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Mannheimer Frauenzeitung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits-Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für 9 telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. ö N .* Aus der Welt der Cechnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle Steuer, Geſetz und Necht„Neues vom Film Für unſere Jugend„ Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung* Aus Zeit und Leben* Mannheimer Muſilzeitung Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernuſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 1 1 1 N * .* N 5 Abend⸗Ausgabe Die franzö Donnerstag, 25. September 1930 Die Verſtändigungsverſuche ſind angeblich nicht geſcheitert, ſondern nur unterbrochen Der Hochverratsprozeß in Leipzig Neue Vermittlung Englands? Drahtung unſeres eigenen Vertreters 5= Genf, 25. Sept. Die Unterbrechung der franzöſiſch⸗italieniſchen Seerüſtungsverhandlungen ſteht heute im Vorder⸗ grund der Völkerbundstagung. Von einem Schei⸗ tern der Verhandlungen, die 4 Monate— von Mat bis September— dauerten, läßt ſich nicht ſprechen, doch aus den mir gemachten nachſtehenden Mitteilungen ergibt ſich die außerordentliche Schwie⸗ rigkeit der Lage. Das Mitglied der italieniſchen Delegation, Botſchaftsrat Rocco, ſagte mir heute mittag folgendes: „Während der Maitagung des Völkerbundsrates wurde durch die Vermittlung Henderſons ein Weg zur Wiederaufnahme der in London abgebrochenen franzöſiſch⸗italieniſchen Verhandlungen geöffnet. Briand wünſchte damals diplomatiſche Be⸗ ſprechungen, gab aber ſchließlich nach und akzeptierte den engliſch⸗italieniſchen Gegenvorſchlag, von Sach⸗ Verſtändigen neue Vorſchläge ausarbeiten zu laſſen. Gleichzeitig einigte man ſich dahin, daß die ſoge⸗ nannten Seerüſtungsferien bis zu m 1. Dezember 1930 dauern ſollten. Kurz nach der im Mai erzielten grundſätzlichen Einigung, die Verhandlungen von Sachverſtändigen führen zu laſſen. machte der italieniſche Sachverſtändige dem franzöſiſchen Kollegen Maſſigli folgenden Vorſchlag: Italien iſt bereit, bis zum Jahre 1936 eine neue Staffelung des U⸗Bootbauprogramms aufzuſtellen und zwar in der Weiſe, daß Frankreich im Jahre 1936 rund 20 000 Tonnen Unterſeeboote mehr haben würde als Italien. Dieſen Vorſchlag lehnte Frank⸗ reich ab. Hierauf machte Italien weitere Zu⸗ geſtändniſſe, aus denen hervorgeht, daß der Grund⸗ ſatz der Flottengleichheit, den Italien auf der Londoner Konferenz vertrat, zu Gunſten Frank⸗ reichs eine weſentliche Abſchwächung erfuhr. Im Auguſt hatte es den Anſchein, als würde Frankreich auf die italieniſchen Anregungen eingehen und zu Beginn der Vollverſammlung des Völkerbundes glaubten wir an dieſe Einigung. Grandi er⸗ wartete ſie während ſeines kurzen Aufenthaltes in Genf. Plötzlich führten die franzöſiſchen Sachver⸗ ſtändigen einen ſcharfen Frontwechſel aus. Sie kehrten zu ihrer Ausgangsſtellung, dem Gleich⸗ heitsprogramm zurück und gewährten uns einige nebenſächliche Konzeſſionen, die wir nicht ernſt nehmen konnten. Das iſt der gegenwärtige Stand der Dinge. Es hängt jetzt von Frankreich ab, den näch⸗ ſten Schritt zu tun. Wir halten die Verhand⸗ lungen nicht für geſcheitert, denn es wird ſich die Wiederaufnahme auf dem einen oder anderen Wege erreichen laſſen. Bloß das eine möchte ich feſtſtellen. Italien hat ſtets den guten Willen, zu einer Einigung mit Frankreich zu gelangen.“ Der franzöſiſche Delegierte Maſſigli erklärte mir folgendes:„Es iſt richtig, daß die Ver⸗ handlungen unterbrochen werden mußten. Italien ſcheint es im Augenblick für richtiger zu halten, eine Verhandlungspauſe eintreten zu laſſen. Die Nachprüfung und Aenderung der franzöſi⸗ ſchen Vorſchläge halte ich nicht für ausgeſchloſſen. Es iſt auch wahrſcheinlich, daß England neuerdings vermittelnd eingreifen wird. Die Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen während der Ende No⸗ vember dieſes Jahres ſtattfindenden vorbereitenden Abrüſtungskonferenz läßt ſich wohl denken, falls nicht ſchon vorher der Kontakt wieder hergeſtellt ſein ſollte. Sie erſehen daraus, daß ich die Lage keineswegs für ausſichtslos halte. Die Verhandlungen ſind unter⸗ brochen, von einem endgültigen Scheitern iſt jedoch keine Rede.“ ö Aus Kreiſen der engliſchen Delegation vernehme ich, daß nach der Genfer Tagung diplomatiſche Schritte Englands in Paris und Rom ſtattfinden ſol⸗ len, um die von Maſſigli für wahrſcheinlich gehaltene Vermittlungsaktion Englands in die Wege zu leiten. Adolf Hitler als Zeuge Telegraphiſche Meldung i Leipzig 25. September. Der Verhandlungsſaal iſt am dritten Tage der Verhandlung gegen die nationalſozialiſtiſchen Reichs⸗ wehroffiziere bis auf den letzten Platz beſetzt. Der dienſttuende Polizeioffizier ermahnt die Zuhörer, beim Erſcheinen Hitlers alle Kundgebungen zu. unterlaſſen, widrigenfalls der Vorſitzende den Saal unnachſichtlich räumen laſſen werde. Vom Reichs⸗ gerichtsplatz heraus hört man im Saal die laute Kundgebung, die Hitler und ſeiner Begleitung bei der Ankunft dargebracht wird und die in ein drei⸗ faches Heil ausklingt. f 5 Als Hitler den Saal betritt, herrſcht Stille. Auf dem Platz vor dem Reichsgericht hat ſich die Unruhe noch nicht gelegt und man hört„Deutſchland erwaäche!“ herauftönen. Der Vorſitzende, Reichs⸗ gerichtsrat Baumgarten, eröffnet die Sitzung. Reichs⸗ anwalt Nagel beantragt, als Gegenzeugen gegen Hitler den Staatsſekretär Zweigert vom Reichs⸗ miniſterium des Innern zu laden und ihn darüber zu vernehmen, daß und welches Material im Reichs⸗ miniſterium des Innern über umſtürzleriſche Unter⸗ nehmungen der Nationalſozialiſtiſchen Arbeiterpartei in Betracht komme. Staatsſekretär Zweigert iſt be⸗ reits anweſend. Die Vernehmung Hitlers Nachdem der Vorſitzende im Hochverratsprozeß gegen die drei Reichswehroffiziere den Senatsbeſchluß verkündet hatte, daß die Entſcheidung über die Ver⸗ nehmung des Staatsſekretärs Dr. Zweigert bis nach der Vernehmung Hitlers auszuſetzen iſt, wird Hitler als Zeuge aufgerufen.— Zur Perſon gibt er an, er ſei 1889 in Braunau am Inn geboren und jetzt ſtaatenlos. Der Vorſitzende gibt das Beweisthema bekannt. „Sie ſollen als Zeuge dafür vernommen werden, daß die NSDAP. ihre Ziele ausſchließlich auf legalem Wege verfolgt und den gewaltſamen Umſturz der Verfaſſung nicht beabſichtigt, daß die Partei ihre Mitglieder und Anhänger auch nicht dazu auffordert und aufgefordert hat, einen gewalt⸗ ſamen Umſturz der Verfaſſung herbeizuführen, auch nicht im Jahre 1929. Aeußern Sie ſich zunächſt in großen Zügen über die Entſtehung und den Werde⸗ gang der Partei.“. Der Zeuge wurde auf§ 55 der Strafprozeßord⸗ nung aufmerkſam gemacht, wonach er die Ausſagen verweigern kann, wenn er glaubt, daß er ſich durch ſeine Ausſagen der Gefahr ſtrafrechtlicher Verfol⸗ gung ausſetzt. Zeuge Hitler:„Ich war vom Herbſt 1914 bis zum Herbſt 1918 als deutſcher Frontſoldat an der Weſtfront. Durch dieſe vierjährige Tätigkeit habe ich meine frühere Staatsbürgerſchaft verloren. 1918, beim Zuſammenbruch lag ich in einem Lazarett ſchwer gasvergiftet. Der. Zuſammenbruch mußte nach meinem politiſchen Wiſſen kommen. Ich habe die Erſchütterung mitgefühlt, die jeder anſtändige Deutſche damals fühlen mußte. Es war mir auch bewußt, daß mit den damaligen politiſchen Organi⸗ ſationen die durch den Zuſammenbruch bedingten Niedergangserſcheinungen nicht überwunden werden könnten. Drei Punkte ſind es, die das Fundament für dieſe Ueberzeugung abge⸗ geben haben: 1. die Ablehnung der eigenen völkiſchen Kraft; der Verzicht auf dieſe Kraft, das Huldigen fremder Einflüſſe im allgemeinen, die internationale Geſin⸗ nung und Einſtellung. 2. die Beſeitigung der Autorität der Perſönlich⸗ keit und die Einführung der Demokratie und des demokratiſch⸗parlamentariſchen Syſtems und. 3. endlich die Vergiftung des deutſchen Volkes mit pazifiſtiſchem Geiſte. Dieſe drei Erſcheinungen ſind meiner Ueberzeu⸗ gung nach die Urſache des deutſchen Zuſammen⸗ bruches geweſen, und es war für mich ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß nur eine Bewegung dieſen Zuſammenbruch een des Berichts auf überwinden konnte, die zu dieſen drei Erſcheinungen Stellung nimmt und von ihnen frei iſt. Das konnte nur eine ganz junge neue Bewegung ſein, beſonders aus der Ueberzeugung heraus, daß ſämtliche alten Parteien den freien geiſtigen Kampf auf ihre Fahnen geſchrieben hatten, 1918 aber die Fauſt den Kampf entſchieden habe. Ich war 1918 überzeugt, daß die alten Parteien nicht in der Lage ſein würden, den Terror zu brechen und daß man eine neue Partei ſchaffen müſſe mit den Grundtendenzen des fanatiſchen Deutſchtums, einer abſoluten Führer⸗ autorität und eines unbedingten Kampf⸗ willens. Der Zuſtand 1918⸗19 war ſo, daß nicht der Geiſt entſchied, ſondern derjenige, der die Straße für ſich hatte. Vom erſten Tage an war der Zweck der Schutzabteilungen nicht der, gegen den Staat Front zu machen, ſondern die geiſtige Bewegung vor dem Terror illegaler Kräfte zu ſchützen. Der Gedanke der Begründung der, ſpäter„Stu rmab⸗ teilungen“ bezeichneten Organiſationen, war, der Bewegung einen Schutz gegenüber der Linken zu ge⸗ ben. Das war umſo notwendiger, als der Staat zu ſpät in die Erſcheinung trat. Zu keiner Stunde war der Zweck unſerer Organiſation der Kampf gegen den Staat, denn wir ſind der Ueberzeugung, daß, wenn eine Idee geſund iſt, ſie den Staat ganz allein erobert, und daß heute 30 Millionen Deutſche eben nur noch nicht wiſſen, was wir wollen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß eine Be⸗ wegung, die ſo viele temperamentvolle Mitglieder umfaßt, nicht verantwortlich gemacht werden kann für die einzelnen Aeußerungen ihrer Mitglieder. Der Vorſitzende unterbricht Hitler, um feſt⸗ zuſtellen, was der Zeuge unter dem„Zwang“ ver⸗ ſtanden wiſſen wolle, der zu den Vorgängen des November 1923 geführt habe. Hitler erklärte, daß es ihm zweifelhaft er⸗ ſcheine, ob es richtig ſei, hierüber öffentlich zu ſprechen. Der Vorſitzende hält ihm darauf das Urteil des Münchener Volksgerichts vom April 1924 vor, durch das Hitler zu fünf Jahren Feſtungshaft wegen Hochverrats verurteilt wurde. Es werden diejenigen Punkte des Urteils ver⸗ leſen, die beſagen, daß das Programm der Hitler⸗ bewegung die Vernichtung der Weimarer Verfaſſung war, die Austreibung des pazifiſtiſchen Gedankens uſw. Es wurden Aeußerungen Hitlers vom Sep⸗ tember und Oktober 1923 aus dem Urteil zitiert, die, als Ziel der Bewegung die Ausrufung Großdeutſch⸗ lands, die Schaffung eines Direktoriums auch mit brachtaler Gewalt, feſtſtellen. Als In⸗ ſtrument hierfür ſollte nach Auffaſſung des Münch⸗ ner Urteils die nationale Armee dienen, die aus Reichswehr und Landespolizei aufgebaut wurde, von denen man überzeugt war, daß ſie ſich an die Seite des Kampfbundes ſtellen würden. Wie ſoll ich das verſtehen, fragte der Vorſitzende, wenn Sie ange⸗ ſichts dieſes Urteils ſagen: es lag ein Zwang vor, der aber nicht meinen Wünſchen entſprach? Zeuge Hitler:„Zunächſt war die Entwick⸗ lung der Sturmabteilungen zu einer Kampftruppe nicht durch mich eingeleitet worden, ſondern auf Wunſch der amtlichen Dienſtſtellen. Dieſe amtlichen Dienſtſtellen haben ſich damals an uns gewandt mit dem Erſuchen, die Sturmabteilungen in eine mili⸗ täriſche Organiſation umzuwandeln. Nicht ich habe damals die Sturmabteilungen in die Kaſernen ge⸗ führt, ſondern ſie ſind von amtlichen Stellen ein⸗ geführt worden.“ Der Vorſitzende erſuchte Hitler hierauf, ſich über die von ihm erwähnte Wiederherſtellung der Bewegung im alten Geiſte zu äußern. Hitler:„1925 habe ich feſtgeſtellt, daß die Zwi⸗ ſchenperiode von 1923 endgültig erledigt und daß die Bewegung wieder zu den alten Grundtendenzen ge⸗ führt werden müßte. Ich habe damals ſchärfſte Er⸗ laſſe herausgegeben, die abſolute Waffenloſig⸗ keit der Sturmabteilungen anordneten und habe dafür geſorgt, daß dieſe Sturmabteilungen in keiner Weiſe einen militäriſchen Charakter annehmen konn⸗ ten, ſondern nur dem Zweck des Schutzes der Bewe⸗ gung vor den Kräften der Linken dienen müßten. Waffenbeſitz und militäriſche Uebungen wurden mit Auflöſung und Ausſchluß aus der Bewegung bedroht. der 2. Seite an⸗ ſchließend an„Hitler⸗Pſychoſe in England“) Auch Südamerika Weltkriegsopfer Die Hintergründe der Unruhen in Argentinien, Peru, Bolivien und Chile Es hat bei uns in Deutſchland, in Europa lange gedauert, bis der breiteren Maſſe zum Bewußtſein gekommen iſt, daß der Weltkrieg nicht bloß ſiegloſe Ibanez del Campo, der Präſident Chiles, Tin jetzt auch von revolutionären Unruhen erſchüttert wird. Sieger und ſiegreiche Beſiegte mit ſich brachte, ſon⸗ dern eine völlige Verwerfung der Wirt⸗ ichaftskräfte des alten Europas. Die ſich langſam fort, heftiger und ſchneller in der Nähe der Störung, ausholender und ſchwächer in die Ferne. Aber die Ferne wurde erreicht und ge⸗ ſtört. Und ihre Störungen wirken wieder zurück, doppelt verhängnisvoll für den Ausgangspunkt Europa! Deshalb darf uns in Deutſchland das Zucken in Südamerika nicht gleichgültig laſſen. Die Zeiten ſind vorbei, wo wir ſagen konnten„wenn hinten weit in der Türkei die Völker aufeinanderſchlagen“. Nicht bloß die betroffenen ſüdamerikaniſchen Staaten haben durch die umſtürzleriſchen Bewegungen zu leiden, auch wir mit unſerer ohnehin geſtörten Wirtſchaft. Denn die Vorgänge in Südamerika ſind nicht inner⸗ politiſche Angelegenheiten dieſer Staaten allein. Die Hintergründe ſind viel ſchwerwiegender. Es ſind die direkten und indirekten Folgen des Weltkrieges. Die Störungen des feinen Zahn radgetriebs den Kraftlinien des wirklichen und ver⸗ meintlichen Siegers des Weltkriegs, der Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritanniens. Der Weltkrieg brachte gewaltigen Reichtum in die ſüdamerikaniſchen Staaten. Sie waren Kriegsliefe⸗ Sie wurden aber auch plötzlich von dem Strom der eur päiſchen Induſtrieerzeugniſſe nicht mehr erreicht. Nur die US A waren noch Lieferanten. Kein Wunder, daß dieſe einen erheblichen Vorſprung in der„friedlichen Durchdringung“ erzielten. Aber auch verſtändlich, daß ſich in den ſüdamerikaniſchen Staaten, insbeſondere in Braſtlien, eine eigene In⸗ duſtrie entwickelte, die in viel größerem Ausmaße als wir es allgemein annehmen in der Lage iſt, den heimiſchen Bedarf bereits zu decken, ja teilweiſe darüber hinaus ſchon die Nachbarſtaaten zu verſor⸗ gen. Wir verſpüren das ja leider zu deutlich an dem ſtändigen Rückgang unſerer Ausfuhr. Zudem bergen die ſüdamerikaniſchen Staaten noch Entwicklungs⸗ möglichkeiten, die größer ſind, als ehemals in den USA. Nun hat die Störung der europäiſchen Wirtſchaft die Hauptquellen des ſüdamerikanſichen Reichtums, die landwirtſchaftlichen Ausfuhr⸗Rohſtoffe und Güter ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen. Während die Natur die Staaten mit einer reichen Ernte nach der anderen Leſchenkte, wurde es immer ſchwerer, dieſen Reichtum auch umzuſetzen. In Braſilien liegen die Kaffee⸗Ernten mehrerer Jahre, Boli⸗ 141. Jahrgang— Nr. 444 he Flottenrivalität Wellenkreiſe des geſtörten Gleichgewichts pflanzten der Weltwirtſchaft und die ſich überſchneiden⸗ ranten, teilweiſe auch Kriegsteilnehmer(Braſilien). 2. Seite/ Nummer 444 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 25. September 1930 vien kann ſeinen Kaffee nicht abſetzen, Argen⸗ tinien heitzt die Lokomotiven mit Getreide und Ehile bedroht der Kunſtſtickſtoff. Wallſtreet aber, der Beherrſcher der Welt, weiß ſelbſt nicht, wie es ſeine Rieſenernten unterbringen, ſeinen notleidenden Bauern helfen ſoll. Preisſturz der Getreide, der Baumwolle, der Rohſtoffe. Stockung drüben und hüben. Kann Südamerika nicht nach Europa ver⸗ kaufen, iſt es auch nicht in der Lage, von Europa abzunehmen. Pforzheim, das feinſte Barometer für die Geſchäftslage in Ueberſee, verſpürt das ja leider ſchon ſeit Jahren in immer ſteigendem Maße. Als nun ſelbſt die USA zu zucken anfingen, konnte es nicht ausbleiben, daß es als erſte Opfer Südamerika in Mitleidenſchaft zog. Denn Wall⸗ ſtreet denkt zuerſt an ſich. 8 ſturz in Südamerika, neue Stockung. Dafür das vollgepropfte, an Waren und Gold überquellende Nordamerika aber Europa als Aus⸗ gleichsbecken fehlt, muß es mit allen Mitteln verſuchen, die ſüdamerikaniſchen Staa⸗ ten noch weit mehr als bisher als Abſatzgebiet auszubauen. Aber die nationalen Leidenſchaften find dort auch gewachſen. Und ſo ſtehen ſich die An⸗ hänger und Gegner der norda nerikaniſchen Bevor⸗ mundung ſcharf nüber. Präſident Irigoyen iſt nun nicht das erſte Präſidentenopfer amerikani⸗ ſchen Ausdehnungsdranges. Schon einmal ſtand er den Engländern und Amerikanern im Wege, als er mit größter Hartnäckigkeit an der Neutralität Argen⸗ tiniens im Weltkriege feſthielt. Deshalb wurde er auch mit der größten Stimmenmehrheit, die je ein argentiniſcher Präſident bei der Wahl erhielt, am 12. Oktober 1928 wieder als Präſident gewählt. Jetzt iſt er ſeiner Hooverfeindlichen Außenpolitik zum Opfer gefallen. Er wollte als Gegengewicht zu m nordamerikaniſchen Vordringen engere wirtſchaftliche Bindungen mit Groß⸗ britannien. Für nächſtes Frühjahr war auch ein Beſuch des Prinzen von Wales in Buenos Aires vorgeſehen, um dieſe vom engliſchen Botſchafter ge⸗ ſchickt ausgenutzte Strömung in feſte Bahnen zu leiten. Die Dollardiplomatie arbeitete aher ſchneller, Bis jetzt iſt ja die USA. auch nur im Handel Argentiniens vorherrſchend, während England die einträglichen Verkehrsunternehmen und andere induſtrielle Unternehmen beſitzt. Deutſchland hatte ja auch einmal ein glänzendes techniſches Werk in Argentinien, die Deutſch⸗Ueberſeeiſche Elektrizi⸗ täts⸗Geſellſchaft, die inzwiſchen eine gewaltige Aus⸗ dehnung als Kraftlieferant und HZahnunternehmer genommen hat. Um dieſes Unternehmen vor dem Zugriff der Entente zu retten, wurde es leider 1919 in eine ſpaniſche Geſellſchaft umgewandelt. 