* 1 „ Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Sport der N. M. ö. „ Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle Steuer, Einzelpreis 10 Pf. eimer Jeitu Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32m breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Geſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend Mannheimer Reiſezeitung Mannheimer Vereinszeitung Aus Jeit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗ Ausgabe Mittwoch, 24. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 44 eben die Penffnacer Er erklärt, daß keine Pulſchgefahr beſteht und für alle Fälle ſchnellſte Abwehr vorhanden ſei Die Taktik der Nationalſozialiſten Bitte an den Reichskanzler Telegraphiſche Meldung — Berlin, 23. September. Der Reichspräſident iſt von verſchiedenen Vertretern der nordamerikaniſchen Publiziſtik ge⸗ beten worden, zu den Alarmnachrichten Stellung zu nehmen, die in den letzten Tagen über die deutſche Lage in Amerika verbreitet wurden. Seiner Ge⸗ wohnheit gemäß gab Hindenburg keine unmittel⸗ bare Antwort, bat jedoch den Reichskanzler, zu erklären, daß er die vom Reichskanzler am letzten Samstag dem Berliner Vertreter eines mit dem WTB. verbündeten amerikaniſchen Nachrichtenbüros gegebenen Ausführungen vollinhaltlich teile. Auch Hindenburg iſt der Auffaſſung, daß eine Putſchgefahr in Deutſchland kei nes⸗ wegs vorliege. Die vorhandenen Vollzug s⸗ urg ane ſeien ausreichend, Ruhe und Ord⸗ nung ſchnellſtens wieder herzuſtellen. Hindenburg bat den Reichskanzler alle Kräfte dafür einzu⸗ ſetzen, die in Angriff genommenen Sanierungs⸗ maßnahmen der deutſchen Wirtſchaft zum Wohle des deutſchen Volkes zu Ende zu führen. Trotz der ungewöhulich ſchwierigen inneren und äußerſten Lage Deutſchlands ſeien dieſe großen Aufgaben auf dem Boden der beſtehenden Verfaſſung zu meiſtern. Das Ergebnis der gestrigen Kabinettsſitzung Drahtbericht unſeres Berliner Büros 5 Berlin, 24. Sept. Vor Beginn der geſtrigen Kabinettsſitzung, die um vier Uhr anhob, empfing Reichskanzler Brü⸗ ning den preußiſchen Finanzminiſter Höpker⸗ Aſchoff zu einer Ausſprache über die allgemeine finanzielle und politiſche Lage. Die Beratungen des Kabinetts, die ſich vermutlich über mehrere Tage hinziehen werden, gelten dem Verſuch, innerhalb der Regierung ſelbſt eine Einigung auf ein„Pro⸗ grammſtrengſter Sachlichkeit“ herzuſtellen. iſt beabſichtigt, den Inhalt der Notverordnung der inzwiſchen eingetretenen finanziellen und wirt⸗ schaftlichen Entwicklung anzupaſſen. Nach Ar⸗ tikel 4 der vom Reichspräſidenten erlaſſenen Not⸗ verordnung über die Arbeitsloſenverſicherung, die wieder ein⸗ mal im Vordergrund der Erörterungen ſteht, iſt die Regierung zu einem Zuſchuß von 50 v. H. der neuen Laſten der Arbeitsloſenverſicherung verpflich⸗ tet. Da nach der wahrſcheinlich noch zu optimiſtiſchen Einſetzung der Fehlbetrag ſich auf etwa 400 Millionen Mark beläuft, ſo würde das Reich alſo der Reichs verſicherungsanſtalt mit 200 Millionen Mark unter die Arme greifen müſſen, während der Reſt durch Beitragserhöhungen aufzubringen wäre. Eine Heraufſetzung der Beitragslei⸗ ſtungen um etwa 2 v.., ſo bitter ſie auf der Arbeitgeber⸗ wie Arbeitnehmerſeite empfunden wird, glaubt man aus dem Grunde rechtfertigen zu können, weil inzwiſchen eine Minderung der Krankenkaſſen⸗ beiträge erfolgt iſt.. 5 Erſt nach der Feſtlegung der Richtlinien im Ka⸗ binett ſelbſt wird der Kanzler ſich an die praktiſche Löſung der Frage begeben, mit wem dieſes Pro⸗ gramm in die Tat umgeſetzt werden ſoll. 5 Die geſtrige Ausſprache im Kabinett ergab eine Verſtändigung darüber, daß vor allen Dingen eine klare Bereinigung des Etats erfolgen und daß der vom Reichsfinanzminiſter Dietrich wie⸗ derholt verkündete Grundſatz, daß das Budget von Zufälligkeiten nicht wieder beeinflußt werden dürfte, aufrecht zu erhalten ſei. Ebenſo wird betont, daß Steuererhöhungen oder neue Steuern nicht beabſichtigt ſind. Die Regierung hofft, bis Ende der Woche ein umfaſſendes Reformprogramm fertigſtellen zu können. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß das Kabinett in dem Vorſatz, die Sanierungsmaßnahmen zu Ende zu führen, durch die Kundgebung Hin de n⸗ burgs beſtärkt worden war. Die Regierung Brü⸗ ning kann darauf rechnen, daß ſie in dieſem Beſtre⸗ ben an dem Reichspräſidenten Rückhalt hat. Das iſt eine Tatſache, die auch bei den bevor⸗ ſtehenden Verhandlungen mit den Parteien nicht un⸗ weſentlich ins Gewicht fallen dürfte. Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 24. Sept. Der über die Vorgänge im nationalſozialiſtiſchen Lager im allgemeinen recht gut unterrichtete Münchner Korreſpondent der„D. A..“ weiß ſeinem Blatt über die Ziele und Abſichten der Par⸗ teileitung einige intereſſante Einzelheiten mitzutei⸗ len. Wie ſehr die Nationalſozialſten ſelbſt durch ihren Wahlerfolg überraſcht wurden, geht daraus hervor, daß ſie unmittelbar nach den Wahlen einen neuen großen„Winterfeldzug“ planten, der nun aber wahrſcheinlich unterbleiben wird, weil mittlerweile dringlichere Entſcheidungen notwen⸗ dig geworden ſind. Die würden jedoch in einem großen Parteigremium getroffen werden. Man lehne zwar nicht grundſätzlich den Ge⸗ danken einer Regierungsbeteiligung ab, möchte den Preis aber ſo hoch wie möglich anſetzen. Es ſei richtig, daß die Parteileitung in jedem Fall auf dem Reichsinnenminiſterium beſtehe und vom Zentrum die raſche Auflöſung der Preu⸗ ßenkoalition verlangen werde. Dagegen ſcheine die Forderung nach dem Reichswehrminiſterium keine conditio sine qua non zu bilden. Offenſichtlich rich⸗ tet ſich das Hauptaugenmerk der Nationalſozialiſten auf die Innenpolitik. Im Beſitz des ausſchlag⸗ gebenden Miniſteriums hoffen ſie, eine„nationale Erziehung“ des Volkes durchzuführen, um ſo die Vorausſetzungen einer„erfolgreichen äußeren Be⸗ freiungspolitik“ zu ſchaffen. Der Verzicht auf eine Regierungsbeteiligung würde den Nationalſozialiſten indeſſen nicht ſchwer fallen und man ſei in der Par⸗ teileitung offenbar der Anſicht, daß erſt in einigen Monaten die Entſcheidung über dieſe Fragen an die Nationalſozialiſten herantreten werde. Man ſei ſich weiter darüber klar, daß das ſogenannte national⸗ ſozialiſtiſche Wirtſchafts⸗ und Finanzpro⸗ gramm bei einer Regierungsbeteiligung als Utopie zurückgeſtellt werden müſſe. Hitler würde ſich erſt über ſeine Bedingungen äußern, wenn er die Einſtellung der Rechtsparteien und des Zentrums einigermaßen überſehen könne, doch ſage man in der Parteileitung: „Wenn heute das bürgerliche Deutſchland ſich weigere, die verfaſſungsmäßigen Konſequenzen zu ziehen, ſo möge man bedenken, daß ſpäter eine Zu⸗ ſammenarbeit mit den Nationalſozialiſten nur unter weit ſchwierigeren Umſtänden noch möglich und denkbar ſei.“ And die Sozialdemokratie? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E! Berlin, 24. September. Geſtern tagte der ſozialdemokratiſche Parteiausſchuß, der zuſammengetreten war, um die durch die Wahlen geſchaffene Lage zu be⸗ ſprechen. Die Diskuſſton, die ſich mehrere Stunden lang hinzog, hat erkennen laſſen, daß ſehr ſtarke Meinungsverſchiedenheiten über die Frage herrſchen, ob es für die Sozialdemokratie ratſam ſei, ſich an der Regierung zu beteiligen oder von Fall zu Fall Duldung zu üben. Beſchlüſſe ſind nicht gefaßt worden. Bei der noch völlig ungeklärten Situation lag auch kein Anlaß zu beſtimmten Entſcheidungen vor. Man will zunächſt abwarten, wie das Programm aus⸗ ſehen wird, das die Grundlage für die demnächſt beginnende Parteiführerbeſprechungen bilden ſoll. Lord Rothermeres durchſichtige Stimmungsmache Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 24. Sept. In der Londoner City trat geſtern ein Stim⸗ mungsumſchwung ein, der nach der Panikſtimmung der letzten Tage zu einer allgemeinen Beru ⸗ higung führte. Die Kurſe der deutſchen An⸗ leihen begannen wieder zu ſteigen, nachdem einige der größten Londoner Finanzhäuſer Nachrichten über Deutſchland herausgegeben hatten, die bedeutend zuverſichtlicher gehalten waren als die Alarmmel⸗ dungen der Preſſe. Namentlich hat auch die Inter⸗ vention des Reichspräſidenten Hindenburg in politiſchen Kreiſen viel zur Beruhigung beigetragen. Die neue Erklärung des Reichspräſidenten, die heute in den Morgenblättern veröffentlicht wird, dürfte weiterhin beruhigend wirken und zur allmählichen Beſeitigung der noch immer kurſierenden Senſations⸗ nachrichten über bevorſtehende nationalſozialiſtiſche Putſche führen. Die Unſicherheit über die zukünftige Stellungnahme der Regierung iſt weiterhin ein ge⸗ fährliches Element und gibt gewiſſen Kreiſen die Möglichkeit, gegen Deutſchland Stimmung zu machen. Dazu tragen auch die Nachrichten über den Leipziger Prozeß gegen die Reichswehroffiziere bei, die in England außerordentliches Auſſehen erregen. Mit dergleichen Spannung ſieht man auch hier der Entwicklung der Hochverratsanklage gegen Hitler entgegen. 5 Wie unklar und verwirrt im übrigen die Vor⸗ ſtellungen führender Engländer von der deutſchen Situation ſind, geht aus einem Artikel des Lord Rothermere hervor, der ſich nach München be⸗ geben hat, um die Lage, wie er ſchreibt, an Ort und Stelle zu ſtudieren. Lord Rothermere, der Beſitzer der„Daily Mail“ und zahlreicher anderer Maſ⸗ ſenzeitungen, wird, wie vorausgeſchickt werden muß, in England politiſch keineswegs ernſt genommen, doch haben ſeine recht ausgeprägten Anſichten ſtets eine gewiſſe vorübergehende Wirkung auf die Stim⸗ mung der politiſch ungebildeten Kreiſe. Lord Ro⸗ thermere ſchreibt, er ſei der Ueberzeugung, daß der große Wahlerfolg der Nationalſozialiſten eine dauerhafte Schwenkung in den Beziehungen Deutſch⸗ lands und der übrigen Welt einleite. Eine neue Epoche beginne in Deutſchland. Die Jugend, die den Krieg nicht mehr erlebt habe, wende ſich gegen die alten Politiker und nehme die Zukunft der deutſchen Nation ſelbſt in die Hand. Lord Rothermere ver⸗ birgt nicht ſeine ſtarke Sympathie für Hitler, der genau das fertig gebracht hat, was der edle Lord, in England mit weniger Erfolg verſucht hat. Er meint, es wäre ein Fehler, wenn die Engländer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung feindlich gegenüber⸗ treten würden. Man müſſe in England die allge⸗ meine Vorſtellung von Deutſchland ändern. Bisher habe man Deutſchland als eine Art Kriegsgefan⸗ genen betrachtet, der unter Proteſt alles getan habe, was man von ihm mit Zwangsmitteln ver⸗ langte. Es frage ſich jetzt, ob es klug ſei, heute auf dem Buchſtaben des Geſetzes zu beſtehen. Die ältere Generation habe England als Feind gegenübergeſtanden.„Müſſen wir aus der jungen Generation auch Feinde machen?“ fragt Lord Rothermere. Um dies zu vermei⸗ meiden ſchlägt er mit einer eleganten Hand⸗ bewegung vor, Deutſchland zu ermutigen, die Tſchechoſlowakei, Oeſterreich und Ungarn zu annektieren, ihm fernerhin den größten Teil der an England gefallenen afrikauiſchen Kolonien wieder zu geben und eine ver⸗ nünftige Regelung der Oſtgrenzen zu be⸗ fürworten. 5 Es verſteht ſich von ſelbſt, daß dieſe Erklärungen vollkommen theoretiſch zu verſtehen ſind und nicht die geringſte praktiſche Bedeutung haben. Die plötzliche Vorliebe Rothermeres für die deut⸗ ſchen Nationalſozialiſten erklärt ſich ausſchließlich aus innerpplitiſchen Wünſchen des Preſſe⸗ barons und die einzige Wirkung ſeiner neuen Sympathie dürfte eine weitere Verwirrung im eng⸗ liſchen Publikum ſein. Umſo notwendiger erſcheint vom außenpolitiſchen Geſichtspunkt aus eine baldige Klärung der politiſchen Lage in Deutſchland, namentlich auch ein aktiveres Hervortreten der Regierung, deren Exiſtenz vom Ausland her kaum noch zu bemerken iſt. Vorarbeiten für Paneuropa Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Genf, 24. September. Die Bildung des Arbeitsausſchuſſes der euro⸗ päiſchen Einigung iſt geſtern nachmittag vor ſich gegangen. Sämtliche Vertreter der europäiſchen Staaten nahmen an dieſem Akt teil, der ſich ebenſo wie die erſte Zuſammenkunft der 27 Außenminiſter im Glaspavillon des Völkerbundes vollzog und den Charakter der Nichtöffentlichkeit hatte. Diesmal erhielt die Zuſammenkunft ihr beſon⸗ deres Gepräge durch die Anweſenheit Sir Erie Drummonds, des Generalſekretärs des Völker⸗ bundes und ſeines Beamtenſtabes. Das kommt da⸗ her, daß gemäß den in der Vollverſammlung ge⸗ troffenen Beſchlüſſen das Völker bundsſekra⸗ tartiat die Geſchäftsführung übernom⸗ men hat. Die große Routine, die Sir Erie Drum⸗ mond als Generalſekretär des Bundes beſitzt, ließ ſich bei der Konſtituierung des Ausſchuſſes erkennen. In knapp 30 Minuten war die ganze Angelegenheit erledigt. Zuerſt teilte Sir Erie Drummond mit, daß das Sekretariat des Völkerbundes als Durchgangs⸗ ſtelle für alle zwiſchen den beteiligten Regierungen zu führenden Verhandlungen dienen werde. Dann ſchlug Henderſon vor, Brian d zum Vorſitzenden zu ernennen. Nach einſtim mi⸗ ger Annahme dieſes Vorſchlags fand ein kurzer Meinungsaustauſch über Formalfragen ſtatt. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Bildung des Büros des Arbeitsausſchuſſes einen vorläufigen Charakter habe. Richtlinien für die Tätigkeit des Ausſchuſſes konnten noch nicht fixiert werden, ebenſowenig ließ ſich ſchon jetzt eine Entſcheidung darüber treffen, ob Nichtmit⸗ glieder des Bundes(Rußland, Türkei) ſowie nicht⸗ europäiſche Staaten hinzugezogen werden können. Die einzig endgültige Entſcheidung, die gegenwärtig getroffen werden konnte, ging da⸗ hin, daß jeder Außenminiſter berechtigt ſei, einen Beiſttzer heranzuziehen. Nachdem beſchloſſen war, die nächſte Sitzung des Arbeitsausſchuſſes in der dritten Januarwoche des nächſten Jahres abzuhalten, er⸗ klärte Briand, es handle ſich jetzt darum, dieſe neue Zuſammenkunft entſprechend vorzubereiten. „Von den Ergebniſſen der Handelskonferenz der Regierungsvertreter im Nopember hängt das Ar⸗ beitsprogramm unſerer zweiten Sitzung ab und die Feſtlegung des Verfahrens. Wir werden alſo im Januar eine organiſatoriſche Konferenz haben“, ſagte Briand. Sodann teilte der Generalſekretär des Völkerbundes mit, daß er die Beziehungen zwiſchen den Regierungen durch Zuleitung der Beſchlüſſe der Handelskonferenz ſowie aller anderen einſchlägigen Entſcheidungen aufrecht erhalten werde. Die Regie⸗ rungen werden bis zur Januarſitzung des Arbeits⸗ ausſchuſſes zu den Fragen Stellung nehmen, um dem Generalſekretär des Völkerbundes die zweck⸗ mäßige Vorbereitung der nächſten Sitzung zu er⸗ möglichen. „Auf Jauuar“ ſagte Briand den Kollegen, höfliches Händeſchütteln und die Außenminiſter ver⸗ ließen den Glaspavillon. Briand teilte noch mit, daß er bis zum Ende der Völkerbundstagung in Genf bleiben werde. Henderſon reiſt am Freitag zur britiſchen Reichskonferenz nach London ab. Dr. Curtius wird Ende der Woche für zwei Tage Genf verlaſſen, um in Baden mit führenden Parlamentariern Fühlung zu nehmen. Pariſer Lobſprüche Drahtung unſeres Pariſer Vertreters i Paris, 24. September. Zu der Einſetzung der Studienkommiſſion für den europäiſchen Staatenbund ſchreibt Sauerwein im „Matin“:„Wenn einmal die Bewegung des euro⸗ päiſchen Staatenbundes zu einer feſten Organiſation geworden iſt, wie es der heiße Wunſch aller Friedens⸗ freunde iſt, wird man ſich daran erinnern, in welcher außerordentlichen Beſcheidenheit in Sprache und Form das Unternehmen ſich in ſeinen Anfangsgrün⸗ den dargeſtellt hat. Wie eine unbekannte Perſon hat ſich die Bewegung ihren Weg durch die Menge 2. Seite/ Nummer 441 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. September 1930 der Gleichgültigen und feindſelig Geſinnten gebahnt. Die Rede Briauds, die auf jede große Wirkung verzichtete, war in gewiſſer Hinſicht der ſymboliſche Beginn der ſchwierigen Arbeit, die in zwei Wochen Weihe fand. vollendet wurde und jetzt ihre Sauerwein ſowie die übrigen Genfer Bericht⸗ erſtatter der franzöſiſchen Blätter begrüßen es, daß Briand während des erſten ſchwierigſten Jahres zum Präſidenten des Gründungsausſchuſſes gewählt wurde und daß die große Idee des vereinigten Europa unter der geiſtigen Führung Frau k⸗ reichs körperliche Formen annehmen ſoll. In Genf hat man ſich, ſo ſchreibt der„Matin“, Rechenſchaft darüber abgelegt, daß neben und über den Maßnah⸗ men der nationalen Sicherheit die europäiſche Bundesbewegung eine Art internationale prophylaktiſche Behandlung gegen ſchwere Krankheiten darſtelle, die den europäiſchen Kontinent bedrohen Die deutſchen Wahlen hatten uubeſtreithar die Wir⸗ kung, die Aufgabe Briands, ſoweit ſie ſich auf den europäiſchen Bund bezog, erheblich zu erleichtern. Der Petit Pariſien“ ſieht in der Gründung der Studienkommiſſion die Geburt einer mor a l i⸗ ſchen Orduung. Der Erfolg komme ganz allein Briand zu, der wieder einmal gezeigt habe, daß Ge⸗ dul d die wichtigſte und wirkſamſte Eigenſchaft des Politikers iſt. Briand hat ſowohl aus den Erfahrun⸗ gen ſeines Lebens wie aus ſeinem eigenen Inſtinkt gehandelt, um den Erfolg zu erreichen. Der Grund⸗ ſtein des europäiſchen Stagtenbundes iſt gelegt. Die Zukunft wird zeigen, ob die Menſchen ſich der Pläne und Anſtrengungen würdig erweiſen. 2983 000 Arbeitsloſe im Reich Berlin, 23. September. Wie die Reichsauſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung bekanntgibt, hat die zahlen⸗ mäßige Belaſtung der Arbeitsloſenverſicherung in der erſten Hälfte des Septembers etwas abge⸗ nommen, die der Kriſenunterſtützung iſt dagegen weiter geſtiegen. Mit rund 1503 000 Köpfen bleibt die Zahl der Hauptunterſtützungs⸗ empfänger um etwa 3500 hinter dem Stande vom 31. Auguſt zurück. Zuſammen mit den annähernd 459 000 Kriſenunterſtützten hat die Belaſtung beider Unterſtützungseinrichtungen eine Geſamthöhe von rund 1962 000 erreicht, und iſt damit über 15 000 höher als Ende Auguſt. Erheblich ſtärker, um etwa 103 000, iſt die Zahl der bei den Arbeitsämtern ge⸗ meldeten verfügbaren Arbeitſuchenden geſtiegen. Setzt man diejenigen ab, die noch in gekündigter oder ungekündigter oder in Notſtandsarbeit beſchäftigt waren, ſo verbleibt Mitte September eine Zahl von rund 2 983 000 Arbeits loſeu. Das Anwachſen dieſer Zahl, gegenüber Ende Auguſt um ungefähr 100 000 Köpfe iſt ein Zeichen da⸗ für, daß die Wirtſchaft weiterhin in der Depreſſion verharrt. Die Oſtſeefahrt des„Graf Zeppelin“ — Stettin, 24. Sept. Das Luftſchiff Graf Zeppe⸗ lin hat auf ſeiner Fahrt nach Finnland heute nacht.50 Uhr Stettin überflogen. Eine ſenſationelle Verhaftung — Breslau, 24. Sept. Unter dem bringenden Ver⸗ dacht, einen Offenbarungseid wiſſentlich falſch gelei⸗ ſtet zu haben, iſt die Rittergutsbeſitzerin Frau von Puttkamer von Groß⸗Ausker, Kreis Wahlau, verhaftet worden. Jack Diamond aus Philadelphia ausgewieſen — Philadelphia, 23. Sept. Jack Diamond wurde heute dem Gericht vorgeführt. Ihm wurde befohlen, die Stadt innerhalb einer Stunde zu verlaſſen. Die Polizei brachte ihn über die Stadtgrenze. Bombenanſchlag in Bengalen — Khulna(Bengalen), 23. Sept. Heute abend wurde eine Bombe gegen das Polizeirevier geworfen. Der Polizeivorſteher und ein weiterer Polizeibeamter wurden leicht verletzt. Der Täter iſt flüchtig. 