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M. 2.* Aus der Welt der Cechnik„ Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht« Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung» Für unſere Jugend Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung& Aus Seit und Leben Mannheimer Muſilezeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.— 40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend Ausgabe Freitag, 19. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 434 Koch-Weſer ſpricht Vriand erwidert„Großes Aufſehen“, weil Curtius nicht anweſend war Von Briand überrumpelt? 1„Graf Zeppelin“ über dem Völkerbund Drahtung unſeres eigenen Vertreters 0 4 g Genf, 19. September. 4 Die Minderheitenfrage, eines der wich⸗ UK tigſten Probleme des Völkerbundes, ſtand heute auf 755 der Tagesordnung der politiſchen Kommiſſion. Faſt Ell alle europäiſchen Außenminiſter ſind in der Sitzung 5 a.* erſchienen. Als erſter Sprecher ergreift im Namen 827 der deutſchen Delegation Koch⸗Weſer das Wort. „ Er verlas ein ſtreng ſachliches Expoſé, das nicht etwa — als ein Vorſtoß bezeichnet werden ſollte, ſondern al? eine ſachliche und eingehende Kritik der gegenwär⸗ 11 tigen Behandlung des Problems. Das Ziel der u. Darlegungen bildet, den Ausbau der Madri⸗ ſch. der Beſchlüſſe zu erreichen und das Beſchwerde⸗ 110 verfahren zu vervollkommenen, wis es in den 0 Madrider Beſchlüſſen feſtgelegt worden iſt. fé, 9 55 Koch⸗Weſer bemängelte die Dürftigkeit des 9 Berichts des Völkerbundsſekretariats über er. die Minderheitenfrage, die Undurchſichtigkeit 8 der gegebenen Informationen und Dunkel⸗ d. N heit über die Verhandlungen der Dreier⸗ 1 ausſchüſſe, 2 9 die ſich mit der Prüfung der Minderheitenbeſchwer⸗ en, ö den zu befaſſen haben. Er ſtellte die ungewöhnlich m⸗ hohe Zahl der nicht angenommenen Petitionen feſt, 5 was um ſo befremdender wirke, da es ſich hier zu⸗ ße meiſt um Petitionen von Kirchen und großen Or⸗ 54 ganiſationen handele. Außerdem werden die Pe⸗ I 1 1 titionen entgegen den getroffenen Vereinbarungen de, nicht in vollem Umfange veröffentlich. Weiter ul. wies Koch⸗Weſer nach, daß die Mitteilungen der 5* Dreierausſchüſſe an den Rat unvollſtändig und nicht 12 1 ſtreng ſachlich gehalten ſind. Die Errichtung einer ſtändigen Minderheitenkommiſſion verlangte der Vertreter Deutſchlands nicht, aber er ſchlug die 8 Annahme eines Entſchließungsantrages vor, in dem — der Wunſch ausgeſprochen wird, die Madrider Be⸗ ſcſchlüſſe in gerechter und loyaler Weiſe durchzu⸗ führen. Nach Koch⸗Weſer ſprach der kſchechoſlowaliſche Außenminiſter Beneſch im Namen ſeines Landes. Er wies darauf hin, daß N das Minderheitenproblem einen ſehr heiklen Cha⸗ b rakter habe, denn es wäre auch mit dem Gefühls⸗ faktor und den Leidenſchaften zu rechnen, die in die⸗ ſes Problem hineinſpielen. Nach Anſicht der tſchecho⸗ ſlowakiſchen Regierung könnten irgendwelche Aende⸗ * rungen nicht vorgenommen werden. Jede Neu⸗ geſtaltung des Minderheitenſchutzes müſſe gemein⸗ we ſchaftlich mit allen intereſſierten Staaten durch⸗ beraten werden. Eine einſeitige Aenderung der Verpflichtungen wäre ſehr gefährlich und könnte zu den größten Unannehmlich⸗ keiten führen. Dr. Beneſch erklärte ſich bereit, auf breiter Baſis das Minderheitenproblem zu er⸗ örtern, doch unter der Vorbedingung, daß Aenderun⸗ gen im Verfahren und neuzuſchaffende internatio⸗ nale Verpflichtungen vom Standpunkt der Tſchecho⸗ ſlowaket aus unzuläſſig ſeien. Schließlich betonte der tſchechofſlowakiſche Außenminiſter, daß eine Grenze zwiſchen dem Verfahren und dem Minder⸗ heitenproblem ſehr ſchwer gezogen werden könne. Hierauf ergriff der öſterreichiſche Delegierte das Wort, um den deutſchen Antrag zu unterſtützen und in der Form zu erweitern, daß die Vollver⸗ ſammlung jedes Jahr eine genaue Prüfung des Minderheitenſchutzes vornehmen ſollte. Oeſterreich ſei an dieſem Problem nicht direkt beteiligt, daher in der beſonderen Lage, objektiv urteilen zu können. * Die Minderheitenfrage bedeute noch immer ein Element der Spannung in Europa und in der Ueberreizung der nationalen Gefühle bei einem Staat liege eine Gefahr, die nicht unterſchätzt 0 Drahtung unſeres eigenen Vertreters f— Genf, 19. September. Nachdem die deutſche Delegation die Lesart ver⸗ breitet hatte, daß zwiſchen Briand und Curtius geſtern die Vereinbarung getroffen worden ſei, den franzöſiſchen Außenminiſter in Abweſenheit des Reichsaußenminiſters ſprechen zu laſſen, wird jetzt plötzlich ein Frontwechſel ausgeführt. Man erklärt uns von maßgebender deutſcher Seite, man wäre auf die Rede Briands nicht vorbereitet geweſen und alſo überrumpelt worden. 5 Der Vorfall beſchäftigt jetzt die deutſchen Delega⸗ tionskreiſe in hohem Maße und es iſt wahrſcheinlich, daß der Reichsaußenminiſter in einer Preſſebeſpre⸗ chung über die Gründe ſeines Fernbleibens weitere Aufſchlüſſe erteilen wird. Die Abweſenheit des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius während Briands Rede bildet natürlich den Ge⸗ ſprächsſtoff der Preſſevertreter und Delegierten. Es wird erzählt, daß geſtern zwiſchen Briand und Cur⸗ tius dieſe Regie vereinbart worden ſei. Aus Kreiſen der deutſchen Delegation wird uns mitgeteilt, Dr. Curtius hätte es für zweckmäßig gehalten, den Grafen Apponyi an ſeiner Stelle ſprechen zu laſſen, denn es ſei hinreichend bekannt, daß der Standpunkt Ungarns ſich in dieſer Hinſicht vollkommen mit dem deutſchen decke. Dieſe ſonderbare Begründung der Abweſenheit des Reichsaußenminiſters erregt großes Aufſehen und man fragt ſich, weshalb der Reichsaußenminiſter ſich in Genf befindet, wenn er in einem ſo entſcheidenden Moment, wie er ſich heute in der Sitzung abſpielte, den Grafen Apponyi zu ſeinem Stellvertreter ernennen läßt. Es iſt zu er⸗ warten, daß dieſer Vorfall noch zu heftigen pole⸗ miſchen Aus ein amderſetzungen füh⸗ ren wird. PCCCFCFCFCFCFCFFCFCFCbCbCbCbTFbGTGTPTGTGTGTGTPTbFCbTGFTbVTVTVTbTGTVTPbTVTVTbFbVTVTVTbVTbTVTVTPVTVTVTVTVDPVDUÿUPUÿłIöE]ũß r nd! 5 werden dürfe. Eine Abſchwächung dieſer Spannung zu erreichen ſei Aufgabe des Völkerbundes. Nach dem Oeſterreicher erhob ſich der alba⸗ niſche Vertreter, um die Einſetzung eines ſtändigen Ausſchuſſes für die Prüfung der Minder⸗ heitenfrage zu verlangen. Dieſer Antrag iſt der weiteſtgehende, der bisher geſtellt wurde. Der Alba⸗ ner mußte ſeine Rede unterbrechen, denn plötzlich übertönte das Surren des über dem Völkerbundspalaſt dahinfliegenden Zeppelins die Stimme des Sprechers. Alles erhob ſich von den Sitzen, um das Luftſchiff zu ſehen, das über dem Genfer See eine prächtige Kurve aus⸗ führte und dann in Richtung des Montblanc ver⸗ ſchwand. Nachdem ſich die Gemüter beruhigt hatten, erhob ſich Ariſtide Briand Der franzöſiſche Außenminiſter ſchilderte in der ge⸗ wohnten optimiſtiſchen und ſelbſtzufriedenen Art und Weiſe die Leiſtungen des Völkerbundes auf dem Gebiet der Minderheitenfrage. Nicht die leiſeſte Kritik des deutſchen Vertreters ließ er gelten und den albaniſchen Antrag lehnte er glatterdings als eine Uebertreibung gefährlichſter Art ab. Briand erklärte, daß er die Rechte der Min⸗ derheiten im Rahmen eines Staatsweſens voll aner⸗ kenne, aber jede Gruppierung der Minderheit als Kampforganiſation ablehnen müſſe, und zwar im Intereſſe der Aufrechterhaltung des Friedens. Ob⸗ jektive Einſtellung zu dieſem Problem ſei notwendig, denn ſonſt würde die Gefährdung des Friedens im⸗ mer größer werden. Der Vertreter Frankreichs be⸗ tonte, daß in Madrid einmütige Beſchlüſſe gefaßt worden ſeien und dieſe Beſchlüſſe ſeien korrekt durch⸗ geführt worden. Nicht die leiſeſte Veranlaſſung läge vor, irgend etwas abzuändern, oder gar Kritik an dem, was geſchehen ſei, zu üben. Aus dieſer Erklärung des Vertreters Frankreichs läßt ſich entnehmen, daß die Kritik des deutſchen Ver⸗ treters an dem Beſchwerdeverfahren nicht als berech⸗ tigt betrachtet wird. Es iſt zu bedauern, daß Außen⸗ miniſter Dr. Curtius während der Rede Briands nicht anweſend war, ſonſt hätte ſich für den Ver⸗ treter Deutſchlands Gelegenheit geboten, auf gewiſſe Ausführungen des franzöſiſchen Außenminiſters wirkſam zu antworten. Der Vertreter Angarns Graf Apponyi packte den Fall mit dem bei ſeinem hohen Alter be⸗ wunderswerten Temperament an. Er übte an dem Beſchwerdeverfahren heftige Kritik und ſprach ſein Erſtaunen über die Zurückhaltung des deutſchen Ver⸗ treters aus. Die als Kläger auftretenden Minder⸗ heiten würden nicht einmal angehört. Wenn ſich der Rat ſeit einiger Zeit mit Minderheitenfragen nicht zu befaſſen hatte, ſo liegt die Urſache einfach darin, daß die Kläger das ganze Verfahren für aus ⸗ ſüchtslos halten. Trotzdem möchte Apponyi noch einmal die Ergebniſſe des in Madrid feſtgeſtellten Beſchwerdeverfahrens abwarten und vorläufig ein Mißtrauensvotum gegen das Völkerbunds⸗ ſekretariat und den Völkerbundsrat ſelbſt nicht aus⸗ ſprechen. Der Vertreter Ungarns unterſtützte den deutſchen Standpunkt, daß man noch ein Jahr abwarten ſollte, wie ſich die ſtrikte Anwendung der Madrider Beſchlüſſe in der Praxis auswirken würde. Nach dem Grafen Apponyi gab der Vertreter Rumäniens Antoia du eine Erklärung ab, in der er ſich mit dem von dem Vertreter der Tſchecho⸗ ſlowakei entwickelten Standpunkt einverſtanden er⸗ klärte. Hierauf wurde die Sitzung um.15 Uhr auf⸗ gehoben und auf morgen vertagt. Abendliche Anterreöung Curtius-Briand Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Genf, 19. September. Eine Ausſprache zwiſchen Dr. Curtius und Briand fand geſtern abend ſtatt und dauerte ungefähr eine Stunde. Ueber den Verlauf der Be⸗ ſprechung, über deren Inhalt alle möglichen Ver⸗ mutungen ausgeſprochen werden, erfahre ich von maßgebender fränzöſiſcher Seite folgendes: Die Außenminiſter ſprachen über die innen⸗ politiſche Lage Deutſchlands in allgemeiner Form, wobei Dr. Curtius neuerdings die Erklärung ab⸗ zugeben in der Lage war, daß eine ſtarke Mehrheit im Reichstag für die Aufrechterhaltung der bisherigen Außen⸗ politik Deutſchlands eintrete. Die von Briand geäußerte Befürchtung über ernſte Schwankungen der deutſchen Außenpolitik konnte Dr. Curtius als unbegründet nach⸗ weiſen. Sodann kamen die beiden Außenminiſter auf die ſchwebenden Völkerbundsfragen zu ſprechen, nament⸗ lich die Minderheiten und die Abrüſtungs⸗ frage. Der franzöſiſche Außenminiſter erklärte, daß die allgemeine internationale Ab⸗ r üſtungs konferenz im nächſten Jahre ſtattfinden werde. Ein beſonderes Thema bildete die Frage der regionalen Wirtſchafts vereinbarungen und in dieſem Zuſammenhang wurde über den oſteuropäiſchen Agrarblock, ſowie die Wirtſchaftsbeziehungen Deutſch⸗ lands zu den Agrarſtaaten der kleinen Entente ein⸗ gehend geſprochen. Was will Hitler? Alle Welt orakelt darüber, wie ſich jetzt der ſen⸗ ſationelle Wahlerfolg der Nationalſozialiſten macht⸗ politiſch auswirken wird, auf welche Ueber⸗ raſchungen und Vorſtöße von Seiten der Hitlerleute man ſich nun gefaßt machen muß. Die eifrige Diskuſſion dieſes Themas hat ſelbſt für viele ſchon politiſch Abgeſtumpfte einen neuen prickeln⸗ den Reiz und Nervenkitzel. Auch ſonſt ganz nüchtern denkende Zeitgenoſſen ſind von der allgemeinen Maſſenpſychoſe angeſteckt und beweiſen ihrer ſtaunen⸗ den Umgebung plötzlich, daß ſie durchaus nicht ſo phantaſielos ſind, wie man ſie bis dato gehalten hatte. Von einem„Marſch nach Berlin“ wird daſphan⸗ taſiert, von der Abſicht, den ſofortigen Rücktritt Hindenburgs zu erzwingen, von einer„be⸗ waffneten Beſetzung des Korridors“, von einer„Zerreißung der Tributver⸗ träge“ und einer ſofortigen Verweigerung jeder weiteren Tributleiſtung an die Sieger des Weltkrie⸗ ges. Zu derartigen Alarmmeldungen paßt es ſehr gut, daß geſtern an der Berliner Börſe ein Gerücht von der Ermordung Adolf Hitlers verbret⸗ tet war und das halbamtliche Woffbüro ſich die Mühe machen mußte, dieſe Tartarennachricht als völlig gegenſtandslos zu dementieren. Unter ſolchen Umſtänden iſt es kein Wunder, daß auchim Ausland die von den Nationalſoztaliſten drohenden Gefahren im Brennpunkt der politiſchen Erörterung ſtehen. In Frankreich, Polen, England iſt jetzt alle Tage von dem zu erwarten⸗ den Umſchwung in Deutſchland die Rede und ſelbſt auf der gegenwärtigen Tagung des Völkerbunds⸗ rates in Geuf hat man für die weitere Entwicklung der politiſchen Verhältniſſe in Deutſchland viel mehr Intereſſe als für das Programm und die Probleme des Völkerbunds. Bei dieſem Stand der Dinge ſcheint es uns das Zunächſtliegende und Wichtigſte zu ſein, die Überall vorhandene Unklarheit über die nächſten Pläne und Ziele der Nationalſozialiſten nach Möglichkeit auf⸗ zuhellen. Zu dieſem Zwecke kann man nichts Beſſeres tun, als ſich der großen Rede zu bedienen, die der oberſte Parteiführer der Nationalſozialiſten, Adolf Hitler, vorgeſtern in München gehalten hat und die im geſtrigen„Völkiſchen Beobachter“ im Wortlaut abgedruckt iſt. Was aber ſagte Herr Hitler über ſeine nächſten Pläne? Vieles war unklar gehalten, klipp und klar aber erklärte er, daß er nicht an gewaltſamen Umſturz denkt, ſondern an die Ausübung und weitere Stärkung ſeiner politiſchen Macht auf verfaſſungsmäßigem Wege. Wörtlich ſagte er: „Wir ſind nicht Parlamentspartet aus Prinzip, das würde unſerer Auffaſſung widerſprechen, ſondern wir ſind Parlamentspartei aus Zwang, aus Not und Zwang heißt: Verfaſſung. Die Verfaſſung zwingt uns, uns dieſes Mittels zu bedienen. Die Verfaſſung zwingt uns nicht, ein beſtimmtes Ziel zu wollen, ſie ſchreibt nur einen Weg vor, ſie ſchretbt eine Methode vor und wir, ich wiederhole das heute wieder, betreten dieſen Weg legal, ver⸗ faſſungsmäßig, wir gehen den durch die Verfaſſung uns vorgezeichneten Weg zu den von uns vorgezeichneten Zielen.“ Wenn Worte noch einen Sinn haben, dann kann man aus ſolchen Aeußerungen der oberſten Partei⸗ leitung der Nattonalſozialiſten doch nur die Abſicht entnehmen, von den während des Wahlkampfes pro⸗ pagierten Methoden der Gewalt nunmehr abzurücken und mit Hilfe der bisher ſo verhaßten demokrati⸗ ſchen Methoden den jetzigen Wahlſieg auszunutzen, die erhaltene Macht Schritt für Schritt zu befeſtigen. Hitlers Kampfziel gilt ihm als noch lange nicht er⸗ reicht. Er will weiter kämpfen. Mit einem Verzicht auf jetzt naheltegende und billige Triumphe und einer Selbſtüberwindung, der man auch als poltti⸗ ſcher Gegner ſeine Anerkennung nicht verſagen kann, ruft er ſeinen vom Siegesrauſch erfüllten Anhängern zu: Schreiben Sie jetzt auf Ihre Fahne nicht mehr das Wort Sieg hinauf, dieſes Wort ſoll heute zum letzten Mal geſprochen werden, ſtreichen Sie dieſes Wort wieder durch und ſchreiben Sie an Stelle deſſen wieder das Wort hinauf, das für uns beſſer paßt: Kampfl“ 5 2. Seite/ Nummer 434 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 19. September 1930 Was aber iſt das Ziel dieſes Kampfes? Auch auf dieſe Frage finden wir in Hitlers Rede eine Aut⸗ wort. Hitler ſagte: Dieſes Ziel heißt Putſch, ſondern Revolution der Eroberung des deutſchen Menſchen. mit den Verſühre ränen deutſchen nicht Umſturz, nicht deutſchen Seele, Die Abrechnung überlaſſen wir dann dem ſouve⸗⸗ So beruhigend die Erklärung im erſten Satze iſt, ſo kann ſich doch beim zweiten Satz, wo von„Abrech⸗ nung“ und„Verführern“ die Rede iſt, jeder etwas anderes denken. Wie aber ſteht es jetzt mit den außen politi⸗ ſchen Plänen der N ationalſozialiſten? Aus der Lektüre der ſehr umfangreichen Hitlerrede kann man darüber keinen Aufſchluß erhalten, wohl aber aus einer Meldung aus Gen f, die vom„Völ⸗ kiſchen Beobachter“ im unmittelbaren Anſchluß an den Bericht über die Hitlerrede abgedruckt wird. In großen Lettern ſteht da zu leſen:„(Curtius macht in Genf falſche Angaben!“ Worin aber er⸗ blickt man dieſe falſchen Angaben des Reichsaußen⸗ miniſters, der in dem völkiſchen Preſſeorgan als „der Schäker“ kritiſiert wird? Aufſchluß darüber gibt ein Redaktionskommentar des„Völk. Beob.“. Es heißt da: Erſtens hat Herr Curtius gar nicht mehr das Recht, im Namen von ganz Deutſchlond zu ſprechen. Wir proteſtieren gegen die Behaup⸗ tung, daß niemand dringender Paneuropa wünſchte als„gerade Deutſchland“. Das Gegenteil iſt richtig. Nicht wir wollen Paneuropa, ſondern Frankreich— und allenfalls noch Herr Curtius. Aber das iſt ſeine ivatmeinung, die wir uns weigern, für das deutſche Volk terkennen. Wir warnen das Aus land: was Herr Curtius in Genf zum Beſten gibt, wird über kurz oder lang keinen für Deutſchland gültigen Kurswert mehr beſitzen!“ Dieſer Verſuch, dem in Genf weilenden Außen⸗ miniſter Knüppel zwiſchen die Beine zu werfen, braucht weiter nicht tragiſch genommen zu werden. Er kann in gewiſſer Hinſicht ſogar ſein Gutes haben, indem dadurch dem Ausland gezeigt wird, mit welchen ſtändig zunehmenden Schwierigkeiten und Widerſtänden Dr. Curtius zu rechnen hat und daß alle ehrlichen Friedensfreunde ſich jetzt in dem Willen einig ſein müſſen, dem Nachfolger Streſe⸗ manns die Fortführung ſeiner nach wie vor von der überwiegenden Mehrzahl des deutſchen Volkes gewünſchten Verſtändigun gspolitik nicht zu erſchweren, ſondern zu erleichtern. Nicht nur die Hitlerleute, ſondern das ganze deutſche Volk empfin⸗ det der verlogenen Politik und den mittelalterlichen Unterdrückungs⸗ und Ausbeutungsmethoden unſerer Gläubigervereinigung gegenüber einen täglich wach⸗ ſenden Widerwillen. Weil wir nicht erſticken wollen, weigern wir uns, in dieſer verpeſteten Atmoſphäre noch länger zu atmen. Wir haben eine unbändige Sehnſucht nach friſcher, reiner Luft. H. A. M. Zur Flugzeugkataftrophe in Böblingen Telegraphiſche Meldung — Berlin, 19. September. Zu dem ſchweren Flugunfall auf dem Flugplatz Böblingen teilt das Reichsverkehrsmini⸗ ſterium mit, daß es ſich bei dem Unfall um akrobatiſche Kunſtſtücke am fliegenden Flug⸗ zeug handelte, die nicht zu verwechſeln ſeien mit den für die Luftfahrt durchaus notwendigen Kunſtflügen. Der Reichsverkehrsminiſter habe im Mai ds. Is., nachdem mehrere ſchwere Akrobatik⸗Unfälle vorge⸗ kommen waren, bei den Länderregierungen eine Prüfung angeregt, ob derartige Veranſtaltungen nicht beſſer ganz zu verbieten ſeien. Die An⸗ regung habe zu dem Ergebnis geführt, daß allgemein Veranſtaltungen beſonders gefährlichen Charakters, wie z. B. Umſteigen aus einem Flugzeug in ein an⸗ deres oder aus einem Kraftwagen in ein Flugzeug, nicht mehr genehmigt werden ſollten. Der Reichs verkehrsminiſter ſtehe auf dem Stand⸗ punkt, daß durch Unfälle, die bei Ausübung des Ar⸗ tiſtengewerbes naturgemäß häufiger als in der nor⸗ malen Fliegerei auftreten, die legitime Luftfahrt in unerträglicher Weiſe geſchädigt werde. Er werde ſich daher, ſobald Klarheit über den Hergang in Böb⸗ lingen geſchaffen ſei, erneut im Sinne der von ihm vertretenen Auffaſſung mit den Länderregierungen in Verbindung ſetzen und auch den deutſchen Luft⸗ fahrtverband erſuchen, von einer Unterſtützung der⸗ artiger Vorführungen in der Luft Abſtand zu nehmen. D rue der alten 4 99— 2 Aufruf der Deutſchen Volkspartei Berlin, 18. September. Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei erläßt folgenden Aufruf: An unſere Freunde im Reichl Ein ſchwe⸗ rer Wahlkampf liegt hinter uns. Leider hat auch die Deutſche Volkspartei gleich den anderen Parteien der Mitte einen Rückſchlag erfahren. Nicht weil ihre Politik falſch war. Die Zukunft wird zeigen, daß ein Aufſtieg nur auf den von uns gewieſenen Wegen möglich iſt. Ueber die Schwere des uns aufgezwunge⸗ nen Kampfes ſind wir uns von Anfang an klar ge⸗ weſen. Wir haben ihn aber, nachdem unſere Samm⸗ lungsbeſtrebungen ohne Erfolg geblieben waren, mit gutem Gewiſſen und im feſten Glauben an unſere Sache aufgenommen und durchgeführt. In treuer Kameradſchaft haben unſere Freunde, Alte und Junge, Seite an Seite mit uns geſtanden und bis zum äußerſten ihre Kräfte eingeſetzt. Ihnen allen für ihre Arbeit und Opfern keit herzlichſt zu danken iſt mir ein dringendes Bedürfnis. Der Wahlausfall vom 14. September darf und kann uns nicht ent⸗ mutigen. Wir ſind der feſten Zu verſicht, daß der Radikalismus ſeine Anhänger bald aufs ſchwerſte enttäuſchen wird. Dann werden viele, die uns jetzt verlaſſen haben, in unſere Reihen zurückkehren, und die„Sieger“ von heute werden die Beſtegten von morgen ſein. Im Namen des Parteivorſtandes der DV.: Dr. Scholz, M. d.., Reichsminiſter a.., Parteivorſitzender. Eine Kundgebung des Zentrums Berlin, 18. September. Der VBorſitzende der Deutſchen Zentrumspartei, Prälat Dr. Kaas, erläßt eine Kundgebung an die Wähler und Wählerinnen der Zentrumspartei, in der es u. a. heißt: Die Deutſche Zentrumspartei hat den Wahlkampf in Ehren beſtanden. Unſere Kraft iſt überall gewach⸗ ſen. Die Angehörigen der Zentrumspartei haben in dieſem ſchweren Ringen eine Treue bekundet, wie ſie nur in den glänzendſten Zeiten der politiſchen Geſchichte der Partei zu verzeichnen iſt. Unſer Wahl⸗ programm wird nunmehr unſer Arbeitsprogramm lige Rede des Reichs arleien ſein. Das Notprogramm und ſeine ſachliche Ausgeſtaltung iſt von der Regierung in Angriff ge⸗ nommen und muß fortgeführt werden. Sache der berufenen Stellen iſt es, feſtzuſtellen, wo für bieſes Reformprogramm auf bau bereite Kräfte ſind, die frei von Gebundenheit unſachlicher Agita⸗ tionsbedürfniſſe ſich zu entſcheiden vermögen für eine Politik ſachlich aufbauender Beſonnen⸗ heit. Nur eine ſolche Politik iſt imſtande, das Wohl und die ruhige Entwicklung von Land und Volk zu gewährleiſten. Durchdrungen vom unerſchütterlichen Glauben an unſer Volk und an den zuverſichtlichen Willen, das begonnene Werk gegen alle Kräfte der Verneinung weiterzufüh⸗ ren, gehen wir kommenden Entſcheidungen entgegen. Die Sozialdemokraten zum Wahlausgang Berlin, 18. September. Der Vorſtand der Sozialdemokrati⸗ ſchen Partei erläßt einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Stolz und ungebrochen ging die Sozialdemokra⸗ tiſche Partei aus dem Wahlkampf hervor. Mit 143 Mandaten iſt ſie auch im neuen Reichstag die weitaus ſtärkſte Paxtei. Mehr noch als im letzten Reichstag werden ſich die Gegner der Sozialdemokratie zu der Erkenntnis bequemen müſſen, daß in Deutſchland auf die Dauer nicht ohne und gegen die Soziſaldemokratie regiert werden kann. Nationalſozialiſten und Kommuniſten das Feld überlaſſen, hieße Deutſchland dem Bürgerkrieg aus⸗ liefern. Schon jetzt droht als Folge des Wahlaus⸗ gangs Steigerung der Wirtſchaftskriſe, Vermehrung der Arbeitsloſigkeit, neues Maſſenelend. Ueberwin⸗ dung der Wirtſchaftskriſe mit ihrer Maſſenarbeits⸗ loſigkeit wird und muß die vordringliche Sorge un⸗ ſerer Partei im neuen Reichstag ſein. Hinweg mit dem Spiel mit der Diktatur, zurück zur verfaſſungsmäßigen Geſetzgebung, das iſt die zwingende Forderung, die ſich aus der Situation des 14. Septembers ergibt. Jeder Diktaturverſuch im Staat würde ganz Deutſchland in einen Trümmer⸗ haufen verwandeln. In einer Zeit ungeheurer Ver⸗ elendung der breiten Volksmaſſen wird die Sozial⸗ demokratie auch im neuen Reichstag für die demo⸗ kratiſchen Rechte und die ſozialpolitiſchen Errungen⸗ ſchaften des ſchaffenden Volkes mit aller Entſchieden⸗ ehrminiſters Bei einem Manöverempfang in Kiſſingen Telegraphiſche Meldung — Kiſſingen, 19. September. Bei einem Empfang zu Ehren der an den Manb⸗ vern teilnehmenden Gäſten, unter ihnen der baye⸗ riſche Miniſterpräſident Held, der thüringiſche Staatsminiſter Baum, Vertreter der Regierung, Abgeordnete und Vertreter der Wirtſchaft und der Preſſe hielt Reichswehrminiſter Groener eine An⸗ ſprache, in der er u. a. ausführte: Während unſere weſtlichen Nachbarn in den letzten Wochen zwei große Manöver durchgeführt haben, an denen je etwa 50 000 Mann, alſo ſoviel wie die ganze Reichswehr teilnehmen, während bei den letzten dieſer beiden Manöver in Lothringen allein vier pollſtändige Infanterie, zwei vollſtändige Kavalleriediviſtionen, mehrere Tankbataillone, fünf Regimenter ſchwere Artillerie und fünf Flieger⸗Regi⸗ menter zum Einſatz kamen, haben Sie bei uns eine einzige Infanterie⸗ und Kavalleriediviſion, haben Sie Tankatrappen und Holzgeſchütze, haben Sie keine ſchweren Geſchütze und keine Flieger geſehen. * Dieſe Gegenüberſtellung ſtraft ſchon alle diejenigen Lügen, die in der deut⸗ ſchen Armee eine Bedrohung für irgend einen ihrer Nachbarn ſehen wollen. Umſo unſinniger iſt die im Auslande verbreitete Be⸗ hauptung, Deutſchland könne durch Heranziehung von Reſerven binnen kurzem ein großes Heer aufſtellen. Ebenſo lächerlich iſt die Annahme, Deutſchland könne Cembalo oder Klavier? Wie ſoll man Bach ſpielen? Vor geladenen Gäſten fand am Donnerstag in der Dämmerſtunde im ehrwürdigen Ritterſaal des Schloſſes die ungemein feſſelnde Vorführung einer Neukonſtruktion auf dem Gebiete des Klavier- baues ſtatt, die berufen iſt, die Pflege vorklaſſiſcher Muſik in neue Bahnen zu lenken. So hohe Au⸗ erkennung die techniſche Vollendung verdient, zu der der heutige Klavierbau vorgeſchritten iſt, und ſo hohen Genuß für den Klavierſpieler die Aus⸗ nützung der Möglichkeiten eines modernen Konzert⸗ flügels bedeutet, ſo hat ſich unſer heutiges Klavier doch weit von ſeinen Vorläufern entfernt. Man kann alles Ernſtes darüber debattieren, ob es zu⸗ läſſig oder empfehlenswert iſt, Klavierwerke von Bach und ſeinen Zeitgenoſſen und Vorläufern am heutigen Flügel wiederzugeben. Die zunehmende Pflege Bachſcher Werke, unter⸗ ſtützt durch die eingehende Kenntnis ſeiner Auffüh⸗ rungspraxts, ließ es als Bedürfnis erſcheinen, ein Inſtrument zu ſchaffen, das dem Klangreiz der Vor⸗ läufer des heutigen Klaviers tunlichſt nahekommt. Ein Cembalo, das heißt jene Form, die zu Bachs Zeiten zur Ausführung des bezifferten Baſſes und zur harmoniſchen Ausfüllung gebraucht wurde, ein⸗ fach zu kopieren, verbot ſich aus ſchwerwiegenden Gründen. Es galt die unleugbaren Vorzüge des alten Cembalo ohne ſeine entſchiedenen Nachteile unſerer Zeit wieder zu geben. Nach langjährigen koſtſpieli⸗ gen Verſuchen iſt es der Münchener Klavierbau⸗ firma Maendler⸗Schramm gelungen, ein In⸗ ſtrument herzuſtellen, das in Anpaſſung an die alten Ausmaße und mit Beibehaltung der weſentlichſten Faktoren der Mechanik dem Klangideal der Bach⸗ ſchen Zeit faſt ebenbürtig iſt, durch ſeinen Bau große Haltbarkeit garantiert und auch für die größten Konzertſäle ausreicht. Ein derartiges Cembalo oder Bach⸗Klavier, das die Firma in hochherziger Weiſe der Mannheimer Stamitz⸗Gemeinde zur Verfügung ſtellt, wurde in ſachkundiger Weiſe vor⸗ geführt.— Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher begrüßte namens der Stamitz⸗Gemeinde die Anweſenden und wies auf die Bedeutung der neuen Erfindung hin. Kapell⸗ meiſter Sinzheimer erläuterte eingehend die Einzelheiten der Konſtruktion und gab mit glücklich gewählten Bachſchen Fugen und Suitenſätzen Ge⸗ legenheit, ſich von dem modulationsfähigen Ton des Bach⸗Klaviers als Solo⸗Inſtrument, das vor allem die Hervorhebung wichtiger Stimmen geſtattet, zu überzeugen. Daß das neue Cembalo auch als Begleit⸗Inſtrument gute Dienſte tut, bewies der nun folgende Vortrag eines Trios von Buxtehude, wo⸗ bei Kapellmeiſter Sinzheimer am Cembalo an Frau Lene Heſſe⸗Sinzheimer(Violine) und Herrn D. Altyzer(Cello) wertvolle künſtleriſche Unter⸗ ſtützung fand. Der warme Ton der Streichinſtru⸗ mente hob ſich wirkſam vom Cembalo⸗Ton ab. Das neue Inſtrument präſentiert ſich als vornehm aus⸗ geſtattetes Cembalo mit zwei Manualen von an⸗ genehmem Anſchlag, mit vier Chören(Saiten⸗ bezügen) und acht Pedalen zur Bedienung der ver⸗ ſchiedenen Regiſter und Spielhilfen. Das Beſtreben des Erbauers geht nun dahin, ſeine Erfindung ſo⸗ weit auszubauen, daß ſie zu erſchwinglichen Preiſen der allgemeinen Muſikübung zugeführt werden kann, um weiteſten Kreiſen ein Bild davon zu geben, welche Klangfarben dem großen Joh. Seb. Bach bei der Konzeption ſeiner unſterblichen Klavierwerke vorgeſchwebt haben. Dr. Ch. mit Hilſe ausländiſcher Staaten ſeine Rüſtungen erweitern. Aufs ſchärfſte weiſe ich alle die Gerüchte zurück, die der Reichswehr unterſchieben, ſie treibe eine beſon⸗ dere Außenpolitik. Dieſe wird einzig und allein vom Reichskanzler und Reichsaußenminiſter beſtimmt. Die Reichswehr hat ſich ſtets rückhaltlos in den Zuſammenhang der deutſchen Außenpolitik eingefügt. Die deutſche Wehrmacht iſt es nicht, die den Frieden Europas bedroht. Wir ſind abge⸗ rüſtet und fordern mit dem größten Nach⸗ druck, wie es auch der engliſche Außen miniſter in Genf getan hat, daß auch die anderen Staaten der von ihnen feierlich übernomme⸗ nen Verpflichtung zur Abrüſtung endlich nachkommen. Die ſchwierige militärpolitiſche Lage Deutſchlands, die in dieſen Feſtſtellungen zum Ausdruck kommt, ſoll uns aber nicht den Blick trüben für die Leiſtungen unſere Truppe. Sie legen Zeugnis ab von der ernſten Arbeit des Heeres. Dieſe Arbeit hat auch im Auslande zunehmende Beachtung gefunden. Aber die vielen Lobeshymnen, die von jenſeits der Grenze kommen, ſind ſo durchſichtig, daß der Zweck dieſerUeber⸗ treibungen ganz klar iſt. Dieſe planvolle Arbeit wurde geleiſtet unter einem unerhörten außenpoliti⸗ ſchen Druck und in einer Zeit innerpolitiſcher und wirtſchaftlicher Schwierigkeiten aller Art. Was iſt in den letzten Monaten über die Reichswehr nicht Die Meinung des Broadway Gloſſen der amerikaniſchen Preſſe zum Tage Auch der Boden des Meeres iſt feſtes Land. Aber das hilft dem Manne, der über Bord gefallen iſt nicht viel. 7 * Jeder Amerikaner hat zwei Ziele. Erſtens will er Geld erwerben, und zweitens will er noch mehr Geld erwerben. * Schon mancher Junggeſelle hat eine Frau glück⸗ lich gemacht— indem er ſie nicht heiratete. * Der Mann, der vor ſeiner Frau kein Geheimnis beſaß, hatte entweder kein Geheimnis oder keine Frau. 8 *. Alle Menſchen auf dieſer Erde ſind willig. Die einen ſind willig zu arbeiten, und die anderen ſind willig, ſie arbeiten zu laſſen. 9. Hitze verurſacht Aerger. Wer das beſtreitet, hat noch nie die Zigarette mit dem brennenden Ende in den Mund geſteckt. d. Alte Freunde ſind doch beſſer als neue. Es gibt keinen neuen Freund, der ſo lange zu dir gehalten hat, wie ein alter. * Viele amerikaniſche Frauen ſind in der Literatur zu Hauſe, andere in der Malerei, wieder andere in der Muſik. Nur zu Hauſe ſind die wenigſten von ihnen zu Hauſe. alles zuſammengelogen worden, über diktatur⸗ lüſterne Generale, politiſche Unzuverläſſigkeit uſw.z Aber ſind nicht dieſe Angriffe auf die zahlenmäßig kleine Reichswehr eine Beſtätigung und Anerkenntnis der wachſen⸗ den Bedeutung der Wehrmacht im Staate? Dieſe Bedeutung hat die Reichswehr erlangt durch ihre klare politiſche Linie, die darin beſteht, daß ſie abſeits aller Parteipolitik nur der Idee des Staates dient. Dieſen Weg wird die Reichswehr auch in Zu⸗ kunft weitergehen in aufopfernder und hoher Arbeit. Und ich bin überzeugt, daß dieſer Weg der allein richtige und mögliche iſt. Wenn eine Erfahrung des letzten Krieges feſtſteht, dann iſt es die, daß die Arbeit der Wehrmacht im Kriege und Frieden nur dann erfolgreich ſein kann, wenn ſie vom einmütigen Willen und dem Verſtändnis des Volkes getragen wird. Helfen Sie die Kenntnis unſerer Wehrmacht im Volke vertiefen, wirken Sie für die Berufs⸗ auffaſſung der Reichswehr, abſeits aller Par⸗ teipolitike nur dem Vaterlande zu die⸗ nen, vertreten Sie den Geiſt aufopfernder und ſtiller Arbeit, einer Arbeit, der mit negativer Kritik und müdem Skeptizismus nicht gedient wird, ſon⸗ dern nur mit poſitiver Einſtellung und Mitarbeit. Wehrhaftigkeit und Landes verteidigung dürfen nicht Parteiſache ſein. Bei aller Wahrung landsmannſchaftlicher Eigenart gibt es im Reichsheere keine landsmannſchaftlichen Gegenſätze. Ich darf den Herren Miniſterpräſidenten dieſer beiden Länder, die hier zu ſehen mir eine be⸗ ſondere Freude iſt, meinen herzlichſten Dank für die Bereitwilligkeit ausſprechen, mit der ſie an dem Zu⸗ ſtandekommen der Herbſtübung mitgeholfen haben. Es iſt das Ziel meines Strebens und mein inniger Wunſch, daß es uns gelingen möge, weiterhin die Wehrmacht vollkommen herauszuheben über den Streit der Parteien. So wird ſie zum einigenden Symbol der Nation. In ihr ſind alle Gegenſätze durch Selbſtzucht und Gehor⸗ ſam überwunden. Sie iſt und will nichts anderes ſein als ein zuverläſſiges Werkzeug der Reichs⸗ gewalt in der Hand des Reichspräſidenten. 7 1 Schlußpargoe bei den Reichswehrmanövern Telegraphiſche Meldung Römhild, 19. September. Heute mittag 12 Uhr fanden die diesjährigen großen Reichswehrmanöver in Grabfeld mit einer großen Parade vor dem Reichspräſidenten ihren Ab⸗ ſchluß. Die Aufſtellung der Truppen war um 11.45 Uhr beendet. Punkt 12 Uhr traf Reichspräſident von Hindenburg auf dem Paradefeld ein. Ueber 100 000 Menſch en, die aus allen Teilen des Landes zu dem impoſanten Schauſpiel herbeigeſtrömt waren, bereiteten dem Reichspräſidenten ſtürmiſche Huldigung. Der Reichspräſident begab ſich ſofort auf die für ihn hergerichtete Tribüne, wo die Präſi⸗ dentenſtandarte aufgepflanzt wurde. Er erteilte ſo⸗ fort dem Chef der Heeresleitung, Generaloberſt Heye, den Befehl zum Beginn der Parade. Vor ber Parade ſtattete der Reichspräſtdent den im Flaggenſchmuck prangenden Städtchen Röm⸗ hild einen kurzen Beſuch ab und wurde von Bür⸗ germeiſter Griebel begrüßt. Ehrenjungfrauen kredenzten ihm den Ehrentrunk. Im Manöver tödlich verunglückt — Königshofen(im Grabfeld), 10. Sept. Wie erſt jetzt bekannt wird, ſtürzten bei Alsleben in der Nacht zum Dienstag zwei Reiter in einen Steinbruch und erlitten dabet tödliche Ver⸗ letzungen. Ferner hat ein Pferd, das die Brücke bei Merkershauſen nicht paſſieren wollte, einen Offizier abgeworfen, der dadurch tödlich verletzt wurde. Aufruf von Führern der britiſchen Induſtrie und des Handels — London, 19. Sept„Morning Poſt“ und „Daily Mail“ veröffentlichen einen Aufruf von Füh⸗ rern der britiſchen Induſtrie, in dem die Bildung eines Nationalrats der Induſtrie und des Handels verlangt wird, um mit allen Mitteln die Wirtſchaft und die finanzielle Wohlfahrt Groß⸗Britanniens zu fördern. Der Aufruf iſt u. a. unterzeichnet von dem Vorſitzenden der Morris⸗Automobilwerke, dem Vor⸗ ſitzenden der General Electrie, Sir Hugo Hirſt, und dem Vorſitzenden der Imperial Chemical ltd. Lord Melchett. 5 Kunſt und Wiſſenſchaft Ein Goethe⸗Zimmer für die Wartburg. Der bedrohliche Bauzuſtand der Wartburg hat neuer⸗ dings einen Umbau erforderlich gemacht. Nach Ent⸗ würfen von Prof. B. Ebhardt iſt dieſer jetzt erfolgt. Im weſentlichen ſind die traditionellen Räume unangetaſtet geblieben. Neu hinzugekom⸗ men iſt im Ritterhaus das Goethezimmer. Es ſoll einige Dokumente aufbewahren, die dem Beſuch Goethes auf der Wartburg gelten. Die Wiederherſtellungsarbeiten am Straß⸗ burger Münſter. Die bereits ſeit„zwei“ Jahren in Arbeit befindlichen Wiederherſtellungsarbeiten an der Spitze des Straßburger Münſters werden voraus. ſichtlich noch längere Zeit in Anſpruch nehmen. Wie von der Bauleitung jetzt mitgeteilt wird, hat ſich bei den Arbeiten herausgeſtellt, daß nicht allein die Spitze, ſondern auch der ganze obere Teil des Münſterturmes ausgebeſſert wer⸗ den mikß. Inzwiſchen iſt bekanntlich der Streit darüber, ob an die Spitze ein Kreuz oder eine Muttergottes⸗Statue geſetzt werden ſoll, zu Gunſten des Kreuzes entſchieden worden. Rom erhält ein neues Katakombenmuſeum. Dieſer Tage iſt in Rom ein neues Katakompen⸗ muſeum eröffnet worden, das in erſter Linie die Kunſtwerte der aufgefundenen Praetextat⸗Katakombe vereinigt. Die künſtleriſch außerordentlich wert⸗ vollen Sarkophage, die das Muſeum u. a. zeigt, ent⸗ ſtammen der Zeit 200 n. Chr. Wohl das bedeut⸗ ſamſte Kunſtwerk dieſer Katakombenſammlung iſt ein Puttenſarkophag, der griechiſches Kunſthandwerk verrät. 1 ern 2 ann eee e Freitag, 19. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 434 Deutſche Verkehrsverbände tagen Die Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Verkehrsverbände hielt am Mittwoch in Mannheim unter Vorſitz von Präſident Dr. Gugel⸗ meter eine Beſprechung ab. Erſchienen waren Ge⸗ neralkonſul Menzinger⸗K arlsruhe, Verkehrs⸗ direktor Dr. Schwink⸗ München, Miniſterialrat Dr. Götz⸗ München, Rechtsrat Dr. Konrad⸗ Mün⸗ chen, Dr. Jäger⸗Leipzig, Direktor Lie benſtun d⸗ Bad Godesberg, Landrat Dr. Prange⸗ Hofgeis⸗ mar, Stadtrechtsrat Dr. Reeber⸗ Ludwigshafen, Rechtsanwalt Schwab ⸗Stuttgart, Direktor Höll⸗ warth⸗ Stuttgart, H. Meyer⸗Hermann⸗Ha⸗ meln, Syndikus Rieger⸗Karlsruhe, Verkehrs⸗⸗ direktor Dr. Rehorn⸗Kaſſel. Im Aunſchluß an die Verhandlungen fand auf Einladung des Verkehrs⸗Vereins Mannheim eine Stadtrundfahrt ſtatt. Dann wurde das Schloß⸗ muſeum beſichtigt. Nachmittags hatte die Stadt Mannheim die Gäſte zu einer Hafen run dfahrt eingeladen. Nach deren Beendigung wurde eine Autofahrt nach Bad Dürkheim und Wachenheim unternommen. Deutſch⸗franzöſiſches Studententreffen Der dritte Tag des deutſch⸗franzöſiſchen Studen⸗ tentreffens hatte am Vormittag zwei Vorträge auf ſeinem Programm. Prof. Challaye ſprach über: „Pour le rapprochement intellectuel et moral de toutes les grandes races humaines. Ueber die geiſtige und moraliſche Annäherung der großen menſchlichen Raſſen). Er gab ſeiner Freude Ausdruck, vor jungen Menſchen ſprechen zu können, nachdem er über dasſelbe Thema wiederholt in Frankreich vor Frontkämpfern geſprochen habe. Dieſem Referat, das den vorgeſtrigen Vortrag er⸗ gänzte, folgte eine Rede des Präſidenten der Deutſch⸗ Franzöſiſchen Geſellſchaft Dr. Otto Grantoff über „Deutſchland und Frankreich von heute.“ Am Nachmittag fuhren die Studenten nach Hei⸗ delberg, wo ſie Gäſte der dortigen Akademiſchen Auslandsſtelle waren. Auf dem Bergfriedhof wurde am Grabe des Reichspräſidenten Ebert ein Kranz niedergelegt, deſſen Schleifen die deutſchen und fran⸗ zöſiſchen Farben trugen. Der Vorſitzende des Deut⸗ ſchen Studentenverbandes H. Kaun und der Fran⸗ zoſe Fouſſard ſprachen Worte des Gedenkens. Empfang in Heidelberg. Im Namen der Akademiſchen Auslandsſtelle be⸗ grüßte ihr Geſchäftsführer Dr. Moreth die Stu⸗ denten in den Räumen der Deutſchen⸗Ausländiſchen Geſellſchaft, die ſtets den ausländiſchen Studenten offen ſtehen, wenn ſie nach Heidelberg kommen. In herzlichen Worten wande ſich ſodann der Rektor der Univerſität Heidelberg, Prof. Dr. Gotſchlich, an die Gäſte und bedauerte, daß die Univerſität wegen der Ferien ihre Pforten geſchloſſen hat, ſodaß die franzöſiſchen Gäſte nicht das pulſierende Hochſchul⸗ leben kennen lernen können. Möge die perſönliche Fühlungnahme, wie ſie auf allen internationalen Zu⸗ ſammenkünften ſtattfindet, Vorurteile beſeitigen und helfen, daß ſich die Völker beſſer kennen lernen. Mit einer Reihe deutſcher und franzöſiſcher Dankan⸗ ſprachen wurde der Empfang beendet. * * Preisausſchreiben„Wer kennt Firmen⸗ und Warenzeichen“. Wir müſſen unſeren Leſern und Freunden leider eine Euttäuſchung bereiten. Es war uns unter der erdrückenden Laſt von Tauſenden und Abertauſenden von Einſendungen trotz ange⸗ ſtrengteſter Arbeit nicht möglich, alle Löſungen ſo rechtzeitig durchzuprüfen, daß die Bekanntgabe, wie vorgeſehen, am Samstag, 20. September erfolgen kann. Wir bitten daher die Einſender, ſich noch bis zum kommenden Samstag zu gedulden. * Die Seckenheimer Umlagen. Im Anſchluß an die im Seckenheimer Bürgerausſchuß erfolgte Abſtim⸗ mung über die Eingemeindung mit Mannheim wurde auch die endgültige Feſtlegung der ſeither borläufig erhobenen Umlage leinſchl. Kreisſteuer) für das erſte Halbjahr 1930/31 beſchloſſen, und zwar 86 Pfennige vom Liegenſchaftsvermögen, 35 Pfennige vom Betriebsvermögen und 6,40/ vom Gewerbe⸗ ertrag. Die Umlagen für das zweite Halbjahr wer⸗ den von Mannheim aus feſtgeſetzt. * Plakatſäule umgefahren. Ein Laſtwagen mit Anhänger, der von der Ueberführung nach dem Lin⸗ denhof kam, wollte am Lindenhofplatz bremſen. Hierbei wurde die Plakatſäule von dem An⸗ hänger erfaßt und vollſtändig abgebrochen. Der Führer des Laſtwagens fuhr unbekümmert weiter. Abſchied vom Mannheimer Venedig Das echte Venedig wird, wie uns Brockhaus be⸗ lehrt, von einigen hundert Kanälen in 117 quadra⸗ tiſche Inſeln geteilt, die durch 350 Brücken verbunden ſind. Von Mannheim kann man zwar nicht behaup⸗ ten, daß es ſo viele Brücken hat, aber das mit den quadratiſchen Inſeln trifft auch für unſere Stadt zu. Allerdings werden dieſe bei uns nicht von Waſſer⸗ Straßen, ſondern nur von oft recht bewäſſerten Straßen gebildet. Dieſe ſymetriſche Einteilung iſt in hohem Maße praktiſch. Freilich iſt ſie jeder Mond⸗ ſchein⸗ und Gondolieri⸗Romantik Venedigs fern. Da⸗ für blüht in nuſeren Straßen in der Filzbach eine andere„Nachtromantik“, nicht ganz ohne Gefahr und ſehr öffentlich und läſtig Aber die Paddlerei auf dem Rhein und Neckar erinnert uns auch an venezianiſche Gondolieri⸗ fahrten. Man paddelt von der Stadt zum Lido, un⸗ ſerem Strandbad, der ſo märchenhaft ſchön iſt, daß wir gar nicht nach dem Süden zu reiſen brauchen. Er liegt, wie kein Lido des Südens, zwiſchen Waſ⸗ ſer und Wald, und dieſer Wald iſt allein ein Juwel. Man iſt ſo recht in ſeinem Element, wenn man, auf den Raſen wohlig hingelagert, bei munterem Ge⸗ plauder der Ruhe pflegen kann. Das iſt viel ſchöner, als auf dem echten Lido, wo es keinen Raſen gibt und keinen Strauch, ſondern nur Sand und Sand und wieder Sand. Auf dem Mannheimer Lido kann man unter Bäumen ſeinen ganzen Familienbetrieb mit Frau und Kinderreichtum unterbringen. Es iſt die ideale Anpaſſung an jeden Geſchmack und an jede Geldbörſe erreicht. Man kann ſelber kochen, kann die Treppen der Terraſſen⸗Reſtaurants emporklet⸗ tern und dort ſpeiſen, oder man kann ſich in eine Ecke verziehen, wo man ungerügt ſeine Schinken⸗ brote zerſäbelt. Der Mannheimer Badeſtrand hat noch viele andere Vorteile gegenüber den viel⸗ geprieſenen Reizen ſüdlicher Küſtenſtriche. Nur einen Fehler hat er, nämlich den, daß er ein halbes Jahr unzugänglich iſt, ein Naturgeſetz, dem wir leider nichts anhaben können. Jetzt, da der September allmählich zu Ende geht und der Oktober kommt und mit ihm der Herbſt und dann der Winter, wird er immer einſamer, unſer Lido. Aber weil er ſchon recht ſtill und verlaſſen ausſieht, ſinge ich noch ein⸗ mal laut ſein Lob. Nur noch die fröhliche Jugend, die vom Kümmer der fortſchreitenden Jahreszeit ſich nicht beſchweren läßt, planſcht und ſchiwmmt noch, was das Zeug hält. Solange, bis auch ihr der Herbſt Froſt und Gänſe⸗ haut über den Rücken jagt. Auch wagemutige Nix⸗ chen kann man noch antreffen draußen am Strand⸗ bad. Die letzten Gäſte ſind aber die Badebengel. Sie veranſtalten bei Wind und Wetter Fauſt⸗ und Fußballſpiele, wie es gerade trifft. 