1 1 Moie wegen des 10 Pfg.— Abholſtellen: W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 Beilagen: Sport der N. M. 3. Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend« Mannheimer Reiſezeitung Mannheimer Vereinszeitung Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, mal. Mapiheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim olle„ Steuer, GSeſetz und Recht* Neues vom Film Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Sch Aus Seit und Leben« Mannheimer Muſikzeitung Einzelpreis 10 Pf. 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Theoretiſch denkbar ſind fünf Kombinationen: Zunächſt die bisherige Regierung Brüning, die mit ihren insgeſamt 205 Stimmen eine ausgeſpro⸗ chene Minderheiten regierung wäre und ſich einer Oppoſition von 367 Stimmen entgegen zu ſtellen hätte. Sodann die große Koalition aus Sozialdemokraten, Zentrum, Staatspartei, Deutſcher Volkspartei und den Bayern. Sie würde 268 Stimmen umfaſſen und mit 37 Stimmen hinter den 305 Stimmen der Oppoſition zurückbleiben. Geſellt ſich die Wirtktſchaftspartei ihr zu, ſo verändert ſich das Bild zugunſten der großen Koalition, die dann über 19 Stimmen Mehrheit verfügen würde. Eine Regierung Brüning mit Hinzuziehung der Deutſchnationalen könnte 246 Stimmen auf⸗ bringen, was gegenüber einer Oppoſttion von 326 eine Minderheit von 80 Stimmen bedeuten würde. Schließlich käme theoretiſch eine Rechtsregie⸗ rung mit dem Zentrum, aber ohne die Staatspartei, in Frage. Sie würde mit 333 Stim⸗ men im Vergleich zu einer Oppoſition von 241 Mann eine Mehrheit von 92 Stimmen erbringen. Wie ſtellen ſich nun die Parteien, wie ſtellt ſich ihre Preſſe, Ausfalls der Montagfrühblätter 5 geſtern abend zu einer Auswertung des Wahlergeb⸗ niſſes kam, zu den hier aufgezählten Kombinationen? Die Nationalſozialiſten haben bereits während des Wahlkampfes immer wieder erklärt, daß zie in die Regierung hinein wollen. Dr. Goeb⸗ bels hat bei der Siegesfeier im Berliner Sport⸗ palaſt nochmals die Bedingungen für eine Mit⸗ arbeit der Nationalſozialiſten in der Regierung be⸗ kannt gegeben. Sie lauten auf Beſetzung des Innen⸗ und Wehrminiſteriums, Auf⸗ löſung der Koalition mit den Sozial⸗ demokraten und Neuwahlen in Preu⸗ ßen. Die„Deutſche Zeitung“ wiederholt in kate⸗ goriſchem Ton dieſe Forderungen und verlangt als erſte Abſchlagszahlung den Geſamtrücktritt des Kabinetts und die Beauftragung der an der Wahl erfolgreichſten Partei, nämlich der Natio⸗ nalſozialiſten, mit der Neubildung der Regierung. Nach unſerer Kenntnis dürfte jedoch das Zen⸗ trum kaum Neigung verſpüren, mit Hitler zuſam⸗ men zu gehen, und die Deutſche Volkspartei 1 f 0 ſich bereits durch den Mund ihres Führers in ahlehnendem Sinne ausgeſprochen. Auch die Blätter der Rechten wahren gegenüber dieſer Kombination ſehr große Zurückhaltung. Die„Kreuzzeitung“ empfiehlt dem Zentrum, zu erwägen, ob es ſeiner chriſtlichen Auffaſ⸗ ſung nicht eher entſpräche, mit den National⸗ ſozialiſten zu regieren als mit den Sozial⸗ demokraten. Sie bezweifelt aber gleichzeitig, daß die Nationalſozialiſten imſtande wären, die poſitiven Punkte ihres Programms ihrem Agitationsbedürfnis voranzuſtellen. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ hält den Weg, der zu einer Liaiſon mit Hitler führen müßte, für ungangbar. Der Geheimrat Hu⸗ genberg begnügt ſich, in einem Manifeſt, das ſein Moniteur, der„Lokal⸗Anzeiger“, verbreitet, mit der Erklärung, daß die Deutſchnationale Volkspartei„in Ruhe und entſchloſſen“ ihren bisherigen Kurs weiter verfolgen werde, den Kurs alſo, der die Partei in einen Trümmerhaufen verwandelt hat. Die große Koalition wird verſchiedentlich als die einzig denkbare künftige Form der 1 Regierungsgemeinſchaft Herrn Dr. Brüning 1 empfohlen. So meint das. Tageblatt“, daß ein⸗ zig und allein in der Verſtändigung mit der Sozial⸗ Das berichtigte Geſamtergebnis Meldung des Wolffbüros Berlin, 15. September. Nach den im Laufe des Tages beim Reichswahl⸗ leiter eingegangenen ergänzenden Meldungen ſtellt ſich die Geſamtzahl der e Abgeordneten auf 576, nämlich: Sozialdemokraten Nationalſozialiſten 107 Kommuniſten 76 Zentrum ü 88 Deutſchnationale Deutſche Volkspartei 30 Wirtſchaftsparti 28 Deutſche Staatspartei 20 Bayriſche Volkspartei 19 Deutſches Landvolkk 18 Chr. ſoz. Volksdienſt 14 Deutſche Bauern parti 6 Konſervative Volkspartei 5 Deutſchhaunoverſche Partei Landbund JJ Innerhalb der 26 Sitze, die auf die drei Gruppen Deutſches Landvolk, Konſervative Volkspartei und Deutſchhannoverſche Partei zuſammen entfallen ſind, wird ſich unter Umſtänden eine Berichtigung ergeben. Die Geſamtzahl der gültigen Stim⸗ men iſt bisher mit 34952649 ermittelt gegen 30 738 762 bei der Reichstagswahl 1928. Heute Kabinettssitzung Drahtbericht. Berliner Büros Berlin, 16. Sept. Die zur Zeit in Berlin weilenden Kabinettsmit⸗ glieder werden vermutlich ſchon heute unter dem Vorſitz des Reichskanzlers zu einer Beſprechung des Wahlergebniſſes und der daraus ſich ergebenden poli⸗ tiſchen Folgerungen zuſammentreten. Man nimmt allgemein an, daß der Entſchluß des e gebilligt werden wird, nicht zu reſignieren, ſondern die Fortſetzung der im Notprogramm begonnenen Sanierung auch im neuen Reichstag und unter er⸗ ſchwerten Umſtänden zu verſuchen. Die Entſcheidungen, vor die der Reichstag dann ge⸗ ſtellt iſt, werden den Ausgangspunkt zu einer Klä⸗ rung der parlamentariſchen Lage abgeben. Im heu⸗ verwaltungsgericht. tigen Kabinettsrat wird auch der Sinberufungs⸗ termin für das neugewählte Parlament eine Rolle ſpielen. Das Kabinett will die Einberufung auf den möglichſt ſpäteſten Zeitpunkt legen und vom Reichs⸗ tagspräſidenten Löbe, dem die Entſcheidung hier⸗ über zuſteht, wird dieſem Wunſch wahrſcheinlich auch entſprochen werden, ſchon deshalb, weil im Wallotbau noch durchgreifende Veränderungen vorgenommen werden müſſen, um für die 576 Abgeordneten Platz zu ſchaffen. Da alle Unterbringungsmöglichkeiten im Plenum ſelbſt bis zum Aeußerſten ausgenutzt ſind, wird dem „Berliner Börſencvurier“ zufolge allen Ernſtes er⸗ wogen, für die 85 Abgeordneten, um die der Reichs⸗ tags diesmal vermehrt wird, einen Teil der mitt⸗ leren Publikumstribünen frei zu machen. Auch die preußiſche Regierung hat für heute eine Sitzung des Staatsminiſteriums einbe⸗ rufen, das ebenfalls zum Ausgang der Wahlen Stel⸗ lung nehmen ſoll. Viel Arbeit für den Reichstag „„ unſeres Berliner Büros Berlin, 16. September. Der neue Reichstag wird bei ſeinem Zuſammen⸗ treten bereits eine Fülle von Geſetzentwür⸗ fen vorfinden. Dazu gehören vor allem die Vor⸗ lagen über die Wahlreform und das Reichs⸗ Sehr umfangreich wer⸗ den auch die aus dem Reichsfinanzminiſterium ſtam⸗ menden Geſetze ſein, von denen das Penſions⸗ kürzungsgeſetz bereits vom Kabinett ange⸗ nommen worden iſt. Hinzu kommen die Geſetze zur Finanzreform. Insbeſondere wird das Schickſal des Steuerverein⸗ heitlichungsgeſetzes entſchieden werden müſſen, da der Reichsfinanzminiſter den größten Wert darauf legt, den Haushalt für 1931 ſobald als möglich fertig zu ſtellen. Für die Ausgeſtaltung der Oſthilfe iſt be⸗ kanntlich noch ein beſonderer Geſetzentwurf notwen⸗ dig. Weiter wird der Reichstag zum deutſch⸗ polniſchen Handels vertrag Stellung zu nehmen haben, obwohl deſſen Ratifizierung bei der völlig ungeklärten Lage in Polen noch in Frage ge⸗ ſtellt iſt. An ſonſtigen Geſetzen wäre noch zu er⸗ wähnen das über den Pachtſchutz, die Aufſicht der Privatverſicherungen und die Aktienrechtsreform. Schließlich wird der Reichstag ſich auch noch ſchlüſſig werden müſſen, wie weit er die vom früheren Reichs⸗ tag geleiſtete Arbeit zur Strafrechtsreform übernehmen will. demokratie das Heil und die Rettung liege. Die „D. A..“ lehnt dieſe Eventualität nicht von vorn⸗ herein ab. Es werde aber genauer Prüfung bedür⸗ fen, ehe entſchieden werden könne, ob der bisher von ihr eingenommene Standpunkt, daß nämlich ein Regieren mit der Sozialdemokratie keinerlei Ge⸗ winn verſpräche, ſich jetzt ändern laſſe.„Wie ſieht die neue ſozialiſtiſche Fraktion aus? Iſt die Sozial⸗ demokratie zur grundſätzlichen Aenderung ihrer 2 Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik gewillt? Die gleiche Frage ſtellt auch die„Germania“, deren Betrachtung zur Lage bei ihren engen Bezieh⸗ ungen zum Kanzler beſondere Bedeutung zukommt. Sie rät der Sozialdemokratie, ſich einer Gewiſſens⸗ prüfung zu unterziehen und ſich zu überlegen, ob ſie ſich während der Amtszeit der Regierung Brüning rchtig verhalten habe. Was aus dem ſozialdemokratiſchen La⸗ ger als Echo zurückſchallt, iſt freilich 1 eben er⸗ mutigend. In der Spätausgabe des„Vo rwärts“ wird kurz und bündig dargetan, daß nur durch ſozialdemokratiſche Mitarbeit Rettung möglich ſei. Dieſer angeſichts der empfindlichen Schlappe, die den Sozialdemokraten zugefügt wurde, reichlich an⸗ maßenden Behauptung wir d die hoch⸗ mütige Erklärung hinzugefügt, daß eine Politik, die ein ſolches Wahlergebnis gezeitigt habe, nicht fortgeſetzt werden könne. Mit anderen Wor⸗ ten: Die Sozialdemokratie will wohl mitmachen, aber nur, wenn ſie das Geſetz des Handelus be⸗ ſtimmt. Der Hoffnung der„Germania“, daß die Sozialdemokratie aus dieſer Wahl gelernt habe, ſcheint darnach wenig begründet zu ſein. Ueber die näheren Abſichten Dr. Brünings verrät das Zen⸗ trumsorgan nichts. Es unterſtreicht aber im Gegen⸗ ſatz zum„Vorwärts“, daß die Politik des Kanzlers fortgeſetzt werden müſſe, weil es eine andere Politik nicht gäbe. Die Frage ſei jetzt, ob alle ſtaatserhaltenden Parteien auf Grund dieſer Wahl zur Einſicht und Vernunft gelangt wären. Das müßte ſich in den nächſten Tagen erweiſen. Die Regierung Brüning will alſo offenbar den Verſuch unternehmen,. eine Front der ſtaatsbejahenden Gruppen zu formieren. Ob ihr dieſes ſchwierige Werk gelingen wird, muß allerdings mit einem ſtarken Fragezeichen verſehen werden. Die Stimmung bei der Landvolk⸗ partei, der Konſervativen Volkspartei und der Wirtſchaftspartei kann dahin ge⸗ kennzeichnet werden, daß für dieſe Gruppen die Unterſtützung einer Regierung der großen Ko a l i⸗ tion ſchwerlich in Frage kommt, denn hier herrſcht die Anſicht vor, daß die Wählerſchaft durch ihre Ab⸗ auf der ſtimmung den Willen zu einer Rechtswendung ge⸗ zeigt habe. Etwas reſervierter verhält ſich die Deutſche Volks⸗ partei. Auf jeden Fall würde die Wiederauflebung der großen Koalition, ſoviel läßt ſich ſchon heute feſtſtellen, auf erhebliche parteipolitiſche wie fachliche Schwierigkeiten ſtoßen. Bliebe die Kombination einer Regierung, die auf eine kbalitionsmäßige Bindung über⸗ haupt verzichten würde. Eine ſolche Minder⸗ heiten regierung Brüning wäre auf die Duldung der Sozialdemokraten ange- wieſen und es hat faſt den Anſchein, daß inner⸗ halb der Soz jaldemokratie unter den gegenwärtigen Umſtänden eine derartige Löſung der aktiven Mit⸗ wirkung in der Regierung vorgezogen werden könnte. Zunächſt, ſcheint es, wird Dr. Brüning ſich! darauf beſchränken, das Terrain zu ſondieren und am 14. Oktober vor den Reichstag zu treten, Es muß ſich dann bald herausſtellen, ob ſich das Kabinett in ſeiner Frherdgen Zuſammenſetzung wenigſtens vorerſt behaupten kann. Das wird ſich in erſter Linie entſcheiden bei der ja ſofort akut werdenden Frage der Aufrechterhaltung oder Auf⸗ hebung der Notverordnung. b Die nicht wiederkehren Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. September. Der neue Reichstag wird ein weſentlich ver⸗ ändertes Ausſehen haben. Auf den beiden radikalen Flügeln der Nationalſozialiſten und Kom⸗ muniſten werden 116 neue Abgeordnete ver⸗ treten ſein, die faſt durchweg zum erſten Mal in den Reichstag einziehen. In der kommuniſtiſchen Fraktion wird vermutlich Stalins Günſtling, Heinz Neumann, das große Wort führen. Zahlreiche Abgeordnete des alten Reichstags ſind im Wahlkampf unterlegen. Die meiſten dieſer Ausgeſchiedenen gehören den Mittelparteien an. Von den Volkskonſervativen kehren u. a. Profeſſor Hoetzſch und der General v. Lettow⸗Vorbeck, nicht wieder, obwohl letzterer in acht Wahlkreiſen aufgeſtellt war. Auch Dr. Reichert, Dr. Rade⸗ macher, Leopold und Dr. v. Dryander ſind Strecke geblieben. Auf ihre Wiederkehr ver⸗ zichten müſſen auch die ehemaligen Abgeordneten von Keudell und Schlange⸗Schöningen, die ſich nach ihrem Ausſcheiden aus der Deutſchnatio⸗ nalen Volkspartei dem Landvolk angeſchloſſen. Auch Bazille, der ſich in Württemberg eine eigene Par⸗ tei gebildet hatte, iſt nicht gewählt worden. Ebenſo hat Herr Bruhn, der in letzter Zeit wider mehr⸗ fach durch dunkle Affären von ſich reden machte, keinen Unterſchlupf mehr gefunden. Von der Deutſchen Volkspartei kehren außer Kanitz, Hoff, O rn. v. Rheinbaben, Zapf, Mittelmann, v. cin, Beythien, auch noch der Admiral Brüninghaus, der frühere Wirtſchafts⸗ miniſter Becker⸗Heſſen, ſowie die ehemaligen Abgeordneten Wunderlich und Runkel nicht wieder. Von den 25 Abgeordneten der früheren Demokratiſchen Partei werden nur noch neun vertreten ſein. Nicht wiedergewählt ſind ua. Frau Lüders und der ehemalige badiſche Staatspräſident Hummel. Verhältnismäßig wenig hat ſich die Zuſammenſetzung des Zentrums und der Wirtſchaftspartei geändert.„ Juſion von Rechtsgruppen eee unſeres Berliner Büros Berlin, 18. Sept. Zwiſchen einigen der neuen Rechtsgruppen ſind nach einer Mitteilung der„Deutſchen Allgemei⸗ nen Zeitung“ Verhandlungen angebahnt worben, die darauf abzielen, daß eine gemeinſa me Frak⸗ tion hergeſtellt wird, die in ihrer Struktur der chriſtlich-nationalen Arbeitsgemeinſchaft im Reichstag entſprechen würde. Es handelt ſich um die chriſtlich⸗ nationalen Bauern und den chriſtlich⸗ſoziglen Volks⸗ dienſt, den Landbund und die Konſervative Volks⸗ partei. Insgeſamt verfügen dieſe Gruppen über 43 Mandate. Nach dem Verlauf der bisherige n Be⸗ ſprechungen iſt anzunehmen, daß dieſe Fu 155 n zu⸗ ſtandekommt. 2. Seite“ Nummer 427 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 16. September 1930 Genf unter oͤem Einfluß der deutſchen Wahlen Drahtung unſeres eigenen Vertreters 2 Genf, 16. September Der Nachmittagsſitzung des Völkerbundes wohn⸗ ten von den 320 hier arbeitenden Preſſevertretern Laum zwei Dutzend bei. In den Wandelgängen be⸗ herrſchte das Thema: Wer wird in Deutſch⸗ La 1 d regteren? andauernd alle Geſpräche. Selbſt außereuropäiſche Staatenvertreter beteiligten ſich lebhaft an dieſen Auseinanderſetzungen. Die Delegiertenbänke waren ſchlecht. beſetzt. Graf Appouyi, der ſonſt volles Haus macht, ſprach vor einem teilnahmsloſen Auditorium. Der 86jähr. Vertreter Ungarns führte wieder ſcharfe An⸗ griffe gegen die einſeitige Durchführung der Friedensverträge aus. Er erinnerte die Siegerſtaaten daran, daß ſie ſich verpflichtet hätten, abzurüſten und die Minderkeitenrechte zu gewährleiſten. Unverblümt ſprach er von der Notwendigkeit einer Reviſion der Friedensverträge. Von der italieniſchen Bank kam Beifall. Nach dem Grafen Apponyi ſprach der italieniſche Delegierte de Michelis, Vorſitzender des inter⸗ nationalen Landbau⸗Inſtituts in Rom. Aus ſeinem Vortrag über die europäiſche Landwirtſchafts⸗ kriſe iſt hervorzuheben, daß er als Gegenleiſtung für die ins Ausland abwandernden italieniſchen Arbeitermaſſen territoriale Zugeſtänd⸗ mäſſe für Italien außerhalb Europas ver⸗ langte. Nach Schluß der Sitzung traten die Führer eini⸗ ger europäiſcher Delegationen zu einer Beratung zuſammen, um über das weitere Verfahren für die Behandlung der Paneuyopa⸗ Frage ſchlüſſig zu werden. Briand machte die Anregung, aus den 27 Außenminiſtern einen Prüfungsausſchuß zu bil⸗ den. Nach deutſcher Auffaſſung würde ſich die Ueberweiſung der geſamten Frage an die politiſche Kommiſſion des Völkerbundes empfehlen. Es wurde auch von verſchiedenen Delegierten angeregt, die diesjährige Vollverſammlung im Hinblick auf die ungeklärte Lage in Deutſchland etwas abzu kürzen. Nach Einſetzung der Studienkommiſſion oder eines anderen Ausſchuſſes zur Prüfung der Paneuropa⸗Frage ſoll der Abſchluß der Vollverſammlung beſchleunigt werden, ſo daß Vielleicht bis zum 22. September die 11. Tagung des Völkerbundes ihr Ende erreichen könnte. Curtius zum Wahlergebnis Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 16. September. ö Der Reichsaußenminiſter Dr. Curtius nahm in ſeiner Eigenſchaft als Führer der deutſchen Dele⸗ gation geſtern nachmittag Gelegenheit, ſich mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand und dem eng⸗ liſchen Außenminiſter Henderſon über das Wahlergebnis auszuſprechen. Im Rahmen ſeiner Rede, die Dr. Curtius heute vormittag halten wird, ſollen einige aufklärende Bemerkungen über den Wahlausgang und insbeſondere deutliche Hin⸗ weiſe auf deſſen Urſachen, nämlich die wirtſchaftliche Notlage Deutſchlands. als ein Hauptgrund der Extremiſtenſiege enthalten ſein. Der Reichsaußen⸗ miniſter wird darauf hinweiſen, daß trotz allem 350 Abgeordnete die Richtlinien der gegenwärtigen deutſchen Außenpolitik billigen. e* a Dr. Kaas in Genf — Genf, 16. Sept. Prälat Dr. Kaas iſt als Mit⸗ glied der deutſchen Völkerbundsdelegation geſtern in Genf eingetroffen. Er hat nach ſeiner Ankunft dem Außenminiſter Dr. Curtius einen Beſuch gemacht. Heute werden die anderen parlamentariſchen Mit⸗ glieder der Delegation Dr. Hoetzſch, Koch⸗Weſer, von Rheinbaben und Frau Lang⸗Brumann hier ein⸗ treffen. Tödlicher Reitunfall — Hamburg, 15. Sept. Kapitän z. S. Karl Boy⸗Ed iſt bei einem Ritt von ſeinem Landſitz nach Trittau tödlich verunglückt. 8282 Der Eindruck in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters. § London, 16. Sept. Der unerwartet große Erfolg der Nationalſoziali⸗ ſten hat in England wie ein Alarmſignal ge⸗ wirkt. Es iſt nicht zu verkennen, daß in politiſchen wie in wirtſchaftlichen Kreiſen eine tiefgehende Beunruhigung herrſcht. An der Londoner Börſe verzeichneten alle deutſchen Staats⸗ und Privatpapiere ſtarke Rückgänge und auch die deutſche Währung wurde vorüber⸗ gehend niedriger notiert. Die Preſſe iſt übereinſtimmend der Anſicht, daß das Anwachſen der radikalen Parteien rechts und links die geordnete Weiterführung der politiſchen Regierungsgeſchäfte überaus erſchweren werde. Die„Times“ erklären ſich den Erfolg der extremen Parteien aus der all⸗ gemeinen Unzufriedenheit mit der wirtſchaftlichen Depreſſion und weiſen in dieſem Zuſammenhang auf die allgemeine gefühlsmäßige Aufleh⸗ nung gegen die Reparations zahlungen hin, die nur zu leicht von Agitatoren ausgebeutet werden könne. Die Hauptgefahr in außenpolitiſcher Beziehung ſieht das Blatt in der Rückwirkung des Wahlreſultates auf Frankreich. Die Entwick⸗ lung der exploſiven Elemente in einem politiſchen Syſtem, das ohnehin nie ſtark geweſen ſei, werde überall in Europa mit größter Aufmerkſamkeit be⸗ obachtet werden. Immerhin glauben die Times“, daß der gegenwärtige Zuſtand nur eine vorübergehende Phaſe der deutſchen Politik ſein werde. Im neuen Reichstag hätten ebenſo wie im alten die Elemente der Ordnung und Ruhe noch immer eine ſtarke Mehrheit Der Druck der Extremen von links und rechts werde möglicherweiſe dieſe Parteien der Ordnung zuſam⸗ mendrängen, auch wenn ſie widerſprechend politiſche Programme hätten.