W QOppauerſtraße 8.— Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monallich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N.. O.„ Aus der Welt der Cechnilt& Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Heſetz und Necht* Neues vom Film Alannheimer Frauenzeitung» Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilzeitung Mittag⸗ Ausgabe Samstag, 20. September 1930 141. Jahrgang— Nr. G5 * uſſolini zum deutſck zen Radikalismus Offizielle Stellungnahme des Faſzismus zum deutſchen Wahlergebnis Hoffnungen und Entwürfe Drahtung unſ. römiſchen Vertreters Rom, 20. Sept. In dem heute veröffentlichten Verordnungs⸗ hlatt der Faſziſtiſchen Partei nimmt der Faſzismus offiziell Stellung zu den deut⸗ ſchen Wahlergebniſſen. Die Ausführungen gewinnen deshalb an Bedeutung, weil in ihnen Muſſo⸗ linis perſönlicher Stil unverkennbar iſt. Zu Be⸗ 0 ginn wird darauf hingewieſen, daß die Wahl keiner⸗ 1 lei definitive Entſcheidung gebracht habe, da jeder Partei die zum Regieren nötige Stimmenmehrheit fehle, daß mithin der eigentlche Zweck der Wahlen vollkommen verfehlt ſei. Jedoch ſei ihre weſentliche Bedeutung außerordentlich groß, da ſie den extremi⸗ ſtiſchen Richtungen zum Siege verholfen habe, wobei die haltloſe Mitte aufgerieben worden ſei. Nach dem Siege der Nationalſozialiſten verdiene der Vorſtoß der Kommuniſten be⸗ ſondere Beachtung. Wörtlich heißt es dann u..: „Die neue Generation zeige, um mit Kayſerling i zu ſprechen, ausgeſprochene Neigung entweder zur Afußerſten Rechten oder zur äußerſten Linken. Für ſie beſttzen die Prinzipien des 19. Jahrhunderts, als da ſind Liberalismus, Demokratie und Sozialismus, nicht mehr die geringſte Anziehungskraft. Die Ge⸗ nerationen des 20. Jahrhunderts fühlen ſich allein non den zwei Syſtemen angezogen, die gegenwärtig in der Welt beſtehen: Faſzis mus und Bol⸗ ſchewismus. Die Zwangslage tritt hier immer deutlicher und dramatiſcher hervor. Die Wahlen am 14. September, die unter dem Zeichen Hitlers ſtan⸗ * den, haben es beſtätigt. Deutſchland hat ſein zer⸗ huältes, aber ſtarres Antlitz gezeigt, ſeinen tiefen, unbezwingbaren Geiſt. Gibt es noch jemanden, der glaubt, dieſen Geiſt vernichten zu können? Gibt g„ es noch jemanden, der glaubt, daß der Noungplan, der erſt 1988 ablaufen wird, und die Verträge in Ewigkeit dauern könnten? Der ungeſtüme nationale Aufſchwung Deutſchlands intereſſiert uns. Die hier und da vertretene Annahme eines nahenden kommu⸗ niſtiſchen Abenteuers ſchreckt uns kei⸗ neswegs. Das faſsiſtiſche Italien greift nicht Er⸗ eigniſſen vorweg und glaubt nicht falſchen Vorſpiege⸗ 2 lungen. Es bereitet ſich auf das Kom⸗ mende vor.“ 5 Engliſcher Hitler-Alarm 9 Drahtung un. Londoner Vertreters 5 0 5 8 London, 20. September. Die tiefe Beunruhigung, die der Ausgang der deutſchen Wahlen in England hervorgerufen hat, kommt jetzt in einer ungewöhnlichen Empfänglich⸗ . keit für Alarm nachrichten zum Ausdruck. 8 Während ſich die leitenden Kreiſe bemühen, eine ruhige Auffaſſung der Lage zu verbreiten, finden im der breiteren Oeffentlichkeit die wildeſten Ge⸗ rüchte williges Gehör. Ernſte Politiker, Jour⸗ naliſten und Geſchäftsleute ſprechen von der Mög⸗ lichkeit eines Umſturzes oder mindeſtens eines nationalſozialiſtiſchen Putſches in Deutſchland. Dieſe Stimmung dürfte bedeutend geſtärkt werden durch eine Senſations meldung, die heute mit einer ſiebenſpaltigen Ueberſchrift in der„Daily Mail“ erſcheint. Da dieſes Blatt in der Hauptſache von Leuten geleſen wird, die ſich mit dem Leſen der Ueberſchriften begnügen, genügt es, dieſe wiederzugeben: „Hitler wird nächſte Woche in Potsdam große Parade abhalten, Sturmtruppen aus ganz Deutſchland, Sohn des Exkaiſers an⸗ weſend, zahlreiche Prinzen und Generäle. Umſturzbefürchtung verurſacht internatio⸗ nale Börſendepreſſion.“ In der ausführlichen Meldung, deren Quelle nicht angegeben wird, heißt es vielſagend, die Sturmtrup⸗ pen Hitlers wären im Gebrauch von Maſchinen⸗ agewehren und Handgranaten ausge⸗ böbildet und lernten bereits„die Methode der Be⸗ 1 ſitzergreifung von Miniſterien, Telegraphenämtern, Polizefkaſernen und ähnlichen ſtrategiſchen Punkten“. Der Genfer Iwiſchenfall Hat Briand ein unehrliches Spiel mit Curtius geſpielt? Drahtung unſeres eigenen Vertreters = Genf, 20. September. Die Stellungnahme Briands zu den deutſchen Ausführungen in der Frage des Minderheitenſchutzes beweiſt, daß der franzöſiſche Außen miniſter eine Ver⸗ tiefung der Madrider Beſchlüſſe nicht für wünſchens⸗ wert hält. Was Briand in ſeiner Entgegnung auf die Rede des Reichsminiſters a. D. Koch⸗Weſer erwiderte, klang der Form nach höflich, aber rein ſachlich enthält die Erklärung nichts anderes als eine erneute Bekräftigung früherer Darlegungen, in denen Briand immer wieder die Befürchtung zum Ausdruck gebracht hat, das Minderheitenproblem dürfe den Frieden nicht gefährden. Die deutſche Delegation beurteilt Briands Rede nicht ungünſtig, wenn ſie auch den Standpunkt vertritt, daß der franzöſiſche Außenminiſter der Kleinen Entente Vor⸗ ſchub leiſtete. Sicher iſt, daß es bei der deutſchen Delegation eine große Ueberraſchung hervorgerufen hat, als Briand in der 6. Kommiſſion erſchien. Weshalb teilte Briand Dr. Curtius, den er abends vorher geſprochen hatte, nicht mit, daß er in der Minder⸗ heitenkommiſſion ſprechen werde? Wollte Briand eine Entgegnung des Reichsaußenminiſters ver⸗ meiden? Dieſe Handlungsweiſe des franzöſiſchen Außenminiſters wird in der deutſchen Dele⸗ gation verſchiedenartig beurteilt. Sie entſpricht ſicherlich nicht dem von Briand oft aus⸗ geſprochenen Grundſatz, daß zwiſchen den in Genf tätigen Staatsmännern volles wechſelſeitiges Ver⸗ trauen herrſchen müſſe. Dr. Curtius erfuhr, wie er uns erklärt hat, erſt nachher, daß Briand in der Sitzung er⸗ ſchien, um die Ausführungen des Dr. Beneſch zu unterſtützen. Hätte Dr. Curtius die Abſicht des franzöſiſchen Außenminiſters, ſei es von ihm, ſei es von einer an⸗ deren Perſönlichkeit, rechtzeitig mitgeteilt erhalten, ſo würde er ſelbſtverſtändlich der Sitzung bei⸗ gewohnt und wahrſcheinlich auf die Ausführun⸗ gen des franzöſiſchen Außenminiſters entſprechend geantwortet haben. Im übrigen wird der Vertreter Deutſchlands in der Minderheitenkommiſſion, Reichsminiſter a. D. Koch⸗Weſer, heute auf die Darlegungen des tſchechoſflowakiſchen Außenminiſters antworten und betonen, daß der Völkerbund der Garant für den Minderheitenſchutz ſei. Ueber den weiteren Verlauf der Minderheiten⸗ debatte läßt ſich noch ſagen, daß man heute nach den Reden der Vertreter Euglands, Polens und Südſlawiens über den Entſchließungsantrag debattieren wird. Es handelt ſich um folgende Feſt⸗ ſtellung: Der Völkerbund iſt der Garant der Minderheiten. Er muß ſich alljährlich und ſtän⸗ dig damit befaſſen. Es iſt ſeine Pflicht, die Tätigkeit des Völkerbundsrats auf dieſem Gebiete zu über⸗ wachen. Es bleibt abzuwarten, welchen Ausdruck dieſer Gedanke in der Entſchließung finden und ob auf die Notwendigkeit der weiteren Ausbildung der Madrider Beſchlüſſe in klarer Form hingewieſen werden wird. i Die nationaliſtiſche„Daily Mail“ mag dieſe Nach⸗ vicht mit einem Einſchlag von Schadenfreude ver⸗ öffentlichen, auf die gutgläubigen Leſermaſſen wirkt ſie vor allen Dingen beunruhigend und verwirrend. In der gleichen Richtung wirken auch Meldungen über die wachſende Kapitalflucht aus Deutſch⸗ land, über bevorſtehende Pog rome, über plötzliche Auslandsreiſen deutſcher Finanz- und Geſchäftsleute und ähnliches mehr. So zeigt ſich jetzt, wie tiefgehend die Enttäuſchung geweſen iſt, die die Wahlen den Engländern bereitet haben, die ſehr zuverſichtlich auf einen Sieg der Ver⸗ nunft in Deutſchland gehofft hatten. Bezeich⸗ nend für die Befürchtungen der ruhig Denkenden und Gutunterrichteten, iſt ein Artikel J. A. Spenders in den„News and Chronicle“. Spender ſchreibt: „Das deutſche Problem gleicht in gewiſſem Sinne dem auſtraliſchen, wenn es auch größere Ausmaße hat. Das Budget muß ausgeglichen werden und alle Parteien verlangen fortgeſetzt ſcharfe Abſtriche an den Ausgaben und eine Erhöhung der Steuern. Aber wenn die eine Partei ſich gegen Bierſteuern und die andere gegen Tabakſteuern wendet und eine dritte jede Erhöhung der Einkommenſteuer für unmöglich hält, während gleichzeitig jede Partei glaubt, daß jemand anders mit der Sparſamkeit beginnen ſollte, dann wird es nicht leicht ſein, eine ſtabile Regierung zu bilden. Durch dieſe Unſicherheit wird Hitlers Chance, die„deutſche Seele zu erobern“, bedeutend erleichtert. Die nächſten Wochen werden Bismarcks Wort auf die Probe ſtellen, daß ſeine Landsleute alle Gaben des Geiſtes hätten außer politiſcher Vernunft. Wir wollen für Deutſchland wie für Europa hoffen, daß dieſes Wort durch die Taten widerlegt wird. Britiſche Reichs und Indien⸗Konferenz Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 20. Sept. Ende dieſes Monats wird die britiſche Reichskon⸗ ferenz in London beginnen, für die bereits ſeit Wo⸗ chen umfangreiche Vorbereitungen getroffen worden ſind. Ein Teil der Delegationen aus den Dominien iſt bereits in London eingetroffen oder hierher unter⸗ wegs. Aus Kanada, Auſtralien, Neuſeeland, Süd⸗ afrika, Irland und Neufundland ſind die Miniſter⸗ präſidenten, die Führer ihrer Delegationen, erſchie⸗ nen, während für Indien der Staatsſekretär des In⸗ dienminiſteriums Benn als Vertreter an der Kon⸗ ferenz teilnimmt. Die Hauptaufgabe der Konferenz iſt die große Verfaſſungsreform, die im Jahre 1926 auf der vorigen Reichskonferenz durch⸗ geführt wurde, in die wirtſchaftliche Praxis umzu⸗ ſetzen. Damals wurde, wie erinnerlich, der Zuſam⸗ menhang der britiſchen Reichsländer ganz erheblich aufgelockert und man fand für die neuen Beziehun⸗ gen Englands zu ſeinen überſeeiſchen Beſitzungen die Formel, daß künftig alle Dominien freie und gleich⸗ berechtigte Glieder einer Staatenfamilie ſeien und nur durch die britiſche Krone zuſammengehalten wer⸗ den. Dieſe Auflockerung hat zunächſt einen rein ge⸗ fühlsmäßigen Wert gehabt. Inzwiſchen ſind aber eine Reihe von praktiſchen Problemen aufgetreten, namentlich ſolche zollpolitiſcher Art, die eine Prüfung der geſamten britiſchen Weltreichspolitik notwendig machen. Die Konferenz wird vermutlich eine Reihe von Wochen in Anſpruch nehmen, was ſchon dataus hervorgeht, daß die unmittelbar ſich daran anſchließende Indien konferenz jetzt bis z u m 10. November verſchoben worden iſt. Der Reichspräſident wieder in Berlin — Berlin, 20. Sept. Der Herr Reichspräſident iſt geſtern abend mit dem.42 Uhr am Anhalter Bahnhof fahrplanmäßig eintreffenden Zuge aus dem Manövergelände wieder nach Berlin zurückgekehrt. Der Betrug an Eupen-Malmeoy Heute vor zehn Jahren, am 20. September 1920, wurde das deutſche Grenzland Eupen⸗Malmedy dem belgiſchen Staate einverleibt, durch einen Spruch des Völkerbundsrates entgegen dem Selbſt⸗ beſtimmungsrecht der vergewaltigten Bevölkerung. Dem Spruch war eine Abſtimmungskomödie voran⸗ gegangen, die eine beiſpielloſe Fälſchung bedeutete. Wer von der Bevölkerung gegen die An⸗ eignung des Landes durch Belgien war, ſollte ſich in öffentlich ausliegende Liſten mit ſeinem Namen ein⸗ tragen. 271 ſolcher Proteſtſtimmen wurden abgegeben. 35 000 ſtimmberechtigte Männer und Frauen wagten es nicht, ſich zu dem zu bekennen, was ihnen allen nach Volkstum und Geſinnung am Herzen lag: zum Ver⸗ bleiben im Reich. Denn die brutale Militärdiktatur des Barons Baltia unterband damals jede freie Mei⸗ nungsäußerung. Die ſcheinbar freie Stimmabgabe hatte nicht nur einige kleine Schikanen zur Folge— die Lebens⸗ mittelkarten wurden einem entzogen und man ver⸗ lor das Recht auf Geldumwechſlung— ſondern ſte zog unerbittlich Entlaſſung aus jedem Dienſt oder Zertrümmerung der wirtſchaftlichen Exiſtenz und Ausweiſung nach ſich. Die ganze Volksbefragung entpuppte ſich als niederträchtiges Poſſen⸗ ſpiel. Ein reichsdeutſcher Einſpruch wies den be⸗ trügeriſchen Ablauf jenes„Volksentſcheides“ an Hand unwiderleglichen Materials nach. Es half alles nichts. Der Rat der damals noch unter ſich entſcheidenden Sieger in Genf verſagte ſich dem ſonnenklaren Recht und auch die Vollverſammlung wußte nichts anderes zu tun, als trotz eines zweiten deutſchen Proteſtes den Spruch des Rates zu be⸗ ſtätigen. Peinlicher Zufall, daß gerade an dieſem zehnten Erinnerungstage des 20. September Rat und Vollverſammlung des Völkerbundes wieder verſammelt ſind und— abermals nichts tun, um jenes furchtbare Unrecht wieder gutzumachen. Sogar die belgiſche Regierung, die Gewinnerin bei jenem Unrecht, hat doch wiederholt Anſätze ge⸗ macht, ihr„Glück“ zu korrigieren. Im Sommer 1926 ſcheiterten bekanntlich geheime Verhandlun⸗ gen zwiſchen Brüſſel und Berlin über eine Rückgabe Eupen⸗Malmedys von Belgien an Deutſchland in⸗ folge des Daz wiſchenfahrens Poincarés. Der belgiſche Miniſterpräſident Jaſpar erhielt einen heftigen Rippenſtoß aus Paris und mußte vor aller Welt erklären, es hätten niemals offizielle Verhand⸗ lungen„betreffend die wiedererlangten Bezirke“ ſtattgefunden.(Man hatte aber doch verhandelt, wenn auch nicht„offiziell“ und zwar war es auf belgiſcher Seite Miniſter Francqui, auf deutſcher der damalige Reichsbankpräſident Dr. Schacht). Bet den Pariſer Mungplan⸗Vorbeſprechungen im vorigen Jahre und bei den daran anſchließenden deutſch⸗belgiſchen Ver⸗ einbarungen über die Rückzahlung der ſogenannten Markbeſtände wurde die Angelegenheit der Rückkehr Eupen⸗Malmedys ins Reich von neuem aufs Tapet gebracht, aber in letzter Stunde wieder von der „finanziellen Frage“ abgetrennt, und das berüchtigte „Grenz⸗Echo“ ſchrieb dazu, es wäre„ein Verbrechen gegen den Geiſt des internationalen Friedens und auch gegen unſere Bevölkerung, das Problem von Eupen⸗Malmedy durch eine neue Abſtimmung aufzu⸗ werfen“. Das„Grenz⸗Echo“, ein deutſchgeſchriebenes und angeblich für die Heimatintereſſen Eupen⸗Mal⸗ medys tätiges Blatt, iſt in Wirklichkeit ausgeſprochen heimatfeindlich. Es wurde gegründet von einem über die Grenze gewechſelten rheiniſchen Separatiſten und es vertritt mit Unterſtützung von ein paar anderen Ueberläufern die altbelgiſche Einverleibungstheorie, Die belgiſche Propaganda liebt es, Belgien als glückliche Inſel zu preiſen, auf die ſich Eupen⸗ Malmedy gerettet habe. In den Schulbüchern der Kleinſten iſt zu leſen:„Ihr Kinder dürft euch glück⸗ lich ſchätzen, Belgier zu ſein“. In der Zeitung für die Großen wird die deutſche Wirtſchaftskriſe den augenblicklich günſtigeren belgiſchen Verhältniſſen gegenübergeſtellt. Insbeſondere werden die„neu⸗ belgiſchen Staatsbürger“ warnend auf die beſonde⸗ ren Schwierigkeiten in der Aachener Ecke aufmerk⸗ ſam gemacht. Aber warum hat denn z. B. die Stadt Seite Nummer 435 ee Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 20. September 1930 Eupen im Gegenſatz zur ſonſtigen belgiſchen„Pro⸗ ſperity“ rund tauſend Arbeitsloſe(ein Fünf⸗ zehntel der Einwohnerſchaft)? Doch nur, weil das Grenzgebiet an den deutſchen Wirtſchaftskörper ge⸗ bunden blieb, ſeine natürlichen Lebensgrundlagen aber durch die Loslöſung vom Reiche zerſtört wurden und die ſinnloſe Grenzziehung die Kriſenlage ver⸗ ſchärft. Wie die Bevölkeung von Eupen, Malmedy und St. Vith nach wie vor denkt, das haben alle bis⸗ herigen Wahlen ergeben und an Kundgebungen gegen die Annexion vor 10 Jahren fehlt es faſt in keinem Monat, und ſie beſagen immer dasſelbe:„Unſer Rechtsanſpruch auf die Selbſtbeſtimmung, um die wir betrogen wurden iſt unverlierbar und unver⸗ geſſen.“ „Vorliebe für deutſche Waren“ in Frankreich Aus Straßburg i. Elſ. wird uns gemeldet: Die auf das franzöſiſche Reparationskonto gehen⸗ den Sachlieferungen ſind für die franzöſiſche Indu⸗ ſtrie unangenehm. Das Blatt der Großinduſtrie „Uſine“ richtet eine Mahnung an die franzöſiſche Regierung, mit den Sachlieferungen doch endlich Schluß zu machen. Es habe ſich über haupt eine Vor⸗ liebe für deutſche Waren herausgebildet und die Behörden täten alles, um alle Neuanlagen mit Hilfe deutſcher Arbeit durchzuführen. Wo man hinſchaue, überall deutſche Erzeug⸗ niſſe. Erſt in der letzten Zeit ſeien eine ganze Reihe großer Aufträge erteilt worden. Die Maſchinenfabrik Augsburg⸗Nürnberg liefere 8 Laufbrücken und 6 Kräne für den Hafen Cherbourg. Eine andere deutſche Firma liefere die Hebemaſchi⸗ nen für den Hafen von Rouen. Der Ausbau der Hafenanlagen in Caſablanca in Marokko ſei über⸗ Haupt in deutſchen Händen. Die„Demag“ in Duis⸗ burg ſtelle dort 25 Kranen auf, während eine nord⸗ deutſche Werft Schwimmdockanlagen fertigſtelle. Am tollſten ſei, daß das franzöſiſche Rüſtungs⸗ programm ausgerechnet von deutſchen Fir⸗ men ausgeführt werde! So ſei der Bau von 15 Flugzeughallen in Belfort und der Bau von wei⸗ teren 8 in Straßburg, Deutſchland übertragen. Die Feſtung Verdun habe ſich für die Erneuerung der Panzeranlagen, an denen während des Krieges der deutſche Anſturm abgeprallt ſei, jetzt deutſche Hilfe verſchrieben. Dasſelbe beobachte man bei der Befeſtigung der Oſtgrenze überall. Es ſei ſchon bald ein beſſerer Witz wenn man für all dieſe Arbeiten Deutſchland heranziehe. Die franzöſiſche Induſtrie könne ruhig dabei zu Grunde gehen darum ſcheint ſich keine Be⸗ hörde zu kümmern. Daß man ſelbſt für die nationa⸗ len Verteidigungsanlagen an der Grenze des ger⸗ maniſchen Nachbars den mit dem Bau beauftrage, gegen den ſie nötigenfalls in Anwendung treten würde, ſpreche Bände. Die franzöſiſche Induſtrie aber habe dieſes Geſchäft entgültig ſatt. ——— Großfeuer bei Mainz Mainz, 20. Sept. Heute morgen 47% Uhr brach in den Chemiſchen Werken von Dr. Kurt Alchert in Amöneburg bei Mainz Großfeuer aus, das in den Fabrikräumen, in denen hauptſächlich Kunſtharz und Teer hergeſtellt wird, reiche Nahrung fand. Die ganze Fabrik ſtand bald in hellen Flam⸗ men. Die Wehren aus der ganzen Umgebung von Mainz und Wiesbaden ſind zur Stelle und verſuchen, den Brand einzudämmen. Sie müſſen ſich in der Hauptſache darauf beſchränken, die benachbarten Fa⸗ briken zu ſchützen. Schiffe in Not — Paris, 20. Sept. An der bretoniſchen Küſte herrſcht Sturm. Mehrere Dampfer ſind in Gefahr und haben Notſignale gegeben. So hat der griechiſche Dampfer„Strivondis“ durch einen Funkſpruch mit⸗ geteilt, da der Dampfer„Dohodaka“ um Hilfe bittet. Die Maiſeiller Funkſtation hat ein Notſignal des Dampfers„Templomead“ aufgefangen. Die Politik des Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 30. Sept. Das Reichskabinett wird ſeine nächſte Sitzung am Dienstag abhalten. Gegenſtand der Beratung ſoll das Arbeitsprogramm ſein, das die Regte⸗ rung dem Reichstag vorlegen will. Auf Grund des Ergebniſſes der Kabinettsbeſprechung wird der Kanz⸗ ler dann mit den Parteiführern in Verbindung tre⸗ ten, um feſtzuſtellen, welche Haltung die Fraktionen zu den Reformplänen der Regierung einneh⸗ men. Die Verhandlungen ſollen ſich nicht auf die Vertreter der hinter der Regierung ſtehenden Parteien, ſonbern auch auf die Führer anbe⸗ rer Fraktionen erſtrecken Es wird ſich dann zeigen müſſen, ob ſich aus der Stel⸗ lungnahme der Parteien die Möglichkeit einer Mehr⸗ heitsbildung im Parlament ergibt. Inzwiſchen haben, wie zu erwarten war, die ſenſationell aufgebauſchten Meldungen über Putſch⸗ vorbereitungen der Nationalſoziali⸗ Hitler Hugenberg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. September. Trotz der Erklärung des„Völkiſchen Beobachters“, daß die Bildung einer Fraktionsgemeinſchaft zwi⸗ ſchen Nationalſozialiſten und Deutſchnationalen nicht zur Diskuſſion ſtehe, ſcheint es doch, als ob eine enge parlamentariſche Zuſam menarbeit zwi⸗ ſchen den beiden Parteien der Rechten, wenn nicht für jetzt, ſo doch ſpäter in Ausſicht genommen iſt. Zwar läßt nun auch die Deutſchnationale Volks⸗ partei erklären, alle Behauptungen über eine ſchon erfolgte Feſtlegung der Partei ſeien frei erfunden. Die Form des Dementis ſchließt aber keineswegs aus, daß über dieſes Thema verhandelt werden wird. Freilich dürfte die Frage erſt akut werden, wenn die Fraktionen in Berlin ver⸗ ſammelt ſind. Es heißt, daß vorher über ein parlamentariſches Zuſammenwirken eine Aus⸗ ſprache zwiſchen Hugen berg und Hitler ſtattfinden ſoll. Die„Kreuzzeitung“ hält die Abſage des„Völkiſchen Beobachters“ nicht für end⸗ gültig, Sie vermutet, daß Hitler ſich für die bevor⸗ ſtehenden Verhandlungen nur ſtark machen wolle. Auch die Bemühungen um die. Bildung einer gemeinſamen parlamentari⸗ ſchen Front von der Staatspartei bis zu den konſervativen Gruppen, die der Volksparteiler Dr. Cremer, offenbar im Einverſtändnis mit dem Parteiführer Dr. Scholz, in einem programmatiſchen Artikel verlangt(ſiehe weiter unten), werden erſt wieder in Gang kommen, wenn die Fraktionen ſich konſtituiert haben. Der Antrag der Fraktion der Wirtſchaftspartei, den preußiſchen Landtag mit ſofortiger Wirkung auſzulöſen, da ſeine Zuſammenſetzung, wie die Reichstagswahlen bewieſen hätten, nicht mehr dem Willen des Volkes entſpreche, iſt der erſte Vorſtoß der Oppoſition gegen die Regierungskoalition in Preußen. Bereits vor den Sommerferien hat die Wirtſchaftspartei einen gleichen Antrag, freilich mit anderer Begründung, geſtellt. Er iſt ſeiner Zeit nicht nur von den Regierungsparteien, ſondern auch von den Deutſchnationalen und der Deutſchen Volks⸗ partei abgelehnt worden. Ueber den neuen Antrag wird der Landtag nach ſeinem Wiederzuſam⸗ mentritt im Oktober zu entſcheiden haben. Es iſt anzunehmen, daß ähnliche Anträge auch von den Kommuniſten und Nationalſozialiſten geſtellt werden. 