5 Plötzlich aber— und dieſer Tag iſt nicht mehr fern, heute oder morgen kann er da ſein— wird unſer Bad ganz verlaſſen ſein und ganz ſtill. Wenn auch der himmliſche Wettergott ſeine Gießkanne hin und wieder für eine Weile aus der Hand ſetzt und ein bißchen Sonne ſcheinen läßt, es hilft nichts mehr, es iſt alles vorbei. Draußen am Rhein fegt der Wind ſcharf über den Damm, vorüber iſt der Sommerrauſch auf dem 8 Mannheimer Lido. Die Ticktackuhr unſeres Lebens nimmt allmählich den Pendelſchlag des Winters auf. Ein Stück Venedig wird uns aber immer noch blei⸗ ben. Das iſt der Marktplatz, der die Eigentümlichkeit beherbergt, maſſenhaft, wie die tierliebende Stadt Venedig. Allerdings ſitzen bei uns nicht, wie auf den Stufen des Dogen⸗ palaſtes oder der Kirche am Markusplatz, die Frem⸗ den herum, um die Tauben mit Broſamen zu ſpeiſen. Wir haben ja keinen Dogenpalaſt, dafür aber eine Ausſtellung alter italieniſcher Stiche im Muſeum. Jedenfalls wäre das ein originelles Bild, wenn die Ausländer, meinetwegen die Amerikaner Harry Sinclair und Henry Ford, auf den Stufen des alten Rathauſes ſäßen und Tauben fütterten. hat, daß er Tauben Die Mannheimer füttern ihre Vögel aber ſchon ſelber. Insbeſondere ſind es immer ein paar alte Mütterchen, die jeden Morgen mit einer Art frei⸗ willigen Amtseifers Körner ſtreuen, bis die Tauben in großer Zahl das Pflaſter des Marktplatzes rings⸗ um überwimmeln.. 5 Dieſe freſſenden Tauben auf dem Marktplatz muß man einmal aus der Nähe betrachten: den militä⸗ riſch ruckweiſen Gang, mit dem ſie ihre Konkurrenz beiſeite ſchieben, die hemmungslose Gier, mit der ſie unter dem ſtetig drohenden Gurren die Zehen ſpreizen, und die leblos ſtarren Augen, die wie Köpfe gelber Metallnägel ausſeheit. Dann merkt man, die Tauben ſind nicht ſo ohne Falſch, wie die Bibel das von ihnen feſtſtellt. Sie ſind ſogar ſehr auf ihren Vorteil bedacht wie die Menſchen und auf Reinlichkeit halten die Mannheimer Tauben ebenſo wenig wie die venezianiſchen. Ueberall hinterlaſſen ſie die Spuren ihrer Verdauung. Namentlich das alte Rathaus iſt eine Ablagerungsſtätte ſolchen und ähnlichen Schmutzes. Jetzt fehlt uns nur noch der Canal grande. Dann hätten wir das ganze Venedig in Mannheim. Begnügen wir uns aber mit dem Mannheimer„Markusplatz“, Rhein und Neckar erſetzen uns die 175 Venediger Kanäle, das Muſeum mit der italieniſchen Kunſt⸗ ausſtellung iſt der Dogenpalaſt und das Strandbad unſer Lido. Freilich müſſen wir von dem nun Ab⸗ ſchied nehmen für ein halbes Jahr. Und ſo ſchließen wir denn unſere Betrachtung mit einer leichten Reſignation und dem ehrlichen Willen, den Mangel des fehlenden Lidos im Winter durch recht viele Beſuche italieniſcher Kunſtausſtellungen erträglicher zu geſtalten. Aer. Moderne Straßenbahnwagen Die Dresdner Straßenbahn hat einen Wagen eingeſtellt, der in Ausſtattung und tech⸗ niſcher Ausrüſtung einen neuartigen Typ darſtellt. Die Lederſitze des Wagens ſind nach dem Vorbilde der modernen Stahlrohrmöbel ausgeführt, bei denen anſtelle des Polſterſitzes oder der Holzbank breite Lederſtreifen verwendet wurden. Beſonders tief⸗ liegende Fenſter bieten eine freie Sicht; an jedem Fenſter ſind kleine Tiſchchen angebracht. Der Bo⸗ den des Wagens iſt mit Gummi ausgelegt. Der Wagenführer ſitzt in der Spitze des Wagens, die ſehr weit vorgezogen und von den Fahrgäſten völlig ab⸗ getrennt iſt. Die Schaltapparate werden durch elek⸗ triſche Druckknopfſteuerung, die Bremſen wie beim Kraftwagen durch ein Pedal bedient. Der neue Wagen iſt mit 4 Motoren von 180 Kw. ausgerüſtet und erzielt bei ſchneller Anfahrt und kurzem Brems⸗ Holzbaracken verſchwinden Draußen auf dem Exerzierplatze links und rechts vom Ulmenweg iſt das ſonſt ſo lärmende Leben in den Baracken erloſchen. Man ſteht keine ſchwatzen⸗ den Frauen, keine ſpielenden Kinder, keine im läh⸗ menden Nichtstun den Tag verbringenden arbeits⸗ loſen Männer mehr. Die draußen aufgeſtellten Koch⸗ öfen ſind verſchwunden. Hier und da liegen alte Stoffreſte, alte Matratzen, zerbeultes Geſchirr um⸗ her. Oede gähnen die zum Teil offenſtehenden Fen⸗ ſter und Türen. Hohl ſchallen die Schritte durch die kahlen Räume. An einer Wand hängt eine wohl mit Abſicht vergeſſene vergriffene Schulmappe. Ver⸗ ſchiedene Wände ſind durchbrochen. Verärgerte Ge⸗ müter haben am letzten Tage noch an dieſen toten Gegenſtänden ihr Mütchen gekühlt. Ein Kind ſteht vor einer geöffneten Tür. Den ſchmutzigen Finger in den noch ſchmutzigeren Mund geſteckt, ſtarrt es hilflos in die klaffende Leere. Fort iſt all das Leben, mit dem es eng verwachſen war, in dem es lebte. Fort ſind ſeine Spielgefährten. Verängſtigt dreht es ſich um und läuft, wie von Grauen gepackt, davon. Auf einer Fenſterbank miaut eine Katze. Auch ihr iſt dieſe Leere fremd. Die Baracken ſollen jetzt von der Firma Rem⸗ per u. Seeberg in Berlin, die ſie gekauft hat, ah⸗ geriſſen werden, womit ſicher ein Stein des An⸗ ſtoßes verſchwindet. Die Bewohner haben einen guten Tauſch gemacht. Mit einem Koſtenaufwand von 98 000/ hat die Stadt an der Oberen Riedſtr. rechts von dem Hinteren Riedweg hinter den ſchon ſtehenden Behelfsbauten fünf neue ſteinerne Baracken errichten laſſen. Zwei mit insgeſamt 32 Wohnun⸗ gen— beſtehend aus ein Zimmer und Küche, Miet⸗ preis 12 /, und oͤrei mit insgeſamt 30 Wohnungen, beſtehend aus zwei Zimmer und Küche, Mietpreis 16 J. Die Wohnungen, geräumig und hell, die Wände ſauber geſtrichen, riechen noch nach friſcher Farbe. Gemütlich haben ſich hier die Leute ein⸗ gerichtet. Vielleicht hat auch das Städtiſche Für⸗ ſorgeamt bei einigen Familien mit Möbelſtücken ausgeholfen. Man merkt es, daß die Leute auf⸗ atmen, daß ſie den Unterſchied gegen früher fühlbar empfinden. Vorn, vor den Eingängen jeder Baracke, ſoll noch der Boden betoniert werden und hinten kann ſich jeder ein Gärtchen anlegen. Jede Fa⸗ milie beſitzt in den zwiſchen den Baracken erſtellten Holzſchuppen ein eigenes Kloſett und ein Koh⸗ lenkämmerchen. Für jede Baracke iſt auch eine Waſchküche mit Waſchkeſſel und Waſchtiſch da. Hier draußen iſt Luft, Licht und Sonne, die drei Voraus⸗ ſetzungen für geſundes Leben und Wachſen. 1 Wenn der Führer betrunken iſt Es iſt als ein großes Glück zu bezeichnen, daß am Donnerstag abend die Straßen ziemlich ausgeſtor⸗ ben waren, als ein betrunkener Fahr zeug⸗ lenker erheblich die Verkehrsſicherheit gefährdete. Mit ſeiner Bulldoggmaſchine und zwei Anhängern raſte er durch die Verſchaffelt⸗ und Lange⸗Rötter⸗ ſtraße, immer in Zickzacklinien, einmal auf der rech⸗ ten und dann wieder auf der linken Straßenſeite. Vier auf dem Wagen befindliche Perſonen verübten eine ſolche Ruheſtörung, daß das Nahen des Wagenzuges ſchon von weitem bemerkbar war. Mehr als einmal mußte gefürchtet werden, daß der Wagen⸗ zug auf den Gehweg geraten würde. Durch den Lärm wurden viele Menſchen an die Fenſter gelockt, die ihrem Unwillen über die Ruheſtörung— es ging be⸗ reits auf 10 Uhr— lebhaft Ausdruck verliehen. Ohne ſich um einige auf dem Gehweg befindliche Fußgänger zu bekümmern, ging die Fahrt über den Weg neben der Uhl andſchule hinweg. Dort wurden auf dem Ab⸗ ſtellplatz die Anhänger abgekuppelt und die Zug⸗ maſchine weiter in Schlangenlinien heimwärts ge⸗ ſteuert. Zum Glück nahm die Fahrt in dem erſten Quadrat der Lange⸗Rötterſtraße ohne Unfall ein Ende. 0 * * Schädelbruch durch Sturz vom Rad. Geſtern vormittag nach 9 Uhr wollte ein 49 Jahre alter, ver⸗ heirateter Elektriker aus der Neckarſtadt mit ſeinem Fahrrad Ecke Laurentius⸗ und Waldhofſtraße hinter einem in Richtung Meßplatz fahrenden Stra⸗ ßenbahnwagen nach der Spelzenſtraße fahren. Da⸗ bei ſtieß er mit einem im gleichen Augenblick aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Straßen bahn⸗ wagen zuſammen, wurde umgeworfen und mit dem Fahrrad ein Stück geſchleift. Der Verunglückte, der durch den Sturz einen Schädelbruch und ſonſtige Verletzungen davongetragen hat, wurde in das ſtädt. weg eine bedeutende Höchſtgeſchwindigkeit. dv. Krankenhalts eingeliefert. brauche ich er Benzinverbrauch des Chevrolet& ist gering. Ul außer dem regel- mäßigen Wechsel nach etwa 1500 km kaum nachzufüllen“ ſchreibl Herr Heinrich Brüning, 6 41 Habiusg. „Sein gefälliges Auſzere und der praktische Auf bau“, fährt Herr Brüning fort,„ent- sprechen durchaus seinen ausgezeichneten Leistungen“. Der starke 6 Zylinder Chevrolet Motor entwickelt, ohne mehr Betriebsstoff zu verbrauchen, mehr Kraft als ein 4 Zylinder infolge der obengesteuerten Ventile. Olfilter und Kurbelgehäuse- Entlüftung erhalten das Ol auf lange Zeit schmierfähig. 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Seite/ Nummer 434 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 19. September 1930 Veranſtaltungen nzerfeſt im Pfalzbau Ludwigshafen. Ein originel⸗ nzerfeſt findet am kommenden Samstag und kag in ſämtlichen Räumen des Pfalzbaues ſtatt. Das r um den Pfalzbau. beginnt unter Mitwirkung des Treiben Albert Das herbſtliche Rheinliedſängers Pol, Humoriſten Max Paulſen und des Tänz 8 Ham mm. Winzermädel und Winzer aus dem weinfrohen Städtchen Deidesheim werden in echt inherbſtſtimmung vermitteln; Kinder en. Mit frohen Geſängen wartet das Doppel⸗ „Liederkranz“ auf.(Weiteres ſiehe Anzeige in letzter Nummer.) N Haß ge B 8 Nachrichten aus Baden Unterſchlagen und flüchtig Kr. Heidelberg, 19. Sept. Bei der Woh⸗ nungsbaugeſellſchaft m. b. H. in Heidel⸗ berg wurden, wie die„Heidelb. N..“ melden, große Unregelmäßigkeiten feſtgeſtellt. Der Geſchäftsführer Paul Müller iſt verſchwun⸗ den und mit ihm angeblich ein Betrag von 2 Mil⸗ lionen Mark. Man nimmt an, daß Müller den größten Teil des Geldes entweder mitgenommen oder vorher auf die Seite geſchafft hat. Der Ver⸗ luſt ſoll in erſter Linie kathol. Ordens⸗ ſchweſtern in Speyer treffen, die Baugel⸗ der für ein projektiertes Krankenhaus her⸗ gegeben hatten. Sollte die Geſellſchaft infolge der Unterſchlagungen zuſammenbreche u, ſo würden auch zahlreiche kleinere Heidelberger Ge⸗ ſchäftsleutegeſchädigt ſein. Der zweite Ge⸗ ſchäftsführer, Dipl.⸗Volkswirt Alfred Gol d⸗ ſchmidt, iſt bereits vor einigen Wochen aus der Ge⸗ ſellſchaft ausgeſchieden. Arbeiter⸗ntlaſſungen bei der Schnellpreſſeuſabrik Rr. Heidelberg, 19. Sept. Bei der Heidelberger Schnellpreſſenfabrik AG. ſind vor einigen Tagen bei drei Arbeitern Aklorddifferenzen entſtanden, in de⸗ ren Folge die geſamte Belegſchaft von 262 Köpfen die Arbeit niederlegte, ohne daß vorher die geſetzlich porgeſehenen Verhandlungsmöglichkeiten voll aus⸗ genutzt wurden. Die Verwaltung der Geſellſchaft hat ſich entſchloſſen, die Arbeiter friſtlos zu entlaſſen, nachdem mehrmalige Aufforderungen zur Wiederaufnahme der Arbeit ohne Erfolg ge⸗ blieben waren. Die Entlaſſung wird von der Ver⸗ waltung mit dem tarifwidrigen Vorgehen der Arbeiterſchaft begründet. Die Verwal⸗ tung lehne es ab, in Verhandlungen mit dem Ar⸗ beiterrat einzutreten, weil ſie auf dem Standpunkt ſteht, daß ein ſolcher zur Zeit nicht mehr beſteht. Da⸗ gegen iſt ſie bereit, in Vorverhandlungen mit der Gewerkſchaft der Metallarbeiter einzutreten. Wechſel in der Realſchulleitung mp. Ladenburg, 18. Sept. Am 1. Oktober d. J. wird der Leiter der hieſigen Realſchule, Direktor Robert Mauderer, der dieſen Poſten ſeit acht Jahren erfolgreich ausfüllt, nach Sinsheim über⸗ ſiedeln, um dort in gleicher Eigenſchaft tätig zu ſein. Profeſſor Dr. Karl Schwarz aus Kehl iſt zu ſei⸗ nem Nachfolger in Ladenburg beſtimmt. Ziehung der Ladenburger Ausſtellungslotterie mp Ladenburg, 18. Sept. Bei der Ziehung der Laden burger Ausſtellungslotterie fiel der Hauptgewinn mit 1000 Mark auf die Num⸗ mer 11358, zwei weitere Gewinne in Höhe von je 100 Mark fielen auf die Nummern 2141 und 2315. Außerdem gibt es noch nahezu 700 kleinere Gewinne, die alle bis zum 24. Sept. d. J. im Rathaus zu Ladenburg gegen Abgabe der Gewinn⸗ loſe ausgehändigt werden. Alle nicht abgeholten Ge⸗ winne verfallen am 22. Oktober 1930. Schauturnen sch Schriesheim, 18. Sept. Am kommenden Sonn⸗ tag hält der Turnverein 1883, Schriesheim, ſein diesjähriges Schauturnen ab. Vom„Adler“ aus erfolgt der Abmarſch des Feſtzuges zum Turnplatz des Vereins, wo u. a. Einzel⸗ und Geſamtvorfüh⸗ rungen, ſowie Gruppen⸗ und Keulenübungen vor⸗ geführt werden. Anſchließend findet die Preis verteilung ſtatt.— Das am kommenden Mon⸗ tag vorgeſehene alljährliche Turnfeſt der hieſigen Volksſchule findet nicht, wie urſprünglich vorgeſehen, auf dem Schulhof ſtatt, ſondern auf dem Turnplatz des hieſigen Turnvereins 1886. Die Schulkinder marſchieren vom Schulhof zum Sportplatz, wo um 8 Uhr morgens die Turnvorführungen, Turnſpiele und Reigen, ſowie Freiübungen der Knaben und Mädchen, ihren Anfang nehmen. Auf dem Schubkarren zur Polizeiwache * Schwetzingen, 18. Sept. Eine noch junge, aber deſto temperamentvollere Frau zertrümmerte in der vergangenen Nacht zwiſchen 2 und 3 Uhr ſechs Fenſterſcheiben in einem Hauſe der ſtädt. Siedlung beim Gaswerk und außerdem noch eine Gaslaterne. Zwei Polizeibeamte mußten ihre männliche Kraft einſetzen, dieſes Mitglied des ſchwa⸗ chen Geſchlechts zur Vernunft zu bringen. Sie wehrte ſich mit Händen und Füßen, ſo daß ſie ſchließ⸗ lich gefeſſelt und auf einem Schubkarren zur Polzeiwache gefahren werden mußte. Der ungewöhnliche lebhafte Gefühlsausbruch erklärt ſich leichter, wenn man erfährt, daß beſagte Dame leider ſehr erheblich betrunken war. Trauriger Abſchluß der Kirchweih I. Hilsbach, 18. Sept. Die Kirchweih endete hier damit, daß der Polizeidiener des Ortes nach einem kleinen Streit dem Kaufmann Heinrich Hu⸗ ber die ganze Ladung ſeines Revolvers in den Kopf ſchoß, ſo daß Huber ſchwerver⸗ letzt zuſammenbrach. Beide leben ſeit längerer Zeit auf geſpanntem Fuß. Huber wurde dem Kranken⸗ haus in Heidelberg zugeführt, der Täter verhaſtet. rderpfül zi nd. Schifferſtadt, 18. September. Am Mittwoch abend fand im Saale„Zum Ochſen“ eine vom Schifferſtadter Gewerbeverein einbe⸗ rufene Proteſtverſammlung ſtatt, die den Auftakt des gegen die Arbeitsvergebung für die Waſſerleitungs⸗ anlagen durch den Zweckverband begonnenen Kampfes bildete. Die Verſammlung war von über 1000 Intereſſenten beſucht. Diplomkaufmann Schön ung ſerſtattete nach Be⸗ grüßungsworten ein ausführliches Re ferat. In klarer und ſachlicher Form berichtete der Redner über die Vorgänge bei der Vergebung der erſten Waſſerleitungsarbeiten. Er wies darauf hin, daß die Waſſerleitungsfrage der vorderpfälziſchen Ge⸗ meinden um Schifferſtadt ſchon oft die Gemüter er⸗ regt habe, bis ihre klare Löſung erreicht wurde und die Bauarbeiten beginnen konnten. Nachdem ſich bei der erſten Vergebung der Waſſer⸗ leitungsarbeiten heraus geſtellt habe, daß der Ver⸗ waltungsausſchuß des Zweckverbandes die Schiffer⸗ ſtadter Intereſſen nicht wahrte, könne nicht mehr länger zugeſehen werden. Die geſamten Anlage⸗ koſten des vorderpfälziſchen Waſſerverſorgungspro⸗ jektes, das 7 Gemeinden erfaßt, ſtellen ſich auf rund 3 100 000 4. Hiervon entfallen auf Schifferſtadt allein 1200 0000% Koſtenanteil. Im Verwaltungsausſchuß mit 9 Vertretern habe es dagegen nur 1 Stimme. Aus dieſem Mißſtande heraus haben ſich nun Zu geiſelnde Unſtimmigkeiten ſchon bei der Vorberei⸗ tung gezeigt. Eine öffentliche. Ausſchreibung der Arbeiten habe nicht ſtattgefunden. 14 Firmen habe man zur Submiſſion eingeladen, und das ortsan⸗ ſäſſige Gewerbe habe nur durch eine Zeitungsnotiz davon etwas erfahren. Die örtlichen Bauhandwer⸗ ker wollten ſich in Rückſicht auf ihre ſchlechte Beſchäf⸗ tigungslage um die Erdarbeiten bewerben. Aus der Pfalz Pfälziſche Pilze nach Norddeutſchland 2: Annweiler, 16. Sept. In dem pfälziſchen Haupt⸗ pilzgebiet im Wasgau ſind in dieſem Jahre zum erſten Mal Groß verkäufer für Pilze ein⸗ getroffen, die eine großzügige Pilz kampagne organiſteren. Aehnlich wie bei den Heidelbeerernten werden die Pilze waggonweiſe nach Nor d⸗ deutſchland abgeſchoben, vor allem Pfifferlinge und Steinpilze. Zahlreiche Bewohner der hieſigen Gegend werden als Pilzſammler beſtellt, ſodaß vor⸗ übergehend der arbeitsloſen Bevölkerung geholfen iſt. Zur großen Armee * Edenkoben, 18. Sept. Am Dienstag ſtarb der bekannte Wärter des Sieges⸗ und Friedendenkmals, Joh. Georg, genannt Heinrich Scholl. Er ſtand im Alter von 83 Jahren und war Teilnehmer des Feld⸗ zuges 1870/71. Bis vor einigen Wochen machte er noch täglich Dienſt auf dem Denkmal, wobei er ſich ſtets zu Fuß dorthin und wieder nach Hauſe begab. Landaus Konſumverein macht Ausverkauf * Landau, 19. Sept. Der Konſumverein Landau (Pfalz) und Umgebung kündigt ſeinen Aus ver⸗ kauf an. Die Mitglieder zahlen nunmehr ihren Geſchäftsanteil mit 20/ ein. Tabakpflanzer tagen * Germersheim, 18. Sept. Der Landesverband Bayeriſcher Tabakbauvereine hält am 28. Septem⸗ ber hier ſeine diesjährige Her bſt⸗Hauptver⸗ ſammlung ab. Zur Hauptverſammlung ſind nicht allein alle Mitglieder des Verbandes, vielmehr auch Pflanzer des freien Baues eingeladen. * k. Oggersheim, 18. September. Der Kaufmann Heinrich Neuberger von Ruchheim fuhr geſtern abend gegen 9 Uhr mit ſeinem Perſonenkraftwagen in der Mannheimer Straße bei der alten Rennbahn in voller Fahrtgeſchwindigkeit auf ein un be⸗ leuchtetes Fuhrwerk auf. Der Kraftwagen wurde vollkommen demoliert, der Lenker blieb glück⸗ licherweiſe unverletzt.