 Metalle in G pro To. Silber Unze 8(1870 fein ſtand.), Platin Unze mung hervor. Dieſe trat nach außen hin in einer ſtar⸗ 5 1 5 1 8 1 ſtark Die Tendenz om heutigen Produktenmorkt iſt für Brot⸗ eee 4055 e 2294 A 19 ken Unſicherheit und Zurückhaltung in Er⸗ 8 1 1 5 1 getalt 118 5 5 a N getreide ſtill, für Futtermittel ſchwach und für Mehl ruhig. Settl. Preis 47— Settl. Preis 1330 Aueckſüber 28775 geſunkenen Niveau etwas gehalten. In den vorhergehen⸗] Angeboten wurde(in /: Auslandsweizen 30,5030; inl. Elektrolyt 50,50 Banka 139.0 Platin 6,50 7 5 ſcheinung und führte zu ſtarken Kursrückgängen insbeſondere der Spitzenwerte. Auch ſonſt zeigte ſich eine allgemeine Abwärtsbewegung auf den meiſten Marktgebieten. Nachſtehend der Verlauf der Börſe: Mannheim ſchwach i 5 Das Ergebnis der Reichstagswahlen wirkte auf die Börſe ſtark verſtimmend, ſodaß die Tendenz ausgeſprochen den Wochen ſei bereits von Kreiſen, die mit einem ungün⸗ ſtigen Wahlausgang rechneten, größere Verkäu fe vor⸗ genommen worden und auch die Banken ſollen für etwaige Abziehungen von Auslandsgeldern vorgeſorgt haben. Berlin: Abwärtsbewegung auf den meiſten Marktgebieten Nach einem ſehr nervöſen Vormittagsverkehr eröffnete Weizen 25,75.—26, inl. Roggen 17,50; inl. Hafer 16,50—17; inl. Braugerſte 21,50—24; Futtergerſte 18—19; Malz 43—45 Biertreber 1010,75; Rapskuchen 11; Sofaſchrot 14,75 Trockenſchnitzel 7,25; Grünkern 60—65; Weizenmehl ſüdd. 41; Weizenbrotmehl ſüdd. 27; Rogenmehl 60proz. 28— 29; Weizenkleie 6,50 6,75, Rogenkleie 6,50; Leinſaat 35; Raps 28. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto, 00 Jeet Mannheim. veſt ſeleeled ſtrong ſheets El'wirebars 50,25 Straits 79,— Blei, ausländ. 18,35 Nickel 51,80 J Zink gewöhnlich 15,12] Weißblech 136.0 Wolframerz 18.50 Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 ug Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5498 Stück Amtliche Preisnotferungen vom 15. e 1980— lau war. Farben fielen um faſt 9 Punkte auf 144, ſehr d tige Börſe in ausgeſprochen ſchwacher Haltung. Der Frankfurter Produktenbörſe vom 15. Sept.(Eig. Ochsen 0 ö ſchwach lagen auch Weſteregeln, Waldhof, Linoleum und Al der 8 8 55 Wader 19 5 Aeg ee das Pans Dr.) Weizen, Hektolitergewicht von 75 Kg. an, 247,50 bis 5 Mi. 90 e h 1 5 743 St.] Schweine 8519 St ddzucker. Von Bankakklen waren Dedibank rückgängig. Ichs 250; Roggen, Hektolitergewicht von 70 Kg. an, 170—171;).„ 485 bd)„ 4044 b)„ 7852 8 9363 erſichevungsaktien blieben unverändert. Am Nenten⸗ geſprächsthema ber Beſucher und alle wirtſchaftlichen Mo⸗] Hafer(inkänd.], neue Sorte, 105; Weizenmehl ſüdd. Spe⸗ J.„ 48-5 c, 3084 155 7218* 99 markt waren Alt⸗ und Neubeſitz des Reiches abgeſchwächt. mente traten demgegenüber in den Hintergrund. Man dis⸗ zial 0 40,50—41,25; Weizenmehl niederrhein. Spezial 9„ 3. 182, 0 d.„ 895 5 4 kutierte alle Möglichkeiten für eine zukünftige Regierungs⸗ 40,25—41; Rogenmehl 60proz. Ausmahlung 27,75— 28,75; Bullen. 197 St.] Färſen 444 St. e 38—64 e„ 63—64 Frankfurt: ſchwach, nur vereinzelte Umſätze bildung und war enttäuſcht über die geringen Ausſichten 5„ 6,75; Erbſen 28—40; Lin⸗ 95 Mk. 47—55 B Schafe. 