1 44 I n 745 4* 1 Vertreter Deutſchlands eine grundſätzliche Erklärung Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50 durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walodhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim ue Mannheimer Jeitit Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—40 die 32 am breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ Einzelpreis 10 Pf. ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 2.* Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Seſetz und Recht„ Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 10. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 433 In Genf ſpricht alles von Deutſchland Mehr als die Tagung des Völkerbundes intereſſiert das Ausland die neue politiſche Entwicklung in Deutſchland Slaatsſtreich der Nalionaljozialiſten? Tendenziöſe Nachrichten aus dem In⸗ und Auslande Ein polniſcher Vorſtoß Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 19. September. Die Völkerbundsmaſchine befindet ſich in voller Tätigkeit. In allen Sälen des Völkerbundspalaſtes ſitzen die Staatenvertreter beiſammen und disku⸗ tieren eifrig. Die Journaliſten wandern von Saal zu Saal, um ſich über den Stand dieſer Verhand⸗ lungen auf dem Laufenden zu halten. Die intenſive Arbeit in den Kommiſſionen kann aber darüber nicht hinwegtäuſchen, daß die politiſche Atmoſphäre ungünſtig iſt. Die Frage„Was wird in Deutſchland wer⸗ den?“ bleibt das eigentliche Thema. Kaum hat ein Delegierter den Sitzungsſaal ver⸗ laſſen, ſo wendet er ſich an die Journaliſten und er⸗ kundigt ſich nach den neueſten Berichten aus dem Reich. Ausländiſche Preſſevertreter ſuchen allerlei Informationen über die weitere Entwicklung in Deutſchland zu erhalten, denn ſie ſind von ihren Zeitungen beauftragt, den politiſchen Ereig⸗ giſſen in Deutſchland ihre ganze Aufmerkſamkeit zu widmen. Geſtern nachmittag behandelte der Völkerbundsrat die polniſch⸗litauiſche Frage, in der es ſich um den alten Streit zwiſchen Litauen und Polen, die Tranſitfrage, handelt. Wieder einmal erklärte Litauen, den Weg direkter Verhand⸗ lungen beſchreiten zu wollen. Polen bezweifelte dieſen guten Willen. Der Rat begnügte ſich mit der er⸗ neuten litauiſchen Verſicherung. Dann gaben die Ver⸗ treter Deutſchlands und Polens die Erklärung ab, bei dem bisherigen Präſidenten der gemiſchten Kom⸗ miſſion, Calonder, einen Schritt unternehmen zu wollen und Calonder zu weiterem Verbleiben in ſeinem Amte zu bewegen. Hier ſei bemerkt, daß die deutſche Delegation in den nächſten Tagen die Me⸗ melfrage vor den Rat bringen wird. Litauen wird ſich wegen der Aufhebung der Minderheiten⸗ beſtimmungen im Memelgebiet und der Auflöſung des memelländiſchen Landtags vor dem Rat zu ver⸗ antworten haben. Die Minderheitenfrage rückt jetzt in die erſte Reihe. Heute vormittag wird der deutſche Dele⸗ gierte, der Abg. Koch⸗Weſer, den deutſchen Stand⸗ punkt vor der politiſchen Kommiſſion darlegen. Um ſich auf dieſe wichtige Auseinanderſetzung vorzube⸗ reiten, ſind die Vertreter der Kleinen Entente und Polen jetzt damit beſchäftigt, eine einheitliche Stel⸗ lungnahme zu ſchaffen. i Polen beabſichtigt, die Behandlung der polniſchen Minderheit in Deutſchland zur Debatte zu ſtellen. Es wird uns ſo Gelegenheit gegeben, die perfiden Augriffe auf die deutſche Minderheitenpolitik zurückzuweiſen. In der Abrüſtungskommiſſion hatte der über die Bewilligung einer finanziellen Hilfe für den angegriffenen Staat abzugeben. Es lag in dem Kon⸗ ventionsentwurf, der jetzt verabſchiedet werden ſoll, die Möglichkeit vor, dem angegriffenen Staat eine Anleihe zu gewähren, bevor noch alle Vermittlungsverſuche des Völkerbundsrates als geſcheitert angeſehen werden könnten. Der deutſche Vertreter beantragte deshalb die Einfügung des Satzes: „Die Finanzhilfe darf erſt gewährt werden, wenn der Völkerbundsrat der Anſicht iſt, daß der Frieden auf andere Weiſe nicht aufrecht erhalten werden kann.“ Dieſer deutſche Antrag wurde angenommen. In der Kommiſſion, die ſich mit den Budget⸗ fragen des Völkerbundsſekretariats zu befaſſen hat, hielt Graf Bernſtorff eine längere Rede, in der er dringend zur größten Sparſamkeit auffor⸗ derte und auf die allgemeine Notlage in Europa hinwies. Der engliſche Auſtralienflieger in Konſtan⸗ tinopel gelandet — Kounſtantinopel, 19. Sept. Der Flieger Mat⸗ thews iſt auf ſeinem Fluge von England nach werde, Auſtralien geſtern hier gelandet. Er beabſichtigt den Flug heute fortzuſetzen. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. September. Nicht nur von kommuniſtiſcher Seite, ſondern auch von einem Teil der bürgerlichen Preſſe werden Ge⸗ rüchte über angebliche planmäßige Umſturz⸗ vorbereitungen der Nationalſosiali⸗ ſten verbreitet. Die Folge ſolcher Alarmmeldungen kann nur ſein, daß im Innern eine Panikſtimmung erzeugt und der deutſche Kredit im Ausland ſchwer geſchädigt wird. Jedenfalls liegt kein Grund vor, die Nerven zu verlieren. Es wird in dieſem Zu⸗ ſammenhang auch behauptet, daß Hitler beabſich⸗ tige, ſelbſt nach Berlin überzuſiedeln und die Zentrale der Partei von München nach der Reichs hauptſtadt zu verlegen. Demgegenüber erklärt der Münchner Sonderberichterſtatter der„D. A..“ von eingeweihter Seite, daß es ſich bei dieſen Meldungen um reine Kombinationen handle. In allernächſter Zeit werde die Parteileitung in das Barlowſche Palais über⸗ ſiedeln, das die Nationalſozialiſten vor einem Viertel⸗ jahr kauften und in deſſen Umbau ſie ein Vermögen hineingeſteckt haben. 5 5 5 Hitler iſt übrigens für einige Tage zur Erholung in die Alpen gefahren. Bemerkenswert iſt, daß der „Völkiſche Beobachter“ mit aller Schärfe den Ge⸗ danken einer Fraktionsgemeinſchaft der Nationalſozialiſten mit den Deutſch⸗ nationalen zurückweiſt, mit dem Hugenberg ſchon während des Wahlkampfes geliebäugelt hat. Das Hitlerorgan erklärt kategoriſch: „Wir ſind eine ſozial⸗ revolutionäre, die Deutſchnationale Volkspartei eine ſozial⸗ reaktio⸗ märe Partei. Und dieſer Unterſchied bleibt neben anderen unverrückbar beſtehen. Deshalb iſt eine Fraktionsgemeinſchaft abſolut undiskutabel.“ Aus Hitlers programmatiſcher Rede in München hat man den Eindruck, daß die Leitung der Partei ſich über die einzuſchlagende Taktik vorläufig ſelbſt noch nicht ſchlüſſig geworden iſt. Beunruhigung auch in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 19. September. Man hat in England vielfach geglaubt, daß der Ausgang der Reichstagswahlen dazu beitragen die ſtaatsbejahenden Parteien aus ihrem kleinlichen Geſichtspunkt herauszuleiten und über die Intereſſen der Parteibürokratie hinaus zuſammenzubringen. Die letzten Berichte haben aber hier den Eindruck hervorgerufen, daß die parteipolitiſchen Beſprechungen und Kom⸗ binationen wenig Rückſicht auf die außergewöhnliche politiſche Lage nehmen. Infolgedeſſen findet jetzt die Befürchtung Anklang, daß die gemäßigten Par⸗ teien dem Radikalismus nicht genügend ſtarken Widerſtand entgegenſetzen könn⸗ ten. Die Maſſenblätter, wie„Daily Mail“ und „Daily Expreß“ ſehen bereits eine Revolte der National⸗ ſozialiſten voraus. Die„Daily Mail“ be⸗ richtet über gewaltige Waffenkäufe der nationalſozialiſtiſchen Sturmabteilungen und bezweifelt die Verſicherungen der Behörden, daß die Regierung die Mittel beſitze, jeden Verſuch eines Aufſtandes zu unterdrücken. Die Furcht vor einem deutſchen Staatsſtreich ſcheint auch in ernſthafte politiſche Kreiſe gedrungen zu ſein. In dieſem Sinne darf man wohl eine Rede auffaſſen, die der Innenminiſter Clynes geſtern abend hielt und in der er erklärte: „Wir müſſen uns hüten vor der Tendenz, in die Zeiten des Mittelalters zurückzuverfallen, wo eine analphabetiſche Bevölkerung zu Diktatoren und Po⸗ tentaten hinaufſah und ihnen die Kontrolle über die Angelegenheiten der Nationen überließ.“ Die ruhigſte Beurteilung der deutſchen Situation findet man noch in der City. Die Banken haben ſich zu einer bedeutend zuverſichtlicheren Auffaſſung bekehrt, als dies in den erſten Tagen nach der Wahl der Fall war. Man glaubt jetzt, daß die parlamen⸗ tariſchen Parteien ſich gegen die radikalen Gruppen durchſetzen würden und arbeitet Gerüchten über einen bevorſtehenden Putſch wirkſam entgegen. Im brei⸗ teren Publikum herrſcht jedoch die Zuverſicht der Banken nicht in dem gleichen Maße. Daraus erklärt ſich wohl das erhebliche Angebot in deutſchen An⸗ leihen, das geſtern an der Londoner Börſe bemerkbar wurde. Vielleicht iſt das aber auch der Ausdruck einer Stim⸗ mung, die ſchon mehrere Tage zurückliegt. Die An⸗ gebote waren, wie man hört, nicht ſehe umfangreich und nur die Zurückhaltung der Makler drückte die Preiſe mehr herunter, als es vielleicht durch die an⸗ gebotene Menge gerechtfertigt war. Nachſtehend geben wir einige Londoner Börſenkurſe für deutſche Anleihen wieder und zwar im Vergleich der Schlußkurſe vom 8. und 12. September: Deutſche 5% proz. Reparationsanleihe 8696 8295 Berliner Stadtanleihe 914 87 Hamburger Anleihe 100 97 Münchener Anleihe 872 86 Sächſiſche Anleihe i 917 90 Im übrigen hört man in der Eity, daß bisher keine Anzeichen von einer bedeutenden deutſchen Kapitalflucht nach England bemerkbar ge⸗ worden ſind. Der Kurs der Reichsmark hat ſich in den letzten Tagen eher etwas gebeſſert. C ðͤv Wiederaufnahme der Saarverhandlungen? Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 19. September. Ich hatte geſtern Gelegenheit, einen franzöſiſchen Sachverſtändigen, der als Mitglied der franzöſiſchen Sardelegation bei der ſeither abgebrochenen Pariſer Saarkonferenz mitwirkte, zu ſprechen. Dieſe Per⸗ ſönlichkeit erklärte mir, daß es im Intereſſe der Verwirklichung einer franzöſiſch⸗deutſchen Zuſammenarbeit und des Friedens in Europa ſehr wünſchenswert wäre, wenn die Saarverhandlungen bald wieder auf⸗ genommen würden. Die Schwierigkeit, eine Löſung der Kohlenlieferungsfrag e zu erreichen, führte zwar zum Abbruch der Pariſer Saarkonferenz, aber es iſt nach Meinung des fran⸗ zöſiſchen Sachverſtändigen möglich, dieſes Problem noch einmal unter dem Geſichtspunkt einer beſon⸗ deren zuſätzlichen Lieferungsgarantie für Frankreich und ohne direkte Beteiligung franzöſiſcher Geſell⸗ ſchaften an den Staatskohlengruben zu verſuchen. „Wir haben beide ein großes Intereſſe daran,“ ſo ſagte mir der Sachverſtändige,„die Saarfrage vor 1935 zu regeln, um eine wirtſchaftliche Schädigung des Saarlands, Frankreichs und Deutſch⸗ lands zu verhüten.“ Dieſe Erklärung beweiſt, daß in franzöſiſchen Kreiſen trotz allen Behauptungen der franzöſiſchen Preſſe die Neigung vorliegt, die Saarverhandlungen wieder in Gang zu bringen. ——ä 8 Indiens Widerftand gegen England Drahtung un. Londoner Vertreters § London, 19. September. Während der Wahlen zum Stadtparlament in Bombay kam es geſtern zu außergewöhnlichen Unruhen. Hunderte von indiſchen Frauen verſuchten die Durchführung der Wahlen zu verhin⸗ dern, in dem ſie die Wahllokale belagerten und ſich auf den Straßen vor die Automobile und Straßenbahnen legten. Die Polizei verſuchte ſtundenlang, die Frauen zum Abmarſch zu überreden und griff ſchließlich mit dem Gummi⸗ knüppel ein. Ueber 400 Perſonen, darunter zahlreiche Frauen, wurden verhaftet und mäßige engliſche Schätzungen ſprechen von hundert Ver⸗ wundungen. Die badiſche Einheitsliſte Hat ſie ihren Zweck erfüllt? Aus Karlsruhe wird uns geſchrieben: „Nachdem nunmehr das Endergebnis der Reichs⸗ tagswahlen vorliegt und nachdem die Erregung der Wahl einigermaßen abgeflaut iſt, wird man ſich in den beiden ſüddeutſchen Staaten, in denen die Deut⸗ ſche Volkspartei und die Deutſche Staatspartei mit einer Einheitsliſte gemeinſam den Wahlkampf führ⸗ ten, die Frage vorlegen müſſen, ob dieſes Zuſam⸗ mengehen ſeinen Zweck erfüllt hat. Sowohl in Württemberg wie in Baden hat die Einheitsliſte den beiden Parteien gegenüber der Reichstagswahl 1928 Verluſte gebracht. Es wäre aber falſch, wenn man nach dieſen Verluſten allein die Antwort auf jene Frage abſtellen wollte. Man muß vielmehr die Wahlergebniſſe im Reiche zum Vergleiche heranziehen. Und tut man das, ſo wird man zu dem Ergebnis kommen, daß die Einheitsliſte die ſtarken Ver⸗ Uu ſt e, die beide Parteien im Reiche erlitten haben, weſentlich herabmilderte. Ferner hat die Einheitsliſte ſowohl in Baden wie in Württemberg den parlamentariſchen Beſitzſtand der beiden Parteien völlig gewahrt, während im Reiche das bei weitem nicht überall möglich war. Schon dieſe Tatſachen be⸗ weiſen, daß der Sammlungsgedanke, auf den die Einheitsliſte in Württemberg und Baden ſich grün⸗ dete, weſentlich mit dazu führte, daß geringere Ver⸗ luſte eintraten. Nach dieſer Richtung alſo iſt die Einheitsliſte ganz zweifellos von ſtarkem Vorteil für beide Parteien geweſen. Sie hat den Zweck, den ſie erfüllen ſollte, erfüllt. noch klarer, wenn man Wahlziffern aus dem Reiche zum Vergleiche heranzieht. Die Deutſche Volkspartei erhielt insgeſamt im ganzen Reiche 1576000 Stimmen gegen 2678 000 im Jahre 1928. Das bedeutet einen Verluſt von 1100 000 Wäh⸗ lerſtimmen, alſo einer Zahl, die den Verluſt von faſt der Hälfte der Stimmen bedeutet. In Baden erzielte die Einheitsliſte rund 115000 Stimmen gegen 150 000 bei der Wahl 1928. Das iſt nur ein Verluſt von 35 000 Stimmen, alſo bei weitem noch nicht einmal ein Drittel. Aehnlich liegen die Dinge in Württemberg, wo ſich auf die Einheitsliſte 137000 Stimmen gegen⸗ über rund 180 000 bei der Wahl 1928 zuſammenfan⸗ den. Auch hier alſo noch nicht einmal der Verluſt eines Drittels. Mag man nun im Reiche die Ziffern der einzelnen Wahlkreiſe durchſehen, ſo wird man finden, daß die Verluſte der Deutſchen Volkspartei mit ganz wenigen Ausnahmen prozentual bedeutend größer ſind, als in den beiden ſüddeutſchen Staaten. Beſonders deutlich wird das, wenn man zum Ver⸗ gleiche den Wahlkreis der Pfalz heranzieht, bei dem die politiſchen Verhältniſſe ähnlich gelagert ſind, wie in Baden. Dort verlor die Deutſche Volkspartei von 60 000 Stimmen 30 000, alſo die Hälfte. ö Im Wahlkreis Chemnitz⸗Zwickau ſanken die Stimmen der Deutſchen Volkspartei von 106 000 auf 45 000, im Wahlkreis Berlin Ul von 51000 auf 27000, im Wahlkreiſe Potsdam 1 von 65 000 auf 39 000, im Wahlkreiſe Frankfurt(Oder) von 68 000 auf 25 000, im Wahlkreiſe Breslau von 58 000 auf 28 000, im Wahlkreiſe Thüringen von 124000 auf 68 000, im Wahlkreiſe Schleswig⸗Holſtein von 107 000 auf 64 000. Alſo überall Verluſte, die 50 v. H. nahe kommen, wenn ſie ſie nicht gar überſteigen. In Oſtpreußen hat trotz des Zuſammengehens mit den Konſerva⸗ tiven die Deutſche Volkspartei ihr Mandat verloren, ebenſo in Potsdam J, in Frankfurt(Oder), in Pom⸗ mern, in der Pfalz, in Chemnitz⸗Zwickau. Dort, wo ſie 2 Mandate hatte, büßte ſie das eine ein, in Magdeburg⸗Anhalt, in Thüringen, in Süd⸗Hanno⸗ ver⸗Braunſchweig, in Weſtfalen⸗Süd. Ueberall alſo ſtarke Verluſte, während in Baden und Württem⸗ berg der Verluſt eines Mandats nicht eintrat und der Stimmenverluſt ſich in immerhin erträglicheren Grenzen hielt. Wollte man das Ergebnis in Würt⸗ temberg und Baden auf das Reich umrechnen, ſo würde die Deutſche Volkspartei ſtatt mit 30 unge⸗ fähr mit etwa 40 Abgeordneten in den Reichstag einziehen. Dieſe Tatſachen beweiſen, daß das Zuſammen⸗ gehen der beiden liberalen Parteien in Baden und Württemberg durchaus richtig geweſen iſt und, wenn auch keinen poſitiven Zahlenerfolg, ſo doch den Erfolg eines weit erträglicheren Verluſtes erzielte, als im Reich. Man muß dieſe Tatſachen in Rechnung ſtellen, wenn man jetzt im Reiche dem Gedanken der bürgerlichen Sammlung aufs neue näher tritt und den Verſuch der Schaffung einer großen bürgerlichen Partei der Mitte erneuert. Der Gedanke beſttzt zweifellos eine Zugkraft auf die Wählerſchaft, und es wäre wünſchenswert, wenn man vor dieſer Er⸗ kenntnis nicht die Augen ſchließen wollte.“ Das wird 2. Seite Nummer 433 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. September 1930 Nolſchrei aus dem Korridor Der polnische Vernichtungskampf gegen das Deutſchtum Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Sept. Die„D. A..“ veröffentlicht dem Korridor“, der erſchütternde Einzelheiten über den ſyſtematiſchen Vernichtungskampf der Polen gegen das Deutſchtum ent⸗ hält. Es heißt u. a. darin: „Die Demonſtrationen der 10 000 zum Teil be⸗ waffneter polniſcher Männer an der oſtpreußiſchen Grenze in Johannisburg trug den Charakter einer Probemobilmachun gir regulärer Trup⸗ pen, die im Zuſammenhang mit der Luftſpionage polniſcher Flieger und den Erkundungsſtreifen pol⸗ niſcher Bahubeamter in deutſches Gebiet geſehen wer⸗ den muß. Polen ſcheint zu glauben, daß die zuneh⸗ mende Inanſpruchnahme aller Kräfte in Deutſchland für eine Ordnung der inneren Verhältniſſe in Kürze einen Augenblick bringen wird, der einer Okku ꝓa⸗ tion weiteren o ſtpreußiſchen Gebietes günſtig iſt, um ähnlich wie ſeiner Zeit in Oberſchle⸗ ſien und im Wilnagebiet bereits ein fait accompli zu einen„Brief aus haben, wenn die Erledigung des Korridor⸗Problems zur offenen Diskuſſion der Staatsmänner gelangen wird. Bis dahin iſt Polen mit fieberhaftem Eifer bemüht, ſich Rechtstitel auf den Korridor zu verſchaf⸗ fen, um für ſeine weiteren Operationen feſte Baſis zu haben. Dieſe Rechtstitel will es ſich erwerben durch großzügige wirtſchaftliche Inveſti⸗ tionen und durch Poloniſierung der Korridorbewoh⸗ Her dann eine Wie die Zeit für Polen arbeitet, geht aus der Tatſache hervor, daß der Anteil der deutſchen Bevölkerung an der Geſamtbevölke⸗ rung, der 1910 noch mehr als 50 v. H. betrug, um etwa 25 v. H. geſunken iſt. Das für die be⸗ drängte Lage des Deutſchtums ungemein bezeich⸗ nende Dokument ſchließt mit der dringenden Mah⸗ nung an die Reichsregierung: „Die Deutſchen im Korridor wollen endlich ein klares Ziel der deutſchen Außenpolitik an der Oſt⸗ grenze ſehen, um ihr Schickſal, das ihnen jetzt ſinn⸗ los vorkommt, begreifen zu können.“ „Der Korridor muß wieder deutſch werden! Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 19. September. Der Oberbürgermeiſter von Königsberg, Dr. Lohmeyer, hatte Gelegenheit, in einem Interview mit dem Sonderberichterſtatter des„Echo de Paris“ ſeine Anſichten in der Korridorfrage zu äußern. Der Sonderberichterſtatter des„Echo de Paris“ befand ſich auf einer Reiſe du rich Polen und den deutſchen Oſten, um die Korridorfrage zu ſtudieren und den franzöſiſchen Leſern darzulegen. Es iſt erfreulich, daß auch Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer, der ſelbſt ein gebürtiger Oſtpreuße iſt, die Möglichkeit erhielt, in ſeiner freien oſtpreußiſchen Art ſeine Anſicht über den Korridor darzulegen. Einleitend gibt der franzöſiſche Reporter ſeine Eindrücke über das äußere Stadtbild der oſtpreußi⸗ ſchen Hauptſtadt wieder. Er weiſt beſonders aus⸗ drücklich auf die zahlreichen Erinnerungszeichen hin, die in Königsberg an die Verluyſte erinnern, die der Verſailler Vertrag für Deutſchland gebracht hat. Man könne, ſo ſchreibt der Gewährsmann des „Echo de Paris“, den Geiſt Königsberg mit dem von 1818 vergleichen. Königsberg nehme den durch Verſailles geſchaffenen Zuſtand der Dinge nicht an. Der franzöſiſche Berichterſtatter erzählt dann ſeinen Leſern, wahrſcheinlich nicht ohne Hintergedanken, man habe den deutlichen Eindruck, daß Königsberg nicht nur von Meiſterhand verwaltet werde, ſondern auch einen großen Reichtum an inneren Werten auf⸗ weiſe. Königsberg ſei der Typus einer reichen groß⸗ artigen Stadt. In der Unterhaltung über die für Oſtpreußen lebenswichtigen Korridorfrage habe Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer nicht Verſteck mit ihm geſpielt, erzählt der Berichterſtatter des„Echo de Paris“. Dr. Lohmeyer erklärte u. a. folgendes: Solange die gegenwärtigen Verhältniſſe andauern werden, kann es keinen dauerhaften Frieden in Europa geben. Deutſchland kann das Be⸗ ſtehen des Korridors nicht zugeben, der eine unhaltbare Lage ſchafft. Der Korridor muß wieder deutſch werden. Ich habe die feſte Ueberzeugung, daß er es wird. An dieſer Stelle machte der Franzoſe den Ein⸗ wand, daß er auf ſeiner Reiſe durch Polen die ge⸗ radezu erbitterte Entſchloſſenheit angetroffen habe, niemanden an der polniſchen Grenze laſſen. Dazu bemerkte Lohmeyer: Ich verſtehe, daß die Polen am Korridor feſthalten. Das iſt natürlich. Man möchte niemals etwas verlieren, was man be⸗ ſeſſen, aber ich wiederhole: Es wird keinen europäiſchen Frieben und damit keine deutſch⸗franzöſiſche Annäherung geben, ſolange nicht der Korridor an Deutſch⸗ land zurückgegeben iſt. Meine Geburtsſtadt Thorn, ſo fuhr Lohmeyer fort, hat man uns gegen jedes Recht genommen. Sie iſt ſo gut deutſch, daß ich niemals Gelegenheit hatte, dort polniſch zu lernen. Heute heißt ſie Torun und bildet die Hauptſtadt des Korxidors. Iſt das nicht Wahnſinn? Haben nicht die Deutſchritter dieſe Stadt gegründet? Die Alliierten wurden auf der Friedenskonferenz getäuſcht durch falſche Berichte und Statiſtiken. Dr. Lohmeyer ſieht eine friedliche Löſung der Korridorfrage in der Anwendung des Art. 19 des Völkerbunds vertrages. Solange Frankreich jedoch gemeinſame Sache mit Polen mache, werde nichts unternommen werden...