7 Welche Bedeutung die USA dem ſüdamerikaniſchen Markt zumeſſen, zeugt auch das jetzt feſtgeſetzte Pro⸗ gramm der im nächſten Jahre abzuhal⸗ tenden 4. panamerikaniſchen Wirt⸗ konferenz im Palaſt der panamerikaniſchen Union in Washington. Es handelt ſich für Nord⸗ amerika darum, das ungeheure Abſatz⸗ und Rohſtoff⸗ gebiet des durch Zollmauern, Währungen uſw. be⸗ hinderte, Gebiet der zwanzig ſüdamerikaniſchen Staa⸗ fen unter Wallſtreets Abhängigkeit zu bringen. Des⸗ halb ſind als Hauptpunkte vorgeſehen: Entwicklung des interamerikaniſchen Handels, Verkehrsfragen, Finanzen, Könſulate, Gerichtsbarkeit, Handelsgeſetz⸗ gebung, Warentypiſierung, Zoll⸗ und Reiſeerleichte⸗ rungen. Man will generelle Wirtſchaftsabkommen zur leichteren Abfertigung des Handels erzielen. Die Vereinheitlichung des Verkehrsweſens ſoll ein⸗ mal durch die Fortführung der großen pauamerikani⸗ ſchen Bahnlinie erreicht werden. Die Luftlinie von Newyork nach Buenos Aires iſt ja eben ſchon mit der großen nordamerikaniſchen Luftfahrtgeſellſchaft verſchmolzen worden. Von größter Bedeutung dürfte dagegen der Verſuch werden, die ſüdamerikani⸗ ſchen Währungen zu feſtigen bezw. zu ver ⸗ einheitlichen. Das würde dem Dollar die Unbedingte Vorherrſchaft ſichern und Amerika auch eine genaue Kontrolle des einſtrömen⸗ den europäiſchen und japaniſchen Kapitals ermög⸗ lichen. Gelingt den Amerikanern dieſes Ziel, und die Vorbereitungen dazu waren und ſind ja die „Revolutionen“, dann hat ſich die USA in einem der zukunftsreichſten Gebieten der Welt die Vorherrſchaft geſichert. Und außer Europa, wird auch Südamerika und China nordamerikaniſches„Einflußgebfet“, um in der Sprache der alten Diplomatie zu e .. E 1 Londoner Vertreters § London, 25. Se In der engliſchen Preſſe gibt es keine Titelſeite mehr ohne Hitler, und wenn es wünſchenswert iſt, daß ſich das Ausland intenſiv mit den deutſchen Vorgängen beſchäftigt, ſo iſt darin jetzt ein unüber⸗ trefflicher Höhepunkt erreicht. Zwar hat der ſenſa⸗ tionelle Artikel des Lord Rotlhermere, über den wir geſtern berichteten, außerhalb der zur„Daily Mail“ gehörenden Zeitungsgruppe keinerlei Notiz gefunden, doch die Berichte aus dem R Drahtung unſer. Reichsgerichts⸗ ſaal in Leipzig und vielleicht noch mehr die jetzt er⸗ örterte Möglichkeit einer Teilnahme der Natio⸗ nalſozialiſten an der Regierung, bieten aus⸗ reichende Anhaltspunkte für mancherlei ſenſationelle Kombinationen. In der City iſt man nach wie vor peſſimiſtiſch geſtimmt und die Erholung der Kurſe der deutſchen Anleihen hat ſich als lediglich vorübergehend herausgeſtellt. Auch in der Unklar⸗ heit und Verwirrung der öffentlichen Meinung hin⸗ ſichtlich der deutſchen Lage iſt keine Beſſerung zu verzeichnen. Man ſieht Deutſchland zur Zeit faſt aus⸗ ſchließlich unter dem Geſichtspunkt des nationalſozialiſtiſchen Wahlerfolges und an⸗ ſtatt daß dieſe einſeitige Einſtellung ſich ab⸗ ſchwächt, wird ſie von Tag zu Tag ſtärker. Es ſcheint, wenn man etwas übertreiben will, ſoweit gekommen zu ſein, daß Hitler Deutſchland im Aus⸗ land repräſentiert. Die engliſchen Maſſenblätter, die wiſſen, was ſich lohnt, haben ſich den Führer der Nationalſozialiſten bereits zum Freunde gemacht. Nach Lord Rothermeres Freundſchaftsverſicherung kündigt jetzt auch das Organ des Lord Beaverbrook an, daß es mit Adolf Hitler einen Vertrag abgeſchloſſen habe, nach dem dieſer am kom⸗ menden Sonntag einen Artikel für die eng⸗ liſche Preſſe ſchreiben wird, der, wie das Blatt mit gewohnter Beſcheidenheit bemerkt, „eine Weltſenſation hervorrufen“ 2 wird. Aus den wenigen Sätzen, die als Reklame für dieſen kommenden Artikel Hitlers zitiert werden, ſei folgendes wiedergegeben: „Die Welt ſoll ſich nicht darüber täuſchen, ſchreibt — Hitler, daß das deutſche Volk entſchloſſen iſt, ſeine zoſe in ingland Freiheit und ſeine Daſeinsberechtigung wieder zu ge⸗ winnen. Die Wahlen haben den Schleier zerriſſen und die deutſche Seele enthüllt. Sie haben jene deut⸗ ſchen Staatsmänner Lügen geſtraft, die ſich mit der wirtſchaftlichen Verſklavung des Volkes zufrieden gaben und im Ausland den Eindruck hervorriefen, daß die Deutſchen ſich in dieſe erzwungene Blut⸗ transfuſion nach Frankreich, England und Amerika finden, Eurppa geht durch eine der ſchwerſten Kriſen ſeiner Geſchichte. Der Schock der Reichstags wahlen iſt nichts gegen den Schock, der noch kommen wirb.“ In dieſer Art wird die eungliſche Oeffentlichkeit über die deutſche Lage unterrichtet. Hitler als Zeuge (Fortſetzung des Berichts von Seite 1) Ich habe alles getan, um zu verhindern, daß die Or⸗ ganiſationen einen militäriſchen Inhalt gewinnen könnten, ſo ſchwer das bei einem Volke iſt, das eine innere Liebe zur Waffe ſbeſitzt. Es war umſo ſchwieriger, dieſen Zuſtand durchzudrücken, in einem Augenblick, in dem die Linke mit der Parole: „Schlagt den Faſchiſten, woihrſietrefft, den Kopf ab.“ Mit erhobener Stimme erklärte Hitler dann, daß er ſtets den Standpunkt vertreten habe, daß jeder Verſuch einer Zerſetzung der Reichs⸗ wehr Wahunwitz ſei. Wir haben, ſo betonte er, kein Intereſſe daran, die Reichswehr zu zerſetzen. Ich würde das für das größte Verbrechen halten, das es gibt. Ich bin zu ſehr alter Soldat, als daß man mir den Ver⸗ ſuch einer Zerſetzung der Armee zutrauen könnte. Niemals iſt von mir ein Flugblatt, eine Broſchüre herausgegangen, die für etwas derartiges eintrat. Niemals habe ich Verbindung mit der Reichswehr angeknüpft. Ich habe nur den Wunſch, daß das Heer, wie das deutſche Volk, den neuen, un⸗ ſeren Geiſt in ſich aufnehme.“ Vorſitzender:„Sie geraten in das Fahrwaſſereines Propagandaredners.“ (Die Verhandlung dauert fort). Grabmal für Streſemann Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Sept. Am 3. Oktober um 12 Uhr mittags wird auf dem Luiſenſtädtiſchen Friedhof ein Grabmal für den ver⸗ ſtorbenen Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann ent⸗ hüllt werden. Der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth wird die Gedenkrede halten. An der Feier werden die Mitglieder des Reichs⸗ und des preußiſchen Kabinetts, das Reichstagspräftdium, der Reichsrat, das Auswärtige Amt, die Stadt Berlin, die Fraktion und die Reichsgeſchäftsſtelle Deutſchen Volks⸗ partei teilnehmen. Außerdem ergehen Einladungen an den engeren Freundes⸗ und Familienkreis des Entſchlafenen. Lizentiat Augar, der ſeinerzeit die Familien⸗ trauer abhielt, wird gleichfalls am Grabe ſprechen. der 14 Feuer auf der Vulkanwerft — Bremen, 25. Sept. Wie die Morgenzeitungen melden, brach in der vergangenen Nacht auf der Bremer Vulkanwerft in der Modelltiſchlerei ein Feuer aus, das bald größeren Umfang annahm, da es an den Holzvorräten reiche Nahrung faud, Die Werftfeuerwehr, die Wehren der Umgegend und auch die Bremer Feuerwehr bekämpften den Brand mit Unterſtützung von Feuerlöſchbooten. Gegen 2,30 Uhr hatten die Wehren das Feuer in ihrer Gewalt. Die Modelltiſchlerei iſt bis auf die Grundmauern nieder⸗ gebrannt. Alle alten und neuen Modelle ſind ver⸗ nichtet. Der Geſamtſchaden läßt ſich noch nicht über⸗ ſehen. Ueber die Urſache des Brandes iſt noch nichts bekannt. Der Kampf um den Mittellandkanal Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. September. Eine Entſcheidung, ob die Arbeiten am Mittel⸗ landkanal eingeſtellt oder wieder aufgenommen wer⸗ den ſollen, iſt bisher noch nicht gefallen. Die Ver⸗ handlungen mit der preußiſchen Regierung, die ſich bekanntlich geweigert hat, den auf ſie entfallenden Anteil zu entrichten, ſind mittlerweile fortgeſetzt worden, doch bisher ohne Ergebnis. Es iſt zu befürchten, daß, wenn tatſächlich die Arbeiten abgeſtoppt werden ſollten, die an dem Bau beteilig⸗ ten Firmen außerordentlich hohe Entſchädi⸗ gungsanuſprüche erheben werden. Die Ver⸗ träge mit den einzelnen Firmen ſind nach der Be⸗ willigung der erſten Rate durch den Reichstag auf mehrere Jahre abgeſchloſſen worden. Es liegt auf der Hand, daß die Intereſſenten, die ihrer⸗ ſeits wiederum Verpflichtungen eingegangen ſind, und auch beiſpielsweiſe koſtſpielige Maſchinen haben anſchaffen müſſen, ungewöhnlich hohe Ausfälle er⸗ leiden würden, die wohl oder übel durch Reich und Länder zu decken wären. Mau ſollte meinen, daß unter ſolchen Umſtänden alles verſucht werden wird, um die Weiterarbeit zu ermöglichen. —— „Graf Zeppelin“ auf der Rückfahrt — Staaken, 25. Sept. Das Luftſchiff„Graf Zeppe⸗ lin“ iſt, von ſeiner Oſtſeefahrt zurückkehrend, um 11.34 Uhr im Flughafen Staaken glatt gelandet und um 11.50 Uhr wieder aufgeſtiegen. Das Ziel der Weiter⸗ fahrt iſt Friedrichshafen. NN —— Die ſozialen Laſten der Stadt Berlin Drahtbericht unſeres Berliuer Büros Berlin, 25. September. Wie ſo ziemlich in allen deutſchen Städten, ſo ſind vor allem auch in Berlin die Wohlfahrts⸗ laſten gewaltig angeſchwollen. Wie aus einer Statiſtik der Wohlfahrtsſtellen hervorgeht, be⸗ lief ſich die Zahl der Wohlfahrtsunterſtützten in Berlin im März dieſes Jahres auf 235 000 Haupt⸗ unterſtützte und 65 000 Zuſchlagsempfänger, die lau⸗ fend mit Barmitteln verſehen wurden, während wei⸗ tere 22500 Hauptunterſtützte und rund 11000 Zu⸗ ſchlagsempfänger einmalige Zuwendungen erhielten. In der Zeit vom 1. April 1929 bis 31. März 1930 wurden insgeſamt 97,6 Millionen Mark auf⸗ gewendet. Hierzu kommen moch die Sachleiſtungen, durch die die ſozialen Laſten um weitere 20 Millionen Mark erhöht wurden, ſo daß einſchließlich der Brenn⸗ ſtoffhilfe eine Wohlfahrtslaſt von 119 Millionen Mark oder 277,52 Mark auf den Kopf der Berliner Bevölkerung im angedeuteten Zeitraum zu tragen waren. Da ſich die Wirtſchaftslage inzwiſchen noch ver⸗ ſchlechtert hat, dürften ſelbſt dieſe exorbitanten Summen bereits überholt ſein. Doppelmord und Selbstmord Telegraphiſche Meldung * Krummhübel, 24. Sept. Touriſten fanden heute morgen an der Tür der Schutzhütte beim Großen Teich unterhalb der Prinz⸗ Heinrich⸗Baude einen Zettel mit folgenden Worten angeheftet:„rei Lebensmüde, ſich Lie⸗ bende, ſcheiden am 23. September 1930 aus der Welt.“ Die Touriſten benachrichtigten den Inhaber der Prinz⸗Heinrich⸗Baude, der ſofort mit einigen Leuten zur Schutzhütte eilte. In dieſer Hütte fand man drei Tote, deren Perſönlichkeit ſpäter als die des 2pjährigen Schloſſers Kurt Richter aus Berlin, einer 30jährigen Anna Straſinſki und eines Kin des von etwa ſieben Jahren feſtgeſtellt wurde. Die Körper der beiden Erwachfenen waren noch nicht erſtarrt, bei dem Kind war bereits die Leichen⸗ ſtarre eingetreten. Frau und Kind hatten Kopf⸗ und Herzſchüſſe, der Mann Schläfenſchüſſe. Ver⸗ mutlich hat der Mann erſt die Geliebte und das Kind, ſpäter ſich ſelbſt erſchoſſen. Die Leichen wur⸗ den in die Brückenberger Leichenhalle überführt. Letzte Meldungen Haftbefehl gegen einen Nationalſozialiſten — München, 25. Sept. Dem„Völkiſchen Beobach⸗ ter“ wird aus Augsburg gemeldet, daß dort geſtern am Eingang zum Rathaus der nationalſozialiſtiſche Stadtrat Gengler von der Kriminalpolizei ver⸗ haftet wurde, da gegen ihn ein Haftbefehl des preu⸗ ßiſchen Amtsgerichts in Hindenburg wegen Ver⸗ letzung des Republikſchutzgeſetzes vorlag. Nach drei Stunden wurde der Haftbefehl aufoczinſprucht auf⸗ gehoben. 5 Die Frage des Wiederaufſtiegs Piccards — Augsburg, 25. Sept. Zur Frage des Wieder⸗ aufſtiegs Prof. Piecards erfahren wir, Prof. Piccard werde unter den gleichen Bedingungen wie früher den Start verſuchen, und zwar wenn die größte Windſtille herrſcht. Vorausſichtlich kann der Start im Laufe der nächſten Woche erfolgen. Hilfe für die Farmer in NSA. — Waſhington, 25. Sept. Die Farmer erhielten von der Federal⸗Reſerve⸗Bauk die Verſicherung, daß es ihr ein leichtes ſein werde, ihnen finanzielle Hilfe für den Transport der Ernte zu⸗ teil werden zu laſſen. Der Kredit, der den Farmern zur Verfügung ſtehen wird, iſt zu den niedrig⸗ ſten Zinsſätzen vorgeſehen, die je in den Vereinig⸗ ten Staaten gewährt wurden. 5 Turati zurückgetreten — Rom, 24. Sept. Der Sekretär der faſziſtiſchen Partei, Turati, iſt von ſeinem Poſten zurückgetreten. Sein Nachfolger wird Giutrati, der derzeitige Präſi⸗ dent der Abgeordnetenkammer. 2 Der erſte internationale Abenteurer Fabricius Lebensroman im 17. Jahrhundert Ruſſiſcher Krieger, Arzt in Perſien, Sklave im Kaukaſus, ſchwediſcher Diplomat und Organiſator von Handelsbeziehungen Als erſter internationaler Abenteurer gilt in der Geſchichte gewöhnlich Graf Caglioſtro. Aber alles iſt schon dageweſen und ſogar Caglioſt ro, der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelebt hat, hat einen Vorgänger gehabt, deſſen Name heute wenig bekannt iſt. Es iſt ein gewiſſer Fabricius, deſſen Leben ſich wie ein abenteuerlicher Roman an⸗ hört und deſſen Geſchichte wir in Erinnerung bringen wyllen. Fabrieius iſt als Sohn eines ehrwürdigen hollän⸗ diſchen Gelehrten im Jahre 1648 in Amſterdam ge⸗ boxen. Sein Vater unternahm eine damals ſehr koſtſpielige Reiſe nach Amerika, um die Neue Welt aus perſönlicher Erfahrung kennen zu lernen. Im Jahre 1664 verließ Ludwig Fabricius, von einem Anwiderſtehlichen abenteuerlichen Drang beſeelt, ſein Vaterland und zog in das Land, von dem man da⸗ mals in Euxopa ſp gut wie gar nichts wußte, nämlich mach Rußland. Hier fangen die Abenteuer des jungen Mannes an. Es war nämlich die Zeit, da der berühmte Räuberhauptmann Stenka Raſin, deſſen Name in unzähligen Volksliedern immer noch weiter⸗ lebt, dem Moskauer Zaren Alexej Michailowitſch viel Kopfzerbrechen bereitete. An der Spitze eines ſtarken Bauernheeres zog Raſin, der heute in Sow⸗ jetrußland als ein Volksheld gefeiert wird, gegen Aſtrachan. Seit langem hatte er ſowohl die Wolga wie die Küſte des Kaſpiſchen Meeres unſicher gemacht. Fabrieius trat in das Heer des Zaren ein, das dem Aufrührer eutgegenrückte. Nach einer blutigen Schlacht zwiſchen zarentreuen Truppen und den gut bewaffneten Banden Raſins fiel Fabrieius in die Gefangenſchaft der Raſin⸗Leute. Er ſollte hingerichtet werden, wurde aber von ſeinem Knecht gerettek. Fabricius ließ ſich von dem Knecht das Haar ab⸗ ſchneiden, legte ſich ſeine Kleider an und begab ſich auf eine Schiffsfahrt der Wolga entlang. In einer Wolgaſtadt lernte der Holländer einen polniſchen der bei Stenka Raſin eine Art Adjutant darſtellte. Der Pole redete Fabricius zu, ſich der Bewegung Raſins anzuſchließen. Der Hol⸗ länder trat in das Gefolge des erbitterten Feindes der Zarenregierung ein und ſpielte dort eine große Rolle. Einmal unternahm indeſſen Fabricius einen Ausflug nach Stadt. Unterwegs wurde ſein Boot von perſi⸗ ſchen Räubern überfallen. Der junge Hollän⸗ der wurde gefangen genommen und als Sklave nach Baku gebrocht, wo er auf dem Markt öffentlich zum Kauf angeboten wurde. Ein Bauer legte ihm die für den ausländiſchen Sklaven verlangte Summe aus und nahm ihn mit nach Haus. Dort lernte Fabricius drei junge polniſche Mädchen kennen, die gleichfalls als Sklavinnen ſeinerzeit von dem Bauer erworben waren. Nun geſchah es, daß die drei jungen Mädchen ſich in den ſtattlichen Holländer ver⸗ liebten und ihn alle drei heiraten wollten. Sie waren ſogar damit einverſtanden, nach mohammedaniſcher Sitte ſeine Haremsfrauen zu werden. Fabricius, dem dieſe Ausſicht ſcheinbar nicht ſonder⸗ lich zuſagte, erbat ſich Bedenkzeit. Inzwiſchen traf ein Freund des Holländers ein, der als Löſegeld die für die damaligen Begriffe ungeheure Summe von 400 Goldſtücken dem Bauern anbot. Nach vielem Hin und Her wurde das Geſchäft abgeſchloſſen. Edelmann kennen, auf Befehl Raſins einer benachbarten Der Holländer war wieder frei und zog nach Derbent, einer perſiſchen Stadt, wo er eine Apotheke einrichtete, eine Anſtalt, die man in Dev⸗ bent noch nicht gekannt hatte. Er gab ſich zugleich für einen Arzt aus, obwohl er von der ärztlichen Kunſt keine Ahnung hatte. Doch war der kühne Abenteurer ſchlau genug, harmloſeſte Kuren zu ver⸗ ſchreiben. Hauptſächlich waren es Abreibungen mit kaltem Waſſer, eim Jahr 1729 beendete. Inzwiſchen traf in Derbent die Nachricht ein, daß das Zareuheer Aſtrachan, die Hauptreſidenz des Auf⸗ rührers Stenka Raſin, wieder eingenommen hatte. Fabricius eilte nun nach Aſtrachan und verſtand es, den Sold, den er während ſeiner Strapazen nicht erhalten konnte, voll ausgezahlt zu bekommen! Er kehrte in Ehren nach Moskau zurück und trat in den perſönlichen Dienſt des Zaren ein, auf den er einen nicht geringen Einfluß hatte. Der Zar beſchenkte ſeinen Ratgeber mit reichen Gaben und beförderte ihn im Dienſt. Fabricius hatte aber keine Ruhe und entſchloß ſich, neue Abenteuer zu ſuchen. Im Jahre 1677 treffen wir ihn in Schweden, bei König Karl XI. Der ſchwediſche König ſchickte den Holländer, der es auch bald verſtanden hatte, ſein Vertrauen zu gewinnen, in wichtiger diploma⸗ tiſcher Miſſion nach Perſten. Fabricius hatte den Auftrag, Handels verbindungen zwiſchen dem großen nordiſchen Laud und Perſien anzubahnen. Eine ſchwer beladene perſiſche Karawane begab ſich über Moskau nach Schweden, wurde jedoch von den Mos⸗ kowitern vollſtändig ausgeplündert. Trotzdem ver⸗ lor Karl XI. ſein Vertrauen, zu Fabricius nicht. Der Holländer ging wieder nach Perſien, diesmal mit einem Gefolge von 70 Perſonen.. Der perſiſche Schah ließ ſich über die Ver⸗ hältniſſe am ſchwediſchen Hofe genau unterrichten. Seine Hochachtung vor dem Schwedenkönig ſchlug in das Gegenteil um, als er erfuhr, daß der König nur eine einzige Ehefrau hatte.„Das iſt das Son⸗ derbarſte, was ich je im Leben gehört habe“, erklärte der Schah. Fabricius blieb nun mehrere Jahre am perſiſchen Hofe und es gelang ihm tatſächlich, den Transport von Seidenwaren nach Stockholm durch⸗ zuführen. Der Ausbruch des Krieges zwiſchen Ruß⸗ land und Schweden im Jahre 1700 machte den Han⸗ dels beziehungen, die von Fabricius ſo glücklich au⸗ gebahnt worden waren, ein Ende. Der unermüdliche Abenteurer kan nach Stock⸗ ho lm und ließ ſich endlich in der ſchwediſchen Hauptſtadt nieder, wo er ſein buntbewegtes Leben R. B. Die Fabrikfirene Von Johannes Schlaf In den, ſag' ich: Frieden?(Aber es war wohl über Frieden oder Nichtfrieden.) Einer großen Abendſtille hineinſchreitend, Um die Zeit des Feierabends, Gelangte ich dorthin, wo draußen vor der Stadt, mit wenigen kümmerlichen Bäumen, dampf⸗ und ruß⸗ geſchwärzten Backſteingebäuden und himmelan ragenden Schloten Im flachen Land das Revier der Fabriken iſt. Und plötzlich aus der Tiefe der Stille heraus, die ich lebe, Der mein Weſen ganz geeint, Ein Schauerliches, Uubegreifliches: Lang, ſo ſehr, ſehr lang hingezogen, durch keinerlei Intervall gegliedert anſteigend, ſich zu ſenken, als wolle es nimmer wieder aufhören, Ruf der phyſi⸗ kaliſchen Sirene, ein peinigend ſchauerlicher, dumpf, ſcharf aufheulender Laut. Was hab' ich gehört? Mir deuchte: etwas, das aus einer Tiefe ſich auf⸗ rang, Die wohl noch ſehr tief unter dem Zweck, Zu dem es erſchallte: Feierabend zu künden. Nationaltheater Mannheim. In der am Sonntag erfolgenden Wieberaufnahme von Beet⸗ hovens„Fidelio“ unter muſikaliſcher Leitung von Joſeph Roſenſtock ſingt die Leonore Gertrud Binder⸗ nagel, den Floreſtan Guſtav Wünſche, den Pizzarro Sydney de Vries, den Roceb Wilhelm Fenten, den Miniſter Albert Weig, den Jaquino Fritz Bartling und die Marzelline Guſſa Heiken, den erſten Ge⸗ fangenen Walter Jooß, den zweiten Hugo Boiſin, . E 5 5 * 0 * Donnerstag, 25. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 444 Kirſchgartshauſen Sandtorf Straßenheim Das Intereſſe für die drei abgeſonderten Ge⸗ markungen, die am 1. Oktober von der Stadt Mann⸗ heim einverleibt werden, hat ſich in Zuſammenhang mit den Berichten über die Einverleibung derart ge⸗ ſteigert, daß die nachfolgenden Mitteilungen unſeres Mitarbeiters Wilhelm Nagel aus der weit zurück⸗ reichenden Geſchichte der nördlichſten Neu⸗Mann⸗ heimer Anſiedlungen willkommen ſein werden. Der Weiler Kirſchgartshauſen 10 Kilometer nördlich von Mannheim und eine halbe Stunde weſtwärts von Sandhofen, hieß urſprünglich Hauſen. In einer Urkunde vom Jahre 1275 bringt der Ritter Eberhard von Ehrenberg zur Kenntnis, daß er ſeine ortsvogteiliche(niedere, nicht landes⸗ herrliche) Gerichtsbarkeit und allen Zubehör in „huſen“ bei Worms mit lehensherrlicher Einwilli⸗ gung Aebteſſin und Konvent des Nonnenkloſters „Unſerer Frauen Garten“ vor den Mauern von Worms übertragen habe. Von da an wird man die Siedlung Kirſchgartshäuſerhof genannt haben. Die alten Grafen von Zweibrücken hatten daſelbſt vom Domſtift Worms einige Güter zu Lehen, die ſie an die beiden Geſchlechter von Ehrenberg und von Bechtolsheim zu Afterlehen begaben. Der Hof ſelbſt gehörte dem Pfalzgrafen, wie ſolches aus einer Urkunde Ottos des Erlauchten vom Jahre 1247 hervorgeht. Das iſt die erſte urkundliche Erwäh⸗ nung, die wir kennen. 