3 Der Prozeß gegen die Reichs! Adolf Hitler als Zeuge geladen Telegraphiſche Meldung Leipzig, 23. Sept. Die weiteren Verhandlungen in dem Hochverrats⸗ prozeß gegen die Reichswehroffiziere dienten vor allem dazu, über die einzelnen Reiſen der An⸗ geklagten nach Hannover, Berlin und Eiſenach Klarheit zu ſchaffen. Beſonders eingehend war die Behandlung einer Ausſprache zwiſchen dem Ange⸗ klagten Ludin und dem Oberleutnant Löhr vom Artillerieregiment Nr. 3(Jüterbog) ſowie dem Leutnant Fürſen vom Artillerieregiment Nr. 2 Stettin). Dieſe Zuſammenkunft war in Berlin ge⸗ weſen. Ludin gab nach und nach zu, daß er eine wehrpolitiſche und vaterländiſche Organiſation habe bilden wollen, aber keineswegs eine nationalſozia⸗ liſtiſche. Im Widerſpruch zu dieſer letzten Bemer⸗ kung ſtand jedoch folgende Ausſage Ludins:„Ich gebe zu, daß mein ſpezieller Plan war, im Offizier⸗ korps Aufklärung darüber zu ſchaffen, was die Nationalſozialiſten wollen. Meiner Auf⸗ faſſung nach iſt es ganz vernünftig, wenn man mit dieſen Leuten in Fühlung kommt.“ Während Ludin ſeine Sympathie für die National⸗ ſozialiſten immer klarer zum Ausdruck brachte, ver⸗ ſuchte der Angeklagte Leutnant Scheringer noch immer, ſeine Haltung als politiſch nicht beein⸗ flußt hinzuſtellen. Er war mit dem Oberleutnant Weſthof vom zweiten Bataillon des Infanterte⸗ regiments Nr. 15 in Eiſenach zuſammengetroffen. Wie er ausſagte, wollte er Offiziere in den verſchiedenſten Truppenteilen dahin beeinfluſſen, daß ſie eine Ab⸗ neigung gegen den Kurs der Heereslei⸗ tung zum Ausdruck brächten. Er ſei dabei aber vielfach auf Widerſtand geſtoßen. Man habe ihn und ſeine Freunde als die letzten Vertreter einer abſter⸗ benden Generation bezeichnet. Gerade deshalb habe er aber in ſeinem Sinne weitergearbeitet. Er habe es ſehr bedauert, daß die Entwicklung in der Reichswehr nachlinks gegangen ſei. Auf eine Zwiſchenfrage des Vorſitzenden erklärte Scheringer darüber, was er als Entwicklung nach links auſehe: „Wir ſind jetzt lediglich ein Inſtrument für Ruhe und Ordnung. Das nenne ich eine Ent⸗ wicklung nach links, das nenne ich Pazifismus.“ Und anſchließend geſtand er:„Ich bin mir darüber klar, daß diſziplinariſch geſehen unſere Maßnahmen ſtraf⸗ bar waren.“ Schon auf dieſe Aeußerungen hin reagierte das Publikum ſehr lebhaft. Dies verſtärkte ſich noch bei folgender Bemerkung Scheringers: Ich habe meine Rekruten bei der Behandlung der Frage, was die Reichswehr ſein ſoll, anſchließend an den Der Weſſel⸗Prozeß vor dem Schwurgericht Der Hauptangeklagte„Ali“ Höhler erklärte bei ſeiner Vernehmung(über die wir im geſtrigen Abendblatt berichteten), daß nach vollbrachter Mord⸗ tat er und Rückert ſich acht Tage in der Wohnung von Sander verborgen gehalten haben. Die Mit⸗ angeklagten Will und Sander fuhren mich dann im Auto zur tſchechoflowakiſchen Grenze. Unterwegs ſtieg zu uns noch Drewnitzki ein, der einen fal⸗ ſchen Paß für mich mit Bild hatte. Will über⸗ reichte Drewnitzki einen Geldbetrag und erklärte mir an der Grenze, ich ſollte mich an Drewnitzki halten, der Geld für mich habe. Ich hatte gegen Drewnitzki gleich eine Antipathie, die ſich ſpäter rechtfertigte. In Ebersbach verließen uns Will und Sander. Jen⸗ ſeits der Grenze kamen tſchechiſche Genoſſen, und wir fuhren nach Prag. Drewnitzki händigte mir 200 tſchechiſche Kronen aus; das waren 20 /. Ich bekam Quartier bei einer ſiebenköpfige Proletarierfamilie und mußte mich ſelbſt beköſtigen. Das Geld ging bald aus. Drei bis vier Tage erhielt ich Geld zum Eſſen von einer dere Gedanken von der Berufspflicht immer die Formel auswendig lernen laſſen:... und ein Grundſtock zu werden für eine neue große Armee, mit der wir wieder frei werden. Anſchließend machte Scheringer noch die bemer⸗ kenswerte Angabe, daß die Idee für die Rei⸗ ſen der Offiziere von einem, wie er ſagte, mil i⸗ täriſchen Kopf ausgegangen ſei, deſſen Namen er aber nicht nennen wolle. Dann wurde ein Brieſwechſel zwiſchen Leutnant Scheringer und Oberleutnant Wendt verleſen, aus dem eine weſentlich ſtärkere politiſche Aktivität der Angeklagten zu erſehen war, als dieſe bisher hatten zugeben wollen. Die Veröffent⸗ lichung eines Artikels im Völkiſchen Beobachter am 6. September ſuchte Scheringer damit zu rechtferti⸗ gen, daß er ſich gegen den Vorwurf, von pylitiſchen Gruppen Geld genommen zu haben, verwahren wollte. Weiter wurde ein Brief Wendts an einen Leutnant verleſen, in dem auf das Dritte Reich an⸗ geſpielt wurde:„In dem Dritten Reich machen wir die Rangoroͤnung. Dann wehe allen Leiſetretern!“ Daraufhin ſtellte Rechtsanwalt Dr. Frank II den Antrag, Adolf Hitler darüber zu vernehmen, daß die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei keinen Umſturz beabſichtige und auch ihre Mitglieder nicht auffordere, auf einen Umſturz hinzuwirken. Er ergänzte ſpäter ſeinen Antrag dahin, daß Hitler auch über die Frage ge⸗ hört werden ſolle, es ſei ſchon 1929 kein Umſturz bezweckt worden. Der Vorſitzende fragte nun den Reichs⸗ anwalt, ob er innerhalb des Verfahrens gegen die Reichswehrofftziere allgemein behaupten wolle daß die Nationalſozialiſten den Umſturz vorbereiten. Reichsanwalt Nagel entgegnete, daß allerdings nach den letzten politiſchen Vorgängen dem Prozeß eine größere Bedeutung zukomme, als ihm zunächſt beizumeſſen geweſen ſei. Er ſehe aber keine Not⸗ wendigkeit, dem Antrag von Dr. Frank II ſtattzu⸗ geben. Auf eine weitere Frage des Vorſitzenden gab Reichsanwalt Nagel noch an, daß gegen Goebbels ein Ermittlungs verfahren im Gange ſei, und außerdem, daß gegen Hitler ein Autrag vor⸗ gelegt worden ſei wegen einer Reichswehr⸗Sonder⸗ nummer des Völktiſchen Beobachters. Schließlich aber verkündete nach längerer Be⸗ ratung das Gericht, daß Adolf Hitler am Dou⸗ nerstag vormittag, 9 Uhr, als Zeuge vor dem Vierten Strafſenat zu erſcheinen habe. Damit war die Verhandlung für heute beendet. Sie wird mor⸗ gen vormittag fortgeführt. deutſchſprechenden Genoſſin. Nur weil ich mit⸗ tellos war und Drewnitzki mir das Geld, das er für mich erhalten hatte, nicht gegeben hatte, bin ich zurückgekehrt. Nur mit geliehenem Geld konnte ich nach Berlin zurückkommen. Hier traf ich auf dem Koppenplatz meinen angeklagten Freund Godowſki, der mich auf meine Bitte in ſeine Wohnung nahm, damit ich mich waſchen konnte. Ich bat ihn, meine Freunde herbeizurufen. Er holte auch den Schoweck herbei, der noch einen gewiſſen Meus benachrichtigen wollte und zu mir ſagte, ich ſolle nur in der Wohnung bleiben und auf Meus warten. Statt des Meus kamen ſieben Kriminalbeamte, die mich verhafteten. Damit glaube ich genügend ausgeführt zu haben, wo die Polizeiſpitzel und Verräter ſitzen. Vorſitzender: Sie hatten alle bei der Sturmabtei⸗ lung Waffen? Angeklagter: Von der Partei war es verboten, aber ich hatte mir drei bis vier Wochen vor der Tat Ein vergeſſenes Fürſtentum Herzogin Dinos Schloß von Haus Reimaun Herzogin Dino war der familiäre Name der zierlichen Prinzeſſin Dorothee, der Kurländerin, der Gattin Alexandre⸗Edmonds de Tailleyrand, die durch dieſe Heirat Franzöſin und vor allen Dingen die Nichte des großen Tailleyrand wurde, jenes Tailleyrand, der unter und neben Robespierre wie unter und neben Napoleon und dem Bürgerkönig Ludwig die politiſchen Fäden in der Hand hielt. Und Herzogin Dino, bald von ihrem Gatten, einem tollen Spieler, getrennt, verbündete ſich mit dem mächtigen Onkel, begleitete ihn auf ſeinen Reiſen, ward ſein guter Geiſt, ſein Syfax, ſein Regiſſeur, ſeine Drahtzieherin. Wenn irgendwo die banale Sentenz von dem„Cherchez la femme“ am Platze iſt, ſo im Falle Talleyrand, deſſen Taten und Schritte zum großen Teil auf Herzogin Dorothees Konto zu buchen ſind. Herzogin Dinos Schloß, obwohl durch und durch von ihrem Geiſt, ihrem Geſchmack und ihrem Willen durchtränkt, hieß einſt„Schloß Friedland“; denn Wallenſtein wurde 1628 damit belehnt und ließ die alte Burg vom Fundament aus um⸗ bauen. Auch ein Turmſtübchen wurde angebracht, darinnen Kepler eine Zeit lang ſaß und in den Sternen leſen mußte. Ein Lobkowitz war der Er⸗ auer. Der jetzige Beſitzer des Schloſſes—— doch das iſt ſo verzwickt, daß es ordentlich erzählt ſein will. Sagan hat ſiebzehntauſend Einwohner, liegt an dem Flüßchen Bober, beherbergt Oblaten⸗Erzeuger und ein Denkmal Friedrichs III., eine Menge Varock⸗ Häuſer, florentiniſche Türme, Giebel mit der In⸗ ſchrift 1612 und das deutſche Fontainebleau. In Sagan wibbelt und kribbelt es von herzoglichen Läden. Da gibt es eine herzogliche Hof⸗Droguerie, einen herzoglichen Hof⸗Juwelier und viele herzog⸗ liche Hof⸗Bäcker und Schloſſer. Die herzogliche Familie ſelbſt weilt an der Riviera. Hely, der Sohn Boſys, verwickelte ſich dermaßen arg in Schulden, daß er Schloß Sagan ſeinem anderthalbjährigen Söhnchen Howard de Talleyrand⸗Périgord abtrat und auf die Erbfolge verzichtete. Das geſchah 1911. Howard, der nunmehrige Due de Sagan, erſchoß ſich mit 19 Jahren, nachdem das Franzöſtſche Inſel⸗ chen trotz Weltkrieg und Revolution unangetaſtet geblieben war, der Beſitz geriet in preußiſche Ver⸗ waltung, und jetzt iſt das ganze Fürſtentum, wie es geht und ſteht, einſchließlich Schloß und Zubehörteile, für einige dreißig Millionen zu verkaufen. Das Thronlehen Sagan, ein wahrhaft fürſt⸗ liches Weiberlehen, bevorzugt den Mannes⸗ ſtamm vor der weiblichen Nachkommenſchaft des Her⸗ zogs Peter von Kurland, die Rechte der lehens⸗ berechtigten Familie dauern fort, und auch durch Zwangsauflöſungen iſt ein Heimfallrecht nicht be⸗ gründet, ſo daß mit dem Tode Ho⸗ wards das Thronlehen Sagan ohne Be⸗ lehnung auf den nächſten Lehensanwärter über⸗ gegangen iſt. Dieſen Lehensanwärter aber kennt kein Menſch. Boſy, der Bruder Helys, lebt in Paris und hegt die Illuſion, Due de Sagan zu ſein. Major von Brünneck plagt ſich damit ab, einen Pfleger für den nicht vorhandenen ſicheren Lehens⸗Beſitzer zu be⸗ ſtellen. Alles das mitten in Deutſchland. Machtvoll liegt es da, das Schloß, mit waſſer⸗ loſen Gräben umfriedet, ſehr unnahbar und herriſch. Im Park muß man ſeinen Hund auf den Arm nehmen. Im Garten blühen Orangen. Eine unge⸗ mein diſtinguierte Dame führt den neugierigen Be⸗ ſucher durch die Räume, die ganz ſo ausſchauen, als ſei die Herrſchaft nur mal eben verreiſt und komme in vierzehn Tagen wieder. Der erſte Eindruck iſt überwältigend, und das hält an bis zum Schluß der Beſichtigung. Höchſt feudal, weit, freundlich, nie über⸗ laden, wenig Kitſch, Qualität, die Gemälde von Len⸗ bach, Graff, Graſſi, Tiſchbein, Rembrand, Teniers, Velasquez, van Dyck. Wohl möglich, daß manche Kopie dabei iſt. Boſy ſenior und Hely ſind unſchuldig an der Einrichtung des Ganzen. Es iſt Herzogin Dinos Werk, die aus zahlreichen Gemälden den Be⸗ ſchauer grüßt. Nebſt ihren drei Schweſtern Pauline, Wilhelmine und Johanna. Man kannte damals den Begriff„ſex appeal“ nicht, alſo das Magnetiſche von (beiſpielsweiſe) Grete Garbo. Unſere Eltern nannten es„Das gewiſſe Etwas“. Und dies hat Dino in hohem Maße gehabt. Man ſpürts heute noch. Ohne die reichhaltige Autogramm ⸗Sa m m⸗ lung zu bemühen, in der Graf Anton von Stol⸗ berg⸗Wernigerode, Johann Wolfgang von Goethe, Jean Paul, Victor Hugo, Alexander von Humboldt, Friedrich von Schiller, Johann Sebaſtian Bach, Lud⸗ wig van Beethoven und Chateaubriand vertreten ſind. In zwei Gemächern iſt die deutſche und die franzöſiſche Bibliothek untergebracht, im Billard⸗ Zimmer dienen Waldhörner als Leuchter; die Por⸗ zellan⸗Sammlung enthält uraltes Böttcher⸗Fabrikat, durch Sobieski von den Türken geraubtes Mokka⸗ Geſchirr und üppiges Sevres; der Tanzſaal ſtrahlt in pariſer Blau mit Gold; im roten Salon wird der Lautenſpieler des Velasquez mit beſonders nach⸗ läſſigem Stolz gezeigt(wobei mir einfällt, daß beim Dr. Hecker in Beuthen an der Kuh ein echter Hol⸗ bein herumhängt),„Des Kindes Schutzengel“ in Gips iſt ebenfalls vorhanden; im Familien⸗Sgal verweilt man vor dem Porkrait Talleyrands, vom Maler der Madame Recamier beigeſteuert: von Carard. Ein erſtaunliches Werk mit Samt und Leben. Darunter der wirkliche Tiſch, auf deſſen Rücken der Wiener Kongreß ſchriftlich fixiert ward. Und das Wallenſtein⸗Zimmer mit einer Darſtellung ſeiner(1634 erfolgten) Ermordung nebſt zwei Original⸗Seſſeln. Und Prinzeſſin Dinos Schreib⸗ zimmer. Als habe ſie eben noch in ihrer Poſtillo ge⸗ blättert, die verführeriſche, kluge, energiſche, ſchöne und zuguterletzt bigott gewordene Frau. Seltſam! Eine kurländiſche Prinzeſſin heiratet einen Tayllerand, um einen Enkel zu hinterlaſſen, der Anna Gould, die geſchiedene Boni de Caſſellani, heiratet, um einen Sohn zeugen, der ſich erſchießt, weil ſeine Frau Mama, eine geborene Bürgerliche, nicht duldet, daß er eine Bürgerliche heiratet, die allerdings zwanzig Jahre älter war als er. Und nun liegt das Herzogtum Sagan zwiſchen Cottbus, Grünberg, Glogau und Görlitz herum ein Stück Pluaquamperfektum, und niemand weiß, was damit los iſt. Dramenkonkurrenz des Ungariſchen Autoren⸗ verbandes. Der Ungariſche Autorenverband und die Direktion des Luſtſpieltheaters veranſtal⸗ ten eine Dramenkonkurrenz. An dem Wettbewerb eine Piſtole gekauft, weil es ſo gefährlich in unſerm Bezirk war. Sie diente meinem perſönlichen Schutz. Der Vorſitzende hielt dem Angeklagten vor, daß er ſich doch bei der Tat nicht in ſo großer Aufregung befunden haben könne, denn ſein weiteres Vorgehen deute auf eine gewiſſe Ruhe und Ueberlegung hin. Angeklagter: Nach dem Schuß hörte ich einen Frauenſchrei, das verſtärkte noch meine Kopfloſigkeit. Vorſitzender: Die Aufregung hinderte Sie aber nicht, den Verwundeten nach Waffen zu durchſuchen. Ih⸗ ren Gedankengängen kann man folgen, wenn Sie abſichtlich geſchoſſen haben, nicht aber, wenn der Schuß verſehentlich losgegangen iſt. Schließlich gab der Angeklagte auf Befragen noch zu, daß im Lotal von Deer verabredet worden ſei, Weſſel eine„proletariſche Abreibung“ zu geben, wenn er die Wohnung nicht verlaſſe Vor Beginn der Nachmittagsſitzung ſpielten ſich vor dem Gerichtsgebäude große Tumult⸗ ſzenen ab. Als ſich die Menſchenmenge mit Gewalt Eingang verſchaffen wollte, mußte die Polizei mit Gummi⸗ knüppeln vorgehen. Der Zuhörerraum war über⸗ füllt. Man ſah im Gerichtsſaal auch kurze Zeit den nationalſozialiſtiſchen Reichstagsabgeordneten Dr. Goebbels. Die Vernehmung des Hauptange⸗ klagten Höhler nahm viele Stunden in Anſpruch. Vorſitzender: Wenn nun Weſſel wirklich eine Waffe gehabt hätte, würden Sie dann geſchoſſen haben. Angeklagter: Jawohl. Ich hätte ihn durch einen Schuß in die Hand oder das Bein unſchäblich gemacht. Rechtsanwalt Dr. Apfel: War Ihnen Weſſel als prominenter Führer national⸗ ſozialiſtiſcher Formationen bekannt? An⸗ geklagter: Ich will Weſſel, weil er tot iſt, nicht be⸗ ſchimpfen, aber ich muß ſagen, er und ſein 15. Sturm, deſſen Führer er war, waren in der ganzen Gegend bekannt wegen der fortgeſetzten Ueberfälle auf An⸗ dersdenkende. Der Angellagte Rückert Vorſitzender! Haben Sie eine Waffe bei ſich gehabt? Angeklagter: Die habe ich immer bei mir. Wenn jeden Tag Genoſſen angeſchoſſen und mißhandelt werden, dann hat man die Pflicht, ſich zu ſichern. Es haben in unſrer Gegend national⸗ ſozialiſtiſche Mörderzentralen beſtanden, die unter Polizeiſchutz ſtanden. Man hat gedroht, unſre ganze Bereitſchaft über den Haufen zu feuern. Ueber den Augenblick der Tat bekundete Rückert, er habe nichts ſehen können, aber angenommen, Weſſel habe ge⸗ ſchoſſen, und er habe daher ſelbſt an ſeine Waffe gefaßt. Die Tat ſet nicht verabredet geweſen. Im Laufe der weiteren Vernehmung verwies Staatsanwaltſchaftsrat Fiſcher darauf, daß jetzt ſchon der achte Angeklagte die Abweichung ſeiner Ausſagen von den Protokollen damit zu erklären verſuche, daß Kriminalkommiſſar Teichmann etwas ganz anderes zu Protokoll genommen habe, als es dem Willen der Angeklagten entſprochen hätte. Rechtsanwalt Dr. Apfel: Derartige Differen⸗ zen werden ſolange vorkommen, als das Geſetz in Deutſchland die Unſitte begünſtigt, daß Angeſchuldigte ohne Hinzuziehung eines Anwalts vernommen wer⸗ den. Morgen wird mit der Beweisaufnahme begonnen Deulſche Volkspartei 2 4 5 Mittwoch, 24. September, abends.15 Uhr, findet im hinteren Nebenzimmer des Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 8/9 eine Zuſammenkunft des kleinen Aus⸗ ſchuſſes ſtatt, in der Stadtrat Ludwig einen Rückblick über die Reichstagswahlen geben wird. Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler Donnerstag, 25. September, abends.30 Uhr, veranſtaltet die Reichsgemeinſchaft junger Volks⸗ parteiler im hinteren Saal des Wartburg⸗Hoſpiz, F 4, 8/9, einen Ausſpracheabend. Landtagsabg. Eduard Menth ſpricht über die politiſche Lage. Der Vorſtand. kann jeder ungariſche Schriftſteller teilnehmen, von dem noch kein abendfüllendes Stück aufgeführt wurde. Der Preis beſteht aus einem Kontrakt mit dem Luſtſpieltheater, ferner aus einem Vor⸗ ſchuß von 2000 Pengö auf die bevorſtehenden Tau⸗ tiemen. Die Konkurrenz iſt anonym. Das Ergeb⸗ nis der Konkurrenz wird am 20. Dezember kund⸗ gegeben. Die Mannheimer Volks⸗Singakademie erfüllt, wie man uns ſchreibt, mit der Aufführung der „Glocke“ von Max Bruch einen letzten Willen ihres verſtorbenen unvergeßlichen Führers Profeſſor Schattſchneider. Das Gedächtuis des zehnfäh⸗ rigen Todestages von Max Bruch, deſſen Meiſter⸗ ſchüler Prof. Schattſchneider geweſen war, ſollte mit dieſem Konzert begangen werden. Nun wird es eine Gedächtnisfeier für Meiſter Schüler zugleich. Lehrer zeitlebens ſehr verehrt hat, ſchrieb von ihm anläßlich einer früheren„Glocke“⸗Aufführung:„Ma z Bruch, der ſeine hohe Miſſton als deutſcher Kom⸗ poniſt bereits durch bedeutende Werke, vor allem durch ſeinen„Frithjof“ und ſein Vivlinkonzert dar⸗ getan hat, war der Mann, der, ein kongenialer Geiſt des großen Dichters Friedrich von Schiller, deſſen hehre Dichtung durch die Macht der Töne zur ſeeli⸗ ſchen Vertiefung zu bringen berufen war.