5 Die Auflöſung des Landtags kann verſaſſungs⸗ mäßig in Preußen entweder durch einen Beſchluß ſelbſt oder durch den eines Kollegiums erfolgen, das ſich aus dem Miniſterpräſidenten, dem Landtagsprä⸗ teichskabinelts ſten ihre unheilvolle Wirkung ausgeübt. Neben der Beunruhigung im Inland iſt eine Ver⸗ ſchlechterung des Kurſes der Reichsanleihe, insbeſon⸗ dere auch der Mounganleihe, zu verzeichnen. Na⸗ mentlich in London ſcheint man durch die alarmie⸗ renden Gerüchte aus Berlin in ſtarke Nervoſität ge⸗ raten zu ſein. Der Londoner Berichterſtatter der „D. A..“ meldet ſeinem Blatte, er höre von eng⸗ liſcher Seite, daß nichts die Atmoſphäre beſſern könnte als eine Verlautbarung des Reichspräſti⸗ denten, deſſen Autorität die einzige ſei, die Deutſchland gegen verantwortungsloſe Panikmache⸗ rei ins Feld führen könne. In den Berliner maßgebenden Kreiſen erwägt man, was unternommen werden könnte, um den Beſorgniſſen der ausländiſchen Finanzwelt ent⸗ gegenzuwirken. Das Richtigſte wäre natürlich, wenn die Regierung ſobald wie möglich Klarheit über den zukünftigen Kurs ſchaffen würde. Nichts wäre dem deutſchen Kredit abträglicher, als wenn nun die Erörterungen um die Regierungsbil⸗ dung ſich wochenlang hinziehen würden. ſidenten und dem Staatspräſidenten zuſammenſetzt. Da die Weimarer Koalition in Preußen über eine, wenn auch nur geringe Mehrheit verfügt, dürfte der Angriff der Oppoſition ſchwerlich Erfolg haben, vor⸗ ausgeſetzt natürlich, daß ſich das Zentrum nicht inzwiſchen für einen anderen Kurs entſcheidet. Vollsparteiliche Meinungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 19. September. Zwei Abgeordnete der Deutſchen Volks ⸗ partei äußern ſich heute in Berliner Blättern gleichzeitig über die Parteiengruppierung im künf⸗ tigen Reichstag. In der„D. A..“ tritt der Abg. Häntzmann, der dem rechten Flügel der Fraktion zuzählt, für die Anlehnung nach rechts ein. Hintzmann bezeichnet es als ausgeſchloſſen, daß die Volkspartei(und auch die Wirtſchaftspartei) den Weg dees Linkskurſes, alſo eines klaren ſozialiſtiſchen Kurſes, mitmachen könnte. Gerade die Volkspartei und ihre maßgebenden Inſtanzen hätten dieſen Weg als Irrweg bezeichnet und dieſen Standpunkt auch im Wahlkampf vertreten. Die Mitarbeit in der gegenwärtigen Minderheitsregierung Brüning ſei nur dann möglich, wenn der Kurs des Kabinetts ausgeſprochen„bürgerlich“ ſei. Das aber wiederum hänge von der Rechten und vor allem von den Nationalſozialiſten ab. Aehnlich wie Graf Weſtarp hält es Hintzmann daher für die Pflicht des Zentrums und der anderen Regierungsparteien,„die bisherige oppo⸗ ſitionelle Rechte ganz eindeutig vor eine ſolche Enutſcheidung zu ſtellen.“ Nur ſo könne ſich zeigen, ob ſie nicht nur zur nega⸗ tiven Kritik, ſondern auch zu poſitiver Arbeit bereit und fähig wäre. Jede Halbheit dagegen, insbeſon⸗ dere die Halbheit eines von der Sozialdemokratie kontrollierten Kurſes nehme ihr jede Verantwortung und gebe ihr die Möglichkeit, weiter wie bisher von der Oppoſition zu leben. Nicht ſo klar für die eine oder andere Möglich⸗ keit ſpricht ſich im„Berliner Börſencourier“ der Abg. Dr. Cremer, ein Volksparteiler Streſemann⸗ ſcher Färbung, aus. Er bezeichnet die Zuſammenfaſſung der bürgerlichen Front von Weſtarp bis Dietrich als das Gebot der Stunde. Die in Frage kommen⸗ den Parteien— alſo Landvolk, Konſervative, Chriſt⸗ lich⸗Soziale, Deutſcher Bauernbund, Hannoveraner, Deutſche Volkspartei, Wirtſchaftspartei und Staats⸗ partei— umfaßten zuſammen 116 Abgeordnete, bil⸗ deten alſo in ihrer Geſamttheit nächſt der Sozial⸗ demokratie nach wie vor die ſtärkſte Gruppe des Reichstages. Sie würde für jede Arbeit der Mehr⸗ heitsbildung unentbehrlich ſein, insbeſondere für das Zentrum, dem die Aufgabe zufällt, die durch die Reichstagsauflöſung geſchaffene neue Lage zu mei⸗ ſtern. Fände dieſe Staatsbürgergruppe den Ent⸗ ſchluß, als Fraktionsgemeinſchaft in den neuen Reichstag einzuziehen, ſo könne weder ohne ſie noch gegen ſie regiert werden.„Nur ein ge⸗ ſchloſſenes Bürgertum der Mitte“, erklärt Dr. Cremer,„iſt der Laſt der Verantwortung für die bevorſtehende Entſcheidung gewachſen. Erſt wenn dieſer Zuſammenſchluß vollzogen iſt, ſollte man über die künftige Regierungsgeſtaltung reden.“ Erklärung des Jliegers Raab Telegraphiſche Meldung — Krefeld, 20. Sept, des Fliegers Raab teilt ſolgendes mit: Durch die deutſche Preſſe läuft eine Meldung der„B. Z. am Mittag“, wonach Raab unter Mitnahme wichtiger Konſtruktionszeichnungen und Mitnahme von Aktenmaterial nach Amerik. geflüchtet ſei. ſchen Oeffentlichkeit iſt in allen Punkten unrichtig. 1. Herr Raab befindet ſich wegen Abſchluſ⸗ ſes wichtiger Geſchäfte in Amerika. 2. Bei dieſen Verhandlungen ſind natürlich Blaus pauſen gewiſſer Konſtruktionszeichnungen notwendig und aus dieſem Grunde auch mitgenommen. Aktenmaterial hat Herr Raab nur inſoweit ander⸗ weit ſichergeſtellt, als er es zur Klarſtellung ſeiner Rechtsanſprüche benötigt. 3. Von Unterſchlagungen irgendwelcher Art kann überhaupt keine Rede ſein. Die Reiſe wird aus privaten, Raab von dritter Seite zur Verfügung geſtellten Mitteln beſtritten. 4. Raab hat bereits die Rheiniſche Luftfahrt⸗ Induſtrie von Amerika aus von dem Stand der Verhandlungen verſtändigt. Im übrigen wird unter Ablehnung weiterer Er⸗ klärungen auf den demnächſtigen Ausgang des Rechtsſtreits verwieſen. * Hamburg empfängt die Ozeanflieger — Hamburg, 19. September. Heute abend wurden die Ozeanflieger vom Hamburger Senat im Rathaus empfangen. Mit dem 1. Bürgermeiſter Roß hatten Der Rechtsbeiſtand Bürgerſchaft eingefunden. Auch der Vater des Flie⸗ gers, General a. D. von Gronau war erſchienen. Bürgermeiſter Roß hieß die Flieger herzlich will⸗ kommen und überbrachte die Glückwünſche Hamburgs zu der von ihnen vollbrachten großen Leiſtung. Auf dem Rathausmarkt hatte ſich eine nach Tau⸗ ſende zählende Menſchenmenge eingefunden, auf deren Drängen von Gronau auf dem Balkon er⸗ ſchien, von wo aus er einige kurze mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommene Worte an das Publikum richtete. Sowohl bei ihrer Ankunft als auch bei ihrer Abfahrt vom Rathaus wurden die Flieger lebhaft begrüßt. ö A 1 —— 8 5 15 2 5 Letzte Meldungen Kommuniſtiſche Demonſtration in München — München, 20. Sept. Die Kommuniſten ver⸗ ſuchten geſtern, den von der Polizeidirektion ver⸗ botenen Roten Appell der revolutionären Maſſenorganiſationen vor dem durch Polizeikräfte geſperrten Löwenbräukeller abzuhalten. Der Stigl⸗ maier⸗Platz wurde wiederholt geräumt, wobei vr 5 Gummiknüppel Gebrauch gemacht werden muß Die abgedrängten Kommuniſten bildeten Demonſtrationszug, der an das Weſtend marſchierte. Durch Ueberfallkommando wurden auch dort die Demonſtranten zerſtreut, wobei einige Verhaftungen vorgenommen wurden. „Miſſiſſippi“ von Georg Kaiſer Zur heutigen Uraufführung des Werks im Nationaltheater Im folgenden gibt der Regiſſeur der Vorſtellung eine Einführung in das Werk, das heute abend in Mannheim und in verſchiedenen deutſchen Thea⸗ tern ſeine erſte Aufführung findet. Arbeit als Selbſtzweck iſt für den Bauern un⸗ mittelbar ſinnvoll: er arbeitet, um zu leben und Leben zu ſchaffen. Die moderne Wirtſchaftsordnung verlangt Arbeit über dieſes Ziel hinaus: ſie will durch Ueberproduktion Macht gewinnen. Der Ar⸗ beitende arbeitet alſo entweder um zu herrſchen, oder um am Leben gelaſſen zu werden. Die Bauern am Miſſiſſippi wollen aber nicht länger Werkzeuge einer ſolchen Wirtſchaftsordnung ſein, ſondern ſtreben zum Urſprünglichen Sinn ihrer Arbeit zurück. Gegen den ſie rings umſchließenden Wirtſchaftsprozeß wehren ſie ſich durch äußerſte Bedürfnisloſigkeit hinſichtlich aller Erzeugniſſe, die ſie ſelbſt nicht her⸗ ſtellen, Man würde jedoch die Kaiſer'ſchen Farmer leich falſch verſtehen, wenn man ſie als gefühlvolle aber lebensferne Schwärmer abtuen wollte. Beider Eigentümlichkeit iſt eben die unſentimentale Nüch⸗ ternheit des Denkens und der tatentſchloſſene Ernſt. Er wird den Farmern zum Verhängnis. Sie fühlen ſich als Werkzeuge Gottes. Es iſt nüchterne Bauernfrömmigkeit, die ihre lautere Sache, auf Befreiung aller gerichtet, von einer macht⸗ tollen Welt bedroht, den Farmern zu Gottes Sache aufwachſen läßt. Nicht ekſtatiſche Ueberſpanntheit. Aber in der ſchließlichen, willkürlichen Ueberſpan⸗ nung dieſer Gläubigkeit liegt die tragiſche Schuld des Rebellenführers Kehoe. Wohl hält er in aller Zuverſicht an dem paſſiven Kampfmittel der freiwilligen Armut feſt, aber die Wirkung auf die Umwelt bleibt aus. Ja gerade ihm raubt die Großſtadt die Frau; ſie verläßt ihn, weil ihr der raſtloſe Erwerb, die nimmerſatte Begehrlichkeit großſtädtiſchen Daſeins näher liegen als ſittliche Anſpannung zugunſten eines fragwürdi⸗ gen Ziels. Als nun eine Ueberſchwemmung des Stromes eben dieſe Großſtadt bedroht, da iſt es mit Kehoes Geduld zu Ende: Gott ſcheint ihn das lange Verſenkung der Stadt, belohnen und damit die Sache zum offenbaren Sieg führen zu wollen. Deshalb beſſert man den Damm aus, der im Gebiet der Farmer der Flut nachzugeben droht—„vor ſeinem Ziel“. Daß dabei Kehoes Sohn ertrinkt, beſtätigt ihm nur das Gottgewollte dieſer Bedrohung der Stadt durch„den fließenden Arm Gottes“: mit Blut⸗ opfer muß der Sieg im voraus bezahlt werden. Deshalb wird dem Befehl des Staates, die Land⸗ ſchaft zu räumen, Liſt und endgültige Weigerung entgegen geſetzt. Im letzten Moment verrät Kehoes Frau den dieſer Weigerung zugrunde liegenden Plan. Jetzt kann der Staat handeln; alle Farmer werden verhaftet. Kehoe mit zwei Gefährten ent⸗ kommt und verſchließt ſich in eigenſinniger Ver⸗ blendung der deutlichen Mahnung dieſer Niederlage: er ſelbſt haudelt nun, nachdem Gott verzieht. Durch einen Mord will er nun die Sprengung des Dammes verhindern, um Gottes angeblichen Ver⸗ nichtungsplan zu retten. Verlaſſen von den letzten Gefolgsleuten erleidet er ſelbſt den Tod; der Damm wird geſprengt. Bedeutet dieſer Zuſammenbruch die Antwort Kaiſers auf die uns alle bewegende Frage, ob die Bedrohung menſchlichen Lebensraumes durch eine Selbſtzweck gewordene Wirtſchaftsordnung unauf⸗ haltbar ſei? Mit der Sprengung des Dammes gibt Kaiſer die Bedeutung äußerer und mechaniſcher Kräfte in der Geſchichte zu, aber er ſetzt den Erfolg äußerer Macht nicht gleich mit der Schickſalhaftigkeit dieſer Macht und dieſes Erfolgs. Schickſalhaft, d. h. innerlich und ewig notwendig, iſt für ihn einzig der Erneuerungs wille, der dem Menſtchen wie der Gemeinſchaft eingeboren iſt. Die Revolte der Farmer war deshalb nur ein zwar verfehlter, aber notwendiger Vorſtoß, der ſich immer wieder wiederholen wird, ſtärker und reiner, bis die mecha⸗ niſche Gewalt des Beſtehenden durch den Grad und den Umfang geiſtiger Erneuerung aufgewogen und überwunden ſein wird. Dieſe Ueberzeugung des Dichters ſpiegelt das Ende ſeiner Helden: zum ſterbenden Bauernführer drängt ſich ſeine Frau. Sie wurde von ſeiner Hin⸗ gabe an dieſen Erneuerungswillen überwunden, ſo ſehr dieſer Wille auch irrgegangen iſt. Sie, die ſein Werk aus Haß und Trauer über den Verluſt des Sohnes zerſchlagen hat, vermag ihm ſein Scheitern tatloſe Warten mit einer einzigen Tat, eben der ſ wie ſein Sterben zu deuten und er begreift Anſicht zu begründen verſucht. ſterbend den Sieg, den er gewann: eine Welt wollte er neuſchaffen durch teufliſche Zerſtörung, einen einzigen Menſchen hat er erneuert durch die bloße reine Kraft ſeiner Hingabe. So ſchließt ſich am Ende des Werks ein Menſchenpaar, die Urzelle der Gemeinſchaft, zuſammen. Für die Ge⸗ meinſchaft ſelbſt iſt der Weg gewieſen, den ſie„viel⸗ leicht einmal— vielleicht niemals“ wird zu Ende ſchreiten können: über den Durchbruch der Einzel⸗ nen zur vollen, geſicherten Menſchlichkeit, nicht anders, muß ſie ihn ſuchen, auch wenn die Ankunft in äußerſte Ferne oder in Frage gerückt iſt. Dr. Gerhard Storz ——— Frauen als Komponisten Gedok und Geſellſchaft für neue Muſik Ein ungemein reichhaltiges Thema, das die Leit⸗ idee für einen Abend bildete, den die Geſellſchaft für neue Muſik, verbunden mit der Gedok ſchon lange geplant hatte und nun als vielverſprechenden An⸗ fang ihrer Tätigkeit im beginnenden Konzertwinter abhielt. Lange Zeit hindurch wollte man dem ſchönen Geſchlecht jede Befähigung zur ſelbſtſchöpferiſchen Tätigleit wenigſtens auf dem Gebiete der Ton⸗ und Baukunſt abſprechen und noch Hanslick hat dieſe Mit Unrecht. Schon eine unvoreingenommene Beſchäftigung mit den Kompoſttionen von Schu⸗ manns Gattin Clara hätte ſein Dogma erſchüttert. Clara Wieck hat den Reigen eröffnet und eine reſpektable Reihe von Frauengeſtalten iſt ihr ge⸗ folgt, die mit entſchiedener Begabung und unbeſtrit⸗ tenem Erfolg die Notenfeder in die Hand genommen haben. Wir nennen, ohne Auſpruch auf Vollzählig⸗ keit zu erheben, die nordiſche Tonſetzerin Agathe Backer ⸗Gröndahl, die Pädagogin Mary Wurm, die deutſch⸗böhmiſche jetzt in Berlin wirkende Evelyn Faltis, ferner die Engländerin Ethel Smith, deren Bühnenwerk„das Strand⸗ recht“ in Prag aufgeführt wurde, der eine ebenfalls mit Opern auftretende Schülerin von Gabriel Fauré anzureihen wäre. Jedenfalls haben ſich die Frauen erheblich früher als Dichterinnen und auf dem Gebiete der bildenden Kunſt ſchöpferiſch betätigt nen einleitenden Anſprache von Herrn Dr. Hart⸗ laub entſchieden beiſtimmen. Die Vierzahl von Komponiſtinnen, die im großen Saal der Harmonie zu Worte kamen, bildet nur einen kleinen Ausſchnitt aus der erheblichen Anzahl begabter Frauen, unter denen wir zweien, nämlich, Gertrud Schweizer und Trude Rittmann ſchon vor zwei Jahren als Tondichterinnen begegnet waren. Beide haben ihr komponiſtiſches Rüſtzeug in der Schule Ernſt Tochs erworben, die letztgenannte ſich unter der Leitung Hans Bruchs auch zu einer reſpektablen Pianiſtin entwickelt. Gertrud Schweizer neigt in ihren Klavierſtücken zu bemerkenswerter Knappheit und bevorzugt mitunter in ihren Liedern oſtinate, der textlichen Grundlage geſchickt ange⸗ paßte Baßführungen, wie denn jede Gelegenteit zu Tonmalereien begierig aufgegriffen wird. Trude Rittmann ſegelt mit vollem Bewußtſein in neu⸗ töneriſchem Fahrwaſſer und belaſtet ihre Lieder und die Singſtimme mit dem Ballaſt quartettes, zu dem ſich noch Klavier und Klarinette geſellen. Lineare Geſtaltung weiſen die Lieder der Jarnach⸗ und Othegraven⸗Schülerin Maria Herz(Köln) auf, ja ihr Lied„der Vorklang“ arbeitet faſt durchwegs mit ſkalenartigen, durch den erſten Vers„Sterne ſteigen auf“ inſpirierten Gängen. Den einheitlichſten Eindruck vermittelte die mit beachtlichem kontra⸗ punktiſchem Geſchick gearbeitete, im Variationenſatz ſtilecht gehaltene, lebhaft empfundene Violin⸗Klavier⸗ Sonate von Philippine Schick, die aus der Schule von Waltershauſen hervorgegangen iſt. Ein ſtattliches Aufgebot von Mitwirkenden, durch⸗ wegs klangpolle Namen hatte ſich in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Um den Vortrag der Lieder machte ſich neben Liſa Brechter Emmy Luß⸗ heimer⸗Joſeph verdient, am Klavier wirkten verdienſtvoll Lene Bruch, Ida Frank und Trude Rittmann, letztere pro⸗ und reproduzierend, ferner Lene Heſſe ſoliſtiſch und an der Spitze res Streichquartettes, in dem wir Käte Back und D. Altyzer als längſt Bekannte wieder fanden, den Klarinettenpart hatte Alexander Martin übernommen. Einzelne hervorzuheben, hieße längſt anerkanntes wiederholen, wir ſchließen in unſerem Geſamtlob die ſelbſtloſe künſtleriſche Bereitwilligkeit als im Reiche der Tonkunſt und hierin können wir der mit großem rhetoriſchem Schwung vorgetrage⸗ der ausführenden Kräfte ein, ſchöpferiſche Be⸗ gabungen wirkungsvoll unterſtützt zu haben. Dr. Chr. Dieſe Informierung der deut⸗ ſich hierzu mehrere Mitglieder des Senats und der * einen p eines Streich a Samstag, 20. September 1930 3. Seite 7 Nummer 435 Die Kriminalität in Baden a Die letzten Veröffentlichungen des Statiſti⸗ ſchen Reichsamts über die Kriminalität im deutſchen Volke gelten dem Jahre 1928. Wenn auch das geſamte Material hiernach nicht mehr als neu und zeitgemäß angeſprochen werden darf, ſo geſtattet es doch intereſſante Einblicke und Rück⸗ ſchlüſſe zur Beurteilung der damaligen Krimi⸗ nalität in Baden. Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Landesamts ſind hiernach in unſerem Lande während des Jahres 1928 wegen Verbrechen und Vergehen gegen die Reichsgeſetze von 29 431 Angeklagten 27 704 verurteilt worden(gegenüber 20 444 Angeklagten mit 27751 Verurteilungen im Jahre 1927). 8 Die allgemeine Kriminalität hat hiernach in Baden gegenüber dem Vorjahr wenn auch unbedeutend abgenommen. Von den Verurteilten waren 3432 weiblichen Ge⸗ ſchlechts(1927: 3487). Wegen Verbrechen oder Ver⸗ gehen gegen die Reichsgeſetze bereits vorbeſtraft waren 10 563(9142) Perſonen; freigeſprochen wur⸗ den von den 29 431 Angeklagter 1626 oder 5,52 v. H. (1927 betrug dieſer Hundertſatz bei 1585 Freiſprechun⸗ gen 5,38). Gegenüber 101(108) Perſonen wurde das Verfahren eingeſtellt. Unter den Angeklagten wur⸗ den 1057 Jugendliche von 14 bis unter 18 Jahren gezählt, von denen 1029 oder 97,35 v. H. ver⸗ urteilt wurden(im Jahr 1927 ſtanden hingegen nur 848 Jugendliche vor dem Strafrichter, wovon gegen 821 oder 96,82 v. H. ein Strafurteil erging). Die Verurteilung Jugendlicher hat im Jahr 1928 gegen⸗ über 1927 hiernach recht erheblich(um 25,33 v..) zugenommen. Was die ergangenen Urteile über Verbrechen oder Vergehen anbelangt, ſo wurde 1928 in keinem Fall mehr auf Todesſtrafe erkannt(1927 noch in 2 Fällen). In 145 Fällen(1927: 169) lautete das Urteil auf Zuchthaus. 6563(6889) Perſonen wurden mit Gefängnisſtrafen belegt, hiervon 368(430) zu mindeſtens 1 Jahr. Gegen 7(23) Perſonen wurde auf Feſtungshaft erkannt und gegen 21(28) Haft oder Arreſtſtrafe ausgeſprochen. Am häufigſten war ſelbſtverſtändlich der Ausſpruch von Geldſtrafen, nämlich gegen 20 964 Perſonen(1927: 20 639); die hürgerlichen Ehrenrechte wurden 198(269) Perſonen aberkannt. Intereſſant iſt ein Vergleich der am häufigſten . vorgekommenen Verbrechen und Vergehen. Es wurden rechtskräftig verurteilt wegen Diebſtahls 2932 Perſonen(1927: 2804), wegen Körperverletzung 2728(2204), Betrugs 2168(2057), qualifizierter Kör⸗ perverletzung 1669(1485), Beleidigung 1610(1634), Unterſchlagung 1305(1269), Widerſtands gegen die Staatsgewalt 784(678), Verbrechen und Vergehen gegen die Sittlichkeit 704(696), Sachbeſchädigung 565 (406), Urkundenfälſchung 564(575), gemeingefähr⸗ licher Verbrechen und Vergehen 494(368). Auffallend iſt die ſtarke Zunahme der Verurteilungen wegen Sachbeſchädigung mit 39,2 v.., wegen gemeingefähr⸗ licher Verbrechen und Vergehen(Brandſtiftung u. dergl.) mit 34,2 v.., wegen Körperverletzung mit 23,8 v. H. und wegen Widerſtands gegen die Staats⸗ gewalt mit 15,6 v. H. Bei den übrigen Verbrechen und Vergehen war hingegen faſt regelmäßig eine Abnahme der Kriminalität gegenüber dem Vorjahre feſtzuſtellen. 