„Laſſen wir den Dingen ihren Lauf und Sie werden ſehen.“ Auf eine Gegenfrage des Franzoſen wies Dr. Lohmeyer auf die in Genf aufgerollte Teilungs⸗ frage zwiſchen Flamen und Wallonen in Belgien hin. Darin bieten ſich neue Ausblicke. Auch mit der Rückkehr Eupen und Mal me dys rechnet der Oberbürgermeiſter. Seiner Meinung nach wäre der Korridor niemals polniſch geworden, wenn man eine Volksabſtimmung vorgenommen hätte, die natürlich ganz Oſtpeußen hätte umfaſſen müſſen. Auf Poſen mit Ausnahme des Netze⸗Ge⸗ bietes will Lohmeyer verzichten. Zum Ausgleich für den Korridor ſchlägt er vor, aus der Weich⸗ ſel einen großen internationalen Fluß zu machen und den Polen Freihäfen in Danzig, Königsberg und Stettin zu gewähren. Des⸗ gleichen könnte Polen ſeinen Zugang zum Meer durch Eiſenbahnen garantiert erhalten. Zum Schluß ſprach Lohmeyer auf die zahlreichen Einwände des Franzoſen die Hoffnung aus, daß ſich alles regeln laſſen werde. rühren zu N Dr. Aufhebung der ſpaniſchen Preſſezenſur — Paris, 18. September. Havas meldet aus Madrid, daß die Preſſezenſur, die ſieben Jahre lang beſtanden hat, jetzt aufgehoben worden iſt. Ilugzet Telegraphiſche Meldung Böblingen, 18. Sept. Bei einem Uebungsflug zweier Flugzeuge über dem Böblinger Flugplatz, bei dem der bekannte Luft⸗ akrobat Fritz Schindler das Hinüberſteigen von einem Flugzeug zum andern ausprobieren wollte, verfingen ſich die beiden Flugzeuge über der Maſchinenfabrik Optima in Sindelfingen und ſtürzten ab. Sämtliche vier Inſaſſen, Fluglehrer Spähler, Hauptmann Engweler, Notar Hage⸗ maier und der Akrobat Schindler ſtürzten auf das Dach eines Hauſes, während die übrigen Flieger mit den beiden Maſchinen auf eine Wieſe ſtürzten. Die beiden Flugzeuge wurden vollſtändig zertrüm⸗ mert. Einzelheiten Ueber den Hergang des furchtbaren Unglücks wer⸗ den noch folgende Einzelheiten berichtet: Schindler wollte für den großen Flugtag auf dem Cannſtatter Volksfeſt das Ueberſteigen von einem fliegenden Flugzeug zum anderen pro⸗ bieren. Die Probe wurde der Oeffentlichkeit nicht bekanntgegeben. Der Flieger wollte die Welt mit dem Gelingen des lebensgefährlichen Kunſtſtückes überraſchen. 3 Uhr 30 ſtarteten die beiden Flugzeuge, eine Klemm⸗ und eine Flamingomaſchine, mit je zwei Inſaſſen. Im letzten ſaß Schindler, am erſten war eine eiſerne Leiter angebracht, die er im Untereinanderfliegen erhaſchen wollte. Dieſes Luftakrobatenkunſtſtück wurde ihm ſeinerzeit auf dem Flugplatz Tempelhof verboten. In Böblingen wollte er es nun durchführen. Nach drei vergeblichen Verſuchen gelang es Schindler tatſächlich, die Leiter des oben fliegenden Klemmflugzeuges zu faſſen. Als Schindler aus dem unteren Flugzeug herausgeſtiegen war und ſich an die Leiter hing, geriet dteobere Maſchine in eine B 6, ſo daß Schindler, der be⸗ reits mehrere Sproſſen der Leiter erſtiegen hatte, herabſtürzte. Die beiden Flugzeuge ge⸗ rieten ineinander und ſtürzten ab. Der Fluglehrer Spengler verſuchte noch, mit dem Fall⸗ ſchir m aus ſeinem Flugzeug herauszuſpringen, der Fallſchirm ging auch auf, wurde aber von einer Trag⸗ fläche eines der abſtürzenden Maſchinen erfaßt und zu Boden geriſſen. Fritz Schindler ſtürzte auf ein Dach, das durchbrochen wurde und war ebenfalls ſo⸗ fort tot. Wie Schindler vor dem Start erklärte, wollte er verſuchen, den Flugtagen eine neue Sen⸗ ſation zu geben. Letzte Meloͤungen Neuer Chef des Truppenamtes „ Berlin, 19. Sept. Generalmajor Adam, der bisherige Chef des Stabes des Gruppenkommandos J iſt— wie die„Germania“ meldet, mit Wirkung zum 1. Oktober 1930 zum Chef des Truppenamtes ernannt worden. Der Artillerieführer I, Wachen⸗ feld, iſt zum Chef des Stabes des Gruppen⸗ kommandos 1 ernannt worden. Haftbefehl gegen Hölz — Berlin, 19. Sept, Wie der„L..“ meldet, hat das Amtsgericht Berlin⸗Schöneberg gegen den Kom⸗ muniſten Max Hölz wegen ſeiner zu Gewalttätig⸗ keiten auffordernden Rede im Berliner Sportpalaſt Haftbefehl erlaſſen. Hölz ſoll aus Falkenſtein wo er ſich noch am letzten Sonntag aufhielt, ver⸗ ſchwunden ſein und iſt jetzt durch die Nachricht eines Leipziger Blattes noch ausdrücklich gewarnt worden. Zur Verhaftung auf der„Europa“ — Bremen, 18. Sept. Zu dem geſtern gemeldeten Rauſchgiftſchmuggel auf der„Europa“ teilt der Nord⸗ deutſche Lloyd mit, daß es ſich bei dem wegen Mor⸗ phiumſchmuggels verhafteten Karl Schoch nicht um einen Bordbedienſteten, ſondern um einen in New⸗ york tätigen Dockarbeiter handelt. kataſtrophe bei Der Akrobat Schindler und oͤrei weitere Flieger tot 4 Todesopfer Der verunglückte Flugakrobat Fritz Schindler iſt, wie die Bad. Preſſe zu melden weiß, ein ge⸗ borener Karlsruher. In vielen Städten Deutſch⸗ lands hat er ſeine ſtaunenswerten Kunſtſtücke am fliegenden Trapez vorgeführt. Auch hier in Man n⸗ heim. Eine Zeitlang arbeitete Schindler mit ſeiner Schwägerin Mia Schindler⸗Remo, die ſich als mutige Fallſchirmſpringerin betätigte und bei einer Vorführung in Leipzig tödlich verun⸗ glückte. Schindler ſelbſt iſt trotz ſeiner Waghalſig⸗ keit von größeren Unfällen verſchont geblieben. Nur einmal erlitt er bei Vorführungen auf dem Ber⸗ liner Zentralflughafen eine ſchwere Muskelverzer⸗ rung, ſo daß er von der Fortführung ſeiner Darbie⸗ tungen Abſtand nehmen mußte. Es war dies am 28. April, am gleichen Tage, als der Flugkünſtler Hundertmark bei Akrobatikflügen in Düſſeldorf auf gräßliche Weiſe zu Tode geſchleift wurde. Schindler Fand unmittelbar vor ſeiner Ver⸗ heiratung mit ſeiner langjährigen Mit⸗ arbeiterin, der bekannten Fallſchirmpilotin Hedy Schumann. Die Hochzeit ſollte in der nächſten Woche ſtattfinden. Schindler hat in Freiburg 1929 die Schindler⸗Flug⸗ zeug⸗G. m. b. H. ins Leben gerufen, deren Aufgabe es war, durch Veranſtaltung von Flugtagen für die deutſche Luftfahrt zu werben. Dieſer Aufgabe galt ſein ganzes Streben und ſchweren Herzens entſchloß er ſich, die Luftakrobatik in den Kreis dieſer Auf⸗ gaben zu ziehen, um auf dieſe Weiſe das ſchwindende Intereſſe der breiten Maſſen an der Luftfahrt neu hervorzurufen. Schindler widmete ſich der Fliegerei ſeit 1913. Seit 10 Jahren war er Luftakrobat. Hauptmann Engwer, einer der verunglückten Flugzeugführer, zählte zu der alten Garde der Vor⸗ kriegsflieger. Er war Leiter der Fliegerſchule der Deutſchen Luftfahrt G. m. b. H. in Stuttgart⸗Böb⸗ lingen, wo er ſich um die Heranbildung des Flieger⸗ nachwuchſes große Verdienſte erworben hat. Engwer war einer der erſten Militärflieger vor dem Krieg und beteiligte ſich damals erfolgreich an den Prinz Heinrich⸗ und Oberrheinflügen. Der Verunglückte hinterläßt Frau und Kinder. Der zweite Pilot, Fluglehrer Spengler, war ſchon während des Krieges Flugzeugführer und be⸗ teiligte ſich erſt kürzlich mit Erfolg an dem Europa⸗ Rundflug. Auch Spengler war verheiratet und hin⸗ terläßt Frau und Kinder. Schweres Kraftwagenunglück— Zwei Tote — Harburg⸗Wilhelmsburg, 19. Sept. Ein ſchwe⸗ res Kraftwagenunglück ereignete ſich geſtern auf der Chauſſee Harburg⸗Kuxhaven. Der Arzt Dr. Jenſen aus Wilhelmsburg fuhr mit zwei Bekannten, dem Pferdehändler Prigge und dem Referendar Albers, nach Buxtehude zur Jagd. Bei Hausbruch geriet der Wagen, der von einem Hamburger Chauffeur geſteuert wurde, plötzlich ins Schleudern, über⸗ ſchlug ſich und rannte gegen einen Baum. Prigge und Albers wurden aus dem Wagen geſchleudert und auf der Stelle getötet. Der Kraftwagenfüh⸗ rer erlitt leichte Verletzungen, Dr. Jenſen blieb un⸗ verletzt. Urteil im Prozeß Düſterberg⸗Bornemann — Halle, 19. Sept. In der Beleidigungsklageſache des 2. Bundesführers des Stkahlhelms, Oberleut⸗ nant a. D. Düſterberg, gegen den Geſchäftsführer des Jungdeutſchen Ordens, Bornemann und den Haupt⸗ ſchriftleiter der Zeitung„Der Jungdeutſche“, Paſte⸗ nacei, wurden die beiden Angeklagten Bornemann und Paſtenaci wegen Beleidigung in einem Falle z u je 50 Mark Geldſtrafe verurteilt. Dem Pri⸗ vatkläger wurde außerdem Publikationsbefugnis des Urteils zuerkannt. .——....——..—.., ̃ ⅛ 6 7˙˖ͤ⅜ꝙφęec¼u'—....——— Man ſpielt auch wieder Operelle „Der Tenor der Herzogin“ im Nationaltheater Alſo, auch du, mein Sohn Künneke! Wer hätte das gedacht, daß dieſer durchaus begabte, anſtellige Operettenkomponiſt, dem ſogar manchmal wirklich noch etwas eingefallen iſt, ebenfalls rettungslos in der Jazzerei untergehen würde! Er hat ſich dazu einen nicht ſehr glücklichen Text ausgeſucht, jenes an ſich ganz reizende Luſtſpiel„Kammermuſik“, das be⸗ ſonders in ſeiner Filmgeſtalt mit Henny Porten in der Hauptrolle eine köſtliche Unterhaltung war. Es Hatte die höchſt vorſichtigen, durchaus nach der Eti⸗ kette geregelten, aber doch nicht ſo ganz ohne das bißchen Liebe geblieben Beziehungen einer jungen Herzogin Witwe zu ihrem vermeintlich unverhei⸗ rateten Tenor zum Gegenſtand, was zu allerlei er⸗ götzlichen Verwicklungen einen recht hübſchen und unterhaltſamen Anlaß bot. Zugleich war es eine jener ſtets beliebten, witzigen Satiren auf die Quetſchenfürſtentümer, wie ſie einſt im verborgenen blühten. Aus dieſer charmanten Sache iſt jetzt in der Ope⸗ rette nichts Halbes und nichts Ganzes geworden. Statt der Herzogin tritt die Gattin des Tenors in den Vordergrund, und eine ſolche Verſchiebung der Dinge bleibt natürlich nicht ungeſtraft. Die Ge⸗ ſchichte geht nicht recht vorwärts, und wenn es ein⸗ mal zum Klappen kommt, iſt es ſchon ſo gut wie aus. Die einzige„tragende“ Rolle hat das Kind des tenörlichen Ehepaares, ein richtiger ſonny boy. Er Hatte auch geſtern in der Erſtaufführung der Operette den ſtärkſten Erfolg. Hans Horlacher heißt das ihn ſpielende Knäblein. Was über dieſe ganz witzige, aber nicht beſonders neue Situationskomik hinaus in dieſer Pſeudo⸗ Operette geſchieht, iſt nicht wert, beſonders abge⸗ wieſen zu werden. Der albernſte Scherz, die Sache mit dem Bund der ſogenannten„Legitimen“— ahnt man, was für ein Schindluder mit dieſem, gerade in der um eine Erneuerung des Lebens ringenden heu⸗ tigen Zeit ſo bedeutſamen Begriff getrieben wird?— bleibt auf jenem im Grunde längſt überholten Niveau der mit Feixen akkompagnierten Jungfraueninnung. Und nun gar die Muſik! Wo ſte parodiſtiſch werden will, wie in der Verulkung der Niggerſongs, wirkt ſie ganz luſtig. Aber das Publikum gröhrt nur, weil auf der Bühne ein paar Stimm⸗ und Gliederver⸗ renkungen gemacht werden; es lächelt nicht über die Ironie, die hinter einem ſolchen Scherz ſteckt. Aber vielleicht iſt dieſes Jroniſieren nur eine Maske, die ſich der Komponiſt Künneke aufſetzt, gleichſam als Entſchuldigung: ich komponiere zwar niggeriſch, aber doch nur aus Ulk. So, und gar nicht wegen der Kaſſe? Das kann er ſeinem Vetter aus Dingsda weismachen. Neben dieſen Schallplattenimitationen, die nir⸗ gends über den Durchſchnitt hinausgehen, gibt es noch einen Enſemblewalzer, den man erwähnen kann, und ein paar ganz ſchmiſſige Tanzduette. Sie reichen zuweilen gerade noch für ein Dacapo. Ein ſchwüles Duo walzt in einer die Grenzen des Geſchmacks weit hinter ſich laſſenden Ausführlichkeit einige eheliche Intimitäten von Herrn und Frau Tenor aus, wobei es auf der Bühne immer dunkler wird, genau wie in der muſikaliſchen Erfindung Künnekes. * In der Aufführung ſucht der Spielleiter Alfred Landory nach Möglichkeit das Unmögliche zu ret⸗ ten. Es gelingt ihm mit der Wirkung auf das Publi⸗ kum, das offenbar noch immer nicht merkt, was heute eigentlich los iſt, und das über Albernheiten lacht, die nun einmal in die gegenwärtige Lage einfach nicht hineinpaſſen. Sophie Karſt hat die ſchwerſte Aufgabe, die Gattin des Tenors. Iſt es an ſich ge⸗ wiß ſchon keine einfache Sache, mit einem Tenor ver⸗ heiratet zu ſein, ſo zwingt dieſe Rolle erſt recht, nicht nur im Text, zu einem beſonderen Maß von Selbſt⸗ verleugnung. Das gelang unſerer Operettendiva mit künſtleriſchem Geſchick, mit Geſchmack und Vornehm⸗ heit. Ihr Chanſon über die Männer im letzten Akt war höchſt charmant intrpretiert, und auch ſonſt wußte ſie ſich ſtimmlich, darſtelleriſch und tänzeriſch mit ſchönſtem Gelingen durch die nicht gerade ſehr erhebende Welt dieſer Operette zu bewegen. Ihre höchſt ungefährliche Rivalin iſt die Herzogin, die an ſich völlig belanglos bleibt. Ihre Darſtellerin, Anna Uſell, iſt es nicht. In dieſer Neuerwerbung unſeres Schauſpiels ſcheint eine ſehr beachtliche Be⸗ gabung auf unſerer Bühne zu ſtehen; das iſt die transparente Feingliedrigkeit der ſeltſamen Schau⸗ ſpielerinnen⸗ Kategorie, die auf einer Grenze zwiſchen Erfolg und Gefahr ſteht. Sie heißt auf einer Seite Bergner, auf der andern Orska. Wir wünſchen dieſer Herzogin das Beſte. Mizzi Seibold, zum erſten Mal in der Ope⸗ rette des Nationaltheaters, hat diesmal enttäuſcht. Draußen im Roſengarten hat ſie in ihrem eigenen Milieu weſentlich beſſer gefallen. Der neue Operet⸗ tentenor Walter Jo oß ſtellte ſich in der Hauptrolle vor. Er iſt groß, ſchlank, bewegt ſich gut, verdirbt nichts, ſingt etwas gepreßt, die Ziſchlaute in der Art des Tonfilms. Aber er iſt ein Sänger, der im äußeren Format zu ſeiner Partnerin paßt. Hugo Voiſin als Intendant gab wieder ein Kabinett⸗ ſtück feinen Luſtſpielhumors und war auch in den Geſangsſzenen ausgezeichnet. Walter Fried⸗ mann mit ſeiner komiſchen Urwüchſigkeit zog natürlich wieder, obwohl nux in einer kleineren Bufforolle beſchäftigt, die Lacher hinter ſich her. Nora Landerich erhielt als Vorſtandsdame des Vereins der„Legitimen“ keine beneidenswerte Rolle. Karl Klauß hat als muſikaliſcher Leiter die Sache blitzblank aufgeputzt und weiß dank einer tem⸗ peramentvollen Orcheſterwiedergabe über die muſi⸗ kaliſche Hohlheit des Ganzen vorzüglich hinweg⸗ zuhelfen. Das Publikum ſtürzte ſich auf die Sache und ſchüttelte ſie ſolange, bis einige Wiederholungen herausfielen. Hoffentlich wiederholt ſich dieſe Art Operette nicht mehr ſo bald. k. Reinhardt inſzeniert wieder einen Hoffmanns⸗ thal. Hugo von Hoffmannsthals Luſtſpiel aus der Vorkriegszeit„Der Schwierige“ gewann bei ſeiner geſtrigen Wiederaufnahme in Berlin wie⸗ derum die Gunſt des Publikums. Reinhardt ſelbſt führte die Regie. In der Titelrolle zeichnete ſich der aus München gekommene Guſtav Waldau aus. Kommt die Provinz nach Berlin? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. September. Wie der„Berliner Börſencourier“ erfährt, wird der intereſſante Plan erwogen, in Berlin ein Theater für auswärtige Gaſtſpiele und zwar in der Hauptſache für Gaſtſpiele deutſcher Provinzbühnen zu ſchaffen. Danach ſollen alle deutſche Theater Gelegenheit haben, an dieſer Berliner Bühne ihre beſten Vorſtellungen, Urauf⸗ führungen, zeigen. Paſſionsſpiele auch in oer Reichshaupiſtabt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. Sept. In Berlins größtem Saal, dem Sportpalaſt, wurden geſtern zum erſten Mal Paſſions⸗ ſpiele nach Art von Oberammergau aufgeführt. Veranſtalterin iſt die„Feſtſpielgemeinde für chriſtliche Volkskunſt“. In 16 Bildern zog die Leidensgeſchichte vorüber. An der Aufführung wirkten 600 Perſonen mit. Stöger als Chriſtus bot ſprachlich und darſtelleriſch eine überragende Leiſtung. Das Publikum war trotz mancher Unzu⸗ länglichkeiten der Regie ſichtlich ergriffen. Literariſche Vortragsabende. Die Buch⸗ handlung Tillmann wird wie in den vergan⸗ genen Jahren wieder bedeutſame Dichterperſönlich⸗ keiten dem Mannheimer Publikum vorſtellen. Als Erſter wird Ernſt Penzoldt am Freitag den 24. Oktober Unveröffentlichtes leſen. Ihm folgt Felix Timmermans, der Autor des vielgeleſenen Pallieter, am Montag, den 8. Dezember und den Be⸗ ſchluß macht Hermann Eris Buſſe etwa Au⸗ fang März 1931. Die Abende finden wie immer in oder Harmonie ſtatt. Alles Nähere wird zeitig vor jedem Abend bekannt gegeben. Tanzgruppenvorführungen uſw. zu 1 9 * ü f 5 f a 0 4 t 8 e l b b 1 f 9 9 d N a 5 1 a 5 g e 97 5 a . g . n, 3 * meindewahlen Freitag, 19. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Wenn wir die letzten beiden Punkte der Tages⸗ ordnung der geſtrigen Bürgerausſchußſitzung, die, wie wir hoffen, einen Markſtein in der Geſchichte unſerer Stadt auf dem Wege zu Groß⸗Mannheim bildet, vor⸗ ansnvehmen, ſo haben wir zunächſt über die SEingemeindungsvorlagen n berichten. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich ſchickts ebenſo wie die Bürgermeiſter in den ent⸗ ſcheibenden Sitzungen in Friedrichsfeld und Secken⸗ heim der Ausſprache längere Darlegungen voraus, die die von uns veröffentlichte Begründung der Vor⸗ lagen ſtark unterſtreichen, zugleich aber auch weſent⸗ lich zur Abkürzung der Debatte beitrugen. Mannheim ſteht, ſo führte Dr. Heimerich u. a. aus, nach der letzten großen Eingemeindung von Sandhofen 1913 heute vor der größten Ein⸗ gemeindungs⸗Entſcheidung ſeit dem Kriege. Es handelt ſich um einen Gelände⸗ zugang von über 3000 Hektar und eine neue Ein⸗ wohnerzahl von etwa 12 000 Perſonen. Ohne beſondere Bedeutung iſt die Einverleibung der ab⸗ geſonderten Gemarkungen Kirſchgartshau fen, Sandtorf und Straßen heim; es ſind harm⸗ laſe Abrundungen. Dagegen handelt es ſich bei Seckenheim und Friedrichsfeld um eine wichtige Entſcheidung von größerer kommunal⸗ J politiſcher Tragweite. An ſich drängt es uns nicht ſehr nach neuen großen Eingemeindungen. Keinesfalls kann irgendein fal⸗ ſthes Machtſtreben und der Wunſch, ein größeres Gemarkungsgebiet und eine höhere Einwohnerzahl zu haben, irgendwie von Einfluß ſein. Auch die augenblickliche Wirtſchaftslage und die Entwicklung Unſerer Stadt in nächſter Zeit machen eine Ein⸗ gekmeindung nicht zur akuten, unbedingten Notwen⸗ digkeit. Wenn wir uns trotzdem in Verwaltung und Stadtrat poſitiv zu den Eingemeindungen eingeſtellt haſben, ſo waren andere, auf längere Si ch t auf⸗ gebaute Erwägungen maßgebend.. Nach einem kurzen Rückblick auf die über 30 Jahre zurückreichenden Verhandlungen mit Seckenheim fuhr Dr. Heimerich fort: Die Secken heimer waren ziemlich hartnäckig und haben gute Vertrags⸗ bedingungen erreicht. Ich verweiſe auf: O. E.., Umlage, Gaspreis, Allmende. Am 10. Oktbr. 