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In dem Augenblick, wo Frankreich über ſeine 3 1 Volksvertreter hinweg unkontrollierbare Heeres⸗ i kredite auswirft und in den Bombardierflugzeug⸗ 75 fabriken und den Geſchützgießereien Creuzot⸗Schnei⸗ 5 der und Chateau⸗Commentry für die Staaten der 13 Kleinen Entente und Polen große Aufträge erledigt werden, begann hier der Abrüſtungsausſchuß des Völkerbundes über die möglichſt baldige Einberufung der letzten vorbereitenden und der all⸗ gemeinen Abrüſtungskonferenz eine langwierige Debatte.„Wenn man lacht, iſt man ent⸗ waffnet“, ſagte ein franzöſiſcher Politiker, als er in den Verhandlungsſaal trat. Tatſächlich habe ich niemals ſo viele lächelnde Mienen in der Ab⸗ rüſtungskommiſſion geſehen wie geſtern nach⸗ mittag. Die einen ſchienen ſich zu amüſieren, die anderen zeigten ſpöttiſche Geſichter. Selbſt die franzöſiſchen Hauptdelegierten konnten ihre Heiterkeit nicht zurückhalten und als man einen von ihnen fragte:„Wird es denn eine ernſte Aus⸗ einanderſetzung geben?“ erwiderte er:„Was fällt Ihnen ein, der Fall iſt jetzt nicht ernſt.“ Schon ſeit einigen Tagen wird in hieſigen franzöſiſchen Kreiſen erklärt, daß ſämtliche Parteien mit Ausnahme der Sozialiſten im franzöſiſchen Parlament von Abrüſtung„und ähnlichen Dingen“ nichts mehr wiſſen wollen, und zwar deshalb nicht, weil ſich Frankreich ſtärker denn jemals be⸗ droht fühle, weil keine Partei die Verantwor⸗ tung auf ſich nehmen wolle, im Falle„eines Angriffs auf Frankreich“ die Verteidigung des Landes geſchwächt zu haben. Die Sitzung des Abrüſtungsausſchuſſes begann mit einer optimiſtiſch verbrämten Darſtellung der bisherigen Arbeiten der vorbereitenden Abrüſtungs⸗ kommiſſtion und mit dem Hinweis auf die Notwen⸗ digkeit, endlich einen Schlußſtrich unter dieſe Ar⸗ beiten zu ziehen, damit die Bilanz auf einer all⸗ gemeinen Konferenz ſtattfinden könne. Als Troſt wurde auf Briands Erklärung hingewieſen, daß die franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen über eine Feſtlegung der beiderſeitigen Seerüſtungen ehr bald zu einem Abſchluß gelangen würden.(Die hieſigen italieniſchen Kreiſe erklären, daß die Ausſichten auf eine Einigung mit Frankreich auf dem Null⸗ punkt angelangt wären.) Jedenfalls ſoll die erſte Etappe, nämlich die internationale Kon⸗ ferenz für Rüſtungseinſchränkungen im Laufe des nächſten Jahres erreicht wer⸗ den. Für November dieſes Jahres iſt die letzte vor⸗ bereitende Konferenz in Ausſicht genommen. Der Vorſitzende Politis brachte den Vorſchlag ein, daß die Vollverſammlung dieſem Wunſch, der baldigen Einberufung der internationalen Konferenz, ſtarken Ausdruck geben möge. Nach dem Vorſitzenden hielt der Norweger Lange eine gemäßigte Rede über das Thema. Er wiederholte zum ſo⸗ und ſovielten Male, was an dieſer Stelle ſchon geſagt wurde: Es wird viel von Abrüſtung geſprochen, aber die Taten laſſen auf Auf. ſich warten. 8 def Der Vertreter Ungarns, Tanzcos, ſchlug 0 kräftigere Töne an. Er erklärte, daß die ungariſche Regierung nur dann den künftigen allgemeinen Ver⸗ trag über eine Einſchränkung der Rüſtungen unter⸗ zeichnen werde, wenn tatfächlich eine Herabſetzung der Rüſtungen, hauptſächlich eine Einſchränkung der effektiven Stärke des Heeres und des Kriegs⸗ materials, ſtattfinden werde. An der Verwirk⸗ lichung derartiger Rüſtungsminderungen zweifelte der Vertreter Ungarns. Dann ergriff Graf Vernſtorff das Wort. Er begann mit einer Art Selbſtironie, 4 bezeichnete ſich als den„Einſiedler in der N l Entwaffnungsfrage“ und erinnerte in einem leichten Anflug von Trauer und Enttäuſchung daran, daß er ſeit fünf Jahren in dieſem Ausſchuß ſitze und noch kein poſitives Arbeitsergebnis geſehen Noch völlig ungeklärte Lage Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 25. September. Der Bericht der„B. Z. am Mittag“ über eine Geheimkonferenz, die am Dienstag im Hotel „Habsburger Hof“ ſtattgefunden hat und an der Ab⸗ geordnete der volksparteilichen Reichstags⸗ und Landtagsfraktion ſowie eine Anzahl Wahlkreisvor⸗ ſitzender und Parteiſekretäre teilnahmen, iſt partei⸗ offiziös als eine nicht gegen Dr. Scholz gerich⸗ tete Aktion gekennzeichnet worden. Wenn das Ber⸗ liner Mittagsblatt beabſichtigt, mit weit über das Ziel hinausſchießenden Schlußfolgerungen die Oppo⸗ ſition gegen den Parteiführer zu ſtärken, ſo hat es, wie ſo oft in ähnlich gelagerten Fällen, das gerade Gegenteil erreicht. Scholz iſt non der Fraktion g geſtern einſtimmig zum Vorſitzenden gekürt worden. Urſprünglich beſtand die Abſicht, die Wahl des Vor⸗ ſitzenden bis nach Weihnachten hinauszuſchieben. Auf Veranlaſſung des Parteivorſtandes wurde dieſer Vorſatz nunmehr geändert und auf Antrag des Ge⸗ heimrats Kahl und nach kurzer Begründung durch den Abg. Thiel, Dr. Scholz ſofort gewählt. In den Kreiſen um Dr. Scholz war man über die Tendenz der Veröffentlichung der„B..“ umſo erſtaunter, als Dr. Scholz am Tage vor der Zu⸗ ſammenkunft im„Habsburger Hof“ eine zweiſtün⸗ dige Unterredung mit dem Halliſchen Ortsgruppen⸗ führer Dr. Schnell, dem Einberufer der Ver⸗ ſammlung, hatte, in der ihn dieſer eingehend über den von ihm geplanten Schritt unterrichtete. Von einer„Geheimkonferenz“ kann alſo keine Rede ſein. Nach Erledigung des Wahlaktes fand in der Fraktionsſitzung noch eine ausgedehnte Diskuſſion über die geſamtpolitiſche Lage, das Regierungspro⸗ gramm und die Sammelbewegung ſtatt. Einen brei⸗ teren Raum nahm die Erörterung der Frage ein, wie ſich die Nationalſozialiſten verhalten werden. Man war in der Fraktion der Auffaſſung, daß den Nationalſozialiſten Gelegenheit gegeben werden müſſe, ihre Stellungnahme zu dem Pro⸗ gramm der Regierung zu präziſieren. Die Reſolu⸗ tion, auf die man ſich ſchließlich einigte, verrät eine deutliche Diſtanzierung vom Kabinett Brüning. Die Volkspartei ſteht vorläufig abwartend beiſeite und will ihre weiteren Entſchlüſſe von der Geſtaltung des Regie⸗ rungsprogramms abhängig machen Die Neigung, mit den Sozialdemokraten zu paktieren, iſt in der Fraktion ſehr gering. Allerdings wird die Stelle in dem Kommuniqué, in dem es heißt, daß „irgend welche Kompromiſſe mit ſozialiſtiſchen Ge⸗ dankengängen“ für die Fraktion unannehmbar ſeien, dahin ausgelegt, daß es ſich nicht ausſchließlich gegen die Sozialdemokratie richte, ſondern auch bis zu einem gewiſſen Grade gegen die National⸗ ſozialiſten, deren Einſtellung der„Völkiſche Be⸗ obachter“ ja jüngſt als„ſozialrevolutionär“ bezeichnet hat. Es war in dieſem Zuſammenhang ſogar davon die Rede, daß die Nationalſozialiſten eine Erhöhung der Unterſtützungsſätze für die Erwerbsloſen verlan⸗ gen würden, einer Forderung, deren rein agitatori⸗ ſcher Charakter unverkennbar iſt. Ganz allgemein ſieht man die parlamentariſche Lage recht peſſi⸗ miſtiſſch an und die Anſichten darüber, wie ſich der Knoten entwirren werde, gehen beträchtlich auseinan⸗ der. Man hält ſelbſt an leitender Stelle der Volks⸗ partei ein Kabinett Braun, das ſich auf So⸗ zialdemokraten, Zentrum und Staatspartei ſtützen würde und auf eine Mehrheit von Fall zu Fall an⸗ gewieſen wäre, für nicht ganz aus dem Bereich der Möglichkeit. Wir möchten an einer ſolchen Löſung doch vorläu⸗ fig zweifeln. a Ueber die Stimmung im Zentrum hören wir, daß noch zehn Tage nach der Wahl in der Fraktion faſt einmütig die Anſicht vorherrſchte, daß der Kanzler die Verſtändigung mit der Sozial⸗ demokratie ſuchen müſſe. Inzwiſchen iſt jedoch die Zahl derer, die das Paktieren mit den. Nationalſozialiſten nicht unbedingt von der Hand weiſen, erheblich gewachſen. Daß die Befür⸗ worter dieſer Politik die Mehrheit in der Fraktion erlangen werden, iſt freilich kaum anzunehmen. Der Kanzler hat ſich bisher ſorgfältig gehütet, für die eine oder andere Seite zu optieren. Ueber die Finanzpläne der Regierung iſt man heute noch immer im Unklaren. Als ſicher gilt nur die Heraufſetzung des Beitrages für die Arbeitsloſenverſicherung auf 6% Prozent. Obwohl die Regierung ausdrücklich erklärt hat, daß ſie auf neue Steuern angeſichts der ſchwierigen Wirtſchaftslage zu verzichten gedenkt, er⸗ hält ſich doch das Gerücht, daß die weitere Er⸗ höhung der Tabakſteuer erwogen werde. Wie durch Einſparungen allein das Defizit gedeckt werden ſoll, iſt vorläufig unerſichtlich, es ſei denn, daß man, wie der„Lo.⸗Anz.“ heute andeutet, an eine all⸗ gemeine Herabſetzung der Beamtengehälter und zu⸗ gleich an eine Aenderung des Fin an zaus⸗ gleichs denkt mit dem Zwang für die Länder und Gemeinden, ebenfalls eine Gehaltsſenkungsaktion in die Wege zu leiten. Soweit wir unterrichtet ſind, ſpielen dieſe Gedanken bei den Beratungen des Kabinetts in der Tat eine gewiſſe Rolle. Aus der Nachtſitzung des Reichskabinelis Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. September Ueber die bisherigen Ergebniſſe der Kabinetts⸗ beratungen, die ſich bis in die Morgenſtunden hin⸗ zogen und heute, wenn irgend möglich, abgeſchloſſen werden ſollen, glaubt der Sozialdemokratiſche Preſſe⸗ dienſt einige Einzelheiten mitteilen zu können: Da⸗ nach ſoll die Aufhebung der Lohnſteuerrück⸗ erſtattungen, die bereits im März in Ausſicht genommen war, jetzt durchgeführt werden. Gleich⸗ zeitig ſeien Pläne wie die Ermäßigung der Ver⸗ mögensſteuer, der Umbau der Realſteuern und die Reform der landwirtſchaftlichen Beſteuerung ſowie auch eine Veränderung des Finanzaus⸗ gleichs, des Steuervereinheitlichungsgeſetzes und eine Abänderung des S7 der Umſatzſteuer, der das Zwiſchenhandelsprivileg enthält, beabſichtigt. Um die Etats des Reichs, der Länder und der Gemeinden für 1931 in Ordnung zu bringen, ſei ferner neben Erſparniſſen in den Sachausgaben auch eine Verminderung der Perſonalaus⸗ f gaben geplant. Ob damit lediglich die Abſicht verbunden ſei, die bis zum 31. März 1931 befriſtete Reichsabgabe zu verlängern oder ob eine weitergehende Kürzung der Beamtengehälter vorgeſchlagen werden ſolle, ſtehe noch nicht feſt. Die Strömung für eine Kürzung der Beamtengehälter ſei außerordentlich ſtark und werde beſonders von denen betrieben, die geſetz⸗ geberiſche Maßnahmen für die Senkung der Löhne für erforderlich halten. In dieſem Zuſammenhang ſei auch der Gedanke aufgetaucht, durch Geſetz einen Eingriff in die durch Tarifverträge feſtgeſetzten Löhne vorzunehmen. So weit die Angaben des Sozialdemokratiſchen Preſſedienſtes, von denen ſich im Augenblick ſchwer er⸗ kennen läßt, inwieweit ſie lediglich auf Kombi⸗ nationen beruhen. Daß eine weitere Herab⸗ ſetzunng der Beamtengehälter ernſtlich zur Debatte ſteht, wird auch von der„Beamtenkorreſpon⸗ denz“ beſtätigt. Es verlautet, daß die Kürzung in ge⸗ ſtaffelter Form durchgeführt werden ſoll, etwa in der Art, daß die Gehälter der unteren Beamtenkategorien um 5 v.., die Gehälter vom Miniſterialrat aufwärts um 10 v. H. gekürzt werden und dann weiter nach oben geſtaffelt bis zu den Miniſtergehältern, die um 30 v. H. herabgeſetzt werden ſollen. Wird das Kabinett rechtzeitig mit ſeinen Arbeiten fertig, ſo will ſich der Kanzler, wie bereits ge⸗ meldet, am Freitag nach Dresden begeben, um dort vor dem Städtetag zu ſprechen. Es wäre dann im⸗ merhin möglich, daß er bei der Gelegenheit Näheres über das Regierungsprogramm der Oeffentlichkeit mitteilt. Der Reichsfinanzminiſter Dietrich wird ſich, wie wir hören, nach Abſchluß der Kabinettsberg⸗ tungen auf einige Tage Erholung gönnen. habe. Das Arbeitsreſultat ſei als lächerlich zu bezeichnen. Ueber die Herab⸗ ſetzung des Kriegsmaterials ſei überhaupt nicht ge⸗ ſprochen worden. Der Völkerbund ent⸗ täuſche die öffentliche Meinung aller Länder und ſei auf dem gefährlichen Wege, ſeiner Hauptaufgabe, der Ab⸗ rü ſtung, untreu zu werden. Ueberall zeige ſich die größte Ungeduld. Graf Bernſtorff brachte nun den Entſchließungsautrag ein, dahin lautend, daß die vorbereitende Kommiſſion vor Ende des Jahres ihre Arbeiten abſchließen ſoll, und er⸗ ſuchte den Rat, die allgemeine Abrüſtungs konferenz ſobald wie möglich im Lauf des nächſten Jahres ein⸗ zuberufen. 5 Der Vorſitzende wandte ſich gegen die Er⸗ klärung Bernſtorffs, daß die Abrüſtung die Haupt⸗ aufgabe des Völkerbundes ſei und erklärte, alle Artikel der Völkerbundsſatzung beſäßen rechtlich den gleichen Wert. Er verlas ſodann einen Antrag des ſüdamerikaniſchen Delegierten Matos(Guate⸗ mala), der den Wunſch ausſpricht, die Vollverſamm⸗ 2 lung möge auf die Dringlichkeit der Einberufung einer allgemeinen Abrüſtungskonferenz hinweiſen. Es liegt eine ſtarke Aehnlichkeit zwiſchen dem Entſchließungsentwurf Bernſtorffs und dem des Südamerikaners vor. Offenbar handelt es ſich hier um ein Mannöver, das vermeiden ſoll, daß in der Abrüſtungskommiſſion der deutſche An⸗ trag angenommen werde. Man will den Südamerikaner vorſchieben. Wahr⸗ ſcheinlich iſt es ein lächerliches Coulbirmanöver ge⸗ wiſſer franzöſiſchen Funktionäre. Die Sen ſation im negativen Sinn bil⸗ dete eine Erklärung Lord Robert Ceeils, der von den präziſen und kräftigen Ausführungen des Au⸗ ßenminiſters Henderſon gehörig abrückte. Lord Robert Cecil proteſtierte gegen Bernſtorffs Behauptung, die vorbereitende Abrüſtungskommiſ⸗ ſion habe kein poſitives Ergebnis geliefert. Er wies auch die Aeußerungen des deutſchen Delegierten zu⸗ rück, daß die Völker ihre Geduld verlieren würden. „Geduld, viel Geduld müſſen wir noch aufbrin⸗ gen,“ ſagte Lord Robert Cecil,„denn noch niemals ſeit Menſchengedenken iſt ein ſolches Werk wie das einer internationalen Abrüſtungskonvention in An⸗ griff genommen worden.“ Die Debatte wird wahrſcheinlich erſt morgen zum Abſchluß gelangen und dazu führen, daß an die Voll⸗ verſammlung ein Anſuchen der Abrüſtungskommiſ⸗ ſion geht des Inhalts, daß die vorbereitende und die allgemeine Abrüſtungskonferenz eheſtens ſtattfin⸗ den ſollen. Nach der Sitzung wurde natürlich über die Er⸗ klärung Lord Robert Ceeils viel geſprochenn. Man erklärt, daß Lord Robert Cecil beauftragt geweſen ſei, etwas zu bremſen. Auf der italieniſchen Delegation wurde ſpät abends die Mitteilung gemacht, daß die Seeab⸗ rü ſtungsver handlungen zwiſchen Ita⸗ lien und Frankreich als geſcheitert an⸗ zuſehenſeien. Die italieniſche Delegation weiſt darauf hin, daß trotz aller von italieniſcher Seite ge⸗ machten Anſtrengungen, zu einer Einigung zu gelan⸗ gen, infolge der franzöſiſchen Unnach⸗ giebigkeit kein poſitives Ergebnis er⸗ zielt werden könne. 2. Seite/ Nummer 443 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 25. September 1930 Gehaltsherabſetzung bei Kommunalbeamten (Meldung des Wolffbüros) — Breslau, 24. September. Ein Urteil des Bezirksausſchuſſes ſpricht umfangreiche Gehaltskür zungen gegen 2335 Beamte und Angeſtellte der hieſigen Kommunalverwaltung aller Gehaltsgruppen aus. Da der Regierungspräſident die Befürchtung hegte, daß das Haushaltjahr 1930 wiederum mit einem Fehlbetrag abſchließen könnte, hat der Bezirksaus⸗ ſchuß das Urteil für vorläufig vollſtreck⸗ bar erklärt, weil eine ſpätere Auswirkung des Beſchluſſes einen großen Nachteil für das Gemein⸗ weſen bedeuten würde. Innerhalb von 14 Tagen wird ſich der Magiſtrat zu entſcheiden haben, ob er Beru⸗ fung beim Provinzialrat einlegt. — Hamburg, 24. September. Die Mitglieder des Senats haben ſich ange⸗ ſichts der allgemeinen Notlage entſchloſſen, bis auf weiteres 10 v. H. ihres Gehalts(30 000 Mark für hauptamtliche und 15000 Mark für nebenamtliche Senatoren) der Wohlfahrtsbehörde für die Erwerbs⸗ loſenſpeiſung zu überweiſen. Der Prozeß gegen Reichswehroffiziere Telegraphiſche Meldung Leipzig, 24. September. Die Vernehmung des Hauptmanns a. D. von Pfeffer, der wegen ſeines Nichterſcheinens am Vormittag in Strafe genommen worden war, geſtal⸗ tete ſich am Nachmittag des heutigen zweiten Ver⸗ handlungstages des Hochverratsprozeſſes äußerſt ſpannend. Der Zeuge gab an, nach dem Kapp⸗Putſch ſeinen Abſchied genommen zu haben. Jetzt ſei er in der Reichsleitung der NSDAP. tätig. Er begrüßte die drei Angeklagten mit dem Faſchiſtengruß und wurde deshalb von dem Vorſitzenden zur Ordnung gerufen. Er erklärte, er müſſe die Zumutung z u⸗ rückweiſen, daß es je zu einer Verbindung zwi⸗ ſchen ihm bezw. ſeiner Partei und Reichswehroffizie⸗ ren gekommen ſei. Das ſei ſchon deshalb völlig aus⸗ geſchloſſen, weil es in der Partei ausdrücklich ver⸗ boten ſei, eine ſolche Verbindung einzugehen. Selbſtverſtändlich ſei aber beabſichtigt, mit der Reichs⸗ wehr zuſammenzuſtehen, wenn die NSDAP. ihr Ziel auf legalem Wege erreicht habe. Dazu ſei ſie ja auf dem beſten Wege. Irgendwelche Vereinbarun⸗ gen mit den Angeklagten ſeien aber beſtimmt nicht zuſtande gekommen, und Geld hätten ſie natürlich ehenſowenig erhalten. Nachdem wurden die beiden Ulmer Leutnants Bergmann und Wolff vernommen. Bei dieſer Vernehmung entwickelte ſich über den Ausdruck „Zellenbildung“ ein heftiger Wortwechſel zwi⸗ ſchen verſchiedenen Zeugen, dem Verteidiger Dr. Sack und dem Unterſuchungsrichter, Landgerichts⸗ direktor Braune. Verſchiedene Zeugen, beſonders von Pfefſer und Wegener, erklären, daß ihnen der Ausdruck„Zellenbildung“ vom Unterſuchungsrichter ſozuſagen in den Mund gelegt worden ſei. Auch der Zeuge Oberleutnant Geiſt will auf ſeinen Eid nehmen, daß er das Wort„Zellenbildung“ zuerſt von dieſem Unterſuchungsrichter gehört habe, Dieſen Behauptungen trat Landgerichtsdirektor Dr. Braune mit aller Entſchiedenheit entgegen. Der Antrag des Verteidiger Dr. Sack, General⸗ oberſt Heye und General Waenter als Zeugen zu laden, wurde vom Gericht mit der Begründung abgelehnt, daß es heute nicht mehr darauf ankomme, was dieſe Herren damals beim Stande der Vorver⸗ handlungen ſich für ein Bild über die Angeklagten gemacht hätten.— Damit ſchloß der zweite Verhand⸗ fungstag. Schweres Erdbeben in Rußland — Moskau, 24. Sept. Ein ſtarkes Erdbeben zerſtörte in der Nähe von Stalinabad in Tadſchikiſtan ſieben Dörfer und beſchädigte weitere zehn Dörfer erheblich. Bisher wurden 175 Tote und über 300 Verletzte fſeſtgeſtellt; etwa 1200 Familien ſind ob⸗ dachlos. Ein Regierungsausſchuß iſt zur Organiſie⸗ rung der Hilfeleiſtung abgereiſt. der Hand ins Zimmer. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Sept. Die deutſchfeindlichen Demonſtrationen in Prag, die ſich gegen die' deutſchen Tonfilme richten, haben in der vergangenen Nacht ſkandalöſe Ausmaße an⸗ genommen. Bezeichnend iſt, daß die Polizei die Demonſtranten gewähren ließ und erſt eingriff, wenn ſie den Zweck ihrer Aktion, nämlich die Schließung der einzelnen Kinos, erreicht hatten. Die Chauviniſten finden die weiteſtgehende Unter⸗ ſtützung bei dem Oberbürgermeiſter von Prag, Dr. Ba xa, einem berüchtigten Deutſchenfreſſer, der von dem tſchechiſchen Innenminiſterium ein generelles Verbot deutſcher Tonfilme für Prag verlangt, mit der die Tatſachen auf den Kopf ſtellenden Begrün⸗ dung, daß durch ſie die öffentliche Ruhe und Ordnung geſtört werde. Ueber die Ausſchreitungen des tſchechiſchen Pöbels werden dem„Berliner Tageblatt“ noch folgende Einzelheiten gedrahtet:: 5 Gegen elf Uhr abends trafen aus allen Teilen Prags Meldungen über die Verwüſtungen ein, die die um dieſe Zeit noch immer herumziehenden Demon⸗ ſtranten angerichtet haben. Im neuen Deutſchen Theater wurden die Fenſterſcheiben eingeworfen, während gerade eine Feſtvorſtellung des Wiener Reinhardt⸗Theaters abgehalten wurde. Man bomba⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros — Berlin, 24. Sept. Die heutige Verhandlung des Weſſel⸗Prozeſſes brachte die Vernehmung der letzten Angeklagten, die dem Täter zur Flucht verholfen hatten. Sie wollen nicht gewußt haben, wer Höhler ſei und um was es ſich handelte. Es begann darauf die Zeugen ver nehmung. Als Hauptzeugin wurde die Braut Horſt Weſſels, die Schneiderin Erna Jänichen, aufgerufen. Unter allgemeiner Spannung wurde ſie von Beamten in den Saal getragen. Sie ſah ſehr leidend aus und trug einen Gipsverband um den rechten Fuß, den ſie erſt kürzlich gebrochen hat. Am Abend der Tat ſaß ich, ſo erzählt ſie, in Weſ⸗ ſels Zimmer. Plötzlich klingelte es draußen. Gleich darauf wurde die Tür etwas aufgeriſſen. Ein Arm in Augenhöhe kam durch, und es fiel ein Schuß. Nach dem Schuß wurde die Tür ganz aufgeriſſen, ſo daß ich den Täter ſehen konnte. Horſt Weſſel konnte nur noch röcheln:„Arzt“, das war alles, was er ſagen konnte. Ali Höhler kam mit der Piſtole in Er fand auch eine Piſtole im Kleiderſchrank, die er an ſich nahm, und ſagte zu uns:„Holt Arzt, und Schnauze halten, ſonſt gehtes euchebenſo.“ Dann lief alles fort. Ich lief dem Täter nach, in der Hand eine Waffe, die mir gehörte, und die ich aus dem Schrank geholt hatte. Ich ſchickte dann nach einem Arzt und ging zu Be⸗ kannten, um Hilfe zu holen, weil wir den Verletzten nicht vom Boden hochheben konnten. Weſſel hat in Jena ſtudiert, das Studium aber aufgegeben, nach⸗ dem er ſie kennen gelernt habe. Er arbeitete im Tiefbau und verdiente wöchentlich 40 Mark. Später wollte er mit Unterſtützung ſeiner Großmutter das Studium wieder aufnehmen. Vorſitzender:„Im übrigen betätigte er ſich in der nationalſozialiſten Bewegung. Zeugin:„Jawohl, er war mit Leib und Seele Nationalſozialiſt.“ 55 Auf Beſbagen des Stgatsanwaltſchaftsrats Fiſcher bekundete die Zeugin noch, daß ſich die ganze Sache in einem Zeitraum von Sekunden abgeſpielt hätte. Vor⸗ her wäre kein Wort darüber gefallen. l Staatsanwalt:„Können Sie mit Sicherheit beeiden, daß Höhler, als Weſſel am Boden lag, ihm zurief:„Du weißt ja, wofür du das bekom⸗ men haſt“. Deulſchfeindliche Ausschreitungen in Prag Der Weſſel-Prozeß in Berlin Die Braut des Ermordeten ſagt aus dierte das Theater mit Steinen, von der Rampe wurden hetzeriſche Anſprachen gehalten. Polizeilicher Schutz war dem Theater nicht gegeben worden. Die Vorſtellung wurde abgebrochen, nach einer Anſprache des Regiſſeurs aber fortgeſetzt. Das Publikum mußte durch die hinausgelaſſen werden. f Im Kaffee Nizza ſind ſämtliche Fenſter⸗ ſcheiben eingeſchlagen worden, ebenſo im Kaffee Roxy, das völlig demoliert wurde. Von dort begab ſich die Menge in die Gaſſen der Joſephsſtadt, wo die Demonſtranten mit Zaunlatten gegen deutſche und jüdiſche Firmenſchilder und Schau⸗ fenſter vorgingen und vandaliſch hauſten. Polizei ließ ſich nicht blicken. Die Cafétiers riefen in den deutſchen Zeitungen an und baten dringend, die Redaktionen mögen doch verſuchen, die Polizei zu erreichen. Auf ihren eigenen Anruf komme ſie nicht. Nur zum Schutze der tſchechiſchen Zeitung„Czesko Slovo“, die wegen einer angeblich deutſchfreundlichen Bemerkung von den Demonſtranten bedroht wurde, griff die Polizei ein. Dort allerdings ging ſie gegen zehn Uhr abends mit gezogenem Säbel und Gummi⸗ knüppeln vor. Um Mitternacht dauerten die Tu⸗ multe noch an. Ob und wieviele Perſonen verletzt worden ſind, ließ ſich noch nicht feſtſtellen. Polizei Zeugin:„Das kann ich beeiden.“ Nachdem auf die Vernehmung weiterer Zeugen verzichtet worden war, wurde die Beweis auf⸗ nahmegeſchloſſen. Die Gerichtsärzte Profeſſor Dr. Strauch und Medizinalrat Dr. Freiherr von Marnholtz begutachteten, daß der Schuß in horinzon⸗ taler Richtung auf Weſſel abgegeben worden ſei. Die Behauptung Höhlers, daß Weſſel ein kleiner Mann geweſen ſei, entſpreche nicht der Tatſache. Weſſel ſei 1,80 Meter groß geweſen, alſo ungefähr von derſelben Größe wie der Angeklagte Höhler. Es ſei daher unglaubwürdig, daß die Piſtole ſich beim Herausziehen entladen habe. Die Verletzung Weſſels ſei ſo ſchwer geweſen, daß eine Rettung des Lebens faſt ausſichtslos geweſen ſei. Der Vorſitzende machte noch darauf aufmerk⸗ ſam, daß die Gruppe der Angeblagten, die wegen Totſchlags und Beihilfe dazu unter Anklage geſtellt ſeien, auch aus anderen rechtlichen Geſichtspunkten als nach der Anklage verurteilt werden könnten, und zwar einmal wegen Landfriedensbruchs, dann aber auch wegen gemeinſchaftlicher gefährlicher Körperverletzung mit Todeserfolg. Weiterhin machte er dieſe Angeklagten darauf auf⸗ merkſam, daß ihr Tun auch auf Raub mit Waffen und Todeserfolg angeſehen werden könne, worauf nach dem Geſetz Zuchthaus nicht unter zehn Jahren oder lebenslkängliches Zuchthaus ſtehe. Schließlich könnten ſie wegen vorſätzlicher, ge⸗ meinſchaftlicher Tötung berurteilt werden. a Die Verhandlung wurde dann auf Donnerstag früh 9 Uhr vertagt. Es beginnen ſofort die Plä⸗ doyers. 48 Ruſſen zum Tode verurteilt Telegraphiſche Meldung Moskau, 24. Sept. Das Kollegium der ſtaatlichen politiſchen Verwal⸗ tung prüfte im Auftrag des Zentralexekutivkomitees und des Kommiſſarenrates der Sowjetunion die An⸗ gelegenheit der konter revolutionären Schä⸗ digungsorganiſation auf dem Gebiete der Lebensmittelverſorgung der Bevölkerung. Der Führer der Organiſation, Alexander Riaſanzew, Eugen Karatygin und 46 andere Organiſatoren und Teilnehmer an der Schädigung an verſchiedenen Lebensmittelverſorgungsorganen wurden z u m Tode verurteilt. Das Urteil iſt voll⸗ ſtreckt. Neue Reichsbahnpräſidenten Telegraphiſche Meldung Zum Präſidenten der Reichsbahndirektion Ber⸗ lin iſt Reichsbahndirektionspräſident Dr. ing. h. e. Marx ernannt worden. Dr. Marx iſt zurzeit Leiter der Reichsbahndirektion Eſſen. Er wird die Leitung der Reichsbahndirektion Berlin, deren letzter Präſident der im Mai d. J. verſtorbene Reichsbahndirektionspräſident Dr. Stapff war, in Kürze übernehmen. Nachdem Reichsbahndirektionspräſident Dr. Marx mit der Leitung der Reichsbahndirektion in Berlin betraut worden iſt, wurde zum neuen Präſidenten der Reichsbahndirektion Eſſen Reichsbahndirektor Leibbrand aus der Hauptverwaltung der Reichs⸗ bahn ernannt. Herabsetzung von Krankenkaſſenbeiträgen Die neuen Vorſchriften über die Krankenverſiche⸗ rung wirken ſich weiter günſtig aus. Immer zahl⸗ reicher werden die Meldungen der Krankenkaſſen über die Herabſetzung der Krankenkaſſenbei⸗ träge. So hat z. B. die Allgemeine Orts⸗ krankenkaſſe der Stadt Berlin die Bei⸗ auf 6 v. H. herabgeſetzt. Von Betriebskran⸗ kenkaſſen haben beiſpielsweiſe folgende ihre Beiträge herabgeſetzt: Rheinmetall(Düſſeldorf) von 6 v. H. auf 4,2 v.., Krupp(Eſſen) von 5,6 auf .8 v.., Demag(Benrath) von 6 auf 47½ v.., Dortmunder Union(Dortmund) von 4,5 auf 3,9 v. H. Motorenfabrik Deutz AG.(Köln⸗Deutz) von 6,9 auf 6 v.., Schnellpreſſenfabrik Frankenthal, Albert u. Co. von 6 auf 5 v. H. Letzte Meldungen Vom Bären zerfleiſcht * Mannheim, 28. Sept. Im Waldparkreſtaurant„am Stern“ wurde heute vormittag gegen 9g Uhr der Wärter der Mann⸗ heimer Löwen beim Füttern der Raubtiere von dem Bär überfallen und ſchwer verletzt. Der Bär wurde vom Ueberfallkommando durch zwei Ka⸗ rabinerſchüſſe getötet. Dazu erfahren wir folgende Einzelheiten: Der Löwenwärter des Waldparks befindet ſich ſeit einigen Tagen in Urlaub. Ihn vertritt der aus Altingen (Württemberg) ſtammende 51 Jahre alte Raubtier⸗ wärter Eruſt Käſer. Wie üblich, wollte er hene morgen erſt die Löwen und dann den im Löwenkäfig befindlichen Braunbären füttern. Kaum hatte er den winger geöffnet, als ſich der Bär auf den Wärter ſtürzte und ihm einen Hieb verſetzte, daß der Wär⸗ ter betäubt zu Boden ſank. Der Bär ſprang aus dem Zwinger, bearbeitete den am Boden liegen⸗ den Wärter mit ſeinen Krallen und riß ihm die Klei⸗ der vom Leibe. Dem Perſonal des Waldparkreſtaurants gelang es nicht, den Bären zu vertreiben. Erſt das Ueber⸗ fallkommando, das gerufen wurde, konnte das wütende Raubtier durch zwei Karabinerſchüſſe töten Der Wärter wurde hauptſächlich am Hinterkopf und an den Schultern ſchwer verletzt. Er wurde in das Krankenhaus geſchafft, wo er ſofort operiert wurde, Sein Zuſtand iſt lebensgefährlich. „Graf Zeppelin“ über Stockholm — Siockholm, 24. Sept. Das Luftſchiff„Gra Zeppelin“ erſchien um 9,40 Uhr abends über Stock⸗ Holm und beſchrieb in geringer Höhe einige Schleifen über der Stadt. Nach ungefähr einer halben Stunde ſetzte das Luftſchiff, nachdem es 18 Kg. Poſt abge⸗ worfen hatte, ſeine Fahrt in ſüdlicher Richtung fort. Das Luftſchiff war durch einen ſtarken Südweſt⸗ auf den Straßen und Plätzen der Stadt angeſam⸗ melt, die das Luftſchiff erwarteten. Herabſetzung der Bergarbeiterlöhne in Belgien — Brüſſel, 24. Sept. Nach Zeitungsmeldungen hat der Gemiſchte Bergwerksausſchuß beſchloffen, vom erſten Sonntag des Oktober an die Löhne in 1 Bergwerken des Landes um 4 v. H. herabzu⸗ etzen. kk——̃—̃. X Mannheimer Kunſtverein Nach einer kurzen ſommerlichen Pauſe hat der Mannheimer Kunſtverein ſeine Pforten wieder geöff⸗ net und ſeine Räume wieder neuen Ausſtellungen er⸗ ſchloſſen. Ein Kunſtverein iſt in allererſter Linie dazu verpflichtet, mit jungen oder neuen Künſtlern auf den Plan zu treten, um ſie einer breiten Oeffentlichkeit (hoffentlich) bekannt zu machen. Wenn er dieſes Bild bisher vermittelte, ſo fährt er, wie aus der Ausſtel⸗ 9 5 und den Namen zu erkennen iſt, damit weiter ort. Zuerſt ſei Fritz Lederle⸗ Ludwigshafen genannt, ein Autodidakt, der ſich von der Pike auf, zu ganz beachtlichen Werken aufgearbeitet hat. Es muß ihm das Zeugnis ausgeſtellt werden, daß er überaus fleißig iſt und beſonders die engere und weitere Lud⸗ wigshafener Umgebung als naheliegende Motive be⸗ nützt. Bei ſeinen neueren Arbeiten läßt er immer mehr das Detail zu Gunſten einer Malerei in größe⸗ ren Zügen, fallen. Farblich tritt er recht keck hervor, ohne aufdringlich zu wirken. Unſtreitig eines der beſten Bilder„Chemiſche Induſtrie“ beim Giulini⸗ werk darſtellend, ſowie das„Auf dem Balkon“, eine Frau, Grammophon und Blumen recht hübſch kom⸗ biniert. Dann weiter einige recht gute Sachen, eine Partie aus dem Ebertpark, blühende Mandelbäume an der Haardt, eine Korngruppe, ein Dreſchmaſchinen⸗ motiv, ſchließlich noch eine Rehbachlandſchaft und ein Ludwigshafener Stadtbild im Winter. Ein bunter Strauß ſeſſelt noch durch ſeine farbliche Geſtaltung. Aus all dieſen Bildern aber ſtrömt eine Ruhe aus. Die leichtflüſſigen und mit gutem Strich gemalten Aquarelle zeigen Landſchaften vor Dürkheim, bei Ungſtein, vor Oggersheim, eine rauchige Szene vom Eiſenbahnviadukt, vom Luitpoldhafen und Ebertpark in Ludwigshafen. Einige Erntebilder, ſowie ein flott aquarellierter Zigeunerkarren vervollſtändigen ſeine Kollektion. ö Dann folgt Salmona Slocovich⸗Mün⸗ chen, recht beachtenswert durch ſeine verſchiedenen Bilder in zarten und fein abgewägten Tönen, ob man nun feinfühlige Charakterfiguren, einen Ruſſen oder Indier, Porträts, Stilleben mit Früchten und Blu⸗ men, oder duftige Aquarelle ſieht, bei denen meiſt nur das Minimum eines Farbauftrages verwendet iſt und trotzdem von einer geſchloſſenen und fabelhaften Wirkung ſind. In ihrer Durchgeiſtigung entbehren ſie nicht der Natürlichkeit im Ausdruck. Bei einer lockeren Transparenz und vornehmer Farbklänge iſt er durchaus auf die Qualität der Malerei bedacht, ohne ſich auch irgendwelche Experimente und Pro⸗ bleme zu geſtatten. 8 Hermann Hörner ⸗ Steglitz malt vor⸗ nehmlich Segelſchiffe, aneinandergereihte Maſten, her⸗ vordringende Segelſchnüre, Stadtbilder unter Be⸗ tonung der Häuſerblöcke und der Monumentalität als Ganzes, dann Schiffe in Not, Fiſcherboote vor Anker und am Abend, Schiffe mit Häuſern im Hin⸗ tergrund, mehrmals das Häuſermeer von Barcelona, auch einmal Schwäbiſch⸗Gmünd, himmelanſtrebende Kirchen, Verkehrsſtraßen und enge Gäßchen und vie⸗ les andere. Alles erſcheint in den tiefſchwarzen Kon⸗ turen und reichlicher Verwendung von tiefem Rot und beſonders Ultramarineblau faſt geſpenſterhaft und als Spuk, beſonders da auch die Motive von einer eigenartigen Romantik beſeelt ſind. Trotz allem aber entbehren ſie nicht einer Durchgeiſtigkeit; es läßt ſich allerdings nicht leugnen, daß er von den großen Vla⸗ men manches gelernt hat. Aus all den Bildern aber ſtrömt ein Feſſeln aus. Weniger wirkungsvoll aber ſind die Porträts, ausnahmlich vielleicht des Knie⸗ ſtückes der Tänzerin Pumanova. Allerdings iſt ihr Blick mehr von der Ferne aus berechnet. Gut und amüſant ſind die verſchiedenen Stilleben. Schließlich folgt noch Heinz Roſe⸗München. Als Schüler des großen Slevogt hat er von dieſem wohl die Flüchtigkeit, aber nicht das große Können und die Gründlichkeit gelernt. Wohl malt er kontraſt⸗ reich, locker und in breitangelegten Strichen, in im⸗ preſſtoniſtiſcher Technik— auch Dinge, die eigentlich gar kein Motiv ſind, wie beiſpielsweiſe die Pirmaſen⸗ ſer Landſchaft. Beſſer jedoch in der Art iſt der Rau⸗ ſchenbrunnen bei Pirmaſens, auch das Waldinterieur iſt nicht ganz außer Acht zu laſſen, von all den Por⸗ träts aber vermag nur eines, das Bildnis einer Frau, einigermaßen zu feſſeln. W. Ende des Startums: das Ensemble Zum Gaſtſpiel des Deutſchen Künſtlertheaters Berlin Man ſchreibt uns: Zum erſten Male ſchickt der Berliner Theaterdirektor Dr. Robert Klein ein Enſemble ſeiner Bühnen auf Gaſtſpiele. Dr. Robert Klein iſt heute neben Reinhardt der wichtigſte Theaterleiter Berlins. Was er für die Reinhardtbühnen ſelbſt bedeutet, kann man in dem Buch, das zum Reinhardtjubiläum herausgegeben wurde, nachleſen. In der Zeit des vollſtändigen wirtſchaftlichen und künſtleriſchen Ver⸗ falls beriefen die Reinhardtbühnen den jungen Dr. Klein zu ihrem Leiter. In kurzer Zeit hatte er die wichtigſten Berliner Privattheater wirtſchaftlich ge⸗ feſtigt durch die Gründung eines neuartigen Abonnementsſyſtems, das heute neben den bedeutend⸗ ſten Privattheatern auch die Staatstheater Berlins umfaßt, und künſtleriſch durch die Schaffung eines Enſembles. i In einer Zeit der Ebbe an ſtarken dramatiſchen Werken ſah Dr. Klein das Heil des Theaters nicht in fruchtloſen expreſſioniſtiſchen Experimenten, ſon⸗ dern in der Arbeit an einer unbedingten ſauberen, gepflegten und geſchloſſenen Aufführung. Es war ütblich geworden, daß ein Star mit einer Rieſengage verpflichtet wurde, der ſich aus einer minderwertigen und ſchlecht bezahlten Schauſpieler⸗ ſchar heraushob, wie man es noch oft bei ſogenann⸗ ten Stargaſtſpielen findet. Um die Stargage er⸗ ſchwingen zu können, mußten die anderen Mitſpie⸗ lenden ſo billig wie möglich ſein. Der künſtleriſche Wert dieſer Aufführungen iſt gleich Null. Zum erſten Male ſeit den Zeiten Brahms ent⸗ ſtand unter Dr. Robert Klein wieder ein Enſemble. Alles was man in den letzten Jah⸗ ren an den Reinhardthühnen an ſauberen, diſzipli⸗ nierten und gepflegten Aufführungen geſehen hat, iſt Dr. Kleins Werk. Er wagte es als Erſter, dem geſſene, die er neu entdeckte, beſſer bezahlte und künſtleriſch gleichberechtigt mit den Stars in die Aufführung ſtellte. Er vernichtete den Star an ſei⸗ nen Bühnen durch das Starenſemble. Jede Rolle wurde mit Stars beſetzt, alle Leiſtungen gegenein⸗ ander abgeſtimmt, ſo daß nicht mehr eine aus der Aufführung herausragte und die Geſchloſſenheit des Ganzen zerſtörte. Der Etat erhöhte ſich allerdings ungeheuer, aber das Publikum erkannte raſch den Wert und die künſtleriſche Bedeutung dieſer Auf⸗ führungen und ſorgte, daß ſie ſich bezahlt machten. Auch äußerlich zerſtörte Dr. Klein das Startum anrief. Er brachte es ſogar ſoweit, daß er auf ſeinen Plakaten und Ankündigungen keinen Schau⸗ ſpieler größer als den anderen drucken läßt, weil die ganze Aufführung tatfächlich aus einem Guß iſt. Nach ſeinem Weggang von den Reinhardtbühnen vor einem Jahr— er leitet heute das Deutſche Künſtlertheater und das Renaiſſance⸗ theater in Berlin unter ſeinem eigenen Namen — iſt Robert Klein der Theaterleiter geworden, auf den die größten Hoffnungen geſetzt werden. Er wird auch der Erſte ſein, der mit dem Abbau der Eintrittspreiſe in Berlin beginnt. Kindlich 5 Startum zu trotzen, indem er junge begabte 1 Schauſpieler, die er entdeckte, und alte ver⸗ „Mami! Komm ſchnell! Die Milch iſt ſchon größer geworden als der Topf!“ träge mit Wirkung vom 1. Oktober 1930 an von 7 8 ſturm verſpätet über Stockholm eingetroffen. Schon. 1 um 7 Uhr abends hatten ſich große Menſchenmaſſen n, zugunſten des Enſembles, indem er ſich als Erſter* gegen die Diſziplinloſigkeit und Willkür des Stars 4 wandte in Prozeſſen, zu denen er die Oeffentlichkeit* einge noch ſchen Min laſſel Gru: ſtellu Jahr geme nun und deren Frei einer bärer einen 1918 bei e Fleif mehr Men fleiſch Haus Dach komm Igel Hirſe 0 * J. Sach gen 1 Der Preu deute nenſc und berei 1860 ſonen Hes von Alſin erkra Perf. in S Perf. A V „fahr ſchop R merft bare lende but Nein Saal zapfe 0 „Mei aben! lieben Weit lenſte Ausl dara. bin werd verſa „G Betr er h. e. zeit wird eren bene war, Marx erlin nten ktor ichs⸗ ſiche⸗ zahl⸗ iſſen tbei⸗ t 8 Bei⸗ n 7 AN ihre von auf b. H. auf t u. e Donnerstag, 25. September 1930 ——. Neue Maunheimer Zeitung 4 Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 443 Der nachfolgende Artikel des Vet.⸗Rat Zahn⸗ Heidelberg behandelt in eindringlicher und allge⸗ mein verſtändlicher Weiſe die Gefahren der Trichi⸗ nenkrankheit. Seine Darlegungen zeigen deutlich, daß es mit einer örtlich begrenzten Trichinenſchau — wie ſie in nächſter Zeit einzelne Städte in Baden einführen werden— nicht getan iſt. Eine wirkſame Bekämpfung der Trichinoſe wird ſich nur durch Ein⸗ führung der obligatoriſchen Trichinen⸗ 1 ſchau erreichen laſſen. Auch das badiſche Fleiſcher⸗ gewerbe ſteht grundſätzlich auf dem Boden der obli⸗ gatoriſchen Trichinenſchau, ſodaß wir den Forde⸗ rungen des Vet.