2 —— boten beſchäftigen lle Bezugspreiſe: In M- i Haus monatlich RM..—, 80 ee k. 150 durch die Poſt ohn 55 zpreis 10 Pfg. 15 11 b h o 1 age inger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeld 1 179 1 8e 68, W Oppauerſtraße 8. E Ex Mae ENR 5 mal. Beilagen: S. Leule Mannheimer Frau Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruch unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung» Mannheimer Vereinsze annheimer Jeitu Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim tbare Scholle* Steuer, Seſetz und Recht* Neues vom Silm itung* Aus Seit und Leben* WMaunheimer Muſikzeitung Einzelpreis 10 Pf. Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 17. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 430 Die Not der inderheilen vor dem Leltetbund Ein warmherziger Appell des bulgariſchen Außenminiſters Buroff Der Einbruchsdiebſtahl in Genf Nachtſitzung Drahtung unſeres eigenen Vertreters a= Genf, 17. September. In der Nachtſitzung, die den Abſchluß der allge⸗ meinen Ausſprache über die Tätigkeit des Völker⸗ bundes und die europäiſche Union brachte, behan⸗ delte der bulgariſche Außenminiſter Buroff mit ziemlicher Ausführlichkeit die Minderheiten ⸗ frage. Buroff führte aus: 5 „Eines der Probleme, das den Völkerbund am ſollte, iſt der Schutz der Minderheiten. Zehn Jahre ſind vergangen ſeit dem Inkraftſetzen der Friedensverträge. Können Sie mir mit gutem Gewiſſen ſagen, daß die Schutz⸗ klauſel für die Minoritäten zur Durchfüh⸗ rung gelangten und daß es nirgends in Europa Minderheiten gibt, die an der Anwendung ihrer Mutterſprache und an der Ausübung ihrer Glaubensbekenntniſſe, an dem geheiligten Recht, ihr nationales Empfinden zu be⸗ wahren, in keiner Weiſe gehindert werden? Ich glaube nicht, daß Sie darauf mit einem Ja ant⸗ worten können. Dieſe Minderheiten leiden noch ſchwer unter dem Druck der Staatsgewalt. Iſt es wirklich für den Völkerbund ſo ſchwer, das Problem zu löſen? Wenn der Völkerbund dazu nicht imſtande wäre, ſo muß er endlich f ſeine Machtloſigkeit eingeſtehen. Ich glaube, daß die Schwierigkeiten beſeitigt werden können. Den Minderheiten ſollen die ihnen zu⸗ ſtehenden kulturellen Rechte endlich gewährt werden. Es liegt kein Antrag vor, ſie aus dem Staatsverbande herauszureißen und ich ſelbſt bin entſchieden gegen eine gewaltſame Löſung der Min⸗ Iderheitenfrage. Bisher ſind aber alle Verhandlungen geſcheitert und wir müſſen ernſtlich an die Erledi⸗ gung des Problems gehen, wenn wir Europa nicht in einen neuen ſchweren Konflikt hineintreiben wollen. Ich hoffe, daß die ſechſte Kommiſſion des Völkerbundes, die ſich mit dieſer Frage zu befaſſen hat, diesmal über das Minderheitenproblem ein⸗ gehend ſprechen wird. Man darf das Anſehen des Völkerbundes, das in verſchiedener Hinſicht bereits ſchwer gelitten hat, nicht auch auf dem Gebiete des Minderheitenſchutzes ſchädigen.“ Nach der Rede Buroffs wurde die Entſchlie⸗ ßung angenommen, eine im Rahmen des Völker⸗ bundes wirkende Studienkommiſſion, aus 27 europäiſchen Staatenvertretern beſtehend, zuſam⸗ menzuſtellen. Auf der nächſtjährigen Vollverſamm⸗ lung ſoll von dem Vorſitzenden dieſer Kommiſſion, dem Vertreter Frankreichs, ein Bericht vorgelegt werden. Es liegt die Möglichkeit vor, Rußland und die Türkei zu den Vorarbeiten heranzuzie⸗ hen, während Nordamerika als außereuropä⸗ iſcher Nichtmitgliedſtaat des Völkerbundes an dieſen Verhandlungen nicht beteiligt werden kann. Ende dieſer Woche werden mehrere Delegations⸗ „buhrer Genf verlaſſen. Der engliſche Außenminiſter Henderſon läßt mitteilen, daß er ſpäteſtens über⸗ morgen die Rückreiſe nach England anzutreten be⸗ abſichtige. Wie auf der franzöſiſchen Delegation mit⸗ geteilt wird, wünſcht auch Briand Ende der Woche Genf zu verlaſſen. Der Reichsaußenminiſter Dr. Curtius dürfte gleichfalls dieſer Tage nach Deutſch⸗ land reiſen, um gegen Schluß der Vollverſammlung auf zwei Tage wieder hierher zurückzukehren. Amtliches Wahlergebnis nicht vor dem 6. Oktober Das endgültige amtliche Wahlergebnis wird, wie wir hören, vorläufig noch nicht veröffentlicht werden können. In der Zeit vom 20. bis 25. September treten zunächſt die Kreiswahlausſchüſſe zuſammen, um die genauen Ergebniſſe für die einzelnen Wahl⸗ bezirke zu errechnen. Der Reichswahlausſchuß wird früheſtens am 27. September in der Lage ſein, das endgültige amtliche Ergebnis feſtzuſtellen. Daun aber wird noch mit einer achttägigen Erklä⸗ rungsfriſt zu rechnen ſein, in der die Doppel⸗ mandataren ſich zu entſchließen haben, für welches Wahlmandat ſie ſich entſcheiden wollen. Infolgedeſſen iſt die Bekanntgabe des amtlichen Ergebniſſes vor dem 6, oder 7. Oktober nicht zu erwarten. Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 17. Sept. Ueber den nächtlichen Einbruch in das Hotelzim⸗ mer des engliſchen Delegierten und Sekretärs des Außenminiſters Henderſon, Baker, wird mir von zuſtändiger Seite folgendes mitgeteilt: In der vor⸗ geſtrigen Nacht gegen 2 Uhr drang in das Arbeits⸗ zimmer Bakers ein Individuum ein. Baker wurde durch das Geräuſch aus dem Schlafe geweckt. Er ſtürzte in das Arbeitszimmer und ſah ſich einem Ein⸗ brecher gegenüber, der ihm einen Revolver ent⸗ gegenhielt. Der engliſche Delegierte drückte auf die Klingel, doch im ſelben Augenblick ergriff der Ein⸗ brecher die Flucht und nahm eine auf dem Schreibtiſch liegende Armbanduhr, ſowie einen Schlüſſel⸗ bun d mit, an dem ſich auch die Schlüſſel der Kaſ⸗ ſette befanden, in der geheime Dokumente auf⸗ bewahrt werden. Das Individuum konnte noch recht⸗ zeitig die Flucht über einen Balkon nehmen. Wie der Einbrecher in das Hotel Beau Rivage ein⸗ dringen konnte, iſt nicht feſtzuſtellen. Wahrſcheinlich kletterte er über einen Erker in den Korridor des zweiten Stockwerks, wo ſich die Zimmer Bakers befin⸗ den. Außer den erwähnten Gegenſtänden iſt nichts verſchwunden. Selbſtverſtändlich ſind die Schlüſſel ſofort geändert worden. Die Genfer Polizei erklärt, daß es ſich um einen gewöhnlichen Einbruchsverſuch handelt und lehnt die Verſion einer verbrecheriſchen Handlung mit politiſchen Abſichten entſchie⸗ den ab. Von dem Individuum fehlt jede Spur. Das Hotel Beau Rivage wird jetzt beſonders ſcharf von Detektiven bewacht und gleiche Maßnahmen ſind auch in den anderen Delegationshotels getroffen worden. Pariser Beleuchtung der Eurtius-Rede Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 17. September Auch die Pariſer Morgenpreſſe fällt über die Rede des deutſchen Außenminiſters in der Mehrzahl ein günſtiges Urteil. Das große Informationsblatt „Le Petit Pariſien“ ſchreibt: Die Rede des deutſchen Außenminiſters hat nicht ſeinen Ruf zer⸗ ſtört. Curtius bleibt der abgeklärte Mann, den die Schwierigkeiten ſeiner Stellung zu doppelter Vorſicht mahnen. Mit ruhiger, ſchwerer, vielleicht etwas abſichtlich gemäßigter Stimme habe er den Eindruck des guten Willens und der politiſchen Klugheit hinterlaſſen. In der Abrüſtungsfrage konnte man von einem Deutſchen keine andere Sprache erwarten. Der„Petit Pariſien“ bedauert nur, daß Curtius über„die Erleichterungen“ des Moungplanes und„die vorzeitige Räumung“ der dritten Rheinlandzone hinweg ge⸗ gangen ſei und nur von deutſchen Enttäuſchungen in der Außenpolitik geſprochen habe. Doch davon abge⸗ ſehen, ſei Curtius unbeſtreitbar bemüht geweſen, die Außenpolitik Deutſchlands trotz der Hitlererfolge als unverändert hinzuſtellen. Das„Journal“ erklärt: Eine ſolche Rede konnte man erwarten von einem Mann, der nur ein treuer Statthalter Streſemanns bleiben will, ſelbſt angeſichts der Umſtände, die die Zukunft Deutſchlands noch unklar erſcheinen laſſen. Der einzige Satz, der aus der eintönigen und ſen⸗ ſationsloſen Rede herausragte, betreffe die Unter⸗ drückung des Krieges. Das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ urteilt folgendermaßen: In der nächſten Zukunft beſtehe die Aufgabe der deutſchen Diplomatie darin, den Alliierten mit Hilfe des Völkerbundes alle möglichen Konzeſſionen zu entreißen. Glauben die Alliierten an eine Befriedung in Deutſchland, könne ſich Deutſchland erlauben, ſeine Stimme zu erheben. Aber ſobald Europa ſich über die Geſchehniſſe in Deutſchland be⸗ unruhige, ſenke man den Ton. Die Rede Curtius war nach der Art Streſemanns und gehörte zu den mildeſten, die man in Genf je gehört hatte. Im„Matin“ ſingt der Briand naheſtehende Außen⸗ politiker Sauerwein ein Loblied auf den Völker⸗ bund. Der geſtrige Tag ſei in einer Atmoſphäre der Beruhigung und der gewollten Reaktion auf die Eindrücke der deutſchen Wahlen verlaufen. Alle Regierungen haben ſich zuſammen⸗ geſchloſſen in dem Bewußtſein, daß nach einem der⸗ artigen Abenteuer eine Einrichtung wie der Völ⸗ kerbund die beſte Verſicherung gegen Konflikts⸗ gefahren ſei. Wenn man ähnliche Wahlen vor dem Kriege erlebt hätte, ſo wäre ein Notenwechſel zwi⸗ ſchen den Staatskanzleien die Folge geweſen und man hätte an Rüſtungen gedacht. Wenn man auch heute die notwendigen militäriſchen Vor⸗ ſichts maßnahmen nichtaußer Acht laſſen dürfe, ſo ſagt Sauerwein weiter, habe man im Völ⸗ kerbund ein Mittel in der Hand, kraftvoll zu han⸗ deln und zwar nicht nur durch gute Ratſchläge, ſon⸗ dern auch durch eine Reihe ſehr wir kungs⸗ voller Zwangs mittel.() Der Kanzler ſondiert das Terrain Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. September. Der Kanzler hat heute bereits mit der Sondie⸗ rung des Terrains für die bevorſtehenden parlamen⸗ tariſchen Auseinanderſetzungen begonnen. Dr. Brü⸗ ning hatte heute mit dem Führer der volkspartei⸗ lichen Fraktion, Dr. Scholz, eine längere Beſpre⸗ chung über das Ergebnis der Wahlen und die daraus ſich ergebenden Folgerungen. Es handelt ſich indes nur um einen unverbindlichen Meinungs⸗ austauſch, der in den nächſten Tagen, und zwar vor⸗ erſt mit den Führern der hinter der Regierung ſtehenden Parteien, fortgeführt werden ſoll. Die Möglichkeit einer koalitions mäßigen Bin⸗ dung des Kabinetts ſteht bislang noch nicht zur Debatte. Auch die Frage einer etwaigen Rück! wirkung der Reichstagswahlen auf den preußi⸗ ſchen Landtag zu erörtern, ſcheint im gegen⸗ wärtigen Augenblick noch zu früh. Die preußiſche Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß ein Anlaß zu einer vorzeitigen Auflöſung des Preußenparla⸗ ments nicht vorliege. Als erſte der Fraktionen hat ſich heute die der Deutſchen Staatspartei konſtituiert. Zum Vorſitzenden wurde Auguſt Weber gewählt. Außer⸗ dem gehören dem Vorſtand noch die Abgeordneten Staatsſekretär a. D. Oskar Meyer und der Kanzler des Jungdeutſchen Ordens, Bornemann, an. Die Ausſprache, die der Wahl voranging, drehte ſich nicht ſo ſehr um die allgemeine politiſche Lage, als vielmehr um die Lehren und Erfahrungen, die für die Partei aus dem Wahlkampf ſich ergeben. Die Fraktion wird vor dem Zuſammentritt des Reichs⸗ tages nochmals zuſammentreten, um dann zu der politiſchen Lage Stellung zu nehmen. Der Streik in Barcelona — Paris, 17. Sept. Havas berichtet aus Ma drid, der Bauarbeiterſtreik in Barcelona habe ſich an der geſtrigen Börſe ſtark ausgewirkt. Eine allgemeine Baiſſe ſämtlicher Werte ſei zu verzeichnen geweſen. Blick nach Außen Viele Wochen hindurch hat das deutſche Volk für nichts anderes Sinn und Intereſſe gehabt, als für den Wahlkampf und ſein Ergebnis. Kein Menſch wollte in dieſer Zeit etwas wiſſen von dem oft empfohlenen Primat, der überragenden Wich⸗ tigkeit der Außenpolitik vor der Innen⸗ politik. Das iſt auch durchaus verſtändlich. Denn trotz aller Umwälzungen in den letzten Jahrzehnten iſt es doch auch heute immer noch ſo, daß uns das Hemd näher iſt als der Rock, ſofern man, wie mit einem ſarkaſtiſchen Hinweis auf die ſich ſtändig verſchärfende Not in Deutſchland und in der ganzen Welt hinzugefügt werden muß, überhaupt noch ein Hemd auf dem Körper hat. An dieſer innenpolitiſchen Konzentration des politiſchen Intereſſes änderte ſich auch dann nichts, als auf dem Höhepunkt des Wahlkampfes in Genf die Vertreter von 27 Staaten zur Rats⸗ tagung und zur Vollverſammlung des Völkerbundes zuſammentraten. Sehr mit Recht ſagte man ſich in Deutſchland, daß für uns viel wichtiger als die Fata morgana von Paneuropa die rauhe Wirk⸗ lichkeit in Deutſchland iſt, der tägliche Kampf um Brot und Exiſtenz. Ohne Deutſchland kein Pan⸗ europa. ö Das alles iſt ſo gut und richtig. Doch nun, nach⸗ dem die Entſcheidung des Wahlkampfes gefallen iſt, ſcheint es uns doch an der Zeit zu ſein, die Blicke wieder einmal nach außen zu richten, denn wir leben nicht auf einer Inſel allein in der Welt, ſondern ſind unentrinnbar verſtrickt in die engen Maſchen der Weltpolitik und der Weltwirt⸗ ſchaft. Und all unſere Hoffnungen, die wir auf eine Geſundung unſerer Innenpolitik und unſerer Wirtſchaft und eine Befreiung von den ſo ſchwer auf uns laſtenden Zwangsverträgen hegen, können nicht in Erfüllung gehen, ohne daß wir die Entwicklung der außenpolitiſchen Verhältniſſe wachſam und mit klugem Verſtändnis verfolgen und ihnen Rechnung tragen. Dieſe Aufgabe iſt fetzt für alle über die Parteien und den Tag hinaus⸗ denkenden Deutſchen eine nationale Lebensnotwendigkeit. Und dabei noch viel intereſſanter als das im Augenblick ziemlich müßige Spiel mit Parteifiguren, mit Kombinationen und Koalitionen. Wie das deutſche Wahlergebnis im Ausland be⸗ trachtet wird, iſt unſern Leſern aus den ausführ⸗ lichen Meldungen, die wir darüber gaben, hinläng⸗ lich bekannt. Die Franzoſen und Polen regen ſich wegen des ſenſationellen Wahlerfolges der Nationalſozialiſten mächtig auf. Ihr Alarmgeſchret iſt weiter nichts als der Ausdruck ſchlechten Ge⸗ wiſſens. Denn gerade dieſe beiden Völker und die ſeit Kriegsende nicht mehr aufhörende Kette von himmelſchreienden Ungerechtigkeiten, mit denen ſie uns dauernd in Feſſeln halten und demütigen, tragen die Hauptſchuld daran, wenn ſich jetzt viele Millionen deutſche Männer und Frauen in ihrer Verbitterung und Verzweiflung dem Radi⸗ kalis mus in die Arme geworfen haben. Gerade dieſe Völker, die uns viele Jahre hindurch ſo ganz beſonders bedrückten und beſchämten, haben es jetzt in der Hand, ob die verhängnisvolle Lawine des poli⸗ tiſchen Radikalismus in Deutſchland noch weiter wächſt oder wieder geringer an Umfang und dadurch weniger gefährlich wird. Dieſe Erkenntnis ſollten ſich vor allen Dingen die jetzt in Genf verſammelten Regierungschefs und Außenminiſter der für uns in Betracht kommenden Staaten zu eigen machen. Mit ſchönen Worten, in denen vor allen Dingen Briand als unerreichter Meiſter gilt, iſt es jetzt nichts mehr getan. Damit ſind wir bis zum Ueberdruß genasführt worden. Daß Briand auf dem geſtrigen Journaliſtenbankett in Genf den Schatten Streſemanns in ſo dramati⸗ ſcher Weiſe vor dem Forum der Weltpreſſe herauf⸗ beſchwor, kann den vielen Millionen Anhängern Streſemanns in Deutſchland und in der ganzen Welt gewiß nur zur Freude und Ehre gereichen, obwohl dieſes Gedenken für deutſchen Geſchmack gar zu ſehr theatraliſch aufgezogen war. Viel mehr hätte uns imponiert und viel tauſend Mal wirkſamer für die Beruhigung der ſtark vergiftenden weltpolitiſchen e 2. Seite/ Nummer 430 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, den 17. September 1930 Atmoſphäre wär ez geweſen, wun Briand beſtimmte Angaben darüber gemacht hätte, wann endlich ein ehrlicher und energiſcher Anfang gemacht wird mit der uns im Verſailler Diktat feierlich verſprochenen A bx ũt ſtung auch der Sttegerſtaaten, und wenn er erklärt hätte, wie er ſich zu einer Reyi⸗ ſion der völlig unhaltbar gewordenen Beſtimmun⸗ gen und Greuzfeſtſetzungen des Verfailler Diktats ſtellt, deren Nachprüfung zu verlangen wir ein ver⸗ tragsmäßiges Recht haben. Mit ſolcher Ehrlichkeit und Realpolitik hätte Briand das Andenken Streſemanns ſchöner geehrt und dem Weltfrieden beſſer gebient als mit ſeiner Lektion für die deutſchen National- ſoßzfaliſten. Seine Spekulation auf die deutſche Sentimentalität findet in Deutſchland ebenſowenig einen Widerhall wie ſein Appell an die Furcht. Man merktedie Abſicht und wird verſtimmt. Wenn es jetzt wirklich zu einer gründlichen Neubefeſtigung der franzöſiſch⸗engliſchen Freundſchaft und zu einer Wiederausſöhnung der beiden lateiniſchen Schweſtern kommen ſollte, woran wir noch ſehr zweifeln, ſo könnte das uns vom beutſchen Standpunkt aus nicht verbrießen, ſundern nur freuen. Zu diefer Anſicht muß ſich jeder Menſch im In⸗ und Auslande bekennen, der keine neue Kriegsgefahr, keinen neuen Wel⸗ ten brand, ſondern eine Feſtigung des Weltfriedens wünſcht. Daß es in Deutſchland eine große Anzahl„Poli⸗ tiker“ gibt, die in dieſer Hinſicht anders denken und ſich von einem Krieg zwiſchen Italien und Fraur⸗ reich und einer deutſchen Beteiligung dabei auf ita⸗ Itentſcher Seite den Wiederbeginn deutſcher Machtpolitik und zugleich auch wie mit einem Schlage die heiß erſehnte B efreiung von allen Feſſeln und Laſten verſprechen, iſt ſchon ſeit Jahr und Tag ein öffentliches Geheimnis nicht nur bei uns in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt. Wer die Welt und die Weltpolitik ſieht, ſo wie ſie wirklich iſt und nicht wie ſie ſein ſollte, kann in ſolchen Strategen nur un verantwortliche Deſperadopolitiker erblicken. Daran ändert auch die Tatſache nichts, daß gewiſſe italieniſche Preſſekreiſe jetzt offen mit den National⸗ ſozialiſten in Deutſchland ſympathiſteren. Muſſolini ſelbſt hat zwar erklärt, daß„der Faſzismus kein Exportartikel“ ſei und ſich auch über die Nach⸗ ahmung des bekanntlich durch Handaufheben erfol⸗ genden faſziſtiſchen Grußes durch die deutſchen Ha⸗ kenkreuzler luſtig gemacht. M uſſolinis Bru⸗ der aber, der in Rom das Hauptblatt des Faſzis⸗ mus, den„Popolo'Jtalia“ leitet, iſt zweifel⸗ los bemüht, dem italieniſchen Faſzismus und ſeinen Zielen die gedankliche Verbindung mit der national⸗ ſozialiſtiſchen Preſſe in Deutſchland zunutze zu ma⸗ then. Eben erſt hat er ſeinen Berliner Vertreter zu Herrn Dr. Goebbels geſchickt, um ihn über die Außenpolitik der Nationalſozialiſten zu interpellieren, Was aber ſagte Herr Goebbels? Er erklärte: „Unſer Ziel iſt die An nullieru ng des Dpung⸗Plaues, des Verſailler Ver⸗ trags mit allen ſeinen Folgen und die Zer⸗ ſtörung der Kriegsſchulblüge. Wir hoffen ſehnlichſt, das Ausſehen Europas mit einer zielbewußten An ⸗ Gl uäherungs⸗ und Bündnis politik mit den Gegnern JFrankreichs ändern zu kön⸗ nen. Mit Italien verbindet uns das Schickſal um ſo mehr, als Frgulkreich alles tut, um die Exiſtenz⸗ möglichkeit unſerer beiden Völker zu ſchmälern, die in ihren engen Greuzen erſticken“ Sy blindwütig darauf los kann nur jemand ſpre⸗ chen, an dem die bitteren Erfahrungen des Kriegs und der Nachkriegsjahre ſpurlos vorübergegangen ſind. Nichts vergeſſen und nichts hinzugelernt, kann man da nur ſagen. Ein Glück nur, daß keinerlei Ausſicht dafür beſteht, daß Herr Goebbels und die Nationalſozialiſten in abſehbarer Zeit in die Lage kommen könnten, die außenpolitiſchen Va banque⸗ Experimente zu machen, die Goebbels ſolchen Aeuße⸗ rungen nach vorzuſchweben ſcheinen. Selbſtverſtändlich hat das ganze deutſche Volk den Wunſch, auch mit Italien in Frieden zu leben, aber niemand, dem an ſeinem Leben und ſeiner Geſundheit gelegen iſt, denkt auch nur im Traume daran, für Italien die heißen Kohlen aus dem Feuer zu holen. Schließ⸗ Vom kommenden Konzertwinter Das e für neue Mu E 0* Das bereits für den April vorgeſehene letzte Konzert der vorigen Saiſon der Geſellſchaft für neue Muſik, das gemeinſam mit der„Gedok“ unter dem zuſammenfaſſenden Titel„Frauen als Komponiſten“ ſtattfinden ſollte, wird nunmehr am kommenden Freitag, den 19. September abends in der Harmonie D 2, 6, veranſtaltet werden. Mit dem Rundſchreiben, mit dem die Geſellſchaft ihre Mitglieder zu dem Abend einlädt, wird auch das vorgeſehene Generalprogramm bekannt⸗ gegeben, das einige ſehr wertvolle und intereſſante Abende erwarten läßt. So werden drei Kompo⸗ ntſten⸗Abende genannt, ein ſolcher von Hinde⸗ mith, Krenek und Schönberg. Von Krenek wird der Lieder⸗Zyklus„Das Reiſetagebuch“ durch den Wiesbadener Bariton Heinrich Hölzlin mit Ge⸗ neralmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock als Begleiter am Flügel zum Vortrag gelangen. Das Koliſch⸗ Quartett widmet ſich einen Abend dem Schaffen Ar⸗ nold Schönbergs und wird dabei von Luiſe Schatt⸗ Eberts unterſtützt werden. Von einheimiſchen Künſt⸗ lern wird ein Hindemith ⸗Abend durchgeführt werden. Dr. Karol Rathaus wird einführende Worte über ſeine Oper„Die rote Erde“ ſprechen, an⸗ läßlich der Erſtaufführung im Nationaltheater. Am 5. Abend bringt Lydia Hoff mann⸗Beh⸗ rend, Berlin neue Klaviermuſik zum Vortrag und außerdem iſt unter dem Titel„Neue Muſik für Liebhaber“ ein Konzert als 6. in Ausſicht geſtellt, für das der Komponiſt Wolfgang Fortner eine Schuloper— Lehrſtück— als Uraufführung bereit⸗ halten will. Zwiſchendurch ſollen die Mitglieder zu Schallplatten Vorführungen mit ſelten gehörten Werken zuſammengeführt werden. ———— 6 Die Berliner Schauſpielerin Margarete Köpke, die vor einigen Tagen zu einem Gaſtſpiel an das Deutſche Volkstheater nach Wien gekommen war, hat in der Wohnung der gegenwärtig in Berlin ga⸗ ſtierenden Schauſpielerin Eliſabeth Markus Selßſt⸗ mord begangen. riegs Drahtung unſ. Londoner Vertreters § Lodon, 17. Septemebr. Das Problem der Flatten im Schwarzen Meer erregt ſeit einiger Zeit beſondere Aufmerkſamkeit in außenpolitiſchen Kreiſen Englands. Seit im Januar unmittelbar nach der Londoner Flottenkon⸗ ferenz zwei ruſſtſche Kriegsſchiffe durch die Meer⸗ enge der Dardanellen ins Schwarze Meer einfuhren, angeblich um in Sewaſtopol repariert zu werden, hat ſich unter den an das Schwarze Meer angrenzen⸗ den Mächten eine weitgehende Unruhe bemerkbar gemacht. Die Kriegsſchiffe, die urſprünglich nur für einige Monat dort bleiben ſollten, befinden ſich noch immer in Sewaſtopol und man glaubt jetzt, daß ſie in dieſem Jahre das Schwarze Meer nicht mehr ver⸗ laſſen werden. Die erſten Folgen dieſes ruſſiſchen Schachzuges machen ſich bereits praktiſch bemerkbar. Während des kürzlichen Beſuches einer engliſchen Flottille in Konſtanza wurde, wie die„Times“ berichten, die Frage der Konſtruktion einer rumäniſchen Flottenſtatiſon erörtert. Gleichzeitig hat die ürkei den ehemals deutſchen Panzerkreuzer ö ben“ iuſtandſetzen laſſen. Die Gleichzeitigkeit des letzteren Vorganges mit der Ankunft der beiden Sowjetkriegsſchiffe iſt allgemein aufgefallen. Dazu lich handelt es ſich bei der frauzöſiſch⸗italieniſchen Rivalität um einen Streit zwiſchen Ver⸗ wandten, bei denen wir Deutſche nur ein Stein auf dem Schachbrett der italieniſchen Politik ſein würden, bis ſich die Schweſtern und Nachbarn ſo oder ſo wieder zuſammenfinden und ſich gemeinſam gegen uns wenden. Wir wollen uns den aus sacro egoismo zurzeit für uns offenbar günſtigen Kurs der italieniſchen Außenpolitik gern zunutze machen und wollen auch gern ehrliche Gegendienſte dafür leiſten, aber unſer Volk und unſer ganzes Schickſal wie ein Ba⸗bange⸗Spieler auf die eine italieniſche Karte zu ſetzen, kann uns nicht in den Sinn kom⸗ men, ſolange wir nicht Kopf und Nerven völlig verloren haben. i H. A. Meißner. — Hindenburg und die Koburger Nalionalſozialiſten — Koburg, 16. Sept. Die Bürgerſchaft der Stadt Koburg hätte es gern geſehen, wenn der Reichspräſident, der aus Anlaß der großen Rahmenübung in Nordbayern weilt und Ehrenbürger der Stadt iſt, einmal nach Ko⸗ burg gekommen wäre. Wie ſich nun herausſtellt, iſt eine Einladung im Stadtrat abge⸗ lehnt worden. Einen Antrag, Hindenburg einzu⸗ laden, hatte der dem Stahlhelm angehörende Stadt⸗ rat Profeſſor Güntzel geſtellt; doch wurde der An⸗ trag von der nationalſozialiſtiſchen Mehrheit bekämpft, und zwar ſprachen ſich die Stadträte Schwede und Faber dagegen aus. Stadtrat Güntzel zog daraufhin ſeinen Antrag zurück. — Streik in einer Berliner Gemeindeſchule — Berlin, 17. Sept. In einer Gemeindeſchule des Bezirks Reinickendorf⸗Weſt ſind heute vormittag etwa dreißig Schulkinder als Proteſt gegen die Entlaſſungeines Lehrers in den Streik getreten. Die ſtreikenden Schulkinder veranſtalteten eine Kundgebung, bei der ſie ein Plakat mit der In⸗ ſchrift:„Wir Streikenden fordern Wiedereinſtellung des Lehrers.!“ herumtrugen. Es ſind Verhandlun⸗ gen mit dem Elternbeirat beabſichtigt, um den Streik beizulegen. ——— Theater und Muſik Uraufführung„Miſſiſſippi“. Die am Samstag in Szene gehende erſte Uraufführung der neuen Spielzeit, Georg Kaiſers„Miſſiſſippi“, hat zum Stoff die große Ueberſchwemmungs⸗ kataſtrophe im Miſſiſſippigebiet im Jahre 1928. Damals bedrohte der Strom New Orleans und die Stadt wurde nur durch Ablenkung der Flut in ſchwach beſtedelte Gebiete gerettet. Auf dieſer Grund⸗ lage gibt der Dichter eine grundſätzliche Ausein⸗ anderſetzung zwiſchen Stadt und Land, in die ſich reli⸗ giöſe Motive einfügen und in der der Sinn der hoch⸗ kapitaliſtiſchen modernen Großſtadtziviliſation von einer der freiwilligen Armut ergebenen Farmer⸗ gruppe beſtritten wird. Die Inſzenierung liegt in Händen von Dr. Gerhard Storz. Das Landestheater in Karlsruhe hub in der Oper mit einem neueinſtudierten„Tannhäu⸗ ſer“ an, wobei Joſef Krips bemerkenswerten Sonderbeifall als Dirigent errang. Bayreuths Toscanini⸗Stagione war herauszuhören, ebenfalls Mottls langſames Tempo. Solchermaßen gedieh die Vorſtellung mit einem glänzenden Titelhelden(Theo Strack, der in dieſer Spielzeit abermals auf fünf Monate nach Amerika entweicht) zu einer feſttäg⸗ lichen. Uebrigens auch äußerlich. Denn trotz des Pleitegeiers ſind das Parkett und die Ränge prak⸗ tiſch und ſchön neu„beſtuhlt“ worden. Die Parterre⸗ logen ſind gefallen, was nicht nur weiteren Raum ſchuf, ſondern auch Sicherheit und Schnelligkeit beim Verlaſſen des Theaters erhöhte.— Das Schau⸗ ſpiel begann mit dem brauſenden Orgelton der Klaſſik. Felix Baumbach brachte eine hochachtbare, vornehme und edle Neueinſtudierung der Nibe⸗ lungen⸗Trilogie von Hebbel heraus. Der Geſamtſtil war auf eine mätzchenfreie, aber beileibe nicht langweilige oder ſchülerrhetoriſche klare ſprach⸗ liche Wiedergabe abgeſtimmt. Trotzdem ſelbſt bei Hebbel nur einige Szenen in„Siegfrieds Tod“ und in„Kriemhilds Rache“ ausgeſprochene Dramatik be⸗ ſitzen, verfehlte das herrliche, urdeutſche Werk ſeinen gewaltigen Eindruck nicht. 8 Max Reinhardts Pläne. Max Reinhardt hat ſeine Pläne, Achards Komödie„Zu Hilfe“ und Shaws„Cäſar und Kleopatra“ zu inſze⸗ hißſe im Schwarzen kommt, daß die Türkei ſchon im vorigen Jahre in Italien eine Reihe von Unterſeebooten, Zerſtörern und kleineren Kriegsſchiffen beſtellt hat. Ebenſo hat Griechenland Unterſee⸗ boote und Zerſtörer in Auftrag gegeben. Der ein⸗ zige Balkanſtaat, der kleine Flotte beſitzt, iſt Bu l⸗ garien, dem dies durch den Friedensvertrag ver⸗ wehrt iſt. Es machen ſich alſo die Anzeichen einer Flotten⸗ rivalität unter den Mächten des Schwarzen Meeres bemerkbar und die„Times“ lenken heute die Auf⸗ merkſamkeit darauf, daß die großen Mittelmeermächte, worunter auch England zu verſtehen iſt, dieſer Ent⸗ wicklung nicht mehr lange untätig zuſehen können. Es wird bereits davon geſprochen, daß die Sowjetregierung noch drei weitere Kriegsſchiffe von der baltiſchen Flotte zu einem Beſuch im Schwarzen Meer abkommandieren will. Obwohl dieſe Nachricht noch nicht beſtätigt iſt, erregt ſie doch in der Türkei und in Rumänien bereits ſtarke Beunruhi⸗ gung und das Gleichgewicht in dieſem Teile der Welt iſt jedenfalls gründlich in Unordnung geraten. Manu erwartet hier große politiſche Schwierigkeiten und macht ſchon jetzt darauf aufmerkſam, daß Eng⸗ nieren des geringen Erfolges von W. Müllers land an dieſer Angelegenheit ſtark intereſſiert iſt. Volſchewiſtiſche Propaganda in Deutſchland Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Sept. Wie ſich das„Berliner Tagebl.