1928 hat ſich der Stadtrat auch mit der Aufnahme von Verhandlungen wegen Eingemeindung von Fried⸗ richsfeld einverſtanden erklärt, was Friedrichs⸗ feld ſeit langem ſelbſt wünſchte, um auf dieſe Weiſe ſeine Gemarkungsfrage zu löſen. Die beiden Ein⸗ gemeindungen ſind untrennbar miteinander verbun⸗ den. Die Eingemeindung von Seckenheim allein würde der Staat Baden nicht oder doch nur unter der Bedingung genehmigen, daß wertvolle Ge⸗ markungsteile von Secken heim abge⸗ trennt werden(Steinzeugwarenfabrik). Darauf können wir uns nicht einlaſſen, müſſen alſo Fried⸗ richsfeld mitnehmen. Es kann allerdings dieſe doppelte Eingemeindung nur unter der ausdrücklichen Bedingung geſchehen, daß uns Gewähr dafür gegeben wird, daß das ganze Wohngebiet unmittelbar bei Friedrichsfeld— alſo Neu⸗ Edingen mit zu Mannheim kommt. Dieſe Löſung iſt zugleich auch für den badiſchen Staat und den Landtag die geeignetſte, um das . Problem Friedrichsfeld, das gelöſt werden muß, zu überwinden, und zwar auf einer Linie des geringſten Widerſtands und der ge⸗ ringſten Beeinträchtigung anderer Gemeinden. Was Edingen herzugeben hat, iſt etwa nur 1 v. H. ſei⸗ ner Gemarkungsfläche. Ueber eine Eingemein⸗ dung auch von Edingen nach Mannheim, wie ſie von dort gewünſcht wird, kann im Augenblick noch nicht entſchieden werden. Es iſt zu hoffen und zu wün⸗ ſchen, daß die Entſcheidung der Staatsregierung hin⸗ ſichtlich Neu⸗Edingens mit größter Beſchleunigung fällt, damit die Eingemeindung am 1. Oktober voll⸗ zogen werden kann und bei den bevorſtehenden Ge⸗ auch das mitumfaßt wird. Eine Eingemeindung unmittel⸗ bar nach den Wahlen erſcheint den Fraktionen nicht traghar, da durch die dann hinzukommenden aus⸗ wärtigen Vertreter das Wahlergebnis unter Umſtänden verändert wird. 5 Ich habe vorhin geſagt, daß auf längere Sicht aufgebaute Erwägungen für die Verwaltung und für den Stadtrat maßgebend geweſen ſind, ſich poſitiv zu der Eingemeindung von Seckenheim und Friedrichs⸗ feld einzuſtellen. Ein Blick auf die Karte zeigt Ihnen, daß die Lage von Mannheim eine ſackähn liche iſt, und daß die Stadt durch die bayeriſche und die heſ⸗ ſiſche Landesgrenze im Weſten, im Norden und zum größten Teil auch im Oſten von einer weiteren Ent⸗ wicklung abgeſchnitten iſt. Die einzige Oeffnung bietet ſich nach Südoſten und Süden. Das Seckenheimer und Friedrichsfelder Gebiet kommt für eine ſolche Eutwicklung in erſter Linie in Frage. Auf dieſem Gebiet liegt ein großer Teil des Mannheimer Verſchiebebahn⸗ hofs und der nicht unwichtigen Friedrichs⸗ felder Bahnaulage. Dieſes Gebiet wird auch in erſter Linie von der Autoſtraße Mann⸗ heim⸗ Heidelberg durchlaufen werden. Wenn Mannheim noch eine Entwicklung hat, dann wird ſie ſich beſonders dort hinaus erſtrecken und zwar umſo mehr, als gerade auf dem Secken heimer Gebiet verhältnismäßig billiges Wohn⸗ gelände zur Verfügung ſtehen wird. Es muß rechtzeitig dafür geſorgt werden, daß bei allen An⸗ lagen in bdieſem künftigen Gebiet den Intereſſen der Mannheimer Stadterweiterung Rechnung ge⸗ tragen wird. 8 Auf längere Sicht muß die Eingemeindung von Gzeckenheim und Friedrichsfeld unter allen Um⸗ känden erfolgen. Da iſt es wohl richtig, ſie jetzt hon dure hren, um damit zu verhüten, daß in dieſen Gebieten Einrichtungen getroffen Verden, die ſi Heim abträglich ſein könnten. Vor allem aber neu eingemeindete Gebiet r den Intereſſen von Man n⸗ Bewilligung von 2 Millionen Mark für Notſtandsarbeiten muß die Frage aufgeworfen werden, was wird dann geſchehen, wenn wir Seckenheim und Friedrichsfeld nicht eingemeinden. Das Land Baden wird der in ihrer Gemarkung allzuſehr beſchränkten Gemeinde Friedrichsfeld unter allen Umſtänden in der einen oder anderen Weiſe helfen müffen. Es kann dies da⸗ durch geſchehen, daß, wie es von Friedrichsfeld vor⸗ geſchlagen war, von den Gemarkungen Seckenheim und Edingen ſo viel abgetrennt wird, daß Frie d⸗ richsfeld lebensfähig wird. In erſter Linie würde dies auf Koſten Seckenheims gehen. Es kann aber auch, wenn ſich einem ſolchen Plane allzugroße Widerſtände entgegenſetzen, eine Abhilfe durch eine Vereinigung mehrerer Gemeinden, etwa von Seckenheim und Friedrichsfeld, geſchehen. Gerade dies könnte uns nicht ſehr erwünſcht ſein, da eine Stadt von 12 bis 16000 Einwohner, die unſerer Gemarkung gerade an der Stelle vorgelagert Gewiß werden auch in Seckenheim Bedenken vor⸗ handen geweſen ſein, die zurückgeſtellt wurden. Beiden Gemeinden wird es beſtimmt ſchwer gefallen ſein, ihre Selbſtändigkeit aufzugeben und ſich Mannheim anzuſchließen. Auf beiden Seiten müßten Opfer gebracht werden und wenn Mannheim auch große Belaſtungen übernehmen müßte, in wenigen Jahren werde ein Ausgleich geſchaffen ſein zum Vorteil bei⸗ der Teile. Stv. Dr. Hirſchler gab die Stellungnahme der Sozialdemokraten, die der Vorlage durchaus günſtig geſinnt ſeien, bekannt. Der Vertrag habe zwar für Seckenheim gewiſſe Vorteile gebracht, das dürfe uns aber keineswegs abhalten, dem Geſamtvertrag zuzu⸗ ſtimmen. Die Eingemeindungspolitik ſei eine Politik auf lange Sicht. Ob Eingemeindungen überhaupt rentierten, ließe ſich nicht nachprüfen. Es ſei nur zu wünſchen, daß die wirtſchaftlichen Verhältniſſe in dem Sinne ſich auswirkten, wie wir hoffen. Stv. Dr. Wolfhard(Dem.) ſagt, daß ſeine Fraktion Erläuterung: Altgemarkung Mannheim 2384 ha Vorkriegseingemeindungen 8245„ Eingemeindung von Wallſtadt 674„ Gemarkungsgebiet heute 11303 ha Neue Eingemeindungen: Kirſchgartshauſen 483 ha Sandtorf 15 Straßenheim 406„ 1153 ha 9 Gemark. Seckenheim F 1687„ Gemark.Friedr'felb 280 Gemarkungsgebiet am 1. 10. 30. 14369 h. Vorgeſehene Grenzverlegungen Mit Edingen u, Neckarhauſen 8 1* 4 E. ——— werden würde, wo wir den einzigen Ausweg haben, zu Komplikationen in der Ent⸗ wicklung der Verhältniſſe führen würde, die für alle Teile außerordentlich unerwünſcht ſind. Es erſcheint mir alſo richtig, trotz mancher berechtigter Bedenken, die man hinſichtlich des Zeitpunktes der Eingemeindung haben kann, die Eingemeindung doch jetzt vorzunehmen, auch wenn wir mancherlei Opfer bringen müſſen. Ohne Opfer iſt keine Eingemeindung zu machen. Die Vorlagen haben Ihnen die finanziellen Ergebniſſe völlig ungeſchminkt dargeſtellt, ja man kann ſagen, daß vieles vielleicht ſchwärzer ge⸗ ſehen iſt, als es in Wirklichkeit ausſehen wird, aber wir wollten uns nicht den Vorwurf zuziehen, Ihnen nicht alle möglichen Konſequenzen auseinandergeſetzt zu haben. Ich glaube trotzdem, daß wir es wagen können und wagen müſſen, weil es die Rückſicht auf die Zukunft erfordert und weil insbeſon⸗ dere auch die große Gemeinde Seckenheim eine fi⸗ nanziell durchaus geſunde Gemeinde iſt. Friedrichs⸗ feld müſſen wir mitnehmen, weil es die Geſamtlage und die ſoziale Verpflichtung gegenüber der dortigen Bevölkerung erfordert. Möge der heutige Enutſchluß der Stadt Mannheim und den beiden Gemeinden zum Segen gereichen. Die Debatte Nach den Ausführungen des Oberbürgermeiſters gibt der Stadtverordnetenvorſtand Hahn nochmals eine Begründung der Vorlage. Er wies vor allem auf die Gefahr der Entſtehung einer Großgemeinde vor den Toren Mannheims hin, wenn der Bürger⸗ ausſchuß die Eingemeindung ablehne. Man dürfe nicht engherzig ſein und müſſe Kommunalpolitik auf lange Sicht treiben. Von dieſer Erwägung Auch ihm ſeien Bedenken aufgetaucht, ob es im gegen⸗ wärtigen Zeitpunkt günſtig wäre, dieſe Eingemein⸗ dung vorzunehmen. Aber dieſe Bedenken müßten bei ſo entſcheidenden Fragen zurückgeſtellt werden. gedehnt werden. habe ſich der Stadtverordnetenvorſtand leiten laſſen. Die Einge⸗ der Vorlage grundſätzlich zuſtimme. meindung könne für Mannheim ſelbſtverſtändlich nur aus wichtigen Wirtſchaftsggründen in Frage kommen. Wenn auch jetzt für unſere Umlagezahler größere Laſten übernommen werden müßten, wür⸗ den ſich dieſe im Laufe der Jahre wieder ausgleichen, denn die Bedeutung dieſer Frage könne überhaupt nur vom Standpunkt der Zukunft erörtert werden. Seine Fraktion habe ſich um die Vorlage ſehr be⸗ müht und die große Mehrheit habe dem Geſichts⸗ punkt„Auf lange Sicht“ den Vorzug gegeben, damit die Frage, die ſeit dreißig Jahben akut ſei, endlich zu Ende geführt werden könne. Durch eine Ent⸗ ſtehung einer Großgemeinde Seckenheim⸗Friedrichs⸗ feld könne Mannheim, das nur nach dieſer Richtung Erweiterungsmöglichkeit beſitze, an ſezer Ausdeh⸗ nung gehindert werden. Er hoffe und wünſche, daß die Eingemeindung ſich lohne. Sty. Leonhard(Kom.) lehnt die Vorlage für ſeine Fraktion grundſätzlich nicht ab, er habe aber noch einige Anträge zu ſtellen, die der grundſätz⸗ lichen Stellungnahme ſeiner Partei entſprächen. Die Beiträge für die Handwerks⸗ und Landdwirtſchafts⸗ kammer müßten geſtrichen werden, ebenſo der wei⸗ tere Zuſchuß für die evangeliſchen und katholiſchen Kinderſchulen. Seine Fraktion wiſſe, was das be⸗ deute für die Erziehung. Außerbem müſſe die un⸗ entgeltliche Erdbeſtattung, die Friedrichsfeld bisher hatte, beſtehen bleiben und auf ganz Mannheim aus⸗ Sty. Schneider(Wfrtſchafts⸗ partei) lehnt die Vorlage der Eingemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld im Namen ſeiner Fraktion ab. Er weiſt darauf hin, daß bei dieſer Eingemeindung zu viel politiſche Dinge mitſpiellen. Manche Parteien wollten vor den Gemeindewahlen parteipolitiſche Vorteile herausſchlagen. Bei den Etatberatungen für 1930 habe man ſich um die klein⸗ ſten Poſten aus Sparſamkeitsgründen geſtritten, aber hier würden unerträgliche Belaſtungen über⸗ nommen. Man habe allen Seckenheimer Wünſchen entſprochen und Wohlfahrts⸗, Polizei⸗ und andere Dörr abgelöſt hat, mit 3. Seite/ Nummer 433 erleibung von Seckenheim und Friedrichsfeld Der Mannheimer Bürgerausſchuß erklärt ſich mit allen gegen 13 Stimmen mit den beiden Eingemeindungsvorlagen einverſtanden Laſten übernommen, ſo daß für den Mannheimer Steuerzahler eine Belaſtung der Umlage um 10 Prozent kämen. In einer Zeit des wirtſchaftlichen Tiefſtandes ſei das untragbar. Für eine Einge⸗ meindung aus parteipolitiſchen Gründen ſei ſeine Fraktion nicht zu haben. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich ſtellt feſt, daß keineswegs parteipoli⸗ tiſche Gründe ausſchlaggebend geweſen ſeien. Man wolle nach der Wahl nicht gleich auswärtige Ver⸗ treter in den Stadtrat nehmen und dadurch das Wahlergebnis etwas verfälſchen. Nur deshalb wurde die Frage beſchleunigt. Stu. Dr. Moekel(Ztr.) weiſt darauf hin, daß man, nachdem die Frage ſchon über 30 Jahre ſchwebe, nun nicht auf einmal nein fagen könne. Wir dürften die Angelegenheit heute nicht vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus betrachten. Heute hätten wir uns lediglich zu fragen, ob eine Notwendigkeit vorliege, einzugemeinden. Und dieſe Notwendigkeit ſei ge⸗ radezu zwingend, wollen wir nicht Gefahr laufen, daß das Staatsminiſterium vor die Tore Mann⸗ heims eine Großgemeinde ſetze. Stv. Dr. Waldeck (DV.) gibt die Bedenken bekannt, die ſeine Frak⸗ tion habe. Ein Teil ſei für, ein Teil gegen die Ein⸗ gemeindung in jetziger wirtſchaftlich ſchwerer Zeit. Man habe ſich die Frage vorgelegt, ob man nicht in einigen Jahren günſtiger eingemeinden könne. Er ſei für die Vorlage. Die Abſtimmung Die Abſtimmung ergibt eine einſtimmige An⸗ mahme der Vorlage 11: Vereinigung der abgeſonder⸗ ten Gemarkungen Kirſchgarthauſen, Sandtorf und Straßenheim mit der Stadt Mannheim. Der kom⸗ muniſtiſche Abänderungsantrag zu Vorlage 12: Ein⸗ gemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld wird mit allen gegen die Stimmen der Kommuniſten ab⸗ gelehnt. Der Abänderungsantrag des Stadtrates zu Vor⸗ lage 12:„Die Geldrente für das Ar der Nutzung entzogenen Allmendͤgrundſtücke beträgt für die Ge⸗ biete Neurott(Gewann Alteichwaldſtücke und Neu⸗ eichwaldſtücke) und Eckſplitt J.50, in den Allmend⸗ gebieten nordweſtlich der Straße Seckenheim⸗Bahn⸗ hof, Seckenheim und beiderſeits der Landſtraße Mannheim Heidelberg, weſtlich an den Ort gren⸗ zend(Gewanne Kappes, Kißler Kappes, Weidſtücke, Neuweidſtücke, Neckarſtücke und Rieſtenſtücke)/.50% wird mit allen gegen die Stimmen der Kommu⸗ niſten angenommen. Vorlage 12: Eingemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld nach dem Stadtratsbeſchluß vom 8. September wird mit allen gegen 13 Stimmen (Wirtſchaftspartei, 3 Volksparteiler und 3 Stadt⸗ räte) angenommen. 65 * Die Galerie iſt ſchon zu Beginn der Sitzung, die von Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich einige Mi⸗ nuten nach 4 Uhr eröffnet wird, ſtark beſetzt. Ein erhebliches Kontingent ſtellen, wie ſich ſpäter zeigt, die Arbeitsloſen. Der Namensaufruf ergibt die Be⸗ ſchlußfähigkeit des Kollegiums. Der Vorſitzende be⸗ grüßt vor Eintritt in die Tagesordnung den kommu⸗ niſtiſchen Stadtverordneten Sohn, der den Stv. den üblichen freundlichen Worten. Stv. Kuß beantragt, die auf der Tages⸗ ordnung der nichtöffentlichen Sitzung ſtehende Vor⸗ lage, die einen weiteren Betriebs zu ſchuß z um Palaſthotel„Mannheimer Hof“ verlangt, öffentlich zu behandeln. Dr. Heime rich erklärt, daß über dieſen Antrag nach Schluß der Sitzung ab⸗ geſtimmt werde. Die Preſſevertreter brauchten, als ſie mit dem Publikum den Sitzungsſaal verlaſſen hatten, nicht lange zu warten, um zu vernehmen, daß der kommuniſtiſche Antrag abgelehnt worden war. Ausbau der Maunheimer Straße zwiſchen Rüdesheimer⸗ u. Rollbühlſtraße in Käfertal Die Mannheimerſtraße iſt ein Kreisweg, der ent⸗ ſprechend ſeinere Bedeutung als Hauptausfall⸗ ſtraße nach Norden demnächſt ortsſtraßenmäßig ausgebaut werden ſoll. Dieſer Ausbau ſieht eine Verbreiterung der Fahrbahn auf 12 Meter, die An⸗ lage zweier breiter Gehwege und außerdem auf der Strecke vom Bäckerweg bis zur Rollbühlſtraße eine beſondere Anbauſtraße auf der ſüdöſtlichen Seite vor. Die in Vorbereitung befindliche Plan⸗ legung iſt aber noch nicht abgeſchloſſen, ſodaß im Au⸗ genblick das Verfahren für den Beizug der Augrenzer zu den Straßenkoſten noch nicht durchgeführt werden kann. Da aber der Zuſtand der Straße inzwiſchen ſo ſchlecht geworden iſt, daß er nicht mehr länger belaf⸗ ſen werden kann, wurden mit der Kreisbauverwal⸗ tung Verhandlungen dahingehend gepflogen, daß ſchon jetzt eine erhebliche Verbeſſerung des Straßen⸗ zuſtandes geſchaffen wird, wobei die Stadt die über die ſeitherige Breite hinausgehenden Aufwendungen zu tragen hat. Mit Ermächtigung des Stadtrats wurden die Bauarbeiten bereits eingeleitet, um die Zeit der Straßenſperre möglichſt zu verkürzen. Nach einigen empfehlenden Worten des Stv. V. Rheinnecker wird der ſtadträtliche Autrag, für den Teilausbau der Straße aus einem noch aufzu⸗ nehmenden Anlehen Mittel in Höhe von 50 000% zu bewilligen, einſtimmig, angenommen. Ausſcheidung von Waldgelände Nachdem hinter der Siedlung für kinderreiche Familien bei der Gartenvorſtadt nunmehr auch eine Schule gebaut werden ſoll, für die der Bürgerausſchuß am 24. Juli 1930 die Mittel bewilligt hat, empfiehlt ſich die Ausſcheidung nicht nur der unmittelbar für die⸗ ſes Bauvorhaben erforderlichene Fläche aus dem Waldverband, ſondern darüber hinaus des ganzen Dreieckes in dem Winkel zwiſchen der Lindenallee und der Walkürenſtraße bis zu dem nächſten Quer⸗ weg hinter dieſer Schule. Das Forſtamt iſt mit die⸗ ſer Ausſcheidung des etwa 76 500 Quadratmeter gro⸗ ßen Geländes aus dem Waldverband einverſtanden. Die Beſchlußfaſſung des Bürgerausſchuſſes iſt nach § 65 Abſ. 3 Ziffer 13 der Gemeindeordnung erfor⸗ derlich. Auch dieſe Vorlage empfiehlt kurz Stv. ⸗V. Rheinnecker. Die einſtimmige Annahme erfolgt ohne Debatte. 4198 7 19 — 9 6 * 4. Seite Nummer 433 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 19. September 1939 Arbeitsbeſchaffung für 1930/31 Dieſe wichtige Vorlage ruft, wie vorauszuſehen war, eine längere Debatte hervor. Stv.⸗V. Hahn verweiſt einleitend darauf, daß das Reich die Ausge⸗ ſteuerten ihrem Schickſal in der Erwartung überläßt, daß die Gemeinden für ſie' ſorgen werden, ein Stand⸗ punkt, der in aller Oeffentlichkeit gebrandmarkt wer⸗ den müſſe, damit in Zukunft die Stellen, die unter Umſtänden dafür verantwortlich zu machen ſind, für das Elend der Erwerbsloſen, mindeſtens in finan⸗ zieller Beziehung eine andere Stellung einnehmen. Die Stadt Mannheim habe alle Veranlaſſung, dafür zu ſorgen, daß für die Wohlfahrtserwerbsloſen, die ſchon ſehr lange aus dem Arbeitsverhältnis gedrängt ſeien, Arbeitsgelegenheit geſchaffen werde. Der Stadtverordnetenvorſtand, der nach eingehender Prü⸗ fung die Vorlage empfehle, ſei auch für die weiter⸗ gehenden Anträge, wenn die Mittel hierfür flüſſig gemacht werden könnten. Man müſſe es dem Stadt⸗ rat überlaſſen, weitere Notſtandsarbeiten bereitzu⸗ ſtellen. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich nimmt zu dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm Stellung. Oberbürgermeiſter Dr. Heime rich weiſt darauf hin, daß in Notzeiten die öffentlichen Körperſchaften, vor allem die Städte, als Auftraggeber eine un⸗ gewöhnlich große Rolle ſpielen. In dieſem Sommer wurde noch an der Fertigſtellung mehrerer öffent⸗ licher Bauten, z. B. Mädchen⸗Fortbildungsſchule, Mütter⸗ und Säuglingsheim und einer Reihe von Wohnbauten, gearbeitet. Außerdem wurde eine An⸗ zahl ordentlicher und außerordentlicher Arbeiten aus⸗ geführt. Seit Genehmigung des Voranſchlags 1930 ſind für ordentliche und außerordentliche hochbautechniſche Arbeiten an ſtädtiſchen Gebäuden einſchl. Schulen rund 1000 000 Mk. ver⸗ ausgabt worden. An dieſen Arbeiten waren beſchäf⸗ tigt insgeſamt: 807 Unternehmer bzw. Handwerks⸗ meiſter und 2558 Arbeiter bzw. Gehlifen. Am meiſten waren bei dieſen Arbeiten Tüncher vertreten, hauptſächlich in den Schulen während der Ferien, ferner 174 Meiſter mit rund 600 Geſellen und zwar Schreiner 89 Meiſter und 237 Geſellen, Spengler 81 Meiſter und 218 Geſellen, Schloſſer 73 Meiſter und 233 Geſellen. Die Ausführung öffentlicher Bauten wird ſich für die nächſte Zeit auf das Gebäude der Ortskrankenkaſſe und das des Arbeitsamtes be⸗ ſchränken, der hoffentlich nunmehr am 1. Dezember begonnen wird. Ferner iſt die Rheinbrücke zu er⸗ wähnen. Die Schule in der Gartenſtadt iſt ſchon be⸗ gönnen worden. Die Schule in Wallſtadt wird bald angefangen. Im übrigen könne die Stadt nichts anderes tun, als Notſtandsarbeiten in die Wege zu leiten. Vor allen Dingen beſtehe der Wunſch, daß große Arbeiten, wie die Elektrifizierung der Strecken Handſchuhsheim. Weinheim und Mannheim Heddes⸗ heim der OG. und der Rheintalbahn, in Angriff genommen werden. Dadurch würde vor allem für unſere einheimiſche Induſtrie Arbeitsgelegenheit ge⸗ ſchaffen. Die Notſtandsvorlage enthalte einen ge⸗ wiſſen Widerſpruch inſofern, als man eine ganze Reihe von Arbeiten ausführen laſſe, die mit der n zur Sparſamkeit nicht in Einklang zu ingen ſeien. Aber bei der außerordentlichen Not⸗ lage ſei es unbedingt notwendig, daß die öffentlichen Körperſchaften auf dem Gebiet der Arbeitsbeſchaffung ihr äußerſtes tun. Ein Antrag der ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktion gehe in der Tendenz dahin, weitere 2 Millionen Mark zur Verfügung zu ſtellen. Ein kommuniſtiſcher Antrag fordere weitere 3,6 Mill. Mk. Er könne mit der Tendenz dieſer beiden Anträge durchaus übereinſtimmen. Wenn es möglich ſei, weitere Arbeiten zu finden und die hierzu notwen⸗ digen Mittel aufzubringen, werde man rechtzeitig, etwa im Dezember oder Januar, Vorlage erſtatten. Das Kollegium könne aber nicht beſtimmte Anträge annehmen, ſondern müſſe die Vorbereitungen dem Stadtrat überlaſſen. Stv. Lipp(Soz.) weiſt darauf hin, daß nach dem Stand vom 1. Auguſt 4100 Wohlfahrtserwerbsloſe unterſtützt werden mußten. Die Zahl der augenblick⸗ lich vom Fürſorgeamt Unterſtützten beträgt 9175 Parteien oder 21400 Perſonen. 