10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 1 5 2 2 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus 5 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, aw I. g. zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkagufspreis Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Spor! der N. A. 5.„ Aus der Well der Technik„ Kraftfahrzeug und Verkehr„Die fruchtbare Scholle* Steuer, Seſetz und Necht„Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend„ Mannheimer Neiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung Aus Zeit und Leben» Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Freitag, 26. September 193 ee 141. Jahrgang— Nr. 445 lter? Die Veratung der Reichsregierung über ihr neues Sachprogramm Enoͤgültige Beſchlüſſe noch nicht gefaßt Ein groteskes Mißverſtändnis „ Entſcheidung erſt morgen 2s! Draßhtbericht unſeres Berliner Büros ase Berlin, 26. Sept. Das Reichskabinett, das nach ſeiner Nachtſitzung bereits um 11 Uhr ſich wieder verſammelte, ſetzte nach ana einer längeren Mittagspauſe um 4 Uhr die Aus⸗ — ſprache über das Sachprogramm fort. Es lag iin der Abſicht der Regierung, über ihre Projekte, * namentlich die in Erwägung gezogene Kürzung 4 der Beamtengehälter vor Abſchluß der Be⸗ * ratungen nichts in die Oeffentlichkeit dringen zu laſ⸗ ſen, um eine vorzeitige Diskuſſion zu verhüten. Es hat ſich aber wieder einmal gezeigt, daß man ſelbſt in dem engen Gremium des Kabinetts nicht vor In⸗ diskretionen geſchützt iſt. Wie zu erwarten war, hat die Nachricht, daß eine Herabſetzung der Be⸗ amtenbezüge in Ausſicht genommen ſei, in der Beam⸗ tenſchaft lebhafte Beunruhigung hervor⸗ gerufen. Demgegenüber weiſt man in Regierungs⸗ kreiſen darauf hin, daß eine wirkliche Sanierung des Etats kaum eine andere Möglichkeit offen laſſe. Das Budget ſetzt ſich zuſammen zu einem Teil aus zwangs⸗ läufigen Poſten, die Streichungen nicht zulaſſen, wei⸗ ter aus Perſonalausgaben und ferner den üblichen Poſitionen, an denen Erſparniſſe von min⸗ deſtens 150 Millionen vorgeſehen ſind neben der gleichen Summe, die bereits aus dem diesjährigen 1822 Etat geſtrichen wurde. Es ſei denkbar, daß auch über 69 dieſe 150 Millionen hinaus noch eine kleinere Summe N eingeſpart werden kann. Dann aber ſei man an der Hoöchſtgrenze angelangt. Da dieſe Kürzungen aber nicht ausreichen, ſo bleibe nur die Wahl zwiſchen neuen Steuern oder . einer Herabſetzung auch der Perſonalausgaben. weiſe die weit hinter den Erwartungen zurückge⸗ bliebene Minderung der Einnahmen aus den zur Beſeitigung des letzten Defizits ausgeſchriebenen Steuern. Infolgedeſſen müſſe der Gedanke einer Minderung der Beamtengehälter in Erwägung ge⸗ zogen werden. Dieſer Argumentation der Regierung N wird das Bedenken entgegengehalten, daß durch eine neue und dauernde Kürzung der Beamtengehälter die Kaufkraft wiederum beträchtlich herabgeſetzt werde, ſo daß man ſich gewiſſermaßen im Kreiſe drehe. Die verheißene Senkung der Preiſe, ſo wird weiter geltend gemacht, ſei bisher nicht in dem Ausmaß erfolgt wie die Bevölkerung es wohl erwartet hatte. a Die Regierung iſt ſich natürlich darüber im Kla⸗ f ren, daß ein weiterer Abbau der Beamtengehälter auf U Daß die Steuerſchraube bereits überdreht ſei, be⸗ außerordentliche Widerſtände bei den parla⸗ 5 mentariſchen Körperſchaften 5 1 ſtoßen würde. Man weiſt in dieſem Zuſammenhang f darauf hin, daß, wenn die Kürzung der Beamten⸗ gehälter auf Länder und Gemeinden dus ge⸗ dehnt werden ſoll, es zu dieſer Maßnahme einer verfaſſungsändernden Mehrheit bedürfe, die übri⸗ feit- ort. 1 gens auch dann nbtig ſei, wenn etwa der Reichsrat 1 Eeinſpruch erhebe. Eine ſolche Zweidrittelmehrheit zu 2 f erlangen, erſcheint aber unter den gegenwärtigen 18 parlameuntariſchen Verhältniſſen nahezu ausſichtslos. ö 4. Kurz nach ſieben Uhr vertagte das Kabinett die St. Weiterberatung auf heute. Irgen d welche Be⸗ . ſchlüſſe ſind noch nicht gefaßt worden. n Alles was bisher über den Inhalt der Beratungen 8 f in die Oeffentlichkeit gedrungen iſt, ſtellt noch keines⸗ * wegs endgültige Ergebniſſe dar. So befindet ſich auch 3 i die Frage einer Herabſetzung der Beamtengehälter noch immer im Stadium der Dis kuſſion. 5 Das gilt namentlich auch von den Staffelf ätz e n, icht die im Kabinett vorgeſchlagen, aber bisher von ihm pät. noch nicht gutgeheißen ſind. Die Regierung wird früheſtens am Freitag die Beratungen abſchließen. Wahrſcheinlicher aber iſt, daß ſie ſich noch bis Sams⸗ ten tag hinziehen werden. 639 N 5 . 5 Beſprechung Brüning Curtius in Baden? Paris, 26. Sept. Der Genfer Sonderbericht⸗ 1 des„Petit Journal“ berichtet, daß Ende dieſer Woche in einer kleinen badiſchen Stadt, den Reichskanzler Dr. Brüning zum Ferienaufent⸗ halt nehmen werde, eine Zuſammenkunft mit Reichs⸗ außenminiſter Dr. Curtius, der von Genf kom⸗ men werde, ſtattfinden werde. 2 Telegraphiſche Meldung — Berlin, 26. Sept. Im Laufe des geſtrigen Abends traf in der Reichshauptſtadt und in anderen Städten, auch des Auslandes, das Gerücht ein, daß auf Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Curtius ein Anſchlag verübt worden ſei. Die Zeitungsredaktionen wurden mit Anfragen aus dem In⸗ und Auslande be⸗ ſtürmt. Es erwies ſich ſehr bald, daß das Gerücht, das in weiten Kreiſen gewaltiges Aufſehen erregte, auf einem grotesken Mißverſtändnis be⸗ ruhte. Die Berliner Funkſtunde ſandte geſtern abend ein Vorſpiel von Erich Ebermayer, das den Titel führte„Der Miniſter iſt ermordet“ und die Ermordung Rathenaus behandelt. In einer ſzenenmäßig vorgeſehenen Unterbrechung des Vor⸗ ſpiels kündigte der Anſager gemäß der Regievor⸗ ſchriften an:„Der Reichsaußenminiſter iſt um 20,03 Uhr ermordet worden.“ Eine Anzahl der Hörer, die nur dieſe Worte ver⸗ nahmen und die Meldung für eine der Tages⸗ nachrichten des Berliner Senders hielten, glaubte auf Grund einer noch ungeklärten Ideenaſſoziation, daß ein Revolveranſchlag auf den Reichsaußen⸗ miniſter in Genf verübt worden ſei. Auf dieſe Weiſe wurde das wilde Gerücht in Umlauf geſetzt. * Auch in Mannheim war dieſes„wilde Gerücht“ verbreitet. Die Redaktion der N. M. Z. wurde dieſer⸗ halb im Laufe des Vormittags telephoniſch mit zahl⸗ reichen Anfragen beſtürmt. Hilferdings Standpunkt Drahtbericht unſeres Berliner Büros 25 f Berlin, 26. Sept. Ueber die parlamentariſche Konſtellation läßt ſich in der„Geſellſchaft“ der ehemalige Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Hilferding aus. Die Gedanken⸗ gänge, die er entwickelt, ſind nach mehr als einer Richtung hin intereſſant. Sie zeigen nämlich ziem⸗ lich unverhohlen das Dilemma auf, in dem ſich die Sozialdemokratie befindet: Auf der einen Seite be⸗ fürchtet ſie bei einer Beteiligung oder auch nur einer à la Suite⸗Stellung zur Regierung, weitere Wähler⸗ maſſen an die Kommuniſten zu verlieren, auf der anderen Seite hegt ſie ſchwere Beſorgniſſe vor der Möglichkeit einer rechtsradikalen Regierung. Aus dieſer Zwickmühlenſituation ſchreibt Hilfer⸗ ding: „Gelingt es nicht, den parlamentariſchen Boden zu erhalten, dann wird es umſoweniger gelingen, die Sozialpolitik zu erhalten und ſpäter fortzufüh⸗ ren, denn Sozialpolitik und Demokratie ſind eins. Umgekehrt: Gelingt es, die Funktion des Reichstags zu ſichern, ſo iſt die Abwehr ſozialer Verſchlechterun⸗ gen möglich, ſolange die Nationalſozialiſten nicht ins Lager der offenen Sozialreaktionäre deſertieren, was ſie zunächſt kaum wagen können.“ Hilferding ſpricht ſich damit alſo für eine Stützung der Regierung aus, wenn er darin auch eine„opfervolle Aufgabe“ erblickt. Er verlangt aber Verſtändnis dafür, daß die Sozial⸗ demokratie als Block gegen Bürgerkrieg und Konter⸗ revolution erhalten bleiben müſſe. Mit anderen Worten: Es dürften der Sozialdemokratie auf ſozial⸗ politiſchem Gebiet nicht zu große Konzeſſionen zu⸗ gemutet werden. Scheitere der Verſuch zu einer Verſtändigung, dann, ſo erklärt Hilferding, ſtünden wir am Anfang von Kämpfen, deren Verlauf und Ausgang unſicher, deren Opfer an Wohlfahrt unab⸗ ſehbar ſei.. Die Anſichten, die Hilferding hier vertritt, ſind die des gemäßigten Flügels der Sozialdemo⸗ kratie, von dem zur Zeit noch ungewiß iſt, welches Maß von Einfluß er in der neuen Fraktion beſitzt. Strafanträge im Moroprozeß Weſſel % Telegraphiſche Meldung Berlin, 25. Sept. Im Mordprozeß Weſſel ſtellte Staatsanwalt⸗ ſchaftsrat Fiſcher heute folgende Strafanträge: gegen Ali⸗Höhler wegen gemeinſchaftlichen Totſchlags zehn Jahre Zuchthaus, ferner wegen Nöti⸗ gung drei Monate Gefängnis, wegen verbotenen Waffenbeſitzes drei Monate Gefängnis, zuſammen⸗ zuziehen in zehn Jahre drei Monate Zuchthaus, ſo⸗ wie fünf Jahre Ehrverluſt; gegen Erwin v. Rich⸗ ter wegen gemeinſchaftlichen Totſchlags acht Jahre Zuchthaus, wegen verbotenen Waffen⸗ beſitzes drei Monate Gefängnis, zuſammenzuziehen in acht Jahre einen Monat Zuchthaus, außerdem fünf Jahre Ehrverluſt; gegen Joſef Kan dulſki wegen gemeinſchaftlichen Totſchlags ſieben Jahre Zuchthaus, wegen Diebſtahls der Waffe Weſſels drei Monate Gefängnis, zuſammenzuziehen in ſieben Jahre einen Monat Zuchthaus und fünf Jahre Ehr⸗ verluſt; gegen Walter Jambrowſki wegen Mit⸗ täterſchaft am Totſchlag fünf Jahre Zucht⸗ haus, fünf Jahre Ehrverluſt; gegen Frau Sal m wegen Beihilfe zum Totſchlag zwei Jahre Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverluſt. Gegen die übrigen Angeklagten wurden Gefäng⸗ nisſtrafen von 175 bis drei Jahren beantragt. Verſicherungsſchwindel Telegraphiſche Meldung — Berlin, 28. September. In Zuſammenhang mit einem Brande, der in der Wahlnacht im Kaufhaus Platz in Raſtenburg entſtand, glaubt man jetzt, wie dem„Berliner Lokal⸗ anzeiger“ aus Raſtenburg⸗Oſtpreußen gemeldet wird, einem groß angelegten Verſicherungsſchwin⸗ del auf die Spur gekommen zu ſein. Bald nach dem Feuer, das auf Brandſtif⸗ tung zurückzuführen war, wurde der Schwieger⸗ ſohn des Hausbeſitzers, Saffran, vermißt. Zu⸗ nächſt nahm man an, daß er in den Flammen umge⸗ kommen ſei. Dann aber ſtellte ſich einwandfrei her⸗ aus, daß Saffran erhebliche Schwindeleien und Ver⸗ ſicherungsbetrügereien begangen hatte und geflohen war. Jetzt fand man an der Brandſtätte Leichen⸗ teile, und es iſt anzunehmen, daß die Brandſtifter eine Leiche dorthin geſchafft haben, um den Anſchein zu erwecken, daß Saffran ums Leben gekommen ſei. Die Ermittlungen gehen weiter. Der Fall erinnert ſtark an das Verbrechen von Tetzner, der bekannt⸗ lich mit ſeinem Auto einen Mann verbrannte, um ſo ſeinen eigenen Tod vorzutäuſchen. Schwere Anklagen gegen Stalin Drahtung unſeres Pariſer Vertreters § London, 26. Sept. Die„Daily Mail“ erfährt von ihrem diplo⸗ matiſchen Mitarbeiter, daß gegen Stalin von kommuniſtiſcher Seite ſchwere Anklagen wegen Unterſchlagung von Staatsgeldern er⸗ hoben worden ſeien, Stallin habe ſeit längerer Zeit mit Kenntnis der Kommuniſtiſchen Partei große Beträge von Deviſen ſowie Wertſachen in aus⸗ Jländiſchen Banken hinterlegt. Dieſe Be⸗ träge ſeien als eiſerner Fond bezeichnet und zur Finanzierung eines Kampfes gegen eine erfolgreiche Gegen revolution in Rußland beſtimmt. Sta⸗ lin allein kenne den Betrag dieſes Fonds und habe ſich ſtets geweigert nähere Angaben darüber zu machen. Trotzki habe bereits vor längerer Zeit den Verdacht ausgeſprochen, daß Stalin aus dieſen Summen beſondere Anteile für perſönliche Zwecke hinterlegt habe. Jetzt ſeien dieſe Anſchuldigungen von Bucharin wiederholt worden. Stalin wiſſe, daß in einer Bank in Berlin unter dem Namen eines führenden ruſſiſchen Bol⸗ ſchewiſten ein Aktenſtück hinterlegt ſei, das Beweiſe für Stalins Doppelſpiel in der Kommuniſtiſchen Partei und für die Unterſchlagung von Staats⸗ geldern für Stalins perſönliche Zwecke enthalte Rücktritt des Kabinetts Schober Telegraphiſche Meldung — Wien, 25. Sept. Bundeskanzler Dr. Schober Der Miniſterrat hat um 17 Uhr nach halbſtündiger Beratung die Geſamtdemiſſion des Kabinetts be⸗ ſchloſſen. Bundeskanzler Schober begab ſich ſogleich zum Bundespräſidenten Miklas, um ihm das Ent⸗ hebungsgeſuch zu unterbreiten. Der Bundespräſident nahm die Demiſſion an und beauftragte den Bundeskanzler ſowie die Mitglieder der Bundesregierung mit der Fortführung der Geſchäfte. Kurz darauf erſchien auf Einladung des Bundes⸗ präſidenten der Präſident des Nationalrates Dr. Gürtler, mit dem der Bundespräſident längere Zeit konferierte. Für morgen früh iſt eine Einladung an den Obmann des chriſtlich⸗ nationalen Clubs im Nationalrat, Abg. Dr. Bureſch, ergangen. Wer wird Schobers Nachfolger Heeresminister Vaugoin Wien, 25. Sept. In hieſigen politiſchen Kreiſen beſteht faſt allgemein die Anſicht, daß nach üblichem Brauch Miniſter Vaugoin mit der Neubildung des Kabinetts betraut werden wird. Dr. Seipel nach Wien zurückberufen Kowno, 25. Sept. Der frühere öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Seipel, der geſtern hier ein⸗ traf, um Vorträge über die Verhältniſſe in Oeſter⸗ reich zu halten, erhielt heute nachmittag ein Tele⸗ gramm über die Demiſſion der öſterreichiſchen Re⸗ gierung. Dr. Seipel wurde aufgefordert, ſofort zu⸗ rückzukehren, um an Verhandlungen über die Neu⸗ bildung des Kabinetts teilzunehmen. Er hat alle Vorträge abgeſagt, da er Kowno ſoſort verlaſſen muß. f Die deutſchfeindlichen Kundgebungen in Prag — Prag, 25. Sept. Die Poltzeikorreſpondenz mel⸗ det u..: Vor 11 Uhr nachts ſammelte ſich heute in der Engliſchen Straße in Weinberge eine große Menge von Demonſtranten an, die in Richtung gegen den Friedensplatz ziehen wollten, jedoch von der Wache zerſtreut wurden. Bei den Demonſtrationen am Donnerstag wurde an einigen Stellen vom Gummiknüppel Gebrauch zemacht. Im ganzen wur⸗ den 60 Perſonen feſtgenommen. Bei den Zwiſchen⸗ fällen wurden zwei Gendarmen und einige Wachleute verletzt, von denen einer ins Krankenhaus gebracht werden mußte.. eee ee 2. Seite/ Nummer 445 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Hiller als Zeuge vereidigt Ueber Hitlers Vernehmung als Zeuge melden wir in Fortſetzung unſeres Berichtes im geſtrigen Abendblatt noch folgendes:. Hitler erklärt: Der Begriff„nationale Revolution“ iſt für die Nationalſozialiſten eine geiſtige und völkiſche Er⸗ hebung des deutſchen Volkes, eine Erhebung des ge⸗ knechteten Deutſchtums. Eine ſolche Bewegurg wird aber nichtmitillegalen Mitteln vorbereitet. Adolf Hitler Wenn in Deutſchland noch ſo drei Wahlen ſtattfinden, wird die NSDAP. in der Mehrheit ſitzen. Dieſe Bewegung wird kommen, es ſei denn, man gibt dem deutſchen Volke ſeine Lebensmöglich⸗ keit. Deutſchland iſt durch die Friedensverträge ge⸗ knebelt. Die geſamte deutſche Geſetzgebung iſt nichts anderes als eine Verankerung der Friedensver⸗ träge. Wir aber ſehen dieſe Verträge nicht als ein Geſetz an, ſondern als etwas Aufgezwungenes. Wir erkennen unſere Schuld am Kriege nicht an, vor allem nicht für die kommenden Geſchlechter. Wenn wir gegen dieſe Verträge mit allen Mitteln Stellung nehmen werden, befinden wir uns in einer Revo⸗ lution. Wir werden gegen dieſe Verträge vorgehen, ſowohl auf diplomatiſchem Wege, wie wir auch Stel⸗ lung gegen ſie nehmen werden durch ihre reſtloſe Umgehung. Das kann vom Angeſicht der Welt aus als fllegales Mittel angeſehen werden, es geſchieht aber erſt, wenn die Partei mit legalen Mitteln ge⸗ ſiegt hat. Vorſitzender: Hoffen Sie, weite Kreiſe dazu zu bringen, daß gekämpft wird? Hitler: Das iſt unmöglich, weil die Bewegung kein Inſtrument für Gewalt iſt. Die Propaganda, die wir betreiben, iſt minbeſtens ſo gigantiſch wie die Umſtellung zum marxiſtiſchen Gedanken oder die Umſtellung aus dem Feudalſtaat zum demokratiſch⸗ parlamentariſchen Staat. Es kann mir auch nicht eine Sekunde einfallen, daß ein Staat mit einem konſolidierten Heer und einer Polizeitruppe be⸗ kämpft werden könnte. Es wird aber die Zeit kom⸗ men, in der man unſeren Gedankengang der Nation nicht mehr wird verſchweigen können. Es werden 95 Millionen von den 40 Millionen wahlberechtigten Deutſchen hinter uns ſtehen, und ſie werden genau wiſſen, was wir wollen. Ob wir in die Regierung gehen, oder ob wir Oppoſitionspartei bleiben, iſt vollkommen gleichgültig, Aus den 107 Mandaten werden 250 gemacht werden, und wir werden die abſolute Mehrheit haben. Meine Gegner haben nur ein Intereſſe: Die Bewegung als ſtaatsfeindlich hinzuſtellen, weil ſie ſehen, daß ſie ſich auf voll⸗ ſtändig legalem Wege den Staat erobert. Allerdings, ſie haben recht, daß unſer legaler Sieg eine voll⸗ ſtändige Umwälzung bedeutet. Wir werden einen Staat von Eiſenſtärke wieder⸗ herſtellen, das wird die Umwälzung ſein. Vorſitzender: Welche Bewandtnis hat es mit dem dritten Reich? Hitler: Die nationalſozialiſtiſche Bewegung wird in dieſem Staate mit den verfaſſungsmäßigen Mitteln das Ziel zu erreichen ſuchen. Die Verfaſſung ſchreibt uns nur Methoden vor, nicht aber das Ziel. Wir werden auf dieſem verfaſſungsmäßigen Wege die ausſchlaggebenden Mehrheiten in den geſetz⸗ gebenden Körperſchaften zu erlangen ſuchen, um in dem Augenblick, wo uns das gelingt, den Staat in die Form zu gießen, die unſeren Ideen entſpricht. Der Vorſitzende faßte die Ausſagen Hitlers dahin zuſammen, daß die Errichtung des dritten Rei⸗ ches auf verfaſſungsmäßigem Wege erſtrebt werde. Er erſuchte Hitler hierauf um nähere Definierung des völkiſchen Gedankens Hitler: Der ſtaatspolitiſche Gedanke der Gegen⸗ wart und Vergangenheit geht aus dem Begriff „Staat“ hervor. Der Staat iſt Zweck an ſich, für den völkiſchen Gedanken iſt der Staat nur Mittel zum Zweck. Auch eine Armee dient der Erhaltung des Volkstums. Staatsform kann ſich ändern, aber Volk muß in unverändertem Beſtand erhalten bleiben. Vorſitzender: Wußten Sie davon, daß zwei der Angeklagten Anfang November 1929 zum politi⸗ ſchen Büro der NSDAP. kamen? Hitler: Ich habe davon gehört. An ſich empfangen wir grundſätzlich keine Deputationen. Ich habe nie gewußt, daß Zellenbildung beabſichtigt iſt. Ich halte ſeit 1923 keinerlei Ver⸗ bindung mit der Wehrmacht aufrecht. Ich habenie mit Offizieren verhandelt. Ich eine Situation führen, in der Offiziere, wie 1923, in den Konflikt zwiſchen Gefühl und Pflicht gebracht werden. Bezüglich der Finanzierung der Reiſen der Angeklagten befragt, erklärte Hitler, daß er von der Bewilligung von Geldmitteln an die Angeklagten Programm- und Propagandarede hätte erfahren müſſen. Er hält die Bewilligung von Geldmitteln für vollſtändig ausgeſchloſſen. In unſerer Partei wird ein Offizier überhaupt nicht auf⸗ genommen. Wenn ein Reichswehroffizier mich ſprechen wollte, ſo ſagte ich ihm, ich habe die Ueber⸗ zeugung, daß der Geiſt unſerer Reichswehr ver⸗ fehlt iſt. Selbſtverſtändlich werde ich nicht zur Behörde gehen und den Offizier denunzieren; denn er hat nach meiner Auffaſſung nichts Strafbares ge⸗ tan. Ich würde dem Offizier ſagen: Ich halte die Entwicklung der Reichswehr, wie ſie jetzt iſt, für verhängnisvoll, aber ich kann nichts machen. Es iſt Sache der Reichswehr ſelbſt, von ſich aus im innern den notwendigen neuen Geiſt aufzu⸗ nehmen. Vernehmung von Scheringer und Ludin Nach der Mittagspauſe werden Scheringer und Ludin ihre vor dem Unterſuchungsrichter zu Protokoll gegebenen Erklärungen über das Ziel der Münchner Reiſe vorgehalten.— Scheringer Beweismaterial * Staatsſekretär Dr. Zweigert vom Reichs innenminiſterium iſt von der Reichsanwaltſchaft ge laden worden und ſoll darüber ausſagen, welches tatſächliche Material dem Reichsminiſterium des Innern für die umſtürzleriſchen Pläne der NS D A P. vorliege. Er erklärte: Das Reichs⸗ miniſterium des Innern iſt im Beſitz von umfang⸗ reichem Material, aus dem ſich nach ſeiner Anſicht ergibt, daß die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbei⸗ terpartei ſchon ſeit ihren Anfängen umſtürz⸗ leriſche Ziele verfolge. Das Material iſt nie⸗ dergelegt worden in einer Denkſchrift des Reichsminiſteriums des Innern, die eine Ueberſicht über die Entwicklung der Partei und eine Zuſam⸗ menſtellung von Aeußerungen ihrer Führer enthält. Die Denkſchrift iſt von dem Reichsminiſter des In⸗ nern dem Herrn Reichsanwalt zu der beim Reichsgericht ſchwebenden Verhandlungsſache gegen Goebbels eingereicht. Das Material iſt ferner vorgebracht in dem Rechtsſtreit zwiſchen dem Reich und Thüringen vor dem Staatsgerichtshof in der Frage der Polizeikoſtenzuſchüſſe. Das Reichsmini⸗ ſterium des Innern hat ſchließlich noch Material da⸗ für, daß der Führer der NSDAP. Adolf Hitler, vor dem ſogenannten Hitler⸗Putſch gegenüber den zuſtändigen bayeriſchen Stellen Loyalitätserklärun⸗ gen in dem Sinne abgegeben hat, daß er z. B. ehren⸗ wörtlich verſprochen hat, keinen Putſch zu machen, daß er aber trotzdem am g. September 1923 den be⸗ kannten Putſch in München ins Werk geſetzt hat, weswegen er vom Volksgericht München mit 5 Jahren Feſtungshaft beſtraft worden iſt. O u N Es entſpann ſich alsdann eine längere Debatte über die Frage, ob das betreffende Material des Reichsinnenminiſteriums zum Gegenſtand der Ver⸗ handlungen gemacht werden kann oder nicht. Reichs⸗ anwalt Dr. Nagel erklärte, nachdem der Senat dem Antrag auf Vernehmung Hitlers ſtattgegeben habe, müſſe der Gerichtshof davon überzeugt ſein, daß auch die Frage nach den Zis len der NSDAP. als erheblich für dieſen Prozeß zu erachten ſei. Er, der Reichsanwalt, habe dieſe Frage bisher dahin⸗ geſtellt ſein laſſen, müſſe aber, nachdem der Führer der Partei vernommen worden ſei, dafür eintreten, daß das Material des Reichsinnenminiſteriums mit zur Verhandlung herangezogen werde. In längeren Ausführungen widerſpricht Rechtsanwalt Frank dieſem Antrag. Staatsſekretär Zweigert erklärte als⸗ dann, er könne als Zeuge nicht auf Grund eigener Wiſſenſchaft dafür eintreten, daß die amtlichen Feſt⸗ ſtellungen, die dem Miniſterium zugegangen ſind, auch ſtimmen.