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M. g.* Aus der Welt der Technilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Heſetz und Necht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Zeit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 17. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 420 Zenfer Lektion an die Nationalſozialiſten Anpaſſung der Weltpolitik an das deutſche Wahlergebnis- Briand appelliert an die deutſche Sentimentalität Kann Brüning was er will? Fournaliſten-Bankett Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Genf, 17. September. Das Bankett der Völkerbundsjournaliſten brachte eine ſcheinbar improviſierte, aber in Wirklichkeit wohlvorbereitete Rede Briands, dem der eng⸗ liſche Außenminiſter Henderſon das Stichwort gab. Von dem engliſchen Außenminiſter wurde näm⸗ lich auf die zwiſchen England und Frankreich be⸗ ſtehenden Meinungsverſchiedenheiten hingewieſen und angeregt, durch Vermittlung Englands die fran⸗ zöſiſch⸗italieniſchen Unſtimmigkeiten in der See⸗ abrüſtungsfrage zu ſchlichten. Dieſe Erklärung benutzte der franzöſiſche Außen⸗ miniſter, um vor der Weltpreſſe die Erklärung ab⸗ zugeben, daß Frankreich und England aus den momentan herrſchenden Meinungsverſchieden⸗ heiten in der Abrüſtungsfrage einen Ausweg finden werden.„Die Freundſchaft zwiſchen den beiden Na⸗ tionen iſt eine Tatſache“, ſagte der franzöſiſche Außen⸗ miniſter. Was ſeit geraumer Zeit in franzöſiſchen Diplomatenkreiſen gemunkelt wurde, kam in den Erklärungen Briands zum deutlichen Ausdruck: Frankreich ſtrebt die Wiederherſtellung intimer Beziehungen zu England an und iſt bereit, in der Seeabrüſtungsfrage„Opfer“ zu bringen. Es ſucht gleichzeitig Italien zu gewinnen, das einer allgemeinen kolonial⸗politiſchen Verſtän⸗ digung mit Frankreich geneigt iſt und auf dem Gebiet der Abrüſtungspolitik ein Tauſchgeſchäft anbietet. Die vermittelnde Rolle Englands wird von Briand als nützlich erkannt. Es wird mir von einem leitenden franzö⸗ ſiſchen Diplomaten dazu erklärt, daß der „engliſch⸗franzöſiſche Verſöhnungsakt“ auf dem Jour⸗ naliſtenbankett in Deutſchland nach Gebühr be⸗ wertet werden ſollte. Dieſer Akt, ſo erklärte mir der Diplomat, enthalte eine Tendenz gegen die Nationalſozialiſten und die Hugen⸗ bergleute. Er ſollte den neugewählten Parla⸗ mentariern dieſer Parteien begreiflich machen, daß Frankreich und England Schulter an Schulter für die Sicherung des europäiſchen Frie⸗ bens eintreten und daß ſie in Kürze Italien neben ſich ſehen werden.„Das Ergebnis der deutſchen Wah⸗ len“, ſagte mir der franzöſiſche Diplomat,„hat die Beſchleunigung der franzöſiſch⸗engliſch⸗italieniſchen Ausſprache zur unmittelbaren Folge. Um den deut⸗ ſchen Nationaliſten einen Riegel vorzuſchieben, wird man auf unſerer Seite im Eiltempo den Intereſſen⸗ ausgleich mit Italien durchführen. Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius, deſſen maßvolle Rede einen guten Eindruck gemacht hat, dürfte die Bedeutung der Reden Henderſons und Briands auf dem Jour⸗ naliſtenbankett erkannt haben.“ Der franzöſiſche Außenminiſter Briand wid⸗ » mete dem verſtorbenen Streſemann einen er⸗ greifenden Nachruf. Dr. Curtius zugewandt, ſagte Briand: Streſemann und ich kamen uns langſam näher. Allmählich gewannen wir zueinander Ver⸗ trauen, tauſchten unſere Gedanken aus und ſprachen von unſeren Plänen und Hoffnungen. Vor meinem geiſtigen Auge ſehe ich die Geſtalt Streſe⸗ manns, ich fühle ihn neben mir, er blickt mich an. Auge in Auge ſtehen wir uns gegenüber, prüfen uns, und ich darf ſagen: Er hat mein Vertrauen nie getäuſcht, ebenſo wie ich mich in ihm niemals getäuſcht habe.“ Der greiſe Briand ſprach dieſe Worte zitternd wie ein tieſes Seelenbekenntnis aus. Der Menſch Briand trauerte um ſeinen dahingegan⸗ genen Freund und Kampfgenoſſen. Dieſe erſchütternde Zwieſprache mit dem dahingegan⸗ genen deutſchen Freund war dazu beſtimmt, ein Echo im deutſchen Volk zu erwecken, denn Briand blickte unverwandt auf Dr. Curtius, als er Streſemanns gedachte und er fügte hinzu:„Nie⸗ mals verlangte ich eine Preisgabe nationaler Inter⸗ 4 eſſen Deutſchlands(), niemals wurde an mich das Anſinnen geſtellt, Intereſſen meines Landes preiszu⸗ geben.“ Drahtbericht unſere Berliner Büros Berlin, 17. September Allgemach hat man ſich über den Ausgang der Wahlen beruhigt und iſt bemüht, die Situation nüch⸗ tern ins Auge zu faſſen. Das Kommuniquee über die geſtrige Kabinettsſitzung beſtätigt, was wir be⸗ reits andeuteten: Die Reichsregierung wird im Amte bleiben und unverändert vor den Reichstag treten. Sie wird hier verſuchen, zunächſt einmal die Anerkennung der Not⸗ geſetze zu erlangen, die ſie mit Ermächtigung des Reichspräſidenten in Kraft geſetzt hat, und ſie wird weiter die Durchführung des Reform⸗ programms ſich angelegen ſein laſſen, das auf die Ueberwindung der Wirtſchaftskriſe hin⸗ führt. Die Ausarbeitung der Notgeſetzesvorlagen ſoll ſo beſchleunigt werden, daß ſie bereits in der nächſten Woche vom Reichskabinett beraten werden können. 5. e Damit wird die Entſcheidung über die Frage, wie die Regierung zu einer Mehrheit ge⸗ langen ſoll, unmittelbar in den Reichstag verlegt. Einſtweilen will der Kanzler ſich auf koalitionspolitiſche Erörte⸗ rungen nicht einlaſſen. Er will in der Zurückgezogen⸗ heit Kraft für die bevorſtehenden Kämpfe ſammeln. Es bleibt alſo bei der Ankündigung der„Germania“, daß ernſthaftere Koalitionsgeſpräche vor dem 13. Oktober ſchwerlich zu erwarten ſind. Dieſen Ter⸗ min hat Reichstagspräſident Löbe geſtern in einer Beſprechung mit dem Kanzler inzwiſchen offiziell feſtgeſetzt. Die Fraktionen werden ſich vermutlich bereits vor dem Eröffnungstag in Berlin verſam⸗ meln, um ſich zu konſtituieren und den alten Mit⸗ gliedern Gelegenheit zur Fühlungnahme mit den zahlenmäßig ja recht ſtark vertretenen neugewählten Abgeordneten zu geben. Als erſte hat die Reichstags⸗ fraktion der Staatspartei ihre Angehörigen auf Mittwoch zu einer Sitzung nach Berlin einge⸗ laden. 5 Inzwiſchen geht die Erörterung über die künftigen Koalitions⸗ möglichkeiten fort. Beſtimmte Rückſchlüſſe auf die Haltung der einzelnen Parteien laſſen ſich natürlich noch nicht ziehen. Für eine Anlehnung der Regierung nach rechts ſind von den Nationalſozialiſten und Deutſch⸗ Unter Ausſchluß der Staatspartei. nationalen Bedingungen aufgeſtellt worden, deren wichtigſte, die Auflöſung der bisherigen Koalition in Preußen, im Zentrum gemiſchte Gefühle geweckt hat. Eine Telegraphenagentur wußte von einer Aeußerung des Vorſitzenden der Wirtſchaftspartei, Drewitz, zu berichten, der ſich für eine bürgerliche Regierung von den National⸗ ſozialiſten bis zum Zentrum ausgeſprochen haben ſoll. Hiergegen wendet ſich offenbar eine Mitteilung der Preſſeſtelle der Wirtſchaftspartei, in der es heißt, die Wirtſchaftspartei habe mit keiner anderen Partei bisher über die Frage der Regierungsbildung ver⸗ handelt und ſie lehne es auch ab, vor dem Zuſam⸗ mentritt des Reichstags Beſprechungen über dieſe Frage zu beginnen. Dagegen beſchäftigt ſich Graf Weſtarp in einer länge⸗ ren Betrachtung in der„Kreuzzeitung“ mit der Möglichkeit einer Regierungsmehrheit vom Zentrum bis zu den Nationalſozialiſten Herr Weſtarp, der die Loslöfung des Zentrums von der Sozial⸗ demokratie in Preußen lebhaft befürwortet, legt das Hauptgewicht auf die Frage, ob in Verbindung mit den Nationalſozialiſten das Programm der Hilfe für die Landwirtſchaft und den Oſten ſowie der umfaſſenden Reformen der Sozialverſicherung, der Finanzen und der Wirtſchaft ſich durchführen und weiter ausbauen laſſe. Er kommt zu dem Schluß, daß der Kanzler der nationalſozialiſtiſchen deutſchen Arbeiterpartei die Chancen bieten müſſe, ihre praktiſche Arbeitsfähigkeit zu beweiſen. „Die Nationalſozialiſten bieten ſich ihm jetzt als Erziehungsobjekt dar. Man wird es ihnen nicht erſparen, den Nachweis zu führen, ob ſie ihrer ſo überraſchend gewonnenen Stärke entſprechend ge⸗ willt und fähig ſind, verantwortlich an der Leitung der äußeren und inneren Politik teilzu⸗ nehmen.“ 5 Wenn wir die Abſichten des Kanzlers richtig deu⸗ ten, ſo ſind ſie, vorerſt wenigſtens, nicht auf eine Erweiterung der Regierung gerichtet. Es ſcheint vielmehr, daß der Kanzler wie bisher den Charak⸗ ter des Kabinetts als eines koalitions mäßig nicht gebundenen Gremiums beibehalten will. Offenbar hofft er, ſo am eheſten ſich durch die außerordentlichen Schwierigkeiten hindurch lavieren zu können, die ſich unmittelbar nach Eröffnung des Reichstags ihm in den Weg ſtellen werden. Wirths Meinung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. September Im Berliner Rundfunk hat ſich der Reichsinnen⸗ miniſter Wirth geſtern über die Möglichkeiten der Regierungsbildung ausgelaſſen, wobei frei⸗ lich dahin geſtellt bleiben muß, wie weit ſeine An⸗ ſichten ſich mit denen der Fraktion decken. Dr. Wirth, ſtellte ohne Beſchönigung feſt, daß der Regierung Brüning, hinter der heute 209 Abgeordnete ſtünden, 80 Stimmen an der Mehrheit fehlten. Selbſt bei voller Neutralität der Sozialdemokratie würde ſie immer noch 17 Stimmen entbehren. Eine bloße Neutralität der Sozialdemokraten, ſo ſchloß Wirth aus dieſer Tatſache, wäre alſo nicht aus⸗ reichend, um die Regierung vor einem Mißtrauens⸗ votum zu ſichern. Ein Teil der Sozialdemokraten müßte mit der Regierung ſtimmen. Der Begriff der großen Koalition, geſtern noch lebendig, habe heute ſeinen Inhalt verloren, denn Sozialdemokra⸗ ten, Zentrum, Staatspartei und Volkspartei ver⸗ fügten über 280, mit den Bauern über 286 Stim⸗ men, bliebe alſo in der Minderheit. Mit der Wirtſchaftspartei würde ſie mit 309 Stim⸗ men eine knappe Mehrheit haben. Umſomehr Grund hätte die Regierung Brüning, das zu tun, was ſie zu tun beſchloſſen hat, zu bleiben und den Reichs⸗ tag vor die Frage zu ſtellen, was er ſeinerſeits zu tun gedenke, denn das Wahlergebnis habe zwiſchen der Oppoſition ſoviele Stimmen übrig gelaſſen, daß die Ver⸗ nunft, wenn ſie wolle, die Mehrheit hätte. Den Gedanken einer Rechtsregierung mit den Na⸗ tivnalſozialiſten lehnte Dr. Wirth als„politiſch nicht diskutierbar“ ab. Soweit Dr. Wirth. Der„Vorwärts“ iſt, wie ſich denken läßt, mit dieſen Darlegungen nicht ein⸗ verſtanden. Er wendet ſich vor allen Dingen dagegen, daß„ein Teil“ der ſozialdemokratiſchen Reichstags⸗ fraktion zur Mehrheitsbildung notwendig ſei. Das könne, meint er, nur mathematiſch und nicht politiſch denkbar ſein, denn„die einige und geſchloſſene So⸗ zialdemokratie iſt das ſtärkſte Aktivum, das die deutſche Republik aufzuweiſen hat. Einig und ge⸗ ſchloſſen wird auch die ſozialdemokratiſche Reichstags⸗ fraktion ihr Gewicht in die Waagſchale der Entſchei⸗ dung werfen.“ Inzwiſchen wird von dem radikalen Flügel der Sozialdemokratie auf die Berliner Par⸗ teileitung bereits dayin eingewirkt, daß jedes Zu⸗ ſammengehen mit der bürgerlichen Mitte vermieden werde. So lehnt der ſozialdemokratiſche Landesvor⸗ ſitzende im Freiſtaat Sachſen in der„Chemnitzer Volksſtimme“ den Gedanken einer bürgerlich⸗ſozial⸗ demokratiſchen Regierungsgemeinſchaft unter ſchärf⸗ ſten Ausfällen gegen das Zentrum auf das Entſchiedenſte ab.. Genfer Flottenverhanoͤlungen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Berlin, 17. September. Das„Journal“ macht über die italieniſch⸗ franzöſiſchen Flottenverhandlungen in Genf folgende Angaben: Die Beſprechungen werden vor allen Dingen zwiſchen den Sachverſtändigen geführt und zwar auf franzöſiſcher Seite von Maſſigli, der bereits auf der Londoner Konferenz eine große Rolle ſpielte und auf italieniſcher Seite durch M. Roß ſo, dem politiſchen Direktor der Conſulta. Die große Schwierigkeit, ſo erklärt das„Journal“ bleibe nach wie vor die Frage der Flottenrüſtungen. Man be⸗ mühe ſich, ein praktiſches Bauprogramm aufzuſtellen, das den Intereſſen der beiden Länder entſpreche, um unnötige theoretiſche Auseinander⸗ ſetzungen zu vermeiden. Leider ſei eine ſolche Be⸗ rechnung nicht leicht anzuſtellen, ſolange noch gewiſſe politiſche Mißverſtändniſſe beſtehen. Peſſimiſtiſch fügt das Blatt hinzu, daß noch genug Wolken zwiſchen Italien und Frankreich zu zer⸗ ſtreuen ſeien. i Jaleſkis Sorgen Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 17. Sept. Der polniſche Außenminiſter Zaleſki ver⸗ teidigte in der Vollverſammlung die franzöſiſche Sicherheitstheſe mit großem Nachdruck. Unter Hinweis auf den Völkerbundspakt und unter völliger Umgehung des Artikels 19 erklärte er, daß ſich die Bundesmitglieder die Unantaſt barkeit ihrer Gebiete wechſelſeitig gewährleiſteten. Entſchieden riet er davon ab, politiſche Fragen in die Debatte über die europäiſche Union zu erörtern, da die Meinungsverſchiedenheiten in dieſer Hinſicht ſehr groß ſeien. Der Anbahnung regionaler wirt⸗ ſchaftlicher Vereinbarungen, wie ſie durch die Kleine Entente und Sſterreich angeregt werden, ſtimmte Zaleſki im Namen ſeiner Regierung grund⸗ ſätzlich zu. N Die allgemeine Ausſprache über die europäiſche Union iſt geſtern nacht zum Ab⸗ ſchluß gekommen. 27 Staatenvertreter haben einen Entſchließungsantrag eingebracht, in dem die Voll⸗ verſammlung der weiteren Prüfung des Problems ihre grundſätzliche Zuſtimmung erteilen ſoll. Gemeinſchaftlich mit den Organen des Völker⸗ bundes und unter Hinzuziehung von nichteuropäi⸗ ſchen Staaten ſoll das Problem unterſucht und ein Bericht hierüber für das nächſte Jahr fertig geſtellt werden. f Politiſcher Diebſtahh in Genf Drahtung unſer. Londoner Vertreters f§ London, 17. Sept. Die„Daily Mail“ erhält aus Genf einen Auf⸗ ſehen erregenden Nachtrag zu einem Bericht über einen nächtlichen Einbruch in das Hotel⸗ zimmer des engliſchen Delegierten Noel Baker. Die offiziöſe Darſtellung der An⸗ gelegenheit beſagte, daß der Einbrecher, der Prof. Baker und ſeine Gattin mit einem Revolver bedrohte und unbemerkt durch das Fenſter entkam, vermutlich auf der Suche nach Wertſachen geweſen ſei, aber nur wenig gefunden habe. Die„Daily Mail“ teilt jetzt mit, daß der nächt⸗ liche Eindringling ſtatt der„Wertſachen“ die Ge⸗ heimſchlüſſel des Foreign Office für die diplomatiſchen Dokumentekaſſet⸗ ten mitgehen ließ. Damit wird der Vorfall aus einem einfachen Verbrechen zu einer politiſchen Spionageaffäre erſten Ranges. Prof. Baker iſt der parlamentariſche Privatſekre⸗ tär des Außen miniſters Henderſon und hat als ſolcher wohl Zugang zu den Geheimdokumen⸗ ten des Foreign Office. Was der Einbrecher im einzelnen erbeutet hat und von wem er entſandt wurde, bleibt vorläufig in Geheimnis gehüllt. Die „Daily Mail“ berichten nur noch, daß unmittelbar nach der Entdeckung des Diebſtahls der Schlüſſel im Londoner Außenamt die ſofortige Aenderung ſämtlicher Schlüſſel für die Aktenkaſſetten an⸗ geordnet wurde. 