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Z.„ Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle„ Steuer, Geſetz und Recht Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend„ Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Abend-Ausgabe Deutſche Vorſtellung in Prag Freitag, 26. September 1930 141. Jahrgang— Nr. 446 Wegen der fortgeſetzten deutſchfeindlichen Ausſchreitungen Miniſter Krofta ſpricht ſein Veoͤauern aus Die öſterreichiſche Kabineltskriſis Politische Rückſchläge Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Sept. Die Ausſchreitungen in Prag, die ſich zunächſt vor⸗ nehmlich gegen den deutſchen Tonfilm richteten, haben inzwiſchen den Charakter einer allgemeinen deutſchfſeindlichen Kundgebung ange⸗ nommen. Es iſt unausbleiblich, daß dieſe Vorgänge zu einer Trübung des Verhältniſſes dziiſchen beiden Staaten führen müſſen. Man darf wohl damit rechnen, daß Dr. Curtius in Genf Gelegen⸗ 5 heit nehmen wird, den tſchechiſchen Außenminiſter Beueſch auf die nachteiligen Folgen der Prager Ereigniſſe in den Beziehungen der Tſchecho⸗ flowakei zu Deutſchland aufmerkſam zu machen. Was ſich während der letzten Tage in Prag abge⸗ ſpielt hat, ſteht im ſchreienden Widerſpruch zu den wiederholten Beteuerungen der tſchechiſchen Regierung vor dem Völkerbund, daß die Minder⸗ heiten in der Tſchechoſlowakei ausreichenden Schutz genöſſen. In der Wilhelmſtraße iſt man nach wie vor der Meinung, daß die tſchechiſche Regierung ſelbſt die Demonſtrationen nicht billigt. Man macht ihr aber den Vorwurf, daß ſie nicht energiſch genug auf die Polizei eingewirkt habe, die ſich den Tumultanten gegenüber merkwürdig zurückhaltend gezeigt hat. Eine Intervention ſelbſt, ſo erklärt man an Berliner maßgebender Stelle, ſei indes ſchwer mög⸗ lich, da es ſich um interne Vorgänge in einem frem⸗ den Staat handelt. Zu erwägen wäre höchſtens, ob auf Grund des Minderheitenrechts, das den iſchechiſchen Staatsbürgern deutſcher Nationalität die Sicherheit verbürgt, ein Proteſtſchritt möglich Koch bei Krofta Telegraphiſche Meldung 5 2= Prag, 26. Sept. Der deutſche Geſandte, Dr. Koch, der ſchon am Mittwoch eine Rückſprache mit dem Vertreter des Außenminiſters, Miniſter Krofta, hatte, hat ſich heute früh erneut zu ihm begeben, um auf den schweren politiſchen Rückſchlag aufmerk⸗ ſam zu machen, den die Prager Ereigniſſe der letzten Tage in den Beziehungen der beiden Staaten herbei⸗ führen können und auf die nachteilige Wirkung die⸗ ſer Vorgänge auf die öffentliche Mein ung in Deutſchlaud hingewieſen. Er hat dabei betont, daß er auf die wirtſchaftliche Seite der tatſächlichen Außerkursſetzung der deutſchen Tonfilme einſt⸗ weilen noch nicht eingehe. Miniſter Krofta ſprach ſein Bedauern über die Vorgänge aus und verſicherte den guten und eruſtlichen Willen der Regierung, dieſen nachteiligen Vorgängen ein ſchnelles Ende zu bereiten. Die Prager Polizei warnt Die Polizei hat anläßlich der letzten Demonſtra⸗ tionen gegen die deutſchen Tonfilme eine Bekannt⸗ machung erlaſſen, in der es u. a. heißt: N *„Die Ereigniſſe haben einen Charakter angenom⸗ men, daß nicht nur die öffentliche Ordnung und 1 Ruhe geſtört wurden, ſondern daß es zu Ereigniſſen ö kam, die eine grobe Verletzung des Strafge⸗ 9 ſetzes darſtellen und durch die ein großer Schaden ö angerichtet wurde. Die Polizeidirektion macht die Bevölkerung darauf aufmerkſam, daß ſie ſich im eigenen Intereſſe aller Zuſammenrottungen und jeden demonſtrativen Verhaltens enthalte und ver⸗ bietet auf das nachdrücklichſte das gewalttätige Be⸗ ginnen. Gegen alle Verſuche der Störung der öffent⸗ lichen Ordnung und Ruhe wird auf das ſtrengſte mit allen Mitteln eingeſchritten werden. Der Sicher⸗ heitswache wurde aufgetragen, Verſuche, die demon⸗ ſtrativen Charakter haben, ohne jede R ückſicht zu zerſtreuen und mit aller Strenge vorzugehen. e Das Reichskabinett hat heute vormittag ſeine Beratungen wieder aufgenommen. Es iſt jedoch wenig wahrſcheinlich, daß es ſie im Laufe des Tages ſchon zu Ende führen wird. Man rechnet vielmehr damit, daß die angekündigte Bekanntgabe des Be⸗ ſchluſſes erſt morgen abend erfolgen wird. Die Preſſe über Schober Telegraphiſche Meldung Wien, 26. Sept. Der Rücktritt Schobers wird in der geſamten Preſſe unter Betonung ſeiner Verdienſte um den Wiederaufbau Oeſterreichs beſprochen, wobei die Blätter mit Ausnahme der Chriſtlich⸗Sozialen und des„Neuen Wiener Journals“ ihrem Bedauern über das Ausſcheiden des Bundeskanzlers Ausdruck geben und die Frage aufwerfen, ob es notwendig geweſen ſei, daß es dazu kam. In der„Reichspoſt“ erklärt ihr Herausgeber, Dr. Funder, die jetzige Regierungskriſe ſei nicht aus⸗ gebrochen, weil die Löſung der Perſonalfrage auf Wi⸗ derſtände geſtoßen ſei, ſondern weil der Führer des Kampfes gegen die Korruptionserſcheinungen, Vize⸗ kanzler Vaugoin, durch eine entſcheidende und vor dem ganzen Volke ſichtbare Handlung den bisherigen Verſchleppungen ein Ziel ſetzen wollte. Die„Wiener Neueſten Nachrichten“ wen⸗ den ſich unter dem Rufe„Schober heraus!“ an alle diejenigen, denen Staatswohl über Intereſſenwohl, Volkswohl über Partet ſteht. Das Landbundͤblatt, das„Neue Wiener Ex⸗ trablatt“ ſchreibt: Die Tatſache, daß man dem Bundeskanzler Schober ohne Begründung das Ver⸗ trauen entzieht, oder mit Begründungen, die der überwältigende Teil der Bevölkerung niemals ver⸗ „Gewitter jenſeits des Franzöſiſcher Aufrüſtungstaumel Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 26. September. Die internationale politiſche Entwicklung erfüllt Frankreich offenſichtlich mit größter Sorge. Auf allen Seiten werden die Probleme behandelt, wie man den militäriſchen Schutz Frankreichs noch wir⸗ kungs voller geſtalten könne. Von der A b⸗ rüſtung iſt natürlich kein Wort zu finden, im Gegenteil: Aufrüſtung, Verlängerung der Dienſt⸗ zeit und Erhöhung der Truppenſtärke ſind die For⸗ derungen des Tages. Die nationaliſtiſche„Ordre“ ſchreibt am Schluß eines Artikels, der ſich mit dieſen militäriſchen Problemen befaßt, folgendes: „Mit einer 15monatigen Dienſtzeit, mit der gleich⸗ zeitigen Einſtellung aller Rekruten zum Oktober⸗ termin und mit der Verlängerung der Dienſtzeit auf zwei Jahre für 10 Prozent aller Heeresangehöri⸗ gen könnte Frankreich in Frieden arbeiten und ſeine Feinde im Ausland agitieren laſſen, Es hätte ſicher⸗ lich dann keine Angriffsarmee, die in der Lage wäre, von heute auf morgen eine Offenſive, durchzuführen, aber es wäre doch wenigſtens in der Lage, ſein Gebiet zu verteidigen und einen Angriff für den Angreifer ſehr opferreich zu machen. Dieſe Maßnahmen drängen ſich auf und alle Parteien müßten ſich, ſo ſchreibt die „Ordre“, vor dem Gewitter vereinigen, das jenſeits des Rheins und jenſeits der Alpen allen pazifiſtiſchen Träumereien zum Trotz aufſteigt.“ Die Hitler⸗Pſychoſe Drahtung unſeres eigenen Vertreters Geuf, 26. September Die in Paris verbreiteten Alarmmelungen von der Zurückziehung franzöſiſcher Kre⸗ dite und ähnlichen Sperrmaßnahmen gegen Deutſchland riefen in hieſigen franzöſiſchen und eng⸗ liſchen Kreiſen großes Aufſehen hervor. Um mich über die Auffaſſung der maßgebenden Perſön⸗ lichkeiten in der franzöſiſchen Delegation zu unterrichten, wandte ich mich an den Sachverſtän⸗ digen und erhielt folgende Erklärung: „Die Banque de France und das franööſiſche Finanzminiſterium verfolgen natürlich die Vorgänge in Deutſchland— man darf wohl ſagen— von Stunde zu Stunde. Insbeſondere werden dieſe beiden Inſtitute über den Charakter nationalſozialiſtiſcher und kommuniſtiſcher Anſchlagpläne genau unterrich⸗ tet. Bisher lag noch keine Veranlaſſung zu ſtehen wird, belaſtet die Chriſtlich⸗Sozialen mit der vollen Verantwortung für die kommenden Dinge. Im„Neuen Wiener Journal“ erklärt ihr Herausgeber Rippowitz: Schober mußte gehen, weil er keine Gewähr mehr dafür bot, daß er den großen, lebensnotwendigen Kampf gegen die Auswüchſe des Auſtromarxismus mit ungebrochener Energie zu Ende führen werde. Die„Neue Freie Preſſe“ nimmt herzlichen Abſchied von Schober, der ſeine Ueberzeugung höher ſchätzt als Amt und Würden. Das„Neue Wiener Tagblatt“ erwartet, daß der Abgang Schobers kein endgültiger Abſchied vom öffentlichen Leben ſein werde. In der„Arbeiterzeitung“ wird die Regie⸗ rung Schober eine Regierung der legalen Reaktion genannt, die ſich nicht von den Bahnen der beſchwo⸗ renen Verfaſſung habe aboͤrängen laſſen. Wenn ſie auch durch und durch reaktionär geweſen ſei, ſo habe ſich Schober doch nie von den elementaren Grund⸗ ſätzen bürgerlicher Anſtändigkeit abdrängen laſſen. Die deutſch⸗öſterreichiſche„Tageszeitung“ be⸗ hält ſich ihre Stellungnahme vor, weil die Bundes⸗ führung der Heimatwehren, der das Blatt naheſteht, noch keine Entſcheidung gefaßt habe. Geheimwehren würden aber zweifellos bindende Zuſagen bezüglich der Wahlreform verlangen und in Anbetracht des Bildes wohl auch erhalten. Rheins und der Alpen“ diplomatiſchen Schritten der franzöſiſchen Regierung in Berlin vor. Würde es ſich aber zeigen, daß franzöſiſche Kapitalintereſſen in Deutſchland Gefahr lau⸗ fen, ſo käme es unverzüglich zu einer fran⸗ zöſiſchen Demarche bei der deutſchen Regierung. Selbſtverſtändlich hätte ein Mißerfolg unſerer Vor⸗ ſtellungen in Berlin zur Folge, daß wie entſpre⸗ chende und wie ich glaube, ſehr wirkſa me, wenn auch äußerſt unangenehme Maßnahmen zum Schutze der franzöſiſchen Intereſſen in An⸗ wendung bringen müſſen. Wir ſind uns der großen Tragweite einer ſolchen Schutzaktion bewußt und würden ſie nicht unternehmen, ohne vorher die Welt⸗ öffentlichkeit darüber unterrichtet zu haben. Viel⸗ leicht würden andere Staaten ebenſo handeln wie wir. Es liegt uns fern, irgend eine Preſ⸗ ſion politiſcher Art auf Deutſchland auszuüben. Es iſt ſehr bedauerlich, daß gerade jetzt, wo die fran⸗ zöſiſche Regierung die Einführung einer gewiſſen Anzahl deutſcher Werte auf dem Pariſer Kapital⸗ markt und in den Finanzkreiſen Frankreichs vor⸗ bereiten läßt, dieſe bedrohliche politiſche Wendung in Deutſchland eingetreten iſt. Nach den mir zukommenden Nach⸗ richten beginnt ſich in den Exportbeziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich infolge der nationalſozialiſtiſchen Agitation eine empfindliche Stockung bemerkbar zu machen. Viele franzöſiſche Kaufleute ſuchen ihre Aufträge zu annullieren, andere lehnen es aus Gefühlsgründen ab, deutſche Waren zu kaufen. Davon profitieren natürlich andere Länder. Gerüchte, daß es im fran⸗ zöſiſchen Süden zu feindlichen Kundgebungen gegen deutſche Reiſende gekommen ſei, erweiſen ſich nach zuverläſſigen Informationen als falſch.“ * 4.* Etwas weniger Aufregung könnte nichts ſchaden, denn ſonſt wird man den Verdacht nicht los, daß gewiſſen Leuten in Frankreich die Hitlerfurcht gar⸗ nicht ſo ungelegen kommt für erfolgverſprechende Börſenmanöver. Verbot des roten Ländertreffens in Schaffhauſen — Schaffhauſen, 26. Sept. Der Regierungsrat des Kantons Schaffhauſen hat das von den kommuniſti⸗ ſchen Parteien der Schweiz, Württemberg und Baden auf Sonntag, 28. September angekündigte rote Län⸗ dertreffen in Schaffhauſen verboten. nach mancher Hinſicht veränderten parlamentariſchen Nächtliche Geſpräche in Hannover Leipzig, 26. Sept. Zu Beginn des heutigen Verhandlungstages im Prozeß gegen die drei Reichswehroffiziere wurde Oberleutnant Wintzer vom Artillerieregiment 6 Hannover vernommen. Der Zeuge ſchilderte eine Unterhaltung, die er in der Nacht zum Sonntag, dem 24. November 1929, mit Ludin in Hannover in der Wohnung des Leutnants Lorenz hatte. Ludin habe ſeine Auffaſſung über die Reichswehrhetze und die wehrfeindliche Stimmung entwickelt und ausge⸗ ſprochen, daß die Idee, um derentwillen alle gewor⸗ ben wären, allmählich mehr und mehr in den Hinter⸗ grund gerückt worden ſei, und es notwendig wäre, dieſe Idee mehr zu ſtärken und auch in Kame⸗ rädenkreiſen mehr darüber zu reden. Er hatte ſich darüber ausgeſprochen, daß bei den vater⸗ ländiſchen Kreiſen teilweiſe die Anſicht beſtände, daß das Heer allmählich zu einer großen Partei⸗ truppe werde, f und daß es notwendig ſei, gegen dieſe Auffaſſung bei den vaterländiſchen Verbänden Stellung zu neh⸗ men. Das Ziel ſei eine Fühlungsnahme zwiſchen den vaterländiſchen Verbänden und den vaterländiſch eingeſtellten Parteien zwecks gegenſeitiger Orien⸗ tierung geweſen. Es ſollte eine enge Fühlungnahme mit den vaterländiſchen Verbänden und Parteien, vor allem mit den Nationalſozialiſten angeſtrebt werden. Für dieſen Gedanken ſollten die Offiziere wirken, insbeſondere auch in den Un⸗ terrichtsſtunden. f Auf eine Frage des Vorſitzenden erklärte der Zeuge, daß für die nächſte Zeit keine beſtimm⸗ ten verfaſſungsfeindlichen Maßnahmen geplant geweſen wären. Ludin habe ausdrücklich geſagt, die Reichswehr dürfe nicht wieder, wie im Hitlerputſch, in Gegenſatz zu den vaterländiſchen Verbänden ge⸗ raten. Wir ſollten nach Möglichkeit, ſo ſagte der Zeuge weiter, die Stimmung im Offizierskorps er⸗ kunden. Daß die beſonders vaterländiſch eingeſtell⸗ ten Offiziere Nationalſozialiſten werden ſollten, ſei nicht geſagt worden. Der Vorſitzende wies den Zeugen auf ſeine Aus⸗ ſage hin, wonach Ludin ſeinerzeit erklärt haben ſoll, daß unter allen Umſtänden ein bewaffnetes Vor⸗ gehen der Truppe gegen die Nationalſozialiſten ver⸗ mieden werden müßte. Der Zeuge erklärte, wenn er das damals ausgeſagt habe, dann ſtimme es. Er habe die Sache damals friſcher im Gedächtnis gehabt als heute. Nach Ludins Abreiſe habe er von der ganzen Angelegenheit nichts mehr gehört. Leutnant Wintzer betonte im weiteren Verlauf ſeiner Ver⸗ nehmung, daß von der Möglichkeit eines gewalt⸗ ſamen Sturzes der Regierung nicht die Rede ge⸗ weſen ſei. Sodann entſpinnt ſich eine längere Debatte darü⸗ ber, wie das Wort„Verbindungsmann“ vom Zeugen aufgefaßt worden ſei. Er ſagte zu, daß er den politiſchen Sinn dieſes Wortes kenne, daß es aber in dieſem nicht gefallen ſei. Die ganze Beſpre⸗ chung habe er 8 nicht als politiſche Unterredung aufgefaßt, ſondern es habe ſich lediglich um vaterlän⸗ diſch⸗ſdeale Ziele gehandelt. Der Zeuge wird vom Vorſitzenden nach der Be⸗ deutung ſeiner Ausſage befragt, was er denn unter einer„entſcheidenden Tat“ verſtanden habe, die auf die bereits in Grafenwöhr entwickelten Ideen folgen ſollte. Er ſtellte den Entſchluß Ludins als entſcheidend hin, mit ſeinen Reiſen Dinge unternom⸗ men zu haben, bei denen er von ſeinen Vorgeſetzten nicht gedeckt werden würde. Sodann greift Oberſt Beck, der Regimentskom⸗ mandeur Ludins, in die Debatte ein und erklärt, Ludin ſei durch die„unglückliche Beſchwerdegeſchichte“ wahrſcheinlich davon abgehalten worden, ſich mit ihm näher auszuſprechen. Mit der„unglücklichen Beſchwerdegeſchichte“ meint er Scheringers Be⸗ ſchwerde gegen den Befehl, ſich am roten 1. Auguſt nicht auf der Straße zu zeigen und in Zivil in die Kaſernen zu kommen. Dieſe Beſchwerde, die in der Sache auch nach der Auffaſſung des Regimentskom⸗ mandeurs berechtigt geweſen ſei, die jedoch aus for⸗ 11 Der Reichswehrprozeß ö gegen Seite/ Nummer 446 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe mellen Gründen aber abſchlägig beſchieden werden mußte, habe den Konnex zwiſchen ihm und Ludin zerriſſen. Doch ſei er in der Ueberzeugung, daß Ludin nichts ſtaatsverbrecheriſches vorgehabt habe. Es meldet ſich ſodann der militäriſche Verteidiger Hauptmann Meindel zum Wort und weiſt darauf hin, daß die bisherigen Vernehmungen ſich zum größten Teil auf Kaſinogeſpräche, teils ſogar in vorgerückter Stimmung, bezogen hätten, welchem Geſichtspunkt bei der Vorunterſuchung nicht ge⸗ nügend Rechnung getragen worden ſei. In der Vor⸗ unterſuchung ſei nicht ausreichend unterſucht wor⸗ den, wie denn überhaupt die Stimmung im Heere war. Oberleutnant Wintzer erklärt hierzu, daß die vor⸗ genannten drei Punkte: die wehrfeindliche Einſtel⸗ lung, der Internationalismus und der Pazifismus überhaupt Unzufriedenheit ausgelöſt hätten und daß man es freudig begrüßt habe, daß ſich endlich Leute fanden, die hiergegen angehen wollten. Er erklärte gleichfalls, daß das Wort„Zellenbildung“ ihm vor⸗ her vollkommen unbekannt und ungeläufig geweſen ſei und erſt in der Vorunterſuchung gefallen wäre. Die Verhandlung geht weiter 0 Hitlers rollende Köpfe Was der„Vorwärts“ dazu ſagt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. Sept. i Hitlers Rede in Leipzig hat in Berliner poli⸗ tiſchen Kreiſen nicht die Beunruhigung hervor⸗ gerufen wie an der Börſe und im Ausland. Man betrachtet ſie im Zuſammenhang mit den bevor⸗ ſtehenden Parteiführerbeſprechungen des Kanzlers und hat den Eindruck, daß auf manche Kreiſe, die be⸗ reits mit dem Gedanken eines Zuſammengehens mit den Nationalſozialiſten ſich vertraut gemacht hatten, Hitlers Rhetorik doch etwas abſchreckend ge⸗ wirkt hat. Auf die von Hitler ja in erſter Linie die Sozialdemokratie gerichtete Drohung, daß„Köpfe in den Sand rollen“ würden, wenn die Nationalſozialiſten am Ziel ihrer Wünſche wären, erwidert der„Vorwärts“: „Herr Hitler wird es nicht bis zum Köpfe⸗ abſchneiden bringen, aber wenn auch die Köpfe nicht in den Sand rollen werden, ſo ſoll man ſie auch nicht in den Sand ſtecken. Daß Hitler nichts weiter als ein übler Komödiant iſt und daß eine Be⸗ wegung, die von einem ſolchen Menſchen autokratiſch beherrſcht wird, eines Tages verenden muß, iſt eine Beruhigung nur für längere Sicht. Im Augenblick iſt die Gefahr, daß der„legal“ geſchworene Natio⸗ nalſozialismus das allerſchlimmſte Unheil anrichtet, enorm. Den Kampf gegen den Faſzismus ohne überflüſſige Verluſte an Zeit und Opfern zur Ent⸗ ſcheidung zu bringen, das iſt die nächſte Aufgabe der Sozialdemokratie und für alle anderen, die mit ihrem Bekenntnis zur demokratiſchen Republik ernſt genommen ſein wollen.“ Gerüchte um Curtius Der Berliner Rundfunkſkandal J Berlin, 26. September. Die Inſtanzen des Berliner Rundfunks, die für die Sendung des unglaublichen Hörſpiels„Der Reichsaußenminiſter iſt ermordet“ verantwortlich ſind, werden, wie nicht anders zu erwarten war, zur Rechenſchaft gezogen werden. Wie wir hören, hat der Reichsinnenminiſter bereits eine Unter⸗ fuchung des ſkandalöſen Vorfalls eingeleitet. Briand dementiert Paris, 26. September. Die franzöſiſchen Blätter melden aus Genf, daß Briand energiſch gegen Gerüchte proteſtiert habe, wonach Außenminiſter Dr. Curtius bei ihm wegen Vergrößerung der deutſchen Reichswehr auf 150 000 Mann ſowie Gewährung eines Reparationsmoratoriums ſondiert haben ſoll. * Als Nachfolger Kreſtinſkis in Berlin ſoll der bisherige ſtellvertretende ruſſiſche Wirtſchaftsminiſter Ehintchuk in Ausſicht genommen worden ſein. Tagung des Deulſchen Slüdtetages 2 Jahre Veſtehen Dresden, 26. September Die Jubiläumstagung und Hauptverſammlung des Deutſchen Städtetages wurde heute vom Prä⸗ ſidenten Dr. Mulert eröffnet. In ſeiner Anſprache 525 Jahre Deutſcher Städtetag“ führte er u. a. aus: Aus den 144 Mitgliedſtädten und ſieben Städte⸗ bünden des Gründungsjahres 1905 mit einer Ein⸗ wohnerzahl von 16,2 Millionen ſind bis zur Gegen⸗ wart 279 unmittelbare Mitglieder mit 26,5 Millionen Einwohnern geworden, zu denen noch 913 mittelbare Mitglieder mit 5,4 Millionen hinzukommen. Der Deutſche Städtetag erfaßt demnach 32 Millionen Menſchen. Das Schickſal der Gemeinben iſt ein gemein deutſches Problem geworden. Aufgabe des Städtetages iſt es, darauf hinzuwirken, daß bei der kommenden Reichsreform die jetzigen Mängel im Reichsaufbau, auch ſoweit ſie die Gemeinden in der unterſten Inſtanz betreffen, be⸗ ſeitigt werden, und daß damit den Gemeinden neben dem Reich und den Ländern eine ſtaatsrechtliche Stellung eingeräumt, die ſie voll zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben fähig macht. Die ſtärkſte Einſchränkung der Selbſtverwaltung liegt nach wie vor auf dem Gebiete der Finan⸗ zen. Hier zeigt ſich die Schickſalsverbundenheit von Reich, Ländern und Gemeinden am deutlichſten. Die Gemeinden müſſen wieder die Fähigkeit erhalten, Einnahmen und Ausgaben in eigener Ver⸗ antwortlichkeit in ein richtiges Verhältnis miteinander zu bringen. Es handelt ſich um ein geſamtdeutſches Problem, ohne deſſen Löſung jede Reichsfinanzreform Stück⸗ werk bleibt. Die Arbeit, die die deutſchen Städte in den letzten 25 Jahren vollbracht haben, war— ſo ſchloß der all⸗ Redner— größer und vielſeitiger als in jedem früheren Zeitabſchnitt. Einſtellung und Ziel der Deutſchen Städtetagsarbeit in den erſten 25 Jahren wird auch in den kommenden Jahrzehnten bleiben für die deutſchen Städte, Dienſt am deutſchen Volk. Nach Dr. Mulert überbrachte Miniſterpräſident Schteck den Gruß der ſächſiſchen Staatsregierung. Er führte u. a. aus, die deutſchen Städte hätten mit ihrer anf Selbſtverwaltung gegründeten Organi⸗ ſation im ganzen betrachtet die ſchweren Umwälzun⸗ gen der letzten 25 Jahre beſtanden. Sie hätten die Nöte der Zeit gemeiſtert, ſoweit es in menſchlicher Kraft geſtanden habe. Was ſie an Selbſtverwaltung unter dem Druck der Verhältniſſe eingebüßt hätten, würden ſie wiedererhalten müſſen, vor allen Dingen die finanzielle Selbſt verwaltung. Ein Gruß Brünings Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 26. September. Reichskanzler Dr. Brüning hat an Dr. Mulert, ein Schreiben gerichtet, in dem er mitteilt, daß er zu ſeinem lebhaften Bedauern die bereits erteilte Zuſage, der Tagung des Deutſchen Städtetages in Dresden beizuwohnen, im letzten Augenblick zurück⸗ ziehen müſſe. Er würde es ganz beſonders begrüßt haben, gerade an dieſer Sitzung des Deutſchen Städtetages teilzunehmen, wo über die gleichen Nöte der deutſchen Staatswirtſchaft bedeutſame Verhand⸗ lungen gepflogen werden, deren Linderung auch der Reichsregierung obliege, und weil er wiſſe, daß er dort einer Verſammlung von Männern begegnet wäre, die unabhängig von etwaigen trennenden welt⸗ anſchaulichen u. parteipolitiſchen Grundanſchauungen willens ſeien, in gemeinſamer ſachlicher Arbeit der Schwierigkeiten Herr zu werden. Der Kanzler betont dann, daß er ſich nur aus dem Grunde habe ver⸗ ſagen müſſen, an den Beratungen teilzunehmen, weil die auf das gleiche Ziel gerichteten bedeutſamen Arbeiten des Reichs kabinetts noch nicht ganz zu Ende geführt ſind und am Freitag unter allen Umſtänden fortgeſetzt werden müſſen. Er wiſſe, allen Teilneh⸗ mern ſeine und der ganzen Reichsregierung herz⸗ lichſten Grüße und Wünſche auszuſprechen und ſich verſichert zu halten, daß der Grund ſeiner Abweſen⸗ heit ausſchließlich ſein Streben ſei, in einem klaren Sanierungsprogramm der Reichsregierung für die bevorſtehenden politiſchen Verhandlungen eine ſolide Grundlage zu ſchaffen. Schließlich gibt der Reichskanzler noch ſeiner ganz beſonderen Freude Ausdruck, dem Deutſchen Städtetag anläßlich ſeines 28jährigen Beſtehens ſeine und der Reichsregierung herzlichſten Glück⸗ wünſche zu übermitteln. Reform drs Völkerbundsſekretariats Auch hier Anſtimmigkeiten Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 25. Sept. Die Frage der Reorganiſation des General⸗ ſekretariats nähert ſich einer Löfung, die man mit dem in Genf üblichen Wort„Vorläufig bleiben die Dinge unverändert“ bezeichnen kann. Es beſteht aber die Gefahr, daß die Mehrheitsgruppe von elf Staaten unter der Führung Englands(die Min⸗ derheit beſteht aus Deutſchland und Italien) außer der Ernennung des ſüdamerikaniſchen Rechtskenners Guerrero zum Generalſekretär noch die des Polen Reichsmann fordert, der gegenwärtig Leiter der hygieniſchen Abteilung des Völkerbundes iſt. Der Vertreter Englands, Dalton, macht für die Ernennung Reichsmanns eine intenſive Propa⸗ ganda und weiſt auf deſſen Verdienſte in humanitärer Hinſicht hin. Doch die Polen deuten die Ernen⸗ nungsfrage politiſch aus. ü Der Standpunkt der deutſchen Delegation geht dahin, daß unter den gegenwärtigen Umſtänden eine Erweiterung des Sekretariats unz weck⸗ vermieden werden. mäßig erſcheint. Mit der Ernennung Guerreros ſoll die Reform vorläufig zum Abſchluß gelangen. In vertraulichen Beſprechungen wird heute ver⸗ ſucht, eine Brücke zwiſchen der Mehrheitsgruppe und der Minderheit zu ſchlagen. Die Abſtimmung ſoll Der traditionelle Ausweg, Bil⸗ dung einer Angleichungskommiſſion, wird von vielen Seiten empfohlen. Der hartnäckige Dalton leiſtet jedoch Widerſtand gegen ein Kompromiß. Was die Permanenz der Anſtellungskontrakte betrifft, ſo hat Sir Erie Drummond bereits durch⸗ blicken laſſen, daß in der politiſchen und in der Infor⸗ mationsabteilung des Völkerbunds ein Wechſel in Kraft treten ſoll, um die Bürokratiſierung zu verhüten. Damit nähert er ſich der deutſchen Auf⸗ faſſung weſentlich an. — Dreimal Mittag im Reichstag Dem„B..