— Zum Schluß ſeiner Ausführungen erklärte Reichsanwalt Dr. Nagel, daß ſich das Ma⸗ terial des Innenminiſteriums nicht ſo rechtzeitig heranſchaffen und bearbeiten laſſe, daß ein ungeſtör⸗ ter Fortgang des Prozeſſes gewährleiſtet werde. Er ſtelle daher für den Teil der Verwertung dieſes Ma⸗ tertals den Antrag auf Vertagung.— Rechtsanwalt Dr. Sack widerſprach dem Antrag, worauf die Ver⸗ handlung bis 4 Uhr nachmittags unterbrochen wurde. Kundgebungen vor dem Reichsgericht Leipzig, 25. Sept. Die Kundgebungen vor dem Reichsgerichtsgebäude anläßlich der Vernehmung Hitlers im Hochverratsprozeß gegen die Ulmer Reichswehroffiziere haben ſich im Laufe des Vor⸗ mittags verſtärkt. Die Polizei mußte wiederholt in der Mittagsſtunde zur Räumung des Platzes, unter erheblichem Widerſt and der Menge, ſchreiten. Schließlich wurde eine Motor⸗ ſpritze der Feuerwehr auf dem Platz vor dem Reichsgericht aufgeſtellt, damit die Polizei bei wei⸗ terem Vordringen der Menge wirkſamer einſchrei⸗ ten kann. In der Nachmittagſitzung des Hochverratsprozeſſes wurde zunächſt die Frage der Bereidigung der Zeugen von Pfeffer, Weiß, Dr. Wagener und Hitler erörtert. Reichsanwalt Dr. Nagel erklärte in längeren Aus⸗ führungen, daß er den Antrag auf Ablehnung der Vereidigung ſtelle, weil die vier Zeugen der Teilnahme verdächtig ſeien. Ludin habe ſelbſt bekundet, daß das Geſpräch in München ge⸗ endet habe mit einr Verabredung, daß er über ſeine weitere Tätigkeit nach München berichten werde. Auch Hitler habe ſelbſt ausgeſagt, von dem Beſuch der Angeklagten erfahren zu haben. Das ſpreche für den Verdacht der Teilnahme auch in Beßug auf ihn. Ferner bezeichnet der Reichsanwalt die Vernehmung des nationgalſozialiſtiſchen Führers weiſt erneut darauf hin, daß er bereits mehrfach im Laufe der jetzigen Verhandlungen betont habe, daß von Seiten Ludins die Begriffe verwechſelt worden ſein müßten. Wie Rechtsanwalt Dr. Sack an Hand des Pro⸗ tokolls feſtſtellt, hat Scheringer in der Tat von An⸗ fang an erklärt, daß ihm die Aeußerungen Ludins gänzlich unverſtändlich ſeien. Sie widerſprächen un⸗ bedingt dem Ziel der Bewegung, wie es ihm(Sche⸗ ringer) vorgeſchwebt habe. Weiter betonte Sche⸗ ringer erneut, daß die Eiſenacher Reiſe nichts mit ſeiner Reiſe nach München zu tun gehabt habe. Seinen Beſuch in München habe er lediglich als Informationsreiſe aufgefaßt und nicht im Sinne einer Fühlungnahme, wie dies ihm in der Anklage unterſtellt werde. Als ſodann der Vorſitzende er⸗ klärte, daß Staatsſekretär Zweigert ver⸗ nommen werden ſoll, ſtellte Rechtsanwalt Dr. Frank den Gegenantrag, die Herren Goebbels und Goehring„als ebenſo parates Beweismittel“ als Zeugen zu vernehmen. Gegenüber den Ausſagen des Staatsſekretärs Zweigert komme es darauf an, den Sinn der Reden feſtzuſtellen, die zur Stützung der Ausſagen von Staatsſekretär Zweigert wahr⸗ ſcheinlich herangezogen werden würden. für Amſturzpläne von Dr. Goebbels und Goehrig als für den vorliegenden Prozeß unerheblich. Es komme für die Frage nach der Schuld der Angeklagten gar nicht darauf an, welches Ziel die NSDAP. verfolgt habe, ſondern lediglich darauf, welcher Meinung die An⸗ geklagten geweſen ſeien über das, was die NSDAP. möglicherweiſe tun könnte. Auch ſei zu berückſich⸗ tigen, daß gegen Hitler ein Ermittlungsver⸗ fahren und gegen Goebbels ein Vorunter⸗ ſuchungsverfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat ſchwebe. Dann ergriff Dr. Sack das Wort, um in länge⸗ ren Ausführungen den Antrag des Reichsanwaltes als nicht ausreichend begründet zu bekämpfen. Es genüge nicht die Möglichkeit oder die Mutmaßung eines Verdachtes, um die Vereidigung der vier ge⸗ nannten Zeugen auszuſchließen. Rechtsanwalt Kamecke⸗Berlin ſchloß Ausführungen Dr. Sacks an. Das Gericht beſchloß, Hitler auf ſeine Aus⸗ ſagen zu vereidigen, da geſetzliche Gründe für ſeine Nichtvereidigung nicht vorlägen, ſich den die Vereidigung der Zeugen von Pfeffer, Weiß und Dr. Wagner jedoch bis zum Schluß der Be⸗ weisaufnahme aus zuſetzen. Zur Begrün⸗ dung erklärte der Vorſitzende, man könnte fragen, warum der Senat denn Hitler als Zeugen vernom⸗ men habe und jetzt beeidigen wolle. Bei ihm ſei die Sachlage aber weſentlich anders als bei den übrigen Zeugen, da Hitler als Parteiführer wichtige Auf⸗ ſchlüſſe für den vorliegenden Tatbeſtand der Anklage geben konnte, insbeſondere nach der Richtung, ob etwa eine Finanzierung des evtl. hier in Frage kommenden Unternehmens durch den Parteiführer oder die Partei erfolgt ſei, oder auch ſonſtige partei⸗ mäßige Einwirkungen auf die drei Offiziere ſtattge⸗ funden hätten. Nach dem Beſchluß des Senats, Adolf Hitler auf ſeine Ausſage zu vereidigen, erklärte Staatsſekretär Dr. Zweigert, ihm ſcheine aufgrund dieſes Be⸗ ſchluſſes ſeine Anweſenheit zwecklos zu ſein. Staatsſekretär Dr. Zweigert wurde ent⸗ laſſen und verließ mit den übrigen vom Innen⸗ miniſterium entſandten Beobachtern den Sitzungs⸗ ſaal.. Im Anſchluß an die bereits gemeldeten Be⸗ ſchwerden über die Behandlung durch den Unter⸗ ſuchungsrichter— außer Dr. Frank und von Pfef⸗ fer hatte auch Leutnant Huſchenbett über die Be⸗ handlung geklagt, er und alle ſeine Kameraden hät⸗ ten ſich wie Verbrecher behandelt gefühlt fragte der Reichsanwalt, ob die Zeugen ſich verab⸗ redet hätten, welche Beſchwerde über Unterſuchungs⸗ methoden vorzubringen ſeien. Mehrere Zeugen tra⸗ ten vor und ſtellen eine gemeinſame Verabredung entſchieden in Abrede. Nachdem dann noch Oberleutnant Staedke vom Artillerieregiment Nr. 7 in Landsberg am Lech, der mit Scheringern anläßlich eines Kommandos in München in Berührung gekommen iſt, vernommen worden war, ſchlug der Vorſitzende vor, eine große Zahl von Zeugen zu entlaſſen. Von Seiten der Ver⸗ teidiger wurde dem widerſprochen. Es wurden nur die Zeugen Adolf Hitler und Oberſtleutnant Ribbentrop entlaſſen. Dann wurde um 18.45 Uhr die Verhandlung ab⸗ gebrochen, um Freitag, 9 Uhr, ihren Fortgang zu nehmen. Beim Verlaſſen des Gerichtsgebäudes wurde Hitler von einer großen Menſchenumenge, die vor dem Reichsgericht Aufſtellung genommen hatte, ſpontane Huldigungen entgegengebracht. Zu Ausſchreitungen irgendwelcher Art iſt es nicht ge⸗ kommen. Was ſagt das Ausland zu Hitlers Ausſagen? „Proleſte“ aus Frankreich Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 27. September. Die Ausſagen Hitlers in Leipzig, der neue Börſenſturz in Berlin, die Maßnahmen des Kabinetts Brüning haben in der franzöſiſchen Oeffentlich⸗ keit, die ſich gerade etwas beruhigte bzw. ihre Auf⸗ merkſamkeit anderen für Frankreich lebenswichtigen Fragen zugewandt hatte, neue Aufregungen und Beſtür zung hervorgerufen. Die Zeugen⸗ ausſagen Hitlers werden Wort für Wort von allen Zeitungen wiedergegeben und durch Photographien aus dem Gerichtsſaal ergänzt. Die Blätter erheben gegen das Verhalten des Gerichtsvorſitzenden Proteſt, der es dem Führer der Nationalſozialiſten ermöglicht hätte, nicht die Prozeßfragen aufzuklären, ſondern eine große demagogiſche Propagandarede für ſeine Partei zu halten. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt u..: Ein In⸗ dividuum, das als Ausländer für die revolutionäre Agitation im Heere verantwortlich zu machen iſt, wäre in allen Ländern ſeit langem ohne jede Form ausgewieſen worden. An die Seite der Hitleraus⸗ ſagen ſtellen die franzöſiſchen Blätter die Meldungen über den neueſten Börſenſturz, der allein auf das Konto der Hitlerrede komme. Man iſt in Paris der Anſicht, daß Brüning zur Durchführung ſeines neuen Programms darauf verzichten wird, eine parlamen⸗ tariſche Mehrheit zu finden. Eine Kombination, in die die Nationalſozialiſten einbezogen ſein würden, wird ſeit dem geſtrigen Auftritt Hitlers in Leipzig hier für unmöglich gehalten. Ueber die zukünftige politiſche Entwicklung in Deutſchland gibt man ſich den phantaſtiſchſten Spekulationen hin. So ſpricht man von der Bildung eines Kabinetts der ſtarken Wirtſchaftsperſönlichkeiten mit dem Reichsbankpräſidenten Luther als Reichskanzler an der Spitze, wofür beſonders die amerikaniſchen Finanzkreiſe eintreten ſollen. „Ganz ungewöhnliches Aufſehen⸗ in England Drahtung unſ. Londoner Vertreters S London, 26. Sept. Hitlers eigenartige Zeugenausſage vor dem Reichs⸗ gericht hat in England ein ganz ungewöhn⸗ liches Aufſehen erregt und für die deutſche Außenpolitik eine recht ernſte Situation geſchaffen. Es iſt dem Führer der Nationalſozialiſten gelungen, in wenigen Tagen zu gefährden, was deutſche Staats⸗ männer in jahrelanger mühſeliger Arbeit aufgebaut haben, nämlich das Vertrauen des Auslandes in die Aufrichtigkeit Deutſchlands. Nicht ohne warnenden Unterton erinnert heute die„Times“ in einem offenbar inſpirierten Leitartikel daran, daß noch vor ſteben Jahren Deutſchlands Lage in Europa völlig hoffnungslos erſchien, daß ſein internationales Pre⸗ ſtige auf den Nullpunkt geſunken war und ſeine wich⸗ tigſten induſtriellen Bezirke in der Hand ausländi⸗ ſcher Truppen waren. Das Blatt erinnert dann an das Erſtaunen der Welt über den Wie⸗ deraufſtieg des deutſchen Volkes aus die⸗ ſem Elend und weiſt darauf hin, daß dieſe Konſolidie⸗ rung den geduldigen Bemühungen ſolcher Staats⸗ männer wie Rathenau, Dr. Streſemann und Präſident Hindenburg zu verdanken ſei. Das Aufſteigen einer ſtarken deutſchen Partei, die droht, die politiſchen und finanziellen Verpflichtungen abzu⸗ lehnen, die die Führer des deutſchen Volkes während der Jahre des Wiederaufſtieges eingegangen ſeien, müßte ſchwere Zweifel an der politiſchen Vernunft eines großen Teiles der deutſchen Wäh⸗ lerſchaft aufkommen laſſen. Ein weiterer Zuwachs dieſer Partei müſſe den Beziehungen des Deutſchen Reiches zu ſeinen Nachbarn fügen.- Gegenwärtig könne man die Rede Hitlers noch von der komiſchen Seite nehmen und außerhalb Deutſchlands werde ſie vielleicht mehr eine gewiſſe Verärgerung als wirkliche Beunruhigung hervorrufen. Aber es ſei jetzt unmöglich geworden, die Nationalſozialiſten in eine Regierungskoalition einzuſchließen, ohne das Vertrauen des Auslandes in den deutſchen Staat ernſtlich zu erſchüttern. Glücklicherweiſe liege das letzte Wort beim Reichs⸗ präſidenten und ſeinen Ratgebern, die beſſer als Hit⸗ ler darüber unterrichtet ſeien, daß der wirtſchaftliche Wohlſtand und die internationalen Beziehungen Deutſchlands in erſter Linie von dem Vertrauen anderer Nationen abhängen. Auch der„Daily Telegraph“ äußert ſich in ähnlichem Sinne und hält eine Fortſetzung der Koalitionsverhandlungen mit den Nationalſozia⸗ liſten nach der geſtrigen Kundgebung Hitlers für undenkbar. Immerhin macht das Blatt darauf auf⸗ merkſam, daß Hitler zunächſt wur bewieſen habe, daß er Volksmaſſen zu entzün⸗ den vermöge und es bleibt ihm noch der Beweis übrig, daß er ſie auch führen könne. Die Friede Europas ſei vorerſt nicht unmittelbar gefährdet, doch ſei es klar, daß die internationale Stabilität eng. verbunden ſei mit der inneren Ruhe in jedem e Deshalb ſei die neue Entwicklung tinentalen Staat. der deutſchen Politik aufs tiefſte zu bedauern. Wie ſtark übrigens die wilden Drohungen Hitlers auf die Beurteilung der politiſchen Lage in Deutſch⸗ land eingewirkt haben, geht aus den heutigen Ber⸗ liner Berichten der engliſchen Berichterſtatter deut⸗ lich hervor. Erwähnt ſei eine Meldung der„News and Chronicle, in der es heißt: Das poli⸗ tiſche Chaos in Deutſchland iſt jetzt voll⸗ ſtändig. Eine Diktatur iſt zwar unwahrſcheinlich, aber irgend eine Form von Direktorat wird einge⸗ ſetzt werden müſſen.“ —— „Graf Zeppelin“ wieder in Friedrichshafen — Friedrichshafen, 25. Sept. Das Luftſchiff Graf Zeppelin landete heute, von ſeiner Oſtſeefahrt kom⸗ mend, um 17.40 Uhr glatt auf dem Werftgelände. Vor der Landung überflog das Luftſchiff den Landeplatz und warf mittels eines Fallſchirmes die Poſt in zwei Säcken ab. Die Beratung des Wahlgeſetzes — Berlin, 25. Sept. Die Beratungen der Reichs⸗ racts⸗Ausſchüſſe über die Novelle zum Wahlgeſetz werden am Montag, den 6. Oktober beginnen. Am 8. Oktober wird von den Ausſchüſſen auch die Be⸗ ratung des Penſionskürzungsgeſetzes in Angriff genommen werden. Eine Vollſitzung des Reichsrates iſt bisher noch nicht anberaumt. 8 ſchweren Schaden zu⸗ 2 4 4 4 4 5 0 N 8 3. Seite“ Nummer 445 Es iſt nachmittags 2 Uhr. Noch iſt das Neckar⸗ vorland leer. Die Sonne hat ſich bequemt, an dieſem Tage mal wieder etwas wärmere Strahlen auf die Erde zu ſenden, auf daß wir noch einen Nachgeſchmack vom Sommer bekommen. Es iſt zwar nicht un⸗ bequem, aber ungewohnt warm. Meinem Jungen habe ich auch mal einen Drachen angefertigt. müſſen alles können, den Augen der Kinder nicht herabgeſetzt ſein wollen. Erſt wollte ich mich drücken. Zuletzt wurde der Junge aber energiſch und da habe ich ihn geſchickt, Leiſten, Papier, Kleiſter und Bindfaden zu holen. Sonſt iſt er im Einholen ſehr langſam. Wenn man glaubt, er wäre ſchon längſt wieder zurück, dann ſpielt er draußen auf der Straße noch Fußball. Aber in dieſem Falle war er ſo ſchnell zurück, daß meine Frau ganz erſtaunt den Kopf ſchüttelte. Ich habe in meinen Erinnerungen gekramt. Es ſind doch ſchon über 20 Jahre her, daß ich Drachen gebaut habe. Zuerſt habe ich zwei gleichlange Leiſten genommen, die faſt ſo groß waren wie ich. Ich meſſe nur 1,56 Meter. Daraus habe ich ein Kreuz gemacht. Das war noch leicht. Aber dann mußte die Querleiſte gebogen werden und dabei habe ich mindeſtens vier Stück zerbrochen. Erſt die fünfte hielt. Dann habe ich ſämtliche Enden der Leiſten mit einem Bindfaden verbunden. Und dann ging das Kleben los. Papier war in mehreren Farben da. In die Mitte kam ſchönes, blaues und an alle vier Spitzen grünes. Als wir das Gleichgewicht prüften, lag der Drachen ganz auf einer Seite. Das darf nicht ſein. Da bringt mein Junge eine ganze Menge runde, unterteller⸗ große bunte Papierſcheibchen. Damit haben wir die leichtere Seite beklebt. Ein Papierſcheibchen neben dem anderen. Um etwas Abwechſlung in die Ge⸗ ſchichte zu bringen, haben wir hier noch einen drei⸗ eckigen bunten Fetzen und dort einen bunten roten Keil hingeklebt. Da war die leichte Seite zu ſehr beklebt hatten, wodurch ſie zu ſchwer geworden war, mußten wir auf der anderen Seite auch noch einige Kreiſe kleben. Als das Gebilde fertig iſt, ruft mein Junge ganz erſtaunt aus:„Du, Vater, der Drachen ſieht ja genau ſo aus, wie das Bild, das wir kürzlich in der Kunſthalle geſehen haben. Weißt Du, das war auch ſo bunt und da waren auch ſolche bunten Kreiſe, Dreiecke und Keile drin. Der Keil ſah gerade ſo aus, als ob er alle Kreiſe durchſtechen wollte.“ Ich habe erſt ganz beſtürzt meinen Jungen, dann den Drachen und dann mich ſelbſt im Spiegel betrachtet. „Sollte an mir denn ein berühmter Maler verloren gegangen ſein?“ Väter wenn ſie in Der Drachen war nun fertig. So ſchnell iſt es allerdings nicht gegangen, wie ich hier geſchrieben habe. Wir hatten um 2 Uhr nach⸗ Mittags angefangen. Als das bunte Gebilde fertig war, ſchlug die Uhr 8 Uhr. Alſo hatte es an dem Tage mit dem Steigenlaſſen keinen Zweck mehr, ſo ſehr mich der Junge auch quälte. Am nächſten Mor⸗ gen quälte er wieder. Da hatte ich aber keine Zeft und den nächſten Tag auch nicht. war ein Samstag— ſollte es losgehen. Vorher ſollte der Junge noch etwas Bindfaden holen. Er wollte micht. Da fiel mir auch auf, daß er am letzten Tage nichts mehr vom Steigenlaſſen ſagte. Eine Ahnung durchzuckte mich.„Wo iſt der Drachen“, herrſchte ich ihn an.„Ich weiß nicht“, antwortete er kleinlaut. Ich durchſuche die ganze Wohnung, aber kein Drachen iſt zu finden. So nach und nach erfuhr ich alles. Der Junge war allein mit dem Drachen zum Neckar gegangen. Bindfaden hatte er ſich von ſeinem Spargeld geholt. Der Drachen habe ſo ſtark gezogen, erzählte der Böſewicht, daß der Bindfaden geknackt und er beinahe auf den Rücken gefallen ſei.„Ja, aber der Drachen hat ja noch keinen Schwanz gehabt, der konnte doch ſo nicht aufſteigen. Der mußte doch Purzelbäume in der Luft ſchlagen“, wage ich zu be⸗ merken.(Ich kannte bis dahin nur Drachen mit Schwänzen.) Da ereiferte ſich der Junge.„Der Dra⸗ Aber dann— es chen iſt gleich geſtiegen. Hat keinen einzigen Salto geſchlagen. Es gab keinen am Neckar, der ſo ſchön ausſah und ſo ſchnell und ſicher ſtieg. Nachher, als der Faden geknackt war, ſtieg er immer noch weiter, bis ich ihn nicht mehr ſehen konnte.“— Ich habe nicht ſchimpfen können. Ordentlich ſtolz bin ich auf mich geworden. Wenn der ſchwanzloſe Drachen noch nicht erfunden worden wäre, dann hätte ich ihn ja entdeckt, kam es mir in den Sinn. So geht es mir aber immer. Stets iſt mir einer zuvorgekommen.— Na, einen Drachen habe ich nicht mehr gemacht, aber dafür intereſſiert habe ich mich. r Emil:„Meenſcht, daß mer mit dem Drache in die Stradosfeere kumme, Babbes“ auch auf Drachen. So gegen Heute warte ich Ein 12jähriger Schüler drei Uhr kommt der erſte. bringt ihn, der größer iſt, als er ſelbſt. Aber Fach⸗ mann iſt er. Das merkt man ſofort. Erſt prüft er die Windrichtung. Dann kalkuliert er die Wind⸗ ſtärke.„Der Wind geht etwas ſtark“, meint er zu ſeinem Begleiter, einem Jungen, der etwa 2 Jahre jünger iſt und dienſteifrig ſeinem größeren Freunde hilft,„ich glaube, wir können die Querleiſte etwas ſtärker anſpannen.“ Und ſie biegen die Leiſte ſtärker. 8 „Warum iſt denn das? Die beiden Ich frage: Als ſei es die ſelbſt⸗ gucken mich verächtlich an. verſtändlichſte Sache von der Welt, bekomme ich die Worte hingeworfen: „Bei ſchwachen Winden läßt man die Leiſte nach, damit er dem Wind eine größere Fläche zukehrt, die natürlich bei ſtärkeren Winden verringert werden muß.“ Ich war etwas klüger geworden.— Die Jungens beginnen nun den Aufſtieg in die Wege zu leiten. Da der Wind ziemlich ſtark geht, brauchten ſie nur 100 Meter Auslauf. Der treue Gehilfe geht mit dem Drachen, der ſchön rot und grün ausſteht und einen ſilbernen Stern in der Mitte hat, die Strecke zurück. Der andere läßt Bindfaden abrollen. Dann kommt das Kommando„Los“, der Junge läuft und langſam hebt ſich der Drachen in die Luft. Es ſcheint, als behage ihm der Aufſtieg noch nicht. Als ſei er noch zu erdgebunden. Unſicher torkelt er noch etwas in der Luft. Manchmal möchte er auch wieder zurück zur Erde. Aber dann gibt ihm der Junge einen energiſchen Ruck, läuft auch noch ein paar Schritte in entgegengeſetzter Richtung und dann muß er, ob er will oder nicht. Der Beſitzer des ſtolzen Luftſeglers hat aber auch ſchon mehr Faden abrollen laſſen. Der Drachen ſteht ſchon ſicher 200 Meter weit. Und jetzt, wo er auch ſchon eine ziemliche Höhe erreicht hat, iſt er ſicher geworden. Es gefällt ihm dort oben. Er klettert noch mehr und ſchwankt nur wenig. Verächtlich ſchaut er auf die Erde, auf all das kribbelnde Leben da unten hinab. Er ſummt ein Lied von Freiheit, vom ſtolzen Herrſchen, von Erhabenheit, vom Losgelöſtſein aus allem All⸗ tag. Weit, weit liegt die Erde zurück. Mittlerweile ſind auch noch mehr Drachen gekom⸗ men. Einer nach dem anderen ſteigt in die Luft. Immer geht aber das Steigen nicht ſo ſchnell von⸗ ſtatten. Manchmal ſchlägt einer Purzelbäume in der Luft. Dann muß man wieder von vorn anfangen, den Drachen verſtellen oder einen Konſtruktionsfeh⸗ ler abändern. Mit neuen Hoffnungen wird er dann auf ſeinen weiten Weg geſchickt. Oftmals auch wird er ganz verkehrt bedient. Mit jähem Sturz ſtürzt er unaufhaltſam in die Tiefe, zerſchellt am Boden. Nur wenige ſind dann wieder zu flicken. Und wenn ſie auch geflickt ſind, ſind ſie nicht mehr ſo haltbar. Aber der weitaus größte Teil der Drachen ſteigt. Reihenweiſe ſtehen ſie in der Luft. 20— 30— 40— 50—, man kann ſie nicht mehr zählen. Da halten zwei 14jährige Buben ihre gleichfarbigen gelben Drachen. Nur die Ecken ſind mit blauer Farbe abgeſetzt. Sie ſprechen über die anderen Dra⸗ Der Kampf mit dem Drache Wer ſeine Kinner e Freed will mache, Der geb' ihne s Geld for en ſcheene Drache!