— Der Lieferwagen IV B 30 501 von Heddersheim fuhr vergangene Nacht beim „Guten Hirten“ in der Mannheimer Straße gegen einen Telegraphenmaſt. Der Kraftwagen wurde ſchwer beſchädigt und mußte abgeſchleppt wer⸗ den. Der Lenker erlitt nur leichten Schaden. * Pirmaſens, 19. Sept. Der in der Glasberg⸗ ſtraße wohnhafte 54jährige Fabrikarbeiter Heinrich Zwally wurde in ſeiner Wohnung erhängt aufgefunden. Zwally ſoll lebensüberdrüſſig ge⸗ weſen ſein. * Zweibrücken, 17. Sept. Ein zwangsweiſe ver⸗ ſteigertes vom Notariat als herrenlos be⸗ zeichnetes Grun dſtück in der Kaiſerſtraße ging für 10 000% an die Gebr. Röchling⸗Bank über. * Kubſel, 19. Sept. In einer der letzten Nächte wurde an der Luitpoldſchule, wo anläßlich des Preiszuchtviehmarktes außer weiß⸗blau auch ſchwarz⸗ rot⸗gold geflaggt war, die republikaniſche Fahne heruntergeholt und vollſtändig zerſchnit⸗ ten. Von den Tätern fehlt jede Spur. * Rockenhauſen, 19. Sept. Feueralarm weckte in der Donnerstag⸗Nacht gegen halb 2 Uhr die hieſige Einwohnerſchaft aus dem Schlafe. Auf dem Dreſch⸗ platz der Familte Weber, gegenüber der Möbel⸗ fabrik Ziegler entſtand auf ungeklärte Weife in einem Strohhaufen ein großer Bran d. Die Dreſch⸗ maſchine und eine Kleeſamenmaſchine brannten vollſtändig bis auf das Eiſengeſtell nieder. Wie man hört, haben die Geſchädigten nicht verſichert. Jaſſerverſorgung Eine Proleſtverſammlung der Schifferſtadter Bürgerſchaft Der Vorſitzende Weber vom Zweckverband habe dem Schifferſtadter Handwerk die Ar⸗ beitsbeteiligung rundweg verſagt, weil er an der Fähigkeit in Bezug auf die Finan⸗ zierung und die Garantiemöglichkeit des örtlichen Handwerks anzweifelte. Bei Vergebung der Arbeiten für Los J und II (Zuleitung vom Pumpwerk zum Schifferſtadter Waſſerturm und Ortsnetz Schifferſtadt) erhielten die drei mit der Arbeitsgemeinſchaft verbundenen Fir⸗ men den Zuſchlag, unter der Bedingung, daß der Erdaushub für Los I größtenteils an die 4 Mutter⸗ ſtadter Unternehmer, die nicht der Arbeitsgemein⸗ ſchaft angehören, zu vergeben ſind. Das Landesamt für Waſſerverſorgung hat mit Zuſtimmung des Staatsminiſteriums ſeinerzeit unter 44 Projekten 0 dasjenige der Firma Mahle r⸗München empfohlen, weil es techniſch und architektoniſch das bewährteſte war. Mit dieſer Firma iſt die örtliche Arbeits⸗ gemeinſchaft von Schifferſtadt verbunden. Nach dem Wunſche des Zweckverbandsvorſitzenden ſollte merk⸗ würdigerweiſe das beſtempfohlene Projekt für die Firma Rief⸗Mutterſtadt abgekauft werden. In dieſen Vorkommniſſen ſehen die Schiffer⸗ ſtadter Bürger die Intereſſen nicht gewahrt, weshalb in der Verſammlung auch ſchärfſtens Proteſt gegen ſolche Machenſchaftsverſuche erhoben wurde. Es wird vom Zweckverband gefordert, daß die Ver⸗ gebung der Arbeiten ſo vorzunehmen iſt, wie es die Schifferſtadter Intereſſen erfordern, die Zuſammen⸗ ſetzung des Verwaltungsausſchuſſes im Zweckver⸗ bande dem finanziellen Beteiligungsverhältnis der Gemeinden zu entſprechen hat und für den Fall, daß dieſe beiden Forderungen nicht erfüllt werden, die Auflöſung des Zweckverbandes zu betreiben iſt. Dem Referat ſchloß ſich eine lange ſcharfe Debatte an, nach der eine Reſolution einſtimmig gefaßt wurde. Gefaßte Automarder— Mit Revolvern, Dietrichen und Einbruchswerkzeng bewaffnet * Pirmaſens, 19. Sept. Seit einiger Zeit wurden hier zahlreiche Autodiebſtähle verübt. Auch wurden Garageneinbrüche und Diebſtähle von Auto⸗ beſtandteilen aus Kraftwagen, die auf der offenen Straße hielten in auffallend ſtarkem Maße verzeich⸗ net. Nunmehr gelang es der Polizei am Donners⸗ tag abend, vier junge Burſchen bei einem Einbruch in die Herzog⸗Garage zu überraſchen und feſtzunehmen. Die Burſchen(ſie ſtehen im Al⸗ ter von 18 bis 20 Jahren) führten Waffen bei ſich und Dietriche, ſowie andere Einbruchswerkzeuge. für Nachbargebiete Dirigententagung in Darmſtadt * Darmſtadt, 19. Sept. Hier wird der Heſſiſch Chordirigenten verband vom 4. bis 5. Okt. ſeine diesjährige Hauptverſammlung abhal⸗ ten. Erfahrene und bekannte Chordirigenten werden Fachvorträge halten. Auch werden verſchiedene neue Werke zu Gehör gebracht. Spur in der Frankfurter Mordſache * Frankfurt a.., 19. September. Die Polizei hat in Erfahrung gebracht, daß Anfang dieſes Monats ein Herr in der Wohnung der Frau Schreyer erſchien, um ein möbliertes Zimmer zu mieten. Frau Schreyer ſagte das zu vermietende Zimmer zu. Später erſchien der Herr mit einem Freunde, mit dem er angeblich zuſammengewohnt hatte. Er bat Frau Schreyer, das Zimmer mit zwei Betten aus⸗ zuſtatten, damit er wieder mit ſeinem Freund wohnen könne. Frau Schreyer war jedoch damit nicht ein⸗ verſtanden, worauf der Fremde das Zimmer allein mietete. Frau Schreyer verlangte eine Anzahlung, worauf der Fremde verſprach, ds. Mts.(Tag der Tat) wiederzukommen und die Anzahlung zu leiſten. Weiter ergaben die eifrig an⸗ geſtellten kriminalpolizeilichen Ermittlungen, daß vor einiger Zeit in einem benachbarten Lebensmittel⸗ geſchäft ein Fremder ſich nach den Vermögens⸗ verhältniſſen der Frau Schreyer erkun⸗ digte. Wenige Tage ſpäter zog in dem gleichen Ge⸗ ſchäft ein anderer Herr gleiche Erkundigungen ein. Beide gaben an, Beamte einer Auskunftei zu ſein. Sie wollten wiſſen, ob Frau Schreyer für 250 Mk. kreditfähig ſei. 200 Jahre Frankfurter Hauptwache * Frankfurt a.., 19. Sept. Am 21. September ſind 200 Jahre vergangen, daß das im Mittelpunkt der Stadt gelegene Gebäude der Hauptwache fertiggeſtellt und in Gebrauch genommen wurde. Das Gebäude diente bis zu Beginn dieſes Jahr⸗ hunderts ausſchließlich militäriſchen Zwecken. Es iſt ſo ziemlich unverändert erhalten geblieben. Le⸗ diglich die Umgebung hat eine weſentliche Verände⸗ rung erfahren. Bemerkenaswert iſt, daß ſich weſtlich ein mit Blech beſchlagenes hölzernes Pferd befand, auf das zur Strafe Soldaten und Ruhe⸗ ſtörer geſetzt wurden. Daneben ſtand der Pranger. Auf der jetzigen Verkehrsinſel war ein ſog. Trillerhäuschen, in das Felddiebe und widerſpenſtige Perſonen eingeſperrt wurden. * * Worms, 16. Sept. Am Sonntag abend gab ein 33jähriger Arbeiter im Verlauf eines Streites mehrere Schüſſe auf einen Wormſer ab. Die Schüſſe gingen zum Teil fehl, einer jedoch prallte an der Hoſenſchnalle des Getroffenen ab. Der Samstag, 20. Wolkig. Vorüberzug eines ausgedehnten Regen gebietes. Etwas kühler. Täter wurde feſtgenommen. r Soptem ber: Auffriſchende, in der Höhe ſtürmiſche Südweſtwinde Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags f See⸗ 1 22 Wind l höh. 5 Wetter 7 Ss Rich] Stärke Wertheim 151— 11 21 10 ſein leicht] Nebel Königsſtuhl] 568 759.2 12 17 11 80 leicht wolkig Karlsruhe 120 758,9 14 23 13 0 lelcht 5 Bad.⸗Bad, 218 758,8 14 24 11 ſitin 3 Nebel Villingen 712761, 110 22 9 W. leicht haibbedeck St. Blaſten 780— 10 21 9 W 5 Badenwell. 422 759,2 14 23 12 ſtill 85 1 Feldbg. Hof 1275 686,1 11 15 9 S friſch bedeckt Bad. Dürr. 701— 12 22 9 fſtill heiter Eine große atlautiſche Zyklone, in deren Kern der Luftdruck weniger als 730 Millimeter beträgt, iſt an der engliſchen Südweſtküſte angelangt. Ihre Vorder⸗ ſeite bringt uns bei füdlichen Winden gegenwärtig vorübergehend heiteres und warmes Wetter. Eine Front kühlere und maritime Luft liegt aber bereits über der Biscaya und wird uns morgen erreichen, da die Zyklone zunächſt noch ihre Zugrichtung nach Oſt⸗Nordoſt beibehalten wird. wiederum Bewölkungszunahme bevor. 12—44 Grad. winde. 512 Grad. meiſt trübe und Regen. Geſtern meiſt Regen. Harz und Thüringer Wald: Heiter. Rhein⸗ und Weſergebiet: —15 Grad. Stellenweiſe Bewölkung. Frühnebel. Schon Reiſewelter Nord⸗ und Oſtſee: Heiter bis wolkig. M Mild. heute ſteht Lebhafte Süd⸗ ild. Leichte Weſtwinde. Geſtern Leichter Südwind. Geſtern heiter bis wolkig. Warm 5 Erzgebirge: 912 Grad. Bewölkt. Windſtille. Geſtern zeit⸗ weiſe Regen. Mild. Alpen: 10—13 Grad. Leichte Bewölkung. Windſtille. Froſtgrenze über 3000 Meter. Geſtern meiſt heiter und warm. Erwärmung. In 20003000 Meter raſche Flugwetler Ein außergewöhnlich kräftiges Tief iſt vom Ozean herangezogen und hat auf ſeiner Vorderſeite über Sſtdweſtdeutſchland ſöhnige Aufheiterung bei üd⸗ lichen Winden gebracht. In Kürze ſteht jedoch neue Trübung bei am Boden auffriſchenden Winden be⸗ vor. In der Höhe wehen bis 1000 Meter über Weſt⸗ deutſchland Südwinde von 20 Meter Stärke pro Sekunde, öſtlich der Elbe weſtliche Winde von 10—15 Sekundenmeter. Darüber herrſcht einheitliche Weſt⸗ ſtrömung von 10—20 Meter Stärke pro Sekunde, Für morgen iſt Zunahme der Windgeſchwindigkeit in Höhen zu Sturmesſtärke zu erwarten. Ahein Pegel 1815. 17 18.10 Netar-FBegel J 15. 77.18.18 Safel 7880 58.88 0,515.51 Schuſterinſel 1705857 144,40 Mannheim 173, 48 3 20.15 echt.70 2062 277.59.65 Igaſtfeld 9,58 0,69 0,660.70 Maxau.44.31 4,41.41.84 Plochingen 0,21.209,20 21 Mannhbelm 8,403.24 8,22.26 325 Heilbronn 1,28 1,19 1,191.19 Kaub.202,10 2,05.62.06 175 Köln.95.962,08 3,08 1,88 Waſſerwärme des Rheins 17 0 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Ste fan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: i. B. Franz Ki cher-Ge⸗ richt u. alles übrige: Franz Kircher Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, 8 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1, 46 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rüctporto ö —— Geſchäflliche Mitteilungen * Geſundfarbig, friſch und lebensfroh müſſen Sie gus⸗ ſehen, Ihr Inneres muß lebendig arbeiten und Aktivität zeigen. Erhöhte Bereitſchaft, geſteigerte Energie und Friſche in Wort und Tat, das ſind zuſammenhängende Begriffe, die aus dem Menſchen erſt etwas machen, die für ihn Exi⸗ ſtenz und Freude am Daſein bedeuten. Mit„Neo⸗Kruſchen⸗ Salz“ hoben Sie eine ganz bequeme und außerdem billige Art und Weiſe, Ihre Verdauung und damit Ihren Stoff⸗ wechſel anzuregen, Ihr Blut gewiſſermaßen zu filtern, d. h. zu reinigen. 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Die Luft iſt geſättigt mit Friſche und Kraft, die ſie aus den lebensvollen Wäldern ſchöpft und die Sonne will in der herbſtlichen Hellig⸗ keit und durchſcheinenden Klarheit die entfernteſten Gegenden nah an den Beſchauer heranholen: Eine unverhüllte Aufforderung zum Wandern und Schauen all der ſpäten Schönheiten in dieſem Lande der Berge und des Waldes. Für die Nerven, für Kopf und Herz iſt dieſe Zeit eine Erneuerungs⸗ periode, und die vielen natürlichen Gaben der Ernte⸗ und Reifezeit ergänzen aufs glücklichſte die pſycholo⸗ giſchen und biologiſchen Einflüſſe der Jahreszeit. Drunten in den Tälern, an den Hängen, die ſich nach der Rheinebene hinziehen, aber auch in den ein⸗ zelnen Seitentälern, hebt jetzt bald ein geſchäftiges Treiben an, die Wein leſe. Zurzeit ſind ſie noch geſperrt, die grünen Gärten der Reben, drin der neue Wein ſchon in den kleinen runden Kapſeln der Traubenbeeren unter dem drängenden Kuß der Sonne vollmundig und lebensſprühend zu reifen be⸗ ginnt. Noch bedecken die grünen Blätter zum Teil die runden Schönheiten, aber bald wird dieſer Schmuck ſo nach und nach abfallen und die Kinder der Freude dem Sonnenlicht zugänglicher machen. Die Entwicklung der Witterung in der letzten Zeit iſt für das Reifen der Trauben doch günſtiger ge⸗ weſen, als man vorher annahm. Vom Süden her brachten die warmen Luftſtrömungen eine Durch⸗ wärmung des ganzen Gebiets, die infolge der Nebel⸗ bildung vom Abend bis zum Morgen auch keine nächtliche Abkühlung durch nächtliche Ausſtrahlung erfuhr. Für Wanderungen über die Höhen iſt die Zeit ſehr günſtig, trotzdem die allgemeine Wetter⸗ lage zeitweiſe gewitterhafte Niederſchläge bringt. Durch die Zufuhr warmer ſüdweſtlicher Luft wird nämlich eine zu ſtarke Abkühlung auf den Höhen vermieden, die den empfindſameren Stadtbewohnern doch etwas unangenehm wäre. Tagsüber iſt durch die ungehinderte Sonneneinſtrahlung eine angenehme Temperaturſteigerung zuſtandekommen; wenn auch Bewölkung zeitweiſe eintritt, ſo iſt doch die Fern⸗ ſächt außerordentlich gut und belohnt mit Aus⸗ blicken von zauberiſcher Schönheit die Mühen einer Bergwanderung. Die Erholungſuchenden, die jetzt noch einen Ferienaufenthalt in einem Schwarzwald⸗ ort nehmen können, kommen deshalb beſonders gut auf ihre Reihnung. Der ſommerliche Andrang von Kur⸗ und Sommerfriſchengäſten hat nachgelaſſen; damit können bei individueller Behandlung den Ein⸗ zelnen von den Inhabern und Angeſtellten des Frem⸗ denwirtſchaftsgewerbes mancherlei Aufmerkſamkeiten geboten werden, die zur Hochſaiſon aus leicht erklär⸗ lichen Gründen nicht zu haben ſind. Man hört ſehr oft als Einwand gegen einen herbſtlichen Kurfauf⸗ enthält die zweifelnde Frage: Wenn aber das Wetter ſchlecht wird? Dem iſt entgegenzuhalten, daß die Witterung im deutſchen Südweſten im allgemeinen in den herbſtlichen Monaten ſehr konſtant iſt; auch wenn einmal infolge lokaler Gewitterbildung grö⸗ ßere Niederſchlagsmengen heruntergehen, ſo ſchadet dies doch nicht viel dem Erholungsaufenthalt, da die Regenzeit erfahrungsgemäß von ſehr kurzer Dauer iſt und Wanderungen nach dem Regen auf den wohlgepflegten Wegen des Schwarzwaldes in der erfriſchten ſtaubfreien Natur und bet außer⸗ ordentlich klarer Fernſicht beſonders genußvoll ſind. Die Preiſe für Unterkunft und Verpflegung haben jetzt in der Nachſaiſon faſt durchweg bei gleichen Lei⸗ ſtungen eine Verbilligung um etwa 10—20 Prozent erfaßren. Sy bringt die ſpäte Sonne gerade im Badnerland ſeinen Gäſten viele Freuden: Obſt und Früchte in ihrer ſaftigen Fülle ergötzen Mund und Gaumen, der„Neue“ erneuert im wahrſten Sinn des Wortes den ganzen Organismus des Menſchen, der ſich ſei⸗ ner Wirkung— Notabene mit Maß— überantwortet d nach dem Wandern und Streifen durch die Spät⸗ lahrsfriſche und Reinheit der Schwarzwaldluft ſchmecken die irdiſchen Genüſſe des lecker bereiteten Mähles beſonders gut, worunter gerade jetzt die Leckerbiſſen der Schwarzwaldforellen in ihrer zarten Schönheit, die gleicherweiſe Herz und Augen und Zunge entzücken, nicht fehlen dürfen. S' iſt eben die Zeit der tauſend Freuden im badiſchen Herbſt, die Zeit des Wanderns und des neuen Weines. ——— Kilometerpreistafel der Deutſchen Reichsbahn Ueber die ab 1. September gültigen Tarife im Per⸗ ſonen⸗, Gepäck⸗ und Expreßgutverkehr der Reichsbahn un⸗ terrichtet eine in neuer Auflage erſchienene Kilometer⸗ preistafel in Form einer 48 Seiten ſtarken Schrift. Die Normalfahrpreiſe für., 2. u. 3. Klaſſe, wie ſie bei amt⸗ lichen Fahrkarten und Rundreiſeheften zur Anwendung kommen, ſind für alle Entfernungen von 1 bis 1750 Kilometer angegeben. Die Schrift enthält außerdem u. a. Kilometerpreistafeln für Sonntags karten, M o ⸗ nats karten, Schülermonats karten, Teil⸗ monats karten, Arbeiterwochenkarten, die ermäßigten Fahrpreiſe für Geſellſchafts fahrten, ſowie für Reiſegepäck und Expreßgut. Das im Verkehr mit der Eiſenbahn wertvolle Handbuch iſt bei allen Bahnhöfen und durch den Badiſchen Verkehrsverband Karlsruhe erhältlich Beilage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ ie Lüneburger im Nuerſcheitt dur Tandſchaft und Ruler Von Konrad Haumann⸗Leipzig Eine der charaktervollſten deutſchen Landſchaften iſt das 11000 qkm große Heide⸗, Moor⸗ und Wald⸗ gebiet der Lüneburger Heide zwiſchen Aller und Elbe, zwiſchen dem Dreieck der Großſtädte Hannover—Bre⸗ men Hamburg. Man muß als Deutſcher dieſe Heide⸗ landſchaft, die vor noch nicht allzuvielen Jahrzehnten Dichter und Maler dem deutſchen Volke entdeckten, ebenſo keunen, wie man das Meer kennt und die Alpengipfel, die Berge und Täler der Mittelgebirge oder die alten wunderſchönen Mittelalterſtädte. An ſonneglühenden Wändertagen wird dieſe urdeutſche Landſchaft zum gleichen beglückenden Erlebnis. Mit ihren brennend roten Heideflächen, ihren ausgedehn⸗ ten leichtwelligen Kiefern⸗ und Laubwäldern, mit ihren geheimnisvollen Wachholderbüſchen, ihren jahr⸗ tauſendalten Hünengräbern, auf denen ſinnend die Sage hockt, ihrem ſchwankenden Moor, über dem trügeriſche Irrlichter locken und die Eulen rufen, ihren radzerfurchten Birkenwegen, auf deren Find⸗ lingen der ſtrickende Schäfer inmitten ſeiner weiden⸗ den Heidſchnucken ſitzt. Verwettert ſind die Heide⸗ häuſer, an deren Strohdächern nie die gekreuzten Pferdeköpfe fehlen, wo auf dem Firſt das Sachſenroß als Windzeichen ſich dreht und wo aus den Tennen der Takt der Dreſchflegel noch klingt.— Nun läuten wieder Myriaden purpurner Erikaglöckchen die Hohe Zeit der Heide ein und aus dem Geſumm unzähliger goldflügeliger Immen, aus dem Raunen des Som⸗ mertages klingt es: Die Heide blüht.. Kommt und ſchaut und lernt die Heide lieben K Auch dieſe, an Flächenumfang rieſengroße Lüne⸗ burger Heide iſt längſt nicht mehr jenes unberührte Oedland, als das es früher gemieden war. Beträcht⸗ liche Strecken dieſer Heide wurden kultiviert, mit dem Dampfflug zu Aeckern aufgebrochen, vom Forſtmann aufgeforſtet zu Fichten⸗ und Kiefernwäldern. Um wenigſtens einen Teil der urſprünglichen Lünebur⸗ ger Heide vor der planmäßigen„Kultur“ zu bewah⸗ ren, iſt ein 2000 qm großes Heide⸗Naturſchu tz⸗ gebiet im ſchönſten und eigenartreichſten Heide⸗ gebiet der Zentralheide um den Wilſeder Berg geſchaffen worden. Der jüngſt verſtorbene Heidepaſtor Wilhelm Bode war der eifrigſte Förderer des Na⸗ turſchutzgedankens. Der Wilſeder Berg iſt mit 170 Meter die höchſte Erhebung der Heide; eine einzelne windzerwehte Fichte ſteht auf ſeinem Gipfel. Von hier erſchließt ſich ein umfaſſender Blick über die Schönheit der Heide bis zu Lüneburgs und Ham⸗ burgs Türmen und an klaren Tagen ſogar bis zum 160 Kilometer entfernten Brocken des Harzes. Wo der Wilſeder Berg ſteil abfällt, hat er die wunder⸗ ſamen Landſchaften des Totengrundes(früher wur⸗ den hier die Wilſeder Toten vorübergetragen) und des Steingrundes mit ſeinen Findlingen und Ma⸗ ſchandeln geſchaffen. Das Dorf Weilſede beſteht aus drei Höfen in altlüneburgiſcher Bauart Hier befindet ſich das ebenfalls von Bode gegründete Heidemuſeum, das einzige deutſche Heidemuſe⸗ um, das das Leben des Heidjers, ſeinen Hausrat, die alte Heidekultur aus einer Zeit vor mehr als hun⸗ dert Jahren feſthält. Das in altem Heidjerhaus un⸗ tergebrachte Muſeum hat jüngſt ſogar erweitert wer⸗ den müſſen!— Das Naturſchutzgebiet um Wilſede iſt ſomit verſtändlicherweiſe das landſchaftlich urtüm⸗ lichſte und eigenartreichſte der ganzen Heide und wird als ſolches auch künftigen Jahrhunderten er⸗ halten bleiben. 25 Neben dem Wilſeder Gebiet ſind vielbeſuchte Heide⸗ landſchaften: Die Göhrde(öſtlich Lüneburgs und Uelzen), eines der ſchönſten Heidelaubwälder in der Oſtheide(10 Kilom. lang, 7 Kilom. breit). Mit ihren alten Eichen und Buchen, dazwiſchen ausgedehnten ſaftigen Weiden, mit ihrer Hochfläche und ihrem tal⸗ reichen Randgebiete wirkt die Göhrde wie ein Park. Hier befindet ſich auch ein ehemals kaiſerliches Jagd⸗ ſchloß; reich iſt der Wildbeſtand insbeſondere an Wild⸗ ſchweinen.— 1813 fand an der Göhrde eine Schlacht zwiſchen Verbündeten und Franzoſen ſtatt. Im Dannenberger Friedhof iſt das Grab der während dieſer Schlacht gefallenen Lützowerin Eleonore Prochaſka zu ſehen. Ein Denkſtein erinnert auch an Theodor Körner, der hier eines ſeiner Schlachtlieder ſchrieb. Die Raubkammer bei Amelungshauſen iſt ein 13 Km. langer Bergforſt, an deſſen Saume ſich die ſchönſten Wachholdergruppen finden. Wilden, urſprünglichen Heide⸗Urwald zeigt ein Teil des Forſtes Lüß. Das Teufelsmoor, ein 200 Okm. großes Moorgebiet nördlich Bremen wird von einer Kleinbahn bis Bremervörde durchquert. Mittelpunkt dieſer eigenartig reichen Moorlandſchaft iſt die Künſtlerkolonie Worpswede. Die hier entſtandenen Heidebilder der Moderſohn, Vogeler, Overbeck, Mackenſen trugen Weſentliches dazu bei, im deutſchen Volke die Liebe zur Heide zu wecken. * An hervorragenden Naturdenkmälern bemerkens⸗ werteſter Art ſind zu nennen: Die Sieben Stein⸗ häuſer bei Fallingboſtel, eine Gruppe prähiſtoriſcher Hünengräber, von denen noch ö erhalten ſind. Sicher ſind dieſe Prunkgräber Grabſtätten bedeutender Fürſten der Ureinwohner geweſen,„Steine der Macht und Größe“.— Einer der Deckſteine ſoll gegen 400 Zentner wiegen. 5 Bei Klecken findet ſich ein Hünengrab, das aus 72 Blöcken beſteht; es wird ihm ein Alter von 4000 Jahren gegeben. Urſprünglich ſind es acht Steinwälle geweſen, die jedoch in Zeiten, da man keinen Naturſchutz kannte, zu Haus⸗ und Straßenbau verwendet wurden. Ein unrühmliches Ened nahm der 1000 jährige Roſenſtock bei Haverbeck, in der Nachbar⸗ ſchaft der Naturlaube aus Stechpalmen. Er iſt von ſeinem Beſitzer einfach abgehackt worden, um läſtigen Beſuchen und Nachfragen der Wanderer zu ent⸗ gehen. Indes kreiben aus der alten Wurzel neue Triebe. * Viele Jahrzehnte reicht der Rückgang der einſtigen Heidekultur zurück. Schaf⸗ und Bienenzucht haben heute etwa noch den halben Umfang wie vor hundert Jahren. Auch an die Feindbundmächte mußten Heide⸗ Bienenſtöcke als Tribut abgeliefert werden! Immer⸗ hin umfaßt der größte Heidebauernhof des„Heid⸗ königs“ in Weyhauſen noch 6000 Morgen Land!— Die Induſtrie iſt längſt in die Heide eingezogen, insbeſondere in ihre Randſtädte. Erdöl⸗Bohrtürme erheben ſich grotesk bei Wietze; mit Erfolg wird hier auf Erdöl gebohrt. 