“ aus Dr es den berichten läßt, iſt man im ruſſiſchen Pavillon der Hygiene⸗Ausſtellung, der von einem Gelehrten der Leningrader Univerſität in engſter Verbindung mit der Berliner Handelsvertretung ge⸗ leitet wird, ganz offen zu einer bolſchewiſti⸗ ſchen Propaganda übergegangen. Dinge, die mit Politik und Weltrevolution ſehr viel, mit Hygiene aber nicht das Allergeringſte zu tun haben, werden danach Tag für Tag im ruſſiſchen Pavillon in ununterbrochen laufenden Filmen den äußerſt zahlreichen Beſuchern anſchaulich gemacht. Jusbe⸗ ſondere gilt die Reklame dem„J Anfjahres⸗ plan“, aber auch ſonſt wird das Sowjet⸗ ſyſtem verherrlicht. Man darf wohl die Frage aufwerfen, ob von den maßgebenden Stellen gegen dieſen Mißbrauch des Gaſtrechts in der Hygiene⸗Ausſtellung nichts unternommen wird. Diplomatiſcher Bruch zwiſchen Aruguay und Pern — Newyork, 17. September.(Reuter) Aus Montevideb wird gemeldet, daß die uruguayiſche Regierung beſchloſſen hat, die diplomatiſchen Bezie⸗ hungen mit Peru abzubrechen, weil die peruaniſche Regierung den uruguayiſchen Geſandten Forſalba in Lima für unerwünſcht bezeichnet hat, da er bei dem Umſturz dem früheren Präſidenten und einigen ſeiner Anhänger Unterſchlupf gewährt habe. Keine deutſchen Kriegsgefangenen mehr in Sibi⸗ rien. Gegenüber den in der Preſſe immer wieder⸗ kehrenden Behauptungen, daß ſich noch deutſche Kriegsgefangene in Sibirien befänden, erfahren wir von unterrichteter Seite, daß ſich tatſächlich keine Kriegsgefangenen mehr in Rußland befinden, ſon⸗ dern daß es ſich bei den zurückkehrenden nur um Leute handeln kann, die freiwillig dort zu⸗ rückgeblieben ſind. Diejenigen, die heute noch zurückkehren wollen, können übrigens immer noch auf Reichskoſten den Rückweg antreten. „1914“ wegen aufgegeben. Es wird zunächſt wieder „Der Kaiſer von Amerika“ in den Spiel⸗ plan aufgenommen. Alsdann wird Reinhardt im Deutſchen Theater den„Sommernachts⸗ traum“ neu inſzenieren. Zu gleicher Zeit wird in den Kammerſpielen Gerhart Haupt⸗ manns„Elga“ neu inſzeniert. Zu allen Stücken hat ſich Reinhardt junge Schauſpieler ausgeſucht. Kleine Muſiknachrichten. Hugo Herrmann hat ſoeben ein neues Werk für Männerchor und Kammerorcheſter loder Klavier) vollendet, das den Titel„Chorburlesken im Zoo“ trägt und auf Texte von Ringelnatz geſchrieben iſt. Die Uraufführung des Werkes findet, wie wir hören, im November in Mannheim ſtatt.— General⸗ muſikdirektor Erich Kleiber hat ein„Diverti⸗ mento Muſicale“ von Leopold Mozart, dem Vater W. A. Mozarts, das bisher nur in den„Denk⸗ mälern der Tonkunſt in Bayern“ erſchienen iſt, einer Bearbeitung für den prakkiſchen Gebrauch unterzogen. Kleiber wird das Werk in den Kon⸗ zerten der Berliner Staatsoper zur Aufführung bringen.—„Zwei Etüden für Orcheſter“ betitelt ſich ein neues Werk von Wladimir Vogel.— H. F. Redlich hat ſoeben ein neues Werk für Bariton und fünf Inſtrumente,„Slowakiſche Lieder“ op. 10, vollendet, das demnächſt zur Uraufführung kommt. Der Komponiſt der Sixtiniſchen Kapelle. Lorenzo Peroſi, der bekannte italien ſche Kirchen⸗ komponiſt, der ſeit mehreren Jahren völlig zurück⸗ gezogen in einem römiſchen Konvent lebt, hat neben anderen kammermuſikaliſchen Werken ein neues Oratorium vollendet, das die Legende von Joſeph in Aegypten behandelt. Außerdem iſt Peroſi damit be⸗ ſchäftigt, eine große Anzahl alter Kirchenwerke von Paleſtrina, Viandana, Victoria u. u für die früher von ihm geleitete Sixtiniſche Kapelle neu zu bear⸗ beiten. Aus der Kunſthalle. Im Leſeſaal der Kunſt⸗ halle ſind Zeichnungen und Aquarelle von einem Teilnehmer der letzten ſüdafrikaniſchen For⸗ ſchungsexpedition von Leo Frobentus, Joachim Lutz Mannheim ausgeſtellt, von deſſen Hand ſich in der Hauptausſtellung der Kunſthalle:„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“ eine große Anzahl von Kopien ſüdafrikaniſcher Höhlen⸗ und Felsbilder Badiſche Politik Das badiſche Wahlergebnis erleidet inſofern noch eine Aenderung, als Dr. Marum auf der ſozialdemokratiſchen Reichsliſte gewählt worden iſt. Dadurch erhöht ſich die Zahl der badiſchen Abgeordneten auf 19. Der zweimal gewählte Spitzenkandidat des Evang. Volksdienſtes hat auf das badiſche Mandat verzichtet, das nunmehr auf den badiſchen Landtagsabg. Pfarrer Teutſch übergeht. Letzte Meldungen Raubmord in Frankfurt a. M. — Frankfurt a.., 17. Sept. Am geſtrigen Dienstag abend wurde die 61jährige Witwe Eliſabeth Schreyer in ihrer Wohnung tot aufgefunden. Die Leiche weiſt am Hals Würgemale und im Geſicht Kratzwunden auf. Die Beine waren mit dünnen Bindfaden leicht geſeſſelt. Es hat offenbar ein Kampf ſtattgefunden. Schränke und Behältniſſe der Ermor⸗ ten ſind durchwühlt. Demnach dürfte Rau hmord vorliegen. Die Frau war noch am Nachmittag ge⸗ ſehen worden. Zwei Kinder in einem Baggerloch umgekommen — Oberhauſen, 17. Sept. In den ſpäten Nach⸗ mittagsſtunden ſpielten mehrere Kinder auf dem Eiſenbahngelände des Bahnhofs Oberhauſen⸗Weſt. Hierbei gerieten vier von ihnen in ein am Bahn⸗ damm angrenzendes drei Meter tiefes Bag⸗ gerloch. In der Nähe beſchäftigte Perſonen be⸗ merkten den Vorfall. Einem Manne gelang es, zwei Kinder aus dem Baggerloch zu retten. Zwei Kinder brachen jedoch durch die aufeinander lagernde Schlammſchicht ein und gingen unter. Die Feuerwehr konnte die Kinder bis jetzt nicht bergen. Exploſion in einer Aſphaltfabrik — Berlin, 17. Sept. In der Aſphaltfabrik von Schliemann u. Rudow bei Berlin explodierte heute früh aus noch nicht geklärter Urſache ein Benzollager. 10000 Liter Benzol ſtanden in wenigen Sekunden in hellen Flammen. Die weit⸗ hin hörbare Detonation lockte hunderte von Neu⸗ gierigen herbei. Die Feuerwehr, die mit zehn Zügen anrückte, bekämpfte den Brand mit neun Schlauchleitungen und zwei Schaumlöſchgeräten. Kurz vor 10 Uhr gelang es, den Brand zu löſchen. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſcheinen Menſchenleben nicht zu beklagen zu ſein. Ein Arbei⸗ ter wurde verletzt. Eiſenbahnunfall im Antwerpener Zeutral⸗ bahnhof— 15 Verletzte — Antwerpen, 17. September. Ein von Eſſchen kommender Zug fuhr bei der Einfahrt in den Ant⸗ werpener Zentralbahnhof infolge Verſagens der Bremsvorrichtung auf den Prellbock auf. 15 Reiſende wurden verletzt. Sechs von ihnen mußten in ein Krankenhaus gebracht werden. a Teilſtreiks in Warſchau — Warſchau, 16. September. In Warſchau wurde heute ein eintägiger Streik zum Zeichen des Proteſtes gegen die Abgeordnetenverhaftungen veranſtaltet. Der Streik gelangte nur teilweiſe zum Austrag. In einigen Induſtrieunternehmungen ſtreikte die ganze Belegſchaft, in anderen nur ein Teil. Deutſcher Dampfer geſtrandet — Meſſina, 16. September. Der deutſche Dampfer „Helga“ iſt in der Meerenge von Meſſina, die er in nördlicher Richtung paſſieren wollte, in der Höhe des Leuchtturms auf eine Sandbank aufgelaufen. Meh⸗ rere Schlepper ſind am Ort, um das Schiff wieder flott zu machen. Verſäumniſſe „Leben“ wir noch? Als bloße Naturgeſchöpfe ge⸗ wiß. Aber„Ich“ und„Wir“ iſt mehr als Stein, Pflanze und Tier, iſt Menſch. Leben wir noch als Ich— und Wir— bewußte Weſenheit? Leben das iſt: Keimen, Wachſen, Blühen, Fruchten, kurz: In der„Zeit“ ſich entwickeln. Aber wir haben keine „Zeit“, ſind dem„Tempo“ verfallen und flüchten vor uns ſelbſt. Von unſerm Tun berührt uns noch ein ſchwacher Schatten. Was wir verſäumen, fällt nicht mehr in unſeren Blick. Das innere Auge erblindete am Tempo. Es iſt Leichtſiun und ſehr dumm, das Ungetane als nicht⸗exiſtent zu nehmen. Auch das Nichts beſteht und die verwirklichten Verſäumniſſe kreiſen auf uns zurück, ballen ſich ſchickſalhaft. In keiner Kultur wurde ſoviel verſäumt wie in der Unſrigen. Dit erwachſt am Morgen und verſäumſt zu erleben, daß ein rätſelvolles weltumfaſſendes Sein dein eig⸗ nes Sein durch den Schlaf erhalten und getragen; du wunderſt dich nicht, daß du biſt. Du gehſt und bedenkſt nicht: die Erde iſt treu. Du erlebſt nicht, welch intenſive Moralität als Beſtändig⸗ keit des Sternenganges und der Naturgeſetze weſen⸗ haftet kraftet. Du begegneſt einem Menſchen den Menſchen. Immerfort verſäumſt du ſo dich ſelbſt. Du ſtirbſt und haſt nicht erlebt:„Ich bin“,— die Auf⸗ erſtehung. Dies iſt das Schlimme: das wir das Staunen verlernt und das Alltägliche mißachten. Wann wer⸗ den wir erwachen und erſchreckend ſchauen: Nichts iſt mehr ſelbſtverſtändlich? Hoffen wir, daß zuvor Einzelne ſich bünden— zur Weihe am Alltäglichen. M. und verſäumſt Mengelberg in London. Willem Mengel⸗ berg, der bekannte holländiſche Dirigent und Leiter des Concertebouw Orcheſters in Amſterdam hat die Leitung des Londoner Symphony Orcheſtra über⸗ nommen und wird in Zukunft beide Orcheſterkörper befinden. leiten. * * 9 1 Ide Mittwoch, den 17. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 430 Mannheims Jehlbetrag Der Fehlbetrag im ſtädtiſchen Haushalt ſollte nach einer Mitteilung des Badiſchen Städteverbandes über 4 Millionen betragen. Wie wir dazu von zu⸗ Dr. ſtändiger ſtädtiſcher Seite erſahren, iſt dieſe Angabe liſte des Badiſchen Städteverbandes nicht richtig. In Wirklichkeit iſt der Fehlbetrag, der naturgemäß in Mannheim ebenſo vorhanden iſt wie in anderen 15 badiſchen Städten, bei weitem nicht ſo hoch. 125 Vielleicht liegt eine Verwechſlung mit der Tatſache 8585 vor, daß die Unterſtützung der Wohlfahrts⸗ erw erbsloſen die Stadt nach dem jetzigen Sy⸗ 1 das Jahr berechnet mit faſt 4 Mill. Mk. be⸗ aſtet. ö Zum Neubau der Gewerbeſchule I. Vorſitzender und Schriftführer der Orts ⸗ gruppe Mannheim des Bundes Deut⸗ ſcher Architekten haben an den Stadtrat folgen⸗ des Schreiben gerichtet: Aus den Zeitungen iſt zu entnehmen, daß für die Vorarbeiten der Projektierung einer neuen Gewerbeſchule in Mannheim vom 1 Bürgerausſchuß der Betrag von 50 000/ angeſor⸗ 9 bert wird. Dieſer Betrag iſt ein für dieſen Zweck ſo ung e⸗ wöhnlich hoher, daß uns die Vermutung be⸗ rechtigt erſcheint, außer den zunächſt unerläßlichen behördlichen Vorarbeiten ſei die Durchführung eines Wettbewerbes in Ausſicht genommen. Dieſer Gedanke liegt umſo näher, als die außergewöhnliche Beſchäftigkungsloſigkeit der Mannheimer Privat⸗ architekten mit Einſchluß der techniſchen Angeſtellten dringend Abhilfemaßnahmen erforderlich macht. Der B. D. A. erlaubt ſich anläßlich der Bewilli⸗ gung obiger Summe dieſen Geſichtspunkt in den Vordergrund des Intereſſes zu rücken und das er⸗ gebene Anſuchen an Sie zu richten, bei der Bewilli⸗ gung der Mittel das auch in anderen Städten übliche Verfahren des architektoniſchen Wettbewerbes in Ausſicht zu nehmen. a a Nach Nordamerika Keine Herabſetzung der Einwanderungszuote i Zu der beabſichtigten Einſchränkung der Einwan⸗ “derung in Nordamerika wird uns vom Norddeutſchen in Lloyd und der Hamburg⸗Amerika⸗Linte mitgeteilt, it⸗ daß nach einem den Geſellſchaften zugegangenen u. Telegramm Präſident Hoover für die ſtrikte Durch⸗ hn z führung des Geſetzes eingetreten iſt, das ſolchen Einwanderern den Zutritt in die Vereinigten Staaten von Amerika verbietet, von denen an⸗ genommen werden muß, daß ſie in abſehbarer Zeit der öffentlichen Wohlfahrtspflege Ame⸗ rikas zur Laſt fallen. Es handelt ſich alſo bei den neuen Einſchränkungsmaßnahmen der amerikani⸗ ſchen Regierung um eine ganz beſtimmte Kategorie von Einwanderern, die von ihnen betroffen werden, nicht aber um eine Herabſetzung der deutſchen Einwanderungsquote. Kommt die Einheitsdroſchke? Der Zentralverband für das Droſch⸗ ken gewerbe, der 15000 Kraftdroſchken mit einem jährlichen Benzin⸗ und Reifenverbrauch von etwa 7 Millionen Mark repräſentiert, hielt dieſer Tage in Leipzig ſeinen 10. Verbandstag ab, der zu der Frage der Einheitsdroſchke Stellung nahm. Aus wirtſchaftlichen und verkehrstechniſchen Gründen wird für ganz Deutſchland die Einführung eines einheitlichen Droſchkentyps gefordert. Einzig zweckmäßig ſei ein großer, mehrſitziger Wagen mit Vierzylindermotor, der für den Kraftdroſchken⸗ beſitzer gegenüber dem Sechs⸗ und Achtzylinder⸗ motor der wirtſchaftlichere ſei. Eine Ermäßigung der Tarife könne nur erfolgen, wenn die Einheits⸗ Idroſchke den Unternehmern eine rentable Betriebs⸗ führung gewährleiſte. Der Zentralverband ſetzte ſich weiter für eine Beſeitigung der in vielen Städten vorgeſchriebenen Karoborte ein, die keinen praktiſchen Wert beſitze und nur das gute und Taxameteruhr ſeien ausreichende Kennzeichen für Kraftdroſchken. e 8 l E Zur Stillegung von Nebenbahnſtrecken. Zur Stillegung von Nebenbahnſtrecken wird uns ge⸗ ſchrieben: In Auswirkung der infolge der ſchlechten Wikeſchaftslage eingeleiteten Beſtrebungen der Reichsbahn, ihre noch immer ſteigenden Minderein⸗ nahmen tunlichſt einzuſchränken, wird zurzeit im schaftlich möglich iſt, un rentable Nebenb ahn⸗ ſtrecken ſtillzulegen und eine Bedienung ihres Verkehrs dem Kraftwagen zu überlaſſen. Im Bezirk der Reichsbahndirektion Karlsruhe iſt dieſe Prüfung ſeit einiger Zeit im Gange. Es kann im Sinne der Anregung in dieſem Direktionsbezirk in nennenswertem Umfang vorausſichtlich nicht in Betracht kommen wird. ö * Deutſch⸗franzöſiſches Studententreffen. Die Teilnehmer am deutſch⸗franzöſiſchen Studententref⸗ fen werden im Dolmetſcherinſtitut der Handels⸗ hochſchule am Freitag, 19. September, nachmittags, empfangen. Da für dieſen Empfang auch der Garten der ehemaligen Reißvilla zur Verfügung geſtellt werden muß, bleibt an dieſem Nachmittag der Garten für den allgemei⸗ nen Beſuch geſchloſſen. Internationaler Kongreß des Bundes chriſt⸗ licher Fabrik⸗ und Transportarbeiter⸗Verbände in Mannheim. In den Tagen vom—3. Oktober tagt in Mannheim der internationale Kongreß des Bundes chriſtlicher Fabrik⸗ und Transportarbeiter⸗ Verbände. Auf die⸗ ſer Tagung werden von führenden Sachverſtändigen Vorträge gehalten über:„Die internationale Bedeu⸗ tung und, Entwicklung der Zündholz⸗ Stickſtoff⸗ Kunſtſeide⸗ und Linbleum⸗Induſtrie“. Als Referen⸗ ten ſind vorgeſehen: Louis Braeckman⸗Belgien, Bruſſel⸗ Holland, Lins ⸗ Berlin. * Drei Perſonen durch Meſſerſtiche verletzt. Nach vorausgegangenem Wortwechſel entſtand geſtern nachmittag auf der Oberen Riedſtraße zwiſchen eini⸗ gen Perſonen eine Schlägerei. Hierbet erhielt ein 45 Jahre alter Schauſteller einen Stich in die rechte Stirnſeite, ein 30 Jahre alter Schmied einen Stich in die rechte Halsſeite und eine 24 Jahre alte Arbeiterin einen Stich in den rechten Unterarm. Der Schauſteller wurde nach dem Allgemeinen Kran⸗ kenhaus verbracht. Die beiden anderen Verletzten mußten ebenfalls ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Ausſehen der Wagen beeinträchtige. Freilampen ganzen Reichsbahngebiet geprüft, inwieweit es wirt⸗ aber jetzt ſchon geſagt werden, daß eine Regelung Grundſteinlegung des Altersheims des Kreiſes Mannheim G Schriesheim, 17. September. Die durch den Krieg und die Nachkriegszeit geſchaffenen Verhält⸗ niſſe erforderten eine vermehrte Fürſorge für das Alter. Bei der Kreisverwaltung Mann⸗ heim waren ſchon ſeit Jahren Beſtrebungen im Gange, ein Heim zu errichten, in dem Perſonen, die zwar geiſtig geſund, jedoch nicht mehr in der Lage ſind, für ſich ſelbſt zu ſorgen, Aufnahme, Ver⸗ pflegung und, falls notwendig, Pflege finden können. Nach vielen Bemühungen iſt es dem Kreisrat Mannheim gelungen, in Schriesheim ein Anweſen zu erwerben und zwar das Kurhotel Ludwigs⸗ thal, das ſich für Zwecke eines Altersheims gut eignet. Das Anweſen, das von Wieſen und Wald umgeben iſt, hat eine herrliche, ſtaubfreie, geſunde und ruhige Lage. In allernächſter Nähe befinden ſich bequeme, ſchattige Waldwege. In dem beſtehen⸗ den Gebäude können etwa 30 Betten und nach Aus⸗ bau des Dachgeſchoſſes weitere 10 Betten, ferner eine Hausmeiſterwohnung untergebracht werden. Durch die Erſtellung eines An baues wird die Belegzahl von 40 auf etwa 100 erhöht. Geſtern nachmittag fand in Anweſenheit der Mit⸗ glieder des Kreisrats, der Vertreter der Behörden und der Bauleitung die Grundſteinlegung ſtatt. Es war eine den gegenwärtigen Zeitverhält⸗ niſſen entſprechende ſchlichte Feier. Kreisvor⸗ ſitzender Lintz von Mannheim begrüßte die Er⸗ ſchienenen und führte die Entſtehung und Bedeutung des Altersheims den Anweſenden, denen ſich alle z. Zt. am Bau beſchäftigten Arbeiter zugeſellten, vor Augen. Mit drei Hammerſchlägen wünſchte er dem Altersheim und ſeinen Inſaſſen für alle Zeiten Frieden, Freude und Freundſchaft. 5 Der Bauleiter, Regierungsbaumeiſter a. D. Hopp von Weinheim und Bürgermeiſter Rufer von Schriesheim brachten entſprechende Wünſche zum Ausdruck. Die Urkunde, die mit den Nachweiſen über Anforderung und Genehmigung der erforderlichen Mittel durch die Kreisverſammlung, ferner mit den Dienstagsnummern der Mannheimer Tagessei⸗ tungen ſowie den Wahlaufrufen der einzelnen poli⸗ tiſchen Parteien zur 1930er Reichstagswahl, in einer Urne verwahrt, eingemauert wurde, hat folgenden Wortlaut:„Die ſoziale und wirtſchaftliche Lage unſerer Zeit zwingt zur vermehrten Fürſorge für das Alter. Dem konnte ſich der Kreisrat nicht ver⸗ schließen und beſchloß deshalb, für ältere Frauen und Männer ein beſonderes Heim zu ſchaffen, in dem ſie ihren Lebensabend in geordneter Pflege verbringen können. So entſtand nach mancherlei Vorſchlägen der Entwurf zu dieſem Altersheim. Die dazu nötigen Mittel wurden am 23. Juni 1930 von der Kreisver⸗ ſammlung bewilligt. Der Bau wurde am Dienstag, 23. Auguſt begonnen. Die Grundſteinlegung findet heute am 16. September 1930 ſtatt, 2 Tage nach der Reichstagswahl 1930.“ In der Urkunde ſind die Namen der bei der Feier anweſenden Perſonen aufgeführt. Nach Beendigung der einfachen Feier Kreisrat, Amtsgerichtsdirektor Moll⸗ Mannheim allen am Zuſtandekommen des Werkes Beteiligten, insbeſondere dem Kreisvorſitzenden Lintz, dem die Schaffung des Altersheims zu einer Lebensaufgabe geworden ſei, den verdienten Dank aus. ZKreisvorſitzender Lintz dankte für die anerken⸗ nenden Worte und übertrug den Dank auf den Kreis⸗ rat und die Kreisverſammlung. 5 Bürgermeiſter Rufer gab der Freude der Ge⸗ meinde Schriesheim über die Wahl dieſes Ortes als Sitz des neuen Altersheims Ausdruck in der Hoff⸗ nung, daß alle guten Wünſche für das begonnene Werk in Erfüllung gehen mögen. ſprach Gefahrenklaſſen für die Brandverſicherung Vom Badiſchen Städteverband wird uns geſchrieben: Vor kurzem wurden einige Zahlen aus dem Ge⸗ ſchäftsberichte der Badiſchen Gebäudeverſicherungs⸗ anſtalt für das Jahr 1929 veröffentlicht. Dieſen An⸗ gaben konnte entnommen werden, daß die geſam⸗ ten Schadensaufwen dungen der Anſtalt im letzten Jahre 8,96 Mill./ und die Geſamt⸗ umlage 9,42 Mill./ betrugen. Auf 100/ Frie⸗ densverſicherungsanſchlag kommt daher eine Umlage von 14,25 Pfg. Leider enthält der Bericht keine Angaben dar⸗ über, wie ſich die Geſamtſchadensaufwendungen auf Stadt und Land verteilen und in welchem Verhält⸗ nis das Umlageaufkommen der Städte zu dem der Landgemeinden ſteht. Wie ſich aus genauen zahlen⸗ mäßigen Feſtſtellungen in den Jahren 1924 bis 1928 ergeben hat, mußten die größeren Städte des Landes in dieſem Zeitraume durchſchnittlich das Sechs fache deſſen an Umlage bezahlen, was die Gebäudeverſicherungsanſtalt für Brandſchä⸗ den dieſer Städte vergütet hat. Einer Geſamt⸗ umlage der 12 größten Städte des Landes in den 5 Jahren 1924 bis 1928 in Höhe von rund 22 Mill. ſteht eine Geſamtbrandentſchädigung von nicht mehr als etwa 3,6 Mill. leinſchließlich der in den Städten angeſiedelten Induſtrie) gegenüber. Die In duſtrie hatte, auch für ſich betrachtet, ein Mehrfaches der für ſie erforderlich gewordenen Ent⸗ . an Umlage zu zahlen. In wie ſtarkem aße die ungleiche Schadensſtatiſtik von Stadt und Land und die daraus folgende ungerechte Laſten verteilung durch. Braudſtiftungen in den Landgemeinden verurſacht iſt, kann folgenden beachtenswerten Aus⸗ führungen des Geſchäftsberichtes der Gebäubdever⸗ ſicherungsanſtalt entnommen werden: „Unbewohnte, baufällige, reparaturbedürftige, ſchlecht verkäufliche Gebäude, auf denen amtliche Reparaturauflagen liegen, werden am beſten ver⸗ wertet durch Abbrennen. Vielfach ſtehen Anweſen im gemeinſamen Eigen⸗ tum Mehrerer. Das führt begreiflicherweiſe zu Reibereien, Schwierigkeiten und Konflikten. Die einfachſte Löſung und Teilung derartigen gemein⸗ ſamen Eigentums bewirkt ein Brand. Eine Staatsanwaltſchaft berichtete für das Jahr 1928, daß in weiten Kreiſen der Bevölkerung die zur Entdeckung des Brandſtifters ausgeſetzten Beloh⸗ nungen ohne Wirkung bleiben. Wer ſchon einmal angezündet habe, ſchweige, wer noch vorhabe anzuzünden, ſchweige ebenfalls. Dritte fürchten ſich vor Rache und ſchweigen auch. Eine andere Staatsanwaltſchaft benennt direkt einzelne Gemeinden, in denen es Jahr für Jahr brenne und nimmt an, daß mindeſtens der vorgefallenen Brände auf vorſätzliche Brandſtif⸗ tung zurückzuführen iſt. In einer Gemeinde be⸗ ſtehe der begründete Verdacht, daß eine Bauhand⸗ werkersfamilie an den Bränden dieſer und einiger ſtachbargemeinden nicht unbeteiligt ſei, um Arbeits⸗ gelegenheit zu erhalten. Eine Ueberführung war bis jetzt nicht möglich. n 5 Angeſichts dieſer Verhältniſſe erſcheint es wirk⸗ lich geboten, erneut auf die dringende Not⸗ wendigkeit hinzuweiſen, auch in der Badiſchen Gebäudeverſicherung die ſeit langem geforderten Gefahrenklaſſen einzuführen. In den anderen Ländern des Reiches iſt nahezu überall ein teilweiſe ſehr ſorgfältig ausgebautes Ge⸗ fahrenſyſtem nach den Grundſätzen des Verſicherungs⸗ prinzips eingeführt, ſo z. B. in Preußen, Bayern, Sachſen, Württemberg und Heſſen. In allen dieſen Ländern hat ſich die Staffelung der Beiträge als zweckmäßigſte Löſung be⸗ wieſen und gut bewährt. In Heſſen können die Pflichtbeiträge einzelner Orte erhöht werden, falls aus der Zahl und Entſtehungsart der Brände ent⸗ nommen werden kann, daß ſie vorwiegend auf Brandſtiftungen zurückzuführen ſind, oder daß ſich die Einwohnerſchaft beim Feuerlöſchen ſäumig er⸗ weiſt. Andererſeits erhalten die Gemeinden, die über gute Löſcheinrichtungen und Waſſerleitungen verfügen, einen Teil der Umlage zurückvergütet. Es wäre endlich an der Zeit, daß nunmehr auch in Baden die ungerechte Laſten verteilung beſeitigt und ein angemeſſener Ausgleich zwiſchen Stadt und Land geſchaffen würde. Auch im Landtage mußte bei der letzten Erörterung der Frage im Juni d. Is. zugegeben werden, daß„gewiſſe Verbeſſe⸗ rungen vonnöten ſeien“. Eine Mücke hält das Auto an Vier luſtige Pfälzer waren es, die mit dem Per⸗ ſonenauto den nördlichen Schwarzwald durchquerten. Glatt ging die Fahrt durch das Alb⸗ und Murgtal. In Röth tankte man und wollte von hier aus das Enztal erreichen. Nach kaum 2 Kilometer Fahrt blieb das Auto ſtehen. Man ſuchte nach der Urſache und fand ſie nicht. Ein Mannheimer Herr erkannte an dem Landeszeichen II D ſeine benachbarten Pfälzer, die trotz ihres Peches in humorvoller Stimmung waren.„Ihr ſeid Pfälzer, was macht eure Kiſte?“ war ſeine Frage. Als alles Abſuchen wieder um⸗ ſonſt war, ſchleppte der Mannheimer Perſonenwagen die Pfälzer zur nächſten Reparaturwerkſtätte. Hier fand man in der Düſe eine Mücke,„Ja, die Mucken haben ihre Ducken.“ Stunden waren inzwiſchen ver⸗ gangen. Gemütlich verbrachte man in der Penſion Frey den Abend und ſetzte am nächſten Tage die Reiſe ohne Mücke fort.. i c * * Vorſicht beim Verlaſſen des Gehweges! Auf der Werderſtraße lief geſtern nachmittag ein 9 Jahre alter Schüler aus Unachtſamkeit gegen einen Perſonenkraftwagen, wobei er von dem vorderen Kennzeichen erfaßt und geſchleift wurde. Der Junge kam mit Hautabſchürfungen an der rechten Hand und an beiden Knien davon.— Beim Verlaſſen des Gehwegs wurde geſtern vormittag eine 49 Jahre alte Frau vor dem Hauſe II 1, 8, von einem Radfahrer angefahren und zu Boden geworfen, wobei ſte ſich den linken Unterarm brach. Der Radfahrer entkam unerkannt. 5 55 Oroͤnungsgemäße Fahrraoͤbeleuchtung Die täglich früher hereinbrechende Nacht ſchafft auch für den Radler die Notwendigkeit der Beleuch⸗ tung, die nach den polizeilichen Vorſchriften ord⸗ mungsgemäß ſein ſoll. Unter„ordnungsgemäß“ iſt zu verſtehen, daß die Fahrradlampe eine aus⸗ reichende Leuchtkraft beſitzt und am Rad ſelbſt ange⸗ bracht iſt. Wer gegen dieſes Gebot verſtößt, ſetzt ſich der Gefahr aus, aufgeſchrieben zu werden. Dies gilt auch für die Notbeleuchtungen(kleine Taſchen⸗ lampen oder in eine Düte geſtellte Kerze, wie ſie oft Verwendung finden. Bereits jetzt ſieht man ſolche Beleuchtung⸗Notbehelfe des öfteren. Die Unwiſſen⸗ den ſeien deshalb ausdrücklich auf die Polizeivor⸗ ſchriften, die viele dem Inhalt nach wenig oder gar⸗ nicht kennen, hingewieſen. Bekanntlich ſchützt Un⸗ kenntnis nicht vor Strafe. 755* * * Kind vom Kleinauto erfaßt und ſchwer verletzt. Geſtern nachmittag iſt auf der Caſterfeldſtraße in Rheinau ein 6 Jahre alter Knabe, der über die Straße ſpringen wollte, von einem Kleinauto erfaßt und umgeworfen worden. Das Kind wurde von dem Wagenführer nach dem Heinrich⸗Lanzkrankenhaus verbracht, woſelbſt eine ſchwere Gehirnerſchüt⸗ terung und ein komplizierter Beinbruch feſtgeſtellt wurden. Spinale Kinderlähmung * Zeiskam, 17. Sept. Spinale Kinderlähmung wurde auch hier in drei Fällen durch den Bezirksarzt feſtgeſtellt. Ein Kind wurde in das Krankenhaus nach Speyer verbracht. als Auſſichtsbehörde hatte dieſen Stadtratsbeſchluß 5 neten Maßnahmen Kommunale Chronik Aus dem Heidelberger Bürgerausſchuß Um ſowohl einen jeweiligen Tansport der auf der Gemarkung Heidelberg erzeugten Hopfen nach der Siegelhalle in Wiesloch zu erſparen, als auch um die gute Qualität der Heidelberger Hopfen hinſichtlich der Preisbildung herauszuſtellen, iſt auf Anregung der Heidelberger Hopfenpflanzer eine beſondere Siegelhalle in Heidelberg⸗Rohrbach ein⸗ gerichtet worden. Die Verwaltung der Siegelhalle ſoll durch eine Satzung geregelt werden, über die der Bürgerausſchuß in ſeiner Sitzung am kommenden Freitag abſtimmt. Von der Tagesordnung dieſer Sitzung iſt die Vorlage über Maßnahmen der Stadt im Zuſammenhang mit dem Bau der Stau⸗ ſtufen Wieblingen und Heidelberg vom Stadtrat zurückgezogen worden. Kr. Lebhafte Auseinanderſetzung im Neuſtädter Stadtrat :: Neuſtadt a.., 17. Sept. Der Stadtrat ver⸗ teilte in ſeiner Dienstag⸗Sitzung 100 000 Mark Lan⸗ desdarlehen für Wohnungsbauzwecke an mehrere hieſige private Bauunternehmer, den Deutſchen Bauhilfsverein und die Baugeſellſchaft Neuſtadt a. H.— Bezüglich der füngſten Verteilung von Reichsdarlehen für Kleinwohnungsbauten habe die Regierung eine ſpätere Berückſichtigung Neuſtadts in Ausſicht geſtellt.— Im Verlaufe der Sitzung kam es wiederholt zu lebhaften Aus⸗ einanderſetzungen. Das Verlangen der Na⸗ tionalſozialiſten, der Stadtrat möge auf Grund des Urteils im Prozeß Forthuber—Bürckel dem Bürger⸗ meiſter Dr. Forthuber ſein Mißtrauen aus⸗ 5 ſprechen, wurde abgelehnt mit der Begründung, gegen das Urteil ſei von den Nationalſozialiſten Reviſion eingelegt worden; man könne in ein ſchwebendes Verfahren nicht eingreifen. Dem kommuniſtiſchen Stadtrat Kumpf wurde, weil er nicht zur Sache ſprach, das Wort entzogen. Als er dennoch weiter ſprach, drohte Bürgermeiſter Dr. Forthuber, ihn ab⸗ führen zu laſſen. Die Stadträte Schmelcher und Stahmer erhielten Ordnungsrufe. 5 Oberbürgermeiſter Dr. Külb 60 Jahre alt * Mainz, 17. Sept. Oberbürgermeiſter Dr. Karl Külb beging, wie der„M..“ berichtet, am heuti⸗ gen Mittwoch den 60. Geburtstag. Der Jubilar wurde am 17. September 1870 in Mainz⸗Weiſenau geboren. Nach ſeinem Medizinſtudium approbierte er 1903, war dann Aſſiſtenzarzt in Mainz und Ber⸗ lin und ließ ſich 1905 als praktiſcher Arzt in Mainz nieder. Kulturelle, politiſche und wirtſchaftlichs Intereſſen drängten ihn zu öffentlicher Betätigung. Von den Deutſchfreiſinnigen und Nationalliberalen wurde er 1907 für die Stadtverordnetenwahl auf⸗ geſtellt und von der Bürgerſchaft gewählt. um 23. Juni 1919 erfolgte Dr. Külbs Wahl zum Ober⸗ bürgermeiſter. In der Notzeit der Beſatzung und des paſſiven Widerſtandes war er von Januar 193838 bis September 1924 ausgewieſen.