— Doch bis ſe kumme zu dem Vergniege, Un bis ſo e Drache endlich dut fliege, Des dauert lang,— du meiner Seel! Baßt uff, was ich Eich heit verzehl! Am Sunndag war des Wedder ſchlecht, Der Wind hott bloſe; doch des war recht, Daß ſo e Drache ſchteige dut.— Mei Kinner ſin voll Iwwermut Zum nächſchte Wieſeplatz hingſchprunge. Doch is des Handwerk net gelunge. g Als ich zum Fenſchter guck enaus, Do ſchtehe ſe als noch vor em Haus; Denn— ach— de Schwanz hott ſich verwickelt. — Des hott de Buwi arg genickelt. Ich heer ihn laut zur Schweſchter kreiſche: „Kannſcht du net uffbaſſe beim Schteige?“ Die gauzt:„Baß du doch liewer uff Un wickel doch dein Schnur do nuff Uffs Helzel!“— Awer, ach, der Schreck! Do is des eeni End eweg; Die ganze Schnur hot ſich verwerrt. De Buwi ſetzt ſich hin un plärrt. Sie zetre hin, ſie zetre her Un ſchimpfe duhe ſe immer mehr. Do reißt mer endlich die Geduld „Vun Eich is jeder gleich viel ſchuld! Marſch ruff— hert uff mit denne Boſſe“. (Des Schenne hott mich arg verdroſſe!) Kaum owe, geht die Sach' erſcht los— „Des is dein alder Dickkopp bloß“ „Nee, deener is es,— aldi Gans,— Hätſcht du verwickelt net de Schwanz!“ Die Träne lauf'm grad ſo runner. Ich hau em Jede eeni runner. „Jetzt heert'r uff mit eierm Gſchrei, Schunſcht fliegt des Zeig ins Feier glei!“ Wie ſin ſe do mucksmeiſelſtill! Denn des vun ihne keener will. — doch pleetzlich dut mei Mädel lache: „Weeſcht, Mamme, des war der Kampf mit dem 8 Drache!“ — 8 5 chen in abfälligem Tone. Daß die anderen auch ſolche Farben wählen können. Die Drachen ſind doch alle nicht ſo ſchön wie unſere. Ein Herr hört das Geſpräch, miſcht ſich hinein:„Hört mal, Kinder, die Geſchmäcker ſind doch verſchieden. Der eine liebt Gelb, der andere Rot. Der eine ißt gern Sellerie, der andere Tomaten. Deshalb können ſie aber trotz ihren verſchiedenen Anſichten die gleichen wertvollen Menſchen ſein.“— Die Kinder hören ſich das an, zucken ſkeptiſch die Achſeln und denken ſich ihr Teil. Es iſt ſpäter geworden. 6 Uhr abends. Viel Männer ſind jetzt auf der Wieſe. Alle mit Drachen. Einer erzählt gerade dem anderen:„Ich bin ſonſt furchtbar nervös. Kein Arzt hat mir geholfen. Ich habe ſchon alles vergeblich verſucht. Viel Geld her⸗ ausgeworfen. dann bin ich ruhig. Dann kann ich ſtundenlang ſtill⸗ ſitzen, was mir ſonſt unmöglich iſt. Und das Ange⸗ Wenn ich aber meinen Drachen halte, nehme dabei iſt, die Ruhe hält auch noch an.“ Der 5 andere nickt zuſtimmend. Ich komme in der Dämmerung an dem Karl Reißplatz vorbei. Auch hier derſelbe Betrieb wie auf dem Neckarvorland. Drachen ſteht an Drachen. manchen iſt ſogar das Mannheimer Wappen gemalt. Am Tage darf man hier keine Drachen ſteigen laſſen. Wegen der Flugplatznähe iſt das Verbot erlaſſen worden. Deshalb beginnt hier der Betrieb erſt im Dunkelwerden. ſchon wieder ein. aufgaben machen“, ſprechen ſie ſeufzend. Ein kleines Auf Zwei Brüder holen ihren Drachen Mädchen kommt weinend mit einem zerbrochenen Drachen vorbei:„Ein Junge hat mit der Fauſt draufgeſchlagen“, ſchluchzt die Kleine. Um 9 Uhr iſt alles ruhig. Nur hier und da ſieht man noch Män⸗ ner, die Drachen halten. Seltſame Lichter ſchwanken am Nachthimmel. Rot, blau, grün, in allen Farben. Es ſind Lampions, die man unter die Drachen befeſtigt hat. R Das Ständchen im Großſtabthofß 7 2 1— 5 5 8 Irgendwoher waren die Männer gekommen und hatten ſich in einem Hof gruppiert, um zur Abend⸗ ſtunde ihr Lied zu ſingen. Man hätte wohl wiſſen mögen, wem der Geſang galt und aus wem der vierſtimmige Chor ſich zuſammenſetzte. Doch der klotzige Seitenbau geſtattete keinen Blick in den Hof. Dennoch blieben alle Fenſter geöffnet. Einem Braut⸗ paar oder einem Geburtstagskind wurde das Ständ⸗ chen gebracht. Alle Zuhörer hatten eine ſeltene Feier⸗ ſtunde. Mit Freude vernahmen ſie die Zugabe, die ihr Beifall hervorgelockt hatte. 8 Dann lag der düſtere Großſtadthof ſtumpfer Abgeſchiedenheit. Ein Fenſter ſchloß ſich nach dem andern. zerſtreut. 5 18 * l . Auf die Zulaſſung verzichtet hat Rechtsanwalt 1 Dr. Richard Dornheim beim Landgericht Mann⸗ heim. a 5 * Sein ſilbernes Arbeitsjubiläum begeht am heu⸗ tigen Freitag Herr Jakob Rößling, Gußputzer bei der Firma G. Schmitt Söhne G. m. b.., Eiſen⸗ gießerei, Mannheim⸗Waldhof.„ Schluß des redaktionellen Teils wieder in Die nächtlichen Sänger hatten ſiech S 2 Mufik in Berlin Von Oscar Bie Die Muſik fängt in dieſer Saiſon ſehr ſchüchtern an. Konzerte ſind bisher kaum der Rede wert. In der Oper gab es eine einzige Neuheit„Doge und Dogareſſa“ von Ludwig Roſelius, ein Werk, das beim Publikum der Städtiſchen Oper günſtige, bei der Kritik ungünſtige Aufnahme fand. Es iſt ſchon an verſchiedenen anderen Stellen geſpielt worden, iſt aber kaum lebensfähig. Der Text iſt von Roſelius felbſt nach der bekannten Novelle von E. T. A. Hoffmann bearbeitet worden, aber ſehr konfus dadurch, daß die politiſchen Verwicklungen unter dem Dogen Marino Falieri und allerlei Liebesſzenen kunterbunt durcheinander geworfen ſind und keine rechte dramatiſche Steigerung ſich ent⸗ wickelt. Der Autor hat überſehen, daß das Haupt⸗ motiv der Oper in dem Gegenſatz der Liebe der Jugend gegen die Politik des Alters beſtehen müßte. Marino Falieri hat aus politiſchen Rückſichten eine ganz junge Frau geheiratet. Dieſe junge Frau liebt einen Gondoliere, der aus Deutſchland ſtammt und erſt nachdem eine große Tragödie mit ſehr viel Todesfällen vorbeigegangen iſt, finden ſich die beiden und ſchreiten in die helle Zukunft hinaus. Der verwirrte und verzettelte Text gibt der Muſik keine Gelegenheit, tiefer in uns einzu⸗ dringen, zumal der Autor ſich einen Stil angewöhnt hat, der für unſere durch moderne Muſik erzogenen Ohren unmöglich iſt. Er bewegt ſich ganz in den Bahnen des alten romantiſchen Klangzaubers, er ſchreibt die Partitur des Orcheſters recht geſchickt und verſteht auch den muſikaliſchen Satz öfter intereſſanter zu geſtalten, aber eine eigne Ausdrucksform oder eigne Anſchauung der Oper ſpricht ſich nirgends aus. Es iſt der alte Opernrauſch, mit Ekſtaſe und Liebe und Mord, der von Schreker noch einmal auf⸗ genommen worden iſt, aber wohl zum letzten Mal. Die Oper wirkt beinah wie ein Ableger von chreker, verſetzt mit einigen Anregungen von Richard Strauß. ie Aufführung dagegen bot allerlei Inter⸗ tes. Es wurden einige neue Sänger uns delt wird, aber ſchließlich Poſſe. vorgeſtellt, eine ſehr gute Sopraniſtin in der weib⸗ lichen Hauptrolle, Eliſabeth Friedrich, ein zweiter ſehr entwicklungsfähiger Sopran, Roſalind von Schirach, und ein zukunftsvoller Bariton Hüſch. 5*. Gern nimmt man alte Stücke wieder in das Opernrepertoire auf, weil man ſo wenig neue hat. In der Lindenoper ſtudierte Kleiber den „Liebestrank“ von Donizetti ein und die immer noch ſehr reizende Muſik, die man um ihre Sicherheit heut beneiden könnte, hatte mit Lotte Schöne, Roswaenge und Kandl unter einer entzückenden Dekoration von Aravantinos einen bemerkenswerten Erfolg. 8 ö 5 In der Krolloper wird man den„Barbier von Sevilla“ neu aufnehmen und in der Städ⸗ tiſchen Oper fügte man„Aida“ wieder in den Spielplan ein, unter Blech, faſt ganz in ſeiner Star⸗ beſetzung, wobei beſonders die Amneris der One⸗ gin nicht nur geſanglich, ſondern auch dramatiſch ein Ergebnis wurde. Die Gerichtsſzene zwiſchen Oehmann und der Onegin hat man ſeit Jahren nicht ſo erſchütternd gehört. uns das nicht bieten. Die Operette beherrſcht wieder das Feld. Ganz großen Beifall fand im Deutſchen Kü n ſt⸗ 5 lertheater bei ihrer deutſchen Uraufführung die engliſche Operette„Fim und Jill“. Der Text hat zum Motiv das Schickſal einer Art männlichen Aſchenbrödels, das von der Familie ſchlecht behan⸗ auf den Irrwegen der, Poſſe eine Millionärstochter findet, die als Stuben⸗ mädchen verkleidet iſt, auf denſelben Irrwegen der Die Muſik von Vivian Ellis iſt guter Jazsſtil, nicht übermäßig originell, aber ſehr einſchmeichelnd, immer wohlanſtändig, manchmal ein bischen geiſt⸗ reich, öfters zu ſentimental, am gelungenſten und zarteſten im großen Liebesduett. Die Hauptſache iſt: es wird fabelhaft feſch und luſtig gemacht, mit viel Akrobatik, wobei ſich die engliſche Tänzerin Reita Nugent ganz beſonders auszeichnet. Harald Paulſen und Grete Mosheim, die ſoeben die Phaea losgeworden ſind, ſpielen jetzt Toscanini konnte hier die Hauptrolle. Er mit dem liebenswürdig⸗ ſten Humor und einer ſtaunenswerten tänzeriſchen Fähigkeit, durchſetzt von Parodie, die ſich bis zu einer Perſiflage des„Sterbenden Schwans“ ſteigert, durch⸗ geführt in der Funktion eines Garderobenſtänders für ſeine nette Familie. Sie mit all ihrer entzücken⸗ den Naivität und Diskretion, mit ihrem leiſen Menſchenverſtändnis und der lächelnden Führung des Schickſals, die ſie unter dem Schutz einer häß⸗ lichen Brille mit um ſo größerer Anmut anſtellt. Noch eine Kleinigkeit von Gilbert„Das Mädel am Steuer“, Uraufführung in der komiſchen Oper Die Grashof⸗Denkmünze für Geheimrat Voſch Geheimrat Prof. Dr. Carl Boſch, der Vorſitzende des Vorſtandes der JG. Farben, dem auf der Wiener Tagung des Vereins Deutſcher Ingenieure die höchſte Auszeich⸗ nung der deutſchen Techniker, die goldene Gras hof⸗Denkmünze, verliehen wurde. von Schanzer und Weliſch geſchrieben, um ein Ber⸗ liner Mädel, Trude Lieske, mit allerlei drolligen Situationen, bewährten Typs und mit einer Muſik, in der ſich Gilbert zum erſten Male gausz zum Jazz bekennt und dabei einige Nummern leiſtet, über deren Popularität er ſich nicht beklagen kann. Saiſon⸗ erfolg. 1 3 Dickert geht in die Falle Von Heinrich George Zur bevorſtehenden Aufführung des Sprech⸗ films„Der Andere“ in der hieſigen„Schau⸗ bung“ veröffentlichen wir nachſtehend eine Skizze des auch in Mannheim wohlbekannten Darſtellerxs Heinrich George, der in dem Film eine Hauptrolle ſpielt. g 5 3 Dickert iſt eine bekannte Figur der Unterwelt. E iſt der Beſitzer eines Lokals, in dem ſich die Mitglie⸗ der des Ringes, d. h. ehemalige Verbrecher, treffen und in dem auch manchmal Pläne für neue Unterneh⸗ mungen geſchmiedet werden. f 735 Er iſt eine der Kriminalpolizei wohlbekannte 5 Figur und ſeine Schandtaten haben ihn bereits öfters hinter Gefängnismauern gebracht. 8 Dickert hat geſchworen, ein anſtändiger Menſch zu werden. Sein Lokal bringt ihm genug ein und er ha keinen Grund, auf unrechtmäßige Weiſe ſeinen Beſttz zu vergrößern. i 8 Da tritt die Verſuchung an ihn heran, ohne daß er es merkt. Die Male erſcheint mit einem neuen Freund, dem man bald den Spitznamen„der Freiherr“ gibt. Es entwickelt ſich eine Schlägerei, bei der Dickert dem Freiherrn beiſteht. Dieſe Freundſchaft wird ihm aber zum Verhängnis.. Der Freiherr führt ihn in die Wohnung Staatsanwalts Hallers, und kaum ſieht Dickert do die koſtbare Einrichtung, als in ihm der alte Gaune erwacht und er wieder zu ſtehlen beginnt. 10 Plötzlich ſteht vor ihm ſein Komplize in and Kleidung: der Staatsanwalt perſönlich. Dickert waer in der Falle.„ Wie er da wieder herausgekommen iſt und wie ihn die Polizei von ſelbſt laufen ließ— nun, das möchte ich nicht verraten.. * 3 1 eee eee tes. gangeſtellten Ihre Wünſche erklären wollen. Sie 4. Seite/ Nummer 445 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 0 Freitag, 26. September 19309 Spielfeſt des Karl⸗Friedrich Gymnasiums Ein Tag in jedem Schuljahr iſt ganz dem Sport gewidmet. An einem ſolchen Tag gelten die Kennt⸗ niſſe in der franzöſiſchen und engliſchen Sprache oder in der Mathematik nichts; nein, das einzige Ziel iſt da, möglichſt ſchnell zu laufen und möglichſt hoch zu ſpringen. Das Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium hielt ſeinen Sport⸗ und Spieltag am geſtrigen Donners⸗ tag im Stadion ab. Am Vormittag maßen die Schü⸗ der der Anſtalt ihre Kräfte im Dreikampf, während am Nachmittag die Wettſpiele der einzelnen Klaſſen ſtattfanden. Nach dem von Prof,. Thoma einſtu⸗ dierten Chor:„Turner, auf zum Streite...“ folg⸗ ten die Spiele der Unterklaſſen: Wanderball, Drei⸗ ballauf und Tauziehen. In dieſer Zeit und während der Kämpfe der Mittelſtufe(Schnurball, Fauſtball, Schlagball) fanden einige Staffelläufe ſtatt. Die Oberprimaner ſchlugen die Unterprimaner ziemlich glatt, während die Oberſekundaner ſich von den Unterſekundanern knapp beſiegen laſſen mußten. Den Abſchluß der ſportlichen Kämpfe bildete ein Handballſpiel zwiſchen OT und U; die Unterpri⸗ maner hatten ein beſſeres Zuſammenſpiel und ſieg⸗ ten verdient 511. 5 Direktor Rieger hielt darauf ſeine Anſprache, in der er auf die Notwendigkeit des Sportes hin⸗ wies; doch dürfe man die geiſtige Schulung darüber nicht vernachläſſigen. Dann ſchritt er zur Preis⸗ verteilung. Die erſten Preiſe in der Oberſtufe er⸗ hielten die Schüler Vick, Fiſcher, W. Reis, Herrmann Troß und Homeyer, den erſten Preis für den Sieg im offenen 100⸗Meter⸗Lauf der Oberprimaner Krämer. Das Spielfeſt hat unter der Leitung von Turnlehrer Rieß einen harmoni⸗ ſchen Verlauf genommen. Die Schüler verließen am Abend den Platz in dem Bewußtſein, einen ſchönen Tag verbracht zu haben.* Vom Sanitälswagen totgefahren Der faſt 8 Jahre alte Sohn Albert der Brezel⸗ verkäuferin Weiß, Riebdfeldſtr. 70 wohnhaft, wurde geſtern nachmittag kurz nach 2 Uhr auf der Allee in der Mitte zwiſchen der Hauptfeuerwache und der Kobellſtraße von dem Sanitätswagen der Mann⸗ heimer Berufsfeuerwehr überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport zum Allgemeinen Krankenhauſe ſtar b. Der Führer des Sanitäts⸗ wagens ſchildert den Unfall wie folgt: Er habe eine auf dem Friedhof ohnmächtig ge⸗ wordene Frau ins Allgemeine Krankenhaus trans⸗ portieren ſollen und ſei deshalb um.08 Uhr von der Wache abgefahren. Auf der Straße, die am Neckar entlang fährt, habe ſich vor ihm eine geſchloſſene Formation mit Trommler⸗ und Pfeiferkorps bewegt. (Es ſoll die Möwe geweſen ſein.) In gleicher Höhe mit der Spitze des Vereins ſeten plötzlich Z Kinder vor ſeinem Wagen hergelaufen, von denen er das letzte noch erfaßt habe. Ein Hinterrad ſei über das Kind hinweggegangen. Die beiden anderen Kinder wären beinahe von einem in dem Moment entgegen⸗ kommenden Perſonenkraftwagen erfaßt worden. Ob⸗ wohl ſofort gebremſt wurde, ſei das Unglück nicht mehr zu vermeiden geweſen. Nach links habe er wegen des entgegenkommenden Wagens nicht aus⸗ weichen können und nach rechts nicht wegen der ge⸗ ſchloſſenen Formation. Sein Beifahrer habe das Kind ſofort aufgehoben und in dem Wagen auf den Armen gehalten. Es ſei aber noch auf dem Trans⸗ port an den erlittenen inneren Verletzungen ge⸗ ſtorben. Die Mutter des Verunglückten verkaufte vor dem Allg. Krankenhauſe(es war Beſuchstag) Brezel. Der Junge lief mit einer Schar anderer Kinder auf dem Neckardamm neben der Muſikkapelle her. Als er ver⸗ ſchiedene Kinder die Straße überqueren ſah, lief er auch über die Straßenbahngleiſe an der Kapelle vor⸗ bei und befand ſich plötzlich vor dem Auto, das ihn erfaßte. Den Kraftwagenführer ſoll keine Schuld treffen. Es iſt in den Annalen der hieſigen Berufs⸗ feuerwehr der erſte Todesfall, der mit einem ihrer Wagen verurſacht worden iſt. . ———.————— Die Tra Das Drama, das ſich geſtern morgen im Wald⸗ parkzbo abſpielte, hat alle Freunde des in der Ent⸗ wicklung begriffenen Tierparks in Aufregung ver⸗ ſetzt. Erſtaunt frägt man ſich: wie konnte das Un⸗ glück möglich ſein? Man ſagt, daß der Wärter Ernſt Käſer ein ruhiger, nüchterner und beſonnener Mann geweſen ſei. Wenn man aber hört, daß er aus unverſtändlicher Unachtſamkeit die Verbindungs⸗ klappe vom rückwärtigen Winterkäfig, in dem ſich der Bär bei der Säuberungsarbeit des Raubtier⸗ käfigs befand, zum vorderen Sommerkäfig a uf zog, ohne die Zugangstür vom Freien aus vorher ge⸗ ſchloſſen zu haben, muß man tatſächlich die Frage ſtellen, ob der Hilfswärter Käſer die notwendige Vorbildung beſaß. Eine Unachtſamkeit, die ihm das Leben koſtete. Kaum bemerkte der Bär, daß die Tür aufſtand, ſchlich er dem Wärter, der ſich im rück⸗ wärtigen Raum des Zwingers befand, nach und paßte den Ueberraſchten ab, wie er aus dieſem Raume trat. Wie aus den Verletzungen zu ſehen iſt, muß ſich das Tier ſofort auf den Wärter geſtürzt haben, der in ſeinem Schreck, ſtatt raſch die Tür zuzuwerfen, wahrſcheinlich den Bären zurückdrängen wollte. Käſer bekam einen Schlag, der ihm vermutlich ſo⸗ fort zu Boden ſtreckte. Dieſer Schlag der Bärentatze war ſo gewaltig, daß er dem hilfloſen Wärter die ganze Schläfe weggeriſſen hat. Dann muß ſich ein verzweifelter Kam pf abgeſpielt haben. Ver Kaſſier Willy Maſt vernahm die erſten Hilferufe. Als er hinzukam, ſah er, wie der wütende Bär ſein Opfer bearbeitete. Das Tier packte Käſer von hinten an u. riß ihm die Kleider vom e „Baboon“ beſucht uns Wer iſt Baboon? Die neueſte Erwerbung für den Tiergarten im Käfertalerwald am Karlſtern, ein zwei Jahre alter männlicher Schimpanſe. Ob⸗ wohl das Tier erſt am Mittwoch abend hier abge⸗ liefert wurde, hat es ſich an den Wärter, der ihn wie ein Kind auf dem Arme trug, ſchon ſo gewöhnt, daß man glauben konnte, die Beiden würden ſich ſchon Monate kennen. Baboon ſtammt aus Liberia im im fernen Afrika. In dieſer Negerrepublik exiſtieren 21 Schimpanſearten. Baboon— was in der Ein⸗ geborenenſprache ſo viel wie Schimpanſe heißt— ge⸗ hört zu einer ganz ſeltenen Sippe innerhalb des Schimpanſevolkes. Als das Tier vier Monate alt war, geriet es in Gefangenſchaft. Es wurde an die Küſte nach Monrovia gebracht, wo es in den Beſitz des Regierungsbauführers Gottlieb Krauß über⸗ ging, der ſich am 15. Mai nach ſeiner Heimat Hofen im Schwarzwald einſchiffte. Baboon hat den Klimawechſel gut vertragen. Es iſt infolgedeſſen anzunehmen, daß ihm auch die im Vergleich zu der des Schwarzwaldes viel weichere Mannheimer Luft gut bekommt. Herr Moog, der Leiter des Tierparkes im Käfertalerwald, verſicherte, daß Babvon ſehr leb⸗ haft ſei. Bei der Viſite, die er uns abſtattete, war davon nicht zu ſpüren. Offenbar hatten ihn die vor⸗ hergegangenen Beſuche ermüdet. Als ihn der Wärter auf den Boden ſetzte, machte er nur einige Schritte. Wie ein kleines Kind hob er flehend die Arme, um anzudeuten, daß er wieder auf den Arm genommen ſein wollte. Baboon erhält einen Käfig, der wie ein Kinderzimmer mit Bett, Stuhl uſw. aus⸗ geſtattet iſt. Auch Heizung iſt vorgeſehen. Da die Schimpanſen ſehr empfindlich ſind— ſie neigen leicht zu Tuberkuloſe— wird der Wärter darauf bedacht ſein müſſen, daß die Temperatur im Käfig ſtets an⸗ genehm iſt. Der Tierpark hat durch den Affen eine neue Zugkraft erhalten, die weſentlich zur weiteren Steigerung des Beſuches beitragen wird. Ein wenig mehr Liebe Ein wenig mehr Liebe und die Welt wäre ſchön, das Leben einfach, die Menſchen glücklicher. * Ein wenig mehr Liebe, wenn Sie Ihrer Haus⸗ werden mit freundlichen Worten, im ruhigen Tone beſtimmt das Doppelte erreichen, als mit rauher Stimme und jener Erregung, die Frauen ſo oft den kleinſten und unwichtigſten Dingen gegenüber auf⸗ bringen. Ein wenig mehr Liebel Ja, auch Ihrem Gat⸗ ten gegenüber. Es beſteht kein Zweifel, daß Sie ihn ſehr gern haben, mehr, daß er der Inhalt Ihres Lebens iſt. Und doch. Finden Sie eine Kleinig⸗ keit an ihm auszuſetzen, ſo merkt kein Menſch Ihrer Umgebung, daß Sie ihm wirklich jenes Gefühl der Zuneigung entgegentragen. Ihre Stimme färbt fich dunkel, Ihre Augen flammen, Ihre Hände verlieren die Ruhe. Und bedenken Sie, worum es geht, finden Sie eine Sekunde der Ueberlegung, ſo ſtaunen Sie, daß Sie einer ſo unwichtigen Sache wegen großes Aufheben machen. Auch Ihren Kindern gegenüber. Gewiß, Kinder müſſen erzogen werden, man darf die kleineren und größeren Fehler nicht durchgehen laſſen. Erziehung und Belehrung mit Liebe, ohne jeden Haß, ohne das temperamentvolle Aufbrauſen zeitigt grandioſe Er⸗ folge. Tadeln Sie nicht in ſtrengem Ton, was Sie häufig erlaubt haben. Gleichmäßigkeit der Seele äußert ſich in gleichmäßiger Liebe. * Schließen Sie Ihr Haustier in Ihre Liebe ein. Gewiß iſt es Ihnen oft aufgefallen, wie ſchlecht Ihre Nachbarin den kleinen Hund be⸗ handelt. Einen Tag kuſchelt ſie ihn in ihre Arme und weiß ſich vor Koſenamen nicht zu faſſen. Am anderen Morgen weiſt ſie das Tier, als es ſich ſeinen Platz auf dem Arm ſuchen will, barſch zurück. Heute bekommt er einen Fußtritt anſtelle des liebkoſenden Wortes, ohne daß er ſich den Grund dafür erklären gewöhnt iſt, niemand hat es ihm bisher verboten. Nur an dem Tage, da Frauchen ihr neues Nach⸗ mittagskleid angezogen hat, wird er für ſeine täg⸗ liche Liebkoſung mit einem Scheltwort, ſogar mit einem Schlag auf den Rücken traktiert. Ein wenig mehr Liebe! gnädige Frau, auch im Nachmittags⸗ kleid. 5 Szenen ſind ſchon aus einem Regenſchirm ent⸗ ſtanden, beſonders, wenn er bei ſchlechtem Wetter zu Hauſe geblieben iſt.