5 In dieſem Jahre vertauſchten Eberhard von Ehrenberg und Johann und Peter von Berchtoldisheim mit Einwilligung des Grafen Heinrich von Zweibrücken ihre Lehensgüter, zu Hauſen bei Worms gelegen, gegen andere Güter zu Dirmſtein. Die Pfalzgrafen hatten 1277 noch eine Meierei und das Recht zur Nachenfahrt über den Rhein, das Pfalzgraf Ludwig II., als er 1282 dem Kloſter Schönau verſchiedene Güter zu Scharren (Scharhof) und Sunthoven(Sandhofen) zueignete, ſich ausdrücklich vorbehalten hatte. Der Hof nahm dann den Namen Kirſchgartshauſen an. Im Jahre 1422 verkaufte die Aebtiſſin Benigna „den Hof mit Eckern, Wieſen, Velden, Büſchen, Fiſch⸗ wäſſern, Fiſchereyen, Weiden, Begriff und allen andern ſinen Rechten und Zugehörungen“ an Pfalz⸗ graf Ludwig III. um 4000 gute rheiniſche Gulden. Auch die von Randeck und Flersheim hatten noch Rechte, Güter und Gefälle auf dem Hof zu Kirſchgartshauſen, die ſie dem Kurfürſten verkauf⸗ ten. Dieſe Erwerbungen des Kurfürſten Ludwig „mit dem Barte“ veranlaßten ihn, den Hof in eine kleine Feſtung nach damaliger Art umzuwandeln(1427). Die Gemarkung umfaßte 786 Morgen Ackerfeld in drei Fluren, 203 Morgen Wieſen, 30 Morgen Wald, 400 Morgen Weide und 20 Morgen Fiſchwaſſer; außerdem gehörten dazu verſchiedene Auen am Rhein bis vor Worms. Im Jahre 1508 verglich ſich Kurfürſt Lud⸗ wig V. mit Dechant und Kapitel zu Neuhauſen, daß„der kleine Zehnten nebſt allen anderen Gefäl⸗ len der Pfalz ewig zuſtehen, hingegen dieſe und ihre Erben die Kapelle mit einem Prieſter und Glöckner beſtellen, beſolden und dann derſelben Chor und Kirche erneut erhalten“ ſolle. Von dieſer Zeit an wurde der Hof als ein beſonderes Tafelgut von den jeweiligen Haushofmeiſtern des Schloſſes Heidelberg unmittelbar verwaltet und zuweilen in Beſtand verliehen. Aber im Jahre 1684 verſchenkte ihn Kurfürſt Karl an ſeinen Oberſtſtallmeiſter und Gouverneur zu Frankenthal, den Grafen Karl Ludwig zu Sayn und Wittgen⸗ ſtein zum Eigentum. Dieſes Geſchlecht beſaß ihn 60 Jahre lang, bis ihn 1744 die kurfürſtliche Hof⸗ kammer als wider die Hausgrundgeſetze veräußertes Dominialgut einzog. Darüber entſtand ein Rechts⸗ ſtreit mit dem gräflichen Hauſe Sayn, der 1755 durch Vergleich— Abfindung an die Erben des Grafen Karl Ludwig— beigelegt wurde. Die Gemarkung wurde 1777 in ein Dorf verwandelt, aber die Dorf⸗ gemeinde wurde wieder zum Weiler. Die großen Umwälzungen des Jahres 1806 ließen Kirſchgarts⸗ hauſen markgräflich badiſch werden. Das Gut wurde zum Unterländer Hausfideikomiß ge⸗ ſchlagen. Teile der Gemarkung kamen an Heſſen und Bayern. Aus vorgeſchichtlicher Zeit wiſſen wir nur, daß der Ort um das Jahr 800 linksrheiniſch im Wormsgau lag, denn damals beſchrieb der Rhein eine weite Schleife nach Weſten und Süden. Merkwürdigerweiſe lagen zu jener Zeit Oppau und Edigheim auf dem rechten Rheinufer, ſodaß ſie zum Lobdengau gehörten. Der Altrhein nördlich von Kirſchgartshauſen, das ſoge⸗ nannte„Welſche Loch“, iſt 1801 auf natürliche Weiſe entſtanden und ſpäter nur ausgebaut worden. Im Bruchboden bei Kirſchgartshauſen hat man auch vorrömiſche Funde zu Tage gefördert, ſo ein Bronzeſchwert aus der jüngeren Bronzezeit, das ſich in den Karlsruher Sammlungen befindet. 5 Die Einwohnerzahl hat im Laufe der letzten hundert Jahre ſtändig abgenommen. Im Jahre 1825 zählte man 143(106 ev., 37 kath.), 1875 nur noch 115(58 ev., 57 kath.) Einwohner; 1900 waren es noch 92(47 ev., 45 kath.) und bei der letzten Volks⸗ ZzBeahlung 1025 nur 52(81 ev., 21 kath) Einwohner. Die Bewohner haben das Recht der Mitbenutzung von Schule, Friedhof und Schlachthaus in Sand⸗ bofen. Die Polizei beſorgte der Stabhalter. Sandtorf Bei weitem nicht ſo alt wie der Nachbarort Kirſch⸗ gartshauſen iſt der an der Landesgrenze, eine Stunde öſtlich von Sandhofen, liegende Weiler Sandtorf, der bis 1803 kurpfälziſch war und zum Oberamt Heidel⸗ berg, Schriesheimer Zehnt, gehörte. Während Sand⸗ hofen erſtmals im Jahre 888 urkundlich erwähnt wird, Scharhof(Scarre) gar ſchon 764, ſcheint Sand⸗ torf erſt in der Mitte des 18. Jahrhunderts entſtan⸗ den zu ſein. Anfänglich hat die geiſtliche Verwaltung von Scharhof dieſen Bezirk— über 300 Morgen Land, teils ſandige Aecker, teils ſumpfige Wieſen— einigen Bauern verliehen. An der Stelle dieſes Oedlands hatte der Rhein in früher Alluvialzeit eine ſeeartige, ſpäter verſumpfte Bucht ausgebrochen, Was erzählt die Geſchichte? deren Grund ein großer Torfbruch füllte, der in neuerer Zeit urbar gemacht wurde. Bald nach der erſten Beſiedelung brachte eine Ge⸗ ſellſchaft bemittelter Perſonen ſämtliche Güter in Erbpacht an ſich, führte koſtſpielige Gebäude auf und machte einen großen Teil der noch öden Feldbezirke urbar. Man wollte die in dem großen Moor be⸗ findlichen Torfbrüche ausbeuten und durch Einführung des Torfbrandes große Ge⸗ winne erzielen. Allein dieſe Abſicht iſt nicht nur fehlgeſchlagen, ſondern die Erbbeſtänder ſind wegen einer herrſchaftlichen Schuld mit dem Kammerfiskus in einen langjährigen Rechtsſtreit geraten, der end⸗ lich mit ihren Erben verglichen wurde. Sandtorf (Sand und Torf) wurde dann der kurpfälziſchen Hofkammer mit allem Zubehör einverleibt. Es waren damals, im Jahre 1783, ſieben Häuſer mit 54 Einwohnern. Ganz eingeſtellt wurde der Torf⸗ ſtich, als um 1860/65 die Arbeitslöhne ſtiegen und kein Geſchäft mehr zu machen war. Seitdem liegt der Hof ſtill und einſam am Waldrand. Der Uebergang von Kurpfalz an Baden hatte auf die Entwicklung Sandtorfs keinen beſonderen Ein⸗ fluß. Weil es an der heſſiſchen Grenze und zugleich an der früher bedeutenden Landſtraße von Mann⸗ heim nach Lorſch lag, war beim Uebergang des Hofes an Baden eine Wehrzollſtelle hier. 1822ſ/½)3 hatten die Sandtorfer auch einmal eine eigene Schule, aber dann gelang es nicht mehr, für freie Station und 22 Gulden jährlich einen Lehrer zu fin⸗ den. Das iſt die an Ereigniſſen arme Geſchichte Sand⸗ torfs, deſſen Gebiet urſprünglich, wie Sandhofen und Scharhof, zum Kloſter Schönau gehörte. Aus der Anfangszeit der Beſiedlung ſind uns noch einige Namen überliefert. Als erſter Beſtänder in Sand⸗ torf wird Konrad Hönig genannt, ſpäter Joh. Gg. Pfaff(geſt. 1764). Die Einwohnerzahl Sand⸗ torfs, die 1825 noch 72 betrug, nahm zunächſt ſtark ab(1875: 30), betrug aber im Jahre 1900 bereits wieder 46 und 1925 ſogar 78(59 ev., 18 kath., 1 Diſſ.). In der Nähe von Sandtorf machte man im Wald vorrömiſche Gräberfunde. Straßenheim Nach der Endung„heim“ handelt es ſich wohl um eine fränkiſche Siedlung, die 903 als„villa Straz⸗ heim“ zuerſt genannt wird. Der Name machte im Lauf der Jahrhunderte einige Wandlungen durch und wurde Strazzheim, Strazcheim, Straßheim und ähn⸗ lich geſchrieben. In jüngerer Zeit hieß der fünf Kilo⸗ meter nordweſtlich von Ladenburg gelegene Weiler auch Straßen heimer Hof, wozu zu bemerken iſt, daß die meiſten kleinen Ortſchaften, die ſolcher⸗ weiſe als„Hof“ bezeichnet ſind, früher Dörfer waren. Es kann auch kein Zweifel darüber beſtehen, daß das in karolingiſcher Zeit in den Lorſcher Urkunden oft genannte„Strazheim“ eine Siedlung von einiger Bedeutung war, denn es lag am Kreuzungspunkt römiſcher und vorrömiſcher Straßen. Daher wohl auch der Name Straßenheim(Heim an der Straße). Hier trafen die von Lorſch, Worms uſw. nach Laden⸗ burg—Neuenheim ziehenden Straßen an einem Punkte zuſammen, der den gemeinſamen Uebergang über den Altnecker bildete. Straßenheim lag nämlich zu jener Zeit an einem Neckarlauf, der ſpäter verſandete. Daß zur Zeit der Ortsgründung hier wirklich offenes Waſſer war, beweiſt der Fund einer römiſchen Münze, die im Torf dieſes alten Neckarlaufes zwi⸗ ſchen Straßenheim und Heddesheim in ungeſtörter Lagerung eingebettet war. Auch ſonſt iſt dieſe Gegend reich an vorgeſchichtlichen Funden, wie Urnen, Hirſchgeweihen, Tierzähnen, Bronzegefäßen, Mün⸗ zen und Reſten von Brandgräbern. In den 1860er Jahren fand der Mannheimer Altertumsverein vor⸗ römiſche, römiſche und fränkiſche Gräber. In neuerer Zeit förderte man eine keltiſche Münze und eine Gewandnadel aus der ſpäten Bronzezeit zutage (Sammlungen des Mannheimer Altertumsvereins). Zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts hat „Hartmann von Hentſchußheim(Handſchuhsheim) Straßheim das dorff und gerichte by Laudenburg (Ladenburg)) gelegen Johann vom Hirßhorn(Hirſch⸗ horn), frawe Mand ſiner elichen husfrawen und irer erben cezu underphande ingeſeezt fur achezig gulden gelts jerlicher gulte“ und 1432 werden„des cloſters Nuwenburg(Neuburg) gueter gelegen in Straßhei⸗ mer marck“ erwähnt. Grimm's Weistümer ſprechen 1484 vom„hubgericht zu Stroßen“. Schließlich fin⸗ den wir 1408„der lieben ſant Marien Magdalenen die cappelle zu Straßheim im Wormßer biſchtum gelegen“, wodurch der nördlich von Straßenheim ſich erhebende Kapellenberg ſeine Erklärung findet. Bis 1803 gehörte Straßenheim zum kurpfälziſchen Oberamt Heidelberg, Schriesheimer Zehnt. Ausge⸗ nommen war das, was das Hochſtift Worms an dem Hof pfandweiſe beſaß und auch dieſes war unter kur⸗ pfälziſcher Oberhoheit. Mit dem Uebergang an Ba⸗ den wurde der Ort dem Amtsbezirk Weinheim zu⸗ geteilt. Wie alle dieſe großen Gutshöfe hat auch Straßenheim im auf des letzten Jahrhunderts einen ſtetigen Rückgang der Einwohnerzahl zu verzeichnen; 1825 zählte man 142 Einwohner (26 ev., 116 kath.), 1925 waren es nur noch 95(64 ev., 31 kath.).. Der alde Wingertſchitz De Hannes, unſern Wingertſchitz, Schtell ich im Bild eich vor. Am nägſchde St. Kathrinedag Werd er ſchun achtzig Johr. Schun iwwer fuchzich Herbſcht hält er In ſeim Revier die Wacht. Vor Trauwediebe aller Art Nimmt er die Flur inacht. E ſchwarzes Käppche uffem Kobb Un drunner ſchlohweiß Hoor, En Zwickelbart, wies Mode war In ſeine junge Johr. Un is ſein Rücke ſchteif und krumm Un wacklich aach ſein Schritt, N Un iſſer merb un aldersſchwach, Die Gorchl dut noch mit. Um ſechſe frieh en Schobbe Wein Erſetzt ihm den Kaffee. Dann ſchteckt er ſich ſei Peifche an Un macht ſich uff die Bee. De Weinkrug üwwer d' Achſel ghengt, — Bis omwe iſſer voll—, Un an de Seit do bambelt ihm E roſchtige Piſchtol. So ſchteht'r drowwe uffem Berg, So hält er trei die Wacht. Un kummt n Schtareſchwarm in d' Näh, Dann böllert er, daß's kracht. Un ſecht die Owendſunn ade, Schteigt langſam er zu Tal. Des is de Hannes, unſer Schitz, E Pälzer Orginal. 5 A. Weber. Förderung des Wohnungsbaues Für 1044 Neubauwohnungen ſtädtiſche Darlehen Seit Beginn dieſes Jahres wurden zur Erſtellung von 1044 Neubau wohnungen ſtädtiſche Baudarlehen im Betrage von rund 4 Mill./ zugeſagt. Die Erſtellung von weiteren 190 Woh⸗ nungen wurde durch Gewährung von Zins zu⸗ ſchüſſen gefördert. Von den in Angriff genom⸗ menen Wohnungen entfallen 291 auf gemeinnützige Bauvereinigungen, 943 auf private Bauherrn. Der Wohnungsgröße nach wurden 157 Einzimmer⸗ wohnungen, 730 Zweizimmerwohnungen, 298 Drei⸗ zimmerwohnungen und 41 Wohnungen von 4 und 5 Zimmern unterſtützt. Die Bautätigkeit und die Unterſtützung durch die Stadt durch Gewährung von Baudarlehen erſtreckt ſich hiernach hauptlächlich noch auf die Klein wohnung. a *. * Ein junges Mädchen ſpringt von der Friedrich⸗ Ebertbrücke in den Neckar. Weil ſie angeblich Streit mit einer Arbeitskollegin gehabt hatte— auch ein triftiger Grund— ſprang in der vergangenen Nacht gegen 11.15 Uhr eine 17 Jahre alte Arbeiterin in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, von der Friedrich⸗Ebertbrücke in den Neckar. Die Lebens⸗ müde, die durch den Sprung keine Verletzung davon⸗ trug, rettete ſich ſelbſt durch Schwimmen an das rechte Ufer. Ein hinzukommender Paſſant verbrachte das Mädchen nach dem Krankenhaus. Jahr 1929 folgende amtliche Zahlen: Zum Proteſtumzug der Hundevereine Am Samstag, 27. September, nachmittags von 555 Uhr ab, wird ſich, wie bereits mitgeteilt, ein für Mannheim neuartiger Zug durch die Straßen der Stadt bewegen. Die Intereſſen⸗ und Ar⸗ beitsgemeinſchaft der kynologiſchen und Dreſſurvereine, Mannheim, ver⸗ anſtaltet einen Steuer⸗Proteſt⸗ und Werbe⸗ umzug, wobei die vierfüßigen Steuerobjekte an der Leine mitgeführt werden. Genügend Veranlaſſung dürften, ſo wird uns hierzu geſchrieben, dieſe Ver⸗ eine zu einem öffentlichen Proteſt wohl haben. Iſt doch die g Zahl der Hunde ſeit der letzten Erhöhung des Steuerſatzes um etwa 3000 Stück zurück⸗ gegangen. Was hierdurch an Werten vernichtet wurde, iſt ja kaum auszurechnen. Hinzu kommt aber jetzt, daß trotz dieſer Erhöhung die Stadtverwaltung weniger Einnahmen hat. Mannheim ergeht es heute wie allen Großſtädten, die durch übermäßiges Hin⸗ aufſetzen des Szeuerſatzes glaubten, Mehr⸗ einnahmen zu erzielen und hierbei das Gegenteil erleben mußten. Ein Schulbeiſpiel hierfür liefert die Stadt Kiel, die, nach uns vorliegendem amtlichen Zahlenmaterial, im Jahre 1924 etwas über 8000 Hunde beherbergte und bei dem jährlichen Steuerſatz von 30/ je Hund eine Einnahme von 246 300/ im Jahre hatte. Im Jahre 1925 wurde der Steuerſatz auf 50/ je Hund erhöht. Die Folgen hiervon waren für die Stadtverwaltung kataſtrophal, denn nach Verlauf von 4 Jahren ergaben ſich für das vorhandene Hunde 3400 Stück mit einer Einnahme an Hunde⸗ ſteuer von 178 000. Alſo waren über 50 v. H. der Hunde(über 4000 Stück) verſchwunden. Die Stadt hat trotz der Erhöhung jetzt im Jahre einen Steuer⸗ ausfall von 68 000 l. Genau ſo erging es Berlin, das heute nach Verluſt von etwa 40000 Hunden(ſeit Erhöhung des Steuerſatzes auf 60% im Jahre 1927) ü einen Steuerausfall von 2,4 Millionen/ — im Jahre hat. Nicht eine Großſtadt hatte den gewünſchten Er⸗ folg. Aehnliche amtliche Ergebniſſe liegen für etwa 20 Städte vor. Auch Mannheim blieb von die⸗ ſer Erſcheinung nicht verſchont. Glaubte man 1928 im ſtädtiſchen Voranſchlag für 1929 den Poſten Hundeſteuer noch mit 421000/ anſetzen zu können, ſo bewies das Geſamtaufkommen für 1929 mit 380 000/ bereits einen Mindererfolg von 30 000 im Jahre. Für das Jahr 1930 hat man den Vor⸗ anſchlag von vornherein um 30 000/ niedriger an⸗ geſetzt, doch dürfte, nach dem bisherigen Abgang an Hunden zu urteilen, ein weit höherer Steuerausfall eintreten. Dagegen haben andere Städte, z. B. Karlsruhe, bei einem Jahrzehnte gleichbleibenden Steuerſatz von 36/ im Jahre bis heute trotz Ver⸗ ſchlechterung der wirtſchaftlichen Lage gleichbleibende Einnahmen aus Hundeſteuer. Es iſt deshalb drin⸗ gendes Gebot Mäßigung der Hundeſteuer nicht nur im Intereſſe des Hundebeſitzers und der Raſſehundezucht, ſondern mindeſtens ebenſoviel in Intereße der Stadt, die bei einem erträglichen Steuerſatz höhere Einnahmen erzielen kann. f Lokalpolizei. Später war er in der dieſer Behörde Ruhiger Wochenmarkt Heute morgen regnete es zur Abwechſlung wie⸗ der einmal. Ein bitterböſer Wind blies an den Ecken und machte die Hände ſteif und die Füße kalt. Fröſtelnd und auf Käuferinnen wartend ſaßen die Marktfrauen hinter ihren Ständen. Das Gef chäf t war recht ruhig, die Auswahl ſehr groß. Auf dem Geflügelmarkt gab es Hühner und Hähne für—.10 Mk., Tauben für 90.100 Pfg. Auch Enten und Gänſe lagen bereit. Rebhühner konnten für.50 Mk. das Stück gekauft werden, Rehkeule wurde mit.40 Mk., Rücken mit.50 Mk. gehandelt. J Verhältnismäßig reichlich wurden Pfifferlinge an⸗ geboten, das Pfund für 45 Pfg. Butter kauft man jetzt für.80 Mk., Eier für 14 und 15 Pfg. Fiſche ſah man, wie immer, in großer Menge. Die Preiſe blieben unverändert. 5 Die Brombeeren, die noch zu haben ſind, werden wohl die letzten ſein. 35 bis 40 Pfg. koſten ſie. Wenig Freude erleben wir in dieſem Jahr an den Zwetſchen, die wohl auch bald zu Ende gehen. In faſt allen ſitzen dicke Maden. Früchte, die ſauber i ſind, müſſen teurer bezahlt werden. So bekommt. man gute Eßäpfel nicht unter 30 Pfg., muß bis 45 Pfg. anlegen, gute Birnen auch nur für dieſen 5 Preis. Fallobſt und geringere Sorten ſind billiger. Für Zwetſchen verlangt man 15—20 Pfg. W̃ ein⸗ f trauben waren in Menge da. Pfälzer Trauben erſter Güte gab es ſchon von 25 Pfg. an. Wer kauft jetzt Bananen bei der Fülle einheimiſchen Obſtes? Man ſieht auf jedem Markt recht viel ſchwarzfleckige, weiche Früchte für 30 und 35 Pfg., während die einwandfreien mit 40 und 45 Pfg. bezahlt werden müſſen. i Gemüſe fand wie immer ſeine Käufer. Jeder will noch ſchnell einmal Erbſen, weswegen man 40 Pfg. dafür forderte. Selbſt die Bohnen waren nicht viel billiger. Roſenkohl wurde für 40 Pfg. ver⸗ kauft, Spinat für 10 und 20 Pfg., Kohlrabi konnte man ſchon für—10 Pfg. bekommen, Blumenkohl in verſchiedenen Größen von 10 Pfg. an je nach Be⸗ darf, Endivien, zart und lecker, für 15 Pfg., Kopf⸗ ſalat für 10 und 12 Pfg. und Sellerie die Knolle zu 20 bis 30 Pfg. Einlegegurken ſind zum Teil ſchon etwas unanſehnlich; ſie brachten heute 15 bis 20 Pfg. das Pfund, das Stück von 1 Pfg. an. Kartoffeln koſteten—6 Pfg. das Pfund. Einen Strauß Aſtern oder Nelken gab es ſcho von 10 Pfg. an. 5 Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 4,5—5,5; Salatkartoffeln 10—15; Wirſing 8 bis 10; Weißkraut—8; Rotkraut—15; Blumenkohl, Stück 10—60; Karotten, Bſchl.—10; Gelbe Rüben—8; Rote Rüben 10; Spinat 10—15; Mangold 10—12; Zwiebeln 6 bis 8; Grüne Bohnen 12—30; Grüne Erbſen 15—35 Kopf⸗ ſalat, Stück—15; Endivienſalat, Stück—12; Oberkohl raben, Stück—8; Roſenkohl 50; Tomaten 18—30; Ra⸗ dieschen, Bſchl.—10; Rettich—15; Meerrettich, Stück 1 bis 30; Schl. Gurken(groß), Stück 10—20; Suppengrünes Bſchl.—8; Peterſilie, Bſchl.—8; Schnittlauch, Bſchl. 4 bis 7; Lauch, Stück—10; Aepfel 10—50; Birnen 1045 Zwetſchen 18—30; Pfirſiche 20—75; Brombeeren 5055; Himbeeren 70; Quitten 25—35; Zitronen, Stück—107 Orangen, Stück 15—25; Bananen, Stück—12; Süßrahm⸗ butter 180—200; Landbutter 160—180; Weißer Käſe 4050 Eier, Stück—16; Zander 180—200; Hechte 160180; Bar ben 100— 120; Karpfen 140; Schleien 180; Breſem 80— 120 Aale 160; Backfiſche 50—60; Kabeljau 60—80; Schellfiſche 60 b. 70; Goldbarſch 60; Seelachs 60; Seehecht 80; Stockfiſche 50 Hahn, geſchlachtet, Stück 150— 450; Huhn, geſchlachtet, Stück 180—450; Enten, geſchlachtet, Stück 400-900; Tauben. ſchlachtet, Stück 80—120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 80 8 1800; Gänſe, geſchlachtet, 135—150; Kuhfleiſch 90; Kalb⸗ fleiſch 140; Schweinefleiſch 120; Rindfleiſch 120; Gefrier fleiſch 76; Reh⸗Ragout 100; Reh⸗Bug 120; Reh⸗Rücken und Reh⸗Keule 200. 8 . * Den Verletzungen erlegen iſt der Tier wär⸗ ter, der, wie berichtet, heute vormittag im Tierpark des Waldpark⸗Reſtaurants„Am Stern“ von einem Braunbären angefallen und zerfleiſcht wurde. 