⸗Rat Zahn nur beipflichten können. In allen deutſchen Staaten iſt die Trichinenſchau eingeführt, nur in Baden war dies bis vor kurzem noch nicht der Fall. Trotz vielfacher Berichte der badi⸗ ſchen Schlachthofdirektoren an die Behörden. Das Miniſterium des Innern hat es den Städten über⸗ laſſen, die Trichinenſchau einzuführen, anſtatt auf Grund der, in einer von mir verfaßten Zuſammen⸗ ſtellung über die Trichinoſe in Deutſchland vom Jahre 18601928, geſchilderten Verhältniſſe eine all⸗ gemeine Durchführung anzuordnen. Karlsruhe hat nun die Trichinenſchau am 1. April 1930 eingeführt und auf die Hausſchlachtungen ausgedehnt, die an⸗ deren Städte: Mannheim, Pforzheim, Heidelberg, Freiburg werden ſolgen. Vorkommen der Trichinoſe in Süddeutſchland In Bayern waren unter 10 000 Schweinen bayriſcher Herkunft 1,5 trichinöſe, unter 10000 Schwei⸗ nen norddeutſcher Herkunft nur 0,3 trichinöſe. Mit⸗ hin waren unter den bayriſchen Schweinen 5 mal ſo viel trichinöſe wie unter den norddeutſchen. InWürt⸗ temberg beſteht die Trichinenſchau ſeit 1. Okt. 1927. Bis jetzt wurden in Stuttgart 4, in Ulm 3, in Tübin⸗ gen und Ludwigsburg je 1 trichinöſes Schwein feſt⸗ geſtellt. In Heſſen iſt die Trichinenſchau in den Städten Gießen, Darmſtadt und Mainz eingeführt. Vorkommen der Trichinoſe bei verſchiedenen Tieren Außer unter den Haus⸗ und Wildſchweinen kommt die Trichinoſe auch vor bei Hunden. Vom Jahre 1904 bis 1912 wurden 126 trichinöſe Hunde ermittelt, unter 10 000 Stück waren 19,8 trichinöſe. Ferner bei Katzen, Ratten und Mäuſen.— Unter erſteren bis zu 8,4 v.., bei Ratten der Abdeckereien bis zu 50 v. H. 1903 wurden in verſchiedenen Orten 5 trichinöſe Füchſe ermittelt. 1896 wurde die Trichinoſe bei einem Bären des Chemnitzer Zoologiſchen Gartens feſtgeſtellt, 1903 bei, einem Bärenſchinken der Aus⸗ landsfleiſchbeſchauſtelle, Berlin, 1909 bei 3 Eisbären einer Hagenbeckſchen Schau in Prag., 1910 bei 2 Eis⸗ bhären einer Hagenbeckſchen Schau in Prag, 1912 bei einem Bären des Münchener Zoologiſchen Gartens, 1918 bei einem Bären des Berliner Tiergartens, 1930 hei einem Bären in Stuttgart. Beim Dachs, deſſen Fleiſch oft von Waldarbeitern genoſſen wird, iſt auch mehrfach Trichinoſe feſtgeſtellt worden, Auch zwei Menſchen erkrankten durch den Genuß von Dachs⸗ fleiſch. Daher muß die Trichinenſchau außer auf Haus⸗ und Wildſchweine auch auf Dachſe, Füchſe ausgedehnt werden. Gelegentlich kommt Trichinoſe auch beim Iltis, Marder, Hamſter, Igel und Flußpferd vor. Rindvieh, Pferde, Schafe, Hirſche, Rehe, Haſen ſind immun. Erkrankungen und Todesfälle bei Menſchen. In Preußen, Mitteldeutſchland außer Freiſtaat gen und 650 Todesfälle vorgekommen gleich 5,2 v. H. Der Rückgang der Erkrankungen und Todesfälle in Preußen und Mitteldeutſchland iſt ſeit 1900 ganz be⸗ deutend. Das hängt damit zuſammen, daß die Trichi⸗ nenſchau daſelbſt bereits ſeit dem Jahre 1865 beſteht und die Trichinenſchau bei Ha us ſchla chtungen bereits in 465 Kreiſen durchgeführt iſt. Vom Jahre 18601927 erkrankten in Bayern ungefähr 517 Per⸗ ſonen, von denen 26 ſtarben gleich 5 v. H. Todesfälle. Heſſen: 1891 erkrankten in Auerbach 4 Perſonen, von denen eine ſtarb. Baden: 1923 erkrankten in J Alſimonswald 3 Perſonen, von den eine ſtarb. 1923 * erkrankten in Karlsruhe⸗Weingarten 150 1 Perſonen, von denen eine ſtar b. Insgeſamt ſollen in den Jahren 1860 bis 1927 783 mit 38 Todesfällen in Süddeutſchland Perſonen erkrankt ſein Hunde, Bären, Sachſen ſind 18601926 ungefähr 12 500 Erkrankun⸗ gleich 4,8 v. H. In den Jahren 19141919 traten in deutſchen Städten 20 Trichinoſe⸗Epidemien auf durch nicht unterſuchtes Fleiſch, das aus Rußland und Polen ſtammte. Es erkrankten 508 Perſonen, von denen 52 ſtarben gleich 8,7 v. H. Im Weltkrieg hat man bis zu 60 v. H. Sterblichkeit trotz Anwen⸗ dung der modernſten Therapie feſtgeſtellt. In den Veröffentlichungen aus dem Gebiet der Medizinalverwaltung weiſt Caeſar darauf hin, daß in den letzten Jahren vor dem Krige kein einziger Trichinoſefall in den Städten vorkam, die eine gut durchgeführte Trichinoſeſchau hatten, wohl aber 169 Erkrankungen und 9 Todesfälle auf dem Lande, wo die Beſchau bei Hausſchlachtungen nicht durchgeführt wurde. Alle Zahlen über die Erkrankungen und Todes⸗ fälle bei Menſchen ſind ganz beſtimmt zu niedrig an⸗ gegeben, da die Trichinoſe in vielen Fällen nicht er⸗ kannt u. bei den ſtets eintretenden Muskelſchmerzen (durch Eindringen der Trichinenbrut in die Muskula⸗ tur), häufig als Rheumatismus gedeutet wird. Iſt die Trichineninfektion nur gering, ſo merkt der Betroffene überhaupt nichts. Dies beweiſen die von Opalka in Berlin gemachten Sektionen an 500 menſchlichen Leichen, die nicht an Trichinoſe, ſondern an anderen Krankheiten ſtarben. Unter dieſen waren 28 trichinös gleich 5,6 v. H. O. Buſſe fand im Re⸗ gierungsbezirk Poſen 1910 gleichfalls unter 96 über 60 Jahren alten Leichen 18,8 v. H. mit Trichinoſe be⸗ haftet. Fühlt man ſich nach dem Genuß von rohem Schweinefleiſch nicht ganz wohl, ſo ſollte ſofort der Arzt gerufen werden, da die Trichinenkrankheit beim Menſchen nur dann mit Arzneimitteln bekämpft werden kann, wenn ſie längſtens—6 Tage nach dem Genuß des trichinöſen Fleiſches feſtgeſtellt wird. Um dieſe Zeit befinden ſich die Trichinen noch im Darm, —2 Tage ſpäter haben ſich die weiblichen Trichinen bereits in die Darmſchleimhaut eingebohrt und ge⸗ bären dort ihre Jungen. Dann iſt ihnen mit Arznei⸗ mitteln ſchwer beizukommen. Die Krankheitserſcheinungen der Trichinoſe beim Menſchen beginnen unter Umſtänden ſchon 12 Stunden nach dem Genuß des trichinöſen Fleiſches, meiſtens zwiſchen dem 2. und 3. Tage. Die erſten Beſchwerden ſind ge⸗ wöhnlich allgemeiner Art, Kopfſchmerzen, Schwindel, elendes Allgemeinbefinden, Gefühl großer Müdigkeit und Schwere in den Muskeln, meiſt völlige Appetit⸗ loſigkeit, hie und da auch Erbrechen, Durchfälle, zuweilen auch Verſtopfung und Ziehen und Unruhe im Leib. Vom zweiten Tage ab treten die charak⸗ teriſtiſchen Schellungen der Augenlider und des Geſichts auf. Darauf tritt auch Fieber mit Fröſteln, hartnäckige Schweißausbrüche mit Schlafloſigkeit ein. Am Ende der erſten Krankheits⸗ woche ſtellen ſich Muskelſchmerzen ein(hervorgerufen durch die Einwanderung der Trichinenbrut in die Muskulatur), daher die Verwechſlung mit Rheuma⸗ tismus. Beteiligt ſind die Augen, Kau⸗ Kehlkopf⸗, Schlund⸗, Atmungs⸗, Zwiſchenrippen⸗Bewegungs⸗ Muskel, namentlich die Beuger und die Zunge. Um die Trichinoſe wirkſam bekämpfen zu können, muß daher in Baden unbedingt verlangt werden: 1. daß die Trichinenſchau wie in Preußen, Mittel⸗ deutſchland, Sachſen, obligatoriſch und ins⸗ beſondere auch auf die Hausſchlachtungen ausgedehnt und außer bei Haus⸗ und Wild⸗ ſchweinen auch hei Hunden, Bären, Dachſen, Füchſen durchgeführt wird. Eine Trichinenſchau, die nicht auf die Hausſchlachtungen ausgedehnt wird iſt nur eine halbe Maßnahme. Mit dieſem Antrag befinde ich mich in guter Geſellſchaft. Alle Aerzte, Tierärzte und insbeſondere die Hygieni⸗ ker ſtimmen mir im Intereſſe der öffentlichen Geſundheitspflege zu. Die Verſchleppungsgefahr der Trichinoſe durch die Hausſchlachtungen von nicht auf Trichinen unterſuch⸗ ten Schweinen hat gegen früher bedeutend zugenom⸗ men, weil die Landwirte jetzt vielfach Schinken, Rip⸗ Trichinenkrankheit und Trichinenſchau Von Veterinär⸗Rat Zahn, Schlachthofdirektor a.., Heidelberg penſtücke, Speck unter der Hand verkaufen oder mit ihrem Gemüſe, Obſt zum Verkauf auf den Markt bringen. Ferner ſollte die Einführung der Trichinen⸗ ſchau nicht dem guten Willen der einzelnen Gemein⸗ den überlaſſen werden, ſondern im Intereſſe der öffentlichen Geſundheitspflege von der Regierung z wangsweiſe angeordnet werden. 2. Anzeige für menſchliche Trichinoſe (eingeführt in beinahe allen deutſchen Staaten mit Ausnahme von Sachſen, Heſſen, Mecklenburg und Baden), um dem Urſprung der Krankheit nachgehen zu können. Sperre über die noch leben⸗ den Schweine eines Gehöftes, in welchem trichi⸗ nöſe Schweine ermittelt wurden und zwar inſo⸗ fern, als dieſe nur zu Schlachtzwecken verkauft werden dürfen, unter Anmeldung an die Behörde, wohin ſie verkauft wurden. 3. Bekämpfung der Rattenplage unter allen Umſtänden in Gehöften, in denen trichinöſe Schweine ermittelt wurden. Ferner alljährlich einmal Bekämpfung der Ratten in Städten und auf dem Lande. Da ſich die Schweine durch Auf⸗ freſſen der Ratten mit Trichinen infizieren, würde die Trichinoſe verſchwinden, wenn es keine Ratten mehr gäbe. „Um ſich vor Trichinoſe zu ſchützen, empfiehlt es ſich, das Fleiſch gut durchzukochen und gut durchzubraten. Die Gefahr der Uebertragung der Trichinoſe durch trichinöſes Fleiſch iſt nicht ſo groß, wie ſich der Laie vielleicht vorſtellt. Auf 100 000 geſchlachtete Schweine wird man etwa mit —4 Stück rechnen müſſen, aber wenn man bedenkt, daß durch den Genuß des Fleiſches eines einzigen Schweines Hunderte von Menſchen infiziert werden können,— 1882 wurden in Königslutter 256 und 1887 in Braunſchweig 207, 1923 in Weingarten⸗Karlsruhe 150 Menſchen durch ein einziges Schwein infiziert— (dies war übrigens die größte Epidemie in Süd⸗ deutſchland), ſo iſt die obligatoriſche Einfüh⸗ rung der Trichinenſchau unterallen Um⸗ ſtänden gerechtfertigt. Der Perſonenzug⸗Fahrplan 1931 Reichsbahn⸗Konferenz in Neuſtadt Die Deutſche Reichsbahn ⸗Geſellſchaft hielt dieſer Tage in Neuſtadt(Haardt) ihre 11. Perſonenzugfahrplan⸗ und Wagen⸗ beiſtellungs konferenz ab. Bei den Ver⸗ handlungen auf dem Fahrplangebiet ſtanden Fragen der Wirtſchaftlichkeit im Vordergrunde. Das un⸗ günſtige Wirtſchaftsergebnis im Perſonenverkehr zwang zur Ueberlegung, wie der Fahrplan entwickelt werden ſoll, um einen beſſeren Ausgleich zwiſchen Einnahmen und Ausgaben zu erzielen. Solange der Verkehr ſo ſchwach bleibt wie in dieſem Jahre, wird die Reichsbahn neue Leiſtungen nur in ſehr be⸗ ſchränktem Umfange übernehmen können. Trotzdem erſtrebt die Deutſche Reichsbahn eine Reihe er⸗ heblicher Verbeſſerungen, die ſich im nächſten Sommerfahrplan(vom 15. Mai 1981 ab) auswirken werden. Wenn es möglich ſein ſollte, für das Jahr 1931 noch weitere vierachſige Perſonen⸗ wagen in Beſtellung zu geben, können alle Eil⸗ züge aus ſolchen Wagen mit innerem Durchgang gebildet werden. Die Leiſtungen der Reichsbahn im Perſonen verkehr ſollen durch Anbringung überſichtlicher Fahrplanbehelfe möglichſt auch außer halb der Bahnhöfe noch beſſer bekanntgemacht werden. * * Demonſtration der Hunde. Am Samstag wird in Mannheim ein eigenartiger Proteſtzug in Szene gehen. Die Mannheimer Hundebeſitzer werden unter Vorantritt einer Muſikkapelle ihre vierbeinigen Lieblinge im Proteſtzug durch die Hauptſtraßen der Stadt führen. Der Proteſt gilt der nach Anſicht der Veranſtalter zu hohen Hunde⸗ ſteuer. Der Jeppelin⸗Beſuch in Mannheim Die Verhandlungen über die Fahrt des Luft⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“ nach Mannheim ſind nun⸗ mehr abgeſchloſſen. Das Luftſchiff wird am Sonn⸗ tag, 19. Oktober, vormittags.30 Uhr, in Friedrichs⸗ hafen ſtarten und voraus ſichtlich am frühen Nach⸗ mittag auf dem Mannheimer Flugplatz eine Landung vornehmen, um gegen Abend die Rückfahrt nach Friedrichshafen anzutreten. Während der Landung hat das Publikum Gelegenheit, das Luftſchiff zu be⸗ ſichtigen. Die Leitung der Veranſtaltung hat die Hapag übernommen. Nachtferngeſpräche mit kleineren Orten Vom reiſenden Publikum, beſonders auch von den Geſchäftsreiſenden, wird oft bedauert, daß es von kleinen Orten aus nicht möglich iſt, nach 8 Uhr abends mit größeren Plätzen Ferngeſpräche zu füh⸗ ren, weil der Dienſtſchluß an kleineren Aemtern um 20 Uhr erfolgt. Wie der„Gewerkſchaftliche Preſſe⸗ dienſt“ von der Reichsvereinigung der Reiſenden und Vertreter im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten er⸗ fährt, beſtehen jetzt Möglichkeiten, mit kleineren Or⸗ ten Nachtferngeſpräche zu führen. Die Hotels an ſolchen Plätzen können ſich ſogenannte Dauer ⸗ nachtverbin dungen einrichten laſſen, die es ihnen geſtatten, die ganze Nacht hindurch ſowohl Ge⸗ ſpräche aus größeren Städten entgegenzunehmen, wie auch mit dieſen bezw. mit einzelnen Teilnehmern verbunden werden zu können. Die Gebühren für die Dauernachtverbindungen betragen je Nacht 40 Pfg. Es würde ſowohl im Intereſſe der Hotels wie des reiſenden Publikums liegen, wenn die Gaſtſtätten an kleineren Orten von der Möglichkeit der telephoni⸗ ſchen Dauernachtverbindungen umfangreichen Ge⸗ brauch machen würden. Gpd. g Sozialwirtſchaftliches Die Lage des Arbeitsmarktes für weibliche Angeſtellte Zu Beginn des Umſchlags der Arbeitsmarktlage im Jahre 1928 wurden die berufstätigen Frauen nicht im gleichen Maße von Arbeitsloſigkeit be⸗ troffen, wie die männliche Arbeitnehmerſchaft. Zwar verſchlechterte ſich dieſes Verhältnis allmälig, aber über ein Jahr lang war die Lage des Arbeits⸗ marktes für weibliche Arbeiter und Angeſtellte beſſer als für Männer, ſodaß damals ſogar von dem gün⸗ ſtigen Riſiko der arbeitenden Frauen für die Ar⸗ beitsloſenverſicherung geſprochen werden konnte. Im Laufe der weiteren Monate näherte ſich die Beſchäftigungsanforderung von Frauen der der Männer immer mehr an. Seit einem halben Jahr etwa ſtehen wir vor dem umgekehrten Verhältnis. Die Lage der arbeitenden Frauen iſt ſchlech⸗ ter als die des männlichen Geſchlechts. Das trifft beſonders für die im Handel und Büros Tätigen zu. Der Verband der weiblichen Handels⸗ und Bürbangeſtellten(Sitz Berlin), deſſen umfangreicher Stellennachweis und deſſen Stellenloſenunterſtützung jedes Schwanke nach oben und unten beſonders empfindlich ſpürt, hat ſogar ebenſo wie der öffentliche Nachweis die Erfahrung gemacht, daß nicht nur ältere Kräfte unter der Arbeitsloſigkeit leiden, ſondern auch jüngere. Während früher die jungen weiblichen Angeſtellten, auch die, die eben die Handelsſchule verlaſſen hatten, ſehr leicht einen paſſenden Poſten fanden, dauert ihre Unterbringung heute ſehr viel länger. Dabei hat es nicht den Anſchein, daß in nächſter Zeit ſchon eine Beſſerung eintreten werde. Aus dieſem Grunde iſt die Berufswahl heute ſo ſchwierig. Nur die Fähigſten ſollten daher einen kaufmänniſchen oder Büroberuf ergreifen. Mit Rückſicht auf dieſe Schwierigkeiten, deren Erhebung noch längere Zeit auf ſich warten laſſen wird, hat der VWA ſchon vor 3 Jahren die Forderung nach dem neunten Schuljahr nachdrücklich erhoben. Karmelitergeiſt schmerzlindernd 00 ³ GUN ³·¹ꝛ und belebend bei Rheuma, Ischias,. n 1 g Kopf⸗, Nerven⸗ und Erkältungs⸗ 737 171„ l- 98 5 Galen. 6 Him. 0 d dl, ſchmerzen, Ermüdung u. Strapazen 12,14 Menthol, 200 Waff, 00 Spirit. In Apotheken und Drogerſen. Wallenstein in Kanonenſtiefeln Erlebnis von Paul Grabein Vor Jenas Toren ſitzen wir, ein Häuflein „fahrender Scholaren“, im Bierdorf bei einem Früh⸗ ſchoppen, der ſich allmählich ſchon wieder zum Däm⸗ merſchoppen ausgewachſen hat. Da tritt eine ſonder⸗ bare Erſcheinung herein: ein großer Mann im wal⸗ lenden, ſchwarzen Mantel, einen mächtigen Schlapp⸗ but tief ins Geſicht gezogen. Wal vater, der hehre? Nein, der Direktor einer Wandertruppe, die heute im Saal des Dorfwirtshauſes„Wallenſteins Tod“ ver⸗ zapfen will. 5 Mit tiefer Verneigung tritt er vor uns hin: „Meine Hochzuverehrenden, es wird uns heute abend eine beſondere Ehre ſein, vor einem ſo kunſt⸗ liebenden und ſachverſtändigen Publikum zu ſpielen. Weit ausladende Handbewegung zu uns hin, die wir zum Teil ſchon mit roten Köpfen in die Gläſer ſchauen.„Darf ich für die Herren die beiden erſten Reihen des Parketts reſervieren?“ „Koſtenpunkt?“ „Die beiden Reihen zwanzig Mark“. f „Einer von uns verfügt noch über dies Kapital, und ſchnell wird der Handel geſchloſſen. Der„Wallen⸗ ſtein“ auf einer Schmiere— das gibt ja einen Haupt⸗ ſpaß.„Alſo gemacht!“ g Würdevoll nimmt der Herr Direktor das fürſtliche Honorar für ſeinen Muſentempel in Empfang, aber nun hat er noch ein Anliegen:„Meine Hochzuver⸗ ehrenden, es gibt da noch eine gewiſſe Schwierigkeit, von der die ganze Vorſtellung abhängt. Dem Wal⸗ lenſtein fehlen die Reiterſtiefel— ſie ſild gerade zur Ausbeſſerung. Was machen? Soll das ganze Stück daran ſcheitern? Die Herren werden verſtehen, ich bin in einer Notlage, und als Gönner der Kunſt werden Sie mir gewiß Ihre edelmütige Hilfe nicht verſagen“. „Gewiß— gern, aber wie?“ f 5 „Ich ſehe, einer der Herren“— er zeigt auf den Betreffenden—„trägt hohe Kanonenſtiefel. Die könnten mich retten. Wenn der Herr die Güte haben wollte „Ihnen die Stiebel pumpen? Ja, hören Sie mal!“ „O, ich verſtehe und bin bereit, jede gewünſchte Sicherheit zu geben.“ Mit der Würde eines ſpaniſchen Granden greift der Herr Direktor in die Weſtentaſche und holt die zwanzig Mark heraus, die er eben von uns erhalten hat. Schallende Heiterkeit— ſtolz will ich den Spa⸗ nier! Aber der Mann gefällt uns, und der Inhaber der Kanonenſtiefel entſchließt ſich, auch ohne Sicher⸗ heit, zur Leihgabe an den Theaterfundus. Ein zweiter Sankt Martin, entäußert er ſich ſeines Beſitzes und Wallenſteins Reiterſtiefel unter dem Arm— ver⸗ abſchiedet ſich der Herr Direktor mit edler Haltung und würdevollem Gruß. Am Abend beginnt dann die Vorſtellung. In ihrem Mittelpunkt ſcrht Wallenſtein, der Herr Direk⸗ tor in Perſon, jetzt jeder Zoll ein Held bis zu den ſpiegelblank gewichſten Kanonen. Doch ſeltſam— mit der fortſchreitenden Handlung kommt über den Herzog von Friedland eine ſteigende Nervoſität. Er tritt unruhig von einem Fuße auf den andern, kaum hört er noch zu, wie ſein Feldmarſchall Illo ihn zum Abfall von der kaiſerlichen Mafjeſtät in Wien drängt. Nun iſt er allein, und es kommt der große Monolog. Mit grimmig gefurchter Stirn deklamiert Wallenſtein: „Wär's möglich? Könnt' ich nicht mehr, wie ich wollte?“ Schmerz verzerrt ſein edles Antlitz; er hebt den linken Fuß. „Nicht mehr zurück, wie mir beliebt? Ich müßte—“ Wallenſtein fährt mit dem andern Fuß in die Höhe, als habe ihn eine Natter geſtochen. „Die Tat vollbringen, weil ich ſie gedacht?“ Ein dumpfes Aufſtöhnen, doch alsbald entringt ſich ihm ein heroiſcher Entſchluß, und er fährt in kühner Improviſation fort: „Der Leib verlangt ſein Recht— es ſoll ihm werden, Denn dieſer letzten Tage Qual war groß.“ f Wallenſtein ſinkt in ſeinen Feldſtuhl, winkt in die Kuliſſe und weiſt auf die Kanonenſtiefel, die viel zu eng ſind und fürchterlich drücken. „Erleichtre mich von dieſer Bürde, Pape! Schaff' Ruhe mir und ſanfte Linderung!“ Eine kurze Pauſe, dann eilt dienſtbefliſſen die Frau Direktor, ein etwas fülliger Page mit edler blonder Lockenpracht, herzu, ein Paar ausgetretener, geſtickter Hausſchuhe in der Hand, zieht ihm die Kanonen herunter, die bequemen Babuſchen an und entſchwebt mit der drückenden Bürde. Wallenſtein aber erhebt ſich, nun wieder ganz herzogliche Hoheit, und nimmt den unterbrochenen Monolog auf. Verdutztes Schweigen im Zuſchauerraum, dann aber branden in den beiden erſten Parkettreihen brauſendes Gelächter und donnernder Beifall auf, der nicht enden will. Der Kontakt zwiſchen Bühne und Publikum iſt hergeſtellt.