„Du biſt ſchuld daran“, ſagen Sie empört zu Ihrem Mann. Vorwürfe, gnädige Frau, haben von Liebe und Zärtlichkeit keinen Hauch. Das, Schlimmſte, was es gibt und das Liebloſeſte zugleich, ſind Vorwürfe am falſchen Platz. Sie haben nämlich noch nie etwas gebeſſert, aus ihnen klingt ein unterdrückter Zorn, der ein Ventil ſucht. Sie umſchließen außerdem das Zu⸗ geſtändnis Ihrer eigenen Schwäche. Wie können Sie einen Rat befolgen, der Ihnen nicht einleuch⸗ tend war! Wie dürfen Sie ferner einen anderen Menſchen dafür verantwortlich machen? * Auch den Fremden, den unbekannten Mit⸗ menſchen gegenüber ein wenig mehr Liebe! Drän⸗ gen Sie nicht, wenn Sie ſehen, daß Zahlloſe vor Ihnen dem gleichen Ziel zuſtreben. Scheltworte, falls jemand Ihnen verſehentlich auf den Fuß ge⸗ treten hat, beſſern nichts. Sie können Ihren Zorn ebenſo gut in einem Lächeln wie in einem böſen Geſicht abreggieren. 5 Zu dieſem Tema ſagte ein griechiſcher Philoſoph: „Du, ebenſo wie Dein Nachbar, Deine Mutter, Dein Bruder und Deine Schweſter, Ihr könnt jeden Augenblick vom Tode überxraſcht wer⸗ den. Denket daran, ehe Ihr Euch Böſes tut, ver⸗ geſſet es nicht, damit ungerechter Zorn Euch nicht übermanne, unbeherrſchte Gefühle Euch nicht fort⸗ reißen.“ Stellen Sie ſich vor, daß Sie Böſes nie mehr gutmachen könnten, rufen Sie ſich die Worte des Philoſophen ins Gedächtnis! Frauen ſind Träge⸗ rinnen der Güte, Hüterinnen des heiligen Feuers,— der Liebe. Ein wenig mehr Liebe, und die Welt kann. Er ſpringt ſein Frauchen an, weil er es ſo 4 voie im we Waldparkzos Leibe. Die Schultern waren bereits ſchwer verletzt, die hintere Schädeldecke war ge⸗ ſpalten und das Genick zertrümmert. Der Kaſſier Maſt, der Wärter Beck, der Sohn des Reſtaurateurs Kohl und der Oberkellner Die⸗ mer, die auf die Hilferufe herbeigeeilt waren, grif⸗ fen den Bären mit Latten, Miſtgabeln und Eiſen⸗ ſtücken an. Sie ſchlugen mit aller Kraft auf ihn ein. Es half nichts, das Tier ließ von ſeinem Opfer nicht ab. Man jagte ihm eine Revolverkugel in den Kopf, verſuchte ihm mit einer Axt den Schädel zu ſpalten. Die Beſtie war von ſeinem Opfer nicht wegzu⸗ bringen. Inzwiſchen war auch das Ueberfallkommando alarmiert worden und raſch erſchienen. Die Beamten ſahen, daß es keine andere Rettung mehr gab, als einen wohlgezielten Schuß. Mit einem Karabiner wurde dem Tier erſt die rechte Pranke zer⸗ ſchoſſen. Erſt dann ließ die Beſtie von dem Wär⸗ ter zb. Ein zweiter Schuß aus dem Karabiner machte dem Leben des Bären ein Ende. Der Wär⸗ ter wurde nach dem Krankenhaus geſchafft. Eine ſofort vorgenommene Operation konnte ſein Leben leider nicht mehr retten. Er iſt, wie bereits be⸗ richtet, um die Mittagsſtunden geſtor ben. Die Wunden, die der Bär ſeinem Opfer zugefügt hat, waren gräßlich. Der hintere Schädel lag bloß, Ge⸗ nick und Schultern waren furchtbar verſtümmelt. Ernſt Käfer war erſt ſeit 14 Tagen im Waldpark zur Probe angeſtellt. Leider mußte er ſo raſch ſein wäre ſchön. V. Sch. Leben einbüßen. 2 r Voranſtaltungen * Ein dreitägiges internationales Bridge⸗Turnier hat Ende Auguſt in den Räumen des Grand⸗Hotel Quellenhof in Ragaz, unter Leitung der bekannten ſüddeutſchen Spielerin, Frau Landgerichtsdirektor Dr. Boden ⸗ heimer⸗ Mannheim, ſtattgefunden. Das durch Erkran⸗ kung nötig gewordene Ausſcheiden des Spitzenſpielers Offer(Aegypten⸗Paris) brachte in den Matchpunkten eine große Umſtellung. 1. Preis: Frau Präſ. Kuhlemann (Oeſterreich), Herr Lundgreen(Rio de Janeiro). 2. Preis, Herr Edelmann(Schweiz), Herr Mano lo⸗ vici(Bukareſt). 3. Preis: Herr Peoner(Oeſterreich), Herr Dr. v. Waſſermann(Paris). Es wurde An⸗ regung gegeben, Ragaz zum jährlichen Treffpunkt für offizielle internationale Bridgewettſpiele(Bridgewimble⸗ don) in Vorſchlag zu bringen. 5 * Bei dem nächtlichen Beſuch einer Wirtſchaft in der Neckarſtadt erbeutete ein ungebetener Gaſt etwa 1000 Zigaretten verſchiedener Marken, 150 Zigarren(gewöhnliches Format), 4 Flaſchen Schnaps (Zwetſchenwaſſer, Kognak und Magenbitter) und eine ältere farbige Tiſchdecke, in der offenbar das Diebesgut weggeſchafft wurde.— In einem Verkaufs⸗ häuschen in den A⸗Quadraten deckte nachts ein Zigarettenliebhaber ſeinen Bedarf für längere Zeit. Als das Häuschen morgens betreten wurde, waren 2500 Zigaretten verſchiedener Marken verſchwunden. Kommunale Chronik Fachwerkbauten zur Unterbringung ausgeſetzter Mieter Der Bürgerausſchuß Waldkirch beſchäf⸗ tigte ſich mit dem Antrag des Gemeinderates auf Aufnahme eines Darlehens von 7000 Mk. zwecks Erſtellung einer Wohnbaracke für ausgeſetzte Mieter. Der Bürgerausſchuß ſprach ſich aber einſtimmig für die Erſtellungmehrerer Fachwerkhäuſer aus. Mitbeſtimmend für dieſen Beſchluß war die Ueberlegung, daß einmal der Holzreichtum der Stadt zur Verbilligung der Bauten beitragen und zum anderen der Wohnungsverband mit Zuſchüſſen zur Tragung der Koſten herangezogen werden könnte. Die Bauten ſollen in der denkbar einfachſten Weiſe ausgeführt werden. „Waſſerſcheu“ Gaſtſpiel des Deutſchen Künſtlertheaters Sozuſagen die Abſchiedsvorſtellung des Rheinbads Herweck, das vollzählig erſchienen war. Waſſerſcheu, — das hätte ja auch wörtlich gemeint ſein können. Aber es hatte nur ſymboliſche Bedeutung. Und bald ſah man durch die ſcheuen Wäſſerlein auf den Grund der Sache: irgendwann haben wir das doch ſchon einmal in Mannheim während der letzten Jahre geſehen. Vielleicht im Apollo? Oder auch im Neuen Theater? Oder bei den Heidelberger Feſtſpielen?(Nein, da beſtimmt nicht.) Es hatte damals einen andern Titel. Wann, ja wann und wie war das nur? Vor lauter Waſſerſcheu wird man ganz kopfſcheu * Das iſt übrigens ein gutes Zeichen für die Auf⸗ führung; denn ſie muß die zurückliegende ſehr weſentlich überſtrahlt haben. Vor allem durch die Sterne am Firmament des Deutſchen Künſt⸗ lertheaters und ſeines aus Mannheim ſtammen⸗ den Leiters Dr. Robert Klein. Er iſt als geſchickter Titelmacher bekannt. Von ihm ſtammt die beliebte Faſſung: Finden Sie, daß Conſtanze uſw. Ebenſo das gewiß nicht bös ge⸗ meinte: Ehen werden im Himmel geſchloſſen. Und wohl auch: Waſſerſcheu. 5 Es könnte auch heißen: Ehen werden nicht non Menſchen geſchloſſen. Nein, ſie haben ſehr oft auch wirklich kein Talent dazu. Beſonders wenn zwei, wie in dieſem Stück— es ſtammt vom Dichter der vorhin erwähnten Conſtanze— zehn Jahre lang warten mußten, bis ſie ſich endlich heiraten können. Jetzt könnten ſie's alſo, aber gerade jetzt fehlt ihnen die gegenſeitige Cournage, hineinzuſpringen ins ſchäumende Eheleben. So ſtehen ſie am Ufer dieſes bei aller Vertrautheit doch recht unbekannten Ozeans und wagen nicht, in See zu gehen. Waſſer⸗ ſcheu. * Dieſe Verſuche reichen für eine Viertelſtunde — Kommunalpolitiſche Tagung Der Verein für Kommunalwirtſchaft und Kommunalpolitik E.., eine Organiſa⸗ tion von mehr als 1000 deutſchen Städten und Kom⸗ munalverbänden, hält ſeine diesjährige Tagung in Osnabrück ab. Der Zeiterſparnis wegen ſind die Verhandlungen zuſammengedrängt auf den 10. und 8 11. Oktober. Im Vordergrund ſtehen die Bexichte: „Fehlentwicklungen in der Selbſtverwaltung(unter 5 beſonderer Berückſichtigung der Geſetzentwürfe)“, Be⸗ richterſtatter: Oberbürgermeiſter Profeſſor Dr. Mo ſt, Duisburg⸗Ruh rt;„Umorganiſation der Reichs⸗, Länder⸗ und Gemeindefinanzen“, wofür ein hervor⸗ ragender Finanzpolitiker gewonnen wird. Den Be⸗ richt über die Arbeit des Vereins wird Generalſekre⸗ 6 tär Erwin Stein erſtatten. Für die Tagung find N bereits Vertreter aus allen Teilen des Reiches, aus Deutſchöſterreich und den deutſchen Gebieten der* Tſchechoſlowakei gemeldet. a Sta! E 8 5 bere Ladenburg, 25. Sept. In der jüngſten Ge⸗ in meinderatsſitzung wurde von der Verfügung Eh des Miniſteriums des Innern„Kontrolle der ehen Wohlfahrtserwerbsloſen“ Kenntnis ge⸗ In nommen. Hiernach haben ſich die in der Gemeinde 2 die vorhandenen Wohlfahrtserwerbsloſen wöchentlich!“ ſchuf zweimal, jeweils Montags und Donnerstags, der elz Kontrolle des Arbeitsamtes zu unterſtellen.— Die ſpra⸗ Farrenverſteigerung vom 17. Sept. wurde genehmigt. alle Die Lieferung des ausgeſchriebenen Schlauchmate⸗ Den rials für die Feuerwehr wurde Otto Vogel u. Gg. feſſo Bläß übertragen. mal Kleine Mitteilungen 5. „Der Gemeinderat von Bretten hat beſchloſſen, 9 daß künftig alle Brettener Schüler am Turn⸗ und Sport⸗ g tag Brezeln erhalten.— Um der Arbeitsloſigkeſt zu auf ſteuern, wird genehmigt, daß von jetzt an die Erwerbs⸗ zu 5 loſen im Walde in der Holzhauerei beſchäftigt werden und mal die ausgeſteuerten Erwerbsloſen die ganze Woche arbeiten dürfen.— Die Kommunale Landesbank in Mannheim iſt zur Umſchuldung kurzfriſtiger Verbind⸗ 1 lichkeiten der Städte vom Innenminiſterium zur* Auflegung einer Auslandsanleihe ermächtigt wor⸗ Mü den. Der Gemeinderat wird ſich für die Stadkgemeinde Bretten mit dem auf ſie entfallenden Beitrag beteiligen. hat Der Bürgerausſchuß Lauda genehmigte 10 000 geſch Reichsmark für Induſtriegelände am Bahnhof mit Gleis⸗ Veri anſchluß und 30 000 R. für das neue Waſſerwerk. Die 4 Tra Stromlieferungsbedingungen mit dem elektriſchen Werk Dierauf lelektriſches Licht zu 40, 35, 30, Kraft zu 25 313 ſch ou wurden genehmigt, dagegen die Mindeſtabnahmegebühr ab⸗ Bezi gelehnt. 5 Geeſch f—————— ö 5 dem Mann uns Frau find 69 b Seon a Aare Fag. b„ bn ed fen bzw. 67 Jahre alt, aber fühlen ſich beide Sich ſo jung und friſch. wird Haben geſunden und feſten Schlaf. „Habe mir heute das zwanzigſte Glas Neo⸗ Kruſchen⸗Salz gekauft und nehme es ſeit über 5 D Jahren. Solange mir Gott das Leben ſchenkt, wird ö Kaſſe bei mir Kruſchen' nie ausgehen, es iſt mir unent⸗ Fabr behrlich geworden. Ich muß um Entſchuldigung wurd bitten, daß ich es Ihnen nicht ſchon längſt mitge⸗ auf e teilt habe. Ich bin 69 Jahre alt, habe ſehr guten Appetit und ebenſolchen geſunden, feſten Schlaf. N Meine Frau nimmt ſeit einiger Zeit ebenfalls wit 4 gutem Erfolg das uns ſo lieb und wert gewordene mani Neo⸗Kruſchen⸗Salz. Wir ſehen beide friſch und ge⸗ 40 jäh ſundfarbig aus. Meine Frau iſt 67 Jahre alt. Wir Hauf ſehen beide viel jünger aus. Habe Ihr ausgezeich; die netes Neo⸗Kruſchen⸗Salz ſchon mehrfach weiter emp⸗ erfol fohlen an Bekannte mit ebenfalls gutem Erfolg. ren Mein Befinden iſt ausgezeichnet. Alle Funktionen lang des Körpers ſind auf das Beſte in ſchönſter Ordnung. 1 Geſa gez. Friedrich Ernſt....„ Leipzig S.“ turne Solche Worte ſprechen deutlicher als irgendwelche einer Erklärungen. Was dieſen beiden alten Leuten ſo abwe gut getan hat, das muß für jeden Menſchen gut ſeinexd den Neo⸗Kruſchen⸗Salz iſt ein Lebens⸗Auffriſcher, es iſt 5 Aar wie eine Erneuerung im Blut und Syſtem. Die dem Verdauung arbeitet aktiv und das Blut wird ge⸗ ſämt! wiſſermaßen gefiltert, d. h. gereinigt. Vom Kopf bis des zu den Füßen fühlen Sie ſich friſcher, elaſtiſcher werb es iſt eine Wandlung in Ihnen vorgegangen. Sie ſind ein ganz anderer Menſch geworden. Neo⸗Kru⸗ ſchen⸗Salz iſt erhältlich in jeder Apotheke und Dro⸗ 1 1 gerie zum Preiſe von Mark 3,.— für 1 Original⸗ 5 Glas, deſſen Inhalt für 100 Tage ausreicht. V. 358 zur Abendlänge geſtreckt werden. Das kann man nur mit entſprechenden Darſtellern. Sonſt wird das Publikum theaterſcheu. Und man blieb geſtern gern dabei. 85 Leopoldine Konſtantin ſteht im Mittelpunkt, Sie gibt die eben Witwe gewordene Frau.(Wie hier mit dem Tod eines Mannes„Luſt“⸗ſpiel gemacht wird, iſt roh; ſo was kann nur ein ſkrupelloſer Engländer ſchreiben.) Caroline heißt die Waſſer⸗ ſcheue. Die bekannte Darſtellerin zeigt ſich von ihrer beſten Seite. f Vor allem lebt in dieſer Londoner Dame ein wenig von Windſors luſtigen Weibern. Durch den Humor. Es gibt wenige deutſche Schauſpielerinnen, die dieſen feinen, von ganz wenig Aufwand ain e 1 nen dialogiſchen Witz der Leopoldine Conſtantin be⸗ ſitzen. Wie diskret wird hier geſprochen, ohne daß 80 ein Wort in dem geſcholtenen Muſenſaal verloren ners. geht! f ſchied * 1 8 Obw Die lieben Freundinnen, die Caroline umſpielen erſc — ſolche Freundinnen im Haus heißt ſopiel wie für Unordnung und frühes Leid— werden von zwei wenn erleſenen Trägerinnen von Rollen und ſchönen Klei⸗ werd dern gemimt: Hanna Ralph, die Vertreterin ſchön⸗ verei ſter Edelraſſe, wirkt viel anſprechender als ihre, finde natürlich ſehr geſchickt gelöſte Aufgabe, und Lola a us Ehlud könnte ſo manchen Waſſerſcheuen zu einem u n d Kopfſprung veranlaſſen. 2 Mon Die Herren: Ernſt Dumcke als Gegenſpieler tuüng Carolines ſehr gewandt und ſicher, Viktor de ſchob Kowa ganz köſtlich in ſeiner ſalonhaften Tumbheit, gen Erhard Siedel ein fein charakteriſterter Arzt, Für ihrer das Enſemble zeichnet als Regiſſeur ein theater⸗ daue geſchichtlich ſehr verpflichtender Name: Hans 2 Brah m. Die Gäſte ernteten reichen Beifall. Es ſchade nichts, wenn man in der Propinz ab Und zu eine ſo durchpräparierte Truppe ſieht. Nach Berliner Rezept kommt es dabei nicht auf die Stücke an. Uns ſchon. Aber eines Tages wird auch das wieder anders ſein, und man wird wieder nach dem dichterſſchen Wert und nicht nach der ſchauſpieleriſchen Gage fragen. Und wenn dieſe Verwäſſerung auf⸗ Dialog ganz gut aus. Aber das Ganze muß ja bis gehört hat, ſind auch wir nicht mehr waſſerſcheu. k. chaft aniſa⸗ Kom⸗ ug in nd die . und richte: (unter 2 Be⸗ Moyſt, eichs⸗ ervor⸗ n Be⸗ ſekre⸗ ſind „ aus nder G E igung der ge⸗ einde ntlich der Die migt. mate⸗ Gg. u und beiten im iſt in oͤ⸗ n zur worx⸗ teinde ligen. ein iſt Die bis Sie ru⸗ ro. tal⸗ 358 „ e Aus Baden Enthüllung des Ehrenmals für die Gefallenen der Mosbacher Landſturmbataillone * Mosbach, 24. Sept. Nach dem Entwurf von Stadtbaumeiſter Stein bach wurde, wie von uns bereits berichtet, am oberen Ende der Forſtſtraße, in ſchöner Lage über der alten Kreisſtadt, ein Ehrenmal für die im Weltkrieg Gefallenen der ehemaligen Landſturmbataillone Mosbach errichtet. In Anweſenheit vieler Landſturmkameraden fand die feierliche Weihe ſtatt. Namens des Feſtaus⸗ ſchuſſes entbot Hauptlehrer Feigen dutz⸗Neckar⸗ elz den alten Kameraden den Willkommgruß und ſprach Dankesworte an die Stadtverwaltung und an alle die Stellen und Perſonen, die das Werden des Denkmals gefördert haben. Die Feſtrede hielt Pro⸗ ſeſſor Lang ⸗ Heidelberg. Hierauf wurde das Denk⸗ mal enthüllt. Im Namen der Staatsbehörde ſprach Landrat Rothmund. Dann erfolgte die Ueber⸗ gabe des Denkmals an die Stadt. Bürgermeiſter Dr. Boulanger betonte, daß Mosbach ſtolz dar⸗ auf ſei, das ſchöne Ehrenmal in ſeine Obheſt nehmen zu dürfen. Zum Schluß wurden Kränze am Denk⸗ mal niedergelegt. Ein neuer Brief Müllers * Heidelberg, 25. Sept. Der Geſchäftsführer Paul Müller, der ſich zurzeit in der Schweiz aufhält, hat heute nochmals einen Brief an die„H. N..“ geſchrieben, in dem er behauptet, alle Angaben über Veruntreuungen größerer Beträge, über geſcheiterte Transaktionen und über angebliche große Ver⸗ ſchwendungen bei Gelagen ſeien falſch. Seine Bezüge ſeien geringer geweſen als die des anderen Geſchäftsführers und hätten nur ein Bruchteil von dem betragen, was Rechtsanwalt Müller entnommen habe. Sodann ſchrieb er noch hinzu, er habe ſich in Aarau in der Schweiz dem dortigen Staatsanwalt ſelbſt geſtellt. Er weiß natürlich, daß er trotzdem in . n iſt und nicht nach Deutſchland ausgeliefert wird. Herabſetzung der Krankenkaſſenbeiträge I Weinheim, 25. Sept. Durch Beſchluß des Kaſſenausſchuſſes der Betriebskrankenkaſſen für die Fabriken Lederwerke Carl Freudenberg Gmbh., wurden die Kaſſenbeſträge von ſeither 4 v. H. auf 3,25 v. H. herabgeſetzt. a 40 jähriges Stiftungsfeſt des Turnvereins .. Reilingen, 25. Sept. Der Turnverein„Ger⸗ mania“ beging am Samstag und Sonntag ſein 40 jähriges Stiftungsfeſt. Bei dem Feſtbankett hielt Hauptlehrer Rudolph die Feſtanſprache, in der er die Entwicklung des Vereins ſchilderte. Anſchließend erfolgte durch Hauptlehrer Adelmann, den frühe⸗ ren Gauleiter des Pfalzturngaues, die Ehrung langjähriger Mitglieder. Vorträge der beiden Geſangvereine, Darbietungen eines Streichorcheſters, turneriſche Vorführungen des Jubelvereins und einer Muſterriege von Hockenheim bildeten ein abwechflungsreiches Programm. Am Sonntag wur⸗ den unter ſtarker Beteiligung der Vereine leicht⸗ hathletiſche Wettkämpfe ausgetragen. Nach dem Feſtzug wurden noch Keulenübungen der sämtlichen Turner, Freiübungen der Turnerinnen des Ty. Altlußheim und ſchließlich noch Handball⸗ werbeſpiele vorgeführt. Skelettfund * Graben bei Karlsruhe, 25. Sept. Im Neudorfer Baggerſee wurde in einer Tiefe von.50 Meter ein menſchliches Skelett gefunden. Man ver⸗ mutet, daß es ſich um eine männliche Perſon gehan⸗ delt hat, die vor etwa 50 Jahren hier zu Tode kam. Verbandsſchießen vom KKS. * Brühl, 24. Sept. Am kommenden Sonntag, den 28. September, hält der Südweſtdeutſche Sport⸗ verband für Kleinkaliberſchießen, Gau Bergſtraße Süd, auf dem Schießgelände des Klein⸗ kaliber⸗Schützen⸗Vereins 1927 Brühl, bei der Luft⸗ ſchiffwerft Schütte⸗Lanz, ſein diesjähriges Ver⸗ bandsſchießen ab, woran ſich über 100 Schützen aus dem Gaugebiet beteiligen werden. Mit dem Verbandsſchießen verbindet der hieſige KK S. ſein großes Herbſt⸗Preisſchießen. Das Verbandsſchießen, das auf ſieben Schießſtänden zur Ausführung ge⸗ langt, beginnt morgens früh um 8 Uhr und dauert bis abends 5 Uhr. 8 * sch. Schriesheim, 25. Sept. Am heutigen Don⸗ nerstag begann auch in hieſiger Gemarkung in ver⸗ ſchiedenen Weinbergsdiſtrikten der Weinherbst. Obwohl ſich einige Krankheits⸗ und auch Fän Inis⸗ erſcheinungen gezeigt haben, dürfte der Ertrag für die Winzer zufriedenſtellend ausfallen, wenngleich der Ertrag des Vorjahres kaum erreicht werden dürfte.— Das Schauturnen des Turn⸗ vereins 1883, das am vergangenen Sonntag ſtatt⸗ finden ſollte, mußte des ſchlechten Wetters wegen ausfallen, ebenſo auch das Tur n⸗, Spiel⸗ und Sportfeſt der Volksſchule, das ain letzten. Montag abgehalten werden ſollte. Beide Veranſtal⸗ tüngen müſſen auf einen ſpäteren Termin ver⸗ ſchoben werden.— Am Dienstag haben an der hieſi⸗ gen Volksſchule die dreiwöchigen Herbſtferien ihren Anfang genommen, die bis zum 12. Oktober dauern. a 5 315 860/ zufallen. Tägliche Berichte der eee eee eee Aus der Pfalz Unveränderte Indexziffer in Ludwigshafen * Ludwigshafen, 26. Sept. Im Monat Auguſt iſt gewiſſermaßen ein Ausgleich in der Preisbe⸗ wegung feſtzuſtellen, ſodaß keine weſentliche Ver⸗ änderung bei den Indexziffern eingetreten iſt. Die Reichsindexziffer ging von 149,3 auf 148,8 oder um 0,3 v.., die Großhandelsindexziffer um ebenfalls 0,3 v. H. auf 125,1 auf 124,7 zurück. Die Ludwigs⸗ hafener Ziffer blieb mit einem Stande von 156,8 gegenüber dem Vormonat vollſtändig unverändert. In der Gruppe Ernäherung ſtehen den etwas erhöhten Preiſen für Milch, Gier und Limburger Käſe die geſunkenen Preiſe für neue Kartoffeln gegenüber, ſo daß hier ein Rückgang des Gruppen⸗ index um 0,8 v. H. feſtzuſtellen iſt. Bei der Gruppe „Sonſtiges“ iſt durch die Erhöhung der Beiträge zur Erwerbsloſenfürſorge eine Steigerung um 3,1 v. H. eingetreten. Bei dem geringen Anteil dieſer Gruppe an den Geſamtausgaben gegenüber der Gruppe Ernäherung gleichen ſich Rückgang und Erhöhung gegenſeitig aus. Die übrigen Gruppen haben keine Aenderung erfahren. Brennendes Kohlenlager * Ludwigshafen a. Rh., 25. Sept. In den Koh⸗ lenlagern an der Inſelſtraße geriet geſtern abend ein Stapel von rd. 1000 Tonnen Ruhrkohle durch Selbſtentzündung in Brand. Die Ludwigshafener Feuerwehr war gleich zur Stelle und begann mit den Löſcharbeiten. Sachſenbeſuch in der Pfalz * Neuſtadt a.., 25. Sept. Profeſſor und Stu⸗ denten der Techniſchen Hochſchule Dresden ſind hier zur Beſichtigung induſtrieller Anlagen einge⸗ troffen. euen Mannheimer Zeitu 8 N N— n 8. 2 Poſtneubau in Neuſtadt * Neuſtadt a. d.., 25. Sept. Die Reichspoſt hatte vor Jahresfriſt den Grundſtein zu einem Po ſt⸗ neubau in Neuſtadt a. d. Hot. gelegt, da die im alten Amtsgebäude vorhandenen Räume den An⸗ forderungen der Neuzeit nicht mehr entſprachen. Die Bauleitung übernahm die Oberpoſtdirektion Speyer. Am Bau ſind ſtädtiſche Firmen beteiligt. Das neue Poſtgebäude iſt im Rohbau und Putz fertig und prä⸗ ſentiert ſich dem Beſchauer in modernen einfachen Linienführungen. Mit der Inbetriebnahme iſt für nächſtes Frühjahr zu rechnen. 