„ Stadtratswahl in Idar * Idar(Nahe), 17. Sept. Die hieſige Stadtrats⸗ wahl hatte folgendes Ergebnis: Bürgerliche Liſte 1643 0 Mandate), Nationalſozialiſten 1633(8 Mandate), Sozialdemokraten 1106(6 Mandate) und Kommu⸗ niſten 189 Stimmen(1 Mandat). Bisher gehörten dem Stadtrat 6 Bürgerliche, 6 Sozialdemokraten, 4 Nationalſozialiſten und 2 Demokraten an. 1 Stadtverordnetenwahlen in Trier * Trier, 17. Sept. Die infolge der Einge⸗ meindung notwendig gewordene Neuwahl der Stadtverordneten verſammlung hat am Sonntag ſtattgefunden. Die Wahl hatte folgendes Ergebnis: Zentrum 20 Sitze(bisher 22), Sozial⸗ demokraten 5(), Deutſchnationale 3(), Wirt⸗ ſchaftspartei 4(), Kommuniſten 3(), Deutſche Volkspartei 1(), Deutſche Staatspartei 1, National⸗ e 7(), Intereſſengemeinſchaft der Vor⸗ orte 1. i München beſchwert ſich. * München, 16. Sept. Durch eine Mehrheit des Stadtrats wurde ſeinerzeit die Einſtellung des Be⸗ trages von 5,8 Millionen Mk. in den Gemeinde⸗ haushalt, die die Stadtgemeinde zu den Koſten der Polizeidirektion München zu bezahlen hat, abgelehnt. Die Regierung von Oberbayern aufgehoben und angeordnet, daß der Stadtrat den Betrag durch Kürzung des Betriebsrückhaltes in den Gemeindehaushalt einzuſtellen habe. Dieſe Ent⸗ ſchließung führte in der heutigen Stadtrats⸗ sitzung zu einer lebhaften Ausſprache, in der vor allem von den Nationalſozialiſten außerordentlich ſcharfe Angriffe gegen den Münchener Polizeipräſi⸗ denten wegen der vom Polizeipräſidium angeord⸗ für die nationalſozialiſtiſchen Wahlverſammlungen gerichtet wurde. Die National- ſozialiſten beſchwerten ſich auch darüber, daß von der Polizeidirektion Privatſpitzel zur Ueberwachung ihrer Bewegung verwendet würden. Die Ausſprache führte zu dem Ergebnis, daß gegen 16 Stimmen der bayeriſchen Volkspartei und der freien bürgerlichen Mitte mit den Stimmen der Nationalſozialiſten, der Deutſchnationalen, der Sozialdemokraten und der Kommuniſten beſchloſſen wurde, gegen die Verfügung der Regierung von Oberbayern Beſchwerde beim Verwaltungs⸗Gerichtshof einzulegen, obwohl der Finanzreferent Rechtsrat Pfeifer darauf hinwies, daß nach den geſetzlichen Beſtimmungen die Be⸗ ſchwerde keinen Erfolg haben könne.. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Eberbach genehmigte dite Er⸗ neuerung des Pachtvertrages mit der Badiſchen Waſſer⸗ und Straßenbauverwaltung über dos Neckarvorland. Die Poſtkraftverbindung von Eberbach durch das Gammels hach⸗ tal ſoll trotz der Kündigung der Gemeinde Beerſel weiterhin aufrecht erhalten werden. Die zur weite Sicherung der Poſtkraftverbindung notwendigen M nahmen wurden vom Gemeinderat genehmigt. Auch wu der Verlängerung eines bei der Kommunalen Landesban aufgenommenen Darlehens von 149 000/ zugeſtimm! Schluß des redaktionellen Teils Bud o eee 5 5 das alt bekannte 4. Seite/ Nummer 430 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Karlsruhe, 17. Sept. Mittagsblatt geme Wie bereits im heutigen konnten die Karlsruher Juwelendiebe in Wiesbaden feſtgenommen werden. Es handelt ſich um drei junge Burſchen im Alter zwiſchen 20 und 30 Jahren, die auf Grund des ausgegebenen Signalements des von ihnen hier benutzten Wagens feſtgenommen wurden. Die Unterſuchung ergab, daß ſie ſich im B eſitze einer Anzahl wertvoller Schmuckſtücke befan⸗ den, über deren Herkunft ſie ſich nicht ausweiſen konnten. Vorläufig leugnen ſie noch jeden Zu⸗ fammenhang mit der Tat, doch dürfte ihre Ueber⸗ führung nicht ſchwer fallen, da die hieſige Kriminal⸗ polizei genaue Abbildungen der geſtohle⸗ - Nachrichten aus Baden Einbruch— Unglücksfall oder Selbſttötungsverſuch * Karlsruhe, 16. Sept. In der Nacht zum Sams⸗ tag wurde in ein Kaffee in Daxlanden von unbekannten Tätern eingebrochen und Gegen⸗ ſtände ſowie Bargeld im Geſamtwert von 548/ geſtohlen. Die Erhebungen ſind im Gang.— In einer Druckerei hat ſich ein 18 Jahre alter Lehr⸗ Jing durch einen Schuß mit einem Ter zerol in die linke Bruſtſeite nicht unerheblich verletzt. Ob ein Unglücksfall oder ein Selbſttötungsverſuch vorliegt, bedarf noch der Klärung. Selbſtmord auf den Schienen * Freiburg i. Br., 16. Sept. In den heutigen Morgenſtunden hat ſich ein bisher noch unbekannter Mann am Konturplatz auf die Gleiſe der Haupt⸗ bahn gelegt und überfahren laſſen. Der Kopf wurde vom Rumpf getrennt. Es liegt zweifellos Selbſtmord vor. Todesſturz in der Scheune * Bollſchweil(Kreis Freiburg), 16. Sept. Die ledige Thereſia Burgert ſtürzte am Sonntag nachmittag in ihrer Scheuer in die Tiefe. Sie erlitt einen ſchweren Schädelbru ch, dem ſie un⸗ mittelbar darauf erlag. In den Rhein geraten 25 Kandel, 16. Sept. Die 19 Jahre alte Erna Scherf wollte mit dem Rad nach Karlsruhe fahren. Auf der Maxauer Brücke ſtürzte ſie beim Ausweichen vor einem Auto vom Rad und rutf ch te tu den Rhein. Die Autoinſaſſen beteiligten ſich an der Rettung, die von Erfolg war. Zur großen Armee * Königheim,(Amt Tauberbiſchofsheim), 16. Sept. Bahnwart a. D. Joſ. Anton Knüttel, der den Feldzug 1870/1 mitgemacht hat, iſt im 83. Lebens⸗ jahr geſtorben. Brand * Brehmen(Amt Tauberbiſchofsheim), 10. Sept. Aus noch unbekannter Urſache entſtand in der Scheune Schmiedemeiſters Franz Thum, Feuer, das dauk des ſchnellen Eingreiſens der Feuerwehren der Nachbarorte und beſonders der Motorſpritze von Tauberbiſchofsheim in verhältnis⸗ mäßig kurzer Zeit auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Immerhin iſt ein Gebäude⸗ und ein Fahr⸗ nisſchaden von nahezu 20000 R./ verurſacht worden. [ Weinheim, 16. Sept. Die Ortsgruppe Wein⸗ heim des Deutſch⸗Sſterreichiſchen Alpen⸗ vereins beſchloß, ſich an der Sternwande⸗ rung der ſüdweſtbeutſchen Sektionen des D. O. A. V. am Sonntag, den 28. d. Mts. nach Heppenheim a. d. Bergſtraße zu beteiligen. * Aus dem Kinzigtal, 16. September. Bei Wol⸗ fach ereignete ſich in der Kurve beim Steinbruch, unteralb der Leinenweberei Sohmer, durch die Un⸗ vorſichtigkeit eines Höhenwagenführers der Kölner Omnibus⸗Geſellſchaft ein Autounfall. Der Kölner ſchnitt ohne ſich vom Freiſen der Strecke zu überzeugen, talaufwärtsfahrend die dortige Kurve und begegnete dann plötzlich einem abwärtskommen⸗ den, auf richtiger Bahn laufenden Laſtwagen aus Imnau. Der Fahrer des letzteren Wagens erkaunte die große Gefahr für das mit Perſonen vollbeſetzte Höhenauto, lenkte zur Seite und landete unter Be⸗ ſchädigungen der Straße und ſeines eigenen Wagens im Straßengraben. Glücklicherweiſe wurde niemand verletzt. Der Omnibus fuhr ohne ſich um die Sache zu kümmern, weiter, wurde aber ſpäter doch noch aus⸗ findig gemacht.— In Halbmeil fuhr das aus der Richtung Wolfach kommende Auto eines Alpirs⸗ bacher Gemüſehändlers mit erheblicher Wucht auf das hart neben der Landſtraße ſtehende Schulhaus auf. Perſonen erlitten glücklicherweiſe keinen Scha⸗ den. Der Laſtwagen aber wurde erheblich beſchädigt und mußte abgeſchleppt werden. Ob er durch das Platzen des linken Hinterreifens oder durch das Streifen eines gleichzeitig überholenden Pforzheimer Perſonenautos zur Seite geſchleudert wurde, kann noch nicht eindeutig feſtgeſtellt werden. des me der Karlsruher Juwelendiebe nen Schmuckſtücke nach Wiesbaden geſandt hat, ſo daß die Herkunft der bei den Dieben gefundenen Juwelen ſich einwandfrei feſtſtellen laſſen wird. Die Diebe, die bekanntlich mit einem Wagen in der Waldſtraße vorfuhren, deſſen Nummer 12 50 161 erkannt wurde, flüchteten nach der Tat über Man n⸗ heim und Frankfurt nach Mainz. Einzelheiten über ihre Flucht ließen ſich noch nicht feſtſtellen, doch ſcheinen ſte auf ihrer Fahrt die Nummer i hres Ein bilden natürlich Wagens mehrfach geändert zu haben. ganz ſicheres Ueberführungsmittel die Juwelen ſelbſt, die eventuell zur näheren Feſt⸗ ſtellung von der Karlsruher Kriminalpolizei ein⸗ gefordert werden. Aus der Pfalz Tödlicher Motorradunfall * Bad Dürkheim, 17. Sept. In Grethen kam am Sonntag abend der 29 Jahre alte Sekretär Nico⸗ lai aus Saarbrücken mit ſeinem Motorrad in der bekannten Unglückkurve zu Fall. Nicolai flog mit großer Wucht vom Sitz und war ſofort tot. Der Soztusfahrer erlitt eine leichte Verletzung am Kopf. Der tödlich Verunglückte war noch nicht lange verheiratet und iſt Vater von einem Kind. Ein Weintransport verunglück Neuſtadt a. d.., 17. Sept. Montag abend etwa um 9 Uhr paſſterte ein Mutterſtadter Laſtauto mit Anhänger die Schillerſtraße. Beide Wagen waren mit Wein beladen. An der Einmündung des Rö⸗ derweges geriet der Anhänger auf das Trottoir und kippte um, was zur Folge hatte, daß der Haupt⸗ wagen ſich guer über die Straße ſtellte. Zwei Fäſſer rollten den Abhang hinunter in einen Win⸗ gert und wurden beſchädigt, ſodaß der We in zu m Teil auslief. Zahlreiche Rebſtöcke wurden ab⸗ gedrückt. Die Unfallurſache ſoll ein Bremsdefekt ſein. Verunglückt iſt niemand. Großes Schadenfeuer * Großfiſchlingen(Amt Landau), 17. Sept. Am Montag abend gegen 8 Uhr brach in der Scheune von Franz Spies Feuer aus, das ſich ſehr raſch auf das Wohnhaus von Franz Habermehl ausbrei⸗ tete. Die Ortsfeuerwehr konnte nur verhindern, daß die angrenzenden Gebäude nicht vom Feuer ergriffen wurden. Die Scheune von Franz Spies brannte ganz ab, während von dem Wohnhaus Habermehls nur das Dach abbrannte. Der Schaden iſt recht groß, weil die Erntevorräte ein Raub der Flammen wurden, jedoch durch Verſicherung zum größten Teil gedeckt. Geiſtige Zerrüttung durch Wirtſchaftsnot :: Zweibrücken, 17. Sept. Ungünſtige wirtſchaft⸗ liche Verhältniſſe brachten einem hieſigen Friſeur einen Nervenzuſamme ubru ch. Er bewaff⸗ nete ſich mit einem Schürhaken, um in ſeinem Ge⸗ ſchäft jedermann den Eintritt zu wehren. In der gei⸗ ſtigen Zerrüttung zerſchlug er auch die Ladentür. Er mußte mit einem Sanitätsauto in die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Klingen mün ſter überführt Nachbargebiete Eine Frau ermordet * Frankfurt a.., 17. Sept. Dienstag abend wurde im Haus Maulbeerſtraße 7 die etwa fünfzig⸗ jährige Witwe Schreyer in ihrer Küche tot aufge⸗ funden. Nach den polizeilichen Ermittlungen ſcheint ein Raubmord vorzuliegen. Frau Schreyer war mit gefeſſelten Beinen an den Küchentiſch angebunden. Der Tod war, wie die blutunterlau⸗ fenen Stellen am Hals andeuten, durch Erwürgen etwa ſechs bis acht Stunden vor der Entdeckung der Tat eingetreten. Sämtliche Behältniſſe der Wohnung waren geöffnet und durchwühlt. Frau Schreyer hatte an drei Untermieter Zimmer abgegeben. Einer von ihnen fand bei ſeiner Rückkehr gegen 20 Uhr die Frau tot vor. Die ſofort eingeleiteten polizeilichen Unterſuchungen dauerten in den ſpäten Nachtſtunden noch an. Selbſtmord eines Arztes * Frankfurt a.., 17. September. Der 79jährige Frauenarzt Dr. Oto Großmann wurde in ſeiner Wohnung mit einer ſchweren Morphiumver⸗ giftung aufgefunden. Trotzdem im Krankenhaus alle Gegenmaßnahmen getroffen wurden, iſt Groß⸗ mann, der nicht wieder zum Bewußtſein kam, an der Vergiftung geſtor ben.. Vom Zuge getötet * Weißenburg, 17. Sept. Der 39jährige aus Schweighofen ſtammende Wagenkontrolleur Fritz Mohr wurde am Sonntag abend im hieſigen Bahn⸗ hof vom Perſonenzug angeſtoßen. Mohr erlitt dabei einen doppelten Schädelbruch, der den ſofortigen Tod herbeiführte. Weinheimer Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Großmarkt Obſtabſatz— Elerverſteigerung * Weinheim a. d.., 17. Sept. Die Folgen der Witterungsungunſt und des Schädlingsbefalls kom⸗ men in der diesjährigen geringen Obſtzufuhr des hieſigen Obſtgroßmarktes ſehr ſtark zum Aus⸗ druck. Die Geſamtanfuhr in den Hauptmonaten Junf, Juli und Auguſt(über 11000 Zentner) er⸗ reichte nur etwa ein Siebentel des vorjährigen Au⸗ gebots. Zum Verſand gelangten bis jetzt etwa 180 Waggonladungen, die etwa ein Drittel des Geſamt⸗ verfands(im Vorjahre zwei Drittel) ausmachen. 15 Waggon Kirſchen, nur der fünfte Teil des Vorjahres, gingen nach Berlin und ins Ruhr⸗ gebiet, 50 Waggon Johannisbeeren an faſt fämtliche deutſchen Märkte, 35 Waggon Zwetſch en hauptſächlich ins Ruhrgebiet, Bayern, Sachſen, Oſt⸗ preußen, Schweden und in die Schweiz. Ferner wurden 12 Waggon Pflaumen verſandt. Gegenwärtig werden große Mengen Odenwälder Spätzwetſchen guter Qualität angeliefert, außerdem Nüſſe, Aepfel und Birnen, letztere beide Arten aber in ſehr minimalen Quanten, was durch den diesjährigen geringen Auſatz und den ungeheue⸗ ren Madenbefall erklärlich erſcheint.— Gem ü ſe wird außer Bohnen und Tomaten in nur unbedeu⸗ tenden Mengen angefahren. 2. Der Obſtgroßmarkt wird ſich in der nächſten Zeit mit einem neuen Verſteigerungsobjekt, dem„Deut⸗ ſchen Friſch⸗Ei“, befaſſen. Sobald die Badiſch⸗ Pfälziſche Eierverwertungsgeſellſchaft in Karlsruhe die vom Reich in Ausſicht geſtellten Kredite er⸗ halten hat, werden dem Weinheimer Obſtgroßmarkt das erforderliche Verpackungs⸗ und Stempelmaterial ſowie die Durchleuchtungsapparate zugehen. Mit der Verſteigerung kann alsdann begonnen werden. Die Eierſammelſtellen ſind bereits eingerichtet. Mit dem Beginn dieſes Verſteigerungsbetriebes rechnet man in 8 bis 14 Tagen. Pauſe ſchule feſt, daß der Junge große Ausgaben mit 1 3 Desi San Fußball im Kreis Sitoͤheſſen Durch die dritte Niederlage von Worms kamen Lorſch und der FV. Biblis an die Tabellenſpitze zu liegen. Als dritter im Bunde 5 t ſich der VfL. Lampertheim hinzu. Ob aber dieſe Plazierung beibehalten wird glauben wir kaum. Biblis und Lampertheim haben noch ſchwere Spiele vor ſich die beſtimmt Verluſt einiger Punkte ergeben. Anders dagegen Olympia Lorſch. Die Mannſchaft iſt weſentlich verſtärkt und hat einen eiſernen Willen zu ſiegen. Techniſch gut durchgebildet gibt die Elf einen ernſthaften Gegner ab. N behaupten nicht zu viel, wenn wir ſagen, daß Olympia Lorſch, falls die Mannſchaft durchhält, mindeſtens zu den beiden erſten Anwärtern auf Meiſterſchaft zu zählen iſt. Wie ſieht es am Tabellenende aus? Olympia Lampertheim ziert das Ende. Dicht v her finden wir Neuhauſen und Bürſtadt. Auch di Plazierung wird ſtadt ſind beſtir nicht ſo bleiben. Lampertheim und Bür⸗ mt nicht ſo ſchlecht, wie der Tabellenplatz beſagt. Bei Lampertheim iſt die junge Elf noch nicht ſo eingeſpielt, um einen ernſthaften Gegner abzugeben. = Bürſtad hat mit einem unglücklichen Start begonnen und hat neuerdings auch mit einer Spielerabwanderung zu klagen. Jedenfalls wird aber dieſen beiden Vereinen, die voriges Jahr in der Spitzengruppe zu finden waren, die Kreisliga ſicher ſein. Gut gehalten hat ſich bis jetzt der Liganeuling Gernsheim. Allerdings kommen die ſchweren Spiele jetzt erſt, ſodaß man nichts vorausſagen kann. Der Sonntag brachte die Niederlage von Worms. Wir haben ſchon in unſerer letzten Ueberſicht feſtgehalten, mo die Mängel in der Wormſer Elf liegen. Lorſch ſiegte:0 und hat dieſes Spiel vollauf verdient gewonnen, auf Grund der beſſeren Geſamtleiſtung. Das Spiel ſelbſt wurde äußerſt hart durchgeführt, blieb aber jederzeit im Rahmen des Erlaubten Der VfL. Lampertheim iſt ſtark im Kommen. Die Mannſchaft ſpielt einen glänzenden Fußball und hat ſich in den letzten Spielen ganz gewaltig verbeſſert. Nur fehlt der Elf im Sturme ein Mann, der die Chancen reſt⸗ los ausnutzen kann. Der Sieg gegen Pfiffli gheim ſiel diesmal recht knapp aus. 32 iſt ein mageres Ergeb⸗ nis; aber die Gäſte waren nicht ſchlecht. Und Lampertheim mußte alles aufbieten um zu ſiegen.— Ein ſchönes Spiel lieferten ſich der Sp. V Horchheim und Starkenburgia Heppenheim. Beide Mannſchaften waren bis zur ziemlich gleichwertig. Nachher lief Horch heim zu großer Form auf, vermochte aber kein Tor zu erzielen. Mit dem knappſten aller Ergebniſſe 010 trennte man ſich. Recht gut ſchnitt der Liganenling Neubau ſen gegen Hochheim ab. Bei gleichmäßigen Leiſtungen endete das Spiel 212. Der andere Neuling, Concordia Gerns⸗ heim, zeigte ein mäßiges Spiel gegen Biblis. Bei kompletter Beſetzung der Bibliſer Elf wäre der:0⸗Sieg beſtimmt höher ausgefallen. Im kommenden Sonntag finden folgende Spiele ſtatt: Horchheim Olympia Lampertheim; Neuhanſen—Pfifflig⸗ heim; Lorſch Hochheim; Bürſtaoͤt Gernsheim; Vf. Lam⸗ pertheim Worms. B. Beginn der Ninglampf⸗Saiſon Auftakt am kommenden Sonntag 5 Nachdem erſt am letzten Sonntag die Mannſchaftsring⸗ kämpfe des Deutſchen Athletik⸗Sportverbandes von 1891 in der Ermittlung des Deutſchen Meiſters Heros Dort⸗ mund ihren Abſchluß gefunden hoben, beginnen am kom⸗ menden Sonntag ſchon wieder die neuen Kämpfe, um über die Bezirke und Gruppen den Meiſter des kommenden Jahres feſtzuſtellen. Im 4. Kreis, der in dret Bezirke eingeteilt iſt, ſtehen die Konkurrenzen der Ober⸗ und Kreis⸗ ligo an. In der Oberliga Pfalz ſtreiten vier herrſchaft, und zwar die nom V Ningklub Ludwigshafen, J. Alk. P eus Pirmaſens. Der Bezirk Mittel bad en vier Teilnehmer om Start: ringen und Bruchſal. Unterbaden⸗ ſten um die Vor⸗ ,Stemm⸗ und und SK. 1910 ſteht ebenfalls Weingarten, Karlsruhe, Oeſt⸗ 0 Die vier Anwärter des Bezirkes Ober baden ſind in Freihurg⸗Haslach, Freiburg⸗ Herdern, Kollnau und Freiburg(ASV] zu Hauſe. Die Kreisliga ihrerſeits vereinigt vier Vereine nur n dwei Bezirken, und zwor: Bezirk Unterbaden⸗Pfalz: Roland Pirmaſens, 1. Ac. Pi mofens, Stemm⸗ und Ring⸗ klub Ludwigshafen und Laden irg, Bazirk Mittel⸗ baden: Dillſteln, Daxlanden, Mühlacker und Weingarten, im Bezirk Ober baden lämpfen nur drei Mann⸗ ſchaften: Offenburg, Inzlingen und Lörrach. Ve Bis Mitte November ſind in beiden Klaſſen die Sieger Vor⸗ und Rückkampf feſtgeſtellt, die dann bis Mitte uar bezw. Januar die Kreismeiſter ermitteln. Seh. Turnierſchluß auf Bühlerhöhe Das gut geleitete und ſportlich intereſſante Tennis⸗ turnier auf Bühlerhöhe konnte am Montag zu führt werden. Im Damen ⸗Einzel fiel der ö Frl. Weihe, die nach ſchönem Spiel Frl. Horn⸗Wiesk :0, 612 ſchlug. Beim Herre oppel ſiegten im Final Weihe⸗ Heidenreich über& debrandt⸗Reinhardt :0,:8, 61. Im Gemiſchten Do pp el gab 68 einen weiteren Erfolg der Geſchwiſter Weihe, die im Endſpiel über Horn⸗Reinhard 624,:1 ſiegten, nachdem Frl. Horn⸗ Reinhordt in der Vorſchlußrunde das Paar Frau Halpaus⸗ Heidenreich 614, 11:13,:4 abgefertigt hatten. Beim Herren⸗Einzel ſiegte in der Vorſchlußrunde Heiden⸗ rei⸗Berlin ü Claß⸗Dormſtadt:2,:0, auf der anderen Seite war ihe⸗Freiburg über Hildebrandt⸗Mannheim :0,:6 erfolgreich. Das Finale brachte dann dem Frei⸗ burger einen ſchönen Erfolg, indem er Heidenreich noch hartem Kampf:1,:6,:2 ſchlagen konnte. Internatlongles Schachturnier Samstag abend und Sonntag vormittag wurden im Meiſterturnier eine Anzahl Hängepartien erledigt; K aſh⸗ dan gewann gegen Mieſes, Nimzowitſch ſiegte über Pire, der noch eine zweite Niederlage erlitt, und zwar gegen Liſt. 3 in Febr 0 5 83 Die Partien Liſt— Przepiorka, Sämiſch — Orbach und Kaſhdan— Pire wurden remis.— Es ſchweben jetzt noch die Hängepartien Colle— Liſt und Colle— Orbach. Der Stand noch der ſiebenten Runde war: Kaſhdan 6, Nimzowitſch%, Ahues 5, Liſt 3%(und eine Hängepartie), Colle 3(und zwei Hängeportien), Mieſes, Pire 9 rzepiorka, Sämiſch, Thom 3, Orbach 1(und eine Hängepartie), Mannheimer 1. Sonntag nachmittag wurde die achte Runde geſpielt. Mieſes verlor gegen Nimzowitſch, Mannheimer gegen Sämiſch, Ahues ſpielte gegen Kaſhdan remis. Ab⸗ gebrochen wurden die Partien Orbach— Liſt, Thomas— Colle und Pire— Przepiorka. Slraßbergers Meiſterſitel durch Noſſeir-Aegyplen beoͤroht Noſſeir⸗ Aegypten, der Olympiaſieger im Ge⸗ wichtheben der Halbſchwergewichtsklaſſe, der ſich zur Zeit in Berlin auf die in München vom 23.—24. Oktober vor ſich gehenden Europameiſterſchaften im Gewichtheben vor⸗ bereitet, wird dem Schwergewichtsweltmeiſter Straß⸗ berger ⸗ München ſchwer zu ſchaffen machen. Nachdem Noſſeir erſt kürzlich im beidarmigen Stoßen 157,7 Kg. um⸗ ſetzte, brachte er jetzt unter Kontrolle der Verbandsfunktivo⸗ näre 160 Kg., alſo 320 Pfund, einwandfrei zur Hochſtrecke, eine Leiſtung, die ſeit etwa 20 Jahren als Weltrekord ge⸗ führt wird. Da der Aegypter vorher 240 Pfund im Reißen und an anderen Tagen 220 Pfund im Drücken erreichte, dürfte er befähigt ſein, den Olympiſchen Rekord in Mün⸗ chen zu ſchlagen. Auch Straßberger befindet ſich in eifrigem Training. Er erzielte ebenfalls gute Leiſtungen, die erkennen laſſen, daß ſich der Münchener noch nicht geſchlagen zu geben braucht. Straßbergers beſte Wettkampf⸗Leiſtung im beid⸗ armigen Stoßen, frei überfetzt, beträgt 300 Pfund; im Training hat Straßberger aber ſchon höhere Leiſtungen gezeigt. Sch. Literatur * Hänsliche Maſſage und Gymnaſtik, mit beſonderer Be⸗ rückſichtigung der Selbſtanwendung. Von Otto Lei⸗ bacher mit Begleitwort von Dr. med. Friedrich von Segeſſer. Verlag Herm. Hambrecht, Olten, Das Buch iſt von einem erfahrenen Laien für den Laien herausgegeben, ſchreibt Dr. v. Segeſſer in der Einleitung. 25 5 0 „Daß Maſſage eine unſerer beſten Heikbehelfe iſt und bei entſprechender Anleitung ſowohl bei eigenen als auch bei ſremden Geſundheitsſtörungen faſt von jedermann mit Erfolg angewendet werden kann, braucht man nicht be⸗ ſonders hervorzuheben.“ Das Buch bietet in leichtfaßlicher Weiſe raſche Orientierung in allen für Maſſage geeigneten Krankheitsfällen. Zahlreiche, genau beſchriebene und an⸗ ſchauliche Abbildungen, Anwendung neuer, von der üb⸗ lichen Maſſage abweichende Handgriffe geben genaue An⸗ haltspunkte für erfolgreiche Arbeit. Die wichtigeren Frei⸗ übungen, wahrgemäße Heilfaktoren, wie Waſſeranwendun⸗ gen, Luft⸗ und Sonnenbäder, Wickel, Schwitzbäder und Diät werden eingehend behandelt umd genau beſchrieben. Die Anregungen und Winke, die in dieſem Buche gegeben ſind, richtig angewendet, werden beſtimmt eine wohltuende Wirkung auf den Körper ausüben. Gerichtszeitung Die feſte Hand des Vaters Ein Obſthändler aus der Altſtadt in Frankfurt am Main wurde wegen angeblicher Kindesmißhand⸗ lung vor Gericht zitiert. Hausbewohner, die als Zeu⸗ gen auftraten, wollten geſehen haben, wie der vier⸗ zehneinhalbjährige Junge nach einer Züchtigung mit blutendem Kopf herumlief, ferner, daß er am Konfirmationstage ſchwer geſchlagen wurde und ſein Vater ſchrie:„Du Hund, ich ſchlage dich, bis du ver⸗ reckſt!“ Demgegenüber ſtellte der Rektor der Berufs⸗ dem ſeinem Bater geſtohlenen Gelde mache und daß der Junge wohl körperliche Züchtigung ver⸗ diene. Einem Mädchen trat er in der Schule gegen den Leib und einem Mitſchüler verſetzte er mit einem Orangenſchäler einen Halsſtich, der bis auf den Knochen ging. Man hätte bereits erwogen, den Jungen in eine Anſtalt zu bringen, mit Rückſicht auf ihn aber davon abgeſehen, da der Vater übrigens über eine feſte Hand verfüge Das Amtsgericht Frankfurt a. M. ſprach den Vater frei, da der Junge tatſächlich ſchwer er ziehbar ſei und deshalb feſt angefaßt werden müſſe. . 8 Jugendlicher Einbrecher. Der 21 Jahre alte, ledige Fräſer Erich Hermann aus Durlach hatte ſich vor der Strafabteilung des Karlsruher Amts⸗ gerichts wegen ſchweren Diebſtahls zu verantworten. Der Angeklagte hatte im Juli dieſes Jahres drei Einbruchsdiebſtähle begangen, und zwar ſtieg er in der Nacht zum 10. Juli durch ein Fenſter in die Wohnung einer ihm bekannten Familie und ſtahl aus der Küche Eier, Brot und andere Lebensmittel. Am 28. Juli drang er des nachts in die Wohnung ſeines Großvaters, bei dem er bis zu ſeinem 20. Lebensjahr aufgezogen worden war, ein und ſtahl eine Börſe mit zehn Mark Inhalt. Einige Tage ſpäter beſtahl er ſeinen Vermieter wäh⸗ rend deſſen Abweſenheit. Das Urteil gegen Her⸗ mann lautete unter Zubilligung mildernder Um⸗ ſtände auf eine Gefänguisſtraſe von fünf Monaten wegen ſchweren Einbruchdiebſtahls in zwei Fällen und wegen Mundraubs auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von Tagen. Vier Wochen der er⸗ littenen Unterſuchungshaft wurden ihm auf dle Strafe angerechnet. Aus Runofunk⸗Programmen Donnerstag, 18. September : Köln: Kurkonzert von Bad Pyrmont. .00: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Salzſchlirf. 15.900: Tronkfurt, Stutkgart: Jugendſtunde. 16.00: Trankfurt, Stuttgart: Konzert. 17.25: München: Konzert. Frankfurt: Zeitſrag.; Stuttgart: Vortrag. 18.5: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.30: Frankſurt, Stuktgart: Unterhaltungs⸗ konzert; München: Klavierkonzert. : Homburg: Oper ‚Freiſchütz“; Köln, Stock holm: Konzert; München: Duſtſpiel„Der Drache vom Kochelſee“; Bukareſt, London 1, 2: Sinſoniekonzert; Oslo: Klovierkonzert; Wien: Liederſtunde; Zürich: Kammer muſik. : Berlin, London 2: Konzert; Breslau: Violinkonzert; Kattowitz, Warſchau: Oper „Madame Butterfly“. 21.13: Brünn, Kaſchau, Prag, Preß bur g: Konz. 21.00: Frankfurt, Stullgart, Königs wt.: Hörſpiel„Heimkehr“, Uraufführung; Köln: Bach⸗ Konzert; London 3, Toulon ſſe: Konzert; Oslo: Lieder; Rom: Operette„Addio Gio⸗ vinezza“. 21.30: Breslau: Kabarett; München: Lied und Lautenſpiel. 21.40: Wien: Konzert. 22.00: Frankfurt, Stultgort: Klavierkonzert; London 1, 2: Lieder. fredakteur Kurt Fiſcher Verantwortlich für Pol H. A. Meißner Feuilleton Dr. Steſan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Bermiſchtes: Willy Müller Handelsteil: 1. B. Franz ei rcher-Ge⸗ richt u. alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber,. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto — Geſchäftliche Mifteilungen * Alt werden und doch jung bleiben, das iſt die Porole für jedermann. Die Alkterskrankheit iſt die Arterien⸗ verkolkung. Durch Kalkablagerung in den Gefäßwänden verlieren die Adern ihre Elaſtizität. Die Folgeerſchei⸗ nungen ſind: Atemnot, Schwindel⸗ und Schlaganfälle, früh⸗ zeitige Ermüdung, ſteigende Arbeitsunluſt, erzbeſchwerden, Bluidruckerkrankung, Gicht und Rheumatismus. Ein ſeit Jahren kliniſch erprobtes und bewährtes Vorbeugungs⸗ mittel gegen Arterienverkalkung und deren Folgen iſt Radioſclerin, das reinſtes Radiumſalz enthält. Seine Wir⸗ kung beruht auf dem Abbau der erkrankten Zellen an der Gefäß⸗Innenwand, wodurch gleichzeitig Neubildung ge⸗ funden Gewebes angeregt und ſomit neue Energien dem Zellengewebe und den Drüſen zugeführt werden. Wiſſen⸗ ſchaftliche Abhandlungen und Probhetabletten koſtenfrei durch Herſteller: Radioſelerin G. m.., Berlin SW. 68/2. S142 SW 25 9 1 N m N * K — — — 22 2 2 2— 28. 8 * 2— e 4 5 8 Prenllee Mulford Die Religion der Rleider Bearbeitet und aus dem Engliſchen übertragen von Sir Galahad Ein Teil unſerer Gedanken wird von den Klei⸗ dern aufgenommen, und wenn Kleider lange Zeit getragen werden, erſcheinen ſie förmlich geſättigt davon. Jeder Gedanke iſt ein Teil unſeres Selbſt; unſer letzter Gedanke ein Teil unſeres neueſten fri⸗ ſcheſten Selbſt. Wer alte Kleider trägt, nimmt in das friſche Ich die Gedanken auf, die er längſt als über⸗ legt von ſich abgetan hat— aus ſeinen alten Kleidern dringen in das junge Selbſt Reſte aller Launen und Kümmerniſſe, Sorgen und Aerger zurück, die einſt von ihm in jene Kleider ſtrömten. Er beſchwert alſo ſein neues Ich mit dem alten, toten Ich, vergange⸗ ner Jahre. Dieſes Launenhafte, pſychiſch Verweſte iſt es, was alte Kleider ſo widerlich zu tragen macht. ——— Neue aber befreien, machen den Geiſt leicht; ſie ſind die friſche, die äußerſte Haut über die Epidermis hinaus, noch nicht gefüllt und beſchwert mit den geiſtigen Emanationen vieler Tage. Selbſt Kleider aus guten Perioden des Lebens ſollten nicht verwahrt werden, denn man ſoll in altes Glück nicht zurückkriechen. Es iſt ſomit Kraftvergeudung, alte Kleider zu tragen, ſich mit ſeinen eigenen Leichen⸗ teilen zu bekleiden— aus Sparſamkeit! Nicht einmal die Schlange kriecht in ihre alte Haut zurück— aus ökonomiſchen Rückſichten. Die Natur trägt keine alten Kleider! Die Natur ſpart ſie nach Menſchenart an Gefieder, Fell und Farben⸗ ſchmelz. Sonſt würde ihre herrſchende Farbe bald die alter Hoſen ſein, und Gottes Firmament glänzte ſpeckig wie ein Trödlerladen dritten Ranges. Es iſt heilſa m, ſich mit farbigen Dingen zu umgeben. Was das Auge freut, erfriſcht den Geiſt, und was den Geiſt erfriſcht, erfriſcht den Körper. Wir haben heute zwanzigmal mehr Farbennuaucen zur Verfügung, als noch vor wenigen Jahren. Im Kunſtgewerbe, in der Konfektion, auf allen Gebieten der Induſtrie! Ich faſſe das als Zeichen einer wach⸗ ſenden Vergeiſtigung unſerer Zeit auf. Denn Ver⸗ geiſtigung bedingt wachſende und nuaneierte Freude am mannigfaltig Schönen. Vergeiſtigung bedeutet einfach die Fähigkeit, immer höhere Quellen des Glücks in allen Dingen zu ent⸗ decken. So werden, dem ſteigenden äſthetiſchen Be⸗ dürfnis breiterer Schichten entſprechend, auch die Gewänder mannigfaltiger an Form und Farbe. Und ein richtiges Empfinden beſtimmt auch die Menſchen, zu gewiſſen Gelegenheiten beſtimmte Klei⸗ der anzulegen, auf daß nicht mit dem Alltagsgewand auch der Alltagsgedanke ſich in das Feſt herüber⸗ ſchleiche. Jede Beſchäftigung ſollte ihr ſpezielles, aber ſtets geſchmackvolles und hübſches Kleid haben, um Verſchleppung von Kräften hintanzuhalten,— dann wird man mit jedem Gewand zugleich in die Stim⸗ mung der Tätigkeit geraten, der es dient. Da Kleider bis zu einem gewiſſen Grad eine ge⸗ fühlsmäßige Hülle darſtellen, iſt es ebenſo nötig, in tiefſter Einſamkeit neu und ſchön gekleidet zu ſein, wie in Geſellſchaft; die Grazie und Eleganz der Kleidung ſtammt aber von innen heraus; es iſt ein Seeliſches, das den Leib bekleidet. Farben ſind der Ausdruck ſeeliſcher Zuſtände; Un⸗ freiheit, Trauer, Hoffnungsloſigkeit wählt das Schwarze.