“ zufolge beſteht im Reichstag die Ab⸗ ſicht, das Mittagsmahl der neugewählten Abgeord⸗ neten auf drei Serien, wie in Speiſewagen, zu verteilen, da die bisherigen Erfriſchungsräume für die vermehrte Zahl der Volksvertreter nicht mehr ausreichen. Freitag, 26. September 1930 Das kürkiſche Währungsgeſetz Telegraphiſche Meldung — Angora, 26. Sept. Die Kammer hat das Geſetz über die Aufrecht⸗ erhaltung der türkiſchen Valuta angenommen. Sämtliche anweſenden 269 Abgeordneten, einſchließ⸗ lich der Liberalen, ſtimmten für das Geſetz. Der neugewählte Abgeordnete Jethi Bei übte bei dieſer Gelegenheit Kritik an der allgemeinen Finanzpolitik der Regierung. Das Geſetz ermächtigt die Regierung, neue Banknoten in Umlauf zu ſetzen, die dadurch ge⸗ deckt werden müſſen, daß die Regierung Gold oder fremde Deviſen kauft, die zum Nennbetrage in Gold einlösbar ſind. Die Deviſen werden in der die Banknoten ausgebenden Depoſitenbank aufbewahrt und nur im Falle eines Rückkaufes und der Vernich⸗ tung der Banknoten verwendet werden. Die neuen Banknoten ſollen geſetzliches Zahlungsmittel ſein. Der Betrag der ſo in Umlauf gebrachten Banknoten und der Deckungsfond müſſen wöchentlich vom Finanzminiſter und der Depoſitenbank veröffentlicht werden. Rücktritt des türkiſchen Kabinetts — Angora, 26. Septbr. Miniſterpräſident Ismet Paſcha überreichte geſtern dem Präſident der Repu⸗ blik das Rücktrittsgeſuch des Kabinetts, das vom Präſidenten angenommen wurde. Der Gaſi hat be⸗ reits mit den Beſprechungen über die Neubildung des Kabinetts begonnen und den Präſidenten der Kammer und die Parteiführer empfangen. Auflöſung des ſchleſiſchen Sejm Korfanty verhaftet —Warſchau, 26. Sept. Aufgrund der Verordnung des Staatspräſidenten wurde mit dem heutigen Tage der ſchleſiſche Sejm aufgelöſt. Eine Begründung iſt nicht beigefügt, man iſt aber der Anſicht, daß die Auflöſung erfolgt iſt, weil in der letzten Sejmſitzung der Abgeordnete Kor⸗ fanty und der polniſche Sozialiſt Glücks mann eine ſehr ſcharfe Haltung gegen die politiſche Einſtel⸗ lung des Wojwoden eingenommen haben. Auf Antrag des Bezirksrichters zu Kattowitz wurde dann heute vormittag der Sejmabgeordnete Kor⸗ fanty und der Abgeordnete Trempska von der gleichen Partei verhaftet. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft hat von der Sicherheitsabteilung der Wojwod⸗ ſchaft den Auftrag erhalten, weitere Verhaftungen vorzunehmen. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird im Laufe des heutigen Tages noch eine Reihe weiterer bekannter Perſönlichkeiten, die vor allem der pölni⸗ ſchen ſozialiſtiſchen Partei angehören dürften, verhaftet werden. Letzte Meldungen Zuſchauertribüne eingeſtürzt — Paris, 26. Sept. Nach einer Meldung aus Bar⸗ celona ſtürzte in Talella, einer kleinen Ortſchaft bei Barcelona, während eines Stiergefechts eine Zu⸗ ſchauertribüne ein. 30 Zuſchauer wurden mehr oder weniger ſchwer verletzt. Schweres Bauunglück bei Paris — Paris, 25. Sept. Bei Bauarbeiten in Nanterre bei Paris ſind beim Abtragen von Material vier Ar⸗ beiter verſchüttet worden. Sie konnten nur als Lei⸗ chen geborgen werden. Feierlicher Empfang Hearſts — Newyork, 26. Sept. Randolph Hear ſt, der bei ſeiner Rückkehr von Europa vom Newyorker Empfangskomitee begrüßt und wegen ſeiner Aus⸗ weiſung aus Frankreich beſonders herzlich gefeiert wurde, iſt von der Stadtverwaltung Chicago zu einer offiziellen Feier eingeladen worden, bei der ihm auf Beſchluß des Magiſtrats auf Grund ſeiner patriotiſchen Tat, die der Anlaß zur Ausweiſung war, der Dank der Bevölkerung aus⸗ geſprochen werden ſoll. Die Stadtverwaltungen von Boſton(Maſſachuſetts) und Oakland(Kalifornien) haben ähnliche Feiern für Hearſt in Ausſtcht ge⸗ nommen. Herbſtnebel und Seelenbedrückung? Der Herbſt iſt nicht die Zeit der gefährlichen Depreſſionen ö Die fortſchreitende Zeit des Jahres umſpült wie eine Gezeitenwelle in wechſelndem Anſturm die Küſten des menſchlichen Seelenlebens. Beim moder⸗ nen Kulturmenſchen kommen die periodiſchen Ein⸗ flüſſe, denen das Leben aller Natur unterliegt, oft nicht ſo klar zum Ausdruck. Manches hat ſich ver⸗ wiſcht, manches Urſprüngliche ſcheint unter der Decke aufgepfropfter Gewohnheiten geſchwunden. Aber die großen Einflüſſe, die vom Kosmos her einwirken, laſſen ſich nicht wegkünſteln. Auch der Menſch iſt nur eine kleine Feder in dem umfaſſenden Welten⸗ getriebe: ſie biegt und entſpannt ſich, je nachdem das große Zahnrad des kosmiſchen Getriebes ſeine Um⸗ drehungen auf untergeordnetere Achſen überträgt. Jede Jahreszeit hat ſo ihre beſtimmten Be⸗ tlehungen zum menſchlichen Seelen⸗ leben. Der Herbſt gilt im allgemeinen als eine graue, ſeelenbedrückende Jahreszeit. Das iſt eigent⸗ lich erſtaunlich, wenn man ſeine näheren Eigenſchaf⸗ ten ins Auge faßt. Das ſchönere und beſtändigere Wetter, die mildere Wärme ſind Annehmlichkeiten des Frühherbſtes. Reiche Ernte aller möglichen Früchte gibt Gelegenheit zu ſchmackhafter und ab⸗ wechſlungsreicher Ernährung. Die Landarbeit iſt be⸗ endet, das Ergebnis zeigt ſich in der gewonnenen Ernte. Ueberall ſieht man fröhliche Kinder mit ihren Drachen die herbſtlichen Winde benützen. Freilich bietet ſich, namentlich im Spätherbſt, genug Gelegenheit zu elegiſcher, gedrückter Stimmung. Die Natur verliert ihr fröhlich grünes Farbenkleid, zum Teil weiſen kahle Aeſte auf die Vergänglichkeit alles Irdiſchen hin. Viele Vögel ſind fortgezogen, es wird ruhiger in Wald und Feldern. Die Tage werden kürzer, der Mangel des Lichtes wirkt verdunkelnd auch auf ſeeliſche Stimmungen. Herbſtnebel be⸗ günſtigen beſonders das Auftreten melancholi⸗ ſcher Empfindungen; Nebel wirkt ganz all⸗ gemein bedrückend, teils durch die Abhaltung des Lichtes, teils durch das eigentümliche Gefühl des Verlorenſeins in der Landſchaft, vielleicht auch direkt durch Einwirkung atmoſphäriſcher Art auf das Nervenſyſtem. Für den Nervöſen bedeutet es eine ſeeliſche Befreiung, wenn die Sonne durch den Nebel dringt und ihn verſcheucht. Die Pflanzenwelt geht zur Ruhe, und das legt unwillkürlich den Gedanken an das über kurz oder lang bevorſtehende Aufhören der eigenen Lebenstätigkeit nahe. Die Einwohner der Städte, die im Sommer der erſehnten Natur wieder nähergekommen waren, kehren nachhauſe zurück und empfinden die Abkehr vor der Natur viel⸗ fach mit bewußten oder unbewußten Depreſſions⸗ gefühlen. Und trotzdem ergibt die Statiſtik der Depreſſionen ein ganz anderes Bild. Gefähr⸗ liche Depreſſionen entladen ſich ſchließlich im Selbſt⸗ mord. Und da zeigt ſich, daß der Höhepunkt der Depreſſionen im Frühjahr liegt, ihr Tiefpunkt im Herbſt und Winter. Die Jahreskurve der Selbſt⸗ morde zeigt ein Anſteigen im März, den Höhepunkt im Mai und Juni und dann ein ſtetes Abſinken bis in den Dezember. Rauſchzuſtände ſind immer mit nachfolgenden Herabſtimmungen des Gemütes ver⸗ bunden. So iſt es nicht zu verwundern, wenn auf die Rauſchgefühle im Frühling Depreſſionen folgen. In der mehr gleichmäßigen, mehr nüchternen und ſachlicheren Herabſtimmung des Herbſtes iſt keine ſolche Gefahr vorhanden, wie in dem Wechſel zwi⸗ ſchen Himmelhochjauchzend und Zutodebetrübt, der für den Frühling charakteriſtiſch iſt. Immer deut⸗ licher wird es ja, daß die Urſache zum Selbſtmord im weſentlichen nicht in äußeren Bedrängniſſen und Unannehmlichkeiten zu ſuchen iſt, ſondern in der inneren Einſtellung des Menſchen. Die Jahres⸗ zeitenkurve der Selbſtmorde mit ihrem Gipfel im Frühling, ihrem Tiefpunkt im Herbſt und Winter iſt ein erſchütternder Ausdruck von der Abhängigkeit des Menſchen vom Rhythmus der Jahreszeiten. Die Geſtaltung dieſer Kurve tut einwandfrei dar, daß die Depreſſionen im Herbſt nicht die gefährlichen ſind,— wenn wir auch aus Erfahrung ihre Häufig⸗ keit i dieſer Jahreszeit ſelbſt bei Nichtnervöſen erkennen. Auch die allgemeine Sterblichkeit hat ihren Tiefpunkt in den Monaten Oktober und November. Wir ſind im Herbſt gleich weit von dem Sommergipfel und dem Wintergipfel der Sterb⸗ lichkeitskurven entfernt. Auffallend iſt die Zunahme der geiſtigen Arbeitsfähigkeit. Es gibt zahlreiche Men⸗ ſchen, die ihre geiſtige Hauptarbeit während des ganzen Jahres im Herbſt und in frühen Winter⸗ monaten verrichten. Es iſt wohl kein Zufall, daß auch die geiſtige„Saiſon“ in Literatur, Theater, wiſſenſchaftlichen Neuerſcheinungen uſw. in dieſe Monate fällt. Das Zur⸗Ruhe⸗Gehen und Innerliche⸗ Kräfteſammeln der Natur findet hier beim Menſchen vielleicht einen etwas anders gearteten Ausdruck. Auch ſonſt ſind die Depreſſionen im Herbſt natur⸗ gemäßerer Art. Die Beziehung des„Sterbens“ in der Natur les iſt ja kein eigentliches Sterben, ſon⸗ dern nur ein Ruhen zu neuer Energieſpeicherung) zum Tode des Menſchen hat immer für die herbſt⸗ liche Jahreszeit als kennzeichnend gegolten. So iſt es ganz natürlich, daß die großen Totenfeſte Aller⸗ heiligen und Allerſeelen in dieſe Zeit verlegt wur⸗ den. Der Uebergang von der Helle des Sommers in die Nacht des Winters läßt von ſelbſt an den Ein⸗ gang in das Dunkel des Todes denken. Aber dieſe ernſten Gedanken führen nur zu Depreſſionen, die ſich innerhalb der normalen Grenzen des Auf⸗ und Ab⸗ ſchwingens des menſchlichen Seelenlebens befinden, und nicht zu den abnormen Störungen des Seelen⸗ gleichgewichtes, wie ſie ſich ſchließlich in völligem Verzicht auf das Leben kundtun. Auf jeden Fall wird der, der ſich über dieſe in⸗ neren Zuſammenhänge klar iſt, trotz der ernſten Grundſtimmung auch aus der Jahreszeit der Herbſt⸗ nebel und Herbſtbedrückungen das Gute und Tröſtliche herausfinden können. Dazu kommt, daß gerade in nervöſen und ſeeliſchen Dingen die gleiche Einwirkung bei verſchiedenen Perſonen ſich in gerade entgegengeſetzter Weiſe äußern. Es gibt nicht wenige Menſchen, die die grauen Tage des Herbſtes als Zeiten des Friedens und der Möglich⸗ keit zu innerer Einkehr beſonders lieben. Regen⸗ Wolken, Nebel werden von ihnen als etwas Tröſt⸗ liches, Ruhig⸗Willkommenes empfunden. Sie leiden unter dem berauſchenden Anſturm des Frühlings und unter dem grellen Licht des Sommers. Die ruhige Farbenfreude und die darauffolgende kahle Sachlichkeit des Herbſtes gibt ihnen mehr innere Werte als das ſaftgeſchwellte Grün und die ſtrotzen⸗ den Farben der Hauptblütezeit. Dieſe Art von Men⸗ ſchen wird freilich nicht die Regel bilden. Die Mehr⸗ zahl der Menſchen wird leiſe Bedrückungsgefühle im Herbſt nicht vermeiden können. Sie werden aber niemals zu der durchſchnittlichen Stärke und Be⸗ drohlichkeit der Frühlingsdepreſſionen führen. Beim ſeeliſch und nervös geſunden Menſchen finden ſie einen natürlichen Ausgleich in der geſtei⸗ gerten geiſtigen Arbeitsfähigkeit und in der Erhöhung der innerlichen Energieſpannung. Dr. M. Sch. Die Berliner Städtiſche Oper brachte geſtern eine glänzende Aufführung der„Walküre“. Die Neuinſzenierung hatten Guſtav Vargo und Otto Krauß beſorgt. Fritz Stiedry dirigierte. Der Beifall war ſtürmiſch. Neuerwerbungen der Städtiſchen Bücher⸗ und Leſehalle. Schönes Schrifttum: Jünger. Das Antlitz des Weltkrieges.— Droonberg. Die Anſiedler in Canada.— Ettlinger. Frech und vergnügt.— Grogger. Die Räuberlegende.— Herwig. Willi ſiegt.— Herwig. Hoffnung auf Licht. Renker. Die Stadt der Jugend.— Stockhauſen. Vom nordiſchen Geiſte.— Tor⸗ berg. Der Schüler Gerber hat abſolviert.— An et. Kleinſtadt.— Anet. Mayerling.— O' Flaherty. Die Beſtie erwacht.— Bennett. Geſchichten aus den fünf Städten.— Deledda. Das Geheimnis.— Cheſterton. Don Quichotes Wiederkehr.— Gorki. Matwej Koſhemjakin.— Gunnarſſon. Der Geächtete.— Karen o, Auto halt!— Michaelis. Familie Worm.— Käſtner. Ein Mann gibt Auskunft. Belehrende Lite⸗ ratur: Künzig. Schwarzwald⸗ Sagen. 1930.— Deutſche Radio⸗Bücheret: Hertweck: Wechſel⸗ ſtrom⸗Netzanſchlußgerät. 1930.— Deutſche Radio⸗ Bücherei: Hertweck: Klein⸗Kraftverſtärker mit Wechſelſtrom⸗Netzanſchlußgerät für Rundfunk⸗ und Schallplattenwiedergabe. 1930.— Seeber u. Ma n⸗ del. Der praktiſche Kameramann. 1927.— Faber. Rund um die Erde. 1927.— Rickmer⸗ Rickmers. Alail Alai! 1930. Horner. Kärnten, 1930.(Mono⸗ graphien zur Erdkunde, 44).— Gerſon. Meine Diät. 1990.— Leſehalle: Endres. Schönheit am Mittelmeer. Bildwerk. 1930. Freitag, 26. September 193 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 446 Evangelisches Wohlfahrtsamt Mannheim Eine Aeberſicht über ſeine ſegensreiche Tätigkeit Die Mittel des ſtädtiſchen Fürſorgeamtes ſind nicht ſo reichlich, um den Wohlfahrtsempfängern ein auskömmliches Leben zu gewähren. Es fehlt noch überall. Da ſind es verſchiedene Privat⸗Wohlfahrts⸗ einrichtungen, von denen eine der größten wohl das Evangeliſche Wohlfahrtspfarramt mit ſeinen verſchiedenen Einrichtungen iſt, das überall da, wo es wirklich nötig iſt, helfen will und auch hilft. Das Helfen geſchieht im engen Zuſammenwirken mit der Mannheimer Notgemeinſchaft, die die Anträge der evangeliſchen Glaubensgenoſſen an das esangeliſche Wohlfahrtsamt zur Prüfung und Be⸗ gutachtung zurückverweiſt. Der Vorraum dieſes Wohlfahrtsamtes in O 6 iſt ſtändig während der Sprechſtunde überfüllt. Da kommt der Kleinrentner der ſich zu ſeiner Rente noch etwas Lebensmittel holt. Da ſitzen die früher vermögende Frau, die während der ihr ganzes Vermögen verloren hat, die Frau mit ihren Kindern, die mit der von dem Fürſorgeamte bewilligten Unterſtützung nicht auskommen kann, da ſitzt auch der alleinſtehende Erwerbsloſe, der von ſeinen 10 Mark Unterſtützung allein für Miete 6 Mark bezahlen muß. Und da kommen die vielen heimatloſen Durchreiſenden. Der eine braucht Un⸗ terkunft, der andere möchte gern ein Mittageſſen, noch ein anderer hal noch Gepäck am Bahnhof liegen, das er nicht einlöſen kann. Und die Helfer, Frl. Rotch und Frl. Friedenauer, ferner Lahrmann kommen allen dieſen Unterſtützungs⸗ ſuchenden freundlich entgegen und helfen überall. Früher hat man die Unterſtützungen ohne Gegen⸗ leiſtung gegeben. Jetzt hat man da eine Aenderung getroffen. Alle arbeitsfähigen Perſonen müſſen einige Stunden dafür arbeiten. Die Gabe verliert dadurch den Charakter eines Almoſens. Durch die Arbeit wird die Unterſtützung verdient. wird ein Anrecht darauf geſchaffen. Das ſtärkt das Selbſt⸗ bewußtſein und dadurch automatiſch noch verſchiedene andere gute Eigenſchaften. Durch die Arbeit aber werden viele wieder an eine geregelte Tätigkeit ge⸗ wöhnt und durch den dafür gewährten Lohn merken ſie auch den Segen. 5 In T 6, Nr. 36 iſt dem Wohlfahrtspfarramt ein Haus dafür zur Verfügung geſtellt worden. Im Hintergrund des großen Hofes erhebt ſich ein vierſtöckiges, ſchmales Gebäude, das im Keller⸗ geſchoß eine Holzzerkleinerungswerkſtätte Hier arbeiten die Männer. In den oberen Stock⸗ werken ſind Vorratsräume für die von mildtätigen Perſonen geſtifteten Sachen, Möbel, Haushaltungs⸗ geſchirr, Matratzen, Betten, Kleider, Anzüge uſw. Matratzen und Möbel werden hier verbeſſert, auf⸗ gefriſcht. Ganz oben befindet ſich noch eine Nähſtube, in der Kleidungsſtücke geändert, paſſend gemacht wer⸗ den. Einige Zahlen geben Aufſchluß über die Hilfe⸗ leiſtungen, die das Wohlfahrtspfarramt gewährte. Durchreiſenden wurde mit Speiſungen, Lieferung von Fahrkarten, Kleidern, Wäſche, Schuhen uſw., Ge⸗ währung von Obdach, Barunterſtützungen und Ge⸗ päckauslöſung im letzten Jahre in 1275 Fällen ge⸗ holfen. In der Allgemeinen Fürſorge ſpra⸗ chen in dieſem Jahre 3200 Ledige und Familien über 10 300 mal vor, an die für über 35 000/ Unter⸗ ſtützungen gewährt wurden. Außerdem wurden faſt 400 Zentner Kartoffeln, 30 Körbe Obſt, zehn Säcke Gemüſe und viele Kleidungsſtücke, Möbel uſw. ver⸗ ſchenkt. Der Leiter des Evangeliſchen Wohlfahrts⸗ amtes, Pfarrer Bach, läßt an alle Seelſorger der benachbarten Gemeinden ſchreiben mit der Bitte um Unterſtützungen.. Mit der Allgemeinen Fürſorge und der Wanderer⸗ fürſorge aber iſt die Tätigkeit noch lange nicht er⸗ ſchöpft. Da wird die Beratungsſtelle für Ehefragen und Ghenot unterhalten, die ſehr viel in Anſpruch genommen wird. Sprechſtunden ſind Dienstags von—11 Uhr und Donnerstags von —7 Uhr, die von Frau Pfarrer Schenkel und Frau Dr. Roediger gehalten werden. Rechts⸗ anwalt Dr. Bergdold berät koſtenlos in Rechts⸗ fragen und Frauenarzt Dr. Scheffer und Nerven⸗ arzt Medizinalrat Dr. Gelbke ebenfalls koſtenlos in Krankheitsfällen. Auch die Auswandererberatung wird häufig in Anſpruch genommen. Hier werden den Leuten die Schwierigkeiten, die ihrer im Ziel⸗ land harren, klar gemacht, ſie möglichſt von der Aus⸗ wanderung abgehalten und auf die Oſtſiedlung hin⸗ gewieſen. Wenn ſie ſich doch nicht abhalten laſſen, dann wird für Empfehlungsſchreiben für die Ein⸗ wanderermiſſion im Ziellande geſorgt. Nerven⸗ und Gemütskranke werden beſucht und eventl. vom Arzte behandelt. Auf dieſem Gebiete wird eng mit der ſtädtiſchen Fürſorgeſtelle in R 5 zuſammengearbeitet. Das Evangeliſche Wohlfahrts⸗ pfarramt vermittelt auch die Unterbringung von Perſonen im Ev. Altersheim in Mannheim, im Ey. Pründnerhaus in Lampertheim, im Mütterheim Berghauſen, im Tagesheim in Frankfurt a.., in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch und in der Betheler Zweiganſtalt Freiſtatt in der Provinz Han⸗ nover. In der Strafgefangenen⸗ und Straf⸗ entlaſſenenfürſorge wird ebenfalls viel ge⸗ leiſtet. Mit Hilfe der Pfarrer wird der Weg ins Elternhaus geebnet und für Unterſtützungen geſorgt. Ebenſo wird auch, ſo weit es möglich iſt, für Beſchäf⸗ tigung geſorgt. In der Stellen vermittlung wurden im letzten Jahre 39 Stellen für mäunliche und 373 Stellen für weibliche Perſonen vermittelt, Zahlen, die für ſich ſelbſt ſprechen. Dann iſt da noch die Gefährdetenfürſorge, die Evang. Sterbevorſorge, die Erholungsfür⸗ ſorge, die Hauspflege, die Trinkerfür⸗ ſorge, die Wohnungs vermittlung uſw. g Alles Einrichtungen, die viel in Anſpruch genommen werden.. N Aber immer langt das Geld nicht. 5 Es fehlt an allen Enden.