1 5 * Diebſtähle aus Perſonenautos. Der Polizei⸗ bericht regiſtriert wieder drei Diebſtähle aus unbe⸗ wachten Autos, die in den letzten Tagen vorgekommen ſind. Aus einem vor einem Hauſe in der Moltke⸗ ſtraße haltenden Auto wurde ein ſchwarzer, mit Wachstuch überzogener Muſterkoffer mit ſchwarzem Schildchen und der Jirmenbzeichnung Friedrich Ernſt Schulz, Chemnitz, enthaltend 60 bis 80 Paar Herrenſtrümpfe entwendet, ferner ein brauner Koffer mit ebenſoviel verſchiedenfar⸗ bigen Damenſtrümpfen und einem Auftragsbuch mit blauem Umſchlag. Sämtliche Strumpfwaren ſind Muſter und tragen die Firmenbezeichnung Liwerant Gebrüder, Strumpffabrik in Hamburg. Aus einem Perſonenauto verſchwand in Neckarau oder vor P 2 ein dunkelbrauner Vulkaufibrekoffer mit folgendem Inhalt: 1 Paar braune, friſchgeſohlte Hausſchuhe mit Leiſten, ein weißes Nachthemd, 9 bis 10 verſchiedenfarbige Taſchentücher, 4 bis 5 Paar bunte Socken, verſchiedene Toilettenartikel und drei Geſchäftsbücher. Der dritte Diebſtahl wurde vor einem Hauſe in Q 2 begangen. In dieſem Falle er. beuteten die Langfinger, die Spezialiſten in der Plünderung von Autos zu ſein ſcheinen, eine braun⸗ lederne Aktentaſche mit ſchmutziger Wäſche, be⸗ ſtehend aus 2 Nachthemden, 3 weißen Oberhemden, 2 Paar Unterhoſen, 6 Paar dünnen Socken und 12 Taſchentüchern, ſämtlich mit K. K. gezeichnet. * 70. Geburtstag. Am morgigen Freitag feiert Polizeikommiſſar Ludwig Schmidt a. D. ſeinen 70. Geburtstag. Herr Schmidt, der nach 45jähri⸗ ger Dienſtzeit im Jahre 1927 penſioniert wurde, be⸗ gann ſeine Laufbahn in Pforzheim und kam dann 1893 über Raſtatt nach Mannheim zur hieſigen angegliederten Lebensmittelabteilung tätig. Seiner Initiative verdankte man mit in erſter Linie vor Jahren das Zuſtandekommen der allſeits freudig be⸗ grüßten Marktverordnungsformel, wonach fürderh in das Betaſten der Ware verboten wurde. Da Schmidt faſt täglich noch den Angelſport ausübt, ſo iſt daraus zu ſchließen, daß er ſich noch in voller geiſtiger körperlicher Rüſtigkeit befindet, was ihm auch wei⸗ terhin beſchieden ſein möge.. 7 1 O 0 Med, g ice ed l Fcheg 0 e ö l 10 a 1 W . 5 8. 3 Aus Baden Der Heidelberger Wohnungsbaufkandal Erklärung eines Proviſionsempfängers kr. Heidelberg, 25. Sept.(Eig. Ber.) In der Angelegenheit des Heidelberger Woh⸗ nungsbaufkandals gibt der Filialdirektor Georg Fichter der Atlas⸗Verſicherungsbank Ludwigshafen eine Erklärung ab, die Klarheit in die Propi⸗ ſionszahlungen zu bringen vermag. In der Erklärung heißt es u..:„Es iſt Tatſache, daß ich zur Herſtellung geſchäftlicher Beziehungen wiſchen der Heidelberger Wohnungsbau G. m. b. H. und den„Armen Schulſchweſtern“ von Speyer zwecks Errichtung eines Krankenhauſes in Ludwigshafen g, Rh. durch Vermittlung beigetragen habe. Ich habe auch die Verbindung hergeſtellt, die der Woh⸗ Kungsbaugeſellſchaft in Heidelberg die Beſchaffung eines großen Teiles des notwendigen Geldes ermög⸗ lichte. Dafür erhielt ich von der Geſellſchaft 10 000 4 als Proviſion ausgezahlt. Wenn unter meinem Namen 15 000/ gebucht ſein ſollten, ſo bürfte hier ein Irrtum vorliegen, denn ich ſelbſt habe uur 10 000/ erhalten, während weitere 5000 an Pfarrer Flörchinger, dem da⸗ maligen Caritasſekretär in Ludwigshafen a. Rh., ausgezahlt wurden. Als ich dieſe Vermittlungen tätigte, beſtand kei⸗ nerlei Veranlaſſung der Heidelberger Wohnungsbau Gmbß. gegenüber irgend welches Mißtrauen zu he⸗ gen, umſo mehr als an der Spitze des Aufſichtsra⸗ tes der angeſehene Generalkonſul Reiſer aus Hei⸗ delberg ſtand. Tatſache iſt auch, daß die Heidelberger Wohnungsbau Gmb, ſowohl bei den Ludwigshafe⸗ ner Kirchenbauten, als auch während des größten Teiles des Krankenhausneubaues den von ihr über⸗ nommenen finanziellen Verpflichtungen korrekt nach⸗ gekommen iſt. Daß übrigens die maßgebenden Herren der Ge⸗ ſellſchaft es verſtanden haben, auch anderweitig ſich das Vertrauen zu gewinnen und zu erhalten, geht aus der Tatſache hervor, daß der Sekretär der Kongregation der„Armen Schulſchweſtern“ von Speyer noch vor kurzer Zeit gutgläubig dieſer Ge⸗ ſellſchaft Blankowechſel unterſchrieb. Zur Annahme der mir von der Heidelberger Wohnungsbau G. m. b. H. angebotenen Proviſion war ich berechtigt, nachdem ich 1) Proviſionsgeſchäfte beruflich betreibe und 2) nachweislich der Ueberzeu⸗ gung ſein dürfte, daß durch meine Proviſion die „Armen Schulſchweſtern“ auch nicht um einen Pfen⸗ nig mehr belaſtet bezw. geſchädigt wurden. Ich ſehe mich aus Notwehr dazu veranlaßt, feſtzuſtellen, daß ich mich durch dieſe Proviſion in keinerlei Weiſe perſönlich bereichert habe. Ich kann aktenmäßig nachweiſen, daß ich dieſe 10000 Mark ſchon beim Empfang earitativen Zwecken zugedacht und auch reſtlos zugeführt habe.“ Das H. T. meldet heute in dieſer Angelegenheit: Veranlaßt durch Gerüchte, daß Vertuſchungs⸗ manöver im Gange ſind, wird uns von zuſtäu⸗ diger Seite auf das beſtimmteſte verſichert, daß ſo⸗ wohl die Parteileitung der Zentrumspartei der Pfalz als auch das Speyerer Domkapitel keinerlei Intereſſe an einer Verheimlichung haben, daß im Gegnteil alles getan wird, um die ganze Angelegen⸗ heit durchaus klarzuſtellen. ** I Weinheim, 23. Sept. Das Rektorat der Volks⸗ ſchule Weinheim veranſtaltete geſtern den ganzen Tag über auf dem Turnplatz der Turngenoſſenſchaft „Jahn“ das diesjährige Turn⸗ und Sportfeſt. Die Leitung lag in Händen des Hauptlehrers Hil⸗ kert und der Hauptlehrerin Frl. Witzel. An den Nachmittagsübungen waren insgeſamt gegen 700 Schüler beteiligt. Bei den Reichs jugendkämpfen der Volksſchule konnten an 40 Schüler und 26 Schü⸗ lerinnen, deren Leiſtungen den Anforderungen von mindeſtens 40 Punkten entſprachen, die Sieger⸗ biplome überreicht werden. innerungsbuch darſtellen zu laſſen. N. Tägliche Berichte der Die„blonde Inge“ Wegen Beleidigung des Miniſters Remmele . verurteilt Vor dem Erweiterten Schöffengericht Karls⸗ ruhe hatte ſich der verheiratete, 35 Jahre alte Kaufmann Otto Ruff aus Bruchſal wegen Be⸗ leidigung des Miniſters Remmele zu verantwor⸗ ten. Der Angeklagte hatte im Auguſt einem guten Bekannten, dem Bierbrauer., und deſſen Frau erzählt, es gehe das Gerücht um, daß Miniſter Remmele mit einer Pryſtituierten ein Ver⸗ hältnis gehabt und dieſerx 4000/ angeboten habe, damit ſie Karlsruhe verlaſſen ſolle. Der Angeklagte gab zu, das erzählt zu haben, jedoch habe er aber hinzugefügt, daß es unerhört ſei, wenn Perſönlich⸗ keiten des öffentlichen Lebens in einer derartigen Weiſe angegriffen würden. Irgendeine Abſicht habe ihm gänzlich ferngelegen. Wie die Beweisaufnahme ergab, hatte K. gleich darauf einem Bruchſaler Lehrer von dieſen Dingen Kenntnis gegeben, der ſeinerſeits ſofort dem Miniſter ſchriftlich Mitteilung machte. Miniſter Remmele ſtellte darauf gegen Ruff Strafantrag. Polizeioberinſpektor Wein kauf, der Erhebun⸗ gen gemacht und auch die in Frage kommende Frau — Walburga Plerſch, genannt blonde Inge— eingehend vernommen hatte, ſagte aus, daß ſie ihm ausdrücklich erklärte, es ſei nichts Wahres an dem Gerücht. Die Plerſch ſei eines Abends in den Schrempp⸗Printz⸗Gaſtſtätten geweſen. Am Nachbartiſch— dem ſogenannten Jägertiſch, an dem auch der Miniſter Remmele geſeſſen habe— ſeien Witze erzählt worden. Die Herren hätten ſchließlich die Plerſch aufgefordert, bei ihnen Platz zu nehmen. Als dieſe an den Tiſch herangekommen ſei, habe ſich ein Herr ſofort erhoben, habe bezahlt und ſei weg⸗ Ein badiſches Neuen Mannheimer Zeitung e e E 2 [gegan en. Dieſer Herr ſei Miniſter Remmele geweſen. Die Plerſch habe erklärt, ſie habe den Miniſter nur flüchtig geſehen und noch niemals ein Wort mit ihm geſprochen. Staatsanwalt Eckert, billigte dem Angeklagten zu, daß ihm eine Beleidigung ferngelegen habe. Die Gerüchte über den Miniſter ſeien vollſtändig halt ⸗ und grundlos. Das Gericht verurteilte Ruff unter Belaſtung mit den Koſten des Verfahrens an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von vier Wochen zu einer Geldſtrafe von 300 l. Die gleiche Angelegenheit wird das Karlsruher Gericht übrigens noch einmal beſchäftigen in der Beleidigungsklage, die Miniſter Dr. Remmele gegen die„Badiſche Zeitung“ angeſtrengt hat. Freiſpruch in der Berufungsinſtanz Im Nachgang des Prozeſſes wegen der Eberts⸗ heimer politiſchen Zuſammenſtöße war s. Zt. die Zeugin Schmidt wegen Falſcheides zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden. Auf die Be⸗ rufung der Verurteilten wurde die Sache am Montag vor der Frankenthaler Strafkammer nochmals verhandelt. Die gegenüber der Vorinſtanz weſent⸗ lich klarer liegenden Entlaſtungsmomente führten zur Freiſprechung unter Ueberbürdung der Koſten auf die Staatskaſſe. Auch der Staatsanwalt hatte den Freiſpruch gefordert. Wegen Gattenmords 15 Jahre Zuchthaus Der 63 Jahre alte Kraftwagenlenker Adam Ferſch aus Hochberg, der ſeine Frau in beſtialiſcher Weiſe in betrunkenem Zuſtande mit einem ſechs Pfund ſchweren Holzſchlegel erſchlagen hatte, wurde von dem Schwurgericht Würzburg zu einer Zuchthausſtrafe von 15 Jahren und 10 Jahren Ehr⸗ verluſt verurteilt. Jedenkbuch Die Großherzöge Friedrich I. und Friedrich II. und Baden Mehr als ein halbes Jahrhundert badiſcher und eine begeiſterte Schilderung des badiſchen Landes; deutſcher Geſchichte umfaſſen die Regierungszeiten der beiden Großherzöge Friedrich J. und II., eine Epoche, die erfüllt war von tiefgreifenden politiſchen, kulturellen und wirtſchaftspolitiſchen Umwandlungen. Nur ein Beiſpiel: der Regie⸗ rungsantritt Friedrichs J. fällt in eine Zeit, in der erſten Blütenträume deutſcher Einheits⸗ und Fretheitsbewegung zu welken ſcheinen. Und doch erlebt dieſer Fürſt, mit an entſcheidungsvoller Stelle handelnd, kämpfend und für die große Idee der deutſchen Einheit und Macht bereitwilligſt Opfer bringend, die Verwirklichung dieſer Träume durch die große Staatskunſt Bismarcks. Und auf der an⸗ deren Seite mußte der Sohn Friedrich II. den Zu⸗ ſammenbruch dieſes Reiches in den unheilvollen dü⸗ ſteren Wochen des November 1918 erleben, Welch eine Fülle von Geſchehniſſen und Ereigniſſen ſpannt ſich zwiſchen dieſen beiden Polen. So iſt es dankbar zu begrüßen, wenn der Heidel⸗ berger Gelehrte Fehrle den Verſuch gewagt hat, das badiſche, politiſche, kulturelle, künſtleriſche und wirt⸗ ſchaftliche Leben und Schaffen unter dieſen beiden edlen Fürſten der badiſchen Dynaſtie in einem Er⸗ Das Buch) iſt einmal ein Denkmal für die Großherzöge Friedrich J. und Friedrich II., und ferner gibt es ein lebens⸗ volles Bild von dem Werden unſeres Landes unter ihrer Regierung. Eine größere Anzahl von berufenen Schriftſtellern und Sachkennern haben ſich vereint, um mit dem Herausgeber zuſammen ein Geſamtbild Badens zu ſchaffen. Karl Heſſelbacher gibt zur Einleitung *) Herausgegeben von Prof. Dr. Gugen Fehrle, Heidelberg. Druck: G. Braun..b. H. in Karlsruhe. Aus⸗ lieſerung durch Oskar Hinderer, Stuttgart(i. Buchhandel nicht erhältlich). Karl Page entwirft in knappen anregenden Um⸗ riſſen einen Abriß der geſchichtlichen Entwicklung des Landes, vor allem der Regierungszeiten der beiden letzten Großherzöge. Die Perſönlichkeiten dieſer beiden Fürſten erfahren wahrheitsgetreue und lebensvolle Darſtellungen von Edgar Frhr. v. Rot⸗ berg(Das militäriſche Leben Großherzog Fried⸗ richs.), L. Schmitthenner(Großherzog Fried⸗ richs II. Charakterbild), Edgar Frhr. v. Rotberg (Großherzog Friedrich II. als Soldat). Ihre Lebens⸗ gefährtinnen, die Großherzoginnen Luiſe und Hilda erſtehen vor uns in den Aufſätzen von Ida Doll geb. Strübe(Großherzogin Luiſe), D. Karl Heſſel⸗ bacher(Aus meinen Erinnerungen an Großher⸗ zogin Luiſe) und L. Schmitthenner(Groß⸗ herzogin Hilda. Eine Reihe von intereſſanten Aufſätzen behandelt das kulturelle und wirtſchaftliche Leben Badens: Miniſterialrat Fritz Hirſch ſchildert ein⸗ drucksvoll die badiſchen Schlöſſer; Joſ. Aug. Be⸗ ringer handelt über die Kunſtpflege unter den Großherzögen von Baden; über das Schulweſen ſchreibt Edmund Rebmann; über die badiſchen Univerſitäten Guſtav Wolf. Das Kunſtgewerbe in Baden findet durch Otto Linder ein aufſchluß⸗ reiche Darſtellung, aus der Geſchichte der badiſchen Hofbühnen weiß Hans Schorn Intereſſantes zu erzählen. Die wirtſchaftliche Entwicklung Badens findet durch Lothar Mager eine kenntnisreiche Darſtellung, die Landwirtſchaft durch Karl Müller, von der badiſchen Bevölkerung gibt der Herausgeber ſelbſt, Eugen Fehrle, eine lebendige Schilderung. Ein überaus reiches und vielſeitiges Bil.⸗ material macht das Werk zu einem wertvollen Heimatsbuch. 141. Jahrgang/ Nr. 444 Aus der Pfalz Aus dem Zug gefallen— Freitod auf den Schienen :: Ludwigshafen, 25. Sept. Am geſtrigen Mittwoch abend fiel auf der Nebenbahn Lambrecht—Elmſtein, bei Perſonenzug 1584 der Heizer Johann Scharrer aus Elmſtein beim Schmieren der Lokomotive wäh⸗ rend der Fahrt auf den Bahnkörper. Scharrer erlitt eine Beinverletzung und wurde in das Krankenhaus nach Neuſtadt a. H. verbracht.— Am heutigen Don⸗ nerstag vormittag wurde auf dem Bahnhof Eden⸗ koben die Leiche des Dienſtknechtes Johann Streif aus Edenkoben aufgefunden. Es liegt Selbſttötung durch den Ueberfahrenen vor. Zur Wildverwertung in Schifferſtadt * Schifferſtadt, 24. Sept. Die der Wildverwer⸗ tungsſtelle in Schifferſtadt angelieferten Hühner waren bisher im allgemeinen ſachgemäß behandelt und richtig verpackt, ſodaß Verluſte durch Verderben trotz des heißen Wetters kaum entſtanden ſind. Nur in zwei Fällen waren die Sendungen verdorben an⸗ gekommen. Trotz der allgemeinen ſchlechten Lage des Marktes konnten doch verhältnismäßig günſtige Preiſe erzielt werden. Karpfen⸗ und Forellenſetzlinge * Speyer, 24. Sept. In dieſem Jahre hat eine Reihe von Teichbeſitzern vorgeſtreckte Karpfenbrut bezogen. Es iſt alſo damit zu rechnen, daß größere Mengen einſömmerige Karpfenſetzlinge im Herbſt oder im Frühjahr zu verkaufen ſind. Der Kreis⸗ fiſchereirat in Speyer bittet, ſofern Abnehmer noch nicht vorhanden ſind, um Mitteilung über die Menge der Karpfen, Größe der Fiſche(am beſten das Ge⸗ wicht), ob für das Alter der Fiſche garantiert werden kann und um die Herkunft. Die Pächter der Fiſch⸗ waſſer ſowie die verpachtenden Gemeinden werden darauf aufmerkſam gemacht, daß nunmehr die beſte Zeit zum Bezug von Forellenſetzlingen iſt. Die Setzlinge halten offenbar, was ſie im letzten Monat verſprochen haben, ſodaß ſie in dieſem Jahr ganz beſonders gut werden. Tagung der pfälziſchen Berufstanzlehrer nd. Speyer, 24. Sept. Im Wittelsbacher Hof tagte eine Intereſſengemeinſchaft der pfälziſchen Be⸗ ruf sStanzlehrer. Unter Vorſitz von Tanzlehrer Adolf Krüger wurden einſchlägige Berufsfragen erörtert. Die verſammelten Tanzlehrer beſchloſſen, daß in mehreren pfälziſchen Städten während des Spätjahres Tanzſchauen veranſtaltet werden. Mit der Verſammlung wurde gleich eine Fachſchule ver⸗ bunden, in der die Teilnehmer im modernen Ge⸗ ſellſchaftstanz fortgebildet wurden. Tagungen 34. Generalverſammlung des Evang. Bundes zur Wahrung der deutſch⸗proteſtantiſchen Intereſſen * Coburg, 22. Sept. Gegenwärtig tagt in Coburg die 34. Generalverſammlung des Evangeliſchen Bundes. Wie immer gingen der eigentlichen Tagung die Arbeits⸗Sitzun⸗ gen der leitenden Organe des Bundes voraus. Bereits am 17. September tagte der Zentralvorſtand, der das ganze Aufgaben⸗ und Tätigkeitsgebiet des Bundes einer kritiſchen Prüfung unterzog. Am 18. September folgte eine Sitzung des ſogenannten„Weimarer Ausſchuſſes“, in der die Spitzen des Bundes und Vertreter der Univerſi⸗ tätslehrer, beſonders der evangeliſch⸗theologiſchen Fakul⸗ täten, ſich zuſammenfanden. Die in beiden Sitzungen er⸗ arbeiteten Beſchlüſſe und Ergebniſſe unterlagen am 19. Sep⸗ tember einer eingehenden Beſprechung und Neudurchberg⸗ tung durch den Geſamtvorſtand des Evangeliſchen Bundes. In ihr erſtattete u. a. Bundesdirektor D. Fahrenhorſt den Tätigkeits bericht. Die eigentliche Feſttagung begann am Abend des 19. September in dem großen feſtlich ausgeſchmückten Saale des Coburger Hofhräus, den die Bundesfreunde von fern und nah in dichten Maſſen füllten. Umrahmt von den prächtigen muſikaliſchen Darbietungen, wurden die offiziel⸗ len Begrüßungen ausgetauſcht. Mit dem Lutherliede klang der Begrüßungsabend aus. Der 20. September gehörte der Abgeordneten⸗ und Mitgliederverſammlung. Glücksklee reine Milch, die nicht stark verdünnen würde. Wie leicht Sie Ihre verbessern können! Ohne Mehrausgaben und Mühe können Suppen, Gemüse, Saucen, Mehl- und Süßspeisen besser schmecken: durch Denn Glücksklee ist doppelt gehaltvolle, verwendet wird, sondern überall dort, Wo gewöhnliche Milch wegen ihres hohen Wassergehalts die Speisen zu Preis: Große Dose 60 Pfg. Kleine Dose 30 Pfg. CL Beste Milch von Holsteiner Kühen nur statt gewöhnlicher Milch E J Milch, friche Rub. milch in reinster Form das it Glucęsblee. Kon- zentriert— ohne jeglichen Zusatz. Srerilisiert da- Ber keimfrei. In der ver. jehlomenen Dose unbegrenꝛt hHælibar. Achten Sie auf das rot · weiſſe Etikett! 2 * Ma alle ch e und Stü und Kle ſteh gan 0 nur als ſein gar die tig den wir die war gem eng war wal zeig Ben und näch nun Tar auf und nan kun gekö dieſe gibt, Wel den wie kleit des Mar letzt fut. gent O * Mat ſehe ſich Wir mit! Pel; vera von Zwe delt, eine iſt e in 2 gut ſowi oder Aer: bis woh ſtäti, NN Uen * Den MMiates u, Der Grundſtock jeder Wintergarderobe iſt der Mantel. Er iſt das Kleidungsſtück, das wir von aller Eitelkeit abgeſehen, tatſäch lich gebrau⸗ chen, denn ohne ihn liefen wir Gefahr zu frieren und krank zu werden. Es iſt das erſte, das wichtigſte Stück unſerer Kleidung und weil er ſeinem Material und ſeiner Beſchaffenheit nach meiſt auch das teuerſte Kleidungsſtück der Wintergarderobe darſtellt, ver⸗ ſteht es ſich von ſelbſt, daß wir bei ſeiner Wahl mit ganz beſonderer Sorgfalt vorgehen. Eine Zeitlang hat es ſo ausgeſehen, als könnte nur dann die Garderobe einer Frau, die darauf hält als gut gekleidet zu gelten, tatſächlich vollkommen ſein, wenn ſie mindeſtens zwei Mäntel, wenn nicht gar drei beſaß. Das hat ſich geändert, wie überhaupt die Mode diesmal erſtaunlich vernünf⸗ tige Wege eingeſchlagen hat. Gewiß, man zeigt den ſogenannten Vormittagsmantel, den Mantel, den wir den ganzen Tag über auf unſeren Wegen durch die Stadt zur Arbeit und wann immer wir ein warmes gemuſtertes Wollkleid tragen in gleichfalls gemuſtertem Wollſtoff, in engliſchem Material oder engliſch behandelter Wolle, in gekörntem, geflecktem, warmen flauſchigem Material, ſowie in weichen ſehr warmen Trikotgeweben, Jerſey genannt. Rodier zeigt eine unendliche Auswahl feinſter diskreteſter Bemuſterungen, die man für dieſes Jahr gewählt und hat als Vorſchau ſchon verraten, daß man im nächſtfolgendem Winter hauptſächlich ſchottiſche Zeich⸗ nungen, Plaid, Muſter ja ganz recht, ein Muſter wie Tante Friedas alte Rolle, mit der ſie anno dazumal auf Reiſen ging. Und weiter: türkiſche Schalmuſter und perſiſche Deſſins,— das aber liegt noch in weitem Feld und wir betrachten dieſe einſtweilen nur als Unterhaltung. Dazu, daß wir uns ent⸗ ſchließen könnten, der Mode vorzugreifen, dieſe ganz neuen ſchon zu wählen, um ſo auf Jahre hinaus modern zu ſein, dazu muten dieſe Muſter gar zu fremd uns an. Für Reiſe und Sport iſt für die Dame mit mehreren Mänteln ein gedeckt bemuſterter Winter⸗ mantel zweifellos gegeben. Wer jedoch ſchärfer ein⸗ tetlen muß, und das iſt heute wohl die größte Zahl der Frauen, dem iſt mehr zu einem einfarbigen Wollmantel zu raten, einem Tuchmantel, in ſoge⸗ nanntem Drap, der von beſonders eleganter Wir⸗ kung iſt, wie auch zu warmen in ſich gemuſterten, gekörnten, genarbten, brochierten Wollſtoffen. Zu Reſem Mantel, der den Orgelton der Garderobe an⸗ gibt, kann ſich dann ein gemuſtertes Wollkleid zur Werktagsarbeit ebenſo wie ein ſeidenes Kleid für den Nachmittag und die kleine Abendgelegenheit, ſo⸗ wie vielleicht auch noch ein einfarbig dünneres Woll⸗ kleid etwa in einer verwandten leichteren Qualität des Mantels anpaſſen und jedes einzelne mit dem Mantel, das erſtere durch einfarbige Garnitur, das letztere durch Uebereinſtimmung mit dem Mantel⸗ futter, für das vielfach beſondere Wolle und Jerſey genommen wird, In der Linie hält der gut gearbeitete vornehme Mantel, von allen Schnittphantaſien wieder abge⸗ ſehen, ſich ſtreug klaſſiſch in geradem Stil und