5 F.. f 17 1 * Die Zahl der Mannheimer Bezirksräte wurde für die Neuwahl am 16. November vom Miniſterium des Innern wie ſeither auf 15 feſtgeſetzt. * Eine Razzia wurde geſtern nacht nach elf Uhr in verſchiedenen Wirtſchaften der Unterſtadt veran⸗ ſtaltet. Die Zahl der hierbei Feſtgenommenen war ſo groß, daß zwei Ueberfallautos nicht ausreich⸗ ten, um alle auf einmal wegzubefördern. Ein Teil mußte im Regen auf der Straße unter polizeilicher Bewachung warten, bis das Ueberfallauto wieder zu⸗ rückgekehrt war. Die Razzia iſt offenbar veranſtaltet worden, um den verſchiedentlich in der Preſſe gerüg⸗ ten unhaltbaren Zuſtänden in der Unterſtadt ein Ende zu bereiten. * bis hilfe erfahren haben. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Die Parkjchwierigkeiten in Mannheim Die ſtarke Zunahme der Kraftfahrzeuge hat in den letzten Jahren in Mannheim einen in zuneh⸗ mendem Maße fühlbaren Mangel an Park⸗ gelegenheit gebracht. Die Verkehrswacht Mannheim, deren erſte Aufgabe die Förderung des Verkehrs und die Vermittlung zwiſchen Publi⸗ kum und Kraftfahrer einerſeits und den Behörden andererſeits iſt, hat ſich mit der Verkehrsabteilung der Polizeidirektion ins Benehmen geſetzt, um die Parkſchwierigkeiten und deren Behebung zu be⸗ ſprechen. Auch die Klagen aus Kreiſen der Kraft⸗ fahrer darüber, daß die Polizei an manchen Stellen das Parken nicht duldet, wurde dabei beſprochen und die Möglichkeiten, wie man dieſer Schwierigkeiten Herr werden kann. Mannheims Innenſtadt, wo die Parkplatznot hauptſächlich auftritt, verfügt heute über wenig freien Raum, während der Verkehr ſich in den Hauptverkehrs⸗ ſtraßen(Planken, Kunſtſtraße, Breiteſtraße) zu ge⸗ wiſſen Zeiten zuſammenballt. Der untere Teil der Breiteſtraße hat auf dem Marktplatz einen gün⸗ ſtig gelegenen Parkplatz, der allerdings an drei Vormittagen der Woche als Parkplatz nicht zur Ver⸗ fügung ſteht, da der Platz als Marktplatz benötigt wird. Trotzdem glaubt die Polizei feſtſtellen zu müſſen, daß dieſer Parkplatz noch viel zu wenig ben utzt wird. Viele Kraftfahrer, die bei E 1 oder 1(von Wronker bis Kander) zu tun haben, ſetzen lieber ihr Fahrzeug der Gefahr aus, angefahren zu werden und ſtellen es auf der engen Breiteſtraße auf, weil ſie den Gang vom und zum Parkplatz ſcheuen. Es iſt überhaupt eine allgemeine Erfah⸗ rung der Verkehrspolizei, daß Kraftfahrer einen— auch noch ſo günſtig gelegenen— Parkplatz meiden, wenn er nicht ſo dicht im Verkehr liegt, daß ſie vom Geſchäft oder Kaffee aus unmittelbar in das Fahr⸗ zeug einſteigen können, ohne eine Wegſtrecke zu Fuß zurücklegen zu müſſen und ſei ſie auch noch ſo kurz. Wegen des ſchlechten Beſuches der Parkplätze mußte die Bewachung auf dem Parkplatz bei D 5 über⸗ haupt eingeſtellt werden, während die Wache bei O 5 als Zuſchußbetrieb vom Hilfsverein für Schwerbeſchädigte als einzige vorerſt noch auf⸗ recht erhalten wird. Die Parkplätze hinter O0 5/ und D 5/6 ſind Mißgeburten und wegen ihrer ungenügenden Breite von Kraft⸗ fahrern nicht geſchätzt. Der oft gehörte Vorſchlag, die Kapuziner⸗ und Zeughausplanken zur Kunſtſtraße zum Parkplatz zuzuſchlagen, ſcheitert ſchon daran, daß dieſe Plätze als Marktplatz und Schulplatz für die Ingenieurſchule unentbehrlich ſind. Dazu kommt, daß die Herrichtung des Platzes als Parkplatz einen außerordentlichen Aufwand er⸗ fordern würde, der zur Zeit bei der geſpannten Finanzlage der Stadtgemeinde hierfür nicht auf⸗ gebracht werden kann. In dieſem Zuſammenhang dürfte intereſſieren, daß die Errichtung zweier kleiner Parkplätze am Schloß, die ſeit einem Jahr geplant iſt, einen Aufwand von 22 000/ erfordert. Der eine dieſer Plätze ſoll nunmehr endlich erſtellt werden, ſodaß die Parkſchwierigkeiten an der Sparkaſſe und an der Handelskammer behoben ſein werden. 5 Ein weiterer Parkplatz iſt beim Waſſerturm vor kurzem errichtet worden. Auch hier beklagt ſich die Polizeidirektion, daß dieſer Parkplatz nicht im notwendigen Maße benutzt wird, ſo daß die Verkehrsſchwierigkeiten in der Kunſtſtraße, Heidelbergerſtraße und Pfälzer⸗ ſtraße(zwiſchen P und Q) keine nennenswerte Ab⸗ Wer heute beiſpielsweiſe zu gewiſſen Tageszeiten in der Heidelbergerſtraße an⸗ Einbahnſtraße endlich fahren will, wird vergeblich einen Platz am Gehweg ſuchen, weil vom Waſſerturm bis zum Cafaſö auf beiden Seiten ein Fahrzeug hinter dem anderen parkt. Und doch, wie ſich die Polizei dabei auch verhält, macht ſie es falſch! Vor zwei Jahren hatte ſie die in der Heidelbergerſtraße parkenden Fahr⸗ zeuge auf die Parkplätze verwieſen, weil ſich eine Reihe von Geſchäftsleuten der Heidelbergerſtraße ſchriftlich darüber beklagte, daß ihre Kunden am Geſchäft nicht anfahren können. Man ſchrie nach der Polizei. Nach einigen Wochen beklagten ſich die gleichen Geſchäftsleute in einer neuen Eingabe darüber, daß die Polizei mit ihren Maßnahmen die Kundſchaft verärgere und damit von der Heidel⸗ bergerſtraße und den dort gelegenen Geſchäften ver⸗ treibe! Die Lage iſt heute ſo, daß die Polizei⸗ direktion wieder eine Eingabe, diesmal nach dem erſten Muſter, erwartet! 6 Und trotzdem macht ſich die Polizei die außer⸗ ordentliche Mühe, die oft von Kraftfahrern mißver⸗ ſtanden wird, und verſucht, in die Parkunoroͤnung Ordnung zu bringen. Sie verzichtet bewußt auf Parkverbotſchilder, weil, von ganz wenigen Ausnahmen abgeſehen, nirgends ein abſolutes Parkverbot ſachlich be⸗ rechtigt iſt. Es kommt ganz auf den jeweiligen Verkehr an. Während beiſpielsweiſe bei Tag oder in den verkehrsreichſten Abendſtunden die Aufſtel⸗ lung eines Fahrzeugs in der Kunſtſtraße ſich ſtets als verkehrshindernd erweiſt, kann ſie in den Nacht⸗ ſtunden oder in Verkehrspauſen nicht verkehrs⸗ ſtörend und deshalb erlaubt ſein. Die moderne Verkehrspolizei verwendet daher Parkverbotſchilder nur dort, wo das Parken abſolut und in jedem Falle verkehrshindernd iſt, ohne daß dies dem Kraftfahrer auffallen muß. Im übrigen muß an den Kraftfahrer die Forderung geſtellt werden, daß er es im Gefühl hat, wo das Parken verkehrshindernd und wo es erlaubt iſt; er ſoll von der behörd⸗ lichen Bevormundung befreit werden. Ein Mannheimer Kraftfahrer beiſpielsweiſe, der in der Breiteſtraße, in der Kunſtſtraße linsbeſondere beim Kaiſerring) oder auf den Straßen zwiſchen O 4/5 und O0 6/7 oder P 4½ und P 6/7 parkt, darf ſich nicht wundern, wenn verſucht wird, durch ein Protokoll in ihm das„Parkgefühl“ zu wecken und zu fördern. Wie kann man der Schwierigkeiten Herr werden? Der Schwierigkeiten, die heute ſchon groß ſind und die in einigen Jahren uns noch mehr zu ſchaffen machen werden. Es muß verſucht werden, jeden ver⸗ fügbaren Quadratmeter Boden Parkzwecken dienſt⸗ bar zu machen. Dabei iſt darauf zu achten, daß die Parkplätze bei der bekannten Abneigung des Kraft⸗ fahrers gegen das Gehenmüſſen, am Verkehr, beſſer noch mitten im Verkehr liegen. Hinſichtlich der Heidelbergerſtraße und Kunſtſtraße würde der Ein⸗ bahn verkehr, wie er ſeit zwei Jahren von der Polizeidirektion und Verkehrswacht vorgeſchlagen wird, eine durchgreifende Beſſerung brin⸗ gen. Günſtig gelegene und gut befahrbare Parkplätze in der Heidelbergerſtraße, den Planken, ja ſogar in der Kunſtſtraße würden erſtehen. Die Parkplatzmiß⸗ geburten hinter O 5/ könnten aber verſchwinden, ohne daß ihnen eine Träne nachgeweint wird. Die Erörterungen werden im Stadtrat, der ſich bis⸗ her— ohne Beſſeres vorſchlagen zu können— dieſer Regelung entgegengeſetzt hat, wieder aufgenommen werden. Hoffen wir, und das iſt insbeſondere der Wunſch der Verkehrswacht Mannheim, daß der Vor⸗ ſchlag der Polizeidirektion über die Einrichtung der angenommen wird, weil er allen Verkehrsgruppen— Fußgängern, Radfahrern und Kraftfahrern— Vorteile bringt. Solange aber der jetzige Zuſtand noch beſteht, muß an die Kraft⸗ fahrer die dringende Bitte gerichtet werden:„Ueber⸗ legt Euch vor dem Parken, ob Euer Wagen den Verkehr behindern kann und ſcheut nicht den kurzen Weg zum nächſten Parkplatz!“ My. Deutſch⸗franzöſiſches Studententreffen in Mannheim Die Arbeiten haben ſich von den Plenarſitzunges in die Kommiſſionen konzentriert. Alle Arbeitsſitzun⸗ gen des Freitag waren ſolchen Kommiſſionsſitzungen gewidmet. In der heutigen Plenarſitzung werden die Ergebniſſe der Kommiſſionsarbeiten vorgelegt und zur Abſtimmung geſtellt werden. i Am geſtrigen Nachmittag waren die Studenten Gäſte des Dolmetſcherinſtituts, in deſſen Räumen auch ſeit Beginn des Treffens das Tagungs⸗ büro iſt und ſämtliche Kommiſſionſitzungen ſtattfin⸗ den. Der Direktor des Inſtituts, Prof. Dr. Glau⸗ ſer, nahm die Gelegenheit wahr, auf die Bedeutung des Dolmetſcherinſtituts hinzuweiſen. Das Sprach⸗ ſtudium ginge von dem paradoxalen Satze aus: „Kenne dich ſelbſt“. Die Kenntnis der Heimat⸗ kultur ſei die Grundlage des Sprach⸗ ſtudiums und des Verſtändniſſes fremder Spra⸗ chen und Kulturen. Man lernt das eigene Land mehr kennen, indem man beim Sprachſtudium Vergleiche zwiſchen dem eigenen und dem anderen Lande zieht. Die Sprachſchwierigkeiten, die ſich einer Verſtändi⸗ gung entgegenſtellen, überwindet der Dolmetſcher. Für die Deutſchen dankte stud. Kaun, für die Franzoſen stucl. Manchoux. Im Garten des Dolmetſcher⸗Inſtituts ſah man dann lange diskutierende Gruppen umherwandeln, Profeſſoren, Studenten, Ehrengäſte und Vertreter der Stadt, durcheinander gemiſcht. Ein einfacher Im⸗ biß beſchloß den anregungsreich verlaufenen Nach⸗ mittag. Am Abend hörten die Teilnehmer im Natio⸗ nalthegter Verdis Oper„Don Carlos“. Die neue Salamander Verkaufsstelle 1 Heute vormittag eröffnete die Sala mander⸗ .⸗G. im Hauſe J 1, 5 ihre zweite Verkaufs⸗ niederlage in Mannheim. Zwei kleine Läden waren bisher im Erdgeſchoß dieſes Hauſes zu beiden Seiten des Hausflurs untergebracht; ſie wurden zu einem großen Ladenraum vereinigt und der Haus⸗ eingang ſeitlich verlegt. Die Einrichtung des Ladens, aus zahlreichen eingebauten Regalen und einer Anzahl bequemer Seſſel beſtehend, macht bei aller Einfach⸗ heit einen durchaus vornehmen Eindruck. Soweit hier Holz verarbeitet wurde, iſt es Sapeli⸗Mahagoni. Zu den Schaufenſtern iſt kaukaſiſcher Nußbaum in Verbindung mit Makaſſar⸗Ebenholz verwendet. Die Rückſeite zeigt die in Bronze getriebene Salamander⸗ Schutzmarke. Die Beleuchtung des Ladens und der Schaufenſter iſt zweckmäßig und für den ziemlich in die Tiefe gehenden Verkaufsraum ausreichend. Auch die Außenſeite iſt modern und geſchmackvoll gehalten, ſodaß ſie ſich gut in das Geſamtbild unſerer Hauptgeſchäftsſtraße einfügen wird. Große Bronze⸗ buchſtaben nennen die Firma, die größte Schuhfabrik Deutſchlands. Ein ſenkrechtes Transparent, auf der ebenfalls zu beleuchtenden Schutzmarke aufſteigend, wird die nächtliche Lichtflut der Breiteſtraße be⸗ reichern. 8 * * Ein Laſtwagenanhänger in den Neckar geſtürzt. Geſtern nachmittag geriet ein Anhängewagen einer Käfertaler Firma auf der Neckarwieſe gegenüber der Hauptfeuerwache ins Rollen und fuhr rückwärts in den Neckar. Durch die alarmierte Berufsfeuerwehr und unter Mithilfe einer Zugmaſchine wurde der Anhänger wieder herausgezogen. Schluß des redaktionellen Teils Sunlicht Seiſe. b chomt Mische, 88 7/8 f. Abenteuer? Skizze von Chriſta Nieſel⸗Leſſenthin „Bitte“, ſagte er, indem er ihr die Roſen ins Abteil reichte,„bitte, ſei mir wenigſtens ſo lange treu, wie die Roſen es Dir ſind!“ a Rita lächelte und ſah auf den glutrot blühenden Roſenſtrauß herab. Roſen ſind wie Frauenherzen. Je mehr man ſie hütet, je mehr man ſie pflegt, deſto inniger bewahren ſie Treue und Duft. Es würde alſo auf ihre innere Haltung ankommen, wie lange die Roſen.. Schließlich kann man ja auch Blumen preſſen und ſie zwiſchen vergilbenden Blättern einem endloſen Dauerdaſein entgegen ſchimmeln laſſen „Behalte ſie bei Dir!“ bat er noch einmal. Sie nickte, ein ſpitzbübiſches Lächeln ſprach halb Gewäh⸗ rung, halb Zweifel. Und ſchon gellte der lange, grelle Abſchiedspfiff der Lokomotive. Der Mann hielt einen Augenblick lang den Modehut über dem Modeſcheitel, ließ das Einglas fallen, ſtarrte ſinnig auf ſeine Lackſchuhe und ging davon. Sie, allein im Abteil, traf alle Vorbereitungen zu einer bequemen Fahrt. Puderte ſich friſch— alle Gemütserregung erhitzt ſo ſtark— nahm Nackenkiſſen vor, Konfekt und Magazin. Es iſt nichts zu ſehen hinter Berlin.— Himmel, wie können Menſchen hier leben! Weit und breit eben, grün. Rinnſale, in denen Federvieh badet. Weiden um Wege ziehen in eine ſchweigende Endloſigkeit. Bauernhöfe mit blonden Kindern. Einmal ein ſtattliches Gutsſchloß, ein paar Kirch⸗ türme in der Ferne.— Wer Berlin liebt, wer Berlin lebt, der weiß nichts von einem ſolchen Leben. Es muß eine ganz andere Welt ſein. N f Wer mag hier leben? Wie kann man hier leben? ſinnt Rita Girardello. Als ſie noch Grete Gärtner hieß— vielmehr Jrete Jertner im Vorſtadtdialekt von Berlin J. D.— hätte ſie vielleicht mit Neid aus den gräßlichen Großſtadthöfen in ſolche Wieſen hinausgeträumt, ö Der Zug hält auf einer kleinen Station. Name eines Städtchens wird ausgerufen, prangt auf den Schildern. Aber es iſt keines zu ſehen. Ganz hinten, weit in weſenloſer Ferne tauchen Giebel und Türme auf: das iſt Neuhofen.— In Rita beginnt eine ſeltſame Neugier zu prickeln. Sie kennt, tief hinten in verdüſtertem Kindheitslicht, Berlin N. Sie kennt Berlin W.— ein Berlin., ihr Berlin W. Der Der Sie kennt ein paar mondäne Badeplätze und die ſchreienden Hauptſtraßen von ein paar deutſchen Großſtädten. Aber nie iſt ſie in einer kleinen hinter⸗ pommerſchen Stadt geweſen. Die haben keine Variéteés. 5 Es eilt nicht mit ihrer Weiterreiſe. Auf ſolchen Bimmelbähnchenſtrecken iſt alles verſtändlich, alles erklärlich. Und ſte ſteigt aus. Ein Omnibus trägt ſie und ihr Tagesköfferchen in die Stadt. Ins Hote „Zu den drei Kronen“. Du handelteſt doch ſehr übereilt, Rita, in der wil⸗ den Phantaſtik deiner romantiſchen Einfälle! Neu⸗ hofen iſt ſehr ſchnell beſichtigt. Das Uebliche: Stadt mauer, Torturm, Giebelhäuſer, Promenade mit Springbrunnen und Denkmal von„dem“ berühmten Sohne der Stadt. Das Uebliche. Für Rita freilich ein vollkommenes, mitleidig⸗entzücktes Staunen er⸗ weckendes Novum. Nur zu wenig— zu wenig! In den„Drei Kronen“ ſummen die Fliegen um den Kronleuchter. Die Leute ſtehen am Fenſter ſtill und gucken herein, Rita iſt ihnen ebenfalls ein No⸗ vum. Es beginnt langweilig zu werden bei dem ein⸗ ſamen Blümchenkaffee, als Herr von Wuſtrow ein⸗ tritt. Laut, lächelnd, geſtiefelt, blond, einſeitig, raſſig. „Ein pommerſcher Junker“, rekapituliert Rita aus Heftchenromanen⸗Erinnerungen ihrer Backfiſchtage. Der„Junker“, froh einiger Buntheit in der Ein⸗ tönigkeit, ſetzt ſich, gezogen von dem Magnetismus ihres Blickes, höflich an ihren Tiſch.„Im toten Brügge eine Unbekannte?“ Das Leben geht einem nicht immer lieblich ein hier. Die Welt iſt wie mit Brettern vernagelt. Die Welt, aus der Rita kommt. Und nun hätte Rita nicht Rita ſein müſſen, wenn nicht— kurz und gut, in weniger als einer Stunde hat ſie Herr von Wuſtrom, ſorglich verpackt vor der abendlich ſchärfer werdenden Luft, neben ſich auf ſeinem Jagdwagen mit den bildſchönen, etwas ner⸗ vöſen Trakehnern, die der ganze Kreis kennt. Eine Spazierfahrt. Und nun tut die fremde Welt der hinterpommerſchen Ebene für Rita ihre Seele auf. Dämmerung ſenkt ſich. Schatten ſteigen. Durch Dör⸗ fer geht die Fahrt, in denen hinter mattblinkenden Fenſtern ſchwere Silhouetten dunkeln. Durch Gänſe⸗ ſchnattern, durch Geblök und Gemecker einmal ein Glockenklang, eine gedämpfte Muſik, man weiß nicht, woher. Und wie ein wunderbares Rätſel ein dumpfer Ton, ein herber Hauch— das war das ferne Meer im Arme des Herbſtſturms. Lebens in ſchaffender Kraft. Wuſtrow erklärt, deutet mit der Hand. Nur in der Linken hält er den Zügel, läſſig, obenhin. Die Stunde iſt wie ein Traum. Rita hat die Roſen auf dem Schoß. Ihr ſüßes Geſicht ſpiegelt ein gauz fremdes, glückliches Leben wider. Es gab noch eine Welt neben der ihren, viele Welten vielleicht. Und ſie iſt mitten hinein geſprungen. Mit dieſem„kecken kleinen Aben⸗ teuer“, ſo ſagt der Junker. Ein bildhübſcher Mann! Ein Mann, der wirklich Mann iſt, ein Novum für Rita. Strömt die friſche Luft des weiten Landes aus, um ihn iſt die Reinlich⸗ keit ſeines Lebens mit Acker und Wald und der vier⸗ beinigen Kreatur, um ihn iſt die— Reinheit eines Ein Novum. Verwundert rührt er die Roſen an. Da erzählt Rita ihre Geſchichte, nimmt dann die Blumen in übermütiger, trotzender Freude, ſchwingt ſie wir⸗ belnd hoch und ſchleudert ſie weg. Sie fliegen dornenſtachelig dem einen Trakehner an den Kopf, und der wird wild.— 55 Das war eine Fahrt um das Leben. Und hätte nicht Karl⸗Ernſt von Wuſtrow die Zügel in der Hand, wenn auch nur in einer Hand gehabt, ſie wäre nicht glücklich zu Ende gegangen. Er iſt ganz Wille, ganz Kraft, ganz Verantwortung. Aber es geht lange wie raſend, toll, jeder Meter Weges bringt Gefahr. Wohin iſt der ſchöne Traum von dem glück⸗ leuchtenden Abend zu Zweien in der Verſchwiegen⸗ heit des heimlichen Städtchens; denkt Rita, angſtvoll und aufgerührt. Man wird nicht lebend ankommen. Kurz vor der Stadt bringt Karl⸗Ernſt von Wu⸗ ſtrow die Pferde zur Ruhe. Der Hut iſt fort, die Haare ſtürzen ihm wild ins Geſicht. In den Augen glüht das Leben. Er fährt, nunmehr gemäßigten Tempos, gebän⸗ digten Treibens, die ſchöne Rita bis vor die„Drei Kronen“. Hilft ihr in knabenhafter Ritterlichkeit, mit derſelben chevaleresken Schüchternheit, die ihr ſo gefallen hatte, als er ſich an ihren Tiſch geſetzt: Auf die ſie ihre heimliche Hoffnung geſetzt: ein Kind,— ein Mann, der ein Kind war. Sie glüht, rot wie ihre Roſen, die ſie fortgewor⸗ fen. Und nicht von der Luft und nicht von der Angſt und nicht von der raſenden Fahrt allein. „Ein rechtes Abenteuer, mein gnädiges Fräulein, nicht wahr? Und wenn Sie mir nicht böſe ſind, ein herrliches dazu!“ . Er verneigt ſich, er küßt ihre Hand und— ihre Augen werden vor Staunen ſtarr— hat die Zügel ſchon wieder ergriffen.„Sie bleiben nicht hier?“ Da lächelt er ein Lächeln, das Rita nicht verſteht und niemals deuten kann. Die Trakehner ſchlagen Funken aus dem Pflaſter von Katzenköpfen. Ihr tänzelnder Trab gibt ein rhythmiſches Scheidelied. Rita ſteigt die Treppen hinauf in das primtive Gaſtzimmer der„Drei Kronen.“ Das nannte er ein„Abenteuer,“ ein„herrliches Abenteuer“? Aber natürlich, er war ein pommerſcher Junker, und in Neuhofen in Hinterpommern. Sie nimmt ſich vor, keine Ausflüge mehr zu machen in Welten, die ſie nicht kennt. e Ausſchuß für Volksmuſikpflege. Von den vier 3 infoniekonzerten des Nationaltheater⸗Or⸗ heſters wird Generalmuſikdirektor Roſenſtock das erſte und dritte, das zweite und Generalmuſikdirektor Gug. Joch um das vierte dirigieren. Die beiden Sonder ver⸗ anſtaltungen, die in die billige Miete für die ſechs Konzerte des Ausſchuſſes miteingeſchloſſen ſind, bringen einen Schumann⸗Liſzt⸗Abend und ein Bläſer⸗Kammerkonzert mit J. Roſenſtock am Flügel. Im dritten Konzert wird Saint⸗Saens reiz⸗ voller„Karneval der Tiere“ für zwei Klaviere mit Orcheſter durch Lene und Hans Bruch zur Mannheimer Erſtauführung gebracht werden. e Theodor Gaulrapp, Schüler der Mannhei mer Opernſchule(Abteilung(11 der Hochſchule für Muſik) und Schüler des Herrn Opernſängers Mathieu Frank, wurde unter günſtigen Bedingun gen an das Stadttheater Schneidemühl als Erſter Baſſiſt engagiert. 