1927 betrug die deutſche Erdölproduktion rund 100 000 Tonnen, und repräſentierte einen Wert von 10 Millionen Mark. 10 Kaliſchächte unterwühlen die Heideerde bis in 1000 Meter Tiefe. Lüneburgs uralte Salz⸗ ſohle liefert jährlich noch immer 33 000 Tonnen Koch⸗ ſalz. Erdgas wird bei Harburg gewonnen. Dieſe Stadt iſt mit ſechs Oelwerken(Leinöl) Metropole der deutſchen Oelinduſtrie und des Oelhandels. Wenn auch nicht bodenſtändig, ſo doch von Weltruf ſind die Gummifabrikate der vier großen Harburger Gummiwerke, die Tauſende von Arbeitern beſchäf⸗ tigen.— Auch modernſte Sportverſuche machen vor der Stille der Heide nicht Halt. Erinnert ſei an die 1928 erfolgten Opelſchen Raketenauto⸗Verſuche auf den Reichsbahngleiſen zwiſchen Celle— Burgwedel, bei denen bekanntlich eine Höchſtgeſchwindigkeit von 254 Km. erreicht wurden. Ende oder Anfang, Epiſode oder Abenteuer— jedenfalls Kurioſum in einem Gebiet, wo der Schäfer noch mit dem Strickſtrumpf auf dem Findling ſitzt! Die Städte der Heide... Königin der Heideſtädte iſt Lüneburg, die alte wunderſchöne Hanſaſtadt. Reich iſt die Stadt an glaſterten Backſteinbauten, die alle noch gotiſche Giebel tragen. Zahlreiche Zeugen Alt⸗ Lüneburgiſchen Reichtums und Geſchichte ſtehen an Gaſſen und in Winkeln.„Am Sand“ und in den „Bäckergaſſen“, alte ragende Kirchen, Laubenhäuſer, der Schütting, der Viſeulenhof(Schauplatz von Wolffs„Sülfmeiſter“) der Rote Hahn, der Alte Kran, die Alte Ratsmühle, das benachbarte Kloſter Lüne, Vom Kalkberg⸗Werkplatz, für Lüneburgs Kalk⸗ und Gipsinduſtrie, laſſen ſich Hamburgs Türme ſchauen. Heute hat ſich die alte Hanſeſtadt zum Moor⸗ und Solbad gewandelt. Im Lüneburger alten Rathaus werden in einem Schrein als Reliquie die Knochen jener Sau aufbe⸗ wahrt, an deren Borſten man ſalzglitzernde Kriſtalle bemerkte und die Anlaß zur Entdeckung der Sol⸗ quellen gab.— Von Uelzen, der alten Stadt Hein⸗ richs des Löwen, führen, trotzdem die Stadt Schnell⸗ zugsſtation iſt, die Straßen in die köſtlichſten Erika⸗ und Wachholdergebiete hinaus— Gif ho n iſt das Tor der Südheide; Löns lebte hier und durchſtreifte von hier aus die geliebte Heide. Celle iſt die Son⸗ nenſtadt Norddeutſchlands, Stadt der Parks und Gärten und verträumter romantiſcher Geſchichten, doch auch moderner Architektur.— Soltau iſt Mittel⸗ Freiburg als Rur Soweit ein Ueberblick über den Fremdenverkehr der Schwarzwaldhauptſtadt Freiburg jetzt ſchon mög⸗ lich iſt, zeigt ſich, daß trotz der Ungunſt der Witte⸗ rung in dieſem Sommer im Gegenſatz zur Fre⸗ quenz anderer Kurorte die Beſucherzahl um rund 5000 höher geweſen iſt als zur ſelben Zeit im Vorjahre. Wenn man berückſichtigt, daß das Jahr 1929 ſchon ein Rekordjahr darſtellt, ſo beſtätigt dieſe Tatſache wieder, daß die Stadt Freiburg bei der ſtark zunehmenden Frequenz immer mehr in den Ruf einer großen Fremdenſtadt gelangt. Wie faſt überall im Schwarzwald, ergab ſich diesmal wieder, daß, was die Herkunft der Beſucher betrifft, die mei⸗ ſten von England, viele auch von Holland gekommen ſind. Die Vorliebe der Ausländer für den Schwarzwald iſt von früher her bekannt. Dieſes Jahr konnte man zahlreiche Kraftwagen mit den Ab⸗ zeichen von Großbritannien und den Niederlanden beobachten. 5 Intereſſant iſt die Feſtſtellung, daß es ſich nicht etwa um einen Paſſantenverkehr handelt, ſondern daß ſich der Aufenthalt auf mehrere Tage erſtreckte. Viele Fremden wählen die Stadt Freiburg als Standquartier, um je nach Witterung die un⸗ zähligen Ausflugsmöglichkeiten beſonders im ſüd⸗ lichen Schwarzwald zu Fuß, mit der Eiſenbahn oder auf Höhenfahrten mit den bequem ausgeſtatteten Poſtautoomnibuſſen oder auch mit eigenen Kraft⸗ wagen durchzuführen. Dann hat dieſes Jahr die neueröffnete Seilſchwebebahn auf den 1286 Meter hohen Schauinsland eine große An⸗ ziehungskraft auf In⸗ und Ausländer ausgeübt. Was Freiburg noch fehlt, iſt ein großes Fami⸗ ltenſchwimmbad. Die Stadt iſt an keinem grö⸗ ßeren Fluſſe oder See gelegen, während das Bedürf⸗ nis nach einer Schwimmgelegenheit immer ſtärker wird. Das Rheinſtrandbad in Breiſach oder das Baden im Titiſee erfordert immerhin eine Bahnfahrt von einer halben bezw. fünfviertel Stunden auf der Höllentalbahn. Deshalb muß die landſchaftlich ſo be⸗ vorzugte Stadt Freiburg unbedingt für die Schaf⸗ fung eines modern angelegten Schwimmbades Sorge tragen. Sobald es die wirtſchaftlichen Verhältniſſe erlauben, denkt man ſogar daran, in idylliſcher Lage ein Kurhaus zu errichten, um den Fremden außer 141. Jahrgang/ Nr. 434 VVVVVVVCVCVCVCVCVCCTCVTVTVTVTVCVTVTT——VTT—WWW————T+W+TWTVTTW———————— punkt der Heide, günſtig gelegen als Standquartier für Heidewanderungen nach allen Richtungen, Kreu⸗ zungspunkt der Landſtraßen und Ausgangspunkt von 7 Heidebahnen. Bardowieck, heute ein Gemüſebau und Samen⸗ handel treibender Flecken, war ſchon im Jahr 800 Stadt, ſpäter wichtiger Handelsplatz, vordem Haupt⸗ ſtadt der Langobarden.— Uralte Heidedörfer ſind Hermannsburg, Ausgang einer Heidemiſſion nrit Miſſionshaus, theolog. Seminar, Volkshochſchule, Muſeum.— Hollenſtedt iſt eines der älteſten nieder⸗ deutſchen Dörfer überhaupt. Hier ſoll Karl der Große die Sachſen getauft haben; der Taufſtein be⸗ findet ſich im Lüneburger Muſeum. Die uralte Kirche wie die meiſten der Heidekirchen, teilweiſe aus Find⸗ lingen gebaut, zeigt noch Sanduhr und am Portal die Elle, Schandmal der Heide für betrügeriſche Händler. Lüneburger Heide.. Land uralter zäher Nieder⸗ ſachſenkultur in Landſchaft und Volkstum Nun die Heide wieder purpurn glüht in ſommerlichem Sonnenbrand iſt die Zeit wieder gekommen zur Wallfahrt durch dieſes urdeutſche Land der Heidfer und Erika Wandervorschläge Tageswanderung Pleutersbach, Neckarwimmersbach, Ruine Stolzen⸗ eck, Lindach, Wolfsſchlucht, Zwingenberg, Neckargerach Wanderkarte Nr. 14, Neckargerach oder Kailbach 3,40. Hauptbahnhof ab:.14,.34, Eberbach⸗Pleutersbach an: .46,.55. In Pleutersbach über den Neckar. Südlich im Ort auf bis zum Kreuzweg. Von hier mit der Neben⸗ linie 67, gelbes R, das übrigens den Weg bis Lindach an⸗ gibt, rechts öſtlich weiter aufwärts. Vor der Uebderland⸗ zentrale rechts auf Pfad kurz oͤurch Wieſen zu einem Feld⸗ weg. Links geſchwenkt, noch etwas anſteigend zum Wald. Schöner Blick auf Pleutersbach, ins Neckartal und vor bis Eberbach. Um den Boxberg links herum, mit wech⸗ ſelnd ſchönen Ausblicken. Später links auf Pfad hinab auf einen Weg und rechts vor nach Neckar wimmers⸗ bach 7 Stunde. 5 In gleicher Richtung auf der Straße nach Schwanheim durch das Dorf auf. Bei der erſten Kurve rechts, auch mit der Nebenlinie 57, gelbrotes Dreieck in der Ver⸗ längerung durch Wieſen umd Feld. Rechts geſchwenkt und aufwärts in den Wald. Links auf Pfad in ſchönem Tan⸗ nenwald langſam bergan zu einem breiten Weg. Schöner Blick ins Neckartal, auf die Ruine Burghelde, den Katzenbuckel und Rockenau. Nach dem Rockenauer Sang⸗ torfum etwas fteiler aufwärts dann ziemlich eben. Jetzt Vorſicht, denn das Wegzeichen wendet ſich ganz unvermit⸗ telt links und geht auf ſchmalem Pfad etwa 5 Minuten ſehr ſteil bergab auf einen anderen Pfad, der rechts weiter zieht. Der Pfad iſt ſehr ſchmal und ganz verwach⸗ ſen. Nach Ueberſchreiten eines Baches durch Geröll etwa 100 Meter auf zu einer breiten Straße. In ſchönem Tan⸗ nenwald links ab zur Ruine Stolzen eck 1% St. Der Sage nach ſoll die Burg ein berüchtigtes Raubritter⸗ neſt geweſen ſein, urkundlich bekannt ſeit 1248. Sie wurde nicht belagert und zerſtört, ſondern im Laufe der Jahre nach und nach niedergeriſſen. Gleichzeitig mit Nebenlinie 57, gelbrotes Dreieck durch den unteren Ausgang auf Pfad im Tannenwald bequem ab⸗ wärts. Zuletzt nur noch mit gelhrotem Dreieck hinunter zu m Neckar und an demſelben entlang zur Lindacher Fähre, ½ St. Ueber den Fluß und die Bahn. Oeſtlich mit Nebenlinie 66, rotes R am Friedhof vorbei und im Feld über der Bahn hin. Nach 10—15 Minuten wieder Wald. Bei einem Bahnwartshaus aus dem Wald, durch Gärten, ſodann links im Wald aufwärts und einige Mi⸗ nuten über der Wolfsſchlucht her. Auf ſehr ſchmalem, ſteinigen Pfad, Vorſichſit, hinab zum wilden Bach. Ueber dieſen und die Schlucht. Rechts vor zum Schloß Zwingenberg, 1% St. Mit Haupt⸗ linie 17, roter Rhombus gemeinſam abwärts zum Bahn⸗ hof Zwingenberg. 1 St. Allein mit rotem R in gleicher Richtung oͤurch Gärten und Feld. Der Bahnkörper ſtets rechts. Schöner Blick auf Neckargerach und die Minne⸗ burg. Noch kurz durch Schälwald, nach Neckargerach, 3% Sk. Daſelbſt ab: 18.37, 19.23, 20.39, Mannheim an: 20.24, 21.06, 22.25. F. Sch. und remdenſtabt den Schönheiten der Natur durch künſtleriſche Ver⸗ i Ahwechflung und Unterhaltung zu teten. Dank der ausge zeichneken Eiſenbahn⸗ verbindungen, die den direkten Verkehr von Hamburg und Berlin über Frankfurt, Mannheim oder Heidelberg, ferner von den holländiſchen Häfen mit unmittelbarem Anſchluß von London über Köln und Mannheim ermöglichen, iſt Freiburg leicht und bequem zu erreichen. Nach dem Sommerfahrplan verkehren täglich allein fünfzehn Eil⸗ und Schnell⸗ züge in der Nordſüdrichtung, darunter zwei Fern⸗ ſchnellzüge von Berlin und der Rheingoldexpreß von Amſterdam. Wenn Freiburg es dann noch verſteht, durch geſchickte Reklame und Fremden wer bung in Wort und Bild möglichſt viele Beſucher herbeizu⸗ locken, dann iſt es auf dem beſten Wege, als Kur⸗ ort erſten Ranges im In⸗ und Ausland pro⸗ pagiert zu werden.., My. Das modernſte Ferienheim Deutſchlanos Das große Erholungsheim, das die Ferien heime für Handel und Induſtrie(Deutſche Geſell⸗ ſchaft für Kaufman ns⸗ Erholungsheim), Sitz Wiesbaden, in Württemberg auf der Schwä⸗ biſchen Alb oberhalb des alten Städtchens Urach errichtet haben, wurde vor einiger Zeit der Beſtimmung übergeben. Den Gäſten, die von Urach oder dem ſchönen Seeburger Tal heraufkommen, ſtellt es ſich als ein mächtiger weiß⸗ ſchimmernder Bau dar, der aber durch ſeine ausgeſproche⸗ nen Gliederungen doch belebt und intereſſank wirkt. Sämtliche Zimmer haben Balkone und ſind mit allen Er⸗ rungenſchaften moderner Wohntechnik ausgeſtattet. Eine ganz beſondere Annehmlichkeit bietet den Gäſten das vor dem Hauſe liegende große Schwimmbecken. Erbauer des Hauſes iſt der Suttgarter Architekt Profeſſor Adolf G. Schneck. Die württembergiſche Regierung war bei der Er⸗ öffnung durch den Staatspräſidenten Dr. Bolz und durch Miniſterialdirektor Staiger vertreten Der J. Vyrſitzende der Ferienheime, Dr. Goldſtein⸗ Wiesbaden, zeigte in ſeiner Rede die Entwicklung der Geſellſchaft auf. In ihren 43 Heimen nimmt ſie 45 000 Menſchen fährlich als Ferlen⸗ gäſte auf. Der Nutzen der Heime für Unternehmer wie Angeſtellte iſt unverkennbar. Noch höher iſt aber dle ſoztal⸗ethiſche Bedeutung der Arbeit der Ferienheime zu werten, vor allem die Tatſache, wie weit unter den Unter⸗ nehmern auch heute noch das Bewußtſein lebendig iſt, daß Beſitz verpflichtet, nicht minder auch, daß in den Heimen ſich Unternehmer und Angeſtellte zu wirtſchaftlicher Arbeit die Hände reichen. Verantwortlich: Willy Müller. Nummer 434 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 19. September 1930 7 Jußballſport im Dienſte der Leibeskultur Ereigniſſe beſonderer 19 5 im Deutſchen Juß⸗ ballbund geben Veranl ing, ſich mit dem Problem „Fußballſport als Leibes leur; etwas näher zu be⸗ faſſen. Zur Orientierung ſei nochmals gef ſagt, daß der Weſtdeutſche Spielverband 14 Spieler der erſten Mannſchaft des Fußballvereins Schalke zu Berufs⸗ ſpielern erklärt hat. Dieſe Tatſache wäre an und für ſich nicht ſo ſchlimm, denn Verfehlungen kommen immer einmal vor. Bemerkenswert dagegen iſt die Offenheit, mit der ſowohl in der Fach)preſſe als auch von Fachleuten in der Tagespreſſe zugegeben wi ird, daß dieſer Zuſtand nicht nur bei Schalke, ſondern auch bei allen anderen Vereinen mit Spitzenmann⸗ ſchaften gang und gäbe ſei. Nicht Schalke ſei ſchuld, ſondern das Syſtem, das von den jungen Leuten eine Beanſpruchung verlange, die ein Aequivalent in klingender Münze bedinge. Das was alſo ſeit Jahren ſchon vermutet, von der Gegenſeite aber immer beſtritten wurde, liegt nun offen vor uns. Dabei iſt das Allermerkiwürbigſte d daß man gar nicht daran denkt, dem Vorgehen des Weſtdeutſchen Spiel⸗ verbandes zu folgen, ſondern nach Kompromi i ſ⸗ ſen ſucht, die dem Spieler ſeine Speſen garan⸗ tieren, als ahm auch die Amaleureigenſch aft erhal⸗ ten ſollen. Das wäre eine Löſung, die vom ſport⸗ lichen Standpunkt aus betrachtet, als un⸗ möglich bezeichnet werden Auf der einen Seite ruft man nach Kanonen und züchtet ſie ohne Rückſicht auf das Privat⸗ oder Berufsleben der jungen Leute, auf der anderen Seite aber weiſt man das damit heraufbeſchworene Berufs ſpielertum ent⸗ rüſtet zurück und zwingt die Spieler, einem Schein⸗ amateurismus zu huldigen. Daher gibt es nur 2 klare Wege: entweder man ändert den ganzen Spiel⸗ betrieb und ſchraubt ihn auf ein Maß zurück, das ſich mit dem wahren Begriff Sport und damit auch mit muß. dem Amateurbegriff verträgt, oder aber, wenn die Verhältniſſe dies nicht mehr zulaſſen, geht man offen zu m Berufsſpielertu m über. Dieſe beiden klaren Wege ſcheut man jedoch und findet eine Menge nicht ſtichhaltiger Gründe für einen dem ſportlichen Gedanken widerſtrebenden Scheinama⸗ teurismus. Wäre an dieſen Dingen lediglich der Deutſche Fußballbund mit 1 Scharen intereſſiert, dann könnte man der Entwicklung mit Gelaſſenheit ent⸗ gegenſchauen; dem iſt aber nicht ſo. Die Oeffentlichkeit iſt an dem Gang der Dinge ſtark intereſſiert, beſonders jener Teil der Bevölkerung, der immer noch an die Sendung des Sportes glaubt, der überzeugt iſt, daß eine natürliche, vernünftig und frei betriebene ſportliche Tätigkeit den beſſer, geſünder und glücklicher macht. Daß die im D. F. B. gehandhabte Art des Fußballſportes kaum dazu beitragen dürfte, dieſem ſchönen Ziele zu die⸗ nen, ſteht für jeden Unbefangenen feſt. Die Fälle von Ausſchreitungen auf den Sportplätzen mehren Menſchen ſich von Sonntag zu Sonntag. Die Strafliſten füllen lange Spalten in jeder Nummer des wöchentlich er⸗ ſcheinenden Verbandsorganes und geben ein be⸗ redtes Zeugnis von der Auffaſſung ſportlichen Kampfes und ſportlichen Anſtandes in dieſen Krei⸗ ſen. Die Wirkung bleibt auch nicht aus. Mit Be⸗ dauern wurde kürzlich in einer Artikelſerie in einem Verbandsorgan vermerkt, daß dem Fußballſport aus den Reihe n 1 Schüler höherer Lehranſtalten kein Nachwi tehe. Man kaun dieſe Tatſache aber a tliches Zeichen dafür betrachten, daß die jungen uſchen und die dahinter ſtehende Elternſchaft einen eg tigen nur auf Leiſtung ein⸗ geſtellten und der Senſation dienenden Sport⸗ betrieb ablehnen. Wohlgemerkt nur dieſe Art des Sportbetriebes; das Fußball p iel ſelbſt hat ſeine Anziehungskraft auf den Schüler in keiner Weiſe verloren und wird auch in den„Schulen nach wie vor gepflegt. Der Stillſtand in der Mitgliederbewegung der Sportverb e iſt letzten E auch eine Ableh⸗ nung des zu ſehr auf Leiſtung zugeſchnittenen Be⸗ triebes durch die Oeffentlichkeit. Der Ruf nach Breitenarbeit konnte ſie 10 ünſch tem Maße dur nicht in ge⸗ abei kann h leider hetzen. keineswegs behauptet werden, daß die Erkenntnis der Noti eit einer freiwilligen Betätigung im Sinne einer Körperpflege in bindung mit eiſe nicht in denen einer vernünftigen Lebens: ſei als vor einigen Jahren, ſo ſtark. Den beſten Beweis hierfür dürfte die in ſtetem Wachſen 1 ne Zahl der wilden, alſo nichtorga niſierten Skile Paddler, Schwim⸗ mer, Alpiniſten und Tennis ieler liefern. mehr ſo ſtark die Verbände Kampf muß ſein; die Jugend will den Kampf und Sport treiben heißt, den Kampf ſuchen und wagen. Aber die Ueberſteigerung dieſes Wettkampfgedan⸗ kens muß auf Abwege führen, wie uns der Zuſtand im D. F. B. wieder eindeutig bewieſen hat. Die Ueberzüchtung der Leiſtung unter Vernachläſſigung von e und Inhalt geht auf Koſten der Geſund⸗ heit des N e und ſchafft ein grobes Mißver⸗ hältnis zwiſchen der Körperbildung einerſeits und der Seelen⸗ und d andererſeits; ſie iſt es auch, die auf geradem Wege zum Berufsſport führt. An und für ſich braucht ein Berufsſportler ſein Gewerbe nicht zu ſcheuen: es iſt kein unehr⸗ licher Beruf und daß in der heutigen ſchweren Zeit mancher junge Mann bereit iſt, ſeine gute körperliche Verfaſſung zu einem ehrlichen Lebensunterhalt aus⸗ zunützen, iſt abſolut nicht zu verurteilen. Aber eines kann er damit nicht verhindern: ſeine Berufs⸗ ſportarbeit liegt nicht mehr im Sinne der er⸗ ſtrebenswerten Leibeskkultur des Volkes, er iſt kein Sportsmann mehr. Sport und Freiwillig⸗ keit ſind untrennbare Begriffe, daher auch die ſtrenge Faſſung des Amateurbegriffes in England, dem Mutterland des Sportes. Der verkappte Amateur iſt noch unfreier als der Berufsſpieler, denn er muß ſtets gewärtig ſein, daß ſeine den Amateurſchutzbeſtimmungen zugegen lau⸗ fenden Handlungen eines Tages an die Oeffentlich⸗ keit kommen und er an den Pranger geſtellt wird; andererſeits iſt der Verein von dieſen Leuten und ihren Launen abhängig. Sg kam ja auch der Fall Schalke ins Rollen, weil ein Beteiligter nicht dicht hielt. Von den großen Zuſchauermaſſen bei den Wett⸗ ſpielen auf die Güte des gebotenen Sportes und ſeines wahren Wertes ſchließen zu wollen, wäre falſch. Die Zuſchauer in überwiegender Mehrheit fragen nichts nach höheren Zielen; ſie bezahlen für ihren Eintritt und wollen dafür etwas geboten haben. Sie finden in dem Ablauf eines ſportlichen Wettkampfes eine innere Befriedigung und des⸗ wegen kommen ſie. Aber für ihr gutes Geld wollen ſie Qualitätsarbeit fee Spitzenleiſtungen. Das Publikum ſtellt Forderungen, deren Nichterfüllung die Vereine an den Einnahmen merklich ſpüren. Daher Gewinnung guter Spieler um jeden Preis. Reif für das Berufsſpielertum wären wir ſo gut wie die Engländer, Oeſterreicher, Ungarn und Tſchechen, aber——1— Mannſchaftskampf im Boxen V. f. K. 86 gegen M..C. 08 am Samstag im Kaſino Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn man dieſe Begegnung n den beiden Verbandslagern— DaASV. und Reichsver⸗ band— als ein boxſportliches Ereignis bezeichnet, denn das nach Jahren wieder zuſtande gekommene Zuſammen⸗ oſſtärkſten Mannheimer im großen Caſinoſaal längſt gehegten Wunſche auch dem Bedürfnis an mpfen überhaupt nach einer ſo großen Pauſe, wie die jetzt dahinter liegende. Dieſer Mannſchaftskampf wird daher beſonders von den Anhän⸗ gern des Boxſportes freudig begrüßt. In den zwei früheren Begegnungen, die allerdings eine geraume Zeit an Jahren zurückliegen, blieb Vf. 86 je⸗ weils mit:6 und 12:6 Sieger. Für Mey C. 08 kämpften ſchon damals Huber, Heuber⸗ ger und Barth. Inzwiſchen iſt aber die Mannſchaft vom treffen augenbl licklid Manns am Sam wird nicht nur einem b gerecht, ſondern es entſpr öffentlichen Amateur⸗Bo der Lindenhof, beſonders durch den Zuwachs von Thies im Schwergewicht und Wißler im Fliegengewicht, erheblich kampfſtärker geworden, ſo daß ſich die Mannſchaft des Vf. 86 ſehr anſtrengen muß, wenn ſie auch diesmal wie⸗ der zu einem Sieg kommen will. Jedenfalls ſind bei dem gleichhervorragenden Können auf beiden Seiten— es ſeien hier nur die über die heimatlichen Grenzen weit hinaus bekannten Boxer Lutz, Steinmüller, Bahr, Gräske und Krauth von 86 und Thies, Heuberger, Wißler, Barth und Huber von 08 erwähnt— ſpannende und techniſch gute Kämpfe zu erwarten. Es bliebe dann nur noch zu wünſchen übrig, daß die Kämpfe gerechte Urteile und ein volles Haus ſportverſtän⸗ diger Zuſchauer finden möchten, denn nur der beſſeren Mannſchaft den Sieg, der unterlegenen die Ehre. K. C. Die deutſche Elf gegen Angarn erneut geändert Die für den Länderkampf gegen Ungarn aufgeſtellte deutſche Fußballmannſchaft mußte bereits in einigen Punkten geändert werden. Die Eintracht Frankfurt wollte für den Länderkampf nur einen Spieler zur Verfügung ſtellen, da ſie das am gleichen Tage ſtattfindende Punkte⸗ ſpiel gegen Offenbacher Kickers unbedingt austragen will. Mantel und Stubb wurden deshalb nicht freigegeben, da⸗ gegen kann Schütz ſpielen, da der ſüddeutſche Meiſter Ver⸗ teidiger von Format genügend hat. Anſtelle von Mantel wird Hergert Pirmaſens ſpielen. Im Sturm hat man Hornauer zurückgezogen und dafür den ſehr talentierten Lachner(München 60) eingeſetzt. Die Man nf a Kreß(Rot⸗Weiß Frankfurt); Burkhardt(Brötzingen); hat also jetzt ſolg endes Aus ſehen: Schütz(Eintracht Frankfurthz Hei kame(Bayern Münchenhz Leinberger(Sp. Vg. Fürth), Hergert(FC. Pirmaſens)z Bergmaier(Bayern München), Lachner(München 60), Hohmann(Benrath), Richard Hofmann(Dresden), Ludwig Hofmann(Bayern München). Mit zwei Ausnahmen ſetzt ſich die deutſche Elf alſo aus ſüddeutſchen Kräften zuſam⸗ men.