„Man kommt ſich manch⸗ 1 vor, wie ein bankrotter Kaufmann“, erzählt der J Inflationszeit Herr enthält. unter der Laſt der Früchte bogen. freundliche Pfarrer Bach. Jetzt hat das Evang. Wohlfahrtspfarramt Erlaubnis bekommen, eine Woche lang Hausſammlungen abzuhalten. Und darauf vertraut der Pfarrer. Er glaubt dann wieder neue Mittel zu bekommen und er freut ſich, dann weiter arbeiten, weiter helfen zu können, was doch in dieſer Zeit ſo dringend nötig iſt. Eine neue Kleinkinderſchule Am kommenden Sonntag wird auf dem Grund⸗ ſtück T 6, 36 die neue Kleinkinderſchule der Konkordienkirche eingeweiht. Es iſt dies die erſte, die im Kirchenſprengel dieſer Kirche beſteht. Schon lange hat ſich die Pfarrei nach einer geſehnt, aber erſt jetzt konnte der Wunſch in Erfül⸗ lung gehen, da die Evangeliſche Kirchengemeinde das oben erwähnte Grundſtück angekauft hatte. Das im Hintergrund ſtehende hohe Haus iſt dem Evange⸗ liſchen Wohlfahrtpfarramt und das links liegende zweiſtöckige Haus der Konkordienkirche zur Ver⸗ fügung geſtellt worden, die darin die Kleinkinder⸗ ſchule errichtet hat. Das Haus macht mit ſeinem neuen, hellen Anſtrich einen friſchen Eindruck. Auch die inneren Räume ſind hell und freundlich gehalten. Links iſt ein großer Schulſaal, rechts noch ein Ver⸗ ſammlungsraum. In der Mitte befinden ſich die Garderobe⸗ und Toiletteräume, die alle der Größe der Kinder angepaßt ſind. Von nächſter Woche ab können ſich die bis zu 6 Jahre alten Kinder vor⸗ mittags und nachmittags nach Herzensluſt herum⸗ tummeln. Betreut werden ſie von einer Schweſter vom Mutterhaus für Kinderſchweſtern vom Linden⸗ hof, die im oberen Stockwerk des Hauſes Wohnung einnimmt. Ein großer ſonniger Hof, der durch eine neue Mauer von der Straße abgeſchloſſen iſt, gibt einen ſchönen Spielplatz. In einer Ecke ſpendet ein großer Baum im Sommer Schatten. R. B. Geheimrat v. Wagner in Ludwigshafen 7 * Ludwigshafen, 26. Sept. Eine als langjähriger Führer der pfälziſchen Wirtſchaft weitbekannte und hochangeſehene Per⸗ ſönlichkeit, Geheimrat Franz Ritter von Wagner, ö iſt heute vormittag im Alter von 81 Jahren ge⸗ ſtorben. Der in Rockenhauſen in der Nordpfalz ge⸗ borene Landgerichtsrat Wagner entfaltete eine um⸗ leiſtet. faſſende Tätigkeit im Wirtſchaftsleben nach ſeiner Ernennung zum Direktor der Pfälziſchen Hypothekenbank in Ludwigshafen als Mitglied mehrerer Geſellſchaften und vor allem als Mitglied der In duſtrie⸗ und Handelskammer. Ihr gehörte Wagner ſeit Juli 1894 als Mitglied, September des gleichen Jahres als ſtellvertretender Vorſitzender, ſeit 1896 als erſter Präſident an und hat in ſolcher Eigenſchaft der pfälziſchen Induſtrie und dem Gewerbe 32 Jahre lang wichtige Dienſte ge⸗ Die Kammer ernannte ihn aus Dankbarkeit zu ihrem Ehrenpräſidenten, als Ritter von Wagner im Jahre 1927 ſich wegen hohen Alters von ſeinen Aemtern zurückzog. De bayeriſche Staats⸗ regierung zeichnete ihn durch eine Verleihung meh⸗ rerer Orden aus. Geheimrat von Wagner hatte ſehr viele Bezie⸗ hungen zur Nachbarſtadt Mannheim, wo er immer ein gerngeſehener und liebwerter Gaſt war. Er war Auſſichtsratsvorſitzender der Pfälziſchen Hypothekenbank, der Aktienbrauerei Ludwigshafen, der Schiff⸗ u. Maſchinenbau⸗Aktiengeſellſchaft Mann⸗ heim, der Deutſchen Atlas, Verſicherungsbank, der Rheiniſchen Atlas, Transportverſicherungsbank und ſtellvertretender Vorſitzender der Lebensverſiche⸗ rungsbank Neuer Atlas und der Gebrüder A. G. Pirmaſens. Weiterhin gehörte er dem Auf⸗ ſichtsrat der Pfalzwerke und der Vereinigten Zwie⸗ ſeler und Pirnaer Glasfabriken an. Durch ſeinen kaufmänniſchen Weitblick und durch ſeine reichen, kommerziellen Erfahrungen und Kenntniſſe gehörte er zu den hervorragendſten Vertretern der pfälziſchen Induſtrie. Die Ebelkaſtanien vlatzen auf Dicht behängt ſind in dieſem Herbſt wieder die Kaſtanienbäume. Ich ſah in Heidelberg am Aufſtieg bei den„Sieben Linden“ Bäume dieſer Art, die ſich Freilich nicht mehr lange, denn die in ſonnigen Lagen werfen ihre Laſt bald ab. Mau ſieht die Sprünge in der ſtachelichten Hülle. Die braunpolierten„Käſchte“ rollen dem Wanderer vor die Füße. Bald wird man die Steine der ſchlechten Wege nicht mehr ſo ſpüren, wenn der Fuß auf die Tauſende der leeren Stachel⸗ hüllen tritt. Schon geht die Jugend aus auf die Kaſtanienjagd. Die allbekannten Säckchen werden vorgeholt. Frei⸗ lich iſt ihr in der großen Zahl der Arbeitsloſen ein nicht zu unterſchätzender Konkurrent erſtanden. Des Morgens nach kalten Nächten und leichten Winden iſt die Ernte ergiebig. Da ſieht man Scharen Beute⸗ luſtiger die Wälder durchſtreifen. Es kommt eigentlich ſelten vor, daß die Kaſtanie verſagt. Das haben wir ihrer ſpäten Blütezeit zu verdanken. Während ihre Schweſter, die Roß⸗ kaſtanie, als Schmuck der Alleen ihre weißen und roten Kerzen ſehr früh im Lenz aufſteckt, iſt die edle Kaſtanie ſehr ſpät. Die Blüten ſind den Nach⸗ teilen kalter Nächte nicht mehr unterworfen. In unſeren milden Lagen hat ſich die Kaſtanie ſchon längſt Heimatrecht erworben. Die Wälder um Heidelberg und der Bergſtraße entlang, ſind mit Kaſtanienbäumen durchſetzt. Manche Dörfer nennen ein beſonderes„Käſchtewäldchen“ ihr eigen. In der linksrheiniſchen Pfalz, wo Ebene und Haardt ſich treffen, wo der köſtliche Wein wächſt, iſt auch das Paradies der Kaſtanien.* Sie hängen längſt geballet, Still, unbekannt mit ſich; Ein Aſt, der ſchaukelnd wallet, Wiegt ſie geduldiglich. Kartoffelfeuer Wenn die Glut der Sonnenblumen verlöſcht und die Dahlien im Garten von dem letzten Abglanz des Sommers zehren, dann ſind in der Dämmerung der frühen Abende die Lüfte voll weißem Rauch und Dunſt. Rote Feuer flackern auf den Aeckern, wo am Tage fleißige Hände bei der Kartoffelernte waren. Bis ſpät in den Abend hinein ſitzen die Buben und Mädels hinter der kniſternden Glut, braten Kartof⸗ feln in der weißen Aſche, die ſo leicht iſt, daß ſie zer⸗ ſtiebt, wenn einmal der Wind aufkommt. Oh, wir alle kennen dieſe Abende hinter den Kartoffelfeuern, wenn ſich der feuerrote Mond in ſeiner wunder⸗ baren Nähe zeigt und nur ganz langſam hinter dem nebelhaften Walde hervor will. Wir alle haben ein⸗ mal verſonnen in die Glut geſchaut, und als wir ſahen, daß der Wind die weiße Aſche mählich ver⸗ wehte, da dachten wir ſchon au ein Gleichnis und der weiße Kern unter der kohlenſchwarzen, glühenden Schale mundete beſſer als das in Erwar⸗ tung ſtehende Abendbrot bei Muttern am Tiſche. Braune Ackerſcholle, weißrauchendes Feuer, von der Glut erleuchtete, glückliche rote Kindergeſichter, nachtelegraßpgiert. Die echte Kaſtanie hat, wie dis Kirſche, den Namen von der Heimat. Sie iſt benannt nach der Stadt Ka⸗ ſtaua in der Landschaft Pontus, wo dieſe Bäume in großer Zahl wuchsen. Bei uns ziehen ſich heute am Oſtabhange des Hardtgebirges Kaſtanienwälder in faſt ununterbrochener Kette von über 60 Kilometer von Grünſtadt bis zur franzöſiſchen Grenze. In be⸗ fonders ſchönen Exemplaren findet ſich die Edel⸗ kaſtanie am Donnersberg bei Dannenfels. Viele dieſer Bäume können auf ein ſtattliches Alter zurück⸗ blicken. Auch bei Bad Dürkheim, bei Neuſtadt a. d. H. treffen wir auf große Kaſtanienhaine. Führt doch die durch das Hambacher Feſt 1832 berühmt gewordene Maxburg bei Hambach des reichen Schatzes an Kaſtanien wegen den Namen „Käſten burg“. Den Reiſenden aus norddeutſchen und öſtlichen Gegenden iſt unſere edle Kaſtanie ein Fremdling. Ihr Laub und ihre Früchte erregen Bewunderung. Aber auch in ſüdlichen Ländern glaubt man nicht itberall, daß die Früchte bei uns zur Reife gelangen. Ein Schweizer Bruder Studio, deſſen Oukel die Stelle des Bahnvorſtandes an einer Station ſüdlich von Locarno bekleidet, gewann deswegen eine Wette. Auch der gute Onkel hatte Zweifel darein geſetzt, daß die Kaſtanie in der Pfalz zur Reife gelangt. Ein Säckchen unter Zeugen geernteter Heidelberger Ka⸗ ſtanien mußte ihn belehren, daß der Student die Wette gewonnen hatte. Der Onkel hatte den neuen ſüßen Wein zu bezahlen, den die Studenten im Roten Ochſen zu neuen, geröſteten Kaſtanien ſich ſchmecken ließen. 25 Die Roßkaſtanie mit ihren weißen und roten Ker⸗ zen iſt nicht im mindeſten mit der edlen Kaſtanſe ver⸗ wandt. Da deren Früchte Aehnlichkeit mit denen der echten beſitzen, führt ſie den Namen. Für ſchwer at⸗ mende Pferde ſollen die Früchte der„Roß“⸗Kaſtanie ſehr heilſam ſein. d. nebelverhangene Wälder⸗ und Wieſenhorizonte, und über allem der feuerrote, wundernahe Herbſtmond. Apokalyptiſche Weltendſtimmung haben dieſe Abende für die Aelteren von uns; und nicht lange mehr, dann wird wieder die Kuppel des Himmels vom Rei⸗ gen der Sterne ſtrahlen und voll Geſang ſein. Viel Sterne fallen in mancher Nacht; aber das wunde Menſchenherz ſingt vom Unerfülltſein, und das Un⸗ abänderliche ſteht wie eine unbeſchriebene, finſtere Tafel vor der ruheloſen menſchlichen Seele. Zwei blinde Fahrgäſte unter dem D⸗Zug )( Stuttgart, 25. Sept. Als heute früh der D⸗Zug 147 nach Nürnberg Prag in Gmünd ankam, entdeckte man auf den Federn unter dem Schlafwagen einen etwa 25 Jahre alten Mann, der vollſtändig ver⸗ rußt war. In Schorndorf hatte man bereits einen andern Mann in der Karoſſerie eines Wagens entdeckt. Es handelt ſich um zwei Tſchechen, die von Kehl aus(Abfahrt.00 Uhr nachts) dieſe bil⸗ lige Fahrgelegenheit benutzt haben, um nach der Heimat zu kommen. Da beide anſcheinend von der Polizei geſucht wurden, hat man dem D⸗Zug ſeit Fahr Pfennig. angenommen. Invalidenverſicherung Was iſt bei der freiwilligen Weiterverſicherung zu beachten? Der Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen E. V. gibt bekannt, daß die Perſonen, die aus einer„invalidenverſicherungs“⸗ pflichtigen Beſchäftigung ausſcheiden und ſich frei⸗ willig weiterverſichern wollen, nicht wie bei der „Kranken⸗Verſicherung“ an die Friſt von Woche gebunden ſind. Die Invaliden⸗Karte iſt beim Dienſtaustritt bei der Krankenkaſſe abzuhoren. Es müſſen mindeſtens zur freiwilligen Weiterverſiche⸗ rung 200 Marken in beliebiger Lohnklaſſe, minde⸗ ſtens aber in der 2. Klaſſe, geklebt ſein. Bei erfor⸗ derlicher Nachklebung iſt darauf zu achten, daß ſie nicht länger als auf ein Jahr zurück erfolgen darf. Die Anwartſchaft auf Invaliden⸗Verſicherung kann auch wieder beginnen, wenn der Verſicherte von neuem eine berſicherungspflichtige Beſchäftigung auf⸗ nimmt oder durch freiwillige Beitragsleiſtung das Verſicherungsverhältnis erneuert und darnach eine Wartezeit von 200 Beitragswochen zurückliegt. Wer in dieſer immerhin ſchwierigen Angelegen⸗ heit nicht genau Beſcheid weiß, wende ſich an die Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mäd⸗ chen E.., N 2, 4, Sprechſtunden Montags und Freitags von—6 Uhr. Kommunale Chronik Lörrach lehut die Gemeinde⸗Bier⸗ und zGetränkeſteuer ab Der Bürgerausſchuß Lörrach hat die Ge⸗ Gemeindege⸗ In der ſehr aus⸗ meindebierſteuer und die tränkeſteuer abgelehnt. gedehnten Diskuſſion trat eine überwiegende Gegner⸗ ſchaft gegen die Vorlage zutage, die ſchließlich mit den Stimmen der Kommuniſten, Sozialdemokraten, des Zentrums und eines Teils der Grund⸗ und Haus⸗ beſitzer abgelehnt wurde, wobei ausſchlaggebend war, daß man zunächſt die Stellungnahme des neuen Reichstags zur Not verordnung abwarten Entſcheidung über dem neuen Der und andererſeits die eine ſo einſchneidende Maßnahme gerausſchuß überlaſſen wolle. lehnung der Steuer ein f gramms zurückgezogen werden müſſe, weil der Zinſendienſt nicht mehr ſcheint. Danach werden vorläufig das ö Wohnhaus für drei Familien mit Wirtſchaftsgebäu⸗ den mit einem Koſtenaufwand von 50 000 Reichsmark und ein Bürohaus beim Rathaus, deſſen Koſten auf 125 000 Reichsmark veranſchlagt waren, nicht zur Ausführung kommen. Die die Erſtellung eines Zwölffamilienwohnhauſes und eines Vierundzwanzigfamilienwohnhauſes(letzteres Kleinſtwohnungen), mit einem Koſtenaufwand von zuſammen 210 000 Reichsmark wurden einſtimmig be⸗ willigt. ten angeforderte Betrag von 145 700 Reichsmark ohne Widerſpruch genehmigt. Dieſer Betrag ſoll in der Hauptſache zu Straßen⸗ und Kanaliſationsarbei⸗ ten Verwendung finden. 8 G Schwetzingen, 23. Sept. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Entgegen der Anſicht des Kultusminiſters wurde ein Bedürf⸗ nis für Beibehaltung der Oberprima und Unterprima der Oberrealſchule bejaht und An⸗ tragſtellung wegen Durchführung nur eines Klaſſen⸗ finanziellen Entlaſtung vorbehalten.— zuges zur Genehmigt wurde die Verſteigerung des Oehmdgras⸗ erträgniſſes von ſtadteigenen Wieſen und der Schau⸗ und Verkaufsplätze zur diesjährigen Kirchweihe. Die Vergütung für Inanſpruchnahme ſtadteigener Wieſen bei Brühl zum Betrieb einer Förderbahn wurde feſtgeſetzt. Der Aufhebung der ortspolizei⸗ lichen Vorſchrift betr. Aenderung der Feuerlöſch⸗ ordnung für die Stadt Schwetzingen wurde Zu⸗ ſtimmung erteilt.— Die vom Forſtamt überwieſene Streufläche im Domänenwald Hardtwald wurde in Loſe eingeteilt; Abgabe erfolgt an die feldbauenden Gemeindebürger.— Die Errichtung einer öffent⸗ lichen Benzin⸗Zapfſtelle an der weſtlichen Seite des Bismarckplatzes wurde unter den üblichen Be⸗ dingungen genehmigt.— Vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des Bütrgerausſchuſſes ſoll zur Finan⸗ zierung zuſätzlicher Notſtands maßnahmen (Straßen⸗, Gehweg⸗, Kanalherſtellungsarbeiten, Ab⸗ rundung und Herrichtung des neuen Platzes bei den Spritwerken) ein nommen werden. * Möuchzell(Amt Heidelberg), 25. Sept. Der Bürgerausſchuß hatte in ſeiner letzten Sitzun Darlehen von 80 000% aufge⸗ zwei wichtige Punkte auf der Tagesordnung: 1. Die Umſchuldung und Regelung der Schuldentilgun zum Waſſerleitungsbau, 2. Neufeſtſetzung des zu er hebenden Waſſerzinſes. Nachdem der Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung die Regelung der Tilgung der zum Waſſerleitungsbau aufgenommenen Kapitalien beſchloſſen hat, hatte ſich nunmehr der Bürgeraus⸗ ſchuß damit zu beſchäftigen. An aufgenommenen Schulden für den Waſſerleitungsbau ſind noch 32 400 Reichsmark vorhanden. Hieran ſoll aus dem E vom außerordentlichen Holzhieb auf 1. April 193. 8600 Reichsmark getilgt werden, ſodaß eine Reſt ſchuld von 23 800 Reichsmark verbleibt. Dieſer Reſt betrag ſoll in 30 Jahren getilgt werden. Ein Til gungsplan wurde hierüber aufgeſtellt. Die für de Waſſerleitungsbau aufgenommene Schuld von 23 800 Reichsmark(Reſtbetrag am 1. April 1931) ſoll bei d derzeitigen Kaſſe abgetragen, bei der Verſicherune anſtalt für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte in Kärlsruhe neu aufgenommen werden und nach den Betragsfeſtſetzungen des aufgeſtellten Tilgungsplaus 5 in 30 Jahreu getilgt werden.— Aufgrund der Auf ſtellung des Schüldentilgungsplanes ſoll mit Wit kung vom 1. April 1931 der bisher erhoben Waſſerzins ermäßigt werden und zw a) für jeden Einwohner monatlich von 50 auf 30 b) für jedes Pferd und Stück Rindvieh von 50 30 Pfg., e) für jede Ziege monatlich von 15 auf 10 Außer dieſen Gebühren ſollen noch ſo gende Zuſchläge für Waſſerzins monatlich mit W kung vom 1. April 1931 zur Erhebung gelangen: Für den Gutshof der Pfälzer katholiſchen Kirchen⸗ ſchaffnei 15 Reichsmark, für jeden Gewerbebetrieb (Gaſtwirt, Metzger, Bäcker) 1,50 Reichsmark. Beide Punkte wurden vom Bürgerausſchuß einſtimmig einer Bür⸗ Stadtrat er⸗ klärte dem Bürgerausſchuß, daß auf Grund der Ab⸗ Teil des Baupro⸗ genügend geſichert er⸗ geplante übrigen Bauvorhaben, Ebenſo wurde der für Notſtandsarbe i⸗ Aus Baden Schlechte Obſternte R. Aus dem Lobachtal, 24. September. Zur Zeit wird in dieſer Gegend der Tabak gebrochen. Der Beſtand iſt trotz der ungünſtigen Witterungsverhält⸗ niſſe im allgemeinen gut. Auch mit der Qualität iſt man zufrieden.— Gegenwärtig wird auch mit der Kartoffelernte begonnen. Unter den Hack⸗ früchten wurden hauptſächlich die Kartoffeln durch die anhaltende Näſſe geſchädigt. In ſchweren Böden beginnen die Knollen zu faulen. Auch die Engerlinge haben die Ernte ſtark beeinträchtigt, ſodaß dieſes Jahr mit einem ſchlechten Ertrag gerechnet werden muß. Ebenſo haben die Dickrüben unter dem Engerlingfraß zu leiden. Auch die Feldmäuſe kreten trotz der naſſen Witterung verheerend auf. Der Stand der Weißrüben iſt gut.— Einen ganz ſchlechten Ertrag liefert die Obſt⸗ ernte. In manchen Gemeinden lohnt der Behang der Moſtobſthäume kaum, daß die Früchte gemoſtet werden. Wie ſchlecht die diesjährige Ernte ausfällt, zeigen auch die bis jetzt ſtattgefundenen Gemeinde⸗ obſtverſteigerungen, die kaum ein Zehntel des vor⸗ —ährigen Erlöſes ein 5 äh igen Erlöſes einbrachten —— Erneuerung der Theatergemeinde * Mosbach, 25. Sept. Unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Dr. Bau langer fand eine Ver⸗ ſammlung der Mosbacher Theaterfreunde ſtatt. In dankenswerter Weiſe erklärte ſich Bürgermeiſter Dr. Boulanger ſelbſt bereit, den Vorſitz der Theater⸗ gemeinde zu übernehmen. Als künſtleriſcher Beirat wurde Profeſſor Wimmel gewonnen. Die Rech⸗ nungsführung wird wie bisher Kaufmann Schell, das Amt eines Schriftführers Lan ninger über⸗ nehmen. Heimatabend in Freiſtett * Freiſtett(A. Kehl), 25. Sept. Vergangenen Samstag fand hier ein Heimatabend ſtatt. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand ein Vortrag des Reallehrers Ruſch⸗Kehl über das Thema „Freiſtett und der Maiwald“. Die Heimatdichter Karoline Hetz und Fritz Seubert, beide aus Rheinbiſchofsheim, trugen eigene Dichtungen vor. Gemeinſam geſungene Volkslieder, ſowie einige prachtvoll zu Gehör gebrachte Muſikſtücke verſchön⸗ ten den Abend. Beſonderes Gepräge erhielt der Abend dürch die Anweſenheit Luthmer⸗Kehl, der in einer kurzen Anſprache die Schickſalsverbundenheit der Hanauer Gemeinden belönte und die im Wachſen begriffene Pflege des Heimatſinnes freudig begrüßte. 80. Geburtstag eines Offiziers der Vorkriegsarmee * Freiburg i. Br., 25. Sept. Generalleutnant a. D. Paul von Zimmermann feierte hier ſeinen 80. Geburtstag. Er wurde 1850 zu Memel geboren und trat 1869 in die 7. Feldartillerie⸗ Brigade in Münſter i. W. ein. Exzellenz von Zim⸗ mermann machte den Feldzug 1870/71 mit und er⸗ hielt das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe. 1900 wurde er zum Oberſtleutnant befördert und übernahm 1904 das Kommando über die 19. Feldartilleriebrigade. Er wurde 1909 mit der Genehmigung ſeines Abſchtedsgeſuches zum Generalleutnant befördert. Seit 1920 lebt Herr Paul von Zimmermann in Freiburg. * * Friedrichsfeld, 26. Sept. Die in den 3er Jahren ſtehende Ghefrau des Bahnangeſtellten Ru pp hat ſich geſtern abend mit Gas vergiftet. sch. Großſachſen, 24. Sept. Schon längere Zeit war der Aufenthalt der hieſigen Gemeindever⸗ waltung in den unzulänglichen und ungeſunden Räumen des alten Rathauſes beanſtandet wor⸗ den. Jetzt endlich tritt hierin eine Beſſerung ein, da in der nächſten Woche der Sitz der Gemeindever⸗ waltung verlegt wird, und zwar in die in jeder Beziehung beſſeren Räumlichkeiten der ſeit dem Jahre 1928 ſtillgelegten Preßhefe⸗ und Sprit⸗ fabrik, deren beide Bamtenhäuſer für Bürozwecke gut geeignet ſind. I. Rhbeinhauſen, 24. Sept. Ein Faltboot aus Speyer vlieb an der Ankerkette eines Fiſchkutters hängen und kippte um. Die beiden Inſaſſen, ein Herr und eine Dame, hielten ſich an der Kette ſo⸗ lange feſt, bis der Fährmann Lukas Hambſch ſie aus ihrer gefährlichen Lage befreite. 8. Bruchſal, 25. Sept. Der Geſchäftsführer des Hilfsbundes deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegs⸗ Hinterbliebenen, der Rechtsagent Joſef Schuble in Schwetzingen, aus Hardheim bei Buchen gebürtig, und ſchon einmal in Bruchſal verhaftet war, wurde nun in das Mannheimer Amts gefängnis erneut eingeliefert. Das Belaſtungsmaterial hat ſich ſo ſehr angehäuft, daß er wegen Maſſenbetrugs an den Kriegsopfern feſtgenommen wurde. des Bürgermeiſters Dr. Ta * gliche Be 3 8 Aus der Pfalz Neuerung bei der Reichsbahn :: Ludwigshafen, 26. Sept. Von der Reichsbahn werden ab 1. 10. verſuchsweiſe unter dem Vorbehalt des jederzeitigen Widerrufs an Mittwoch⸗ nachmittagen in einzelnen Verbindungen Aus⸗ flugsrückfahrkarten mit einer Ermäßigung von 33% Prozent ausgegeben. Im Bezirk der Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen werden vorerſt Aus⸗ flugsrückfahrkarten, wofür Sonntagsrückfahrkarten verwendet werden, ausgegeben in Frankenthal nach Freinsheim oder Großkarlbach, in Kaiſers⸗ lautern nach Eſelsfürth oder Hohenecken und nach Karlsthal oder Kindsbach, in Landau nach Ann⸗ weiler, in Ludwigshafen nach Neuſtadt/ Haardt oder Bad Dürkheim oder Kirchheim(Eck) und in Neuſtadt nach Bad Dürkheim oder Elmſtein oder Frankenſtein oder Landau. Die Ausflugskarten gel⸗ ten für die Hinfahrt von 12 Uhr an, die Rückfahrt muß ſpäteſtens bis 24 Uhr angetreten ſein. Weinprobe für Gäſte * Neuſtadt a.., 25. Sept. Der Weinfach⸗Aus⸗ ſchuß des Verkehrsvereins zitierte die Mitglieder des Deutſchen Photo⸗ und Kinohändlerbundes von ihrer Heidelberger Tagung in Zuſammenhang mit ihrer Pfalzfahrt in die„Perle“ zu einer Wein⸗ probe. Sie ſollte den Gäſten, die der Einladung zahlreich Folge leiſteten, wieder einmal zeigen, was wir hier in der Pfalz Edles und Köſtliches zu ver⸗ ſchenken haben. Originell war die Ausſchmückung des Hindenburgſaales gehalten, der die Erzeugniſſe pfälziſchen Winzer⸗ und Bauernfleißes in ſehr net⸗ richte der Neuen Mannheimer Zeitung ter Weiſe den Gäſten darbot. Kein Wunder, daß dieſer Raum die Gäſte ſofort gefangen nahm und jene glückhafte, für eine Weinprobe notwendige Stimmung ſchuf. Nach erfolgter Begrüßung durch die Kollegen und die Stadtverwaltung gab man ſich ganz dem Genuß der einzelnen Proben hin. Für die Unterhaltung der Gäſte ſorgte eine kleine Ka⸗ pelle in kleidſamer Küfertracht, wie der verpflichtete Sänger des Lingenfelder Weinkellers. Dazwiſchen wurden den Damen von Pfälzer Mädels Körbchen mit Weintrauben überreicht. Motorradunfall * Kleinbockenheim, 24. Sept. Der Wagner Hrch. Fath aus Großbockenheim wurde mit ſeinem Mo⸗ torrad von einem Auto geſtreift. Er kam zu Fall und trug einen komplizierten Oberſchen⸗ kelbruch davon. Das Motorrad warde vollkom⸗ men zertrümmert. Ein Kind überfahren :: Frankeneck, 24. Sept. Das 7 Jahre alte Söhn⸗ chen des Direktors Helbig ſprang direkt vom Trottoir in einen Perſonenwagen, wobei es von dem Kotflügel an der Stirne ſchwer verletzt wurde. Außer⸗ dem erlitt das Kind einen Splitterbruch des rechten Beines. Nach den Feſtſtellungen der ſofort herbei⸗ gerufenen Gendarmerie trifft den Wagenführer keine Schuld. Weſpenuſtich als Todesurſache »Breitfurt, 26. Sept. Vom Unglück verfolgt wird der penſionierte Eiſenbahnarbeiter Jakob Kremp. Er verlor vor Jahresfriſt einen erwachſenen Sohn, der beim Baden in der Blies ertrank. Geſtern abend ſtarb plötzlich ſein 23 jähriger Sohn an den Folgen eines Weſpenſtiches. Der Villigheimer Purzelmarkt Das älteſte Volksfeſt der Pfalz Im Jahre 1450 hat Kaiſer Friedrich III. dem vor der Wasgau⸗ Hügelkette liegenden Dorf Billigheim bei Landau die Rechte einer Freien Stadt ver⸗ liehen; gleichzeitig gab er dem Dorf eine Reihe von Privilegien und Märkten, darunter einen Jahrmarkt auf St. Gallus. Durch den an jedem Dienstag nach St. Gallus ſtattfindenden Purzelmarkt(purzeln gleich Purzel⸗ bäume ſchlagen) iſt das Städtchen weit berühmt ge⸗ worden: der Purzelmarkt hat ſich zu einem Volksfeſt entwickelt, das heute noch wie vor bald 500 Jahren das gleiche Programm aufweiſt, Purzeln der Knaben, Pferderennen, altpfälziſche Tänze in Nationaltracht, Dreibeinlaufen, Wettlaufen der Männer über 50 Jahren, Wettlaufen von„Perſonen männlichen und weib⸗ lichen Geſchlechts“(wie es noch heute auf dem Pro⸗ gramm heißt), Ringſtechen, Waſſertragen, Sacklaufen, Trachtenreiten, Hürdenrennen und ſonſtige Volks⸗ beluſtigungen. Alle„ſenſationellen“ Einſchläge an⸗ derer Volksfeſte ſind bis heute von dieſem Feſt ſorg⸗ fältig ferngehalten worden; nur bei den Pferde⸗ rennen läßt man jetzt einige Berufsreiter mitreiten. Viele Tauſende aus der ganzen Pfalz und dem nahen Elſaß ziehen alljährlich am Dienstag nach St. Gallus(heuer am 14. Oktober) zu Roß und Wa⸗ gen, in Autos und allen möglichen Karren durch die im Herbſtlaub prangen de Landſchaft dem Städtchen zu, deſſen berühmtes Stadttor wie eine Stein gewordene Bauernfauſt in die liebliche Hügel⸗ landſchaft dräut. Punkt 117 Uhr ſetzt ſich der tra⸗ ditionelle Feſtzug unter Böllerſchüſſen und Glockengeläute in Bewegung, voran der Polizeidiener auf dem Amtsſchimmel, den mit rotem Helmbuſch gezierten Zweiſpitz auf dem Kopf, dann die Muſika, die ſchwarz⸗gelbe Pur⸗ zelmarktfahne, der Bürgermeiſter und Gemeinderäte in Zylinder und Schwalbenſchwanz, alle hoch zu Roß, die Rennreiter, Trachtenwagen uſw., hinaus zu dem vor den ehemaligen Wällen am Kaiſerbach liegenden„Reutwieſenthal“. Die größte Freilichtaufführung der Pfalz beginnt. Die„Wege zur Kraft und Schön⸗ heit“ ſind längſt in der Praxis gezeigt. Von den wettlaufenden Mädchen heißt es in einer Chronik: „Die Dirnen ſind entkleidet bis aufs Hemd und kurze Röcke, das loſe Haar flattert im Winde, die Röcke fliegen und das Volk fauchzt.