5 Die Schauſpielerin Anni Markart wurde in ihrer Wohnung in Wien durch Gas vergiftet bewußtlos aufgefunden. Es gelang, die Lebensmüde wieder ins Leben zurückzurufen. Es heißt, Anni Markart mit ihrem Verlobten, einem Wiene Kaufmann, in der letzten Zeit Auseinauderſetzungen gehabt hat. Der vor einigen Tagen erfolgte Sel h ſſt⸗ mord der Margarete Köpke hat ſehr ſtark auf den Gemütszuſtand der Schauſpielerin eingewirkt. Anni Markart, die an den Kammerſpielen tätig 1 75 iſt erſt 24 Jahre alt und eine gefeierte Künſt⸗ erin. 70 Generalmuſtikdirektor J. Krips 1 5 5 4. Seite/ Nummer 435 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 20. September 1930 Veranſtaltungen Varieté⸗Revue im Gloria⸗Theater Zur Saiſon⸗Eröffnung bringt das Gloria⸗Theater eine Jazz⸗Varieté⸗Revue heraus, und zwar mit einem ſolchen Erfolg, wie ihn in dieſem Theater noch keine Bühnenſchau errungen hat. Es fehlen die Worte, um ſolche Leiſtun⸗ gen, wie ſie das Harry⸗ Flemming ⸗Enſemble bie⸗ tet, gebührend anzuerkennen. 75 Minuten Jazz, Tempo, Rhythmus, mit ungeheurer Wucht eingehämmert, daß es gar nicht verwundert, wenn die Zuſchauer in Verſuchung geraten, ihre Glieder im Rhythmus der Muſik zu be⸗ wegen. Ohne Pauſe jagt das tolle Geſchehen über die Bühne, aus dem Staunen kommt man nicht heraus und zur Beſinnung kommt man erſt recht nicht. Daher iſt es auch ſehr ſchwer, Einzelheiten hervorzuheben, zumal auch die Leiſtungen ein geſchloſſenes Ganzes darſtellen und das Enſemble ſo eingeſpielt iſt, daß jeder Einſatz auf die hundertſtel Minute klappt. Die auf der Bühne ſitzenden Muſiker, unter denen ſich der Jaßz⸗Komponiſt R. De Kers befindet, können nicht nar ſpielen, ſondern den Jazz auch durch Körperbewegun⸗ gen ausdrücken. Faſt jeder iſt ein Soliſt, ob Rene Comper ſein Trompetenſolo bläſt, oder Roy Butt⸗ ler das Saxophon erklingen läßt, ob Dick Dougſon den Jazz tanzt oder ob der Kapellmeiſter in Steppſchritten über die Bühne fegt— ſtets findet der Rhythmus neue Ausdrucks möglichkeiten. Wer bisher geglaubt hat, daß die Bewegungen der Micky Maus und ihrer Umwelt im Film Ausgeburt einer Phantaſie wären, wird hier eines anderen belehrt. Hier bewegen und verrenken die Men⸗ ſchen genau ſo ihre Glieder, daß die Geſetze der Schwer⸗ kraft aufgehoben ſcheinen. Zu dem Jazz⸗Enſemble geſellen ſich noch Les Loups, zwei Hawatan⸗Gitarrenſpieler, die ihre Inſtrumente mit einer unglaublichen Virtuoſität be⸗ arbeiten und ihnen wundervolle weiche Töne zu entlocken vermögen. Eine Spitzentänzerin von großem Format iſt Flo⸗ rende Miller, eine Solotänzerin der Ziegfeld⸗Girls, Newyork. Und erſt die acht Girls, die leider nur zu wenig auf die Bühne kommen! So etwas muß man ge⸗ ſehen haben, um das beifallstobende Publikum zu ver⸗ ſtehen, das ſtets weitere Zugaben verlangt und das nicht nur mit den Händen Beifall klatſcht, ſondern auch Stimme und Füße in Bewegung ſetzt, um ſeinem Wohlgefallen Ausbruck zu verleihen. Der Film„Mein Herz gehört dir“ will mit ſei⸗ ner Sentimentalität gar nicht recht zu der lebensbejahen⸗ den Revue paſſen. Man hat ihn aber ſehr ſchnell ver⸗ geſſen, da die Eindrücke der lebendigen Jazz⸗Revue außer⸗ ordentlich nachhaltig ſind. * * Photo⸗Ausſtellung. Am Sonntag veranſtaltete die Sa⸗ fkrap⸗Arbeitsgemeinſchaft Mannheim in ihren Arbeitsräumen Meerfelöſtraße 19 eine wohlgelungene Photoausſtellung. Die Bilder, die uns vor Augen geführt wurden, ſind durchweg als gut zu bezeichnen. Man erkennt das Streben nach bildmäßiger Photographie. Die einzelnen Leiſtungen gemeſſen an der kurzen Zeit, die dieſe Geſellſchaft ſeit ihrem Beſtehen hinter ſich hat, ſind ſehr be⸗ achtenswert. Ein ſehr guter Beſuch lohnte der Geſellſchaft ihre Mühe. Auf vielſeitigen Wunſch wird die Ausßſtellung am morgigen Sonntag wiederholt. Eintritt frei. Film⸗Rundſchau Capitol:„Der Schuß im Tonfilmatelier“ Wenige Wochen nach ſeiner Mannheimer Erſtaufführung bringt das Capitol dieſen intereſſanten und ſpannenden Kriminalfilm wieder heraus und man iſt erſtaunt über das große Intereſſe, das das Publikum erneut dieſer Spitzen⸗ leiſtung entgegenbringt. Gewiß empfiehlt es ſich für die⸗ jenigen, die den Film noch nicht kennen, ſtets zu Beginn der Vorſtellung das Theater zu beſuchen, da die Spannung durch den unbekannten Ausgang erheblich geſteigert wird, aber er bietet auch denjenigen, die ihn ſchon geſehen haben, ſo viele neue Momente, daß die Spannung ſtets von neuem Platz greift. Der Film iſt ein moderner Detektivroman, der auf kürzeſte und wirkſamſte Form zuſammengedrängt iſt, man darf faſt ſagen, eine Zuſammenfaſſung von Fletcher, Doyle und Wallace. Dadurch, daß die Handlung in einem Tonfilmatelier ſpielt, iſt dem Beſchauer die Möglichkeit ge⸗ geben, Einblicke in die Werkſtatt der neueſten Schöpfung der Technik zu erlangen. Für den Kameramann iſt es gewiß keine leichte Aufgabe geweſen, da die techniſchen Momente innerhalb der Handlung eine große Rolle ſpielen und immer richtig in das Bildfeld gebracht werden mußten. Aus der Reihe der Darſteller ragt der ſympathiſche Harry Frank hervor, ein Typ zwiſchen Charakterdar⸗ ſteller und Liebhaber. Seine Partnerin, Gerda Mau ⸗ r us, ſteht mit temperamentvoller Routine neben ihm. Außerdem läuft noch ein ſtummer Senſationsfilm, der natürlich neben einer ſolchen Höchſtleiſtung abſticht. Nachrichten aus Baden 100jähriger Schützenmarkt in Buchen * Buchen, 19. Sept. Der diesjährige Schützen⸗ markt bringt zugleich die Feier des 100 jährigen Be⸗ ſtehens dieſes Marktes und zwar vom 20. bis 23. September einſchließlich. Dazu iſt ein beſonderes feſtliches und reichhaltiges Programm aufgeſtellt worden. Ein Fackelzug leitet am Samstag abend die Feierlichkeiten ein. Kleinmanbver im Odenwald * Buchen, 18. Sept. Am Dienstag nachmittag durchzogen einige hundert Mann Schutzpolizei in kleineren Abteilungen die Stadt Buchen. Wie wir erfahren, iſt der Grundgedanke der Uebung ein rein polizeilicher. Eine ſtaatsfeindliche Bewegung von Oſten hat ſich durch Terrorakte die Gewalt ver⸗ ſchafft und die verfaſſungsmäßige Ordnung außer Funktion geſetzt. Die Polizei wird nun wieder ein⸗ geſetzt, um die Ordnung wieder herzuſtellen. Sie rückt in vier getrennten Kolonnen von Mann⸗ heim, Heidelberg, Karlsruhe und Pforzheim gegen das Unruhegebiet vor, um die ſtaatsfeindliche Bewe⸗ gung zu erſticken. Die Polizei führt ihren Auftrag aus; ſie wird Herr der Lage. Das Aufruhrgebiet wird in Ordnung gebracht. Aus der ganzen Um⸗ gebung war zahlreiches Volk gekommen, das unge⸗ wohnte Schauspiel zu beſehen. In Begleitung von Landrat Rozoli⸗ Buchen nahm auch Innen⸗ miniſter Wittemann an den Uebungen teil. Kind totgefahren * Steinsfurt(Amt Bretten), 19. Sept. Das einzige Kind des Kaufmanns Wilhelm Klingmann wurde beim Uebergueren der Eiſenbahuſtraße von einem Kraftwagen erfaßt und überfahren. Das arme Geſchöpf— ein dreijähriges Mädchen— wurde ſofort getötet. — 8—— l ere 2 Die Jugend her bergen Ihre ſoziale Bedeutung Wie beim Wandern überhaupt, ſo treten beim Jugendwandern die inneren Strömungen der Er⸗ ziehung zum Menſchen und zum Staatsbürger im ſoztalen Sinne viel mehr hervor, als viele glauben möchten. Wenn das Jugendwandern auf breiter Grundlage ſeine tiefſten Wirkungen für das Volk zeigen ſoll, ſo müſſen gerade dieſe Kennzeichen der Erziehung zum Bürger noch ſtärker den Erwach⸗ ſenen und der Jugend vor Augen geführt werden. Was unſere Generation und die heranwachſende Jugend in erſter Linie braucht, das iſt bei allem fröhlichen Tun und Treiben das klare Verſtändnis für die hohen und weiteren Zwecke des Gemein⸗ ſchaftlichen, wie es beim Jugendwandern in den Jugendherbergen täglich vorkommt. Eine Zeit, die ſo ſtark und viel zu ſtark die Vorteile des Einzelmen⸗ ſchen in den Vordergrund treten läßt, muß auch wiſ⸗ ſen, baß der Menſch innere Verpflichtungen ſein ganzes Leben lang für die Volksgemeinſchaft und für die engere Gemeinſchaft ſeines Vereins hat. Daraus folgt, daß Vereinsziele nicht nur im Sinne des Ver⸗ gnügens und der Ausſpannung wirken dürfen, ſon⸗ dern daß ſie vielmehr immer wieder den hohen Ge⸗ danken des Denkens im ganzen betonen müſſen. So aufgefaßt, iſt das Jugendwandern zunächſt eine ſoziale Erziehungsmaßnahme. Wenn die breiteſten Schichten des deutſchen Volkes in der größten Not daran arbeiten, dem werktätigen Volk und der geſamten Jungend einwandfreie Jugendherbergen in der Natur draußen zu ſchaffen, ſo hat die Jugend die Verpflichtung, dieſen ſozialen Gedanken durch die Erhaltung des Werkes zu fördern und auszubauen. Der Aufenthalt in der Jugendherberge gibt nicht nur die Verpflichtung, die ſchärfſte Hausordnung einzuhalten, ſondern ſie ver⸗ langt auch von jedem innerlich fühlenden Menſchen ſelbſt, ein tätiges, bewußtes Mitglied ſeiner Organi⸗ ſation zu werden; ſo lange zu werben und zu wirken, bis aus den vielen Pfennigen durch die erſparte Mark hindurch eine neue Jugendherberge an einer anderen Stelle geſchaffen werden kann. Es darf nicht vergeſſen werden, daß es noch viele Millionen junger Menſchenkinder gibt, die bis weit in ihre Jugendjahre hinein nur von Entbehrung und Leid wiſſen, ohne das ausſpannende und das beglückende Leben des Jugendwanderns und des Verweilens in der Jugendherberge zu kennen. Aber wir kommen auf dieſem Gebiet nur weiter, wenn aus denen, die das Jugendwandern aus eigener Erfahrung kennen und miterlebt haben, immer wieder Führer er⸗ ſtehen, die ſelbſtlos und treu und tatkräftig zugleich dieſe Bahn auch wieder anderen eröffnen. Damit ſind die fröhlichen Jugendherbergen ſofort zu Schulungsſtätten geworden, die fern von dem Ge⸗ triebe der großen Städte ſich in erſter Linie zur Abhaltung von Führerkurſen eignen. Der beſte Vortrag in der Stadt wirkt nicht im entfernteſten ſo einleuchtend und klar, wie die kurze Gemeinſchaft von zwei bis drei Tagen unter der Leitung erprobter Führer in den Jugendherbergen ſelbſt. Die freie Luft der Berge, das Blau des Him⸗ mels, das Rauſchen des Waſſers, das Säuſeln des Waldes, das Singen der Vögel, der Tau des Mor⸗ gens, der Glanz der Abendſonne, das matte Licht des Mondes, die Spur im Walde, der ſtille Frieden des Dorfes erſchließen ohne viel Worte den tieferen Sinn des Wanderns überhaupt, der in einem Er⸗ leben des Volkstums und der Landſchaft an Ort und Stelle beſteht. Dort, in der Einſamkeit des Waldes, auf der Wieſe, erlebt er alle die Lieder, die im Stein⸗ meer der Städte gar nicht voll empfunden werden können. Und wenn das Herz geöffnet, ſein Sinn klar und ſein Auge friſch geworden iſt, dann iſt es Zeit, in der ſinkenden Dämmerſtunde des ſcheidenden Tages an das zu erinnern, was Volk und Jugend in den kommenden Tagen neben der Berufsarbeit von ihm verlangen. Es iſt nun Zeit, daß wir der kommenden Generation den ſozialen Pflich⸗ tenkre is klar kennzeichnen und ihr oft und ein⸗ dringlich das kurze Wort zurufen:„Werdet Führer“. Die Jugend, die heute zum 20. Lebensjahr hineilt, hat in den letzten Jahren erleben können, wie die einfachen, oft zu beſcheidenen Uebernachtungsſtätten der deutſchen Jugendherbergen ſich in Häuſer um⸗ wandelten, die die ganze Erfahrung einer ſelbſtlos wirkenden älteren Generation enthalten. Faſt über⸗ all in deutſchen Landen erſtehen nun Eigenheime, nicht nur als Jugendheime in den Städten, ſondern auch als Stützpunkte des Jugendwanderns für kür⸗ zere oder längere Zeit. Wenn man urſprünglich an ein Uebernachten von heute auf morgen und an ein Weiterwandern dachte, ſo iſt man heute bemüht, ſolche Jugendherbergen zu ſchaffen, die ihrer ganzen Ein⸗ richtung nach fähig ſind, einzelnen Gruppen unter ihrem Führer den Aufenthalt für längere Zeit zu⸗ zulaſſen. Allerdings kommen wir hierbei an die große ſoziale Frage einer geſetzlichen Regelung der Freizeit für die erwerbstätige Jugend. Bei den Vorarbeiten wurde immer wieder betont, daß in Deutſchland noch nicht genügend Jugendher⸗ bergen vorhanden wären, um die große Zahl der Ju⸗ gendlichen die kurzen Ferien verleben zu laſſen. Die Sachkenntnis der Fachleute weiß aber ganz genau, daß heute ſchon auf großzügigſte allgemein organiſa⸗ toriſche Weiſe dieſe Frage zu löſen iſt. Um ſo mehr iſt ſie zu löſen, als jetzt eine große Zahl dieſer Ju⸗ gendheime und Jugendherbergen hauptſächlich im Sommer in den Monaten Juli bis Oktober voll be⸗ ſetzt ſind, weil in jenen Monaten die hauptſächlichſten Ferien liegen. Was für ein Glück könnte aber aus⸗ geſtreut werden, wenn neben den Monaten Mai und Juni bis Oktober, die meiſtens beſonders ſchön ſind, auch die Wintermonate als Freizeit und Er⸗ holung benutzt werden könnten. Vor dieſer Regelung iſt es eben nötig, daß die werktätige Jugend ſelbſt die nötige Zeit zum Ausſpannen bekommt. Dieſe großen Organiſationen für Jugenpflege und Jugend⸗ bewegung aller Richtungen werden auch dieſes Problem ſchaffen, das viel leichter ſein wird als der Bau unſerer heute vorhandenen, muſtergültigen Ju⸗ gendherbergen in der ſchlimmſten wirtſchaftlichen Zeit, die das deutſche Volk je geſehen hat. Wenn von einem Wiederaufbau des deutſchen Kapitals in wirtſchaftlichem Sinne geſprochen wird, ſo müſſen wir zuerſt bei dem wertvollſten Ka⸗ pital anfangen, das die größten Zinſen trägt. In kurzen Jahren werden durch die geſundheitliche Auf⸗ friſchung, die geiſtige Föpderung und die Hebung der allgemeinen Zufriedenheit ſo viele Werte in die Wirtſchaft fließen, daß ſich der kleine Ausfall des ein⸗ zelnen Werkes bei einer richtigen Ferieneinteilung für die Jugend hundertfach ausgleichen wird. Wir ſehen alſo auch hier überall die ſozialen Zuſammen⸗ hänge auf einer höheren Stufe wirken, die das Ju⸗ gendwandern uns leicht erkennen läßt. Beim Ein⸗ zelnen fängt die Bildung und das Erlebnis an. Es fließt dann hinüber wie ein unterirdiſcher Strom zu dem lebendigen Baum des Volkes, der nur durch eine Betrachtung dieſer Dinge in tieferem Sinne allein blühen und Früchte tragen wird. Oberregierungsrat Brohs mer. Die Heidelberger Unterjchlagungen-Die Geſchädigten * Heidelberg, 20. Sept. Wie man weiter erfährt, hatte die Verwaltung der zuſammengebrochenen Wohnungsbau⸗Geſellſchaft m. b. H. ſich von der Kon⸗ gregation der Armen Schulſchweſtern für den Bau des Ludwigshafener Marienkrankenhauſes Blankowechſel beſchafft. Dieſe ſollten angeb⸗ lich für die Vermittlung von Zwiſchenkrediten die⸗ nen, wurden in Wirklichkeit aber anderen Zwecken (Automaten⸗Erxrichtung uſw.) nutzbar gemacht. Die Leitung des Ludwigshafener Marienkrankenhauſes teilt mit, daß die Schweſtern für die ausſtehenden Forderungen der beteiligten Banken, Handwerker und ſonſtigen Unternehmer aufkommen und die lau⸗ fenden Wechſel zurückgehalten würden. Die gleiche Verſicherung hat der bauleitende Architekt abgegeben. Es iſt beabſichtigt, ein Konſortium von Geldgebern zu bilden, das gegen hypothekariſche Sicherheiten die nötigen Mittel zur Einlöſung der Wechſelverpflichtungen aufbringen ſoll. Im Zuſammenhang mit dem Zuſammenbruch der Wohnungsbau⸗Geſellſchaft m. b. H. wurde am geſtri⸗ gen Freitag mittag der z. Zt. nicht mehr praktizie⸗ rende Rechtsanwalt Ludwig Müller, ſtellvertre⸗ tender Geſchäftsführer der Geſellſchaft, in Unter⸗ ſuchungshaft genommen. Die Verluſte der Geſellſchaft ſollen tatſächlich in die Milionen gehen, zum großen Teil mit⸗ verſchuldet durch den üppigen Lebenswandel des Direktors Paul Müller, der ſich ſeit etwa zwei Wochen im Ausland aufhält und— wie man beſtimmt annehmen kann— ſich größere Beträge durch Verſchiebung ins Ausland geſichert hat. In den letzten Tagen war ein Wechſel in Höhe von mehreren hunderttauſend Mark präſentiert worden. Dadurch kam in der Hauptſache die Affäre ins Rollen. Ueber die Betrugsaffäre der Heidelberger Woh⸗ nungsbau⸗Geſellſchaft erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Die Wohnungsbau⸗Geſellſchaft m. b. H. Heidelberg kaufte im Frühjahr 1927 von der Spritz⸗ guß G. m. b. H. Heidelberg den Mantel und wollte dann mit einem Kapital von 20000 RM. die Bau⸗ ſtoffverſor gung G. m. b. H. gründen, die wegen des geringen Kapitals aber abgelehnt wurde. Dann kam die Gründung der Wohnungsbau⸗Geſellſchaft mit 20 000 RM. Aufſichtsratsvorſitzender wurde Rechts⸗ anwalt Ludwig Müller, der 14000 RM. zeichnete. Die Geſellſchaft baute in Ludwigsha fen das St. Marienkrankenhau 8, das im Juni eingeweiht wurde. Die Baukoſten waren mit 2,5 Mill. RM. veranſchlagt, beliefen ſich aber in der Endſumme auf 4,8 Mill. RM. Die 2,5 Mill. RM. wurden im Auf⸗ trag der Schulſchweſtern in Speyer durch die Baye⸗ riſche Vereinsbank an Rechtsanwalt Müller bezahlt. Er hat den Schweſtern angegeben, das Geld würde in Holland gut verzinſt angelegt. In Wirklichkeit wurden 600 000/ in Holland in einer Schwindelfirma angelegt. Das Geld iſt verloren. 250 000„ wurden an einen Rittergutsbeſitzer in Form eines Darlehens gegeben, der eine zweifel⸗ hafte Hypothek dagegen gab und die vermut⸗ lich verloren ſein dürften. In Zürich wurde eine Bank angekauft. Der Kaufpreis von einigen Hunderttauſend Mark dürfte ebenfalls nicht mehr zu retten ſein. In Stuttgart wurde eine Grammophonfabrik gegründet, in der der Bruder des flüchtigen Direktors Paul Müller tätig war. Der Status der Wohnungsbau⸗Geſellſchaft ſchließt mit 2 Mil l./ Paſſiven ab. Gegenwärtig beſtehen 1,2 bis 1,3 Mill.„ dringende Schulden. Davon ſind 300 000% Handwerkerſchulden und 900 000% bis 1 Mill.„ dringende Forderungen. Die Gläubi⸗ ger der letzteren müſſen, wenn ſie nicht befriedigt werden, Konkurs anmelden. Die S chulſch we⸗ ſtern haben ſämtliche Akzepte unterſchrieben und bis fetzt 4 Mill verloren und haben, wenn ihnen keine Regreßmöglichkeiten zuſtehen, einen Ge⸗ ſamtſchaden von 6 Mil l. 1. Die Leitung der Wohnungsbau⸗Geſellſchaft hatte phantaſtiſche Pläne. So wollte ſie u. a. in Konſtantinopel den Hafen für 8 Mill. I bauen. In der Nähe von Ziegelhauſen bei Heidelberg wollte ſte einige hundert Wohnhäuſer erſtellen, die eine Bau⸗ ſumme von 4 Mill./ erforderlich gemacht hätten. Es wurden keine Buchungen vorgenommen und Dis⸗ kontkonten ſind keine vorhanden. Bisher wurde feſt⸗ geſtellt, daß Unſummen von Proviſionen verrechnet und rieſige Gelder verſchleudert wurden. Geſtern mittag zwiſchen 12 und 1 Uhr wurde Rechtsanwalt Ludwig Müller, Heidelberg, in ſeiner Wohnung verhaftet und dem Unterſuchungsgefängnis zugeführt. Rechtsanwalt Müller ſoll bereits erklärt haben, daß er Veruntreuungen begangen habe und daß er die Schuld auf ſich nehme. Der am 2. Dez. 1928 als Direktor eingetretene Geſchäftsführer Paul Müller iſt von Geburt ein Schweizer und wurde am 11. d. Mts. von ſeinem Amt als Geſchäftsführer abberufen. Er befindet ſich ſeitdem auf einer Aut o⸗ tour in der Schweiz, von der er vermutlich nicht zurückkehren wird. Ein weiterer Geſchäftsführer, der Diplomvolks⸗ ö wirt Alfred Goldſchmidt, iſt am 4. September als zweiter Geſchäftsführer ausgeſchieden und iſt geſtern in Heidelberg nicht mehr geſehen worden. Es iſt nach den Erklärungen des jetzigen Geſchäftsfüh⸗ rers der Wohnungsbau⸗Geſellſchaft als feſtſtehend an⸗ zuſehen, daß ſowohl Rechtsanwalt Müller, Direktor 5 Paul Müller und Diplomvolkswirt Alfred Gold⸗ ö ſchmidt Veruntreuungen begangen haben. f Nachbargebiele Mordverſuch an der Ehefrau * Erbach, 19. Sept. Am Donnerstag nachmittag verübte der 48jährige Diamantenſchleifer Georg Egner einen Mordverſuch an ſeiner Ehefrau. Er ſchoß ſie durch mehrere Revolverſchüſſe nieder und ſteckte das Bett, auf dem die ſchwerverletzte Frau zuſammengebrochen war, in Bran d. Durch die Schüſſe aufmerkſam gewordene Nachbarn drangen in die Wohnung ein und retteten die Frau vor dem Verbrennen. Ihren Ehemann fanden ſie auf einem Taubenſchlag verſteckt. Er wurde von der Gendarmerie verhaftet. Der Grund zur N 0 .hreckenstat ſcheint in unglücklichen Familienver⸗ f hältniſſen zu liegen. Das Ehepaar hat ſochs 0 Kinder im Alter von neun bis fünfundzwanzig Jahren. * SW. Fürth i.., 19. Sept. In der„Roſenhöhe“ bei Krumbach weilte ein junges Paar zur Kur. Es er⸗ holte ſich gut und— kehrte eines Tages von einem Ausflug ins Kurhaus nicht mehr zurück. Die Spur des Pärchens wurde bis Lindenfels feſtgeſtellt. Von da ab aber wird das Paar vermißt, das vergeſſen hat ſeinen Aufenthalt, Koſt und Logies zu bezahlen. Saegeslꝛaleuucleꝛ Samstag, 20. September e Nationaltheater:„Miſſiſſippi“, Schauſpiel von Georg Kai⸗ ſer, Miete E 2, Anfang 20 Uhr. g„ Lichtſpiele: Alhambra:„Dreyfus“.