“ Mit der Aufführung der„Glocke“ hat ſr. Zt. Prof. Schatt⸗ ſchneider mit dem gemiſchten Chor der Volks⸗Stug⸗ akademie ſeinen Siegeszug in Mannheim augetreten. Das Werk fand damals ſo begeiſterten Anklang, daß Wiederholung auf Wiederholung im ſtets zum Ber⸗ ſten vollen Saale folgen mußte. Es dürfte auch kaum ein ähnliches Werk, in Wort und Ton eine geſchloſſene Einheit, die Volksſeele in all ihren Leiden und Freu⸗ den ſo reſtlos erfaſſen und zum Miterleben zwingen, wie gerade„die Glocke“ ſonders in heutiger Zeit, wo Chaos den Grundton des Tages bildet, iſt ſolche Kunſt ein Lethetrank fur Menſchen, gen. Als Mitwirkende ſind außer dem Chor der Volks⸗Singakademie u. dem Nationalt heater⸗ Orcheſter hervorragende Soliſten gewonnen. Das Konzert ſteht unter Leitung des Kapellmeiſters Hl. ger.. von Max Bruch. Ganz be⸗ die noch Gemütswerte ſchätzen und pfle⸗ NY 1 N 1 7 1 u nb 11 Prof. Schattſchneider, der ſeinen 9 weſtl ſt ö 1 den;? der? iſt ne lich Brei ten a Ver nicht Wirt geme Die Maß und ſchrä! Die teile dankl geſpr die& über P; gigen ſchna! den 71 J. Herr Brau er de eine packu terne zog ſtand kaufn Als lange der 9 dieſe auch Herr In S auch Oeſte wünſ große — beſcha W᷑̃ Juni ſam 1 geleer Inha Auch Alle einan ſtädte ſich d Mäde verge tritt! gendu war l nicht Ertrit heim hatte mehr mödie kann ſagen ben le . anſtalt Weinl (Weite 1 Pra Aſt ro, bei Wẽ Stern Dal Maur dig der fe gen 3 1630 und A verſch Reich; ſer ve zahlte De im J. geſtell ehrgei und v wilt it weil ſeiner gleiche König Mel Herzo gleich lichen ſtein, ſeine ander Verſp ſtelle zurück 2 So Mann Mittwoch, 24. September 1930 utz. a 1 0 Es hat geholfen! hen Die energiſche Proteſtaktion der Bewohner der gin. weſtlichen Unterſtadt gegen die nächtlichen Ruhe⸗ ten ſt ö ru ngen hat die Polizeibehörde zu durchgreifen⸗ ett. den Maßnahmen veranlaßt. Wie aus der Anzeige cht, der Polizeidirektion in dieſer Nummer hervorgeht, Ih⸗ iſt nach 10 Uhr abends das Muſizieren in fämt⸗ Sie lichen Wirtſchaften der Quadrate k bis KK, der Breiteſtraße ausgenommen, ferner in der verlänger⸗ ten Jungbuſch⸗ und Hafenſtraße verboten. Eine och Verlängerung der Polizeiſtunde wird ſei, nicht mehr bewilligt. Die in Betracht kommenden au Wirtſchaften bleiben auch von einer etwaigen au⸗ gemeinen Poliseiſtundenverlängerung ausgeſchloſſen. Die Polizeidirektion droht eine Verſchärfung dieſer Maßnahmen an, wenn die ſofort in Kraft tretenden und zunächſt bis zum 31. Oktober geltenden Ein⸗ g ſchränkungen nicht die gewünſchte Wirkung erzielen. ing Die Bevölkerung der in Frage kommenden Stadt⸗ 3 teile wird der Polizeidirektion für ihr Eingreifen 8 dankbar ſein. Es muß aber auch die Erwartung aus⸗ ben geſprochen werden, daß die Inhaber der Wirtſchaften Dr. die Situation nicht dadurch verſchärfen, daß ſie ſich ge⸗ über die polizeiliche Anordnung hinwegſetzen. tch. 8 lich 5 8 en 3 Goloͤene Hochz eit 10 Privatmann Heinrich Raſor begeht am mor⸗ gigen Donnerstag mit ſeiner Gattin Eliſe geb. Met⸗ en ſchnabl, L. 18, 18 wohnhaft, das ſeltene Feſt der gol ⸗ 555 denen Ho ch z eit. Das Jubelpaa 8 das 16 bezw. 15 71 Jahre alt iſt, erfreut ſich noch großer Rüſtigkeit. be⸗ Herr Raſor, der ſeit 1918 hier wohnt, war vorher m Brauereidirektor in Speyer. Im Jahre 1906 gründete 15 er das Elementenwerk„Kranz“ in Ludwigshafen, 11 J eine Spezialfabrik für bewegliche Metallſtopfbüchs⸗ 3 packungen, die ſich zu einer der bedeutendſten Un⸗ ternehmungen dieſer Branche entwickelt hat. 1924 zog ſich Herr Raſor in den wohlverdienten Ruhe⸗ ſtand zurück, ſeinem einzigen Sohn Heinrich die hei kaufmänniſche Leitung des Geſchäfts überlaſſend. er Als leidenſchaftlicher Hochtburiſt hat Herr Raſor en lange Jahre nach angeſtrengter Berufstätigkeit in ht, der Natur Erholung geſucht und gefunden. Auf al⸗ dieſe Vorliebe für Ausflüge in die Bergwelt iſt wohl er auch die Elaſtizität und Friſche zurückzuführen, die ige Herrn Raſor bedeutend jünger erſcheinen laſſen. en In Speyer iſt er außer ſeiner beruflichen Tätigkeit ts auch durch ſeine feſſelnden Vorträge im Deutſch⸗ ze⸗ 5 Oeſterreichiſchen Alpenverein hervorgetreten. Wir ffe z wünſchen dem Jubelpaar, das ſich hier ebenfalls 10 großer Sympathien erfreut, noch recht viele Jahre es N beſchaulicher Muße. zt a 1 Von den Toten auferſtanden n Während des Hochbetriebes im Strandbad im je, Juni fand man verſchiedenemale Kleiderbündel ein⸗ te. ſam und verlaſſen, wenn das Strandbad ſich abends n⸗ geleert hatte und niemand mehr zu ſehen war. Die in Inhaber waren ein Opfer des Rheins geworden. te Auch die Kontoriſtin G. D. zählte man zu den Toten. 1⸗ Alle ihre Kleider mit den Schuhen lagen ſchön bei⸗ einander auf dem Strande. Die Polizei der Rhein⸗ en ſtädte wurde verſtändigt, die Staatsanwaltſchaft gab . ſich die beſte Mühe, Gewißheit über den Tod des Mädchens zu erhalten, alle Nachforſchungen blieben 5 vergeblich. Flüſſe geben bekanntlich nach dem Ein⸗ „ tritt des Verweſens die Leichen wieder heraus. Ir⸗ 9 gendwo werden ſie auf den Strand geworfen. Das f war bei dieſem Mädchen nicht der Fall, konnte auch nicht ſein, denn ſie ſaß ſeit dem Tag ihres angeblichen 1 Ertrinkens, wie jetzt feſtgeſtellt wurde, in Hocken⸗ et heim auf dem Trockenen bei ihrem Geliebten. Es 87 hatte ihr bei ihrer Stiefmutter in Mannheim nicht 5 mehr gefallen. Und ſo improviſierte ſie dieſe Ko⸗ n mödie, um den Nachforſchungen zu entgehen. Man 1 * der * 1 r kann geſpannt ſein, was die Staatsanwaltſchaft dazu ſagen wird. Iſt es ein Betrug, wenn man ſich ſter⸗ ben läßt, um hinterher wieder aufzuerſtehen? * * Die Mannheimer Omnibus⸗Verkehrs⸗Geſellſchaft ver⸗ anſtaltet wieder die beliebten Her bſtfahr ten zur an dieſer Stelle hinweiſen. Weinleſe worauf wir auch (Weiteres Anzeige.) Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 441 Trauerfeier für Heinrich Apfel Zu einer ſtimmungsvollen Trauerfeier hatten ſich am Dienstag mittag im hieſigen Krematorium eine ſtattliche Anzahl Trauergäſte eingefunden, um dem am vergangenen Samstag nach langer, ſchwerer Krankheit verſchiedenen Ehrenruderwart des Mann⸗ heimer R. V.„Amieitia“ Heinrich Apfel die letzte Ehre zu erweiſen. Unter den Trauergäſten ſah Mit⸗ man außer den nächſten Anverwandten viele glieder der„Amicitia“, Abordnungen aller Mann⸗ heim⸗Ludwigshafener Rudervereine und zahlreiche Vertreter des Maunheimer Sängerbundes, dem Apfel 35 Jahre lang angehörte und deſſen Ehren⸗ mitglied er war. Stadtvikar Dr. Schütz hielt die Trauerrede und nahm die Einſegnung der Leiche vor. Er ſchilderte das Leben und Wirken des Entſchlafenen und fand herzliche Worte des Troſtes für die Hinterbliebenen. Ergreifend erklangen wie aus weiter Ferne die Töne eines Hornquartetts über den weiten Gottesacker und der Sängerbund ſang ſeinem toten Sanges⸗ bruder„Heilig iſt der Herr“. Inmitten einer Fülle herrlicher Blumen war der ſchlichte Sarg aufgebahrt, bedeckt mit der Flagge der„Amieitia“ und der Rudermütze Heinrich Apfels. Die Meiſterruderer der„Amieitia“ hielten ihrem toten Kameraden die Ehrenwache. Zu beiden Seiten hatten die Fahnen der „Amicitia“ und des Sängerbundes Aufſtellung ge⸗ nommen. Nach Beendigung der Gebete des Geiſtlichen brachten die Sänger„Ueber den Sternen“ zum Vor⸗ trag. Dann ergiff der 2. Vorſitzende der„Amieitia“, Dr. med. Oskar Barber, das Wort, um Abſchied zu nehmen von dem in einem halben Jahrhundert bewährten ſportlichen Führer zu nehmen. Ein mäch⸗ tiger Lorbeerkranz mit den Farben der„Amieitia“ war das äußere Zeichen des Dankes. Für den Mannheimer Regatta⸗Verein und die angeſchloſſenen Vereine überbrachte Ludwig Pfeffer vom Mann⸗ heimer RC, letzte Grüße und einen prachtvollen Kranz. Ihm ſchloß ſich der Vertreter des Mainzer RV. an, dem Heinrich Apfel von 1884 bis 1892 an⸗ gehörte. Ebenſo ließ der Mannheimer RV.„Baden“ einen Kranz niederlegen. Namens des Mannheimer Sängerbundes gedachte Prof. Dröß der erſprieß⸗ lichen Arbeit, die Heinrich Apfel in der langen Zeit ſeiner Zugehörigkeit für die deutſche Sängerſache ge⸗ leiſtet hat. Auch hier waren Blumen der letzte Gruß. Die Firma J. Reichert Söhne, in deren Dienſten der Verſtorbene lange Jahre ſtand, war durch ihre Inhaber vertreten. Der Seniorchef Bernhard Rei⸗ chert fand herzliche Worte der Anerkennung für den treuen Mitarbeiter. Mit einem Kranz verabſchie⸗ deten ſich die Angeſtellten der Firma Reichert von ihrem beliebten Kollegen. Prof. Edward Hill Ull⸗ rich, der älteſte deutſche Ruderer von Heidelberg, ferner die beiden Frankfurter Ruderpioniere Hugo Bardorff und Carl von der Emden, gedach⸗ ten mit Blumenſpenden des verſtorbenen Freundes. Der greiſe Hugo Bardorrf war ſogar perſönlich herbeigeeilt. Unter den Kläugen des Harmoniums verſank der Sarg in die Tiefe. Schmerzlich erſchüttert ſtand die Trauergemeinde, den letzten Abſchied nehmend. Man hat einen wahrhaft guten Menſchen verloren. And wieder ſcheint die Sonne Zur nicht geringen Ueberraſchung präſentierte ſich heute früh ein blankgefegter Himmel. Man hatte bei dem naßkalten Herbſtwetter der letzten Tage ſchon alle Hoffnung auf Sonnenſchein begraben. Mit einem Male iſt die Sonne wieder da. Sendet ihre wärmenden Strahlen herab und vergoldet die erſten Tage des kalendermäßigen Herbſtes. Nun hat der Herbſt auch alles unfreundliche verloren. Wir empfin⸗ den wieder, wie ſchön auch die Jahreszeit iſt, in der die Natur Abſchied vom Blühen und Grünen nimmt.. * * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt, wie nunmehr feſtſteht, der junge Mann, der geſtern morgen beim Bahnhof Neckarau tot aufgefun⸗ den wurde. Die polizeilichen Ermittlungen haben ergeben, daß es ſich um einen hier bei ſeinen Eltern wohnhaft geweſenen 22jährigen Schloſſer handelt. Es iſt anzunehmen, daß Liebeskummer die Veran⸗ laſſung war, den Tod auf den Schienen zu ſuchen. zur Abtretung von Neu⸗Edingen Der Bürgerausſchuß Edingen ſpricht ſich einmütig gegen die Einverleibung von Neu-Eoͤingen oͤurch Mannheim aus Der Bürgerausſchuß Edingen war auf Montag abend zu einer Sitzung eingeladen, um Stellung zu nehmen zu dem Verlangen der Stadt Mannheim auf Abtrennung des Neu⸗Edin⸗ ger Gebiets. Welches Intereſſe man innerhalb der Bevölkerung dieſer Frage entgegenbringt, zeigte der außergewöhnlich ſtarke Beſuch dieſer öffentlichen Sitzung. Die Räume des Rathauſes reichten nicht zaus, um die Zuhörer aufzunehmen. Ein Teil der Bevölkerung hielt ſich während der Sitzung auf der Straße vor dem Rathaus auf, um Anteil zu nehmen an dem Gang der Angelegenheit. Die Sitzung wurde durch Bürgermeiſterſtellv. Schön geleitet. Er wies in ſeiner Einleitung dar⸗ auf hin, welche Bedeutung das Gebiet Neu⸗ Edingen bei der Eingemeindung von Seckenheim und Friedrichsfeld bekommen habe. Die Vorwürfe des Bürgermeiſters von Friedrichsfeld ſeien tatſächlich nicht begründet geweſen. Ratſchreiber Sauer erläuterte im einzelnen das Verlangen der Stadt Mannheim wegen Ab⸗ tretung des fraglichen Gebiets. Schon im Jahre 1898 habe Friedrichsfeld erſtmals den Verſuch gemacht, die an Friedrichsfeld angren⸗ zenden Gewanne zu bekommen; die Verhandlungen ſeien jeweils ergebnislos verlaufen. An Hand eines umfaſſenden Zahlenmaterials zeigte er die Verluſte auf, die die Gemeinde im Falle einer Abmarkung von Neu⸗Edingen erleiden würde. Das Gelände Neu⸗Edingen umfaſſe rund 29 Hektar mit einem Grund⸗ und Gebäudeſteuerwert von 590 000 //; dazu komme noch der Steuerwert für die Gebäude, die heute noch auf Grund des§ 36 des Grund⸗ und Ge⸗ werbeſteuergeſetzes ſteuerfrei ſeien mit rund 200 000 /. Der Gebäudeverſicherungswert der auf Neu⸗Edinger Gebiet ſtehenden Gebäulichkeiten be⸗ trage 560 000 J. Neben einem ziemlich hohen Um⸗ lageausfall müſſe auch mit einer weſentlichen Redu⸗ zierung der Einkommensſteuerzuweifungen gerechnet werden. Der Verluſt an Grunderwerbſteuer, Wert⸗ zuwachsſteuer und Bierſteuer ſei für die Gemeinde recht nennenswert. Um eine große Schädigung der Gemeinde durch Abtrennung des wertvollen Gelän⸗ des zu vermeiden, ſei der Gemeinderat letzten Endes bereit, einer Einbeziehung der geſamten Gemarkung Edingen in das Wirtſchaftsgebiet Groß⸗ Mannheim keinen Widerſtand entgegenzuſetzen. In der nun folgenden Ausſprache gaben die Vertreter aller auf dem Rathaus vertretenen poli⸗ Kepler Heute eröffnet Regensburg den Reigen der Feiern aus Anlaß der 300. Wiederkehr des Todestages Johannes Keplers. Andere Feiern werden folgen. Die deutſche Univerſität Prag rüſtet ſich ebenfalls, den Todestag des großen Aſtronomen zu begehen, und auf dem Sommerberg bei Wiesbaden ſoll zum Andenken an Kepler eine Sternwarte errichtet werden. Damit feiert die Nachwelt wieder einmal einen Mann, dem die Mitwelt ſo gut wie alles ſchul⸗ dig geblieben iſt. Im wörtlichen Sinn; denn als der faſt 60jährige kranke, unterernährte, von Sor⸗ gen zerquälte Gelehrte im Spätherbſt des Jahres 1630 nach Regensburg kam, wo er an den Folgen und Aufregungen dieſer Reiſe am 30. November 1630 verſchied, da geſchah es, weil er nichts anderes vom Reichstag zu fordern hatte als ſein gutes, vom Kai⸗ ſer verſprochenes Geld, das man ihm nicht aus⸗ zahlte! * Dem ſpäteren Herzog Wallenſtein hat im Jahre 1608 der Aſtronom Kepler ein Horoſkop geſtellt; darin prophezeite er dem ſterngläubigen, ehrgeizigen Mann, daß er dereinſt wohl viele offene und verſteckte Feinde haben, aber viele davon in ge⸗ wältigem Aufſtieg beſiegen werde; ſchon deshalb, weil die Konſtellation der Geſtirne zur Zeit ſeiner Geburt ſehr viel gemeinſam hatte, mit der gleichen himmliſchen Vordeutung bei der Geburt der Königin Eliſabeth von England. Mehrere Jahre ſpäter, Wallenſtein war ſoeben zum Herzog von Mecklenburg ernannt worden, kam der gleiche Aſtronom Johannes Kepler, von der kaiſer⸗ lichen Majeſtät an den Herzog verwieſen, zu Wallen⸗ ſtein, um nichts anderes von ihm zu fordern als ſeine Gehaltszahlung und er erhielt nichts anderes von dem mächtigen Manne als ein paar Verſprechungen und den Antrag, eine Profeſſoren⸗ ſtelle in Roſtock anzunehmen, die aber Kepler ſtolz zurückwies. 9 8 5 8 So waren die ßen Herren; die Dienſte dieſes Mannes, der nichts mehr und nicht weniger getan Weihnachten des Jahres hat, als das Weltbild durch die Entdeckung der Ge⸗ ſetze von den Planetenbewegungen entſcheidend um⸗ zugeſtalten, nahmen ſie in Anſpruch, aber das biß⸗ chen Brot, das er brauchte, um ſeinen feinorganiſier⸗ ten Körper durch die Not der Zeit hindurchzubrin⸗ gen, enthielten ſie ihm vor. Das gehört heute, drei Jahrhunderte nach ſeinem Hinſcheiden, klar und Das Johannes Kepler-Denkmal in Regensburg deutlich geſagt, oͤamit man auch weiß, nicht nur wer, ſondern auch was gefeiert wird, nämlich die Er⸗ innerung an einen Mann, an dem ſeine Zeit aufs ſchnödeſte gehandelt hat. Allerdings, es waren trübe Zeitläufte, in denen Johannes Kepler lebte. Der einen Tag nach 1571 in Weilderſtadt im Württembergiſchen zur Welt Gekommene— er ent⸗ tiſchen Parteien Erklärungen ab, in denen ſie den Standpunkt des Gemeinderats voll billigen; eine zwangsweiſe Abmarkung würde die Reſtgemeinde Edingen völlig lebensunfähig machen. Regierung und Landtag könnten tatſächlich einen derartigen Schritt der zwangsweiſen Abtrennung nie und nim⸗ mer verantworten. Die künftige Autoſtraße würde zudem für die landwirtſchaftliche Bevölkerung Edingens weitere ſehr mißliche Zuſtände bringen. Der Bürgerausſchuß gab hierauf ſeiner Stim⸗ mung in folgender einſtimmig angenommenen Ent⸗ ſchließung Ausdruck: „Der Bürgerausſchuß als Vertreter der ge⸗ ſamten Einwohnerſchaft Edingens billigt einmütig die bisherige Tätigkeit des Gemeinderats in der Frage der Abmarkung des Neu⸗Edinger Gebiets und gibt der Erwartung Ausdruck, daß die maß⸗ gebenden Stellen der Regierung und des Land⸗ tags dem Beſtreben der Stadt Mannheim auf ge⸗ waltſame Abtrennung des Gebiets Neu⸗Edingen, mit Rückſicht auf die für Edingen zu erwartenden ungeheuren Schäden, keinerlei Folge geben. Die Gemeinde Edingen würde im Falle einer zwangsweiſen Abtrennung des fraglichen Gebiets in ihrer Lebensexiſtenz ernſtlich be⸗ droht und müßte daher Regierung und Land⸗ tag für alle jetzigen und künftigen Schäden, die durch dieſe Beſchneidung der Gemarkung entſtehen würden, voll und ganz verantwortlich machen. Ein derartiger Eingriff in das Leben einer Gemeinde läßt ſich zudem mit dem Geiſte der Reichsperfaſſung und der Badiſchen Verfaſſung nicht vereinbaren.“ Bürgermeiſterſtellb. Schön wies in ſeinem Schlußwort darauf hin, daß der Gemeinderat auch fernerhin die Intereſſen der Gemeinde wahren würde; ex hoffe, daß auch die maßgebenden Stellen endlich die Lage der hieſigen Gemeinde verſtehen würden. * Profeſſor Hermann Muckermann, Berlin, ſpricht am kommenden Freitag abend im großen Saale des Kolping⸗ hauſes, U 1, 18, in einem öffentlichen Vortrag über das Thema„Die begabte Familie und das Problem ihrer Behütung“.(Weiteres Anzeige.) Schluß des redaktionellen Teils Büclo Metallputz der unübertroffene ſtammte einem verarmten Adelsgeſchlecht von Kap⸗ pel, daher der Name Kepler— wurde ein Zeit⸗ genoſſe des dreißigjährigen Krieges. Unweit unſe⸗ rer Stadt in Maulbronn hat der für Theologie Be⸗ ſtimmte auch eine Zeitlang die Kloſterſchule beſucht. Man ſoll nicht glauben, daß er ſich um die Dinge der Wiſſenſchaft allein bekümmerte; denn dieſer reiche Geiſt bemühte ſich um alles, was damaliges deutſches Leben anging und ſeine Briefe an die be⸗ deutenden Geiſter ſeiner Zeit beweiſen, wie ſtark ſeine Gedanken auf das ganze kulturelle Leben des damaligen Deutſchlands eingewirkt haben. Es iſt nicht das ſchlechteſte Zeugnis für den Proteſtanten Kepler, daß die Jeſuiten ihn beſonders hochſchätzten, wie denn auch ſein Briefwechſel mit dem hochgelehr⸗ ten Patres zu den imponierendſten Dokumenten gehört, die uns aus jener Zeit des Suchens nach neuen Weltbildern erhalten ſind. 5 d Die Prager Univerſitätsbibliothek birgt einen koſtbaren Schatz: das Hande xemplar Keplers von dem umſtürzenden Werk des Kopernikus über die Bewegung der Himmelskörper. Aus den Randbemerkungen Keplers geht hervor, welchen Eindruck dieſe Schrift auf den jungen Lehrer der Mathematik und Aſtrologie gemacht hat, der 1593 nach Graz berufen worden war. Daß er nicht nur ein Sternforſcher, ſondern auch ein Sterndeuter, ein Aſtrolog war und mit die größte Zeit ſeines Lebens auf aſtrologiſche Ergrün⸗ dung der Sternenwelt verwandte, darf nicht wunder⸗ nehmen, es erklärt ſich aus jener Uebergangszeit, in der die geheimen Wiſſenſchaften von früher mit neuen Erkenntniſſen noch gleichſam Hand in Hand gingen. Mußte doch der gleiche Kepler von Linz aus, wo er ſpäter weilte, nach ſeiner württembergi⸗ ſchen Heimat eilen, um durch ſeinen gelehrten Ein⸗ ſpruch die eigene Mutter vor dem Scheiterhaufen zu retten, weil ſie als Hexe verbrannt werden ſollte. 775 Aus Graz mußte Kepler fliehen, als dort die Proteſtantenverfolgungen ausbrachen, aber er hatte durch ein auf dem Kopernikaniſchen Syſtem auf⸗ gebautes Werk die Aufmerkſamkeit ſeiner Fachgenoſ⸗ ſen auf ſich gelenkt und Tycho Brahe, der Hofaſtro⸗ nom Kaiſer Rudolfs II. in Prag, des einzigen Man⸗ auf 25000 Mk. mehr mit dem guten Willen als mit der Tat, berief Kepler an den kaiſerlichen Hof nach Prag. Aus dem Gehilſen Tycho Brahes wurde ſchon ein Jahr ſpä⸗ ter(1601) deſſen Nachfolger. Hauptſächlich in Prag vollbrachte er jene Arbeiten, die ihm in der Ge⸗ ſchichte unſeres Weltbildes ſeinen eigentlichen Platz anweiſen; hier fand er die drei(„Keplerſchen“) Ge⸗ ſetze der Planetenbewegung. In ſeinem Roman„Tycho Brahes Weg zu Gott“ hat Max Brod Kepler als das Glückskind der Wiſſen⸗ ſchaft dem ewig ſuchenden Tycho Brahe gegenüber⸗ geſtellt. Bei dem Johann Kepler der Wirklichkeit bleibt jedoch vom Glück nicht allzu viel übrig. Wohl hat er noch die für ſeine Wiſſenſchaft ſo hochwichtige Erfindung des Fernrohrs(1608) miterlebt, aber ſchon, daß er ſelbſt an der Verbeſſerung des aſtronomiſchen Fernrohrs gearbeitet hat, ohne damit noch fertig werden zu können— dieſe Arbeit vollbrachte der mit Kepler faſt gleichaltrige berühmte Jeſuitenpater Chriſt. Scheiner— zeigt, daß er im praktiſchen Teil ſeiner Forſchungen nicht recht ans Ende kam. Das Weltbild Keplers war noch durchaus befangen in überkommenen Vorſtellungen; trotzdem hat dieſer Mann, deſſen wunderbar tiefer Blick uns ſelbſt aus den unvollkommenen zeitgenöſſiſchen Bildern ent⸗ gegenſchaut, durch ſeinen unbeirrbaren mathemati⸗ ſchen Sinn die Geſetze unſeres Sonuenſyſtems erſt eigentlich gefunden. Er gehört zu denen, die mithalfen, unſerer Erde eine Stelle im Weltraum anzuweiſen, — menn auch dieſe ſchnöde Erde für ihn ſelbſt keinen rechten Platz hergeben wollte. Br. E. Das Heidelberger Theater bleibt. In einer Sitzung ſtimmte der Bürgerausſchuß dem Plan des Intendanten Hahn zur Weiterführung des Heidelberger Theaters zu. Das Theater wird hiernach auf die Dauer von drei Jahren an Hahn verpachtet und ihm das Gebäude, der Fundus des Theaters, das Orcheſter, Heizung und Beleuchtung zur Verfügung geſtellt. Darüber hinaus gewährt die Stadt jedoch keinerlei Zuſchuß. Der Betrag für Heizung und Beleuchtung wurde ſogar noch um 8000 gekürzt. Gegen dieſen Beſchluß ſtimmten Sozialdemokraten und Kommuniſten. Am 28. September wird das Theater ſeine Spielzeit nes, der Kepler wirklich gefördert hat, allerdings wieder eröffnen. Seite„Nummer 441 Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 24. September 1930 Der Grund⸗ und Gewerbeſteuerbeſcheid für das Rechnungsjahr 1930 II. Ziffer 7 betrifft den Gewerbeertrag Einleitend iſt ſchon ausgeführt, daß neben den Ge⸗ werbetreibenden für 1930 erſtmals die freien Be⸗ rufe gewerbeertragsſteuerpflichtig ſind. Dem Ge⸗ werbeertrag für 1930 liegt das Einkommen des Jahres 1929 zu Grunde. Er wird gemäß 8 50 a des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes durch entſpre⸗ chende Zu⸗ und Abſchläge ermittelt. Zu dem für 1929 angegebenen gewerblichen oder Berufsein⸗ kommen ſind zuzuſchlagen: 1. die Sonderleiſtungen gemäߧ 17 des Einkommen⸗ ſteuergeſetzes und 88 13 und 14 des Körperſchafts⸗ ſteuergeſetzes,. 