“ Ein guter Schuß Sport eſt lediglich zu dem Rennen der jungen Leute und Pferde hinzugekommen; das iſt die einzige Verbeugung, die man vor der„neuen Zeit“ gemacht hat. Urwüchſig die Bauernmädel und Burſchen, die in Tracht und unter Abſingen uralter Volkslieder, Hackwalzer, Holzſchuhklepperletanz uſw. auf dem Raſen oder auf dem ſchnell gelegten Bretterboden tanzen. Kletterbaum und Wurſtwalze, Repstuch⸗ ſpringen und Bauernreiten— wie vor 500 Jahren. Der weite grüne Platz iſt von den herbſtlichen Fak⸗ keln der Pappeln und Weiden eingefaßt. Der Duft der gekochten Würſte weht in würzigen Schwaden über die von Lachen und Witzen hallende Feſtwieſe. Palatinus Oberbadiſcher 109er Tag Müllheim, 25. September. Unter ſehr ſtarker Beteiligung fand der Oberbadiſche 109er⸗Tag hier ſtatt. Der Begrüßungs⸗ abend am Samstag in der Feſthalle wurde einge⸗ leitet durch Vorträge des Muſikvereins. Es ſprachen als Begrüßungsredner die Herren Michael und Engler. Für den Hauptausſchuß dankte Herr Holz Er begrüßte ganz beſonders Landrat Schmitt⸗ Müllheim, Bürgermeiſter Hämmer le⸗Müllheim und Bürgermeiſter Dr. Keſer⸗ Badenweiler. Herr Holz warf dann einen kurzen intereſſanten Rück⸗ blick auf die Kriegs⸗ und Nachkriegszeit und fand reichen Beifall. Mit dem gleichen Beifall wurden auch die Worte des ehemaligen Regimentschefs Oberſt von Pilgrim aufgenommen. Der kriegsblinde Sänger der 109er, Dr. Hans Ebbecke, ſang Lieder zur Laute, prächtige, heitere Muſenkinder, ſo recht geſchaffen, die Stimmung zu heben und die alten Soldqten zu begeiſtern. Hell ſchmetterte die Stadtkapelle Müllheim ihre Wei⸗ ſen. In dankenswerter Weiſe hatten ſich die vereinig⸗ ten Männergeſangvereine der Stadt Müll⸗ heim zur Verfügung geſtellt, deren ausgezeichnete Leiſtungen herzlichen Beifall fanden. Regiments⸗ witzbold Kamergd Bruder ließ alle Minen ſpringen, um die Lachmuskeln der Anweſenden in Tätigkeit zu verſetzen. Ohne Mißklang ging der Tag zu Ende, und manchem 109er kam der Zapfenſtreich zu früh. Am Sonntag vormittag wurde, am Jägerdenkmal auf dem Luginsland, auf dem Ehrenfriedhof und am 142er Denkmal der Gefallenen gedacht, wobei Stadt⸗ pfarrer Speck⸗Müllheim auf dem Ehrenfriedhof eine ernſte Gedenkrede hielt. Der Nachmittag war für ein großes Treffen in der Feſthalle beſtimmt, bei welchem nach Begrüßungsworten durch Herrn Ficht auch Regierungsrat Holzinger⸗Müllheim und Bürgermeiſter Hämmer le⸗Müllheim ſprachen. — 141. Jahrgang/ Nr. 440 Nachbargebiete Die 36-Farben zieht um 250 Beamtenfamilien aus Ludwigshafen kommen nach Frankfurt sp. Frankfurt a.., 25. Sept.(Eigenb.) Der Ein⸗ zug in das neue J. G. Farben⸗Verwaltungsgebäude im Nordweſten Frankfurts, das umfaſſendſte von Europa, iſt im Gang. Die Ueberſiedlung der beiden wichtigſten Abteilungen des Konzerns, des Chemz⸗ kalien⸗ und Farben verkaufs, wird mehr als einen Monat in Anſpruch nehmen. Zur Ueber⸗ führung des geſamten Inventars, der Akten uſw. werden etwa 50 Eiſen bahn waggons und 300 große Möbelwagen gebraucht. Kölner, Man n⸗ heimer und Frankfurter Spediteure ſind mit der Durchführung des bis auf die Placierung des ein⸗ zelnen Möbelſtücks ausgearbeiteten Umzugsplans betraut. Es iſt dafür folgendes Programm aufge⸗ ſtellt: Der Umzug von Ludwigshafen nach Frankfurt erfolgt ab 27. September, aus Oktober, aus der Feuerbachſtraße in Frankfurt ab ſten Tagen. Die Ueberſiedlung der wichtigen und umfang⸗ reichen Abteilungen Ludwigshafen und Lever⸗ kuſen nach Frankfurt wird einen ziemlichen Zu⸗ ſtrom von Menſchen mit ſich ringen. Von Ludwigs⸗ hafen werden ungefähr 250 und von Leverkuſen etwa 160 Beamten familien nach Frankfurt Farben an der Hundswieſe nahe dem Verwaltungs⸗ gebäude Wohnung nehmen. Einige kleinere Abteilungen, die Farben⸗ propaganda und die Verkaufsfärberei ſind bereits in das öſtlich des Hauptbaus gelegene Laboratoriumsgebäude umgezogen, die Zentralbuch⸗ haltung, die Rechts⸗ und Steuerabteilung haben eben⸗ falls ihre bisherigen Büros an der Mainzerland⸗ ſtraße geräumt. Der Einzug der etwa 2000 Beamten, die in dem neuen Verwaltungsgebäude zuſammen⸗ gefaßt werden, wird bis Ende Oktober vollſtändig durchgeführt ſein. Er wollte ein neues Haus haben (Stuttgart, 24. Sept. Nach Feſtſtellung der Land⸗ jäger iſt der Brand in Hochdorf, durch den das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude von J. G. Wurſter am 20. Auguſt vollſtändig zerſtört worden iſt, durch den. Brandſtifter iſt der Sohn des Abgebrann⸗ ten, der 23 Jahre alte Arbeiter J. Wurſter. Er hat abends 9 Uhr, nachdem er heimlich vom Bett auf⸗ ein neues Haus haben wollte, um heiraten zu können. Tat eingeſtanden. Ein Pferd raſt in den Tod ) Stuttgart, 25. Sept. Der verheiratete Landwirt Johannes Bihler aus Herrenzimmern b. Rottweil wollte ſein Pferd an den Wagen ſpannen, als dieſes plötzlich ſcheute und mehrmals ſtark aus ſchlu g. Einer dieſer Schläge traf Bihler ſo, daß er rückwärts zu Boden geſchleudert wurde. Er trug einen Arm⸗ bruch und erhebliche Verletzungen im Geſicht da⸗ von. Das Pferd riß ſich los und ſprang in raſendem Wagenſchuppen zu, wo es mit dem Kopfe ſo heftig gegen einen Balken ſtieß, daß ihm die Hirnſchale zertrümmert wurde und es bald darauf ver⸗ endete. Schadenfener. * Lackendorf(OA. Rottweil), 24. September. Im Egidishof, einem der alten, ſtattlichen Mater⸗ höfe von Lackendorf, brach Feuer aus. Die Orts⸗ feuerwehr war in kürzeſter Zeit zur Stelle. Ihrem energiſchen Eingreifen iſt es zu danken, daß das große Bauernhaus, das von zwei Familien bewohnt wird, nicht abbrannte. Der durch das Feuer und die Löſcharbeiten entſtandene Schaden iſt erheblich. Durch die ſtarke Rauchentwicklung erſtickten zwei Ziegen; das übrige Vieh konnte gerettet werden. Das Feuer entſtand durch die Unvorſichtigkeit eines jungen Burſchen. i 22 AAA Chefredakteur Kurt Fiſcher Verantwortlich für Polſtik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik u. Lokales: Richard Schönfelder Sport u. Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: i. B. Franz fei rcher- Ge- richt u. alles übrige Franz Kircher— N und geſchäftliche Mit⸗ teilungen Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1.—6 Für unverlangte Beltrüge keine Gewähr Rückſendung erfolgt nur bei Rüctporto Es regnet bald wieder Auch Sie schimpfen sicher auf das„Hundewetter!“ Ihr Verdtuß hat ein Ende, wenn Sie einen unserer praktischen Wettermäntel besitzen, denn diese Mäntel sind richtig und diesen He bst viel billiger! Loden-Mäntel „„ n 19. an Gummi- Mäntel Preislagen: Gabardine Mäntel 1 12. Trench-Coats 23„* Einerlei was Sie bevorzugen; Loden, Gummi, Trench oder imprägnierte Stoffe von RM. 29.- an 29.— NA VVH EIN O 5,.7 Leverkuſen ab 13. Oktober, aus Höchſt ab 18. 18. Oktober und aus der Gutleutſtraße in den näch⸗ überſiedeln und in den Beamtenſiedlungen der J. G. abſichtliche Brandſtiftung verurſacht wor⸗ geſtanden war, den Heuſtock in Brand geſteckt, weil er Der junge Wurſter wurde verhaftet. Er hat dis Lauf die ſteile Gaſſe hinunter auf einen offenſtehenden 1 3 9 Freitag, 286. September 1930 5. Seite/ Nummer 446 Deutſchland ſchlägt Frankrei 5 im Rabländerkampf 1 Möller wieder in Hochform Die Pariſer Buffalobohn wartete am Donnerst i dem Länderkampf Deutſchland- Frankreich A. Ji. 5 letzten Abendveranſtaltung hatten ſich noch einmal zahl⸗ reiche Zuſchauer eingefunden, die der neue Weltmeiſter Möller diesmal nicht enttäuſchte. Allerdings ſah es im Verfolgungs rennen nicht ſehr roſig um den Deutſchen aus Paillard, der zu Beginn 100 Meter verloren halte 7 im 90 Km.⸗Tempo um die Bahn und ſchlug Möller noch um 80 Meter. Der Weltmeiſter revanchterte ſich aber im Stundenrennen. Nachdem ſich der vom Start weg führende Graſſin und Pgillard horte Kämpfe geliefert hatten, ging ker Hannoveraner gegen Schluß als er Dritter an beiden vorbei und blieb leichter Sieger. D chland erhielt auf Grund des Erfolges Möllers den Sieg im Länderkampf zugeſprochen. 5 3 5 N Die Ergebniſſe: Verfolgungsreunen über 10 Kur.: Lauf: Dederichs :45, Minuten(Bahnrekord); 55 Aal 1 2. Lauf: Graſſin holt Krewer in:13, Min. nach 8,180 Km. ein. 3. Lauſ: 1. Paillard:28,60 Min., 2. Möller 7281, Min. Dauerrennen über eine Stunde:. Möller 70,600 Em. 2. Paillard 80 Meter; 3. Graſſin 20 Meter; 4. Krewer 225 Meter; 5. Dederichs 400 Meter; 6. Laquehay 1160 Me⸗ ter zurück. Tennts⸗Weltrangliſte Cochet vor Tilden und Borotra Unter den zahlreichen offiziellen und privaten Tennis⸗ ltſten, die alljährlich nach Abſchluß der Saiſon zu er⸗ ſcheinen pflegen, nimmt die des bekannten engliſchen Fachmannes Wallis Myers eine Sonderſtellung ein, denn man erkennt ſie allgemein als eine inoffizielle Welt⸗ rangliſte an. An der Spitze ſteht auch in dieſem Jahre Henri Cochet, deſſen Stellung auch nicht durch die ſen⸗ ſationelle Niederlage in Wimbledon erſchüttert werden konnte. Altmeiſter Tilden, der in der abgelaufenen Saiſon zu ganz großer Form auflief, folgt als Zweiter vor Jean Borotra, der ſomit ſeinen vorjährigen dritten Platz behauptet hat. Die nächſten vier in der Myer'ſchen Rangliſte ſind die amerikaniſchen Nachwuchsſpieler John Doeg, Frank Shields, Wilmer Alliſon und George Lott. Alliſon verdankt ſeine Aufnahme in die Weltrangliſte in erſter Linie ſeinem Wimbledonſiege über Cochet, dagegen kann man über die Berückſichtigung von Shields, der nicht mit in Europa war, geteilter Meinung ſein. Das gleiche gilt auch für die weitere Plazierung: 8. de Morpurgo, 9. Bouſſus, 10. Auſtin, von denen nur Bouſſus, der u. a. auch die deutſche Meiſterſchaft gewann, faſt ſtändig mit guten Leiſtungen aufwarten konnte. Anſtelle von Auſtin und de Morpurgo hätten genau ſo gut die Japaner Harada und der Auſtralier Hopman berückſichtigt werden können. — Pfalszplatz) ſtatt. Großes Reit⸗ und Springturnier in Eppelheim Unter großer Beteiligung des Reiterringes„Badiſche bfalz“ fand am Sonntag ein Reit⸗ und Springturnier des Reitervereins Eppelheim ſtatt. Es wurden hierbei ſolgende Ergebniſſe erzielt: Hindernisreiten, leichte Pferde: 5g. Treiber ⸗Plankſtadt; 2. Fr. Sauer ⸗ Eppelheim.— isreiten, mittelſchwere Pferde: 1. Fr. Sauer⸗Eppel⸗ heim; 2. Hch. Treiber⸗Kirchheim; 3. Ludwig Wetzel⸗Wieb⸗ lingen.— Hindernisreiten, ſchwere Pferde: 1. Philipp Treiber⸗Eppelheim; 2. Fritz Seßler⸗Plankſtadt.— In der Dreſſurprüfung 4 wurde Hch. Bauſt⸗Plant leut. Seßler⸗Plankſtadt 2. und Phil. Treiber⸗E 3. in der Abteilung ſür Reitſchüler ohne 2 In der Abteilung für frühere Kavalle Wieblingen vor Hch. Treiber⸗Kirchheim . g und Jakob Hor⸗ muth⸗Wieblingen.— Im Hindernisſpringen mit 100 m⸗ Lauf der Reiter gewannen: 1. Walter Gugler⸗Kirchheim; Treiber⸗Eppelheim. 2. Gg. Treiber⸗Plankſtadt und 3. Phil. — Im Trabreiten der leichten pferde wurde Frl. Scheptke⸗ Oftersheim 1. und Georg Treiber⸗Plankſtadt.; im Trab⸗ reiten der mittelſchweren Pferde Hch. Treiber⸗Kirchheim 1. und Karl Damm⸗Kirchheim.: im Trabreiten der ſchweren Pferde Fritz Seßler⸗Plankſtadt., Gg. Holz⸗Eppelheim 2. und Phil. Stephan⸗Eppelheim 3. Steger.— Im Apfelreiten kamen an die Spitze: 1. Hch. Bauſt⸗Plaukſtadt; 2. Walter Gugler⸗Kirchheim und 3. Ludwig Stephan⸗Eppelheim. Zu Beginn hielt Dr. Raupach ⸗ Heidelberg, der Vor⸗ ſitzende des Reiterringes, die Feſtanſprache, in der er zum Eintritt in die Reitervereine aufforderte. Er würdigte auch die Entwicklung des Reiterringes„Badiſche Pfalz“, der zum beſtorganiſierten Reiterbund in Süddeutſchland geworden ſei. Haupt⸗ und Siegerprüfung des Clubs für rauhh. Terrier, Sitz Frankfurt a. M. Der Airedale⸗Terrier iſt die in Deutſchland am ſtärk⸗ ſten verbreitete Raſſe engliſcher Abſtammung. Das ver⸗ dankt er ſeinen hervorragenden Eigenſchaften, die ihn als Haus⸗, Schutz⸗, Begleit⸗ und Polizeihund beſonders ge⸗ eignet machen. Seine Vielſeitigteit, Klugheit und An⸗ paſſungsfähigkeit machen ſeine Haltung leicht und an⸗ genehm. Der Airedale⸗Terrier, vielfach noch Kriegshund genannt, weil er der erſte Hund war, der lange allein mit beſtem Erfolg im Heeresdienſt verwendet wurde, iſt ein lebhafter, nicht nervöſer, ſcharfer, gelehriger Hund, er iſt aber von Leuten, die ſein Weſen nicht verſtehen, nicht leicht zu führen. Deshalb iſt es jedem zu empfehlen, der einen Airedale⸗Terrier beſitzt, ſich dem Klub für rauhh. Terrier, Sitz Frankfurt a.., anzuſchließen. Das Ziel des Klubs und ſeiner Ortsgruppen iſt, alle Terrier⸗Liebhaber zur ge⸗ meinſamen Arbeit zu ſammeln, die Ergebniſſe dieſer Ar⸗ beit zu ſichern und dem Gemeindewohl dienſtbar zu machen. Deshalb veranſtaltet der Klub alljährlich eine Haupt⸗ und Sieger⸗ Prüfung, deren Aus⸗ führung der Ortsgruppe Mannheim des Klubs für rauhh. Tierrier, Sitz Frankfurt a.., dieſes Jahr übertragen wurde. Die Prüfung findet am Samstag(27. September) und Sonntag(28. September), jeweils auf dem Dreſſur⸗ gelände des Bad.⸗Pfälz. P. H. V. Lindenhof(hinter dem Wolter⸗Vorausſage fü r Samstag, 27. Seplember: Ausſicht Fortdauer der kühlen und zeitweiſe wolkigen Witterung— Strichweiſe noch Regen, bei weſtlichen Winden Wotler⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags 5 Wind in 5 7 Wetter „ in 2 s icht. Starte Wertheim 181]— 8 16 7 8¼ leicht Nebel Königsſtuhl 583 7598 8 14 88 leicht g Kar 120759,9 11/ 18 9. 55 bedeckt Bad. ⸗Bad. 218 780,0 12 19 8 8 0 halbbedeckt Villingen 712 761,6 80 15 7 W 5 beoeckt St. Blaſien 780— 8 15 7 SY— 5 Badenweil.[422 760,3 17] 17 10 SW leicht bedeckt Feldbg. Hof 1275 684,5 2 10 2 NW. leicht Nebel Bad. Dürch. 7⁰¹— 7 5 80 leicht wolkig Im Nordweſten Europas iſt auf der Rückſeite eines vom Eismeer bis nach Mitteleuropa reichenden Tiefdruckgebietes ein gewaltiger Polarlufteinbruch erfolgt, der entſprechend abgeſchwächt heute über Eng⸗ land angelangt iſt und nach dem Feſtland vordringt. Als Folgenerſcheinung iſt über Weſteuropa ein Hoch⸗ druckrücken entſtanden, der von Grönland bis nahe an die Azoren reicht und die Zufuhr wärmerer ozeaniſcher Luft nach Mitteleuropa vorläufig ab⸗ riegelt. Ein über der Nordſee liegendes und ſich all⸗ mählich auffüllendes Teiltief wird unſere Witterung auch morgen noch beeinfluſſen und für anhaltenden Zuſtrom kühler Luft aus Nordweſten ſorgen. Flugwetter Auch heute bildet die Elbe eine deutliche Wind⸗ ſcheide, weſtlich der in 1000 Meter Höhe böige Weſt⸗ winde, öſtlich der aber mäßige Südwinde wehen. Das Wetter iſt ziemlich einheitlich in Deutſchland, wolkig mit kurzer Aufheiterung, und bietet die typiſchen Erſcheinungen nach einem Kaltlufteinbruch, wie er ſeit geſtern erfolgt iſt. Ueber England ſtehen weitere Kaltluftmaſſen polaren Urſprungs an, die ebenfalls nach unſerem Gebiet vordringen werden. Reiſewelter Im ganzen Reiche herrſcht wieder kühles und meiſt wolkiges Wetter. Strichweiſe fällt Regen. Leichte Beſſerung wird mit ſteigendem Luftdruck ein⸗ ſetzen, der von Nordweſten her nach Mitteleuropa vordringt. Aus Rundfunk⸗Programmen Samstag, 27. September Köln: Kurkonzert von Bad Salzuflen. Frankfurt: Kurkonzert von Bad Homburg. Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde; München: Operetten⸗Repue. .30: .00: 14.30: 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.30: München: Konzert, anſchl. Jugendſtunde. 18.05: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 18.35: 8 rankfurt, Stuttgart: Stunde der Arbeit, 18.45: München: 19.30: Berlin, Wien: Konzert; Frankfurt, Stuttgart: Auf dem Cannſtatter Volksfeſt; Brünn: Oper„Romeo und Julia“. München: Orcheſterkonzert. Frankfurt, Stuttgart: Geiſtliche Abend⸗ muſtk; Kattowitz, Warſchau: Konzert. Belgrad: Klavierkonzert; Rom: Konzert; Wien, Zürich: Oper„Die ſchöne Helena“. Orgelkonzert. 19.40: 20.15: 20.30: 21.00: Frankfurt, Stuttgart: Kompoſitionen bon Meyer⸗Helmundz; Hamburg: Aus der Werkſtatt eines Schlagerkomponiſten; Kaſchau, Prag, Preßburg: Blasmuſik; Toulouſe: Konzert. München: Bunte Stunde; London 1: Militär⸗ konzert: Mailand, Turin: Konzert. 21.15: 21.45: Stockholm: Alte und neue Tanzmuſik. 22.15: Laibach: Konzert; London 3, Zürich z Tanz muſik. 22.30: Breslau: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; H 155 burg: Tanzmuſik; Budoapeſt: Zigeuner⸗ muſik. 29.00: Frankfurt, Stuttgart, Kattowitz, Warſchau: Tanzmuſtik. .30: München: Nachtkonzert. NN VOIIE ä f e e ROMAN d von d. S. FLETCHER COPYRIGHT AVALUN- VERLAG, HELLERAN —— 8 „Ich dachte es mir,“ ſagte ſie lachend.„Sonſt wüßten Sie, wer ich bin. Ich bin der Trainer Peggy Manſon. Haben Sie nie vom berühmten Kit Man⸗ ſon gehört, der fünf Derby⸗ und ſechs St.⸗Leger⸗ „Sieger trainierte? Er war mein Vater; als er vor zwei Jahren ſtarb, übernahm ich den Stall. Weil ich ein Pferd für das Derby trainiere, wollte ich un⸗ bedingt wiſſen, warum Sie hierher gekommen waren, und was Sie hier zu ſuchen hatten. Ich will nicht, daß Fremde ſich hier herumtreiben und hier ihre Naſe in alles hineinſtecken, verſtehen Sie? Ich dachte, Sie hätten ſo etwas vor.“ a „Bin ganz unſchuldig, Miß Manſon,“ antwortete ich.„Mein Name iſt Cranage, James Cranage, ich bin eigentlich Schauſpieler von Beruf, aber zuletzt war ich Privatſekretär des berühmten Schauſpielers und Regiſſeurs Barrett Oliver. Oliver iſt jetzt auf einer Turnee in Auſtralien, ich hatte keine Luſt ihn zu begleiten, und ſuche nun daher eine neue Stellung. Wie ich in das Abenteuer, von dem ich vorhin ſprach, verwickelt wurde, erzähle ich Ihnen vielleicht——“ „Warten Sie, bis Sie gefrühſtückt haben,“ unter⸗ brach ſie.„Sie ſehen noch ziemlich mitgenommen aus. Wir haben aber nicht weit zu gehen, nur um die Ecke dieſes Wäldchens.“ Bald kam ein Haus und Stallungen in Sicht. Ich hatte noch nie einen Rennſtall geſehen, und ſeine Größe und Ausdehnung überraſchten mich, ebenſo das ſchöne Wohnhaus, zu dem ſie mich führte. An der Schwelle zögerte ich. 6* Karoamelforbiger 5 Trott.-Spangenschuh, Praun kombiniert. 7 Lackgatnierter Wildleder-Fumps, Komteſs-Absqfz. „Ihre Dienſtboten,“ ſagte ich,„werden denken, Sie brächten einen Landſtreicher mit.“ „Nicht, wenn Sie ſich geſäubert haben,“ gab ſie lachend zurück.„Mehr iſt augenblicklich nicht nötig. Aber kommen Sie erſt ins Eßzimmer.“ Sie führte mich ins Eßzimmer und holte eine Flaſche Champagner herbei. Dieſe öffnete ſie ge⸗ ſchickt und ſchenkte mir ein. „Trinken Sie!“ befahl ſie.„Sie werden ſich dann wie neugeboren fühlen! Ich werde Ihnen ein Bad bereiten laſſen und Sie werden ganz friſch zum Früh⸗ ſtück herunterkommen, nicht wahr?“ Sie lachte luſtig, als ſie mir das Glas reichte! ihre Heiterkeit ſteckte mich an, und ich mußte auch lachen. „Tauſend Dank!“ ſagte ich.„Sie ſind wirklich ein Prachtmädel! Ich trinke auf Ihr Wohl!“ Eine Stunde ſpäter fühlte ich mich tatſächlich wie neugeboren; ſie hatte Raſterzeug für mich ins Bade⸗ zimmer legen laſſen, und als ich gewaſchen und raſiert zum Frühſtück herunterging, konnte ich kaum glauben, daß man mich vor zwei Stunden wie einen Strolch auf der Heide aufgefunden hatte. Ich merkte auch, daß ſie mich mit Gefallen anſah, als ich ins Zimmertrat, wo ſie mit einer freundlich ausſehenden älteren Dame, die ſie als ihre Tante, Miß Milly Hepple vorſtellte, auf mich wartete. „Na, gehts beſſer?“ fragte ſie, als wir uns an den Frühſtückstiſch ſetzten. „Es wäre ja geradezu undankbar, wenn ich mich nicht beſſer fühlte,“ ſagte ich.„Ja, danke, es geht jetzt ſo gut, daß ich Ihnen, wenn ich es darf, meine geſtrigen Abenteuer erzählen möchte.“ „Mich plagt ſchon eine wahrhaft weibliche Neu⸗ gierde,“ lachte ſie und fing an, Scheiben von einem prachtvollen Yorker Schinken abzuſchneiden.„Das müſſen Sie unbedingt erzählen, das heißt, wenn Sie es wollen.“ „Ich möchte es,“ antwortete ich.