„Wallenſteins Tod“ erringt einen durchſchlagenden Heiterkeitserfolg, der in den Annalen der Schauſpielkunſt ſeinesgleichen ſuchen dürfte. Einer der es wußte Ein deutſcher Militärattaché in Paris Durch den Dreyfus⸗Tonfilm erhält die nach⸗ ſtehend beſprochene Veröffentlichung ein gegenwär⸗ tig beſonderes Intereſſe. Die Spionage, wie ſie zur Dreyfuszeit gegen die Mitglieder der deutſchen Botſchaft in Paris vom franzöſiſchen Generalſtab getrieben worden iſt, wird jetzt allmählich durch verſchtedene Veröffentlichungen in deren ungeheuerem Ausmaße bekannt. So war eine Frau Baſtian, die ſeit Jahren im Dienſte der deutſchen Botſchaft ſtand, damit beauftragt, regelmäßig alle Papierkörbe der Mitglieder der Botſchaft ſorg⸗ fältigſt zu durchſtöbern und die Papierſchnitzel ſofort auf dem Nachrichtenbüro des franzöſiſchen General⸗ ſtabs, gegen entſprechende Barzahlung, abzuliefern. Dieſes Treiben wurde jahrelang fortgeſetzt und auf dieſem Wege kam, wie es auch der Film erzählt, das berühmte„Bordereau“ von der deutſchen Bot⸗ ſchaft, durch die Hände der Frau Baſtian, zum fran⸗ zöſiſchen Generalſtab. Das Zimmer in welchem die jüngeren Mitglieder der deutſchen Botſchaft regel⸗ mäßig ihre Mahlzeiten einzunehmen pflegten, wurde durch eine Abhörvorrichtung in der Decke zu einer Falle, da jedes Wort, das in dieſem Zimmer ge⸗ ſprochen wurde, von Beauftragten des franzöſiſchen Generalſtabs abgehört werden konnte. So umgab eine Mauer von Spionage vor allen Dingen die Perſon, bei der alle militäriſchen Geheim⸗ niſſe zuſammenliefen, das war der deutſche Militär⸗ attach Major von Schwarzkoppen, der als höchſt befähigter Offizier, dieſen ſchweren Dienſt in Paris ſeit Jahren wahrzunehmen hatte. An ihn machten ſich Spione und ſogenannte Gegenſpione heran, und ſuchten ihn zu gewinnen. Zu letzteren ge⸗ hörend, jedenfalls zu höchſt zweifelhaften Dienſten, jederzeit bereit, das war der Major von Eſter⸗ haze, deſſen Rolle in der Affäre Dreyfus in ihren letzten dunkeln Motiven noch nicht völlig aufgeklärt iſt. Inmitten der Fluten ſtehend, die das ganze Fundament des franzöſichen Staates zu zerſtören drohten, in Kenntnis aller Geheimniſſe, die an ihn herangebracht wurden, ſo war der deutſche Militär⸗ attaché die berufenſte Perſon, welche in dieſe Dinge Einblick hatte. Seine Lebenserinnerungen ſind jetzt erſchienen, von berufener Seite, dem Mitarbeiter des Reichsarchivs Bernhard Schwertfeger, her⸗ ausgegeben und, da die Affäre Dreyfus wieder aktuell geworden iſt, außerordentlich leſenswert. Eine Kepler⸗Ausſtellung in Nürnberg. In Verbindung mit der Eröffnung der Nürnberger Volksſternwarte auf dem Rechenberg, die für Johannes Keplers 300. Todestag am 15. Nove m⸗ ber 1930 anberaumt iſt, plant der Leiter des Plane⸗ tariums und der Sternwarte, Dr. Hartmann, die Veranſtaltung einer Kepler⸗Ausſtellung, die ohne Zweifel auch außerhalb der Fachkreiſe Intereſſe finden wird. U. a. iſt beabſichtigt den auf Kepler be⸗ züglichen Beſitz der Stadt Nürnberg einmal im Zu⸗ ſammenhang zu zeigen. Donnerstag, 25. September 1930 Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe 4. Seite/ Nummer 448 Fußgunger, Auto und Straßenſchmutz Die ſtrafrechtliche Seite Im Abendblatt der N. M. Z. vom 2. September wurde die Frage„Dürfen Fußgänger durch Autos beſchmutzt werden?“ von dem Stand⸗ punkt aus behandelt, ob durch die Beſchmutzung ein Schadenserſatzanſpruch entſteht. Nicht minder wichtig dürfte die Frage ſein, ob ſich der Fahrer durch das Beſpritzen anderer mit Schmutz ſtrafbar macht. Die Gerichte bejahen das unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen. In ſtändiger Rechtſprechung ſieht z. B. das Bayer. Oberſte Landesgericht darin unter Um⸗ ſtänden einen groben Unfug nach 8 360 Ziff. 11 St. G. B. Dieſe Geſetzesſtelle verlange von den Teil⸗ nehmern am öffentlichen Verkehr Rückſicht⸗ nahme auf die anderen am Straßenverkehr betei⸗ ligten Perſonen. Dieſe aber gebiete wie jedem anderen Verkehrsteilnehmer, ſo auch dem Kraft⸗ wagenführer, die Beläſtigung der Allgemeinheit durch Stauberregung, Geräuſch, Schmutz uſw. zu ver⸗ meiden, ſoweit dies möglich ſei und billigerweiſe ge⸗ fordert werden könne. Die Beſpritzung von Paſſanten bei ſchmutzigen und naſſen Straßen durch die Schleu⸗ derwirkung eines Kraftfahrzeuges ſtelle daher daun eine Ungebühr und eine gröbliche Beläſtigung des Publikums dar, wenn ſie über das unvermeid⸗ liche Maß der Beläſtigung ganz erheblich hinaus⸗ gehe.(So nach dem Urteil vom 18. Mai 1926.) In einem weiteren Urteil des gleichen Gerichts vom 21. Mai 1926 findet ſich der Satz, daß die All⸗ gemeinheit begründeten Anſpruch darauf habe, ſich auf der Straße frei und ſicher bewegen zu können und in dem Gefühle der Freiheit und Sicherheit nicht beeinträchtigt werden dürfe. Das werde aber jeder, der von einem auf naſſer und ſchmutziger Straße ſchnell dahinfahrenden Kraft⸗ wagen beſchmutzt werde, ſei es, daß ſich die Einwir⸗ kung als eine phyſiſche oder nur als eine pſy⸗ chtſch te darſtelle. Von dieſem Standpunkt aus wird dann weiter entwickelt, inwiefern der, der eine ſolche Belüſtigung nicht vermeidet, groben Unfug be⸗ geht und demgemäß zu beſtrafen iſt. Das Urteil verlangt von einem Kraftfahrer, daß er zur Ver⸗ hütung von ungebührlicher Beläſtigung oder Ge⸗ fährdung anderer erforderlichen Falls noch unter 5 auch nur mäßige Geſchwindigkeit heruntergeht um ganz langſam führt. Es ſtützt ſich dabei auf die Beſtimmung des 8 18 Kraft⸗ fahrzeug⸗Verk.⸗O., wonach die Fahrgeſchwindigkeit ſo einzurichten iſt, daß der Fahrer in der Lage bleibt, ſeinen Verpflichtungen Genüge zuleiſten, und damit auch der Verpflichtung, vermeidbare Be⸗ läſtigungen und Gefährdungen anderer hintan⸗ zuhalten. In einem weiteren Urteil— vom 13. Mai 1927— werden die gleichen Gedankengänge wiederholt. An⸗ dere Gerichte ſtrafen nicht auf dem Umweg über die Strafbeſtimmung über den groben Unfug, ſondern unmittelbar auf Grund des eben erwähnten 8 18 Kraftfahrz.⸗Verk.O. in Verbindung mit 8 21 Kraft⸗ fahrz. Geſ.(S. J. W. 27 S. 2793). 5 Kanaliſation von Oppau 420 Wohlfahrtserwerbsloſe und 796 Anterſtützungsempfänger :: Oppau, 24. Sept. Gegen Ende des nächſten Monats werden die ge⸗ genwärtigen Kanaliſationsarbeiten beendet ſein, womit zwei Drittel der geſamten hieſigen im Januar 1927 begonnenen Kanaliſationsanlage in zehn Bauabſchnitten durchgeführt iſt. Zuvor waren nur fünf Straßen vom Jahre 1909 her kanaliſiert und die Abwäſſer in ein Sammelbecken der J. G. Farben⸗ induſtrie geleitet. Heute mündet die geſamte Anlage in den Rhein. Das hier errichtete und bereits im Betrieb befindliche Pumpwerk iſt für 60 000 Einwoh⸗ ner vorgeſehen. Anſchließend an die Kanaliſierungs⸗ arbeiten wird auch die Oberflächen behand⸗ lung der Straßen vorgenommen, wobei viele 1 Wohlfahrtserwerbsloſen Beſchäftigung fin⸗ en. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen beträgt zur Zeit 420 mit 542 Familien⸗Angehörigen (gegen 98 mit 151 Familien⸗Angehörigen Ende 1929), die der Unterſtützungsempfänger: 796 mit 922 An⸗ gehörigen(gegen 434 mit 457 Angehörigen im Okto⸗ ber des Vorjahres). Durch die rapide Zunahme der Wohlfahrtserwerbsloſen lag die Gefahr ſehr nahe, daß die für 1930/1 dafür vorgeſehenen Etatsmittel (rund 300 000 Mk.) bis November ſchon aufgebraucht geweſen wären. Durch Erhöhung der Umlagen bis zur höchſtzuläſſigen Grenze, durch Einſparungen bei einzelnen Etatspoſitionen(wie Herabſetzung der Un⸗ terſtützungsſätze für die Wohlfahrtserwerbsloſen, Straßenbau uſw.) ferner durch Einführung der Pflichtarbeit(wodurch die Ausgeſteuerten infolge ihrer wöchentlich zehnſtündigen Arbeitsleiſtung wie⸗ der in den Vollbeſitz ihrer bisherigen Unterſtützungs⸗ beträge kommen, die ſie vor der Herabſetzung bezogen haben) konnten rund 150 000 Mk. für die Wohlfahrts⸗ Unterſtützungen freigemacht werden. Man rechnet damit, daß die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen über Winter noch um weitere 400 ausgeſteuerte Un⸗ terſtützungsempfänger anwachſen wird. Die Stadtgemeinde beginnt vorausſichtlich in etwa 14 Tagen mit der Errichtung eines Wohn⸗ blocks mit 25 Ein⸗, Zwei⸗ und Dreizimmer⸗Woh⸗ nungen mit einem Koſtenaufwand von 130 000 Mark. Betreffs der Ferngasverſorgung von Lud⸗ wigshafen oder Mannheim ſchweben zur Zeit Ver⸗ handlungen mit Frankenthal wegen eventl. Be⸗ teiligung. Nach Klärung dieſer Frage iſt beabſichtigt, das eigene ſeit 1912 beſtehende Gaswerk in ein Schlachthaus umzubauen. L. Kommunale Chronik Der Heidelberger Bürgerausſchuß hat am Dienstag in knapp zwei Stunden alle 10 Vorlagen angenommen. Bei der post kestum ein⸗ gegangenen Vorlage über den Betrieb des Stadt⸗ theaters kam es zu einer ausgedehnten Debatte. Die Sozialdemokraten wollten das Regiethea⸗ ter erhalten, ſie und die Kommuniſten lehnten die Vorlage ab. Bei der Vorlage„Beſchäftigung von Erwerbsloſen“ hatten die Kommuniſten ein ganzes Paket Anträge eingebracht. Da der Ober⸗ bürgermeiſter dieſe Anträge nicht zur Abſtimmung brachte, kam es zur üblichen Spektakel⸗Obſtruktion, die aber auf den Bürgerausſchuß ſo wenig Eindruck machte, daß er kurzerhand alle übrigen kleinen Vor⸗ lagen genehmigte. Da die Kommuniſten etwa 300 ihrer Genoſſen auf den Marktplatz kommandiert hatten, war für genügenden polizeilichen Schutz ge⸗ ſorgt. i Kr, Der Rauenberger Voranſchlag * Rauenberg(Amt Wiesloch), 24. Sept. Der Voranſchlag 1930/31 ſchließt mit 64 326/ Ein⸗ nahmen und 106 072 // Ausgaben, ſo daß ein unge⸗ deckter Aufwand von 41 764/ verbleibt. Von dem Steuervermögen der Gemeinde werden 1,30% für das Grundvermögen, 52 Pfg. für das Betriebsver⸗ mögen, 9,75] aus dem Gewerbeertrag als Ge⸗ meindeſteuern erhoben. Wie Bürgermeiſter Men⸗ ges in der Bürgerausſchußſitzung ausführte, muß⸗ ten infolge der außerordentlichen Steigerung der Wohlfahrtslaſten 14600„ für die Wohlfahrtspflege eingeſtellt werden, der doppelte Betrag des Vorjah⸗ res. Um eine Erhöhung der Steuerſätze zu vermei⸗ den, mußten die ſonſtigen Ausgaben der Gemeinde ſtark herabgeſetzt werden. Der Voranſchlag wurde etuſttmmig angenommen. Stadtrat Zweibrücken gegen Gebührenerhöhung * Zweibrücken, 25. Sept. In der letzten Stadt⸗ ratsſitzung wurden ſämtliche von der Verwal⸗ tung vorgeſchlagenen Steuererhöhungen abgelehnt und zwar die Bürgerſteuer mit 20 gegen 4, die Bierſteuer mit 16 gegen 8 Stimmen. Für die Strompreiserhöhung ſtimmten nur 2 Stadträte, für die Erhöhung der Schlachthofgebühren 3 und für die Erhöhung des Schulgeldes am Mädchenlyzeum 6 Stadträte. Ebenſo wurde mit Mehrheit beſchloſſen, die Suppenküche über die Wintermonate wieder in Betrieb zu nehmen. Kleine Mitteilungen Entſprechend dem Borenſcrag des Oberbürgermeiſters ſoll in Freiburg, um der Not der Erwerbsloſen zu ſtenern und den Fürſorgeaufwand zu entlaſten, baldmög⸗ lichſt mit größeren Geländeverbeſſerungsarbeiten auf dem Rieſelgut wie auch mit Verbeſſerungen der Anlagen am Schloßberg, am Waldſee und am Detchelweiher begonnen werden. Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Stadt Baden ⸗Baden Um die große Arbeitsloſigkeit zu mildern, hat der Stadtrat Baden⸗Baden ein umfang⸗ reiches Notſtandsprog ra mm aufgeſtellt und die Mittel bewilligt. Unter anderem ſoll auf dem Gebiete des Wohnungsbaues der noch vorhan⸗ dene Kredit von 150000 Mk. für Baudarlehen jetzt reſtlos zur Finanzierung von Neubauten, beſonders für die Errichtung von Klein wohnungen in Anspruch genommen werden. Die Durchführung der Parallelſtraße in Oberbeuren, deren Koſten ſich auf etwa 360 000 Mk. belaufen würden, ſtößt im Augenblick noch auf Schwierigkeiten, weil ſich verſchiedene Anlieger noch nicht zur Gelände⸗ abtretung verſtehen konnten. Auf dem Wege des Enteignungsverfahrens hofft man jedoch auch hier bald vorwärts zu kommen. Weiter ſoll in das Not⸗ ſtandsprogramm der Bau eines Schwimmbades in der Weſtſtadt(Baukoſten etwa 50 000 Mk.), der Bau einer Leichenhalle auf dem Lichtentaler Friedhof, die Kanaliſation der Ooſer Garten⸗ und Kirchſtraße und die Ausgeſtaltung der Ooſer Bahn⸗ hofſtraße für den Durchgangsverkehr von und zum Bahnhof Baden⸗Oos einbezogen werden. 7,5 Millionen Defizit im Nürnberger Haushalt * Nürnberg, 24. Sept. Nach den neueſten Be⸗ rechnungen des Finanzreferats iſt im Haushalt der Stadt Nürnberg ein Defizit von 7,67 Millionen Mark entſtanden, und zwar einerſeits durch Mehraufwendungen für die Wohlfahrts⸗ pflege im Etatsjahr 1930/31 von 15,5 Millionen, andererſeits durch Mindereinnahmen, die bei der Straßenbahn 2,55 und beim Gaswerk 1,09 Millionen betragen. Zur Deckung des Defizits ſchlägt das Finanzreferat die Heranziehung eines Betrages bis zu 3 Millionen Mk. aus dem Aus⸗ gleichsfonds vor, ferner die Einführung der Ge⸗ meindebierſteuer, deren Reinertrag auf 2 Millionen Mark veranſchlagt wird. Außerdem wird ab 1. Okt. der Waſſer⸗, Strom⸗ und Gaspreis er⸗ höht. Es bleibt dann immer noch ein ungedeckter Fehlbetrag von 1,8 Millionen. Ein 40 Morgen großes Strandbad in Düſſeldorf Neben dem Rheinſtadion rdvy. Düſſeldorf, 23. Sept. Die Stadt Düſſeldorf wird neben dem Rheinſtadion auf einem Gelände von 40 Morgen Größe ein Strandbad mit Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbad errichten. Es wird ein gro⸗ ßes Schwimm⸗ und Planſchbecken von rd. 100 mal 40 Metern geſchaffen, das von einem Kranz Grün⸗ ſtreifen, Sportplätzen, Auskleidekabinen und Er⸗ friſchungsräumen umgeben iſt. Auch ein Parkplatz für über 1000 Autos wird angelegt. Die Planie⸗ rungsarbeiten wurden dieſer Tage in Angriff ge⸗ nommen. In drei Jahren ſoll das neue Bad, das auch gleichzeitig als Vergrößerung des Rheinſtadions angeſehen wird, vollendet ſein. Maharadſcha, Ordensſchweſter, Arlette. 30 Jahre Deutscher Fußballbund Das Jahrbuch für 1930 Der D. F. B. gibt ſoeben ſein Jahrbuch für 1930 heraus. Das Buch iſt, wie es in der Einleitung heißt, als Jubi⸗ Jläumsgabe gedacht, da der D. J. B. in dieſem Jahre auf ſein 30 jähriges Beſtehen zurückblicken kann. Das Jubiläumsjahr iſt für den D. F. B. nicht gerade er⸗ freulich, da er durch die Zuſtände in vielen großen Vereinen vor ſchwerwiegende Entſcheidungen geſtellt iſt. Umſo er⸗ freulicher iſt dagegen das Erſcheinen des Jahrbuchs, das weit über den Rahmen ſonſt üblicher Jahrbücher hinaus⸗ geht. Das Buch, dem im Anhang eine ganze Reihe guter Aufnahmen von Länder⸗ u. Meiſterſchaftsmannſchaften bei⸗ gegeben iſt, bringt Artikel, in denen bekaunte Führer des Fußballſports zu Worte kommen. Linnemann, der 1. Vorſitzende des Bundes behandelt„Sport⸗ und Sonn⸗ tagsheiligung“ und„Sportverein und Sportlehrer“; Hädicke, der mitteldeutſche Verbandsführer, ſetzt ſich mit den Aufgaben eines Sportführers und der wirtſchaftlichen Bedeutung des Fußballſports auseinander. Dr. J. Schricker, der alte Karlsruher Internationale geht auf die Frage der Sommerſperrzeit ein. Die un⸗ aufhörliche Hetze von Spiel zu Spiel iſt ſeiner Anſicht nach viel an den heutigen Mißſtänden ſchuld. F. tritt für eine einheitliche Sommerpauſe von 3 Monaten ein. Auf dieſe Art könnte die Terminhetze wenigſtens während der heißen Zeit unterbrochen werden. Dieſe Forderung liege im Intereſſe des Fußballſports ſelbſt. Mit dem Kampf gegen den Berufsſport befaßt ſich ein Aufſatz von Dr. Günther Riebow⸗ Ham⸗ burg„Sport ſoll Liebhaberbeſchäftigung ſein und bleiben, nicht Beruf werden.“ Die Pflege des Amateurſports ver⸗ langt Kampf gegen den Berufsſport. Der engliſche Ama⸗ teurſtandpunkt, nach dem der wahre Amateur keinerlei Ent⸗ ſchädigung annehmen darf, iſt zwar ideal, aber in einem verarmten Lande wie Deutſchland nicht mehr durchzufüh⸗ ren.“ Drs Riebow mißt beſonders den Tageszei⸗ tungen eine gewiſſe Schuld an der Entartung im Berufsſport zu, da dieſe über ihn ausführlich berichten. Hier dürfte der Verfaſſer wohl das Weſen des Sportteils der Tageszeitungen nicht richtig erkannt haben. Selbſt⸗ verſtändlich muß eine Tageszeitung, die auf der Höhe ſein will, auch über den Berufsſport jeder Art berichten. Es kommt aber, darin geben wir Dr. Riebow recht, auf die Art der Berichterſtattung an. Man kann berichten und doch auch zugleich Kritik an den Auswüchſen des Berufsſportis üben. Der größte Teil der Leſer weiß heute ſehr wohl einen feinen Unterſchied zwiſchen Amateur⸗ und Berufs⸗ ſport zu machen. Wenn beim D. F. B. Vergehen gegen die Amateurgeſetze hinauspoſaunt werden, ſo liegt das nicht an der Tagespreſſe— die doch ſicher gemeint iſt—, ſondern an den amtlichen Organen des D. F. B. ſelbſt, die ja ſpalten⸗ und ſeitenlang die Verſtöße veröffentlichen und entſprechend kommentieren. Ganz ſo wenig, wie Dr. Riebow meint, ſind die Verſtöße beim DB. denn doch nicht. Wenn man die Tageszeitung genau verfolgt, wird man finden, daß der Berufsſport größtenteils ſchon in der Ueberſchrift gekennzeichnet iſt, alſo von vornherein ein feiner, ſichtbarer Unterſchied gemacht wird. Die Bericht⸗ erſtattung über den Berufsſport iſt doch im Verhältnis zum Amateurſport ſehr gering, ſo daß ſchon hier über den Wert des Berufsſports ohne Kommentar ein Urteil ge⸗ fällt iſt. Warum eigentlich das Reiben an der Tages⸗ preſſe, die doch den Fußballſport immer unterſtützt hat? Ueber Länderſpiel⸗ Erinnerungen plaudert der internationale Schiedsrichter Bauwens Köln. Eine Reihe dem D. F. B. beſonders nahe ſtehende Sport⸗ journaliſten kommt dann noch zu Wort. Der Bundes⸗ ſportlehrer Merz beſchließt den erſten Abſchnitt mit einer intereſſanten Abhandlung über die deutſche Natio⸗ nalmannſchaft. Die Länderſpiel⸗Statiſtik gibt einen umfaſſenden Ueberblick über Spieler und Spiele. Stuhlfauth⸗ Nürnberg, der deutſche Natio⸗ naltorwart, hält den Rekord, er hat Deutſchland bis jetzt 21 mal international vertreten. 18mal tru⸗ Pferd eſport Horſt⸗Emſcher(25. September) 1. Guthoffnungs⸗Preis: Für Zweijährige. 3000. 1200 Meter: 1. Mydlinghovens Sonsfeld(Raſtenberger); 2. Baden; 3. Wanderin. Ferner lieſen: Feldgeſchrei, Garde, Negunde. Toto: 31, Platz: 18, 16. 2. Preis der Knappen. 3000. 1800 Meter: 1. Rößlers Gernzbote(B. Klotz]; 2. Klingenſchmied; 3. Fortis. Ferner liefen: Majaki, Eisvogel, Senora, Pontia, Frideborg, Eiltraud. Toto: 22, Platz: 12, 18. 13. 3. Bungard⸗ Ausgleich. 3000. 2400 Meter: 1. Diltheys Bayard(Pinter); 2. Mvewe; 3. Clauswalde. Ferner lie⸗ fen: Orchilla, Suba, Bandola, Leiſtung, Ilia, Creta. Toto: 88, Platz: 17, 16, 19. 4. Rudolf Ehlers⸗Rennen. 3000. 1000 Meter: 1. Lewins Creſſida(Lommatzſch); 1. Adolfs S. A.(Raſten⸗ berger); 2. Patrella. Ferner liefen: Kabriſtan, Tirano, Toto: 19 und 17, Platz: 12, 12, 23. 5. Preis der ſchwarzen Diamanten. 5000. 2000 Meter: 1. Röslers Curator(Pinter); 2. Orion; 3. Freiweg 2. Ferner liefen: Nobelwann, Fortunatus. Toto: 99, Platz: * 6. Rotgold⸗Hürdenrennen. Ausgleich 3. 3000„. 2800 Meter: 1. Wagners Thymian(Pinter); 2. Stilicho; 3. Leitſtern. Ferner liefen: Tuckhühnchen, Diavolo, Eiſen⸗ braut, Gauner, Fahnenweihe, Ordinaria, Seeroſe, Canjo, Taucher. Toto: 27, Platz: 18, 26, 28. 5 7. Haus Randebrock⸗Reunen. 3000. 1400 Meter: 1. Röligens Papageno(Pinter); 3. Vigilant; 3. Generaliſſi⸗ mus. Ferner liefen: Pinelle, Cordelia, Brotyerdiener, Fortiſſima, Roſenrot. 17, 86, 23. Woher, Ohio, Toto: 24, Platz: * Grunewald(25. September) 1. Kehrwieder⸗Jagdreunnen. Verkaufsrennen, Herrenrei⸗ ten, 3000 4, 3200 Meter: 1. Blatts Sturm(v. Imhof), 2. Kern, 3. Die Saar. Toto: 23. Platz: 11, 14, 14. Ferner: Eulalia, Gerwin, Sigmar, Sempronia, Seppl. 2. Auf Wiederſehen⸗Jagdrennen. Für Dreijährige, 3000 Mark, 3000 Meter: 1. Ungers Gradiva(Lüder), 2. San Domenico, 3. Feldberg. Toto: 34. Platz: 13, 13, 12. Ferner: Rotbuche, Hekla, Mola, Märchenland, Spinelly, Wildlocke, Koerner. 3. Stronzian⸗Rennen. 