— Unſere Raſſe, die im innerſten Herzen nur an den Tod glaubt, das heißt an das Erlöſchen des bewußten Ego mit dem Zerfall ſeines Leibes, muß vorwiegend düſtere Farben tragen, insbeſondere beim Sterben eines Verwandten oder Freundes,— der Chineſe, dem der Tod nur den Verluſt eines In⸗ ſtrumentes der Geiſtigkeit bedeutet, wählt im gleichen Falle weiß, das keine Farbe, nur lichte Stille iſt! Symboliſch für unſere Raſſe iſt auch, daß Men⸗ ſchen, die das ſog.„geſetzte“ Alter erreicht haben, faſt nur mehr dunkel gekleidet gehen, weil ſie ſich bereits im Niedergang empfinden und glauben, in jene Gegenden des Lebens zu verſinken, wo alle Freudigkeit und Luſt und Hoffnung nach und nach ausgeſperrt erſcheint,— weil ſie mit gebundenen Händen gleich Märtyrern erwarten, in wenig Jahren hinfällige Greiſe zu ſein. Sie alle tragen ſchon im vorhinein um ſich ſelbſt Trauer. Der Anblick von Jugend in friſchen Farben iſt ihnen unangenehm und beleidigend, und im Innerſten hält nur der ge⸗ heime Troſt ſie aufrecht, daß auch jene bald aus dem Lande der Jugend hinweg müſſen, in das gleiche Leben voll Härte, Freudloſigkeit und Oede. Dies Land iſt voll Menſchen, die, ſobald die erſte Jugend vorbei iſt, anfangen, ihren Anzug zu ver⸗ nachläſſigen; das iſt ein Todeszeichen; die Körpe; dieſer Menſchen haben zu ſterben begonnen, ſie„laſſen ſich gehen“— in den Tod gehen—, ſie geben ſich auf! Nachläſſigkeit in der Kleidung bedeute Mangel an Liebe für die Anſtrengun und Arbeit des Kleidens,— und was fü den Leib ohne Liebe geſchieht, iſt eine direkte Schädi gung. Wenn man's von dieſer Seite aus betrachtet kann es ſich nicht einmal ein Milliardär geſtatten, einen ſchäbigen Hut zu tragen.— In der Jugend iſt am meiſten ſpirituelle Weisheit oder Intuition. Weil Geld. Soacleꝛbeilage cles N* 1 7 0 2 14 Mittwoch, den 17. September 19030 der Geiſt einen neuen Körper hat und bis zu einem gewiſſen Alter frei bleibt von der allmählich anwach⸗ ſenden Laſt alter, toter Meinungen, die ihren Aus⸗ druck findet in den wachſenden Vorurteilen und widerlichen Gewohnheiten der reiferen Jahre. Die Jugend aber, im jubelnden Bewußtſein ihrer intuitiven Weisheit, iſt ſpieleriſch! Schätzt Sor ⸗ gen nachihrem wahren Wert, das heißt, gar nicht und wirft ſie abl Sie liebt es, ſich zu ſchmücken, ſchwelgt gleich der Natur in einem König⸗ reich von Farben und iſt weiſer als das„reife Alter“, das, in falſche Scheingeſetze verſtrickt, ſich ſelbſt den Weg zu neuer Hoffnung und Freude durch tote fremde Erfahrung ſperrt. Darum heißt es:„und wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kinder“ uſw., denn durch jeden zarten neuen Leib fühlt die Seele gleichſam ein Cherubdaſein ſchimmern, einen Blitz, eine Verheißung, die allzubald in ſinnloſer Willkür verlöſcht wird durch die irdiſchen Gedanken einer rohen Materialität. Ich höre manche ſtill für ſich ſagen:„Wie können wir, auf denen das Leben ſchwer liegt, noch Zeit und Mittel nehmen, um jeder Gelegenheit ihr Kleid zu wahren, uns womöglich mehrere Male täglich um⸗ kleiden, ſtatt für das Nötigſte zu ſorgen?“ Ich ant⸗ worte:„Die Möglichkeit liegt in euch— richtet euern Willen, euer göttliches ewiges Erbe, den Magneten, der die Dinge der Welt in euer Schickſal zieht, auch auf dieſes ſcheinbar nebenſächliche Gebiet! Weigert euch, ſtill, feſt und ohne Ungeduld, ſchlechte Kleider, ſchlechte Wohnung, ſchlechte Nahrung hinzunehmen, — fordert das Beſte,— und das Beſte wird im Lauf der Zeit euer ſein. Wer ſchlechte Lebensbedingungen fürchtet, und von Jahr zu Jahr mehr Sorgen vor⸗ ausſteht, ſetzt und erhält eine Kraft in Tätigkeit, die ihn niederdrücken, niederpreſſen wird,— und nie⸗ derhalten, daß die Fetzen an ihm und er an den Fetzen kleben bleibt.“ Frau Mode hält ihren Einzug „Nichts iſt dauernd als der Wechſel!“ Dieſer reich⸗ lich hundert Jahre alte Spruch von Börne ſoll nicht etwa als Einleitung für eine Abhandlung über die Nöte der Wirtſchaft gelten, die den Wechſel als be⸗ liebtes bargeldloſes und beliebig dehnbares Zah⸗ lungsmittel unter dem Druck der Verhältniſſe zur Dauereinrichtung erheben mußte. Das würde wohl nicht in eine Modebeilage paſſen und außerdem von inſerer Damenwelt— das kommt auch noch dazu— falſch aufgefaßt werden können. Hat doch dieſer Spruch das mit vielen anderen gemein, daß er für ſehr viele Situationen des Lebens Anwendung fin⸗ den kann. Und kein Menſch wird leugnen können, daß er als Motto für einen Aufſatz über Modedinge wie geſchaffen iſt. Denn die Mode iſt einem ewigen Nur Que Qelif Ster) 7 Alle des zeitgemäßen Spezialhautes: Gute Qualitäten zu den billigsten Preisen Hochaparte Modelle, beste Verarbeitung Vorzüge Fachkundige Beratung, Dienst am Kunden Erstklassige Magkürschnerei Gegr. aid HBezialllatis fiir Delæe am Marti 9 2, 71 eee MODE de 0 eee err, Wechſel unterworfen. Solange der Meunſch unſeren im übrigen reichlich ungemütlichen Planeten bevöl⸗ kert, wird er ſich Ausſehen und Schnitt der Klei⸗ dung von der launiſchen Frau Mode diktieren laſſen. Millionen von Frauenherzen warten auch diesmal wieder mit bangem Schlag, was Frau Mode für M W 2886. Mantel aus doppelseitig verarbeitetem Wollstoff, dessen Rückseite für die Einsatzteile in der Vorder- und Rücken- bahn verwendet ist. Grauer Kanin als Besatz(Beyer-Schnitte für 104, 112 und 120 em Oberweite.) Ueberraſchungen beſchert. Bringt ſie Kleid⸗ ſames für Schlanke, macht ſie Starke ſchlauk? Wo ſitzt die Taille? Zwiſchen den Schulterblättern oder iſt ſte angſtvoll in die Knie gerutſcht? Das ſind alles welt⸗ und familienbewegende Fragen, die ſich unſere Damen ſchon unzählige Male vorgelegt haben. Die Herbſt⸗ und Wintermode bringt uns eine Fortentwicklung der für den Sommer gültig geweſe⸗ nen Modeformen. Nichts unbedingt Neues alſo, aber eine Fülle von Anregungen, ein Befeſtigen und Aus⸗ bauten von Ideen, denen man anfangs nur zaghaft Raum gegeben hat. N Sonderbeilage 2 8 der Neuen Mannheimer Zeitung Es iſt eigentlich falſch, von einer Mode zu ſpre⸗ chen; es behaupten ſich zwei, auch drei, je gänzlich voneinander verſchiedene Modeſtile nebeneinander. Und man hat oft Mühe, zu glauben, daß zwei ſo verſchiedenartige Kleider der gleichen Epoche entſtam⸗ men. Da iſt z. B. das Abendkleid) mit einem die Erde berührenden langen Rock, der durch ſeine große glockige Weite, oder ſeine etagenflirmigen Vo⸗ lants den Körper wie in eine Wolke von leichtem duftigen Stoff hüllt. Daneben der Straßenanzug — welch ein Kontraſt! So zurückhaltend in Farbe und Stoff, ſo ſchlicht und unauffällig in Schnitt, daß er faſt nüchtern und unanſehnlich wirken würde, wäre nicht dies gewiſſe Etwas, das den guten Ge⸗ ſchmack verrät und den bewußten Willen zur Einfach⸗ heit. Auch die Rocklängen ſind grundverſchieden: reicht das Abendkleid bis zum Boden, ſo iſt das Straßen⸗ oder VBormittagskleid, das ſtets ſportlichen Charakter trägt, ziemlich kurz. Dazwiſchen liegt die dritte Modeform, das Na ch⸗ mittags kleid. Es entlehnt vom Abendkleid den weiten glockigen Rock, ohne ihm jedoch die gleiche Länge zu geben. Es betont mehr als das Vormittags⸗ kleid die natürliche Lage der Taillen nie und es ſpielt mit allerhand reizenden, echt weiblichem Zierat: kleine, feine Lingeriekragen, Batiſte⸗ oder Georgette⸗ pliſſees und dergleichen. Auch ein wenig Seiden⸗ oder Perlſtickerei iſt beliebt, daneben Gümel mit beſonders ſchönen Schließen. Kurz, das Nachmittagskleid iſt ganz und gar das betont weibliche Kleid, von dem man jetzt immer ſpricht und das der gangen Mode⸗ richtung das Gepräge gibt. Man kann an der Mode dieſer Saiſonn rühmen, daß ſie abſolut durchdacht iſt. Sie hält vom Nach⸗ mittagskleid ſowohl als auch vom Straßenanzug alles ſern, was irgendwie nach Effekt ausſehen könne. Alle Modelle, welche die großen Modeatebiers vor⸗ führen, ſind von größter Schlichtheit des Schnittes, ſie zeigen alle die Form„tailleur“— was man nicht genau mit„Schneiderkleid“ überſetzen kann. Aber ſie haben die Extaktheit in der Ausarbeitung, die knappe Linie und den tadelloſen Sitz, den wir gewöhnt ſind, mit Schneiderkleid zu bezeichnen. Feine weiße Gar⸗ nituren, meiſt aus Leinen oder feinrippigem Pikee hergeſtellt, mildern ganz bedeutend die Strenge der Form. Kleine Weſten, mit und ohne Aermel, ſind eine hübſche Vervollſtändigung dieſer Kleider. Man durchbricht auch einmal feſtgefügte Regeln und ar⸗ beitet ein ſolches Tailleur ganz aus Seiße: Rock und Mantel z. B. aus ſchwarzer oder marinehlauer Seide, dazu eine hübſche Bluſe, der durch komplizierterem Schnitt und durch reiche Hohlfäume und Pliſſees der allzu ſportliche Charakter genommen iſt. Dieſer An⸗ zug iſt vollſtändig ſtilgerecht für den Nachmittag. Zur Abwechflung taucht dann auch wieder einmal ein weit und glockig gearbeitetes Kleid, für das ſonſt Seide das gegebene Material ſein würde, aus einem der feinen Wollſtoffe mit einem durch eingewebte weiße Seidenfäden hervorgerufenen Pünktchen⸗ oder Strei⸗ fenmuſter auf. Dieſe Stoffe ſind alle mehr oder weni⸗ ger Kreppgewebe, wie ſchon die Namen beſagen: Crépe Mouliné, Erépe Georgette⸗Boutonne und andere. Dunkel gedeckte Töne herrſchen vor: Marine mit ö weiß, braun mit beige oder ocker, weinrot, ruſſiſch⸗ grün werden außer ſchwarz die beliebteſten Farben ſein. Nicht ganz gelöſt ſcheint die Frage des Mantels zu ſein, dieſes wichtigſten Kleidungsſtückes für den Winter. Beim ſportlichen Kleid mit übeveinſtimmen⸗ dem Mantel iſt dieſer meiſt 78 lang gehalten, d. h. das Kleid ſieht etwa handbreit darunter vor. Zum Nachmittagskleid aus Seide aber möchte der Mantel doch die gleiche Länge haben. Daraus ergibt ſich, daß das Nachmittagskleid, ſofern man nicht im eigenen Auto fährt, ſondern eins der üblichen Verkehrsmittel benutzt, oder zu Fuß geht, auch nicht zu lang ge⸗ halten werden darf, da man ſonſt genötigt wäre, dem Mantel eine größere Länge zu geben, als für ſeine Kleidſamkeit gut wäre. An den Mänteln ſind die Kragen und Aermel das Intereſſanteſte. Erſtere ſind groß und ſehr abſtehend, aber ſehr verſchieden in der Form von den Kragen des vorigen Winters, die im allgemeinen weicher und faltiger waren. Die Aermel haben meiſt in der Ellenbogengegend eine leichte Weite, die oft auch nur durch den Pelsbeſatz vor⸗ getäuſcht wird. Alle Zurückhaltung, die man in der Tageskleidung dokumentiert, kann man— wenn man will— für das Abendkleid aufgeben. Hier wählt man ganz nach Geſchmack den weiten Glockenrock, der rückwärts zu⸗ weilen in eine kleine Schleppe ausläuft oder den Etagenrock mit ſeinen mehrfach übereinanderfallen⸗ den Volants, oder den drapierten Rock, kurz, die Auswahl iſt groß. Hauptbedingung iſt, daß der Rock bis zum Boden reicht. Das Leibchen iſt enganliegend, aber mit ſeinem unteren Rande, der meiſt in eine lange Zacke oder im Bogen geſchnitten iſt, dem Rock eingearbeitet. Der tiefe Rückenausſchnitt iſt immer noch ſehr beliebt. Man trägt für das Abendkleid gern wieder ſchwarz, ohne die anderen Farben ganz zu vernachläſſigen. (Die Angaben über die Moderichtung des Herb⸗ ſtes ſind„Beyers Modeführer für Herbſt und Winter 1930“, Verlag Otto Beyer, Leipzig, entnommen.) Sachen aus Wolle Zu jener glücklichen Zeit, als der Großvater die Großmutter nahm, waren die Wollſachen das unent⸗ behrliche Requiſtt für die kalte Jahreszeit. Rein auf Zweckmäßigkeit eingeſtellt, hatten ſie nur das eine zu tun, zu wärmen. Sie taten das auch gründlich, wenn auch nicht gerade mit Schönheit. Der Großvater trug ſeine Wollſocken, ſeine Wollhandſchuhe, ſeinen dicken Wollſchal und ſeine unförmige Wollmütze voll Stolz in dem Bewußtſein, daß Mutter ſie geſtrickt hatte und daß ſie wärmten. Und die liebe Großmutter— aber wir wollen das Geheimnis lieber nicht lüften, was ſte alles für Wollſachen unter der Fülle der An⸗ ſtands⸗ und ſonſtigen Röcke trug. Wie eine Zwiebel ſich euthäutet, ſo ſchälte ſich Großmutter nämlich mühſelig aus unzähligen Hüllen, ehe ſie in das Bett ſteigen konnte. a Was iſt heute aus der Wolle geworden, und was würde Großmutter dazu ſagen, wenn ſie die unzähli⸗ gen, herrlichen Dinge zu ſehen bekäme, die alle der Wolle ihr Daſein verdanken! Wollſachen ſind ſeit eintgen Jahren ein feſter Beſtandteil unſerer Mode geworden, und jede Frau beſitzt ein kleines Lager von dieſen praktiſchen und nahezu unverwüſtlichen Dingen. Die laute Eleganz und die Extravaganzen K 35 166 K 35 167 K 35 166. Eine zackig geschnittene Georgette Falbel, die mit durchschnittener Hohhnaht berandet ist, bildet die flotte Garnitur des für Wolle und Seide geeigneten Kleides. Der mit Vorderpasse gearbeitete Rock ist an ein Futterleibchen gesetzt.(Beyer-Schnitte für 104, 112 u. 120 em Ober.) K 35 167. Elegantes Kleid in leicht anliegender Form aus Ian-⸗ dener Samt mit gemustertem oder perlbesticktem Georgette gar- niert. Durch die vorderen und hinteren Teilungsnähkte bedingte und vorteilhafte Form für stärkere Damen.(Beyer-Schmitte für 104, 112 u. 120 em Ober.) der Mode ſind nur wenigen vorbehalten. Nicht jede Frau, die elegant und nett gekleidet ausſehen möchte, iſt imſtande, den Wechſel der Mode öfter mitzu⸗ machen. Wenn ſie praktiſch iſt nimmt ſie das von den modiſchen Attributen was ſie als ſchön und neuartig behauptet, d. h. was nicht ſchon nach kurzer Lebens⸗ dauer unmodern wird.— Der neuen Mode ent⸗ ſprechen die Strickkleider. Sie ſind für Stadt 8 (D wadel, NENH AN sind heraus! Sie zeigen viele . hundert neue Modelle, Elegan- tes und Praktisches für Dame, 5 Backfisch und Kind. Zu allen Abbildungen gibt es„spre- chende“ Ullsteln-Schnltte. Alben und Schnitte bekommt 2 * Eur Eröfinung der Saison bringen wir in enormer Auswahl e NMantelstoffe e Kleiderstoffe e JWeedstoffe de Seidenstoffe e Sölte Famingo efrenstoOffe „Unsere Stoffe sind geschmôckvoll“ „Unsere Preise denkbôr Dilligst“ „Unsere Ausw/ahl bekennt giog“ a 12 18 F cc D Deswegen, wenn Stoffe! Das grobe moderne Etagengeschäft am Paradeplatz— NMannheim D f. f — 3 „ 0 —. 1 2 8 „ PFF 3 Sonderbeilage der Neuen M e D E ii und Land faſt unentbehrlich, beſonders für Frauen, die ſich nicht fortgeſetzt mit modiſchen Fragen belaſten können. Als Modeform gilt nach wie vor Rock und Jumper. Dieſe beiden Kleidungsſtücke ergeben in ihrer Verbindung einen guten Anzug für die Dame. Er hat die ſportliche Note, die durch den Gürtel in Taillenhöhe noch verſtärkt wird. Die Mode ſchreibt neben der Einfarbigkeit kombinierte Farben vor. Durchaus neuartig im modiſchen Bild ſteht der zwei⸗ farbige Jumper. Er iſt auf der hinteren Seite bei⸗ ſpielsweiſe braun und rechts beige, und beige Motive ſitzen auf der braunen, braune Motive auf der beigefarbenen Seite. Zu einem ſolchen Jum⸗ per wirkt ein Crepe de chine⸗Röckchen in braun ſehr nett.— Die Wolljacke, die praktiſche Begleiterin der Dame zu allen Tagesgelegenheiten, wird— der neuen Mode entſprechend— ohne Revers und ohne Kragen getragen. Sie hat alſo mehr den Charakter der Weſte. Knopf und Knopflock fehlen. Die Woll⸗ jacke, einfarbig, abweichend vom Ton des Kleides ſozuſagen neutral— wird meiſtens blau, licht⸗ oder waſſerblau, dunkelblau, rot gewählt. Gleich gut ſteht ſte zu den weißen und zu den farbigen Kleidern. Dieſes Jäckchen wird beim Sport gebraucht, hüllt die Tennisſpielerin ein, wenn ſie vom Netz zu ihrem Ruheplatz zurückkehrt.— Strickkoſtüme ſtellen Rock und Jacke dar. Farblich ſind ſie übereinſtim⸗ mend, und nur ſelten wird zu einem geſtreiften Rock die einfarbige Jacke geſehen. In Verbindung mit der Bluſe, die aus Leinen, Leinenbatiſt oder aus Pikee gefertigt wird, gelten die Strickkoſtüme als prak⸗ tiſcher Reiſeanzug und als ſportliches Wanderkoſtüm. Die Bluſe wird am Halſe geſchloſſen getragen, mit einer Krawatte in den Farbtönen des Koſtümes ge⸗ ziert. So iſt die Trägerin durch dieſen Anzug vielen Kleiderſorgen enthoben. Die Wolle hat den Vorzug, hei kühlem Wetter zu wärmen und bei heißer Tem⸗ peratur erträglich zu ſein. Da das Jäckchen des Strickkoſtümes loſe von den Schultern fällt, gehört es ebenſogut zu den praktiſchen wie dekorativen Klei⸗ dungsſtücken. Ein ſolches Wollkoſtüm unterſcheidet ſich in dieſer Saiſon nur wenig von den Modeformen der vergangenen Jahreszeit. Sicherlich wird nur das Längenverhältnis des Rockes zu regulieren ſein. M 35 257 8 35 258 B 35 259 K 35 256, M 35 257. Jugendlich schlichtes Kleid aus dunkel- blauem oder dunkelrotem Wollmarocain oder TWeed mit hell- grauem Wildlederkragen und gürtel. Dreiviertellanger, kragen- ſoser Mantel(I 35 257) als Complet zu tragen.(Beyer-Schnitte für 88 u. 96 em Ober wi.) S 38 288, B 35 259. Das aus dunkelblauem, kleingemustertem Tweed gefertigte Kostüm ist seiner vorteilhaften, leicht taillierten Form wegen für stärkere Damen bestimmt. Die den vorderen Rockvollfalten angeschnittenen Patten knöpfen auf die helle Forta- zeicenbluse(35 259), deren Ausschnitt und Aermelpatten man aus dem Kostümstoff herstellt.(Beyer-Schnitte für 104 und 112 m Oberweite.) Koslüme Remdblusen Tücher Beſtandteil der Frühjahrs⸗ und das Koſtüm. Es iſt der Modeerſcheinungen Flucht und K 35 256 Einen feſten Herbſtmoden bildet ruhende Pol in der kehrt in jedem Frühjahr und Herbſt wieder, gleich kleidſam für jung und alt. Für den Herbſt weicht die bunte Mode der ein⸗ farbigen. Das Zuſammenfließen der Muſter und des Fonds gilt als überlebt. Lichtgraue Farben, braune und blaue Klänge betonen die Unauffällig⸗ keit der Straßenkleidung. Für den Nachmittag ſchwarz, dunkelblau und wieder einmal ein tiefes, ſattes Rot, das im Beginn jeder Saiſon propagiert wird. Ruſſiſch⸗Grün, Moosgrün gelten als neue Modefarben. Es werden leichte und mende Gewebe getragen. n a garn, Wollrips, Wollgeorgette bekommen einen feinen, wie getuſchten Streifen. Kamelhaaar, Tuch ſtellen ſich neben Jerſey und Tweed. Als Her⸗ ſtellungsmaterial für Kleider herrſchen die ſtumpfen Seiden und glanzloſen Wollſtoffe. Das pelzbeſetzte Koſtüm wird für den Uebergang diktiert. Der Rock reicht acht Zentimeter über das Knie und hat vorder⸗ und rückſeitig tief eingelegte Falten. Sie beginnen jedoch erſt unter⸗ halb der Hüften, und auch der Koſtümrock befleißigt ſich, die Körperlinie nachzuzeichnen. Die Jacke hat einen Gürtel einige Zentimeter über die natürliche Taille. Sie fällt weit, glockig oder ſie zeigt die gleiche Faltenordnung wie der Rock. Der Kragen aus Pels iſt füllig, jedoch nicht mehr hoch aufſtre⸗ dennoch wär⸗ Herrenſtoffe, Kamm⸗ annheimer Zeitung bend, ſondern flach. Der Stuartkragen dient ihm als Vorbild. Man ſieht Koſtümjacken, die am unte⸗ ren Rand einen breiten Pelzbeſatz haben. Ein⸗ farbige Mäntel bekommen durch Pelzgarnituren den herbſtlichen Charakter. Hemdbluſen aus Waſchſeide, Batiſt und Leinen ſind am Halſe durch kleine Stehumlegekragen abgeſchloſſen. Sie werden weiß und farbig gewählt, ſitzen im Rock und betonen den ſportlichen Charak⸗ ter. Aber die elegante Bluſe beginnt ihre Laufbahn als geſellſchaftsfähig zu erklären; denn ſie wird neuerdings für Nachmittagseinladungen und für den Theaterbeſuch herausgebracht. Dieſe Luxusbluſen haben Kragen, Jabots, Fichus mit Spitzen, Hohl⸗ ſäume. Paſtellfarbene Seiden ſind für elegante Bluſen bevorzugt, und dunklere Röcke laſſen keinen Zweifel darüber zu, daß die Dame Bluſe und Rock trägt— genau wie einſt. Sehr beliebt und— ſeiner Anmut wegen— ſehr empfehlenswert iſt das Tuch. Jeder Bewegung folgt es, während es graziös ſich um die Schultern legen läßt. Dieſe Tücher werden aus ſchwarzer oder aus leicht cremefarbener Wolle gearbeitet. Die bunten Tücher, lila und rot, haben den Vorzug der ſchönen Farbe, aber ſie paſſen nicht ſo gut zu allen Kleidern. Lange Franſen fallen vom Rand des Tuches herab und reichen bis zur halben Wade. Dieſes Tuch wird am Nachmittag bei kühlen Tem⸗ peraturen und am Abend— in Ermangelung eines Abendmantels— getragen. Es erweiſt ſich als Helfer in der Not, weil es genügend Schutz bietet. Es iſt aus einer leichten Wolle hergeſtellt, ſo daß es ausreichendem aber in Feine Orenburger Tücher, die ſich ganz klein zuſammenlegen laſſen, ſind jetzt bevorzugt. keine Belaſtung darſtellt, Maße Wärme ſpendet. Blumen für das Abendkleid Hört ſich das nicht an, wie ein Satz aus einem unmodernen, ganz veralteten Roman? Iſt dies nicht eine vollkommene Rückkehr zur Mode der Bieder⸗ meierzeit? Man muß aber geſtehen, daß ſich friſche Blumen der Art und Charakteriſtik der modern⸗ ſtiliſierten Abendkleidern vorzüglich anpaſſen, daß ſie die Wirkung der Toilette ganz entſchieden fördern und dem Geſamteindrucke der Erſcheinung jenen Akzent geben, der kultivierte Eleganz verrät. Die Blumen, die man— locker gebunden— im Arme trägt, müſſen natürlich vorſichtig gewählt werden. Sie dürfen gewiß in der Farbe zu dem Kleide, für das ſie in Frage kommen, nicht kontra⸗ ſtieren, ſondern ſollen ſich— ganz im Gegenteil ſeinem Ton vollkommen anpaſſen. Friſche, farbenloſe Blumen zu einem buntdeſſt⸗ nierten Kleide zu tragen, wäre wohl einer der ſchlimmſten modiſchen Fehlgriffe, da hier eine Wir⸗ kung die andere vollkommen aufheben würde. Hingegen nehmen ſich friſche oder auch künſtliche Blumen zu einfarbigen Abendkleidern ganz vor⸗ züglich aus und ſtellen eine Modelaune dar, der man ſchon ihrer Neuartigkeit wegen gern Beachtung ſchenken wird. 2 ͤĩ³˙¹m ⁰ u N N DR Hundertsechszehn 8 Schaufenster 8 5 0 n p S ²˙¹¶ ² ˙ T 222 ̃ i f Geschw. Alsberg 4 L. Fischer-Riegel 5 Kaufhaus Hirschland 1 Warenhaus Kander emen. B. Kaufmann& Co. 9 Gebr. Rothschild 8 Hermann Schmoller& Co. Hermann Wronker e zeigen ab Donnerstag, den 18. September alle Modeneuheiten 5 für Herbst und Winter 1930/1 0 8 Die Nrone des Ganzen- der Nul Die zarten, duftigen Gebilde des Sommers treten nunmehr ab von der Schaubühne der Mode. Der Sommerhut hat ſeine Schuldigkeit getan— er kann gehen. Die Welt will Neues— noch Schöneres. Das iſt nun einmal der Lauf der Dinge. Und Schön⸗ heit iſt ein relativer Begriff. Heute ruft man„Ho⸗ ſianna!“, um morgen„Kreuziget ihn!“ zu ſchreien. Galt als Favorit bis jetzt der große, breitrandige Hut, ſo nunmehr die Kappe letzter Trumpf. „Sieg auf der ganzen Linie für die Kappel“, ſo lautet der letzte Heeresbericht vom Schlachtfeld der Mode. Dieſe kleinen, turbanartigen Kopfbedeckungen ſind ſo vielſeitig, daß man ſie als Bereicherung der Mode bezeichnen darf. Man merkt ihnen das Be⸗ ſtreben nach weiblicher Anmut an. Schon das Material läßt darauf ſchließen. Es gibt ein neues Pheucapeline: weicher, ſeidig glänzen⸗ der Filz, der ſich biegen und wenden läßt wie man will. Velour ſoleil(Sonnenvelour) heißt eine Filzart, aus der die Phantaſie der Putzmacherin die bezaubernſten Formen ſchaffen kann. Haarfilz wird mit Samt verbunden. Doch Samt, als Mate⸗ rial für fich, bleibt unverrückbar im Modebild. Brachte ſonſt der Saiſonwechſel ſtets den großen Hut aus Samt, ſo marſchieren jetzt kleine gezogene Kappen. Die Weichheit ihrer Note be⸗ kommen ſie durch ein linksſeitig herabhängendes langes Samtband. Es reicht bis zum Gürtel, eut⸗ ſpringt aus einer großen ſeitlichen Schleife und läßt ſich wie ein Schal um den Hals legen. Seine Vor⸗ gänger kannten unſere Mütter und unſere Groß⸗ mütter in ihrer Jugendzeit. Wie damals die Rich⸗ tung der Mode auf das Liebliche und auf das Nied⸗ liche ging, ſo auch heute. Der Sitz der Kappen ſteht im Gegenſatz zu den in die Stirn gezogenen Hüten von einſt. Man trägt ſie aus dem Antlitz gerückt, ſo daß Haar und Geſicht zur Geltung kom⸗ men. Wer ſich eine freie Stirn nicht leiſten kann, garniert die Kappen mit ſeinem eigenen Haar, deſſen Wellen den Uebergang zwiſchen Geſicht und Hut bilden. Die Hüte werden garntert, mit Bändern verziert, mit Federbandeaux und Schließen aus Metall. Der Randhut ſteht unter dem Zeichen der Glocke. Breit ausladende, nach unten gezogene Ränder werden auf der Unterſeite mit Samt verarbeitet. Ebenſo ſitzt die Schleife oft auf der Unterſeite der Krempe. Matroſen hüte in der Sprache der Putzmacherinnen als Matelot⸗ Formen bezeichnet— gelten für jung und alt. Rück⸗ ſeitig werden die Ränder auch hochgenommen. Im Gegenſatz zu den Kappen, die ſich im Nacken ver⸗ längern und ſeitlich flügelartige Teile zeigen. Die Filz⸗ und Samthüte ſind durch Chinelleſtickereien belebt. Schwarze Hüte werden weiß geſtickt, rote Toques haben bunte Chenillefäden, braune Filz⸗ ränder werden mit Chenille durchflochten. Die Far⸗ ben haben poetiſche Namen: Paille iſt die Bezeich⸗ nung für ein ſtumpfes, dunkelgetöntes Gelb, Maron für ein rötliches Braun, Bleu royal für ein leuchten⸗ des Blau. Haſelnußfarbene Töne werden mit Beige kombiniert, Blau bekommt eine Ergänzung durch Rot, und über allen Zuſammenſtellungen trium⸗ phiert Schwarz⸗Weiß. Schwarze Kappen haben an der Stirn weiße Samtbandeaux, ſchwarzer Haarfilz wird mit weißem Velour verbunden. Die ſtrenge Trennung zwiſchen Vormittags⸗ und Nachmittagshut iſt aufgehoben. Kopf⸗ bedeckungen, die einen durchaus ſportlichen Charakter haben, ſind durch Garnituren von Ledergüteln (ganz wie die Gürtel der Kleider) und einfache Schließen gekennzeichnet. Die Kappen und die Randhüte werden gleichwohl am Vormittag und am derbeilage — — Nachmittag aufgeſetzt. Unterſcheidend iſt allein die Eleganz der Ausführung. Da ſie aber im relativen Verhältnis zur Kleidung der Trägerin ſteht, kann die Samtkappe ebenſogut den Vormittags⸗ wie den Nachmittagsmantel begleiten. Ausſchlaggebend für die Hutmode iſt in dieſer Saiſon die Idee der Kleid⸗ ſamkeit. Unter dieſem Geſichtspunkt betrachtet die Hutſchöpferin ihre Erzeugniſſe und die Dame, die den Hut kauft, fragt nicht mehr, ob er neuartig iſt, ſondern ſie beſchäftigt ſich in erſter Linie damit, wie er ſich ihrem Typ angleicht. Sie wählt zwiſchen Zweiſpitz, Beret, Toque, Turban oder ſie ſucht den Matelot oder einen anderen der größen Randhüte. Dex Schirm der lreue Begleife ß Der Sommer unſeres Mißvergnügens mit ſeinen verregneten großen Ferien hatte den Schirm ſchon zu unſerem unentbehrlichen Begleiter erhoben. Er mußte uns ſo manches Mal vor den reichlichen Waſſerfluten beſchützen, An das ſchlechte Wetter ſind wir alſo gewöhnt und greifen automatiſch zum Schirm, ſobald wir nur über die Straße gehen wollen. Denn beſſer iſt beſſer! Behaupten doch viele Leute, daß es nicht regnet, wenn ſie den Schirm bei ſich haben. Das paſſiert immer nur dann, wenn ſie ihn vergeſſen haben, womit der Schirm ſogar einen vorbeugenden Zweck erfüllt. Sage nun noch jemand etwas gegen ſeine Entbehrlichkeit! f „Der Schirm iſt ein altes Kulturgut. Funde aus älteſter Zeit ſprechen für ſeine prientaliſche Herkunft. Im Mittelalter dagegen wollte man nichts von ihm wiſſen. Die raufluſtigen Ritter waren genügend durch ihre Panzer geſchützt. Die Edelfrauen und Edelfräulein blieben eben zu Hauſe, wenn es reg⸗ nete. Paſſierte es unterwegs einmal, daß ſie naß e Saune (ür Herbe eker und l inler 83,7 D 1, 3 schwelzingerskr. 