47 St. 3 5 921 b i n ver⸗ faſt aller Kombinationen. Hinzu kam, daß vom Ausland en 36—70; Heu ſüdd. 5,50—6; Weizen⸗ und Roggenſtroh„—49„ a Mk. 99.„ 32 i Das unerwartete Ergebnis der Reichstagswahlen ve faſt 1915 1 0 8 örahtgepr. 2252,50; gebündelt 2; Treber 8557905 10,50 c).„ 4446 Freſſer.— St. bf. 4245 Arbeitspferde— St urſachte an ber Börſe eine ſtarke Unſicherheit u ud ſchwache Kurſe gemeldet wu bis 11; alles für die 100 Ka. Tend 5.— a) Mk.„—. Zurückhaltung. Die Schwierigkeiten der Bildung Die Banken interventierten wohl etwas, indem ſie Ver⸗„ Rotterdamer Getreidel 1 15. 5 Moarktverlauf: Mit G„ f 5 11 5 a. 5 1 d nichts an die Märkte kom⸗ ekurſe vom 15 Sept.(Eig. Dr.) arktverlauf: Mit Großvieh mittel kleiner einer arbeitsfähigen Koalition wurden lebhaft erörtert. kaufsware in ſich aufnahmen und en Weizen(in Hfl. per 100 Kg.), Sept. 6,95; Nov. 7,15; Jan. Ueberſtand; mit Kälbern mittel, geräumt; mit Schweinen Auf allen Märkten kam Material heraus, das nur ſchlecht] men ließen, ſie konnten aber nicht vermeiden, daß zahl ⸗ 7,45; März 7,5; Mais lin Sfl. per Laſt 2000 Kg.), Sept. mittel, geräumt.— 9 Ziegen 1225. Aufnahme fand. Die Spitzenwerte verzeichneten re iche Werte mit Minus Minus⸗Zeichen er⸗ 118,75; Nov. 116; Jan. 117,50; März 141,25.„ßEßTßFFFTFTTT0C0TfT0TTTTſTſ0TC0CT0T0T0T0TéK0h00„G0TꝗV——àAÄ meiſt Rursrückgänge von 5 bis zu 10 v. H. Bet der allgemein herrſchenden Verſtimmung traten Momente, wie die günſtige Entwicklung der deutſchen Außenhandelsbilanz im Auguſt, vollkommen in den Hintergrund. Beſonders ſtark war das Angebot am Farbenmar kt; der Kurs der J. G. Farbeninduſtrie⸗Aktie wurde 8½% u H. niedriger feſtgeſetzt. Größere Verkäufe wurden außerdem am Elektro⸗ markt vorgenommen, an dem AG. 4% v.., Licht u. Kraft ſchtenen. So kamen für alle drei Kaliaktien, für Höſch, Mannesmann, elektriſche Lieferungen, Elektr. Licht n. Kraft, Schuckert, Siemens, Aſchaff. Zellſtoff, Berliner Ma⸗ ſchinen, Gebr. Körting, Orenſtein, Bemberg, Deutſche Erd⸗ öl, Reichsbank uſw. zunächſt nur einige Minus⸗Minus⸗ Notierungen zuſtande und erſt ſpäter wurden auch dieſe Werte um—7 v. H. und vereinzelt bis zu 20 v. H. niedri⸗ ger feſtgeſetzt. * Liverpooler Getreidekurſe vom 15. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.), Tendenz ſtet.; Okt.—(.67); Dez..698(.66); März 67(.694).— Mitte: feſt; Okt. .74; Dez.678 März.756. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 15. Sept.(Eig. Dr.) März 6,75 B 6,70 G; Mai 6,95 B 6,90 G; Aug. 7,15 B 70 G; Sept. 6,55 B 6,45 G; Okt. 6,50 B 6,40 G; Jan.⸗ März 6,70 B 6,60;, Tendenz: ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt p. 10 Tage 25,75 u. 26,50; Sept.—, Tendenz ruhiger. 10 Chefredakteur Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder- Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: i. B. Franz Kircher ⸗Ge⸗ richt u. alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei üctporto — 2 5 Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten 13 15. 13 15. 25 15 15 f 8 f 1 1 Bremer Wolle. 138,0 139,0 Hirſchderg Leder 4 5„„ 9, 15. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung. ede f dre ler ggg ug fe e Lee Se bee 0 Gre 1. 