5 Perſonalnachrichten der OPD. * Speyer, 25. Sept. Verſetzt ſind: Poſtaſſiſtent Karl Demmerle von Winnweiler nach Kaiſers⸗ lautern, Poſtſchaffner Valentin Schweder von Zeiskam nach Maximiliansau. Befördert iſt: zum Werkführer im Kraftwagendienſt in Kaiſerslautern der Poſtkraftwagenführer Michael Scherm in Bad Kiſſingen. Anerkennungsſchreiben des Reichs ⸗ präſidenten wegen Vollendung 40jähriger Dienſtzeit haben erhalten: der Oberpoſtinſpektor Adolf Herrmann in Ludwigshafen a. Rh., die Poſtinſepktoren Daniel Wenz in Neuſtadt/ H. und Emil Buchheit in Ludwigshafen a. Rh, 5 Tödlicher Autounfall :: Fraulautern, 24. Sept. Auf der Kreisſtraße gegen⸗ über den Fabrikanlagen von Scheben und Zeller er⸗ eignete ſich ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß. Der 43 Jahre alte J. Jungmann aus Sprengen wollte anſcheinend noch vor einem ihm entgegenkommenden Auto den Weg überſchreiten, hatte aber wahrſcheinlich die Entfernung ſchlecht berechnet und ſtieß mit dem Kopf an den Kühler. Hierbei wurde er ſo ſchwer verletzt, daß er ſofort tot war. Aus dem Darmſtüdter Stadtrat Ernſtes und Heiteres SW. Darmſtadt, 24. Sept. Der Darmſtädter Stadtrat trat nach den Ferien heute zum erſtenmale wieder zuſammen. Die Tages⸗ ordnung wurde verhältutsmäßig raſch abgewickelt. Zu einem ſcharfen Proteſt faſt aller Parteien kam es über die Vorlagen der Verwaltung, die für Kreditüberſchreitungen bei Neubauten den Betrag von etwas über“ Million auforderte. Es wird von den einzelnen Parteien verlangt, daß derartige Kreditüberſchreitungen, wenn ſie ſich ſchon micht vermeiden laſſen, wenigſtens ſofort angefordert werden und nicht erſt, nachdem die Gelder bereits verausgabt ſind. Das verſprach die Stadtverwal⸗ tung. Recht heiter wirkte es, als um die Bewilligung nachgeſucht wurde, den alten Bahnhofsplatz in „Steubenplatz“ nach dem berühmten Deutſchameri⸗ kaner umzutaufen. Hier wurde von einer Seite be⸗ zweifelt, daß ein Beſchluß überhaupt notwendig ſei, da ja ſchon die Schilder mit der neuen Bezeichnung angemacht ſeien. Der Oberbürgermeiſter verſprach die Schilder ſofort wieder abzumachen, wenn die Genehmigung nicht erfolge. Aber es hatte niemand etwas dagegen. Nur der Vertreter der Kommuniſten meinte, es ſei nicht nötig, die Verdienſte eines Generals für Maſſenmord zu feiern. Die An⸗ bringung der Schilder iſt deswegen bereits erfolgt, weil am 17. September der 200. Geburtstag des Generals war und die Ehrung doch rechtzeitig er⸗ folgen ſollte. Der Oberbürgermeiſter konnte weiter mitteilen, daß es der ſtädtiſchen Sparkaſſe möglich iſt, die alten Sparkaſſenguthaben, die ſ. Zt. be⸗ reits auf 20 v. H. aufgewertet wurden, auf 28 v. H. aufzuwerten. Aus dem Reichs wohnungs⸗ bauprogramm wird der Stadt ein Betrag von Hierfür werden 26 Wohnungen errichtet. Da aber gleichzeitig drei Baublocks er⸗ richtet werden ſollen, ſind noch weitere 352 890% erforderlich. Die Beſchaffung des Geldes kann aber noch bis Ende 1931 hinausgeſchoben werden. Die Nationalſozialiſten hatten zwei Dringlichkeits⸗ anträge eingebracht, die aber nicht für dringlich befunden wurden und in geſchäftsordnungsmäßige Behandlung gehen. Zunächſt wird beantragt, daß der Stadtrat ſich ſelbſt auflöſen ſolle, da ja der Ausgang der Reichstagswahl gezeigt habe, daß die gegenwärtige Zuſammenſetzung des Stadt⸗ rates nicht dem Willen des Volkes entſpräche. Dieſer Antrag iſt ſchon im Vorjahre abgelehnt worden und nach den Ausführungen auch unzuläſſig. Weiter beantragen die National⸗ ſozialiſten, daß der Stadtrat ſich durch Nichterſchei⸗ nen in den Sitzungen, Ausübung paſſiver Reſiſtenz uſw. ver handlungsunfähig machen ſolle, um ſo einen Grund für die ſofortige Auflöſung herbei⸗ zuführen. Aber auch die Dringlichkeit hierfür ergab ſich nicht, da die Stadträte bereit ſind, verantwor⸗ tungsbewußt zu arbeiten. Des weiteren beantragen dis Nationalſozaliſten als dringlich: Die Verwaltung möge bei der Reichsregierung vorſtellig werden, daß die zu hoch angeſtellten Beamten zurück⸗ geſtuft werden. Beim Deutſchen Städtetag ſoll gleiches beantragt werden.. Zu einer längeren Auseinanderſetzung kam es weiter über einen Antrag der Nationalſozialiſten, daß der Deutſche Städtetag in Dresden nicht vom Oberbürgermeiſter und drei Stadträten beſucht wer⸗ den ſolle, daß vielmehr ein Stadtrat genüge. Von deutſchnationaler Seite wurde der Antrag dahin er⸗ weitert, daß überhaupt kein Stadtrat mitgehen ſolle. Die beiden Anträge wurden abgelehnt. Nachdem der Oberbürgermeiſter noch auf die Zweckmäßigkeit hin⸗ gewieſen hatte, auch Stadträte mitzuſchicken, wurde weiter mitgeteilt, daß dazu überhaupt kein Stadt⸗ ratsbeſchluß erforderlich ſei. Im Laufe der Unter⸗ haltung wurde feſtgeſtellt, daß ein Stadtrat bereits nach Dresden abgereiſt iſt, um an den Vorverhand⸗ lungen teilzunehmen. So fand auch dieſer Punkt einen heiteren Abſchluß. Ein weiterer Proteſt richtete ſich gegen die Jprozentige Mieterhöhung. Es wurde verlangt, daß hier Wege gefunden werden ſol⸗ len, um Härten zu vermeiden. Schließlich wurde noch beantragt, daß der ſtädtiſche Weinkeller auf⸗ gelöſt werden ſolle. Es kam zu einer längeren De⸗ batte, in der zum Ausdruck kam, daß ein entſprechen⸗ der Abbau erfolgen ſoll. Die neue Glanbrücke bei Oöͤernheim * Odernheim(Amt Kaiſerslautern), 26. Sept. Am 26. September 1930 iſt im Zuge der Staatsſtraße Nr. 48„Homburg Bingen“ die neue Glanbrücke in Odernheim dem öffentlichen Verkehr übergeben worden. Die alte eiſerne Staatsſtraßenbrücke mit zwei Oeffnungen von je 20 Meter Lichtweite war durch Ueberlaſtung beim Einzug der Franzoſen 1918/19 beſchädigt worden und konnte nur noch mit einer Laſt von 150 Zentnern befahren werden. Aus dieſem Anlaß und zugleich im Hinblick auf den neu⸗ zeitlichen erhöhten Verkehr und die ſchweren Fahr⸗ zeuge wurde im Auftrage des Bayer. Staats⸗ miniſteriums des Innern, oberſte Baubehörde, durch das Straßen⸗ und Flußbauamt Kaiſerslautern der Neubau der Glanbrücke durchgeführt. In einem Bogen von 40,0 Meter Stützweite und einem Pfeilverhältnis von:11 wird jetzt der Glan⸗ fluß überſpannt. Die Brücke iſt ein ſauberes Eiſenbetonbauwerk, das ſich in drei Blei⸗ gelenken ſtützt. Die Widerlager wurden 8 Meter tief auf tragfähigen Felſen hinabgeführt. Eine Fahrbahnbreite von 6,0 Meter, die jeden Verkehr aufnehmen kann und beiderſeitige 1,25 Meter breite Fußwege, die durch 0/28 Meter breite Brüſtungen abgeſchloſſen werden, ergeben eine Geſamt⸗ Brückenbreite von 9,06 Meter bis Außenkante Brüſtung. Die Ausführung war der Firma Wayß u. Freytag.⸗G. Neuſtadt a. H. über⸗ tragen worden. a des Oberbürgermeiſters 141. Jahrgang/ Nr. 445 0 2 Nachbargebiete Schwere Bluttat * Mainz, 26. Sept. Eine ſchwere Bluttat ereignete ſich in der Nacht von Montag auf Dienstag in Schwabenheim an der Selz. In dieſer Nacht wurde der ledige 45jährige Landwirt Joh. Len ⸗ hard von Schwabenheim in einer großen Blut⸗ lache liegend bewußtlos mit einer ſchweren Schä⸗ delverletzung auf der Straße aufgefunden. In der Nähe des Verletzten lag ein in ein blutgetränktes Tuch gehüllter ſchwerer Stein, mit dem anſchei⸗ nend die Tat in hinterliſtiger Weiſe verübt worden iſt. Der Schwerverletzte wurde in das Binger Kran⸗ kenhaus gebracht, wo er kurz nach der Einlieferung ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſtar b. Das Amtsgericht nahm im Verlaufe des Dienstag Vernehmungen in Schwabenheim vor, die zur Verhaftung des verheirateten 40jährigen Land⸗ wirts Gräff aus Schwabenheim führten. Gräff, der unter dem Verdacht der Tat in das Unter⸗ ſuchungsgefängnis nach Bingen eingeliefert wurde, beſtreitet entſchieden, der Täter zu ſein. Köln und die Frankfurter Rauſchgiftaffäre * Frankfurt a.., 26. Sept. Zu der aufſehener⸗ regenden Frankfurter Rauſchgiftaffäre wird aus Köln gemeldet, daß die Hauptperſonen auch dort Gaſtrollen gegeben haben. Allerdings haben die damaligen Vorkommniſſe in Köln teilweiſe bereits ihre gerichtliche Sühne gefunden. Die viel genannte Betty Gerhardt war als Bardame in einem Lokal der Kölner Altſtadt auch der Polizei wohlbe⸗ kannt. Sie war ſchon damals ein Opfer ihrer Rauſch⸗ giftleidenſchaft, wurde deshalb im April 1929 feſt⸗ genommen und wegen Vergehens gegen das Opium⸗ geſetz abgeurteilt. Eine Entziehungskur, die die Be⸗ dingung für ihre vorläufige Freilaſſung war, hat wie ſich jetzt zeigt, keinen nachhaltigen Erfolg gehabt. Auch die übrigen Hauptperſonen der Affäre ſind der Kölner Polizei und Juſtizbehörde nicht neu. Ins⸗ beſondere galt ſchon damals der Fuß ballſpieler Robert Pache als Vermittler für das Rauſchgift. Im übrigen iſt jetzt der Name des angeblichen„Aus⸗ länders“, der dem Pache das Kokain geliefert haben ſoll, bekannt geworden. Es handelt ſich um den 25⸗ jährigen Dentiſten Werner Grich Häußler aus Abernhau in Sachſen, der in Offenbach ſeinen Wohn⸗ ſitz hatte und jetzt verſchwunden iſt. Die Staatsan⸗ waltſchaft hat gegen ihn einen Steckbrief erlaſſen. Verhängnisvolle Verwechflung * Frankfurt a.., 28. Sept. Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt vor einigen Monaten ein hieſiger junger Kaufmann das Opfer einer verhängnisvollen Verwechſlung durch einen Apotheken⸗ gehilfen geworden. Der junge Mann litt an der Schlafkrankheit und bgab ſich deshalb in ein Kranken⸗ haus, wo er ein Medikament eingeſpritzt bekam. Nach einigen Tagen ließ ſich der junge Mann auf Grund des Rezeptes in einer hieſigen Apotheke das Medika⸗ ment nochmals verabfolgen, das er ſich im Kranken⸗ haus einſpritzen ließ. Kurz nach der Einſpritzung ſtellten ſich Lähmungserſcheinungen ein, die nach kurzer Zeit den Tod zur Folge hatten Eine ſofort vorgenommene Unterſuchung der Flüſſigkeit ergab, daß dieſe von dem Apothekengehilfen aus Verſehen in einer ſechsmal ſtärkeren Doſis herge⸗ ſtellt worden war, als nach dem Rezept die Herſtel⸗ lung erfolgen durfte. Gegen den Proviſor iſt nun⸗ mehr Anklage wegen fahrläſſiger Tötung erhoben worden. 210 Aepfel auf ein Pfund * Metzingen(A. Rottweil), 24. Sept. Das heurige Fehljahr im Obſt hat den Obſthandel ver⸗ anlaßt, aus ſonſtigen obſtreicheren Gegenden des In⸗ und Auslandes, Obſt einzuführen. Daß das Obſt unter den obwaltenden Umſtänden und bei den hohen Frachtſpeſen nicht billig ſein kann, iſt wohl ſelbſtverſtändlich, wenn ſich aber der Käufer, wie es einem Händler paſſierte, an der Qualität auch noch ſchwer benachteiligt ſieht, ſo iſt das ein unerhör⸗ ter Nepp, der ganz empfindlich beſtraft werden ſollte. Man kann ſich die großen Augen und die gemiſchtei Gefühle eines Händlers vorſtellen, der dieſer Tage einen Obſtwagen öffnete, aus welchem ihm zu 40 v. H. Aepfel in der Größe der kleinen Holzäpfel und noch kleiner als Kirſchen entgegenkollerten. Während gewöhnlich auf das Pfund—8 Aepfel kommen, hat ein eidesſtattlich er⸗ nannter Gewährsmann in Gegenwart von drei Kommiſſionen 210 Aepfel auf das Pfund ge⸗ zählt. * ai Lampertheim, 24. Sept. An einem der Bäume an der Straße von hier nach Bürſtadt verſuchte ſich ein 32jähriger Mann aus Bürſtadt zu erhän⸗ gen. Vorübergehende gewahrten ihn auf einem Baum, holten ihn herunter und benachrichtigten die hieſige Polizei, die ihn ſeiner Familie übergab.— Ein frecher Einbruch wurde in dem in der Kai⸗ ſerſtraße gelegenen Verkaufshäuschen des Johann Daz vorgenommen. Die Diebe erbrachen des Nachts gewaltſam die Türe und räumten das ganze Behältnis durcheinander. Vermutlich ſuchten ſie nach Geld. Da ſie ſolches nicht fanden, nahmen ſie die vorrätigen Zigaretten mit. Von den Einbre⸗ chern hat man noch keine Spur.— Nächſten Sams⸗ tag beginnen an der Volksſchule die dreiwöchigen Herbſtferien. * eg — * Freitag, 26. September 1930 N ler Neuen Mannheimer Zeitung DELS- ud‚ WIRTSCHAFTS. ZI Die Konjunktur der deutſchen Textilindustrie Die deutſche Textilinduſtrie gehört bekanntlich zu den konjunkturempfindlichſten Wixtſchaftszweigen und iſt in den einzelnen Branchen mehr oder weniger ſtark aus fuhr⸗ vrientiert. Ihre Entwicklung unterliegt infolgedeſſen allen Einflüſſen, die die allgemeine Wirtſchaftslage im In⸗ und Auslande beſtimmen. Der deut ſche Markt aber befindet ſich in ausgeſprochener Schwäche und wird dauernd von politiſchen Einwirkungen in Unruhe gehalten. Auf der anderen Seite macht die Gleichartigkeit des Kon⸗ junkturablaufs in den meiſten Ländern der Erde, die heute mit geringen Ausnahmen auf einem Tie fſtand wirt⸗ ſchaftlicher Aktivität verharren, eine ausgleichende Exportforeierung unmöglich. Produktion und Beſchäftigung ſind daher weiter zuſammengeſchrumpft, mögen ſich auch in einzelnen Branchen geringe Anſätze zur Beſſerung zeigen. Die Entwicklung der Rohſtoffmärkte iſt vorerſt nicht dazu angetan, Auftriebskräfte zu erzeugen oder ſpürbar zu ſtär⸗ ken. Unluſt und Zurückhaltung herrſcht auf faſt allen Ge⸗ bieten. Die Lagerhaltung in Induſtrie und Handel iſt ſehr zurückgegangen. Aber die Dispoſitionsfrendigkeit ſcheitert an der Beſorgnis, daß der Winter mit ſeiner vergrößerten Arbeitsloſigkeit und die herrſchenden Preisabbautendenzen die Abſatzſchwierigkeiten noch verſtärken werden. Wo ſind Lichtblicke oder liegen Hoffnun gen auf Beſſerung? Vorläufig nur in ber geringen Lagerhaltung und in dem niedrigen Stande der Rohſtoffpreiſe, bie immerhin einen Aufſtieg erleichtern, wenn einmal wie⸗ der Bewegung in die Wirtſchaft hineinkommt. Wenn das der Fall ſein wird, kann heute niemand ſicher ſagen. Man kann nur wünſchen, daß übertriebener Peſſimismus nicht das Uebel noch verſchärft oder Keime zur Beſſerung in ihrer Entwicklung aufhält. Das Geſamtbild der Textilinduſtrie wird am beſten gekennzeichnet durch eine Reihe von Zahlen und Ziffern, die wir den Vierteljahrsheften zur Konjunkturfor⸗ ſchung entnehmen. Darnach hat die Arbeits loſig⸗ keit in der Textilinduſtrie den Monatsdurchſchnitt des Kriſenjahres 1926 überſchritten. Der Index der Rohſtoffläger(1928= 100), der die Vorräte an Roh⸗ baumwolle in den Baumwollſpinnereien, an gewaſchenen Wollen bei den Lohnwäſchereien, an Kammzügen in den Lohnkämmereien und an Flachs und Werg in den Leinen⸗ ſpinnereien enthält, ging auf 84,0 zurück gegenüber 118,4 im Jahre 1927, 91,9 im verfloſſenen Jahre und 91,4 im Juni dieſes Jahres. Die Rohſtof feinfuhr beharrt— ſaiſonbereinigt— auf recht niedrigem Stande(Juli 1929: 78 183 To., Ende Juli 1930: 69 095 To.]. . Die Garneinfuhr iſt ſeit einigen Monaten ge⸗ ringeren Schwankungen unterworfen, ſteht aber nur auf rund der Hälfte des Monatsdurchſchnitts von 1927 (12.824 To.). Darin liegt ein deutlicher Hinweis, wie die Spinnmarge zuſammengeſchrumpft ſein muß, um das Ausland derart von dem deutſchen Markte fernzuhalten. Die Schrumpfung des Textilaußenhandels iſt am ſtärkſten auf dem Gebiete der Fertigwaren. Hier zeigt ſich eine Einfuhrverringerung gegen⸗ über dem Durchſchnitt von 1929(2019 To.) auf 1572 To. im Juli 1930 und eine Ausfuhrſenkung von 11143 auf 8331 To. Der Konjunkturrückgang in den europäiſchen und überſeeiſchen Verbrauchsgebieten findet darin einen ſprechenden Ausdruck. Fügt man noch hinzu, daß ſich der Index der Rohſtoffpreiſe(1913 100) von 140,6 im Monatsdurchſchnitt 1929 auf 105,9 Ende Juli 1930 ſenkte und die Umſätze im Textil⸗Einzelhan⸗ del(Juli 1924/ Juni 1926— 100) nach dem ſaiſonbereinig⸗ ten Mengenindex von 116,1 im April dieſes Jahres auf 974 im Juli zurückgegangen ſind, ſo hat man in großen Zügen ein Bild von den Vorausſetzungen und Symptomen der depreſſiven Lage der deutſchen Textilinduſtrie. Die Entwicklung der einzelnen Branchen — wir beſchränken uns auf die wichtigſten— iſt im Ge⸗ genſatz zum Anfang dieſes Jahres heute nicht mehr ein⸗ hektlich. ö Die Baummwollinduſtrie zählt zuſammen mit der Leinen⸗ und Zuteinduſtrie zu den am ſchärfſten beeinträchtigten Textilzwetgen, während die Woll⸗ und Seideninduſtrie in den letzten Monaten An⸗ ſätze zur Beſſerung aufweiſen bzw. nicht mehr rückläufig find. In der Baumwollinduſtrie haben Produktion und Beſchäftigung weiter ſtark nachgelaſſen. Die Vollbeſchäfti⸗ gung ſank nach der Statiſtik der Gewerkſchaften von 55,4 v. H. im April auf 42,7 v. H. der organuiſierten Arbeiter Ende Juli 1930. Der Spinnausſtoß(1928 100) ver⸗ ringerte ſich in der gleichen Zeit von 107,5 auf 89,1. Der Beſchäftigungsgrad der Webereien nahm von 72,3 auf 68,7 v. H. ab. Im Außenhandel zeigen ſich die gleichen Schrumpfungserſcheinungen. Der Einfuhrüberſchuß an Rohware ging von 25 855 To. im April auf 15 003 To. im Juli zurück, die Garneinfuhr von 2464 auf 2185 To., die Garnausfuhr von 774 auf 676 To., die Gewebeeinfuhr von 777 auf 701 To., die Gewebeausfuhr von 2590 auf 2191 To. Im Juni wurde der ſeit Jahren utebrigſte Ausfuhrſtand noch um etwa 10 Prozent unterſchritten. Man ſieht, wie ſtark die Hemmungen ſind, die zurzeit von den Auslands- märkten ausgehen. AJn der Leineninduſtrie liegen die Verhältniſſe noch ſchlechter. Hier ſank die Zahl der Vollbeſchäftigten von 38,4 v. H. im April auf 21,4 d. H. der organiſierten Arbeiter Ende Juli 1930. Der Produk⸗ tions index(Jult 1924 bis Juni 1926= 100) fiel in der gleichen Zeit von 79,1 auf 64,5, die Rohſtoffeinfuhr von 1087 Tonnen auf 878 Tonnen(Monaksdurchſchnitt, 1913: 7806 To.). Die ſtrukturellen Wandlungen(Bevorzugung von Baumwolle und Kunſtſeide üben hier neben den kon⸗ tunkturellen und ſalſonmäßigen einen ſtarken Einfluß aus. Die Junte⸗ und Haufinduſtrie ote nach ihren Erzeugniſſen mehr den Produktionsmittel⸗ induſtrien als den Konſumgüterinduſtrieen zuzurechnen ift, hat lange Zeit einen hohen Produktionsſtand bewahren können, iſt aber ſeit Ende vorigen Jahres mit in die all⸗ gemeine Abwärtsbewegung hineingezogen. Und zwar ſind die Rückgangserſcheinungen ganz einſchneidender Natur. Die Zahl der Vollbeſchäftigten ſank in der Juteinduſtrie von 72, v. H. im Oktober 1920 auf 16,6 v. H. im Juli 1990, bei einem allerdings recht hohen Stande von Kurz⸗ arbeit(67,4 v..) Die Ausfuhr von Jutefäcken und Pack⸗ leinwand ging nach den Angaben des Konjunkturinſtituts im erſten Halbjahr 1930 gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres nach Holland um 13 v.., nach Frankreich um 44 v.., nach England um 68 v. H. und nach den USA. gar um 85 v. H. zurück eine Abſatzverminderung auf be⸗ deutenden Märkten, die ſelbſtverſtändlich von der größten Tragweite für die deutſche Juteinduſtrie werden mußte. Im Gegenſatz zu den drei beſprochenen Textilzweigen hat die Wollinduſtrie eine— wenn auch teilweiſe ſaiſonbedingte— kleine Aufwärtsbewegung, zum mindeſten aber keine Rückgangserſcheinungen mehr zu verzeichnen. Die Zahl der Vollbeſchäftigten ſtieg von 5d v. H. im April auf 69,5 v. 0 der organiſterten Arbeiter Ende Juli 1930. Die Roh⸗ ſtofflager verharren auf tiefem Stand; die Vorräte vor allem an Kammzügen unterſchreiten die Vorfahrshöhe gonz beträchtlich(Ende Juli 1929: 364 To., Ende Juli 1930: 5481 To.). Garn⸗ und Gewebeguüßenhandel weiſen auf bei⸗ den Bilanzſeiten wieder Steigerungstendenzen auf, beſon⸗ ders aber in der Ausfuhr(Garne April 1980: 645, Juli 1930: 861 To.; Gewebe entſprechend 1585 bzw. 1902 To.], nachdem im zweiten Quartal allerdings der ſeit drei Jah⸗ ren niedrigſte Stand erreicht worden iſt. Es iſt zu wün⸗ ſchen, daß die vor einigen Monaten eingetretene Stabilität der Rohſtoffpreiſe den Umſchwung zum Beſſeren bedeutet und zu einer Aufwärtsentwicklung beiträgt. eine abſolute Zunahme zu verzeichnen. Reſerve Bank of Newyork handelt. In der Seiden⸗ und Kunſtſeideninduſtrie iſt vorläufig noch ein etwas zurückhaltenderes Urteil am Platze, wenn auch die Rückgongserſcheinungen offenbar ihr Ende erreicht haben. So hat ſich die Zahl der Voll⸗ beſchäftigten von Mai(53 v. H. der organiſierten Arbei⸗ ter) bis Juli 1930(52,1 v..) nur noch wenig verändert, ſteht alleroings ganz beträchtlich unter Vorjahrshöhe(81,9 v. H. im Juni 1929). Der Preisdruck auf den Rohſeiden⸗ märkten, erklärbar ous der Ueberproduktion und dem plötz⸗ lichen Verſagen des nordamerikaniſchen Konſums hatte weſentlich zu dieſem ſcharſen Rückgang beigetragen. Der Export der Seideninduſtrie, die bekanntlich ſtark ausfuhr⸗ orientiert iſt, hat bisher koum eingebüßt, ſondern immer noch als ausgleichendes Ventil dienen können. Leider iſt Grund zur Beſorgnis vorhanden daß die Schwäche der Auslandsmärkte nicht ohne Folgen auf die weitere Aus⸗ fuhrentwicklung der deutſchen Seideninduſtrie bleiben wird. Im ganzen ergibt ſich für die deutſche Textilinduſtrie das Bild einer nur von wenigen Lichtpunkten erhellten Situation, eines Zuſtandes der Schwäche und der Schrumpfumg, hervorgerufen durch eine ſelten geſehene Gleichartigkeit des Konjunkturabſchwungs im In⸗ und Auslande, und leider noch wenig geeignet, dem Opti⸗ mismus als der Vorausſetzung aller ſchöpferiſchen und auf⸗ bauenden Unternehmungstätigkeit zu neuem Auftrieb zu verhelſen. Man ſoll ſich jedoch hüten, ous der trüben Ge⸗ genwart nur mit dumpfer Reſignation in die Zukunft zu ſchauen. Kühles Rechnen und Disponieren zwar, aber auch feſter Glaube, Haß aus der Tiefe nur der Aufſtieos erfolgen kann! Dann iſt ſchon manches ge⸗ wonnen. Dr. A. N. Der Kampf um die Rheinhegemonie Insgeſamt werden von dem, von uns ſchon kürzlich be⸗ richteten Gutachten der Rheinſchiffahrtskom⸗ miſſion 15000 Schiffe erfaßt. Es ſteht feſt, daß die Rheinſtromwirtſchaft die bedeutendſte und vielgeſtaltigſte Binnenſchiffahrt iſt, die zur Zeit auf der Erde beſteht. Bei einem derartig umfangreichen Unterſuchungsgebiet hielten die Gutachter für notwendig, zwiſchen einem niederrheini⸗ ſchen und einem oberrheiniſchen Verkehr zu unterſcheiden. Dabei ergab ſich eine enorme Verſchiebung ber Nachfrage des Schiffsraums zu⸗ gunſten des Niederrheins Der Verkehr der Seehäfen und des Duisburg⸗ Ruhrorter Umſchlagplatzes mit dem Oberrhein iſt im Durchſchnitt der letzten Jahre gegenüber der Vorkriegszeit nur um knapp 3 v. H.