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M. 5.„ Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht„ Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung* Aus Zeit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung Abend- Ausgabe Montag, 29. September 1030 141. Jahrgang— Nr. 450 Genfer Ausſprache über Wirtſchaftsfragen Schwere franzöſiſche Vorwürfe gegen die britiſchen Dominien Deutſche Vorbehalte Telegraphiſche Meldung — Genf, 29. September. Der Wirtſchaftsausſchuß der Völkerbundsver⸗ ſammlung hat heute vormittag den von De Mi⸗ che lis erſtatteten Bericht mit den von verſchiedenen Delegationen gewünſchten Aenderungen, die ſich ins⸗ beſondere auf die Warſchauer Konferenz, auf die Meiſtbegünſtigung und auf das Dumping beziehen, angenommen. Eine längere grundſätzliche Ausſprache knüpfte ſich an den Schlußpaſſus des Berichtes an, worin der Wunſch ausgeſprochen wird, daß das im Früh⸗ jahr dieſes Jahres abgeſchloſſene Wirtſchaftsab⸗ kommen von möglichſt vielen Staaten ratifiziert und von den Nichtunterzeichnern wenigſtens tatſächlich durchgeführt werde. Die Vertreter der britiſchen Dominions machten Vorbehalte geltend. Der Vertreter Ka⸗ nadas wies auf den Regierungswechſel in Ottawa hin und bezeichnete es in weiteren Ausführungen als unlogiſch, daß 52 Völkerbundsmitglieder ſich ſelbſt die Durchführung dieſes Abkommens empfehlen, wo die meiſten ſich tatſäflich ſchon dagegen ausgesprochen hätten.(1) 8 Der franzöſiſche Handelsminiſter Flandin erklärte, die Haltung der britiſchen Domi⸗ nions ſei widerſpruchsvoll und drohe, das ganze Wirtſchaftswerk des Völkerbundes zu zerſtören Wenn man gegen ein iſoliertes Vorgehen der euro⸗ päiſchen Staaten ſei und die Beteiligung des ganzen Völkerbundes an den gemeinſamen wirtſchaftlichen Aktionen wünſche, dann dürfe man nicht die Aktian des Völkerbundes im entſcheidenden Augenblick läh⸗ men. Die Vertreter der Dominions waren ſchließlich damit einverſtanden, daß ihre Vorbehalte nicht in den Bericht, ſondern lediglich in das Sitzungsprotokoll aufgenommen werden. Sodann wurde die Entſchließung ſelbſt durchberaten, die dem weſentlichen Inhalt nach be⸗ reits veröffentlicht iſt. Zu den Ausführungen der Entſchließung über die Schaffung eines ſtändi⸗ gen Schlichtungs⸗ und Schiedsgerichts ⸗ organes für internationale Wirt⸗ ſchaftsfragen wiederholte der deutſche Dele⸗ gierte den Vorbehalt, daß Deutſchland das Tätigwer⸗ den eines ſolchen Schiedsgerichts erſt nach dem In⸗ krafttreten des vorgeſehenen mehrſeitigen Handels⸗ vertrages anerkennen werde. Für die jetzigen zwei⸗ ſeitigen Handelsverträge ſeien die erforderlichen Organe vorhanden. Dieſem deutſchen Vorbehalt ſchloſſen ſich der Ver⸗ treter Ungarns und der Schweiz an, während ſich der franzöſiſche Handelsminiſter dagegen ausſprach. Tardieu hat Briands Pläne durchkreuzt Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Genf, 29. Sept. Es lag in Briands Abſicht, vor der Vollverſamm⸗ lung des Völkerbundes noch einmal über die fra n ⸗ zöfiſchen Abrüſtungspläne zu ſprechen. Nach dem Bekanntwerden der Sonntagsrede Ta r⸗ dieus in Alecon iſt Briand anderen Sinnes ge⸗ worden, denn die unnachgiebige Haltung Frankreichs in der Abrüſtungsfrage wird von Tardien ſo ſcharf umriſſen, daß der franzöſiſche Außenminiſter es für beſſer hält, auf derartige Darlegungen zu verzichten. Die franzöſiſche Delegation hat übrigens, wie nicht anders zu erwarten war, auch die Arbeit der Rechtsſachverſtändigen, nämlich die Völkerbunds⸗ ſatzungen dem Kelloggpakt anzugleichen, dur ch⸗ kreuzt. Frankreich erhob Einwendungen hinſicht⸗ lich der Sanktionsbeſtimmungen, die in der Völker⸗ bundsſatzung enthalten, aber im Kelloggpakt nicht vorhanden ſind. Nach franzöſtſcher Anſicht kann alſo eine Angleichung der beiden Verträge nur unter dem ausdrücklichen Vorbehalt einer Anwendung der Sanktionsklauſel vorgenommen werden. Die deutſche Delegation war nicht in der Lage, dieſe Rechtstheſe Frankreichs und ſeiner Verbündeten im Oſten zu entkräften. Drahtbericht unſeres Berliner Büros UE Berlin, 29. Sept. Die Sachreferenten haben ihre Arbeit beendet. Heute abend um 6 Uhr wird das Kabinett zu einer Schlußſitzung zuſammentreten, um über das nunmehr in allen Einzelheiten fertiggeſtellte Sach⸗ programm Beſchluß zu faſſen. Es iſt möglich, daß gewiſſe Einzelheiten, über die man ſich am Samstag noch nicht einig werden konnte, im letzten Augenblick noch Abänderungen erfahren werden. E. Es iſt, wie wir hören, nicht damit zu rechnen, daß die Regierung bereits heute abend ihre Pläne bekanntgibt. Nach den bisherigen Dispoſitionen iſt vorgeſehen, daß die Veröffentlichung erſt im Laufe des morgigen Tages erfolgen ſoll. Bürgerblock-Regierung mit Naltionalſozialiſten Telegraphiſche Meldung Braunſchweig, 29. Sept. Bei der letzten Landtagswahl wurde in den Braunſchweigiſchen Landtag eine bürgerliche Mehrheit gewählt. Den 21 Bürgerlichen ſtehen 19 Sozialiſten und Kommuniſten gegenüber. Die Verhandlungen zwiſchen dem Bürgerblock und den Nationalſozialiſten über die Regierungs⸗ bildung ſind nun geſtern zu Ende geführt worden. Danach werden künftig in das Braunſchweigiſche Staatsminiſterium nur noch zwei ſtatt bisher drei Miniſter entſandt werden. Von der bürgerlichen Einheitsliſte wird der frühere Finanzminiſter Dr. jur. Küchenthal vorgeſchlagen werden, und die Nationalſozialiſten ſtellen als ihren Vertreter Amtsgerichtsrat Dr. jur. Franzen aus Veſchluß über das Sachyrogramm Kiel. Dr. Küchenthal wird vermutlich wieder die Finanzen übernehmen. Das bürgerliche Kabinett wird auch die Unterſtützung des Ver⸗ treters der Staatspartei finden. Aus den Forderungen des Bürger⸗ blocks ſind hervorzuheben: Herabſetzung ſämtlicher Einzel⸗ gehälter mit Einſchluß der Miniſtergehälter um 10 Prozent, Beſeitigung der Nebenbezüge der Staatsbeamten, Herabſetzung der bisherigen Höchſt⸗ dauer der Ferien, Angleichung der Dienſtſtundenzahl an die Reichsregelung, Prüfung der Frage, ob die Entfernung eines ſogenannten Partei⸗ buchbeamten ohne Ruhegehalt erfolgen kann, Wiedereinführung der ehrenamtlichen Tätig⸗ keit ohne Bezahlung, beſonders auch im Gemeinde⸗ weſen, Aufhebung des Miniſterpenſions⸗ geſetzes, Miniſter bekommen nur noch Ueber⸗ gangsbezüge für höchſtens ein Jahr, Herabſetzung der Aufwandsentſchädigungen für die Landtagsabge⸗ ordneten. Aufhebung des Stenographiſchen Landes⸗ amts. n ö Die Nattonalſozialiſten fordern Herab⸗ ſetzung der Miniſtergrundgehälter von 18 000 auf 12 000 /, Beſeitigung der Miniſterpenſionen, Auf⸗ hebung des Inſtituts für internationale Erziehungs⸗ wiſſenſchaften, Verbannung des marxiſtiſchen Geiſtes aus Unterricht und Erziehung. Statt deſſen Weckung eines kraftvollen deutſchen Selbſtbehauptungswil⸗ lens, Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, höchſte zu⸗ läſſige Sonderbeſteuerung der Warenhäuſer und Fi⸗ lialbetriebe, Beſeitigung der ſteuerlichen Vorrechte der Konſumvereine. Der braunſchweigiſche Vertreter im Reichsrat ſoll ſich nach den noch weitergehenden Forderungen der Nationalſozialiſten für eine Beſeitigung der für das deutſche Volk untragbaren Tributlaſten ein⸗ ſetzen, desgleichen für die Bekämpfung der Kriegs⸗ ſchuldlüge. Engländer zur Abrüſtungsfrage Telegraphiſche Meldung London, 29. Sept. Die Verhandlungen des dritten Völkerbundsaus⸗ ſchuſſes geben dem Genfer Korreſpondenten der „Morning Poſt“ Anlaß zu folgenden Betrachtungen: Bemerkungen, die außerhalb des Sitzungsſaales ge⸗ fallen ſind, erlauben den Schluß, daß die meiſten Delegierten von dem Zuſammentritt der Vorberei⸗ tenden Abrüſtungskommiſſion im November wenig praktiſche Ergebniſſe oder überhaupt keine Ergebniſſe erwarten. Ueber die Einberufung einer Allgemeinen Abrüſtungskonferenz im nächſten Jahr wird noch deutlicher geſprochen. Einige Dele⸗ gierte glauben zwar weiter feſt an die Konferenz, viele andere aber erklären rundweg, angeſichts der ganzen Lage wäre die Einberufung lächerlich und unmöglich. Den Hauptgrund für dieſe peſſi⸗ miſtiſche Auffaſſung bildet das Scheitern der franzöſiſch⸗ italieniſchen Beſprech⸗ ungen. 5 Genfer Konferenz über die Prager Ausſchreitungen Drahtung unſeres eigenen Vertreters Genf, 29. September. Der tſchechiſche Außenminiſter Dr. Beneſch er⸗ hielt heute das amtliche Material über die anti⸗ deutſchen Prager Demonſtrationen und Gewalttaten. In der zwiſchen Dr. Beneſch und dem Reichs⸗ außenminiſter Dr. Curtius ſtattſindenden Kon⸗ ferenz, die für morgen anberaumt ſein ſoll, wird über die Prager Ereigniſſe ausführlich geſprochen werden. Wie uns mitgeteilt wird, verurteilt Dr. Beneſch die Ausſchreitungen aufs ſchärfſte. Die Pläne des Kabinetts Vaugoin Telegraphiſche Meldung — Wien, 29. September. Die„Reichspoſt“ deutet in einer Betrachtung über die gegenwärtige innerpolitiſche Lage die Möglichkeit an, daß die neue Regierung, welche dieſe Woche er⸗ nannt werden ſoll, ſich dem jetzigen Nationalrat gar nicht vorſtellen wird, ſondern das Parlament als⸗ bald nach der Ernennung der Regierung aufgelöſt werden wird. Die„Reichspoſt“ ſchreibt hierüber: Nach der Ablehnung der Großdeutſchen iſt nur eine Minderheitsregierung möglich, auch wenn der Landbund ſich am Dienstag für den Ein⸗ tritt entſcheiden ſollte. In jedem Falle haben Chriſt⸗ lich⸗Soziale und Landbund 82 Stimmen gegen 83 Stimmen der Sozialdemokraten und Großdeutſchen. Die Entwicklung führt alſo zwangsläufig zur Auf⸗ löſung des Hauſes und Ausſchreibung von Neu⸗ wahlen, da die Regierung ſich nicht der Will⸗ kür der Oppoſition ausſetzen kann, in deren Macht es gelegen wäre, den Bundespräſiden⸗ ten jederzeit nach den Beſtimmungen der neuen Ver⸗ faſſung durch ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung zu deren Entlaſſung zu zwingen. Es iſt ſelbſtverſtändlich unerträglich, in einem ſolchen Zuſtand überhaupt einzutreten. Der Nationalrat kann vor Ablauf ſeiner normalen Geſetzgebungs⸗ periode aufgelöſt werden entweder durch einen ein⸗ fachen Mehrheitsbeſchluß des Hauſes oder durch Verfügung des Bundespräſidenten. In dieſem zwei⸗ ten Falle tritt die Auflöſung ſofort in Kraft. Bemerkenswert iſt in dieſem Zuſammenhang, daß die Verfaſſung der Regierung die Pflicht, ſich in einer beſtimmten Friſt dem Nationalrat vorzuſtellen, für den Fall vorſchreibt, daß ſie in einer Zeit ernannt worden iſt, in der der Nationalrat keine Tagung hält. Bekanntlich läuft aber eine außerordentliche Ta⸗ gung des Nationalrates ſchon ſeit dem 25. September. Die Entſcheidungen über die formalen Vorgänge werden in der erſten Hälfte der kommenden Woche fallen. Korfantys Glück und Ende? Von unſ. oſtoberſchl. Mitarbeiter Pilſudſki läßt täglich mehr erkennen, daß er bei der Arbeit zur Vernichtung ſeiner polſ⸗ tiſchen Gegner gründlich vor zugehen ge⸗ denkt. Die erſten Verhaftungen polniſcher Führer mit Männern wie Liebermann, Wites u. a. an der Spitze, waren für Polen ganz gewiß eine Senſation, dieſe Verhaftungen aber konnten doch bei weitem nicht die Aufregung hervorrufen, wie die vorgeſtrige Inhaftierung des Abg. Korfanty in Oſt⸗Ober⸗ ſchleſien. Korfanty iſt immerhin der Mann, dem die polniſche Republik zu einem recht weſentlichen Teile den Beſitz von Oſt⸗Oberſchleſien zu verdanken hat. Damals war er der Abgott aller patriotiſchen Polen und als Triumphator konnte er in Warſchau ein⸗ ziehen und ſich dort feiern laſſen. Aber die Lor⸗ beeren um die Stirn des Siegers im oberſchleſiſchen Plebiszitkampf wurden ganz beſonders ſchnell welk. Es iſt eine Tragik beſonderer Art, daß der Mann, der einſt in Polen am meiſten gefeiert wurde, jetzt wie ein Schwerverbrecher und gewiſſermaßen auf Schleichwegen aus ſeiner bberſchleſiſchen Heimat ab⸗ transportiert wurde, um eine der verwahrloſten Zellen im Wanzenturm von Breſt Litowsk zu be⸗ ziehen. Die Erregung, die durch ganz Oſt⸗Ober⸗ ſchleſien nach der ſo ſenſationellen Verhaftung flutet, würde zweifellos zu einem Sturm gegen das Katto⸗ witzer Gefängnis geführt haben, wenn man Kor⸗ fanty hier untergebracht hätte. Keine noch ſo ſtarke Polizeimacht hätte hier in Oberſchleſien die gewalt⸗ ſame Befreiung des geborenen Oberſchleſiers Kor⸗ fanty verhindern können. Korfanty hat ſich gerade in den letzten Jahren die Sympathien weiter Schich⸗ ten zu ſichern gewußt und er war zweifellos die ſtärkſte Kraft im Lager aller Gegner Pilſudſkis im hieſigen Induſtriebezirk und weit darüber hinaus. Marſchall Pilſudſki konnte Korfanty nicht früher verhaften laſſen, da er nach der Auflöſung des War⸗ ſchauer Sejms immer noch Mitglied des Schleſiſchen Sejms in Kattowitz war, alſo nach wie vor den Schutz der Immunität genoß. Die Auflöſung des Schle⸗ ſiſchen Sejms beleuchtet in beſonders greller Weiſe, wie weit die politiſchen Zuſtände Polens gediehen ſind. Nicht weil die Volksvertretung den Willen der Regierung nicht erfüllt hätte, nicht weil ſie gegen die Intereſſen des Volkes regiert hätte, wurde der Kattowitzer Sejm aufgelöſt, ſondern einzig und allein deshalb wurde ſeinem Daſein ein Ende bereitet, da⸗ mit die Politik der Vernichtung unbequemer Politiker keinerlei Hemmungen erfahren ſoll. Oſt⸗Oberſchleſien hatte bisher die zweite Volks⸗ vertretung. Der erſten wurde das Lebenslicht aus⸗ geblaſen, weil die Aufhebung der Immunität not⸗ wendig war, um den deutſchen Abg. Ulitz verhaften zu können. Aber damals hatte man immer noch die formale Entſchuldigung, daß die Lebensdauer der erſten Volksvertretung bereits abgelaufen war. Der jetzt aufgelöſte zweite Kattowitzer Sejm hat nur ein Daſein pon wenigen Monaten gehabt. Er hat in der Hauptſache die Wünſche der Warſchauer Regierung und ihres Kattowitzer Vertrauensmannes erfüllt. Kleine Abſtriche, die bei den Budgetberatungen der letzten Wochen vorgenommen worden waren, konnten keine beſondere Rolle ſpielen. Entſcheidend war allein der Wille, auch den Günſtling des polniſch⸗oberſchle⸗ ſiſchen Volkes unſchädlich zu machen und die Tribüne des Schleſiſchen Sejms nicht zum Sprachrohr für den allgemeinen Wahlkampf in Polen werden zu laſſen. Nackte Gewaltpolitik mußte den Ausſchlag geben, die von keiner vernunftmäßigen Ueberlegung beeinflußt war. Das Ziel des Warſchauer Kampfes iſt in den letzten Tagen bekannt gegeben worden: von 444 künftigen Abgeordneten ſollen 300 unentwegte An⸗ hänger Pilſudſkis ſein. Ein ähnliches Ziel ſchwebt dem Kattowitzer Wojewoden vor: Er will Reden hören, die ſeine Taten bedingungslos preiſen und ſeinen ungebändigten Deutſchenhaß verherrlichen, aber keine Kritik, die Korfanty in ſo meiſterhafter Weiſe zu üben wußte. Daß man zugleich auch einige andere oberſchleſiſche Abgeordnete verhaftete, iſt von weniger großer Bedeutung. Was hat der Pilſudſki⸗Anhang dem verhafteten Korfanty vorzuwerfen oder welche Vorwürfe rückt man in den Vordergrund, um dem Volke zu 2 7 2. Seite/ Nummer 450 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Montag, 29. September 1938 zeigen, mit welchem eiſernen Beſen Pilſudſki reini⸗ gende Auskehr hält? Als Korfanty durch ſeine blu⸗ tigen Aufſtände den wertvollſten Teil Oberſchleſiens für Polen gewonnen hatte, wurde er u. a. Präſident des Aufſichtsrates der polniſch⸗frauzöſiſchen Pacht⸗ geſellſchaft Skarboferme, der die Ausnutzung der ehemals preußiſch⸗fiskaliſchen Gruben für die Dauer von 30 Jahren übertragen worden war. Mit der Bildung diefer Gezellſchaft ſollte der Dank Polens um jene franszöſiſchen Kapitalskreiſe zum Ausdruck kuntmen, die die polufſchen Wünſche beim Kampfe um Oberſchleſten nach Kräften unterſtützt hatten, was noch dadurch unterſtrichen wurde, daß der in Oberſchleſien berüchtigte franzöſiſche General Le Ron d gleichfalls in den tautiemenreichen Aufſichtsrat berufen wurde. Auch Korfanty fand dort eine reichliche finanzielle Belohnung. Zugleich wurde er auch Vorſitzender des Auſfſichts rates einer polniſch⸗franzöſiſchen Bank in Kattowitz, die gleichfalls mit polniſchen Regierungs⸗ geldern arbeitete. Wäre er einige Jahre länger im Beſitz dieſer einträglichen Stellungen geblieben, daun hätte man ihn nicht nur als Politiker, ſondern auch als Finanzier fürchten müſſen. Als vor 477 Jahren Marſchall Pilfudſki ans Ruder kam, wurde Hopfanty ſchleunigſt in ſeinen Stellungen abgebaut und ſeit dem verſtummten nicht mehr die Vorwürfe der Pilſudſki⸗Anhänger, daß der Oberſchleſier Kor⸗ fanty ſich auf Koſten des polniſchen Staa⸗ tes bereichert habe. Ein ſchon vor Jahren durchgeführtes Straf⸗ verfahren gegen Korfanty hatte Verſtändnis in Polniſch⸗Oberſchleſien gefunden. Heute ſind die⸗ jenigen arg dünn geſct, die die Verhaftung billigen. Die deutſche Minderheit ihrerſeits hat ganz gewiß nicht vergeſſen, was ſie erleiden und erdulden mußte. Es gibt gar zu viele Familien, die Krüppe oder gar Tote aus der Zeit der Korfanty⸗Aufſtände zu ver⸗ zeichnen haben. Das an Oberſchleſien verübte Un⸗ recht wird für immer un vergeſſen bleiben. Aber dieſes Unrecht kann andererſeits, der deutſchen Min⸗ derheit nicht den klaren Blick trüben, weil ſie das Endziel des heutigen Kampfes erkennt. Jede freie Willensäußerung ſoll verſchwinden, ein Volk von willenloſen Sklaven ſoll ſich von öſtlichen Deſpoten regieren laſſen. Deshalb wird ſie die weiteren Schickſals Korfantys mit beſonderer Wachſamkeit beobachten. Die Verhaftung Korfantys Warſchau, 29. September Die Verhaftung Korfamtys, des Führers der chriſt⸗ lichen Demokraten und früheren Abgeordneten des ſchleſiſchen Sejm, iſt, wie verlautet, auf eine An⸗ zeige der Aufſichtsbehörde der Oberſchleſiſchen Bank zurückzuführen. Die auf Grund dieſer Anzeige von der Staatsauwaltſchaft vorgenommene Unterſuchung ſoll zu der Feſtſtellung geführt haben, daß Korfanty ſich des Betruges ſchuldig gemacht hat.— Ferner ſoll gegen ihn ein Verfahren wegen weiterer krimi⸗ neller Vergehen ſchweben. eee Schweres Verkehrsunglück Telegraphiſche Meldung — Berlin, 29. Sept. Ein ſchweres Verkehrsunglück, bei dem eine Per⸗ ſon getötet und vier verletzt wurden, hat ſich am N n abend auf der Chauſſee zwiſchen Schöner⸗ linde und Buchholz im Berliner Norden ereignet. In einen verunglückten Kraftwagen raſte in voller Fahrt ein Motorrad mit Beiwagen, auf dem ſich außer dem Fahrer deſſen Mutter und Braut be⸗ fanden. Die drei Perſonen wurden auf die Chauſſee geſchleudert und erlitten ſchwere Verletzungen. Die Braut des Motorradfahrers ſtarb noch am Abend im Pankower Krankenhaus. Der Motprradfahrer erlitt einen Schädelbruch und wird kaum mit dem Leben davonkommen. Seine Mutter liegt mit einer Gehirnerſchütterung im Krankenhaus. Bergwerksunglück in Südafrika — London, 29. Sept. Wie„Times“ aus Kapſtadt melden, kam es in einem Bergwerk bei Johannes⸗ burg dadurch zu einem ſchweren Unglück, daß ſich ein leerer Förderkorb losriß und annähernd 1000 Meter tief in den Schacht hinabſtürzte, auf deſſen Grunde er in Stücke zerſplitterte. Von den umherfliegen⸗ den Trümmern wurden vier Eingeborene getötet und ſteben verletzt. l Die Mannheimer Anwaltſchaſt Von Rechtsanwalt Dr. Florian Waldeck Schluß) Im deutſchen Reichstag ſaß bald nach ſeiner Ent⸗ ſtehung der Mannheimer Kollege Karl Grim m, ſpäter als badiſcher Miniſter geadelt. 1893 trat Ernſt Baſſermann in den Reichstag ein. Er wurde der Führer der Nationalliberalen Partei und hat dem Reichstag bis zu ſeinem Tode 1917 ange⸗ hört. Wenn die Politik auch Baſſermann dem Be⸗ ruf ſchließlich immer mehr entzogen hat, ſo iſt die Auwaltſchaft doch der Ausgangspunkt ſeines poltti⸗ ſchen Wirkens geweſen. Der anwaltſchaftliche Beruf war auch eine der Grundlagen der perſönlichen Un⸗ abhängigkeit und des Hanges zu ihr, die ein Charak⸗ terſtikum ſeiner Perſönlichkeit war. Neben ihn trat in der Sozialdemokratie Ludwig Frank, der noch weſentlich ſtärker ein Politiker anwaltſchaft⸗ licher Schulung geweſen iſt. Auch auf der Höhe politiſchen Ruhms blieb Frank der meiſterhafte Ver⸗ teidiger vor dem Schwurgericht. der glänzende Spre⸗ cher, der volkstümliche Anwalt. Er iſt im September 1914 als Kriegsfreiwilliger gefallen. Den beiden Mannheimer Rechtsanwälten und Politikern ſind in Mannheim Denkmale errichtet, die die Erinnerung an ſte wachhalten, Frank ein ſymboliſcher Denkſtein mit Porträtrelief, Baſſermann ein Standbild von Hugo Lederer.. Acht Mannheimer Kollegen ſind im Weltkriege gefallen. Ihre Bilder ſchmücken das Anwaltszimmer des Landgerichts. 