3000 /, 1200 Meter: 1. Fürſten⸗ bergs Ramſes(E. Grabſch), 2. Fathia, 3. Berenice. Toto: 77. Platz: 22, 18, 37. Ferner: Blankenſtein, Omphazit, Taſſilo, Novalis, Wotan, Vatikan, Antonius. 4. Metropole⸗Preis. Jogdrennen, Ausgleich 1, 6300 /, 4400 Meter: 1. Perks Pimoulouche(Mortitz), 2. Starpſte, 3. Sieſta. Toto: 65. Platz: 17, 14, 16. Ferner: Kili, Creme de Menthe, Fleiß, Strius. 5. Lebewohl⸗Jagdrennen. Herrenreiten, 39000 4, 3600 Meter: 1. Ehrenfrieds Bellac(Rupprecht), 2. Lagina, 3. Boros. Toto: 83. Platz: 37, 49. Ferner: Durſt, Teutobod, Aneilla. 6. Kehraus⸗Hürdenreunen. 3000 Mark, 3000 Meter: 1. Lechhofßs Galan(Derſchug), 2. Habana, 3. Mar⸗ tonius, 4. Logarithmus. Toto: 220. Platz: 37, 14, 15, 22. Ferner: Don Joſe, Myheer, Moſellaner, Spala, Randgloſſe, Sternkunde, Eliogabal, Faretra, Landluft, Patras, Redopp. 7. Sly⸗Rennen. 3000 4, 2000 Meter: 1. Schumanns Osram(Grabſch), 2. Gaſſenjunge, 3. Pellegrine. Toto: 29. Platz: 14, 15, 25. Ferner: Gero, Jagöpaſſion, Ilſenburg Runkler, Amersfoort, Kurzſchluß, Moiro. gen die deutſchen Farben: Jäger⸗ Altona und Kip de Stuttgart(ausſchließlich vor dem Krieg), 16mal: L. Hofe mann⸗ München und Schmidt ⸗Nürnberg; 15malz Harder⸗ Hamburg, Kalb⸗ Nürnberg, Ugi und Wegele⸗ Karlsruhe; amal Pöttinger ⸗ München; 18mal Werner⸗Kiel; 1ꝛ2mal Hagen u. Leinberger Fürth; Müller J. u. Sutor⸗Nürnb.; mal Burger Karl, Förderer Fritz(früher Karlsruhe), Hempel M. und Hofmann Richard⸗Dresden, i0mal: Better Albert⸗ Hamburg, Franz Anbdr.⸗Fürth, Knöpfle⸗ Frankfurt, Lang Hamburg und Röpnack⸗ Berlin. Von Mannheimer Spielern vertraten Deutſch⸗ land Au imal, Fleiſchmann mal, Herberger zmal, Höger Amal, Meißner mal. Deutſchland hat bis jetzt 78 Länderſpiele ausgetragen, davon wur⸗ den 27 gewonnen, 15 unentſchieden geſtaltet und 36 ver⸗ loren. Stuhlfauth konnte von ſeinen 21 Spielen 8 ſiegreich geſtalten. Auf 8 Stiege brachten es gleichfalls Hofmann., Kalb und Leinberger. Die er⸗ folgreichſten Torſchützen waren Fuchs, Har⸗ der und R. Hofmann mit je 14 Toren, Jäger er⸗ zielte 11, Förderer und Kipp je 10 und Pöttin⸗ ger 9(bei 7 gewonnenen Spielen). Die Adlerplakette des Deutſchen Reichsausſchuſ⸗ ſes für Leibesübungen erhielten Adolf Jäger, Altona 98, Eugen Kipp, Stuttgarter Kickers und Heinrich Stuhl⸗ fauth, 1. FC. Nürnberg. Der D. F. B. zählte am 31. Dezember 1929 935923 Mitglieder und 7277 Vereine. Im vergangenen Jahr ſpielten 24126 Mannſchaften, 523 314 Wettſpiele wur⸗ den ausgetragen, davon waren 225 454 Meiſterſchafts⸗ und 297 890 Privatſpiele. Von den Unterverbänden iſt der Süddeutſche Verband immer noch der größte, er zählt 265 982 Mitglieder. Weſtdeutſchland ſteht an 2. Stelle mit 206 403 Mitgliedern, Mitteldeutſchland folgt mit 128 916, Norddeutſchland mit 80 909, Brandenburg mit 37 681, Südoſtdeutſchland mit 43 392 und der Baltenver⸗ band mit 33 115 Mitgliedern. 253 Vereine halten eigene Fußballehrer, 355 eigene Sportlehrer. Das Turn⸗ und Sportabzeichen beſitzen 21677 Mitglieder und das Jugendſportabzeichen erwarben 4817 Jugendliche. f Recht intereſſant iſt der Bericht des Finanzaus⸗ ſchuſſes: Von Länd er ſpielen wurden 59 812.22 1 von Meiſterſchaftsſpielen 1928/29 94 317.31 M, 1929/30 100 884.33„ und von Pokalſpielen 21 391.40% eingenommen. Dieſen Einnahmen ſtehen große Ausgaben gegenüber. So wurden ausgegeben für Jugendpflege 40 841,7„, Bundesſportlehrer und Kurſe 15 626.78 A, Verſicherungen 13 997.52 /, Werbetätigkeit 21 574.55„, an Gehälter 32 658.38„ uſw. i Die größte Einnahme brachten am 7. Juli 1929 das Zwiſchenrundenſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft zwiſchen 1. FC. Nürnberg und Hertha Berlin mit 61 196.25 Mark(Ueberſchuß 49 703.05„). Jeder Verein erhielt 4700„(80 v. H. des Ueberſchuſſes geteilt). Das End ⸗ ſpiel am 28. Juli 1929 zwiſchen Hertha Berlin und Fürth erbrachte eine Einnahme von 58 958.70%(Ueberſchuß 42 599.50%). Dem Spiel wohnten 46 820 Zuſchauer bei. Die größte Einnahme 1930 brachte das Endͤſpiel zwiſchen Hertha⸗Berlin und„Holſtein“⸗Kiel mit 36 581.50% (Ueberſchuß 24 979.20.%) bei einem Beſuch von 27 407 Zu⸗ ſchauern. Jeder Verein erhielt den auf ihn entfallenden Anteil von 2498. Das Länderſpiel gegen Italien am 2. März in Frankfurt ſchloß mit einem Ueberſchuß volt 41 6887885% bet einer Einnahme von 82 455.10/ ab Dem Spiel wohnten 44826 Zuſchauer bei. 10. Mai in Berlin brachte einen Ueberſchuß von 15 018.13% bei einer Einnahme von 79 585.95%(Zuſchauer 44 799). Die verſchiedenen Ausſchüſſe geben Aufklärung über ihre geleiſtete Arbeit. Ein friſcher Zug, den man ſonſt beim DF B. ſehr oft vermißt, geht durch das ganze Jahrbuch.— Verſchiedene Vertragswerke ſind im Anhang angefügt.— Ueberſichtlich und klar werden alle Fragen und Aufgaben des DB. behandelt. Ein intereſſantes Nachſchlagewerk, das dem DB. alle Ehre macht. 5 vageslalesicles Donnerstag, 25. September a Nationaltheater:„Miſſiſſippi“, Schauſpiel von Georg Kai⸗ ſer, Miete D 4, Anfang 20 Uhr. Muſenſaal: Enſemble⸗Gaſtſpiel des Deutſchen Künſtler⸗ theaters Berlin„Waſſerſcheu“, Anfang 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Dreyfus“.— Capitol: „Ein Barſchenlied aus Heidelberg“.— Univerſum: „Abſchied“.— Scala⸗ Theater:„Der Mongole und die Tänzerin“.— Schauburg:„Vorhang auf“.— Palaſt⸗Theater:„Sonny Boy“.— Gloria: „Der Nächſte bitte!“.— Roxy:„Vorhang auf“. Ufa⸗Palaſt⸗Pfalzban:„Der Tenor der Herzogin“, Operette von E. Künneke, Anfang 20 Uhr. Autobusrundfahrt: Täglich nachm. 2 Uhr ab Paradeplatz: Pfalzrundfahrt zur Wein leſe. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſenum: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Carl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Mufeum für Nakur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—147 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—417 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet täglich von 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Ausſtellung:„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“.— Planetarinm: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für Polltik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder- Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: i. V. Franz fircher Ge- richt u. alles übrige: Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. nt. b.., Manndeim. NN 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Wirkt vorbeugend Peter Rixius öndl. Mannheim, fernsprirber 28790 uni 25797 Wilhelm Müller zun. U 4, 25, fernsprecher 21636 und 21512 + 2 1 4 Geſchäftliche Mitteilungen * Mit der Loba⸗Möbelpolitur wird der Hausfrau ein vollwertiges Edelprodukt in die Hand gegeben, deſſen ver⸗ blüffend einfache, äußerſt ſparſame Anwendung ganz er⸗ ſtaunliche Erfolge zeitigt und jede Möglichkeit eines Ver⸗ derbens ſelbſt feinſt polierter Flächen ausſchließt. Auch Ledermöbel uad ſonſtige Lederſachen behandelt man vor⸗ teilhaft mit Loba⸗Politur, wobei in den Ledernorben ebenſo wenig Rückſtände ſitzen bleiben, wie in den Ritzen und Schnitzereien der Möbel.— Durch ſeine hervorra⸗ genden Eigenſchaften wird ſich auch dieſes Loba⸗Erzeugnis ſicher die Herzen der Hausfrauen im Sturm erobern. V5 Das Spiel gegen; Eng lan d am 2 . Donnerstag, 25. September 1930 — Neue Mannheimer Zeitung 7 Mitiag⸗Ausgabe 3 Jahre Zuchthaus für Glaskugel Mannheimer Schöffengericht Vorſt ender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard; 2. Amtsrichter: Amtsgerichtsrat r. Leſer, Vertreter der Anklage: Staatsanwalt Oettinger; im 2. Fall: 1. Staatsanwalt Dr. Gerard. Wer und was iſt„Glaskugel“? Ein ganz übler Geſelle im Alter von 30 Jahren.„Glaskugel“ iſt der Spitzname, den ihm ſeine Freunde gegeben haben. Warum mag man dieſem Menſchen wohl den Namen Glaskugel gegeben haben? Beim Be⸗ trachten muß man ſich lange überlegen, was einem eigentlich an dieſem Burſchen auffällt. Sein Kopf gleicht einem verſchobenen Parallelogramm, ſtark vorgeſtoßenes Kinn und fliehende Stirn, die ohne Uebergang in den Schädel, der auf den Seiten weit ausgebuchtete kahle Stellen aufweiſt, überläuft. Auf ſeine blonde gelockte Friſur ſcheint der Muſiker Oskar Weiß beſonderen Wert zu legen. Man merkt ihr Pflege an. Weiter fallen ſeine ſtieren, ſtechenden Augen auf, die gleich Glasaugen, oder Glaskugeln umher wandern. Jetzt verſteht man auch den Namen„Glaskugel“. Einen beſſeren Namen hätten die Freunde von Weiß nicht finden können. Schon die Vorſtrafen zeigen, daß dieſer Weiß eigent⸗ lich doch ein recht dunkler Menſch iſt, dem es beſtimmt nicht mehr gelingen wird, ſich rein zu waſchen. Fahl, ausdruckslos das Geſicht, die monatelange Unterſuchungshaft hat ihm die Farbe genommen. Scharfe, eng zuſammengepreßte Lippen, ſtarke Backenknochen, ſind die Merkmale. Nur ab und zu arbeiten in dieſem unſympathiſchen mageren Geſicht die harten Geſichtsmuskeln. Fahrig unter⸗ ſtreicht ſeine rechte Hand von Zeit zu Zeit ſeine knappen Ausführungen. Bei einigen Ausſagen der Zeuginnen flackert ſekundenſchnell ein böſes Licht in ſeinen Augen auf. Jetzt hat dieſer Burſche wieder, etwas von einem Fuchs, der mit unbewegter Miene auf der Lauer liegt. Spezialität dieſes Burſchen iſt, nachts, faſt immer ſehr ſpät nachts junge Mädchen anzuſprechen, die aus irgend einem Grunde auf der Straße ſind. Seine Opfer ſucht er ſich unter Dienſtmädchen, Kell⸗ nerinnen und ſonſtigen Dummen. Plump und grob iſt ſein Vorgehen. Aufdringlich ſpricht er die Mädchen an. Lehnen ſie ſeine Begleitung ab, ſo hängt er ſich nur noch mit größerer Hartnäckigkeit an ſie. Bei faſt allen kam er zum Ziele. Mit ſeinen Sprüchen gewann er die Mäd⸗ chen ſchon am erſten Abend ganz für ſich. Sein Programm war immer das gleiche. Zuerſt ein kur⸗ zes Schäferſtündchen, dann beſah er ſich die Taſchen ſeiner Opfer nach Geld. Auch für Uhren und Fingerringe hatte er immer Verwendung. Er hat natürlich nie daran gedacht, die Mädchen zu beſtehlen. Er wollte ſich nur ein Pfand nehmen, damit die Mädchen an einem anderen Abend wieder kämen. Das Geld, das er aber als Pfand wegnahm, war und blieb für immer verſchwunden. Bei ſeiner Triebhaftigkeit ſucht und findet er immer neue Opfer. Seine größte Gemeinheit beging er an einem Dienſt⸗ mädchen, das er gleich am erſten Abend um Geld anging, da dieſes ihm erzählt hatte, es habe ſich 180 Mark erſpart. Hier hatte er was er brauchte. Schon die erſte Nacht ging er mit dem Mädchen auf das Zimmer und wollte ſich dort das Geld holen. ö Da das Mädchen das Geld aber bei ſeiner Herr⸗ ſchaft hatte, beſtellte es ihn auf den nächſten Vor⸗ mittag. Pünktlich war Weiß auch zur Stelle. Als das Geld aber nicht da war, wurde er ungehalten. Abends kam er dann wieder und erhielt auch 120 und dann noch einmal 50 ½. Mit der Hergabe des Geldes hatte das Mädchen auch den ſauberen Freund verloren, der ſich nicht mehr ſehen ließ. Dieſer griff ſich auf der Straße eine neue Freundin auf, mit der er die 170% durchbrachte. Bei dem Dienſtmädchen hatte er auch noch eine ſilberne Armbanduhr mit⸗ genommen. Als die neue Freundin nach einigen Tagen erzählte, daß ſie noch 45% Lohn zu erhalten habe, wollte er auch dieſe zur Hergabe des Geldes veranlaſſen. Da dieſe aber Ausflüchte machte, entriß er ihr den Mantel. Auch hier will er ſich nur ein Pfand genommen haben, damit ſeine Freundin wiederkomme. Schläge bekam dieſe wie einige andere, die nicht ſo wollten wie er. Einem 18jährigen jungen Ding nahm er die letzten 10 aus der Taſche. Auch hier ſetzte Proteſt des Weiß ein. Er hat ſie nicht genommen, ſondern ſeine Braut hat ihm das Geld geliehen. Davon weiß dieſe allerdings. nichts. Sechs Fälle konnten ihm nachgewieſen werden. Ein Servierfräulein ſprach er ſpät nachts in den Planken an. Trotz Ablehnung begleitete er das Fräulein bis an die Haustüre. Als es auf⸗ ſchließen wollte, nahm er ihm die Schlüſſel und zu⸗ gleich die Aktentaſche weg und verſchwand. Am nächſten Mittag kam er wieder und gab großzügig die Aktentaſche mit Inhalt zurück. Das Geld aus dem Geldbeutel hatte er ſich wie immer angeeignet. Beim Feſthalten unter der Haustür hatte er ſeinem Opfer zwei Ringe vom Finger gezogen und als es rufen wollte, am Halſe gewürgt. Räuberiſcher Diebſtahl. Auf dieſem Gebiet iſt Weiß ſchon länger tätig. Eine Freundin veranlaßte er ſogar einem Gaſt einen Brillantring wegzunehmen, ſo daß dieſe mit dem Geſetz in Konflikt kam. Ganz übel hat er ſich ſeiner Mutter gegenüber benommen. Als er nachts vom Muſikmachen nach Hauſe kam— er war Jazz⸗ bandſpieler— paßte ihm das Eſſen nicht.„Iſt das auch ein Freſſen“, fuhr er ſeine Mutter an und ge⸗ brauchte Ausdrücke, die hier nicht wiederzugeben ſind. Dann ſchlug er ſeine Mutter mit einem harten Gegenſtand zu Boden, ſo daß dieſe noch in der Nacht in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wo ſie 8 Tage verblieb. Gewalt ſpielt bei dieſem Bur⸗ ſchen in ſeiner Jazzuniform immer eine Rolle. Frech, brutal und gemein benahm er ſich ſeinen Op⸗ fern gegenüber. Für jedes hatte er bei den Zeugen⸗ ausſagen eine andere Beſchuldigung und Be⸗ ſchimpfung. 5 Das Servierfräulein, dem er die Ringe und die Aktentaſche weggenommen hatte, brachte am nächſten Tage die Sache zur Anzeige, ſo daß er verhaftet wurde. Das Geld habe er verbraucht, weil er ge⸗ wußt haben will, daß er verhaftet wurde. Außer dieſen 6 Fällen hat dieſer Burſche beſtimmt noch eine Reihe von ähnlichen Gemeinheiten verübt, die nur nicht heraus kamen. Früher kam er immer mit geringen Gefängnisſtrafen davon. Dieſer Umſtand machte ihn ſicher, er war der Anſicht, daß ihm das Gericht nichts anhaben könne. Der mediziniſche Sachverſtändige Med.⸗Rat Dr. Götz mann bezeich⸗ nete Weiß als einen ſchlecht erzogenen Menſchen, der immer ſeinem Trieb nachgebe. Bei ſeiner In⸗ telligenz ſei er voll verantwortlich. Staatsanwalt Oettinger fand ſcharfe Worte für das Verhalten von Weiß ſeinen Opfern gegenüber. Bei ſeiner ausgezeichneten Menſchenkenntnis habe er immer die dummen und unbeholfenen Mädchen heraus⸗ gefunden, die ſofort auf ſeine Wünſche eingingen. Der Angeklagte habe ſein Handwerk in gemein⸗ gefährlicher Weiſe ausgeübt. Sein Antrag lautete auf 4 Jahre Gefängnis bei Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Rechtsanwalt Dr. Lud⸗ wigs, der als Offizialverteidiger auftrat, hob be⸗ ſonders das„Entgegenkommen verſchiedener Mäd⸗ chen hervor, die Weiß in ſeinen Beſtrebungen be⸗ günſtigten. Das Gericht verurteilte Weiß zu 3 Jahren Zuchthaus, abzüglich 2 Monaten Unterſuchungs⸗ haft und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. Wenn man auch die großen Gemeinheiten des Weiß in keiner Weiſe entſchuldigen kann, ſo muß man ſich doch wundern, auf welche Art und wie ſchnell manche Mädchen den Wünſchen ſolcher Men⸗ ſchen, denen man den Gauner doch ſchon von weitem anſieht, entgegenkommen. Bei mehr Zurückhaltung wäre ſicher gerade in dieſer Hinſicht manches zu ver⸗ meiden. Den Schaden haben ſich die Opfer des Weiß alle ſelbſt zuzuſchreiben. Wilder Autofahrer Der 27 Jahre alte Kaufmann E. iſt als wilder und rückſichtsloſer Autofahrer bekannt. Nur zu oft iſt er ſchon wegen kleinerer und größerer Vergehen gegen das Kraftfahrzeuggeſetz beſtraft worden. Am 8. Juni ſah er beim Paradeplatz zwei Damen, die ihm bekannt vorkamen. Er fuhr bei Schmoller ganz dicht an den Gehweg heran, um ſich zu überzeugen. Schon ſchrie auch eine der beiden Damen auf, denn E. hatte ihr den Fuß zwiſchen Auto und Bor d⸗ ſchwelle geklemmt. Die Verletzung war an und für ſich nicht ſchlimm, eine Quetſchung, die einen Kranken haus aufenthalt von 8 Tagen be⸗ dingte. E. brachte die beiden Frauen ſelbſt nach Haufe und erſetzte den entſtandenen Schaden. Durch dieſen einen Fall hätte er aber gewarnt ſein müſſen. Am 24. Juni gegen 3 Uhr kam er von der Rhein⸗ ſtraße her durch den Luiſenring nach der Friedrichs⸗ brücke geraſt. Er mag eine Schnelligkeit von 50 bis 60 Kilometern gehabt haben, bei dem Verkehr im Luiſenring ein bodenloſer Leichtſinn, der ihm dann auch gleich darauf zum Verhängnis wurde. Zwi⸗ ſchen KZ und K 4 kam ein Laſtauto in ſehr lang⸗ ſamer Fahrt heraus. E. ſah den Wagen und lenkte auf die Mitte der Fahrbahn, ohne aber die Schnellig⸗ keit herabzumindern. Zu allem Unglück wurde die 10 Meter breite Straße auf der zen Seite noch durch ein ſtädtiſches Müllauto verengt, Um ungefähr⸗ det durchzukommen, fuhr E. ſehr ſtark nach links. In der nächſten Sekunde war auch ſchon das Unglück ge⸗ ſchehen. Ein Radfahrer wurde von ſeinem Wagen erfaßt und 2 Meter hoch und ungefähr 8 Meter weit zurückgeworfen. Der Radfahrer hatte vorher ſogar verſucht, noch weiter nach rechts, als es der Gehweg erlaubte, auszuweichen. Bewußtlos, mit tödlichen Verletzungen— Schädelbruch, Rippen⸗ und Knochen⸗ brüche— blieb er auf dem Gehweg liegen. E. hatte ſein Auto nach rechts geriſſen, ſo daß es quer über die Straße ſtand. Es war behauptet worden, daß E. nach dem Unglück ausreißen wollte. Durch die Zeugen⸗ ausſage wurde aber einwandfrei erwieſen, daß E. ſofort für ſein Verhalten einſtand und das Unglück ſehr bedauerte Er hat ſich auch um die Angehörigen des Verunglück⸗ ten, der nach einigen Stunden im Krankenhaus ſtarb, bemüht und ſie unterſtützt. ., der als guter und ſchneidiger Autofahrer und Sportsmann bekannt iſt, hat unverantwortlich ge⸗ handelt. Gerade er als guter Fahrer hätte bei aller ſportlichen Einſtellung ſich nie ſo weit vergeſſen dürfen, durch eine der belebteſten Straßen der Stadt mit Höchſtgeſchwindgkeit zu raſen. Es iſt ganz ſelbſt⸗ verſtändlich, daß er das Unglück nicht gewollt hat, mit etwas Beherrſchung wäre es zu vermeiden ge⸗ weſen. Der moraliſche Druck, der auf E. laſtet, iſt beſtimmt größer als die Strafe, die er für dieſen Unglücksfall erhielt. Der techniſche Sachverſtändige bemerkte, daß E. einmal kein Recht hatte, mit einer ſolchen Geſchwin⸗ digkeit zu fahren und dann dem Laſtwagen nicht in dieſer Weiſe hätte vorfahren dürfen, daß er die ganze linke Straßenſeite für ſich einnehmen mußte. Bei ſeiner Geſchwindigkeit ſei doch ein Aus wei⸗ chen unmöglich geweſen. Schon die Beſchädi⸗ gungen auf der linken Seite des Autos— der Scheinwerfer wurde weggeriſſen, die kleine Sucher⸗ lampe verbogen, die Fangſtange eingebogen und der Kotflügel ſehr ſtark verbeult. Aus dieſen Beſchädi⸗ gungen ergebe ſich, daß der Anprall mit unheim⸗ licher Wucht erfolgt ſein muß. An der Schuld des E. ſei nicht zu zweifeln. Der 1. Staatsanwalt Dr. Geramd wies auf das wahnſinnige Fahren des E. hin, der als raſender und rückſichsloſer Fah⸗ rer bekannt ſei. Er beantragte 1 Jahr 3 Monate Gefängnis. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Katz ſr. beleuchtete eingehend die menſchliche Seite des tragiſchen Unglücksfalls, beſonders das ſofortige Ge⸗ ſtändnis, die Reue und das Eintreten des Angeklag⸗ ten für die Hinterbliebenen des Getöteten, würden zu ſeinen Gunſten ſprechen. Das Gericht ſprach eine Strafe von 8 Monaten 2 Wochen Gefängnis aus, abzüglich 2 Wochen Unterſuchungshaft.