713. 155 18. 55. 16. 15. Buderus Eiſenw. 86,75 86,—;] Hoßenlobe, Werke 62—.50 Schultheiß.... 249.0 242,0] Wicht u 85,— 88.— Annbeimer Efektenbörse ofavi- minen.. 37. 38.— Konſerven Braun- 86.40 Schubf. Bernele 88.— 88.— 4% Tarkteld. am,—— 425 Phil. Holzmann 578 79.75 ö Wielt Ton,—.—.— . 1 5 3 18. 15. 15 Fbönſe Bergbau 78,.— 76,.—, Fraus& Co. Bock. 86.50. Seilinduße Wolff 2— 1400 4%» Bagd.-i 0.80 Ebarlott. Waſſer 3 8 Horch 2 ie 35.— 85,— Segall Strumpf 24,75 24.25 Wiſſener Metall 40,75 41.28 ö 5 13. 8 0 Chem. Heyden„48,75 47,25 i 1 5 1 920 Südd. Zucker 140.0 0 3.30.30 5 1 Siemens&Halske 198,5 186,5 Wittener G 40,50 40 5 25 a 9— 2— ae Sat 1970 1915 Sale ehr. 175 2100 Buben„.75 97. i 4%„ö unif. Anl. 790.80 Ehem. elſenk.„52,50 52,— Ilſe Bergbau 2205 220.0 Sinner.⸗G.„.— 85,.— Wolff, R. 1 8 8— 1 1 1 9 1.—„„ wigsh. 4%„Zollobl. 1911 5,80 8,20 Chem. bert„ 43.— 46.— N. Jüdel& Co 1065 108.0 Stoehr Fammg. 88,— 80,95 8 hafen Stadt., Daimler⸗Benz 2980 28, 50 200 Walz. 90,— 90, Triest. Beſighelm Ehem. Brockhues 30.— 38.— 85 5 NWT JVC TTT ma e. i N 4050 40— Teufſc, Sfafrikg 68.— 55. 0 0 7 1 5—— dei Jute ng. Goldr. 24,„ aliwk. ergl. 208,0 d Zucker 141.7 5 5 8% Salben 8b. 28 69.50 99.50 J. G. Farben. 152,5 1440 Industrie-Aktien ies Shins—.—— 8 4%„ Kronenr,.10.10] Daimler Motoren 29 89.50 Karſtadt.. 1930 8750 8 ee 825.0 888.0 Miag, Mührb.———.— Ver. Ultramarin enninger K. St. 1400 140, Menus StA. 2550 Ver. Zellſt. Berl. a 2170 214,0 Motorer 70, Vogti. Maſch. St. 5 25.5 Motor. Obrusſe 1460 1468 Vofgt 4 Häfner 1500 1500 4½% 9% 4½% Anat. Ser. 1 13,90 13.90 Deſſauer Gas. 434,9 gag. Klögnerwerke.75. Teleph. Berliner———— Otavi Minen 4½% AnatSer il 14.70 44,18] Siſch Atent⸗ T. 1470 895 C. F. Knorr 4780 1720 Tpürks ver. Beis 79.— 79.— e eee 1 18,90 18,90 Deutſche Erdöl. 74,— 69, Kollmar& Fourd. 30,25 29.— Tietz, Leonhard 137 132.0 Frelverkehrs-Kurse — Sabiſche Bank. 141.0 1400 10% Grkr. M. B, 1140 1119 21 0 polh. B. 1430 1410%„„. 138,0 188,0 oth. Bl. 155.5 155.0 Schöfferh. Bindg. 28.8 2 N au 2 309 Diſch Bu 53 pe u tte 1550 1275 Sander h. betd 22— 226, Ser Sir. 4380 420 i Beit Selk d. f. 40. der Eber e e ee bee e c. Leun Kein 8d, eee, 8 0 5 10 955 5 1 85 Werger. D. Rähm, Kauf. 12,—. Wayß e Freytag 60,50 59,— Transport-Aktie B e 12255 100.5 Kölizer Kun eb. 100 5 80.80 Varziner Papier 66— 84,75 eee ee 5„—— 0 8 2 1 2— 1 1 rlacher Ho.—.———] Mannh. Gummi 20.— 20.— Adler Klever.. 1077 1825 Rein. Gebh& Sch. 107 Wolff Schantungbahn..==, Deutf„Eſenhbl. 51.— 50.50 e 33˙15 5 Beithwerke...—.——.— Deutſche Petrol. 6,25 66,.— Eichbaum..... Pfälz. Mühfenw.———.— A. E. G. St.⸗A. 181,7 188, Roeder, Gebr. B. 99.80 98.80 1 94.75 98.— 40 f. Berkehrw. 70.— 65,50 Deutſche Linol. 174,0 168,2 ſeffhäuſer Hütte 56 5 5605 B. B. Irkf Gummi= 1— urg Zub wigsh. A. Dr.—— Aſchal. Bund.„ 1080 108.0 giülgerzwerte 9950 98,80 Zeulſtoff Aſchſſog..75 03,— Allg. Lok. u. Str. 1375 188,7 Dt. Schuggeb. 98 e 56,25 Hei? Fer. Them Charl. 52.50 52,50 Benz kälz. Preßhefe„125,0 1250 Port gem. Held. 1036 108,6 Bb. Maſch. Durt. 135.9 150 Rülgerswerke. 5668 53,— 570 1—.— 1 1 Südd. Eiſenvahn 105,0 105,0. 