— Capitok: „Der Schuß im Tonfilm⸗Atelier“.— Univerſu m: ⸗Roſenmontag“.— Scala:„Heut war ich bei der Frieda“.— Schauburg:„Das göttliche Weib“. Palaſt⸗ Theater:„Sonny Boy“.— Gloria: „Mein Herz gehört dir“, Kindervorſtellung:„Schneewitt⸗ chen“, 15.30 Uhr.— Roxy:„Freiheit in Feſſeln“. Auttobnsrundfahrt:.15 Uhr ab Paradeplatz: Bensheim, Jugenheim, Lindenfels. Sehensmürdigkeitene Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Carl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Ruſenm für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und 6 nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr:; ö Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. 1 „„ e r.. Schloßmuſeum: 15—47 Uhr: „ * r Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein Pegel 18, 17 16. 19. 20, Neckar⸗Wegel 17. 18. 19 20. Baſel.93.88 0,81 5540137 Schuſterinſel 136.42 5540.57 Kehl 1,50 2 1.66 2,652.80 Maxau.31 8,24 .10 1 Mannheim 358 8. Jagſtfeld 0,69 Blochingen.20 20 2 0,60 41 0,22 22.26 3 253,20 Heilbronn.19 1,19 052.02, 2,062,085 96 2,08(2,03 1,951.97 Waſſerwärme des Rheins 12 C 3 Chefredakteur Kurt Fiſcher s Verantwortlich für Polittk: H. A. Melßner Feuilleton Dr. Stefan l Kayſer-Kommunalpoltkik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: l. V. Franz Kircher-Ge⸗ f richt u. alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ 9 teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, f g Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rüctporto SIE BF STIMMEN, WIE HHH MaeEN ARBEITEN SOL. enn Sie verſehentlich den ganzen Inhalt Ihres Salz⸗ faſſes auf Ihr Eſſen ſtreuen würden, dann wäre es für Sie ungenießbar. Bet zahlloſen Menſchen vollzieht ſich ein ähnlicher Vor⸗ gang im Innern ihres Magens: die Magenwände ſondern f f zuviel Magenſäure ob und dadurch geraten die im Magen befindlichen Speiſen in Gährung. Sodbrennen, ſaures Auf⸗ ſtyßen, Blähungen ſind die läſtigen Folgen. Nicht ſelten entwickeln ſich daraus ſchmerzhafte Magenkrankheiten. Wenn Sie von ſolchen Verdauungsbeſchwerden gequält werden, ſo nehmen Sie nach dem Eſſen„Biſerirte Mag⸗ neſia“. Es iſt ein natürliches, angenehm zu nehmendes Mittel, dos die überſchüſſige Mogenſäure neutraliſiert and Ihnen zu einem geſunden Stoffwechſel, zu erhöhter Lei⸗ ſtungsſähigkeit verhilft. Biserirte Magnesia ſäurebindend und gärungshemmend, in allen Apotheken in Pulver⸗ oder Tablettenform erhältlich. 159 .4104.844.80 Mannhein Kaub Köln 5 14 . Hillgeren un Geclemsres Snenms ro. Samstag, 20. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe er E. n he ge E- n. 5 Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley; ſt⸗ f et 40 Jahre lang hat ſich eine Mutter von 2 Kindern ehrlich und redlich durch Leben geſchlagen. Sie war de immer ſehr beſorgt für das Wohl ihrer Familie und er verrichtete noch Nebenarbeiten. Botengänge, die ſte 18 J für eine Firma auszuführen hatte, brachten ſie in rt 6 der Woche einige Male mit der Eiſenbahn in Be⸗ dd f rührung. Sie hatte eine Zeitkarte nach Secken⸗ 5 heim, mit der ſie jederzeit durch die Sperre konnte. ul g Dieſe günſtige Gelegenheit ſcheint für die Frau zu 50 ö verlockend geweſen zu ſein, um von Zeit zu Zeit 1 Fahrgeld, das ſie ja von der Firma wieder erſetzt be⸗ 5 kam, zu ſparen. Schon einige Male war ſie von 91 Schaffnern bei der Kontrolle wegen falſcher Fahrkarten oder überhaupt ohne Fahrkarte an⸗ 35 0 gehalten worden. Sie hatte immer Glück, denn r man glaubte ihr ihre Ausreden und ließ ſie nach Be⸗ ſt zahlung einer Strafe von 3 Mark laufen. Das Be⸗ 8 triebsriſiko, wie es ſpäter der Staatsanwalt „ nannte, war bei vielen erfolgreichen Verſuchen, die 5* ſte vielleicht ausgeführt hat, verhältnismäßig gering. 5* Durch das Glück, das ſie mit ihren Schwindeleien 2 f hatte, ſcheint die Frau ſicher geworden zu ſein. Am 12. Juni ging ſie wieder mit ihrer Zeitkarte nach Seckenheim durch die Sperre und ſtieg in den Zug nach Oftersheim. Ein Teil der Schaffner war ſchon lange auf die Frau aufmerkſam geworden. Bei der Kontrolle im Zug zeigte ſie wieder ihre Zeitkarte vor, die aber von dem Schaffner ſofort bean⸗ ſtandet wurde. Verzweifelt ſuchte ſie in ihrer 9 Taſche und fand dann endlich eine Fahrkarte, die 9 nach Oftersheim lautete. Eine genaue Kontrolle er⸗ 1. gab aber, daß die Karte bereits am 11. Juni gelöſt 1 worden war. Der Schaffner wollte ſchon ſein Zei⸗ e chen auf der Rückſeite der Karte machen, als er feſt⸗ 90 ſtellte, daß an dem Datum der Lochzange herum⸗ n gekratzt worden war. Zur Rede geſtellt gab die n Frau an, daß ihr Kölniſch Waſſer ausgelaufen ſei f und die Karte beſchädigt habe. Sie habe nur die n Schmutzflecken entfernen wollen. Nach den vielen 1 Vorkommniſſen vorher ſchenkte man den Angaben 25 der Frau keinen Glauben mehr und brachte die 8 Sache zur Anzeige. 9 Die unterſetzte, kräftig und geſund ausſehende Frau geſtand auch während der Verhandlung, ob⸗ wohl ihr der Vorſitzende ein Geſtändnis nahelegte, 1 nichts ein. Sie will, wenn ſie überhaupt etwas ge⸗ macht hat, in vollſtändiger Verwirrung gehandelt 8 haben. Eine Bemerkung des Vorſitzenden, daß ihr 0 die Sache nicht den Kopf koſten werde, beantwortete . ſie unter hartem Schluchzen:„Wenn ich nur den f Kopf unten hätte, dann hätte ich endlich Ruhe. Sie 5 können mir in dieſer Sache doch nicht helfen.“ Ein 5 inneres Schluchzen ſchüttelt die Frau, die in der Anklagebank zuſammengeſunken iſt, durcheinander. Es arbeitet furchtbar in ihr. Ob ſie das Vergebliche ihres Leugnens einſieht, da die Zeugenausſagen alle gegen ſie ſind, oder was mag die Frau ſonſt innerlich beſchäftigen? 5 Man hat unwillkürlich den Eindruck, als ob bei Idieſer einfachen Frau der Geiz und die Sucht un⸗ 28 bedingt zu Geld für ihre Familie zu kommen die 2 Veranlaſſung und die Triebfeder zu der recht dum⸗ r 1 men Tat waren. Eine andere Erklärung kann man 7 9 kaum finden. Als der Staatsanwalt einige Monate Gefängnis beantragt, richtet der Vorſitzende noch⸗ mals die Frage an die Angeklagte, ob ſie ihre Tat zugebe.„Ja“, iſt alles, was ſie herausſtößt, und wieder arbeitet der ganze Körper. Jetzt erſt ſcheint ſich die Frau der ſchweren Folgen ihrer ö unüberlegten Handlungsweiſe bewußt zu ſein. Vier 5 Monate Gefängnis lautet das Urteil.„Ich 0 1 e ebme nichts an, nein, ich nehme nichts an, der ) Rhein iſt tief, in zwei Tagen bin ich nicht mehr“, iſt Teure Schwarzfahrten Mannheimer Schöffengericht Vertreter der Anklage: 1. Staatsanw. Dr. Frey das einzige, was ſie auf Fragen des Vorſitzenden erwidert. Raſch verläßt ſie den Verhandlungsſaal, die Tür laut hinter ſich zuwerfend. Bald wird ſich dieſe Frau beruhigt haben, ihre Dummheit einſehen und dann beſtimmt nie mehr ſtraffällig werden. * Spezialiſten für Fernſprechautomaten . Zwei junge Burſchen, 20 und 21 Jahre alt, hatten ſich auf die Beraubung von Fernſprech⸗ automaten verlegt. Beide hatten zu Hauſe nicht gerade die beſten Verhältniſſe. Der jüngere, der 20 Jahre alte Kaufmann., führte ſeine ganze Entgleiſung auf ſeine unglückliche Lehre zurück. Er habe immer den Laufburſchen narkieren und im Juli ſogar ſtundenlang im Garten ſeines Lehrherrn die Spatzen verjagen müſſen. Wenn die Beſchäfti⸗ gung auch nicht gerade zur Ausbildung eines kauf⸗ männiſchen Lehrlings gehört, ſo iſt das aber noch lange kein Grund, einem jungen Menſchen jedes Selbſtbewußtſein zu rauben, wie es bei M. der Fall geweſen ſein ſoll. Immer nach ſeinen eigenen An⸗ gaben natürlich. Die Urſache ſeiner Diebſtähle lie⸗ gen, wie man ſpäter erfuhr, weit tiefer. Er hatte ein 26jähriges Mädchen kennen gelernt, mit der er trotz Arbeitsloſigkeit ausging und Geld brauchte, das er ſich auf irgend eine Art und Weiſe beſchaffen mußte. Wie er angab, hat ſeine Freundin von ſei⸗ nen Diebereien gewußt. Dieſe Ausſage wird eine Anklage wegen Hehlerei nach ſich ziehen. In einem Automaten der Hauptpoſt fand er am 16. Mai an einem Fernſprechautomaten einen Schlüſſel ſtecken, mit dem er aufſchloß und dann die Kaſſette mit den Fernſprechgebühren mitnahm. Auf dieſe Art will er auf die Idee, Fernſprech⸗ automaten zu berauben, gekommen fein. Da es das erſte Mal gut ging, wurden die Fern⸗ ſprechautomaten noch öfters geleert. Später nahm er auch ſeinen 21jährigen Freund F. mit, der Schmiere ſtand oder ſich gleichfalls an dem Be⸗ rauben der Automaten beteiligte. Die geſamte Beute mag vielleicht 4060/ betragen haben. Durch die Häufigkeit der Diebſtähle war die Poſt⸗ verwaltung aufmerkſam geworden und ſtellte eine Alarmvorrichtung ein. Am 20. Juli machte ſich M. in der Hauptpoſt wieder an einem Automaten zu ſchaffen, ohne zu ahnen, daß an der Kaſſette eine Alarmvorrichtung angebracht worden war. Kaum hatte er mit ſeiner Arbeit begonnen, als bei der Poſt auch ſchon eine Klappe fiel, die anzeigte, daß wieder Einbrecher am Werke ſind. Ein Beamter ſprang ſofort nach der Fernſprechzelle und erwiſchte ., der dann durch das Notrufkommando verhaftet wurde.., der wieder Schmiere geſtanden hatte, floh. In neunmaliger Vernehmung gab M. ſchrittweiſe die Diebſtähle zu. F. iſt ſchn einigemale wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Mitte Mai und im Juli hat er ſei⸗ nen Vater zweimal beſtohlen. Dieſer zog in der Verhandlung den Strafantrag gegen ſeinen Sohn zurück, ſo daß das Verfahren in dieſem Falle einge⸗ ſtellt werden mußte. Der 1. Staatsanwalt beantragte für M. 1 Jahr 3 Monate Gefängnis und für den rückfälligen F. 1 Jahr 9 Monate Gefängnis. Rechts⸗ anwalt Willi Pfeiffen berger, der Verteidiger von., wies beſonders auf den unheilvollen Einfluß der älteren Freundin auf M. hin. Da er noch nicht vorbeſtraft ſei, könne nur eine weſentlich mildere Strafe in Frage kommen. Das Gericht verurteilte M. zu 10 Monaten Gefängnis, abzüglich 2 Monaten Unterſuchungshaft, und F. zu 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft. ü —— hoher deulſcher Steg gegen Spanien im Länderborkampf Die Gäſte in München 15:1 geſchlagen Zum erſten Male in der Geſchichte des europäiſchen Amateur⸗Boxſports ſtanden ſich am Freitag abend 8,15 Uhr im Zirkus Krone⸗Gebäude die Auswahlmannſchaften von Deutſchland und Spanien in einem offiziellen Länderbox⸗ kampf gegenüber. Während der Deutſche Reichsverband für Amateurboxen in den letzten Jahren u. a. gegen Oeſterreich, Ungarn, Dänemark, Schweden, Irland, Polen, Norwegen und die Schweiz wiederholt Ländertreffen durchführte, be⸗ ſchränkten ſich die Spanier auf Begegnungen mit Italien, Belgien und Frankreich. Dabei haben die Spanier ſtets ausgezeichnet abgeſchnitten, und als ſie im Vorjahre beim lateiniſchen Turnier auf der Weltausſtellung in Baxcelona in der Geſamtwertung der Nationen mit 44 Punkten nur einen Punkt hinter Italien auf dem zweiten Platz landeten, war man ſich klar darüber, daß ſie zur erſten europäiſchen Klaſſe gehören. Und nun mußten ſie in München eine kata⸗ ſtrophale Niederlage hinnehmen! Sie wurden geſchlagen trotz der Tatſache, daß ſie mit Aus⸗ nahme des Halbſchwergewichts⸗Vertreters alle Landesmei⸗ ſter in den Ring ſtellten. Hier wurde der zweite Sieger in der Meiſterſchaft abgeſandt, weil er in einer beſonderen Ausſcheidung den„Champion“ nach Punkten ſchlagen konnte. Die deutſchen Amateure ſtanden alſo vor einer keines⸗ wegs leichten Aufgabe. Die Begegnung mit Spanien war die 23., die von deutſcher Seite vom Stapel gelaſſen wurde. Nur drei Treffen wurden verloren, und zwar gegen Däne⸗ mark, Schweden und Ungarn, eines endete unentſchieden gegen Dänemark, alle anderen wurden gewonnen. Die Katalonier retten nur einen Ehrenpunkt Der Ausgang des Ländertreffens brachte ſelbſt für den Eingeweihten eine große freudige Ueberraſchung. Nicht nur ein ehrenvolles Beſtehen der deutſchen Acht wurde er⸗ zielt, vielmehr eine ganz überlegener Sieg, den ſelbſt die rößten Optimiſten nicht für möglich gehalten hätten. ünchens führende Klaſſe im deutſchen Boxſport kam in der Aufſtellung von ſechs Leuten nachdrücklich zur Geltung. Der Deutſche Reichsverband hatte im Welter⸗ und Schwer⸗ gewicht beſtimmt gleichwertige Leute aus anderen Landes⸗ verbänden zur Verfügung, aber er ſagte ſich mit Recht, daß ſo ausgezeichnete Könner wie Kugler und Haymann in dieſem Falle zu bevorzugen ſeien, weil der Kampf in München ſtattfand. Deutſchlands 15:1⸗Sieg Eine lokale Begegnung leitete zum Aufmarſch der bei⸗ den Nationalmannſchaften und der offiziellen Begrüßung über. Dann kreuzten die Fliegengewichtler Aus böck⸗D. und Giminez die Handſchuhe. Giminez bezog bei dieſer Begegnung ſeine erſte Niederlage. Deutſchlands dreifacher Meiſter, der zum zehnten Male in einer Ländermannſchaft ſtand, ging ſtürmiſch zum Angriff über und hatte den Spanier bald ſo in der Gewalt, daß dieſer als Sieger nie in Frage kam. So kam Ausböck nach drei Runden zu einem klaren Punktſieg. Alfons Arias, Spaniens Bantamgewichtsmeiſter, hatte gegen Ziglarſki der zum 14. Male internati⸗ nal antrat und ſeinen 155. Kampf beſtritt, nichts zu beſtel⸗ len. Ziglarſki war ſchneller als der Katalonier und deckte ihn bald nach Beginn mit kurzen Schlägen derart ein, daß Arias aus der Deckung nicht mehr herauskam und nach 98 Verletzung ſchon in der erſten Runde die Waffen ſtreckte. Der ſpaniſche Federgewichtler Joſé Llibre konnte ſich mit der Rechtsauslage des deutſchen Internatio⸗ nalen Schleinkofer nicht abfinden und kam ſo nur wenig zu ſeinem gefürchteten Schlag. Der Münchner zwang Llibre vollſtändig ſeinen Stil auf und fand in ſeinem ſchwe⸗ ren Leberhaken eine willkommene Unterſtützung. Schlein⸗ kofers Punktſieg war unantaſtbar. i Hans Held, der Vierte bei der Europameiſterſchaft im Leichtgewicht, ließ Peoͤro Rich wenig Zeit, ſich zu verſchnaufen. Ständig ging er zum Angriff über, ſchlug von der erſten bis zur letzten Sekunde. So wurde der Spa⸗ nier einigermaßen aus dem Konzept gebracht, zumal er ſich auf die Linke ſeines Rivalen nicht einſtellen konnte. Ein klarer Punktſieg lohnte die ſchöne Leiſtung Helds. Leonhard Kugler, Deutſchlands unbeſiegter Exmeiſter im Weltergewicht, konnte auch ſeinen 100. Kampf zu einem vollen Erfolg geſtalten. Joſe Macia, Spaniens zweifacher Meiſter, ließ allerdings keinen Zweifel darüber aufkommen, daß er die erſten Punkte für ſeine Mannſchaft holen wollte. Trotz aller Anſtrengungen fand er jedoch im Nah⸗ wie Diſtanzkampf in Kugler einen in allen Satteln gerechten Boxer, der ihn ſicher um die Punkte brachte. Zu einem ſehr beifällig aufgenommenen Erfolg kam wiederum der auch in Mannheim beſtbekannte Mittel ⸗ gewichtleer Bernlöhr, einer der feinſten Techniker, die es heute überhaupt in einem deutſchen Ring gibt. Juan Torres konnte ſeine ſchwere Rechte, die ihm zu manchem entſcheidenden Siege verhalf, bei dem behenden Stuttgarter nicht anbringen. Bernlöhr zeigte wieder einmal, daß er keinen ausländiſchen Gegner zu fürchten braucht. Seine Diſtanzarbeit war vorbildlich und auch im Nahkampf hatte er ſtets das beſſere Ende, ſodaß man nur ihn als Punkt⸗ ſieger erklären konnte. Endlich kamen die Gäſte durch ihren Halbſchwergewichts⸗ Vertreter Petro Jorda wenigſtens zu einem Punkt. Nur ſeiner ſchweren Rechten verdankt es Rauſch⸗Nürnberg, daß er gegen den in guter Form befindlichen Spanier zu einem Unentſchieden kam, denn techniſch war Jord unbe⸗ dingt der Beſſere. Kurt Haymann kämpfte wieder als Internationaler im Schwergewicht recht verheißungsvoll. Gegen den als ſchweren Draufgänger bekannten iguel Giralt zeigte er ſich als Kämpfer von großem Format. Immer auf neuen Angriff bedacht, ließ er keine Chonce ungenutzt und kam bei dem tapfer konternden Giralt wiederholt ſchwer ein. Mit dem letzten Gongſchlag ſtand ſein Sieg außer Zweifel. ** Als Unparteiiſcher wirkte ein alter Führer des italte⸗ niſchen Boxſports, Rechtsanwalt Guiſeppt Volpi ⸗Mat⸗ land, in ebenſo ſachlicher wie gerechter Weiſe. Stürmiſcher Beifall des ausverkauften Hauſes quittierte die ſchönen Leiſtungen und den hohen Sieg der Heutſchen Mannſchaft, aber auch das gute Können der Spanier. Je⸗ dem der ſpaniſchen Kämpfer wurde eine künſtleriſche, blau⸗ weiße Seidenmappe mit Münchener Radierungen überreicht, während der ſiegreichen Acht durch Studienrat Behr im Namen des Stadtamtes für Leibesübungen die goldene Plakette der Stadt München übergeben wurde, womit der Länderkampf ſeinen harmoniſchen Abſchluß fand. Sch. Deutſche Tennis-Mannſchaftsmeiſterſchaften Prenn ſpielt für Bezirk Rot⸗Weiß Berlin Es ſteht nunmehr endgültig feſt, daß die Mannſchaft des Bezirks Rot⸗Weiß, Berlin, bei den am Samstag beginnen⸗ den Tennis⸗Mannſchaftsmeiſterſchaften auf den Plätzen des Grün⸗Weiß, Tennts⸗ und Turnierklubs in ſtärkſter Aufſtellung antreten wird. Eine angenehme Ueberraſchung iſt das Erſcheinen des deutſchen Spitzenſpielers Prenn, der das Doppelſpiel mit Kleinſchroth als Partner beſtreitet. Letzterer ſpiel im Einzel an zweiter Stelle. Zander, Rahe, Lindenſtaedt und Remmert ſpielen außer⸗ dem für Rot⸗Weiß, ſo daß die rheinländiſche Mannſchaft ſich kaum gegen den Berliner Bezirk durchſetzen kann. Für das Rheinland ſpielt an Stelle von Daller, der ur⸗ ſprünglich gemeldet war, der Kölner Statz. Am Samstag beginnen die Nachmittagsſpiele ſchon um 2 Uhr und brin⸗ gen u. a. die hochintereſſante Begegnung Prenn gegen Kuhlmann. Falls der Bezirk Baden gegen den Berliner Tennis⸗Verband gewinnt, wird ſich am Sonntag Dr. Buß mit Prenn auseinanderzuſetzen haben. Die Spiele am Sonntag beginnen um 11 Uhr vormittags,(Siehe Anzeige.) 5 Sternfahrt des Rheiniſchen Automobil-Klubs Mannheim Der Rheiniſche Automobilklub Mannheim veranſtaltet am Samstag(20. September) eine Sternfahrt nach Hoch ⸗ heim am Main. Teilnahmeberechtigt an der Fahrt ſind alle Mitglieder des Klubs. Der Start erfolgt am Samstag mittag 1 Uhr 30 von der Prinz Wilhelmſtraße aus. Der Weg führt von Mannheim über Ludwigshafen, Worms, Mainz, Hochheim zur Sektkellerei Burgeff u. Co., die an⸗ ſchließend beſichtigt wird. Die Fahrt wird mit 10 Punkten für die Jahreswertung angerechnet. Goltesbienſt-Drönung Evangeliſche Gemeinde * Sonntag, den 21. September 1930. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Schulz: 10 Predigt, 5 Pfarrer Roſt; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Roſt; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Renz. Konkordienkirche: 10 Predigt, Pfarrer Voll von Karlsruhe (Vereinsgeiſtlicher des Badiſchen Landesvereins für In⸗ nere Mifſton); 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Voll; 11.15 Chriſtenlehre für die Knaben, Kirchenrat Maler; 12 Chriſtenlehre für die Mädchen, Kirchenrat Maler; 6 Predigt, Vikar Karle. l Ehriſtuskirche: 8 Predigt, Vikar Schmitt; 10 Predigt, Pfr. 9 Dr. Hoff; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Dr. Hoff und 5 1 Geh, Kirchenrat D. Klein. a ö N l Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 11 Kindergottes⸗ ü f dienſt, Vikar Schmitt. 5 . 1 Friedenskirche:.30 Predigt, Landeskirchenrat Bender; 10.45 ö 1 Ehriſtenlehr der Nordpfarrrei, Landeskirchenrat Bender. 1 Johanniskirche:.30 Predigt, Vikar Schoepf; 10 Predigt, ö 1 farrer Emlein; 11 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer * Emlein; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Schoepf; 11.45 5 1 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Emlein. . 1 Lutherkirche:.30 Frühgottesdienſt, Vikar Ratzel; 10 Pre⸗ digt, Pfr. Frantzmann; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Ratzel; 11.15 Chriſtenlehre, Knaben u. Mädchen, Pfarrer Frantzmann und Pfarrer Jundt. . 4 Melauchthonkirche: 10 Predigt, Vikar Hörner; 11 Kinder⸗ Dre gottesdienſt, Vikar Hörner; 11 Chriſtenlehre, Pfarrer Rothenhöfer und Pfarrer Heſſig. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Kiefer. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Feudenheim:.30 Predigtgottesdienſt, Vikar Sauerhöfer; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Sauerhöfer; 1 Chriſten⸗ lehre für Knaben, Vikar Sauerhöfer. Käfertal:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Luger; 10.45 Kinder⸗ gottesdienſt, Pfarrer Luger; nachm..30 Chriſtenlehre für Knaben, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau: 9 Chriſtenlehre, Südpfarret, Pfr. Fehn;.45 Predigt, 1 Fehn; 11 Kindergottesdienſt, Südpfarrei, Pfarrer Fehn. Mbelndle.30 Predigt, Vikar Jaeger: 10.30 Chriſtenlehre für Knaben; 11.15 Kindergottesdienſt. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Dürr; 11 Chriſten⸗ lehre f. Knaben, Pfarrer Dürr; 11.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Dürr. Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kunz; 10.30 Kindergottesdienſt, Pfarrer Kunz; 1 Chriſtenlehre ftr die Mädchen, Pfarrer Kunz. i Pauluskirche Waldhof:.45 Ehriſtenlehre f. Knaben, Vikar Wörner;.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Wörner; 10.45 Kindergotttesdienſt, Vikar Wörner. Wochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Mittwoch vorm. 7 Morgenandacht. Konkordienkirche: Donnerstag abend 8 Bibelbeſprechung, Pfarrer 1 Pauluskirche Waldhof: Mittwoch abend 8 Andacht im Kon⸗ firmandenſaal, Vikar Wörner. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29.) Sonntag nachmittag 5 Predigt, Pfarrer Wagner. 5 Die Chriſtengemeinſchaft Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Vortragsſaale U 6. 11, Friedrichs⸗ ring: Die Menſchenweihehandlung und Predigt; 11.15 Sonntagsfeter für Kinder.— Mittwoch abend.15 in G6. 11: Anleitung zum künſtleriſchen Geſtalten von Bazararbeiten aus neuem Farbenverſtändnis heraus von Lehrer Platz⸗Pfalz.— Dienstags und Freitags vorm. 9 in der Kapelle des Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Linden⸗ hof: Menſchenweihehandlung. 5 Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Evangl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2, 10(Stadtmiſſionar Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. j.., Donnerstag.15 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 Stadtmiſſ. Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .15 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 81(Stadtmiſſ. Welk): Sonntag 8 Verſammlung. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinau, Däniſcher Tiſch: Sonntag 8 Verſamm⸗ lung. Mittwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Verſamml. 8 Luzenberg. Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch.30 Sandhofen. Freitag 8 Luzenberg Bibelſtd. . unt. Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienst..15 ibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ver⸗ ſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, C. V. j.., Jungfrauenvereine) ſind bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L 11. 4. Sonntag 10 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, zugleich 8 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde. Donnerstag nachm. 4 Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für jg. Mädchen von 15—18 Jahren. Freitag abend 8 Evangeliſations⸗ vortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Ver⸗ ein für junge Mädchen; 8 Evangeliſations⸗ Vortrag.— Dienstag 8 Gebetſtunde.— Mittwoch 8 Männerſtunde u. 8 Evangeliſations⸗Verſammlung Almenhof, Streuber⸗ ſtraße 46.— Donnerstag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuz⸗ verſammlung. Adventgemeinde J 1, 14: Sonntag abend 8 Vortrag; Mitt⸗ woch abend 8 Bibelſtunde; Freitag abend 8 Jugendſtunde: Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt, Prediger Sautter; 11 Kindergottesdienſt. Mitt⸗ woch abend.15 Bibel⸗ und Gebetſtunde. Donnerstag mittag 4 Frauenmiſſionsſtunde; 8 Jugendverein. Süddeutſche Vereinigung für Evangeliſation und Gemein⸗ ſchaftspflege[Landesk. Gemeinſchaft), Lindenhofſtr. 34: Sonntag abend 8 Wortverkündigüng. Mittwoch 8 Bibel⸗ ſtunde. Samstag.15 Männerabend. Jugendbund für E.., a) junge Männer: Sonntag.30 u. Dienstag.15; b) Jungfrauen: Sonntag 4. u Donnerstag 8. Knaben⸗ bund: Samstag.30 für Knaben von 10—15 Jahren. Baptiſten Gemeinde Mannheim, Max ⸗Joſeph⸗ Straße 12. Sonntag vorm..0 Predigt; 11 Sonntagsſchule; nachm. 4 Predigt, Taufe, Abendmahl. Mittwoch 8 Gebetsſtunde. Blankrenzverein Mannheim I, Meerfeldſtraße 44, Hinterh. Sonntag vormittag 11 Hoffnungsbundſtunde Neckarſtadt, Gärtnerſtr. 17; abends 8 Blaukreuzſtunde.— Montag abend 8 Bibel⸗ und Gebetſtunde.— Mittwoch nachm..30 Hoffnungsbundſtunde für Kinder; abends 8 Blaukreuz⸗ ſtunde.— Samstag 8 Jungendbundſtunde für j. Männer. Die Heilsarmee, O 1. 15. Sonntag vorm,.30 Heiltgungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..80 Predigt mit Feier des hl. Abendmahles, Prediger Bei⸗ ſtegel, Pforzheim; 11 Sonntagsſchule; nachm..30 Ge⸗ meindefeier, Prediger Beiſiegel. Mittwoch abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Donnerstag 3 Frauenmiſſionsverein. Katholiſche Gemeinde Sonntag, den 21. September 1930. Obere Pfarrei(Jeſnitenkirche): Von 6 an Beichtgelegenh.; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt; .90 Kindergottesdienſt m. Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt u. Amt; 11 hl. Meſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre;.30 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen;.30 Predigt und Andacht mit Segen. St. Sebaſtiannskirche— Untere Pfarrei: 6 Frühmeſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe m. Predigt;.30 Hautgopttesdienſt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.30 Herz⸗ Mariä⸗Andacht mit Segen; 3 Feier des Titularfeſtes der Frauenkongregation mit Predigt und Segen. Neues Thereſien⸗ Krankenhaus:.15 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt. 0 Heilig⸗Geiſt⸗Kirche: 6 Beichte und hl. Meſſe; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 8 und Amt; Uhl. Meſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jungfrauen;.30 Herz⸗Mariä⸗Andacht mit Segen;.15 Titularfeier des Mütktervereins mit Feſtpredigt, Andacht und Segen. St. Peter: 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Hochamt m. Predigt; 2 Chriſtenlehre für Mädchen;.80 Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Ausſetzg. u. Segen. Liebfrauenkirche: Von 6 an Beichtgelegenheit;.30 Früh⸗ meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Amt; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre der Mädchen; .30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Katholiſches Bürgerſpital:.90 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gymnaſiumsgottesdienſt. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim:.30 Beichte; 7 u. .15 hl. Kommunion;.30 Kommunion⸗Singmeſſe;.30 Hauptgottesdienſt; 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Herz⸗ Martä⸗Bruderſchaft. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ elegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9,30 redigt und Amt; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt: nachm. 2 Chriſtenlehre für Mädchen; abends 730 Andacht zur Schmerzhaften Mutter Gottes. St. Bonifatiuskirche Neckarſtadt⸗Oſt: 6 Frühmeſſe u. Beicht⸗ gelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm. .30. Muttergottes⸗Andacht. Städtiſches Krankenhaus: 6 Frühmeſſe mit Anſprache;.15 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſefskirche Lindenhof: 6 Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Pre⸗ digt u. Amt; 11.15 Singmeſſe mit Predigt;.30 Chriſten⸗ lehre für Mädchen; 2 Muttergottes⸗Andacht. St. Jakobuskirche Neckarau:.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre für Jünglinge:.30 Hoch⸗ amt mit Predigt; 11 Singmeſſe m. Predigt;.30 Chriſten⸗ lehre für die Mädchen; 2 Andacht. St. Paul:.15 und 11 Singmeſſe mit Predigt. St. Franziskuskirche Waldhof: 6 Beichte; 7 Kommunion⸗ meſſe mit Frühpredigt;.15 Amt und Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Predigt u. Amt; 11 Schü⸗ lergottesdienſt mit Predigt und Singmeſſe; 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; nachm..30 Chriſtenlehre für die Jungfrauen, hernach Veſper;.90 Sonntagsabendandacht mit Segen. St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen:.30 Beichte; 7 Frühmeſſe mit Kommunion;.30 Schülergottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt u. Amt;.30 Herz⸗Jeſu⸗Andacht. St. Antoniuskirche Rheinau:.30 Beichtgelegenhet;.30 Frühmeſſe;.15 Amt mit Predigt, darnach Chriſtenlehre für die Jungmädchen; 11 Schülergottesdienſt m. Predigt; .30 Muktergottesandacht mit Segen. 5 Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Dtucksachen in jeder Ausführung Uefert prompt Sei8 Druckerei Dr. Haas G. m. b. H. Mannheim, f 1,-8 n den Flanken Mannheim Neben der Hqupiposr einfarbig, reine Wolle schöne Farben, Well unfer Wert 130/140 em br., Mtr. nur.90, r ̃—— 7.— e 5 ra Samstag, 20. September 1930 ler Neuen Mannheimer Zeitung Zuſammenbruch der Roggenſtützungsaktion Vergrößerte amerikaniſch⸗kanadiſche Ernteſchätzungen drücken auf den Weizenmarkt Aufhören des deutſchen Roggenmehlexportes nach Frankreich Schwacher Futtermittelmarkt Norddeutſchland kauft polniſche Kleie Mannheim, 19. Sept. Seit unſerem letzten Bericht ſind die offiziellen Schätzungen für Frühjahrsweizen erſchienen. Da dieſe Schätzungen die Erwartungen übertroffen haben, hatten ſie naturgemäß am Markt eine preis⸗ drückende Wirkung, wozu noch der Druck der außer⸗ ordentlich raſch zunehmenden Bewegung der kanadi⸗ ſchen Ernte und erneut ſtärkeres ruſſiſches An⸗ gebot kamen. Gleichzeitig lauten auch die Berichte von der ſüdlichen Hälfte der Erdkugel andauernd günſtig, ſo daß alles auf die Möglichkeit enormer Anlieferungen ſchließen läßt. Solange ſith die ſicht⸗ baren Beſtände in den Vereinigten Staaten an⸗ häufen und die ſichere Erwartung weiter in Aus⸗ ſicht ſtehender großer Zufuhren vorhanden iſt, wer⸗ den ſich die Käufer vorſichtig verhalten, wenngleich die Tatſache bleibt, daß die Einfuhrländer infolge der weniger günſtigen europäiſchen Ernte die ganze Saiſon hindurch ſtetig zu kaufen haben werden. Die Geſamtlage könnte ſich allerdings mit einem Schlage ändern— falls nämlich der noch vor dem kritiſchſten Zeitabſchnitt ſtehenden Ernte auf der ſüdlichen Erdhälfte etwas zuſtoßen ſollte, die noch nicht als geborgen angeſehen werden kann. Es wirkt deshalb keinesfalls überraſchend, daß bei jedem ſtärkeren Rückgang ſich Nachfrage auf breiterer Grundlage zeigt, wenngleich die Käufer auch dann immer wieder Zurückhaltung beobachten. Als einzig ſicherer Faktor iſt lediglich der gegenüber dem Vor⸗ jahr vergrößerte europäiſche Einfuhrbedarf zu Puchen, der ſich fraglos noch weiter auswirken wird. An unſeren ſüddeutſchen Märkten beſteht zurzeit unter dem allgemeinen wirtſchaftlichen Druck keine größere Unternehmungsluſt. Hinzu kommt, daß anſcheinend auch die Kvedite für die Ge⸗ treideſtützung erſchöpfft ſind, ſo daß dieſe Stützung offenbar vorerſt nicht weiter aufrecht er⸗ halten werden kann. Jedenfalls aber wird ſie doch, wenn auch in anderer als der bisherigen, vom Handel von vornherein verurteilten Form auch weiterhin erfolgen. In den letzten Tagen haben die Schwankungen an den ausländiſchen Terminbörſen auf die hieſigen Eif⸗Offerten keinen Einfluß aus⸗ geübt. Das Angebot in inländiſchen Weizen war, ſoweit Waggonware in Frage kommt, keinesfalls drängend, nur auf dem Rheine ſchwimmender unver⸗ kaufter Weizen blieb ſtärker mit 25—25.75(Vorwoche: 25.50 26.25) /, je 100 Klg., frei Mannheim, ange⸗ boten. Die Mühlen halten jedoch bei Weizen wie Roggen im Einkauf vollſtändig zurück, da ſie keine neuen Aufträge hereinzunehmen vermochten. Auge⸗ ſichts der für die nächſten Tage angekündigten Er⸗ höhung des Beimahlungszwanges für inländiſchen Weizen, angeblich bis auf 80 v.., iſt dieſe Haltung der ſüddeutſchen Mühlen ohne weiteres erklärlich, da hiermit ihr ſchon durch die bisherigen Vorſchriften aufs ſchärfſte verminderter Abſatzradius völlig auf⸗ gehoben wird. Sie liegen nicht in einem großen Weizenproduktionsgebiet, ſondern müſſen die In⸗ landware aus weiterer Entfernung beziehen, wäh⸗ rend ihre Abſatzſtärke in den von ihnen hergeſtellten in der Hauptſache auf Auslandweizen baſierenden Qualitätsmehlen beſtand. Ein auf 80 v. H. erhöhter Beimahlungszwang würde nicht nur die große ſüd⸗ weſtdeutſche Mühleninduſtrie ſondern auch die Rhede⸗ reien, das Lagerhausgewerbe und das auf Vermitt⸗ lung von Auslandweizen eingeſtellte Getreidehan⸗ dels⸗ und Agenturgeſchäft vollſtändig lahmlegen, auch am Bankgewerbe könnte dieſe Erſcheinung nicht ſpurlos vorübergehen: ſie müßte ſich als eine un⸗ überſehbare Schädigung des ganzen Mannheimer Platzes auswirken! In Roggen zeigte ſich wenig Verkehr. Der Zuſammenbruch der Stützungsaktion für märkiſchen Roggen hatte, obwohl hier von der Deutſchen Ge⸗ treidehandels⸗Geſellſchaft keinerlei Roggenkäufe vor⸗ genommen worden waren, doch die Wirkung, daß der Roggenpreis, der in den hieſigen Erzeugungsgebieten mit als der niedrigſte in ganz Deutſchland anzuſehen iſt, noch weiter von vorwöchentlichen 17.25—17.50 auf 1717.25/ nachgab, nachdem er ſchon bisher.50 bis 2 /, je 100 Klg., unter der Berliner Notiz geſtan⸗ den hatte. 5 Das Mehl geſchäft war die ganze Woche hindurch bedeutungslos; der Konſum kauft angeſichts der gegenwärtigen Wirtſchaftslage nur das Allernot⸗ wendigſte, ſodaß weder in Weizen⸗ noch in Roggen⸗ mehlen größere Abſchlüſſe zu verzeichnen waren. Das Geſchäft ſcheint immer mehr an die in den Pro⸗ duktionsgebieten für deutſches Brotgetreide liegen⸗ den Kleinmühlen überzugehen. Entſprechend dem zurückgegangenen Weizenpreiſe haben die ſüddeut⸗ ſchen Konventionsmühlen den Preis für Weizen⸗ mehl, Spezial 0, im Wochenverlauf von 41,25 auf 40.50., die 100 Klg. heruntergeſetzt. Der vor kurzem noch mögliche Verkauf von Roggenmehl mach Frankreich rentiert nicht mehr, weil Frankreich polniſches Roggenmehl billiger kaufen konnte und außerdem Roggen aus der Tſchechoſlowakei bezieht und ſein Roggenmehl billiger ſelbſt herſtellen kann, als Deutſchland ſolches zu liefern vermag. 60pro⸗ zentiges norddeutſches Roggenmehl war mit 27,50., norddeutſches Roggenauszugsmehl mit 30,50 RJ,, frei Mannheim, angeboten. Das Gerſten angebot blieb in mittelguten Be⸗ ſchaffenheiten umfangreich, der Verkauf geſtaltete ſich in dieſen Sorten jedoch ziemlich ſchwierig; feinere Qualitäten aus der Pfalz und Rheinheſſen fanden zwar leicht Abnehmer, doch ſind dieſe nicht geneigt, höhere Preiſe als bisher zu bewilligen, d. h. 21,50 bis 23,50 R/ und etwas mehr für Ausſtichqualitäten. Die Brauereien haben ſich bisher noch nicht aktiv am Einkauf beteiligt, weil ſie noch alte Malzvorräte be⸗ ſitzen, doch erwartet man für Oktober ein lebhafteres Geſchäft. Hafer hatte ſehr ruhigen Markt. Aus den ſüd⸗ deutſchen Produktionsgebieten zeigte ſich etwas mehr Angebot, ohne daß eine Verſtärkung der Nachfrage eingetreten wäre. Bedauerlicherweiſe iſt der Hafer in Südweſtdeutſchland dieſes Jahr inſofern nicht be⸗ ſonders gut ausgefallen, als er vielfach feucht ge⸗ erntet werden mußte, ſodaß er für Nährmittelfabri⸗ ken kaum in Betracht kommt. In Handelskreiſen glaubt man, daß die Regierung ſich in abſehbarer Zeit doch wohl wieder für die Bewilligung von Ein⸗ fuhrſcheinen für Roggen und Hafer entſchließen muß, um deren Export zu ermöglichen. Der Futtermittelmarkt hatte ſehr ſtille Tendenz, offenbar wirkt ſich auf dieſem Gebiet die Ermäßigung des Futtergerſtenzolles aus. Kleie ver⸗ kehrte in weiter abgeſchwächter Haltung, da neuer⸗ dings polniſche Kleie nach Norddeutſchland verkauft worden iſt. Auch ölhaltige Futtermittel waren rück⸗ gängig. Verlangt wurden für die 100 Klg. Weizen⸗ kleie, feine,.25—.50, mittelgrobe.50—.75, grobe .75—.25, Roggenkleie 7; für Nachmehl 1516.50, Futtermehl—10, Biertreber 1010.50(Vorwoche: 10.25—410.75), Malzkeime.5011, Erdnußkucher 13.50—13.75 und Leinkuchen 1717.50 /.— Die Automobilausſtellung im Frühjahr Der Beſchluß der Vereinigung der Motorxadfabriken, on der Berliner Internationalen Auto mobilausſtellung im Frühjohr nicht teilzunehmen, hat einen Teil der Oef⸗ fentlichkeit zu Rückſchlüſſen über die Abhaltun 5 der Automobilausſtellung veranlaßt, die einer Richtigſtellung bedürfen. Die Entſchließung des Kraftrad⸗ baues, der bei der letzten Ausſtellung eine von den vier Ausſtellungshallen belegt hatte, berührt nicht oöͤie Pläne oͤer Automobilinduſtrie, denn die Abſatzverhältniſſe ſind in der Motorradinduſtrie weſentlich anders gelagert als für den Perſonen⸗ und Laſtkraftwagenbau. Trotz der ſchwieri⸗ gen Lage der Wirtſchaft und der unſicheren politiſchen Verhältniſſe hält die Automobilinduſtrie unabhängig vom Kraftradbau au der Abhaltung der Berliner Früh⸗ jahrsausſtellung feſt. 5 Zuckerfabrik Brühl Ac. in Brühl.— Geſchäftsbericht. Für das Geſchäftsjahr 1929-30 verteilt das Unternehmen wiederum 5 v. H. Aktien⸗Dividende, daneben aber diesmal auf Aktien⸗Rübengeld nur eine Superdividende von 37 v. H. gegen 6 v. H. im Vorjahr. Insgeſamt wurden 5 084 673(i. V. 4511 670)/ vereinnahmt, während an⸗ dererſeits Betriebsunkoſten 4735 399(4 129 126)/ erfor⸗ derten, ſodaß ſich nach Abzug von 96 095(91 295) 4 Ab⸗ ſchreibungen einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 230 282(282 683), ergibt. Laut Bericht war Menge und Beſchaffenheit der angelieferten Rüben im Berichtsjahr gut. * Kraftübertragungswerke Rheinfelden, Rheinfelden (Baden). Wie wir erfahren, iſt entſprechend der bei der Induſtrie eingetretenen geringeren Beſchäftigung der Stromverkauf bei den Kraftübertragungswerken Rhein⸗ felden, Rheinfelden(Baden), wie bei den Kraftwerken im allgemeinen etwas zurückgegangen. Die Verwal⸗ tung glaubt jedoch, daß das finanzielle Geſamtergebnis der Geſellſchaft dieſes Jahr ungefähr dem der letzten Jahre entſprechend wird(in den letzten fünf Jahren 10 v. H. Dividende), W. Saalerwerke AG. Freiburg i. Br. Bei dieſer Fabrik von Stahlwolle, Stahlſpänmaſchinen uſw., die mit 60 000% Ack. arbeitet, ſtieg der Ver luſt in dem am 30. Juni 1929 beendeten Geſchäftsjahre 1928⸗29 auf 17 328(i. V. 10 714). Einen Fabrikationsbruttogewinn von 131 790(111465) 4 ſtehen allgem. Unkoſten mit 130 403(116 880)„ und Rück⸗ ſtellungen mit 2000/(neu; ſtatt deſſen i. V. Abſchreibun⸗ gen 5878 //) gegenüber. * Gerichtlicher Vergleich bei Peckolt und Naake, Halle a. d. Saale. Im Liquidationsverfahren der Bankfirma Peckolt u. Raake ſand am 16. ds. Mts. eine Gläubiger⸗ ſitzung ſtatt, in der nunmehr faſt einſtimmig beſchloſſen wordew iſt, ein gerichtliches Liguidationsver⸗ gleichs verfahren durchzuführen, bei dem die Gläu⸗ biger eine Befriedigung zwiſchen 8 und 70 v. H. zu er⸗ warten haben. * Max Kohl AG., Chemnitz— Hauptverſammlung. Die ordentliche Hauptverſammlung genehmigte einſtimmig das Rechnungswerk für 1929⸗30 und erteilte den Verwaltungs⸗ organen Entlaſtung. Aus dem Reingewinn von 150 374 (t. V. 221 670), kommt eine Dividende von 7(i. V. 10) v. H. auf die Sta, und von ſatzungsgemäß 10 v. H. auf die VA. zur Verteilung. Ueber den gegenwärtigen Geſchäfts⸗ gang wurde mitgeteilt, daß der Auftragseingang zwar wie überall auch bei der Geſellſchaft etwas zurückgegangen ſei, doch ſtehe das Unternehmen finanziell ſo gut da, daß es auch ein paar Monate mit weniger gutem Geſchäft über⸗ ſtehen könne. IAANDELS- U WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 435 Mannheimer Gummi-, Guttapercha⸗ und Asbeſt-Fabrik AG. In Schwierigkeiten geraten Dieſe Geſellſchaft, deren Aktien an der Mannheimer Börſe ſeit längerer Zeit mit rückgängigen Kurſen gehandelt werden, iſt infolge von Ausfällen bei ihren Debi⸗ toren und durch die bekannte Kriſis auf dem Rohgummi⸗ markte illiguid geworden. Sie beabſichtigt deshalb, ſich mit ihren Großgläubigern über die Mittel und Wege zu beraten, um die beſtehenden Schwierigkei⸗ ten zu