„Ich glaube, Sie haben einen guten, geſunden Menſchenverſtand, und ich möchte wiſſen, was Sie zu der ganzen Sache ſagen. Mir iſt nämlich das alles vollkommen unver⸗ ſtändlich, und ich weiß nicht, ob es nicht ratſamer wäre, nach Portsmouth zurückzukehren und die Polizei zu benachrichtigen. Jedenfalls——— Wir blieben an dem Frühſtückstiſch ſitzen und ich erzählte den beiden Damen die ganze Geſchichte, von dem Augenblick an, wo ich mit Quartervayne auf dem Pier zuſammentraf, bis zu dem Augenblick, wo ich auf dem Raſen aufwachte. Ich berichtete alles, ich ließ keine Einzelheit aus, genau wie ich es hier niedergeſchrieben habe, erzählte ich es ihnen. Die Erzählung wirkte auf beide ganz verſchieden. Miß Hepple, die mir ſpäter zugab, ſie liebe Senſations⸗ romane, war höchſt überraſcht, zu ſehen, daß tatſäch⸗ lich im täglichen Leben Dinge geſchehen, die an Selt⸗ ſamkeit und Merkwürdigkeit den Geſchehniſſen eines Kriminalromans in nichts nachſtehen. Sie genoß die ganze Geſchichte. Aber Miß Manſons Intereſſe war ganz anderer Natur. Ich merkte, ſie überlegte ſich die Gründe und Zuſammenhänge, je mehr ich er⸗ zählte, deſto gedankenvoller wurde ſie. 5 „So, das wäre das Ende“, ſchloß ich kurz. Sie ſah mich an und ſagte:„Sie wollen ſagen, der Anfang. Oder jedenfalls nur das Ende des erſten Kapitels. Jetzt fängt es erſt an, der Vorhang iſt nur über dem erſten Akt gefallen, und nun kommt der zweite Akt.“ „Ich werde aber nicht mehr mitſpielen!“ ſagte ich. „Wie können Sie das wiſſen?“ fragte ſie.„Mög⸗ licherweiſe werden Sie mit hineingezogen, Sie wer⸗ den vielleicht ſogar dazu gezwungen. Jedenfalls, wie ich ſchon ſagte, dies iſt erſt der Anfang.“ „Was ich wiſſen möchte,“ bemerkte Miß Hepple, „was bedeutet das nur alles? Sie haben natürlich keine Ahnung, Mr. Cranage?“ „Genau ſo wenig“, antwortete ich,„wie ich etwas über die Relativitätstheorie weiß. Ich weiß nur das, was ich Ihnen erzählt habe. Bis jetzt verſtehe ich die ganze Sache überhaupt nicht.“ „Haben Sie das Geld gezählt?“ fragte plötzlich Miß Manſon. „Ja, es ſind hundert Pfund in Gold“, antwor⸗ tete ich. „Selbſtredend iſt das Schweigegeld“, bemerkte ſie. „Ja, ſicherlich ſo etwas“, ſagte ich.„Aber wenn man bedenkt, was ich geſtern alles durchgemacht habe, finde ich, ich habe ſchon ein Recht darauf.“ „Behalten Sie es jedenfalls,“ ſagte ſie.„Der Polizei würde ich noch nichts melden, ich würde erſt mal abwarten. Man weiß nie———“ Hier wurde ſie unterbrochen. Ein Hausmädchen war hereingetreten und meldete, Bradͤgett ſei in der Vorhalle und möchte ſie dringend ſprechen. Sie ſtand eilig vom Frühſtückstiſch auf und ging ginaus. Ich merkte, daß ſie erſchrocken war und befürchtete, ihren Renupferden ſei etwas zugeſtoßen. Aber nach zwei Unsere hervorragenden leistungen sind nicht zu öberfreffen! Extra billige Preise für Schuhe und Strümpfe vom 25. IX. G. X. 1930 Auch billige LIWers- Strümpfe] Vetkeufsstelle Contsd Tack& Cie. 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Sie ſagten doch, der obere Kreidebruch?“ ö „Ganz recht, gnädiges Fräulein, der obere Kreide⸗ bruch“, antwortete Bradgett.„Auf dem Grund, natürlich.“ „Gut, ich werde gleich hingehen“, ſagte ſie. Dann, als der Mann die Halle verlaſſen hatte, wandte ſie ſich wieder an mich.„Einer unſerer Stalljungen hat ſdeben die Nachricht hergebracht, daß ein Auto, natürlich vollkommen zertrümmert, auf dem Grund eines Kreidebruchs, eine halbe Meile von hier ent⸗ fernt, gefunden worden iſt. Glatt über den Rand 1 9— ungefähr ſiebzig oder achtzig Fuß in die iefe!“ „War jemand darin?“ rief ich aus.„Siebzig oder achtzig Fuß! Dann———“ „Das iſt gerade das Merkwürdige“, ſagte ſie.„Es iſt keine Spur von irgend jemand zu finden. Aller⸗ dings, wäre jemand drin geweſen, bei einem Sturz von achtzig Fuß, na?“ Wir ſahen uns einen Augenblick ſchweigend an. Dann nahm ſie einen Spazierſtock aus einem Schirmſtänder in der Nähe, bedeutete mir, dasſelbe zu tun, und ging auf die Haustür zu. „Kommen Sie mit“, ſagte ſie. mit dem Frühſtück fertig und wollen uns mal das Auto anſehen. Denn mir iſt ſchon der Gedanke ge⸗ kommen— ob das vielleicht das Auto iſt, das Sie hierher brachte?“ „Und wenn es das iſt,“ ſagte ich,„wo iſt dann Holliment? Denn Holliment hat beſtimmt gelenkt. (Fortſetzung folgt) f Vornehmer Lackschnürschuh nsere Schaufenster zeigen eine Fölle solcher erstaunlich billigen Angebotel Berlin: Joſef Plaut ſpricht, auſchl. Tanzmuſtk= „Wir ſind beide ö nung iſt die Bilanz üer Neuen Mannheimer Leitung —— Abend-Ausgabe Nr. 446 2 Verkagte Generalverſammlungen in der Verſicherungsbranche 8 Anzeige der Aſſecuranz⸗Union von 1865 gemäߧ 240 des HGB. Janus Hamburger Verſicherungs⸗AG. 5 Die außerordentliche Hauptverſammlung ſollte die F u⸗ ſion mit der Aſſecuranz⸗Union von 1865 be⸗ ſchließen, und zwar unter Umtauſch des Kapitals der Aſſe⸗ . von 1865 im Verhältnis von e Gleich⸗ zeitig ſollte die Janus ihr Kapital um 2,7 Millioner erhöhen. 5 Zu Beginn der Verſammlung gab der Vorſi fol 2 5 1 8 5 9 ſitzende fol⸗ gende Erklärung ab:„Angeſichts der ſchweren De⸗ preſſion in der Weltwirtſchaft und des bekannten ſchlechten Verlaufs beſonders des engliſchen Transportverſicherungs⸗ geſchäftes war die Aufgabe der Verwaltungsorga! 1 * 1 0 bis zum letzten Augenblick auf das ſorgfä. ö zuprüfen, ob das in Ausſicht genommene Umtauf ch⸗ „erh ültnis auch wirklich alle etwa vorhandenen Lücken in den techniſchen Reſerven ausfüllt Dieſe Nach⸗ prüfungen haben zu dem Reſultat geführt, aß abweichend von den Schätzungen des Vorſtandes über die durch di Zuſammenlegung des Kapitals und die Fusion ermöglichte Verſtärkung der techniſchen Reſerven hinaus eine weitere Ve r ſt är kung der techniſchen Reſerven um einige Mill. notwendig erſcheint. Unter dieſen Umſtänden iſt es nicht möglich, an dem urſprünglich in Ausſicht ge⸗ nommenen Umtauſchverhältnis von 518 feſtzuhalten. Da ein anderes Umtauſchverhältuis aber nach den geſetzlichen Vorſchriften der vorherigen Mitteilung an die Aktionäre 1 0 muß die Hauptverſammlung der Janus ve rtagt Die ordentliche Generalverſammlung der Aſſecuranz⸗Union von 1865 die über die Genehmigung des Abſchluſſes fü 8 üb ti 5 ſchluſſes für das Ge⸗ ſchäftsfahr 1920 und über die bekannte Fuſton mit der Janus beſchließen ſollte, wurde ebenfalls vertagt, und dies wie folgt begründet:„Die Verwaltung iſt genötigt, eine Vertagung der Hauptverſammlung eintreten zu laſſen. Die Grundlage ſämtlicher Punkte der Tagesorbd⸗ per Ultimo 1929. Die Verwaltun⸗ hat bei der Durcharbeitung der beabſichtigten Fuſion 10 der Janus terlagen eine nochmalige Prüfung ſämtlicher Un⸗ vornehmen laſſen. Hierbei iſt es als not⸗ wendig erkannt worden, insbeſondere die techniſchen Re⸗ ſerven noch ſtärker zu dotieren, als dies durch den bis⸗ herigen der Genehmigung der beiden Geſellſchaften be⸗ dürfenden Fuſionsvertrag möglich geweſen wäre. Ins⸗ beſondere läßt die von den beiden Verwaltungen der bei⸗ den zu fuſionierenden Geſellſchaften entworfene Fu⸗ ſtonsbilanz eine Stärkung der Mittel dringend ge⸗ boten erſcheinen. Es muß aber berückſichtigt werden, daß ie Fuſion gewiſſe bei unſerer Geſellſchaft ein⸗ erluſte möglicherweiſe ausgeglichen werden können, daß dies aber lediglich eine bilanzmäßige Bereinigung bedeutet, dem Unternehmen ſelbſt aber deine neuen Mittel zuführen würde. Aus dem Vorſtehenden ergibt ſich, daß 1. die Verwaltung nicht in der Lage iſt, die Genehmigung der veröffentlichten Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zu beantragen; 2. der Fuſtionsvertrag, ſo wie er bisher formuliert iſt, nicht annehmbar iſt.“ Ferner machte die Verwaltung noch Anzeige gemäߧ 240 des HGB.(Verluſt von mehr als die Hälfte des Altienkapftals.) *„ (Eig. Dr.) Wie wir erfahren, hat ſich das Reichs⸗ aufſichtsamt für Privatver rung am Freitag mit den Angelegenheiten der Hamburger Verſicherungen befaßt. Da die juſolvente Hamburger Aſſecuranz⸗Union von 1865 dem Reichsaufſichtsamt nicht unterſteht, konnten nur Fra⸗ gen der Janus⸗Hamburger Verſicherungs⸗AG. und der Neptunus⸗Aſſecuranz⸗Kompagnie behandelt werden. Das Lebensverſicherungsgeſchäft der Janus iſt bereits untergebracht und zwar wird es von der No red⸗ ſteren Allgemeine Verſicherungs⸗AG. Berlin übernommen werden. Die Genehmigung hierzu wird der Spruchſenat des Reichsaufſichtsamts vorausſichtlich am Samstag er⸗ teilen. Auch über die Unterbringung der Fachgeſchäfte der Janus und der Neptunus ſchweben ausſichtsreiche Ver⸗ handlungen, die beſchleunigt werden ſollen. ä., Aufträge für den Mheinbrückenbau Mannheim-Ludwigshafen Die Bauaufträge der neuen Rheinbrücken ſind zunächſt wie ſchon kurz gemeldet, von der Reichsbahn, Verwaltung nur für die Brücke Mannheim⸗Ludwigshafen erteilt. Die Avbeiten für den Unterbau erhält die Grün u. Bilfin⸗ ger Al., Mannheim. Der Oberbau(Eiſen⸗Konſtruk⸗ tion) wird auf Grund demnächſt formell noch obzuſchließen⸗ der Verträge dem Werk Guſtavsburg bei Mainz der Ma⸗ ſchinenfabrik Augs bur g ⸗Nürnberg AG. und der Eiſenwerk Kaiſerslautern AG. übertragen. Der Bauauftrag ſtellt ein Geſamtobjekt von etwa 4 Mill.% dar, wovon etwa je die Hälfte auf den Ober⸗ und Unter⸗ bau entfallen. Die Aufträge für die beiden anderen Brlücken in Speyer und Maxau, die eine Kombination non Eiſenbahn⸗ und Straßenbrücke dorſtellen, ſind von der r nicht vergeben. Hier werden den bewerbenden Firmen erſt noch die v egende Projekte ausgearbeitet. i i O Zahlungseinſtellung Zieglerwerk, Wilh. Ziegler Eiſen⸗ eßerei und Maſchinenfabrik, Frankfurt 10. dig, Pr. Infolge erheblicher Ver buſte und unvorherſehburer Auf⸗ ragsrückgänge in den letzten Wochen iſt die Eiſengießerei und Maſchinenfabrik Zieglerwerk Wilh. Ziegler, Frankfurt a.., in ihren Betriebsmitteln ſo kn a eworden daß ſie ibre Zahlungen ein elke. Die A0. für Wirtſchaft und Verwaltung Frankfurt a. M. iſt mit der Abwicklung der Geſchäfte im Intereſſe der Gläubiger be⸗ traut. Der Status wird erſt aufgeſtellt. Eine Rekonſtruk⸗ tionsmöglichkeit ſcheint nicht ausgeſchloſſen, doch ſet es im Augenblick noch nicht zu überſehen, ob die derzeitigen Schwierigkeiten durch die erwähnten Rekonſtruktionsmög⸗ lichkeiten in abſehbarer Zeit überwunden werden können, oder ob es nötig iſt, einen Vergleich vorzuſchlagen. Die Geſamtpaſſiven werden auf über 0,5 Mill. geſchätzt. Die ungedeckten Forderungen und die freien Aktiven ſollen ſich porerſt mit rund 125 000/ ausgleichen. Die inſolvente Firma beſchäftigte bis vor kurzem noch über 400 Arbeiter. 0 Dividendenermäßigung der Metallwalz⸗ und Plattier⸗ werke Hindrichs⸗Auffermaun AG., Wupperkal⸗Barmen. (Eig. Dr.) Der Ab ſch luß für 102930 weiſt ziemlich un⸗ veränderte Bilanzzifſern aus. Aus dem Rei ngewinn von 461 000(164 000)& werden laut AR.⸗Beſchluß 7(8) v. H. Dividende vorgeſchlagen (GV. 23. Okt.) auf 1,836 Mill./ AK. 2 2 — 1 Neue AG. in der Zündholzinduſtrie. Nürnber g, 26. Sept.(Eig. Dr.) Mit einem voll eingezahlten Grund⸗ kapital von 1,5 Mill./ wurde die Alemann Zünd⸗ warenſabriken AG. mit dem Sitz in Grafenwieſen (Bayeriſcher Wald) gegründet. Die AG. vereinigt die be⸗ ſtehenden Betriebe der Robert Schuſter GmbH. in Olbern⸗ hau(Sa.) und der Mailinger Zündwaren Gmb. in Gra⸗ fenwieſen und Mailingen. Zum Vorſtand wurde Dr. Pe⸗ ter Engelhart und zum AR. Rechtsonw. Dr. Ernſt Höpler⸗ Wien, Gg. Schuſter Olbernhau und Rechtsanw. Dr. Otto Roſenberg⸗Rürnberg gewählt. Sebr. Junghans AG., Uhrenfabrik, Schramberg. (Eig. Dr.) Wie auf Anfrage mitgeteilt wird, wird die Bi⸗ lanzſitzung nicht vor Mitte Oktober ſtattfinden, da die Jah resabſchlüſſe der fuſtonsweiſe übernommenen Ver. Freiburger Uhrenfabriken AG. vorm. Guſt. Becker, Freyburg i. Schl. und der Hamburg⸗Amerikaniſchen Uhren⸗ fabrik Schramberg noch durchgearbeitet werden müſſen. Sollte im Geſchäftsjahr 1920 ⸗90 wider Erwarten ein Be⸗ triebsverbuſt entſtanden ſein, ſo werde dieſer voll durch die inneren ſtarken Reſerven der Geſellſchaft gedeckt werden können.(J. V. dividendenlos und 346 978/ Ge⸗ winnvortrag). OZuſammenſchluß in der rhein. Bimsinduſtrie.(Eig. Dr.) Die Vorarbeiten für den Zuſammenſchluß der rhein. Bimsinduſtrie ſind zum Abſchluß gekommen. Gemäß dem Beſchluß der Zwanzigerkommiſſton ſollen die Vorſchläge am 15. Oktober einer Fabrikanten verſammlun 9 der rhein. Bimsbauſtoffinduſtrie zur Entſcheidung vor⸗ gelegt werden. O Kraftwerk Memel AG., Memel.(Eig. Dr.) Die GV. genehmigte den wieder dividendenloſen Abſchluß 1929(Ak. 595 000 Litas od. rd. 200 000). Durch den übrigen indu⸗ ſtriellen Aufſchwung Memels habe ſich das vom La⸗ mayer⸗Konzern ſeit einem Jahr fertiggeſtellte Kraft⸗ werk ſehr günſtig entwickelt. Das Haupftpaſſivum ſtellt das in Form einer Obligationsanleihe von der Eiſenbahn⸗ bank und Eiſenbahnrentenbank Frankfurt a. M. gewährte Darlehen von über 3,5 Mill./ dar. O Vermahlungsquote für inländiſchen Weizen 80 v. H. (Eig. Dr.) Wie mitgeteilt wird, iſt die Entſcheidung über die Vermahlungsquote nunmehr endgülti getroffen worden. Die Quote wird für Oktober un November auf je 80 v. H. felge, Mit der Ver⸗ ölfentlichung der Verordnung im„Reichsanzeiger“ iſt in den nächſten Tagen zu rechnen. Beruhigung und Wioerſtandsfähigkeit Kurſe zumeiſt gut behauptet Mannheim behauptet An den Hauptbörſenplätzen ſetzte heute die Ultimo⸗ Liquidation ein, die bislang auf die Börſentendenz keinen Einfluß ausgeübt hat. Das Geſchäft war vielmehr mini⸗ mal, die Haltung der Kurſe für Aktien behauptet. Etwas feſter lagen Farben und Weſteregeln, ſchwächer lagen Süd⸗ zucker und Knorr. Bankaktien waren nur knapp gehalten, Hypothekenbanken eher ſchwächer. Verſicherungsaktien blie⸗ ben ohne Intereſſe. Renten blieben im ganzen gut be⸗ hauptet. Etwas niedriger notierten 7proz. Fürſtenberg Oblig., etwas ſeſter dagegen Liqtidationspfandbriefe. Frankfurt gehalten 9* Nachdem geſtern im Hinblick auf den Ultimo umfang⸗ reiche Glattſtellungen vorgenommen worden waren, die das Kursniveau erneut ſtark geſenkt hatten, machte fich an der heutigen Börſe eine gewiſſe Beruhigung und Widerſtandsfähigkeit bemerkbar. Die Umſatztätigkeit war im allgemeinen nicht bedeutend, da die ſchwächere Newyorker Börſe die beſtehende Zurückhaltung verſtärkte. Außerdem verſtimmte der unerwartete Zuſammenbruch der Hamburger Aſſekuranz⸗Union. Die erſten Kurſe lagen nicht einheitlich. Verſchiedentlich konnten ſich kleine Erholungen durchſetzen; zum Teil traten aber auch neue Kursrückgänge von etwa 12 v. H. ein. Am Elektromarkt waren Siemens 1 v. H. höher, die übrigen Werte nur geringfügig verändert. Mon⸗ tanwerte waren durchſchnittlich ca. 1 v. H. abgeſchwächt. Auch Banken waren überwiegend angeboten. Berliner Handelsgeſellſchaft verloren 27 v.., Reichsbank 174 v.., Danatbank und DD⸗Bank je 1 v..; nur Dresdner Bank und Barmer Bank blieben gehalten. Berlin: Bauken zeigten Aufnahmeneigung Nachdem man im heutigen Vormittagsverkehr und an der Vorbörſe noch ziemlich geteilte Meinungen hören konnte, und eher ſchwächere Kurſe genannt wurden, er⸗ öffnete die heutige Börſe zwar ſtimmungsmäßig immer noch etwas ſchwächer, kursmäßig ziemlich gehalten. Der Rücktritt des Kabinetts Schober in Wien, die Krawalle in Prag, die noch nicht zum Abſchluß gekommenen Finanz⸗ beratungen des Reichskabinetts, der neue Verſicherungs⸗ ſkandal bei der Hamburger Aſſecuranz⸗Union, der von der Reichsbahn beſtätigte Rückgang im Eiſenbahnverkehr, die Kündigung der Achtſtundenſchicht im Ruhrbergbau, die geſtrige ſchwache Newyorker Börſe uſw. waren zwar Mo⸗ mente, die zur Diskuſſion ſtanden, aber hinter der rein börſentechniſchen Situation zurücktraten. Es war nämlich ſo, daß die Banken für herauskommende Ultimoware Aufnahmeneigung zeigten, wahrſcheinlich um die Differen⸗ zen zur Liquidation nicht noch größer werden zu laſſen. Am Kaſſamarkt konnte man weitere Realiſationen be⸗ obachten, die teilweiſe ſchon als Vorbereitungen für den Zahltag zu bewerten ſind. Berlin⸗ Gubener Hutfabrik ver⸗ loren gegen geſtern 13 Proz. Die Reichsmark ſchwächte ſich heute, wohl im Einklang mit der innerpolitiſchen Lage, eine Kleinigkeit ab. Der Dollar ging zu Kurſen von.20 bis.20% um. Den Er⸗ fahrungen der letzten Wochen entſprechend ging London gegen Dollar auf.8590—.8595 zurück und London gegen Paris auf 123,78—123,79 notierte. Nach der Notiz machte ſich jedoch wieder Angebot in Deviſen bemerkbar, ſo daß der Dollar zum amtlichen Mittelkurs.2005 offeriert war. O Erhöhung des Privatdiskontſatzes.(Gig. Dr.) An der Berliner Börſe wurde am Freitag auf Grund des anhal⸗ tenden Angebots eine neue Heraufſetzung der Sätze für den Privatdiskont um 7 v. H. vorgenommen. Die Sätze ſtellen ſich ſomit für beide Schichten nunmehr auf 394 v. H. Weizen⸗ und Roggenmehl billiger angeboten Umſatztätigkeit im eungſten Rahmen dringendſter Bedarfsdeckungen Berliner Produktenbörſe v. 26. Sept.(Eig. Dr.) Das Angebot von Weizen und Roggen zur Waſſerver⸗ ladung übt hier weiterhin einen empfindlichen Druck auf den Markt aus, da einerſeits die Mühlen bei dem ſchlechten Mehlgeſchäft wenig Aufnahmeneigung bekunden, andererſeits bereits Lagerraumſchwierigkeiten vorhanden ſind. Bei Weizen drückt ſich dies beſonders in einer beträchtlichen Erhöhung der Reports aus. Offerten material für prompte Waggonverladung ab märkiſchen Stationen liegt weder bei Weizen noch bei Roggen in größerem Ausmaße vor. Am Lieferungs⸗ markte waren die vorderen Weizenſichten um 3 bis 4 /, die ſpäteren dagegen nur bis 1 1 im Preiſe rück⸗ gängig, bei Roggen beliefen ſich die Preisabſchläge auf 1 bis 2 l. Entſprechend den Abſchlägen für die nahen Sichten waren auch die Preiſe für Kahnware rückgängig Weizen⸗ und Roggenmehle werden wiederum um etwa 25 Pfg. billiger offeriert, die Umſätze halten ſich jedoch weiter in den engen Rahmen dringendſter Bedarfdeckun⸗ gen. Hafer bei ausreichendem Angebot und nur mäßiger Nachfrage im Preiſe gehalten. Gerſte ſtill. Amtlich notiert wurden: Weizen 224—286, flau; Sept. 240—39,50: Okt. 24241; Dez. 25055; März 267,50 bis 67 Br.; Roggen 152—64, flau; Sept. 161—68; Okt. 171/50 bis 69; Dez. 185—89,50; März 197—96,25; Gerſte 200 bis 220, matt; Futtergerſte 175—88, matt; Hafer 15060, ruh.; Sept. 155—57; Okt. 155; Dez. 166,50—66; März 180; Wei⸗ zenmehl 26,75—36, matt; Roggenmehl 22,75—6,25, matt; Weizenkleie 7,75—8,25, matt; Roggenkleie 7,50— 7,75, matt; Viktorigerbſen 30—34; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 20 bis 21; Ackerbohnen 17—18; Wicken 20—22; Rapskuchen 9,80—10,½0; Leinkuchen 17,30—60; Sojaextractionsſchrot 13,9014, 70; allg. Tendenz ſchwach. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 26. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Sept. 6,60; Nov. 6,55; Jan. 6,751 März 7,07; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Sept. 1162; Nov. 1087; Jan. 111% März 11571. * Liverpooler Getreidekurſe vom 26. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ruhig. Okt.— (.24); Dez.—(.298); März.3%(.46); Mai.44 (.5) Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 2887; London Weizenmehl 23—29.— Mitte: ſtetig; Okt.—(.24); Dez..26(.256); März.9786(.%); Mai.4(.). n 2 Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 26. Sept. 9 85 Dr.) März 6,05 B, 6 G; Mai 6,25 B, 6,20 G; Aug. 6,50 B, 6,45 G; Sept. 6,10 B, 6 G; Okt. 6 B, 5,90 G; Nov. 5,90 B, 5,85 G; Dez. 5,85 B, 5,80 G; Jan.⸗März 6 B, 5,90 G: Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis: prompt per 10 Tage 3,50; Sept. 25,50 u. 25,62% u. 25,87 u. 26; Ten⸗ denz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 26. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) 12.03. * Liverpobler Baumwollkurſe vom 26. Sept.(Eig. Dr.) Amexrie. Univerſal. Midoͤl. Anfang: Jan,(31) 581 48 82; März(31) 592; Mai(31) 601—2, Juli(31) 610; Okt. (81) 568; Dez. 573; Jan.(32)—; Tendenz ruhig, be⸗ hauptet.— Mitte: Jan.(31) 579; März(31) 589, Ma (31) 598; Juli(31) 606; Okt.(31) 656; Dez.(31) 575, Jan. (32) 631; Loco 591; Tgesimport 11500; Egypt. Upper F. G. fair loco 822, Tendenz ſtetig. —— Berliner Mefallbörse vom 26. Sepfember 1930 ——— Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar.. 88,25 8725.— 38,50 5%— 1 7850 Februar]—.— 88. 87,.—(—.— 33 50 83.—(—.—81.— 29,25 Mär 8—.— 88,.— 87.——.— 33,5083.—— 8158 29, April.„87.25 87,15 87.33.50 33.—30.— 30,50 30.— Mai 87.— 86.50 89,— 83.25 33.2538,—.— 81,50 81,25 Juni.. 86.— 868,.— 86,.-—.— 83.2588. 81,25 80,25 Juli.. 86,— 36,.— 86,——.— 33,2533,——.— 82,— 30,80 Auguſt. 86,— 89.25 88.— 33.28 38,28 83,25 81.— 61,25 81, Sept.—.— 86,.— 89.——.— 35,— 33,———-—. Oktober.]—.— 90,— 89.25 83,.— 39,— 33,50 27.75 29,75 28. Nov.. 388,50 86.25 88.—.— 33,25 32,.—. 80,.— 28,25 Dezemb.„87,501—.— 33.25 83,.——— 30,50 28 50 Elektrolytkupfer, prompt„100.75 Antimon Regulus 33,— 55,.— Orig. Hütten⸗Aluminiumſ190,— Silber in Barren, per eg 50.——52,.— dgl. Walz⸗, Drahtbarren 194,— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.—— 29,20 Hüttenzinn, 99 v. v5.—[Platin, dto. 1 gr 3,.—— 5. Reinnickel, 98—99 v. H. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 ng Londoner NMefallbörse vom 26. Sepiember 1950 Metalle in G pro To. Silber Unze 6,(1370 fein ſtand), Platin Unze 8 4 Kupfer, Standard 44,50 Zinn, Standart 130,8 Aluminium 3 Monate 44.85 Monate 132,6 Antimon—.— Settl. Preis 44,50 Settl. Preis 181,0 Queckſilber 22,75 Elektrolgt 48,50 Banka 135.5 Platin e beſt ſelected 47.50 Straits 1888 Wolframerz 18.28 ſtrong ſheets]—,—[Blei, ausländ. 17,65 Nickel—.— El'wirebars 49,50 Zink gewöhnlich 15,25 Weißblech 17.— Maſch. Buckau-W. 99,50 99,50 7 E*— 25. 26. Aktlen und Auslandsanlelhen in Prozenten 25. 28. 25 26. 25, 28 Ur Szettel 1 F Neuen Mannheimer Zeitung bel Stücke-Notierungen in Mark je Stück 9 1 J 8 55 ic e 9 5 5 5 1535 1 5 5 n 395 3 f 5 5 is Eiſenw. 58.78 55,— lohe-Werke 39.85 59.75 a 95192 e Mannheimer Effektenbörse Otont⸗ M 8200. W— 85 5 8. 1 1— n. 305 Buderus Eiſenw. 1 N 5 5 525 Schultheiß.... 190,0 192.0 Weste Aon 985 4050 4 W JJC Bab. St.⸗A. 2 75.50 75,50 U. ⸗G. f. Seilinb. 47,.— 41. üdd. 180,0 f„W 11.—.—„46,— iemens Halske 175 f ittener 15— 30 77805 Kom. d 67.— 87.— Bromn, Bovert 94.— 94.— Sbbiuſte lde: 7%. gechwerte. 09. 04.50 Südd. Zucker 126.5 400 d 125 Galen 8945 29— Nie e Ge. 244 2120 Sinner N. 1. 80,25 Wolff,.. %%% Aͤ,ęN];, ¼ ,,, d,,.. ᷑.... ß.. 8 5 8. 5 8 3285. ütte—.„ 400⸗Fr.⸗Los 11, 0 ö 5 5„ 33 57— 56 3 Gold 51.