5 n ſiitzung hat der Kanzler geſtern . 4 lu Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..— Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim —— iannheimer Seitu Wannheimee General-Anzeiger .———————————— . Einzelpreis 10 Pf. 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September So ſehr die Anſichten über die Geſtaltung der künftigen Regierungsmehrheit auseinander gehen, in einem Punkt herrſcht ſo ziemlich allenthalben Ein⸗ mütigkeit, daß die Entſcheidung diesmal nicht wieder wochenlang hinausgezögert werden Zur Vorbereitung der heutigen Kabinetts⸗ 5 eine längere Aus⸗ ſprache mit dem Reichspräſidenten gehabt, in der er ihm über die parlamentariſche Situation berichtete. Man nimmt an, daß die Diskuſſion über das neue Sachprogramm im Kabinett heute noch nicht abgeſchloſſen werden wird. Das Kernſtück dieſes Pro⸗ gramms bildet die Neuregelung der Arbeitsloſenverſicherung. Man ſteht vor der Tatſache, daß bei der unvermin⸗ dert hohen Zahl der Arbeitsloſen erneute Anforde⸗ rungen an die Reichsanſtalt geſtellt werden und es heißt in dieſem Zuſammenhang, daß eine baldige 1 weitere Erhöhung der Erwerbsloſen⸗ beiträge nicht zu umgehen ſein dürfte. Dieſe An⸗ ſicht iſt auch auf der Tagung des Provinzialverban⸗ des Rheinprovinz der deutſchen Krankenkaſſen in Mülheim an der Ruhr zum Ausdruck gekommen. Ueber das Ausmaß der Heraufſetzung des jetzt gel⸗ tenden Satzes von 4% v. H. ſchweben nach der „D. A..“ noch Erwägungen. Es iſt die Rede von 6 v. H. die ſchon am 1. November erhoben werden ſollen. 1 Inzwiſchen dauern die Verſuche an, 5 den Kanzler nach der einen oder andern Richtung hin zu beeinfluſſen. Die einen drängen ihn zum Paktieren mit den So⸗ zialdemokraten, die andern mit den Natio⸗ nalſozialiſten. Innerhalb der Bauernpar⸗ tee iſt die Situation noch keineswegs geklärt. Ins⸗ beſondere hat die Reichsleitung des chriſtlich⸗ſozialen Volksdienſtes, der bei den letzten Wahlen vierzehn Stimmen erzielte, den Zuſammenſchluß mit anderen Rechtsgruppen abgelehnt. Aus dieſer Haltung glaubt der„Jungdeutſche“ die Schlußfolgerung ziehen zu dürfen, daß der chriſtlich⸗ſoziale Volksdienſt bereit ſei, die Regierung zu unterſtützen, wenn ſie auf eine Verſtändigung mit der Sozialdemokratie gabziele. Auf die Art a würde das Kabinett Brüning auch ohne die Wirtſchaftspartei über eine, wenn auch ge⸗ ringe, Mehrheit verfügen. Die rechneriſche Kalkulation des„Jungdeutſchen“ iſt ſchon richtig, aber mit einer Mehrheit von ganzen drei Stimmen, die ſich dann ergeben, würde die Regierung doch jedem Zufallsſpiel ausgeſetzt ſein. Der„Vorwärts“, der ſehr von oben herab in ſeiner Sonntagsnummer die Bedingungen kundgetan hat, für die ſich die Sozialdemokratie zum Eintritt in die Regierung bereit erklären würde, muß ſich von der„Germania“ eine ſcharfe Zurückweiſung gefallen laſſen. Mit extremen Partei⸗ erwägungen, wie ſie der„Vorwärts“ anſtelle, bleibe in der gegenwärtigen Lage kein Raum, und es gäbe keine größere Torheit als die neue Arbeit mit den alten falſchen Methoden zu beginnen. Es iſt unſchwer vorauszuſehen, daß die Ver⸗ handlungen, die der Kanzler nach Abſchluß der Kabinettsberatungen aufnehmen wird, ſich äußerſt ſchwierig geſtalten werden. Ueber ihren Ausgang läßt ſich heute kein auch nur annähernd ſicherer Schluß ziehen. Mas iſt mit Herrn Schiele? Drahtbericht unſeres Berliner Büros i a E Berlin, 23. Sept. Ueber die Rolle des Ernährungsminiſters Schiele im Kabinett ſind die verſchiedenſten Ver⸗ fionen verbreitet. Bisher hatte mau, zumal nach An⸗ 1 deutungen der„Deutſchen Tageszeitung“, den Ein⸗ druck, daß Schiele den Anſchluß nach rechts be⸗ treibe. Jetzt ſchließt der„Vorwärts“ aus dem * Dienstag, 23. September 1930 Die Senſationsmache im Ausland Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 23. Sept. An der Londoner Börſe erlitten die deutſchen Anleihen geſtern weitere Kursrückgänge. Beiſpielsweiſe ſind die 5 proz. Reparationsanleihen jetzt innerhalb von zehn Tagen von 85 auf 75 v. H. zurückgegangen. Die umfangreichen Verkäufe wur⸗ den jedoch hauptſächlich von kontinentalen Börſen und von der Spekulation vorgenom⸗ men, während die Verkaufsorders des engliſchen Publikums ſich in beſcheidenen Grenzen hielten. Dieſer Umſtand deutet darauf hin, daß die Panikſtimmung, die in der letzten Woche durch ſenſationelle Alarmnachrichten erregt worden iſt, im Abflauen iſt. Auch die Preſſe beruhigt ſich. Die„Daily Mail“ iſt heute die einzige Morgenzeitung, die noch weitere Alarmmeldungen über Deutſchland zu verbreiten ſucht. Ihr Berliner Telegramm trägt heute die Ueberſchrift„Die deutſche Gefahr“ und ſpricht von einer weiter beſtehenden Gefahr einer nationalſozialiſtiſchen Revolte. Die ernſteren Blätter haben ſich jedoch inzwiſchen überzeugen laſſen, daß die Informationen der letzten Tage hauptſächlich auf Senſations mache zu⸗ rückzuführen waren und daß es in Deutſchland nicht ganz ſo ſchlimm ausſieht, wie man zunächſt geglaubt hat. Der„Daily Herald“, das Blatt der Regie⸗ rungspartei, erklärt heute in einem Leitartikel, die Panik ſei zum mindeſten verfrüht geweſen. Die wil⸗ den Geſchichten von bevorſtehenden Unruhen ſeien von Leuten lanciert worden, die entweder politiſche oder finanzielle Gründe hätten, das Vertrauen in die deutſche Stabilität zu erſchüttern. Deutſchland liege vorläufig noch nicht Herrn Hitler zu Füßen und die militäriſche Tüchtigkeit ſeiner Armee würde ſich wahrſcheinlich, wenn er verrückt genug ſei, ſie auf die Probe zu ſtellen, als nicht gering herausſtellen. Im⸗ merhin ſei der Sturz der Kurſe an den deutſchen Börſen eine wohltätige Warnung an diejenigen Her⸗ ren, die Hitlers Bewegung ſo reichlich mit Geldmitteln verſehen haben Im„Daily Telegraph“ ſchreibt der diplo⸗ matiſche Korreſpondent des Blattes, daß auch in in⸗ ternationalen diplomatiſchen Kreiſen Londons jetzt ein bedeutend ruhigerer Geſichtspunkt hinſichtlich der unklaren Zukunft in Deutſchland vorherrſche. Man glaubt jetzt allgemein, daß der Wahlſieg Hitlers eine Bedrohung des inneren Friedens Deutſchlands dar⸗ ſtelle, aber nicht unmittelbar eine Bedrohung des europäiſchen Friedens. Man glaubt auch, daß die Hitlerbewegung ihren Höhepunkt er⸗ reicht habe und ſich nicht mehr lange in dieſem Um⸗ fang halten könne. Mandatsverzicht des agrariſchen Führers, daß Schiele die Abſicht habe, als Fachminiſter in jedem Kabinett zu bleiben, ähnlich wie Geßler, den man bekannt⸗ lich den Miniſter von Ewigkeit zu Ewigkeit nannte. Der„Vorwärts“ vermutet ſogar, daß bereits nach dieſer Richtung feſte Abmachungen getroffen ſeien, da Schiele neben Treviranus als beſonderer Ver⸗ trauensmann des Reichspräſidenten gelte. Bezeichnend iſt auch, daß die„Deutſche Zei⸗ tung“ ſcharf gegen Schiele Stellung nimmt. Da, ſo kalkuliert das alldeutſche Blatt, die weitere Tätigkeit des Kabinetts Brüning nur dann möglich ſei, wenn es entweder von rechts oder von links in irgend einer Form Unterſtützung fände und da Herr Schiele im erſten Fall der„Handlungsfreiheit“ gar nicht bedurft hätte, ſo bleibe nur zu folgern, General v. Hammerſtein⸗Equord, der bisherige Leiter des Truppenamts, wurde vom Reichspräſidenten zum Chef der Heeresleitung ab 1. Dezember ernannt. * General v. Hammerſtein ſtammt aus einer alten Soldatenfamilie und wurde am 26. September 1878 in Hinrichshagen in Mecklenburg ⸗Strelitz geboren. Er wurde als Selektaner aus dem Kadettenkorps am 15. März 1898 als Leutnant im 3. Garde⸗Regi⸗ ment z. F. eingeſtellt. Nach Beſuch der Kriegsaka⸗ Der neue Chef d daß Herr Schiele es darauf einrichte, ſeinen Miniſterſeſſel durch Unterſtützung oder we⸗ nigſtens durch Duldung der Sozialdemo⸗ kratie zu halten Das rechtsradikale Blatt iſt der Ueberzeugung, daß Dr. Brüning zwar unter Umſtänden bereit ſei, die Kabinettsvorſchläge auch den Nationalſozialiſten und den Deutſchnationalen zu unterbreiten, daß man aber eine grundſätzliche Einigung mit der nationalen Oppoſition im Ernſt gar nicht wünſche.. Uebrigens hält heute der Bundes vorſtand des Reichslandbundes eine Sitzung ab, auf deren Verlauf man nach den ſtarken Meinungsver⸗ ſchiedenheiten, die in den Agrarkreiſen über die künf⸗ tig einzuhaltende Politik herrſchen, einigermaßen ge⸗ ſpannt ſein kann. er Heeresleitung demie und Kommandierung zum Großen General⸗ ſtabe wurde er am 22. März 1913 unter Beförderung zum Hauptmann in den Großen Generalſtab verſetzt. Im Kriege wurde er im Generalſtab verwendet und am 16. September 1917 zum Major befördert. Nach dem Kriege wurde er in die Reichswehr eingeſtellt. Nachdem er mehrere Jahre Bataillons⸗ kommandeur im Infanterie⸗Regiment 12 in Magde⸗ burg geweſen war und am 1. Oktober 1920 zum Oberſtleutnant aufgerückt war, wurde er am 1. Mai 1925 Oberſt und Chef des Stabes des Wehrkreiſes III in Berlin. In dieſer Stellung war er der Nach⸗ folger des Oberſten von Bock, der die Reichswehr in den Fememordͤprozeſſen vertrat. Auch Hammerſtein ftel dieſe Aufgabe zu; hierbei trat er in einen ſchar⸗ fen Gegenſatz zu dem Major a. D. Buchrucker, dem Führer des Küſtriner Putſches vom 1. und 2. Ok⸗ tober 1923, gegen den er im Oktober 1928 ein Mein⸗ eidsverfahren erwirkte. Dieſes Verfahren wurde im Oktober 1929 auf übereinſtimmenden Antrag des Staatsanwalts und des Verteidigers hin eingeſtellt. Hammerſtein wurde am 1. Februar 1929 zum Generalmajor befördert und zum Chef des Stabes des Gruppenkommandos J in Berlin ernannt. Zum 1. Oktober 1929 erfolgte ſeine Ernennung zum Chef des Truppenamts im Reichswehrminiſterium. General v. Hammerſtein iſt der Schwiegerſohn des bekannten Generals der Infanterie Frhrn. v. Lüttwitz, der ihn während des Kapp⸗Putſches ge⸗ fangen nehmen ließ. 141. Jahrgang— Nr. 439 oramm des Neichskabineits Wie wird die Regierungsmehrheit ausſehen? Schnelle Entſcheidung iſt eine Notwendigkeit Die Aufgaben der Stunde Eine führende Perſönlichkeit der Reichspolitik empfing unſeren Berliner R..⸗Mitarbeiter zu einer längeren Ausſprache, aus der wir die nach⸗ ſtehenden, bedeutſomen Aeußerungen zu veröffent⸗ lichen in der Lage ſind.(Schriftleitung) Die politiſch⸗parlamentariſche Arbeit im neuen Haus beginnt damit, daß die Reichsregierung dieſem ſelbſtverſtändlich die Notverordnungen des Reichspräſidenten zu leitet. Es wird ſich alſo zu⸗ nächſt darum handeln, ob der neue Reichstag einem von irgendwelcher oppoſttioneller Seite zu erwar⸗ tenden Antrag auf Aufhebung der Notverordnungen zuſtimmt. Man kann annehmen, daß auch die Par⸗ teien, die außerhalb der Regierung ſtehen, ſich es ernſthaft überlegen werden, einen ſolchen Auf⸗ hebungsantrag zu unterſtützen. In der Wahl⸗ agitation ſehen ſich die Dinge erfahrungsgemäß an⸗ ders an als ſpäter, wenn es um ernſte Entſchei⸗ dungen geht. Zwar hat ſich im aufgelöſten Reichs⸗ tag keine Mehrheit für die Geſetze gefunden, deren Materie daraufhin durch Notverordnungen geregelt werden mußte. Doch darf man nicht außer acht laſſen, daß dieſe Notverordnungen vielfach einen anderen Charakter tragen, als die urſprünglichen Geſetzentwürfe, ſo daß die Auffaſſung, maßgebende Oppoſitionsparteien würden ſie auch anders beur⸗ teilen, keineswegs ungerechtfertigt erſcheint. Um nur ein Beiſpiel herauszugreifen: die Deutiſch⸗ nationalen haben in ihrer Wahlagitation Art und Durchführung der Oſthilfe aufs Schärfſte kritiſtert. Man kann aber doch nicht annehmen, daß die gleichen Deutſchnationalen die mittlerweile in⸗ folge der Durchführung der Oſthilfe im Rahmen. des der Reichsregierung möglich Erſchienenen nun⸗ mehr unwirkſam machen würden und ſo wirtſchaft⸗ liche Anarchie im bedrohten Oſten Tür und Tor öffnen wollten. Alleiniges Ziel jeder wie immer gearteten deutſchen Regierungspolitik kann für den Augenblick nur die Sanierung der öffentlichen Finanzen ſein. Die derzeitige Reichsregierung iſt entſchloſſen, an dieſem unverrückbaren Ziel feſtzu halten. Auch vom Blickpunkt der Oppo⸗ ſitionsparteien betrachtet, muß es doch unmöglich er⸗ ſcheinen, die durch die Notverordnungen eingeleitete Sanierungsaktion in ihr Gegenteil zu verkehren und ſo Deutſchland in eine Finanzkataſtrophe zu treiben. Soll das Reich in die Zwangslage verſetzt werden, daß es ſeine Arbeitsloſen nicht mehr erhalten und ſeine Beamten nicht mehr voll bezahlen kann? Soll ein Finanzminiſter, dem die zur Balancierung des Etats notwendigen Mittel verſagt werden, ge⸗ zwungen ſein, die Ueberweiſungen an die Länder und Gemeinden zu kürzen, ſo zwar, daß dieſe ihrerſeits nicht mehr imſtande wären, die ausgeſteuerten Er⸗ werbsloſen zu unterſtützen und überhaupt ihren ſozialen Verpflichtungen nachzukommen? Schon dieſe Frageſtellung ergibt den weſentlichen Unterſchied zwiſchen den Erforderniſſen der Wahl⸗ agitation und jenen der praktiſchen Politik. Die Frage einer Regierungsumbildung wird von der Einſtellung der Parteien zu den ſach⸗ lichen Notwendigkeiten des Staates beantwortet werden. Innerhalb der Parteien, die die gegenwär⸗ tige Regierung unterſtützen, ſind die Anſichten, wie man weiß, geteilt. Es gibt Kreiſe, die rechte Mitte, um ſie mit dieſem Schlagwort zu umreißen, die gegen ein Wiederaufleben der Großen Koalition vergan⸗ gener Parlamente Bedenken äußern. Eine andere Richtung, die namentlich im Zentrum außerordent⸗ lich ſtark iſt, lehnt jede Regierungsbildung mit den Nationalſozialiſten ab. Wenn dieſe als Preis für ihre Mitwirkung an einer Regierung das Reichswehrminiſterium und das Reichsinnenminiſte⸗ rium fordern, kann heute ſchon geſagt werden, daß die Ueberlaffung dieſer zwei Portefeuilles, mithin Ueberlaſſung der Reichswehr und der Schupo an die Nationalſozialiſten als ausgeſchloſſen gelten kann. Reichswehr und Schutzpolizei ſind unbedingt ver⸗ läßliche Inſtrumente der Verfaſſung. Sie ſind eine politiſche Realität, genau wie der Herr Reichspräſi⸗ dent, zu deſſen beſchworener Verfaſſungstreue auch nicht der leiſeſte Zweifel erlaubt iſt, eine entſcheidende politiſche Realität verkörpert. Sollte die Reichs⸗ 0 2. Seite 7 Nummer 439 —— Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 23. September 1980 regierung durch ein Mißtrauensvotum des neuen Reichstags zum Rücktritt gezwungen werden, hat der Herr Reichspräſident verfaſſungsmäßig das Recht und die Pflicht, Männer ſeines Vertrauens mit der Bildung einer neuen Regierung zu beauf⸗ tragen. Eine Regierung gegen Hin den⸗ burg iſt in Deutſchland ni cht möglich. Man darf natürlich die politiſchen Stimmungen und Verſtimmungen nicht unterſchätzen, aus denen die verhängnisvolle Neigung zum Extremismus in der deutſchen Nation erwuchs. Dieſem entgegenzu⸗ wirken bedarf es vor allem raſcher und ſachlicher parlamentariſcher Aufbauarbeit. So gewiß ein klag⸗ loſes Funktionieren des Parlamentarismus nun⸗ mehr erſte Vorausſetzung zur Bekämpfung der Kataſtrophenpolitiker iſt, ſo feſt ſteht die Tatſache, daß auch das maßgebende Aus land tatkräftig an der Befriedung Deutſchlands und damit an der Be⸗ friedung der Welt mitwirken muß. Die Reichs⸗ regierung hat keineswegs die Abſicht, wie manches Gerücht es in recht naiver Weiſe glauben machen will, nunmehr ganz einfach die Reparationszah⸗ lungen einzuſtellen. Dazu iſt weder dieſe noch irgend eine andere imſtande. Auch iſt die Reichsregierung ſich der Gefahren für Deutſchland ſelbſt voll bewußt, die die Klauſel des Poung⸗Planes für den Fall vor⸗ ſehen, daß das Reich ſich gezwungen ſehen ſollte, ein Zahlungsmoratorium zu erklären. Derartige Ge⸗ danken werden nicht einmal in Erwägung gezogen. Dagegen kann man hoffen, daß das Ausland, das die Zeichen der Zeit verſteht, an der Linderung der Auswirkungen der Weltwirtſchaftskriſe auf das ſchwerſt betroffene, weil reparationsbelaſtete Deutſch⸗ land tatkräftig mitarbeitet. Solche Mitarbeit iſt durch reichlichere Kreditzu fuhr möglich And nötig. Vor allem iſt es nötig, daß dem deutſchen Export, von deſſen Erträgnis allein Deutſchland ſeine Schulden bezahlen kann, keine weiteren Schwie⸗ rigkeiten entgegengeſtellt werden. In dieſer Rich⸗ tung werden ernſthafte Ueberlegungen anzuſtellen ſein. R. K. — Brauns Verſchleppungstaktik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. September. Die Ankündigung, daß der Vertrag Preußens mit der evangeliſchen Kirche, der eine Ergänzung des Konkordats bilden ſoll, unmittelbar vor dem Ab⸗ ſchluß ſtünde, hat ſich als Falſchmeldung erwieſen. Im Kirchenſenat der evangeliſchen Kir⸗ chen, der geſtern in Berlin verſammelt war, machte ſich lebhafter Unmut über die Verzögerung der Ver⸗ handlungen bemerkbar, an der man der preußiſchen Regierung die Schuld beimißt. Sie hat es in der Tat nicht gerade eilig, das vom Miniſterpräſidenten Braun ſeinerzeit im Landtag gegebene Verſprechen einzulöſen. Man mußte ſich daher geſtern mit der Feſtſtellung begnügen, daß das preußiſche Staats⸗ miniſterium zu den monatelangen Vorverhandlungen bisher noch keine Stellung genommen habe, die Hauptverhandlungen infolgedeſſen auch noch nicht eröffnet werden konnten. Der Kirchenſenat erhob in ſeiner Reſolution mit Nachdruck die Forderung nach Errichtung eſner ewangeliſchen Akademie in Berlin, Nabikale gegen Nadikale Drahtbericht unſeres Berliner Büros . Berlin, 23. September. Die Kommuniſtiſche Partei ruft zu einem „antifaſziſtiſchen Rieſenaufmarſch“ am mächſten Sonntag im Luſtgarten auf. Zugleich mit der Ankündigung dieſer Demonſtration gegen die „braune Mordpeſt“ veröffentlicht die„Rote Fahne“ den Inhalt einer Denkſchrift, als deren Ver⸗ fäſſer Hitlers Ratgeber, der Chefredakteur des „Völkiſchen Beobachters“, Alfred Roſenberg, be⸗ zeichnet wird. Dieſe„geheimen Richtlinien der Faſziſten“ erſtrecken ſich namentlich auf vier Auf⸗ gaben: Die Durchdringung des geſamten Staats⸗ apparates mit Faſziſten, die verſtärkte Arbeit inner⸗ halb der Reichswehr und Polizei, die Ausbildung der„Methoden der Gewalt“ durch Erweiterung der Stoßtruppe und die Gründung breiter„überpartei⸗ licher“ Maſſenorganiſationen, um die Wähler zu er⸗ faſſen. Die Ermordung des Studenten Weſſel „Politiſcher Prozeß vor dem Verliner Schwurgericht — Berlin, 23. September. Unter großem Andrang des Publikums begann heute im großen Schwurgerichtsſaale der Prozeß wegen Erſchießung des nationalſozia⸗ liſtiſchen Studenten Horſt Weſſel. Das Gerichtsgebäude war ſchon am frühen Morgen von einem ſtarken Polizeikommando bewacht. klage lautet auf vorſätzliche Tötung, Beihilfe dazu und Begünſtigung nach der Tat. Die Hau p ft⸗ angeklagten, gegen die ſich die Anklage wegen Totſchlages richtet, ſind der Tiſchler Albrecht Höh⸗ ler, genannt„Ali“, der Arbeiter Erwin Rückert und der Arbeiter Joſef Kandulſki. Wegen Bei⸗ hilfe zum Totſchlag ſind angeklagt die Witwe Eliſa⸗ beth Sal m, die Arbeiter Max, Walter und Willi Jambrowſki, der Arbeiter Walter Joneck und die Arbeiterin Elſe Cohn. Die übrigen acht A n⸗ geklagten, die ſämtlich der„Kommuniſtiſchen Roten Hilfe“ angehörten, ſollen Ali⸗Höhler nach der Tat zu ſeiner Flucht behilflich geweſen fein. Die drei Hauptangeklagten wurden aus der Unter⸗ ſuchungshaft vorgeführt. Die An⸗ Es wurde dann zur Vernehmung des Angeklag⸗ ten geſchritten und zwar begann Landgerichtsdirektor Dr. Tolk im Gegenſatz zur Anklage, die die drei Haupttäter in den Vordergrund ſtellt, mit der Ver⸗ nehmung der Frau Sal m. Er wolle, wie er ſagte, zunächſt feſtſtellen, wie die Sache ſich entwickelt habe, wie Frau Salm dazu gekommen ſei, Weſſel bei den Kommuniſten anzuſchwärzen und deren Hilfe in Anſpruch zu nehmen Horſt Weſſel war am 1. Oktober vorigen Jahres zu Frau Salm in deren Wohnung in der großen Frank⸗ furter Straße 62 gezogen. Es entſtanden bald Zwi⸗ ſtigkeiten zwiſchen ihm und Frau Salm. Bei Weſſel wohnte ſeine Braut. Schließlich wandte ſich Frau Salm am 14. Januar an die Sturmabteilung Mitte des Rot⸗Front⸗Kämpferbundes. Ein Trupp wurde in die Wohnung von Frau Salm hineingelaſ⸗ ſen und Höhler ſchoß Weſſel, als dieſer ſeine Tür öffnete, ohne weiteres ins Geſicht. Die Ku⸗ gel drang in den Mund, und Weſſel iſt am 23. Fe⸗ bruar infolge der durch die Schußvexletzung ein⸗ getretenen Blutvergiftung verſtorben. Die angeklagte Frau Salm gab an, ihr verſtorbener Mann ſei Kommuniſt geweſen, ſie ſelbſt aber ſei unpolitiſch eingeſtellt. Auf Wunſch Weſſels ſei deſſen Braut, Frl. Jänicke, ſo⸗ lange in der Wohnung geblieben, als ſie verreiſt war, da er jemanden haben wollte, der die Wohnung ſauber machen ſollte. Als ſie zurückkam, erfuhr ſie, daß Weſſel Frl. Jänicke ohne ihr Wiſſen polizeilich angemeldet hatte. Er weigerte ſich, für die Braut 9 7 5 zu bezahlen und ſelbſt die Wohnung zu ver⸗ aſſen. Deshalb habe ihre Schwiegermutter ihr geraten, ſie ſolle ſich an die Freunde ihres verſtorbenen Mau⸗ nes wenden, damit Weſſel ſehe, daß ſie auch Hilfe habe. Der Vorſitzende hielt der Angeklagten ent⸗ gegen, daß ſie die Wohnung Weſſel ganz überlaſſen gehabt hätte. Sie hätte ſie ihm verkauft, und als ſie wider Erwarten zurückkehrte, hätte man ſie aus Entgegenkommen vorläufig aufgenommen. Die Angeklagte beſtritt das. Weſſel habe ihr wohl 200/ im voraus bezahlt; er ſollte aber außerdem noch monatlich 32,70/ bezahlen. Sie ſei dann nach der Dragonerſtraße in das Lokal, in dem auch ſchon ihr Mann die kommuniſtiſchen Verſamm⸗ lungen beſucht hätte, gegangen und habe ſich an Jambromwſki, der ein Freund ihres Mannes geweſen war, gewandt. Sie bat ihn, ihr zu helfen, daß Weſſel ausziehe. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob ſie dabei nicht geſagt habe, daß Weſſel ein Faſchiſt ſei, der dauernd Verſammlungen in der Wohnung ab⸗ halte und zwei Waffen und einen Gummiknüppel bei Frankfurter Theater In dieſer Woche waren vier Theaterabende voll⸗ beſetzt— man ging zu Wallburg— zu Shaw— zu Georg Kaiſer zum„Tenor der Herzogin“— und dabet läuft im Schumann eine Schwarz⸗Revue, bei der Ufa der„Abſchied“(Opus 2 der Menſchen am Sonntag) und alles läuft ins Caſé Wien. Wallburg in Frankfurt als Gaſt, zumal mit einem neuen Zeitſtück von Bernard Shaw.„Eltern und Kinder“ bleibt bis in alle Ewigkeit eine hei⸗ lige Sache und, wenn ſie ein Problem aus Ueber⸗ gangs⸗ und Umſtellungstragik geworden, dann bitte ernſt! Ja, wir wiſſen ſehr gut, wie es und was da gemeint iſt und ſind ſehr bereit, uns von der Bühne herunter zum Nachdenken über die Frage des neu⸗ zugeſtaltenden Verhältniſſes zwiſchen Eltern und er⸗ wachſenen Kindern nachzudenken— anregen zu laſſen, aber nicht ſo. Das iſt kein Thema zum Lachen. Wallburg iſt zum Lachen, immer und wo er auftritt. Schon, wenn man ihn anſchaut. Auch im zweiten Abend, in dem„Das freudige Ereig⸗ nis“ von Dell und Mitchell, eine ſehr viel erfreu⸗ lichere harmlos vergnügte Sache über die Szene ging, lachte Frankfurt„ſeinem“ dereinſtigen Wall⸗ burg unentwegt zu, auch wenn es nur ein Drittel von dem verſtand, was dieſer Herr, der ſehr gut auch deutlich reden kann, in ſeinem unerforſch⸗ lichen Ratſchluß heraus— verſchluckt. Ueber das am Samstag in Deutſchland, hier heißt es über ſechs, dort ſpricht man von 10 Bühnen, ur⸗ gelaufenen Georg Kaiſer⸗Schauſpiel„Miſ⸗ ſiſſippi“ fließt mehr Tinte und Druckerſchwärze als nötig iſt. Die Frankfurter Aufführung war gut ge⸗ zeichnet in der ſzeniſchen Darbietung von Eugen Felber, im Bühnenbild von Ludwig Sievert, in der Hauptvertretung der tragenden Rolle Kehves durch Kurt Katſch. Wenn ein Stück aufhört, uns etwas zu geben, Worte allein nicht groß genung ſind, unabhängig vom Geſchehen innerhalb des Spiels uns ein Sinn zu ſein, dann hat der Schauſpieler, der wahrhaft ein Künſtler iſt, noch ein Feld für ſich, den Abend auf ſeine Schultern zu nehmen und durch ſein Spiel allein ihn wertvoll zu machen. Und dieſer Samstagabend war in Frankfurt nicht Georg Kaiſer, nicht Miſſiſſippi— war Kurt Katſch. Als Partner waren die Nebenfiguren Ben Spaniers und Alexander Engels wertvoller und ungleich feiner, als die wenngleich undankbare, ſo doch ganz anders ausbaufähige Dorisfigur, die Frau Lilly Kann gegeben. Das Opernhaus hatte mit Eduard Künnekes Operette„Der Tenor der Herzog in“ fraglos mit den ſtärkſten Beifall dieſer Woche. Sämtliche Ku⸗ liſſenhaken haben ſchamhaft ihr Haupt verhüllt zu ſo viel jagzender Klingelingmuſik und, was haben ſie denn da in Lya Juſtus für ein gelenkiges Fräulein aufgetrieben! Gut hat ſie ſich eingeführt, in der Soubrettenrolle eine Soubrette, wie man ſie heute eben braucht. Auch Trude Kollin iſt eine Neuerſcheinung am Frankfurter Theaterhimmel. Die Rolle der Frau des herzoglichen Tenors jedoch kein Prüfſtein ern⸗ ſter(Sängerinnen!) Kunſt. In den Herrenrollen ſchlug Joſeph Gareis glatt und trotz aller Vor⸗ gabe an günſtigeren Rollen— Jahrgang— und figürlichen Vorteilen der andern ſeine Partner: die Herren Piſtorus und Seidenſpinner, durch altbewähr⸗ tes, vornehmes Spiel, Geſang und Tanz„ſeiner“ Schule. m. h. *„Das Heer der Heimat“ von Horſt Herta van Delden. Ein Frauenkriegsroman. (Verlag B. Behr, Friedrich Feoͤderſen, Berlin⸗Leip⸗ zig.) Ein Frauenkriegsroman, ein herbes und ein ernſtes Buch, das die Zeit lebendig werden läßt, als die Frauen„das Heéer der Heimat“ die Schrecken des Krieges in ihrer Seele empfanden, als„über tauſend ſtumme Gräber ſich Mütter ſtumm die Hand reich⸗ ten.“ Wir leiden und tragen mit dieſen Müttern und Schweſtern, Frauen und Bräuten. Und wir erleben, wie mit dem Leid das Neue in ihr Leben bricht. Wille und Berufung zur helfenden Tat. Die Frau wird ſelbſtändig, und dieſe auf ſich ſelbſt ge⸗ ſtellte Frau will nicht mehr hörig ſein, kann es nicht mehr: ſie ſieht dem Leben klar ins Auge, ſieht alte, unehrliche Bindungen ſich löſen und wird Kämpferin für eine neue Kultur. 1. herrſcht Ruhe. ſich habe, erwiderte die Angeklagte:„Das habe ich geſagt, denn darüber haben ſich die Leute im Hauſe aufgehalten.“ Im weiteren Verlauf ihrer Vernehmung gab die Angeklagte an, am Tage nach der Tat ſei ihr von einem Nachbarn ein Zettel übergeben worden, der ſie ins Karl Liebknecht⸗Haus beſtellte. Dort habe ein Herr zu ihr geſagt:„Die ganze Sache iſt doch nur ein Eiferſuchtsakt zwiſchen zwei Zuhäl⸗ tern geweſen. Höhler iſt doch als Zuhälter be⸗ kannt.“ Sie habe darauf erwidert, Weſſel ſei kein Zuhälter. Auf die Frage des Staatsanwalts gab die Angeklagte nach anfänglichem Ausweichen zu, daß Jambrowfſki, als er den Namen Weſſel hörte, geſagt habe:„Das iſt ja der langgeſuchte Weſſel!“ Die übrigen Angeklagten In der Nachmittagsſitzung wurden zunächſt die übrigen Angeklagten, die an den Vorbereitungen des Ueberfalls beteiligt geweſen waren, vernommen. Der Angeklagte Joneck, der früher dem Reichs⸗ banner angehört hatte und dann zur Kommun i⸗ ſtiſchen Partei übergelaufen war, kannte den verſtorbenen Ehemann der Frau Salm als Parteigenoſſen. Als Frau Salm das kommuniſtiſche Lokal betrat und um Hilfe gegen Weſſel bat, habe er davon der Funktionärverſammlung, die im Hinter⸗ zimmer tagte, Mitteilung gemacht. Man habe ihm erwidert, man hätte keine Zeit, er ſolle Hilfe aus dem Parteilokal von Galtz in der Mulackſtraße holen Sie ſeien ſich einig geweſen, Weſſel die Waffen und Liſten, von denen Frau Salm geſprochen hatte, abzunehmen und ihn an die Luft zu ſetzen. Er habe bei Galtz einige Genoſſen getroffen und Höhler, Rückert und Kardulſki ſeien einverſtanden geweſen, mitzumachen. Er ſei mit anderen Genoſſen auf der Straße geblieben. Der Trupp unten ſollte zum Schutz dableiben, falls Nazis kämen. Als er den Schuß hörte, ſei er weggegangen. Was paſſiert war, habe ich erſt aus den Zeitungen erfahren. Rechtsanwalt Dr. Fuchs:„Was iſt eigentlich unter einer„proletariſchen Abreibung“ zu verſtehen?“ Angeklagter:„Bei uns iſt das ſo, wenn wir von der Sturmabteilung eine„proletariſche Ab⸗ reibung“ jemanden geben wollen, dann denken wir daran, ihn zu verprügeln, ſelbſtverſtänd⸗ lich ſo, daß er ins Krankenhaus einge⸗ liefert wird. Aber nur mit der Fauſt, nicht mit Waffen.“ Der Angeklagte Walter Jambrowſki will von den Verabredungen nichts wiſſen. Sie ſeien beide mit Frau Salm mitgegangen. Er habe bei ihr in der Küche eine Taſſe Kaffee trinken wollen. Als Ali kam und einen Revolver aus der Taſche nahm, habe er gedacht, er wolle ſich gegen Weſſel ſchützen, der ja Waffen hatte. Als der Schuß fiel, habe er gedacht, Weſſel habe durch die Tür geſchoſſen, und noch geſagt: Der feige Hund.“ Gleich darauf habe Ali die Tür aufgeriſſen und gerufen: „Alle runter.“ Der Angeklagte Willi Jambrowſki, der dem Stahlhelm ſeit ſeiner Gründung bis zum Jahre 1929 angehörte und jetzt Kurier bei der ko mmu⸗ niſtiſchen Sturmabteilung Mitte iſt, will von den ganzen Vorgängen in der Wohnung nichts erfahren haben, und beſtreitet auch, daß ein Revolverüberfall geplant geweſen ſei. Die Angeklagte Elſe Cohn ſagte aus, in der Küche hätten Höhler und Rückert Piſtolen heraus⸗ geholt, geladen und entſichert. Was dann geſchehen ſei, wiſſe ſie nicht mehr. Sie habe einen völligen Nervenzuſammenbruch erlitten. Morgen wird mit der Vernehmung des Haupt⸗ angeklagten, Ali Höhler, begonnen werden. Peiping von den Mandſchutruppen beſetzt . Peiping, 23. Sept. Mandſchutruppen haben die Stadt um Mitternacht beſetzt. In der Stadt Reinharots neuer Hofmannsthal Max Reinhardt hat ſich für ſeine erſte Regie⸗ arbeit in dieſer Spielzeit das alte Luſtſpiel„Der Schwierige“ von Hofmannsthal gewählt, das in der Komödie als eine Art Gedächtnisfeier für den Dichter unter ſehr ſtarker Teilnahme des Publikums geſpielt wurde. Alte ariſtokratiſche Wiener Welt. Ge⸗ zierte, mit Fremdwörtern reich verſetzte Sprache. Schwerfällige Geſtändniſſe, beinahe mehr aus der Literatur als aus dem Leben gezeugt. Am ſchwierig⸗ ſten der Liebhaber, ſcheu, verlegen, weltfremd, von zwei Frauen umworben, die eine raffiniert und kokett, die andere gradlinig, klug und zielbewußt, die ihn aus ſeinem Traum erweckt und ſich nimmt. Nebenfiguren, gut getroffene aus dem Wiener Milieu und andere wieder überzeichnet. Ein Stück, das nicht leicht zu geben iſt, weil es die Handlung in die Konverſation verſteckt. Es bedarf der Schauſpieler, die die Lebensbeobachtung, die da⸗ hinterſteht, wieder hervorholen und bühnenlebendig machen. Es bedarf eines Regiſſeurs, der nicht nur dieſe Schauſpieler findet und erzieht, ſondern auch die geſellſchaftliche Atmoſphäre greifbar macht, aus der das Stück allein zu verſtehen iſt. Reinhardt erreicht die letzten Möglichkeiten. Er triumphiert in der Darſtellung des geſellſchaft⸗ lichen Verkehrs, in der Herausholung jener Unter⸗ töne, die als geheime Muſik unter der Konverſation liegen, er miſcht über den gewöhnlichen Dialog hinaus die Stimmen gleichzeitig in verſchiedenſten Schattierungen als eine Kette von Unterhaltung, die kaum merklich aufſteigt und verſchwindet. Er entwickelt auf dieſem Fond die ſcharſen Typen der einzelnen Perſonen in einer unheimlichen Pla⸗ ſtik, wobei ihm die bis in die äußerſte Pſychologte durchgearbeitete Verſchämtheit von Guſtay Waldau in der männlichen Hauptrolle und die helle Freudig⸗ keit von Helene Thimig, ſowie die queckſilberne Beweglichkeit der Eckersberg in den beiden weib⸗ lichen Hauptrollen unterſtützen. Man ſagt: unter⸗ ſtützen, aber man fühlt, wie dies alles, jede Grup⸗ pierung, jede Bewegung, jede Nuance, jeder Tonfall ſein Werk ſind. Oscar Bie dungen aus Bitkareſt berichtet die Raubüberfall im Geſchäftshaus Telegraphiſche Meldung — Hamburg, 22. Sept. Ein Raubüberfall wurde geſtern in einem Kontor⸗ hauſe verübt. Der Geſchäftsführer einer im fünften Stock wohnenden Firma hatte ſich mit einem An⸗ geſtellten ins Bureau begeben, um Poſt zu erledigen. Plötzlich betrat ein Mann das Zimmer, der ſich ein Tuch vor das Geſicht hielt und den Angeſtellten mit einem Revolver bedrohte. Kurz darauf tauchten moch vier andere Männer auf, die ebenfalls ihre Geſichter verdeckten und den Angeſtellten ſowie den Geſchäftsführer mit Piſtolen in Schach hielten. Die Räuber feſſelten dann ihre Opfer an⸗ einander und knebelten ſie mit einem Taſchentuch. Dann durchſuchten ſie die Taſchen und raubten eine Brieftaſche ſowie eine Geldbörſe mit 116 ¼, drei japaniſchen Geloͤſcheinen ſowie verſchiedene Brief⸗ ſachen. Den Ueberfallenen gelang es ſchließlich, den Flur zu erreichen und um Hilfe zu rufen. Die Räuber, die gut gekleidet waren, ſind nach der Be⸗ ſchreibung ungefähr 25 Jahre alt. Letzte Meldungen Diebſtahl auf der„Ipoſta“ — Berlin, 22. Sept. Auf der internationalen Briefmarkenausſtellung im Marmorſaal des Zoo wurde— wie der„Berliner Lokalanzeiger“ meldet ein ſchwerer Diebſtahl verübt. Der Philateliſt Walter Eichler aus Charlottenburg hatte auf ſeinem Stande u. a. ein Auswahlheft mit Briefmarden „Altdeutſchland“ liegen. Als er nach kurzer Ab⸗ weſenheit an ſeinen Tiſch zurückkehrte, mußte er zu ſeinem Schrecken feſtſtellen, daß das Heft verſchwun⸗ den war. Alles Suchen blieb vergeblich. Die in dem Heft enthaltenen Marken ſtellen einen Wert von etwa 7000 J dar. Durch abſtürzende Geſteinsmaſſen begraben — Paris, 23. Sept. In Bourge d Oiſans bei Grenoble wurden geſtern drei Arbeiter durch her⸗ abſtürzende Geſteinsmaſſen begraben und getötet. Drei Arbeiter ſind verletzt worden. Sturmwetter an der franzöſiſchen Küſte — Calais, 23. Sept. Die Stürme der letzten Tage haben nicht nur großen Sachſchaden angerichtet, ſondern auch viele Menſchenleben gefordert. Die franzöſiſchen Schifferfamilien der verſchiedenen Kü⸗ ſtengegenden haben nach den bisher vorliegenden Nachrichten insgeſamt 36 Tote zu beklagen. Auto vom Schnellzug erfaßt— Vier Tote, zwei Verletzte — Dijon, 23. Sept. In der Nähe von Chalous⸗ ſur⸗Saone wurde heute nacht von einem aus Dijon kommenden Schnellzug ein Automobil erfaßt und zermalmt. Dabei ſind vier Autoinſaſſen ums Leben gekommen und zwei verletzt worden. Jack Diamond in Philadelphia verhaftet — Philadelphia, 22. Sept. Der aus Deutſchland ausgewieſene Amerikaner Jack Diamond iſt heute an Bord des deutſchen Dampfers„Hannover“ hier eingetroffen und wurde von der hieſigen Polizei als „verdächtige Perſönlichkeit“ in Haft genommen. Spionageſkandal in Rumänien — Budapeſt, September. Nach Blättermel⸗ rumäniſche Preſſe in ſenſationeller Aufmachung über einen großen Spionageſkandal, der dazu führte, General Mironaſkou einen Selbſtmordverſuch unternommen hat. Der General hatte als Mitglied der Avereſeu⸗Partei vor einigen Jahren eine große Rolle geſpielt und wird jetzt verdächtigt, bei der An⸗ gelegenheit der aus dem rumäniſchen Kriegsmini⸗ ſterium verſchwundenen Dokumente betei⸗ ligt geweſen zu ſein. Die Militärbehörden verwei⸗ gern über die Einzelheiten der Angelegenheit jede Aufklärung. 22 22. Robert Klein-VBühne in Mannheim Enſemble⸗Gaſtſpiel des Deutſchen Künſtlertheaters Am Mittwoch vergangener Woche begann im Bremer Schauſpielhaus die Tournee des Enſemble vom Deutſchen Künſtlertheater in Berlin mit dem dreiaktigen Luſtſpiel„Waſſerſcheu“ von Waugham. Es war ein großer Erfolg für das Berliner Theater und ſeiner Direktion Dr. Robert Klein und für die ſpielenden Künſtler ſelbſt. Leopoldine Konſtantin als kluge Witwe, Hanna Ralph dals aktive und Lola Chlud als ſentimental betrachtende Freundin, Chriſtel Grabe als Zofe! Dazu die Herren: Der. Heiratskandidat Ernſt Dumckes, der ſuchende Jüngling Viktor de daß Kowas und der höchſt weiſe Hausarzt Erhard Sie⸗ 8 dels. Alles geeint unter dem Gaſtſpiel der Berliner Künſtler mit großen Er⸗ wartungen begegnen, und es wird ſicher ein guter und verheißungsvoller Auftakt für die in Ausſicht geſtellten Theater⸗Gaſtſpiele der auswärtigen Bühnen in der eben begonnenen Saiſon gewertet werden. Das Mannheimer Gaſtſpiel des Deutſchen Künſtlertheaters findet nicht, wie im Juſerat ver⸗ ſehentlich am 25. Oktober anzeigt, ſondern an dieſem Donnerstag, übermorgen, am 25. September, ſtatt. 145 „, Miſſiſſippi“ als Theaterſkandal. Bei der Erſtaufführung von Georg Kaiſers Miſſiſ⸗ ſippi“ im Oldenburgiſchen Landes⸗ theater kam es am Samstag abend zu einem wüſten Theaterſkan dal. Eine große Anzahl von Beſuchern, offenſichtlich Nationalſozialiſten, un⸗ terbrach die Aufführung durch Pfeifen und Zwiſchen⸗ rufe bei offener Szene, während das übrige Publi⸗ kum am Aktſchluß durch beſonders lebhaftes Applau⸗ dieren die Mißfallenskundgebungen zu übertönen ſuchte. Ein Zwiſchenrufer verließ nach der Drohung mit Hinausweiſung durch die Schutzpolizei das Theater, nachdem ahn ſeine Geſinnungsgenoſſen durch 99 Heil⸗Rufe verabſchiedet hatten. Die Aufführung konnte dann ohne weitere Störungen zu Ende ge⸗ führt werden. a der glücklichen, be⸗ m ſchwingten Regie von Hans Brahm. Man darf 1 1 Dienstag, 23. September 1980 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 439 Sickinger-Gedenkfeier Die Schulabteilung, die den Namen Sickingers trägt, wollte es ſich nicht nehmen laſſen, das Ge⸗ dächtnis ihres zu Anfang der Sommerferien verſtor⸗ benen Protektors, des Geheimrats Dr. Sickinger, in beſonderer Weiſe zu ehren. Daher verſammelte ſich die Schulgemeinde der Sickingerſchule am vergangenen Samstag, dem Vortage von Sickingers Geburtstage, in ihrer Turnhalle zu einer kleinen Gedenkfeier. Auch eine Anzahl Gäſte war er⸗ ſchienen, ſo vom Stadtſchulamt Stadtoberſchulrat Lehrer und die Schulräte Beck und Jau ch, von der Schularztſtelle der Direktor, Medizinalrat Dr. Stephani, und der Stadtoberſchularzt Dr. Stephan; ebnſo war der Bruder des Verſtorbenen anweſend. Ein Porträt Sickingers, das in entgegenkommen⸗ der Weiſe der Schule von der Kunſtanſtalt Tillmann⸗ Matter zur Verfügung geſtellt worden war, um⸗ flort und umgeben von ernſtem Grün, wies die Kinder von Anfang an auf den Sinn der Veran⸗ ſtaltung hin. In ſeiner Gedächtnisanſprache ſuchte Rektor Winter den Kindern die Bedeutung Dr. Sickingers für das Mannheimer Volksſchulweſen klar zu machen und erinnerte ſie beſonders daran, daß auch die Einrichtung der Förder⸗ und Schwer⸗ hörigenklaſſen, dern Segen ſie ja ſelber genießen dürften, eine Tat Dr. Sickingers ſei. Umrahmt wurde die Anſprache von verſchiedenen für die Trauerfeier paſſenden Rezitationen, Geſangs⸗, Kla⸗ vier⸗ und Violinvorträgen. Was willſt oͤu werden? Mit dieſer Frage müſſen ſich jetzt ſchon die Kinder beſchäftigen, die kommendes Frühjahr aus der Schule entlaſſen werden. Die Vorbereitungen zur Berufswahl ſetzen ein; die Eltern verſuchen, die berufliche Veranlagung des Kindes zu erkennen, die Schule ermittelt und fördert die beſonderen Fähigkeiten und pflegt die allgemeine Bildung und ſchließlich tritt das Berufsamt in Tätigkeit durch belehrende Vorträge in den Schulen, ärztliche Unter⸗ ſuchung, Eignungsprüfung, perſönliche Beratung der Kinder und Eltern, ferner Vermittlung guter Lehr⸗ ſtellen. Von jedem zur Schulentlaſſung kommenden Jugendlichen führt das Berufsamt eine Perſonal⸗ karte. a a Im Rahmen ſeiner Aufgaben veranſtaltet die Be⸗ rufsberatung des Arbeitsamts Maunheim Vorführungen des Films „Von der Schulbank zur Werkſtatt“, deren erſte geſtern nachmittag im Planetarium ſtatt⸗ fand. Dr. Leidinger von der Berufsberatung begrüßte die in Begleitung ihrer Lehrer erſchienenen Entlaßſchüler und betonte, daß der Film eine Au⸗ regung und ein Hinweis ſein ſoll. Damit ſei aber nicht genug getan. Die Berufsberater kommen auch in die Schulen und ſprechen mit den Kindern über den zukünftigen Lebensberuf. Im kommenden Früh⸗ jahr werden die Schwierigkeiten beſonders groß ſein; viele junge Menſchen werden in den gewünſchten Berufen nicht untergebracht werden können, Da wäre es natürlich verkehrt, zum Peſſimismus zu neigen und den Wert der Erlernung eines Berufs zu unterſchätzen. Der Film ſelbſt, im Auftrag des Berufsamts Barmen vom Kinomat⸗Film Elberfeld hergeſtellt, gibt einen Einblick in die vielſeitigen deutſchen Be⸗ rufsgrten und nennt die Anforderungen, die die Be⸗ ſchäftigung in Handwerk, Induſtrie und Handel an den jungen Menſchen