2. die Zinſen für nicht unmittelbar aus dem laufen⸗ den Geſchäftsbetrieb herrührende Schulden lalſo Zinſen für Kapitalſchulden), 3. Gewerbe⸗, Gemeinde⸗, Kreis⸗ und Kirchen⸗Steuern aus Betriebsvermögen und Gewerbeertrag. 4. Miet⸗ oder Pachtzinſen für gemietetes oder ge⸗ pachtetes Betriebsvermögen. Abzuſetzen ſind: 4 v. H. des um 30 v. H. ermäßig⸗ ten Grundſteuerwertes der dem Geſchäft oder Berufe genutzten Räume entſpricht. Bei natürlichen Per⸗ ſonen werden, wenn nach den Zu⸗ und Abſchlägen der ſich ergebende Betrag nicht mehr als 10 000“ iſt, weitere 2500/ abgerechnet. Dieſe Summe iſt dann auf volle 100/ abgerundet der„ſteuerpflich⸗ tige Gewerbeertrag“. Bei Gewerbetreibenden und freien Berufen, die nach Pauſchſätzen für 1929 ver⸗ anlagt ſind, kann der Abſchlag von 4 v. H. aus dem Steuerwert der gewerblich oder beruflich genutzten Räume nur erfolgen, wenn bei Feſtſetzung des Ein⸗ kommens auch berückſichtigt iſt, daß der Pauſchſatz ermäßigt iſt um den Mietwert ihrer Räume abzüg⸗ lich der hierauf entfallenden Werbungskoſten. Ift für 1929 bereits Gewerbeertrag ermittelt, ſo iſt ein höherer Betrag nur zu verſteuern, wenn die Erhöhung mindeſtens 500/ oder mehr beträgt. Beim Betriebsvermögen muß die Vermehrung 2000„ oder mehr ausmachen(F 51 Abſ. 2 des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes). Wer für 1929 3. B. mit 25 000% Betriebsvermögen und 3500 Gewerbeertrag veranlagt iſt, wird erſt mit einem höheren Betriebsvermögen beigezogen, wenn dieſes 27 000/ oder mehr und der Gewerbeertrag 4000 ¼ oder mehr beträgt. Minderungen ſind zu berückſich⸗ tigen, wenn ſie jeweils 100/ betragen. Die Ziffern—7 des Beſcheides geben Aufſchluß über die Grundlagen der Beſteuerung. Der weitere Teil des Beſcheides auf Seite 1 wieder⸗ holt die einzelnen Werte und gibt gleichzeitig die hieraus zu zahlenden Steuerbeträge an. Auf Grund der Ausführungen wird wohl jedermann prüfen können, ob die Steuerforderung richtig feſtgeſtellt iſt. Der Landesſteuerbetrag bildet gleichzeitig die Grund⸗ lage für die Landeskirchenſteuer. Dieſe haben die natürlichen Perſonen zu entrichten. Der Steuerfuß beträgt bei den Bekenntnisangehörigen der chriſtlichen Kirchen 10 v. H. und bei den Iſrgeliten 6 v. H. der Landesſteuer. Hiernach kann ſich bei Miſchehen ergeben ein Steuerfuß von 8, 5 und 3 v. H. der Landesſteuer. Seite 2 des Steuerbeſcheides zeigt, wann oder wie die geforderten Steuerbeträge zu zahlen ſind. Wer nicht in der Lage iſt, den Steuerbetrag wie an⸗ gegeben, zu entrichten, muß rechtzeitig um Stundung nachſuchen, andernfalls Beitreibungskoſten eutſtehen. Stundungsgeſuche können bei der mißlichen Finanz⸗ lage der Steuergläubiger nur ausnahmsweiſe in wirlich dringenden und wohl begründeten Fällen be⸗ rückſichtigt werden. Im Stundungsgeſuch iſt zugleich anzugeben, wie die Schuld abgetragen werden kann. Bei größeren Beträgen muß wegen Sicherheits⸗ leiſtung das Erforderliche angegeben werden. Jeder⸗ zeitiger Widerruf der Stundung bleibt ſtets vorbe⸗ halten. Die geſtundeten Beträge müſſen verzinſt werden. Seite 3 des Steuerbeſcheides gibt über Vorauszahlungen Aufſchluß, ebenſo wann oder wie Einſpruch oder Be⸗ ſchwerde erhoben werden kann. Schließlich iſt noch zu bemerken, daß die Grundlage der Landesſteuer⸗ veranlagung auch für die Gemeinde⸗ und Kreis⸗ Steuerveranlagung maßgebend iſt mit der Einſchrän⸗ kung, daß z. B. für hier nur die auf Gemarkung Mannheim gelegenen Liegenſchaften, die auf Ge⸗ markung Mannheim befindlichen Betriebe und die auf Mannheim entfallenden Anteile am Gewerbe⸗ ertrag in Betracht kommen. Iſt alſo auf dem Grund⸗ und Gewerbeſteuerbeſcheid ein höherer Grundſteuer⸗ wert angegeben als auf dem Forderungszettel der Stadtgemeinde, ſo rührt dies daher, daß die Steuer⸗ werte, die außerhalb der Gemarkung Mannheim ſich befinden, abgeſetzt ſind. Die Ausſchefdung dieſer Liegenſchaftswerte und die Zerlegung ber Betriebs⸗ vermögen und der Gewerbeerträge erfolgt von amtswegen durch das Finanzamt. Der Gemeinde⸗ und Kreis⸗Steuerfuß für die Stadtgemeinde Mannheim für 1930 beträgt vorerſt: von je 100/ Grundvermögen 69,3 Pfg., von je 100% Gebäudeſteuerwert 100,9 Pfg., von je 100% Betriebsvermögen 34,02 Pfg., von fe 100% Gewerbeertrag 520 Pfg. Die der Gemeinde⸗ beſteuerung zugrunde liegenden Steuerwerte und Erträge bilden auch die Grundlage für die hieſigen Ortskirchenſteuern. Zur Ortskirchenſteuer werden nicht nur wie bei der Landeskirchenſteuer die natürlichen Perſonen beigezogen, ſondern auch die juriſtiſchen Perſonen, wie Aktiengeſellſchaften, G. m. b.., Vereine uſw., und zwar von ſämtlichen Religionsbekenntniſſen. Seit 1930 erheben auch die Iſraeliten Ortskirchenſteuer von den juriſtiſchen Perſonen. Die Steuerfüße der einzelnen Religions⸗ geſellſchaften ſind verſchieben. Sie richten ſich nach den Bedürfniſſen und nach der Art des Vermögens, ob Grundvermögen, Betriebsvermögen uſw. Die Forderungszettel der einzelnen Ortskirchengemeinden geben Aufſchluß, wie hoch der Kirchenſteuerfuß für jede Vermögensgattung und für den Gewerbe⸗ ertrag iſt. Wer unter Beachtung dieſer Ausführungen ſeinen Beſcheid oder Forderungszettel nicht für richtig er⸗ achtet, wende ſich an den Sprechtagen rechtzeitig an die ausfertigende Stelle. Hier wird bereitwilligſt Aufklärung gegeben. Wird aber der Beſcheid in Ordnung gefunden, ſo laſſe Dich nicht verdrießen und zahle rechtzeitig, ſelbſt wenn der Be⸗ ſcheid ſtatt der erhofften Steuerſenkung Dir gar eine Steuererhöhung brachte. Bedenke, bie Kaſſen aller Behörden rechnen auf baldigen Eingang wei⸗ terer Einnahmen. Mehr denn je gilt heute:„Wer ſchnell gibt, gibt doppelt.“ r. 4 * Berichtigung. In dem im geſtrigen Abendblatt veröffentlichten, erſten Teil des Artikels muß es richtig heißen, daß Privatſchulen(nicht Privat- ſchulden) gewerbeertragsſteuerpflichtig ſind. Kommunale Chronik Umgründung der Fraukfurter Gasgeſellſchaft Der Magiſtrat der Stadt Frankfurt hat in ſeiner geſtrigen Sitzung die geplante Zuſammenfaſſung der geſamten ſtädtiſchen Gasintereſſen durch Grün⸗ dung einer neuen Geſellſchaft, der Main ⸗Gas⸗ werke.⸗G., beſchloſſen. Er hat dazu weiterhin beſchloſſen, die Stadtverordnetenverſammlung zu er⸗ ſuchen, die Option auf 10001 Aktien à 1000/ der Frankfurter Gasgeſellſchaft vom R. W. E. auszuüben, dem Abſchluß des Geſellſchaftsvertrages der Main⸗ Gaswerke, der Einbringungsverträge mit der Frank⸗ furter Gasgeſellſchaft und den Städten Frankfurt am Main und Offenbach und des Konzeſſionsver⸗ trages zuzuſtimmen, den Magiſtrat zu ermächtigen, der Stadt Offenbach eine Option einzuräumen auf 1,6 Mill./ Aktien der Main⸗Gaswerke und den Magiſtrat zu ermächtigen, den Privataktionären der Gasgeſellſchaft ein Ankaufsangebot zu 130 v. H. zu machen. Die Wohlfahrtserwerbsloſigkeit in den kleinen Städten Nach den vorläufigen Ergebniſſen des monat⸗ lichen Schnelldienſtes des Reichsſtädtebundes wurden in 1081 Städten bis zu 25 000 Einwohnern, in denen rund 6,5 Millionen der Reichsbevölkerung wohnen, am 31. Auguſt 62 300 Wohlfahrts⸗ erwerbsloſe laufend unterſtützt. Daneben wurden 4000 Fürſorgearbeiter von den Städten be⸗ ſchäftigt. Auf 1000 Einwohner wurden alſo rund 10 Parteien(ohne Angehörige) als Wohlfahrts⸗ exrwerbsloſe von den Städten unterſtützt. Gegen⸗ über Ende Juli iſt eine weitere Steigerung von 10 Prozent zu verzeichnen. . A Ochſenbach, 283. Sept. Der Bürgeraus⸗ ſchuß genehmigte den Voranſchlag der Geſamt⸗ gemeinde Ochſenbach, der mit 5413 RM. Einnahmen und lusgaben abſchließt. Die Einnahmen werden gr teils von den einzelnen Ortskaſſen Ochſen⸗ bach Naisbach und Lingental beigeſteuert. Gleich⸗ zeitig wurden die Voranſchläge der Ortsgemeinde Ochſenbach mit 2213 RM. Einnahmen(7960 RM. Aus⸗ gaben und 1,70 RM. Umlage), der Ortsgemeinde Maisbach(1606 RM. Einnahmen, 5850 RM. Aus⸗ gaben und 1,90 RM. Umlage) und der Gemeinde Dingental(764% Einnahmen, 2173/ Ausgaben und 1,50 RM. Umlage) genehmigt. Waibſtadts Finauzlage durchaus günſtig ch. Waibſtadt, 23. Sept. In der letzten Bürger⸗ ausſchußſitzung ſtanden 3 Punkte zur Debatte: Voranſchlag für 1930/31, außerordentlicher Holzhieb, Verwendung des Reinerlöſes hieraus und ein Ge⸗ ländetauſch. Bürgermeiſter Spiegel erläuterte die einzelnen Punkte der Tagesordnung und nahm dann Stellung zu den Wirtshausgerüchten über Vermögensverluſte der Gemeinde und Gemeindeſchulden. Er erklärte, daß alles Gerede grundlos ſei, denn die Mittel zu den beſon⸗ deren Aufwendungen des letzten Jahres werden durch außerordentliche Holzhiebe geſchaffen. Die Er⸗ trägniſſe aus dem Wald, der zum Grundſtockver⸗ mögen gehört, müſſen wieder dazukommen, es ſei denn, daß Liegenſchaftswerte beſchafft werden. Der Poſtneubau habe einen Voranſchlag von 64000.. Die Baukoſten werden dieſe Summe nicht erreichen. Zudem hat der Poſtbau hieſigen Arbeitern und Handwerkern Brot gegeben. Auch das Landſchul⸗ heim wirkt ſich gut für die Gemeinde aus. So hat im letzten Jahr das Heim für nachweislich 12 000 R. Lebensmitteln hier gekauft. Die 48 057 R.- Fehlbetrag müſſen durch Umlage gedeckt werden. Der Voranſchlag wurde mit 32 gegen 1 Stimme an⸗ genommen. Der Ertrag des außerordentlichen Holzhiebes mit 6 500 R/ ſoll für Wegbauten, Til⸗ gung von Ausgaben für die Vermögenswerte und Krankenhaus verwendet werden. Der Vorſchlag wurde einſtimmig genehmigt, ebenſo der 3. Punkt, der einen Grundſtückstauſch vorſah. Der Tauſch mußte gemacht werden, da notwendig wird, einen Weg von der Ringſtraße auf die Dammſtraße durch⸗ zuführen. * ? Heddesheim, 23. September. In der jüngſten Gemeinderatsſitzung wurde der Verkauf eines fetten Farrens im Submiſſionswege zum An⸗ gebott genehmigt.— Zwei Gemeindehäuſer in der Poſtſtraße ſollen vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes verkauft werden. — Zwei Geſuche um Zuzugserlaubnis von zwei auswärtigen Mietern hierher wurden unter der Bedingung genehmigt, wenn ein Wohnungstauſch zwiſchen hieſigen Familien in Frage kommt. sch. Leutershauſen, 23. Sept. Anſtelle des zum Bürgermeiſter gewählten ſeitherigen Gemeinderats Georg Peter Hauck tritt als nächſter Bewerber auf der Vorſchlagsliſte der Fraktion, der der Ausſchei⸗ dende angehörte, der hieſige Reichsbahn⸗Inſpektor Martin Schmitt 4 in den Gemeinderat ein. Der neue Gemeinderat wurde bereits durch das Bezirks⸗ amt verpflichtet. 27 Mannſchaften mit 460 Läufern gemeldet Die Vorbereitungen für den Staffellauf„Rund um Mannheim“ am kommenden Sonntag vormittags 11 Uhr ſtehen vor dem Abſchluß. Die Wettkampfausſchuß⸗Sitzung des Ortsausſchuſſes Mannheim für Leibesübungen und Jugendpflege am Montag abend, zu der die teilnehmenden Vereine und auch die Preſſe eingeladen waren, gab Auf⸗ ſchluß über die eingegangenen Meldungen und letzten Vor⸗ bereitungen. Das Meldeergebnis von insgeſamt 27 Senio⸗ renmannſchaften und 7 Jugendmannſchaften kann als gut bezeichnet werden, wenn man noch berückſichtigt, daß der Lauf in die Saiſon der verſchiedenen Verbandsſpiele fällt und der Termin des Laufes nicht ſchon vor Monaten be⸗ ſtimmt wurde. In anerkennenswerter Weiſe iſt für die unteren Mannſchaften der Mannheimer Vereine des Südd. Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes am Sonntag bis 3 Uhr nachm. Spielverbot erlaſſen worden, um von dieſer Seite eine rege Teilnahme zu ermöglichen. In der Klaſſe 1 werden um den Wanderpreis des Reichspräſidenten Ebert 4 Mannſchaften ſtarten und zwar Polizei⸗Sportverein Mannheim, Mannheimer Turngeſell⸗ ſchaft, DK. Ludwigshafen⸗Süd und Verein für Raſen⸗ ſpiele Mannheim. Außerſt ſtark beſetzt iſt die Klaſſe 2a um den Ehren ⸗ preis der Neuen Mannheimer Zeitung. An dieſem Lauf werden 15 Mannſchaften teilnehmen. Es ſind dies Turn⸗Gemeinde Käfertal, Turnverein 1887 Sandhofen, Polizei⸗ Sportverein, Mannheimer Turngeſellſchaft, Turn⸗ genoſſenſchaft Rheinau, Verein für Raſenſpiele, Turnverein Jahn Neckarau, Turnverein 1877 Waloͤhof, Mannheimer Fußball⸗Klub Phönix, Mannheimer Fuſtball⸗ lub 08, Dai. Columbus, Dig. Eintracht, Dic. Grün⸗Weiß, Spielvereinigung Sandhofen und Evangel. Jugend Mann⸗ heim. Fußball im Kreis Südheſſen Die diesmaligen Ergebniſſe im Kreis Südheſſen kom⸗ men eigentlich erwartungsgemäß. Olympia Lorſch, der Tabellenführer, hat wieder geſiegt und iſt auf dem beſten Wege zur Meiſterſchaft. Zwar fiel der Steg gegen den Sp. V. Hochheim mit 21 äußerſt knapp aus. Die Mannſchaft war jederzeit Herr der Lage und über⸗ legen, wenn auch keine Meiſterform erreicht wurde.— Der VfL. Lampertheim wurde etwas von der Spitze abgedrängt, woran der Verein ſelbſt ſchuld iſt. Allein 16 Eckbälle konnten von Lampertheim nicht verwertet werden. Dadurch wird erneut die Unfähigkeit des Innen⸗ ſturmes dokumentiert. Worms gewann ſchließlich mit 21. Reichlich knapp mit 21 fiel der Sieg von Bürſtadt gegen den Neuling Gernsheim aus. Das Spiel gegen Bürſtadt ſtand im Zeichen der Ausgeglichenheit.— Oly m⸗ pia Lampertheim hat ſich etwas aufgerafft. Die junge Elf leiſtete in Horchheim erbitterten Wiberſtand und vermochte dem dortigen Sp. V. ein 11 abzutrotzen.— Eine außergewöhnliche Niederlage mußte der Neuling Neuhauſen auf eigenem Platze gegen Pfifflig⸗ heim hinnehmen.:0 iſt eine ſtarke Abfuhr. Das Reſul⸗ tat drückt klar und deutlich die Ueberlegenheit der Gäſte aus. Am kommenden Sonntag finden folgende Spiele ſtatt: Hochheim— Bürſtadt; Lorſch— Heppenheim; Gernsheim — Bf. Lampertheim; Worms— Horchheim; Olympia Lampertheim— Neuhauſen; Pfiffligheim— Bißlis. ä Der Deutſche Hockeymeiſter Berliner S. B. 92 in Mannheim Dem TVB. 1846 Maunheim iſt es gelungen, die beſte oͤeutſche Hockeymannſchaft des Berliner SV. 92 für Sonn⸗ tag zu verpflichten. Beide Vereine werden in ſtärkſter Be⸗ ſetzung antreten. Berlin ſpielt u. a. mit Linke im Tor, Zander und Franzkvigk in der Verteidigung, Scherpert, Boche und Mahlitz im Sturm. Das Spiel findet vormittags 11 Uhr ſtatt. Handball Junioren: TVM. 1846— T. u. F C. Ludwigshafen 35:1 Man ſollte es an und für ſich kaum glauben, daß eine Elf, die 8 Tage vorher eine knappe Niederlage einſtecken nrußte, eine Woche ſpäter einen hohen Sieg davonträgt, der vollkommen verdient war und bei etwas mehr Schuß⸗ glück noch höher hätte ausfallen können. Dieſelbe Mann⸗ ſchaft, die früher trotz guter Gelegenheiten, faſt kaum einen geſunden Schuß ſehen ließ, war plötzlich von einer Schuß⸗ freudigkeit, die frappieren mußte. Trotzdem die beſten Leute fehlten(ſo der ausgezeichnete Mittelläufer), arbei⸗ tete der Turnverein, mit dem Vorteil des eigenen Platzes ſpielend, von Anfang an eine klore Ueberlegenheit heraus, die im Verlaufe des Spieles drückend wurde und ihren Hauptgrund in dem glänzenden Arbeiten der Außenläufer hatte, die unermüdlich aufbauten, ihrem Sturm vorzüg⸗ liche A eee und die Angriffe der Ludwigshafener im Keime erſtickte. Aber das gonze Spiel der Mannheimer klappte viel beſſer als ſonſt. Bis auf den Mittelläufer trat Ludwigshafen vollſtän⸗ dig an. Die Verteidigung war an der Niederlage ſchuld⸗ los. Auch der Torwart war nicht ſchlecht, machte aber ebenſo wie die Läuferreihe einen überſpielten Eindruck. Der Sturm kam kaum zur Geltung.— Mannheim gefiel trotz der Erſatzleute recht gut. Torwart und Verteidigung waren kaum in Anſpruch genommen. Die Läuferreihe wie geſagt war ſehr gut. Auch der Sturm konnte im Gegenſatz zu ſonſt gefallen. Rechtsaußen war Durchſchnitt, die bei⸗ den Halbſtürmer wendig, Mitte überzeugend und ſehr ta⸗ lentiert.— Rechtsaußen bringt Mannheim in Führung. Mitte erzielt Nummer 2 Halblinks 3, Halbrechts ſchießt zum 4. Mol ein und der linke Läufer zeichnete mit Bom⸗ benſchuß für das 5. Tor verantwortlich. Die Schiedsrichter (Benda und Back) waren gut.— TC. 1b— TBM. 3:0. — Junioren Tu. JC. Ludwigshafen— Frankenthal:1.— Tu. Ludwigshaſen(Damen)— Frankenthal 012. Pferd eſport Hamburg⸗Großborſtel(28. September) 1. Wellingsbütteler⸗Reunen. 2200. 2000 Met.: 1. Sau⸗ bers Botafogo(Printen]; 2. Adebar; 3. Roxana. Toto: 104. Platz: 24, 15. Ferner lief: Vardar. 2. Uhlenhörſter⸗Jagdrennen. Ausgleich 2. 3500. 3750 Meter: 1. Mörſchels Perſea(Hauſer); 2. Rößling; 3. Ther⸗ midor. Toto: 20. 3. Jungfernſtieg⸗Verkaufsrennen. 2200. 2200 Meter: 1. Butzkes Reichstag(E. Grabſch); 2. Feudal; 3. Marlitta. Toto: 20, Platz: 183, 19, 22. 9 liefen: Tutankhamen, Puppe, Frageſpiel, Floritta, Juwel, Lorbeerkranz. 4. Borſteler Herbſt⸗Ausgleich. Ausgleich 2. 3500 J. 2200 Meter: 1. Böhms St. Robert(Grabſchſ; 2. Gaukelei; 3. Ria. Toto: 45, Platz: 21, 41. Ferner liefen: Gutenberg, Matador. 5. Garſtedter⸗Reunen. 2200. 1400 Meter: 1. Butzkes Fürſt Emmo(Grabſch); 2. Senator; 3. Moloch. Toto: 20, Platz: 11, 11. Ferner liefen: Leibwache, Rechberg, Tan⸗ nenberg. 6. Wohldorfer Jagdrennen. 2500. 3200 Meter: 1. Kummers Kermak(Müſchen); 1. Geſchs Ledon(Lüder; 3. Schäferburg. Toto: 11 und 22, Platz: 16, 25. Ferner liefen: Schwertlilie, Emigrant, Ofterdingen. 7. Abſchieds⸗Ausgleich. Ausgleich 3. 2200 l. 1600 Meter: 1. Knoches Edu(Turtle); 2. Geo; 3. Altenſtadt. Toto: 35, Platz: 19, 41, 28. Ferner liefen: Tiranos, Fabuliſt, Ju⸗ dith, Interuban, Hoheit, Morgenwind. Staffellauf Rund um Mannheim“ — Die Klaſſe 3 um den Ehrenpreis der Allgemeinen Sport⸗Zeitung weiſt mit Polizei⸗Sportverein, Jugendbund im G. d.., Mannheimer Turngeſellſchaft und Verein für Raſenſpiele 4 Mannſchaften auf. In der Klaſſe 4 um den Ehrenpreis der Neuen Badiſchen Landeszeitung ſind es ebenfalls 4 Mannſchaften und zwar Verein für Körperpflege v. 1886 Mannheim, Skiklub Mannheim⸗Ludwigshafen, Mannheimer Kann⸗ ſport⸗Oſt und Mannheimer Ruderklub v. 1875. Für die Jugendklaſſe A habe Dic. Ludwigs⸗ hafen⸗Süd, Verein für Turn⸗ u. Raſenſport Feudenheim Verein für Raſenſpiele und Turnverein Jahn Neckarau je etne Mannſchaft gemeldet und die Jugendklaſſe B wird von Turnverein 1887 Sandhofen, Verein für Turn⸗ und Raſen⸗ ſport Feudenheim und Verein für Raſenſpiele mit je einer Mannſchaft beſtritten werden. Start und Ziel der Läufe in den Klaſſen 1 und 2 iſt der MTG.⸗Platz im Schloßgarten. Dieſe Läufe führen vom MTG. ⸗Platz oͤurch die Schloßgartenßraße über Hauptbahn⸗ hof, Kaiſerring, Friedrichsring, Luiſenring Parkring durch einen Teil des Schloßgartens nach dem MTG. ⸗Platz zurück. Die Läuſe der Klaſſen 3 und 4 beginnen an der Fried⸗ richsbrücke links und führen über Luiſenring, Parkring uſw. ebenfalls nach dem MTG. ⸗Platz. Jede Mannſchaft der Klaſſen 1 und 2 beſteht aus 20 Jäufern, die jeweils etwa 300 Meter zurücklegen müſſen. Die Geſamtſtrecke beträgt etwa 6000 Meter. Jede Mannſchaft der Klaſſen 3 und 4 beſteht aus 10 Läufern, die auch jeweils etwa 300 Meter zu laufen haben. Hier beträgt die Geſamtſtrecke etwa 3000 Meter. 8 Um 11 Uhr beginnen die Läufe der Klaſſen 2 und 45 um 11,25 Uhr die der Kloſſen 1 und 3. In der Zwiſchenzeit werden auf dem MTG.⸗Platz die beiden Staffeln der Jugendklaſſen A und B ausgetragen. Der jeweilige Stand der Seniorenläufe auf der Strecke wird auf dem M7G.⸗Platz bekanntgegeben. 