4 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg.— Abholſtellen: W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M. 3. Mannheimer Seitunt Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 55 Anzeigeunpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze. N Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. — Für im — Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von ö Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz und Recht« Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung Sir unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Maunheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Aliannheimer Muſilez jeitung . Abend⸗Ausgabe Dienstag, 16. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 428 i Die erſte Rede Curtius in Gen Vedeutſame Ausführungen über Abrüſtung, Paneuropa und Weltwirtſchaſtskriſis—Poſitive Vorſchläge Die Splitterparteien Stimmen, die verloren gegangen ſind Starker Eindruck in Genf 0 Drahtung unſeres eigenen Vertreters 5— Genf, 16. Sept. Der erſte Redner in der heutigen Vollverſamm⸗ lung war Scialoja, Italiens ſtändiger Vertreter im Völkerbund. Von dem großen Juriſten, deſſen Geſtalt an einen römiſchen Senator erinnert, wurde in klaren Worten der Standpunkt Italiens hinſicht⸗ lich der Probleme ausgeſprochen, die den Völker⸗ ae und Europa beſchäftigen. Seialoja betonte, daß die in Genf bisher erreichten Schiedsverträge und die internationale Rechtsſprache das einzige feſt abgeſchloſſene Werk des Völkerbundes bilden. Man könne aber nicht von dem Bund verlangen, daß er ſchon heute die wichtigſten Probleme zur Löſung bringe. Es müſſe mit Geduld das weitere Wirken der Genfer Inſtitution abge⸗ wartet werden. Scialoja widmete einen Nach⸗ ruf dem dahingegangenen Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann und dann wandte er ſich den aktu⸗ N ellen Völkerbundsfragen zu. An erſter Stelle erklärte er ſich im Namen der italieniſchen Regierung mit den Ausführungen des eng⸗ liſchen Außen miniſters Henderſon über die Abrüſtungsfrage einverſtanden und wies darauf hin, daß der Völkerbundspakt den Staaten zur Vorſchrift mache, von übertrie⸗ benen Rüſtungen abzuſehen. In der Hauptſache betonte Scialoja, daß die Sicherheit nicht eine Vorbedingung für die Abrüſtung darſtellt. Auf die Frage der Reorgani⸗ ſation des Völkerbundsſekretariats eingehend, be⸗ toute Seialoja den Standpunkt der italieniſchen ſtegierung in folgender Weiſe: Italien vertritt die Anſicht, daß jeder Staat, der Mitglied des Völker⸗ bundes iſt und ſich ſeinen Bedingungen unterworfen hat, ein Recht auf die Mitregierung beſitzt. Derzeit beſteht eine Verwaltungsinſtanz, das General⸗ ſekretariat, in dem nur die Hauptmächte ver⸗ treten ſind und eine politiſche Inſtanz, der Völker⸗ bundsrat. Italien wird zu gelegener Zeit den Vorſchlag machen, zwiſchen dieſe beiden Inſtanzen eine Zwiſchenſtuſe einzufügen, die die Aufgabe haben ſoll, vermittelnd zwiſchen den beiden Ju⸗ ſtanzen, der adminiſtrativen und der politiſchen, ein⸗ zugreifen. Dieſe durch die italienische Regierung an⸗ geregte Reform dürfte aber, wie Seialoja meint, noch großen Schwierigkeiten der Verwirklichung begegnen. Deshalb wäre eine Durchführung dieſer Neugeſtal⸗ tung des Völkerbundsverwaltungsapparats erſt dann ernſtlich ins Auge zu faſſen, wenn der gegen⸗ wärtige Generalſekretär Sir Eric 0 den Rücktritt nehmen ſollte. Dann beſchäftigte ſich der Vertreter Italiens mit der Paneuropafrage. Auch hier lieferte er eine abſolut klare Darlegung des italieniſchen Standpunktes. Er betonte, daß unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden die m oraliſchen Kräfte noch nicht ſtark genug ſeien, um Europa a einem„ Zuſammenwirken zu gewinnen. mit äußerſter Vorſicht behandelt werden. Scialoja ſchlug eine Studienkom miſſion vor, die ſich mit dem Problem beſaſſen ſolle und zwar im engen Einverſtändnis mit den beteiligten Regie⸗ rungen. Die erſte Aufgabe dieſer Kommiſſion wäre es, überhaupt den Begriff Europa feſtzuſtellen. (Hier ſcheint Scialoja an Rußland gedacht zu haben). Außerdem würde die Aufgabe der Studien⸗ kommiſſion ſein, die rein europäiſchen Probleme und die zwiſchen Europa und der e Welt zu löſen⸗ den Fragen zu unterſuchen.„Mit einem Wort, ſo meinte Seialoja, es gibt eine große Vorarbeit zu leiſten, bevor wir„ in den Kern der D Dinge eintreten können.“ 5 Dieſe ſehr vorſichtigen und ſleptiſchen Darlegungen des italieniſchen Hauptvertreters fan den bei den anzöſiſche en Delegierten keinen Bei⸗ 0 all, doch auf e Bäuken, nament⸗ lich a auf den engliſche wurden die Ausfüh⸗ rungen Scialolas lebhaft applaudiert Parte 5 ſten Redners, Völkerbundsverſammlung zu vertreten, die s wären noch zu ſtarke Gegen⸗ e vorhanden 11 5 deshalb müſſe die ganze Frage Telegraphiſche Meldung Berlin, 15. Sept. Die jetzt vorliegenden Einzelergebniſſe aus der Reichstagswahl geſtatten auch einen Ueberblick über die von den kleineren Parteien erreichte Stimmen⸗ zahl. Die Chriſtlich Soziale Volksge⸗ meinſchaft, die keine eigenen Mandate erlangt hat, und dabei ihre Stimmen der Reichsliſte der Deutſchen Volkspartei zuführt, hat in 22 Wahl⸗ kreiſen insgeſamt 85 558 Stimmen auf ſich ver⸗ einigt. Die Deutſche Berufspartei der geiſt i⸗ gen Berufe hat in drei Wahlkreiſen 6225, die ei„Handel, Handwerk, Haus beſitz“ in einem Wahlkreiſe(Breslau) 3699 und die„Radi⸗ kale Deutſche Staatspartei“ in vier Wahl⸗ kreiſen 8810 Stimmen aufgebracht, die ſämtlich der Wirtſchaftspartei zufallen. Die Volksrechts⸗ parte ſt än dig verloren gegangen ſind. Der Drei⸗ bund des Handwerks, Handels und Ge⸗ werbes brachte in fünf Wahlkreiſen insgeſamt 9445 Stimmen auf. Die Deutſche Ein heitspar⸗ tei für wahre Volkswirtſchaft hat in neun Kreiſen kandidiert und rund 6900 S Die Partei gegen den Alkohyl in den Wahl⸗ kreiſen Berlin und Potsdam 2 zuſammen 1172 h men, die P artei der Kriegsbeſchädigt 1 Kriegshinterbliebe enen hat in 5 i hat 271 931 Stimmen aufgebracht, die voll⸗ timmen erhalten. Wahlkreiſen 6702 Stimmen auf ſich vereinigt. Die U S P D. iſt mit nur 11796 Stimmen in 16 Wahl⸗ kreiſen gegenüber dem Ergebnis der vorigen Wahl auf ein Minimum zurückgegangen. Die Haus⸗ und Grundbeſitzerpartei hat in 20 Wahl⸗ kreiſen 25515, die Arbeiterpartei für das arbeitende und ſchaffende Volk in drei Wahlkreiſen rund 900, die Mieter⸗ und Volks⸗ Reichspartei in Breslau 650, die Menſch⸗ heits partei und Neue Volksgemeinſchaft in Schleswig⸗Holſtein und Hamburg 1627 Stimmen erharten. f Alle dieſe Splitterſtimmen ſind 1 gegangen Dasſelbe gilt auch von den verſchiedenen natio⸗ nalen Minderheiten, der polniſchen Volkspartei, der Volkspartei der Lauſitzer, dem Schles wig⸗ ſchen Verein, den Fr ies ländern und der Li⸗ tauif ch en Volkspartei, die alle zuſammen im gan⸗ zen Reich nur 76 438 Stimmen aufzubringen ver⸗ mochten. Dabei hat die Polniſche Volkspartei in Op⸗ peln, wo ſie bekanntlich mit großen Mitteln Polen aus dem gamzen Reiche zuſammengego⸗ gen hatte, mit 37012 Stimmen die einzige fünf⸗ ſtellige Zahl erreicht. Als Kurioſum ſei ſchließlich noch die den Nationalſozialiſten zugutegekommene „Großdeutſche Liſte Schmalix“ erwähnt, die in Magdeburg, Merſeburg unk Thüringen t 25 900 Stimmen erhielt. Rede des Reichsaußenminiſters Curtius Der Saal füllte ſich nun, als der Name des näch⸗ des deutſchen Reichsaußenminiſters, angekündigt wurde. Starker Beifall kam von allen Bänken, als Dr. Curtius die Rednertribüne be⸗ trat. Der Reichsaußenminiſter verlas ſeine Rede ohne jede Gebärde, in ſtillem, nüchternen Tone. Es fehlte ſelbſt dort, wo es ſich um wichtige Erklärungen im Namen der deutſchen Regierung handelte, jede ſtarke Betonung. Die Aufmerkſamkeit der Zuhörer⸗ ſchaft war geſpannt. Zahlreiche Staatenvertreter, die der deutſchen Sprache kundig ſind, applaudierten an Stellen, wo Dr. Curtius auf die Notwendigkeit einer aktiven deutſchen Völkerbundspolitik hinwies. Der Reichsaußenminiſter führte folgendes aus: 1 „Sie werden verſtehen, daß ich mir heute, wo ich zum erſtenmal die Ehre habe, Deutſchland in der Aus⸗ führungen vergegenwärtige, mit denen Streſe⸗ mann vor vier Jahren vor den Völkerbund trat, und daß ich an die Erwartungen denke, mit denen das deutſche Volk damals dieſen bedeutungsvollen Schritt begleitete. Ich ſage ganz offen, daß für uns die geſamte internationale Entwicklung ſeitdem manche Enttäuſchung gebracht hat, aber ich kaun een feſtſtellen, daß die grundſätzliche Haltung Deutſchlands gegenüber dem Vulrerban de heute wie damals eine durchaus poſätive iſt. In den bedeutſamen Reden, die wir in dieſer Debatte gehört haben, iſt eine Reihe von großen, ſchwierigen und dringenden Aufgaben, die vor uns liegen, ſchon klar gekenn⸗ zeichnet worden. Es kann nicht überraſchen, daß da⸗ bei allerernſteſte Sorgen offen Ausdruck gefunden haben. Wenn aber dabei hier die Möglichkeit ange⸗ deutet worden iſt, daß die heutigen Zuſtände in ihrer weiteren Entwicklung ſogar zum äußerſten, zum Kriege führen könnten, ſo halte ich es für unbedingt geboten, auch den bloßen Gedanken an ſolche Möglichkeiten von vornherein auszuſchalten. Ich zweifle nicht, daß wir alle darin einig ſind. Der feſte Entſchluß, jeden Kriegsgedanken zu verbannen, bedingt auf der anderen Seite, daß anſtelle des Krie⸗ ges andere Mittel gefunden und angewendet werden müſſen, um den vorhandenen oder neu auftretenden Problemen gerecht zu werden. Denn die Beſtnnung auf die Notwendigkeit der Erhaltung des Friedens darf nicht zu einer Ignorierung der Fragen führen, die einer Löſung bedürfen. Ich kann in dieſem Punkte nur in vollſter Ueberzeugung den Worten zuſtimmen, die wir vor einigen Tagen von dem Herrn Ver⸗ treter Frankreichs gehört haben. Niemals darf der Völkerbund, ſo ſagte Herr Briand mit vollem Recht, ſich einer Strömung, einer Idee verſchließen, mögen ſolche Strömungen und Ideen zunächſt auch noch ſo beunruhigend er⸗ ſcheinen. Der Völkerbund müßte— auch das finde ich völlig zutreffend— in allen ſolchen Fällen die Führung übernehmen; er dürfe leine Verant⸗ wortung ſcheuen. Ich halte das bei allen grundſätz⸗ lichen Erörterungen über den Völkerbund für den entſcheidenden Punkt. Wir haben den Grundſatz betont, daß es nicht mit dem bloßen Ver⸗ bot des Krieges getan iſt, ſondern daß es darauf aukommt, die gonflittsurſachen zu beſeitigen Vorkehrungen für die friedliche Schlichtung Arten von Meinungsverſchiedenheiten zu tref⸗ fen. An dieſen Grundſätzen halten wir feſt, da wir befürchten müſſen, daß ihre Vernachläſſigung die ganze Völkerbundstätigkeit in eine falſche Richtung drängen würde. In dieſem Sinne ſcheinen wir die Ergebniſſe der Beratungen des Sicherheitskomitees und aller und des zur Angleichung der Völkerbundsſatzung an den Kriegsächtungspakt eingeſetzten Juri⸗ ſtenkomitees geeignete Grundlagen zu ſein, die einen Syſtems der Friedens⸗ wertvollen Ausbau des Im Zuſammenhang garantien darſtellen würden. hiermit ſteht die Abrüſtung Es iſt unnötig, über dieſe Frage noch Worte zu ver⸗ lieren. Auf die Darlegungen, die die deutſche De⸗ legation darüber hier ſeit vier Jahren macht, ſind keine entſcheidenden Taten gefolgt. Dinge kann nicht zutreffender gekennzeichnet werden, als dies in den hochbedeutſamen Ausführungen des Herrn Vertreters Großbritanniens geſchehen iſt. Wir müſſen uns über die völlige Unhalt⸗ barkeit dieſer Lage einig ſein und es als Der Stand der eine Selbſtverſtändlichkeit betrachten, daß die Ab⸗ 1 rüſtungskonferenz nun endlich im Laufe des nächſten Jahres zuſammentritt. Die Grundſätze, mit denen die deutſche Regierung vor die Konferenz treten wird, ſind oft dargelegt. Wir erwarten eine gerechte, der Sicherheit aller Staaten Rechnung tragende Löſung, volle Publizität und Erfaſſung aller Rüſtungs⸗ faktoren, fühlbare Verminderung der Rüſtun⸗ gen auf der erſten Abrüſtungskonferenz und anſchließend weitere Schritte zur Abrüſtung 1 in kurzen Etappen 251 Ein weiteres Problem, dem die deutſche Regierung große Bedeutung beimißt, iſt die auch ſchon von an⸗ derer Seite berührte Minderheitenfrage. Wenn die Erfahrungen ſeit dem verfloſſenen Jahr vielleicht noch keine endgültige Antwort auf die Frage geſtakten, ob die in Madrid beſchloſſenen Ver? beſſerungen des Verfahrens zur wirkſamen Durch⸗ führung der Garantie des Völkerbundes für den Schutz der Minderheiten ausreichen, ſo halte ich es doch für notwendig, daß die Bundesverſammlung nicht einfach die Weiterentwicklung abwartet, ſon⸗ dern daß ſie ſich ſchon jetzt und weiterhin fortlanfend. mit der beſten Praxis beſchäftigt. Aus dieſem Grunde Fuhe ich die Ueberweiſung der Minderheiten⸗ frage an die ſechſte Kommiſſion beantragt und damit ein Verfahren wieder aufgenommen, das hier meines ö Wiſſens bereits in früheren Jahren befolgt worden iſt. In der Kommiſſion wird ſich die Gelegenheit bie⸗ 5 ten, zu den einzelnen Punkten des Minderheiten⸗ ſchutzes, insbeſondere zur Behandlung der eingegan⸗ genen Petitionen, Stellung zu nehmen. Von dieſer Stelle aus möchte ich nur noch einmal! betonen, daß es ſich bei der ganzen Behandlung der Minderheiten⸗ frage nicht um die Vertretung irgendwelcher Sonden intereſſen handelt, ſondern um ein wichtiges Ele⸗ ment für die Siche erung des Friedens, ein Element, an dem alle Völkerbundsmitglieder 125 in gleicher Weiſe intereſſiert ſind. 8 Die Geſamtdiskuſſion über die Fragen, die durch die gegenwärtige internationale Situation aufge⸗ worfen werden, iſt unter einen neuen eee 7 gerückt worden durch. die Einfügung der Frage einer ende 5 Kooperation in die Verhandlungen des Völkerbundes. Ich ſchließe mich dem Dank vieler Vorredner für 9 Staatsmann an, dem es gelungen iſt, dieſe Idee aus der privaten Propaganda in den Pflichtkreis der verantwortlichen Regierungen zu überführen. Kein Land fühlt ſtärker als Deutſchland den Druck und die Gefahr der gegenwärtigen Situation Europas. Nach vielen Jahren einer unter ſchweren Opfern durchgeführten Politik der Verſtändigung ſteht Deutſchland gleichwohl auch heute noch in einer Lage, die ſeiner Regierung Anlaß zu ernſter Be ſorgnis gibt. Das wäre nicht möglich, wenn es ſchon früher zu einer internationalen Kooperation im wahren Sinne des Wuürtes gekommen wäre. Es dürfte der allgemeinen Auffaſſung entſprechen, das Problem vor weiteren Entſchließungen in ſeiner Totalität einem Studienkomitee zu über⸗ weiſen, zu dem nach meiner Anſicht alle diejenigen Staaten hinzuzuziehen wären, deren Beteiligung für die ſachliche Förderung des Problems erforderlich iſt. Der Reichsaußenminiſter ging im weiteren Verlauf ſeiner Rebe auf die wirtſchaftlichen Fragen und die Folgen der allgemeinen Wirlſchaftsderreſſion ein und führte dazu a u. a. aus: „Die Kriſe iſt wie ein Elementarereignis über uns gekommen. Deutſchland iſt von ihr ſtär E r betroffen, als andere Länder. Es war ſelbſtverſtändliche Pflicht der deutſchen Regierung, einen Schutz gegen Ueberſchwemmung mit landwirt— ſchaftlichen Produkten aus anderen Ländern zu er⸗ richten, die den Ruin der Landwirtſchaft nach ſich ziehen mußte. Es iſt auf die Dauer kein erkräg icher Zuſtand, daß ſich der einzelne europäiſche Staat gleichviel ob er groß oder klein iſt— für ſich allein in einer ſolchen Notlage nicht anders ſchützen kann, als durch autonome Zollmaßnahmen, auch wenn an⸗ dere europäiſche Statten dadurch mitgetroffen wer⸗ Na b e eee 2. Seite, Nummer 428 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 16. September 1930 den. Zur rechten Zeit kommt daher der Vorſchlag einer europäiſchen Kooperation, insbeſondere auf wirtſchaftlichem Gebiet. Die deutſche Regie⸗ rung iſt bereit, alle dahinzielenden Vorſchläge mit größter Sorgfalt zu prüfen und ſich an allen Arbeiten aktiv zu beteiligen. Zollunionen, Präferenzzoll und Kontingente werden dabei eine große Rolle ſpielen. Wir ſind insbeſondere damit einverſtanden, daß die Meiſtbegünſtigung in ihrem Verhältnis zum Syſtem der Zollkontingente geprüft wird.— Die deutſche Delegation behält ſich ihrerſeits vor, neben anderen Fragen auch die Frage des Kapitalverkehrs aufzuwerfen: Geld und Kapital ſollten in ganz anderer Weiſe als jetzt zweckmäßig ſo verteilt werden, daß ſie überall die Gütererzeugung und Verteilung befruchten. Es iſt ein unwirt⸗ ſchaftlicher Zuſtand, wenn in einigen Ländern Ueberfluß an Geld und Kapital beſteht und kaum nützliche Anwendung finden kann, wäh⸗ rend in anderen Ländern ungeheuer hohe Zinſen bezahlt werden müſſen. Wenn wir von wirtſchaftlicher Einigung Europas ſprechen und dieſe in weiteſtem Sinne verſtehen, ſo heißt das nichts anderes, als europäiſche Wirtſchafts. und Zollunion. Wahrlich, ein kühner Gedanke, ſich vorzuſtellen, daß die europäiſchen Staaten einmal in der Zukunft ein einheitliches Wirtſchaftsgebiet ohne innere Zollgrenzen bilden könnten. Wer von uns möchte zögern, den Wunſch auszuſprechen, daß ſich Wege finden laſſen, dieſen Gedanken zu verwirk⸗ lichen. Herr Bundeskanzler Schober hat auf dem Weg regionaler Verſtändigung hingewieſen und z u⸗ nächſt einen Zuſammenſchluß zwiſchen denjenigen Staaten empfohlen, zwiſchen denen die Verſchiedenheit der Vorausſetzungen gerin⸗ ger iſt, als zwiſchen der Geſamtheit der europäi⸗ ſchen Staaten. Die deutſche Delegation hat dieſe intereſſante Anregung lebhaft begrüßt, ſie wird ſich an der Verfolgung des Gedankens aktiv betei⸗ ligen. Es kann ſich bei dieſer großen Aufgabe nicht darum handeln, um Zollpoſttionen zu feilſchen oder ſich kleine Vorteile für einige Jahre zu ſichern, ſondern es handelt ſich darum, einen langen Ab⸗ ſchnitt der europäiſchen Wirtſchaftsgeſchichte abzu⸗ ſchließen, der durch gegenſeitige Ahriegelung und durch den Kampf gegen alle gekennzeichnet war.“ Sehr beifällige Aufnahme der Curtiusrede Die Rede des Reichsaußenminiſters wurde mit ſtarkem Beifall aufgenommen und auch auf der Bank der franzöſiſchen Delegation erhoben ſich zwei De⸗ legierte, um dem Vertreter Deutſchlands zu applau⸗ dieren. Während der Verleſung der franzöſiſchen Ueberſetzung dauerte das Intereſſe nachhaltig an und auch hier konnten an verſchiedenen Stellen, nament⸗ lich dort, wo Dr. Curtius über die Notwendigkeit einer wirtſchaftlichen Koalition ſprach, Beifallskund⸗ gebungen feſtgeſtellt werden. Nach der Rede verſammelten ſich faſt alle Dele⸗ gierte in den Wandelgängen des Wahlgebäudes und tauſchten ihre Meinungen über die Rede des Reichs⸗ außenminiſters aus. Der franzöſiſche Außenminiſter Briand äußerte ſich folgendermaßen: „Es war eine ganz ausgezeichnete, taktvolle, ehrliche und maßvolle Rede, die ich von Dr. Curtius gehört habe. Insbeſondere haben mich die Stellen, wo Dr. Curtius über die Mitarbeit Deutſchlands am Völker⸗ bund und die Möglichkeiten einer Kooperation der europäiſchen Staaten geſprochen hat, ſehr intereſſiert. Ich bin der Ueberzeugung, daß Deutſchland hier den richtigen Weg geht.