beheben. ** Zu obiger Mitteilung der Verwaltung erfahren wir, daß außer der ſchlechten Wirtſchaftskonjunktur namentlich die zu Beginn dieſes Jahres einſetzende rapide Preisſenkung am Rohgummimarkt die jetzige Lage der Geſellſchaft herbeigeführt hat. Die Preiſe am Rohgummimarkt haben zu Beginn der zweiten Jahres⸗ hälfte einen geradezu kataſtrophalen Tief ſt an d erreicht. Im Jahre 1929 mußte für das Kilo 2,60/ bis 8, be⸗ zahlt werden, heute erhält man das Kilo Rohgummi für 80 Pfg. Die Geſellſchaft iſt nicht die einzige Fabrik, die durch ſolche Preisſtürze des Rohprodukts in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen wurde. Die Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſt⸗ fabrik wurde im Jahre 1864 gegründet, ſteht alſo im 66. Geſchäftsjahr. Die Geſellſchaft verfügt über ein urſprüng⸗ liches Aktien⸗Kapital von 1,2 Millionen/ Stammaktien und 1000 Vorzugsaktien. Das Aktienkapital wurde mehr⸗ mals erhöht, ſo in den Jahren 1920 und 1923. Sie galt ſtets als eine der beſtfundierten Geſellſchaften von Mannheim; denn ſie trieb vor allem eine vorſichtige Dividendenpolitik. Dieſe betrug in einer Reihe von Jahren 11 v.., ſteigerte ſich dann erheblich. In den letz⸗ ten Jahren blieb die Geſellſchaft allerdings dividendenlos. Im Geſchäftsjahr 1928 konnte die Geſellſchaft einen Betriebsgewinn in Höhe von 190 185% herauswirtſchaf⸗ ten. Dies war aber nur dadurch möglich geweſen, daß der Umſatz eine im Verhältnis zum Aktienkapital und zu den arbeitenden Betriebsmitteln relativ ſtarke Stei⸗ gung erfahren hatte. Nach Abzug des Verluſtvor⸗ trages aus 1926, der in das Geſchäftsjahr 1927 in Höhe von 125 012 4 übernommen wurde, verblieb für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1928 ein Betriebsüberſchuß von 65 173 Mark, der für Rückſtände verwendet wurde. Im Geſchäftsjahr 1929 erzielte die Geſellſchaft eine Umſatzſteigerung von 15 v. H. gegen das Vorfahr. Sie konnte im erſten Halbjahr ſogar mit Gewinn ar⸗ beiten. Infolge fortſchreitender Verſchlechterung der Wirtſchaftslage, der ſenkenden Verkaufspreiſe und der Steigerung der ſozialen Laſten, konnte ſie dagegen im zweiten Halbjahr 1929 nur einen Reingewinn von 2133„ ausweiſen, der zu Sonderabſchreibungen ver⸗ wendet wurde. Der Aufſichtsrat beſteht u. a. aus Bankier Karl Joerger, Bankdirektor Hons Vogelgeſan g und Kommerzienrat Freiherr von Gienanth. Batas ſoziale Einſtellung Zwiſchen dem Miniſterium für ſoziale Fürſorge, das gegenwärtig von dem Führer der deutſchen Sozialdemokra⸗ tie in der Tſchechoflowakei Dr. Czech bekleidet wird, und dem tſchechiſchen Schuhkönig Bata iſt es zu einem Kampf ekommen. Bata beſitzt unter ſeinen 22000 Arbeitern in lin 85 v. H. Frauen, das ſind 8000 weibliche Ar⸗ beiter. Das Miniſterium für ſoziole Fürſorge drängt nun darauf, daß jene Beſtimmung der Gewerbeordnung, die 17 daß die Arbeitszeit der Frauen Samstags um 2 Uhr zu ſchließen ſei, eingehalten werde. Das würde praktiſch bedeuten, daß die Frauen bei Bata am Samstag nur fünf Stunden arbeiteten. Bata er⸗ klärte, daß ihm die Einhaltung dieſer Beſtimmung ſeinen ganzen Arbeitsplan um werfe. Da das Fürſorge⸗ miniſterium auf die Einhaltung der Vorſchrift beharrte, entließ Bata zunächſt 500 Arbeiterinnen. Er ließ erklären, daß er weitere 5000 entlaſſen und an ihre Stelle Männer ſetzen werde, falls das Fürſorgeminiſte⸗ rium ſeine Forderung aufrecht erhalte. W. Ac. für Metallinduſtrie, vorm. Guſtav Richter, Karlsruhe. Die o. GV. der Geſellſchaft(As. 560 000% StA. und 6000„ VA.) beſchloß die Verteilung von wie⸗ derum 10 v. H. Dividende wie i. V. * Zuſammenarbeit der deutſchen und ſchweizeriſchen Uhreninduſtrie. Zwiſchen acht Schweizer und einer deut⸗ ſchen Taſchen⸗ und Armbanduhrenfabriken iſt eine Ver⸗ triebs⸗ und Garantiegemeinſchoft, die„Garantiege⸗ meinſchaft Schweizer und deutſcher Uhren⸗ ſabriken“ mit dem Sitze in Grenchen(Schweiz) abge⸗ ſchloſſen worden. Vorſchau auf die Kölner Herbſtmeſſe Was bietet ſie dem Beſucher?— Die Meſſe des Haus⸗ und Wohnbedarfs— Textilwaren— Fachgruppe „Büro, Vertrieb und Werbung“ Am geſtrigen Freitag, 19. Sept., wurde die Köl⸗ ner Herbſtmeſſe eröffnet. Je mehr die wirtſchaftliche Depreſſion im Wechſel der Konjunktur an Schwere und Dauer gewann, um ſo mehr wurden die Aufgaben der Meſſe betont, die über ihre Funktion als Markt hinaus darauf hinztelen, neue Antriebskräfte zu wecken und Ab⸗ ſatzmöglichkeiten anzubahnen. Das aber ergibt ſich— ohne den Marktcharakter der Meſſe anzutaſten— ſchon allein daraus, daß man den Begriff„Markt“ nicht in der engen Faſſung der Bedarfsdeckung oder des automatiſchen Aus⸗ gleichs von Angebot und Nachfrage ſieht, ſondern unter dem Geſichtswinkel, die Nachfrage durch ein möglich ſt wir kſames Angebot anzuregen, alſo dem an ſich ſchon im„Angebot“ liegenden Begriff der Werbung ſchärfere und ſelbſtändige Betonung gibt. Das gewinnt naturgemäß vor allem bei den Gruppen der Meſſe an Gewicht, die Warengattungen vertreten. Nach⸗ dem die Möbelmeſſe als ſelbſtändige Fachveranſtaltung aus dem Rahmen der Geſamtmeſſe ausgeſchieden iſt, gilt das vor allem für die großen Abteilungen des Haus⸗ und Wohnbedarfs, die dementſprechend auch regel⸗ mäßig, ohne Rückſicht auf die jeweilige Konjunktur, gleich ſtark und vollzählig beſchickt ſind. Hier baut ſich eine viel⸗ fach gegliederte und ſpezialiſierte Schau auf, die dem Be⸗ ſucher eine vollſtändige Ueberſicht über die Fülle der Er⸗ zeugniſſe gibt, die durch die Sammelgruppen„Haus⸗ und Küchengeräte“,„Oefen und Herde“,„Kleineiſen⸗ und Stahl⸗ waren“,„Glas⸗ und Porzellanwaren“ u. a. gekennzeichnet ſind. Es iſt bekannt, daß dieſes große und vielſeitige An⸗ gebot ſtets durch führende Firmen aus ganz Deutſchland vertreten wird. Mehr ſaiſonmäßigen Schwankungen iſt naturgemäß die Textilmeſſe ausgeſetzt, die als gleichbleibende Ten⸗ denz jedoch eine ausgeprägte Anpaſſung an den Bedarf und Geſchmack der Spezialgeſchäfte erkennen läßt, die— wie frühere Gruppen„Seidenſchau“,„Damen⸗ mode“ u. a. zeigen— je nach den Wünſchen beſtimmter Pro⸗ duktionsgruppen gelegentlich noch durch Angliederung von Sonderveranſtaltungen betont wird. Ein Muſterbeiſpiel von Verbindung von Meſſe und Ausſtellung iſt im Herbſt die große Fachſchau „Büro, Vertrieb und Werbung“, die einen Tag länger als die übrigen Meſſegruppen, bis zum 23. September, dauert. Die eigentliche Meſſe der Büromaſchinen und des Bürobedarfs iſt erweitert um eine Schau, in der die praktiſche Verwendung neuzeitlicher Büromittel, Wirkung und Nutzen ihrer Anwendung uſw. durch ihre ſachgemäße Einordnung in die verſchiedenen Arten des kaufmänniſchen Betriebs für Induſtrie⸗ und — Sonderveranſtaltungen Handelsunternehmen, für den Handwerksbetrieb und die öffentliche Verwaltung vorgeführt werden. Das wird zum Teil durch„Muſterbüros“, zum Teil durch der Praxis ſelbſt entnommene Beiſpiele, die von einer Reihe verſchtedener Firmen durchgeführt werden, veranſchaulicht. Als beſondere Gruppe tritt hier das„Behörden bürv“ hervor, das— aufgebaut vom Deutſchen Inſtitut für wirt⸗ ſchaftliche Arbeit in der öffentlichen Verwaltung— aus⸗ ſchnittsweiſe die praktiſche Verwendung techniſcher Hilfs⸗ mittel im Arbeitsgang verſchiedener Verwaltungszweige darſtellt. Werbung durch die Praxis wird hier als Grundſatz der Schau erkennbar, die darüber hinaus zum praktiſchen, auf alle Wirtſchaftsgruppen beſonders ein⸗ geſtellten Anſchauungsunterricht der kaufmänniſchen Ratio⸗ naliſierung wird. In den gleichen Rahmen fügt ſich ohne weiteres die folgende Gruppe ein: Vertriebstechnik und Vertriebsorganiſation, deren Programm ſchon mit dieſen Stichworten umriſſen iſt. Sie wird wir⸗ kungsvoll ergänzt durch zwei Sonderausſtellungen—„Der Vertriebsingenieur“ und„Verpackungsmittelſchau“—, von denen die erſte vom Verein Deutſcher Ingenieure und die zweite— erſtmalig in Weſtdeutſchland— vom Ausſchuß für wirtſchaftliche Fertigung beim Reichskuratorium für Wirt⸗ ſchaftlichkeit, Berlin, aufgebaut wird. Die Linie: Unkoſtenminderung— Abſatzſteigerung wird durchgeführt in der dritten Gruppe, die der zeitgemäßen Werbung und ihren Mitteln, insbeſondere Proſpekt, Inſerat, Plakat und Päckung gewidmet iſt. Die „Verpackungsmittelſchau“ hat hier bereits die Verbindung hergeſtellt. Außer den ausſtellenden Firmen iſt beſonders die Mitwirkung des Deutſchen Reklame ⸗Ver⸗ bandes und die Beteiligung von Werbefachleuten, Gra⸗ phikern und Druckereien hervorzuheben. Wurde bereits deutlich, daß die Fachſchau in ihrem Auf⸗ bau möglichſt ſpezialiſiert die Intereſſen der ver⸗ ſchiedenen Wirtſchaftsgruppen zu vertreten ſucht, ſo wird dieſer Grundſatz betont durch eine Reihe von Sonderveranſtaltungen, die an einzelne Gruppen der Schau anknüpfen. So ver⸗ anſtaltet die Arbeitsgemeinſchaft Niederrheiniſcher Verwal⸗ tungsakademien(Eſſen, Elberfeld, Düſſeldorf, Köln) in Gemeinſchaft mit dem Deutſchen Inſtitut für wirtſchaftliche Arbeit in der öffentlichen Verwaltung(DW), Berlin, einen Reichskurſus für wirtſchaftliche Verwaltung. Für den Einzelhandel wird ein Kurſus über Organi⸗ ſation und Verkaufskunde angeſchloſſen. Das Handwerk findet ſeine beſonderen Intereſſen vertreten in einer Ausſtellung des Deutſchen Handwerksinſtituts, Ab⸗ tetlung„Kaufmänniſche Betriebswirtſchaft“. Leichte Beſſerung in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie Zeichen einer einſetzenden Beſſerung in der Konjunktur der geſamten Pirmaſenſer Schuhinduſtrie ſind, wie uns berichtet wird, unſtreitig vorhanden. Von einer durchgehen⸗ den Beſſerung kann jedoch nicht die Rede ſein. Es iſt dies einmal auf die überfüllten Lager der Händler zu⸗ rückzuführen und zweitens auf die Einſtellung des Publi⸗ kums. Deswegen ſind die Fabriken in Pirmaſens, die nur billiges Schuhwerk fabrizieren, durchweg beſſer beſchäftigt als die übrigen. Aus einigen Orten des Bezirks wird ein weiteres Anziehen des Geſchäfts gemeldet, während in den anderen keine Veränderung feſtzuſtellen iſt. In den mit der Schuhinduſtrie verwandten Nebenbetrieben iſt eben⸗ falls keine Veränderung feſtzuſtellen. Vom ſüddeutſchen Tabakmarkt FFF 3 Mannheim, 18. Sept. Infolge der günſtigen Witterung ſind die Sand⸗ blätter raſch getrocknet. Sie verſprechen eine aus⸗ gezeichnete Qualität, da ſie dünn, fein und hellfarbig ſind und guten Brand haben. Der Grumpenein kauf macht Fortſchritte, doch war eine in Friedrichstal abgehal⸗ tene Verkaufsſitzung der dortigen Tabakbauvereine wegen der von den Pflanzern geſtellten Sonderbedingungen er⸗ gebnislos. Bei einer heute in Karlruhe von der Badi⸗ ſchen Landwirtſchaftskammer veranſtalteten Gru mpen⸗ einkaufſchreibung wurden etwa 2500 Zentner reſt⸗ los verkauft und bis nahe an 40/ je Zentner, bezahlt. Die Nachfrage nach alten Tabaken hält an. Weinverſteigerung v. Forſt bei Deidesheim, 19. September. Der Forſter Winzerverein eSmbß., Mitglied des Vereins der Natur⸗ wein⸗Verſteigerer der Rheinpfalz, hielt geſtern zum erſten Male im neuerbauten Saale des eigenen Hauſes eine Verſteigerung naturreiner Weine ab. Zum Aus⸗ gebot gelangten 7 Stück, 20 Halbſtück, 1 Viertelſtück 1929er Weißweine und 3000 Floſchen 1928er Flaſchenweine aus den beſſeren und beſten Reblagen der Gemarkungen Forſt und Deidesheim. Die Verſteigerung, die einen guten Be⸗ ſuch aufzuweiſen hatte, nahm gemeſſen an der immer noch ruhigen Geſchäftslage einen befriedigten Verlauf. Wenn auch 3 Nummern bei den 1929er ſchmolzigen Weine wegen Mändergebote keinen Zuſchlag erhielten, 5 darf dieſes doch 0 Ja * * nicht als eine Beeinträchtigung dieſes hrganges anzu⸗ ſehen ſein. Dagegen zeigte ſich bei den 1928er Flaſchen, weine weniger Intereſſe. Sämtliche Nummern hiervon wur⸗ den, weil die Gebote nicht befriedigten, zurückgenommen. — Bewertet wurden die 1000 Liter bzw. die Flaſche: 1920er Weißweine: Forſter Hellholz 1200; Forſter Langkammert Traminer 1200, Forſter Schnepfenflug 1210; Forſter Hoh⸗ nenböhl 1170; Forſter Berg 1160; Forſter Wahlshöhle 1120, Forſter Schnepfenflug 1280; Forſter Pfeiffer 1390; Forſter Langkammert 1290; Forſter Altenburg 1210; Forſter Straße 1360; Forſter Satz 1300; Forſter Wahlshöhle 1360; Forſter Gerling; 1310 zurück; Forſter Elſter 1490; Forſter Fleckin⸗ er 1550; Deidesh. Petershöhle 1380; Deidesh. Erdner 1440 Forſt. Pechſtein 1590; Deidesh. Vogelſang 1450.; Deidesh. 1590; Deidesheimer Vogelſang 1450 zurück; Deidesheimer Herrgottsacker 1460; Forſter Mühlweg 1640; Forſter Süß⸗ kopf 1590; Forſter Fleckinger 1490 zurück; Forſter Langen⸗ böhl 1550; Forſter Langenacker Riesling Spätleſe 1920; For⸗ ſter Pechſtein Riesling Spätleſe 1910: Forſter Jeſuitengar⸗ ten Spätleſe 2710.— 1928er Flaſchenweine: Forſter Wahls⸗ höhle 1,40 zur.; Forſter Fleckinger 1,50 zur.) Forſter Lan⸗ genböhl 1,40 zur. Forſter Langenacker 1,50 zur.; Forſter Pechſtein nicht ausgeboten. Schluß oer Hopfenernte * Rettigheim(Amt Wiesloch), 19. Sept. Die Hopfenernte iſt hier beendet und das Geſamtergebnis zu 30/ für den Zentner verkauft, womit kaum die Geſtehungskoſten gedeckt ſind. Der ſo unrentabel gewordene Hopfenbau geht denn auch immer mehr zurück. Vor dem Kriege waren es hier gegen 100 Hopfenpflanzer, jetzt noch 15. Der Preis mit 30„ ſiſt noch hoch im Hinblick auf die gute Qualität. Der Rückgang dieſer landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe, Hop⸗ ſen⸗ und Tabakbau, hat auch die Bauern ſo ſtark ins 5 ö rechtsradikale Lager getrieben, dazu kommt das f 9 Verbot der Anpflanzung von Amerikonerreben. * Mithlhauſen(Amt Wiesloch), 19. Sept. Die Hopfen⸗ ernte kann hier als beendet angeſehen werden, wenn auch noch viele Pflonzer einen Teil ihrer Erzeugniſſe noch nicht ganz abgeſetzt haben, da in dieſem Jahr der Markt von Anfang bis zu Ende ſehr ſtockte. Der letzbezohlte Preis 1 für den Zentner Hopfen betrug etwa 20—25 /, das iſt kaum die Hälfte des letztjährigen Höchſtpreiſes. i * Keine Verhandlungen der preußiſchen Regierung mit. Sinclair. Zu der Meldung eines Berliner Blattes, N f zwiſchen der preußiſchen Regierung und dem amerika ſchen Oelinduſtriellen Harry Sinclair Verhan Lungen über ein Abkommen oder Hergobe von Land zur Ausbeutung gepflogen werden, teilt der 1 Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mit, daß dieſe Nachricht jeder Begründung entbehrt. * Mehlpreisermäßigung. Die ſüddeutſchen Konventions⸗ mühlen haben heute den Preis für Weizenmehl Spezial 0 um 25 Pfg. auf 40,25/ je 100 Kg. mit Sack ab Mühle er⸗ mäßigt. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 20. Sept. Auf der geſtrigen Auktion wurden notiert: Zwetſchgen 11, Toma⸗ ten—11, Bohnen—12, Erbſen 1426, Spinat—5, Wir⸗ ſing—2,5, Weißkraut 1,25—2, Rotkraut—4,75, Zwiebeln 2,75—3,25, Karotten—3,5, Blumenkohl—27, Kopfſalat —3, Endivien—3, Kopfſellerie 1216, Gurken 1004175 pro 100 Stück. Anfuhr und Abſatz gut, * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 20. Sept. Auf dem ge⸗ ſtrigen Obſtgroßmarkt wurden pro Pfund folgende Preiſe erzielt: Aepfel 10—25, Birnen 13—28; Mandeln 30, Nüſſe 2050; Pfirſich 15.40; Quitten 15—20; Tomaten—4 Trauben 18—30; Zwetſchgen 10—14; Bohnen 1015. An⸗ fuhr und Handel gut. * Eine Radikalkur in der niederländiſchen Gummipro⸗ duktion. Der unaufhaltſame Preisverfall des Gum⸗ mis hat nunmehr die Java⸗Kautſchuk Verein i, ung zu einem verzweifelten Schritte getrieben. Wie man ört, iſt von dem Inſtitut der Plan gefoßt worden, vom Beginn des neuen Jahres an auf ihren niederländiſchen Plontogen die Gummiproduktion bis auf weiteres einzu⸗ ſtellen, da nicht einmol die Selbſtkoſten herauszuwirtſchas⸗ 4 ten ſind. Die Not des Gummimarktes wird am beſten au 1 amerikaniſchen Mitteilungen erſichtlich, wonach der Ver brauch in der Union während der erſten 8 Monate, ver⸗ 5 glichen mit der gleichen Zeit des Vorjahres, eine Abnohme um rund 7 000 To. auf 280 000 To. erkennen läßt. Die ſtatiſtiſche Lage des Gummis iſt ſo ungünſtig, wie nur irgend denkbar, und hat auch keine Ausſichten auf baldige Beſſerung, da die Verſchiffungen aus dem fernen Oſten 8 Zeit wieder einen großen Umfang angenommen aben. Frachtenmarkt Duisburg-Muhrort 18. Sept. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wiederum ſehr gering. Die Frachten blieben unver⸗ ändert. Bergreiſen wurdem auch nur vereinzelt vergeben. Auch hier erfuhren die Frachten keine Aenderung. Die Schlepplöhne blieben tal⸗ wie bergwärts auf dem geſtrigen Satze ſtehen. * Stapellauf des neuen Hamburg⸗Süd⸗Motorenſchiſſes J Monte Pascval. Auf der Werft vön Bloom und Voß lief 1 0 am geſtrigen Mittwoch das erſte der von der Hamburg⸗ Süd in Auftrag gegebenen Motorſchiffe der Monte⸗ Klaſſe vom Stapel. Es erhält den Namen Monte Pascoal nach dem gleichnamigen Berg, den der Entdecker Braſtliens im Jahre 1500 auf dem 17. Breitegrad als erſtes Landmerkmal in Sicht bekam. Das Schiff iſt rund 14000 Bruttoregiſtertonnen groß. Die vier Hauptmotoren 1 5 des Schiffes entwickeln 8600 indizierte Pferdeſtärken und J 0 ermöglichen eine Stundengeſchwindigkeit von 14 See⸗ meilen— 26 Kilometer. Am 15. Jauuar wird das Schiff ſeine Probefahrt und am 30. Januar ſeine Jung⸗ fernreiſe nach Südamerika antreten. Im November dieſes Jahres wird das zweite Motorſchiff, das den Namen Monte Roſa erhält, auf der gleichen Werft vom Stapel laufen. Beide Schiffe werden abwechſelnd in dem regel⸗ mäßigen Liniendienſt nach Südamerika ſowie auf den Touriſtenfahrten nach Norwegen und den Mittelmeer⸗ ländern Verwendung finden. 2 e—.—— ͤ Samstag, 20. September 1930 41 1— 8 5 Kehtung! Neuheit! ſerbett(az) perkaufshäuschen 3 Zimmer, Küche 5, 2, J Tr. Anks: —— Vertreter u. Vertreterinnen mit gut. Garderobe, gut erhalt., preiswert gutgehend, geg. Kaſſa u. Zubeh., auf 1. Okt. Schön möbl. Zimmer Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe nicht unter 25., ſofort geſucht. Solche, die in zu verkaufen. Berg, ju kaufen oder mie⸗ zu verm. Kann event. auf 1. 10. an berufst. Aerztebüchern, Tee uſw Private beſucht haben, Karl⸗Ladenburgſtr. 12. ten geſucht. An⸗ auch geteilt werd. Zu Hrn. o. Dame z. vm. * bevorzugt, jedoch nicht Bedingung. 