„Die Nationalſozialiſten“, ſo fahren die„Times“ fort,„ſind vorerſt für uns eine unbekannte Größe. In der Außenpolitik wird man ihren Einfluß auf der anderen Seite des Rheines mit Intereſſe und wahrſcheinlich auch mit Nervoſität abwarten. In der Innenpolitik wird ihr Sieg möglicherweiſe eine neue kritiſche Periode der deut⸗ ſchen Geſchichte einleiten, denn im Augenblick liegt das Schickſal der parlamentariſchen Regierungsform weitgehend in ihrer Hand. Aus dieſem Grunde haben die Nationalſozialiſten es jetzt in ihrer Macht, das Vertrauen der Außenwelt, von dem das wirtſchaftliche Wohlergehen Deutſch⸗ lands noch für viele Jahre abhängen wird, entweder zu ſtützen oder zu zerſtören“ Der„Daily Telegraph“ iſt bedeutend weni⸗ ger zuverſichtlich und ſieht vorerſt nur die negative Seite des Wahlausganges. Der außerordentliche Erfolg der Nationalſozialiſten ſei das ſchlechteſte Zeugnis, das die Millionen Wähler, die die Partei zu dieſer Stellung emporgehoben hätten, ihrer politi⸗ ſchen Vernunft hätten ausſtellen können. Die Nationalſozialiſten exiſtieren lediglich von einem Appell an gefühlsmäßige Unzufriedenheit politiſches Programm iſt ein Haufen von verheeren⸗ den Narrheiten. Das Blatt ſieht infolgedeſſen ſehr große Schwierigkeiten in der deutſchen Außenpolitik voraus, die möglicherweiſe an politiſches Chaos grenzen würden. Der„Daily Expreß“ des Lord Beaverbrook glaubt, daß dieſes politiſche Chaos bereits eingetre⸗ ten ſei und iſt überraſcht, daß eine Nation, die einſt⸗ mals die diſziplinierteſte der Welt geweſen ſei, jetzt chaotiſchen Elementen eine ſolche Macht an die Hand gebe. Die liberalen News and Chronicle“ ſchrei⸗ ben:„Es iſt zu beobachten, daß in vielen Teilen Deutſchlands ein wirkliches Anwachſen des extremen nationaliſtiſchen Geiſtes vorliegt. Dazu kommt eine ſtark antifranzöſiſche Haltung, die Hitler offenbar nach Kräften ermutigt hat. Gerade dieſe Haltung muß in Frankreich und infolgedeſſen auch bei uns die größte Sorge hervorgerufen.“ In dem gleichen Blatt ſchreibt der bekannte Publiziſt J. A. Spen⸗ der, es werde vermutlich Wie urteilt das Ausland? und ihr nötig ſein, die deutſche Verfaſſung zu revidie⸗ ren, um eine ſtarke Regierung zu ermöglichen. Spender weiſt dabei auf das Beiſpiel der amerikani⸗ ſchen Verfaſſung hin, die es der Regierung ermög⸗ liche, vier Jahre im Amt zu bleiben, ganz gleich was im Parlament geſchehe. Der„Daily Herald“, das Blatt der engliſchen Regierungspartei, iſt überaus peſſimiſtiſch und glaubt, daß der deutſche Kredit im Aus⸗ landernſtlicherſchüttert werden würde. Das Blatt ſchreibt:„Die deutſchen demokratiſchen Par⸗ teien ſind an einem ſchickſalsvollen Augenblick an⸗ gelangt. Auf der ganzen Welt blicken die demokra⸗ tiſchen Völker heute auf Deutſchland in der Erwar⸗ tung, daß die Volksregierung dort nicht verſagen werde.“ Was ſagt man in Rom? Drahtung unſ. römiſchen Vertreters § Rom, 16. September. Die römiſche Preſſe bringt wohl ausführliche Be⸗ richte zum deutſchen Wahltag, doch enthält ſie ſich vorläufig Kommentare zu veröffentlichen. Eine ein⸗ zige Ausnahme bildet der„Lavora'Jtalia“, das Preſſeorgan des linken Flügels des Faſzismus, das eine Note folgenden Inhalts publiziert: „Man darf nicht glauben, daß der Sieg der Nationalſozialiſten und die zahlreichen von den Kommuniſten eroberten Mandate der wahrheits⸗ getreue Ausdruck des deutſchen Volkswillens ſind. Der Widerhall in Paris Telegraphiſche Meldung Paris, 16. September. Die Pariſer Preſſe widmet dem Ergebnis der Reichstagswahl den größten Teil ihres redaktio⸗ nellen Raumes und beſpricht eingehend die Lage. So ſchreibt zum Beiſpiel der Außenpolitiker des „Matin“: Wenn wir uns auf den Standpunkt Frankreichs und ſeiner Alltierten ſtellen, ſcheint mir, daß das Ergebnis der Wahl mit Erſtaunen, aber ohne Alarmierung notiert zu werden verdient. Deutſchland wird nicht etwa deshalb für ſeine Nachbarn gefährlicher, weil ſich heute inner⸗ politiſche Kämpfe abſpielen werden. Zweifellos iſt die Polittk, die alles auf die ſchlechte Karte ſetzt, nicht gut, denn eine vollſtändige Anarchie Deutſchlands würde jedes europäiſche Leben verhindern. Man darf ſich nicht freuen, aber darf auch nicht kopflos werden. Deutſchland iſt an die anderen Nationen durch mächtige politiſche, finanzielle und wirtſchaft⸗ liche Bande gebunden. Der„Petit Pariſien“ erklärt, Sozialdemo⸗ kratie und Zentrum hätten eine Karte zu ſpielen, wenn ſie Staatsmänner beſäßen. Dieſes Glück ſei ihnen zu wünſchen. Der Außenpolitiker des„Petit Jpurnal“ iſt der Anſicht, daß beim deutſchen Wahl⸗ kampf die Außenpolitik nur eine unbedeutende Rolle geſpielt habe, weshalb es weder gerecht noch ver⸗ nünftig ſei zu beklagen, daß ſich zwei Fünftel der deutſchen Wähler für den Revanchegedanken ausge⸗ ſprochen hätten. Das Gewerkſchaftsblatt„e peuple“ vertritt die Anſchauung, daß es auf beiden Seiten des Rheins verbrecheriſch wäre, wenn man verſuchen wollte, die Elemente des Mißtrauens und der Verſtimmung neu zu ſchaffen, die durch eine„perftde Preſſekampagne“ und durch diejenigen entfeſſelt worden ſeien, die noch nicht im Schmutz der Schützengräben ihren Durſt nach Ruhm und ihre Gier hätten befriedigen können. Mehr denn je müſſe man heute an der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Annäherung zur Sicherung des Friedens arbeiten. Die radikale„Volonté“ erklärt, das extremi⸗ ſtiſche Fieber in Deutſchland werde bald fallen, denn eine Wirtſchaftskriſe halte nicht ewig an. Bis da⸗ hin müſſe man in Frankreich wachſam, aber ruhig die Entwicklung der Ereigniſſe und der Geiſtesein⸗ ſtellung in Deutſchland verfolgen. Frankreich dürfe in nichts ſeine Friedenspolitik ändern, die in einer Die Wahlen bedeuten überall und beſonders in Lün⸗ dern mit parlamentariſch und 1 Regime eine politiſche Unzulänglichkent und ihr Reſultat in Deutſchland ſtellt nicht den Sieg einzelner Parteien dar, ſondern die Kundgebung des unbezwinglichen deutſchen Willens gegen die Friedenstraktate zu reagieren, die als Ungerechtigkeit auf dem deutſchen Volke laſten und die um jeden Preis und mit jedem Mittel abgebaut werden müſſen. Der Geiſt der Worte betätigt ſich in der Partei Hitlers, der als einziger Triumphator des Tages erſcheint. Wird man nun in Deutſchland eine Koalition der Mittelparteien haben, um die Macht der Extremiſten einzudämmen? Brüning, der ſich bereits in der Minderheit befindet, wird eine ſchwierige Aufgabe löſen müſſen. Heute kann man jedoch noch keineswegs vorausſehen, welchen Einfluß der neue Reichstag auf die künftigen außenpolitt⸗ ſchen Aktionen Deutſchlands haben wird.“ Die vorſichtige Haltung der faſziſtiſchen Preſſe in Bezug auf die Wahl iſt die durchaus verſtändliche Meinung der politiſch intereſſierten Kreiſe Roms, denn der italieniſchen Oeffentlichkeit erſcheint der Sieg der Nationalſozialiſten als Auftakt zur unver⸗ meidlichen Reviſion der außenpolitiſchen Bezie⸗ N hungen Deutſchlands, insbeſondere zu Frankreich. 1 ö Man ſpricht bereits in Rom vom Ende der deutſchen Politik der Zuſammenarbeit mit Frankreich und der Zerſtörung des Geiſtes von Locarno, des Traumes einer deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung und des paneuropäiſchen Wunſchbildes. Es iſt hier die Mei⸗ nung verbreitet, daß es ſich in Deutſchland nicht um die Kriſe des Parlaments, ſondern um die Kriſe des Parlamentarismus handelt. Regierung der Großen Koalition mit der Sozial⸗ demokratie als Stütze eine wertvolle Hilfe finden könne.„Ere Nouvelle“ könne immer noch an die ſchöne Zukunft des regenerierten Deutſchland glauben. Auch der„Excelſior“ befürwortet eine abwartende Haltung, denn man müſſe erſt ſehen, wie der neue Reichstag arbeiten werde. Das Cotyblatt„Je Figard“ zieht einen Ver⸗ gleich zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Deutſch⸗ land reagiere nicht anders, als Frankreich im Jahre 1815. Das ſei logiſch. Aber ein Wahnwitz ſei, ſich gegen ein ebenſo menſchliches wie oft beobachtetes Ge⸗ fühl nicht gewappnet zu haben.„Ordre“ und der Außenpolitiker des Echo de Paris“ ſuchen das Ergebnis der Reichstagswahlen als einen Mißerfolg der Briandſchen Außenpolitik zu kennzeichnen. r Letzte Meloͤungen Kündigung der Lohntarife in der ober⸗ ſchleſiſchen Montaninduſtrie — Gleiwitz, 16. Sept. Wie der Arbeitgeberverband der oberſchleſiſchen Montaninduſtrie miteilt, ſind die Lohntarife im Kohlen⸗ und Erzbergbau für den 31. Oktober gekündigt worden. N Aufdeckung eines Kaviarſchmuggels — Warnemünde, 15. Sept. Auf dem Fährſchiff „Schwerin“ wurde ein Schmugglerauto beſchlag⸗ nahmt, das große Mengen Kaviar unverzollt nach Dänemark einführen wollte. Die Feſtſtellungen der Behörden laſſen vermuten, daß der Schmuggel ſchon ſeit längerer Zeit in großem Umfange durch⸗ geführt und in Berlin organiſiert wurde. Eine um⸗ faſſende Unterſuchung iſt eingeleitet. Drei Perſonen vom elektriſchen Starkſtrm getötet N — Göteborg, 16. Sept. Während eines heftigen Gewitters, das ſich Montag mittag über der Um⸗ gebung von Göteborg entlud, ſchlug der Blitz in ein Bauernhaus ein und zerriß die elektriſche Ueberland⸗ leitung, die zu Boden fiel. Ein Dienſtmädchen, das mit der Leitung in Berührung kam, wurde getötet, ebenſo zwei weitere Perſonen, die dem Mädchen zu Hilfe eilten. 0 Auf der Leipziger Büchermeſſe Aus Leipzig wird uns geſchrieben: Es eutſpricht für die Lebenskraft der Bücherſchau im Bugrahauſe an der Petersſtraße, daß die Be⸗ ſchickung eine äußerſt vielſeitige iſt. Alle am Buch⸗ herſtellungs⸗ und Betriebsprozeß beteiligten Ge⸗ werbe ſind an der Meſſe beteiligt; ſo ſtellt außer dem Buch⸗, Kunſt⸗ und Muſikalienverlag der Lehrmittel⸗ verlag aus. Auch namhafte Großbuchbindereien und Druckhäuſer ſind vertreten, und ſchließlich geben die Gebrauchsgraphiker einen Einblick in ihre Arbei⸗ ten auf dem Gebiete der Buch⸗ und Werbegraphik. Die Gruppe Verlag verzeichnet als Ausſteller einige der größten deutſchen Verleger. Beſonders ſtark vertreten ſind Kinderbücher, hier vor allem Märchenbücher, Reiſe⸗ und Abenteurerbücher; auch große Monumentalwerke der klaſſiſchen Literatur ſind ausgeſtellt. Techniſche Literatur, Bücher und Zeitſchriften für die Frauenwelt geben ein eindrucks⸗ volles Bild von dieſer Spezialgattung des deutſchen Verlags. In der Gruppe geographiſcher Verlag ſteht man Tafeln mit ſtatiſtiſchen Darſtellungen, Globen, techniſch belehrende Tafeln uſw. Mit beſon⸗ derem Nachdruck iſt das billige Buch und die leichte Unterhaltungslektüre vertreten. In den Ständen der Großbuchbinderei er⸗ wecken die handgebundenen Einbände das Intereſſe des Bibliophilen. In Verbindung mit der Ausſtellung der Großbuchbindereien müſſen die Kojen einiger Druckhäuſer genannt werden. Hier zeigt Leipzig ſeine beſondere Spezialität im Werbe⸗ druck. Zur Ausſtellung gelangt auch das Monumen⸗ talwerk der„Geſchichte der Buchdruckerkunſt“, und zwar der erſte Band, der den Frühdruck behandelt. Für den Bedarf des Buchbinders ſind die Kojen beſtimmt, die Kunſtleder, Kunſtpapiere und ſonſtige Buchbindereimaterialien zeigen. Unter den Buntpapieren ſieht man neue Muſter in Tunk⸗ und Kleiſterpapieren. Im Hinblick auf Weihnachten, das im Buchhandel das größte Geſchäft des Jahres bringt, kommt der Herbſtbüchermeſſe naturgemäß eine beſondere Bedeu⸗ tung zu. Wenn auch die Leipziger Büchermeſſe zur Zeit keineswegs groß iſt, ſo zeigt doch der deutſche Buchverlag tätigen Anteil an dieſer Veranſtaltung und bekundet damit den feſten Willen, die Bücher⸗ meſſe auch durch ſchwierige Zeiten durchzuhalten. st. Theater und Muſik Neue Operette im Nationaltheater. Die am Donnerstag erfolgende Erſtaufführung von Eduard Künneckes Operette„Der Tenor der Her⸗ zog in“ ſteht unter muſikaliſcher Leitung von Karl Klauß. Die Regie hat Alfred Landory. Der Text iſt nach dem Luſtſpiel„Kammermuſik“ von Ilgen⸗ ſtein gearbeitet. Die neuverpflichteten Mitglieder Walter Jooß in der Titelrolle und Mizeit Sei⸗ bond als Hoftheaterſoubrette treten damit zum erſtenmal am Nationaltheater in tragenden Rollen ihres Fachs auf. Die Frau des Tenors iſt mit Sophie Karſt die Herzogin mit Anna Uſell, der Intendant mit Hugo Voiſin, weitere Rollen mit Walther Friedmann, Nora Landerich, Al⸗ fred Landory und Karl Zöller beſetzt. Kammerſpiele im Gloria⸗Palaſt. Von zuſtän⸗ diger Stelle erfahren wir, daß die er ſte Kammer⸗ ſpiel⸗ Aufführung im Gloria⸗Palaſt vor⸗ ausſichtlich am 27. Oktober, einem Montag, in Szene gehen wird. Nach anfänglich verſuchs⸗ weiſer wöchentlich einmaliger Aufführung wird dann mit der Einführung eines weiteren Spielabends (ev. Donnerstag) gerechnet werden können. Darüber hinaus plant die Leitung des Gloria⸗Palaſtes für den kommenden Winter abwechſelnd Operetten⸗ Gaſtſpfiele und ſtumme Filme mit weſentlich ver⸗ ſtärkter Orcheſterbegleitung in Verbindung mit Kleinkunſtdarbietungen.— Der Beſuch dieſes für die Zwecke des Kammerſpiels durchaus geeigneten Theaters wird durch ſeine Verkehrslage erleichtert. Die Straßenbahnhalteſtelle Werderſtraße befindet ſich in unmittelbarer Nähe, der Hauptbahnhof iſt zu Fuß in ſieben und das Stadtinnere in fünf Minuten erreichbar. Das Schauſpiel⸗Programm der bayeriſchen Staatstheater. Unſer Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns: Die ſcharfe Kritik, die an dem Schau⸗ ſpiel der bayeriſchen Staatstheater ſehr oft geübt werden mußte, ſcheint nun endlich Früchte zu tragen. Dies hat der eben zu Ende gegangene Schiller⸗ zyklus bewieſen, durch den eine leider in Deutſch⸗ land einzig daſtehende Tat der Schiller⸗Ehrung voll⸗ bracht wurde, und auch die weiteren Pläne der von Herrn Pape geleiteten Inſtitute deuten auf regen ſchöpferiſchen Geiſt und ſtarke Initiative. Vor allem bemerkenswert iſt die beſondere Berückſich⸗ tigung des modernen Dramas, wie ſie ſich durch die Annahme von Werken Fritz v. Unruhs („Phäa“), Georg Kaiſers(„Miſſiſſippi“) Zuckmayers („Katharina Knie“), F. Bruckners(„Eliſabeth von England“); und Schwieferts, eines bisher noch un⸗ bekannten Dramatikers(„Marguerite“) darbietet. Münchner Autoren, ſo Baſſermann⸗Jorday, Georg Hirſchfeld u. a. werden gleichfalls berückſichtigt, zu⸗ mal von der ſogenannten„Bühne der Jungen“, für die drei noch nicht feſtſtehende Werke jüngerer Mün⸗ chner Dichter auserſehen ſind. Stücke von Kolben⸗ heyer, Max Mell, Gerhard Hauptmanns„Spuk“ ſchließen ſich neben einigen Neueinſtudierungen an. Weſentlich iſt daneben die Neigung unſeres Staats⸗ ſchauſpiels zu ſinnvollen Gruppierungen älterer dramatiſcher Kunſt. Die Serie Shakeſpeareſcher Luſtſpiele wird fortgeſetzt und durch Neuein⸗ ſtudierungen von Dichtungen der heiteren Thalia Deutſchlands ſoll ein farbenreicher Kranz aus den ſchönſten Blumen der deutſchen Luſtſpielkunſt ge⸗ wunden werden.— Da das Staatsſchauſpiel ſeiner ganzen Struktur nach einen ſtark wechſeluden Spielplan bringen muß, ſo iſt zu erwarten, daß das vorliegende Programm zu großem Teil auch wirklich durchgeführt werden wird. 128 Kunſt und Wiſſenſchaft Münchner Journaliſten⸗Jubiläum. Adolf Schiedt, Chefredakteur der„Münchener Zei⸗ tung“, wird am 17. September 60 Jahre alt. Seit 14 Jahren wirkt er in München und hat es während dieſer Zeit verſtanden, dem Blatt den Stempel ſeiner ruhigen, aber trotzdem ſtarken und in ihren Zielen unbeirrbaren Perſönlichkeit aufzudrücken. Adolf Schiedt fand den Weg zur Journaliſtik ſchon in fungen Jahren. Nach dem Beſuch der Univerſität war er in Poſen, Berlin, Leipzig und Frankfurt a. M. tätig. Ueberall hat er, wie in München, ſich für die Geſamtheit des Volkes eingeſetzt und den ſtaatserhaltenden Kräften in den Ländern und im Reich ſeine Hilfe geliehen. Von zahlreichen öffenk⸗ lichen Stellen iſt er wiederholt als Berater heran⸗ gezogen und um Mitarbeit in Ehrenämtern gebeten worden. In den journaliſtiſchen Berufsorganiſa⸗ tionen wird ſeine Stimme in allen wichtigen Fragen gerne gehört. Auch wir entbieten dem verehrten Kollegen zum morgigen Tage unſere beſten Wünſche. e Deutſch⸗amerikaniſcher Kunſt⸗ und Kulturaus⸗ tauſch. In Newyork iſt eine Deutſche Geſell⸗ ſchaft der Freunde des Roerich⸗Mu⸗ ſeums gegründet worden. Das Roerich⸗Muſeum iſt nach den Abſichten ſeines Stifters, des Malers Nikolaus Roerich, eine Organiſation, die durch eine Reihe auf die führenden Kulturſtaaten verteilten Zweigſtellen einen internationalen Kunſt⸗ und Kul⸗ tur⸗Austauſch mit Amerika durchführen will. Die jetzt neu gegründete deutſche Gruppe in der Geſell⸗ ſchaft wird ſich entſprechend dem Kunſtaustauſch mit Deutſchland widmen. Als erſte Veranſtaltung der Newyorker deutſchen Gruppe iſt eine Ausſtellung deutſch⸗amerikaniſcher Maler und Bildhauer in Vorbereitung. Ferner wird eine Ausſtellung deut⸗ ſcher Zeichner folgen. Weiterhin iſt vorgeſehen ein deutſcher Kurſus für rhythmiſche Gymnaſtik und künſtleriſchen Tanz. 0 nnr nne en S en bo 1 * * 7 Dienstag, 16. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 427 Weitere Notſtandsarbeiten im Winter 1930/31 Straßen und Sielbauten Ausfallſtraße bei Käfertal Ausbau des Straßennetzes in der ſüdlichen Stadterweiterung In Nr. 419 wurde bereits ein Teil der Projekte bekanntgegeben, die im Rahmen des ſtädtiſchen Arbeits beſchaffungsprogramms im kom⸗ menden Winter zur Linderung der Arbeitsloſigkeit beitragen ſollen. Nachſtehend werden die Projekte veröffentlicht. übrigen Einebnungsarbeiten am Flugplatz im Feuden⸗ heimer Schleim Die frühere Müllabladeſtelle im Feuden⸗ heimer Schleim am weſtlichen Rande des Flugplatzes konnte, weil Mittel hierzu nicht verfügbar waren, noch nicht völlig mit Mutterboden abgedeckt werden. Oede und von Unkraut überwuchert liegt ſie da. Ebenſo ſind am Südrand, wo früher Bodenmaſſen für die Auffüllung der Spielplatzanlage entnommen wurden, große Flächen zerriſſen liegen geblieben. Mit einem Aufwand von 35 000 Mk.(2000 Tage⸗ werke) ſollen die unfertigen Flächen eingeebnet, mit guter Erde ſoweit nötig, abgedeckt, und mit Raſen verſehen werden. Anſchüttung der Möhlſtraße und Herſtellung des Platzes beim Möhlblock Die Möhlſtraße, die die Seckenheimerſtraße vom Schlachthof aus mit dem Neckarauer Uebergang ver⸗ bindet, iſt bis jetzt auf der Strecke zwiſchen Secken⸗ heimer⸗ und Viehhofſtraße angeſchüttet. Dieſe Strecke wird z. Zt. ortsſtraßenmäßig ausgebaut. Es fehlt ſomit nur noch das Stück zwiſchen Viehhof⸗ ſtraße und Neckarauer Uebergang. Hier iſt die An⸗ ſchüttung der Straßenrampe zunächſt als Notſtandsmaßnahme im Rahmen des Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramms vorgeſehen. Der hierfür jetzt zu bewilligende Aufwand von 150 000 Mk.(5000 Tage⸗ werke) umfaßt lediglich die Erdarbeiten. Die Anlage der 12 Meter breiten Straße mit beiderſeitigen Geh⸗ wegen ſoll ſpäter erfolgen, wenn ſich der Straßen⸗ damm genügend geſetzt hat. Gleichzeitig ſoll mit einem Aufwand von 12000 Mk. der kleine freie Platz, der ſich beim Ausbau des ſog. Möhlblockes durch die Gemeinnützige Baugeſellſchaft ergeben hat, hergeſtellt werden. Auſchüttung der Straße„Am Aubuckel“ 9 Die Straße„Am Aubuckel“ zieht ſich entlang am ochufer in Feudenheim von der Feudenheimer Straße bis zur Straße„Am Schelmenbuckel“. Hier iſt neben der eigentlichen Straße eine 12 Meter breite Promenade mit doppelter Baumreihe vor⸗ geſehen. Straße und Promenade ſollen jetzt mit Bodenmaterial, das aus den Grundſtücken am Schelmenbuckel entnommen wird, aufgefüllt werden. Die Promenade wird als Kiesgehweg leicht be⸗ feſtigt. Der erforderliche Aufwand für die geſchil⸗ derten Arbeiten beträgt 70 000 Mk.(2900 Tagewerke). 