“ Briand beglückwünſchte Dr. Curtius mehrmals zt ſeinen Darlegungen und der engliſche Außen⸗ miniſter Henderſon trat an den Reichsaußen⸗ miniſter heran und ſchüttelte ihm kräftig die Hand. Von Journaliſten befragt, erklärte Henderſon, daß die Rede, ſoweit es ſich um die politiſche Seite han⸗ dele, durch die engliſche Delegation beifällig auf⸗ Se ſieht der neue Rei 0 50 De Hrfeſen le efchsjsqs U 2 5 2 1 5 17 7, 1211 18 5 2 1111118 1655 935 0—— 11149, „, 1111111 4.—e 5 2 1%, 8% 1 2 1115 5 7 N54. eee e 5 S 40 10 Len, Ln Ibt- Obe. IS 8 45 ze% os e U, FS . 9 576 Abgeordnete ziehen nun in den Reichstag ein, 85 mehr als in den Reichstag von 1928, und dem Reichstagsbüro macht das Unterbringen dieſes Zuwachſes ſchon arges Kopfzerbrechen. 250 von den 576 Sitzen= 45 nehmen allein die Sozialdemokraten und Nationalſozialiſten ein. Die Deutſche Volkspartei hat noch ein Mandat hinzugewonnen, ſodaß ſie 30 zählt. genommen wurde. Auch die Erklärungen des Reichsaußenminiſters über die Wirtſchaftsver⸗ handlungen ſeien für England intereſſant ge⸗ weſen, wenn ſie auch in gewiſſer Hinſicht nicht ganz mit der engliſchen Auffaſſung über⸗ einſtimmt. Der polniſche Außenminiſter Zaleski äußerte ſich dahin, daß die Erklärungen von Cur⸗ tius über die Minderheitenfrage nichts Beun⸗ ruhigendes enthalten. Ganz anders als Briand verhielten ſich die beiden linksſtehenden Mitglieder der franzöſiſchen Dele⸗ gation. Einer von ihnen, der Delegierte Caſſin, äußerte ſich folgendermaßen:„Es iſt ſehr zu be⸗ dauern, daß Dr. Curtius nicht ein einziges Wort über die Rheinlandräumung und die dadurch herbeigeführte Erleichterung in den deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Beziehungen geſprochen hat. Nur bittere Worte haben wir von ihm gehört. Für die Links⸗ parteien in Frankreich wäre aber ein Hinweis auf die Rheinlandräumung, die das Werk Briands und Streſemanns iſt, eine Wohltat geweſen, denn eine ſolche Erklärung würde uns gegenüber der öffentlichen Meinung die Verteidigung der deutſch⸗ franzöſiſchen Runner ang rien haben.“ Den Herren Linksfranzoſen, die ſo ſehr nach einer „Wohltat“ ſchmachten, ſcheint offenbar nicht bekannt zu ſein, daß die Rheinlandräumung auf die wir ſchon ſeit Jahr und Tag berechtigten Anſpruch hat⸗ ten, ſchließlich nicht als eine„Wohltat“ Frankreichs uns gegenüber erfolgte, ſondern von uns teuer, ſehr teuer erkauft werden mußte.(D. Schriftl.) Abfahrt des Reichspräſidenten ins Manöver — Berlin, 16. Sept. Der Herr Reichspräſident hat ſich heute vormittag mit dem.21 Uhr vom An⸗ halter Bahnhof abgehenden fahrplanmäßigen Zuge zur Teilnahme an den Reichswehrmanövern in Franken nach Königshofen im Grabfeld begeben. Der Herr Reichspräſident wird bis Freitag, 19. Septbr., im Manöyvergelände verweilen. Das Kabinett bleibt und kämpft Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 16. Sept. Das Kabinett, das heute vormittag zur Beſpre⸗ chung über die politiſche Lage zuſammentrat, hat, wie vorauszuſehen war, in allen Stücken die Abſich⸗ ten des Kanzlers gebilligt, die bekanntlich dahin gehen, daß die Regierung Brüning nicht zurücktreten, ſondern den Kampf um die Sa⸗ nierungspläne im neuen Reichstag aufnehmen wird. Inzwiſchen ſollen die Arbeiten zum Ausbau des Finanz und Wirtſchaftsprogra mms nach Kräften gefördert werden. Beſprechungen mit den Parteiführern ſollen vermutlich erſt in der nüch⸗ ſten Woche beginnen, da der Kanzler ſich nach den großen Anſtrengungen des Wahlkampfes einige Tage Ruhe gönnen will, um mit friſcher Kraft ans Werk gehen zu können. Die Deutſche Volkspartei nach der Wahl Nach den vorläufigen amtlichen Wahlergebniſſen hat die Deutſche Volkspartei einſchließlich des ihr angeſchloſſenen Wahlvorſchlages der Chriſtlich⸗Sezia⸗ len Volksgemeinſchaft 1777757 Stimmen erhalten. Die Deutſche Volkspartei wird darnach im neuen Reichstag 30 Mitglieder zählen(vorher 45). Es ſind gewählt: von Kardorff für Potsdam II(durch Liſtenverbindung mit Berlin).— Dr. Schnee für Potsdam 1(durch Liſtenverbindung mit Frankfurt a. d..).— Dr. Moldenhauer für Mecklenburg⸗ Lübeck(durch Liſtenverbindung mit Pommern).— Generaloberſt von Seeckt für Magdeburg ⸗Anhalt, — Dr. Cremer für Halle⸗Merſeburg(durch Liſten verbindung mit Magdeburg).— Dr. Pfeffer für Thüringen.— Reichsratsbevollmächtigter Dr. Schifferer für Schleswig⸗Holſtein.— Hintz⸗ mann für Weſer⸗Ems.— Dr. Albrecht für Süd⸗ Hannover⸗Braunſchweig.— Dr. Hugo für Weſt⸗ falen⸗Nord.— Winnefeld für Weſtfalen⸗Süd. Dr. Kalle für Heſſen⸗Naſſau.— Generalſekretär Dr. Regh für Köln⸗Aachen(durch Liſtenverbindung mit Koblenz).— Dr. Schmid für Düſſeldorf⸗Oſt. — Dr. Schneider für Oſtſachſen.— Otto Thiel für Leipzig.— Dr. Bellmann für Chemnitz (durch Liſten verbindung mit den ſächſiſchen Kreiſen). — Otto Keinath(gemeinſame Liſte mit der Staatspartei).— Reichsminiſter Dr. Curtius(ge⸗ meinſame Liſte mit der Staatspartei).— Walter Dauch für Hamburg.— Dingeldey für Heſſen (durch Liſtenverbindung mit Heſſen⸗Naſſau). Auf der Reichsliſte ſind gewählt: Dr. Scholz.— Frau Dr. Elſa Matz.— D Dr. Kahl. — Poſtdirektor Morath.— Bankdirektor Dr. von Stauß.— Geſchäftsführer Frank Glatzel. — Drechslermeiſter Feuer baum.— Dr. Kön⸗ geter. Nur ein Gerücht? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. September. In den Genfer Völkerbundskreiſen ſind heute mittag Gerüchte im Umlauf, denen zufolge der italieniſche Geſandte in Belgrad das Auch; Opfer eines Attentats geworden ſei. an der Berliner Börſe wurde dieſes Gerücht kol⸗ portiert, ohne daß es bisher eine Beſtätigung fand. In der Wilhelmſtraße jedenfalls iſt bis zur Mittags⸗ ſtunde keinerlei Mitteilung des deutſchen Geſandten in Belgrad eingetroffen. Letzte Meldungen Tödlicher Unfall beim Edelweißpflücken — Berlin, 16. Sept. In den Salzburger Bergen ereignete ſich, wie dem„Berl. L..“ aus Wien gemeldet wird, ein ſchweres Unglück, deſſen Opfer zwei Berliner ſind. Auf dem Hohen Brett bei Salz⸗ burg ſtürzten beim Edelweißpflücken eine Frau Louiſe Maria Glatz, die Gattin eines Berliner Be⸗ amten, an einer Felswand ab und fand den Tod. Der Begleiter der Frau Glatz verſuchte, über die Felswand herabzuklettern, um der Verunglückten Hilfe zu bringen, verlor dabei aber den Halt und ſtürzte gleichfalls ab. Eine Rettungsexpe⸗ dition konnte nach ſtundenlanger ſchwieriger Arbeit die Leiche der Frau Glatz und den ſchwerverletzter Touriſten bergen. Arbeitswiederaufnahme in Nordweſtfrankreich — Paris, 15. Sept. Im nordweſtfranzöſiſchen Streikgebiet iſt infolge der erfolgreichen Vermittlun⸗ gen des Arbeitsminiſters heute die ſeit 3. Auguſt ruhende Arbeit in den meiſten Fabriken wieder auf⸗ genommen worden. Wieder drei Todesurteile in Sowjetrußland — Moskau, 15. September. Wie die Tele⸗ graphen⸗Agentur der Sowjetunion meldet, ſtellte die Staatliche Politiſche Verwaltung(GP) feſt, daß in vielen großen Unternehmen der Staatsinduſtrie und bes Transportweſens gegenrevolutfſonäre Elemente zu Schädigungszwecken Bedingungen ſchafften, die Schadenfeuer herbeiführten und beim Ausbruch des Feuers die Löſcharbeiten hinderten. In dieſem Zuſammenhang wurden drei Per⸗ ſonen zum Tode verurteilt. Fünf Ange⸗ klagte erhielten Gefängnisſtrafen in verſchiedener Höhe. Bombenexploſion bei der mexikaniſchen Unabhängigkeitsfeier — Mexiko, 16. Sept. Bei der Unabhängigkeits⸗ feier des Staates explodierte auf dem größten öffentlichen Platz inmitten einer vieltauſendköpfigen Menge eine Bombe. 3. T. ſchwer verletzt, ins Krankenhaus gebracht werden.. Albert Baſſermann im Tonfilm Der allgemein mit Spannung erwartete neue Richard⸗Oswald⸗ Tonfilm, der den Drey⸗ fus⸗ Prozeß, das große europäiſche Ereignis um die Jahrhundertwende, zum Inhalt hat, läuft von morgen ab in der„Alhambra“, Es wird die Mannheimer beſonders intereſſieren, daß ihr Ehren⸗ bürger Albert Baſſermann darin ſeine erſte Tonfilmrolle als Oberſt Piequart ſpielt. Einer der markanteſten Tatmenſchen in der „Affäre Dreyfus“, die einmal eine Welt bewegt hat, Oberſt Piequart. Ein aufrechter Mann, eine E 5 0 8 Albert Bassermann als Oberst Piequart Kämpfernatur von klaſſiſchem Format. Nach der Verabſchiedung des paralytiſchen Nachrichtenchefs de Sandherr, unter deſſen Aegide Dreyfus verhaftet und deportiert wurde, beruft der Generalſtabschef de Boisdeffre Piequart zum Nachfolger. Picquart findet die erſten Beweiſe für die Unſchuld des Mannes auf der Teufelsinſel. Sein Verdacht fällt auf einen Major Eſterhazy. Nach kurzer Zeit iſt er ſeiner Sache ſicher. Als er aber gegen Eſterhazy vorgeht und damit das Fehlurteil gegen Dreyfus in Gefahr bringt, wird Picquart den hohen Militär⸗ ſtellen unbequem. Man verſetzt ihn nach Tunis und ſpricht den angeklagten Eſterhazy trotz des belaſten⸗ den Materials frei. Nach Zolas Verurteilung wird Piequart als der Hauptzeuge Zolas verabſchiedet, verhaftet und unter dem Verdacht der Fälſchung ins Gefängnis geworfen. Erſt 1899, nach Aufhebung des Urteils gegen Dreyfus, wird Picquart in Freiheit geſetzt, aber erſt 1906, piele Jahre ſpäter, gleich⸗ zeitig mit Dreyfus rehabilitiert und als General in die Armee wieder eingeſtellt. Am 25. Oktober 1906 erhält er unter ſeinem Mitkümpfer Clémenceau als Miniſterpräſtident das Portefeuille des Kriegs⸗ miniſters. Am 19. Januar 1914 iſt er geſtorben. Kongreß Inflation Zur Königsberger Naturforſchertagung Von Dr. Ludwig Kühle, Heidelberg Der Kongreßgedanke, der als Verwirklichung des gegenwartsbetonten Strebens von der Einzelfor⸗ ſchung zur Gemeinſchaftsarbeit ſeine Blütezeit in ganz ungewöhnlichem Tempo erreichte, ſcheint ſchon fetzt den kritiſchen Punkt ſeiner Entwicklung erreicht zu haben. Nicht nur hat, wie das der Naturforſcher⸗ tag ſehr eindringlich gezeigt hat, der Beſuch rapide nachgelaſſen, ſondern— was viel bedenklicher iſt— auch die wiſſenſchaftliche Ausbeute. Ließ es ſich ſchließlich noch der Abgelegenheit des Kongreßortes und mit den wirtſchaftlichen Schwierigkeiten begrün⸗ den, daß die Beſucherzahl von 8000 auf dem letzten Kongreß in Hamburg auf etwa 2000 zurückgegangen iſt, ſo zeigt die wiſſen⸗ ſchaftliche Unproduktivität, die wohl von keinem Teilnehmer der letzten Tagung über⸗ ſehen werden konnte, daß noch andere Urſachen zu einer Reorganiſation drängen. In der Leitung der veranſtaltenden Geſellſchaft ſelbſt hat man die Reformdürftigkeit ſchon erkannt, wie der Vorſitzend Prof. Fitting, in ſeiner Be⸗ grüßungsrede betonte. Wenn aber die jetzige Tagung bereits ein Schritt auf dem Wege zur Reform ſein ſollte, ſo ſcheint dieſer erſte Schritt jedenfalls nicht auf den richtigen Weg zu führen.— Eine erhebliche wiſſenſchaftliche Ausbeute war ſchon deshalb nicht zu erwarten, weil die verſchiedenen Fachgruppen faſt ſämtlich in dieſem Jahr ſchon einmal getagt haben, Sowohl die Kliniker, wie die Kinder⸗ und Nerven⸗ ärzte, die Röntgen⸗ wie die Tuberkuloſeforſcher ha⸗ ben ihre wiſſenſchaftlichen Neuigkeiten an anderen Orten und zu anderer Zeit gebracht.— Dieſe Sonderkongreſſe, die den an ſich ge⸗ ſunden Tagungsgedanken totzuhetzen drohen, ſind dadurch entſtanden, daß vor einigen Jahren die Ge⸗ ſellſchaft Deutſcher Naturforſcher und Aerzte beſchloß, nicht mehr jährlich, ſondern nur noch jedes zweite Jahr zuſammenzukommen. Da aber natürlich die Wiſſenſchaft ihre Forſchungsergebniſſe nicht ſo lange aufheben kann, haben ſich die einzelnen Fach⸗ diſziplinen mehr oder weniger ſelb⸗ ſtändig gemacht und tagen nun auch in den Jahren ſeparat, in denen die Geſamtgeſellſchaft ihren Kongreß abhält. Damit wird der eigentliche Sinn der nun ſchon über Jahre alten, größten deutſchen wiſſenſchaft⸗ lichen Tagung völlig aufgehoben und es fragt ſich, ob man überhaupt einen neuen Sinn für die alte Inſtitution ſuchen, oder die urſprüngliche Form wieder herſtellen ſoll. Das eine iſt jeden⸗ falls unbezweifelbar, daß für eine fährlichmehr⸗ malige Tagung der eine Teil der Wiſ⸗ ſenſchaftler kein Geld, der andere keine Zeit hat und daß mindeſtens in dem Jahr, in dem das Plenum der Geſellſchaft tagt, die Fachgeſell⸗ ſchaften auf Sondertagungen verzich⸗ ten müßten. Es wäre dann allerdings not⸗ wendig, daß der Kongreß wieder von vier Tagen auf die frühere Länge von 10 Tagen aus⸗ gedehnt würde, bei entſprechend geſchickter Regie und Anordnung der allgemeinen und ſpeziellen Vorträge ließe es ſich aber auch dann ſo einrichten, daß Teil⸗ nehmer, die nur wenige Tage bleiben wollen, auf ihre Koſten kommen. Etwas anderes iſt natürlich die Frage, ob man das Schwergewicht der Tagung mehr auf das geſell⸗ ſchaftliche Moment und auf die Verſtändigung zwi⸗ ſchen den einzelnen Spezialfächern legen ſoll; mit andern Worten, ob man auf den Neuigkeitswert der Vorträge verzichten und dafür allgemein orientierende pflegen will, die geeignet ſind, etwa den Phyſikern Probleme der Medizin und um⸗ gekehrt näherzubringen, wobei der Kongreß an ſich hauptſächlicher der Ausſprache und dem gegenſeitigen Kennenlernen dient. Eine ſolche Aufgabe wäre durch⸗ aus würdig, die 100jährige Tradition neu zu beleben und zu erweitern, denn das Spezialiſtentum der heutigen wiſſenſchaftlichen Forſchung ruft nach ſolchem Ausgleich, Die Fühlungnahme gerade zwiſchen der Medizin und der exakten Naturwiſſen⸗ ſchaft iſt aus denſelben Gründen notwendig und fruchtbar, aus denen das neue Heidelberger Kaiſer⸗Wilhelminſtitut als ein gemiſcht naturwiſſenſchaftlich⸗mediziniſches organiſiert wurde. Es kann nur von Vorteil für die mediziniſche For⸗ ſchung ſein, wenn ſie ihre Probleme einmal vom Standpunkt des Chemikers oder des Phyſikers be⸗ leuchtet ſieht, ja es iſt für den modernen Arzt über⸗ haupt unerläßlich, daß er ſich über die Fortſchritte ſeiner Nachbarwiſſenſchaften, die für ihn lebenswich⸗ tige Disziplinen ſind, von Zeit zu Zeit informiert. Für den Naturwiſſenſchaftler iſt es anderſeits außer⸗ ordentlich anregend, aus den Schwierigkeiten der ärztlichen Theorie und Praxis neue Problemſtel⸗ lungen für ſeine Arbeit zu gewinnen. Soll der Kongreß auf dieſe neue Richtung einge⸗ ſtellt werden— wobei der Rahmen der Vorträge natürlich nicht auf die praktiſch wichtigen Themen beſchränkt werden darf, ſo muß allerdings ein ganz anderer Geiſt in die Referate einziehen, die unbe⸗ dingt in der Form auf allgemeine Verſtänblichkeit auch für den Spezialiſten einer anderen Diſziplin Rückſicht nehmen müſſen. Wieweit dieſer neue Geiſt imſtande iſt, wie früher große Maſſen an⸗ zuziehen, das iſt natürlich ſchwer vorauszuſehen, und es iſt vielleicht doch die beſſere Löſung, wenn man entweder den Kongreß wieder in der alten Form jährlich abhält, oder wenn man in dem Jahr der Tagung wenigſtens die Spezialkongreſſe vermei⸗ det und im übrigen das Programm ſowohl auf wiſ⸗ ſenſchaftliche Aktualität als auch auf Berſtändigung zwiſchen den Einzelfächern einrichtet.— Eine klare Entſcheidung iſt jedenfalls notwendig, denn die jetzige Zwitterform iſt eine Gefahr für den Kongreß⸗ gedanken überhaupt, da ſie nach keiner Richtung be⸗ friedigt. Die Amtsbezeichnung außerordentlicher Pro⸗ ſeſſor für die Dauer ihrer Zugehörigkeit zum Lehr⸗ körper der„Univerſität den Privatdozenten: Dr. Egon Sulger an der Univerſität Heidelberg Dr. Paul Seeliger, Dr. Karl Henkel, Dr. Sigismund Lauter und Dr. Joſeph Mayer an der Univerſität Freiburg i. Br.. Das Stadttheater Würzburg beginnt unter der neuen Leitung Eugen Kellers die Spielzeit am 17. September mit„Heinrich IV.“. 1. Teil von Shakeſpeare und 20. September mit der Uraufffth⸗ rung von Georg Kaiſers„Miſſiſſippi. Viele Perſonen mußten, 1 N enn Freren /// c„ e S n e Dienstag, 16. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 428 zas koſtet uns Friedrichsfeld? Die jährlichen Mehraufwendungen betragen 89805 Mark ausſchließlich 171735 Mark weniger Amlagen Heute abend hat der Vürgerausſchuß von Friedrichsfeld über die Eingemeindung zu beſchließen Aus den Schlußbemerkungen der ſtadträtlichen Vorlage geht hervor, daß ſich der außerordent⸗ liche Aufwand auf die Erweiterung des Schulhauſes III mit einem Aufwand von 450 000/ beſchränkt, von dem der Friedrichsfeld in Ausſicht geſtellte Staats zuſchuß von 50 000 abzuziehen iſt. Der Schuldendienſt zu 10,5 v. H. erfordert alljährlich 42 000 /, die ſich, falls etwa der Staatsbeitrag nicht gewährt werden ſollte, um wei⸗ tere 5250/ auf 47 250/ erhöhen würden. Der ordentliche Aufwand Der Friedrichsfelder Rechenſchaftsbericht für 1929 beziffert die ordentlichen Ausgaben auf 402 957. Darin ſind die Beträge für Verzinſung und Tilgung der bereits beſtehenden Schulden und für Abſchreibungen mitenthalten. Die Stadt Mann⸗ heim hat in den erſten fünf Jahren allmählich an⸗ ſteigend mit folgenden Mehraufwendungen jährlich zu rechnen: Erhöhung der Gehälter und Löhne infolge der Ortsklaſſenänderung 8455 /, für die weiteren Lehrkräfte an der Volksſchule 38 200 /, an der Fortbildungsſchule 1150 /. Dazu kommt der mit 42 000/ vorläufig angenommene Schulden⸗ dienſt. Ein Ausfall wird entſtehen für das Gas⸗ werk Mannheim infolge Einführung des Mannheimer Gastarifs in Friedrichsfeld in Höhe von 9000 //. Die laufenden Einnah⸗ men(ohne Umlagen) ſind im Rechenſchaftsbericht 1929 mit 272 197/ ausgewieſen, die im weſentlichen auch nach der Eingemeindung fließen werden. Da die Umlage aus den Friedrichsfelder Steuerwer⸗ ten 1929 zu den 1930er Mannheimer Sätzen 57 830% erbringt, haben die Mannheimer Steuer⸗ pflichtigen zugunſten Friedrichsfelds 171735/ auf⸗ zubringen. Dabei ſind die Belaſtungen, die infolge der Umgeſtaltung der Polizeiverhält⸗ niſſe im neuen Stadtteile, der Einbeziehung in den Schutzbereich der Berufsfeuerwehr und der Anwendung der Mannheimer Grundſätze für die Wohlfahrtspflege noch weiter entſtehen kön⸗ nen, außer Betracht gelaſſen. Den ſtattiſtiſchen Mitteilungen der ſtadträtlichen Vorlage entnehmen wir folgende Einzelheiten: Gemarkung Die von zahlreichen Eiſenbahnlinien durchzogene Gemarkung Friedrichsfeld liegt zu beiden Seiten der Bahnlinie Mannheim— Heidelberg und iſt im Norden von der Gemarkung Seckenheim und Edingen, im Oſten von der Gemarkung Edingen, im Weſten von Seckenheim und im Süden ebenfalls von Seckenheim und vom Grenzhof begrenzt. Die Bahn⸗ linie Mannheim Heidelberg ſchneidet die Gemar⸗ kung in zwei Hälften, in den nördlichen Teil (Wohngebiet) und den ſüdlichen Teil. Die Main⸗ Neckarbahn Darmſtadt- Mannheim und die Ver⸗ bindungslinie zur Rheintalbahn ſchneiden den nörd⸗ lichen Teil wiederum in zwei Hälften, in das öſtlich gelegene Wohngebiet und in das Induſtriegebiet weſtlich der Bahn. Die Gemarkung beträgt 225 Hektar, 48 Ar, 47 Quadratmeter. Davon ent⸗ fallen auf den Eiſenbahnfiskus allein 22 Hektar, 30 Ar. Nach der Kulturart wird die Gemarkung wie folgt aufgeteilt: Hofraiten mit Gebäulichkeiten 15,30 Hektar, Bau⸗ und Lagerplätze 3,49 Hektar, Straßen, Wege, öffentliche Plätze und Eiſenbahnen 25,57 Hektar, Haus⸗ und andere Gärten 12,59 Hektar, Ackerland 167,30 Hektar, Kies⸗ und Sandgruben 74,65 Ar, Sümpfe und Oedungen 1,40 Ar, Bäche und Kanäle 13,11 Ar, Wieſen⸗ und Grasland 32,60 Ar. Insgeſamt 1682 Eigentumsſtücke, die 225 Hektar, 48 Ar, 47 Quadratmeter umfaſſen. Einwohnerzahl und Haushaltungen— Berufs⸗ n gliederung Die Einwohnerzahl iſt von 622 im Jahre 1860 auf 874 im Jahre 1880, 1280 im Jahre 1890, 1820 im Jahre 1900, 3325 im Jahre 1910, 3600 im Jahre 1915, 3742 im Jahre 1919, 4069 im Jahre 1925, 4274 im Jahre 1928, 4404 im Jahre 1929 und 4432 im Jahre 1930 geſtiegen. 