2. Seite/ Nummer 429 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, den 17. September 1930 Deulſche Kriegs-Sabotage in Amerika? Ein Prozeß um 200 Millionen Mark Am 18. September beginnt in einem Saale des Haager Friedenspalaſtes die Verhandlung über die angehlichen deutſchen Kriegsſabotage⸗Akte in den Vereinigten Staaten während des Jahres 1916/17 und deren Folge: eine amerikaniſche Schadenserſatz⸗ forderung von rund 50 Millionen Dollars, die das Deutſche Reich zahlen muß, wenn es den Prozeß ver⸗ lieren ſollte. Der Prozeß ſpielt ſich nicht etwa vor dem Haager Gerichtshof ab, ſondern vor einer inter natio⸗ nalen Kommiſſion, die nur aus drei Mitglie⸗ dern beſteht, dem Hamburger Oberlandesgerichts⸗ präſident Dr. Kieſelbach, dem Vertreter des ame⸗ rikaniſchen Staatsdepartements Anderſon und einem Unparteiiſchen, Mr. Boyden, allerdings auch einem Amerikaner, der aber ſchon ſeinerzeit in der Reparationskommiſſion als unerbittlich neutraler Juriſt hervorgetreten iſt. Dieſes Schiedsgericht iſt nichts anderes, als die alte Mixed Claims Commiſ⸗ ſion, die ſich ſchon im Frühjahr dieſes Jahres in Waſhington um die Wahrheit über die geheimnisvol⸗ len Kriegsvorgänge bemühte, aber zu keinem Ergeb⸗ nis kam, weil immer neue Zeugen und Quertrei⸗ bereien auftauchten. Man vertagte damals die Ver⸗ handlung auf den 15. September und beſtimmte als neuen Gerichtsort die Räume des Oberlandesgerichts in Hamburg. Das iſt unterdeſſen geändert worden. Der Prozeß wird jetzt als ein politiſches Ver⸗ fahren zwiſchen der Regierung von U. S. A. und derjenigen des Deutſchen Reiches geführt, und der Haager Palaſt erſcheint auch zweifellos als der ge⸗ gebene Treffpunkt für dieſe internationale Angele⸗ genheit. Die deutſche Sache wird vor der Kommiſſion durch Geheimrat v. Lewinſki, unſeren langjähri⸗ gen Newyorker Generalkonſul, und den Bremer Aſſeſſor Dr. Tannenberg verfochten. Beide Her⸗ ren waren ſchon in Waſhington in der Sache tätig. Auf der„Klägerſeite“ treten die amerikaniſchen Au⸗ wälte Bonynge und H. H. Martin auf. Das Aktenmaterial wird in ganzen Bergen auf dem Tiſch des Haager Gerichtsraumes liegen. Man rechnet mit einer mindeſtens zweiwöchigen Dauer der Verhand⸗ lung. Um was handelt es ſich? Die Amerikaner haben in dicken Aktenbänden auf 30 000 Druckſeiten alle Fälle von Sabotage zuſammengeſtellt, die angeblich deutſche Agenten während des Krieges begangen haben: Sprengung von Eiſenbahnbrücken, Vergiftung von Pferde⸗ und Maultier⸗Transporten, Vertauſchung heilbringender Chemikalien mit furcht⸗ baren Bazillenkulturen, Dynamitattentate, Brand⸗ ſtiftungen, Aufruhrverſuche uſw. Aber die zwei wich⸗ tigſten Ereigniſſe ſind doch folgende: Am 30. Juli 1916 kam es auf der Frachtenſtation Black Tom der Lehigh⸗Valley⸗Eiſenbahn zu einer Rieſenexplo⸗ ton, Black Tom war ein Hauptverſchiffungspunkt von Kriegsmunition für die Alliierten. Ein ſüd⸗ ſlawiſcher Arbeiter namens Michael Chriſtoph, der übrigens 1928 an Tuberkuloſe geſtorben iſt, ſoll in jenem Kriegsſommer auf Anweiſung zweier deutſcher Geheimagenten Witzke und Jahnke und des Lloyd⸗ kapikäns Hinſch vom Dampfer„Neckar“ der im Hafen von Newyork interniert lag, eine Höllen⸗ maſchine mit Zeitzünder auf einen der Mu⸗ nitionskähne eingeſchmuggelt und die gewaltige Zer⸗ ſtörung von Schiffen und Bahnwagen angerichtet haben, Auch drei Todesopfer waren zu beklagen. Die Lehigh⸗Valley⸗Bahn und ihre Verſicherungsgeſell⸗ ſchaften verlangen einen Schadenserſatz von 30 Mil⸗ lionen Dollar, Zinſen eingerechnet. Feſtgeſtellt iſt bis jetzt, daß Witzke und Jahnke zur Zeit der Kata⸗ ſtrophe in San Franzisko, alſo weitab vom Schuß weilten. Kapitän Hinſch leugnet, irgend etwas mit dem Unglück zu tun gehabt zu haben. Der zweite Fall: In der auf amerikaniſchem Bo⸗ den belegenen Kingsland⸗Fabrik der Canadian Car u. Foundry Works, wo Granaten gefüllt wurden, brach am 11. Januar 1917 ein Feuer aus, das die Niederlaſſung vollſtändig vernichtete. Schaden: 12 Millionen Dollar, ohne Zinſen.(Dieſe betragen jetzt etwa 5 Millionen Dollar). Der Brand entſtand an dem Arbeitstiſch eines rutheniſchen Arbeiters Woe⸗ tac. Als man Mitte April dieſes Jahres in Wa⸗ Beoͤrohliche Arbeitsloſigkeit auch in England Faſt 1 Million Arbeitsloſe mehr als vor einem Jahre Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 17. September. Die Zahl der eygliſchen Erwerbsloſen iſt auf 2140000 geſtiegen. Das ſind 80 000 mehr als vor einer Woche und faſt 1 Million mehr als vor einem Jahr. Man befürchtet in Wirtſchafts⸗ kreiſen, daß die Arbeitsloſigkeit während des Win⸗ ters noch ganz erheblich anwachſen wird, da die Roh⸗ ſtoffpreiſe noch immer keine Anzeichen einer Auf⸗ wärtsbewegung zeigen und faſt alle Induſtrien ſchlechte Auftragseingänge melden. Die hoffnungs⸗ loſe Lage des Handels in Indien und China ver⸗ ſchärft die Depreſſion und die kanadiſche Schutzzoll⸗ vorlage, die ſoeben dem Bundesparlament von Otava zugegangen iſt und eine Erhöhung der kana⸗ diſchen Einfuhrzölle von—15 Prozent vorſieht, be⸗ deutet eine weitere Barriere gegen den engliſchen wie übrigens auch den deutſchen Export. Es finden gegenwärtig wieder Beſprechungen zwiſchen Kabinettsmitgliedern und den liberalen Parteiführern ſtatt. In den letzten Tagen ſind die Sachverſtändigen Lloyd Georges mit verſchiedenen Reſſortminiſtern zuſammengekommen, um be⸗ ſtimmte Pläne für die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit zu diskutieren. Darunter befinden ſich namentlich Pläne für. Neubauten in den Elendsquartieren der engliſchen Großſtädte, ſowie für den Aus bau des Telephon⸗ und Telegraphennetzes und den Bau von Straßen und Brücken, ſowie einer Reihe von anderen Notſtandsmaßnahmen. Miniſterpräſident Macdo⸗ nald mit dem liberalen Parteiführer Lloyd George zuſammentreffen, um die Möglichkeiten eines politiſchen Zuſammengehens der beiden Par⸗ teien in der Frage der Arbeitsloſigkeit zu erörtern. Man mißt dieſer Konferenz allgemein große Bedeu⸗ tung bei, obwohl die Gerüchte, die von einer bevor⸗ ſtehenden Koalition zwiſchen Liberalen und Ar⸗ beiterpartei ſprechen, wohl zu weit gehen. Morgen wird der Die Dauer-Blamage des Berliner Stadtparlaments Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Sept. Zum erſten Mal nach den Sommerferien iſt geſtern abend die Berliner Stadtverordnetenverſammlung wieder zu einer Sitzung zuſammengetreten. Wir vor⸗ auszuſehen war, nahm ſie ein ſchnelles und kläg⸗ liches Ende. Auf der Tagesordnung ſtanden neben einer Reihe wichtiger Beratungsgegenſtände die ge⸗ wohnten agitatoriſchen Anträge der National⸗ ſozialiſten und Kommuniſten. Wie üblich, forderten die Kommuniſten, daß ihre Anträge vorweg behandelt würden. Dieſes Verlangen wurde von den Nationalſozialiſten unterſtützt, aber von der Mehrheit ſelbſtverſtändlich abgelehnt. Das war das Signal zum Ausbruch der offenkun⸗ dig vorbereiteten Obſtruktion. Während ſich die Nationalſozialiſten, deren Dringlichkeitsantrag auf Auflöſung der Stadtverordnetenverſammlung gleichfalls abgelehnt war, ruhig verhielten, tobten und ſchrien die Kommuniſten ſolange, bis der Vorſteher die Sitzung unterbrach. Während die Stadt⸗ verordneten den Saal verließen, ſtimmten die Kom⸗ muniſten die Internationale an und ein Sprechchor auf der Tribüne rief den Sozialdemokraten dauernd „Verräter“ zu. Nach faſt einſtündiger Ausſprache im Aelteſtenr 5 eröffnete der ſozialdemokratiſche Vorſteher Haß 55 Sitzung wieder, indes nur, um dem Haus mitzzttei⸗ len, daß unter den gegenwärtigen Verhältniſſen ine weitere Beratung nicht möglich ſei. Haß hob deshalb die Sitzung auf. Die Kommuniſten im Saal und auf der Galerie quittierten über dieſen Be⸗ ſchluß mit erneuten wüſten Lärmſzenen. Unklar iſt, wie das Stadtparlament überhaupt zu praktiſcher Arbeit gelangen ſoll, wenn der Vor⸗ ſhington mit den Plaidoyers beginnen wollte, er⸗ ſchien vor der Mixed Claims Commiſſion ein Mann aus Südamerika, ein Deutſcher, der während des Krieges in deutſchen Dienſten in Amerika geſtanden haben will, Fred C. Hermann, von Beruf Bankbeam⸗ ter, zurzeit ſtellungslos, Vater mehrerer Kinder, und behauptete, er habe ſeinerzeit den Woeniac angeſtiftet, mit Dynamit gefüllte Bleiſtifte in der Fabrik herum⸗ liegen zu laſſen. In dem dreitägigen Kreuzverhör, das Geh.⸗Rat Lewinſki ſofort mit dem Manne vor der Kommiſſion veranſtaltete, ergaben ſich allerhand Unſtimmigkeiten und Zweideutigkeiten, die die Glaubwürdigkeit des„Zeugen“ ſehr erſchüt⸗ terten. Man wird nun aus dem Haag darüber Wei⸗ teres und ſicherx viel Intereſſantes hören. Peſt in Indien elf Fälle von Peſt feſtgeſtellt worden. Kritik am anderen Ich Von Robert Felgens Das ſchwerſte im Zuſammenleben von zwei Meu⸗ ſchen iſt das Ertrogen einer Kritik. Würde der Mann alles gutheißen, was ſeine Frau tut, ſo gäbe es nur glückliche Ehen. Könnte eine Frau beim beſten Willen nichts an den Handlungen ihres Man⸗ nes kränken oder ärgern, dann gäbe es keine Miß⸗ ſtimmung. Immer iſt die Kritik des klugen Mannes ſachlich. Sie wendet ſich an die Sache, nicht an die Perſon. Mißfällt ihm an ſeiner Frau eine Art des Auftretens, ein Kleid, ein Hut, ſo braucht er trotz der Kritik an ihr nichts auszuſetzen. In ſeinem Ur⸗ teil liegt der Wunſch zur Aufhebung eines Mißſtan⸗ des. Nicht aber eine Verurteilung oder eine Herab⸗ ſetzung der ihm lieben Perſon. Hat er Intereſſe an allen Handlungen ſeiner Frau, ſo wird er immer ihr eifrigſter Kritiker ſein. Im Urteil liegt ſchon der Wunſch nach Vollkommenheit. Die Kritik am anderen Ich hat darum ſo viele Feinde, weil ſie meiſtens im falſchen Augenblick ge⸗ übt wird. Sie gehört nicht in die Oeffentichkeit, ſie iſt das Geheimnis zweier Menſchen. Sobald der Dritte das kritiſche Wort mit anhört, iſt daraus ein Angriff auf das Selbſtbewußtſein des anderen Ich geworden. Man darf es als Zeichen von Intelligenz und geiſtiger Ueberlegenheit anſehen, wenn das andere Ich Kritik vertragen kann. Wer ſich bei einem urtei⸗ lenden Wort ſofort in Kampfſtimmung begibt, hat den Wert des Weſentlichen im Zuſammenleben von Mann und Frau nicht erkannt. Damit gibt man Selbſtüberſchätzung und Größenwahn zu. Beide Eigenſchaften aber gehören nicht in das Charakter⸗ bild eines klugen Menſchen. Viele Frauen verwechſeln Kritik mit Schulmeiſterei. Die Kümmerniſſe ihres Da⸗ ſeins legen ſie in fortgeſetzte Ermahnungen.„Laß das Fritz“, ſagt die Frau, auch wenn Fremde zu⸗ gegen ſind. Oder„wie oft habe ich dir ſchon geſagt, du ſollſt nicht immer zuerſt mit Trinken anfangen“, wobei ſtatt des Trinkens auch andere ſogenannte männliche Untugenden genannt werden können. Er⸗ mahnungen vernichten den Wert jeder Kritik. Das gilt nicht nur für Mann und Frau, es hat auch in der Kinderſtube ſeinen Platz. Wird das Kind zu viel ermahnt, dann hört in ſeinem Geiſte die Berech⸗ tigung der Kritik an ſeinem Handeln auf. Der Volksmund behauptet, daß man keinem Menſchen ſeine Fehler abgewöhnen wird. Das iſt entſchieden eine vorgefaßte Meinung, die nicht genug bekämpft werden kann. Nur törichten Menſchen ſind Fehler für alle Zeiten zugehörig, Sobald die Ein⸗ ſicht beginnt, hören die Fehler von ſelbſt auf. Sache der Kritik iſt es, dem anderen Ich den Fehler klar zu machen, ohne dabei in Vorwurf oder Tadel zu verfallen. „Ich kann meinem Mann nichts recht machen“, ſagte neulich eine Dame in einer Geſellſchaft von Frauen.„Was ich tue, kritiſiert er, und an allem hat er auszuſetzen.“ Sie war ganz unglücklich und verzagt. Wohl merkte man ihr an daß ſie bereit war, auf vieles einzugehen, doch hätten ihre Fehler ihr liebevoll und vernünftig geſagt werden müſſen. „Ich muß ſehr aufpaſſen, damit ich nicht wieder in meine Fehler verfalle““, ſagte bei einer anderen Gelegenheit eine andere Frau. Sie ſtrahlte dabei und man merkte ihr an, daß ſie auf die Kritik großen Wert legte. Ich habe in der Zeit meiner Ehe ſchon viel gelernt“, geſtand ſie freimütig ein,„aber mein Mann kümmert ſich um alles und macht mich auf vieles, was ich nicht weiß, aufmerkſam.“ Sie hatte in ihrem Manne beſtimmt einen liebevollen Kritiker. Kritiſieren iſt leicht und Beſſer machen ſchwer..„ meinen Sie das auch? Kritiſieren iſt ſchwer, weil man nur dann Kritiker ſein kann, wenn man genügend Erkenntnis— und vor allen Dingen genügend Liebe und Achtung vor dem anderen Ich heſttzt. Denn das iſt die Baſis jeder Kritik! Sie muß liebevoll, bejahend, ſie darf niemals feindſelig ver⸗ neinend ſein. — Bombay, 16. September. In Haiderabad ſind ſteher ſich ſcheut, die Geſchätsordnung ſcharf zu handhaben. Schon geſtern riefen Tribünenbeſucher in den Sgal hinunter: Wofür be⸗ kommt ihr eigentlich Eure zehn Mark Diäten? Wenn das ſo weiter geht, wird dieſe Frage in der Tat akut. Es wird daher auch in Kreiſen der Stadt⸗ verordnetenverſammlung bereits die Einbringung eines Antrags erwogen, nach dem Tagegelder an die Stadtverordneten nur dann zur Auszahlung ge⸗ langen ſollen, wenn die Sitzung ordnungs⸗ gemäß zu Ende geführt worden iſt. Bezeichnend für die Verhältniſſe im Berliner Rathaus iſt übrigens auch, daß eine Alarmglocke angebracht worden iſt, durch die bei„dringenden Fällen“ ſofort die Schutzpolizei herbeigerufen werden kann. Vößſkandal und kein Ende Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 17. Sept. Wie die„Berliner Börſenzeitung“ behauptet, ſoll Herr Böß, der noch immer Oberbürgermeiſter von Berlin iſt, neuerdings nicht mehr gewillt ſein, ſo⸗ fort nach Vorliegen eines rechtskräftigen Urteils aus dem Dienſt zu ſcheiden. Falls nämlich, wie Herr Herr Böß hofft, das Urteil der Berufungsinſtanz nur einen Verweis enthält, ſo iſt er entſchloſſen, weiter bis 1932 auf ſein volles Gehalt und ſogar auf Aufwandsentſchädigung Anſpruch zu erheben. Es könnte dann vorläufig alſo kein neuer Oberbürgermeiſter gewählt werden. Durch dieſes Manöver will Böß einen Druck auf die Stadt ausüben, um eine möglichſt hohe Penſion herauszuſchlagen. 95 Blutige Zuſammenſtöße in Alm 13 Verletzte im Krankenhaus — Berlin, 16. Sept. In Ulm veranſtalteten die Nationalſozialiſten Dienstag abend einen Um⸗ zug durch die Straßen der Stadt, bei dem es, wie den Berliner Blättern gemeldet wird, mit Sozial⸗ demokraten zu blutigen Zuſammen⸗ ſtöß en kam. Der Führer der Nationalſozialiſten, der Reichstagsabgeordnete Dreher, wurde dabei ſchwer verletzt. Ferner trugen weitere zwölf Perſonen beider Parteien durch Stockhiebe ſchwere Verletzungen davon, ſo daß ſämtliche Verletz⸗ ten dem Krankenhaus zugeführt werden mußten. Bei dem Krawall wurden die Fenſterſcheiben des ſozialdemokratiſchen Parteiorgaus eingeſchlagen. Die Haupträdelsführer konnten verhaftet werden. Für ein deutſches Theatermuſeum Allerorts regen ſich Theaterfachmänner, die Ver⸗ wirklichung eines deutſchen Theatermuſeums ſchnell⸗ ſtens zu betreiben. München, Mannheim, Kiel, Köln und viele andere deutſche Städte haben bereits genügend Vorarbeit zu dieſem Plan ge⸗ leiſtet. Ber lin beſitzt ſowohl auf dem Gebiet des Schauspiels, als ganz beſonders auf dem Gebiet der Oper(zuſammengeſtellt von Dr. J. Kapp) einen wertvollen Fundus. Oskar Fiſchel ſetzt ſich heim Bühnen volks bund mit einem energiſchen Aufruf dafür ein: „Ein Theatermuſeum wird ein Muſeum bildender Kunſt ſein müſſen, denn bildende Kunſt iſt, was es ſpiegeln ſoll, oder es wird nichts ſein. Es dient ja einem von allen Inſtinkten geborenen, ins Leben geſetzten, tönenden und durch Auge wirkenden Bild. Und aus der gleichen künſtleriſchen Diſziplin ver⸗ ſteht es ſich für uns von ſelbſt, daß eine Schau, die der Schauburg dient, auch anſehbar ſein muß. Nicht „Dem Theaterhiſtoriker“, ſondern„Den Muſen“ ſollte über der Tür ſtehen, die in die heitere Welt dieſer mächtigen und leichten Schatten führt. Sie kann ſich nicht in das Gewand philologiſcher An⸗ ſpruchsloſigkeit mit dem üblichen„hier bin ich“ hüllen, die wir von anderen mit Literatur verquickten Sammlungen zum Ueberdruß gewohnt ſind. Sie muß, was Geſchenk der Muſen iſt, auch muſiſch zu zeigen wiſſen. Geſchmack und Kompoſition der An⸗ ordnung allein können Klarheit, den Adel des Ge⸗ fälligen und Vornehmheit atmen, kurz etwas von dem Bewegt⸗Feſtlichen einfangen, das dieſem köſt⸗ lichen Kunſtwerk von jeher innewohnt und unzer⸗ trennlich von ihm bleiben ſollte, wo es auch erſcheint. Um die Möglichkeit, ſolchen Geiſt zu bannen, ſteht es doch nicht ſo zweifelhaft, wie man nach dem Beſuch unſerer literariſchen belaſteten Muſeen glauben müßte. Das Musee de lopera in Paris, vielleicht inhaltlich und an Tradition das reichſte, wirkt unerträglich verſtaubt und iſt doch noch voller verliebter Ahnungen, wie ſo manches in Paris. In Drottlingholm bei Stockholm birgt das kleine, wie Vaoͤiſche Politik Rückwirkungen der Wahl Verſchiebung der Gemeindewahlen?