0 großer rauen, Ihre ie der n Sie's Zeiten Anzug, stens: ins im Wahl le onners⸗ .: län · ung höflichſt 58. Toch eee 18 88 ester eee Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, mal. W OQppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 Beilagen: Sport der N. M. O. Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Maunheimer Reiſezeitung Mannheimer Generab Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Pyſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Maunheim er Einzelpreis 10 Pf. Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM. 40 die 32 mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM. 3. 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Für die Verzinſung und Emiſſion des Kredites, der eine zwei⸗ bis dreijährige Laufzeit haben ſoll, werden die Beſtimmungen der Poung⸗Anleihe maßgebend ſein, die bei 5,5 Proz. nomineller Verzinſung eine Effektivverzinſung von etwa 7 Proz. durch ihren niedrigen Emiſſionskurs erhielt. Von den reſtlichen 760 Millionen Mark schwebender Schuld werden rund 400 Mil⸗ lionen durch Reichs ſchatzwechſel aufgebracht, der Reſt durch weitere Inlandskredite. Die Ab⸗ deckung der geſamten Schuld ſoll vom 1. April nächſten Jahres an in Monatsraten von 35 Millionen Mark vorgenommen werden, wobei zunächſt die kurzfriſtigen Innenkredite herankommen dürften. Die in der Preſſe des In⸗ und beſonders auch des Auslandes umlaufenden Nachrichten, die den ge⸗ planten Ueberbrückungskredit auf 1200 Mil⸗ lionen beziffern, beruhen, wie nochmals betont werden ſoll, auf völlig mißverſtändlicher Auffaſſung der tatſächlichen Verhältniſſe. Anſcheinend gehen die Nachrichten auf die Mitteilungen des Reichsfinanz⸗ miniſters über die Höhe der ſchwebenden Schuld am Ende dieſes Finanzjahres zurück. Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Dietrich bezifferte dieſe ſchwebende Sthuld auf 1260 Millionen, in der auch eine Anleihe von mehreren hundert Millionen enthalten ſei. Die Geſamtſumme von 1260 Millionen ſoll, wie bereits mitgeteilt, in drei Tranchen von je 420 Millionen im Laufe von drei Jahren ge⸗ tilgt werden. Lohnſteuer-Rückerſtattungen? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 3. Oktober. Vom Reichsfinanzminiſterium iſt bereits ſeit län⸗ gerer Zeit gefordert worden, die Lohnſteuerrückerſtat⸗ tungsanſprüche zu ſtreichen, da dieſe Anſprüche zu Beginn eines jeden Jahres eine Arbeitslaſt und Neu⸗ einſtellungen erfordern, die mit dem Objekt von 45 Millionen nicht in Einklang zu bringen ſind. Es liegen für die Lohnſteuerrückerſtattungen in jedem Jahr mehr als vier Millionen Anträge vor, ſo daß durchſchnittlich auf den Antragſteller 15—20% kommen. Aus ſachlichen Gründen hält das Reichs⸗ finanzminiſterium einen Verzicht auf die Lohn⸗ ſteuerrückerſtattung für notwendig. Aus politiſchen Gründen— die Sozialdemokraten proteſtieren heftig gerade gegen dieſe Maßnahme— aber hat man ſich einſtweilen dahin entſchieden, den Verzicht auf die Lohnſteuerrückerſtattungen nicht mit in das Finanz⸗ programm einzubeziehen. — Weltwirtſchaftskonferenz? Telegraphiſche Meldung Paris, 3. Oktober. Nach einer Meldung des„Newyork Herald“ aus Washington hegt man in den Vereinigten Staaten das Problem der Einberufung einer Weltwirtſchafts⸗ konferenz. Die Anregung dazu geht von England und Japan aus und bezweckt die Org aniſation des Austauſches von Rohſtoffen gegen andere Rohſtoffe. So wollen die Engländer Gummi gegen Baumwolle und die Japaner Seide gegen Baumwolle austauſchen. Man verſichert, daß Präſident Hoover und der Staatsſekretär des Handels miniſteriums, Lamont, zögerten, die Zuſtimmung zu einer ſolchen Konferenz zu geben, denn man befürchtet, daß ein ſolcher Warenaustauſch zu einer außenpolitiſchen Kriſe führen würde, deren pſychologiſchen und wörtſchaftlichen Auswirkungen nicht zu unterſchätzen jeien. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Oktober. Die Parteiführerbeſprechungen wurden am Don⸗ nerstag nachmittag fortgeſetzt und zwar mit einem Empfang der Herren Döbrich und Gerike von der Landvolkpartei ſowie Dr. Weber und Staats⸗ ſekretär a. D. Meyer von der Staatspartei. Mit den Zentrumsvertretern hatte der Kanzler ſchon am Mittwoch Fühlung genommen, ebenſo mit dem Prälaten Leicht von der Bayeriſchen Volks⸗ partei, die ſich geſtern in einer Kundgebung ebenſo wie das Zentrum unbedingt hinter die Regierung geſtellt hat. Heute vormittag gehen die Beſprechungen weiter und zwar wird Dr. Brüning zuerſt mit dem volks⸗ parteilichen Führer Dr. Scholz konferieren. Die Ausſprache wird ihren Abſchluß finden in einem Empfang der Deutſchnationalen, die vor⸗ ausſichtlich durch Herrn Hugenberg, und der Nationalſozialiſten, die durch den neuge⸗ wählten Fraktionsvorſitzenden Dr. Frick vertreten ſein werden, den vielleicht der Münchener Rechks⸗ anwalt Dr. Frank, der Anwalt Hitlers im Leip⸗ ziger Hochverratsprozeß, begleiten wird. Ein Ergebnis iſt bei den bisherigen Sondie⸗ rungen natürlich nicht erzielt worden. Die Partei⸗ führer haben ſich damit begnügt, das Regierungs⸗ programm zur Kenntnis zu nehmen und die Er⸗ klärung abgegeben, daß ſie zunächſt mit ihren Fraktionen ſprechen werden. Noch immer Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 3. Oktober. Im preußiſchen Unterſuchungsausſchuß gab es geſtern eine kleine Senſation. Herr Böß, den die oberſte Inſtanz mit einer Geldbuße beſtrafte, erſchien als Zeuge zitiert vor den Schranken. Er hat in weni⸗ gen Stunden eine ſeltſame Wandlung durchgemacht. Vom Magiſtrat ehrfürchtig beglückwünſcht, von einer ihm wohlgeſinnten Preſſe als Mann mit der ſchloh⸗ weißen Weſte gefeiert. iſt über Nacht aus dem zerknirſchten Sünder ein donnnernder Ankläger geworden. Er, der in früheren Vernehmungen auf alle Fragen nur die Lulu⸗Antwort:„Ich weiß es nicht“, zu geben vermochte, iſt plötzlich um Erwiderungen nicht ver⸗ legen. Zur Debatte ſtanden die„Sonderfonds“. Ueber die Art, wie unter Herrn Böß ſtädtiſche Wohltätigkeit geübt wurde, breitet ſich ein etwas myſtiſches Halbdunkel. Jedenfalls ſcheint man die Lieferantenfirmen zu Stiftungen veran⸗ laßt zu haben, die ſie im Intereſſe ihrer Geſchäfts⸗ verbindung mit der Stadt nicht gut ablehnen konnten. Aus ſolcher Quelle hat Herr Böß vor allem den Fonds geſpeiſt, mit deſſen Hilfe er die künſtleriſch recht wenig ergiebigen Feſtſpielwochen, mehr zu des eigenen Namen Ruhm und Preis inſzenierte. Böß machte den Ausſchuß verantwortlich für die Verleumdungen, die gerade in dieſem Zuſammen⸗ hang gegen ihn ausgeſtreut ſeien. 5 Er gebärdete ſich im höchſten Grade aufgeregt und lenkte erſt ein, als man ihn aus der Verſammlung heraus an die fatale Pelz⸗ affäre erinnerte. Schließlich kam auch noch die berühmte Hunde⸗ geſchichte zur Sprache. Böß hat nämlich einen Hund gehalten, der teils„amtlichen“, teil„privaten Charak⸗ ter“ trug. Er hat mit Rückſicht auf dieſes Zwitterver⸗ hältnis ſich von der unpopulären Hunderſteuer befreien laſſen.„Daß ich für die Intereſſen der Stadt noch Steuern bezahlen ſollte, ſchien mir zu weit zu gehen“, erklärte er mit ſchöner Emphaſe. Stolz erhobenen Hauptes verließ er den Saal. Das Bewußtſein, auch nach dem milderen Urteil der Be⸗ rufungsinſtanz als gemaßregelter Beamter da⸗ zuſtehen, iſt ihm offenbar völlig abhanden kommen. Durch ſein geſtriges Auftreten im Landtagsunter⸗ ſuchungsausſchuß dürfte Herr Böß keine Sympathien zurückerworben haben. Der Eindruck bleibt: Ein kleiner Mann, der wahrhaftig nicht au die Spitze des größten deutſchen Gemeinweſens gehörte. Aufruf des Reichsbanners Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Okt. Der Gauvorſtand Berlin⸗Brandenburg des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold erläßt einen Auf⸗ ruf, in dem es nach dem„Vorwärts“ heißt, es gelte jetzt, zu zeigen, daß man ſtark genug ſei,„den Spuk der Staatsſtreichler unter den Formationen des Reichsbanners ſcheitern zu laſſen.“ Es wäre wünſchenswert geweſen, daß der Begriff „Staatsſtreichler“ etwas genauer definiert worden wäre. Verſteht man unter Staatsſtreich im Reichsbanner vielleicht auch das Regieren mit dem Artikel 48, der bekanntlich unter dem Präſidenten Ebert wiederholt angewendet wurde? In dem Fall wiederum wäre es ſehr intereſſant, zu hören, wie die Partei des Kanzlers, das Zentrum, ſich zu ſölcher Begriffsbeſtimmung verhält. In dem Manifeſt wird zum Schluß angekündigt, das am kommenden Sonntag durch einen Aufmarſch im Luſtgarten das Reichsbanner ſeine Kampf⸗ bereitſchaft bekunden werde. Der Verlauf der Veranſtaltung wird ja zeigen, ob es ſich auch dies⸗ mal wieder wie ſo oft um eine ausgeprägte ſozial⸗ demokratiſche Aktion handelt. Böß⸗Skandal Nachſpiel Drahtbericht unſeres Berliner Büros Der Fall Böß hatte geſtern auch noch ein kurzes Nachſpiel in der Berliner Stadtverordnete n⸗ verſammlung, die zu der erſten Sitzung nach den Ferien zuſammentrat. Es kam zu wiederholten Malen zu einer längeren Debatte über die Ame⸗ rikareiſedes Berliner Magiſtrats. Ober⸗ bürgermeiſter Scholtz erklärte, daß es ſich bei der Fahrt um keine Vergnügungsreiſe gehandelt habe. Herr Scholtz meinte mit beneidenswertem Optimis⸗ mus, daß er hoffe, die Ergebniſſe und Erfahrungen dieſer Fahrt würden recht gut ſein. Wenn der Be⸗ richt über die Reiſe noch nicht erſtattet worden ſei, ſo liege das daran, daß die Magiſtratsmitglieder in den letzten Monaten mit dringenden Arbeiten außerordentlich überlaſtet waren. Der Bericht werde aber erfolgen und ſchon binnen kurzem den Stadt⸗ verordneten vorgelegt werden. Der Bürgermeiſter verſicherte zum Schluß, daß ſowohl in den Bezirken wie bei der Zentrale in bezug auf Dienſtreiſen größte Sparſamkeit geübt werde. Hernach unterhielt ſich die Verſammlung, die ent⸗ gegen den ſonſtigen Gepflogenheiten ohne Krawall und Schlägerei ſich ruhig abwickelte, über die re⸗ präſentative Bewirtung auswärtiger Gä ſt e. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag wurde an⸗ genommen, der in Zukunft bei dergleichen Emp⸗ fängen die Darreichung von Speiſen und Getränken unterſagt. Der Reſt der Sitzung ſchließlich wurde ausgefüllt durch eine ſozialdemokratiſch⸗kommuniſtiſche Kontro⸗ verſe über den Lohn konflikt in der Ber ⸗ liner Metallin duſtrie. Der ſozialdemokra⸗ tiſche Gewerkſchaftsführer Ulrich kam nach länge⸗ ren Darlegungen zu der einſichtsvollen Schlußfolge⸗ rung, daß die ganze Angelegenheit die Stadtverord⸗ netenverſammlung eigentlich nichts angehe. Generaldirektor Lohnert von der Aſchinger A. G. bekundete, beim Ankauf des Aſchinger⸗Grund⸗ ſtückes am Alexanderplatz hätten vier Schlichter, da⸗ runter der damalige wirtſchaftsparteiliche Stadtrat Buſch und der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Heilmann, je 20000 Mark Schlichter ⸗Ge⸗ bühren erhalten. In der vertraulichen Sitzung, die ſich anſchloß, be⸗ antragte Dr. Gras(.), den Ausſchuß aufzulöſen, weil er ſeine weſentlichen Arbeitsgebiete erledigt habe. Mit der Annahme des Antrags— nach den erforderlichen Schlußſitzungen mit Plaidoyers und Anträgen— kann gerechnet werden. Guſtav Streſemann Zu ſeinem erſten Todestag Heute vor einem Jahr hat uns Streſemann für immer verlaſſen. Die Einzelheiten ſeiner letzten Tage, ſeines Leidens und Sterbens, die erſchütternde Wucht der letzten Fahrt vom Reichstag zum Luiſen⸗ Stresemanns Büste im Auswärtigen Amt ſtädtiſchen Friedhof, die Trauer Berlins und des Volkes ſind ſo tief in unſer Gedächtnis eingegraben, daß wir ſie nicht wieder ans Tageslicht zu holen brauchen. Wie oft iſt ſeiner in dieſem Jahre gedacht worden, wie hat man ſein Andenken noch auf der letzten Tagung des Völkerbundes geprieſen. Freilich, auch das muß geſagt werden: man hat in den ver⸗ floſſenen Wochen des hinter uns liegenden Wahl⸗ kampfes auch ſeinen Namen in die Politik des Heute hineingezert. Da man das Andenken des Toten nicht offen zu beſchimpfen wagte, begnügte man ſich damit, ſein Wirken und ſein Werk als„unſelig“ zu bezeich⸗ nen. Und große Teile der Bevölkerung des durch ihn befreiten Rheinlandes haben am 14. September ihre Stimmen den Parteien gegeben, die nicht einen Finger gerührt haben zur Erlöſung von ihren Let⸗ den. Wir wiſſen, daß die Stunde kommen wird, in der auch jenen, die heute noch Streſemann Gerechtig⸗ keit nicht zu zollen vermögen, die Erkenntnis der Wahrheit aufdämmern wird, daß das Werk der Rheinlandbefreiung in der Geſchichte fortab mit dem Namen Streſemanns unlösbar verknüpft, nicht ohne Opfer, leider nur zu ſchmerzhafte Opfer, erkauft und errungen werden mußte. Daß Streſemann ſein Ziel nicht leichter und raſcher erreichen konnte, iſt die tragiſche Schuld derer, die ſich ihm und ſeiner Be⸗ freiungspolitik verſagten, weil ſie keine Opfer bringen wollten. Sie ſelbſt haben die Sozialdemokra⸗ tie, deren Einfluß und Politik ſie heute mit allen Mitteln bekämpfen, in den Sattel gehoben, weil Streſemann zur Durchführung ſeiner Rheinland⸗ politik ſich auf die Sozialdemokratie ſtützen mußte, da die Deutſchnationalen und Völkiſchen die Ge⸗ folgſchaft verweigerten. Und ſolange der Primat der Außenpolitik das Symbol der deutſchen Politik ſchlechthin bedeutete, ergab es ſich mit Naturnotwen⸗ digkeit, daß die für die Außenpolitik benötigte So⸗ zialdemokratie auch der Innenpolitik mehr oder min⸗ der ihren Stempel aufdrückte. Wer daher heute greint und ſchmählt über den übermäßigen Einfluß des Marxismus, ſchlage ſich an ſeine Bruſt: Nostra culpa! Aber nicht Schuldkonten ſollen aufgeſchlagen werden in dieſer der Erinnerung geweihten Stunde, ſo nok⸗ wendig es auch iſt, geſchichtliche Entwicklungsreihen klar zu überſehen. Die tiefe Tragik, die in dem Tode Streſemanns vor dem Abſchluß der Rheinlandbefrei⸗ ung gelegen iſt, empfinden wir heute nach ihrem äußeren Jubel und innerer Erhebung, deren unmit⸗ telbare Zeugen wir ja alle geweſen ſind, nur umſo tiefer. Wie man die Dinge auch anſchaut, der Tod 2. Seite/ Nummer 457 — Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 3. Oktober 1980 Streſemanns iſt und bleibt ein ſchwerer uns. Wer ſein Wirken verfolgt hat, der weiß, daß ſeine Politik ſtets auf weite Sicht eingeſtellt war, daß ſie künftiges bereits zu beſtimmen verſuchte, indem ſie Gegenwartsprobleme löſte. In dem Augenblick, indem er die erſte Etappe ſeiner weit vorausſchauen⸗ den Politik erreicht hatte, waren ſeine Pläne ſchon auf neue Ziele gerichtet, die er ſich auf dem Wege zur Fortſetzung und Vollendung des deutſchen Befrei⸗ Angswerkes geſteckt hatte. Alle dieſe Pläne ſind mit ihm ins Grab geſunken. Mit dem Schlage ſeines Herzens iſt die Wirkungskraft eines Staatsmannes erloſchen, von dem Deutſchland auf dem ſchwierigen Wege ſeines Wiederaufſtieges noch viel Beiſtand, noch große Unterſtützung erwarten durfte. Wir haben Streſemanns Hand auch im Getriebe der inneren Politik vermißt. Gewiß war ſeine gange Kraft auf die außenpolitiſchen Aufgaben ge⸗ richtet, in deren Bewältigung er ſeine K raft verzehrt hat. Aber ſein Rat wurde auch in innerpolitiſchen Fragen im Kabinett gehört und beachtet. Das Walten ſeiner Hand war auch bei manchen innerpolitiſchen Eutſcheidungen wohl zu ſpüren. Und es verriet auch hier immer die Spuren eines weiſen und klugen Staatsmannes, deſſen Blick ſich nicht im Getriebe der Gegenwart verfing, ſondern weiter zu ſchauen ver⸗ ſtand. Es iſt ein eigenartiges Walten der Geſchichte, daß Hindenburgs Geburtstag und Streiſe⸗ uranns Todestag im Datum aufeinander folgen. Beide, der Lebende und der Tote, haben für das Reich gekämpft, der Feldherr in den Jahren 1914 bis 1918 für die Erhaltung des Bismarckſchen Reiches, der Staatsmann von 1923 bis 1929 für die Erneuerung des Reiches in anderer Form. Wir danken es Hindenburg, daß er bei der Befreiungs⸗ feier in Mainz in denkwürdiger Stunde jene Prä⸗ gung des Ausdrucks unſerer Gefühle der Dankbar⸗ keit gefunden hat, auf die Streſemann geſchichtlichen Anſpruch hat: Verluſt für „Mit Ihnen allen bedauere auch ich, daß der Mann, mit deſſen Namen ſich das Bemühen, unter Opfern und durch Verſtändigung die Befreiung rheiniſchen Gebietes zu erlangen, unlösbar verknü pft, daß Gu ⸗ ſtav Streſemann heute nicht mehr unter den Lebenden weilt, die ihm hier den Zoll ihres Dankes entgegengebracht hätten. Wir gedenken in dieſer Stunde ſeiner als eines Mannes, der in vater ländi ſcher Pflichterfüllung feiner ſelbſtgeſtellten Aufgabe der Befreiung der Rheinlande treu bis z u m letzten Atemzuge gedient hat und als Opfer dieſes Dienſtes von uns gegangen iſt.“ Bis zum letzten Atemzuge! Die Wahr⸗ heit dieſer Worte ſteht uns heute, bei der erſten Wiederkehr des Tages, an dem Streſemann ſein Leben verhauchte, beſonders eindringlich vor Augen. Auf dem Hügel, unter dem das Sterbliche von Streſemanns leid⸗ und ſchmerzdurchwühltem Leib liegt, wird heute ſein Grabmal enthüllt werden. Auch ohne dieſes ſichtbare Zeichen gedenken heute Hunderttauſende deutſcher Männer und deutſcher Frauen des großen Mannes, deſſen Geiſt, Wille und Wort in dieſen trüben Gezeiten der Bürgerdämme⸗ rung uns ſo unendlich fehlen. Der Ausſpruch des franzöſiſchen Hiſtorikers Taine, daß wohl Miniſter erſetzt werden können, nicht aber Staatsmänner, hat in unſerer jüngſten Geſchichte traurige Beſtätigung gefunden. Dennoch wollen wir uns des einen in dieſex Not getröſten: Deutſche Menſchen wie er, kik dem Herzempfinden für das Große der Ver⸗ gangenheit, mit der Energie für den Kampf des Tages und dem weiten Blick für die Aufgaben der Zukunft, werden in unſerem Volke niemals aus⸗ ſterben. Und ſo nehmen wir aus dieſer Erinne⸗ rungsſtunde an Guſtav Streſemann die Gewißheit mit uns: Auch er war ein Wegbereiter der erſehnten deutſchen Zukunft! 5 Kurt Fischer Zum Gedächtnis Streſemanus — Berlin, 2. Okt. Der Reichskanzler hat in einem Schreiben an die Gattin des verſtorbenen Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann des heutigen Todestages gedacht und zugleich im Namen der Reichsregierung zum Ausdruck gebracht, in wie gro⸗ ßer Verehrung das Reichskabinett ſeiner gedenkt. Auch Reichsaußenminiſter Dr. Curtius hat an Frau Streſemann von Genf aus ein in warmen Worten gehaltenes Gedenktelegramm gerichtet, men, der rede beiter getötet. Mordanſchlag im Amtszimmer Von einer Frau auf den Vizepräſidenten der preußiſchen Bau- und Finanzöoͤirektion Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Oktober. Geſtern wurde, wie der„Lokal⸗Anzeiger“ berichtet, auf den Vizepräſidenten Kühne der preußiſchen Bau⸗ und Finanzdirektion in ſeinem Amtszimmer ein Mordanſchlag verübt. Die Täterin konnte noch im letzten Augenblick an der Ausführung ihres Vorhabens gehindert werden. Es iſt die Gattin eines Baumeiſters, der früher Aufträge von der preußiſchen Bau⸗ und Finanzdirektion erhalten hatte. Die Aufträge wurden indes vor einiger Zeit aus beſtimmten Gründen eingeſtellt. Die Bau⸗ und Finanzdirektion ſah ſich genötigt, eine Reihe von Beleidigungsprozeſſen gegen die Gattin des Baumeiſters zu führen. Später kam es zu einem Vergleich und die Anzeige wurde zurückgenommen. Es war auch damit zu rechnen, daß der Baumeiſter wieder Aufträge erhalten würde. Seine Frau hatte ſich jedoch aus bislang noch nicht geklärten Gründen vorgenommen, den Vizepräſidenten Kühne zu er⸗ ſchießen. Sie erſchien geſtern in dem Gebäude der Bau⸗ und Finanzdirektion, wurde zuerſt von einem Amtsgehilfen erkannt und hinausgewieſen, konnte dann jedoch in einem unbewachten Augenblick ſich Einlaß verſchaffen und in das Amtszimmer des Vizepräſidenten vordringen. Dort zog ſie eine Piſto le und legte auf Kühne an. Ein im Zimmer anweſender Verwandter des Vizepräſidenten konnte der wütenden Frau aber im letzten Augenblick den mit ſteben Schuß geladenen und bereits entſicherten Friedensakademie und Streſemann Stiftung Telegraphiſche Meldung — Berlin, 2. Okt. Am heutigen Vorabend von Streſemanns erſtem Todestage wurde der Grundſtein zu einer„Streſe⸗ mann ⸗ Stiftung“ in Form einer Friedens⸗ akademie gelegt, die ein Ausſchuß von führen⸗ den Perſönlichkeiten der Wiſſenſchaft, Wirtſchaft und Politik konſtituierte. Der Plan einer Friedensakademte wurde noch von Streſemann ſelbſt, dem er kurz vor ſeinem Tode vorgetragen wurde, gebilligt und von ſeinem Freunde und Nachfolger Dr. Curtius übernom⸗ bereits im Frühſommer in ſeiner Radio⸗ das amerikaniſche Volk dieſe Friedens⸗ akademie als„Streſemann⸗Gedächtnisſtiftung“ an⸗ kündigte. Seitdem haben die deutſchen wie amerika⸗ niſchen Vorbereitungen zur Einſetzung von Aus⸗ ſchüſſen geführt. Die Friedensakademie wird in Berlin eingerichtet und wird in anderen Staaten nationale Komitees ſowie die großen Völkerrechtler als korreſpondierende Mitglieder haben. an Ihre Aufgabe iſt, als Forſchungsinſtitut alle Fragen und Zuſtände wiſſenſchaftlich zu klären und zu bearbeiten, die den Frieden gefährden und ebenſo alle Mittel, die ihn ſichern, und das ſo gewonnene Material der Politik und der Pädagogik zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Das konſtituſerende Komitee hat die bisherigen Vorbereitungen genehmigt, einen Ausſchuß zur Prüfung der vorgelegten Statuten einer Streſemann⸗ Stiftung und der Friedens⸗ akademie eingeſetzt und mit der Führung der wei⸗ teren Verhandlungen Präſident Dr. Jäckh beauf⸗ tragt, der auch die Vorbereitungen eingeleitet hat. Die nächſte Sitzung wird entſprechend dem Statut die Wahlen vornehmen. Grubenunglück— 14 Tote — Birmingham, 2. Okt. Durch eine Exploſion in einer Kohlengrube bei Walſall wurden 14 Ar⸗ probleme. König Vorſchläge machen darf, die überſeeiſche Reichs⸗ als Generalgouverneure, d. h. als Vertreter des Kö⸗ Revolver aus der Hand ſchlagen. Das herbeigerufene Ueberfallkommando führte die Täterin zum Polizei⸗ präſidium. * Reichs wehrfeldwebel niedergeſtochen — Berlin, 3. Okt. In Quedlinburg wurde— wie die„D. A..“ meldet— in der Nacht unweit eines Vergnügungslokals ein Unterfeldwebel des dortigen Reichswehrbataillons von unbekannten Tä⸗ tern überfallen und ſchwer zugerichtet. Er erhielt mit ſeinem eigenen Seitengewehr einen gefährlichen Stich in den Rücken, ſodaß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Polizei iſt es bisher noch nicht gelungen, die Täter zu ermitteln. Raubmord bei Bad Orb — Bad Orb, 3. Okt. Der 35 Jahre alte Chauffeur Kuhnmüch wurde geſtern unweit von Bad Orb im ſogen. Mühlgraben in der Nähe der Orbquelle mit einer Schußwunde tot aufgefunden. Nach den polizei⸗ lichen Feſtſtellungen handelt es ſich um einen Rau b⸗ mord. Ein Betrag von 80 Mark, den der Tote bei ſich getragen hatte, iſt ihm geraubt worden. Raubüberfall mit Todesfolge — Inusbruck, 2. Okt. Der am letzten Sonntag nachts bei Schloß Ambras von einem noch unbe⸗ kannten Täter überfallene und beraubte Chefredakteur der„Tiroler Bauernzeitung“, Joſeph Gufler, erlag heute den ſchweren Kopfverletzun⸗ gen, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Die britiſche Reichskonferenz Drahtung unſeres eigenen Vertreters § London, 3. Okt. Die britiſche Reichskonferenz hat ſich nach den Er⸗ öffnungsfeierlichkeiten des erſten Tages in Unter ⸗ ausſchüſſe aufgelöſt, in denen die überaus zahl⸗ reichen Punkte der Tagesordnung bearbeitet werden ſollen, bevor ſie den von Zeit zu Zeit ſtattfindenden Vollverſammlungen vorgelegt werden. Die Liſte der geſtern gebildeten Ausſchüſſe gibt eine Vorſtellung von der Fülle und Verſchiedenheit der Konferenz⸗ Ein allgemeines Wirtſchaftskomitee wird ſich mit den rein handelspolitiſchen Fragen beſchäf⸗ tigen, ein Ausſchuß für die Beziehungen zwiſchen den Reichsgliedern wird die Einzelheiten der Verträge ausarbeiten, die die vorige Reichskonferenz in den Umriſſen feſtgelegt hat. Hierzu gehört die Bildung eines Reichsſchiedsgerichts und die dornige Frage, wie weit die engliſche Regierung noch dem länder betreffen. Beiſpielsweiſe wollen die Dominien nigs keinen Engländer mehr haben, ſondern Männer, die in dem betreffenden Dominien ge⸗ boren find,. 