4. und 5. Bauabſchnitt der Kanaliſation in Sandhofen Der Bürgerausſchuß hat unterm 15. Dezember 1925 für den Ausbau der Kanaliſation in Sand⸗ hofen 900 000 Mk. bewilligt. Hiervon konnten bisher lediglich 607 000 Mk. bereitgeſtellt werden, die nahezu reſtlos verbraucht ſind. Es ſollen nun im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms weitere 136 000 Mark(2200 Tagewerke) bereitgeſtellt werden. Aus dieſem Betrag iſt die Herſtellung der Kanäle in einer Anzahl Straßen in Ausſicht genommen. Erd⸗ und Kanalarbeiten in Käfertal Nachdem bereits anläßlich der Erbauung der Albrecht Dürerſchule in der 27. bis 29. Sanbgewann eine Anzahl von Straßenkanälen eingebaut wurde, hat ſich in der Zwiſchenzeit das Bedürfnis nach der Fertigſtellung der Kanaliſierung in jenem Baugebiet herausgeſtellt. Der größte Teil der noch einzubauenden Kanäle erhält ſeine Vorflut nach dem Kanal in der Straße„Auf dem Sand“. Es iſt der Einbau folgender Kanäle vorgeſehen: Straße„Auf dem Sand“ zwiſchen Obere Ried⸗ und Rollbühl⸗ ſtraße, Südliche Straße des Marktplatzes zwiſchen Straße„Auf dem Sand“ und Habichtſtraße, Grauer Weg, Jägerſtraße und Veilchenſtraße zwiſchen Straße„Auf dem Sand“ und Habichtſtraße, Aſter⸗ und Kornblumenſtraße zwiſchen„Straße auf dem Sand“ und Baumſtraße, Innere Bogenſtraße zwi⸗ ſchen Rollbühl⸗ und Mannheimer Straße, Baum⸗ ſtraße zwiſchen Rollbühl⸗ und Aſterſtraße, Rollbühl⸗ ſtraße(nördliche Fahrbahn) zwiſchen Veilchenſtraße und Straße„Auf dem Sand“. Der Aufwand für dieſe Kanalbauten iſt auf 90 500 Mk.(2500 Tage⸗ werke) veranſchlagt. Anſchließend an den Kanalbau ſoll die Straße„Auf dem Sand“ auf der Strecke von Obere Riedſtraße bis zur Rollbühlſtraße auf die halbe Breite angeſchüttet werden. Der Bau⸗ aufwand iſt zu 38 000 Mk.(1800 Tagewerke) veran⸗ ſchlagt. Die reſtliche Anſchüttung der Straße, die eine Breite von 30 Meter erhalten ſoll, ferner die Be⸗ feſtigung der Straßenfahrbahnen wird in ſpäterer Zeit erfolgen.. Erxoͤ⸗ und Kanalarbeiten in Feudenheim Das Baugebiet in der Eckgewann in Feuden⸗ heim wird von vielen Bauluſtigen bevorzugt. Hem⸗ mend für die Bebauung iſt jedoch die mangelnde Entwäſſerungsmöglichkeit. Es ſollen deshalb die Straßen kanäle eingebaut und die Stra⸗ ßendämme angeſchüttet werden. Der Bau⸗ aufwand iſt für die Kanalbauten zu 64000 Mk.(1800 Tagewerke) und für die Straßenanſchüttung zu 27 000 Mk.(1800 Tagewerke) veranſchlagt. Die wei⸗ tere Bautätigkeit in der Neckargewann in Feu⸗ denheim iſt ebenfalls dadurch gehemmt, daß die Ent⸗ wäſſerungsmöglichkeit fehlt. Es iſt deshalb der Einbau von Kanälen in einer Reihe von Straßen(Lauffener Straße, Pflugſtraße, Neckar⸗ grün, Wimpfener Straße und Brunnenpfad) mit Vor⸗ flut nach der Neckarſtraße mit einem Aufwand von 84000 Mk.(2400 Tagewerke) in Ausſicht genommen. Herſtellung von Kanälen in der 5. Sandgewaun Der Bürgerausſchuß hat bereits am 11. März 1927 die Mittel für die Kanalbauten in der 5. Sand⸗ gewann(beim Reichsbahnhof Mannheim⸗Käfertal) bewilligt. Die Bauten konnten, weil die Mittel fehlten, erſt teilweiſe hergeſtellt werden. Mit dem veranſchlagten Baugufwand von 24500 Mk.(700 Tagewerke) iſt nunmehr die Kanaliſation folgender Straßen vorgeſehen: Laubenheimer⸗ und Dürkheimer Straße zwiſchen Neuſtadter⸗ und Rüdesheimer Straße, Nierſteiner Straße zwiſchen Laubenheimer⸗ und Dürkheimer Straße, Winkeler Straße. Schaffung einer Ausfallſtraße bei Käfertal Im Anſchluß an die Mannheimer Straße, die z. Zt. im Benehmen mit dem Kreis verbreitert und hergerichtet wird, ſoll bei der Rollbühlſtraße kurz vor dem Uebergang der Gleiſe der Ober⸗ rheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft eine Um⸗ gehungsſtraße nach Oſten zu um den Orts⸗ teil Käfertal herumgeführt und bei der Straßengabelung Viernheim⸗Wallſtadt am Oſtaus⸗ gang von Käfertal in den Kreisweg 2(Straße Viern⸗ heim⸗Weinheim) eingeleitet werden. Die neue Straße, deren Koſten zu 300 000 Mk.(10 000 Tage⸗ werke) veranſchlagt ſind, iſt als breites Verkehrs⸗ band mit einem in der Mitte liegenden Auto⸗ damm für den Durchgangsverkehr und beiderſeitigen Anbauſtraßen geplant. Zunächſt ſoll nur der Autodamm mit einer 12 Meter breiten be⸗ feſtigten Fahrbahn angelegt werden. Die Vorteile dieſer Umgehungsſtraße beſtehen vor allem in der Vermeidung zweier gefährlicher ſchienengleicher Kreuzungen mit der OEG. und in der Umgehung der engen und unüberſichtlichen Ortsdurchfahrt von Käfertal. Die Anlage der Straße läßt die Möglich⸗ keit offeu, ſpäter eine gute autoreife Straße ent⸗ weder entlang dem Bahnkörper der OEcg. über Viernheim oder unter Vermeidung heſſiſchen Ge⸗ bietes nördlich von Wallſtadt vorbei über Straßen⸗ heim nach Weinheim zu bauen. BVeſſere Verbindung zun Strandbad Die Speyerer Straße ſoll zwiſchen Hecker⸗ und Meeräckerſtraße angeſchüttet und mit Kanälen verſehen werden. Der Bauaufwand iſt auf 138 000 Mark(5600 Tagewerke) veranſchlagt. Die Be⸗ feſtigung der Straße ſoll bei Bedarf ſpäter erfolgen. Sodann iſt ein Teilausbau der Meeräcker⸗ ſt ra ße öwiſchen Speyerer Straße und Neckarau mit einem Aufwand von 159 000 Mk.(5400 Tage⸗ werke) vorgeſehen. Der vorläufige Ausbau iſt der⸗ art in Ausſicht genommen, daß öſtlich des beſtehenden, z. Zt. für den Durchgangsverkehr geſperrten be⸗ feſtigten Weges auf die ganze Länge eine zwei⸗ ſpurige neue Fahrbahn angelegt wird. So werden zunächſt zwei Fahrbahnen zur Ver⸗ fügung ſtehen, auf denen ein Richtungs verkehr zwiſſchen Lindenhof und Neckarau ermög⸗ licht wird. An der Stelle, an der die Mesräckerſtraße den Ortsteil Neckarau bei der Germaniaſtraße berührt, wird als Zufahrt zum Waldpark und Strandbad ein neu anzulegender befeſtigter Weg ab⸗ zweigen, der unter teilweiſer Inanſpruchnahme be⸗ ſtehender Wege den Rheindamm beim Franzoſenweg erreicht. Ein Parkplatz wird hier das Abſtellen von Autos ermöglichen. Der Bauaufwand für dieſe Zufahrtsſtraße bis zum Rheindamm und für den Parkplatz iſt auf 63 000 Mk.(2100 Tagewerke) ver⸗ anſchlagt. Eine Führung der Straße in den Wald⸗ perk hinein und zum Strandbad iſt nicht vorgeſehen, da das Befahren des Waldparks mit Autos unter allen Umſtänden vermieden werden ſoll. Die geplante Straßenführung, durch die es ermöglicht wird, ans Strandbad mit Autos bis auf eine Entfernung von einem Kilometer heranzukommen, hat gegenüber anderen möglichen Löſungen den großen Vorteil, daß der größte Teil der erforderlichen Aufwendungen für allgemeine ſtädtebauliche Zwecke erfolgt. So wird der Ausbau der Meeräckerſtraße die bauliche Erſchließung des Baugebietes zwiſchen Lindenhof und Neckarau in die Wege leiten. Die Koſten für den Weg zum Rheindamm hinüber, der lediglich den Verkehr zum Waldpark und zum Strandbad vermitteln ſoll, ſind im Vergleich hierzu nicht ſehr erheblich. Gleichzeitig werden auch die Straßen im Um⸗ legungsgebiet zwiſchen Germania⸗, Bebel⸗ und Meeräckerſtraße, in dem bereits die Bebauung eingeſetzt hat, angeſchüttet und mit Kanälen mit einem Aufwand von 177000 Mk. (5700 Tagewerke) ausgeſtattet. Um die Auffüllmaſſen für die Auffüllung der Möhlſtraße, der Speyerer Straße, der Meeräcker⸗ ſtraße, des Zufahrtsweges zum Waldpark und der Straßen im Umlegungsgebiet zu gewinnen, wird eine Materialgrube im Gewann„Stollen⸗ wörth“ angelegt, aus der auch der ſpätere Bedarf von mehreren hunderttauſend Kubikmetern Auffüll⸗ material für die ſüdlche Stadterweiterung gedeckt werden kann. Soweit die oberen Bodenſchichten ſich für Straßendämme nicht eignen, werden ſie nach der „Dohllache“ verbracht, um das hier ſtark unter Druck⸗ waſſer leidende Gelände aufzuhöhen und zur Anlage von Dauerkleingärten vorzubereiten. Für dieſe Arbeiten ſind 100 000 Mk. (6000 Tagewerke) vorgeſehen. . Jemand beginnt zu wandern Von Julius Kreis Schön war es zu Zeiten unſerer Väter, für den Herrn in den ſogenaunten beſſeren Jahren zu leben. Er durfte ſeinen Bauch haben; ja— er mußte ſogar „gut durchwachſen“ ſein, ſollte er nicht als Fretter daſtehen, als Hungerleider, der ſich nicht genügend zuklauben konnte. Ein bißchen dick war damals für den geſtandenen Mann nicht nur ſchick, ſondern geradezu ein Kreditbrief, ein Unterpfand wirtſchaft⸗ licher, ſtaatsbürgerlicher, politiſcher, und privat⸗ ethiſcher Bonität. Die Zeit unſerer Väter war nicht ſo ſehr äſthetiſch als ökonomiſch gerichtet, der heran⸗ blühenden Jungfrau galt als Mannesideal eben jener gutgeſtellte Herr, deſſen Rundung ihr eine ſolide Baſis verſprachen, frei von Schwankungen nach der Seite der Wirtſchaft wie des Gefühls. Auch die Schneider trugen dieſem Schönheitsideal Rech⸗ nung und machten hinten in den Hoſenbund des Herrn eine Vorrichtung durch die man bei Zuwachs die Taille beliebig erweitern konnte. Das alles hat ſich gründlich geändert. Die Jung⸗ und Schönheitsbewegung hat auch den Mann erfaßt und zwingt ihn mit allen Kräften, ſeine etwa vor⸗ handenen Polſterungen abzutreiben. In den Gym⸗ naſtikſchulen hüpft heute auch die männliche Zwei⸗ Zentner⸗Klaſſe zu Gongſchlag und Zimbeln. Unſere Ruh iſt hin— unſer Herz iſt ſchwer Der Arzt runzelt ſeine Stirn und ſagt:„Ihnen fehlt vor allem das, was Sie zu viel haben: nämlich 20 Pfund. Die müſfen weg.“ Als Menſchenkenner ſpürt er aber gleich, daß Gong und Zimbeln bei uns nicht anſchlagen. Er ſagt:„Sie müſſen wan⸗ dern!“ Und er führt uns, ein Heilbeſeſſener, auch gleich perſönlich einem Wanderverein zu, ſo wie der gewiſſenhafte Arzt ſeinem Patienten ſozuſagen eigenhändig zum Operationstiſch geleitet, damit man beſtimmt nicht ausreißt. 5 So kommt mancher zum Wandern, dem es nicht an der Wiege geſungen iſt. Ade, du würzige Kaffee⸗ hausluft! Leb wohl balſamiſche Ottomane, auf der man nach Tiſch ſo herrlich von hohen Bergesgipfeln träumte, behüt dich Gott du trauter Klubſeſſel, der uns wie eine Burg gegen die rauhe Welt ſchützte. Wir müſſen wandern. Das erſtemal erſcheinen wir im Kreiſe der Wandergenoſſen als ein echtes, rechtes Greenhorn. Wir haben unſer ſchlichtes Alltagskleid an, lange Hoſen, ungenagelte Stiefel, Weſte, Kragen, Schlips, und weil wir uns ganz beſonders auf die Wander⸗ fahrt koſtümieren wollten, einen alten Schlapphut mit einer Sturmſchnur. Die erſte Wanderung mit ungeölten Knien, mit unzeitgemäßem Durſt, mit ſtändigem Gaſthaus⸗ Fata⸗Morgana auf der Strecke, mit Raſtbedürfnis und Sehnſucht nach Mittagſchlaf, mit Fieber⸗ phantaſien von Sofa und herabgelaſſenen Jalouſien, dieſe erſte Wanderung iſt für den Wanderfremden eine ſtrenge aber gerechte Prüfung.— Dieſe Wan⸗ derung, dieſe Tour, dieſe Landpartie, knüpft wieder an frühe Kindheitserinneröngen an, wo der Sonn⸗ tagsausflug Allgemeingut war, wo man das faule Weekendeln nicht kannte. Dieſe Sonntagstour, nach der wir knieſchnakelig am Bahnhof den Abendzug erwarten und Gott danken, daß er uns vergönnt, einmal noch einen Stuhl unter dem Sitzfleiſch zu würen— hat aber das Eis um unſer Wanderherz gebrochen. Schon nach wenigen Sonntagen ſind wir Wande⸗ rer wie aus dem Bilderbuch. Siehſt du den Herrn, der da um ſechs Uhr morgens, den Wanderſtab in der nervigen Fauſt, dem Bahnhof zuſtrebt? Sein Auge blitzt dir Verachtung entgegen, weil du ihm im modiſchen Kleid des Gfroßſtadtbummlers begegneſt. Dieſer Herr, der ſo nerbig blitzt, ſind wir. Wir laſſen die offene Bruſt bereits im Winde wehen, und wenn unſer Nagelſchuh auf dem Pfla⸗ ſter klirrt, ſo erfüllt uns dieſes Zeichen männlicher Wanderkraft mit Stolz. Unſere Windjacke tragen wir, als hätte ſie, die geſtern noch bei Maier u. Co. in der Stellage hing, uns ſchon durch Wüſten und Felsgebirg von Pol zu Pol begleitet, und wir ver⸗ achten das Jackett, den Rock des Weichlings, der ſich nicht von Luft und Sonne umſpülen laſſen will. Sehr gewandt verlangen wir am Schalter unſere Sonntagsrückfahrkarte, und im Wagen fühlen wir uns ganz eins mit den braunen, wanderfrohen Ge⸗ ſellen, die da, naturbeſeelt, aus einer Alumintum⸗ doſe ihr kräftiges Frühſtücksbrot bebuttern. Straßenhändler und Luſtſpieldichter John Erneſt Shirley, Bananen verkäufer im Hauptberuf, Dichter im Nebenberuf Ueber Nacht iſt in London John Erneſt Shir⸗ ley, ein kleiner Bananenverkäufer auf Londoner Straße berühmt geworden. Er hat ein Luſtſpiel „Jedermanns Eigentum“ geſchrieben, das ſbeben in einem Londoner Theater mit außer⸗ ordentlichem Erfolg urgufgeführt wurde. Sonntags⸗Rückfahrkarten Die Reichsbahn ſucht den Ausflugsverkehr durch Vergünſtigungen weiter zu beleben In dem Beſtreben der Reichsbahn, den Wünſchen der Fahrgäſte auf dem Gebiete des Perſonalver⸗ kehrs entgegenzukommen und dabei dem Verkehr ſtets neue Anregungen zu geben, wird die Reichs⸗ bahn, wie ihr Preſſedienſt mitteilt, in Kürze eine neue Reihe von neuen Maßnahmen einführen, die bei dem reiſenden Publikum und namentlich bei den breiteren Schichten des Volkes ſicherlich aufs wärmſte begrüßt werden.. Wenn Reiſende mit Sonntagsfahrkarten D⸗Züge benutzen wollen, ſo mußten ſie bisher mindeſtens den Schnellzugszuſchlag der 2. Zone, d. h. 2 Mark in der dritten und 4 Mk. in der zweiten Klaſſe bezahlen. Dieſe Sätze betragen das doppelte der Zone 1 für Fahrten bis zu 75 Km. Hier iſt die Reichsbahn dem auf Sonntagsfahrkarten reiſenden Publikum ent⸗ gegengekommen, indem ſie vom 13. September an den erhöhten Schnellzugzuſchlag beſeitigt hat und bei Fahrten bis zu 75 Km. nur noch den nor⸗ Halen Schnellzugzuſchlag erhebt, eine finanzielle Erleichterung, die 1 Mk. in der drit⸗ ten und 2 Mk. in der zweiten Klaſſe ſowohl für die Hinfahrt als auch für die Rückfahrt für die Reiſenden ausmacht. Die Reichsbahn verſpricht ſich von dieſer Maßnahme eine weitere Belebung des Sonntagsverkehrs, da zu erwarten iſt, daß infolge der Ermäßigung des Schnellzugzuſchlags auch weiterliegende Ausflugsziele beſucht werden. Die Maßnahme bedeutet inſofern zunächſt einen Verſuch, als erprobt werden muß, ob nicht eine übermäßige Ueberfüllung der D⸗Züge und Beein⸗ trächtigung des Fernreiſeverkehrs die Folge ſein wird. Wo dies eintritt, müßten naturgemäß einzelne Züge von der Benutzung mit Sonntagskarten aus⸗ geſchloſſen werden. Der Verkehr auf Sonntagsfahrkarten hat ſich in den letzten Jahren immer ſtärker entwickelt, wozu namentlich beigetragen hat, daß die Sonntagsfahr⸗ karten ſchon von Samstag mittag 12 Uhr an gelten, und daß die Rückfahrt erſt ſo angetreten zu werden braucht, daß ſie Montag vormittag beendes iſt. Nun⸗ mehr beabſichtigt die Reichsbahn auch demnächſt zu⸗ zulaſſen, daß die Rückfahrt auf Sonntagskarten be⸗ reits am Samstag nachmittag erfolgen kann. Hier⸗ durch wird auch denen, die nur den Samstag Nach⸗ mittag zu einer Ausflugsfahrt benutzen können, er⸗ möglicht, mit Hilfe der billigen Sonntagsfahrkarten zu reiſen. Einen ganz neuen Verſuch zur Belebung des Reiſeverkehrs bildet ſchließlich das weitere Vorhaben der Reichsbahn, bei größeren Veranſtaltungen und Feſtlich⸗ keiten auch in der Woche Sonntagskarten mit eintägiger Geltungsdauer auszugeben Die Reichsbahndirektionen ſind ferner ermächtigt worden, ſolche Karten an Mittwochnachmit ⸗ tagen von größeren Städten nach Erholungsorten in der Nähe auszugeben. 5 * Politiſcher Zuſammenſtoß. Einer der beim letzten Reichsbannerprozeß mitangeklagten, aber freigeſprochenen Nationalſozialiſten ging geſtern morgen in KR 3 vorbei. Er wurde von Reichsbannerleuten erkannt und angegriffen. Ell Schutzmann befreite den Bedrohten, der bereits Prügel erhalten hatte, aus ſeiner gefährlichen Lage. Eine größere Menſchenmenge folgte ihm bis zur Geſchäftsſtelle der Nationalſozialiſten, wo nur durch ſtarkes Einſetzen der Polizei Zuſammenſtöße ver⸗ mieden wurden. * Ihr 25jähriges Geſchäftsjubiläum begeht heute die Mannheimer Firma Deutſche Oelimport⸗ Geſellſchaft Mainzer u. Co., Maunheim⸗ Neckarau, Oelimport u. Fettfabrik. Das Unter⸗ nehmen erfreut ſich beſten Rufes und zählt heute zu den führenden Oelfirmen in Baden. Schluß des redaktionellen Teils Ker nährt 0 ist billig! und Wir haben die Unverfrorenheit, auch wie alte Wanderſportler, unſere neue Aluminiumdoſe aus dem Ruckſack zu nehmen und kokettieren mit unſerem Wanderpropiant: Hartwurſt und Harteier und Hart⸗ ſpiritus und Hartbrot— alles Koſt für harte, kantige Naturen, die wir da dem Fels zuſtreben. Wir beu⸗ gen uns voll Eifer über Karten, die wir niemals zu leſen verſtehen, und trinken kalten Tee, als ob wir damit von Wander⸗Kindesbeinen an vertraut wären und niemals am Sonntag vormittag ein Tropfen Märzenbier über unſeren Gaumen gerollt wäre. Renegaten ſind die feurigſten Apoſtel. Wie ver⸗ achten wir unſäglich auf unſerem Marſch zur Höhe die erbärmlichen Sonntagsbummler, die da durch ihre Weichlichkeit alsbald an Arterienverkalkung zu⸗ grunde gehen werden. Und was ſollen wir zu Lotter⸗ buben ſagen, die ſich im Auto ſpazieren fahren laſ⸗ ſen, als wären ſie Warentransporte! Millionäre könnten wir ſein, wir würden uns niemals die frohe Wanderburſchenluſt gegen Geiſt und Körper verfek⸗ tendes Autofahren austauſchen. Wie rüſtig ſchreiten wir fürbaß, das Stäußlein am Hute, einen Jodler aus freier Wanderbruſt auf den Lippen und vielleicht ſogar ein Bändchen.