läßt ſich nur von hauptſächlich flachen Pelzen zu eleganter Wirkung bringen. Gemuſterte Sport⸗ und Vor⸗ mittagsmäntel zeigt man faſt durchweg ohne Pelz. Umſo reicher iſt der elegante Mantel mit Pelz verarbeitet. Ja, das geht ſo weit, daß man kaum noch von Garnierung ſprechen kann und man oftmals im Zweifel ſteht, ob es ſich um einen Tuchmantel han⸗ delt, den man mit Pelz garniert oder ob man zu einem Pelzmantel etwas Tuch verarbeitet hat. Da iſt einmal der ganze Rock bis zum Hüftenſatz in Pelz in Breitſchwanz, in Aſtrachan, in Karakühl, auch in gut verarbeitetem Lammfell und Fohlen, in Seal, ſowie in ſchwarz gefärhtem Maulwurf, rings geſetzt oder auch in ganz enormen Bahnen. Dazu iſt der Aermel, wenn nicht bis zur Armkugel hinauf, ſo doch bis mindeſtens über den Ellenbogen in Pelz geführt, bei Lanvin mit enormen Schinkenpuffen am Hand⸗ gelenk, die zu Muffgebilde werden, in die die gegen⸗ überliegende Hand ſich wärmend hineinſchlüpfen kann. Und erſt der Kragen! Hochgeſtellt in Umfall⸗ form läuft er im Rücken von den Schultern ausge⸗ führt, in einer Spitze feſt aufgeſetzt, den Rücken hinab bis ans Kreuz. Oder es liegt ein großes wei⸗ ches Kutſchercape über den Schultern, das vorn in Stolaenden verläuft, die den Mantelſaum breit be⸗ ſchlagen. Das aber ſind Mantelgebilde, die ſchon ſehr in das Bereich des Luxus hineingehören und es iſt ſehr wohl möglich auch nur durch eine hübſche hohe Pelzärmelſtulpe einen gemäßigten Kragen, der ja modiſch im Rücken in einer kleinen Spitze verlaufen kann, einen Wintermantel ſehr elegant zu 5 S Eine Dichterin wird Ehrenbürgerin ihrer Heimatſtadt. Die Stadt Tilſit errang das Berdienſt, als ſchünſte Ehrung ihrer Tochter, der berühmten Dichterin Johanna Wolff, das Ehrenbürgerrecht verliehen zu haben. In ihrem Biographiſchen Ro⸗ man„Hanneken“ ſpricht Johanna Wolff mit unend⸗ licher Liebe von ihrer Heimatſtadt und dieſe vergklt nun die Treue mit einer erhebenden Feier, die ſie der Dichterin bereitete. In weite Kreiſe Deutſch⸗ lands iſt Johanna Wolffs Ruhm gedrungen, von ihren Romanen ſind„Hans Peter Kromm, der Le⸗ bendige“ und das„Hanneken“ lerſchienen in der Deutſchen Verlags⸗Anſtalt, Stuttgart) viel geleſen und ihre Gedichte, die ſich durch ſeltene Innigkeit und Gefühlswärme auszeichnen, haben ſtarken An⸗ klang gefunden. Dieſe Liebe der Heimat erkannte die greiſe Dichterin klar, als ſie, ſeit langen Jahren it: der Schweiz lebend, nun zu ihrer Ehrenfeier ihre Vaterſtadt beſuchte. Johanna Wolffs heiße Liebe gilt Deutſchland, ſie hat es oft und oft beſungen, ihre Verbindung mit deutſchem Geiſte iſt immer feſter und unzerreißbarer geworden und findet nun in der de Na in fene Oeten China und Japan im Zeichen der Frauen bewegung Solange Aſiens Frauen ihren Männern wie Sklavinnen ausgeliefert waren, konnte man im Fer⸗ nen Oſten von einer modernen Frauenbewegung noch nicht ſprechen. Mit der fortſchreitenden Revo⸗ lutionierung Chinas ſind auch die Frauen im Reich der Mitte aus ihrem Jahrtauſende langen Schlaf er⸗ wacht. Sie fühlen ſich nicht mehr als unter⸗ morfene Geſchöpfe, die wie Hörige ihr Haupt vor dem Herrn der Schöpfung beugen müſſen. Die ganz moderne Chineſin in den großen Städten und beſonders an den Hafenplätzen trägt kurze Röcke, unter denen für europäiſche Begriffe alleroͤings nicht beſonders ſchöne Beine zum Vorſchein kommen. Sie liebt Jazzmuſik, verehrt weniger die alten chineſi⸗ ſchen Götter als ihren Filmliebling Sha⸗Po⸗Lin, wie Charly Chaplin auf chineſiſch genaunt wird. Es iſt manchmal verwunderlich, welchen Ton die chineſiſche Ehefrau ihrem Mann gegenüber anzuſchlagen wagt. Dabei iſt das Scheidungsverfahren in Ching ſehr einfach; denn bisher konnte ſich jedermann von ſei⸗ ner Frau trennen, ſogar ohne Gründe dafür an⸗ zugeben. Dagegen wird ſelbſtverſtändlich heute ſtark angekämpft. Allerdings gilt eine derartige Hand⸗ lungsweiſe des Mannes in China für wenig vor⸗ nehm. Immerhin iſt das Los der chineſiſchen Frau hart; denn ſie muß den ganzen Tag über ſchwer arbeiten. Die ganze Maſſe des chineſiſchen Volkes führt ein ſchweres und arbeitsſames Leben. Die Frau findet einen Troſt darin, daß auch ihr Vater, ihre Brüder und ihr Mann nicht müßig ſind, wie es bei vielen anderen orientaliſchen Völkern üblich iſt, ſondern im ſchweren Kampf um das tägliche Brot ihre letzte Kraft einſetzen. Sonderbarerweiſe kann man in einer alten chineſiſchen Schrift folgenden be⸗ merkenswerten Spruch leſen:„In unſerer Zeit gibt es Männer, die vor ihrer Frau Angſt haben und durch ſie viel leiden. Der Mann muß aber feine Frau nähren und leiten. Hat der Mann Unrecht, ſo muß die Ehefrau ihm einen guten Rat geben; denn in dem Hauſe, wo eine weiſe Hausfrau iſt, wird ſich auch der Hausvater wohl fühlen.“. Ein amerikaniſcher Journaliſt beſuchte einmal eine chineſiſche Familie in Peking, in der das Ober⸗ haupt, ein Kaufmann, ſich auf einer Geſchäftsreiſe befand. In ſeiner Abweſenheit wurde das Haus von ſeiner Frau verwaltet. Die alte Dame, gus deren gelbem Geſicht das Lächeln nie verſchwand, be⸗ nahm ſich wie ein richtiger Haustyrann. Sie wurde jeden Morgen von einer ihrer Schwiegertöchter ge⸗ weckt, die ihr als Kammerfran diente. Ehe die Haus⸗ mutter ihr Frühſtück nicht erhalten hatte, durfte nie⸗ mand im Hauſe ein Stück Brot genießen. Ihre Ge⸗ walt über die Familien mitglieder war unbegrenzt. Sie beſtimmte, daß ihr jüngſter Sohn in Japan die Schule beſuchen ſollte, während ein an⸗ derer ſeine techniſchen Studien abbrechen mußte, um ſich auf den Kaufmannsberuf vorzubereiten, da die Mutter nichts von den techniſchen Fähigkeiten ihres Sohnes hielt. Sie ſuchte auch den Bräutigam für ihre Enkelin aus, und niemand wagte ihr zu wider⸗ ſprechen. Ihr ſtand das Recht zu, zu beſtrafen oder zu belohnen, und jeder Hausgenoſſe zitterte vor der alten Dame. Im Durchſchnitt aber ſteht die chineſi⸗ ſche Frau ihren Männern und Kindern im Lebens⸗ kampf treu zur Seite, trägt ihr hartes Los ohne Klage, beſorgt neben allen anderen Arbeiten auch die Küche, wobei ſie die Kochkunſt in hervorragendſter Weiſe beherrſcht. Auch in Japan geht die ſiegreiche Offen ⸗ ſive der Frau unbehindert vor ſich. Vor dreißig Jahren gab es in Japan noch keine weibliche Aerztin und überhaupt keine berufstätige Frau. Noch vor zwanzig Jahren wäre das Auftreten einer Schau⸗ ſpielerin auf der Bühne ein Ding der Unmöglichkeit geweſen. Das alte japaniſche Geſetz geſtattete der Frau nur den Beruf eines Teemädchens und einer Hausangeſtellten. Die Frau mußte ſich dem ſoge⸗ nannten Geſetz des dreifachen Gehorſams fügen, dem Gehorſam dem Vater und dem Ehemann gegen⸗ über und der Unterordnung unter den älteſten Sohn. Heute zählt Japan über 1500 Aerztinnen. Noch während des Krieges hatte Japan keine einzige Zahnärztin. Heute beträgt die Zahl der Zahnärz⸗ tinnen 500. Erſt vor kurzem gelang es der japaniſchen Frau, auf die Bühne vorzudringen. Als vor einigen Jah⸗ ren die Tochter eines Adligen ſich für die Bühne ausbilden ließ, wurde ſie von ihrer Familie für tot erklärt. Alle Verwandten waren zum Leichen⸗ begräbnis eingeladen, wobei ein feierlicher Gottes⸗ dienſt zum Andenken an die„verſtorbene“ Tochter abgehalten wurde. Heute iſt die japaniſche Schauſpie⸗ lerin eine alltägliche Erſcheinung. Groß iſt die Zahl der weibl. Beamtinnen. Im Poſtminiſterium ſind die Frauen ſogar in der Ueberzahl. Es gibt in Japan weibliche Zollinſpektoren, Detektive, Buchhalter und ſogar Schiffskapitäne. Eine Frau aus der hohen japaniſchen Ariſtokratie iſt Direktorin eines Büros für Stellen vermittlung, während andere vornehme e Modegeſchäfte und ſogar Speiſelokale eiten. Vielfach iſt die Meinung verbreitet, nur der Mann hätte einen Charakterkopf. Weibliche Charakterköpfe fehlen häufig in der bildenden Kunſt, woraus dann der naheliegende Schluß abgeleitet wird:„daß junge Mädchen und Frauen offenbar jeden Charakters er⸗ mangeln“. Wer die geiſtige Entwicklungsgeſchichte einer Frau betrachtet, wer ihre Aufzeichnungen lieſt, wer die verſchiedenen Zeitperioden im Frauenleben an ſei⸗ nem geiſtigen Auge vorüberziehen läßt, der erkennt auch in dieſer Richtung die Notwendigkeit, ſich mit dem charakteriſtiſchen Ausſehen der Frau zu beſchäf⸗ tigen. Beſonders wichtig iſt aber gerade die Bildung des Kopfes. Es iſt wichtig, daß alſo auch der Charakterkopf der Frau vorwiegend das Gepräge der ver⸗ erbten Anlagen trägt. Bis zu einem gewiſſen Grade kommen auch Einflüſſe der Umwelt und Er⸗ ziehung hinzu. Eine Frau, die durchaus„Mutter“ iſt und ſein will, wird ſich vom Typiſchen der ſenſitiyen Künſtlerin unterſcheiden, ebenſo aber auch wieder von der Frau des öffentlichen, z. B. politiſchen Lebens. Der Charakterkopf wirkt ſtets als ganzes. Naſe, Mund und Augenpartie, eben der Zuſammenklang aller Teile gibt den Typus. Auch die Friſur ſpielt dabei eine gewiſſe Rolle, paßt ſich dem übrigen Ge⸗ ſichtsausdruck an und arbeitet ihn erſt heraus. Glatt anliegendes Haar erhöht beſonders den Ausdruck der Schlichtheit im Gegenſatz zum lockeren, fliegenden Haar. Das ſoll kein Vorwurf ſein— aber die leich⸗ tere Einſtellung des Menſchen zum Leben, das häufig hervortretende Leichtnehmen aller Geſchehniſſe gibt auch im äußeren Weſen— alſo ebenfalls in Klei⸗ dung, Gang und Gebärde, einen anderen Ausdruck, Die ſchaffende Frau iſt ein ganz beſonderes Ka⸗ pitel. Ihre Perfſönlichkeit geht auf in ihrer Kunſt. Dem finnenden Ausdruck, dem beobachtenden, for⸗ ſchenden Auge, das zu geſtalten weiß, paßt ſich ihr ganzes Weſen an. Die ältere berufstätige Frau trägt die Spuren eines arbeitsreichen Lebens in ihren Zügen. Ernſt prüfen, ſuchen, neue praktiſche Wege bahnen, das ſind die Grundlagen ihres Charakters. Natürlich geben die einzelnen Partien, Stirn Naſe und Mund, auch die Kinnpartie, intereſſante Vergleiche ab. Doch gehört zum Charakterkopf nicht nur das ganze Geſicht, ſondern überhaupt die ge⸗ ſamte Schädelform. Es gibt alſo den Charakterkopf der Frau— den Kopf, der bedeutend iſt, anſtatt nur „ſchön“ zu ſein. Kannte man vor vielen Jahrzehn⸗ ten vorwiegend den ernſten Kopf der Mutter, das wohlverdienten Ehrung eine äußere ſchöne Be. Geſicht des ſüßen, jungen Mädelchens, ſo gibt es ſtätigung. heute im Jahrhundert der Frau neue Begriffe für ſich vor Schaden ihren Schönheitswert, die in erſter Linie nach dem Wert meſſen, den ein reiches Innenleben und ein harmoniſches Zuſammenklingen von Verſtand und Gemüt in ihre Geſichtszüge prägen. W. Sch. Durch Küchenarbeit beſchmutzte Hände reinigt man am beſten mit Bimsſteinſeife oder auch mit einem Toflettebimsſtein. Flecke von Obſt und Früchten ent⸗ fernt man mit Zitronenfäure oder mit Weinſtein⸗ ſäure. Es genügt, die angefeuchteten Hände mit der Zitronen⸗ oder Weinſteinſäure abzureiben, auch ge⸗ nügt oft ſchon eine Scheibe einer Zitrone oder etwas Eſſig. Starke Gerüche entfernt man durch Abreiben mit Seufmehl. Korke undurchläſſig machen. Um Korke abſolut un⸗ durchläſſig zu machen, bereite man ſich eine Fprozen⸗ tige Gelatinelöſung, zu der man 5 Prozent Glyzerin zuſetzt. In dieſer Löſung läßt man dann die Korke, die man natürlich in geeigneter Weiſe beſchweren muß, mehrere Stunden lang liegen. Man muß aber dafür ſorgen, daß die Temperatur des Korkbades hoch genug bleibt, um die Gelatinelöſung im flüſſigen Zu⸗ ſtande zu erhalten. In dieſem Bade füllen ſich die Korkporen mit Gelatine, während die Korke gleich⸗ zeitig durch das Glyzerin elaſtiſch bleiben. Nachdem die Korke vollſtändig von dem Bade durchzogen ſind, läßt man ſie ohne Anwendung beſonderer Mittel trocknen. Verſengte Wäſche. Hat man mit dem Plätteiſen die Wäſche verſengt, ſo kann man, ohne der Wäſche zu ſchaden, dieſen Uebelſtand heſeitigen. Man be⸗ reitet aus 100 Gramm Chlorkalk und 900 Gramm heißem Waſſer eine Chlorkalklöſung. Nachdem dieſe ſich geklärt hat, taucht man einen Wattebauſch oder ein leinenes Läppchen hinein und beſtreicht damit die verſengten Teile der Wäſche. Hat man geſtärkte Wäſche, z. B. Oberhemden, Kragen, Manſchetten uſw. mittels des Plätteiſens verſengt, ſo muß vor der Behandlung der Wäſche mit Chorkalklöſfung die Stärke mittels heißem Waſſer heſeitigt werden. So⸗ bald die verſengte Stelle verſchwindet und die Wäſche wieder weiß wird, wäſcht man mit kaltem Waſſer gründlich nach. Die Aufbewahrung von Gegenſtänden aus Gummi muß mit beſonderer Vorſicht geſchehen, wenn man hüten will. Gummiſchläuche, Gummiballſpritzen, Luftkiſſen, Eisbeutel und dergl. dürfen Temperatur Schwankungen nicht ausgeſetzt werden, auch dürfen ſie keinem Druck unterworfen werden. Stets ſind Gummiwaren an einem kühlen, trockenen Ort zu lagern. Alle paar Monate ſind ſie nachzuſehen und einige Stunden in lauwarmes Waſſer zu legen; hierdurch wird der Gummi nicht riſſig, und der Gegenſtand kann jahrelang gebraucht werden. 2 0 141. Jahrgang/ Nr. 444 Das Loch ius Stodianniſe Eigentlich gehört es heute zu unſerem Daſein wie das tägliche Brot. Wir wiſſen nicht mehr anders, als daß wir uns alle paar Tage über ein Loch im Strumpf ſtöhnend beugen müſſen. Und einen Strumpf von ewiger Dauer, den gibt es nicht. Auch nicht in den teuerſten Regionen. Man erzählt uns da zwar vielerlei, wenn man die hauchzarten Strümpfe uns verkauft, die ſo dünn— ſo dünn ſind, daß wir kaum glauben, daß ſie nur einen einzigen Abend überleben. Laſſen wir von ſolchem Bedenken etwas laut werden, ſo wollen uns die Strumpf⸗ verkäufer überzeugen, daß der Strumpf, der ſo dünn iſt, daß man an ſeinem Vorhandenſein beinghe zweifelt, von eiſerner Haltbarkeit ſei. Aber er iſt doch ſo ſchön und zum Beiſpiel zu einem Abendkleid ſo wirkungsvoll, wie überhaupt ein ſchöner dünn⸗ ſeidener Strumpf kein leerer Wahn iſt. Na ja, es geht halt auch damit wie überall im Leben: Die ſchönſten Dinge ſind die gefährlichſten und teuerſten. Verſtehen wir es jedoch einen Strumpf ſehr ſach⸗ gemäß zu behandeln, nicht nur die Wäſche ſondern auch das Tragen— das richtige Tragen eines Strumpfes, Anziehen und Ausziehen iſt eine Kunſt, die man verſtehen muß!— ſo können wir die Lebensdauer eines Strumpfes beliebig, ja erſtaunlich lange ausdehnen. Wer hätte nicht ſchon manches Paar zerriſſen, wenn er mit dem Fuß den ganzen Strumpf entlang fuhr; da blieb ein zu langer Zehennagel am Gewebe hängen— dort tritt man mit dem Hacken eine Ferſe durch, oder man zieht zu ſtark und reißt den Reihen durch. Rollt man den Strumpf dagegen mit beiden Hän⸗ den auf, bekleidet zuerſt den ganzen Fuß und zieht dann leicht das Oberteil des Strumpfes in die Höhe, kommt all dies Mißgeſchick ſo leicht nicht vor. Zweitens aber iſt das Waſchen weſentlich. Für Seidenflor⸗ und Seidenſtrumpf nehme man lau⸗ warmes Waſſer mit etwas Eſſig, ſodafreie Seife oder Flocken. Nach dem Waſchen ſind die Strümpfe auszudrücken, nicht auszuwinden, damit die Friſche der Farben erhalten bleibt, Drittens aber ſpielt auch die Fußpflege bei der Haltbarkeit der Strümpfe eine weſentliche Rolle, Anhaltend neue Strümpfe kaufen iſt, zumal in dieſen Zeiten, ein Ding der Unmöglichkeit, und ganz abgeſehen von der läſtigen Arbeit iſt ein Strumpf mit„Stopfallee“ nichts weniger als ſchön— ein Gitterſtrumpf mit einer Stopfe gar— ganz unaus⸗ denkbar. Margarethe, Prof. Dr. Haberlandt, der bekannte Innsbrucker Phyſiologe, hielt auf dem Wiener Kongreß der Sexuglreformer einen aufſehenerregenden Vortrag, in dem er mitteilte, daß ihm die Herſtellung eines Präparats gelungen ſei, das eine mehrere Monate an⸗ haltende Unfruchtbarkeit der Frau be⸗ wirke. Die Tabletten, die ſich bei Tierverſuchen von zuverläſſiger Wirkung gezeigt haben, ſollen vhllig unſchädlich ſein. * 90 0 Es gibt bekanntlich einen beſtimmten Typ Männer, die ſich ganz beſonderer Gunſt bei dem weiblichen Geſchlecht erfreuen. Und warum? Darauf gibt eine Engländerin, Jane Hawthorn, Auskunft. Sie meint, daß es eine gewiſſe Blindheit der Männer iſt, die die Frauen nicht vertragen können, während ſie es ganz beſonders an einem Mann ſchätzen, wenn er jede geringſte Veränderung an der Frau, die er liebt, ſofort bemerkt. Sie ſagt: „Es gibt Männer, die nichts ſehen und das ſind die, über die ſich die Frauen am meiſten ärgern. Ein ſolcher„Blinder“ bemerkt nicht das neue Kleid, durch das ſeine Angebetete ihn in Entzücken ver⸗ ſetzen will; er hat kein Auge für ihre neue Friſur, keinen Sinn für ihren neuen Schmuck. Wenn ſie ihn fragt:„Nun, wie gefällt dir mein neues Koſtüm?“ dann ſagt er ganz zerſtreut:„Ach, ganz nett“, und indem er ſie aufmerkſam betrachtet, be⸗ merkt er plötzlich:„Du haſt einen Schmutzfleck auf der Naſe.“ Wenn ſie ſich den ſchönſten Bubikopf hat ſchneiden laſſen, dann iſt er auch davon unberührt und meint höchſtens:„Das muß ja ganz bequem ſein!“ Andere Männer ſehen alles an der Frau, die ſie liehen.“ —— Ein Jahr„Neue Linie“!— Thomas Mann, Wilhelm Schäfer, Norbert Jacques, der Reichskunſtwart Dr. Reds⸗ lob und Frau Emma Kromer haben ſich hierzu höchſt an⸗ erkennend geäußert. Das September ⸗Heft iſt be⸗ ſonders reich ausgeſtattet. Carl Haenſel ſchreibt über die erſte Beſteigung des Groß⸗Glockners Einen höchſt witzigen Beitrag lieferte Peter Bamm über die Frage: Jeder ein⸗ mal in Berlin? Fritz Herbert Lehr zieht ein kritiſches Tonfilm⸗Fazit. Karl Wagner äußert ſich über den herbſt⸗ lichen Blumengarten. Wilhelm Schäfer und Franeſs Jammes erſcheinen im Unterhaltungsteil. Die Mode ſteßt im Zeichen der fallenden Blätter und gibt die erſten Winke ür den Spätherbſt und den kommenden Winter. Preis des Heftes 1 ½ übe roll erhältlich, ſonſt auch direkt vom Ver⸗ lag Otto Beyer Leipzig, Weſtſtraße 72. 7 erhaltung der 7proz. Dividende für 1930 zu rechnen. durch nicht beeinflußt(i. V. 7% v..). Es hat ſich im erſten ten Banken übernommen. HAND E Donnerstag, 25. September 1930 Starke Abnahme der Gold- und Silberbeſtände der Reichsbank Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. September hat ſich in der dritten Septemberwoche die geſamte Kapital⸗ anlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 21, Mill. auf 1 510,5 Mill. A ver min ⸗ dert. Im einzelnen haben die Beſtände an Handels⸗ wechſeln und Schecks um 14,5 Mill. auf 351,8 Mill. I und die Lombardbeſtände um 6,6 Mill. auf 56,0 Mill./ abge⸗ nommen. Beſtände an Reichsſchatzwechſeln ſind nicht vor⸗ handen. An Reichsbanknoten und Rentenbank⸗ ſcheinen zuſammen ſind 222,6 Mill/ in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs banknoten um 212,6 Mill. auf 4033 Mill. /, der⸗ jenige an Rentenbankſcheinen um 10,0 Mill. auf 393,2 Mill. Mark verringert. Unter Berückſichtigung, daß in der Be⸗ richts woche Rentenbankſcheine in Höhe von 0,3 Mill. ge⸗ zählt worden ſind, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 54,4 Mill./ erhöht. Die frem⸗ den Gelder zeigen mit 443,2 Mill./ eine Zunahme um 91, Mill. J. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um 131,8 Mill./ auf 2807, Mill. vermindert. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 35,1 Mill. auf 2583,6 Mill./ und die Beſtände an deckungs⸗ fähigen Deviſen um 96,7 Mill. auf 223,7 Mill./ abge⸗ nommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 61,7 v. H. in der Vorwoche auf 64,1 v.., diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 69,2 v. H. auf 69,6 v. H. 4 O Frankfurter Bank in Fraukfurt a. M.— Wieder 7 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) In einer AR.