5 Nach dem Vergangenen das Heute: Namen dürfen ſicherlich bei denen genannt werden, die die Verbin⸗ dung mit dem Vergangenen darſtellen, den Senioren der Mannheimer Aunwaltſchaft. Georg Selb als Rechtsanwalt, als Führer der Standesorganiſation und als Kommunalpolitiker gleich erproht und ge⸗ achtet, hat ſich von der Arbeit zurückckgezogen. Friedrich König, Anwalt, Landtagsabgeord⸗ neter bis 1920, und ebenfalls in der Stadtverwal⸗ zung hervorragend wirkend, gehört noch zu den Telegraphiſche Meldung Leipzig, 29. September. Vor der heutigen Fortſetzung mit der Beweis⸗ aufnahme gibt der Vorſitzende, Reichsgerichtsrat Dr. Baumgarten, folgende Erklärung ab: Es gehen mir aus Publikumskreiſen teils mit, teils ohne Na⸗ mensnennung täglich ein Dutzend Briefe zu, in denen in mehr oder weniger leidenſchaftlicher Weiſe zu⸗ gunſten oder zuungunſten der Angeklagten Stellung genommen und verſucht wird, auf das Gericht einzu⸗ wirken. Die einen Briefſchreiber erklären, die drei Angeklagten müſſen ſelbſtverſtändlich freigeſprochen, die anderen, ſie müßten verurteilt werden und die Richter ſollten ſich doch nicht dumm reden laſſen. Eine Zuſchrift iſt ſogar ſo kühn— an der Spittze ſteht ein Haken kreuzzei ch e u,— zu erklären, ich ſei offenbar ein Jude oder ein Jude geweſen und es ſei daher meine Ehrenpflicht, den Vorſitz niederzu⸗ legen und in die Hände anderer zu geben. Abgeſehen davon, daß ich weder Jude bin, noch geweſen bin, iſt dieſer Briefſchreiber doch wohl kaum ernſt zu neh⸗ men. Alle dieſe Zuſchriften prallen an uns Richtern ſelbſtverſtändlich ab. Unſere arbeitsreichen Tage werden, da die Zuſchriften doch wenigſtens geleſen werden müſſen, nur noch arbeits⸗ reicher. Sie beweiſen aber, wie v öllig ſubjektiy und leidenſchaftlich ein großer Teil des Publikums Stellung nimmt, übrigens eine Erſcheinung, die bei der Verhandlung aufſehenerregender Strafſachen häufig zu beobachten iſt. Wie ich ſchon an anderer Pilſusſki gegen den Meldung des Wolffbüros — Warſchau, 29. Sept. „Gazeta Polſka“ veröffentlicht in der Sonntags⸗ ausgabe ein neues Interview des Marſchalls Pil⸗ ſudſtki, das ſich hauptſächlich mit den Budͤgetfragen beſchäftigt. Die bisherigen Methoden der Budgetbera⸗ tung bilden, wie Pilſudſki ausführte, eine der Hauptkrankheiten des polniſchen Parlamentarismus. Zur Aufſtellung des Budgets benötige der Sejm einen Zeitraum von einem halben Jahr. Da der Budgetvoranſchlag bereits im Oktober eingebracht werden mußte, wäre es notwendig geweſen, die Vorbereitungen zu ſeiner Aufſtellung gleich nach An⸗ nahme des letzten Budgetvoranſchlages im Plenum einzuleiten, bevor man noch an die Prüfung ſeiner praktiſchen Durchführbarkeit herantrat. Pilſudſki verlangt, daß das Budget nach Schluß des Kalender⸗ jahres, alſo im Januar, im Plenum des Seims ein⸗ gebracht werde. Er wünſcht die Abkürzung der Beratung und wendet ſich gegen den parla⸗ mentariſchen Brauch, die Budgetverhandlungen mit der Aufſtellung der Ausgadenſeite zu beginnen, an der dann im Laufe der Debakte Kürzungen vorgenommen werden. Weiter kritiſiert er die Methode des Sejms, die vorgeſehenen Ein⸗ künfte aus rein politiſchen Gründen zu erhöhen. Gegenwärtig, ſo erklärte Pilſudſki, ſei er damit be⸗ ſchäftigt, die bisherigen ſchädlichen Ar⸗ beits methoden ſowohl des Sejms wie der Bürokratie bei der Aufſtellung des Budgets um⸗ zuſtoßen. Dank der höheren Einkünfte ſei es gelungen, das Budget des Vorjahres auszugleichen. Das diesjährige Budget ſei durch die Getreideaktion der Regierung ſowie durch die für die zur Be⸗ kämpfung der Arbeitsloſigkeit angeforderten Mittel belaſtet. Trotz dieſer Belaſtung, ſo betont Pilſudſki, werde das laufende Budgetjahr dank der durch⸗ greifenden Bemühungen der Regierung ohne Defizit zum Abſchluß gebracht werden. Ein Bud⸗ get ohne Defizit ſei das Hauptziel, das ſowohl in 9 85 wie auch im nächſten Jahre erreicht werden mu E. Zum Schluß kam Marſchall Pilſudſki auf die Verhaftung der Sejimabgeordneten zu ſprechen und erklärte, daß er beſtrebt ſei, den Grund⸗ tätigen Kollegen, ebenſo Theodor Alt und Ro⸗ bert Katz, der jugendliche Siebziger, deſſen 70. Geburtstagsfeier die Kollegenſchaft vor wenigen Monaten feſtlich beging. Zu den Siebzigern tritt in dieſen Tagen Ma yx Hachenburg, der ſchon in jungen Jahren den Namen eines Mannheimer Rechtsanwalts im gan⸗ zen Reiche und darüber hinaus zu Ruhm und Gel⸗ tung gebracht hat. Zu ſeinen Ehren iſt hier verſucht, die Geſchichte der Kollegeuſchaft ſeiner Vaterſtadt aufzuzeigen. Ihn würdigen heute andere. Aber ſein Name gehört in dieſe Reihe. Standesmäßig organiſiert iſt die Mannheimer Anwaltſchaft ſeit 1879. Vorſitzende des Anwalts⸗ vereins waren die Kollegen v. Feder, Georg Selb (dieſer durch 35 Jahre), Hachenburg. Gegenwärtiger Vorſitzender iſt Kollege Lindeck. Der Vorſtand des Mannheimer Anwaltsvereins heſteht aus neun Mit⸗ gliedern. Vier von ihnen gehören gleichzeitig dem Vorſtand der Badiſchen Anwaltskammer an. Der Anwaltsverein beſchränkt ſich nicht auf die Behandlung von Standesfragen. Er pflegt den Geiſt in der Zuſammengehörigkeit in der Kollegen⸗ ſchaft. An wiſſenſchaftlichen Vorträgen, die die Ge⸗ ſamtheit der Maunheimer Juriſten veranſtaltet, nimmt er mitwirkend Anteil. In ſozialer Hinſicht hat er in Sterbe⸗ und Hilfskaſſen vorbildliche Ein⸗ richtungen geſchaffen. 8 In der Gegenwart behauptet die Mannheimer An⸗ waltſchaft ihre Stellung im Leben der Stadt. Ihre Bedeutung als Organiſatton iſt ſogar gewachſen. Aber über äußerliche Geltung und berufliche Achtung und Beachtung ſind die Mannheimer Rechtsanwälte mit Beſtrebungen und Regungen faſt jeder Art, wie ſie eine Stadt mit ſtark entwickelter Wirtſchaft, einem regen geiſtigen Leben und einer außerordentlich leb⸗ haften und arbeitsfreudigen Bevölkerung kennt, eng verbunden. Dies gilt für Wirtſchaftsleben und Wiſſenſchaft, für kulturelle, geiſtige und künſtleriſche Aufgaben. Nicht nur im Lehrkörper der Mannheimer Handelshochſchule, ſondern auch dem der nachbarlichen Heidelberger Univerſität ſitzen Mannheime Kollegen. Dem Reichswirtſchaftsrat gehören zwei Mannheimer Anwälte an, ein Mannheimer Anwalt iſt Mitglied Der Prozeß gegen die Neichswehroffiziere Stelle hervorgehoben habe, ſind ſowohl ich wie meine Herren Richterkollegen in völlig überpartei⸗ licher Weiſe bemüht, in dieſem Prozeß das Recht zu finden, niemand zu Liebe und niemand zu Leide. Wir werden das tun gemäß 8 261 der Reichsſtrafprozeßordnung. Dieſe Vorſchrift beſagt, daß das Gericht nur aus dem Ergebnis der Haupt⸗ verhandlung nach ſeiner freien Ueberzeugung zu entſcheiden hat. Ich erſuche alſo das Publikum, der⸗ artige Zuſchriften an mich zu unterlaſſen, da ſie zwecklos ſind. Darauf wird in die weitere Zugenverneh⸗ mung eingetreten. Leutnant Erich Fuerſen vom Artillerieregi⸗ ment Nr. 3 in Stettin wurde als letzter Tatzeuge ver⸗ nommen. Der Zeuge bekundete, daß er Ludin ſeit 1926 kenne. Im November 1929 habe er von ihm einen Brief erhalten, in dem der Wunſch nach einem Zuſammentreffen in Berlin ausgeſprochen war. Ich dachte mir, ſo bekundete Fuerſen, es würde ſich um eine perſönliche Angelegenheit handeln und ſagte des⸗ halb zu. Ludin beſtellte mich in das Weinlokal „Rheingold“, wo Ludin dann zuſammen mit Ober⸗ leutnant Löhr erſchien. Ludin ſagte bei dieſer Zu⸗ ſammenkunft, es käme darauf an, den Geiſt der Wahrhaftigkeit und der vaterländiſchen Geſinnung wieder wachzurufen. Es wurde dann weiter ge⸗ ſprochen von den Parteien, und da war uns klar, daß uns die Parteien am nächſten ſtänden, die vaterlän⸗ diſch geſinnt ſeien. Parlamentarismus ſatz der Immunität der Abgeordneten aufzuheben, auf Grund deſſen die Abgeordneten ſich von jeglicher Verantwortung vor dem Geſetz und allgemein gülti⸗ gen Normen befreit glauben. Zur Auflöſung des ſchleſiſchen Sejms Kattowitz, 29. September. In einer Extraausgabe veröffentlicht heute die „Polſka Zachodnia“ ein Interview mit dem Woje⸗ woden Grazynſki über die Auflöſung des ſchle⸗ ſiſchen Sejm. Der Wojewode erklärt, die Haupt⸗ urſache der Auflöſung liege darin, daß das Kom⸗ promiß, das zwiſchen ihm und dem Konvent des Sejm über den Budgetkonflikt geſchloſſen worden iſt, von den Oppoſitionsparteien bei der Beratung über das Teilbudget vom 1. Oktober 1930 bis 31. März 1931 nicht eingehalten worden iſt. Trotz der energiſchen Arbeit der Oppoſition werde er ſein Wirtſchaftsprogramm für die Wojewodſchaft im bis⸗ herigen Sinne weiter verfolgen und unter allen Um⸗ ſtänden auf deſſen Durchführung dringen, da nach ſei⸗ ner Anſicht die Mehrheit des ſchleſiſchen Volkes ſeine Politik billige. 5 Zu der von der Oppoſition betriebenen General⸗ ſtreikidee erklärte der Wojewode, er könne nicht glauben, daß ſich die oberſchleſiſche Arbeiterſchaft zum Streik hinreißen laſſe. Sollte aber dennoch ein Streik inſzeniert werden, der einen politiſchen Hintergrund habe, ſo ſtehe er auf dem Standpunkt, daß ein ſolcher Streik geſetzwidrig ſei und mit allen Mitteln niedergerungen werden müſſe. In derſelben Extraausgabe der„Polſka Zachodnia“ veröffentlichen die regierungsfreundlichen Gewerk⸗ ſchaften einen Aufruf, in dem die Arbeiterſchaft auf⸗ gefordert wird, der Arbeit ruhig weiter nachzugehen, da ein Generalſtreik unter den gegenwärtigen Um⸗ ſtänden ein Verbrechen am oberſchleſiſchen Volke bedeute. In den Oppoſitionsparteien wird die Anſicht vertreten, daß es wohl kaum zum Generalſtreik kommen werde. Entlaſſung von 2600 Bergarbeitern in England — Seaham(Grafſchaft Durham), 29. Sept. Alle Bergarbeiter der hieſigen Kohlengruben, 2600 an der Zahl, wurden benachrichtigt, daß ſie wegen der Wirt⸗ ſchaftskriſe in 14 Tagen entlaſſen werden. des badiſchen Landtags. In einer Zeit, in der die geſamte deutſche Anwaltſchaft über die geringe Be⸗ teiligung der Rechtsanwälte am öffentlichen Leben klagt, ſind die vier großen Fraktionen des Stadtver⸗ ordnetenkollegiums(Sozialdemokratie, Zentrum, Deutſche Volkspartei und Demokraten) von Rechts⸗ anwälten geführt worden. Erſt durch den Uebertritt eines dieſer Kollegen in den Stadtverordnetenvor⸗ ſtand hat dieſe ungewöhnliche Tatſache vor kurzem eine Aenderung erfahren. Durch mehr als drei Menſchenalter hat das Bild in ſeinen weſentlichen Zügen ſich nicht verändert: die Anwaltſchaft iſt nicht nur der Helfer und Mittler für den Rechtſuchenden. Ueber dieſe, freilich ihre erſte Aufgabe hinaus gehört ſie in Mannheim zum Leben und Weſen der Stadt. Das iſt ihre Stärke, die die Sorge um die berufliche Zukunft zwar nicht ausräumt, aber ihr den Mut für die Aufgaben der Zukunft gibt. *. Ein ungewöhnliches Verhältnis des Vertrauens und gegenſeitiger Anerkennung verbindet ſeit Jahr⸗ zehnten die Mannheimer Anwaltſchaft mit den Rich⸗ tern und den Juſtizbehörden der Stadt. Eine Be⸗ trachtung über die Mannheimer Anwaltſchaft darf dieſes für ſie charakteriſtiſche Merkmal nicht über⸗ ſehen. Ebenſo wie in der Anwaltſchaft ſtanden auch in den Richterkreiſen eine große Zahl von Männern, die Richter von hohem Rang und außerordentlicher Bedeutung geweſen ſind. Zwei große deutſche Juriſten ſind Mannheimer Richter geweſen: Jo⸗ ſeph Kohler und Adalbert Düringer. Unter den zahlreichen Männern, die in der Politik und in höchſten Staatsämtern ſpäter dem Reiche und vor allem dem Lande Baden dienten, ſollen außer Düringer nur zwei genannt werden: der Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes im neuen Kurs und ſpätere Botſchafter in Konſtantinopel und London Adolf Freiherr Marſchall von Bieberſtein, den die Bezeichnung„der Mann⸗ heimer Staatsanwalt“ in die Weltpolitik begleitete, und der Zentrumsführer und Reichstagspräſident Rudolf Freiherr von Buol⸗ Berenberg. Die Rethe fortzuſetzen würde den Rahmen der Dar⸗ Prinz Leopold von Bayern Generalfeldmarſchall Prinz Leopold von Bayern iſt am Sonntag im Alter von 84 Jahren in München geſtorben. Der Prinz trat 1915 an die Spitze der 9. Armee, wurde 1916 Oberbefehlshaber Oſt und hatte entſcheidenden Anteil an den deutſchen Siegen in Polen und Rußland. Prinz Leopold von Bayern wurde am 9. Febr. 1846 als zweiter Sohn des Prinzen Luitpold, des nachmaligen Regenten von Bayern, und ſeiner Ge⸗ mahlin Auguſta in München geboren. Als junger Artillerieoffizier nahm er am Feldzug von 1866 teil und erhielt im Gefecht bei Kiſſingen die Feuertaufe. Im Kriege von 187071 führte er eine Batterie mit beſonderer Auszeichnung in die Schlacht bei Sedan und ſpäter im Loire⸗Feldzug. Dort brachte er am 1. Dezember 1870 mit ſeinet Batterie bei Villepion, in äußerſt gefährdeter Poſition, durch einen Prell⸗ ſchuß an der Hüfte verwundet, die beiden im Feuer ſtehenden Brigaden zum Stehen gegen den übermäch⸗ tigen Feind, ſo daß der ſchließlich notwendige Rück⸗ zug in Ruhe und Ordnung vollzogen werden konnte. Für dieſe Tat wurde er durch das Ordenskapitel in den Militär⸗Max⸗Joſeph⸗Orden aufgenommen. Der Prinz durchlief dann die weiteren militäri⸗ ſchen Dienſtgrade. Im Jahre 1905 ſchon war er zum Generalfeldmarſchall ernannt worden. Eine Krönung ſeines reichen Soldatenlebens war es dann, als der Prinz im Juni 1915 zur Führung der 9. Armee gegen Rußland berufen wurde, mit der er Warſchau einnahm, wo er am 5. Aug. 1915 einzog. Nachdem der weitere Vormarſch im Septem⸗ ber zum Stehen gekommen war, wurde er Ober⸗ befehlshaber einer Heeresgruppe und ſpäter an Stelle Hindenburgs Oberbefehlshaber im Oſten. Mit Hindenburg ſtellte er ſich nach dem Zu⸗ ſammenbruch im November 1918 der neuen Reichs⸗ regierung zur Verfügung, um das Chaos zu vermei⸗ den. Prinz Leopold lebte ſeither in München. Letzte Meldungen Auf der Kirchweih erſtochen — Linden(Pfalz), 29. Sept. Bei einem Tanzver⸗ gnügen während der hieſigen Kirchweih kam es in der letzten Nacht zu einem blutigen Zwiſcheufall. Während eines Disputs zwiſchen dem Maurer Jakob Weimer und einem Kriegsinvaliden griff Weimer zu einem feſtſtehenden Meſſer und verſetzte dem Kriegsinvaliden einen Stich in die Lungengegend. Der Geſtochene brach tot auf dem Tanzboden zu⸗ ſammen. Der Täter wurde von der Gendarmerie feſtgenommen. Von der Dreſchmaſchine getötet — Börrſtadt(Pfalz), 29. Sept. Der 20jährige Land⸗ wirtsſohn Albis Schott vom Hornweiler Hof war in Schweisweil an einer Dreſchmaſchine beſchäftigt. Er kam dabei in das Getriebe der Dreſchmaſchinen⸗ preſſe, wobei ihm ein Arm und eine Bruſtſeite zer⸗ riſſen wurde. Der Bedauernswerte ſtarb kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus Kaiſerslautern. Der Reichswahlausſchuß tagt Berlin, 29. Sept.(Von unſerem Berliner Büro) Um die Mittagsſtunde iſt der Reichswahlausſchuß zu einer Sitzung zuſammengetreten, in der Beſchluß über die endgültigen Ergebniſſe der Wahl gefaßt werden ſoll. Ein bekannter franzöſiſcher Renufahrer 8 verunglückt — Brünn, 29. Sept. Der bekannte franzöſiſche Rennfahrer Michele Dors hat beim Maſaryk⸗Ren⸗ nen einen ſchweren Unfall erlitten. Er lag vom Start an mit ſeinem Bugatti an der Spitze. Nach der fünften Runde kam er aber in einer Kurve ins Schleudern. Sein Wagen überſchlug ſich, zerplitterte einen Baum und begrub den Fahrer unter den Trüm⸗ mern. Dors erlitt einen Beckenbruch, der innere Blutungen zur Folge hatte. Die Verletzungen wur⸗ den vom behandelnden Arzt als ſchwer bezeichnet. Der amerikaniſche Multimillionär Guggenheim geſtorben — Newyork, 29. Sept. Der Kupfermagnat und Multimillionär Daniel Guggenheim iſt heute ſtellung überſchreiten. im Alter von 74 Jahren geſtorben. Tod eines Straßburger Künſtlers. Nach lan⸗ gem ſchwerem Leiden ſtarb hier im 78. Lebensjahr Freiherr Lothar von Seebach, ſeit Jahr⸗ zehnten einer der bekaunnteſten und bedeutendſten Maler des Elſaſſes. Obwohl gebürtiger Badene 105 hat er ſich, früh mit ſeiner Familie nach Straßburg gekommen, hier völlig eingebürgert, ſodaß er auch nach dem Einzug der Franzoſen verblieb. Im Jahre 1853 auf dem Stammſchloß ſeiner Famklie in Feſ⸗ ſenbach geboren, wird der Greis in der Famtlien⸗ gruft zu Offenburg beigeſetzt werden. Sein Wunſch, an der Staffelei zu ſterben, wurde dem Künſtler beinahe wörtlich erfüllt. Im elſäſſiſchen Kunſtleben hatte er ſich als Blumenmaler einge⸗ führt. Obwohl er in dieſer Spezialität Ausgezeich⸗ netes leiſtete, ging ſein Intereſſe viel tiefer. Meiſt⸗ bekannt iſt ſein treffliches Bildnis Brions im Stadt⸗ muſeum und ſeine farbige Impreſſion der„Speiſung in St. Marx“; ſein„Rothaariges Mädchen“ erregte einſt auf der Kölner Ausſtellung Bewunderung. Die größte Popularität erlangte Seebach durch ſeine farbige Zeichnungen, worin er in durchaus eigen⸗ artiger Auffaſſung Ereigniſſe des Alltags verewigte. Beinahe unerreichbar im alten Turm am Spitalplatz, allen Ehrungen abhold, lebte der ſtille Mann, einer der Größten des heutigen Elſaſſes, nur ſeinen Freunden zugänglich, allein ſeiner Kunſt. Namhafte Maler des Elſaſſes verehren ihn als ihren Meiſter. Das Nationaltheater teilt mit: Das am Don⸗ nerstag im Nationaltheater zur Erſtaufführung kommende Luſtſpiel„. Vater ſein dagegen ſehr“ von Carpenter baut ſich auf der Grund⸗ idee auf, daß ein alternder Junggeſelle ſich plötzlich entſchließt, die inzwiſchen herangewachſenen Spröß⸗ linge diverſer Jugendfünden zu ſich zu nehmen und dadurch in allerhand unerwartete Situationen gerät. Beſchäftigt ſind die Herren Godeck, Haubenreißer, Heinz, Krüger, Linn, Muſil, Römer⸗Hahn und die Damen Blankenfeld, Leydenius, Schradiek und Uſell. Fräulein Uſell tritt damit zum erſtenmal in einer tragenden Fachrolle im Nationaltheater auf. eee und 3 vor dem Café„Hauptpoſt“. Montag, 29. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 450 Evangeliſcher Kindergarten in I 6 Einweihungsfeier Das Wort vom Jahrhundert des Kindes, in dem wir ſtünden, iſt noch nicht verhallt. Es iſt jedenfalls nicht umſonſt geſprochen worden. Man kämpft ja förmlich auf allen Seiten des Volkslebens um die Jugend, um das Kind. Die Kirche weiß das und ringt ihrerſeits nicht minder um die Seele der Heranwachſenden. Zu dieſem Zweck errichtet ſie in allen Sprengeln unſerer ev. Kirchengemeinde Kin⸗ 1 vielleicht etwas ſpät, gewiß aber nicht zu pät. Die zuletzt eingerichtete Kinderſchule in P 6, 36, alſo im Bezirk der Konkordienkirchengemeinde, wurde geſtern im Rahmen einer ſchlichten Ein⸗ weihungsfeier ihrer Beſtimmung übergeben. Stimmungsvolle Poſaunenchorklänge leiteten ein, der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik, unter Leitung von Kirchenmuſikdirektor Eckert ſchuf mit ſeinem „Heilig iſt der Herr“ den Boden ſeeliſcher Erhebung und Andacht. Stadtpfarrer Dr. Hoff ſprach im Namen des Kirchengemeinderats ernſte Grußworte. Schon lange habe die evangel. Kirchen⸗ gemeinde das geplant, was nun vollendet iſt. Widrige Umſtände ſeien aber immer wieder in den Weg getreten. Und als die Platzfrage gelöſt war, regten ſich neue Bedenken. Nun alles vorüber iſt, könne man faſt fragen, ob die neu errichtete Kin⸗ derſchule nicht eine der ſchönſten iſt, die wir haben. Gewiß, das Haus iſt hineingeſtellt zwiſchen die Häu⸗ ſer der Stadt und damit zwiſchen die Not und Sorge der Zeit. Sonne und Licht erreichen es aber doch. Das iſt Symbol für das, was in ihm von nun an geſchieht. Die Kleinen, die hierher kommen, wiſſen ſicherlich um Angſt und Druck unſerer Tage. Die Gemeinde will hier helfen, ſo gut ſie es vermag. Zum rechten Frohmachen gehört aber mehr als Materielles. Darum ſollen die Kinder von dem hören, der das Weltwort geſprochen: Laſſet die Kind⸗ lein zu mir kommen! So allein wird das Heim, in dem genügend Raum iſt, zu einem Raum, das ein Heim iſt für Leib und Seele. Warme Worte des Dankes ſprach dann Kirchenrat Maler im Namen des Sprengelrates. Die Bezirksgemeinde wiſſe, was ſie beſitze und ſie ſei ſich der Aufgabe be⸗ wußt. Es gelte heute mehr als je, die Jugend zu gründen auf ewigen Grund. An Kinderhorten und ⸗ſchulen fehlt es nicht. Es kommt aber alles auf den Geiſt an, in dem gearbeitet wird. Im Kampf unſerer Tage haben wir uns zu ſcharen um das Banner des Bekenntniſſes zu Chriſtus, unſerem Herrn, deſſen Erbarmen Alte und Junge trägt in guten und böſen Tagen. 5 Freudig bewegt übernahm hierauf Kaufmann Hänsler das Haus im Auftrag des Gemeinde⸗ vereins der Konkordienkirche, zugleich werbend um Mitarbeit und Mithilfe. Was an den Kleinen ge⸗ ſchieht, wirkt ſich zuletzt aus als Segen an Haus und Herz. Stadtpfarrer Horch beſchloß zuletzt die Feier mit Gebet und Segen. Es folgte die Beſichtigung des Hauſes durch die zahlreich Erſchienenen. Der Eindruck war allgemein gut. Mit großer Befriedigung konnte feſt⸗ geſtellt werden, daß Architekt Gramlich in bewun⸗ dernswerter Weiſe aus Lage und Platz Beſtes herausgeholt hat. Auch die Inneneinrichtung gefiel allgemein. Man kann die Kleinen nur beglück⸗ wünſchen, nicht zuletzt zu dem großen, lichten Hof und Spielplatz. Im übrigen gilt wohl: vivant sequentes! Dr. B. ** * Ein weiterer Autobrand ereignete ſich geſtern abend kurz nach 10 Uhr auf der Straße zwiſchen P 2 An dem Per⸗ ſonenkraftwagen eines Heidelberger Herrn entſtand ein Vergaſerbrand. Das Benzin lief aus dem Tank auf die Straße und ſoll angeblich von zwei jungen Burſchen in Brand geſteckt worden ſein. Einige Augenzeugen ſind der Anſicht, daß das Ben⸗ zin, das durch den erſten Autobrand nachmittags nach 5 Uhr, über den wir bereits berichteten, auf die Straße lief, von unvorſichtigen Leuten in Brand geſteckt worden iſt, wodurch ſich dann der zweite Fall ereig⸗ nete. Der Sachſchaden beläuft ſich auf etwa 200 Mark. Die Berufsfeuerwehr löſchte den Brand mit ihren bekannten Speziallöſchern in verhältnismäßig kur⸗ zer Zeit. Geheimrat Dr. Artmann 7 Tiefes Leid iſt über die Pfälziſche Induſtrie hereingebrochen. Einer ihrer befähigtſten und hervor⸗ ragendſten Führer, Geheimer Kommerzienrat Fritz Artmann, iſt am Samstag abend unerwartet in einer Klinik in Salzburg verſchieden. Mit Art⸗ mann iſt ein prächtiger, liebwerter Menſch dahinge⸗ durch ſeine lauteren Charakter⸗ gangen, der ſich eigenſchaften, ſeine vornehme Geſinnung, ſein offenes und ehrliches Weſen überall größter Sympathie er⸗ freute. Viele Bande geſellſchaftlicher und geſchäft⸗ licher Art verknüpften ihn mit der Nachbarſtadt Mannheim, in der er ſeinen Wohnſitz hatte. Als Vorſtandsmitglied der Ludwigshafener Walzmühle hat er außerordentlich viel für ſeine Firma getan. Es war ſein Lebenswerk, für das er ſich mit der ganzen Macht ſeiner Perſönlichkeit ein⸗ ſetzte. Aber nicht nur dem Aufblühen ſeiner Firma galt ſein unausgeſetztes Beſtreben. Er ſorgte auch für das Wohl ſeiner Arbeiter, denen er jederzeit ein wohlwollender Vorgeſetzter war. Auch ſonſt be⸗ 17 mühte er ſich um das Wohl der ihm Untergebenen, wobei er die linke Hand nicht wiſſen ließ, was die rechte tat. Geheimrat Artmann war der Typ eines Groß⸗ induſtriellen, ein Selfmademan, ein weitblickender Kaufmann und Induſtriekapitän. Dabei blieb er immer der beſcheidene, liebenswürdige Menſch. Als im Jahre 1905 ein Großfeuer die Walzmühle zer⸗ ſtörte, betrieb er mit allem Nachdruck den Wiederauf⸗ bau. Große Verdienſte hat er ſich um die Befreiung der Pfalz erworben. Vor etwa 14 Tagen reiſte Geheimrat Artmann nach Bad Gaſtein, um ſeine angegriffene Geſundheit wieder herzuſtellen. Von Bad Gaſtein aus mußte er eine Klinik in Salzburg aufſuchen. Leider war der Krankheitskeim ſchon zu weit vorgeſchritten. Es gab für ihn keine Rettung mehr. Samstag abend iſt er im Alter von 65 Jahren in der Klinik in Salz⸗ burg ſanft entſchlafen. Im Laufe des geſtrigen Sonn⸗ tags kamen die Telegramme nach Ludwigshafen und Mannheim, die von ſeinem Tode Kenntnis gaben. Ueber den Lebenslauf des Heimgegangenen iſt zu berichten, daß er 1864 in Soeſt in Weſtfalen geboren wurde, nach dem Schulbeſuch zuerſt Angeſtellter bei der Mühle Plange in Soeſt war und dann zur Weſer⸗ mühle in Hameln i. W. übergetreten iſt, wo er Mitte der 9oer Jahre Direktor wurde. Im Jahre 1900 kam er als erſter Direktor an die Ludwigshafener Walzmühle, wo er infolge ſeiner großen Verdienſte um das Unternehmen im Jahre 1919 vom Aufſichts⸗ rat zum Generaldirektor ernannt worden iſt. Die bayeriſche Regierung ernannte Artmann 1909 zum Kommerzienrat und 1924 zum Geheimen Kom⸗ merzienrat. Eine beſondere Freude wurde Artmann im Jahre 1925 von der Univerſität Heidelberg zu⸗ teil, die ihn durch die Verleihung des Dr. h. c. ehrte. Geheimrat Artmann war zuletzt zweiter ſtellver⸗ tretender Vorſitzender der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Ludwigshafen. Außerdem war er Mitbe⸗ gründer und Vorſitzender des Verbandes Pfälziſcher Induſtrieller und Mitbegründer des Vereins Süd⸗ deutſcher Handelsmühlen, der jetzigen Süddeutſchen Mühlenvereinigung, in der er lange Jahre den erſten Vorſitz inne hatte. Des weiteren war er ſtellvertre⸗ tender Vorſitzender bei der Mühle Gottſchalk in Kre⸗ feld und gehörte dem Aufſichtsrate der Eichbaum⸗ Werger⸗Brauerei Mannheim, ferner der Atlas⸗Ver⸗ ſicherung Ludwigshafen an. Die Beiſetzung erfolgt am Mittwoch nachmittag auf dem Friedhof in Heidelberg, wo er an der Seite ſeiner ihm vor zwei Jahren im Tode voran⸗ gegangenen Gattin ſeine letzte Ruheſtätte findet ch. 3. Badiſcher Städtetag Sonntag nachmittag 6 Uhr wurde in Kehl der 35. Badiſche Städtetag eröffnet, der aus dem ganzen Lande außerordentlich gut beſucht war. Ins⸗ geſamt waren 43 von 44 Bundesſtädten vertreten. In ſeiner Begrüßungsanſprache wies der Vor⸗ ſitzende, f Oberbürgermeiſter Dr. Renner ⸗Raſtatt, darauf hin, daß die letzte Tagung des Städtetages in Kehl 1922, mitten in der Beſatzungsnot, ſtattge⸗ funden habe. Man habe ſich gefragt, ob es bei der gegenwärtigen Notlage nötig ſei, einen Städtetag abzuhalten. Aber der Gedanke an die Befreiung der Stadt Kehl und die Wichtigkeit der Kommunalpolitik gerade in der Gegenwart hätten es doch anraten laſſen, dieſe wichtige Tagung der badiſchen Mittelſtädte abzuhalten. Im Anſchluß daran wurde Bürgermeiſter Dr. Luthmer⸗ Kehl zum Präſidenten gewählt.