1 Weitere Ausſchüſſe betreffen u. a. die Kolonial⸗ mandate, Abrüſtung und Schiedsgerichtsbarkeit, Fra⸗ gen der Verteidigung des Imperiums, des Flug⸗ weſens, Kabel und Radio, Auswanderung. Man nimmt an, daß die nächſte Vollſitzung erſt in der näch⸗ ſten Woche ſtattfinden wird. Dr. Brüning an Vaugoin — Berlin, 2. Okt. Der Reichskanzler hat an den Bundeskanzler Vaugoin in Wien folgendes Tele⸗ gramm gerichtet: „Für die herzlichen Worte der Begrüßung, die Sie, Herr Bundeskanzler, bei Antritt Ihres Amtes an mich gerichtet haben, ſage ich Ihnen aufrichtigen Dank, mit dem ich die wärmſten Wünſche für Ihre Amtsführung verbinde. Ihre Grüße ſind mir und dem ganzen deutſchen Volke eine neue Beſtätigung der unauflöslichen Bande, die uns mit dem Brudervolk in Oeſterreich verknüpfen“. Vier Perſonen bei einem „Vergnügungsflug“ verbrannt Paris, 3. Okt. Flugzeug, das mit dem Führer und drei Fluggäſten, darunter zwei Männern und einer Frau, beſetzt war, ſtürzte plötzlich in der Nähe der Gemeinde Savigny⸗ſur⸗Orge ab und ſing Feuer. Alle Inſaſſen erlitten den Tod in den Flammen. Ueber die ſchreckliche Kataſtrophe wer⸗ den noch folgende Einzelheiten bekannt: Bei dem Flug handelte es ſich um einen Ver⸗ guügungsflug, den eine Autogeſellſchaft vom Flughafen Orly aus auf eine kurze Zeit über der Umgebung von Paris unternehmen wollte. Die Frau, ſo heißt es, wollte anfänglich nicht in den ermunternd zugerufen, daß er ſie für den Fahrpreis von 25 Frauken ſtatt 50 mitnehmen würde. Augen⸗ zeugen wollen beobachtet haben, daß der Apparat, Motorſtörungen gezeigt habe. Mehrere Male zurichten, um einen günſtigen Landungsplatz zu ſuchen. In der Nähe von Savigny ſchlug der Appa⸗ boden auf. Vergeblich bemühten ſich die hinzu eilen⸗ den Landbewohner, die aus dem Führerſitz heraus⸗ ragende Hand des Piloten zu ergreifen, um ihn zu retten. Die Flammen und die Hitze machten jedoch jeden Rettungsverſuch unmöglich und die in der Kabine eingeſchloſſenen Gäſte erlitten den furchtbaren Tod in den Flammen. Letzte Meloungen Eiſenbahnunglück— Zwei Tote, zwei Schwer⸗ verletzte — Bieberach, 2. Okt. Heute nachmittag ereig⸗ nete ſich bei der Durchfahrt des Schnellzuges 175 Friedrichshafen— Stuttgart durch die Bahnſtation Ummendorf ein ſchweres Unglück. Bahnarbeiter, die auf der Strecke an einer ſchweren Motorwalze beſchäf⸗ tigt waren, ließen dieſe beim Herannahen des Schnell⸗ zuges ſtehen. Da die Walze zu weit in das Gleiſe hinüberragte, wurde ſie von der Lokomotive ge⸗ rammt und beiſeite geſchleudert. Hierbei wurden zwei Arbeiter tödlich und zwei weitere ſchwer verletzt. Die Schuellzugslokomotive wurde be⸗ ſchädigt. Von Bieberach wurde ſofort eine Hilfsloko⸗ motive entſandt. i a 8 Abg. Künſtler — Berlin, 2. Okt. Nachdem der Abgeordnete Künſtler erklärt hat, auf die Fragen des Reichs⸗ wehrminiſteriums wegen ſeiner Behauptungen über die Beziehungen der Reichswehr zu Sowjetrußland nicht autworten zu wollen, hat das Reichswehrmini⸗ ſterium Strafantrag gegen Künſtler geſtellt Künſtler hatte ſeinerzeit behauptet, daß der kommu⸗ niſtiſche Aufruf in Beſprechungen zwiſchen Reichswehr⸗ offizieren und dem ruſſiſchen Militärattache her⸗ geſtellt worden ſei. CC — Berlin, 2. Okt. Verſammlungen ausgegebenen Parolen, am 2. Oktober, dem Geburts⸗ tag des Reichspräſidenten, den Verkehr in Berlin Weiſe Folge geleiſtet worden. Hauseinſturz— Tyte und Verletzte — Newyork, 2. Okt. In den heutigen Mor⸗ genſtunden ſtürzte hier das vierſtöckige Ge⸗ bäude eines Milchgeſchäftes ein. Zwei Leichen und fünf Verletzte konnten bisher geborgen werden; ſechs Perſonen werden noch vermißt. Man befürchtet, daß ſie unter den Trümmern liegen. Die Feuerwehr iſt unter Aufbietung aller Krüfte damit beſchäftigt, den Schutt wegzuräumen, da man hofft, 1 1 der Verſchütteten noch lebend bergen zu önnen. 5 5 Der eiſerne Porck Zur hundertſten Wiederkehr ſeines Todestages am 4. Oktober 1830 Von Profeſſor Paul Burg „Männer machen die Geſchichte!“ Dies unver⸗ rückbare Treitſchkewort ſchrieb Muſſolinti einem deutſchen Offizier, der ihn beſuchte, unlängſt zum Andenken auf ſeine Photographie und ſchwärmte ihm geradezu vor, wie ſehr er die alte preußiſche Heeresdiſziplin verehre und ihr nacheifere. Wie vorbildlich möchte dem italieniſchen Diktator erſt jener Graf David Ludwig Norck von Wartenberg erſcheinen, der in der vorletzten Dezembernacht 1812 in der Mühle von Poſcherun bei Tauroggen die Konvention Preußens mit Rußland abſchloß und den Anſtoß zum Befreiungskriege gab! Ewig leuchtet ſein Name von dem ſchlichten Grab⸗ ſtein in Klein ⸗Oels; ewig leuchtet ſeine Tat in der Erinnerung. Er war einmal ein Leutnant wie andere auch, im Siebenjährigen Kriege in Potsdam geboren, mit zwölf Jahren Junker, aber ſchon mit zwanzig Jahren vom Alten Fritz kaſſiert, weil er einen ſpitzbübiſchen Leutnant einen Spitzbuben geſcholten hatte. Der Leutnant Norck trat in die holländiſche Armee ein, diente in den Kolonien. Liebte dort ein ſchönes, armes Mädchen, gab ſie aber frei, als ein reicher Be⸗ werber kam, und bat ſich nur die Ehre aus, ihrer Hochzeit zuſehen zu dürfen. Bei der feierlichen Trauung fiel er mitten unter den Gäſten um— er nahm den Abſchied. Wieder in Pots da m, bat er den Alten Fritz mündlich, ſchriftlich um Wiederaufnahme ins Heer. „Meine Armee iſt doch kein Taubenſchlag für die leichtmäuligen jungen Herren!“ Da hat der Exleutnant ſchweigend auf den Tod des alten Starrkopfs gewartet. Der neue König nahm ihn in Guaden für die Breslauiſchen Plüskow⸗ Küraſſiere und Yorck heiratete ein armes Krämer⸗ töcherlein aus Namlau, das ihm zehn Kinder ſchenkte, die alle ſtarben. Dem ſchlichten, ſehr verſchloſſenen Kapitän Norck war keiner im Regiment recht grün, — nur der Kommandeur Prinz Hohenlohe hielt ihm die Stange. Man avancierte, Oberſt bei den Fußjägern, Schöpfer eines neuen Reglements über das Exer⸗ zieren im Feuer. Man zog mit der alten Preußen⸗ armee in die Schlacht bei Jena anno ſechs, in der Vorhut des jovialen Herzogs Karl Auguſt von Weimar. Als er abends auf den Höhen von Lebeda e Feldmarschall Vorck v. Wart 1 enburg erſchien und kein Preußenheer mehr vorfand, dafür aber eine Rotte Fürſten, die ihm dienſteifrig Quar⸗ tier und Tabakspfeife präſentierten, meinte er in ein Wirtshaus zu kommen und ſchalt, Größe und Würde ſei auch von den kleinſten Fürſten zu fordern, ſonſt könnten ſie ſich ſeinetwegen zum Teufel ſcheren. Zuvor im Naumburger Quartier hatte Oberſt von Maſſenbach noch bei offener Tafel an ſeinem Hute demonſtriert, der Feind iſt ſo gewiß unſer, als wenn wir ihn ſchon in dieſem Hute hätten. Alle guckten bin den Hut des Generalſtäblers, Yorck aber erklärte mit warnendem Spott: Der Feind heißt Napoleon! Dann kam die große Bredouille und Retraite von Jena. Vorck mußte ſeinem Weimarer Herzog über die Elbe weghelfen und wurde im Straßenkampfe in Lübeck ſo zuſammengeſchoſſen, daß er auf dem Pfla⸗ ſter liegen blieb. Seine maroden Jäger liebten ihn wie ihren Vater und wichen doch von ihm, daß Blücher ihnen zurufen mußte:„Wollt Ihr Euern blutenden Oberſt verlaſſen?“ Unverbunden blieb er die Nacht durch liegen, den Degen in der Hand, wurde gefangen, auf Ehrenwort freigelaſſen. Als er nach Hauſe kam, erkannte den Bleſſierten keiner wieder, nicht einmal die eigene Frau, nur ſein Kanarienvögelchen, das er immer treu mit Waſſer und Zucker bedient hatte... es flatterte wie vor Freuden hochauf und fiel dann tot zu ſeinen Füßen nieder. Auf der Reiſe in die neue oſtpreußiſche Gar⸗ niſon traf er am Braunsberger Poſtamt den ſchlauen Generalſtabskapitän von Jena mit dem Hute wieder, als Gefangenen Napoleons, und fragte ihn mit dem bittern Spott ſeines todwunden Preußenherzens: „Warum, Herr, haben Sie bei Jena nicht zur rechten Zeit Ihren ſtrategiſchen Hut zugehalten?“ Er erzog das kleine Heer zum Exer zieren im Feuer. Die ruſſiſchen Moden am verweichlichten Hofe haßte er und wies das Ehrenamt zurück, Er⸗ zieher des Kronprinzen zu werden. Ein harter Mann, ſtand er vor der unglücklichen Königin Luiſe und redete ihr aus, daß man einen Caeſar knieend beſie⸗ gen könne. Er ſprach nie viel, aber ſie vertraute ſich ihm an, den beſten Soldaten, wie ihn der pedantiſche und ſeelentaube König nannte. „Ich glaube feſt an Gott— alles in der Welt iſt nur Uebergang. Wir müſſen durch, Norck! Sie müf⸗ ſen uns hindurch führen, Sie und Blücher. Oh, Yorck, Sie ſind mir der Petrus und der Fels, auf den ich mein Hoffen für Preußen baue!“ Zog anno zwölf mit gegen Rußland, verlor die Franzoſen auf dem Rückzuge. Vier Tage vor Weihnachten dekretierte ſein König:„Sobald Sie demnächſt innerhalb der Grenzen meiner Staaten zu⸗ rütcckkehren, übertrage ich Ihnen die Fürſorge für die Verfolgung Napoleons liebäugelten mit Stirn ſie große Feldzugpläne wußten. Der General Alexander in die Hände, er ſei bereit, mit dem Könige Preußen Gebietszuwachs wie vor 1806 zuſichere. Offen und verſteckt, zögernd und dringend luden ihn die Ruſſen zum Abſchluß einer Kon⸗ vention ein. Norck wartete auf Befehle aus Berlin und las in Schillers„Wallenſtein“ jene Szenen nach, die vom Verrate handeln.„Sein Lager nur erkläret ſein Verbrechen!“— Die Franzoſen ließen ihm Eildepeſchen zukommen:„Der General von Norck wird in Tilſit mit Ungeduld erwartet.“ Er ließ die Ungeduldigen warten und ſchrieb letztmalig an ſeinen König:„Wohin ich mich auch wende, muß ich das Decorum wahren. Ich bin noch immer ohne Leitfaden— meine Lage iſt wahrlich peinlich, da ich beim beſten Willen fehlgreifen kann.— Handle ich unrecht, ſo werde ich meinen alten Kopf ohne Mur⸗ ren zu Eurer Majeſtät Füßen legen, und der Ge⸗ danke, mir vielleicht die Unzufriedenheit Eurer Majeſtät zuzuziehen, macht mich, ſehr unglücklich, über alles Uebrige bin ich einig mit mir ſelbſt.“ Paktierſt du denn bloß dir den Rücken frei? Auf⸗ paſſen, Norck— du biſt nicht du— du biſt jetzt die letzte Waffe deines armen Volkes! Er kuiete nie⸗ der, wo er ſtand und hob die gefalteten Hände:„An⸗ fang, Mitt' und Ende, Herrgott zum Beſten wende!“ Dann trat er unter ſeine Offiziere.„Meine Her⸗ ren, das franzöſiſche Heer wurde durch Gottes ſtra⸗ fende Hand vernichtet— es iſt der Zeitpunkt gekom⸗ men, wo wir unſere Selbſtändigkeit wiedergewinnen können, wenn wir uns jetzt mit dem ruſſiſchen Heere vereinigen. Wir müſſen handeln, ſelber handeln wir ſind die einzigen noch bereiten Streitkräfte Preu⸗ ßens. Berlin iſt in franzöſiſchen Händen, doch wir ſind frei, nach höchſtem Geſetze zu wählen zwiſchen franzöſiſcher Sklaverei oder dem Tode für die Frei⸗ heit unſeres Vaterlandes. Der Ausgang unſerer heiligen Sache mag ſein, wie er will— ich werde auch den ſtets ehren, der nicht meine Meinung teilt und zurückbleibt.