ſtellt. Die Möglichkeiten einer Berufswahl ſins allerdings in dem Film nicht reſt⸗ los gezeigt, aber er ſoll ja auch nur Ergänzung der perſönlichen Arbeit des Berufsberaters ſein. In ſeinem zweiten Teil geht der Film auf die weib⸗ lichen Berufe ein.,. Der erſten Vorführung, der auch Stadtoberſchul⸗ rat Lohrer beiwohnte, folgen heute und evtl. auch am Donnerstag weitere Vorführungen für die Eut⸗ laßſchüler der hieſigen Volksſchulen,— * 8 * Seinen 70. Geburtstag begeht heute Herr Joseph Ittemann, 6 6, 23, in körperlicher und geiſtiger * Jeudenheimer Allerlei Neubau einer evangeliſchen Kleinkinderſchule Ecke Schweizer⸗ und Querſtraße Den dringenden Bedürfniſſen entſprechend hat die evangel. Kirchengemeinde Ecke Schweizer⸗ und Quer⸗ ſtraße ein ſtattliches Gebäude für die Kleinen auf dem Sandbuckel und der Feidemer Schweiz erſtellen laſſen. Das Gebäude iſt zweiſtöckig. Im Parterre befinden ſich zwei größere Räume als Aufenthalt für die Kinder, Der geräumige Spielſaal wird mit allen neuzeitlichen hygieniſchen Einrichtungen ausgeſtattet. Das Obergeſchoß iſt als Wohnung für die Kinder⸗ ſchweſtern reſerviert, während das geräumige Sou⸗ terrain für eventl. e ee für Jugendwanderer vorgeſehen iſt. Das Gebäude wirkt mit ſeiner geſchmackvollen Fuſſade recht vorteilhaft. Unter ehrenamtlicher Leitung von Baumeiſter J. Höfling wurde der Bau von Architekt Ludwig Hahner errichtet. Eifrige Hände ſind am Werk, den Bau für allgemeine Wohlfahrtspflege endgültig fertigzuſtellen. Die Kanaliſierungsarbeiten für die Kläranlage ſind ſo ziemlich beendet. Es iſt damit eine gewaltige Arbeit in verhältnismäßig kurzer Zeit geleiſtet worden. Die ſo viel geſchmähten Senkgruben werden zum Teil aufgefüllt oder für Keller⸗ und Lager⸗ zwecke verwendet. Als Schlußſtück wurde am Au⸗ buckel das Pumpwerk erſtellt. Da es in der Tiefe liegt, ſieht man von der Straße aus nur die in gleicher Höhe liegende Terraſſe, die einen offenen Zugang beſitz. Ob man auf die Terraſſe einige Ruhe⸗ bänke ſtellt, damit die in dieſem Gelände vorgeſehene Grünanlage von hoher Warte aus beſchaulicher be⸗ trachtet werden kann? Der 2. Teil der Kanaliſation („Eckgewann“) wurde zur Vergebung ausgeſchrieben. Schmerzlich wird von den Anwohnern der Ilves⸗ heimerſtraße bedauert, daß man dieſe Straße bei der Kanaliſierung übergangen hat. Es ſtehen hier keine bäuerlichen Anweſen; die Anwohner können die hygieniſchen Verbeſſerungen ebenſowenig entbehren, wie andere Ortsteile. Die Hauptſtraße vom„Badiſchen Hof“ ab bis zur Ilyesheimerſtraße wird gegenwärtig einer gründlichen Ausbeſſerung unterzogen. Die Gehwege rechts und links erhalten Randſteine und Plattenbelag. Die Fahrbahn erhält nach Fertigſtellung dieſer Arbeiten Kleinpflaſter. Wann wird endlich die Körnerſtraße für den Durchgangs verkehr freigemacht? Es iſt ein unhaltbarer Zuſtand, daß man, um an das Ende dieſer Straße zu gelangen, einen Umweg von etwa 10 Minuten machen muß. Man müßte doch endlich Mittel und Wege finden, um dieſen Mißſtand zu be⸗ Bitte knipſen Sie nur! Die Reiſenden, die gewohnt waren, auf ihren Reiſen ſtets ihren Photographenapparat mitzu⸗ führen und die auch aus dem fahrenden Eiſenbahn⸗ zug die ſchönſten Motive— mehr oder minder ver⸗ wackelt— einzufangen pflegten, waren in letzter Zeit ſehr beſorgt wegen der Ausübung ihrer photo⸗ graphiſchen Tätigkeit. Man ſprach von einem all⸗ gemeinen Photographierverbot den Zügen der Reichsbahngeſellſchaft aus. Mit begreiflichem Unwillen diskutierte man allenthalben dieſes unverſtändliche Verbot. Da wir nicht daran glauben konnten, haben wir uns mit maß⸗ gebenden Stellen der hieſigen Reichsbahnverwal⸗ tung ins Benehmen geſetzt. Nach der erhaltenen Auskunft kann von einem Photographierverbot aus den Zügen heraus keine Rede ſein, denn es iſt in der ganzen Reichsbahn⸗ betriesordnung kein Paragraph aufzutreiben, der hierauf Bezug nehmen könnte. Warum ſollte auch das Photographieren der deutſchen Landſchaft unter⸗ ſagt ſein? Wenn tatſächlich gegen einen photo⸗ graphierenden Reiſenden eingeſchritten worden iſt, ſo könnte es ſich nur um einen Ausnahmefall han⸗ deln, bei dem ein übereifriger Ueberwachungs⸗ beamter einer Vorſchrift Geltung zu verſchaffen 4 Kein Vater will klein ſein vor ſeinen Kindern Von Wilhelm Lichtenberg Wenn Napoleon den Satz prägte:„Kein Menſch iſt groß vor ſeinem Kammerdiener“, ſo geſtatte ich 5 mir, ihn zu variieren:„Kein Vater will klein ſein vor ſeinen Kindern.“ Beſonders nicht, ſolange ſie noch im kindlichen Alter und bedingungslos ihrer Umwelt ausgeliefert ſind. Dann ſpäter Achgott, ſpäter entwachſen ſie einem ja doch und bilden ſich ihr eigenes Urteil. Dieſes„vor ſeinen Kindern groß ſein le bringt ja ſicher ſehr viele Väter in die peinlichſten Verlegenheiten; kataſtrophal aber iſt es für den Künſtler, die Kinder über die wahre Bedeu⸗ tung ihres Vaters hinwegzutäuſchen. Die feineren Schattierungen des Ruhmes verſtehen ſie ja doch nicht; und ihnen die Wahrheit ſagen, dieſe häßliche, unerbittliche Wahrheit... Nein, das bringt man ein⸗ fach nicht über ſich! Der Welt, dieſer harten, kalten, nach feſtgelegten Maßſtäben urteilenden Welt, kann man ja doch nichts vorflunkern. Viſa in die Unſterblichkeit nur nach allerſtrengſter Prüfung aus. Und die Route, die man dahin zu nehmen hat, iſt grauſam genau feſtgelegt. Einen 2 in die Unſterblichkeit gibt es leider nicht. Aber die Kinder— um himmelswillen, Kinder!— müſſen fie ſchon im zarteſten Alter wiſ⸗ ſen, daß es Augenblicksware iſt, die man erzeugt? Sie können ſich ohnehin ſo ſchwer einen Begriff machen von dem Metier, das der Vater ausübt. Sie ſehen ringsherum alle die praktiſchen und vernünf⸗ tigen Dinge, welche die anderen„Vatis“ erzeugen und treten deshalb 5 mit einer gwiſſen Averſion an die Erzeugniſſe des— ſagen wir— ſchriftſtellern⸗ den Vatis heran. Es iſt immer ſehr peinlich, wenn die Kinder ſich von der Tätigkeit ihres Vaters keine rechte Vorſtellung machen können. Die Mitwelt ſtellt ihre die Bei meiner ſieben jährigen Eva ſind jedenfalls ſehr lebhafte Zweifel über den Wert und die Exiſtenzberechtigung ihres Vaters aufgeſtiegen. Ich würde ja mit aller zur Verfügung ſtehenden Strenge gegen die Geringſchätzung meines eigenen Kindes auftreten— wenn ich ſie anderſeits nicht ſo ausgezeichnet verſtünde. Einige Epiſoden zwiſchen Vater und Tochter haben eben doch die Saat des Mißtrauens zwiſchen uns geſtreu: Womit verdienſt du eigentlich Geld? Eva: Womit verdienſt du eigentlich Geld, Vati? Ich: Ich bin Schriftſteller, Kind. Eva: Was iſt das ein Schriftſteller? Ich(fehr betroffen: Ein Mann, der ſchreibt. Eva: Sonſt machſt du nichts? Ich: Nein. Eva: Verdient jeder Geld, der ſchreibt? Ich: Nein. Ich ſchreibe Geſchichten, die die an⸗ deren Menſchen leſen. Eva: Warum leſen ſie ſie? Ich: Weil ſie ihnen gefallen. Eva: en ſie ihnen? Ich(in die Enge getrieben): Nicht immer. Eva: Warum ſchreibſt du nicht nur Geſchichten, die den Leuten gefallen? Ich: leinige Augenblicke ſprachlos): Man nicht immer nur gute Geſchichten ſchreiben, Eva(nachdenklich): Gibt es Schriftſteller, mehr Geld verdienen als du? Ich: Oh ja. Sehr viele. Eya: Die ſchreiben dann wohl ſchönere Ge⸗ ſchichten? Ich:(beſchämt): Ja. Eya:(nach einer Pauſe): Armer Vati! Ich: Warum nennſt du mich arm? Ewa: Weil du nicht ſchönere Geſchichten ſchreiben kannſt.(Pauſe) Du ſollteſt noch einmal lernen, Vaätt kann die von ſeitigen. Die Scheffelſtraße mit ihren anſpre⸗ chenden Häuſerfaſſaden und breiten Bürgerſteigen iſt bis auf einen verwilderten Eckplatz ausgebaut. Stö⸗ rend wirkt außer dieſem Platz der ſchmutzige Geh⸗ weg vor dem iſraelitiſchen Friedhof. Eine beſſere Herrichtung dieſes Gehweges ſollte ſchnellſtens er⸗ folgen. Schmuck⸗ und andere Plätze Der Schmuckplatz an der Unterfeld⸗ ſtraße wurde vor einigen Wochen mit Sommer⸗ aſtern und Löwenmäulchen bepflanzt. Die farben⸗ prächtigen Blüher hoben ſich von der grünen Raſen⸗ fläche vorteilhaft ab; aber die Herrlichkeit dauerte nicht lange. Dieſer Tage wurden ſämtliche Pflanzen wieder entfernt, um Spätblühern Platz zu machen. Der Eberbacher Platz zeigt ſich noch im ſchön⸗ ſten Blumenſchmuck, während der Schmuckplatz „Am Bogen“ noch als Trümmerfeld daliegt. Warum man an den fertigen Plätzen nicht einige Ruhebänke aufſtellt, um älteren Leuten Sitz⸗ gelegenheit zu bieten, iſt nicht einzuſehen. Die Koſten ſind doch nicht zu hoch. Wann wird der ſchon öfter geäußerte Wunſch endlich erfüllt? Der Markt⸗ und Meßplatz im Kirchfeld iſt ſchon ſeit einiger Zeit fertig und wird jedenfalls auf die Feidener Kerwe ſeiner Beſtimmung übergeben. Der Zugang zu dieſem Platze iſt allerdings kein idealer. Er liegt etwa in der Mitte der Neckarſtraße, ſoll aber ſpäter auch einen und zwar den richtigen Ein⸗ gang von der Hauptſtraße aus erhalten. Der miß⸗ liebige Schuttplatz am Aubuckel ging vor einiger Zeit durch Geländetauſch an die Stadt über. Arbeitsloſe ebnen gegenwärtig das Loch ein. Wel⸗ chem Zweck es dienſtbar gemacht wird, war bis jetzt nicht zu erfahren. Verkehrsfragen Die Autobusverbin dung der O. E. G. von Mannheim nach Schriesheim iſt eine ganz angenehme Einrichtung, aber weniger angenehm für Feudenheimer, die nach Schriesheim fahren wollen. Man empfindet es als Ungerechtigkeit, daß man von Feudenheim ab den vollen Fahrpreis bezahlen muß, wo doch die Strecke um gut 5 Kilometer kürzer iſt. Außerdem hat man bei beſonderen Anläſſen noch das zweifelhafte Vergnügen, keinen Sitzplatz mehr zu erhalten. Die bereits vor längerer Friſt vom Bürgerausſchuß genehmigte Weiterverlegung der Straßenbahn bis zum„Bad. Hof“ läßt lange auf ſich warten. Da im oberen Ortsteil in letzter Zeit durch Neubauten ſtarker Zuzug ſtattfand, wären die Bewohner ſehr dankbar für eine Verkürzung ihres ohnehin noch langen Weges zur Endhalteſtelle der Elektriſchen. Kr. ſuchte, die vielleicht während der Kriegsjahre für ein beſtimmtes Gebiet erlaſſen worden iſt. Auf jeden Fall iſt es, wie uns verſichert worden iſt, im Reichs⸗ bahndirektionsbezirk Karlsruhe vollkommen aus⸗ geſchloſſen, daß gegen das Photographieren aus den Zitgen irgendwelcher Einſpruch erhoben wird. v * * Vom Zuge überfahren. Heute morgen gegen 6 Uhr meldete ein Radfahrer einem Bahnwärter, daß etwa 200 Meter ſüdlich vom Bahnhof Neckarau eine männliche Leiche liege. Der Kopf wurde 300 Meter nördlich, vollkommen zertrümmert und bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelt, aufgefunden. Die Perſonalien des Toten konnten bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden, da der Ueberfahrene keinerlei Ausweispapiere bei ſich führte. Es iſt auch noch un⸗ bekannt, ob ein Unglücksfall oder Selbſtmord vor⸗ liegt. * Auf dem Marktplatz zuſammengebrochen. Auf dem Marktplatz brach geſtern abend zwiſchen 6 und 7 Uhr ein Mann bewußtlos zuſammen. Der Er⸗ krankte wurde von der Sanitätswache in das Kran⸗ kenhaus überführt. Dort wurde eine lebens⸗ gefährliche Lungenentzündung feſtgeſtellt. Es handelt ſich um den 42 Jahre alten Oswald Lubiger aus Elberfeld, einen Händler, der zur Zeit in Ludwigshafen auf der Meſſe weilt. Straßenzuſtands⸗Servite Der Service(Dienſt am Kunden) iſt zu einem beliebten Schlagwort geworden, das allerdings ſchon viel Gutes gewirkt hat. Den Fahrer intereſſiert aber nicht bloß die Inſtandhaltung ſeines Wagens, er möchte, wenn er eine Reiſe unternimmt, darüber im Bilde ſein, welche Straßen er auf ſeiner Fahrt, ihres ſchlechten Zuſtandes wegen, zu meiden hätte. Darin iſt er bisher wenig bedient worden. Der Automobilelub von Deutſchland, dem die Entwicklung des Tourenweſens ſchon viel ver⸗ dankt, beabſichtigt, in Zukunft die Straßen, deren Befahren infolge ihres ſchlechten Zuſtandes nicht ratſam iſt, bekannt zu geben.. Alſo wäre damit der bisher fehlende Straßen ⸗ ſervice geſchaffen! Es iſt hierbei in erſter Linie an jene Wege gedacht, die von den zuſtändigen Be⸗ hörden(Wegeunterhaltungspflichtigen), ſelbſt als ſchlecht befahrbar angeſehen werden und des⸗ halb von ihnen durch beſondere Tafeln gekennzeich⸗ net werden. Dieſe Tafeln, z. B. mit der Aufſchrift „Achtung Schlaglöcher!“, ſind ja leider noch immer eine nur zu häufige und unwillkommene Erſcheinung im deutſchen Straßenbilde. Es wird gleichzeitig daran gearbeitet, daß die ſeit zwei Jahren erſchei⸗ i nende Straßenſperrkarte auch in dieſem Sinne vervollſtändigt werden kann. Sicherlich wird dieſe gen. Erleichterung des Tourenverkehrs durch den A. v. D. von allen Kraftfahrern freudig begrüßt 1 5 L. Jonasz. * * 48 000 Perſonen von der Rhein⸗Haardtbahn zum Wurſtmarkt befördert. Der Verkehr auf der Rhein⸗ Haardtbahn zum Dürkheimer Wurſt markt litt in die⸗ ſem Jahr offenſichtlich unter der ſchlechten allgemei⸗ nen Wirtſchaftslage; es hat aber auch die ungünſtige Witterung das Ergebnis nachteilig beeinflußt. Am letzten Samstag und Sonntag, den beiden Nach⸗ wurſtmarkttagen, wurden 5 900 und 9 400, zu⸗ ſammen 15 300 Perſonen, befördert gegen 20 700 an den gleichen Tagen des Vorjahres, an allen diesjäh⸗ rigen Wurſtmarkttagen zuſammen rund 48 600 N ſonen gegen 62 400 im letzten Jahre. — Schluß des redaktionellen Teils Zur zeit der Kaffee Ernte herrscht reges Leben suf den Plantagen. Bei hochwertigen Sorten legt men großen Wert darauf, nut gut ausgeteifte Kaffeekirschen zu ernten. Je voller der Kaffee gusreiß, um so besset ist er. Die Qualität eines Kaffees hängt außerdem a6 f Sole, godenbescheffenhkeit, Klima, Witterung. Eine seht groge Rolleispieſt die Höhenlage, f Wollen Sie die Feinheiten eines Koffees kennen lernen, det in etws 4000 Fuß Höhe gewachsen ist) so probieten 8ie Coffee Hag, dessen Geschmacle durch soſche erlesenen Hochgewächse wesentſich bestimmt wird. g mmer sind tes die Röstptodukte, die dem Kaffee seinen Wohlgeschmsck und sein Arome vetleihen, niemsls des Coffein. Auch defüf ist det„ Caffee Hag der beste Beyeis. Caffee Hog ist völlig unschsdſich. Auch in stärkstem Kufguß und abends spät genossen, ruft ex niemals Schlefste ungen hervor. Uberzeugen Sie sich selbst, wie gut Kaffee 0 femesk 5 und wie gut et Ihrer Gesundheit tut 8 Ich: Was ſollte ich lernen? N Eva: Auf Schriftſteller, meine ich. Vielleicht kannſt du es dann beſſer. Damit ſich die Mutti nicht mehr ſo kränkt, weil du ſo wenig Geld verdienſt. Verſprichſt du mir, Vati, daß du noch einmal lernen wirſt? Ich(beinahe tonlos): Ja, ich verſpreche es dir Was iſt dichten? Eva: Vati, was iſt das eigentlich„dichten“? Ich: Ich habe dir das doch ſchon einmal erklärt. Man ſchreibt für die Meuſchen Geſchichten auf. Eva: Wahre Geſchichten? Ich Gögernd): Manchmal wahr und manchmal Eva: Warum ſprichſt du nicht weiter, Vati? Ich: Was willſt du denn wiſſen? Eva: Ob deine Geſchichten wahr ſind? Ich: Nicht immer. Eva: Lügſt du, Vati? Ich: Man nennt das nicht„lügen“, Kind. a Eva: Aber wenn eine Geſchichte nicht wahr iſt, dann iſt ſie doch gelogen. Du lebſt alſo davon, daß du die Leute anlügſt... Das iſt nicht ſchön von dir, Vati. Ich: Was iſt nicht ſchön? 5 Eva: Daß du mir das Lügen verbieteſt, wenn du den ganzen Tag nichts anderes machſt. Wenn du lügen darſſt, dann darf ich es auch.(Ueberlegt eine Weile.) Du, Vati— wenn ich nächſtens lüge, bin 5 dann auch eine Schriftſtellerin? Ich: Nein. Eva: Wahrſcheinlich kann 8 noch nicht a genug lügen? Wie? Ich: Wahrſcheinlich. Eva(traurig): Du, Vati, könnteſt du dir nicht einen anderen Beruf ausſuchen? Ich: Warum? 5 Eva: Ich ſchäme mich ſo, daß mein Vati den Leuten nicht die Wahrheit ſagt Das Goethe⸗ Monument Eva(vor dem Goethe⸗Monument): wer iſt der Mann aus Stein? Ich: Goethe, mein Kind. Eva: Wer iſt das— Goethe? Du, Vati, Ich: Das war ein Schriftſteller, Kind. Eu Wie du? Ich letwas geniert): Ja. Wie ich. Eva: Warum iſt er aus Stein?„ Ich: Das nennt man ein Denkmal. Berühmte Männer bekommen nach ihrem Tod ein Denkmal. Eva lohne zu überlegen): Wo wird dein Denk⸗ mal ſtehen, Vati? 92 8 5 Ich(ſehr peinlich berührt): Ich. ich weiß nicht. Eva(beinahe drohend): Du wirſt doch auch ene Denkmal haben, Vati? Ich(mit ſchwerem nicht. Eva: Mann? 5 dich Oh ja Abe. Weißt du, es 1 jetzt keine 11 Platz mehr für Denkmäler in Wien Eva: Für dich wird ſchon noch ein Platz fein. Du biſt ja nicht ſo groß...(nach langer Ueber⸗ legung) Du, Vati Vielleicht biſt du gar nicht berühmt 2 5 Ich: Na, ſo berühmt wie Goethe bin ich nicht.. Eva 17 Ich möchte ſchon lieber das Kind vom Goethe ſein.(Nach einer Weile, bittend) Vati! Bitte, bitte! Werde berühmt Mir zuliebe! Verſprichſt du mir, daß du berühmt wirſt? 5 Ich: Ja. kapoleon war eben kein Schriftſteller. Souſt hätte er gewußt, daß man viel eher vor ſein Kammerdiener groß ſein kann, als— vor ſein Kinde Entſchluß): Wübrſche ch Warum? Biſt du denn kein berühmter Ich verſpreche es dir. * Im Landestheater Karlsruhe fand trotz 80 1 guter Darſtellung unter der Leitung a Baumbachs das Schauſpiel„Miſſiſſippi“ von Georg Kaiſer einen auffallend geringen Widerhall. Am beſten ſchlug noch der zweite Akt ein, nachdem der 15 ohne jedes Beifallzeichen abgelaufen war. Trotz des individuellen Einbruchs in das Kollektiv⸗ Problem gewann der Schlußakt ſchließlich die tempe⸗ rierte Hörerſchaft, die in üblicher Weiſe mehr dem Spiel als dem Werk ihr zurückhaltendes Urteil ſprach. 4. Seite/ Nummer 439 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 23. September 1930 Kraftwagenlinien der Reichspoſt Auf die Angriffe des Verbands Deutſcher Ver⸗ kehrsverwaltungen gegen den Betrieb und die Wirt⸗ ſchaftlichkeit der Kraftwagenlinien der Reichspoſt führte, ſo wird uns vom Städt. Nachrichtenamt geſchrieben, nach einer Zeitungsnotiz der Reichspoſt⸗ miniſter im Verwaltungsrat der Deutſchen Reichs⸗ poſt aus, daß das Kraftpoſtweſen in der Verkehrs⸗ verſorgung der abſeits der Eiſen bahnen gelegenen großen Landesteile ein wichtiges Inſtru⸗ ment des öffentlichen Verkehrs ſei. Dem iſt durch⸗ aus beizuſtimmen. Dafür aber, wie beſtehende Bahnlinien durch Kraftpoſten geſchädigt werden, diene folgendes Beiſpiel: Die Rhein⸗Haardtbahn kämpft— wie alle Bahnen— zur Zeit äußerſt ſchwer damit, Einnah⸗ men und Ausgaben im Gleichgewicht zu halten. Mit beſonderem Intereſſe erwartete ſie daher den Ver⸗ kehr zum Dürkheimer Wurſt markt, der einen gewiſſen Ausgleich für die mageren Tage und Monate des abgelaufenen Geſchäftsjahres bringen ſollte. Die Reichspoſt ihrerſeits aber ſcheute ſich nicht, das Ergebnis dadurch zu beeinträchtigen, daß ſte zu dieſer Veranſtaltung unmittelbar neben der Rhein ⸗Haardtbahn einen Kraft⸗ omnibusbetrieb nach Bad Dürkheim einrichtete, wodurch ſie die Rhein⸗Haardtbahn um einen erheblichen Betrag geſchädigt hat. Berückſichtigt man, daß die Rhein⸗Haardtbahn aufgrund der Betriebspflicht gezwungen iſt, auch die Zeiten des ſchwachen Verkehrs zu bedienen, während ſich die Reichspoſt die ertragreichen Zeiten heraus⸗ ſucht, ſo dürfte es verſtändlich ſein, daß die Bahnen einem derartigen Vorgehen nicht tatenlos zuſehen dürfen, wenn ſie ſich nicht freiwillig aufgeben wollen. Beſonders unangenehm berührte die dabei ein⸗ geſchlagene Tarifpolitik, die ein Beweis dafür iſt, daß die Reichspoſt ihre Tarife nicht nur etwa unter Wahrung ihres„gemeinnützigen Charakters feſtſetzt“, ſondern ausſchließlich vom Standpunkt der Konkurrenzierung aus. Am Samstag, 13. Septem⸗ ber verkündete ſie durch Anſchlag, daß der Fahr⸗ preis vom Ludwigsplatz in Ludwigshafen ab bis Dürkheim 1,25/ beträgt. Nachdem ſie wohl ein⸗ geſehen hat, daß ſie gegenüber dem Fahrpreis der Rhein⸗Haardtbahn von 1/15„ nicht konkurrenz⸗ fähig war, ſetzte ſie ihren Fahrpreis auf 1,05 ¼ herab, mit dem Erfolg, daß ſie immerhin einen Teil des Verkehrs nach Bad Dürkheim an ſich ziehen konnte, während die Rhein⸗Haardtbahn noch genſ⸗ gend Plätze gehabt hätte, den ganzen Verkehr zu bedienen. 