— Als Vertreter des Badiſchen Städteverbandes, in dem die größeren Städte zuſammengeſchloſſen ſind, ſprach Oberbürgermeiſter Holler⸗ Offenburg, für den Badiſchen Landgemeindetag Bürgermeiſter Werner, während der geſchäftsführende Präſident des Deut⸗ ſchen Städtebundes, Höckel, die Grüße dieſer gro⸗ ßen Organiſation, der auch der Badiſche Städtebund angeſchloſſen iſt, überbrachte. Oberregierungsrat Dr. Wal z⸗Karlsruhe ſprach in ſeiner Eigenſchaft als Stagatskommiſſar für die Städte im Namen der ba⸗ diſchen Regierung. 72 Darauf nahm der Präſident des Badiſchen Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes, i Dr. Gugelmeier⸗Mannheim,, das Wort zu einem intereſſanten Vortrag über „Finanzierung von Gemeinde aufgaben mit Hilfe der Landes bauſparkaſſe.“ Er führte dabei u. a. aus: Es ſei zwar in der letzten Zeit gelungen, 11 Millionen kurzfriſtige An⸗ leihen der badiſchen Gemein den in lang⸗ früſtige zu verwandeln und etwa die gleiche Summe kurzfriſtiger Gelder langfriſtig zu konſoli⸗ dieren. Dennoch hätten die badiſchen Städte eine Reihe kurzfriſtiger Darlehen, ſodaß es ihnen in ab⸗ ſehbarer Zeit kaum möglich ſein werde, weitere Mit⸗ tel kurzfriſtig aufzunehmen. Die Folge davon ſet, daß die Städte dazu über⸗ gehen müßten, neue Wege der Finanzierung zu ſuchen. Als einen ſolchen Weg empfahl der Redner als Leiter der Kommunalen Bauſparkaſſe Mannheim den Weg, den die Bauſparkaſſe gehe, nämlich den der Solidarität auf dem Gebiete des Bauſparweſens. Redner ſkizzierte dann im einzelnen die Ziele und Wege und ſchloß: In der jetzigen Notzeit komme es darauf an, das Vertrauen im In⸗ und Auslande zu erhalten. Grund zum Peſſimismus ſei nicht vor⸗ handen, jedoch bedürfe es äußerſter Wachſamkeit.— Die Ausführungen des Reoͤners wurden mit lebhaf⸗ tem Beifall aufgenommen. An das Referat ſchloß ſich eine eingehende Ausſprache. ö Polizeihunde-Prüfung Auf dem Dreſſurplatz des Polizei⸗ und Schutz hundevereins Mannheim⸗Lindenhof wurde am geſtrigen Sonntag die Polizeihn ndeprüfung für Deutſchland durchgeführt. Erſchienen waren die dreizehn beſten deutſchen rauhhaarigen Terriers, die bereits in ihren Gauen mit der Note„Vorzüg⸗ lich“ oder mindeſtens„Sehr gut“ abgeſchnitten hat⸗ ten. Beim Begrüßungsabend am Samstag in der „Landkutſche“ begrüßte der Vorſitzende der Orts⸗ gruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Klubs für rauhh. Terrier, W. Seiwert, die Gäſte, beſon⸗ ders den Ehrenvorſitzenden des Bundes, Herrn Di e⸗ fen bach⸗Frankfurt, der für die Einladung dankte und auf die Bedeutung der Hundezucht und den Wert der Airedale⸗Terriers hinwies. Am Samstag wurde das Spurenarbeiken durchgeführt, das aber durch den aufgeweichten Boden ſehr gehindert war. Es wurden Gegenſtände auf 600 und 1200 Meter Entfernung geſucht. Am Sonntag begannen die Hauptprüfungen, bei denen die Anforderungen ſehr hoch geſtellt waren, da es ſich bei den zu prüfenden Hunden um Polizei⸗ hunde handelte. Die Prüfungsrichter, die Herren Kienaſt und Henrich, hatten es ſchwer, unter den ausgezeichneten Leiſtungen die beſten herauszufinden. Beſonders gut fiel allgemein die Beurteilung der Mannarbeit aus, ein Beweis, welch ſicheren Schutz ein Hund zu bieten vermag. Wertvolle Preiſe, da⸗ runter ein Beſteckkaſten der Stadt Mannheim, eine Plakette des Deutſchen Kartells für Hundeweſen und Stiftungen der veranſtaltenden Vereine waren den Siegern zugedacht. Den erſten Preis, den Preis der Stadt Mannheim, errang Wampe v. d. Ried⸗ burg, ein Terrier im Beſitz der Reichsbahnverwal⸗ tung Frankfurt, den Herr Adam Eymer aus Hanau führte. Den zweiten Preis errang Wilh. Schiff ⸗ rath⸗Düſſeldorf mit Aſſo v. Johanniterkloſter, Den beſten Führerpreis erhielt Oberwachtmeiſter Breb⸗ ten aus Hamburg⸗Wandsbeck. Eine beſondere Freude für die zahlreich erſchienenn Hundeliebhaber war die Gemeinſchaftsaufgabe, bei der man die Hunde ge⸗ meinſam beobachten konnte, wieweit ihre Abrich⸗ tung vollzogen war. Die Nolveroroͤnung und die Beſchlüſſe der Allgemeinen Orts⸗ krankenkaſſe In Nr. 438 veröffentlichten wir unter dieſer Ueber⸗ ſchrift einen Artikel des Kartells der chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften Mannheim über eine Delegierten⸗Konferenz. In dieſem Artikel wurde u. a. mitgeteilt, daß der zuſtän⸗ dige Beamte der Ortskrankenkaſſe auf die Frage des Arbeiters Sch., ob er nicht weiterhin Familien⸗ zuſchläge bekommen könne, ſich geäußert habe:„Das gibt es nicht, dafür kannſt Du Dich bedanken bei Brü⸗ ning und Hindenburg.“ Von den Vertretern des in Frage kommenden Angeſtellten H. F. wird uns hierzu geſchrieben:„Dieſe Darſtellung iſt unrichtig. Richtig iſt, daß der Arbeiter Sch. ſich erkundigt hat, ober während ſeines Erholungsurlaubes nicht das ganze Krankengeld als Hausgeld erhalten könne, worauf ihm der Beamte erklärte, daß dies auf Grund der geſetzlichen Beſtimmungen nicht mög⸗ lich ſei. Hierauf ſchimpfte Herr Sch. auf die politiſchen Parteien und den Reichstag, insbeſondere auf die Sozialdemokratiſche Partei. Der Beamte erwiderte ihm, daß er ſich auf eine derartige Unterhaltung nicht einlaſſen könne, und enthielt ſich jeder weiteren Aeußerung.“ * „ Zur Abſchiedsfeier für Geh. Kirchenrat D. Klein läßt die Landeskirchliche Vereinigung auf morgen Dienstag, in das Wartburghoſpiz ein. Die vielen Freunde des allſeitig verehrten Geiſtlichen werden dieſe Gelegenheit begrüßen, ſich von ihm an der Stätte zu verabſchieden, wo er ſo manches Mal zu ihnen geſprochen hat. Jedermann iſt herzlich willkommen. 5 —— * Der Badiſche Frauenverein vom Roten Kreuz, Zweig⸗ verein Mannheim, Abtetlung Krankenpflege, beginnt Mitte Oktober mit einem neuen Krankenkurs, der eine theoretiſche Ausbildung in 30 Doppelſtunden umfaßt, die jeweils an 3 Abenden der Woche von 7—9 Uhr abgehalten werden. Die praktiſche Krankenpflege wird in den Kran⸗ kenhäuſern Mannheim und Ludwigshafen erlernt. Die Pflegedauer beträgt 3 Monate.(Weiteres Anzeige im Samstag⸗Abendblatt.) 0 „Jidelio“ im Mannheimer Nationaltheater Es gehört zu den Wundern der Muſikgeſchichte, daß Beethoven, der doch gar kein Opernmeiſter war, die eigentliche Meiſteroper der deutſchen Bühne ge⸗ ſchrieben hat. Selbſt die Mozart⸗Oper bleibt ein vollendetes Spiel gegenüber der tiefen, edlen Menſch⸗ lichkeit des Leonorenwerkes, in dem die Tat einer Frau die ſchönſte und großartigſte dramatiſch⸗muſi⸗ kaliſche Verklärung gefunden hat. Wie ſich das Werk gegenwärtig auf unſerer Bühne zeigt, wurde es ſeinerzeit beim Theaterjubiläum, an dem grandioſen Furtwängler⸗Abend, präſentiert. Die Induſtriehalle des erſten Akts hat mit dem ſpaniſchen Gefängnishof von früher nichts mehr zu tun, und man kann verſchiedener Meinung darüber ſein, ob es angebracht iſt, die Oper aus dem Milieu zu löſen, in dem ſie groß wurde. Aber wer heutzutage in der Opernausſtattung konſervativ ſein will, muß ſich mit zwei Dingen wappnen, mit Mut und Geld. Davon fehlt unſerem Theater gegenwärtig ganz beſtimmt das letztere. Und ſo müſſen wir uns denn mit dem Wenigen begnügen, das man aufbringen kann. Zudem iſt die ſogar in der durchaus konſervativen Wiener Staatsoper ge⸗ bräuchliche Ueberſetzung aus dem Spaniſchen der Philippzeit ins napoleoniſche Koſtüm nicht ſo ganz von der Hand zu weiſen; denn die tragende Idee des Werks iſt jenes große Verlangen nach allumfaſſen⸗ der Menſchlichkeit, das zu den Kennzeichen jener Jahrhundertwende gehörte. Beſonders heute ver⸗ nehmen wir es ſchmerzlich, wenn der Miniſter in der letzten Szene(zweimal ſogar) in echt ſchilleriſcher Menſchlichkeit ausruft: Es ſucht der Bruder ſeine Brüder und kann er helfen, hilft er gern. Ja, wir haben es weit gebracht ſeit jener Schiller⸗ und Beethovenzeit! 8 Die Fidelio ⸗Muſtk iſt der eigentliche Prüfſtein für den Operndirigenten. Die geſtrige dankenswerte Wiederaufnahme des Werkes in den Spielplan hat zunächſt wieder die eigentliche Fidelio⸗ Ouvertüre, die letzte, die Beethoven für das Werk geſchrieben hat und die wir trotz ihres leichteren Charakters nun einmal als Einleitung in das Werk gewohnt ſind, wieder in ihre Rechte eingeſetzt. So erklang denn die große Leonoren⸗Ouvertüre, wie es eben⸗ falls zum guten Brauch geworden iſt, dementſprechend wieder nach der Kerkerſzene. Sie wurde zu einem außerordentlichen Erfolg für das Orcheſter, das mit dieſer von mitreißendem Schwung getragenen Wiedergabe zugleich ein ideales Propagandaſtück für ſeine in der nächſten Woche beginnenden Akademie⸗ konzerte darbot. Die Qualität des Orcheſters bringt ſeinen neuen Leiter, Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock, in ſolchen Fällen geradezu in eine Beſeſſenheit hinein, in der er die Inſtrumentalwogen etwas zu hoch aufſchäumen läßt. Aber er wahrt auch im äußerſten Fortiſſimo die an ihm gewohnte geradezu urwerkhafte Präziſion. Sie war bei aller Drauf⸗ gängerſchaft ſogar in dem aufs äußerte geſteigerten Quartett des zweiten Akts mit ſeinen ſtarken drama⸗ tiſchen Akzenten zu verſpüren. Auf der Bühne konnte dieſer neue Impuls des Muſikaliſchen die Leonore von Gertrud Binder⸗ nagel nicht ins Wanken bringen, die in dieſer Rolle vor kurzem erſt wieder in Berlin unter Furt⸗ wängler einen auch an dieſer Stelle vermeldeten Triumph feierte. Sie hatte geſtern abend wieder einen weſentlichen Anteil am Erfolg des Werks. Guſſa Heiken als empfindſame Marzelline(im Kanon des erſten Akts ſehr gut hervortretend) iſt ebenfalls bekannt. Die Ueberraſchung des Abends bot Sidney be Vries als Pizarro. Das um den Heldenbariton beraubte Enſemble unſerer Oper hat hier einen Küuſtler, der aus der Not wirklich eine künſtleriſche Tugend zu machen weiß. Dieſer Gouverneur war ſchon in der Arie eine packende Leiſtung, kein Thea⸗ terdämon, ſondern das darſtelleriſche Ebenbild der muſikaliſchen Charakteriſtik Beethovens. Guſtav ſtellungen“ Wünſche, der neue Floreſtan, hat ſich wieder im Licht ſeiner Tugend einer ausgezeichneten Verſtänd⸗ lichkeit des Worts gezeigt. Aber die Stimme klingt doch noch recht empfindungslos. Und dabei lebt ge⸗ rade dieſe Rolle von einer bis ins Viſionäre geſtei⸗ gerten, auf eine einzige Szene zuſammengedrängten Fülle der Gefühle. Fentens Meiſter Rocco und Bartlings Jaquino ſind als treffliche Leiſtungen von früher her bekannt. Der ſchöne Stimmklang des Baſſiſten Albert Weig verlieh der ſonſt von einem Bariton geſungenen Rolle des Miniſters eine äußerſt anſprechende geſangliche Färbung. Der Chor, aus dem ſich die Stimmen der Herren Jbooß und Voiſin herauslöſten, hielt ſich wieder ausgezeichnet. Die Vorſtellung fand begeiſterte Zu⸗ ſtimmung des Publikums, die nach der Leonoren⸗ buvertüre vor allem auch dem Orcheſter galt. K. Hauptverſammlung des Verbandes Deutſcher Kunſtvereine Der Verband Deutſcher Kunſtvereine e. V. hält unter der Führung ſeines Vorſitzenden Oberbürger⸗ meiſter Dr. Luppe, Nürnberg am 5. und 6. Oktober ds. Js. in Speyer ſeine diesjährige Hauptperſamm⸗ lung ab, zu der Vertreter aus ganz Deutſchland er⸗ ſcheinen werden. Mittelpunkt der Tagung iſt die am Sonntag, den 5. Oktober vormittags 11 Uhr im Rathausſaal ſtattfindende offizielle öffentliche Feſt⸗ ſitzung, bei welcher u. a. Direktor Dr. Graf Kaiſers⸗ lautern über„Ausſtellungsbetrieb und Kunſtaus⸗ und Muſeumsdirektor Dr. Hartlaub, Mannheim über„Kunſtpflege in Mannheim“ ſprechen wird. * Auf die Ausſtellungen der Arbeiten von Hermann Hörner, Berlin⸗Steglitz, Heinz Roſe⸗Unterſchon⸗ dorf, Slocoviſch Salmona⸗München und Fritz Leder le⸗Ludwigshafen ſei nochmals hingewieſen. Die Ausſtellungen ſind nunmehr, mit Montags, täglich geöffnet. Ausnahme Der Roland von Brandenburg, eines der markanteſten Wahrzeichen der Mark, hot unter den Witterungseinflüſſen und den Er⸗ ſchütterungen durch den Autoverkehr ſo gelttten, daß die Gefahr ſeines Einſtur zes beſteht. Das uralte Standbild ſtammt aus dem Jahre 1474. Vrandenburgs Roland in Gefahr 4. Seite/ Nummer 450 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 29. September 1930 „Au revoir!“ Abreiſe der franzöſiſchen Schüler Auf dem Mannheimer Hauptbahnhof gab es heute morgen ein großes, herzliches Abſchiednehmen: Die 75 von der deutſchen Liga für Menſchenrechte ein⸗ geladenen ſranzöſiſchen Austauſchſchüler rei⸗ ſten in ihre Heimat zurück. Sie haben hier, in Heidel⸗ berg und Ludwigshafen ihre Sommerferien verlebt, gemeinſam mit den deutſchen Schülern, die vorher bei den franzöſiſchen Familien ihren Urlaub verbracht haben. Die jungen Kameraden waren alſo im ganzen etwa zehn Wochen beieinander. In dieſer Zeit hat ſich manche ſtarke Freundſchaft zwi⸗ ſchen der deutſch⸗franzöſiſchen Jugend angebahnt. Die Trennung fiel allen ſchwer. Auch den deutſchen Eltern, die ihre Gäſte getreulich zum Zuge geleiteten und ihnen den Abſchied durch die Ausſicht auf ein Wiederſehen im nächſten Jahr erleichterten. Temperamentvoll ſtürmten Paul, Jules, Viktar und wie ſie alle heißen mögen, in die für ſie reſervierten Wagen und riefen unentwegt von den Fenſtern ihre Grüße. Stiller waren die Mädchen. Es floß manche Träne.. Film ⸗Runoſchau Univerſum:„Der Korvettenkapitän“ Ganz neu ſind die Requiſiten gerade nicht, mit denen dieſe tolle Verwechſlungskomödte arbeitet. Es iſt ein Schwank, der mit Kunſt nichts zu tun hat, der nur unter⸗ halten und ſein Publikum zum Lachen bringen will. Der Zweck wird auch vollkommen erreicht und das iſt ja ſchließ⸗ lich bei derartigen anſpruchsloſen Filmen die Hauptſache. Daher kneift man auch beiden kritiſchen Augen zu, freut ſich über das flotte Spieltempo und lacht herzlich mit. Man ſtelle ſich vor: Harry Liedtke als Kapitän, Fritz Kampers als Matroſe, ganz der Typ des dvofen Offiziersburſchen mit der bekannten Rekrutenviſage. Dieſe beiden vertauſchen nun die Kleider, Kampers fällt natür⸗ lich als Kapitän aus der Rolle, benimmt ſich raffkemäßig, trinkt Spiritus lieber als Rum und darf den Hauptlach⸗ erſolg für ſich buchen. Gleichzeitig tauſcht auch die reiche Erbin mit ihrer Zofe die Kleider und als dieſe vier mit vertauſchten Rollen aufeinanderplatzen, ergeben ſich die ſchönſten draſtiſch⸗komiſchen Situationen. Maria Paud⸗ lex als Zofe paßt ausgezeiſtnet zu dieſem Pſeudokapitän, der wie Münchhauſen aufſchneiden kann. Die Paudler kaun ſogar ſehr ſchön ſingen und trägt das„was eine Frau unbedingt haben muß“ außerordentlich wirkungs⸗ voll vor. Harry Liedtke iſt natürlich charmant wie immer und ein Herzensknicker, der nicht nur die Herzen des weiblichen Publikums knickt, ſondern auch das ſeiner damenhaften, zarten Gegenſpielerin Lia Eibe n ſ ch ü tz. Bei dieſem Film wird ſo ziemlich alles bedentſame in Liedern geſagt. Die Matroſen haben keinen Dienſt, ſie ingen nur; die Frauen haben erſt recht keine andere Be⸗ ſchäftigung und ſo rollt die ganze Geſchichte unbeſchwert dahin bis ſie ſich alle kriegen— ſo wie es tommen muß. Die Mufik ſtammt von Dr. B. Kaper, der manches ge⸗ Lapert zu haben ſcheint und der auch Wagner und Weber herauſbeſchwört. * Morgenveranſtaltung im Univerſum Sr Wir haben es heute eigentlich recht bequem: ſetzen uns in das Kino und ſchon in wenigen Augenblicken verſetzt uns der Film in fernſte Erdteile. Wir begleiten eine Expedition durch unerforſchtes Gebiet, werden Augenzeuge fremder Sitten und Gebräuche. Wir nehmen alles ſo ſelbſtverſtändlich hin, wir merken nichts von den Gefahren, unter denen die Bilder aufgenommen murben und merken auch nichts von den Strapazen, unter denen die Forſcher täglich leiden mußten. Dr. Filchner hat in ſeinem Film„Im mani a dme hum“, der nur ein ganz kleiner Ausſchnitt ſei⸗ ner Aſienreiſe vorführt, das religiöſe Leben der tibetani⸗ ſchen Mönche in den Mittelpunkt geſtellt. In Tibet, dem 40005000 Meter über dem Meere gelegenen Hochland, bilden die Klöſter die Brennpunkte des kulturellen Le⸗ bens, und ſo kann Filchner durch Verfilmung eines religtöſen Feſtes und der religibſen Zeremonien ein ge⸗ treues Abbild der dortigen Kultur vermitteln. Kein Buch, kein Vortrag kann ſolche Eindrücke hinterlaſſen wie ein derartiger Expeditionsfilm, der vollkommen objektiv be⸗ richtet, ohne die Verdienſte der Forſchungsexpedition be⸗ ſonders zu erwähnen. HEIN VMIE NSE ROMAN von J. S. FLETCHER SOFYRIOHT AVALUN- VERLAG, HELLERAU 10 Sie führte mich auf einem anderen Weg durch das Tal zurück und dann durch das Dorf, das ich ſchon oben vom Kreidebruch aus geſehen hatte. Es war ein maleriſcher Ort mit einer grauen Kirche, die Bauernhäuſer hatten Strohdächer und waren von Bäumen umgeben. Der Ort ſah nach behäbigem Wohlſtand aus. Obwohl das Dorf ſo klein war, hatte es doch ein großes altmodiſches Gaſthaus; ſein far⸗ biges Schild mit dem Namen„Haus Renardsmere“ ſchaukelte im Winde hin und her. „Hier heißt alles Renardsmere“, bemerkte Miß Manſon, als ſie ſah, daß ich das Schild anſchaute. „Das Dorf heißt Renardsmere, das Gaſthaus heißt ſo und auch das Schloß. Aber Sie werden ſich Lady Renardsmere nur als Helena Reading vorſtellen können?“ „Ich habe Bilder von ihr geſehen, als ſie noch Helena Reading war“, ſagte ich.„Aber ich habe ſie nie ſpielen ſehn. Soviel ich weiß, war ſie eine be⸗ rühmte Schönheit.“ „Du meine Güte, das iſt ſie aber jetzt nicht mehr!“ rief Miß Manſon aus.„Es ſind wohl noch Spuren davon zu erkennen, aber.. jedenfalls werden Sie ſte in fünf Minuten ſehn“. Wir fanden Lady Renardsmere in einer Ecke ihres Parks. Obwohl eine große Anzahl Gärtner angeſtellt war, ihn in Ordnung zu halten— dies war mir beim Durchgehen aufgefallen— fanden wir ſie damit beſchäftigt, etwas Stallmiſt mit einer Gabel in ein Beet einzugraben. Sie trug ein grobes, ſchmutziges Gartenkleid, hatte einen alten Hut auf die ich ſchon Zum Michaelistag Wenn Michaeli kommt, dann iſt der Herbſt im Land. Nicht mehr lange werden die Bäume ihren grünen Schmuck tragen. Die kalten Nächte tragen dazu bei, den Saftzufluß zu unterbinden und damit die Färbung der Blätter und den Blattfall zu be⸗ ſchleunigen. An Michaeli(29. September) hat der Bauersmann ſchon viele Arbeit hinter ſich. Seine Tätigkeit auf dem Felde iſt von jetzt an nicht gerade ſchön zu nennen, beſonders wenn der Regen bei der Kartoffel⸗ und Rübenernte auf den gekrümmten Rücken des Landmanns peitſcht. Lieber hat er etwas warmen Sonnenſchein, der ihm den Buckel wärmt; am Morgen gibt's ſchon ſteife Finger bei der Arbeit im Feld. Bei unſeren Vorfahren, die ja wenig Ackerbau trieben, war um Michaeli die Hauptarbeit abge⸗ ſchloſſen. Da war Zeit zu den Volks⸗ und Gemeinde⸗ verſammlungen, zu dem Herbſtthing. Dieſe Ver⸗ ſammlungen wurden auf freiem Felde abgehalten, wo die Könige, Fürſten und Richter, auf einem Steine ſitzend, Recht und Urteil ſprachen und allen Zwiſt ſchlichteten. Auch Geſetze wurden beraten. Jeder durfte frei und kühn ſeine Meinung ſagen und ſein Anliegen vorbringen. In Schweden wurde bis An⸗ fang des vorigen Jahrhunderts der um Michaeli auf der Anhöhe„Omberghede“ bei Helſingborg am Sunde ſtattfindende Markt, der von 20—30 000 Menſchen beſucht war, dazu benutzt, alle bis dahin aufgeſcho⸗ benen Raufereien abzumachen. Selbſt Knaben, wenn ſie miteinander in Streit gerieten, ſagten ganz ernſt⸗ haft:„Auf der Ombergheidé treffen wir uns wie⸗ der!