64 Ludggs naten Pfalzban N NA Nee e eee eee SFSDIES AU SWE Schirmfabrik Zelfger nee Preise nc ee firiclen Sie Bei H. Wurt mann& Cie. Des Heis der gufen Qualitäten Mermheirp, N 2, S, Kunhsfs free Rut: 28587 Schirmfabrik DiE SaisON iST ENUrNETI B J, 1 beim Schiog Zlin Salo begin Haateb. ud Nbeiclessle fe Saite ClOTINA& KUBTLER MODEHAUS empfehlen in prachtvoller Auswahl in- und auslöndischer Fäbrikate für Straßen- u. Gesellschafts- Kleider B J, 1 beim Schlog Hroßer Freis- A n Damen-, Herren- und Hinderstrumpfen Die Nerbst- Neuffeiten Sind eingeiroffen Sie finden meine samil. eingeführten Qualitàten im Preise bedeutend ermũßigt Heldelbergerstrasse Maßgebendes Strumpf Spezial- Oeschaſt Manmnffeim lormung C c 7, 5 die ſich über uns ergoſſen. Zeitung 1 3 ** . Dee eee Mannheimer Zeitung 5 MODE 1820 Dee . e dazumal noch nicht ſo oft. Im n unter Frankreichs verſchwen⸗ deriſchen Königen trat der Schirm wieder in ſeine Rechte. 8 Er wurde zum luxurtöſen Gegenſtand, der teuer bezahlt wurde. Auf den Bildern eines Watteau und auf den alten Stichen aus der galan⸗ ten rſieht man die Rolle, die der Schirm dazumal geſpielt hat. Zeit e 5 Anfang des neunzehnten Jahrhunderts nahm ſich die Induſtrie des Schirmes an und machte ihn bald zum A meingut. In unſeren regenreichen Breiten iſt er i ein unentbehrliches Ausrüſtungsſtück für Mann, Frau und Kind geworden. Aus der Zeit der unſchönen Formen des Schirmes ſind wir jetzt heraus. Der Modeſchirm iſt handlich und kann be⸗ quem im Arm getragen werden. Der„Knirps“ da⸗ bei uns den elege Herrn gilt och der ſchwarzbezogene Schirm oder der Stockſchirm, der ihm beides erſetzt. Pelze sind hein Luxus Nele Noch vor wenigen Jahren galt es als Luxus, einen Pelzmantel zu tragen. In Pelze eingehüllt gehen, war gleichbedeutend mit dem Begriff des Reichtums. In dieſer Anſchauung iſt jedoch, dem fortſchrittlichen Zug der Zeit entſprechend, eine gründliche Wandlung eingetreten. Der Pelz gilt heute als das Ueberkleid, das im Winter eine Not⸗ wendigkeit, im Sommer dagegen ein modiſches Bei⸗ werk iſt. Im Winter jedoch von dem Luxus des Pelzmantels zu ſprechen, fällt heute keinem Men⸗ ſchen mehr ein. Die Pelzmode iſt vor allen Dingen ſo eingeſtellt, daß ſie die Imitation beſonders pro⸗ pagiert, während ſie den Edelpelz infolge der wirt⸗ schaftlichen Verhältniſſe den Beſitzenden überläßt. Niemand wird heute die Naſe rümpfen, wenn er einen unechten Pelz tragen ſoll. Die Kunſt unſerer Rauchwarenzurichtereien hat es fertiggebracht, aus der früheren ſchlechten Nachahmung wollwertiges Pelzmaterial zu ſchaffen. Jeder ſo hergerichtete Pelz iſt eine Klaſſe für ſich und hat mit Nachahmung nicht das geringſte mehr zu tun. Gibt es doch heute kaum noch das Rauchwerk eines Tieres, das nicht als Mantel, Jacke oder Kragen auf dem Markt in ver⸗ edelter Form wiedererſcheint. Män hätte es früher nicht für möglich gehalten, daß das vielgeſchmähte Kaninchen noch einmal eine Rolle auf dem Rauch⸗ warenmarkt ſpielen würde. Heue erſcheint ſein Fell in allen möglichen Varitationen und kein Menſch findet etwas dabei, ſich mit dieſer Maſſen⸗ ware zu ſchmücken und zu wärmen. Die kunſt⸗ gerechte Färbung, deren Probleme erſt vor wenigen Jahren von deutſchen Chemikern gelöſt wurden, iſt ſo ausgebildet, daß der Laie ſie heute kaum noch von echter Naturfarbe unterſcheiden kann, Und mancher weiß es tatſächlich nicht, daß es einige gewöhnliche Feld⸗, Wald⸗ und Wieſenkaninchen ſind, die ſeine Lenden zieren. Vielfach wird heute noch behauptet, daß Pelze teuer ſind. Gewiß koſtet ſelbſt ein Mantel aus imi⸗ tiertem Pelz immer noch mehr, als ein ſolcher aus M 38 180. Eleganter Abendmantel aus Lindener Samt mit imi:- tiertem Weißfuehskragen und besatz. Glockig fallendes Cape und seitliche Glockenbahn. Hohl aufgesetzte Rückenblende.(Beyer- Sehnitte für 88, 96, 100 em Ober w. Stoff. Wenn man ſich jedoch vergegenwärtigt, daß man einen Stoffmantel höchſtens zwei Jahre tragen kann, einen Pelzmantel aber mindeſtens die doppelte Zeit, ſo wird man erſehen daß der letztere immer noch der billigſte iſt. Geringfügige Aenderungen laſſen den Pelzmantel immer wieder modern wer⸗ den, da die Mode nicht ſo ſchnell und immer nur in Kleinigkeiten wechſelt. Das iſt der Vorteil des Pelzes, der dieſem Umſtand nicht zuletzt ſeine ſteigende Beliebtheit zu verdanken hat. Man ſollte mit dem Pelzkauf niemals warten, bis Eis und Schnee plötzlich über Nacht den Winter heraufbeſchworen haben. Wenn die Jahreszeit noch nicht ſo weit vorgeſchritten iſt, ſind die Preiſe nied⸗ riger, weil einem großen Angebot eine geringere Nachfrage gegenüherſteht. Der fetzige Zeitpunkt muß als der günſtigſte bezeichnet werden, weil die neueſten Modelle bereits eingetroffen ſind. Ewas vom selbslschneidern „Da nahm er ſeine Schneiderſcher, ſo lautet der Refrain eines Liedes, das eine ſchauerliche Mordtat beſingt. Hier ſoll nun keineswegs zu einer ähnlichen nichtswürdigen Handlung aufgefor⸗ dert ſondern lediglich geſagt werden, daß die Schere ein unentbehrliches Handwerkszeug zur Schneiderei iſt. Aber auch, wenn die Hausfrau unter den Mode⸗ ſtoffen eine ſtrenge Auswahl gehalten und das Rich⸗ tige getroffen hat, machen Schnittmuſter, Nadel und Zwirn noch lange keine Schneiderin. Dazu gehört noch jenes Inſtrument, was von uns in der Ein⸗ leitung zu unſerer Modebeilage mit„Rotations⸗ maſchine für den Kleiderbedarf der Frau“ bezeich⸗ net wurde, nämlich die Nähmaſchine Im Verlaufe von kaum fünfzig Jahren hat ſie ihren Siegeszug um den Erdball vollendet und ſich alle Völker unterjocht, die das Beſtreben haben ihre Frauen gut anzuziehen. Was wäre heute Frau Mode ohne ihre fleißigſte Arbeiterin, die Näh⸗ maſchine. Sie hat es erſt möglich gemacht, daß die modegerechte Kleidung heute Allgemeingut geworden iſt. Denn allein mit der Nadel all die langen Bah⸗ nen, verzwickten Falten und Beſätze zu meiſtern, wäre eine Unmöglichkeit. Dazu iſt heute die Näh⸗ maſchine da, die das Nähen um vieles einfacher geſtaltet hat. Wenn heute ein junges Mädchen in den Stand der Ehe tritt, ſo iſt die Nähmaſchine ihr koſtharſtes Heiratsgut. Und der junge Ehemann ſchmunzelt, weil er in dieſem Inſtrument ein Mittel zur ſpar⸗ ſamen Verwendung der Haushaltsgelder erblickt. Gewiß, eine Nähmaſchine koſtet Geld. Aber dieſen Umſtand hat die einſchlägige Induſtrie dadurch ganz erheblich gemildert, daß man für bequeme Wochen⸗ oder Monatsraten eine gute Nähmaſchine bekommt. Wäre doch ihre ungeheure Verbreitung unmöglich geweſen, wenn man nicht das Syſtem der Raten⸗ zahlungen eingeführt hätte. Und man braucht ſich wirklich nicht zu ſchämen, wenn man ſeine Näh⸗ maſchine auf Kredit kauft. Würde das Auto heute ſo verbreitet ſein, wenn man es ſofort bezahlen müßte? Unſere heutigen Verhältniſſe bringen es eben mit ſich, daß man größere Ausgaben nur auf lange Sicht hinaus beſtreiten kann. Die Wahl des richtigen Modelles treffe man am beſten im Fachgeſchäft. Unſere großen Nähmaſchinen⸗ fabriken unterhalten auch hier eigene Niederlaſſun⸗ gen, wo alle Syſteme bei der Arbeit gezeigt werden. Mode und Nörperpffege Die Mode Körper. Und zu tun, was zu erhalten. Mittel dazu in die Hand gegeben. verlangt heute einen gut gepflegten es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, alles geeignet iſt, Jugend und Schönheit Die moderne Kosmetik hat uns die Meiſtens dienen . ſie dazu, die Schönheit leicht zu unterſtreichen. Da gibt es Creme, die, dezent aufgetragen, den Schmelz der Haut heben. Will man kleine Fehler, wie großporige oder zu trockene Haut beſeitigen, ſo wähle man dazu eine Spezialereme, die entweder die Poren zuſammenzieht oder der Haut einen natür⸗ lichen Glanz verleiht. Streng wird auch zwiſchen Tag⸗ und Nachtereme unterſchieden, die wie⸗ der ganz beſondere Zuſammenſetzungen haben. Am Tage wird man eine Creme ohne Fettglanz nehmen, die eine Erfindung der jüngſten Zeit iſt. Durch einen chemiſchen Prozeß wird der Fettglanz ver⸗ nichtet, ſo daß man durch einen natürlichen Haut⸗ glanz nicht die Anweſenheit einer Creme zu ver⸗ raten braucht. Olga Tschechowa, der berühmte Filmstar der Ufa, trägt einen wohlgepflegten Bubikopf Zu einer eleganten Toilette gehört auch ein gutes Parfüm. Jede Dame liebt ein Parfüm mit be⸗ ſonderer Nüance, die ſie nach langer Wahl aus⸗ geſucht hat. Ein Gebot der Taktik iſt es, niemals ein zu aufdringliches Parfüm zu nehmen. Eine große Rolle ſpielt heute auch der Puder. Er iſt für die heutige Schönheitspflege unentbehrlich. Be⸗ ſonders beliebt ſind heute jene kleinen Döschen, die Puder, Quaſte und Spiegel in ſich vereinigen. Und es iſt immer ein reizvolles Bild, wenn eine elegante Dame ſchnell noch vor Betreten eines Zim⸗ mers oder Lokals eine kleine Korrektur mit der Puderquaſte vornimmt. Im Lokal ſollte jedoch jede Dame dieſen Anblick vermeiden. Zu einer guten Körperpflege gehören auch jene Einrichtungen, die es ermöglichen, kleine Verbeſſe⸗ rungen an der Geſtalt vorzunehmen. So wird die Dame z. B. die in den Hüften zu ſtark geworden iſt, mit Vorteil einen Gürtel tragen, der ſie ſchlanker erſcheinen läßt. Hauptſächlich unſere Re⸗ formgeſchäfte für Damenkleidung liefern vorbild⸗ liche Artikel, welche auch in geſundheitlicher Be⸗ ziehung völlig einwandfrei ſind. N V N i dennen Sie schon das jüngste Erzeugnis d D N N N 77 Y 2 2 8 das Ihnen die Persildame gern g vorlegen wird sind mit Persil gewaschen. Wolle, Kunstseide und Seide- überhaupt alles Bunte undd Feine erhält in der so einfachen kalten persilwäsche leuchtende Farbenpracht) 2 1 r— Man wãsddit in einfacher kalter Persillauge 5* , , N 5 wundervollen Glanz und den Reiz neuen Aussehens. Die Persil Kaltwäsche ist das sicherste und bequemste, was sich denken lälſt und ist billig dazu. Probieren Sie es einmal, Ihre feine Buntwãsche so zu waschen: er Persilwerke: Henkels Aufwasch⸗, Spül⸗ u. Reinigungsmittel! 5— 2 Gut in Form gezogen ausbreiten 2 N 1— 8 2 der Neuen Mannheimer Zeitung 5 Schun und Skrumpf Sind WIsitenkarlen Ein variiertes Sprichwort ſagt: Zeige mir deinen Schuh, und ich will die ſagen, wer du biſt. Und nicht zu Unrecht ſpricht man von der Viſitenkarte des Fußes, wenn man den eleganten Schuh meint. Oft kann man es nicht verſtehen, daß ein ſonſt elegant ge⸗ kleideter Herr oder eine gut angezogene Dame einen Schuh trägt, den man beſſer ausrangierte. Von der Urform der Jahrtauſende alten Sandale bis zum heutigen Modeſchuh iſt ein Weg wechſel⸗ voller Geſchichte. Heute ſind wir aus der Zeit der Verzerrungen und Verbildungen früherer Moderich⸗ tungen endgültig heraus. Der Schuh hat ſeine Grund⸗ form gefunden, an der ſich nichts Weſentliches mehr ändern wird. Heute legen wir bei größter Eleganz und Schönheit den Hauptwert auf Zweckmäßigkeit. Guter Sitz, welcher der Form des Fußes folgt, ohne dieſen zu quälen, iſt die Hauptſache. Als ſicher iſt des⸗ halb anzunehmen, daß dadurch die Zahl der Fußkran⸗ ken immer mehr zurückgehen wird. Gewiß ſchreibt die Mode auch heute noch die Rich⸗ tung in den mannigfaltigſten Arten vor. Aber das eine ſteht feſt, daß wir aus der Zeit des Probierens heraus ſind. Die Form iſt gefunden, der Schönheits⸗ 10 hat jedoch nach wie vor Gelegenheit, ſich zu ent⸗ falten. Eine beſonders geſchmackvolle Mode regiert augen⸗ blicklich. Das iſt der Schuh aus zweierlei Le⸗ der. Schlange und Eidechſe werden mit Lack kom⸗ biniert und ergeben reizvolle Bilder. Für den Tag ſind, der Jahreszeit entſprechend, dunkle Töne, wie dunkles Braun, tiefes Grün oder Schwarz vor⸗ geſchrieben. Die Hacken ſind etwas höher, wenn auch die Zeit der Stöckelſchuhe chineſiſchen Urſprungs kei⸗ nesfalls wiedergekommen iſt. Selbſt beim Straßen⸗ ſchuh macht der flache Abſatz dem höheren Platz. Die große Mode bei kaltem oder ſchlechtem Wetter iſt nach wie vor der Ueberſchu h. Hier bleibt es dem perſönlichen Geſchmack der Dame überlaſſen, die⸗ jenige Form zu wählen, welche ihr am meiſten zuſagt. Nur, meine Damen, nehmen Sie Rückſicht auf die Männerwelt! Dieſe iſt aus langer militäriſcher Tra⸗ dition heraus gewöhnt, einen Stiefel zu ſehen, der ſtraff an der Wade anliegt. Und nichts war verhaß⸗ ter, als der ſogenannte„Knobelbecher“, ein Infan⸗ terieſtiefel, der ſich mit ſeinen Schäfterändern nicht an die Wade herantraute. Erſparen Sie den Männern dieſen Anblick! Er iſt unerträglich und macht Sie lächerlich. Wenn Sie langſchäftige Ueberſchuhe tra⸗ gen, bitte, alſo gut aufpaſſen, daß ſie eng an die Wade anſchließen! Für allzu ſchlanke Beine iſt dieſer Ueber⸗ ſchuh nicht geſchaffen. Es gibt dafür wieder Formen, die ſich beſſer eignen. In Geselſſchaft und Beruf wird auch die Dame heute nach der Kleidung eingeſchätzt. das ſpeziell auf die Trãgerin gearbeitete Kleid gibt die beſondere Note. Den richtig allen Fragen der Kleidung finden Sie bei den nachfolgenden Empfehſungen zur kom Jüngeren Datums iſt der Stru mpf, und die Zeit, da man ſich die Beine mit Tüchern umwickelte, liegt noch nicht allzu lange zurück. Erſt die Induſtrie machte den langen, anliegenden Baumwoll⸗ oder Wollſtrumpf zum Allgemeingut, der allmählich dem kunſtſeidenen oder Florſtrumpf Platz gemacht hat. Der Strumpf des Herbſtes liebt die dunkleren Far⸗ ben und in den Modezentren flüſtert man ſich be⸗ 1 5 reits zu, daß der ſchwarzſeidene, durchbrochene Strumpf bald den Gipfel der Eleganz darſtellen i wird. fi Im übrigen zeigen die Auslagen unſerer S ch u h⸗ ö 1 und Modegeſchäfte die geſchmackvollen Ein⸗ 8 zelheiten der diesjährigen Schuh⸗ und Strumpf⸗ 2 moden. 8 2 E 1 a Die Frau und die Schneiderin 8 n Beraterin in Toflettenfragen der eleganten Frau 0 iſt die Schneiderin. Sie wird ihr am beſten 1 ſagen können, was der Kundin ſteht und was zu 1 ihrer Art paßt. Sie wird es immer verſtehen, dem 1 Kleide die Note zu verleihen, die mit der Trägerin 0 übereinſtimmt. Wer das Kleid für etwas rein* Aeußerliches hält, verkennt, ſeinen Charakter. Es g f ſpiegeln ſich Geiſt und Seele darin. Die Anmut der 2 äußeren Erſcheinung ſoll ſchon auf die des Geiſtes 2 hinweiſen. f Schulung und Erfahrung befähigen die Damen⸗ ſchneiderin, für ihre Kundin eine individuelle Klei⸗ dung zu ſchaffen. Auch wird jede Schneiderin be⸗ müht ſein, den heutigen wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſen Rechnung zu tragen und jedes Kleidungsſtück ſo herzuſtellen verſuchen, Stände ein nach Maß gefertigtes Kleidungsſtück leiſten können. Nichit das lerienmäßige, ſondern en Berater bezw. die Beraterin in menden Herbst- u. Wintersaison daß ſich Frauen aller „— 2 0 A. Fahrbach Luiſe Kraus Rate Oſterroth Geillen Wohlfarth Atelier für Damenmoden Inh.: A. Ott und S. Apfel 12 1. L. 4, 11 Mheim- Neckarau, Nectarauerſtr. 40 L. 2, 5 Flile Schweikart Telephon 290 30 Telephon 481 13 Telephon 326 86 1 1, 21 Telephon 268 71 Emilie Eſſe Kübel Auguſte Ott Fr. Elſe Schwindt U 4, 11, 1 Treppe rechts G 4, 8, 2. Stock:: Teſephon 333 43 Eingang Roſengartenſtrahe Telephon 297 79 Damenſchneiderin, Mannheim- Qu 7, 13 Telephon 291 64 S 6, 6 Rheindammſtraße 49 Tel. 218 00 Neckarau, Roſenſtraße 91 5 4 Anna Adtermann Frau Marg. Godfroy Landauer Eliſabeth Pförtner Suſanne Specht F. Weczera D Sohn 5 Damenſchneiderei Damenſchneiderei Friedrichsplatz 5 G 7, 31 Damenſchneidermeiſterin, 2. Et. außer dem Hauſe. Dalpergſtraße 12, III. Stock Feinſte Maßarbeit Hilde Albredit Th. Hell⸗Schoedel Anna Lauer Margarete Rauſch Geſchwiſter Starke Friedrichsplatz 1: Teſephon 41733 Soſie Weil Damenſchneiderin Luiſenring 35 8 Damenſchneiderei, Mheim- Waldhof Auguſta-Anſage 3 5 J 4a, 8 Telephon 273 69 Nheindammſtraßpe 36, 3. Stock Oppauerſtraße 46: Telephon 593 13 Telephon 410 07 L 12, 11 Telephon 288 K 7 j Werkltätte feiner D d N; j Fr. Auner Wwe. Lina Henecta Marth, i Frauschelb⸗Seyferth] Stehle-Erb Nachf. Weisweiler OLange 5 + 6, 2 Feine Damenmode Mar tha Linow 5 a Inh.: R. UIhſenb f Friedrichsplatz 19 Käfertalerſtraße 4 5 1 5 Telephon 264 02 8 6, 30 Telephon 338 80 Maunheim, N 2, 8 äfertalerſtraße 45 0 6, 3* Telephon 31103 Telephon 401 33 Geſchwiſter Baer A 2, 4 Telephon 218 63 Geſchw. Hess Qu 7, 122 Telephon 325 01 Pauline Maas Atelier für feine Maßarbeit A 2, Za: Telephon 334 78 Schmidt⸗-Röſchmann Erstklaſſige Maßarbeit O 8, 14 Telephon 226 33 L. Steichele Damen- und Kindergarderobe Traitteurſtraße 60:: Telephon 420 64 Damenſchneiderei Welk* Meerfeldſtraße 62 5 7 5 Telephon 233 95 Wilhelmina Baudrexl Feine Maßſchneiderei G 3, 8 Adlolf Horn Qu 2, 12 Teſephon 274 96 Lina Maier Damenſchneiderin Qu 2, 22, 4 Treppen A. Schneider B 6, 2 u 1] Telephon 23415 Steinkuhle Heinrich-Lanzſtraße 12 Hilda Widmann Damenſchneiderei 2: Maßarbeit Telephon 409 63 153 Emmy Berlinghof Roſalie Hörner Berta Mayer Emmy reterbos 2625 Ee S Wildhirt⸗Tienes Damenſchneiderei Uhlandſtraße 2, parterre Damenmoden Schneider-⸗ Schäfer Feudenheim, Wiſheimſtraße 18 Telephon 27279 Emil Heckeiſtr. 16 Telephon 327 03 1 5, 4 Mannheim, Roſengartenſtraße 20, J. N u* Telephon 29881 Telephon 440 25 Frieda Braun K. u. M. Jegel Geſchw. Merthan Fr. A. Schober Eliſabeth Uni Eliſe Wolf Moltkeſtraße 3 Damenſchneiderei 8 dtrabe 24 15 Werkſtätte für feine Damenmoden Damenſchneiderin Telepfion 439 08 D 2, 12 ontaraſttage Qu 7, 15, parterre K I, 3„ Telephon 216 66 + 5, 10 Anna Brunner Wilhelmine Imhof M. D. Nickolitz Frau Schuſter Elſe Vollmer Lina W Heinrich Lanzſtraße 14 Damenſchneiderin S 4, 13 Damenſchneiderin Schneiderin, Mannheim Neckarau Telephon 41374 R I, 15 Telephon 301 73 Pozziſtraße 3 Kobellſtraße 14 Dorfgärtenſtraße 11 Geſchw. Emminger Friedrichsting 2a Telephon 414 69 A. Kämmerer Damenſchneiderin R 1, 14 Geſchw. Nixe Damenmoden N 4, 7 Telephon 232 10 Arthur Schwarz N 2, 8, Kunſtſtraße Telephon 332 75 Soſie Walther Damenſchneiderin, Coſliniſtraße 6 Frau Feine Damenmoden Berta Zimmermann 8 Telehon 328 37 30000 Käaufer wünscht sich in der jetzigen geschäftlichen Stille wohl ein jeder ins Haus. Bruchteil dieser stattlichen Zahl zufrieden. Lesen Sie deshalb aufmerksam die folgenden Verlage der Druckerei Dr. Haas seit vielen kleine praktische Fahrplanbũdhſein und jeder kauſt es gern, weil es ein teures Kursbuch vollkommen ersetzt. Von den 30000 Käufern wohnen unzählige auß er halb Mannheims. Alle diese ungezähl- ten Tausende fahren aber nach Mannheim, wenn Sie größere Ein- Winke gibt, ihm leistungsfähige Käufer empfiehlt, beweist seinen Wert auch für jede Propaganda, die Geschäftsleute aus allen Branchen, zahlreiche Institute, Gaststätten und Hotels wissen das natürlich län Sie nehmen die wertvollen Dienste des kleinen Kursbuches immer wieder in Anspruch, um und neue zu gewinnen. Dürfen wir Ihnen nun auch unsere Vorschläge machen! 30 Jahrzehnten erscheinende Sehr viele wären gewiß schon mit einem Ausführungen: 30000 Käufer hat das im „Kleine Kursbuch für Baden und Pfalz“, Jedermann kennt das käufe machen wollen. 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Ihre Kleider verwickeln ſich heute, und zwar nicht nur in Widerſprüchen. Wie war es denn noch vor knapp zwei Jahren? Sie wickelten ſich im Winter in Pelze geradezu ein und nur Teilpartien des Geſichtes ließen Sie noch frei. Kurz oberhalb der Knie hörte jedoch die Einwickelei pöllig auf. Es kam dann nur noch die hauchdünn be⸗ kleidete Partie der Beine. Und das im ſtrengſten Winter! Ganz ſo unlogiſch ſind wir denn doch nicht. Wir wickeln uns in der größten Sonnenglut wenig⸗ ſtens vollkommen ein. Schimpfen kann jedermann! Aber beſſer machen, daran fehlt es vorläufig noch. Alle Reformvorſchläge zur Umgeſtaltung der Herrenkleidung waren bis jetzt nur Lächerlichkeiten, und ein Mann in Kniehoſen, langen Strümpfen und mit Hemoͤbluſe iſt eine mehr als fragwürdige Erſcheinung. Wir halten alſo vor⸗ läufig noch an unſerer konſervativen Kleidung feſt und wollen danach trachten, ſo gut angezogen wie nur möglich zu ſein. An der Herrenmode ändern ſich im Verlaufe von Jahren nur Kleinigkeiten. Aber auf die kommt es gerade an. Revolutionen ſind in der Herrenmode nicht möglich, genau ſo, wie ſie nie aus einem Extrem ins andere verfällt. Es entwickelt ſich alles organiſch. Für den Werktag und für die Straße kommt zunächſt der Sakko, gleichſam das Kernſtück unſeres Kleiderſchrankes, in Frage. Der Modeſakko des Herbſtes iſt trotz der Taillenbetonung und der glatten Hüften locker gearbeitet. Es iſt in das Belieben des Herrn geſtellt, ob er den einreihigen oder den zwei⸗ reihigen Sakko wählt. Beide ſind im Herbſt und Winter immer noch Brüder und zwar keine ſeind⸗ lichen. Bevorzugt werden beim einreihigen Anzug drei Knöpfe, wobei der mittelſte geſchloſſen getragen wird. Für den zweireihigen Sakko ſind dunkle Stoffe vorgeſchrieben. Die Hoſen ſind gerade und ziemlich weit. In Höhe der Oberſchenkelmitte be⸗ ginnt der gerade Abfall. Die Hoſe fällt bis dicht auf den Schuh und wird mit Umſchlag getragen, der ſich zeit vielen Jahren ſchon feſt eingebürgert hat. Mode⸗ farben ſind braun, blau und grau. Die Stoffe in Saxony, Cheviot und Kammgarn, als bevorzugte Qualitäten, ſind gemuſtert in den ſogenannten Fleckchenmuſtern, die ſo verwebt ſind, daß ſie Streifen bilden. Bei den ſerißſen Gelegenheiten trägt man den kombinierten Anzug oder Cut. Immer⸗ hin iſt der Cut nicht mehr das, was er früher war und die Stunde ſeiner oftmals gepredigten Wieder⸗ geburt liegt noch in weiter Ferne. Favorit iſt alſo immer noch der„Kombinierte“. Sein Rock unter⸗ ſcheidet ſich in keiner Weiſe von dem des einreihigen Modeſakkos. Die Hoſe fällt beſonders weit und hat ſelbſtverſtändlich keinen Umſchlag. Beliebt ſind auffällig große Muſter in dunklen Streifen. Die ſchwarze Weſte kann man weglaſſen und dafür eine in hellerem, gemuſtertem Stoff tragen. 930 Für den Abend iſt der Smoking bei allen offi⸗ ziellen Gelegenheiten nicht zu entbehren. Ob er durch den Frack erſetzt werden kann, iſt immer nur von Fall zu Fall zu entſcheiden. Die Domäne des Fracks iſt zweifellos die große Geſellſchaft oder der Ball. Frack und Smoking haben ſich wenig ver⸗ ändert. Die Mode iſt hier am konſervativſten und legt einen Standardſtil feſt, der einige Jahre Gül⸗ tigkeit hat. Kommen wir nun zu der ſogenannten Ueber⸗ kleidung, den Mänteln. Da iſt zuerſt der Paletot, ſozuſagen der feine Mann unter den Mänteln. Für Paletot wählt man immer dunklere Stoffe. Schwere Cheviot⸗, Kaſchmir⸗ und Tweedtuche ſind ſehr ge⸗ ſchätzt. Der Gehrockpaletot mit ſeiner ſelbſtverſtänd⸗ lich in natürlicher Höhe ſitzenden Taille hat diesmal ein höher gelegenes Bruſtteil. Dadurch wirkt die obere Partei beſonders breit. Der Ulſter, als beliebteſte Form der Ueberzieher, braucht nicht unbedingt Raglanärmel zu haben. Er wird groß und füllig gearbeitet. Alles an ihm iſt wuchtig; breite Reverſe, weite Aermel, große Taſchen und Knöpfe ſind ſeine beſonderen Kennzeichen. Derb wirkende Stoffe aus Cheviot, Gabardine, Flauſch, ſowie Cordſtoffe ſind beſonders geeignet. Der Raglan hat ſich in den letzten Jahren zu einem feſten Typ entwickelt. Er wird am häufigſten als ſogenannter Hänger getragen, alſo ohne jedwede Figurenandeutung. Er fällt voll über die Schultern und iſt auffällig weit. Die Reverſe ſind kurz und die Klappen nicht zu breit. Die Raglans werden gern aus Flauſchſtoffen oder gerauhtem Ripsvelour ge⸗ nommen. Uni fond mit feinem Punktier⸗Strich⸗ muſter ſind in der Mode. Die Mitglieder der Herrenschneider- 42 f Zwangs- Innung Mannheim und Vororte beehren sich, den Eingang der Stoffneuheiten für Herbst und Winter anzuzeigen und halten sich bei Bedarf bestens empfohlen Ackermann, Nikolaus 5 2 Daum, Peter Kirchenstraße 16, Tel. 22232 Haas, Jakob S Krieger& Berkemeier Friedrichsplatz 3, Tel. 43525 Peters, Wilhelm U G6, 13, Tel. 22977 Siebert, Hans M 7, 13 Adelmann, Anton Käfertalerstraße 91 Claß, Friedrich P 6, 6, Tel. 29407 Hager, Wilhelm Waldhofstraße 136 Kritter, Adam Beilstraße 9 Pirron, Johann Lange Rötterstraße 12, Tel. 52724 Stappert, Philipp O 7, 5, Tel. 32741 Adelmann, Wilhelm Gabelsbergerstraße 7 Dittmann, Friedrich Lortzingstraße 16 Hartmann, Otto 3 18 Kuhn, Karl Windeckstraße 25 Quick, Peter Waldhof, Alte Frankfurterstr. 32 Stappert, Jean S 6, 36, Tel. 25842 Aller, Wilhelm Mittelstraße 97 Dorn, Louis N 4, 10, Tel. 23464 Häcker, Wilhelm P 6, 16, Tel. 24672 Kuhn, Paul R 4, 15, Tel. 23218 Raule, Nikolaus G 7, 28 Stern, Gebr. O1, 8, Tel. 21107 Axtmann, Joseph Neckarau, Neckarauerstraße 50 Dörr, Anselm Seckenbeimerstraße 22 Hafßlinger, Johann P 6, 12 Kunkel, Fritz 5 E 25 Reber, Otto P 6, 19 Stoffel, Johann Stamitzstraße 7, Tel. 50619 Ballweg, August 8 3, 4, Tel. 31597 Dörsam, Georg Emil-Heckel-Straße 2 Hatzenbühler, Georg L 12, 5, Tel. 33806 Laschinger, Joseph B 2, 2, Tel. 28708 Reinhold, Karl Gontardstraße 15 Stumpk, Sigmund A4, 21, Tel. 22193 Barreis, Johann Düringer, Gebr. Henn, Erhardt Laukötter, Arnold 2, 4, Tel. 33063 . Reul, Adam. R 7, 40, Tel. 30722 Tauber, Karl Große Wallstadtstraße 58 S 6, 40 Heinrich-Lanz-Straße 36 2538 Barth, Konrad Ebert, Jakob Helfert, Heinrich Laule, Georg Röder, Konrad Trautmann, Wilhelm G 2, 16 Meerfeldstraße 33 Feudenheim, Talstraße 14 Rheinaustraße 16 6, 10 O 7, 21, Tel. 31392 Bassauer, Valentin bert, Wilhelm Herkert, Thomas Leis, Karl Rohr, Wilhelm Speidel, Johann 1 4 1 Waldhofstraße 213 3. K 1. 21 Rheindammstraße 49 Neckarau, Kathar.-Str. 12, Tel. 48372 Bauer, Johann Ebinger, Albert Herrmann, Christian Liebler, Wilhelm Rothkapp, Leo Sperling, F. Windeckstraße 7, Tel. 23248§ 6, 14, Tel. 20644 T 6, 14 S 1 15 Windeckstraße 11 Neckarau, Luisenstr. 42, Tel. 48794 Bauer, Wilhelm Seckenheimerstraße 36 4 Eble, 8 B 2, 7, Tel. 22734 Hirschhorn, Jakob S 6, 19, Tel. 33532 Löb, Johann Georg Wallstadt, Feldstraße 12 Rückert, Ludwig F 2, 17, Tel. 30231 Triebel, Eduard R Benirschke, Hans K 3, 12, Tel. 22346 Eisele, Christian T 6, 4 Hochadel, Adolf Waldhof, Hubenstraße 9 Ludwigs, Oskar O 7, 15, Tel. 32130 Salomon, Kaufmann K 4, 21, Tel. 31883 Tropf, Heinrich 9 Berberig, Franz 0 5, 14, Tel. 32774 Engelhorn& Sturm O 5, 4, Tel. 22055 Holfelder, Anton Mai, Alois Sattler, Hans Lange Rötterstraße 5, Tel. 51968 Veit, Thomas Soironstraße 2 Berg, Wilhelm Neckarau, Adlerstraße 57 5 Englert, Karl Grobe Merzelstraße 45 Bergdolt, Wilhelm H 1, 4, Tel. 30481 Eisenhauer, Stephan K 1, 4, Tel. 33336 S 6, 41 5 719 Honig, Heinrich Maikisch, Johann Schaap, Heinrich Vogel, Ludwig 1 Kepplerstraße 25 2 9 Hubschneider, Erwin ö Maiwald, Hermann Schäfer, Joseph Voit, Sebastian J 2, 16 Rheinhäuserstraße 16, Tel. 42830 Jean-Becker- Straße 1 Feudenheim, Blücherstraße 4 Bergmann, Leopold R 3, 2 b, Tel: 33088 Flick, Fritz Tattersallstraße 18 Emil Hühne Gontardplatz 3 Maier, Wilhelm 2 2, 22 — 5 Schandin, Heinrich Neckarau, Waldhornstraße 19 Wagner, Karl Käfertalerstraße 40 Berlinghof, Friedrich Lange Rötterstraße 1, Tel. 52112 Flick, Leopold Neckarau, Rangierbhf., Mittelbau Hummel, Otto U 3, 11 Manes, Gebr. P 4, 12, Tel. 26810, 26811 Scharnagel& Horr Waldi, Adam Berndt, Philipp D 4, 6, Tel. 32419 Frank, Karl U fB5, 11, Tel. 22248 Hunken, Heinrich G1, 16, Tel. 32697 Marburg, Max P 7, 17, Tel. 26930 O 7, 4, Tel. 30249 K 2, 19 Schlechter, Ludwig Walter, Gottfried Schanzenstraße 6, Tel. 31034 25 Bertram, J. Söhne Friedrichsplatz 8, Tel. 42206 Frank, Karl Neckarau, Schulstraße 94 Jünger, Georg Kobellstraße 17 Metzger& Eberle D 2, 2, Tel. 31064 Scheer, Hermann G 7. 14 Wanner, C. W. M 1, 1, Tel. 27874 Bieber& Zachoval N 4, 15, Tel. 22021 Fritz, Alfred 3, 2 „5 Hauk, Otto Weberstraße 11 Müller, Andreas 2 Schelſhaß, Georg Pozistraße 9 Wartensleben, Leopold M 7, 16, Tel. 26915 Binder, Hans Gr. Wallstadtstrage 59, Tel. 40721 Foltz, Christian Meßplatz 6, Tel. 53179 Katz, Karl Gontardplatz 1 Müller, Johann Riedfeldstraße 18 Schenk, Martin Augartenstraße 39 Weber, Heinrich Collinistraße 18 Bing, Wilhelm Windeckstraße 28 Gailing, August K 3, 8 5 Katzelmeier, Johann Müller, Karl Schleyer, Theo Weckmann, Franz 6, Bingert, Franz T 1, 3, Tel. 20183 Geismar, Theodor 5 R 7 G 3, 20 4 Lutherstraße 21 a Kaufmann, Alois Münch, Wilhelm Schmelzle, Friedrich 3, 4, Tel. 25018 U 1, 6 Schwetzingerstraße 51 a Walz, Fritz Seckenbheimerstraße 72 Blau, Ignaz Geißler, Karl Kauth, Heinrich Weberstraße 11, Tel. 43733 Mündler, Johann Beethovenstraße 7 Schmidt, Karl Augartenstraße 10 Weigel, Richard Seckenheimerstraße 73 T 7, 17, Tel. 26948 8. Boiselet, Nikolaus Geiger, Karl Rheinhäuserstraße 99 C 4, 1 Kälbermann, Sally E 1, 14, Tel. 27809 Meyer, Philipp S 6, 33, Tel. 32449 Schmitt, Albert P 2, 10 Weinreich. Heinrich P 3, 15, Tel. 33830 Borger, Heinrich T 6, 38 Gebauer, Friedrich Feudenheim, Scharnhorststraße 23 Knopf, Georg Rheinau, Relaisstraße 69 Nahrstedt, Otto Friedrichsfelderstraße 40 Schmitt, Karl D 4. Weinziert, Joseph F 3, 1, Tel. 25417 5 Brauch, Hugo R 3. 