5 Dieſe Art der Geſchäftsführung iſt es, die wohl mit Recht den Widerſpruch des Verbandes Deut⸗ ſcher Verkehrsverwaltungen gegen die Reichs⸗ poſt verwaltung hervorgerufen hat und die den Wunſch laut werden ließ, daß auch für die Reichs⸗ poſt die Konzeſſions pflicht eingeführt werden müſſe. * 3 Vivolin⸗Abend Heinz Schäfer. Der kalentvolle Knabe, Zögling des Herrn Dir. Eug. Ehret, bringt mit einem abendfüllenden Konzertprogramm Proben ſeines Könnens. (Siehe Anzeige.) Film⸗Runoſchau Schauburg und Roxy:„Vorhang auf“ Eine ganz ungetrübte Freude iſt dieſer erſte Farben⸗ tonfilm in deutſcher Sprache gerade nicht. Amerikaniſchen Urſprungs, wurde er in Deutſchland nachſyn⸗ chroniſiert, die Dialoge von deutſchen Schauſpielern nachgeſprochen. Gegenüber dem„Flieger“⸗Film iſt immer⸗ hin ein Fortſchritt ſeſtzuſtellen, da die Mundbewegungen faſt vollkommen mit dem geſprochenen Wort überein⸗ stimmen. Dieſe Uebereinſtimmung geht aber auf Koſten des Sprachſtils, der allerdings bei dieſem Film gar nicht oder kaum ins Gewicht fällt. Dieſes iſt an ſich ſchon ſehr bedauerlich, zeigt aber, wie ſinnlos die Dialoge ſind. Die Filmproduzenten betonen bei jeder Gelegenheit die Kul⸗ turmiſſtion des Films und es berührt wirklich ſchmerzlich, wenn von der Leinwand die Worte ertönen„Ich bin ge⸗ kommen hierher“ oder„Ich habe verloren meine Gitarre“. „Wir“ wird wie„uiehr“ geſprochen, nur um eine Ueber⸗ elnſtimmung mit den Mundbewegungen zu erzielen! In der Farbenphotographie ſcheint ein kleiner Fort⸗ ſchritt erzielt worden zu ſein. Man hat ſich auf einige wenige wirkſame Farben feſtgelegt und dieſe teilweiſe recht ſchön herausgebracht, obgleich die Leichen⸗ bläſſe, mit der ſich die Schauſpieler zu überziehen pflegen, noch nicht ganz verbannt werden konnte. Im Gegenſatz zu der rührend banalen Handlung ſteht die herrliche Reyue, die einen breiten Raum einnimmt und um derent⸗ willen ſich das Anſehen dieſes Filmes lohnt. Durch die Farbenbuntheit wird der Reiz der märchenhaften Ausſtat⸗ tung noch erhöht und die Leiſtungen der Exzentris und der Stepptänzer dürften wohl keiner Steigerung mehr fähig ſein.— Die Wiedergabe in der Schauburg kann befriedigen. 125 364 Fremde in Wiesbaden Wiesbaden, 20. Sept. In Wiesbaden waren in der Zeit vom 1. Januar bis einſchließlich 18. Sep⸗ tember insgeſamt 125 364 Fremde(Kurgäſte und Paſ⸗ ſanten) gemeldet. Ilalieniſche Moden auch-in Frankfurt Zu dem Notſchrei in Nr. 421 der NM. unter der Ueberſchrift„Italteniſche Moden in Mann⸗ heim“ meldet ſich nun auch unſer Frankfurter O. Sch.⸗Mitarbeiter mit nachſtehenden teils launigen, teils ernſthaften Ausführungen. In Mannheim beklagt man ſich über den Stra⸗ ßenlärm, vor allem über den von ſogenannten Kri⸗ ſchern verurſachten Krach, der umſo unangenehmer iſt, als er vollkommen überflüſſig ſcheint. Die Mann⸗ heimer mögen ſich tröſten— der Troſt iſt allerdings ſchwach genug— in anderen Großſtädten iſt es kein Jota beſſer. Gerade Frankfurt leidet unter dieſem Unfug in ganz beſonderem Maße. Die Straßenhändler ſind eine Erſcheinung 5 der Nachkriegszeit, die man aus mancherlei Gründen ſich gefallen laſſen muß und auch gefallen laſſen kann. Dieſer unſeren deutſchen Verhältniſſen eigentlich wirklich nicht gerade angepaßte Handel kann vielleicht deshalb noch eini⸗ germaßen toleriert werden, weil viele Hunderte von Arbeitsloſen durch dieſen„modernen Geſchäftszweig“ Arbeit und Brot finden. Frankfurt zählt augenblick⸗ lich rund 54000 Arbeitsloſe bei einer Einwohnerzahl von etwas mehr als 550 000 Menſchen. In Frankfurt kümmert ſich allerdings die Polizei mitunter recht energiſch um den Straßenhandel mit Obſt, Gemüſe uſw. In der Innenſtadt, vor allem auch in den ſo⸗ genannten Verkehrsſtraßen, werden Wagen nicht geduldet. Dafür ergießt ſich ein ganzer Train all⸗ täglich durch die Außenſtraßen. Das zur Anpreiſung notwendig erachtete Gebrüll iſt ſteinerweichend, be⸗ ſonders dann, wenn ein Schreier den anderen ab⸗ löſt. Da gibt es„Zwiwwle, Blumenkbvoohl, Gum⸗ mern(Gurken), ſcheeene, friſche Roheß⸗Toomatäää, Koppſalaahd und viele andere Herrlichkeiten.— Da⸗ zwiſchen erſcheint auch mal die Heilsarmee; ſie wird wieder abgelöſt von anderen Sängern und Hofmuſi⸗ kanten, aber einen Schupo— den ſieht man nicht. In Frankfurt hat ſich vor einiger Zeit ein ſogenannter Antilärmverein gegründet, der es beſonders auf die zu häufige und zu laute „Huperei“ der Autos abgeſehen hat, gegen den tat⸗ ſächlich weit mehr ſtörenden und mitunter geradezu quälenden Lärm durch die Straßenhändler iſt er machtlos. Mitunter brüllt auch mal ein allzuſehr gequälter Anwohner:„Halt jetzt endlich emol Dein Schlappe, Du Olwel“, eine Aufforderung, die zumeiſt den Auftakt zu einer Schimpfdebatte bildet, ohne das Grundübel beſeitigen zu können— im Gegenteil. Schreiber dieſes hat in manchen Fällen ſchon inſofern zur Selbſthilfe gegriffen, als er ebenfalls ſchreit. Wenn nämlich der„Kriſcher“ auf der Straße„ſcheeene ſieße Goldtraube, drei Pfund zu einer Mark“ ausbrüllt und umſo intenſiver ſchreit, je weniger er mit ſeiner Offerte Erfolg ſieht, daun brüllt auch der verärgerte Anwohner, indem er die „ſieße Goldtraube, die drei Pfund zu fuffzich Fennich“ ausſchreit. Eine derartige„Konkurrenz“, die das Geſchäft kompliziert und verärgert, verträgt der Krk⸗ ſcher auf die Dauer nicht—— und zieht ſchimpfend ab. Zur Nachahmung in Mannheim empfohlen. Seltſame Selbſtbezichtigungen Einer, der unſchuldig ſein will und doch ins Gefängnis möchte. Der 29 jährige Kaufmann Scheuenpflug, der die Gerichte ſchon oft durch ſeine Straftaten wie auch durch ſeine haltloſen Selbſtbezichtigungen be⸗ ſchäftigt hat, ſtand wieder wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfall vor der großen Ferienſtrafkammer III Berlin. Im vorigen Jahre ſtellte ſich Scheuenpflug der Polizet und bekannte ſich eines Totſchlages ſchuldig, der damals noch unaufgeklärt war. Er wollte einen Arbeiter nach einem Streit erſtochen haben. Auf Grund ſeiner genauen Angaben wurde das Hauptverfahren vor dem Schwurgericht gegen ihn eröffnet. Zur allgemeinen Ueberraſchung be⸗ hauptete dagegen der Angeklagte in der Verhand⸗ lung, daß er nicht der Täter ſei ſondern zur fraglichen Zeit unter falſchem Namen im Gefängnis Oranienburg geſeſſen habe, aus dem er ausgebrochen ſei. Die zur Identifizierung vernommenen Ge⸗ fängnisbeamten erkannten auch in dem Angeklagten einen Gefangenen wieder, der jedenfalls am Tage der Tat unter ihrer Obhut geſtanden hat. Auch ein Verfahren wegen Einbruchs war auf Grund einer Selbſtbezichtigung Scheuenpflugs ein⸗ geleitet worden. Er zeigte eines Tages an, daß er am 10. Oktober 1926 die Abſicht gehabt hatte, die Güterkaſſe des Bahnhofs Halenſee zu berauben und daß er dabei in die Kantine eingedrungen ſei und Lebensmittel und Geld geſtohlen habe. Als Grund ſeines Geſtändniſſes gab der Angeklagte an, daß die⸗ ſer Einbruch ſeine letzte Straftat geweſen ſei und daß er nach Verbüßung ſeiner Strafe wieder ein ehrlicher Menſch werden würde. Das Schöffen⸗ gericht Charlottenburg verurteilte ihn damals zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis, aber ſowohl der Angeklagte wie auch die Staatsanwaltſchaft hat⸗ ten dagegen Berufung eingelegt. In der jüngſten Berufungsverhandlung erklärte Scheuenpflug, daß er dieſen Einbruch gar nicht begangen habe, da er zur fraglichen Zeit in der Heilanſtalt Buch interniert war. Er wäre alſo da⸗ mals unſchuldig verurteilt worden, trotzdem nehme er jetzt ſeine Berufung zurück und möchte es bei dem Urteil des Schöffengerichts bewenden laſſen, da er inkluſive dieſes Urteils noch fünf Jahre Ge⸗ fängnis zu verbüßen habe und dies noch gerade die angemeſſene Zeit für ihn wäre. Da auch die Staatsanwaltſchaft ihre Berufung zurückzog, wurde das Urteil erſter Inſtanz rechtskräftig, und die Strafkammer konnte nun nicht mehr nachprüfen, ob der ſeltſame Angeklagte ſich wieder einmal zu Un⸗ recht bezichtigt hat, oder ob er zu Recht verurteilt worden iſt. Gerichtszeitung Schreckensende einer Weinreiſe Vor längerer Zeit unternahm der in Kaiſers⸗ lautern anſäſſige 37jährige Autovermieter Johann Schneider mit mehreren Bekannten eine ſonn⸗ tägliche Autoreiſe in eine Reihe pfälziſcher Weindörfer. Auf der Heimfahrt kam es am Orts⸗ ausgang von Grethen zum Verhängnis. Das von Schneider geſteuerte Auto rannte in der Kurve gegen eine vorſtehende Hausecke. Der ſchleuderte den 56jährigen Muſiker Kleditzſch aus dem Auto auf die Straße, wo er mit 17 Rip⸗ penbrüchen liegen blieb. Man nahm ihn— auf Schneiders Drängen— mit nach Kaiſerslautern, wo er tags darauf im Krankenhaus ſtar b. Schneider beſtritt, an der Unfallſtelle irgendwie fahrläſſig ge⸗ handelt zu haben. Das Gericht erblickte jedoch in ſeinem Verhalten eine grobe Fahrläſſigkeit und ver⸗ urteilte ihn, da ſein Handeln urſächlich für den Un⸗ fall und damit für den Tod des Kleditzſch ſei, wegen fahrläſſiger Tötung zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Monaten und einer Geldſtrafe von 100 Mk. i* § Vier Monate Gefängnis. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurden vom Schöffengericht Pirma⸗ ſens der Wirt Heinrich Ringle und ſeine Frau wegen je eines fortgeſetzten Vergehens der ein⸗ fachen Kuppelei zu je 4 Monaten Gefängnis ver⸗ teilt. Anprall Unterſchlagung bei der Stuttgarter Lagerhaus⸗ Geſellſchaft Eins überaus mangelhafte Reviſion ermög⸗ lichte es dem 32 Jahre alten verheirateten Buch⸗ halter Friedrich Bleil von Stuttgart bei der Stutt⸗ garter Lagerhausgeſellſchaft in der Zeit vom Januar 1925 bis Januar 1930 rund 38 000 Mark zu verun⸗ treuen. Nach den im Jahre 1924 bei der Lagerhaus⸗ geſellſchaft aufgedeckten Verfehlungen des damaligen Direktors und anderer Angeſtellten rückte er im Jahre 1925 auf den Poſten eines Kaſſiers auf. Dabei fing er gleich am erſten Tage ſeiner Tätigkei an, in ſeine Taſche zu arbeiten. Vom Erweiter⸗ ten Schöffengericht Stuttgart zur Verantwortung gezogen, war der Angeklagte reſtlos geſtändig. Da ihm ſeine Unterſchlagung ſehr leicht gemacht wurde, erkannte das Gericht nur auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahren. Der Staatsanwalt hatte drei Jahre Gefängnis beantragt. * § Weindiebſtahl iſt kein Mundraub. Wegen Dieb⸗ ſtahls verurteilte das Amtsgericht Lampertheim den 21 Jahre alten H. R. aus Mannheim und den 20 Jahre alten Dreher E. W. aus Lampertheim zu je vier Tagen Gefängnis bezw. 20 Mk. Geldſtrafe, weil ſie anläßlich einer Autoſpritztbur aus dem Keller einer Wirtſchaft am Altrhein acht Flaſchen Wein ent⸗ wendeten, über den Gartenzaun warfen und ins Auto verpackten. Die Wirtin entdeckte den Diebſtahl, gab ſich mit der Bezahlung von 5 Mark nicht zu⸗ frieden und erſtattete Anzeige. Das Gericht konnte nicht zu der Ueberzeugung kommen, daß Mundraub vorliege und ſprach obiges Urteil aus. Der Straf⸗ antrag hatte auf das Doppelte gelautet. 8 N 1 H eltsplelg bes e 52 85 e 5 Viele Stunden bringt die Hausfrau täglich am Hüchenherd zu. Die Arbeit wurde viel besser und schneller vonstatten gehen, wenn qiese- Atbeſtsplatz eine besondere leuchte hätte, o Spesen önnen dann besser beobachtet werden. Darumsolſteſede Hausfrau an diesem Arbeitsplatz fur bessere Beleuchtung sorgen. — Schuldig- und doch freigeſprochen Der frühere Vorſitzende der Freiburger NSDAP., Schuhmacher Tritſchler, hatte in einer Verſammlung geäußert, die Freiburger Tagespoſt ſei das größte Lügenblatt. Darauf verklagte der dieſes Blattes Tritſchler wegen Beleidigung. Vor dem Amtsgericht Freiburg i. Br. beſtritt Tritſch⸗ ler dieſe Aeußerung, wurde aber durch Zeugenaus⸗ ſagen überführt. Gleichwohl ſprach ihn das Gericht frei. In der Urteilsbegründung wurde bemerkt, daß der Ausdruck„Lügenblatt“ den Tatbeſtand einer Be⸗ leidigung erfülle und daß das Gericht die Ueberzeu⸗ gung habe, Tritſchler habe dieſen Ausdruck gebraucht. Materiell ſei alſo Tritſchler ſchuldig, insbeſondere, da es ihm nicht geglückt ſei, einen Wahrheitsbeweis für ſeine Behauptung zu erbringen. Aus rechtlichen Gründen müſſe jedoch Freiſpruch erfolgen. Das Blatt ſei eine.meb. H. und daher nicht be⸗ leidigungsfähig.() Nach der Willensrichtung des Angeklagten ſei nicht ein Redakteur des Blattes gemeint, ſondern das Unternehmen als ſolches. Der Chefredakteur des Blattes hat gegen dieſes für die Preſſe bedeutſame Urteil Berufung ein⸗ gelegt. Ungetreuer Sparkaſſenbeamter verurteilt Unter ſtarkem Andrang des Publikums fand am Donnerstag vor dem Erweiterten Schöffengericht in Pir maſens die Verhandlung gegen den Sparkaſ⸗ ſenbeamten Fritz Stocker ſtatt. Stocker hatte im Frühjahr dieſes Jahres als Angeſtellter der Bezirks⸗ ſparkaſſe nach und nach die Summe von 7000 Mark unterſchlagen. Er hat das Geld in der Haupt⸗ ſache für ſeine verſchwenderiſch veranlagte Frau aus der Kaſſe genommen. Stocker war voll⸗ kommen geſtändig und gab die Unterſchlagungen ohne weiteres zu. Er wurde, nachdem auf den größ⸗ ten Teil der Zeugen verzichtet worden war, ſchließ⸗ lich abends gegen 10 Uhr gemäß dem Antrag des Staatsanwalts unter Berückſichtigung des Umſtandes daß die Frau die eigentliche Triebfeder zu den Unter⸗ ſchlagungen geweſen iſt, zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von zehn Monaten bei Anrechnung von vier Monaten 25 Tagen Unterſuchungshaft und Tra⸗ gung der Koſten verurteilt. Die Frau erhielt wegen Hehlerei eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten angerechnet. Verſchiedene Verwandte der Frau Stocker, die wegen Hehlerei und Begünſtigung auf der Anklagebank ſaßen, erhielten geringfügige Ge⸗ fängnisſtrafen, die durch die Unterſuchungshaft ver⸗ büßt ſind. * s Auf Berufung des Staatsanwaltes verurteilt. Ein Kraftfahrer aus Neu⸗Iſenburg war in erſter Inſtanz von der Anklage der Transportgefährdung und Körperverletzung freigeſprochen worden. Da⸗ gegen hatte der Staatsanwalt Berufung verfolgt, die nun verhandelt wurde. Der Chauffeur hatte Mitte Dezember v. J. zwei Damen von Frankfurt, die zu einem Beſuche in der Eberſtädter Villenkolo⸗ nie weilten, nach Frankfurt zurückfahren wollen. Als der Angeklagte aus der Schillerſtraße in die Heidelbergerſtraße(Eberſtadt⸗Darmſtadt) einbiegen wollte, kam es zu einem Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen dem Auto und der Straßenbahn. Die Scheiben des Autos wurden zertrümmert und die beiden Damen durch Glasſplitter verletzt. Die Große Strafkammer Darmſtadt hob das erſte Urteil auf und verurteilte den Angeklagten wegen fahrläſſiger Transportgefährdung und fahrläſſiger Körperverletzung zu einer Geldͤſtrafe von 75 /, ev. 5 Tagen Gefängnis. Sw. § Zuchthaus für eine Mutter, die ihren Sohn ret⸗ ten wollte. Eine 55jährige Frau aus Heubach i. O. ſteht vor den Schranken des Bezirksſchöffengerichtes Darmſtadt. Ihr Sohn ſtand unter dem Verdacht, einen Einbruchsdiebſtahl verübt zu haben. Um den Sohn zu retten, verleitete die Frau einen Kaufmann und einen Händler, doch das Alibi des Sohnes da⸗ durch zu erbringen, daß ſie angeben ſollten, der Sohn habe mit ihnen in einem Hauſe in Heubach genächtigt in der Nacht, in der der Einbruch verübt wurde. Der Kaufmann aus Ober⸗Ramſtadt ging inſofern auf die Sache ein, als er dem Gendarmen gegenüber die Sache ſo darſtellte, vor Gericht aber der Wahrheit entſprechend ausſagte. Der Händler aus Reinheim war zurückhaltend in ſeiner Ausſage. So ſtand denn nun die alte kranke Frau vor den Richtern wegen Verleitung zum Mein eid. Nach dem Geſetz mußte verfahren werden und ſo beſtrafte das Gericht die Frau zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus abzüglich 8 Wochen Unterſuchungshaft. Sw. s Ungetreuer Poſtbeamter zu Zuchthaus ver⸗ urteilt. Ein in den 40er Jahren ſtehender Poſt⸗ ſchaffner aus Darmſtadt hatte ſich am Montag vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt wegen Beraubung und Vernichtung von Ame⸗ rtka⸗Briefen zu verantworten. Er wurde we⸗ gen Unterſchlagung im Amte zu einem Jahr Zuchthaus und 150 Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilt. a 2 2 5 5 n. Lale Aus ftKunftdbereiotige Verwendung des e/elTIschen Lſehtes erteſlen die Osram- Verkaufsstellen, Flegtelzitäts wert und sonstige Elektro Fachgeschäfte. 8 Chefredakteur 4 1 2 wupde von den zwei amtlichen N 7* Lörrach, 22. Sept. Aus Baden Schwabentag in Schwetzingen * Schwetzingen, 22. Sept. Der Schwabenelub Schwetzingen feierte geſtern ſein 30jähri ges Be⸗ ſtehen. Am Feſtakt, der nachmittags im Falken⸗ ſaal ſtattfand, nahmen u. a. die Württemberger Ver⸗ eine aus Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Wiesloch, Karlsruhe, Durlach Friedrichsfeld, Wein⸗ heim, Darmſtadt Worms, Mainz und Höchſt a. M. teil, ferner der erſte Vorſitzende des Verbandes der Würt⸗ temberger Vereine Deutſchlands, Stadtrat Buſch aus Worms. Nach einleitenden Muſikvorträgen der Stadtkapelle Schwetzingen und der Begrüßungs⸗ anſprache des Vorſitzenden Vogt, folgten abwech⸗ ſelnd Chordarbietungen der Württembergia⸗ Mannheim, unter Leitung von Muſikdirektor Sieh, und des gemiſchten Chors aus Worms. Die Feſtrede hielt Stadtrat Buſch aus Worms, der tem⸗ peramentvoll und begeiſtert das ſchwäbiſche Land und Volk und deſſen Eigenarten feierte. Zwölf Mitglie⸗ der, darunter vier Gründer, wurden durch Ueber⸗ reichung der Verbandsehrennadel ausgezeichnet. Die Feier verlief unter ſehr großer Anteilnahme überaus gemütlich im Sinne der Schwabendeviſe„Hie gut Württemberg allweg“. Ein Feſtball beſchloß den Jubiläumstag. Orgelweihe in Weinheim I Weinheim a. d. Bergſtraße, 22. Sept. Am ge⸗ ſtrigen Sonntag vormittag fand in der hieſigen Evangeliſchen Stadtirche, die mit Beſuchern über⸗ füllt und mit Blumen und Immergrün geſchmückt war, die feierliche Weihe der vom Orgelbaumeiſter * 5 Bettex in Steinsfurt bei Sinsheim nach einem J eigenen Patent neu erſtellten Orgel ſtatt. Die alte Orgel der Stadtkirche war über 50 Jahre im Ge⸗ brauch geweſen und mit der Zeit unbrauchbar ge⸗ worden. Nach dem Vortrag des Poſaunenchores und des Choralgeſangs des Kirchenchors überbrachte Kirchen⸗ rat Koppert die Glückwünſche der oberſten evange⸗ liſchen Kirchenbehörde in Karlsruhe und vollzog die Weihe der neuen Orgel, auf der ſodann der Orgel⸗ baukommiſſar des Ev. Oberkirchenrates Dr. Leib⸗ Heidelberg ganz meiſterhaft mit wunderbarer Ton⸗ wirkung eigene Schöpfungen ſpielte. Die mit zwei Manualen und 30 Regiſtern verſehene Orgel, iſt das erſte derartige Werk in der Welt, das nicht mehr teils pneumatiſch, ſondern von den Taſten bis zum Pfeifenventil rein elektriſch iſt. Das Werk ſtellt eine Verbindung alter Barockkunſt mit der modernſten Technik her und zeichnet ſich durch ganz beſonders präziſe Tongebung aus. Nach einer Aeußerung von Dr. Leib ſtellt dieſe Orgel das Syſtem der Zukunft dar. Muſikdirekor Dr. Poppen⸗Heidelberg erklärte, daß die Orgel wie ein Herzſchlag pulſiere. Im Mittelpunkt der ſehr ſtimmungsvollen Orgelweihe ſtand die packende Feſtpredigt von Stadtpfarrer Joeſt. Eberbacher Kuckucksmarkt— Dritter Tag * Eberbach, 23. September. Auch der geſtrige Montag brachte der Stadt Eberbach noch einmal regen Verkehr, der aber im weſentlichen von der landwirtſchaftlichen Bevölkerung der Eberbacher Umgebung beſtritten wurde. Dieſe brachte ihr Vieh zu dem Zucht- und Schlachtviehmarkt, der ſchon vormittags 8 Uhr das Neckarvorland in langen Reihen belebte. Die eingehende Prüfung der Tiere Sachverſtändigen, Zuchtinſpektor Hock für die ſtaatliche und Zuchk⸗ inſpektor Metzger für die genoſſenſchaftliche Ab⸗ teilung vorgenommen. Von beiden Herren wurde eine im ganzen aufſteigende Entwicklung der Zucht⸗ ergebniſſe feſtgeſtellt. Körperbau und Nährzuſtand, gute Vererbung und züchteriſches Intereſſe wirkten zuſammen, um dieſe günſtigen Ergebniſſe zu erzielen. Auch der Zahl nach war der Viehmarkt außer⸗ ordentlich gut beſchickt. Mindeſtens 200 wertvolle Tiere waren angetrieben, von denen ein großer Teil mit Preiſen bedacht werden konnte, deren Geſamt⸗ ſumme ſich auf etwa 3000 Mark belaufen dürfte. Viel ſtärker als im vorigen Jahre waren Gemeinde⸗ farren vertreten. 