“ Noch bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden in Dänemark und auch in Schleswig die ſog. Dinggerichte, bei denen alle Ehrenklagen erledigt wurden, jedesmal um Michaeli abgehalten. Eines der bedeutendſten Dinggerichte war das der Hohner Harde, das erſt 1864 eingegangen iſt. An dieſem Tag wurden Zahlungen geleiſtet, Ver⸗ träge abgeſchloſſen und erneuert, Dienſtboten gemie⸗ tet oder entlaſſen, mit einem Wort, der Michaelitag mar der ſog. Wandeltag. Mit Rückſicht darauf ſingen in Holſtein die Hirten⸗ knaben: Ich wollt, daß es ſchon Abend wär' Und morgen Michaelitag, Dann ſoll der Bauer meinen Lohn mir geben, Und dann ging ich wohlab. Das iſt ein Freudentag für den Jungen und deſ⸗ ſen Familie. Vor wenig Jahrzehnten kannte man auch bei uns Michaeli noch als„Ziehtag“. Da nahm der Knecht ſeine wenigen Habſeligkeiten in ein rotes Schnupftuch und zog von dannen. Hatte er mehr, ſo führte ihm ein bekanntes Fuhrwerk dieſe Sachen gelegentlich zu. Um einen neuen Knecht wars dem Bauer nicht bange, denn um dieſe Zeit klangen die Reſerviſtenlieder in den Kaſernen und: wer treu gedient hat ſeine Zeit, zog mit geklappter Mütze und dem Reſerviſtenſtöckchen ſtolz ins Dorf ein. Mit den Reſerviſten reiſte auch mancher Koffer eines Dienſtmädchens, das ſeinem Schatz in die Gar⸗ niſon gefolgt war, wieder in die Heimat, und das Mädchen kam bald nach. Da waren in der Stadt neue Dienſtboten nötig, und ſo war der Michaelitag auch bei dieſen Leuten zum„Wandeltag“ geworden. Um Michaeli klingen Baß und Fiedel und Klarinette zur Kirchweihmuſik durchs Dorf; wo das nicht iſt, da haben Bezirksrat und Regierung die Kirchweih verlegt oder auch die Wirte. Das Kirchweihfeſt iſt ein Freudenfeſt. Ehe es Kirchen gab, feierten unſere Vorfahren auch ein Herbſtfeſt, eine Art Dankfeſt mit Opfern an Wodan. Waren das nicht ſchöne Feſte, bekränzt die Opfer⸗ tiere, bekränzt der Opferſtein und die ſchönſten Garben und Früchte ſchmückten den Opferaltar! Riß man mit der Einführung des Chriſtentums den heid⸗ niſchen Anbetern alle dieſe Vorſtellungen, allen Glauben aus dem Herzen, Nein, der kluge Sinn dem Kopf, der durch einen ebenſo alten Schleier feſt⸗ gebunden war. Als wir auf ſie zukamen, richtete ſie ſich auf, ſtützte dabei mit einer Hand ihren Rücken und ſah mich von Kopf zu Fuß prüfend an. Ich hielt ihrem Blick ſtand. Eine merkwürdige Frau, dachte ich mir. Sie hatte ein tief gefurchtes, runzeliges Ge⸗ ſicht, einen ſeltſamen Mund und dunkle lebhafte Augen. „Wer iſt dieſer junge Menſch?“ fragte ſie, als wir noch ſechs Schritte von ihr entfernt waren.„Ein Be⸗ kannter von Ihnen, Peggy Manſon? Gut ausſehen⸗ der Burſche, übrigens ſeine Haltung iſt gut, hm!“ „Er hat erfahren, Lady Renardsmere, Sie ſuchten einen Privatſekretär, und er glaubt, dieſen Poſten ausfüllen zu können“, antwortete Miß Manſon, als ich mich grade vor Lady Renardsmere verbeugte. „Er war lange Zeit Sekretär des berühmten Barrett Oliver, und er hat großartige Zeugniſſe“. Ein merkwürdiger Glanz kam in die Augen der alten Dame. „Barrett Oliver! Guter Gott! Er war grade am Anfang ſeiner Laufbahn, als ich abging!“ ſagte ſie. „Hm, und wie heißen Sie, junger Mann?“ „Mein Name iſt James Cranage, Lady Renards⸗ mere“, antwortete ich. 5 „Sie haben ſelber auf den Brettern geſtanden, wie?“ fragte ſie.„Ich dachte es mir, man kann es Ihnen anſehn! Sie verſtehen es, Ihr Kinn hochzu⸗ halten und Ihre Mutterſprache zu ſprechen, hm!“ Sie nahm ihre Gartenhandſchuhe ab und warf ſie beiſeite. „Wo ſind Ihre Papiere?“ fragte ſie.„Ich will ſie mir mal anſehn“. Ich überreichte ihr die Referenzen und Zeugniſſe, Miß Manſon gezeigt hatte. Die alte Dame las ſie mit undurchdringlicher Miene durch; endlich ſuchte ſie zwei Briefe aus und deutete auf die Unterſchriften und Adreſſen. „Dieſe zwei Herren kannten fragte ſie. „Ja, Lady Renardsmere, ſchon ſeit meiner Kind⸗ heit“, antwortete ich. „Ich werde Sie im Laufe des Tages anrufen“, ſagte ſie. Kommen Sie morgen früh um zehn Uhr hier⸗ her, dann werden wir alles vereinbaren. Bis dahin merde ich Ihre Papiere behalten. Nun, Peggy Man⸗ ſon, was wünſchen Sie?“ Ich machte eine Verbeugung und entfernte mich; fünf Minuten ſpäter kam Miß Manſon, zu mir, und Sie perſönlich?“ wir gingen fort. der Verkündiger der neuen Lehre wußte Rat: an die Stelle des heidniſchen Gottes trat der ſtreitbare Held der chriſtlichen Kirche, der heilige Michael, deſſen Feſt im Jahre 813 auf den 29. September ge⸗ legt ward. Und dieſem ſtarken Kämpfer und ſieg⸗ reichen Streiter weihten die Gläubigen ihre Kirchen. Er wurde der Patron vieler Kapellen und Kirchen. Bei Untergrombach finden wir die Michelskapelle, bei Dürkheim eine gleiche. Im Neckartal oberhalb des Schloſſes Hornberg ſchaut ebenfalls eine Michelskapelle in die Weite. Alle dieſen alten Stätten der Anbetung datieren ihren Urſprung weit zurück, als die Herren der Kirche noch ſtreitbare Kämpfer ſein mußten gegen manche heidniſche Sitte und falſche Bräuche und damit in die Fußſtapfen ihres Vorbildes, St. Michaelis, ge⸗ treten waren. Unter den Lostagen kommt dem Tag Michaeli reiche Beobachtung zu. Beſonders der Winzer hat darauf manchen Spruch gemacht. Wenn nämlich zu Michaeli geherbſtet wer⸗ den kann, dann hat die Sonne den Saft der Trauben gar gekocht. Muß der Winzer aber noch warten auf den Sonnenſchein des Oktober, ſo daß vielleicht am Gallustage, am 16. Oktober erſt, die immer noch der Sonne bedürftigen Trauben abgeſchnitten werden können, dann verſpricht ein ſolcher Wein nicht gerade das Beſte. Deshalb ſagt er: Sankt Michelswein wird Herrenwein ſein, Sankt Galluswein iſt Bauernwein. Acht Tage zuvor liegt der Tag des hl. Matthäus; die Sonnenwärme in dieſen Tagen ſoll den Michaelis⸗ wein noch gehörig kochen. Macht aber der hl. Mat⸗ thäus ein böſes Geſicht, dann ſteht ein Wein von ſchlechter Güte in Ausſicht. Wenn Matthäus weint, ſtatt lacht, Er aus Wein oft Eſſig macht. . Auf naſſen Michaelistag Naſſer Herbſt wohl folgen mag. * Wenn Nord⸗ und Oſtwinde um Michaelis wehn, Werden wir einem kalten Winter nicht entgehn. E Sind die Zugvögel moch Michaelis hier, Haben bis Weihnachten lind Wetter wir. * Regnet's ſauft am Michelstag, Folgt ein milder Winter nach. Ae Viel Eicheln am Michaelis— Viel Schnee um Weihnachten. ä Noch keine Elektrifizierung in Vaden Die Reichsbahn erklärt, kein Geld zu haben Auf der Herbſttagung des Landeseiſenbahnrates für die Reichsbahndirektionsbezirke Frankfurt⸗ Kaſſel und Mainz wurde dem Antrag, die Strecke Frankfurt-Baſel mit Nebenſtrecken baldigſt zu elektrifizieren und die Durch⸗ führung in das Notprogramm der Reichsregie⸗ rung einzuſchließen, von der Reichsbahn ent⸗ gegengehalten, daß kaum damit zu rechnen ſei, da die Elektrifizierung erhebliche Koſten verurſache, Mittel hierfür aber in dieſem Ausmaße nicht zur Verfügung ſtänden. Es wurde davor gewarnt, einen ſolchen Plan zur Zeit zu verfolgen, ſolange Reichsbahn oder Reich nicht kapitalkräftig genug für die Durchfüh⸗ rung ſeien. Ehe ſolche erheblichen Mittel aufgewandt würden, müſſe die Gütertarifermäßigung möglich gemacht werden. Nur mit Mühe es ſei ge⸗ lungen, eine Gütertarifermäßigung zurückzuſtellen. Unter dieſen ſchwierigen wirtſchaftlichen und finan⸗ ziellen Verhältniſſen könne dem Antrage Ausſicht auf Erfolg nicht werden. ſiſchen Bädern und dem Rieſengebirge iſt. Jubiläumskonzert Eine überreiche Vortragsoroͤnung, mit der man guts zwei Konzerte hätte beſtreiten können, wickelte ſich dank des ſelbſtloſen und uneigennützigen Zuſammenwirkens dreier künſtleriſcher Vereinigungen vor einem leider ſpär⸗ lich erſchienenen Auditorium ab. Der feſtliche Abend ſtand im Zeichen des 30 jährigen Beſtandes der beſt⸗ bekannten Schützen kapelle, die, mit ihrem Begrün⸗ der und Leiter Kapellmeiſter Fr. Seezer untrennbar verwachſen, bei ungezählten Gelegenheiten ſich einen feſten Platz in der Gunſt bes Mannheimer Publikums erobert hat und mit einem faſt durchwegs auf Wiener Muſik ab⸗ geſtimmten Programm ſich im Nibelungenſaal hören Iteß. Leider ſcheint die Tugend der Dankbarkeit im heutigen Leben immer weniger Platz zu finden, denn der ſchwache Beſuch ſtand in keinem Einklang mit der Reichhaltigkeit des Gebotenen. Unter der ſtrammen Führung des Jubilars und ſeines älteſten Sohnes Fritz Seezer gab die vorzüglich ein⸗ geſpielte Kapelle mit Schneid und Verve dankbarſt auf⸗ genommene Proben ihres Könnens, wobei die heiteren Wiener Weiſen mit Johann Strauß(Sohn) und Komzak. den Ausſchlag gaben. Die exakte Aufführung verdiente volles Lob. Die Beliebtheit des Jubilars fand ihren ſinnfälligſten Ausdruck in einer humorvollen Anſprache des Feuerio⸗Präſidenten Joſeph Bieber, der mit kerni⸗ gen Worten des„Meiſters“ und ſeines„Geſellen“, des Sohnes, gedachte und mit vollem Rechte auf die Fülle der Blumenſpenden und Glückwünſche hinwies. Von den Spendern ſeien namentlich hervorgehoben Oberbürger⸗ meiſter Dr. Kutzer, ferner die Bürgermeiſter Dr. Walk 8 Böttger und Büchner, dann der Landeskommiſſar, Geh. Regierungsrat Dr. Hebting, die Gartendirektoren Kirchberg und Henſel und die Geſangvereine „Sängerkreis“ und„Liederhalle“, denen ſich viele andere Freunde anſchloſſen. Selbſtverſtändlich ließen auch die drei Söhne des Jubilars, Fritz, Ludwig und Walter, von denen der älteſte als ſehr geſchickter Diri⸗ gent nahezu den größten Teil des Programms beſtritt, es ſich nicht nehmen, auch ihrerſeits die Dankbarkeit gegen⸗ über dem Vater Ausdruck zu verleihen und ihr unermüd⸗ liches Feſthalten an den vom Vater hochgehaltenen Zielen zu bekräftigen. Eine wertvolle Bereicherung erfuhr die Vortragsord⸗ nung durch die Vorträge des Männerchors der Württemberger und des Geſangvereins Mannheimer Sänger luſt, die, beide unter der Leitung des Muſikdirektors Emil Sieh ſtehend, ſich mit Chorwerken von Bradenberg und Pauli und rheiniſchen Geſängen eingeſtellt hatten. Die vorzügliche Chorführung, namentlich die ſorgfältige dynamiſche Abtönung und deut⸗ liche Ausſprache, durch die Muſikdirektor Sieh ſchon längſt vorteilhaft bekannt iſt, bewährte ſich auch diesmal erneut bei der freundſchaftlichen Mitwirkung der angeſehenen Chorvereinigungen und wurde durch herzlichen Beifall belohnt. Das ſchwäbiſche Element war beſonders ausgeprägt bei Kromers ſchwäbiſcher Liedergruppe, die in ihrer reizvollen, farbenfrohen Tracht Volksweiſen in vor⸗ züglichem Satz, zum Teil vom künſtleriſchen Leiter ſelbſt herrührend, mit prächtigem ſtimmlichen Material zum Vortrag brachten und in ihren Zugaben auch volkstümliche Weiſen für Sopran und Tenor zur Geltung kommen lie⸗ ßen. Die ſehr anſprechende Wiedergabe, die ſorgfältigſtes Studium erkennen ließ und ihre Wirkung nicht verfehlte, iſt, abgeſehen vom künſtleriſchen Wert, auch deswegen ſehr zu begrüßen, weil ſie einen wirkſamen und durchaus empfehlenswerten Weg zeigt, einheimiſches Liedgut leben⸗ dig zu bewahren und dem Eindringen landfremder Muſik einen Damm entgegen zu ſetzen. Das reichhaltige Pro⸗ gramm nahm, als wir bald vor Mitternacht den Saal verließen, um unſere Referentenpflicht zu erfüllen, noch ſeinen Fortgang. G. W Nr Nl N —— 5 Breslau kennzeichnet Ein⸗ und Ausfahrtsſtraßen. rdv. Breslau, 26. Sept. Auf Vorſchlag der Stadt⸗ verordneten wird die Stadtverwaltung nach dem Vorbilde anderer Städte an den Ein⸗ und Ausfall⸗ ſtraßen Breslaus Richtungsſchilder aubrin⸗ gen, die den ankommenden Automobiliſten den Weg zum Stadtinnern weiſen. Um den Kraftfahrern auch die Ausfahrt aus der Stadt zu erleichtern, ſind auf den Schildern die Entfernungen zu den größeren Städten— auch außerhalb Schleſiens— angegeben. Dieſe Maßnahme iſt zur Erleichterung des ſich ſtän⸗ dig ſteigenden Autoverkehrs notwendig, da Breslau Durchgangsort für die Hauptverkehrsſtraße Ober⸗ ſchleſien— Berlin und Oberſchleſien—Mitteldeutſch⸗ land ferner Vermittler des Verkehrs nach den ſchle⸗ „Merkwürdige Frau!“ bemerkte ich, als wir außer Hörweite waren. „Merkwürdig? Warten Sie nur, bis Sie ſie rich⸗ tig kennenlernen!“ rief Miß Manſon aus.„Aber, eins ſteht feſt, ſie iſt die gütigſte Frau in ganz Eng⸗ land!“ „Es ſcheint hier viele ſolcher Frauen zu geben“, ſagte ich ſchüchtern.„Oder ich muß ganz beſonders Glück haben“. „Bitte, keine Komplimente“, ſagte ſie.„Alſo, Sie ſollen morgen um zehn Uhr dort ſein. Was werden Sie bis dahin tun?“ t „Wo liegt die nächſte Stadt— mit anſtändigen Geſchäften?“ fragte ich. „Gar keine Stadt liegt in der Nähe“, antwortete ſie.„Nur ein größeres Dorf, Chilbourne, dort gibt es gute Geſchäfte. Es liegt zwei Meilen von hier, an der Straße, die durch Renardsmere führt“. „Dann werde ich dahin gehen, einige notwendige Sachen einzukaufen, und zurückkommen und in dem Gaſthof„Haus Renardsmere“ übernachten“, antwor⸗ tete ich.„Und wenn mich Lady Renardsmere morgen früh engagiert, ſo werde ich um einen Tag Urlaub bitten und nach London fahren, um meine Sachen herbringen zu können“. „Sie wird Sie ſchon nehmen“, ſagte Miß Manſon trocken.„Ich kenne ſie. Sie haben ihr ſchon gefallen, als ſie Sie ſah. Sie haben Glück!“ „Glück habe ich ſeit heute früh um ſechs Uhr ge⸗ habt, finden Sie nicht auch?“ fragte ich.„Jetzt bleibt nur noch übrig, alles Geld, was ich nur irgendwie zuſammenraffen kann, auf Rippling Ruby zu ſetzen „Laſſen Sie die Finger davon, ich rate jedem da⸗ von ab!“ unterbrach ſie ziemlich ſtreng.„Da wir grade vor dem Gaſthof ſind, wäre es beſſer, Sie gingen hinein und nähmen ſich ein Zimmer. Ich muß weiter, ich habe ziemlich viel zu tun.“ Sie lächelte und nickte mir zu, und als ſie gerade in einen Weg einbog, der nach den Pferdeſtällen führte, fand ich den Mut, ſie zurückzurufen. „Nun?“ fragte ſie immer noch lächelnd. „Ich.. ich darf Sie doch wohl wiederſehn, nicht wahr?“ fragte ich. „Wenn Sie ſich mit Lady Reuardsmere einigen, und ich bin ziemlich ſicher, Sie werden es tun, dann werden Sie mich wahrſcheinlich ſo oft ſehn, daß Sie meiner bald überdrüſſig werden“, entgegnete ſie. „Jetzt gehn Sie nur hinein und ſehn Sie zu, daß Sie ein Zimmer bekommen.“ 5 Daraufhin eilte ſie, ohne ſich noch einmal umzu⸗ drehen, fort. Ich ging in den Gaſthof und erklärte der Wirtin, ich wollte im Dorf übernachten, da ich morgen früh mit Lady Renardsmere Geſchäftliches zu erledigen hätte. Dies verſchaffte mir das beſte Zim⸗ mer, und nachdem ich es geſehn hatte, ging ich in das Gaſtzimmer, um noch etwas, bevor ich nach Chil⸗ bourne ging, zu trinken. Einige Männer ſaßen beim Mittagsſchöppen und unterhielten ſich grade über den zertrümmerten Wagen im Kreidebruch. Und wie es in ſolchen Orten zu ſein pflegt, gab es auch hier einen Mann, der alles beſſer wußte als die übrigen. Er ſaß in einer Ecke mit einem Schoppen Bier vor ſich und belehrte die anderen. „Sagt mir nicht, daß hinter der ganzen Geſchichte nichts ſteckt“, ſagte er gerade, wie ich hereinkam.„Es wird viel über den Wagen im alten Kreidebruch ge⸗ redet. Der Schutzmann ſagt dies, und ein anderer ſagt das. Aber ich weiß, was das alles zu bedeuten hat!“ „Nun, und was meinſt du?“ verlangte ein anderer zu wiſſen. „Es bedeutet einen Diebſtahl, wie man's jetzt immer in der Zeitung lieſt!“ erklärte er.„Diebſtahl! das iſt, was es bedeutet. Das ſind ſolche Kavalier⸗ diebe geweſen, die von London hergekommen ſind. Wartet nur bis heute abend, und wenn ihr nicht hört, es ſei vorige Nacht in einem vornehmen Haufe hier in der Nähe eingebrochen worden, und alle gol⸗ denen Uhren und ſilbernen Löffel ſeien geſtohlen, dann will ich Pietſch heißen! Diebſtahl— goldne Uhren und ſilberne Gabeln!“ „Was hat denn das mit dem Auto in dem Kreide⸗ bruch zu tun?“ fragte eine ungläubige Stimme. „Ich verſtehe nicht..“ „Du haſt eben keinen logiſchen Verſtand,“ unter⸗ brach er.„Du kannſt eben keinen Gedankengang ſo ausarbeiten wie ich. Ich habe mir die Sache ſo zu⸗ rechtgelegt. Dieſe Burſchen da kommen in einem Auto von London her. Sie verüben Einbruch und Diebſtahl. Um ihre Spur zu verdecken, bringen ſie den ollen Wagen zum Rand der Kreidegrube, ſtürzen ihn rüber, ſo daß er ganz zertrümmert wird, und gehn dann unauffällig in die andre Richtung davon. So iſt es geweſen! Einfach gemütlich entkommen, mit all dem Gold und Silber in den Taſchen!“ (Fortſetzung folgt) anne tor s Klei! abha rend plötz artig keine gebe! 2 ſtren lang einen ſein los. ſuche dieſe verlc 1 delm 1 Inzit gen 2 mit Die nanr Phot falle ö f bluti 4 Ren man, Turr des? bog gleich geſetz ner f von einge die a verm eines ment 18 dieſe 1 * 5 4 EA 4 N Fun M 4 * uu cu deen e ee e 1 „ 3 Aus Baden Raubmoroverſuch in Heidelberg Kr. Heidelberg, 29. Sept.(Eigener Bericht.) Am Samstag vormittag zwiſchen 11 und 12 Uhr wurde am Walde oberhalb des Karlstors an einem jungen Handwerksburſchen von einem anderen, der mit ihm auf der Wanderſchaft war, ein Raubmordver⸗ ſuch unternommen. Der erſt 17 Jahre alte Tapeſſie⸗ rer⸗ und Dekorateurgeſelle Stadelmann aus Zürich, der ſich erſt ſeit acht Tagen auf der Wander⸗ ſchaft befindet, hatte in der hieſigen Herberge zwei angebliche Artiſten kennengelernt, die ihn auffor⸗ derten, mit ihnen gemeinſam nach Würzburg zu gehen. Anſcheinend hatten die Leute Kenntnis davon, daß der junge Geſelle einen größeren Geldbetrag von annähernd 50 Mark bei ſich hatte. Hinter dem Karls⸗ tor ſagte Stadelmann, er wolle ſich ſchnell andere Kleider anziehen und ſtieg zu dieſem Zweck den Wald⸗ abhang hinauf. Beide Freunde begleiteten ihn. Wäh⸗ rendeder eine ein Stück vorausging, fiel der andere plötzlich über Stadelmann her und würgte ihn der⸗ artig am Halſe, daß der junge ſchmächtige Mann keine Luft mehr bekam und keinen Laut mehr von ſich geben konnte. Trotzdem gelang es ihm mit übermenſchlicher An⸗ ſtrengung, ſich endlich frei zu machen. Der Artiſt ver⸗ langte von ihm die 50 Mark und machte ſofort einen neuen Würgeverſuch. Stadelmann warf ſein Portemonnaie aus der Taſche und riß ſich erneut los. Er mußte dann das wegeworfene Portemonnaie ſuchen und es dem Räuber übergeben. Darauf ſchrie dieſer auf Stadelmann ein„Ich mache Dich hin“ und verlangte den Regenmantel des Ueberfallenen. Sta⸗ delmann weigerte ſich und wurde aufs neue gewürgt. Inzwiſchen kam der zweite Artiſt, der vorausgegan⸗ gen war, zurück, worauf der Räuber von ſeinem Opfer abließ und flüchtete. Der zweite Begleiter erſtattete dann zuſammen mit Stadelmann bei der Kriminalpolizei Anzeige. Die Papiere des Verbrechers, der ſich Müller nannte, ſind vermutlich gefälſcht, doch gelang es, eine Photographie von ihm zu bekommen. Der Ueber⸗ fallene trägt am Halſe noch eine Reihe ſchwerer blutiger Kratzwunden und Würgmale. Altertumsfunde in Hockenheim * Hockenheim, 28. Sept. Bei den gegenwärtigen Renovierungsarbeiten an der Feſthalle mußte man, um zu dem Treppenhaus, das ſüdlich vom Turme eingebaut iſt, zu gelangen, die ſüdliche Wand des Turmes durchbrechen. Dabei wurde ein Spi tz⸗ bogen aus der gotiſchen Zeit freigelegt. Des⸗ gleichen befindet ſich ein ſolcher auf der entgegen⸗ geſetzten Seite, der jetzt auch freigelegt wird. Fer⸗ ner fand man bei dieſer Freilegung die Anfänge von einem Kreuzgewölbe, das über dem Turme eingebaut war. In der Mauer ſind Werkſteine, die auf die gotiſche und Barockzeit hinweiſen. Man vermutet, daß vor dem Aufbau des Turmes, der eines der älteſten Bauwerke Hockenheims iſt, monu⸗ mentale Gebäude vorhanden ſein mußten, von denen dieſe Werkſteine ſtammen. Schwerer Autounfall * Seckach(Amt Adelsheim), 28. Sept Ein Adels⸗ heimer Auto, das vom Buchener Schützenmarkt kam, geriet durch den aufgeweichten Boden auf die Bö⸗ ſchung der Hüffelbach. Dabei ſtürzte das Fahr⸗ zeug mit ſeinen drei Inſaſſen die Böſchung hinunter und fiel in den Bach, ſodaß nur noch das Vordeteil des Wagens aus dem Waſſer ragte. Eine Inſaſſin erlitt ſchwere Kopf⸗ und andere Ver⸗ letzungen. Eine andere wurde leichter verletzt. * d Seckeuheim, 29. Sepk. An Sonntag nacht verſchied ganz unerwartet an Herzſchwäche der hier allſeits beliebte Landwirt Phil. Huber im Alter von 73 Jahren.— Heute früh erlitt das 7jährige Söhnchen des Herrn K. Seitz an der verkehrs⸗ reichen Gegend Ecke Haupt⸗ und Friedrichſtraße durch ein Auto einen Unfall. Die Verletzungen mach⸗ ten die ſofortige Ueberführung des Kindes in das Krankenhaus erforderlich. ! Weinheim, 28. September. Unter großer Be⸗ teilſgung von nah und fern wurde heute nach⸗ mittag, der im Alter von 61 Jahren, nach längerer Krankheit verſtorbene Oberbahnmeiſter N Bräunig von der Nebenbahnſtation Weinheim zur letzten Ruhe beſtattet. Bräunig war im Jahre 1895 als Vorſteher der Bahnmeiſterei Weinheim in den Dienſt der Oberrheiniſchen Eiſenbahn.⸗G. Mann⸗ heim getreten und hat hier 35 Jahre treue Dienſte geleiſtet. 