— Die ungariſche Mannſchaft wird erſt nach dem Länderkampf Ungarn⸗Oeſterreich, der am Sonntag in Wien ſtattfindet, aufgeſtellt. Tennis⸗Medenſpiele in Mannheim Rot⸗Weiß Berl Samstag gegen Baden an⸗ tritt, kommt mit unſchaft: An erſter Stelle Prenn, dann Kleinſchr r, Rahe, Lindenſtaedt und Remmert. Auch die Mannſchaft hat eine kleine Aenderung erfahren, anſtelle von Daller, der an 5. Stelle ſpielen ſollte, ſpielt de r Kölner Statz als Erſatz. Ats Nunöfunk⸗Programmen Samstag 20. September .30: Köln: Kurkonzert von Bad Oeynhauſen. .00: Frankfurt: Kurkonzert von Bad Homburg. 14.30: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde; München: blattenkonzert. 15.30: Stuttgart: nzert. 16.00: Frankfurt, Stuttgart, München: Kon⸗ 1 7 : München: Konzertſtunde, anſchl. Jugenoſtunde. Stuttgart: Vorträge. : Frankfurt, Stuttgart: Stunde der Arbeit; München: Orgelkonzert. 5 Frankfurt, Stuttgart: des Orcheſters. 19.40: München: Unterhaltungskonzert. 20.00: Frankfurt, Stuttgart: Buntes Städtebild „Alt⸗Frankfurt! Hamburg: Bunter Abend; Köln: Luſtiger Abend; Belgrad, Laibach: er;: Bukareſt: Chorkonzert; London 1, 2 foniekonzert; Oslo, Wien: Konzert; Zü⸗ rich: Mandolinenkonzert. Tattowitz, Warſchau: Klavierkonzert. Berlin: Bunter Abend, anſchl. Tanzmuſik; Breslau, Köniaswuſterhauſen: Kantate. Frankfurt, Die Inſtrumente 20.15: 20.30: 20.45: London 8: Konzert. 21.00: Prag: Blasmuſik; Rom: Buntes Konzert; Tou⸗ louſe: Konzert; Wien: Operetteneinakter, an⸗ ſchlteßend Konzert. 21.15: Breslau, Königswuſterhauſen: Heite⸗ res Wochenende; München: Kabarett der Promi⸗ nenten; Bukareſt, Zürich: Tanzmuſik; Kat⸗ to witz, Warſchau: Konzert; Mailand, Turin: Lieder. 21.30: Frankfurt, Stuttgart: Dichterſtunde; 8 amburg: Lache Bajazzo. 21.45: Stockholm: Tanzmuſik. 22.00: München: Konzert und Tonzmuſik; London 1, 2: Konzert. 22.30: Breslau: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; Frankfurt, Stuttgart: Alte Tanzmuſik. 22.45: Bu dapeſt: Zigeunermuſik. 23.00: Homburg: Erinnerungen; Kattowitz, War⸗ schau: Tanzmuſik. 24.00: Köln: Meiſter des Jazz. .30: Berlin: Nachtkonzert. .30: Stuttgart: Fremoſprachlicher Vortrag: Wirt⸗ ſchaftsleben an Ruhr und Rhein. Schluß des redaktionellen Teils Sine uldę Salbe gegen Hautſuelzen, Wundsein u. Sonnenbrend Pengten- Creme in Apoth. u. Prog. Dose u. fue 50 819.120 0 U 7 U Auacl N 2 1 2 Höhen- n Hainstadi Kr. Erbach im Odenwald Bahnlinie Heidelberg—Eberbach—Erbach—Höchſt im Odenw.—Hainſtadt gen. d. Perle des Mümlingtals od. das ſtille Tal am Fuße des Breubergs. Herrl. Gegend, prächt. Waldg. ringsum, reine Gebirgsluft, prima weiß. Bett. 4 Mahlzeiten pro Perſon u. Tag/.50 (nur für Erwachſene). Kloſett, Waſſerleitung und elektr. Licht im Haus. Groß. Saal, Kegel⸗ bahn, Klavier, Radio⸗Lautſpr., Strandbad und Sportplatz. Eig. Landwirtſch., prima ſelbſtgek. Apfelwein, bayr. Bier; Hainſtadt iſt Bahnſtat., Strecke Höchſt—Hainſtadt—Aſchaffenburg. S188 Beſ.: Adam Büchner, Gaſth. u. Penſ. Bayr. Hof. AN aller Aundttokel Haun Inhaber: F. Müller Ober-Abisfeinachian Gasth. u. Pens.„Zum goldenen Bock'“ ganz in der Nähe des 22 Betten, Hauſe, eigene Landwirtſchaft. 4 Mahlzeiten 9000 A. heim ab. See luftkurort * Oberabtsteinach Erholungsbedürftige Gasthaus umd Penslon„Zur Rose“ Neu einger. Zimmer m. fl. Waſſ. Zentralhelz., 8— Eig. 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Ueber Angebot und Nachfrage wird geſagt, daß der wechſelnde Waſſerſtand die Erträgniſſe am ſtärkſten beeinflußt. Rentabel im Sinne von Zinserträgniſſen könne die Rheinſchiffahrt niemals ſein. Als größter Unſicherheitsfaktor wird der Partikulier⸗ ſchiffer hingeſtellt im Hinblick auf ſeine fehlende oder mangelnde Buchführung. Die Behauptung, daß der Parti⸗ kulier ſchiffer nicht in der Lage ſei, ſeine Schiffshypotheken zu tilgen, habe ſich als unrichtig erwieſen, denn 60 v. H. der unterſuchten Kähne ſeien unbelaſtet, die reſtlichen aber liefen als amortiſtert weiter. Weiter wird in dem Gutachten feſtgeſtellt, daß außer einigen franzöſtſchen und belgiſchen Geſellſchaften die inter⸗ nalionale Rheinſchiffahrt faſt ganz unter deutſche m Kapitaleinfluß ſteht und 85 v. H. ber hollänbiſchen Reedereiflotten gleichfalls deutſcher Beſitz ſind. Ueber das Lohnverhältnis zwiſchen dentſchen und hol⸗ ländiſchen Arbeitern wird geſagt, daß, wenn die Belaſtung in Deutſchland 10 000„ beträgt, ſie in Holland nur auf 8 300„ kommt. Des weiteren wird betont, daß der Schiffer beſſer lebt als der Arbeiter, wie überhaupt in dem Gut⸗ achten die kulturellen Bedürfniſſe der Schiffer belebt wer⸗ den. Das Gutachten enthält zudem noch Vorſchläge fur Verbeſſerung der Lage mit den verſchiedenſten Maßnahmen. Verlängerung des Talſchleypkontors um ein Jahr Das vor einem Jahr gegründete Talſchleppkon⸗ tor iſt, wie wir erfahren, jetzt um ein Jahr verläu⸗ gert worden. Es ſoll bis 31. Dezember ſo arbeiten wie bisher. Am 1. Inuar treten dann neue Grundlinien in Kraft. Die Firmen, die bisher ſchon dem Talſchleppkon⸗ tor angehörten, waren trotz des außerordentlich ſchlechten Geſchäftsgangs in der Rheinſchiffahrt mit der Arbeit des Talſchleppkontors zufrieden. OBevorſtehende Herabſetzung der Kapitalverkehrsſtener. s (Eig. Dr.) Wie wir erfahren, dürfte in Kürze dem Reichs⸗ rot und dem Ueberwachungsausſchuß des Reichstages ein Entwurf vorgelegt werden, der eine Ermäßigung der Ka⸗ pitglverkehrsſteuer vorſteht. Die Geſellſchoftsſteuer ſoll danach von 4 auf 2 v.., die Wertpapierſteuer von 2 auf 1 v. H. und die Börſen um ſatzſteuer um etwa ein Drittel ermäßigt werden. Die Grunder⸗ werbsſteuer ſoll bei Einbringung von Grundſtücken in Kapitalgeſellſchaften von 3 auf 2 v. H. ermäßigt werden und in dieſem Falle die Wertzuwachsſteuer gänzlich fort⸗ fallen. Homburger Eiſenwerk AG. vorm. Gebr. Stumm, Homburg/ Saar.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, hat das Werk für nahtloſe Röhren der Homburger Eifenwerk AG. vorm. Gebr. Stumm, Homburg/ S. den Betrieb wie⸗ der aufgenommen, nachdem es einige Wochen in⸗ folge Auftragsmangel ſtillgelegt werden mußte. B. der Stoewerwerke AG., vorm. Gebr. Stoewer AG., Stettin.(Eig. Dr.) Die o. HV. genehmigte den Abſchluß für 1929, der einen Reingewinn von 256 555 921 82%% ausweiſt. Infolge Zollerhöhungen iſt der Export etwas zurückgegangen. Der Umſatz wert hat ſich durch den Verkauf von größeren Wagen er⸗ höht. Für die Wintermonate iſt reichlich Arbeit vorhanden, ſo daß Entlaſſungen nicht zu erwarten ſind. (J Fried. Krupp AG., Eſſen dementiert die beabſich⸗ tigte Uebernahme der Stadtberger Hütte AG.(Eig. Dr.) Die Fried. Krupp AG. teilt mit, daß die Mitteilungen über eine beabſichtigte Uebernahme der nunmehr in Liquidation tretenden Stadtberger Hütle AG., Niedermarsberg i. W. nicht den Tatſachen entſprechen. Dazu iſt zu bemerken, daß die Stadtberger Hütte AG. mit der Fried. Krupp AG. ein bis zum 1. Jan. 1940 laufendes Abkommen getroffen hat, wonach die Fried. Krupp Ach auf das von der Stadtberger Hütte AG. gewonnene Kupfer ein Lieferungsvorrecht hat. 5 Minimax., Berlin.— AR.⸗Sitzung.(Eig. Dr.) Der AR. beſchloß der HV. am 25. Okt. für das Geſchäfts⸗ jahr 1929/30 eine 5(10) v. H Dividende vorzuſchlagen. Der Reingewinn hat ſich nach Abſchreibungen von 854 710(255 925)/ auf 227 785(451 751) 4 vermindert. Anſichere und nervöſe Stimmung Die Unklarheit über die politiſchen Verhältniſſe ſchwache Haltung der deutſchen Mannheim ſchwach Die Börſe war erneut ſchwach bei ganz geringer Um⸗ ſatztätigkeit. Die Unſicherheit der politiſchen Lage ver⸗ anlaßt immer wieder Verkäufe, die auf einen wenig auf⸗ nahmewilligen Markt ſtoßen. Von Induſtriewerten ſanken Farben auf 144, Weſteregeln auf 200. Gut gehalten waren Rheineleetra mit 130. Von Bankaktien lagen Dedibank ſchwächer. Am Verſicherungsmarkt blieben Mannheimer Verſicherung ohne Aufnahme. Renten heute ohne Geſchäft. Frankfurt ſchwach Unter dem Eindruck der ſchwächeren Börſen in New⸗ nhork und London und der Kursrückgänge für deutſche Werte an dieſen Märkten verſtärkte ſich die Unſicherheit an der heutigen Börſe, weshalb die Haltung allgemein weiter abgeſchwächt war. Auf faſt allen Märkten wurden erneut Verkäufe vorgenommen, denen kaum Aufnahmeluſt gegen⸗ überſtand. Das hauptſächlichſte beunruhigende Moment iſt jedoch nach wie vor die Unklarheit über die Weiterentwick⸗ lung der innerpolitiſchen Verhältniſſe. Verſtimmend wirkte auch die erneute Herabſetzung der Kupferpreiſe. Die Er⸗ öffnungskurſe lagen durchſchnittlich—3 v. H. niedriger, verſchiedene Werte gaben darüber hinaus bis zu 5 v. H. nach. Stärkeres Angebot beſtand vor allem in Kunſtſeide⸗ aktien; Aku eröffneten 5,5 v. H. ſchwächer. Außerdem waren Kaliwerte offeriert. Salzdetfurth verloren 5, Aſchersleben 3 und Weſteregeln 3,75 v. H. Einen ſtärkeren Kursrück⸗ gang erlitten noch Deutſche Linoleum, die 4 v. H. nach⸗ gaben. Am Markt der Bauunternehmungen verloren Hoch⸗ und Tiefbau 3, Wayß u. Freytag 1,25 v. H. Nach den erſten Kurſen ſetzten ſich auf den meiſten Märkten die Kursrückgänge fort. Nach den erſten Kurſen neigte die Haltung weiter zur Schwäche. Es ergaben ſich zumeiſt neue Kursrückgänge von etwa—2 v. H. Umſätze kamen nur vereinzelt zuſtande. Aufwärtsbewegung der in Deutſchland wirkte verſtimmend, ebenſo die Werte im Ausland Berlin: Neue Kursrückgänge bis zu 9 v. H. Schon vorbörslich war heute eine ſehr unſichere und auffallend nervöſe Stimmung feſtzuſtellen. Man führte dieſe wieder auf den heutigen Leitartikel der B. Zi zu⸗ rück, der allerdings mit„Wachſamkeit— Nichtnervoſität“ überſchrieben war, aber wieder eine recht peſſimiſtiſche Be⸗ urteilung fand. Auch die ſchwache Haltung der dentſchen Werte im Auslande trug zur Verſtimmung bei. Viel Beachtung fand hierbei der Rückgang der Moung⸗ anleihe in London auf 79,5—80 v. H. ca. Auch ein Antrag der Wirtſchaftspartei auf Auflöſung des Landtages wurde der Börſe bekannt und verſtärkte die politiſche Unſſcherheit. Beachtenswert war ein zuneh⸗ mendes Auslandsangebot. Am Pfandbriefmarkte ver⸗ ſtimmte die Meldung eines Fachblattes, daß bei der Auf⸗ hebung der Kapitalertragsſteuer inſofern noch Schwierig⸗ keiten zu erwarten ſeien, daß in parlamentariſchen Kreiſen die Abſicht beſteht, die Verordnung nochmals zur Abſtimmung vor den Reichstag zu bringen und daß es bei der Zuſammenſetzung des neuen Reichstages ſehr zweifel⸗ haft erſcheine, ob die Verordnung abermals eine Mehr⸗ heit finden wird. Deviſen gegen Reichsmark ſind ziemlich unverändert, der Dollar notierte.1955. Von den europäiſchen Valuten liegt das engliſche Pfund ſchwächer,.86 noch.8612, Pa⸗ ris feſt, 893 nach 39275, Holland ebenfalls feſt, 40.30 nach 40.2992, Schweiz 19.44% noch 19.404, alles Newyorker Uſance. Spanien unverändert 45.40 gegen London. Die Swapsſätze Dollar gegen Reichsmark ſind weiter anziehend auf einen Mongt 30, nach 40 Stellen und auf drei Mo⸗ nate 110 nach 100 Stellen. Preiſe am Weizenmarkt Um 25 Pfennig erhöhte Forderungen für Weizenmehle Berliner Produktenbörſe v. 19. Sept.(Eig. Dr.) Mit dem Nachlaſſen der Stützungskäufe iſt das Geſchäft am Produktenmarkte wieder in ruhigere Bahnen gekom⸗ men. Die Auslandsmeldungen bleiben weiterhin ohne Ein⸗ druck auf die Tendenzgeſtaltung. Am Weizenmarkte machte ſich eine erneute Aufwärtsbewegung der Preiſe bemerkbar, wovon insbeſondere der Lieferungsmarkt in den ſpäteren Sichten profitieren konnte, da hier Kaufaufteäge der Provinz vorlagen. Die Gewinne betrugen 275 l. Im Promptgeſchäft hat ſich das Angebot verringert und bei einer leichten Belebung der Nachfrage für Weizenmehl zahlten die Mühlen etwa—3„ mehr als geſtern. In Roggen bleibt das Angebot in bahnſtehendem Ma⸗ terial weiter reichlich, ſonſt ſind die Verkäufer nach den geſtrigen ſcharfen Preisrückgängen etwas zurückhaltender. Kahn material iſt zu geſtrigen Preiſen offeriert und findet bei den Mühlen vereinzelt Unterkunft. Der Lle⸗ ferungs markt ſetzt in den vorderen Sichten unverän⸗ dert, für ſpätere Lieferung 1723„ feſter ein, da ſich Deckungsbegehr zeigte. Für Weizen mehle ſind die Forderungen um 25 Pfennig erhöht. Roggenmehl hat bei wenig veränderten Preiſen weiter ruhiges Geſchäft. Am Hafer⸗ und Gerſtenmarkte hat ſich die Situa⸗ tion nicht verändert. Amtlich notjert wurden: Weizen 234— 36, feſter; Sept. 25553; Okt. 259,50—55; Dez. 268—66,50 März 276,50 bis 5,75; Roggen 163—65, flau; Sept. 181 79,50; Okt. 182 bis 80; Dez. 194,50 933,50 März 2064,50; Gerſte 204 bis 2, ruhig; Futtergerſte 18095; Hafer 158—69, ruhig; Sept. 166; OßcFkt. 16766; Dez. 177 u. Br.; März 19088, Weizenmehl 27,50—35,75, ruhig; Roggenmehl 29,7527, matt.; Roggenmehl 8,75—9; Weizenkleie 8,25— 55; Leinſaat 30—34; Kleine Speiſeerbſen 19—20; Futtererbſen 2021; Peluſchken 17—18, Ackerbohnen 20— 22; Seradella 9,80 bis 10½0; Rapskuchen 17,30—60; Soyaextractionsſchrot 14 bis 14,80; allg. Tendenz uneinheitlich. Rotterdamer Getreidebörſe vom 19. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Sept, 7,05 Nov. 7,22%; Jan. 7,0, März 7,727.— Mais lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Sept. 120 Nov. 117,5; Jan. 118,50; März 122. * Liverpooler Getreidekurſe vom 19. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.), Tendenz ruhig, Okt.— (6/6); Dez. 6/6%(/%); März 6/%(6/750, Mai 6/85 (6/8%)].— Mitte: ruhig, Okt. 6/72; Dez. 6/0; März 6½7, Mai 6/8 ½. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 19. Sept.(Eig. Dr.) März 6,55 B, 6,50 G; Mai 6,75 B, 6,65 G; Auguſt 6,95 B, 6,90 G; Sept. 6,50 B, 6,40 G; Okt. 6,30 B, 6,20 G; Nov. 6,25 B, 6,20 G; Dez. 6,25 B, 6,15 G; Jau.⸗März 6,50 B, 6,40 G; Tewdenz ruhiger.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 20,377; 20,25 u. 20,50; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 19. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 12,47. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 19. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(31) 603; März(31) 613; Juli(31) 630; Okt. 592; Dez. 599; Jan.(32)—;: Tendenz ruhig.— Mitte: Jan.(31) 602; März(31) 612; Mai(31) 621; Juli(31) 628; Okt. 392; Dez. 598; Jan.(32) 643; Loco 626; Tagesimport 10 000; Egypt. Upper F. G. fair loco 852; Tendenz ruhig. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 19. Sept. Bei 880 Zentner Anfuhr und gutem Abſatz wurden folgende Preiſe genannt: Birnen 1 1827; II—15; Aepfel 25: Pfirſiche 20—90; Zwetſchen 14—17; Tomaten—7; Portugieſer Trauben 15—18; Moſel 10—15; Weiße Trauben 20— 25; Nüſſe 20. Berliner Mefallbörse vo m 19. Sepfember 1930 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief! Geld .. —.— 50,5 9, 47s — 980.50 90. 34.—u— ——— 3780 2155 —.— 80,50 90.—34.— 34,.— 84. März—. 8275 81,75 April.—.— 90,25 89.75— 84, 34.—- 32,75 32 Mai—.— 90,— 35,75—.— 34.— 84, 3,.— 82.25 Juni. 90,.— 39.75—.— 34. 84.——.— 38,28 32,75 Jult„ 81 89, 39%—— L%, 38,5 8475 Auguſt. 81,75 89.75 89,75—.— 33.78 34,33.— 38,.— 82,75 5ͤ ⁵Dß( Sktober.“—— 91,50 91.—.— 34,80 33,80—.— 30,75 80.— Nov.—.— 91. 86. 34, 83,50—.— 41,— 30,25 Dezemb, I 81,— 980.—.— 64.25 88,50—— 31,50 80 75 Elektrolytkupfer, prompt 100,75 Antimon Regulus. 58.— 59, Orig, Hütten⸗Aluminium 190,— Silber in Barren, per leg ö 50.50 52,50 dgk. Walz⸗Drahlbarren 194,— Gold, Freiverkehr, 10 Kr. 28.— 26,20 Hüttenzinn, 90 v..- Platin, dito. 1 Er.——5,— Reinnickel. 98—99 v. H. 330.— Preiſe(ohne Edelmetalſe) ür 100 N Londoner Meiallbörse vom 19. Sepfember 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze 6,(1870 fein ſtand.), Platin Unze Kupfer, Standard 45,50 Zinn, Standart 133,5 Aluminium—.— 3 Monate 43.75 Monate 135,1 Antimon—.— Settl. Preis 45,75 Settl. Preis 133.5 Queckſilber 22,75 Elektrolyt 49,.— Banka 187.5 Platin—.— beſt ſelecred 48.25 Straits 135.5 Wolframerz 19.25 ſtrong ſheets 77,.— Blei, ausländ. 17.65 Nickel 5—.— El'wirebars 50, Zink gewöhnlich 15,15 J Weißblech—.— Der Verkauf der Emelka Bei den Verkaufsverhandlungen des Reiches für das Mehrheitspaket der Emelka ſteht ohne Zweifel das Angebot nach wie vor im Vordergrund, das Kommerzienrat Kraus, der frühere Münchener Großaktionär der Emelka, in offenbarer Uebereinſtimmung mit bayeriſchen Bonken gemacht hat, die als Giranten für Jie alte Emelke⸗Schuld gegenüber dem Reiche eine nicht zu übergehende Poſition innehaben. Ob ſich die in der Berliner Filmbranche ver⸗ breitete Anſicht, daß es bereits in dieſen Tagen zu einem Abſchluß kommen dürfte, bewahrheiten wird, iſt im Augenblick offenbor noch nicht endgü[tig zu über⸗ ſehen. An zuſtändiger Stelle wird jedenfalls eine Beſtãti⸗ gung noch nicht erteilt. Juli⸗Kichtzahlen für Teilzahlungsgeſchäfte Die von der Forſchungsſtelle für den Handel gemein⸗ ſam mit dem Reichverband des kreditgebenden Einzelhan⸗ dels gewonnenen Richtzahlen für Juli ſtehen ſehr ſtark unter dem Einfluß der Wirtſchaftskriſts. Nach dieſen, in der Zeitſchrift„Die Teilzahlung“, dem Organ des Reichsverbandes des kreditgebenden Einzelhandels, ver⸗ öffentlichten Zahlen, weiſt der Juli⸗Umſatz 1930 gegenüber dem Juli⸗Umſatz 1929 einen Rückgang von 34,6 v. H. auf. Allerdings dürften Preisherabſetzungen einen ge⸗ wiſſen Anteil am Umſatzrückgang haben. Noch verhängnis⸗ voller für die Branche iſt die ungünſtige Entwicklung der Kaſſeneingänge, ebenfalls eine Folge der Wirk⸗ ſchaftslage. 12 v. H geringer iſt auch der Kaſſen⸗ eingang. Koſten können wegen ihrer überwiegend ſtarren Natur nur wenig verringert werden. Für ſie muß alſo ein größerer Anteil der Eingänge reſerpiert bleiben. Ein Lichtblick iſt die Anpaſſung der Warendispoſitionen an den verringerten Umſatz. Der Wareneingang betrug nur 46 v. H. des gleichen Vorjahrsmonats. Rheinſchiffahrt und Frachten 5 Mannheim, 18. Sepk. Der Waſſerſtand des Rheins fällt langſam weg; er iſt in Caub bei 2,02 Meter angelangt. Die Schiffe können bis Mannheim noch bis auf 230 bis 2,40 Meter, d. h. bis nahezu 90 v. H. ihrer Tragfähigkeit abge la⸗ den werden, am Oberrhein noch bis auf 2 Meter, auf dem Obermain iſt die Abladungsmöglichkeit ge⸗ ringer geworden: 400⸗To.⸗Kähne können nur noch mit 120 bis 150 To. beladen werden. Die Frachten haben ſich nicht gebeſſert. Die Getreidefracht von Rotterdam nach Mannheim ſtellt ſich auf 1,30, von Antwerpen auf 1,40 bfl., für die Tonne, Baſis Schwerfrucht. Der Schlepp⸗ lohn von Rotterdam nach der Ruhr wird nach dem 30 Ets.⸗Tarif für die Laſt berechnet; von der Ruhr nach Mannheim beträgt er je Tonne 1,20 /, von Maunheim nach Karlsruhe 0,0—0,45% und von Mannheim nach Straßburg 0,80—0,90 /, Die Zufuhren ſind in den letzten Tagen etwas ſtärker geworden; als Hauptextikel kamen neben Auslandsgetreide auch deutſche Getreide, Pa⸗ pier, Phosphate, Erz, Schweſelkies und andere Induſtrie⸗ artikel in Betracht. O Verein. Ultramarinfabriken AG., vorm. Leverkus, Zeltner u. Conſ., Köln.(Eig. Dr.) Der AR. ſchlägt der HV. am 10. Oktober eine Dividende von wieder 12 v. H. auf die Stamm⸗ und 6 v. H. auf die Vorzugsaktien vor. O Textilinduſtrie Niederrhein A. in Konkurs, Mün⸗ chen⸗Gladbach.(Eig. Dr.) Das in Konkurs befindliche Un⸗ ternehmen hat ſich entſchloſſen, die Betriebe in der Geſamt⸗ heit zum 31. Oktober ſtill zu legen, da die Sonie⸗ rungsverhondlungen zu keinem Ergebnis geführt haben. O Neue Kupferpreisermäßigung.(Eig. Dr.) Die Cop⸗ pers Exportes Inc. Corporation, das amerikaniſche Kupfer⸗ exportkartell, hat ſeinen Cifpreis für Europalſe⸗ ferungen auf 10,80 Dollarcents je engliſches Pfund gegenüber dem letzten Preis von 1,05 Dollarcents herab⸗ geſetzt. Die entſprechende deutſche beträgt nunmehr 100,75/ je 100 Kilogr. eif Hamburg oder Bremen.. * Zahlungseinſtellung in der Berliner Damenkonfek⸗ tion. Die ſeit 35 Jahren beſtehende bekannte Bluſenfabrik S. Mark u. Co., Berlin, die bereits im Jahre 1928 einen Vergleich mit ihren Gläubigern abſchloß, hat, wie „Konf.“ erfährt, erneut die Zahlung eingeſtellt. Es wird ein außergerichtlicher Vergleich auf Baſis von 30 v. H. angeſtrebt. Der Grund der Zahlungseinſtellung Liegt hauptſächlich in der wirtſchaftlichen Lage, insbeſondere aber auch an erheblichen Verluſten bei der Kundſchaft. Von einer Gläubigerverſammlung iſt vorerſt abgeſehen, da der größte Teil der Gläubigerſchaft auswärts wohnt. * Deutſcher Eiſenhandel AG.