14 Stück waren zur Stelle gegen 6 won 1929. Erſte Preiſe von je 100 Mark erhielten drei Gemeinden, darunter auch der Preisträger vom 4 vorigen Jahre, Bals bach. Auch für Kühe wurden zahlreiche Preiſe verteilt. i Zum Milchleiſtungs⸗Wettbewerb der Regierung hatten ſich fünf Bewerber gemeldet, die alle Preiſe erhielten, da die Jahresleiſtung ihrer Kühe auf den erforderten Mindeſtbetrag von 2500 Kg. lag und der verlangte Mindeſtmilchgehalt von 10 Prozent von allen erreicht war. Die meiſten Punkte in dieſer Konkurrenz erzielte Karl Schork⸗Wagen⸗ ſchwend. * S Bruchſal, 22. Sept. Flüchtig gegangen iſt ein beim hieſigen Amtsgericht tätiger Gerichtsvoll⸗ dieher. Er fuhr mit ſeinem Dienſtauto bis Mos⸗ bach, wo er dieſes ſtehen ließ und den Schnell⸗ zug nach Hamburg benützte, um ſich dort nach Amerika einzuſchiffen. Man war ihm aber ſofort auf der Fährte und verhinderte ſein Vorhaben. Wie hoch ſich die begangenen Unterſchlagungen belaufen, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Der Flüchtige iſt verheiratet und hat vier unmündige Kinder. 5 Gengenbach, 22. Sept. Hier wurde der beim ſtaatlichen Schotterwerk beſchäftigte Arbeiter Huber tot aufgefunden. Man nimmt an, daß er von dem Anhängewagen eines Laſtautos heruntergeſtürzt iſt und überfahren wurde. N Hier fiel die 68 Jahre alte ledige Wäſcherin Emma Kaiſer in den Gewerbe⸗ kanal und ertrank. Sie hatte dort gewaſchen und wollte ein von der Flut fortgeſpültes Waſchfaß ergreifen, wobei ſie ins Waſſer fiel. Dienstag, 23 September 1930 5*.*— 4 2 2 Goldenes Jubiläum des Humaniſtiſchen Gymnaſiums in Neuſtadt a. d. H. * Neuſtabt a. d.., 21. Sept. Die Feier des 50jährigen Beſtehens des Gymnaſiums(18801930) wurde eingeleitet mit einer Begrüßung sfeier am Samstag abend im feſtlich geſchmückten Saalbau. Zahlreiche ehemalige Schüler hatten ſich von auswärts eingefunden. Oberregierungsrat Wag⸗ ner, der Vorſitzende der Studiengenoſſenſchaft ehe⸗ maliger Gymnaſialſchüler, begrüßte die Feſtver⸗ ſammlung und beſonders Vertreter der Stadt mit Bürgermeiſter Dr. Forthuber an der Spitze ſo⸗ wie die früheren Rektoren der Anſtalt. Im übrigen nahm der Abend einen guten, dem Charakter einer Begrüßungsfeier entſprechenden Verlauf. Nachdem am Sonntag früh Feſtgottesdienſte von Neuſtadter Abiturienten abgehalten worden waren, begann der eigentliche Feſtakt im Saalbau. * Karlsruhe, 2. September. Der Landesverband Baden im Deutſchen Arbeit⸗ geberbund für das Baugewerbe hielt hier ſeine 23. ordentliche Hauptverſammlung ab, die im Anſchluß an die internen Beratungen des Samstag am Sonntag ihren Höhepunkt mit einer öffentlichen Kundgebung im Bürgerſaal des Rathauſes fand. In der ſtark beſuchten Verſammlung ſah man u. a. auch Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behör⸗ den, der Spitzenorganiſationen des Handwerks und verwandter Verbände von Mannheim ⸗Lu d⸗ wigshafen Wüttemberg und der Schweiz. In der Eröffnungsanſprache wies der Landesver⸗ bandsvorſitzende, Architekt Ludwig Mayer ⸗Frei⸗ burg t. Br. darauf hin, daß die 2 Kriſe und der wirtſchaftliche Tiefſtand im Baugewerbe ein bisher nicht erreichtes Maß erreicht hätten. Den zahlreichen Begrüßungsanſprachen folgte ein Referat von Dr. ing. Hotz⸗ Berlin, das zunächſt einen Einblick in die Arbeiten der Reichsforſchungs⸗ geſellſchaft für Wirtſchaftlichkeit im Bau⸗ und Woh⸗ nungsweſen gewährte. Der Redner hob den Wert einwandfreier Unterſuchungen zum Zwecke der Er⸗ ſparnis hervor und ſetzte ſich für eine vertrauensvolle Zuſammenarbeit zwiſchen der Geſellſchaft und den Organiſationen des Baugewerbes ein. Der ſtellvertretende Landesvorſitzende Architekt Karl Becker ⸗Baden⸗Baden ſchilderte dann in einem weiteren Vortrage die große Notlage des Baugewerbes, die in ihrer kataſtrophalen Zu⸗ Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Der derzeitige Direktor der Anſtalt, Studiendirektor Dr. Mederle, gab in ſeiner Feſtrede der Ueber⸗ zeugung Ausdruck, daß der humaniſtiſche Schul⸗ betrieb keineswegs eine veraltete Bildungsform iſt, die ſich hoffnungslos überlebt habe. Auch für das Schulweſen gelte das Geibel⸗Wort: Dem guten Alten die Treue halten, das kräftige Neue nicht zu ſcheuen. Es wurden zahlreiche Glückwunſchreden ge⸗ halten vom zweiten Bürgermeiſter von Neuſtadt, Eſch, den beiden Rektoren der Oberrealſchule und des Mädchenlyzeums. Ihnen ſchloß ſich Oberkirchen⸗ rat Mayer namens des proteſtantiſchen pfälziſchen Landeskirchenrats, einige frühere Direktoren der Anſtalt und Oberregierungsrat Wagner an, als Vertreter des Biſchofs von Speyer Domkapitular Hoven. Weitere muſikaliſche und geſangliche Darbietun⸗ gen beſchloſſen den erhebend verlaufenen Feſtakt. Eine Gedenkfeier für die Toten ſchloß ſich an. en Baugewerbes ſpitzung unſer ganzes Wirtſchaftsleben in Mitleiden⸗ ſchaft ziehe. An Hand umfangreichen Zahlenmate⸗ rials wies der Redner die Bedeutung des Baumark⸗ tes für das geſamte Wirtſchaftsleben nach und be⸗ leuchtete die Tatſache daß 217 000 erwerbsloſe Bau⸗ arbeiter Mitte Juli das vierfache von 1928 betrage, ein Zeichen für den äußerſt ſchlechten Stand des Ge⸗ werbes. Die Ueberſetzung ſtehe in gar keinem Ver⸗ hältnis zum Auftragsbeſtand. Die ſich ſteigernden Preisunterbietungen verurſachten in immer ſtärkerem Maße Zuſammenbrüche von Betrieben. Durch Reichsgeſetz müſſe die Konzeſſionie⸗ rung im Baugewerbe eingeführt werden, denn nur ſo könne das Gewerbe vor dem Chaos geſchützt werden. Ueber„Baugewerbe und Preisſenkung“ ſprach Syndikus Dr. Ettwein⸗ Freiburg, der zu der Schlußfolgerung kam, daß bei 75 v. H. Lohnanteil und 25 v. H. ſonſtigen Koſten eine Preisſenkungsaktion ohne Neuregelung der Lohnverhältniſſe ein Unding ſein müſſe. Die derzeitigen Lohnſätze im Bauge⸗ werbe ſeien der Hebel für den baugewerblichen Preis⸗ ſtand. Das Baugewerbe ſei durchaus bereit, jede mögliche Preisſenkungsaktion mitzumachen, müſſe aber die an die Preisſenkungsaktion der Reichsbahn geknütpften Bedingungen ablehnen. Für eine Preis⸗ ſenkungsaktion müſſen naturgemäß die wirtſchaft⸗ lichen Vorausſetzungen gegeben ſein. Der Vorſitzende ſchloß darauf mit einem neuer⸗ lichen Hinweis auf den Ernſt der Lage die Tagung. zufammenbruch der Heidelberger Wohnungsbaugeſelljchaft Arbeiten mit Schmiergeldern— Wie die„Armen Schweſtern“ belogen und betrogen wurden— Unglaubliche Schlemmerwirtſchaft * Heidelberg, 23. Sept. Der in Zuſammenhang mit dem Zuſammen⸗ bruch der Heidelberger Wohnungsbau⸗ geſellſchaft geſuchte Direktor Alfred Gold⸗ ſchmidt iſt am Samstag vormittag beim Verlaſſen des„Darmſtädter Hofes“ verhaftet worden. Wei⸗ ter beſtätigt ſich, daß die Wohnungsbaugeſellſchaft am geſtrigen Montag beim Gericht den Konkurs an⸗ gemeldet hat. Wie die Kirchengelder verſchleudert und verludert wurden, beweiſen die vorgefunde⸗ nen Belege der betrügeriſchen Geſellſchaft. Es wurde mit Schmiergeldern in äußerſt hohen Beträgen gearbeitet. So haben prominente Perſön⸗ lichkeiten in der Pfalz und auch in Heidelberg den Schweſtern die Wohnungsbaugeſellſchaft und den Herrn Müller wärmſtens empfohlen und ſich hinter dem Rücken der Schweſtern von Herrn Müller die dickſten Proviſionen zahlen laſſen. Man iſt ſoeben dabet, dieſe Schiebergelder wieder zurückzu⸗ bekommen. Rechtsanwalt Bähr von Heidelberg hat als Treuhänder der Schweſtern einen dieſer Promi⸗ nenten bereits aufgefordert, ſo ſchnell wie möglich ſeine„Proviſion“ von 40 000 Mark zurückzuzah⸗ len, da er ſonſt auf Grund der 88 123 und 826 An⸗ zeige zu erwarten habe. Zu dem Zuſammenbruch der Wohnungsbaugeſell⸗ ſchaft ſchreibt man uns: Heidelberg iſt eine kleine Stadt, in der man weiß, wie die Nachbarn heißen, was der Nachbar kocht, wie der Nachbar lebt. In der Tat wußten es auch die Nachbarn, wie z. B. der Ge⸗ ſchäftsführer der Baugeſellſchaft, Paul Müller und deſſen Frau, auf großem Fuße lebten. Draußen bei der„Dreibogenbrücke“, wie die Heidel⸗ berger die Brücke über das Gelände der projektierten Perſonenbahnhofs nennen, ſtehen drei Häuſer, Bau⸗ meiſter Nollert gehörig, ſchöne Häuſer mit Heizungs⸗ anlage. Hier hatte Herr Müller eine Wohnung inne, frei nach vorne, frei nach hinten, und hier fanden die in der Stadt und vornehmlich in einer Wirtſchaft in Ziegelhauſen durchgeführten Gelage in feinen Kreiſen gewöhnlich ihren Abſchluß. Was hatten die anderen Mieter unter dieſen Feſten zu leiden! Um⸗ ſonſt waren die Beſchwerden beim Hausbeſitzer; wie ſollte auch dieſer ſeinem beſten Mieter, der ſich ſogar ein hochfeines Auto leiſten konnte und die Miete für die Garage pünktlich entrichtete, kündigen oder gar Vorhalt machen! Aber die darüber und dar⸗ unter und daneben wohnten, wollten nach harter Tagesarbeit ruhen und wenn man im beſten Schlafe war, dann ging der Rummel los, dauerte bis in den Tag hinein, da wurde getrunken, gelacht und gejubelt. Zuletzt hielten es die anderen Mietpar⸗ [teien nicht aus, ſie kündigten und zogen aus, oder ziehen noch aus. Und niemand ſuchte etwas Schlimmes hinter dieſen Gaſtereien mit den ſeltenſten Likören, dem prickelnden Sekt, den feinſten Weinen. Sonderbar. Wer heute Arbeit hat, der leiſtet ſie, um die Stelle nicht zu verlieren, und ſo gingen die Fleißigen vom Hauſe ihrer Arbeit nach und kümmerten ſich weiter nicht um die großen Aufmachungen. Die „Dame“ des Hauſes war ja auch wirklich wohltätig, ſchenkte und gab mit vollen Händen, denn wie ſie ſelbſt ſagte, wußte ſie aus früheren Tagen, wie wohl es tut, Wohltaten, und ſeien es nur kleine, zu empfangen. Im ſchönen Luxuswagen machte die ehemalige Bardame die ſchönſten Reiſen. Da mußte man ſeine Wohnung gut verſchließen. Wer fand etwas dahinter, daß neben die gewöhnlichen Schlöffer noch die modernſten Patentſchlöſſer, ſogar an die Man⸗ ſardentüren angebracht wurden! Ein Fenſter in dem Treppenaufgang, das in anderen Wohnungen wegen des reichlich ſpendenden Lichts angenehm empfunden wurde, erhielt in der Etage Müller feſte Vergit⸗ terung. Tat man's wegen den Hausgenoſſen? Wegen den Bettlern? Oft kamen die verſtaubten Autos erſt in der Frühe zurück, wenn andere Leute an die Arbeit gingen, und niemand ſtörte ſich an dem bun⸗ ten Karneval, der in der Privatwohnung weitergefeiert wurde. 5 Gar nicht weit von der Wohnung befindet ſich das Vereinshaus der katholiſchen Gemeinde des Weſtſtadtviertels, hier betreuen und behüten die fleißigen Niederbronner Schweſtern die kleinen Kinder in aufopfernder Weiſe. Die feinen Herr⸗ ſchaften mußten dieſes Haus anſehen, wenn ſie ihre Erholungsſpazierfahrten antraten, ſie mußten die weißen Schleier und die ſchwarzen Gewänder der Schweſtern ſehen. Und ſie fühlten nichts, empfanden kein Mitleid mit den weſens verwandten Schweſtern am anderen Platze, denen ſie die Gelder geraubt, die ſie um die Sparpfennige be⸗ trogen haben, beſtimmt, den Armen, Kranken und Heimatloſen ein Aſyl zu gewähren. Welcher Kontraſt! Doch eines bleibt ſynderbar. Böſe Zungen gibts überall, die die Nachbarn durchhecheln— ohne Grund. Ueber die Inwohner der Wohnung Leſſing⸗ ſtraße 38 mit der hochfeinen nicht bezahlten Einrichtung munkelte man ſchon lange, aber niemand hatte den Mut, der Katze die Schelle an⸗ zuhängen. Man ſieht, etwas Wahres iſt immer an ſolchen warnenden Stimmen. Sie wurden übertönt und ertötet, als man ſah, mit welchen Perſonen die Leute verkehrten. S 141. Jahrgang/ Nr. 439 Aus der Pfalz Eiferſüchtiges Kavalier * Ludwigshafen, 23. Sept. Geſtern abend geriet ein 19 jähriger lediger Schreiner aus Ludwigs⸗ hafen am Ortseingang von Mundenheim mit ſeiner Geliebten, einem 24jährigen Dienſt mädchen von Mundenheim aus Eiferſucht in Streit. In deſſen Verlauf verſetzte er dem Mädchen neun Meſſerſtiche in den Rücken und Oberarm. Auch der 28jährigen Schweſter der Verletzten, die ihr zu Hilfe eilte, verſetzte der Täter einen Stich in die rechte Bruſtſeite und in den Unterarm. Die Ver⸗ letzten wurden durch einen Arzt behandelt. Lebens⸗ gefahr beſteht keine. Der Täter wurde feſtgenommen. Angefahren und getötet * Webenheim(Weſtpfalz), 23. Sept. Der hier wohnhafte Eiſenbahnbedienſtete Baptiſt Jo ſt, der auf dem Bahnhof Zweibrücken bedinſtet war, befand ſich auf dem Heimweg vom Dienſt. Am Ortsausgang von Lautzkirchen kam ihm das Auto des Dr. Glogger entgegen; ſcheinbar kam das Auto auf der durch den Regen ſehr ſchlüpfrigen Straße in der Kurve ins Schleudern, erfaßte den auf der rechten Straßen⸗ ſeite befindlichen Joſt und tötete ihn auf der Stelle. Joſt hinterläßt eine Witwe mit ſechs unverſorgten Kindern. Rechnungsrat Wünſchel 7 * Kaiſerslautern, 23. Sept. Am Sonntag ſtarb hier im Alter von 74 Jahren Rechnungsrat a. D. Karl Wünſchel. W. war lange Jahre bei der hie⸗ ſigen Bezirksſparkaſſe als Kaſſenrechner tätig. Ebenſo verſah er, ſolange das nunmehrige Städtiſche Kran⸗ kenhaus eine Bezirksanſtalt war, die Kaſſenverwal⸗ tung des Krankenhauſes. Seit einigen Jahren lebte der überall beliebte Beamte im Ruheſtand.— In ſeiner Wohnung in der Ludwigſtraße hat ſich am Samstag der 60 Jahre alte Bauunternehmer Jakob Schmitt erhängt. Was den Mann zu dieſem Schritt veranlaßt hat, iſt unbekannt. Nachbargebiete Die verhafteten Frankfurter Kokainſchieber * Frankfurt a.., 23. Sept. Die verhaftete Betty Gerhart iſt aus Offenbach a. M. gebürtig. Sie galt als Schönheit und war zuerſt Modell im Frankfurter Städelſchen Kunſtinſtitut, wo ſich die Maler um das Mädchen riſſen. Später wurde ſie Bardame, Dann verſchwand ſie aus Frankfurt a. M. und man hörte erſt dann wieder etwas von ihr, als ſie in Köln zum erſten Mal mit der Polizei in Berührung kam. Ihre Kokainſucht war ſoweit vorge⸗ ſchritten, daß man ſie in eine Anſtalt ſteckte. Es gelang ihr, auf einige Wochen ohne das Gift auszu⸗ kommen. Als ſie wieder nach Frankfurt a. M. zurück⸗ kehrte, verfiel ſie in die alten Fehler. Sie hatte im⸗ mer einen Kreis junger Menſchen um ſich, die alsbald wie Betty Gerhart dem Rauſchgift verfielen. Der Verhaftete Robert Pache kam An⸗ fang 1925 nach Frankfurt a. M. und wurde bald ein Liebling der Frankfurter Sportkreiſe. Vor etwa vier Jahren ließ ſeine Spielform jedoch gewaltig nach. Er führte dies auf Muskelverletzungen zurück. Die Aerzte konnten jedoch nichts finden. Pache hat ſeine beſten Freunde über ſeinen tatſächlichen Zuſtand ge⸗ fäuſcht, denn niemand wußte, daß er dem Rauſchgift fröhnte.. Ein„Mörder“ * Darmſtadt, 21. Sept. In Darmſtadt fiel am Samstag verſchiedenen Einwohnern ein Hauſierer mit Schnürſenkeln uſw. dadurch auf, daß er einen blutigen Rock und ein blutiges Hemd trug, am Kopf Verletzungen aufwies und im Geſicht verkratzt war. Er bettelte um einen Rock und ein Hemd. So⸗ fort ſtieg bei den Bewohnern der Verdacht auf, es könne ſich um den Frankfurter Mörder handeln. Man verſtändigte die Polizei. Der Kunde war aber flüchtig gegangen. Das verſtärkte den Ver⸗ dacht gegen ihn noch mehr. Das alarmierte Ueber⸗ fallkommando riegelte mit berittener Polizei die Stadtausgänge ab und es dauerte nicht lange, da hatte man den„Mörder“ gefaßt. Es ſtellte ſich aber heraus, daß es ſich um einen harmloſen etwa 23 Jahre alten Mann aus Aſchaffenburg handelte, der in Bensheim vermutlich in der Jugendherberge ſeine Prügel bekommen hatte, wodurch die Kleidung blutig geworden war. Als die Polizei alarmiert worden war, hatte er ſich verdrückt, denn„man kann fa nie wiſſen“. Die Polizei ließ den Burſchen wieder laufen. 5 Verlegung der Bahnmeiſterei Hirſchhorn W. Hirſchhorn, 20. Sept. Die hieſige Bahnmeiſterek wird in nächſter Zeit nach Neckargemünd ver⸗ legt und deren Vorſtand, Bahnmeiſter Peter Mül⸗ ler, ebenfalls nach dorthin verſetzt werden. Neckar⸗ gemünd iſt für den Bahnmeiſtereibezirk zentraler ge⸗ legen wie Hirſchhorn, zumal auch noch ein Teil der Strecke Neckargemünd Meckesheim zu dieſem Bezirk gehört. Die durch die Verlegung im hieſigen Stations⸗ gebäude frei werdenden Räume ſollen nach vorheri⸗ gen baulichen Veränderungen zur Einrichtung eines Wirtſchaftsbetriebs Verwendung finden. Schluß des redaktioneſſen Teils Dienstag, 23. September 2 Erſte Gläubigerverſammlung der„Selbſthilfe der Arbeit Am geſtrigen Montag fand die erſte Gläubiger⸗ verſammlung der zuſammengebrochenen Bauſparkaſſe „Selbſthilfe der Arbeit“ ſtatt. Die Geſellſchaft hat aus dieſem Anlaß ein Rund ſchreiben an ihre Mitglie⸗ der verſchickt, deſſen Inhalt mehr als merkwürdig iſt. Es wird darin der Vorſchlag gemacht, die Kaufkraft⸗Spar⸗ genoſſenſchaften zuſammenzufaſſen im Verband der S haf ⸗ fer⸗Genoſſenſchaften e. V. und die Geſchäfts⸗ anteile etwa von 20 auf 50/ zu erhöhen. Weiter wird der Ankauf von Stammanteilen der Zweckſparkaſſe und von Aktien der„Bank“ vorgeſchlagen, um dieſe beiden In⸗ ſtitute wieder f ig zu machen. Auch eine Firmen⸗ änderung wird empfohlen, um das„Neugeſchäft“ zu er⸗ leichtern. In der Gläubigerverſammlung Gläubigerausſchuß für beide geſamt 144 Perſonen gewählt, der feine erſte Sitzung heute nachmittag abhalten wird. Um eine objektive und den tatſächlichen Verhältniſſen Rechnung tragende Be⸗ nachrichtigung der Oeffentlichkeit zu gewähr⸗ leiſten, wird vom Gläubigerausſchuß noch ein ausführ⸗ licher Bericht veröffentlicht. Stoewer-Werke AG., vorm. Gebr. Stoewer Bekanntlich hat die GV. der Geſellſchaft wie im Freitag⸗ Abendblatt ſchon kurz berichtet, den Abſchluß für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1929 genehmigt. Nach dem nunmehr vorliegen⸗ den Geſchäftsbericht ergab ſich nach Abzug ſämtlicher Un⸗ koſten, die mit 3 300 043/ beziffert werden, und der Zin⸗ ſen von 162 524/ ein Bruttogewinn von 188 339(i. V. 264 385), von dem nach Abſetzung der Abſchreibungen von 161 818(103 722) /, wie gemeldet, ein Reingewinn von 26 521(160 663)/ verbleibt, der ſich um den Gewinn⸗ vortrag auf 256 555(321.833)/ erhöht und vollſtändig vor⸗ getragen wird(i. V. 6 v. H. Dividende). Nach Durchführung der Beſchlüſſe bezüglich der Reor⸗ ganiſation der Geſellſchaft hoben ſich nach dem Vorſtands⸗ bericht die finanziellen Verhältniſſe konſolidiert. Da es gelungen war, ältere Modelle rechtzeitig unterzubringen, ſetzte ſich der normale Vorrat Ende 1928 ausſchließlich aus Wagen der neueſten Ausführung zuſammen. Der Abſatz 8er 9 Zylinder⸗Typen wor in der 1. Jahreshälfte 1929 zufrie⸗ denſtellend, ſpäter machte ſich der allgemeine Konjunktur⸗ rückgang bemerkhar, ſo daß der Geſamtumſatz des Jahres 19029 mengenmäßig hinter dem des Vorjahres zurückblieb. Die Aus landslieferungen konnten um faſt 100 v. H. geſteigert werden. Die Verwaltung weiſt darauf hin, daß es ihr wohl möglich geweſen wäre, bei Zurücknahme gebrauchter Wagen eine zählenmäßige Umſatzerhöhung zu erreichen, ſie es aber vorgezogen habe, die hierbei möglichen Verluſte zu vermeiden und ſo auch nur einen geringen Beſtand gebrauchter Wogen am Jahresende zu haben. wurde geſtern ein Inſtitute von ins⸗ * 10 proz. 3 Mill.⸗Goldauleihe der Stadt Mannheim von 1925. Soweit dieſe Schuldverſchreibungen nicht ſchon von der Stadt Mannheim aufgekauft oder zur Rückzahlung ausgeloſt ſind, hat ſie die Stadt im vollen Betrage zur Rückzahlung zum Nennwert auf 1. Januar 1931 ge⸗ kündigt. Von dieſem Tage an wird die Zinszahlung ein⸗ geſtellt. * 200 000% Verluſt bei einem ländlichen Vorſchußverein. Der Laubacher Vorſchußverein in Heſſen, der etwa 200 Mitglieder, meiſt kleine Gewerbetreibende und Landwirte aus Laubach und Umgegend umfaßt, iſt um über 200 000%¼ geſchädigt worden durch unvorſichtige Dar lehens⸗ gewährung des Rechners. Die Vereinsmitglieder müſſen für dieſen Schaden aufkommen. Eine in den nächſten Tagen ſtattfindende GV. ſoll über das Schickſal der Genoſſenſchaft Beſchluß faſſen. * Keine Fuſion Danatbank— Dresdner Bank. Die Gerüchte, die von einer bevorſtehenden Fuſion der Dresd⸗ ner Bank und der Darmſtädter und Nationalbank wiſſen wyllen, entbehren, wie auf Anfrage von beteiligter Seite erklärt wird, jeglicher Grundlage. * Strickwarenfabrik Hermann Pichler AG., Stuttgark. — Mitteilung gemäß 8 240. Die Geſellſchaft beruft auf den 15. Oktober eine ordentliche Generalverſammlung ein, in der Mitteilung gemäß 8 240 des HGB.