5 * Heidelberg, 27. Sept. Rechtsanwalt Dr. Her⸗ mann Müller ⸗ Heidelberg(Büro Marnhall und Dr. Müller) bittet uns, darauf hinzuweiſen, daß er mit dem in den Wohnungsſkandal verwickelten Rechtsanwalt Ludwig Müller nicht identiſch iſt. Richard é Tag r — Veiſetzung von Geheimrat Rilter von Wagner * Ludwigshafen, 29. Sept. Heute vormittag um 11 Uhr wurde die irdiſche Hülle von Geheimrat Franz Ritter von Wagner auf dem Ludwigshafener Hauptfriedhof zur letzten Ruhe beſtattet. Von der Leichenhalle aus bewegte ſich der Trauerzug unter Vorantritt der Chargierten des akademiſchen Geſangvereins Würzburg und der akademiſchen Sängerverbindung„Staufia“. Heidel⸗ berg, zum Grab, wo Prälat Walzer die kirchlichen Zeremonien vornahm. Dann zeichnete Geheimrat Troeltſch ein Le⸗ bens⸗ und Charakterbild des Verſtorbenen, deſſen vorbildliche Schlichtheit und gläubiger Optimismus in dem pfälziſchen Heimatboden wurzelte. Der Red⸗ ner ſchilderte die umfaſſende Tätigkeit des Geheim⸗ rats Wagner während dreier Jahrzehnte im Dienſt der pfälziſchen Wirtſchaft. Seine Arbeit fiel in die Zeit vor dem Kriege, die für den Aufſtieg Ludwigs⸗ hafens ſo bedeutſam war. An der Entwicklung der pfälziſchen Eiſenbahnen und der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik zu einem Weltunternehmen ſowie der Anlagen der großen Hafenbauten hatte von Wagner maßgebenden Anteil. Als Vorſitzender der Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen, als Aufſichtsratsvorſitzender in der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft„Atlas“, Mitglied des Bezirksausſchuſſes der Reichsbank, Aufſichtsratsvorſitzender in der Aktien⸗ brauerei, der Schiffs⸗ und Maſchinenbau AG. Mann⸗ heim und endlich als Gründer des Pfälziſchen Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelskammertages erwarb er ſich blei⸗ bende Verdienſte. Geheimrat Troeltſch legte im Namen all dieſer Organiſationen Kränze am Grabe nieder und übermittelte zugleich das Beileid des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dz. Held. Geheimrat Zapf widmete ein Blumengebinde für den Vorſtand und Aufſichtsrat der Pfälziſchen Hypothekenbank, Syndikus Dr. Kehm für die Be⸗ amten der Handelskammer, der Senior des Akade⸗ miſchen Geſangvereins Würzburg ſeinem Grün⸗ dungsphiliſter, Pfarrer Mettel⸗ Frankenthal für den Gründer des Ortsverbands Ludwigshafen⸗ Mannheim im Sondershäuſer Verband. h. * Böckweiler(Saar), 28. Sept. Vermißt wird ſeit 17. ds. Mts. die 22jährige ledige Frieda Wein⸗ land aus Böckweiler. Sie entfernte ſich aus der elterlichen Wohnung, um nach Webenheim zu Ver⸗ wandten zu gehen. Von dort aus begab ſie ſich auf kurze Zeit nach Blieskaſtel, kam aber nicht mehr zurück. Erſte Deulſche Verkehrsſchutztagung h. Ludwigshafen, 28. September. Der immer ſtärker werdende Verkehr und die im gleichen Maße zunehmende Zahl der Unfälle for⸗ dern ernergiſche Sicherungs maßnahmen für alle Straßen⸗ und Wegebenützer. Die notwendigen Vorbeugungsmaßnahmen werden umſo wirkſamer ſein, je eher man ſie trifft und anwendet. Aus dieſer Erkenntnis heraus rief die Verkehrs⸗ wacht Pfalz alle verkehrsintereſſierten Kreiſe Deutſchlands für Sonntag vormittag nach Ludwigshafen in den Pfalzbau zur— unter dem Protektorat des Reichsverkehrs⸗Miniſters von Gusrard ſtehenden— Erſten Deutſchen Verkehrsſchutztagung. Der Ruf war nicht vergeblich ergangen; denn über Erwarten zahlreich hatten ſich Intereſſenten aller Richtungen eingefunden, darunter auch Oberregie⸗ rungsrat Dr. Eras in Vertretung des Reichsver⸗ kehrsminiſters, Regierungspräſident der Pfalz Dr. Pfülf in Vertretung des bayeriſchen Innenmini⸗ ſters Stützel, die Präſidenten der für die Pfalz zu⸗ ſtändigen Reichsbahn⸗ und Reichspoſtdirektionen, Polizeivertreter u. a. m. In ſeiner Begrüßung bedauerte zunächſt Komm. ⸗ Rat Groſſer⸗ Frankenthal vom Arbeitsausſchuß für die Erſte Deutſche Verkehrsſchutztagung, daß der bisherige Ludwigshafener Oberbürgermeiſter Dr. Weiß durch ſein Ableben verhindert ſei, dieſer ge⸗ rade ihn als einen um den Verkehrsſchutz ver⸗ dienten Manne intereſſierenden Tagung bei⸗ zuwohnen. Die Verſammlung ehrte das Andenken Dr. Weiß durch Erheben von den Plätzen. Sodann bemerkte Komm.⸗Rat Groſſer, daß zu gleicher Stunde in Edenkoben die Zielfahrt des bayeriſchen Automobilklubs ankomme. Ludwigshafen ſei für die Tagung durch ſein gutes Beiſpiel auf dem Gebiete moderner Verkehrsentwicklung präteſtiniert geweſen für dieſe Tagung, deren Motto ſei:„Sicher⸗ heit vor allem“. Durch den Namen„Erſte Deutſche Verkehrsſchutztagung“ wollte man ausdrücken, daß bald weitere ähnliche Tagungen im übri⸗ gen deutſchen Reichsgebiet folgen mögen. Das Ziel der Tagung ſei die große Aufklärungsarbeit in der Oeffentlichkeit und die Erziehung dieſer Oeffentlich keit zur Verkehrsdiſziplin. Regierungspräſident Dr. Pfülf⸗Speyer ſprach Begrüßungsworte im Namen des bayeriſchen In⸗ nenminiſters Dr. Stützel, des Reichs bahnpräſidenten Happ und des Poſtpräſidenten Beſold, ſowie namens der Kreisregierung. Auch er widmete dem entſchlafenen Oberbürgermeiſter Dr. Weiß Worte ehrenden Gedenkens. Oberregierungsrat Dr. Eras überbrachte Grüße des Reichsverkehrsminiſteriums, Bürgermeiſter Kleefoot den Gruß der Stadt Ludwigshafen und des deutſchen Städtetags, Ober⸗ bürgermeiſter Straſſer⸗ Frankenthal den des bayeriſchen Städtebundes. Hierauf begannen die Vorträge über Verkehrsſchutz. Dr. Berthold Berlin, Mitglied des Reichs⸗ wirtſchaftsrats und Geſchäftsführer der deutſchen Verkehrswacht, ſprach über den Sinn der Ver⸗ kehrswachtbewegung. Die Verkehrsſchutzbe⸗ wegung erſpare den Verſicherungen, Kommunal⸗ verwaltungen und Familien viele Koſten durch ihre behütende Tätigkeit: Vorträge, Aufſätze in der Preſſe, Bilder in Zeitſchriften, Belehrung in der Schule und Werbung in den örtlichen Verbänden. Rechtsanwalt Dr. Volkmann ⸗Düſſeldorf legte dar, was im Ausland, beſonders in Amerika, zur Verhütung von Verkehrsunfällen geſchehe. Aus praktiſcher Erfahrung heraus referierte ſo⸗ dann Regierungsrat Antz⸗ München über „Verkehrserziehung“. Mit Vorſchriften allein ſei nichts zu machen, viel⸗ mehr müſſe den Menſchen das richtige Verkehrs⸗ gefühl ins Unterbewußtſein gebracht werden. Dazu gehöre aber dauernde und unermüd⸗ liche Arbeit der am Verkehrsſchutz intereſſierten Kreiſe. Regierungsrat Antz ſchilderte die Arbeit der Münchener Polizei in dieſem Sinne. Unter Hinzuziehung eines Beirats, der ſich aus Vertretern der am Verkehr intereſſierten Gruppen zuſammen⸗ ſetzte, wurde ein großzügiges Aktionsprogramm ent⸗ worfen und planmäßig mit der Bearbeitung der ein⸗ zelnen Verkehrsgruppen begonnen. Durch wirkſame Plakatreklame, Propaganda in den Kinos und täg⸗ lich im Radio, ferner durch die Preſſe hade man tal⸗ ſächlich einen merklichen Fortſchritt erzielt. Die Mithilfe der Polizei bei der Verkehrserziehung könne nicht entbehrt werden, die Verkehrserziehung muß konzentriert werden. Oberregierungsrat Dr. Gras vom Reichsver⸗ kehrsminiſterium Berlin ſprach über die geſchicht⸗ liche Entwicklung des Verkehrs und gab ein Bild der beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen. Staatsanwaltſchaftsrat Gra u⸗Berlin ſtellte ſich auf den Standpunkt: das Recht ſolle gegenüber dem Verkehr möglichſt Zurückhaltung üben. Die Verkehrsordnung, die zu umfangreich geworden ſei, müſſe den im Verkehr Stehenden eine gewiſſe Frei⸗ heit laſſen. Die Vorſchriften ſollen knapp, klar ſein und nicht ſchikanös angewendet werden. Notwendig ſei eine gleichmäßige Behandlung der Radfahrer mit den Motorradfahrern. Zum Schluß ſprach Walter Oſt wal d⸗Heppenheim in bemerkenswerten Darlegungen über Technik und Verkehr. Die Sicherheit des Verkehrs werde durch die fortſchrei⸗ tende Technik in erſter Linie verbürgt; heute erfor⸗ dere die Lenkung eines Autos verhältnismäßig wenig Anſtrengung, ſo daß das Mißtrauen gegen weibliche Autolenker unbegründet ſei, wie ſchon Erfahrung und Statiſtik beweiſen. Natürlich werde durch die techniſchen Verbeſſerungen des Autos, worauf der Vortragende näher einging, die Verantwortung des Lenkers nicht gemindert, weshalb manche Einrichtungen, wie die Prüfung des Kraft⸗ wagenführers wegen„Benzinſchwips“ nicht als über⸗ flüſſig erſcheine. Die feſſelnden Referate verdienen ernſtliche Be⸗ achtung. Kurz nach Mittag ſchloß der Vorſitzende Groſſer die Tagung mit Bekanntgabe des Er⸗ gebniſſes der Zielfahrt. Es wurden mit Preiſen ausgezeichnet: 1. ADA. Kaiſerslautern, 2. ADAC. Saarbrücken, 3. ADAC. Speyer. Von Radfahrern der Radfahrerverein 1893 Ludwigshafen. In der Wandelhalle des Konzertſaals wurde in zahlreichen Bildern, Plakaten, Büchern und einem Stadtmodell anſchaulich der Gedanke der Verhütung von Unfällen, Erziehung zur Sicherheit im Verkehr propagiert. Ein gemeinſames Mittagsmahl im Pfalzbau vereinigte die Teilnehmer der bedeutſamen Tagung zu einem geſelligen Beiſammenſein. 141. Jahrgang/ Nr. 450 Nachbargebiete Dritter Rheiniſcher Evang. Kirchentag * Saarbrücken, 29. September. Der Dritte Rheiniſche evangeliſche Kirchentag wurde am Samstag unter außerordentlicher Beteili⸗ gung der Bevölkerung feierlich eröffnet. Zahlloſe Menſchenmengen ſtrömten bereits ſeit den früheſten Morgenſtunden mit den Sonderzügen aus der nähe⸗ ren und ferneren Umgebung in die Stadt, wo ſich, noch verſtärkt gegen den Vorabend, unter den wehen⸗ den Bannern der feſtlich geſchmückten Stadt ein außerordentlich lebhaftes Treiben entwickelte. Bereits um 7 Uhr 30 verkündete von den Türmen der Ludwigskirche und der Johanniskirche weihe⸗ volles Choralblaſen den Beginn der feſtlichen Tagung. Um 9 Uhr füll⸗ ten ſich alle evangeliſchen Gotteshäuſer im ganzen Saargebiet mit Andächtigen, um den einleitenden Gottesdienſten beizuwohnen, die überall von aus⸗ wärtigen Geiſtlichen abgehalten wurden. So pre⸗ digte in der Ludwigskirche zu Saarbrücken der Vize⸗ präſident des evangeliſchen Oberkirchenrats, Ober⸗ domprediger Dr. Burghart⸗ Berlin, und in der Johanniskirche Generalſuperintendent D. Stolten⸗ hoff ⸗Koblenz. An die Gottesdienſte ſchloß ſich die „Eröffnung des Kirchentages durch den Vorſitzenden des Provinzialrates der Rheinprovinz, Präſes D. Wolff. Nach dem meiſterhaft vorgetragenen Andante con moto aus der 5. Sinfonie C⸗Moll von Beetho⸗ ven unter Leitung von Generalmuſikmeiſter Leie⸗ rer ergriff der Vorſitzende D. Wolff das Wort zu ſeiner Begrüßungsanſprache. Wir ſtellen den Kirchentag, ſo führte er aus, unter Gottes Wort. Es iſt uns Auftrag und Verheißung, daran richten wir uns auf. Kirchentage ſind keine Gewohnheits⸗ ſache, ſie erwachſen jedesmal neu aus dem lebendi⸗ gen, ſchickſalhaften Verbundenſein von Kirche und Zeit. Unſere Gegenwart iſt Notzeit. Da geht des Kirchentages Weg an die Saar, wo Not in be⸗ ſonderer Weiſe zu uns ſpricht. Am Nachmittag fanden in zehn Sälen der Stadt Gemeindefeiern ſtatt, in denen von ſämtlichen Rednern über das Thema„Der Kirche Not und der Kirche Verheißung“ geſprochen wurde. lichen Teilnehmern an dieſen Feiern Zutritt zu ge⸗ währen, hatten ſich doch allein aus dem Saargebiet mehr als 23000 Perſonen angemeldet, und nur unter Zuhilfenahme der an die Säle anſchließenden Gärten war ihre Unterbringung möglich. Gleichzeitig fand auf dem großen Gelände des Ludwigsparkes eine Jugendfeier ſtatt, zu der ſich Tauſende Jugendlicher und Kinder eingefunden hatten. Aus allen Verſammlungen ſtrömten dann die vielen Tauſende in gewaltigen Zügen auf den Rathausplatz, wo eine öffentliche Kundgebung abends 6 Uhr ſtattfand. In unüberſehbarer Menge füllten ſie den weiten Raum, während feierliches Glockengeläute erſchallte. Mit Vorträgen eines fünf⸗ ſtimmigen Bläſerchors und Geſängen der vereinig⸗ ten Kirchenchöre Saarbrückens wurde dieſe Kund⸗ gebung eingeleitet, worauf Präſes D. Wolff das Wort zu einer Anſprache ergriff, in der er ausführte: Noch klingt der Ruf aus unſeren Gemeindefeiern nach: Die Notglocke der Kirche. Wir wiſſen aber, daß die Not von Gott kommt. Was wird aus uns, aus unſerer Kirche, aus dem Saarland, aus Deutſchland, aus Europa? Eine feſte Burg iſt unſer Gott— wenn wir das glauben und ſagen und ſingen könnten aus wahrer Seele!— Wuchtig erklang der gewaltige Kampfruf des Lutherliedes in die inzwiſchen herniedergeſunkene Dämmerung. Die Kundgebung wurde durch den Frankfurter und den Deutſchlandſender übertragen. Zuſammenſtoß— Vom Sozius geſchleudert * Oggersheim, 29. Sept. Als ein Motorrad⸗ fahrer aus Böhl aus Richtung Bad Dürkheim nach Ludwigshafen fuhr, rannte er am Sonntag abend 8 Uhr mit einem in die Wallenſteinſtraße einbiegen⸗ den Perſonenauto zuſammen. Der Motorrad⸗ lenker erlitt nur leichte Prellungen. Seine Sozius⸗ fahrerin, die 20 Jahre alte Hausangeſtellte Lina Wimmer aus München, in Ludwigshafen bedien⸗ ſtet, wurde vom Sozius auf die Straße ge⸗ ſchleudert und zog ſich ſchwere Verletzungen zu. Zwei weitere Todesopfer * Bad Dürkheim, 28. Sept. Das durch den Leicht⸗ ſinn eines ſchwarzfahrenden Autoführers in Bad Dürkheim verurſachte ſchwere Autvunglück, wodurch zwei Badener ſofort ums Leben kamen, hat jetzt auch das Leben der beiden mitverunglückten Wanderburſchen gefordert. Nur mit Mühe gelang es, ſämt⸗ Ihren Führerschein für sämtliche Klassen erhalten Sie bei gewissenhafter Ausbildung Ludwigshafen angeschlossenen in den der Händler- Vereinigung des g Kraftfahrzeugwesens Mannheim: Ene EA 16 1 EN Mederner Lehrssal M 7, 24 Telephon 301 74 4 B 1 1 bei den nachstehenden Fahrschulen. 8 7 ür Interessenten, auch Nichtfahrzeugbesitzer, Abendkurse, Montag, a 3 8 Akrema Birk Balduf Lu ig Born i 8 Oskar Eberle Gust. 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Dr.) Nach Auflöſung der großen Benzin⸗ kon vention, nach der lediglich die maßgebenden Firmen in loſer Fühlungnahme bleiben, werden die Treibſtoff⸗ wireiſe im Reiche ab Montag, 29. Sept., um 2 Pfg. je Liter ermäßigt. Die neuen Preiſe ſtellen ſich für das Rhein⸗Main⸗Gebiet wie folgt: Es koſtet in der Zone Frankfurt Offenbach je Liter Benzin 35 Pfg., Benzin⸗ Benzol⸗Gemiſch 39 Pfg., Benzol 45 Pfg. und Motalin 88 Pfg., in der Zone von Frankfurt⸗Mainz⸗Wiesbaden⸗ Homburg⸗Hanau die obigen Preiſe um 1 Pfg. erhöht. In der Zone III, das Gebiet von Mainz ab bis Koblenz, fals, Speſſart und der geſamte Weſterwald die obigen Preiſe um 2 Pfg. erhöht. In der Zone IV, Gelnhauſen⸗ Friebrichsdorf⸗Uſingen⸗Weſterburg⸗Stegen, für das geſamte Oberheſſen bis Kaſſel die obigen Preiſe um 3 Pfg. erhöht. Für das Gebiet Mann heim⸗Ludwi gshafen gel⸗ ten die obigen Preiſe um 1 Pfg. erhöht, alſo wie für die Zone Mainz⸗ Wiesbaden. Künftig können dieſe offt⸗ ziellen Preiſe durchweg inſofern ſtärker eingehalten wer⸗ den, als die Zapfſtellen auf die bekannten Gutſcheine von 200 Liter nur noch 1 Pfg. ſtatt bisher 3 Pfg. Rabatt ge⸗ währen. — Neue Privatdiskonterhöhung Verringerte Devi⸗ ſen nachfrage.(Eig. Dr.) Am Geldmarkte verſteifte ſich am Montag Tagesgeld angeſichts des Ultimos auf—7 v..; vereinzelt wurden auch 4,75 v. H. bewilligt. Geld über den Ultimo erfordert 5,5—6,5 v. H. und Monatsgeld unver⸗ ändert—6 v. H. Am Privatdiskontmarkt wurde die Notiz von der regulierenden Stelle erneut um auf 375 v. H. erhöht. Am Deviſenmarkt ließ die Nachfrage weiter mach, ſodaß die Reichsbank nur unbedeutende Abgaben vor⸗ zunehmen brauchte. Der Dollar wurde mit 4,2005, das engliſche Pfund mit 20,413 und der Franes mit 16,485 feſt⸗ geſetzt. OEiſenbahurentenbank und Eiſenbahnbank Frankfurt am Main.(Eig. Dr.) In dem Aufwertungstermin beider Inſtitute wurde eine endgültige Entſcheidung noch nicht ge⸗ troffen. Wie wir erfoßren, ſtellte der Aufwertungsrichter eine mäßige Aufwertung der 35 Mill. Papier⸗ markobligationen der Eiſenbahnrentenbank in Ausſicht. Man kann dieſe Abwertung wohl mit 12 v. H. ſtatt der geſetzlichen 15 v. H. annehmen zuzüglich Zinſen ſeit 1925 auf die aufgewerteten 12 v. H. Eine Entſchei⸗ dung über die Eiſenbahnbank wurde zurückgeſtellt bis zur Urteilsverkündung bei der Eiſenbahnrentenbank. Ein neuer Termin wird in etwa drei Wo chen erwartet. Die Obligationen der Eiſenbahnbank dürften ſtärker ab⸗ gewertet werden. OKodak⸗Sanierung beſchloſſen.(Eig. Dr.) Die ur⸗ sprünglich auf den 30. Sept. angeſetzte ab. GV. hat bereits ſtattgefunden. Entſprechend dem Vorſchlage des AR. wurde beſchloſſen, das Ak. von s. It. 10 Mill./ im Verhältnis :1 zwecks Beſeitigung der Unterbilanz auf 5 Mill. zu⸗ ſammenzulegen und um 8 Mill. auf 13 Mill. wieder zu erhöhen. Die neuen Aktien ſind ſämtlich von den bisheri⸗ gen Aktionären übernommen worden. O Eine gemeinnützige Gründung zur Hopfenabſatzför⸗ derung.(Eig. Dr.) In München wurde ſoeben unter Füh⸗ rung des Deutſchen Hopfenbauverbandes die Deu t ſ che Hopfen verkehrsgeſellſchaft m. b. H. mit dem Sitz in Nürnberg gegründet, deren Zweck die För⸗ derung des Abſatzes von Hopfen auf gemeinnütziger Grundlage iſt. *„Miag“ Mühlenbau und Induſtrie AG. in Frankfurt a. M. Wie die B93. hört, iſt das Geſchäftsjahr 1930 bis⸗ her relativ befriedigend verlaufen. Der Auftragseingang war zwor im Zuſammenhang mit der allgemeinen un⸗ günſtigen Wirtſchaftslage etwas ſchleppend, jedoch nicht ſchlechter als bei den meiſten übrigen deutſchen Maſchinen⸗ fobriken. Arbeité⸗elaſſungen haben nicht ſtattgefunden. Eine zuverläſſige Vorherſage über das Ergebnis des lau⸗ enden Geſchäftsfahres(bekanntlich rechnet man an der Börſe mit einer Dividendenkürzung) iſt zur Zeit nicht möglich(i. V. 10 v. H. Dividende). OBVor der Reifenpreisermäßigung.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, fanden heute morgen zwiſchen der Reifeninduſtrie und dem Reichswirtſchaftsrat nochmals Verhandlungen ſtatt zu der angekündigten Reifenpreiser ma 5 gung zum 1. Okt. Die Induſtrie iſt grundſätzlich damit einverſtanden, daß die Preiſe für Automobilreifen geſtaffelt bis zu 10 v. H. zunächſt herabgeſetzt werden. Eine weitere Senkung wird nach Neufeſtſetzung des bis Ende 1980 laufenden Händlerabkommens erwartet. End⸗ gültige Beſchlüſſe aus den Montagsverhandlungen ſind bis zum Augenblick noch nicht bekannt geworden. 1— Erxholte Kurſe ohne reges Geſchäft Mannheim ſchwächer der neuen Woche neigte die Börſe weiter zur Schwäche, wobei der Geſchaftsumfang der recht klein war. Am Aktienmarkt lagen beſonders einige kleinere Werte wie iddeutſcher Zucker und Wayß u. Freytag niedriger. Far gren mit 136,5 knapp gehalten, ſonſt noch Weſteregeln, Waldhof und Rheinelektra leicht rück⸗ gängig. Bankaktien hatten durchweg kleine Kursrückgänge zu verzeichnen. Von Verſicherungsaktien gelangten Mann⸗ heimer Verſicherung nach Pauſe mit 25/ pro Stück zur Notiz. Renten blieben weiter eher offeriert. Frankfurt ſchwach Trotz der etwas erholten Newyorker Samstagsbörſe war die Haltung zu Beginn der neuen Woche weiter nicht un⸗ erheblich abgeſchwächt. Die Börſe war verſtimmt darüber, daß über das Programm der Regierung immer noch keine Klarheit herrſcht. Die Umſatztätigkeit war im allgemeinen gering. Die erſten Notierungen wieſen überwiegend Rück⸗ gänge von—2 v. H. gegen den Samstagsſchluß auf. Er⸗ heblich ſtärker gedrückt waren wieder Salzdetfurth, die 7½ v. H. niedriger eröffneten, während Aſchersleben 27 v.., Weſteregeln 1½ v. H. nachgaben. Am Elektromarkt wurden vor allem Licht u. Kraft mit minus 4 v. H. angeboten, ACG. und Geffürel verloren je 2 v.., Siemens konnten ſich je⸗ doch behaupten. Im Verlaufe machte ſich Deckungsbedürfnis geltend. Angeblich wurde auch verſchiedentlich interveniert. Die Kurſe konnten ſich zumeiſt erholen, ohne daß ſich jedoch regeres Geſchäft entwickelte. Am Pfandbrtefmarkt beſtand überwiegend Angebot. Am Geldmarkt verſtärkte ſich die Nachfrage und der Tagesgeldſatz ſtieg 1 v. H. und wurde auf 5 v. H. erhöht. Berlin unverändert luſtlos und ſchwach Ohne daß von einem ſtärkeren Abgabedruck geſprochen werden konnte, lag die heutige Eröffnung der Effekten⸗ märkte nach einer ſehr ſtillen Vorbörſe allgemein ſchwächer. Auch in der neuen Woche änderte ſich an der Situation nichts. Die erwartete Regierungserklärung war immer noch ausgeblieben und auch ſonſt fehlte es an An⸗ regungen. Vom Auslande war wieder Angebot da, das nur zu gedrückten Kurſen Aufnahme fand. Teilweiſe hatten wohl die Kursrückgänge vom Samstag weitere Exekutionen zur Folge, jedenfalls wollte man den erneuten Kursrückgäng der Salzdetfurthaktien um 6 v. H. ſo er⸗ klären. Am Markte der rheiniſchen Braunkohlen kam ſtärker Material heraus, ſodaß ſie zuerſt mit minus⸗ minus⸗Zeichen erſchtenen und ſpäter 7½ v. H. niedriger notiert werden mußten. Auch Schleſ. Zink und Berliner Maſchinen eröffneten minus⸗minus, ſonſt waren noch Schiffahrtsaktien bis 2 v. H. ſchwächer, Ilſe minus Auch in 5 v.., Chade minus 2½ /, Julius Berger minus 3 v. H. uſw. Andererſeits zeichneten ſich Hirſch Kupfer und Stahl⸗ berg Licht durch Feſtigkeit aus und eröffneten 2 v. H. höher. Salzdetfurth konnten ſich, anſcheinend auf Interventionen der Großbanken um 4 v. H. über Anfang erholen, Schult⸗ heiß waren um 29, v. H. gebeſſert uſw. und hierdurch be⸗ einflußt, machte ſich auch auf den übrigen Märkten etwas Deckungsneigung geltend, die zu leichten Kursbeſſerungen führte. Bei ſtärkerem Angebot(zirka 15 Millionen), das allein von der Reichsbank aufgenommen wurde, erfuhr der Pri⸗ vatdiskont eine Erhöhung um 7 v. H. auf 376 v. H. Trotz dieſer Tatſache und trotz flauer Metallkurſe aus London, blieb die Stimmung bis zum Schluß der Börſe freundlich. Deviſen gegen Reichsmark ſind ziemlich unverändert, der Dollar notierte.2005. Die Nachfrage iſt im Vergleich zur letzten Woche ſehr zurückgegangen. Die europäiſchen Valu⸗ ten ſind ziemlich unverändert, London.86, Paris etwas ſchächer, 392% nach 3926, Schweiz feſter 19.40 nach 19.40%, Holland 40.332, alles Newyorker Uſance. Spanien erneut abgeſchwächt 46.10 nach 45.50 gegen London. Die Swapſätze Dollar gegen Reichsmark ſind ſehr feſt, auf einen Monat 55 Stellen und auf drei Monate 180 Stellen. Berliner Devisen Diskontsatze: fleichsbank 4, Lombard 3, privat 35% v. f. Amtlich in R⸗M für 27 September 29. September Parität Disk. G. B.. B. M 70 Holland 100 Gulden 169,19 169.53 189,27 169,61 168,48 3 Athen 100 Drachmen 5,445.4588 5,488 58,4488 5,445 10 Brllſſel 1009500 PF. 58,48 58,60 38,49 59,61] 58,355 2,5 Danzig 100 Gulden] 81.54 81.70 81,56 81,72] 81,555 4 Helſingfors 100 FM 10,558 10,578] 10,559 10,579] 10,512 6,5 Italien. 100 Lire] 21,97 22,01[ 21.97 22,01 22,025 35 Südflavien 100 Dinar 7,428 7,442] 7,485 7,449].355 5,5 Kopenhagen 100 Kr. 112.3111253 112.34 112,56 112,06 4 Liſſabon 100 Eskudo 18,83 18,87 18,82 18,86 17,48 8 Oslo. 100 Kronen 112,25 112,47 112.31 112,53 111,74.5 Paris. 100 Franken] 16.485 16.505 16,485 16,505 16,448 2,5 Prag.. 100 Kronen] 12.457 12.477] 12.453 12.478] 12,88 4 Schweiz 100 Franken] 81.415 681,575] 81,44 81,60 80,515] 2,5 Sofia... 100 Leva].048] 3,051] 3,042 3,048 301710 Spanien 100 Peſeten] 44 96 45,04 44,48 44,54 69,57 6 Stockholm. 100 ftr. 112,70 112.92 112,72 112,94 112,05 3,5 Wien 100 Schilling] 39.215 59.335] 59,215 59,335 38,79 5 Ungarn 10012500“ 73,39 78,53 73,405 75,545 72,89 555 Buenos-Aires 1 Peſ. 1,492 1,4944 1,493 1,495] 1,786 10 Canada 1 Can. Doll..200.2084, 202 4,210 4,176— Japan... 1 hen.075.079].075.079] 1,986 5, Fairo. 1 ägypk. Pfd. 20,905 20,945 20,905] 20,845 20,81— Türkei. 1 türk. Pfd..——— 21890 10 London.. 1 Pfd. 20,392 20.432] 20,393] 20,438] 20,393] 8 New Hork 1 Dollar 4,188 4,204 4,1985 4,2045 4,780 3,5 Rio de JaneirotMillr..487 0,439 0,437 0,439 0,503 5 Uruguay 1 Gold Pef.!.407 3,413 J 3,377 3,388 J 4,321 1— Preisbeſſerungen am handelsrechtlichen Lieferungsmarkt Berliner Produktenbörſe v. 29. Sept.