⸗Sitzung der Frankfurter Bank wurde die Halbjahresbilanz vorgelegt. Das Ergebnis iſt zufriedenſtellend und falls keine beſon⸗ deren Ereigniſſe eintreten ſollten, iſt mit der Aufrecht⸗ O Der Verluſtabſchluß der Haueiſen u. Co. AG., Stutt⸗ gart⸗Cannſtatt genehmigt.(Eig. Dr.) Die Bilanz per 1930 ſchließt mit einem Ver luſt von 4,5 Mill. J. Hier⸗ bei iſt zu berückſichtigen, daß die Reſerve(i. V. 0,5 Mill.) aufgelöſt iſt, ſo daß ein buchmäßiger Geſamtverluſt von 5 Mill./ zu verzeichnen iſt(i. V. Verluſt 384 466 0. Die Hauptverſammlung beſchloß entſprechend den Anträ⸗ gen eine Zuſammenlegung des Kapitals im Verhältnis 10:1 auf 0,5 Mill./ und gleichzeitig eine Wiedererhöhung um 2 auf 2,5 Mill. /. Die neuen Aktien werden von der Salamander AG. und befreunde⸗ O Umgruppierung bei Velten u. Guilleaume.(Eig. Dr.) In der AR.⸗Sitzung der Velten u. Guilleaume AG. in Köln⸗ Mülheim wurde beſchloſſen, die Betriebe der Eiſen⸗ und Stahldrahterzeugung ſamt den damit in Verbindung ſtehen⸗ den Beteiligungen in eine Geſellſchaft unter der Firma Velten u. Guilleaume, Carlswerk Eiſen⸗ u. Stahl⸗AG., Köln, mit einem Kapital von 18 Mil l.„ ab 1. Juli 1930 einzubringen. Es ſoll damit dieſe Abteilung unabhängig gemacht werden von der elektrotechniſchen, ſpeziell der Kup⸗ fer⸗ und Kabelerzeugung, eine Maßnahme, deren Notwen⸗ digkeit ſich in einer Zeit der internationalen Verbindung und Kartelle zwecks Erreichung größerer Bewegungsfreiheit ergibt. Das Jahresergebnis der Muttergeſellſchaft wird da⸗ Halbjahr auf der gleichen Höhe des Vorjahres gehalten. * Norddeutſcher Lloyd AG., Bremen. Zu der Meldung eines Berliner Mittagsblattes, wonach die Städtiſche Dock⸗ verwaltung in Newyork einen Vertrag ausgearbeitet habe, durch den der Nordlloyd auf 10 Jahre die neugebau⸗ len Piers am Fuße der Conalſtreet erhalten ſoll, ver⸗ lautet von der Verwaltung des Norcddeutſchen Lloyd, daß wohl verſchiedene Projekte in Newyork gegenwärtig. ſchweben, daß aber von den Einzelheiten eines Vertrages oder gar von einem Abſchluß der Verhandlungen in Bre⸗ men noch nichts bekannt iſt. * Hauptverſammlung des Kon. Hollandſche Lloyd, Am⸗ ſterdam. Die o. HV. genehmigte den Abſchluß für 1929 mit einem Geſamtverluſt von 4,04 Mill. hfl. Da die erforderlichen 90 v. H. des AK. für die im Zuſammenhang mit dem Verwaltungswechſel beantragte Satzungsände⸗ rung nicht anweſend waren, muß zu dieſem Zweck am 11. Oktober eine neue Verſammlung abgehalten wer⸗ den, Als neue Direktion wurde die N. V. Wm. H. Müller Beſprethung der Großgl dubiger der Mannheimer Gummi fler Neuen Mannheimer Zeitung In der heute vormittag abgehaltenen Beſprechung der Großgläubiger der in Schwierigkeiten geratenen Mann⸗ heimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſtfabrik erſtattete Rechtsanwalt Dr. Zutt Bericht über die derzeitige finan⸗ zielle Loge des Unternehmens. Seinen Ausfüh⸗ rungen zufolge haben gleich bei Bekanntwerden der Illi⸗ quidität des Unternehmens Verhandlungen mit der Han⸗ delsdammer, mit der Stadt Mannheim und mit der Kommunalen Landesbank ſtattgefunden, mit dem Zweck der Beſchaffung neuer Mittel für die Weiterführung des Betriebes Der Gläubigerverſammlung wurde der Status per 9. vorgelegt, in dem ausgewieſen ſind lin 1000): Grunodbeſitz 495,01(per 31. Dez. 1929: 495,01), Ge⸗ bäude 437,51(443,01), Maſchinen 427,20(430,89), Formen und Utenſilien 196,44(164,89), Kaſſe und Poſtſcheck 12,08 (5,72], Buchforderungen 719,39(1126,29), Warenvorräte 1048,86(957,03). Unter den Paſſiven ſind die Poſten un⸗ verändert, Buchſchulden ſind ausgewieſen mit 208,12 (2011,87). Die Unterbilanz hat ſich von 210,36 am 31. 7. auf 280,41 erhöht. Der Ausfall der Debitoren hat 1927 0,56 v.., 1928 0,8 v. H. und 1927 0,46 v. H. vom Umſatz ausge⸗ macht. Der Ausfall iſt relativ gering, 1930 iſt ein großer Ver bluſt in Höhe von 100 000/ an die Firma Michelſohn in Hamburg eingetreten. Neuerdings ſind noch einmal da⸗ für 45 000/ zurückgeſtellt worden. Außerordentlich groß iſt auch der Rückgang in Rohmatertal. Der feſte Auftragsbeſtand beträgt 1090 000, davon entfallen 750 000 Mark auf die Schuhfabrik, 220 000./ auf die As⸗ beſtfabrik und je 60 000/ auf die Weichgummi und Hart⸗ gummifobrik. Nutzenlaſſend iſt vor allem das Geſchäft in Schuhen. Heute ſchon ſind etwa 420 000/ fabriziert auf feſte Abſchlüſſe. Die Asbeſtfabrik deckt die Unkoſten, wäh⸗ rend die anderen Abteilungen mit Ver luſt arbeiten. Alle Waren werden noch 1930 abgehoben. Es muß mit Verlu⸗ ſten aus beſtehenden Kontrakten gerechnet werden. Die Verwaltung will nunmehr ein genaues Ratio⸗ naliſierungs⸗ und Sparſyſtem einführen. Das Mannheim ſchwach Die geſtrige Erholung des Kursniveaus war nur von kurzer Dauer. Bereits heute ſetzte auf erneute inner⸗ politiſche Beunruhigung ein Rückſchlag ein, der bei den führenden Werten mehrprozentige Kursabſchwächungen zur Folge hatte. So gingen Farben auf 136 zurück. Ferner waren Linoleum, Weſteregeln, Rheinelektra und Waldhof ſchärfer gedrückt. Von Bankaktien waren Hypothekenban⸗ ken ſchwächer. Verſicherungsaktien blieben ohne Intereſſe. Renten bei kleinem Geſchäft gehalten. Frankfurt: Stillſtand der Erholung Die allgemeine Erholung des Kursniveaus war be⸗ reits geſtern abend zum Stillſtand gekommen. Die heutige Börſe ſah ſich plötzlich wieder verſtärktem Angebot gegen⸗ über und die Tendenz erfuhr eine allgemeine weſentliche Abſchwächung. Die morgige Prämienerklärung veranlaßte die Spekulation zu umfangreichen Glattſtellungen. Auch ſprach man davon, daß verſchiedentlich Exekutionen vor⸗ genommen worden ſeien. Die weiteren Kursbeſſerungen der deutſchen Werte an den ausländiſchen Börſen ver⸗ mochten der Tendenz keine Stütze zu bieten. Das Fehlen faſt jeglicher Interventionstätigkeit bewirkte, daß die Kursrückgänge für einige Papiere wieder über 5 v. H. hinausgingen. So lagen am Elektromarkt Siemens U. Halske wieder ſtark im Angebot und 7,5 v. H. ſchwächer. Deutſche Linoleum gaben 8,5 v. H. nach. Am Markt der Kaliwerte erfuhren Salzdetfurth eine Kurseinbuße von 13,25 v.., während Weſteregeln 7,5 v. H. n Agaben. Auch J. G. Farbeninduſtrie waren in großen Beträgen angeboten und 4,5 v. H. ſchwächer. Im übrigen ergaben ſich Kursrückgänge von 1 bis 4 v. H. So lagen Schuckert 4 v. H. ſchwächer; Karſtadt minus 45 v. H. Im Verlaufe neigte die Haltung bei ſtiller werdendem Geſchäft weiter zur Schwäche. Die verſtärkten innerpolitiſchen Schwierig⸗ keiten verſtimmten. Die Kurſe gaben weiter etwas nach. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar mit .1990, gegen Pfunde 20.440, London⸗Kabel.8608, Paris u. Co., Haag, bekanntlich der Vertreter des Noroͤdeutſchen Lloyd in Holland, beſtellt. ———— Kurszettel Neuen M Mannheimer Effektenbörse 24 25. -6. 1. Selb. 47. 47.— Rheinſtab! Brown, Boveri 94.— 94.— Gheinſtahl Dalmler⸗Benz. 26.— 25.— Salm, eilbr Deutſche Linol.. 155,0 150.0 1 Union 78,.— 75, Gebr. Fahr J. G. Farben 1400 130.0 24. 25 8% Bab. St.⸗A. 2J 75.50 75,50 75% Bab. Kom. Gb 87.— 87.— 9% Lhafen Stadt 90,— 90. 10% Mhm. Gold 99,50 99,50 9%„ Gold 91.— 91.— 5%„ Gold 74.— 74.— 6% Farben Bd. 29 93,.— 98, Badiſche Bant„ 1390 135.0 0 Hypoth. B. 1870 185.0 1% b. Hypoth. Bk. 152,5 151,0 D. Bank u. Disc. 116,5 112,0 „„ BA. 135,6 195, Karlsr. Näh. Hatd 22.— 22.— C. H. Knorr. 166.0 167,0 Konſerven Braun 36,.— 36. 1 0855 A N—.——.— F älz. Mühlenw.———.— e IB. Preßhefe 0 ortl. gem. Heid. warz Storch. 181.0 181.0 85 Eier.8. 1. 1200 EſchbaumWerger 1570 157,0 Rgeinmſthlenw. 118.0 118.0 E. G. St.⸗ Otavi⸗Minen... 32.90 Phönix Bergbau 69.——.— Tellus Bergbau.—.— 98,50 BK u. Laurahütte 38.——.— Ver. Stahlwerke.—.— 70. Industrie-Aktien 10% Grkr. M. OA. 111.0 111.0 Henna gen 5 wen Un 2„ Schöfferh. Bindg. 208,5 208.0 Schwartz Storch. 129,0 129,0 Werger 7 Abler Kleyer A. E. Aſchaff. Buntp. Bd. Maſch. Durl. 8 755 15 Brem.⸗Beſig. Oel 54,— 8, 5 Brown Boveri,—.— 63,50 123,78, Mailand 92,80, Madrid 45,35, Schweiz 25,05% und Holland 12,05 ¼1. — 5 f E aͤnnheimer Zeitung 24. 25. 24. 25, 23. 25. Konſerven Braun 38.— 38. Schuh. Berneig 38,.— 38.— Kraus& Co. Lock. 68,— 68,— Seilinduſt. Wolff. Süd- Züter. 1858 1500 Lechwerke.... 94,50 95.— Ludwigsh. Walz, 86,— 85.— Tricot. Beſigheim—.— 44.— Ber. Chem. Ind. 59. 59, Ber. deutſch. Self. 72,50 72,50 CTC Ber. Ultramarin Ver. Zellſt. Berl.—.— Vogtl. Maſch. St. 60, 5 Vogt& Häffner 150,0 150,0 Volth. Seil. u. K. 30. Wayß& Freytag 84.——.— W. Wolff 1 —** bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 176.85 73,25 210,0 210,0 Mainkraftwerke, 73,.— 77.50 Metallg. Frankf. 100,0—.— Mez Söhne Miag, Mühlb. 79.——.— Moenus St.⸗A“ 25,10 25.— Motoren Deuz 69, Motor Oberurſel 154,5 155.5 f. Rähm. Kayf.—.— 12.— 1202 122.5 107.0 106,0 Rein. Gebhe& Sch. 105,0—.— Roeder, Gebr. B.—.——.— Rülgerswerke . Zelgoff Aſchfſbs-.——.— C Waldhof 128,5 128,0 Schnellpr. Frktyl.—— 28.— Südd. Zucker 132 Schramm Lackf. 79,.— 78.— Ufa(Freiverk.).. 89, 89.— Pad. Aſſekuranz. 114,0 114.0 9 Oelſ. 7275 2275 Cement 1 75 00 1295 Schuckert, Nrbg. 141,7 184,51 Rastatter Wagg..— 9. Continent. Verf. 23.— 28,— Wayß& Freytag 54.— 55.— 2 arſtadt 119, 5 5 7 Mannh. Derſich—.—- Zelſtoff Waldhof 1240 121 Chade——— Terminnotierungen(Schluß) Then 4— 5 150 5 Allg. Dt. Credit 1150 1 0 Harpen. Bergbau 3 90,50 emiſche Albert 98,— Bank f. Brauind.„0 113,0 Ph. Holzmann. Frankfurter Börse Ch. Brockhues 40,— 44,— e Vankvee. 112,0 110.0 dat e. 219.0—.— Festverzinsliche werte] Partmſt. u. Nat. 109.8 188.0 Bayr Hyp. u. W. 127,5 126.5 Kall Aſchersleben 199,0 199.0 Deutſche⸗Disconto 118,0 118,2 D Effekten Bank 102,0 102.0 D. Hyp. u. Wechſ. 151,0 152.1 D. Ueberſee⸗Bank 95,— 94,50 Dresdner Bank 117,7 118,5 Frankf, Bank. 96,.— 98,.— Frlfrt. Hyp.⸗Br. 1570 157.0 „ Relchsant!“—.——.— 9 ů³õ—: 8 27 88.15 87,75 Ablöſungſch... 59,95 59.35 3 ohne.— 6,55 D. Wertb.(Gold)———.— D. Schatzanw. 28—.——.— 6% Schug. 14.—.— 2,60 9% Ludwigs. 28—.——.— 10% Mhm. Gd. 25 99,50 99,75 0„26 9 9** 6% Grkr. Mh. 28 18,60—.— 39% en Kali—.——.— 5% P. 8% Südd.Feſtwö.———— 9% Grkr. M. abg. 79,50 79,50 Dt. Atlant.⸗T. Dt. Linoleum Dt. Verlag. Nürnberg. Verein.—.— Oeſt. Ered.⸗Anſt. 27,75 27.80 Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 185,0 184,0 Reichsbank. 231,2. Rhein. Creditbk.— Rhein. Hyp.⸗Bk. 150,5 150,7 Emag Frankf. Südd. Boden⸗G. 185,5 133.0 Südd. Disconto.—.——.— Wiener Bankver. 10.35 10.35 5% Rh.⸗M.⸗Don.———.— Württ. Notenbt 189,0 189,0 1% Bad. Rom. Gd. 87.— 87,.— Allianz 3% Pfälzer--9 99,50 99,50 Rani All. Verf.———.— 9% Rh. Hyp. 24. 28 99,25 89,25 annh. Verſ.⸗G.—.——.— 8%„„N. 58 99,25 99,25 1%„„„-11 95,— 94,50 9%„„„ 4 69,— 89.— 6%% Rheln. Sig. 87.— 67.85 %%% Pfälz. Lig. 87,25 87.80 4½ WoSüdbo vig 35,50 86,25 4795„„Meining. 86,25 86.25 4½% Pr. 3. B. Lig 64,— 84.— Bank- Aktien Allg. D. Creditb. 108,0 103,5 Badiſche Bank— Barmer Bankver. 112.0 111.0 Payr. Hyp. u. Wb.—.— Som. u. Privstb, 127,0 121, Transport- Aktien Montan- Aktien 00,7 Gelſenk, Bergw. Ilſe Bgb. St. A. 219,0 Kali Aſchersleben—— 188,0 Kali Salzdetfurth—— 286,0 Kali Weſteregeln 198,0 Rlban ee 5 Mannesm. Röhr. 75,25 74,40 Farſtadt Rud. Knorr, Heilbr. Daimler Benz.. 27.50 D. Gold⸗u. S. Anſt. 135.0 134.0 .. 155,0 155,0 Dresd. Schnellpr. 41.— 41.— Dllſſel. Rat. Dürr 51,— 51, Dyckerh.& Widm—.— Eiſen Katſersl. Enzinger⸗ Union 78.— 74.— Eßlinger Maſch.—.— 38.— Ettling. Spinn. 5 55& Schleich. 107,0 106,0 e 8 az Meer 55 G. Farben 5. 9%„Fonds 2 850 9350 FJeinmech. Jetter———. Felt. Guilleaume 99,15 100.0 rankfurxter Gas 180.0 130.0 . 180.0 Frkf. Pol.& Wit.—.— 20.— 5 Goldſchmidt Th. 47.——.— Gritzner M. Durl. 31.— 31,— 1 8. Grün& Bilfinger 165,0 165,0 ald& Neu 1 Füſſen 51.— 50,50 ilpert Armatur., irſch Kupf. u. M. 221.5 121.5 och⸗ u. Tiefbau 80,— 59. olzmann, Phil. 77.50 75,25 Eſchweil. Bergw. 2 7 3 Selsverkezle 8 86,— 85,50 Inag Erlangen 82,40 82.40 Junghans St. A.—— 30,50 Kamm. Kaiſersl. 89.50 85.— Flein, Sch.& Beck, 129.0 130.0 Berl. Handelsgeſ., 181.0 Commerzbank„ 122,5 121,5 Darmſt, u. Nat. 169,5 166,0 Deutſche⸗Disconto 118,4 117.5 Dresdner Bank 116,2 118,1 A ⸗G. für Verkehr 60,50 37. Dt Reichdb. Vorz. 90,36 89,85 Kali Salzdetfurth 30 Kali Weſteregeln 1 R. Karſtabt. 4 Klöcknerwerke. 78,50 72 Lahmeyer& Co. 147,0 148.0 1* 49.— e 1,50 79,50 ansfelder. 4 39%. db, Sach 7 40 8 Pg benen 508 00 — 70.— iag eu„. 5 126,5 1230 Montecatini... 45,50 45,50 Bemberg. 80. i—.——.— Dergmann.. de Blat Beile. 22.50 22.50 — Buderus Eiſen 56,50 Phönix Bergbau 69.36 68,50 Cement Heidelbg. 102.0 1010 Compan Hiſp.. 302.0 300,5 gh. Braunkohlen 187.0 183,0 Contin. Gummi 131.0 127.0 Rh. Elek.(Rheag) 130.0 128,0 Ry. Stahlwerke. 76,75 78,.— Daimler Benz 27.50 26,.— Riebeck Montan— 5 Deutſche Erdöl. 66,— 64.25 Rütgerswerke. 52,— 50,— Dt. Gold u. Silber 135,0 184,0 Schuckert.. 14038 138.0 dicht u. rat. 181.8 8 Siemens Halse 1820 178.0 Elektr. Lieferung 119,0. Se bft 50 0 2 759 J. G. Farben. 1412 136.5 Svensk Tändſt. 3000 257, Guill. 100,5 99,75 Ber. Glanzſtoff———.— elſenk Bergwk. 4—.— Ver. Stahlwerke 70.— 70.— Gesfürel.. 130,0 127.5 Saale ſchaff. 91.50—.— Goldſchmidt.. 47.— 45,.— Zellſtoff Waldhof 124,0 122.0 Berliner Börse 5% Roggenwert..——.— 50% Roggenrentb.52.50 59% Lanbſch. Rog..80.80 5% Mexikaner 23,40 29,40 4¼%ͤ Oeſt. Schatz. 40.— 40,— 4%„ Goldrente 27,75—.— .. 102.5 105,0 . 162.0 154, 141.2 186,5 — Festverzinsliche Werte Goldanleihe 5 6% Reichsanl. 27 88,50 88.75 Diſch Ablöſgſch. 1 59,80 59,20 ohne Ablöſgrecht.—.70 4%„Kronen 2. D e Bad. Kohlen—.——.— 4% tonp. Rente.90—. 6% Grkr. Mh. K.—.———4½%„ Silb.⸗R. 330. r 1650 J 5% Prß. alan. 740 740 J 4½%½„ Pap.-R. 3,——.— 7 Werk beſchäftigt heute, wie ſchon gemeldet 682 Arbeiter und Angeſtellte. Die Verwaltung hofft an Geldern und Löhnen, durch Aenderung der Akkordſätze, ferner in der Erwartung auf Steuernachlaß und Ermäßigung der Strompreiſe Ge⸗ winne, bzw. Einſparungen in Höhe von 118 000 Mark zu machen. Eine Liquidation des Unternehmens würde heute eine keum nennenswerte Quote ergeben. Zur Befriedigung der nicht bevorrechtigten Gläubiger würden lediglich 283 091/ verbleiben. Ohne Zuſammenlegung des Aktienkapitals und ohne Schuldennachlaß der Gläubiger dürfte eine Sanierung kaum möglich ſein. Die Großgläubiger haben im Verlaufe der Beſprechun⸗ gen eine Reihe von Anfragen geſtellt, die ſich haupt⸗ ſächlich mit der Weiterführung des Betriebes befaſſen. Zum Schluß der Verſammlung wurde ein Gläubi⸗ gerausſchuß beſtellt, beſtehend aus den Herren Direk⸗ tor Kroll, Textilwerke AG. Hildesheim, Rechtsanwalt Dr. Mark⸗Mannheim für die Fa. Dubois u. Kaufmann, Mannheim, Menninger in Fa. H. Bersdorf, Hanno⸗ ver, Liebe i. Fa. Weiße u. Co. Rotterdam, Haog i. Fa. Becker u. Haag, Berlin. Dieſer Ausſchuß ſoll die Unter⸗ lagen prüfen, insbeſondere auch die Frage, ob das Un⸗ ternehmen rentabel erhalten werden kann und in einer neuen Verſammlung in etwa 14 Tagen Bericht erſtatten. In der Beſtrechung kam zum Ausdruck, daß das Unter⸗ nehmen erhalten werden ſolle. * Veritas Gummiwerke AG. in Berlin. Die Beſchäfti⸗ gung der Veritas Gummiwerke AG. in Berlin,(früher Vereinigte Berlin⸗Frankfurter Gummiwaren⸗Fabriken) be⸗ wegte ſich in der erſten Hälfte des laufenden Geſchäfts⸗ jahres größtenteils in der Höhe des Vorjahres. Gegen Ende des erſten Halbjahres machte ſich aber die allgemeine wirtſchaftliche Depreſſion mehr und mehr geltend. Auch die gegenwärtige Geſchäftslage wird hierdurch ſtark beeinflußt. Die Ausſichten für das finunzielle Ergebnis des Jahres 1930(i. V. 6 v. H. Dividende) laſſen ſich bei der Unſicher⸗ heit der Wirtſchaftslage nicht überſehen, zumal die Zurück⸗ haltung der Käufer infolge der Preisſenkungsaktion ſtän⸗ dig zunimmt. Heute wieder weſentliche Abſchwächung wegen innerpolitiſcher Befürchtungen Berlin: Kursverluſte bis zu 3 v. H. Nach den zwei Tagen der Beruhigung folgte heute eine Börſe, die die letzten Erholungen bei den meiſten Papie⸗ ren wieder verloren gehen ließ. In der Hauptſache waren es innerpolitiſche Befürchtungen, die dieſen Tendenz⸗ umſchwung herbeiführten. Die heute bekannt gewordene Entſcheidung der volksparteilichen Fraktion, die die An⸗ ſicht vertritt, daß irgendwelche Kompromiſſe mit ſozialiſti⸗ ſchen Gedankengängen für ſie untragbar ſet, hat die Ver⸗ handlungen zur Bildung des neuen Kabinetts weſentlich ſchwieriger gemacht. Ohne daß das Angebot einen anormal großen Umfang annahm, und ohne daß überhaupt von einer lebhafteren Umſatztätigkeit geſprochen werden konnte, gingen die exſten Kurſe noch erheblich unter den vorbörs⸗ lichen Taxen zurück. Im Durchſchnitt betrugen die Ver⸗ luſte bis zu 3 v.., bei Werten wie JG. Farben, Dt. Linoleum, Bergmann, Allg. Lokal u. Kraft, Schuckert, Schleſ. Gas, Thür. Gas, Siemens, Karſtadt, Polyphon und Jul. Berger bis zu 6,5 v.., bei den Kaliwerten und Schubert u. Salzer bis zu 11,75 v. H. und bei Sprit⸗ werten bis zu 20 v. H. Im Verlaufe erfuhren die mei⸗ ſten Papiere weitere Kursabſchläge. Deutſche Linoleum, Jul. Berger, Schubert u. Salzer waren erneut bis zu 5 v. H. rückgängig. Schultheiß konnten ſich nach ihrem faſt 20proz. Anfangsverluſt um 1,5 v. H. erholen. Am Kaſſamarkt war die Tendenz auf Realiſationen gleichfalls ſchwach. Die Verluſte betrugen vielfach bis zu —7 v. H. Hindrichs Auffermann ſogar 13 v. H. Deviſen gegen Reichsmark ſind wieder etwas feſter, der Dollar notierte.1990 nach.1975. Die europäiſchen Valu⸗ ten liegen gegen den Dollar ziemlich unverändert, London .86 nach.8605, Paris 39296, Schweiz 19,40%, Holland 40,32%, alles Newyorker Uſance. Spanien gegen London 45.40. Die Swapfſätze Dollar gegen Reichsmark ſind leicht Aktien und Auslandsenleſhen in Prozenten erhöht, auf einen Monat 50 nach 45 Stellen und auf drei Monate 155 nach 145 Stellen. Brown, Bov.& C. 94.— 94.— Buderus Eiſenw. 55,25 53,75 Charlott. Waſſer 85,50 83,75 Chem. 55 47.50 46,15 Chem. Gelſenk.. 50,.— 49,75 Chem. Albert. 40.— 39,75 Chem. Brockbues 37,25 37.25 Concord. Spinn 37.50 88,50 Conti-Caoutſch. 130,5 126,7 veſch Eiſen 24. 25, 4% Türk. Ab. Am,—.——.— 4%„ Bagd.⸗Eiſ.!———.— „%% o 4%„ unif. Anl. 8,.—. 4%„Zollobl. 1911—.——.— „ 200=Fr.-Los—,— 11,50 4½/ Ung. Str. 13-—.— 4½%„„ 14 24,40 24,85 4% Ung. Goldr. 24.40 24,30 4%„ Kronenr. 2,05 2,.— 4½0% Anat. Ser.]—.— 13,40 4½% AnatScr. II—.— 138.50 4½%„„III 13.85 13,40 Daimler Motoren 26,85 26,.— Deſſauer Gas. 123,0 116,5 Dtſch.⸗Atlant⸗T. 106, 104,7 Deutſche Erdöl, 66,50 64,75 il.———.—[Dtſch. Gußſtahl.—.—. Kölſch Walz. 5¼ Teh.Nat.Rail.—. 8 5 Kabelw. 1400 1985 1110 a 5 2 tſche. Steinzeug 9. titzer Kunſtled. e Aan 1 7 7 5 Fe antungbahn... Deutſch. Eiſen 5. ronprinz Met. Ac f. Verkehrw. 61.— 57,— Deutſche Linol. 162.0 158,5 Ryfſhauſer Hütte Allg. Lok. u. Str. 126,5 119,2 Südd. Eiſenbahn 105.0—.— Deſt. St.⸗Eiſenb. n Baltimore Ohto, 101.0 99.— Dt. Schutzgeb. 2 75 „Dippe Maſchin.—.———— resd. Schnellpr. 41,.— 41,25 Linde's Eis 5 1 Abliefer. 22.25 20,50 70 9 5 106,0 106.5 Cart Fiudſrbnt r. Heinrichbahn„. Dürkoppwerke.,. Lingel S 5 apag.... 61.85 79,.— DüſſeldElſenhöl, 48,.— 48.— L. e Südamerika. 0—— Dynamit Truſt. 67.50 68,.— T. Lorenz anſa Diſchiff. 128,0—.— ordd. Lloyd. 51.85 79.85 Verein Elbeſchiff,—.——.— Bank-Aktien Bank f. el. Werte 123 200 Bank f. Brauere. 0 115, Barnet Bankver 527 1275 Eſſenerteinkohl.—.——.— Berl. Handelsgeſ. 132.7 181, g 5 Peel 1220 1215 Faber Bleiſtift 5 Darmſt. u..⸗B. 189.0 185,5 5 Liſt& Co. 40.— 48. Dt. Aſiatiſche Bk. 37,.— 36,75 Farbenind A. G. 141.2 137.0 Deutſche disconto 118,0 118.0 FeldmühlePapler 125,0 122,2 Dtſch.Ueberſee Bk. 94.50 94.50 15& Guill.. 101,7 98,75 Elektr. Sleferung. 