1925 waren 2048 männlich und 2021 weiblich. Im gleichen Jahre teilte ſich die Einwohnerſchaft in 2199 Evangeliſche, 1773 Katho⸗ liken, 5 Altkatholiken und 92 ſonſtige. Die Zahl der Haushaltungen betrug bei der 1925 vorgenom⸗ menen Volkszählung 964. Die 4069 Einwohner gliederten ſich im Jahre 1925 in folgende Berufe: Beamte, Angeſtellte und Arbeiter 81, Gewerbe⸗ treibende und Kaufleute 15, Landwirte 4 v. H. Bürgernutzen— Zahl der Häuſer und Woh⸗ en— Land wirtſchaftliche und gewerbliche 5 Betriebe Der Bürgernutzen der Gemeinde Friedrichs⸗ feld iſt äußerſt gering. Er umfaßt nur 3 Hektar, 80 Ar 4 Quadratmeter Allmendgut und verteilt ſich auf eine Klaſſe und 20 Genußberechtigte. Die Größe der Nutzung des Einzelloſes beträgt 19,45 Ar im Wert⸗ anſchlag von 19.45 J. Der Bürgernutzen iſt von der Entrichtung einer Auflage befreit, da der Wert⸗ anſchlag des Loſes den des Freiteils von 36 Ar Acker⸗ land oder Wieſen nicht erreicht. Die Zahl der Orts⸗ bürger und Bürgerswitwen belief ſich am 31. März 1928 auf 176(147 bzw. 29). Davon waren 18 bzw. J abweſend. Friedrichsfeld hat 4688 Häuſer mit 1037 Wohnungen und einem Feuerverſicherungsanſchlag von 7 298 000 /. Die Zahl u. Größe der landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebe iſt im Beitragskataſter für die Unfallverſicherung vom Jahr 1929 wie folgt ermittelt: 191 Betriebe mit weniger als 75 Arbeits⸗ tagen mit zuſammen 9550 Arbeitstagen, 13 Betriebe mit 75-450 Arbeitstagen(1300 Arbeitstage), 5 Be⸗ triebe mit 150300 Arbeitstagen(1000 Arbeitstage), 6 Betriebe mit 300450 Arbeitstagen(2100 Arbeits⸗ tage), 4 Betriebe mit 450600 Arbeitstagen 2000 Arbeitstage), 4 Betriebe mit 600—750 Arbeitstagen (2600 Arbeitstage), 4 Betriebe mit 750900 Arbeits⸗ tagen(3200 Arbeitstage), 6 Betriebe mit 900—1050 Arbeitstagen(5700 Arbeitstage), zuſammen 233 Be⸗ triebe mit 27450 Arbeitstagen. Der Viehſtand betrug 1929: 55 Pferde(gegen 58 i..), 115(123) Stück Rindvieh, 235(348) Schweine, 87(131) Ziegen. Bei den gewerblichen Betrieben haben die Kolonialwarenhandlungen, 19 an der Zahl, die Füh⸗ rung. Es folgen 13 Wirtſchaften, 10 Bäckereien, je 7 Metzgereien und Herrenſchneider, 6 Schuhmacher, 5 Damenſchneiderinnen und je 4 Fahrrad⸗ und Näh⸗ maſchinenhandlungen, Maler⸗ und Tünchergeſchäfte, Milchhandlungen, Obſt⸗ und Gemüſehandlungen und Schloſſereien. Von den drei größeren in duſtriel⸗ len Unternehmungen beſchäftigt die Firma Reis u. Cie. AG.(Fabrikation von Kapok und Putzwolle) 182 Perſonen. Liegenſchaftsbeſitz Steuerwerte Umlage⸗ fuß— Wirtſchafts⸗ Einnahmen und⸗Ausgaben Vermögen und Schulden Das liegenſchaftliche Beſitztum der Stadtgemeinde Friedrichsfeld beſteht aus 5,56 Hektar landwirtſchaftlich benutzbarem Gelände(darunter 3,90 Hektar Allmend), 79 Ar Hofraite und Haus⸗ gärten, 13,26 Hektar Straßen, Wege und Plätze und 52 Ar Baugelände. Gebäude beſitzt die Ge⸗ meinde im Feuerverſicherungsanſchlag von 390 800 ſtark. Die Steuerwerte für 1929 betragen: Klaſſifizierte Grundſtücke 387 300 Mk.(gegen 388 700 Mark i..), einzeln geſchätzte Grundſtücke 176 300 (192 000) Mk., Gebäude 3 432 100(3 410 500) Mk., Be⸗ triebsvermögen 2 194000(2 320 300) Mk, Gewerbe⸗ ertrag 312 700(326 800) Mk. Der Um lagefuß be⸗ trägt für 1929/30 318 Hundertteile der geſetzlichen Steuergrundbeträge(ohne Kreisſteuer) und demnach vom Liegenſchaftsvermögen 127 Pfg., vom Betriebs⸗ vermögen 51 Pfg. und vom Gewerbeertrag 954 Pfg. Nach den letzten Rechnungsabſchlüſſen beliefen ſich die Wirtſchafts⸗ Einnahmen auf 372 776.02 Mark(gegen 459 690.05 Mk. i..), die⸗Aus gaben auf 402 957.53(479 255.21) Mk. Durch Umlagen waren ohne Kreisſteuer 100 580(85 500) Mk. zu decken. Einem Vermögen von 704 903.71 Mk. ſtanden am 31. März 1930 248 268.24 Mk. Schulden gegenüber, ſodaß zu dieſem Zeitpunkt das Reinvermögen 456 635.47 Mk. betrug. Die Gemeinde hat zur Be⸗ hebung der Wohnungsnot bis 1. Juli 1930 Bürgſchaften für erſte Hypotheken in Höhe von 750 700 Mk. übernommen, die durch Staatsbürgſchaft in Höhe von 722 900 Mk. abgelöſt werden. Fürſorgeweſen— Gemeindebedienſtete Nach dem Stand vom 1. Auguſt 1930 erhalten Waiſenrente 10 Kinder, Witwenzuſatzrente 16 Per⸗ ſonen, Invalidenzuſatzrente 13 Perſonen, Klein⸗ rentnerfürſorge 8 Perſonen. Kriegs zu ſatz⸗ rente beziehen: Kriegswitwen 29, Kriegseltern 7, Kriegsbeſchädgte und Kriegsvollwaiſen je 3 Perſonen. 17 Einzelperſonen erhalten von der Stadtkaſſe lau⸗ fende Unterſtützung. Zuſatzempfänger ſind 2, Wohl⸗ fahrtserwerbsloſe 29 vorhanden. Die Höhe der Un⸗ terſtützungsſätze bewegt ſich in den Mannheimer Richtlinien. Am 1. Auguſt 1930 hatte Friedrichsfeld 220 Arbeits loſe und zwar 193 männliche Per⸗ ſonen, davon 51 Kriſenfürſorge⸗Empfänger, 27 weib⸗ liche Perſonen, davon 1 Kriſenfürſorge⸗Empfängerin. An Gemeindebedienſteten ſind 16 Beamte und Beamtenanwärter, 1 Lehrling, 1 Angeſtellter und 2 Arbeiter vorhanden. Die Wirtſchaftsnot der badischen Skiädte Vorſtandsſitzung des Vadiſchen Städteverbandes Der Badiſche Städteverband hielt vor einigen Tagen im Rathauſe zu Freiburg eine Vor⸗ ſtandsſitzung ab. Die Verſammlung beſchäftigte ſich in erſter Linie mit der durch die allgemeine Wirt⸗ ſchaftskriſe und zunehmende Arbeitsloſigkeit ver⸗ ſchärften finanziellen Notlage der Städte. Die verminderten Steuereinnahmen und die ver⸗ mehrten Fürſorgeausgaben, vor allem für die„Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen“, haben in allen Städten ganz außerordentliche Fehlbeträge gegenüber den ohnehin ſchon äußerſt vorſichtig aufgeſtellten Vor⸗ anſchlägen entſtehen laſſen. Dieſe Fehlbeträge betra⸗ gen beiſpielsweiſe heute ſchon in Mannheim über 4 Millionen Mark, in Freiburg, Pforzheim und Heidelberg jeweils min⸗ deſtens 1 Million Mark. Die Städte ſind gezwun⸗ gen, die durch die Notverordnung des Reichs erſchlof⸗ ſenen neuen Steuerquellen, alſo die erhöhte Bier⸗ ſteuer, die Getränkeſteuer und die Bürgerſteuer in weiteſtem Umfange auszuſchöpfen. Die Entwicklung der Wirtſchaft und der Gemeinde⸗ finanzen in den letzten Monaten zeigt in unwider⸗ leglicher Weiſe, wie begründet die dringenden Gegen⸗ vorſtellungen der Städte gegen die Aenderung des Finanzausgleichs zum Nachteile der Ge⸗ meinden im April und Mai dieſes Jahres waren, als die badiſche Regierung und der Landtag eine Kürzung des Gemeindeanteiles an den Reichsüber⸗ weiſungsſteuern, eine Herabſetzung der Staatsbei⸗ träge an die Städte nach dem Pflaſtergeldgeſetz und Erhöhung des Gemeindebeitrages für die Landſtra⸗ ßen gegenüber dem tatſächlichen Verfahren der letz⸗ ten Jahre für vertretbar hielten. Des weiteren nahm der Vorſtand zu dem von dem Reichsfinanzminiſterium vor einigen Wochen ver⸗ öffentlichten Entwurf zu „Richtlinien für das Schuldenweſen der Gemeinden“ 5 Stellung. Nach dieſen Richtlinien würden die Ge⸗ meinden und Gemeindeverbände künftighin Geldmit⸗ tel im Wege des Kredites im allgemeinen nur zu wer⸗ benden Zwecken beſchaffen können. Wohnungs⸗, Stra⸗ ßen⸗, Schul⸗ und Krankenhausbauten der Gemeinden würden darnach im Anleihewege grundſätzlich nicht mehr finanziert werden dürfen. Im Geſamtergebnis würden dieſe Richtlinien, zu deren Einhaltung ſich die Länderregierungen verpflichten ſollen, zu einer vollſtändigen Zwangsbewirtſchaftung der Kommunalauleihen führen. Der Badiſche Städteverband unterſtützt den Widerſtand des Deut⸗ ſchen Städtetages gegen dieſe Beſtrebungen des Reichsfinanzminiſteriums auf das Nachdrücklichſte. Bei der Geſchäftsſtelle des Badiſchen Städtever⸗ bandes wird eine Einrichtung zur betriebs⸗ wirtſchaftlichen Prüfung derſtädtiſchen Werke gebildet. Durch dieſe Prüfungsſtelle ſoll den Städten ermöglicht werden, ihre Werke ohne erheb⸗ liche Koſtenaufwendungen mit den neuzeitlichſten Er⸗ gebniſſen der Betriebswirtſchaft und Verwaltungs⸗ technik auf dem Laufenden zu halten und ſie bei ihren Rationaliſierungsbeſtrebungen zu unterſtützen. Das Beileid der Stadt Mannheim anläßlich des Ablebens des Ludwigshafener Oberbürgermeiſters Anläßlich des Ablebens des Oberbürgermeiſters der Stadt Ludwigshafen, Dr. Dr. Weiß, hat Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich an den Stadtrat Ludwigshafen das folgende Beileidsſchreiben gerichtet: 5 Namens des Stadtrats und der Stadtver⸗ waltung von Mannheim bringe ich der Stadt Ludwigshafen und ihrem Stadtrat unſere herz⸗ liche Teilnahme an dem ſchweren Verluſte zum Ausdruck, den ſie durch den Tod ihres Ober⸗ bürgermeiſters erlitten haben. Herr Oberbürgermeiſter Dr. Weiß iſt auch in Mannheim beſonders geſchätzt geweſen. Vielfache Beziehungen haben uns mit ihm ver⸗ knüpft. Beſondere Verdienſte hat er ſich um die Förderung der gemeinſamen Ver⸗ kehrsintereſſen unſerer beiden Städte durch ſeine Tätigkeit in der gemein⸗ ſchaftlichen Straßenbahnkommiſſion Mannheim⸗ Ludwigshafen und im Aufſichtsrat der Rhein⸗ Haardtbahn⸗Geſellſchaft erworben. Die Groß⸗ kraftwerk A. G. verliert in ihm ein eifriges Mit⸗ glied ihres Aufſichtsrats. Die kulturellen In⸗ tereſſen der beiden Stadtgebiete hat er durch ſeine Tätigkeit als Dozent an der Mannheimer Handelshochſchule und ſein warmes Eintreten für das Zuſtandekommen von Gaſtſpielen des Mannheimer Nationaltheaters im Pfalzbau in Ludwigshafen weſentlich gefördert. 5 Wenn das nachbarliche Verhältnis zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen in den letzten Jahren ein ſehr freundliches geweſen iſt und die praktiſche Zuſammenarbeit in mancher Be⸗ ziehung ſchöne Früchte getragen hat, ſo iſt das in erſter Linie auf die liebenswürdige und groß⸗ zügige Perſönlichkeit von Oberbürgermeiſter Dr. Weiß zurückzuführen. Mit Bewunderung haben wir auch ſeine Tätigkeit in Ludwigshafen ſelbſt verfolgt, das trotz der ſchweren Laſt der Beſatzung und der ſchlechten Wirtſchaftslage unter der Führung von Oberbürgermeiſter Dr. Weiß einen er⸗ ſtaunlichen Aufſchwung genommen hat. Das Andenken an die hervorragende Perſön⸗ lichkeit von Oberbürgermeiſter Dr. Weiß wird auch in Mannheim ſtets in hohen Ehren gehalten werden. Kriegsgräberfürſorge und Volkstrauertag Im preußiſchen Landtag hat gelegentlich einer Debatte über den Volkstrauertag der preußiſche Miniſterpräſident geäußert, daß die Arbeiten des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge auf den deutſchen Soldatenfriedhöfen im Auslande wohl be⸗ endet ſein dürften. Der Volksbund Deutſche Kriegs⸗ gräberfürſorge ſetzte ſich daher mit dem Miniſter⸗ präſidenten in Verbindung, um in einer mündlichen Ausſprache die Angelegenheit zu klären. An dieſer Ausſprache, die vor kurzem ſtattfand, nahmen vom Volksbund der Präſident des Volksbundes, Reichs⸗ miniſter a. D. Dr. Geßler und die Vorſtandsmit⸗ glieder Prof. Dr, Straumer und Dr. Eulen teil. Der Vorſtand des Volksbundes hat bei dieſer Gelegenheit über den Stand der Kriegsgräberfür⸗ ſorge berichtet und dem Miniſterpräſidenten dar⸗ gelegt, daß die für die Ausgeſtaltung der deutſchen Kriegsgräberſtätten im Auslande vom Volksbund ausgeführten Arbeiten erſt zu einem Teil an⸗ geſchloſſſen ſeien. Die vom Volksbund noch zu leiſtenden Arbeiten würden noch mehrere Jahre an⸗ geſpannter Tätigkeit in Anſpruch nehmen. Der Miniſterpräſident nahm hiervon Kenntnis und brachte zum Ausdruck, daß er dieſe dankenswerten' Beſtrebungen des Volksbundes anerkenne und nach Möglichkeit gern unterſtützen werde. Der Vorſtand ſchilderte ferner die hiſtoriſche Ent⸗ wicklung des Volkstrauertages und die Schwierigkeiten, die ſich einer geſchloſſenen Feier dieſes Tages bisher entgegengeſtellt hätten. Der Miniſterpräſident erklärte ſich mit dem Ziel eines für das ganze Reich einheitlichen Volks⸗ trauertages durchaus einverſtanden, hielt es jedoch zunächſt für erforderlich, daß der Tag veichs⸗ geſetzlich feſtgelegt werde. Der Vorſtand bat daraufhin den Miniſterpräſidenten, die für eine ſolche reichsgeſetzliche Regelung ſeit vielen Jahren gemach⸗ ten Bemühungen des Vorſtandes und der im Aus⸗ ſchuß für die Feſtſetzung eines Volkstrauertages ver⸗ tretenen deutſchen Körperſchaften zu unterſtützen. Henry Jord beſucht Mannheim Der amerikaniſche Automobilkönig Henry Ford, der ſich zur Zeit auf einer Deutſchlandreiſe befindet, wird im Laufe dieſer Woche nach Mann⸗ heim kommen und in Begleitung von Generaldirek⸗ tor Heine Berlin die hieſige autoriſterte Ford⸗ ſtelle beſichtigen. 0 f Fingierte Beraubung“ eines Mannheimers in Saarbrücken? Den Bemühungen der Saarbrückener Kriminal⸗ polizei gelang es, das„Abenteuer eines Mannhei⸗ mers“, worüber die„N. M..“ in Nr. 422 berichtete, aufzuklären. Durch polizeiliche Rückfrage in Mann⸗ heim wurde feſtgeſtellt, daß der 24 Jahre alte Joſeph ., das„Opfer des Ueberfalls“, bereits ſeit Mat ds. Is. nicht mehr in Mannheim lebt. Vor wenigen Monaten wurde er in Karlsruhe wegen eines Ver⸗ gehens feſtgenommen. Bei dieſer Gelegenheit wurde gerichtsärztlich feſtgeſtellt, daß er nicht im nor⸗ malen Beſitz der Geiſteskräfte iſt. Die Saarbrückener Kriminalpolizei hat auch den einen der beiden beteiligten„Täter“ in der Perſon eines 44 Jahre alten Maurers aus Ludweiler ermittelt, den der„Ueberfallene“ auch wiedererkannte. Dieſer will jedoch den K. nach der Bierreiſe bereits inmitten der Stadt verlaſſen haben. K. gab die Möglichkeit zu, ſich ſelbſt bis aufs Hemd ausgezogen zu haben. Er habe an dem kritiſchen Abend 14 bis 15 große Glas Bier getrunken und ſei berauſcht geweſen. Auch ſeine beiden Begleiter hätten, von ihm freigehalten, reichlich dem Alkohol zugeſprochen. Vielleicht hat es ſich bei dem„Raubüberfall“ über⸗ haupt nur um eine Aktion in gemeinſamer Trunkenheit gehandelt, wobei der Schwach⸗ ſinnige ſelbſt mitmachte. Allerdings konnten ſeine Kleider bisher nicht gefunden werden. Der zweite Begleiter, der angeblich mit vorgehaltener Piſtole den Mannheimer entkleidete, wurde noch nicht er⸗ mittelt. Hz. Der Angler im September Während die Saiſon des den Sommer über ſo ſehr beneideten Forellenanglers ſich ihrem Ende zu⸗ neigt— Bachforellen und Bachſaibling haben in der Pfalz von 1. Oktober ab Schonzeit— beginnt in den Weißfiſchgewäſſern der Pfalz die Hochſaiſon be⸗ ſonders für den Raubfiſchangler. Auch der Forellen⸗ angler ſollte ſeine letzte Zeit in dieſem Jahre noch ausnutzen und vor allem mit beweglichen Ködern, wie der künſtlichen Fliege, unter Umſtänden auch dem Spinner— aber nicht mehr mit dem Wurm— verſuchen, wenigſtens noch viele Forellenmännchen aus dem Bach zu entfernen. Die Weibchen ſchont man natürlich nach Möglichkeit. Beſonders lohnend wird der Faug auf die ſich jetzt in vorzüglicher Verfaſſung befindlichen Aſchen. In den Weißfiſchgewäſſern ändern ſich gewöhnlich die Verhältniſſe im Laufe des September erheblich. Sowohl die Pflanzen⸗ wie die Tierwelt nimmt ab und damit auch die Nahrung für die meiſten Fiſche. Der reichgedeckte Tiſch des Sommers hat aufgehört. Bei ſonſt günſtigen Umſtänden hat aber beſonders an warmen Tagen der Fiſch noch Hunger. Gerade im September iſt oft noch Gelegenheit zu unerwartet guten Fängen. Langſam werden allerdings die Fiſche ihren Winterquartieren zuwandern, ſodaß wir ſie dann in größeren Tiefen mit dem Grund⸗ köder, beſonders auch Wurm, ſuchen müſſen. Vor allem Rotaugen, Rotfeſern und Brachſen, dann auch Barben werden wir den ganzen Monat über noch fangen können. Beſonders günſtig iſt der Septem⸗ ber für den Barſchfang mit dem Wurm an tiefen Stellen. Allerbeſte Zeit iſt auf Zander und auch für den Hecht kommt jetzt wieder die Zeit, wo er an den Spinner geht und ſo dem Angler erſtklaſſigen Sport verſchafft. 5 5 Auch den Krebſen ſollte man im September be⸗ ſonders nachgehen, um ſie dann für dieſes Jahr wieder in Ruhe zu laſſen. Sie ſind jetzt beſonders gut und vollfleiſchig, aber vor der Begattung recht hungrig. Deshalb kriechen ſie jetzt viel umher, ſo⸗ daß ſie, auch die ſonſt ſchwer zu bekommenden. größeren Exemplaren, leicht gefangen werden kön⸗ nen. Wir haben jetzt in der Pfalz wieder eine Reihe guter Krebswaſſer, die nur viel zu wenig von den dazu berechtigten benutzt werden. * * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Herr Jan van der Laan mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Wellenreuter. Starke Vermehrung des Johannisbeer⸗ und Stachelbeerſpanners. Seit einigen Wochen können die Beſitzer von Kleingärten eine ſtarke Ver meh⸗ rung des Stachelbeer⸗ und Johannisbeer⸗ ſpanners feſtſtellen. Die kleinen, ſchwer zu ent⸗ deckenden Raupen, die ihr Zerſtörungswerk an den Blatträndern begannen, haben die Blätter zumeiſt bis auf die Stiele abgefreſſen. Wenn der Schaden, den dieſe Raupen anrichten können, in dieſem Jahr auch nicht bedeutend iſt, ſo erſcheint es doch notwen⸗ dig, daß man die Raupen frühmorgens von den Stöcken entfernt oder auf unterlegte Tücher, Zei⸗ tungen u. oͤgl. abklopft, ſonſt wird im nächſten Jahr die Vermehrung eine noch ſtärkere ſein. Schluß des redaktionellen Teils SJshre braucht der Kaffee, bis aus der Kaffeessat det Kaffe ebaum sich so Weit entwickelt het, daß er seine erste Ernte trägt.