2 Geier, Anton U TS5, 4, Tel. 27784 Konecny, Florian Sandhofen, Ziegelgasse 52 Neber, August T 6, 35 Schmitt, Sebastian M 1, 10 Feudenbeim, Scheflelstr. 14, Tel. 43926 Wiekersheimer, Philipp Brehm, Fritz Kepplerstraße 23, Tel. 40012 Gerspach, Emil 1 2 14 Kiefer, Hans Heinrich-Lanz- Straße 4¹ Neidig, Philipp Gontardstraße 33 Schneider, Daniel Q 3, 4, Tel. 32672 Winheimer, Willi N 7, 8, Tel. 24103 Brems, Ferdinand 8 1 Glinz, Johann 5 Seckenheimerstraßhe 25 Klarmann, Peter D 7, 15 Nenninger, Joseph P 4, 10, Tel. 23230 Scholem, Max B 2, 3, Tel. 29379 Wirth, Adolf Gärtnerstraße 22 Bruckner, Adam Windeckstraße 18, Tel. 28782 Goldfarb, Joseph M 1, 2 a, Tel. 33923 Klingner, Hermann Kafertalerstraße 34 Neubauer, Eduard 8 Schwarz, Christian Lange Rötterstraße 110, Tel. 51549 Wolf, Albert E 2, 14, Tel, 33688 Bubel, Joseph D 1, 13, Tel. 33935 Gordt, Heinrich T 2, 1, Tel. 28095 Knell, Fritz B 1, 7a, Tel. 22526 Noryeh, Markus D 4, 6, Tel. 27163 Schwerzel, Beny . Wollmann, Raimund U 1, 23, Tel. 20589 Burkhard, Dionis Goß, Oskar Kohl, Heinrich Friedrichsfelderstraße 39 Norych, Schia K 1, 7, Tel. 24380 Schuhmacher, Anton Neckarau, Kleinestraße 6 Wärtele, Michael Käfertal, Rebenstr. 7, Tel. 51173 Konrad, Karl 2 17 Nuber, Ferdinand M 2, 4 Schubert, Kurt Sandhofen, Zwerchgasse 34 Zerbe& Kaufmann D 1. 11, Tel 26370 R 4, 15 Neckarau, Wilhelm-Wundt-Str. 36 Büchler, Heinrich Grünhut, Heinrich . 1 4, 1 G 7, 22, Tel. 28366 4 Bürkheimer, Wilhelm Gunkel, Fritz C 4, 10. 32 Kraft, August L 4, 5 5 Ochner, Gottlob Rheinhäuserplatz 10 Seitz, Joseph Kronprinzenstraße 52 Zonsius, Karl K I, 2 e —— Bonatz, Robert K 7 Günther, Wilhelm 7, 8 5 Kraft, Hermann D„ 1 Peters, Anton . 7 8 Sick, Valentin Kleine Merzelstraße 5 Zornmüũlffer, Valentin 1 R 3. 22 Mik dem Hufe auf dem Nopf Der Hut iſt der Schlußpunkt zur Eleganz. So 35 die Geſchichte zurückreicht, iſt der Hut nicht nur des Hauptes Hüter, ſondern auch ſeine Zierde ge weſen. Und man kann ſich denken, daß das wallende Federbarett eine ſehr kleidſame Kopfbedeckung war. Nur der Maun von heute will unbedingt im Sommer ohne Hut herumlaufen. Glaubt er viel⸗ leicht, daß das ſchön ausſieht, wenn ihn plötzlich auf der Straße ein heftiger Regenguß überraſcht und ihm die naſſen Strähnen ins Ge ſicht hängen? Es iſt nur gut, daß die vorgeſchrittene Jahreszeit jeden Herrn wieder zwingt, ſein Haupt zu bedecken. Denn der Herr im Paletot ohne Hut iſt eine unmög⸗ liche Erſcheinung. Im ganzen ſind es drei N ormalmodelle, welche die Hutbranche geſchaffen hat. Es ſind gleichſam die Standardmodelle, die den Zweck haben, dem Herrn die Wahl zu erleichtern. Da iſt zunächſt das jugend⸗ liche Modell, das einen aus sgeſprochen individuellen Charakter hat. Die Farben paſſen ſich dem Anzug an, und es bleibt dem Geſchmack des Herrn überlaſ⸗ ſen, das Paſſende auszuſuchen. Das zweite Modell iſt der Hut für den ernſten Geſchmack des älteren Herrn und wird vorzugsweiſe in dunkleren Tönen getragen. Immer aber gehört der ſteife Abendhut, die Melone, in den Kleiderſchrank des gutangezoge⸗ nen Herrn. Sie iſt unentbehrlich zum ſchwarzen Paletot oder zum Abendanzug. Beſteht doch die Tat⸗ ſache, daß der Zylinder ſich bei uns nie in dem Maße einbürgern wird, wie beiſpielsweiſe in Eng⸗ land. Er bleibt immer nur den beſonders feierlichen Gelegenheiten, wie Hochzeit, Taufe oder Beerdigun⸗ gen vorbehalten. Selbſt bei Beſuchen lehnt ihn der größte Teil der Herrenwelt ab, ohwohl er bei hoch⸗ offiziellen Beſuchen nicht zu entbehren iſt. Der Zylinder will auch in das Straßenbild ber Jetztzeit nicht mehr ſo recht paſſen, und niemand wird ihm eine Träne nachweinen. Welches von den drei Modellen der Herr wählen ſoll, oder am beſten alle drei M odelle, bleibt natür⸗ lich dem perſönlichen Geſchmack überlaſſen. aber iſt es paſſenden Hut zu tragen. lichkeit. Cut paßt. derjenige Genau ſo, nicht umſtoßen ſollte, der glaubt, Immer notwendig, zum Anzug oder Mantel den So iſt beiſpielsweiſe ein grauer Hut zu einem braunen Mantel eine Unmög⸗ wie ein weicher Hut nicht zum Das ſind eherne Kleidergeſetze, die ſelbſt über ſolche„Kleinigkeiten“ die Naſe rümpfen zu können. Wir ſagten ſchon eingangs: punkt der Eleganz. Rleinigkeiken, auf die es ankommt Wäſche, Krawatten, Ga maſchen, Ha ſchuhe! Kapitel, bei denen ſich die Herrenwelt ſchwer zurechtfinden will. Hier wird auch am me gegen die Gebote einer guten Man denke nur an die größte Stilwidrigkeit, immer noch häufig begangen wird, an die Kleidung geſün Der Hut iſt der Schluß⸗ n d⸗ nur iſten digt. die weiße Binde zum Smoking! Wenn es auch der größte Teil aller gutgekleideten Männer weiß, ſei es zu Nutz und Frommen aller Unbelehrbaren nochmals verzeichnet: ſchwarze Binde, ſchwarze Binde zum Smoking! Wie oft kann man auf der Straße Herren beobachten, die zwar einen gutgearbeiteten Anzug, aber eine un⸗ mögliche Krawatte tragen! Es fehlt leider oft noch der Sinn für die Nuance, die alle Teile der Kleidung zu einem harmoniſchen Ganzen zuſammenkliugen läßt. Einmal iſt es der Hut, dann wieder der Schuh, der nicht zur Kleidung paſſen will. Meiſtens iſt es die Krawatte, die den Geſamteindruck ſtört, weil der Herr ſich nicht die Mühe gibt, vorher zu prüfen, ob ſie auch zum Anzug paßt. Wer unſicher iſt, er⸗ kundige ſich bei dem Einkauf von Krawatten deshalb immer vorher im Herrenartikelgeſchä ft. Man wird ihn gern beratſchlagen und ihm die rich⸗ tige Krawatte zu jedem Anzug empfehlen. Viel wird auch mit der Gamaſche geſündigt! Der die Mode beherrſchende Halbſchuh verlangt an naſſen und kalten Tagen eine Ergänzung durch die Gamaſche. Doch iſt es auch hier notwendig, zu prüfen, ob Anzug und Gamaſche zuſammenpaſſen. Am beſten hilft man ſich dadurch, daß man am Abend ein unauffällige ſchwarze Gamaſche trägt. Tags⸗ über wähle man eine hellfarbige, die mit der Farbe des Anzugs in Einklang zu bringen iſt. In der kommenden Jahreszeit tritt der Hand⸗ ſchuh wieder in ſeine vollen Rechte. Es bleibt dem perſönlichen Geſchmack überlaſſen, ob man Handſchuhe aus Trikotſtoff, Wildleder, Glace oder Nappa trägt. Der allzu helle Hanbſchuſ paßt nur für die Prome⸗ nade. Als Beſuchshandſchuh ſind ſowohl graue als weiße Handſchuhe mit dunklen Ziernähten zuläſſig. Handelt es ſich um einen hochoffiziellen Beſuch, ſo wähle man ſtumpfe und unauffällige Farben. Der ſchwarze Handſchuh iſt dazu verpönt und wird nur noch bei Beerdigungen getragen. Das ſind Modekleinigkeiten, wohl ankommt. Sie ſollte der Herr niemals außer acht laſſen, da er dadurch dokumentiert, daß er Sinn für erleſenen Geſchmack hat. auf die es ſehr Sonderbeilage der Meuen Mannheimer Zaiune Die Kleidung des Herrn Sich gut und richtig zu kleiden, iſt eine Kunſt. Di Entwicklung der letzten Jahre hat gezeigt, daß unſere Herrenwelt eifrig beſtrebt iſt, dieſe Kunſt zu lernen. Die Zeit der Erſatzware der Kriegs- und Nachkriegs⸗ zeit iſt vorbei. Zwangen damals die Verhältniſſe auch den gutſituierten Herrn, ſich gewiſſermaßen mit einem „Einheitsanzug“ für alle Zwecke zu begnügen, weil er keine Möglichkeit ſah, ſich die für beſtimmte Ge⸗ legenheit vorgeſchriebene Kleidung zu beſchaffen, ſo gewannen, nachdem die unerträglichen Schwierigkei⸗ ten behoben waren, jene ungeſchriebenen Geſetze der Geſellſchaft wieder Wirkſamkeit, die auch für die Be⸗ kleidung des Herrn Beſtimmungen bringen, die man, ohne ſich zu ihr in Gegenſatz zu ſetzen, nicht übertreten darf.„Originalität“ in der Kleidung wird, wenn ſie die Normen der Mode, des Stils und des Geſchmacks ſprengt, nicht gerne verziehen. Unſere Herrenwelt hat ein wirkliches Bedürfnis nach guter Beratung über den richtigen und korrekten Anzug zu jeder Tages⸗ zeit und für jede Gelegenheit. Das hat mit Mode⸗ fatzkereien nichts zu tun, ſondern entſpringt dem ſelbſtverſtändlichen Wunſche jedes ordentlichen Men⸗ ſchen, auch durch die Kleider ſeiner Umgebung die höf⸗ liche Achtung zu beweiſen, die ihr gebührt. Der Herr, der heute nicht gegen die moderne„Klei⸗ derordnung“ verſtoßen will, darf allerdings einer ge⸗ wiſſen Großzügigkeit bei der Ergänzung ſeiner Gar⸗ derobe nicht entbehren. Mit einem„Einheitsanzug“ laſſen ſich die Anforderungen, die Mode und Stil an die Kleidung des Herrn ſtellen, nicht mehr beſtreiten. Für jeden Zweck, für jede Gelegenheit muß der Herr von heute in ſeinem Garderobebeſtand das richtige Kleidungsſtück wählen können, wenn er Anſpruch darauf macht, korrekt und richtig gekleidet zu ſein. Daß zum richtigen Anzug auch das richtige Beiwerk in Schuhen, Wäſche, Hüten gehört, iſt natürlich ganz ſelbſtverſtändlich. Die Herrenſchneiderei hat eine Ta⸗ belle zuſammengeſtellt, die den Verſuch macht, den Herrn über die für jede Gelegenheit angemeſſene Kleidung zu beraten. Sie ſollte im Kleiderſchrank jedes Herrn Platz finden. Der Schneider wird ſie ſeinem Kunden gerne beſorgen. 5 O 2. 6 8 Dippel Machf., Varl Fleiner Grõßtes Spezial-Hutgeschdiſt HFurmonie D 2, 6 Allein vertretung de, Firmd: u. C. Habig, Wien. Wir füliren nur den Eafitem Borsalimo. TTER BI. Nachfolger Markfpiatz F 2,6 Fre Vor Sirfachisferi bis 2 Slegernesfern Beef sic den Eingeng vor NEUHEITEN π DAN PN-NLEIDEBRSTOFFPRN Wolle— Seide— Serrif NINE SFE EERREN- ANT GSTOEFE Ir SUferi urid besferi Qelifs fer! eZ U Zeiger! die gu Baskenmütze N in Vielen Ferben. Daskenmutze 5 5 A gestrickt. von an Jugendl. FHaglochke die groge Mode cApeline, doppelra in weicher 95 35 arbeitung aul dee! ee e e. wie- mat. ui Nie as lou juuuue vo bub aguuvöful find.* in 8 gutem Fil mit eee Neffe Glochenform weicher Filz, Ropf neuart. gesteckt, eleg. garniett Gr. walcke . a 3 5 5— 7 Des 4 4 1 N ee e 1 **⁰ esche Flzkappe mit flotter Filzschlefie 5 mur Fzhüichen 7* 5 1 in 12 en 2»„„„„„ 3* zum Selbst- 75 Tant r.—10 em E Lleles etar den reren groge W Hl 1 N 2 1 3 W 10 8 * 5 U 1 3 * 1 ö Mittwoch, 17. September 1930 Beilage der„Neuen Mannheimer Zeitung“ 5 2 85 2 2 Die Ledigenſteuer des Säuglings Werden von der Ledigenſteuer auch Minder⸗ 5 5 jährige betroffen? Von e jur. et rer. pol. Brönner, erlin In der Oeffentlichkeit beſchäftigt man ſich zur Zeit lebhaft mit der Frage, ob auch Min der⸗ jährige bis herab zum Säugling von dieſer Steuer erfaßt werden. Eine Altersgrenze iſt nämlich für die Steuerpflicht der ledigen Perſonen nicht geſetzt. Gegenüber der unbeſchränkten Steuer⸗ pflicht für alle Minderjährigen hat man zunächſt den Standpunkt vertreten, daß jedenfalls minderjährige Kinder, die zum Haushalt der Eltern gehören und deren Einkommen daher dem des Vaters hinzuge⸗ rechnet wird, für die Ledigenſteuer ausfallen. Dies gilt aber zunächſt nicht für die Kinder, die eigenes Arbeitseinkommen beziehen, da ſie nicht mit dem Vater zuſammen— veranlagt werden. Ferner wird geltend gemacht, daß auch bei Zuſammenrechnung des Einkommens minderjähriger Kinder mit dem des Vater die Kinder perſönlich neben dem Vater im techniſchen Sinne ſteuerpflichtig ſind und nicht lediglich für die Steuer haften. Die Folge würde ſein, daß ſtets auch der Säugling der Ledigen⸗ ſteuer unterliegen würde. Demgegenüber ſteht jedoch die überwiegend vertretene Auffaſſung, daß die minderjährigen Kinder bei Zuſammen⸗ veranlagung mit den Eltern nur haften und nicht ſelbſt ſteuerpflichtig ſind, alſo auch keine Ledigenſteuer zu entrichten haben. Für die Ledigenſteuer übrig bleiben jedoch auch hier die minder fährigen Kinder, die eigenes Arbeitseinkommen beziehen und entſprechend ſelbſtändig Lohnſteuer entrichten. Sie ſcheiden nur dann von der Ledigenſteuerpflicht aus, wenn ſie lohnſteuerfrei ſind, da ihr Arbeitslohn monatlich nicht mehr als 114,99/ beträgt. Waiſen und unter Umſtänden Kinder geſchiedener Eltern kommen aber auch dann für die Ledigenſteuer in Frage, wenn es ſich nicht um eigenes Arbeitseinkommen handelt. Für Minderjährige, die hiernach der Ledigen⸗ ſteuer unterliegen, könnte die Ledigenſteuerpflicht noch aus dem Grunde beſtritten werden, weil Ledi⸗ genſteuer ſiungemäß nur von Perſonen zu erheben iſt, die überhaupt heiraten können. Nach dem Bürgerlichen Geſetzbhuch darf aber ein Mann nicht or dem Eintritt der Volljährigkeit, alſo dem 21. Lebensjahr, eine Frau grundſätzlich nicht vor Voll⸗ endung des 16. Lebensjahres eine Ehe eingehen. Tatſächlich gibt das Geſetz aber auch für dieſe Alters⸗ grenzen keinen Anhaltspunkt. Die Einführung der Ledigenſteuer iſt nicht aus bevölkerungspolitiſchen Gründen erfolgt, um einen Anreiz zur Verheiratung zu geben. Maßgebend waren vielmehr lediglich fin anzpolitiſche Gründe von der Erwägung ausgehend, daß ledige Perſonen infolge geringeren Aufwandes für den Lebensunterhalt zu den Ver⸗ brauchsſtenern in geringerem Maße beitragen und die Familienermäßigungen für die Verheirateten nicht ſehr hoch find. Es iſt daher kaum anzunehmen, daß der Reichsfinauzhof die Beſchränkung der Ledi⸗ genſteuer auf heiratsfähige Perfonen billigen wird. Schiedsſpruch⸗Vollſtreckbarkeit Kaun der Schiedsſpruch eines außerſtaat⸗ lichen Schiedsgerichts für vollſtreckbar erklärt werden, wenn er zwar gemüß g 1089 35 O. von den Schiedsrichtern unterſchrieben und den Parteien zu⸗ geſtellt und bei dem zuſtändigen Gericht nieder⸗ gelegt iſt, wegen desſelben Schiedsſpruchs aber ein Berufungs verfahren ſchwebt? i Die durch 8 1039 3PO. dem Schiedsgericht zur Pflicht gemachte Zuſtellung und Niederlegung des Schiedsſpruchs hat den Zweck, den Abſchluß des ſchiedsgerichtlichen Verfahrens anzugeben und damit feſtzuſtellen, daß nunmehr eine ſchiedsgerichtliche Eutſcheidung vorliegt, die gemäߧ 1040 ZPO. unter den Parteien die Wirkungen eines rechtskräftigen gerichtlichen Urteils hat. Dieſe Wirkungen können aber nicht eintreten, wenn durch Schiedsvertrag ein ſchiedsgerichtlicher Inſtanzzug eingerichtet oder gegen den Schiedsſpruch der 1. Inſtanz die Berufung eingelegt iſt. Schafft aber die formelle Zuſtellung und gericht⸗ liche Hinterlegung des Schiedsſpruchs des§ 1039 3PO. Rechtskraft, ſo wäre hieraus der Schluß zu ziehen, daß erſt, nachdem die Berufungsfriſt ohne Einlegung der Berufung verſtrichen oder nachdem über die eingelegte Berufung entſchieden iſt, die Zuſtellung und Hinterlegung nach 88 1039, 1040 ZPO. ſtattzufinden hat. Aber es kommt häufig der Fall vor, daß die Formalien des§ 1039 ZPO. erfüllt ſind, obwohl die Berufungsfriſt noch nicht abgelaufen iſt, ja ſogar gegen den erſtinſtanzlichen Schiedsſpruch Berufung eingelegt worden iſt. Aber die Erfüllung der Formalien des§ 1030 3PO. rechtfertigt allein noch nicht die Vollſtreckbar⸗ keitserklärung durch das Amtsgericht, wenn gegen den erſtinſtanzlichen Schiedsſpruch Berufung einge⸗ legt oder wenn die Berufungsfriſt noch nicht abge⸗ laufen iſt. Die Einlegung der Berufung hindert das Vollſtreckungs verfahren, auch wenn der Schiedsſpruch der 1. Inſtanz bereits zugeſtellt und hinterlegt wor⸗ den iſt, denn für vollſtreckbar erklärt werden kann nur ein Schiedsspruch, der endgüreig iſt. Selbſt bei Vorliegen der Formalien des§ 1039 3 PO. kann da⸗ her die Partei noch einwenden, daß der Schiedsspruch deſſen Vollſtreckbarkeitserklärung verlangt wird, in Wirklichkeit noch gar nicht der endgültige Schieds⸗ ſpruch ſei. Das Vollſtreckungsgericht hat dieſe Gin⸗ wendung auf ihre Richtigkeit zu prüfen und wenn dieſe zutrifft, die Vollſtreckbarkeitserklärung des Schledsſpruchs zu unterlaſſen. i traglich nicht zuläßt, ergab ſich die Glünbigerſchutz bei Eigentun Svorbehalt Von Rechtsanwalt Dr. Erich Emanuel⸗Mannheim Die kaufmänniſche Praxis hat ſich ſchon wieder⸗ holt mit der Frage befaßt, wie die Rechte des Gläu⸗ bigers, der mit ſeinem Schuldner einen Eigentums⸗ vorbehalt vereinbart hat, derart verſtärkt werden können, daß er auch nach Verkauf der Ware für den Fall der Inſolvenz möglichſt geſichert iſt. Die Rechtsſprechung iſt im allgemeinen der Er⸗ weiterung des Gläubigerſchutzes nicht günſtig ge⸗ weſen. Insbeſondere ſei auf die Entſcheidung des Reichsgerichts im 115. Bande, Seite 2062, kommentiert in der juriſtiſchen Wochenſchrift 1927, Seite 701 hingewieſen. War es vorher in der Rechts⸗ lehre ſtrittig, oh der Lieferant im Konkursfall ein Recht habe, an Stelle der veräußerten Sache, die un⸗ ter Eigentum zalt geliefert war, die dafür er⸗ wurbene Forde aus bem Verkauf abgetreten zu erhalten, ſo hat die angeführte Entſcheidung des Reichsgerichts ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß eine ſolche Erſatzausſonderung nicht berechtigt ſei. Das Reichsgericht ging dabei von der Voraus⸗ ſetzung aus, daß im regelmäßigen Geſchäfts betrieb die Weiterveräußerung von unter Eigentumsvorbe⸗ halt gelieferten Waren geſtattet ſei, daß aber bei be⸗ fugter Veräußerung nur ein Forderungsrecht für den Kunde eutſtehe; dieſe Forderung aber nicht im Konkursfall als dem Liefecanten zuſtehend erachtet werden könnte. Für den Konkursfall könne ein neues Recht als Erſatzrecht für das Eigentum nicht begründet werden. Mit der Frage, ob nicht wenigſtens von Anfang an vertraglich vereinbart werden könne, daß für den Konkursfall die Forderung an den Lieferanten abzu⸗ treten ſei, hat ſich dann Menzel in der neueſten Auf⸗ lage zu ſeiner Konkursordnung bei 8 46 befaßt, die Möglichkeit aber abgelehnt. Aus dieſen Lehren ergab ſich die Tendenz, keines⸗ falls dem Lieferanten für den Fall des Konkurſes Rechte zu gewähren, die er ohne den Konkurs nicht beſitzt. Auf Grund dieſer Erkenntnis, daß die Rechtslehre die geſetzlich nicht zuläſſige Bildung von neuen Rechten für den Fall der Inſolvenz auch ver⸗ gab Notwendigkeit der Findung neuer Vertragsbeſtimmungen, die als ſolche kräftig genug ſind eine Verſtärkung des Gläu⸗ bigerſchutzes— ohne Bildung neuer Rechte für den Konkursfall— zu ſchaffen. Nachdem die Rechtslehre die Möglichkeit der Ab⸗ tretung einer Forderung für den Konkursfall abge⸗ lehnt hatte, war einmal zu prüfen, ob eine Ver⸗ tragsklauſel des Inhalts, daß für den Fall 2 2 des Verkaufs der Ware vor Bezahlung dem Liefe⸗ ranten die entſprechende Forderung zu⸗ ſtehen ſoll, wirkſam und ſchutzbringend iſt. Wird dieſe Vereinbarung ſo getroffen, daß die dingliche Surrogation, d. h. der ſofortige Ueber⸗ gang der Forderung an den Lieferanten beim Ver⸗ kauf von Ware, nicht erſt ſpätere Abtretung verein⸗ bart wird, ſo iſt damit das beſtehende Eigentumsrecht im Zeitpunkt ſeiner Entſtehung verſtärkt; und ſo han⸗ delt es ſich nicht um ein Recht, das für den Konkurs⸗ fall neu begründet wird. Damit entfielen die Ein⸗ wendungen der Rechtsſprechung gegen eine vertrag⸗ liche Vereinbarung der Erſatzausſonderung. Daß die Abtretung künftiger, beſtimmter bezw. beſtimmbarer Forderungen an ſich möglich iſt, iſt in Kein Zwang zur Blutprobe Eine Eutſcheidung des Reichsgerichts Die Fragen nach dem Beſtehen einer Bluts⸗ verwandtſchaft, insbeſondere nach dem Be⸗ ſtehen einer ehelichen oder unehelichen Vaterſchaft, ſind in neueſter Zeit durch die Hlutgruppen⸗ Theorie“ auf eine völlig neue Grundlage geſtellt worden. Die Gerichte ſind daher immer mehr dazu übergegangen, zur Klärung dieſer Fragen eine „Blutgruppen Unterſuchung“ vornehmen zu laſſen. Hierbei iſt es ſtreitig geworden, ob das Gericht Zwangsmaßnahmen zur Beſchaffung einer Blutprobe anoroͤnen kann. Das Reichs⸗ gericht hat die Verpflichtung, ſich eine Blutprobe entnehmen zu laſſen, nunmehr verneint, und zwar ſowohl für das Strafverfahren als auch für den Zivilprozeß. 5 Das Reichsgericht hat aber auch weiterhin ſich grundſätzlich dahin ausgeſprochen, daß Schlußfolge⸗ rungen aus einer dahingehenden Weigerung nicht ohne weiteres gezogen werden dürfen. Denn, was den Beweis der Blutunterſuchung betrifft, ſo kann nach dem derzeitigen Stande der Wiſſenſchaft in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle überhaupt kein Ergehnis gewonnen werden, das eine Schlußfolgerung gegen die Vaterſchaft eines be⸗ ſtimmten Mannes zuließe. Während von der einen Seite berechnet worden iſt, daß nur in 8 v. H. der Fälle ein Ergebnis zu erzielen ſei, werden von anderen höhere Zahlen angegeben. Jedenfalls ver⸗ ſagt das Beweismittel noch in der Mehrzahl der Fälle, und es kann deshalb unter keinen Umſtänden gerechtfertigt werden, bei Weigerung des Klägers den Beweisführer ſo zu ſtellen, als ob ſein Fall zu der geringeren Anzahl derjenigen gehört, in denen ein Ergebnis erzielt werden kann. Inwieweit im einzelnen Falle der Tatrichter aus der Ver⸗ weigerung der Blutentnahme Folgerungen zum Nachteile der Partei ziehen will, ſteht in ſeinem pflichtmäßigen Ermeſſen; Vorſchriften darüber durch die Reviſionsinſtanz können ihm nicht gemacht wer⸗ den.(Aktenzeichen: Rö. IV 188/30), der Rechtsſprechung ſchon längere Zeit anerkannt. Die Forderungen, bezeichnet als: ſolche, die aus dem Wei⸗ terverkauf von Waren des betreffenden Lieferanten entſtehen, ſind aber bei entſprechender Buchführung auch hinreichend beſtimmt. Bedenken, ob die bei dieſer Vertragsabrede regel⸗ mäßig dem Schuldner verbleibende Einzugsbefugnis dem Weſen der Rechtsübertragung widerſpricht, kön⸗ nen nicht mit Erfolg gegen eine ſo formulierte Ver⸗ tragsabrede eingewendet werden. Zwar hat das Reichsgericht in ſeiner Entſcheidung Jur. Wochenſchrift 1914, Seite 830, eine Abtretung für unwirkſam erklärt, weil dem Rechtsgeber die Be⸗ fugnis allgemein vorbehalten war, über die Forderung zu verfügen. Die mit der genannten Vertragsklauſel regelmäßig verbundene Einziehungs⸗ befugnis des Schuldners enthält jedoch keine Ver⸗ fügungsbefugnis, die mit dem Weſen der antizipier⸗ ten Zeſſion unvereinbar wäre. Dieſe ſo geregelte Be⸗ fugnis bringt ja gerade für den Schuldner die Ver⸗ pflichtung mit ſich, den eingegangenen Betrag an den Gläubiger abzuführen. a Neben der hiermit beſprochenen Vertragsklauſel, den Gläubigerſchutz zu verſtärken, bleibt noch zu er⸗ örtern, inwieweit durch eine vertragliche Beſtimmung die Veräußerung derart zu einer unbefugten werden kann, daß auch nach der Rechtsſprechung des Reichs⸗ gerichts der geſetzliche Anſpruch auf Abtretung der aus dem Verkauf entſtandenen Forderung beſteht. Daß der Lieferant die Weiterveräußerung über⸗ haupt verbieten kann, daß er ſeinen Abnehmer ver⸗ pflichten kann, die Ware an ſeinen Kunden ebenfalls unter Eigentumsvorbehalt zu veräußern, iſt außer Zweifel. Unſeres Erachtens kann aber ebenſo ein bedingtes Veräußerungsverbot genügen, um die Ver⸗ äußerung zu einer unbefugten zu machen. Iſt aber die Veräußerung unbefugt, dann iſt auch die Voraus⸗ ſetzung, die das Reichsgericht für die Geltendmachung des Abtretungsanſpruchs aus dem Verkauf der unter Eigentumsvorbehalt gelieferten Ware verlangt, er⸗ füllt. So kann die Weiterveräußerung verboten ſein für den Fall der Möglichkeit der Schädigung des Gläubigers durch den Verluſt der unmittelbaren Sicherung. Man kann allerdings den Einwand machen, daß man hier dem Schuldner die Kenntnis dieſer Schädigungsmöglichkeit beweiſen muß. Das wird aber in den meiſten Fällen infolge der Feſtſtellung des Geſchäftsganges möglich ſein, deſſen genaue Nach⸗ prüfung dem Gericht dann obliegt. Damit iſt dann der Weg geebnet, die Erſatzausſonderung, die bei befugter Weiterveräußerung nicht beſteht, zufolge dieſer un⸗ befugten Veräußerung für ſich in Anſpruch zu neh⸗ men. Die beiden genannten Vertragsklauſeln, die ver⸗ traglich antizipierte Zeſſion und das bedingte Ver⸗ äußerungsverbot vereint, ſcheinen mir die gebotene und notwendige Verſtärkung zu ſein, die der Gläu⸗ bigerſchutz im Intereſſenwiderſtreit gegen die Schuld⸗ nerſtellung verlangt. Die Wirkſamkeit des vertrag⸗ lichen Ausſonderungsanſpruchs auf Grund des Eigen⸗ tumsvorbehalts iſt auch jetzt in einem Urteil des Landgerichts Heidelberg, das ich mit Rückſicht auf dieſe Ausführungen erwirkte, grundſätzlich anerkannt. Keine vordalferten Schecks mehr! Die Zahlung durch Bankſcheck hat erfreulicher⸗ weiſe in den letzten Jahren eine große Verbreitung gefunden, da durch dieſe der Zahlungsverkehr ſehr er⸗ leichtert wird. Durch die immer drückender auf unſerer Wirtſchaft laſtende Geld⸗ und Kreditnot griff aber das Herausſchreiben ungedeckter und vordatier⸗ ter Schecks immer mehr um ſich, was den Scheckver⸗ kehr ungemein erſchwerte, da der Bankier vordatierte Schecks vor dem Ausſtellungstag nicht einlöſen durfte, was das Publikum oft nicht verſtehen konnte, außer⸗ dem war der vordatierte Scheck wechſelſteuerpflichtig. Die am 14. April 1930 in Kraft getretene Novelle zum Scheckgeſetz, beſeitigt nun einen der beiden Hemmniſſe des Scheckverkehrs, nämlich das Heraus⸗ ſchreiben vordatierter Schecks. Das neue Geſetz ſagt ganz kurz, daß ein Scheck, der dem Bezogenen vor dem Tage, der auf dem Scheck als Tag der Ausſtel⸗ lung bezeichnet iſt, zur Einlöſung vorgelegt wird, als am Tage der Vorlegung ausgeſtellt gilt. Danach gibt es praktiſch keine vordatierten Schecks mehr, denn dieſe ſind nun den ordnungsmäßig ausgeſtellten Schecks gleichgeſtellt und der Bankier behandelt vor⸗ datierte Schecks genau wie dieſe und der Einreicher kann vom Bankier im Falle der Nichteinlöſung ſofort eine dem Proteſtvermerk gleichkommende Erklärung verlangen. Solange nun ein vordatierter Scheck Deckung hat, hat dies für den Ausſteller keine weiteren Folgen; hat der Scheck aber keine Deckung, ſo kann dies für den Ausſteller ſehr unangenehme Folgen haben. Denn, wenn dieſer durch mehrere Hände gegangen iſt, hat jeder frühere Inhaber das Recht, außer ſeinen Koſten noch 4 v. H. Proviſion aus dem Scheckbetrag zu berechnen, was bei größeren Summen für den Ausſteller ſehr nachteilig werden kann. Es iſt daher dringend zu empfehlen, künftig keine vordatierten Schecks mehr herauszuſchreiben. * Eine Form des abſoluten Bankgeheimniſſes, die das Finanzamt nicht unter Androhung von Zwangsmitteln verbieten kann, beſteht nach einem Gutachten des Reichsfinanzhoſes, wenn eine Staatsbank oder Landesſparkaſſe auf den In⸗ haber lautenden Sparkarten ausgibt, wie das bei⸗ ſpielsweiſe die Landesſparkaſſe und die Staatsbank in Braunſchweig tun.— IV D 5/29.— Die Haftung des Arbeilgebers für die Sachen der Arbeitnehmer In dieſer ſtark umſtrittenen Frage hat das Reichsarbeitsgericht jetzt zwei grundſätzliche Ent⸗ ſcheidungen gefällt. In dem einen Falle hat es die Haftung des Arbeitgebers für den Diebſtahl an Fahrrädern verneint. Der Arbeitgeber hatte auf einem rings umſchloſſenen, nur durch die Fabriktore zugänglichen Fabrikhofe Fahrradſtänder mit Sicherheitsketten zur Verfügung geſtellt. Er hat damit alles getan, was von ihm verlangt werden konnte. Eine weitergehende Verpflichtung, ins⸗ beſondere zu ſtändiger Ueberwachung oder zur An⸗ ſtellung von Perſonen, welche die Annahme und Ausgabe der Fahrräder zu übernehmen haben, iſt nicht gegeben.(Aktenzeichen: RAG. 305/29). In dem anderen Falle hat das Reichsarbeits⸗ gericht dagegen die Haftbarkeit des Arbeitgebers für geſtohlene Kleidungsſtücke bejaht. Er hatte den Arbeitern verſchließbare Schränke zur Ver⸗ fügung geſtellt, zu deren Benutzung ſie verpflichtet waren. Da die Zahl der Schränke zeitweilig nicht ausreichte, mußten ſich mehrere Arbeiter in die Be⸗ nutzung eines Schrankes teilen. Der Arbeitgeber, der ſeinen Arbeitnehmern einen Raum zur Auf⸗ bewahrung ihrer Sachen zur Verfügung ſtellt, iſt verpflichtet, dieſen in einem Zuſtande zu unterhalten, der Diebſtähle ausſchließt oder erheblich erſchwert, zumal wenn die Arbeiter zur Benutzung des Rau⸗ mes verpflichtet ſind. Er haftet daher für das Ab⸗ handenkommen von Kleidungsſtücken, falls dieſes auf ſein Verſchulden zurückzuführen iſt. Ein ſolches Ver⸗ ſchulden liegt vor. Wenn er zeitweilig nicht in der Lage war, jedem Arbeiter ein verſchließbares Spind zur Verfügung zu ſtellen, ſo mußte er anders ge⸗ eignete Vorkehrungen treffen, um Diebſtählen vor⸗ zubeugen. Der Diebſtahl iſt daher auf die von ihm verſchuldete mangelhafte Sicherheit des Aufbewah⸗ 5 zurückzuführen.