120.5 118,5 Eletr. Lich. u. K. 1310 1260 Elsbach& Co... Emaille Ullrich.———.— Enzinger Werke. 74.— 75.— Eſchw. Bergwerk 212,2 205,0 Mannesmann Dresdner Bank. 119,0 118,7 Fhies K Höpfling. Mix ck Geneſt „ Friſter 150.0 150,0 Abend-Ausgabe Nr. 444 280,25 76,.— ohenlohe-Werke 58.— 39,85 Phil. Holzmann, 77.— 75,75 Horch& Cie..15 34,25 Ilſe Bergbau 5 214.7 M. Jüdel& Co. 2255 Gebr. Junghans ; Bremer Wolle 133,0 1310 a Leder 4,75 85.— Rahla Porzellan Naliwk. Aſchersl. 195.0 192,0— Karſtadt. 95.25 92,75 Klöcknerwerke. 74.25 72,15 C. H. Knorr feollmar& Jourd. Lahmener& Co. Laurahütte Lukau& Stef en Lüdenſcheid Met. Magirus.⸗G. Mansfelder Akt. Markt⸗ u. Kühlh. Maſch. Buckau⸗W. Maximil⸗ Hütte Mech. Web. Lind. *„ Zittau Merkur Wollw. Meg Söhne 77 Miag⸗Mühlen 5 128,0 128,0 Stützungsaktion für den Hopfenbau 25 bis 30 000 Zentner werden aus dem Markt genommen Das Reichsernährungsminiſterium hat ſich— entſpre⸗ chend der Zuſage des Reichsernährungsminiſters Dr. Schiele— bereit erklärt, im Rahmen der Stützungs⸗ aktion für den Hopfenbau eine Ausfallbürgſchaft in Höhe von 500 000, in gleicher Höhe wie die baye⸗ riſche Regierung, zu übernehmen. Auf Grund dieſer Staatsgarantien wird ein Bankenkonſortium einer beſonderen bayeriſchen Geſellſchaft, in der der Hopfenbau und die Genoſſenſchaften vertreten ſein werden, einen Kredit zum Ankauf von 25—30 000 Zentner Hop⸗ fen zur Verfügung ſtellen. Die Geſellſchaft ſoll dieſe Mengen aus dem Markt nehmen, damit die Lage des Hop⸗ fenmarkts eine Entſpannung erfährt. Sollte auch dieſe Maßnahme keine Beſſerung herbeiführen, ſo wird an die vom Ernährungsminiſter bereits angekündigte Einführung des Verwendungszwanges für Hopfen gedacht. Die Hilfsmaßnahmen ſind auch inſofern be⸗ merkenswert, als ſie den Beweis dafür erbringen, daß die von der Hopfenkommiſſion des Brauerbundes ein⸗ geleitete Aktion, oͤͤie die Brauereien mit Rückſicht auf die Notlage des Hopfenbaus zu ſtärkeren Voreindeckungen in neuem Hopfen anregen ſollte, bisher keinen Erfolg ge⸗ habt hat. O Geſchäftsbericht der Waggon⸗ und Maſchinenbau⸗Acg. in Görlitz.(Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1929/0 ſchließt mit einem Reingewinn von 806 135(678 850)%¼ ab, aus dem 12(10) v. H. Dividende zur Aus ſchüttung vorgeſchlagen werden. Auf neue Rechnung gelangen 27 294 (29 360) J. Im Geſchäftsjahre waren wieder die R e ich s⸗ bahnaufträge die Hauptbeſchäftigung des Unterneh⸗ mens. Nach dem Ausland hatte das Unternehmen einen großen Reparationsauftrag für Jugoſlawien ſowie Auf⸗ träge auf Drehgeſtelle nach Schweden ausgeführt. Die Kapazität der Abteilung Waggonbau wurde nicht voll ausgenutzt. Die kataſtrophale Lage in der Tiefbauinduſtrie hat ſich auch auf die Uebigau AG., Schiffswerft, Maſchinen⸗ und Keſſelfabrik AG., Dresden ausgewirkt, deren Ack. von 1,5 Mill.„ ſich im Beſitz von Görlitzer Waggon befindet. Die Geſellſchaft hat das am 31. Mai 1930 abgelaufene Ge⸗ ſchäftsjahr mit einem Verluſt von 420 264%¼ abgeſchloſſen und liquidiert. Der Aktienbeſitz von Uebigau ſteht heute noch mit 400 000/ zu Buche. Ueber die Ausſichten des laufenden Jahres laſſe ſich infolge der Undurchſichtigkeit der Wirtſchaftslage nichts Zu⸗ verläſſiges ſagen. Die Reichsbahn habe für das erſte Halb⸗ jahr 1931 eine geringere Auftragsmenge vergeben, die der Görlitzer Waggon zuſammen mit den bereits erhaltenen Aufträgen bei verringerter Arbeiterzahl Arbeit für den größten Teil des laufenden Geſchäfts jahres ſichere. * Ankerwerke Ac. in Bielefeld. Wie verlautet, iſt das Ergebnis des am 30. Juni 1930 beendeten Geſchäftsjahres 1929⸗30, für das bekanntlich wieder 10 v. H. Dividende vorgeſchlagen werden, beſſer als das des Vorjahres(i. V. 209 252/ Reingewinn). Die Gewinnſumme liegt über der von 192829. Die Abſchreibungen werden vorausſichtlich in einem Ausmaß vorgenommen werden können, daß das Maſchinenkonto, das in der Bilanz vom 30. 6. 1929 noch mit 180 000 4 figurierte, mit 1/ zu Buche ſtehen wird. bee Berliner Mefallbörse vom 23. Sepfember 1930 . ̃ 7˙——.. Kupfer Blei 1 5 bez. Brief Geld J bez. Brief] Geld] bez. rief] Geld Januar.]—.— 91,75 81. 34,— 33,[„ 1,— 29,50 Februar[—.— 89.75 89,——.— 8425 83.50—.— 31.50 29.75 138 388,75 89.25—.— 84,25 33,50 32,— 30.— April. 9,75 6925—.— 34,25 38.50—.— 82,— 30,50 ai 8,.50 88,.——.— 34.25 33,50—,— 3250 381¹⁵7 Ja 89.25 89,25 69.——.— 84.25 88.50—— 322 32— uli. 89,45 89.——.— 4,25 88,50—— 32.— 31 Auguſt. 69,— 89.25 89.——.— 34,28 38,50 82.— 38,.— 8175 Sept. 98,— 90.—.— 35,.— 38,.: 8 Oktober.—.— 91,75 90.—.—.— 34,25 38,2828 50 25,75 29,28 Nov...,„. 84,33.. 29,8 28,75 Dezemb.[„=. 84.88,— 30,25 209 25 Elektrolytkupfer, prompt 100, 75] Antimon Regulus 53,.— 56. Orig. Hütten⸗Aluminium 190,—] Silber in Barren, per kg 50.—52,.— dgl. Walz⸗„Drahtbarren194,.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.—— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. H.—[Platin, dto. 1 Kr.. 8,—— 5,.— Reinnickel, 98—99 v. H. 350,—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 fg Londoner Melallbörse vom 23. Sepfiember 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze 4.(137/00 fein ſtand), Platin Unze 8 Kupfer, Standard 48,15 Zinn, Standart 131,4 Aluminium Monate 45,15 Monate 132,8 Antimon Settl. Preis 45,15 Settl. Preis 131,5 Queckſilber Elektrolyt 48,50 Banka 136.0 Platin beſt ſelecied 47.75 Straits 184.2] Wolframerz ſtrong ſheets—,—[Blei, ausländ. 17,85 Nickel El'wirebars 49,50 Zink gewöhnlich 15.45] Weißblech 24. 25. 24. Schubert& Salzer 153,0 147,2 Weſteregelnelkal 200,0 188.5 .& Co. 141,0 135,0 Weſtf. Eiſen„ 00, Schultheiß.... 208,0 190,0 Wicking⸗Cement 75.— Wiesloch Tonw. 40.— Segall Strumpf 2 5 5 Wiſſener Metall, 40.— Siemens KHalske 181,7 175,0] Wittener Gußſt. 57.— Sinner.⸗G.„ 81.— 81. Wolff, R. 2 Stoehr Kammg. 75,— 74,.— Stoewer Nähm.... 5 8 Verein 57. Stolberger Zinkh. 61,.— 63.— Zellſto Waldhof 1240 122,5 Südd. Immobik. 37.— 87. Deutſch⸗Oſtafrika 8115 80, Zucker. 132,5 129,0 2 8 20 u- Guinea 0 Teleph. Berliner—.——.— Otavi Minen 38,— 81,88 Te, dong 1255 1739 Freiverkehrs- Kurse Tietz, Leonhard. 123,5 123,5 Trans⸗Radio. 125,5 1215 Petersb. J. Hask,.00 1025 Ruſſenbank.. 65,0 Deutſche Petrol. 62,.— 59,50 Heldburg„ Benz .——.— 93.50 95,75 91,25 81.— 35.— 95.— 165,0 185,0 25.50 27.— Barziner Papier 70,— 68, Veithwerke.. 17,75 17,75 B. B. Irkf. Gummt———.— Ver. Chem. Charl. 51.— 50.— B. Otſch. Nickelw. 130.2 183.0 B. Glanzſt. Elbf. 105,5 109,0 Rea 1 B. Schühf. B. K 322%„% 1 5 Adler Rall„„ Diamond 6,50 6,50 Hochfreguenz„138,0 165,0 Rrügershall„„.— 145,2 145.2 38,25 36,.— 148.0 149.2 470 8650.0 Ber. Stahlwerke. 60.— 80, B. Stahl. v. d. Zyp. 5 5 Ver. Ultramarin. Vogel Telegraph. Bogtländ. Maſch, Voigt& Haeffner Wanderer Werke 38,50 87.25 71.25 71.— 151.5 151,5 1870 139.5 69,75 68,25 40,50 40.50 150,0 150,0 85,— 35, Terminnotierungen(Schluß) n Allg. Di. Credit 103,5 103.0 Bank f. Brauind. 115,0 112,7 Barmer Bankver.. Bayr. Hyp. u. W. 126.0 128.0 — 77: Bahr. Vereinsbk. 188,0 133.0 78,— 78, Berl. Handelsgeſ. 132,7 190,2 Tomm.⸗ u. Priv. 122,7 121.0 Ronnenberg.. 51, 51. Sichel& Co. Sloman Salpeter 88,.— 85.— 48.50 49.— 17,25 17.50 74.85 74.35 50,15 49,50 117.0 118.0 Brown Boveri——— Tb. Goldſchmidt 47.— 44,15 arpen. Bergbau 9. 88, veſch Eiſ. u. St. 80,50 76,50 b. Holzmann„76,50 75750 1 8 8 lſe Bergon n ali Aſchersleben 198,0 1940 „ Motoren Deutz 69.— 68. 7 Meininger pypbk. 154.0 158.0 5 28 88.— Darmſt. u Nat 169,5 15,5 f. Karſtadt„ 96,— 92,28 Beer. Eredlbk, 2775 27.75 5 1 5 Mühlbeim Berg. 85.50 85.— Heede 1190 1177 Kibane Werke 5 7— Reichsbank. 230,5 226,5 Gebhard 48.— 12.— a resdner B.. J Köln-Neueſſen B. 80.15 78,— Röern Creditbk.———.— Gehe 4 C8 46.— 48.— Pat. Automobile 12,50 11,85 fl.⸗G für Verkehr 60,.— 57.— Aan 75,75 18,65 Süddeutſch. Die.———.— Geſling a Co.. dae giiederlaaß ole 120.2 40 Allg gokals.= 1210] Mansfelden. 80. Frankf. Augem.———.— Gelſenk Bergmwr. 1002 90.25 Nordd. Wolkäm. 67.— 65,50 Dt. Reichsb. 8, 90.25 89,75 Metallbank. 1002 99, Genſchow& Co. 51,— 51.— Oberſchl.& 2 Hapag.. 81,15 78,35 Mitteldiſch Stahi 100,2 103,5 industrie-Aktien Germ, Porto. 9 ves 90 Oberſchl. G. dev. 48.25 4. F—— 1500 Nordd. Wolle 66,50 65.— Gerresheim. Glas 98.— 99,75 Oberſchl. Hoksw, 78.— 25,5 Panſa Dampf... 124.0] Oberbedarf. Atcumulatoren 115,0 118,8 126.5 Ofens.& Koppel 55— 51 Nordd Loyd.80 79.25 Oberſchl. Koksw. 77,88 75,15 Adlerwerke.———— Gel. f. elektr. Unr. 1949 128,8 Oſtwerte.. 168.0 152,0 Au 72,— 69,.— Srenſt,& Koppel 52,50 50,50 Alexanderwerk—.——— Goedhardt Gebr. 1195 7 61 Allg. Elektr.⸗Geſ. 126.2 122.0] Sſtwerkjñre 163.0 152.5 Alfeld Deligſen 42.— 42.— Goldſchmidt. Th. 45,85— 75 Pbönte Hergbau 79, 0059 Daur. Motorenw. 2,5 50.— Fhönte Bergbau 69,7 70 Allg. Elektr.⸗G. 128,5 123.0 Guano-Werke 46,15 5 8 Pöge 12.25 12,25 8. P. Bemberg. 80,50 76.80 Polyphonwerke. 161,0 158,0 Alfen Portl.⸗Z. 138.7 127.5 Greppiner Werke—.— athgeber Wagg 10.— 10. Bergmannclektr 1570 151,8 Ah. Braunk. u. Bt. 1875 183,5 Ammendorf Pap. 115.2 117.0 Gritzner Masch. 30.— 30,— Rheinfeldengraft 133,0 186,0] Zuderus Eiſenw. 55,25 53,15 Hh. Elektrizität. 12¼ 1240 Anhalt. Kohlenw 61.25 61.— Gebr. Großmann—— Rhein. Braunk. 188.8 184,0 Charlottb. Waſſer 89,25 83,50 Kg. Stahlwerke 75,25 74,28 Aſchaffbg. Zellſt. 91.— 88,.— Grün& Bilfinger 165,5 165,0 1 Chamotte—.—. Comp. Hiſpano 302,5 300,0 Röh.⸗Weſtf Elektr. 158,0 Augsb. R. Maſch. 66.— 67/.— Gruſchwiz Textil 58.——.— Rhein. Elektrizit 126,7 125,0 Font. Cautſchous 181.2 127.0 A. Riebeck⸗Mont. 90,.— Rhein. Möbelſtoff—,— 42,.— Dai mler⸗Benz 26.75 25.8 Kütgerswerke 52,— alte Maſchinen 113,8 119,5 pagethar... 22,80 71. Abein.⸗W. Kalk 79.78 80,50 Deſſauer Gas 122,7 117.0 Salzdetfurth Kall 300,2 Baſt Nürnberg 189.9 167.0 Halleſche Maſch. 85,— 88, Rheinſtah!l 78.50 74.— Deutſche Erdöl 66.50 64,65 Schleſ. Portl.-Z. 121.5 Bayer. Celluloid 162,0 162,0 Hammerſ. Spinn. 1025 102,2 Riebeck Montan 80,— 68,25 Dt. Linoleumwk. 158,5 151.5 Schubert& Salzer 153,0 Oayr. Spiegelglas 44, 49, Hann. M. Egeſt. 27.——.— 8 Zucker. 27.— 27.— Dynamit A. Nobel 66,— 63.50 Schuckert& Eo, 140,5 P. Bemberg 90.25 77.50 Hbs.⸗Wien Gum.—.— 58,.— Rückforth. Ferd.—.—. Elektrizitäts⸗Lief 122.0 1172 Schulth⸗Patzenb. 205,5 ergmann Elekt 159,5 151,0 Harkort St⸗Pr.,, Rütgerswerke. 51.85 50.— El. Licht u. a cl 129,5 125,5 Siemens EHalske 181.5 Berlin Gubener 165,0 185,0 Harpener Bergb. 98,25 88, Sachſenwerk. 67,— 89,25 EſſenerSteinkohl.. Svenska 300,5 Berl. Karle Ind. 52, 50.50 Hedwigsdütte 72.50 77,50 Sächſ. Gußſtahl.——. J. G Farben 141 1370 Leonhard Tietz 124,0 Berliner Maſchb. 30,50 3750 Heilmann Imm. 45, 44, Salzdetfurth.. 302,8 288,0 Feldmühle. 124.5 122.0 Ber. Stahlwerke 71.90 71.50 Urgunk. u. Brkkert 16,5 1465 Hilpert Masch. 7885 76,35 Sarotti. 1040 107 Jelen& Guild. 100,2 98.25 Weſteregel Alkali 202.0 Er.⸗Beſigh. Delf 84,75 55,25 Hindrich s KAuff.—.— 65,.— Schleſ Elekt Gas 121.0 118,0 Gelſenk Bergwk, 100.2 100,2 Suden Waldhof 126,0 Bremer Celtan 1190 118,0] Hirſch Kupfer.., 1190 Hugo Schnelder 72,— 78,— Gesfürel.. 129,0 126,5 Stavia Minen 32.50 Südſee Phosphat 4,0.50 Ufa⸗ Film. 0 90.— 00— 6 S- U WIRTSCHAFT S- ZEITUNG 0 2 4 1 Dr.) . Kah Ber Al in G Verl. tei Gebo Umſä Müh. mate: gen Okto öffne der 9 achtet kontr einen klein weite bleibe Ar 244 Rogg 78,50. Futte 454,50 70 kleie Lrhſer Acker! 10,20; 14,807 gelbf! uneir * denz ruhig ermä Weiz inl. 43—4 14,25, ſüdd. 28,50, Lein 100 K * Anf 6705 2000. * Anf Dez. Liver Mit .4(6 8 * Unive 5 Amer Fd, 31) 4900; utſpre⸗ 8 Dr. findet. de Ge⸗ loſſen heute ſe ſich s Zu⸗ Halb⸗ te der tenen rden ſt das ahres nde (i. V. über chtlich ß dos noch ird. 1 .025 Donnerstag, 25. September 1930 7. Seite/ Nummer 444 Handelsnachrichten Amneinheitliche Tendenz Kahn material von Brotgetreide ausreichend zu geſtrigen Preiſen angeboten Berliner Produktenbörſe v. 25. Sept.(Eig. Dr.) Am Produktenmarkte kam das Geſchäft nur ſchleppend in Gang und die Tendenz war uneinheitlich. Zur prompten Verladung liegt In lands angebot von Brotge⸗ treide nur in mäßigem Umfange vor, Forderungen und Gebote ſind jedoch ſchwer in Einklang zu bringen, ſo daß Umſätze beſchränkt bleiben, zumal das Mehlgeſchäft die Mühlen nicht zu größeren Abſchlüſſen anregt. Kahn⸗ material von Weizen und Roggen iſt ausreichend zu geſtri⸗ gen Preiſen angeboten. Am Lieferungsmarkte waren die Oktober⸗Sichten um 1/ gedrückt, ſpätere Lieferung er⸗ öffnete 1 bis 2/ feſter, zumal einige Kaufaufträge aus der Provinz vorlagen. Ein größerer Teil der heute begut⸗ achteten Weigen⸗ und Roggenpartien entſprach nicht den kontraktlichen Bedingungen, was dem Markt gleichfalls einen gewiſſen Halt bot. Weizen⸗ und Roggenmehle haben kleinſtes Bedarfsgeſchäft. Die Kaufluſt für Hafer iſt weiter gering, namentlich mittlere und geringe Sorten bleiben vernachläſſigt. Gerſte im ſchleppendem Geſchäft. Amtlich notiert wurden: Weizen 2283, ruhig; Sept. 244; Okt. 245; Dez. 6,50 5656,75.; März 292,50; Roggen 158. 7673, unregelmäßig; Okt. 173 bis 78,5073; Dez. 187; März 198,50; Gerſte 202— 22, ruhig; Futtergerſte 176—88, ruhig; Hafer 15060, ruhig; Sept. 154,50; Okt. 155—.55,50; Dez. 168; März 180; Weizenmehl 2735,25, matt; Roggenmehl 22,90. 26,40, matt; Weizen⸗ Kleie—½, matt; Roggenkleie 7,758, matt; Viktorſa⸗ erbſen 30—34; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 2021; Ackerbohnen 1718; Wicken 2022; Rayskuchen 9,80 bis 10,20; Leinkuchen 17,3060 Soyaextractionsſchrot 14 bis 14.80; Speiſekartoffeln, weiße 1,2030; rote 14050; gelbfleiſch. 1,6070 Fabrikkartoffeln 9 Pfg.; allg. Tendenz uneinheitlich. * Mannheimer Produktenbörſe vom 25. Sept. Die Ten⸗ denz am heutigen Produktenmarkt iſt für Brotgetreide ruhig, für Futtermittel unvevindert ſchwach und für Mehl ermäßigt. Angeboten wurde: Ausl. Weizen 30—31; inl. Weizen 25; inl. Roggen 17—17,25; inl. Hafer 15,50—16; inl. Braugerſte 24,50 29,50; Futtergerſte 1818,50) Malz .45; Biertreber 1010,50, Ropskuchen 10,75; Soyaſchzot 14,25; Trockenſchnitzel 7; Grünkern 60—65, Weizenmehl ſüdd. 40; Weizenubrotmehl ſücdd. 26; Roggenmehl 60proz. 28,50; Weigenfuttermehl 9; Weizenkleie 67 Roggenkleie 3, Leinſaat 38 Raps W. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto, waggonfrei Mannheim. * Rotterdamer Getreidebörſe vom 25. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Sept. 6,65, Noy. 670 Jan. 6,9%; März 7,15; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000. Kg.) Sept. 117; Nov. 111; Jan, 142,50 März 116,50. * Liverpooler Getreidekurſe vom 25. Sept.(Eig. Dr.) Anf 822 Weigen(100, 16.) Tendenz feſt; Okt.—(.14: Dez..294(.1% März—(6,8760; Mai—(.460% Mehl Liverpool Straights 29 London Weizenmehl 2929.— Mitte ⸗ſtetig; Okt..2(.14); Dez..2(.140% März .4(.386) Mai.5(.46). Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 25. Sept.(Eig. Dr.) März 6,15 B, 6,05 B; Mai 6,35 B, 6,25 G; Auguſt 6,60 B, 3,5 G; Sept. 6,20 B, 6,10 G; Okt. 6 B, 5,95 G; Dez. 5,00 B, 5,85 G; Jan.⸗Mürz 6,10 B. 6 G; Tendenz ruhig.— Gemahl Mehlis: prompt per 10 Tage 25 u. 26; Sept. 25, 62% u. 28 Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 25. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univérfal. Stand. Middl. Schluß 12,12. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 25. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal, Stand. Middl. Anfang: Jan.(31) 584, März(31) 594; Mai(81) 608.4; Juli(35) 611; Okt. 1) 572; Dez.(31) 58081, Jan.(32)—, Tagesimport 900; Tendenz ſtetig.— Mitte: Jan.(31) 587; März(31) Mai 681) 606; Juli(31) 614, Akt.(31) 574; Deg.(31) 388, Jan. Loco 596, Egypt. Upper F. G. fair o 887, f1 Viehmarkt inggefamt 990 Stück. i und erlöſt für 50. Kg. Lebendgewicht in„ 115 Kälber, b) 76807 c) 70767 d) 62667 96 Schweine, nicht notiert, 716 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 2 Wochen 1318. über 4 Wochen 2128, Läufer 3038; 2 Itegen, 1224. Markt⸗ verlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Fer⸗ keln und Läufern ruhig. behauptet behd 5 in Mannheim vom 325. Sept. Zufuhr * Weiſenheimer Obſtgroßmarkt vom 25. Sent. Anfuhr 950 Zentner, Abſotz flott. Trauben: Oeſterreicher 18.20, Portugieſer 1417, Moſel 1214; Tomaten 12167 Pfir⸗ ſiche 15—20; Nüſſe 25. 5 * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 25. Sept. Bei 950 Zentner Anfuhr und gutem Abſatz wurden folgende Preiſe. notiert: Birnen 12, Zwetſchgen 23. * Nürnberger Hopfen bericht vom 24. Sept. 50 Ballen Zu⸗ fuhr. 50 Ballen Umfatz. Hallertauer Hopfen koſtete 6075, Tettnanger 100, Badiſcher 85. Tendenz ruhig und un⸗ verändert. * Ermäßigung der ſüddeutſchen Zinkblechpreiſe Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat mit Wirkung ab 24. Sept. ihre Preiſe um 1% y. H. ermäßigt, nach⸗ dem ſie bereits am 19. d. M. um dieſen Betrag ermäßigt worden waren. Im einzelnen wurden zugefahren Ende der Spiele in der Tabelle nebeneinander erwartet Die unterbadiſche Kreisliga Sp. B. Altrip Tabellenführer! Am vergangenen Sonntag hatten die Vereine der un⸗ terbadiſchen Kreisliga unter ungemein ſchwierigen Platz⸗ verhältniſſen zu leiden. Es iſt ein Wunder, daß die Spiele bis auf das Weinheimer Treffen alle zu Ende geführt wur⸗ den. Daß die Mannſchaften allmählich in Fahrt kommen, beweiſt der Umſtand, daß die Ueberraſchungen nachlaſſon. Am vergangenen Sonntag konnte man eigentlich nur zwei Ueberraſchungen melden. Daß ſich Friedrichsfel d in Altrip ſchwer tun würde, war vorauszuſehen, daß aber der Neuling klar ſiegte und den Steinzeugleuten nicht ein⸗ mal ein Ehrentor überließ, kann wohl als die größte Ueberraſchung gebucht werden. Friedrichsfeld wird wohl damit tröſten können, daß die anderen Favoriten in Altrip auch nicht ungeſchoren davon kommen. Auf das weitere Abſchneiden des Neulings darf man jedenfalls ſehr ge⸗ ſpannt ſein. g Als eine weitere Ueberraſchung gilt die Höhe des Reſultats, das aus Edingen gemeldet wird. Daß die Turner es in Edingen ſchwerer haben würden, war vor⸗ auszuſehen, daß ſie aber mit einem ſolch deutlichen Tor⸗ unterſchied in den Luiſenpark zurückkehren mußten, kommt unerwartet. Die außerordentlich ſympathiſche Turnermann⸗ ſchaft hat ſich auf dem ſchweren Boden in Edingen ſehr verausgaben müſſen. Die Bodenverhältniſſe der Kreisliga⸗ vereine des Kreiſes Unterbaden werden den Turnern in den kommenden Spielen überhaupt noch manchen Strich durch die Rechnung machen. Erfreulich iſt beſonders daß die Turnermannſchaft überall, wo ſie bisher aufgetreten iſt eine vorbildliche Haltung gezeigt hat und daß ſie ein gern geſehener Gaſt auf den Fußballfeldern unſeres einheimiſchen Kreises iſt. Der Meiſter Viernheim kanterte die Mic. 1913 mit einem deutlichen 510 nieder ohne ſich dabeß beſonders auszugeben. Das Lokalſpiel in Käfertal gewann Käfertal gegen Jeudenheim. Beide Vereine ſtehen immer noch nicht mit kompletter Mannſchaft da beiden je ein Spieler noch aus Privatſpielen her geſperrt iſt. Bei Feudenheim handelt es ſich um den beſten Stürmer des Vereins. Heddesheim beſiegte Neckarhäuſien auf eigenem Platz mit 310 Toren. Der Sieg kommt erwartet. Neckarhauſen ſcheint nach dem bisher Gezeigten doch keine beſondere Rolle im Kreiſe Unterbaden zu ſpielen. Das Spiel Weinheim— Phönix Maun⸗ heim mußte leider wegen eines wolkenbruchartigen Regens kurz vor Halbzeit vom Schiedsrichter abgebrochen werden. Das Spiel ſtand bis dahin 11. Die Mannheimer können von Glück ſagen, daß ihnen die Natur zu Hilfe ge⸗ kommen iſt, denn das Pech hat ihnen ſtark