(von rund 24,1 auf 24,8 Millionen Tonnen) gewachſen, der Verkehr von Duisburg⸗Ruhrort nach der Rheinmündung dagegen um 40,6 v. H.(von 27,8 auf 39,1 Millionen). Verkürzung der Fahrten und Steigerung der Wettbewerbstendenzen, namentlich der holländiſchen, war die Folge. Der Umſatz auf dem Niederrhein iſt zudem noch in⸗ ſofern beſonders beeinflußt worden, als ſich der Tal ver⸗ kehr um faſt 72 v. H. ſteigerte, während ſich der Bergperkehr nur wenig über 5 v. H. vermehrte. Wäh⸗ rend vor dem Kriege beide Richtungen einander einiger⸗ maßen die Waage hielten, iſt jetzt der Talverkehr faſt dop⸗ pelt ſo groß als der zu Berg. Der Verkehr wurde nun im ganzen unausgeglichener, indem nun nicht mehr allein auf dem Oberrhein, ſondern auch auf der unteren Strecke wend⸗ ger Rücktransporte möglich wurden. Es hat ſich die Güter⸗ menge um 25 v.., die Tonnenkilometerzahl um rund 30 v. H. vermehrt. Somit iſt die Nachfrage nach Schiffs⸗ raum geſtiegen. Es kommt hierbei jedoch darauf an, ob nicht daneben eine verſtärkte Nachfrage nach Eiſenbahnraum dieſen Vorteil wieder ausgleicht. ö Zunächſt iſt bemerkenswert, daß die Schiffahrt im Koh⸗ lenverkehr nach dem Oberrhein Gewinne verzeichnet, weil das Ruhrgebiet, die Aachener, holländiſchen und engliſchen Reviere in der Belieferung des Südens das vorwiegend mit der Bahn transportierende Saargebiet erſetzen. Beſonders auffällig iſt im Kohlenverkehr nach Süddeutſchland, daß die ſchleſiſche Kohle nicht nur infolge der Reichsbahnpolitik, ſon⸗ dern auch wegen ihres niedrigeren Geſtehungspreiſes die Stellung der Ruhrkohle merklich einengt. Noch ſtärker als die Benachteiligung der Oberrheinſchiffahrt beim Ge⸗ treide und beim Holz ſind ihre Ver luſte dadurch, daß die 5 Reichsbahn ihre Dienſtkohle größtenteils vom Rhein auf die Schienen abgezogen hat, wobei es ſich um etwa eine Million Tounn handelt. Trotzdem hat, nicht zuletzt durch neue Spezial⸗ flotten, die namentlich von der Braunkohlen⸗ und Mineral⸗ ölinduſtrie geſchaffen wurden, die Schiffahrt immer noch Anders liegen die Dinge beim Angebot. Nach dem Rheinſchiffahrtsregiſter betrug die Zu⸗ nahme der Kahn⸗ und Güterbootstonnage der Ge⸗ ſamtflotte von 1913 bis 1928 bei 7, Millionen rund 2,3 Millionen. Die Tragfähigkeit wuchs um 47 v. H. gegenſüber einer Steigerung der beförder⸗ Pf ãydyddddßdßdßßdßdßdGdßGßGßGTGßGTꝙßVTVTPTGTPTbTbwbcc 0 11 Günſtiger Halbjahresbericht der DD-Bant In der AR.⸗Sitzung der Deutſchen Ban k un d Disconto⸗Geſellſchaft wurde anſtelle des ver⸗ ſtorbenen Dr. Artur Salomonſohn zum Porſitzenden neben Geheimrat Max Steinthal Franz Ur big gewühlt. ſo daß das Präſidium neben dem Ehrenpräſidenten Dr. Max von Schinkel aus den Herren Max Steintpal (derzeitig geſchäftsführend) und Urbig als Vorſitzenden, ſowie Dr. Artur von Gewinner und Dr. E. E. Ruſſel als ſtellvertretendem Vorſitzenden beſteht. Der Borſtänd berichtete, daß im 1. Halbjahr der Ge⸗ ſchäfts gang verhältnismäßig befrie hi⸗ gend war. Im 3. Vierteljahr machte ſich dann die zu⸗ nehmende Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe geltend. Dem ſteht gegenüber, daß die als Folge der Fuſſion erwartete erhebliche Herabminderung der Unkoſten bereits jetzt in ſtetig ſteigendem Um⸗ fange zutage tritt. Auf Antrag des Vorſitzenden beſchloß der AR. die Kommanditeinlage bei dem Bankhaus Georg Fromberg u. Co. in Berlin auf 3 Mill./ zu er⸗ höhen. Der bisherige Direktor der Filiale München, Hans Rummel, wurde zum ſtellvertretenden Vorſtands⸗ mitglied in Berlin beſtellt. Gerüchte über eine Notenbankleiter-Konferenz Zu den Kombingtionen, die an die bevorſtehende Reiſe des Reichsbankpräſidenten Dr. Luther nach Newyork geknüpft werden und zu einer angeblich bevorſtehenden Konferenz der Leiter der Zentralnotenbanken von Deutſch⸗ land, England, Frankreich und Amerika, rerlautet, daß es ſich bei dieſem Beſuch Dr. Luthers in erſter Linie um einen Höflichkeitsbeſuuch beim Präſidenten der Federal Es ſei ſelbſtverſtänd⸗ lich möglich, daß hierbei auch wichtige Fragen der internationalen Geldmärkte beſprochen werden. Zur⸗ zeit ſtehe aber nicht einmal feſt, wann Dr. Luther nach Newyork fahren wird. Zu einer Konferenz der Zentral⸗ notenbank⸗Leiter ſei jedenfalls noch von keiner Seite ein⸗ geladen. A. Hellerhof, Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft, deren Aktienkapital bekanntlich um 200 000% auf 800 000„ erhöht wird, wobei die Stadt Frankfurt a. M. die Hälfte der neuen Aktien zu pari übernimmt, konnte nach dem Bericht für 1929⸗0 ihr vor⸗ geſehenes Bauprogramm durchführen. Sie verfügt jetzt über 1271 Wohnungen und 15 Läden. Infolge ſtarker Nachfrage nach Kleinwohnungen habe man ein weiteres Bauvorhaben in Angriff genommen. Die Geſamt⸗ koſten dieſes Vorhabens, das 389 Wohnungen und 8 Läden umfaßt, betragen 4,12 Mill. J. Die Finanzierung ſei geſichert. Durch die erhöhte Wohnungszahl ſtiegen Mieten und Baukoſtenzuſchüſſe auf 739 700(400 708] 4, andererſeits Zinſen auf 229 669(40 888) l. Aus dem nach 74 409(34 436)/ Abſchreibungen ver⸗ bleibenden Reingewinn von 45 202(47 652) werden wieder 4½ v. H. Dividende verteilt und 18 642(20 4701 vorgetragen. In der Bilanz erhöhten ſich Immobilien auf 7,69(3,05) Mill. 4, andererſeits Hypothekenſchulden auf 6,80(2,79) Mill. Guthaben betragen 710 953, Schuld⸗ ner 99 381/(i. V. zuſ. 1,65 Mill.) Obligationen ſind bis auf 5400(341 400)/ zurückgezahlt. f Die G genehmigte den Abſchluß und die vorgeſchla⸗ gene Kapitalerhöhung. Stadtrat Dr. Bruns Müller wurde zum Aufſichtsratsvorſitzenden ernannt, da Geheim⸗ rat Dr. Otto Rieſe ſein Amt niedergelegt hat. Neugewäßhlt wurde ferner Stadtper. Ege. ſellſchaft. ten Gütermengen um jährlich rund 25 v. H. Die Vermehrung der Schiffe über 600 Tonnen über 60 v. H„bei den Kähnen von über 1300 Tonnen ſo⸗ gar mehr als 370 v. H. Die deutſche Flotte ver⸗ mehrte trotz der ſtarken Zwangsabgabe an Fahr⸗ zeugen ihre Kahntonnage um über 9 v. H.(von 2,2 auf 2,4 Millionen Tonnen), und ihre Pferdeſtärken um rund 18 v. H.(von 184 000 auf 217 000). Außer der Flucht des deutſchen Kapitals in die Sach⸗ werte und die nationalen Rückſichten auf die Beſeitigung der durch den Friedensvertrag geſchaffenen Lücken wirkte vor allem die Eröffnung des Rhein⸗Hernekanals auf die Bauluſt ein. Das Ueberangebot an Schiffsraum und Schleppkraft verurſacht einen durchſchnittlich niedrigen Stand der Rheinfrachten, der im ganzen ſich nur wenig über den Vorkriegsſtand erhebt, und im Vergleich zu der bedeu⸗ tenden Steigerung der Bahntarife allein ſchon die„Wett⸗ bewerbs fähigkeit“ der Schiffahrt gegen die Eiſen bahn ſichert. Ungünſtig wirkt ſich die ſtarke Zerſplitterung des Angebots aus. Es liegt bei den Kähnen allein zu über 57 v. H.(in Deutſchland zu rund 48 v..) in den Händen der Partikuliere, die als die notoriſchen Unterbieter der Sätze bezeichnet werden, infolgedeſſen ſich allerdings ſecbſt chartern laſſen und zum größten Teil für Reedereien fahren. Neben dem unſicheren Faktor des Waſſerſtands wirkt ſich noch die Kurzfriſtigkeit der Niederrhein fahrt und die Beſchleunigung des Umſchlags infolge der tech⸗ niſchen Verbeſſerungen auf die Steigerung des Angebots aus. Alle beteiligten Flotten ſtehen unter gleich ungünſtigen Bedingungen. Die beutſche umfaßt ein Drittel der geſamten Rheinkahntonnage, und 46,3 v. H. der 58, unter dieſen aber 66,4 v. H. der Raddampferſtärken. Sie iſt in den Kähnen hinter der holländiſchen die zweit⸗ ſtärkſte, in den PS die ſtärkſte Flotte, da Holland nur 36 v. H. der PS umfaßt Summariſch ſtellt das Gutachten feſt, daß die deutſche Rheinſchiffahrt auf abſehbare Zeit für die deutſche Wirtſchaft lebensnotwendig iſt. In der Internationalität der Geſamtſchiffahrt wird die größte Hemmung für eine nationalwirtſchaftliche Entwicklung ge⸗ ſehen. Unter Anerkennung der großen Schwierigkeiten, im Hinblick auf die niedrigen Auslandslöhne die Arbeitsbedin⸗ gungen international auszugleichen, wenden ſich die Ex⸗ perten gegen den Gedanken, die Lage der deutſchen Schiff⸗ fahrt durch Beſeitigung der Tarifverträge zu erleichtern. Subventionswirtſchaft wird ebenfalls abgelehnt. Von Bau⸗ verboten verſpricht man ſich nichts, zumal die meiſten Schiffe in Holland gebaut werden, wo die Schiffshypotheken⸗ banken im Verein mit den Werften dank niedriger Zinſen in Blüte ſtehen. Gefordert wird größeres Eutgegen kommen in der Eiſenbahntarifpolitik und ſteuerliche Entlaſtung, namentlich durch die Befreiung des Schleppgeſchäfts von der Umſatzſteuer. Die Gipfelforderung nach Bildung des Rheinſchiffahrtkartells mündet in Anbetracht der großen Schwierigkeiten in den ausdrücklichen Wunſch, wenigſtens die Bildung von Teilkartellen ſofort in Angriff zu nehmen. Haueiſen& Co. AG. Stuttgart Cannftatt Verluſtabſchluß von 8 Mill. Zu den im geſtrigen Abendblatt gemeldeten Verluſt⸗ abſchlußziffern der Geſellſchaft wird uns aus Stuttgart- Cannſtatt noch folgendes geſchrieben: Die Bilanz per 30. Juni 1930 ſchließt mit einem Verluſt von 4% Mill.& ab. Hierbei iſt zu berückſichtigen, daß die Reſerve(i. V. 500 000%) aufgelbſt iſt, ſodaß ein buchmäßi⸗ ger Geſamtverluſt von 5 Mill./ zu verzeichnen iſt.(Im Vorjahr wurde ein Verluſt von 384 466/ aus⸗ gewieſen). g Der Verluſt ſetzt ſich, wie die Firma mitteilt, aus zwei Poſten zuſammen. Erſtens ſind im Berichtsfahr ſelbſt große Verluſte entſtanden, die auf die Ungunſt der allge⸗ meinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe und die Unmöglichkeit, den Fabrikations- und vor allen den Vertriebsapparat ge⸗ nügend auszunutzen, zurückzuführen ſind. Der zweite noch größere Poſten ſtellt ſich als gründliche Reinigung der Bilanz dar. Auf Maſchtnen und Waren(i. V. 686 593%] uſw., ſind bedeutende Abſchreibungen vorge⸗ nommen. Den Riſiken, die insbeſondere bei der Merce⸗ des Schuhgeſellſchaft mb. liegen iſt durch Ei n⸗ ſtellung eines Wertberichtungskonto von an⸗ nähernd 2 Mill. 4 Rechnung getragen. Im Gegenſatz zum Vorjahr ſind die Ba nkver⸗ pflichtungen des geſamten Konzerns in die Bilanz aufgenommen(i. V. wurden 3,90 Mill./ ausgewieſen). Die Hauptverſammlung beſchloß nunmehr, wie ſchon geſtern abend kurz gemeldet, entſprechend den Anträgen eine Zuſammen legung des Kapitals im Ver⸗ hältnis 10:1 auf 500 000/ und gleichzeitig eine Wied r⸗ erhöhung um 2 auf 27 Mill.. Die neuen Aktien werden von der Salamander Ac. und befreundeten Banken übernommen. Die Emiſſionskoſten trägt die Ge⸗ In ben Aufſichtsrat wurden Fabrikant Artur Levi und Generaldirektor Dr. Haffner beide in Stutt⸗ gart, zugewählt. Das Amt des Vorſitzenden bekleidet nun⸗ mehr Dr. Haffner. Stellverttetender Vorſttzender iſt Dir. Dapidſen(Dresdner Bank), Stuttgart. Bankſchulden * Frankfurter Bank, Frankfurt a. M. In der geſtrigen AR.⸗Sitzung wurde die Halbjahresbilanz vorgelegt. Das Ergebnis iſt zufriedenſtellend. Falls keine beſonderen Er⸗ eigniſſe eintreten ſollten, iſt mit der Aufrechterhaltung der 7proz. Dividende zu rechnen. * Dresdner Gardinen⸗ und Spitzen⸗Manufaktur AG. in Dresden.— Rückläufiger Abſatz im neuen Jahre. Die GB. genehmigte 6 v. H. Dividende(i. V. 8 v. H. plus 2 v. H. Bonus aus Amerika⸗Freigabe). Die Leitung er⸗ klärte, daß im neuen Geſchäftsjahr der Umſatz bisher ſtark rückläufig geblieben ſei. Obwohl die Baumwollbaiſſe an⸗ ſcheinend noch nicht ihr Ende. habe, laſſe die gegenwärtige Situation des Marktes doch in abſehbarer Zeit eine gewiſſe Stabtliſierung möglich erſcheinen. Man glaube erwarten zu können, daß größere Auftrags ⸗ eingänge im Her bſt einen Ausgleich für den bis⸗ herigen Ausfall ſchaffen werde, wobei noch beſonders ver⸗ wieſen wurde auf die bei der Kundſchaft überall feſtzu⸗ ſtellende außerordentliche Zuſammenſchrumpfung der La⸗ gerbeſtände. Die Geſellſchoft habe jedenfalls alle Maßnah⸗ men getroffen, um für alle Fälle gerüſtet zu ſein. * ING 2 Humboldt-Deutz⸗Oberurſel Abſchlüſſe der Intereſſengemeinſchaft Die Maſchinenfabrik Humboldt in Köln⸗Kalk, die be⸗ kanntlich der o. HV. am 21. Oktober die fuſionsweiſe Uebernahme der Motorenfabrik Deutz AG. und der Moto⸗ renfabrik Oberurſel AG. mit gleichzeitiger Erhöhung des AK. auf 31 Mill./ vorſchlägt, verteilt für 1929/30 auf Grund des Gewinngemeinſchaftsvertrags mit Deutz eine Dividende von 5(i. V. 3) v. H. Laut Geſchäftsbericht war es auch in dieſem Jahre nicht möglich, aus der allgemeinen Jahresrechnung einen Ge⸗ winn in die Gemeinſchaftsrechnung einzubringen. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung wird nach Verrechnung der Ergebniſſe mit Deutz ein Betriebsüberſchuß von 4 417 588(i. V. 4 130.876)/ ausgewieſen. Der Rein⸗ gewinn beträgt 998 730(589 569) I. Der Geſamt⸗ u mſatz konnte mit einem Gewicht von 60 329 To. und einem Werte von 39,38 Mill./ auf der Höhe des Vor⸗ jahres(60 309 To. bzw. 39,91 Mill. /) gehalten werden. An dieſem Abſatz war das Ausland mit 43,3(i. V. mit etwa 30) v. H. beteiligt. In das neue Geſchäftsjahr konnte die Geſellſchaft einen Auftragsbeſtand von rund 19(i. V. rund 15) Mill./ hinübernehmen. Im laufenden Jahr blieb der Auftragseingang hinter dem des Vorjahres, wenn auch nur unbedeutend, zurück. Bei der Motoren fabrik Deutz A G. in Köln⸗ Deutz ergibt ſich nach Verrechnung der Ergebniſſe mit Oberurſel einerſeits und Humboldt andererſeits für 1929/30 bei einem Betriebsüberſchuß von 3 972 322(i. V. 3 517 618) Mark ein Reingewinn von 665 820%(t. V. unter Berückſichtigung von 204 567/ Verluſtvortrag ein Rein⸗ gewinn von 393 040%). Es wird die Verteilung einer Dividende von 5(i. V. 3) v. H. vorgeſchlagen. Von der Gemeinſchaftsgruppe Deutz Oberurſel wurden im Berichtsjahr 19 300 Motore im Werte von 42,47 Mill./(i. V. 19000 Motoren im Werte von 53,80 Mill. /) in Rechnung geſtellt. Davon entfielen 53(i. V. 50) v. H. auf Lieferungen an das Ausland. Die Abſatzkriſe der Weltmärkte habe das Unternehmen, ent⸗ ſprechend der Eigenart des Motorengeſchäftes, verhältnis⸗ mäßig ſpät erfaßt. Die Umſatzziffern der erſten Monate zeigten daher ein merkliches Nachlaſſen gegenüber dem Vorjahr. Bei der Motorenfabrik Oberurſel AGG. in Oberurſel bei Frankfurt a. M. ergibt die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung nach Vornahme der im Gemein⸗ ſchaftsvertrag mit der Motorenfabrik Deutz vorgeſehenen Verrechnung einen Betriebsüberſchuß von 1 782 436 (1855 635) /. Der Reingewinn beträgt 704 904 (725 982) /. Es werden wieder 10 v. H. Diuidende zur Verteilung vorgeſchlagen. Der Umſatz ſtieg von 13,2 Mill./ auf 15,66 Mill. J. Im neuen Jahre zeige ſich ein Rückſchlag im Auftragseingang. * Süddeutſche Eiſenzentrale Mannheim. In einer ge⸗ meinſamen Sitzung des Vorſtandes und der Preiskommif⸗ ſion der Süddeutſchen Eiſenzentrale wurde beſchloſſen, die Preisbindung bis zum 15. November 1930 zu ver⸗ längern. Sollte bis zu dieſem Zeitpunkt ein Weg zur Verſtändigung innerhalb der Großhändlergruppen nicht ge⸗ funden und eine Baſis für den Neuaufbau der Süd deutſchen Eiſenzentrale nicht geſchaffen ſein, ſo iſt eine Verlänge⸗ rung der Preisbindung über den 15. November hinaus nicht möglich. Ferner wurde beſchloſſen, bei Lieferungen über 1000 Kg. an Händler und Verbraucher eine Fracht⸗ ausgleichsvergütung von 0,50% pro 100 Kg. einzuführen. Erhöhter Verluſt bei der Deutſchen Antomobilbank. Bei der Deutſchen Automobilbank hat ſich 1929⸗30 der Ver luſt(i. V. 0,43 Mill. /) um weitere rund 0,30 Mill. erhöht. Er überſteigt damit alſo beinahe die Hälfte deis Aktienkapitals von 1 Mill. J, jo daß die Ge⸗ ſellſchaft zur Anzeige gemäߧ 240 HGB. genötigt iſt. Der Verluſt ſoll weniger eine Folge neuer ungün⸗ ſtiger Geſchäfte als früher angeſichts der ſchlechten Wirt⸗ ſchaftslage ſchärfer zur Auswirkung gekommener Schäden un Staotiſche Krezitgenoſſenſsthaften im erſten Halbjahr 1930 Die Entwicklung der ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften im erſten Halbjahr 1930 iſt deutlich durch die irtſchfts⸗ depreſſion beeinflußt worden. Die Spareinlagen, die in den Monaten Januar bis Februar einen Zuwachs von 15,5 Mill.„ hatten, konnten in den Monaten März dd April nur um 2,5 auf rd. 1095 Mill.„ anſteigen. Im Gegenſatz hierzu war das Wachstum der Kontokorrent⸗ einlagen ſeit März ſtärker. Im Kreditgeſchäft iſt Ende April mit 1528(Ende Februar 1528) Mill. A und einſchließlich der begebenen Wechſel mit 1682(1682) Mill. Mark ein Stillſtand eingetreten. In den letzten Monaten Mai und Juni iſt ein ſtärkeres Anſteigen der Spar⸗ einlagen zu verzeichnen. Zurückgegangen ſind die Giroverbindlichkeiten und die Bankverpflichtungen. Unter Hinzurechnung der fehlenden Genoſſenſchaften belaufen ſich die geſamten Betriebsmittel der ſtädtiſchen Kredit⸗ genoſſenſchaften am Ende des Halbjahres 1930 auf rd. 2 Milliarden /, davon ſind 300 Mill./ eigene Mittel und 1,5 Mill./ Einlagen. Im Kreditgeſchäft ſind rd. 18 Milliarden/ angelegt, davon 150 Mill./ weitergegebene Wechſel. 98 5 Vom Weinherbſt UI Rotweinleſe au der Bergſtraße. Zützelfachſen, 25. Sept. Heute vormittag nahm im hieſigen Rebgelände die Herbſtleſe des Lützelſachſer Roten. ihren An⸗ fang. Wo eine ſorgfältige Pflege der Weinberge ſtattgefun⸗ den hat, iſt der Behang befriedigend. Wo es dagegen die Winzer unterlaſſen haben, ihren Weinberg durch rechtzeitt⸗ ges Spritzen vor dem Ungeziefer zu ſchützen, iſt infolge von Rebkrankheiten der Ertrag nur dürftig. Im großen und Ganzen darf das Ergebnis der Rotweinernte als befriedi⸗ gend bezeichnet werden. Es iſt eine mittelgute Ernte, die, ſoweit ſich bisher überblicken läßt, einen halben bis örei⸗ viertel Herbſt beträgt. Die Qualität iſt gleichfalls be⸗ frtedigend. Es wurden Moſtgewichte von 71 bis 78 Grad nach Oechsle feſtgeſtellt. Die Kaufangebote ſind zu⸗ nächſt noch zurückhaltend. Falls nicht die der hohen Quali⸗ tät des Lützelſachſer Roten entſprechenden Preiſe zu erzielen ſind, ſo wollen die meiſten Winzer ihren ſelöſt⸗ gebauten Wein in Sträußwirtſchaften ſelber zum Ausſchank bringen. Mit dem Weißherbſt wird erſt in etwa 14 Tagen begonnen werden. S. Bruchſal, 25. Sept. Der Portugteſerherbſt iſt in vollem Gang und ſind die Weinbauern ſelbſt über das große Erträgnis erſtaunt. Das Gewicht beträgt 50—60 Grad nach Oechsle. Verkäufe ſind noch keine getätigt, er dürfte aber auch nicht mehr koſten als in der Pfalz, wo das Hekto mit 25„/ verkauft wird. * Burrxweiler, 25. Sept. Die Wein leſe beginnt da⸗ hier am Montag, den 29. September. Die Trauben ſind geſund und verſprechen gute Qualität. * Leinsweiler, 25. Sept. Die Wein leſe in der Ge⸗ markung Leinsweiler(Pfolz) beginnt am Montag, den 29. September. Der Stand der Weinberge iſt im allgemei⸗ nen befriedigend. In der bekannten Lage„Sonnenberg“ haben die Trauben eine beſonders ſchöne Reife erreicht. * Edesheim(Pfalz), 25. Sept. Die allgemeine Wei n⸗ leſe hat mit dem 25. September begonnen, Der Be⸗ hang der Reben iſt hier ein ausgezeichneter. Wenn auch die Qualität mit Rückſicht auf die ungünſtige Witte⸗ rung, die eine vollkommene Reife ungünſtig beein⸗ flußte, etwas zu wünſchen übrig läßt, ſo iſt aber doch mit einem recht guten 1930iger zu rechnen. Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Hork. 486,— Schweiz.. 285,05 ½ J Stockholm 18.09 Paris 1280.80 Holland.. 12.05% Madrid 42 Brüſſel. 34,86 Oslo.. 138,16 ¾] Dollar geg. Rm. 4,20 Mailand 92.80 Kopenhagen 18.15 ¼ Pfunde„„ 20,41 Frachtenmarkt Duisburg-Ruhrort- 25. Sept. Die Nachfrage nach Kahnraum war heute äußerſt ge⸗ ring. Bergreiſen waren nicht am Markt; es wurde daher auch keine Bergfracht notiert. Die Talfracht erfuhr mit 60—80 Pfg. ab hier bzw. ab Kanal nach Rotterdam keine Aenderung. Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben ebenfalls unverändert. Mittag-Ausgabe Nr. 443 and fiel. Sie. übe: zier teil! Tel, ſtrot führ dies 0 letzt ſtar! Aus hier 50 9 Tra falls brin Kon fſtalt Chr. ferrenzimmer Freitag, 26. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 445 dvar Kreuger als Bundesgenoſſe des Siemens⸗Konzerns? Wenn ſich auch der Siemens⸗Konzern über die fü S jüngſten Meldungen, wonach der ſchwediſche Zündholzkönig 9995 Kreuger im Auftrage der Erieſſon Telefon Comp. über eine Konzernbildung mit Siemens verhandeln wolle, in Stillſchweigen hüllt, ſo iſt doch nicht daran zu zweifeln, daß diefen Nachrichten ein wahrer Kern zugrunde liegt. Man hat Beranlaſſung, anzunehmen, daß die Beſprechun⸗ gen zwiſchen Ivar Kreuger und dem Siemens⸗Konzern eine Vertiefung der Beziehungen zum Gegenſtand haben, die bisher on zwiſchen Stemens⸗Gruppe und Erieſſon e 1 Epi haben dieſe beiden Schwachſtrom⸗Konzerne die Moderntſie⸗ rung des griechiſchen Telephonnetzes in die Hand genom⸗ men, und ihrem gemeinſamen Auftreten in Griechenland iſt 68 zu verdanken, daß der dortige Auftrag nicht an die amerikaniſche Telephone and Telegraph Cb. reſp. an den anderen Konkurrenten, die italieniſche Pirelli⸗Gruppe, fiel. Bezüglich des griechiſchen Geſchäftes wurde zwiſchen Siemens u. Halske und Erieſſon eine Vereinbarung dar⸗ über getroffen, daß die Schweden einen Teil der Finan⸗ zierung übernehmen und dafür an den Lieſerungen be⸗ teiligt' werden. 