— Ver⸗ breiterung der Regierungskoalition? Aus Karlsruhe wird uns geſchrieben: „In Karlsruher politiſchen Kreiſen ſind Gerüchte in der Richtung in Umlauf, daß man angeſichts des Ausfalls der Reichstagswahlen in Baden an eine Verſchiebung der im November ſtattfindenden Gemeindewahlen um etwa ein Jahr denke. Man argumentiert dabei, in Zeiten wirtſchaftlicher Depreſſion und politiſcher Nervoſität ſollte man tun⸗ lichſt vermeiden, neue Aufregungen, wie ſie eben jede Wahl mit ſich bringe, in das Volk zu treiben. Es trifft zu, daß nach dem letzten Sonntag in einzel⸗ nen Parteien derartige Erwägungen angeſtellt wur⸗ den. Grundſätzlich ſcheint auch die Sozialdemo⸗ kratie einer Verſchiebung der Gemeindewahlen nicht abgeneigt zu ſein, zumal man in maß⸗ gebenden ſozialdemokratiſchen Kreiſen der Auffaſ⸗ ſung iſt, man ſollte den in der Agitation für die Reichstagswahlen abgekämpften Parteien möglichſt eine längere Ruhepauſe gönnen. Wie wir aber aus maßgebenden Regierungskreiſen erfahren, denkt man 5 7 dort nicht daran, das Odium diktatoriſcher Maßnah⸗ men einer Verſchiebung der Gemeinderatswahlen — die zudem eine Geſetzesänderung und damit auch eine vorzeitige Einberufung des Landtages bedin⸗ gen würde— auf ſich zu nehmen. Dieſe Frage wurde auch, wie uns verſichert wurde, in dem „kleinen Kronrat“, der mit Staatspräſident Dr. Schmitt, Unterrichts⸗ miniſter Remmele und dem Vorſitzenden badiſchen Zentrumsfraktion, Präſident Dr. Bau m⸗ gartner, am Montag nachmittag im Landtag zu⸗ ſammentrat, nicht erörtert. Vor den Wahlen hat man in Regierungskreiſen wohl die Frage der Zu⸗ ſammenlegung der Gemeindewahlen mit den Reichs⸗ tagswahlen oder ihre Hinausſchiebung bis zur Aen⸗ derung der Gemeindeordnung erwogen, aber auf beides verzichtet. In der Preſſe und in politiſchen Zirkeln hat man etwas voreilig geglaubt, der Ausfall vom letz⸗ ten Sonntag werde unter Umſtänden zu einer Umbildung der badiſchen Regierung führen. Demgegenüber muß betont werden, daß die Regierungsparteien— in dieſem Falle kommt wohl nur das Zentrum in Frage— nicht daran den⸗ ken, von ſich aus die Initiative zur Verbreiterung der Regierungsbaſis zu ergreifen. handlungen über dieſe Frage einzutreten, wenn Deutſche Volkspartei und Demokratiſche Partei ge⸗ trennt oder geſchloſſen als Teilhaber der Einheits⸗ liſte den erſten Schritt tun ſollten. Abg. Dr. Hanemann hatte auf der Liſte der Deutſchnationalen Badens keinen Sitz mehr erreichen können, doch iſt er auf der Reichs liſte der Deutſchnationalen wieder gewählt wörden, ſödaß ſich die Zahl der Reichstagsabgeord⸗ neten aus Baden auf 18 erhöht. f 5 719 Orgelpfeifen geſtohlen — Köln, 16. Sept. In der Friedenskirche in Köln⸗Mülheim wurden nachts von Dieben 719 Or⸗ gelpfeifen von der Orgel abmontiert und mitgenom⸗ men. Die Pfeifen wiegen 2,5 Zentner und haben einen Wert von 2600. Selbſtmord des Wetzlarer Oberbürgermeiſters — Berlin, 17. Sept. Der Oberbürgermeiſter der Stadt Wetzlar, Dr. Kühn, ein Verwandter des bis⸗ herigen Berliner Oberbürgermeiſters Dr. B ö f, hat ſich— wie dem„LA“ aus Wetzlar gemeldet wird, auf dem Bergfriedhof am Grabe ſeines Kindes ers ſchoſſen. Gegen den Bürgermeiſter war ein Diſzi⸗ plinarverfahren wegen Verfehlungen im Amte von dem Regierungspräſidenten in Koblenz einge⸗ leitet und die ſofortige Enthebung vom Dienſt ange⸗ ordnet worden. In einem hinterlaſſenen Brief er⸗ klärt Oberbürgermeiſter Dr. Kühn, er könne der Hetze gegen ihn nicht mehr ſtandhalten. —— verzaubert erhaltene Schloßtheater aus der Zeit Guſtav des Dritten in den Garderoben und im Foyer Erinnerungen an altes ſzeniſches Leben, die durch den Rahmen noch köſtlicher werden. Aber ein wünſchenswerteſtes Beiſpiel bietet die Mailänder Scala: in einigen feſtlichen Em⸗ pireräumen ſetzt ſich das Foyer fort: die Stimmung der Oper wird vom Inhalt der Vitrinen, von den Bildern der Wände aufgenommen und wie im Spiel weiter gehalten und gehoben. Und ſo dringt, was mit allem ſchweren Rüſtzeug der Kunſtpflege bei uns nie erreicht, ja geradezu verſcheucht wird, das künſtleriſche Element unmittelbar, faſt tändelnd in die Poren der Geſellſchaft. Was hier möglich war Kunſt durch bannen, ſollte es in einem Theaterland Kunſt zu wie Deutſchland unmöglich ſein? In einer Stadt wie Berlin, das die Verſuchsbühne der Welt iſt, wo die Schätze ungehoben liegen und nur auf den Kon⸗ zentrationspunkt, den bannenden und einladenden Anruf warten, um aus der Vergangenheit und Gegenwart zuſammenzuſchließen und ſich aus Quel⸗ len zu vermehren, die eben jene Wünſchelrute er⸗ ſchließen könnte. Das Theater hat ein Publikum, die bildende Kunſt, die ihm als Helfer und Herold diente, hat hier wie je ein ſichtbares Ziel. Sie werden ſich verſtehen: dieſe Fühlung, und wäre ſie nur vom „Inhalt“ her, iſt in unſerer Zeit der„Kunſt an ſich“ und des herrſchenden Kunſterziehungs⸗ und formalen Betrachtungstriebes ſelten genug geworden. Es wird Zeit dazu!“ Man ſpielt in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 17. Sept. Sternheims Komödie„Bürger Schip⸗ pe!“ feierte geſtern im Staatstheater ihre Auf⸗ erſtehung. Die von Paul Bildt beſorgte Neu⸗ inſzenierung erheiterte das Publikum. „Jim und Jill“, der größte Londoner Operet⸗ tenerfolg ſeit„No, no Nanette“, wurde geſtern abend vom Berliner Publikum im Künſtlertheater freudig begrüßt. Jubel erregten vor allem Grete Mosheim und Harald Paul ſen in den Titel⸗ rollen. der Das Zentrum dürfte aber nach wie vor bereit ſein, in Ver⸗ N — 25 2— 5 —— FED 0 92 N * * 3% D e r* 1 1 leitung zu * Mittwoch, den 17. September 1930 f 2 Braun(SPD.) Goebbels(Nationalſoz.) Brüning(Zentrum) Döhring(Deutſchnat.) Bornemann(Staatspartei) Dietrich(Staatspartei) Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 429 Breitſcheid(Sp.) Kaas(Zentrum) Wirth(Zentrum) Curtius(DB.) Leicht(Bayr. Volkspartei) Schiele(Laudvolk) Severing(SPD.) Stegerwald(Zentrum) Seeckt(DV.) Bredt (Wirtſchaftspartei) Frick(Nationalſoz.) Straſſer(Nationalſoz.) Oberfohren(Deutſchnat.) Bang(Deutſchnat.) Höpker⸗Aſchoff(Staatsprt.) Koch⸗Weſer(Staatspartei) Mumm(Chriſtlich⸗Soziale) Fehr(Bayr. Bauernbund) Treviranus(Konſ. Vlksp.) Weſtarp(Konſ, Volksp.) Verlegung eines Waſſerleitungsſtranges von Käfertal nach Wallſtadt Außer den von uns veröffentlichten Maßnahmen zur Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit gibt auch die Verlegung einer zweiten Waſſerlei⸗ tung nach Wallſtadt Gelegenheit, eine Anzahl Wohlfahrtserwerbsloſer zu beſchäftigen, da in der Hauptſache Erdarbeiten in Betracht kommen. Der Stadtteil Wallſtadt wird jetzt von Feuden⸗ heim aus durch eine Stichleitung von 150 m /m l. W. mit Waſſer verſorgt. Dieſe Leitung genügt an ſich für den normalen Waſſerbedarf bei kühler Witte⸗ rung; in der heißen Jahreszeit iſt ſie unzureichend. Es muß daher in den kritiſchen Zeiten jeweils das Pumpwerk Feudenheim in Betrieb genommen wer⸗ den, um Wallſtadt mit genügenden Waſſermengen bei ausreichendem Druck zu verſorgen. Dieſe Be⸗ triebsweiſe iſt jedoch an ſich nicht mehr wirtſchaftlich, da die jeweilige Inbetriebſetzung des Pumpwerks Feudenheim un verhältnismäßig hohe Koſten verur⸗ ſacht. Es iſt daher beabſichtigt, mit der Zeit das Feudenheimer Werk, das für die übrige Waſ⸗ ſerverſorgung entbehrlich iſt, ganz ſtillzulegen und die Waſſerverſorgung des Stadtteils Wallſtadt durch den Bau einer zweiten Zubringer⸗ gewährleiſten. Dieſe Leitung ſoll 250 mim ſtark ſein; ſie wird in Käfertal bei der Waſſerwerkſtraße begianen und entlang dem Kreis⸗ weg 3 bis zum Waſſerturm Wallſtadt führen. Die Koſten ſind zu 85 000 RM. berechnet. Sie ſollen aus Anlehensmitteln beſtritten und, ſolange Anlehens⸗ mittel nicht zur Verfügung ſtehen, vorſchüßlich aus der Fondskaſſe gedeckt werden. Wenn hiernach an ſich die Erſtellung einer zweiten Zuleitung nach Wallſtadt erwünſcht iſt, ſo wäre doch eine weitere Hinausſchiebung wohl möglich und mit Rückſicht auf den notwendigen Kapitalaufwand ver⸗ tretbar. Die ſofortige Ausführung der Arbeit wird vom Stadtrat nur mit Rückſicht auf die gebotene Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit beantragt. Es iſt daher auch gerechtferigt, daß aus Mitteln des Für⸗ ſorgeamts, das durch die Beſchäftigung von Wohl⸗ fahrtserwerbsloſen bei dieſer Arbeit eine Entlaſtung erfährt, zu den Lohnaufwendungen ein Beitrag in angemeſſener Höhe gewährt wird. Ein entſprechen⸗ der Autrag liegt dem Bürgerausſchuß für ſeine mor⸗ gige Sitzung vor. * * 25 Jahre Eiſenbahndienſt. Am morgigen Don⸗ nerstag werden es 25 Jahre, daß Ladeſchaffner Phi⸗ lipp Groß, Hafenſtraße 62, dem Staat treue Dienſte leiſtet, zuerſt bei der Badiſchen und jetzt bei der Reichseiſenbahn. Troſtloſe Lage der Rheinſchifahrt Friedhofsſtille in den Mannheimer Häfen In der am Freitag abend abgehaltenen Mit⸗ gliederverſammlung des Maun heimer Schiffer vereins E.., die infolge der Stag⸗ nation der Rheinſchiffahrt gut beſucht war, wurden eine Reihe von Gegenwartsfragen der Rheinſchiffahrt eingehend beſprochen. U. a. wurde lebhaft bedauert, daß die Anſchaffung eines Waſſertankſchiffes trotz eingehender Begründung durch die Schiffahrts⸗ verbände wegen Geldmangel von der Reichsbehörde abgelehnt worden iſt. Auch hier in Mannheim ſind die Ausſichten für ein Waſſertankſchiff, das die fahrenden Rheinſchiffe mit gutem, friſchem Trink⸗ waſſer verſorgen ſoll, gering. Bei der gegenwärtigen ſchlechten Wirtſchaftslage lehne die Regierung alle finanziellen Auforderungen ab, obwohl gerade ein Tankſchiff bei der fortgeſetzt zunehmenden Verun⸗ reinigung des Rheinſtromes durch A b⸗ wäßſer in geſundheitlicher Beziehung ein unbe⸗ dingtes Erfordernis ſei, Ein Vorſchlag, die Poli⸗ zei boote mit Waſſertanks zu verſehen, wurde von der Verſammlung als undiskutabel abgelehnt. Einſtimmige Annahme fand dagegen der Antrag, im Lindenhof beim Schnickenloch zwei, am„Faulen Eck“ und unterhalb der Jungbuſchbrücke je einen Waſſer⸗ hydranten anzubringen. Der Antrag ſoll der Rhein⸗ bau⸗Inſpektion und der Stadtgemeinde zugeleitet werden. Der Mannheimer Schifferverein überreichte mit den anderen Rheinſchiffahrtsverbänden dem hieſigen Reedereiverein, dem Verein zur Wahrung der Rhein⸗ ſchiffahrtsintereſſen, dem Partikulierſchiffer⸗ und dem Nikolausſchifferverband, ferner der Handelskammer Mannheim eine Denkſchrift, die ſich mit dem Bau der pfeilerloſen Rheinbrücke Mann⸗ heim⸗ Ludwigshafen befaßte. In dieſer Denkſchrift wurde auf die Vorteile einer pfeiler⸗ loſen Brücke für die Rheinſchiffahrt verwieſen. Alle Eingaben an die Reichs⸗ und Staatsbehörden waren vergebliche Liebesmühe. Wie aus der Tagespreſſe zu erſehen war, gelangt wegen Koſtenerſparniſſen eine Pfeilerbrücke zur Ausführung. Die Verſamm⸗ lung bedauert außerordentlich, daß die Vorſchläge der berufenen Vertreter der Rheinſchiffahrt bei der Reichsbehörde keine Berückſichtigung fanden und be⸗ fürchtet, daß ſich dieſe Einſtellung der Reichsbehörde einmal bitter rächen werde. Der Vorſitzende gab ſodann einen Ueberblick über er die gegenwärtige troſtloſe Lage der Rheinſchiffahrt, die am beſten dadurch gekenn⸗ zeichnet wird, daß ſchon ſeit Monaten mehr als tauſend Kähne beſchäftigungslos an der Ruhr liegen und in den Mannheimer Häfen Friedhofsſtille herrſcht. Die leeren Kähne häufen ſich an der Ruhr derart an, daß ein durchfahrender Schleppzug kaum noch den Weg hindurch findet. Das Geſchäft nach Holland ſei ebenfalls ſchlecht. Als größter Konkurrent der Binnenſchiffahrt wurde die Eiſenbahn mit ihren Ausnahme⸗Tarifen und billigen Frachtſätzen bezeichnet. Andrerſeits beklage ſich die Eiſenbahn über den fortgeſetzt zunehmenden Laſtkraftwagen verkehr, der ſie eines großen Teiles ihrer Güter beraube. Der Exiſtenz⸗ kampf in der Rheinſchiffahrt werde bei der nun ſeit Monaten anhaltenden kataſtrophalen Geſchäftsloſig⸗ keit und der Zunahme der Waſſerkraft⸗Anlagen von Jahr zu Jahr ſchwieriger. Schon ſeit Jahren machten ſich innerhalb des Par⸗ tikulier⸗ und des Nikolausſchiffer⸗ und des Traus portarbeiter⸗Verbandes Beſtrebungen auf Ein fü h⸗ rung der völligen Sonntags ruhe bemerk⸗ bar. Auch der Schifferverein Mannheim hat ſich wie⸗ derholt mit dieſer Frage befaßt. Einer Anregung aus der Mitte der Verſammlung folgend, wurde dieſe Angelegenheit erneut behandelt. Vom Vor⸗ ſtandstiſch aus wurde hierzu erklärt, daß bei einem flotten Geſchäftsgang in der Rheinſchiffahrt der Wunſch nach Einführung der Sonntagsruhe gerne befürwortet werde, aber bei der gegenwärtigen kata⸗ ſtrophalen Lage und Geſchäftsſtille, bei der großen Konkurrenz der Eiſenbahn und des Auslandes, das bedeutend geringere Löhne bezahle und auch nicht die hohen ſozialen Laſten wie die deutſchen Reeder zu tragen habe, ſei die Einführung der Sonntagsruhe ganz ausgeſchloſſen. Gegenwärtig müſſe man froh ſein, wenn ein Schiff eine Reiſe unternehmen könne. Die Konkurrenz der Eiſenbahn gegenüber der Rhein⸗ ſchiffahrt werde von Tag zu Tag ſtärker, obwohl die Handelskammer und deren Präſident, mit den Be⸗ rufsverbänden alles getan und nichts unverſucht ge⸗ laſſen haben, dieſe Konkurrenz einzudämmen. Für die Rheinſchiffahrt handle es ſich heute darum, mög⸗ lichſt ſchnell und möglichſt billig zu fahren. Nach längerer Ausſprache wurde mit Stimmenmehrheit beſchloſſen, daß der Mannheimer Schifferverein für die Sonntagsruhe eintrete. Der Vorſitzende erklärte hierzu, daß die Frage heute garnicht akut und die Zeit⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſe nicht dazu angetan ſeien, die Sonutagsruhe einzuführen. Bei Beſpre⸗ chung des Neckarkanal⸗Ausbaues die Lage der Neckarſchiffahrt peſſimiſtiſch be⸗ wurde urteilt. Herr Schölch trat dieſer Auffaſſung mit Optimismus entgegen und legte anhand von ſtatiſti⸗ ſchem Material dar, daß ſich die Neckarſchiffahrt ge⸗ hoben habe und ſich auch in der Folgezeit bewähren werde. Der Redner verſtand es, für den Neckar⸗ kanal in überzeugender Weiſe einzutreten. Nachdem der Vorſitzende noch erſucht hatte, die jungen Leute zum Beſuche der Schifferſchule anzuhalten, wurde die ſehr anregend verlaufene Verſammlung geſchloſſen. ch. * 105 Maunheimer Kinder beim Waldſchulunter⸗ richt in Sandtorf. Vom 17. September bis 28. Okto⸗ ber kommen 105erholungs bedürftige Schü⸗ ler und Schülerinnen(III. und IV. Klaſſe) von Erwerbslöſen, Fürſorgeempfängern und ſonſtigen bedürftigen Eltern, ſowie 15 Kinder einer Hilfs⸗ ſchulklaſſe zum Waldſchulunterricht nach dem Kinderheim Sandtorf. 40 Knaben und Mädchen erhalten im Kinderheim Heimunterkunft, während die übrigen 80 Kinder täglich mit der Reichsbahn hin⸗ und zurückfahren. * Exweiterung des Schweſternhauſes in der Gro⸗ ßen Merzelſtraße. Das Haus der Nieder⸗ bronner Schweſtern in der Großen Merzel⸗ ſtraße 22/24 auf dem Lindenhof erfährt zurzeit eine umfangreiche Erweiterung. Es werden zwei Stockwerke aufgeſtockt, um Zimmer zu ſchaf⸗ fen, die an alleinſtehende Mädchen vermietet werden. Das Dach des Hauſes war ſchon ſeit langem undicht geworden. Statt es auszubeſſern, wählte man den Weg der Vergrößerung des Hauſes. Außerdem wer⸗ den die bisherigen zwei Eingänge auf einen redu⸗ ziert. Die große Toreinfahrt verſchwindet. Auch dadurch werden Räume gewonnen. Ein Teilbetrag für den Umbau wurde durch Hausſammlung bei⸗ gebracht. 9— Fabrikant Kircher 7 * Aſſelheim bei Frankenthal, 16. Sept. Im hohen Alter von 83 Jahren ſtarb hier der Seniorchef der Lederfabrik J. u. L. Kircher, Jakob Kircher. Mit dem Entſchlafenen iſt eine Perſönlichkeit dahingegan⸗ gen, die lange Jahre hindurch im öffentlichen Leben hieſiger Gegend mannigfach an führender Stelle ſtand. Schluß des redaktionellen Teils DU NROf SKE“ frische Mich Ou Wirst Ffeude Haben EEC Dieſer Zeitpunkt iſt nun gekommen. Die von Mann⸗ 4. Seite/ Nummer 429 Neue Mauuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, den 17. September 1939 Der Friedrichsfel eindungsvertrag denehmigt Der Vürgerausſchuß von Friedrichsfeld hat geſtern abend den Vertragsentwurf mit 32 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen Für die geſamte Einwohnerſchaft von Friedrichs⸗ feld war der geſtrige Tag von ganz beſonderer lokal⸗ hiſtoriſcher Bedeutung. Hatte doch die Gemeinde⸗ vertretung über den„Entwurf eines Vertra⸗ ges über die Vereinigung der Stadt⸗ gemeinde Friedrichsfeld mit der Stadt Mannheim“ Beſchluß zu faſſen. Die Wichtigkeit der entſcheidenden Sitzung des Bürgerausſchuſſes, die in der üblichen Weiſe in dem an das Rathaus angrenzenden geräumigen Saal abgehalten wurde, kam in dem ſtarken Beſuch zum Ausdruck. Von 70 Stadträten und Gemeindeverordneten waren 53 er⸗ ſchienen. Hinter den Stühlen des Kollegiums ſtan⸗ den dichtgedrängt die Zuhörer. Auf der Tagesordnung der Sitzung ſtanden außer dem Eingemeindungsvertrag noch vier Punkte, die mehr formaler Natur waren und deshalb ohne De⸗ batte bezw. nach ganz kurzer Ausſprache genehmigt wurden. Es handelte ſich um den Verkauf von Bau⸗ gelände, eine Bürgſchaftsübernahme, die Ergänzung des Waſſerzinstarifs und den Rechenſchaftsbericht 1929/30. Bürgermeiſter Becherer, der in ſehr ge⸗ ſchickter Weiſe den Vorſitz führte, machte darauf auf⸗ merkſam, daß die Ueberſchreitungen, die der Rechenſchaftsbericht ausweiſe, hauptſächlich auf die Wohlfahrtsfürſorge zurückzuführen ſeien. Dem Ge⸗ meindeverordneten Fau ſt(Wirtſchaftspartei) genüg⸗ ten die Bemerkungen des Vorſitzenden nicht, worauf ihm erwidert wurde, daß allein ſchon die Vorlage, in der jede einzelne Poſition genau angegeben ſei, genügend Aufſchluß gebe. Der ſozialdemokxratiſche Gemeindeverordnete Philipp Walter ſekundierte dem Bürgermeiſter, indem er feſtſtellte, daß außer⸗ ordentlich ſparſam gewirtſchaftet worden ſei. Die Vorlage wurde alsdann mit allen Stimmen gegen 3 Stimmenthaltungen angenommen. Die vor⸗ hergegangenen drei Vorlagen waren einſtimmig gut⸗ geheißen worden. Blirgermeiſter Vecherer bogründel die Eingemeindung Der Vorſitzende verlas nunmehr die Be⸗ gründung des Gemeinderatsbeſchluſſes vom 3. 