„Laßt Sonne herein“ im Ruckſack. O Wandern, o Wandern, du freie Bur⸗ ſchenluſt Ob wir Luſt haben, am nächſten Sonntag mit Ihnen in dem neuen Sechszylinder wegzufahren? Ob wir Luſt haben! Fragen Sie nicht, lieber Freund! Sie meinen, weil wir jetzt die letzten Sonntage im⸗ mer gewandert ſind? Ach, wiſſen Sie, dieſes Wan⸗ dern! Hier, ſchenken Sie dieſes Schillerhemd an arme Heidenkinder; ja ſelbſtverſtändlich nehmen wir ein paar anſtändige Pullen mit, und dieſe verrückte Windjacke kann vielleicht Ihr Chauffeur irgendwie brauchen. Köſtlich, ſo bequem durch die Welt getra⸗ gen zu werden. Wiſſen le, dieſe Naturfimmelei zu Fuß! Man hat ja vor lauter Plage gar nichts von der Landſchaft. Mir tun dieſe Armen ſo leid, die ſich da mit ihren dicken Ruckſäcken die Berge hingufſchlep⸗ pen müſſen! Begreifen Sie überhaupt, wie jemand dazu kommt? Sa cer *r 4. Seite/ Nummer 427 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 16. September 1930 Dichtere Wagenfolge Wiedereinführung des Fünf⸗ und Zehn⸗ minutenverkehrs bei der Straßenbahn Im geſamten Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Stra ßenbahnnetz iſt geſtern der Fünf⸗ und Zehn⸗Minuten⸗Verkehr wie⸗ der eingeführt worden. Man hatte ſich ſ. Zt. zu der Verlangſamung der Wagenfolge auf ſechs und zwölf Minuten entſchloſſen, weil man glaubte, auf dieſe Weiſe das Defizit zu verringern. Schon damals wurde die Auffaſſung vertreten, daß auf dieſem Wege keine weſentliche Erhöhung der Einnahmen erzielt werden würde. Das von Monat zu Monat immer mehr anſchwellende Defizit— man ſpricht von 600 000 Mark— zeigt, daß die Peſſimiſten recht behalten haben. Es wird ſich nunmehr zeigen, ob durch die dichtere Wagenfolge der inzwiſchen angerichtete Scha⸗ den wieder gut gemacht werden kann oder ob die ſchlimmen wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſtärker ſind. Bedauerlich iſt, daß man bei dieſer Gelegenheit den dringenden Wunſch des Publikunts auf probe ⸗ weiſe Einführung des Kurzfahrer⸗Ta⸗ rüfs nicht berückſichtigt hat. Es iſt über dieſe wich⸗ tige Forderung der Fahrgäſte ſchon ſo viel geſprochen und geſchrieben worden, daß ſich weitere Ausführun⸗ gen erübrigen. Wenn man die vielen Kurzfahrer, die der Straßenbahn durch die kurzſichtige Tarif⸗ politik entfremdet worden ſind, zurückgewinnen will, dann darf man ſich nicht auf die ſchnellere Wagen⸗ folge beſchränken. K * Aufregende Verfolgung. Eine große Erregung bemächtigte ſich geſtern morgen der Paſſanten vor dem Hauptbahnhof, als plötzlich ein junger Mann aus dem Portal raſte und hinter ihm drein ein hilferufender Reiſender. Der junge Mann hatte den Moment benützt, als der Reiſende ſich ſeine Fahrkarte löſte, die Geldtaſche, die der Reiſende auf die Seite gelegt hatte, an ſich zu reißen. Paſſanten und ein radelnder Schutzmann nahmen ebenfalls die Verfolgung auf. Durch den Suezkanal und den Schloßgarten ging die Jagd. Es gelang, den Ver⸗ folgten feſtzunehmen. Er wurde auf die Bahn⸗ hofswache verbracht. * Auf der Straße zuſammengebrochen. Ein junges, etwas über 20 Jahre altes Mädchen bekam, als es die Bedürfnisanſtalt an der Friedrichsbrücke ver⸗ ließ, einen Schwächeanfall. Es war wahrſcheinlich lungenkrank, da der Mund mit Blut gefüllt war. Trotz der Bemühungen der Sanitäter gelang es nicht, das Mädchen aus der Bewußtloſigkeit zu wecken. Es wurde gleich ins Krankenhaus trans⸗ portiert. Die Perſonalien konnten noch nicht feſt⸗ geſtellt werden, da die Erkrankte keinerlei Papiere bei ſich hatte. Nur eine Eiſenbahnfahrkarte von Mannheim nach Weinheim wurde bei ihr vor⸗ gefunden. * Schweres Unglück durch die Geiſtesgegen wart des Straßenbahnführers verhütet. Eine halbe Minute ſchaue ich, ſo wird uns aus dem Leſerkreiſe geſchrieben, zum Fenſter hinaus auf die S⸗Kurve der belebten Straße. Gegenüber kleiner freier Platz. An der Plakatſäule ſtehen zwei Frauen, die ſo ins Ratſchen vertieft ſind, daß ſie die Kinder vergeſſen. Plötzlich läuft ein Bübchen unter die Straßenbahn mit Anhänger. Ruck! Der Wagenzug ſteht. Die „treubeſorgte“ Mutter verabfolgt dem Kinde, das unverletzt geblieben iſt, eine Tracht Prügel. Hoffent⸗ lich hat ſie dabet nicht vergeſſen, daß ſie durch ihre Unachtſamkeit den Vorfall verſchuldet hat. * Wenn die Steuerung versagt. Glück im Un⸗ glück hatte geſtern nachmittag ein Chauffeur, der mit ſeinem Perſonenwagen den Rheinbrückenaufgang vom Schloß herauffuhr. In halber Höhe verſagte die Steuerung. Der Wagen fuhr auf den Bürgerſteig. Nur dem Umſtand, daß der Chauf⸗ feur langſam fuhr, war es zu danken, daß nicht das Geländer durchbrochen wurde. Der Wagen wäre un⸗ fehlbar das Viadukt hinuntergeſtürzt. Paſſanten waren glücklicherweiſe ebenfalls nicht an der Stelle, als der Wagen die Fahrbahn verließ. Eine Manſarde geplündert. Dieſer Tage wurden aus einer Manſarde in der Sophienſtraße ein gol⸗ dener Damenring, Faſſung quer und oval mit einem weißen und zwei grünen Steinen, eine etwa 40 em lange dünne Halskette nebſt Anhänger, ein etwa 40 em langes Halskettchen aus kleinen unechten Perlen, eine dünne Halskette aus Silber und eine ſolche aus Doublé⸗Silber mit etwa 10 ſchwarzen Perlen, eine goldene Buſennadel, in der Mitte ein Kleeblatt, drei Damenhandtaſchen, die eine aus beige⸗ farbigem Leder mit Reißverſchluß, eine Moircétaſche und eine aus braunem Leder mit Druckverſchluß, mehrere Damenunterhoſen und Damennachthemden entwendet. Veranſtaltungen Theater⸗Abend des Evangeliſchen Volks vereins Der Evangeliſche Volksverein veranſtaltete am Sonntag im Ballhausſaal für ſeine Mitglieder und Freunde einen Theaterabend. Zur Aufführung ge⸗ langte Ferdinand Raimunds Zaubermärchen„Der Ver⸗ ſchwender“ mit der Muſik von Konrüdin Kreutzer. Es iſt dem Evangeliſchen Volksverein hoch anzurechnen, daß er einem größeren Kreiſe dieſes ſelten geſpielte feinſinnige Stück vorführte. Da man bei derartigen Liebhaber⸗Auf⸗ führungen gewohnt iſt, keinen allzuſtrengen Maßſtab anzu⸗ legen, darf man wohl von einer wohlgelungenen Wieder⸗ gabe ſprechen. Einige Striche hätten dem Werke keinen Abbruch getan, denn die vier Stunden währende Auffüh⸗ rung ſtellte große Anſprüche an Darſteller und Zuhörer. Richard Finger le zeichnete für die Regie verantwork⸗ lich. Es iſt ihm gelungen, mit den Mitgliedern des Volks⸗ vereins und des Männerchors des Volksvereins recht acht⸗ bare Leiſtungen zu erzielen. E. Sponagel ſpielte den Verſchwender Flottwell, während Karl Walter den ſchur⸗ kiſchen Kammerdiener gab. Die abgerundeſte darſtelleriſche und geſangliche Leiſtungen boten das Dienerpaar Hilda Ebert und Erich Sütterlin, die auch den größten Heiterkeitserfolg buchen durften. Es würde hier zu weit führen, die Namen aller derer zu nennen, die zum Gelin⸗ gen der Aufführung weiter beigetragen haben. Der muſika⸗ liſche Leiter, Chormeiſter A. Schübelin, hatte die Ge⸗ ſänge ſorgſam einſtudiert. Von den Chorgeſängen geſiel am beſten das Jägerlied, das durch die unmotivierten Be⸗ wegungen der Sänger an Geſchloſſenheit litt. Eine glanz⸗ volle Leiſtung ſtellte zweifellos die Tanzeinlage dar, die durch Turnerinnen des Turnvereins von 1846 unter Leitung von Frau Storz beſtritten wurde. Die ſechs Damen tanzten beſchwingt und graziös Webers „Aufforderung zum Tanz“ und begeiſterten damit derart die zahlreich erſchienenen Zuſchauer, daß eine Wiederholung nötig wurde. Leider ſtörte das teilweiſe laute Soufflieren, von dem ſelbſt in der hinterſten Saalecke, in der der Be⸗ richterſtatter mangels eines reſervierten Platzes vorlſeb nehmen mußte, jedes Wort zu verſtehen war. Hopfenernte im badischen Unterland Es geht zwar nicht mehr ſo luſtig bei der Hopfen⸗ ernte zu wie in früheren Jahrzehnten, als für den Zentner noch zwei, ja ſogar drei und noch mehr „blaue Lappen“ eingeheimſt werden konnten. Da kams dem Hopfenbauer auf ein gutes Veſper am Nachmittag oder einen guten Trank am Abend nicht an, wenn die Burſchen und Mädchen in Stube, Einfahrt und Scheuer zum„Hoppezoppe“ verſam⸗ melt waren und keinen Pflückerlohn verlangten. Heute liegen die Verhältniſſe für den Hopfen⸗ pflanzer nicht mehr ſo roſig; aber geſungen wird doch noch, und die alten Spinnſtubengeſchichten feiern wie jedes Jahr, ſo auch diesmal ihre Auferſtehung. Je gruſeliger, deſto eindringlicher, begehrter. Warum ſollte auch beim Hopfenpflücken nicht ge⸗ ſungen werden? Singt man nicht auch gerne bei dem„Stoff“, der gerade dem Hopfen ſeinen herr⸗ lichen Geſchmack zu verdanken hat! Heißt es doch: Ich lob mir den Hopfen— ſein duftiges Salz, Es ſtärkt das Gebräu und veredelt das Malz, Hält gut auf dem Lager und kräftigt das Bier— Und wirft's dich zu Boden, nicht ſchadet es dir! Von unſern Vorfabren wiſſen wir, daß ihr Haus⸗ trunk, einem Biere ähnlich, ſehr gut mundete; aber den Hopfen kannten ſie nicht. Keine Chronik meldet, wer zuerſt der Natur das Geheimnis abgelauſcht, daß in den Kätzchenſchuppen der bittere Stoff ver⸗ borgen liegt, um deswillen der Hopfen gebaut wird. Alle Surrogate und chemiſchen Beigaben— nicht alle Brauer bedienen ſich ſolcher Dinge— ver⸗ mögen die eigenartige Würze des Hopfens nicht zu erſetzen. Deswegen greift der richtige Bier⸗ brauer immer wieder zu den Dolden der Hopfen⸗ pflanze, unter deren Deckblätter die zahlreichen gel⸗ ben Drüſen mit den goldgelben Drüſenkörnern ver⸗ borgen liegen, die als Lieferant der Würze anzu⸗ ſehen ſind. Im vorigen Jahr ging der Preis für den Zentner Hopfen von 250/ auf 60„ zurück. Mit einem ſolchen minimalen Betrag iſt die Arbeit der Hopfen⸗ pflanzer nicht im mindeſten bezahlt, abgeſehen von der Verzinſung des Ackers und der ganzen teueren und wertvollen Anlage. Denn als Hopfenacker kann man nicht etwa eines der ſchlechteſten Grundſtücke Süßmoſt— das ganze Fahr! Immer mehr wird von den Fachleuten die große Be⸗ deutung der Süßmoſtbewegung erkannt. Aber dieſe Er⸗ kenntnis muß auch ins Volk getragen werden. Darum veranſtaltet der badiſche Lan desausſchuß für gärungsloſe Früchte verwertung ſchon ſeit Jahren landauf, landab Vorträge und Kurſe, hält prak⸗ tiſche Süßmoſttage ab zur gemeinnützigen Herſtellung von Süßmoſt für die Allgemeinheit. Aehnliches ſoll nun auch in Mannheim geſchehen. Heute Dienstag wird Stadt⸗ pfarrer Häußler aus Ladenburg, der ſchon ſeit Jahren in dieſer Bewegung tätig iſt und reiche Erfahrung darin hat, im Rathausſaal über die Bedeutung der Süß⸗ moſtbewegung für Geſundheit und Wirt⸗ ſchaft unſeres Volkes ſprechen. Koſtproben ver⸗ ſchiedener Sorten Süßmoſt(Trauben, Sauerkirſch, Johan⸗ nisbeer, Quitten uſw.) werden die Teilnehmer von der Güte der Sache überzeugen. Vorausſichtlich Ende Septem⸗ ber wird in Mannheim ein Süßmoſttag ſtattfinden. Da ſoll Jedermann Gelegenheit bekommen, ſeine Flaſchen, Korbflaſchen und Fäſſer ſich füllen zu laſſen mit gutem Traubenmoſt, der durch Fachleute gegen eine geringe Ge⸗ bühr entkeimt(ſteriliſiert) wird. Das Beiſpiel der Schweiz zeigt, daß auf dieſem Weg der Süßmoſt den Weg ins Volk findet und daß damit auch unſere Obſtbauern und Winzer einen neuen großen Kreis von Verbrauchern erhalten werden.(Siehe Anzeige.) * * Albert Pol im Pfalzbau. Von heute ab gaſtiert im Pfalzbaucafé in Ludwigshafen der bekannte luſtige Keller⸗ meiſter Albert Pol, der ſich mit ſeinen Rhein⸗ und Weinliedern größter Beliebtheit erfreut. Kommunale Chronik Bürgermeiſterwahl in Waghäuſel * Waghäuſel, 15. September. Bei der geſtrigen Wahl eines Bürgermeiſters für die künftige Gemeinde Waghäuſel wurde einſtimmig Direktor Jakob Bühler gewählt. * Ladenburg, 15. Sept. In der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde ein von Johann Fegbeutel durch Vermittlung des ſtädt. Fürſorgeamts Mannheim geforderter Koſtenbetrag in Höhe von 100„ für Anlegen eines Brunnens in ſeiner Baracke in Mannheim zur Zahlung auf die Gemeindekaſſe Ladenburg abgelehnt.— Zwei Anträgen um Stun⸗ dung rückſtändiger Gemeindeabgaben wurde in der Weiſe entſprochen, daß den Rückſtandsſchuldnern die Zahlung ihrer rückſtändigen Abgaben in monatlichen Raten geſtattet wird.— Für das„Feſt der 50jähri⸗ gen“ ſollen zwei Schulbänke leihweiſe zur Verfügung geſtellt werden.— Die auf Grund der Ausſchrei⸗ bung zur Lieferung von Schlauchmaterial für die Freiwillige Feuerwehr eingelaufenen Angebote wur⸗ den geöffnet und die den Angeboten beigelegten Muſter dem Verwaltungsrat der Freiw. Feuerwehr zur Begutachtung mitgeteilt.— Robert Ruck wird zur Lagerung von Lumpen uſw. das Hanſenhainkies⸗ loch gegen jederzeitigen Widerruf zur Verfügung ge⸗ ſtellt.— Ein abgängiger Farren ſoll alsbald ver⸗ ſteigert und entſprechender Erſatz auf dem Zuchtvieh⸗ markt in Radolfzell beſchafft werden. i Lampertheim, 15. Sept. Nach dem in letzter Gemeinderatsſitzung vorgetragenen Wald⸗ wirtſchaftsplan beträgt der Flächeninhalt des Ge⸗ meindewaldes 1091 Hektar. Jährlich werden 7500 Feſtmeter Holz gehauen. Für dieſes Jahr ver⸗ ringert ſich der Hiebſatz jedoch um 146 Feſtmeter, da dieſe Menge im vergangenen Jahre durch Abtriebe zuviel anfiel. Nach den zu ſchlagenden Formungen ergeben ſich 2093 Feſtmeter Nutz⸗ und 5261 Feſtmeter Brennholz. Die Koſten für Hauen und Setzen wer⸗ den unter Zugrundelegung der 1930er Tarife auf 35 000 Mark veranſchlagt. Kleine Mitteilungen Der Stadtrat Bruchſal hat beſchloſſen, das Belvedere im Sadtgarten renovieren zu laſſen, falls das Finanzminiſterium den in Ausſicht ge⸗ ſtellten Zuſchuß bewilligt. Das Belvedere, ein Wahrzeichen Bruchſals, ſteht unter Denkmalſchutz und iſt jetzt dem Ver⸗ fall nahe. Es wurde dort eine Waſſerburg von Balthaſar Neumann erbaut, wo ein Netz von Waſſerſträngen zu⸗ ſammenfloß, deren Waſſer in einem Reſervoir geſammelt wurde. Darüber baute der Fürſtbiſchof Hutten ein Schieß⸗ haus., das ſog Belvedere. In den 7er Jahren wurde es von der Stadt angekauft und 1902 umgebaut. wählen und die Arbeit dem Zufall überlaſſen, nein, da heißt es roden und graben und düngen und jäten. Für den Hopfen wähl' aus nur den kräftigſten Grund, Wie ein Gartenbeet rein, ſo rocht tief und 'ſund, Von Gewäſſern erfriſcht, doch auch nimmer ein Teich Das halt im Gedächtnis, dann macht er dich reich. Für einen Hopfengarten, der guten Ertrag bringen ſoll, iſt eine nach Süden offene Lage erforderlich, die gegen Norden und Oſten tunlichſt geſchützt iſt. Der Boden ſoll ſich leicht erwärmen. Sandiger Mergelboden und milder Kalkmergel ſind die beſten Bodenarten für den Hopfenbau. Laß die Sonn ihn beſcheinen im Weſten und Süd, Wo ihr Strahl ihn mit heißeſtem Feuer durch⸗ glüht, Doch hüt vor dem Nord und nordöſtlichen Wind Den Hopfen, das zärtliche Sonnenkind. Und triffſt du ein Plätzchen im Garten und Feld, Wo er fröhlich gedeiht, ſei's nicht feil dir um Geld, Dann ſchaufel und grab, daß die Luft hinein⸗ dringt, Und ſetz es und pfleg es, bis Segen es bringt. An den hohen Stangen hinauf klimmen die kräftigen Ranken der Hopfenpflanze, überall die Zweigchen mit den Stempelblüten ſchmückend, die ſich nach der Beſtäubung zu einem gelblichen, lockeren Frucht⸗ zapfen umgeſtalten. Dieſe Fruchtbarkeit der Pflanze und ihr raſches, kräftiges Wachstum blieb vom Volke nicht unbeachtet und ſo ward die Hopfenpflanze zum Sinnbild der Fruchtbarkeit. Sehr reichhaltig ſind ja die Beiſpiele, wie am Hochzeitstag das Brautpaar mit Früchten beſchenkt wird, um daraus Fruchtbarkeit für die Ghe herzuleiten. Auch der Hopfen zählt darunter. In Rußland war es Sitte, daß die Braut vor dem Kirchgang mit den gold⸗ gelben Doldenblüten des Hopfens überſchüttet wurde als Symbol der Erſtarkung des Hauſes durch eine reiche Kinderſchar.. Nachrichten aus Baden Landmaſchinenlehrſchau * Eberbach a.., 14. Sept. Die Maſchinenſtelle der Bad. Landwirtſchaftskammer veranſtaltet vom 20.—22. September hier eine Landmaſchinen⸗ Lehrſchau, welche durch Unterſtützung ſeitens der Induſtrie und Stadt ermöglicht wurde und in den drei Gruppen Kampf dem Unkraut, Wieſe und Fut⸗ terheu, Kartoffelbau etwa 50 bewährte bäuerliche Ma⸗ ſchinen und Geräte umfaßt, darunter auch wichtige Neuerungen. Dazu kommen einſchlägige Vorträge. Rückſichtsloſes Fahren.— Zwei Schwerverletzte * Karlsruhe, 15. Septbr. In der Gegend des Schützenhauſes wurden am Sonntag nacht zwei Fußgänger, obwohl ſie ſcharf die rechte Straßen⸗ ſeite einhielten, auf dem Wege nach Karlsruhe von einem aus Richtung Eggenſtein kommenden Motor⸗ radfahrer angefahren. Alle drei wurden auf die Straße bzw. in den Straßengraben geſchleu⸗ dert. Der Motorradfahrer und der eine der bei⸗ den Fußgänger ſind mit lebensgefährlichen Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der zweite Fußgänger trug leichtere Verletzungen davon. Wohnhaus und Scheune durch Blitzſchlag eingeäſchert * Muggenſturm bei Raſtatt, 15. Sept. Hier ſchlug der Blitz in das Anweſen des Landwirts Franz Raub ein und legte Wohnhaus und Scheune voll⸗ ſtändig in Schutt und Aſche. Vieh und Fahrniſſe konnten in Sicherheit gebracht werden. Der ent⸗ ſtandene Schaden dürfte durch Verſicherung gedeckt ſein. Die Schwarswaldbahn iſt frei * Triberg, 15. Sept. Vom heutigen Dienstag, den 16. September, mittags an, wird der durchgehende Eiſenbahnverkehr zwiſchen Triberg und Som⸗ merau der Schwarzwaldbahn, beginnend mit den Zügen 1413 und 1452, wieder aufgenommen. Kirchendiebſtahl * Malterdingen(Amt Emmendingen), 15. Sept. Vor einigen Tagen wurde in unſerer Kirche ein frecher Diebſtahl verübt. In einer Niſche des Chors ſtand ſeit Jahrhunderten ein Kruzifix von hohem Altertumswert. Die Niſche wurde erbrochen und das Kruzifix geſtohlen. Von dem Täter hat man bis jetzt leider noch keine Spur. Der Wert der Figur war nicht einmal der Einwohnerſchaft richtig bekannt. Vor einigen Jahren war das Kruzifix in Freiburg ausgeſtellt; dies ſcheint den Dieb auf die Spur gebracht zu haben. N Lützelſachſen, 14. Sept. Anſchließend an die Rote Kreuzſtelle Weinheim wurde ſoeben eine Ab⸗ teilung Lützelſachſen der Sanitätsko⸗ lonne vom Roten Kreuz mit Unfallmelde⸗ dienſt ins Leben gerufen. IL Ketſch, 15. Sept. Der Gründer des be⸗ kannten Ketſcher Heimattages, Hauptlehrer E. Sey⸗ fried, hat einen Ruf als Rektor an die Volks⸗ ſchule nach Durmersheim erhalten. So ſehr dem verdienſtvollen Pädagogen dieſe Auszeichnung zu gönnen iſt, ſo ſehr iſt andererſeits der Verluſt dieſes Mannes zu bedauern, der durch ſeine heimatgeſchicht⸗ lichen Forſchungen und Aufſätze weit über Ketſch hinaus bekannt geworden iſt. Seyfried hat ſich um die Erſchließung der Pfälziſchen Heimatgeſchichte große Verdienſte erworben. L. Walldorf, 15. Sept. Am geſtrigen Sonntag ver⸗ ließen Bäckermeiſter Karl Dünkel und ſeine Frau die hieſige Heimatgemeinde; ihr Auswanderungsziel iſt Newyork. L. Weiher, 15. Sept. Ein 25jähriger Taglöhner von Hambrücken verſtand es, zwei Zwetſchenbäume fremden Eigentums natürlich— dadurch abzu⸗ ernten, daß er die Bäume einfach umhie b und dann die Früchte wegnahm. Die Gendarmerie konnte aber den ſinnloſen Zerſtörer mit Hilfe des Karlsruher Polizeihundes„Baske“ ſtellen und ding⸗ feſt machen. Aus der Pfalz Trauerfeier für Oberbürgermeiſter Dr. Weiß e Ludwigshafen, 16. Sept. Die Trauerfeierlichs keiten für den verſtorbenen Oberbürgermeiſter Dr. Weiß werden wie folgt abgehalten: Am Donners⸗ tag vormittag um halb 11 Uhr verſammelt ſich der Stadtrat zu einer Trauerſitzung im Stadt⸗ haus Süd. Um 2 Uhr nachmittags beginnt auf dem Hauptfriedhof Ludwigshafen ſetzungsfeie r. Kirchenrat Dekan Kleinmann hält die Trauerrede. Dann folgen die Anſprachen. Zuerſt gibt zweiter Bürgermeiſter Kleefoot der Trauer der Bürgerſchaft Ausdruck. Eröffnet und ge⸗ ſchloſſen wird die Feier durch Vorträge des Landes⸗ ſinfonieorcheſters, deſſen Ehrenvorſitzender der Ent⸗ ſchlafene war, und des Beethovenchors, dem Dr. Weiß als Mitglied angehörte. Nach der Beiſetzungsfeier wird die Leiche, wie ſchon gemeldet, ins Mannhei⸗ mer Krematorium überführt. Eiſenbahnverkehr zum Dürkheimer Wurſtmarkt * Ludwigshafen, 15. Sept. Am Samstag, den 13. September verkehrten 10 Sonderzüge nach und von Bad Dürkheim. Aus Richtung Neuſtadt a. H. wurden etwa 1800, aus Richtung Grünſtadt und Ludwigshafen etwa 2400 Reiſende nach Bad Dürk⸗ heim befördert. Auf der Rückfahrt war die Zahl der Reiſenden etwas größer. Am Sonntag, den 14. Sep⸗ tember verkehrten 25 Sonderzüge nach und von Bad Dürkheim. Auf der Hinfahrt wurden befördert aus Richtung Neuſtadt a. H. etwa 6400, aus Rich⸗ tung Ludwigshafen und Grünſtadt etwa 6600 Per⸗ ſonen. Auf der Rückfahrt wurden befördert in Rich⸗ tung Neuſtadt a. H. etwa 6700, in Richtung Lud⸗ wigshafen und Grünſtadt etwa 7900 Reiſende. Die Züge waren mäßig beſetzt. Der Perſonenverkehr am Samstag und Sonntag war gegenüber des Vor⸗ jahres faſt um ein Drittel geringer. Schweres Autounglück in Forſt * Forſt, 14. Sept. In der Samstag⸗Nacht gegen 2 Uhr fuhr ein mit ſechs Perſonen beſetzter Kraft⸗ wagen in raſendem Tempo von Wachenheim nach Forſt. Der Führer verlor an der Kurve am alten Schlößchen die Herrſchaft über das Steuer und fuhr mit aller Wucht auf den am Pfarrhaus ſtehenden Eisbrunnen auf. Der Brunnen wurde ſamt Baſſin glatt abgeriſſen und am nächſten Haus eine Torſäule. Der Wagen wurde ſchwer be⸗ ſchädigt. Die Inſaſſen kamen außer leichten Ver⸗ letzungen mit dem Schrecken davon. Der Wagen war noch neu und trug das Probeſchild. 