— 1— AN wn Aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Berſettzt in gleicher Eigenſchaft wurden Direk⸗ tor der Realſchule in Ladenburg Rob. Mauderer an die Oberrealſchule in Sinsheim, Prof. Theodor Nefininger an der Oberrealſchule in Kehl an das Gymnaſtum in Durlach, Prof. Dr. Alfons Hug le an der Oberrealſchuke in Singen a. H. an das Gym⸗ naſium in Lörrach; Direktor der Oberrealſchule in Sinsheim Karl Trübi als Profeſſor an die Ober⸗ realſchule in Singen a..; Direktor Ernſt Mu B ler in Bühl als Studienrat nach Triberg. Der Fremdenverkehr in Baden Der Fremdenverkehr hat im Monat Au gu ſt offenſichtlich ſeinen Höhepunkt für dieſes Jahr erreicht. Im ganzen ſind vom Badiſchen Statiſtiſchen Landesamt in rund 250 Fremdenplätzen 228 170 an⸗ gekommene Fremde mit 900 903 Uebernachtungen feſtgeſtellt worden. Gegenüber dem Vormonat Juli d. J. ſind dies rund 32 000 Fremde und 160 000 Uebernachtungen. Der Ausländerverkehr hat ſich auch im Auguſt befriedigend entwickelt. Er brachte ins⸗ geſamt 44 220 Ausländer mit 84100 Uebernachtun⸗ gen. Von den einzelnen Herkunftsländern ſtehen die Vereinigten Staaten von Amerika mit 12781 Beſuchern an erſter Stelle. Es folgen England mit 9975 Fremden, Holland(7689), Schweiz(4586), Oeſterreich(2372) und Frankreich(2271). Hinſichtlich der Aufenthaltsdauer ſtehen die Engländer mit 18 683 Uebernachtungen obenan. Faſt ebenſoviel Uebernachtungen(18 436) weiſt Holland auf. Es folgen die Vereinigten Staaten von Amerika(16170), die Schwetz((11 245), Frankreich(5682) und Oeſter⸗ reich(3422). Heidelberger Sängerreiſe in die Pfalz * Heidelberg, 24. Sept. Der Heidelberger Lie⸗ der kranz unternimmt am Sonntag, 28. Sept. mit 200 Reiſeteilnehmern eine Pfal fahrt nach Speyer, Landau, Annweiler, Johanniskreuz und Kaiſerslautern. Am Nachmittag geht die Fahrt durch das Iſenachtal nach Bad Dürkheim, wo im Kur⸗ garten einige Liedervorträge vorgeſehen ſind. Von da geht die Reiſe nach Wachenheim(Beſichtigung einer Sektkellerei) Deidesheim und Neuſtadt a. d. Hdt,, wo der 150 Sänger ſtarke Chor um 8 Uhr im Saalbau ein Wohltätigkeitskonzert unter Lettung von Muſikdirektor C. Weidt veranſtaltet. Dann ſoll ſich in Gemeinſchaft mit den Neuſtabter Geſang⸗ vereinen ein Sängerkommers ſchließen. Geborgene Leiche * Karlsruhe, 25. Sept. Der bei dem Daxlander Baggerunglück in den See geſtürzte Arbeiter konnte nachmittags geborgen werden. Franzöſiſches Flugzeug notgelandet * Karlsruhe, 24. Sept. Wegen Motorſchadens mußte geſtern mittag auf den Bruchwfeſen bei Bruch⸗ haufen ein franzöſiſches Verkehrs flugzeug der Linie Straßburg⸗Prag notlanden. Die Beſatzung beſtand aus einem Piloten und 2 Funker. An Bord befanden ſich etwa 14 Zentner Poſt. Da das Notlandungsgelände ſehr weich iſt, ſank das Flug⸗ zeug in den Boden ein und konnte nicht mehr ſtar⸗ ten. Es brachte die Poſtſachen zum Karlsruher Flug⸗ hafen. Inzwiſchen iſt man bemüht, Das eingeſun⸗ kene Flugzeug zu heben und ſtartfertig zu machen. Millionenwerte auch im Spritfkandal * Kehl, 24. Sept. Zu dem von der Kehler Zoll⸗ fahndungsſtelle aufgedeckten Spr itſchieber⸗ ſkandal in Kork bei Kehl werden heute aber⸗ mals neue Einzelheiten gemeldet. Danach ſollen ſich die Verfehlungen auf mehrere Jahre erſtrecken. Nach den letzten Feſtſtellungen muß es ſich dabei um Millionenwerte handeln. Bis jetzt ſind in verſchiedenen Teilen des Reiches etwa 15 Per⸗ ſonen in den Fall verwickelt. Neben den Verhaf⸗ tungen in Kehl, Kork und Stuttgart haben auch Ver⸗ nehmungen in Berlin und Hamburg ſtalt⸗ gefunden. Die Unterſuchungen ſind immer noch nicht abgeſchloſſen. In den nächſten Tagen iſt mit dur Verhaftung weiterer Perſonen zu rechnen. Der vor kurzem aus Berlin erwähnte Selbſtmordfall eines Fabrikanten hat urſprünglich zu einer Verwechſlung der Namen geführt. Es han⸗ delt ſich um einen Fabrikanten Levi, der mit dem verſtorbenen Fabrikanten Kiefer ſtark liiert war. An Levi ſollte ein Erpreſſungsverſuch gemacht wer⸗ den, dem er ſich entzog, indem er aus dem Leben ſchied. Todesſturz einer Greſſin * Waldshut, 25. Sept. In Altenburg ſtürzte die 80jährige Witwe Maria E. Zuber die Treppe hinunter und blieb mit gebrochenem Genick tot liegen. * * Schriesheim, 22. September. Sehr zum Vor⸗ teil iſt dieſes regneriſche Herbſtwetter für den Neuen gerade nicht; immerhin iſt aber bis jetzt noch nichts verdorben. Der Behang iſt nach wie vor voll und geſund. Wenn ſich noch im Laufe dieſer Woche Son⸗ nenſchein einſtellt, kann immer noch mit einer vorzüglichen Qualität gerechnet werden, die aller⸗ dings die des vorigen Herbſtes nicht ganz erreichen dürfte. Bleibt es aber bei dieſem unfreundlichen Wet⸗ ter, dann muß in ſpäteſtens 14 Tagen mit dem Herb⸗ ſten begonnen werden. Aus dieſem Grunde wird an dem Neubau des Schriesheimer Kelterhauſes, das die hieſige Winzergenoſſenſchaft zurzeit aus Dar⸗ lehensmitteln zu weſentlich verbilligtem Zinsfuß im Schulhof erſtellt, mit Hochdruck gearbeitet. ein. Aus der Pfalz 8. Gautag des Verbandes weiblicher Handels⸗ und Bürbangeſtellten * Ludwigshafen, 22. September. Vom 4. bis 6. Oktober findet in Ludwigshafen der 8. Gautag des Verbandes der weiblichen Handels⸗ und Büroangeſtellten e. V. Gau Südweſt im Konzertſaal des Pfalzbaues ſtatt. Am Samstag, 4. Oktober, hält der Gauausſchuß, nachmittags um 15 Uhr eine Sitzung ab. Nachmittags 16.30 Uhr beginnt der eigentliche Gautag. Auf der Tagesord⸗ nung ſtehen Referate über Sozialpolitik(Grete Hier ſch, Mannheim), Gewerkſchaftsarbeit, Rechts⸗ ſchutz, Stellenvermittlung und Arbeitsmarktlage, Krankenkaſſe(Luiſe Frank, Mannheim), gliederbewegung, Ortsgruppenveranſtaltungen, Ta⸗ gungen, ſowie Jugendarbeit(Roſel Maier, Mann⸗ heim), Kaſſenbericht, Neuwahlen und Verſchiedenes. Am Abend findet dann um 20 Uhr ein abwechſlungs⸗ reicher Feſtabend ſtatt, der in einem Feſtball endet. Am Sonntag, 5. Oktober, findet um 11 Uhr eine öffentliche Kundgebung ſtatt, bei der die Vor⸗ ſitzende des Verbandes, Frl. Katharina Müller, Berlin, über„Die weiblichen Angeſtellten im deut⸗ ſchen Volks⸗ und Wirtſchaftsleben“ ſprechen wird. Nach einem gemeinſchaftlichen Eſſen nehmen die Be⸗ ratungen des Vortags um 14.30 Uhr ihren Fortgang. Es ſind auch Motorbootfahrten auf dem Rhein ge⸗ plant. Für den Montag, der die Tagung beſchließt, iſt eine Autofahrt in die Pfalz vorgeſehen. 100 Zentner Rohtabak vernichtet * Hanhofen, 25. Sept. Hier geriet ein vom Landesverband bayeriſcher Tabakbauvereine aufge⸗ ſtellter Tabaktrockenſchuppen in Brand, wobei empfindlicher Schaden entſtand. Der Schuppen iſt völlig ausgebrannt. Von dem zum Trocknen aufgehängten Rohtabak wurden über 100 Zentner vernichtet. Vor wenig Jahrzehnten war es ein Vergnügen, auf der längs des Gebirges hinziehenden Bergſtraße zu wandern. Kein Auto, kein Motorrad, keine Schmalſpurbahn, ja faſt kein Radfahrer brachte dem Wanderer Aergernis. Es ſpazierte ſich ſo leicht da⸗ hin durch dieſes Paradies voll herbſtlicher Früchte. Doch auch in der Hochſommerzeit lockte die Gegend zum Beſuch. Rieſige Nußbäume ſpendeten angenehmen Schatten. Von Weinheim auf⸗ und abwärts zierten dieſe Nußbäume die Landſtraße, dick ihr Stamm, von un⸗ geheurem Umfang ihre rieſige Krone. Viele fielen ſpäter der Verbreiterung der Landſtraße zum Opfer, manchen hatte ein ſtrenger Winter den Lebensnerv abgeſchnitten, andere wieder gehörten habgierigen Beſitzern, denen die klingende Münze für einen Nuß⸗ baumſtamm lieber war als der ſtattliche Baum der Vorfahren. Eigentlich trug daran die Militärver⸗ waltung die Schuld, die zur Anfertigung von Ge⸗ wehrſchäften die Nußbäume in Deutſchland auf⸗ kaufte. Dann gab es auch eine Zeit, in der Nuß⸗ baummöbel Mode waren, und dazu erwarb der Schreiner, was er an Nußbäumen bekommen konnte. Erſt viel ſpäter ſetzte die Einfuhr fremder Hölzer aus Rußland, dem Balkan und den überſeeiſchen Staaten Die Nußbaumreihen an der Bergſtraße bildeten eine Sehenswürdigkeit. Früher waren die Dörfer Hemsbach, Sulzbach, Laudenbach, ebenſo die ſüdlich von Weinheim liegenden Orte reine Bauerndörfer, denen neben der eigentlichen Landwirtſchaft der Reb⸗ und Obſtbau am Herzen lag. Was an Oel im Haus⸗ halt gebraucht wurde, ſtellte man im bäuerlichen Be⸗ trieb ſelbſt her. Dazu fanden die Nußkerne Ver⸗ wendung. Wer weiß heute noch etwas von Nußöl? Nur während des Kriegs konnten ſich wenig Glück⸗ liche dieſes feine Oel aus ihren Beſtänden für ihren Haushalt reſervieren. Aus der Geſchichte der Land⸗ ſtraßen iſt zu entnehmen, daß die Bergſtraße zwiſchen Heidelberg und Frank⸗ furt ſchon im 16. Jahrhundert mit Walnuß⸗ bäumen a bepflanzt war, und immer wieder wurden abgängige Bäume erneuert. An der Landſtraße bei den ge⸗ nannten Dörfern zeigt heute noch da und dort ein Mit⸗ eimer Zeitung 5 Vorſicht im Weinkeller * Grünſtadt, 25. Sept. Hier ereignete ſich ein Unfall, der zum Glück noch einen guten Ausgang nahm. Um 7 Uhr ging der Knecht des Landwirts Wilhelm Michel von Sauſenheim, der einen Wein⸗ keller beſitzt, in den mit neuem Wein angefüllten Keller. Als er längere Zeit ausblieb, ging ein Küfer mit ſeinem Geſellen ebenfalls in den Keller. Auch dieſe beiden kehrten nicht zurück. Nach⸗ dem auch Michel, der Hilfe leiſten wollte, aus dem Keller nicht mehr zurückkam, wurden durch einige beherzte Männer energiſche Rettungsver⸗ ſuche unternommen. Es gelang auch bald, alle vier Perſonen, die durch die ausſtrömenden Gaſe be⸗ wußlos geworden waren, aus dem Keller heraus⸗ zuholen. Die tatkräftigen Wiederbelebunsverſuche wären bald von Erfolg gekrönt. Der Unfall weiſt wieder zur Vorſicht. Konkurseröffnung— Pfälzer Weinleſeſeſt * Neuſtadt a.., 25. Sept. Durch Beſchluß des Amtsgerichts iſt über das Vermögen von Johann Hiſſting, Möbelfabrikant in Neidenfels, Allein⸗ inhaber der gleichnamigen Firma, das Konkursver⸗ fahren eröffnet worden. Der Rechtsanwalt Dr. Völker⸗Neuſtadt wurde zum Konkursverwalter er⸗ nannt.— Am Sonntag, 19. Oktober findet in ſämt⸗ lichen Räumen des Sagalbaues in Neuſtadt a, H. das traditionelle Pfälzer Wein leſefeſt ſtatt, bei dem auch die Taufe des„Neuen“, des Weines vom Jahr⸗ gang 1930, vorgenommen wird. Der 1930er ſoll „Befreiungswein“ genannt werden. Ein 90jähriger * Eiſenberg, 25. Sept. Heute kann Weichenſteller a. D. Philipp Peter von hier ſeinen 90. Ge⸗ burtstag feiern. 37 Jahre war Peter bei der Zeuge aus früheren Jahren ſeine weit ſich dehnende Tagung des Deulſchen Vereins für Vermeſſungsweſen * Wertheim a.., 23. Sept. Die Tagung des deutſchen Bereins für Vermeſſungsweſen, Landesver⸗ ein Baden, fand unter Vorſitz von Regierungsbaurat Dr. Merkel in Wertheim a.., ſtatt. In der Mitgliederverſammlung wurden interne Vereins⸗ angelegenheiten behandelt, insbeſondere veranlaßte die troſtloſe Lage der im Angeſtelltenverhältnis be⸗ findlichen Kriegsteilnehmer und der harte Exiſtenzkampf der im freien Beruf ſtehenden Ver⸗ meſſungs ingenieure eine eingehende Aus⸗ ſprache. Aus ſozialen und wirtſchaftlichen Gründen wurde mit Nachdruck die Einführung des numerus clausus im bodiſchen Vermeſſungsweſen gefordert, eine Maßnahme, die in anderen Ländern ſeit Jah⸗ ren mit Erfolg durchgeführt iſt. Im Mittelpunkt der öffentlichen Hauptverſammlung, zu der zahl⸗ reiche Ehrengäſte erſchienen waren, ſtanden zwei Vorträge. Zunächſt ſprach an Hand eines umfang⸗ reichen und ſehr lehrreichen Lichtbildmaterials Verm.⸗Rat Bollack über„Die Bedeutung der Feld⸗ bereinigung für die badiſche Landwirtſchaft.“ Eiſenbahn tätig und die längſte Zeit als Weichen⸗ ſteller. Vor 18 Jahren wurde er penſioniert. Krone und wirft den Kindern und dem Wanderer die Nüſſe vor die Füße. Bei 60 Pfg. für das Pfund Nüſſe ſtellt ein ſolcher Baum in ſeinem Ertrag reiche Zinſen eines Kapitals dar. Auch wenn der Preis für die Nüſſe ſich ſenkt, nimmt der Bauersmann ein hübſches Sümmchen ein. Das iſt ihm wohl zu gön⸗ nen. Denn das„Nußſchwingen“, d. h. das Abernten der Nüſſe auf den weitäſtigen Bäumen, iſt eine hals⸗ brecheriſche Arbeit. Will man da warten, bis die Nüſſe von allein herunterfallen, dann iſt's zu ſpät, dann haben die Dorfbuben den Löwenanteil in ihren Taſchen.. In die pfälziſchen Gebiete mag der Nußbaum ſchon durch die Römer verpflanzt worden ſein, denen wir ja einen großen Teil der edlen Obſtſorten überhaupt zu verdanken haben. Daß ſich der Walnuß bau m als treuer pfälziſcher Gefährte gehalten hat, erfahren wir aus der pfälgiſchen Heimatgeſchichte. Zur Zeit, als der Pfälzer Fritz, Friedrich der Sieg⸗ reiche, für ſeinen unmündigen Neffen die Lande ver⸗ waltete, brachen der Markgraf Karl von Baden, der Herzog Ulrich von Württemberg und der Biſchof Georg von Metz in die Pfalz ein, verbrannten Dör⸗ fer, Mühlen und reife Getreidefelder. Friedrich, den ſie weit in Bayern wähnten, führte ſein Kriegsvolk von Bretten über Wiesloch herbei, verbarg die Strei⸗ ter im Walde beim heutigen Friedrichsfeld. Als Erkennungszeichen ſteckten ſich die pfälziſchen Kriegsleute Nußlaub auf Helme, Hüte und Mützen. Am Peter⸗ und Paulstag 1462 kam es bei Seckenheim— der Denkſtein gegenüber dem Bahnhof Friedrichsfeld⸗Nord zeigt das Schlachtfeld an— zum Kampf. Die drei feindlichen Anführer bekamen die ſtarke Fauſt Friedrichs zu ſpüren und mußten in den tiefen Türmen des Heidelberger Schloſſes ihre Verurteilung zu hohem Löſegeld ab⸗ warten. ö Der Nußbäume mögen es ſchon in jenen Zeiten nicht wenige geweſen ſein. Der Name Walnuß welſche Nuß deutet nach Italien, wohin der Nuß⸗ baum von Perſien aus gekommen war und günſtige Vorbedingungen zum Wachstum fand. Auch Süd⸗ deutſchland, bſonders die milden Lagen an der Berg⸗ ſtraße und der Rheinebene, ſind feinem Gedeihen ſehr dienlich, und erfreulicherweiſe tragen die Schluchten und Hänge und Bergſtücke wieder reichen Nußbaum⸗ ſchmuck. 4 Die anſchließende Ausſprachſe zeigte, daß man auch in Landwirtſchaftskreiſen der Feldbereint⸗ gung volles Verſtändnis entgegenbringt. Allgemein kam der Wunſch zum Ausdruck, daß die badiſche Regierung durch Bereitſtellung der erforderlichen Mittel mehr als bisher dieſe wichige Kulturmaß⸗ nahme unterſtützen möge. In anderen deutſchen Staaten hat gerade in den letzten Jahren, veranlaßt durch die Not der Landwirtſchaft, die Vornahme von Feldbereinigungen einen gewaltigen Aufſchwung genommen, während in Baden nur vereinzelt einige Unternehmen zur Durchführung gelangten. *. Den zweiten Vortrag hielt Verm.⸗Rat Dr. Herrmann über„die optiſche Diſtanzmeſſung, ihre Theorie und Wirtſchaftlichkeit“. Dieſe für das moderne Vermeſfungsweſen wichtige Aufnahme⸗ methode brachte gleichfalls eine eingehende Aus⸗ ſprache, an der ſich beſonders die Vertreter der be⸗ 141. Jahrgang/ Nr. 443 Nachbargebiete 12. Verbandstag der heſſiſchen Schloſſermeiſter SW. Darmſtadt, 24. Sept. Die heſſiſchen Schlof⸗ ſermeiſter hielten ihren 12. Verbandstag am Samstag und Sonntag in Dieburg ab. Eine Reihe Ehrengäſte war der Einladung gefolgt. In den Begrüßungsanſprachen brachte Reg.⸗Baurat Münkler zum Ausdruck, daß er als Vorſtand des Hochbauamtes Dieburg die vielen Leiden des Hand⸗ werksſtandes kenne. Die Regierung werde alles tun, um der beſtehenden Schwierigkeiten Herr zu werden. Grüße des Kreisamtes übermittelte Regte⸗ rungsrat Walter, für die Handwerkskammer ſprach Heß ⸗Darmſtadt und für die Handwerkskam⸗ mer⸗Nebenſtelle Offenbach Dr. Kirmeier. Nach Erledigung der internen Verbandsgeſchäfte— der nächſte Verbandstag ſoll aller Vorausſicht nach nach Bingen gelegt werden— ſprach Obermeiſter Fran⸗ cbis⸗ Magdeburg M. d. R. über„Die Schickſals⸗ ſtunde⸗des Handwerks“. Caunſtatter Volksfeſt dv. Stuttgart, 24. Sept. Das Cannſtatter Volksfeſt, gewiſſermaßen das„Oktoberfeſt“ der Schwaben, wird in dieſem Jahre vom 26.30. Se p⸗ tember auf dem Cannſtatter Waſen gefeiert. Mit dem diesjährigen Volksfeſt iſt ein Landwirt⸗ ſchaftliches Hauptfeſt verbunden, bei dem die ſchwäbiſche Landwirtſchaft ihre Erzeugniſſe in 15 Rieſenzelten ausſtellt. Vorführungen von Zucht⸗ pferden und Rindern, ein Reit⸗ und Fahrturnier, Flügveranſtaltungen und ein großer Vergnügungs⸗ park ergänzen das Feſt. Auch in Nordamerika haben ſich die Schwaben zu einem Cannſtatter Volksfeſt⸗ verein zuſammengeſchloſſen, der alljährlich in Amerika beheimatete Württemberger zu einem Caun⸗ ſtatter Volksfeſt mit Schwabenwein, Sauerkraut und Metzelſuppe zuſammen ruft. Vater ermordet ſein Kind * Stuttgart, 24. Sept. In Heimbach bei Hall ſtarb am 14. September plötzlich das 2 Jahre alte Söhnchen des verheirateten Gelegenheitsarbeiters Windmüller in Heimbach. Der Vater gab ſeiner⸗ zeit als Todesurſache an, das Kind ſei vom Heuſtock gefallen. Die Art der Verletzungen ließ jedoch Zwei⸗ fel aufkommen und ſo wurde die Angelegenheit un⸗ terſucht. Nach längerem Verhör hat nun der Ver⸗ haftete ein umfangreiches Geſtändnis abgelegt und die entſetzliche Tat, das Kind ermordet zu haben, eingeſtanden. Er hat das Kind, das in ſeiller Entwicklung etwas zurückblieb, wie er angab, getötet, und zwar in der Weiſe, daß er in der Wut das Kind mit dem Kopf gegen den Boden geſchlagen hat. Das fränkiſche Volksfeſt * Crailsheim, 24. Sept. Der Sonntag brachte den Höhepunkt des Volksfeſtes. Zu Tauſenden ſtanden in den Vormittagsſtunden die Zuſchauer in den Straßen der Stadt, alle Fenſter waren dicht be⸗ lagert, um den wiederholt vorgeführten prächtigen Feſtzug zu bewundern, der im Glanze der Sonne natürlich viel wirkſamer zur Geltung kam, als am vorausgegangenen Regentag. Der angekündigte Be⸗ ſuch des Luftſchiffs„Graf Zeppelin“ unter⸗ blieb bedauerlicherweiſe, weil die geplante Fahrt nach Leipzig wegen des ſtürmiſchen Wetters abgeſagt wurde. Auch der vorgeſehene Ballonaufſttieg der Kunſtluftſchifferin Elvira Wilſon aus Hamburg konnte nicht ſtattfinden, weil der Sturm den bereits mehr als halb gefüllten Ballon beim Transport von der Gasfabrik auf den Feſtplatz in öſtlicher Rich⸗ tung entführt hatte. Das allgemeine Volksfeſttreiben ließ aber deshalb an Buntheit und Leben nichts zu wünſchen übrig. Sonderzüge, Poſt⸗ und Privat⸗ autobuſſe halfen mit zur Bewältigung des Rieſen⸗ verkehrs. 5 8 5 i Brückenbau bei Odernheim * Bad Münſter a. Stein, 23. Sept. Die Franzoſen hatten bekunnbich die Verſtärkung der beiden Ver⸗ bindungsbrücken zwiſchen Odernheim und Staudern⸗ heim aus ſtrategiſchen Gründen verhindert. Die Ausbeſſerungsarbeiten an dieſen Brücken mußten über zwei Jahre lang ruhen. Noch bis kurz vor dem Abzug der Beſatzung war es nicht möglich, dieſe Ar⸗ beiten zu beenden. Die Koſten der Ausbeſferung bekragen etwa 20000 Mark. * Sw. Mainz⸗Weiſenau, 24. Sept. Das Proviant⸗ boot des Bäckermeiſters Wagner fuhr zu hart an einen Motordampfer an und ſank in dem hohen Wellengang. Der Sohn des Beſitzers konnte ſich im letzten Augenblick noch retten. swW. Mainz, 23. Sept. Auf der Kaiſerbrücke warf ſich ein 50—55 Jahre alter Mann vor einen nach Mainz fahrenden Nachzug. Er wurde von der Maſchine zur Seite geſchleudert und beſonders am Kopf ſo ſchwer verletzt, daß der Tod ſofort ein⸗ trat. Da jegliche Ausweispapiere fehlen, konnte der Tote bisher nicht identiftziert werden. nog GsEN NEU! 5 Gleiseke Maustrierte 20 Pig. 