9. und 10. 9. 30, der folgenden Wortlaut hat: „Dem Entwurf des Vertrags über die Ver⸗ einigung der Stadtgemeinde Friedrichsfeld mit der Stadt Mannheim nebſt Richtlinien wird zuge⸗ ſtimmt. Der Gemeinderat wird ermächtigt, etwaige redaktionelle Aenderungen am Vertrag vorzu⸗ nehmen.“ In der Begründung wird u. a. ausgeführt: Der vorliegende Eingemeindungsvertrag bildet den Schlußakt der von der Stadtgemeinde Friedrichsfeld ſchon ſeit Jahrzehnten betrie⸗ benen Aenderung ſeiner Gemarkungsverhält⸗ niſſe. Die Aenderung und Vergrößerung der Gemarkung Friedrichsfeld erſchien nicht nur notwendig, um die unhaltbare Grenzziehung zwiſchen Fried⸗ richtsfeldSeckenheim und Friedrichsfeld Edingen mit ihren kataſtrophalen Auswirkungen auf vielen Gebieten zu bereinigen, ſondern um auch das in der Entwicklung ſtark aufblühende Friedrichsfeld finan⸗ zilell lebensfähig zu erhalten. Friebrichs⸗ feld hat den Stempel der Wohnorts⸗ gemeinde vor den Toren Mannheims und lñei det außerordentlichſtarkunter der Arbeits⸗ loſägkeit und Wohlfahrtslaſten. Dieſe Laſten verſchlingen allein im Etat 1930/31 74 Proz. des geſamten Finanzbedarfs. Es iſt mit Sicherheit vorauszuſehen, daß dieſer Prozentſatz im Hinblick auf die ſchlechte Wirtſchaftslage und den bevorſtehen⸗ den harten Winter ſich noch ſteigert. Angeſichts dieſer ſchwierigen Lage der Stadt⸗ gemeinde Friedrichsfeld erſchien es dringend not⸗ wendig, die einmal ins Rollen gebrachte Frage der Gemarkungsgrenzänderung oder der Eingemeindung nach Mannheim mit allen Mitteln zu foreieren. Im Jahre 1926 wurde dem babiſchen Landtag und der Regierung eine Denkſchrift des Bürger⸗ meiſters von Friedrichsfeld vorgelegt, die die be⸗ ſtehenden Verhältniſſe eingehend ſchibdert und unter Darlegung der finanziellen Verhältniſſe und Auswir⸗ kungen gegenüber Seckenheim und Edingen und eine Gemarkungsvergrößerung für Friedrichsfeld fordert. Der Bexrichterſtatter im Landtag kam zu dem Antrag, die Denkſchrift des Bürgermeiſters von Friedrichs⸗ feld der Regierung zur Kenntnisnahme im be⸗ ſtimmten Sinne zu überweiſen und zwar, indem die Regierung bei der eventuellen Eingemeindung Seckenheims zu Mannheim barauf drängt, daß die Gemarkungsverhältniſſe mit Friedrichsfeld gleich⸗ zeitig geregelt werden, bezw. wenn ſich dieſe Frage und die Frage Groß⸗Mannheim zu weit hinaus⸗ zögert, die Teillöſung mit Friedrichsfeld herbeiführt. heim mit Seckenheim und Friedrichsfeld ſejt Jahres⸗ friſt wegen Eingemeindung gepflogenen Verhand⸗ lungen haben nunmehr einen Abſchluß gefunden in dem vorliegenden Eingemeindungsvertrag nebſt Richtlinien. Im Anſchluß an dieſe gedruckt vorliegende Be⸗ gründung bemerkte Bürgermeiſter Becherer weiter: Wenn in der breiten Oeffentlichkeit, insbeſondere in der Preſſe, wenig von Verhandlungen mit Fried⸗ richsfeld in den letzten Wochen gehört wurde, ſon⸗ dern nur von Seckenheim, ſo waren doch die Dinge ſo vorbereitet, daß ſie bei Aufnahme von Verhand⸗ lungen bald zum Abſchluf) führen konnten, zumal Schwierigkeiten und beſondere Wünſche nicht in die Erſcheinung traten. Wenn insbeſondere der Wunſch auf Belaſſung der Beſtattungsfreiheit, die in Friedrichsfeld ſeit 6 Jahren beſteht, nicht er⸗ füllt werden konnte, ſo mag das wohl bedauerlich ſein, aber im Hinblick auf die für die Eingemeindung Seckenheims ſich daraus ergebenden Konſequenzen verſtändlich. Friedrichsfeld hatte mit Mannheim ſeit Jahr⸗ zehnten enge wirtſchaftliche Verbindungen. Ein großer Teil der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter iſt in Mannheim beſchäftigt. Ich habe die feſte Auffaſſung, daß Friedrichsfeld als Vorſtadt eines großen Stadtgebildes einer nach Menſchenmög⸗ lichkeit geſicherten und guten Entwicklung entgegenſehen kann. Wenn ich eingangs auf die großen Soziallaſten hingewieſen habe, eine Erſcheinung, die im Hinblick auf die gegenwärtige Wirtſchaftslage und Notzeiten überall hervortritt, ſo nur deshalb, weil dieſe Laſten, gemeſſen an der Größe Friedrichsfeld und ſeiner ſteuer lichen Lei⸗ ſtung, als außerordentlich hoch bezeichnet werden müſſen. Die kleine Gemarkung Friedrichs⸗ feld bietet nicht die ſteuerliche Kraft, um die aus der jetzigen großen Wirtſchaftskriſe ſich ergebenden ſozialen Verpflichtungen auch für die Zukunft reſt⸗ los zu erfüllen. Hierzu kommt, daß große in d u⸗ ſtrielle Werke an der Peripherie unſe⸗ rer kleinen Gemarkung liegen, deren Steuern anderen Gemeinden zuflie⸗ an unſerer Peripherie liegenden Induſtrien befin⸗ den ſich doch in einem einheitlichen Wirtſchaftsgebiet. Es iſt auf die Dauer nicht haltbar und vertretbar, daß dieſe Induſtrien, weil ſie auf drei verſchie⸗ denen Gemarkungen und nur 5 bis 15 Mi⸗ nuten auseinander liegen, verſchiedentlich durch die Kommunalſteuern belaſtet werden. Nach dieſer Rich⸗ tung kann die beabſichtigte Eingemeindung nur be⸗ grüßt werden. Die Verhandlungen der beiderſeitigen Eingemein⸗ dungsausſchüſſe waren getragen von dem Geiſte aufrichtiger Verſtändigungsabſichten. Es muß deshalb auch hier feſtgeſtellt werden, wie auch des Näheren aus dem Vertrag und den Richt⸗ linien erſichtlich iſt, daß für eine große Anzahl von Gemeindeſteuern und Abgaben noch für Uebergangs⸗ zeiten bis zu 5 und 10 Jahren die günſtigere Fried⸗ richsfelder Regelung beibehalten iſt. Es trifft dies insbeſondere zu für den Waſſerzins, Hundeſteuer, Ka⸗ nalgebühren, Leichenſchaugebühren. Erfxeulich iſt es, daß der Gaspreis von 22 Pf. auf 16 Pf. ge⸗ ſenkt wird. Ganz erfreulich für die Umlagezahler die Tatſache, daß eine weſentliche Senkung der Umlageſätze eintritt. Die vorliegende Eingemeindungsvorlage hat noch inſofern für uns eine beſondere Bedeutung, als ſie gleichzeitig mit der Eingemeindung eine Arrondierung der Gemarkung Friedrichsfeld gegenüber Edingen zur Folge hat. Es handelt ſich um Neu⸗Edingen, deſſen Grenzziehung für Friedrichsfeld un⸗ haltbar geworden iſt. Was in Neu Edingen in den letzten Jahren in dem neuen Baugebiet getan wurde, geſchah faſt zwangsmüßig durch die Ver⸗ anlaſſung von Friedrichsfeld und zum Teil unter dem Druck der Staatsaufſichtsbehörde. Es muß dies deshalb in aller Oeffentlichkeit einmal feſtgeſtellt werden, weil auf einmal die Gegenſeite erklärt, wie wertpoll das Gelände geworden iſt und was man alles hineingeſteckt bzw. aufgewendet habe. Nach langen Kämpfen und mit Hilfe der Staatsaufſichts⸗ behörde war Friedrichsfeld in der Lage, unter Auf⸗ wendung größerer Mittel die unhaltbaren Zuſtände auf dem Gebiet der Entwäſſerung und des Straßen⸗ baus zu beheben. Dieſe Dinge hätte man früher und billiger ausführen können, wenn Edingen Ver⸗ ſtändnis und Wille auch nur für die notwendigſten Den ausgezeichneten Ausführungen des Bürger⸗ meiſters, die mit Bravorufen aufgenommen wurden, folgte eine kurze Ausſprache, die im weſentlichen zu⸗ ſtimmend ausfiel. Die kommuniſtiſche Gemeinde⸗ verordnete Langendorf begrüßte die Eingemein⸗ dung, weil ſie der Anſicht iſt, daß nach der Aufgabe der Selbpſtändigkeit die ſoziale Fürſorge noch inten⸗ ſiver als bisher gehandhabt werden kann. Zu be⸗ dauern ſei der Verzicht auf die Beſtattungsfreiheit. Die Rednerin richtete den Appell an den Bürger⸗ meiſter, nochmals mit Mannheim zu verhandeln, da⸗ mit die Beſtattungsfreiheit nicht verſchwinde. Bürger⸗ meiſter Becherer meinte, es werde vielleicht doch noch gelingen, dieſe wichtige Errungenſchaft Fried⸗ richsfeld zu erhalten. Es ſei allerdings darauf hin⸗ darauf beſtanden habe, daß Friedrichsfeld auf die Be⸗ ſtattungsfreiheit verzichte. Gemeindeverordneter Fauſt weckte allgemeine Heiterkeit, als er bemerkte, ſo zutreffende Worte habe er, ſolange er dem Kolle⸗ gium angehöre, vom Bürgermeiſter noch nicht ge⸗ hört. Auf eine allzu große Zukunft könne man nicht rechnen, wenn man ſich die wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe in Mannheim vergegenwärtige. Aber trotz⸗ dem begrüße er die Eingemeindung im Intereſſe der Umlagezahler. Der ſozialdemokratiſche Gemeindeverordnete Ull⸗ mann nahm für ſeine Partei in Anſpruch, daß ſie in erſter Linie zu den jetzigen erfreulichen Zuſtänden in Friedrichsfeld beigetragen habe. Mannheim erhalte einen der ſchönſten Vororte. Die Sozialdemokraten hätten im Stadtparlament ſtets das Gemeinwohl über das Partefintereſſe geſtellt. Vor allem aber ſei es auch dem Gemeindeoberhaupt zu verdanken, daß Friedrichsfeld trotz der unhaltbaren Gemarkungs⸗ verhältniſſe glänzend daſtehe. Die Umlage ſei nicht höher als in den umliegenden Gemeinden, obwohl mehr geleiſtet worden ſei. Seine Partei werde in Friedrichsfeld erhalten bleibe. Bürgermeiſter Becherer hat, ſich nicht in Parteipolemik zu ver⸗ lieren. Jede Partei habe in ihrem Sinne an der Entwicklung der Gemeinde mitgearbeitet. Fried⸗ richsfeld ſei in kleinen Verhältniſſen groß geworden. Der Redner ſchloß mit dem Appell, einig und ver⸗ antwortungsbewußt zu handeln im Intereſſe von Groß⸗Maunheim. Die Friedrichsfelder würden als Mannheimer ihren Mann ſtellen zum Nutzen der Ge⸗ ſamtheit. Stadtrat Grittmann erklärte, daß er ſich der ßen, andererſeits aber Friedrichsfeld ſozial Die gefamten hier anſäſſigen und die belaſten. Stimme enthalten werde. Gemeindeverordneter zuweiſen, daß Mannheim der Konſequenzen wegen 5 Mannheim dahin wirken, daß die Beſtattungsfreiheit Dinge auf dieſem Gebiet gezeigt hätte, Dinge, die nur gelöſt werden konnten zuſammen mit der Ge⸗ meinde Edingen. Ich begrüße es außerordentlich, daß dieſe Arrondierung nunmehr erfolgt, denn ſte liegt im öffentlichen Intereſſe. Die ſeitherigen Zu⸗ ſtände haben genug Verdruß und Verärgerung in den beteiligten Kreiſen verurſacht. Der verantmortlichen Stadtverwaltung iſt wohl eine der ſchwerſten Aufgaben zugefallen, die Auflöſung der Gemeinde den maßgeben⸗ den Faktoren zu empfehlen. Allein die Macht der Verhältniſſe in wirtſchaftlicher, insbeſondere in finanzpolitiſcher Entwicklung ließ auch nach reiflichſter Ueberlegung die geſtellte Frage be⸗ jahen. Ich ſtehe auf dem Boden der Selbſtverwaltung und bin der Auffaſſung, daß, ſolange eine Gemeinde als Urzelle des Staates ihre Aufgaben aus eigener Kraft auf wirtſchaftlichen, kulturellen und ſozialen Gebieten noch erfüllen kann, ſie ihre Selbſtändig⸗ keit nicht aufgeben ſoll, es ſei denn, daß große wirtſchaftliche und verkehrspolitiſche Probleme dies bedingen. Beide Vorausſetzungen liegen für Friedrichsfeld vor, Ein Gefühl wird wohl der geſamten Einwohner⸗ ſchaft in dieſen Tagen gemein ſein: das Gefühl der Wehmut, eine hiſtoriſche Gemeinde in ihrer Selbſtändigkeit ver⸗ ſchwinden zu ſehen. Dies gilt nicht nur von den eingeborenen boden⸗ ſtändigen Kreiſen, die in ſchwerer Arbeit in altherge⸗ brachtem Fleiße Brot nicht nur für die Ihrigen, ſon⸗ dern auch für die übrigen Volksgenoſſen dem hei⸗ miſchen Boden abringen; gleichermaßen berührt von dem Aufgeben der Selbſtändigkeit unſerer Ge⸗ meinde ſind aber auch die Einwohner, die in unſerer Gemeinde ihre zweite Heimat gefunden haben, jene Volksgenoſſen, die bei treueſter Pflichterfüllung in der Werkſtatt, in der Fabrik, im Geſchäftshaus oder in den freien Berufen Brot für ihre Lieben er⸗ ſchafften. Alle Friedrichsfelder Volkskreiſe umſchlingt in dieſen Gedankengängen das Gefühl der Zuſammengehörigkeit begründet und gefeſtigt durch jahrzehntelange opfer⸗ willige Arbeit im Gemeinderat, im Bürgerausſchuß, in den Ausſchüſſen zur Wohlfahrt des Ganzen. Das ehrliche Bemühen war von Erfolg gekrönt. Aus einer kleinen Huggenottenſiedlung mit 25 Familien im Jahre 1685 iſt Friedrichsfeld in ſeiner Entwick⸗ lung durch die Gunſt der Verhältniſſe und des Ver⸗ kehrs zu einer mittleren Stadtgemeinde emporgewachſen. Wer ſeine Heimat liebt und ſe in Beſtes eingeſetzt hat, um ſeiner Gemeinde Wohl zu erkämpfen, der wird auch in dieſer Hinſicht dem zu⸗ künftigen Groß⸗Mannheim, in das Friedrichs⸗ feld jetzt aufgehen ſoll, ſein Intereſſe zu⸗ wenden als ſtilles Gelöbnis und Vermächtnis, das Wohl des Ganzen auch in Zukunft als Wegweiſer und Richtlinie zu betrach⸗ ten. In der Erwartung, daß die Vereinigung mit der Stadt Mannheim eine ſegensreiche Auswirkung für alle Bevöl⸗ kerungskreiſe mit ſich bringt, bekräftigt durch die Tatſache, daß das Schickſal dem Guten bisher immer zum Glück verholfen hat, möchte ich namens der Stadtverwaltung Sie, meine Damen und Herren, bitten, dem Eingemeindungsvertrag mit der Stadt Mannheim nebſt Richtlinien ihre Zuſtim⸗ mung zu erteilen. Kurze Ausſprache Stetzelberger ſtellte feſt, daß die Deutſche Volks⸗ partei ebenſo viel für die Entwicklung von Fried⸗ richsfeld getan habe, wie die Sozialdemokratie. Nach weiteren Ausführungen, die ſich wieder ſehr polemiſch geſtalteten, ſprach Bürgermeiſter Becherer das Schlußwort, in dem er allen Mitarbeitern, insbeſon⸗ dere auch den Beamten, dankte. Die Abſtimmung ergab in namentlicher Abſtimmung die Annahme der Eingemein dungs vorlage mit 52 Stimmen bei einer Stimmenthaltung. Da⸗ mit ſchloß um 9,15 Uhr die denkwürdige einſtündige Sitzung. Sch. Deutſch⸗franzöſiſches Studententreffen in Mannheim Das Auslandsamt des Deutſchen Studentenver⸗ bandes hat, wie mehrfach berichtet, für die Zeit vom 17. bis 21. September in Mannheim ein deutſch⸗ franzöſiſches Studententreffen organiſiert, das als erſtes Studententreffen dieſer Art nach dem Kriege Erwähnung verdient. Zu dem Begrüßungsabend am Dienstag hatten ſich etwa einhundert deutſche und franzöſiſche Studenten eingefunden, unter den Ehrengäſten ſah man u. a. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich und die Bürgermeiſter Dr. Walli und Böttger, den Rektor der Mannheimer Handelshochſchule Prof. Dr. Selz, den Präſidenten der Deutſch⸗Franzöſi⸗ ſchen Geſellſchaft, Prof. Dr. Grautoff, ferner den Untergeneralſekretär des Weltſtudentenwerkes Genf, Bureztki, Vertreter der Akademiſchen Aus⸗ landsſtelle der Univerſität Heidelberg und die Kon⸗ ſulariſchen Vertreter Frankreichs in Mannheim und Ludwigshafen. Zunächſt entbot der Vorſitzende des Deutſchen Studenten verbandes Kaun Berlin einen herzlichen Willkommengruß und betonte als Zweck der Ver⸗ anſtaltung die freundſchaftliche Annäherung der deutſchen und franzöſtiſchen Akademiker im Intereſſe der Völkerbefriedung. Mit dieſem ſtudentiſchen Be⸗ ſtreben ſtehe man am Anfang einer Richtung, die ſich vielleicht zu einer mächtigen Bewegung auswachſen könne. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich begrüßte die Tagungsteilnehmer namens des Stadtrats und der Stadtverwaltung und gab ſeiner Freude dar⸗ über Ausdruck, daß dieſes erſte deutſch⸗franzöſiſche Studententreffen gerade in Mannheim am Rhein abgehalten werde. Mit der endgültigen Räumung des Rheinlandes ſeien die letzten Vorbehalte zu einer wirklichen Verſtändigung verſchwunden. Mann⸗ heim biete zudem zahlreiche wiſſenſchaftliche und kul⸗ turelle Anknüpfungspunkte zu Frankreich, ebenſo ſei das benachbarte Heidelberg an dem deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Schüleraustauſch in hervorragender Weiſe beteiligt. Doch ſei es nicht Aufgabe dieſer kleinen Verſtändigungsarbeit, in die amtliche Außenpolitik einzugreifen und den verantwortlichen Staatsmän⸗ nern ins Handwerk zu pfuſchen. Es gelte vielmehr, die politiſche Atmoſphäre im Sinne der Verſtändi⸗ gung zu verbeſſern und ſo die Arbeit der Staats⸗ männer wirkſam zu unterſtützen. In dieſem Augen⸗ blicke könne man nicht umhin, der vorbildlichen Ar⸗ beit Briands und Streſemanns zu geden⸗ ken, deren Namen gerade für die Verſtändigungs⸗ politik ſymboliſch geworden ſeien. Es ſei zu be⸗ grüßen, wenn gerade die Jugend Deutſchlands und Frankreichs dieſes Verſtändigungsziel immer vor Augen habe. 2 . Namens des Senats und der Dozentenſchaft der Handelshochſchule Mannheim entbot Rektor Prof. Dr. Selz freundliche Grüße und wies vor allem auf die Notwendigkeit wiſſenſchaftlicher⸗kultureller Ar⸗ beit hin, wie ſie ſich an der Hochſchule in Mannheim durch das Dolmetſcherinſtitut ausdrücke. Der franzöſiſche Studentenvertreter Allmend Hoog⸗Paris begrüßte dieſes ſtudentiſche Verſtän⸗ digungstreffen gerade an den Ufern des Rheines. Es gehöre mehr Mut zu friedlicher Arbeit als zum Kriegführen. Für die Zukunft ſei notwendig, eine methodiſche Arbeitslinie für die Verſtändigung zu finden. Die ſei in der ſtudentiſchen Zuſammen⸗ arbeit zum Teil geboten. Rhetoriſch und inhaltlich beachtlich waren die Ausführungen des Leiters des Arbeitsamtes des Deutſchen Studentenverbandes Rudolf Junges⸗ Berlin, der ſich ganz entſchieden gegen irgendwelche Verbrüderungsſzenen ausſprach, andererſeits aber betonte: Wir wollen uns einander näher kommen, einander in die Seele ſchauen und ſo zur Befriedi⸗ gung der Völker und zur Rettung der bedrohten europäiſchen Kultur beitragen. Der Vertreter des Weltſtudentenwerkes Genf, Buretzki, beglück⸗ wünſchte ſodann noch das Studententreffen, worauf ſich an die Begrüßungen ein unterhaltſamer Teil anſchloß, in dem u. a. Herr de Vries vom Natio⸗ naltheater verſchiedene Proben ſeiner hervorragen⸗ den Kunſt gab. Veranſtaltungen * Schlank Geſund Jung. Frau Liſa Mar aus Baden⸗ Baden wird auf Einladung des Vereins für Ge⸗ ſundheitspflege am morgigen Donnerstig über dieſes aktuelle Thema ſprechen. Die Rednerin wird die Urſachen und die geſunsheitlichen Gefahren übermäßiger Körperfülle erläutern und darlegen, wie man auf natür⸗ liche Weiſe und ohne beſondere Unkoſten jugendliche Schlankheit ſich bewahrt und wiedererlangt. Die Erkennt⸗ niſſe der modernen Ernährungswiſſenſchaft werden im Rahmen dieſes Vortrags die ihnen gebührende Beachtung finden und von Frau Liſa Marx in einer Form dargeſtellt werden, wie ſie jeder Hausfrau leicht verſtänölich iſt. Zum Schluß wird die Vortragende am eigenen Köper gymna⸗ ſtiſche Uebungen demonſtrieren, wie ſie ſie in jahrelanger Er⸗ fahrung on ihrem eigenen Gymnaſtik⸗Inſtitut als beſon⸗ ders zweckmäßig und doch zugleich den an ſich überlaſteten Organismus des Korpulenten ſchonend erprobt.(Weiteres Anzeige in letzter Nummer.) N Film⸗Nundſchau Schauburg:„Das Geheimnis der Martha Lüders“ Die ſpannende, mit Ueberraſchungen geladene Handlung iſt zwar nicht gerade neu, das Milien wurde ebenfalls ſchon oft geſchildert, aber es iſt eine ſaubere und flüſſige Arbeit, an der man Freude haben kann. Die Umwelt zweier Ab⸗ ſteigequartiere wird nicht ungeſchickt aufgezogen und ſind in ihrer Gegenüberſtellung manchmal ſogar intereſſant. Der Knalleffekt iſt die in letzter Minute erfolgende Rettung eines unſchuldig zum Tode Verurteilten. Dieſe ſchon oft geſehene Szene verefhlt auch dieſes Mal ihre Wirkung nicht, zumal ſie ſpannend gehalten und techniſch gut ge⸗ ſchnitten iſt. 8 0 Aus den Reihen der Darſteller ragt beſonders die Mu⸗ lattin El Dura hervor, die eine Dirne ſpielt, die mit ihrer Vergangenheit Schluß gemacht hat, ihre ganze Liebe dem armen Erfinder zu Füßen legt und daran zu Grunde geht. In der Rolle dieſes jungen Mannes ſetzt J. Ko w a l⸗ Samborſki ſein friſches, ungekünſteltes Spiel ein. Weiter bemerkenswert ſind Mary Kid und Aribert Mog. Die gute Photographie kommt dieſem Film, der noch einiger künſtleriſchen Durchfeilung bedurft hätte, ſehr zu gute. So lange ſchon Greta Garbo„die Göttliche“ genannt wird, ſo alt iſt der Film„Das göttliche Weib“. Den Aufſtieg und Niedergang einer großen Komödiantin hat hier Greta glaubhaft zu machen und wirklich— es iſt eine ihrer beſten Leiſtungen. Nie ihre Herkunft verleugnend, ihre erſte Liebe nie vergeſſend, muß ſie(beinahe!) daran zu Grunde gehen. Schade, daß es eine abgeſpielte, verregnete Kopie iſt, die man in der Schauburg mit Konſervenmuſik dem Publikum ſerviert. Capitol:„Ich glaub nie mehr an eine Frau“ Richard Tauber ſingt! Wirklich ein triftiger Grund, alle anderen Verpflichtungen abzuſagen. Wenn es auch nur ein Tonfilm iſt und ſelbſt wenn man dieſen Film ſchon geſehen hat, das ſpielt alles gar keine Rolle: Tauber ſingt. Trotz verſchiedener Schwächen, die dieſer erſte Tauber⸗ film aufzuweiſen hat, wird ſich nemand den Eindrücken entziehen können, die von ihm ausgehen. Taubers unver⸗ gleichliche Stimme klingt ſtrahlend und trotzdem ihm durch die Handlung reichlich Gelegenheit zum ſingen gegeben iſt, möchte man gerne noch mehr hören. Die kultivierte Sprache dieſes Künſtlers kommt in den Sprechſzenen ausgezeichnet zur Geltung. Die anderen Mitwirkenden, beſonders Maria Soleg, Werner Fütterer und Paul Hörbiger, ſtehen mit ihren Leiſtungen nicht nach. Die ganz hervorragende Wiedergabe im Capitol läßt dieſen Film zu einem beſonderen Genuß werden. * Gloria⸗Palaſt. Wir weiſen auf die Märchenaufführun⸗ gen„Rumpelſtilzchen“ und„Schneewittchen“ hin, die in au⸗ deren großen Städten guten Anklang gefunden haben. Schluß des redaktirneſſen Teils 28 SEI Au SEUR SHELLAUTOOEILE aue dem SHELL KABTME II. Alverläsoig, preioiuert, wirtockafllichl N 1 Mittwoch, den 17. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 429 Die Rahmenübung des Reichsheeres Von unſerem Sonderberichterſtatter Oberſtleutnant a. D. Benary Die Militärgeographie iſt eine halbvergeſſene Wiſſenſchaft. Einſt ſtand ſie in hoher Blüte. Unſere Beſten, ein Heyer, ein Moltke, haben ſich in der Beſchäftigung mit ihr, die Sporen verdient. Man glaubt in ihr den Urgrund aller ſtrategiſchen Weis⸗ heit gefunden zu haben, mit der Beſetzung, Behaup⸗ tung von Geländeabſchnitten, Stellungen, die Ent⸗ ſcheidung eines Feldzuges herbeiführen zu können. Erſt die Taten eines Napoleons, eines Moltke, haben uns eines Beſſeren belehrt, haben wieder die Vernichtung der feindlichen Heeresmacht als den Kernpunkt alles kriegeriſchen Handelns geſchält. Dennoch, der Einfluß von Natur auf die Kriegführung bleibt für alle Zeiten beſtehen. Das haben wir, die wir das verſchiedene Geſicht des Krieges in Oſten und Weſten kennen gelernt haben, zur Genüge erfahren. Auch die Mechani ſierung des Krieges wird darin nichts ändern. Der Motor muß ſich genau ſo mit den Geländeſchwierig⸗ keiten abfinden, wie vordem das Pferd. Es iſt daher ein Verdienſt des Reichswehrminiſteriums, daß es uns Berichterſtattern, die wir den Verlauf der diesjährigen Rahmenübung mit kritiſchen Augen verfolgen ſollen, in einer kleinen Schrift als Ein⸗ führung in die Gedanken der Uebungsleitung ein Privatiſſimum über die Militärgeographie des Uebungsgeländes geleſen hat. Es iſt das fränkiſche Stufenland, in dem ſich die Kämpfe abspielen werden, jene Landſchaft, die vom Thüringer Wald allmählich zur Donau abfällt. Ihre Grenzen im engeren Sinne bilden im Norden und Nordoſten der Thüringer Wald, der Frankenwald, das Fichtelgebirge, im Oſten der Franken⸗Jura, im Süden der Steigerwald im Weſten der Speſſart, die Rhön. Ihre unterſte Stufe iſt in den Flußniede⸗ rungen der fränkiſchen Saale, der Werra, des Mains und ihrer vielen Zuflüſſe, im Grabfeldgau, den Gauen von Schweinfurt, Ochſenfurt und Bamberg zu ſuchen. Als zweite Stufe erheben ſich darüber Hügelketten bis zu 200 Meter. Und das Ganze wird als dritte Stufe von den Haßbergen und dem Steigerwald bekrönt, deren abgerundete Kuppen und langgeſtreckte Höhen ſich bis 800 Meter erheben. So entſteht ein ſeh abwechſlungsreiches Ge⸗ lände, das der Führung, der Gruppe manche harte Nuß zu knacken geben wird, ſie vor Verhältniſſe ſtellt, die am grünen Tiſch ihnen nicht immer zum Bewußtſein kommen, die ihnen die vertraute Umgebung der Garniſon nicht bieten. Aber Schwierigkeiten ſind dazu da, daß ſie überwunden werden, wenn es der höheren Führung gelingt, alle Vor⸗ und Nachteile des Uebungsgeländes für ihre Abſicht in Rechnung zu ſtellen, der Unterführung und der Truppe, in dem unüberſichtlichen Gelände den Zuſammenhalt im großen Verband zu wahren und den Willen der höheren Führung in die Tat umzu⸗ ſetzen, ſo iſt der Lehrzweck der diesjährigen Rah⸗ menübung erreicht. Rahmenübungen ſind uns Vorkriegsſoldaten ein ungewohnter Begriff, eine wenig vertraute Uebungs⸗ art. Sie ſind— ich habe es in einem einleitenden Aufſatz auseindergeſetzt— ein Notbehelf, eine Spar⸗ maßnahme, wie ſo vieles in dem Leben unſerer Wehrmacht von heute. Sie ſollen die Manöver in größeren Verbänden, für die uns Geld und Truppen fehlen, ſoweit wie möglich erſehhen. Sie ziehen eine große Anzahl von Stäben und von für die Verkehrs⸗ übermittlung notwendigen Nachrichtenformationen heran, ſchaffen dadurch einen weiten Rahmen, von dem nur ein kleiner Ausſchnitt durch Volltruppen ausgefüllt wird. Rahmenübungen ſind für die Lei⸗ tung kein leicht zu handhabender Apparat, bedürfen gründlicher, ſorgſamer Vorbereitung, eines umfang⸗ reichen, genau ineinander greifenden Schiedsrichter⸗ dienſtes. Um Stäben und Truppen kriegsmäßige Eindrücke über den Gefechtsverlauf zu übermitteln und für ihre Entſchlüſſe und Maßnahmen Grund⸗ lagen zu ſchaffen, die dem Ernſtfalle nahekommen. Rahmenübungen haben den Vorteil, daß ſie Führung und Leitung von Einquartierungs⸗ und Flurſchaden⸗ ſorgen weſentlich entlaſtet, ſomit ermöglichen, daß die Entſchlüſſe lediglich durch kriegsmäßige Erwägungen beſtimmt werden. Die Uebungen werden daher vom 15. nachmittags bis 18. mittags durchlaufen. Stäbe und Truppen werden ihre Ruhezeiten und Ruhe⸗ orte, die Ausgabe der Verpflegung ausſchließlich nach der Gefechtslage regeln. Nur die Heranführung der Verpflegung wird friedensmäßig geſchehen, um die Aufſtellung zahlreicher Nachſchubformationen und da⸗ mit erhebliche Koſten zu vermeiden. Es iſt beſonders zu begrüßen, daß die Rahmen⸗ übung in unſerer wehrfremden Zeit dazu ausgenutzt wird, die Verbindung zwiſchen Volk und Wehrmacht aufrecht zu erhalten. Für Unterrichtung und Füh⸗ rung der Zuſchauer, der Preſſe, iſt in muſtergültiger Weiſe Sorge getragen. Vertreter der Reichsbehör⸗ den und der Landesregierungen, unter ihnen die Miniſterpräſidenten von Bayern und Thüringen, des Reichstages, der Diplomatie, der Wirtſchaft werden als Gäſte der Manöverleitung den Uebungen bei⸗ wohnen. Ebenſo iſt ehemaligen Offizkeren des alten Heeres und der Reichswehr in entgegenkommendſter Weiſe Gelegenheit geboten, Erinnerungen aufzufri⸗ ſchen, ſich zu überzeugen, daß ihres Lebens Arbeit nicht vergebens geweſen iſt, daß ſie Fortſetzung fin⸗ det, in guten Händen iſt. Dafür bürgen ihnen und dem deutſchen Volke ja ſchon die Männer, die zur Zeit an der Spitze der Wehrmacht ſtehen und ihre Namen aus dem Weltkrieg den beſten Klang haben. Der Reichspräſident und Feldmarſchall von Hin⸗ denburg, der Reichswehrminiſter General Groe⸗ ner und der Chef der Heeresleitung Generaloberſt Heye. Sie wohnen alle— Generaloberſt Heye lei⸗ tend— den Uebungen von Anfang bis zu Ende bei. Der Reichspräſident nimmt Aufenthalt in dem ſchön gelegenen Schloſſe Sternberg des Herrn von Deuſter, der Reichswehrminiſter in Bad Neuhaus, der Chief der Heeresleitung im Schloß Bedheim unweit Hild⸗ burghauſen. Daß auch das Ausland nach wie vor den militäri⸗ ſchen Vorgängen in Deutſchland Aufmerkſamkeit ſchenkt, beweiſt die Anweſenheit zahlreicher Militärbevoll⸗ mächtigter europäiſcher und anßerenropäiſcher Staaten heraus⸗ ilt. 5 und Landͤſchaft, Bodengeſtaltung und Bodenbewachſung Wenn an die Tatſache, daß unter ihnen Vertreter ein⸗ von man⸗ t worden iſt, 5 zelner früherer Feindbundmächte fehlen, chen im Inn⸗ und Ausl. elt ſo muß ihn Hur um se für en entgegen ES Offiziere zi die dah Bei der Preſſebeſprechung Kiſſingen hat die 2 anöverleitung, rer— hört mit!“ den Schleier, der über der Lage am Montag in N 0. getreulich dem Grundſatz:„Feind— in dieſem Falle die Parteifüh⸗ leriſt lichen Städtchens oder von ihren Ausladebahnhöfen in die Verſamm⸗ lungsräume marſchierten, prächtige Geſtalten, die mit Verwunderung und Mißtrauen die Berge in Ahnung kom⸗ mender Marſchanſprüche betrachteten, eine Herzensfreude die trotz der langen Eiſend t darum für den R Infanterieregimentes ſeinen auf dem verſammelten znfahrt, ein Lächel Adjutanten 8 Panzerkraftwagen mit ſchwerem Maſchinen gewehr zur Abwehr von Flieger⸗ Angriffen im Manövergelände liegt, nur ein ganz klein wenig gelüftet und uns wiſ⸗ ſen laſſen: An der Regnitz ſüdlich von Bamberg ſteht eine blaue Armee im Kampf gegen rote Kräfte, die von Weſten her vorgedrungen ſind. Nördlich vom Thüringer Wald haben ſich neue blaue Kräfte, am Main neue rote Kräfte geſammelt, deren Kampf den Inhalt des Manövers bilden ſoll.“ Außerdem wurde uns verraten, daß mit Beginn des Kriegszuſtandes die beiden Parteiführer, im Nor⸗ den bei der blauen Partei General der Infanterie Haſſe, im Süden bei der roten Partei General der Kavallerie von Kayſer vor eine ganz neue Lage geſtellt werden, die völlig von ihren bisherigen Maß⸗ nahmen abweichende Eutſchlüſſe auslöſen muß. Eine raſche Kraftwagenfahrt führte am Montag vormittag Ihren Berichterſtatter von Ilmenau, wo er am Sonntag abend ſchon den Parteiführer von Blau traf, durch einen Teil des Manövergelän⸗ des. Vertraute mundartliche Klänge ſchlugen an ſein Ohr, das heimatliche breite Oſtpreußiſche, Stäbe, Nachrichtenformation der 1. oſtpreußiſchen Diviſion, die an ihrer Vormarſchſtraße ausgeladen wurden, langer taktiſcher Ermahnungen Pflege und Friſur ihrer Pferde ans Herz legte. Spannung, Erwartung überall in den Dörfern. Quartiermacher von Kin⸗ dern umringt, Mädchen im Sonntagsſtaat, Kuchen⸗ duft in den Häuſern, ratternde Krafträder, wichtig ſchreitende Adjutanten, Häuptlinge in ſorgenvollen Geſprächen mit ihren Oberwachtmeiſtern. Noch iſt es friedlich, noch liegt über allem Manöverſtimmung, aber bald wird es ernſt. Um 5 Uhr nachmittags be⸗ gann der Kriegszuſtand. Als Abſchluß des Friedensbildes ein kurzer Halt im Kinderwaiſenhaus Römhild, ein Gang durch die freundlichen Räume, ein fröhliches Mahl bei den Kindern. Gedanken kommen und gehen: Am Frei⸗ tag werden die Kinder den Reichspräſidenten und Generalfeldmarſchall huldigend begrüßen, werden die Jungen und Mädels dem Manne ins Auge ſchauen, unter deſſen Führung ihre Väter einſt ins Feld zogen, den Heldentod ſtarben. Möchte es ihnen eine Erinnerung und Mahnung für das Leben werden, daß ſie ihm und ihren Vätern gleich werden an Pflichttreue und Vaterlands liebe. Zwei Verfemte kehren in die Heimat zurück Vor ungefähr einundzwanzig Jahren ſchlug in Scranton ein Amerikaner einen Bekannten im Streite nieder. Der Getroffene blieb liegen. Der Täter verließ noch in der gleichen Stunde die Heimat, um dem elektriſchen Stuhl zu entgehen. Unſtet wan⸗ derte er um die Erde. Kaum ein Land, das der Amerikaner auf dieſer Flucht vor der Strafe und vor ſich ſelbſt nicht betreten hätte. Er fand erſt Ruhe, als zwanzig Jahre nach der Tat vergangen waren und dieſe demnach verjährt ſein mußte. Nun, da ihn die irdiſche Gerechtigkeit nicht mehr beſtrafen konnte, wollte er die Heimat wieder ſehen. Alle, denen er ſich dort zu erkennen gab, ſtarrten ihn an wie einen Geiſt:„Wir hielten Dich ſchon längſt für tot. Mann, warum biſt Du nur geflohen? Du hatteſt doch nichts zu befürchten.