40 v. H. der Umformung des griechiſchen Telephonnetzes werden durch den ſchwediſchen Schwach⸗ ſtromtruſt, 60 v. H. durch Siemens u. Halske zur Durch⸗ führung gebracht. Die finanziellen Aufwendungen für dieſes Geſchäft werden mindeſtens 100 Mill.„ betragen. Gleichzeitig gelang es dem Siemens⸗Konzern, in den letzten Wochen ſeine Intereſſen in Italien ſtark auszudehnen und erhebliche Aufträge für den Ausbau des dortigen Telephonnetzes hereinzunehmen. Auch hierzu ſind bedeutende Mittel erforderlich, die man mit 50 Mill.“ eher zu niedrig als zu hoch ſchätzt. Bei dieſer Transaktion dürfte der ſchwediſche Erieſſon⸗Konzern eben⸗ falls im Hintergrunde geſtanden haben; denn die Auf⸗ bringung ſolch bedeutender Mittel dürfte auch für einen Konzern wie Siemens u. Halske nicht ganz leicht ſein. /// 0 ũãõãũããũũ d y y ͤ b Handels⸗ und Handwerkskammern in Deuſchland In den Nachkriegsjahren haben die Induſtrie⸗ und Handelskammern für die deutſche Wirtſchaft eine ſtändig ſteigende Bedeutung erlangt. In allen beſonderen Wirt⸗ ſchaftsfragen wird die Stellungnahme der Kammern von den zuſtändigen Behörden eingeholt. Insgeſamt gibt es in Deutſchland 123 Induſtrie⸗ und Handels⸗ und 69 Hand⸗ werkskammern, die ſich auf die Länder wie folgt verteilen: Preußen 67 Induſtrie⸗ und Handels⸗ und 32 Handwerks⸗ kommern, Bayern 9(), Baden 9(), Württemberg 8 (), Heſſen 7(), Sachſen 5(), Thüringen 3(), Hamburg 3(), Bremen 3(), Oldenburg 2(), Lübeck 2(), Braun⸗ ſchweig 1(), Anhalt 1(), Lippe 1(), Schaumburg⸗Lippe 1 01) und Mecklenburg ⸗Schwerin 1(). 2 e itrih und Optiſche Induſtrie⸗An⸗ raus u. Co. AG in Fürth i. B. Das Geſchäfts⸗ jahr 1929 brachte bei unverändert 100 000 4 AK. nach Ab⸗ ſchreibungen von 3312(3315)„ einen Reingewinn von 29 424(2697 J, über deſſen Verwendung die Verwaltung keine Mitteilungen macht. In der Bilanz ſind Kaſſa, Poſt⸗ ſcheck, Banken, Effekten und Wechſel mit insgeſamt 219 995 (122 905), Außenſtände mit 80 271(105 456% und Wa⸗ ren mit 15 081(25 151) ,, dagegen neben dem Reſervekonto mit 231 274(70 000)„ Verpflichtungen mit 65 592 1(i. V. Krediteren und Rückſtellungen mit 195 120) ausgewieſen. * Kanitalverdoppelung der Sinclair Conſolidated Oil Corporation. Wie der DHDD. erfährt, hat die geſtrige HO. der Sinelair Conſolidated Oil Corporation, der Holding⸗ geſellſchaft des Sinclair⸗Konzerns, die beantragte Erhöh⸗ A Hes Kapitals um 5 Mill. Stück neuer Vorzugs⸗ aktien ohne Nennwert genehmigt. Damit werden die Ge⸗ ſamtaktiven des Konzerns auf etwa! Milliarde Dol⸗ Lanregebracht. Die neuen Mittel ſollen, wie ſeinerzeit ſchon gemeldet, zum Erwerb auderer Petroleumunternehmungen wie der Tide Water Oil Company, der Prairie Oil Com⸗ pany und anderer dienen. Derartige Geſchäfte erfordern langjährige Kredite, die Siemens von ſich aus kaum gewähren kann. Wenn Ivar Kreuger die Kombination Siemens⸗Erieſſon noch durch eine Heranziehung der amerikaniſchen Weſtern Eleetrie erweitern will, ſo ſpricht alles dafür, daß neue ſehr be⸗ deutende Geſchäſte im Anzuge ſind, deren Durchfüh⸗ rung bzw. Finanzierung aber nur mit amerikaniſch⸗ ſchwediſchem Kapital möglich iſt. Anſcheinend will Kreuger auf dem Gebiete des Telephonweſens nach dem gleichen Muſter verfahren, nach dem er bei der Erlangung von Zündholz⸗Konzeſſiouen vorgegangen iſt. Bekanntlich hat er den kapitalärmeren Ländern regelmäßig eine bedeutende Anleihe verſchafft und dagegen das Zündholzmonopol eingehandelt. Frank⸗ reich erhielt z. B. einen Kredit von 75 Mill. Dollar, Deutſchland ſogar einen ſolchen von 125 Mill. Dollar, Trifft dieſe Annahme zu, ſo wird Kreuger wahrſcheinlich an die Siemens⸗Gruppe mit einem Kapitalangebot herantreten, um durch Verſtändigung mit dem größten deutſchen Schwachſtrom⸗Konzern die Pläne der Erieſſon⸗ Gruppe zur Reife zu bringen. Daß eine ſolche Verſtän⸗ digung notwendig iſt, liegt darin begründet, daß die Internationale Telephone and Telegraphen Corp., geſtützt auf die Kapitalmacht der Morgan⸗Gruppe, ihre Expan⸗ ſionstätigkeit in Europa in einem Tempo fortſetzt, das den Siemens⸗Konzern vor die Notwendigkeit ſtellt, ſich eine kapitalkräftige Rückendeckung zu ſichern, zumal durch die enge Verbindung der Internationalen Telephone and Telegraphen Corp. mit der Allgemeinen Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft ſowohl Siemens als auch Erieſſon eine Kon⸗ kurrenz entſtanden iſt, die nicht unterſchätzt werden darf. Das Unterliegen der Siemens⸗Ericſſon⸗Gruppe bei dem Ausbau des rumäniſchen Telephonnetzes gegenüber der Internationalen Telephone and Telegraphen Corp. zwingt den Siemens⸗Erieſſon⸗Konzern zu Gegenmaßnahmen. Ju jedem Falle wird Siemens ſeine Selbſtändigkeit zu wah⸗ ren wiſſen. Entlaſtung des Zuckermarkts durch verſtärkte Ausfuhr 15prozentige Exportquote Die Ausfuhrvereinigung der deutſchen Rübenzucker⸗ fabriken hat die Exportquote ab 1. September bis auf weiteres um 10 auf 15 v. H. erhöht. Es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß ſie noch weiter heraufgeſetzt wird, da von der verſtärkten Ausfuhr die notwendige Entlaſtung des Inlandsmarkts von den hohen Beſtänden erwartet wird. Die jetzige Quote entſpricht der in der letzten Kampagne in Kraft geweſenen Durchſchnittsexportquote, die es er⸗ möglichte, insgeſamt etwa 4 Mill. Zentner Rohzuckerwert auszuführen. Für die laufende Kampagne rechnet man z. Zt. mit einer Geſamtproduktion von etwa 40 Mill. Ztr., ſodaß, wenn dieſes Produktionsergebnis erreicht werden ſollte, bei Beibehaltung der 15proz. Ausfuhrquote mit einer Ausfuhr von etwa 6 Mill. Zentner Rohzuckerwert zu rechnen ſein dürfte. 7—— » George Brill Lederfabrik AG., Eſchwege. Die Geſell⸗ ſchaft ſchloß im Geſchäftsjahr 1929 mit einem größen Verl uſt ab, und zwar ſtanden dem Rohertrage in Höhe von 82 711 4(i. V.„ 241 905) Generalunkoſten in Höhe von 21 471,(94 820) und Betriebunkoſten 120 188 (150587) gegenüber. Die Generalverſammlung, in der das Aktienkapital vollzählig vertreten war, beſchloß, den Re⸗ ſerwefonds von 28 940 4 vollſtändig zur Tilgung des Verluſtes zu verwenden und dem Vorſtand Ent⸗ laſtung zu erteilen. Es verbleibt ſomit ein Ver luſt von 105 003 /, der im vorigen Jahre, wie bei vielen Leder⸗ fabriken infolge der außerordentlich ſchlechten Konfunktur⸗ entwicklung. vermeiden war. Daneben bleibt noch der Verluſt des Vorfahres von 27 219/ beſtehen. Wie die Firma mitteilt, iſt die Nachfrage nach ihren Fabrikaten 3. Zt. ſehr rege, und es ſei zu erwarten, daß die weitere Entwicklung in günſtigeren Bahnen verlaufe. 5 Gerichtszeitung Scheuſale Der Landwirt Wilhelm Bechler in Steißlin⸗ gen bei Konſtanz lebt in zweiter Ehe mit der Schweſter ſeiner erſten Frau. Trotz guter Verhältniſſe geſtaltete ſich die Ehe widerwärtig, wes⸗ halb Bechler die Frau zu beſeitigen ſuchte. Er wollte ſie vergiften, was aber an der Lebens⸗ weiſe und der Vorſicht der Frau ſcheiterte. Nun trat er mit dem Kaufmann Anton Carli in Sin⸗ gen a. H. in Verbindung und offerierte ihm die Ausführung ſeines Planes um 5000 RM. Carli lehnte ab, weil er ſich mit ſolchen Sachen nicht ab⸗ gebe,„aber ein Freund von mir iſt dazu fähig“. Dieſer Freund, der Kraftwagenführer Wilhelm Ba⸗ der in Singen a.., machte den Vorſchlag, das Haus anzuzünden, ſo daß die Frau mitverbrenne. Bechler mußte dafür drei„Gefälligkeits wech⸗ ſel“ über 4000 RM. querſchreiben und einlöſen. Am 26. Auguſt brannte Bechlers Anweſen nieder; der Frau geſchah glücklicherweise nichts. Die Behörde bekam richtigen Wind und ver⸗ haftete alle drei, mußte aber alle drei mangels Beweiſe wieder laufen laſſen; Bechler wurde ein zweitesmal verhaftet und mußte abermals der Frei⸗ heit zurückgegeben werden. Dann wurde Bechler zum drittenmal verhaftet. Nun gab das eine das andere, die geplanten Scheußlichkeiten kamen ans Tageslicht und die beiden Verſchworenen wurden wieder verhaftet. Nun ſtanden die Gauner vor dem Richter. Bechler erhielt wegen Aufforderung zum Mord und zur Brandſtiftung 6 Monate Ge⸗ fängen is. Wegen der ſelbſt ausgeführten Brand⸗ ſtiftung hat er ſich noch vor dem Schwurgericht zu verantworten. Bader erhielt 10 und Carli 8 Mo⸗ nate Gefängnis. Während der Unterſuchungs⸗ haft des Bechler kam auch ans Tageslicht, daß er einige Jahre lang mit ſeiner jetzt 21 Jahre alten Tochter verbrecheriſchen Verkehr pflegte. Das Urteil lautete wegen Blutſchande auf 2 Jahre Zuchthaus; die Tochter erhielt g Mo⸗ nate Gefängnis unter Bewährungsfriſt. K. B. Die Buchlieferungen für das Kammergericht Vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mibte be⸗ gann vor wenigen Tagen der Strafprozeß gegen den Rechnungsreviſor des Kammergerichts, Georg Beeſten, dem die Anklage zur Laſt legt, daß er gemeinſam mit dem Kaufmann Hermann Sack, dem früheren Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung und deſſen Prokuriſten Ludwig Abelt den Staat um große Beträge geſchädigt hat. Die Anklage gegen Beeſten lautet auf Betrug, paſſive Beamtenbeſtechung, Urkundenfälſchung und Urkundenvernichtung. Beeſten ſchloß mit Abelt ein ſonderbares„Ge⸗ ſchäft“ ab. Abelt brachte ihm fingierte Rechnungen über angeblich gelieferte Bücher und Beeſten legte einen gefälſchten„Akt“ an, den er ſelbſt mit den Unterſchriften des Kammergerichtspräſidenten ver⸗ ſah. Auf Grund ſolcher gefälſchter Rechnungen er⸗ hielt die Firma Sack über 46000 Mark aus be⸗ zahlt. Nach der Anklage ſoll Beeſten auch einen Betrag von 8000 Mark unterſchlagen haben, den die Firma auf die geleiſteten„Vorſchüſſe“ zurückzahlte. In der Verhandlung gab Beeſten an, er ſei An⸗ fang 1929 mit der Firma Sack in Verbindung ge⸗ Abelt ſei der geweſen, von dem der Vor⸗ ſchlag zum Betrug ausging.„Er lag mir immer in den Ohren“, erklärte Beeſten.„Er ſagte mir, dis Firma brauche Geld und ich möge ihm auf Rech⸗ nungen, die er mitbringen werde, Geld anweiſen laſſen. Ich wehrte mich lange gegen dieſen Ge⸗ danken, aber ſchließlich gelang es ihm, mich zu der Sache zu überreden.“ 8 Das Gericht verurteilte Beeſten zu drei Jah⸗ ren Gefängnis, Abelt zu neun Monaten Gefängnis, billigte dem letzteren jedoch im Sinne des Antrags ſeines Verteidigers volle Bewäh⸗ rungsfriſt zu. Der Angeklagte Sack wurde freigeſprochen. 5 Tages hal eicles 5 Freitag, 26. September Nationaltheater:„Götz von Berlichingen“, Schauſpiel von Goethe, Miete F 3, Anfang 19.30 Uhr. Neues Theater:„Der Tenor der Herzogin“, Operette von Künneke, ohne Kartenverkauf, Anfang 20 Uhr. Ufa⸗Palaſt⸗Pfalzban: Enſemble⸗Gaſtſpiel des Deutſchen Künſtlertheaters Berlin„Waſſerſcheu“, Anfang 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Dreyfus“.— Capitol: „Ein Barſchenlied aus Heidelberg“.— Univerſum: „Abſchied“.— Scala⸗ Theater:„Flucht iw die Fl— Schauburg:„Vorhang auf“.— alaſt⸗Theater:„Sonny Boy“.— Gloria: „Der Nächſte bitte!“— Roxy:„Wir halten feſt und treu zuſammen“. 5 5 Autobusrundfahrt: Täglich nachm. 9 Uhr ab Paradeplatz: Pfalzrundfahrt zur Wein leſe. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr durchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Carl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet täglich von 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr. Austellung:„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“.— Planeig rium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. „ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September treten. Rhein Pegel 720.24 85,26. Nedar⸗egel 22. 24. 25 26. Baſel 580.88.55 Schuſterinſel 15.85 1,45 1,4 Mannheim Fehl 25.2.82 2,67 Jagſtfeld Maxau 4..35.49.48 Plochingen Manndelm 1 3,81.28.30 Heilbronn Kaub 20 212.182,12 Köln 1..26 2,482, Chefredakteur; Kurt Fiſcher 1 Verantwortlich für Polktik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder- Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: i. W. Franz Kircher Ge, richt u. alles übrige: Fr anz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in annheim— ee Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei 9 0 Rüaporte d erfolg eee eee. Geſchäftliche Mitteilungen Fälle von ſpinaler Kinderlähmung erregen in einigen Landesteilen große Beunruhigung. Es iſt mit ziemlicher Sicherheit feſtgeſtellt worden, daß die Erreger dieſer un⸗ heimlichen Krankheit im Naſen⸗ und Rachenſchleim ent⸗ halten ſind, und zwar nicht nur bei kranken ſondern oft auch bei geſunden Perſonen. Deshalb ſollte jeder, auch wenn er nicht krank ist, die Mundhöhle mit einem winfs ſamen antiſeptiſchen Mundwaſſer desinfizieren, um ſich ſo gegen eine Erkrankung zu ſichern. Ein für dleſen Zweck geeignetes wirklich antiſeptiſches Mundwaſſer iſt das bekannte Od ol. V1 ——— Nonfitürengeschäft in aut. Lage, zu verk. Angeb. u. K 2 65 an die Geſchſt. 3738 7 Eiche, ganz ſchwere Ausführg., beſteh. aus 1 Bibliothek, Türen gewölbt, 1 gr. Schreib⸗ tiſch, 1 Tiſch. 2 Stüh⸗ len, 1 Seſſel. da Mo⸗ dell nicht mehr ganz modern, für 725 J zu verkaufen. Landes, Mannheim⸗ Lindenhof, Bellenſtr. 2, ——— Pelzwaren-Verkauf zu sensationell Billigen Preisen! 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Mai.38 Uhr Ortszeit erfolgte nach noch⸗ maliger genauer aſtronomiſcher Schiffartsbeſtimmung die Ueberquerung des Aequators, und zwar die erſte eines Luftſchiffes überhaupt. Dieſes hiſtoriſch denk⸗ würdige Ereignis geſchah in 30 Grad 34 Minuten Weſtlänge und 300 Meter Höhe über dem Meere, bet ſchwachem Südwind und ſtrahlendem Sonnenſchein. Im Jahre 1917 hatte L 59 unter Führung von Kptl. Bockholt nach Deutſch⸗Oſtafrika vorſtoßen ſollen, wurde aber über Chartum(Aegypten) funkentelegra⸗ phiſch zurückgerufen und hat ſomit nur den 15. Grad nördlicher Breite erreicht. Der Chef des deutſchen Heeres ſanitätsweſens 60 Fahre 2 — 85, Generaloberſtabsarzt Dr. Franz, l hef des geſamten deutſchen Heeresſanitätsweſens, 8 geht am 27. September ſeinen 60. Geburtstag. Bald nach dem Frühſtück erſchien der Götterfreund Aeolus(Kapitän von Schille r) in weißwallendem Bart und zerzauſtem Haar mit ſeiner Frau Flaute ſowie der Hofkapelle(Kapitän Lehmann mit See⸗ mannsklavier, d. h. der Ziehharmonika) im Ornat und Dreizack als Vertreter ſeines Onkels Neptun und machte in witziger Rede die Anweſenden auf die hohe Bedeutung des hiſtoriſchen Augenblicks auf⸗ merkſam. Aeolus entſchuldigte ſich zunächſt bei Dr. Eckener, daß er für die Fahrt den Nordoſtpaſſat leider nicht habe zur Verfügung ſtellen können, weil zu gleicher Zeit ein fremdes Flugzeug von Dakar aus unterwegs geweſen ſei und den Paſſat auf⸗ gebraucht habe. Bei ſeiner Objektivität habe Aeolus ſich umſomehr zur Unterſtützung des kleinen Kon⸗ kurrenten verpflichtet geglaubt, weil das ſtolze Luft⸗ ſchiff im Gegenſatz zu dem kümmerlichen Flugzeug dank ſeiner oft bewieſenen Leiſtungsfähigkeit auf der⸗ artige Hilfsmittel verzichten könne. Er begrüßte Dr. Eckener als den erſten Kommodor e, der die Linie im Luftſchiff überſchreite, und überreichte ihm einen kunſtvoll ausgeführten Taufbrief, der von Dr. Eckeners Bruder, einem bekannten Maler, gezeichnet war und allen Fahrgäſten in gleicher Weiſe gewidmet wurde. Der Taufbrief Dr. Eckeners hatte folgenden Wortlaut: „Wir Aeolus, des Hippotes Sohn, ein Freund der unſterblichen Götter, rechtmäßiger Beherrſcher der Luft, des Wetters, der Winde und Paſſate, Monſume und Kalmen haben allergnädigſt geruht, dem ſtaub⸗ geborenen Dr. Aeoluſtig H. Eckener an Bord des Zeppelinluftſchiffes„Graf Zeppelin“ Erlaubnis zum luſtigen Ueberſchreiten des Aeguators zu geben. Ge⸗ geben an Bord des„Graf Zeppelin“ 22. Mai 1930. Aeolus.“ Die launigen Anſprachen und alle Verſe, die be⸗ ſonders Schiller zu danken ſind, fanden außerordent⸗ lich großen Beifall und trugen ſehr zur Erhöhung der Stimmung bei. Infant Don Alfonſo Überſetzte ſie ins Engliſche und Spaniſche. Jeder Täufling er⸗ hielt einen beſonderen Namen, der während der Weiterfahrt von allen Fahrgäſten gebraucht werden mußte. Es war ein hübſcher Gedanke, den hiſtoriſchen Moment der Aequator⸗Paſſage alten Traditionen gemäß durch launige Stimmung zu umrahmen. Tauf⸗ wind fehlte,— wir befanden uns ja in den Kalmen. Wenn auch Waſſer nicht verfügbar war und pielleicht deplactert gewirkt hätte,— es ging auch mit Alkohol und ohne Wind, den liebenswürdige Nebenbuhler mit Beſchlag belegt hatten. Niemand wird dieſe ein⸗ zigartige Linientaufe vergeſſen, dafür ſorgt ſchon der witzig⸗geſchmackvolle Taufbrief, für den wir der Luft⸗ ſchifflettung und dem Künſtler ganz beſonders dank⸗ bar bleiben werden. Soweit der Auszug aus Breithaupts Werk, das übrigens nicht nur in dieſem netten Plaudertone zu uns ſpricht, ſondern uns zugleich wertvolle fachliche Aufſchlüſſe gibt. Kapitänleutnant a. D. Jbachim Breithaupt iſt der Führer des ſeinerzeit über Lon⸗ don abgeſchoſſenen deutſchen Luftſchiffes„L 15“, wo⸗ von er übrigens in einem ſehr unterhaltſamen Ka⸗ pitel ſeines Buches„Bordgeſpräche“ erzählt. Was aber dieſes Werk beſonders wertvoll macht, iſt nicht allein die Schilderung mancher landſchaftlicher Schönheiten, der Luftſchiffe u. a.., vielmehr liegt der Hauptwert der Schilderung in der großen Sach⸗ kenntnis des Verfaſſers, aus der heraus bemerkens⸗ werte Aufſchlüſſe geboten werden. So gibt Breit⸗ haupt Antwort auf viele Fragen, die im Zuſammen⸗ Wie Henry Ford zu ſe (Nachdruck verboten.) Henry Ford, der vor wenigen Tagen 67 Jahre alt geworden iſt, gilt ſeit einiger Zeit als der reichſte Mann der Welt. Er hat das Unmögliche möglich gemacht: er hat John D. Rockefeller, den Oelkönig und erſten Dollarmilliardär der Welt, um einige Längen geſchlagen. Jord ſtammt aus Green⸗ field im Staate Michigan und war der Sohn ganz einfacher Leute, ging in die Volksſchule und hält auch heute noch nicht viel von der Wiſſen⸗ ſchaft. Den größten Teil ſeines Lehens über hat er kein Geld gehabt, und wenn er welches hatte, dann ſteckte er es immer wieder ins Geſchäft. Ford ſtand faſt ebenſooft vor der Pleite, wie er heute Millionen beſitzt. Aber er hielt durch, denn dieſen kleinen, ſchwächlich ausſehenden, ewig ungeſchickt und unele⸗ gant gekleideten Menſchen zeichnet eins aus, was den meiſten Menſchen fehlt: ein brennender Ehrgeiz und eine ungemeine Energie, mit der er durchhält, bis er ſein Ziel erreicht. Und dann noch eins: Ford iſt der erſte Menſch der Welt geweſen, der von Anbeginn ſeiner Tätigkeit an für das laufende Band gearbeitet hat. Er wollte, ſolange er lebt und ſtrebt, nicht nur Autos herſtellen, er wollte nicht nur verdienen, ſondern er wollte un⸗ geheure Mengen zu billigſten Preiſen bauen und hat dafür geſorgt, daß in ſeinen Fabriken jeder Arbeiter nur wenige Handgriffe zu machen hat, dieſe aber täglich tauſendmal. Dadurch ſchuf er eine ſchnelle Arbeitsleiſtung. Er ſchaltete den menſchlichen Geiſt innerhalb der Arbeitsſtätten faſt aus, aber er erreichte, daß nirgends derart große Mengen von Wagen hergeſtellt werden wie bei ihm. Daimler und Benz haben bekanntlich das Auto⸗ mobil, unabhängig voneinander, gleichzeitig erfunden. Aber Henry Ford hat als erſter ſeinen primitiven Zweizylinder gebaut, der ſich die Welt erobern ſollte. Das war im Jahre 1892, als er mit dem Ding durch die Straßen von Detroit fuhr. Die Menſchen hatten ſich halb krank gelacht über das ſeltſame Ge⸗ fährt, denn es beſtand nur aus vier Rädern, einem 6 Oktoberſeſt in hang mit der Fahrt aufgeworfen wurden, wie z. B. das Nichtüberfliegen des Amazonas⸗Gebietes und die wirtſchaftliche Bedeutung des Luftſchiffs für Südamerika. Glaubhaft zerſtreut der Verfaſſer die Legende von der„Revolte der Paſſagiere“, die ſeinerzeit bekanntlich viel Unruhe in der Oeffentlichkeit wachgerufen hatte. Viele künſt⸗ leriſche Originalaufnahmen machen das ſpannend geſchriebene Buch noch anſchaulicher. Und es iſt nicht zuviel geſagt, wenn behauptet wird, daß dieſes Buch jedermann etwas bietet und denen, die bisher Gelegenheit hatten, mit dem„Graf Zeppelin“ zu flie⸗ gen, ganz beſonders willkommen ſein wird. Hoffent⸗ lich wird dieſes intereſſante Werk bald in fremde Sprachen überſetzt, damit auch anderen Nationen die wertvolle Schilderung der Fahrt des erſten Luft⸗ ſchiffes bekannt wird, das die Fahrt von Europa bis zum ſüdamerikaniſchen Feſtlande ohne Zwiſchen⸗ landung ausführte und als erſtes Luftſchiff den Aequator überquerte. inen Milliarden kam Sitz, dem in einen Holzverſchlag„eingebauten“ Mo⸗ tor und einer Lenkſtange. Niemand wollte ſich dieſem „Automobil“ anvertrauen, doch Ford hatte bewieſen, daß man mit dieſem Zweizylinder fahren konnte. Mehr wollte er für den Anfang