8 Gerichtszeitung Der Raubmord an der Klavierlehrerin Zimmer Zwölf Jahre Zuchthaus für die Täter Die Angeklagten Gauski und Opitz wurden am Montag vom Schwurgericht Berlin II zu je 12 Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt, weil das Gericht ſie für ſchul⸗ dig befand, an der Klavierlehrerin Zimmer Raub mit Todesfolge begangen zu haben. Der An⸗ geklagte Plock wurde wegen gewerbsmäßiger Heh⸗ N. lerei zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Ganski und Opitz hatten am 6. Februar ds. Is. bei der 49jährigen Klavierlehrerin Zimmer, die als ſehr wohltätig bekannt war, nachdem ſie dem Ganski am Tage zuvor Eſſen und Geld verabreicht hatte, vorgeſprochen, um Teppiche zu klopfen. Die beiden Verbrecher feſſelten Fräulein Zimmer an Händen und Füßen, knebelten ſie und raubten dann die Wohnung aus. Ptock kaufte die Beute an. Die Verbrecher hatten ihr Opfer ſo ſtark geknebelt, daß nach den Feſtſtellungen der Sath⸗ verſtändigen der Tod durch Erſticken eintrat. Ein Dollarſchlucker vor dem Richter Auslandsbriefe, beſonders ſolche aus Amerika, ſind immer ein begehrtes Objekt für Diebe, enthalten ſie doch meiſt einige Dollarſcheine, die für Verwandte in Deutſchland beſtimmt ſind. Es iſt keine Selten⸗ heit, daß ſolche Briefe einfach ſpurlos ver⸗ ſchwinden und es iſt ſehr ſchwer, Ort, Zeit und Art des Verſchwindens feſtzuſtellen. So kamen noch zu Beginn des Jahres viele Briefe abhanden, die meiſt für Einwohner des Odenwaldes beſtimmt waren. Bedeckung ſeinem Beſtimmungsort zugeleitet. In Wiebelsbach war ein beſonders gekennzeichneter Brief einfach verſchwunden. Als Täter konnte nur ein Poſtſchaffner in Frage kommen, der aller⸗ dings ſchon eine geraume Zeit im Dienſte der Poſt ſtand und dem man den Diebſtahl nicht zugetraut hätte. Man ſagte ihm auf den Kopf zu, daß er den Brief mit dem Dollarſchein beſeitigt habe und er geſtand die Schuld auch ſchließlich ein. Den Brief hatte er vernichtet und den Dollarſchein, als er ſich bemerkt glaubte, einfach verſchluckt. Der Schein kam auf natürlichem Wege wieder ans Tageslicht und als er gewaſchen und gebügelt war, konnte er ſeiner Beſtimmung wieder übergeben wer⸗ den. Dieſer in den 40er Jahren ſtehende Poſtſchaff⸗ ner hatte ſich am Montag vor dem Bezirksſchöffen⸗ gericht Darmſtadt zu verantworten. Er gibt zu, etwa 10—12 Briefe beſeitigt und das Geld für ſich verbraucht zu haben. Wegen Verbrechen im Amt wurde er zu 1 Jahr Zuchthaus und 150/ Geldͤſtrafe, ſowie in die Koſten des Verfah⸗ rens verurteilt. Dabei hatte das Gericht noch mil⸗ dernde Umſtände walten laſſen. Tages haleucles Mittwoch, 24. September* 1 Nationaltheater:„Der Roſenkavalier“, Komödie für Muſik von Richard Strauß, Anfang 19 Uhr. 5 f f Lichtſpiele: Alhambra:„Dreyfus“.— Capitol: „Der Schuß im Tonfilm⸗ Atelier“.— Univer ſ um: „Abſchied“— Scala⸗Theater:„Der Mongole und die Tänzerin“.— Schauburg:„Vorhong auf“.— Palaſt Thegter:„Sonny Boy“.— Glor ta: „Mein Herz gehört dir“.— Roxy:„Vorhang auf“. Ufa⸗Palaſt⸗Pfalzbau:„Götz von Berlichingen“, Schauſpiel von Goethe, ohne Kartenverkauf, Anfang 19,30 Uhr. Autobusrundfahrt: Täglich nachm. 2 Uhr ab Paradeplatz: Pfalzrundfahrt zur Wein leſe. 0 2 Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 157 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Cark⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 1113 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung. DSS—8..., ‚ ‚——Z— G. m. b.., Mannbei Für unverlangte Beiträge keine chewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Ein Poſtbeutel wurde eines Tages unter ten M Sep bürtig die vo nung an da rung außer Werkz Bagge Außer ſetzen, da da 81 Let lag m der Le geſtür, Mete 4 keiner! * 2 hieſige Dien männe bei gu Selb 9 vom h leien 1 richtsb durch Sch la einen aufzun ſtaatlic Das H ſich auf ſchen (Verba Ergebn Ing. v der te ler ⸗K Beſtim kamine verneit 5 0 Buben daß ein großen Stockw Der S vor ei Lhatte, Aung d r rr eee Baggerarbeiten aus. 833 keinerlei Beſchädigungen auf. nenen Mittwoch, 24 September 1930 . d 4 N. W Aus Baden Schweres Unglück bei Ausbaggerungsarbeiten Zwei Maſchiniſten mit in die Tiefe geriſſen, einer davon tot r. Karlsruhe, 24. Sept. Kurz vor Arbeitsſchluß ereignete ſich am Montag nachmittag gegen 5 Uhr in Daxlanden in der Gemarkung Fritſchlach ein ſchweres Unglück. Seit einigen Monaten führt der Ziegeleibeſitzer Mall in der dortigen Gegend Zu dieſem Zwecke hat der Unternehmer einen auf einer Schmalſpur ſtehen⸗ den Kiesbagger aufgeſtellt. Montag nachmittag gegen 5 Uhr waren die beiden auf dem Bagger beſchäftig⸗ ten Maſchiniſten, der aus Daxlanden ſtammende Karl Leppert und der von Mörſch bei Karlsruhe ge⸗ bürtige Scherer, dabei, an dem Ausleger die Kette, die von der Laufrolle he runtergefallen war, in Ord⸗ nung zu bringen. Zu dieſem Zwecke kletterte Leppert an das äußerſte Ende des Auslegers, um die Stö⸗ rung zu beſeitigen. Die Baggermaſchine war dabei außer Betrieb. Die für die Reparatur notwendigen Werkzeuge reichte ihm der 28jährige Scherer vom Bagger aus zu. Kurz var 5 Uhr merkte der an den Außenſtreben hängende Maſchiniſt zu ſeinem Ent⸗ ſetzen, daß ſich der ſchwere Bagger neigte und in das 5 Meter tiefe Waſſer ſtürzte, wobei die guf dem Bagger befindlichen beiden Leute mit in die Tiefe geriſſen wurden. Leppert konnte ſich retten, Scherer ertrank. Diens⸗ tag morgen wurde mit Hilfe von Tauchern die Lage der Leiche feſtgeſtellt. Eingeklemmt zwiſchen den um⸗ geſtürzten Eiſenteilen ſtand der Tote in drei Meter Tiefe auf dem Kopf. Der Körper wies a Nach mehrſtündigen Bergungsverſuchen gelang es nachmittags um 5 Uhr den Toten aus dem Waſſer zu ziehen. 40 Jahre im Schuldienſt— Hohes Alter * Achern, 22. Sept. Studienrat Balles an der hieſigen Oberrealſchule konnte ſein 40 jähriges Dienſtjubiläum feiern. * Karlsruhe, 22. Sept. Ederle, der Senior der badiſchen Gewerbeſchul⸗ männer, vollendet am heutigen Montag, 22. Sept. bei guter Geſundheit ſein 85. Lebensjahr. Studienrat i. R. W. Selbſtmord des Heiratsſchwindlers in Offenburg * Offenburg, 22. Sept. Der vor einigen Tagen vom hieſigen Schöffengericht wegen Heiratsſchwinde⸗ leien verurteilte Kurt Wilhelm Mayer(ſiehe Ge⸗ richtsbericht in unſerer Samstag⸗Abendausgabe), hat durch die Einnahme vieler allmählich geſammelter Schlaftabletten, ſo wenigſtens wird vermutet, einen Selbſtmordverſuch unternommen. Mayer wurde am Samstag ins Krankenhaus ein⸗ geliefert, woſelbſt er am Montag morgen ver⸗ ſchied. Landestagung der Kaminfegermeiſter * Konſtanz, 23. Sept. Dieſer Tage hielt hier der adiſche Kaminfeger⸗znnungs verband 1 eine diesjährige 5. ordentliche Landes ver⸗ bhandstagung ab, die einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Auch zahlreiche Vertreter der ſtaatlichen und ſädtiſchen Behörden waren zugegen. Das Hauptintereſſe der Verhandlungen konzentrierte ſich auf drei Vorträge über„Die Stellung des badi⸗ 855 Kaminfegergewerbes in Staat und Wirtſchaft“ Verbandsſyndikus Köpfer⸗Karlsruhe) und„Neue Ergebniſſe bei Verſuchen über Kaminzug“(Dipl.⸗ Ing, von Thadden⸗Karlsruhe). Der Vorſitzende der techniſchen Betriebsberatungsſtelle E. Gieß⸗ ler⸗Karlsruhe ſprach über„Genügen die jetzigen Beſtimmungen der Landesbauordnung über Gas⸗ kamine“, eine Frage, die der Redner entſchieden verneinte. 115 * c Schwetzingen, 24. Sept. Ein ganz gemeiner Bubenſtreich wurde in Schwetzingen dadurch verübt, daß ein unbekannter Täter nachts gegen 2 Uhr einen großen Stein durch ein Fenſter im zweiten Stockwerk des hieſigen Krankenhauſes warf. Der Stein fiel einer Patientin, die ſich tags zu⸗ vor einer ſchweren Blinddarmoperation unterzogen 1 uns auf den Kopf. Glücklicherweiſe war die Wir⸗ kung des Steinwurfs durch den Durchſchlag in der Jenſterſcheibe herabgemindert, ſodaß körperliche Ver⸗ letzungen nicht entſtanden ſind. Leider konnte der Täter bis jetzt noch nicht ermittelt werden. J. Neunkirchen, 23. Sept. Der hieſige Ratſchreiber Schumacher pachtete die ſtaatliche Domänen⸗ jagd, Abteilung Stolzeneck, Haaſenwieſen, zum Preiſe von 540 J. Der ſeitherige Pachtzins betrug 2700„ jährlich, ſo daß der Jagopreis ſehr zurückging. 5— Ans der Pfalz Eine Kraftfahrerkontrolle * Ludwigshafen, 23. Sept. Eine dieſer Tage am Ausgang der Frankenthaler Straße vorgenommene polizeiliche Kontrolle der Kraftfahrzeuge ergab 27 Beanſtandungen. Die Fahrer wur⸗ den zur Anzeige gebracht. Die ſtrafbaren Delikte ſind: Fehlen des Führerſcheins und der Steuerkarte, mangelndes oder fehlendes Schlußlicht. Mit geſtohlenem Auto zum Dürkheimer Wurſtmarkt * Neuſtadt a. d.., 22. Sept. Drei junge Bur⸗ ſchen erbrachen in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag in der Heineſtraße eine Autogarage, entwendeten einen Perſonen wagen und mach⸗ ten eine Schwarzfahrt zum Dürkheimer Wurſtmarkt. Am Sonntag früh wurde der Wagen in ſchwerbeſchädigtem Zuſtande wieder in die Garage zurückgebracht. Die Täter ſind ermittelt. Jahresverſammlung des Vereins der höheren Forſtbeamten Bayerns * Landau, 23. Sept. Am Samstag und Sonntag fand hier die diesjährige Jahresverſammlung der höheren Forſtbeamten Bayerns ſtatt, zu der aus ganz Bayern etwa 100 Delegierte erſchienen waren. Als Vertreter der bayeriſchen Staatsregierung wohnte Miniſterialrat Rauch, für die Pfälziſche Kreisregierung Regierungsdirektor Erb, für den Kreisverband Pfalz der Forſtbeamten Forſtmeiſter Münch ⸗Frankenſtein, für die pfälziſchen Berufs⸗ beamten Oberlehrer Mang und als Vertreter der ſtaatlichen heſſiſchen Forſtverwaltung Regierungs⸗ Forſtdirektor Maul den Verhandlungen, die von Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Regierungsforſtrat Elſt e⸗Bergham geleitet wurden, an.— In der geſchloſſenen Hauptverſammlung wur⸗ den berufliche und Standesfragen erörtert und der Geſchäftsbericht entgegengenommen. Das größte Intereſſe beanſpruchte ein Vortrag des Oberforſt⸗ meiſters Schneider ⸗Neuſtadt über die Wirt⸗ ſchaftsregeln für den Pfälzer Wald und ihre ge⸗ ſchichtliche Entwicklung. Am Montag haben die Tagungsteilnehmer eine gemeinſame Fahrt in das Gebiet des Forſtamts Fiſchbach bei Dahn vorgenommen und dabei auch das Gebiet des ehe⸗ maligen franzöſiſchen Truppenlagers Ludwigswinkel beſichtigt. Bahnhofsempfangsgebände in Grünſtadt * Grünſtadt, 23. Sept. Die Reichsbahn baut in Grünſtadt mit Mitteln der Brauerei, des Bezirks und der Gemeinde das vorhandene Empfaugs⸗ gebäude des Bahnhofes um, da die vorhan⸗ denen Räumlichkeiten, wie Schalterraum und Warte⸗ ſaal den Anſprüchen des Verkehrs nicht mehr ge⸗ nügen. Der erſte Bauabſchnitt, die Bahnhofswirt⸗ ſchaft wird anfangs Dezember dem Verkehr über⸗ geben, während die übrigen baulichen Verbeſſerun⸗ gen im Laufe des Herbſtes 1931 fertiggeſtellt ſein werden. * * Ludwigshafen, 24. Sept. Ein Afähriger Spengler verſuchte ſich geſtern nachmittag in einem Keller ſeiner elterlichen Wohnung in der Gartenſtadt, wo er das Gasrohr des Zuleitungs⸗ rohres abmontierte, mit Leuchtgas zu vergif⸗ ten. Er wurde einige Zeit ſpäter von ſeinem Bru⸗ der in bewußtloſem Zuſtand aufgefunden und in das St. Marien⸗Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Heidelberger Skandal Gläubiger⸗Verſammlung der„Armen Schulſchweſtern“ in Speyer * Heidelberg, 24. Sept. Mit dem Zuſammenbruch der Wohnungsbau⸗Geſellſchaft m. b. H. Heidelberg und der Inhaftierung der Geſchäftsführer iſt be⸗ kannt geworden, daß das Inſtitut der„Armen Schulſchweſtern“ in Speyer erheblich geſchädigt wurde. Am Dienstag abend fand deshalb eine Gläubigerverſammlung in Speyer ſtatt, über die uns folgendes mitgeteilt wird: Das Inſtitut iſt infolge ſehr zuverläſſig erſchei⸗ nender Empfehlungen 1928 mit der Wohnungsbau⸗ geſellſchaft Heidelberg in ordentliche Geſchäfts⸗ beziehungen gekommen. Erſt bei einer Kapital⸗ beſchaffung, um die ſich die Wohnungsbaugeſell⸗ ſchaft bemühte, kam das Inſtitut zu Schaden. Die Wohnungsbaugeſellſchaft Heidelberg, um deren Lage noch niemand wußte, verſtand es, Monſignore Dr. Sch. auf notwendig vorgetäuſchte Zwiſchenkre⸗ dittransaktionen ihre Wechſelakzepte, zumteil in Blanko, zu übergeben. Mit dieſen Wechſeln hat die Wohnungsbaugeſellſchaft, wie ſich jetzt heraus⸗ ſtellte, Mißbrauch getrieben. Das Kloſter iſt auf dieſe Weiſe zu Schaden und in große Schwierigkeiten gebracht wor⸗ den. Aber 6 Millionen Schaden kommen nicht in Frage. Es dürfte feſtſtehen, daß der Schaden mehr als 2 Millionen nicht ausmacht. Bei den Schweſtern wird niemand zu Schaden kommen; ſie haben die erforderlichen Arbeiten zur genauen Feſtſtellung der Verpflichtungen und zur Ordnung in die Hand erfahrener Fachleute gelegt. Auf Grund einer erſten Unterſuchung wurde bereits am Dienstag dem proviſoriſchen Ausſchuß der For⸗ derungsinhaber Bericht erſtattet und der vorgeſehene Plan zur Regelung der Verpflichtungen vorgetra⸗ gen. Die Arbeiten werden möglichſt beſchleunigt. Zur Beunruhigung liegt alſo in dieſem Teil der Dinge keine Veranlaſſung vor. Tagung der pfälziſchen Gaſtwirte * Pirmaſens, 24. Sept. Der Verband der pfälziſchen Gaſtwirte hielt am Dienstag in Pirmaſens eine außer⸗ ordentliche Verſammlung ab, die im Zu⸗ ſammenhang ſtand mit dem 40jährigen Jubiläum des Gaſtwirtevereins Pirmaſens und die nicht nur aus allen Teilen der Pfalz, ſondern auch aus dem rechtsrheiniſchen Bayern und aus dem Saargebiet außerordentlich zahlreich beſucht war. Nach der Begrüßung der Verſammlung durch die verſchiede⸗ nen Behördenvertreter, durch den Pfalzverbands⸗ Vorſitzenden Rei ß⸗Speyer und durch den Syndikus des Gewerbevereins in Pirmaſens, ſprach der Vor⸗ ſitzende des Bayeriſchen Gaſtwirteverbandes, Gewerberat Peters⸗München über die das Gaſtwirtsgewerbe im Augenblick beſon⸗ ders intereſſierenden Fragen. Er verwarf die Stel⸗ lungnahme der bayeriſchen Regierung, die ſich, trotz⸗ dem das Reich es ihr freigelaſſen habe, noch nicht entſchließen konnte, den Kleinhandel in Wein und Bier entſprechend der Forderung des Gaſtwirts⸗ gewerbes zu konzeſſionieren. Was die Kon⸗ zeſſionserteilung an Gaſtwirte betreffe, ſo forderte der Redner eine ſchärfere Ausleſe der Geſuchſteller. Die Härten der augenblicklich in Kraft befind⸗ lichen Arbeitsſchutzbeſtimmungen wurden von Pe⸗ ters ſcharf kritiſiert; nicht minder die Praxis der Regierung, das Gaſtwirtsgewerbe mit immer neue⸗ ren Sonderſteuern zu„erfreuen“, trotzdem der Konſum täglich zurückgeht, trotzdem täglich die Kon⸗ kurrenz größer wird. Vor der Einführung der ge⸗ meindlichen Getränkeſteuer warnt der Redner. Wenn es ſich ſchon als notwendig herausſtellen ſollte, neue Steuerquellen zu erſchließen, dann ſollten die Gemeinden eine allgemeine Bürgerſteuer einführen, die die Gaſtwirte gerne tragen, weil ſie von ihnen als gerecht empfunden würde. Der Redner wvandte ſich dann auch gegen die augenblick⸗ liche Handhabung der Polizeiſtunde⸗Uebertretungen. Man ſolle nicht den Gaſtwirt beſtrafen, ſondern den Gaſt, der in 90 von 100 Fällen als Uebertreter der Polizeiſtunde in Frage kommt. Sehr eingehend beſchäftigte ſich der Redner mit der Frage der Muſiktantiemen. Urheberrecht ⸗Schutzgeſetz müſſen bekanntlich die Wirte für alle Muſtkſtücke, die in ihrem Lokal auf⸗ geführt werden, falls der Komponiſt nicht mindeſtens 30 Jahre tot iſt, eine Abgabe entrichten. Der Redner ſprach über die gegenſeitig rivaliſierenden Tonſetzer⸗ genoſſenſchaften und Muſikſchutzverbände, aus deren breiten Reihen das Gaſtwirtgewerbe als Leidtragen⸗ der hervorgegangen ſei. In vielen Fällen ſei es dem Gaſtwirt heute nicht mehr möglich die hohen Tan⸗ tiemen zu bezahlen. Trotzdem konnte bis heute eine befriedigende Löſung in dieſer Frage nicht gefunden werden. Ein Vertreter des Saargebietes aus Neunkirchen ſprach über die beſonders gelager⸗ ten Verhältniſſe im Saargebiet und drückte die Hoff⸗ nung auf eine baldige Wiedervereinigung der Saar⸗ länder mit dem deutſchen Mutterlande aus. . 8 oOpEIDOSE SO er NOR& O tre SUN GESELLSCHAFT A.&. MANN EE BERLIN Nach dem 141. Jahrgang/ Nr. 441 Nachbargebiete Raubüberfall in Wiesbaden * Wiesbaden, 23. September. Auf die Kaſſe der hieſigen Filiale der Landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaftsbank für Heſſen⸗Naſſau wurde am geſtrigen Montag ein Raubüberfall verübt. Während der Kaſſierer allein anweſend war, kam ein junger Mann in das Zimmer, hielt dem Beamten einen Revolver vor und raubte aus dem Kaſſenſchrank eine Anzahl gebündelter Geldoͤſcheine. Die Höhe des ge⸗ raubten Geldes beträgt 11000 Mark. Von dem Räuber fehlt bis jetzt jede Spur. Selbſtmord aus Wirtſchaftsſorgen * Nierſtein, 23. Sept. Schnelle Aufklärung hat das Verſchwinden des Maurers Gries aus Nier⸗ ſtein gefunden. Am Freitagabend hat er ſich von dem Zug Guntersblum— Gimbsheim— Oſtßhofen, in der Nähe von Oſthofen überfahren laſſen. Der Kopf war vom Körper vollſtändig ab⸗ gefahren. Es konnte nunmehr feſtgeſtellt werden, daß Gries das Opfer der allgemeinen wirtſchaftlichen Notlage geworden iſt. In den letzten Jahren hat er verſchiedene Neubauten ausgeführt. Die Entgelte hierfür gingen ſehr langſam ein und Gries konnte ſeinen Gläubigern nicht gerecht werden. Da ihm bekannt geworden war, daß ſein Haus zwangsver⸗ ſteigert werden ſoll, iſt mit Beſtimmtheit anzu⸗ nehmen daß er den Tod geſucht hat. Der Wirt und eine Film⸗Diva genarrt SW. Darmſtadt, 23. Sept. Vor einigen Tagen iſt in einem hieſigen Hotel ein reiſender Betrüger aufgetreten. Er trug ſich als Diplom⸗Ingenieur in das Fremdenbuch ein. Am zweiten Tage brachte er noch eine Dame mit, der er vorſpiegelte, ihr eine Stellung bei der„Ufa⸗Filmgeſellſchaft“ mit einem Monatsgehalt von 600 Mark zu beſorgen. Am folgen⸗ den Tage hat der Betrüger unter Hinterlaſſung einer Zeche und Logierſchuld von 12 Mark das Hotel ver⸗ laſſen. Die Filmdiva hatte er für den nächſten Tag in ein Café beſtellt, wo ſie mit enttäuſchtem Geſicht vergebens wartete. Nach ſeiner Abreiſe von Darm⸗ ſtadt ſuchte der Betrüger Heidelberg auf und ſetzte dort unter den gleichen Umſtänden ſeine Betrü⸗ gereien fort. Er nannte ſich„Brund Stenzel“ oder „Henkel“ aus Kaſſel. Die Ermittlungen nach dem Be⸗ trüger ſind eingeleitet. Neue Hochhäuſer in Stuttgart Ein Bach fließt durch ein Warenhaus! * Stuttgart, 23. September. In Stuttgart gehen zwei neue große Geſchäfts⸗Hochhausbau⸗ ten der Vollendung entgegen. Am Hindenburgplatz, gegenüber dem Hauptbahnhof, iſt das Verwaltungs⸗ gebäude des Württembergiſchen Spar⸗ und Girover⸗ bandes, ein ſiebenſtöckiger Monumental⸗ bau, im Rohbau fertig. Der erſte Teil enthält die Grgßbank mit einem rieſigen, durch zwei Stockwerke gehenden Treſor, der nach allen neuzeitlichen techni⸗ ſchen Errungenſchaften hergeſtellt iſt, der zweite ein Hotel mit Reſtauration. Techniſch außer⸗ ordentlich intereſſant iſt der neunſtöckige Waren hausbau der Firma Breuninger AG., der mitten in der Altſtadt an verkehrsreichen Straßeneinmündungen erſteht. Der durch den Stuttgarter Talkeſſel fließende Neſenbach wird in einer rieſigen Betonröhre mit einem Gefälle von ewa 5 zu 3 Metern durch das erſte und zweide Unter⸗ geſchoß des Warenhauſes durchgeleitet. Direkt unter dem Neſenbachbett befindet ſich ein weiteres Unter⸗ geſchoß, das etwa 12 Meter unter dem Straßen⸗ nivearu liegt. Mit dem bereits beſtehenden Waren⸗ haus iſt der Neubau, ein Stahlſkelettbau, durch einen zweiſtöckigen Uebergang verbunden. Gekrönt wird das Bauwerk, das ſehr ſchwierige Gründungsarbei⸗ ten erforderte, durch einen Treppen haustur m mit 10 Stockwerken. Außer dieſen beiden Bau⸗ ten ſind in Stuttgart noch weitere Großbauprojekte in der Schwebe. So ein Rieſen⸗Neubau für das Warenhaus Hermann Tietz an der König⸗ ſtraße, der Stuttgarter Hauptverkehrsſtraße. Hier ſoll das beſtehende Haus unter Hinzunahme eines Nachbarhauſes zu einem achtſtöckigen Warenhaus um⸗ bezw. neugebaut werden. Ecke Königs⸗ und Schulſtraße iſt ein 35 Meter hoher Turmbau in Ausſicht genommen. Weiter hat Stuttgart jetzt einen großen Straßendurchbruch in An⸗ griff genommen. Die Durchführung der Rote⸗ ſtraß e zur Lautenſchlagerſtraße, zur Entlaſtung der Königſtraße. Ein Teil des ſogen. Alten Katharinen⸗ ſtiftes, in dem einſt auch Jud Süß gewohnt hatte, wird zur Zeit abgebrochen, um Platz zu ſchaffen für die Ausmündung der Straße. An der durchge⸗ brochenen Roteſtraße iſt die Erſtellung eines großen Gewerkſchaftshauſes in Ausſicht genommen. Mittwoch, 24. September 1930 ELS ben 1 Hilhsaktion für die n Mannheimer Zeitung RTSCHAFTS-ZET TUNG Veſtrebungen zur Neberwindung der Schwierigkeiten Die Vertreter der Lokalpreſſe waren auf geſtern nach⸗ mittag zu einer Beſprechung in die Handelskammer ein⸗ geladen. Die Leitung der Mannheimer Gummis, Gutta⸗ percha⸗ und Asbeſtfabrik AG. verbreitete ſich dabei in Kürze über die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens und teilte dazu mit, daß ſie ſofort Beſtre bungen zu deren Ueberwindung eingeleitet habe. Aus den ſtati⸗ ſtiſch belegten Ausführungen ging hervor, daß dank des ſoliden Aufbaues der Geſellſchaft dieſe trotz der ſo ſchnell über ſie hereingebrochenen Kriſe doch innerlich geſund und leiſtungsfähig iſt. Es wäre daher und zwar nicht zuletzt im Intereſſe der Stadt Mannheim außeror⸗ dentlich erwünſcht, daß die bereits eingeleiteten Beſprechun⸗ gen auf Erhaltung und Weiterführung des Unternehmens von Erfolg ſind. Die Urſachen der Schwierigkeiten der Firma liegen hauptſächlich in der man⸗ gelhaſten Eigen finanzierung und der Zahlungseinſtel⸗ lung eines Großabnehmers. Die Arbeiterzahl betrug im Jahre 1924 226 mit 324043/ Lohnſumme und ſtieg bis zum 23. 