(Verluſt von mehr als die Hälfte des Aktienkapitals) gemacht wer⸗ den ſoll und über die Auflöſung der Geſellſchaft zu be⸗ ſchließen iſt. * Millionenverluſt einer Bangeſellſchaft in Frankfurt/ M. In dem Konkursverfahren der Baugeſellſchaft Textorſtraße Ac. wurde ein angeſetzter Termin erneut auf 15. Dezem⸗ ber vertagt, da die Verhältniſſe noch nicht hinreichend ge⸗ klärt ſind. Gegenüber 8 Millionen I Forderun⸗ gen ſind bekanntlich kaum Aktiven vorhanden. verſucht werden, auf dem Wege der Regreßklage gegen den Aufſichtsrat die Gläubigerintereſſen zu wahren. * Prozeß Henſchel u. Sohn— J. A. Maffei AG. vertagt. Der bekannte Prozeß der Henſchel u. Sohn AG. in Koſſel gegen die J. A. Maffei AG. in München auf Rückgabe von nom. 9,2 Mill.„ Henſchel⸗Aktien und auf Zahlung von 4 Mill./ Schadenerſatz iſt im geſtrigen Ter⸗ min auf Antrag beider Parteien auf den 16. Oktober ver⸗ tagt worden. Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der Kulmbacher Brau⸗ induſtrie. Wie verlautet, ſchweben zwiſchen der Rei⸗ chelbräu AG., der Kulmbacher Rizzibräu AG. und der Wartgrafenbrän Gmbü. in Kulmbach— ſämtliche in Kulmbach— Verhandlungen, die darauf hinzielen, ein Zuſammengehen der genannten Brauereien unter Aufrechterhaltung der Betriebe herbeizuführen. * Pſchorrbräu AG., München. Der Aktionär Geh. Kom⸗ merzienrat Joſef Pſchovr hat die Beſchlüſſe der ab. GB. vom 1. September im Wege der Klage angeſochten. Der erſte Verhondlungstermin ſteht beim Landgericht München am 6. Oktober an. * Bamberger Haarhutfabrik vormals Albert Funk AG. in Bamberg. Aus dem Vorſtand der Geſellſchaft, deren Ak⸗ tienpakete bekanntlich ſeit etwa 3 Jahren auf die May⸗ er Gmbß. in Ulm a. D. übergegangen ſind, iſt Direktor Konrad Funk ausgeſchieden. Neu beſtellt wurde dafür Direktor Anton Seidl in Ulm a. D. »Niederrheiniſche Papier⸗ und Pappenſabrik AG., Neuß am Rhein.— Vorausſichtlich dividendenlos. Die Geſell⸗ ſchaft(Aktienkapital 2080 000„) wird für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr 1929⸗30 vorausſichtlich di vi⸗ dend endlos bleiben(i. V. 8 v. H. Dividende). Der er⸗ zielte Reingewinn ſoll zur Stärkung der Betriebsmittel Verwendung finden. In Anbetracht der allgemein ſchlechten Lage auf dem Baumarkt ſei das Unternehmen noch befriedigend beſchäftigt geweſen; das beweiſe ſchon die Tatſache, daß bisher ohne Einſchränkungen gearbeitet wer⸗ den konnte, während die meiſten Unternehmen der Papier⸗ u. Pappeninduſtrie zu erheblichen Betriebseinſchränkungen ſchreiten mußten. Das Geſchäft werde allerdings durch die nordiſche Konkurrenz exheblich beeinträchtigt. * Rhenania Vereinigte Emaillier⸗Werke AG., Düſſel⸗ dorf.— Vorausſichtlich wieder dividendenlos. Für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr wird die Geſellſchaft (Aktienkapital 15 Mill.%), die der Linke⸗Hofmann⸗ Buſch⸗ Werke Ac. naheſteht, mit Rückſicht auf die un⸗ günſtige Lage in der Emaillierinduſtrie vorausſichtlich wiederum keine Dividende verteilen(i. V. 7447% Reingewinn, der ſich durch den Gewinnvortrag aus 1927.28 auf 107 721 l erhöhte, die vorgetragen wurden). * Vergleichsvorſchlag bei der Moritz Mädler in Leipzig. Den Gläubigern der bekonnten Koffer⸗ vnd Lederwaren⸗ fabrik Moritz Mädler in Leipzig wird nunmehr folgen⸗ der Vergleichs vorſchlag unterbreitet: Forderungen bis 250„ werden voll befriedigt, die übrigen vom Ver⸗ fahren betroffenen Gläubiger erhalten 40 v. H. in 20 Mo⸗ natsraten zu je 2 v. 5 Die Daxlehensgläubiger treten zurück, bis die ungeſicherten Gläubiger ihre Quoten er⸗ halten haben. * Kapitalerhöhung der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Gruben⸗ holzeinkaufs⸗Gmb., Berlin. Die Geſelſchaft, an der größere Zechenunternehmen des Ruhrreviers, ſo z. B. die Gelſenkirchener Betgwerks⸗AG., die Bergwerksgeſellſchaſt Dahlbuſch u. a. m. bet ind und die ihrerfeits ſich vor kurzem an der Holzve heitun und Hondelsfirma Ka tz u. Klumpp, Ac. in Gerusbach⸗Baden(AK. 2,5 Mill. Mark] beteiligte, hat eine Erhöhung des Stammkapi⸗ tals um 335 000„ auf 1 Mill. 4 vorgenommen. Es ſoll Praktiſche Vorſchläge zur Reform des Vergleichsverfahrens Der Fall, daß unſolide Geſchäftsleute ſich durch das Vergleichs verfahren öfters ſanieren, wiederholt ſich ſchon ſeit jeher ſo häufig, daß die damit offenbarende Mangelhaftigkeit des Vergleichsverfahrens ſich als einer der Hauptgründe erweiſt, weshalb man nicht zu geſunden Verhältniſſen kommen kann. Noch 1926 war der Kon⸗ kurs die übliche Form der Erledigung einer Inſolvenz. Bei den geſchäftlichen Zuſammenbrüchen wöhrend Kriſis des Jahres 1926 war das Beſtreben, exiſtenzunfähige Einzelunternehmen aus der Wirtſchaft auszuſchalten vor⸗ herrſchend, während bei der jetzigen Kriſis die Neigung vorwiegt, geſcheiterte Unternehmungen vor der Verrichtung zu bewahren, und zwar auf Koſten ihrer Gläubiger, die dabei durchweg 70 v. H. ihres Guthabens einbüßen. Die ſteigenden Verhältnisziffern des gerichtlichen Vergleichs⸗ verfahrens laſſen deutlich erkennen, in welchem Maße es in Anſpruch genommen wird. Noch 1927 ſtand bie Kon⸗ kursziffer zu der der Vergleiche im Verhältnis 100:20, 1929 war ſie auf 100:50 geſtiegen, im März 1930 auf 100:60 und im Juni auf 10080. Urſprünglich geſchaffen, um kreditwürdigen und lebensfähigen Unternehmungen die Möglichkeit zu geben, ſich nach einer der Einigung mit den Gläubigern auf eine Quote von mindeſtens 30 v. H. neu zu rangieren, ohne daß die wirtſchaftliche Exiſtenz des Schuldners ver⸗ nichtet wird, hat die Vergleichsordnung von 1927 das Stärkeverhältnis zwiſchen Gläubigern und Schuldnern völlig verſchoben. Denn gegenwärtig iſt der S chuldner zweifellos der ſtärkere. Heute hat eigentlich jeder Antrag auf Einleitung des Vergleichsverfahrens Ausſicht auf An nah m e, wenn man es verſteht, den Einfluß der Hauptgläubiger, die einen Vergleich ablehnen würden, dadurch auszuſchalten oder zu ſchwächen, daß man aus der Schar der kleinen Gläubiger mit Forderungen bis zu 100/ eine vergleichs⸗ freudige Majorität bildet, indem man ihnen ſofortige Be⸗ ſriedigung zuſagt, ſobald der Vergleich unterſchrieben ſei. Manche Gläubiger wollen auch den Vergleichsſchuldner, wenn er ein neues Geſchäft aufmacht, nicht als Kunden verlieren, und ſo kommt der Vergleich zu Stande, bei dem die Mindeſtquote von 30 v. H. längſt zum Normalſatz geworden iſt. Leider wird ſie dann meiſtens nicht ein⸗ mal ausgezahlt, da der Schuldner ſein neues Unternehmen gegen jeden Zugriff ſeiner alten Gläubiger zu ſichern pflegt. Damit beginnt das Spiel von neuem, der Schuld⸗ ner erhält von neuem Warenkredite, verſchleudert ſie, wie zahlreiche Fälle das in erſchreckendem Maße erweiſen, zu billigſten Preiſen, und dieſe Schleuderware zieht erfah⸗ rungsgemäß die normalen Preiſe immer weiter herab und verwüſtet dauernd den ganzen Markt. Solche Kredit⸗ unſicherheit läßt nicht allein Rieſenſummen der deutſchen Wirtſchaft verloren gehen, ſondern gefährden auch ihre Kreditwürdigkeit in den Augen des Auslandes. Auf Grund ſolcher Erfahrungen wird in der ganzen Geſchäftswelt eine Reform des Vergleichsverfahrens ge⸗ fordert. Das Reformwerk iſt auch bereits auf dem Wege. Der Induſtrie⸗ und Handelstag arbeitet nämlich zuſam⸗ men mit der Wiener Handels⸗ und Gewerbekammer be⸗ reits an dem Entwurf eines deutſch⸗öſterreichiſchen Aus⸗ gleichsgeſetzes. Es hat ſich nämlich ergeben, daß die öſter⸗ reichiſche Geſetzgebung auf dieſem Gebiete ſehr viel beſſer entwickelt iſt, ſo daß es ſich empfiehlt, gemeinſam vorzu⸗ gehen und die Grundſätze der gegenwärtig zur Beratung ſtehenden Novelle der öſterreichiſchen Ausgleichsordnung auch für das deutſche Reformwerk nutzbar zu machen. Um dieſer Reform des Vergleichsrechtes den Weg zu ebnen, veröffentlicht der Verband der Vereine Creditreform, der ſich dabei auf die geſchäftlichen Erfahrungen ſeiner 80 000 Mitglieder ſtützt, jetzt eine Denkſchrift, die unter dem Titel„Die reform⸗ bedürftige Vergleichs ordnung“ aus fachmän⸗ niſcher Feder alle bisher auf dieſem Gebiete gemachten brauchbaren Vorſchläge von Handelskammern, wirtſchaft⸗ lichen Körperſchaften und namhaften Juriſten zuſammen⸗ gefaßt, kritiſch gegen der abwägt und ſchließlich dar⸗ aus beſtimmte Forderungen formuliert. Da bei der gegenwärtigen Praxis während des Vor⸗ verfahrens nicht nur manche Vermögenswerte ver⸗ ſchwinden, ſondern ſich auch lne Gläubiger noch im letzten Augenblick eine bevorzugte Stellung zu ſichern ver⸗ mögen, ſo wird in der Denkſchrift gefordert, daß die am Eröffnungstage vorliegenden Verhältniſſe nicht mehr ge⸗ ändert werden dürfen. Viel mehr als bisher muß das Verfahren waſſeerfaſſend und maſſebildend ſein. Vorbild⸗ lich iſt die öſterreichiſche Geſetzgebung in ihren Beſtrebun⸗ gen, die tatſächliche Erfüllung des abgeſchloſſenen Vergleichs zu ſichern. Dieſe Aufgabe überläßt ſie nämlich nicht mehr dem Schuld⸗ ner, ſondern überträgt ſie auf die„Vergleichsperſon“, dem Treuhänder. Während die Gläubiger bei der heutigen Praxis ſehr oft auch um die ihnen zugeſicherte Mindeſt⸗ quote von 30 v. H. kommen, wenn der Vergleichsſchuldner ſich in einem neuen Unternehmen gegen die Geltend⸗ machung alter Verpflichtungen zu ſichern weiß, legt die zweite öſterreichiſche Ausgleichsnovelle die Ueberwachung der Erfüllungsperiode durch den Treuhänder geſetzlich ſo feſt, daß der Vergleichsſchuldͤner dieſe Kontrolle nicht eher wieder los wird, als bis er ſeine letzte Rate bezahlt hat. Auch für eine entſprechende herung der Vergleichsquote durch Sicherungshypotheken, Bürgen uſw. enthält das öſterreichiſche Geſetz beachtliche Vorſchriften. Muß die abſolute Sicherung der Erfüllung des Ver⸗ gleiches das Kernſtück des Reformwerkes bleiben, ſo macht die Denkſchrift auch noch einen anderen ſehr wichtigen Vorſchlag. Da ſich nämlich die Mindeſtquote von 30 v. H. als zu niedrig erwieſen hat und Deutſchland unter allen Ländern den niedrigſten Satz hat, ſo wird allgemein eine Erhöhung verlangt. Die Denkſchrift macht ſich die Forderung mehrerer Handelskammern und des Ver⸗ bandes ſächſiſcher Induſtrieller zu eigen, die 50 v. H. als Mindeſtquote als angemeſſen bezeichnet. Die Denkſchrift macht dabei geltend, daß der Schuldner erfahrungsgemäß mit der Er⸗ klärung ſeiner Zahlungsunfähigkeit meiſt ſo lange warte, bis ihm das Waſſer bis an den Hals reiche. Steht er aber nach dieſem Vorſchlag vor der Wahl, entweder ſeinen Gläubigern 50 v. H. ihrer Forderung zu zahlen, d. h. aber auch wirklich unter Kontrolle des Treuhänders zu zahlen, oder in Konkurs zu gehen⸗ ſo würde das Ver⸗ gleichsverfahren damit fortan nur noch Schuldnera offen ſtehen, die ihren Gläubigern dafür, daß ſie auf die Hälfte ihrer Forderungen verzichten, wenigſtens noch etwas zu bieten haben. Das würde alſo die begrüßenswerie Folge haben, daß ein Vergleichsſchuldner ſchon dann vor ſeinen Gläubiger hintreten muß, wenn wenigſtens noch der halbe Gegenwert ihrer Anſprüche in der Maſſe vorhanden iſt. Das wäre ein ſehr bedeutſamer Fortſchritt auf dem Wege zur Geſundung der Kreditverhältniſſe. Denn damit würde das gefährliche Treibholz im deutſchen Wirtſchaftsleben beſeitigt werden. Die wurzelloſen Exi⸗ ſtenzen, die dank der Mängel des Vergkreichsverfahrens heute ein wahres Schmarotzerdaſein führen und bamit der deutſchen Geſchäftswelt Rieſenſummen koſten, würden 0 b 1 dann endgültig zum Konkurs getrieben und damit un⸗ ſchädlich gemacht werden können. F. G. Kartoffelpreiſe in verſchiedenen Orlen Deulſchlands Das Statiſtiſche Reichsamt ſtellt monatlich an beſtimmten Stichtagen in einer Reihe von Städten die Preiſe im Klein handel feſt, d. h. beim Verkauf in Ladengeſchäf⸗ ten. Dabei wird die am meiſten gekaufte Sorte zugrunde gelegt, die natürlich in den einzelnen Städten verſchieden iſt. Die ſtorken Preisunterſchiede erklären ſich z. T. hier⸗ durch. Im übrigen verläuft natürlich die Preisbewegung in den einzelnen Städten im ganzen ziemlich gleichartig. Je⸗ desmal tritt im Sommer mit dem Herauskommen der neuen Ernte eine ſtacke Preisſteigerung ein, weil die Frühkartoffeln hoch bezohlt werden. Nach kurzer Zeit pflegt der Preis dann wieder auf eine normale Höhe zurückzugehen. Die Preisſpitze des Sommers iſt in dieſem Jahre verhältnismäßig gering geweſen, wie ja im ganzen die Kortoffelpreiſe in dieſem Jahre ſehr niedrig liegen. Die weitere Preisentwicklung iſt noch nicht zu über⸗ ſehen. Im Berliner Großhandel ſind die Preiſe für Speiſe⸗ kartoffeln auch nach dem Abklingen der Preisſpitze des Sommers weiter ziemlich ſtark zurückgegangen. 5 e e e 1 e 4 n; eee verschiedenen Stäcten. kg— n 2 8 uin , 5 4 N ben 2— 22 Snddelsprels in Berſin 3 crete Kerioffen“““ 2 * Keine Verhandlungen über ein Zigarettenmonopol. Zu der Meldung eines Berliner Mittagsblattes, in der von Verhandlungen zwiſchen den Chefs der großen Ziga⸗ rettenfirmen und Vertretern der Regierung über ein Zi⸗ gorettenmonopol die Rede iſt, hören wir von zuſtändiger Seite, daß keinerlei Verhandlungen zwiſchen Regierungs⸗ vertretern mit Vertretern der Zigeretteninduſtrie geführt worden ſind oder geführt werden. * Vergleich in einem Patentprozeß für Reißverſchluß. Einer der Patentprozeſſe, die gegenwärtig auf dem Reiß ⸗ werſchlußgebiet geführt werden, iſt ſoeben durch Vergleich beendet worden. Auf dieſe Weiſe wird das Urteil der 16. Zivilkammer des Landgerichts 1 Berlin in dem Prozeß zwiſchen der Patent⸗Treuhandgeſell⸗ ſchaft für Reißverſchlußfabrikanten m. b.., Berlin, und der Luc o G. m. b.., Schöng i. Sa., Rechts⸗ kraft erhalten. Die Lueo G. m. 5. H. hat die Bedeutung der Gegenſtond des Prozeſſes bildenden Patente für Deutſchland anerkannt, die Prozeßkoſten übernommen und Schadenerſatz geleiſtet. Die Luco Gmbß. wird unter Be⸗ rückſichtigung der Patentlage die Fabrikation und den Ver⸗ trieb von Reißverſchlüſſen in Deutſchland bis ſpäteſtens zum 15. Oktober 1930 einſtellen. Bis zu dieſem Zeitpunkte hot die Luev Gmb. das Recht erhalten, eine beſchränkte Menge von Reißverſchlüſſen in Deutſchland zu vertreiben. Wäſche-Preisſenkung unmöglich Der Deukſche Wäſcherei⸗ Verband nahm auf ſeiner von über 300 Vertretern beſuchten Tagung in Nürn⸗ berg in einer Entſchließung Stellung zur Frage der Preis⸗ ſenkung, die er ſehr geprüft habe. Das Wäſchereigewerbe ſei ein ausgeſprochenes Lohngewerbe. Die Löhne ſtellen etwa 50 v. H. des Umſatzes dar. Die Betriebslöhne ſeien gegen Friedenszeit um 100 v. H. geſtiegen. Dazu kommen die erhöhten Ausgaben für Materialien, für den Trans⸗ port, für Mieten, für Steuern uſw. Unter Berückſichtigung dieſer Unkoſtenentwicklung müſſe feſtgeſtellt werden, daß die Preiſe im Wäſchereigewerbe einen Tiefſtand er⸗ reicht haben, der eine ſehr ernſtliche Bedrohung der Exi⸗ ſtenz des deutſchen Wäſchereigewerbes bedeute. Liegen doch dieſe Preiſe z. B. für Hauswäſche als Geſichtswäſche teil⸗ weiſe erheblich unter den Vorkriegspreiſen. Die Haupt⸗ verſammlung ſei daher einſtimmig der Anſicht, daß eine Preisſenkung im Wäſchereigewerbe unter den gegenwär⸗ tigen Verhältniſſen ganz unmöglich iſt. 5 r dd y y x Nürnberger Hopfenmarkt * Nürnberg, 22. Sept. (Originalbericht.) Die Geſchäftslage der heute ſchließen⸗ den Baerichtswoche war wieder unverändert ruhig. Die Zu⸗ fuhren beliefen ſich auf etwa 1600 Ballen mit der Bahn und nur 50 Ballen vom Lande. Bei wechſelnder Nachfrage wurden nahezu 1000 Ballen umgeſetzt. Vor allem fan⸗ den Gebirgshopfen prima aus der Hersbrucker Ge⸗ gend mit 6065„ ſchlanken Abſatz. Bei Hollertauer richtete ſich die Nachfrage in der letzten Zeit hauptſächlich auf Mittelhopfen. Es betraſen hierin die Umfätze auch faſt durchwegs die mittleren Qualitäten, die zwiſchen 55 und 75% bezahlt wurden. Wenn hieraus geſchloſſen werden ſollte, daß am Nürnberger Markte nur Mittelhopfen und geringe Ware greifbar ſeien, ſo iſt dies eine irrige Meinung, denn es muß ausdrücklich feſtgeſtellt werden, daß die nicht unbedeutenden Beſtände des Nürnberger Marktes größtenteils aus prima Hallertauer beſtehen. Würt⸗ temberger und Auslandshopfen wurden in der Berichts⸗ woche nicht gehandelt. Bei Wochenſchluß notierten nach amt⸗ licher Feſtſtellung in& für den Zentner: 5 Prima Mittel Geringe Gebirgshopfen 60—65 4050 35—40 Hallertauer 80—90 60—75 45—50 Tettnanger(Württemberg) 95—100 85—90— Badiſche(Bodenſee) 75—85 55—70— Schlußſtimmung ruhig. Am Saazer Markte reges Geſchäft, Tendenz für Prima feſt, mittlere und geringe verngchläſſigt. Notierun⸗ gen von 350—600 Kronen. Belgiſcher Markt behauptet. Notierungen von 195—270 Fres. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 23. Sept. Montag: Birnen 1. Sorte 17-9; 2. 1 Sorte—17; Aepfel 1. Sorke 18—37; 2. Sorte 10—18; Fallobſt—10; Quitten 1822; Zwetſchen 18— 19; Pfirſiche 25— 36; Weinbergpfirſiche 18 bis 35, Nüſſe 1. Sorte 23—32; Sorte 19—23, Bohnen 7 bis 9. Anfuhr gut, Nachfrage rege. e r * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 22. Sept. Sonntag: Portugieſer 1620; Oeſterreicher 18—22, Moſel 1214; To⸗ maten—40; Birnen 20. Anfuhr 500 Zentner, Abſatz und Nachfrage gut.— Montag: Portugieſer. 16—17; Oeſter⸗ reicher 20—22; Moſel 12—14; Tomoten—11; Birnen 20. Anfuhr 270 Zentner, Abſatz und Nachfrage gut. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 23. Sept. Auf Her geſtrigen Auktion notierten Birnen 11—13; Tomaten 8 bis 15, Bohnen—12; 0; Rotkraut 3,5— 4,24 Weißkraut 1,40—1,75; Spinat 1,50—5,75; Karotten—2,50; Zw 2,50— 3,25; Blumenkohl 1. Sorte 1526; 2. Sorte—14: 3. Sorte—7; Kopfſalat 2 bis 5; Endivienſalat—2; ſellerie 1. Sorte 10—15; * Kopff 2. Sorte—8; Anfuhr und Abſatz gut. Herbſtbeginn. Die allgemeine Wein leſe beginnt: am 25. September in Edenkoben, St. Marti. Erfolg der Internationalen Leberſchau Berlin 1930 Geſtern hat der meſſemäßige Teil der Internationalen Lederſchau ſeinen Abſchluß gefunden. Der ſtarke Beſuch von Fochintereſſenten des geſamten Inlandes, insbeſondere der Vertreter der Einkaufskonzerne und Warenhäuſer, hielt bis zur letzten Beſuchsſtunde an. Das Gleiche gilt vom Auslandsbeſuch, der aus nahezu allen europäiſchen Staaten in für derartige Fachausſtellungen ungewohnter Stärke andauerte. Hinſichtlich der direkten Verkaufsergeb⸗ niſſe iſt in erſter Linie von einem geradezu überraſchend vollen und einheitlichen Erfolg der Lederſchau zu berichten, die ſpeziell in Ober leder außerordentlich große Abſchlüſſe, insbeſondere nach dem Auslande, tätigen konnte. In der Schuh⸗Induſtrie überſteigen die Ver⸗ laufsergebniſſe die durch die gegenwärtige Wirtſchoftslage an ſich nicht hoch geſteckten Erwartungen. Ein unerwartet ſtarker Auslandsbeſuch und entſprechender Aus ⸗ landsumſatz gab dem Geſchäft eine beſondere Note. Am beſten dürfte in der Schuhhalle die Haus ſchuh⸗ Induſtrie abgeſchnitten haben. Von guten Abſchlüſſen berichten aber ouch Markenartikelfirmen von Straßenſchuhwerk in mittlerer Preislage. In den übrigen Lederſchuhgruppen lag das Geſchäft ſchwächer. Auffallend war eine e der beſſeren Preislagen, was u. g. auch in guten Verkaufsergebniſſen einzelner Firmen für modiſches Qualitätsſchuhwerk zum Ausdruck kom. Auch Sportſchuhwerk wurde gut verkauft. Ebenſo zufrieden äußerten ſich auch die Ausſteller der Fournituren⸗ und Bedarfsartikelbranche über ihre geſchäftlichen Ergebniſſe. 