— Geht unſer Vorhaben gut, ſo Sicherheit der Provinz!“— Und die Ruſſen auf der (Fortſetzung auf Seite J) 4 bevor er abſtürzte, bereits mehrere Minnten lang Strafantrag des Reichswehrminiſteriums gegen Keine Stillegung des Berliner i Verkehrs n Den von radikaler Seite in der entlaſſenen Verkehrsarbeiter lahm zu legen, um ſo gegen die von der BVG. er⸗ folgten Entlaſſungen zu proteſtieren, iſt in keiner Paulucei in Riga ſpielte ihm einen Brief des Zaren N des Generals Norck einen Vertrag abzuſchließen, dex Am Dienstag abend ereignete ſich in der Un gebung von Paris ein ſchwerer Flugunfall. Eis Apparat ſteigen, aber der Flugzeugführer hatte ihr hatte der Pilot verſucht, das Flugzeug wieder auf⸗ rat aber trotz aller Verſuche breunend auf den Acker⸗ dieſem 8 eiſenſtarren Preußengeneral, hinter deſſen narbiger 1 . Freitag, Die St. Hälfte des dar. Sie ſt Anfang de Monats ge 20 Uhr am überein. Hoch in Sternbild leicht das das als ei dient. Im hälfte Wa den Fiſchet folgen. 2 Reihe der man die 9 kann. Die Sternhauf ſterne erke aber noch haufens n Der N tor Kel renz hi verdient, mals auf gäſte der die 1202 9900 Fra zuſtande Straßenb. eſſanteſte verwaltun ſondern, ſem Jahr ſehr zu u Beda regun ausff Daß die die Ausf wieſen. daß das naueres zuläßt. leichter i nach ſein Daß ſie nicht nock hat uns E betrifft, Klagen n die an de Wenn m Halteſtell beiſtimme halten de kehrs erl nahme n ſen, daß fährt, we ſchließen. Der 2 durchaus direktors nehmen, Wenn m ßen ba! worten, vom Ra r unge ben, gel An den Abfahrts den. De und di Nichte minder Straßen einzugre zwingen zichten, ſetzt iſt. machen. ten der Okt. r Uns „ Ein drei d einer ihe der Feuer. n den he wer⸗ Ver⸗ t vom ber der Die n den tte ihr hrpreis Augen⸗ pparat, n lang Male er auf⸗ latz zu Appa⸗ Acker⸗. eilen⸗⸗ eraus⸗ ihn zu jedoch nder rlitten hwer⸗ ereig; es 175 tation er, die eſchäf⸗ ſchnell. Gleiſe e gen zierbei veitere rde be⸗ Slokos⸗ gegen rönete. teichs⸗ über tßland rmini⸗ eſtellt /mmu⸗- wehr⸗ Freitag, 3. Oktober 1930 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 457 Der Sternenhimmel im Monat Oktober Die Sternkarten ſtellen die nördliche und ſüdliche Hälfte des im Oktober ſichtbaren Sternenhimmels dar. Sie ſtimmen in der Gegend von Mannheim am Anfang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 20 Uhr am beſten mit dem wirklichen Sternenhimmel überein. Hoch im Zenith ſteht nunmehr das umfangreiche Sternbild des Pegaſus. Von ihm aus findet man leicht das ſonſt wenig auffallende Sternbild der Fiſche das als eins der Tierkreisſternbilder Beachtung ver⸗ dient. Im voraus ziehen an der ſüdlichen Himmels⸗ hälfte Waſſermann und Steinbock, die weſtlich von den Fiſchen ſtehen, während Widder und Stier öſtlich folgen. Das Sternenbild des Stiers eröffnet die Reihe der Winterſternbilder, als deren Vortrupp man die Plejaden oder das Siebengeſtirn anſehen kann. Die Plejaden bilden einen ſogenannten offenen Sternhaufen, von dem das bloße Auge 6 Einzel⸗ ſterne erkennt. Schon ein einfacher Feldſtecher macht aber noch ſehr viele andere Sterne dieſes Stern⸗ haufens wahrnehmbar, während ein großes Fern⸗ rohr die Zahl der ſichtbaren Sterne ins Ungeheure vermehrt. Die photographiſche Platte verrät noch rie⸗ ſige Nebenmaſſen zwiſchen den Plejadenſternen. Nördlich der Plejaden hat die Capella, die im Som⸗ mer immer nur tief über dem nördlichen Horizont ſichtbar war, jetzt des abends ſchon ein bedeutende Höhe am Nordoſthimmel erreicht. Ueber ihr, in ſehr günſtiger Beobachtungsſtellung, erſcheint nun auch das Sternbild des Perſeus, mit dem veränderlichen, Stern Algol. Ein Minimum ſeines Lichtes zeigt der Algol am 6. Oktober 1,30 Uhr früh, am 8. und 22 Uhr 15 Min. und am 10. um 19 Uhr. Leider werden die Beobachtungen dieſer beiden letzten Minima durch den Mondſchein etwas erſchwert, dagegen findet um Mitternacht vom 28. bis 29. ein ungeſtörtes und daher gut zu beobachtendes Minimum ſtatt. Im Perſeus iſt weiter noch ein Doppel⸗Sternhaufen bemerkens⸗ wert. Seine Stellung inmitten der Milchſtraße iſt auf unſerer Karte mit H bezeichnet. Der große Himmelswagen ſteht jetzt in ſeiner ſchönſten Stellung. Er fährt im Laufe des Abends rückwärts wenig hoch über dem nördlichen Horizont von links nach rechts dahin. Von den Planeten iſt am Frühabend noch die Venus ſichtbar. Sie erreicht zwar eine große Hellig⸗ keit, doch wird ihre Pracht ſtark dadurch beeinträch⸗ tigt, daß ſie ſehr tief am ſüdweſtlichen Horizont im hellſten Dämmerſchein ſteht. Sie geht anfangs des Monats eine Stunde nach der Sonne unter, Ende des Monats verſchwindet ſie ſchon etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Der Saturn iſt nur noch im Anfang des Monats in den erſten Abend⸗ ſtunden ein auffallendes Geſtirn. Später verliert er ſtark an Licht, da er dann ganz tief am ſüdweſtlichen Horizont ſteht. Er geht anfangs des Monats gegen 22 Uhr, Ende des Monats gegen 20 Uhr unter. Die ſcheidende Venus und der Saturn werden abgelöſt durch Jupiter und Mars. Gegen Mitternacht tauchen dieſe beiden Sterne am Nordoſthimmel auf. Ihr Aufgang verfrüht ſich ſtändig. Der Jupiter kommt am Ende des Monats ſchon 2 Stunden früher als zu Anfang des Monats herauf. Der Mars verfrüht dagegen feinen Aufgang während des Monats nur um eine 7 Stunde. Das Nebenkärtchen läßt die Stellung von Jupiter und Mars zu den Sternbildern der Zwillinge und Sen 22 8 4 1 Bkickrichtung nach Süden 8 8 Blickrichtung nach Norden des Orions erkennen. Zu Anfang des Monats gin es für die Zeit zwiſchen 0 und 1 Uhr, zu Ende des Monats zwiſchen 22 und 23 Uhr. Der Mars bewegt ſich auf dem geſtrichelt gezogenen Pfeil ſo, daß er am Anfang des Monats dicht neben dem Jupiter ſteht, Ende des Monats aber die Pfeilſpitze erreicht hat. Die Zeichnung gibt ſeine Stellung um Mitte Oktober wieder. Der Jupiter bewegt ſich nur ſehr wenig, und zwar in gleicher Richtung wie der Mars. Er iſt bei weitem der hellſte Stern am ganzen Himmel und ſendet uns—10mal mehr Licht zu als der Mars; beide Sterne nehmen während des Winters erheblich an Helligkeit zu. 8 5 Am 7. Oktober findet eine auch in Deutſchland ſichtbare Mondfinſternis ſtatt. Sie iſt allerdings ſo gering, daß ſie von den meiſten gar nicht wahrgenom⸗ men werden wird, nur ½ des Monddurchmeſſers wird verfinſtert werden. Der Erdͤſchatten wird ſich am oberen Rande des Mondes entlangſchieben. Seine erſte Berührung mit der Mondͤſcheibe findet um 19 Uhr 46 Min. ſtatt, um 20 Uhr 27 Min. löſt er ſich wieder vom Mond ab. i 247„ 2 ö 4 b Kritiſche Würdigung der Straßenbahn⸗Amfrage Generaldirektor Kellner geht auf die Wünſche und Veſchwerden der Fahrgäſte ſehr gewiſſenhaft und wohlwollend ein Grundſatz: das Fahren auf der Straßenbahn muß Luſt und Erholung werden! Oberſter Der Vortrag, den, wie mitgeteilt, Generaldirek⸗ tor Kellner in der geſtrigen Preſſekonfe⸗ renz hielt, hätte eine weit größere Zuhörerſchaft verdient, weil in dieſer umfaſſenden Weiſe noch nie⸗ mals auf die Wünſche und Anregungen der Fahr⸗ gäſte der Straßenbahn eingegangen wurde. Durch die 1202 Antworten, die auf die Verteilung der 9900 Fragebogen einliefen, iſt ein Beſchwerdebuch ziuſtande gekommen, das die Stimmung des die Straßenbahn benutzenden Publikums auf das inter⸗ eſſanteſte charakteriſiert. Als ſich die Straßenbahn⸗ verwaltung anſchickte, die Spreu vom Weizen zu ſondern, machte ſie die gleiche Erfahrung wie in die⸗ * ſem Jahre viele Landwirte: der Körnerertrag läßt ſehr zu wünſchen übrig. Bedauerlicherweiſe ſind die meiſten An⸗ regungen, die Beachtung verdienen, nicht ausführbar, weil dazu die finanziellen Mit⸗ ö tel fehlen. Daß die Umfrage nicht völlig nutzlos war, haben die Ausführungen des Generaldirektors klar er⸗ wieſen. Vor allem wird ihm ſehr wertvoll ſein, daß das zuſammengetragene Beſchwerdebuch ein ge⸗ naueres Studium der Pſyche der Fahrgäſte zuläßt. Herr Kellner kann ſich auf dieſe Weiſe viel leichter in die neuen Verhältniſſe ſchicken, die er nach ſeiner Ueberſiedlung hier vorgefunden hat. Daß ſie ganz beſonders ſchwierig ſind, brauchen wir nicht noch ſtark zu unterſtreichen. Sehr ſympathiſch bat uns die Art berührt, in der die 1202 Antworten betrifft, ſo ſind im großen und ganzen weſentliche Klagen nicht zu verzeichnen. Berechtigt iſt die Kritik, die an dem Ein⸗ und Ausſteigen geübt wird. Wenn man manchmal die Abſchiedsſzenen an den Halteſtellen ſieht, dann kann man Herrn Kellner beiſtimmen, daß unter dieſem kleinſtädtiſchen Ver⸗ halten der Fahrgäſte die Beſchleunigung des Ver⸗ kehrs erheblich leidet. Hier iſt allzugroße Rückſicht⸗ nahme nicht am Platze. Die Fahrgäſte müſſen wiſ⸗ ſen, daß ihnen die Straßenbahn vor der Naſe weg⸗ fährt, wenn ſie ſich nicht ſchnell zum Einſteigen ent⸗ schließen. f i Der Wunſch nach mehr Verkehrs inſeln iſt durchaus berechtigt. Es wird Aufgabe des General⸗ direktors ſein, nach dieſer Richtung das zu unter⸗ nehmen, was notwendig und durchführbar erſcheint. Wenn mehr Selbſtändigkeit der Stra⸗ ßenbahn gefordert wird, ſo iſt darauf zu ant⸗ worten, daß ein kommunaler Betrieb eben erheblich vom Rathauſe abhängig iſt. Fahrplanände⸗ rungen durch Anſchlag bekannt zu ge⸗ ben, gehört ebenfalls zu den berechtigten Wünſchen. An den wichtigen Knotenpunkten ſollen künftig die Abfahrtszeiten der einzelnen Linien vermerkt wer⸗ den. Der Wunſch des Rauchers, daß ſich Frauen und die Kinder auf die Benutzung der Nichtraucherwagen beſchränken, iſt nicht minder berechtigt. Es kann aber nicht Aufgabe der Straßenbahn ſein, mit Vorſchriften hier regelnd einzugreifen. Man kann die Frauen unmöglich zwingen, auf den Sitzplatz im Raucherwagen zu ver⸗ zichten, wenn der Nichtraucherwagen vollſtändig be⸗ ſetzt iſt. Das muß das Publikum unter ſich aus⸗ machen. Die Anregung, an den Hauptverkehrspunk⸗ den ſind. geprüft und bewertet worden ſind. Man bekam den Eindruck, daß Herr Kellner den größten Wert dar⸗ auf legt, den Wünſchen des Publikums entgegen⸗ zukommen und dadurch die Fahrgäſte zurückzuge⸗ winnen, die in den letzten Jahren verlorengegangen ſind. Daß Herr Kellner mit dem Ergebnis der Um⸗ frage recht zufrieden iſt, geht aus der Mitteilung hervor, daß ſie nicht das erſte und letzte Mal ver⸗ anſtaltet worden iſt. Eine ganze Anzahl Fahrgäſte hat den Pegaſus beſtiegen. Die Proben, die Herr Kellner vortrug, zeigten, daß die Einſender recht gute Reimſchmiede ſind. Verkürzt die Fahrzeit und nehmt Tempo an, Dann habt ihr die moderne Straßenbahn. So endet eines der Gedichte. Dieſer Wunſch iſt ſchon in Erfüllung gegangen. Wenn wir auf die von Generaldirektor Kellner kommentierten Einzel⸗ wünſche eingehen, ſo haben wir zunächſt auf die Kontrolleurfrage zu erörtern. Der Kontrol⸗ leur hat, wie Herr Kellner ausführte, nicht nur den Zweck, ein paar Schwarzfahrer zu erfaſſen. Er iſt vielmehr in erſter Linie Vertrauensmann. Der Leiter der Straßenbahn kann, ſelbſt wenn er noch ſo fleißig ſich orientiert, unmöglich alles ſehen. Er muß deshalb zuverläſſige Hilfsorgane haben. Die Kontrolleure ſind aber auch dazu da, in die Be⸗ triebs führung regelnd einzugreifen und den Kontakt zwiſchen Perſonal und Lei tung herzuſtellen. Was die ö N Erziehung des Publikums zum Großſtadtverkehr wird an die Poſtverwaltung weitergegeben. Die Zahl der Verkaufsſtellen der Straßen⸗ bahnmarken kann nicht vermehrt werden, weil der Verwaltungsapparat in gewiſſen Grenzen ge⸗ halten werden muß. Auch der