(Eig. Dr.) Die wiederum ſchwachen Auslandsmeldungen blieben an der heutigen Produktenbörſe ohne Eindruck. Infolge der überraſchend ſchnell erfolgten Erhöhung des Weizenzolles hat ſich das Inlandsangebot von Weizen zur Kahn⸗ und Waggonverladung ſtark verringert und es mußten für prompte Ware etwa 4% höhere Preiſe als am Wochen⸗ ſchluß bewilligt werden. Am handelsrechtlichen Lieferungs⸗ markte betrugen die Preisbeſſerungen 272-5 /, wobei grö⸗ ßere Kaufaufträge, namentlich für die ſpäteren Sichten, u. a. auch für Propinzrechnung, vorlagen. Die Roggenlieferungs⸗ preiſe ſtellten ſich per ſpäter gleichfalls—4/ höher, für Dezember⸗Roggen zeigten die Abgeber ſtarke Zurückhaltung. Am Promptmarkte machte ſich Waggonmaterial ſpärlich, Kahnware iſt ausreichend angeboten. Die Preiſe waren wenig verändert. Für Weizenmehle ſind die Forderungen um 25—50 Pfg. erhöht, eine nennenswerte Belebung des Geſchäftes war bisher nicht zu verzeichnen. Roggenmehl wurde zu wenig veränderten Preiſen für den notwendigſten Bedarf gekauft. Hafer bei mäßigem Angebot in guten Qua⸗ litäten etwas freundlicher, Gerſte ruhig. Amtlich notiert wurden: Weizen 222—25, feſt; Sept. 239; Okt. 241—42,5.; Dez. 255—56; März 270; Roggen 149 bis 50, ruhig; Sept. 164; Okt. 166—65; Dez. 181 79,5; März 194—92,5; Gerſte 198220, ruhig; Futtergerſte 172 bis 84, ruhig; Hafer 14758, feſter; Sept. 148,5; Okt. 151,5—51; Dez. 162— 60,5; März 176 u. Br.; Weizenmehl 26,5—34,75, ſtet.; Roggenmehl 22,25—26, behauptet; Weizen⸗ 5 kleie 7,25— 7,75, matt; Roggenkleie 77,25; Viktoriaerbſen 30—34; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 20—21; Ackerboh⸗ nen 17—18; Wicken 20—22; Rapskuchen 9,80—10,10; Lein⸗ kuchen 16,90—17,20; Soyaextractionsſchrot 13,00—14,30; Speiſekartoffeln, weiße 1,10—4,30; rote 1,30—50; gelbfleiſch. 1,50—4,70; Fabrikkartoffeln in Pfg. 9; allg. Tendenz feſter. * Maunheimer Produktenbörſe vom 29. Sept. Die Ten⸗ denz am heutigen Produktenmarkt iſt für Brotgetreide er⸗ höht, Futtermittel ruhig, Mehl feſter. Es wurde angeboten: Ausl. Weizen 30,50—31; inl. Weizen 25,50; inl. Roggen 1717,25; inl. Braugerſte 21,50— 23,50; Futtergerſte 18— 18.50; Malz 43—45; Biertreber 10—10,50; Rapskuchen 10,75; Soyaſchrot 14,25, Trockenſchnitzel 7: Grünkern 60—65; Wei⸗ zenmehl ſüdd. 40,50; Weizenbrotmehl 26,507 Roggenmehl 27,25—28,25; Weizenfuttermehl 9; Weizenkleie 6; Roggen⸗ kleie 6; Leinſoat 33; Raps 28. O Frankfurter Produktenbörſe vom 29. Sept.(Eig. Dr.) Weizen Hektolitergewicht von 75 Kg. 242,50; Roggen Hekto⸗ litergewicht 70,71 Kg. 165; Hafer inl. 157,50—162,50; Wei⸗ zenmehl ſüdd. Spezial 0 40— 40,75; dito niederrhein. 99,75 bis 40,50 Roggenmehl 6oproz. Ausmahlung 26,5027; Weizenkleie 6,25; Roggenkleie 6,25—6,50; Erbſen 28—40; Linſen 92—68; Heu ſüdd. 5,50—6; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 2,25—2,50; dito gebündelt 2; Treber getrocknet 10—11; alles für die 100 Kg. Tendenz ſtetig. Die Mehl⸗ notierungen verſtehen ſich einſchließlich der Zollerhöhungen. Induſtriekartoffel hieſiger Gegend 2,15. Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 gig.) Sept..30; Nov. .17%; Jan..37%; März.70 Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Sept. 113, Nov. 103%; Jan. 106; März 110. * Württembergiſcher Kreoͤitverein AG. Stuttgart Genehmigte Kapitalerhöhung um 2 Millionen Mark Die go. HV. beſchloß einſtimmig die vorgeſchlagene Ka⸗ pitalerhöhung von 4 auf 6 Mill./ durch Ausgabe von 2 Mill.„ neuen Stammaktien. Die Kapitalerhöhung iſt dadurch bedingt, daß die nach dem Hypothekenbankgeſetz zuläſſige Pfandbriefumlaufsgrenze nahezu erreicht iſt. Wie der Vorſtand noch mitteilte, iſt der bisherige Verlauf des Geſchäftsjahres 1930 befriedigend. Der Pfand⸗ briefumlauf hat eine Steigerung um 17,5 Mill./ erfahren. In den erſten 7 Monaten war die Nachfrage ſo lebhaft, daß ſich das Inſtitut mehrmals zu einer Ver kaufsratio⸗ naliſierung veranlaßt ſah. Seit der Auflöſung des Reichstages mit ihren politiſchen Auswirkungen hat der Abſatz jedoch nachgelaſſen. Nach dem bisherigen Verlauf iſt auch für dieſes Jahr die Ausſchüttung einer Dividende in der bisherigen Höhe(9 v..) in Ausſicht genommen. Den Einwand, daß das Inſtitut den größten Teil ſeiner Kredite außer⸗ halb Württembergs unterbringe und die württembergiſchen Darlehensgeſuche ſtiefmütterlich behandele, entkräftete der Vorſtand mit dem Hinweis, äußerſte bemüht ſei, allen Hypothekengeſuchen in Württem⸗ berg zu entſprechen. Man müſſe berückſichtigen, daß in Württemberg eine außerordentlich gute Kapitalverſorgung durch leiſtungsfähige Sparkaſſen, Verſicherungsgeſellſchaften Fſw. beſtehe, die einen großen Teil des Kreditbedürfniſſes befriedigen. Der Kreditbedarf in Württemberg ſei glück⸗ licherweiſe überhaupt nicht ſo bedeutend wie in anderen Ländern. —— Cafaſö⸗AG. Heidelberg. Die Firma Carl Faß u, Söhne in Heidelberg und Mannheim(Cafaſb), Kaffee⸗ hausbetrieb und Schokoladenfabrik iſt in eine Aktien⸗ geſellſchaft mit einem Stammkapital von e. umgewandelt worden. Die Aktien ſind im Beſi er Fa⸗ milie Faß. * Röchlingſche Eiſen⸗ und Stahlwerke AG., Völklingen — Kein neues Walzwerk. In Berichtigung anderer Mel⸗ dungen teilt die Verwaltung der Röchlingſchen Eiſen⸗ und Stahlwerke AG. mit, daß die Abſicht, ein weues Walz ⸗ werk zu bauen, bei der Firma weder beſtanden habe noch beſtünde. * Martin Brinkmann AG., Bremen— Dividendenlos. Die Geſellſchaft weiſt für 1929, das erſte Geſchäftsjahr als Aktiengeſellſchaft, einen Warenbrattogewinn in Höhe von 4581070/ aus, dem an Abſchreibungen, Handlungsunko⸗ ſten, Rückſtellungen und Steuern 4569 948/ gegenüber⸗ ſtehen, ſo daß ein Gewinn von 11122/ verbleibt, der zum Vortrag gelangt. Eine Dividende auf das 8 Mill. Mark betragende AK. gelangt demnach nicht zur Vertei⸗ lung. * 30 v. H. Maſſe bei Brüder Zweig, Hamburg. Der Status der Konfektionsfirma Brüder Zweig, Ham⸗ burg, iſt von der Hamburger Reviſions⸗ und Treuhand⸗ AG. fertiggeſtellt. bevoxrechtigten Verbindlichkeiten etwa 30 v. H. in der Maſſe. Ein Ausgleich mit den Gläubigern wird er⸗ ſtrebt. In dem Status ſind von den Lieferfirmen geltend gemachte Eigentumsvorbehalte berückſichtigt. Nürnberger Hopfenmarkt s. Nürnberg, 26. Sept. Wenn auch das Hopſengeſchäft in der heute ſchließen⸗ den Berichtswoche im allgemeinen unverändert und ruhig geblieben iſt, ſo muß doch ſeſtgeſtellt werden, daß ſich vor allem die Tendenz freundlicher und weitaus zu⸗ verſichtlicher geſtaltete. Es zeigte ſich mehr Nach ⸗ frage, die ſich vorwiegend auf Hallertauer Hop⸗ ſen; mittel bis gutmittel, erſtreckte. Das Angebot und die Zufuhren waren ausreichend und gewährten entſpre⸗ chende Auswahl. Geſamtwochenzufuhr 1000 Ballen, Ge⸗ ſamtwochenumſaäͤtz 800 Ballen. Auch außerholb des Marktes wurden einige hundert Zentner gehandelt. Die Preiſe haben teils durch das Vorrücken der Farben und Quali⸗ täten, teils aber auch ziffernmäßig eine Erhöhung er⸗ fahren, die insgeſamt 10—15/ per Zentner ausmachen dürfte. In der Hauptſache haben jedoch nur die mittleren Qualitäten. namentlich Hallertauer, profitiert, während primo nur wenig verändert ſind. Bei Wochenſchluß notier⸗ ten nach amtlicher Feſtſtellung in„ für den Zentner: Prima Mittel Geringe Gebirgshopfen 60—65 40—50 35—40 Hallertauer Siegel 80—90 60—75⁵ 50—55 Württemberger 95—100 85—90— Badiſche 75—85 55—70— Schlußtendenz ruhig, befeſtigt. Am Saazer Markte gute Nachfrage und reges Einkaufsgeſchäft. Notierungen von 400-600 Kronen.— Im Elſaß noch geringes Geſchäft. Notierungen von 150— 200 Franes.— Franzöſiſcher Markt belebt. Notie⸗ rungen bis 250 Franes.— Belgiſcher Markt ſehr feſt. Notierungen von 250325 Francs. Kurszettel der Ne Mannheimer ESffektenbörse 27 29 27. 29 70 Bab. St.⸗A. 21 75,50 75,50.-G. f. Seilinb. 47.— 41. ab Kom. Gb 87.— 87.— Brown, Boveri 9% Whafen Stadt 90,.— 89.— Daimler⸗Benz 25,50 25,25 e Mhm. Gold 99,50 99.50 Deutſche Linol.„ 153,0 150.0 9%„ Gold 91. 38 Union 115,0 75, 9%„ Sold 74.— 14.— Gebr. Fahr. 8% Farben d. 20 98,50 98,50 J. G. Farben 1370 188.5 Salzw. Mfälz. Hypoth. B. 134.0 1820 19% Ah. Hopoth. Bk. 180.5 15000 D. Bank u. Disc. 118,0 116,0 A. 195,0 185.0 Karlsr. Näh. Halb 22.— 22.— C. H. Knorr.. 165,0 164.0 Konſerven Braun 36.— 36.— uen Mannheimer Zeitung Otavi⸗Minen 8 27.28 Phönig Bergbau 67,25 67,75 Rheinſtahl eilbr.. 2100 210,0 Tellus Bergbau 98,50 98.50 Bet u. Laurahütte 35.50 36, Ver. Stahlwerke. 69,80 68,50 Industrie-Aktien Sadiſche Bank. 185.0 188.9 10% Orkr. M. Bu. 1110 1110 3 den 1840 159 wen nchen„ 0 Schöfferh. Bindg. 205.0 201.0 Schwartz Storch. Wer ger 29. 27, 20. 27. 29. Konſerven Braun 38.— 38.— Schuzf. Berneig 37.——— Kraus& Co. Bock. 68,.— 69.—. Sellinduſt. Wolff. 12³¹D Südd. Zucker„124.0 122. Lechwerke„.. Lubwigsd. Walz. 89,— 85.— Trieot. Beſigheim—.— 44.— Ber. Chem. Ind. 59. 59.80 Ber. deutſch. Belf. 72,50 72.50 Bergt. Jute Ver. Ultramarin Bogs Moch er 0 ogtl. Maſch. St.. Voigt& Häffner 149.7 150.0 Volth. Seil. u. K. 80.——.— Wayß& Freytag 50,50 48.— W. Wolff 72.— 71.75 Mainkraftwerke 77.50 77.25 Metallg. Frankf. 98.— 97.50 Mez Söhne. 77,80 77.— Miag, Mühlb..—.— 76.— Moenus St.⸗A“—.——.— Motoren Deutz 69.50 68.50 Motor. Oberurſel 155.5 155,5 129,0 129,0 Pf. Nähm Kay. 12.25 1225 urlacher Hof Mannh. Gummi—.——.— Abler Klever.. 3 Kichbaum pfalz mütenm.—.——.— fl C. G. Ste. 122.7 120.0 Rein. Gebh e Sch.—.— 108.0 5 ee 5 50% Steg ard 150 4280 ider dene 8980 50 25 B abeſ cler—— e. J. Preßhefe„ 125, Portl. gem. Held. Bd.„Durl. 128,0 125,0 gerswerke 50, 0 F Sanars Sorg, 120 1270 f, ate Les 199g 1250 Beem Jeg 84 5. 84„ Waldhof 123.7 1210 EichbaumWerger 1570 1570 Rheinmüh len. 119.0 118.0 Südd, Zucker 125.5 12 Verein dtſch. Oelf. 22775 70 Wayß ek Freytag 52.— 30.— 0 Zellſtoff Waldho 1225 121 0 Dab. Aſſekuranz, 114.0 114,0 Continent. Berſ. 23.— 23. Mannh. Verſich.—.——.— Frankfurter Börse 8 f Tarmſt. u. Nat. 164.2 161.2 Festverzinsliche erte Deuſſche,iscnuts 118 18.1 e Reichsanl“)., D Effekten Bank 102.0 1015 8259 8 27—.— 88. D. Hyp. u. Wechſ. 155.0 155,0 Ablöſungſch. 1. 58780 58.75 D. Ueberſee⸗Bank 94,50 94. 5 ohne 6,50.45 Dresdner Bank 116,7 115.0 D. Wertb.(Gold).—.— D. Schaganw. 2 5 5 Frankf. Bank 95,— 95,.— % Schutzg. 14..30.50] Fekfrt. Hop. Br. 1500 155.0 Brown Boveri Cement Heidelbg. 99.50 99050 Rarſtaß= D Terminnotierungen(Schluß) Ehamotte Annw. 81725. 81.— Shemiſche Albert 37.— 38,25 Ch. Brockhnes. 36,50 88,50 Daimler Benz.. 26. Dt. Atlant.⸗T. D. Gold⸗ u. S. Anſt. 183 Dt, Linoleum Dt. Verlag Dresd. Schnellpr.—.— Dilſſel. Rat. Dürr 50.— 50.— Dyckerh.& Wim 5080 . 155,0 155.0 Schnellpr. Frkthl. 28,.— 28.— Schramm Lackf. 72.— 72. Schuckert, Nrbg. 135,8 133.2 94.— 94.— Ufa(Freiverk.), 89.— 89,.— Raſtatter Wagg. 9..— Allg. Dt. Credit 102,2 Bankf Brauind. 149.0 Barmer Bankvee. 110,5 Bayr Hyp. u. W. 125.5 Berl. Handelsgeſ. 129,7 Commerzbank 120,2 Darmſt. u. Nat. 185,0 Deutſche⸗Disconto 116,8 Dresdner Bank 116.2 A ⸗G. für Verkehr 56,.— Dt Reichdb. Vorz. 89,25 Harpen. Bergbau. 98. Ph. 1 75,80 Ilſe Bergbau. all Aſchetsleben 192.0 9 0 05 Kal Salzdetfurtd 782.0 489, Kali Weſteregeln 194.0 e 70. 89.50 Klöcknerwerke.. 40 f, Lahmeyer& Go. 148.5 142,1 Mannesmann 12.50 71,12 Mansfelder. 50,— 48.— n„ 89.— 88,— N 102 8 103.0 0 131.5 152.7 152.5 1„ ordd. Loyd.. 7725 E 5% Ludwigsh. 28—.—. Nürnberg, Verein———.——.——.— 5 287 Miag Mühleuban e dee 10% Möm. Gb. 28 99, Js 99, 75] Deſt. Cred.⸗Anſt. 27.75 27,80 7 185 8 62.— 82.— 50 W 5 Moniecatini.. 45.25 45,28 5 5 5 80,25 90.— Pfälz. Hyp.⸗Bk 132.0 181.0 Feſinger Union 75.— 74.— Bember g. 77.— Oberbebar.. 43 „ 27 75,— 75.50 Eßlinger Maſch. 36.——.— Bergmann. Stan! Minen. 28.75 27.75 Reichsbank 228,0 219.5 Rhein. Ereditßk. 5% Grkr. Mh. 23 16,60—.— 5% Preuß. Kall—— 740 5% Preuß. Rogg. ahr Gebr. ge Südb.Feftwd.———.— Süd. Boden-. 180.8 1800 8 n Sun See 8 2 N J Nonde 7 e Grkr. M. ag. 79,25- lener Bankvex. 10.35 10,85 5% Nh.⸗M.⸗Don.—.——,— Württ. Notenbk 188,5 138.5 815 Guilleaume 99.——.— 1% Bad. Rom. Gb. 87/— 87.— 80% Pfälzer 28.9 99,80 99.50 9% Rh. Hp. N. 26 69.— 98.— %„K..8 99,25 99.— 7%„„„-1 84,50 84.50 Allianz rankf. Al. Verf.—, annh. Verſ.⸗G.—.——.— Transport-Aktlen — 0 249. Etꝗtling. Spinn. Rhein. Syp.⸗Sk. 150.0 150.0] Faber& Schleich. 105,0 104.0 0 5„ eee 8%„Bonds 28 93.25 93,25 einmech. Jetter—.——.— Fri por Gas 180.0 130.0 3 180,0 179,0 Frkf. Pok. 4 Wit.—.——.— Goldſchmidt T Gritzner M. Du 75 Grün ck Bilfinger 165,0 165,0 Gelſentk Bergwk. 1000 Quderus Eiſen Cement Heidelbg. 100,0 Compan. Hiſp. Contin. Gummi 129,5 Daimler Benz Deutſche Erdl Dt. Goſd u. Silber 134.0 Dt. Linoleum Licht u. Kraft Elektr. Lieferung 117.0 J G. Farben A Fellen 4 Guill 88 Phönix Bergbau 67,50 69.— Rh. Braunkohlen 178.0 175,0 5 Elek.(Rheag) 124,0 125.0 Rh. en„. Rlebeck Montan—.. Rütgerswerke 50,50 50.— Schuckert.. 133,5 136,2 Siemens Halske 175,0 178.0 Südd. Zucker. 124,0 Svensta Tändſt.—.— 225,5 Ver. Glanzſtoff———.— Ver. Stahlwerke 69,50 68,60 Gesfürel 124.5 5 Zellſtoff Aſchaff,—.——. %„„„-; 89.— 69. Fade Straßb. 455 3 Jen 4 Neu 22, 5 Goldschmidt. 44.25 Zelten Waldhof—.— 123,0 a 5 Nordd 2 77— nfwerk. Füſſen—.— 50,25 2 % de Rhein. gig. 86,— 66.28 Norbd. glogd. 7750 75.— Pa ee 3 70 1. dic 88 25 d Deter ⸗U. Stets.. Hilſch duof. u. M. 1180 2180 Berliner Börse %%eSüdbo vig 86.15 95,75 5 1 och⸗ u. Ti 60.— 60,50 8 7 5% Roggenwert.—— 4%% Helning. L 66,25 86,75 Montan-Aktien e 9 70.— 78.50 Festverzinsliche Werte] 8% Rogtenreutd.51 752 6% 9% Pr. 3. B. Lig—.——.— Eſchweil. Vergw 206,0 210.0 olzverkohl.⸗ Id. 88— 65,50 Goldanleihe. Delſenk. Bergw.— Ilſe Bgb. St. A.—— 208.0 Bank- Aktien Allg. D. Crebitb. 101,7 101,7 Babiſche Bant——. . lAdetfurth Barner Bonkver. 110.0 Weſteregeln Hayr. Hyp. u. Wö. 124.5 5 Jom. u. Prſostö 120.0 Inag Erlangen 682. Junghans St. A. 30,— 28.50 Karſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck Raort, Heilbr. 60% Reichsant, 27 88.75 88,50 Diſch. Abl h. 1 59,50 58,90 5% Landſch. Rog..80.80 5½% Werit .60 4/% Oef aner 23,36 23,50 cha. 40.— 39.90 ec e 4%„ Goldrente—. 27,30 Kamm Kaiſersl 95.— 85.— 8 4% Kronen—— 2 90.50 8% Bad. Koglen 18.50,— 4%„ conv. Rente—-. 4½%„ Silb.⸗R. 330—.— %%„ Pap.-R.—— 39.0 13 0. o GUrkr. Mh. K. 264.0 164 55% Prß. Ralianl. 740 740 0 5 Aktlen und Auslandsenlelhen in Prozenten bel Stücke-NMotlerungen in Mark je Stück 2. Bremer Wolle 127.0 125,0 Brown, Bov.& C. 95,.— 98. Buderus Eiſenw. 52,.— 51. dbeſch Elſen 40% Tar. Ab. Ant. lot. 84.— 88,80 Horch& 3 Them. 9 44.85 46.— 3 5 Chem. Gelſenk.. 51.50 58,50 Ilſe Bergbau 4%% unif. Anl. Chen. Alder 8750 85— N. Jude a 4%„Zollobl. 1911 25.80 4½% Ung⸗ Str. 13 470 0* 14* 4% Ung. Goldr. 24.10 24.— 4%„ Kronenr. 4½0% Anat. Ser. 13,30 18,.— Ehem. Brockhues—.— 36,.— Gebr. Jungha Concord. Spinn 39.75 40.— Conti- Caoutſch. 126,8 126,0 Daimler Motoren 25,59 25,18 Karſtadt 29. 8 Leder g4,50 84,50 Schubert e Salzer 148,0 1470 Weſt eſch Elſen.. 78,— 78,35 S Hohenlohe-Werke 57— 87.50 Schultheiß.. 190,0 151,5 Phil. Holzmann 75.— 74.50 e.„ 4,— 34,15 . 211.0 208.0 Sinner.⸗G. 80.25 80, 5. 87.75 97.75 ns 31,25 81.— Kahla Porzellan 35.— 35.— Kaliwk. Aſchersl. 1910 920 5 92. 92.— Deſſauer Gas. 16,5 118,0 Kicknerwerke. 70,80 89.25 27. 29. 27. 29 elnelkat 198.2 198,5 Weſtf. Eiſen 79,50 78,50 Wicking⸗Cement 72,.— 71.25 Wiesloch Tonm.—— Wiſſener Metal 40,30 40,50 Wittener Gußſt. 40.— 40.— Wolff,.. Stoehr Kammg. 78,75 74.— Stoewer Nähm..—.———Zellſtoff Verein 55,50 55.— Stolberger Zinkh. 60 25 60,.— Hellſtoff Waldhof 121 2 121.0 Süldd. Im mobil. 30. 35.— Deafſch⸗Oftafeid 50.35 80. Zucker„ 1240 1200 Neu⸗ Guinea..„ 325,0 315.0 Teleph. Berliner———.— Otavi Minen 29.— 26,13 ſchuckert& Go. 135,0 135,0 Segall Strumpf 22.— 21.50 Siemens Halske 176,2 175,7 Btſch.⸗Atlaut⸗T. 108,0 102. C. F. Knorr.. 164,7 164,7 Thörl's ver, Dee 77.— 77. f 1855 n 3 11 8 5 5 16 6 1115„ 64.— 68,50 78 55 oürb. 28, 27.50 a 5 1350 1195 Freiverkehrs-Kurse e ee eee eee Gußſtahl.—.—. f al. 30,18.—Trens⸗Radio.. 128,0 119,0 Petersb. J. Habk, 0,900 0 5% Teh. Nat. Rail.—, 5 990 58 10. 7980 1860 215 a. 86.— 3 Ruſſendant 8. 0,700 965 5 1 e. Steinzeu⸗ 5 0 itzer Kunſtled. 90.— 89.—— Transport-Aktien Deuſſche Wallp, 7,— 6,35 Frauß a Sie. Lor. 85.— 11.— garziner Napier 90. 8 600 Schantungbahn.,. Ac f. 928 50,50 57.— Deutſche Linol. 151.7 152,2 Allg. Lok. u. Str. 119,5—.— St. Schußgeb. 8—.——.— Sud 14 Gt. Ellen. N F. Dippe Maſch Deſt. St.⸗Eiſenb... F. Lippe Maſchin.. Baltimore Ohio. 97.85 97.50 Dresd. Schnellpr.—.— Canada Abliefer. 22,50 28— Hürener Metall 103,8 105,8 Dürkoppwerke Pr. Heinrichbahn—.— N Hapag. 76,25 74.35 Düſſeld.Eifenbot. 48.— 48,— ruſt. 64,— 64,25 „Südamerika„158.90 Linde's Eismaf 5 Dynamit C. Lorenz Sichel& Co. fonds. Nen: 28 ia eienr gieseung, 1193 4150 Sbtenſches ger 25 5— acttend deele e 8e Sten nerd r. 12504240 50 et. 49.— 49,— Folgt& Haeffner 150,0 151,0 55 en Elsbach& Co. Bank- Aktien Eau Aang a Bank ff. el. Werte 108.0 109,0 Enzinger Werke. Bank 0 Hrauere. 110,5 110,0] Eſchw. Bergwerk 211,0 211.0 Barmer Bankver 109,2 108,5 Eſſenerteinkohl.—.— Berl. Handelsges. 128,5 129.5 Mannesmann Deutſch. Eiſenhdl. 45,25 44. Rronprinz Met. Ruffhäuſer Hütte—— 56,.— Lahmeyer& Co. 142.0 141.0 5 Jaürahütte... 36,75 36.50.8 f 00 B. Carl Lindſtröm 450,0 450.0 5 68,75 69.— —ingel Schupfabe. 55. 88.— J Stahl..d. un. 140 5 L. Loewe& Co.—.—. Magirus.⸗G. Mansfelder Art. 49,25 4755 Markt⸗ u. Kühlh. 116.0 116.0 Maſch. Buckau-W. 100.0 100,0 Mafimil Hütte„1820 1820 Ang. Dt. Credit 102.7 102.2 — Beithwerke... 17,75 17,75] Deutſche Petrol. 59.— 58,—, 1b 83.— B. B. Frtf. OGummi.—. eldburg.. Ber. Chem. Charl. 1275 80 Benz V. Dtſch. Nickelw. J 5 5 Glase. Eibl. 1100 1100 Adler gan. Diamond Hochfregueng Rrügershall„„ „„„% 0 1472 140,5 B. Schuh. B. K B. Stahl. v. d. Zyp. 154,0 158,0 Ber. Ultramärin, 140,0 140.0] Ronnenberg 17.50 17.50 .18 71.35 Wanderer Werke 34,— 88.— Brown Boveri Terminnoetierungen(Schluf) Tb. Goldſch midt 43.50 92—— om. u. Pripkök. 129.9 1185 Jaber Bleiſtift.— 4. Mech. Web Lind. 28.5 75.5 Zank f. Hrauind. 110,7 111,2 Harpen. Bergbau 85,— 78. Darmſt. u..⸗B. 163,0 161.2 5 Liſt& Co. 44,.— 44.50 3 Zittau 36,75 37,25 Harmer Bankver. 110.5 109.0 veſch Gif. u. St. 75,75 78.— Ot. Aftatſſche Bk. 36,0 35,50 Farbenind A. G. 1970 1571] merkur Wollw.. 115,0—.— Bayr. Hyp. u. W. 125.8 124.0 h. Holzmann 75,— 78,50 Deutſche disconte 116.8 116,0 Feldmühlepapler 1210 120.0 11 Sbone. 77. 37. Bahr. Vereinsbk. 138,0 183.0 otelbetriebsgeſ.—— Diſch.Ulederſee Bk. 93.75 98.— Felten& Guill.. 99.— 97,50 n„78.— 77, Berl. Handelsgeſ. 129.5 129,7 11 Bergbau. 213,0 208,0 Dresdner Bank. 116,5 118,5] Thies K Höpfling... Nie c Geneſt 1280 1280 Comm. u. Pri, 119.7 120,0 alt Aſchersleben 183,5 184,2 Meininger bypbk. 159,5 156,0 R. Friſter., 149.0 147% Motoren Deutz Oeſterr. Creditbk.—.—. Reichsbank J Rhein. Creditbk.—.——.— Süddeutſch. Dise.—.——.— Frankf. Allgem..—. Industrie-Aktien Aceumulatoren—.— 113,0 Adlerwerjñte 1 Alexanderwerk„ 7 Alfeld Deligſen Aller 1 55 en Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. 115.5 119.7 Asgafsg. Jen 228 ſchaffbg. Zellſt. 87, 4 Auged 28. Masch 67.— 65.85 Balke Maſchinen 113,5 113,5 Baſt Nürnberg 5 Bayer. Celluloit,—. Bayr,Spiegelglae 32,— 42, J. P. Bemberg 5 Bergmann Elekt 149,4 150,1 Berlin Gubener Gebhard Textu„ 75.— 75.— Gehe& Co. 46,. Geiling& Co.—.—. Gelſenk. Bergwk. 98,25 98,50 Genſchow& Co. 50,25 50,.— Germ. Portld.⸗Z. 94.— 94.— Gerresheim. Glas 99.— 99,.— Gef. f. elektr. Unt. 125,3 124,0 Oſtwerjʒte Goedhardt Gebr. 112,5 108,0 Guano-Werke.. 45,75 45,25 Greppiner Werke———.— Gritzner Maſch. 29,50 30.— Gebr. Großmann—.—. ermann Pe Gruſchwitz Textil—.— 56.— f age thai 0,— 69.— Hallesche Maſch. 81.— 78,.— Hammer Spinn. 102,2 102,0 Hann. M. Egeſt.—.— Sbg.⸗Wien Gum. Harkort St⸗Pr. Harpener Bergb. 8 Rheinſtahl Rütgerswerke Berl. Karls. Ind. 50.25 50,15 Hedwigshütte 77.50 77,50 Berliner Maſchb. 39.— 37,.— Heilmann Imm. 42,— 41.— Braunk. u. Briten 148,5 143,5 Hilpert. 75.—Saxottt Hindrich 8 KAuff. 66.— 66.— Hirſch Kupfer. 114,0 116.0 Br.⸗Beſigh. Oelf 55.50 58, Bene Haran 1170 117,0 Mühlheim Berg, 84.50 84,50 1— e—.— 11.75 tederlauſ. Kohle 126,0 126,0 Ug. Lokald Nordd. Wollkäm., 65.— 65, 24 Reich Oberſchl. E. Bed. 46, Oberſchl. Koksw. 75,50 75,.— Drenſt.& Koppel 49,50 49.75 152.0 153.5 Goldſchmidt, Th. 44,15 43,.— a Sagen 68,30 68,35 e Rathgeber 0499 67.50 67,25 Rbein rauf 7 18 8 Seun k Ailknger 165 2 1850 gem. gha. 0 Fonds te acer 768 58 Jan. Elektrizit. 124,5 124,5 Ahein. Möbelſtoff 42.—— Rheln.⸗W. Kalk Riebeck Montan 87,75 87,75 Roſttzet Zucker 27.25 27,25 Rückforth. Ferd.———.— „ 30,25 50.— Sachſenwerk Sächſ. Gußſtahl.—.——.— Salzdetfurth... 283.0 275,2 Schleſ. Elekt. Gas 120,0 116.5 Hugo Schneider. 78.— 75,50 Gesfür ell „69.0 87.45 Darmſt. u. Nat. 168.0 168.5 Deutſche Disconio 116,7 117.0 Dresdner B. 116,5 117.0 .⸗G. für Berker 56.50 59.50 121,7 121.0 Dt. Reichsb. Bz. 39.— 88.25 Nies 76,50 76,65 50 88,.— e 150,0 158,0 R. Karſtadt... 91.65 90,.— Klöckner Werke, 70,— 70,50 Nöln-Neueſſen B. 77.75 Mannesmanngd 73,— 78,85 Mansfelder„ 48,25 49,75 5 5— f 8350 itteldtſch. St Norbd. Wote 64.75 68.— Oberbedarf Oberſchl. Koksw. 75.— 75,50 Drenſt,& Koppel 49,25 50,.— Oſtwerke. 152,5 158,0 Phönix Bergbau 69,.— 69,50 Polyphonwerke. 152,1 154,5 Rh. Braunk. u. Bt. 177,5 173.0 Nh. Elektrizität.= 125,0 Rh. Stahlwerke, 71,35 74. Rb. ⸗Weſtf. Elektr. 150,2 151.0 A. Riebeck⸗Mont.—— 88,50 anſa Dampf.. 123.5 128,5 Nordd Loyd„ 77,78 77.25 AE 66,25 66,25 Allg. Elektr.⸗Gef. 122.0 122,0 Bayr. Motorenw. 51.50 583,50 J. B. Bemberg. 78.75 77.50 Bergmanncklektr 151,0 151,0 Buderus Eiſenw. 52,.— 52,.— 12.50 12.75 Tomp, Hiſpano, 290,5 288,5 Font. Cautſchoue 126,5 127,5 1 Dai mler⸗Benz.. 25,35 26.— Rütgerswerke 50,15 51.25 77.50 77.— Deſſauer Gas 115.7 117 Salzdetfurth Kali 280.0 283,0 75.5 Deutſche Erdöl. 63,75 64.60 Schleſ, Portl.-Z. 118,0 117.5 Dt. Linoleumwk. 152.0 155,0 Dynamit A. Nobel 66,— 64,50 Glekertzitäts⸗Lief 116,0 116.0 El. Licht u. 1 5 Eſſener Steinkohl. J. G. Farben Jeldmühle. 121 103.0 108.0 ellen& Guill. 97. elſenk, Bergwk. Schubert& Salzer 148.0 150,7 Schuckert& Eo, 134,7 137.0 Schulth.⸗Patzenh. 189,5 108,0 88,.— 80,— Svenska... 296,0 296,0 Leonhard Tietz. 