(Aktenzeichen: RAG. 137/29). Anzuläſſigkeit der Beihilfen von Krankenkaſſen an Sportwereine Der Vorſtand einer Allgemeinen Ortskranken⸗ kaſſe hatte einem Schwimmverein 200% zur Errichtung einer Flußbadeanſtalt als Beihilfe bewilligt. Das Reichs verſicherungsamt hat dies jedoch für unzuläſſig erklärt. Die Kranken⸗ kaſſen dürfen hiernach nur Mittel für Zwecke der allgemeinen Krankheitsverhütung aufwenden. Sie ſtehen daher inſoweit im Gegenſatze zu den Landes⸗ verſicherungsanſtalten, welche allgemeine Maßnah⸗ men zur Hebung der geſunoͤheitlichen eee der verſicherungspflichtigen Bevölkerung fördern oder durchführen können und denen ſomit das weite Gebiet der Geſundheitsfürſorge zur Betätigung offenſteht. Es widerſpricht dem Zwecke der Reichs⸗ verſicherungsoroͤnung, wenn einzelne Krankenkaſſen alle möglichen ſportlichen Beſtrebungen, wie Wan⸗ dern, Schwimmen, Fußballſpiel, Turnen, Radfahren und dergl., obſchon ſie auch der Geſundheit zu dienen beſtimmt ſind, durch Zuwendung von Kafſfenmitteln unterſtützen wollen. Wenn auch offene Badeanſtalten im krankheitsverhütenden Sinne wirken, ſo iſt damit noch nicht der Zweck der allgemeinen Krankheitsver⸗ hütung erfüllt. Flußbadeanſtalten dienen in erſter Linie der Reinhaltung und Pflege des Körpers; Baden, Schwimmen und ſportliche Uebungen ſind zwar der Geſundheit dienlich, ſtärken auch die Widerſtandsfähigkeit des Menſchen, verhüten aber regelmäßig noch nicht unmittelbar Krankheiten. Wohl gehören derartige Einrichtungen zum Begriff der Geſundheitsfürſorge, die ein bei weitem größeres Gebiet als bloße Krankheitsverhütung um⸗ faßt, nicht aber zum Begriff der Krankheitsver⸗ hütung. Das Reichsverſicherungsamt hat daher den Vor⸗ ſtand der Krankenkaſſe für verpflichtet erklärt, die Erſtattung des zu Unrecht bezahlten Betrages durch den Schwimmverein herbeizuführen.(Aktenzeichen: II K 47/29.). 8 Neue Entſcheidungen Reichsgericht Auch die Genoſſenſchaftsbank iſt berechtigt, von ihren Genoſſen die allgemein üblichen Zinſen zu for⸗ dern, wenn beſondere Vereinbarungen nicht beſtehen. Nach den reichsgerichtlichen Rechtsgrundſätzen waren die Banken im November und Dezember 1923 be⸗ rechtigt, bei Kreditgewährung eine Entſchädigung für die Uebernahme des Geldentwertungsriſikos in Geſtalt eines Zinsaufſchlages zu verlangen. Im gegenwärtigen Falle ſind 6 v. H. Zinſen pro Tag vom 20. November bis 7. Dezember 1923, 3 v. H. pro Tag vom 8. bis 14. Dezember 1928 und 1 v. H. pro Tag vom 15. bis 31. Dezember 1923 für angemeſ⸗ ſen erachtet worden.(J 297/20.) ** Der Ausgangspunkt für die Steuerbilanz iſt die rechtsgültige Handelsbilanz, d. h. die Handelsbilanz, die nicht gegen zwingende Vorſchriften des Handels⸗ rechts verſtüßt. Müſſen Poſten geſchätzt werden, bann führt eine abſichtlich oder unabſichtlich fehler⸗ hafte Schätzung nur dann die Nichtigkeit der Han⸗ delsbilanz herbei, wenn das Ergebnis der Schätzung nicht mehr in den Grenzen einer allenfalls denk⸗ baren Schätzung liegt. Die Berichtigung von Schät⸗ zungsfehlern ſetzt die Aenderung der Handelsbflanz voraus.— I A 807/28 v. 11. 2. 1980.— *. Wenn der Arbeitgeber einem Arbeitnehmer einen Gegenſtand zu einem ungewöhnlich niedrigen Preiſe verkauft, ſo liegt in der Höhe des Unterſchtiedes zwi⸗ ſchem dem angerechneten und dem üblichen Kauf⸗ preis grundſätzlich die Zuwendung eines geltwerten Vorteils, der als Arbeitslohn anzuſehen iſt, vor.— VI X 1688/28. . — e —— Verantwortlich: Kurt Jiſcher annheimer Leitung — be Nr. 8 2 Reichs bankausweis vom 13. September Entlaſtung um 200 Millionen Mark Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. September hat ſich in der zweiten Septemberwoche die geſamte Ka pi⸗ talanlage bei der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 200, Mill. auf 1531,5 Mill., verringert. Im einzelnen haben die Beſtände in Handels⸗ wechſeln und Schecks um 205,7 Mill. auf 1366, Mill./ ab⸗ genommen, die Lombardbeſtände um 5,6 Mill. auf 62,6 Mill. zugenommen. Beſtände an Reichsſchatzwechſeln, die am Ende der Vorwoche 0,5 Mill./ betragen hatten, ſind nicht mehr vorhanden. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 243,1 Mill./ in die Kaſſen der Bank zu⸗ rückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 240,6 Mill. auf 4245,6 Mill. /, der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 2,5 Mill. auf 403,2 Mill./ verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 44,7 Mill./ er⸗ höht. Die fremden Gelder zeigen mit 352,2 Mill./ eine Abnahme um 16,2 Mill. J. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen De⸗ viſen haben ſich um 71,8 Mill. auf 2939,2 Mill./ ver⸗ mindert. Im einzelnen haben die Goldͤbeſtände um 155 000/ auf 2618,7 Mill./ und die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 71,6 Mill. J auf 320,5 Mill. Mark abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 58,4 v. H. in der Vorwoche auf 61,7 v.., die⸗ jenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 671 v. H. auf 69,2 v. H. — Rheinmühlenwerke AG. Mannheim In der heutigen Generalverſammlung, in der 7 Aktionäre 1986 400% AK, vertraten, regte ein Aktionär, der 15 000/ Ack. vertrat, die Erhöhung der Dividende von 6 auf 7 v. H. unter Kürzung der. Re ſerve an, erklärte ſich aber ſchließlich mit dem Verwaltungsvorſchlag einver⸗ ſtanden, nachdem der Großaktionär Kam pffmeyer ihm verſichert hatte, daß durch die Verkoppelung der Geſellſchaſt mit der Firma H. Hildebrand eine für die Aktionäre ſich günſtig auswirkende Konſolidierun g des Ge⸗ ſchäfts eintreten werde. Die Erhöhung des Grundkapitals von 2 auf 5 Mill./ unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes wurde einſtimmig genehmigt. Die neuen Aktien ſind ab 1. April 1930 gewinnberechtigt. Der Ein brin gungs⸗ vertrag zwiſchen der Geſellſchaft und der H. Hilde⸗ brand u. Söhne, Komm. Geſ. in Mannheim, wurde gleichfalls einſtimmig gutgeheißen. Für die Einbringung von 1 087 000/ Kommanditanteilen durch Kurt Ka m ff meyer erhält dieſer 1812 Stück, der Kommanditiſt Wolf⸗ Berlin für 37 500% Kommanditanteile 563 Stück und für die Einbringung des reſtlichen Kommanditanteils bezw. ſämtlicher Aktiven und Verbindlichkeiten durch den Kom⸗ manditiſten Andrae⸗ Mannheim erhält Kurt Hilde ⸗ brand ⸗ Mannheim 625 Stück der neuen Aktien. Dieſer tritt auch in den Vorſtand der in der GV. in H. Hilde⸗ brand u. Söhne— Rheinmühlenwerke AG. geänderten Firma ein. Der Einbringungsvertrag, für den ſteuer noch 1 v. H. beträgt, gilt rückwirkend ab 1. Januar 1930. Die Verſchmelzung erfolgt zwecks Rationaliſierung der Verwaltung. 2 eee O Trausradio AG. für drahtloſen Ueberſeeverkehr— Deutſch⸗atlantiſche Telegraphengeſellſchaft.(Eig. Dr.) Zu den im Zufgmenhang mit der Kursbewegung in den Aktien der beiden Unternehmungen wieder auftauchenden Gerüchten über eine Fuſſon, wird dem DoD. von einem der Verhandlungspartnern erklärt, daß die Frage der Verſchmelzung der Unternehmungen zur Zeit nicht akut ſei. Daß Verhandlungen ſtattgefunden haben und auch innerhalb der Verwaltungen diesbezügliche Erwägungen fortbeſtogen, wurde nicht beſtritten. Im gegenwärtigen Augenblick ſind jedoch die AR.⸗Vorſitzenden beider Unter⸗ nehmen beurlaubt, ſodaß dies ſchon ausſchließt, oͤaß zur 5 0 mit einem Verhandlungsabſchluß gerechnet werden önnte. O Frankonia Schokoladewerke AG., Würzburg.(Eig. Dr.) In der HV. wurden die Regularien debattenlos er⸗ ledigt. Von den wieder gewählten Aßt.⸗Mitgliedern nahm Frau von Holbach⸗Berlin die Wahl nicht an. Neu in den AR. wurde Frau Hildebrandt⸗Berlin und Gutsbeſitzer Buſch gewählt. die Einbringungs⸗ n Rurszettel der Neuen Mannkeimer Zeftun Mannheimer Effektenbörse 18 17 .⸗G. f. Seilind, 45.— 45.— Brown, Boveri 99.50 99,50 Daimler⸗VBenz 27,78 28,50 Deutſche Linol.. 166,5 169,0 Enzinger Unlon 78,.— 78.— Gebr. Fahr—.— J. G. Farben. 146,5 148,5 111.0 111,0 140.0 140.0 10% Grkr. M. BA. 140.5 140,5 15%„ A. 135,0 195,0 22.— 22 155,0 155.0 121.5 121,5 Karlsr. Näh. Hatd C. H. Knorr. 171.5 172.0 2% Bab. St.⸗A. 27 7% Pad, Kom. Gd 87.— 67.— 9% Lihafen Stadt 10% Mhm. Gold 9 Gold 8 7%„ Gold 8% Farben dd. 28 Dadiſche Bant Pfälz. Hypoth. B. Rh. Hypoth. Bk. D. Bant u. Dise. Salzw. 16. Otavi⸗Minen.. Phönix Bergbau 78,35 Rheinſtahl.. 92.25—.— eilbr.. 210,0 2100 Tellus Bergbau 99,.— 99. Bet u. Laurahütte 40.— 40,25 Ver. Stahlwerke, 76,.— 76.— Industrie-Aktien Henninger K. St. 144,0 145,0 Löwen München Schöfferh. Bindg. Schurz Stor Werger 5 Konzernerweiterung der Brown, Boveri& Cie. Die Brown Boveri u. Cie. AG. hatte bei der im September 1929 beſchloſſenen Kapitalerhöhung der H. Römmler AG., Berlin⸗Spremberg, von 3,6 auf 5 Mill./ ſeinerzeit 1,4 Mill.„ übernommen. Nach unſeren Infor⸗ mationen hat inzwiſchen die Brown Boveri u. Cie. ihre Beteiligung auf den Majoritätsbeſitz von über 75 v. H. verſtärkt. Nunmehr ſteht eine weitere Konzentration dieſer neuen BBC.⸗Intereſſen bevor. Die Kontakt As. Frankfurt a.., deren Kapital ſich vollſtändig bei der Römmler Ac, befindet, wird weiterem Vernehmen nach mit der Tochtergeſellſchaft der BBC., Stotz GmbH., Mannheim⸗Neckarau, fuſioniert werden. Gen.⸗Dir. Schneider der Römmler AG, und Kontakt AG. über⸗ Frankfurter Rückverſicherungs-Geſellſchaft Berlin Die nunmehr zum Nordſternk o n⸗ zern gehörige Geſellſchaft legte der heutigen HV. den Ge⸗ ſchäftsbericht für 1929 vor, der einen Geſamtver lui ſt (Eig. Dr.) von 598 046/ aufweiſt(i. V. wurde ein Verluſt von 150 975/ zum Vortrag gebracht). Das Ergebnis für 1929 blieb infolge des ungünſtigen Verlaufes der Feuer⸗ und Transportrückverſicherung unbefriedigend. Das Lebens⸗ rückverſicherungsgeſchäft, ſowie das Unfall⸗, Haſtyflicht⸗ und Kraftfahrzeugverſicherungsgeſchäft ergaben befriedigende Reſultate. Das J rgebnis der ſonſtigen Verſiche⸗ Jahres rungszweige hat ſich durch den ungünſtigen Verlauf einer ingzwiſchen gelegten Hagelbeteiligung verluſtbringend ge⸗ ſtaltet. In der anſchließenden ao. HV. wurde die Zerwaltung bis zum heutigen Tage entlaſtet und zur Beſeitigung des ausgewieſenen Verluſtes beſchloſſen, die ſchon bekannte Fuſion mit der Rückverſicherungsvereinigung AG. in Berlin im Verhältnis 511 vorzunehmen. O Zu den Veränderungen im General Motors⸗Konzern. (Eig. Dr.) In den Vorſtand der Adam Opel AG., Rüſſelsheim, iſt der Direktor der General Motors Gmbß., Berlin, A. Wieland, eingetreten. Zu ſeinem Nach⸗ ſolger iſt der Leiter der Warſchauer Fabrik der General Motors, George W. Wolf, beſtellt worden. * Oppoſition bei der Hamburg⸗Quickborn Chemiſche In⸗ duſtrie AG., Hamburg⸗Quickborn. In der Generalverſamm⸗ lung, die als Univerſalverſammlung abgehalten wurde, war das geſamte Aktienkapital von 1 Mill./ durch zwei Aktionäre vertreten. Nach dem Vorſchlag der Verwaltung ſollen 637817(70 976)/ zu Abſchreibungen und der Gewinn von 156/ zur Verminderung des Verluſtvortrages aus dem Vorjahr auf 62 755/ verwendet werden. Dieſem An⸗ trage widerſprach der Vertreter der Minorität mit 237 ge⸗ gen 673 Stimmen und gab Proteſt zu Protokoll. Auch der Entlaſtung von Vorſtond und Auffichtsrot wurde von dem Opponenten widerſprochen und Proteſt zu Protokoll gegeben. Die Erträgniſſe im Jahre 1930 und die Ausſichten wurden als den Zeitverhältniſſen entſprechend befriedigend bezeichnet. Bamberger Mälzerej AG. vorm. C. J. Deſſauer. Wie verlautet, hat das am 30. Sept. ablaufende Geſchäftsjahr bei der Geſellſchaft einen zufriedenſtellenden Verlauf ge⸗ nommen. Es iſt unter dieſen Umſtänden anzunehmen, daß die Dividende von der der Vorjahre(9 v..) nicht we⸗ ſentlich abweichen wird. Dividendenausſchüttung im Konzern der Deutſchen Mühlenvereinigung Ach. Wie verlautet, wird den ordent⸗ lichen Hauptverſammlungen der Roſiny⸗Mühlen AG., Duisburg und der Wittener Walzmühle A., Duisburg am 8. 10. erſtmalig wieder für beide Geſellſchaf⸗ ten eine Dividende von 8 v. H. vorgeſchlagen. Der Geſchäftsgang im verfloſſenen Jahre war an ſich nicht un⸗ befriedigend, jedoch litt er beſonders unter den Auswir⸗ kungen des Beimahlungszwanges. Es konnte aber immer⸗ hin nach normalen Abſchreibungen die Dividendenzahlung in der vorgenannten Höhe in Vorſchlag gebracht werden. Viktorigpark⸗ Af. für landwirtſchaftliche Induſtrie, Berlin. Die o. HV. genehmigte einſtimmig den einen vor⸗ zutragenden Ver luſt von 327918/ ausweiſenden Ab⸗ ſchluß, nachdem im Vorjahre noch ein Gewinn von 3 758 Mark ausgewieſen werden konnte. Das Geſchäftsjahr der Geſellſchaft verlief im Zeichen der hohen Futtermittel⸗ preiſe. Einen Ausgleich dieſer Unkoſten verſuchte man durch Erhöhung der Abſatzpreiſe zu erreichen, jedoch mußte die Geſellſchaft infolge der großen Konkur⸗ renz auf dem Markte ſowohl auf dem Webiete der Spe⸗ dition als auch des Lebensmittelhandels Preis nach⸗ Jäſſe einräumen. Die Rentabilität im laufenden Geſchäftsjahr iſt weſentlich beſſer geweſen, ſo daß ein Teil des Verluſtes aus dem Gewinn dieſes Jahres zu decken ſein wird. 17.. 8 . Lechwerke... 97,25 97.— Lubwigsh. Walz. 90,.— 90.— 16. 54115 Berneis Sellinduſt. Wolff—.— Eüdd. Zucker Tricot. Beſigheim 44,— Ber. Chem. Ind. Ber. deutſch. Self. Bergt. Jute., 5 Ver. Ultramarin Ver. Zellſt. Berl. Vogtl. Maſch. St.—— Voigt e Häffner 150,0 Volth. Seil. u. K. 34, Konſerven Braun Kraus& Co. Lock. . —.— Mainkraftwerke,—.— 78,75 Metallg. Frankf. 100,5 101.0 Mez Sühne Miag, Mühlb..—.— 81.— Moenus St.⸗A' 25.50 25,80 L Motoren Deutz 75, Motor, Oberurſel 145,0 157,0 2140 213,0 225.3 225,0 133,0 133.0 —.— 12.— Aktien und Auslendsanleihen in Prozenten bel Stücke-NMotlerungen in Mark je Stück nimmt die Leitung der fuſionierten Firma Stotz⸗Kontakt. Die Bilanzen für 1929 der H. Römmler AG. und der Kontakt AG. werden wohl aufgrund dieſer Transaktion verſpätet vorgelegt. Beide Geſellſchaften werden di v i⸗ dendenlos bleiben, gegenüber 8 v. H. Dividende bei Römmler und 10 v. H. bei Kontakt in 1928, aber erhöhte Abſchreibungen vornehmen. Dieſe Notwendigkeit ergibt ſich infolge des noch nicht beendeten Ausbaues der Spremberger Anlage bei Römmler einerſeits und wegen der Fuſion Kontakt⸗Stotz andererſeits. Darüber hinaus wird aber die BBC. grundſätzlich neue Bewertungsgrund⸗ lagen der Bilanz ihrer beiden neuen Tochtergeſellſchaften Römmler und Kontakt vornehmen wollen. Abſchluß der Südweſtdeutſchen Möbelmeſſe ( Frankfurt a.., 17. Sept.(Eig. Dr.) Die Süd⸗ weſtdeutſche Möbelmeſſe vom 14. bis 17. September in Frankfurt a. M. verzeichnete eine ſehr gute Beſchickung bei doppelt ſo viel Ausſtellern wie im Vorjahre. Der Be⸗ ſuch war an den beiden erſten Tagen durchaus gut, hat aber am dritten und vierten Tag ſtark nachgelaſſen. Eine neuartige Erſcheinung war die perſchärfte Abſperrung gegenüber der Nichtkäufer wegen der Befürchtung, daß die Modelle der Ausſteller kopiert werden könnten. Dieſe Meſſe hatte nämlich zahlreiche neue Modelle aus⸗ geſtellt, die infolge des in der Möbelbranche eingetretenen ſtarken Modewechſels offenbar ſtärker behütet werden ſollten. Neben den neuen Sachen, die nakurgemäß eine ſtärkere Belaſtung des Möbelgewerbes darſtellen, fand man noch die gewohnten Serien⸗ und Typenmöbel. Das geſchäft⸗ liche Ergebnis der Möbelmeſſe war nicht ganz einheitlich. Gut ging der Verkauf von Großmöbeln in allen Abteilun⸗ gen, in denen teilweiſe gerade teuere Qualitätsmöbel be⸗ vorzugt waren. Bei polierten Sachen wurde Schleiflack be⸗ vorzugt. Angeſichts der geringen Erwartungen kann das Geſchäft als befriedigend bezeichnet werden. Einige Firmen hatten ſehr große Aufträge, während auf den großen Durchſchnitt Spezialitäten und kleinere Stücke entfielen. Eine Reihe non Firmen, auch ſolche, die dieſes Mal nicht ausſtellten, haben bereits für die kommenden Jahre neu belegt. Die Termine für die nächſten Südweſtdeutſchen Möbel⸗ meſſen in Frankfurt a. M. ſind bereits feſtgelegt für 1931 vom.—7. Okt., für 1932 vom 18—21. Sept. und für 1933 vom 17.—20. September. * Abſchluß der Deutſchen Grammophon AG., Berlin. Die Geſellſchaft, deren Aktienkapital von 1 Mill./ voll⸗ ſtändig im Beſitz der Polyphon werke AG. iſt, ſchließt das Geſchäftsjahr 1929 mit einem Betriebsüberſchuß von 1853 777(1616 524) J. Nach Abſchreibungen von 194964 (168 819)/ verbleibt unter Berückſichtigung der Hand⸗ lungsunkoſten von 1658 133(1 446 955)/ ein Rein⸗ gewinn von 689(750) J, um den ſich der Gewinnvortrag weiter auf 5314/ erhöht. O Benzinpreisherabſetzung.(Eig. Dr.) Die Betriebs⸗ ſtoffkonvention hat beſchloſſen, ab 18. September im ganzen Reich eine Preisherabſetzung um einen Pfen⸗ nige je Liter eintreten zu laſſen. Damit ſtellen ſich die Preiſe in Fronkfurt a. M. für Benzin auf 37, Benzol 48, Benzin⸗Benzol⸗Gemiſch 42 Pfennig. * Schweizeriſche Bankvereinigung.— Die Milchſchulden der badiſchen Gemeinden. In dem Jahresbexicht beſchäftigt ſich die Schweizeriſche Bankvereinigung mit der Abwicklung der von der Schweiz badiſchen Gemeinden gewährten ſo⸗ genannten Milchkredite. In dem Bericht wird her⸗ vorgehoben, daß das Schuloökapital der badiſchen Gemein⸗ den zum 31. Dezember 1029 gänzlich getilgt worden iſt. Die Schweizeriſche Bankvereinigung gibt bei dieſer Ge⸗ legenheit ihrer Genugtuung Ausdruck, daß das Ab⸗ kemmen über die Milchſchulden mit Hilfe der badiſchen Regierung in allen Teilen zur vollen Befriedigung der Gläubiger durchgeführt worden iſt, und daß ein ſo wich⸗ tiges, aus der Kriegszeit herrührendes Konglomerat von Schuldverpflichtungen ſeine enoͤgültige Erledigung ge⸗ funden hat. * Wiederbelebung der Schiffahrt. Die Zahl der in Hamburg aufgelegten Schiffe wird ſich in Kürze beträchtlich vermindern. Nachdem om Samstag bereits der Hapag⸗ dampfer„Liguria“ wieder nach Buenos Aires in Fahrt geſetzt wurde, ſollen demnächſt die Hapadampfer„Granada“, „Emden“,„Sachſenwald“,„Uruguay“ und„Sebora“, ins⸗ geſamt 32 000 To., folgen. Die Schiffe werden in die Getreidefahrt von Rußland eingeſetzt werden und nach Leningrad bezw. nach dem Schwarzen Meer gehen. 18 Bremer Wolle 139,5 139,5 Brown, Bop.& C. 99,— 100,0 Buderus Eiſenw. 55,15 57,.— Charlott. Waſſer 93,.— 92,75 Chem. Heyden„ 47,25 49. Chem. Gelſenk.. 52,— 51,.— Chem. Albert. 43.—— Chem. Brockhues Concord. Spinn Conti- Caoutſch. deſch Eiſen 16. 17. .30.25 5,25 5,25 5,20 5,20 4%„Zollobl. 1911 8,20 5,20 „ 400⸗Fr.-Los 11,50 11,25 4½% Ung. Str. 18 20,80—, 4½ĩ%„„ 14 25,50 25,70 4% Ung. Goldr. 24.70 24.70 4%„ Kronenr. 50 4¼% Anat. Ser. 13,50 14,.— 4¼0% AnatScr. II 14.25 14,20 470 18,50 14.— 1 1 II 5¼ Leh Rat Rall.———.— 4% Türk. Ad. Am. 4%„Bagd.⸗Eiſ. 4%„ unif. Anl. Horch& 27.75 28,50 425,7 130,0 108,7 111,0 70,75 72,— 61.75 65.50 Daimler Motoren Deſſauer Gas Dtſch.⸗Atlant⸗T. Deutſche Erdöl Dtſch. Gußſtahl. Deutſche Kabelw. 18. 1 irſchderg Leder g6,.— 86,25 64,50 87.— ohenlohe-⸗Werke 60,— 60.— Phil. 1 8 79,75 80,25 ie. 5,— 85,15 Ilſe Bergbau M. Jüdel& Co. 101.2 103,5 Gebr. Junghans 32.75 32,25 Kaliwk. Aſchersl. 199.0 15 5 Kölſch Wa 5. 32,.— 32.— Optimiſtiſche Stimmen aus der amerikaniſchen Bankwelt Führende Bankkreiſe betrachten die politiſche Lage in Deutſchland optimiſtiſch und ſind der Anſicht, daß ſie zu keinerlei Befürchtungen Anlaß gebe. Mancher⸗ ſeits werden Stimmen laut, daß der Zug nach der radi⸗ kalen Rechten und Linken eine heilſame Wirk 0 auf das deutſche Volk habe und da es in Zukunft weſentlich zur Stärkung der Mittelparteien beitragen werde. Auch wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß das Wahlergebnis zur Folge haben werde, die Politik der Alliierten Deutſchland gegenüber gemäßigter zu geſtolten und letztere bewegen könnten, durch eine nachgiebigere tung die Stellung der Mittelparteien zu Bankkreiſen wird Vertrauen der Nürnberger Hopfenmarkt seb. Nürnberg, 16. Sept. Seit Ausgabe des letzten Be⸗ richtes vom 12. September hat die Geſchäftsloge keine Aen⸗ derung erfahren. Am vergangenen Samstag wurden knapp 100 Ballen umgeſetzt, am Montag dagegen 250 Ballen. Doch haben ſich die an den erhöhten Umſatz geknüpften Hoffnungen auf eine Belebung des Geſchäftes nicht erfüllt. Heute komen nur 50 Ballen zum Verkauf. Dreitägige Zu⸗ fuhr 800 Ballen von der Bahn, 20 Ballen vom Land, örei⸗ tägiger Umſatz 400 Ballen. Tendenz ruhig. Zum Verkauf gelangten faſt ausſchließlich Hallertauer, die in beſſerer Beſchaffenheit 70—80/ pro 50 Kg. erzielten, während ge⸗ ringe bis zu 50/ herabgehandelt wurden. Von den ein⸗ getroffenen Gebirgshopfen wurden die beſſeren zum Preiſe von 60—65/ pro 50 Kg. verkauft.— Es notierten nomi⸗ nell: Hersbrucker Gebirgshopfen prima 60—65, mittel 40 bis 50, gering 35—40; Hallertauer Siegel prima 80—90, mittel 60—95, gering 45—50; Tettnanger prima 95100, mittel 85—90; Badiſcher Bodenſeehopfen prima 7585 mittel 55—70 l. * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt. Weiſen heim am Sans, 17. Sept. Bei 350 Zentner Anfuhr und gutem Abſatz wurden folgende Preiſe genannt: Zwetſchen 1114; Trauben: Portugieſer 17—20, Oeſterreicher 21—28, Moſel 12—14; Pfirſiche 1825; Birnen 20—25, Aepfel 20; To⸗ maten—7 Pfennig. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt. Freinsheim, 17. Sept. Bei 900 Zentner Anfuhr und gutem Abſatz wurden folgende Preiſe genannt: Birnen 1. Sorte 2025, 2. Sorte 10—18; Aepfel 15—20; Pfirſiche 1520; Zwetſchen 10—14; Tomaten—7; Portugieſer Trauben 1720, weiße Trauben 21—23; Nüſſe 45. sw. Mainzer Schlachtviehmarkt. Mainz, 16. Sept. Dem heutigen Schlachtviehmarkt waren zugeführt: 27 Och⸗ ſen, 15 Bullen, 511 Kühe oder Färſen, 270 Kälber, 21 Zie⸗ gen und 1000 Schweine. Marktverlauf anfangs lebhaft, ſpäter abflauend, langſam geräumt. Bezahlt wurden für Ochſen 58—61, 45—40; Bullen 40—50; Kühe 45—50, 3443, 25—33, 20—25; Färſen 51—61; Kälber 6375, 5662; Schweine 61—65, 66—68. Berliner Devisen Ulskontsatze: Reſchsbank 4, Lombard 5, privat 3½. f. — Amtlich in R⸗M für 18. September 1. September 0 1 — —— Parität Disk. G. B. G. B. M——*r9 Holland 100 Gulden 168,85 169.19 139,86 169,20 168,49 3 Athen 100 Drachmen 5,435.445 5,435.445] 5,445 10 Brüſſel 100 B⸗ 500 PF. 58,445 58,565] 58,443 88, 8,355 2,5 Danzig 100 Gulden] 81.48 81,64 81,46][ 81,52 81,555 4 Helſingfors 100 FM 10,552 10,572] 10,55 10,57] 10,512 6,5 Italien. 100 Lire] 21,965 22,005] 21.955 21,995 22,025 55 Südſlavien 100 Dinar 7,426 7,440 7,426 7,440.355 5,5 Kopenhagen 100 Kr. 112,23 112.45 112.20 112,42 112,06 4 Liſſabon 100 Cskudo] 18,82 18,88 18,82 18,88 17,48 8 Oslo. 100 Kronen 112,17 112,49 112.18 112,40 111,74 4ů5 Paris. 100 Franken] 16.465 16.505] 16,465] 16,505 16,445 2,5 Prag.. 100 Kronen] 12,443] 12.4630 12,442 12.462 12,38 4 Schweiz 100 Franken] 81,36 81,52 81,83 61,49 80,515 2,5 Soſia.. 100 Leva.037 3,043] 3,037 8,043] 3,017 10 Spanien. 100 Peſeten] 45.00 45,10 44,93 45,01] 69,57 8 Stockholm 100 Kr. 112,63 112,85 112.62 112,84 112,05 3,5 Wien 1900 Schilling 59.22 59.345 59,20 39,32] 58,79 5 Ungarn 100P⸗12500 K] 73,41 73,55[ 78,40[ 78,54 72,89 8,0 Buenos-Aires 1Peſ. 1,523.527 1,518] 1,522] 1,786 10 Canada 1 Can. Doll.].199.207 4,197 4,205 4,176— Japan. 1 Hen.070.075] 2,070.0744 1,986] 5,5 Kairo. 1 ägypt. Pfd. 20,395] 20,935 20.895 20,835 20,91— Türkei. 1 türk. Pfd. 9—.—.——.— 2130 10 London.. 1 Pfd.] 20,88 20.42 20,379 20,419] 20,398 8 New Vork 1 Dollar 4,1980 4,2070 4,1925 4,2005 451780 8,5 Rio de JaneirolMillr. 0,423 0,425 0,423 0,425.508— Uruguay 1 Gold Peſ.].511 8,519 J 8,497 3,503 J 4,321 1— 16, 17 Weſteregelnellral 201.5 205,0 Weſtf. Eiſen 84,— 84. Wicking⸗Cement 89,50 82.28 Wiesloch Tonw.———. Wiſſener Metall. 41.25 41,25 2 0 Gußft. 40,50 40,50 ol „.. 5 Schudert& Salzer Schuckert& Co. Schultheiß.. 241,5 Segall Strumpf Siemens KHalske ..⸗G. Stoehr Kammg. Stoewer Nähm..——— 1 Verein. 62.— 63,50 Stolberger Zinkh. ellſtoff Waldhof 128,2 129,7 Südd. FImmobil. Zucker 2209 2200 Neu⸗Guinea. 331,0 840,0 Diavi Minen 36,25 36,50 Freiverkehrs-Kurse Petersb. J. Habk, 102.02 Ruſßen dat.65 0,55 Teleph. Berliner——. Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard, Trons⸗Radio Deutſch⸗Oſtafrika 87,.— 87. Durlacher Hof Eichbaum Judwigsh. A. Br. Pfälz. Preßhefe Schwartz Storch, Eichbaum Werger Bad. Aſſekuranz Continent. Verſ. Mannh. Verſich. —.——.— .. 1250 1250 131,0 131.0 1570 1570 114,0 114,0 29, 28. 80.— 30.— Konſerven Braun Mannh. Gummi Pfälz. Mühlenw. Portl. gem. Held. Rh. Elektr..-G. Rheinmühlenw. Südd. Zucker Verein dtſch. Oelf. Wayß& Freytag Zellſtoff Waldhof Frankfurter Sörse Festverzinsliche Werte 2% Reichs ant) 85 5 Ablsſungſch. u. 1 ohne D. Werth.(Gold! D. Schahanw. 28 % Schutzg. 14. 8% Ludwigsh. 28 90 n 5 2 6% Grkr. Mh. 28 82 ö reuß. Rogg. 8% Süd. eſtwb⸗ 8% Grkr. M. abg. 5% Rh.⸗M.⸗Don. % Bad. Kom. Gb. 89% Pfälzer--9 6% Nh. Hyp. 2. 25 85% 0 R.-5 70% 1011 N ¼% Rhein. Liq. 4½ 9% Pfälz. Lig. 4%% Südbo Lig 4% emeining. %½% Pr. Z. B. Lig Bank-Aktien Allg. D. Creditb. Badiſche Bank Harmer Bankver. ayr. Hyp. u. Wb. Lom. u. Privatb. 91,50 90,50 100,7 100,2 6 98.50 91,25 . 244 2412 81.80 81.50 72.— 72,— 87.50 87.50 99,50 99,50 99,25 89,50 99,50 99,25 95.— 100.5 89,.— 89.— 89.25 98.25 90.15 99,50 88.— 88,15 88.25 110,5 —.— 87,50 106,5 105,5 115,5 114,4 —— 138.5 129.5 1270 Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto D Effekten Bank D. Hyp. u. Wechſ, D. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank, Frankf. Bank Irkfrt Gyn. Br Nürnberg. Verein Deſt. Cred.⸗Anſt. Pfälz. Hyp.⸗Bk., Reichsdant Rhein. Credithk. Rhein. Hyp.⸗Bk. Südd. Boden⸗C. Südd. Disconto. Wiener Bankver. Mürtt. Notenbk. 1 e 9 All. Vers. annh. Verſ.⸗G. 29.— 89, 103,0 103,5 181.0 129.0 118.0 118,0 188.0 188,0 72.75 72,75 60.— 58.50 127.0 129 0 1750 178,5 120.0 120,5 104.0 104.0 164.5 164,0 98.— 96.— 1210 121,5 99.— 97. 161,0 161,0 2780 27.80 140,8 1407 240,5 287.58 154.5 154.5 1400 140.0 10.88 10,40 189,0 139,0 182,5 182,0 Transport- Aktien Hapag Heidelb. Straßb. Nordd. Lloyd. Oeſter.⸗U. St.⸗B. 91.28 87,75 91,50 88.15 * Montan- Aktien Eſchweil. Bergw. Gelſenk. Bergw. Ilſe Bgb. St. A. Kali Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kalt Weſteregeln Aan? Mannesm. Röhr. 218.0 217,0 3 225,5 220,5 198.5 201.0 913.0 820,0 —. 2 205.0 78.50 * Adler Kleyer. A. E. G. St.⸗A. Aſchaff. Buntp. Bd. Maſch. Durl. Brem.⸗Beſig. Oel Brown Boveri Cement Heldelbg. 5 Karſtadt Chade Chamotte Annw. Chemiſche Albert Ch. Brockhues Daimler 99 5 f Dt. Atlant.⸗.. D. Gold⸗ u. S. Anſt. Dt. Linoleum Dt. Verlag Dresd. Schnellpr. Düſſel. Rat. Dürr Dyckerh,& Widm. Etſen Katſersl. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn.. Faber& Schleich. ahr Gebr. Pirm. „G. Farben %„ Bonds 28 gat. Gh Jetter Felt. Guilleaume Frankfurter Gas Frkf. Pok.& Wit. Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger Hald& Neu Hanfwerk. Füſſen Hilpert Armatur. Hirſch Kupf. u. M. Hoch⸗ u. Tiefbau Helzverko Phil. olzverkohl.⸗Id. Jung Erlangen. unghans St. A. Kamm. Kaiſersl. Karſtadt Rudd. Klein, Sch.& Beck. Knorr, Heilbr. 125,0 125,0 56,80 56,50 103,2 103,2 61,50 81.50 —.— 43.— 5 20.25—— 1010 1050 189,0 138,7 . 169,0 — 37.90 37.— 108,0 109.0 147½ 149,0 90.65 9725 7 1300 430.0 „. 53.50 50.— 30.25 80.— 165,0 165,0 22.— 22.— 54,50 54.50 76.50 76.50 128.0 222.0 72.— 71.50 80.— 79.85 89.— 60.— 82.40 82,40 82.— 32,25 86.50 86. 98.— 97. 180.0 130.0 172,0 171.5 Pf. Mähm. Kayf. Rein. Gebh& Sch. Roeder, Gebr. B. Rütgerswerke Schnellpr. Frkthl. Schramm Lackf. Schuckert, Nrbg. —.— 108.0 99.50 98,50 58,50—.— 29,50 29.50 5 149%— Wayß& Freytag W. Wolff Zellſtoff Aſchffbg. „ Memel. 94. Waldhof Ufa(Frelverk.) Raſtatter Wagg. 58,25 9 Terminnotierungen(Schlug) Allg. Dt. Credit Bank f. Brauind. 92 Vankvee. ayr Hyp. u. W. Berl. Handelsgeſ. Commerzbank Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto Dresdner Bank. 1 .⸗G. für Verkehr 51 Reichdb. Vorz. pg Nordd. Loyd 1 8 Allg. Elektr. ⸗Geſ. Bemberg 8 Bergmann Buderus Eiſen Cement Heidelbg. Compan. Contin. Gummt * Daimler Benz Deutſche Erdöl Dt. Gold u. Silber Di. Linoleum Licht u. Kraft Elektr. Lieferung J. G. Farben 9 85& Guill. elſenk Bergwk. Gesfürel Goldſchmidt Berliner Zörse Festverzinsliche Werte Goldanleihe 6% Reichsanl. 27 Dtſch⸗Ablöſgſch. 