9. 1930 auf 632 mit 1012 410„ Lohnſumme am 31. Auguſt. Es ſpielen alſo ſehr wichtige öffentliche Inter⸗ eſſen mit, die die Erhaltung des Werkes dringend erſor⸗ derlich machen. * Von der Verwaltung wurde zu den gegenwärtigen Schwierigkeiten des Unternehmens u. a. folgendes aus⸗ geführt: Wie die Tageszeitungen berichteten, ſind die Urſachen der Illiquidität Ausfälle an Debitoren und Preisſturz des Rohmaterials ſowie Rückgang der Preiſe für Fertigfabri⸗ kate. Aber nicht nur die Preiſe für Rohgummi ſind in die⸗ ſem Jahre um etwa 50 v. H. gefallen, ſondern auch die Preiſe für Rohaſbeſt ſind erheblich zurückgegangen. Hinzu kam ein teilweiſer ebenfalls erheblicher Rückgang der Preiſe für Fertigfabrikate. Dieſe Verhältniſſe machten nicht nur entſprechende Abſchreibungen auf Rohmaterial, ſondern auch auf Halb⸗ und Fertigfabrikate erforderlich. Dieſe Entwicklung hätte das Werk überwunden, wenn nicht gleich⸗ zeitig ein Großabnehmer, der über 100 000/ ſchul⸗ dete, inſolvent geworden wäre. Dadurch blieb der Geldeingang in den letzten vier Monaten um 80 000 bis 100 000% gegenüber dem Solleingang zurück. Trotzdem konnte das Unternehmen bis Anfang voriger Woche ſeinen Zahlungsverpflichtungen mit Unterſtützung der Banken ge⸗ recht werden.: Die allgemeine Wirtſchaftslage und die Unklarheit der politiſchen Verhältniſſe veranlaßte die Bank, einen in Ausſicht genommenen neuen Kredit in Höhe von 100 000„ nicht zu gewähren. Dieſe Erklärung wurde von den Banken in der vergangenen Woche abgegeben, wodurch die Kriſis für das Werk unerwartet über Nacht eintrat. Letz⸗ ten Endes hat der Mangel an ausreichendem Eigenkapital zu der Kriſis geführt. Das Unternehmen hat ſeit den Jah⸗ ren 1924—1929 ſeine Umſätze um etwa 375 v. H. geſteigert. Dieſe Umſatzſteigerung war nötig geworden, um die Stei⸗ gerung von Löhnen und Gehältern, ſozialen Laſten, Steuern und der allgemeinen Unkoſten auszugleichen. Das Werk hat ſich zu dieſem Zwecke maſchinell und baulich bedeutend vergrößert und heute eine Probuktionskapazität erlangt, die es abſolut kon⸗ kurrenzfähig und lebenskräftig macht. Das Fehlen des Eigenkapitals konnte durch weit⸗ gehendes Entgegenkommen der Banken durch Darlehen be⸗ ſchafft werden. Die Banken hatten in Ausſicht genommen, bei günſtiger Lage des Geld⸗ bezw. Kapitalmarktes durch Neuausgabe von Aktien das Eigenkapital der Geſellſchaft zu ſtärken. Dieſe Abſicht der Banken konnte leider nicht durchgeführt werden, da die Entwicklung des Kapitalmark⸗ tes von Jahr zu Jahr die Durchführung einer derartigen Transaktion mehr und mehr verhinderte. Auch in dieſem Jahre konnte das Unternehmen in der Gummiwarenfabrik den Umſatz auf der Höhe des Vor⸗ jahres halten, obwohl die Preiſe für Fertigfabrikate um mehr als 10 v. H. niedriger als im vergangenen Jahre lagen; das bedeutet eine mengenmäßige Steigerung der Leiſtung und ſpricht für die Widerſtandskraft des Unter⸗ nehmens und die Beliebtheit ſeiner Fabrikate. Nur in der Aſbeſtfabrik iſt ein Umſatzrückgang eingetreten. Die Um⸗ ſätze beliefen ſich: vom 1. 1. bis 31. 7. 1929 auf 2 960 185 l, vom 1. 1. bis 31. 7. 1930 auf 2 498 980 l. Der hierin zum Ausdruck kommende Rückgang des Um⸗ ſatzes entfällt ausſchließlich auf die Aſbeſtfabrik, die infolgedeſſen in dieſem Jahre auch mit einem größeren Betriliebsverluſt arbeitete. In den Beſprechungen, die inzwiſchen mit den größten Warengläubigern erfolgten, haben ſich dieſe ausnahmslos zu größtem Entgegenkommen im Rahmen eines Vergleichs bereit erklärt und dem Vorſtand weitgehende Unterſtützung zur Erhaltung des Unternehmens zugeſagt Einer der Hauptlieferanten hat ſich ſogar bereit erklärt, alle Abſchlüſſe zu höheren als Tagespreiſen zu freichen und das Unternehmen künftig zu den niedrigſten Taͤges⸗ preiſen zu beliefern. Ein anderer Großlieferant hat ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß das Schickſal des Unter⸗ nehmens heute das Schickſal der Allgemeinheit ſei und daß ein Unternehmen, in dem ſo große Produktions⸗ mittel arbeiteten, unter allen Umſtänden erhalten bleiben müſſe. Der Gedanke, ein Unternehmen, wie der der Mann⸗ heimer Gummifabrik, in der gegenwärtigen Kriſis unter⸗ gehen zu laſſen, dürfe gar nicht aufkommen. In ähnlichem Sinne haben noch andere Großlieferanten freundliche Unterſtützung zugeſagt. Der Zeitpunkt der Kriſis trifft das Unternehmen umſo ſchwerer, als es ſich gerade für die Winterſaiſon rüſtete. Das Unterneh⸗ men ſtellt u. a. Ueberſchuhe für Damen und Kin⸗ der her, die gerne gekauft werden, und für welche Ware die Hauptſaiſon jetzt im September einſetzt. Die Um⸗ ſätze und dementſprechend die Außenſtände erreichen zwei⸗ mal im Jahre einen Höchſt⸗ und Tiefpunkt. Der Tiefpunkt war in dieſem Jahre Ende Auguſt— Anfang September er⸗ reicht. Jetzt, mit dem Beginn der Ueberſchuhſaiſon ſetzen mit unbedingter Sicherheit ſteigende Um ſätze ein. Schon heute liegen dem Unternehmen Abſchlüſſe und Aufträge auf Ueberſchuhe in Höhe von annähernd dreiviertel Millionen„ vor, d. h. mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Auch dieſe Tatſache iſt ein Beweis dafür, daß es dem Unternehmen gelungen iſt, trotz der ſchweren Wirtſchaftslage ſeine Be⸗ ſchäftigung hoch zu halten. Es werden noch heute 63 2 Ar⸗ beiter und Angeſtellte beſchäftigt. Im Falle eine. etwaigen Stillegung des Werkes, würde, falls es dazu kommen ſollte, dieſe große Zahl von Arbeitern und An⸗ geſtellten brotlos werden und der Allgemeinheit zur Laſt fallen. Aus der vorgelegten Berechnung der Laſten und der Steuerausfälle, die der Stadt, dem Staat bez dem Reich im Falle der Stillegung erwachſen würden, geht Vervor, daß dieſe Laſten bezw. Ausfälle in einem Jahr die Höhe von etwa 775 000/ erreichen würde. Durch die Stillegung des Werkes würde die Kaufkraft aller dieſer Leute, die monatlich rund 120 000% an Löhnen bezw. Gehältern ein⸗ A. Riebeck ſche Montanwerke AG. Dem im Montag⸗Abendblatt veröffentlichten Dividen⸗ denvorſchlag der Geſellſchaft von 7,2 v. H. und eines Bo⸗ nus von 1,2 v. H. iſt s dem Geſchäftsbericht noch nachzu⸗ tragen, daß die Ausſchüttung der Dividende 4, Mill./ erfordert. An die Rückloge gehen zu deren Erhöhung auf 5 Mill./ 149 999. An Tantieme werden wieder 84 210/ ausgeſchüttet, ſo daß wie im Vorjahr 404 326, vorgetragen werden. Die Bewirtſchaftung der Güter der Geſellſchaft iſt vom 1. Juli 1929 ab der Geſellſchaft für Landeskultur Gmb. in Halle übertragen worden. Für das abgelaufene Geſchäftsjahr, das erſt im nächſt⸗ jährigen Abſchluß zur Verrechnung gelangt, iſt mit einem Verluſt zu rechnen, für den aber eine entſprechende Rückſtellung bereits erfolgt iſt. Unter den mit 19 399 972 (i. V. 22 820 732)/ ausgewieſenen Gläubigern iſt eine be⸗ ſondere in den Abſchreibungen nicht enthaltene Rückſtel⸗ lung von 1357 762/ für Wertverminderung abgebauter fremder Grundſtücke eingeſetzt. * Inſolvenz der Süddentſche Caroſſeriewerke., Heil⸗ bronn a. N. Ueber das Vermögen der Firma wurde das Vergleichsverfahren eröffnet. Vergleichstermin iſt auf den 18. Oktober feſtgelegt. Das Unternehmen firmierte früher Süddeutſche Caroſſeriewerke Schebera AG. und hat im letzten Jahre zur Deckung der Unterbilanz aus 1927 auf 1928 das Kapital im Verhältnis 511 auf 300 000 Mark zuſammengelegt. Für das Jahr 1928⸗29 wurde ein Verluſt von 44 457/ ausgewieſen. „ Betriebseinſchränkungen bei der Matth. Hohner AG., Harmonika⸗Fabrik. Die Matth. Hohner AG. in Troſſingen ſieht ſich gezwungen, demnächſt ihre Filialen in Der⸗ dingen, Knittlingen, Sternenfels für längere Zeit zu ſchließen. Dadurch werden in Knittlingen 300, in Der⸗ dingen 60 und in Sternenfels 50 Arbeiter beſchäftigungs⸗ los. Die Notwendigkeit zu dieſen Arbeiterentlaſſungen hat ſich durch einen ſtarken Rückgang vor allem des Exportes nach den Vereinigten Staaten erwieſen, da die amerikaniſche Hochſchutzzollpolitik die Hohnerſche Mund⸗ harmonika für Amerika wettbewerbsunfähig macht. O Bedeutſame Kapitalumſchichtung bei der Neußer Oel⸗ mühle N. Simons Söhne AG., Neuß a. Rh.(Eig. Dr.) Aus Kreiſen der freien deutſchen Margarineſabriken hören wir, daß in dieſen Tagen der bekannte freie Margarine⸗ induſtrielle Walter Rau das volle Ak. im Nennwert von 1 Mill./ erworben hat. Die truſtfreie deutſche Neußer Mühle Simons Söhne AG. war bekanntlich im Herbſt 1928 infolge verfehlter Spekulationen eines Inhabers in Zahlungsſchwierigkeiten geraten und lief da⸗ durch Gefahr, dem engliſch⸗holländiſchen Margarinekonzern — der Margarineunion— anheim zu fallen. Wenn ſich jetzt Herr Rau zu einer völligen Uebernahme der Neußer Mühle verſtanden hat, ſo zog er damit den Schlußſtrich unter eine Rettungsaktion, die über die rein geſchäftlichen Vorgänge hinaus in Bezug auf die Erhaltung der truſtfreien Margarineinduſtrie und ihrer geſunden Rohſtoffbaſis von großer Bedeutung war. Die Umſtellungskriſe in der Auloinduftrie beendet? Das Verluſtkonto der Nachkriegszeit Die kürzlich nach langwierigen Verhandlungen erfolgte Sanierung der AEG. naheſtehenden Nationalen Auto⸗ mobil⸗Geſellſchaft(NA.), die innerhalb zweier Jahre rund 16 Millionen 4 verloren hat, hat das Intereſſe wieder einmal auf die Lage der deutſchen Automobilinduſtrie ge⸗ lenkt. Wenn man die letzte Zeitſpanne überblickt, ſo muß man zu dem Schluß kommen, daß die Nachkriegszeit bisher ein wenig erfreuliches Kapitel in der Geſchichte der deutſchen Automobilinduſtrie darſtellt. Zahlreiche, ehemals bekannte deutſche Automobil⸗ fabriken ſind auf der Strecke gebliebeb. Andere wiederum mußten nicht ſelten ſcharfe Sanierungen vornehmen. Viel Kapital iſt auf dieſe Weiſe gleichſam„verloren“ gegangen. Eine kürzlich aufgeſtellte Berechnung ergab, daß bei acht deutſchen Automobilfabriken die Verwaltungen im Lauſe der letzten Jahre(ſeit 1924) von ihrem Kapital und ihren Rücklagen Abschreibungen vornehmen mußten, die eine Summe von über 72 Millionen erreichten, eine Summe, die die Verwaltungen gewiſſermaßen als verlorem an⸗ erkannt haben. Dabei erhebt dieſe Schätzung noch gar nicht einmal den Anſpruch auf Vollſtändigkeit für ſich. Es fehlen die Sum⸗ men, die von den Gläubigern, weil uneinbringlich, nach⸗ gelaſſen worden waren. Es fehlen die Ver luſte, die durch die Auflöſung einiger Automobilfabriken und die völlige Entwertung ihrer Anlagem eingetreten ſind. Andererſeits muß man aber auch bedenken, daß dieſe Ver⸗ luſte nicht ausſchließlich im Automobilbau entſtonden ſind, ſondern daß es eine Reihe von Fabriken ab, die außer dem Automobilbau auch noch andere ver⸗ üſtbringende Fabrikationszweige hatten. Zudem wird. es ſich in vielen Fällen bei den ſpäteren Sanierungen noch um eine nachträgliche Korrektur der Goldbilonz gehondelt haben, nachdem es ſich herausſtellte, doaß man bei der Um⸗ ſtellung zu milde verfahren war. Wie ſieht es heute in der deutſchen Automobilindu⸗ ſtrie aus? Kann man annehmen, daß die Kriſe überwun⸗ den iſt und daß ſich die Vexhältniſſe inzwiſchen einiger⸗ maßen konſolidiert haben? Ein Blick auf den Kurszettel möchte auf den erſten Eindruck nicht allzu viel Optimis⸗ mus in dieſer Richtung aufkommen laſſen. Die Kurſe vieler Automobilaktien bewegen ſich gegenwärtig größten⸗ teils um etwa 50 v.., teilweiſe auch erheblich darunter. Im Durchſchnitt bewertet die Börſe gegenwärtig alſo das Aktienkapital der deutſchen Automobilinduſtrie nur mit 50 bis 30 v. H. Nun kann man aber nicht ſagen, daß die Börſe die übrigen 50 oder gar 70 v. H. des deutſchen Auto⸗ kapitals als verloren betrachtet. Man muß bedenken, daß die geſamten Aktien on den deutſchen Börſen gegenwär⸗ tig ſtark unterbewertet ſein dürften. Da trifft auch für die Autowerte zu. Man kann die Autoinduſtrie ſchlechterdings nicht allein für die Kriſe verantwortlich machen. Sie hatte in der Nachkriegszeit einen beſonders ungünſtigen Stand. Sie war in der Kriegszeit von dem Auslandsmarkt abgeſchnitten, ſie mußte ſich völlig auf den Kriegsbedarf umſtellen. Die darauf folgende Inflation mag die Ausfuhr begünſtigt haben. Nach Beendigung der Inflation war aber ihre Kapitalbaſis zuſammengeſchmolzen. Das war gerade der Augenblick, in dem die Automobilinduſtrie über große Kapitalien verfügen mußte, um die notwendige Umſtellung vollziehen zu können. Man muß bedenken, daß gerade in der Kriegs⸗ und Inflationszeit die techniſchen Fort⸗ schritte im Automobilbau ſehr groß waren, die ſich ins⸗ beſondere die Amerikaner zu nutze machten. Sie tra⸗ fen auf einen großen Markt, konnten die Automobilpro⸗ oͤuktion erheblich ausdehnen, zur Serienfabrikation, zur Fabrikation am laufenden Band übergehen und die Pro⸗ duktions⸗ und Geſtehungskoſten und ſomit auch die Preiſe erheblich ſenken. Das war ein erheblicher Fortſchritt, den die deutſche Automobilinduſtrie ſo leicht nicht einholen konnte. Die Amerikaner beherrſchten nicht nur den ausländiſchen Markt, ſondern ſie machten auch der deutſchen Automobilinduſtrie den heimiſchen Markt ſtreitig. Die deutſche Automobilindu⸗ ſtrie hatte und hat auch noch einen ungenügenden Zollſchutz. Dadurch aber, daß die einzelnen Staaten ihrer eigenen Autoinduſtrie einen hohen Zollſchutz gewährten, wurde der Auslandsmarkt für die deutſche Automobilinduſtrie noch mehr verengt. Der Zuſammenſchluß in der deutſchen Auto⸗ mobilinduſtrie kam nicht recht vorwärts. Statt deſſen iſt die deutſche Automobilinduſtrie mehr und mehr dazu über⸗ gegangen, Spitzenleiſtungen und hohe Quali⸗ käts arbeit herauszubringen. Mit ihrer Quali⸗ tätsarbeit ſteht ſie zweifellos in der Automobilindu⸗ ſtrie der Welt mit an der Spitze. Der große Maſſenabſatz dürfte ihr dabei verſchloſſen bleiben. nehmen, ſtark herabgeſetzt, was wiederum auf die allgemeine Wirtſchaftslage der Stadt Mannheim ſich auf das ungün⸗ ſtigſte auswirken würde, zumal auch die Beſtellungen, die das Werk hier am Platze bei Fabriken und Handlungen unterbringt, in Wegfall kommen würden. Die Stillegung dieſes alten Unternehmens würde alſo einen ſehr ſchwer⸗ wiegenden Verluſt für die Stadt Mannheim bedeuten. Dieſe Folgen könnten verhindert werden, wenn man dem Unternehmen Betriebsmittel zur Verfügung ſtellt. Es würde ſich vorausſichtlich um einen Betrag von etwa 450 000 bis 500 00 0% handeln. Der Vorſtand denkt ſich die Beſchaffung dieſer Betriebsmittel in der Weiſe, daß mit Unterſtützung der Stadt dem Unterneh⸗ men eine 2. Hypothekgewährt wird, die ab 1932 in jährlichen Raten im Zeitraum von etwa—8 Jahren ab⸗ getragen werden könnte. Nachdem durch ein Arrangement mit den Gläubigern und Stärkung der Betriebsmittel eine Sanierung erfolgt iſt, würde das Werk allein an Zin⸗ ſen jährlich mehr als 100 000/ einſparen und allein da⸗ durch rentabel werden. Auch für das kommende Jahr erwartet das Unter⸗ nehmen, das beſonders ſeine Verkaufsorganiſation im Ausland entwickelt hat und weiter auszubauen gedenkt, ebenfalls ausreichende Beſchäftigung. Die ganze Entwick⸗ lung und die nachweislich vorhandene Verdienſtkraft des Unternehmens beweiſt die Lebenskraft und Exiſtenzberech⸗ tigung des Werkes. Durch ein Darlehen würde dieſes für die Stadt Mannheim wichtige Unternehmen erhalten und einer neuen Zukunft zugeführt werden können, wäh⸗ rend im Falle der Stillegung die Laſten und der Schaden für die Allgemeinheit eine viel höhere Summe erfordert, als das Kapital, welches im Augenblick für die Sanierung bezw. Stärkung der Firma erforderlich wäre. Der große innere Wert des Unternehmens wird auch dadurch erwieſen, daß der Steuereinheitswert der Grund⸗ ſtücke und Gebäude 1022 000/ beträgt, die zurzeit mit 400 000 4 belaſtet ſind. Eine zweite Hypothek würde alſo immer noch im Rahmen des Steuereinßeitswertes liegen. BBC õã VVV Die Wirtſchaſtslage in der Pforzheimer Industrie Juni bis Auguſt Nach dem Bericht der Pforzheimer Handelskammer ver⸗ teilt ſich die im Juni bis Auguſt 1930 eingetretene ſaiſon⸗ mäßige Belebung in der Edelmetall⸗ und Schmuck⸗ wareninduſtrie nicht ganz gleichmäßig auf die einzelnen Induſtriezweige, wie ſie überhaupt im ganzen ſtork ent⸗ täuſcht habe. Gegenüber der gleichen Vorjahreszeit ergibt ſich ein Beſchäftigungsrückgang von etwa einem Vieretl. Die Einzelhändler haben entgegen den früheren Gepflogenheiten ihren Herbſtbedarf noch nicht eingedeckt. Auch die Einkäufer von Ueberſee ſind zu einem großen Teil ausgeblieben. Dazu kommt noch, daß im Export große Schwierigkeiten zu überwinden ſind. Die Preiſe für Rohmetalle ſind, ausgenommen Gold, weiter zurückgegan⸗ gen. Die Preiſe für die fertige Ware konnten im allge⸗ meinen gehalten werden, ledoch hat der Rückgang der Roh⸗ ſtoffpreiſe zu erheblichen Verluſten an Lagerwaren geführt, insbeſondere bei Platin.