118,0 1213 Ber. Stahlwerke 70.50 71.25 Weſteregel Alkali 196,0 196,5 Sia Waldhof 123,0 124.0 tavia Minen 28,75 28,25 daß das Inſtitut ſtets auf das Danach liegen bei etwa 400 000/ nicht Stemens K Halske 176,5 179.8 1 NG Ver. Golde Da von de nen tionsr eine g Infolf Geldn währe Inzwi Beruh Mann deutſch den A und d dieſer Dit in De deutſch Dev! unerh. Millio darau ruhig: wiſſen ſem 3 viſen gung Kurzf: ſettz ea zu ven Geld Folge. der R Nu auf d Folge erſten tionsnu 36 ſif fange Reichs Frage die B letzten Von daß m beileg in no zwiſch vorlie ger fr wiede gemac kurzfr Da Beiſpf haupt ameri malen pflicht dingu dem Umſ Devif ——ů— ———ů— Stan meine 1 es 1 2 1181888. 8 1 S881! nenne iSIS Teer Montag, 29. September 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 450 Wirtſchaft und Vörſe Veränderte Lage auf dem deutſchen Geld⸗ und Deviſenmarkt— Deriſenſpekulationen— Goldabgabe der Reichsbank Widerſtandsfähigkeit der Reichsbank— Maßnahmen zur Senkung der Baukoſten Das Ergebnis der Reichstagswahlen iſt an ſich von dem Auslande mit großer Ruhe aufgenom⸗ men worden. Leider haben aber dann die Senſa⸗ tionsmeldungen eines Teils der deutſchen Preſſe doch eine gewiſſe Beunruhigung in das Ausland getragen Infolgedeſſen hat ſich auch die Lage auf dem deutſchen Geldmarkte in den letzten Tagen etwas angeſpannt, während ſie im Auslande völlig flüſſig geblieben iſt. Inzwiſchen iſt auch in Deutſchland mit der wachſenden Beruhigung wieder eine Entſpannung eingetreten. Mann kann jedenfalls abſchließend ſagen, daß der deutſche Geld⸗ und Deviſenmarkt der vorübergehen⸗ den Anſpannung in jeder Beziehung gewachſen war und daß die deutſche Währung ſich auch bei dieſer Gelegenheit als ſicher und feſt erwieſen hat. Die Anſpannung des Geld⸗ und Deviſenmarktes in Deutſchland beruhte zum großen Teil auf inner⸗ deutſchen Vorgängen. Die Nachfrage nach Deviſen war in den letzten Tagen zeitweiſe nicht unerheblich, iſt aber über Tagesbeträge von 12—15 Millionen Mark kaum hinausgegangen. Sie läßt darauf ſchließen, daß infolge der inneren Beun⸗ ruhigung die Kapitalflucht wieder einen ge⸗ wiſſen Aufſchwung genommen hat und daß zu die⸗ ſem Zwecke deutſches Kapital in ausländiſche De⸗ viſen umgeſetzt worden iſt. Vielfach iſt die Bewe⸗ gung offenbar auch ſpekulativ ausgenutzt worden. Kurzsfriſtiges Geld wurde ſofort in Deviſen umge⸗ ſet ie man bei der geſteigerten Nachfrage günſtig zu verſherten hoffte. Die wachſende Nachfrage nach Geld hatte eine Erhöhung des Privatdiskontes zur Folge. Der erhöhte Bedarf an Deviſen konnte von der Reichsbank mühelos gedeckt werden. Nur in geringerem Umfange war die Anſpannung auf dem deutſchen Geld⸗ und Deviſenmarkte eine Folge der ausländiſchen Beunruhigung. In den erſten Tagen nach der Veröffentlichung der Senſa⸗ tionsmeldung ſind, wie es ſcheint, kurzfriſtige fran⸗ zöſiſche Kredite in nicht unerheblichem Um⸗ ſange gekündigt und zurückgezogen worden. Die Reichsbank hat infolgedeſſen zur Befriedigung der Frage nach franzöſiſchen Deviſen zweimal Gold an die Bank von Frankreich abgeben müſſen, in dem letzten Falle im Betrage von 35 Millionen Mark. Von amtlicher Stelle iſt mit Recht betont worden, daß man dieſem Vorgang keine beſondere Bedeutung beilegen dürfe. Zum Währungsausgleich findet auch in normalen Zeiten ein Goldaustauſch zwiſchen den verſchiedenen Notenbanken ſtatt. In vorliegendem Falle hat die Zurückziehung kurzfriſti⸗ ger franzöſiſcher Kredite in den letzten Tagen ſchon wieder einer Bewegung im umgekehrten Sinne Platz gemacht. Den deutſchen Banken ſind bereits wieder kurzfriſtige franzöſiſche Angebote zugegangen. Das übrige Ausland ſcheint dem franzöfſiſchen Beiſpiel in irgendwie nennenswertem Maße über⸗ haupt nicht gefolgt zu ſein. Weder engliſche noch amerikaniſche kurzfriſtige Kredite ſind über den nor⸗ malen Vorgang hinaus gekündigt und fällige Ver⸗ pflichtungen ſind ausnahmslos zu günſtigen Be⸗ dingungen erneuert und verlängert worden. Seit dem Mittwoch iſt auf dem Deviſenmarkt wieder ein Umſchwung unverkennbar. Die Nachfrage nach Deviſen iſt durch das Angebot zeitweiſe ſehr erheb⸗ lich übertroffen worden. Es liegen alſo wieder erheb⸗ liche Geldangebote aus dem Auslande vor. Man nimmt an, daß die wiederholte Gol d⸗ abgabe der Reichsbank an die Bank von Frankreich einen Geſamtbetrag von annähernd hun⸗ der Millionen Mark erreicht hat. Insgeſamt mag die Reichsbank in den Tagen der geſteigerten Nach⸗ frage Deviſen und Gold im Betrage von 150 Millio⸗ nen Mark abgegeben haben. Da ſie über die geſetz⸗ lich vorgeſchriebene 40proz. Deckung des Geld⸗ umlaufes hinaus einen Gold⸗ und Deviſenvorrat im Betrage von 1200—1300 Millionen Mark beſitzt, ſo fallen die Abgaben der letzten Tage nicht weiter ins Gewicht. Sie können bei rückläufiger Marktlage leicht wieder erſetzt werden. Wenn man bedenkt, daß die Bank von England weit höhere Goldbeträge an die Bank von Frankreich abgeben mußte, ſo wird man in der leichten Anſpannung des deutſchen Geld⸗ und Deviſenmarktes keine Kriſenerſcheinung ſehen. Ebenſowenig können die Kursverluſte der Nounganleihe als eine Kriſe der deutſchen Kreditwürdigkeit bewertet werden. Die deutſchen Anleihen ſtehen an den ausländi⸗ ſchen Börſen zwar auch nicht gerade glänzend, aber ſie unterſcheiden ſich doch deutlich von der Moung⸗ anleihe, die eigenen Marktgeſetzen folgt. Bei der Begebung der Younganleihe iſt die Aufnahmefähig⸗ keit einzelner Länder ganz offenkundig überſchätzt worden. Infolgedeſſen drückt die Anleihe auf den Markt. Dieſer Vorgang tritt beſonders deutlich in Holland zutage, das mit einem allzu großen An⸗ teil bedacht worden iſt. Infolgedeſſen iſt der Kurs der Mounganleihe in Amſterdam zeitweilig bis auf 74% geſunken, während er in den anderen Ländern im allgemeinen nicht unter 80 v. H. heruntergegan⸗ gen iſt. Die Steigerung der Arbeitsloſigkeit hat ſich bisher innerhalb der Grenzen gehalten, die durch die natürliche Verſchlechterung der Arbeits⸗ gelegenheit im Herbſt und Winter gegeben ſind. Das Saiſongewerbe kommt im Laufe der nächſten Monate allmählich zum Erliegen und gibt dann frei⸗ werdende Arbeitskräfte an den Arbeitsmarkt ab. Auf dem Baumarkte ſind Beſtrebungen im Gange, die dieſer Verſchlechterung der Arbeitslage nach Möglichkeit entgegenwirken ſollen. Man will den Baumarkt durch eine Senkung der Bau⸗ koſten zu beleben verſuchen. Nach einer Mittei⸗ lung des Reichsarbeitsminiſters ſind die Maßnah⸗ men der Preisſenkung hier in der Tat nicht ganz ohne Erfolg geblieben. Aus der Verſchlechte⸗ rung des Baumarktes hat ſich bereits eine gewiſſe Senkung der Baukoſten ergeben. Durch Verein⸗ fachung der Bauweiſe will die Regierung bei der Durchführung ihres Bauprogramms weitere 7 bis 8 v. H. erſparen. Es beſteht gute Ausſicht, die Preiſe für Zement und Ziegel ſowie für Linoleum herab⸗ zudrücken. Es wäre ſehr erfreulich, wenn man durch dieſe Maßnahmen die Bautätigkeit anregen könnte. Eine nennenswerte Beſſerung wird ſich allerdings 1 gegenwärtigen Jahreszeit kaum noch erzielen aſſen. * A. S. Brown, Boverf u. Cie. in Baden(Schweiz). Der Konzern der ſchweizeriſchen Brown, Boveri AG. hat die Aktienmehrheit des ſchwediſchen Starkſtromtruſts e(Allgemeine Schwediſche Elektrizitäts⸗A..) erworben. Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5465 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 29. September 1930 Ochſen. 1 St.] Kühe 238 St. Kälber 689 St. Schweine 3759 St 20. 8% Dutt. 505 ait... Mk. 8981 b)„ 48-52 bd), 40—44 b), 7880 by.„ 6061 e.„ 5053 ch„ 3236 ch„ 70—75 e„ 6162 1— d)„ 20-26 d), 65—68 du,„ 62— 63 Bullen. 182 St. Färſen. 355 St. e)„ 80—64 J„ 1862 ). Mk. 52—54 a) Mk. 61-88 Schafe 54 St..„ 60—61 ).„ 46 48 bd, 54—58 amt.— 99.„ 4958 e).„ 4446 Freſſer.— St.. bj 4246 Arbeitspferde— St c.— a Ml.— Mt.— Zugeführt: 5465 Stück. Marktverlauf: Großvieh mittel geräumt; Kälbern ruhig, langſam geräumt; Schweine mit⸗ tel geräumt. Der auf 2. Oktober fällige Viehmarkt wird auf Freitag, den 3. Oktober vertagt. 5 * Liverpooler Getreidekurſe vom 29. Sept.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz willig; Okt.— (.11); Dez..11(.114); März—(.16); Mai—(.); Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 28; London Weizen⸗ mehl 23—29.— Mitte: willig; Okt..10(.11); Dez. .1078(.114); März.096(.18): März.14(.); Mehl unverändert. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 29. Sept. März 5,85 B 5,80 G; Mai 6,05 B 5,95 G; Auguſt 6,30 B 6,56 G: Sept. 5,70 B 5,60 G; Okt. 5,70 B 5,60 G; Nov. 5,65 B 5,55 G: Dez. 5,60 B 5,50 G; Jan.⸗März 5,80 B 5,70 G; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 24,62% u. 257; Sept. 25,62; Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 29. Sept.(Eig. Dr.] Amerik. Univerſal. Stand. Micddl.(Schluß) 11,64. * Liverpopler Baumwollkurſe vom 29. Sept.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Midol. Anfang: Jan.(31) 560 März(31) 575; Mai(81) 582; Juli(31) 603; Okt.(81) 545; Dez.(31) 554; Jan.(32)—;: Tendenz ruhig und be⸗ hauptet.— Mitte: Jan.(31) 566; März(381) 577; Mai (31) 586; Juli(31) 594; Okt.(31) 552; Dez. 562; Jan.(32) 614; Loco 575; Ggypt. Upper F. G. fair loco; Tendenz ruhig und behauptet. * Weinheimer Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt vom 27. September. Birnen 17-30 und 12—17; Koch⸗ und Kelter⸗ birnen—12; Aepfel 19—30 und 14—19; Fallobſt nicht vor⸗ handen; Quitten 18—23; Zwetſchen nicht angeliefert; Pfir⸗ Walnüſſe 60; Stongenbohnen Nachfrage ſehr ſiche 246; Nüſſe 28— 35 16—21; Tomaten 17—18; Anfuhr mäßig, gut. ·Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 29. Sept. Sonn⸗ tag: Birnen 19—25 und—17; Aepfel 1228; Zwetſchen 20—28; Tomaten 14—18; blaue Trauben 12—15: weiße 22 bis 27 und 1620; Quitten 16—18; Kaſtanien 2525. An⸗ fuhr 1000 Zentner. Montag: Birnen 11—48, Aepfel 12 bis 20; Zwetſchgen 23—30; Tomaten 14—17; blaue Trau⸗ ben 1417; weiße Trauben 22 bis 25 und 16 bis 23; Quitten 16—18; Kaſtanien 23—25. Anfuhr 400 Zentner, Abſatz und Nachfrage gut. Der Portugieſerherbſt dauert an * Weiſenheimer Obſtgzoßmarkt vom 29. Sept. Bei 300 Zentnern Anfuhr, reger Nachfrage und gutem Abſatz wur⸗ den folgende Preiſe erzielt: Trauben Oeſterreicher 1821; Portugieſer 14—16, Moſel 13, Tomaten 14—16; Zwetſchgen 2 „ Weinleſe in Hambach. Hambach, 28. Sept. Die all⸗ gemeine Wein leſe beginnt am Montag, 29. Sept. Die aus Jungwingerten bereits gemachte Vorleſe war in Bezug auf Qualität recht befriedigend. Es wur⸗ den Moſtgewichte bis zu 85 Grad feſtgeſtellt. Das Verkaufsgeſchäft iſt ſtill. —— Berliner Mefallbörse vom 29. Sepfember 1930 Kupfer Blei Zenk bez. J Brief Geld bez. Brief] Geld J bez. Brief] Geld Januar..— 85,84,—.— 82.81,[29,25 27,80 februar“—.—85.— 84,.——.— 32—31.——.— 29.50 28,25 März. 84.— 89,75 83,25—.— 31,75 81,25—.— 8, 28,50 April—.— 83,50 83.——. 81,75 81.——.— 30,50 29.— ai 89,.— 63,25 83,.——.— 31.7581,. 31, 29,25 Juni—.— 83.— 82,50—.— 31.75 31,25 80,.— 30,50 29,25 uli 82,50 82,75 82,50—.— 31,75 31,25—.— 80.— 29,25 Auguſt 83,.— 83.25 88,— 31.75 36,78 81,50—.—80,.— 29,75 Sept.—.— 87.—83.——.— 33,5033,—.—82.— 32. Oktober.“—.— 86,— 84.50—.—32,— 30,—..— 28,50 26,59 Nov... 85,.— 85.— 64.50—.— 82.8030,—.— 29,.— 27.— Dezemb.[. 85,— 84.—.— 83.— 8126,50 27— Elektroiytkupfer, prompt 100,78] Antimon Regulus 52,.— 55, Orig. Hütten⸗Aluminiumſ190,— Silber in Barren, per leg 49.50— 51,50 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 193,— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 29,— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. ö.—[Platin, dto. 1 gr——.— Reinnickel, 98—99 v. H. 350,— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 eg Londoner Mefallbörse vom 29. Sepiember 1930 Metalle in P pro To. Silber Unze P,(137½ùʒ0 fein ſtand.), Platin Unze g Kupfer, Standard 43,45 Zinn, Standart 127,8 Aluminium 95.— Monate 43.45 3 Monate 129,5 Antimon 46.50 Settl. Preis 48,50 Settl. Preis 128,0 Queckſilber 22,75 Elektrolyt 47, Banka 132.5 Platin 6, veſt ſelected 47.25 Straits 181.0 Wolframerz 19.25 ſtrong ſheets 77,.— Blei, ausländ. 18,75 Nickel 175.0 El'wirebars 94,.— Zink gewöhnlich] 15.—] Weißblech 17.— Aus ficht Welter⸗Vorausſage für Dienstag, 30. September: Zeitweiſe wolkig und vorübergehend Regenn eigung— Tagsüber mild— Wechſelude Winde Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags 0 f— See: Luft- S 2 Wind ac e e e eee wee n. nn 8 ss Se wicht, Stärke. Wertheim 151— 6 15 5 ſtll Nebel Königsſtuhl 563 7636 9 13 8 eeiicht helter Karlsruhe 120 763,9 91 16 1 oo 5 halbbedeckt Bad.⸗Bad. 219 768,0 81 18 8 ſtill 7 Nebel Villingen 712 784,7 7 14 8„ balbbedeckt St. Blaſien 780— 5 14 4 O— heiter Badenweil. 422 760,3 91 14 8 NO leicht wolkig Feldbg. Hof 1275 687.4 8d 7 380 leicht bedeckt Bad. Dürch. 701— 71 1 3 N leicht wolkig Hoher Druck beherrſcht unverändert Nordweſt⸗ europa und iſt nur durch eine flache Mulde von dem ruſſiſchen Hoch getrennt. An der Südſeite des hohen Druckes liegt über dem Mittelmeer ein Syſtem flacher Zyklonen, die jetzt auch nach dem Gebiet nörd⸗ lich der Alpen übergreifen. Die weitere Geſtaltung unſerer Witterung hängt von der Zugrichtung der Zyklonen ab. N Reiſewelter Das heitere und trockene Herbſtwetter hält auch heute morgen im ganzen Reiche an. Beſonders in höheren Lagen ſind die Morgentemperaturen ziem⸗ lich tief. Im Südweſten bereitet ſich eine Verſchlech⸗ terung vor. Flugwetter Im ganzen Reiche herrſchen bis in größere Höhen mäßige Oſt⸗ bis Südwinde bei guter Sicht. Die ört⸗ lichen Nebelbildungen beſchränken ſich auf die Mor⸗ genſtunden. In Südweſtdeutſchland bereitet ſich eine Verſchlechterung vor. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein Pegel 22. 24 f 258, 25 f 28 fiedar⸗Bege. 24. 25 28. 28. Saſel.88.77 0,580.9/1,00 Schufterinſe! 147 1055.451,42 155 Mannheim.30 8,19 3945,44 Fehl.69.62.82 2,67 82 Jaaſtfeld 0,94.89 9,700,588 Maxau.30.88.48.45.88 Dlochingen 0,34 155 0,250.19 Mannheim 3,17 3,31.288.888, 82 Hellbronn 1201.24 1,20 1,25 Kaub 1589 2,12 2449 2,122.0 Köln 1922.28 2,48 2,372.18 Evaporierte MILCH a, Acts, FTlersteller: Deutgche Libby Gesellschaft m. b.., Leer Ostfriesland) Sum Naſpee Ait die Nuclie Vor Behandlung Haben Sie Vertr. und Haarpflege in Mannheim am Dienstag. den 30. September und Mittwoch, den 1. Oktober von 10—1 und—7 Uhr im Hotel 838 „Wartburg-Nospiz“, F 4, 8/9 für unsere Mannheimer Niederlage Alb. Gossmann, Storchendrogerie, H 1. 16 % Sehnelder& Sohn, l. Württ. 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Es lohnt ſich, einen kurzen Rückblick zu werfen auf die a die der weiße Sport in unſerer Stadt ge⸗ nommen hat: 1900 finden ſich, auf eine Zeitungsanzeige hin, 20 In⸗ tereſſenten des Lawn⸗Tennis zuſammen und gründen mit großem Unternehmungsgeiſt einen„La wn⸗Tennis⸗ Club“, dem 40 Mitglieder angehören. 4 Plätze, am Friedrichsring gelegen, genügten den Bedürfniſſen der da⸗ maligen Tennisgemeinde. Die Anhängerzahl wächſt, mit ihr ſteigt die Anzahl der Plätze auf 16. Aus dem Lawu⸗ Tennis⸗Club entſteht der„Tennisklub Mannheim e..“, zeitweiſe Abteilung, heute Mitglied des Vereins für Raſenſpiele. Der immer wachſenden Zahl ſeiner Mit⸗ glieder und der umſichtigen Führung ſeines Vorſtandes iſt die in den letzten drei Jahren durchgeführte völlige Neu⸗ geſtaltung und Moderniſierung der Anlage am Ring zu verdanken. Die zunehmende Teilnahme am Tennisſport wirkt ſich naturgemäß auch in Mannheim aus: Im Friedrichs⸗ park, im Schloßgarten(Harmonie geſellſchaſh, in Feudenheim erſtehen abſeits vom Stadtgetriebe gelegene Sportplätze. . Ganz beſondere Anerkennung ver⸗ dient die großzügige Förderung des Tennis durch die Stadt Mannheim. Die Inanſpruchnahme der Neu⸗ anlagen im Stadion und auf dem Pfalz platz, die ſich von Jahr zu Jahr noch ſteigern wird, hat die Not⸗ weudigkeit für den Bau dieſer Plätze bewieſen. Nicht nur eine Zierde der Umgebung Mannheims, ſon⸗ dern auch eine wertvolle Spielſtätten⸗Bereicherung des Deutſchen Tennis überhaupt bildet die 1929 errichtete An⸗ lage des neugegründeten„Grün-Weiß, Ten nis⸗ und Turnierclub e..“. Die am Neckarplatt idyl⸗ liſch gelegene Anlage hat bereits im Auguſt mit deu Wettſpiel gegen italieniſche und engliſche Studentenmann⸗ ſchaften ihre Feuertaufe für größere Veranſtaltungen empfangen. Raſch hat ſich Mannheim zur ſübdeutſchen Tennis⸗ metropole aufgeſchwungen. Froitzheim, Kreuzer, Schomburgk, Graf Salm, Bergmann, Weſſely gehörten zu den früheſten Gäſten der„Inter⸗ nationglen Jahresturniere“— wie dieſe Veranſtaltungen anfänglich genannt wurden. Außer den amerikanſichen und franzöſiſchen Spitzenſpielern gibt es kaum eine„Ka⸗ none“, die nicht ſchon auf einer der Mannheimer Tennis⸗ veranſtaltungen erſchienen wäre. Von den Gäſten ber „Internationalen Tennisturniere“ und Wettſpiele greifen wir wahllos heraus: Bouſſus⸗Duplaix(Frankreich), Moon⸗Cummings(Auſtralien), Auſtin⸗Malfroy(England), Ohta(Japan), von Kehrling(Ungarn), Matefka(Oeſter⸗ reich), Worm⸗Peterſen(Dänemark), de Stefani⸗del Bono (Italien), Prenn⸗Kleinſchroth(Deutſchland); von Damen Frau Friedleben, Fr. von Reznizek, Frl. Krahwinkel, Frl. Adamoff uſw. 1907 fand in Mannheim der erſte Länder kampf (gegen Belgien) ſtatt, es folgten Wettkämpfe gegen Schweden, Mannſchaften aus Spanien, England, Japan, Italien, Auſtralien, der Philippinen u. a. Nicht nur die Zahl der Tennisfreunde wuchs hier wie im Reich, es wuchs auch die Zahl der Tennisſpieler in Mannheim. Waren es im Jahr 1900 deren 20, ſo darf man heut mit rund 2000 rechnen! Eine Entwick⸗ lung, die übrigens der des Deutſchen Tennisbundes ent⸗ ſpricht, der über eine Viertelmillion Mitglieder zählt. Drei der Mannheimer Spieler haben ſich einen Vorder⸗ platz auf der deutſchen Rangliſte erworben: Dr. Buß (Inhaber der ſilbernen Medaille des DT.⸗Bundes), O p⸗ penheimer und Klopfer, unſere„drei Musketiere“, die Deutſchland ſchon in manchem Länderkampf vertreten haben. Wenn man überlegt, daß Mannheim außer dieſen Dreien in den vergangenen Jahren durch bewährte Tur⸗ nierſpieler wie Bill Fuchs, Waldeck, Hildebrandt (Meiſter von Graubünden 1926), Kleinlogel(Deut⸗ ſcher Juniorenmeiſter 1930) vertreten wurde, kaum verwunderlich, daß in Städtewettſpielen die erſte Mannſchaft faſt ſtets ſiegreich blieb. So wurde 1930 der TKM. Meiſter ſeines Bezirks, die Mannſchaft dieſes Be⸗ zirks(Baden, Pfalz, Saargebiet) Reichs⸗Bezirksmeiſter im vergangenen Jahr! Auch die Leiſtungen der Damen und der Nach⸗ wuchsſpieler ſtehen auf beachtlicher Höhe. Durch Lehrſtunden und Wettſpiele jeder Art iſt man dauernd bemüht, das Niveau der allgemeinen Leiſtungen noch zu erhöhen. So ſchreiten wir mit frohen Hoffnungen ins vierte Mannheimer Tennisjahrzehnt. Es iſt gleichzeitig das erſte Jahrzehnt, in dem der Schläger nicht zun Winter⸗ ſchlaf verurteilt iſt; denn die ſich mit dem Tenniserſatz „Tiſch⸗Tennis“ nicht begnügen wollen, ſchlagen die Rich⸗ tung zu Mannheims neuen Winter⸗Tennis⸗ plätzen ein, nach der dankenswert zur Verfügung ge⸗ ſtellten Rhein⸗Neckar⸗ Halle, die zu dieſem Zwecke in den nächſten Tagen ihre Pforten öffnen wird. Gerd. MWereins-Regatin des Ludwigshafener Mudervereins Auf dem Luitpoldhafen hielt am Sonntag nachmittag . alle Rennen haft zu bedauern. der Ludwigshafener Ruderverein, der heuer durch ſeine Vorzüglichen Jungmannen wieder einmal das Intereſſe auf ſich lenkte, ſeine diesjährige Vereins⸗Regatta ab, die wohl alle vorausgegangenen weit in den Schatten ſtellte. Hatten doch nicht weniger als rund 150 Ruderer Meldun⸗ gen abgegeben, eine Zahl, die in den vorausgegangenen Jahren nicht annähernd erreicht wurde. Alle ausgeſchrie⸗ benen Rennen kamen zuſtande. Einige wieſen eine Be⸗ ſetzung bis zu fünf Booten auf. Der Jungmann⸗Achter verzeichnete drei, der Seniorachter ſogar vier Boyte. Die Strecke führte in ruhigem Waſſer über 1200 Meter und wurden, ausgenommen des Herausforderungsvierers, in Gigbooten ausgefahren. Infolge des⸗ ſchmalen Durchgangs bei der mittleren Drehbrücke konn⸗ ten nur zwei Boote ſtarten. Demgemäß waren zahlreiche Vorrennen und ſogar Zwiſchenläufſe nötig, die an den Vortagen ausgerudert wurden und zum Teil ſchon recht ſcharfe Kämpfe erbrachten. Durch dieſe Sichtung fanden ſich naturgemäß im jeweiligen Endlauf die Beſten zu⸗ ſammen, ſo daß um die Siegespalme(ſchöne Ehrenpreiſe) zumeiſt recht heiß geſtritten wurde. Daß die jeweils ge⸗ meldeten Boypte nicht gleichzeitig ſtarten konnten, war leb⸗ Es hätte ſicherlich prächtige ſportliche Bilder gegeben. Dies um ſo mehr, als durch den Trainer Werkbach der Stil, vor allem bei den Jungen, zu einer ſympathiſchen Einheitlichkeit geſtaltet wurde. Die Ergebniſſe Aufänger⸗Vierer. 1. Boot: Hagen(5. Kronauer, Köbner, Lang, Hammer, Steuer: H. Renner). 2. Bobt: Krimhild. Zwei außerordentlich ſcharſe Gegner, ziemlich gleichwertig. Es wurde denn auch gekämpft bis ins Ziel. Das Rennen entſcheidet Boot„Hagen“ mit Längen, hart bedrängt von„Krimhild“, das ihm namentlich in den letzten 100 Meter außerordentlich zuſetzt. Anfänger⸗Einer. 1. Start 2 Hugo Rothſtein. 2. Start 1. Hugo Rothſtein, der ſich bereits in dieſer Bypotsgattung recht wohl zu fühlen ſcheint und im Reunen ſelbſt tadellos ſteuert, iſt zweifelsohne der beſſere Skuller. Er übernimmt denn vom Start weg die Führung und ſiegt in eleganter Manier ſicher mit 5 Längen. Alter⸗Herrn⸗Vierer. 1. Boot Hagen(Weirich, Diez, Rueß, Dreyer, Steuer: Hanbrich). 2. Boot Krimhild. Auch die älteren, ſchon etwas„beleibteren“ Ruderer wiſſen ſich noch zu ſchlagen. Die Ueberlegenheit von Boot„Ha⸗ gen“ iſt jedoch vom Start ab zu klar, daß Bot„Krimhild“ für den Sieg nie ernſtlich in Frage kommt. Differenz Längen. Boot„Hagen“ gibt ſogar noch einen ſchneidi⸗ gen Endſpurt zum beſten. Senior⸗Vierer. 1. Boot Hagen(Dr. Schwamber⸗ ger, Heilig, Fiſcher, Mardo, Steuer; Maurmann). 2. Boot Krimhild. Vom Start ab nimmt Boot„Hagen“, als die beſſer ein⸗ und zuſfammengeſpielte Mannſchaft, die Füh⸗ rung. Boot„Krimhild“ gibt zwar den Kampf nicht auf, muß ſich aber doch mit einer halben Länge als geſchlagen bekennen. Ein ſchöner, lebhaft geführter Kampf. Herausforderungs⸗Vierer. 1. Start 2(Hugo Roth⸗ ſtein, Paul Söllner, Hugo Kirſt, Wolfgang Kröwerath, Steuer: Karl Dreyer. 