“ Und nun hörte der Zurückgekehrte, daß ſeine ruheloſe Wanderung unnötg geweſen war. Sein Schlag hatte den Gegner nur betäubt. Weniger glücklich war die Rückkehr eines Fran⸗ zoſen, der ſich vor langer Zeit eines Verbrechens ſchuldig machte. Er konnte damals nicht feſtgenom⸗ men werden und entkam ins Ausland. Das Geſchäft, das er geführt hatte, ging natürlich ein, und einer ſeiner Angeſtellten wurde der Not gehorchend Gen⸗ darm. Kürzlich, beinahe zwanzig Jahre nach der Tat, fuhr dieſer Gendarm von Südfrankreich aus, wo er ſeit langem ſtationiert war, nach Paris auf Urlaub. Eines Tages bummelte er an der Seine entlang, als ihm plötzlich ein entgegenkommender Das brennende Fußgänger auffiel. War das nicht ſein einſtiger Ar⸗ beitgeber, den die Polizei ſuchte? Der Gendarm hielt ſich nicht lange mit Fragen auf, ſondern zwang den Fremden, ihn zur nächſten Polizeiwache zu be⸗ gleiten. Dort ſtellte es ſich heraus, daß es ſich tat⸗ ſächlich um den geſuchten Verbrecher handelte. Er hatte beinahe zwanzig Jahre im Auslande zu⸗ gebracht und war nun als wohlhabender Mann nach Frankreich zurückgekehrt, weil er ſeine Straftat für verjährt hielt. Als er von ſeinem einſtigen An⸗ geſtellten feſtgenommen wurde, befand er ſich auf ſeinem erſten Gang dürch Paris. Er hatte es erſt eine Stunde vorher betreten. Zu ſeinem Bedauern konnte ihm aber nachgewieſen werden, daß er ſich im Datum irrte. Die Verjährung wäre nämlich erſt zwei Tage ſpäter eingetreten, hätte es nicht ein kaum glaublicher Zufall gewollt, daß der Verfemte ſeinem einſtigen Angeſtellten begegnete, der ſonſt tauſend Kilometer von Paris entfernt wohnte. Der Schlaf bel dem Toten Ein Handlungsreiſender aus Florenz kam un⸗ längſt auf einer Geſchäftsreiſe in ein kleines, ab⸗ gelegenes Dorf in den Abbruzzen. Infolge des gerade ſtattfi den Jahrmarkts waren alle Gaſt⸗ häuſer beſetzt; ſchließlich fand ſich aber auf inſtändi⸗ ges Bitten des Reiſenden ein Wirt nach langem Zögern bereit, ihm Unterkunft zu geben. Ohne das Das Großfeuer auf der FJähringen“ Fernlenkſchiff„Zähringen“ Erſt nach der Eingrenzung des Brandes durch eine Chamottemauer konnte dem Schiffe gelöſcht werden. das euer auf“ Pferde, friſch und drahtig verſtehendes gimentskommandeur eines der ſelbſt gelernter Kaval⸗ Marktplatz eines altertüm⸗ ſtatt ihm angewieſene Zimmer näher zu prüfen, legte der Gaſt ſich ins Bett und ſchlief auch ſofort ein. Früh am andern Morgen, lange vor der von ihm ange⸗ gebenen Stunde, wurde der Schläfer durch lautes Klopfen an der Tür geweckt. Auf ſeine unwillige Frage, wer ihn zu dieſer Zeit ſtöre, ertönte die nicht wenig überraſchende Antwort:„Oeffnen Sie ſchnell, es iſt höchſte Zeit. Wir ſind die Totengräber.“ Der Reiſende erſchrak. Da er aber noch am Leben war und aunahm, daß die unheimlichen Beſucher kaum ſeinetwegen gekommen ſeien, öffnete er. Herein traten zwei finſtere Geſtalten, die ohne weitere Erklärung an das eben verlaſſene Bett traten. Sie zogen unter dieſem einen noch offenen Sarg mit einer Leiche hervor, bedeckten ihn mit dem Sargdeckel und ent⸗ fernten ſich. Wie ſich alsbald herausſtellte, war ein kürzlich verſtorbener Verwandter des Wirts in dem letzten freien Zimmer des Gaſthauſes aufgebahrt geweſen. Um auch dieſen Raum noch ausnutzen zu können, hatte der habgierige Beſitzer den Sarg unter das Bett ſchieben laſſen und das Zimmer vermietet. Die Oelflaſche verſcheucht den Einbrecher Kathleen Lowther wohnt allein mit ihrer Mut⸗ ter im oberſten Stockwerk eines Drei⸗Etagenhauſes in Hull. Kürzlich eines Abends befand ſich Fräulein Kathleen noch in der Küche, als ſie draußen ein leiſes Geräuſch hörte. Sie lauſchte; unzweifelhaft ſtieg jemand vorſichtig die Feuerleiter herauf und ſchon ſah ſie an einem Fenſter auch ein unheimliches Ge⸗ ſicht, das nichts Gutes verſprach. Neben ihm tauchte gleich darauf noch ein zweites, ebenſo wenig ver⸗ trauenerweckendes Antlitz auf: zwei Einbrecher! „Was wollen Sie hier?“ fragte die vor Angſt faſt Ge⸗ lähmte, erhielt aber keine Antwort; vielmehr ſchickten die Männer ſich an, durch das halboffene Fenſter in die Küche zu ſteigen. Fräulein Lowther verlor in⸗ deſſen keinen Augenblick die Geiſtesgegenwart. Sie ergriff eine in der Nähe ſtehende Flaſche und drohte: „Wenn Sie nicht ſofort machen, daß Sie wieder hinunterkommen, gieße ich Ihnen dieſe Schwefelſäure hier ins Geſicht.“ Nunmehr traten die Einbrecher einen beſchleunigten Rückzug an. Sie würden ſich vielleicht nicht ganz ſo beeilt haben, hätten ſie gewußt, daß die mutige junge Dame anſtelle der Schwefel⸗ fäure eine Flaſche mit— Olivenöl in der Hand hielt. Vittards Start in oͤie Stratoſphäre mißglückt Der letzte ſpannende Augenblick: Der Rieſen⸗ ballon ſoll aufſteigen Infolge des ungünſtigen Wetters iſt der Start⸗ verſuch Prof, Piceards in Augsburg mißglückt. Der Ballon hatte keinen Auftrieb, ſchleppte über das Gelände und die Kugelgondel wurde beſchädigt. Piccard will den Aufſtieg im Winter noch einmal verſuchen. Der Mann, der einen Dieb ſuchte Monbodh, ein armer Milchmann im indiſchen Städtchen Howrah, beſaß großes Vertrauen zu der Hellſeherei. Vielleicht hatte er auch von bekaunten Wundertätern in Oſtpreußen und der Tſchechoflowa⸗ kei gehört. Jedenfalls begab ſich der biedere Hindu, als er kürzlich das Opfer eines Diebes wurde, un⸗ verweilt zu dem nächſtwohnenden Sadhu leine Art Fakir), damit ihm dieſer Wundermann den Namen des Diebes verrate. Doch die übernatürlichen Kräfte des Angerufenen reichten leider nicht aus, um dem Verlangen des Milchmannes zu entſprechen. Ent⸗ täuſcht machte ſich Monbodh auf den Heimweg. Aber es gab doch noch mitfühlende Seelen. Shedi Kahar, dem der Betrübte ſein Leid klagte, erklärte ſich mit Freuden bereit, ihm zu helfen. Mon⸗ bodh brauche nur einen Zaubertrank einzu⸗ nehmen, dann würde er in einer Viſion den Ver⸗ brecher erblicken. Der Milchmann ſog denn auch begierig das Ge⸗ bräu in ſich hinein, das er in ſeiner Wohnung von dem freundlichen Shedi zubereitet und eingeflößt er⸗ hielt, und verfiel prompt in tiefen Schlaf. Leider aber ſchlug auch dieſes Mittel nicht bei ihm an. Er war eben ganz und gar ungeeignet zu Hypnoſe und ähnlichen höheren Dingen. Der Verbrecher erſchien nicht. Im Gegenteil. Als der Schläfer erwachte, war auch der hilfs⸗ bereite Shedi verſchwunden. Und mit ihm alles, was in der Behauſung Monbodhs irgend welchen Wert hatte. Daß es mit der Hellſeherei meiſtens Schwin⸗ del iſt, dieſe Erkenntnis darf man von einem Hindu nicht ohne weiteres verlangen; aber daß ein Milch⸗ mann einen Zaubertrunk nicht vertragen kann, das hätte er ſich ſelber ſagen müſſen. Uebrigens hatte weniger der Alkohol als vielmehr ein indiſches Gift⸗ kraut jene betäubende Wirkung gehabt. ——————.————.—— Chefredatteufr Kut Fiche: Verantwortlich für Volitik: 5. A. Meinner Feuilleion Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes- Willy Müller ⸗ Handelsteil k. u. Franz Kircher? Ge⸗ richt u. alles übrige Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob fraude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hoas, Neue Mannbeimer Veitung m. b.., Manndeim R l. 46 Für unverlangte Beiträge leine Gewähr Rückſendung erſolgt nur bei Rüctporto Mittwoch, 17. September 1930 e ELS TS-ZHITUNG ittag-Ausgabe Nr. 429 Wandlungen im deutſchen Außenhandel Von Dr. jur. Paul Well⸗Mannheim Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht im 2. heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ Nr. 16 die Ergebniſſe der Unterſuchungen über den deutſchen Außenhan im erſten Halbjahr 1930 unter Berückſichtigung der Bezugs⸗ und Abſatzländer. Im Zuſammenhang mit dieſen Feſt⸗ ſtellungen weiſt das Inſtitut r Konjunkturforſchung in ſeinem Wochenbericht vom 27. Auguſt auf die außerordent⸗ lichen Verſchiebungen hin, die der deutſche Außen⸗ handel in den erſten ſechs Monaten des Jahres 1930 er⸗ fahren hat, und die ſich in der Feſtſtellung „Verminderter Ueberſechandel, zuſammenfaſſen laſſen. Zunächſt iſt davon auszugehen, daß ſowohl die Einfuhr als auch die Ausfuhr im erſten Halbjahr 1930 wertmäßig nicht die Höhe des gleichen Zeitraumes des Vorjahres er⸗ reicht haben. Die Einfuhr bleibt vielmehr um 1 116,9 Mill.„ 16,4 v.., die Ausfuhr um 325 Mill., (5, v..) hinter den iger Ziffern zurück, wobei der ſtarke Rückgang der Einfuhr in der Bilanz durch einen be⸗ achtenswerten Ausfuhrüberſchuß(ſiehe Mittags⸗ blatt vom Dientag, 16. Sept.), der ſich mit Reparations⸗ ſachlieferungen auf 502 Mill. 1, ohne Reparationsßſach⸗ lieferungen auf 133 Mill./ beziffert, in Erſcheinung tritt. Zu beachten iſt aber bei dieſen Feſtſtellungen, daß dem erheblichen Wert rückgang der Einfuhr(16,4 v..) Auguſt⸗ durchgeführten Bewertung der Einſuhrmengen mit den Durchſchnittswerten aus den erſten ſechs Monaten des Vorjahres ergibt) nur eine Abnahme von 5,8 v. H. ent⸗ ſpricht. Demnach iſt der Betrag, der beim Warenbezug im erſten Halbjahr 1930 infolge der Preisrückgänge ſeit dem Vorjahre weniger aufzuwenden war, auf etwa 720 Mill. zu veranſchlagen. Demgegenüber erweiſt ſich die Aus⸗ fuhr, deren Wertrückgang, wie erwähnt, 5 v. H. betrug, der Menge nach überhaupt nicht als rückläufig, ſondern, wenn auch in mäßigem Umfang, als höher als im Vor⸗ jahresabſchnitt. Wären die 0 Preiſe auf dem Weltmarkte gleichgeblieben, ſo wäre die Ausfuhr um 338 Mill.„ höher ausgewieſen, als ſie im erſten Halbjahr 1930 tatſächlich be⸗ tragen hat. Unterzieht man den Rückgang der Einfuhr einer nähe⸗ ren Unterſuchung, ſo ergibt ſich, Faß hiervon am ſtärkſten die Ueberſeeländer betroffen wurden; 76,5 v. H. des geſamten Einfuhrrückganges entfallen auf die Länder in Ueberſee. Während die Schrumpfung der Einfuhr aus den europäiſchen Ländern 7,8 v. H. betrug, ſtellt ſie ſich in den gaußereuropäiſchen Ländern auf 24,7 v. H.(abſolute Zahlen: 261,5 und 855,4 Mill.). Aus dieſen Tatſachen reſultiert auch eine nicht unbedeutende Verſchiebung in den Anteilen beider Gruppen leuropäiſche und außer⸗ europäiſche Länder) an der deutſchen Geſamteinfuhr. Der uußereuropäiſche Anteil iſt nämlich um 5 v. H. geringer als im erſten Halbjahr 1929, in dem er mit 50,6 v. H. die volle Hälfte der geſamten Einfuhr ausmachte. Unter den europäiſchen Bezugsländern mit verminderter Einfuhr ſteht, ſoweit ſie infolge weſentlichen Anteils an der Geſamteinfuhr in den Kreis der Unterſuchung ein⸗ guübeziehen ſind, Großbritannien au der Spitze. Die Mindereinfuhr entfällt zu gleichen Teilen auf Rohſtoff⸗ wie auf die Fertigwareneinfuhr. In ſtärkerem Umfang iſt ferner die Einſuhr aus Belgien⸗ Luxemburg mit 28, v. H.(— 51,8 Mill.„/; die Hälfte hiervon entfällt auf die Rohſtoffe) und zwiſchen 30 und 40 Mill./ die aus Frankreich(11,7 v..), den Niederlanden(11,3 v. .), der Tſchechoſlowakei(14,5 v..) und Däne⸗ mark(160 v. H. zurückgegangen. Bei den Niederlonden und Dänemark iſt überwiegend die Lebensmittel ⸗ einfuhr geringer ausgewieſen, bei Frankreich und der Eſchechoflowaket liegt der Hauptrückgang bei den Fertig⸗ woren und Rohſtoffen. Eine nicht unbedeutende Zunahme dagegen, und zwar namentlich infolge der erhöhten Einfuhr von Gerſte, weiſt die Einfuhr aus Rumänien 114,3 v. H. 78, Mill. /) und Rußland(32,0— 58,3 Mill. Mark) auf; aus Rußland(UdSSg) ſind auch erheblich mehr Holz und Minerolöle eingeführt worden. Den ſtärkſten Rückgang unter den Ländern des ameri⸗ kaniſchen Erdteils verzeichnet mit 219,4 Mill.(28,1 v..) die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten, wovon 111 Mill./ auf die Rohſtoff⸗ und 71 Mill. 4 auf die Lebensmitteleinfuhr entfallen. In größerem Umfange iſt auch die Einfuhr aus Kanada(— 95,6 Mill.= 57,2 v..), namentlich infolge geringerer Einfuhr von Weizen und Gerſte(der Bedarf an Gerſte iſt infolge der beſſeren Ernte in Europa wieder vorwiegend aus Rumänien und Rußland gedeckt worden), die Einfuhr aus Chile (Kupfer) um 56,1 v. H. und aus Braſilien(Kaffee) um 35,7 v. H. zurückgegangen. Die verminderte Einfuhr aus Afrika beruht insbeſondere auf dem Rückgang der Einfuhr aus Briliſch⸗ Südafrika(— 58,6 Mill. 48,7 v..), die allein bei Wolle um 42 Mill./ ab⸗ genommen hat. Unter den Bezugsländern Aſien 8 zeigt die Einfuhr aus Britiſch⸗Indien(— 92,8 Mill. ¼ 8 26,1 v..) und aus Niederländiſch⸗Indien ( 99,7 Mill./= 2% u..) eine erbebliche Abnahme. Bel beiden Ländern fällt der geringe Bezug an Oelfrüchten und Oelſaaten ins Gewicht, bei Britiſch⸗Indien ſerner die Mindereinfuhr von Reis, Jute und, allerdings nur dem Werte nach, von Baumwolle, deren Einfuhr der Menge Uach geſtiegen iſt. Die um 90/6 Mill.„ oder 43,8 geringere Einfuhr aus dem Auſtraliſchen Bund iſt vornehm⸗ lich die Folge der geſunkenen Einfuhr von Wolle(— 77 Millionen Mark). Betrachtet man die deutſche Ausfuhr im erſten Halb⸗ fahr 1990 unter dem Geſichtspunkt der einzelnen Abſatz⸗ gebiete, ſo wäre zunächſt feſtzuſtellen, daß die Ausfuhr nach den europäiſchen Ländern eine ge⸗ ringe Zunahme(0,7 v..) aufzuweiſen hat. Dieſe Mehrausfuhr wird aber aufgehoben durch einen erheblichen Minderexport nach den außereuropäliſchen Ländern, der 356,4 Mill. 1 (19,7 v..) beträgt. Dieſe Erſcheinung ſpricht dafür, daß im Beſonderen die außereuropäiſchen Länder an Kaufkraft verloren haben, wofür die Erklärung in dem geringeren Erlös bei den Rohſtofflieferungen in⸗ ſolge der gefunkenen Preiſe zu finden iſt. Infolgedeſſen hat der Anteil Europas an der deutſchen Geſamt⸗ ausfuhr um 4,3 v. H. zugenommen. Unter den euro⸗ päiſchen Ländern hat weitaus am meiſten Frankreich vermehrt deutſche Waren aufgenommen und zwar ohne daß die Reparations⸗Sachlieferungen dort⸗ hin geſtiegen ſind. Von der Geſamtzunahme der Ausfuhr nach Frankreich um 161 Mill.“(37% v..) entfallen 136 Mill. Mark auf die Fertigwarenausfuhr. Ferner fanden deut⸗ ſche Waren in erweitertem Umfange Abſatz namentlich in den Niederlanden(43,4 Mill%= 7 v..), Bel⸗ gien⸗Luxemburg(41,6 Mill.„= 14,8 v..), Dä⸗ nemark(28,1 Mill.„= 13,0 v..), Schweden(25,7 Mill.„ 12,2 v..); zwiſchen 15—20 Mill.„ iſt auch die Ausfuhr nach Jugoſla wien(28,8 v..), Rußland (Ude s)(40, v.., hauptſächlich Maſchinen) und nach der Schweiz 6½1 v..) geſtiegen. Die Ausfuhr nach Großbritannien iſt um 24 Mill. 4(— 3,8 v..) zurückgegangen, und zwar die Lebensmittelausfuhr ſtärker als die Fertigwarenausfuhr. Im Gegenſatz zu Weſt⸗ und Nordeuropa hat die Ausfuhr nach Oſt⸗ und Südeuropa überwiegend abgenommen, ſo z. B. nach Polen(— 2,6 v..) und der Tſchechoſlowakei(— 18,1 v..) um e 60 Mill./ nach Italien um 45 Mill.(— 18,1 v..) und nach Oeſter reich um 31 Mill. J(14,1 v..) Der Rückgang der Ausfuhr nach Amerika ( 216, Mill./ 20,6 v..)] trifft den Abſatz nach den Vereinigten Staaten(— 118,2 Mill. 4= 28,8 v..), nach Brafilien( 40,3 Mill.% 37% v..) und nach Argentinien(— 30,0 Mill.%= 16,0 v..): der Rückgang der Fertigwarenausfuhr beträgt bei den Vereinigten Staaten 66, bei Braſilien 39 und bei Japan 2 Mill.„. An der um 110,2 Mill.„(= 19,8 v..) ge⸗ ktingeren Ausfuhr nach Asien haben Japan(— 22, Mill.