— 51. Enzinger Unſon 75,— 75,— fu gauraputte—.— 86.50 Ver. Ind. 59. 4½% Ung⸗ Str. 18—.— 20,40 Concord. Spinn 39,0 89.59 Stolberger Zinkh. 68——.— alle Waldhof 122, 1220 946,„ Cold J.— 14. Sele. Nahr..— Ver. Stablwerke. 70— 71.— Reingragrertg. 280 94.50 Ber. beneſch. Self. 7250 720 4%. 8. 13 248 2705 Contt asd. 126, 1260 0 gba Porzellan 38,— 95.— Südd. Immobil, 37— 30.— Deutſch⸗Oſtafrika 80,— 80,28 Metallg. Frankf 98 ch. Oelf dee farben d. 20 99,— 93,50] J. G. Farben.. 1380 1370 ln qustrie-Aktien Meß Sühne. 7750—— Gerat. Jute. 2% ung, Goldr. 23.50 24.0 Daimler Motoren 26.— 28,50 15 75 Aſchersl. 1 0 95— Zucker„. 1290 1208„ Fan 8 a 8 ühſbd.—.—. Ver. Ultramarin 187.5 18/5 4%„G Kronenr..——.— 2. ar 5 92,— 0— 0. Agbiſche Bank. 135.0 135.0 19. Grkr. M. Be. 111.0 1110 Heunmogſ fager 1080 1470 Wenns ute 25.— 25.— Ver. Zellſt. Berl.—.— 0 4½0% Elnat. Ser.! 13,40 18.50. 8 1047 1022 Flkeenerwerke. 72418 7925 Felepß. Berliner.—.— Ola Minen. 31,68 9 Alälz Fupoth. B. 185,0 134.%.„. 185,0 188,0 Löwen München 198.0 304.0 Motoren Deuß 50.— 68.50 Dogtl. Maſch. St..——.— 4½ AnatSer 11 1880 1380 egi Ewe 64.7 8365 0 5 arg ard. 1650 1756 Thpürle ver. Oele 1550 7 Preiverkehts-Kurse dent u. bis 1130 1150 garter, Naß, Cate Schulles Stor 1200 1200 Mer Sberuſa 1886 188.5 Solch. Se l. 20 30 8% mat all.. e Disch. Gußfeant: n e Kölſc e 5 3 080 Trons Kab 1218 421.5 Petras, J. abt, 1025 1088 Bank u. Disc. 142. 0 as. 22.— 22.— Schwartz Stor 1 1 5 olth. Seil. u. K. 30.— 30. 5% Teh. Nat. Rail.—.—. 0 61.78 60.— Lalz.— 80. rons⸗Rablo. 121. 5 ersb. g C. H. Knorr. 467.0 168.„„ 5 g Deutſche Kabelw. 61.18 59 Gebr. Körting 37.— 36.— uſſenbank...— 85.0 Durkacher Hof. r. Rübm Kaul. 1 1225 Wapyß e. Fredtag—.— 38.25 Transport-Aktien Dal ehe e 2 90 Feeuß e cte ger b A— garziner Papier 6877 69 3 . B. Wolff„ 5 40.28 4765 Frguß es Sie nok„ 0e Beit 75 Dentſche Betrol. 50.80 58, Elchb id N 1 3 5] Schantungbahn. Deutſch. Eifenhdl. 49,28 47,65 9 Veithwerke.. 17,75 17,78 3 f ß. E 13. Preßhefe. 125, Portl. gem. Held. 1000 100,7 Bd. Maſch. Durl. 125,0 125,0] Rülgerswerke 50.75—.— e ee 97 Lok. u. Str. 119. Dt. Schutzgeb. 99———.— 5 5 ein e. 8 wart Storch, 131,0 191.0 1 1285 1 2 N 1 84.— N N 7 5 1230[ Sübdd. Eiſenbahn—.——.— 55 14—.— B. Dtſch. Nickelw. 133,0 127. 2 Aer 157.0 1570 Beenben 1190 1180 W e 8 50 94— Schnellpr. Frkthl. 28,.— 28.50„ Waldhof 123.0—.— 8 St. ⸗Eiſenb. 79 97.75 F. Dippe Maſchin. 4175 7 f 85 8 3 300 5 a 5 5 N 8 a 6,50.85 5 Südd. Zucker. 1320 1275 Schramm Lack, 78.— 78.— ufa(Freiverk.). 89.— 89.— 5 20.50 20.65 Drend. Sn 448 0 1 Kinde Eismasch. 149. 148.0 B. Schuhf. B.& B. 2728 3752 Hochfrequenz 1680—.— Dad. uſſeruranz. 1340 114,0 eren diſch. Oel. 22.75.75 Cement Heidelbg. 109.3 1000 Schuckert, Nrbg. 154.5—.— Rastatter Wagg..—.— Hengen ueber..—. Dürener Metau 1085 108.5 Carl dindſtröm 475.0 4800 f Jobb. 71.— 70.— Krügershall„ 9 1675 Verſ. 28,.— 28.— Zelle F aldbeß 55.— 54.50„ Karſtabt 119.0—.— Terminn oti erungen(Schiug) e 7. 7780 aufe. e 60.—. 59.75 9 Stahl.d öy 151.8 151 5 annh. erſich.—— ellſto aldho 121.0 122 5 Chabee 5 Eildamerlic 8 1865 f. 8, Loewe& 8.—.—. vb. d.* 5 Ronnenberg.. 581— 81 8— 81.—. 3 5 D t 69,— 63,50—— Ber. Ultramarin. 139,5 1370 Kr„„ 5 Chamee Annw. 98— 920 Aug. D. Credit 109.5 109,0] Harpen. Bergbau 60.80 98.— Hanſa Dſchiff.—.— 128.8 ynamit Truſt n 644 1. ogg b. Nase 69,25 69.— 1 991 2 rankfurter Börse Eb. Wehagnen 43.— 8 Fankf Sraund. 1100 1100 28. Leimann—— 2140 fers. Flond. 7985 785 gierrr, gebung. 1585 125 Lüdenscheid Net 40.— 40.— Por hee 1860 1259 Südsee Bürge, 450 0 Festverzinsliche werte] Parnißt. u. Rat. 49810 489 9 Hab. Hr. u. 8 2 28 Ja Kc deen 250,0 10 Seren Gbbeſchi. e e Fit ic e. 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Verlag.. 155,0 155,0 Dresd. Schneltpr. 41.— 41.50 Düſſel. Rat. Dürr 51,.— 50.— ohne Dresdner Bank 118,5 117,7 D. Wertb. A f 2, Schatzanw. 28—.——.— Fett Dank. 96.— 95. % Schußg. 14..80.60 Irkfrt. 5vp.⸗t. 1570 1570 Docerh. K Widm—.——.— are a e ane 8865 5650 n 5 doyd 79.78 78.75 Metallg eſelſch.. 98.50 88, 95% Ludwigagh. 20—.— 7. Nürnberg. Verein—.——.— El. Mi Mü leubau 90,— 80,— 525 f P,. 2 5„ eyp.⸗ Bk.„. i 8 74.— 74.— 1—. 5 %„ 2 77 7480 7450 Eblinger Wasch. 36.— 36.— Ber enenn dedene Bergmann.. Reichsbank.. 2286.0 ö———.— 3 Otavi Minen 32,50—.— geen e- Na dei 8p. e e bene ede e e e e e 20 e 8 Rhein. Oyp.⸗Bk. 1507. 90 5 5 19 106,0 106,0 Compan Hiſp. 500.5 9 Braunkoblen 1270 128 JJ!!! 5% Grkr. M. abg. 79,50 79.50„Disconto. dn%„ Bonds 28 98,80 98,75 Daimler Ben, 26.— Riebeck Montan—.—. Wiener Bankver. 10.38 10,85 15 Jetter———.— Deutſche Erd 64.25 Rütgerswerke. 50,— 50.— 9% Rh.⸗M.⸗Don.—.——.— Württ. Notenbk 189.0 188,5 Felt. Gulnegume 100.0—.— „ 0 5 0„Dt. Goldu. Silber 184,0 7% Bab. Rom. 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Unt. 128,5 128,2 Goedhardt Gebr. 115.5 115, Goldſchmidt, Th. 44,65 44ů15 „ 46% 40 Greppiner Werke 3 Guano- Werke. Grigner Maſch. Gebr. Großmann—— Grün& Bilfinger 1650 165,2 Gruſchwitz Textil—.—. pagetga!: Halleſche ann. M. Egeſt.—.— 28,28 bg,.⸗Wien Gum. 56,— 56,— Harkort St⸗Pr. Harpener Bergb. 88. 90, Hedwigshütte Heilmann Imm. 44,— 48, Hilpert Maſch. indrich s&Auff. 65.— 67.— . 1190 118.0 irſch Kupfer Maſch. 86. 88,50 1 5 Spinn. 102,2 102,7 98,75 90,50 1500 148.0 71.— 70.— 77,50 77.50 76.85 76.85 Maximil⸗ Hütte. 1615 161.0 Mech. Web. Lind. 78,75 78,75 5 Zittau 38.—. Merkur Wollw. 117,0 116,0 Mez Söhne 77. 77. Miag⸗Mühlen. 78,.— 80.— Mix& Geneſt 128,0 128.0 Motoren Deuß. 68.— 68.25 Mühlheim Berg, 85,.— 85,— Nat. Automobile 11,85 12,35 Niederlauſ. Kohle 129,0 127,0 Nordd. Wollkäm. 65,50 66.— San Bed. 47.— 46,35 Oberſchl. Koksw. 75,25 75.75 Orenſt.& Koppel 51.— 50,.— Oſtwerke 132,0 151.2 Phönix Bergbau 69,50 69.50 . Pöge 12,25 12,50 5 4 Wagg. 70.— 89, Rheinfelden Kraft 1360 139,0 Rhein. Braunk. 184,0 182.2 Ahe. Chamotte—.—— Rhein. Elektrizit. 125,0 125,0 Rhein. Möbelſtoff 42.— 42,— Rhein.⸗W. Kalk 80,50 79,50 15 14.— 79.85 Riebeck Montan 88,25 88,15 Roſttzer Zucker 27.— 27,85 Rückforth. Ferd.—.——.— Rütgerswerke 50.— 50,15 Sachſenwerk.. 88,285 Sächſ. Gußſtahl—.——.— Salzdetfurth. Sarottt. 107.0 108.0 Allg. Dt. Credit Bank f. Brauind Barmer Bankver⸗. Bayr. Hyp. u. W Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsges. Comm.⸗ u. Priv. Darmſt. u Nat. Deutſche Discome 9 B. 0 G. für Verk. Allg. Lokalb Dt. Reichsb. Bz. apagg zambg.⸗ Südam. anſa Dampf dordd Loygd 05. Allg. Elektr.⸗Geſ. Bayd. Motoren J. P. Bemberg Bergmanncflekte Buderus Elſenw. Charlottb. Waſſer Comp. Hiſpano Cont. Cautſchoue⸗ Dal mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Dt. Linoleumwk. Dynamit.Nobei Elektrizttäts⸗Lief El. Licht u. Kraft Eſſener Steinkohl 268.8 288,0 Schleſ. Elekt. Gas 119.0 120.5 Hugo Schneider. 73,.— 72,— J. G Farben Feldmühle Fellen& Guill Geiſenk. Dergwk. Gesfürl 103.0 102.7 1127 1120 109.5 110.5 126.0 125.0 138.0 184.0 180,2 129,5 1210 120.5 165.5 165,2 1180 1177 „n e . 121.0 120,2 89.75 89.25 78,35 77.50 159,0 159,0 124.0 125,0 79,25 78.50 69.— 68,75 122.0 122,0 50 178.50 77.28 151 1500 53.15 58,65 83,50 84.35 300,0 288,7 1270 1280 25.85 25,85 1170 1178 64.65 68.60 151.5 1500 68,50 64,— 1172 116.7 125,5 128.0 1870 137 1220 122.0 99.25 96,50 100,2 100.0 126,8 125,1 Th. Goldſchaidt arpen. Bergbau dveſch Eis. u. St. h. Holzmann otelbetriebsgeſ. lſe Bergbau alt Aſchersleben R. Karſtadt Klöckner Werke Köln⸗-Neueſſen B. Mannesmann Mansfelder Mitteldtſch. Stahl Nordd. Wolle Oberbedarf Oberſchl. Koksw. Orenſt,& Koppel Oſtwerke 92 Phöntg Bergbau Polyphonwerke Ah. Braunk. u. Bt. Rh. Elektrizität Rh. Stahlwerke MRh.⸗Weſtf Elektr. A. Riebeck⸗Mont. Rütgerswerke Salzdetfurth Kali Schleſ. Portl.⸗Z. Schubert Salzer Schuckert& Eo, Schulth⸗Pazenh. Siemens EHalske Svenska Leonhard Tietz Ber. Stah werke Weſteregel Alkali ellſtoff Waldhof tavig Minen 44,78 44.25 88.— 80,.— 76,50 76,.— 75,50 75,50 11000 —— 2140 194,0 194,5 92,25 92, 71.25 70.— 78.— 77.50 73.65 72,75 50.— 50.— Metallbank. 99 „— 98,50 103,5 103,5 50,50 50.— 152,5 1510 70,.— 68,75 156,0 154,1 183,5 181,0 124,0 125,2 74,25 72,15 151,2 151,0 49,75 50,.— 288.5 286,5 118,0 119.0 146.0 146,7 136,0 134,7 189,5 189,0 175,2 176.0 2970 284,5 1220 1230 71.50 69.80 198,0 196,5 123,2 124,0 31,35 30, — enn r — Boye — Die Höhen der Bergſtraße tauchen aus den leichten Frühnebeln auf und wachſen uns bei dem flotten Tempo des Wagens raſch entgegen. Im alten Städtchen Bensheim klappern die Rolläden in die Höhe. Die Herren Ladenbeſitzer nehmen erſt mal einen Mund voll friſche, kühle Morgenluft in der Tür. Schulkinder trollen ſich ihrem täglichen Ziel zu. Ach, ſeht nur ihre Finger: Vom ſchönſten Braun bis ins tiefſte, unverwüſtliche Schwarz! Man braucht nicht zu fragen, wohin ſie heute zehntauſend⸗ mal lieber gingen als zur Schule. Ihr armen Stadt⸗ kinder, was wißt ihr von der Seligkeit, an den ſon⸗ nigen Hängen in die himmelhohen Nußbäume mit ſicherem Wurf hineinzupfeffern, daß es nur ſo herunterpraſſelt! Die Hoſentaſchen werden praller und immer praller und die Finger ſchwärzer und ſchwärzer. Und wie wunderbar feſt ſitzt dieſes Schwarz! Unter dieſen„ſchwarzen“ aber ſehr freundlichen Jugenderinnerungen ſind wir längſt ins Schön⸗ berger Tal eingebogen. Frau Sonne macht nicht viel Federleſens mit den wallenden Nebelgeſellen, die ſich da in ſichtbarer Verlegenheit an den Tal⸗ wänden entlangſchleichen, ſie frißt ſie ſamt und ſon⸗ ders auf. Tapfer zieht der Wagen dahin, nimmt Kurve um Kurve. Jetzt taucht hoch oben das alte, aber noch immer ſchmucke Schönberger Schloß auf. Stolz recken ſich ſeine getreppten Giebel und ſpitzen Türme über die alten Bäume ſeines träumeriſchen Parkes, während tief unten im ſchluchtartigen Tal die Häuschen der Dörfler ſich eng aneinander drängen. Später wird das erlen⸗ beſtandene, grüne Wieſental der Lauter breiter, und nach Wilmshauſen und Elmshauſen Die Lage des Luftkurortes iſt großartig. In weitem, A 2 wir flott in das stattliche Reichen bach ein. tſttolzem Bogen legen ſich ſchöngeformte Berge, die zu 0 1 des Odenwaldes gehören, um den Tal⸗ eſſel. Weit hinauf reichen grüne Matten bis zu den dunklen Forſten, aus denen mächtige Felsgruppen, Hohenſtein und Borſtein, aufragen. Hinter Reichenbach kommen ſtarke Steigungen und ſcharfe Kurven. Tief unten im Wieſengrunde lugen die ſchwarzweißen Fach⸗ werkhäuschen des Dörfſchens Lautern aus dem bunten Herbſtlaub der Obſtbäume heraus, bis das Tal ſo eng wird, daß gerade noch Bach und Land⸗ ſtraße Platz finden. Mit Gadernheim erreichen wir ein Hochtal, das große landͤſchaftliche Reize hat. Wie aus der Spielzeugſchachtel geſchüttet liegen bunte Häuſer zwiſchen ſchlanken Erlen und weit⸗ äſtigen Obſtbäumen weithin durch den Wieſengrund zerſtreut. kircher Höhe mit dem ſtattlichen Kaiſerturm, und noch immer hält die ſtarke Steigung an. Endlich, bei Kolmbach iſt die Paßhöhe erreicht, und nun, da wir aus dem engen Lautertal heraus ſind, entrollt ſich nach Süden zu der Blick auf den weiten Talkeſſel 1 Aber Weſchnitz mit unzähligen, fernblauen Berg⸗ 3 küppen in der Runde. Zahlreiche Seitentäler ſteigen 8 von ihnen herab, in der Mitte aber erhebt ſich ganz .28 allein eine Höhe. Sie trägt die Trümmer der Burg .— Lindenfels und licht ſchimmern vom Hang des Berges die weißen Häuſer des gleichnamigen 29 Städtchens, der„Perle des Odenwaldes“. Wald⸗ 50 ſtücke ſchneiden den Ausblick ab, dann fliegt der Blick —.50 wieder ungehemmt in die herbſtſonnige blauende 9 50 Ferne und wird aufs neue eingefangen in den kühlen 150 Hallen eines prächtigen Hochwaldes. So wiederholt a. ſich das liebe Spiel, und jedesmal rückt das Städtchen 850 näher, bis wir endlich mitten in ſeinen Häuſern 220 ſind. 0 Heute aber iſt unſeres Bleibens hier nicht. Die 25,0 Ferne lockt, und hinab geht es, Kurve um Kurve, * bald links, bald rechts um die Rieſenſtämme der Edelkaſtanien herum. Das Gumpener Kreud, 115 der Sattel zwiſchen Weſchnitz⸗ und Gerſprenztal, 5 bleibt hinter uns, und leicht abwärts fahren wir den ——— reichen Dörfern des Gumpener Tales entgegen. — Reichelsheim, der„treue, ſchnapsbrennende 2 Ort!“(Kenner beziehen heute noch ihr„Quetſche⸗ 6685 ſchnäpsche“ dorther.) In ſeinem Rücken der behäbig 2. breit dahingelagerte Reichenberg. Der Markt⸗ 5 flecken— man muß das Ding ja immer ſchön beim 8 Namen nennen— freut uns ob ſeiner ſchönen, brei⸗ 5— V und geraden Ortsdurchfahrt. Ein Weilchen be⸗ 75 a 1 uns dampfend und fauchend das„Odenwälder — teschen,“ dann aber folgen wir nach Süden ab⸗ biegend einem Sträßlein, das uns bald hoch an der 0 Wanb, bald tief im Grunde des lieblichen Oſter⸗ .25 ner Tales nun wieder langſam zu einer Waſſer⸗ 92 ſcheide führen ſoll. Die Luft iſt einzig gut, herb, aber 950 doch ſonnigmild, der würzige Duft des„Ohmet und 123 der köſtliche Waldodem, der von den Höhen ſtrömt, 94.5 bleiben unvergeßlich. Die Landſchaft iſt maleriſch. 1 Am Eingang des Tales haben ſich die ſauberen, aber .50 kleinen Häuschen der Handwerker, Händler und Gie⸗ 9 werbfleißigen zu einem Dörfchen dicht zuſammen⸗ 950 gedrängt, ſie ſind ja auch aufeinander angewieſen. 850 Im Hintergrund des Doppeltales aber ent⸗ 5 faltet ſich ein ganz charakteriſtiſches und ſehr 510 ſehenswertes Siedlungsbild. 511 Weit verſtreut über die üppigen Wieſengründe lie⸗ 10 gen die zahlreichen Höfe der größeren Bauern, nicht 5 ſo akurat und zweckmäßig von moderner Oekonomie 5100 protzend wie die Gumpener Höfe, ſondern von hohem, .— romantiſchem Reiz. Meiſt krönen ſie eine kleine An⸗ 65 höhe und haben in der geſchloſſenen Anordnung von 85 Torbau, Gebäuden und Mauer, überragt von eiten 457 Linden, Eichen oder Nußbäumen etwas burgenähn⸗ c eee,. .5. Später nimmt uns der Wald auf. Das S, 20 9 lein macht die tollſten Biegungen und sprunghafte 56.5 Anſtiege, für den Wanderer eine Kurzweil, für den Autofahrer heißts aufpaſſen. Eh wirs uns verſehen, nd wir auf der Wegſcheide, der Waſſerſcheide . 8 8 und Weſchnitztal, zwiſchen Mümling⸗ Gerſprenz⸗ 2 Ganz nahe ſind wir jetzt der Neun⸗ Dem letzteren fliegen wir nun auf der wunderſchön breiten Waldſtraße zu. Während vor wenigen Jahren noch eine„gemütliche“ Poſtkutſche, die im Sommer wie im Winter vorſorglich ihre Schlitten⸗ kufen(!) mitführte, auf ihr dahinzuckelte, iſt ſie heute die wichtigſte Autoſtraße, die den vorderen Odenwald mit dem oberen Mümlingtal verbindet. Bald grüßen die roten Dächer von Weſchmitz freundlich aus dem Grün der Obſtbäume, dann öffnet ſich das Blickfeld, und wir ſtehen vor einem der ſchönſten Ausblicke des Odenwaldes. Schnell wird geſtoppt und ausgeſtiegen, und während die freundliche Wirtin köſtliche Milch, goldgelbe Butter und einen halben Laib Bauernbrot aufträgt, haben wir Muße, das entzückende Bild zu genießen: Im Vordergrund ein Reichenbach i. 0. lichter Grasgarten. Zwei Jäger machen die Staf⸗ fage, ſie halten Ausſchau nach Wildtauben. Von links und rechts ſtoßen Höhenzüge vor. In ihrer Mitte zunächſt ein ſaftiggrünes Wieſental. Am halben Hang herauf zieht ſich das weiße Straßenband. Links zwiſchen Stoppelfeldern an der Talwand ein Acker, auf dem ein Bauer mit ſeinem niedlich erſcheinenden Geſpann in tiefem Frieden Furche um Furche zieht. Auf den Höhen beiderſeits der luſtige, viel⸗ gemiſchte Wald, der eben leiſe ſich zu färben anhebt. Weit draußen aber auf dem Kamm der letzten, lich⸗ ten Höhenwelle erſcheint wieder das zierliche Linden⸗ fels. Ungern trennen wir uns nach ausgiebiger Raſt von dem ſchönen Fleckchen Erde und gleiten nun in weitem Bogen in den grünen Traum der Leberbach hinunter. In dieſem Waldwieſentäl⸗ chen ſind alle Schattierungen des Grün vertreten, vom ſonnigſten, goldgrünen Geflirre an Birken und Buchen bis zum kühlen Blaugrün in der Stille der Waldſchatten. Nur zu bald mündet das reizende Tälchen in den weiten Fürther Talkeſſel. An der Roſenhöhe vorbei führt uns die breite ſchöne Straße in den ſauberen Ort hinein. Auch hier iſt die Ortsdurchfahrt wieder breit und gerade. Von Fürth sab wird das Tal einförmiger, deshalb ver⸗ laſſen wir es bei Lörzenbach und beginnen mit der Staatsſtraße nach Mitlechtern von neuem den Aufſtieg. Wiederum folgen auf die erſten Acker⸗ breiten bald friſchgrüne Wieſen, auf denen muntere Geißlein ſich vor der langen winterlichen Stallhaft übermütig austoben. Bei Mitlechtern treten die ſchönbewaldeten Talwände näher. Die Steigung wird ſtärker und noch einmal offenbart die Weiterfahrt die ganze male⸗ riſche Schönheit des heimatlichen Gebirges bei dem Dörfchen Walderlen bach. Schon der Name klingt ſo naturfroh! Man muß das im üp⸗ pigen Grün des kleinen Talkeſſels verſteckte Dörf⸗ chen im Zauber des mittägigen Gegenlichtes geſehen haben! Dann wird die Straße wieder einſamer, in wei⸗ tem Bogen begleitet ſie noch ein Weilchen das klare Wäſſerchen durch grüne Matten, nimmt aber ſchließ⸗ lich mit einer entſchiedenen Wendung Abſchied von ihm, um auf dem kürzeſten Wege den Sattel zu er⸗ klimmen, der uns hinüber ins Kirſchhäuſer Tal und weiter nach Heppenheim führen ſoll. Langſam, um noch möglichſt viel ſpätſommerliche Luft zu trinken und das Auge zu laben an der wei⸗ ten Sicht bis hinein in die blauende Ebene, gleiten wir zu Tal. Die Straße iſt gut, wenn auch ſchmal, und nur die ſehr enge Einfahrt nach Heppen⸗ heim der Kreisſtadt unwürdig. So rundet ſich eine Fahrt, die in reicher Fülle des Schönen und Reizvollen bietet, was man als Heimat⸗ und Naturfreund ſich nur immer wünſchen mag. i Richard Mager. Neiſe im Herbft Vorzüge der Nachſaiſon: Mehr Beſchaulichkeit in den Kurorten— Mildes Klima— Geringere Koſten Der Herbſt ſcheint in dieſem Jahre verhältnis⸗ mäßig früh ſein Regiment anzutreten. Schon tragen Feld und Wald ſpätſommerlichen, faſt herbſtlich bunten Charakter. In der Rheinpfalz kommen 1 die erſten friſchen, ſüßen Trauben— die gortugieſer— auf den Markt. Auch die weißen Trauben reifen ſchnell unter den warmen Strahlen der Spätſommerſonne. Wenn nicht noch Wetter⸗ rückſchläge eintreten, wird es eine gute Leſe im September und Oktober geben. Wer erſt jetzt ſeine Ferienreiſe antreten kann, dem bringt die Nachſaiſon manchen Vorteil. Die Zahl der Kurgäſte und Erholungsſuchenden iſt klei⸗ ner geworden, Hotels und Penſionen haben nicht ihre ſchönſten Zimmer ſchon vergeben. Der einzelne Gaſt kann individueller behandelt werden als in den Wochen des großen Anſturms von Ferienreiſenden, man hat Zeit und Muße für ſeine perſönlichſten Wünſche. Und zu der größeren Be⸗ ſchaulichkeit in den Kurorten und dem geringeren Andrang auf den Verkehrsmitteln kommt als beſon⸗ ders großer Vorzug der Nachſaiſon⸗Reiſe der Segen des herbſtlichen Klimas. Namentlich in den deutſchen Mittelgebirgen tritt das deutlich in die Er⸗ scheinung. In Südweſtdeutſchland ſind wiſſenſchaft⸗ liche Unterſuchungen über die klimatiſchen Verhält⸗ niſſe im Herbſt angeſtellt worden. Dabei ergaben ſich weſentliche Vorzüge des Herbſtklimas gegenüber Frühling und Sommer. Im Schwarzwald liegen z. B. die Herbſttemperaturen weſentlich höher als im Frühling, weil die höheren Luftſchichten die während der Sommermonate aufgeſpeicherten Wärmemengen nur allmählich wieder abgeben. Prof. Dr. Pepp⸗ ler hat hier feſtgeſtellt daß in der Rheinebene die Mitteltemperatur der Monate September, Oktober und November noch etwa 10 Grad Celſius beträgt, d. h. alſo ungefähr die mittlere Jahrestemperatur. Sehr günſtig wirkt ſich hier auch die geringe Tem⸗ peraturabnahme mit der zunehmenden Höhe auf die Klimageſtaltung im Spätſommer und Herbſt aus. Aeußerſt annehmlich für den Fertenreiſenden der Nachſaiſon iſt der Umſtand, daß faſt überall vom 1. September ab ermäßigte Preiſe für Zim⸗ mer, Verpflegung und Kurkoſten zu ben Meer Frembenverkehs im Spiegel des Fahrkartenumſatzes Die Entwicklung des Reiſeverkehrs vom Aus⸗ lande nach Deutſchland und von Deutſchland nach dem Auslande ſpiegelt ſich vor allem wieder in der Zahl der verkauften Eiſenbahn⸗Fahrausweiſe. Wie die ſoeben abgeſchloſſene Statſtik der im erſten Halbjahr 1930 in den deutſchen und ausländi⸗ ſchen Reiſebüros verkauften Fahrausweiſe ergibt, iſt der Umſatz der MER⸗Fahrſcheinhefte gegenüber der entſprechenden Zeit des Vorjahres vom Auslande nach Deutſchland mehr als doppelt ſo ſt ar k geſtiegen wie der Umſatz von Deutſchland nach 7 dem Ausland. Die Reiſebüros im Auslande bezw. auf den großen Ueberſee⸗Dampfern haben nämlich in den erſten 6 Monaten 1930 um 10,8 v. H. mehr Umſätze an Fahrſcheinen nach Deutſchland gegenüber 1929 erzielt, während in den Vertretungen des Mit⸗ teleuropäiſchen Reiſebüros im Inland die Umſätze an Fahrſcheinheften nach dem Auslande nur um knapp 5 v. H. geſtiegen ſind. Zur richtigen Wertung dieſer prozentualen Steigerungen muß feſtgeſtellt werden, daß auch die abſoluten Umſatzzahlen für Reiſen vom Auslande nach Deutſchland mehr als doppelt ſo groß wie die für Reiſen von Deutſchland nach dem Auslande geweſen ſind, d. h. die Geſamtumſatzzahl der vom Auslande nach Deutſchland verkauften Fahrſcheine in Reichs⸗ mark war um 125 v. H. höher als die entſprechende Umſatzzahl für Reiſen nach dem Auslande. Wenn hierbei auch nicht die an den Fahrkarten⸗ ſchaltern der Bahnhöfe verkauften Fahrkarten berück⸗ ſichtigt ſind, da der Auslandsreiſende gewohnt iſt ſei⸗ nen Fahrausweis im Reiſebüro zu kaufen, ſo darf doch aus der Reiſebüro⸗Statiſtik einwandfrei der Schluß gezogen werden, daß das Jahr 1930 Deutſch⸗ land eine ſehr erhebliche Zunahme des Ausländerverkehrs gebracht hat. ein Ergeb⸗ nis, das nicht zuletzt auf die zielbewußte, von den ausländiſchen Reiſebüros verſtändnisvoll unter⸗ ſtützte Deutſchlandwerbung zurückzuführen iſt. Verkehrsnackerickzten Das neue Motorſchiff„Monte Pascoal“ der Hamburg⸗Suüd Das Schiff, das am 17. September auf der Werft von Blohm n. Voß in Hamburg vom Stapel lief, trägt den Namen des 586 Meter hohen Berges auf dem 17. Breite⸗ grad, den der Entdecker Braſiliens, Pedro Alvarez Cabral, am 22. April 1500 als erſtes Landmerkmal in Sicht bekam. Die Dimenſionen des neuen Schiffes ſind folgende: Größe rund 14000 Bruttoregiſtertonnen= 40 000 Kubikmeter, Länge 160 Meter, Breite 20 Meter, Höhe von der Waſſerlinie bis zum Bootsdeck 13 Meter und bis zum Flaggenknopf 46 Meter, Tragfähigkeit bei 9 Meter Tief⸗ gang 11000 Tonnen je 20 Zentner, Waſſerverdängung 21.800 Tonnen. Vier Hauptmotoren entwickeln 8600 ind. PS. und ermöglichen eine Stundengeſchwindigkeit von 14% Seemeilen- 26 Kilometer. Als wichtigen Fortſchritt bekommt der Neubau fließendes warmes und kaltes Waſſer in allen Kabinen. Auf dem Bootsbdeck ſind 66 luftige zwei⸗ und vierbettige Kabinen eingerichtet, von denen die inneren mit Oberlicht verſehen ſind. Im vorderen Teil dieſes Kahbinenhauſes befindet ſich ein geräumiges Leſe⸗ und Schreibzimmer auf dem darunterliegenden Promenadendeck die bedeutend vergrößerte Geſellſchaftshalle und der gemüt⸗ liche Rauchſalon, beide mit Ausſchank verſehen und durch je einen Schreib⸗ und Leſeraum an Backbord und Steuer⸗ bord mit Bibliothek miteinander verbunden. Der hintere der beiden, für je etwa 400 Perſonen ein⸗ gerichteten eiſeſäle beſitzt eine große Parkett⸗Tanzfläche für beſonde Feſtlichkeiten. Die Badeeinrichtungen ſind gegenüber den älteren Schiffen weſentlich vermehrt worden. Am 30. Januar wird.