44—— 156.) B. Disch. Rickelm 138 134.7 warz Storch. 187.0 185.0. Glettr... 13.5 181.0] Drem.⸗Beſig. Oel 58.0 88.50 Gnelpr. Frkthl. 30.— 20.50 aldhof—— 0 Seſt. St.⸗Elſend.. e. F. Bippe Maſchin. gaßmever& Co. 1890 41. B. Glanzſt. Elbf. 124.0 119,5 Adler Kall.. e e chbaurmedderger 157,0 167,0 Ahemmüßlenw.. 11.9 110 Drown Boverk. e e Schramm 1055 79.— 75.5 ie(grelbert). 69.— 69,— Gallimere oe 99.50 96.5 Dresd. Schnellpr. 46,— 40— Pines Stemaſch. 1820 158.0 8. ac ortl.-. 98,— 85.— Diamond„„ 6,75 8,78 Südbd. Zucker 1410 188.0 net 5 150 5 2 55 55 94 89.— 59.— Kanada kbliefer. 28,50 22.25 Dürener Metall 112.0 108.0. 1105 503.0 B. Schuhf. B.& W. 39.25 86,50 Fa e„166,0 168.0 Bad, Aſſeturanz 114,0 114,0] Berein biſch. Delf. 22.15 72.75 Sement Heidelbg. 108.—.— 5. F— Pr. Heinrichbahn—.—.— Düftkoppwerke.. Cingel S n 2 60. Ber- Stahlwerke. 78.— 75,0 Krügershal e e Tontinent. Berſ. 28.— 28.— 5 8 1 8117 61.50 60.„ Karſtadt 5 555—— Terminnotierungen(Senluſt) apug... 01.— 88.— Huüſſeld. Eiſenht. 48.— 48. 8 5 A 60——— 3 Sꝗtahk v. d. 3b. 181 1512 Mannh. Verſich. 30.— 30.— Zellſtoff Waldhof 132,0 1270 Chade n. 1 81100 a„Südamerika. de e Dynamit Truſt 78.— 68,50 C. Voten o.———— Ber, Ultramärln. 1470 1470] Fonnenderg... 52.— 52.— . Thamotte Annw. dt, 50 Allg. Ot. Eredit 102 101,0 Harpen. Bergbau 10110 96,0 Hanſa Dichiff 315679 1270 dukan 4 Steffen———— Nogel Lelegrarb. 748 10.— Sichel e Co.. 8 n Bogtländ. Maſch. 43.25 43.— Sloman Salpeter 95.— 88.— Chemiſche Aldert 25.— 43,— Bank f. Brauind. 1270 1220 Bh. Holzmann 63/5 79.50 Norbd. Llond. 21.85 88.85 Elektr. i 1800 124,5 Cn 5 58 49.75 Eb. bes ahnen. 40—.— Barmer Baut. 1100 1150 Nat Seen 222,, Berein Elbeschiüf.—. Eler. Licht u. K. 1420 435 Ai denſcheid Mel. 49.75 40.05 Voigt e Haeffuer 18,7 151,7 Fütbſer ubssphal e—. Bayr. Hyp. u.. 184,5 131,0 Fal Aſchersleben 101,0 188.0 Elsbach& Co.. Magirus A. G.. 1,50 17.50 Wanderer Werke 40.— 89 15 Ufa⸗Film.... 90.— 90.— Frankfurter Börse Festverzinsliche werte] Darm. u. Mat. 1219 7287 N 1 Deutſche Discento 129, 120,2 Daimler Benz. 29.— 2050 Berl. Handelsgeſ. 143, 1400 Kali Salzdetfurth 5299 7980 Sant-Aktien Emaille Ullrich.—.—. Mannesmann 385,25 81, Brown Boveri——. 1 6% Meichsant! D Effekten Bank 104.0 104.0 Dt. Atlant.⸗T.. 104,5 105.8 Commerzbank. 129, 1270 Kali Weſteregeln 493.0 105,0 mant ff. el. Werte 1220 119,5 Enzinger Werte 80.— 78.50 Mansfelder Akt. 5 1 21 9775 75 D. Hop. u. Wechf. 185.0 1600] D. Geld⸗un e Aug. 141.7 189.0 n. Rat. 183.8 1780 f. 9 192% 97.— 10.2195 1 1 5 a Allblungſ. l. 62440 670 8. feberſee Ban e 8 3 nz 1 5 32.80 70.— Dan f. Brauere. 126,5 121.0 3 1 24.05 81 Wunden. 121.0 25 Terminnotierungen(Sehlus) 855 5 ohne 7 790] Dresdner Bank 128,2 1215 Dt. Verlag... bder Bank 128,7 122,0 8* Go. 180—.— Barmer Bankver, 118,0 117,5 enerteinkoh f„ aſch.Buckau-W. 192.5 1 5 D. Went.(Gold)—.——.—% wis Presd. Scheer.—.— Arch. lr Verkehr 55, 8, ſahmeger K 40. Verl. Handelsgeſ. 179,3 190 Maki hütte. 1820 geg Ang. Di. Gredit 102,8 105,5 T5. Goleſchldt 56.— 58.— 5 D. Schaßanw.——= Krankf. Bank.. 99,— 89,— Dlülſſel, Rat. Dürr 58.— 59.— 2 del ds Beth 98,65 92.88 Mannesmann 5 8 80,75 8 8 1 1 700 Zaßi b 8 85 Mech. 3 9175 0 Bank f. Brauind. 