nicht. Er bewies in der Folgezeit, daß man gerade dieſen Typ unge⸗ heuer billig herſtellen konnte und faſt noch billiger verkaufen konnte. Mehrfach wollten ſeine Teilhaber abſpringen. Immer wieder mußte Ford kämpfen, um ſie bei der Stange zu halten. Und ſie wollten lange Zeit nicht begreifen, daß es beſſer ſei, immer noch billiger zu werden und noch ſchneller und noch mehr Wagen zu fabrizieren, als nur zu verkaufen und zu verdienen. Ford war auch der erſte Menſch, der ſich darauf verlegte, nur einen einzigen Typ herauszubringen. Während die anderen Fabriken jedes Jahr etwas Neues auf den Markt brachten, ließ ſich Ford ruhig verlachen: er ſei veraltet mit ſeinen Wagen. Er baute nur dieſen einen Typ, dafür aber jedes Jahr mehr, jedes Jahr billiger und bekam dadurch ſchließ⸗ lich diejenigen Maſſen auf ſeine Seite, die ſich ſonſt niemals hätten einen Wagen leiſten können. Für ein paar hundert Dollar bekommt man heutzutage einen Fordwagen; bei uns koſtet er keine 4000 Mark mehr und wird von Jahr zu Jahr billiger. Die Europareiſe Fords iſt keine Ver⸗ gnügungsfahrt. So etwas liegt dieſem Manne nicht. Aber auch Ford, der heute ein Vermögen von faſt zwei Milltarden Dollar verſteuert, hat ſeine Sorgen. Er hat nämlich etwas zu viel produziert in den letzten Jahren und muß neue Abſatzgebiete ſuchen. Die Fordwerke in Detroit haben bisher nicht weniger als 19 Millionen Automobile hergeſtellt. Alle fünfzig Sekunden verläßt ein Wagen die Fabrik, und dabei wird nicht einmal die ganze Woche durch⸗ gearbeitet, ſondern nur mehr an vier Tagen. Amerika iſt kaum noch aufnahmefähig für derartige Maſſen⸗ produktion, aber in Europa gibt es noch Länder (zum Beiſpiel Rußland), die mit Fordwagen, nach Anſicht von Henry Ford, noch nicht genügend ver⸗ München 1930 Bauern aus dem bayriſchen Oberland in dem Feſtzug Das Münchner Oktoberfeſt hat begonnen. Aus allen Teilen Bayerns ſind die Scharen der Gäſte eingetroffen, um das Oktoberfeſt, das große alljährliche Herbſtvergnügen Münchens, zu feiern. Auf der Thereſienwieſe zwiſchen den Feſtbuden iſt Hochbetrieb und Trachten⸗ umzüge ziehen durch die Straßen. ſehen ſind. In Kopenhagen beſteht bereits eine Fabrik, in Köln ebenfalls. Die fertigen Teile werden aus Amerika geliefert und auf dem eure päiſchen Kontinent zuſammengeſetzt. Dadurch ſpart Ford jährlich einige Millionen Zoll und Steuern, und auch er muß rechnen. Wenn auch„nur“ in Millionen! Natürlich hat Heury Ford, wie alle Millionäre, auch einen Spleen. Er ſammelt alte Häuſer. In ſeinem wundervollen Park läßt er ein Dorf aus 80 Häuſern anlegen und kauft in jedem Lande, das er betritt, das älteſte Haus, das er finden kann, um es in ſeinem Park aufſtellen zu laſſen. Aber das iſt ein harmloſer Spleen; wir wollen ihn ihm laſſen. Es wird ohnedies nichts da⸗ gegen zu machen ſein. N Ehrung deutſcher Wiſſenſchaft in Amerika . Der Turm der neuerbauten Riverſide⸗Kirche in Newyork, in deren Portal als einziger Lebender der Name Prof. Einſteins(Porträt oben) neben den größten Namen der Geſchichte der Menſchheit wie Dante, Newton, Kepler, Kant, Darwin uſw. eingegraben wird. Die Spieluhr von Meſſina In dem Neuaufbau von Meſſina nach dem ſchreck⸗ lichen Erdbeben des Jahres 1908 wird der Turm der wiederhergeſtellten Kathedrale den Abſchluß bilden. Der im Bau begriffene Turm wird eine Höhe von annähernd 50 Metern erreichen und damit das höchſte Bauwerk ſein, das in Meſſina nach der erwähnten Kataſtrophe errichtet worden iſt. Der Plan iſt mit größter Sorgfalt entworfen worden und man hofft, daß der Turm auch den heftigſten Erdſtößen ſtaud⸗ halten wird. Die Krönung des Turmes ſoll eine Spieluhr bilden, die nach den Mitteilungen ſta⸗ lieniſcher Zeitungen alle anderen Konſtruktionen dieſer Art durch ſinnreiche Erfindungen übertreffen wird. Auf dem Uhrgehäuſe thront eine vier Me⸗ ter hohe Löwenfigur aus Bronze. Der Löwe ſitzt auf den Hinterbeinen und hält zwiſchen den Vorder⸗ tatzen das Wappen der Stadt Meſſina. Unter dem Löwen befindet ſich die zwei Meter hohe Figur eines Hahns, ebenfalls aus Bronze. Rechts und links von dem Löwen erheben ſich die Glocken⸗ türme. Auf den darin befindlichen Glocken werden die Stunden geſchlagen, und zwar von den zwei Frauen Dina und Clarenza, die nach der Legende im Jahre 1282 bei einem gefährlichen Angriff auf die Stadt durch ihre Schreie die Bevölkerung alar⸗ mierten. Während dieſe Figuren die Zeit von Viertelſtunde zu Viertelſtunde ankündigen, wird der Hahn dreimal am Tage krähen, bei Tagesanbruch, zur Mittagsſtunde und zum Sonnenuntergang. Der Löwe wird ebenfalls nicht müßig ſein. Zur Mittagszeit wird er ſeinen Kopf aufrichten und laut brüllen. Dies iſt die Ankündigung eines Schau⸗ ſpiels, das in dem Uhrgehäuſe vor ſich gehen wird, ſobald der Löwe ſein Brüllen beendet hat. Dann erſcheint die Jungfrau Maria und zugleich mit ihr St. Paulus und vier andere Apoſtel, die ſich vor der Jungfrau verneigen und ihren Segen empfangen. Auf dieſes Schauſpiel folgt eine Szene die je nach der Jahreszeit verſchieden iſt. Vom Epiphanienfeſt bis Oſtern ſtellt ſie die Anbetung der Weiſen dar, von Oſtern bis Pfingſten die Auferſtehung, von Pfingſten bis zum 22. Dezember die Ausgießung des heiligen Geiſtes und vom 23. Dezember an die Ge⸗ burt des Heilandes. Hetuciſirię ele im lrlumidlb. Erzeugnisse Is Suppen MAGGls Fleischbrühe- MAG Gl“ „Masdls Würze. MAGGE 75. ferrenkleider werden billig angefer⸗ tigt. gewendet, geän⸗ dert, repariert und ge⸗ bügelt. Schweickart, Thoräckerſtr. 11(Bis⸗ marckplatz). 2319 Neue erstklassige fekteh. Auszüge-Mantel spotibillig zu verkauſen. Rein Stüch, auck das beste, nicht über RM. 59. 84157 P 2, 2, II. Stock Deuchx- sachen In jeder Aus- kührung liefert prompt Iruckeref Ur. Haag 1 G. m. b. 25 Mannheim, f 1,•6 5 Freitag, 28. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 445 And noch einmal Man glaube ja nicht, daß die in jüngſter Zeit exploſions⸗ an die fußballeriſche Oberfläche gebrochene und wie⸗ einmal ſo viel Staub aufwirbelnde Berufsſpielerfrage in ein neues, aktiveres Stadlum in Deuntſchland getreten ſei. Vorkommniſſe, wie die der letzten Monate, ſind die periodiſch immer wiederkehrenden Entladungen einer Zeit, deren Ringen um ſportliche Probleme immer noch in Be⸗ megung begriffen, aber zu keinem klaren Abſchluß gelangen kann. Die Fälle der neueren Zeit haben längſt ſchon viel früher ihre weit radikaleren Verſuche und Vorläufer, wie Gegenſtücke gehabt, wenn ſie auch auf internem Wege beſei⸗ tigt und nicht die Exekutive des D. F. B. direkt in Anſpruch nahmen. Da war ſchon in den allererſten Nachkriegsjahren die faktiſch vollzogene Gründung einer Berufsſpielermannſchaft in Berlin, die ſich aus ausländiſchen und deutſchen Spielern zuſammenſetzte und unter der Firma: Roſenthal, Amſel u. Co. öffentlich auftrat. Allerdings wurde der Zu⸗ 5 ammenbruch ſchon beim erſten Spiel erlebt, da nicht genügend Zuſchauer kamen, die die Ausſicht auf wei⸗ teren Ausbau des Unternehmens von vornherein geſtärkt hätten. Der Fall Schalke 04 hat in Phönix ⸗Karls⸗ ruhe— neben mauchen nicht in die Oeffentlichkeit gedrun⸗ genen Fällen— ſein Gegenſtüch, denn ſchon vor Jahren mußte die Phönixleitung dazu übergehen, die ganze erſte Mannſchaft zu disauglifizieren, um einen Riegel gegen un⸗ durchführbare Forderungen vorzuſchieben.— Das Gefühl für die Unſauberkeit in zahlreichen Vereinen iſt ſo all⸗ gemein vorhanden, daß die kraß durchbrechenden Vorfälle der letzten Zeit höchſtens eine greifbare Beſtätigung des all⸗ gemeinen inſtinktiven Empfindens der Oeffentlichkeit dar⸗ ſtellen. Der Kampf um die Berufsſpielerfrage tobt mehr oder minder offen ſchon ein Jahrzehnt innerhalb der deutſchen Greuzpfähle und die Forderung nach„rein ⸗ licher Scheidung“ iſt alt. Die Senſation, die mit den jüngſten Vorkommniſſen getrieben wurde, iſt eine auf⸗ geblähte, denn in Wahrheit iſt niemand in der heutigen Be⸗ wegung noch ſo blind, um vor Erſtaunen umzufallen, wenn ſolche Alarmnachrichten in mannigfacher Abſicht auspoſaunt werden. Umſo glücklicher muß man die Initiative nennen, die der D. F. B. mit ſeinem neuerlichen Herantreten an die Verbände wegen Stellungnahme zur Sache bekundet. Wer ein offenes Ohr hat, wird aus der jüngſten Tagung der ſüddeutſchen Bezirksligavereine ſo viel entnommen haben, daß es mit der Sympathie für vollſtändige Lockerung der Amateurbeſtimmungen noch einen weiten Weg zurück⸗ zulegen gibt, und das war für jeden einſichtigen und gerade die deutſchen Sportverhältniſſe unbeſangenen Beurtei⸗ lenden, durchaus keine Ueberraſchung. In Dentſchland den Berufsfußball einzuführen, iſt, nach dem deutſchen Volkscharakter zu urteilen, weit ſchwerer, als in irgend einem andern Land, ganz abgeſehen davon, daß die ganzen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe bei uns, mit ihrem Millionen⸗Arbeitsloſenheer es auf lange Zeit einfach unmöglich machen, an eine groß ⸗ zügige Einführung des Berufsſpielertums— und nur Verufsſpielertum dieſes kann aus Exiſtenzgründen ja in Frage kommen—, gar nicht zu denken iſt, Die einzige Schwankung, die inner⸗ halb der ſüddeutſchen Bezirksliga bei der Stuttgarter Ta⸗ gung bei der Grundeinſtellung zum ſtrikten Amateurismus zu beobachten war, war die unterſchtedliche Anſicht, wie weit Vergütung für den Ausfall an Löhnen und etwaige ſonſtige Aufwandsentſchädigungen eintreten ſollen, denn das ſteht für jeden ſachlich denken Sportmann feſt, daß nach den heutigen Verhältniſſen eine ausreichende Entſchädigung an die Spieler ſtattfinden muß, und daß derartige, in wirk⸗ lichen Grenzen gehaltene Vergütungen abſolut nichts mit der Untergrabung des Amateurgedankens zu tun hat. Heute, wo jeder mit Mark und Pfennig rechnen muß, viele aktive Sportler außer Verdienſt ſind, kann man nicht mehr einem unhaltbaren Ideal nachjagen. Das hieße doch den wahren Sinn des Sports verkennen und manche unver⸗ dorbene Begeiſterung ans Kreuz ſchlagen. Es handelt ſich im weſentlichen darum, eine Grenze zu finden, die wirklich begründete Anſprüche von unſauberen und ſpekulierenden Forderungen klar ſcheidet. Das dürfte nicht ſo ſchwer fal⸗ len. Ganz beſonders zu begrüßen iſt der Beſchluß der Stutt⸗ garter Tagung, auf dem Bundestag entſchieden gegen das Berufsſpielertum in die Schranken zu treten, wie auch der einmütige Zuſammenhalt in der Ablehnung des Berufs⸗ ſpielertums. Vielen unſauberen Elementen wird dadurch von vornherein der Boden entzogen und Beruhigung in die heutigen Verhältniſſe getragen. Vielleicht trägt das meſtdeutſche Vorkommnis dazu bei, daß in dieſem rheiniſchen Verband die Verſteiſung in der Frage der Zu⸗ laſſung von Ausländer⸗(Profi)⸗ Spielen nun doch nachläßt, denn ein Verband, in deſſen Mitte und an deſſen Spitze Be⸗ rufsſpielertum demaskiert wurde, ſollte gegen ungefährliche Begegnungen mit ausländiſchen Mannſchaften die Kandare nicht ſo ſtraff anziehen. Das Berufsſpielergeſpenſt wird auf der Bundestagung zum Teufel gejagt werden, denn es wäre gerade in deutſchen Volkskreiſen nicht zu verſtehen, daß Leute ſich eine Exiſtenz von deutſchen Notgroſchen ſchaf⸗ fen durch Fußballſpiel, während Millionen jahrelang darauf warten, durch harte und nützliche Arbeit ſich ihr Brot für ihre Familien und für ſich zu verdienen. 5 August Müßle., Literatur *„Das Lied vom ſterbenden Moor“. Roman von Otto Ehrhart⸗Dachau. Ergreiſend iſt die Geſchichte von Menſch und Tier, die mit ihrer Heimat verwurzelt ſind. Eine neue Zeit macht ihnen Luft und Waſſer, Moor und Wald ſtreitig. Erſchütternd hoffnungslos iſt der Kampf. Aber verſöhnlich ſtellt der Autor das ewige„Stirb und Werde“ über alles Einzelſchickſal. So entſteht ein hohes Lied auf die unberührte, tauſendſältige Natur, die mit den Augen eines Löns geſehen und auch mit der Seele eines Dichters gefühlt wurde. Die Erſtveröffentlichung beginnt jetzt im neuen großen Herbſtmoden⸗ Heft von „Sport im Bild“, dem Blatt der guten Geſellſchaft.„Sport im Bild“ iſt durch jede Buchhandlung zu beziehen. Die A⸗Klaſſe des Wallſtadt tritt die Führung an Neckarſtadt ab Seckenheim— Wallſtabdt:1 Poſt— 07 Mannheim 224 Neckarſtadt— Rheinau:1 Gartenſtabt— Leutershausen:2 Daß Wallſtadt in Seckenheim mit 31 unter⸗ liegt, kommt in der Höhe des Reſultats unerwartet. In dem Spiel ſoll es ziemlich hart hergegangen ſein. Das Publikum ſoll ebenfalls eine nicht ganz einwandfreie Haltung eingenommen haben. Mit verſchiedenen Vor⸗ kommniſſen, die unter Umſtänden einen Einfluß auf das Reſultat ausgeübt haben, wird ſich noch die Behörde zu beſchäftigen haben. Das Spiel ſoll ebenſo wie das Spiel Neckarſtadt gegen Rhein au unter mangelhaften Schiedsrichterleiſtungen gelitten haben. Neckarſtadt hat Rheinau auf eigenem Platz mit einem klaren 511 nieder⸗ gerungen. Gartenſtadt beſiegte auf eigenem Platz den F. V. Leutershauſen mit:2. Das iſt in An⸗ betracht deſſen, daß Gartenſtadt ſeinen guten Mittelläufer erſetzen muß, eine beachtliche Leiſtung, die aufhorchen läßt. Die S p. Vgg. 07 hat ſich endlich aufgerafft und wartet mit dem erſten Sieg auf. Auf dem Platz des Poſt⸗ ſportvereins hieß das Reſultat:2 zugunſten der Neuoſtheimer. Bei Halbzeit war der Spielſtand noch:1 zugunſten des Poſtſportvereins. Das läßt darauf ſchlie⸗ ßen, daß um den Sieg doch heißer geſtritten wurde, als es das Reſultat beſagt. 07 ſcheint immer noch nicht in ſeiner Form des Vorjahres zu ſein. Es haben ſich nun bereits nach drei Splelen drei Gruppen herausgebildet. Die Spitzengruppe wird gebildet von Neckarſtadt, Garten⸗ ſtadt und Wallſtadt, während die Schlußgruppe mit ziem⸗ lich deutlichen Torziffern von Rheinau und Leutershauſen gebildet wird. Die anderen Vereine bilden die Mittel⸗ gruppe. Große Veränderungen wird es wohl in der Tabellenrangordnung nicht mehr geben. Es iſt merkwür⸗ dig, daß in der A⸗Klaſſe ſich die Felder ſchon nach drei Spielen ſo klar auseinander ziehen. Die Tabelle der-Klaſſe Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Neckarſtadt 8 3—— 971 670 Gartenſtadt 2 2—— 14:7.0 Wallſtadt 3 2— 1 1073 4˙2 Seckenheim 3 1 1 1 44 978 07 Mannheim 3 1 1 1 10710 373 Ilvesheim 2 1—— 1 228 222 Poſtſportverein 3 1— 2:7 274 Mheinau 2—— 2.10 014 Leutershauſen 3—— 9 3719 076 Am kommenden Sonntag ſpielen: Wallſtabt— Gartenſtadt Rheinau— Poſt Ilvesheim— Seckenheim Lentershauſen— Neckarſtadt Jedes Spiel iſt wichtig. Neckarſtadt hat in Leu⸗ tershauſen ſeinen erſten Platz zu verteidigen. Es geht alſo um ein hohes Ziel. Für Leutershauſen kommt allmählich die Gefahr des Abſtieges in ein entſcheidendes Stadium. Es wird daher ein heißer Kampf zu erwarten ſein. Der Kräfteverbrauch wird beſtimmt von beiden Parteien bis zum äußerſten geſteigert werden. Selbſt unter der Berückſichtigung, daß Leutershauſen nichts zu verlieren, ſondern nur etwas zu gewinnen hat, und der Gaues Mannheim eigene Platz ein Vorteil bedeutet, erwarten wir Neckar⸗ ſtadt als Sieger. In Wallſtadt geht es um den zwei⸗ ten Platz. Gartenſtadt geht in dieſer Saiſon erſt⸗ mals nach auswärts. Es muß daher das auswärtige Ab⸗ ſchneiden erſt einmal abgewartet werden. Ein Urteil wollen wir uns vorher noch nicht bilden. Normalerwiſe dürfte Wallſtadt ſiegen. In Ilvesheim ſteigt das Hauptſpiel der Saiſon in der A⸗Klaſſe, Flveshei m— Secken heim. Was für Mannheims Bezirksliga Bft. — Waldhof iſt, iſt für die A⸗Klaſſe dieſer Kampf, Unter energiſchen Schiedsrichtern nahm er immer einen ſchönen, feſſelnden Verlauf. Hoffen wir, daß auch am Sonntag der Schiedsrichter ſich der Schwere ſeiner Aufgabe bewußt iſt. Wir erwarten Ilvesheim des Platzvorteils halber als Sieger. Rhein au wird auf eigenem Platz wohl den erſten Sieg über den Poſtſportverein mebden kön⸗ nen. Die Spielvereinigung 07 iſt ſpielfrei. Fuß ballfreund. 1 2 Dr. Poltzer in Mannheim Wie wir bereits mitteilten, ſtartet der bekannte Welt⸗ rekordmaun Dr. Peltzer mit ſeinen Schülern von der freien Schulgemeinde Wickersdorf am Sams⸗ tag(27. September), nachmittags auf dem Sportplatze bei den Eichbaumbrauereien gegen die Leichtathletikabt ng des VfR. Mannheim in einem Klubkampf im Lauf, Wurf und Sprung. Dr. Peltzex ſelbſt ſtartet in einem 8000 Meter⸗Lauf und nimmt an dem Handballſplel, das zum Schluſſe der Vexanſtaltung zwiſchen den Gegnern ausgetragen wird, teil. 7 8 15 Die wenigſten der Leſer ö ſeſer Zeilen werden über dieſes Wickersdorf und was dort geſchieht im Bilde ſein. Was iſt alſo dieſes Wickersdorf? Es iſt ein Schuldorf, hoch oben im. Thüringer Wald gelegen, meilenweit von der nächſten Stadt Saalfeld und der Eiſenbahn entfernt, in ausgedehnten Wäldern. Dort hauſen mit ihren Lehrern und Lehrerinnen etwa hundert Jungen und Mäd⸗ chen, darunter auch mancher Ausländer, denn dieſe Schule iſt längſt über Deutſchlauds Genzen hinaus bekannt ge⸗ worden; ſie verſuchen dort zu zeigen, wie nach ihrer Mei⸗ nung ein wirklich ſchönes und ideales Schulweſen aus⸗ ſehen müßte. Für Sport und Gymnaſtik iſt ein großer Sportplatz da, auf dem ſich die Lehrer mit ihren Schülern in allerhand Sportarten und Spielen tummeln, darunter auch Dr. Peltzer, auf den die Wickersdorfer Jugend ſtolz iſt. noch eine 4 mal 100 Meter⸗ Ein la dun ges⸗ Staffel der Mannheimer⸗Ludwigshafener Vereine und eine 10 mal 100 Meter⸗Staffel der hieſtgen höheren Lehranſtalten vor. Abends 40 Uhr ſpricht Dr. Peltzer in einem Film⸗ und Lichtbildervortrag über ſeine Eindrücke auf ſelne⸗ Weltreiſe und über den Länderkampf Deutſchlaund Frankreich in Hannover ſowie ſeinen Lauf über Meter gegen Nurmi und Wide. Briefkasten H. Hierfür haben Sie dem Hauseigentümer nichts zu bezahlen, H. Sch. Schriesheim. 2 Schlüſſel beanſpruchen. Schriesheim. Note 4 darf das Kind in beiden Fächern haben, nur nicht Note 5. Wegen des Schulgeldes erkun⸗ digen Sie ſich am beſten beim Sekretariat der Schule, M. R. 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Schradiek Bischof von Bamberg Wilhelm Kolmar Abt von Fulda Johannes Heinz Liebetraut Raoul Alster Olearius, Doktor beider Rechte Fritz Linn Ein Hofmann Fritz Walter Kurfürst von Mainz Richard Dornseiff Fritz Linn Ein Hauptmann Johannes Heinz Erster) Knecht des Kaiser-(Harry Bender Zweiter) lichen Heeres Goseph Renkert Knecht des Selbitz K. Haubenreißer Kaiserlicher Rat Raoul Alster Ratsherr von Heilbronn Fritz Linn Ratsschreiber Fritz Walter N 125 1 Metzler 0 arl Marx Sievers ö Anführer der auf-(eds Renkert F Frührerischen Bauern G. Römer-Hahn Grälin von Helfenstein Max Stumpf, plalzgräfl. Diener Johannes Heinz Ein Bauer Harry Bender Wache Fritz NE FA NT. Sanne Bismarckplatz 15. Nähe Hauptbahnhof. euer Kurs beginnt Mitwoch, den 1. Okl. 2781 Tanz se Geislef A 2. 3 Telephb. 41229 Neue Kurse: 2. Okt., abds. 8 Uhr Faränt, ersktlass, Unterricht. Vielfach anerkannt. 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Hoftheat, Hugo Voisin Frau Hofrat Wegebold, Präsidentin des Vel eins„Die Legitimen“ Nora Landerich Ein Oberkellner Alfred Landory Ostetmann, Lakai Karl Zöller Lichtspielhaus AMüer xz Ab heute bis Montag Moral um Miternachk ein Großfüm in 8 Akten mit Camilla Horn und Gustav Diessel b 2. 45 0 Drei age auf leben und Tod (aus dem Bogbuck des U. C. 1) 15 2 Sensation in 7 Akten mit Carl de Vogt Kapelle Ebert Anmeldung für: Anfänger, Fortgeschrittene, EBhepnar-, Primanerkurse u. Spezialkurse für a) Rinder bis 8 Jahren, b) Kinder-14 Jahr, und erstkl. Einzelunterricht nehmen entgegen Schmidkonz-Weinlein Die führende Tanzschule Mannheim: D 5, 11 D§, 11 Fęernruf 304 11 8580 Ihre Photo- Arbeiten werden ſchnell und fachgemäß ausgeführt. Kopien auf Agfa⸗Hochglanzpapler. Ledertaſchen, Stative, Platlen, Filme, Filmpacks.— Fach⸗ mäßige Beratung. 11 900 Storchen ⸗ Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. pRALAS T UNwegs RE GI E: BOB. 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Ztg. in Sonderartikeln gefeiert wurde, wie Greta Garbo und noch nie genoß eine Künst- lerin der Leinwand eine solch, Schwärmerische Verehrung wie sie Beachten Sie bitte die neue Anfangszeit Wochentags 5 Uhr! Sonntags 4 Uhr. leine Eintrittspreise von 60 Pfg. an! Sonntag 2 Uhr KINDER- VORSTELLU RSE Gronher Wild- Westffilm! Gebrauchtes Hlavier gegen Barzahlung au kaufen geſucht. Angeb. mit Preis unter K L Nr. 51 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. B4210 4 Wirt ubaftsttsolt gebraucht, 20 Stühle u. eri billig zu kaufen ge⸗ ſucht. Angebote unt. L P 80 an die Ge⸗ ſchäfts elle dss.. er hal fl. Welse Stätte zu vermieten . Juſtallationsgeſch.? (Oſtſtadt bevorzugt.) Zuſchr. unter M J 9 an die Geſchäftsſtelle dss. Blattes. 38 9 Ehep.(Angeſtellt.) m. 7jähr. Tochter ſucht 2 Zimmer⸗Wohnung zu mieten. Wohnber. vorh. Preisangeb. u. K O 54 an die Geſchſt. * 3708 Leer. Mans.-Zimmer geſucht, ey. übernimmt junge Frau mit Kind noch Hausarb. Angeb. unt. L F 71 an die Geſchäftsſtelle. 43747 Aelt., brav., beruſst. 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