5 Landau bekommt Induſtrie * Landau, 14. Sept. Gegenwärtig ſind zwiſchen der Stadtverwaltung und einer Gruppe Privat⸗ unternehmer Verhandlungen zum Zwecke der Er⸗ richtung einer Spankorbfabrik im Gange, die in dem Gerätedepot der früheren Artillerie⸗ kaſerne untergebracht werden ſoll. Wie wir erfah⸗ ren, beabſichtigt die Stadtverwaltung ſich an dem Unternehmen, das in Form einer gemeinnützigen Genoſſenſchaft gebildet werden ſoll, mit über der Hälfte des Kapitals zu beteiligen. Anfänglich ſollen über 50 Arbeiter beſchäftigt werden. Bei der Feldarbeit verunglückt * Weierhof, 14. Sept. Der Landwirt Hans Neff war mit Heurechen auf dem Felde beſchäftigt. Plötz⸗ lich ſcheute das Pferd, bäumte ſich auf, ſchlug hinter ſich und warf ſeinen Lenker vom Sitz. Neff geriet unter den Rechen. Das Pferd rannte fort und ſchleifte den Bedauernswerten mit ſich. Herr Neff erlitt ſo ſchwere Verletzungen(Schädelbruch, Ober⸗ und Unterkieferbruch), daß die ſofort herbeigerufenen Aerzte ihn ins Bezirkskrankenhaus Kirchheimbolan⸗ den verbrachten, wo eine Operation vorgenommen werden mußte. Nachbargebiete Vater von 29 Kindern * Lampertheim, 15. Sept. Dem Totengräber der katholiſchen Gemeinde, Valentin Moos, wurde dieſer Tage das 29. Kind geboren. Der glückliche Vater hat aus erſter Ehe 16 Sprößlinge, aus zwei⸗ ter Ehe 13, darunter drei Zwillingspaare. Von den 29 Kindern leben allerdings noch 14. Leichenländung )( Mainz, 15. Sept. Die Leiche des aus Nen⸗ tershauſen ſtammenden 56jährigen Heinrich Nie b⸗ läng, der am 31. Auguſt bei Biebrich im Rhein den Tod ſuchte und fand, wurde dort gelän det und von den Angehörigen erkannt. Totſchläger verhaftet * Frankfurt a.., 15. Sept. Hier konnte der 30jährige Rudolf Engel feſtgenommen werden, der vor geraumer Zeit im Walde bei Rohrbach in der Pfalz im Streit ſeinen Onkel Johann Engel mit einem Taſchenmeſſer erſtochen hatte. Engel war mit ſeinem Onkel wegen vier Mark in Streit geraten. Nach der Tat war er geflohen, ſeitdem aber von der Polizei ſteckbrieflich geſucht. Gefährlicher Ladeneinbrecher erwiſcht * Stuttgart, 15. Sept. In der Nacht vom 11. auf 12. September bemerkte eine Bewohnerin der Char⸗ lottenſtraße, daß in einem Nachbarhaus ein fremder Mann in einen Verkaufsladen einge⸗ drungen war. Sie benachrichtigte die Polizei, die den Eindringling feſtnahm. Die kriminal polizeiliche Prüfung ergab, daß der Feſtgenommene die meiſten der in den letzten Monaten in Stuttgart verübten zahlreichen Ein bruchdiebſtähle in Laden⸗ geſchäfte begangen hat. Der feſtgenommene Ein⸗ brecher iſt der 27 Jahre alte Bäcker Johann Jakobs aus Barmen. Er befindet ſich nun in Unterſuchungs⸗ haft. — Schluß des redaktirnellen Teils Für die tägliche Pflege der Haut Zit die Qudalitdt Ihrer Haschtisch- Selſe imme entscheidend Deshalb verwenden Sie ein Podukl, dessen allserlesene Beschaffenleit in allen Verbrauchethreisen gerühmt wird: Di. Drallaz's Tavendelseife Große Nunde Ferm RM.73 die eigentliche Bei⸗ O—- 8 9 * 2 ed. n E Se Mere HDS g A ee 1 0* 4,. ge.=„ 3 8 1 rr 1 1 2 0 1 r ˖ t t * * r eren re Erne e Dienstag, 16. September 1930 8 5. Seite/ Nummer 427 Fünf junge Burſchen und ein Mädchen aus Rheinau hatten ſich nach dem Fußballſpiel in einem Gaſthaus in Neckarau zuſammengefunden. Da ſie alle Sportkameraden waren und ſich glänzend ver⸗ ſtanden, kann man es ihnen nicht verübeln, wenn ſie einen Klub gründeten, der nicht nur die Pflege der Geſelligkeit, ſondern auch„harmloſe“ Streiche ſich angelegen ſein ließ. Gegen Abend trat man in überaus gehobener Stimmung nicht den Heimweg, ſondern einen Spaziergang an. Der führte die jungen Burſchen in den Wald, wo Willy den Antrag ſtellte, das Wald⸗ feſt des geſelligen Vereins„Die Alpenroſe“ zu beſuchen. Da wäre was zu„machen“. Der Antrag fand einſtimmige Annahme. Man kam auf den Feſtplatz und freute ſich an der urfidelen und fröh⸗ lichen Stimmung, die dort herrſchte. Als die Sportkameraden einige Krüge Bier getrunken hatten, gab es eine Sache, die zum„Spaß“ verlockte. Der Max bekam nämlich zwei Biermarken geſchenkt und darüber freute ſich der Klub der Fünf ſo herzlich, daß er in Streit darüber geriet, wem der größte Anteil dieſes Geſchenkes zukomme. Der Vor⸗ ſtand der Waldfeſt feiernden„Alpenroſe“ hielt es für ſeine Pflicht, die jungen Streithähne, die die Fideli⸗ tät und Gemütlichkeit ſtörten, vom Platze zu weiſen. Da kam er aber ſchlecht an. Willy der Tatendur⸗ ſtige hatte„zufällig“ einen Schlagring bei ſich. Er ſah nicht ein, warum dieſes Inſtrument ſo un⸗ tätig in den Tiefen ſeiner Taſche ruhen ſollte. Ge⸗ wandt holte er es hervor und fällte den Vorſtand der„Alpenroſe“ mit einem Streich. Die übrigen Alpenrösler hielten es für eine kameradſchaftliche Pflicht, ihrem am Boden liegenden Oberhaupt beizu⸗ ſtehen. Willy nahm die Gelegenheit wahr, ſeine bei vielen Anläſſen erprobte und bewährte Kampftüchtig⸗ keit zu zeigen. Er hieb mit ſeinem Schlagring darein, daß die Funken ſtoben. Daneben waren Stuhlbeine und Tiſche ſeine Kampfwerkzeuge. Als die Schlacht beendet war, ſtellte ſich heraus, daß ein Mitglied der„Alpenroſe“ ſein Auge ver⸗ loren hatte, einem anderen war die Naſe ge⸗ spalten, einem dritten die Wange entzwei⸗ geriſſen, verſchiedene trugen Kopfperletzun⸗ gen davon. 5 Das iſt der Sachverhalt. Drei Tage darauf, am 18. Juni, wurde Willy verhaftet und am vergangenen Samstag hatte er ſich mit zweien ſeiner Klubfreunde vor dem Schöffengericht wegen erſchwerter Kör⸗ per verletzung zu verantworten. Willy iſt ein blonder Jüngling und erſt 22 Jahre alt. Aber in ſeinem Regiſter ſtehen 12 Vorſtrafen wegen Roheit, groben Unfugs, Hausfriedensbruches und Widerſtandes gegen die Staatsgewalt. Die An⸗ geklagten zeigen im Gerichtsſaal ein heiteres Gemüt und erzählen dem Richter:„Wir haben harmlos un⸗ ſer Bier getrunken und wurden plötzlich angegriffen. Da haben wir uns gewehrt und verteidigt. Aber verletzt haben wir niemand.“ Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Der wilde Mann Außerordentliche Sitzung des Schöffengerichts Mannheim. Vorf.: Amtsgerichtsrat Wirthwein Die Zeugenausſagen ergeben jedoch das Gegen⸗ teil. In dem ärztlichen Gutachten heißt es, daß'der Verletzte., der heute noch in ärztlicher Behandlung ſteht, ſein linkes Auge wahrſcheinlich ganz verlieren wird. Das veranlaßte Willy nochmals, zu beteuern, daß er unſchuldig ſei. Das Gericht iſt jedoch anerer Anſicht und dik⸗ tierte Willy wegen erſchwerter Körperverletzung in vier Fällen eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten zu. Die Unterſuchungshaft von einem Monat wird angerechnet. Der Haftbefehl bleibt auf⸗ recht erhalten. Die beiden anderen Klubfreunde Adolf und Ernſt wurden freigeſprochen, womit ſie ſich einverſtanden erklärten und einer nach dem andern den Gerichtsſaal verließ. ** Hopfen und Malz verloren Die Hitzewelle, die im Juni glühend auf uns la⸗ ſtete, wird Verſtändnis für einen Saufkumpan er⸗ ſtehen laſſen, der gerne über ſeinen Durſt trank. Daß er aber trotz ſeiner Arbeitsloſenunterſtützung Zech⸗ prellereien beging, Urkunden fälſchte und heim⸗ lich Fahrräder geſtohlen hat, wird keiner ver⸗ ſtehen. Seine Schandtat iſt ſchon älteren Datums und hätte längſt ihre gerichtliche Sühne finden kön⸗ nen, aber der Angeklagte S. hat der Einladung der hohen Obrigkeit erſt keine Beachtung geſchenkt. Dieſe verſicherte ſich des Sünders aber kurzerhand durch ſeine Feſtnahme. Karl iſt Buchdrucker und Junggeſelle, wiewohl er ſchon 50 Jahre auf dem Buckel hat. Er hat bereits erhebliche Vorſtrafen und ſein neueſter Kon⸗ flikt mit dem Strafgeſetz hat folgende Geſchichte: Karl kehrte im Juni von ſeinen Wanderfahrten durch Baden zurück. Da er keine Arbeit fand, bezog er Unterſtützung und hatte deshalb viel Zeit, die un⸗ barmherzige Hitze durch die nötige Feuchtigkeit er⸗ träglicher zu machen. Aber ſeine Moneten reichten dazu nicht aus und ſo verſchwand er jedesmal ſang⸗ und klanglos aus den Wirtſchaften. Um ſich die Qualen der Untätigkeit zu erleichtern, ging Karl viel ſpazieren. Bei einem ſolchen Spa⸗ ziergang traf er einmal einen ihm bekannten Wirt beim Angeln. Der Jünger Petri hatte ſein Augen⸗ glas vergeſſen, was ihm bei ſeiner Tätigkeit ſehr hin⸗ derlich war. Karl, der davon erfuhr, bot ſich ſofort an, die Brille zui holen. Schnurſtracks machte er ſich auf, ging zur Wirtin, verlangte das Augenglas und drei Mark, die der angelnde Gatte benötige, und ver⸗ ſchwand auf Nimmerwiederſehen. Ein andermal ging er, nachdem er vorher luſtig gezecht hatte, am Städtiſchen Leihamt vorüber. Flugs eignete er ſich zwei Fahrräder, die gerade herrenlos daſtanden, an und verſetzte ſie. Nun ſtand er wegen Betrug im wiederhol⸗ ten Rückfall und Diebſtahl vor dem Richter. Das rauhe Leben hat ihn hart gemacht. Teilnahms⸗ los und ohne Intereſſe geſteht er einfach alles. Ur⸗ teil: 5 Monate Gefängnis, abzüglich zwei — 2er. Monate Unterſuchungshaft. Gerichtszeitung Sie wollte ſich Zeugen kaufen § Schöffengericht Heidelberg. Mit einigen Miet⸗ bewohnerinnen des Hauſes lebte die 45jährige Ehe⸗ frau des Händlers Frauenfeld von Handſchuhsheim ſeit längerer Zeit im Unfrieden. Am 12. Oktober v. J, hatte ſie Wäſche aufgehängt, als kurz darnach eine Frau ihren Teppich in der Nähe klopfte. Aus ö eſem Grunde eilte ſie hinzu und verſetzte dieſer Frau einige Schläge. Die Geſchlagene eilte zur Polizei, wo ſie Anzeige erſtattete. Die Frauenfeld mußte ſich deswegen wegen Körperverletzung und Beleidigung verantworten. Den Vorfall hatte nie⸗ mand beobachtet. Um ihren Prozeß vermutlich zu gewinnen, ſuchte die Frauenfeld Leute zu finden, die für ſie ausſagen ſollten. Sie machte ſich hinter drei Perſonen, ein Dienſtmädchen, ein ſchwachſinni⸗ ger, verheirateter Hilfsarbeiter und einen jungen Mann. Die Angeklagte war die Unſchuld ſelber und wollte ſich als das Opfer der drei Zeugen ange⸗ ſehen wiſſen, die beinahe ihr Opfer geworden wären. Der ganze Fall gab dem Oberſtaatsanwalt Veran⸗ laſſung, auf die gewiſſenloſe Geſinnung hinzuweiſen, die heute in gewiſſen Kreiſen über den Eid und ſeine Bedeutung herrſche. Die Angeklagte habe niedrig und gewiſſenlos drei Menſchen dem Zuchthaus nahe⸗ gebracht, nur um ſich für ihren Bagatellprozeß Zeugen zu kaufen, damit dieſer nicht verloren ginge. Der Antrag lautete auf ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus. Das Urteil lautete auf ein Jahr vier Monate Zuchthaus, drei Monat zwei Wochen Unterſuchungshaft kamen in Anrechnung. Gleichzeitig wurden der Frauenfeld die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zwei Jahren aber⸗ Das Gericht ſah in der Frauenfeld eine kannt. urchtriebene Intriguantin, die, wenn ihre Opfer geſchworen hätten, namenloſes Elend herauf⸗ beſchworen hätte. In ihrem gewiſſenloſen Vorgehen ſah es aber zugleich einen frivolen und gemein⸗ gefährlichen Angriff auf die Staatsordung. Der Zeuge im Hemd Ein Sträßling, der das Gericht ärgern wollte Ein vielbelachter, bisher einzigartiger Zwiſchen⸗ fall ereignete ſich in einer Berufungsverhandlung vor dem Landgericht Pots dam. Als Angeklagte waren zwei Arbeiter, die Brüder Emil und Willy Pahnke, erſchienen, die wegen Einbruchsdiebſtahls zu anderthalb Jahren und drei Monaten verurteilt worden waren. Sie waren beſchuldigt, in den Wein⸗ keller eines Apothekers eingebrochen zu ſein und ihn vollſtändig ausgeräumt zu haben. In der erſten Verhandlung hatten ſie beide die Täterſchaft be⸗ ſtritten und Emil gab an, daß er in der Nacht vor einem Hauſe einen mit Champagnerflaſchen belade⸗ nen Wagen ſah und ſich einige dieſer Flaſchen an⸗ eignete. Zu der Berufungsverhandlung war auch der von den Brüdern Pahnke als Entlaſtungszeuge namhaft 5 ge Arbeiter Buchholß geladen. Da dieſer Zeuge zurzeit eine Gefäugnisſtrafe in der Straf⸗ Janſtalt Plötzenſee verbüßt, wurde er am Tage vor der Verhandlung dem Gefängnis des Landgerichtes Potsdam überſtellt. Als der Zeuge zur Verneh⸗ mung vorgeführt werden ſollte, erſchien ein Juſtiz⸗ aufſeher allein im Saal und erklärte, daß Buchholz in der Zelle ſeine Kleider bis auf das Hemd zerriſſen habe. Dieſe ſonderbare Handlungsweiſe motivierte er damit, daß das Ge⸗ richt ihn ſchon ſo viel geärgert habe, daß er ſich end⸗ lich revanchieren und ſelbſt das Gericht ärgern mußte. Das Gericht befahl, den Zeugen trotz ſeines un⸗ gewöhnlichen Aufzuges vorzuführen. Unter ſchal⸗ lender Heiterkeit erſchien nun Buchholz im Saal, lediglich mit dem Hemd bekleidet. Sei⸗ nen Plan, das Gericht zu ärgern, hatte er noch immer nicht aufgegeben, denn er verweigerte jede Ausſage und konnte erſt nach Androhung einer Ge⸗ füngnisſtrafe von ſechs Monaten zum Sprechen ge⸗ bracht werden. Buchholz unter ſo eigenartigen Um⸗ ſtänden erfolgtes Auftreten als Zeuge war nicht ohne Erfolg. Auf Grund ſeiner entlaſtenden Aus⸗ ſagen wurde Willy Pahnke freigeſprochen und Emil nur wegen Unterſchlagung zu ſechs Wochen Gefängnis verurteilt. § Abgeurteilter Spion. Geſtern verhandelte das Amtsgericht Ludwigshafen gegen einen jugend⸗ lichen Arbeiter unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit wegen eines Vergehens gegen§ 6 Abſ. 1 des Spionagegeſetzes. Der Arbeiter hatte während der Beſatzungszeit in Ludwigshafen Verbindungen mit einem franzöſiſchen Nachrichtenoffizier angeknüpft und dieſem Betriebsgeheimniſſe aus einem chemiſchen Werk angeboten. Von dem Franzoſen erhielt er Aufträge politiſcher Natur. Er wurde zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Monaten verurteilt, erhielt aber eine Bewährungsfriſt bis 1932 zugebilligt, da er noch jugendlich iſt. § Wegen drei Mark— ein Jahr Zuchthaus. Der Proviſionsreiſende Gottfried Georg St., wohnhaft in Mannheim, ſteht unter der Anklage als rückfälli⸗ ger Dieb im Febrgar zu Hamm(Rhh.) drei Mark in Silber geſtohlen zu haben. Der Angeklagte beſtritt den Diebſtahl. Durch das Ergebnis der Beweisauf⸗ nahme wurde ein poſitiver Beweis nicht erbracht, doch konnte St. durch Indizienbeweis als überführt betrachtet werden. Der Staatsanwalt beantragte unter Zubilligung mildernder Umſtände eine Ge⸗ fängnisſtrafe von ſechs Monaten. Das Gericht in Worms ging über dieſen Antrag weit hinaus und verurteilte den Angeklagten zu ſtrafe von einem Jahr und zur Tragung der Koſten des Verfahrens. § Beſtrafte Rohlinge. Das Amtsgericht Radolfs⸗ zell verurteilte den 23jährigen Mauerer Frauen⸗ dienſt aus Höbering(Bayern) und den 20fährigen Bauarbeiter Mennhart aus Steindorf(Bayern) wegen Widerſtandes gegen die Staatsgewalt und gemeinſchaftlich verübter Körperverletzung zu neun Monaten bezw. zehn Wochen Gefängnis. Beide hakten in einer Julinacht den Polizeiwachtmeiſter Steiger durch ſechs Meſſerſtiche und einem zu Hilfe kommenden Manne einen Meſſerſtich verſetzt und beide hilflos liegen laſſen. Steiger wollte die Beiden wegen Randalierens feſtuehmen. einer Zuchthaus⸗ im Gewichtheben Deutſchland mit vier Erfolgen an dritter Stelle Die Internationale Athletik⸗Federation gibt ſoeben die Liſte der Weltbeſtleiſtungen im Gewichtheben bekannt. Oeſterreich ſicherte ſich darin mit 14 Beſtleiſtungen den Löwenanteil und den erſten Platz, an zweiter Stelle folgen die Franzoſen mit zehn Beſtleiſtungen. Erſt an dritter Stelle erſcheint Deutſchland, das durch Giettler, Gäßler und Wölpert insgeſamt viermal vertreten iſt. An vierter Stelle ſteht die Schweiz mit drei Beſtleiſtungen, Italien folgt mit zwei, während die Tſchechoſlowakei und Eſtland nur je ein⸗ mal vertreten ſind. Die Liſte hat darnach folgendes Ausſehen: Reißen rechts: Federgewicht: Stadler⸗Oeſterreich, 75 Kg.; Leichtgewicht: Haas⸗Oeſterreich 88 Kg.; Leichtmittelgewicht: Haas⸗Oeſterreich 88 Kg.; Schwermittelgewicht: Rigoulot⸗ Frankreich 101 Kg. Reißen links: Federgewicht: Riviere⸗Frankreich 70,5 Kg.; Leichtgewicht: Aeſchmann⸗Schweiz 77,5 Kg.; Leichtmittel⸗ gewicht: Hipfinger⸗Oeſterreich 85 Kg.; Schwermittelgewicht: Giettler⸗Deutſchland 87,5 Kg.; Schwergewicht: Luhaar⸗Eſt⸗ land 101 Kg. Reißen beidarmig: Federgewicht: Gabetti⸗Jtalien 90 Kg.; Leichtgewicht: Arnout⸗Frankreich 103 Kg.; Leichtmittel⸗ gewicht: Hoſtin⸗Frankreich 109,5 Kg.; Schwermittelgewicht: Hoſtin⸗Frankreich 118 Kg.; Schwergewicht: Rigoulot⸗Frank⸗ reich 126,5 Kg. Stoßen rechts: Federgewicht: Roſinik⸗Oeſterreich 92,5 Kg.; Leichtgewicht: Haas⸗Oeſterreich 107,5 Kg.; Leichtmittel⸗ gewicht: Haas⸗Oeſterreich 112,5 Kg.; Schwermittelgewicht: Hünenberger⸗Schweiz 107,5 Kg.; Schwergewicht: Hünenber⸗ ger⸗Schweiz 113,5 Kg. Stoßen links: Federgewicht: Roſinik⸗Oeſterreich 84 Kg.; Leichtgemicht: Jaquemout⸗Frankreich 92,5 Kg.; Leichtmittel⸗ gewicht: Trefuy⸗Oeſterreich 97,5 Kg.; Schwermittelgewicht: Duſſol⸗Frankreich 95 Kg.; Schwergewicht: Gäßler⸗Deutſch⸗ land 101 Kg. Stoßen beibarmig: Federgewicht: Stadtler⸗Oeſterreich 120 Kg.; Leichtgewicht: Haas⸗Oeſterreich 135 Kg.; Leicht⸗ mittelgewicht: Hipfinger⸗Oeſterreich 142,5 Kg.; Schwermit⸗ telgewicht: Hoſtin⸗Frankreich 150,5 Kg.; Schwergewicht: Schilberg⸗Oeſterreich 162,5 Kg. Drücken beidarmig: Federgewicht: Wölpert⸗Deutſchland 92,5 Kg.; Leichtgewicht: Wölpert⸗Deutſchland 100 Kg.; Leicht⸗ mittelgewicht: Galimberti⸗Jtalien 105 Kg.; Schwermittel⸗ gewicht: Pſenika⸗Tſchechoſlowakei 111 Kg.; Schwergewicht: Schilberg⸗Oeſterreich 128 Kg. Sch Heros Dortmund Deutſcher Mannſchaftsmeiſter Zella⸗Mehlis im Geſamtergebnis mit 25:8 Punkten geſchlagen Die beiden Ringer⸗Riegen von Heros Dortmund und Jugendkraft Zella⸗Mehlis ſtanden ſich am Sonntäg in Zella⸗Mehlis im zweiten Gang des Endkampfes um die D. Mannſchafts⸗Meiſterſchaft im Ringen gegenüber. Nach⸗ dem die Dortmunder die erſte Begegnung überlegen mit 15:2 Punkten gewonnen hatten, ſtand zwar der Endſieg der Weſtfalen nicht mehr in Frage, trotzdem aber hatte die Veranſtaltung einen ſtarken Beſuch aufzuweiſen. Die Dortmunder Herosleitung ſiegten diesmal mit 10:6 Punk⸗ ten, ſodaß ſich ein Geſamtergebnis von 25:8 Punkten er⸗ gibt. Mit dieſem Endſieg wurde Heros Dortmund dies⸗ jähriger Mannſchaftsmeiſter. Leichtathletik⸗Kampf in Brünn Drei tſchechiſche Rekorde Vor 2000 Zuſchauer traten ſich am Samstag die Leicht⸗ athletikmannſchaften von Polen und der Tſchechoflowakei in Brünn zum vierten Male gegenüber. Nach den Er⸗ gebniſſen des erſten Tages ſicherten ſich die Tschechen eine knappe Führung von 45133 Punkten und erzielten drei neue Landesrekorde durch Douda im Ku⸗ gelſtoßen mit 14,88 Meter, im 100 Meter⸗Lauf durch den Studenten Engel mit 10,8 und in der 4 mal 100 Meter⸗ Staffel mit 43,8. Der 1500 Meter⸗Lauf war erwartungs⸗ gemäß dem polniſchen Meiſter Petkiewicz nicht zu nehmen, der ſein Penſum unangefochten in:58 Min. ab⸗ ſolvierte und ſeinen Landsmann Kuſoseinſki um eine Sc⸗ kunde hinter ſich ließ. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Engel(T) 10,8(Rekord); 2. Jahn(T) 11,1.— 110 Meter Hürden: 1. Jandera(T) 15,4; 2. Nowo⸗ ſielſki(P) 15,8.— 400 Meter: 1. Biniakowſki(P) 50,47 2. Kuſoseinfki(P):59.— 4 mal 100 Meter: 1. Tſchechoflo⸗ wakei 43,2(Rekord]; 2. Polen 44 Sek.— Kugel: 1. Douda (T) 14.88 Meter(Rekord); 2. Chmelik(T) 14,01 Meter.— Speer: 1. Ehmelik(T) 57,65 Meter; 2. Mickrut(P) 55,57 Meter.— Hochſprung: 1. Horak(T) 1,75 Meter; 2. Luck⸗ haus(P) und Hoffmann(T) je 70 Meter. Am zweiten Tage des Leichtathletik⸗Länderkampfes Tſchechoſlowakei gegen Polen konnten die Tſchechen den Sieg mit 83:73 Punkten ſicher ſtellen. Auch der zweite Tag brachte zum Teil ſehr gute Leiſtungen. Es gab u. a. die vier nachſtehenden neuen Landesrekorde: Diskuswerfen: Douda⸗Tſchechofl. 45,67 Meter; Weitſprung: Hoffmann⸗Tſchechoſl. 7,12 Meter; 4 mal 400 Mtr.: Tſchecho⸗ ſlowakei:27,8 Min.; Stabhochſprung: Adamzek⸗Polen 3,70 Meter. Alhletikkampf der Nordländer Norwegen ſchlägt Schweden mit 73:51 Punkten Am Sonntag trafen ſich im Stadion zu Stockholm die Leichtathletik⸗Nationalmannſchaften von Norwegen und Schweden im Länderkampf der B⸗Mannſchaften. Die Norweger ſtellten in den 11 Wettbewerben ſieben Sieger und gewannen im Geſamtergebnis mit 73:51 Punkten. Die Einzelergebniſſe waren: 100 Meter: 1. Buch⸗ mann(N) 11,4 Sek.— 110 Meter⸗Hürden: 1. Friedrickſen (N) 15,6.— 400 Meter: 1. Hauge(N) 50,0.— 1500 Meter: 1. Petterſſon(S):06,2 Min.— 5000 Meter: 1. Bognerud (N) 1518,83 Min.— Olympiſche Staffel: 1. Schweden :59,8 Min.— Kugelſtoßen: 1. Trandem(N) 13:56 Meter. — Diskus: 1. Johannſen(N) 42,02 Meter.— Hochſprung: 1. Nielſſon(S) 1,88 Meter.