Verkauf der Marken durch den Schaffner iſt undurch⸗ führbar, weil der Beamte mit dem Verkauf der Fahrkarten ſchon genug zu tun hat. Dem Wunſch auf Vermehrung der Unterſtandsſtel⸗ len wird Rechnung getragen, ſoweit Mittel vorhan⸗ Hierfür kommen vornehmlich die Außen⸗ bezirke in Betracht. In der Innenſtadt wirken die Unterſtände außerordentlich verkehrsſtörend. Be⸗ züglich der Herausgabe eines kleinen Fahrplans iſt zu ſagen, daß in anderen Städten dieſe Neuerung nur anfänglich Anklang gefunden hat. Herr Kellner hält einen derartigen Fahrplan auch nicht für ſo notwendig, wie bei der Reichsbahn. Der Fahrſchein mit einem Streckenplan iſt ſchon vor der eingelaufenen Anregung entwor⸗ fen worden. Notwendig wird mit der Einführung eines ſolchen Fahrſcheins die genaueſte Inſtruierung des Perſonals ſein. Dem Schaffner ſollten ferner nur bekannte Fahrziele angegeben werden. Für die Numerierung des Fahrperſo⸗ nals liegt kein Bedürfnis vor. Wer ſich über den Schaffner beſchweren will, kann dies auch ohne Nummer tun. Der Wunſch, daß die Pauſen an den Endhalteſtellen verlängert werden, ſcheint aus Perſonalkreiſen zu ſtammen. Höf⸗ liches Benehmen der Schaffner iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Daß nicht jeder den gleichen Grad von Höflichkeit beſitzt, iſt nicht zu vermeiden, ebenſowenig, daß der Schaffner Dialekt ſpricht. Be⸗ ten der Straßenbahn Briefkäſten anzubringen, zügl. der Lüftung der Wagen wird es ſchwer ſein, den 5 2 goldenen Mittelweg zu treffen. Der eine Fahrgaſt will viel, der andere wenig gelüftet haben. darüber Beſchwerde geführt wird, daß falſch be⸗ handelte Fahrſcheine den Fahrgäſten nicht angerechnet werden, ſo iſt darauf zu ant⸗ worten, daß das Nachlöſen nicht zu umgehen iſt. Generaldirektor Kellner findet den Wunſch be⸗ greiflich, daß die verbilligten Fahrſchein⸗ hefte für Arbeiter und Angeſtellte auf kleine Gewerbetreibende und ſonſtige Perſonen ausgedehnt werden, die weniger als mancher gut be⸗ zahlte Arbeiter verdienen. Es wird aber ſchwer ſein, für die Ausdehnung der Vergünſtigung einen Maßſtab zu finden, weil nur beim Arbeiter und An⸗ geſtellten das Einkommen genau ermittelt werden kann. Bei der ſchlechten Finanzlage der Straßen⸗ bahn wird es auch nicht möglich ſein, weitere Ver⸗ günſtigungen zu gewähren. 1 Die Unterbrechung der Fahrt mit einer Fahrkarte kann nicht zugeſtanden werden, weil dadurch zwei Fahrten in eine zuſammengelegt werden. Der Einnahmeausfall würde ziemlich er⸗ heblich ſein. Anders iſt es mit dem Wunſche, daß man im Umſteigeverkehr nicht allzu kleinlich verfahren ſoll. Ferner ſoll der Grundſatz zur Durchführung gelangen, daß der Fahrgaſt die längere Strecke fahren darf, wenn eine kürzere tarifiert iſt. Will jemand z. B. aus der Oſtſtadt nach einer nörd⸗ lichen Vorſtadt, dann braucht er nicht aus der iſt zu bemerken, daß bei der Anlage der Stadt der Preis nicht billiger ſein könnte, als die jetzige niedrigſte Tarifſtufe, alſo 20 Pfg. In Frankfurt koſtet die kürzeſte Strecke ebenſoviel. Dieſe Strecke (2400 m) kann in Frankfurt im Fahrſcheinverkehr überhaupt nicht befahren werden. Die Kurzfahrer müſſen ſich ein Heftchen nehmen. In Mannheim würden nach dieſem Syſtem drei Teilſtrecken (2700 m) 20 Pfg. koſten. Der Preis von 15 Pfg. iſt heute nicht mehr möglich. Es iſt beſtimmt zu er⸗ warten, daß der größte Teil der Fahrgäſte von der —5 Teilſtrecken⸗ in die—3 Teilſtrecken⸗Grenze ab⸗ wandert. Der Ausfall wäre bei der jetzigen ſchlechten wirtſchaftlichen Lage nicht tragbar. Der Ein⸗ heitspreis von 20 und 25 Pfg. wird vorwiegend von Leuten gefordert, die ſich mit einer höheren Tarifſtufe abfinden müſſen. Bezüglich beſſerer Verbindungen iſt im allgemeinen zu ſagen, daß es ſich vorzugsweiſe um perſönliche Wünſche han⸗ delt. Der Hauptbahnhof liegt ſo unglücklich, daß man ohne einen großen Umweg viele Linien am Hauptbahnhof nicht vorbeiführen kann. Wenn er in der Gegend des Tatterſalls läge, könnte eine viel beſſere Linienführung platzgreifen. Es wird das Beſtreben des Generaldirektors ſein, zu prüfen, ob Verbeſſerungen eintreten können. Das Problem der Anſchlüſſe iſt mathematiſch überhaupt nicht zu löſen. Im allgemeinen klappt der Anſchluß recht gut. Ein großer Teil der Fahrgäſte iſt dafür, daß man die Anſchlüſſe überhaupt aufhebt. Es wird Aufgabe des Generaldirektors ſein, zu prüfen, ob man dieſem Wunſche Rechnung tragen kann. 8 Wenn Zum Kurzfahrertarif 4 5 Linie 10 umzuſteigen, ſondern kann ſitzen bleiben und über Paradeplatz fahren. Es iſt außerordent lich unangenehm, zu dekretieren, daß Kinder, di⸗ zum halben Preis fahren, die Sitzplätze f die Erwachſenen räumen müſſen. In Bres⸗ lau hat dieſe Maßnahme zu Auseinanderſetzungen geführt. Mütter und Väter müſſen wiſſen, ob ſie es perſönlich verantworten können, daß das Kind auf die Plattform geſchickt wird. Der Gepä tarif iſt ein nicht zu löſendes Problem. Die urteilung, ob für ein Gepäckſtück zu zahlen iſt, mu dem Schaffner überlaſſen werden. Was den Wunſch auf Unterteilung der Monatskarten, in Wochen⸗ und Halbmonatskarten betr ſo ſteht Generaldirektor Kellner perſönlich auf d Standpunkt, daß die Zahl der Fahrſcheine ſchon derartig hoch iſt, daß weitere Sorten nicht ein⸗ geführt werden können. Bei beſonderen A läſſen zuzugeben, daß andere Strecken b fahren werden dürfen, als auf der Strecken⸗ karte ſteht, iſt ebenfalls eine Unmöglichkeit. De Preis von 15/ für eine Streckenkarte iſt der Annahme feſtgeſetzt worden, daß in den meiſte Fällen eine Strecke befahren wird, die vom Vor bis zum Stadtmittelpunkt reicht. Man hat ſich bei der Einführung dieſer Tarifmaßnahme wahrſchei lich geſagt, daß es auf die paar Leute, die eine we tere Strecke fahren, nicht ankommt. Bei Staffelung würden unbedingt 15% unterſte Grenze beſtehen bleiben. 5 Die Wiedereinführung des 5 und 10 Mint i Betriebs ö für die Wintermonate eröffnet keine günſtigen finanziellen Ausſichten. Seit 15. September ſind 21400 Motorwagen⸗ und 12 000 Anhängewag Kilometer gegen 18 500 bezw. 10 200 Kilometer it 6 und 12 Minuten⸗Verkehr gefahren worden. Di 2900 Kilometer täglich mehr geleiſtet werden, ſo ver urſacht dies eine tägliche Ausgabe von 2300 Mk. 260 Mk. Einnahmen gegenüberſtehen. Man m zwar die Erfahrungen in den nächſten Monaten ab warten, aber es iſt jetzt ſchon zu befürchten, daß de an ſich wünſchenswerte 5 und 10 Minuten⸗Verk. leider nicht den Erwartungen des größten Te öffentlichen Meinung entſpricht. Die Ver zung der Fahrzeiten auf dem Mannheime; Netz ſoll ſoweit als möglich durchgeführt werden. J Ludwigshafener Netz erhalten in den nächſten Tage die Linien 9 und 11 verkürzte Fahrzeiten. Klagen, daß nicht genügend Verdichtung wagen eingeſtellt werden, laufen da hinaus, daß viele Fahrgäſte glauben, ſie können bedingt einen Sitzplatz beanſpruchen. Die Stra en kaufen, da die Wagen je zur Hälfte Sitz⸗ und plätze enthalten. Der Betrieb iſt auf dem P. der Pünktlichkelt aufgebaut. Unpünktlich ſind auf beſondere Umſtände zurückzuführen. araliien empfohi. N 0 ana: zum Schutz gegen HDASTHE EE Grid S cacHhοπ ,. 9 4. Seite/ Nummer 457 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 3. Oktober 1930 Das Vremſen 8 Bisher wurde die Handbremſe gehandhabt. Durch die Erhöhung der Fahrgeſchwindigkeit iſt ein raſcheres Bremſen notwendig. Deshalb iſt jetzt die elektriſche Bremſe in Gebrauch. Generaldirektor Kellner hat einen Lehrgang eingerichtet, um die Wagenführer theoretiſch und praktiſch mit der Hand⸗ habung der elektriſchen Bremſe vertraut zu machen. Es iſt jetzt ſchon eine merkliche Beſſerung beim Fahren feſtzuſtellen. In einigen Monaten wird über die unangenehmen Wirkungen des elektriſchen Bremſens ſicher nicht mehr geklagt werden. Die Linien bezeichnung mit verſchiedenen Nummern wird in der allernächſten Zeit eine Aenderung erfahren. Nach dem Schlachthof werden in Zukunft die Linien 15 und 25 verkehren, nach Käfertal nicht mehr die Linien 6 und 10, ſondern 6 und 16. Auf dieſe Weiſe wird ſich das Publikum leichter orientieren. Es kommt ja gar nicht darauf an, daß tatſächlich ſoviel Linien vorhanden ſind, als die Numerierung anzeigt. Daß nicht abgeläutet wird, bis alle Fahrgäſte eingeſtiegen ſind, iſt eine geſetzliche Verpflichtung. Verſtöße laſſen ſich nicht vermeiden. Die Umänderun g von Halteſtellen⸗ Namen wird geprüft. Das Abſchellen beim Paſſieren von Bedarfs halteſtellen ſoll eben⸗ falls eine Aenderung erfahren. Es wird erwogen, ob es nicht praktiſcher iſt, daß der Führer ohne weiteres durchfährt, wenn der Schaffner nicht ſchellt. Damit müßte aber auch das Aus rufen durch den Schaffner in der Weiſe geändert werden, daß bei der Abfahrt von einer Halteſtelle ſchon auf die nächſte aufmerkſam gemacht wird. Die Wünſche auf Einführung und Verlegung von Halteſtellen ſind in erſter Linie von perſönlichen Rückſichten diktiert. Grundſätzlich können nur Halteſtellen zu⸗ gelaſſen werden, die für die Betriebsführung unbe⸗ dingt notwendig ſind. Lieber ein etwas weiterer An⸗ marſchweg, aber dann flüſſigen, ſchnelleren Verkehr. Die Geſamtfahrzeit wird dadurch weſentlich kürzer. Berechtigte Wünſche werden geprüft. Ob bezüglich der Lineienführung eine Aenderung grund⸗ ſätzlicher Natur kommt, läßt ſich heute noch nicht ſagen. Die diesbezüglichen Anregungen ſind mehr oder weniger von perſönlichen Wünſchen diktiert. Der Zuſtand des Wagenparks iſt nicht der⸗ art, daß man nach Abhilfe ſchreien muß. Die alten Das neue Mannheimer Stadtgebiet Von Stadtvermeſſungsrat Die Vereinigung der drei abgeſonderten Gemar⸗ kungen Kirſchgartshauſen, Sandtorf und Straßen⸗ heim mit Mannheim und die Eingemeindungen von Seckenheim und Friedrichsfeld bringen Mannheim einen Bevölkerungszuwachs von nahezu 12 000 Einwohnern und einen Gebietszuwachs von 3066 Hektar(27 Prozent). Am heutigen Tag beträgt die fortgeſchriebene Einwohnerzahl von Mann⸗ heim rund 271000, und das Gemarkungsgebiet umfaßt 14369 Hektar(144 Qkm.). Mannheim im Vergleich zu anderen Städten des Reiches Mannheim iſt jetzt inbezug auf die Einwoh⸗ nerzahl an die 23. Stelle unter den Städten des Deutſchen Reiches, unmittelbar vor das 270 000 Einwohner zählende Stettin gerückt. Die beiden Städte ſind ſeit einem Jahre von Wuppertal, der anläßlich des Zuſammenſchluſſes von Barmen und Elberfeld, unter Eingliederung weiterer Städte und Gemeinden neu benannten Großſtadt, und von Wagen müſſen aufgebraucht werden. Eine Ausſchei⸗ dung des veralteten Wagenmaterials würde zu er⸗ hebliche Geldmittel erfordern. Die Gleis a nlage iſt immer noch auf der Höhe. Herrn Kellners oberſter Grundſatz wird ſein, die Bequemlichkeit ſo auszugeſtalten, daß der Fahrgaſt die Benutzung der Straßenbahn als eine Erholung empfindet. Als Muſterbeiſpiel wird auf die Strecke Mannheim⸗ Heidelberg der OEG. verwieſen. 