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Um nun den leichtſinnigen Menſchen mit Gewalt zu entfernen, mußte erſt der Beifahrer Emil., 35 Jahre alt, aus Ludwigshafen, beſeitigt werden, der noch viel betrunkener war als der Führer. Erſt mit dem Gummiknüppel wurde er etwas unſanft aus ſeinen Träumen geweckt. Jetzt wurden die Geſellen rabiat, als ſte mit Gewalt ab⸗ geführt wurden. Sie wehrten ſich mit allen Kräften und es waren beide außergewöhnlich kräftige Ge⸗ ſtalten. In der Zelle ſchrieen und tobten ſie, daß die ganze Nachbarſchaft wach wurde. Der eine riß eine Pritſche von der Wand los. Der andere ſchlug die Scheiben entzwei. Den Beamten warfen ſte verſchiedene liebliche Ausdrücke an den Kopf.— Das Schöffengericht Ludwigshafen verurteilte ſte, Kraftwagenführer da beide ſchon erheblich vorbeſtraft waren, wegen Widerſtand, Beleidigung, Verübung groben Unfugs und Sachbeſchädigung zu je 3 Monate und 3 Wochen Gefängnis. Der kleine Kriminalbeamte Er war nur ein kleines Kerlchen, etwa 1,50 Meter groß, der 22 Jahre alte Hugo K. aus Mannheim. Von Beruf iſt er Telephoniſt, aber ſchon lange ar⸗ beitslos, alſo ein Menſch, der genügend freie Zeit hatte, ſeine Gedanken allem Möglichen und allem Unmöglichen zuzuwenden. Und da hatte ſich ein Wunſch bei ihm ſeſtgeſetzt; er wollte mal zu gern den Kriminalbeamten ſpielen. Wo ein Wunſch iſt, iſt auch ein Weg, ſagt ein Sprichwort und der Hugo nahm eine ihm ähnlich ſehende Photo⸗ graphie ſeines Vetters, ein Bruſtbild, das noch ein Stück der Reichswehruniſorm zeigte. Oben an den Rand des Bildes klebte er das Wort:„Polizei⸗ präſtdium“ und unten die Beglaubigung, Zettel, die er irgendwo aus einer Zeitung oder aus einem Brief herausgeſchnitten hatte. Jedenfalls war die Fälſchung ſehr plump.— Mit dieſem Ausweiſe ging er zu einem Trödler in Ludwigshafen und ſtellte ſich dort als Mannheimer Kriminalbeamter vor, der nach ein paar ſchweren Jungens fahnde.„Sie ſind aber nur ein kleiner Beamter“, meinte der Trödler.„Aber ein auserleſener“, gab der Hugo ſchlagfertig zur Antwort und zeigte ſeinen Ausweis. „Waren Sie früher bei der Reichswehr“, fragte der Trödler weiter.„Nein, aber auf der Kriminal- ſchule“, lautete die Antwort. In dem Augenblick ging die Tür auf und ein Herr trat in den Laden, der zufällig ein richtiger Beamter war. Der Trödler ſtellte die beiden Kollegen einander vor. Der wirk⸗ liche Beamte wurde mißtrauiſch und verlangte den Ausweis. Und da war die ganze Herrlichkeit zu Ende. genommen, aus der er erſt am Dienstag entlaſſen wurde. Das Gericht hatte ihn zu 18 Tagen Ge⸗ fängnis verurteilt, die durch die Unterſuchungs⸗ haft als verbüßt erklärt wurden. R. B. * § Vorſicht beim Erzählen— ſonſt kommt man ins Gefängnis. Die 40jährige Frau eines Arbeiters aus Kaſtel hatte nach dem Abzug der Beſatzungs⸗ truppen erzählt, eine 29jährige Kontoriſtin— ſie wurde mit Namen genannt— ſei mit Fran⸗ zoſen„herumgezogen“ und ſie ſei mit Franzoſen Arm in Arm ſpazieren gegangen. Auf dieſes Gerücht hin wollte der Bräutigam der Kontoriſtin das Verhältnis löſen, in einem Zeitpunkt, als ſchon die Einrichtung angeſchafft und die Hochzeit in die Nähe gerückt war. Die Arbeitersfrau kam vor den Richter und dort ſtellte ſich die ganze Ge⸗ ſchichte als un wahr heraus. Die Frau wollte nun jemand anders gemeint haben. Das Gericht in Mainz kannte keinen Spaß. Es geißelte mit ſcharfen Worten die übele Nachrede und ver⸗ urteilte die Frau zu einer Gefängnisſtrafe Der arme Kerl wurde in Unterſuchungshaft Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendunges auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Münd⸗ liche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwor⸗ tung juriſtiſcher, mediziniſcher und Auf wer tungs ⸗ fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die Bezugs⸗ quittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht berückſichtigt. U. S. 200. Vielleicht erkundigen Sie ſich beim amerk⸗ kanfſchen Konſulat in Stuttgart, Königſtraße 23. 3 Vag. 1. Wenn Sie die deutſche Staatsangehbrigkeit behalten, können Sie Ihre Rente auch ins Ausland ge⸗ ſchickt erhalten. 2. Der 27. Auguſt 1882 war ein Dienstag. i i eri un Jh die Stadt⸗ Eigenheim Hierüber kann Ihnen am beſten 0 5 verwaltung Auskunft 5 der Sie auch die ge ünſchten Adreſſen erfahren können. 5 1 77. Schreiben Sie an das Betriebsamt der Reichs bahn Mannheim, oder an die Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe, Perſonalabteilung. 5 i aß 8 Die Adreſſe würde lauten: An die Kraftfahr⸗ abteilung der Reichswehr. L. 0 Die Landesfarben von Preußen ſind ſchwarz⸗ von Bayern weiß⸗blau, von Württemberg ſchwarz⸗ weiß* 8 rot, von Sachſen weiß⸗grün, von Heſſen weiß⸗rot. E. K. 42. Die Errichtung einer Privatpenſion muß nach § 14 der Gewerbeordnung dem Bezirksamt ſchriftlich mit⸗ geteilt werden. Eine beſondere Genehmigung iſt nicht ein⸗ uholen. 5 5 5 A. R. Wenn der betreffende Praktikant das erforder⸗ liche Studium durchgemacht hat, wird er höherer Beamter. Schildkröte. Siehe Auskunft unter F. B. 100. Nr. 22. Wenden Sie ſich mit einer entſprechenden Be⸗ ſchwerde direkt an das Finanzamt. 88 cr. Kä. Die Frage des Waſſermehrverbrauchs müſſen Sie in dieſem Falle mit dem Hauseigentümer regeln. von zwei Wochen, ſowie zu den Koſten des Verfahrens. Sw. Manſarde. Nach Genehmigung durch den Hauseigen⸗ tümer muß ſich der andere Mieter fügen. — 3 8 2 — 2* „A Unsere 0 uu f 0 Sehen Ste zu E 2, 13 ien-Abteil bringt Ihnen auch dieses Jahr eine enorme Auswahl irische und amerikanische Dauerbrand-Gfen für die kommende Saison, die eine ganz außergewöhn⸗ liche Leistung in Qualität und Preisen darstellen. Prüfen Sie unverbindlich und achten Sie besonders auf unsere Auswahl. 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Halle im Austauſch gegen Deutſch, Engliſch od. Franzöſiſch geſuſch t. Augeb. unter J 34 an die Ge 8 0 1 9 * IAN Donnerstag, 25. September 1930 ILS UI der Weitere Konzentration im Verſicherungs-Gewerbe Die kürzlich abgehaltene Generalverſammlung der Rhein u. Moſel Allgemeine Verſicherungs⸗Aktien⸗Ge⸗ dellſchaft in Berlin, in der 100 v. H. des Aktienkapitals vertreten waren, hat einſtimmig beſchloſſen, das Angebot der Mannheimer Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft in Mannheim, mit der die Geſellſchaft wie bekannt, ſeit ihrer Gründung engſte Beziehungen uün⸗ terhielt, auf Uebernahme der Geſellſchaft unter Ausſchluß der Liquidation anzunehmen. Der Aktienbeſitz der„Rhein u. Moſel“ war bis vor kurzem je zur Hälfte in Händen der Mannheimer Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft und einer engliſchen Verſicherungs⸗ Geſellſchaft. Letztere hat dann ihr Aktienpaket an die „Mannheimer“ abgegeben. Die„Rhein u. Moſel“ hat das letzte Geſchäftsjahr allerdings mit einem Verluſt abgeſchloſſen, der aber durch den Umſtand, daß die Mannheimer Verſicherungs⸗ geſellſchaft ihr Kapital nicht zu erhöhen braucht und durch den hierdurch entſtehenden Fuſions⸗ Gewinn zum größten Teil ausgeglichen wird. Es bleibt dabei auch zu herückſichtigen, daß mit dem Verſchwinden der„Rhein u. Moſel“ die Verpflichtung zur etwaigen Einzahlung der reſtlichen 75 v. H. in Wegfall kommt. Für das Mannheimer Unternehmen bedeutet ſomit dieſe Transaktion eine nennenswerte Stärkung, einmal durch den erheblichen Zuwachs in organiſatoriſcher Hinſicht und zum andern Male dadurch, daß ihr auch etwa 1% Million direkter Prämie im deutſchen Feuer⸗ verſicherungs⸗Geſchäft zufließen. Konferenz der Notenbank⸗ Gouverneure (Drahtung unſeres Londoner Vertreters) 8 London, 25. Sept. Die amerikaniſchen Meldungen über eine bevorſtehende Newyorker Konferenz der No⸗ tenbankgouverneure Deutſchland s, Fran e⸗ reichs, Englands und der Vereinigten Staa⸗ ten hoben hier außergewöhnliches Intereſſe hervorgerufen. Von deutſcher Seite wird allerdings erklärt, daß die Nach⸗ richt von einer Reiſe des Reichsbankpräſidenten Dr. Lu⸗ ther nach Newyork nicht zutreffe. In London wird wie gewöhnlich erklärt, daß die Reiſe „des Präsidenten der Bank von England Montague Nor ⸗⸗ man nur der Wiederaufnahme periodiſcher Unterhaltun⸗ gen mit dem amerikaniſchen Zentralbankgouverneur gelte die ſeit Jahren von Zeit zu Zeit ſtattgefunden haben, Im gegenwärtigen Augenblick, wo ein guter Teil des wirt⸗ ſchaftlichen Elends der Welt auf die Gol dbewegun⸗ gen zurückgeführt werden kann, erhalten aber Beſpre⸗ chungen der Finanzleute, denen das Gold der Menſchheit zum großen Teil anvertraut iſt, eine ganz ungewöhnliche Bedeutung und man ſieht dann auch hier dem Ergebnis der Newyorker Beſprechungen mit Spannung entgegen. Im Zuſaͤmmenhang mit dieſer Konferenz ſind übri⸗ gens wieder Gerüchte aufgetaucht, nach denen die engliſche Regterung beabſichtige, die Frage der engliſchen Schulden an Amerika erneut aufzurollen. Solche Gerüchte, die ſchon wegen der Lage der amerikaniſchen Staatsfinanzen völlig unſinnig ſind, werden von offizieller engliſcher Seite energiſch dementiert. Man denkt hier gor nicht daran, von ſich aus die Schuldenfrage auf⸗ zurollen, ſondern überläßt dies der Einwirkung der Zeit und einer möglichen amerikaniſchen Initiative, die aller⸗ dings noch viele Jahre auf ſich warten laſſen Hürfte. Iule⸗ Spinnerei und Weberei AG., Kaſſel Die ceſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1929/80 einen Rohgewinn von 738 538(974 886) //. Dieſem ſtehen gegen⸗ über Steuern 148 211(252 166) /, Abſchreibungen 150 000 (256 587), ſoziale Laſten 105 673(101 239)„ und Hand⸗ lungsunkoſten 191 291(182 349) /, ſo daß ſich ein Rein ⸗ gewinn von 143 364(182 545)/ ergibt, zu dem der Ge⸗ winnvortrag aus dem Vorjahr von 10 315/ tritt. Nach dem Vorſchlag der Verwaltung ſoll bekanntlich eine Divi⸗ dende von 12(15) v. H. auf die Stammaktien und von 9(40%) auf die Vorzugsaktien verteilt werden. Der Geſchäftsbericht führt aus, daß im abgelau⸗ fenen Geſchäftsjahr die Geſellſchaft unter der allgemeinen Depreſſion ſchwer zu leiden hatte. Infolge der Ueberpro⸗ duktion in Indien ſeien die europäiſchen Spinnereien ge⸗ nötigt geweſen, ihre Betriebe bis zu 50 v. H. der Leiſtungs⸗ fähigkeit einzuſchränken. Wenn es trotzdem gelungen ſei, ein einigermaßen erträgliches Ergebnis zu erzielen, ſo ver⸗ danke man dies vor allem dem Umſtand, daß die Abwicklung preislich günſtiger Abſchlüſſe aus früherer Zeit noch in das abgelaufene Geſchäftsjahr gefallen ſei. Der Betrieb ſei techniſch weiter ausgebaut worden, Abſchreibungen ſeien in normaler Höhe erfolgt. Zweifelhafte Forderungen lägen nicht vor. Vor nennenswerten Verluſten ſei man bewahrt geblieben. Die Produktion habe ſich auf der Höhe des Vor⸗ jahres gehalten. IRTSCOI Neuen Mannheimer Zeitung LA Rheinſchiffahrtsgutachten und Partikulierſchiffer Unter dem Vorſitz von RA. Lindeck Mannheim fand am 22. 5. M. in der„Bürgerſchenke“ in Duisburg⸗Ruhrort eine Verſammlung des Partikulierſchiffer⸗ Verbandes ſtatt, um ſich mit dem Rheinſchiff⸗ fohrtsgutachten non Prof. Dr. Harms zu befaſſen. Dr. Reinig erinnerte an die bedeutſamen Aufgaben, die in den letzten Jahren auf wirtſchafts“, ſozial⸗, ſteuerpoli⸗ tiſchem Gebiete behandelt worden ſeien. Von ganz beſon⸗ derer Bedeutung ſei darin, daß nunmehr das Guta ch teen d er R einkommiſſion vorliege, die die Aufgobe hatte, die wirtſchoftlichen und ſozialen Verhältniſſe in der Rheinſchiffahrt zu unterſuchen. Das Gutachten ſei ein um⸗ fangreiches Werk und baſiere ouf einer Fülle von Ma⸗ terial, das durch die Kommiſſion geſammelt und veror⸗ beitet worden ſei. Die einzelnen Verkehrsbeziehungen und die in Betracht kommenden Güterorten ſeien eingehend unterſucht, ebenſo Verhältnis zur Reichsbahn und die Einwirkung der 9 bahntarife auf die Rheinſchiffahrt. Ein weiterer Gegenſtand der Unterſuchung ſeien die Wettbewerbsverhältniſſe in der Rhein⸗ ſchiffahrt, ſowohl in Bezug auf das Verhältnis zwi⸗ ſchen Angebot und Nachfrage a auch das zwiſchen den Reedereien und den Partikulierſchiffern. Schließlich ſpielt oͤgbei der Vergleich mit der aus lä ndi ſchen Schiffahrt eine bedeutſame Rolle. Es ſei insbeſondere eingehendes Material zuſammengeſtellt über die unterſchiedlichen Lohnkoſten, ſozialen und ſteuerlichen Laſten im Ver⸗ gleich zwiſchen Inland und Ausland, ein Vergleich, der zu einem ſehr ungünſtigen Reſultat für die ſtärker be⸗ laſtete deutſche Rheinſchiffahrt gelangt. Sehr umfangreich ſeien die Feſtſtel über die Rentabilität des Rheinſchiffahrtsbetr 8. Die Kommiſſion ſei zu dem Er⸗ gebnis gekommen der Rheinſchiffahrtsbetrieb unren⸗ tabel ſei. a Die Zeitungsberichte, die kürzlich, namentlich hinſicht⸗ lich der Partikulierſchiffer gege lig berichteten, fänden in dem Gutachten keinerlei Stütze. Das Gutachten komme vielmehr zu dem Schluß, daß die Mehrzahl der bei den Partikulierſchiffern geprüften Betriebsrechnungen mit einem erheblichen Verluſt abgeſchnitten habe. Ueber den Umfang der Belaſtungen der Partikulierſchiffe mit Hypotheken habe die Kommiſſion keine zahlenmäßigen Feſtſtellungen getroffen, ſo doß auch hierin für die Zeitungsberichte, in denen beſtimmte Pro⸗ zentziffern genannt wurden, keine Unterlagen in dem Gut⸗ tichten zu finden ſcien. Das Gutachten zeige ſchließlich an, auf welche Weiſe der Schiffahrt geholfen werden könne. Neben den hierin angeſtellten Betrachtungen über die Reichsbahnpolitik, das Lohnweſen, die ſoziglen und ſteuerlichen Laſten ſei auch die Organiſation der Rhein⸗ ſchiffahrtsbetriebe unter Einfluß der Partikulierſchiffer be⸗ hondelt. Die Kommiſſion habe darin gleichartige Gedanken entwickelt, wie ſie bereits von jeher von dem Verbande propagiert worden ſeien. Die außerordentlich ſchlechte Lage der Rheinſchiff⸗ fahrt im laufenden Jahre habe wieder eine rege Werbetätigkeit auf dem Gebiete eines feſteren Zu⸗ ſammenſchluſſes unter den Partikulierſchiffern her⸗ vorgerufen. Die Vorſchläge zur Schaffung einer großen Organiſation, die auch befähigt ſei, Transporte zu übernehmen und durchzuführen, hätten bisher lebhafte Zuſtimmung gefun⸗ den. Es ſei nun an der t, ſich zu überlegen, welche Orgoniſationsform zweckmäßig zu wählen ſei. Er(Reo⸗ ner) ſchlage vor, die Form der eingetragenen Genoſſenſchaft zu wählen, deren Gründung keine beſonderen Schwierig⸗ keiten verurſache. Nach kurzer Erläuterung weſentlicher Grundſätze des Genoſſenſchaftsgeſetzes, erklärte Dr. Reinig, daß er die Satzungen ausarbeiten und demnächſt zur Vor⸗ lage bringen werde. Der Vorſitzende RA. Lindeck ergriff alsdann das⸗ Wort zu einigen Ausführungen über das Gutachten der Rheinkommiſſion und hebt hervor, daß dasſelbe nun⸗ mehr gründlich durchgearbeitet und daraufhin für die Rheinſchiffahrt nach den gegebenen Möglichkeiten ausge⸗ wertet werden müſſe. Was den Zuſammenſchluß⸗ gedanken anbelangt, ſo ſeien darin ſchon viele Verſuche gemacht worden, die immer wie fehlgeſchlagen ſeien. Ein großer Mangel habe ſtets da gelegen, daß es nicht gelang, die überwiegende Mehrzahl der Partikulier⸗ ſchiffer feſt zuſammenzuſchließen. Wenn man dem Vorſchlog des Dr. Reinig, den er durchaus für zweckmäßig halte, folgen wolle, ſo müſſe vor allem darauf hingearbeitet wer⸗ den, eine möglichſt große Zahl von Partikulierſchiffen, mindeſtens 700 000 bis 800 000 Tonnen, in die Genoſſenſchaft zu bekommen. Nur auf dieſe Weiſe könne Exſprießliches erzielt und geleiſtet werden. Um die⸗ ſes Ziel zu erreichen, müſſe von der Verbandsleitung und insbeſondere in den Reihen der Schiffer ſelbſt weiter⸗ hin eine lebhafte Werbetätigkeit ausgeübt werden. Es entſpann ſich eine lebhafte Ausſprache, in der der Gedanke des genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluſſes ein⸗ mütige Zuſtimmung fand. Die Ausarbeitung der Satzun⸗ gen und Ausführungsbeſtimmungen wurde in baldige Aus⸗ ſicht geſtellt.. * Neue Wüſtenroter Bauſparkaſſe G. m. b. H. Die Eintragung der Firma ins Handels re gi ſter iſt nunmehr erfolgt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Annahme von Spareinlagen und Depoſiten und deren An⸗ lage gegen hypothekaxiſche Sicherheit, im weſentlichen zur Förderung des Wohnungsbaus, insbeſondere des Baues von Eigenheimen, ſei es zum Neubau, Umbau, Anbau oder deren Erwerb zu verwenden, ebenſo zum Bau oder Kauf von lens wirtſchaflichen oder gewerblichen Beſitzun⸗ gen kleineren Umfangs, zum Bau gemeinnütziger Bau⸗ werke, zur Ablöſung beſtehender Hypotheken, ſowie zur Hergabe von Geldern zu onderen Zwecken gegen hypotheka⸗ riſche Sicherheit. Die Spareinlagen und Depoſiten dürfen jedoch nur ſolchen natürlichen und juriſtiſchen Perſonen zur Verfügung geſtellt werden, die Bauſpaxverpflichtungen gegenüber der Geſellſchaft eingegangen ſind. Die Geſell⸗ ſchaft kann ſich an an deren Unternehmungen beteiligen, die die Finanzierung von Eigenheimbau⸗ len und die Förderung der Eigenheimbewegung bezwecken. Das Stammkapital beträgt 50 000. Geſchäftsführer ſind: Georg Kropp, Schriftſteller in Wüſtenrot, und Heinrich Schaumann, Direktor dafelbſt. In Anrechnung auf ſeine Stammeinlage bringt der Geſellſchaftler Georg Kropp ein Baugrundſtück ein zum Werte von 10000 /. * Agfa⸗Ausco 1929. Nach dem auszugsweiſe vorliegen- den Bericht über das Geſchäftsjahr 1920 der der 36. Farbeninduſtrie AG., Agfa, naheſtehenden Agfa Ausco Corp., Binghamton, iſt der Ausbau der neuen Filmfabrik beendet. Die Produktion wurde im Sommer 1929 aufgenommen und erreichte gegen Jahresende in den Hauptprodukten den handelsmäßigen Umfang. Die Ver⸗ kaufserwartungen ſeien voll erfüllt worden. Außer⸗ ordentliche Ausgaben für Bauten und Produktionsver⸗ beſſerungen ſeien in eine fundierte Schuld bei der Mutter⸗ geſellſchaft umgewandelt worden, die mit 3,75 Mill. Dollar neu in der Bilanz erſcheint. Ohne nähere Erfolgrechnung wird ein Gewinn von 20 144(5966) Dollar ausgewieſen. Das Vorzugsaktienkapital erſcheint mit 5,05 Mill. Dollar unverändert. Unverändert iſt gleichfalls der Stamm⸗ aktienumlauf mit 300 000 Stück. Das Surplus iſt auf 0,2(0,21) Mill. Dollar angewachſen. Ueber Verwendung des Gewinns erfolgen keine Angaben. Die Ausſichten für das neue Jahr ſind gut, da die normale Fabrikation nunmehr läuft und die Verkäufe ſich mehren. Rekorötiefſtand der Kautſchulpreiſe Die Rückwirkungen auf die Reifeninduſtrie Die Hoffnungen der Kautſchukerzeuger, daß ſich eine Beſſerung der Preiſe durchſetzen werde, haben ſich nicht er⸗ füllt, vielmehr hat ſich der Ende 1927 einſetzende Rück ⸗ gang faſt ununterbrochen ſortgeſetzt. Die Londoner Gumminotierung, die Anfang 1928 noch auf etwa 20 b hielt, iſt im Loufe des Jahres 1990 von 8 d bis auf 5 d efunken und hält ſich auch im Augenblick noch unter 5 d. Pamit hat der Kautſchukpreis einen Reko rötiefſt an d erreicht, der ſelbſt den zur Zeit der Einführung des Ste⸗ venſon⸗Plaues ganz erheblich unterſchreitet.„Der heutige Kautſchukpreis beträgt nur ungefähr den 20. Teil des Jah⸗ zesdurchſchnittes von 1910. 