— Nachlaſſender Geſchäfts⸗ gang. Wie das B. T. von informierter Seite erfährt, ſind die Umſätze bei der Geſellſchaft wie in der geſamten Branche hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben. Die finonzielle Situgtion wird jedoch als durchaus befriedigend angeſehen. Kurszettel der N 9% Dab. St.⸗A. 27 80.50 890.50.-G. f. Seilind. 48.— 45 Bad Kom. Od 87.— 87.— Brown, Boveri 9% hafen Stadt———.— Daimler⸗Benz 29,75 27.— 9%„ Gold 94.— 84,.— Enzinger Union 79,.— 78,.— 8%„ Sold 79.— 79.— Gebr. 5015* 2 0 9% Farbenchd. 28 97,.— 90,.— J. G. Farben 1470 144, Badiſche Band. 140.0 140,0 10% Grkr. M. BA. 111,0 111.0 ae e 0 212.0 wen uche 5 5 Schöfferh, Bindg. 228.0 221,0 Pfälz. Hypoth. B. 140.5 141,0 15%„ 25 55h. Ar. 1545 1545 ö BA. 135,0 195,0 Phönix Bergbau 74.— 73. Rheinſtahl Salzw. Heilbr.. 210,0 210,0 Fudwigsh. Walz. 90.— 90.— Trieot. Beſigheim 44,— 44.— 10% Mhm. Gold 1005 100.5 Deutſche Linel. 168 162.0 915 1 e 2 55 2 Ver. Stahlwerke..— 78.50 Metallg. Frankf. 100.0 100.0] Der. deniſch. Self. 280 7250 industrie-Aktien Aktien und Auslandsenleſhen in Prozenten bel Stücke-Motierungen in Mark je Stück Brown, Bod.& C. 100.0 98. 18. 19.. 18. 19. Otavi⸗Minen.. 36.— 34.— Konſerven Braun 37.— 87 Sqhnat Herneis 40,.— 40.— Kraus& Co. Lock. 68,.— 68,50 Sellinduſt. Wolff—— 4. Südd. Zucker 1405 138, —— 78.15 Lechwerke... 97. 97.25 Mainkraftwerke. 79.50 78,50 Ver. Chem. Ind. 90. 89.80 5 32—] Vergt. Jute 4 5 Mag Müh. 8*.— Ber. Ultramarin 5 1 55 Moenus St.⸗ A' 25.60 25,50 Ber. Zeuſt. Bert..— Motoren Deutz 78.—.— VBogtl. Maſch. St. 150.0 1800 Motor Oberurſel—.— 156,5 Bolgt& Häffner Wr 5 46,0—— D. Bank u. Dise. 121,0 120,0 Tae nde bald 22.— 22.— Are Stor 133.0 8 Volth. Sell u... Silache Hel e d Baan 90— 9 5 9 8 Bf. Nähm. Kauf. 12.— 12.— 15 a 5 . aunnh. Gummi 20.— 20.— dler Kleyer. r„ n 5 Eichbaum..——Pfälz. Mi—, G. St.⸗A. 133.5 130.0 Rein. Gebh K Sch.—.— 106.0 Abi 55 Pfälz. Mühlenw.— 1 1 n 1070 1070 Rülgers 85 D. 98,50 88,80 Zellſtoff mhle 705 1 5 Pfälz. Preßhefe„125,0 125 0 Portl. Zem. Heid. 103.0 103,0 Od. Maſch. Durl. 125,0 125.0 gerswerke 54,85 53,85 5 Waldhof 1270 122.5 Schwartz Storch. 131.0 181.0 Rh. Elektr..-G. 129.0 130.0 Eichbaum Werger 187.0 157.0 Rheinmühlenw.. 116.0 118.0 Südd. Zucker. 1380 138.0 Had, Aſſekuranz 114.0 114,0 Verein diſch. Oelf. 72.78 72.75 Centinent. Verſ. 23.— 25,.— Wayß& Freytag 59.50 57.50 5 Deutſche⸗Disconto 120,5 119, Brem.⸗Beſig. Oel 56.50 58.50 5 Brown Boveri Cement Heidelbg. 16.0 102.7 5 Kafka———— Terminnotierungen(Schluſ) Daimler Benz. 8 Dt. Atlant.⸗T.... 109.2 Schnellpr. Frkthl. 29,50 29.50 Schramm Lackf.. 78.— 74,— Ufa(Fretverk.). 89.— 89,.— Schuckert, Nrbg. 148,0 14.5 Raſtatter Wagg. 8..— „ Mannh. Verſich. 30.——.—Zellſtoff Waldhof 127 Chade. 5 i 5 e Sn 1 5 4659 41. Aug, di redn 1999 1290] Pawwen bergan 9055 99.— * emiſche Albe.— 1 Bank f. Brauind. 128, 0 Ph. Holzmann N 85 Frankfurter Börse Eh. Brockhues. 48.— 41,75 Arne Bankvee. 1140 118,2 900 3 5 224.0 2200 Festverzinsliche Werte] Jarmſt. u. Rat. 1235 1720 Bayr. Hop. u. W. 131.0 129,7 Kaſi Aſchersleben 199.0 2940 Berl. Handelsgeſ. z—— Kali Salzdetfurth 811,5 898.0 i—.——— d Effekten Bank 104.0 108, 5 Commerzbank 127.0 124,2 Kali Weſteregeln 203.0 198,0 895 1 68,.— 88.— D. 9555 u. Wechſ. 162.0 161,0 D. Gold⸗ u. S. Anſt. 139,2 1 0 Darmſt. 15 Nat. 175,0 178,0 R. Karſtadt 99.— 7 Ablöſungſch.„ 61,70 60,50 D. Ueberſee⸗Bank 23——.9— Dt. Linoleum 188.5 1500 Deutſche Disconto 120,5 120,2 Klöcknerwerke 89.— 1850 5 ohne 7,40.35 Dresdner Bank 1215 119,5 Dt. Verlag.—.0 4150 Dresdner Bank 121.7 10,0 Lahmener& Go.. D. Wekto.,(Gold)———.— Freer ichen 51— 81. dec ſür werkehe 5750 gt. Nannesmann. 050 79. 2. Schazanw. 28——— 7 92 5 Bank 8, 88 Dußer Regendur 86.— 96.— P Keichdb. Bor 3350 92 Mansfelder. 5280 5 A Schuhs, 16.——.10 Helfe bon. 1620 18k, Losers 4 wide ber ne Hardg gp 37— 8878 Metaltgeſelch.: 400 1600 g r jagt 810—.— 90 igsh. 20 90,— 90,— Nürnberg. Verein. 7 Elſen Fuiſersl.. 88½½ Alu.50 75,.— Miagelüdleubau 40 45.50 W Mon.25 100,5 89,50 Oeſt. Ered.⸗Aaſt. 2790 27% Emag Fella, 68.— 68,8 Allg. Elektr.⸗Gef. 188,4 130,7 Moniecatint 980 455 9„ 28 58.— 93.50 Pfälz. Oyp.⸗Bl. 141,0 189,7 Enzinger. Union 78.25 28.— Hemberg.... 88.——.— Pberbedarf.—.— TT Eßlinger Maſch.—— 36.— Sergmann.. d.—— Stadl Minen. 99.— 5c Reichsbank. 238,0 236,2 Ettling, Sp inn.. Buderus Eiſen 56.50—.— Phönix Bergbau 75,.— 73,50 g Ae e.——. Rhein. Sdp. k. 154 154.0 Faber e Schleic 1090 1090 Conan Hip.. 205.8 3040 Kg. Praunkodlen 199.5 189 % Preuß 1—.——— in.. Bk. 55 J r eich.. 5 73 5 1 1„ 0 T 5 Fahr 0 dee Cent. Gua 1400 1340 N. Cie dead 1609 40 5% Preuß. Rogg.—.——.— Fa 9 8 5 8% Südd. Feſtwö.—— 212 Südd. Boden⸗G. 189.5 138.0 J. eee rtr. M. abg, 61.— 81.— Wiener Bankver. 1940 10.40 5% Rh.⸗M.⸗Don. 72.— 72. 7% Bab. Kom. Gd. 87,50 87,50 Allianz... 180,5 180,0 89% Pfälzer--9 99,50 89,50 Frankf. All. Ber.—.——.— 8% Nh. Hp. 24. 25 99.25 99,50 Mannh. Verſ.⸗G.—.——.— %„R..8 99.80 99.25 Transport- Aktien %„„„-11 85, 95.— %„„„-1 89,.— 89, 5 Nordd, Lloyd. %% Rhein Lig. 89.40 89.— Dee. t e pets. ig. 89 50 90.75 Welter. Sf.—— % 0% Südbo Lig 88.— 88,57 %/ Meining. L 110.5 110.5 ¼% Ur. Z. B. Lig 8752 87.— Bank Aktion Alg. D. Erebitb. 108,5 108,2 Babiſche Banktntk Darter Bankver. 113.7 113,0 Bahr, peu. Wh. 7 Montan-Aktien Eſchwell. Bergw. 2170 26,0 Gelſenk, Bergw.. 1046 Ilſe Bab St. A. 220,0—.— 5 Lom i. Privalb, 1265 124.0 Mannesm. Röbr⸗ 19,50 Rnorr. Heilbr. Württ. Notenbr 139.0 139.0 Felt. Guilleaume. 8. Frankfurter Gas 130.0 130.0 Frkf. Pok.« Wit.. Goldſchmidt Th. 49.— 44.— Gritzner M. Durl. 30.— 30.— Grün& Bilfinger 165,0 165,0 Hatd& Neu 1 Hanfwerk. Füſſen 54,— 84. Hilpert Armatur. 79,50 70,50 Hirſch Kupf. u. M. 123.0 122.0 Hoch⸗ u. Tiefbau 10. 67.— Holzmann, Phik. 80,— 70, Holzverkoßl.“ Fd. 89 50 89,50 Soldanleihe Inga anten 32 2 32. Diſch Abteſgſc! 680 808 Junghans St. Kamm. Kalſersl. 85.50 89,50 Karſtadt Rud. 37.50 05.— Klein, Sch.& Beck. 130.3 128.0 6% Grkr. Mh. K. 147¼1 143,5 Rb. Stahlwerke 82,50 77.75 Südd. Disconto——, 3%„Bonds 28 96,65 98.— Daimler Benz 28,50—.— Riebeck Montan e ec Jetter—,— 73,.— Deutſche Erdl 70.50 69,25 Rütgerswerke 54,50 58,.— Dt. Gold u. Silber 1892 17.5 24. Linoleum 487 480 Seeueng Kgalst.—— 4820 Licht u. Kraft. 40 188.6 Süd Zucer:——. Fc Haben e 14 143% Sbeneig Tüändſt, 2050 s020 Felten& Guig 107.0 105.0 Per. Glanzſtoff. Gelſenk Bergwk. 105,0 104.0 Ver. Stahlwerke 75,25 78.— Gesfürel... 137,7 132,5 Haufe Aſchaff.—— 89. Goldschmidt. 48,— 44,50 Zellstoff Waldhof 127ÿ8 124.5 Berliner Börse 5% Roggenwerl 350 8 5% Roggenrentb 798 7,88 7 3% Landſch. Rog..80 54 Merſtaner 24.— 150 6¼% Oeſt. Schatz 41,— 40.75 750.86 4%„ Goldrente.10 4%„Kronen.10 210 5% Bad. Kohlen 13.— 18,.— 4%„ eonv. Rente 205 205 4 Gir. Mü. 4%%„ Sub, 380 335 50% Prß. Kalianl..40.40 f 4½%„ Pap.-R..05—,— 22 Festverzinsliche Werte h Reichsant 27 08,20 8859 ohne Ablöfgrecht 1700 19 10. veſch Eſſen Buderus Eiſenw. 57.— 85,15 4% Türk eld. Am.—,— 8e Chartott. Waſſer 91.80 39,50 Horch e Sie. 4%„Zollobl. 1911—— 3,25 N—— 4 00 Frs 5 Concord. Spinn 42.28 42.25 4/%„„ 4% Ung. Goldr. 24,60 24.65 %% Anat. Ser. 19.90 1380 Deſſauer Gas. 22, 128.0 Flbcknerwerke 4½% AnafSerl 4440 1350 Deich ⸗Atant F. 100 895 C. F. Kerr 4% e dan 2280 1649 Deich Bugſtahl. Sbiſch. 7„ Gußſtahl.—.— 8. 5 9% Leh Rat Rall.—.— 15015 Deuſſche kabelw. 66.50 62,30 Gebr. Ahr Transport-Aktien Deutſche Woll. Schantungbahn. e Deutch e 51.— 50.— Ach f. Verkehrw. 66,35 84,.— Deutſche Allg. Lok. u. Str. 138.2 180,5 Dt. Schutzgeb. 99—.— Südd. Eiſenbahn 105,0 105,0 141—.———— Oeſt. St.⸗Eiſend.——. Baltimore Ohio 97.— 99.— Canada Abliefer. 25,15 25.— Pr. Heinrichbahn———,— Dürkoppwerke.. apag.. 87,— 85.85 Düſſeld, Eiſenhdl. 48.— 48,— L. Loewe c „Sitdamerika., 163.0] Dynamit Truſt 69.— 68.— C Lorenz N Nordd. Lloyd. 87,85 86,15 Flektr. Lieferun Verein Elbeſchiff.———.— n Bank- Aktien Dip pe Maſchin.—— 18 1 1b E e 40.50 44,50 Seagate. 1265 124,7 Hüdenſchei Elktr. Licht u. K. 137,5 132,7 enſcheid Elsbach& Co... Emaille Ullrich,—.—, Mannesmann Barmer Bankver, 114.0 118.0 Eſſenersteinkohl.—.— Berl. Handelsges. 189,5 136.8 Darmſt, u..-B. 174.5 172.0 Fahlb., Liſt& Ko. 49.— 4 Dt. Aſiatiſche Bk. 39.— 33.— Deutſchsdisconts 120,2 119,7 Dtſch. Ueberſee B. 98.— 97.50 Dresdner Bank 120,5 119,0 MeiningerHypbk. 163.0 161.5 Oeſterr. Creditbk. 5 Reichsbank Rhein Ereditbk. Süddeutſch. Dise. Frankf. Allgem. eldmühlepapier 130.0 1270 Mez Söhne elten& Giinl. 106,7 105,0 Miag⸗Müßhlen hies EHöpfling. R. Friſter Gebhard Lexi Gehe& Go. Geiling& Co. Genſchow& Co. 5425 54,— ch 522 68. Industrie- Aktien Germ. Portld.⸗Z. Alexanderwerk Goedhard! Gebr. 180,0 170 Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. Anhalt. Kohlenw Aſchaffbg. Zellſt Augsb. N. Maſch. Balke Maſchinen Baſt Nürnberg Bayer. Celluloid Bayr Spiegelglas 85 P. Bemberg 8 ergmann Elekt. Berlin Gubener Berl. Karls. Ind Berliner Maſchb. 40, Braunk. u. Brikett 147.0 Br.⸗Beſigh. Oelf 37,25 57. Bremer Vulkan 120,0 120,0 Guano-Werke Greppiner Werke Grigner Maſch. Gebr. Großmann—.——— Rhein. Hackerga e: Halleſche Maſch. 85,25 85.— Hammers Spinn. 10% 102.2 Hbg.⸗Wien Gum.—.——.— Harkort StPr. 5 5 Harpener Bergd. 97.75 85. Hedwigshütte 380,59 80,78 Heilmann Imm. 3, Hilpert Maſch. Hindrich s KAuff.—.——. Eirſch Kupfer„ 121/0. Sachſenwerk Salzdetfurth Sarotti: 18 19. 1 1 Bremer Wolle 139,8 137,8 0 Leder g6,25 88,50 8 164,5 158.5 65 0. 1 ohenlohe-Werle 60.— 60.— Schultheiz... 236.5 222.5 Phil. Holzmann, 60,25 78.50 85 Wiesloch Tonw. 400% e 3 925 Chem. Heyden„ 49.— 47.35 o„, e e(s Chem. Gelſenk.. 51,— 51,25 Ilſe Bergbau 4% andi a.— 328 Chem. Albert. 48 4 N. Jüdel& 1% 5 3 14 1 5 2575 Conti Caoutſch. 137.0 132,7] Kahla Porzellan 38.— 37.— Südd. 0 Kallwk. Aſchersl. 1930 194.6 4%„ Kronenr.—— 2005 Daimler Motoren 23,25 27,15 Karſtadt 1 Kollmar& Jourd. 29.— 26.50 Tietz, Leonhard 130,0 128,0 0 40.— 88. Diſche. Steinzeug 141,0 130.0 Fbtitzer Kunſtled. 97.80 85.— 8 e. onprinz Met. 32.— 32.— 3 nol, 160 1810 Rofſhäufer Hütte 87.—.—. B. rtf Gummt T— Benz Linde's Ei 55, 158, Dürener Metal. 1140 109.0 g. 9905 7 50 ingel Schuhfabe, 62, 50 B. Stahl. v. d. 1515 151, Fd. Zer. 1 1410 141.5] Ronnenberg.. 52.— 52,.— Lukau& Steffen——. Magitus.⸗G.. 17.80 17.50 Wanderer Werke 38.— 37.— Hank f. el. Werte 1170 113,0] Enzinger Werke 4359 77 Mansfelder Akt. 52.50 80, 12 0 Eſchw. Bergwers 218,7 218,7 Markt⸗ u. Kühlh. 121.0 1200 Bank f. Brauere. 122.2 117.0 ch 9—.. n e 100.5 100,5 N Maximil.⸗ hütte 1630 163.0 ang. Di. Credit 108,2 106, Ty. Golbſchnidt 47.— 48, Com. u. Prividk. 126.5 1240 Faber Bleiſtift—.— 78, Mech. b 122 55 Ban f. 1 1 5 15 27 7 Bergbau 97, 95,50 f 1 8—+ 39.— 5 er Bankver. 55 5 arben ind, A. g. 14 4% Merke Wow. 1200 4250 Bayr. 500. u. 8. 131, 1800 0. Holzmann . Ni& Geneſt 161.0 157.0] Motoren Deuz 75,— 78.50 Mühlbeim Berg, 89.— 88,50 Deulſche Disconte 120,0 119,5 Klscner Werke, 79,— 75.25 49.25 40.25 Nat. Automobile 18,.— 12,85 —.—„ Niederlauſ. Kohle 1820 1940 Aug. 8 Gelſenk. Bergwk. 105,1 103,6 Nordd. Wolktäm. 68.50 67.25 95.— Oberſchl. E. Bed. 50,50 80.— Hameg. Südam. Gerresheim. Glas 2930 1010 Sberſchl. Koksw. 82.— 80, 8 8 Goldſchmidt. Th. 48,25 44,50 Phönit Bergbau 74.50 78,75 Baur, Motoren 5550 84,25 49,78 48,50 Hermann Pöge 14.— 14,25 J h Vemberg 8715 85.— D Naihgeber Wagg.- 29,50 28,50 Rheinfelden kraft 140,2 139.9 Buderus Eiſenw. 56,25 85.— 8 Du 5 7 Braunk. 167,5 1985.7 Grün e Bilfinger 1630 165.0 Rhein. Chamotte———,— Jomp. Hiſpano 304 Gruſchwitz Textil 59,50 59,50 Ahein. Elektrizit. 130,0 129.7 Rhein. Möbelſtoff 43.— 49,— 76,50 74.50 Rhein.⸗W. Kalk 81,— 80,50 Deſſauer Gas Rheinſtahl 2 Riebeck Montan 84,80 92.85 Di. Linoleumwk. 165,0 156,2 Schuberlck Salzer Hann. M. Egeſt. 29,75 29,75 Roſttzet Zucker Riickſorth. Ferd.-.—.— Rütgerswerke Sächſ. Gußſtahl 84.— 88.— J.. Farben Schlef Elekt. Gas 138%. Hugo Schneider 80,— 79,.— Gesfürel 18, 19 Weſteregelnellkal 202.2 198.0 Weſtf. Eiſen 84.— 82.— 1 88.— 85. 84, g Wicking⸗Cement 34,75 80.25 Schuckert& Wiſſener Metall 41.80 4128 Wittener Gußſt. 40,50 40,50 olff, NM. „ 35.— 95,— Segan Strumpf 23,75 22.75 Siemens Halske 1870 182,7 220,0 218,5 Sinner.⸗S. 61.25—.— o. 101.5 89.— Stoehr Kammg. 79,30 78,.— ellſtoff Waldhof 126,7 125,0 utſch⸗Oſtafrika 89.— 87. Neu-Guinea 340,0 330.0 Dravi Minen„ 35,— 33,15 0 Freſyerkehts-Kurse 82.75 32.75 Trons⸗Radio.. 129.0 124.5 Petersb. J. Habk. 89.— Ruſſenbank..70 0,80 Varziner Papier 81,50—.— Deutſche 2 N 3 trol. 67,— 65,5 Beithwerfjʒte Sabhu 75„„ „„„„** Stolberger Zinkh.—— 62.— Ehem. Brockgues 39.— 89.80 Gebr. Junghans 32 25 32.— Stoewer Nähm... Fan 63.28 82. mmobil. 39.— 40.— Zucker 139,0 139,2 . 89.— 98.. . 79,5 76.50 Teteph. Berliner. ge 170,0 170,0 Thöbet's ver. Oele 79,25 79,25 Ver. Chem. Charl.. D. Dtſch. Rickelw. 1370 134.0 gahmener& Co. 1565 152.5 F. Glanzſt. Elbk. 119.8 115,0 Adler Ran. . 40,80 40, 5 g. 94,-— Diamond 0 P. Schaf. B.& W. 40.— 20,50 Lochfreguen;. 1685 0 1850 Der. Stahlwerke 75,— 74.— Krügers hae ee ee 313 74. JI. Sichel a Ko.„ 49.— 49 Bogtlänb. Maf,. 43.— 125 n 85.— 85.— et. 49.— 49.— 8 g dee Pos p Boigt& Haeffner 150,0 150.0 Siege e „80.80 78,85 town Boveri. Terminnoiierungen(Sehluß) deſch Eiſ. u. St. 84.75 81.50 74.— 75 186.0 436.0 1250 4210 74,,.— Bahr. Bexeinsbk. f 9 otelbetriebsgef. 128.0 171, 91.30 80.— Berl. Handelsgeſ. 139.6 130,0 Ilſe Bergbau 220, 219,0 128,0 128.0 Comm. u. Priv. 128.2 123,2 Kali Aſchersleben 198.0 195,0 darmſt. u Nat. 174.5 171,5 R. Karſtadt.. 97.75 85,50 Dresdner B.. 120,5 120.0 Köln-Neueſſen B. 89, 82.80 .⸗G für Nerketzr 65.80 65,75 Mannesmannhts 80.75 79,25 okald. 129,0 Mansfelder 52, 50,25 Dt. Reichsb. N. 92,85 91.50 Metallbank. 100,5 100.5 Papag 87,25 85,25 Mitteldiſch Stahl—.—— Norbd. Wolle Hanſa Dampf e 129. Oberbedarf—— Aceumulatoren 120,2 Otenſt.& Koppel 86,50 54.35 Nordd Loyd 87,25 85.50 Bberſchl. Koksw. 31.75 78,80 Adlerwerke.——.— Gef. f. elektr. Unt. 139.0 132, Oſtwerke. 187.0 1740 Alu 79,25 74.50 Orenſt,& Roppel 6, 55.— Ullg. Elektr.⸗Geſ, 182.8 180,5 Oſtwerte 1870 175,5 hönig Bergbau 74,5 74, Polnphonwerke 175,6 170.5 Ah. Vraunk. u. Bt. 187, 195,8 Rh. Elektrizitüt. Charlottb. Waſſer 91,50 98,80 Ah. Stahlwerke 32,80 78.— 5 J 302.2 Rö.⸗Weſtf Eleklz Cont, Cautſchous 137,0 133,5 A. Riebeck⸗ Mon Daf mler⸗Benz 28.15 27] Rütgerswerke 8405. 128.0 125.0 Salzdetfurth Kalt 810.5 303,5 Deutſche Erdöl 70,35 67,25 Schleſ. Vortl⸗ Z. 128.5 126.7 Dergmanncklekir 133,5 162,0 83,.— 89.— 26 30 76,50 Dynamit A. Nobel—.——, Schuckert& Co, 8 Elektitizitäts⸗Vief 126.3 124.0 Schulih⸗Pagenh. 54.25 33,15 El. Licht u. Kraff 138,5 131.5 Siemens K Halske 68,50 87,25 Eſſenersteintogl—.——.— Svenska 55 147.0 14% geonhard Tietz 811,0 808,5 Feen 180.0 125, Ger. Stah werke 109.7 108% Feilen& Wull 1070 104,7] Weſteregel Alka elſenk Bergwk. 104.5 103,2 8 Waldhof „181, Otavia Minen Glektrolytkupfernotiz f Gebächlnisfeier 5 3 935 des Geſangvereins Liederpalme“ Der Geſongverein„Liederpalme“.V. Mann⸗ heim veranſt ga i Samstag am Grabe ſeines im V erſten dächtnis terbliebenen unter Leitun Feier mit dem 6 worauf der e bründungsmitgliedes und eine ſchlichte Ge⸗ erlegung, wozu die Hin⸗ Die Aktiven des Vereins hans Haag leiteten die on Franz Schubert ein, karl Holl das Wort er⸗ Vor Le polo griff. Er k Verſtorbenen als einen Monn mit vor r und hob ſeine Verdienſte um den Ve Sein Geiſt und ſeine Taten werden aus a(barkeit für den begeiſterten Sänger⸗ führer hen fortleben. Mit dem Chor:„O wie herbe iſt heiden“ von Fr. drucksvolle Feier beendet. in ehemaliger bad. Leiboragoner und ſonſtiger Kavalleriſten Am vergangenen Sonntag vereinigten ſich die Kameraden des Vereins ehemaliger Bad, Leibdragoner und ſonſtiger Kavalleriſten mit Familienangehörigen in den Germania⸗ ſälen S 6, 40, zu einer ſchlichten, eindrucksvollen Ge⸗ burtstagsfeier. Es galt den Kameraden und Veteranen Georg B etz, Guſtav Embacher und Andreas Kampp, die in voller geiſtiger und körperlicher Friſche ihren 80. Geburtstag erleben durften. Nachdem das reichhaltige Programm durch ein Muſik⸗ ſtück eingeelitet worden war, erfolgte die Begrüßung der Anweſenden durch den 1. Vorſitzenden Robert Seeger. Mit außerordentlicher Freude konnte er feſtſtellen, daß der Sagal bis auf den letzten Platz gefüllt war, ein Zeichen dafür, daß ein ſtarkes kameradſchaftliches Gefühl in dem Verein herrſcht. Auch zahlreiche Gäſte waren erſchienen, ſo der 1. Gauvorſitzende Hauptmann a. D. Kreuzer, die Ritterſchaft der Deutſchen Ehrenlegion, ferner eine Abtei⸗ lung der Jungmannſchaft des Stahlhelms Ludwigshafen und der Halbchor des Sängerkreiſes, Insbeſondere be⸗ grüßte er die drei Jubilare, denen er herzliche Worte widmete. Der 1. Gauvorſitzende, Hauptmann a. D. Kreu⸗ zer, nahm hierauf die Ehrung der Jubilare vor. Er konnte ihnen die Glückwünſche des Badiſchen Krieger⸗ bundes übermitteln und gleichzeitig ein Geldgeſchenk über⸗ reichen. In warmen Worten rühmte Kamerad Kreuzer das Vorgehen des Vereins, der auf dieſe Art und Weiſe die alten Kameraden ehre. Mit herzlichen Wünſchen für ein weiteres Wohlergehen der Jubilare ſchloß der Redner ſeine mit ſtarkem Beifall aufgenommene Rede. Anſchließend hieran wurden den Jubilaren von dem erſten Vorſitzenden des Vereins je ein ſilberner Becher mit Widmung und weitere Geſchenke überreicht. Auch ein Mitglied des Ver⸗ eins, Kamerad Ihle, ließ es ſich nicht nehmen, ein be⸗ ſonderes Geſchenk in Form von 3 Flaſchen Sekt den Jubi⸗ laren zu ſtiften. Tief bewegt waren ſowohl die Jubilare und die übrigen Anweſenden, als Kamerad Seeger nach einer Anſprache den Jubilaren die Urkunde der Ehren ⸗ mitgliedſchaft überreichte. Dankbar und ſichtlich erfreut nahmen die Jubilare die Urkunden in Empfang. Viel zur Verſchönerung der Feter haben beigetragen der Sängerkreis, der mit einigen ſchönen Liedern erfreute, Frl. Emma Seeger, ferner Frau Stegmüller und Sohn, Herr Reſki und als Komiker Herr Wil d. Es ſei ihnen beſonders gedankt, da ſie ſich ſchon oft in den Dienſt der guten Sache des Vereins geſtellt haben. nn. Silcher war die ein⸗ 141. Jahrgang/ Nr. 434 4 Jürſorge für die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen Der vor fünf Jahren ins Leben gerufene Ver⸗ band der Kriegsbeſchädigten und Kriegs⸗ Hinterbliebenen— ſo ſchreibt man uns— hat dieſer Tage ſeine Kreisverſorgungsſtelle Mannheim nach Heidelberg, dem Sitz des Verſorgungsamtes, verlegt. Damit hat der Verband den Wünſchen ſeiner im Kreis Mannheim wohnen⸗ den Mitglieder Rechnung getragen. Die Arbeit des Verbandes, der in ſtändig fort⸗ ſchreitender Entwicklung ſeine vielſeitigen Aufgaben erfüllt, iſt in der weiten Oeffentlichkeit wenig be⸗ kannt. Die Entwicklung des Verbandes hat beſon⸗ ders 1929 einen erheblichen Fortſchritt des Mitgliederſtandes zu verzeichnen, da der Verband von 15 928 Mitgliedern vom 1. Januar 1929 auf 18 457 Mitglieder am 1. Januar 1930 angewachſen iſt. Hinzu kommen noch 2469 Altvetera⸗ nen, Altrentner, Kolonialkrieger, ſodaß ſich der Kreis der Fürſorge auf 20 926 Mitglieder erſtreckt. Die ſachliche Arbeit der Kriegsopferorganiſationen wird von einer Hauptgeſchäftsſtelle und vier Kreis⸗ geſchäftsſtellen verſehen. Die Hauptgeſchäftsſtelle und Verbandsleitung, eine Abteilung des Präſidiums des Badiſchen Kriegerbundes befinden ſich in Karlsruhe. Leiter: Oberſt v. d. Seiler, erſter Vizepräſident des Bundes; zugeteilt als Bundesfürſorgerin Frau v. Berg. Verſorgungsgeſchäftsſtellen befinden ſich in Heidelberg, Plöck 81, Karlsruhe Hirſchſtr. 