— In der Uhren⸗ und Uhrgehäuſe⸗ fabrikation erfuhr in den Monaten Juni und Juli der Beſchäftigungsgrad einen weiteren Rückgang, während ſich im Auguſt leichte Beſſerungszeichen bemerkbar machten. Gegen das Vorfahr iſt jedoch der Auftragseingang kleiner. In ſchwer verſilberten Tafelgeräten und Beſtecken war die Beſchäftigung gut, hat aber im Auguſt ſtark nachgelaſſen. Die Verkaufspreiſe konnten gehalten werden. Chemiſche Fabriken Harburg Staßfurt Geſamtverluſt 142 294% Die o. HV. dieſer der Commerz⸗ und Privat⸗Bank AG. naheſtehenden Geſellſchaft genehmigte den einen Ver⸗ ut von 91591/ ausweiſenden Abſchluß per 30. Juni 1930. Hierdurch erhöhte ſich der Geſamtverluſt auf 142 294. Zur Deckung des Verluſtes werden 36 885 aus dem Reſervefonds genommen und der Reſt vorgetra⸗ gen. Weiter genehmigte die Verſammlung einen mit der Stadt Harburg abgeſchloſſenen Vertrag, wonach der Geſellſchaft gehörende Grundſtücke auf die Stadt zu einem Kaufpreis von 172000/ übergehen. Der Kaufpreis iſt bis zum Jahre 1992 zu entrichten. Schließlich wurde die Auflöſung der Geſellſchaft beſchloſſen. Auf Befragen eines Aktionärs erklärte der Vorſitzende, Direktor Lincke (Commerz⸗ und Privat⸗Bank Ab.), daß die Aktionäre mit einer Liquidationsrate von mindeſtens 40 v. H. zu rechnen hätten. g Neues Beteiligungsſchema des Kohlenſyndikats Das Geſamtbild des Beteiligungsſchemas des Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats hat infolge der von dem Fünferausſchuß vorgenommenen Quotenerhöhung eine leichte Steigerung erfahren. Wie erinnerlich, hat eine Reihe von Zechen die Unterſchrift unter den neuen Syndikatsvertrag von einer nachträglichen Ueberprüfung ihrer Quotenerhöhungswünſche durch eine neutrale Kom⸗ miſſion abhängig gemacht. Das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Koh⸗ lenſyndikat hat die Beteiligungstabelle mit Wirkung vom 1. Juli ds. Is. rückwirkend dergeſtalt abgeändert, daß die Geſamtbeteiligung gegenüber dem letzten Schema vom 1. Juni eine Erhöhung von 167 649 515 Tonnen auf 168 419515 Tonnen aufweiſt. Es beläuft ſich nunmehr die Verkaufsbeteiligung auf insgeſamt 140 369 320 Tonnen Kohlen, drunter 41 066 737 Tonnen Koks und 8 850 920 To. Briketts, und die Verbrauchsbeteiligung auf 28 060 195 To. * Hauptverſammlung der Eiſeugießerei AG. vorm Key⸗ ling u. Thomas, Berlin. In der ordentl. HB., die den Abſchluß für 1929 genehmigte, wurde über den gegenwär⸗ tigen Geſchäftsgang ausgeführt, daß die Lage der Gieße⸗ reien wenig erfreulich iſt, zumal die Beſchäftigung gegen⸗ über der Vorfahrszeit zurückgegangen ſei. Was die Zu⸗ laffung der Aktien zur Berliner Börſe angehe, ſo werde man dieſen Antrag ſtellen, ſobald ein zufriedenſtellendes Ergebnis erzielt ſei. * Vereinigte Stahlwerke AG., Düſſeldorf— Stillegung der Abt. van der Zypen, Köln. Die Abteilung Vereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wiſſener Eiſenhütten AG. Köln ⸗Deutz iſt dieſer Tage nunmehr vollkommen zur Stillegung gekommen. Die mit 12 Martinöfen aus⸗ geſtatteten Stahlwerke ſind bekanntlich ſchon vor Jahren ſtillgelegt worden. Mit Rückſicht auf den Abſatzmangel hat ſich die Verwaltung der Vereinigten Stahlwerke Ac. nunmehr auch veranlaßt geſehen, die noch in Betrieb be⸗ findliche Walzenſtraße ſtillzulegen. Etwa 200 Arbeiter ſind infolgedeſſen zur Entlaſſung gekommen. Damit iſt das gonze Werk van der Zypen ſtillgelegt. Die von der Ver⸗ einigte Stahlwerke van der Zypen und Wiſſener Eiſen⸗ hütten AG. übernommene Abteilung Wiſſen befindet ſich dagegen weiter voll in Betrieb. * Betriebseinſchränkungen bei den Sauerländer Blech⸗ walzwerken, Hagen. Das Eichener Walzwerk Attendorf und das Heggener Walzwerk der Wolf Netter u. Jacobi⸗ Werke.a. A. mit einer Geſamtbelegſchaft von ca. 1500 Mann ſind zu Entlaſſungen und Kurzarbeit geſchritten. 250 Manm erhielten die Kündigung zugeſtellt. „ Notverordnung und Hageda, Handelsgeſellſchaft Deut⸗ ſcher Apotheker AG., Berlin. Wie der DD. auf Anfrage von der Verwaltung erfährt, hat ſich die auf dem Verord⸗ nungswege durchgeführte Notverordnung der Reichsregierung in den verſchiedenen Teilen Deutſchlands für das Apothekergewerbe verſchieden aus⸗ gewirkt. Auf der vor kurzer Zeit abgehaltenen Apotheker⸗ gung in Trier hat man dieſem Umſtande Rechnung ge⸗ tragen. Jedoch hofft die Hageda, daß im Laufe der Zeit ein gewiſſer Ausgleich gefunden werden kann und man dann auch über das finanzielle Ergebnis ein klarer Urteil abzugeben imſtande iſt(i. V. wieder 10 v..) Mittag-Ausgabe Nr. 441 Keine Gefährdung des deulſchen Auslandskredits Die Reichsbank hat am Samstogabend aus ihrem Be⸗ ſtande für 35 Mill./ Gold an die Bank von Frankreich abgegeben. Inzwiſchen iſt ein neuer Goldtransport nach Frankreich nicht erfolgt. Von maßgebender Seite wird dazu erklärt, daß es falſch ſei, wenn die Oeffentlichkeit ſolche Goldabgaben eines Noteninſtituts, die der natürlichen Regulierung zwiſchen den Währungen dienen, als Alarm⸗ zeichen betrachte. Das Aus la nd ſehe darin die ſtorke Entſchloſſenheit der Reichsbonk, alles zu tun, um die Wechſelkurſe im Gleichgewicht zu halten. Es ſei töricht, anzunehmen, daß ausländiſche Kredite in großem Umfange gekündigt und Anleiheverhandlungen geſcheitert ſeien. Denn das Ausland ſei von ſich aus durchaus ruhig und beſitze nach wie vor Vertrauen in die Solidität und das Anſehen des deutſchen Kredits. Die große Ge⸗ fahr für den deutſchen Kredit ſei das Mißtrauen, das von Deutſchen ſelbſt ins Ausland getragen werde, während das Ausland weiterhin an den Fortſchritt der wirtſchaftlichen Entwicklung Deutſchlands glaube, auch wenn durch die Reichtagswahlen eine Aenderung der inner⸗ politiſchen Lage eintreten würde. Auf Anfrage verlautet noch, daß die Der iſennach⸗ frage nachgelaſſen hat. Trotzdem ſei es natürlich nicht ausgeſchloſſen, daß je nach Lage der Märkte noch weitere Goldtransporte neben den Deviſenoperationen zur Regu⸗ lierung der Wechſelkurſe erfolgen würden. Opposition bei der Induſtriebau Held& Francke AG. Wie verlautet, hat ſich für die am 27. ds. Mts. ſtattfin⸗ dende Hauptverſammlung der Induſtriebau⸗ Held u. Francke Ach. eine Opposition gebildet. Nach Auffaſſung der Oppoſition, die unter Führung des Rechtsanwalts Dr. Netter ſteht, dürften die durch vielfaches Verſchulden, namentlich durch ungerechtfertigte Gehälter und Tantiemen, leichtfertige Geſchäftsführung und mangelnde Kontrolle des Aufſichtsrates entſtandenen Verluſte nicht auf dem Rücken der Aktionäre durch eine Sanierung ausgeglichen, ſondern müßten von den verantwort⸗ lichen Organen getragen werden. Die Oppoſition werde daher zunächſt eine gründliche unabhängige Revi⸗ ſion durchzuſetzen trachten und rechne damit, daß alle freien Aktionäre dieſes Vorgehen unterſtützen. Berliner Pumpenfabrik AG. vorm. Mar Brandenburg Die ordentliche Hauptverſammlung der Geſellſchaft, deren Aktienkapital faſt ganz im Beſitz der Eiſengießerei A. Keyling u. Thomas iſt, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1929 mit einem Jahresverluſt von 285 301%(i. V. 24 694/ Reingewinn), der ſich aus dem Betriebsverluſt von 89 270% und außerordentlichen Ab⸗ ſchreibungen von 196 030 ergibt. Hiermit ſtellt ſich der Ge⸗ ſamtverluſt einſchließlich des Vortrages von 62 984 auf 348 285/ Zu deſſen Tilgung wurde beſchloſſen, den Re⸗ ſervefonds von 48 463/ aufzulöſen und ferner das Ak⸗ ö tienkapital im Verhältnis von 14:5 auf 250 000 4 en menzulegen. Danach ergibt ſich ein Buchgewinn von 450 000„“, durch den die Unterbilanz gedeckt und darüber hinaus ein geſetzlicher Reſervefonds von 25 000 4 gebildet und 125 178/ neu zurückgeſtellt werden. Im Berichtsjahr waren Auftragseingang und Umſatz in der Abteilung Pumpen ungefähr auf der Höhe des Vorjahres, die Be⸗ ſchäftigung in der Abteilung Waagen war jedoch erheblich zurückgegangen. Dieſem Rückgange mußte ſich die Geſell⸗ ſchaft in der Produktion anpaſſen. Darüber hinaus gelang es, die Lagerbeſtände erheblich zu verringern. * Die Konkursſache Nauheim. In der Konkursverfah⸗ ren der Bankfirma Nauheim u. Co., Darmſtadt, fand geſtern ein neuer Termin ſtatt. Zur Erörterung ſtand ein Abkommen mit den Pfandbriefgläubigern. Die Umtauſch⸗ Goldpfandbriefgläubiger ſollen 30 v. H. des Wertes der auf ſie entfallenden Goldpfandbriefe, berechnet nach dem Kurswert vom 16. September 1929(Tag der Konkurser⸗ öffnung) erhalten. Mit dem Reſt ſollen ſie in die Maſſe gehen. Auf dieſer Grundlage wurde die Konkursverwal⸗ tung ermächtigt, mit den einzelnen Gläubigern einen Vergleich abzuſchließen und dieſew Vergleich auch auf alle Umtauſchgläubiger bezüglich anderer Effektengattungen auszudehnen. a * Klagezurückziehung im Anfechtungsprozeß Germania von 1922— Iduna Leben. Vor der Handelskammer des Landgerichtes Stettin ſollte am Montag die Anfechtungs⸗ 1 klage des Rechtsanwalts Döring, Berlin, der in der Hauptverſammlung der Germania von 1922, Verſicherungs⸗ AG., Stettin, gegen eine Fuſion mit der Iduna Le⸗ bensverſicherungs⸗Bank AG., Berlin, und gegen eine Er⸗ höhung des Aktienkapitals von 1,5 Mill. 6 Mill. zur Durchführung der Fuſion Einſpru ch erhoben hatte, zur Verhandlung kommen. Von den Rechts⸗ vertretern wurde bei Beginn der Verhandlung erklärte daß die Anfechtungsklage inzwiſchen zurückgezogen worden ſei, Da aber der Termin nicht aufgehoben worden war, erging gegen den Kläger ein Verſäumnisurteil unter Auf⸗ erlegung der Koſten. (J Braunkohlen⸗ und Brikettinduſtrie AG. 1— Wieder 10 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) In der AR. Sitzung der Braunkohlen⸗ u. Brikettinduſtrie AG. wurde beſchloſſen, der HV. für das Geſchäftsjahr 1929-30 für die VA. eine Dividende von 7 v. H. und für die StA. eine ſolche von wieder 10 v. H. vorzuſchlagen. (J Sächſ.⸗Thür. Portlandzementfabrik Prüſſing u. Co., Komm.⸗Geſ. a.., Göſchwitz.— Teilſtillegung angemeldet. (Eig. Dr.) Infolge Abſatzſtockung hat die Geſellſchaft die teilweife Stillegung ihrer Werke für den 1. Okt. an⸗ gemeldet. Es handelt ſich um eine vorbeugende Maßnahme für den Fall, daß ſich die Verhältniſſe auf dem Baumarkte noch weiter verſchlechtern ſollten. * Marſchel Frank Sachs AG. in Chemnitz.— Verluſtab⸗ ſchluß. Das Berichtsjahr 1929⸗30 ſchließt bei dieſer mit 7,92 Mill./ AK. arbeitenden Textil⸗Holding mit einem Ver⸗ Tu ſt von 150 266/(i. V. 21852/ Gewinn). Nach Abzug des Gewinnvortrags aus den Vorjahren verbleiben 117 009 Mark Verluſt zum Uebertrag auf neue 2 Zurzeit ſind Auftragsbeſtand und Fortgang der Fabrikation hei 5185 Unternehmen, wie die Verwaltung mitteilt, beſrfe⸗ igend. * Wieder 10 v. H. Bubiag⸗Dividende. In der Ag. Sitzung der Braunkohlen⸗ und Brikettinduſtrie AG. in Berlin wurde beſchloſſen, der HV. vorzuſchlagen, für das Geſchäftsjahr 1029⸗90 auf die VA. eine Divid ende von 1 7 v. H. und auf die StA. eine ſolche von 10 v. H. 1 1 Das un- zuſetzen. 5 „ Nordoſtſchweizer Kraftwerke AG., Baden. ternehmen wird zur Konvertierung der im Februar 1931 fälligen 5proz. Anleihe von 1915 demnächſt eine 472 proz. Anleihe über 100 Mill. Frs. emittieren. Der Emiſſionskurs dürfte vorausſichtlich 100 v. H. betragen. * Die Einzelhandelsverkäufe von General Motors⸗ Wagen im Auguſt. Die von den Händlern mit dem Publi⸗ kum im Auguſt abgeſchloſſenen Verkäufe von General Motors Wagen haben ſich auf 86 426 Wagen gegen⸗ über 80 147 Wagen im Juli 1930 erhöht, während im Auguſt 1929 151 722 Wagen verkauft wurden. * Neue Entlaſſungen bei der Singer Nähmaſchinen AG., Wittenberge. Das größte Induſtrieunternehmen der Stadt Wittenberge, die Singer⸗Nähmaſchinenfabrik hat auch wei⸗ terhin unter Abſotzſchwierigkeiten zu leiden. Die Verwaltung ſieht ſich deshalb gezwungen, weitere 100 Ar⸗ beiter zu entlaſſen. Zunächſt ſollen etwa 30 Mann entlaſſen werden. Durch die Einführung der dreitägigen Arbeitszeit in der Woche hofft man Härten zu vermeiden. 1 Deviſenmarkt Im deutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New. Hork. 486,08 8 0 50„ 0 Stockholm. 18.09 Paris 1238.81 Holland.. 12.05 Madrid. 38,30 Brüſſel. 34.86 Dslo 189,18 Dollar geg. Rm. 4,20 Mailand 92.80 Kopenhagen 18,16 Pfunde„„ 20,41 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 23. Sepl. Die Nachfrage nach Kahnraum war auch heute ſehr ge⸗ ring. Es waren faſt keine Reiſen am Markt. Die Frachten. erfuhren tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung. Der Berg⸗ ſchlepplohn nach Mannheim notierte mit 1,20„. Der Tal⸗ ſchlepplohn beträgt immer noch 7 Pfg. für größere beladene Kähne ab hier nach Rotterdam. auf f * von menſt Dana in de ſchaft * graph gung aufge DH D die 7 ni ch wurd Im g den k ausſd gerech Unter die d Aus! N .. Nen tee. e S Mittwoch, 24. September 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ite Rüinuier 441 101 DH D. Der Beſchäftigungsgrad im der chemiſchen Induſtrie 19proz. Rückgang ſeit einem Jahre menſtellungen die Frage der 2 Die chemiſche Induſtrie iſt zu vielgeſtaltig, als daß es wäre, ihren Beſchäftigungsgrad an Hand von Pro⸗ bilden die Meldungen über den Beſchäftigungsgr von der Reichsarbeitsverwaltung auf Grund von 3 der Gewerkſchoften 5 Danach waren von den erfaßten Gewerkſchaftsmitgliedern in der chemiſchen Induſtrie voll beſchäftigt(in v..): 1929 wurden 123 000 Gewerkſchaftsmitglieder aus zwei Gewerk⸗ ſchaftsrichtungen erfaßt. * Fuſion Transradio AG.— Deutſch⸗Atlantiſche Tele⸗ graphen. Zu den im Zuſammenhang mit der Kursbewe⸗ gung in den Aktien der beiden Unternehmungen wiederum aufgetauchten Gerüchten über eine Fuſion wird dem von einem der Verhondlungspartner erklärt, daß Verſchmelzung der Unternehmen zurzeit nicht akut ſei. Daß Verhandlungen ſtattgefunden haben, wurde auch innerhalb der Verwaltungen nicht beſtritten. Im gegenwärtigen Augenblick ſind jedoch die AR.⸗Vorſitzen⸗ den beider Unternehmungen in Urlaub, ſo daß dies ſchon gusſchließt, daß zurzeit mit einem Verhandlungsabſchluß gerechnet werden könnte. Bekanntlich beſteht zwiſchen beiden Unternehmungen und der Allgemeinen Telegraphen⸗Gmbß., die der Förderung des Schnellnachrichtenverkehrs mit dem Ausland dient, eine Verbin dung. Bon den Konſumenten we gänge am Benzinmarkt mit Gerade war die Spannung, mi höherer Preis ſein als eine V gunnen Teilen des ger deithes 5 vorgenommen wer nieiches häu .) 2* 1990 Reſtriktion es nicht Außenſeiterware auf geſtatten. firmen in der vergangenen W gung verſtanden. Bei dieſem nächſt um eine Art Kompro Deutſch⸗Amerikaniſchen ſchen Vertreterin der für gibt es verſchiedene G mit den niedrigſten Einſtandsk D hat von tion ſtärker als irgend ein des größten von den hängigen ameriköniſchen Außenſeiter⸗ Angebote 9 und muß ſeſtgeſtellt werden, daß bisher die in Rumänien unter Führung der Shell und der Standard⸗Oil vorgenommene verhindert Standard⸗Unternehmungen unab⸗ eine Produzenten Wird Benzin rden gegenwärtig die Vor⸗ größtem Intereſſe verfolgt. t der mon die Auseinander⸗ indexziſſern zum Ausdruck zu bringen. Pros ſetzungen zwiſchen den Firmen der Benzin⸗Konvention und ziſfern der chemiſchen Industrie gibt es eigentlich über⸗ den opponierenden Garogenbeſitzern im Rheinland verſolgt nicht, wenn man von den monotlichen Meldungen batte, etwas abgeflaut, dann ſetzte ſich die Auffaſſung Lurch, 5 zweige der Düngemiktelinduſtrie abſieht. Einen das Ergebnis dieſer Auseinanderſetzung würde auf die gewiſſen Erſatz für die bisher fehlenden Produktionsziſſern Dauer eher eine größere Hdändlerſpanne und ein erbilligung. Statt de in anderen auch billiger zu werden. rumäniſche Markt hat, daß den deutſchen Januar 86,8 7 Februar 80,6 7945 kommt. Ob die neue Entwicklung in Rumänien das in März 88,7 75,0 Zukunft verhindern wird, iſt zunächſt auch noch zweifel⸗ April 92,5 76,2 Au e 8 Mai 93,1 75,1 5 Jeden ls ſcheint es nicht, als ob für die Zukunft grund⸗ Juni 91.0 79,9 ſätzlich alle Kanäle verſtopft ſeien, aus denen rumäniſches Juli 90,0 71,0 Benzin an andere Firmen in Deutſchland fließen kann Auguſt 88,1— als an die Konventionsfirmen. Die Lage auf dem inter⸗ September 86,9 28 nationalen Markt mußte die ſo verſorgten Außenſeiter Oktober 85,7. zu vermehrter Großzügigkeit bei den Unterbie⸗ November 82,— tungen veranloſſen, denn auch der amerikoniſche Preis Dezember 79,5 2 zeigt ſinkende Tendenz und Holland iſt in den letzten To⸗ Nach der letzten Feſtſtellung von Ende Juli waren nach gen ebenfalls mit einer Preisermäßigung t. Die diefer Aufſtellung nur noch 71 v. H. der erſoßten Gewerk- Außenſeiterftrmen konnten alſo mit Sicherheit dar ſchaftsmitglieder, olſo 19 v. H. weniger als zur gleichen auf rechnen, Gelegenheit zur Eindeckung zu finden Zeit des Vorjahres, voll beſchäſtigt. Von der Erhebung und zwar zu Preiſen, die ihnen Unterbietungen auch in Zukunft So war die Situation, als ſich öͤie Konventions⸗ u einer Preisermäß hluß ſcheint es ſich zu⸗ mieß zu handeln. Die Be⸗ oche reitſchaft zu einem Preisabſchlag war offenſichtlich bei der Petroleum⸗Geſellſchaft, dard der seut⸗ ⸗Dil⸗Co., am größten. Do⸗ Die Dapag kann wohl oſten unter den in Deutſch⸗ land arbeitenden Vertriebsfirmen rechnen, und im übrigen en hier verkaufenden Konzernen die Oil⸗Co. vermutlich den größten Entlaſtungsbedarf. amerikaniſche Markt leidet ja unter der Ueberproduk⸗ Standard⸗ Der anderer Markt. Dieſe Tat⸗ ſache mag auch bei dem Aufbau der deutſchen Geſellſchaft Sinclair e noch billiger? Rolle geſpielt haben. Im Augenblick ſtehen zwar in der öffentlichen Debatte die Abſichten im Vordergrund, die Sin⸗ clair mit dem deutſchen Oelvorkommen bei Hannover hat, doch wird man bei der gegenwärtigen Weltlage am Petro⸗ leummarkt wohl kaum fehlgehen, wenn man annimmt, daß die Beteiligung Sinclatrs in Deutſchland ihren nächſten Ausdruck eher in dem Auf bau eines neuen Vertriebsapparates für ſein amerikani⸗ ſches Benzin finden wird, als in der ſchnellen Entwicklung einer großen deutſchen Produktion. Auch die Ausſicht auf eine neue amerikaniſche Konkurrenz am deutſchen Markt mag ſchließlich die Neigung der Deutſch⸗Amerikaniſchen Pe⸗ troleum⸗Geſellſchaft zur Preisſenkung in Deutſchland ge⸗ fördert haben. Man will den zukünftigen Konkurrenten das Geſchäft nicht allzu reizvoll erſtheinen laſſen. Bei den anderen Petroleumunternehmungen, vor allem auch bei der Olex, die jetzt das BP.⸗Benzin der Auglo⸗ Perſian⸗Co. vertreibt, war die Neigung zu einem Nach⸗ geben im Preiſe ſoviel man weiß, erheblich geringer. So kam es zu jener Politik der letzten Woche, die zunächſt offenſichtlich Kompromiß⸗Charakter hat. Man iſt zwar mit dem Preis heruntergegangen, um den Anreiz zum Bezug von Außenſeiter⸗Ware bei den Konſumenten abzuſchwächen, aber nicht bis auf die noch niedrigeren Außenſeiterpreiſe, Offenbar wollte man die Außenſeiterfirmen warnen und in ihre Reihen Unſicherheit tragen. Das Außen⸗ ſeitergeſchüft würde ja erheblich beeinträchtigt werden, wenn die Konventionsfirmen wirklich einen Preiskampf aufnehmen würden. Dieſe Unſicherheit iſt zunächſt das einzige Reſultat, das, marktmäßig geſehen, feſtgeſtellt wer⸗ den kann. Es muß in der Tat dahingeſtellt bleiben, ob es bei der einmaligen Preisermäßigung ſein Bewenden haben wird, oder ob dem erſten Schritt weitere folgen müſſen. Das gilt umſo mehr, als für die künftige Entwicklung nicht nur die Lage in Deutſchland, ſondern auch die Si⸗ 957 am internationalen Markt weiter maßgebend ſein wird. —— Weitere Schiffscharte durch Rußland. Wie das„Ham⸗ burger Fremdenbl.“ erfährt, beſteht bei den Ruſſen die Ab⸗ ſicht, den bereits gecharterten vier Hapagſchifſen, zu denen inzwiſchen noch drei weitere Schiffe anderer Reedereien gekommen ſind, neue Charterungen folgen zu laſſen. Man ſpricht u. a. davon, noch etwa 9 im Hambur⸗ ger Hafen aufliegende Schiffe, die nach dem Schwarzen Meer verkehren ſollen, zu chartern. Große Handelsvertreterkundgebung in Berlin Die wirtſchaftliche Lage der Handelsvertreter, der ſelse ſtändige Vertreter für Induſtrie⸗ und Hondelsfirmen, hat ſich überaus ungünſtig geſtoltet. Dies iſt zunächſt ein Ausfluß der allgemeinen Wirtſchaftslage. Für den Han⸗ dels vertreter liegen aber noch beſondere Umſtände vor, die ſich aus der Eigenart ſeiner Stellung zwiſchen Induſtrie und Handel oder zwiſchen verſchiedenen Handelsſtufen er⸗ geben. Er hat unter Bedrängniſſen zu leiden, von denen die anderen Erwerbsgruppen nicht berührt werden, ſo daß für den Handelsvertreter eine Notloge größten Ausmaßes entſtanden iſt. In einer großen öffentlichen Handelsvertreterkund⸗ gebung, die vom Centralverbande Deutſcher Handelsver⸗ treter⸗Vereine, dem Spitzenverbande des Hondelsvertre⸗ tungsgewerbes, für Freitag, den 26. September noch dem ehemaligen Herrenhauſe(Preußiſchen Stgatsrats) in Ber⸗ lin einberufen worden iſt, wird„Die ſchwere Wirtſchafts⸗ not der Handelsvertreter“ behandelt werden. In dieſer Kundgebung werden weiter einige der oringlichſten For⸗ derungen der Handelsvertreter an die Geſetzgebung zur Erörterung gelangen. 