— Weitſprung: 1. Berg(N) 7,10 Meter.— Stabhochſprung: 1. Nielſſon(S) 3,60 Meter. Sommerſpielmeiſterſchaften oer De. Ueberraſchungen Vor etwa 3000 Zuſchauern wurden am Sonntag die zehnten Sommerſpielmeiſterſchaften der DT. auf der Kampfbahn in Weimar zu Ende geführt. Im Fauſt⸗ ball der Männer und der Aelteren vermochte Licht⸗ luftbad Frankfurt a. M. auch diesmal ſeinen Titel er⸗ folgreich zu verteidigen. Dagegen wurden bei den Frauen dem vorjährigen Meiſter Hamburger Turner⸗ ſchaft Hamburg⸗Uhlenhorſt der Titel entriſſen. Er mußte feinen Titel an den Turnverein Friedenau 1855 abgeben. In der Meiſterſchaft im Schlagball ſchied der Titelverteidiger Turnverein 18600 München aus, deſſen Erbe der ATB. Mikultſchütz antrat. Großer Opelpreis von Württemberg Sieger: Kindl⸗Augsburg Das größte, vom BD. ausgerichtete Straßenrennen Württembergs, der Große Opelpreis von Württemberg, gelangte am Sonntag auf der Strecke Friedrichshafen Stuttgart- Heilbronn zum Austrag. Die Strecke hat, namentlich auf der Route Stuttgart— Heilbronn, große Die offizielle Liſte der Weltbeſtleiſtungen ſtellte demzufolge an die Steigungen aufzuweiſen und Fahrer hohe Anforderungen. Rennen wurde als Handicap ausgetragen, die B⸗Fahrer erhielten 15 Minu⸗ ten Vorgabe. Das Häuflein der acht A⸗Fahrer holte die 25 Mann ſtarke-Gruppe ſchon 5 Minuten ein. Das nach 5 Der Mainzer Munk behielt 40 Km. lang die Führung, ſchied aber wegen Reifendefekts aus. Auch der Schweizer Erne konnte nur vorübergehend die Führung behaupten. Hinter Stuttgart wurde das Feld geſprengt und die 8 Mann ſtarke Spitzengruppe ſtrebte dem Ziele zu. Im Endſpurt ſiegte ſchließlich der Augsburger Kindl leicht. Das Ergebnis: 1. Kindl⸗Augsburg:48:30, 2. Giebler⸗Stuttgart, 3. Löber⸗Frankfurt a.., 4. Steger⸗Augsburg, 5. Erne⸗ Schweiz, 6. Kimmig⸗Stuttgart, 7. Hübner⸗Neckarſulm, 8. Mehren ⸗Stuttgart, alle dichtauf, 9. Schmid⸗München :52:00, 10. Schuber⸗Stuttgart:54:48.. 35 Nationen in Los Angeles Wie der Organiſationsausſchuß der 10. Olympiade be⸗ kannt gibt, haben ſich bereits 35 Nationen bereit erklärt, an den Wettkämpfen teilzunehmen, die bekanntlich vom 30. Juni bis 14. Auguſt 1939 in Los Angeles abgehalten werden. Dieſe Zuſagen ſind die Antwort auf die Einla⸗ dungen, die der Organiſationsausſchuß im Februar an alle die von der Re⸗ Olympiſchen Nationalausſchüſſe ſandte, 8 8 gierung der Vereinigten Staaten noch beſonders durch Hinweiſe an die Regierungen aller olympiſchen Länder unterſtützt wurden. Das allgemeine Intereſſe an den 10. Olympiſchen Spielen wurde beſonders durch den Bericht des Organiſattionsausſchuſſes erhöht, den dieſer dem Olympiſchen Kongreß in Berlin unterbreitete. Dieſer Bericht beſagte, daß ſchon faſt alles, was zur Veranſtaltung der Olympiſchen Spiele benötigt wird, greifbar vorhanden fei. Die ſich über 16 Tage erſtreckenden Spiele umfaſſen 185 verſchiedene Wettkämpfe. Wie der Organiſationsausſchuß ferner mitteilt, kommen ſchon jetzt Journalfſten und Sportler vieler Länder in monatlich immer größer werdender Zahl nach Los Angeles, um ſich von den großzügigen Vorbereitungen perſönlich zu überzeugen. Nach Beendigung der Britiſchen Empire⸗ ſpiele in Hamilton(Kanadaf iſt der Ehrenſekretär der Bri⸗ tiſchen Olympiſchen Vereinigung, Evan A. Hunter, nach Los Angeles gekommen, um in ſeiner Heimat ausführlich über alles, was er hier geſehen und gehört hat, zu be⸗ richten. Die auſtraliſche Mannſchaft, deren Leiter H. R. Weir iſt, wird ebenfalls hier erwartet und von dem Orga⸗ niſationsausſchuß empfangen werden. 2. Sioͤweſtdeutſcher Städtewettfampf der Turnergilden im OH in Heilbronn Die Südweſtdeutſchen Turnergilden hielten am Sonntag im Beiſein des Reichsleiters der Turnergilden, Herrn Olto⸗ Hamburg, und mehrerer Ehrengäſte ihren zweiten Städtewettkampf auf dem Platze des BfR. in Heilbronn ab. Die ungünſtige Witterung brachte es mit ſich, daß die Durchführung der Wettkämpfe erheblich erſchwert wurde So mußten die Uebungen im Weitſprung ausfallen, da die Weitſprunggrube und die Anlaufbahn durch den Regen un⸗ brauchbar geworden waren. Trotz der Ungunſt des Wetters wurden aber ſämtliche andere Prüfungen abgelegt. Die Er⸗ gebniſſe waren recht erfreulich. In der A⸗Klaſſe(über 18 Jahren) erhielten die Mann⸗ ſchaften Heidelberg und Karlsruhe je 11 Punkte, die Mann⸗ ſchaft Heilbronn 18 Punkte und die Mannſchaft Pforzheim 19 Punkte. In Klaſſe B(bis 18 Jahren) war Mannheim 1 mit 11 Punkten vor Stuttgart mit 12 Punkten und Ulm mtt 16 Punkten ſiegreich. Die Beſtleiſtung im Keulenweitwurf zeigte in der A⸗Klaſſe Hermann Schänzlin⸗Pforzheim, in der Klaſſe B(unter 18 Jahren) Hans Metzger Mann⸗ heim. Sieger im Kugelſtoßen beidarmig wurde J. Kleiber⸗ Karlsruhe(X ⸗Klaſſe) und Hans Metzger Mannheim (-Klaſſe). Die beiden Ehrenwanderpreiſe, von den Gil⸗ den Stuttgart und Mannheim verteidigt. konnten nicht ver⸗ geben werden, da ſie nur im Mannſchaftsfünfkampf zu er⸗ ringen ſind und wie ſchon erwähnt, die Weitſprungübung geſtrichen werden mußte. Nach einem gemeinſamen Eſfen im Liederkranzhaus wurde die Veranſtaltung mit der Sie⸗ gerverkündigung geſchloſſen. Das internationale Schachturnier in Frankfurt Profeſſor Mannheimer und Colle ſetzten am Freitag abend ihre Hängepartie fort. Colle lieferte ein ſympathiſches Endſpiel und gewann verdient.— In den Kämpfen am Samstag kam Sir Thomas überxaſchen⸗ derweiſe zu einem(recht glücklichen) Sieg über Mie ſe s. Dagegen gewann Kaſhdan erwartungsgemäß gegen Colle die Oberhand, da Colle überdies im Mittelſpiel eine kleine Chance ausließ. Profeſſor Mannheimer verlor ſeine ſechſte Partie gegen Ahues, der ihm immer überlegen war. Die übrigen drei Partien wurden abge⸗ brochen. Nimzowitſch hat gegen Pire einen kleinen Vor⸗ ſprung, und auch Sämiſch iſt Orbach überlegen. Dagegen lieferten ſich Liſt und Przepiorka eine ausgeglichene Par⸗ tie„deren Ausgang noch kaum zu beurteilen iſt. Der Stand des Turniers iſt folgender: Ahues 5 Punkte, Kaſhdan 4, Punkte und zwei Hängepartien, Nimzowitſch 4 Punkte und eine Hängepartie, Colle 3 Punkte und zwei Hängepartien, Mieſes 3 Punkte und eine Hängepartie, Sir Thomas 3 Punkte, Pire 2 Punkte und drei Hängepartien, Przepierka und Sämiſch je 23½ Punkte und je eine Hängepartie, Liſt 2 Punkte und drei Hängepartien, Mannheimer 1 Punkt, Orbach. Punkt und zwei Hängepartien. DSegeshealeuucleʒ Dienstag, 16. September Nationaltheater:„Die liebe Feindin“, Komödie von A. P. Antoine, Miete C 3, Anfang 20 Uhr. 5 Lichtſpiele: Alhambra:„Lumpenball“.— Capitol: „Ich glaub nie mehr an eine Frau.— Univerſu m: „Roſenmontag“.— Scala:„Liebeswalzer“.— S ch a u⸗ burg:„Das göttliche Weib“.— Palaſt⸗Theater: „Paris“.— Gloria: Rumpelſtilzchen“.— Roxy: „Die Stimme des Herzens“, 5 Autobns⸗Rundfahrten: Ab.15 Uhr Paradeplatz: Stünd⸗ e e e e Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Haudzeichnungen der Carl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormtttags von 11—13 Uhr und nochmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 1517 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 1719 Uhr.— Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. 5 — Waſſerſtandsbeobachtnugen im Monat September Aheln Pegel] 3 15, 12. 13 18. Jiear-Pege..17, J T8. eis. Vafel.985,51 9,97 0,880 9 g f Schuſterinſel.60.7 1,80.471,30 Mannheim 8,4..448,34.17 Fehl 2,88.80 2,6 2] Jagſtfeld 0,93 0,87.76 0,86 Maxau 4,56 4, Blochingen.300,28.210,21 Mannhein 3,55 8. Heilbronn 1780 1,20 1,19 1,28 Kaub 2 2 ö Köln 1881 Waſſerwärme des Rheins 17½ C bekanntlich aus 1234 621 Farben ver kaufs abteilung in Dienstag, 16. September 1930 Held& Francke AG. 5,7 Millionen Geſamtverluſt Nach der nunmehr vorliegenden Ertrags rechnung der Induſtriebau Held u. Francke AG. Berlin, ergibt ſich für daß GJ. 1929 ein Gewinn aus Bauten, Beteiligungen, Effekten und Diverſen von 2010 000(3 060 248), während Generalunkoſten einſchließlich Steuern, Verſicherungen, Zinſen uſw. 1059 000%(i. V. allgemeine Unkoſten 844646 Mark und Steuern 637 539), Abſchreibungen 622 000 (541 725), Verluſte aus Baugeſchäften 4985 000, und die Berichtigung von Bilanzpoſten 1 380 000 4 erfor⸗ derten. Unter Berückſichtigung des Gewinnvortrags von 2¹9 000/ ergibt ſich ſomit ein Geſamtverluſt von 5 668 000 J, zu deſſen Deckung ſowie zur Vornahme not⸗ wendiger Abſchreibungen die 8 Mill. 4 Stammaktien im Verhältnis von 10:3 auf 2,4 Mill./ zuſammengelegt und das Kapital anſchließend um 1,44 Mill.„ Stel. auf 4 Mill Mark wieder erhöht werden ſollen. Im Vorjahr wurden 0 Reingewinn einſchließlich Vor⸗ trag 11 v. H. Dividende verteilt. Wie im Vorſtandsbericht ausgeführt wird, ſei das un⸗ gewöhnlich ſchlechte Ergebnis zum Teil aus der ungün⸗ ſtigen Entwicklung des Hochbaugeſchäftes im Jahre 1929 entſtanden, woran in der Hauptſache der ſtrenge Winter 1928-29 und die unmittelbar darauf ein⸗ ſetzende Steigerung der Löhne und Baumaterialien Schuld getragen habe. Die Geldverknappung auf dem Hypotheken⸗ markt ſei eine weitere Verluſtquelle geweſen. Im weſent⸗ lichen ſei aber der Verluſt durch Fehlſchläge herbei⸗ geführt worden, die ſich aus der ungenügenden Fi⸗ nanzierung verſchiedener im Jahre 1928 abgeſchloſ⸗ ſener H och baugeſchäfte ergaben. Es wurde für not⸗ wendig erachtet, die Bilanzierung der früheren Jahn einer gründlichen Nachprüfung zu unterziehen und einzelne Bilanzwerte herabzuſetzen. Der Um ſatz der Ge⸗ ſellſchaft betrug im Berichtsjahre 35,962(39,809) Mill. I. Ein ausführlicher Bericht des Aufſichtsrats führt aus, daß die Geſamtlage der Geſellſchaft ſeit Anfang d. J. durch zwei Treuhandgeſellſchaften eingehend unterſucht worden iſt. Die Lage der Geſellſchaft kann nunmehr als geklärt angeſehen werden. Die Bankgläubiger haben ſich damit einverſtanden erklärt, einen großen Teil dieſer Kredite langfriſtig zu mäßigen Zinſen zu ſtunden. Ueber die Aus ſichten im neuen Jahr wird mit⸗ geteilt, daß der vorliegende Auftragsbeſtand, der, gemeſſen an der allgemeinen Lage, befriedigend iſt, der Geſellſchaft noch für längere Zeit lohnende Beſchäftigung verſpricht. Man hofft, daß die Geſellſchaft nach erfolgter Reorganiſa⸗ tion und Annahme des Sanierungsplanes bald wieder an⸗ gemeſſene Erträgniſſe erzielen wird. Krebitanſtalt für Verkehrsmittel Berlin Im Geſchäfts' ahr 1929 hat das Inſtitut die geſamte Teilzahlungs⸗Finanzierung auf die ihr ſchon ſeither nahe⸗ ſtehende Discont⸗Credit⸗AG. übertragen. Die Schwie⸗ rigkeiten der„Frankfurter Allgemeinen“ ſeien nicht ohne Rückwirkung geblieben. Bei 2,18 Mill.„ Zins⸗ und Propiſionseinnahmen ergibt ſich nach Auflöſung der offenen Rücklage von 300 000„ und nach Inanſpruchnahme des Vortrags von 102 000 /, ſowie Ab⸗ ſchreibungen von 911 000(96 000)„ noch ein Ver lu ſt non 659 000 /, der vorgetragen wird(i. V. wurden aus 604 000/ 8 u. H. Dividende verteilt). Kreditoren zeigen einen Rückgang von 80,3 auf 38,5 Mill./ auf der Gegenſeite Wechſel einen ſolchen von 72,7 auf 13,7 Mill. l. Die Debitoren ſtiegen von 8,5 auf 21,0 Mill. 4. Für die Erhöhung der Effekten und Beteiligungen von 1/1 auf 8,1 Mill.„ werden keine Erklärungen gegeben.— Künftig widmet ſich die Geſellſchaft neben der Kreditvermittlung vor allem dem ſich aus der Siedlungstätigkeit ergebenden Teilzahlungsgeſchäft(Parzellen auf Abzahlung) das er⸗ ſolgverſprechend ſei. —— Großkraftwerk Mannheim. In der geſtrigen AR.⸗ Sitzung der Geſellſchaft wurde die Dividende, wie ge⸗ meldet, auf 7 v. H. feſtgeſetzt. JG.⸗Farben⸗Zeutraliſation in Frankfurt. Die JG. Farbeninduſtrie führt jetzt das ſchon ſeit längerer Zeit be⸗ ſtehende Projekt einer Zentraliſierung der Frankfurt am Main durch. Nach Fertigſtellung des neuen Ver⸗ waltungsgebäudes und mehrerer moderner Wohnungen ſollen insgeſamt 2200 Angeſtellte und Beamte der JG. Farben in Frankfurt am Main vereinigt werden. 295 Beamte werden vom Leverkuſener Werk nach Frankfurt verſetzt. Mit dem Umzug wird am 1. Oktober begonnen; er dürfte mehrere Monate dauern. » Geſchäftsbericht der AG. für Elektrizitäts⸗Induſtrie, Hamburg. Das Geſchäftsjahr 1929⸗30(30. April) ſchließt mit einem Geſchäftsgewinn einſchl. Vortrag von 781 802 (736 301). Nach Abzug von 188 475(172 469)„ Verwal⸗ tungskoſten und 390 701(408 956)„ Abſchreibungen ver⸗ bleibt ein Reingewinn von 198 715/ gegenüber 181 934/ i. B. Der zum g. Oktober einberufenen ordent⸗ lichen Hauptverſammlung wird vorgeſchlagen, wieder 8 v. H. Dividende auf 2 Mill.„ Aktienkapital zu ver⸗ teilen und nach einer Dotierung des Reſervefonds 28 779 (12 838)/ vorzutragen. Trotz der ſchwierigen Wirtſchafts⸗ lage gelang es, den Ausbau des Unternehmens befrie⸗ digend weiterzuführen. In der Herſtellung der Gasent⸗ ladungsröhren j Lichtreklameanlagen und teechniſche Zwecke wurden Fortſchritte erzielt und der Abſatz darin entſprechend geſteigert. Der Tätigkeitsbereich des Unter⸗ nehmens erfuhr durch Errichtung der Agelindus Leucht⸗ röhren⸗Geſellſchaften mb. in Prag und Wien eine Er⸗ weiterung. Die Deutſche Leuchtröhren GmbH. wurde der Hamburger Geſellſchaft angegliedert. OV. der Ernſt Friſter AG., Berlin⸗Oberſchöneweide. (Eig. Dr.) Die o. HV. genehmigte einſtimmig den bekann⸗ ten Abſchluß für 1929 mit wieder 7 v. H. Dividende. Im Hinblick auf den gegenwärtigen Auftragsbeſtand und die weiter zu erwartenden Beſtellungen glaubt die Geſellſchaft, mit einem günſtigen Verlauf auch des laufenden Geſchäfts⸗ jahres rechnen zu können, wenn nicht die allgemeinen ſchwierigen Verhältniſſe hemmend auf die Entwicklung des Unternehmens einwirken. Zu der ſchon bekannten ſtarken Intereſſennahme der Bergmann Elektrizitäts⸗ werke AG. an der Friſter AG., führte Dr. Jak. Gold⸗ ſchmidt noch aus, daß dieſe Intereſſennahme im Hinblick auf eine ſtärkere Ausdehnung der Betriebe außer⸗ ordentlich zu begrüßen ſei, zumal in der letzten Zeit eine Anzahl neu aufgenommener Artikel eine lebhafte Nachfrage verzeichnen. Aus dem AR. ſind ausgeſchieden die Herren Schippert, Pierburg, Behrens, Jarecki, Pick, Meyer. Neu eingetreten ſind im Zuſammenhang mit der Bergmann⸗ Transaktion Geh. Rat Dr. P. Klöckner, Dr. E. G. v. Stauß und Gen.⸗Dir. Dr. Jack Hiſſink. * Farbwerke Franz Rasquin AG., Köln⸗Mülheim. Die Farbwerke Franz Rasquin AG., Köln⸗Mülheim, teilen mit: Den in verſchiedenen Zeitungen gebrachten Nottzen über unſere Geſellſchaft ſteht die Verwaltung vollkommen ſern. Ueber das Ergebnis des abgelauſenen Geſchäfts⸗ jahres kann erſt berichtet werden, wenn die Abſchluß⸗ arbeiten ganz erledigt ſind und das Ergebnis der im Sep⸗ tember ſtattfindenden AR.⸗Sitzung vorgelegen hat. * Dürrwerke AG. in Ratingen.— Ausreichend beſchäf⸗ tigt. Wie von der Verwaltung mitgeteilt wird, iſt das Unternehmen bisher im laufenden Jahre, beſonders unter Berückſichtigung der Allgemeinverhältniſſe, leidlich befrie⸗ digend beſchüftigt geweſen, weshalb Betriebseinſchränkun⸗ en durch Entlaſſung von Arbeitern oder Einlegung von Feierſchichten nicht erforderlich waren. Der gegenwärtig vorliegende Auftragsbeſtand dürfte bis ungefähr Ende die⸗ ſes Jahres ausreichen. Beſonders in Feuerungsanlagen und Rohrleitungen hat die Geſellſchaft lauſend Beſtellun⸗ gen erhalten, wogegen im Keſſelbau der Auftragseingang gering war. Immerhin konnte das Werk aber auch hierin vereinzelte Aufträge buchen. Im Vorjahr konnte die Di⸗ videndenzahlung mit 6 v. H. wieder aufgenommen werden. * Internationale Rohſtahlgemeinſchaft. Der Vorſtand der Internotionalen Rohſtahlgemeinſchaft hielt, wie gemel⸗ det, in Lüttich ſeine Quartalstagung ob. Auf der Tages⸗ ordnung ſtonden die Fragen der Erzeugungsquoten für dos letzte Quartal des laufenden Jahres, ſowie der Verkaufs⸗ kontore. Die Beſprechungen n werden wieder auf⸗ genommen, ſobald die Umſtände ſurd die Loge günſtiger erſcheinen. e eden lönnen, da jetzt alle Unterlagen geſammelt find und die Produzenten in der Lage ſein werden, die Ergebniſſe der angeſtellten Unterſuchungen zu verwerten. Einſingen bei Ulm. Die Firma, Die Angelegenheit wird dann genügend ſchnell 123 Mill. Rm. Außenhandelsaktivum im Auguſt Steigerung im Monat Auguſt um 20 Millionen— Starkes Nachlaſſen der Einfuhr— Ver⸗ mehrter Fertigwarenabſatz Im Auguſt ſchließt der deutſche Außenhandel mit einem Ausfuhrüberſchuß von 175 Mill. 4 ab. Die Ausfuhr(970,8 Mill.), die bereits zum Vor⸗ monat eine Zunahme um 40 Mill./ erfahren hatte, iſt im Auguſt um weitere 20 Mill./ geſtiegen, und zwar infolge vermehrter Fertigwarenausfuhr( 38 Mill.). Die Lebensmittelausfuhr iſt nur wenig verändert( 0,6 Mill.„), die Ausfuhr von Rohſtoffen zurückgegangen ( 13,6 Mill.). An der Geſamtausfuhr im Auguſt ſind die Reparationslieferungen mit 52(Juli 55) Mill. ¼ beteiligt. Die monatliche Bewegung des Außenhandels lin Millionen /) Gedenwertmerte in He] Gegenwartswerte in Mill. RM Rein. W 798 Monat 4 8 ona Lebensmitt.] Rohſtoffe[Fertigwaren Einf. Ausf. paz, 2 Einf. Ausf. Einf. Ausf] Einf. Ausf. Monats⸗ durchſchn. 1925 1030 733— 297 355,2 43,1 517,6 186,7 167,1 552,4 dto. 1926 833 815— 18 297,6 39,7 42,3194, 113,5 580,0 dto. 19271186 852— 334 360 5 34,9 599,4 187,2 2116 629.3 dto, 19281166 970— 196 848.6 50,7 603,9 189,1 204,8 708.7 dto 1929 1120 1057— 66 318.4 59,8 600,4 210,5 189.2 754,5 Januar 20 1319 1036 283 404, 64,0 688,2 219,1 214,8 760,1 Februar 1017 821— 96 279.6 46,7 546.1182 9 182.4 690,1 März 1022 931— 91 262,9 49,2 863,0 189 6 187.9 690,9 April.. 1255 1164— 91 350,8 82.3 691.8 231,9 199,9 848,2 Mai. 1132 1098— 2481, 74,0 613.5 221.7 4 809,7 unt 1078 1016— 62 279,1 6,7 585,2 191.8 202.1 763.7 3 1280 1031( 199 407,0 44,2 613,2 206.4 197,1 780,5 luguſt 1073 1123. 49 305,6 44,6 575,9 222,8 180,4 854,0 Sepiember.. 1738 1137. 99 295.2 62,8 547,5 225.4 180,2 848.2 Oktober.. 1107 1165. 38 299,0 77,7 601,0 220.2 189 8 865,2 November. 1161 1094 67 215.6 60,7 652,3 218.3 177,0 818,0 Dezember 1013 1095— 3 310,7 50,11 527,5 209,51 162,8 742,6 Januar 30. J 1804 1092 2121 480,9 45.2 624.3 224,9 174,3 761 1„811026. 45 278,4 43.8 523,8 223,6 167.8 755, ärz.. 883 1104 L 221 213,8 46.2 493,4 220,7 167.5 883,9 April. 3888 976 88 241,6 36,7 479,8 199,9 158,5 734,4 Mat 0 1096 1 5 209,2 39,9 454.3 236,3 159,3 813,3 Ja.. 818 910 P. 88 215.0 48,1 440,6 4872 150,5 609,9 uli 909 950. 41 273.4 40,0 478.7 199.0 150,0 706.6 Auguſt 795 970. 175 218,0 40.61 437,185,831 136,5 740,2 Ausfuhr ohne Reparationslieferungen Die Einfuhr im Auguſt beträgt 795,5 Mill., wo⸗ von etwa 40 Mill.„ auf Lagerabrechnungen entfallen, die noch zum überwiegenden Teil die Einfuhr in den erſten ſechs Monaten dieſes Jahres betreffen. Schaltet man die zu einer Ueberhöhung der Einfuhrzahlen im Juli und fTTCT0T00T0T0T0T0ꝙ00òbꝙTbPbPbPTPTPbGTböTbTbTbPTbPbGTbTPbTPbTPTPTbVPTPGVPGVGbPVvPTPVPTPVPVPPVvVVvVVvVTVVWTT„ꝓTTGCTX&PV:!!!wwßßGßG—GGpGGGG—p p— Braunkohlen-Induſtrie-A. Zukunft“ in Weißweiler Die unter Vorſitz von Generaldirektor Dr. Vög ler ab⸗ gehaltene ordentliche.⸗V. genehmigte den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929/30 mit wieder 7 v. H. Dividende auf Stamm⸗ und Vorzugsaktien Lit. B und 6 v. H. auf die Vorzugsaktien von 1919. Bei der Beſprechung des Ab⸗ ſchluſſes bezeichnete Bankier Zickel⸗Köln, die bei der Ge⸗ ſellſchaft feit Uebergang der Aktienmehrheit auf die Rhein.