8105 123,0 Harpen. Bergbau 101,0 98,.— % Schutzg. 14, 265.— Arkfrl. Hyp.⸗Sr. 162,0 160,5] Dockerh.& Widm 85,25 84,.— Ford 3 9175 1 2 5 N 5 17 1055 1020 5 Ahanſch Bk. 39,25 40.— e A. G. 1520 148,0 Merkur Wollw. 129,7 129.7 15 175 882. 5 5 275 7 ordd. Loyd 8 ö 11 605 Deutſchedisconte 123,7 1210 Jeldmühleßapier 135.7 4809 mes Sohne 72. 2. Bayr. Bereinsbk. 1875 135.0 Hoteld 1 ebsgef. 1240 1235 6e, Hud wigsb. 26 81,50—.— Nürnberg. Verein—. S Eiſen Kalſersl...—. Alu... 4 7250 Miag den len 5 99.— 88.50 Felten& Guill. 108,2 104,5 Miag⸗Mühlen„ 88,— 90 25 10% Müm⸗ Gb. 28, 1002] Heſt. Ereb.⸗Anſt..80 2750 Emag Frankf.. 88.— 9e.— Aug. Elertr-Gef. s 1830] Monieeatint 46.0 4590] Dflahner ank. 1290 1220 Boie 2 ö pfting. e Nis e Genet 420 10 Lem, Pels, 429 1202 Jalt Aiceesleen 99 4928 595 7 25 98,28 98,50 Pfälz. Hyp.⸗ Bl., 1418 141.0 1 1 1 7—— 5 1 Sera 2,50 86,— Oper bedarf 77 8 Meininger pypöbk. 157,0 164,0 R. Friſter. 172,0 172.0. 9 78.— 9650 Darmſt. u. 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Lieferung 1300 120 Sud Jer. 311 9 3090 Alfeld Heligſen 428 42 Golbſcheidt Tü..— 88.— 778 74 75 Badr, Randes 3998 8850 Iüirwerke.. 1880 1880 6% Nh. Dyp. 24. 25.25 90.25 Mannß. Verf..—.——— Gofdſchmidt Th. 58.50 58.— G. Farben. 153.0 1447 Svenska Tändſt, 311,0 808,0 11 Elekt 5 1380 1390 Guand Werke. 50.— 50.— Phönix Bergbau 72.55 13.75 Dahr. Motorenw. 57,25 88,50] Bhönix Bergbau 78,— 75, a I AGrizner M. url. 30,50 30.20 gale* Guif. 103,0 105,0 Ver. Glanzſtoff——. Alen Port-. 1370 186.7] Greppiner Werke———.— angene 17 8 7270 72.75 9. P. Bemberg. 92.— 81 Polgoßonwerke. 1848 174.0 Griln& Bilfinger 185.0 185,0 Pelſenk Vergwk. 1100 107.5 Per. Slabfwerke J. 50 78,— Ammendorf Pap. 1192 1180] Grisner Masch. 80,50 30.50 8 4420 1420 e—— 3555 fig. rann u r 2065 185 Gesfürel.. 142,7 135,0 Heute Aſchaff. 94,75—.— Anhalt Kohlenw 69,50 68.50 Gebr. Großmann Rhein. Braunk. 206,0 200.0 Sharlottb. Waſſer 94.— 82.80— 5. 8 55 1 9„„R. Transport-Aktien 10 -9 99,50 99, „„„-11 96. 100,0 6%„„„ 11-1 99,— 89.— Papag 91,25 88,.— Haid& Nen 22.— 22,.— Goldſchmibt. 56, 55, Zellſtoff Waldbef—.— 128,0 Aſchaſſög. Zellſt 96.50 92.— Grün& Bilfinger 1060 1550 Rhein. Chamotte———— 60 a 5 1 „ 40..**„„ 5„* N* 8 8„ 2 5 2 mp. 81,2 4 5 6%% Rhein. Sig 29.20 98.25 abn. denden 878d 88— Fits ae 70.50 76.50 Berliner Börse Augsb. A. Masch. 68,55 68,— Gruschwitz Textil 63.— 64.— 111 Ke ee dee ce e ee 4%% Pfalz. Sig. 90.15— ü. Ste.. 8 4240 126 ein. Möbeiſtoff——. Daimler⸗ 29.68 2 1 25 550 4%% Pfalz. Sig. 90.45—.— Deſtex.⸗U. St. B. 85 dieſch Kupf, u. M. 1240 123.0 Balke Maſchinen 114,0 113,7 paget gan: 80,— 77. Rhein.⸗W. Kalt 83.— 81.— Deſſauer Vas 0 1305 127% Sade de 1. och⸗ u. Tiefbau 76, 74,50 5% Roggenwert..35 9,40 Daſt Nürnberg 190.0 190.0] Halleſche Maſch. 85,— 82,80 Rheinſtahl Holzmann, Pyil. 84.75 80.— Festverzinsliche Werte 5% Roggenrentd 778.88 Sayer. Celluloid. 88,25 81.50 Deutſche Erdl 74,85 88.50 Schleſ. Porſl. 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Gußſtahl 84.— 8400 5 3 k Svensſa. 11, 30%fũ86ſ Kali Aſchersteben 200, 152,9 145,0 Leonhard Tietz 135,1 150 5 g Kalt Salzdetfurth 825.0 305,0] Kamm. Kaiſersl. 