„= 19,0 v..), Chin a(— 25,9 Mill. 1= 25, v..) und Niederländiſch⸗Indien(— 22, Mill. Mark 23,0 v..) beſonderen Anteil. Die Abnahme der Ausfuhr nach dieſen Ländern betrifft vorwiegend die Fer⸗ tigwarenausfuhr; bemerkenswert iſt beim Abſatz nach China die um 6 Mill./ geſtiegene Ausfuhr von ſchwe⸗ felſaurem Ammoniak. Im Verkehr mit den afrikaniſchen Ländern iſt nur die Abnahme der Ausfuhr nach Bri⸗ tiſch⸗ Südafrika(— 8,1 Mill. 1= 17,9 v..), und zwar an Fertigwaren, von größerem Umfang geweſen. Der Rückgang der Ausſuhr nach dem Auſtraliſchen Bund be⸗ trägt 38,4 v. H. (17, Mill.); allein 9 Mill./ des Rück⸗ Rheinmühlenwerke Mannheim Reingewinn 193 191%— Dividende 6 v. H. Die Rheinmühlenwerke Mannheim halten am heutigen Mittwoch ihre ordentliche Generalverſammlung ab. Auf der Tagesordnung ſteht u, a. die Beſchlußfaſſung über eine Erhöhung des Grundkapitals um 3 Mill./ auf 5 Mill./ durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lauten⸗ der Aktien über je 1000. Ferner wird der GV. die Ge⸗ nehmigung des notariellen Ein bringungsver⸗ trages zwiſchen der Geſellſchaft und der H. Hilde⸗ brand u. Söhne Kommanditgeſellſchaft in Mannheim⸗ Induſtriehafen vorgeſchlagen. Nach dem Geſchäftsbericht des Vorſtandes über die Zeit vom 1. April 1920 bis 31. März 1930 laſſen die Erfahrungen des abgelaufenen Geſchäftsjahres es zu, von einem Erfolg der im letzten Bericht erwähnten Ver⸗ ſtändigung über die Abſatz⸗ und Produktions⸗ regelung innerhalb der rheiniſchen Mühleninduſtrie zu ſprechen. Beklagt werden Zollerhöhungen und das Geſetz veränderlicher Zölle, die beunruhigten und das Ge⸗ ſchäft erſchwerten. Mit dem Vermahlungsgeſe tz wird größte Unzufriedenheit ausgedrückt, obwohl man immer bemüht geweſen ſei, der deutſchen Landwirt⸗ ſchaft entgegenzukommen. Den Mühlen betrieben am Rhein deren Rohſtoffbaſis durch ihre Lage bedingt, der Auslandsweizen geweſen ſei, werde infolge des Be⸗ zugszwanges von Weizen aus deutſchen Produktionsgebie⸗ ten ein mit den Binnenmühlen unnatürlicher Kon kur⸗ renzkampf aufgezwungen. Beſonders unerträglich ſeien die kurzfriſtigen Vermahlungsguoten. Auch in der Abnehmerſchaft habe ſich die beſtehende Wirtſchafts⸗ kriſe ausgewirkt. Die bereits ſeit längerer Zeit beſtehende freundſchaftliche Zuſammenarbeit mit der Großmühle H. Hildebrand u. Söhne, Kommanditgeſellſchaft in Mannheim, habe den Gedanken einer vollſtändigen Fuſion reifen laſſen. Man erwarte infolge der durch dieſes Zu⸗ ſammengehen bedingten Rationaliſlerung und dem Austauſch der techniſchen Erfahrungen große Vorteile für beide Unternehmungen. Nach Abzug von 158 709(153 566)/ für Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 193 191(185 131) J, woraus eine Dividende von 6 v.., wie im Vorjahre, verteilt und der Reſt von 30 000/ auf neue Rechnung vorgetragen wird. In der Bilanz ſtehen Gebäude mit 651472(66g 577) /, Betriebsanlage mit 1200 300(1321 728) Mark, Kaſſe, Scheck und Guthaben mit 23 747(31 428) 22 Wechſel mit 197 150(126 137), Wertpapiere mit 67 802 (26 656) J, Schuldner mit 1284 007(1 194 124)/ und Warenvorräte mit 4 191 881(3 658.011), denen Gläubiger mit 3 104 655(2 893 730)/ und Wechſelverbindlichkeiten mit 1 974221(1 642 690) gegenüberſtehen. * Münchener Rückverſicherungsgeſellſchaft, München. In einer geſtern abgehaltenen AR.⸗Sitzung wurde über die proviſoriſchen Abſchlußzahlen des abgelaufenen Ge⸗ ſchäftsjahres berichtet. Hiernach kann trotz des allgemein ſchlechten Verlaufs des Verſicherungsjohres 1929 mit der gleichen Dividende wie im Vorjahre(12 v. H. gerechnet wer ßen. Im laufenden Jahr war die Geſchäfts entwicklung zufriedenſtellend. Die Freigabe des amerika⸗ niſchen Vermögens der Geſellſchaft iſt noch nicht erfolgt. Nachdem indeſſen ein langwieriger Streit über eine er⸗ hebliche Forderung der amerikaniſchen Steuerbehörden kürzlich auf dem Wege des Vergleichs eine befriedi⸗ gende Erledigung gefunden hat, darf die Freigabe in ab⸗ ſehbarer Zeit erwartet werden. *Beldam⸗Werke, Maſchinen⸗ und Apparatefabrik AG., Nürnberg. Die geſtrige o. GV., in der 4 Aktionäre ein Aktienkapital von 765 240/ vertraten, genehmigte ein⸗ ſtimmig ſämtliche Punkte der Tagesordnung. Aus dem Aufſichtsrat ſchieden Direktor Franz Keeſer⸗Elberfeld, Generaldirektor Alb Vögler⸗Dortmund und Geheimer Baurat Berthold Winter⸗Günther unter Ableh⸗ nung der Wiederwahl aus. Kommerzienrat Dr. Richard 0 wurde wieder gewählt. Dem Verkauf der Betriebsanlagen, Vorräten an Rohſtoffen, Halb⸗ und Fertigfabrikaten und der Außenſtände nach dem Stand vom 30. September 1930 an die Firma Adam Schnei⸗ der AG. Berlin iſt ebenfalls einſtimmig zugeſtimmt wor⸗ den. Das Unternehmen hatte ſtark unter der Konkurrenz zu leiden. Trotzdem konnte der Export durch Er⸗ ſchließung neuer Abſatzgebiete etwas geſteigert wer⸗ den. In den erſten 6 Monaten war der Auftragseingang etwas geſtiegen. Der Ver lu ſt von 6591„/ wird auf das Jahr 1980 vorgetragen. Schwimmende Gelreitezufuhren nach Europa Die Zufuhr von Weizen nach Europa pflegt von einem hohen Wert im Frühjahr allmählich während des ganzen Jahres bis in den Spätherbſt hinein abzufallen und dann in den erſten Monaten des Jahres wieder anzuſtei⸗ gen. Im laufenden Jahre iſt dieſer neue Anſtieg verhält⸗ nismäßig gering geweſen; dafür hat ſich aber im Lauf des ganzen Sommers die Zufuhr auf einer verhältnismäßig gleichbleibenden Höhe gehalten. Von Ende Juli an ſteigt die Weizenzufuhr nach Europa wieder ſchneller an. Die Zufuhr an Futtergetreide, in erſter Linie Mais, hat gewöhnlich ihren Höhepunkt im Hochſommer und fällt dann gegen das Frühjahr hin ab. Dieſer Verlauf iſt im Kreislauf des letzten Jahres ziemlich ſtetig beibehalten worden. Die Zufuhren ſteigen gegenwärtig in raſchem Schrittmaß an. 5 Die Gerſte⸗Zufuhr nach Europa iſt immer ver⸗ hältnismäßig gering. Hier liegt der Höhepunkt gewöhnlich in den letzten Monaten des Jahres, und im Sommer gehen die Zufuhren weit zurück. Auch bei Gerſte entſpricht die gegenwärtige Bewegung dem üblichen Verlauf. Sp. 20 ö Sehulmmende N Getreicdezufuhr N nach Europa(Nill. u .5 J A 0 1 8 e .0 7 N— 8 5 IX N 2 V 4 e 2. denba nb..* 18 85 19291930 8 un. Aug. Bez F r, un. 2 gangs entfallen dabei auf Felle zu Pelzwerk, der Reſt ver⸗ teilt ſich auf Fertigwaren. Faßt man die bisher gewonnenen Erkenntniſſe gzuſam⸗ men, ſo kommt man zu dem bereits eingangs ſchlagwort⸗ artig ausgedrückten Schluß, daß der deutſche Außenhandel mit den Ueberſee⸗ ländern im erſten Halbjahr 1930 eine ſtarke Ver⸗ minderung erfahren hat. Mit Recht weiſt das Inſtitut für Konjunkturforſchung in dem erwähnten Bericht darauf hin, daß dieſe Schrump⸗ fung die Zuſpitzung der Wirtſchaftslage in Ueberſee wi⸗ derſpiegle;„der Rohſtoffbedarf Deutſchlands iſt geſunken; andererſeits hat ſich die Kaufkraft der Ueberſeeländer be⸗ trächtlich vermindert, die Prefſe der überſeeiſchen Aus⸗ fuhrprodukte ſind ſtärker zurückgegangen als die Preiſe der nach Ueberſee eingeführten Induſtriewaren. Pfälziſche Pulverfabrik St. Ingbert Reingewinn 545 230 Fr.— Dividende 20 v. H. Nach Vornahme von 54 706(92 335) Frs. für Abſchrei⸗ bungen, verbleibt ein Reingewinn von 545 230 (588 397) Frs. Davon gelangt eine Dividen de von 20 v. H. gleich 375000 Frs. wie im Vorjahre zur Ver⸗ teilung. Den Debitoren von 1 354865 Frs. und 1126 918 Frs. Wertpapiere und Beteiligungen ſtehen 763 238 Frs. Kreditoren und 446 402 Bankſchulden gegenüber. Im Bericht des Vorſtandes wird ausgeführt, daß trotz der ungünſtigen Wirtſchaftsverhältniſſe eine reiche Abſatzſteigerung erzielt werden konnte. Die Be⸗ triebsunkoſten blieben etwas unter der vorfährigen Höhe, während die Handlungsunkoſten durch erhöhte Steuern und durch weſentlich vermehrte Betriebsunkoſten den Vor⸗ jahresbetrag überſtiegen. Lange Zeit beſtand das Beſtreben, das durch den Verluſt von Elſaß⸗Lothringen ſtark beeengte Arbeitsgebiet zu erweitern. Die Geſellſchaft hat ſich des⸗ halb bei den Süd d. Leder werken AG., St. Ingbert, mit Mehrheitskapital und durch Eintritt in den Vor⸗ ſtand ſich aktiv an der Geſchäftsführung beteiligt. Die Südd. Lederwerke bringen für das am 30. Juni abge⸗ laufene Geſchäftsjahr eine Dividende von 5 v. H. zur Ausſchüttung und beurteilt die weitere Entwicklung be⸗ friedigend. Ueber die Ausſichten im neuen Geſchäfts⸗ jahr wird mitgeteilt, daß die beiden erſten Monate des laufenden Jahres in ihren Ergebniſſen nicht unter den Vergleichsmonaten des Vorjahres zurückbleiben, ſodaß bei weiterem ungeſtörtem Verlaufe gleiche Ergebniſſe er⸗ wartet werden dürfen * Motorenfabrik Deutz., Maſchinenbauauſtalt Hum⸗ boldt und Motorenfabrik Oberurſel Ach. In den geſtern abgehaltenen Sitzungen der Aufſichtsräte der in Intereſſen⸗ gemeinſchaft verbundenen Geſellſchaften wurden oͤie Abſchlüſſe für das am 30. Juni zu Ende gegongene Geſchäftsjahr 1929/30 vorgelegt. Die Abſchlüſſe ergeben bei Humboldt nach Abſchreibungen von 1 083 702/ einen Rein ⸗ gewinn von 998 730 /, bei Deutz nach Abſchreibungen von 1 035 009„, einen Reingewinn von 665 820 ,, bei Oberurſel nach Abſchreibungen von 411959, einen Reingewinn von 104903. Den zum 21. Oktober einzu⸗ berufenden Hauptverſammlungen ſoll für Deutz und Hum⸗ boldt die Verteilung einer Dividende von 5 v. H. und für Oberurſel von 10 v. H. vorgeſchlogen werden. Nachdem durch die Entwicklung der beiden letzten Jahre ſich der Zuſammenſchluß der drei Geſellſchaften als durch⸗ aus richtig und gewinnbringend herausgeſtellt hat, ſoll den auf den 21. Oktober einzuberufenden Hauptverſommlungen die Fuſſſon in folgender Weiſe vorgeſchlagen werden: Humboldt als die größte Geſellſchoft gewährt den Aktio⸗ nären von Deutz eine Aktie gegen eine Deutzaktie und den Aktionären von Oberurſel fünf Aktien gegen drei Ober⸗ urſelaktien. Daneben ſoll den Aktionären von Oberurſel, die den Umtauſch nicht vornehmen wollen, die Uebernahme ihrer Aktien zum Kurſe von 150 v. H. ausſchließlich Divi⸗ dende 1929/30 angeboten werden. Das Kapital der neuen Geſellſchaft, die den Namen Humbolöt⸗Deutz⸗Motoren⸗ Ac. mit dem Sitz in Köln annimmt, ſoll zu dieſem Zwecke bis zu 31 Millionen erhöht werden. * Erhöhter Verluſt brei Siegen⸗ Solingen. Wie der⸗ lautet, haben die erſten acht Monate des laufenden Ge⸗ ſchäftsjahres beim Siegen⸗Solinger Gußſtahl Aktienverein wenig günſtig abgeſchnitten, da in dem Hauptbetrieb der Geſellſchaft, der Fabrikation von Qualitätsſtahl, die Be⸗ ſchäftigung völlig unzureichend war. Auch die Ausſichten für den Verlauf des Jahes werden als wenig gut be⸗ zeichnet, ſo daß damit gerechnet wird, daß das Geſchäfg⸗ jahr 1930 mit einem erhöhten Verluſt(im Vorfahr 895 842 Mak) abſchließend wird. * Halleſche Maſchinenfabrik und Eiſengießerei in Halle a. d. S. Die Beſchäftigung im erſten Halbjahr 1930 hat zu wünſchen übrig gelaſſen. Auch jetzt mangelt es noch an ausreichender Arbeit. Eine Beſſerung in den folgenden Monaten hängt davon ab, daß die bearbeitenten Aus ⸗ landsprofjekte demnächſt zu Stande kommen. Die Verſtändigungsabſichten mit der Maſchinenfabrik Sanger⸗ hauſen ſind abgebrochen worden. * Ehemiſche Fabrik Billwärder, vormals Hell u. Stha⸗ mer, AG., Hamburg.— Verluſtabſchluß. Die in Berlin abgehaltene GV. dieſer zum Michael⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft genehmigte den Abſchluß für 1929, der einen Verluſt von 422 260/ li. V. 11 454/ Gewinn] aus⸗ weiſt, der zum Vortrag gelangt. Seit Beginn des neuen Jahres hat der Preiskampf in einzelnen Artikeln auf⸗ gehört, ſo daß eine Beſſerung zu verzeichnen iſt. * Trierer Kalk⸗ und Dolomit⸗Werke AG., Wellen/.⸗ S Moſel. Die Geſellſchaft, die den Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Kallwerken A.— Konzern Vereinigte Stahlwerke— naheſteht, wird der auf den 10. Okt. einberufenen GV. den Antrag ſtellen, das Aktienkapital im Verhältnis 10:8 oder 10:4 zuſammenzulegen. * Erneute Beſitzänderungen bei der Terra Film AG., Berlin. Zu den Gerüchten, daß die Melnitz⸗Gruppe be⸗ abſichtige, die von der J. G. Farben induſtrie AG. übernommenen Aktien weiter zu veräußern, ſchreibt der „Film⸗Kurier“:„Die Gruppe, die die Aktien zu über⸗ nehmen gedenkt, ſtehe unter Führung von Dr. Glaß von der Glaß Filmproduktion Gmbß.“ gleichen zu können. Widerhall der deutſchen Wahlen an den Auslandsbörſen Wie an der Berliner Montag⸗Börſe zeigten ſich auch an den wichtigſten Auslands ⸗Börſen unter dem Ein⸗ oͤruck des Ausfalls der deutſchen Wahlen eine ſtärkere Zu⸗ rückhaltung und vorwiegend ſchwächere Kurſe. So ſchloſſen an der Newyorker Börſe Reparations⸗ bonds mit einem Tiefkurs von 8475, was dort mehr durch die Haltung der Berliner Börſe als durch die peſſi⸗ miſtiſche Beurteilung der Situation Deutſchlands veran⸗ laßt ſein ſoll. Ebenſo lagen an der Londoner Börſe die deutſchen Anleihen ſchwächer, jedoch war der Kursverluſt nicht bedeutend, da man eher dazu geneigt iſt, die weitere Entwicklung abzuwarten, als die Preiſe weiter ſinken zu laſſen. Die neuen internationalen deutſchen 5,5 v. H. Sterling⸗ bonds fielen um 1,25 Punkte auf 83,75, während die 7 v. H. Sterlingbonds von 106 auf 105,5 nachgaben. Die deutſche 7 v. H. Kalianleihe fiel von 106% auf 105,5. Die Stimmung an der Prager Börſe war durchaus unſicher, da ſich die Börſe in keiner Weiſe über die neue Lage klar zu werden vermochte, worunter beſonders die Lebhaftigkeit des Geſchäftes zu leiden hatte. In Wirtſchaftskreiſen dſt man davon überzeugt, daß Deutſchland unter Zuſammen⸗ faſſung der verfaſſungstreuen Elemente die bisherige Außenpolitik fortſetzen wird. An der Baſler Börſe verkehrten namentlich J. G. Chemie, Elektrobank und Aluminium nennenswert niedriger. * Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde in Wüſtenroth. — Aunahme der Auſſichtsratsbezuüge durch Kropp bereits ab 1. Anguſt verweigert. Zum Ausſcheiden des Begründers Kropp der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde (GDyiJ) in Wüſtenroth aus dem Auſſichtsrat dieſer Geſell⸗ ſchaft teilt uns Herr Kopp mit, daß er der Direktion der GDF. bereits Ende Juli die Einſtellung jeder Tätigkeit für die Geſellſchaft mitgeteilt und die Annahme der ihm durch Auſſichtsratsbeſchluß bewilligten und von der Di⸗ rektion regelmäßig überwieſenen ſeſten Bezüge abgelehnt habe. Als man ihm dieſe aber dennoch am 1. Auguſt über⸗ wies, habe er die Annahme verweigert. Die Neue Deutſche Eigen heim⸗Geſellſchaft in Wüſten⸗ roth, die Kropp nach ſeinem Ausſcheiden aus der GDF. ge⸗ gründet hat, ſei keine Bauſparkaſſe, ſondern ein eingetra⸗ gener Verein, der in kulturellem Sinne zur Förderung der Eigenheimbewegung in deutſchen Sprachgebieten auf der Grundlage ſeiner Bauſparidee beitragen ſoll. * Hamburgiſche Südſee AG., Hamburg.— Hauptver⸗ ſammlung. Die ordentliche Hauptverſammlung genehmigte den Gefamtpverluſt von 3 373 818% ausweiſenden Abſchluß per 31. 12. 29. Wie der Vorſtand mitteilte, ſind die Ausſichten für eine vorteilhafte Verwertung der Beſtände der Melaneſia Comp. Etd., bei der die Geſellſchaft ſehr ſtark beteiligt iſt, nicht ſehr günſtig. Die beantragte Liquidation der Geſellſchaft wurde nach kurzer De⸗ batte einſtimmig beſchloſſen. Wie der Vorſitzende, Dr. Melchior(M. M. Warburg u. Co.) hervorhob, iſt es bei Eintritt eines Konjunkturumſchwungs ſehr wohl möglich, daß die Werte der Melaneſia Comp. Etd., die das Hüäupt⸗ aktivum der Geſellſchaft bilden, eine beſſere Verwertung zulaſſen. 5 * Feneſtra⸗Criſtall⸗AG. in Düſſeldorf. Infolge größerer Verluſte, die in den letzten Geſchäftsjahrenbentſtanden ſind, iſt eine Sanierung notwendig geworden. Das AK. von 2,5 Müll. ½/ ſoll in einem noch feſtzufetzenden Ausmaß zuſammengelegt und Sann wieder erhöht werden. Es ſchweben Verhandlungen wegen der Beteiligung eines größeren Montan⸗ Konzerns an dieſer Sanierung. Die Verluſte ſind in öͤer Hauptſache darauf zurückzuführen, daß die Aufwendungen für die Umſtellung des Betriebes und die Einführung der Erzeugniſſe(ſchmiedeeiſerne Fen⸗ ſter) weſentlich höher waren, als vorausgeſetzt werden konnte. An der Geſellſchaft iſt bekonntlich die Criſtall Manufgetury Company, London, in ausſchlaggebendem Maße beteiligt. Dieſe Geſellſchaft hat auch den größten Teil der im Vorjahre ausgegebenen e eee von 1 Mill./ übernommen. Die Abſchlußziffern für die beiden letzten Geſchäftsjahre ſind noch nicht bekannt gegeben worden. Das erſte Geſchäftsjahr, das 6 Monate umfaßte, brachte einen Verluſt von etwa 50 000% * Oeking Stahl— Kleine Erhöhung des Verluſtes. Wie verlautet, ſind die Abſchlußarbeiten für das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr bisher noch nicht beendet. Nach Lage der Abſogverhältniſſe der letzten Monate des Berichtsjahres und nach den Monatsbilanzen iſt mit einer kleinen Erhöhung des Verluſtvortrages li. V. 320 000)] zu rechnen. Eine Dividendenausſchüttung kommt keinesfalls in Frage. Die weitere Abſatzverſchlech⸗ terung zwingt auch die Geſellſchaft zu Reduzierun⸗ gen der Belegſchaft und der Beamtenzahl. Es dürfte für die nächſten Monate mit nicht mehr als 50 v. H. der Normalbeſchäftigung zu rechnen ſein. * Frankonia Schokoladenwerke AG., Würzburg. Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1929/30 nach 138 333 (141056)% Abſchreibungen mit einem Gewinn von 80 505 /, um den ſich der Verluſtvortrag von 245 905 vermindert. Nach dem Bericht iſt der Umſatz geſtiegen und man hofft, den Verluſt allmählich ganz aus⸗ Hinſichtlich der Entwicklung des Ge⸗ ſchäftes im neuen Jahre iſt die Verwaltung optimiſtiſch, wenn man ſich auch über das Ergebnis noch nicht zuver⸗ läſſig äußern könne. Die Mehrheit des Aktienkapitals geht am 1. Oktober d. J. in andere Hände über, ſo daß die Zuſammenſetzung des Auſſichtsrates eine Aenderung er⸗ fahren wird. Veränderungen im Aufbau des Unternehmens ſeien aber daraus nicht zu erwarten. Verwertung der J..