48, Freiburg, Zähringerſtraße 64 1 und Konſtan z, Brüderturmgaſſe 6, 2. Die Leiter der Geſchäftsſtellen ſind auch die Ver⸗ treter vor den Verſorgungsgerichten. Große Er⸗ folge konnten für die Kameraden durch Nachzahlun⸗ gen erwirkt werden. Setzt man dem entgegen, daß die Mittel für dieſe ſegensreichen Einrichtungen aufge⸗ bracht werden durch einen Beitrag von jährlich 20 Pfennig von jedem Mitglied des Badiſchen Kriegerbundes, ſo muß man doch ſagen, daß in den Reihen der alten Soldaten das Wort Kameradſchaft kein leerer Begriff iſt. An der großen Aufgabe der Verbeſſerung der Verſorgungsgeſetze und der Fürſorgeverordnungen hat der Hauptausſchuß des Verbandes mit dem Spitzenverband zuſammengearbeitet. Der Verband will im Rahmen des Möglichen das Los ſeiner Schutzbefohlenen beſſern, auf daß ſie als vaterländiſch geſinnte Kräfte erhalten bleiben N. Bierabend der 111er Erſtmals nach dem gelungenen Iter⸗Treffen an Pfing⸗ ſten trafen ſich oem Samstag in der„Landkutſche“ die neu⸗ geworbenen Vereinsmitglieder und die bewährten 111er⸗ Kameraden. Herr Querengäſſer wies in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache auf den großen Werbeerſolg des Tref⸗ ſens hin. Viele ehemalige 11ter haben den Weg zum Verein gefunden. Noch immer findet ein reger Briefwechſel ſtott, in dem die auswärts Wohnenden ihre Zufriedenheit mit der Aufnahme in Mannheim ausdrücken. Die herzlichen Beziehungen zu anderen Militärvereinen werden weiter⸗ gepflegt. Bei verſchiedenen Veranſtaltungen im Winter werden die 111er mit Fahnendeputationen vertreten ſein. Nachdem der Redner des kürzlich verſtorbenen Altvete⸗ ranen Uebelhör gedacht hatte, wurden der Gründer des Vereins, Herr Korl Heidenreich und Prof. Mül⸗ ler beſonders geehrt. Das erfreulich gute finanzielle Er⸗ gebnis des Treffens hatte die Brauerei Moninger veran⸗ laßt, Freibier zu ſtiften. Im Namen des Rhein⸗Neckar⸗ Militärgaus wies Hauptmann Kreuzer auf den nach⸗ haltigen Eindruck des Feſtzuges hin und hob die Rührig⸗ keit des Jubelvereins anerkennend hervor. Bei Muſik und humoriſtiſchen Darbietungen blieb man bis zum grauenden Wahltag in beſter Stimmung beiſammen. Praktiſcher Nachmittag im Hausfrauenbund Nach einer kürzeren Erholungspauſe hat der Man n⸗ heimer Hausfrauen bund wieder ſeine Arbeit mit einer praktiſchen Vorführung am Donnerstagmittag aufgenommen. Die erſte Vorſitzende, Frau Bürgermeiſter Walli, begrüßte die in den Geſchäftsräumen ſehr zahl⸗ reich erſchienenen Mitglieder und verwies darauf, daß nach dem Vergnügen(die Hausfrauen haben einige lehr⸗ reiche Beſichtigungs⸗Nachmittage gehabt) jetzt wieder mit der ernſten Arbeit begonnen wird. Der Gasherd war ſtändig in Tätigkeit. Die Haus⸗ frauen hatten Verſuchstellerchen mitgemacht. Es wurde die Verwendbarkeit der Tomaten und des Blu men⸗ kohls demonſtriert, Tomaten gefüllt mit Allerlei, Toma⸗ ten als Pudding, als Sülze, Tomateneierkuchen, aus⸗ gebackene Tomaten— immer eine Kleinigkeit anders, aber jedesmal vorzüglich. Die Leiterin der Kochkurſe des Hausfrauenbundes erklärte, wie es gemacht wird. Die Zuhörerinnen ſchrieben fleißig auf:„man nehme“. Auch Blumenkohl iſt vielverwerthar, gebacken, mit Pilzen, mit Tomatenſauce uſw. Die Rezepte wurden ſchrift⸗ lich gegeben, teils diktiert. Beſonders die Haltbar⸗ machung von Tomaten wurde anempfohlen, dabei auf möglichſte Erhaltung der Nährſtoffe Wert gelegt. Sehr begehrt war in dieſem Kreis von Sachverſtändigen die „Florentiner Makkaroni“, eine feine Miſchung unter Verwendung von Tomaten. Dieſe praktiſche Vorführung hat den Hausfrauen wie⸗ der neue Winke zur Aufbeſſerung des Speiſezettels ge⸗ geben und auf ſtärkere Verwendung der nahrhaften und nicht teuren Gemüſe hingewieſen. W. Der Verein heimattreuer Oſt und Weſipreußen Ortsgruppe Mannheim feiert am 4. Oktober in den Räumen des Palaſthotels„Mannheimer Hof“ ſein 10⸗ jähriges Stiftungsfeſt. Ein ſorgfältig vousge⸗ wähltes Programm bietet unter Mitwirkung von hieſigen Küunſtlern die Gewähr für eine würdevolle Umrahmung des Feſtes. Weder Mühe noch finanzielle Opfer wurden geſcheut, um den Gäſten und Mitgliedern einige frohe, genußreiche Stunden zu beſcheren. Ganz beſonders iſt dar⸗ auf hinzuweiſen, daß an der Veranſtaltung außer promi⸗ nenten Perſönlichkeiten der geſomte Karlsruher Landesver⸗ bands vorſtand, die Brudervereine Karlsruhe, Heidelberg, Mainz, Frankfurt, Darmſtadt und Saarbrücken teilnehmen. Familienausflug der„Liederhalle“ Von dem vernünftigen Standpunkt aus, daß man Feſte feiern ſoll, wie ſie fallen, unternahm die„Liederhalle“ am vergangenen Sonntag ihren traditionellen Fami⸗ lienausflug nach Seckenheim. Im„Schlößchen“ hatte man ſich häuslich niedergelaſſen. Der neugewonnene Saal, der ſich für derartige Veranſtaltungen ganz beſon⸗ ders eignet, beſticht beſonders durch ſeine luftige Höhe, wobei die Akuſtik ſich angenehm auswirkt. Vor allen Dingen ſorgte man einmal für das„junge Gemüſe“, das ſehr zahlreich vertreten war. Man vertrieb„ihm“ und gleichzeitig auch ſich mit Kinderpolonaiſe, Eierlaufen, Wurſtſchnappen, Rutſchbahnfahren und allerhand anderen Spielen, die ein Kinderherz erfreuen, die Zeit auf das angenehmſte. Dazwiſchen quälte der„treue Huſar“ und der„ſchöne Gigolo“, während die„Tante Klara“ zu einem Tänzchen ermunterte. Alles natürlich unter muſikaliſcher Aſſiſtenz einiger Mitglieder der Kapelle Seezer. So zwiſchenhinein, ganz zwanglos, hielt der erſte Vorſitzende Meinſchenk die Begrüßungsrede und erging ſich da⸗ bei in hiſtoriſchen Exkurſionen auf das— ehemalige Seckenheim. Da das Wetter ſchön und ſehr ſichtig war, konnte man vom Fenſter aus ſich das Gehörte in der prächtig daliegenden Landſchaft illuſtrieren. Freudig be⸗ grüßt wurde der Präſident der„Liederhalle“, Rechtsanwalt Dr. Reidel, mit Gemahlin. Draußen huldigten in⸗ zwiſchen die„erwachſene“ Jugend dem Schieß⸗ und Kegel⸗ ſport. Nach und nach fanden ſich auch unſere neuen„Mit⸗ bürger“ als Gäſte ein, ſo daß der Saal überfüllt war. L. Verantwortlich: Richard Schönfelder. 22 UEREIHS- KALENDER Samstag, 20. September Verein für Körperpflege von 1886 E. V. Mannheim: V. f. K. 86 Mannheim boxt 9 Uhr im Kaſino gegen M. F. C. 08 Lindenhof. 1 Turnverein Mannheim von 1846: 5 Abends 83 Uhr im Vereinshaus des Turnvereins 1846 Uraufführung des Filmes vom Landesturnen in Mann⸗ heim. Nur einmalige Aufführung. Sonntag, 21. September Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V.(D. M..): Ausfahrt nach Altbreiſach/ Baden.(4. Landesgruppen⸗ fahrt und Preisverteilung in Breiſach Baden). Treff⸗ punkt: Schillerſchule. Abfahrt: vorm. 6 Uhr. Odenwaldklub, Ortsgr. Maunheim⸗Ludwigshafen E..:: Sternwanderung nach dem Steinsberg. Hauptbahnhof ab.30 Uhr. Gabelkarte Sinsheim— Waibſtadt. Fahr⸗ preis R..70.— Die Mannheimer Hütte bei Neckar⸗ ſteinach, zu der auch Nichtmitglieder Zutritt haben, iſt das ganze Jahr geöffnet. Dienstag, 23. September Kurzſchriftverein Gabelsberger von 1874, Hans⸗Thoma⸗ Schule, D 7, 22: Dienstags und Freitags 19.30 21:00 Uhr: Anfänger⸗ u. Fortbildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Donnerstag, 25. September Bad.⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthotel „Mannheimer Hof“, Klublokal in den Kellerräumen, neben der Weihenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. — Nachdruck verboten.— ETENN VOII VNECE GOPY RIGHT AVALEUN- VERLAG, HELLERAU — 2 Holliment ſagte weiter:„Wenn jemand etwas von dieſen alten Sachen haben will, dann laſſen Sie ihn es ruhig mitnehmen, und ſchreiben Sie die Namen und Adreſſen der Kunden, und was ſie mit⸗ genommen haben, auf. Wenn jemand Kohlen be⸗ ſtellt, tragen Sie's in dieſes Buch ein. Ich werde gegen ſechs oder ſieben Uhr zurück ſein, und dann ſollen Sie Ihr Geld bekommen.“ Ich zögerte kaum einen Augenblick, ſchließlich waren, um den Laden für ein paar Stunden zu hü⸗ ten, zwanzig Schillinge eine anſtändige Bezahlung. „Einverſtanden“, ſagte ich.„Ich bleibe hier, bis Sie zurückkommen. Aber, da iſt noch etwas.“ „Nun?“ fragte er, indem er offenbar ungeduldig ſchon zur Tür ging.„Was denn?“ „Mittageſſen“, ſagte ich.„Wie ſoll ich denn das machen?“ „Das iſt in Oroͤnung“, antwortete er.„Ein Mann bringt meins Punkt ein Uhr— eſſen Sie das, es wird Ihnen ſchon ſchmecken. Alſo, auf heute abend.“ „Ich werde auf alles aufpaſſen“, verſicherte ich ihm. Ohne weitere Worte ging er zur Tür, aber bevor er auf die Straße hinaustrat, ſah er erſt vor⸗ ſichtig nach beiden Richtungen; es war klar, daß er ſich fürchtete. Dann ging er ſehr eilig fort, und ich blickte ihm nach, um zu ſehen, wo er hinging. Es regnete nicht, aber er ſchlich vorſichtig über die Straße und drückte ſich ſo an die Mauer, als ob es Bindfaden regnete. Sein gebeugter Kopf, der weiche Hut, den er über die Augen gezogen hatte, und ſeine ganze Haltung verrieten, daß er nicht erkannt wer⸗ den wollte. Plötzlich ſchlüpfte er in eine der engen l Gaſſen, deren es ſo viele in dieſer Gegend gibt, und ich ſah ihn nicht mehr. Aber ich hatte genug geſehen, um davon überzeugt zu ſein, daß, wenn der Abſen⸗ der des geheimnisvollen Zettels ſchon höchſt beun⸗ ruhigt war, der Empfänger ſich in einem Zuſtand befand, der an äußerſte Furcht grenzte, und ich wun⸗ derte mich, was wohl der Grund ſein mochte. Was konnte denn heute früh vorgefallen ſein, daß beide Männer in verzweifelter Haſt irgendwo⸗ hin eilten? Etwas, ſelbſtverſtändlich— aber ich konnte es ſelbſt mit dem ſchärfſten Nachdenken nicht erraten. Einſtweilen war ich dort, hatte einen alten Trödelladen zu hüten, den Nachmittag auszuhalten und nochmals zwanzig Schillinge dafür zu erwarten. Dies war jedenfalls, obwohl das Abenteuer merk⸗ würdig genug war, beſſer, als in Portsmouth her⸗ umzuwandern und mir Gedanken zu machen, was ich tun ſollte, wenn die erſten zwanzig Schillinge ausgegeben waren. Es war ſchon nach zwölf Uhr, und bis ein Uhr geſchah gar nichts. Ich ſaß in dem kleinen Büro und las die Zeitung. Keine Kunden kamen, es kam niemand. Aber pünktlich um ein Uhr kam ein Mann herein, ſicherlich der Kellner eines in der Nähe liegenden Gaſthofs. Er trug ein Tablett, das mit einem Tuch zugedeckt war. Darunter waren verſchiedene mit Blechtellern zugedeckte Schüſſeln, ein knuſprig ausſehendes halbes Laib Brot und ein Krug mit ſchäumendem Bier. Ein ſchöner Duft ſtieg von dem Tablett auf und machte mir ſchon den Mund wäſſerig. Er ſtarrte mich erſtaunt an, und ich beeilte mich, ihm zu ſagen, warum ich hier ſei. „Mr. Holliment⸗iſt heute fort“, ſagte ich.„Er hat mich als ſeinen Vertreter hiergelaſſen und ich ſoll ſein Mittageſſen bekommen.“ „Dann iſt die Sache in Ordnung“, antwortete er und ſtellte das Tablett auf einen Tiſch in der Nähe. „Es iſt ein feines Mittageſſen, und ich wünſche Ihnen recht guten Appetit.“ „Gleichfalls“, gab ich höflich zurück. Er lächelte verſtändnisvoll und ging fort; und ich hatte Tuch und Deckel vom Tablett herunter⸗ geriſſen, bevor noch ſein ſchwerer Schritt auf der Straße verhallt war. Es gab Schweinebraten mit Kartoffeln und Gemüſe, einen Pflaumenkuchen mit Eierſtich und ein großes Stück Käſe. Dazu noch einen ganzen Krug mit gutem ſchäumenden Bier. Herr Holliment, dachte ich, ſcheint Wert auf ein gutes Mittageſſen zu legen. abiſche Tandesbaufparkaff Meftalt dos öffentl. Rechts, Mannheim, Auguſta- Anlage 33%, Tel. 406 01 Abenteuer für mich günſtig zu verlaufen. nebenan ſchien mehr zu verſprechen. Ich fühlte mich wie neugeboren, als ich ſein Mittageſſen gegeſſen hatte. Schließlich ſchien das Ich hatte tagelang nicht ſo gut gegeſſen, und dabei hatte ich zwanzig Schillinge in der Taſche und durfte noch weitere zwanzig erwarten. Ich würde die Nacht in einem guten Logis unterkommen können und am nächſten Tag, ſtatt zu Fuß hinzugehen, mit der Eiſenbahn nach London fahren. In dem Augenblick erſchien mir alles in roſigem Licht. Da ich eine Kiſte mit recht guten Zigarren auf dem Schreibtiſch im Büro fand, zündete ich mir eine an und ſah den ge⸗ ſchäftlichen Anforderungen des Nachmittags mit Ruhe entgegen. Als ich die Zigarre zu Ende geraucht hatte, fing ich an zu denken, daß Holliment, ſtatt den Laden meiner Aufſicht anzuvertrauen, ihn ebenſogut hätte abſchließen können. Es war ſchon nach zwei Uhr, und kein Menſch war ſeit Holliments Fortgehen über die Schwelle getreten, ausgenommen der willkom⸗ mene Kellner. Ich fing an, mich zu langweilen. Um mich zu beſchäftigen, ſah ich mich im Laden um und unterſuchte ihn und das Gerümpel. Ich konnte mit einem Blick das niedrige, ſcheunen⸗ artige Gebäude mit den Haufen von Eiſen, Seilen und Trödelware überſehen; hier war nichts weiter, das mich intereſſierte. Aher das höhere Gebäude Es ſtellte ſich heraus, daß es ein hoher, halbdunkler Raum war, dem Innern eines Kirchtums nicht unähnlich, und auch genau ſo ſchlecht beleuchtet. Welchem Zweck es gedient hatte, konnte ich nicht herausbekommen; der Boden ſchien mit altem Trödelzeug beſtreut zu ſein, und die Wände waren mit einer dicken Schicht von Spinngeweben und Staub bedeckt. Eine ſchmale wackelige Treppe führte hinauf, man konnte die Windungen und Treppenabſätze weit hinauf ver⸗ folgen, bis ſie ſich in der dichten Finſternis hoch oben verloren. Ich konnte mir nicht erklären, warum eine Treppe überhaupt da war; auf den drei oder vier Treppenabſätzen waren keine Türen zu ſehen, auch war keine Spur von früher dageweſenen Stock⸗ werken feſtzuſtellen. Aber, als meine Augen ſich nach einiger Zeit an die Dunkelheit gewöhnt hatten, entbeckte ich hoch oben, wo die Treppe aufhörte und die Dachziegel begannen, eine Tür oder jedenfalls einen dunkeln, höhlenartigen Eingang. unter unbeschränkter Haftung des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes Ich überlegte mir gerade, was wohl dahinterläge, und wohin ſie führen mochte, als ich jemand in den Laden hereinkommen hörte, der laut auf den Boden pochte und nach dem Beſitzer rief. 2 Der Chineſe Seitdem ich da war, war dies der erſte Kunde, ein Mann, der altes Eiſen verlangte; er hatte einen Handwagen draußen ſtehen, um es fortzuſchaffen. Nachdem ich ihm erklärt hatte, warum ich mich im Laden befände, ſagte er, er hieße Toller, und Herr Holliment kenne ihn gut. Er ſuchte ſich aus, was er brauchte, trug es hinaus und ging fort. Damit ſchien der Bann gebrochen, andere Kunden kamen und ga⸗ ben auch ohne weiteres ihre Namen an. Ich zer⸗ brach mir den Kopf, was ſie nur mit all dem Zeug machen wollten, das ſie ſich ausſuchten und mit⸗ nahmen. 5 Daß Holliment nicht da war, ſchien niemand wei⸗ ter zu überraſchen, auch mich, ſeinen Vertreter, be⸗ achteten ſie kaum. Ich kam zu der Ueberzeugung, daß dies ein ſonderbares Geſchäft ſei. Während des Nachmittags bekam ich einige Aufträge für Kohlen; ein Mann kam herein und verlangte eine Fuhre; ein anderer beſtellte vier Tonnen; bevor es anfing zu dämmern, hatte ich Aufträge auf Kohlenlieferung notiert, die einen großen Geldbetrag darſtellten. So verſtrich die Zeit, und um halb fünf Uhr kam der freundliche Kellner wiederum mit einem Tablett. Diesmal waren eine große Teekanne mit brühheißem Tee und eine Blechſchüſſel, vollgefüllt mit gebutter⸗ tem Toaſt; Holliment verſtand recht gut zu leben! N Der Kellner räumte die Schüſſeln vom Mittag⸗ eſſen zuſammen, und dabei erzählte er mir, er ſei im „Admiral Hawke“, gleich um die Ecke, angeſtellt, und fragte, ob ich morgen noch hier ſei, denn da gäbe es Roaſtbeef, und er würde ſchon zuſehen, daß ich eine ordentliche Portion bekäme. Ich ſagte ihm, daß, ſo⸗ weit ich wüßte, Mr. Holliment ſehr bald zurück und damit meine Beſchäftigung, die ſowieſo nur vorüber⸗ gehend ſei, beendet ſein würde; aber, fügte ich hinzu, ſollte ich morgen um die Mittagszeit noch in Ports⸗ mouth ſein, daun würde ich nicht verfehlen, im„Ad⸗ miral Hawke“ einzukehren, wenn man dort zu Mit⸗ tag eſſen könnte. Er antwortete, ſelbſtverſtändlich könnte ich das, um ein Uhr gäbe es ein Menü zu zweieinhalb Schilling, ſie böten viel mehr als die Hotels, wo die feinen Leute verkehrten. (Fortſetzung folgt) — 8 2 4 8 — 2 Sewdhrung von unkündbaren u A vereinsbichen Igungsdarſehen Ar Sgenheim, Fausfecus, Z vothelcenablosung durch oschluss von Bausparyvertii den ren Ane * . liebhaber eingeladen werden. Freitag, 19. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nummer 434 7 SSD. Hildebrærid Verehlfe Merrheirri Sepfernber 1050 e eee Sreivel dinger Lofte Greiveldir ger Neger bei Luzern Raufe Henenkleider Schuhe, Pfandschelne intel, 6 5,5 Tel. 25474. 8433 ee Bau⸗ und Straßenfluchtenfeſtſtellung. Der Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mann⸗ heim hat die Feſtſtellung der Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten in dem Gebiet beim Waſſerturm Wallſtadt unter teilweiſer Abänderung der früher genehmigten Fluchten beantragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dieſe Bekannt⸗ machung enthaltenden Nummer dieſer Zeitung während 2 Wochen in dem Rathaus N 1, 3. Stock, Zimmer 134 zur Einſicht der Beteiligten auf. Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind innerhalb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermeiden bei dem Bezirksamt oder dem Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim geltend zu machen. 3 Mannheim, den 6. September 1930. Badiſches Bezirksamt— Abt. II. ul. Ferifkenfkchurgen der Peadt Mapei Das Aufſtellen u. Wegränmen der ſtädtiſchen 0 Meßhuden auf dem Zeughausplatz für die Spät⸗ jahrsmeſſe 1930 ſoll öffentlich vergeben werden. Die näheren Bedingungen können im Rathaus N 1, 2. Stock, Zimmer 13 eingeſehen werden. Angebote ſind bis 22. September 1930, vor mittags 10 Uhr, in verſchloſſenem Umſchlag im 1 Sekretariat der Abteilung VIII des Oberbürger⸗ meiſters(Rathaus N, 2. Stock, Zimmer 13) ein⸗ zureichen. Mannheim, den 16. September 1930. Der Oberbürgermeiſter. 10 Zum Zwecke der Beiziehung der Angrenzer u den Koſten der in Ausſicht genommenen Ver⸗ reiterung der Waldſtraße zwiſchen Sandtorfer⸗ und Hanauer ⸗ Straße in Waldhof gemäß den Vorſchriften des badiſchen Ortsſtraßengeſetzes und den für die Stadt Mannheim geltenden all⸗ gemeinen Grundſätzen wird a] die Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer jamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie beigezogen werden ſollen und den vorge⸗ ſchriebenen ſonſtigen Angaben, b) der Straßenplan, aus dem die „Grundſtücke zu erſehen iſt, während 14 Tagen vom 22. September 1930 ab im Rathaus NJ hier, Tiefbauamt 2. Stock, Zim⸗ mer 39, zur Einſicht öffentlich aufgelegt. Einwendungen müſſen innerhalb einer vier⸗ wöchigen Friſt, die am 22. September 1930 be⸗ 9 5 bei Meidung des Ausſchluſſes beim Ober⸗ ürgermeiſter hier geltend gemacht werden. Mannheim, den 11. September 1980. Der Oberbürgermeiſter. Jagdverpachtung Lage der 10 in neule Maxim 3.4 Verlängerung 23 2 2868 F Soeeeeeeesseseseseesee 0 Ackermann's Weinstube um gollanen Pfauen, P 4, Il Grohnarkh s ab heute meter süßer Wein Zwiebelkuchen.) 12078 eee eeeeeeeαοopνð,ẽL- 8 Verlängerung 2967 1 4 5 5 4 4 9 4 0 0 0 0 4 Weinkaus Iwerger A 7, 4 Tel. 20778 Heute und morgen Verlängerung Die Gemeinde Altlußheim verpachtet in öffentlicher Verſteigerung am Donnerstag, den 9. Oktober 1930, nachmittags 4 Uhr im Rathaus daſelbſt die Ausübung der Jagd auf Gemarkung Altlußheim in 3 Jagdöbezirken und Jagdbezirk der Hubwaldgenoſſenſchaft für die Zeit vom 1. Februar 1931 bis 31. Januar 1937, wozu Jagd⸗ Der Jagdbezirk L umfaßt die Feldgemarkungs⸗ teile öſtlich der Landſtraße Neulußheim— Speyer bezw. Rheinſtrom mit 633 Hektar. Der Jagdͤbezirk II umfaßt die Felögemar⸗ kungsteile weſtlich der Landſtraße Neulußheim Speyer u. Neulußheim—Waghäuſel mit 314 Ha. Der Jagdbezirk III umfaßt die Feldgemar⸗ kungsteile öſtlich der Landſtraße Neulußheim Waghäuſel bis zur Gemarkungsgrenze Neuluß⸗ heim und Reilingen, ſowie den Gemeindewald mit 143 Hektar. Der Jagdbezirk Hubwald der Hubwald⸗ genoſſenſchaft Altlußheim umfaßt den geſamten Hubwald mit 212 Hektar und wird begrenzt durch die Gemarkung Untere Lußhardt, Land⸗ ſtraße Neulußheim—Waghäuſel, Kriegbach und Gemeindewald Altlußheim. Als Bieter werden nur ſolche Perſonen zu⸗ 1 welche im Beſitze eines Jagdpaſſes ſich efinden oder durch ein ſchriftliches Zeugnis der zuſtändigen Behörde(Bezirksamt) nachweiſen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes Be⸗ denken nicht obwalten. N Auswärtige Steigerer haben auf Verlangen m Termin durch ein Vermögenszeugnis neueſten Datums ihre Zahlungsfähigkeit nachzuwelſen. Der Entwurf des Jagdpachtvertrags liegt zur Einſicht im Rathauſe auf. 12 662 Altlußheim, den 13. September 1980. Schule Koc) 0 6, 6, Tel. 318 10 Vornehmstes und maßgebendes Institut Anmeldg. zu Kursen u. Privatstd. erbet. 8 Der Gemeinderat: Ballreich. Schaumiq beim R Uhren, verlässlich beim Backen.. Rame lasst den Kuchen gelingen Mit Rama gibt es Mühelos läst sie sich sorgen! keine Bache- schaumig rühren! Bald wirft der Teig Blasen, bestimmt wird er gut gehen. Verwenden Sie Rama Margarine ohne jede Beimi⸗- schung; sie enthält alle wertvollen Fettstoffe, die dem Kuchen Nähr- wert verleihen. Auch zum Aus- schmieren der Form nur Ramal Dann löst sich der Kuchen leicht ab. Rama läßt ihn geraten, köst- lich schmeckend, locker und zart. 0 Deutsche und Perser Große Auswahl, billigste Preise Zahlungserleichter.— Auswahlsendung Spa BR VNI/ Bi, 27 . 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