85. 85,.—. 4%„ Kronen 2,15—.— Berliner Maſchb. 43,50 40,— Heilmann Imm. 88,— 53,.— Salzdetfurth... 329,0 309,7 dmi Parnter Bankver. 115.5 114,5 Kalt Weſteregeln 206,0—.— Karſtadt Rud. 101.7—— 8% Bad. Kohlen 47%, tonv. Rente.10—.— Braunk. u. Briten 1487 1470 Hüert Maſch. 76,75 76.75 Sarolkt: 55 109,0 110.0 eien Gul 1078 1040 We 222 de 2005 105 0 2 ö Zahn gg n Wg. e 1898, Albaner. e den e Sade se den, 10 md e e n e e, Pas n. 210„ Sean dre 1200 130 0 Sies Lupen. 1240 1226 Güle Sande 5050 74 Geste 1405 1880 eilte delbbef 4388 2 Som. u. Pripstb, 129,5 1870 Mannesm. Röbr. 84,50—.— Knott, Heilbr.„1700 170% 80% Peß.Kalſanl. 740 740 4½%%„ Pap.-R. 210.— Deemer Bulkan 120,0 120,0 Hirſch Kupfer 124,0 122,6 Hugo Schneider„80,50 77,— Gesfürel„ 148,8 185,7 Seni nen 37.15 36, 1 * 5 1* „Mes Hot brauſende Rufe. Montag, 15. September 1980 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 426 Es ſtörte Marietheres nie, wenn ihr Sohn die Radioanlage, die er ſelbſt für ſte eingerichtet hatte, in Betrieb ſetzte.„Damit die Theſymutter wieder ein biſſel mit der Welt in Berührung kommt. Zei⸗ tungen flößen dir, wie ich ſehe, ſeit neuem ja wohl paniſchen Schrecken ein,“ hatte er erklärt. Fremde Geräuſche drangen jetzt in die Stille des Zimmers, Muſik, ſchwirrendes Durcheinander einer erregten Menſchenmenge. Marietheres achtete nicht darauf. Sie ſchrieb mit ihrem ſachlich nüchternen ſchwarzen Drehbleiſtift Zahlenreihen auf einen Notizblock, der vor ihr lag. Bei den Beſprechungen vorhin hatte ſich eine ge⸗ wiſſe Unſtimmigkeit ergeben. Jörg ſchlug ſeiner Mut⸗ ter vor, ſie wollten allein die Sache noch einmal nachprüfen. Aus dem Lautſprecher drüben in der Ecke klangen Dann wurde es eine Weile ſtill. Und dann kam mit unheimlicher Deutlichkeit eine Stimme von dorther. Die Stimme, die nie mehr zu Marietheres dringen durfte, niemals mehr. Ihre Hand, die den Bleiſtift hielt, lag ſtill. Marie⸗ theres lehnte den Rücken etwas feſter gegen die Pol⸗ ſter ihres Stuhles. Sie ſah zu ihrem Sohn hinüber. Er ſchrieb, vertieft in ſeine Aufzeichnungen, die ihn vollkommen in Anſpruch nahmen, ruhig weiter. Die Stimme füllte das Zimmer. Marietheres vermochte den Sinn der Worte nicht in ſich aufzu⸗ nehmen. Aber es war ihr, als höben ſie den ſteiner⸗ nen Druck, unter dem ſie dahinlebte, von ihr fort, als ſeien ſie erfüllt von nie gehörten Zärtlichkeiten. Die Luft begann davon zu ſchwingen es war Selig⸗ keit, ſich ihnen zu ergeben und Inferno des Herzens zugleich. f ————— De Roman von EIS UIC] 27 (Nachdruck verboten.] Es bedurfte eines Höchſtmaßes an Selbſtbeherr⸗ ſchung, Jörg gegenüber ſtill im Stuhl ſitzen zu blei⸗ ben, Jörg, der ſeine Arbeit nun zur Seite ſchob und ſeiner Mutter halb lächelnd erklärte: „Du biſt wohl kaum ganz im Bilde, was in dem Kaſten da vorgeht. Thure Olten iſt zurück, der For⸗ ſcher. Er hat wieder Großartiges geleiſtet draußen. Unſer Anſehen iſt bei den andern Völkern durch ihn und ſeine Leute abermals um etliche Grade in die Höhe geſchnellt. Ueberall bereitet man ihm feierliche Empfänge. Sein Zug muß eben in der Stadt ein⸗ gelaufen ſein. Es ſcheint, es