5 * Schweizer Inderziffern. Der vom Bundesamt für Induſtrie, Gewerbe und Arbeit berechnete ſchweizeriſche Landesindex der Koſten der Lebenshaltung beträgt Ende Nuguſt 1930 wie im Monat Juli 159(Juni 1914 gleich 100), gegenüber 162 Ende Auguſt 1929. Die Indexzifſer der Nahrungsmittel allein hält ſich mit 152 ebenfalls auf der Höhe des Vormonats, Der ſchweizeriſche Großhandelsinder beträgt ebenfalls wie im Juli 87,8 v. H.(192627 gleich 100 bzw. 125,8 v. H.(Juli 1914 gleich 100). Gegenüber dem Vorjahrsſtand beträgt der Rückgang des Totalindex 11,8 v. H. * Expanſion der Saint⸗Didier Automobils. Die auch in Berlin vertretene Pariſer Acc. Saint⸗Didier Auto⸗ mobiles, ermächtigte durch Beſchluß der außerordentlichen Generalverſammlung vom 13. September die Verwaltung zu einer Verdoppelung des Stammkapitals von 15 auf 30 Mill. Francs. Laut Verwaltungs⸗ bericht wurde durch Vermittlung der Tochtergeſellſchaft Saint⸗Didier⸗Sports ein Abkommen mit den Galeries Lafayette für den Vertrieb von Sportartikeln ge⸗ troffen. Weitere Verhandlungen ſind im Gange zwecks Fuſion mit einer der bedeutendſten Pariſer Automobil⸗ Verkaufsfirma. Die Kapitalserhöhung iſt für Ausdeh⸗ nungsprojekte beſtimmt. Zu dieſem Zweck wurde die Ver⸗ waltung auch zur Begebung von Anleihen bevoll⸗ mächtigt. Stall jeder besonderen Anzeige IJodes- Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen geliebten Mann, unseren treubesorgten Vater, Bruder, Schwiegersohn, Schwager und Onkel Herrn Karl Reinhardt Haupflehrer nach längerem Rrankenlager im Alter von 52 Jahren zu sich zu nehmen. Mannheim(U 6, 13), 24. September 1930 Sind die neuen Bücklinge 50 Takl 8 und wohlschmeckend Wie zu keiner Zeit dos Jahres. Dabel billig! „Lum iutterbräl 1 75 174, Marktnl.-Auadrat und Feidelberg. R Heften Anzüge.-Mäntel spoltbillig zu verkaufen. 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Die Feuerbestattung findet Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, im Krematorium statt. 12816 eKanntmachungen Unser Bub 22796 55 1 Bekanntmachung. 5 8 Ernst Heinrich Zahlreiche Ruheſtörungen der letzten Zeit geben Veranlaſſung, aufgrund der 88 30, 63 des ist glückellch ongekommen und löst aſſe badiſchen Polizeiſtrafgeſetzbuches folgendes an⸗ zuordnen: F 1. Nach 10 Uhr abends iſt das Muſizieren einſchließlich der Inbetriebſetzung von Laut⸗ Or. Baſthesar Befthold u. Frau Hedwig geb. Buce ſprechern unterſagt a) in fämtlichen Wirtſchaften der Quadrate F, G, H, J und K(ausgenommen die in der Breiteſtraße liegenden Betriebe); b) in den Wirtſchaften der verlängerten Jungbuſchſtraße und der Hafenſtraße. 2. Eine Verlängerung der Polizeiſtunde wird nicht bewilligt, auch bleiben die genannten Wirt⸗ ſchaften von einer etwaigen allgemeinen Polizei⸗ ſtunden verlängerung ausgeſchloſſen. Sollte vorliegende Anordnung, welche ſofort in Kraft tritt und zunächſt bis 31. Oktober 1930 Gültigkeit hat, die Sicherſtellung der Nachtruhe jener Gegend nicht in genügendem Maße herbei⸗ führen, ſo werden verſchärfte Maßnahmen, ins⸗ beſondere Herabſetzung der geordnet werden. 27 Mannheim, den 18. September 1930. Bezirksamt— Polizeidirektion. In jeder Ausführung Drucksachen liefert prompt Druckerei Ur. Haas, f. m. b.., Mannheim f, 4 25 ere Walter Heir rich Fefzer Verlobte Meanmheirn, Sepfernber 150 K 2. 28 Bertrpepler rule 8. a Das gut bekömmliche, kräftige er n brot Bürk, e Sehneider, G 7, 8 Telephon 336 66. Au 12782 Nebenzimmer P 2, 2, II. Stock * 3881 zu vergeb. U 6, 13 Ring per 5 25 Liter Pfg. gut und billig EI N 1, 7, Preitestr. E 3, 10, kcke gewünſchte Wirkung einer der Bevölkerung per Kopf 10 Mark. Salon Keppler, Schimperſtraße Nr. 21. B3799 Ein Lieht von Penn hat in der Macht, schon manchen sleher heim- 550⁵ gebracht! Harbid-hampe..90 Batt.-Pampe. kompl..25 Dynamo-Pampe 1 jahr Garantie..70 Harbidbrenner„3 St..20 Fahrrad schlauch.58 Schlauch, bess. 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Nach der erſten Veröffentlichung aus Andrees Tagebuch [Von unſerem Stockholmer Vertreter) Die ſo lange erwartete erſte Veröffentlichung der ſtaatlich Beauftragten aus Audreées Tagebuch hat wiederum einen Einblick tun laſſen in den heroiſchen Kampf, den die drei Mitglieder der Andrée⸗Expedi⸗ tion dort im Bereich des Polareiſes ausfochten, in⸗ dem der verhältnismäßig kurze Bericht ſchon deut⸗ liche Proben des unverwüſtlichen Arbeitswillens und des Humors der drei gibt. Am tiefſten iſt aber der Eindruck von der Nachricht, daß die drei nach der Ballonkataſtrophe gar nicht daran dachten, die Fahrt ſofort aufzugeben und das eigene Leben in Sicher⸗ heit zu bringen. Als echte Söhne des Nordens ſetz⸗ ten ſie die Forſchungsfahrt auch noch im Schlitten fort. Sie marſchierten nicht nach dem rettenden Süden ſondern nach Oſten in jene Gebiete nördlich des Fran z⸗Joſef⸗Landes die noch unbekannt waren. Und dabei ſammelten ſie weiter wertvolle Beobachtungen und Reſte der ſibiriſchen Fauna, wie wenn ſie ſich auf einer botaniſchen Excurſion befun⸗ den hätten. Das darf man wirklich wahren Hervis⸗ mus im Dienſt der Forſchung nennen, der ſich nicht vor dem Heldentum der Krieger Karls XII, zu ſchämen braucht. Erſt als die Bewegung des Treibeiſes über⸗ mächtig wurde, gingen ſie nach Süden, wo ſie ihre Depots auf den Sieben⸗Inſeln zu finden hofften. Bis zum 2. Oktober reicht daun das Tage⸗ buch, bis zu dem Tage, wo ihre Eisſcholle auseinanderbrach und ein Teil der Winter⸗ vorräte verloren ging. Aus den Kalenderbemerkungen Strindbergs weiß mau aber, daß ſie die Situation doch beherrſchten und ſchließlich zur Vit⸗Inſel kamen. Sie betraten die rettende Juſel aber ſehr viel ſpäter als man zuerſt annahm. Faſt drei Monate haben ſie ſich auf dem Eiſe halten können und brauch⸗ ten keineswegs friſches Fleiſch zu entbehren. Das iſt eine Feſtſtellung, die in Bezug auf das Schickſal der Ballongruppe Nobiles von Wert ſein Deutſcher Pilot gewinnt den belgiſchen Königspokal obert Luſſer, der bekannte Stuttgarter Pilot, der wiederum den Wettbewerb um den belgiſchen Königspokal in Brüſſel mit ſeiner Klemm⸗Maſchine überlegen ewann. Luſſer, der auch in den letzten beiden ahren bei den Flugrennen geſiegt hat, hat domit die wertvolle Trophäe endgültig in ſeinen Beſitz gebracht. kann. Warum ſollen ſich dieſe Leute nicht ähnlich wie Andrée gerettet haben? Was ſpricht dagegen, daß ſie heute noch dort im hohen Norden, am wahr⸗ ſcheinlichſten in der Gegend des Franz⸗Joſef⸗Landes auf Rettung warten? Ueber das ſchließliche Ende der drei mutigen For⸗ ſcher auf der Vit⸗Inſel bringen aber auch die neuen Tagebuchblätter keine entſcheidenden Mitteilungen. Lediglich aus dem Zuſtand der Skelette und des Fundplatzes kann man ſeine Schlüſſe ziehen. Die erſte Annahme, daß Strindberg begraben wurde, bleibt demnach beſtehen, weil die Steine über ſeinen ſterblichen Reſten nur von Menſchenhand aufgeſchich⸗ tet worden ſein können. Was die Skelette von Andrée und Fränkel betrifft, ſo waren die Ge⸗ beine teilweiſe getrennt. Zuſammengehörende Teile mußten erſt zuſammengeſucht werden. Das hat Ver⸗ anlaſſung zu ſenſationellen Meldungen gegeben, wo⸗ nach auch noch andere Reſte von anderen Expeditio⸗ nen gefunden worden ſeien. Aber dieſe Meldungen beſtätigen ſich nicht. Es waren die Naturgewalten ſelbſt. Eis und Schnee, die einen„dans macabre“ mit den freigelegten Gebeinen ſpielten und Teile davon entführten. Woran ſtarben nun aber Andrée und Fränkel? An Skorbutt glaubt Dozent Hoel nach einem Inter⸗ view nach dem Zuſtand der Skelette nicht mehr. ö Der Tod durch Erfrieren bleibt am wahr⸗ ſcheinlichſten In der Hütte? Neben dem brennenden Petroleum⸗ kocher? wird man erſtaunt fragen. Aber auch dafür dürfte es eine Erklärung geben. Der kanadenſiſche Forſcher V. Stefanſſon hat nämlich in der„Times“ eine Beſchreibung des Er⸗ frierungstodes gegeben, die nun auch in Skandinavien als die wahrſcheinlichſte Erklärung der Kataſtrophe angeſehen wird. Stefanſſon hatte bei ſeinen Polar⸗ expeditionen 1914 und 1917 ähnlich wie Andrée mit ſeinen Leuten eine Schutzhütte an der Leeſeite eines Bergabhanges gebaut. Dort war die Hütte zweifel⸗ los vor Wind geſchützt, umſo mehr aber in Gefahr, vom Schnee eingedeckt zu werden. St. erzählt denn auch, daß der Schnee ſich wie eine undurchdringliche Decke über ſie gelegt habe. Zwei Inſaſſen ſeien ohn⸗ mächtig geworden, einer hätte noch hinauskriechen können und ein Vierter habe die Geiſtesgegenwart gehabt, den Kocher auszulöſchen und friſche Luft hereinzulaſſen. Danach wäre die Endtragödie wie folgt zu rekon⸗ ſtruieren: Der Schnee fiel dicht um die Hütte, wo ſie beim brennenden Kocher mit ihren Vorräten ſaßen. Die Luft wurde ſchlecht und ſchlechter, aber ſie merk⸗ ten das erſt als der Kocher erloſch, oder einer ſchon gelähmt war. In größter Haſt verſuchte Andrée ins Freie zu kommen. Es gelang ihm auch, aber er be⸗ kam nicht genügend Ueberkleider mit. Er erreicht die friſche Luft aber erfror ermattet und ſchlecht bekleidet im Schneeſturm Die Rückkehr der Polarhelden In Stockholm bereitet man den Empfang der drei Polarhelden Andrée, Strindberg und 28. September vor. Zwei große Torpedoboote und ein Fliegergeſchwader werden dem alten Kanonenboot„Spenskſund“ das Geleite nach Stock⸗ holm geben. Ueberall werden die Flaggen auf Halb⸗ maſt wehen und das Boot begrüßen, das vor 33 Jah⸗ ren die drei Forſcher nach dem Schauplatz des erſten Polfluges brachte. Fränkel am Von Skeppsholm geht der feierliche Zug dann durch einige der Hauptſtraßen wo Vereinigungen und Schulen Spalier ſtehen. In der Storkyrkan wird die feierliche Beiſetzung ſtandfinden, wobei wahr⸗ ſcheinlich der ſchwediſche Erzbiſchof Söderblom amtieren wird. Durch weitere öffentliche Feiern wird Schweden ſeine heimgekehrten Polarhelden ehren. Bei der Ueberführung der ſterblichen Reſte von Andrée und den Seinen an Bord des ſchwediſchen Kanonenbootes„Spenskſund“ in Tromſö hielt Prof. Leithberg eine Rede, worin er u. a. ſagte:„Als Gäſte in einem andern Land haben wir die Erlaubnis bekommen, über eure letzte Heim⸗ ſtätte die Farben zu breiten, für die ihr in den Tod gegangen ſeid. In einigen Wochen wird das ſchwe⸗ diſche Volks euch empfangen, aber ich möchte heute im Namen der Forſchung vor euch ſchon die Freude darüber ausdrücken, daß euer Vaterland zuletzt doch wieder eure verſtümmelten Körper aufnehmen darf. Eurem Fahrzeug gabt ihr den Namen„Adler“. Aber der„Adler“ kam nicht weit. Manche werden aber noch euch nachfolgen. Je mehr nach euch kom⸗ men, deſto mehr wird das Bild von euch greifbar und lebend werden. Es ſind die Ideen, die die Welt vorwärts bringen, die Träume und Forſchungs⸗ gedanken und nicht die nackte Wirklichkeit.“ Dr. Hans von Kessel. Jurchtbare Aeberſchwemmungen in Indien Nur noch die Türme der Pagoden von Benares ragen aus den Fluten hervor Eine der gewaltigſten Ueberſchwemmungen in der indiſchen Geſchichte wurde durch das Aus⸗ treten des rieſigen Gangesſtroms aus ſeinen Ufern verurſacht. Hunderte von Tieren kamen in den Fluten um und die Städte an den Ufern wurden bis an die Spitzen der Türme unter Waſſer geſetzt. Die Hauſierprinzeſſin Ein Londoner Blatt veröffentlichte im März d. J. einen Artikel über das Leben und Treiben auf einem Londoner Hauſiermarkt. In der Schilderung war als eine der merkwürdigſten Figuren eine ge⸗ wiſſe„Marie Leon“ erwähnt, eine bereits betagte Frau, die auf dem Markte allerlei Kurioſitäten ver⸗ kaufte. Ihre Berufsgenoſſen bezeichneten ſie als die „Hauſierprinzeſſin“, da ſie nach ihren Angaben von fürſtlicher Abſtammung war. Der Vertreter des Londoner Blattes ließ ſich ihre Lebensgeſchichte er⸗ zählen und gab ſie in dem Artikel wieder. Danach war die„Hauſierprinzeſſin“ die Tochter des polni⸗ ſchen Grafen Leon Malahofſki, eines der Führer der polniſchen Revolution gegen Rußland. Er hatte aus Polen flüchten müſſen und ſich in Eng⸗ land mittellos niedergelaſſen. Die Mutter der„Hauſierprinzeſſin“ war Fürſtin Oginſki, eine Nichte des Oginſki, der ſich als Adjutant Napoleons einen Namen gemacht hat. Der Artikel des Londoner Blattes wurde überſetzt und erſchien in einer Reihe von polniſchen Zeitungen. Auf dieſe Weiſe ſtellte ſich heraus, daß die„Hauſierprinzeſſin“ in Polen ſehr reiche nähere Verwandte beſitzt, dar⸗ unter den Grafen Paul Malahofſki und die Fürſtin Oginſki. Von dieſer Seite wurden diplomatiſche eine Grafen Schritte veranlaßt, um die Angaben des Londoner Blattes nachzuprüfen. Als ſich die Mitteilungen beſtätigten, wurde die„Hauſierprinzeſſin“ eingeladen, nach Warſchau zu kommen und dort an einer Familienzuſammenkunft teilzunehmen. Sie wird demnächſt abreiſen und nunmehr wohl aller mate⸗ riellen Sorgen enthoben ſein, nachdem ſie den größ⸗ ten Teil ihres Lebens in Armut und Not zu⸗ gebracht hat. Flucht aus der Strafkolonie In einer Bucht der Inſel Trinidad landeten kürzlich fünf Flüchtlinge, die in einem offenen Boot aus der franzöſiſchen Strafkolonie Cayenne ausgebrochen waren und Venezuela zu erreichen verſuchten. Sie waren 15 Tage unter⸗ wegs geweſen, dabei die letzten fünf Tage vollkom⸗ men ohne Nahrung und Waſſer. Das Meer, das ſie durchkreuzt hatten, wimmelte von Haifiſchen. Voll⸗ ſtändig erſchöpft und ausgehungert, mußten ſie auf der Inſel landen, obgleich ſie wußten, daß ſie das rettende Ufer von Venezuela nicht erreicht hatten. Sie werden als verdächtige ausländiſche Verbrecher vor Gericht geſtellt werden. Die Geſellſchaft beſteht aus einem Deutſchen, einem Italiener, einem Spa⸗ nier und zwei Franzoſen, Atopie wird Wirklichkeit: Elektrizität aus dem Ozean Die Verſenkung der Rieſenröhre zur Elektrizitätsgewinnung in den Golf⸗ Die Rieſenröhre iſt auf das Meer hinausgeſchleppt worden, wo ſi ſtrom. ſie bis zu 690 Meter Tiefe verſenkt wurde Nach zwei geſcheiterten Verſuchen iſt es dem franzöſiſchen Phyſiker Prof. Claude gelungen, eine 2000 m lange Röhre, die der Elektrizitätsgewinnung aus dem Wärmegefälle des Ozeans dienen ſoll, im Golf von Montonzas, Kuba, zu verſenken. In nächſter Zeit wird ſich erweiſen, ob ſich Clandes Plan, billigen elektriſchen Strom aus dem Meere zu gewinnen, durchführen läßt. Das geheimnisvolle Verſchwinden eines Richters Seit Anfang Auguſt ſucht die amerikaniſche Po. lizei vergebens nach einer Spur des Richters Joſeptz Crater vom Oberſten Gerichtshof in New⸗ york. Es iſt ein Rätſel, wie der Richter, eine der bekannteſten Erſcheinungen nicht nur in der Stadt, ſondern im Staate Newyork, ſo vollkommen im Dun⸗ keln untertauchen konnte. Joſeph Crater wurde von einem ſeiner zahlreichen Bekannten am 6. Auguſt ge⸗ ſehen und angeſprochen, als er eine Theaterkarte in einer der Hauptverkehrsſtraßen Newyorks kaufte. Später wurde dann bekannt, daß der Richter an dem⸗ ſelben Tage von ſeinem Bankkonto einen Betrag von 20000 Mk. abgehoben hat. Sein Verſchwinden kam zur Kenntnis der Gerichtsbehörde, als er am 25. Auguſt eine Gerichtsverhandlung verſäumte, ohne ſein Nicht⸗ erſcheinen zu entſchuldigen. Seine Frau war zu dieſer Zeit nicht in Newyork anweſend, ſondern lebte auf dem Sommergut der Familie. Nach ihrer Ausſage hatte der Richter keinen Grund, ſich ein Leid anzutun. Er lebte glücklich und ging in ſeinem Berufe auf. Die Polizei weiß nicht, wie ſie das Verſchwinden erklären ſoll. Vor ein paar Wochen erhielt die Frau des Richters einen Droh⸗ brief, in dem für die Freilaſſung ihres Mannes ein Löſegeld im Betrage von 80 000 Mk. gefordert wurde. Nach Anſicht der Polizei iſt der Richter aber nicht verſchleppt worden oder Verbrechern in die Hände ge⸗ fallen. 5 Er hat in ſeinem Amts zimmer alles in beſter Orduung zurückgelaſſen, ſodaß man an ſeine Abſicht glauben muß, freiwillig ſich unſichtbar zu machen. Es kommt hinzu, daß nach den Andeutun⸗ gen einiger Newyorker Blätter dem Verſchwinden des Richters ein großer häuslicher Skandal voraus⸗ gegangen iſt, den ſeine Frau der Polizei verſchwiegen hat. Ein Rechtsanwalt behauptet, am Tage vor dem Verſchwinden des Richters ſei eine Frau in ſeinem Büro erſchienen und habe die Abſicht geäußert, gegen den Richter wegen Bruch des Eheverſprechens einen Entſchädigungsprozeß auf Zahlung von 400 000 Mark anzuſtrengen. Sie ſei aber nicht wiedergekommen. Die Polizei hat vergebens verſucht, die Frau aus⸗ findig zu machen. Dänemarks derühmteſte Tänzerin hegeht Selbstmord Elna Laſſen die berühmte däniſche Tänzerin, Prima Ballerina der Kopenhagener Oper, hat aus unbekannten Gründen Selbſtmord verübt, Sie war erſt kürzlich von Reinhardt nach Berlin verpflichtet worden, wo ſie oͤemnächſt auftreten ſollte. Das Vermögen im Vettlergewande In dem Londoner Vorort Stepney war der 75jährige Hyman Levy als bettelarmer Sonder⸗ ling bekannt, der in einem erbärmlichen kleinen Zimmer hauſte. In Lumpen gekleidet wanderte er in den Straßen umher und ſuchte das Mitleid, das er überall erregte, zur Erlangung kleiner Gaben auszunutzen. Von der jüdiſchen Gemeinde erhielt er eine wöchentliche Unterſtützung von ein paar Mark. eines Tages nicht auf der Straße erſchien, brach man die Tür ſeiner Klauſe auf und fand ihn tot auf ſeinem erbärmlichen Als er Lager. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein Ende gemacht. 0 Gemäß der jüdiſchen Sitten mußten einige Glaubensgenoſſen am Lager des Toten bis zur Be⸗ ſtattung wachen. Das Lager und die Kleider des Toten ſtarrten vor Schmutz. die Beſtattung vorbereiteten, fanden ſie, daß der alte Bettler zwei Paar Beinkleider getra⸗ gen hatte. Das untere Paar war mit handgenähtem, falſchem Futter verſehen. In dieſem Verſteck fand man Banknoten, Gold⸗, Silber⸗ und Kupfermünzen in einem Geſamtbetrage von rund 20000 Mark. Unter dem Kupfervorrat waren ein paar Münzen, die längſt aus dem Verkehr gezogen waren. Im übrigen machte man die Entdeckung, daß der Bettler auch nicht ganz ſo ſchlecht gelebt hatte, wie es nach dem äußeren Anſchein anzunehmen war. Deun man fand unter Lumpen verſteckt mehrere Büchſen mit Gemüſekonſerven und ein paar Flaſchen Wein. Schluß des redok pheſten Teils ch dem SEII-FUnaER cli Seb jg von le εεον,qgen Als die Totenwächter „ Kon Leit Alfr. Anke Die Der Oct Valz Ann Der Herr Sopl June 5 1 A rer enn * N 80 mit je zwei großen Schaufenſtern, an verkehrs⸗ Mittwoch, 24. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Natlonal-fheater Mannheim. e den 24. Sept. 1930 Vorstellung Nr. 19, Miete N Der* 1 Komödie für Musik von Hugo von Hofmannsthal — Musik von Richard Strauß— Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock Inszenierung: Alfred Landory— Bühnenbilder: Eduard Löffler. Technische Einrichtung: Walther Unruh Antang 19 Uhr e Pers onen: Die Feldmarschallin Der Baron Ochs Karl Mang Octavian Else Schulz Valzacchi Fritz Bartling Annina Nora Landerich Der Haushoſm. d. Marschallin Alfred Landory Herr von Faninal Sydney de Vries Sophie l Marie Theres Heindl Jungfer Marianne Marianne Keiler 12794 7 Im Dfalzbau- Cale Ludwigshafen ab heute bis einschließlich Sonntag, den 28. September 1930 Bunte Abende Der lebende Pol erscheint mit vollständig neuem Programm! Eimti fel! 5 Pfg. Aufschlag nur an Talzabenden“ Coldenes lamm, E 2, 14. eden Donnerstag: Es ladet ergebenst ein Carl Stein. Fernruf 260 20. 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