1 In der Maſchinen⸗ und Werkzeugſchau war das 6 1 Intereſſe oͤes In⸗ und Auslandes bis zum Schluſſe un⸗ vermindert ſtark, wos ſich nach Auffoſſung der Ausſteller unbedingt auch in guten Abſchlüſſen auswirken dürfte. Dieſe Auswirkung der Veranſtaltung für alle Gruppen der Lederwirtſchaft wird im übrigen übereinſtimmend von allen Ausſtellern außerordentlich optimiſtiſch beurteilt und oͤltrfte noch für längere Zeit einen nachhaltenden Erfolg der Internationalen Lederſchau verbürgen. Nach Auf⸗ faſfung aller Ausſteller hat die Lederſchau dem bis dahin völlig ſtagnierenden Verkaufsgeſchäft einen erfreulichen Antrieb gegeben. * Georges Geiling n. Cie. AG., Bacharach. Die GB., in der 573 040/ Aktien vertreten waren, wurde auf einſtim⸗ migen Beſchluß vertagt. Wie mitgeteilt wurde, ſchweben Verhandlungen mit dem Zwecke organiſatoriſcher Verän⸗ derungen, deren Abſchluß abzuwarten ſich öringend emp⸗ fehle. Nähere Angaben hierüber wurden nicht gemacht. Der noch nicht veröffentlichte Geſchäftsbericht für 1929 wurde nicht vorgelegt, weil im Zuſammenhang mit den bevor⸗ ſtehenden organiſatoriſchen Maßnahmen evtl. Abänderungen 0 vorgenommen werden ſollen.— Die GV. der zur Gei⸗. ling⸗Gruppe gehörenden Victor Cliquot Quenardel u. Cie.* Nachf. AG., Bacharach wurde mit der gleichen Begründung vertagt. * Guter Geſchäftsgang der Möbelfabriken Schildknecht., Von Verwaltungsſeite der Württemberger Vereinigte Möbelfabriken Schilöknecht und Rall u. Gerber AG. wird mitgeteilt, daß der Auftragseingang bei dem Un⸗ ternehmen gegenwärtig durchaus befriedigend iſt. Es konnte in der letzten Zeit ein größerer Repara⸗ tionsauftrag gebucht werden, ebenſo ſind vom In⸗ und Aus lande größere Beſtellungen hereingekommen, die eine volle Beſchäftigung der Fabriken in Stuttgart und Kirchheim⸗Teck für die nächſten Monate ge⸗ währleiſten. * Rheiniſche Maſchinenleder Aela.— Vorausſichtlich wie⸗ der Verluſtabſchluß. Wie man hört, läßt die augenblickliche Beſchäftigung des Werkes infolge der ſchlechten Allgemein⸗ lage zu wünſchen übrig. Die ſtark gedrückten Preiſe und„ die allgemein rückgängigen Umfätze haben ein rentables 0 g Arbeiten nicht ermöglicht, ſo daß auch für das Geſchäfts⸗ 1 N jahr 1929⸗30 mit einer Gewinnvertei lun g nicht 35 1 88 ſei. Man rechnet ſogar mit einem geringen Verluſt. * Schwierigkeiten beim Allgemeinen Konſumverein Halle. In der o. Mitgliederverſammlung des Allgemeinen Kon⸗ ſumvereins Halle wurde mitgeteilt, daß den Aktiven in Höhe von rund 4,4 Mill.„ Paſſiven von 2,9 Mill.„/ gegen⸗ überſtänden. Das Reinvermögen von 1,5 Mill., iſt in⸗ deſſen in Baulichkeiten und Einrichtungen feſtgelegt. Es iſt bisher lediglich gelungen, eine Hypothek in Höhe von 80 aufzubringen. Durch Schaffung einer Spar⸗ kaſſe hofft man weiteres Bargeld hereinzubekommen. Die finanziellen Schwierigkeiten hatten ſich in den letzten Monaten ſtark zugeſpitzt, da von den Mitgliedern inner⸗ 1 4 5* halb von 5 Mongten nicht weniger als 400 000/ zurück⸗ gezogen worden ſind. * Indexziffer für Großhandelspreiſe zurückgegangen. Die. auf den Stichtag des 17. Sept. berechnete Großhandels⸗ N indexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt mit 129,0* gegenüber der Vorwoche(123,5) um 0,4 v. H. zurückgegan⸗* gen. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer für 5 Agrarſtoffe um 1 v. H. auf 114,1(Vorwoche 115,½), 1 die Inderziffer für induſtrielle Rohſtoffſe und Hal b⸗. waren um 0,3 v. H. auf 116,3(116,6) und die Inder⸗ 5 ziffer für induſtrielle Fertigwaren um 0,1 v. H. auf N 148,3(148,4) nachgegeben. Die Indexziffer für Kolo⸗ 1 nialwaren iſt um 0, v. H. auf 108,3(108,1) geſtiegen. Landau am 24. September; in Ins heim am 28. September; in Niederhochſtadt am 24. September; in Mühlhofen am 24. September, in den Nebenlagen, am 25. im Wingertsberg; in Impflingen am 28. September; auf der Winterſeite am 23. September allgewein; in Dammheim am 25. September; in Frankweiler am 25. Septewber. 1 * Erſte Tabakverkaufsſitzung in der Rheinpfalz. Der Landesverband Bayeriſcher Tabakbauvereine hielt am Freitag, den 19. Sept. im Wittelsbacher Hof zu Speyer ſeine erſte Verkaufsſitzung für 1930er getrocknete Tabake ab. Angeboten waren etwa 2000 Zentner San d⸗ grumpen aus dem Schneidegutgebiet und aus dem Zi⸗ garrengutgsbiet. Die Beteiligung war ſehr lebhaft und das Intereſſe ſo groß, daß das ganze Angebot reſtlos bei be⸗ friedigenden Preiſen abgeſetzt werden konnte. Die Preiſe liegen zwiſchen 28,25 und 42,30/ pro Zentner, je nach Qualität. a 7 * Karlsruher Viehmarkt vom 22. Sept. Es waren zu⸗ geführt und wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht ge⸗ hondelt: 27 Ochſen a1 55—59, 42 5355, b1 52—53, 62 5052, c 48— 50, d 4748; 62 Bullen a 53—54, b 5051, 8 450, 0 4749, 42 Kühe a—, b 27—37, c 1927; 166 Fär⸗ ſen a 56—62, 6 4854; 59 Kälber 6 7578, c 7279, 8 6972, e 5661; 1825 Schweine a 6062, 6 6264, 0 64 56 d 6567, e 61—64, Sauen 44—46. Tendenz: Rinder langſam, Ueberſtand; Kälber geräumt; Schweine lebhaft, geräumt. * Karlsruher Fleiſchgroßmarkt vom 22. Sept. Der Fleiſchgroßmarkt in der Fleiſchgroßmarkthalle des Städt. Schlachhofes war beſchickt mit: 54 Rindervierteln, 1 Kalb, 2 Hämmeln. Preiſe für 1 Pfund in Pfg.: Kuhfleiſch 5065, Rinoöfleiſch 95—98, Farrenfleiſch 8694, Kalbfleisch 120—128, Hammelfleiſch 108110. Markt lebhaft. 5 Deviſenmarkt* Im heutigen Früt verkehr notieren Pfunde gegen New Vork. 488. Schweiz 25,04 Stockholm. 18.09 Jarls 128.75 olland.. 12.0[ Madrid 45,40 Brüſſel 84,88 1,8 Dollar geg. Rm..2005 Mailand 92.81 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20,31 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 22. Sept, Die Nachfrage nach Kahnraum war auch an der heutigen Börſe ſehr gering. Es konnte nur wenig Kahnraum ein⸗ geteilt werden. Ebenſo waren nur ganz vereinzelte Berg⸗ reiſen om Markt. Die Fracht blieb mit 60—80 Pfg. per Tonne unverändert. Ebenſo erfuhr auch die Bergfracht mit —75 Pfg. per Tonne keine Aenderung. Der Bergſchlepp⸗ lohn notierte mit 1,20, nach Mannheim. Der Talſchlepp⸗ lohn beträgt 7 Pfg. für größere beladene Kühne gb hfer nach Rotterdam. N F e 1— 2 4 1 59 Firma Kösteter& Berweck ist aufgelöst! %%%%,%%%%%%, 3 Dienstag, 23. September 1930 * „Nummer 439 7. Seite Kommunale Chronik Frankfurt a. M. hatte 17,6 Millionen Mark Einnahme aus dem Fremdenverkehr Um einen Ueberblick über die wirtſchaftliche Be⸗ deutung des Fremdenverkehrs in Frankfurt a. M. zu ermöglichen, hat der Direktor des Statiſtiſchen Amtes der Stadt Frankfurt, Dr. Buſch, inter⸗ eſſante Berechnungenszangeſtellt, die einen Einblick in die qualitative Zuſammenſetzung des Fremden⸗ verkehrs bieten. Die Geſamtabnahme des Fremdenverkehrs im Jahre 1930 wird auf 1d. 25 v. H. geſchätzt. Die Uebernachtungsdauer in den Hotels ſämtlicher Kategorien war in den Som⸗ mermonaten geringer als im Winter; ſie ſank in den teureren Hotels ſtärker als in den billigeren. Dagegen iſt in der Belegungsdichtigkeit das umge⸗ kehrte Verhältnis zu beobachten. Unter den vier Hotelkategorie treten in der Kategorie 1 die Engländer, Franzoſen, Schweizer und Amerikaner beſonders hervor. Dienstags und Samstags hat Frankfurt a. M. den ſtärkſten Frem⸗ denbeſuch, während der Donnerstag am tiefſten un⸗ ter dem Durchſchnitt liegt. Die Einnahmen aus dem Fremdenverkehr werden für das Jahr 1929, in dem 579000 Fremde, darunter 51000 Ausländer ge⸗ zählt wurden, auf 17,6 Mill./ geſchätzt, von denen .8 Mill. I auf den Auslandsbeſuch entfallen. Für die Höhe der Einnahmen aus dem Fremdenverkehr iſt in Frankfurt a. M. eine hochwertige Schicht Inlandsfremder maßgeblich. Hannover baut für Kinderreiche Eine Siedlung für kinderreiche Fa⸗ milien errichtet die Stadt Hannover in dem Vor⸗ ort Körtingsdorf. Durch die gemeinnützige Baugeſellſchaft, eine Gründung der Stadtgemeinde ſelbſt, wird hier eine Kolonie von Einfamilien⸗ reihenhäuſern erbaut. Von den 180 vorgeſehenen Häuſern ſind fetzt die erſten 28 fertiggeſtellt, weitere 42 ſollen in dieſem Jahre folgen. Die Häuſer ent⸗ halten im Erdgeſchoß einen großen Wohnraum, eine Küche und einen freien Sitzplatz, im erſten und Dachgeſchoß—4 Schlafräume. Das Badezimmer iſt durch einen Duſchraum erſetzt. Ein Garten von 200 bis 30⁰ Quadratmeter gehört zu jedem Grundſtück. Es iſt gelungen, die geſamten Unterhaltungskoſten der Häuſer, die in das Eigentum der Bewohner übergehen, unter 50/ beim kleinſten, meiſtvertre⸗ tenen, unter 55% beim größeren Typ zu halten. Die Erwerber müſſen eine Anzahlung von 500 leiſten. Die Auswahl der Bewerber, die nach Be⸗ gutachtung durch Wohnungs⸗, Wohlfahrts⸗ und Kriegsfürſorgeamt unter Mitwirkung des Reichs⸗ bundes der Kinderreichen erfolgte, iſt ſo getroffen, daß nur Anwärter berückſichtigt wurden, die keine oder eine völlig unzureichende Wohnung innehatten. Breslau, die Stadt der Einbahnſtraßen In Breslau, deſſen Innenſtadt— infolge der früher für die Feſtung Breslau geltenden Beſtim⸗ mungen— teilweiſe ſehr enge Straßen auf⸗ zuweiſen hat, verſucht man den Erforderniſſen des ſich ſtändig ſteigenden Verkehrs durch die Schaffung von Einbahnſtraßen zu entſprechen. Zu den bisherigen rund drei Dutzend ſind jetzt weitere Straßenzüge zu Einbahnſtraßen erklärt worden: Dadurch hat ſich ihre Zahl in der Breslauer Innen⸗ ſtadt auf 45 erhöht. Auch alle Straßen, die durch be⸗ ſondere Straßenbahnkörper, Grünflächen, Fußwege, Reitwege, Verkehrsinſeln uſw. in zwei Fahrbahnen geteilt ſind, gelten ebenfalls als Einbahnſtraßen. Durch dieſe Regelung iſt es möglich, den Verkehr flüſſig zu halten und den geſteigerten Anſprüchen in jeder Beziehung zu genügen. * 22 2. L. Reilingen, September. In der füngſten Gemeinderatsſitzung wurde beſchloſſen, auf dem diesjährigen Radolfszeller Zuchtviehmarkt durch die Gemeinderäte Kief und Schneider einen Zuchtfarren ankaufen zu laſſen.— Vorbehalt⸗ lich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes wurde für den Wohnhaus neubau des Fabrikarbeiters Leo Klein die Gemeindebürgſchaft in Höhe von 5000, bis zur Fertigſtellung des Baues übernommen.— Dem Verein für das Deutſchtum im Ausland wird nicht beigetreten. Ebenſo wird die Gewährung eines Beitrages oder die Abhaltung einer Haus⸗ und Straßenſammlung infolge großer Arbeitsloſigkeit abgelehnt.— Die Verſteigerung des Oehmoͤgraſes der Gemeindewieſen und des Umbruchgeländes wurde genehmigt.— Von der Reichsbahn ſoll Ausſchacht⸗ 3 für Feldwegverbeſſerungen beſchafft wer⸗ en. Berliner Tennisverband Mebenpokalſieger Ein:4⸗Sieg über das Rheinland Noch einmal hatte Mannheims Tennisgemeinde einen großen Tag. Der Regen am Sonntag und die allzufrüh einſetzende Dunkelheit hatten dort den vorzeitigen Abbruch des Endſpiels um den Medenpokal zwiſchen dem Ber⸗ liner Tennisverband und dem Rheinland zur Folge gehabt und gar die Austragung der Begegnung Rot⸗Weiß Berlin Baden unmöglich gemacht, da die Berliner bereits am Sonntag abend wieder abreiſen mußten. Die Entſcheidung in Deutſchlands bedeutendſten Tennis⸗Mannſchaftskampf ſollte aber doch noch herbeigeführt werden und ſo wurden denn die reſtlichen Begegnungen zwiſchen den beiden Finaliſten auf den Montag vormittag anberaumt. Zunächſt regnete es wieder, ſodaß ſich der Beginn ver⸗ zögerte und vor allem nur eine recht kleine Schar von In⸗ tereſſenten den abermals ungemein heiß umſtrittenen und ſportlich ſehr wertvollen Kämpfen beiwohnte. Schließlich hatte der Wettergott aber doch ein Einſehen, ſodaß die letzten Entſcheidungskämpfe mit einiger Verſpätung noch in Angriff genommen werden konnten, da die prächtige Grün⸗ Weiß⸗Anlage nochmals ihre Wetterfeſtigkeit unter Beweis ſtellte und trotz der zahlreichen Niederſchläge ein ziemlich einwandfreies. Spielen ermöglichte. Mit einer:2 Führung für die Rheinländer hatten die Spiele am Sonntag abend wegen Dunkelheit unterbrochen werden müſſen, man war alſo geneigt, den Rot⸗Weiß⸗ Bezwingern die beſſeren Chancen einzuräumen, zumal man mit einem knappen Sieg von Kuhlmann rechnen durfte und die Rheinländer dann nur noch einen weiteren Sieg zum Enderſolg benötigt hätten. Aber die Berliner erwie⸗ ſen ſich als die ausgeglichendſte Mannſchaft und konnten, wie auch gegen Baden den Endſieg an ſich bringen. Zunächſt wurden die am Sonntag abgebrochenen Begeg⸗ nungen fortgeſetzt. Hier hatten Pitzner⸗ Keller eine 674 Führung gegen Meffert⸗Wenzel erlangt, aber die Rheinländer konnten mit dem gleichen Ergebnis jetzt den zweiten Satz an ſich bringen. Keller zeigte im Schluß⸗ ſatz glänzende Leiſtungen, ſo daß die Berliner hier nur noch ein einziges Spiel abgaben und mit 614, 476,:1 den Punkteausgleich erzwongen. Wolff und Heitmann hatten am Sonntag bereits die beiden erſten Sätze mit:7, 618 erledigt, während der dritte kurz vor der Entſcheidung mit:5 abgebrochen wer⸗ den mußte. Hier begann man den Schlußſatz von vorn. Es zeigte ſich ſchon bald, daß der Rheinländer nicht recht in Schwung kam; Wolff dagegen war äußerſt ſicher und konnte mit:1 zu einem ſicheren Sieg kommen und damit Berlin die:3 Führung geben. Inzwiſchen hatten auch Kuhlmann und Lorenz ihre bei:3, 116 abgebrochene Partie mieder aufgenommen, die den Höhepunkt des Montags bildete. Die Erwartun⸗ gen wurden auch nicht enttäuſcht; beide Spieler befanden ſich in großer Form; Kuhlmann, der noch im Vorjahre für den Berliner Tennisverband erfolgreich gekämpft Hatte, hatte mit ſeinen Angriffen beſten Erfolg und ſpielte ſich in immer beſſere Form. Bei 514 hatte der Rheinlän⸗ der bereits zwei Matchbälle, die aber Lorenz abzuwenden vermochte, bis der Weſtdeutſche dann mit 75 doch zum Sieg kam und nochmals mit 44 den Ausgleich erzwang. Die Entſcheidung mußte alſo auch hier— wie bei dem Vorrundenſpiel gegen Rot⸗Weiß— das Abſchneiden des dritten Doppels bringen. Am Sonntag hatten Heit⸗ mann⸗Hauß dem Rheinland den Endſieg geſichert. Dieswal trafen ſie auf einen überlegenen Gegner und mußten ſich nach hartnäckiger Gegenwehr geſchlagen geben. Bei ausgeglichenem Spiel holten ſich die jungen Berliner den erſten Satz mit 61:4; im zweiten entſchied dann das glänzende Spiel von Schwenker, der als einer unſerer ta⸗ lentierteſten Nachwuchsſpieler anzuſehen iſt, den Kampf ſehr ſicher zu Gunſten der mit:2 ſiegreichen Berliner Kombination, wodurch der Berliner Tennisverband im Geſamtergebnis mit 514 Punkten, 18:11 Sätzen und 116:101 Spielen erfolgreich blieb. 5 Nach Abſchluß der Kämpfe überreichte Dr. Buß in Ver⸗ tretung des bereits abgereiſten Dr. Simon Pforzheim der ſiegreichen Mannſchaft die goldenen Medenabzeichen. Mannheims Tennisſport hat nochmals kurz vor Schluß der Sommerſaiſon ein beſonderes Ereignis erlebt, zumal ſich ſehr im Gegenſatz zu früheren Jahren dieſer Mann⸗ ſchaftswettbewerb immer größeren Allgemeinintereſſes bei Aktiven und Paſſiven erfreut. Schließlich ſei auch derer gedacht, die zu dem guten Gelingen beigetragen haben, ſo vor allem Hans Waldeck als techniſcher Leiter und der zahlreichen Schiedsrichter— erfreulicherweiſe ſah man auch prominente Spieler(wie Kreutzer und Dr. Fuchs) auf dem Schiedsrichterſtuht—, die faſt durchweg ihre Aufgabe zufriedenſtellend löſten. Die Sommerſatſon iſt ſo gut wie abgeſchloſſen, aber bald wird bereits die Hallenſaiſon ihren Anfang nehmen, zumal jetzt Mannheim in der Rhein⸗Neckar⸗Halle auch eine ent⸗ ſprechende, modernen Anſprüchen gerecht werdende Trai⸗ nings⸗ und Wettkampfaulage erhalten hat. Neben verſchie⸗ denen Klubwettſpielen verſprechen zwei Begegnungen her⸗ vorragenden Sport. So werden wir wiederum Gelegenheit haben, die ſympathiſche Mannſchaft des Rheinlands in einem Repräſentativkampf gegen Baden hier zu begrüßen und außerdem erhält Mannheim den Hallenländerkampf Deutſchland— Schweden übertragen, deſſen Termin aller⸗ dings noch nicht genau feſtliegt. Mannheims führende Stellung im ſüddeutſchen Tennis wird alſo auch von nun W. an während der Wintermonate ihre Geltung behalten. Vereinsregatta der Rudergeſellſchaft Luoͤwigshafen bemerkenswerte Lebensfähigkeit, daß die im Jahre 1927 gegründete Ludwigshafener Ruder⸗ geſellſchaft dazu übergeht, durch Abhaltung von Vereins⸗ regatten das Anſehen nach außen und dann vor allem das ſportliche Intereſſe innerhalb der eigenen Kreiſe zu Es ſpricht für eine heben und zu ſtärken. So bedeutete die ſünntügige Ver⸗ einsregatta auf dem Luitpoldhafen einen vollen Erfolg. Neben fünf Ruderrennen kamen vier Rennen der Paddler zum Austrag, ein Modus, den man in internen Kreiſen gelten laſſen kann. Im großen Ganzen gab es ſchöne ſportliche Kämpfe zu ſehen, die den lebhaften Beßfall des ziemlich zahlreich erſchienenen Publikums fanden. Am Schluß der flott verlaufenen Regatta gab es eine Ampfahrt ſämtlicher Ruderer und Paddler, die dem geſataten Arrangement einen würdigen Abſchluß gab. Anſchließend fand die Preisverteilung ſtatt. Die Sieger erhielten ſilberne Denkmünzen oder Plaketten. Die Ergebniſſe: Anfänger⸗Vierer. 1. Boot: Stort 1(Fronz Hay, Hugo Han, Karl Hofſtätter, Gerhard Richner; Ernſt Gemmrich): 3. Boot: Start 2. Das Boot auf Start 1 hatte die beſſere Monnſchaft. Vom Start ab in Führung wurde das Rennen mit 1% Längen überlegen gewonnen. Vereinsmeiſterſchaft im Pabddeleiner. 1. Voot: Start 1 (Wilhelm Hert); 2. Boot: Start 3; 8. Boot: Start 4. Jungmann⸗Vierer: 1. Boot: Chr. Hayn(Karl Weber, Herbert Seſſig, Karl Werner, Ludwig Werner; Karl Pei⸗ ter); 2. Boot: Carl Ludwig. Dieſes Rennen geſtaltete ſich zu einem hitzigen Bord⸗an⸗Bordkampf über die ganze Strecke, aus dem dann Boot„Chr. Hoyn“ als knapper Sieger hervorging. f emiſchter Paddel⸗Zweier. 1. Boot: Start 1(Heinrich Geil und Luna Piſter); 2. Boot: Start g. Junior⸗Vierer. 1. Bopt: Chr. Hayn(Karl Zumpf, Karl Koch, Hermann Barth, Anton Barth; Ernſt Gemmrich); 2. Boot: Carl Ludwig. Eines der ſchärfſten Rennen des Ta⸗ ges. Unter wechſelnder Führung nach hartnäckigem Kampf mit Luftkaſtenlänge gewonnen. 5 Herrn⸗Pabdel⸗Zweier. 1. Boot: Start 2(Guthärle— Roller); 2. Boot: Start 4: 3. Boot: Start 8. l Verloſungsvierer. 1. Boot: Chr Hayn(Friedrich Piſter, Karl Stech, Karl Zumpf, Mich. Scheuenpflug; Ernſt Gemmrich); 2. Boot: Carl Ludwig. Auch dieſes Rennen geſtoltete ſich zu einem ſpannenden Zweikampf über die ganze Strecke. Sieger blieb ebenfalls gonz knapp Boot „hr. Hayn“. Hände. Boot: Start 1(Heffner— Hirt); ände⸗Paddeln. 1. 2. Boot: Start 2. „ 1. Ludwigshafener Ruderverein; 2. Rudergeſellſchaft Zudwigs hafen. Der Ludwigshafener Ruderverein als die ausgeruhte Mannſchoft übernimmt vom Start ab die Führung und ſiegt in ſchönem Stil mit gut 2 Längen. Süddoeutſche Jußballtagung in Stuttgart Der ſübdeutſche Verband gegen das Berufsſpieler⸗ tum.— Die ſüddeutſchen Bezirksligavereine wün⸗ ſchen Lockerung der Amateurbeſtimmungen Der Deutſche Fußballbund hatte in ſeiner letzten Sitzung angeregt, daß noch vor dem Bundestag in den einzelnen Landesverbänden die großen Vereine zuſammenkommen ſollten, um Vorbeſprechungen über die Regelung der Ama⸗ teurfragen abzuhalten. Die Sitzung der ſüddeutſchen Be⸗ zirksligavereine fond am Samstag abend in Stuttgart ſtatt. Wie brennend das Problem der Amateurkriſe iſt, erſah man ſchon in dem großen Intereſſe, das dieſe Sitzung bei den Vereinen gefunden hatte. Von 64 Bezirksliga⸗ vereinen waren 62 Vertreter anweſend. Sübdeutſchlands Verbandsvorſitzender übernahm die Leitung der Verſamm⸗ lung, die übrigens unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit und auch der Preſſe ſtattfand. Die Beratung dauerte bis nach Mitternacht an und brachte z. T. eine recht lebhafte Debatte. Eiumütig war man ſich in der Ablehnung des Berufsſpielertums. Für dieſe Einführung fand ſich auch nicht eine einzige Stimme, als Kartini darauf hingewieſen hatte, daß nach dem offiziellen Uebergang zum Profeſſionalismus mehr als die Hälfte der Spieleinnahmen an Steuern und e verloren gehen. Für die Lockerung des unbedingten Ama⸗ teurismus, die ja nach der heutigen Lage der Dinge auch nicht mehr möglich iſt, beſteht ebenfalls keine Neigung. Es kam alſo darauf an, ſich auf die Form und Höhe der Auf⸗ wandsentſchädigungen an die Spieler zu einigen. Ein Teil der Vereine war für eine der Zeit entſprechende Er⸗ höhung der Speſenſätze, ein anderer Teil wünſchte die Bei⸗ behaltung der heutigen Sätze, während eine Minderheit der Berſammlung die gegenwärtigen Aufwandsentſchädi⸗ gungen ſogar noch zu hoch empfand und eine Kürzung ver⸗ langte. Beſtimmte Vorſchläge wurden nicht angenommen, vielmehr überließ man es dem Verbandsvorſtand, die neuen Sätze für die Aufwandsentſchädigungen auszuarbeiten und dem Bundesvorſtand vorzulegen. Auf alle Fälle ſoll ſich die ſüddeutſche Vertretung auf dem Bundestag gegen die Einführung des Berufsſpielertums einſetzen.