machte ihm nicht gerade ein unbändiges Vergnügen, in das Mikrophon zu ſprechen. Er faßte ſich ziemlich kurz. Aber das half ihm nichts. Er wird jetzt mit ſeinen Begleitern durch die Straßen gefahren. Heute nachmittag hält er einen Vortrag im neuen Saal, dem größten, den wir haben. Er ſoll längſt ausverkauft ſein. Man erzählt ſich, die Stadtväter und Feſtarrangeure zit⸗ tern davor, daß Thure Olten ihnen noch im letzten Augenblick abſpringt. Beinahe mit Gewalt ſoll man ihn dazu gebracht haben, dem Volk zu geben, was des Volkes iſt. Ich hätte ihn mir gerne angehört. Direktor Bern will mich heute nachmittag in ſeinem Sägewerk herumführen. Das durfte ich nicht ab⸗ ſchlagen. Soll ich den Apparat abſtellen? Es iſt Zeit für mich, daß ich gehe———“ Sie antwortet etwas, empfängt den Handkuß ihres Sohnes und dann iſt ſte allein. Die Stimme ſchweigt. Die Fenſter ſtehen alle offen in den ſonnen⸗ loſen, reichen Maitag hinaus. Vom Apfelgarten kommt das luſtige Kreiſchen der Kinder, über den Wald herüber weht warnend der Pfiff einer Loko⸗ Marietheres denkt nicht. Noch iſt es nicht mög⸗ lich, die Gedanken zu ſammeln. Ein dunkles Rau⸗ ſchen iſt in ihr. Ein Wandern auf Wegen ohne Ziel. Etwas bricht aus ihr heraus, befreit in breiter Flut, was lange wie tot und machtlos gefangen in ihr geruht, reißt ſtie mit Sie nimmt die Hände auseinander, die ſie zu⸗ ſammengekrampft hält und greift nach dem Tele⸗ phon:„Den Wagen“, befiehlt ſie kurz und atemlos, als der neueingeſtellte Chauffeur ſich meldet. Sie wird ſelbſt fahren. Das blaue Auto iſt in ihren Privatbeſitz über⸗ gegangen, Jörg ſteuert ſeinen eigenen Sportwagen. Etwas ſpäter fährt ſie auf Straßen, die ihr wie niemals geſehen erſcheinen, dem gewölbten Leuchten einer Ferne entgegen, für die ſie keinen Namen, kein Hoffen und kein Wünſchen hat. Die Straßen der Stadt ſind abgeſperrt. Sie fährt am nächſten Hotel vor und läßt den Wagen in eine Box bringen. Zu Fuß geht ſte dann weiter. Eingekeilt in dichte Menſchenmaſſen ſteht ſte, wartet. Schulkinder ziehen auf, bunte kleine Fahnen in Händen, die Mädchen tragen Blumen. Lehrer führen ſie. Rings um Marietheres iſt Sprechen, Lachen, Rufen, verhaltene Unruhe Tauſender. Die Straße brandet davon wie ein Meer, gedämpft auf⸗ und abſchwellend.—— Das alles war wie nicht da, nicht hör⸗ und fühl⸗ bar für Marietheres. Es trat erſt wieder in ihr Bewußtſein, als ganz in der Ferne der Lärm an⸗ ſchwoll, haltloſe Neugier ohne Rückſicht vorwärts⸗ drängte und von geduldigen Schupoleuten mühſam in Schranken gedämmt wurde. Es kam näher, wie ein Wind, ein Sturm, ſchien es Marietheres, der über die Bäume ſtrich und ſie bog, aber dann merkte ſie, daß nichts ſich rührte in den Lüften. Es war nur ein raſcher Schwindel, ein Gleiten in ihr ſelbſt In einer Wolke von Nebel fuhr das Auto mit Thure Olten und zwei ſeiner Begleiter an ihr vorüber. Aus dieſem lichten Gewoge hob ſich nur motive. ———— das eine mit überſcharfer Hellſichtigkeit heraus: das hart gemeißelte Geſicht eines barhäuptigen Mannes, deſſen Haare über kantigen Schläfen weiß waren. Ein Blumenregen ging davor nieder, ein Wals hocherhobener luſtigbunter Fähnchen wimpelte, Kin⸗ derſtimmen jubelten. Dann war es vorüber. Der Strom der Menſchen trug ſte mit ſich fort, ſtaute ſich vor dem feſtlich geſchmückten Gebäude, in dem Thure Olten und ein paar Teilnehmer der Expedition ſprechen ſollten. An den Kaſſen lächelten ſchön friſterte Damen, ſagten bedauernd:„Eintrittskarten, jetzt noch? Die Dame hätte vor einer Woche nachfragen ſollen, dann vielleicht.