5 Dem Holzſitz wird aus hygieniſchen Gründen vor dem Polſterſitz der Vorzug zu geben ſein. Die Fahrten ſind im Vergleich zur Reichsbahn auch nicht ſo ausgedehnt, daß man unbedingt einen Polſterſitz beanſpruchen muß. Das Trittbrett der Wagen iſt zu hoch. Auch die Eingänge ſind etwas ſchmal. Aber deshalb können die veralteten Wagen nicht aus⸗ rangiert werden. Die Wagenheizung iſt nunmehr auf alle Linien ausgedehnt werden. Der Wunſch, daß an den Endͤhalteſtellen alle Fenſter und Türen aufgeriſſen werden, geht zu weit. Wenn man heizt, kann man nur für eine beſcheidene Lüf⸗ tung ſorgen. Bei der Beſchilderung der Wagen gehen die Anſichten auseinander. Die neueſten Forſchungen haben ergeben, daß die Stra⸗ zenbahn an den R undfunkſtörungen nicht in dem Maße ſchuld iſt, wie urſprünglich angenommen wurde. Durch die Einführung der Kohleſchleifblügel iſt eine erhebliche Beſſerung erzielt worden. In der Ausſprache die bei der Ausführlichkeit des Vortrags des Gene⸗ raldirektors Kellner nur kurz ſein konnte, wurde mit Recht die Wiedereinführung der Thea⸗ terwagen und die Beſeitigung der veralteten Vorſchrift verlangt, daß auf ein Heftchen zwei Per⸗ ſonen nicht verſchiedene Strecken fahren bürfen. Was in Heidelberg möglich iſt, ſollte in Mannheim erſt recht einzuführen ſein. Auch die Forderung, daß man bei der Wahl der Linien, z. B. vom Tatter⸗ ſall zum Waſſerturm oder Bismarckſtraße, nicht der Willkür der Schaffner ausgeſetzt iſt, bemängelt die Unzulänglichkeiten, die unbedingt beſeitigt werden müſſen. Herr Kellner meinte, die Vorſchrift, daß nur der Schaffner den Fahrſchein aus dem Heftchen reißen darf, iſt eine Kontrollangelegenheit. Wir haben den Eindruck, daß man bei den Kontrollvor⸗ ſchriften zu bürokratiſch vorgeht. Sch. Beckenbach⸗Mannheim Bochum, infolge von Eingemeindungen, überholt worden. Mannheim war dadurch von der 22. auf die 24. Stelle gedrängt worden. Größere Einwohner⸗ zahlen als Mannheim haben die Städte(Zahlen in runden Tauſenden): Groß⸗Berlin(4348), Hamburg (1135), Köln(733), München(780), Leipzig(895), Eſ⸗ ſen(650), Dresden(632), Breslau(615), Frankfurt a. Main(549), Dortmund(537), Düſſeldorf(479), Hannover(443), Duisburg⸗Hamborn(438), Wupper⸗ tal(416), Nürnberg(416), Stuttgart(875), Chemnitz (360), Gelſenkirchen⸗Buer 836), Bochum(328), Bre⸗ men(304), Magdeburg(300), Königsberg(298). Nach der Größe des Gemarkungsgebiets 1 ſtand Mannheim anfangs vorigen Jahres an 13. Stelle, überholte mit der Eingemeindung von Wall⸗ ſtadt die Städte Leipzig, Dresden und Düſſeldorf und nahm am 1. Juli 1929 die 10. Stelle ein. In der kur⸗ zen Zeit von einem Jahre ſind wieder 9 Städte(Bo⸗ chum, Brandenburg, Dortmund, Duisburg⸗Hamborn, wird der König mir meinen Schritt vielleicht ver⸗ geben. Geht er mißlich, ſo iſt mein Kopf verloren. In dieſem Falle bitte ich meine Freunde, ſich meiner Frau und Kinder anzunehmen.“ Sie jubelten ihm zu. Nachts in der Mühle zu Poſcherun unterſchrieb er den Pakt mit Ruß⸗ land und legte die erſte Hand an, uns frei zu machen. Zur Stunde noch ſchrieb er ſeinem Könige, er lege ihm willig ſeinen Kopf zu Füßen, falls er gefehlt habe. Er wolle mit der freudigen Beruhigung ſter⸗ ben, wenigſtens nicht als treuer Untertan und wah⸗ rer Preuße gefehlt zu haben. Jetzt oder nie iſt der Zeitpunkt! Dieſe Anſicht hat mich geleitet— gebe Gott, daß ſie zum Ziele führt! Die Tat Norcks erweckte Deutſchland. Man wird ſie dem eiſernen Marſchall nie vergeſſen, ſo lange es Deutſche gibt, die das Joch einer Fremd⸗ Herrſchaft noch als drückend empfinden und ein freies Vaterland erſehnen. ——— „. Vater ſein dagegen ſehr!“ Eine Komödie im Nationaltheater Der Titel iſt gut; denn er ſtammt aus den Weis⸗ heiten von Wilhelm Buſch. Aber er paßt doch nicht ſo ganz zu dem Stück. Unter Vater ſein ſtellt man ſich zunächſt einmal die unmittelbaren häuslichen Verpflichtungen vor, die das Vaterglück nun eben mal ſo mit ſich bringt. In zweiter Linie kommen dann die väterlichen Begleiterſcheinungen in kompli⸗ zterteren Fällen, die verſchiedenen Pflichten, bei denen zuweilen aus Recht und Geſetz Unrecht und Widerſetzlichkeit wird. Von all dieſen Konſequenzen der Vaterſchaft, nach der zu ſuchen bekanntlich Napoleon verboten hat (er wird für ſeinen Teil ſchon gewußt haben, warum), findet ſich in der geſtern erſtaufgeführten Komödie nichts. Man ſieht weder Windeln im Zim⸗ mer baumeln, noch hört man irgendein Säuglings⸗ konzert. Hat da vielmehr ein reicher Engländer nichts Beſſeres gewußt, als in ſeinen jengen Jahren die Welt um drei Kinder— dabei iſt es offenbar Eſſen, Gladbach⸗Rheydt, Roſtock, Wuppertal und er⸗ neut Düſſeldorf über das vergrößerte Gemarkungs⸗ gebiet von Mannheim hinausgewachſen, ſodaß Mann⸗ heim auf die 19. Stelle gedrängt wurde. Durch den bedeutenden Geländezugang am 1. Oktober iſt Mann⸗ heim unmittelbar hinter Duisburg⸗Hamborn auf die 11. Stelle vort rückt. Ueber größere Gemarkungs⸗ gebiete verfügen heute noch(Zahlen in ha): Groß⸗ Berlin(88 348), Dortmund(27 134), Köln(25 125), Frankfurt a. M.((19 463), München(15 791), Wupper⸗ tal(14 880), Duisburg⸗Hamborn(14 389). Inbezug auf die Bevölkerungsdichte, ausgedrückt durch das Verhältnis von Einwohner⸗ zahl zur Gemarkungsfläche, waren die Verhältniſſe in Mannheim bisher ſchon ſehr günſtig. Mannheim Trotz der geringen Wohndichte des Mannheimer Gemarkungsgebiets iſt der Hektar immer noch 12 mal ſtärker beſiedelt als der Durchſchnitts⸗Hektar für das Land Baden, wo die 2,35 Millionen Einwohner der 1550 badiſchen Gemeinden auf 1 Millionen Hektar Fläche wohnen, mithin die Wohndichte noch nicht ein⸗ mal 2 Bewohner je Hektar beträgt. Nicht ganz 1 Prozent der badiſchen Landesfläche gehören heute zum Stadtgebiet yon Mannheim, aber reichlich 11 Prozent der Einwohner Badens haben auf dieſem Gebiet ihren Wohnſitz. Der Kreis Mannheim beſtehend aus den Amtsbezirken Mannheim und Weinheim, umfaßte bisher 33 Gemeinden mit 46 382 Hektar und mit rund 358 000 Einwohnern. Mit der Auflöſung der drei ſelbſtändigen Gemarkungen Kirſchgartshauſen, Sandtorf und Straßenheim und den beiden Gemeinden Seckenheim un Friedrichs⸗ feld und ihre Vereinigung mit Mannheim hat ſich die Zahl der Gemeinden auf 28 verringert. Zum Stadtgebiet von Mannheim gehört jetzt ein Drittel der Fläche des Kreiſes Mannheim mit drei Viertel ſeiner Bewohner. Zum Vergleich ſei ferner darauf hingewieſen, daß die neue Gemarkungsfläche von 144 qkm den vielen Mannheimern in Erinnerung ſtehenden früheren badiſchen Truppenübungsplatz Heuberg um volle 100 qkm übertrifft und ihn 37 mal in ſich aufnehmen könnte. Das Gemarkungsgebiet von Mannheim ent⸗ ſpricht— um das Ausmaß noch verſtändlicher zu machen— der Fläche eines Rechtecks von der Längs⸗ ausdehnung der Gemarkung Mannheim in der Nord⸗Südrichtung und mit einer mittleren Breite von 7,2 Kilometer. Die Gemarkungsfläche in ihrer geſchichtlichen Entwicklung Zur Altgemarkung Mannheim, die ſeit Anfang des 19. Jahrhunderts ohne größere Veränderungen geblieben war und die im Jahre 1892 2384 Hektar umfaßte, ſind vor dem Krieg ſechs Gemarkungen mit den nachſtehenden Flächen eingemeindet worden: Frieſenheimer Inſel(1895) mit 717 Hektar, Käfertal (1897) mit 1776 Hektar, Neckarau(1899) mit 1730 Hektar, Feudenheim(1910) mit 781 Hektar, Rheinau (1913) mit 959 Hektar— abzüglich 155 Hektar, die im Tauſchweg an Seckenheim abgegeben wurden— und Sandhofen(1913) mit 2437 Hektar. Mit dieſen Vor⸗ kriegseingemeindungen erreichte die Gemarkungs⸗ fläche einen Stand von 10 629 Hektar, der bis zum 1. Juli 1929 unverändert blieb. Die an dieſem Tage vollzogene Eingemeindung von Wallſtadt brachte einen Flächenzugang von 674 Hektar. Mit den neuen Eingemeindungen kamen weiter hinzu: von Secken⸗ heim 1687 Hektar(davon 42,8 Prozent gemeinde⸗ eigener Grundbeſitz), von Friedrichsfeld 226 Hektar (9,3 Prozent), von Kirchgartshauſen 483 Hektar, von Sandtorf 264 Hektar und von Straßenheim 406 Hektar(2,5 Prozent). Von der heutigen Geſamtfläche von 14369 Hektar entfallen hiernach 16,6 Proz. auf die Altgemarkung ſtand unter den 27 Großſtädten wohner bisher zugleich mit Magdeburg an vorletzter Stelle. Die für beide Städte 24 Einwohnern auf den ha finden 1 b Dortmund(mit 20) unterſchritten. Die Eingemein⸗ dung der im Vergleich zum heutigen Stadtgebiet weit ſchwächer beſiedelten Gemeinden Seckenheim kere Auflockerung. Mannheim iſt am 1. Oktober mit 19 Einwohnern auf den letzte Stelle unter mittelbar vor der 1892. erſten Eingemeindung im Jahre Mannheim im Vergleich zum Lande Baden dungen, 4,7 Proz. auf Wallſtadt und 21,3 Prozent auf die neuen Zugänge. Die 46 000 Grundſtücke umfaſſende Benützung auf:. der Hofräume und Hausgärten 1355 Hektar, Bau⸗, Lager⸗ und Induſtrieplätze 756 Hektar, landwirt⸗ Hektar. Der ſtadteigene Grundbeſitz Mannheim wertvollen eigenen Grundbeſitz inner⸗ halb des Gemarkungsgebietes. Er betrug ſchon da⸗ eigenem Grundbeſitz aus Anlaß der politik gelang es, den den Großſtädten des Reiches ſteht. der ſtädtiſche Bodenbeſitz im Jahre 1910 mit 40 v. H. Er betrug zuletzt noch 38,1 v. H. und hat ſich mit der heute vollzogenen Eingemeindung weiter auf 3⁵ v. H. ermäßigt. Durchſchnittlich ein Siebentel dieſes An⸗ teils entfällt bei dieſen Hundertſätzen auf das der Stadt gehörige öffentliche Gelände. Von dem Grund⸗ beſitz der Stadt waren vor den neuen Eingemein⸗ dungen noch 9,6 v. H. mit Bürgernutzen (Allmendgenuß) belaſtet. Seckenheim und in ge⸗ ringem Maße auch Friedrichsfeld brachten weiteres Gemeindegelände dieſer Art und erhöhten das be⸗ laſtete ſtädtiſche Grundeigentum auf 11,1 v. H. In den beiden älteſten Vorortgemarkungen Käfertal und Neckarau hat aber ſchon durch Ausſterben der Nutzungsberechtigten eine ſtärkere Ablöſung der alten Bürgerrechte eingeſetzt. * Abgelehnte Verbindlichkeitserklärung. Die von erklärung des Schiedsſpruches für die badiſchen Fremdenheime und Penſionen iſt vom Schlichter für Südweſtdeutſchland abge⸗ lehnt werden. Damit iſt die von Arbeitgeberſeite ſchon ſeit langem erſtrebte Trennung zwiſchen Gaſt⸗ wirtſchaften und Hotels einerſeits und den Penſio⸗ nen und Fremdenheimen andererſeits nicht zur Durchführung gekommen. Die Fremdenheime und Penſionen fallen wieder unter den Tarif für das Gaſtwirts⸗ und Hotelgewerbe. geblieben— zu bereichern. Das erfährt man in einem ziemlich unnötig ausgeſponnenen Einleitungs⸗ akt, bei dem man ſich fragt: was gehen dich eigent⸗ lich dieſe in recht aufdringlicher Ausführlichkeit rap⸗ portierten Amuren eines durch Geld und Langweile nicht intereſſanter gewordenen engliſchen Ariſto⸗ kraten an, der auf das Standesamt verzichtete. * Aber bald wird es anders. Der Mann läßt, um Leben in die höchſt feudale Junggeſellenbude zu brin⸗ gen, ſeine drei Sprößlinge zuſammenholen: den jungen George aus England, die Maria aus Flo⸗ renz und die Tony aus Wien. Ja, die Tony! Dös is wos Gſcheits! Sobald ſie auftritt, vergißt man, daß man ſich bei den voran⸗ gehenden Szenen, in denen noch die zwei andern Illegitimitäten zuſammengetrommelt wurden, no ein wenig gemopſt hat. Die Tony ſchaffts.(Und die andern mit.) Sie heißt Anna Uſell und iſt jene Darſtellerin, der wir neulich bei der Operettenpre⸗ miere eine ſehr günſtige Prognoſe ſtellten. Sie hat ſich bewahrheitet. In dieſes Wiener Kind iſt der richtige Theater⸗ teufel hineingefahren. Da lebt noch ein hübſches Quäntchen von der Wiener Neſtroy⸗Zeit nach— weiß Gott, wie es in dieſe ſchlanke Hülle hinein⸗ kam!