— Auf der Tagesordnung dieſer Sitzung ſtanden auch Vorbeſprechun⸗ gen in der Frage des kommenden ſüddeutſchen Spiel⸗ ſyſtems. Dieſe Frage ſtellte man jedoch für eine weitere Sitzung zurück. — Die badiſchen Gaupertreter tagen in Bruchſal Der Vorbereitung des großen Kreisturntages der Ba⸗ diſchen Turnerſchaft, der am 11. und 12. Oktober d. J. in Kehl vor ſich geht, diente die diesjährige Zuſammenkunft der Gauvertreterx der 15 badiſchen Turngaue am vergange⸗ nen Sonntag in Bruchſal, woſelbſt am Nachmittag die Bruchſaler Turnerſchaft zuſammen mit den Vereinen des dortigen Gaues dem bekannten Turnerführer Kem m⸗ Bruchſal aulüßlich ſeines 70. Geburtstages eine würdige Feier bereitete. Zu der Beſprechung, die unter dem Vorſitz des erſten Kreisvertreters Direktor Weiß⸗ Heidelberg vor ſich ging, harten ſich außer dem Kreisvor⸗ ſtand die Vertreter ſämtlicher Turngaue eingefunden und damit die Wichtigkeit der Zuſammenkunft zum Ausdruck ge⸗ bracht. Wie ſchon Eingangs vermerkt, ſtand dex Krels⸗ turntag in Kehl, zu dem auch der erſte Vorſitzende der TV., Dominicus, erſcheinen wird, im Vordergrund. Ins⸗ beſondere wurden die eingelaufenen Anträge, die ſich in der Hauptſache mit inneren Angelegenheiten befaſſen, einer gründlichen Durchſprache unterzogen. Auch die fälligen Wahlen in den Kreisturnrat ſtanden gur Beſprechung. Dieſes Mal ſind zu wählen der 2. Kreis⸗ vertreter, Kreisſcheift⸗ und Preſſewart, Kreismännerturn⸗ wart, Kreisfrauenturnwart, Kreisſchwimmwart, Kreis⸗ jugendwart und ein Beiſitzer. Da auf dem Kreisturntag in Kehl auch die Abgeordneten der Badiſchen Turnerſchaft zum Deutſchen Turntag 1931 in Danzig gewählt werden müſſen, war es notwendig, auch hierzu Stellung zu nehmen. Die Ausſprache über das Landesturnen in Mannheim wird ebenfalls auf dem Kreisturntag erfolgen. Der ſchöne Ver⸗ Lauf dieſer Veranſtaltung wurde auch durch die Gau⸗ vertreter nach jeder Richtung hin betont und der Mann⸗ betener Turnerſchaft die ſchuldige Anerkennung gezollt. Die weih ren Punkte der Tagesordnung erſtreckten ſich neben einer Ausſprache über die Götz⸗Stiftung, die Vertrüge mit mit den Sportverbänden auf verſchiedene weitere Tages⸗ fragen. Die Ausſprache der Gauvertreter, die ſich bis in die Mittag öſtunden hinzog, hat zweifelsohne für den bevor⸗ ſtehenden Keisturntag fruchtbringende Vorarbeit geleiſtet. Gr. * Die ſteilſe“ dentſche Alpeuſtraße und Autobahn, die Oberſalzbergſtraß bei Berchtesgaden i. Oberbayern wurde in aller Stille erdiſnet. Sie führt in die Touſendmeter⸗ Höhenzone und erſchließt ein Wunderlond, allerdings kein Autowunderland, ſondern ein Wander wunder land, ein Bergſteigerreich um“) vor allem ein Schiparadies. Wir entnehmen dieſe Mitteibeing einem bebilderten Aufſotz der ſoeben erſchienenen Sep tembernummer der bekannten Kunſtzeitſchrift„Alpine Monatshefte“. H. Koep⸗ pen, Verlag„Alpine Monch shefte“ München 99. —— Tageelhal eacles Dienstag, 23. Seprember Nationaltheater:„Don Carlos“, Oper won Verdi, für den Bühnenvolksbund, Anfang 19,30 Uhr. Eug. Ehretſche Privat⸗Akademie, Frabdelſtr. 4: Violin⸗ Abend Heinz Schäfer, 20,30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Dreyfus“. Capitol: „Der Schuß im Tonfilm⸗Atelier“.— Umtiverſum: „Abſchieds“.— Scala⸗Theater:„Der Mongole und die Tänzerin“.— Schauburg:„Vorheng auf“. Palaſt⸗ Theater:„Sonny Boy“. Glorta: „Mein Herz gehört dir“.— Royy:„Vorhang auf“. Autobusrundfahrt:.00 Uhr ab Paradeplatz: Wals michel⸗ hach, Tromm, Siedelsbrunn. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und! 1517 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Carl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr: Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr:; Freitag 17-19 Uhr.— Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein Pegel 18, 19. 20,22. 20 Necor-Pegel 19. 20. 22,28. Baſel.810,81 f0,U0f0 f.78 4 ſterinſel ö 1 Mannheim 3,16).133,07.19 N 255 1 15 7 Jagſlfed.70585 0,89 1,09 Maxau.414.840..4. Hlochingen 245 19 0,82 Maunheln.26.253,20 8,17 8,28 Heilbronn 19 1,18 1,18 1,26 Kaub 2002 2,0828106 202 5 Köln.081,95.97 192218 Waſſerwärme des Rheins 13˙ — ͤ. kn———ö 2 Chefredakteur; Kurt ffiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: i. B. Franz ircher ⸗Ge⸗ richt u. alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mit⸗ teilungen. Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Peſtung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Fir unverlangte Beitrüge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bei Nütctporto Geschäftliche Mitteilungen * Der erſte Preis der großen Pilo⸗Preis⸗Frage wird zur Zeit vom Pilo⸗Peter vorgeführt und zwar in den neuen Ausſtellungsräumen der Jungbuſch⸗Gorage in D g. An den Schaufenſterſcheiben und in den Schaukäſten ſind außerdem nochmals die Bedingungen veröffentlicht. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß die große Pilo⸗Preis⸗ Frage behhrölich geprüft iſt, und daß die Preiſe unbedingt verteilt werden und noch vor Weihnachten ds. Is. zum Verſand gelangen. V. 194 7 Nadhrul. Kreise stattgefunden. stand und bervorragende tungen befähigten. An der Folge einer Operation verschied Dr. Hermann Causs Kanzler des Schwelzerischen Konsulais in Mennheim. Die Bestattung hat seinem Wunsche entsprechend im engsten Lauterkeit des Charakters und Pflichtgefuhl waren die besonderen Kennzeichen unseres langjährigen Mitarbeiters, den ein scharfer Ver- enntnisse zu seinen ausgezeichneten Leis- Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Schweizerisches Konsulat fur Baden und Rheinpfalz Worrns * Herls Luise Wild Seb. LUfz VerrnShufe 25. Spfernber 1050 IId 5 NMenrheirn Nuttsstraße 20 — 2 Tattersallstr. 14 2 Von der Reise zurück Dr. Merie Sfef fer! v7 1 Telephon 42032 7 f Auntl. Weröffentliehungen der Stadt Mausbein Straßen bahn. 5 Von Mittwoch, den 24. öſs. 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Con⸗ lon und ſeine Frau verbrachten einige Tage in die⸗ ſem Paradies. Eines Tages war das neuvermählte Paar verſchwunden. Man fand die Leichen der Er⸗ mordeten am Strande. Die Leichen waren durch Schüſſe und Meſſerſtiche furchtbar zugerichtet. Zuerſt dachte die Polizei, daß es ſich um einen Raubmord handele, jedoch war die volle Brieftaſche Conlons un⸗ berührt geblieben, während die Leiche ſeiner Frau mit ihren Juwelen bedeckt war. Ein Raubmord er⸗ ſchien ausgeſchloſſen. Endlich gelang es der Polizei, auf eine ſonderbare Spur zu kommen. Durch Zeugenvernehmung ſtellte es ſich heraus, daß das Ehepaar mehrere Male am Strande in Begleitung eines elegant gekleideten Herrn geſehen worden war. Der Fremde, der den Eindruck eines kranken Mannes machte, konnte ſich ſchwer bewegen. Man verfolgte die Spur dieſes un⸗ bekannten Mannes und man erfuhr, daß er ein reicher Reutner war, der ſich meiſtensteils in Sanatorien auf⸗ hielt. Der geheimnisvolle Unbekannte iſt inzwiſchen verſchwunden. In ſeinem Hotelzimmer fand man blutbedeckte Wäſcheſtücke und einen Revolver, deſſen Kaliber den Kugeln, die gegen das Ehepaar Conlon abgefeuert worden ſind, entſpricht. Der Rentner wird unter Mordverdacht geſucht. Das Motiv der Tat aber bleibt nach wie vor vollſtänbdig unbegreiflich. Der Gerichtsarzt ſtellte Vermutungen auf, daß der Mör⸗ der ſeine ſchreckliche Tat womöglich in einem ſom⸗ nambulen Zuſtand oder unter hypnotiſchem Einfluß verübt hat. Zirkuskampf zwiſchen Löwe und Tiger In dem deutſchen Zirkus Krone, der gegen⸗ wärtig in der italieniſchen Stadt Turin Vorſtel⸗ lungen gibt, kam es kürzlich zu einem ſpannenden Kampf zwiſchen einem Löwen und einem Tiger. Der Bändiger Kloſe führte gerade einen Akt mit vier Löwen und vier Tigern vor, als einer der Tiger plötzlich in Wut geriet und ſich auf einen Löwen ſtürzte. Der Tierbändiger blieb mutig auf ſeinem Poſten und ſuchte die beiden Kämpfer zu trennen. Die Lage wurde aber immer gefährlicher, weil ſich nun auch die anderen Raubtiere in den Kampf einmiſchten. Die Zirkusfeuerwehr hatte mittlerweile die Schläuche an die Leitung geſchraubt und übergoß die kämpfenden Löwen und und Tiger mit einem ſtarken kalten Waſſerſtrahl. Schließlich gewann der Löwe, der zuerſt mit dem Tiger in Streit geraten war, die Oberhand über ſeinen Geg⸗ ner. Jetzt gelang es dem Tierbändiger, die beiden abſeits zu drängen und dem Kampf ein Ende zu mgchen. Das Publikum verfolgte mit größter Span⸗ nung, wie Kloſe die Löwen und Tiger mit Peitſche und Eiſenſtange zu Paaren trieb. Zum Schluß be⸗ rettete es dem lapferen Tierbändiger eine ſtürmiſche Ovation. ilipyp Nolans ſeltſame Strafe Romantik und Tragödie des„Mannes ohne Vaterland“ Von Hermann Peterſen Als 1801 Jefferſon zum Präſidenten der Ver⸗ einigten Staaten gewählt worden war, erhielt ſein Gegenkandidat, Oberſt Burr, das Amt des Vize⸗ präſidenten. Dieſer ehrgeizige Mann faßte bald darauf den abenteuerlichen Plan, dem Beiſpiele Napoleons, deſſen Stern gerade am europäiſchen Himmel aufging, zu folgen und ſich mit dem Degen in der Fauſt einen Thron zu erobern, entweder durch den Sturz der republikaniſchen Staatsform ſeines Landes oder durch Gründung eines Kaiſer⸗ richs aus den mittelamerikaniſchen Staaten. Der unternehmungsluſtige Abenteurer fand Unter den ehrgeizigen und unruhigen Elementen, an denen die Vereinigten Staaten von jeher reich waren, zahlreiche Anhänger. Zu ihnen gehörte auch ein gewiſſer Philipp Nolan, ein Farmerſohn aus Texas, der unter Cowboys und Indianern in der Prärie aufgewachſen und als Dreißigjähriger in die Armee eingetreten war. Die Bewegung wurde jedoch im Keime erſtickt und Burr mit ſeinen Offi⸗ zieren vor ein Kriegsgericht geſtellt. Den Oberſt ſelbſt ſprach man aus Mangel an Beweiſen frei; auch die übrigen kamen mit einem blauen Auge da⸗ von, bis auf Nolan, der ſich ſelbſt alles verdarb. Die Verhandlung gegen ihn ſollte ſchon geſchloſſen wer⸗ den, als der Vorſitzende des Kriegsgerichts die übliche abſchließende Frage ſtellte:„Haben Sie noch etwas anzuführen, was Ihre Haltung gegen die Vereinigten Staaten zu entſchuldigen vermag?“— In jugendlichem Trotz ſchleuderte der Angeklagte ihm die Worte entgegen: „Zum Teufel mit den Vereinigten Staaten! Ich will nichts mehr davon hören.“ Der Gerichtshof erhob ſich, zog ſich zur Beratung zurſtck und verkündete wenige Minuten ſpäter ſeinen Spruch:„Leutnant Philipp Nolan, des Hochverrats ſchuldig, wird verurteilt, in ſeinem ferneren Leben nie mehr etwas von den Vereinigten Staaten hören zu ſollen.“ Ein ſolches Urteil war wohl nur in Amerika möglich. Nolan nahm es lachend entgegen, ohne zu ahnen, mit welch unerbittlicher Strenge es durch⸗ geführt werden würde. In der Tat hat der Ver⸗ urteilte vom 25. September 1807, dem Tage der Ge⸗ richtsſitzung, bis zu ſeinem 56 Jahre ſpäter erfol⸗ genden Tode nie mehr auch nur den Namen ſeines Vaterlandes vernommen, viel weniger das geringſte von dem gehört, was in ſeiner Heimat vorging. Er wurde zunächſt auf ein Kriegsſchiff geführt und brachte dann wie ein„fliegender Holländer“, der nie nach Hauſe zurückkehrt, ſein ferneres Leben auf See zu. Zwanzigmal wechſelte er das Schiff, der Kommandant eines jeden erhielt ſtets den gleichen Befehl:„Philipp Nolan iſt an Bord feſtzuhalten Die Hindenburg-Parade bei Römhild und eine Flucht unter allen Umſtänden zu verhin⸗ dern. Er ſoll rückſichtsvoll behandelt und mit Koſt und Kleidung verſorgt werden, wie es einem frü⸗ heren Offizier zukommt. Das Offizierkorps hat ihn entſprechend zu behandeln, unter allen Umſtänden aber zu vermeiden, ihn etwas ſehen oder hören zu laſſen, was an ſein Vaterland erinnern könnte.“ Die Befehle wurden Jahrzehnte hindurch ſtreug befolgt. Alle Zeitungen und Bücher, die Nolan in die Hand bekam, unterlagen einer ſtrengen Prüfung daraufhin, ob ſie etwas über die.S. A. enthielten. Aus den Zeitungen wurden ſelbſt die Geſchäfts⸗ anzeigen, die ſich auf Amerika bezogen, heraus⸗ geſchnitten. Für die Welt war Nolan verſchwunden, ſogar die Preſſe ſeines Landes erfuhr erſt nach ſeinem Tode, von der Strafe, die er erlitten hatte. In den erſten Jahren gemachte Verſuche, ſeinem ſchwimmenden Gefängnis zu entkommen, gab er mit der Zeit auf. Mit den Offizieren ſtand er auf gutem Fuße. Ja, als 1813 während des engliſch⸗amerika⸗ niſchen Krieges ſein Fahrzeug von einem ſtärkeren britiſchen angegriffen wurde, die Mehrzahl der Offi⸗ ziere tot oder verwundet war und das Schiff ver⸗ loren ſchien, übernahm Nolan im kritiſchen Augen⸗ blick das Kommando über einige Geſchütze, half mit eigener Hand beim Laden und trug durch ſeine Ent⸗ ſchloſſenheit weſentlich zum Siege der Amerikaner bei. Der Kommandant belohnte das vorbildliche Ver⸗ halten ſeines Gefangenen dadurch, daß er ihm ſeinen eigenen Degen übergab— Nolan trug dieſe Waffe fortan als beſondere Auszeichnung bei allen feſt⸗ lichen Gelegenheiten— und ein Gnadengeſuch für ihn einreichte. Aber aus Waſhington erfolgt keine Antwort, und Nolan verbrachte weiter ſein Leben unter Amerikanern auf amerikaniſchen Schiffen, ohne doch je ein Wort über Amerika zu vernehmen. Erſt als er auf dem Totenbette lag, hielten ſich die Offiziere ihrer Verpflichtung für entbunden. Jetzt. nach nahezu ſechs Jahrzehnten, ver⸗ nahm der Sterbende von dem gewaltigen Aufſchwung, den ſein Vaterland inzwiſchen genommen hatte; vor ſeinem geiſtigen Auge erblickte er die ſich am Horizont abzeichnende kommende Weltmacht. Trä⸗ nenden Auges lauſchte er dem Bericht der Kamera⸗ den. Mit verlöſchender Stimme bat er den neben ihm ſitzenden Kapitän, ihm aus ſeinem Gebetbuch eine mit Bleiſtift gezeichnete Stelle vorzuleſen, dann nahm er Abſchied und ſchloß die Augen für immer. Wenige Wochen ſpäter brachten die Zeitungen eine kurze Notiz:„Am 2. Mai 1863 ſtarb an Bord des U. S..⸗Kruzers„Levant“ auf 2 11 S. B. und 131 7 W. L. Philipp Nolan.“ Das war alles. Niemand achtete darauf, und es dauerte noch geraume Zeit, bis aus dem Munde der jetzt von ihrer Schweige⸗ pflicht befreiten Offiziere das ebenſo tragiſche wie romantiſche Schickſal des„Mannes ohne Vaterland“ weiteren Kreiſen bekannt wurde. Das Abenteuer ruſſiſcher Flüchtlinge Vier Ruſſen, darunter ein ehemaliger Offizier in dem Heere Koltſchacks, haben ſich nach einem müh⸗ ſeligen Marſch durch die Einöde Nordrußlands nach Finnland durchgeſchlagen. Sie ſind aus dem Ströf⸗ lingslager auf den Solovjetſky⸗Inſeln ent⸗ wichen. Zehn Tage lang lebten ſie von wilden Beeren und Pilzen. Die Rationen, die ſie mit auf den Weg genommen hatten, gingen ihnen ſchon ſehr frühzeitig aus, da das Umherirren viel längere Zeit in An⸗ ſpruch nahm, als ſie erwartet hatten. Bolſchewiſtiſch⸗ Wachtpoſten durchſtreifen die Wälder. Deshalb konn⸗ ten die Flüchtlinge nur bei Nacht marſchieren. Sie kamen oft vom Wege ab und merkten erſt, daß ſie die Grenze bereits überſchritten hatten, als ſie zufällig eine Zigarettenſchachtel mit finniſcher Aufſchrift fanden. g Nun ſetzten ſie ihren Marſch fort bis ſie einem finniſchen Grenzpoſten begegneten. Die Flüchtlinge waren von einem Mitgefangenen mit Karten und einem Kompaß verſehen worden. Wie ſie erzählten, waren ſie lange Zeit als Holzfäller verwendet wor⸗ den. Neuerdings mußten ſie Baracken für die Unter⸗ bringung ländlicher Zwangsarbeiter bauen. Nach ihrer Mitteilung befinden ſich viele ehemalige Offi⸗ ziere in dem Gefangenenlager, aus dem ſie ent⸗ wichen ſind. Mumiengräber in Peru Der amerikaniſche Forſcher Dr. Ronald Olſen bon dem Naturgeſchichtlichen Muſeum in Newyork hat in Peru Maſſengräber mit Mumien entdeckt, die zweifellos von der vorgeſchichtlichen Bevölkerung des Landes herrühren. Der Friedhof mit vielen Tauſenden von Mumien befindet ſich in einem abge⸗ legenen Teile des Landes. Der amerikaniſche For⸗ ſcher erreichte ihn, indem er auf dem Rücken eines Maultieres quer über die Kordilleren in ein völlig unbekanntes Flußtal vordrang. Als er die Umriſſe der Gräber auf ragendem Felsgeſtein zum erſten Male erblickte, glaubte er die Häuſer eines unbe⸗ kannten Stammes von Felsbewohnern vor ſich zu haben. Erſt bei näherem Zuſehen entdeckte er, daß es ſich um Grabſtätten handelte, in denen viele tau⸗ ſend Mumien, in Leinwandtücher eingehüllt, ruhten. Infolge der trockenen Witterung, die ſtändig in die⸗ ſem Tale herrſcht, ſind die Tücher noch ſehr gut er⸗ halten. Die Gräber ruhen auf Pfählen, die in die Fels⸗ ſpalten eingefügt ſind. Jede einzelne Abteilung des rieſigen Friedhofs enthält 100 bis 150 ſolcher Gräber und in jedem Grabe befinden ſich drei bis zehn Mumien. In einigen Fällen waren die Hüllen der Mumien zerfetzt, wahrſcheinlich durch Raub⸗ vögel, Die Gräber ſind zum großen Teil dem Zer⸗ falle nahe. Es war deshalb nur möglich, diejenigen zu beſichtigen, die unmittelbar erreichbar waren. Während der vier Wochen, die ſich Dr. Olſen in dem Tale aufhielt, konnten auch die Mumien nicht näher unterſucht werden, da die eingeborenen Begleiter des Forſchers ſich aus Aberglauben weigerten, die Mumien zu berühren. Die nähere Erſorſchung des Friedhofes muß deshalb einer ſpäteren Expedition vorbehalten bleiben. Der Flugzeugabſturz auf dem Flugplatz Stuttgart⸗Vöbſingen 5 Was eee 0 Die Trümmer der beiden Flugzeuge. 4 Tote, darunter der bekannte Luftakrobat Fritz Schindler, forderte das Unglück. Links: Rechts: Der Augenblick der Kataſtrophe über dem Flugplatz Böblingen: Die beiden Flugzeuge ſtoßen zuſammen. Ein gigantiſcher Trümmerhaufen, Oben: Vorbeimarſch der Truppen vor Reichspräſident von Hindenburg in Römhild. Unten: Leichte Artillerie im Galopp Mit einer großen Parade in Römhild(Franken) vor dem Reichspräſidenten, der 100000 Zu⸗ ſchauer beiwohnten, fanden, wie wir am Samstag abend ausführlich berichteten, die dies⸗ jährigen Herbſtmanöbver der Reichswehr ihren Abſchluß. * 8 — Die Räumungsarbeiten nach der Zugentgleiſung bei Inder(u. S 8 A. Die Lokomotive eines Poſtexpreßzuges entgleiſte in der Nähe der nordamerikaniſchen Stadt Index im Staate Waſhington. Trotzdem die Lokomotive und die erſten Wagen faſt völlig zertrümmert wurden, wurde nur ein einziger Verletzter gezählt. aber nur ein Verletzter 1 — ge rin nüh⸗ nach tröf⸗ ent⸗ eren Weg eitig wor⸗ tter⸗ Nach Offi⸗ ent⸗ ſen hork „die bung elen bge⸗ For⸗ ines öllig riſſe rſten nbe⸗ ) zu daß tau⸗ ten. die⸗ er⸗ els⸗ des her bis illen aub⸗ Zer⸗ igen ren. dem äher eiter die des tion en Dienstag, 23. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung! Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 239 eee nf HIN Richard Oswald: Dreqfus nur in der Alhambral Beginn:.00, 5. 30,.00 Uhr N 1 25 Wenne 3 9* Mieky! eh 258 0 d r Heute in beiden Theatern gleichzeitig der erste Färben- Tonfilm in deutscher Sprache Irhang au Ein Revue-Film, der in farbiger Ausstattung einen guten Schritt über„Cilly“ hinausgeht. Beginn: 3, 5, 7,.20 Uhr Nichtraucher! Anskunft koſtenlos! Sanitas⸗Depot, Halle a. S. 460 LE. 53 zu auffallend billigen Preiſen. Umarbeit. u. Reparat. Peſzhaus Siegel, f 4,3 8381 Reellen Wert für getragene s“ Hexfenklelder erhalten Sie von Brym Wwe. F 3, 7 Tel. 266 03 Umzüge! 43244 Nah⸗ u. Ferntrans⸗ porte werden billig umd prompt ausgef. Karl Hild, Dalberg⸗ ſtraße 2/4. Tel. 296 39. Kohlen gegen Maler⸗Arbeit, Motorrad u. Fahrrad ebenfalls geg. Maler⸗ arbeit geſucht. 3266 Telephon 414 37. Heufe das große Doppe Der Mongole und die Tänzerin Der berühmteste Darsteller As jens aus dem Film, Sturm über Asien“ hat die Hauptrolle. 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