“ Diener ſtanden umher, einer kam auf ſte zu. Links vom Eingang halte ſich ein fliegender Billett⸗ verkäufer auf. Wenn die gnädige Frau da einmal nachſchauen wolle. Vielleicht, daß er noch etwas habe. Er ſei erkenntlich an einem bunten Regen⸗ ſchirm. Gar nicht zu verfehlen. Der Gallonierte ſteckte das große Geldſtück ſchmunzelnd ein, der Be⸗ ſchirmte gleich darnach ebenſo die Phantaſteſumme für ſeine angeblich letzte Karte. Marietheres trat in den rieſigen Raum. Sonder⸗ bar: die Halle, die Hunderte zu faſſen vermochte, angefüllt bis auf den letzten Platz war beinahe laut⸗ los ſtill. Flüſterndes Sprechen, das Raſcheln eines Programms, wurde ſchon durch unwillige Geſten der Nächſtſitzenden erſtickt. Die Weihe eines großen Er⸗ lebens lag über der dunklen Maſſe der Wartenden Und mitten unter ihnen, ein Teil von ihnen, namenlos, geſichtslos, weſenlos wie ſie ſelbſt für die Männer dort oben in der blumengeſchmückten Ehrenloge, ſaß Marietheres. Sie konnte Thure Olten nicht entdecken. Vielleicht war er noch nicht gekommen.— ** Taten. Wie jemand, der verſchüttet war, und im letzten Augenblick in das Leben zurückgeholt worden iſt, ſo war das mit mir. Man lebt mit den andern. Aber es iſt nur noch eine tote Dämmerung Nun kommſt du zurück und rufſt mich.. Du mußt Geduld mit mir haben, es iſt ſchwer, daran zu (Schluß folgt DD 2 e Dea Verkaufe T. Kenntnis zu geben. Arbeit für unsere Stadt gewidmet. Der Name des Verstorbenen wird der Zeitpunkt wird noch bekannt gegeben. D. jur. Dr. phil. CIaristian Weiss Mit nie erlahmendem Schaffensdrang hat der Verstorbene 10 Jahre in vor- bildlicher Weise die Geschicke unserer Stadt gelenkt und ihre Entwicklung gefördert. Sein reiches Wissen und seine hervorragenden Geistesgaben hat er stets zum Wohle der Stadt und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt; sein Leben war nur der Ludwigshafen a. Rh., den 14. September 1930. mit unserer Stadt untrennbar verbunden ter Haftung, Mannheim. Direktor Karl Meyer in Mannheim iſt zum weiteren Geſchäftsführer beſtellt. Altmaterial ⸗ Verwertung Roſa Lenezicki, Mannheim. Inhaberin iſt Roſa Lenczicki ge⸗ borene Eimberknopf, Mannheim. Als Einzel⸗ prokuriſten ſind beſtellt: Heinrich Lenczicki, Mannheim, Moritz Abramowitz, Mannheim. Robert Krauſe, Mannheim. Die Prokura des eudwig Schleichert iſt erloschen. M. Raisberger, Buch⸗& Aceidenz⸗Druckerei, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft ſamt Firma iſt auf den bisherigen Ge⸗ ſellſchafter, Buchdruckermeiſter Auguſt Bartl in [Mannheim übergegangen, der es unter der bis⸗ 9 Das Erlöſchen der nachſtehenden Firmen ſoll von Amtswegen in das Handelsregiſter ein⸗ etragen werden: B. Gaſſies& Cie. 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