⸗S.„Monte Pascoal“ ſeine Jungfernreiſe nach Südamerika antreten. Im November läuft das Schweſterſchiff„Monte Roſa“ auf der gleichen Werft vom Stapel und ſoll Ende März in die Vergnügungsfahrten nach dem Mittelmeer eingeſtellt wer⸗ den. Beide Schiffe bedeuten einen wertvollen Zuwachs für die Flotte der Hamburg⸗Süd und werden abwechſelnd in den regelmäßigen Liniendienſt nach Südamerika und den Touriſtenfahrten nach Norwegen und den Mittelmeer⸗ ländern Verwendung finden. 5 bach. und weckt Liebe zu den Tieren. Wandervorschläge Tageswanderung Neckargemünd, Bockfelſen, Tillyſtein, Dilsbergerhof, Bindersbacherhof, Lobenfeld, Kloſterlobenfeld, Mönch⸗ N zell, Meckesheim Wanderkarte Nr. 19, Neckargemünd oder Weinheim .50 /, Anſchlußkarte Meckesheim⸗Neckargemünd 40 Pfg. Hauptbahnhof ab:.86,.50,.34,.52, Neckargemünd an:.13, 7,40,.21,.44 Uhr. Vom Bahnhof, mit der Nebenlinie 67, gelbes R öſtlich durch die Stadt und das obere Tor, Karlstor. Ueber einen Tunnel und links über Wieſen, auf zum Wald. Auf Zick⸗ zackpfab bequem aufwärts zum Bockfelſen, Ausſichtswarte mit Sprüchen ernſten und heiteren Inhalts, St. Schöner Ausblick ins Neckartal von Neckarſteinach bis Neckargemünd. Von da Wanderung ohne Wegzeichen bis Meckesheim. Rechts von der Ausſichtswarte auf Pfad etwa 50 Meter hinauf zum nächſten Parallelweg. Richtung öſt⸗ lich. In einſamen Wald ſchöne Höhenwanderung mit prächtiger Ausſicht auf die Neckarſteinacher Burgen und Ruinen, auf Rainbach, ſowie Dilsberg. Zum Dilly⸗ ſtein rechts 20 Minuten. Im 30jährigen Krieg beſchoß Tilly vergebens die Feſte Dilsberg. Auf dem Weg bleiben, der ſich bald nach Süden wendet und bald langſam abwärts zieht. Schöner Buchen⸗ wald. Nach etwa 7 St. rechts ab zum Dils berger⸗ hoffeld. Rechts über ein Wieſental und den Herrenbach. An dieſem hin nach Dilsbergerhof, etwa 11 St. e felſen. Direkt ſüdlich durch den Hof auf der Straße flach Langenzell in den Wald. Der Wald iſt etwa 200 Meter breit. Am anderen Ende ſchöner Blick auf Schloß und Hofgut Langenzell. Etwa 100 Meter zurück bis von links ein Hohlweg auf die Straße ſtößt. Hier rechts öſtlich auf Pfad die Böſchung auf. Links Tannenwald und rechts Ge⸗ markungsſteine. In öſtlicher Richtung auf Pfad durch ſchönen Buchenwald. Nach ungefähr 20 Minuten über die Hauptlinie 20, gelber Rhombus. Jetzt etwas abwärts und aus dem Wald. Südlich am Waldrand entlang. Links Wieſen mit der Quelle des Bidderbachs. Ueber das Waſſer zum Biedersbacherhof, 4 St. Rechts unten der Klingeltalerhof. Ueber Wieſen, rechts ein kleiner See, links im Feld auf zur Straße Langenzell—Waldwimmers⸗ Dieſe querend und ab nach Lobenfeld, 20 Min. Südlich durch den Ort nach Kloſter⸗Lobenfeld, 10 Min. Das von Biſchof Burkhard II. von Worms 1133 geſtiftete Frauenkloſter wurde nach der Reformation aufgehoben. Die umfangreichen Gebäulichkeiten ſind dann nach und nach zerfallen. Der im 13. Jahrhundert erbaute Chor dient als evangel. Kirche. Südweſtlich durch den Weiler. Auf ſchöner Straße kaum merklich abwärts. Links der Lobach und ein ſchönes Wieſental, nach 14 St. Mönchzell. In gleicher Richtung durch den ſauberen Ort und das Tal weiler ab. Rechts eine Kalkbrennerei und ein Stück Wald. Nach Meckesheim 40 Minuten. Meckesheim ab: 19.31 20.241, 20.40; Mannheim an: 20.32, 21.37, 21.55 Uhr. F. Sch. — TLiloralur Neue Limpert⸗Kalender Der Verlag Wilhelm Limpert Dresden⸗A 1 hat auch in dieſem Jahre wieder eine Anzahl Werbe⸗Ahreiß⸗ kalender herausgegeben, die ſich ſchon durch die äußere Aufmachung auszeichnen.„Deutſcher Wander⸗ Kalender 1931.“ Wanderfreude heißt das Zauber⸗ wort, bald ſommerſonnenſelig zitternd, bald brauſend wie Bergſturm. Und dleſer Freude am Wandern bei jung und alt will der Deutſche Wander⸗Kalender dienen. Er will ſte wecken und nähren mit herrlichen Bildern von deut⸗ ſcher Landͤſchaft, von blühenden Auen und ſtillen Winkeln. Er will unſere Jugend im Geiſte hinführen zu den vielen prächtigen Wanderheimen und Jugendherbergen in allen Gauen unſeres Vaterlandes und deutſcher Gebiete in fremden Landen. Auch gute Ratſchläge gibt er ihr, Dich⸗ terworte ruft er ihr zu, und fröhlichen Lautengeſang läßt er erklingen mit allerlei Liedlein. Und ſo will er mit⸗ helfen an der Erneuerung und inneren Vertiefung unſeres Volkes. „Das ſchöne Deutſchlan d, nennt ſich ein wei⸗ terer Wochenabreißkalender. Er bringt eine feinſinnige Auswahl von 58 lebenswahren Natu rauf ua hmen, die unſer Vaterland in ſeiner Schönheit zeigen: wunder⸗ volle Städtebilder, weihevolle Kirchen, ragende Burgen, lauſchige Kleinſtadtwinkel, blühende Auen, hehre Kunſt⸗ ſtätten, bis zum neuzeitlichen Monumentalbau. Jedes Blatt nimmt den Beſchauer durch ſeine Feinheit und Eigenart ſo gefangen, daß er ſich nicht von ihm trennen mag. Der erklärende Text beleuchtet in bunter Vielſei⸗ tigkeit anſchaulich und anregend das Charakteriſtiſche von Land und Leuten. Dem Kalender iſt eine Überſichtliche Kartenſkizze beigegeben, die den Kalenderbeſitzer im Geiſte durch das ſchöne Deutſchland führt. Der„Deutſche Kinder⸗ Bildkalender“ ſchließt ſich der Reihe würdig an.„Kinderaugen“ köunte man die⸗ ſen lieben Kinder⸗Bildkalender überſchreiben, der zum er⸗ ſten Male im deutſchen Hauſe Einlaß begehrt. Aber auch „Sonnenſchein“,„Blühendes Leben“,„Mutterglück“, wären rechte Titel für dieſen Freudenſpender im grauen Alltag des Jahreslaufes. Freude ſtrahlt dem Beſchauer aus allen Blättern entgegen, in urſprünglicher Sorgloſigkeit und unbewußter Reinheit, wie ſie eben nur den erſten Kinder⸗ jahren eigen ſein kaun. Sämtliche Bildchen ſind dem Leben abgelauſcht und gerade durch dieſe Lebenswahrheit ſo über⸗ zeugend und entzückend. Und wo ſoll dieſes reiche Kinder⸗ glück Widerhall finden? Aus dieſem Kalendet ſtrahlt 117 und Menſchenglück. Möchten ſich ihm alle Herzen ffnen. Der„Deutſche Jugend ⸗ Bildkalender 1931“ iſt ein herrliches Bildwerk mit Tier⸗ und Pflanzen⸗ bildern. Ein wertvolles, inhaltreiches und belehrendes Geſchenkwerk für die reifere Jugend, ausgezeichnet geeig⸗ net für den Anſchauungsunterricht in den Schulen. Dle Rückſeiten enthalten ausgewählte kurze Tierfabeln und an⸗ regende Erzählungen. Das farbenprächtige Titelbild des Kunſtmalers Schmidthild iſt ein Kunſtblatt für ſich und veranlaßt den Beſchouer ſofort zum Weiterblättern. „Deutſcher Tierſchutz⸗ Bildkalender 1931“ Der neue Jahrgang hat ſowohl in der Bildausſtattung als auch im textlichen Teil ſeinen Vorgänger vielſeitig über⸗ boten. Ein herrlicher Wochenabreißkalender, den mon gern in die Hand nimmt, der wirklich jedem Tierfreund, Tier⸗ liebhaber und Tierſchützer und ganz beſonders unſerer Ju⸗ gend ein lieber Jahresbegleiter ſein kann. Das auser⸗ leſene ſchöne Bildmaterial mit inhaltreichen textlichen Ab⸗ handlungen auf den Rückſeiten ſpricht zum Herzen aller Er verbreitet Verſtändnis für die Eigenart der verſchiedenen Tiere und gibt An⸗ regung zu deren Inſchutznahme. Jedem der aufgeführten Kalender iſt ein geſetzlich ge⸗ ſchützter Tagesanzeiger aus Metall— eine Neuerung— beigefügt, der es ermöglicht, die Kalender auch als Toges⸗ kalender zu benutzen. —* r — Verantwortlich: Willy Müller. 8. Seite) Nummer 446 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Viele wichtige Fragen hat die Wiſſenſchaft gelöſt And dadurch das menſchliche Bewußtſein bereichert, aber noch größer iſt die Zahl der Probleme, die der Aufklärung harren., Das Leben mit ſeiner Farben⸗ und Geſtaltenfülle, die mannigfachen Erſcheinungen im Leben von Tier und Pflanze ſind wie mit einem Vorhang verſehen, hinter dem ſich noch ungezählte Rätſel verbergen. Hinzu kommt noch die menſchliche Vorliebe, dem Unbekannten und Ungelöſten aus freier Phantaſie noch weitere Myſterien anzudichten und ſo vollends das Gefühl zu ſtärken wie wenig wir wüßten. Es gibt einige geradezu klaſſiſche Fragen, die ſeit alters her den menſchlichen Geiſt zum Nachdenken *— W— ä . f Zwei Jahrtauſende blieb das„Hal-Rätſel“ ungelöſt. Erſt in jüngſter Zeit gelang es feſtzuſtellen, daß die Aale nur an der Küſte von Florida laichen, um dann dort zu ſterben. Die einjährigen Jungaale treten(in der Larvenform) den Heimweg durch den Ozean an und ſtetgen ein Jahr ſpäter als 75 Millimeter lange Glasaale(B) unſere Ströme wieder hinauf. anſpornen und die intereſſant genug ſind, um ſie nun unter der Lupe moderner Wiſſenſchaft zu unter⸗ ſuchen, damit wir ſehen, ob wir„dahinter“ gekommen ſind. So wußten alte Schriftſteller zu berichten, daß beſtimmte Tiere, vor allem Fiſche und Fröſche, unter völligem Luftabſchluß, etwa eingemauert oder eingefroren, zu leben vermögen. Nun be⸗ wies unlängſt ein deutſcher Forſcher, daß auch die Fröſche ohne Sauerſtoff nicht leben können, darüber hinaus aber auch ſo kälteempfindlich ſind, wie es ihrem hochentwickelten Körper entſpricht. Daß Fiſche, über Winter eingefroren, am Leben bleiben, iſt vol⸗ lends eine Täuſchung; ſie leben nur munter unter dem Eis, in einem Waſſer, das weit wärmer iſt als 0 Grad. Die„Unſterblichkeit der Maikäfer“ war dagegen ſtets mehr eine Redensart als eine wiſſenſchaftliche Frage, dennoch gelang es, experi⸗ mentell nachzuweiſen, daß es möglich iſt, nicht nur einzellige Lebeweſen, ſondern auch Zellen und Ge⸗ webe, die dem Körper eines Tieres oder Tier⸗ embryos entnommen worden ſind, äußerſt(theore⸗ tiſch ſogar beliebig) lange am Leben zu erhalten. Im Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtitut für Biologie in Berlin⸗ Dahlem ſind ſolche„unſterblichen“ Einzeller und im Glas wachſende Gewebe zu ſehen. Das Rätſel des Aals kannte ſchon der Vater der Wiſſenſchaft vom Leben, der große Philo⸗ ſoph und Gelehrte des alten Griechenland, Ariſtote⸗ les. Schon er fragte, woher kommen unſere Aale, deren junge Brut wir nicht kennen, jene ſonderbarca Tiere, halb Fiſche, halb Schlangen, die niemals Eier im Leibe haben? Ueber zwei Jahrtauſende blieb dieſe Frage unbeantwortet. Heute wiſſen wir, wel⸗ chen abenteuerlichen Weg unſere Flußaale wandernd zurücklegen müſſen, um ſich zu vermehren. Vor wenigen Jahren erſt hat ein Däne unter ungeh⸗uren Schwierigkeiten mit Hilfe beſonderer„Aal⸗ forſchungsſchiffe“, von denen eins 1913 an einem Fel⸗ ſen in der Nähe von St. Thomas(Weſtindien) zer⸗ ſchellt iſt— nachzuweiſen vermocht, daß im Herbſt die geſchlechtsreif gewordenen Aale aus unſeren Flüſſen in die Nordſee und dann über den Ozean wandern. Sie geſtalten ſich zu Tiefſeebewohnern um, bekommen ſpitze Köpfe, große Augen; ihre Verdau⸗ ungsapparate werden kleiner, die Geſchlechtsorgane größer. Das Ziel ihrer Wanderſchaft eſt nordöſtlich und nördlich der Antillen, in der Gegend der Sar⸗ gaſſoſee öſtlich von Florida, gelegen; ſie erreichen es im Frühjahr und laichen da in der Tiefe des Ozeans, um dann zugrunde zu gehen. Kein Aal, der jene Hochzeitsgewäſſer einmal erreicht hat, iſt zurück⸗ gekehrt. Den Eiern entſchlüpfen im Sommer die Aallarven, die nach dem Oſten zurückkehren. Ein Jahr ſpäter erreichen ſie auf dem Wege nach Europa die Mitte des Atlantiks, im dritten Sommer ge⸗ langen ſie in die Nähe des Kontinents und beginnen ſich nun vom Larvenſtadium zum Glasgal umzuwan⸗ deln. Es ſind dies dann die etwa 75 Millimeter langen kleinen Fiſche, bei uns auch Aalbrut, bei den Engländern Alvers, bei den Franzoſen Monts genannt, die im Frühjahr an der Meeresküſte erſchei⸗ nen und die Flüſſe hinaufſtetgen. Sieht man ſo ein ſchlankes, unſcheinbares Tierchen, ſo glaubt man kaum, daß es bereits den Rieſenweg von mehr als 5000 Kilometern zurückgelegt hat. Aber auch weiter⸗ hin bewähren ſich die Jungaale als tüchtige Schwim⸗ mer. Es gibt Aale— beſonders die Weibchen ſind ſehr wanderluſtig— die(in der Schweiz) bis zu den Oberläufen von Flüſſen in über 1000 Meter hinauf⸗ „klettern“. Die Männchen begnügen ſich mit dem Brackwaſſer oder den Unterläufen der Flüſſe; ſie werden ſchneller geſchlechtsreif als die Weibchen, die oft lange Jahre(nicht ſelten zwantig Jahre) bei uns verbleiben, um dann den Ozean zu überqueren. Warum dieſe Wanderung ſtattfindet, läßt ſich noch nicht beantworten. 15 Iſt ſo das uralte Problem, wie ſich der Flußaal vermehrt, woher er kommt und wohin er geht, wenig⸗ ſtens äußerlich geklärt, ſo läßt ſich eine, wenn auch jüngere, dennoch genug alte Frage, woſterben die Elefanten? nicht einmal in dieſem Sinne beant⸗ worten. Schon die indiſche Sage kennt mythiſche Sterbeplätze der Elefanten. Als dann Elefantenjäger zur ſchauerlichen Ausrottung dieſes edlen Wildes auszogen, um des Elfenbeins habhaft zu werden, mußten ſie die Bobachtung machen, daß man nie⸗ mals auf tote Elefanten ſtößt. Der berühmteſte Ele⸗ fantenjäger, der mehrere Jahrzehnte hindurch ele⸗ fantenreiche Reviere durchpirſchte, ſtieß nur zweimal auf Elefantenkadaver, Reſte von Tieren, denen ein Unfall zugeſtoßen war. Natürlichen Todes geſtorbene Tiere fand er dagegen nie. Unter den Elefanten⸗ jägern geht daher die Mär von ungeheuer großen Elefantenfriedhöfen um, die natürlich unbeſchreiblich wertvolle Mengen Elfenbeins bergen ſollen. Elfen⸗ bein iſt heute mehr als zehnmal wertvoller als Sil⸗ ber. Noch 1925 hieß es, der Herzog von Orleans wäre an der Spitze einer Expedition unterwegs, um einen Elefantenfriedhof, zu dem ihm Eingeborene Fingerzeige gegeben hätten und der Millionen von Dollar wert ſei, zu entdecken. Tatſächlich liegt aus mannigfachen Gründen die Anſicht nahe, daß die Elefanten geheime Sterbeplätze haben. Die Eingeborenen behaupten dies hartnäckig, und, wie geſagt, man findet ſo gut wie niemals tote Elefanten. Während der Behauptung der Eingebore⸗ nen, die Elefanten begrüben die Leichen toter Art⸗ genoſſen, wohl wenig Glauben zu ſchenken ſein wird, bleibt es durchaus möglich, daß die Elefanten „Sterbeplätze“ aufſuchen. Im Somaliland, in einem tiefen Tale, das allſeitig von faſt undurchdringlichem Urwald umgeben iſt, ſoll ein Gebiet ſein, das von afrikaniſchen Elefanten zum Sterben aufgeſucht wird und in Adams Peakros, in gleichfalls ſchwer zugäng⸗ licher Gegend, ſollen für indiſche Elefanten Sterbe⸗ plätze vorhanden ſein. Uebrigens ſollen, ähnlich den Elefanten, verſchiedene Robbenarten Südamerikas und der Südpolargegend beſtimmte Orte zum Ster⸗ hen aufſuchen. Dieſe Tiere wären ähnlich den Ele⸗ zen befähigt, ſelbſt in ſchwerkrankem Zuſtande große Strecken zurückzulegen. Wird, was die Sterbe⸗ plätze betrifft, eine ſonderbare Erſcheinung, das Feh⸗ len von Tierleichen, mit einer noch ſonderbareren Annahme, die Tiere ſuchten abgelegene und bisher unauffindbare Gefilde ihres Sterbens auf, erklärt, ſo ſoll jetzt auf eine höchſt rätſelhafte, aber erwieſene Tatſache hingewieſen werden. Es iſt dies das Pa⸗ lolo⸗Schwärmen, das Auftauchen der Eier be⸗ herbergenden Hinterkörper des Palolo⸗Wurms im Samoaarchipel. Mit ungeheurer Genauigkeit tauchen dieſe der Fortpflanzung dienenden Wurmteile zu gewiſſen Zeiten des Jahres auf, am Tage des letzten Mondbviertels im Oktober und November. Das Meer 7. 75 . A,, e, eee 8* ee— N 5 ee e Zu den größten Wundern der Tierwelt gehört die Art, in der Heuſchrecken im Knäuel Flüſſe überqueren. wimmelt nur ſo von Palolowürmern, die Eingebore⸗ nen fiſchen ſie zu Tauſenden und aber Tauſenden oder beſſer geſagt, ſchöpfen ſie mit großen Gefäßen aus dem Waſſer. Auch ſüdweſtlich von Florida tritt, ganz ähnlich dem Palolowurm, ein Ringelwurm auf. f Dieſer richtet ſich auch nach dem Monde, nur nicht in den Herbſtmonaten wie der Palolowurm, ſondern im Juli. Eine gleichfalls noch nicht erklärte Erſcheinung iſt der regelmäßige oder gelegentliche, in beſtimmten Zeitabſtänden ſtattfindende Zuſammenſchluß von Tieren zu Wandergemeinſchaften. Gerade in dieſem Freitag, 26. September 1930 N 1 Sommen haben Millionen und Millionen Wan⸗ derheuſchrecken Paläſtina und Aegypten bedroht. Wie der Name beſagt, ſind„Wanderheuſchrecken“ berufs⸗ mäßige Wanderer. Aber auch große Züge von kleinen Tauſendfüßern haben ſchon große Schaden ange⸗ richtet und, wie einwandfreie Beobachter voneinan⸗ der unabhängig mitteilen konnten, beim Ueberſchrei⸗ ten von Bahngleiſen den Eiſenbahnverkehr unter⸗ bunden. Aehnliches haben auch Anſammlungen von Kohlweißlingsraupen fertiggebracht. Gelegentliche Wanderungen unternehmen die Lemminge, dieſe im Norden heimiſchen mäuſegroßen Nager. Bei ihnen iſt das Zuſammenrotten und Aufbrechen durch Nah⸗ rungsſorgen verurſacht, die Maſſen der Lemminge Wie von einer Maſſenhuſterie ergriffen, ſtürzten ſich die Lemminge zu Hunderttauſenden ins Meer. wälzen ſich ſo lange weiter, bis ſie neuen Nahrungs⸗ raum gefunden haben. Bei Lemmingzügen, die viel von ſich reden machten, ſpielten ſich auch Szenen ab, die von manchen Forſchern nur als„eine Art Ver⸗ rücktheit“, als eine epidemiſche Geiſteskrankheit oder Maſſenhyſterie, um modern zu bleiben, erklärt wer⸗ den konnten. So ſtürzten ſich wiederholt Lemminge in einem unwiderſtehlichen Drang ins Meer und ertranken zu Hunderttauſenden. Der menſchlichen Vernunft, die natürlich in Dingen der Natur, die weit über unſere Vernunft gehen, nicht immer zu⸗ ſtändig iſt, erſcheinen ja die Zuſammenrottungen der Tiere, zumal der wehrloſen, ſinnlos. Setzen ſie ſich doch der Gefahren durch Feinde in viel geſteigerterem Maße aus, als wenn ſie allein oder in kleinen Ge⸗ meinſchaften bleiben. Aber es gibt auch Fälle, die be⸗ weiſen, daß gerade Wandergenoſſenſchaften auch einen klaren Nutzen für die an der Wanderung be⸗ teiligten Tiere bringen können. So wird berichtet, daß eine ungeflügelte ſüdafrikaniſche Heuſchrecken⸗ art, in großen Maſſen marſchierend, auf dem Wege auf ein Gewäſſer ſtieß, das ſie weder durchſchwimmen noch überfliegen konnte. Nun drängten ſich die Tiere, zu großem, dichtem Knäuel zuſammengeballt, ins Waſſer. Die unter Waſſer gedrückten Tiere krochen unentwegt nach oben und drückten andere nach unten und dieſes Tummeln geſchah ſo intenſiv und un⸗ abläſſig, eine Art Kreislauf bildend, daß jedes Tier nur ganz kurze Zeit unter Waſſer blieb und der ganze Heuſchreckenballen ſo gut wie wohlbehalten ans andere Ufer gelangte und weitermarſchieren konnte, Weniger zahlreichen Heuſchrecken hätte das Waſſer ein nicht zu bewältigendes Hindernis geboten. Dr. E. Pap r. Höhen- luftkurort bleneald⸗ Ladd Neabentab⸗ 0 540m .d M. 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Nachdem die Aktivetät einige Lieder zum Vortrag gebracht hatte, wurde ein Spa⸗ ziergang in die nähere Umgebung unternommen, der die Teilnehmer auf ſchönen Waldwegen in luftige Höhen mit prächtigem Rundblick führte. Anſchließend war gemüt⸗ liches Beiſammenſein in ber Gaſtwirtſchaft Röth. Bei Ge⸗ ſang und Tanz im„Engel“ verſtrich die Zeit raſch. Bei der Ankunft in Mannheim konnte jeder die Befriedigung mit nach Hauſe nehmen, einen ſchönen Tag verbracht zu haben. 5. Schleſier⸗Verein Mannheim Ludwigshafen Am vergangenen Samstag begrüßte der 1. Vorſitzende im Cafs Kinzinger⸗Hof(Schlaraffig⸗Saol) ſeine in großer Zahl erſchienenen Mitglieder und Gäſte. Im ge⸗ ſchäftlichen Teil wurde u. a. auch Bericht über den Ober⸗ ſchleſiertag in Breslau, das Wohltätigkeitskonzert und die Minderheitsfrage erſtattet. Die Generalverſammlung wurde auf den 25. Oktober feſtgeſetzt. Der gemütliche Teil wurde mit dem von allen Anweſenden geſungenen Schle⸗ ſierliede eröffnet. Hierauf begrüßte das als Gaſt er⸗ ſchienene Quartett des Poſtbeamten vereins mit dem Sängergruß die Verſammlung. Geſangs vorträge muſikaliſche Vorträge der Hauskapelle uſw. wechſelten miteinander ab. Das Quartett erntete für ſeine vorzüglichen Darbietungen ſehr ſtarken Beifall, ſodaß es ohne einige Zugaben nicht abging. Marine Verein„Der letzte Mann“ Mannheim Am 20. September wurde im Lokal„zum Biton“ am Meßplatz ein neuer Marine⸗Verein unter dem Namen Marine⸗ Verein„Der letzte Mann“, Mann⸗ heim gegründet. Die neue Vereinigung ſteht auf vater⸗ ländiſchem Boden, hält unſere alte Kriegsflagge hoch und hat das Beſtreben, treue Kameradſchaft zu pflegen. Martine⸗ Kameraden, die beitreten wollen, ſind herzlich willkommen. Am Tage der Gründung des neuen Marine⸗Vereins waren ſchon namhafte Stiftungen einiger Gönner und Kameraden zu verzeichnen, ſodaß die finanzielle Frage gelöſt iſt. Von einem Kameraden wurde dem Verein eine neue Kriegs⸗ flagge geſtiftet, die zur Vereinsflagge umgearbeitet werden ſoll. Der gleiche Kamerad ſtiftet auch für die Fah⸗ nendeputation die drei Offiziersſchärpen. Damit wäre die ſchwierige Frage der Beſchaffung der Vereinsfahne gelöſt. Das Vereinslokal iſt„zum Biton“ am Meßplatz. Zielfahrt 5 des Rheiniſchen Automobilelubs Am vergangenen Samstag veranſtaltete der Rhei⸗ niſche Automobilclub eine Zielfahrt nach der welt⸗ bekannten älteſten rheiniſchen Sektkellerei Burgeff u. Co. in Hochheim am Main. Nach einem gut gelungenen Start um halb 2 Uhr langten die Wagen, etwa 30—40 an der Zahl, gegen halb 4, alſo in einer Zeit von durchſchnitt⸗ lich 100 Minuten, wohlbehalten in Hochheim on. Die Teil⸗ nehmer beſichtigten daſelbſt die rieſigen Kellereien der Firmo Burgeff und konnten ſich bei einer daran anſchlie⸗ ßenden Sektprobe von der hohen Qualität der Burgeff⸗ Marken überzeugen. Um 6 Uhr nachmittags fuhren ſämt⸗ liche Wagen zu ihrem Startplatz wieder zurück. Rekofei Die wirtſchaftspolitiſchen Forderungen des Kolonialwaren⸗ und Feinkoſt⸗Einzelhandels Die zu einer Führertagung des Kolonialworen⸗ und Feinkoſt⸗Einzelhondels am 21. September in Schwerin k. M. verſammelten Mitglieder des Großen Ausſchuſſes im Rekofei(Reichsverband Deutſcher Kaufleute des Kolo⸗ nialwaren⸗, Feinkoſt⸗ und Lebensmittel⸗Einzelhondels e. ., Sitz Berlin) haben in einer Entſchließung er⸗ neut den Willen bekundet, alles zu tun, um mitzuhelſen an dem wirtſchaftlichen Wiederouſbau Deutſchlands. Sie haben gleichzeitig als Vorausſetzung für dieſes Ziel die Verwirk⸗ lichung folgender Forderungen bezeichnet: 1. Vereinfachung und Moderniſierung der Verwaltung in Reich, Ländern und Gemeinden. 