⸗ Weſtfäliſches Elektrizitätswerk AG. erfolgte Theſſaurie⸗ rungspoliik in dieſer Höhe als unberechtigt. Er wünſchte Zergliederung des Poſtens„Dauernde Beteiligungen“ und beantragte unter Verringerung der Abſchreibungen die Dividende um 1 auf 8 v. H. zu erhöhen. Für die folgenden Jahre ſei, wie in den früheren Perioden der wirtſchaftlichen Selbſtändigkeit die Dividende in der gleichen Höhe wie bei der Rheiniſchen Braunkohlen AG. in Ausſicht zu nehmen. Wenn das RWe dies ablehne, ſchlage er vor, den freien Aktionären der Geſellſchaft ein Umtauſchangebot in REW⸗Aktien im Verhältnis:1 zu unterbreiten. In Erwiderung auf dieſen Antrag betonte General⸗ direktor Dr. Vögbler, daß hinſichtlich der Dividenden⸗ politik das RWeéE keine anderen Intereſſen habe, als die freien Aktionäre, da es auch ſeinerzeit auf die Einnahmen aus den Tochtergeſellſchaften und Beteiligungen angewieſen ſei. Es ſei nicht möglich, eine höhere Dividende zu ver⸗ teilen, da die Abſchreibungen noch eher zu niedrig angeſetzt worden ſeien. Insbeſondere mußte die Beteiligung bei der Gewerkſchaft Maria Thereſia von 725 000/ auf 200 000 Mark abgeſchrieben werden. Gerade im Intereſſe der Aktionäre habe man ſich entſchloſſen, die Abſchreibungen nicht ſo hoch wie urſprünglich beabſichtigt, vorzunehmen. Daraufhin entſchloß ſich der Opponent, ſeinen Antrag zu⸗ rückzuziehen, ſodaß die Regularien einſtimmig genehmigt wurden. Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wur⸗ den wiedergewählt. Außerdem wurde eine Neuſtückelung der Vorzugsaktien mit entſprechender Satzungsänderung beſchloſſen. * Neubauten der Hellerhof AG. Frankfurt a. M. Der Magiſtrat der Stadt Frankfurt beſchloß, der Erhöhung des Aktienkapitals der Hellerhof AG., an der die Stadt Frankfurt und die Philipp Holzmann AG. maßgebend be⸗ teiligt ſind, um 260 000, auf 800 000„ zuzuſtimmen und die Hälfte der neuen Aktien zu pari zu übernehmen. * Ende der Draht⸗ und Schraubenfabrik Falkau im Schwarzwald. In dieſen Tagen wird die Draht⸗ und Schraubenfabrik Folkau bei Neuſtadt i. Schw. infolge der ungünſtigen Wirtſchaftslage gezwungen, nach über 100⸗ jährigem Beſtehen zu ſchließen. Das Unternehmen hatte ſich vor dem Kriege zu großer Bedeutung emporgearbeitet und konnte dauernd ſeine Abſatzgebiete im In⸗ und Aus⸗ lande erweitern. Auch nach dem Kriege gelang es, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Durch die ungünſtige Wirt⸗ ſchaftslage trat jedoch eine ſchnelle Abwärtsbewegung ein, die nun zum Ende des einſt blühenden Werkes führte. * Fabrik für Horn⸗ und Klauenverwertung Alfred Maier, die vor kurzem in Zah⸗ lungsſchwierigkeiten geriet, hat einen Paſſivenſtan d von 10 Millionen., dem nur geringe Aktiven gegen⸗ überſtehen. Es wird mit einem Konkurs zu rechnen ſein, bei dem die Quote 25 v. H. nicht überſteigen dürfte. Wie wir weiter hören, iſt über die Gründung einer AG. zwiſchen den holländiſchen Geldgebern und den ſüddeutſchen Warengläubigern eine grundſätzliche Einigung erzielt wor⸗ den, ſo daß mit der baldigen Kontinierung der Geſellſchaft zur Fortführung des Unternehmens zu rechnen iſt. * Sanierung bei Kodak AG. Berlin. Zum Zwecke der ſchon im Frühjahr angekündigten Kapitalherabſetzung(da⸗ mels hieß es von 10 auf 5 Mill.) und der Wiedererhöhung auf die Ausgangsſumme wird jetzt die oo. GV. berufen. Die Sanierungsrelation wird aber nicht mitgeteilt. Es ſchlen ſeinerzeit auf Grund der Bilanz, daß eine Herab⸗ ſetzung im Verhältnis:1 noch nicht ausreichen würde. Brauerei Abſchlüſſe * Brauerei Henninger⸗Kempff⸗Stern AG., Frankfurt/ M. Noch unſeren Informationen iſt bei dieſer Brauerei in der jüngſten Zeit eine ſtarke Verſchlechter ung des Abſatzes eingetreten. Im letzten Mongt ging der Aus⸗ ſtoß um 40 v. H. gegenüber der gleichen Vorfahreszeit zu⸗ rück. Dieſe Verſchlechterung des Abſatzes wird einmal auf die Bierſteuererhöhung, ſodann auf die allgemein ſchlechte Wirtſchaftslage und die erhöhte Arbeitsloſigkeit zur ührt. In Verwaltungskreiſen nimmt man hin⸗ ſichtlich der Dividendenfrage für 1929/0(i. V. 10 v..) noch eine abwortende Haltung ein, zumal die Bilanz⸗ ſitzung nicht vor Januar ſtattſinden dürfte. Da das Unternehmen in den letzten Jahren eine ſtobile und vor⸗ günſtigen Abſatzentwicklung wird man jedoch evtl. der Frage einer Dividendenkürzung nähertreten. der Neuen Mannheimer Zeitung ſatz gut. ANDELS- aD WIRTSCHAFT-ZETT TUNG Auguſt führenden Zollabrechnungen im Lagerverkehr aus, ſo ergibt ſich im Vergleich zu den Vormonaten ſowohl für ö Juli als auch für Auguſt eine Abnahme der Einfuhr um jeweils etwa 30 Mill.. Ohne die Korrektur der Anſchreibungen aus dem Lagerverkehr iſt die Einfuhr im Auguſt um 113,6 Mill.„ niedriger ausgewieſen als im Juli: abgeſehen von den lebenden Tieren weiſen ſämtliche Warengruppen in der Einfuhr einen geringeren Wert als im Vormonat auf, und zwar die Gruppe Lebensmittel und Getränke um 60,4, die Gruppe Rohſtoffe und halb⸗ fertige Waren um 41,5 und die Gruppe Fertigwaren um 13,5 Mill. AI. Der niedrigere Ausweis der Einfuhr von Lebens⸗ mitteln und Getränken iſt zu einem erheblichen Teil die Folge der in den Vormonatsausweis einbezoge⸗ nen halbjährlichen Lagerabrechnungen. Dies gilt ins⸗ beſondere für Gerſte und Mais, z. T. auch für Kaffee. Einen tatſächlichen Einfuhrrückgang im größeren Umfange weiſen Küchengewächſe, Butter und Kartoffeln auf. Be⸗ trächtlich geſtiegen iſt dagegen die Einfuhr von Obſt ( 7,6 Mill.). Auch bei der Einfuhr von Rohſtoffen und halb⸗ fertigen Waren ſind die ſtark rückläufigen Ziffern bei einzelnen Waren wie z. B. bei Mineralölen und Holz auf die Ueberhöhung der Vormonatsziffern infolge der halbjährlichen Zollabrechnungen zurückzuführen. Unter den Fertigwaren hat die Einfuhr von nicht elektriſchen Maſchinen(— 3,3 Mill. /) abgenommen, die von Walzwerkserzeugniſſen und ſonſtigen Eiſenwaren (ohne Keſſel) zugenommen( 1,2 Mill.%). Die Zu⸗ nahme der Fertigwarenausfuhr beruht vornehmlich auf einer Steigerung der Ausfuhr von Textilfertigwaren. Unter den Rohſtoffen und halbfertigen Wa⸗ ren, deren Ausfuhr im Auguſt zurückgegangen iſt, ver⸗ zeichnen z. B. Steinkohlen eine Minderausfuhr von 4,5 Mill. A.. Von den wichtigſten Reparations⸗Sachliefe⸗ rungen im Auguſt entfallen auf die Gruppe Rohſtoffe: Steinkohlen mit 9,9 Mill.; auf die Gruppe Fertig⸗ waren: Keſſel, Maſchinen ſowie Teile davon mit 9,9, Eiſenwaren mit 9,5, Eiſenbahnwagen mit 5,90, chemiſche Erzeugniſſe einſchließlich der Farben mit 3,1, elektriſche Maſchinen und ſonſtige elektriſche Erzeugniſſe mit 2,8, Waſſerfahrzeuge mit 2,6 Mill.. Amfaſſende Filmfuſion in Amerika Zwei Rieſenkonzerne werden ſich in Zukunft gegenüberſtehen Nach Berichten aus Newyork ſteht die Fuſion einer großen Zähl von Filmunternehmungen unmit⸗ telbar bevor. Es ſoll dadurch ein Gegengewicht gegen die mächtige Paramount geſchaffen werden. Im Hintergrund der Bewegung ſteht die General Electric, die durch ein Zuſammengehen mit der General Theatres Equip⸗ ment mehrere Konzerne unter eine Leitung bringen wüde, ſo beiſpielsweiſe Fox, Loewe, Metro und mehrere andere Die Paramount ſieht dieſer Bewegung jedoch nicht tatenlos zu. Seit einiger Zeit bereits verhandelt ſie mik Warner Bros, und es erhält ſich mit Beſtimmt⸗ heit das Gerücht, daß die Fuſion ſo gut wie perfekt iſt. Bei dieſer Konzentration würden ſich in Zukunft in Ame⸗ rika nur zwei Mammut⸗Unternehmungen gegenüberſtehen, die die ganze Produktion in ihren Händen hätten. Dar⸗ über hinaus verlautet bereits, daß der Plan der Generol Eleetrie dahin geht, erſt einmal die kleineren Unterneh⸗ men zuſammenzubringen, um dann mit der Paramvunt zu fuſionieren. — * Geſchäftsbericht der Leipziger Trikotagenfabrik AG., Leipzig⸗Lindenau. Das nur mit 585 000/ kapitaliſierte Unternehmen verzeichnet in dem am 30. April 1930 be⸗ endeten Geſchäftsjahr einſchl. 12 289% Gewinnvortrag einen Reingewinn von 50 897(66 891), aus dem 6 v. H.(8) Dividende verteilt und 12 346/ vorgetragen werden ſollen. Im Berichtsjahr war eine etwas erhöhte Produktion zu verzeichnen. Rückgängige Verkaufspreiſe fanden zum Teil Ausgleich in der Senkung der Preiſe für Rate von 50 Mill wegs zu decken. Die deutſchen Firmen häben es ſi Rohmaterialien. Mittag-Ausgabe Nr. 427 Die ſüdweſtöeutſche Möbelmeſſe sp Fraukfurt a.., 15. Sept.(Eigenber.) Die Umſtellung der Fronkfurter Meſſe⸗ und Aus⸗ ſtellungsgeſellſchaft von den allgemeinen zu Spezialmeſſen ſcheint nach dem fehr guten Erfolg der„Achema“ nun auch der erſtmals als„Süd weſtdeutſche“ aufgezogenen Möbelmeſſe trotz oder vielmehr gerade wegen der Ungunſt der Zeit Recht zu geben. Darauf läßt ſowohl die Zahl der über 300 Ausſteller als auch die faſt 7000 am ſchließen, die mehr über den Rahmen der vorjährigen Herbſtveronſtaltung hinausgeht. Wenn trotz während des Wahltages annähernd 3000 Beſucher gezählt wurden, ſo iſt das zweifellos ein recht guter Beſuch, der ſich in der Hauptſache aus dem Süd weſten, in ziemlicher Zahl aus dem Saar⸗ gebiet und vereinzelt auch aus Holland und aus dem Elſaß zuſammenſetzte. Die Beſchickung aus Baden, Württemberg und der Pfalz beträgt etwa 20 v. H. Darunter befinden ſich die namhafteſten Möbelfabriken, u. a. aus folgenden Plätzen: Baden: Mannheim, Mannheim⸗Friedrichsfeld, Mannheim⸗Neckarau, Mannheim⸗Lindenhof, Mannheim⸗ Rheinau, Karlsruhe, Weinheim, Reichholzheim, Lahr u. a. Württemberg: Stuttgart, Sulz, Waiblingen, Wald⸗ ſtetten, Spaichingen, Altenſteig u. a. Pfalz: Speyer, Grünſtadͤt, Rockenhauſen. Das geſchäftliche Ergebnis des erſten Tages läßt ſich natürlich nicht auf eine allgemein gültige Formel bringen. Immerhin iſt es bemerkenswert, daß in Polſter möbeln Ein Firma verkaufte ſchon am auch teure Speiſe⸗ 3 0 große Nachfrage beſtand. erſten Tage über 100 Zimmer, zimmer wurden gut verkauft. Befriedigende Nachfrage be⸗ ſtand ferner nach Küchenmöbeln, beſonders nach neuen Modellen, ebenſo nach Kleinmöbeln, namentlich Schleiflackſachen. Der ausgeſprochene Peſſimismus, mit dem wohl alles dieſe Meſſe erwartete, zeigte ſich jedenfalls als ungerecht⸗ fertigt. Man kann das Ergebnis des erſten Tags im Durch⸗ ſchnitt als wohl über Erwarten befriedigend kennzeichnen. Die Aufmachung wird allgemein als vorteilhaft bezeichnet. Es haben ſich ſogar am Sonntag noch Ausſteller angemeldet. — * Weitere Stundung der Rentenbank⸗Grundſchuldzinſen. Das ſeinerzeit vom Reichsfinanzminiſterium vorbereitete Geſetz über die Aufhebung der Rentenbankgrundſchuld⸗ zinſen konnte wegen der Reichstagsauflöſung nicht mehr verabſchiedet werden. Es handelt ſich hierbei um die Niederſchlagung der von der Landwirtſchaft auf das Rentenbankgrundkapital von 2 Milliarden/ jährlich in zwei Raten, und zwar am 1. April und 1. Oktober, zu zahlenden Zinſen in Höhe von 5 v. H. bzw. 100 Mill. jährlich. Die Finanzämter ſind vom Reichsfinanzmini⸗ ſterium angewieſen worden, die am 1. April fällig geweſene „vorläufig zu ſtunden. Da anzu⸗ nehmen iſt, daß das Geſetz auch vom neuen Reichstag bis Ende September noch nicht verabſchiedet werden wird, iſt It.„B..“ auch mit der Stundung der am 1. Oktober fälligen Rate von 50 Mill.„ zu rechnen. * 91 Mill./ ögprozenutige Reichspoſtſchatzanweiſungen umgetauſcht. Von dem Angebot an die Inhaber der 6,5⸗ prozentigen Schatzanweiſungen der Deutſchen Reichspoſt, Folgen 1 und 2, zum Umtauſch dieſer Stücke in 6prozen⸗ tige Schatzanweiſungen, fällig am 1. April 1934, iſt in recht befriedigendem Umfange Gebrauch gemacht worden. Die bisher vorliegenden Umtauſchanmeldungen erſtrecken ſich auf einen Bekrag von rund 91 Millionen. Die neuen 6prozentigen Schatzanweiſungen werden ſogleich 1870 Fertigſtellung zum Handel an der Börſe eingeführt werden. * Vom Türken⸗Auftrag über Eiſenbahn⸗Material. In einigen Berliner Blättern wurde vor kurzem die Behgup⸗ tung aufgeſtellt, daß das deutſche Induſtrie⸗Konſortium, das den Eiſenbahn⸗Liefervertrag mit der Türkei ab⸗ geſchloſſen hat, befonders günſtige Preiſe erzielt habe. Hierzu wird vor unterrichteter Seite folgendes mit⸗ eteilt: Wenn tatſächlich für einige der zu liefernden Fabrikate, zu B. für Lokomotiven und Wagen, höhere Preiſe erzielt worden ſind als bei früheren Lieferungen, ſo ſind die jetzigen Preiſe noch keineswegs für die deut⸗ ſchen Firmen gewinnbringend. Sie vermögen im Gegen⸗ teil die Selbſtkoſten der Lieferfirmen noch keines⸗ lange iberlegt, ob ſie den Auftrag bei den gebotenen Preiſen und zu den ungünſtigen Zahlungsbedingungen überhaupt hereinnehmen ſollten. Sie haben ſich ſchließlich lediglich im Hinblick auf die bekanntlich überaus ſchlechte Beſchäf⸗ tigung der Werke zu der Hereinnahme der Aufträge ent⸗ ſchloſſen. Deviſeninarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen Nem Vork 486,21 Schweiz. 25,05 Stockholm. 18.09 Paris 123.80 Holland. 12.08 Madrid 9⁰ Brüſſel. 34.84 Oslo. 13,16%] Dollar geg. Rm..1990 Mailand 92,84 Kopenhagen 18,16[ Pfunde,„20,40 Madischi- Nfdlgis ches Vela ſiesbol Eine Rebbegehung in Nußloch gg Nußloch, 14. September. Geſtern nachmittag führte Landesökonomierat Sack aus Wiesloch hier eine Be⸗ gehung des Rebgeländes durch. Sack konnte feſt⸗ ſtellen, daß die hieſigen Rebanlagen faſt durchweg gut ge⸗ pflegt ſind. Auch in der Rebſchädlingsbekämpfung hat die Mehrzahl der hieſigen Winzer ihre Pflicht voll und ganz erfüllt. Einige Rebſtücke können ſogar inbezug auf Erziehung, Sauberkeit und Geſundheit und daher auch im Ertrag als Muſter wein berge bezeichnet werden. Andererſeits geben einige wenige Weinberge Muſterbei⸗ ſpiele dafür, wie wichtig in dieſem Jahre das richtige und rechtzeitige Spritzen der Reben war. Dieſe weiſen neben faſt dürren Blättern trotz anfänglich guten Behanges heute nur noch einige Beeren an jedem Stock auf. In manchen Weinbergen, beſonders gegen Leimen zu, hat der Hagel ziemlichen Schaden angerichtet. Trotzdem kann der Er⸗ trag im Durchſchnitt als ein 60proz., alſo als ein guter mittlerer Herbſt bezeichnet werden. Mit Ueber⸗ raſchung wurde feſtgeſtellt, wie ſünß die Trauben jetzt ſchon ſind. Wenn ſie noch einige Zeit Sonne haben, darf man mit einer ausgezeichneten Qualität rechnen. In älteren Weinbergen wurde ſehr viel Miſchſatz beobachtet. d. h. Riesling, Portugieſer, Sylvaner, Elbling, Burgun⸗ der, Laska uſw. bunt durcheinander. Landesökonomierat Sack empfahl, bei Neuanlagen ja auf reinen Satz zu achten oder die verſchiedenen Sorten mindeſtens reihenweiſe zu pflanzen. Im allgemeinen iſt eine größere Pflanzweite empfehlenswert. Beſonders gut gedeiht hier die Portugieſe rttzaube, ſodaß die Frage ſich erhebt, ob man ſich hier nicht noch mehr auf dieſe Spezialſorte verlegen ſollte. Zur Frage der Ameri⸗ kanerreben, die hier nicht gerade beſonders günſtige Bodenverhältniſſe vorfinden, wurde feſtgeſtellt, daß gut⸗ gepflegte deutſche Reben mindeſtens den gleichen Ertrag bringen, dabei aber einen Wein von bedeutend überlegener Qualität liefern, wie ſich dies ſogar ſchon am Geſchmack der Trauen feſtſtellen läßt. Es wäre zu wünſchen, daß der Herbſt ſolange wie möglich hinausgeſchoben wird. Höchſtens dürfte in etwa 10—14 Tagen eine Portugieſer⸗Vorleſe notwendig werden. * Portugieſer⸗Weinleſe in Rhodt u. Rietburg(Pfalzj, 14. Sept.(Orts⸗Ber.). Die Trauben gehen ſichtlich der Reife entgegen. Der Behang iſt in hieſiger Gemar⸗ kung gut und geſund. Der Wein dürfte die gleichgute Qualität des 1929er erreichen. Die Portugieſer⸗ Weinleſe beginnt am 16. Sept. In den Wirtſchaften gibt es bereits neuen Wein aus Frühtrauben. * Schifferſtadter Gemüſeanktion. Schifferſtoadt, 16. Sept. Auf der geſtrigen Auktion wurden notiert: Quitten 22, Erbſen 1. Sorte 19—21, 2. Sorte—12, To⸗ maten—7,5, Bohnen—8, Rotraut—5,5, Weißkraut 1,5 bis 2, Wirſing—2, Spinat—6, Zwiebeln 2,5—3, Kar⸗ toffeln 2,5—3, Karotten 4,25— 4,5, Kopſſalat 1,5—4,5, En⸗ Hivien—2, Blumenkohl 1. Sorte 15—26, 2. Sorte—12, 3. Sorte—7 Gurken 50—54 pro 100. Anfuhr und Ab⸗ * Freiusheimer Obſtgroßmarkt. Freinsheim, 15. Sept. Anlieferung 1250 Zentner. Es wurden folgende Preiſe erzielt: Birnen 1. Sorte 24—35, 2. Sorte—18; Aepfel 15—22; Pfirſiche 15—26; Zwetſchen—11; Tomaten —6; Trauben 15—20. Am Montag betrug die Anfuhr 440 entner. Preiſe: Birnen 1. Sorte 15—22, 2. Sorte— firſiche 15—25; Zwetſchen 10—12,5; Tomaten—6; Trau⸗ ben 16—22. 8 * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt. Weiſen heim am Sand, 15. Sept. Bei 800 Zentner Anſuhr und gutem Ab⸗ ſatz wurden am Sonntag folgende Preiſe erzielt: Zwetſchen 812, öſterreicher Trauben 22—25; portugieſer Trauben 16 bis 17, Moſeltrouben—15, Aepfel 20—22, Birnen 15—95, Tomaten—6, Nüſſe 40 Pfg., pro Pfund. Am Montag be⸗ trug die Anfuhr 470 Zentner. Der Abſatz war flott. Man hörte folgende Preiſe: Zwetſchen 10—12, portugieſer Trau⸗ ben 16—21, öſterreicher Trauben 25—31, Moſeltrauben 12 bis 15, Aepfel 20—25, Birnen 20—26, Tomaten—6, Pfir⸗ ſiche 1830. * Verkaufsvereinigung Badiſcher Weingüter. Offen⸗ burg, 15. Sept. Mit dem Sitz in Offenburg iſt eine Verkaufs vereinigung Badiſcher Wein ⸗ güter gegründet worden. Mitglieder ſind: Markgraf Berthold von Baden, der St. Andreas⸗Hoſpitalfonds in Offenburg, Freiherr Mater, Zorn von Buloch(Gutsver⸗ waltung Durbach), Freiherr von Nevel in Durbach, ſowie Gutsbeſitzer Mox von Wogau in Lilienhof bei Ihringen a, K. Die Geſellſchaft hat den Zweck, eine beſſere Ver⸗ wertung ihrer Weingüter herbeizuführen. O Mehlpreisermäßigung. Die ſüddeutſchen Konventions⸗ mühlen haben heute den Preis für Weizenmehl Spezial 9 um eine halbe Mark auf 40,50/ für 100 Kg. mit Sack ab Mühle ermäßigt. I Vom Reilinger Hopfen. Die Hopfenernte iſt abgeſchloſſen und ebenſo das Pflück⸗ und Trocknungsgeſchäft, aber die Hopfenpflanzer haben bisher vergebens auf die Käufer gewartet, eine Erſchei⸗ nung, die bisher noch nie dageweſen iſt. Es ift möglich, daß die ſtrittige Siegelfrage, ob die Siegelung im Ort oder in Walldorf vorgenommen werden ſoll, die Stimmung etwas beeinflußt. Entſcheidend iſt jedoch die allgemeine Depreſfſion auf der Hopfenbörſe. Vorgeſtern iſt nun das erſte Angebot gefallen, das mit ſeiner Taxe 25% für den Zentner für den als Qualitätshopfen geltenden Reilinger Hopfen für die hieſigen Hopfenpflanzer die letzten Hoffnungen vernichtet hat. 5 * Karlsruher Viehmarkt. Karlsruhe, 15. Sept. Es waren zugeführt und wurden je 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt: 26 Ochſen: al 55— 59, as 53—55, b1 52— 58, 02 50 bis 52, e 8— 50, d 47—48; 64 Bullen: a 53—54, b 5051, c 400, 0 4749, 34 Kühe: 6— b 27-97, e 1927 100 Färſen: a 56—02, b 48—54, 92 Kälber: a— b 75—78, e 72 Tendenz: Rinder und Schweine langſam, Ueberſtand; Kälber geräumt. * Karlsruher Fleiſchgroßmarkt. Karlsruhe, 15. Sept. Der Fleiſchgroßmarkt in der neuen Fleiſchgroßmarkthalle des Städt. Schlachthofes war beſchickt mit: 66 Rinder⸗ vierteln, 2 Schweinen; 2 Kälbern, 2 Hämmeln. Preiſe für 1 Pfund in Pfennigen: Kuhfleiſch 5664, Rindfleiſch 96 bis 100, Farenfleiſch 8692, Schweinefleiſch 8690, Kalb⸗ fleiſch 110115, Hammelfleiſch 100110. Mark“; ſchleppend. Reilingen, 15. Sept. 16 . Dienstag, 16. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 427 Seife feuerung, Arbeit Zeit spart das auf neuer, wissenschaftlicher Erkenntnis beruhende organische Wäscheeinweichmittel Burnus Deutsches Reichspatent), welches infolge seines Gehaltes an Enzymen der Pankreas- drüse die Wunderbare Eigenschaft hat, den Schmutz von der Wäsche fast ganz selbsttätig abzulòsen, wenn man sie über Nacht in lauwarmes Wasser legt, dem etwas Burnus zugesetzt ist. Das Hauptgewicht liegt nunmehr im Einweichen, während das eigentliche Waschen nur noch eine kurze Nachbehandlung darstellt, und auch die strapazierende Behandlung der Wäsche durch hartes Reiben und Bürsten nicht mehr nötig ist. Burnus Wirkt allein durch die milde, den Schmutz auflösende Kraft der Enzyme; es enthält keine scharfen oder ätzenden Bestandteile, wie Chlor, Wasserglas, Sauerstoff u.., die die Wäsche- faser angreifen und zerstören. Bedeutende Spezialgelehrte und große Waschanstalten haben dies bestätigt. Verwenden deshalb auch Sie, wie bereits so viele tüchtige Hausfrauen, das organische Wäscheeinweichmittel Am Samstag, den 13. September 1930, verschied nach langem, schwerem Leiden das Mitglied unseres Aufsichtsrates Herr Oberbürgermeister Dr. Dr. Weiss Ludwigshalen a. Nh. Wir beklagen tief den Verlust dieses ausgezeichneten Mannes, der während seiner zehnjährigen Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat unserer Gesellschaft regen Anteil an der Entwickelung unseres Unternehmens genommen und dessen Interessen jederzeit tatkräftig gefördert hat. Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren. Vorstand und Aulsidhtsrat der Nhein-Haardtbahn-Gesellschalt m. b. H. Dee [umzüge 82408 Transporte, Nah⸗ u. Fernfahrten werd. ge⸗ 5 l. 1; 1 5 wiſſenhaft und billig Burnus ist in den einschlägigen Geschäften zu haben. Weitere Aufklärung über Burnus und seine Wirkung auf Wunsch durch dis ausgeführt. A. Horn, August Jacobi Akt.-Ges., Darmstadt. H 7, 2. Tel. 236 35. 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September 1930 oz Reichswehrmanöver? Zu der großen Rahmenübung der Reichswehr Von Oberſtleutnant a. D. Benary Vom 15. bis zum 18 September finden nach zweijähriger Pauſe wieder größere Manöver der deutſchen Reichswehr ſtatt und zwar in Gegenwart ſowohl des Reichspräſidenten als auch des Reichs⸗ wehrminiſters. Der bekannte Militärſchriftſteller Oberſtleut⸗ nant a. DBenary, der Autor dieſes Aufſatzes, wird als unſer Sonderberichterſtatter an den 5 Reichswehrmanövern teilnehmen. Als wir nach dem Kriege zum erſten Male wie⸗ der ins Manöver zogen, da ſchien es uns faſt kind⸗ liches Spiel, da vermochten Auge, Ohr und Phan⸗ taſie, noch erſchüttert von der Wucht und den Schrek⸗ ken des Großkampfes, die harmloſen Bilder auf den herbſtlichen Fluren nicht in die rauhe, blutvolle Wirklichkeit zu überſetzen. Seitdem ſind zehn Jahre und mehr vergangen. Heute ſehen wir die Dinge wird zum letzten Male in der Hand des bisherigen Chefs der Heeresleitung, Generaloberſt Heye, liegen. Die Manöverleitung wird in Hildburghauſen ihren Sitz haben. Die beiden Parteien werden durch die Oberbefehls⸗ haber der Truppen, General der Infanterie Haſſe und General der Kavallerie von Kayſe r, geführt werden. Der Reichspräſident und der Reichswehr⸗ miniſter werden den Uebungen perſönlich beiwohnen, wobei der Reichspräſident auf Schloß Sternberg bei Königshofen im Grabfeld Aufenthalt nehmen wird. Am 19. September wird eine Parade aller am Manöver teilnehmenden Volltruppen bei Römhild die Uebungen abſchließen. Her gone N N Neuste 5 Fückenlu B 8 Kissngent 5 4 N. 2 g N 4 F 5 N Feen aue ö 9 N Veee S Gerolzhofen 7— 7 0 a* d 3 RLB G— 8. a 8 2— 2* 8 7 prichgenstade 72 Ser W N Dors Tae, 5 nb 4 o 0 „ C 110 5 2. 4 8 eee eee 8 Das Gelände der diesjährigen Herbstmanöver der Reichswehr vom 15. bis 18. September wieder prüfender, kritiſcher, wir bemühen uns, unſere Erfahrungen aus ihnen zu ziehen und ſie auf die Truppe zu übertragen. Das wird notwendiger von Jahr zu Jahr. Schon lichten ſich im Reichsheer die Reihen jener, die den Krieg in führender Stellung mitmachten, ſchon ſteht in der Front kaum noch einer, der die Kugeln pfeifen hörte. Generale von heute waren bei Kriegsausbruch Hauptleute, und zahlreiche Offiziere der Reichswehr— von Un⸗ terxofftzieren und Mannſchaften ganz zu ſchweigen— drückten in den erſten Kriegsjahren noch die Schul⸗ bank und traten allenfalls gegen Ende des Feld⸗ zuges in das Heer ein. Nichts aber geht ſchneller verloren, wird lieber vergeſſen als Kriegserfahrun⸗ gen. Gar zu leicht drängen ſich in langer Friedens⸗ zeit Kaſerneuhof, Exerzierplatz in den Vordergrund. Da heißt es, die Truppe immer wieder hinausführen aufs freie Feld, in unbekanntes Gelände, in Ver⸗ hältniſſe, die dem Ernſtfall möglichſt nahe kommen. Leider hat die traurige Finanzlage des Reiches der Heeresleitung von Anbeginn hierin einen Hemm⸗ ſchuh angelegt. Die ihr zur Verfügung ſtehenden Mittel reichten niemals aus, alle Reichswehrtruppen zu Manövern heranzuziehen. Sie konnte froh ſein, wenn ſie, wie vor zwei Jahren, wenigſtens einen Teil— anderthalb Infanterie⸗ und eine Kavallerie⸗ Diviſtion— zu einem kurzen Manöver im größeren Stil vereinigen konnte. Im vergangenen Jahre muß⸗ ten die Manöver überhaupt ausfallen. Auch in die⸗ ſem Jahre muß man ſich mit beſcheidenen Mitteln begnügen, und es muß nicht leicht geweſen ſein, ſie ſo zu verteilen, daß alle Truppen zu ihrem Recht kommen. Manöver haben einen dreifachen Zweck. Sie ſollen der Ausbildung von Führern und Truppe dienen und ferner den Zuſammenhalt zwiſchen Wehr⸗ macht und Bevölkerung feſtigen. General von Seeckt hat zwar einmal geſagt, daß, wenn man Taktik trei⸗ ben will, man nur einen Tiſch, eine Karte und einen Zirkel braucht. Aber die Ausbildung am grünen Diſch birgt die Gefahr, daß ſie ſich leicht in Spekula⸗ tionen verliert und Anforderungen an die Truppe ſtellt, die der Wirklichkeit nicht entſprechen. Es müſ⸗ ſen daher auch die höheren Führer von Zeit zu Zeit ppaktiſch ſich mit der Führung und Bewegung größe⸗ rer Truppenverbände im Gelände vertraut machen. Um dies mit möglichſt geringen Koſten zu erreichen, iſt man bereits vor einigen Jahren auf den Ausweg der ſogenannten Rahmenübungen verfallen. Bei ihnen wird nur ein Teil der Truppen an den Brenn⸗ punkten der Kampfhandlung durch Volltruppen dar⸗ geſtellt, von allen übrigen Truppen dagegen werden mur die Stäbe und die für die Befehlsübermittlung erfordevlichen Nachrichtenorgane herangezogen, ſo daß für die Führung wenigſtens die Schwierigkeiten und Reibungen in der Befehlsführung voll zum Ausdruck gelangen. Leitungsoffiziere ſetzen die Stäbe ohne Truppe über die Gefechtslage ins Bild, ſpielen die Ereigniſſe an ihrer Front mit ihnen an Hand der Karten und im Gelände kriegsſpielmäßig durch und melden den ſich ſo ergebenden Verlauf der Ereigniſſe wiederum an die Leitung zurück, die ihre Meldungen in Nachrichten für die Parteiführer Umſetzt. Auch die diesjährigen großen Manöver werden nichts anderes als eine ſolche Rahmenübung ſein. An ihr werden als Volltruppen die 5. Diviſion und die 3. Kavallerie⸗Diviſion, alſo in der Hauptſache ſüdweſt⸗ und weſtdeutſche Regimenter, teilnehmen, während die beteiligten Stäbe aus dem ganzen Reiche ſtammen. Die Manöver werden ſich vom 15. bis 18. Sep⸗ tember im Raume Bamberg Coburg Mei⸗ ingen-Kiſſingen abſpielen. Ihre Leitung Diejenigen Infanterie⸗ und Kavallerie⸗Regi⸗ menter des Reichsheeres, die an den Manövern nicht teilnehmen, müſſen ſich mit Uebungen im durch Ar⸗ tillerie verſtärkten Regimentsverbande begnügen. Schon in den nächſten Tagen wird man ſo in der näheren oder weiteren Umgebung von Berlin je ein verſtärktes Infanterie⸗Regiment der 3. Diviſion üben ſehen, während das 3. Regiment dieſer Diviſion ober⸗ ſchleſiſche Gefilde aufſucht. Die Truppe ſelbſt wird bei dieſen Uebungen in kleineren Verbänden vielleicht mehr lernen, als in den größeren Manövern, wo der Mann aus der Front, der Leutnant, Unteroffizier und Musketier oft dem Gange der Ereigniſſe nicht ſo zu folgen vermag, wo ihm die inneren Zuſammen⸗ hänge der Kampfhandlungen, die Urfachen und Gründe der von ihm geforderten Leiſtungen erſt nachträglich aus der Kritik oder den rückſchauenden Beſprechungen in der heimiſchen Kaſerne klar werden. Daß über alle taktiſchen und militäriſchen Er⸗ wägungen hinweg der volkserzieheriſche Wert der Manöver nicht zu kurz kommt, darüber brauchen wir uns keinen Sorgen hinzugeben. Es lebt in allen Verbänden der Reichswehr der heiße Wille, der Be⸗ völkerung zu beweiſen, daß ein guter Kern auch im heutigen deutſchen Heere ſteckt; es lebt in der Be⸗ völkerung noch ſo viel geſunder ſoldatiſcher Sinn, daß ſie überall im Lande ihre Einquartierung mit offenen Armen empfängt. So werden Volk und Heer einander in dieſer wehrfremden Zeit näher treten, werden die Manöver an der Maingrenze zu der„feſten Klammer werden, die Reich und Länder zuſammenhält.“ Lockungen Die Tochter des Fee., die Tochter des Großinduſtriellen., ſtieg dieſer Tage in einem der erſten Hotels in Nervi ab. Ihre reizvolle Erſcheinung und ihr damenhaft gewinnendes Weſen ſetzten bald etliche Dutzend Männerherzen in Aufruhr, indes ihr koſtbarer Schmuck, den ſie zuweilen trug, jene Riviera⸗Ritter in Bewegung brachte, denen ein Zuſchuß, aus dem Erlös einer erbeuteten Perlenkette etwa herrührend, nicht übel gelegen käme.. Zwei Tage ſchon nach Fee's Ankunft im Hotel mietete ſich im ſelben Hotel ein ſchlanker, ſehr wir⸗ kungsvoller, ſehr vornehmer und dabei noch hoch⸗ adliger Vicomte de C. ein, der obendrein— mehr kann man wirklich von keinem Manne verlangen— unermeßlich reich ſein ſollte. Er wußte es wenig⸗ ſtens geſchickt anzuſtellen, daß dieſe Kunde von ſei⸗ nem Reichtum unauffällig durchſickerte. Er wurde mit Fräulein S. ſehr bald bekannt, man ſoupierte einigemale auswärts, und es war augenſcheinlich, daß er die Blume ſeines Herzens ſehr beeindruckte. Es muß ihm um ſeinen guten Eindruck ſehr zu tun geweſen ſein, denn er ließ, wenn er für das Fräu⸗ leßß mitbezahlte(Unkoſtenkonto), eine wohlgefüllte Brieftaſche ſehen, die man ruhig auf etliche kauſend Dollars taxieren durfte. So kam es, daß die ver⸗ trauensſelige Fee ihrem hochadligen Verehrer ein Stelldichein auf ihrem Zimmer gewährte. Es läßt ſich mit Leichtigkeit denken, daß man ſich dort erheb⸗ lich nahe kam, ſo nahe, daß es dem Vicomte gelang, die ſchwere Perlenkette, die ſeine Dame trug und 9 Vor einigen Wochen nahm von Soto la Marina (Mexiko) aus ein der Morty⸗Bande gehöriges Schmugglerſchiff durch die Gewäſſer des Mexikani⸗ ſchen Golfes Kurs auf Brazos Santiago, einen der ſüdlichſten Punkte der⸗ U. S. A. Doug Morty, der Chef, befand ſich höchſt perſönlich an Bord, um über den Transport einer in Kiſten verpackten Ladung Silberbarren zu wachen. Dergleichen pflegte ſchon ſeit Monaten vor ſich zu gehen, doch war es der amerikaniſchen Zollflottille bisher nie gelungen, ein Schmugglerſchiff abzufaſſen. Diesmal kam es anders. Wenige Meilen vor der Küſte der Inſel del Padre wurde Mortys Yacht uner⸗ wartet derart umzingelt, daß ein Ausrücken nicht mehr möglich war und er die Behörde herankommen laſſen mußte. Sein Schiff wurde unterſucht, und die erwähnten Kiſten zutage gefördert. Morty machte dem leitenden Offizier, der ihn verhörte, gar kein Hehl daraus, daß ſich in den Kiſten Whiſky⸗ flaſchen befanden. Er ſchlug ſogar, von Reue mächtig gepackt, ſelbſt vor, die Kiſten ſamt und ſon⸗ ders unter Aufſicht der Behörde ius Meer zu ver⸗ ſenken. Hiermit war man ſelbſtverſtändlich ſehr gerne einverſtanden. Morty ließ eine Anzahl Sand⸗ ſäcke, die ſich auf ſeiner Yacht befanden, durch ſeine Mannſchaft zur Beſchwerung an den Kiſten befeſti⸗ gen. Dies gewahrend, brach der Zolloffizier in ein unbändiges Gelächter aus und klärte Morty auf, dergleichen ziehe nicht mehr bei einem erfahrenen Zollmann. Er ſchnitt einen der Sandſäcke auf, aus dem Salz hervorquoll, das, wenn es eine Zeitlang auf dem Meeresgrund liegt, ſich auf löſt, ſodaß die an den Säcken befeſtigten Kiſten, die teilweiſe mit — Rothäute als Filmſchauſpieler Einundfünfzig Indianer von dem Oſaga⸗ Stamme haben ſich einverſtanden erklärt, in einem Film mitzuwirken, der in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, in der Zeit der amerikani⸗ ſchen Ausbreitung nach dem„Wilden Weſten“, ſpielt. Ihre Mitwirkung iſt inſofern von beſonderem Inter⸗ eſſe, als ſie kein Honorar erhalten, ſondern lediglich auf eine Vergütung ihrer Unkoſten Anſpruch er⸗ hoben haben. Sie können ſich dieſen Verzicht leiſten, da ſie faſt alle Dollarmillionäre ſind. Sie gehören zu jenen glücklichen Rothäuten, auf deren Wohn⸗ gebiet Oelquellen entdeckt wurden. So ſind ſie denn auch alle im Beſitz von Automobilen und dem ſonſtigen Zubehör eines Millionärdaſeins. In dem Film werden ſie mit der vollen Natür⸗ lichkeit und Urſprünglichkeit der Rothäute auftreten. Im wirklichen Leben aber verraten ſie in keiner Weiſe mehr den Indkaner. Sie werden ſich nicht hoch zu Roß nach Hollywood begeben, ſondern in einem Luxuszug, der ihnen von der Filmgeſellſchaft zur Verfügung geſtellt wird. Sie werden nicht in einem Wigwam wohnen, ſondern in dem teuerſten Hotel der Filmſtadt. Dem Namen nach ſind ſie noch die großen Krieger von ehemals. Ihr Führer iſt achtzig Jahre alt und führt den Namen„Eiſernes Auge“. Zu ſeiner Schar gehören der„Weiße Vogel“, die„Blaue Wolke“, der„Flie⸗ gende Adler“, der„Schwarze Habicht“, der„Donner⸗ ſchlag“ und der„Silbermond“, der mit ſeinem lyri⸗ ſchen Namen etwas aus der Rolle fällt. Die Hand⸗ lung des Films rankt ſich um eine Karzwane von mehr als tauſend Teilnehmern, die nach dem Weſten zieht und von den Indianern angegriffen wird. Die Rothäute können ſich zum Teil an dieſe Glanzzeit ihrer Geſchichte noch erinnern. Eigenartige Wirkung der Wohnungsnot Auch in Paris iſt die Wohnungsnot groß. Eine Frau, Mutter von 7 Kindern bemühte ſich eifrig um eine Wohnung in einem Hauſe, das aus öffentlichen Mitteln erbaut war. Sie fürchtete aber, daß die Zahl ihrer Kinder ein großes Hindernis ſein würde. Auf ihrem Wege zum Wohnungsamt ließ ſie 5 ihrer Sprößlinge auf einem Kirchhof und befahl ihnen zuſtecken ſtrengſtens, dort auf ſie zu warten. Als der Beamte ſie über ihre Familie ausfragte, gab ſie an, 7 Kin⸗ der gehabt zu haben, aber fünf, fügte ſie traurig hinzu, wären auf dem Kirchhof. Damit blieb ſie, wenn auch auf Umwegen, bei der Wahrheit. Die Wohnung hat ſie erhalten. des Hotels Großinduſtriellen deren— der Kette— Faden er bei einer ſtürmiſch ausgefallenen Umarmung zum Reißen brachte, ein⸗ und durch eine mitgebrachte falſche Kette zu erſetzen. Aber nicht nur dem Fräu⸗ lein, ſondern auch der Schublade des Nachtſchränk⸗ chens kam der Vieomte derart nahe, weil doch in der Lade keine lumpigen Perlenketten, ſondern die hüb⸗ ſchen Samtetuis mit dem großen Kollier⸗ ſchmuck von Fräulein S. ruhten. Dieſe konnte gar nicht begreifen, warum ihr An⸗ beter es mit einem Male ſo eilig hatte mit dem Ab⸗ ſchied. Betrübt mußte ſie ihn ziehen laſſen, denn er wurde, wie er behauptete, noch in dieſer ſpäten Stunde von einem Freunde zu einer wichtigen, ge⸗ ſchäftlichen Beſprechung erwartet. Wenig ſpäter mußte der„Vicomte“ feſtſtellen, daß die ihm in ſo reichem Maße zuteil gewordenen Ko ſt⸗ barkeiten ſamt und ſonders falſch waren. Ferner mußte er feſtſtellen, daß ihm ſeine, zum Zwecke des Eindruckſchindens mitgeführte Brieftaſche mit vier zigtauſend Franes Inhalt in Banknoten, die leider echt waren, ſowie ein in der Weſtentaſche aufbewahrter wertvoller Bril⸗ lantring fehlten. Eine Nachfrage im Hotel brachte den„Vicomte“ auch nicht weiter, denn er er⸗ fuhr hier nur, daß ſeine„Großinduſtriellentochter“ bereits in derſelben Nacht abgedampft war, und zwar ohne ihre Hotelrechnung beglichen zu haben. Es wurde feſtgeſtellt, daß man es in ihr mit der internationalen Hochſtaplerin Luiſe B. zu tun hatte. WIg. Die ominsſen Schiffskiſten Neues vom amerikaniſchen Schmugglerkönig Morty Luft gefüllt ſind, wieder nach oben ſteige n. Er erklärte, dies ſei ein uralter Trick, durch den ſchon viele Schmuggler ſowohl im Kattegat wie auch im Aegäiſchen Meer ihre durch die Behörden verſenkten Waren wieder eingeholt hätten. Und er kenne dieſe hübſche Methode, weil er lange Jahre die europäi⸗ ſchen Gewäſſer befahren habe. Morty war verblüfft und beſchämt zugleich. Er und ſeine Mannſchaft heulten faſt, wie jetzt ſeine ſämtlichen Whiſkykiſten, von denen keiner ahnte, daß ſie Silberbarren ent⸗ hielten, über Bord geworfen und auf immer ver⸗ ſenkt wurden, ohne daß die Salzſäcke die Reiſe in die Tiefe mitmachen durften. Morty und ſeine Geſellen wurden an Land ge⸗ bracht und dürfen wahrſcheinlich vier Wochen auf Staatskoſten eſſen. Dergleichen aber macht dem Schmugglerkönig nicht viel aus, ihm iſt es in der Hauptſache darum zu tun daß ſein Silberbarren⸗ geſchäft floriert, und aus dieſem Grunde begaben ſich etwa 24 Stunden nach den geſchilderten Ereig⸗ niſſen eine Anzahl Leute der Morty⸗Bande auf einem zweiten Schiff an die Stelle, an der Mortys Silberkiſten verſenkt worden waren. Nach einigen Stunden Wartens tauchten denn auch fein ſäuberlich nacheinander ſämtliche Kiſten aus dem Waſſer auf und wurden mit Begeiſterung eingeholt. Morty hatte ſie vor Antritt der Fahrt auf umfangreichen Bleiplatten befeſtigen laſſen und zwar mit einer dicken Leimſchicht, die ſich im Waſſer auf⸗ löſen mußte. Die Verbindungsſtellen zwiſchen den Platten und dem Holz der Kiſten waren geſchickt her nichts zu be⸗ überſtrichen, ſodaß von außen merken war. Das deutſche Luftſchiff über der hiſtoriſchen Baliliewska⸗Kathedrale auf dem Roten Platz „Graf Zeppelin“, der die Strecke Friedrichshafen. Moskau in 19 Stunden zurückgelegt hat, wurde in der Hauptſtadͤt Sowjetrußlands begeiſtert empfangen Die Zeppelinmarke Rußlands, die anläßlich des Zeppelinfluges nach Moskau herausgegeben wurde. Pfändung bei der Hochzeit Als Mary Pickfords Bruder Jack zum dritten⸗ male heiratete, ereignete ſich vor dem Altar der klei⸗ nen Dorfkirche in Delmonte ein Zwiſchenfall, der wie eine Filmſzene wirkte. In weiſer Vorausſicht hatte der Bräutigam zu ſeiner dritten Hochzeit nur wenige Verwandte und Freunde eingeladen. Trotzdem war es einem Freunde gelungen, ſich in die Kirche Zu⸗ tritt zu verſchaffen. Während das junge Paar vor dem Altar den Segen empfing, näherte ſich ihm ein „bärtiger“ Filmböſewicht, der ſich als ein Gerichts⸗ vollzieher entpuppte. Jack Pickford war nämlich noch das Geld für die Möbeleinrichtung ſeiner zweiten Ehe ſchuldig geblie⸗ ben. Anſcheinend war aber der ungebetene Gaſt dem Bräutigam kein Fremder, denn er erkannte ſofort die Gefahr und es gelang ihm, mit ſeiner jungen Frau durch eine Seitentür der Kapelle zu entſchlüp⸗ fen. Einer der Trauzeugen, Filmregiſſeur James Kirkwood, der manche Filme Mary Pickfords iuſze⸗ niert hat, ſoll geäußert haben, daß er ſich dieſen Regie⸗ einfall für ſeinen nächſten Film beſtimmt nicht ent⸗ gehen laſſen werde. —— Chefredakteur, Kurt fiſcher 2 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes: Dilly Müller- Handelsteil:. W. Franz Rircher Ge richt u. alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausg Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer 8 G. m. b... Manndeim R 1, 486 Für unverlangte Beiträge kleine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto 5 1 * 2 Dienstag, 16. September 1930 Eisengronhandlung sucht tüchtigen branchekundigen für Mannheim und Umgebung. Angebote mit Gehaltsansprüchen un- ter T D 156 an die Geschäftsst, ds. Bl. Wir suchen: kinige herren aus nur guten Kreisen mit beſten Referenzen verſehen, als Vertreter im Stadt⸗ und Landbezirk Mannheim. Bedingung: Kenntniſſe in Auskunftei, Prozeß⸗ finanzierung, Finanzierungen jeder Art un⸗ bedingt erforderlich. Angeb. mit Lebensl. u. Refernzen unt. O X 44 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 2326 Halh-Pensionärin per Junge flotte Schöne .5 Timmer-Wohnung mit Bad und Zubehör auf 1. Näheres N 6 Nr. 2, 2. Stock. 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