“ Durch Auslese des Sestgutes sind die Qualitäten im Laufe der Zeit zwer etheblich verbessert, aber die ganz hoch. wertigen Sorten, wie sie 2, B. für Kaffee Hag verwendet werden, sind noch immer sehr rar. Wear für einen ganz heworrsgenden, stets frischen Kaffee von immer gleicher Quelität die unbedingte Gewähr heben Will, findet sie im Kaffee Hag. Dabei ist Kaffee Hag coffeinfrei und vollkommen unschsd- lich. Auch spät abends und in stärkstem Aufguß kann e- keine Schlafstörungen hervorrufen ode ſhrer Sesundhelnt Schesden zufügen. Uberzeugen Sie sich selbst. Das große Peket koste RM.80, das kleine 90 Pfg. Sſe bekommen ihn überaß 4. Seite Nummer 428 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Kommunale Chronik Pfälziſche Gemeinde vor dem Zuſammenbruch * AKirrberg, 16. Sept. Die Gemeindeverwaltung von Kierberg hat ſich mit einer Eingabe an die baye⸗ riſche Regierung und die pfälziſchen Landtagsabge⸗ ordneten gewandt, in der ſie ihre außerordentlich ſchwere Lage, ſchildert. Die derzeitigen Steuerein⸗ nahmen ſind vollkommen ungenügend, da 94 v. H. der Arbeiterſchaft im Saargebiet tätig ſind und alſo die Einkommenſteuer nicht an die Gemeinde zahlen. Die Gemeinde hat einen jährlichen Einnahmeausfall von rund 20 000 Mark, ſodaß nicht einmal die aus⸗ geſteuerten Erwerbsloſen Unterſtützungsgelder er⸗ halten können. * R Meckesheim, Amt Heidelberg, 16. Sept. Aus der letzten Gemeinderatsſitzung iſt folgendes zu berichten: Das Geſuch des Konditors Karl Kirſch aus Michelfeld um Erteilung der Wirtſchaftskonzeſ⸗ ſion im Gaſthaus„zur Eiſenbahn“ wird befürwor⸗ tet.— Wegen Beſchaffung eines neuen Sportplatzes für den Fußballklub 1911 werden weitere Verhand⸗ lungen geführt. Der Gemeinderat wird ſich in einer der nächſten Sitzungen mit der Wahl eines Ge⸗ meinderechners befaſſen. Es haben ſich bis jetzt 19 hieſige und 20 auswärtige Bewerber gemeldet. Jedoch kommt nur ein hieſiger Bewerber in Frage. Der Stand der Arbeitskoſen hat ſich in den letz⸗ ten Tagen vermehrt.— Die am 1. September vor⸗ genommene Schweinezählung weiſt 741 Tiere auf; das entſpricht einem Zugang von 146 Schweinen ſeit der letzten Zählung am 1. Juli 1930.— Falls die Witterung ſich günſtig geſtaltet, beginnen die Her bſt⸗ ferien am 15. September und dauern bis ein⸗ ſchließlich 12. Oktober. 3 Baben⸗Baden, 16. Sept. Der hieſige Stadt⸗ rat hat ſich damit einverſtanden erklärt, daß auf dem ſtädtiſchen Flugplatz in der Zeit vom 1. Oktober 1930 bis 28. Februar 1931 von der Flieger⸗ gruppe Bühl kleine Segel⸗ und Schau⸗ flüge ausgeführt werden.— Die Ausführung ver⸗ ſchiedener im Voranſchlag 1930/1 des Stadtbauamts vorgeſehener Arbeiten mit einem Geſamtaufwand von 32 250 Mark wird aus Erſparnisgründen bis auf weiteres zurückgeſtellt.— Des weiteren gibt der Stadtrat folgendes bekannt: Nach dem Voranſchlag der Wohnungsbaukaſſe 1980/1 war in Ausſicht ge⸗ nommen, für ein Kapital von 200 000 Mark den Un⸗ terſchied zwiſchen dem Hypothekenzinsſatz und dem Baudarlehenszinsſatz auf die Wohnungsbaukaſſe zu übernehmen. Der Stadtrat hat nunmehr beſchloſſen, von dieſen 200 000 Mark den Bekrag von 150 000 Mark für die Förderung des Klein woh⸗ nungsbaues zu verwenden. Es kommen nur ſolche Wohnungen in Frage, deren Herſtellung in einfachſter Weiſe geſchieht, wobei auch die Mieten gegenüber bisher eine entſprechende Senkung auf⸗ weiſen müſſen. Die Zweizimmerwohnung wird be⸗ vorzugt. Im übrigen gelten die gleichen Grundſätze wie für die Gemeindebaudarlehen, d. h. die Bürg⸗ ſchaft wird für 2. Hypotheken gegeben mit minde⸗ ſtens 1½ Prozent Amortiſation jährlich, beſchränkt auf 15 Jahre. Die reſtlichen 50 000 Mk. ſollen für die Inſtandſetzung von Altwohnungen verwendet wer⸗ den. Von den aus dem Reiche bewilligten Krediten von 100 Millionen für den Bau von Kleinſtwohnun⸗ gen entfallen auf die Stadt 65 000 Mk. Die einge⸗ reichten Anträge auf Gewährung von Darlehen aus dieſem Kredit ſind von der Stadt geprüft und an die zuſtändigen ſtaatlichen Stellen weitergeleitet worden. Nachrichten aus Pad en Verdienter badiſcher Turnerführer & Bruchſal, 16. September. Am Mittwoch, den 17. September begeht Turninſpektor i. R. Friedrich Kemm in Bruchſal ſeinen 70. Geburtstag. Aus der Schule Adolf Maul hervorgegangen, hat Kemm ſchon als Unterlehrer ſich mit aller Kraft dem Turnweſen zugewendet und in ſeinem hohen Idealismus für die Jugend unermüdlich in Jahn⸗ ſchem Geiſte gearbeitet, beſonders auch durch ſeine Wanderturnkurſe als Turninſpektor in Baden Den Turnverein Bruchſal 1846 hat er 33 Jahre lang als Turnwart geführt, 1898 gründete er dan Kraichturngau, der heute 35 Vereine zählt und ſeit langen Jahren iſt er Gauoberturnwart und ſteht noch heute in jugendlicher Friſche vor den Reihen der Turner mit ſeinem ſchneidigen Kommando. Die deutſche Turnerſchaft hat ihm die höchſte Aus⸗ zeichnung, die Ehrenurkunde, verliehen. Dem. Kreisturnrat des 10. Turnkreiſes Baden gehört Kemm als Ehrenmitglied au. Kemm wurde 1860 in Graben(Amt Karlsruhe) geboren und beſuchte von 1877 bis 1880 das Lehrerſeminar 1 in Karlsruhe. Im Jahre 1924 trat der von Heimatliebe und tiefer Be⸗ geiſterung für die Ertüchtigung der Jugend beſeelte Maun in den Ruheſtand. Am kommenden Sonntag veranſtaltet der Kraichturngau ſeinem verdienten Führer eine würdige Geburtstagsfeier in Bruchſal. Zugleich tagen auch die Gauvertreter des 10. Turnkreiſes in Baden mit dem Kreisvorſtand dort. 40 Jahre im badiſchen Schuldienſt * Schopfheim, 16. Sept. Rektor Heinrich Buch⸗ leither von der Volksſchule Schopfheim kann die⸗ ſer Tage auf eine 40jährige Tätigkeit im badiſchen Schuldienſt zurückblicken. * 2 Heddesheim, 15. Sept. Bei einem Motorrad⸗ Unfall in der Nähe Weinheims erlitt der hieſige Bäckermeiſten A. Bienen einen Beinbruch und ſchwere Verletzungen am Kopfe, die aber nicht lebens⸗ gefährlich ſind. Der Verunglückte wurde ins Spital Weinheim eingeliefert. ., Reilingen, 15. Sept. Sein 40 jähriges Stif⸗ ktungsfeſt wird am kommenden Sonntag der hie⸗ ſige Turnerbund„Germania“ mit einer großen Werbeveranſtaltung begehen, die neben der Zuſage vieler Turnvereine auch die Mitwirkung einer Muſterriege des Mannheimer Turn⸗ vereins 1846 für ihr Programm ſichergeſtellt hat. Leichtathletiſche Wettkämpfe, Handballwerbeſpiele, Schauturnen und andere turneriſche Darbietungen werden dem Jubiläumstag ſein beſonderes Gepräge geben. Das Feſtbankett am Samstagabend im Saal des Gaſthauſes zum Abler ſoll dem Feſtgedanken ge⸗ widmet ſein, der beſtimmt iſt, die Ortsjugend durch Beitritt zur Unterſtützung der deutſchen Turnerſache aufzumuntern. Vor dem großen Schöffengericht Charlotten⸗ burg ſtanden der jugendliche Kaufmann Rolf Platho, der Sohn des verſtorbenen Eiſenbahnpräſi⸗ denten Dr. Platho aus Königsberg und ſeine hübſche junge Gattin unter der Anklage des fortgeſetzten Betruges und der ſchweren Urkundenfälſchung. Platho hatte gegen den Willen ſeiner Eltern mit 20 Jahren geheiratet und war dann nach Berlin ge⸗ kommen, wo er eine Lehrlingsſtelle bet der Commerz⸗ und Privatbank gegen eine monatliche Vergütung von 60% erhielt. Obwohl dieſes fürſtliche Gehalt kaum ausreichte, um die Miete für ein möbliertes Zimmer zu decken, ſuchte und fand das junge Paar eine komfortable Wohnung in der Villa des Gehei⸗ men Regierungsrats im Reichspatentamt Georg Weiß in Birkenwerder. Dieſem redete Platho vor, daß er als Angeſtellter einer Großbank mühelos in der Lage ſei, Geld mit 48 Prozent Verzinſung unterzubringen. Geheimrat Weiß ſchenkte dieſen Phantaſien des Banklehrlings vollen Glauben und faßte zu dem 20jährigen Jungen ein ſo unbegrenztes Vertrauen, daß er ihm nach und nach, ohne jemals Abrechnung zu verlangen oder ſich auch nur einmal bei der Bank zu erkundigen, ſein geſamtes Vermögen von etwa 70 000/ zur„Anlage“ überließ. Um den Geheimrat in Sicherheit zu wiegen, zahlte ihm der Angeklagte von Zeit zu Zeit aus dem empfangenen Gelde kleine Beträge als„Zinſen“ zurück. Im Februar 1929 ſtarb Geheimrat Weiß, ohne von der Veruntreuung ſeines ganzen Vermögens etwas geahnt zu haben, in dem beruhigenden Gefühl, Aus der Pfalz Falſchgeld * Ludwigshafen, 16. Sept. Am Samstag wurde von einem Kaſſierer im Stadtteil Süd ein falſches Fünfmarkſtück vereinnahmt. Das Falſchſtück, das die Jahreszahl„1929“ und das Münzzeichen„A“ trägt, iſt ſehr gut nachgemacht. Tödlicher Autounfall * Oggersheim, 16. Sept. Am Eingang von Max⸗ dorf wurde Sonntag abend 6 Uhr der 43 Jahre alte verheiratete Eberhahn von Oppau, Vater von vier Kindern, von einem nachfolgenden Auto aus Speyer angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald ſtar b. Betrunkener Autofahrer * Neuſtadt a. d.., 14. Sept. Am Freitag abend 8 Uhr fuhr der Kaufmann Kuxt Strohbeck von hier mit ſeinem Perſonenkraftwagen in der Kaiſer⸗ ſtraße ein auf ber rechten Straßenſeite laufendes Ehepaar von rückwärts an. Die Ehefrau wurde auf den Bürgerſteig geſchleudert und erlitt leichtere Verletzungen. Dagegen wurde der Kin der⸗ wagen, den die Frau fuhr und in dem ihr drei Monate altes Kindchen lag, überfahren und vollſtändig zerdrückt. Das Kind erlitt am Kopf ver⸗ ſchiedene Verletzungen. Der Ehemann wurde gleichfalls überfahren und zog ſich Prellungen am ganzen Körper zu. Sein Fahrrad, das er vor ſich hergeſchoben hatte, wurde total zertrümmert. Nachdem Strohbeck das Ehepaar angefahren hatte, ſtieß er noch gegen ein an der Straße haltendes be⸗ leuchtetes Laſtaut o. Der Wagenführer Strohbeck war angetrunken. Der Kraftwagen wurde vor⸗ läufig beſchlagnahmt. Beſchleunigung des Maxauer Brückenbaues * Landau, 16. Sept. Der Verkehrsverband der Sſtöpfalz hat ſich erneut für die Beſchleunigung des Maxauer Brücken baues eingeſetzt. Das Staatsminiſtertum des Innern teilt darauf unterm 11. September an den Verkehrsverband der Süd⸗ pfalz folgendes mit:„In einem Uebereinkommen zwiſchen Reich, Reichsbank und den Ländern Bayern und Baden, das auch von den Ländern anerkannt iſt, iſt feſtgelegt, daß die drei Rheinbrücken gebaut wer⸗ den. Aus finanziellen Gründen iſt nicht daran zu denken, daß die drei Rheinbrücken gleichzeitig in Angriff genommen werden. Bezüglich der Reihen⸗ folge der Brückenbauten ſteht bis fetzt nur feſt, daß die Ludwigshafener Brücke als die erſte ge⸗ baut wird. Die Frage, ob als zweite Brücke, die Maxauer oder die Speyerer Brücke, oder ob beide Brücken gleichzeitig in Angriff genommen werden, iſt noch nicht entſchieden.“ Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags S Luft⸗ a See S Ses S382 Wind n i e on „ un d 88 Ses Rich. Stürte Wertheim 151— 9 17 7 ſtill wolkenlos Königsſtuhl] 563 766.4 7 13 7 V leich heiter Karlsruhe 120 766,9 11] 18 9 8 leicht 3 Bad. ⸗Bad 218 768,2 110 18 1080 15 halbbedeckt Villingen 780 768,8 8 15 7 N leicht wolkenlos St. Blaſien 12758— 6 14 8 W. dalbbedeckt Badenweil. 766,3 10 18 10 NO 5 2 88 Hoff 780 0 8 2 N mäßig Nebel ad. Dür h.— 71 14 8 ſtill leicht wolkenlos Unter dem Einfluſſe eines Zwiſchenhochs hat es heute nacht raſch aufgeheitert. Die Temperaturen ſind dabei auch infolge der geſtrigen Kaltluftzufuhr durch nordweſtliche Winde ſtark zurückgegangen. Der Ausläufer eines neuen atlantiſchen Tiefs iſt jedoch Welter ⸗Vorausſage für Mittwoch, 17. September: Zunehmende Bewölkung u. mild— Später zeit weiſe Regen, bei auffriſchenden Südweſtwinden Jugendlicher Schwindler Ein Kommerzienrat um ſein ganzes Vermögen belrogen ſeine Frau als wohlhabende Witwe verſorgt zurück⸗ zulaſſen. Nach ſeinem Tode überließ Frau Weiß in dem gleichen blinden Vertrauen, das ihr Gatte zeit⸗ lebens dem Angeklagten entgegengebracht hatte, Platho ihre letzten 10000 4. Dieſe gingen in der Hand des Angeklagten binnen kurzem den gleichen Weg, wie die erſten 70 000 /, ſo daß das Weiß ſche Ehepaar durch Platho um rund 80 000 /, das heißt um alles, was es beſaß, geſchädigt worden iſt.— Im September 1929 brach durch einen Zufall das betrügeriſche Kartenhaus zu⸗ ſammen, nämlich dadurch, daß die Bank verſehentlich einen für Platho beſtimmten Kontoauszug an Frau Weiß ſandte. Aus dieſem Auszug erſah die Witwe zu ihrem Schrecken, daß ſich auf dem Konto ſtatt der hingegebenen 80 000/ nebſt inzwiſchen erzielten hohen Gewinnen im ganzen— 90/ befanden. Die mitangeklagte funge Gattin Plathos wird der Bei⸗ hilfe zum Betruge beſchuldigt; ſie ſoll ihrem Manne bei ſeinen Schwindelmanövern dadurch geholfen haben, daß ſie die Geldgeber ſtets beruhigte und er⸗ klärte, ihr Mann ſei in feſter Stellung und verdiene ſehr viel Geld. Zu der Verhandlung hat Rechtsanwalt Dr. Her⸗ bert Fuchs, als Verteidiger des Angeklagten, den Medizinalrat Dr. Hommerich als mediziniſchen Sach⸗ verſtändigen geladen, um durch dieſen die pfychologi⸗ ſchen Hintergründe der Straftaten dem Gericht dar⸗ legen zu laſſen. Nach längerer Beweisaufnahme wurde der Angeklagte zu einer Gefängnisſtrafe von s wei Jahren wegen Betruges, die mitangeklagte Ehefrau zu drei Monaten Gefängnis wegen Beihilfe verurteilt. (C VddbdddbdddßdßßT0Tß0TbTbTbTbTbTbTbßcc Hindenburgs Dauk * Neuſtadt a. d. Haardt, 16. September. Bei Ober⸗ regierungsrat Wagner iſt aus Berlin folgendes Schreiben eingelaufen:„Für die Aufmerkſamkeit, die mir die Weingutsbeſitzer und Winzergenoſſen⸗ ſchaften aus Neuſtadt a. d. Haardt, Gimmeldingen, Königsbach und Ruppertsberg durch Ueberſendung der ſchönen Weinſpenden anläßlich meiner Rhein⸗ landreiſe erwieſen haben, ſpreche ich meinen herz⸗ lichſten Dank aus und darf Sie bitten, dieſen Dank den Beteiligten zu übermitteln. Mit freundlichem Gruß von Hindenburg.“ Bautätigkeit in Neuſtadt a. d. H. * Neuſtadt a. d.., 12. Sept. Die Perle der Pfalz hat nun an deutlich ſichtbarer Stelle, auf dem Karlsberg, ein weiß geſtrichenes, kubiſches Sach⸗ lichkeits⸗Wohnhaus erhalten, das ſich der Neuſtadter Stadtbaurat Glückert baute. Heller An⸗ ſtrich und flaches Dach, freiſchwebende Balkone, ſolch ein Stück Italien paßt ja zu Neuſtadt, das ſich manchmal„Deutſche Riviera“ nennt! Beinahe fer⸗ tig ſind lauch im neuen Sachlichkeitsſtil gehalten,) der Theateran bau des Saalbaues(Archi⸗ tekt: Glückert) und das Poſtamt(Bauherr: Filli⸗ beck). Das Neuſtadter Theater, das Glückert um eine erkleckliche Summe billiger baute als die an⸗ deren Bewerber, beſteht in einem Aufbau zum großen Teil aus Beton. So ſind auch die verſchie⸗ denen Ränge in Beton ausgeführt. Man muß die völlige Fertigſtellung abwarten, um beurteilen zu können, wie der alte Saalbau(Semper⸗Renaiſſauce⸗ ſtil) zu dem Theateranbau(Sachlichkeitsſtil) paſſen wird! Die Hambacher Höhe verſtärkt ihre An⸗ ziehungskraft als Neuſtadter Villenviertel. Zur Zeit wird die zum Kurhaus Kohler führende Wald⸗ ſtraße durch neue Villenbauten(Architekt: Bauer) weiter ausgeſtaltet. Auch die Neuſtadt und Hambach verbindende Hambacher Straße erhält viele neue Wohnhäuſer(Zuzug penſionierter katholiſcher Pfarrer). Neuſtadt und Hambach ſind nun nur noch in der Gemeindeverwaltung getrennt. Zn Neu⸗ ſtadt⸗Oſt iſt ein großzügig angelegter Güter⸗ bahnhof errichtet, der allerdings mit ſeinem halb⸗ flachen Dach an Oberbayern erinnert und ſchon be⸗ krittelt wurde, weil man hier eine bodenſtändige Bauart auch bei ſtaatlichen Gebäuden wünſcht.— Leider weiſt der Baumarkt in Neuſtadt neuerdings eine Stockung auf, das ſchon eine kleine Senkung der Preiſe zur Folge hatte. Reblausherd in Schweigen * Schweigen bei Bergzabern, 16. September. Die Reblauskommiſſion hat hart au der elſäſſiſchen Grenze einen neuen Reblausherd entdeckt, und zwar in einem Weniberg in der Lage Bergel in der Gemarkung Schweigen. ſchon über England angelangt und wird uns morgen wieder Trübung und ſpäter auch Niederſchläge bringen. Reiſewetter Nordſee: 12—14 Grad. Wolkig. Regen. Friſcher Nord⸗ weſtwind. Geſtern zeitweiſe wolkig. Mild. Alpen: Täler:—11 Grad. Regen. Windſtille. Höhen ab 2000 Meter: Leichter Froſt mit Schneefall und Nebel. Geſtern regneriſch. Kühl. Flugwetter Die Beſſerung des Wetters iſt heute in Süd⸗ und Mitteldeutſchland eingetreten, wo jetzt allenthalben heiteres Wetter herrſcht. In Norddeutſchland fällt bei bewölktem Himmel noch ſtrichweiſe Regen. Da die Höhenwinde heute bereits wieder nach Weſt ge⸗ dreht haben, iſt noch keine beſtändige Witterung zu erwarten. Dienstag, 16. September 1930 Gerichtszeitung Gefährliche Straßenräuber Der 60 Jahre alte Bierbrauer Johann Wa ge ner aus Wintersried und der 41 Jahre alte Schrei ner Joſef Merk aus Augsburg, vereinbarten im April die Ausübung von räuberiſchen Uebergriffen. Zu dieſem Zwecke kundſchafteten ſie mehrere Schweinemetzgerläden in München aus und beobach⸗ teten, daß ein Wurſtwarenfabrikant jeden Abend die Tageseinnahme aus ſeinem Ladengeſchäft im Tal heimtrug. Am 12. April abends erwarteten ſie ihn vor ſeinem Geſchäft. Als er nach 8 Uhr abends den Laden abſperrte und mit einem verſchnürten Paket, das die Tageseinnahme von 3000 J enthielt, ſich in ſeine Wohnung an der Baaderſtraße begab, folgten ihm Wagner und Merk. Es gelang ihnen, vor dem Wurſtfabrikanten in das Anweſen zu kommen. Als der Verfolger die noch unverſperrte Haustüre öffnete, ſprangen im Hausgang Wagner und Merk auf ihn zu Wagner warf ihm Pfeffer in die Augen und Merk verſuchte, ihm das Paket zu entreißen. Der Ueberfallene wehrte ſich und ſchrie „Räuber, Diebe, Mordio!