2. Start 1. Gegner ſind hier die beiden Vierer des diesjährigen Jungmann⸗Achters. Die Kröwerath⸗Mannſchaft, der beſte deutſche Jungmann⸗ Vierer der Saiſon, exwies ſich ſtets als die beſſere, ſo daß auch in dieſem Zweikampf im voraus ſchon ein Sieg ſo ziemlich ſicher ſteht. Immerhin ſchlägt ſich der Gegner ſehr ehrenvoll und liefert der erſten Mannſchaft ſogar einen ſchneidigen Kampf, der zugleich ein hervorragendes Stil⸗ rudern bedeutet. Differenz eine gute Länge. Beide Mannſchaften geben brillante Endſpurts zum beſten. Jungmann⸗ Achter. 1. Boot Vaterland(Stadler, Weißbach, Sachs, Köbner, Häftker, Bertram, Perignon, Roll, Steuer: Belle. 2. Boot Unkel, Zwei ſcharfe, ziem⸗ lich gleichwertige Gegner, die gut vom Start kommen und anfänglich hart um die Führung kämofen. Aus uns un⸗ bekannten Motiven gibt Boot„Unkel“ bei 500 Meter auf, ſo daß„Vaterland“ kampflos Sieger wird Vereinsmeiſterſchaft. 1. Start 1 Hans Gelbert. 2. Start Helmut Renner. Renner, der bisherige Meiſter, hat in Haus Gelbert, der, wenn nicht alle Anzeichen trü⸗ gen, einen kommenden Jungmann⸗Skuller, verſpricht, ſei⸗ 8 nen Bezwinger gefunden. Gelbert fährt denn auch die Einermeiſterſchaft in ganz überlegener Form nach Haufe. Verloſungs⸗Vierer. 1. Boot Hagen(Junium, Bert⸗ ram, Heilig, Ries, Steuer: Perignon). 2. Boot Krimhild. Beide Gegner kommen gut vom Start und bleiben zu⸗ nächſt auf gleicher Höhe. Unter der erſten Drehbrücke geht Boot„Hagen“ energiſch in Front, vergrößert ſeinen Vor⸗ ſprung immer mehr und gewinnt überlegen und in tadel⸗ loſer Haltung mit 2 Längen. Senior⸗Achter. 1. Boot Vaterland(Dr. Schwam⸗ berger, Karl Renner, Karl Bozung, Frauz Heilig, Hugo Rothſtein, Otto Franz, Hugo Kirſt, Fritz Mayer, Steuer: Ader. 2. Boot Unkel. Ein vom Start ab ſehr lebhaft ge⸗ führter Kampf. Boot„Vaterland“ ſetzt ſich ſoſort nach dem„Los“ leicht in Führung und hat bis zur erſten Brücke bereits eine Länge herausgeholt. Trotz heftigen Spurtens von Bpot„Unkel“ iſt das Rennen verloren. Differenz 1 Längen. Zum Schluß folgte ein Troſtachter, zuſammengeſetzt aus unterlegenen Mannſchaften durch Losentſcheid. Olympia⸗Auswahllämpfe der Ringer Gaubatz⸗Pirmaſens ſiegt vor Babelotzki⸗Ludwigshafen Der Volksgartenſaal in Pirmaſens war bis auf den letzten Platz beſetzt, als die Vertreter des., 6. und 15. Krei⸗ ſes im Bantamgewicht zur Ermittlung des Vertreters der ſüdweſtdeutſchen Gruppe antraten. Wie auch hier nicht anders zu erwarten war, brachten die Kämpfe überragenden Ringſport. Es wurde mit großem Elan und verbiſſen um den Sieg gekämpft. Wahre Beifallskundgebungen belohn⸗ ten die prächtigen Leiſtungen der Teilnehmer. Man konnte auch bei dieſer Ringerausleſe feſtſtellen, daß ein viel ver⸗ ſprechender Nachwuchs vorhanden iſt, der mit der Zeit die alten erprobten Kämpen verdrängen wird. Man kann heute ſchon die Behauptung aufſtellen, daß die Sieger dieſer Aus⸗ wahlkämpfe in den Endkämpfen des DAW für manche Ueberraſchung ſorgen werden. Dem fachlich und ſehr gerecht waltenden Kampfgericht ſtellten ſich vom 4. Kreis Babelotzki⸗Ludwigshafen, Funkert⸗ Karlsruhe und Gaubatz⸗Pirmaſens, vom 6. Kreis Spahr⸗ Heidenheim und Schmidt⸗ Kaltental. Der 15. Kreis war nicht vertreten. Die beiden Württemberger mußten ſich vor dem größeren Können ihrer Gegner aus Baden⸗Pfalz beu⸗ gen. Gaubatz⸗Pirmaſens, der ſich in wiederum großer Form zeigte, ſetzte ſich an die Spitze der Konkurrenz. Der erſte Kampf brachte in Babelotzki⸗Ludwigs⸗ haefn und Spahr Heidenheim ein forſch ringendes Paar, das den Ludwigshafener in ſtetem Angriff ſah. Spohr ver⸗ teidigte ſich hartnäckig, ſo daß Babelotzki erſt nach Ablauf der vollen Ringzeit einen verdienten Sieg nach Punkten erzielen konnte. 0 R. Hofmann⸗Dresden, der ausgezeichnete deutſche Stürmer. ſcheint es mit pertheimer Boxabteilung, ſich ſolch erfahrene Kämpfer zu erledigte. Zum Fußballänderkampf in Dresden Takaes und Turay, zwei der bewährteſten Spieler ugby in H. B. C.— Heidelberger Rugbyklub:48 Sportklub Neuenheim— Turnverein:0 Die erſten Verbandsſpiele in Heidelberg auf den Plätzen des Ballſpielklubs und Sportklubs Neuenheim nahmen einen flotten Verlauf. Leider iſt bei Anſetzung der Spiele, ſeien es Verbands- oder Freundſchaftsſpiele, noch wenig freundſchaftliche Fühlungnahme feſtzuſtellen. Man hätte ruhig das eine oder andere Spiel auf den Vormittag legen ſollen, damit nicht allein den Rugby⸗ intereſſenten, ſondern auch der Aktivität felöſt Gelegenheit geboten war, beide Spiele zu beſuchen. Bei den unteren Mannſchaften bewieſen Rugbyklub einerſeits und Turn⸗ verein Neuenheim andererſeits eine beträchtliche Ueber⸗ legenheit und konnten ihre Spiele ſicher gewinnen. Rugbyklub war trotz der wenigen Uebungsſpiele, die bis⸗ her ſtattfanden, in guter Verfaſſung. Er ließ ein ſpru⸗ delndes Temperament und unermüdlichen Kampfgeiſt ſehen, Eigenſchaften, die für den Ausgang des Treffens entſcheidend waren. Die Hintermannſchaft hielt ſich außer⸗ ordentlich gut und brachte durch ſchneidige Angriffe, die Botzong in Hochform ſahen, einen überlegenen Sieg zu⸗ ſtande. Ballſpielklub leiſtete dem großen Gegner in den erſten zwanzig Minuten hartnäckigen Widerſtand und lag zeitweiſe günſtig im Angriff, ſo daß man eigentlich nicht mit einer derartigen hohen Niederlage rechnete. Mag vielleicht das Fehlen des alten Taktikers, Franza, etwas ins Gewicht fallen, ſo muß man ſich doch auf der anderen Seite unwillkürlich fragen, iſt tatſächlich ein Formrückgang des Klubs ſeit Frühjahr feſtzuſtellen? Leider muß man dieſe Frage bejahen, denn es waren ſowohl im Sturm, als auch in der Hintermannſchaft verſchiedene Verſager feſtzuſtellen. Auch in der Abwehr vermißte man das tiefe Faſſen und den letzten Einſatz. Zum Spiel ſelbſt: H. B. C. legt ſofort ein ſtrammes Tempo vor. Das Spiel von Heidelberg Rugbyklub iſt vorerſt nicht überzeugend, ſo daß H. B. C. etwas mehr vom Spiele hat, aber mit Angriffen nicht durchöuſtoßen vermag. Ihre Gegenüber ſind umſo eifriger, wenn es auch vorerſt nicht gelingt, durchzukommen. Straf⸗ tritte werden auf beiden Seiten vorerſt nicht verwandelt. Allmählich gewinnt Klub die Oberhand und erzielt in kurzen Abſtänden bis zur Pauſe vier Verſuche, von denen zwei Verſuche zu Treffern erhöht wurden. Nach Wieder⸗ antritt iſt Klub ſtetig im Angriff. Ballſpielklub wird ganz in die Deſenſive gedrängt und fällt merklich ab. Ununter⸗ brochen rollen die Klubangriffe gegen das H. B..⸗Mal, die von Erfolg gekrönt ſind. Botzong errang im Allein⸗ gang vier Verſuche, die er aus ſchwierigſter Lage zu Tref⸗ fern erhöhte. H. B. C. kam ſelten über die Mitte des Feldes hinaus. Er zeigte nicht mehr die Friſche, wie in der erſten Halbzeit, ſo daß die Ueberlegenheit des Klubs klar zutage treten mußte Auf das Verbandstreffen zwiſchen Neuenheim und Turnverein war man beſonders geſpannt. Die größeren Chancen beſaß wohl., das mit der routinierten Mann⸗ ſchaft antreten konnte, während man beim Turnverein, der ſich heute erſtmals im ſchmucken rotweißen Dreß vor⸗ ſtellte, manche Neuein⸗ und Umſtellungen feſtſtellen konnte. Ein Sieg der Turner lag aber durchaus nicht außer dem Bereich der Möglichkeit, denn nach den gezeigten Lei⸗ ſtungen dürfte der Turnverein berufen ſein, ſofern die Mannſchaft einem intenſiveren Training unterzogen wird, in allen Kämpfen ein ernſtes Wort mitzuſprechen. Der Spielverlauf war im großen und ganzen nicht beſonders anregend. In der erſten Spielhälfte ſah man N. etwas mehr im Vorteil und konnte einen Verſuch erringen. Spä⸗ ter gelang die Verhandlung eines Straftrittes. In der zweiten Hälfte hatten die Turner etwas mehr vom Spiel, konnten aber trotz zeitweiſem Drängen nichts zählbares erreichen. We. Nationale Vorkämpfe in Lampertheim Die Gegner von V. f. L. Neckarau und V. f. K. 86 Mannheim— St.- u. R. Kl. Lampertheim ſchlägt ſich tapfer Der Boxſport hat in Lampertheim durch die Gründung einer Boxabteilung im Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim feſten Fuß gefaßt, das zeigte von den kurz aufeinander ſol⸗ genden Kampfabenden auch der letzte Abend dieſes rührigen Vereins am vergangenen Samstag im Rheingoldſaal in Lampertheim. Die Intereſſenten waren wiederum recht zahlreich erſchienen und verfolgten die Geſchehniſſe im Ring großem Anteil. Als Gegner hatte man Lutz und Gräske vom Vfk. 86 und die Mannſchaft des Vf. Neckarau verpflichtet. Es war ein Wagnis der noch jungen Lam⸗ verſchreiben. Ihr gelang jedoch, ſich nicht nur gut, ſondern auch erfolgreich zu ſchlagen, wobei allerdings auch etwas Glück und einige erhebliche für die Neckarauer Mannſchaft nachteilige Gewichtsunterſchiede eine Rolle ſpielten. So wäre Kuhfeld⸗Lampertheim niemals für einen Sieg in Frage gekommen, hätte ſein Gegner Koch⸗Neckarau den Kampf in der dritten Runde nicht aufgegeben. Bei den Paarungen Kettner⸗ Lampertheim— Mühlum 2⸗Neckarau und Abel⸗Lampertheim— Wolpert⸗Neckarau gaben die er⸗ heblichen Gewichtsvorteile der Lampertheimer den Aus⸗ ſchlag. Den ſchönſten Kampf des Abends lieferten Lutz⸗ Vf. 86 und Krämer⸗Lampertheim. Krämer ſteckte in allen drei Runden unheimlich ein, er war aber bis zuletzt, wenn auch ſtark abgekämpft, nicht zu erſchüttern. Das Haus quittierte die Leiſtungen der beiden Kontrahenten mit gro⸗ ßem Beifall. Das Kampfgericht mit Crezeli und Fritz ab⸗ wechſlungsweiſe im Ring und Dreſſel und Walter als Punktrichter, war in der Leitung der Kämpfe und in ſeinen Entſcheidungen ſtets einwandfrei. Kampfverlauf f Im gemiſchten Doppel konnte ſich Mühlum 2⸗Neckarau gegen Kettner⸗Lampertheim nicht durchſetzen. Der an Ge⸗ wicht überlegene Kettner ſiegte nach Punkten. Im Fliegengewicht mußte ſich Gräske⸗VfK. 86 ohne Kampf zufrieden geben, da Grieshaber⸗Lampertheim nicht antrat und zwei weitere Leute nicht zu bewegen waren, gegen ihn anzutreten. Im Bantamgewicht landete Keller⸗Neckarau nach ſchöner Angriffsarbeit einen Linken am Kinn feines Gegners Wehe⸗Lampertheim, der zu Boden muß und ſich nicht erholt wieder zum Kampfe ſtellt. Weitere Kopf⸗ und Körpertref⸗ fer ſahen Wehe wiederholt auf den Brettern und zu keiner Verteidigung mehr fähig, ſo daß der Ringrichter den Kampf wegen zu großer Ueberlegenheit von Keller abbrach. Sieger Keller in der 1. Runde durch techn. k. o. Im Federgewicht überraſcht Mühlum 1⸗Neckarau durch techniſch ſchönes Boxen und Treffſicherheit, die Storz⸗Lam⸗ pertheim zu keiner Gegenaktion kommen laſſen, ſo daß die erſten Runde überlegen an Mühlum fiel. In der 2. Runde kam Storz, durch ſeine körperlichen Vorteile begünſtigt, in Führung und konnte ſeinen Gegner zur Aufgabe zwingen. Im Leichtgewicht führte Koch⸗Neckarau überlegen den Kampf gegen Kuhfeld⸗Lampertheim, der alle Treffer ein⸗ kaſſierte und dank ſeines Stehvermögens ſich nicht aus dem Konzept bringen ließ. In der dritten Runde gab Koch über⸗ raſchend den Kampf auf, obwohl er bis dahin weit vorlag. Sieger Kuhfeld. Im Weltergewicht ſetzte Runz⸗Neckarau ſeinem Gegner Wetzel⸗Lampertheim durch harte Treffer zu, ohne aber eine vorzeitige Entſcheidung erzielen zu können. Wetzel vertei⸗ digte ſich tapfer, ſo daß ſich Runz mit einem Punktſieg be⸗ gnügen mußte. 3 Im zweiten Weltergewichtstreffen gab Wolpert⸗Neckarau gegen den körperlich weit überlegenen Abel⸗Lampertheim in der 1. Runde auf. a Im Hauptkampf zeigten Lutz⸗VfK. 86 Mannheim und Krämer⸗Lampertheim im Leichtgewicht ganz hervorragende Leiſtungen. Der dauernd aggreſſiv angreifende Lutz ſchlägt links rechts aus allen Lagen, aber der äußerſt hart neh⸗ mende Krämer verteidigt ſich tapfer bis zum Schluß. Lutz wurde Punktſieger. Den Schlußkampf im Weltergewicht beſtritten Gutſchalk⸗ Lampertheim und Wolpert⸗Neckarau. Nach lebhaftem Schlag⸗ wechſel in allen Runden holte ſich Gutſchalk einen knappen, aber verdienten Puntſiegk. FBCCCPCGCpGCõãĩ dddddbdwdãã ũãõpããã ĩ ͤ yydyyããõã ͤ y ͥ ͤ ccc cßccßc0cbpbcbbccbPbec Im zweiten Treffen ging der temperamentvoll kämp⸗ fende Gaubatz⸗Pirmaſens auf eine raſche Entſcheidung aus, jedoch Schmidt Kaltental wehrte ſich tapfer der heftigen Angriſſe ſeines Gegners bis zuletzt, ſo daß auch diefer Kampf die volle Zeit in Anſpruch nahm. Gaubatz wurde überlegener Punktſieger. f Im dritten Kampfe mußte ſich Spahrs⸗Heidenheim ſchon in der 6. Minute eine Schulterniederlage von dem Karlsruher Funkert gefallen laſſen. In der 4. Begegnung wurde Babelotzki⸗Ludwigs⸗ hafen über Schmidt⸗Koltental nach wechſelvollem Kampfe Punktſieger. Im fünften Kampf zeigten Gaubatz⸗Pirmaſens und Funkert⸗Karlsruhe die beſten Leiſtungen des Tages. Griffe und Gegengriffe folgten aufeinander. Der wechſel⸗ volle Kampf endete mit einem Sieg von Gaubatz, der ſeinen techniſch nicht minder guten Gegner mit einem glänzend ausgeführten Rückfaller in 14 Minuten auf die Schultern legte. Lebhafter Beifall wurde beiden Ringern zuteil. Schnell fiel die Entſcheidung im ſechſten Kampf, wo Babelotzki⸗ Ludwigshafen ſeinen Partner Funkert⸗ Karlsruhe durch Hüftſchwung bereits nach 2 Minuten der ungariſchen Maunſchafl. 7 von:55, Auch der 7. und letzte Kampf war bald entſchieden. Ga u⸗ batz⸗Pirmaſens beſiege Babelotzki⸗ Ludwigshafen durch Ueberwurf nach hinten in 4 Minuten. Im Endergebnis war Gaubatz Sieger, während Babe⸗ lotzki den 2. und Funkert den g. Platz belegte. Mit dieſen Kämpfen haben die olympiſchen Auswahl⸗ kämpfe in der ſüdweſtdeutſchen Gruppe einen würdigen Abſchluß gefunden. Die Gruppe ſtellt zu den Endkämpfen des Verbandes die Sieger aus den verſchiedenen Gewichtsklaſſen und zwar Gaubatz⸗Pirmaſens im Bantamgewicht, Hering⸗Göppingen im Federgewicht, Bacher⸗Weingarten im Leichegewicht, Wimmerlein⸗ Friedrichshafen im Weltergewcht, Häßler⸗Tutt⸗ lingen im Mittelgewicht, Langenbacher Freiburg im Halb⸗ ſchwergewicht und Lägeler⸗Untertüürkheim im Schwergewicht. E Leichtathletik-Länderkampf in Paris Frankreich unterliegt gegen Ungarn 77279 Im Pariſer Stadion zu Colombes fand am Sonntag vor 15 000 Zuſchauern bei ſchönem Wetter der erſte Leicht⸗ athletik⸗Länderkampf zwiſchen Frankreich und Ungarn ſtatt. Trotzdem die Franzoſen mit erſter Beſetzung antraten und auch der am Freitag beim Training verletzte Ladbumegue mit von der Partie wär, mußten ſich die Fronzoſen eine etwas überroſchend kommende knappe Niederlage gefallen laſſen, die in der Hauptſache auf das Verſagen der fran⸗ zöſiſchen Leichtathleten in den Wurfdiſziplinen zurückzufüh⸗ ren war. Ladoumegue beſtätigte erneut ſeine gute Form im 1500 Meter⸗Laufen, dos er in der ausgezeichneten Zeit Minuten überlegen gewann. Beachtenswert war der Doppelerſolg des Ungarn Raggamby, der die beiden Kurzſtrecken in ſicherem Stile gewann und über 100 Meter mit 10,4 Sekunden den Weltrekord egaliſterte. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Raggamby⸗Ungarn 10,4; 2. Gerö⸗u.— 200 Meter: 1. Raggamby⸗U. 21,8, 2. Beigbeder⸗F.— 400 Meter: 1. Barſi⸗at. 49,4; 2. Moulines⸗F. 2 Meter zurück. — 800 Meter: 1. Keller⸗F.:55,8; 2. Sera Martin⸗F.— 15090 Meter: 1. Ladoumegue⸗F. 355,4; 2. Szabo⸗U. 80 Meter zurück.— 5000 Meter: 1. Cuignet⸗F. 15:22,4; 2. Scherbalt. — 110 Meter Hürden: 1. Boros⸗U. 16 Sek.; 2. Bernard⸗F. — Hochſprung: 1. Philippon⸗F. 1,85 Meter; 2. Orbau⸗ I. 1,81 Meter.— Weitſprung: 1. Baloph⸗U. 7,16 Meter; 2. Barlier⸗F. 7,14 Meter.— Stabhochſprung: 1. Ramadier⸗F. 3,80 Meter; 2. Vintouſky⸗F. 3,80 Meter berührt.— Kugel⸗ ſtoßen: 1. Dorany⸗U. 15,41 Meter; 2. Winter⸗F. 14.07 Me⸗ ter— Speerwerfen: 1. Szeges⸗U. 65,07 Meter; 2. Gaßner⸗ F. 56,95 Meter.— Diskus: 1. Madaras⸗U. 46,30 Meter; 2. Winter ⸗F. 44,82 Meter.— Schwodenſtaffel: 1. Ungarn :57,56, 2. Frankreich 6 Meter zurück. N —————— 8 Montag, 29. September 1930 Ceneraldirektor, Cebeimer Mommerzienrat Dr h. c. Fritz Artmann wurde, in der Ferne Erholung suchend, durch den Schnitter Tod dahingerafft, Seit 30 Jahren an der Spitze unserer Gesellschaft, war er uns Führer, zu dem wir voll Bewunderung emporsahen, ward er uns ein treuer Freund. Der Kampf um sein Werk, das er zu ste zer Höhe brachte, hat seinen Organismus zermürbt. Sein Tod bildet für uns eine unersetzliche Lücke. Dankbarkeit und Treue seien dem Heimgegangenen gelobt. Ein jäher Schlag hat die Leitung unseres Unternehmens getroffen. Ludwigshafen a. Rh., den 29. September 1930. 9. Seite 7 Nummer 450 Aufsichtsrat und Vorstand der Ludvigshalener Walzmühle. Am Samstag, den 27. ds. Mts. starb unerwartet in Salzburg unser lieber Schwager und Onkel Fritz Artmann im 66. Lebensjahre. Mannheim- Heidelberg, den 29. September 1930. Im Namen der Familie: Wilhelm OClauner Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, den 1. Oktober 1930, nachmittags um 3 Uhr auf dem Heideſberger Bergfriedhof statt. Nachruf! Wir erfüllen hiermit die schmerzliche Pflicht von dem am Samstag abend erfolgten Ableben unseres Aufsichtsratsmitgliedes, des Herrn Geh. Mommerxzienrat Dr. h. c. Fritz Artmann Ceneraldirektor der Ludvigshalener Walzmühle Kenntnis zu geben. Wir werden dem Verstorbenen, dem sehr geschätzten Freunde, der seit einer Reihe von Jahren dem Aufsichtsrat unseret Gesellschaſt angehört und immer das regste Interesse an deren Entwicklung genommen hat, stets ein ehrendes und dankbares Andenken bewahren Worms Mannheim, den 29. September 1930 Aulsichtsrat und Vorstand der Eichbaum-Werger- Brauereien A. G. Aus arbeitsreichem Leben verschied plötzlich und uner- wartet der Generaldirektor unserer Firma Herr Geheimer Mommerzienrat Dr. h. c. Fritz Artmann Wir betrauern tief den Heimgang unseres hochgeschãtzten Generaldirektors, der unermũdlich für das Wohl der Gesellschaſt tatig war und diese zu ihrer heutigen Bedeutung geführt hat. Seine Tatkraſt und aufopfernde Pflichttreue sollen uns ein leuch- tendes Vorbild sein. Dem gerechten und wohlwollenden Führer werden wir ein ehrendes Gedenken bewahren. Ludwigshafen am Rhein, den 29. September 1930. Die Angestellten und Arbeiter der Iudvwigshalener Walzmühle Nachruf! Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht von dem Ableben unsefes stellvertretenden Vorsitzenden Hern GCebeimrat Dr. h. c. Fritz Artmann Kenntnis zu geben Der Dahingegangene hat seine überragenden Fachkenntnisse und sein großes Wissen unserem Institut stets zur Verfügung gestellt. Er war dazu berufen, in allen Fragen, die die Mühlenindustrie und die Ernäh- rungswirtschaſt berühren, Stellun zu nehmen und dank seiner groben Autorität wurden sowohl seine Vossch ge wie seine Kritik allgemein beachtet. Mit ihm ist eine große Führerpersönlichkeit der Mühlenindustrie, ausgestattet mit ganz besonderen menschlichen und geistigen Gaben, dahin- Nsgesen, die in ganz Deutschland geachtet und geehrt war. Sein denken bleibt in den in der Mannheimer Produktenbörse zusammen- geschlossenen Kreisen unvergehlich Mannheim, den 29. September 1930 Der Vorstand der Mannheimer Produktenbörse fu. bmckschen raschu, preiswert Druckerel Dr. Haas mtl. Vergkfenihehungen der Staat Maunhein Im N ee 3. 3—— m einauer Friedhof gelangen die Gräber 1. 1939 der in der Zeit uon**. 5 05 1905 bis 1. April e E. 1910 verſtorbenen Kinder zur Umgrabung. Mannheim. 125 Die Hinterbliebenen werden aufgefordert, etwa d. Amts N eim. vorhandene Grabſteine mit Einfaſſungen, Fun⸗ Dad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim damenten und Anpflanzungen bis längſtens— liefert in 16, Nogenber 100 zu, entfernen; nach Ablauf Zwangs versteigerung vornehmer dieſer Friſt wird der Friedhofausſchuß über die 5 5 Ausführung nicht entfernten Materialien geeignete Ver⸗ Dienstag, den 30. Septhr. 1930, nachm. 2 Uhr fügung treffen. werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen Anträge wegen Zuweiſung einer neuen Grab⸗ bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ſtätte und Ueberführung der Ueberreſte vom verſteigern: Eine Partie Konfitüren, Seiſe und alten Grabe dahin ſind gleichfalls bis längſtens Kolonialwaren, 1 Standuhr, 1 Friſtertoileite, 15. November 1930 beim Friedhofamt— Ver⸗ 1 Waſchbecken mit Spiegel, 3 Tiſchchen, 1 Par⸗ de waltungsgebände I, N 1, 2. Stock, Zimmer 13— fümerie⸗ Schrank mit Parfümerie Waren, e 7 eus vormittags von—412 Uhr zu ſtellen. Später Damenbüſte, 1 Vitrine, 2 Schreibmaſchinen ſowi Mannheimer TZeltung einkommeude Auträge werden nicht berückſichtigt. verſchiedene Gegenſtände. 13 054 9 Mannheim, den 25. September 1080. Maunheim, den 29. September 1930. Der Oberbürgermeiſter, 9 Weiler, Obergerichtsvollzieher, 10. Montag, 29. Sepremper 1930 Seite/ Nummer 450 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe kanntmachungen SHaudelsregiſtereinträge vom 27. September 1930: Kraftwerk Rheinau Aktiengeſellſchaft, Mann⸗ heim. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 22. September 1930 erhielt der 8 12 des Ge⸗ r einen Zuſatz als Abſatz 5 Ausſcheiden der Aufſichtsratsmitglieder). Autonachweis, Geſellſchaft mit beſchränkter N 5 5, ,,,. s 75 Haftung, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt auf⸗ g 855 ,... gelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Fredrik L a 5 a Wilhelmſon Wilkens in Mannheim iſt Liqui⸗ dator. Mannheimer Schirmfabrik Andreas Zawitz, Maunheim. Die Prokura der Anna Zawitz ge⸗ — ee 7 —— Feinfarb. Damen- Spang. Solide Spangenschuhe 5 od. Schnürschuhe, auch 0 i in schwarz, Braun oder borene Kühn iſt erloſchen. Die Firma iſt er⸗ 8 155 loſchen. 5 5 1858 Laccleder. nur randgensht... nur 5 Friedrich Weber jr. Mannheim. Inhaber ist 5 Kaufmann Friedrich Weber jr., Mannheim. Mod Lackled 10² 4 1 A 2 7 r 2 f Joh. Birkhofer, Mannheim. Das Geſchäft 11 U 90 9385 5 ſamt Firma ging auf Kaufmann Alfred Birk⸗ Herren- Heſpschuhe 5 Remen else 18 . ö hoſer in Mannheim über. 96 in schwarz, Praun 5 dee ee e 3 1 1 und Lackleder, randgenähf. nur“ Schwerz Boxcalf, Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Rahmenerb., nur Landeskirche Vereinigung ee kae f 50 2 5 Bindeschuhe sportqerechte 0 cee e. a e 2 Abschiedsfeier 88 ene 12 für Herrn Geh. Kirchenrat D. Klein Ausprache von Prof, D. Dr. Frommel, Heidelberg. 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