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Reiſende ſehen von ihrem Wagen oder von der Eiſenbahn aus, an einem verhältnismäßig einſamen Weg gelegen, manchmal eine ganze Sammlung klei⸗ ner Häuſer mitten in einem Feld. Kühe graſen, Ge⸗ flügel läuft umher, ein Hund ſchlägt an. Das Ganze ſieht aus, als wenn eine Anzahl von kleinen Land⸗ leuten ſich zu einer Kolonie zuſammengetan hätten. Aber die Bewohner dieſer Häuſer ſind ſchwer Leprakranke. Es ſind alles Engländer;— Männer, Frauen und Kinder, die im Ausland gelebt haben. Irgendwo in den Tropen. In Braſilien, Surinam oder Oſt⸗ oder Südweſtindien. Und die ſich dort die ſchrecklichſte aller Krankheiten geholt haben. Für ſolche Landsleute hat die alte Heimat jedoch einen Platz geſchaffen. In aller Ruhe— ganz im Gehei⸗ men. So daß die eigene Nation es kaum ahnt. Und es iſt verboten zu ſagen, wo der Platz liegt. Man adreſſiert„irgendwo in England“. Dort werden dieſe Kranken gehegt und gepflegt. Dort wird ihnen ihr Los ſo mild wie möglich geſtaltet durch die Au f D pferung der anglikaniſchen Schwe⸗ ſternſchaft. So geheim wird die Lage des Ortes die meiſten Menſchen in derſelben Grafſchaft nicht einmal ahnen, was die Häuſer, die ſie hin und wieder ſehen, wirklich bedeuten. Bei einem Beſuch hat der Führer des Fahrzeuges, das man an der nächſtlie⸗ genden Eiſenbahnſtation nimmt— nicht ganz eine deutſche Meile entfernt— keine Ahnung davon, was dieſe kleinen Häuschen, zu denen er einen bringt, für eine Bedeutung haben. Selbſtverſtändlich gibt es auch Leute, die wiſſen. Aber das ſind faſt alles Menſchen, die an dem Werk der Schweſtern, das tagaus, tagein, jahraus, jahrein in gleichmäßiger Selbſtaufopferung vor ſich geht, aktiven Anteil nehmen. Klingelt man an der Tür, ſo öffnet eine kleine Schweſter— jung und zerbrechlich ſieht ſie aus in ihrer grauen Tracht. Und wer da klingelt und Ein⸗ laß begehrt in dieſe Stätte, die äußerlich ſo friedlich ausſieht und innen ſo grauſig iſt, iſt immer ein Freund der Niederlaſſung. Wenn die kleine graue Schweſter die Tür des weißen Hauſes einem erſten Beſucher öffnet, dann iſt auch ihre erſte Bitte, nicht zu verraten, in welcher Grafſchaft ſich die Niederlaſſung befindet. Sie weiß wohl, daß hier und da das Geheimnis ſchon ein wenig gelüftet iſt; gehalten, daß aber das war unausbleiblich im Laufe der vielen Jahre. Es gibt aber eine ganze Anzahl von Fällen, in denen die nächſten Verwandten der Patienten nicht wiſſen, mit welch furchtbarer Krankheit dieſe be⸗ haftet ſind. Und ſchon deshalb ſoll vor allem nicht die Grafſchaft genannt werden. Einer der Patienten iſt ein Kind von neun Jah⸗ ren, das aus Braſilien zur Erziehung nach England geſandt wurde. Seine Familie hatte keine Ahnung, daß der kleine Junge das Opfer der furchtbarſten aller Krankheiten geworden war, denn die erſten Au⸗ zeichen machten ſich erſt einige Zet nach ſeiner An⸗ kunft in England bemerkbar. Natürlich werden alle Verſuche gemacht, dem Kinde das Leben zu er⸗ leichtern. Außerdem befindet ſich in der Kolonie nur eine einzige Frau. Ihre Geſchichte iſt tragiſch und herbiſch. Sie iſt die Witwe eines Leprakrauken. Sie pflegte ihren Gatten aufopfernd während ſeiner Krankheit, obwohl ſie genau wußte, welche Gefahr ſie dabei lief. Sie wurde dann auch tatſächlich angeſteckt und wohnt jetzt in einem kleinen Bungalow der Niederlaſſung. Uebrigens wird das Wort„Lepra“ in der Kolonie niemals genannt. Das Hauptgebäude hat einen Na⸗ men, und dieſer Name, der hier auch nicht genannt werden ſoll, wird zur Bezeichnung für die ganze Kolonie angewendet. Aber die Leute, die in der näch⸗ ſten Nähe der Niederlaſſung wohnen, kennen doch ihren Zweck. Um ſo bewunderungswürdiger iſt eg, daß auch ſie niemals dieſen Zweck verraten haben. Im Anfang ſollen von den Villenbeſitzern und Bauern der nächſten Umgebung erheb⸗ liche Proteſte gegen die Niederlaſſung gemacht worden ſein. Man hat ſich jedoch längſt zu einem rein menſch⸗ lichen Standpunkt durchgerungen, zumal die Furcht vor Anſteckung gänzlich gewichen iſt. Auch dieſe Nachbarn erwähnen niemals den grauenhaften Namen, ſondern ſprechen einfach von der„Kolonie“. Einige der Patienten— die verfallenen natürlich— Automobile. noch am wenigſten lenken ſogar ihre eigenen Die ſchlimmſten Fälle ſind ans Bett gefeſſelt. Die zwiſchen den beiden Extremen liegen⸗ den ergehen ſich in den großen Gebüſchen und Wieſen der Niederlaſſung und vertreiben ſich die Zeit wie geſunde Menſchen. Die Niederlaſſung hat ihre eigene Kapelle und, wie geſagt, einen Geiſtlichen. Ein Arzt aus einer Stadt der Umgebung beſucht die Patienten täglich. Auch ein kleines Gaſthaus iſt da, wo Verwandte ſich aufhalten können, die die Kolonie⸗ Patienten beſuchen wollen. Im Verlaufe der Zeit hat dieſes Heim gar viele Kranke beherbergt, die es möglich gemacht haben, ihre furchtbaren Qualen und die Art dieſer Qualen vor ihren Freunden geheim zu halten. Das Heim beſteht bereits eine lange Reihe von Jahren. Es iſt ein glücklicher Hafen geworden für ſolche, die ſich ſonſt in ihrer Einſamkeit in ihre eigenen Räume hätten verkriechen müſſen, bis ihre Qualen offenkundig geworden wären. Und dann wären ſie wahrſcheinlich ſchon eine große Gefahr für ihre Umgebung geweſen. ö Der erſte Selbstmord in der Valikanſtadt In der Vatikanſtadt iſt zum erſten Male ſeit ihrem einjährigen Beſtehen ein Selbſtmord verübt worden. Zugleich handelt es ſich zum erſten Male um ein tra⸗ giſches Ereignis dieſer Art, in dem der Petersdom eine Rolle ſpielt. Ein junger Mann namens Mareello Nitrati ſtürzte ſich aus einem Fenſter der Peters⸗ kirche in die Tiefe. Ein Kirchendiener ſah ihn auf dem Geſims ſitzen und forderte ihn auf, weiter zu gehen. „Ich gehe ſchon“, war die Antwort. In demſelben Augenblick ſchwang ſich der Mann über die Brüſtung und verſchwand in der Tiefe. Sein Körper ſchlug mehrmals gegen vorſpringende Teile des Mauer⸗ werks, ehe er nach einem Abſturz von 120 Metern leb⸗ los liegen blieb. Die Jagd nach Einstein Eine Schar amerikaniſcher Studierender, haupt⸗ ſächlich weiblichen Geſchlechts, die von einer Rund⸗ reiſe nach Europa gekommen iſt, um die alte Welt zu ſehen, hielt ſich in Genf auf, gerade zu der Zeit, da Prof. Einſtein ſich auf der Durchrei ſe in der Stadtt befand. Als die jungen Damen die Ent⸗ deckung machten, daß der berühmteſte Gelehrte der Welt in der Stadt veranſtalteten ſie eine regel⸗ rechte Jagd auf Einſtein. Das Hotel, in dem der Gelehrte wohnte, wurde Tag und Nacht be⸗ wacht. Ein ganzer Wald von Kameras war auf den Ausgang gerichtet, in der Hoffnung, daß es glücken wrde, Einſtein zu photographieren. Der Gelehrte, der um alles in der Welt nicht auffallen will, mußte das Hotel durch die Hin⸗ textreppe verlaſſen. Aber auch hier waren junge Damen poſtiert, die den großen Mann knipſen wollten. Andere hielten ſich in der Stadt auf und jagten jedem, der einen Schlapphut trug und einen kleinen Schnurrbart hatte, nach. Ein braver Schneidermeiſter, der das Glück oder das Unglück hat, dem berühmten Gelehr⸗ ten tatſächlich ähnlich zu ſein, wurde von den temperamentvollen Amerikanern beſtürmt. Es fiel ihm auch nicht leicht, den Damen klarzumachen, daß er nicht Einſtein ſei. Was Einſtein betrifft, ſo konnte er ſicher erſt aufatmen, als er Genf verlaſſen hatte. Der große Gelehrte fuhr, wie ein amerikaniſcher Reporter wiſſen will, in einem Raucherabteil dritter Klaſſe ab, um nur kein Aufſehen zu erregen. Seltſame Arfache einer Exploſion Die furchtbare Exploſion in der franzöſiſchen Munitionsfabrik in Aubou gab der Fach⸗ welt ein großes Rätſel auf, da die Urſache voll⸗ kommen im Dunkeln lag. Die eingehende Unter⸗ ſuchung ergab, daß keine der ſtreug vorgeſchriebenen Vorſichtsmaßnahmen außer acht gelaſſen worden war. Ein Verſtoß gegen die Vorſchriften konnte alſo die Urſache nicht ſein. Als einzige Erklärung bleibt die Annahme übrig, daß eiſerne Schuhnägel die Kataſtrophe herbeigeführt haben. Eine Arbei⸗ terin, die bei der Exploſtion ums Leben gekommen iſt, trug Schuhe mit benagelten Sohlen. Der Fuß⸗ boden, auf dem ſie ſich bewegte, beſtand aus Eiſen und Zement. Wahrſcheinlich iſt durch die Reibung der Schuhnägel an dem Fußboden ein Funke entſtanden, der vollkommen genügte, um den Dynamitſtaub auf dem Boden in Brand zu ſetzen. Die natürliche Folge war eine vernichtende Exploſion. England feiert das 100 22 Dynamit im Medaillon Selbſtmord angeſichts des elektriſchen Stuhles— Der letzte Akt einer grauen vollen Tragödie Die grauenvolle Tat eines angeſehenen Rechts⸗ anwalts, A. Payne, beſchäftigt vielfach ſowohl die amerikaniſchen Behörden wie die Oeffentlichkeit. Der Advokat, der im Rufe eines millionenreichen Mannes ſtand, war, wie berichtet, im Vormonat zum Tode verurteilt worden. Das Urteil wurde beſtätigt und zugleich das Gnadengeſuch Paynes abgewieſen. Das Datum der Hinrichtung durch den elektriſchen Stuhl war bereits feſtgeſetzt. Es kam jedoch nicht zur Juſtifizierung des Delinquenten, denn Payne hatte 48 Stunden vor dem Ablauf der Friſt durch eine Dynamitpatrone ſeinem Leben ein Ende gemacht. Damit ſchloß durch grauenvolle Art eine furchtbare Tragödie. Der erſte Akt war, wie das„N. W..“ meldet, ein Verſicherungsmord, der viel von ſich reden ge⸗ macht und längere Zeit ein Kriminalrätſel gebildet hat. Payne hatte eine viel frequentierte Advokaten⸗ kanzlei und beſchäftigte ſich überdies mit geſchäft⸗ lichen Transaktionen, die ihm viel Geld eintrugen. Er frönte jedoch der Spielleidenſchaft; Abend für Abend beſuchte er einen geheimen Spielklub, wo Bakkarat, Chemin de fer und andere Haſard⸗ ſpiele gepflegt wurden. Er gewann und verlor hier ganz gewaltige Summen; es ſoll ſich wiederholt ereignet haben, daß er im Laufe einer einzigen Nacht den bedeutenden Betrag von 10 000 Dollar am grünen Tiſch gelaſſen hat. Er hatte bald Spielſchulden und ſelbſt ſeine bedeutenden Einkünfte reichten nicht aus, um dieſe zu begleichen. Dieſe Schulden ſcheinen ihn nun zum Verbrechen getrieben zu haben. Payne hatte kürzlich zum zweitenmal geheiratet. Die zweite Gemahlin des Advokaten wurde eine zärtliche Mutter des Söhnchens, das aus erſter Ehe Paynes ſtammte. Payne ließ ohne Wiſſen ſeiner Frau dieſe durch einen geſchickten Trick auf 80 000 Dollar verſichern. Einige Monate nach dem Abſchluß der Ver⸗ ſicherung fielen Frau Payne und das Söhn⸗ chen des Advokaten einem entſetzlichen Auto⸗ unfall zum Opfer. Während der vollen Fahrt iſt der Wagen explodiert. Die bedauernswerte Frau wurde in Stücke geriſſen und das kleine Kind, das neben ihr ſaß, ſehr ſchwer verletzt. Es wurde eine Unterſuchung eingeleitet, um die myſteriöſen Umſtände, unter denen ſich der Unfall abgeſpielt hatte, aufzuklären. Dies ſchien keine einfache Sache, zumal der Wagen ſelbſt voll⸗ kommen demoliert war. Die Unterſuchung der Sach⸗ verſtändigen ergab jedoch, daß eine Dynamitpatrone neben der Zündkerze des Autos angebracht worden war. Schließlich wurde der Rechtsanwalt unter drin⸗ gendem Mordverdacht verhaftet. Wiederholten Kreuzverhören unterzogen, gab er ſeine Schuld zu. Er erklärte, einen Verſicherungsmord begangen zu haben. Er hatte die Frau verſichern laſſen und das Aktentat verübt, um ſeinem Söhnchen, an dem er hing, eine ſorgenfreie Zukunft zu ſichern. Es ſei ein verhängnisvoller Zufall geweſen, daß an der Unglücksfahrt auch das Kind teilgenommen hatte. Nach dem Geſtändnis Paynes war der Kriminalfall einwandfrei geklärt. Nicht ſo die Mo⸗ tive; denn es hat den Auſchein, daß Payne das Geld, das er von der Vexſicherungsgeſellſchaft erhoffte, zur Tilgung ſeiner Spielſchuld verwenden wollte. Das Todesurteil nahm er gefaßt und ruhig ent⸗ gegen. ö jährige VBeſtehen der Eiſenbahn Oben links: George Stephenſon Lokomotive, eröffnete 1830 die der die Strecke Liverpool⸗Mancheſter befuhr, Tracht der Liverpool. General Dawes, (geb. 1781, geſt. Liverpool⸗Mancheſterbahn. damaligen Zeit gekleideten Feſtteilnehmer befördern. Erbauer 1848), der der erſten Rechts: Der erſte Wagenzug, muß zur 100⸗Jahrfeier noch einmal die in der Unten: Die Feier in der amerikaniſche Botſchafter in England, ſteht am Führer⸗ ſtand der 100jährigen Lokomotive. In Liverpool, wo vor 100 Jahren George Stephenſon die erſte Eiſenbahn eröffnete, fand eine große Feier ſtatt, die das Bild von 1830 erſten Wagen befuhren wieder ein Stückchen ihrer alten Strecke zurückzauberte. Die erſte Lokomotive, die nach Mancheſter, die Feſt⸗ teilnehmer waren ſämtlich in den alten Trachten erſchienen. Nicht so f iel, auch nicht so viel, sondern ur se Mwenig genügt zu, Sründſoehen Reinigung ler Zähne Sowohl den Wärtern wie den Mithäftlingen Paynes war es im Laufe der Unterſuchung wieder⸗ holt aufgefallen, daß der Advokat ſtets eine Kette mit einem großen Medaillon, das die Form einer ſilbernen Kugel hatte, um den Hals trug. Nach ſeiner Verhaftung wollte man ihm dieſe Hals⸗ kette wegnehmen. Er bat jedoch flehentlich, ihm dieſe zu belaſſen, es ſei, ſagte er eine Reliquie, ein ehemaliges Geſchenk ſeiner Mutter. Dieſer Bitte wurde Folge geleiſtet und ſo konnte Payne das Medaillon behalten. In der ſilbernen Kugel der angeblichen Reliquie war aber eine Dynamitpatrone verborgen, die Payne offen⸗ bar zu ſich genommen hatte, in der Erwartung, daß er zum Tode verurteilt werde. Wiederholt ſagte er ſeinem Verteidiger, daß er beſtimmt nicht auf dem elektriſchen Stuhl ſterben werde. Erſt jetzt wird der Sinn dieſer Worte klar. Aus Furcht vor der Hin⸗ richtung hat ſich Payne in die Luft geſprengt. Amerikaniſcher Rekordwahnſinn Die Rekordſucht hat neuerdings auch die amerika⸗ niſche Jugend ergriffen. Amerikaniſche Schulkna⸗ ben ſuchen ſich gegenſeitig im Daueraufenthalt auf den Bäumen den Rang abzulaufen. Einen anderen Rekord haben vier Schulknaben in Patter ſo n im Staate New Jerſey aufgeſtellt. Sie benutzten ihre Ferien dazu, um einen Dauerrekord im Raöd⸗ fahren zu leiſten. Sie löſten einander im Stram⸗ peln ab und brachten es zuſammen auf eine Fahrzeit von 1285 Stunden, in der ſie 9571 Meilen zurückleg⸗ ten. Die Eltern legten ſich ſchließlich ins Mittel und befahlen am Abend vor dem Schulanfang:„Pedal in Ruh!“ Sonſt hätten die rekordwütigen Jungen wohl auch noch die letzte Feriennacht durchgeradelt und wären ohne Nachtſchlaf in die Schule gekommen. Die amerikaniſche Preſſe bringt die Namen der vier Rekordhelden in großer Aufmachung und reizt da⸗ durch natürlich nur zu neuen Rekordtaten. Millionenſchatz im Tempel der 1000 Grotten Im Departement Izabel in der Republik Gua⸗ temala hat man in dem uralten Tempel zu„den 1000 Grotten“ fabelhafte Schätze in Gold, Silber und alten Juwelen entdeckt. Auf die Nachricht von dieſen Funden wollten tauſende in den Tempel eindringen, um die Reichtümer zu ſehen„ loder zu holen?) Aber die Regierung geſtattet den Eintritt nur auf ganz beſondere Erlaubnisſcheine. Der Tempel ſelbſt iſt mexikaniſchen Urſprungs. Er iſt in einer wilden Dſchungel⸗Gegend gelegen und nur ſein kleinſter Teil erhebt ſich über den Erdboden. Er iſt über tiefen Erdſpalten aufgebaut, deren Tiefe ſich zum Teil gar nicht abſchätzen läßt. Die aufgefundenen Schätze waren in dieſen Erdriſſen verborgen. Der Wert der bis jetzt ans Tageslicht geförderten koſtbaren Metalle und Juwelen Millionen Dollar abgeſchätzt. wird auf 5 Eine neue Geſchäftskur Die Amerikaner ſind auf den Gedanken gekom⸗ men, die auch in den Vereinigten Staaten ſehr empfindlich fühlbare ſchlechte Geſchäftslage mit der Parole des Franzoſen Coue zu kurieren: es geht mit jedem Tag beſſer. Seit ein paar Tagen tragen die Händler an der Newyorker Börſe und Tau⸗ ſende von Geſchäftsleuten in der Eity von Newyork auf dem Rockaufſchlag blaue Knöpfe mit der Auf⸗ ſchrift:„Das Geſchäft geht gut“. Die Firma, die die Knöpfe in den Handel gebracht hat, macht glän. zende Geſchäfte. Auf ſie trifft die Parole alſo jeden?“ falls zu. In den Rieſeninſeraten, in denen ſie die Knöpfe anpreiſt, hebt ſie hervor, daß dem ameri⸗ kaniſchen Geſchäftsleben nichts weiter fehle als der ſeeliſche Aufſchwung. Dieſem Mangel ſoll durch das Tragen der Knöpfe abgeholfen werden. Mit ihrer Spekulation hat die Firma offenbar das Richtige getroffen. Denn die erſte„Auflage“ von 15000 Knöpfen war im Nu ausverkauft. In den letzten Tagen iſt die Firma von allen Seiten, von Börſenmaklern, Bankiers und Geſchäftsleuten, mit Beſtellungen überſchwemmt worden. Manche Geſchäfte haben große Mengen beſtellt, die ſie unter ihre Kunden verteilen wollen⸗ Ein Bankhaus verlangte zu dieſem Zweck allein 89000 Knöpfe. Nun werden die Kurſe an der Newyorker Börſe alſo bald wieder in die Höhe gehen. Poft und Straßenbahn wepen Streik umſonſt Chineſiſche Poſtbeamte haben bei ihrem letzten Streik das Unterſte zu oberſt gekehrt. Statt die Arbeit liegen zu laſſen, haben ſie ruhig ihre Pflicht weiter getan und nur das Publikum ver 8 anlaßt, die Poſtſen dungen nicht zu fra n⸗ kileren. Als die Poſtbehörden ſich weigerten, den Beamten höhere Löhne zu zahlen und daraufhin der Streik erklärt wurde, hörte niemand auf zu arbeiten. Es wurde nur erklärt, daß Briefe und alle anderen Sendungen nur dann befördert werden würden, wenn ſie nicht frankiert wären. Man hoffte durch dieſe Maßnahme die Einnahmen ſo zu verringern, daß die Behörden ſich ſchnell mit den Streikenden einigen würden. Das Publikum ſtellte ſich dem⸗ entſprechend ein, und ſämtliche Poſtſachen wurden prompt beſtellt. Dieſer doppelte Streik wurde zuerſt von den Straßenbahn Arbeitern eingeführt. Alle Wagen fuhren wie gewöhnlich. Die Fahrgäſte wur⸗ den ohne Fahrkarten befördert; das Publikum ſtürmte Tag und Nacht die Wagen und die Direktion war froh, ſich ſchnellſtens mit ihren Angeſtellten eini⸗ gen können. In anderen Ländern würde ein ſolcher Streik bald polizeiliche Maßnahmen veran⸗ laſſen. In China kümmert ſich die Polizei micht darum und miſcht ſich nur daun ein, wenn der Frie⸗ 3¹ den des Publikums geſtört wird. verhindert Zahnsteinansatz, Lockerwerden der Zähne, spritzt nicht und ist hochkonzen⸗ ert, daher sparsamer. Eine Tube reicht 8 mal Solange. iele uhnärzte bezeichnen BOX ULTRA als bestes Zahnpflegemittel N 3 . 5 0 ö 2 — 8 tag, 2„September 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 435 % Ace 1—. i 05 0 U 1 Auunuuun e en eee Für dle selbst- e d betätigte 8 il 1 1 I + 1 1 1 2 ef f Waulcuueadud 110 0 5 br 10 1 0 Maus musik—.— b I 6 1 nene S 426 ein 2 0 Ublikum und 12 deen 1 die letsten spieltage PIANO g Fr:!!!... igen des Doppel- Programms! Kauf oder Mlets der⸗ N. B..: Ein Sieg des Sprechfilms auf der Fritz Kampers Siegfried Arno neu und gesplelt. PALAST 61⁵ tte ganzen Line. 8 Gibson in 927. 0 K 155 1 die Tageblatt: Genug des Lobs. Das Provinz- 1 830 rug. theater, fühlt man nach solch einem Film, 14 bf in 98 8 8 U Planolager als⸗ ist nicht mehr zu retten. 3, 10, Kunststr. hm Ne R, Te; Und weshalb fesselt dieser Film?(Sewährungsfrisd) 0 ein Wieder ist es nicht nur der Gegenstand. Hierzu: a 0 itte wieder ist es auch nicht die Darstellung 5. 1 a 255 e Werk V0 U. Mig Evelyn, die Badefee NACH OEM GLEICHNAMI- der NDETFE TECH NI 1 8 Beginn:.00,.30,.00 Uhr u auffallend billiger GEN BUHNEN STUCK V. O. E. 1E K DER WIEDER. 8 zu auffaller gen n e N Bis in den le tzten Winkel des Preiſen. HARTLEBEN./ SEARBEITET fen⸗ Thesters ist ſedes Wort 2u verstehen Umarbeit. u. Reparat. PUR DEN TONFITN VON daß 1 3 5 pelzhaus Siegel, FA. 3 L. v. WOHL U. PH. L. MAVRING 5 55 ee Herrlich ist die schauspielerische 5 0 0 1 REGUE dem 5— baRSTELLER HANS STEINHO FFF der Mannheims Presse uber: Schlafzimmer eu exens- Mart WEA A e 0 1— 2 i d mit gr. tür. Spiegel- GFA-TON- Wee EN AFD ER VoHSTELLU NG 0 ö Richard ee eee IN VERBINDUNG MIT DER PARAM O UNT SOUND NEWS 2— 5 4 C ³ÄW] VVV! a 8 5 d. Lauber SoNNTAG, 21. SEP., VORNM. PUNKT 11.30 UniR SONDER- VORSTELLUNG 1 5 Swald's wannheſmm F 5. 7 AUF VERANLASsUNG DES FREIEN SUNDES . 056 .. 5.. 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Blatlez. 8805 run Das Prairie hotel ier„Der singende Narr“ Noel Kehoe Willy Birgel da⸗ e 2 nun ergreifendes Tonfilm-Drama e. Gebildetes 2971 5 5 2 Uuatthew Isham Joseph Renkert F 4 1 1 25 uu N uuuuunuuln ä 9 Jugendliche Haben Zutultt! Stimson, Staatskommissar Ernst En T U 6 I 65 8 Anf.:.00,.00,.20 Uhr Creb, Sekretär Fritz Linn 30 Jahre 90 6 er Fler 6 UL Oekezer Guell Boner kahn Fllollt Freundin 5 6, 17 fleinneh von Berg b 6, 18 85 Offizier ust! Römer-Hah Sn von Berg nine lenke, ee, Palast Ibealer a e bee, ene eee ge Hen du h Heute Sansteg Pofzaistundevefngefun 1 Erste ieSe iek 5 neue abend ra N. met ag, 8 Leele) bren, 5. 2 G. 5. 6, vart. 2856/7 Ein Mann Fritz Walter dſs. Blattes erbeten. 12608 nd en n, 79 uf öſt en en Konditerel: Kaffee N 0 1 füt ü f U Besuchen Sie bitte die 0 ar e q Jona 02 9 an eim modernen und eleganten Friseurräume im 5[Well Ih 5 n Welle 2 reulher EF Splelplan 1 5 38 1 e& vom 21. September bis 30. 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Seite/ Nummer 435 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 20. September 1930 25. Okt. Musensaal Donnerstag Rosengarten abends 8 Uhr Ensemble- Gastspiel des Deutschen Künstlertneaters Berlin 12715 Direktion: Dr. Robert Klein. Wasserscheu Komödie von W. Somerset Maugham mit Leopoldine Konstantin Hanna Rap/ Lola Chlud Christl Grabe/ Ernst Dumcke Erhard Siedeli/ Viktor de Kowa/ Regie: Hans Brahm karten 90 bis 5. a, d. Kztk. K. Ferd. Heckel, O 3. 10, 1. Mh Musikhaus O7. 13, im Rosengarten u. à d. Abendkasse freude Men. des anaſigelleſicleii Sie Werden viel lebens- Sle den Besuch versäu- Eintritt 50 Pfennig 4 Herren- Timmer komplett, Eiche m. Nußbaum, Ia. Arb. 180 em breit zu dem billigen Preis von RR. 890. abzugeben. Friedrich entbehten, Wenn 245 Heute Samstag, den 20. September nachmittags ½4 Uhr letzte Gastspiele des Deutschen Märchentheaters) 5 mit Pihneewillchen Märchen in 10 Bildern Preise: Hinder: 50 Pfg., 80 Pfg. u. 1. 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