5 Die wichtigſten Erzeugergruppen haben zwar während der letzten Monate immer wieder verſucht, Vereinbarungen zu treffen mit dem Ziele einer ſtärkeren Stabiliſie⸗ kung der Preiſe, aber ein Ergebnis wurde nicht er⸗ zielt. Dies vor allen Dingen deswegen, weil ſich das Miß⸗ verhältnis zwiſchen Erzengung und Verbrauch im 2. Halb⸗ jahre 1930 weiter verſchlechtert hat. Insbeſondere macht ſich der Rückgang des amerikoniſchen Konſums bemerkbar, der wiederum auf die erhebliche e der Auto⸗ obilerzeugung zurückzuführen iſt. 5 a 5 Im 1. Halhſahr 1930 war nach einer Schätzung— die zudem noch als roſig gefärbt betrachtet wird— die Er⸗ zeugung um nicht weniger als 31 000 To. größer als der Konſum, wodurch die Vorräte noch erhöht wurden, die ſich infolge der Uebererzeugung in den letzten Jahren ange⸗ ammelt haben. l 5 Dabei weist jedoch die Erzeugung im 1. Halbjahr 1939 bereits gegenüber dem gleichen Zeitraume des Vorfahres einen nicht unbeträchtlichen Rückgang auf, da ſich ab Mai ds. Is, ein großer Teil der Erzeuger Zurückhaltung in den Gummiabzapfungen auferlegt hat. Die Firma Syming⸗ ton u. Sinclair ſchätzt die Entwicklung der Produktion, wobei die Verſchiffſungen zugrunde gelegt wurden, wie folgt: 5 Produktion Tonnen 1. Halbj. 1930 1. 9 500 1929 5 215 000 218 000 geylon 5 36 000 38 000 Niederl. Oſt⸗Indien 125 000 132 000 And. Produkttonsgebiete Aſiens 22 000 23 000 Braſilten 9 500 11 500 Diverſe Gebiete.000 2500 409 500 425 000 Weit ſtärker als die Produktion ging jedoch der Ber⸗ brauch zurück, wobei ſich am ſtärkſten der der Vereinigten Stagen ermäßigte. Im Vergleich zum Vorfahre ergibt ſich folgendes Bild: Konſum Tonnen a 1. Halbjahr 1930 1, Halbjahr 1929 Vereinigte Staaten 220 000 269 000 England 82 500 31 500 Andere Länder 126 000 140 500 378 500 441 000 Die Veränderungen der Rohſtoffpreiſe in ſolchem Aus⸗ maße werden nicht ohne Rückwirkungen auf die Induſtrie bleiben könneu. Von den Gummi veror⸗ beitenden Fabriken kommen dabei vor allem die Reifen⸗ fabriken in Betracht, und zwar umſo mehr, als auch die Baumwollpreiſe ſich gegenüber Anfang 1029 faſt auf die Hälfte geſenkt haben. Nach den amtlichen Statiſtiken ent⸗ fallen von den Geſtehungkoſten der Reifeninduſtrie 30 v. H. ouf Rohgummi und 20 v. H. auf Baumwolle, ſo daß die Hälfte der geſamten Geſtehungskoſten dieſen ſcharfen Pretsrückgängen unterliegt. Die Reifeninduſtrie hat ſich denn auch bereits mit einer Preisſen kung um 10 v. H. ab 1. Oktober ds. Is. einverſtanden erklärt und auch wohl angedeutet, daß man vorausſichtlich zum 1. Januar 1111 eine weitere Reviſion der Reifenpreiſe vornehmen wolle. Nach Lage der Dinge iſt es offentſichtlich, daß dieſe Re⸗ duktion möglich iſt, denn die zu höheren Preiſen eingekauf⸗ ten Vorräte dürften in der Zwiſchenzeit aufgebraucht ſein. Die Preiskontrolle in den übrigen Zweigen der Gummi⸗ induſtrie iſt wegen der außerordentlichen Vielgeſtaltig⸗ keit ſehr ſchwierig. Soweit man aber überblicken kann, haben hier unter dem Drucke des ſchärferen Konkurrenz⸗ verhältniſſes die Preisrückgänge bereits eingeſetzt. Da die Preiſe noch verhältnismäßig lange gehalten werden konn⸗ ten, iſt nicht zu befürchten, daß die Unternehmungen größere Berluſte on Vorräten zu verzeichnen haben. Als ſcharfe Gegner der Gummizwangswirtſchaft war die deutſche Induſtrie bereits immer beſtrebt, ihre Gummflager möglichſt gering zu halten Schlechte Ruberoi-Ausſichten Nachdem bei der Ruberoid⸗Werke AG. in Hamburg die Aktionäre durch Herabſetzung der Dividende von 12 auf 6 v. H. unangenehm überraſcht wurden, lüßt jetzt lt. B. T. die Verwaltung in einer Verlautbarung erkennen, daß im neuen Geſchäftsjahre eine weitere Verſchlech⸗ te nung eingetreten iſt, die möglicherweiſe zu einem nölligen Dividendenausfall führen wird. Dem AR. habe, ſo gibt die Verwaltung bekannt, in ſeiner ge⸗ ſtrigen Sitzung das Halbjohresergebnis vorgelegen. Die ungünſtige Wirtſchoftslage, insbeſondere auf dem Bau⸗ morkt, hobe ſich in den Betrieben der Geſellſchaft ausge⸗ wirkt. Es ſei zwar gelungen, den Auftragsbeſtand faſt in der vorjährigen Höhe zu erhalten, aber das ſei nur in ſehr ſcharſer Konkurrenz und im Wettbewerb um jeden einzelnen Auftrag unter Preisnachläſſen und ſonſtigen Konzeſſionen möglich geweſen. Auch Aufträge von Behör⸗ den ſeien nur in unzureichendem Maße erfolgt. Unter ſolchen Verhältniſſen leide das Bilanzergebnis, doch ſeien beſondere Verluſte nicht eingetreten und duch nicht zu befürchten Da zudem die Konjunktur eine weitere ab⸗ ſteigende Tendenz zeigt, ſei noch nicht abzuſehen, ob am Schluß des Geſchäftsjahres die Ausſchüttnüg einer Divi⸗ dende überhaupt möglich ſein wird. beeinflußt. Erneuter Verluſtabſchluß der Alrowa Die Alrowa, Deutſche Strickerei AG. in Chemnitz, die aus dem Zuſammenſchluß mehrerer Strickereiunterneh⸗ mungen im Jahre 1928 hervorgegangen iſt und an deren Kapital von 10 Mill./ die Norddeutſche Wollkämmerei und Kammgarnſpinnerei in Bremen maßgebend beteiligt iſt, wird für das am 31. Dezember 1929 abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr wieder einen Verluſtabſchluß vorlegen. Der Verluſt beträgt rund 1,42 Mill. /, ſo daß ſich einſchließlich des Vorfahresverluſtes von 1,56 Mill./ ein Geſamt⸗ ver luſt von 3 Mill./ ergibt, der vorgetragen wird. Bei dieſem Verluſt iſt zu berückſichtigen, daß die Geſell⸗ ſchaft im Berichtsjahr noch immer mit der Umorganiſa⸗ tion beſchäftigt war. Die Intereſſengemeinſchaft mit der Firma Bernhard Altmann habe ſich bewährt. Das neue Geſchäftsjahr blieb bisher von der kritiſchen Lage nicht un⸗ * —— * Ührenfabrik Haller u. Benzing Ach. Schwenningen. Die HV. der in Lihnidotion befindlichen Geſellſchaft be⸗ ſchloß Kapitalherabſetzung von 750 000 ouf 250 000 Mark. Der entſtehende Buchgewinn ſoll zur Beſeitigung der Unterbilanz dienen. * Mez AG Freiburg i. Br. Die Geſellſchaft kündigt zum 31. 12. d. J. ſämtliche noch im Umlauf befindliche %proz. Teilſchuldverſchreibungen ihrer Rechtsvorgängerin Carl Mez u. Söhne, Freiburg, vom Jahre 1910. Die Ein⸗ löſung erfolgt zum Aufwertungsbetrag zuzgl. 2 v. H. Auch die zu dieſen Schuldverſchreibungen ausgegebenen Genuß⸗ rechte können ſchon heute mit 50 v. H. des Auſwertungs⸗ betrages eingelöſt werden. * Verminderung des Verluſtvortrages bei Ratinger Maſchinen. Wie aus Verwaltungskreiſen der Ratinger Maſchinenfabrik und Eiſengießerei AG. verlautet, iſt die Beſchäftigung bei dem Unternehmen unter Berück⸗ ſichtigung der gegenwärtigen Verhältniſſe immer noch leid⸗ lich befriedigend geweſen. Dies treffe hauptſächlich für die Anfang des Jahres neu aufgenommene Fabrikation von Gasbacköfen und Gasmaſchinen zu, wofür laufend Auf⸗ träge einsehen. Ueber das finanzielle Ergebnis des mit dem 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjohres verlautet, daß man mit einer nicht unerheblichen Ermäßigung des aus dem Vorjahr übernommenen Ver luſtvortrages von rund 440 000/ rechnet. * Vereinigte Chemiſche Werke AG., Berlin⸗Charlotten⸗ burg. Der AR. beſchloß, der am 17. Oktober ſtattfinden⸗ den HV. für das am 30. Juni 1930 abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr eine Dividende von 3 v. H.(i. B. 4 v..) vorzu⸗ ſchlagen.— Mit Wirkung ab 1. Juli 1930 ſoll das Unter⸗ nehmen an die Schering⸗Kahlbaum AG., Berlin, verpachtet werden. Die Schering⸗Kahlbaum AG. verpflichtet ſich, auf die Aktien der Vereinigte Chemiſche Werke AG. eine Dividende in Höhe eines Drittels des Dividenden⸗ ſatzes zu zahlen, den die Schering⸗Kahlbaum AG. an ihre eigenen Aktionäre für das jeweils abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr zur Ausſchüttung bringt. Holländiſche Finanzblätter über die wirtſchaftliche Lage Deutſchlands Die holländiſche Finanzpreſſe beſchäftigt ſich eingehend mit den unter dem Eindruck von Senſationsnachrichten über die politiſche Lage in Deutſchland an der Amſterdamer Börſe am Montag entſtandenen Kurseinbußen für „deutſche Werte ſowie für die Younganleihe, durch die auch holländiſche Induſtriepapiere in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen wurden. Faſt in allen Blättern wird betont, daß für eine ernſte Beunruhigung über die politiſche und wirtſchaftliche Lage Deutſchlands kein An laß beſtehe. Im Wirtſchaftsteil des gewiß nicht deutſchfreundlichen „Telegraaf“ wird ausgeführt, daß es wünſchenswert ſei, daß man ſich nicht durch allerlei Gerüchte kopfſcheu machen laſſe. Die agitatoriſche Forderung der deutſchen Kommuni⸗ ſten nach ſofortiger Einſtellung der Bezahlung der Poung⸗ annuitäten z. B. habe nicht die geringſte Ausſicht auf Ver⸗ wirklichung. Eine eventuelle Reviſion des Young ⸗ planes könne nicht durch revolutionäre Maßnahmen, ſondern ausſchließlich auf dem Wege internationaler Verhandlungen erreicht werden. Man dürfe nicht vergeſſen, daß Deutſchland ein parlamentariſch regiertes Land ſei, in dem entſcheidende Beſchlüſſe erſt gefaßt wür⸗ den, nachdem die Wünſche des Volkes durch das Sieb zahl⸗ reicher Beſprechungen und Ueberlegungen gegangen ſeten und dadurch ihre Schärfe verloren hätten. Das Finanzblatt„Dagelykſche Beurscourant“ tritt für eine Milderung der deutſchen Zahlungs ver⸗ pflichtungen und für eine Revision des Noung⸗ planes ein, von dem verſtändige Leute niemals an⸗ genommen hätten, daß er regelmäßig und vollſtändig werde abgewickelt werden können. Es tauchte dann allerdings die Frage auf, was aus der Dawesanleihe und der Moung⸗ anleihe werden ſolle. Die Unſicherheit hinſichtlich dieſer Frage ſei es vermutlich, durch die der Kurs der Poung⸗ anleihe in den letzten Tagen ungünſtig beeinflußt worden ſei. Die Beteiligung Preußens an der Deutſchen Siedlungsbank Der Ständige Ausſchuß des Preußiſchen Landtages trat am heutigen Dienstag nachmittag zuſammen, um den Ent⸗ wurf einer Notverordnung über die Beteiligung des Preu⸗ ßiſchen Staates an der Deutſchen Siedlungs bank zu beraten. Die Deutſche Siedlungsbank, die am 1. Okto⸗ ber ins Leben treten wird, ſoll vom Reich und Preußiſchen Stagt mit einem Grundkapital von 50 Mill.„ und einer Rücklage von gleichfalls 50 Mill./ ausgeſtottet werden. Sie ſoll an Stelle der bisherigen vielen Zwiſchenkredit⸗ träger(Rentenbank⸗Kreditanſtalt, Heimbank AG., Neulond AG., Preußiſche Staatsbank) der einzige Zwiſchenkreditträ⸗ ger für die Reichs⸗ und preußiſchen Zwiſchenkredite werden und gleichzeitig auch die rechtzeitige Umwandlung der Zwiſchenkredite in Dauerkredite durch Aufnahme von Dar⸗ lehen durchführen. * Werkzeugmaſchinen⸗Fabrik Gildemeiſter u. Co. Ach. in Bielefeld.— Vorausſichtlich Dividendenkürzung. Wie verlautet, hat das Unternehmen im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahr 1929⸗30 unter der Ungunſt der konjunkturellen Ver⸗ hältniſſe zu leiden gehabt. In den Abſatzverhältniſſen, die im Inlande auf ein Minimum geſunken ſeien, habe durch erhöhten Abſotz im Aus lande ein Ausgleich nicht geſchaffen werden können. Ob daher unter dieſen Verhält⸗ niſſen mit der Beibehaltung des vorjährigen Dividenden⸗ ſatzes(7½ v..) gerechnet werden könne, erſcheine zum mindeſten zweifelhaft. Die Entſcheidung hierüber bleibt der in einigen Wochen ſtattfindenden Bilanzſitzung des Aufſichtsrats vorbehalten.„ ee e 5 * Eweiterung des Terminverkehrs an den Kuxenbörſen. Wie die Börſen zu Düſſeldorf und Eſſen mitteilen, haben ihre Bemühungen um Erweiterung des Terminverkehrs wiederum einen erfreulichen Erfolg gehabt. Nachdem Fer Hondelsminiſter ſeine Zuſtimmung gegeben hat, werden die Aktien der Rudolph Karſtadt AG. in Hamburg und der Conſolidirten Alkaliwerke zu Weſteregeln in den Terminverkehr der beiden Börſen aufgenommen. Die erſte Notierung in Düſſeldorf erfolgt am heutigen Dienstag, den 23. September. Die Mindeſthöhe der Abſchlüſſe beträgt 3000 /. Die Zahl der im Terminverkehr zu Düſſeldorf⸗ Eſſen gehandelten Papiere iſt ſomit auf 21 geſtiegen. „Ein deutſcher Zeichnungserfolg in Neuyork. Un⸗ geachtet der nachgiebigen Haltung der deutſchen Anleihe⸗ kurſe wurden, nach einem Funkſpruch der„FZ.“ aus Neuyork am Montag 1 Mill. Dollar dreimonatige Schatz⸗ noten des Freiſtaates Bremen laut Mitteilung der Na⸗ tional City Comp. zehnmal über zeichnet. Die Noten, die vom 30. Sept. bis 30. Dez. d. J. laufen, wur⸗ den in Abſchnitten von je 25 000 Dollar mit 27 v. H. Dis⸗ kont zur Zeichnung angeboten. Die Noten ſind von der National Eity Buk Neuyork und der Danatbank Berlin indoſſiert. 5 Vom deulſchen Tabakmarkt Die Tabakernte geht jetzt auch in den Spätorten ihrem Ende entgegen. Das Schneidegut erweiſt ſich meiſt als ſehr leicht und zur Beimiſchung geeignet; der aus früh⸗ zeitiger Anpflanzung hervorgegangene Zigarrentabak iſt mild, gleichfalls leicht und hat genügend„Körper“ bei ausgezeichneter Glimmfähigkeit, ſodaß man glaubt, an⸗ gemeſſene Preiſe dafür erwarten zu dürfen. Neue Gru m⸗ penverwiegungen ſind infolge der feuchten Witte⸗ rung der letzten Wochen nur wenige zuſtandegekommen. Auf der badiſchen Hardt verkaufte Staffort eine Partie Grumpen zu 35/ je Ztr.; im Spöck haben die dor⸗ tigen Tabakbauvereine J, II und III ihre diesjährigen Grumpen gleichfalls verkauft und dabei durchſchnittlich 39,50 Mark zuzüglich prozentualer Zuſchläge erzielt; in dem bei Spöck gelegenen Neuthard wurden den beiden Tabakbau⸗ vereinen 35/ je Ztr. bezahlt. Die dortigen freien Tabak⸗ pflanzer haben noch nicht verkauft. In dieſer Gegend iſt die Nachtabakernte noch im Gange, die nach Qualität und Menge ſehr zufriedenſtellend ausfällt. Auch in der Gegend von Nonnenweier im badiſchen Nied iſt man mit dem qualitativen Ausfall ſehr zufrieden, wogegen das mengenmäßige Erträgnis zu wünſchen übrig läßt. Die Trocknung der 1930er Sandblätter und Tabake unterm Dache konnte nur geringe Fortſchritte machen; trockenes Wetter iſt umſo erwünſchter, als ſonſt die Gefahr beſteht, daß die leichten Tabake dieſes Jahrgangs krank werden. Bei der erſten Verkaufsſitzung für Pfälziſche Ta⸗ bake, bei der— wie ſchon kurz berichtet wurde— rund 2000 Ztr. Grumpen verkauft wurden, lagen die meiſten Preiſe in der Mitte zwiſchen 30 und 42/ je Ztr. Die Be⸗ teiligung am Einkauf war ſehr rege. Für Tabake älterer Jahrgänge iſt die Nachfrage in der letzten Zeit in Erwartung des Ausfalles der 1930er Tabake etwas ruhiger geworden, die Preiſe blieben jedoch behauptet, zumal die Beſtände des Handels, namentlich an Pfälzer Umblatt, ziemlich klein geworden ſind. In Ein ⸗ lagetabaken blieb die Auswahl etwas größer; Pfälzer Schneidegut letzter Jahrgänge begegnete verminderter Kaufneigung, die jedoch für altes Sandblatt und alte Grum⸗ pen beſtehen blieb. Die Preiſe nannte man für Pfälzer Umblatt mit 80—84, alte Pfälzer Einlagetabake mit 6570, alte entrippte Einlagetabake mit 110„ je Ztr. Für Rip⸗ pen beſtand nur wenig Kaufluſt. Um den Zigarren ⸗ konſum zu heben, beabſichtigen die acht Verbände des deutſchen Tabakgewerbes vom 1. Oktober d. J. ab eine ge⸗ meinſame Propaganda durchzuführen. 2 * Weinheimer Obſt⸗ u. Gemüſegroßmarkt vom 23. Sept. Birnen 16—32 u.—16; Aepfel 1781 u. 1017; Fallobſt 810; Quitten 1521; Zwetſchen 17—21; Pfirſiche 17 bis 34, Nüſſe 22—45 u. 1722; Stangenbohnen—10; Tomaten 9; Anfuhr aut, Nachfrage ſehr gut * Preisrückgänge für Rotmoſte. Grünſtad et, 25. Sept. Der an der Unterhaardt nun in vollem Gange befindliche Portugieſerherbſt erbringt in faſt ſämtlichen Wein⸗ bauorten Mengenerträge, wie noch niemals in den letzten zwanzig Jahren. Weinberge, die auf den Morgen 4 und 5 Fuder Rotmoſt erbringen, ſind keine Selten⸗ heit. Auch die Moſtgewichte befriedigen; ſie ſchwanken je nach Gemarkung, Lage uſw., zwiſchen 50 und vereinzelt 70 Grod nach Oechsle. In manchen Fällen wurden nur 9 pro Mille Säure gemeſſen, ſo daß für ſolche Moſte nur eine Trockenzuckerung in Frage kommt. Dieſe Tatſache dürfte mit eine Urſache ſein, daß der Preis für Portugieſer⸗ moſte innerhalb weniger Tage um durchweg 50 v. H. zu⸗ rückgegangen iſt. Devisenmarkt Im beutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Vork 486.09 Schweiz 28,05 Stockholm 18.09 Paris 123.79 Holland 12.05 Madrid 45,26 Brüſſel. 84.86 Oslo 18,16 Dollar geg. Rm. 4,1995 Mailand 92.80 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20.41 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort 24. Sepk. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe wiederum äußerſt gering. Es konnte nur ver⸗ ſchwindend wenig Leerraum eingeteilt werden. Auch waren Bergreiſen kaum om Markt. Die Frachten erfuhren leine Aenderung. Ebenſo blzeben auch die Schlepplöhne auf dem Satz von geſtern ſtehen. — 8 ö a Donnerstag, 2 25. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 443 1 2 e der gleiche Erfolg! 5 5 Frits Nortmer. 9 . AI. Bassermann Meinria Seorge Os HR. NMOmο 8 Sete Mose SFeralimamd NMurt 555 Sritæ MNausp 185 Werniard Sötzfge für Sriiæ Numpers die Saum Memnchzels ge⸗ Else Bassermmamrum N 5 sprechen und spielen in. A * Abschnitte 5 fichant evade U Byius 4 und Abe ſei, r 8 9 N 5 )en 1 5 5 15 Nur in der 5 1 5 aus allen Abteilungen ng⸗ a i 85 5 8 AL HANIiBRA 4 9 ⸗ 93 er 0. 0 Beginn: 3,.30, 8 Uhr MIC K v: a 5 te 0 bl. 2 2. Ne UN ann 187. 175 0 SN 0 10 N N E le U E 2 O B. S 1 O D MV AK ü 5 a 15 1 AU8U 1 2— a 7 ee 8 ARIBERT Moe Veptauf beginnt Freſtag vorntteg ür 2 den: Hübi L 4 en 15 N n 0 10 ERWIN BOOTZ.30 Uhr. 1* g⸗ 5 n⸗ 1 In beiden Theatern der erste i ELN UEATLQN LE N de 5* DIE NEUESTE I, 2 * 2 1* 1 0 ovue-Farben-Tonfilm in deutscher Sprache: UFELIęeN- Weck e 0* R 9 A Fl 9 SONNTAG, 28, SEPT. 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A Nr. 28 104 bis 30 864, Lit. B Nr. 67 596 bis 74 002, Lit. O Nr. 56 370 bis 61 213 müſſen bis ſpäteſtens Ende September 1930 ausgelöſt werden, andernfalls ſie Anfang Ok⸗ tober 1930 verſteigert werden. 32 Städt. Leihamt. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt, folgende Pfand⸗ ſcheine des Städt. Leihamts, Mannheim, welche angeblich abhanden gekommen ſind, nach 8 21 der Veihamtsſatzungen ungültig zu erklären: Lit. O Nr. 57 232 vom 5. März 1930, Lit. A Nr. 9865 vom 9. Juli 1930, Lit. A Nr. 1888 vom 23. April 1930, Lit. CG Nr. 5 795 vom 6. Mai 190, Lit. K Nr. 7350 vom 13. Juni 1930, Lit. B Nr. 539 vom 1. April 1930, Lit. B Nr. 67564 vom 28. Februar 1930, Lit. O Nr. 22 470 vom 2. September 1930, Lit. B Nr. 68 624 vom 55 März 1990. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine innerhalb 2 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet bei uns geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklärung dieſer Pfandſcheine erfolgen wird. 32 Städtiſches Leihamt. Morgen früh auf der Freibank Kuhlleiſch. Anfang Nr. 668. 38 Neue erstklassige fonnan- Anzüge-Mäntel spotthillig zu verkaufen. Rein Stüch, auch das beste, nicht über RM. 59.“⁵7 P 2, 2, II. Stock Perf. Schneiderin geht ins Haus u.]. noch Kunden. Gefl. Zuſchr. u. H J 89 an die Geſchſt.* 3554 Kaufe getr. Kleider, Stiefel, ganze Nachläſſ,Pfand⸗ ſcheine, Zahngebiſſe. Obstfeld, Nur 6 6, 1 Tel. 200 91. 847 Muſikinſtrumente, Sai⸗ ten. Beſtandteile kau⸗ fen Sie aut u. billig b. Fachmann. 33567 Lauten⸗ u. Geigendau, Reparaturen Kurt Hoyer, P 4. 16. Pianos erſtklaſſ. 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