— jenes gewiſſe Etwas, das auf der Szene entſteht und das Theater erſt eigentlich zum Thea⸗ ter macht. Sie hat köſtliche Dinge zu ſagen, dieſe Tony, und das beſte Zeugnis für ihr komödiantiſches Voll⸗ blut iſt, daß man nicht mehr an den Autor denkt, ſondern unmittelbar all die hübſchen Scherze auf den Witz, die Schlagfertigkeit und die Spitzbüberei der Darſtellerin ſelbſt zurückführt. So muß es ſein! Das Publikum iſt glücklich, wenn es ein ſolches hundertprozentiges Talent da oben herumwirbeln ſieht. Und dabei ſei der Gerechtigkeit halber nicht vergeſſen, daß wir dieſe Neuerwerbung des Schau⸗ ſpielperſonals noch dem Intendanten Sial⸗ zu ver⸗ danken haben. * In ſolcher Komödtantenart kommt dieſer Tony der George(ſprich Schorſch) von Bum Krüger am bumbum mit den nörigen mimiſchen Extempores, die eine prächtige Wirkung auslöſen. Das Stück bietet aber auch wieder von ſelbſt einen gewiſſen Anreiz, den Darſteller in der Szene zur eigenen Wirkung kommen zu laiſen. Das hat es mit der Komödie der guten alten Zeit gemein, und nicht nur das allein. Was der Autor Carpenter und wohl noch mehr die Bearbeitung für die deutſche Bühne durch Sil Vara bietet, rückt in die Nähe un⸗ ſerer guten alten Luſtſpiele, bei allen Flugzeugen, die durch das hübſche Stückchen brummen. Auch das Dritte im Bund der Junggeſellenkin⸗ der, die kleine Maria, iſt recht fein charakteriſiert und die talentvolle Kunſt von Annemarie Schra⸗ diek weiß reizende Einzelheiten der Typiſterung dieſes knoſpigen Sängerinnenmägdeleins in ihre Rolle einzubauen. 3 Hans Godeck gibt mit feinem Humor und zu⸗ nehmender Herzlichkeit, wie es die Rolle verlangt, den dreifachen Papa, der er auch bleibt, als ſchließ⸗ lich ein Juwel aus ſeiner Vaterkrone herausgebro⸗ chen wird. In die zwei ſichtbaren Mütterrollen teilen ſich Helene Leydenius und Lene Blankenfeld mit beſtem Gelingen. Erich Muſil läßt einen Wie⸗ ner Aviatiker aufſteigen, dem man noch in der Stra⸗ toſphäre ſeinen heimatlichen Propellerklang anhört. Die Herren Linn und Hei niz umgeben den Kinds⸗ vater als zwei köſtlich typiſterte Beſchwichtiger. Mit am ſchwerſten hat es Karl Hauben⸗ reißer, der als junger Anwalt des alten Herrn das eigentliche Gegengewicht bilden muß. Er macht es ganz ausgezeichnet, mit einem feinen, diskreten Humor. Man gönnt dem Jungen, daß er auch noch in die Familie mit einbezogen wird. Das Stück rief Beifallsſtürme auf offener Szene hervor. Die Tony wurde geradezu bombardiert. Und am Schluß konnte ſich bei dem überaus herz⸗ lichen Beifall auch der Spielleiter Wilhelm Kol⸗ mar zeigen, der das Ganze in einem flotten Tempo herunterſpielen ließ und ſeinen trefflichen Komö⸗ dianten alle guten und böſen Rechte einräumte. Sie muß ihm Spaß gemacht haben, dieſe Einſtudierung. nächſten. Das iſt nun wirklich der echte Luſtſpiel⸗ Das Land des Lächelns Gaſtſpiel des Metropoltheaters im Apollo Und wieder verſank in einem Meer von Tränen das Land des Lächelns und abermals waren die Her⸗ zen der Hörer und Hörerinnen gerührt ob der Hand⸗ lung und der ſüßen Melodien, daß es manchmal nicht unter drei Wiederholungen abging. Und wieder be⸗ ſtätigte ſich die alte Wahrheit, daß ein Singſpiel auf Publikumserfolg rechnen kann, wenn dem Komponi⸗ ſten noch einiges einfällt und ſein Werk mit guten Kräften aufgeführt wird, wie ſie das Berliner Metro⸗ poltheater zu ſeinem Gaſtſpiel entſandt hat. Außer Hans Gredinger als Monſieur Butter⸗ flu, der ſich ſchon im Juni⸗Gaſtſpiel als vorzügliche Stütze des Enſembles bewährt hatte, traten durch⸗ wegs neue, darunter ſehr beachtliche Kräfte vor die Rampe. Vor allem gab es Stimmen zu hören, die ſich auch an anſpruchsvolle Aufgaben wagen können, wie bei Grete Müller⸗Morelli, die die Prin⸗ zeſſin Liſa mit vielem Charme ſang und mimte Eine tüchtige Partnerin fand ſie in Claire Mate ck, die als Prinzeſſin Mi allerliebſt ausſah und auch in den tra⸗ giſchen Momenten glaubhaft wirkte. Leo Wanaus als Rittmeiſter und ſpäterhin als Attache, betonte in ſeinem Spiel und Geſang mit vol⸗ lem Recht die gewinnende Liebenswürdigkeit des Oeſterreichers, die deſto anziehender wirkt, je mehr ſie angeboren ſcheint. Mit charakteriſtiſchen Zügen ſtat⸗ teten Guſtavr Mahnke(Fürſt Tſchang, vorzüglich in ſeinem ſteifen, unbeugſamen Bonzentum) und Karl Ringer(Haushofmeiſter) ihre Rollen aus. Auch die Vertreter der kleineren Rollen, Ludwig Mayr, Lotte Weſenberg, Konrad Hoh und Erich Beck entledigen ſich geſchickt ihrer Aufgaben. Am Dirigentenpult wirkte als ungemein umſich⸗ tiger, Sänger und Orcheſter ſtraff in der Hand hal⸗ tender muſikaliſcher Leiter Otto Ura ck, der auch als Komponiſt vorteilhaft bekannt iſt(u. a. mit dem ein⸗ ſchmeichelnden Refrain„Wenn die Jazzband klingt“). Das vollbeſetzte Haus zeigte ſich überaus dankbar und ſchuf die beſte Reſonanz für die überaus zugabe⸗ freudigen Darſteller. Es ſteht zu hoffen, daß Lehärs Uns auch. Dr. K. jüngſtes Bühnenwerk ſeine Anziehungskraft weiter⸗ hin ausüben wird. 85 Schütze Merz und Nerven Eurer Kinder! über 200 000 Ein⸗ zutreffende Zahl von wir nur noch bei und Friedrichsfeld, insbeſondere die drei abgeſonderten Gemarkungen, bringen für Mannheim noch eine ſtär⸗ Hektar an die den Großſtädten über 200 000 Einwohner getreten. Seine größte Wohndichte mit ö 35 Einwohnern auf den Hektar hatte Mannheim un. ſchaftlich genutzte Flächen 7122 Hektar, Waldgelände 2118 Hektar, öffentliche Anlagen, Parks, Spiel⸗ und Sportplätze, Friedhöfe 799 Hektar, Verkehrsflächen (Wege, Straßen, Eiſenbahnen, Waſſerflächen) 2219 Arbeitgeberſeite beantragte Verbindlichkeits⸗ Mannheim, 57,4 Proz. auf die Vorkriegseingemein⸗ Gemarkungs⸗ fläche verteilt ſich nach den Kulturarten und der 1 bebaute Grundſtücke, einſchließlich 1 T Bereits vor hundert Jahren beſaß die Stadt mals 20 v. H. Durch die Zugänge von gemeinde⸗. Eingemein⸗ dungen und nicht zuletzt durch eine geſchickte Boden⸗ ſtadteigenen Anteil an der N Gemarkungsfläche derart zu ſteigern, daß Mannheim ſeit mehreren Jahrzehnten mit an erſter Stelle unter ö Gegenüber ge⸗ ländearmen Städten verfügt Mannheim über un⸗ verkennbare Vorteile, die ſich bei vielen gemeind⸗ lichen Maßnahmen, insbeſondere bei der Erſchließung von Bau⸗ und Induſtriegebieten, günſtig auswirken. J Seinen Höchſtanteil an der Gemeindefläche erreichte FF 5 5 2 5 8 Freitag, 2 Weinbau a. H. erfuc gemäßen W Aus mel herbor, daß Weinhandel Grund des und der da vom 1. Se Traubenma niſcher E den Erzeug ſchneiden zungen Sorten: vo Oberlin 59. Wanzentran Sorten die Seibelzücht. ſorten müf können ir Karenzzeit 1. Septemb ſind aber kreuzungen zeichnen. bitten unſe⸗ mene Uebe bringen. Herren! Ein ſtat der Verkeh müller“, di ſtellung un durchführt, laßt, einer weſens von Jahre das ſtockung ei! dieſem Jal Erdgeſch werden kor beleuchteten großes Pe helle. Eine nach den Erweitern Räume iſt geführt. E gewinnes ſchaffen w ſäſſigen G So hieß neunziger! war. Ein S verwandelt! ſame Dopp werden zu erſtehung. und ſie mu des Ganzen das Publik. Leiſtungen vorenthaltet Hauptrolle wältigt, von ſtück der T ſtarke Ker! an die grof dieſes Vert gebrauchen. Ei * Mör ordnete zicht der ten ange ſollen zu hemittelte allgemein 30 Ein⸗ etzter von h bei nein⸗ weit und erten ſtär⸗ mit 1 die 0 000 mit un⸗ Fahre nein⸗ stadt ner⸗ da⸗ nde⸗ tein⸗ den⸗ der heim nter ge⸗ un⸗ ind⸗ zung ken. ichte v. H. der 9. H. An⸗ der ind⸗ ein⸗ Freitag, 3. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite“ Nummer 457 ——— Dringende Warnung! Weinbauſachverſtändiger Klinger in Neuſtadt a. H. erſucht uns um Aufnahme folgender zeit⸗ gemäßen Warnung: Aus mehreren an mich gelangten Anfragen geht hervor, daß man ſich in Kreiſen des Weinbaues und Weinhandels darüber nicht im Klaren iſt, daß auf Grund des Reichsweingeſetzes vom 25. Juli 1930 und der dazu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen vom 1. September 1930 ab verboten iſt, Trauben, Traubenmaiſche, Moſt oder Wein amerika⸗ niſcher Ertragskreuzungen(Hybriden) mit den Erzeugniſſen der europäiſchen Reben zu ver⸗ ſchneiden. Zu den amerkaniſchen Ertragskreu⸗ 3 1 zungen— Hybriden genannt— zählen folgende Sorten: von den blauen Sorten die Kiliansrebe, Oberlin 595, die Conſtantia oder Iſabellarebe, auch Wanzentraube genannt, ferner von den weißen Sorten die Taylorrebe, auch die roten und weißen Seibelzüchtungen. Die Erzeugniſſe dieſer Trauben⸗ ſorten müſſen für ſich verarbeitet werden. Sie können innerhalb der geſetzlich zugeſtandenen Karenzzeit von fünf Jahren, alſo noch bis zum 1. September 1935, in den Handel gebracht werden, ſind aber als Weine aus amerikaniſchen Extrags⸗ kreuzungen oder als Hybriden weine zu be⸗ zeichnen. Jede Zuwiderhandlung iſt ſtrafbar. Wir bitten unſere Winzer und Weinhändler, wahrgenom⸗ mene Uebertretungen rückſichtslos zur Anzeige zu bringen. Erweiterung des Herrenkleidergeſchäſtes Hoſenmüller“ Ein ſtattliches Geſchäftshaus erhebt ſich heute an der Verkehrsecke II3 1. Die bekannte Firma„Hoſen⸗ müller“, die dort ſeit einer Reihe von Jahren Her⸗ ſtellung und Verkauf von Herrenkleidern aller Art durchführt, ſah ſich infolge räumlicher Enge veran⸗ laßt, einen weitgehenden Umbau des An⸗ weſens vorzunehmen. So erhielt im vergangenen Jahre das Aeußere des Geſchäftshauſes durch Auf⸗ ſtockung ein modernes Gepräge; während in dieſem Jahre eine bedeutende Erweiterung des Erdgeſchoßverkaufsraumes durchgeführt werden konnte. Die früher nur durch künſtliches Licht beleuchteten Verkaufsräume erhalten heute durch ein großes Prismen⸗Oberlicht vollſtändige Tages⸗ helle. Eine gleichzeitig eingebaute geräumige Treppe nach den Obergeſchoſſen gibt die Möglichkeit einer Erweiterung der Geſchäftsräume. Der Ausbau der Räume iſt in ſoliden Materialien zweckmäßig durch⸗ geführt. Es konnten infolge des bedeutenden Raum⸗ gewinnes überſichtlichere Verkaufsverhältniſſe ge⸗ ſchaffen werden. Die Bauarbeiten wurden von an⸗ ſäſſigen Gewerbetreibenden ausgeführt. Film⸗Rundſchau Schauburg:„Der Andere“ So hieß das Schauſpiel von Paul Lindau, das in den neunziger Jahren ein höchſt aufregendes Theaterereignis wär Ein Staatsanwalt, der ſich nachts in einen Verbrecher perwandelt! Das war etwas Beſonderes. Und dieſes ſelt⸗ ſame Doppe en, zu ſeltſam, um jemals Wirklichkeit werden zu können, feiert jetzt im Sprechfilm ſeine Auf⸗ erſtehung. Inzwiſchen iſt die Pſychbanalyſe aufgekommen, und ſie muß herhalten, um die pſychologiſche Unmöglichkeit des Ganzen filmiſch zu überkleiſtern. Aber ſchließlich geht das Publikum nicht ins Kino, um Rätſel zu raten; es will Leiſtungen ſehen, und die werden ihm hier allerdings nicht vorenthalten. Da iſt neben Fritz Kortner der in der Hauptrolle eine ſchwierige mimiſche Aufgabe virtuos be⸗ wältigt, vor allem Heinrich George. Das iſt ein Meiſter⸗ ſtück der Darſtellung und Haltung. Wenn dieſer bären⸗ ſtarke Kerl auf der Filmbühne ſteht, glaubt man von neuem an die großen Zukunfts möglichkeiten des Sprechfilms. Und dieſes Vertrauen kann man ſonſt in dieſem Film recht gut gebrauchen. Ein nachaßmenswerter Entſchluß * Mörs, 1. Okt. In der Mörſer Stadtver⸗ ordnetenſitzung wurde ein Ankrag auf Ver⸗ zicht der Stadtverordneten auf ihre Diä⸗ ten angenommen. Die hierdurch erſparten 5000/ ſollen zur Lebensmittelbeſchaffung für Minder⸗ bemittelte verwandt werden. Dieſer Beſchluß darf allgemein zur Nachahmung empfohlen werden. 2 Die-Klaſſe im Gau Mannheim Der Tabellenführer verliert gegen den Tabellenletzten Die Spiele vom Sonntag Leutershauſen— Neckarſtadt 10 Rheinau— Poſtſportverein:2 Ilvesheim— Seckenheim 570 Wallſtadt— Gartenſtadt:0 In Leutershauſen iſt es wieder einmal anders gekommen wie erwartet. Der S C. Neckar ſt aa det mußte feine führende Poſition infolge ſeiner Niederlage bis auf weiteres mit Wallſtadt teilen. Ein hartes Spiel in Leu⸗ . aüſen würde erwartet, dafür ging es ja für beide Parteien um Alles. Für die eine um die Erhaltung der Spitzenpoſition und die andere um die Flucht vom letzten Platz. Das Spiel hat unter dem vollſtändigen Verſagen eines Schiedsrichters gelitten. Daß aber das Spielreſul⸗ tat vom Platzverein durch unſportliches Verhalten ſeiner Anhänger derart beeinflußt wird wie es im vorliegenden Falle geſchehen iſt, muß uns dem Ruin des Fußball⸗ ſportes auf dem flachen Lande entgegenführen. Es iſt zu hoffen, daß die Vorkommniſſe in Leutershauſen eine ein⸗ malige Erſcheinung waren. Viktoria Wallſtadt gewann auf eigenem Platz gegen den S C. Gartenſt adet mit dem Bombenreſultat von.0. Bei Halbzeit ſtand das Spiel noch 110. Das eine Tor war auch noch ein Eigentor. Daraus geht ſchon hervor, daß um den Sieg doch härter geſtritten wurde a 8 es das Reſultat beſagt. Es iſt jedenfalls den zukünftigen Gegnern des SC. Gartenſtadt zu raten aus dieſem Spiel⸗ — 8 refultat keine Schlüſſe zu ziehen. Das Feldſpiel war voll⸗ kommen verteilt. Wallſtadt iſt eben alles geglückt und Gartenſtadt aber auch garnichts. 