1 ohne Ablöfgrecht 8% Bad. Kohlen 6% Grkr. Mh. K. 5% Prß. Kaljanl. iſp. 3 105,7 125,0 114.2 131.5 139,0 106,0 8 88.— 88,50 61,0 61,90 .386.60 . 740 7,40 Harpen. Bergbau Ph. Holzmann 510 Bergbau ali Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kali Weſteregeln R. Karſtadt.. 96 Klöcknerwerke Lahmeyer& Co. Mannesmann Mansfelder e. Miag Mühleu bau Montecatin t Ober bedarf Otavi Minen Phönix Bergbau 85 Vraunkohlen Mh. Elek.(Rheag) Rh. Stahlwerke Rlebeck Montan Rütgerswerke Schuckert Siemens Halske Südd. Zucker Svenska Tändſt, Ver. Gl. 5 Ver. i 585 Aſchaff. ellſtoff Waldhof 96,50 79,50 198,0 128,0 82,70 83,50 300,0 5 91,75 129.0 5% Roggenwert. 8,50 5% Roggenrentb.91 5% Landſch. Rog. 5% Mexikaner 4% Belt. Schatz .80 24,50 41.— 4%„ Goldrente—.— 4%„ Kronen .10 4%„eonv. Rente-. 4½%„ Silb.⸗ N. 4½%„ Pap.-R. 2 Transport-Aktien Schantungbahn. A f. Verkehrw. Allg. Lok. u. Str. Südd. Eiſenbahn Oeſt. St.⸗Eiſenb. Baltimore Ohio Canada Abliefer. Pr. Heinrichbahn ap agg „Südamerika anſa Diſchiff. ordd. Lloyd Verein Elbeſchiff. Bank-Aktien Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. Barmer Bankver Berl. Handelsgeſ. Com. u. Privtbk. Darmſt. u..⸗B. Dt. Aſiatiſche Bk. Deutſche disconts Dtſch. Ueberſee Bk. Dresdner Bank. Meiningerpypbk. Oeſterr. Creditbk. Reichsdank Rhein. Creditbk. Süddeutſch. Dise. Frankf. Allgem. 6775 67.— 132.7 134,5 105.0 97.95 24.25 88.85 164.0 128.1 88,15 116.5 118,5 128,0 128,0 114,2 114.0 140,0 141.0 127.0 127.0 Industrie-Aktien Accumulatoren 7 Adlerwerke. Alexanderwerk Alfeld Deligſen 42.50 f 0 134.0 1 187.0 Ammendorf Pap. 118.0 Aſcheſeg deu 8 chaffbg. Zellſt. 90, 995 Masch 89,25— Balke Maſchinen 113,7 188,0 Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z. Augs Baſt Nürnberg e Bayer. Celluloid———, Bayr. Spiegelglas 45.— J. P. Bemberg 87.75 Bergmann Elekt. Berlin Gubener 179,7 Berl. Karls. Ind. 50,— Berliner Maſchb. 48.— Braunk. u. Brikett 147,0 .- Beſigh. Oelf. 57,50 5 120,0 Bremer Vulkan 169.8 Dtſche. Steinzeug Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſenhdl. Deutſche Linol. Dt. Schutzgeb. 45 F. Dippe Maſchin. Dresd. Schnellpr. Ditrener Metall. Dürkoppwerke Düſſeld.Eiſenhdl, Dynamit Truft Elektr. 1 Elktr. Licht u. K. Elsbach& Co. Emaille Ullrich. Eſchw. Bergwerk Eſſener Steinkohl. Faber Bleiſtift Fahld., Liſt& Co. Farbenind. A. G. FeldmühlePapier Felten E Guill. Zbies K öpfling. R. Friſter Gebhard Tex Gehe& Co. Geiling& Co. Gelſenk. Bergwk. Genſchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glas Gel. f. elektr. Unt. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt, Th. Guano-Werke Greppiner Werke Gritzner Maſch. Gebr. Großmann Grün& Bilfinger Gruſchwitz Textil pager gan Halleſche Maſch. ammerſ. Spinn. ann. M. Egeſt. Harkort St⸗Pr. Harpener Bergb. Hedwigshütte Heilmann Imm. Hilpert Maſch. Files s KAuff. irſch Kupfer Enzinger Werke. 78,50 Hbg.⸗Wien Gum. 58 139,5 140.5 .— 8,25 50,15 51,75 1672 170,5 47.— 47.— 1140 114.0 48.— 48.— 69,85 70.— 126,0 128.5 137.58 139,5 50 78.— 216,7 218,7 40.18 48.15 146.5 115 182,6 131, 104,6 107,5 170 8 1650 49.25 49,25 107,5 106,0 134.8 139,5 134,0 132,0 1600 1850 52.— 60,50 76.— 77.— 82,50 85,50 103,1 103,1 80,50 58,— 58. 70.75 75.75 = is ng—.— 40.— Kötitzer Kunſtſed⸗ 99.50 89.— Krauß& Cie., Lok.—,— 69,50 Lahmeyer& Co. 155,5 156,5 Jaurahütte.... 40.— 40. Linde s Eismaſch. 152.0 155,0 Carl Lindſtröm 503.0 503.0 Lingel Schuhfabe. 60,25 60.— L. Loewe& Co.———.— C. Lorenz, 5 Lukau 4 Steffen———.— Lüdenſcheid et. 49,75 Magirus.⸗G.„17.80 17.50 Mannesmann 31,15 81.50 Mansfelder Akt. 53,75 52,50 Markt⸗ u. Kühlh. 121.0 121.0 Maſch. Buckau⸗W. 102,0 101,0 Maximil.⸗Hütte. 161 5 162.5 Mech. Web. Lind. 83,75 85,75 5„ Zittau 39,25—.— Merkur Wollw.. 129,7 126.0 Mez Söhne 72, 73. Miag⸗Mühlen. 81,— 81.50 Mix& Geneſt 128.0 128,0 Motoren Deuz 74,75 77.— Mühlheim Berg. 89,50 89.— Nat. Automobile 13,15 18,25 Niederlauſ. Kohle 135.0 184.5 Nordd. Wollkäm. 63,35 70,35 Oberſchl. E. Bed. 50.— 50,78 Oberſchl. Koksw. 92,50 83,65 Drenſt.& Koppel 56,.— 57,50 Oſtwerke. 193,0 195,0 Phönix Bergbau 75.— 75. 1 Böge 14,28 14,.— athgeber Wagg.—.— e 142,0 140.7 Rhein. Braunk. 198,2 198.5 Rhein. Chamotte—— Ahein. Elektrizit. 180,0 130,0 Rhein. Möbelſtoff 43,.— 43.— Rhein.⸗W. falk 80,89 82.75 Rheinſtahl. 82,25 83,50 Riedeck Montan 94,50 95,50 Roſitzer Zucker 27.— 26,75 Rückforth. Ferd.———.— Rütgerswerke. 54.75 55,75 Sachſenwerk.. 88,75 88,50 Sächſ. Gußſtahl. 84.— 84,00 Salsdetfurth... 312.5 320,7 Sarotti... 109.0 108.0 Schleſ. Elekt. Gas 135,0 135.2 Barziner Papier Veithwerlfʒfe V. B. Frkf. Gummt Ver. Chem. Charl. B. Otſch. Nickelw. B. Glanzſt. Elbf. B. Harz. B. Schuhf. B. Ver. Stahlwerke. V. Stahl. v. d. Zyp. Ver. Ultramarin. Vogel Telegraph. Bogtländ. Maſch, Voigt& Haeffner Wanderer Werke Allg. Dit. Credit Bank f. Brauind. Barmer Bankver. Bayr. Hyp. u. W. Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. Comm.⸗ u. Priv. Darmſt. u. Nat. Deutſche Disconio Dresdner B. .⸗G. für Verkehr Allg. Lokald Dt. Reichsb. Bz. Bapag Hambg.⸗ Südam. anſa Dampf Nordd. Loyd FFF Allg. Elektr.⸗Geſ. J. P. Bemberg. Bergmanncklektr. Charlottb. Waſſer Comp. Hiſpano Cont. Cautſchoue Dal mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl, Dit. Linoleumwk. Dynamit A. Nobel Elektrizitäts⸗Lief El, Licht u. Kroft Eſſener Steinkohl. J. G. Farben Feldmühle Guill. Hugo Schneidet„ 76,.— 78,50 3 85 4 elſenk. Bergwk. Gesfür el Portl.-Z. s Bayr. Motorenw. 5 Buderus Eiſenw. 5 106,5 106,5 124,5 125,0 114,8 114.1 133.0 183.0 186,0 136,0 139,5 189,7 127.0 128,0 176.0 176,6 121,0 121.2 121,7 121.7 68.— 68.65 182.5 184.0 92.65 92.50 88,35 88,50 131.0 130.5 105.5 108,0 107,0 108,2 138,2 139,0 Deutſche Petrol, 66.— 68,.— Heldburgg Bei Adler Kall„„ Diamond Hochfrequenz Krügershall Ronnenberg Sichel Co. Sloman Salpeter Südſee Phosphat Ufa⸗ Film Brown Boveri Th. Goldſchenidt arpen. Bergbau beſch Eiſ. u. St. h. Holgmann Hotelbetriebsgef. 840 Bergbau ali Aſchersleben M. Karſtadt Klöckner Werke Köln-Neueſſen B. WMtannesmann gs Mansfelder Metallbank Mitteldtſch. Stahl Nordd. Wolle Oberbedarf Oberſchl. Kolsw. Orenſt,& Koppel Oſtwerjʒre Phönix Bergbau Polnphonwerke. Rh. Braunk. u. Bt. Rh. Elektrizität, Nh. Stahlwerke Rh.⸗Weſtf Elektr. A. Rlebeck⸗Mont. Rütgerswerke Salzdetfurth Kali Schleſ. Portl.⸗Z. Schubert& Salzer Schuckert& Co, Schulth⸗Patenh. Slemens EHalske Svenska Leonhard Tietz Ber. Stah werke Weſteregel Alkali ellſtoff Waldhof tavia Minen. 90.— „ 54.25 98,50 83,75 79,75 221,0 1880 97.— 80.50 64,25 81.25 52.75 102.0 67.50 82.50 56.50 194.6 7⁵.— 178.0 199,0 128,0 245,0 189,5 1 302.0 181.0 75.50 205.0 128,3 88,25 .85 185, Terminnotierungen(Sehiuſt) 49.— 98.— 85,50 80.50 12355 200.0 99.50 82.25 85.75 81,75 52.75 102.0 69.50 82.75 57.50 185.0 74.85 178,5 199,5 0 : ee n neee. e. 1 1 0 2 f 1 0 0 ö f 1 1 1 92 5 8 1 8 1 1 1 1 1 f 1 f 0 1 1 8 N f N f Mittwoch, den 17. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 15. Seite“ Nummer 430 Neberwundene Verſtimmung an den Vörſen Ruhigere Auffaſſung über die weitere Entwicklung der Mannheim ſtill, aber behauptet Die heutige Börſe war gegenüber den feſten Kurſen des heutigen Frühverkehrs etwas ſchwächer. Im Vergleich zu den geſtrigen Kaſſanottierungen ergaben ſich meiſt noch kleine Kurserhöhungen. Farben zogen auf 148,5 an, ferner waren Waldhof, Linoleum und Weſteregeln befeſtigt da⸗ gegen lagen Wayß u. Freytag ſchwächer. Bankaktien waren koum verändert. Von Verſicherungsaktien waren Württ. Tronsport niedriger angeboten. Am Rentenmarkt beſtand e für Liquidations⸗ Pfandbriefe und Altbeſitz Frankfurt überwiegend knapp behauptet Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe die Beſſerung der Stimmung weitere Fortſchritte gemacht hatte, kam die Auf⸗ wärtsbewegung der Kurſe zu Beginn der heutigen Börſe zum Stillſtand. Die Zurückhaltung faſt aller Börſenkreiſe hat ſich wieder verſtärkt, da bei dem Rätſelraten über die innerpolitiſche Weiterentwicklung greifbare Ergebniſſe kaum zuſtande kamen. Zu den erſten Kurſen überwog die Abgabeneigung; große Verkäufe dürften jedoch kaum vor⸗ genommen worden ſein. Bei allgemein kleinen Umſätzen waren die Eröffnungskurſe meiſt knapp gehalten; die Kursentwicklung war aber nicht einheitlich. Am Renten⸗ markt beſtand für Schutzgebietsanleihe bei leicht anziehen⸗ dem Kurs einiges Intereſſe. Ablöſungsanleihe ſtill. Von ausländiſchen Reuten Mexikaner weiter angeboten. Im Verlaufe trat etwas lebhaftere Nachfrage nach J. G. Farben hervor, die etwas anzogen. Siemens gaben da⸗ gegen ihren einprozentigen Gewinn wieder her. Im übrigen herrſcht Zurückhaltung. Der befriedigte Reichs⸗ bankausweis fand nur wenig Beachtung. Berlin uneinheitliche Kursentwicklung Auf Grund der Tatſache, daß ſich das Aus lbland durch den Ausgang der Wahlen nicht hat beunruhigen laſſen und daß es, abgeſehen von den unterbliebenen Geldabzügen, auch Effektenverkäufe in nennenswertem Umfange nicht vor⸗ politiſchen Dinge genommen hat, war es geſtern abend in Frankfurt auf Deckungen der Spekulation mehrprozentig feſter geworden. eine Auch im heutigen Vormittagsverkehr konnte man freundlichere Grundſtimmung ſeſtſtellen. Gut erholte Newyorker Kurſe, eine Beruhigung in London, ge⸗ beſſerte Ausſichten für eine innerpolitiſche Verſtändigung (die Börſe hofft auf ein Zuſtandekommen der Regierungs⸗ bildung auf Baſis der großen Koalition) und auch die Mo⸗ mente, die in den letzten Tagen keine Beachtung gefunden hatten, beſonders die günſtigen Außenhandelsziffern, ließen die Hoffnung auf einen freundlichen Börſenverlauf auf⸗ kommen. Die erſten offiziellen Notierungen lagen in der Tat auch meiſt—2 v. H. über geſtern, entſprachen aber nicht ganz den Erwartungen des Vormittagsverkehrs. Im Ver⸗ laufe wurde die Tendenz etwas unſicher und die Kursent⸗ wicklung uneinheitlich. Der Reichsbankausweis für die zweite Septemberwoche, der eine Entlaſtung um 200 Millio⸗ nen brachte, blieb ohne Einfluß. Felten u. Guilleaume konnten ſich, angeblich auf Käufe eines amerikaniſchen In⸗ veſtment⸗Truſtes auf 108 v. H. erhöhen, Am Kaſſamarkt machte die Wiederbefeſtigung heute wei⸗ tere Fortſchritte. Es wurden in dem üblichen Rahmen Preiswechſel per 20. Dezember zu 3 v. H. und Schatz⸗ anweiſungen per 15. September 1931 zu 4 v. H. abge⸗ geben. Bis zum Schluß der Börſe blieb die immung bei relativ kleinem Geſchäft und gehaltenen Kurſen freundlich, nur Spezialwerte wie Elektropapiere, Farben, Deutſch At⸗ lanten, Trans radio und Felten ſchloſſen in feſter Haltung. Goldſchmidt konnten ſich gegen ihren niedrigſten Tages⸗ kurs von 49 v. H. nicht erholen. Berger gaben 3 v. H. ihres Anfangsgewinnes wieder her. Deviſen gegen Reichsmark ſind ſchwächer, der Dollar notierte 4,1965 nach 4,1870. Die europäiſchen Valuten lie⸗ gen unverändert feſt, London 4,8610, Holland 40,28 nach 40,27%, Schweiz 19,40%, Paris 3926, alles Newyorker Uſance. Spanien ſchwächer, 45,50 nach 44,90 gegen London. Die Swapfätze Dollar gegen Reichsmark ſind höher, auf je einen Monat 35 nach 30 Stellen und auf drei Monat 85 nach 80 Stellen. 5 Schluß der Weizenſtützungskäufe Beruhigung am Weizenmarkt— Verwirrung am Roggenmarkt— Mehl liegt wiederum geſchüftslos Berliner Produktenbörſe v. 17. Sept.(Eig. Dr.) Am Weizenmarkte iſt mit dem Aufhören der Stützungs⸗ käufe eine Beruhigung eingetreten, und das Geſchäft be⸗ wegt ſich wieder in ziemlich normalen Bahnen. Das An⸗ gebot iſt gegenüber der vorhandenen Nachfrage der Mühlen ausreichend, die Preiſe ſind recht gut gehalten. Am Lie⸗ ferungsmarkte erfuhr der Preis für Lieferung im laufen⸗ den Monat einen Rückgang; die ſpäteren Sichten lagen dagegen feſter, wofür in der Hauptſache ſich erhaltende Ge⸗ rüchte über eine angeblich bevorſtehende neue Zoll⸗ erhöhung und Erhöhung der Vermahlungs⸗ d wangsquote maßgebend waren. Am Roggen⸗ markte hält demgegenüber die Verwirrung an. Das Effektivangebot zum Stützungspreiſe iſt nach wie vor übermäßig groß, über die Abſichten der Stützungsſtelle wurde bisher nichts bekannt, am Lieferungsmarkte mußten ungefähr 30 000 Tonnen bei den erſten Notierungen aufge⸗ nommen werden, um die Preiſe aufrecht zu erhalten. Sein Erlebnis Skizze von Frieda Wildt⸗Goßmann Rolf, der Primaner, ging auf und ab— manch⸗ mal ſtürmiſch, wie gejagt, dann wieder ganz lang⸗ ſam, als trügen ihn ſeine Beine nicht.— Seit einer halben Stunde bewegte er ſich auf dieſe Weiſe vor dem großen Hauſe, in deſſen zweitem Stock die Schauſpielerin Lilo Doringa wohnte. i Rolf kam von Peter, dem Sohne des Intendan⸗ ten, ſeinem beſten Freunde. Diesmal hatten ſie in ſeinem geräumigen Zimmer eine lange Sitzung ge⸗ habt, angeblich, um das neue Aufſatzthema durchzu⸗ ſprechen; in Wirklichkeit hieß das Thema: Lilo Doringa, das ſie beide einige Stunden mit Begei⸗ ſterung bei einer Flaſche Rheinwein bearbeiteten, die Peter nach der letzten Geſellſchaft ſeiner Eltern ge⸗ wandt geerntet hatte. Die ganze Klaſſe ſchwärmte natürlich für die ſeit kurzem ans Stadttheater verpflichtete, reizvolle junge Künſtlerin. Rolf hatte ſein Herz an ſie ver⸗ loren, ſein junges, begeiſterungsfähiges Primaner⸗ herz, und bei dieſer Flaſche Wein hatte er ſich ſei⸗ nem Freunde Peter anvertraut. „Weißt Du“, ſagte Rolf, als er ſich verabſchie⸗ dete— beide ſtanden ſich mit roten Köpfen gegen⸗ über—,„ich halte das nicht mehr aus, ich kann kei⸗ nen klaren Gedanken faſſen. Es iſt die wahre, die große Liebe meines Lebens. Heute noch werde ich mich ihr erklären, heute noch muß ſich mein Schick⸗ ſal entſcheiden!“ Peter ſchaute ihn etwas ängſtlich an und meinte: „Aber Rolf, Du biſt ihr ja noch nicht einmal vor⸗ geſtellt. Wie willſt Du das denn machen?“ „Laß mich nur!“ Rolf ſetzte mit heftigem Schwung ſeine Mütze auf, ſprang die Treppe her⸗ unter, ſtand auf der Straße, nur den einen Gedan⸗ ken im Kopfe: Wie komme ich zu ihr?— Er wußte, wo ſie wohnte. Lilo— der Name allein— wie Muſik klang er. Mit welcher Zärtlichkeit hatte er ihn ſchon tauſendmal vor ſich hingeſagt! Rolf raſte durch die Straßen. Nun ſtand er vor ihrem Hauſe, der Wein beflügelte ihn, und doch konnte er ſich nicht entſchließen, die Gartentür zu öffnen.— Es war fünf Uhr, die Teeſtunde. Ob ſie wohl daheim war? Er ſuchte in ſeiner Brieftaſche nach einer Viſitenkarte; zum Glück fand ſich noch eine. Nervös ſteckte er ſie in die Seitentaſche ſeines Rockes; wieder ging er auf und ab. Die Zofe war Mehl liegt wiederum faſt geſchäftslos Hafer bei zu⸗ rückhaltenderem Angebot ſtetig. Gerſte wird nur in feinſten Qualitäten aus dem Markt genommen. abfallende Sorten haben ſehr ſchwieriges Geſchäft. Amtlich notiert wurden: Weizen 233—95, ruhig; Sept. 248,50—40.; Okt. 250; Dez. 259 u..; März 268,50—9; Roggen 187, geſtützt; Sept. 193; Okt. 194; Dez. 204; März 215 Gerſte 204—22, ſtill; Futtergerſte 180—95, ſtill; Hafer 15869, ruhig; Sept. 168,75; Okt. 169; Dez. 177.50 Wei⸗ zenmehl 27,50—35,75, ruhig; Roggenmehl 2,5750, mat⸗ ter; Weizenkleie 8,75—9, matter; Roggenkleie 8,25—8,50, ruhig; Viktorigerbſen 30—34; Futtererbſen 19—20; Pe⸗ luſchken 20—21; Ackerbohnen 17—18; Wicken 20—22; Raps⸗ kuchen 9,80— 10,20; Leinkuchen 17,30—60; Soyaextractions⸗ Ichrpt 14,1015, allg. Tendenz uneinheitlich. ( Frankfurter Produktenbörſe vom 17. Seyt.(Eig. Dr.) Weizen, Hektolitergewicht, von 75 Kg. 2420245 Roggen, Hektolitergewicht, von 70 Kg. 170; Hafer(inländ.) neue Ernte 162,50—165; Weizenmehl füdd. Spezial 0 40 bis 40,75; Weizenmehl niederrhein. Spezial 0 39,75 bis T Roggenmehl 60proz. Ausmahlung 27,50 28,50; Wei⸗ 40,50 10 27,50 Roggenkleie 6,50; Tendenz flau. zenkleie 6,50—6,75; * Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen lin Hfl. per 100 Kg.), Sept. 6,95; Nov. 7,17,5; Jan. 7,47,5; März 7,70; Mais lin Hfl. per 2000 Kg.), Sept. 117,25; Nov. 115,50; Jan. 117,25; März 119,75. „Liverpooler Getreidekurſe vom 17. Sept. Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 16.) Okt. 6/78 Tendenz feſt, 0 90 k 5 (67675); Dez. 6796(67655) März 6/7(640.— Mibte: ruhig, Okt. 6/676; Dez. 6/6; März 6/786. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 17. Sept.(Eig. Dr.) März 6,50 B, 6,55 G: Mai 6,85 B, 6,75 G; Auguſt B, 7 G; September 6,55 B, 6,45 G; Oktober 6,40 B, 6,40 B, 6,30 G; Nov. 6,35 B, 6,30 G; Dez. 6,35 B, November 6,95 B, 6,30 G; Dezember 6,35 B, Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 25,37 u. 28% Sept 26% u. 267; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 17. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 12,52. * Liverppoler Baumwollkurſe vom 17. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. An fang: Jan.(31) 604; März(31) 612614; Mai(31) 622628; Okt.(31) 598 bis 594(32) 645; Tendenz ſtetig. Mitte: Jan. 507; März(31) 616; Mai(81) 625, Juli(31) 632; Okt. (81) 397 Dez.(31) 604; Jan.(82) 647; Loco 630; Egypt. Upper F. G. fair loco 852; Tendenz ruhig. * „5 Okt. 6,30 G; an Jan. Melter⸗Vorausſage für Berliner NMeiallbörse vom 17. Sepfember 1930 Donnerstag, 18. September: Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez.[Brief] Geld Januar.—.— 1,50 81,—.— 38,234,752,— 82,— 8,78 Februar—— 91.50 81½—. 35 25 34.75—.— 32.50 82.28 März..—— 880 91.25 35,.— 35,— 34,—— 88 2252 Aprik—.— 91,0 9125—— 5,8475—.— 83,28 82,78 Mai 9128 91.25 81,——.— 38.— 84,75—— 38.89 88.— uni 91,25 91,—.—88.— 94.75—.— 33,50 38.— Juli. 81. 91.91 25, 34,75,.50 33,28 Auguſt. 91,.— 91.— 99.75 35.— 35/8 84575 83.50 33,50 89,25 Sept.—— 88,50 91.50 85.50 85,50 35,28 325 81. Oktober.—— 91,75 91.50— 35, 34,75 81.25 31,25 31, Nov.—.— 8150 51.80—— 35.258475 817 8125 Dezemb.[ 1,50 61.25—.— 35.25 34,75 31 5031,78 8150 Elektrolytkupfer, prompt 108, Autimon Regulus 53.— 36.— Orig. Hütten⸗Aluminium 190,— Silber in Barren, per kg 49,78 51,78 dgl. Walz⸗Drahibarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.—— 29, Hüttenzinn, 99 v. H. 9—[Platin, dio. 1 Tr.. 3,— Reinnickel, 98—99 v. H. 350,—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 fg Londoner Mefallhörse vom 17. Sepfember 1950 Metalle in F pro To. Silber Unze 6,(1370 fein ſtand.), Platin Unze g Kupfer, Standard] 46,18] Zinn Standart 134,1 Aluminium—.— Monate 46.15 3 Monate 735,86 Antimon—.— Settl. Preis 45,15 Settl. Preis 134,0 Queckſilber 22,78 Elektrolyt 49.— Banka 188.0[ Platin—.— veſt ſelecſed 49,28 Straits 136,5 Wolframerz 18,25 ſtrong ſheets—,—[Blei, ausländ. 17,12 Nickel— El'wirebars31,.—] Zink gewöhnlich 15,15 Weißblech 4 Fortdauer des wolkigen Wetters; zeitweiſe Regen und mild bei ſüdweſtlichen Winden Welter⸗Nachrichten der Badiſchen Landesweſterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags r'r:. T See Juft⸗. S g Wind h dei e eee Wette n inn d S888 8 micht Starke Wertheim 151.— 110 17 8 ſtiu ſchwach Königsſtuhl 563 782.8 8 18 8 8 leich Regen Karlsruhe 120 762,8 12 18 9 8 leicht bebeckt Bad.⸗Bad. 213 763,1 14 18 8 SV. 12 bedeckt Villingen 712 765, 1 3 SW leicht Regen St. Blaſien 780— 5 17 2 W. wolkig Badenweil. 422 763,8 19 16 10 SW 4 bedeckt Feldbg. Hof 1275 688,8 4 6 3 SyꝗWII mäßig bedeckt Bad. Dürch. 701]— 156—— 8 leicht heiter Nach einem vorübergehend heiteren Tag zog heute nacht wieder Bewölkung auf, da ein Tiefdruckaus⸗ läufer von Weſten herangezogen iſt und den Rhein erreicht hat. Heute früh fällt verbreitet Regen. Die Luftdruckverteilung über Europa zeigt jetzt als weſentliches Merkmal ein kräftiges Tief im Nord⸗ oſten, an deſſen Rückſeite Polarluft über Skandi⸗ navien nach Süden vorſtößt, während gleichzeitig maritime Warmluft über das Feſtland nach Oſten ſtrömt. Das Wetter wird alſo in unſerem Gebiet veränderlich bleiben. ihm einge allen; er hatte ſie oft beobachtet, wenn ſie Einkäufe machte. Ein hübſches Ding mit Stumpf⸗ naſe und ſpöttiſchen Mundwinkeln. Wahrſcheinlich würde ſie die Tür öffnen, wenn er klingelte. Das wäre peinlich! Rolf nahm ſein Taſchentuch, wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn, gab ſich einen Ruck, öffnete die Gartentür und ging mit feſten Schritten in das Haus. Das gnä⸗ dige Fräulein bedauert.“— Abſcheulich, nicht aus⸗ piſche Zofe zurückkam mit den Worten: zudenken! Und er muß ſie heute noch ſehen, alles wird er ihr ſagen. Seine große Liebe würde Gegen⸗ liebe wecken, davon war er feſt überzeugt. Sein Gedankengang wurde unterbrochen, die Zofe ſtand vor ihm.„Das gnädige Fräulein läßt bitten!“ — Rolf ſchnellte in die Höhe, das Herz ſchlug ihm Jeden zucht eine Ablenkung! Das ist erklärlich, denn nur durch die Stunden der Etholung für Körper und Gelst Können wir den Forderungen des Tages gerecht werden. Da Is ein fesselnder Unterhallungssfoff sfefs wilkommen durch die Vielfslfigen Anregungen, die er düeini weil kings 0 n a i 5 25 e eine solche Lekſüre ſinden, die jedermann mit vachsender Sparmung verfolgf —, ẽ Væͥ-nn d Er genoß ordentlich jede Treppenſtufe, die ihn näher zu Lilo Doringa brachte. Jetzt ſtand er vor der Wohnungstür. Entſchloſſen drückte er auf den Klingelknopf, ſein Herz ſchlug hörbar. 8 Die Zofe erſchien, muſterte ihn mit einem etwas beluſtigten Blick, Rolf gab ſich Haltung und ſagte: „Iſt das gnädige Fräulein zu Hauſe? Bitte, hier meine Karte.“ 5 Mit ſpitzen Fingern nahm die Zofe die Karte ent⸗ gegen, geleitete Rolf in das Vorzimmer und ver⸗ ſchwand. i. Erſchöpft ſank er in einen Seſſel. Würde Lilo ihn empfangen? Welche Blamage, wenn dieſe ſchnip⸗ bis zum Hals. Mechaniſch folgte er dem voran⸗ gehenden Mädchen. Eine Tür tat ſich auf, er ſtand in einem Zimmer, unwirklich erſchien es ihm. Die Einrichtung, ſehr geſchmackvoll in blaugold, tanzte vor ſeinen Augen. Die blauen Wände ſchienen Wellen, die ihn umwogten Da erhob ſich aus einem Seſſel am Fenſter eine ſchlanke Geſtalt, eine warme Stimme ſagte:„Darf ich fragen, was Sie zu mir führt?“— Rolf ſtemmte die Füße feſt auf den Teppich, hob die Augen und ſäh Lilo Doringa vor ſich ſtehen. „Ich— ich—“, weiter kam er nicht, die Kehle war ihm wie zugeſchnürt. Reiſewetter Nord⸗ und Oſtſee: 1015 Grad, Regen, friſcher Weſt, Geſtern: meiſt trübe, kühl. Harz und Thüringer Wald: 811 Grad, wolkig, leichter Südweſt, Geſternt wolkig, mild. Rhein⸗ und Weſergebiet: 10—17 Grad, Regen, leichter Südweſt. Geſternt wolkig, kühl. Fichtelgebirge, Erzgebirge und Sudeten: 640 Grad, heiter, leichter Süd. Geſtern: Wetter beſſer geworden. Alpen:. Täler—7 Grad, bewölkt, ſtellenweiſe Nebel, mäßiger Südoſt, Höhen ab 2500 Meter Froſt, in 3000 Meter 7 Grad Kälte bei Nordwind und leichter Bewölkung. Geſtern: meiſt trübe, kühl. Waſſerſtaudsbeobachtungen im Monat September Ahein Pegel 10, 12. 18 18. 17 Jiedar-Pege 13. 18.18 If. Safel 0,51.520580. 88.95 Schuflerinſei.57.50 174,50 148 Mannheim 997.84 331 1 Fehl.80 276802 702.822,72 Jeaßteſd. 0, o,.880 Maxau 481.444.454.3141 Plochingen 028.9,49.20 Mannhelm.528 478,408.24 8,22 Helſbronn 1,20 14 ½8 118 Kaub.232,24.202,10 2,05 Köln.88.52.951,56 2,08 N Lilo deutete auf einen Stuhl.„Na, haben wir die Sprache verloren: Setzen Sie ſich, Herr Rolf Barner!“ 5 Rolf gehorchte, langſam wichen die Nebel vor ſeinen Augen. Seine angebetete Lilo ſaß ihm gegen⸗ über. Strahlte ihn mit ihren ſchönen braunen Augen an, lächelte erwartungsvoll, wie ihm ſchien. Jetzt oder nie! Er mußte ihr ſeine Liebe ge⸗ ſtehen; wenn ſie ihn nicht erhörte, wollte er ſterben, das Leben hatte dann keinen Zweck mehr für ihn. Rolf ſtand auf, ging einige Schritte, begann zuerſt mit zitternder Stimme, dann immer lauter und deutlicher Lilo Doringa zu ſagen, wie er ſie auf der Bühne bewundert, dann bei jeder Gelegenheit ver⸗ ſucht habe, in ihre Nähe zu kommen. Auf der Straße ſei er ihr in gemeſſener Entfernung gefolgt, ſie habe es wohl nie gemerkt? Lilo ſchüttelte den braunen Bubikopf. N Rolf ſprach weiter.„Für mich gibt es nichts anderes, ich ſehe nur Sie, Lilo Doringa. Mein Herz gehört Ihnen! Verlangen Sie, was Ste wollen, alles will ich für Sie tun. Ich liebe Sie ehrlich und treu bis in den Tod!“— Rolfs Augen flammten. Lilo Doringa war aufgeſtanden, ſie hatte ſich ab⸗ gewendet. Rolf glaubte zu ſehen, wie ihre Schultern zuckten. Er ſtand hinter ihr, ſein fliegender Atem ſtreifte ihren Hals, gleich würde er ſie in ſeinen Armen halten! Da wendete ſich Lilo ſchnell um, legte ihre Hand auf ſeine Schulter:„Junger Freund, beruhigen Ste ſich ein bißchen. Wie alt ſind Sie?“ 5 Rolf mit verſagender Stimme:„Achtzehn Jahre!“ „Kleiner Bub', Ihre große Liebe rüht mich, aber“ — Rolf ſprang auf—„nein, nein“, wehrte Lilo ab, „bleiben Sie ſitzen.... Meinen Sie nicht auch, daß uns beiden eine Taſſe Tee gut tun würde?“ Rolf ſtöhnte, er war unfähig, etwas zu erwidern. Währenddeſſen hatte Lilo der Zofe geläutet: ein Teewagen rollte lautlos ins Zimmer. Rolf blickte nicht auf. Sein Leben war verwirkt, Lilo erhörte ihn nicht! 0 15 Als ſie wieder allein waren, ſpang er auf, ſtürzte zu Lilo Doringa, die ihm gerade eine Taſſe Tee einſchenken wollte, rief mit zitternder Stimme: „Lilo, Sie lieben mich nicht! Dann ſterbe ich, hier von Ihren Augen, in dieſer Stunde.“ Keuchend ſtand er da. Lilo Doringa aber ſagte gelaſſen:„Einen Augen⸗ blick, ich werde den Teppich vorher entfernen laſſen, er könnte leiden Rolf torkelte aus der Tür, aus der Wohnung auf die Straße! Das war das Ende ſeiner erſten Liebe! goppt SLNIICHTT GESELLSCHAFT A. C, MANWHEIH- BERLIN 18. Seite Nummer Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mp Zahnpasta. Arztlich empfohlenes, unschad⸗ liches Jod- prophylacticum Joduatr, 2 mg, Jodkall mg 18 compotttion Große Tube Mk..50 430 Mittwoch, den 17. September 193 Leisiungsfänige Menigroshandiung ſucht für den Bezirk Mannheim tüchtigen, bei der Bäckerkundſchaft beſtens eingeführten Mehlreisenden vom 15. September 1930: Emil Bühler, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Fabrik photographiſcher Papiere und Abziehbilderpapiere, Schriesheim. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt am 5. Mai, 24. Mai, 11. Juni und 31. Juli 1930 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Die Herſtellung und der Handel mit photographiſchen Papieren und Ab⸗ ziehbilderpapieren aller Art. Die Geſellſchaft kann Zweigniederlaſſungen errichten und ſich an anderen Unternehmungen ähnlicher Art in jeder Form beteiligen, auch ſolche errichten, ſelbſt be⸗ treiben oder verwerten, Verkaufsſtellen eröffnen und Vertretungen übernehmen. Das Stamm kapital beträgt 48 000.. Auguſt Kraft, Kauf⸗ mann, Doſſenheim, Hans Kröner, Kaufmann, Lauf a. d. Pegnitz, Albert Adam Mergenthaler, 0 Zuſchriften unter V V 123 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. G 0 13 470 Alladdddddddt ccc Dh Existenz! butes Einkommen! Kaufmann, Schriesheim, ſind Geſchäftsführer.] Zur Errichtung einer Filiale Dam 1 8 J Teppich-* Von dieſen Geſchäftsführern iſt jeder nur in Ge⸗geſucht mit kleinem Kapital. Kein Ver 75 5 ee 8 8 83 Ini Arte TI enverka 0 KU N meinſchaft mit einem anderen Geſchäftsführer kauf. Intereſſanter, ſelbſtändiger Betrieb, SG e Deen eee Teilnlguüng oder einem Prokuriſten zur Vertretung der Ge- unterſtützt durch die Fabrik.. u. kl. Transporte in tadel- 5 5 ſellſchaft befugt. Als nicht eingetragen wird ver Zuſchriften unter Y U 122 an die Ge Im Luisenring sind ser n 4014. Ihre Vorboten und Begleiterscheinungen, wie: Uffentlicht: Der Geſellſchafter Kaufmann Auguſt ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 200 b 22 15 12 o¹ E 1. hoher Blutdruck, Atemnot, Schwindelanfälle, Kraft in Doſſenheim bringt in die Geſellſchaft n—— 5——— 00 2 Schöne Biiroräume ienstmann Enge 2 er dee ee ee eee eee bein 5 auf Gemarkung Schries.⸗ 1 8 l 1 4. 5 Tel. 22319. i 5 E 1 81 9 181 f 8142 heim, Lgb. Nr. 5296, 5268, 5268b und 5298, ein⸗ N 10 ferner Skämpfen Sie dure N getragen im Grundbuch Schriesheim,— im An⸗ 8 105 1 D. 1 1— 2 66 ſchlagswerte von 32 670., wovon auf Grund E 8 0 Aerekis Enz Kleiner ter 12 oHaum„Nadlioscferin(Mr. Mr. S1 S und Boden und Gebäude der Betrag von mit hohem Einkommen bietet ſich intellig. Herrn J„ Jahren dewe nne Cables, f 20 405 R. und Fahrniſſe(Maſchinen ete.)(Dame) durch Uebernahme der Lizenz einer geſ. 11110%%% v 12 265 R. entfallen— zum Werte von 32 000 R. 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