⸗Pateute.— Bericht der Hydro Patent Co. Aus Newyork wird über die Verwertung der J. G. Patente durch die Hydro Patent Co. gemeldet, daß die von den Beteiligten zu entrichtenden Litzenzen folgendermaßen feſtgeſetzt ſind: Zunächſt erfolgt eine all⸗ gemeine Abgabe von 50 Cents je Faß und weiterhin ein Erzeugerzuſchlag von 88 Cents je Faß Schmieröl und 5 Cents je Faß Gaſolin mit einem weiteren Zuſchlag für klopffeſtes Benzin. Die Standard Oil berichtet gleichzeitig, daß die Anfangs Auguſt in Betrieb genommene Hy⸗ drierungsanlage in Bayway die Erwartungen übertroffen 55 Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. ork, 4886,16 Schweiz 28,05 Stockholm 18.09 Paxis 128.75 Holland.. 12.09 Madrid. 485,51 Brüſſel. 34,85 Oslo.. 138,16 Dollar geg. Rm. 4,1970 Mailand. 82.80 Kopenhagen 138,16 Pfunde„„ 20,40 Bacllocl-Nfabgioches Vela leshat * Weinherbſt an der Oberhaardt. Edenkoben, 16. Sept. Am Montag hat an der Oberhaardt der Por⸗ tugieſerherbſt im allgemeinen Umfange eingeſetzt. Die Mengenergebniſſe ſind zufriedenſtellend, ſie übertreffen vielfach ſogar die Erwartungen der Winzer. Mon ſpricht von dem Ergebnis eines ſogenaunten Dreiviertelherbſtes. Moſtgewichte wurden am Montag in verſchiedenen Orten wie Maikammer, Diedesfeld, Edenkoben und St. Martin 58-5 Grad nach Oechsle feſtgeſtellt, die Säuregehalte mitt 10—14 pro Mille. Am erſten Tag war die Preisbildung ſehr zaghaft. Der Weinhondel tätigt nur Käufe, für die ihm Aufträge vorliegen. Die Gebote waren zunächſt acht Mark für 40 Liter Maiſche. Am Abend erhöhten ſich die Preiſe auf—10 Mark. Am Dienstag vormittag wurden ſtellenweiſe 10,50 Mark für 40 Liter bezahlt. * Der Portugieſerherbſt in Neuſtadt a. d. H. Neu⸗ ſta det a. d.., 17. Sept. Der Portugieſerherbſt beginnt am 17. September in Erpolzheim, Weiſenheim a. Bg. und Königsbach, am 22. d. M. in Ruppertsberg. * Hohes Moſtzgewicht. Gönnheim, 17. Sept. Herr Adolf Knauff erntete in ſeinem Weinberg Oberlin 595 Trauben, deren Moſt ein Gewicht von 98 Grad hatte. * Stockung im Hopfengeſchäft. Bergzabern, 16. Sept. Infolge der kotaſtrophalen Preisentwicklung weiſt der Hopfenmarkt eine vollſtändige Stockung auf; die von den Aufkäufern anfangs dieſer Woche gebotenen Preiſe betrugen nur noch zwiſchen 30 und 32„. Sie decken damit nicht mehr die Geſtehungskoſten. Alle Verkäufe ſind ein⸗ geſtellt. Teilweiſe mußten Hopfenpflücker entlaſſen werden. Vorläufige Ernteſchätzung Die Witterungsverhältniſſe haben ſich für die Getreide⸗ ernte im allgemeinen wenig günſtig entwickelt. Durch long anhaltende Trockenheit und durch die Mitte Juli aufge⸗ tretene und im letzten Auguſt währende naſſe Witterung wurden die Körneranfälle beeinträchtigt. Nach im Stati⸗ ſtiſchen Landesamt München zuſammengeſtellten Mel⸗ dungen der landwirtſchaftlichen Vertrouens⸗ männer wird bei den verſchiedenen Körnerfrüchten mit folgenden Erträgen gerechnet: Septemberſchätzung 1930: Durchſchnitt ha Geſamt ha Winterweizen 18,1 5 132 477 Sommerweizen 14,5 250 215 Spelt 14,9 175 245 Winterroggen 15,7 6 402 154 Sommerroggen 125,6 195 716 Wintergerſte 17,7 123 042 Sommergerſte 16,0 5 582 959 Hafer 13,0 5 606 128 Bei den vorſtehenden Ergebniſſen handelt es ſich um vorläufige Zahlen, da ſich die Schätzungen auf nur zum Teil vorliegende Bruchergebniſſe ſtützen. Erſt auf Grund der im November ſtattfindenden endgültigen Feſtſtellungen ſind genaue Zahlen möglich. Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 16. Sept. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe außergewöhn⸗ lich ſtill. Es wurden weder zu Tal noch zu Berg Kahn⸗ reiſen vergeben. Die Frachten erfuhren keine Aenderung, ebenſo blieben auch die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts unverändert. ö 1 Mittwoch, den 17. September 1980 Neue Mauuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite 1 Nummer 429 1 f 77 7 . N — 7.— . G, 2 . 4 6 ,, ee.. 5 5 7 4 22 5 25 4 . 1 f 5 e, 2 S 5 * 5 N 5 4 ,,, 2—— f 1 7 2 1 2 2 4 5 , breed HAN , 9— · KwVbt N — In jeden Eimer Persil- oder Seifenlauge, den Sie zum 0 an Reinigen und Scheuern nehmen, * vorher eine Handvoll Henko Sie beraten in allen Fra- 5 5 de den Henkel S Wasch- und Bleichsoda! i Reinigung. Dadurch wird das Wasser wunderbar weich. Das Waschmittel oder die Seife wird wesent- darch tlenko vitd des Most wein. lich mehr ausgenutzf, und die Lauge schãumf ur enko wir ich 3 1 Vi und reinigt viel besser! Ohne Henko wenig Schaum Henkels Wasch. EL 8. Seite Nummer 429 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nachrichten aus Baden Staatliche Perſonal veränderungen Ernannt wurde Regierungsrat Dr. Robert Eichelberger im Miniſterium des Kultus und Unterrichts zum Oberregierungsrat daſelbſt; Fort⸗ bildungshauptlehrer Eugen Seyfried in Ketſch, Amt Mannheim, zum Rektor in Durmersheim, Amt Raſtatt. * Zur Ruhe geſetzt wurde Polizeikommiſſär Her⸗ mann Sauter in Konſtanz. Die alte Neckarfähre muß einem Motorboot weichen K Neckargemünd, 16. Sept. Die Neckarfähre, die 35 Jahre lang dem Verkehr zwiſchen Neckar⸗ gemünd und dem Stadtteil Kleingemünd diente, iſt nun einem Motorboot gewichen, da die ver⸗ ringerte Strömung des Fluſſes, die mit dem Stau des Neckars eintreten wird, die Fähre nicht mehr treiben kann. Die Motorbootfähre ſoll nur ein Behelfsmittel ſein, bis eine feſte Verbindung gebaut ſein wird. Urkundlich wird einer Fähre zwiſchen Neckargemünd und Kleingemünd zum erſten Male in dem Privilegien verzeichnis der Stadt vom Jahre 1346 Erwähnung getan. Bei den Ufer⸗ regulierungsarbeiten am Neckargemünder Ufer wurden in der Nähe des Landungsplatzes der Fähre eine Anzahl Münzen, zwei Gold⸗ und Kupfermünzen gefunden, die aus dem 16. Jahr⸗ hundert ſtammen ſollen.— Der am hieſigen Finanz⸗ amt bedienſtete Regierungsinſpektor Hermann Os⸗ mers wurde nach Hamburg verſetzt. Die Karlsruher Juwelendiebe verhaftet Karlsruhe, 17. September. dem„B..“ aus Wiesbaden berichtet wird, konnten die Ein⸗ brecher, die in der Nacht zum 7. d. Mts. in Karlsruhe die Schaufenſterſcheibe der Firma Abt in der Wald⸗ ſtraße eingeſchlagen und aus der Auslage Bril⸗ lanten im Werte von etwa 6000 Mark ſent⸗ wendet hatten, am Samstag abend in Wies baden durch die dortige Kriminalpolizei feſtge⸗ nommen werden. Sie waren dadurch erkannt wor⸗ den, daß ſie mit dem gleichen Wagen, den ſie bei der Flucht aus Karlsruhe benutzt hatten, ſich in Wiesbaden aufhielten. Wie * Schwerer Unfall auf der Landſtraße * Karlsruhe, 16. Sept. In der Gegend des Schützenhauſes wurden am Sonntag nacht zwei Fußgänger, obwohl ſie, wie feſtgeſtellt worden iſt, ſcharf die rechte Straßenſeite einhielten, auf ihrem Weg nach Karlsruhe von einem aus Richtung Eggenſtein kommenden Motorradfahrer an⸗ gefahren. Alle drei wurden auf die Straße bezw. in den Straßengraben geſchleudert. Der Motorradfahrer und der eine der beiden Fuß⸗ gänger ſind mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der zweite Fuß⸗ gänger trug leichtere Verletzungen davon. 7 2 2 2 2 Wieder Grasbahnrennen in Mannheim Maunſchaftskampf Deutſchland— Italien Der Motorfahrer⸗Klub Mannheim, der am 3. ſeine erſte Grasbahnrennen auf der Rennwieſe ſtaltete, hält am 5. Oktober wieder Rennen ab. Außer den deutſchen Fahrern Brand, Winkler⸗München. Bertram⸗ Berlin, Geis⸗Pforzheim, Schirrting⸗Hannover u. a. m. ver⸗ den auch namhafte italieniſche Fahrer an dem Rennen be teiligt ſein. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſteht der Mannſchaftskampf Deutſchland— Italien. Auf italieniſcher Seite werden fahren: Amedo Ruggen auf Marton, Felice Nazzaro auf Guzzi, Laudi— Amedeo Tiglo auf Velocette, Arturo Boſtolotti auf Sunbeam, Guglielmo Sandi auf AJ T. Die ita⸗ lieniſche Mannſchaft tritt demnach in ſtärkſter Beſetzung an. Dr. Peltzer in Mannheim? Der Verein für Raſenſpiele plant im Monat September eine Einladung von Dr. Peltzer anzunehmen und mit ſeiner Schülermannſchaft gegen eine ſolche gus Wickersdorf, wo Dr. Peltzer bekanntlich ſein Lehramt ausübt, einen Clubkampf auszutragen. Im Rahmen dieſer Veranſtaltung ſtartet Dr. Peltzer in einem 800 Meter⸗Vor⸗ gabelauf. Eine 4 mal 100 Meter⸗Staffel der Mannheimer Vereine ſoll das Programm des Abends ergänzen. Das 18. Badiſche Landesturnen im Film Uraufführung beim Turnverein 1846 „Die Heerſchau der Badiſchen Turner⸗ ſchaft in Mannheim“ betitelt ſich der Film, in wel⸗ chem der Hauptausſchuß und die Leitung, des 10. Kreiſes, den unvergleichlich ſchönen Verlauf des 15. Badiſchen Landesturnens durch beſtens gelungene lebendige Bilder für die Zukunft feſtgehalten haben. Mit dieſem Filmſtreifen wird die Badiſche Turnerſchaft wiederum alle Ehre einlegen. Er knüpft in würdiger Weiſe an den Ba⸗ dener Film vom Deutſchen Turnfeſt in Köln an. Nach einem Flug durchs Badener Land, folgt im zwei⸗ ten Teil ein Gang durch die Feſtſtadt Mannheim. Den Höhepunkt aber bildet der dritte Teil, in dem auf über 1200 Meter Filmlänge der geſamte Verlauf der jüngſten turneriſchen Großveranſtaltung in eindrucksvollſter Weiſe feſtgehalten iſt. Die Ankunft der Turner, die Einholung und Uebergabe des Kreisbanners im Schloßhof, die tur⸗ neriſche Arbeit der Einzelwettkämpfe, wie auch die des Ver⸗ einsturnens erwecken mit den wohlgelungenen Aufnahmen des Feſtzuges und des großen Schauturnens auf den Renn⸗ wieſen bei den Teilnehmern ebenſo frohe Erianerungen, als ſie diejenigen, die nicht das Glück hatten, den Verlauf des Landesturnens mitzuerleben, eine getreue und anhäng liche Wiedergabe über die Abwicklung des Landesturnens vermitteln. Man ſieht nicht nur in Turnkreiſen mit gro⸗ ßem Intereſſe der erſtmaligen und Uraufführung des Turn⸗ feſtfilmes am kommenden Samstag abend in der Turnhalle des Turnvereins Mannheim on 1846 entgegen. Gr. Auguſt veran⸗ Guido Leichtathletik⸗Klubkampf DHV. ſiegt über GDA. 77:63 DHV. und Auf dem Pla⸗ Am Samstag nachmittag trugen GDA. einen Klubkampf in der Leichtathletik aus. netariumsplatze, wurden ſehr gute Leiſtungen geboten. Die Kämpfe wurden ſehr fair durchgeführt. Beſondere Erwähnung verdient der Hochſprung, bei dem Metzger⸗ Do. 1,65 Meter ſprang. KAuch der 3000 Meter⸗Lauf in der Zeit von:45,1 iſt als gut zu bezeichnen. Die 3 mal 1000 Met affel gewann GDA. durch Endſpurt des f wurde winnen konnte. GDA. 80 Meter; 2. Metz⸗ ger, DHV. 76,50 Meter; 3. DV.— 200 Meter: 1. Metzger 2465 2 er, DHV. 249; 3. Schweitzer GDA.— 80 ter: 5 el, GDA. 207,2; 2. Ludwig. cklas, GDA.— Kugelſtoßen: 1. Lau⸗ er; 2. Kleinknecht, DHV. 10,19 — Weitſprung 1. Büthe 5,90 „42 Meter; 3. Schweitzer, GDA. gc, 3. 55.9; 2. Böhme, GD.; 56,3; Friedrich, DHV.— 100 Meter: 1. 8 2. Metzger, DHV. 12(Handbreite zu⸗ f hweitzer, GDA.— 3 mal 1000 Meter: 1. GDA. (Diller, Schmitt, Pfaff):97,3; 2. DHV.— 4 mal 100 Meter: 1. Dees.(Büthe, Metzger, Schloſſer, Weber) 46,3; 2. GDA.— Hochſprung: 1. Metzger, DHV. 1,65 Meter; 2. Weber, DHV. 1,45 Meter; 3. Nicklas, GDA. 1,0, 4. Kettner, Ge Olympiſche Staffel: 1. GDA.(Apel, Schmitt, Nicklas, Böhme); 2. DHV.— Diskuswerfen: 1. Metzger, DHV. 33,92 Meter; 2. Wacker, GDA. 30,31 Met. 3. Laumüller.— 10 mal 100 Meter: 1. DHV.:03,90 Min.; 2. GDA.— 3000 Meter: 1. Apel, GDA.:45, 2. Bauder, DHV. 10,34; 3. Diller, GDA. Handballſpiel: Sieger: GDA mit:0 Toren. Vereinsjugendkämpfe am 21. September Am 21. September ſollen die Vereins jugend⸗ kämpfe zum Austrag gelangen. Hierzu ſtellen die Be⸗ zirksligavereine 4, Kreisliga 3 und die unteren Klaſſen je 2 Teilnehmer. Ausgeſchrieben ſind 5 Konkurrenzen: 200 Meter, Weit⸗ und Hochſprung, Kugelſtoßen und 4 mal 800 Meter⸗Staffel. Die höchſte Punktzahl mit 1000 Punkten wird beim 200 Meter⸗Lauf in 22,6(42,6), beim Weitſprung mit 6,50(1,50), beim Hochſprung mit 1,50(0,45) und im Kugel⸗ ſtoßen 5 Kilgr. bei einer Leiſtung von 14(2,90) Meter er⸗ reicht, wobei die Leiſtungen in Klammern mit 0 Punkten bewertet werden. Die Kämpfe finden auf dem Polizei⸗ Schlagballweitwurf: 13 müller, Meter; 3. N 17 2 platz ſtatt. „Tenniswettkämpfe der höheren Schulen Mannheims 1. Tag: Oberrealſchule gegen Leſſingſchule:2 Alljährlich im Herbſt tragen Mannſchaften der höheren Schulen Mannheims einen Tenniswetdkampf um das ſilberne Blagdon⸗Racket aus, das im Jahre 1901 von Blagdon, dem großen Tennisfreund, zur Hebung des Schülertennis geſtiftet wurde. Die letzten 3 Jahre hin⸗ durch hat das Gymnaſium den Wanderpreis gewonnen und wird ihn am Freitag nachmittag gegen den Sieger von Realgymnaſium— Oberrealſchule zu verteidigen haben. Die Mannſchaft der Oberrealſchule ſchaltete die Leſſing⸗ Mittwoch, den 17. September 1930 ſchüler mit:2 Punkten aus. Sie treten am Mittwoch auf den Plätzen am Friedrichsring gegen die Realgym⸗ naſiaſten an. Die Ergebniſſe vom Dienstag: Brettheimer(.)— Schümann(.):5,:3; Gold⸗ berg(.)— Gauß(.):0,:3; Lorch II(.)—Lührs(.) :2,:4; Kahn(.)— Harre(.):1,:6.:6; Brett⸗ heimer⸗Goldberg(.)— Ganß⸗Schümann(.):7,:2, 612 Lorch⸗Kahn(.)— Lührs⸗Harre(.):1,:6,:6. Ar. ** Internes Tennisturnier des T. K. Mannheim Nachdem am Montag infolge des Regens nicht weiter⸗ geſpielt werden konnte, wurden geſtern nachmittag einige Konkurrenzen zu Ende geführt. Die Damen meiſter⸗ ſchaft um die Ofan⸗Kaſſette ſicherte ſich Frl. Herta Huck, die ihrer Gegnerin Frl. Wera Münzer im erſten Atz ganz glatt überlegen war, im zweiten Satz dagegen hart zu kämpfen hatte, mit:1,:5. Das Herreneinzel um die Klubmeiſterſchaft zwiſchen Mann J und Kirchgäſſer wurde beim Stand von:2,:7, 77 wegen Dunkelheit abgebrochen. Das Spiel war eines der ſchön⸗ ſten während des ganzen Turniers, da beide Gegner un⸗ gefähr gleich ſtark ſind und ſich beide in beſter Form be⸗ fanden. Juniorenmeiſter wurde Hans Lorch, der zuerſt in der Vorſchlußrunde Pu del 611,:3 abfertigte, um dann im Finale gegen Herrmann ⸗Troß, der nur im 2. Satz ſtarken Widerſtand leiſtete,:2, 64 ſiegreich zu bleiben. 7A. Degeshaleiacleꝝ Mittwoch, 17, September Nationaltheater:„Die verkaufte Braut“, Kom. Smetana, Miete B 3, Anfang 15.80 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Dreyfus“.— Capitol: „Ich glaub nie mehr on eine Frau. Univerſu m: „Roſenmontag“.— Scala:„Liebeswalzer“.— Schau ⸗ :„Das göttliche Weib“.— Pal aſt⸗ Theater: „Paris“.— Gloria:„Die Büchſe der Pandora“, Kindervorſtellung„Rumpelſtilzchen“ 15.30 Ahr.— Roxy: „Die Stimme des Herzens“. Ufa⸗Palaſt— Pfalzban:„Die liebe Feindin“, Anf. 20 Uhr. Autobus⸗Rundfahrten: Ab.15 Uhr Paradeplatz: liche Abfahrt noch Bad Dürkheim. Oper von Stünd⸗ Waſſerwärme des Rheins 12 Geſchäftliche Mitteilungen * Kuchen iſt kein Luxus. Die moderne Hausfrau ſollte auch Kuchen und Backwerk als angenehme Erweiterung in ihren Speiſezettel aufnehmen anſtatt ſie als„Luxus“ und„Näſcherei“ daraus zu verbannen. Süßigkeiten ſind kein Luxus. Die Hausfrau hat es in der Hand, dem Kuchen Nährwert zu geben.— Das Fett ſpielt dobei als nähr⸗ kräftige Zutat eine wichtige Rolle. Heutzulage wird in den meiſten Haushaltungen mit der Margarine Rama im Blauband gebacken. Rama im Blauband iſt reich an Ka⸗ lorien und wichtigen Aufbauſtoffen, erfüllt daher ganz die Forderung nach hohem Nährwert. Ihr friſches Aroma trägt viel zum Wohlgeſchmack des Kuchens bei.— Mit Rama Margarine hat alſo jede Hausfrau eine Zutat, die ihr wirklich hilft, ihrer Familie eine ſchmackhafte, ab⸗ S132 wechflungsreiche Koſt vorzuſetzen. zeigt innen unsere Ausstellung in ger Ill. Elage. Es ist nid noſwendig, um ihr kleim beheglich zu gesellen, geoße amel deſür culzuwenden. Schon eine Gordine, ein ſeppich, ein Stück Klein- möbel verleihen Ihren Räumen ge“ schmockvolles Aussehen. Umere Ausslellung gib ihnen An. tegungen, und ſechmönmisches Perso. nal erieill berellwillig Rot. Der niedrige Konder- Preis ür gule Quelitslen hilft ihr Heim neuzelllich herridien. 9200 Einige GBeltotele. Landhausgardinen Elemine, mit Aae u Spllee lt. 23 annsioff modern gemustert 9 em gl, Nelet 90 Merqulseſſe d mod Gardinenstoll te. 78 5 bell, in„elb u. ectü. 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