40 v. H. davon ſind Wohlfahrtserwerbsloſe. Dieſe Entwicklung werde allem Anſchein nach weitergehen. Die ſozialdemo⸗ kratiſche Fraktion habe ſich auf den Standpunkt ge⸗ ſtellt, daß mindeſtens ein Viertel der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen Arbeit bekommen müſſe. Die Ausgabe von 4 Mill. Mk. ſei nicht ganz unproduktiv, da ſich bei einer durchſchnittlichen monatlichen Unterſtützung von 100 Mk. ein Betrag von 600 000 Mk. ergebe, der das Fürſorgeamt bei 1000 Perſonen auf ein halbes Jahr entlaſte. Er wolle dem Stadtrat bei der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten nicht vorgreifen. Aber trotzdem erinnere er an die Ausgeſtaltung der Frie⸗ ſenheimer Inſel, Planierungsarbeiten auf dem Pfingſtberg und Vorbeiführung einer Straße an den Rennwieſen. Der kommuniſtiſche Antrag erſcheint dem Redner nicht ganz akzeptabel. Beim Möhlblock ſeien Schreinerarbeiten an Meiſter vergeben worden, die bis ſpät in die Nacht nur mit Lehrlingen arbeite⸗ ten. Bei den Glaſerarbeiten ſeien nur 2 Geſellen be⸗ ſchäftigt worden. Dabei hätten wir hier 1200 arbeits⸗ loſe Schreiner. Die Beſchaffung von Arbeitsgelegen⸗ heit ſei die beſte vorbeugende Fürſorge. Der Oberbürgermeiſter droht mit der Räumung der Galerie Der kommuniſtiſche Stv. Böhler ſpielt die nun ſchon ſattſam bekannte Melodie. Als er bemerkte, er ſet tatſächlich erſtaunt über das Wohlwollen, das auf einmal verſchiedene Fraktionen den Erwerbslosen gegenüber an den Tag legten, weckte er ein ſo leb⸗ haftes Echo auf der Galerie, daß der Oberbürger⸗ meiſter dazwiſchenrief, er werde die Tribüne rück⸗ ſichtslos räumen laſſen, wenn ſich die Zuhörer nicht ruhig verhielten. Stv. Böhler machte in ſeinen wei⸗ teren Ausführungen darauf aufmerkſam, daß bei der Etatberatung alle Parteien gegen die kommuniſti⸗ ſchen Anträge, die die Bereitſtellung weiterer Mittel zur Beſchaffung von Arbeit bezweckten, geſtimmt hät⸗ ten. Das„koloſſale“ Arbeitsbeſchaffungsprogramm ſolle die geſamte Arbeiterſchaft in den kom⸗ menden Monaten„vernebeln“. Als der Redner gegen den Stv. Lipp polemiſtert und dabei die Ausdrücke „Anmaßung“ und„Zimt“ gebraucht, wird er vom Oberbürgermeiſter darauf aufmerkſam gemacht, daß im Bürgerausſchuß kein Zimt geredet werde. Die Ausführungen gipfeln wie immer in einer Hymne auf die alle Arbeitsloſigkeit beſeitigende Sowjet⸗ Union. Der Zentrumsſtadtverordnete Wilhelm Thelen bezeichnet die Vorlage als einen ernſten Verſuch, der Notlage einigermaßen zu ſteuern. Die Zentrums⸗ fraktion habe ſich ſchon in ihren Vorberatungen die Linie zu eigen gemacht, die der Oberbürgermeiſter gekennzeichnet habe. Auch ſeine Fraktion ſei bereit, über den Rahmen dieſer Vorlage hinaus Notſtands⸗ arbeiten zu bewilligen. Stv. Schneider, der der ſtadträtlichen Vorlage im Namen der Wirtſchaftlichen Vereinigung zuſtimmt, gibt ebenfalls dem Wunſche Ausdruck, daß der Stadtrat weitere Mittel bereit⸗ ſtellt, wenn die bewilligten aufgebraucht ſind, da in dem bevorſtehenden Winter noch größeres Elend als jetzt zu erwarten ſei. Unter Bezugnahme auf die kritiſchen Aeußerungen des Stv. Lipp über die Ver⸗ gebung der Schreinerarbeiten für den Möhlblock macht der Redner darauf aufmerkſam, daß die hieſige Malerinnung mit Unterſtützung des geſamten Hand⸗ werks und der Handwerkskammer eine Eingabe an den Stadtrat gerichtet habe, daß unter allen Umſtän⸗ den bei der Vergebung von Arbeiten Handwerks⸗ meiſter abgelehnt werden, die nicht eine gewiſſe Zahl Arbeitsloſer beſchäftigen. Der Kommuniſt Herzog bläſt noch kräftiger als ſein Genoſſe Böhler in die Sowjetſchalmei. Im Sinne des kommuniſtiſchen An⸗ trages fordert er weitere Mittel für Neuherſtellung, Umbau und außerordentliche Unterhaltungsarbeiten von Straßen und Wegen, Fortſetzung der Arbeiten im Herzogenriedpark, Schaffung und Ausbau von Grünanlagen, Dauergelände für Kleingärtner, Er⸗ ſtellung von weiteren Wohnungen für Kinderreiche und Unbemittelte und für Unterhaltung der Schul⸗ häuſer. Stv. Dr. Wolfhard(Dem.) meint, der Bürgerausſchuß könne ſich mit der Erklärung des Oberbürgermeiſters zufrieden geben. Seine Fraktion werde den kommenden Notſtands vorlagen ebenſo zu⸗ ſtimmen wie der vorliegenden. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden erklärt ſich der Bürgerausſchuß an Stelle der beiden Anträge mit folgender Reſolution einverſtanden:„Der Stadtrat wird beauftragt, zur Beſchaffung von Arbeitsgelegenheit ſofort weitere Mittel nach Möglichkeit bereitzuſtellen und entſpre⸗ chende Vorlage an den Bürgerausſchuß zu machen.“ In bezug auf den kommuniſtiſchen Antrag, für Un⸗ terhaltung der Schulhäuſer 100 000% zu bewilligen, macht der Oberbürgermeiſter darauf auf⸗ merkſam, daß im Sommer v. J. ein Betrag von 400 000% zur Verfügung geſtellt wurde, um die Schulhäuſer in Ordnung zu bringen. Mit dieſer Summe ſeien die notwenigſten Arbeiten beſtritten worden. Dem Stv. Hirſchler gibt Dr. Heime⸗ rich die Zuſicherung, daß über die eingebrachten An⸗ träge vom Stadtrat Beſchluß gefaßt werden wird. Die Vorlage wird hierauf ein ſtim mig ange⸗ nommen. Aufhebung des Reſerveſonds des Nationaltheaters und Stiftung des Landes Baden Nach kurzer Empfehlung der Vorlage durch Stv.⸗V. Walther bemerkt Dr. Heimer ich, er glaube im Sinne des Kollegiums zu handeln, wenn er der badi⸗ ſchen Regierung öffentlich herzlich für die Stif⸗ tung von 25 000 Mark anläßlich des 150 jährigen Jubiläums des Nationaltheaters danke. Die Stif⸗ tung ſoll der minderbemittelten Mannheimer Bevöl⸗ kerung den Beſuch des Theaters erleichtern. Die Vorlage wird ebenfalls ohne Debatte einſtimmig an⸗ genommen. Projektierungskredit für den Neubau einer Gewerbeſchule Stv.⸗V. Dr. Jeſelſohn(Dem.) bemerkt ein⸗ leitend, der Stadtverordnetenvorſtand habe ſich auf einen befürwortenden Standpunkt geſtellt. Die Ge⸗ ſamtbevölkerung habe ein Intereſſe daran, daß die Errichtung einer Gewerbeſchule nicht mehr länger hinausgeſchoben werde. Der Oberbürgermeiſter habe ſelbſt geſagt, daß man ſich bemühen müſſe, Ar⸗ beitsgelegenheit zu ſchaffen. Der Redner ſteht auf dem Standpunkt, daß der Projektierungskredit von 50 000/ nicht angefordert zu werden brauche, da er ja ſchon im Gehaltsbudget des Hochbauamts enthal⸗ ten ſei. Stv. Meuth(D. Vp.) führt aus, die Vor⸗ lage zeige den ernſthaften Willen der Stadtverwal⸗ tung, die unhaltbaren Verhältniſſe bei der Gewerbe⸗ ſchule zu beſeitigen. Seine Fraktion begrüße des⸗ halb die Vorlage außerordentlich. Der Abänderungs⸗ antrag ſei eingebracht worden, weil ſeinen Freun⸗ den der Betrag von 50 000% zu hoch erſcheine. Wie er gehört habe, ſei beabſichtigt geweſen, für die Pro⸗ jektierung 100 000/ auszuwerfen. Seiner Anſicht nach könne ſelbſt mit einem geringeren Betrag als 50 000 4 das erreicht werden, was für die Projek⸗ tierung notwendig ſei. Angeſichts der Tatſache, daß einer nicht unbedeutenden Zahl von Angeſtellten der Privatarchitekten die Entlaſſung drohe, ſchlage ſeine Fraktion vor, 20 000/ zu einem Wettbewerb der Privatarchitekten aufzuwenden. Bei der Größe des Objekts, das auf 6 Mill.„ bewertet werde, ſei es im Intereſſe der Stadtverwaltung gelegen, daß nicht nur das Hochbauamt einen Entwurf herſtelle. Stv. Noll(3Ztr.) begrüßt ebenfalls lebhaft bie Vorlage, mit der endlich einmal die Vorarbeiten begonnen würden. Bei 50 000% handle es ſich nur um 1 v. H. der Bauſumme. Trotzdem müſſe man ſehen, ob es licht möglich ſei, in irgend einer Form etwas einzuſparen. Insbeſondere ſei es wünſchens⸗ wert zu erfahren, wie ſich das Hochbauamt die Ver⸗ wendung der 50000% denke. Stv.⸗V. Rhein⸗ ecker(W. Bag.) ſpricht ebenfalls ſeine Freude über die Vorlage aus, unterſtützt gleichzeitig aber auch den Antrag der D. Vp. Oberbaudirektor Zisler ſtellt feſt, daß alle Beamten und Angeſtell⸗ ten, die mit Projektierungen beſchäftigt ſind, aus der Bauſumme bezahlt werden. Es ſei ein Irrtum, wenn man annehme, daß Dutzende von Beamten des Hochbauamts beſchäftigungslos herumliefen. Er ſei jederzeit bereit, für jeden Bau die geſamten Bürokoſten, Koſten der Bauleitung uſw. nachzuwei⸗ ſen. Man werde dann ſehen, daß das Hochbauamt erheblich weniger ausgebe, als die Privatinduſtrie. Er habe niemals den Antrag geſtellt, für die Pro⸗ jektierung 100 000/ zur Verfügung zu ſtellen. Es ſeien überhaupt keine Zahlen genannt worden, weil man nicht wiſſe, was die Projektierung koſte. Er glaube, daß man mit 50 000/ auskomme. Wenn die Bauſumme bewilligt ſet, werde der Projektie⸗ rungskredit wieder zurückbezahlt. Es werde zweck⸗ mäßig ſein, die Angelegenheit in der techniſchen Kommiſſion des Stadtrats behandeln zu laſſen. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich wendet ſich gegen den Antrag der D. Vp. Es ſei bekannt, daß die Stadtverwaltung die freien Architekten ſoweit als möglich beſchäftige. Er verweiſe nur auf den Wohnungsbau. Die Frage, ob die Projektie⸗ rung lediglich durch das Hochbauamt zu erfolgen habe, oder ob auch Privatarchitekten zugezogen wer⸗ den ſollten, könne nicht vom Bürgerausſchuß gelöſt werden. Der Gewerbeſchulbau ſei für einen freien Wettbewerb ſchon um deswillen ungeeignet, weil ein ſtändiges Zuſammenarbeiten zwiſchen Hochbauamt und Schulbehörde erforderlich ſei. Der Stadtrat ſtehe generell auf dem Standpunkt, daß Privat⸗ architekten heranzuziehen ſeien. Die Entſcheidung müſſe man aber dem Stadtrat überlaſſen. Stv. Dr. Waldeck(D. Vp.) bemerkt, der An⸗ trag ſeiner Fraktion enthalte abſolut keine Animo⸗ ſität gegen das Hochbauamt. Der Wettbewerb ent⸗ ſcheide ja nicht, welcher Entwurf zur Ausführung käme. Man wolle lediglich den Verſuch machen, das Stadtbild durch die Mitwirkung der Privatarchitekten weiter auszubilden. Seine Fraktion habe den Wunſch, daß nicht nur die Stadtverwaltung den Stadtgeiſt betone, ſondern auch die Bevölkerung. Deshalb ſei er der Meinung, daß bei einer ſolchen Gelegenheit der von ſeiner Fraktion vorgeſchlagene Weg gegangen werden ſollte. Sto. Arnold(Soz.) ſtellt ſich auf den Boden der ſtadträtlichen Vorlage, der ſeine Fraktion zuſtimmen werde. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Heimerich gibt bekannt, daß die Frak⸗ tion der D. Vp. auf der Herabſetzung des Projektie⸗ rungskredits nicht mehr beſtehe. Stadtrat Ludwig präziſtert nochmals den Standpunkt der D. Vp. Der Betrag von 20 000/ ſpiele für die Stadtverwaltung wirklich keine Rolle, wohl aber für die notleidenden Privatarchitekten. In der Abſtimmung wird die ſtadträtliche Vorlage einſtimmi g angenom- men und der Antrag der D. Vp. als Auregung an den Stadtrat weitergeleitet. Verlegung eines i von Käfertal nach N als Notſtands⸗ arbeit Der ſtadträtliche Antrag wird ohne Debatte nach einigen empfehlenden Worten des Sty.⸗V. Hahn einſtimmig angenommen. Rheinbrücke Mannheim Ludwigshafen Dieſer wichtige Punkt der Tagesordnung gibt nur zu einer ganz kurzen Ausſprache Veranlaſſung, an der ſich Stv.⸗V. Hahn, der Oberbu rger⸗ meiſter und Stv. Dr. Wolfhard beteiligen. Dr. Heime rich läßt ſich Vollmacht erteilen, bezügl. des Vorbehalts, daß der ſtädtiſche Zuſchuß nur ge⸗ leiſtet wird, wenn der Brückenbau am 1. Oktober be⸗ ginnt, erforderlichenfalls einen gewiſſen Spielraum zuzugeſtehen. Mit beſonderem Nachdruck betont der Oberbürgermeiſter unter allgemeiner Zuſtimmung: die Stadt Mannheim müſſe verlangen, daß auch Mannheimer Erwerbskoſe beim Brücken⸗ bau beſchäftigt werden. Die Vorlage wird ein⸗ ſtiti'mmig angenommen. Waſſerverſorgung der Stadt Mannheim Stv. Kuß(Kommuniſt) erklärt, ſeine Fraktion lehne die Vorlage ab, weil ſie gegen die Verlänge⸗ rung des Vertrages mit der Waſſerwerksgeſellſchaft ſei. Die Vorlage wird gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen. Um 6 Uhr beginnt die Beratung der Eingemein⸗ dungsvorlagen, über die wir eingangs berichten. Um 7,15 Uhr wird die öffentliche Sitzung geſchloſſen. Aus der geheimen Satzung, die ſich anſchloß, liegt uns folgender ſtadtamtliche Bericht vor: Die Maun heimer Hotelgeſellſchaft m. b. H. hat das Geſchäftsjahr 1929/1930 mit einem Verluſt von 329 301.14 Mk. abgeſchloſſen. Der Bürgerausſchuß hat in ſeiner geſtrigen Sitzung be⸗ ſchloſſen, dieſen Verluſt aus Wirtſchaftsmit⸗ teln des Rechnungsjahres 1929 zu decken. * Schiedsſpruch für das badiſche Friſeurgewerbe. Der Schlichtungsausſchuß Freiburg i. Br. fällte einen Schiedsſpruch für das Friſeurgewerbe im Lande Baden. Der bisherige Manteltarif wird mit gewiſſen Abänderungen bis zum 1. Oktober 1932 verlängert. Die Abänderungen ſind meiſt unweſent⸗ lich. Von beſonderer Bedeutung iſt nur, daß der Manteltarif in ſeiner jetzigen Form eine Kürzung des Urlaubs vornimmt. Die Erklärungsfriſt der Parteien läuft bis 23. September. —— Kommunalwahlen am 16. Novbs Die Gemeinde⸗, Bezirksrats⸗ und Kreisabgeordnetenwahlen finden nunmehr Sonntag, 16. November ſtatt. Die Abſtim⸗ mungszeit wird allgemein auf 9 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends feſtgeſetzt. Es iſt geſtattet, daß in Stimmbezirken mit weniger als 1000 Einwohnern die, Abſtimmungszeit den örtlichen Bedürfniſſen ent ⸗ ſprechend, jedoch auf nicht weniger als ſieben Stuit⸗ den verkürzt wird. Mit den Gemeindewahlen wird die Neuwahl der Bezirksräte und der Kreisabge⸗ oroͤneten verbunden. Bei der Benummerung der Wahlvorſchläge iſt für die Parteien, die Abgeordnete in den am 27. Oktober 1929 gewählten Landtag entſandt haben, die nachſtehende Reihenfolge maßgebend: 1. Badiſche Zentrumspartei; 2. Sozial⸗ demokratiſche Partei Badens; 3. Deutſche Volks⸗ partei; 4. Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter⸗ partei(Hitlerbewegung); 5. Deutſche Staatspartei; 6. Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands; 7. Reichs⸗ partei des deutſchen Mittelſtandes(Wirtſchafts partei); 8. Evangeliſcher Volksdieuſt(Landesverband Baden des Chriſtlichen Volksdienſtes); 9. Deutſchnationale Volkspartei(Chriſtliche Volkspartei in Baden); 10. Badiſche Bauernpartei. Veranſtaltungen Praktiſche Hilſe für den Obſt⸗ und Weinbau Wir ſtehen am Wendepunkt einer Eutwicklung, die den deutſchen Obſt⸗ und Weinbau tatkräftig zu unterſtützen vermag. Wie das geſchieht, haben die zahlreich Erſchienenen im alten Rathausſaal aus berufenem Munde gehört. Der Badiſche Landesausſchuß für gärungsloſe Früchteverwertung hat dazu eingeladen. Obſtbauinſpektor Martin von der Lehr⸗ und Ver⸗ ſuchsanſtalt Ladenburg ſuchte in halbſtündigem Vortrag den Nachweis zu erbringen, daß der deutſche Obſt⸗ und Weinbauer ſich ſehr bemühe, durch Qualitätsware die Eben bürtigkeit der ausländiſchen Kon⸗ kurrenz zu erringen. An den z. T. ſehr hohen Preiſen für deutſches Obſt ſeien die Erzeuger nicht ſchuld. Man rechne in dieſem Jahre mit einer Einfuhr von Gemüſe, Obſt und Südfrüchten vom Ausland im Betrage von 1 Milliarde 1. Hier müſſe das deutſche Volk zur Selbſthilfe greifen und deutſches Gemüſe, deutſches Obſt, deutſche Trauben verlangen und auch kaufen. Nach dieſem beifälligen Vortrag nahm Stadtpfarrer Häusler von Ladenburg das Wort. Er ſprach über die Erhaltung der Genuß⸗ und Nährwerte des Obſtes durch Verhinderung der Gärung. Beim Beſuch einer rheiniſchen Winzergemeinde ſei ihm klar geworden, was es mit der Winzernot iſt. Aus dem Jahre 1926 haben die Weinr⸗ bauern noch erhebliche Weinbeſtände. Jetzt ſtehe eine Großernte vor der Türe. Es fehlt an Fäſſern, Räumen, aber vor allen Dingen an Geld, um neue Fäſſer zu kaußen. Da habe er ſich entſchloffen, dieſer Gemeinde zu helfen. Es wird in Mannheim ein Süß moſttag einge⸗ richtet. Einige hundert Zentner Trauben werden mit dem Auto vom Weinberg direkt nach Mannheim gebracht, hier gekeltert und der Saft an die Bevölkerung abgegeben Gut gereinigte Flaſchen, Korbflaſchen uſw. bringt man ſelbſt mit. Die gemeinnützige Aktion ſoll eine zweifache Löſung Pringen. 1. Es ſoll damit jener Winzergemeinde mit barem Gelde ſofort geholfen werden, nicht durch Staatskreötte; ſondern mit barem Gelde durch die Verbraucher. 2. Die Säfte ſollen unvergoren ins Volk Damit wird der Volksgeſundheit genützt. Es wurde tief bedauert daß die Stadt auf Erſuchen zu dieſer das Volkswohl fördernden Tat keinen Raum zur Verfügung geſtellt habe, wo hätte gekeltert werden können. Andere Städte und Gemeinden ſeien da mit beſtem Betſpier vorangegangen. Der Süßmoſttag findet nächſte Woche ſtatt. Vorher wird ein Kurs abgehalten, wie man den Saft unvergoren, unbegrenzt erhalten kann. Alles nähere wird noch durch die Preſſe bekannt gegeben. Ueber 100 Anmeldungen für den Kurs liegen vor. Film⸗Nunoſchau Palaſt⸗Theater:„Sonny Boy“ Sonny Boy iſt der erſte Tonfilm geweſen, der in Ame⸗ rika ſenfationelle Erfolge errungen hat. Bis er zu uns kam, wurden bereits Tonfilme gezeigt, die dem deutſchen Ge⸗ ſchmack eher zuſagten und die ſich auch in techniſcher und photographiſcher Hinſicht durchaus mit der amerikaniſchen Produktion meſſen konnten. Wenn der Name Al Jol ⸗ ſon auf dem Programm ſteht, dann weiß man, daß es etue rührſelige Geſchichte iſt, die in Liebern und mit Schluchzen kredenzt wird, alſo hundertprozentige Sentimentalität. MI Jolſon kann fingen, er kann ſogar ſehr gut ſingen und das iſt das wirklich erfreuliche bei dieſem Film. Dazu kommt noch oer herzige Sonny Boy Davio Lee, um den fich ja alles ͤͤreht und der mit die Urſache iſt, worum ſo viele Taſchentücher naß werden. Al Jolſon wird das Lied ſeines kommen. Kindes ſingen, ſolange es Menſchen giht die zuhören. Noch iſt es Zeit dazu, der gute Beſuch des Palaſt⸗Theaters zeigt, daß Sonny Boy noch nicht tot iſt, daß der ſingende Narr immer noch eine unwiderſtehliche Anziehungskraft ausübt. Aber eines Tages wird auch dieſer Schlager tot ſein und andere Melodien werden die Gunſt des Publikums heſitzen, 1 Freitag, 19. September Nationaltheater:„Don Carlos“, Oper von Verdi, Mete F 2, Anfang 19,30 Uhr. Deutſch⸗franzöſiſches Studententreffen in Maunheim. Lichtſpiele: Alhambra:„Dreyfus“,— Ca pi tor: „Der Schuß im Tonfilm⸗Atelier““— univ erſu m: ⸗Roſenmontag“.— Scaleo:„Heut war ich bei der Frieda“.— Schauburg:„Das göttliche Weib“.— Pa laſt⸗ Theater:„Sonny Boy.— Glor ta: „Mein Herz gehört dir“, Kind ervorſtellung:„Schneewitt⸗ chen“, 15.30 Uhr.— Roxy:„Freiheit in Feſſeln“. Autobusrundfahrt:.15 Uhr ab Paradeplatz: Gorxheimer Tal, Schönau, Neckartal. 1 5 Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 1018 Uhr und 1647 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Carl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 1113 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 1719 Uhr.— Planetarium: 18 und 16 Uhr Beſichtigung. „7A 00000 S . 1 ode 2 N. 7 2 1 7— Creme Mouson leicht einreiben. Abends Waschen mit Creme Mouson-Seife- Schaum ½ Minute einwirken lassen, dann sanft abwoschen und die Haut 2 mal in Abstanden von 5 Minuten mit Creme Mouson oder Sportcreme Mouson gut massieren. * . ö ö 1 K 1 * g 8 . 0 2 Freitag, 19. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 5. Seite 7 Nummer 433 Nachrichten aus Baden Der Bau der Neckarſtauſtufen * Heidelberg, 18. Sept. Langſam aber mit deſto größerer Betriebsſicherheit geht der Bau der Stau⸗ ſtufen bei Neckargemünd und Neckarſteinach vonſtatten. Trotz der in letzter Zeit mehrfach vor⸗ gekommenen Ueberflutungen der Bauſtelle konnten die Tiefbauten bei beiden Stauſtufen ohne jede Verzögerung rechtzeitig zu Ende geführt wer⸗ den. Lediglich die Schleuſenverſchlüſſe und die Ma⸗ ſchinen in den Kraftwerken ſind noch einzubauen. Die Bauverwaltung rechnet damit, daß die In be⸗ triebnahme noch in dieſem Jahre erfolgen kann. Für die Stauſtufen von Hirſchhorn und Rocke⸗ nau werden zur Zeit die Vorarbeiten erledigt und die Entwurfsunterlagen ausgearbeitet. Die Ausſchreibungen für die Bauarbeiten werden vorausſichtlich zu Beginn des Jahres 1931 erfolgen. Bekanntlich war die Bauverwaltung ver⸗ pflichtet, für die Herrenmühle bei der Karlstorſtau⸗ ſtufe ein Krafthaus zu errichten, das mit dieſer Stufe in Verbindung ſtehen ſollte. Die Unterwaſſer⸗ 3 kanäle für dieſes Haus ſind jetzt fertig geſtellt, ſodaß mit dem Montagearbeiten an den Turbinenſätzen begonnen werden konnte. Die geſamte Krafthausan⸗ lage der Herrenmühle wird Ende des Jahres be⸗ triebsfertig daſtehen. Feſtnahme wegen Verdachts der Brandſtiftung * Weingarten(Amt Durlach), 18. Sept. Der 42⸗ jährige Sohn des Schuhmachermeiſters Kleiner wurde unter dem dringenden Verdacht verhaftet, das Anweſen ſeines Vaters in der Nacht zum Montag in Brand geſteckt zu haben. Das Feuer kam in der Scheune zum Ausbruch und dehnte ſich auch auf das Wohngebäude aus. Es ſtehen nur noch die Umfaſſungsmauern. Der Gebäude⸗ und Fahrnis⸗ ſchaden wird auf—10 000/ beziffert. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden. * R. Meckesheim(Amt Heidelberg), 17. Sept. Wäh⸗ rend die Haupt⸗ und Eiſenbahnſtraße in der Nachbar⸗ gemeinde Mauer mit einer ſchönen Teerdecke über⸗ zogen und dadurch die Staubplage der Anwohner ver⸗ mieden wird, müſſen die Anwohner an der Bahnhof⸗ ſtraße in Meckesheim(Landſtraße) immer noch tag⸗ täglich bei noch viel größerem Verkehr wie in Mauer den geſundheitsſchädlichen Staub einatmen. Von einer Oeffnung der Fenſter zur Lüftung der Zimmer kann gar keine Rede ſein, wenn nicht alles verſtaubt werden ſoll.— Die älteſte Frau unſerer Ge⸗ meinde, Witwe Keitel, im Alter von 857 Jahren, wurde dieſer Tage zur letzten Ruhe beſtattet. Unſer Ort zählt noch 5 Einwohner, die ein Alter von 80 und mehr erreicht haben.— Laut Beſchluß des Bezirks⸗ rates wurde die Bau⸗ und Straßenflucht für die ſüd⸗ weſtliche Erweiterung des Dorfes genehmigt, ſodaß der praktiſchen Durchführung nichts mehr im Wege ſteht.— Zur Zeit iſt der Landmann mit dem Bre⸗ chen ſeines Tabakes beſchäftzgt. Die Ernte iſt trotz der ungünſtigen Witterungsverhältniſſe im All⸗ gemeinen gut ausgefallen. Auch mit der Qualität iſt man zufrieden. Die Anbaufläche iſt im Verhält⸗ nis zu den Vorjahren zurückgegangen; eine Folge des im Vorjahre geringen Preiſes.— Die Kartoffel⸗ ernte hat dieſer Tage begonnen. Der Ertrag iſt gering. S. Ubſtadt, 19. Sept. Einem ſchweren Unfall fiel dieſer Tage Frau Roſa Schad zum Opfer. Sie rutſchte auf dem Pflaſter aus und kam dabei zu Fall, ſodaß ſie eine ſchwere Gehirnerſchüt⸗ terung davontrug und ſich außerdem noch andere Verletzungen zuzog. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß letzte Fahrt Wie bereits in unſerer geſtrigen Abendausgabe berichtet, fand Donnerstag nachmittag die allge⸗ meine Trauerfeier für den verſtorbenen Oberbürgermeiſter Dr. Dr. Weiß auf dem Ludwigs⸗ hafener Friedhof ſtatt. Tauſende von Menſchen ſtröm⸗ ten hinaus, um der Gedächtnisſtunde beizuwohnen: die Bürgermeiſter, der Stadtrat, die ganze Beamten⸗ ſchaft der Rheinſtadt, die Samariter und die Schwe⸗ ſtern vom Roten Kreuz, Wichschargierte des akademi⸗ ſchen Geſangvereins München und eine Abordnung der Turnerſchaft mit Fahnen, endlich zahlreiche füh⸗ rende Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens von nah und fern. Während der Trauerfeierlichkeit zog ein Flieger Schleifen über dem Friedhof, Hu n⸗ derte von Kränzen waren um den Sarg des Verſchiedenen ausgebreitet und legten Zeugnis von der Wertſchätzung ab, die Dr. Weiß in weiten Kreiſen der Bevölkerung genoſſen hat. Die Feier wurde eingeleitet durch den Trauer⸗ marſch aus der„Götterdämmerung“, geſpielt vom Pfalzorcheſter unter Leitung von Generalmuſik⸗ direktor Boehe. Der amtierende Geiſtliche, Kirchenrat Dr. Kleinmann, legte ſeiner Gedächtnisrede das Wort aus Joh. 9, 4 zugrunde: Ich muß wirken die Werke deſſen, der mich geſandt hat, ſolange es Tag iſt. Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Er ſchilderte den großen Verluſt, den die Stadt erlitten hat, indem das unermüdliche, mit hervorragenden Getſtesgaben aus⸗ geſtattete Oberhaupt der Stadt verſtorben ſei. Nicht eitlen Ehren galt ſein Streben, ſein Wirken war Dienſt an der Allgemeinheit. Unter Leitung von Fritz Schmidt ſang der Beethoven⸗Chor unter Begleitung des Pfalzorcheſters das Requiem von Brahms. Und nun ergriff Bür⸗ germeiſter Kleefoot das Wort zu ſeiner Gedächt⸗ nisrede, die wir geſtern bereits veröffentlichten. Re⸗ gierungsdirektor Stähler⸗Speyer ſprach namens der Kreisregierung über die vorzüglichen Verwal⸗ tungsqualitäten des verſtorbenen Oberbürgermei⸗ ſters, die ſich beſonders in den Zeiten der Not be⸗ währt haben. Er wünſchte der Stadt einen gleich tüchtigen Nachfolger.— Oberbürgermeiſter Hipp⸗ Regensburg feierte den Verſtorbenen als her⸗ vorragendes Mitglied des Bayeriſchen Städtetages. „Er diente und ſein Lohn iſt Frieden.“ Für die Freie Städtevereinigung fand Bürgermeiſter Hiern, für den Deutſchen Städtetag und die Nach⸗ barſtadt Mannheim Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich Worte treuen Gedenkens. Regierungsrat Beck würdigte die Verdienſte im Bezirkstag, deſſen Mit⸗ glied Weiß war, in der Roten Kreuz⸗Bewegung und in der Sanitätskolonne. Stadtrat Bertram ſprach dem politiſchen Freunde ein warmempfundener Nachruf. Nun gab es eine langfortgeſetzte Reihe Kranzniederlegungen: Studentenvereinigung, Städte⸗ vertreter, Handelskammer, Handwerkskammer, Ge⸗ meinnützige Aktien⸗Geſellſchaft für Wohnungsbau, Aktienbrauerei, Pfalzorcheſter, Handelshochſchule, verſchiedene Beamten⸗Korperationen, die Verwal⸗ tungsakademie, Turnerſchaft, Blinden vereinigung uſw. Zum Schluß ſprach nochmals zuſammenfaſſend über das Bild des Verblichenen der ſtellvertretende Großmeiſter des Odd⸗Fellbwordens, Gentil⸗Mann⸗ heim. Die Feier wurde durch das ſtimmungsvolle Ave verum von Mozart, vorgetragen vom Beethoven⸗ chor, beendet. Schutzleute, die den Sarg von der Leichenhalle an die Stelle der Gedächtnisfeier ge⸗ tragen hatten, trugen nunmehr den Sarg zum Ein⸗ gang des Friedhofes, wo durch das Leichenauto die Ueberführung in das Krematorium in Mannheim vorgenommen wurde. Die Abſchiedsfeier fand hier in engem Familienkreiſe ſtatt. Nur Mitglieder der Logen und des Schubertbundes Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen hatten ſich eingefunden. Unter Gebet und Muſikklängen wurde der Sarg den Flammen über⸗ geben. Aus der Pfalz Aufhebung der bisherigen Verſorgungsämter in der Pfalz * Ludwigshafen, 18. Sept. Nach einer Bekannt⸗ machung des Reichsarbeitsminiſters werden mit dem 9. Oktober 1930 die bisherigen Verſorgungsämter Kaiſerslautern, Ludwigshafen a. Rh. und Zweibrücken aufgelöſt. Am 10. Oktober wird für die Pfalz ein neues Verſorgungsamt mit dem Amtsſitze in Landau i. d. Pf. errichtet. Zum Bezirk des Verſorgungsamtes Landau gehören: Be⸗ zirksamt(BA.) Bergzabern, BA. Bad Dürkheim, Stadt(St.) Frankenthal, BA. Frankenthal, BA. Germersheim, St. Kaiſerslautern, BA Kaiſerslautern (mit BA. Außenſitz Landſtuhl), BA. Kirchheimbolan⸗ den, BA. Kuſel(mit BA. Außenſitz Waldmohr). St. Landau, BA. Landau, St. Ludwigshafen, BA. Ludwigshafen, St. Neuſtadt a. d. Haardt, St. Pirmaſens, BA. Pirmaſens, BA. Rockenhauſen, St. Speyer, BA. Speyer, St. Zweibrücken, BA. Zweibrücken. Die Orthopädiſche Verſorgungsanſtalt Kaiſerslautern wird am 10. Oktober nach Landau verlegt 5 * * Speyer, 17. Sept. Im Alter von 72 Jahren ſtarb hier Möbelfabrikant Georg Mühl. In den Straßengraben geſchleudert— Geſtorben * Oggersheim, 19. Sept. Geſtern kreuzten ſich an der Einbiegung der Mundenheimerſtraße der Lieferwagen von Paul Löſcher⸗ Maxdorf und der Lieferwagen der Firma Tietz⸗Ludwigshafen. Da eines der Fahrzeuge die Kurve zu groß nahm, wurde das Auto von Tietz von dem anderen Liefer⸗ wagen angerammt und in den Straßengraben geſchleudert. Es entſtand dabei nur Sach⸗ ſchaden. Perſonen blieben unverletzt.— Der 30 Jahre alte Arbeiter Karl Schneider aus Oppau iſt vergangene Nacht im Städt. Krankenhaus Lud⸗ wigshafen den während des Unfalles am Dienstag erlittenen ſchweren Verletzungen erlegen. Schnei⸗ der zog ſich bei dem Sturz einen ſchweren Schädel⸗ bruch zu, durch den das Gehirn hervortrat. Er ſtarb ohne das Bewußtſein nochmals erlangt zu ha⸗ ben. Der Chauffeur, durch deſſen Fahrzeug er an⸗ gefahren wurde, iſt ein gewiſſer Jakob Wolf und 3. Z. in Mannheim. Fuſion pfälziſcher Brauereien * Bellheim, 17. Sept. Durch freundſchaftliches Uebereinkommen der Familien Schott⸗Rheinzabern und Silbernagel⸗Bellheim iſt eine Ver ſchmel⸗ zung beider Brauereibetriebe durchgeführt worden. Angefahren und ſchwer verletzt * Edenkoben, 18. Sept. Ein fremder Mann wurde von einem die Tanzſtraße heraufſauſenden Auto erfaßt und zu Boden geworfen. Der Mann blieb ſchwerverletzt liegen und wurde in bewußtloſem Zu⸗ ſtande ins Krankenhaus Ludwigsſtift verbracht. Der Autofahrer fuhr unbebümmert weiter und ſtellte ſein Auto in den Pfälzer Hof ein. Hier wur⸗ den die Perſonalien feſtgeſtellt. Es handelt ſich um einen Reiſenden aus Stuttgart. Forderung eines Separatiſten 2: Lauterecken bei Kaiſerslautern, 16. Sept. Der frühere Separatiſt Rechtsanwalt Lüdwig Lang in Lauterecken hat aus Metz an den Stadtrat eine Ein⸗ gabe gerichtet, in der er die Schrecken der Be⸗ freiungsnacht ſchildert, die die ſchrecklichſte Nacht ſeines Lebens geweſen ſei. Die„entmenſchten Row⸗ diehorden“ hätten ſtändig die ſchrecklichſten Lo⸗ desdrohungen ausgeſtoßen. Er verlange daher, auf Grund des Reichstumultſchädengeſetzes eine mo⸗ natliche Rente von 400 Mark, Erſatz aller durch Umzug und Flucht entſtandener Koſten und Ausſtel⸗ lung eines polizeilichen Führungszeugniſſes. Selbſtperſtändlich hat der Stadtrat eine Stellung⸗ nahme nicht für notwendig gehalten. Selbſtmord eines Gutsverwalters * Hütſchenhauſen, 18. September. Der 25 Jahre alte Verwalter der Moorwirtſchaftsſtelle Ohlenkorb bei Hütſchenhauſen, Wilhelm Jung, hat ſich am Montag erſchoſſen. Er begab ſich gegen Abend allein angeblich auf die Jagd, von der er bis Diens⸗ tag früh nicht zurückkehrte. In einem hinterlaſſenen Briefe teilte er mit, daß er ſich im Walde von Hauptſtuhl erſchießen werde. Das Motiv zur Tat iſt in finanziellen Schwierigkeiten zu ſuchen. Die von Arbeitern unternommene Streife im Walde be⸗ ſtätigten die Tatſache. Den Revolver, mit dem ſich Jung den tödlichen Schuß in die Schläfe beibrachte, hielt er noch in der Hand. Jung hinterläßt eine Witwe und zwei Kinder. um eine Erbſchaft gebracht! Der alte Onkel wollte ſeinen Neſſen zu ſeinem Univerſal⸗Erben einſetzen. „Ich muß mich bei Ihnen beſchweren. Sie ſind ſchuld daran. Die Ausſichten waren ſo gut, alles hätte ſo ſchön geklappt, und nun iſt es nichts! Mein Onkel, ein alter Junggeſelle, wollte mich zu ſeinem Univerſal⸗Erben einſetzen. Da erfuhr er von Neo⸗ Kruſchen⸗Salz und fing gleich eine Kur an. Erfolg: Er fühlte ſich immer jünger und friſcher, von Tag zu Tag, und jetzt will er— heiraten! Ausgerutſcht bin ich mit der Erbſchaft! Und dabei ſagt er noch ganz fidel: Schade, daß ich in meiner Zeitung nicht ſchon früher ein Kruſchen⸗Inſerat geſehen habe; da wäre ich wahrſcheinlich ſchon ſeit einigen Jahren ver⸗ heiratet. Ich frage nun Sie, wieviel Entſchädigung wollen Sie mir dafür bezahlen, daß durch Ihre Schuld die ſchöne Erbſchaft ins Waſſer gefallen iſt? gez. M..„ in München. Genau wie dieſem alten Onkel geht es vielen, die ſich ſchon alt und müde fühlten und die in Neo⸗ Kruſchen⸗Salz ihre Verjüngung fanden. Neo⸗Kruſchen⸗ Salz reinigt das innere menſchliche Syſtem, es regt die Verdauung zu kräftigem Arbeiten an, es ſäubert die Därme und mit ihnen den ganzen Organismus. Beginnen auch Sie ſofort mit Neo⸗Kruſchen⸗Salz. Sie werden ſich bald friſch fühlen wie ein Fiſch im Waſſer. Das Leben wird für Sie eine Quelle der Energie, der Lebensfreude ſein. 1 Orig.⸗Glas koſtet Mark.— in Apotheken und Drogerien, ſein Inhalt reicht für 100 Tage. 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Auch Ame⸗ rika war ein guter deutſcher Zuckerkunde, Während des Krieges waren aber die rohrzuckerbauen⸗ den Gebiete, hauptſächlich Kuba, Guatemala und Java, hoch gekommen. Damit war der europätſchen, insbeſonbere der deutſchen Rübenzuckerinduſtrie ein gefährlicher Wett⸗ bewerber entſtanden. Denn der Rohrzucker konnte in faſt ungeheuren Mengen und zu viel niedrigeren Preiſen in der Nachkriegszeit auch in Europa eindringen. Hinzu kam, daß ſich England zur Hebung ſeiner rohrzucker⸗ bauenden Kolonien eine eigene Raffinattonsinduſtrie ſchuf und dafür ſeine Rohzuckerzölle weſentlich ermäßigte. Damit war für die deutſche Rübenzuckerinduſtrie eine neue Gefahr entſtanden. Hatte die deutſche Zuckerinduſtrie ſchon durch die beſondere deutſche Vorbelaſtung ſchwerer auf dem Auslandsmarkte zu kämpfen als die anderen europäi⸗ ſchen Zuckererzeuger, insbeſondere die Tſchechoflowaket und Frankreich, ſo war ſie durch die engliſche Zollermäßt⸗ gung jetzt der völligen Ueberſchwemmung durch tſchecho⸗ ſlowakiſchen und franzöſiſchen Zucker ausgeſetzt. Und wäh⸗ rend die Nachbarländer ſich vor fremdem Zucker durch hohe Zollſätze ſchützten, begnügte ſich das mit höheren Ge⸗ ſtehungskoſten belaſtete Deutſchland mit einem Satz, der nur ein Drittel des der Konkurrenzländer betrug. Die Folge war eine Ueber ſchwemmung mit tſchechiſchem Zucker. Denn die Tſchechoflowakei mußte Erſatz ſuchen für den verlorenen engliſchen Markt. Mußte ihre künſt⸗ lich hochgetrtebene Zuckerinduſtrie lebensfähig erhalten. Die verſchtedenen Zuckerkonferenzen zur Ordnung des Marktes richteten leider wenig aus, obwohl die deutſche Zuckerinduſtrie ſehr weit, faſt zu weit entgegengekommen war, Die Tſchechoflowakei verzuckerte weiterhin Deutſch⸗ land und die engliſchen Kolonien und Java hielten ſich nicht an den Pakt. Bis bann endlich auch der deutſche Zuckerzoll erhöht wurde. Mit dem Erfolg, daß ſich die Rübenanbaufläche in Deutſchland, die ſchon bedenklich zurückgegangen war, wieder hob. Gegenüber der Erntefläche von 431 812 Ha. im Verarbeitungsjahr 1929 hat ſich die Anbaufläche im Jahre 1930 auf 460 107 Ha., alſo um 6,6 v. H. vermehft. In Baden⸗Württemberg betrug die Erntefläche 1929 9991 Ha., während die 1930er Anbaufläche 11.518 Ha. umfaßt. Das iſt eine Zunahme um 15,9 v. H.(in Heſſen Zunahme um 20,9, in Bayern ſogar um 22,7 v..) Dieſe ſpäte deutſche Erhöhung des Zuckerzolls hat nun der beutſchen Zuckerinduſtrie die Lage etwas erleichtert, obwohl 5 auch heute noch jeder Doppelzeniner Ausfuhrzucker ein Verluſtgeſchüft iſt. Die deutſche Zollerhöhung ſcheint jetzt aber noch weiter zu wirken und einen der heftigſten Konkurrenten, die Tſchechoflowakei, endgültig aus dem Felde zu ſchlagen. Allerdings hat wohl auch der Tiefſtand der Weltmarktpreiſe ſehr viel zu der jetzigen ſchwierigen Lage der tſchechiſchen Zuckerinduſtrie beigetragen. Denn von einer Erzeugung von rb. 11 Millionen Dz. ſind nicht weniger als rund 7 Millionen ausgeführt worden. War dieſe Ausfuhr vor dem Preisrückgang ſchon ein Verluſtgeſchäft für die tſchechoſlowakiſche Wirtſchaft, ſo iſt es das jetzt erſt recht geworden. Die Geſtehungs⸗ koſten für 100 Kg. weiße Ware ſtellen ſich in der Tſchechoſlowakei auf 160—180 tar. Dagegen beträgt der Weltmarkterlös gegenwärtig nur 80 tr. Das wäre alſo bei einer Ausfuhr von 7 Millionen Dz. ein Verluſt von 560 bis 700 Millionen tr. Das kann die Induſtrie aber nicht mehr verkraften. Auch nicht der in⸗ ländiſche Verbrauch, der bisher ſchon die Koſten der Aus⸗ fuhr zu tragen hatte. Denn neben dem hohen Einfuhr⸗, alſo Schutzzoll, betrug der inländiſche Kartell⸗ preis für Zucker das Siebeneinhalbfache des gegenwärtigen Weltmarktpreiſes. Selbſt nach Abzug der Steuern, Beförderungskoſten uſw. beträgt der Inlandspreis das viereinhalbfache des heutigen Weltmarktpreiſes und das Doppelte der Selbſt⸗ koſten. Der erzielte Gewinn von etwa 650 Millionen tr. würde alſo gerade ausreichen, um den Ausfuhrverluſt zu decken. Als Gewinn bleibt eigentlich nur der ſtaatliche Zuſchuß in Form von ungewöhnlichen Steuer⸗ und Tarifermäßigungen, die etwa 120 Millionen tr. ergeben. Nur um die Ausfuhr aufrecht zu erhalten, muß alſo das tſchechoſlowakiſche Volk mit ungewöhnlich hohen Ueber⸗ preiſen die 700 Millionen Verluſte der Ausfuhr zahlen. Das geht jetzt über die Kraft ſelbſt der ſtärkſten Natto⸗ naliſten. Auch in der Tſchechoflowakei braucht man ſeßzt das Geld ſelber. Deshalb hat man ſich dazu burch⸗ gerungen, dieſe verluſtbringende Zuckerausfuhr wenn Die D z. nicht ganz, ſo doch ſehr erheblich einzuſchränken. Ausfuhr ſoll von 7 auf 4 Millionen den Welt-Zuckermarkt auf? herabgeſetzt werden. Das bedingt aber eine ent⸗ ſprechende Einſchränkung der geſamten Zuckererzeugung, die um 3 Millionen Dz. vermindert werden ſoll. Deshalb iſt eine Verringerung der Rübenanbaufläche um etwa 25 v. H. vorgeſehen und die Stillegung von 30 bis 40 Zuckerfabriken. Während in Deutſchland 1930/31 233 Fabriken Nüben verarbeiten, beſitzt die Tſchechoſlowaket 148 Zuckerfabriken. Ueber die Einſchränkung iſt man ſich bis jetzt ſchon ziemlich einig. Noch nicht darüber, welche Fabriken ſtillgelegt werden ſollen. Und vor allem, wie die ſtillgelegten Betriebe entſchädigt werden ſollen. Das Ende einer„antikapitaliſtiſchen“ Bauſparkaſſe sp. Frankfurt a.., 18. Sept.(Eigenb.) Welches Mißtrauen den allerorts wie Pilze aus dem Boden ſchießenden Bauſparka ſſen gegenüber am Platze iſt, dafür als Beiſpiel das gerichtliche Verfah⸗ ren, das gegen Vorſtands⸗ und Auſſichtsratsmitglieder wegen Konkursverbrechen, Betrug und Unterſchlagung eingeleitet iſt. Die„Selbſthilfe der Arbeit“, die in etwa 80 Städten, in Berlin, Bielefeld, Bremen, Dortmund, Düſſeldorf, Freiburg, Hamburg, Hannover, Karls⸗ ruhe, Leipzig, Magdeburg, Mannheim, München, Nürnberg, Remſcheid, Stettin, Stuttgart u. a. Ver⸗ tretungen und Niederlaſſungen gegründet und Bauſpar⸗ verträge über rd. 56 Mil l./ abgeſchloſſen hatte, ſuchte ſich ihre Opfer als„antikapitaliſtiſch“ unter der breiten Maſſe der Handwerker, Beamten und Arbeiter aus. In Mannheim von einem Dr. Ernſt Hunkel gegründet, ſiedelte die„Selbſthilfe“ bald darnach nach Frankfurt a. M. über. Schon die 1927 getätigten erſten Darlehensgeſchäfte waren nicht ganz einwandfrei. Die „lokalen Kaufſparkaſſen“ blühten jedoch bis vor wenigen Wochen an etwa 80 deutſchen Plätzen auf. Man kämpfte gegen Reichsbank und Währung, führte im Sommer 1928 Freigeld unter der Bezeichnung„Wara“ ein, zu bem noch eine„Wära“, das Geld einer anarchiſtiſchen Gruppe mit der Zentrale Hochheim bei Erfurt kam. Nach dem Gutachten über die Rheinſchiffahrt Das guf Veranlaſſung der Parteien des Tarifvertrogs für die Rheinſchiffahrt erſtattete Gutachten iſt fertig⸗ geſtellt und den Parteien zugegangen. Die für den 19. Sep⸗ tember in Ausſicht genommene Preſſekonferenz in Köln, durch die die Oeffentlichkeit über die wichtigſten Ergebniſſe der Unterſuchung unterrichtet werden ſollte, mußte wegen plötzlicher Verhinderung des Vorſitzenden der Rhein⸗ kommiſſion Geheimrat Prof. Dr. Harms ⸗Kiel abgeſagt werden. Die Preſſe wird nunmehr durch Ueberſendung eines Auszugs über die Ergebniſſedes Gutachtens unterrichtet. Die in Hen letzten Tagen verbreiteten Mit⸗ teilungen über die Gründe des Ausfallens der Preſſekonfe⸗ renz ſind unzutreffend. * Ronzern⸗Erweiterung der Brown, Boveri u. Cie. Zu dem im Mittwochabendblatt veröffentlichten Bericht über die Fuſion Kontakt ⸗A G. Frankfurt a. M. mit der Firma Stotz GmbH. Mannheim erfahren wir noch, daß die Betriebe in Mannheim vereinigt werden ſollen und daß der Frankfurter Betrieb der Kontakt AG. geſchloſ⸗ ſen wird. Die Zuſammenlegung ſoll im Oktober erſol⸗ gen. Sie ſoll Erſparniſſe in Betrieb und Leitung bringen. Die vereinigten Betriebe werden dann zuſammen etwa 1200 Arbeiter beſchäftigen. ( Aus dem Weſtdeutſchen Eiſengroßhandel.