“ Nachbarn und Hausbewohner eilten herbei, worauf die Räuber, ohne ihren Zweck erreicht zu haben, die Flucht ergriffen. Die Räuber hatten ſich nun vor dem Strafgericht München zu verantworten. Das Gericht verurteilte Wagner und Merk zu je zwei Jahren, ſechs Monaten Gefängnis und füfn Jahren 5 Ein anderes Verbrecherpaar, der 24 Jahre alte Hilfsarbeiter Otto Lang aus Zwickau und der 20 Jahre alte Schreiner Nikolaus Gruber aus München lauerten einer gegen 710 Uhr heimkehren⸗ den Kaſſiererin der Rathaus⸗Lichtſpiele in München auf, die über 900/ Tageseinnahmen bei ſich trug. Die Burſchen fielen plötzlich über die Kaſ⸗ ſtererin her; Gruber hielt ihr den Mund zu und warf ſie zu Boden, Lang entriß ihr die Taſche mit dem Geld. Dann eilten die Räubern zu ihren Fahrrädern und fuhren davon. Nach ihrer Feſt⸗ nahme konnte ihnen noch ein Teil der Beute ab⸗ genommen werden. Sie hatten auch aus Per⸗ ſonenautos Koffern, Decken und andere Sachen geſtohlen. Das Strafgericht München ſprach gegen die beiden Burſchen wegen gemein⸗ ſchaftlich verübten ſchweren Raubs, ſchweren und einfachen Diebſtahls eine Strafe von je 4 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrenrechtsverluſt aus. * § Eingeſtelltes Verfahren gegen Nationalſoziali⸗ ſten. Anläßlich der Zwiſchenfälle mit Nationalſozia⸗ liſten bei der letztjährigen Verfaſſungsfeier des Reichsbanners in Pirmaſens war in Nr. 34 des „Eiſenhammers“ vom Auguſt 1929 das Vorgehen ver⸗ ſchiedener Polizeibeamter von Pirmaſens ſcharf kri⸗ tiſiert worden, was zur Folge hatte, daß gegen den ſeinerzeit verantwortlichen Schriftleiter Heinrich Förſter und gegen den Lehrer Theodor Jakob ſowie gegen den Kaufmann Richard Mann ⸗Pir⸗ maſens Strafantrag wegen Beleidigung durch die Preſſe geſtellt wurde. Durch Beſchluß der Ferien⸗ ſtrafkammer des Landgerichts Zweibrücken vom 11. September ſind nun die angeſchuldigten Förſter, Mann und Jakob außer Verfolgung geſetzt worden, da die Strafanträge gegen ſie in nicht zuläſſiger Weiſe vorgenommen wurden. Die Koſten des Verfahrens werden den Antragſtellern zur Laſt gelegt. § Zuchthaus für Eiſenbahuräuber. Auf der Strecke zwiſchen Steinau und Schlüchtern, auf der die Züge wegen der ſtarken Steigung zum langſamen Fahren gezwungen ſind, wurden in den letzten Jahren häufig Zugberaubungen verübt. Die Räuber ſprangen auf die langſam fahrenden Güterzüge auf, erbrachen und beraubten die Wagen und warfen die Beute aus den Zügen ihren Spießgeſellen zu. Auch wurde auf der Landſtraße Hutten—Ruckers bei Schlüchtern am Tage einer Zugberaubung ein Poſtomnibus über⸗ fallen und beraubt. Als Täter wurde eine Anzahl Bewohner der Uerzeller Gegend ermittelt. Das Schöffengericht Hanau verurteilte den Schuhmacher Wilhelm Jahn, der übrigens wegen Eiſenbahnraubs vorbeſtraft iſt, zu 3 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt, ſeinen Helfer Joſeph Müller zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis und deſſen jüngeren Bruder wegen Hehlerei zu 30/ Geloſtrafe. Aus Nuno funk⸗Programmen Mittwoch, 17. September Köln: Kurkonzert von Bad Pyrmont. Frankfurt: Kurkonzert von Bad Salzſchlirf. Stuttgart: Schloßplatzkonzert; ab Fraukfuxt. .30: .00: 12.00: 15.00: Frankfurt, Stuttgart: Kinderſtunde. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 17.25: München: Kinderſtunde. 18.05, 18.35, 19.05: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Sinfoniekonzert; München: Unterhaltungskonzert. Breslau, Königs wſt.: Heiteres Hörſpiel; Köln: Belgiſcher Abend; Belgrad: Kammer⸗ muſik; Brünn. Kaſchau, Prag, Preßburg, Budapeſt: Konzert; London 3, Zürich: Sinfoniekonzert. 0 Berlin, Homburg: Konzert Kattowitz, Warſchau: Topulouſe: Operettenmuſik. 20.00: 20.15: von Brütſel; Belgiſches Konzert; 20.30: Zürich: Teile aus„Nachtlager von Granada“ anſchließend Konzert. 20.45: Mailand, Turin: Konzert. 21.00: Frankfurt Stuttgart, München: Kon⸗ zert von Brüſſel: Rom, Toulouſe: Konzert: Wien:„Rendezvous“. 21.30: Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Konzert. 5 21.40: Stockholm: Alte Tanzmuſik; anſchließend neue Tanz muſik. 22.30: Belgrad: Balalaikakonzert; London 1, 2 Tanzmuſik; London 3: Konzert. 22.45: Breslau: Kabarett. 26.00: London 3, Warſchau: Tanzmuſik. —.——— ͤ———————'— Chefredakteur Kurt Flicher Verantwortlich für Nolitik: H. A. Meißner Feuftleion Dr. Steſan Kayſer-Kommunalpolttik eu. Lokales: Richard Schönfelder- Snort u. Bermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: i. B. Franz Rircher ⸗Ge⸗ richt u. alles lörige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ etlungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannbeſmer deſtung G. ni. b.., Mannheim K 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto 12.20 ouch 3 EFF reer 18 A 2 2 A 18 S — E e S n en— 4 Err e e n e: e EE SG . 3 jenstag, 16. September 1930 2 ELS. D WII der Neuen Mannheimer Zeitung TSCHAFTS-ZETIT UN. Die Eijen- und Stahlwaren-Induftrie im Monat Auguft Allgemeine Geſchäftsloſigkeit Auch der Monat Auguſt brachte den Werken der Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗Induſtrie keine Beſſerung der Geſchäfts⸗ lage. Aus den einzelnen Bezirken wird hierüber wie folgt berichtet: 5 Die Lage der Induſtrien im ſüdweſtfäliſchen Ge⸗ biet hat ſich im Monat Auguſt nicht gebeſſert. Abſatzſchwie⸗ rigkeiten führten in vielen Betrieben zu neuen Entlaſſun⸗ gen und erheblichen Einſchränkungen in der Arbei it. In den Bezirken Hagen und Schwelm iſt die Erwerbsloſig⸗ keit, gemeſſen an der Einwohnerzahl, mit am größten in ganz Rheinland und Weſtfalen. In der Eiſenſertigwaren⸗Induſtrie haben ſich die Schwierigkeiten, die ſeit Jahren beſtehen, weiter vermehrt. Insbeſondere leidet die Geſenkſchmiedebranche, die mit 75—80 v. H. ihrer Produktion auf Eiſenbahnbedarf eingeſtellt iſt,)anz außerordentlich Not. Die Senkung der Eiſenpreiſe iſt durch Erhöhung der Frachten, Steuern und Abgaben vollkommen ausgeglichen. Auch in den übrigen Teilen der Geſenkſchmiedeinduſtrie, die für den Automobil⸗ und Landmaſchinenbau arbeitet, iſt die Beſchäftigung in⸗ folge der geringen Aufträge ſchlecht. Die Schrauben⸗In duſtrie liegt gleichfalls ſtark darnieder. Hier fehlen, ſoweit die Werke Oberbauſchrauben herſtellen, ebenfalls ganz beſonders die erforderlichen Eiſen⸗ bahnaufträge. In den Grau⸗ und Tempergießereien iſt der Auftragsbeſtand außerordentlich ſtark zurückgegangen, ſodaß gerade hier in den letzten Wochen die Werke ſich zu Entlaſ⸗ ſungen entſchließen mußten. In der Baubeſchlaginduſtrie iſt das Geſchäft ruhiger denn je, da eine Neubautätigkeit in nennenswertem Umfange in dieſem Jahre nicht vorhanden iſt. Im übrigen klagen ſämtliche Induſtriezweige darüber, daß Dispoſitio⸗ nen auf lange Sicht überhaupt nicht mehr möglich ſind. Die Aufträge kommen nur ſtoßweiſe mit kurzen Lieferfriſten Zuſammenſchluß der Mertedes und Salamander-Schuhfabriken Zu der Meldung im geſtrigen Abendblatt über die Zu⸗ ſammenlegung in der württembergiſchen Schuhinduſtrie wird uns aus Stuttgart noch gemeldet: Um den Beſtand der Firma Haueiſen u. Co. AG., Stuttgart für die Zukunft zu ſichern, tritt die J. Sig le u. Cie. Schuhfabriken AG., bezw. die neue Sala man⸗ der.⸗G. in Kornweſtheim⸗Stuttgart in ein freundſchaftliches Verhältnis zur Haueiſen u. Co. AG., jedoch bleiben Herſtellung und Vertrieb der Marken Sala⸗ mander und Mercedes auch künftighin getrennt. Bekannt⸗ lich ſind die Schwierigkeiten der Mercedes⸗Schuhfabrik ſchon älteren Datums. Das Geſchäftsjahr 1928/29 ſchloß mit 9,38 Mill./ Verluſt. Sie hatten gegen Ende vorigen Jahres zu Annäherungsverſuchen zwiſchen Bata und Mercedes geführt, die aber wohl infolge vorzeitiger Ver⸗ öffentlichung durch die Preſſe wieder abgebrochen wurden. O Fraukfurter Gas⸗Geſellſchaft, Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die GV. genehmigte ohne Ausſprache den Abſchluß für 1929 mit einem vorzutragenden Ber luſt von 1,126 Mill.. Infolge Liquidation der Geſellſchaft, die wegen der bevorſtehenden Umorganiſierung und Zuſam⸗ menfaſſung der Gasintereſſen im Frankfurter Stadtgebiete beabſichtigt iſt, wird für Ende Oktober eine ao. GV. an⸗ geſetzt, die die früher erwähnten diesbezüglichen Beſchlüſſe zu faſſen hat. Vertreten waren 24 904 Mill./ von ins⸗ geſamt 25 Mill./ AK,, wovon die Stadt Frankfurt 19,85 Mill. J, die Stadt Offenbach a. M. 5,0 Mill. anmeldete. Die Option auf das R. W..⸗Paket von 10 Mill. I iſt nunmehr endgültig ausgeübt. * NSlu⸗Automobil⸗AG., Heilbronn. Die Geſellſchaft, die bekanntlich im Januar 1929 anläßlich der Sanierung der Neckarſulmer Fahrzeugwerke zwecks Uebernahme des Heil⸗ bronner Werkes dieſer Geſellſchaft gegründet wurde, ver⸗ öffentlicht im Reichsanzeiger den Abſchluß für das erſte Geſchäftsjohr 1929. Einem Bruttoüberſchuß von 440 413 4 ſtehen Handlungsunkoſten, Steuern und ſoziale Laſten von 375 840 /, ſowie 66837/ Abſchreibungen gegenüber, ſo daß ſich ein Ver luſt von 2264% ergibt. In der Bi⸗ land erſcheinen bei 1,5 Mill./ StA, und 0,5 Mill. 1 VA. Kreditoren und Akzepte mit 4,64 und Bankſchulden mit 0,26 Mill. /. Andererſeits ſind Debitoren, Kaſſe, Wechſel und Poſtſcheck mit 2,14, Warenvorräte mit 3,79, Grundſtücke mit 0,25, Gebäude mit 0,51 und Anlagen, Maſchinen uſw. mit 0,21 Mill.„ ausgewieſen. herein. Ueberall iſt zu beobachten, daß der Handel nennens⸗ werte Läger nicht mehr unterhält und ſozuſagen von der Hand in den Mund lebt, alſo nur den dringendſten Bedarf deckt. Der Zahlungseingang geſtaltet ſich weiterhin ſchlep⸗ pend, auch iſt die Unſicherheit in der Kreditfähigkeit der Kundſchaft geſtiegen. Bei den Kaltwalzwerken und rahtztle⸗ hereien iſt die Lage unbefriedigend. Trotzdem Arbeiter entlaſſen worden ſind und verkürzt gearbeitet wird, fehlt auch für die verringerte Produktion der genügende Abſatz. Auslandsaufträge mußten bei den ſtark gefallenen Eiſen⸗ weltmarktpreiſen auch in der Verfeinerung unter Selbſt⸗ koſten hereingenommen werden. Die Lage in der Hacke n⸗ Induſtrie hat ſich im großen und ganzen nicht ver⸗ ändert. Die Beſchäftigung iſt nicht ausreichend. Beſchäf⸗ tigung und Auftragseingang bei den Werken der Herd⸗ Induſtrie ſind nach wie vor höchſt unbefriedigend. Ge⸗ genüber dem Vormonat iſt in der Lage der Volmar⸗ ſte iner Hangſchloßinduſtrie keine Beſſerung eingetreten. Im allgemeinen iſt auch im Auguſt in der wirtſchaft⸗ lichen Lage der Werkzeugin duſtrie des Remſcheider Bezirks eine Aenderung nicht eingetreten. Das Inlands⸗ geſchäft liegt troſtlos darnieder. Das Auslandsgeſchäft hat weiterhin nachgelaſſen, iſt aber immerhin noch beſſer als das nach dem Inlande. Eine Beſſerung iſt auch bei den ſüddeutſchen Werken der Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗Induſtrie nicht feſt⸗ zuſtellen. Hervorzuheben wäre, daß alle einlaufenden Be⸗ ſtellungen ganz kurzfriſtig auszuführen ſind. Die Preiſe find ſehr ſtark gedrückt. Größere Beſtellungen, ſoweit ſolche itberhaupt gegeben werden, können nur zu Ausnahmeſätzen hereingeholt werden. Es wird auch weiterhin durchweg verkürzt gearbeitet. D * (J Uubefriedigendes Halbjahresergebnis der Th. Gold⸗ ſchmidt AGB., Eſſeu.(Eig. Dr.) Ueber die geſchäftliche Ent⸗ wicklung in der erſten Hälfte des Jahres 1930 erfahren wir von der Verwaltung, daß die ungünſtige Ent⸗ wicklung der Marktverhältniſſe, die ſchon im Vorjahre einſetzte, ſich auch in der erſten Hälfte dieſes Jahres weiter verſchärft hat. Die Beſchäftigung ſei zwar allgemein noch befriedigend zu nennen, doch könne das Erträgnis und damit auch die Dividende durch den Rückgang der Preiſe am Metall⸗ und Schrottenmarkt nicht unbeeinflußt bleiben. (Für 1929 wurden bekanntlich ebenſo wie für das Vor⸗ jahr 5 v. H. Dividende verteilt.) O Dividendenreduktion auf 7 v. H. bei der Rheiniſch⸗ Weſtfäl. Kalkwerke AG., Dornap.(Eig. Dr.) Wie wir er⸗ fahren, wurde in der AR.⸗Sitzung beſchloſſen, der HV. am 17. Oktober für 1929/30 die Verteilung einer von 8 auf 7 v. H. ermäßigten Dividende auf das AK. von 15 Mill./ vorzuſchlagen. Die Mehrheit des AK. befindet ſich bekannt⸗ lich im Beſitze einer Gruppe von Montanunterneh⸗ men unter Führung der Verein. Stahlwerke Ac. O Vorausſichtlich wieder 7 v. H. Dividende bei der Guten⸗Hofſuungshütte Aktienverein für Bergbau⸗ und Hüttenbetrieb in Nürnberg.(Eig. Dr) Wie wir erfahren, wird die Dachgeſellſchaf des Hanielkonzerns auch für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr wieder ein befriedigendes Ergebnis vorlegen. Es darf daher mit der Beibehaltung der ſchon im Vorjahre auf 7 v. H. feſtgeſetzten Dividende gerechnet werden. Bei der Gute⸗Hoffnungshütte Oberhauſen AG. in Oberhauſen⸗Rheinl. hat ſich die Ver⸗ ſchlechterung der Konjunktur auf dem Eiſen⸗ und Kohlen⸗ markt, beſonders in der zweiten Hälfte des verfloſſenen Jahres nachtetlig bemerkbar gemacht. Trotzdem iſt das Ergebnis noch als verhältnismäßig günſtig zu bezeichnen, ſodaß ſich vorausſichtlich ein Ue ber⸗ ſchuß in der Bilanz ergeben bürfte, der allerdings an die Nürnberger Dachgeſellſchaft abgeführt wird, ſodaß das 60 Mill./ betragende AK. der Oberhauſener Geſellſchaft, das ſich im Beſitze des Nürnberger Unternehmens befindet, an ſich wieder ohne Dividende bleiben wird. Die Bilanz⸗ ſitzung des AR. wird erſt in einigen Wochen ſtattfinden. (I Preisſenkung für Baumwolluähgarne.(Eig. Dr.) Im Hinblick auf den Rückgang der Rohbaumwollpreiſe hat der Verband Deutſcher Baumwollnähfadenfabriken(Näh⸗ garnverband) GmbH beſchloſſen, die Preiſe der durch die Vertriebsgeſellſchaft Deutſcher Nähfadenfabriken(Nähgarn⸗ vertrieb) GmbH. zum Verkauf gelangenden Garne mit Wirkung vom 15. Sept. um rund 10 v. H. gegen die letzten Liſtenpreiſe zu ermäßigen. ſind, und daß man im Auslande die innerpolitiſche Weiter⸗ O' Neue Preiſe beim Geſamtverband Deutſcher Metall⸗ gießereien.(Eig. Dr.) Der Geſamtverband Deutſcher Metallgießereien in Hagen i. W. hat die Preiſe für die von ihm erfaßten Erzeugniſſe mit Wirkung vom 15. Sept. wie folgt neu feſtgeſetzt(alles pro Kg.): Meſſing⸗ guß 2,.—, Armaturenmeſſingguß 2,20, Rotguß 2,20, Arma⸗ turenrotguß 2,40, Phosphorbronce 2,45, Kupferguß 2,50 l. Die vorſtehenden Preiſe ſind die Grundpreiſe, auf die die üblichen Ueberpreiſe für leicht bezw. ſchwer zu formenden Stücke uſw. kommen. Für Legierungen vorgeſchriebener Zuſammenſetzung, zu denen auch der genormte Guß ge⸗ hört, erhöhen ſich die Preiſe entſprechend. O Ein neuer Fabrikationszweig der Dürkoppwerke AG. in Bielefeld.(Eig. Dr.) Die Dürkoppwerke AG. in Biele⸗ feld hat neuerdings neben ihren anderen Fabrikations- zweigen(Fahrräder, Nähmaſchinen für Haushalt, Gewerbe und Induſtrie) noch die Herſtellung von Photo⸗ kopiermaſchinen aufgenommen und ſich dazu ein wertvolles Patent geſichert. Dieſe Maſchinen verein⸗ fachen das Photographien ⸗ Kopieren weſentlich und machen falſches Kopieren unmöglich. Da für dieſe Maſchinen ein guter Markt beſteht, dürfte mit einer fehr günſtigen Entwicklung dieſes neuen Produk⸗ tionszweiges zu rechnen ſein. O Dividendenermäßigun bei der Gardinenfabrik Plauen AG. in Plauen i. B.(Eig. Dr.] In der AR.⸗ Sitzung wurde beſchloſſen, der HV. die Verteilung einer Dividende von 6 v. F. vorzuſchlagen(i. V. 10, 1927⸗28 12 v..). Kursbeſſerungen Die befürchteten Kreditkündigungen ſind aus Mannheim beruhigt Nach den ſtarken Rückgängen des geſtrigen Tages war die Börſe heute beruhigt und die Kurſe zum Teil leicht erholt. Farben zogen auf 146,5 an, ferner ſtiegen Weſteregeln auf 200, ſchwächer dagegen BBC. mit 99,5, ferner Konſerven Braun mit 36 B. Bankaktien blieben behauptet. Von Verſicherungswerten waren Mannheimer Verſicherung mit 30 angeboten. Am Rentenmarkt waren Farben⸗Bonds in Anpaſſung an niedrigere auswärtige Notierungen ſchwächer, ebenſo Liquidations⸗Pfandbriefe der Rein.⸗ Hypothekenbank. Frankfurt ſtetiger An der heutigen Börſe konnte ſich eine ruhigere Be⸗ trachtung der durch das Ergebnis der Wahlen geſchaffenen Lage durchſetzen. Zwar wurde im Hinblick auf die Unklar⸗ heit über die innerpolitiſche Weiterentwicklung weiterhin ſtärkſte Zurückhaltung geübt, doch befriedigte anderſeits, daß vom Auslande bis jetzt größere Verkäufe in deutſchen Aktien nicht vorgenommen worden ſein dürften und auch die ausländiſchen Kreditgeber eine abwartende Haltung einnehmen. Trotzdem blieben die ſchwachen Auslandsbörſen und namentlich der Kursrückgang der deutſchen Werte in New⸗ hork und Amſterdam naturgemüß nicht ohne Einfluß. Die erſten Kurſe lagen uneinheitlich. Die geſtern beſonders ſtark gedrückten Werte waren überwiegend auf Deckungen etwas erholt. Erheblich gebeſſert waren vor allem Kali⸗ aktien. Weſteregeln lagen 7 v.., Aſchersleben 6½ v. H. höher. J. G. Farben konnten ſich um 16 v. H erholen. Am Elektromarkt waren Siemens 2 v. H gebeſſert. Nach den erſten Kurſen ſetzten ſich die Erhöhungen an den meiſten Märkten fort. J. G. Farbeninduſtrie lagen erneut 171 v. H. höher. Später ging die Umſatztätigkeit auf ein Minimum zurück. Interventionen und weitere kleine Deckungen bewirkten neue Kursbeſſerungen. Am Geldmarkt war die Lage unverändert. Tagesgeld war 3 v. H. Am Deviſenmarkt war der Markkurs etwas gebeſſert. Madrid lag ſchwach. Man nannte Mark gegen Dollar mit.1975, gegen Pfunde 20.40, London⸗Kabel.8600, Paris 123.74, Mailand 92.80, Madrid 45.40, Schweiz 25.054 und Hol⸗ land 12.0676. 5 Berlin erholt Für die heutige Börſe war es vor allem ſehr wichtig, wie das Ausland den Ausgang der deutſchen Reichs⸗ tagswahlen beurteilt und ſich fernerhin in ſeinen Dispoſt⸗ tionen der deutſchen Wirtſchaft gegenüber verhält. Ge⸗ ſtern konnten dieſe Einflüſſe auf die Börſe noch nicht allzu ſtark ſein, da erſt im Laufe des Tages ein Geſamtbild ſich ergab und man wohl auch erſt die Preſſekommentare der deulſchen und ausländiſchen Zeitungen abwarten wollte. Heute kann man bereits überſehen, daß die befürchteten Kreditkündigungen im großen und ganzen ausgeblieben Abend-Ausgabe Nr. 428 * Hauptverſammlungen im Hovad⸗Konzern. In der o. HV. der Hovad Allgemeine Verficherungs AG. wurde der Abſchluß für 1929 gegen 20 von ins⸗ geſamt 119 774 vertretenen Stimmen genehmigt, wo⸗ bet die Oppoſttion Proteſt zu Protokoll gab. Die Verwaltung wies noch beſonders darauf hin, daß die Ab⸗ ſchreibungspolitik der Hovad⸗Geſellſchaften in keiner Weiſe von Reichsbeſtimmungen beeinflußt werde. Ebenſo ſeten aus der Hergabe von Darlehen keine Verluſte entſtanden. Bekanntlich wird für 1929 von der Verteilung einer Aktio⸗ närdividende abgeſehen. Ueber die Entwicklung des laufen⸗ den Jahres wurde mitgeteilt, daß der Schadens per⸗ lauf in allen Branchen bisher günſtig geweſen und daß es gelungen ſei, die Unkoſten ganz erheblich herabzuſetzen. Man glaube daher, im laufenden Jahre die Aktionärdivt⸗ dendenzahlungen wieder aufnehmen zu können.— In der anſchließenden HV. der Hovad Lebensverſiche⸗ rungsbank AG. wurde der Abſchluß gegen 2 von ins⸗ geſamt 82 620 vertretenen Stimmen genehmigt. Schließlich erfolgte noch die einſtimmige Annahme des Abſchluſſes der Hovad⸗Transportverſicherung Ac. * Vorſchlag für ein Getreidemonopol in Oeſterreich. Die niederöſterreichiſche Landwirtſchaftskammer hat einſtimmig beſchloſfen, den vom Kammerrotsdirektor ausgearbeiteten Vorſchlag auf Schaffung einer Getrelde⸗ und Mehl⸗ einfuhrſtelle, die die inländiſche Preisbildung frei⸗ läßt, als Diskuſſionsgrundlage zu nehmen und nach ein⸗ gehender Beratung den Ausſchüſſen der Regierung zw übermitteln. von 1 bis 2 vH. geblieben— Ruhigere Betrachtung der Lage entwicklung beſonnerer beurteilt als in Deutſchland. So war das zu den erſten Kurſen heute vorliegende Angebot in der Hauptſache aus Inlandskreiſen. Die kleinen Kursverluſte gingen, die man vorbörslich noch zu den erſten Notierungen auf Grund dieſes Verkaufsange⸗ botes kaxierte, traten dann aber nicht ein, da die Banken Interventionsneigung zeigten. Die Kursgeſtaltung war zwar keine ganz einheitliche, es überwogen aber 1 Aprog. Beſſerungen. Für Geſfürel und Licht u. Kraft beſtand von der Schweiz her einiges Intereſſe, die Kaliwerte und Po⸗ lyphon waren bis zu 4 v. H. erholt, Transradio zogen um 4 v. H. an, und Deutſche Atlanten lagen auf Grund eines günſtigen Geſchäftsberichtes um 2 v. H. gebeſſert. Das Geſchäft war aber in all dieſen Werten nicht umfangreich, die Spekulation operierte immer noch ſehr vorſichtig. Am Kaſſamarkt trat wieder eine Beruhigung ein, der Geſchäftsumfang blieb jedoch unverändert klein. Bis zum Schluß der Börſe blieb die Stimmung allge⸗ mein freundlich. Sonderbewegungen hatten faſt alle Elektrowerte, Berliner Maſchinen, Deſſauer Gas, Deutſch⸗ Atlanten und Transradio. Die kräftigſten Erholungen hatten die Kaliaktien unter Führung von Salzdetfurth aufzuweiſen. Am Deviſenmarkt war das Angebot in Dollars wieder größer. Der Kurs notierte.1970 nach.1990. Pfunde konnten ſich erholen gegen Newyork.8608 nach.8598. Hollaud lag auch ſeſter, gegen Newyork.4828 nach.4836. Die ſpaniſche Valuta konnte ihren geſtrigen Stand nicht behaupten und notierte 48.30 nach 44.85 Londoner Uſanee. Berliner Devisen Olskontsätze: Relchsbank 4, kombard 8, Privat 3¼ v. f. eee e Amtlich in R⸗M für 15. September 16. September Parität] Disk. g. B. G. B. N. 570 Holland 100 Gulden 168,81, 169,15 168,85 169.19 168,48 3 Athen 100 Drachmen 5,435] 3,445] 5,435 5,445] 5,445 10 Brüssel 100 5. 