mitgeſpielt. Wurde doch der ſympathiſche Mittelläufer Wühler, der als der Angelpunkt der Mannſchoaft zu bezeichnen iſt, bei einem Zuſammenprall mit ſeinem Gegner nicht unerheb⸗ lich verletzt. Ob Phönix ohne Wühler geſiegt hätte, bleibt doch wohl offen. Die Spiele des kommenden Sonntags Neckarhauſen— Edingen Feudenheim— Viernheim TV. 1846— Weinheim 1913— Phönix Mannheim Friedrichsfeld— Heddesheim Das wichtigſte Spiel ſteigt in Feu den hei m. Das Spiel des Meiſters in Feudenheim war ſtets ein Höhe⸗ punkt der Saiſon. Iſt es in vergangenen Jahren nicht immer ganz ritterlich bei dieſen Spielen zugegangen, ſo kann man vom Vorjahr das Gegenteil behaupten. In dieſem Jahr iſt wohl ein ſchwerer Kampf zu erwarten. Der Meiſter will den Anſchluß nicht verlieren und Feu⸗ denheim wird verſuchen, wenigſtens auf eigenem Gelände keine Punkte mehr einzubüßen. Feudenheim wird mit einem neuen Mann aufwarten. Werden die Erwartun⸗ gen, die der Verein in dieſen Mann ſetzt, erfüllt? Da es ſich um einen Jugendlichen handelt, darf man von ihm großen Ehrgeiz und ſtürmiſches Draufgängertum erwar⸗ ten. Bei Viernheim wirkt am Sonntag erſtmals Vallen⸗ dor, früher Bf. Neckarau bzw. BfB. Stuttgart, mit,. Auf das Debut dieſes Mannes wird es ankommen, wie der Meiſter in Feudenheim abſchneidet. Der Ausgang iſt völlig offen. Die Mannheimer Turner empfangen. den F. V. Weinheim. Hier prallen zwei verſchiedene Syſteme aufeinander. Ob der Vorteil des eigenen Platzes bei den Turnern für einen Sieg ausreicht, iſt nicht ganz ſicher. Die Bergſträßer bringen einen unbeugſamen Siegeswillen mit aufs Spielfeld. Da die Vereine am werden, wird es einen harten Strauß geben. Die beiden ehemaligen Neckarvereine Neckarhauſen und Edin⸗ gen treffen ſich in Edingen. In der Neſckarkreisliga haben ſie ſich oft mit wechſelſeitigem Erfolg um die Mei⸗ ſterſchaft bemüht und waren immer mit an der Spitze. Edingen ſcheint Favorit für dieſes Spiel zu ſein. Dies dürfte wohl aus dem bisherigen Abſchneiden von Reckar⸗ hauſen zu ſchließen ſein. Oder ſollte ſich die Neueinſtel⸗ lung eines Jugendſpielers bei Neckarhauſen vorteilhaft auswirken? Heddesheim muß nach Friedrichs feld und wird dort wohl die Punkte abzulieſern haben. Altrip und Käfertal ſind ſpielfrei.. Phönix muß zur M. T. G. 1913. Der Sieg bürfte mit ziemlicher Sicher⸗ heit bei Phönix zu erwarten ſein. Fußballfreund. Nurmi⸗Sportfeſt in Köln 8000 Zuſchauer ſehen glänzende Leiſtungen Das Kölner Nurmi⸗Sportfeſt am Mittwochabend ſand leider kein günſtiges Wetter vor. Es war zwar trocken, aber unangenehm kühl. Trotzdem fanden ſich 8000 Zu⸗ ſchauer ein, die auch ihr Erſcheinen nicht zu bereuen hot⸗ ten. Die Maſſen erlebten nur eine Enttäuſchung: der fran⸗ zöſiſche Mittelſtreckler Ladoumegue, auf deſſen erneutes Zuſammentreffen mit Dr. Peltzer man ſehr geſpannt wor, gab ſelbſt im Lautſprecher bekannt, daß ein Stortverbot der franzöſiſchen Behörde, mit Rückſicht auf den beyor⸗ ſtehenden Länderkampf gegen Ungarn verhängt, ihn hin⸗ dere, in Köln zu laufen. Dr. Peltzer, deſſen Form ſich nach der langen Pauſe zusehends beſſerte, hatte alſo im 1000 Meter⸗ Laufen keine ernſthafte Konkurrenz. Trotzdem durchlief Dr. Peltzer die Strecke in dex recht guten Zeit von 2730 Min. Zweiter wurde Hobus⸗Haunover in 289,8 Min. vor Maſchen⸗ Köln:88 Min. Weltrekordmann Paovo Nurmi hatte im Laufen über vier engliſche Meilen (6436 Meter] zu große Vorgaben gegeben, die er nicht alle aufholen konnte. Er mußte ſich mit einem ſiebten Platz in 20:03 Min. beſcheiden. Sieger blieb der farbige Fron⸗ 2 Welter Vorausſage fü zoſe Beddari(400 Meter Vorgabe) in 1921 Min. vor Schaumburg⸗Münſter(200 Meter) 19.28, Min., Michot⸗ Paris(300 Meter) 19184 Min. und Diekmann⸗Hannover (185 Meter).— In ganz vorzüglicher Form befand ſich der Kölner Müller, der das 400 eter⸗Laufen in 48,7 Sek. vor Wenzinger⸗Stuttgart 51 Sek. gewann. Das Speer⸗ werfen holte ſich erwartungsgemäß der finniſche Welt⸗ rekordmann Matti Järvinen mit 68,84 Meter vor Mäſer⸗ Königsberg mit 63,59 Meter. Der deutſche Rekordmann Weimann⸗Leipzig bewies erneut, daß er keine zuuverläſſige Waffe für internationale Begegnungen iſt, er wurde mit nur 58,55 Meter Dritter. Dieſe vier Hauptwettbewerbe wurden von einer Anzahl lokal beſetzter Konkurrenzen ein⸗ gerahmt. ———— Aus Rundfunk⸗Programmen Freitag, 26. Seplember f .30: Köln: Kurkonzert von Bad Salzuflen. .00: Fron kfurt: Kurkonzert von Bad Homburg. 15.00: Frankfurt: Elternſtunde. 15.10: München: Stunde der Frau. 15.25: Frankfurt: Erziehung und Bildung. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.25: München: Mundharmonikakonzert, anſchl. Leſe⸗ ſtunde und Hausmuſikſtunde. 18.05: Fronkfurt: Buch und Film; Stuttgart: Berufskundlicher Vortrag. 5 18.985: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.05: Fron kfurt, Stuttgart: Pädagogiſcher Vor⸗ trag; München: Hörbericht: Geſundheit. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Zum Nachtiſch: Früchte; London 2: Tanzmuſik; Wien: Oper „Barbier von Bagdad“. 20.00: Hamburg: Dichterſtunde? Königs wuſter⸗ hauſen, München: Münchener Oktoberfeſt; Köln: Muſikaliſches Durcheinander; Brünn: Konzert; London 1, Toulouſe: Sinfoniekon⸗ zert; Prag, Preßburg: Opernarien; Zürich: Ballettmuſik. 20.15: Bu dapeſt: Konzert; Kattowitz, Warſchau: Sinfoniekonzert. Breslau: Oper„Barbier von Sevilla“; Fran k⸗ furt, Stuttgart: Sinfoniekonzert; Bel⸗ grad: Songten; Kaſchau: Operettenteile; Ro m: Operette„Die neue Geliebte“; Stockholm: So⸗ liſtenkonzert; Zürich: Oper„Die ſizilianiſche Unbekannte Muſikſtücke?; München: Stunde des Bühnenkünſtlers; Bukareſt: Violin⸗ konzert; Mailand, Turin: Sinfoniekonzert. 21.15: München: Sinfoniekonzert; Brünn: Ope⸗ rettenmuſik. 22.45: Frankfurt, Stuttgart: Tanzmuſik. 23.00: London 38: Tanzmuſik. 20.80: 20.45: 26. Seplember: Noch zeitweiſe wolkig— Vereinzelte Re genſchauer— Kühl, bei weſtlichen Winden WMetter⸗Nachrichten der Vadiſ chen Landeswellerwarte Karlsruhe Beobachtungen der Lamdeswetterſtellen.36 Uhr vormittags S Fuſt. r W. See Sc. 2 2 ind Höh. dei 8 S Wetter „ Richt, Stärke 1 Wertheim 151 9 20 7 J ſtin bedeckt Königsſtuyl 563 7808 1 16 10 leicht Nebel Karlsruhe 120761,4 13 21 1¹ 8 2 bedeckt Bad.⸗Bad. 213761, f 22 i 5 Nebel Villingen 7127638 19 17 8 8 Nebel St. Blaſien 760— 1 20 10 ſtin— Regen Hadenweil. 422 8880 15 18 12 SVV leicht bedeckt 55 Hof 1278 688,0 10 1 8„ friſch Regen ad, Dürch. 701]— 10 19 7 80 leicht Nebel Ein Randtief der jetzt nach dem Eismeer abzie⸗ henden Zyklone hat maritime Luft gegen das Feſt⸗ land vorgetrieben umd damit nach einem warmen Tag mit hoher Sonnenſcheindauer ſehr raſch Be⸗ wölkung und Niederſchläge gebracht. Die Zufuhr der utaritimen Luft dauert an, jedoch bringt der Druckanſtieg Beſſerung und Nachlaſſen der Nieder⸗ ſchläge. Reiſeweller Ueber Weſtdeutſchland iſt raſch Bewölkung aufge⸗ zogen und hat ein lang geſtrocktes Regengebiet ge⸗ 0 5 NN l — EHENNAN ROMAN ö von d. S. Fl. EITCHER SOPYRN EHT AVALUN- VFERLAOG, HELLERAN S— 7 Ich richtete mich mit Mühe auf und blickte lange Lauf das junge Mädchen, das Pferd und das Heide⸗ kraut und Gras der Umgebung. Als meine Augen den ihren begegneten, ſagte ſie: „Was haben Sie hier zu ſuchen? raus mit der Sprache!“ Sie hatte eine ſtchöne Stimme, aber ſo gebieteriſch hatte ich noch i niemanden, ſelbſt meine Lehrer nicht, ſprechen bören. Der Ton zwang mich, trotz meiner Schlaftrunken⸗ heit mich etwas zuſammenzunehmen. „Das möchte ich ſelbſt gerne wiſſen,“ antwortete ich. Die Falte zwiſchen ihren Augenbrauen wurde ſtär⸗ ker, und ich ſah, wie ihre ſchlanken Finger ihre Reit⸗ gerte feſter umklammerten. „Lügen Sie nicht!“ befahl ſie.„Sie haben hier im Freien übernachtet. Haben ſich natürlich ver⸗ ſchlafen, und da habe ich Sie ertappt, bevor Sie auf⸗ wachen und ſich verſtecken konnten. Nun erzählen Sie mir leine Märchen! Sie haben draußen ge⸗ ſchlafen, um die da zu beobachten.“ Sie hob ihre Gerte und deutete damit auf die Wieſen, die hinter ihr lagen. Jetzt ſah ich einige Rennpferde, die auf einer Weide im Schritt bewegt wurden. Ich zählte ſie ganz mechanisch: eins, zwei, drei, vier, fünf. Jetzt verſtand ich, was ſie meinte. Sie mußte gedacht haben, ich hätte mich hier oben verſteckt, um die Rennpferde zu beobachten. „Autwopeten Sie!“ befahl ſie.„Darum ſind Sie doch hier?“ 05 lich dumm gelächelt haben. goeſehen! Ich schüttelte meinen Kopf und muß dabei ziem⸗ „Nein, deswegen nicht,“ ſagte ich.„Pferde? Du lteber Himmel! Das ſind wohl Reunpferde, ja? Ich habe in meinem Leben noch nie ein Pferderennen Nein, deswegen bin ich nicht hier.“ fragte ſie und „Warum ſind Sie denn aber hier?“ a „Sie— ſah mich mit wachſendem Erſtaunen au. Sie ſprechen wie ein gebildeter Menſch, Sie ſind gut angezogen, Sie— was bedeutet das? Dies hier iſt privater Grund und Boden, er gehört mir. Was haben Sie hier zu ſuchen? Warum haben Sie hier geſchlafen? Sehen Sie! Ihre Kleidung iſt vom Tau ganz durchnäßt!“ Das ſchien mir ganz nebenſächlich zu ſein. Aber als ich mich anſah, bemerkte ich, daß mein blauer Serge⸗Anzug mit Tau bedeckt war. l ſah, verſuchte ich aufzuſtehen; erſt kam ich auf die Wie ich das Knie, daun richtete ich mich ganz auf, und ſchon tau⸗ melte ich wie ein Betrunkener. Blitzſchnell legte ſie ihren Arm um meine Schulter, und ihre Stimme klang heſorgt. „Was fehlt Ihnen?“ rief ſie.„Sind Sie krank?“ Ich verſuchte mit größter Anſtrengung aufrecht zu ſtehen und packte den Sattel des Pferdes. Es war ein krätiges Tier, und das Gefühl, mich an ihm anhalten zu können, gab mir einige Sicherheit. Jetzt brachte das junge Mädchen aus einer Taſche ihrer Reitjacke eine kleine ſilberne Flaſche hervor, ſchraubte den Deckel ab und reichte ſie mir. „Trinken Sie!“ befahl ſie. Ich trank; es war guter alter Kognak, Er ſtärkte mich, gab mir mein Gleichgewicht wieder und rief die Erinnerung an Holliment und geſtern abend zu⸗ rück. Ich gab ihr die Flaſche mit einem Kopfnicken zurück und blickte mich dann langſam um. Ich ſah Unten ein Tal liegen, daun welliges Gelände, und hier und dort einen Kirchturm oder die Giebel eines Landſitzes oder Bauernhauſes; in einiger Entfer⸗ nung im bläulichen Dunſt die Dächer und Türme einer Stadt, und gleich dahinter das Meer. Ich zeigte auf die Stadt. „Was iſt das für eine Stadt da drübem?“ fragte ich. „Das?“ rief ſie aus.„Portsmouth!“ Ich richtete mich an der Schulter des Pferdes auf. „So, ſo,“ ſagte ich.„Das letzte, woran ich mich erinnern kaun, bevor Sie mich weckten, iſt, daß ich von Portsmouth in einem Auto wegfuhr! Ich weiß genau ſo wenig wie Sie, wie ich hierher gekommen bin. Ich glaube, man hat mir ein Schlafmittel ge⸗ geben. Wo bin ich denn?“ Vor Erſtaunen öffnete ſie ihre Augen ganz weit, doch antwortete ſie ſofort. „Wo Sie ſind? Dies hier iſt Gut Chilverton, zwölf Meilen pon Portsmouth. Sie ſagen, Sie wären in einem Auto pon dort abgefahren? Wann?“ „Gegen Mitterngcht“, antwortete ich.„Aber an welchem Tag das war, weiß ich nicht. Ich muß be⸗ täubt worden ſein. Sobald ich im Auto ſaß, ſchlief ich augenblicklich ein, und dann kann ich mich an nichts mehr erinnern. Gibt es— führt irgendeine Straße von Portsmouth über dieſe Wieſen nach London?“ „Keine direkte Straße“, antwortete ſie,„aber fünfzig Schritt von hier entfernt, grade hinter dem großen Ginſterbuſch, liegt eine Straße. Wer hat Sie gefahren?“ „Hm“, ſagte ich.„Das möchte ich wiſſen. jetzt bin ich mir nicht mehr ganz ſicher. Ich dachte aber es hat keinen Zweck, nachzugrübeln. Betäubt? Natürlich, es war der Whyski vor der Abfahrt!“ „Waren Sie betrunken?“ fragte ſie plötzlich ganz geradezu. „Betrunken? Nein!“ lachte ich.„Wenn Sie wüß⸗ ten.. Ich ſtockte. Ich hatte mein Taſchentuch aus der inneren Rocktgſche holen wollen, und dabei hatte ich noch etwas anderes in der Taſche gefühlt. Geld! Münzen! 5 „Donnerwetter!“ ſagte ich. zu bedeuten?“ Ich holte die Münzen heraus und ließ ſie in meine Hand fallen— Sovereigns! Es wollte gar kein Ende nehmen. Meine Hand war kaum groß genug! Damals war eine Goldmünze etwas ganz Alltägliches, trotzdem ſchrie das junge Mädchen vor Ueberraſchung auf. „Ja“, ſagte ich,„mir geht es auch ſo. hallo! da iſt ja noch etwas.“ In meiner Taſche ſteckte noch ein zerknittertes Stück Papier Ich nahm es heraus und faltete es, ſo gut es mit einer Hand ging, auseinander. Darauf ſtand in Bleiſtift geſchrieben:„Halten Sie den Mund!“ Ich merkte, ſie hätte den Zettel gern geleſen, aber ich wollte ihn ihr nicht geben. Ich legte ihn mit dem Gold in die Taſche zurück, ſah ſie an und ſagte höflich: „Was hat denn das Aber— Deun bracht. Im Alpenvorland Bayern und öſtlich der Elbe iſt das Wetter noch beſſer. Es iſt mäßig warm, bei leichten Südoſtwinden. Flugwetler Weſtlich der Elbe liegt ein Schlechtwettergehiet mit Regen, ſchlechter Sicht und böigen bis ſtürmi⸗ ſchen Weſtwinden. Der Oſten hat wolkiges Wetter mit friſchen, von Oſt nach Süd wehenden Winden bei guter Sicht. Waſſerſtandsbeobachtungen im Mouat September Abele Pegel 19. 20 22. 23 25, Jeeckar⸗Vege. 20. 22. 26,25. Hafel.810,80 88.77 0% Schuſterinſe. 1,40 12000.65 12 Mannheim 5 10 dec 308,19 Fehl 5% 602.60 2,62 20 Jagel 9,88 9,86 0,4.67 Maxau.404.304 30.35 448 Dlochingen.8.280,08 Mannbeln 6288.20.17 881 320 Heitbronn 1,1648 1,014 Kaub 080510 34 23 i N Köln.95.97 92228 2,43 —.—TK——vͤ——̃— Chefredakteur Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton Dr. Steſan Kayſer-fommuümalpolitik. Lokgles: Rich ard Schönfelder— Sport u. Vermiſchtes Willy Müller- Handelsteil: i. B. Franz N Ge- richt u. alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teklungen. Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. mb.., Manndeim. K 1,—6 8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rlictporto „Es tut mir ſehr leid, daß Sie mich auf Ihrem Grundſtück gefunden haben. Ich bin Ihnen für den Kognak und für Ihre Teilnahme ſehr zu Dank ver⸗ pflichtet. Offen geſagt— ich wurde ganz durch Zu⸗ fall geſtern abend in ein äußerſt merkwürdiges Aben⸗ teuer in Portsmouth verwickelt. Der Mann, der mit dabei war, verſprach, mich in ſeinem Auto nach London zu bringen, und gab mir vor der Abfahrt einen kräftigen Schluck Whisky. Er mußte ein Schlafmittel hineingetan haben, und dann muß er mich wohl an der Stelle, wo Sie mich fanden, zurück⸗ gelaſſen haben, Ich werde aber jetzt gehen. Nur fühle ich mich noch etwas ſchwindelig und übel, gibt es vielleicht einen Gaſthof oder ein Bauernhaus in der Nähe, wo ich mich eine Zeitlang ausruhen könnte?“ Sie hatte die ganze Zeit über aufmerkſam zu⸗ gehört und mich dabei forſchend angeſehen, jetzt zog ſie, ohne ein Wort zu verlieren, eine ſilberne Pfeife aus der Taſche und blies darauf. Ein Mann, den ich in einiger Entfernung zu Pferd bemerkt hatte, drehte ſich bei dem Pfeifenſignal raſch um und kam heran⸗ galoppiert. Er hatte ein ſcharf geſchnittenes Geſicht und kluge Augen, und als er ganz nahe heran⸗ gekommen war, ſah er mich forſchend an. „Bradgett!“ ſagte.„Ich gehe nach Haus. Küm⸗ mern Sie ſich um alles, ich komme heute früh nicht mehr her.“ Der Mann legte nach Stallburſchenart die Hand an die Mütze und ritt ſchweigend fort. Das junge Mädchen wandte ſich an mich. „Kommen Sie mit mir“, ſagte ſie.„Ich werde Ihnen etwas Frühſtück geben. Halten Sie ſich am Sattel feſt, da werden Sie beſſer gehen können“ Ich war recht froh dies tun zu können, denn ich fühlte mich noch elender als vorhin. „Sie ſind ſehr liebenswürdig einem vollkommen Fremden gegenüber, den Sie noch dazu unter ſo eigenartigen Umſtänden gefunden haben,“ ſagte ich, als ſie mich den Abhang hinunterführte.„Darf ich fragen, wem ich zu ſo großem Dank verpflichtet bin?“ Sie ſah mich ſonderbar an, dann lächelte ſie. „Sie ſagten doch, Sie wären noch nie bei einem Pferderennen geweſen?“ bemerkte ſie. „Niemals!“ ſagte ich.„Alles, was mit Pferde⸗ rennen zuſammenhängt, iſt mir ein Buch mit ſie⸗ ben Siegeln.“(Jortſetzung folgt) 5 8. Seite/ Nummer 444 Donnerstag, 25. September 1930 Das Konkursverfahren über das der Firma Centralheizungsgeſellſchaft m. b. H. anntmachungen in Mannheim wurde nach Abhaltung des Schluß termins aufgehoben. Mannheim, den 148 20. September 1930. Bad. Amtsgericht B. G. 5. Vermögen IRR Am 12. Okjober Anl. JeröHkenpchmgen der dtalt Kannbein Arbeitsvergebung. Verputzarbeiten Neubau Volksbad, ſtadt. Mittelſtr. 30, wo (äußerer Faſſadenputz) Neubar Mütterberatungsſtelle Zweigſtelle des Fürſorgeamts in ſoweit vorrätig, erhältlich und die Zeichnungen eingeſehen werden können. Einreichungstermin: Dienstag, 30. September 1930, vorm..00 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 20. Oktober 1930. Nr. 124. (21) Zuſchlagsfriſt: Hochbauamt. Zwangsversteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notarlat am Donnerstag, den 13. Nov. 1930, vorm.%½ Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, X 1, 4 * die Grundſtücke des. Dr. Georg Heinrich Lang, Fabrikant in Mannheim. Die Verſteigerung wurde am 11. Juli 1930 vermerkt. 5 über die Grundſtücke ſamt Schätzung kann jeder⸗ V Rechte, noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind in der Verſteigerung vor der Auf⸗ im Grundbuch mann einſehen. ſpäteſtens forderung zum Bieten Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, 55 ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erxlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ 99 5 ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, Mannheim, auf Gemarkung 12 Die Nachweiſungen die am 11. Juli 1930 anzumelden und bei Recht gegen die Ver⸗ ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Grundbuch von Mannheim, Band 500, Heft 13, 1. 17058 Induſtriehafen, Frieſenheimerſtr. 6a, Hofreite 51 Ar 29 qm; mit Gebäulichkeiten, Wohnung, Werkſtatt, Magazin, Lager ete., 5— 2. 17057 dito, Frieſenheimerſtr. 6, Induſtrie⸗ gelände, 50 Ar; 8. 17 051 dito, Hofreite mit Gebäuden, 29 Ar 67 qm. Schätzung zuſammen: 174000 R. LJ. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht. Zwangs versteigerung Freitag, den 26. Septbr. 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich versteigern: 1 Klavier, 1 Regiſtrierkaſſe„Anker', 1 Damenfahrrad, 2 Schreibmaſchinen, 2 Laden⸗ Agar 1 Rollwagen, 1 Landauer, eine Partie igarillos, 1 Büfett und ſonſtige Möbelſtücke. Mannheim den 25. September 1930. 12 914 Stephan, Gerichtsvollzieher. Zeugen zu dem Autounfall am gesucht 16. Juli 1930, nachm. für und der Neckar⸗ Nähere Auskunft im Baubüro Volksbad, Ausſchreibungsbedingungen, Büro mit zum sonnigen süden Der große Erfolg von 1930 sind unsere billigen Reisen an die Adria Sie im Herbst fährt ab MüNenEN ein schönsten Plätzen 19. Ontober ARE 183 4Tʃʃ Adr Sonderzug über Salzburg-Tauernbahn zu den Rückkehr am Tage mit Bahnfahrt, Schi- fahrt hin u. zurück, Woh- nung, voller Verpflegung. Trinkgelder ete. das führende insel. bad Dalmatien's ee eee das Weltbad an der 1 1 an der blauen Adria 100. — bg. Andere preiswerte Vom.-12. Oktober Bozen Weinlese Ak. 128. Meran Traubenkur Ak. 132.— Vom 19.26. Oktober eine unser. schönsten Gesellschajts-Reisen Triest Venedig Gardasee Ak. 155.— Reisen ab München: Vom.-19. Oktober Auforeise Iialien dureh die Alpen bis nach Rom, an die Adria, in die Dolo- miten, zu Htunstorte ein bisber unerreicht schönes Programm. 15 lage mit Fahrt. Hotel und voller Ver- pfllegung Mk. 375 Abbazia- Venedig Vom 13.26. 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