2. Reform unſerer öffentlichen Sinne ſtrenger Ausgabendroſſelung. des endgültigen Finanzausgleichs. 3. Vereinheitlichung und Vereinſachung der Steuergeſetz⸗ gebung. Rückkehr zu den Grundſätzen der Gerechtigkeit und Leiſtungsfähigkeit. 4. Beſchränkung der wirtſchaftlichen Tätigkeit von Reich, Ländern und Gemeinden auf die öſſentliche Verſorgung mit Kraft und Licht und die allgemeinen Verkehrszwecke. Bis zur Verwirklichung dieſes Zieles Gleichſtellung der Beſteuerung der öffentlichen Betriebe mit der Privatwirt⸗ ſchoft. 5 5. Vereinfachung der Verwaltung der Soziolverſiche⸗ rungskörper mit dem Ziele der Herbeiführung größtmög⸗ lichſter Sparſamkeit. 6. Freilaſſung der wirtſchaftlichen Entwicklung von be⸗ hördkichen Einwirkungen, die dem Geſetz von Angebot und Nachfrage widerſprechen. Zum Schutz und zur Förderung der mittelſtändiſchen Finanzgebarung im Schnelle Erledigung 8 Individualwirtſchaft im beſonderen iſt weiterhin erforder⸗ lich: 7. Beſeitigung der wirtſchaſtlichen Beamte. d. Keine Bevorzugung gemeinwirtſchaftlicher Betriebs⸗ führung. 9. Gerechte Beſteuerung der großkapitaliſtiſchen Wirt⸗ ſchaftsbetriebe unter Berückſichtigung ihrer Auswirkung auf öte ſelbſtändigen Klein⸗ und Mittelbetriebe. 10. Baldige Verabſchiedung des Berufsausbildungs⸗ geſetzes. 11. Maßnahmen zur Wiederherſtellung geſunder kauf⸗ männiſcher Wetlbewerbsſormen(Zugabenverbot). 12. Reich sgeſetzliche Regelung der Ladenſchlußvorſchriften unter Wahrung der Erforderniſſe des Kleinhandels. 18. Umgehende Neuregelung der Gewerbeordnung unter beſonderer Berückſichtigung der ſeßhaften Geſchäftsinhabers gegenüber dem Hauſier⸗, Markt⸗ und Bahnhofshandel. 14. Stärkere Bexückſichtigung des mittelſtändiſchen Ein⸗ zelhandels entſprechens ſeiner wirtſchaftlichen und kultu⸗ rellen Bedeutung im Staat bei der Zuſammenſetzung des endgültigen Reichswirtſchafs rates. 15. Maßnahmen zur Veredelung der einheimiſchen laud⸗ wirtſchaftlichen Produktion unter Berückſichtigung der In⸗ tereſſen des Handels. Konkurrenz durch .————— 3 2 ie kathol. Arbeiter vereine Mannheims feiern das 40. Sliftungsfeſt Die Nummer 39(14. Jahrgang) des ſchen Gemeindeblattes St. Konradsblatt Mannheim iſt anläßlich des 11. Diözeſan⸗Caritas⸗ tages, der in den Tagen 27. Sept. bis 1. Oktober in Mannheim ſte und des da⸗ mit verbundenen 40. der Mann⸗ heimer katholiſchen A vereine als Feſtſchrift erſchienen. Bezirks 0 Prof. Anton Ullrich wirft in einem der Feſtartikel einen Rückblick auf die Entſtehung der Mannheimer katholi⸗ ſchen Arbeiter vereine. Wir geben nach⸗ ſtehend die bemerkenswerteſten Ausführungen Katholi⸗ p 8 wieder. Entwicklungen Die katholiſchen Arbeiter ſind meiſtens vom Lande herein nach Mannheim gekommen. Vom Odenwald her: von Eberbach, Mosbach, Schefflenz, von Strümpfelbrunn.. Vom Frankenland her: von Tauberbiſchofsheim, von Lauda, von Unterwittig⸗ hauſen, von Grünsfeld, on Wertheim im Tauber⸗ tal, von Freudenberg im Maintal her. Vom hohen Schwarzwald herunter... Beim Abſchied hat der Vater ernſte, mahnende Worte geſprochen. Aus dem bedrängten Elternherzen iſt ein Gebet hinaufgeſtie⸗ gen, zum Vater im Himmel: Beſchütze, behüte, be⸗ wahre ihn Gar zu gerne hätten die Eltern ihre Söhne da⸗ heim behalten; aber das Gütchen war zu klein. Aus dem ehedem ſo ehr⸗ und fruchtbaren Handwerk kam immer weniger heraus„ ſie mußten ihn ziehen laſſen. So kam er in die Großſtadt; kam nach Mann⸗ heim. Fand Arbeit und Brot in den Fabriken, wie tauſend andere. Anfangs war die Verbindung mit der Heimat ſehr rege. Die Briefe von Vater und Mutter, von den Geſchwiſtern wurden mit großer Sehnſucht erwartet, mit Heißhunger geleſen. Dann verheiratete er ſich. Man ſchrieb ſeltener. Der Va⸗ ter, die Mutter, hatte ja auch faſt nur immer das⸗ ſelbe Thema zu behandeln; den Glauben ſoll man bewahren, die Religion ſoll man hoch halten.„Sie ſind eben beſchränkt, haben außer ihren Bergen nichts geſehen und nichts gehört; wußten nichts von Karl Marx, von Bebel— vom zukünftigen Paradies auf Erden, wie es geſtern wieder der Gewerkſchafts⸗ ſekretär verſichert hatte.“ So iſt er Anhänger des Sozialismus geworden; über Religion und Glauben zuckt er nun die Achſel... Iſt das nicht die Entwick⸗ lung von vielen Mannheimer Arbeitern geweſen? Sie vergaßen, was ſie beim Abſchied hoch und heilig verſprochen hatten. Die hier gekennzeichnete Entwicklung war aber gottlob nicht die ganz allgemeine. Vom Lande her zugezogene katholiſche Arbeiter haben ſich zuſam⸗ mengeſchloſſen, haben den kath. Arbeiterverein ge⸗ gründet; haben ſich der Neuzugezogenen angenom⸗ men; haben dem Idol des Sozialismus die Idee des Sozial⸗Chriſtlichen entgegengeſtellt. Das Gründungsjahr 1890 Am 27. April 1890 war es. Gambrinushalle J 1 waren 140 Arbeiter verſam⸗ melt. Der damalige Kaplan Karl Fritz an der Oberen Pfarrei ſetzte den Anweſenden Zweck und Ziel eines kath. Arbeitervereines auseinander. 130 Arbeiter zeichneten ſich daraufhin in die aufgelegte Mitgliederliſte ein. Die Gründung des erſten kath. Arbeitervereins war damit vollzogen. Im allgemei⸗ nen nahm man die Satzungen des damals ſchon in Freiburg beſtehenden kath. Arbeitervereines an. Slecklingsprämierung im Am Dienstag abend wurde vom Gartenbauverein„Flora“ im großen Saale der„Liedertafel“ die in den letzten Jahren wieder eingeführte Prämiierung der im Frühjahr ausgegebenen Geranien ⸗ Stecklinge vorgenommen. Dazu hatte ſich eine ſo große Zahl von Blumenfreunden eingefunden, daß das geräumige Lokal ſich faſt als zu klein erwies. Die für die Prämiierung beſtimmten Pflanzen⸗ preiſe und die reichhaltige Dahlienſchau boten ein ent⸗ zückendes Bild. Von den im Frühjahr ausgegebenen 120 Stecklingen konnten 96 mit Preiſen bedacht werden. Die Stecklinge waren ſamt und ſonders mit großer Liebe ge⸗ pflegt worden. Unter ihnen befanden ſich außerordentlich gut kultivierte, ſchöne Exemplare. Eine beſondere Freude wurde den Vereinsmitgliedere zuteil, die dem Verein neue Freunde zuführten. So konnten ſieben Pflanzenpreiſe, prächtige Alpenveilchen, an Mitglieder verteilt werden. Er⸗ wähnt ſei noch, daß die auf den Längstiſchen des Saales arrangierte reichhaltige Dahlienſchau, die von den Herren Conſtantin u. Löffler und Nie. Roſenkränzer veranſtaltet wurde, eine Auswahl der beſten Sorten zeigte. Der erſte Vorſitzende, Im Saale der Gärtunereibeſitzer Hans Illhardt, begrüßte in herzlichen Worten die zahlreich erſchienenen Vereinsmitglieder und gab ſeiner freudigen Genugtuung darüber Ausdruck, daß von den im Frühjahr ausgegebenen Geraniumſtecklingen eine ſo ungewöhnlich große Anzahl zur Beſichtigung und Prämiierung vorgeführt wurden. Ebenſo erfreulich ſei die große Zahl der mitgebrachten Zimmer⸗ akazien. Herr Roſenkränzer machte intereſſante Ausführungen über die Dahlie, die in verhältnismäßig kurzer Zeit ihren Siegeszug durch die ganze Welt ge⸗ macht habe. Im Jahre 1879 betrug die größte Dahlienblüte ungefähr die Größe eines Fünfmarkſtückes. Inzwiſchen kamen neuere Züchtungen. Größere und ſchönere Blüten von ziemlichem Ausmaße wurden erreicht. Jetzt im Herbſt wird die Dahlien⸗Knolle aus der Erde genommen und an einem trockenen, geſchützten Platz überwintert. Im Früh⸗ jahr wird die Knolle jedoch nicht gleich in die Erde gepflanzt, ſondern ſie wird erſt in einzelne Teile geteilt(bis zu 12 Teilen). Bei guter Pflege wird ſie dann von Neuem das Auge durch prächtige Farben und Formen erfreuen. Fr Man ſchritt zur Wahl eines vorläufigen Vorſtandes. Florian Schenk, Gottfried He rmann, Joſef Kuhn, Kaſpar Tremmel, Joſef Noe, Robert Dick, Georg Siegel, Johann Deichelbohrer, Leopold Horn, Engelbert Meder, Johann Bau⸗ nach und Friedrich Weber gingen aus dieſer Wahl hervor. Somit iſt der Mannheimer kath. Ar⸗ beiterverein einer der älteſten Arbeitervereine in der ganzen Gegend. Nur der Waldhofer kath. Ar⸗ beiterverein iſt älter; man hat ihn ſchon 1888 ins Leben gerufen. Er iſt der geiſtige Vater der Mann⸗ heimer Gründung. Auch auf dem Hemshof beſtand damals ſchon ein kath. Arbeiterverein, der ſofort mit dem neugegründeten Bruderverein in Mannheim die Fühlung aufnahm. Mit jugendlicher Kraft und Begeiſterung wurde die Arbeit aufgenommen. Im Laufe des Monats Mai wurde Kaplan Karl Fritz endgültig von der kirchlichen Behörde zum Präſes des kath. Arbeiter⸗ vereins Mannheim beſtellt. Neben ihm arbeitete gleich im erſten Jahre als Vizepräſes der damalige Kaplan Adolf Schwarz. Er war an der Oberen Pfarrei angeſtellt; iſt heute Geiſtl. Rat in Ueber⸗ lingen. Die Verſammlungen beſchäftigten ſich mii dem„Arbeiterſchutz“ und der„Sonntagsruhe“. Be⸗ geiſterung und Liebe zum Liede ſchuf gleich in den erſten Wochen den Geſangverein„Sängerkreis“. Zum Dirigenten wurde Hauptlehrer Würth be⸗ ſtellt, der, abgeſehen von einigen Jahren, dieſes Amt durch die nahezu 4 Jahrzehnte inne hatte. Auch Hauptlehrer Vollrath hat ſein Können gleich von Anfang an in den Dienſt des Sängerkreiſes geſtellt. Der Gedanke an eine eigene Arbeiterver⸗ einsſparkaſſe ſcheint gleich von Anfang an leb⸗ haft erörtert und begrüßt worden zu ſein. Unter dem 14. Auguſt 1890 berichtet der erſte Schriftführer Joſ. Noe: Die Sparkaſſe des kath. Arbeitervereines ſoll am 15. September 1890 in Kraft treten. Die Ge⸗ ſchäftsführung übernimmt Kaplan Fritz. Eine Vorſtandsſitzung vom 7. November 1890 beriet gleich über zwei ſoziale Maßnahmen zur wirtſchaftlichen Beſſerſtellung der Arbeiterſchaft: Die Errichtung einer Kranken⸗ und einer Sterbekaſſe. Ueber die Sterbekaſſe kam man theoretiſch anſcheinend ſehr bald ins reine. Sollte doch die Sterbekaſſe ſchon am 1. Januar 1891 in Kraft treten.„Das Mitglied zahlt 50 Zfg. Eintrittsgeld und einen monatlichen Beitrag von 10 Pfg. Nach dreimonatlicher Mitglied⸗ ſchaft tritt die Kaſſe ein. Frauen haben kein Ein⸗ trittsgeld zu entrichten.“ Freilich hat es von dieſem theoretiſchen Beſchluß bis zur praktiſchen Tat ſchon noch eine ganze Weile länger gedauert, als vor⸗ geſehen war. Am 5. Oktober 1890 fand die erſte General⸗ verſammlung ſtatt. Da wurde der 12 Mann ſtarke endgültige Vorſtand gewählt: Florian Schenk, Engelbert Meder, Pius Stadt, Friedrich Weber, Joſef Noe, Jo⸗ hann Deichelbohrer, Georg Siegel, Johann Baunach, Kaſpar Tremmel, Andreas Latour, Robert Beck und Johann Martin Herold. Sie ſind in der Zwiſchenzeit bereits alle heimgegangen zur ewigen Heimat. Es leben heute noch: Engelbert Meder, Robert Beck und Johann Herold. Gartenbauverein„Flora“ Die Anregung des Vorſtandes des Gartenbauvereins „Flora“, den Mitgliedern neben der Ausgabe von Geranien⸗ Stecklingen noch eine weitere Anzucht aus Samenkörnern zu überlaſſen, war auf dankbaren Boden gefallen. Viele Mitglieder mußten eine Geduldsprobe aushalten. Die harte Schale der Acacialophanta⸗ Körner wollte ſich nicht öffnen, bis endlich eines Tages ſich die Erde hob und der Keimling ſichtbar wurde. Jetzt war die Freude groß. Intereſſant war es zu hören, zu welch verſchiedenen Mittel⸗ chen gegriffen wurde, um das Keimen zu beſchleunigen, die zum Teil guten Erfolg hatten, zum Teil aber auch das Ge⸗ genteil erzielten. Die eingelieferten Zimmerakazien zeig⸗ ten, mit welch' großer Sorgfalt und Liebe ſie herangezogen waren. Ihre Weiterkultur macht keinerlei Schwierigkeiten. Die Pflanzen benötigen über Winter einen hellen, luftigen, nicht zu warmen Standort und dürfen nicht zu naß gehal⸗ ten werden. Direktor Henſel vom Friedrichspark, der ſich in längeren intereſſanten Ausführungen über die Kultur der Zimmerakazie verbreitete, ſprach am Schluſſe ſeiner Darlegungen den Vereinsmitgliedern im Namen des Vorſtandes deſſen An⸗ erkennung über die erzielten Erfolge in der Pflege der Pflanzen aus. Die Mitglieder der Flora erhielten ſodann bei der Stecklingsprämiierung herrliche Pflanzen⸗ preiſe. Herr Illhardt machte über die zur Ver⸗ teilung gelangenden Pflanzenpreiſe, wie Zimmerlinden, Aralien, Aſparagus, Salvien, Cyklamen und Primeln, belehrende Ausführungen und gab man wertvollen fach⸗ männiſchen Rat. So darf im Herbſt nie eine Pflanze verpflanzt und auch nicht zu viel begoſſen werden. Die Erde verſauert und die Pflanze geht ein. Hauptſache tſt, daß man eine Pflanze verſtehen lernt und ſie behan⸗ delt wie ſie es bedarf. Dies alles iſt im Verein zu er⸗ lernen. Nach Beherzigung der jederzeit gern erteilten Ratſchläge wird dann auch bald der Erfolg ſich einſtellen. Eine ganz beſondere Freude für die Flora⸗Mitglieder war es, daß es nicht nur Preiſe gab, ſondern daß auch die farbenprächtigen Blumen der Dählien⸗Schau am Schluſſe der Verſammlung zur Verteilung gelangten. H. K. VBdiſche Tan Hesbaufparkalle Amalt des ffentl. Renis, Mannůkeim, Augusta Anlage 33%, fel. 406 01 unter unbeschränkter Haftung des Badischen Sparkassen- und Giroverbandes FA —————. v1—ðx,. ˙ gerdhrung von unlundbaren zu A veræinslichen Cilgungsdarlehen 141. Jahrgang/ Nr. 440 Gau Pfalz im Deutſchen Guitarren⸗ und Mandolinen⸗Bund Der Gau Pfalz im Deutſchen Guitarren⸗ und Mandolinen ⸗Bund hielt ſeine diesjährige Tagung, der am Samstag ein Begrüßungsabend vorausging, am letzten Sonntag in Haßloch ab. Gau⸗ vorſitzender Karl Fuchs ⸗ Ludwigshafen konnte eine große Zahl auswärtiger Gäſte und noch mehr Freunde der ſchönen Muſik begrüßen. Sein beſonderer Dank galt den Bundes mitgliedern aus weiter Ferne, die es ſich trotz der wirtſchaftlich ſchlechten Lage nicht nehmen ließen, der Tagung anzuwohnen. Stilrein vorgetragene Muſikſtücke der einzelnen Bundesvereine wurden von dem zahlreichen Publikum ſehr beifällig aufgenommen. Beſonderes Lob wurde den Solovorträgen von Brenzel⸗ Ludwigshafen gezollt. Unter wiederum zahlreicher Anteilnahme der Haßlocher Bevölkerung wurde am Sonntag mittag das Haupt⸗ konzert durchgeführt, wobei wirklich klaſſiſche Muſik, N 5 darunter verſchiedene Glanzleiſtungen, mit großem Geſchick und Verſtändnis zu Gehör gebracht wurden. Die unter Leitung des Gaudirigenten Hermann vom Geſamt⸗ orcheſter vorgetragenen Stücke„Hymnus“ von Beethoven und„Frei weg“ von Latan legten Zeugnis von dem här⸗ moniſchen Zuſammenſpiel im Gau Pfalz ab. Von guter Inſtrumentalauffaſſung zeugten auch die Darbietungen des Bundesvereins Mandolinenklub Rheingold Mannheim, Mandolinenklub 1911 Pforzheim, Mandolinenklub Mann⸗ heim⸗Käfertal, Muſikklub Harmonie Neuſtadt Mandolinen⸗ geſellſchaft Mignon Mannheim, der Mandolinata Mann⸗ heim und des Vereins gleichen Namens Ludwigshafen⸗ Nord. Der reiche Beifall, der oft zu Wiederholungen An⸗ laß gab, war vollauf verdient. Der Mandolinen klub Rheingold Man n⸗ heim kann in dieſem Jahre auf ſein 17jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß führt er wie alljährlich auch diesmal wieder ein großzügig angelegtes Stif⸗ tungsfeſt durch, das am 4. Oktober im Kolpinghaus ein ganz außerordentlich reichhaltiges und hervorragendes Konzert ſeines erprobten Orcheſters bringen wird. W. Sch. 2 2 ze: Die Oſt-Aſien⸗Miſſion vor mehr als 40 Jahren von deutſchen und ſchweizeriſchen Miſſionsfreunden als„allgemein evangeliſch⸗proteſtanti⸗ ſcher Miſſtonsverein“ ins Leben gerufen, hält vom 28. bis 30. September in Heidelberg ihre Jahres ver⸗ ſammlung ab und berührt mit einigen Veranſtaltun⸗ gen auch unſere Stadt. Dieſe Miſſion arbeitet als ein; zige deutſche Miſſion in Japan mit beachtlichem Einfluß und ſteht in zwei Gebieten Chinas, im einſtigen Schutzgebiet Tſingtaus und ſeit mehreren Jah⸗ ren auch im Innern Nordchinas, mit Unterrichts⸗ und ärztlicher Arbeit mitten drin im leiblichen und ſeeliſchen Ringen des Chineſenvolkes. Mit dem badiſchen Land ſteht ſie ſeit Anbeginn in regem Verkehr. Schon in dem erſten Jahrzehnt war ein badiſcher Landsmann, Pfarrer Chriſt⸗ lieb, in ihrem Dienſt. Heute arbeitet in Japan ein aus Baden ſtammendes Pfarrersehepaar, Dr. Weidin ger und ſeine gleichfalls theologiſch geſchulte Gattin. Der Lei⸗ ter des ganzen chineſiſchen Arbeitsfeldes iſt ein gebürtige Badener, Pfarrer Dr. Wilhelm Seufert. Er war vor etwa 20 Jahren Stadtvikar in Mannheim, iſt bald darnach nach Tſingtau gegangen, hat dort den Krieg mitgemacht und iſt jahrelang in Japan kriegsgefangen geſeſſen. Nach der Wiederzulaſſung deutſcher Miſſionsarbeit in China trat er an die Spitze des chineſiſchen Werkes der Oſt⸗Aſien⸗ Miſſion. Es gelang ihm, allmählich aus den Trümmern neues Leben zu erwecken. Heute ſind die früher blühen⸗ den Schulanſtalten verſchiedener Art wieder von mehreren hundert Schülern beſucht. Der letzte Ausbau seines Wer⸗ kes ſoll bei dieſer Heidelberger Tagung mit Hilfe der badiſchen Miſſionssreunde geſchloſſen werden. Aehnlich wie bei der Baſler Miſſion arbeiten auch hier deutſche und ſchweizeriſche Kreiſe zuſammen. Namentlich für den ärztlichen Hilfsdienſt haben jeweils tapfere Schweizer Krankenſchweſtern ſich bereit gefunden. F. NMT== IREIMs-AATE AER Samskag, 27. September Verein für Raſenſpiele E.., Mannheim: V. f..⸗Platz, 4 Uhr: Leichtathletik⸗Klubkampf Freie Schulgemeinde Wickersdorf, 800 Meter⸗Lauf von Dr. Peltzer.—.30 Uhr: Film⸗ und Lichtbikder⸗ Vortrag von Dr. Peltzer im Kaſino, R 1. 1. Sonntag, 288. September Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V.(D. M..): Ausfahrt nach Bruchſal/ Baden(Beſichtigung des Schloſſes). Dieſe Fahrt wird auch ſeitens der.G. Südweſt gewertet. Treffpunkt: Schillerſchule. Abfahrt: 12 Uhr 30 nachmittags. Verein für Raſenſpiele E.., Mannheim: V. f..⸗Platz, 3 Uhr: Verbandsſpiel M. F. C. 08. Dienstag, 30. September Kurzſchriftperein Gabelsberger von 1874, Hans⸗Thoma⸗ Schule, D 7, 22: 3 Dienstags und Freitags 19.30— 21.00 Uhr: Anfänger⸗ u. Fortbildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Mittwoch, 1. Oktober Verein Mannheimer Briefmarkenſammler E..: 2054 Uhr im Wartburg⸗Hoſpiz, FP 4. 7/0: Mitglieder⸗ Verſammlung. Vortrag von Herrn Pfarrer Vat h über Briefverkehr im Altertum. Donnerstag, 2. Oktober Bad.⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthotel „Mannheimer Hof“, Klublokal in den Kellerräumen, neben der Wethenſtephanſtube.— Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. Ruheſtandsbeamtenverein, Mannheim: Mitgliederverſammlung 3 Uhr nachm. im alten Rat⸗ hausſgale. Der 1. Vorſitzende des Landesvereins, Herr Miniſterialrat Holzmann, wird der Verſammlung beiwohnen. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Freitag, 3. Oktober Phot. Geſellſchaft Mannheim E..: 8% Uhr im Kinzinger Hof, N 7. 7 Sizilien, Herr Dr. Schneider. SS Mmste, 4. Okhiober Verein ehemaliger 17ber, Mannheim: Abends 8 Uhr im Ballhaus⸗ Saale: Stiftungsfeſt mit Fahnenweihe. Freunde und Gönner ſind herzlichſt eingeladen. 1 Lichtbildervortrag: — Nachdruck verboten.— — Ar genheim, ausgauſß Jupothegcenablosung durch Abschluss von Sausparvertidqen e Nummer 446 — 11. Sei reitag, 26. Se 5 Freitag September 180 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Lang let gere& Suppe sollte mehr lelsten, als bloß den Magen zu füllen. Verwenden Sie die nahr- hafte, wohlschmeckende Rama Margarine zur Zubereitung! Erst zum Andicken und 9 dann noch ein Stück in die brodelnde ren 10 e 0 1 . tigt. Suppel Aber Rama allein ohne Beimi- 9 0 1 schung anderer Fette, denn sie enthält 0 H hrt. 81 55 die wertvollsten Aufbaustoffe in reinster und verdaulichster Form. So erzlelen Sle eine schmackhafte Suppe, von der jeder 8 ber einzelne Löffel Kraft und Gesundheit gibt. lrren⸗ jährige a bend Gau⸗ te große nde der ſalt den rotz der n, der tſikſtücke reichen Lob gshafen aßlocher aupt⸗ 9 Muſi k, Geſchick e unter Beſamt⸗ ethoven m har⸗ n guter gen des unheim, Mann⸗ olinen⸗ Mann⸗ shafen⸗ en An⸗ b 7 Nann⸗ zeſtehen jährlich Stif⸗ aus ein agendes V. Sch. Das täglich wechselnde Mittagessen Das gute Eintopf-Gericht Hammelbohnen- fleisch nach Hauslrauen-Art 0 Das reichhaltige ' ſteht gute Mittagessen erſten besten. aus Suppe, F lelschgang u. Süfspelee h rüſt⸗ Kraftbrühe m Einlage ' g 1 Ochsenbrust gekocht 5 9915 mit Kräutertunke ürtige Schningemüse und ar vor Niederauer-Karfoffeln darnach be Mandelmilchspeise 20 * jemacht oder Käse China 8 Das Mittagessen ⸗Aſien⸗ mmern g 8 Mit fannengericht ö* 51 Kraftbrühe m. Einlage 5 Lendenschn., Heldern“ Bartholdy-Kartoffeln eee 50 Am Mittwoch, den 1. Oktober beginnt wieder im Wartburg⸗Hoſpiz, F 4 mein 8— bekannter zweitägiger eriſchen eſtanti⸗ 28. bis s ver⸗ ſtaltun⸗ ein tlicheng 5 nſtigen n Jah⸗ 5 und eliſchen 8 eee e 27 8— 3 Wer⸗ fe der ehnlich eutſche ir den weizer F. * 3866 Händler! Rausierer! Prima Bettwäſche, 4⸗ Jeleiunken- Zwangsversteigerung Tis chdeck- und e b 7. Netrempfänber 1 33 1 as neueste und leistungsfähigste 3 Röhren- 1 Amtliche Bekanntmachungen 5 e zuſeh. tägl. v.—1 u. 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