800 PF. 88,48 57 89,445 55,865 58,855 28 Danzig 100 Gulden] 81,50 15 81.48.64 5555 4 Helſingfors 100 FM 10,555 10,575] 10,532 10,572] 10,512 6,5 Italien 100 Lire] 21.97 22,0 21,965 22,005] 22,025 85 üdflavien 100 Dinar 7,40 115 7,426 7,440].858 5,8 Kopenhagen 100 Kr. 112.2 11240 112.2 112. ⁶112,08 4 Liffäbon 100 Eskudo] 18,92 18,86 13,8213, 17.488 Oslo. 100 Kronen 112.19 112,41 112,17 112,9 111,74.5 Paris„100 Franken 18, 16,505 16.463 16,505] 16,445 2,5 Prag. 100 Kronen] 12,448 12.488] 12.4438 12.468] 12,38 4 Schweiz 100 Franken 61,375 81,585 61,88 61,52 80,515.5 Soſta. 100 Leva 3,087] 3,048.037 3,043] 3017 10 Spanien. 100 Peſeten] 45,40 45,50 45.00 45,10 69,57 6 Stockholm.. 100 Kr. 112,65 112,87 112,68 112,85 112,05 3,5 Wien 100 Schillin 59,245 59,365 39,225 59.945 88,79 5 Ungarn 10012500“ 78,445 78,585 78,41 783,55 728 55 Buenos-Aires 1 Peſ..534 17598] 1,52.527] 1,786 10 Canada 1 Can. Doll.] 4,1990] 42070 4,199.207 3,178— Japan. 1 Hen].070.07% 2..078 17966.5 Nairo 1 ügypk. fd. 20,895 20,85 20,598 20,985 20,91— Türkel„ 1 kürk. Pd. 2 1 e 2190 10 London 1 Pfd. 20,882 20,422] 20,88 20,42 20,398 3 New Pork 1 Dollar 3,1940 4,2020 4880 420400 4,1780 358 Rio de Janeiro Millr.] 0,422 0,424 0,428 0,425[.503 55 Uruguay 1 Gold Peſ. 1 8,.514 J.511.519 J 4,821 1— 15 186, 85 8 2 2 15. 16 15. 16 15. 16. Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten 0 5 Bremer Wolle 139,0 139 ded—86.— 8 201. Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung benden in W, fe Stüc. de l F 2 e e 1 15. 16. 15. 18, 5. 5„ Duderus Etſeno, 56.— ohenlohe- Werke 60,50 90,—. Schultheiß... 242.0 241,5 Wicking⸗Cement 83.— 68,50 Mannheimer Effektenbörse Otavi⸗Minen. 36.—— Konſerven Braun 38.40 215 Schuh. Bernels 1 55 4% Türk. Ab. Amt. 15 150 Phil. Holzmann, 79.75 79.75 Wiesloch Tonw.. 18. 18 18 16. 5bönit Bergbau 78.— 75,35 Kraus& Co. Bock.—.— 67.— Selin bust Wolf 46.%, Bagd.⸗Eiſf. 58 Fd g dente 2725 ie ee Sana n 758 2000 Wiener W 400 49 88 6% Bab. St.⸗A. 27 80.50 80.50.-G. J. Seilind. 48,— 48. geheinſtahl= 82.25 Lechwerk 5 Südd. Zucker 140,0—.— 5„ uf. f. 55 1 5.20 Ehem. aeg 252. 52.— Iiſe Bergbau. 220.0 220.8 8 5 71055 855 5 Wolff 8. 5 ub.—80 680 7% Bad Kom. Gd 87.— 87.— Brown, Boveri 101.0 99.50 Salzw. Heilör. 2100 2100 Judwiz 1 Bal 80— 30.„ 1 015 ai 520 570 Chem Ader 46. 4. N. güdel 4 ce 103 0 101. Stochr San 08 5 1 8 hafen Stadt—.. Daimler⸗Ben 28. 8 Teſlus Bergbad 1 e Ketest Beſiabetne 44,— 4a. en Jager 90 4 1175 1173 Ehem. Brackzues 38.— 89.— Geb, Junghans 32.— 82.75 Stoewer Nähm.———— Zeuftof Verein 62.— 82 10% Müm. Gold 100.5 100,5] Deutſche Lino. 188,0 486,5 Fe u. Laurahütte 39,75 40.— 80.— 58 4% Ung Str 19 24. 20.50 Toncerd. Spi 78 4 5 Stolberger Zinkh. 65,28 64.— 92 0 Waldhof 1380 1282 % Seid 70 0 Sehr ehr. e Ber. Staßlwerke e 78. Menden. 250 3005 Ber beneſch. 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Gummi 20.— 20.— Adler Kleyer 8 35 Rein. Gebt& S olf 5 Schantungbahn... Deutſch. Eifenhdl. 50.50 50,15 Kronprinz Diet. 33,.— 38.— Peithwerke,.. eldbu—.—. Eichbaum... Pfels Mühlen m.———,— A. E. G. St.-. 1828 188.5 Rerzes GeSch. 08.8g dee Ach f. Berkehrw. 68,50 87,75 Deuiſche Linol. 16822 1572 fäufer Hütte 56.65 58,75 f. 5 Fri Saum 50—— e Zudwigsh, A. Br..—Alcſchaff. Buntd. 105.0 109,0 Nacder, Gebr. B. 90,50 90.50 Zeufoff Aſchſſeg..— 91,25 Allg. Lok. u. Str. 183, 183,7 Dt. Schuggeb. 9. Keyffdäuſer Hätte 86.65 56,75 Her. Chem Gharl. 52.50. Venn e ee Pfalz. Preßhefe. 125 0 125,0] Portt. gem. Heid. 103.6 103,0] Bd. Maſch. Durl. 1250 1250 Rülgerswerke. 54,.— 58.50„ Memel 98 8. Südd. Eiſenbahn 105,0 105,0—.——.— 158 7 186.5 J. Disch. Rickeire. 188. 10a 5 Adler Kal. Schwarz Storch. 131.0 137.0 Kg. Elektr..-G. 1310 1310 Orem.-Beſig. Oel 5650 58,50 Sone„Waldhof 1290 127,58 Seſt. St.⸗Elſeng.. e. S Bippe Maschi——— 3& Co. 4140, P. Slant. 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Scknaupr. 37.— 5.— A. ſür Verkehr 87. 87,9 Gom. U. Pripbk. 1270 1270 Fader Sleitift. 8er 78e. ech. Web, Lind. 82.80 88.45 Sant f. Brauind. 1230 124. Harpen, Bergbau 88.— 0080 D. Schaßzauw. 28 rankf. Bank 99,— 99,— Düſſel. Rat. Dürr 58.— 58.— Dt Reichdd. Borz. 82.85 92,75 Mannesmann 80.75 8,12 Darmſt. u. N. B. 176,0 176,5 Fahlb. Liſt& Co. 49.78 48,18„„ Iittau 9600 39,25 Barmer Bankver. 115,2 114,3 veſch Elf. St. 92,75 88,75 % Schußg. 14. Feiſet 0s. 61 160 5 1810 Dodkerd 4 tb 84.— 880 Foroß dord 95 9708 880 teen 1020 1010 Di. Aſtafiſche Bk. 40.— 30, aber an, ede 2300 6 Pie ene 12 age de 8. 1290 1300 b. Holzmann. 78,75 79,75 5 g„ f 1 S ee. eldmühleßapler 180,. ez e 72.— 72. 0 i 1. 1„ 123.5 5% Ludwigsh. 28 Nürnberg. Verein—.—. Eisen Katſersl.— Alu; 2 5 28 79,80 79.50 Miagüpleuban 485,50 45.50 e 5 15 3 5 Huf 104,5 104,6 Miag⸗Müthlen. 80,28 81.— gert. Honbelsgef. 139,0 189.5 ii erben 8 221,0 2210 10% Pim Gd. 25 100,2 100,7 Oeſt. Ered.⸗Anſt. 27.80 2780 Emag Frankf. 68.— 65.— Allg. Elektr. 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Dige.———— Geiling& Co. r e Niederlauſ. Bohle 135.0 1350 Ang, Lokals„ 00 885 Mansfelder 52 88 2% Preuß. Rogg.—— ahr Gebr. Pirm.. e Contin. Gummi 138,5 140,0 ß. Elek.(Aheag) 1010 1260 Frankf. Allgem.———.— Gelſenk. Bergwk. 105,9 108,8 Nordd. Wolkkäm, 69,— 88,35 Dt. Reichsb. 53..75 82,65 Metanbank. 1015 1020 Südd.Feſtwb.—.— 2,14 Südd. Boden-.—.— 140,0 J. G Farben. 144% 32 Rö. Stahlwerke 82,50 82,70 5 a Genſchow. Co. 5430 54.80 apag.. 8.— 86,35 Mitteldiſch Staht. Südd. Disconto. e. e 80%„Bonds 28 96.75 95,65 Daimter Henze. e Riebeck Montan. 880 Industrie- Aktien Germ. Portlb.⸗Z. 103,2 102,2 Oberſchl. G. Bed. 49,50 50, Hambg.⸗ Südarz, 104,0. Norbd. Wolle„ 6750 67.50 ede rtr. M. abg..50 91.50 Wiener Bantver. 10,25 1048 Feinmech. Jetter r 22.— Dewiſch. Erdl. 88 580 1 Rütgerswerke 58,50 53,50 Industrie- Gerresheim. Glas 107,5 107.5 Sberſchl. Foksw. 82.— 82.50 Hanſa Dampf.. 436,0 1300 Dorsch 3 8% Rh.⸗M.⸗Don. 72,— 72.— Württ. Notenbk 139.0 139,0 Felt. Guilleaume 105,0 e Dt. Gold u. Silber—— 189,0 dert 1460 1490 Accumulatoren 1190—— DOrenſt.& Roppel 36,— 56.— Rordd Loyd„ 98.— 88,55 Oberſchl. Noksw. 81,75 82.80 rankfurter Gas—.— 130,0 Dt Linoleum 1680 1870 8055 ns Halske 186.0 189.5 Ablerwerke.... t Se, f. elektr. Un. 186,0 184,6 Oſtwerke., 1925 193, Alu. 15 91 Orenſt,& Koppel 55,25 86,50 zee Bad. Rom. Gd. 88.— 67,50 Allianz.. 1640 182,5 Frkf. Bor& Wit.—.—. Licht u. Kraft.. 184.2 188. Süd e 1400 1400 Alexanderterk..— 17. Godard Gar. 2340 826 585 Alg. Slektr.-Geſ. 186,2 184.0 Oſtwerte. 1930 1846 deo Pfälzer..9 99,50 99,56 Frankf. All. Verf.———.— Elektr. Lieferung 120,5 1205 Sy a a dt. 308.0 3000 Alfeld Seligſen 42 12,50 Goldſchmidt. Th. 5,— 54,65 Pyöntz Vergbaß 14,8 75.— Bayr. Motoren. 59,50 58. Sbönix Bergbau 7 7 9% Rh. Hyp. A. 25 99,25 89,25 annh. Verſ.⸗G.—.——.— Goldſchmidt Th. 55.— 53,50 J. G. Farben. 144,7 147. Svensk Tändſt⸗ 9 Alg. Elektr.⸗G. 183.0 134.9 Guand⸗Werke.. 50,.— 80,— Hermann Pöge 18,75 14,20 J. V. Bemberg. 87.— 89.75 Pol bontserde 1740 1780 Gritzner M. Durl. 30.20 30.25 Felten& Gul. 105,0 105,0 Ber. Glanzſtoff—.——— Alſen Portl. Z. 136, 18,0 Greppiner Werke e e Racbgeber Wagg. 275. Pergmanntlettr 185,0 184.0 Nh. Braunk. u. Bt. 168.5 109,0 %„R.-8 99,— 99,50 Transport-Aktien Grün& Bilfinger 165,0 165,0 Gelſenr Bergwk. 107.5 106,0 Ber. Stahlwerke 76.— 77. Ammendorf Pap. 116.0 1180 Gribner Maſch. 30,50 80,80 Rhelnfeldenfkraft 142.0 142 Suderus Eiſens. 55,— 55, Ah. Elektrizität, 130.0 228, %„„„ 011 100,0 85.— 3 Gesfürel.... 1350 138,0 Zellſtoßß Aſchaff.—.— 51,78 Anhalt. Kohlenw. 86.50 89,80 Gebr. Großmann„ bein. Braunk. 2000 1962 Sharlottb. Waſſer 52,50 92,50 Eh. Stahlwerke 31,7 7580 %„„ 113 89.— 89.— Fa 1 20,— 21,25 Had E Neu. 22.— 8155 Goldſchmidt. 55.— 54.— Jet Waldhof 128,0 129,0 Aſchaffbg. mac 92.— 90.25 e 4 8 Rhein. Shamotte 5 Tomp. Hiſpano 577 307.0 Ab.⸗Weſtf Elektr. 188,0 168.5 % J% Rhein. Lig. 96.25 89.25 Nerdd Llodd. 99.— 94.50. 7650 78.80 Berliner Börse ee Aber. Möbeifeß. 4. e 2705 2225 e 55,25 5405 Fe lz. Sig.. 9015 Oeſter u. St.. e e Hiuſch duef. u. M. 228.0 128.0 Balke Maſchinen 113, 113,1 padetdai.., 28. Hbein. W. falk 91. 89.50 Deſſauer Gas 12% 520] Salzdetfurth ar 500,5 818.9 Südbo viq 3g,.— 88, Monten-Akti Hoch⸗ u. Tiefbau 74,50 42 3 5% Roggenwert. 9,0.59 Baſt Nürnberg 190.0 188,0 Balleſche Maſch. 52,50 92,50 8. 81.80 82,20 Deutſche Erdst, 69.80 70,75 Schleh Portl.- Z. 129.5 128,7 ing. 88.25 Montan-Aktien Holzmann, Phil 30.— 80.— Festverzinsliche Werte 5% Roggenrentd 786 791 Sauer. Cellulold.. Hammer Selun 102.2 108,1 Riebeck Montan 92,— 94,50 Dt. Linoleumwk. 168,5 167,5 Schukert& Salzer 166,0 168.0 B. ig—.—. Eſchweil. Bergw 2190 218, Holzverkohl.⸗Jd. 90.— 89.— a e Bayr. Spiegelglaß 45,50 45,— Hann. M. Ggeſt. 27.50 28,— 895 55 Zucker 27,78 27.— Dynamit A. Nobel 68,.———Schuckert ck Co, 146,0 149.5 7. Gelſenk. Bergw. 1075 108.1 e 2 38. 80 Landſch. Rog. 780.80 8„Bemberg 87.85 8775 Pög.⸗Wien Gum. 58,— 56.— Nückforth. Ferd.... Clekirizttäts-Lief 123.5 120 Schulth⸗Pagenh. 248,0 280 nen Ilſe 8gb St. A. 220,0 225.5 Inag Erlangen 82,40 82.40 8 e.1 61.25 6120% Merikaner 25,— 24.50 Bergmann Elekt 163.5 109,9 Hakort StPr. dn. de. Rütgerswerke. 83.88 54.75 El. Licht 15 183,0 139,0 Siemens K Halsle 187.0 189,5 Aug. D. Credit 1062, 106, Junghans St. A. 32.— 32.— ich Ablöſaſch.! 67, 20 44½% Oeſt. Schaßz 41.— 41.— Berlin Gubener 175.5 179,7 Harpener Bergb. 97,78 97,25 Sachſenwerk. 39,30 80,75 Eſſener teinkshl... Svenska.. 308,0 802,0 Badisch Ban!—— Kali Aſchersleben—.— 198,5 ohne Ablöſgrecht.40 7,36 4%„ Goldrente 28,10—.— Berk. Karls. Ind.75 50,.— Hedwigshütte. 80,50 60,50] Sächſ. Gußſtahl 84.00 84, J. G Farben 148,0 147 Leonhard Tietz 13% 1810 88 Taki Salzdetfurth 305,0 313.0 Ramm, Kaiſersl. 85,.— 86.50 4%„ Kronen 3 Berliner Maſchd. 0.— Hellann Imm. 59,.— 53,— Salzdetfurth.. 309,7 812.5 Feldmühle 128.5 110 Ber. Stah werke 75.50 78.50 Kalt Weſteregeln— Karſtadt Ruud.—— 96, 89% Bad. Kohlen———.— 4%„ conv. gente Braunk. u. Briken Hilpert Maſch. 76/5 78, Sarotti...„ 110.9 1090 Felen& Guig 1040 105.5 Weſteregel Alkan 196,0 208,0 Klöckner. 78,50 Klein, Sch.& Beck. 130.0 1800 8% Grkr. Mh. K.—.— 17.—4½%„ Silb.⸗R.. Br.⸗Beſigh. Oelf Hindrich 3&Auff.———— Schlef. Elekt. Bas 138,0 185.0 Gelſenk. Bergwk. 106,0 107,0 Jeüſtoff Waldhof 126,2 128.3 Mannesm. Röhr.—.——— Pnorr, Heilbr. 170,0 172,0 5% Prß. Kalianl..40 7,40 4½%„ Pap.-R.—.— t Bremer Bulkan irſch Kupfer 122,—,— 1 Hugo Schneider 77.— 76,.— Gesfürel„ 185, 188,2 Otavia Minen 36,— 86,28 Dienstag, 16. September 1930 Neue elektriſche Nietmaſchine mit Druckregler und Aniverſalſteuerung Von Dipl.⸗Ing. Weil, Frankfurt a. M. Für die Herſtellung von Nietungen an Keſſeln, Behältern, Apparaten und Eiſenkonſtruktionen be⸗ diente man ſich bisher vielfach hydrauliſcher oder pneumatiſcher Anlagen. Erſt in neuerer Zeit hat ſich auch hier die Erkenntnis von den Vorteilen des elek⸗ triſchen Stromes Bahn gebrochen, wovon die in bei⸗ ſtehender Abbildung dargeſtellte, von der Schieß⸗ Defries AG. in Düſſeldorf gebaute neue Nietmaſchine ein ſprechender Beweis iſt. Ein Spezialflanſchmotor mit konſtanter Drehzahl treibt über ein Schwung⸗ rad, Reibungskupplung, Schneckenradvorgelege, Kur⸗ belwelle und Kniehebel auf eine den Nietſtößel auf⸗ und abwärts bewegende Druckſtelze. Zwiſchen dieſer Druckſtelze und dem Nietſtößel iſt ein Flüſſig⸗ keitskiſſen angeordnet, das den Druck von der Stelze auf den Stößel überträgt. Der Nietdruck läßt ſich genau einſtellen, wozu eine durch Schraube ſpannbare Feder dient. Wird wäh⸗ rend des Nietprozeſſes der eingeſtellte Nietöͤruck über⸗ ſchritten, ſo öffnet ſich ein Ueberdruckventil und die Flüſſigkeit tritt vom Zylinder in ein Reſervoir, die Stößelbewegung hört auf. Während des Stößelrück⸗ laufs wird die verdrängte Flüſſigkeit vom Zylinder wieder ſelbſttätig aufgeſaugt. Um zu verhüten, daß der Nietdruck von dem Arbeiter höher, als der zu⸗ läſſigen Leiſtung entſpricht, eingeſtellt werden kann, iſt ein Verſchluß vorgeſehen, deſſen Schlüſſel an ge⸗ eigneter Stelle aufbewahrt wird. Als beſonderer Vorteil der Maſchine wäre her⸗ vorzuheben, daß es nicht erforderlich iſt, die Dopper⸗ ſpindel genau dem zu nietenden Material entſpre⸗ chend einzuſtellen; jede Falſcheinſtellung, die ſonſt zu Brüchen führen würde, wird hierbei im Flüſſigkeits⸗ kiſſen durch einen entſprechned größeren Kolbenweg geregelt. Die Auffüllung des Reſervoirs erfolgt in einfacher Weiſe durch einen Füllſtutzen. Hlektrische Nietmschine Während in Eiſenkonſtruktionswerkſtätten und im Schiffbau zur Kontrole des Nietdruckes ein einfaches Hydraulik⸗Manometer genügt, iſt in Keſſelſchmieden, hauptſächlich bei der Herſtellung von Hochdruckkeſſeln hbeſonderer Wert auf genaue Ueberwachung des Schließdrucks und auch der Schließzeit zu legen, weshalb an Stelle des Manometers ein ge⸗ eigneten Nietkontroller zur Anwendung kommt, der automatiſch den Verlauf des Nietvor⸗ gangs in einem Druckweg⸗Diagramm aufnimmt, das dem Betriebsleiter zur Kontrolle und dem Abnahme⸗ beamten als Beleg für ſachgemäße Nietarbeit dient. Die Maſchine wird ſowohl ſtationär als auch transportabel gebaut. Die Abbildung zeigt die transportable Maſchine mit eingeſetztem Horn aus Siemens Martin⸗Stahl mit abnehmbaren Fuß. Dieſes Horn dient für Spezialnietungen. Wird der Fuß abgenommen, ſo kann die Maſchine zur ſtationären Verwendung benützt werden. Bei Eckennietungen oder bei Nietung kleiner Pro⸗ file, wo es oft ſchwierig iſt, mit der Maſchine an die Nietſtelle heranzukommen, wird eine ſog. Niet⸗ zange eingebaut. In Betrieben, welche die Maſchine als Nietmaſchine nicht voll ausnützen können, läßt ſie ſich durch Aufſetzen einer Patrize und eines Stem⸗ pels in den Stößel als Lochſtanze anwenden. Das iſt beſonders in ſolchen Fällen von Vorteil, wo an Konſtruktionsteilen, die ſchon zum größten Teil zu⸗ ſammengenietet ſind, noch nachträglich weitere Lochungen vorgenommen werden müſſen, die vorher nicht ausgeführt werden konnten. Solche Lochungen müßten ſonſt mit der Handbohrmaſchine vorgenom⸗ men werden, während ſie ſich mit der transportablen Nietmaſchine mit eingeſetztem Lochwerkzeug ohne weiteres ausſtanzen laſſen. Die elektriſchen Schalt⸗ und Widerſtandskäſten ſind — wie die Abbildung zeigt— im Nietbügel geſchützt Untergebracht, ſo daß nur ein leichtes Kabel für den Anſchluß erforderlich iſt. Sämtliche Antriebsteile lau⸗ fen in öldicht geſchloſſenen Käſten. Dieſe Nieter werden in neun verſchiedenen Größen für Nietdrücke von 17—190 Tonnen gebaut, wobei die Bügelausladung in beliebiger Größe ausgeführt werden kann. Bei dieſen Modellen beträgt der Döp⸗ perhub beim kleinſten Modell 50 Millimeter, bei dem größten Modell 120 Millimeter.. DDr rr..... 2—— 1 Als am 15. September 1830 die erſte für die Perſonenbeförderung beſtimmte Dampfeiſenbahn der Welt auf der Strecke Mancheſter—Liver⸗ pool eröffnet wurde, da führte die Lokomotive des erſten Zuges George Stephenſon ſelbſt. Die⸗ ſer bedeutende Menſch, der ſich vom Hundejungen eines engliſchen Bergwerkes zum Heizer, Maſchi⸗ Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Ein Jahrhundert Eiſenbahn Von Ernſt Trebeſius hinter den Leiſtungen der„Rakete“ weit zurück⸗ blieben. Am 15. September 1830 konnte die Eiſenbahn Mancheſter— Liverpool den Betrieb eröffnen. G. Stephenſon wurde als ihr Schöpfer und Erbauer in überſtrömender Weiſe als Bahnbrecher einer neuen Zeit glänzend gefeiert. Die erſtaunliche Lei⸗ Die erſte Turbinen⸗Lokomotive der Reichsbahn in Dienſt geſtellt niſten, Maſchinenmeiſter und ſchließlich zum Chef⸗ ingenieur empor arbeitete, hatte bereits 1814 für eine Kohlengrube eine Zugmaſchine gebaut. Später war er von Eduard Peaſe aus Darlington, der als Aktionär von Kohlengruben ein großes Intereſſe an der Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe zwiſchen den Kohlengruben und den Verbrauchern hatte, mit dem Bau einer Kohlen bahn zwiſchen Stockton und Darlington beauftragt wor⸗ den, die am 27. September 1825 mit der Lokomotive „Active“ den Betrieb aufnahm. Als das engliſche Parlament am 6. März 1826 den Bau einer für den Perſonen verkehr beſtimmten Dampfeiſenbahn auf der Strecke Liverpool Mancheſter beſchloß, wurde Stephenſon zum Oberingenieur für das ge⸗ ſamte Unternehmen ernannt. Er ließ in der von ihm gegründeten Fabrik eine Lokomotive, die„Ra⸗ kete“, bauen, die bei dem denkwürdigen Wettſtreit zu Rainhill am 6. Oktober 1829 einen glänzenden Sieg über die vier anderen Bewerber errang. Außer Stephenſon hatten nämlich vier weitere Fa⸗ brikanten Probelokomotiven gebaut, die jedoch alle In allen Hütten⸗ und Bergwerksbetrieben be⸗ herrſcht wohl die Elektrizität als Hauptenergie⸗ quelle das Feld. Eine rationell arbeitende neuzeit⸗ liche Anlage iſt heute ohne elektriſche Antriebe und Einrichtungen überhaupt nicht denkbar. Selbſtver⸗ ſtändlich birgt die Verwendung elektriſcher Apparate eine gewiſſe Gefahr in ſich. Ein jeder Elektrotechni⸗ ker wird dies zugeben. Aber, ſind dieſe Gefahr⸗ momente wirklich derart groß, daß ſie bei der Pro⸗ jektierung einer elektriſchen Anlage evtl. zu Un⸗ gunſten der Elektrizität ausſchlaggebend ſein können? Dieſe Frage können wir unbedenklich ver⸗ neinen, denn bei fachgemäßer Montage der be⸗ treffenden Anlage ſind Exploſionen hervorgerufen durch evtl. auftretende Abreißfunken ſo gut wie aus⸗ geſchloſſen. Selbſtverſtändlich wurde dieſem Gebiete der Elektrotechnik ſchon von Anfang an beſondere Be⸗ achtung geſchenkt. Die Aufgabe, welche von der Berg⸗ und Hütteninduſtrie(auch Textilinduſtrie, Mühlenanlagen u. ähnl.) geſtellt war, forderte, daß ſämtliche elektriſche Apparate, Maſchinen uſw. in einer Atmoſphäre einwandfrei arbeiten ſollten, welche zum Teil völlig durchfeuchtet, ſogar ſpritz⸗ waſſererfüllt war, zum Teil aber infolge der Luft⸗ ſättigung mit Staub bezw. Kohleteilchen und Gaſen ein exploſibles Gemiſch darſtellte. Daß dieſe Jorde⸗ rung nicht ſo leicht erfüllt werden konnte, iſt ohne weiteres einzuſehen. Die Elektro⸗Induſtrie hat je⸗ doch einen Weg eingeſchlagen, welcher ſich als ſehr dankbar erwieſen hat und welcher auch einwandfrei zum Ziele führte, nämlich alles in gußeiſerne Ge⸗ häuſe einzukapſeln. Schalter, Kontroller, Anlaſſer, Motore und Generatoren verſieht man mit einem Gehäuſe, welches exploſionsſicher gegen die Um⸗ gebungsluft abgedichtet iſt. Somit hat man das Ge⸗ fahrmoment auf ein Minimum herabgedrückt. Da jedoch auch die elektriſchen Meßinſtrumente als ungemein wichtiges Glied einer elektriſchen An⸗ lage zu betrachten ſind, ſo wandte man ſich auch hier der Frage zu, ob und wieweit dieſelben die Urſachen von Exploſtionserſcheinungen ſind. Wie bei ſonſtigen elektriſchen Maſchinen, ſo iſt auch hier als wichtigſter Punkt die Geſamtausführung des Meßinſtrumentes und insbeſondere ſeine Montage in der Aulage ſelbſt, in Betracht zu ziehen. Gute und einwandfreie Meß⸗ geräte ſind ohne eine Sonderausführung zumeiſt bereits ſtaubdicht. Sorgt man aun noch dafür, daß man durch einen geeigneten Kitt ſämtliche evtl. noch vorhandene Oeffnungen am Mantel bezw. an der Grundplatte des Inſtrumentes von der Außenluft abſchließt, ſo kann das betreffende Meß⸗ gebracht wurde, auf der Strecke Hannover—Köln in Dienſt geſtellt. 