— Zuſam⸗ menfaſſung der Eiſenintereſſen der Gute Hoffnungshütte, Oberhauſen AG.(Eig. Dr.) Die Gute Hoffnungshütte Oberhauſen AG. hat eine Zuſammenfaſſung ihrer Eiſenhandelsintereſſen in der Form vorgenom⸗ men, daß die Eiſenhandel Gute Hoffnungshütte GmbH., die ſich mit dem Inlandsgeſchäft befaßt, und die Fer⸗ roſtaal GmbH., der das Auslandsgeſchäft übertragen iſt, zu einer neuen Geſellſchaft unter der Firma Ferroſtaal AG. in Eſſen vereinigt werden. Das Grundkapital iſt auf 4 Mill./ feſtgeſetzt. Sanierung der AG. für Eiſeninduſtrie und Brücken⸗ bau, vorm. Joh. Caſpar Harkort, Duisburg.(Eig. Dr.) Die Tagesordnung der zum 17. Okt. einberufenen v. HV. der Geſellſchaft enthält zwar keinen Punkt, der auf eine Sanierung Bezug hat. Trotzdem dürfte man ſich, wie die D. A. Z. erfährt, innerhalb der Verwaltung ſchon in den nüchſten Tagen über die zu treffenden Sanierungs⸗ maßnahmen ſchlüſſig werden, ſo daß jedenfalls dle GB. dazu bereits Stellung nehmen kann. „ Vermögensverwaltungsbank Ach., Düſſeldorf— Sitz⸗ verlegung nach Berlin. Das bisher in Düſſeldorf domtzi⸗ lierende Unternehmen(AK. 500 000%), dos bis November 1928 Trottmann u. Co., Bankkommanditgeſellſchaft auf Ak⸗ tien, firmierte, hat ſeinen Sitz nach Berlin verlegt. Zum Vorſtand beſtellt iſt Rechtsanwalt Dr. Carl Fügart, Berlin. Vom ſüddeutſchen Rundholzmarkt Rußland als ſtärkſter Wettbewerber.— Deutſche Probuktionseinſchränkung erforderlich.— Stockender Abſatz in Sübddeutſchland Aus Mannheim, 18. September wird uns geſchrie⸗ ben; Der Holzmarkt leidet unter Ueberproduktlon. Rußland, das durch den Krieg als Holzlieferant für den europäiſchen Markt, auf dem es im Jahre 191g noch etwa 13 Millionen Fm. abgeſetzt hatte, ausgeſchieden war, er⸗ oberte ſich zunächſt den engliſchen Markt gegen Schweden, Finnland und die öſtlichen Nachkriegsſtaaten und ſetzt jetzt den Kampf auf dem Kontinent fort. 5 Hinzu kommt in Deutſchland die durch bie wirtſchaft⸗ liche Depreſſion bedingte verringerte Aufnahme⸗ fähigkeit für Holz, während gleichzeitig das in⸗ ländiſche Angebot infolge des Geldbedarfes eine Erwei⸗ terung erfuhr, was zu einem Mißverhältnis zwiſchen An⸗ gebot und Nachfrage und damit zu einer unerfreulichen Lage auf dem Holzmarkte geführt hat. In den letzten zwei Monaten hielt ſich das Angebot des füddeutſchen Wald⸗ beſitzes in recht engen Grenzen, was jedoch das Geſchäft nicht zu beleben vermochte. 0 8 Der Walsbeſitzer wird vor allem eine Einſchrän⸗ kung der Produktion anſtreben und bet der Markt⸗ verſorgung mehr noch als bisher das Angebot der Nach⸗ frage anpaſſen müſſen, indem er ſeine Einſchlagmenge re⸗ duzlert und die Holzſortierung verfeinert. Auf dem ſüddeutſchen Nadelſtammholzmarkte wurden die aus Winterfällungen herrührenden Reſtpoſten ſowie die Hölzer aus Sommerhieben zu den bisherigen ungenügenden Preiſen ſtockend und noch nicht vollſtändig unkergebracht. Trotz vereinzelt etwas lebhafterer Nach⸗ frage kann von einem Herbſtgeſchäft in Rundholz keine Rede ſein. Nach Mitteilungen des Badiſchen Wald⸗ beſitzerverbandes, deſſen Zweigſtelle Unterland am 1. Okt. in Mosbach ihre Tätigkeit aufnimmt wird die Verwertung des abnehmenden Angebotes nach Möglichkeit beſchleunigt. Als geradezu troſtlos muß nach den Angaben des orga⸗ niſterten Waldbeſitzes nach wie vor die Lage auf dem Papierholzmarkt bezeichnet werden. Selbſt bei großem Entgegenkommen der Verkäufer waren Poſten auter Qualität kaum unter⸗ zubringen. Bei den hohen Werbungskoſten für Papier⸗ bölzer iſt der Gewinn aus dieſem Sortiment auf ein Mi⸗ nimum geſunken. Die ruſſiſche Konkurrenz hat nicht nur die bisher große Mengen von Papierholz nach Deutſch⸗ land liefernden öſtlichen Länder vom Markte mehr oder weniger verdrängt, ſondern auch dem deutſchen Walodbeſitz deſſen Ausformung nahezu unmöglich gemacht. Ob die Taktik der Papierfabriken, das ruſſiſche Papierholz dem deutſchen in dieſem Ausmaße vorzuziehen— deutſches Pa⸗ pierholz muß teilweiſe verfaulen, während zu gleicher Zeit allein aus Rußland im erſten Halbjahr faſt das Dop⸗ wurde— vorteilhaft und für ſie richtig war, mag dahin geſtellt bleiben. Für den Waldbeſitz iſt unter dieſen Um⸗ ſtänden wenig Anreiz zur Ausformung von Papierholz vorhanden. Der Markt für die übrigen Sortimente iſt der Jahreszeit und der Wirtſchaftslage entſprechend ſehr ruhig. Wer private badiſche Waldbeſitz verkaufte in der Zeit vom 20. Auguſt bis zum 13. September nur 6657 Fm. Fichten und Tannen als Nadelſtammholz und 188 Fm. Forlen. Die Preiſe betrugen dabei in Pro zenten der ſünddeutſchen Landesgrundpreiſe, für mittlere and gute Qualitäten und mittlere Abfuhr⸗ und Abfatzlagen bei Fichten⸗ und Tannenſtammholz 79—85 v.., Forlen⸗ und Lärchenſtammholz 70—85 yu.., Buchenſtammholz 60—80 v.., Eiche 60—80 v.., Hainbuche 60—80 v.., Eſche 70 bis 90 v.., Ahorn 70—90 v.., Ulme 8090 v,., Erle 80—100 v.., Pappel, kanadiſche 80100 v.., Schwarz⸗ pappel und Pyramidenpappel 60—80 v.., Weiden 60 bis 80 v. H Papierholtz.—2. Kl. 80—90 v. H. 3. Kl. 75—85 v.., ubenlangholz(unentrindet, ohne Rinde gemeſſen) 15—17 1 je Fm. Grubenkurzholz—8 Zentimeter—7 Mark,—12 Zentimeter—11/ je Ster; Forlenrollen von 12 Zentimeter aufwärts 11—14 /, je Ster; Nadel⸗ ſtangen(Bau⸗ und Hopfenſtangen.—2. Kl. 65—90 v.., g. u. 4. Kl. 5075 v..; Fichtenrinde 22,50„ je Ztr. ab Wals. In den badiſchen Staatsforſten wurden vom 22. Auguſt bis 10. September 14252 Fm. Nadelſtammholz zu 62—85 v.., 8515 Ster Papierholz zu 75—90 v. ner⸗ kauft. 5 8 Für 56 Mill. pelte des entſprechenden vorfährigen QOuantums eingeführt Vor zwei Jahren ſcheiterte ja ſchon einmal der Plan einer Einſchränkung der Zuckererzeugung an der Ent⸗ ſchädigungsfrage. Daß man abzubauen hat, darüber iſt man ſich allgemein einig. Freilich wird das Erzeugungs⸗ jahr 1980/1 noch nicht von der Einſchränkung betroffen. Als Ausgleich für die verringerte Ausfuhr will man den Inlandsverbrauch heben. Der iſt allerdings auch noch ſehr entwicklungsfähig, er ſteht erſt an ſiebter Stelle in Europa. Freilich müßte man die Kartellpreiſe ganz er⸗ heblich herabſetzen, denn die jetzigen Inlandspreiſe ſind zur Hebung des Zuckerverbrauches nicht geeignet. Jedenfalls eröffnen ſich für die auch heute noch nicht auf Roſen gebettete deutſche Zuckerinduſtrie durch ein ſchrittweiſes Rückweichen der Tſchechoflowakei vom Welt⸗ Zuckermarkt wieder einige Ausſichten. Der deutſche In⸗ landsmarkt wird nicht mehr ſo beſtritten werden und auch im Auslande könnte die deutſche Zuckerinduſtrie wieder beſſer Fuß faſſen. W. Eh. Die„Selbſthilfe der Arbeit —„Lokale Kaufſparkaſſen“ in über 80 Städten— Bauſparverträge „Wohnheimſtättenamt“ dieſer„Selbſthilfe“ in Berlin kam der„Arbeitgeberverband“ in Köln, dann eine„Zweck⸗ ſparkaſſe“ zu Freiburg i.., hervorgegangen aus der Badiſchen Hypotheken⸗ und Verſicherungs⸗ bank Freiburg. Die letzte Glanzleiſtung war die Ausgabe von„Feſtmarkſparurkunden“. Insgeſamt zog man den allerorts mit Utopien ge⸗ köderten kleinen Sparern 8 v. H. der Einlage für Bei⸗ träge und Gebühren ab, von den Monatsbetträgen 2,5 v. H. Die heutigen Verbindlichkeiten der„Selbſthilfe“ betragen rd. 1,5 Mill. /, denen kaum Vermögenswerte gegenüber ſtehen. Da ein in Frankfurt abgehaltener Bundestag die Uebertragung der Aktien der„Bank der Arbeit“ und der Geſchäftsanteile der„Zweckſparkaſſe“ auf die übrigen Genoſſenſchaften beſchloß, ſo haften die kleinen Bauſparer für die ſämtlichen Verbindlichkeiten dieſes„Konzerns“. Die gegen eine Anzahl Vorſtands⸗ und Auſſichtsratsmitglieder eingeleitete Unterſuchung erſtreckt ſich auf den genannten Dr. Ernſt Hunkel, den Aufſichtsratsvorſitzenden Bender, den ſt. AR V. Scharfe, den Bankvorſtand Schuhmacher und den Geſchäftsleiter der Zweckſparkaſſe, Dr. Biel. Wir haben bereits unterm 12. September an dieſer Stelle über die Schwierigkeiten dieſer Frankfurter Die Schriftl. Bauſparkaſſe berichtet. Der neue Wirtſchaftstreuhänder In einer Beſprechung im preußiſchen Handelsminiſte⸗ rium über den Wirtſchaftstreuhänder wurden, wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, bemerkenswerte Auf ⸗ ſchlüſſe über die Pläne der preußiſchen Regierung gegeben. Nicht nur für die Pflichtreviſſon der Ak⸗ tiengeſellſchoften iſt eine ſtaatliche Ordnung des Reviſions⸗ und Treuhandsweſens in Vorbereitung, ſondern man denkt an maßgebender Stelle auch an eine Reviſion kom⸗ munaler Betriebe. Der hierfür notwendige amtlich anerkannte Beruf eines Wirtſchaftstreuhänders ſoll nicht durch Geſetz, ſondern auf dem Verordnungswege geſchaffen werden. An die Feſtlegung eines beſtimmten Vorbildungs⸗ ganges für dte Wirtſchaftstreubänder iſt nicht gedacht. Zur Mitwirkung an den Vorarbeiten gründeten die in Betracht kommenden Berufsſtandesverbünde die„Hauptſtelle für das Reviſions⸗ und Treuhandweſen“. Dieſer Verband ſendet zwei Vertreter in die„Hauptſtelle für das Reviſions⸗ und Treuhandweſen“ zu. O Ivar Kreuger und die B. J. Z.(Eig. Dr.) Nach einer Genfer Meldung ſoll zwiſchen dem Generaldirektor der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und dem Lei⸗ ter des ſchwediſchen Zündholztruſtes, Ivar Kreuger, eine Zuſammenarbeit zwiſchen der B. J. Z. und dem Svenskatruſt beſchloſſen worden ſein. Hierzu iſt zu bemer⸗ ken, daß dieſe Meldung etwas zu weitgehend iſt. Ein direk⸗ tes Zuſammenarbeiten der Zahlungsbank mit einer inter⸗ nationalen Finanzgruppe iſt nach den Statuten nicht zu⸗ läſſig. Dagegen wird die Zahlungsbank, wenn Kreuger z. B. mit Spanien, Bulgarien oder Rumänien eine Stabi⸗ liſierungsanleihe abgeſchloſſen haben wird, auch hier ihr Amt als Treuhänderin ausüben. Kreuger hat be⸗ kanntlich auch einen großen Teil der ſchwediſchen Tranche der Pounganleihe übernommen. * Tucher⸗Brauerei AG., Nürnberg.— Wieder 11 v. H. Wie der Handelsdienſt des SCB. erfährt, wird die Tucher Brauerei⸗AGG., oller Vorausſicht noch wieder die ſeithe⸗ rige Dividende(11 v..) ausſchütten. * Rheiniſche Möbelſtoffweberei vorm. Dahl u. Hunſche AG., Barmen. Der bisherige Verlauf des mit dem 31. 12. abſchließenden Geſchäftsjahres iſt wenig befriedigend gewe⸗ ſen. Es wird kt. BBZ. damit gerechnet, daß auch für 1930 eine Dividende nicht verteilt werden kann. * Landau, 19. Sept. In Edenkoben iſt der Por⸗ tugieſerherbſt bereits beendet, während die Leſe in allen Gebieten der Oberhaardt und ſüblich der Queich allgemein geworden iſt. Angeſichts der niedrigen Preiſe entſchloß ſich die Winzergenoſſenſchaft Edenkoben, ben Rotmoſt ihrer Mitglieder ſelbſt einzukellern und ſieht vorerſt von einem Verkaufe ab. Wie wir hören, wollen weitere Winzer⸗ 5 und Vereine an der Oberhaardt dieſem Betſpiele olgen. Am Mittwoch iſt die Nachfrage nach Rotmoſt in den Abendſtunden etwas lebhafter geworden. Aus Würt⸗ miſſionären einige Kaufaufträge eingelaufen ſein. Die Preisgebote des Handels an den Winzer belaufen ſich weiterhin um 10, in den meiſten Fällen werden 9 bis 9,50„ geboten, darüber hinaus ſo gut wie gar nichts. Auf dieſe Gebote gehen die Winzer nur in den Fällen des dringlichſten Gelbbebarfs ein, ſonſt lehnen ſie dieſe Preiſe ab und verlangen für ihre Ablieferung Anrech⸗ nung zum Herbſtmittelpreis. 5 5 In den zur Leſe dazugekommenen Orten der Ober⸗ haardt, meldet man folgende Moſtgewichte und Säuregrade: Hambach Moſtgewicht 56 bis 63 Grad nach Oechsle bei 18 pro 1000 Säure, Weyher be bis 58 Grad bei 12 bis 13 pro 1000 Säure, Rhoßt 50 bis 75 Grad bei 19 bis 14 pro 1000 Säure, Krrweiler 55 bis 60 Grad bei 11 bis 18 pro 1000 Säure, Alſterweiler be bis 60 Grad bei 11 bis 13 pro 1000 Säure. In dem Gebtet um Landau werden Moſtgewichte durchſchnittlich etwas niedriger feſtgeſtellt. Man meldet uns Moſtgewichte aus Frankweiler von 50 bis 58 Grad, aus Böchingen von 52 bis 57 Grad, aus Eſſingen von 50 bis 55 Grad, aus Knöringen von 50 bis 57 Grad, aus Damm ⸗ heim von 51 bis 55 Grad, aus Ilbesheim von 50 bis 55 Grad bet einem Säuregehalt, der zwiſchen 11 bis 13 pro 1000 ſchwankt. Im Landauer Gebiet haben einige Vorverkäufe ſtattgefunden, an denen zum Teil der Landauer Weinhan⸗ del beteiligt war. Hier gingen die Preiſe nicht über 10% pro 40 Liter Maiſche. Angeſichts des allgemein unbeſtändi⸗ gen Wetters wird ſchon Vorſorge für den Weißherbſt getroſſen. In vielen Orten der Oberhaardt beginnt man ſchon Ende dieſer Wochg die ſtark durch Fäulnis be⸗ drohten Wingerte vorzuherbſten. Es beſteht auch die Ab⸗ ſicht, den allgemeinen Herbſtbeginn in verſchiedenen Ge⸗ meinden früher als bisher zu legen. Am Donnerstag vormittag war eine Veränderung der Geſchäftslage am Portugieſermarkt nicht feſtzuſtel⸗ len. Lediglich aus St. Martin und Weyher worden temberg ſollen beſonders bei Maikammerer Ko m⸗ Eröffnung der Internationalen Lederausſtellung Berlin, 19. Sept. Auf dem Ausſtellungsgelände am Kaiſerdamm ging ge⸗ ſtern vormittag die Eröffnung der Internationalen Le⸗ derſchau Berlin 1930 und der Jahresſchau„Leder und Mode“ vor ſich. Für die Reichsregierung war Reichs⸗ verkehrsminiſter v. Guerard, für den Magiſtrat der Stadt Berlin Bürgermeiſter Scholtz erſchienen, der für den Ma⸗ giſtrat und die Stadtverordneten von Berlin und für das Ausſtellungs⸗, Meſſe⸗ und Fremdenverkehrsamt herzliche Worte der Begrüßung an die faſt 2000 Gäſte, die ſich ein⸗ gefunden hatten, richtete. Hierauf erklärte Reichs verkehrs⸗ miniſter v. Guerard die Internationale Lederſchau Berlin 1930 für eröffnet.. Für die Wirtſchoft nahmen das Wort An ner Reutlin⸗ gen, als Vorſitzender des Zentralverbandes der deutſchen Lederinduſtrie, Rheinberger ⸗Pirmaſens, Vorſitzender des Reichsverbandes der deutſchen Schuhinduſtrie und Schimmer ⸗Erfurt, Vorſitzender des Reichsverbandes deutſcher Schuhhändler. Ueber die kulturelle Sonderſchau„Das künſtleriſch ge⸗ ſtaltete Leder aller Völker und Zeiten“ ſprach ſodann Ar⸗ chitekt Prof. Eberhardt⸗Offenbach a.., der ehren⸗ omtliche Leiter des Deutſchen Muſeums Offenbach a. M. Bei der ſich anſchließenden Führung durch die impoſonte Schau brachten insbeſondere die Vertreter des Aus⸗ landes ihre Bewunderung vor dieſer Ausſtellung zum Ausdruck. Die„Internationale Lederſchau“ bleibt nur vier Tage, d. h. bis Sonntag, 21. September, einſchließlich ge⸗ öffnet. (J Bedrohlicher Rückgang des Zementabſatzes.(Eig. Dr.) Der Abſatzrückgang der Zementinduſtrie nimmt immer bedrohlichere Formen an. Im Auguſt iſt der Ver⸗ ſand mit 512000 Tonnen abermals erheblich geſunken, ob⸗ wohl bereits der Juliabſatz(576 000 Tonnen) ungewöhn⸗ lich niedrig war. Es iſt alſo ein Abſatzrückgang um über 11 v. H. zu verzeichnen, ſodaß der diesmalige Auguſt gegenüber den Vergleichsmonaten der ganzen letzten Jahre weitaus am ſchlechteſten abſchnitt. Im Monat Auguſt 1920 wurden z. B. um über 15 v. H. mehr abgeſetzt(787 000) Tonnen). Unter dieſen Umſtänden iſt es, wie der Deutſche Zementbund mitteilt, ganz unverſtändlich, daß die im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Regierung vorgeſehenen Zementbeſtellungen immer noch wicht vergeben worden ſind, obwohl die bekannte Preisſen⸗ kungsaktion ergeben hat, daß die Preiſe für Zement im Laufe der letzten Zeit wiederholt geſenkt worden, ſind und daß weitere Preisnachläſſe nicht mehr möglich erſcheinen. (Vor der Reifenpreisermäßigung— Neue Händler⸗ verträge.(Eig. Dr.) Die angekündigten Verhandlungen über die Reifenpreisermäßigung beginnen nach unſeren Informationen Anfang nächſter Woche in Berlin. An einer Senkung der Preiſe im Ausmaße bis zu 10 v. H. mit Wirkung ab 1. Oktober iſt nicht zu zweifeln, und zwar geht dieſes Mal die Herabſetzung der Konſumentenpreiſe ausſchließlich zulaſten der In du⸗ strie, während die Händlerrabatte aufgrund der bis Ende 1980 laufenden Verträge noch unverändert bleiben. Das Endziel einer ſtärkeren Ermäßigung der Konſumenten⸗ preiſe kann dementſprechend auch erſt ab 1. Januar 1981 erreicht werden. Mit dieſem Zeitpunkt wird, wie wir weiter erfahren, eine völlige Umorganiſation im Geſchäftsaufbau des Reifenverkaufs von b tber den Händler an den Konſumenten angeſtrebt. i dem zu ändernden Konditionsaufbau und Rabattſyſtem wird eine ſtärkere Reiſenpreisſenkung auch zulaſten der Händler und angeſichts der nach unten gehenden Rohſtoffpreisentwick⸗ lung auch nochmals zulaſten der Induſtrie beſtimmt er⸗ wartet werden können. 2 Berlin⸗garlsruher⸗Induſtrie⸗Werke.— Roch keine Erledigung der Stenerdifferenzen. Wie auf Achte von der Verwaltung mitgeteilt wird, kann die Durchführung des in der Hauptverſammlung v. 30. 6. 1980 Wan Rückkauf von einem Zehntel des Akten tals zum Parikurſe noch nicht erfolgen, da der von der Verwaltung erhobene Einſpruch bei der Steuer⸗ behörde, die die Transaktion zur Kapitalertragsſteuer N will, noch nicht in allen Inſtanzen entſchiaben iſt. * Schöntaler Eiſen⸗ und Stahlwerke Peter Harkort u⸗ Sohn Gmb.— Kündigung ber Geſamtbelegſchaft. Das Unternehmen, das bekanntlich zu Beginn dieſes Jahres der Deutſchen Rohſtahlgemeinſchaft wie auch dem Sta b⸗ ejſen verband beigetreten iſt, hat wegen Auftrags⸗ mangels der geſamten Belegſchaft gekün⸗ digt. Von der Verwaltung wird erklärt, daß es ſich um eine vorſorgliche Maßnahme handele, deren Durchführung von der konjunkturellen Entwicklung am Eiſenmarkt ab⸗ hängig ſei. Ebenfalls wurde der geſamten Belegſchaft beim Gußſtahlwerk Carl Bönn hoff in Wetter⸗ Ruhr gekündigt. Verluſtabſchluß der Maſchinenbau AG. vorm. Starke u. Hoffmann, Hirſchberg. Das Geſchäftsjahr 1929-30 iſt wenig befriedigend verlaufen. Der Verluſt vortrag von 852 578/ hat ſich auf 697 005/ erhöht. Zur Deckung des Verluſtes wird der Reſervefonds mit 2g Mark herangezogen und ferner das Stammkapital von 15 Mill./ wieder erhöht werden. Aus dem Sanierdngs⸗ gewinn von 1 Mill./ ſollen auch außerordentliche Ab⸗ ſchreibungen vorgenommen werden. Vom Portugieſerherbſt in der Pfalz einige Abſchlüſſe zu 10 und 10.50 für hochgradige Moſte gemeldet. Man hegt die Hoffnung auf Belebung des Geſchäftes, da in einigen Orten der Oberhaardt die Ankunft von Aufkäufern aus Württemberg und der Bodenſeegegend angekündigt iſt. * Portugieſer⸗Herbſt in Nußdorf(Pfalz). Der Oberlin⸗ Herbſt ſand om Montag, den 15. September hier ſtatt. Erträgnis: gut, insgeſamt etwa 12.000 Liter. Moſtgewichte: 70.90 Einzelne Verkäufe wurden abge⸗ nach Oechsle. ſchloſſen zu 350 7 je 1000 Liter. Der Portugieſerherbſt fin⸗ det am 18. und 19. ds. Mts. ſtatt. Erträgnis: ſehr gut. Menge etwa 200 Fuder. Sehr gute Qualität. * Wein: Ein⸗ und Ausſuhrziffern. Nach den vorläufigen Ergebniſſen des deutſchen Außenhandels für Auguſt 1930 geſtaltete ſich die Wein⸗ und Moſteinfuhr für Auguſt wie folgt: 47595 Dz. im Werte von 2010 000 l, für Januar bis Auguſt: 506609 Dz. im Werte von 22 384 000 /. Die Ausfuhr an Wein und Moſt betrug dagegen im Auguſt: 5008 Dz. im Wert von 810 000, von Januar bis Auguſt: 44 310 Dz. im Wert von 7547 000 l. * Eine Klarſtellung. In der Notiz, daß die Fracht für friſche Weintrauben von Freinsheim nach nord⸗ deutſchen Städten ſoviel koſte wie auf dem Freinsheimer Markt die Trauben ſelbſt, teilt die Reichsbahndirektion Ludwigshafen mit, daß das nicht zutreffe. Beiſpiels⸗ weiſe treſſen an Eiſenbahnfracht auf ein Pfund friſche Wein⸗ trauben bei e als Eilgut, für die Strecke Freins⸗ heim Hamburg: Bei Kleinſendungen im wirklichen Gewicht von 100 Kilo 55 Pfennig, bei Sendungen im wirklichen Gewicht von 2000 Kilo 5,78 Pfg., bei Wagenladungen im wirklichen Gewicht von 5000 Kilo 4,73 Pfg. Bei Beförde⸗ rungen von Freinsheim noch Köln beträgt die Frachtbela⸗ ſtung für das Pfund entſprechend: 3,70, 2,83 und 2,28 Pfg., auf nähere Entfernungen entſprechend weniger. Die Fracht⸗ koſten ſtellen alſo nur Bruchteile des Großmarktpreiſes von 15—20 Pfg. für das Pfund Trauben dar. Depiſenmarkt Im keutigen Früß verkehr notieren Pfunde gegen New Hork 4386,06 Schweiz 25,05 Stockholm 138.09 Paris 123.71 Hoſland.. 