5 b eine Geſchwindigkeit von 110 Stundenkilometern zu erreichen. Die bisherigen Kohlendampf⸗ zylinder ſind durch zwei Dampfturbinen erſetzt. rigkeiten auch die Erlaubnis zum Bau Kürzlich wurde die erſte Turbinen ⸗Lokomotive der Reichsbahn, die von Krupp hergus⸗ Die Maſchine vermag ſtung der erſten Dampfeiſenbahn rief natürlich ſehr bald auch in anderen Ländern vorausſchauende Män⸗ ner auf den Plan, die ſich eifrig für den Bau von Eiſenbahnen einſetzten. In Deutſchland waren es vor allem der Nationalökonom Friedrich Liſt und der Fabrikant Friedrich Harkort, die ſich mit ganzer Kraft für das neue Verkehrsmittel einſetz⸗ ten. Erfolg hatten freilich zunächſt nur eine An⸗ zahl Nürnberger Bürger mit T. Scharrer an der Spitze, die 1834 eine Geſellſchaft für den Bau einer Bahn zwiſchen Nürnberg und Fürth gründeten und nach Ueberwindung mancher Schwie⸗ erhielten. Wir lächeln heute über das Gutachten des bayeri⸗ ſchen Ober⸗Medizinal⸗Kollegiums, das folgender⸗ maßen lautete:„Die ſchnelle Bewegung muß bei den Reiſenden unfehlbar eine Gehirnkrankheit, eine be⸗ ſondere Art des Delirium furioſum, erzeugen. Wollen aber dennoch Reiſende dieſer gräßlichen Ge⸗ fahr trotzen, ſo muß der Staat wenigſtens die Zu⸗ ſchauer ſchützen, denn ſonſt verfallen dieſe beim An⸗ blick des ſchnell dahinfahrenden Dampfwagens genau gerät in den weitaus meiſten Fällen ohne irgend⸗ welche Bedenken verwendet werden. Das Auftreten eines Abreißfunkens im Meßgerät ſelbſt iſt übrigens ein ſehr ſeltenes Vorkommnis; es ſei denn, daß durch ungenügende Iſolation ein direkter Kurz⸗ oder Erdſchluß im Inſtrument ent⸗ ſteht. Im übrigen liegen bei den am häufigſten verwendeten Meßgeräten im Inſtrumentengehäuſe ſelbſt nur feſte, jedoch keine beweglichen Stromzuleitungen. Lediglich dem Drehſpul⸗ Volt⸗ und Amperemeter wird durch bewegliche Federn Strom bzw. Spannung zugeführt; der Eigenverbrauch dieſer zuletzt genannten Geräte iſt jedoch derart gering, daß ein Funke nicht auftreten kann. 5 Wichtiger iſt ſchon die Frage eines geeigneten Anſchluſſes für die Zuleitungen zu den Klemm⸗ klötzen der elektriſchen Meßinſtrumente. Hier iſt es ſchon eher möglich, daß ſich insbeſondere in erſchütte⸗ rungsreichen Anlagen die Klemmſchrauben lockern und ſomit die Anſchlüſſe löſen. Obwohl nun im all⸗ gemeinen der Eigenverbrauch von elektriſchen Meß⸗ geräten, abgeſehen von eletrodynamiſchen Watt⸗ metern und Phaſenmeſſern, verhältnismäßig gering iſt, ſo kann es unter ungünſtigei Verhältniſſen doch vorkommen, daß ein kleiner Funke entſteht, welcher eine exploſtble Luftmenge entzünden kann. Das beſte Vorbeugungs mittel hiergegen iſt, Inſtrumente zu verwenden, welche ebenfalls völlig gekapſelt, oder aber deren Anſchlüſſe in eine gußgekapſelte gut iſolierte Verteilungsanlage hin⸗ eingeführt ſind. Wenn nun die Meßinſtrumente ſelbſt nicht ſorgfältig gearbeitet ſind, ſo iſt insbeſon⸗ dere in feuchten Räumen(Maſchinenräume unter Tage) ein Kurzſchluß, hervorgerufen durch das Meß⸗ gerät, ſehr leicht die Urſache einer Exploſion. Es ſollten in ſolchen Betrieben nur erſtklaſſige Fabri⸗ kate zur Aufſtellung gelangen, bei welchen unter normalen Bedingungen Kurzſchlußerſcheinungen nicht auftreten. Beinahe als ebenſo wichtig wie die Meßinſtru⸗ mente ſind die zumeiſt benutzten Meßtrans⸗ formatoren anzuſehen, welche die Hochſpannung bezw. den hohen Strom auf einen geringeren Wert herabtransformieren. Vollbelaſtet ſtellen Meß⸗ wandler in dem Augenblick eine Gefahrquelle dar, indem ſich infolge Erſchütterungen bezw. fahrläſſiger Montage die Anſchlüſſe lockern und infolge der Strombelaſtung ſchmoren, bezw. funken oder ſogar einen Kurzſchluß hervorrufen. Bei der Erſtellung der Anlage iſt deshalb auf eine durchaus ſorgfältige Montage zu achten. Auch ſcheint es dringend ge⸗ ei, Ge, i a ere Wasa 1 Erreger sgl Eee E ee eee eee rere cee eee e eee.= 2 8. 5 8—— S Wen 5 1 2 Nr. 428 derſelben Gehirnkrankheit. Es iſt daher notwendig, die Bahnſtrecke auf beiden Seiten mit einem hohen, dichten Bretterzaun einzufaſſen.“ Würde gegenwär⸗ tig oder in naher Zukunft eine Geſellſchaft die Er⸗ laubnis zur Eröffnung einer mit Raketen betriebe⸗ nen Fluglinie einholen, ſo dürfte der Beſcheid der mediziniſchen und anderen Sachverſtändigen zunächſt wohl dem Sinne nach ähnlich lauten. Als die Bauerlaubnis für die Strecke Nürnberg Fürth ſchließlich doch erteilt wurde, da ſtellte ſich eine neue Schwierigkeit ein. Da man keinen Fachmann im eigenen Lande hatte, ſo bat man den Sohn von Stephenſon, der ſeines Vaters Lokomotivfabrik leitete, um Ueberlaſſung eines Ingenieurs. Dieſer wurde auch in Ausſicht geſtellt, doch ſcheiterte die Angelegenheit an der hohen Ge⸗ haltsforderung des Fachmannes, der außer 12000, Jahresgehalt und Reiſekoſten noch 4000/ für einen dienen ſollte. Nachdem man in dem Ingenieur Denis einen anderen Ingenieur gewonnen hatte, der in drei Monaten das Bahnprojekt ausarbeitete, konnte der Bahnbau ſo gefördert werden, daß a m 7. Dezember 1835 die erſte deutſche Dampfeiſenbahn auf der Strecke Nürnberg Fürth eröffnet werden konnte. Inzwiſchen war man natürlich auch in anderen Ländern nicht müßig geweſen. Innerhalb des der Eröffnung der erſten Dampfeiſenbahn folgenden Jahrzehntes entſtanden in Europa eine ganze An⸗ zahl Bahnen, die in der Reihenfolge ihrer Eröff⸗ nungszeiten nachſtehend angeführt ſind: England: Mancheſter— Liverpool 15. Sept. 1830 Frankreich: St. Etienne Lyon 20. Juli 1882 Belgien: Brüſſel— Mecheln 5. Mat 1885 Bayern: Nürnberg⸗Fürth 7. Dez. 1835 Sachſen: Leipz.—Althen(Str. Leipz.—Dresd. 24. April 1837 Oeſterreich: Floridsdorf Wagram 23. Nov. 1887 Rußland: Petersburg Krasnoje⸗Selo 4. April 18388 Preußen: Berlin—Zelendorf(Strecke Berlin— Magdeburg) 1. Sept. 1838 Braunſchweig: Braunſchweig— Wolfenbüttel (erſte deutſche Staatsbahn) 1. Dez. 1888 Da noch keine genügenden Erfahrungen mit dem neuen Verkehrsmittel vorlagen, ſo ging man im erſten Jahrzehnt des Eiſenbahnzeitalters recht vor⸗ ſichtig zu Werke und baute zunächſt nur verhältnis⸗ mäßig kurze Strecken. Erſt im folgenden Jahrzehnt wurden Fernbahnen größeren Umfanges in Angriff genommen. So wurde Berlin 1843 mit Stettin, 1846 mit Hamburg, Breslau und Magdeburg und 1848 mit Köln und Dresden verbunden. Immer ſchneller kam hinfort der Bau neuer Linien hinzu, immer gewaltiger wuchs das Schienennetz der Erde an. Nach den Angaben des Generalſekretärs des ſchweizeriſchen Eiſenbahnerverbandes auf der Mad⸗ rider Eiſenbahnerkonferenz beträgt die Länge des Eiſenbahnnetzes der Erde zurzeit 1,445 Millionen Km. Davon entfallen auf Amerika 606 000, Europa 405 000, Aſien 320 000, Afrika 65 000 und Auſtralien 49000 Km. In dieſem Zuſammenhange möge noch erwähnt ſein, daß bet der deutſchen Reichsbahn Ende März d. J. 24039(Ende v. J. 24 110) Lokomotiven in Betrieb waren. Der Wagenbeſtand belief ſich zu dieſer Zeit auf 658 433(Ende v. J. 651 749) Stück. boten, ausſchließlich Strom⸗ und Spannungswandler mit Maſſe⸗Iſolation zu benutzen, wenigſtens ſoweit dies unter Berückſichtigung der Betriebsſpannung und der Iſolation möglich iſt. Ein Bruch der Kupfer⸗ leitung im Wandler ſelbſt erfolgt wohl bei Maſſe⸗ Iſolation in den ſeltenſten Fällen. Bei Oel⸗Iſola⸗ tion der Meßwandler beſteht viel eher die Möglich⸗ keit, daß durch ungenügende Kapſelung Staub ins Wandlerinnere gelangt, die Oberfläche mit einer Schmutzſchicht überzieht und ſehr leicht eine Brand⸗ bezw. Exploſionsurſache darſtellt. Grundbedingung iſt demnach bei allen ſolchen elektriſchen Meßanlagen, daß nur beſte Apparate Verwendung finden und ſämtliche Anſchlüſſe und Inſtallationen auf das ſorg⸗ fältigſte ausgeführt werden. Insbeſondere iſt auf gute Sicherung der Anſchlüſſe zu achten. Werden dieſe Bedingungen erfüllt, ſo kann man unbedenklich die Frage, ob elektriſche Meßinſtru⸗ mente direkte Urſache von Staub⸗ oder Schlagwetter⸗ Exploſionen ſind, verneinen. Die Meßinſtrumenten⸗ Technik iſt in der Lage Apparate zu liefern, die den Anforderungen, welche ſolche Betriebe ſtellen, völlig genügen. Ing. Adam Gaier Magnetiſche Separatoren in der Ziegelinduſtrie. In der Induſtrie der Tonerzengniſſe finden neuer⸗ dings magnetiſche Separatoren Verwendung, die einen großen Einfluß auf die Güte der Fertigwaren ausüben. Aufgabe der Separatoren iſt die Beſeiti⸗ gung kleiner Eiſenteile aus dem Ton oder Schiefer, bevor er den Mühlen zugeführt wird. Ein großer Magnet, der über dem Förderband angebracht iſt, das Ton aus dem Rohtonlager zu den Trockenpfan⸗ nen bringt, hat aus dem Ton 5 bis 6 Pfund Eiſen⸗ teile entfernt, deren Größenordnung ungefähr einer kleinen Stecknadel entſprach. Viele dieſer Metall⸗ teile würden die Schleifſcheiben ſtark beſchädigt haben. Beſondere Erwährung verdient die Verwen⸗ dung eines magnetiſchen Separators in der Straßen⸗ klinkeranlage der nordamerikaniſchen Metropolitan Brick Co. in Beſſemer, Pa., wo nach einem großen Brand einige 20000 Tonnen gemahlenen Tonſchie⸗ fers unter den Trümmern eines Holzdaches lagen. Beim Bau des Daches hatten viele hundert Pfund Nägel, Bolzen uſw. Verwendung gefunden, die ſich nunmehr auf dem Rohſtoff zerſtreut hatten. Zwei magnetiſche Separatoren haben hier nicht nur die reſtloſe Verwendung der Rohſtoffe ermöglicht, ſon⸗ dern auch eine ganz bedeutende Koſtenerſparnis be⸗ dingt. Verantwortlich: Kurt Ehmer W Sind elektriſche Meßgeräte Urheber von Skauberploſionen? 1 94 deutſchen Begleiter forderte, der ihm als Dolmetſcher 8 79* 4 . 3 n Are e 40 n EEEETTCTTTCVCTTCTTTTTCTTCVT — ee 80 S b r r 1 e N. e eee eee d. e e e eee ae 200 Ballen Umfſatz. Verkauft wurden meiſt beſſerer ſchattenden Alleebäumen. Dazwiſchen Dienstag, 16. September 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Kritiſche Situation am Produktenmarkt Entſpannung im Weizengeſchäft infolge Schluß der Stützungskäufe Berliner Produkteubörſe v. 16. Sept.(Eig. Dr.) Am Produktenmorkte iſt die Situation allgemein jetzt derartig angeſpannt, daß eine Klärung hinſichtlich der künftigen Politik unbedingt notwendig erſcheint, wenn das reguläre Geſchäft nicht gänzlich zum Erliegen kommen ſoll. Für Weizen iſt eine gewiſſe Entſpauuung jetzt ſchon dadurch eingetreten, daß man geſtern mit den Stüßzungskäufen aufgehört hat. Die amtliche Notiz für prompt verladbaren märkiſchen Roggen wurde daraufhin geſtern ausgeſetzt. Am Liefe⸗ rungsmarkte für Weizen blieben heute Interventionskäufe auch aus. Das Preis niveou erfuhr infolgedeſſen eine Senkung um bis zu 8 l. Die für Effektivweizen erzielbaren Preiſe liegen etwa 12—13/ unter der zuletzt feſtgeſtellten Notiz, die noch durch die Stützungsaktion beeinflußt war. Für Roggen wird die Stützungsaktion noch aufrecht erhalten. Geſtern wurde aber nur ein ſo geringer Prozentſatz des Angebores von Efſektivware aufgenommen, daß heute auch—5 unter Stützungspreis recht dringliches umfangreiches An⸗ gebot vorliegte. Die Mühlen ſind dabei mit Roggen nur ſehr kuapp verſorgt. Verſchiedentlich hört man ſchon von Betriebsſtillegungen. 5 Am Lieferungsmarkte wurden bei der erſten Notiz un⸗ gefähr 22—23 000 Tonnen Roggen von der Stützungsſtelle aufgenommen, insbeſondere ſpätere Sichten, die Preiſe konnten aufrecht erhalten werden. Weizenmehl trotz erheb⸗ licher Preisabſchläge faſt geſchäftslos, ebenſo ſtagniert das Geſchäft in Roggenmehl nahezu gänzlich. Hafer und Gerſte wenig verändert. Amtlich notiert wurden: Weizen 23336, flau; Sept. 250 u..; Okt. 249; Dez. 258; März 259—7; Roggen 187, geſtützt; Sept. 193; Okt. 194; Dez. 204; März 215; Gerſte 204—222, ruhig; Futtergerſte 18069, ruhig; Hafer 158 bis 69, ſtetig; Sept.— Okt. 167; Dez. 178; März 191—90; Weizenmehl 27,50—35,75, matt; Roggenmehl 24,75 7,50, matter; Weizenkleie—9,25, ſtill; Roggenkleie 8,25—8,50, ſtill; Viktorlagerbſen 30—34; Futtererbſen 19— 20; Peluſch⸗ ken 20—21; Ackerbohnen 17—18; Wicken 20—22; Rapskuchen 9,810, Leinkuchen 17,3—17,6; Sofaextractionsſchrot 14,2 bis 15,1, Rauhfutter: drahtgepreßt. Roggenſtroh 0,70—90; Weizenſtroh 0,60—70; Haferſtroh 0,70—65; Gerſtenſtroh 0,70 bis 80; gebund. Roggenlangſtroh 0,70—90; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,60—75; Weizenſtroh 0,55—15⸗ ruhig; Häckſel 1,40—1,½50; handelsübl. Heu, geſ trocken 1,45—1,00; gutes Heu lerſter Schnitt)—2,20; Tymotee, loſe 2,60 3,00; Kleeheu, loſe 2,20—2,60; Mielitzheu, loſe(Warthe) 1,65 bis 85, loſe(Havel) 1,40—50, ſtill. Allg. Tendenz matt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. per 100 Kg.) Sept. 6,90; Nov. 712,5; Jan. 7,40 März 7,67,5; Mais(in Hfl. per 2000 Kg.) Sept. 117; Nov. 114; Jan. 116 März 119,50. * Liverpooler Getreidekurſe vom 16. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: W 2 06(100 lb.), Tendenz willig; t. (.%; Dez..6(.); März.67(.74).— Mitte: Mitte: ruhig; Okt..676; Dez..6 März.676. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 16. Sept.(Eig. Dr.) März 6,55 B 6,50 G; Mai 6,80 B 6,75 G; Juli 6,80 8 6,0 G: Sept. 6,50 B 6,40 G; Okt. 6,35 B 6,30 G; Nov. 6,30 B 6,25 G: Dez. 6,30 B 6,25;: Jan.⸗März 6,50 B 6,45 G; Tendenz matt.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 55 26,50; Sept. 26,50; Tenden 5 * Bremer Baumwolle vom 18. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Midol.(Schluß) 12,44. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 16. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Untverſal, Stand. Middl. 9 Jan. 181 601602; März—; Mai(81) 621; Juli(31) 628; Okt.(31) 591593; Dez.—: Jan.(32)—; Tagesimport 4800; Ten⸗ denz ſtetig.— Mitte: Jan.(31) 601; März(31) 611: Man(31) 620, Juli(31) 627; Okt.(31) 592; Dez.(31) 598; Jan.(92) 642: Loco 625; Egypt. Upper F. G. fair loco 852; Tendenz ruhig. RNünberger Hopfenbericht vom 15. Sept. 300 Ballen allertauer für 70—80, geringer zu 50„. Einige Ballen ebirgshopfen zu 65 ,. Ruhiger Einkauf. gch. Der Pelzwarenmarkt. Aus den Kreiſen des Kürſchner⸗ gewerbes wird mitgeteilt, daß der Umſatz in Pelzwaren zurzeit gering ſei. Inkereſſe beſtehe allerdings für Mäntel gus Braunfohlen und Naturbiſam bis zu 500„ im Preiſe. Nachlaſſewde Umſätze ſeien namentlich bei Edel pelz⸗ gattungen feſtzuſtellen. Die Beſchäftigung wurde noch aufrecht erhalten durch Aufträge von Umarbeitungen. Aber auch dieſe beſchräpkten ſich auf den notwendigſten Bedarf. Die Kürſchner behandelten zurzeit das Problem der Kreditfinanzierung, das auch für das Kürſchner⸗ gewerbe akut geworden ſei, weil ohne dem eine Steige⸗ rung des Abſatzes nicht möglich ſei. Berlin nicht zu beteiligen. Berliner eiallbörse vom 16. September 1930 Kupfer Blei Zink dez: Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar.. 9 0 5,5,. 3. 52. R.— N.— 91.50—.— 8 5035.25—.— 33.25 32,50 ärz. 91,75 92,75 91.0—.— 35,50 35,25—.— 33.50 82.75 April—.— 91,75 9150„358,50 85.25—.— 83.75— Mai 91.75 8150—.— 35.50 35,25—.— 33,75 33,25 Juni.. 91,75 81.80—.— 35.735,25—— 34.— 33,50 Jull. 1,75 91,50—— 35,7535,½5—.— 84.25 9,75 Auguſt.. 91.75 91.50—.— 38.75 35,2—.— 34,25 38,7 Sept.. 92.75 82,50 92.25 35.75 35.75 35,25—.— 32.— 31. Oktober.]—.— 92,25 91.75—.— 35,75 85,——.— 32,50 81, ou.—.— 032 8180—— 84835590—— 33.— 3180 Dezemb. 92, 91 50—— 35.75 35,504 83,— 82 50 Elektrolgikupfer, prompt 108. Antimon Regulus. 83,— 56.— Orig, Hütten⸗Aluminium 190,— Silber in Barren, per kg 49.75 51,75 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 194,— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.— 28,20 Hüttenzinn, 90 v. BH.—[Platin, dio. 1 r..—5,— Reinnickel. 98—99 v. H. 350.— Preiſe ohne Edelmetalle fur 100 gt Londoner Meſallbörse vom 16. September 1930 Metalle in C pro To. Silber Unze C.(187/170 fein ſtand, Platin Unze g Kupfer Standard 46,25 Zinn, Standart 134,2 Aluminium—.— Mongte 46.45 3 Monate 285,8 Antimon—.— Settl. Preis 40,25 Settl. Preis 134,2 Queckſilber 22,75 Elektrolyt 49,.— Banka 188 2 Platin—.— beſt ſelected 49.25 Straits 186.2 Wolframerz 18.25 ſtrong ſheets—,— Blei, ausländ. 16,15 Nickel 2 El'wirebars 51.— Zink gewöhnlich 15.12 Welßblech—.— O Herabſetzung des Kartellpreiſes für Kupfer. Berlin, 16. Sept. Die Copper Exporte Inc. beſchloß, den Verkaufs⸗ preis für Kupfer Wirebars cif. Nordſeehäfen von 11,30 Cents auf 11,05 Cents mit ſofortiger Wirkung herabzuſetzen. Der bisherige Preis wurde ſeit Veröffentlichung der un⸗ günſtigen amerikaniſchen Kupferſtatiſtik für Auguſt am freien Markte unterboten. Der europäiſche Kartellpreis tſt auch jetzt noch erheblich über der amerikaniſchen Parität, ſo⸗ daß mit einem weiteren Ausgleich zu rechnen iſt. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 16. Sept. Bei 660 Zentner Anſuhr und gutem Abſotz wurden folgende Preiſe erzielt: Birnen 1. Sorte 2026, 2. Sorte—18; Aepfel 14 bis 20; Zwetſchen 10—13; Tomaten—8; Trauben 1622. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt. Weiſenheim am Sand, 16. Sept. Bei 500 Zentner Anfuhr und gutem Abſatz wur⸗ den folgende Preiſe erzielt: Zwetſchgen 11—14, Portugieſer Trauben 16—20, Oeſterreicher Trauben 20—25, Moſel 13 Aepfel 22, Pfirſiche 1830, Tomaten—7. * Schweinemarkt Bergzabern. Bergzabern, 18. Sept. ufuhr 280 Stück; bezahlt wurde für das Paar 40—60 4. Bei ſchleppendem Geſchäftsgang wurde nicht ausverkauft. * Geringer Umſatz auf dem Pferdemarkt Stuttgart. Dem Pferdemarkt, der am 15. September im ſtädtiſchen Vieh⸗ und Schlachthof ſtattfand, waren 206 Pferde zugeführt. Der Beſuch war ordentlich, der Verkauf langſam. Es wur⸗ den 33 Pferde verkauft, eine Reihe anderer getauſcht. Die Preiſe bewegten ſich für ſchwere Pferde zwiſchen 1600 und 2000, für mittelſchwere zwiſchen 1200 und 1500, für leichte zwiſchen 700 und 1000/ und für ältere Pferde zwiſchen 200 und 600. Der nächſte Pferdemarkt iſt am Montag, 12. Januar 1981. * Mill. Dz. Rußlaubweizen nach England. Die ruſſt⸗ ſche Regierung i einem Bericht der„Daily Mall“ zufolge, etwa! Mill. Dz. Weizen im Laufe der diesjährigen Saiſon nach England zu exportieren. Die ruſſiſche Regte⸗ rung habe bereits Verträge für die Charterung britiſcher kana abgeſchloſſen, die bis zum 31. Juli nächſten Jahres aufen. * Internationale Automobil⸗Ausſtellung.— Keine Be⸗ teiligung der Bereinigung der Motorrabfabriken. Die „Vereinigung der Motorrabfabriken“ hat einſtimmig be⸗ ſchloſſen, ſich an der auf die zweite Hälfte des Februar 1931 verſchobenen Internationalen Automobil⸗Ausſtellung 0 5 Die beſonderen Ver⸗ hältniſſe in Motorradinduſtrie und Handel laſſen nach in⸗ ternationgler Auffaſſung von einer Frühfahrs⸗Ausſtellung keine Belebung des Motorradgeſchäfts erwarten. Da be⸗ reits im Herbſt und im Winter die Abſchlüſſe mit dem Handel für die kommende Satſon getätigt werden und dieſe ſchon im Laufe des Februar ſcharf einzuſetzen pflegt, käme eine Ausſtellung in dieſem Monat zu ſpät. Sofern es die gegenwärtig zur Diskuſſion ſtehende internationale Bindung der Ausſtellungstermine dann noch zuläßt, iſt daher für den Herbſt 1931 eine Motorrad⸗Ausſtellung in Ausſicht genommen. (Schluß) Plötzlich verſinkt Marietheres zwiſchen ſchwarzen Wänden. Rings um ſie her hatte man ſich erhoben. Jemand ſtößt ſie an:„Aufſtehen, bitte. Der dort droben iſts wohl wert.“ Sie richtet ſich mühſam empor. Hände ſtrecken ſich aus, donnernd bricht der Ruf, der Thure Olten grüßt, über ihr zuſammen. Dort oben ſteht er, rieſenhaft, im dunklen Straßen⸗ anzug. Ein, zweimal verbeugt er ſich, kurz, dann be⸗ ginnt er in die lautloſe Stille der Halle hineinzu⸗ ſprechen. Wieder ſchwingt und klingt dieſe Stimme um Marietheres. Spricht knappe, eiskalte Sätze, ſchweigt, erhebt ſich noch einmal, wird tief und dunkel: „Deutſchland, Heimat, ich grüße dich.“ Man ſingt, Tücher wehen, Rufe branden auf. Er tritt zur Seite. Andere ſtehen dort oben, vol Zurufen umtobt, ſprechen. a Marietheres ſitzt mit geſchloſſenen Augen, Sie ſucht Thure Olten nicht mehr, der zwiſchen den Lor⸗ beerbüſchen, den blühenden Azaleen und den weißen Nelken der Ehrenloge ſteht, umdrängt von Damen und Herren, die ihm die Hände ſchütteln. Hinter Marietheres ſagt eine fette Stimme:„Mir ſcheint, den Olten freut hier die Sache nicht recht. Der hat ja nicht ein einziges Mal gelacht. Der iſt froh, wenn der Tamtam vorüber iſt.“ Es hat den Auſchein, daß die Feier ihrem Ende zugeht. Die Loge oben leert ſich. Von der Straße kommt noch einmal das Geſchrei einer begeiſterten Menge, laute, mahnende Signale abfahrender Autos. Marietheres findet ſich nicht gleich zuxecht. Steht zögernd. Man zwingt ſie einfach vorwärts. Sie ſteht ſich unter dürftigen Bäumen in einer verſtaub⸗ ten Großſtabtanlage, mitten im Straßengetrtebe. Hunger befällt ſie nach Stille und friſchem Matlaub, nach Wegen ohne Menſchen. Wie eine Verzerrung ſcheint ihr dies alltägliche Geſchehen, das nun wieder um ſie iſt. Die Fahnen ſtolz und ruhig bewegt von leichtem Wind, ſind nur noch ein letztes Aufflackern glühenden Erlebens.„ Ste geht zum nächſten Halteplatz, nimmt eine Taxe und läßt ſich hinausfahren vor die Stadt. a Der Lärm fällt zurück. Kühle kommt von breit läuft das ſilbern flimmernde Waſſer eines ſchüutrgeraden Kanals zu einem See. Ziegelrote Dächer tauchen auf und das be⸗ f Mannheimer Kegler⸗Verband Abſchluß des Sportsjahres.— Kampf um den Stierle⸗Wanderpokal Der bisher immer ſehr ſtiefmütterlich behandelte Kegel⸗ ſport trat in dieſem Jahre mit ein paar beſonders gelun⸗ genen ſportlichen Veranſtaltungen an die Oeffentlichkeit und lenkte ſo die Aufmerkſamkeit auch der Außenſtehenden auf ſich. Durch die veranſtalteten Verbandskämpfe im Auguſt, die über acht Tage dauerten und viele auswärtige Gäſte brachten, erwies ſich, daß der Kegelſport eigentlich nicht mehr nur noch als„Phlliſterſport“ ſo nebenbei be⸗ handelt und angeſehen werden darf, will man nicht blind an ſeiner Bedeutung vorübergehen. Es dauerte ſehr lange bis er ſich ſeine Poſition errungen hat, er iſt jetzt aber auch bemüht, ſie mit allen Mitteln zu halten und zu verbeſſern. Der letzte Bauſtein wäre eine eigene Bundesbahn, der be⸗ gehrlichſte Traum aller Mannheimer Kegler. Als Abſchluß des verfloſſenen Sportſahres fand am Samstag abend ein kleiner Feſtabend ſtatt, der einen ſehr guten Beſuch aufwies und für den die„Stierle⸗Bahn“ beinahe zu klein war. Damit verbunden war eine Siegerehrung des Siegers des„Stierle⸗Wanderpokals“, der in dieſem Jahr zum fünften Mal zum Austrag kam. Um den Beſitz ſtritten ſich 14 Klubs. Den Mittelpunkt der Unterhaltung gab Fritz Fegbeutel ab. Ihm treu zur Seite ſtand eine kleine Kapelle. Der erſte Vorſitzende Köhler war einſichtig genug und beſchränkte ſich bei ſeiner Rede nur auf das Aeußerſte, be⸗ grüßte einige Ehrengäſte, dankte der Preſſe für ihre unter⸗ ſtützende Mitarbeit, forderte zu fernerem treuen Zuſam⸗ menhalt auf und dab den Abend wieder für die gemütliche Unterhaltung frei. Auch Sportwart Deiß ber befleißigte ſich dieſer nachahmenswerten Tugend, und verkündete nach einigen Dankesworten und ſportlichen Hinweiſes und Er⸗ munterungen nachfolgende Reſultate, die ſehr beifällig auf⸗ genommen wurden. Und ſo war alles in allem: ein würdi⸗ ger Abſchluß eines in ernſter Arbeit verbrachten Sport⸗ jahres, bei dem nicht zuletzt nur die erzielten Reſultate maßgebend waren für Aufmerkſamkeit der Außenſtehenden ſondern vor allem der ſportliche Geiſt und die ſportliche Haltung der Mitglieder und der Wille, ſich endlich den Platz zu erringen, der dem Verbande zukommt. Die Ergebniſſe: Heinrich Stierle⸗Wanderpokal 1930 1. Goldene 7 1095 Holz(Pokal, Diplom) 2. Edelweiß 1078„(Plakette) 8. Kurpfalz 1074„(Diplom) 4. Präziſe 8 1068„(Diplom) uff. Medaillenkämpfe(KV. Mannheim): 1. Heckel; 2. Eizert, 8. Deißler uff. 5 Verbandsmedaille(KB. Mannheim): I. 10 Mann in die Vollen: 1. Stoffel(Fidele 19) 156 Holz; 2. Satory (Fidele 12) 157 Holz; 3. Daab(Roland) 161 Holz. Bunbesſportabzeichen: Urkunden: W. Maier und V. Eiſenhauer. Die Auszeichnungen der Verfaſſungskämpfe ſind noch nicht feſtgelegt Es beteiligten ſich vom Deutſchen Kegler⸗ bund 13000 Mann und dafür ſtehen 63 Plaketten und 405 Urkunden zur Verfügung. Hocken TV. M. 1846 Junioren— TC. Ludwigshafen:1 Es iſt erfreulich, daß der Turnverein neben der Pflege des aktiven Sportes ſein beſonderes Augenmerk auf die Ausbildung der Jugend legt und ihr durch Spielabſchlüſſe mit den Vereinen der Umgebung Gelegenheit gibt, ihr Können zu beweiſen und ihre Leiſtungen zu perbeſſern. Ueberhaupt kann man feſtſtellen, daß der Jugendſport in jeder Disziplin jetzt endlich mehr gefördert wird. Es war aber auch wirklich eine Freude, den Sampfes⸗ etfer der 22 Junioren bei dem Spiel auf dem idylliſch go⸗ legenen Tic.⸗Platz am Sonntag mittag zu ſehen. Hier durften ſie die im Training erworbenen Kenntniſſe be⸗ weiſen und zeigen, was ſie können. Der ſpieleriſche Ge⸗ ſamteindruck war recht günſtig. Techniſch zeigte man mit⸗ unter recht ſchöne Sachen; aber auch das taktiſche Moment wurde nicht vernachläſſigt. (Rachdruck verboten. ſchwingte Halbrund eine Schloſſes, weltfreudig und weit dehnt es ſich. Marietheres geht durch das ſchützende Gitter, hinter dem weißgewaſchene Sandſteingötter ſtehen. Wie Opferrauch ſteigen blühende Wieſen um ihre Sockel. ſchleppendem Gezweig. Manchmal ſieht verſchnörkel⸗ tes Mauerwerk zwiſchen den Bäumen hervor. Auf einer der zierlich geſchwun genen Brücken, der Geländer gekrönte Initialen tragen, lehnt ein Mann. Er iſt barhäuptig und wendet Marietheres den Rücken zu. Beim Aufklingen der Schritte dreht er ſich mit einer gewiſſen Heftigkeit um, ſtutzt und kommt daun auf ſte zu... Es iſt Thure Olten. Marietheres bleibt ſtehen. Streckt die Hand aus, preßt ſie gegen den riſſigen Stamm des Baumes, der neben ihr aufragt.„Fliehen“, denkt ſie.„Er wird an mir vorübergehen. Vielleicht mit fremdem Gruß Ich ertrage es nicht, ich ertrage es nicht.“ Mie ist das unler einen Hul zu bringen? Und doch bilden diese Elgenschaſten zusammen das Kennzeichen eines guten Krimineftomans, wie ihn die leser und leserinnen der Zeſtung fotf dern. einer Der gegenwöſtig erfolgrelchste Kriminelschfiftsteller J. S. Fletcher hat mehrere soſcher Romene geschrieben. Den spĩnnendsten— betitelt: E rlnker bringen wir übermorgen in der„Neuen Nennheſmer Zeſtung“ zum Abdruck „Wirklich, ſie Und nur der ruhende Neptun, dort wo die vermag „Ste tanzen,“ denkt Marietheres. tanzen. ſilbernen Waſſer über die Stufen fließen, einigen Ernſt zu wahren.“ Irgendwo, ganz nah, vielleicht dicht hinter den verſchnittenen Hecken zur Rechten, lockt die Flöte des großen Pan. Und Dionyſos ſchwingt den ge⸗ ſchmückten Stab. Ach Lehen Leben Site geht tiefer in den Park hinein. Die Wege liegen einſam. Ein Bach läuft dunkel zwiſchen ſchwer Und erwacht langſam aus der gliederlähmenden Starre, in der ſie neben dem Baum ſteht. Begreift, daß Thure Olten vor ihr iſt:„Da biſt du ja, Marie⸗ theres,“ ſagt Thure Olten. 5 Sie iſt unfähig, zu reden. Hohn? So zerſtört von Bitterkeit iſt dieſer ritterlichſte aller Menſchen, daß er die Frau, die er einmal geliebt hat, höhnt? „Da biſt du nun, wiederholt er, bückt ſich und ſteht ſie an mit Augen, aus denen ihr alles entgegen⸗ ſchimmert, was ſie jemals beſaß. Bei Mannheim kann man nicht den gewöhnlichen Maß⸗ ſtab anlegen, da die Mehrzahl der Spieler ſchon am Vor⸗ mittag in Heidelberg antreten mußte. Das hatte natütr⸗ lich das Abfallen eines Teils der Spieler gegen Schluß zur Folge. Der Tormann war ſehr gut, Verteidigung und Läuferreihe gut(insbeſondere der Mittelläufer), im Sturm die Mitte am beſten. Auch Halblinks gefiel techniſch, Linksaußen war in Ballaufnahmen gut, Rechtsaußen ſchien ermüdet.— Tec. gewann mit viel Glück, da der Turnver⸗ ein die meiſte Zeit überlegen war. Der Tormann gefiel, die Verteidigung rückte zu weit auf; in der Läuferreihe der rechte der Beſte, der Sturm krieb zu viel Einzelpiel, das auf den vielgelobten Mittelſtürmer zugeſpitzt war, der aber enttäuſchte. 5 Das erſte und einzige Tor fiel ſchon in der 10. Minute durch den Halblinken, der freiſtehend(Deckungsfehler) hoch und unhaltbar einſchoß. In der Folgezeit hat Turnverein zahlreiche Chancen, die aber nicht verwertet werden konnten. Von den beäden Schiedsrichtern geftel nur der Mannheimer Reichert, der Ludwigshafener war zu partetiſch eingeſtellt. Handball 1. Igd. Poſt gegen 1. Igd. VfR. 323 Früher galt die Jugend des BfR. für unſchlagbar. Aber da ſie die beſten Leute an die erſte Mannſchaft abgeben mußte, dadurch die Mannſchaft aus ihrem urſprünglichen Gefüge genommen wurde, verlor ſie bedeutend an Niveau, ſodaß ſie mit den Poſtlern mur mit Mühe fertig werden konnte. Allerdings hat die Poſt auch gute Leute in ihren Reihen, die bei Sportlehrer Bargmann in der richtigen Obhut ſtehen und gut durchgebildet ſind. Sehr deutlich merkte man das am Sonntag an den Brauereien, wo ſie den Raſenſpielern ungeahnten Wider⸗ ſtanb entgegenſetzten, ihnen richtig die Hölle heiß machten und den Spielverlauf äußerſt ausgeglichen geſtalten konn⸗ ten, zeitweiſe ſogar das VfR.⸗Tor belagerten, aber trotz andauernder Führung den Vorſprung nicht halten konnten und ſich ſchließlich doch noch den Ausgleich gefallen laſſen mußten. Es war ein Spiel, das techniſch mitunter frappieren konnte. Beide Parteien zeigten eine vollendete Ballaufnahme, gutes Täuſchungs⸗ ſowie Schußvermögen und im richtigen Augenblick ein produktives Einſetzen der Flügel. Kurz und gut eine Leiſtung, die darauf ſchließen läßt, daß die Verbandsſpiele ſicher recht ſpannend werden. BfR. hot noch keine einheitliche Leiſtung. Gutes, ge⸗ diegenes Einzelkönnen, auch ein taktiſch geſchulter Blick, aber man hatte eben noch nicht den Eindruck, als ob die Mannſchaft vollkommen„fit“ ſei. Poſt konnte relativ beſſer gefallen. Die Mannſchaft hat ſich durch Trafning verbeſſert und vervollkommuet. Poſt kommt durch die Mitte in Führung; VfR. gleicht aus, Poſt kann noch einmal einwerfen, VfR. erzielt wie⸗ derum den Ausgleich. Das wiederholt ſich noch einmal und dann iſt Schluß. Schuhmacher ⸗ Phönix war der gegebene Schiedsrichter. Schalkes Berufung verworfen Im Anſchluß an die Sitzung des Vorſtandes trat das Bundesgericht des Deutſchen Fußball⸗Bundes zuſammen, um über die von den Vereinen Schalke 04 und Boxruſſia .⸗Gladbach gegen die Urteile der weſtdeutſchen Spruch⸗ kammer eingelegten Reviſionen zu entſcheiden. In beiden Fällen beſtätigte das Bundesgericht die Entſcheidungen der Spruchkammer des Weſtdeutſchen Spiel⸗Verbandes, ſo⸗ daß alſo dieſe Urteile jetzt rechtskräftig gewor⸗ den ſind. Den beiden Vereinen bleibt nun nur noch der eine Weg offen, beim Bundesvorſtand ein Gnadengeſuch einzureichen. 5 Neue finniſche Weltrekorde Hervorragende Leiſtungen gab es bei einem finniſchen Leichtathletikfeſt in Wiborg. Die Ergebnisliſte ver⸗ zeichnete u. a. zwei neue Weltrekorde. Matti Jrvinen warf den Speer 72,93 Meter weit und verbeſſerte damit ſeine eigene, erſt vor kurzem mit 72,38 Meter aufgeſtellte Welthöchſtleiſeung. Im 25 Kilometer⸗Laufen drückte Martellin die bisherige Welthöchſtleiſtung des Eng⸗ länders Harpe von:23,45,8 Std. auf:22,28,8 Stunden. Marietheres läßt die Hand, die ſich eingrub in die Rinde des Baumes, ſinken:. „Ich hab' es nicht gewollt, Thure. Glaub' mir, ich wollte nicht, daß du mir begegnen ſollteſt.“ „Nein. Es iſt außerhalb allen Wollens. Jih habe dich gerufen. Mit ganzer Kraft meines Her⸗ zens habe ich dich gerufen. Du mußteſt kommen.“ „Nach— dem? Nach alledem, was ich dir antun mußte. Haſt du es vergeſſen?“ „Vergeſſen. Marietheres? Ich ſollte irgend ein Wort, eine Geſte, ein Tun von dir vergeſſen? Ach, du geliebte Frau, das hätteſt da mich erſt lehren müſſen. Aber ich hab dir nachgedacht. Immer. Ich hab nur an dich gedacht, des Nachts in den Lagern, zwiſchen den Zacken der Gletſcher, und wenn wir im Wüſtenſand verſinken wollten... Wie oft hab' ich nach deiner Hand gegriffen, Marietheres. Ich wußte ja ich durfte es wieder. Wir hatten in der erſten 1 noch Nachrichten von daheim. Da erfuhr ich Ales „Sprich weiter, Thure, ich bitte dich.“ Er hört wohl die namenloſe Erlöſung, die in ihren Worten liegt. „Siehſt du, Marietheres, du mußteſt es mir antun, wie du es wohl eben genannt haſt. Das iſt auch der Anfang und das Ende meiner Erkenntniſſe. Denn du mußteſt immer du ſelbſt bleiben.“ „So haſt du zu mir hergedacht, Thure, in all den Jahren? Und ich war wie eine Verdammte. Ich habe nicht mehr gewagt nicht einmal aus der Ferne mehr gewagt, teilzuhaben an dir und deinen Taten. Wie jemand, der verſchüttet war, und im letzten Augenblick in das Leben zurückgeholt worden iſt, ſo war das mit mir. Man lebt mit den andern. Aber es iſt nur noch eine tote Dämmerung Nun kommſt du zurück und ruſſt mich.. Du mußt Geduld mit mir haben, es iſt ſchwer, daran zu glauben.“ Thure Olten ſteht ein wenig vorgebeugt:„Glaubſt du, ich bin den Menſchen dort drinnen heimlich da vongelaufen wie ein Strolch, und habe mich auf⸗ gemacht, den einen Menſchen zu ſuchen, um ihn auch nur für eine Stunde wieder herzugeben? Du mußteſt ja kommen. Hierher kommen. Ich wußte, daß du in der Stadt ſein würdeſt heute. Und daß du dann in dieſen Park flüchten wirſt, von dem du mir ſo oft geſprochen haſt— auch das war nicht allzu ſchwer zu erraten. Bleib bei mir, Marietgeres!“ Er kommt nah zu ihr, lehnt ſeine Schläfe an die ihre, und ſie hören ſich ſprechen, eines aus dem andern heraus, mit ſtummen Lippen. So zieht die große Stille letzter Erfüllung in ſie ein, vor der ſte ſich beugen. Und über ſie hinaus wächſt das Wiſſen, daß ſie unlösbar verbunden ſind. 5 8. Seite Nummer 428 Neue Mauunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 16. September 1930 Iodes-Anzeige. Franz Joseph im Alter von 74 Jahren, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim, den 16. Septembe Rheindammstraße 63 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren Heben Vater, Großvater und Schwiegervater, Herrn nach kurzem wWohlversehen mit den heiligen Sterbesakramenten. Familie Ek. Edle Leiden, 1 1930 Erstes Seelenamt Donnerstag, de ber 1930, morgens 7½ Uhr, Josephski Die Beerdigung findet am Donnerstag, 18. Sep- tember 1930, nachmittags 2 Uhr statt. en 18. Septem- reche. e Derkerſdillf urid ir großer Freude Zeigen vir die Ge- Br Uiserer Scher PINS Ar. 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Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſynſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Band 629, Heft 15, gb. Nr. 30 124, Wilhelms⸗ wörthſtraße 8, Hofreite mit Gebäulichkeiten und Hausgarten, 4 Ar 09 qm. Schätzung: 7500 R. L. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht. Deutsche und Perser & TEDDICHE Große Auswahl, billigste Preise Zaählungserleichter.— Auswahlsendung ee BRVNNI Z BI, 2 Heus . Breitestr. Offene Stellen Für den Verkauf von Düten u. Beuteln ete., Pack⸗ und Einſchlagpapieren ſucht leiſtungs⸗ fähige Papierwarenfabrik 13 448 LKeioneien Vertreter Es kommen nur fachkund. u. zuverläſſ. Herren waren, ein Kind da iſt. An⸗ gebote unter O N 84 an die Geſchſt. 2483 Hell. Zzuverl. Mädchen mit gut. Zeuan., ſucht Stelle in bürg. Hauſe als Haushälterin od. Alleinmädchen. Zuſchr. u. 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