12.08 Madrid.. 45,48 Brllſſel 34,86 Oslo 19,16 Dollar geg. Rm..1970 Mafland 92.80 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„20.8980 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 18. Sept. Das Geſchäft war an der heutigen Börſe wiederum ſehr ſtill. Auch heute konnte nur wenig Kahnraum ein⸗ geteilt werden. Zu Berg wurden nur vereinzelte Par⸗ tien vergeben. Die Fracht erfuhr mit 60—80 Pfg. per Tonne ab hier bzw. ab Kangal nach Rotterdam incl. Schleppen keine Aenderung. Auch die Bergfracht mit 60—75 Pfg. Baſis Mannheim notierte unverändert. pi“! — 9. . 9 5 4 r. ee rr reed er eee nee 7 G.* 9 * Freitag, 19. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Fahrläſſige Tötung Sitzung des Erweiterten Schöffengerichts Eudwigshafen Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Germann In der Mittwochſitzung wurde gegen den 39 Jahre alten Karl O. aus Mannheim wegen fahr⸗ läſſiger Tötung verhandelt. O. war Kranken⸗ kaſſenkontrolleur der J. G. Farbeninduſtrie Ludwigs⸗ hafen und hatte als ſolcher die weitere Umgebung Ludwigshafens zu kontrollieren. Von der Firma war ihm dazu ein 8/28 Forb⸗dabriolett zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Er galt ſonſt als ſicherer, nüchterner Fahrer, der ſich noch nie etwas zu ſchulden hatte kommen laſſen. Am 26. Mat d. J. hatte er wieder eine größere Tour zu erledigen. Er fuhr morgens gegen 9 Uhr fort und kam gegen 9 Uhr abends durch Neuhofen. Es dämmerte ſchon etwas. O. fuhr mit Standlicht. Wie er angibt, hat er in Neuhofen vor ſich ein Katzenauge geſehen. Um beſſer ſehen zu können, habe er das mittlere Licht, das bei einem Fordwagen beinahe wie Scheinwerfer wirke, eingeſchaltet. Da aber ſei das Schlußlicht, das offenbar von einem Radfahrer herrührte, verſchwun⸗ den geweſen. Tatſache iſt, daß der Angeklagte einen Radfahrer angefahren hatte, der zur Seite geſchleudert wurde und einen ſchweren Schädel⸗ bruch davongetragen hatte. Etwa 5 Wochen nachher iſt der junge Radfahrer, der 19 Jahre alte Albert Berthold, an den Folgen dieſes Unfalls geſtorben, — Zeugen ſchildern, daß der Angeklagte in zu ſchnellem Tempo gefahren ſei. Nach dem Unglück habe der Fahrer ſich um nichts gekümmert, ſondern ſei ſchnell weiter gefahren. Am anderen Morgen wurden von dem leitenden Ingenieur des Wagen⸗ parks bei der Anilin ein zerbrochener Fahrtrich⸗ tungsanzeiger und Blutſpuren an dem Wagen vor⸗ gefunden.— Nach Ausſagen des Sachverſtändigen iſt der Radfahrer von dieſem Fahrtrichtungsanzeiger getroffen worden.— Der Angeklagte behauptete, er habe nichts von dem Unfall bemerkt; er habe auch kein Schreien und kein Pfeifen gehört. Der Staatsanwalt hielt ihn in allen Teilen für ſchuldig und er beantragte wegen fahrläſſiger Tötung eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr und wegen Autoflucht 200 RM. Geldſtrafe.— Das Gericht er⸗ kannte wegen der fahrläſſigen Tötung auf fechs Monate und wegen der Autoflucht auf 1 Monat, zuſammengezogen auf 6Monate und 14 Tage Gefängnis. Es berückſichtige, daß der Ange⸗ klagte ſchon durch Verluſt ſeiner Stellung— er iſt bis 30. September zur Dispoſition geſtellt und dann entlaſſen— auch ſchon geſtraft worden ſei. Ein Betrugs⸗Grenzfall Schade, daß es für den Betrugsparagraphen nicht dieſelben Beſtimmungen gibt wie für den Beleidi⸗ gungsparagraphen, nach dem zwei Verfahren gegen⸗ einander aufgehoben werden können, ſprach der Ver⸗ treter der Anklagebehörde in dem zweiten Fall der Schöffengerichtsverhandlung am Mittwoch ein ſeinem Plädoyer. Und wenn man in dieſem Falle abſolut nicht von einer gegenſeitigen Betrügerei ſprechen kann und darf, ſo muß man doch von einem ſträf⸗ lichen Leichtſinn eines Geſchädigten ſprechen.— Der Möbelhändler Sigmund S. und Frau in Ludwigs⸗ hafen wollte, da er ſich ſchon längere Zeit in Zah⸗ lungsſchwierigkeiten befand, ſein Möbelgeſchäft an einen zahlungsfähigen Kaufmann verkaufen. Denn nur ein wirklich kapitalkräftiger Mann konnte das Geſchäft wieder auf die Beine bringen. Und da wollte es ein trauriges Geſchick, daß ein Mannheimer Kauf⸗ mann, der erſt kurz vorher als Teilhaber einer an⸗ deren Firma Schiffbruch erlitten hatte und der ſich mit aller Gewalt eine neue Exiſtenz ſuchen wollte, auf dieſes Geſchäft hereinftel. Das Ehepaar S. in Ludwigshafen verlangte für das Möbelgeſchäft mit ſämtlichen Aktiven und Paſſiven 23 500 Mark. 16 000 Mark Schulden ſollte der Mannheimer Kaufmann mit übernehmen, die übrigen 7500 Mank ſollten in Raten abbezahlt werden. Und der Käufer ging auf einen von einem Ludwigshafener Rechtsanwalt aus⸗ geſchriebenen Vertrag ein, trotzdem er erfahren hatte, daß der Verkäufer außer den angegebenen 16 000 Mk. Schulden noch weitere Verbinbdlichkeiten an die Lud⸗ wigshafener Gewerbebank, an die Darmſtädter Bank in Wiesbaden und an den Hausbeſitzerverein in Lud⸗ wigshafen in Höhe von über 3000 Mk. hatte. Außer⸗ dem befanden ſich in den 13000 Mk. Paſſiven, die der Verkäufer als Außenſtände angegeben hatte, viel faule Zahler.— Der Käufer, der wohl von einigen dieſer Schulden Kenntnis hatte, glaubte aber den Verkäufern, daß ſie die außer den 16 000 Mk. beſtehen⸗ den Schulden ſelbſt bezahlen würden und er war ſehr erſtaunt, daß auch von den Warenbeſtänden verſchie⸗ dene Einrichtungen verpfändet waren. Umſo herber trafen ihn dieſe Feſtſtellungen, als er nicht allein der Leidtragende war, ſondern auch eine Kaufmanns⸗ witwe, die ihm zum Kauf des Geſchäftes über 4000 Mark vorgeſtreckt hatte.— Das Gericht verurteilte den Kaufmann Sigmund S. und ſeine Frau zu je 500 Mark Geldſtrafe. Der Staatsanwalt hatte je vier Monate Gefängnis beantragt. Amtsgericht Ludwigshafen Traurige Helden Drei junge Burſchen im Alter von 25 bis 30 Jah⸗ ren, die beiden Brüder W. und der Freund., ſtan⸗ den. Dienstag vor dem Amtsgericht Ludwigs⸗ hafen. Alle drei ſind erwerblos. Angeblich hau⸗ ſteren die beiden Brüder, um ihrer Leidenſchaft, dem Trunk, frönen zu können. Dieſe Leidenſchaft iſt bei ihnen ſo ſtark, daß ſie auch noch die Unter⸗ ſtützung, die ſie für ihre Familie bekommen, zum größten Teil mit vertrinken. In ihrer Betrunken⸗ heit begehen ſie traurige Heldentaten, die ihnen ſchon oft erhebliche Frethettsſtrafen eingebracht haben.— Ein ſolches Stückchen verübten ſte auch wieder am 11. April am hellen Nachmittag in einer Ludwigshafener Wirtſchaft. Der Wirt wollte keinen Kredit geben. Die Burſchen regten ſich darüber auf, ſchlugen Gläſer entzwet, räumten auf ihre Art die Theke und Tiſche leer, beſchädigten Tiſche und Stühle und warfen dem Wirt auch ein Bierglas an den Kopf. Sämt⸗ liche Gäſte flüchteten. Draußen ſammelte ſich eine gewaltige Menſchenmenge an. Das für die Burſchen unangenehme Nachſpiel rollte ſich geſtern im Amtsgericht ab. Wegen ihrer zahlreichen Vorſtrafen, faſt alle wegen Roheits⸗ delikte, wurden die beiden Brüder zu je b Mona⸗ ten und der britte im Bunde zu g Monaten Gefängnis verurteilt. Gegen die beiden Brüder wurde außerdem Haftbefehl mit ſofortiger Wir⸗ kung erlaſſen. Eine Warenhausbiebin verurteilt 46 Jahre iſt ſie heute alt, die Margarethe., die am Dienstag vor dem Amtsgericht Ludwigs ⸗ hafen ſtand. Und von dieſen 46 Jahren hat ſie über 6 Jahre in Gefängniſſen und 6 Jahre im Zuchthaus verbracht. Für eine Frau ſicher ungewöhnlich. Schon mit 16 Jahren bekam ſte ihre erſte Strafe, 6 Monate Gefängnis. Dann folgten die anderen Strafen in kurzen Ab⸗ ſtänden. Alles wegen Warenhaus⸗ und Taſchendieb⸗ ſtähle, die ihr auch etwa 15 Jahre Ehrverluſt ein⸗ trugen. Man ſollte meinen, eine abgefeimte Ver⸗ brecherin vor ſich zu haben. Aber nichts von dem. Eine kleine, ſchüchterne, verhärmte Frau ſtand vor dem Richter. Sehr ſauber gekleidet, wenn auch ein⸗ fach. Tränen rollen ihr über die Wangen. Aus ihren Reden und aus den Ausſagen der Zeugen kann man ſich ein ungefähres Bild machen. Sie weiß nicht, wie ſie zu ſolchen Taten kommt. Ein unnenn⸗ bares Etwas zwingt ſie dazu, in ganſtigen Augenblicken in fremde Taſchen zu greifen. Jetzt iſt ſie ſeit einigen Jahren verheiratet. Mit einem penſtonierten Bademeiſter, der nur 40/ im Monat bekommt. Die Frau hilft mit. Sie näht für eine Fabrik und hält den Haushalt einwandfrei und ſauber aufrecht. Not iſt natürlich tmmer noch da. Am 28. Mai d. F. geht ſie in ein Warenhaus, um Einkäufe zu machen. Mit dem Fahrſtuhl läßt ſie ſich einige Stockwerke hoch fahren. Neben ihr ſteht eine andere Frau mit einer Handtaſche. Dieſe Taſche lockt und da greiſt ſie vorſichtig hinein und nimmt die Geldbörſe heraus. Aber ſofort wird ſie ertappt. Eine gebrochene Frau führt man hinweg. Der Richter läßt äußerſte Milde walten. Mit⸗ leid durchklingt ſeine Stimme, als er die geſetzliche Mindeſtſtrafe für einen Rückfalldiebſtahl— drei Monate Gefängnis— verkündet. Die Frau habe ſicher pſychopatiſche Veranlagung und leide an Kleptomanie, begründet er das Urteil, Reviſionsverhandlung Werner vertagt Die Reyiſionsverhandlung gegen den zum Tode verurteilten Kriminalkommiſſar Werner findet erſt am 17. Oktober in Karlsruhe ſtatt. Die-Klaſſe im Gau Mannheim Sp.⸗Vgg. 07 Mannheim— Seckenheim 121 Wallſtadt— Rheinau:2 Lentershauſen— Poſt Mannheim:4 Neckarſtadt— Ilvesheim:0 Das ſind die Ergebniſſe des vergangenen Sonntags. Der Favorit, die Sp. ⸗Vg g. 07 Mannheim, hat auf eigenem Platz wieder einen Punkt eingebüßt. In zwei Spielen bereits drei Verluſtpunkte zu haben, gibt wenig Ausſicht auf die Zukunft, zumal es ſich noch um Gegner handelt, denen wenig Erfolge zugeſprochen waren. Das wichtigſte Spiel fand in Wallſt ant ſtatt. Die Wallſtäd ter haben ihren Ruf gerechtfertigt. Mit einem klaren Reſul⸗ tat haben ſie die ehemaligen Kreisligiſten nach Hauſe ge⸗ ſchickt. Das verlorene Gelände muß wieder eingeholt werden in Spielen, die nicht weniger leicht ſind als das vom Sonn⸗ tag. Daß Po ſt mit einem ſolch klaren Reſultat die Punkte in Leutershauſen holt, kommt ebenſo überraſchend wie det Sieg von Neckarſtadt gegen Ilvesheim. Im letzteren Spiel dürfte aber der Platz des agusſchlaggebende Moment geweſen ſein. Im Spiel Neckarſtadt— Ilvesheim würde übrigens ein Spieler von Neckarſtadt des Feldes verwieſen. Das beſagt aber nicht, daß das Spiel unfair geweſen wäre. Das Gegenteil iſt der Fall. Die nun⸗ mehrige Freundſchoft der beiden Vereine iſt demugch keine ſcheinbare. a Am kommenden Sonntag ſpielen: Seckenheim— Wallſtadt Gartenſtadt— Leutershauſen Neckarſtadt— Rheinau Poſtſportverein— 07 Mannheim Drei ſchwere Spiele ſtehen auf dem Progromm. Bei allen drei iſt eine Vorausſage unmöglich. In Garten ⸗ ſt a dt wird wohl Leutershauſen weiterhin kapitu⸗ kteren müſſen, ſodaß über den Tabellenletzten des nächſten Sonntags kein Kopfzerbrechen notwendig iſt. Der Sp. ⸗ Bgg. 67 Mannheim trauen wir, auf Grund ihres bisherigen Abſchneidens auch auf dem Platze des Po ſt⸗ fportvereins nicht vlel zu. Ohne Punktyerluſt wird wohl 7 nicht vom Planetarium wegkommen. Wallſt act iſt ſo in Fahrt, daß man der Viktoria wohl einen Sieg in Secken heim zutrauen kann.. nicht in der Lage ſein, den SC. Neckarſtodt auf ſeinem Platze niederzuringen, zumal Neckorſtadt verſuchen wrö, 1 5 Spitzenpoſitton zu halten. Ein Punkt wird ſicher an en Kaſetnen bleiben. Ilvesheim iſt ſpielfrei und kann in Ruhe ſeine Mannſchaft auf den bevorſtehenden ſchweren Lokalkompf am 28. September gegen Seckenheim vorbereften. Fußballfreund. Deutſchlands Elf gegen Angarn Die deutſche Fußball⸗Nationalmannſchaft für den Län⸗ derkampf gegen Ungarn am 28. September in Dresden iſt wie nicht anders zu erwarten war— erneut umgeſtellt worden. Es wird wohrſcheinlich nicht die letzte Aenderung ſein. Anſtelle von Burkhardt(Brötzingen) ſpielt nun doch Stubb(Eintracht Frankfurt) neben ſeinem Kluskame raden Schütz. Die Sturmführung wird anſtelle von Hohmann (Benrath) der Kieler Ludwig übernehmen. Eine Schwächung der Mannſchaft bedeutet dieſe Umſtellung nicht. Die Elf hat nun ſolgendes Ausſehen: Kreß (Rot⸗Weiß Frankfurt) Schütz Stubb (beide Eintracht Frankfurt) Heidkamp Leinberger 5 (Bayern München)(Spogg. Fürth)(Fc. Pirmaſens) Bergmaier Lachner Ludwig R. Hofmann L. Hofmann B. Munch.(Münch. 60)(Holſt. Kiel)(Dresd.](B. Münch.] Die nächſte Mannſchafts⸗Aenderung könnte unter Um⸗ ständen die ſein, daß einer der beiden Frankfurter Vertek⸗ diger doch nicht ſpielen wird, denn die Eintracht Frank⸗ furt beſteht darauf, am 28. September das Verbandsſpiel gegen die Offenbacher Kickers auszutragen. Beginn der Hanoballverbandsſpiele der Damen und-Klaſſe Außetordentlich groß iſt die Zahl der an den diesjährk⸗ gen Verbanbsſpielen teilnehmenden Mannſchaften. In den verſchiedenen Klaſſen der Herren⸗, Damen⸗ und Jugend⸗ ſpielen treten insgeſamt 72 Mannſchaften an, die ſich wie folgt zufammenſetzen. Damen: Liga 6 A⸗Klaſſe 11 Vereine. Herren: Liga J 11 Teilnehmer, Liga II 10 A⸗Klaſſe 7 Mannſchaften, B⸗Klaßfe 8 darunter die oͤrttten Mann⸗ schaften der Ligaklaſſe. Die ſtärkſte Befetzung weiſt die Jugend auf mit insgeſamt 17 Meldungen. Gering iſt das Intereſſe an der Schülerkonkurrenz. Am Start ſind 2 Mannſchaften von Phönix und MTG, hinzu⸗ kommen vorausſichtlich noch FV. Frankenthal und Vfg. Das meiſte Intereſſe beanſprucht natürlich die A⸗Klaſſe, deren Meiſter im kommenden Fahr aufrückt. Um den Auf⸗ ſtieg bewerben ſich: ASW. Ludwigshafen. FV. Oftersheim und Speyer Vf. Neckarau, FV. Brühl und die beiden Firmenverbände Poſt und Reichsbahn. Favorit für den Titel iſt FV. Oftersheim, der im vergangenen Jahre dem Bi, den Pokal ſtreitig machte. Reichsbahn und As. Ludwigshafen erſcheinen zu ſchwach, um erfolgreich in den Kampf eintreten zu können. Neckarau begiunt immer zu ſpät mit feiner Mannſchaft und verliert bis ſich dieſe ein⸗ geſpielt hat, zuviel Boden, um für die Spitze in Frage zu Hergert kommen. FV. Speyer, bei dem der bekannte Hürdenmei⸗ ſter Hebel, früher Mc. mitwirkt, hat ebenfalls nicht die nütige Härte und Spielerfahrung um Oftersheim ernſtlich gefährden zu können. Er wird aber mit dem 7B. Brühl und dem Poſtſportverein ein Trio bilden, das für die Meiſterſchaft ausſchlaggebend ſein wird. Der Poſtſport⸗ verein hat noch die meiſten Ausſichten Oftersheim von der Spfttze zu verdrängen, aber ob es ihm gelingt? Dos wird Rhein au zum Denken Anlaß geben. Rheinau dürfte auch Feld. Die Damenliga bringt ein kleines auserleſenes Der letztjährige Meiſter VfR., der Eyftlödeutſche Meiſter Sportfreunde Landau, M5 C. 08, Vf. Neckarau, Phönix Mannheim und MTG. bewerben ſich um den Titel. o8 und Neckarau hat die beſten Torwächter. Die Raſen⸗ ſpieler und Landau ſind im Sturm und Läuferreihe etwas fütberlegen. ſchwächer, doch darf Phönix nicht unterſchätzt werden. Phönix und MG. erſchefnen dagegen etwas Wird es diesmal 08 langen oder wird Landau, wie ſchon ſyo oft, aus den Mannheimer Lokalkämpfen den meiſten Nutzen haben?— Uebrigens ſpielen die Damen nur 2 mal 20 Minuten. Ex. e e der höheren Schulen annheims 2. Tag: Realgymnaſium gegen Oberrealſchule 820 Nach ihrem Sieg üher die Leſſingſchüler traten die Ober⸗ realſchüler geſtern gegen die Tennismannſchaft des Real⸗ gymnaſtums an, von der ſie eine 2 i ſtecken mußten. Die Roalgymnaſiaſten, waren ihren Geg⸗ nern dauernd überlegen, und der ſicher fühlten, zurückzuführen. hohe Niederlage ein⸗ Verluſt der wenigen Sätze iſt nur auf den Leichtſtun der Spieler, die ſich zu Bei den Oberrealſchülern fiel einzig der kleine Kohl ſchmibdt auf, der ganz gute Anlaen Heſitzt; die bogabteſton Spieler des Realgymna⸗ ſtums find wohl Kayſer, Malſſch und Allſtas t, die tber einige ſehr ſchöne Schläge verfügen; fedoch fehlt es faſt allen der fungen Spieler noch an der nötigen 1 Sie werden hente nachmittag gegen das Gymmwaſtunt hart zu kämpfen haben, da dieſe Schule mit einer ſehr ſtarken Mannſchaft am Start erſcheinen wird. Die Ergebniſſe: Kayſer⸗R.— Broettheimer⸗O.:5, 62 Maiſch⸗R.— Goldberg⸗O. 671, 674 Allſtadt⸗R.— Lorch 2⸗O.:5, Ert; Markſtahler⸗K.— Kohlſchmiödt⸗Ol. 64, 672; Kuß⸗R.— Manfar⸗Ol 671, 520 zgez.; Bruder⸗R.— Kahn⸗Ol 678, 62, 7 5. Kaiyſer⸗Maiſch⸗K.— Goldberg ⸗Brettheimer⸗O. 622, 6237 Allſtabt⸗Markſtahler⸗R.— Kohlſchmidt⸗Lorch 2⸗O..2. :7,:7; Bruder⸗Roſenfeld⸗R.— Kahn⸗Kohlſchmidt⸗Ol 678 abgebrochen. A= Die Championate entſchieden! Grabſch, Hauſer und Rupprecht außer Reichweite Sowohl bei den Flachjockeys, als auch bei den Hindernis⸗ und Herrenrvitern haben ſich die vorgusſichtlichen dies jährk⸗ gen Champions bis einſchl. 14. September einen derartigen Auſtralier J. Munro 33 Sieger ſtenerte. Röder mit 5 Erfolgen. Vorſprung vor ihrem Konkurrenten zw verſchafſen gewußt, daß ein Aufholen unmöglich erſcheinen muß. Wie im Vor⸗ jahre dürfte E. Grabſch auch diesmal das Championat der Flachfockens erringen. Er brachte es bisher auf die ſtolze Zahl von 70 Siegen, während E. Hweguen in an zweiter Stelle mit 49 Stegen erſt in weitem Abſtand folgt. Den dritten Platz hat bisher A. Zimmermann mit 4 Erfolgen inne vor O. Schmidt mit 45 und E. Böhlke mit 40 Sieges ritten. Auf 37 Erfolge brachte es der wieder in alter Form reitende J. Raſten berger, während der Bis auf 20 Er⸗ folge und mehr kamen dann noch: K. Buge, M. Schmidt(28), G. Pretzner(27), H. Zehmiſch, W. Printen, A. Sajdik, W. Höllein(e 26), H. Schmidt, J. Pinter(je 25), K. Narr() P. Ludwig(21). Aehnlich ſteht es bel den Hhudernis retten gus, deren Rangliste der Ungar W. Houſer mit 48 Siegen aͤn⸗ führt und damit die beſten Ausſichten hat, das Championat zum fünften Male an ſich zu bringen. Mit je 29 Siegen e ſtehen ihm W. Wolff und H. Müſchen am nächſten, während der frühere oftmalige Champion M. Oertel bisher 15 Erfolge verzeichnen konnte. Der Lehrling A. Oſter mann konnte 11 Siege ſteuern, auf je 10 Erfolge kamen H. Weber, J. Hochſtein, H. Kukwlies und F. Lüder. Als Champion der Herenreſter iſt ſchon fetzt der jugendliche C. Rupprecht anzuſprechen, der ſich mit 22 Stegen einen großen Vorſprung erobert hat; der Oſt⸗ preuße H. Pau lat folgt mit 11 Erfolgen erſt in beträcht⸗ lichem Abſtand auf dem zweiten Platz. Lt. v. Götz, deſſen Form in dieſem Jahre beträchtlichen Schwankungen unter⸗ worfen war, ſteuerte ebenſo wie Lt. Frhr. d. Imhof 9 Sieger. Dann folgen Lt. v. Blottnitz und H. Bartels mit je 8, Frhr. v. Holthey und L. Standinger mit ſe 6 ſowie W. Derbyſieger Alba getötet Einen überaus ſchweren Verluſt hat der Stall v. Oppen⸗ heim zu beklagen. Bei der Morgenarbeit am Donnerstag in Neuenhagen bei Hoppegarten brach ſich der Derbyſieger Alba ein Bein und mußte erſchoſſen werden. Alba unter Jockey Munro machte mit Malfalda und Markgraf einen Galopp über 1600 Meter. 400 Meter vor dem Ziel rutſchte Alba aus, ſtürzte und brach das linke Hinterbein kurz unter der Feſſel. Der Derbyſieger hat in dieſem Jahr be⸗ reits 218 000 Mark an Rennpreiſen gewonnen, darunter Henckel, Union, Derby, Großen Preis non Berlin, Fürſten⸗ bergrennen und Großen Preis von Baden. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polin: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer»ommunalpolittk u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müklter⸗ Handelstefk: i. V. Franz ſlrcher ⸗ Ge⸗ richt u. alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftlſche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannhekmer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unberlangte Beiträge e— Rückſendung erfolgt nur bei üctporto schoöhzähn- 545 lich in Lock übschet Btäunet Herren Holbschoh, weiss gedoppelt pänge schuß mit elner Vefzlerung Brun oder schw. BOxKKalf, echt ahmenorbeit Verkaufsstelſe Conrad Tack& Cie., G. m. b. H. Fefnspr 225 24 Mannheim, S 1, 7 Steite Stage Mir Quclitötsangebote im Zeichen one rhörtbilligetpPtreisel RGE Ludwigshafen: Ludwigstraße 38. 88 „. ͤ. 9 5 e Freitag, 19. September 1930 Oban, uu Jus. NMoudlas Vor einigen Jahren waren meine Eltern, meine Geſchwiſter und ich während der großen Ferien in Wilhelmshaven an der Nordſee bei meinem Onkel. Dort gibt es keine Berge wie hier in Baden, ſondern ſoweit das Auge reicht, iſt nur flaches Weideland mit ſchwarz und weiß gefleckten Kühen zu ſehen. Ab und zu ſieht man auch eine Windmühle ihre Flügel drehen. Am intereſſanteſten aber iſt die Nordſee mit ihrer abwechſelnden Ebbe und Flut. Jeden Tag gingen wir bei Hochwaſſer baden. Einmal überraſchte uns ein Gewitter, und noch ehe wir uns ganz angeklei⸗ det hatten, ſtrömte ein heftiger Regen herab. Wir wurden alle bis auf die Haut naß; aber wir ließen uns nicht dadurch in unſerem Vergnügen ſtören. Bei klarem Wetter kann man die Feuerſchiffe, die Leucht⸗ und Heulbojen und den Leuchtturm von Wangeroog ſehen, die als Seezeichen für die Schiffe dienen. Auch bei Ebbe iſt es am Deich ſehr ſchön. Mannheimer Ferienkinder am Stierenseeberg, 2000 m Dann gehen die Fiſcher hinauf aufs Watt, um Granaten, eine kleine Krebsart und Wattwürmer, die man zum Angeln von Aalen braucht, zu fangen. Man darf ſich jedoch nicht ſo weit hinauswagen auf das Wattenmeer, denn plötzlich kann die Flut kom⸗ men, von der man ins offene, weite Meer hinaus⸗ geriſſen werden kann. Auch wir gingen mit unſerem Onkel einmal hinaus. Bis an die Knöchel ſanken wir in den Schlamm. Erſt war es uns unangenehm, nach und nach machte es uns aber Spaß im Schlick herum zu patſchen. An einer der Schlaudern, die im Meer an⸗ gebracht ſind, war ein Netz, in welchem ſich Aale und Huntſchillernde Quallen gefangen hatten. Mein Onkel machte uns auf die vorbei huſchenden Grana⸗ ten aufmerkſam. Nachher fingen wir noch Muſcheln und Krabben. Ich ſetzte meiner Schweſter, die ſehr ängſtlich war, eine ins Genick. Da ſchrie ſie laut auf und wir lachten ſie aus. An einem andern Tag gingen wir an den Hafen, um dort die Kriegsſchiffe zu beſichtigen. Ein Freund meines Onkels, zeigte uns die Schiffsräume und die Geſchütze und wie dieſe gehandhabt werden. Auch die großen Anker und die ſchweren Ketten ſahen wir. In Wilhelmshaven hat ſich eine alte, frieſiſche Sitte erhalten, die darin beſteht, daß an den Auguſt⸗ abenden, wenn die Dämmerung beginnt, die Kinder mit Lampions herumgehen und dazu ein Laternen⸗ ted ſingen. Auch wir Kinder haben dieſe Sitte mit⸗ gemacht. Ich denke noch oft an dieſe ſchöne Zeit zurück, die mir nur zu ſchnell vergangen iſt. Z. P. K* K 6 16 Viele von Euch denken:„Ach wenn man in den Ferien zu Hauſe bleibt, kann man doch nichts er⸗ leben, da iſt es ja ſo langweilig.“ O: da ſage ich aber gerade das Gegenteil. Man muß es ſich zu Hauſe auch ſchön machen. Das hängt ganz von dem Menſchen ſelber ab. Ich war in den Ferien auch nicht weg ge⸗ weſen, und habe doch ſo manches erlebt, was vielleicht nicht der Fall geweſen wäre, wenn ich weg geweſen wäre. Es iſt zum Beiſpiel eine Freude, wenn man der Mutter in der Küche, oder dem Vater im Garten, helfen darf. Macht man dann ſeine Sachen recht, dann wird man ſicher gelobt. Ach und das iſt doch ſo ſchön, wenn die Eltern ihre Kinder loben können. Es iſt eine Freude für ſie, aber eine noch größere für das Kind, das habt ihr wohl ſchon alle verſpürt, nicht wahr? Und ſo könnte ich noch verſchiedene Dinge anführen, wie man anderen und ſich eine Freude bereiten kann. Aber das will ich jetzt nicht tun, ſondern mein Erlebnis in den Ferien erzählen. Das heißt, ich habe nicht nur eines erlebt, ſondern viele, aber das eine hat mir beſonders gut gefallen. Und zwar ſpielt es ſich nicht am Tage ab, wie man erwarten ſollte, ſondern in der Nacht, wo alles ſchläft. Es war ein ſchöner, warmer Abend, die prächtige Frühlingsſonne hatte ſchon von der Erde Abſchied genommen, und war hinter den glühenden Bergen verſchwunden, was manches Kind ſehr bedauert hat. Ich ſchaute noch zu meinem Fenſter heraus, und wollte heute gar nicht zu Bett gehn, es gefiel mir ſo gut, Doch nachdem ein Weilchen vorüber war, über⸗ fiel mich die Müdigkeit, und ich legte mich gerne zu Bett. Ich lag auch bald in tiefem Schlummer und träumte, ach ſo ſchön. Plötzlich ſchreckte ich auf, ich wußte gar nicht gleich, wo ich war, ſondern hörte nur etwas blaſen und das war ſo ſchön, ſo ſanft und rein, und alles lag in tiefer Stille, ſodaß ich meinen eigenen Atem hörte. Ich rührte und regte mich nicht. Ich glühte vor Angſt und wagte mich nicht um⸗ zudrehen, ſondern lauſchte immer nur den wohl⸗ klingenden Tönen des Liedes:„Behüt dich Gott“. Ich dachte ſofort an den Trompeter von Säckingen, ber das doch auch geblaſen hat. Eben war er fertig. Ich gierg gleich aus dem Bett, ging ans Fenſter und wollte den Bläſer mit meinen Augen ſuchen, aber wie ich auch ſchaute und ſchaute, ich konnte ihn nicht finden. Da dachte ich, ich hätte noch Schlaf, und rieb mir mal ordentlich die Augen. Da, er fing ſchon wieder ein Lied an zu blaſen, und zwar:„Morgenrot, Morgenrot leuchteſt mir zum frühen Tod“. I Am Verfaſſungstag fuhren wir nach Frankfurt a. Main. Unterwegs ſahen wir den Zeppelin. In Frankfurt angekommen, betrachteten wir uns den großen Bahnhof. Auch merkten wir, daß Frankfurt eine ſehr verkehrsreiche Stadt iſt. Wir fuhren mit Linie 1 zum Palmengarten. Der Eintritt koſtete 50 Pfg. Zuerſt gingen wir in die Ge⸗ wächshäuſer, die ſehr ſchöne und viel fremde Pflanzen enthielten. Am ſchönſten war das Haus mit den Waſſerpflanzen. Die größte und intereſſanteſte war die Viktoria Regia. Weiter war das Haus mit Kak⸗ teen ſehr ſehenswert. Wir kamen nun in das Rofa⸗ rium. Dort blühten ſehr ſchöne Roſen. Unſer Weg ging nun über den Teich. Dieſer wimmelte von Karpfen und mit Enten. Wir beſahen uns das Pal⸗ menhaus, in welchem ſehr große Palmen ſtanden. Nun fuhren wir mit der Elektriſchen nach dem Zoologiſchen Garten, wo wir 1 Mark Eintritt bezahl⸗ ten. Zuerſt ſahen wir uns die Affen an, die allerhand Streiche zu machen wußten. Dann kamen die Löwen, die uns am meiſten intereſſierten. Mit ihren gefähr⸗ lichen Tatzen und funkelnden Augen ſpazierten ſie ſtolz im Käfig herum. Auch der ſtolze Tiger ſaß auf⸗ recht in ſeinem Revier. Leopard, Hyäne und Panther waren auch da. Wir ſahen auch ſehr viele kleine Tiere. Zu unſerem Erſtaunen ſahen wir einen fliegenden Hund. Das Renntier mit ſeinem großen Geweih und klappernden Füßen war auch da. Außerdem Edel⸗ hirſche und Zebras. Die Giraffen mit ihren langen Hälſen ſahen uns ſehr von oben an. Das Nilpferd und die Seehunde wußten auch ihren Tag zu verbrin⸗ gen. Die Abteilung Vögel war ſehr groß. Viele Adler, Geier, Papageien und ſonſtige ſeltene kleine und 1 i Ce%,. M. große Vögel waren da; auch Störche, Flamingos und Pelikane. Der ſtolze Elefant mit ſeinem langen Rüſſel bekam oftmals ein Stück Zucker. Die Fiſchotter hätte viel lieber im Fluß einen Fiſch gefangen, als im Käfig gefangen zu ſein. Kleine Bären und Löwen waren dvollig anzuſehen. Zuletzt kamen wir an den Bärenzwinger. Dort lagen die Bären faul in den Ecken und ſchliefen. Auch der Eisbär trabte ſchläfrig im Käfig herum. Nun gings ins Aquarium, welches in einen Felſen ein⸗ gebaut iſt. Es iſt ſehr dunkel und man hätte nichts geſehen, wenn nicht jedes der vielen Aquarien beleuch⸗ tet geweſen wäre. Dort ſahen wir die verſchieden⸗ artigſten Fiſche, Schildkröten und andere Waſſertiere. Es waren wunderbare Exemplare darunter. Jetzt gings in den zweiten Stock. Hier war eine Abtei⸗ lung Schlangen(Brillenſchlangen), Landſchildkröten, Eidechſen, Krokodile, eins iſt 4,40 Meter lang. Eine Maſſe Kleintiere und Waſſerpflanzen. Im Garten wieder angelangt, ſahen wir, als wir wieder zu den Löwen kamen, daß ſie eben in Dreſſur vorgeführt wurden. Es war ſehr intereſſant, alles mit anzuſehen, wie ſie alle gehorchten. Wenn einer der mächtigen Löwen etwas recht gemacht hatte, ſo be⸗ kam er ein Stück Fleiſch. Bald war alles fertig und die Löwen bekamen ihr übriges Fleiſch verteilt. Nun waren wir am Schluß, verließen den Zoologiſchen Garten und gingen durch die belebte Stadt zum Bahnhof, um nach Mannheim zu fahren. Der Tag iſt für mich eine ſchöne Erinnerung und ich wünſche, daß in Mannheim der Zoologiſche Garten bald fertig iſt, daß wir nicht mehr ſo viel Geld ausgeben müſſen, um nach Frankfurt a. M. zu fahren. R. Martha. 10 Jahre. Meine Ferien verbrachte ich auf dem Schloß N. in Bayern. Es war eine weite Reiſe dorthin, die ich allein unternahm. Einen ganzen Tag mußte ich fah⸗ ren und ganz allein umſteigen. Das war aufregend. Wenigſtens reichte mein Geld für Würſtchen und Eis. Ich war froh, als ich um 8 Uhr abends einfuhr; es regnete ſehr. Gleich fuhren wir im Wagen durch dunkle Wälder auf die Burg. Ich erhielt eine Bauernſtube in der Vorburg. Die herrliche Ausſicht aus dem Fenſter auf die alte Zugbrücke, die Baſtei und den ſtolzen Burgfried war meine ganze Freude am andern Mor⸗ gen. Dieſe Ausſicht habe ich hier gezeichnet. Das Frühſtück gab es im Garten unter alten Linden, durch die die Sonne blitzte. Beim Regen aber ſaßen wir in der Hoftaferne, die wie eine alte Bauernſtube eingerichtet war. Den Tag verbrachten wir mit ſchönen Spaziergängen. Während der Ruhezeit lag meine Mutter im Liegeſtuhl und ſonnte ſich. Indeſſen tummelte ich mich am Schloßweiher, badete dazwiſchen oder nahm eine Holzlatte und paddelte damit. Einen größeren Ausflug machte ich nach Sch., einem reizenden Städt⸗ chen in Oeſterreich. Es iſt ganz eigenartig aufgebaut. Alle Häuſer haben Giebel und ſind bunt angemalt. Der Heimweg war beſonders luſtig, weil wir wag⸗ halſige Spründe über Felſen und Sträucher machen mußten. Der Fluß führte nämlich Hochwaſſer und überſchwemmte Ufer und Wege. Drei Wochen lebte ich auf der ſchönen Burg. Dann mußte ich Abſchied nehmen von der Freiheit auf den Bergen und Tälern. Auf der Heimfahrt zeigte meine Mutter mir noch die ſchöne Großſtadt München. Der Betrieb und das Aber das Merkwürdige an der Sache war, daß ich ihn nicht ſah. Das war mir denn jetzt auch ganz gleich, denn ich wurde ſo von dem Lied und der Natur gefeſſelt. Ach es war ſo wunderſchön. Der Mond ſchaute mit ſeinem lieben, traulichen Geſicht auf die dunkle Erde nieder, und die Sternlein glühten und funkelten und freuten ſich mit mir. Ein leiſer, warmer Wind bewegte die Gipfel der Bäume, und die Köpfchen der ſchlafenden, kleinen Blümchen wiegten ſich hin und her. Ob ſie wohl auch träumten? Kein Vöglein hörte man ſingen, kein Menſch war auf der Straße, ich wußte nicht, wachte oder träumte ich! Da hörte der gute Bläſer auf, und ich wußte, daß ich nicht ſchlief, ſondern daß alles Wirklichkeit war. Ice lauſchte, obwohl noch ein Lied komme, aber es kam keines mehr. Ich konnte nicht gleich vom Fenſter weggehen, ſondern mußte zuerſt die Sache überdenken. Ich dachte mir, der Trompeter war ſicher ein Mann, der den Menſchen eine Freude bereiten wollte, und ſie hinwegzaubern aus dem raſtloſen Getriebe des All⸗ tags. Ich wünſche Euch allen, daß ihr ſo etwas auch einmal erleben dürft. M. Sch. 9¹ foil 1 2 Ein junger Pfarrer wurde aus der Hinterpfalz in die Vorderpfalz verſetzt. Als eines Tages der Biſchof ihn fragte:„Was iſt der Unterſchied zwiſchen hinne und vorne“?, gab er zur Antwort: „Vorne“ ſagen die Glocken immer„Vi——— num ——— bo—-— num— Vi—— num ——— bo—— num—“7, und„hinne“ ſagen ſie immer, vielmehr die Glocken ſchäppern immer: „Aeppelwai,“——„Grumbeer“——„Aeppelwai“, ——„Grumbeer“. Der Biſchof, der die Antwort erwartet hatte„vorne“ iſt es fruchtbar, und„hinne“ iſt es ſteinig,“ mußte herzlich lachen über die Antwort des jungen Pfarrers. Hans Kr. Deutſche Muſeum waren für meine Begriffe das Schönſte. Mit einem Expreßzug ging es dann nach Mannheim zurück. Im Speiſewagen gab es noch ein gutes Ab⸗ ſchiedseſſen von den ſchönen Ferientagen. R. 3 ii 9 N 5 f 1 Ein glückliches Geſchick wollte es, daß ich in meinen Ferien zu den hohen, ſchneebekränzten Bergen und den tiefen, kriſtallklaren Seen der Schweiz fahren durfte, heraus aus der weiten Ebene, wo der fleißige Bauer ſein Korn ſäet, in die zackige, unwirtliche Ber⸗ geseinſamkeit; da ſind keine goldenen Aehrenfelder, ſondern nur Almen mit graſenden Kühen, nackte Steine und ewiger Schnee. Und weiter ſtrebte ich; fort vom Gletſchereis, bis zum ſonnigen Süden, wo ein ewiger Sommer die Menſchen beglückt. Da ich nicht über die Grenze der Schweiz hinaus konnte, war mein Ziel Lugano. Und in dieſer Stadt fand ich ein Stück Erde, ſo herrlich, wie ich es mir nie geträumt habe. Bezaubert durchſchritt ich enge, mit Brückchen überſpannte Straßen, auf den Seiten Ver⸗ kaufsbuden und dann wieder breite Verkehrsſtraßen, durchflutet von den großen Autos der Fremden, die auch gekommen waren, um dieſe Stadt zu ſchauen; und wandelte unter den kühn geſchwungenen Gewöl⸗ ben wuchtiger Kathedralen. Ich ſtand am blauen Lu⸗ ganer See, der einzig in ſeiner Pracht, von ver⸗ ſchleiert blauen Bergen eingerahmt iſt, mit herrlichen Hotels und Privatvillen am Ufer. Im großen Kurpark ſaß ich, lauſchte begierig den feinen, taſtenden Klängen der Muſik, ſah den, am Himmel ſchwimmenden, weißen Wölkchen nach und be⸗ wunderte dieſes Paradies. Zwei Stunden genoß ich es, auf dem türkiſenblauen Waſſer rudernd; kein Windſtoß kräuſelte die ſpiegelglatte Fläche; fern glänzte der helle Strand des weltbekannten Lido herüber. Als ſtark pulſierende Fremdenſtadt präſen⸗ tierte ſich mir Lugano mit ſtark ſüdländiſchem Typus, wunderbar für den Nordeuropäer.— Wieder umgibt mich die weite Ebene meiner Hei⸗ mat und nur wie ein Märchen klingt es in mir nach von ſchneeigen Bergen, blauen Seen und dem ſonni⸗ gen Süden. Willi S. 15 Jahre. 4 4 Mun Snuiun Ferien! Wie verlockend klingt jedem das Work. Sei es Kind oder Erwachſener, für alle birgt der Urlaub beſonderen Reiz. Wo auch die Ferien ver⸗ lebt werden, ſei es im Strandbad, im Gebirge oder an der See, immer ſind es friedliche, freudige Tage. Ich hatte mir dieſes Jahr das Gebirge zum Ferien⸗ aufenthaltsort gewählt. In die Schweiz führten mich die vier herrlichen Wochen, die ich inmitten anderer Kinder verleben durfte. Eine liebe Führerin vertrat an allen Mutterſtelle. Der erſte Eindruck, als ich die gewaltigen, mit Schnee bedeckten Berg⸗ rieſen ſah, wird mir unvergeßlich bleiben. Wir hat⸗ ten ein ſehr gemütliches Heim. Die Häuſer waren ganz reizend! Wie aus einer Spielzeugſchachtel; ganz aus Holz und einem netten Spruch an der Vorderſeite. Ich teilte mein Zimmer mit drei meiner Kameradinnen. Als ich am erſten Morgen nach unſerer Ankunft auf die Veranda hinaustrat, war ich entzückt über die Ausſicht und die mannigfaltige Schönheit, die ſich meinen Augen bot. Warm und golden leuchtete die Sonne, und ſtrahlend blaute der Himmel. Leuchtend rot hingen die Beeren an den Büſchen, eine Augen⸗ weide von ſeltſamem Reiz. So milde und kräftig war die Luft, und ſo beruhigend das Grün der Bäume. Ich hätte ſtundenlang ſo weiterträumen können. Zum erſten Male in meinem Leben empfand ich den Zauber der Natur. Das Läuten der Kuh⸗ glocken weckte mich aus meinem Träumen. Noch öfter hatte ich Gelegenheit, mich der Pracht und Herrlichkeit der Natur zu erfreuen. Wir unternahmen auch viele Ausflüge. Schon früh am Morgen wurde ausgeſchritten, um nicht der Hitze des Mittags preisgegeben zu ſein. Meiſt mach⸗ ten wir auf einſamer Bergeshöhe Raft. Wie ſchmeckte es hier in Gottes freier Natur! Liebliches Glockengeläute der weidenden Kuhherden tönte uns als Tafelkonzert entgegen. Fröhliche Senner be⸗ wirteten uns, denn wir machten meiſt auf einer Sennhütte halt. Oft wünſchte ich mir, in dieſer Einöde zu leben, abgeſchieden von der Welt, ganz in der Natur. Einmal hatten wir das Glück in Schnee zu geraten. Das war ein allgemeiner Jubel, denn neben dem Schnee waren Matten, mit bunten Blumen überſät. Der tiefblaue Himmel, der weiße Schnee und die ſattgrünen Matten gaben ein har⸗ moniſches Bild, und mußten das Auge jedes Wan⸗ dernden erfreuen. Oft war der Ab⸗ oder Aufſtieg ziemlich ſchwierig, doch lohnte es ſich immer der Mühe; denn wir bekamen vieles zu ſehen. Wenn im magiſchen Dämmerlichte das ganze Tal vor uns lag, und der rote Sonnenball ſeine letzte Kraft anſpornte, die Natur zu erhellen, konnten wir uns nicht ſattſehen. Wenn wir abends unſer Haus wieder erreichten, waren wir rechtſchaffen müde. Doch konnten wir in der Nacht ſicher gut ſchlafen, und der Traumengel führte uns die Ereigniſſe des Tages noch einmal vor Augen. Am nächſten Tage ruhten wir dann aus. Im Walde, auf der Wieſe, auf der Veranda oder im Garten konnten wir es uns bequem machen. Kleinere Spaziergänge in die Umgebung wurden unternommen. Luſtig hörte man die Gebirgsbäche rauſchen, begleitet von dem toſen⸗ den Geräuſch eines Waſſerfalles. Einmal machten wir eine Omnibusfahrt in die franzöſiſche Schweiz. Wir fuhren durch eine herrliche Gegend. Auch mehrere tiefblaue Seen konnten wir ſehen. Von einem hohen Berge aus, ſahen wir den präch⸗ tigen Seebergſee. Der ganze See ſchien trunken von Sonne. Das Spiel ſeiner Wellen war wie ein Zaubertanz von Millionen weißer Flämmchen. Ewig werde ich mich dieſes Anblicks erinnern. Leider nahmen auch dieſe Wochen der Freuden und der Wonne ein Ende. Der Abſchied von den geheimnisvollen Bergen und den idylliſchen Bauern⸗ häuſern fiel mir beſonders ſchwer. Die Heimfahrt war wieder reich an allerlei Intereſſantem Dem Thuner See entlang, über Spiez, Bern und Baſel ging es raſch der Heimat zu. Noch mancher von euch wird wohl auch ſo viele neue Eindrücke und neuen Frohſinn mitgebracht haben. M. F. Noi ſuluiba⸗ 85 Kammrätſel 1 1 5 Aus den Buchſtaben a, a, a, a, a, a, b, d, d, d, e, h e r, u, v ſind Worte zu bilden, die in das Kammrätſel eingeſetzt werden müſſen. Senkrechte Reihen: 1. Stadt in Deutſchland, 2. Stadt in Indien, 3. Teil des mittelländiſchen Meeres, 4. Stadt in England. 5 Die wagrechte oberſte Reihe ergibt dann den Na⸗ men einer Stadt in Vorderindien. 1 0 2. 5 Ruth Sch., Gotthold W. Eure Einſendungen müßt ihr zukünftig mit Tinte geſchrieben einreichen. Und, liebe Ruth, du machſt gerade wie deine Schweſter Lieſel den⸗ ſelben Fehler. Manuſkripte müſſen einſeitig beſchrieben werden. Dasſelbe gilt für Martha R. und Karl G.— In Zukunft müſſen wir alles, wenn nicht Rückporto beigefügt iſt, in den Papierkorb befördern und das wäre doch ſchade, wenn ihr euch ſo Mühe ge⸗ geben habt. Alſo aufpaſſen! Ruth St. Leider konnte ich dein Gedicht vom Sommer nicht rechtzeitig, da ich verreiſt war, abgeben. Laß es dich bitte nicht verdrießen, ſondern ſchicke mir wieder mal etwas. Was du mir von deinem Berufe geſchrieben haſt, der dich anſcheinend mit großer Freude erfüllt, hat mich ſehr intereſſiert. Vielleicht wirſt du einmal ſo berühmt wie Helene Thimig! Haus H. Herzliche Grüße Dat de Sie Saen 58 1 tes een De rere 8 A Ma bün küknaer 5 9 september 1930 . K. 3 HT SG FORT allen Orten fleißige und zuverl. P Alters z. N 5 N Se ENSTRIEKEREI kenntnisse nötig. Sarent. dauernd. u. enehm Beschäftig. 2. Hause. 9e Arbeff deuernd. f d. Anfertig. aner 0 tungen in Bar. Verlang. 8 70 87 18 5 costenl. u. unverbindl. 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