5 5 Der Schlager in der Mannheimer-Klaſſe Ilves⸗ heim— Seckenheim endete diesmal mit dem Reſul⸗ tat von:0 für Ilvesheim. Ilvesheims Manunſchaft hat ſich vervollſtändigt und dürfte nunmehr noch ein ernſtes Wort in der Meiſterſchaftsfrage mitſprechen. Dieſes Spiel iſt reibungslos unter Dach und Fach gekommen. Das erfreut, ſchon wegen der alten Rivalität der beiden Vereine. Man ſieht es geht auch ohne Zwiſchenfälle. Daß der Poſtſportverein in Rheinau gewinnt hat wohl niemand geglaubt. Wenn auch der Sieg mit ziem⸗ lich Glück erfochten wurde ſo iſt er für die Poſtler um ſo bedeutungsvoller. Der Poſ portverein ſcheint bei wei⸗ terer Steigerung ſeiner Leiſtungen wohl nicht in die Ab⸗ ſtiegsfrage verwickelt zu werden. Dieſe dritte Nieder⸗ lage bringt Rheinau nunmehr ſehr in Bedrängnis. Es iſt am meiſten vom Abſtieg bedroht. Es dürfte wohl an⸗ zunehmen ſein, daß ſich der alte Club ſeiner Tradition beſinnt und ſich wenigſtens in der-Klaſſe hält. Die Tabelle der-Klaſſe Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Wallſtadt 4 3— 1 1918 6˙2 Neckarſtadt 4 3— 1 9˙2 6˙2 Ilvesheim 3 2— 1 770 4˙2 Gartenſtadt 3 2— 1 14.16.2 Poſtſportverein 4 2— 2 8¹8 4˙4 67 Mannheim 3 1 1 1 10·10 3·3 Seckenheim 4 1 1 2:9:5 Leutershauſen 4 1— 3.13 26 Rheinau 3—— 3 412 06 Die Spiele am kommenden Sonntag Rheinau— Leutershauſen 07— Wallſtadt Gartenſtadt— Ilvesheim Seckenheim— Poſt r Tabellenführer Wallſtadt muß auf den Platz von 07 Mannheim. Die Neuoſtheimer zählen immer noch zu den Anwärtern auf die Meiſterſchaft und ſo wird ein zähes Ringen zu erwarten ſein. Das Spiel kann von 07 nur gewonnen werden, wenn die Mannſchaft tak⸗ tiſch richtig ſpielt, denn an Kampfkraft iſt die Wallſtadter Mannſchaft den ehemaligen Ligaſpielern beſtimmt über⸗ legen. Waollſtadt hat auf fremden Plätzen bisher auch noch nicht ſonderlich überzeugt. Die Mannſchaft kann am Sonntag die Feuerprobe ablegen. Sollte den Wallſtädtern ein Sieg gelingen, dann würde die Mannſchaft ihre Po⸗ ſition ganz erheblich befeſtigen. Gewinnt aber 07, dann wird das Feld der Anwärter noch erweitert. Ilves⸗ heim muß zu Gartenſtadt. Gartenſtadt hat in ſeinen Platzſpielen bisher gute Leiſtungen gezeigt. In zwei Spiele 14 Tore zu ſchießen, das bedeutet einen guten Sturm. Dasſelbe hat Ilvesheim om Sonutag bewieſen. Es wiro jedenfalls ein ſehr intereſſantes Treſſen geben. Eine Vorausſage über den Sieger iſt kaum möglich. Seckenheim empfängt den Poſtſporktvere i n. Der eigene Platz wird für einen Sieg von Seckenheim aus⸗ E 0 reichen. Die beiden Tabellenletzten treffen ſich in Rhein a u. Da Rheinau nicht nach ſeinen bisherigen Spielen beurteilt werden kann, der Verein hat reichlich Plotzvorteils halber auf Neckarſtadt iſt am nächſten Pech gehabt, ſo dürfte ſchon des einen Sieg von Rheinau gerechnet werden. ſpielfrei, das wird willkommen ſein, denn Sonntag geht es gegen 07 Mannheim. Fuß ballfreund. 2 2 2— Slalien führt:3 Der zweite Tag des Tennisländerkampfes Deutſch⸗ land Italien 5 Auch am Donnerstag hatte Florenz wieder ſchönſtes Sommerwetter. Der Beſuch des Tennis⸗Länderkampfes auf den Plätzen des TC, Florenz war noch ſtärker als am erſten Tage, Das Publikum ſtellt ſich ſehr objektiv ein, da⸗ gegen muß über die Schiedsrichter Klage geführt werden. So koſtete im entſcheidenden Satz des Doppelſpieles Kuhl⸗ mann Nourney gegen de Stefan i⸗del Bono eine kraſſe Fehlentſcheidung des Schiedsrichters Deutſchland einen Punkt. Zunächſt wurde am Donnerstag vormittag der fünfte Satz des am Mittwoch abend abgebrochenen Einzelſpieles Nourney gegen del Bono ausgetragen. Der Ita⸗ liener kam ſehr ſchnell in Fahrt. er gewann den entſcheiden⸗ denn Satz 612 und damit das Match:2, 11:9, 216,:6,:2. In den Doppelſpielen des Tages waren drei Spiele ſehr hart umkämpft, außerordentlich ſpannend und auch ſportlich hochwertig. Leider ſpielten Kuhlmann⸗ Nourney wieder unter Form. Sie wurden im erſten Doppelſpiel von Sertorlo⸗de Markino ſehr glatt mit:4, 614,:8 geſchlagen. Dr. Buß Frenz lieferten gegen die Italiener de Stefani⸗del Bono ein ausgezeichne⸗ tes Spiel, das allerdings in erſter Linie ein Verdienſt von Dr. Buß war. Die Deutſchen ſiegten nach hartem Kampf :7,:2,:6,:6,:6, obwohl die Italiener im fünften und entſcheidenden Satz bereits mit 41 geführt hatten. Am Nachmittag erlitten Kuhlmann Nourney eine neue Niederlage, diesmal wurden ſie von de Ste fani⸗del Bono mit 416, 678,:6,:1, 614 geſchlagen. Allerdings kamen hier, wie bereits eingangs geſagt, Fehlentſcheidun⸗ gen des Schiedsrichters den Italienern zu Hilfe. Für den nächſten Gewinnpunkt ſorgte wiederum Dr. Buß, der zwar bei ſeinem viel zu nervöſen Partnet Frenz nur wenig Unterſtützung gewann. aber doch zu einem:6,:7, 715,:3,:3 Sieg über Sertor io⸗de Martino kam. Am Schluß des zweiten Tages führten alſo die Italiener mit:3 Punkten. Der Freitag bringt nun noch die reſtlichen vier Einzel⸗ ſpiele. Hoffnung auf einen deutſchen Geſamtſieg beſteht nicht mehr, günſtigſtenfalls dürfte ein Unentſchieden von 616 herauskommen, da die Italiener ſicher wenigſtens noch einen Punkt, und zwar im Spiel de Stefani Kuhlmann gutmachen dürften. N 5 3 f Elf Nationen in Meran Glänzender Abſchluß der Tennisſaiſon Einer von Jahr zu Jahr ſteigenden Beliebtheit erfreut ſich das Tennisturnier in Meran, das anſchließend an den in Florenz ſtattfindenden Länderkampf Deutſchland Italien am 5. Oktober ſeinen Anfang nimmt. Die größte Turnierveranſtaltung des Südens, die auch wie ſtets den Abſchluß der Freiluftſaiſon darſtellt, hat auch diesmal eine glänzende Beſetzung gefunden. Elf Nationen haben ſtarke Spieler und Spielerinnen genannt. Zahlenmäßig am ſtärkſten vertreten iſt Deut ſchlan d mit Prenn, Kuhl⸗ mann, Dr. Landmann, Dr. Kleinſchroth, Dr. Kuppſch, von Cramm, Frenz, Wetzel ſowie den Damen Auſſem, Fried⸗ leben, Schomburgk und Krahwinkel. Aus England hat die neugebackene amerikaniſche Meiſterin Betty Nuthall gemeldet. Weiter werden Mrs. Whittingſtall(früher Miß Bennet), Miß Fry, Miß Mud⸗ kord, ſowie Auſtin, Spence, Hughes, Fiſher, Collins und Kingsley erwartet, Frankreich entſendet u. a. Brugnon, Bouſſus, Landry, Duplaix, Mme. Mathieu, Mme. Golding. Aus der Tſchechoſlowakei kommen Menzel, Maleeek, Macenauer, aus Oeſterreich Metejka, Artens, Kienzel, Eiffermann, Frau Eliſſen, Frl. Eiſenmenger, aus Un⸗ garn v. Kehrling, Frl. Baumgarten, aus Polen M. Stolarow, Frl. Jeörzejowſka, aus der Schweiz Aeſchil⸗ mann, Frl. Payot, aus Holland Timmer, aus Däne⸗ mark Rasmuſſen. Dazu geſellen ſich noch viele Ita⸗ llener mit de Stefani, del Bono, Gaslini und Fräulein Valerio an der Spitze. 2 Mannheimer Fechterſieg Am Sonntag fand in der Turnhalle des TV. Mann⸗ heim v. 1846 ein Freundſchaftskampf im Florett der Jung⸗ mannen TV. Mannheim 1846 gegen Turngemeinde Hei⸗ delberg 1878 ſtatt. Mannheim ſiegte mit 17:8. Hamburg hat Europas größte Kegelbahn Feſtliche Eröffnung am 4. Oktober Die in Hamburg in der Nähe des Stadtparks er⸗ baute größte Kegelhalle Europas iſt jetzt fertige geſtellt. Die Halle beſitzt in zwei Geſchoſſen 48 Kegel⸗ bahnen, darunter auch die für internationale Wett⸗ bewerbe vorgeſchriebene Parkettbahn mit 10 Kegeln, dle bisher in Deutſchland wenig üblich war. In Anweſenheit mehrerer täͤuſend Kegler aus allen Teilen Deutſchlands wird die Halle mit einer großen Feſtwoche, die am 4. Ok ⸗ tober durch einen Feſtabend in der Halle eingeleitet wird, eröffnet werden. Dem Feſtobend folgt am 5. Oktober ein Keglerappell auf der Feſtwieſe. Anſchließend iſt ein Länderkampf Deutſchland— Schweden an⸗ geſetzt, bei dem, den internationalen Beſtimmungen ent⸗ ſprechend auf Zehner⸗Bahnen gekegelt wird. Außerdem ſollen die Norddeutſche Klubmeiſterſchaft, ein Fünfermann⸗ ſchaftskampf um den Ernſt Auguſt⸗Wanderpokal und an⸗ dere intereſſante kegelſportliche Wettbewerbe ausgetragen werden. Pferdeſport Hoppegarten(2. Okt.) 1. Preis von Biesdorf. Lehrlingsreiten, 2800, 1600 Meter: 1. Mydlinghovens Ute(Sauerlond), 2. Muske⸗ tier, 3. Teddy. Tokd: 25., Platz: 13, 35, 30. Ferner: Fa⸗ vorit, Attila, Hellg 10, Orenburg, Reus, Bertram, Schwarz⸗ dorn, Bardenland Aulos. 2. Preis von Vogelsdorf. Für Zweijährige, 2800 l, 1200 Meter: 1. Schumanns Immerfort(Grabſch), 2. Atror, 8. Attache. Toto: 19. Platz: 11, 12, 17. Ferner: Blankenſtein, Wanda, Reichenbach, Fürſtenkind. 3. Kiekemal⸗Rennen. Ausgleich 2, 3300 /, 2400 Meter: 1. Mylinghovens Feldjäger(Raſtenberger), 2. Herokne, 3. Linz. Toto: 56. Platz: 20, 26, 17. Ferner: St. Robert, Pronto, Altenhof, Battle Cruiſer. 4. Aſſeburg⸗Rennen. 1. S. A. v. Oppenheims Markgraf (Munro), 2. Mellitus, 3. Walzertraum. Toto: 20. Plaz: 20, 17, 15. Ferner: Winkelried, Boniburg, Dianthus, Teu⸗ tone, Reichsmark.. 5. Preis von Kaulsdorf, Für Zweijährige, 3900 J, 1400 Meter: 1. Graditz Thüringen(Hugueninſ, 2. Filmenau, 3. Aria. Toto: 27. Platz: 13, 13, 27. Ferner: Myſtik, Altai, Firlefanz, Vichy, Schwarz⸗weiß⸗rot, Aurelian. 6. Preis von Mahlsdorf. Verkaufsrennen, 2800, 2000 Meter: 1. Mydlinghovens Gutenberg(Raſtenberger), 2. Loblied, 3. Morgenrot. Toto: 15. Platz: 12, 17, 88. Ferner: Melkart, Scapos, Eminenz, Eleazar, Boruſſia, Lebens⸗ künſtler, Minneklang.. 7. Preis von Seeberg. Ausgleich 3, 2900 1, 1800 Me⸗ ter: 1. Langs Eroica(Dreißig), 2. Goſſenjunge, 3. Stolzen⸗ fels„4. Peter Sonnenſchein. Toto: 455. Platz: 43, 15, 14, 20, Ferner: Bernhard, Pellegrino, Fürſtenruf, Harold, Fig⸗ metta, Iſola, Faretra, Trianon, Roxana, Chapeau. ——— ages kaleucleꝛ Freitag, 3. Oktober Nationaltheater:„Der Tenor der Herzogin“, Operette von Künneke, Miete F 4, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen: „Das Land des Lächelns“, Anfang 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Dreyfus“.— Capto 172 „Im Kampf mit der Unterwelt“.— Univerſum: „Der Korvettenkapitän“.— Scala⸗Theater: „Nur am Rhein“.— Schauburg:„Der Andere“.— Pala ſt⸗ Theater:„Im Kampf mit der Unterwelt“.— Gloria:„Ehen zu Dritt“.— Roxy:„Liebe und Champagner“. Autobusrundfahrt: Täglich nachm. 2 Uhr ab Paradeplatz: Pfalzrundfahrt zur Wein leſe. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſenm: Gebffnet täglich von 10—13 Uhr und 1547 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr Hurchgehend. Ausſtellung„Kupſerſtiche und Handzeichnungen der Carl⸗ Theodor⸗Zeit“ Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 1116 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“.— Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein Pegel 25 80. 1 2, 8. Nedar⸗Pegel J 50. 12 8. Tafel 1500.0 55 1060,87.50 Schuflerinſe. 1 58..5965.3952 Mannheim 83,0 6888, Gehl.82274.87.752,74 Jaaſtſed 0,730.79,.5 Maxau 4634.51.75.54.46 Slochingen 0,4 1 9,200.20 Mannbein.828.423.8833.) Hellbronn 1,24/7,211,16 113 Kaub 2602.23.25.222,28 Köln.182,22 2 28 2,822,80 5 Geſchäftliche Mitteilungen Wir weiſen darauf hin, daß das vollſtändig renovierte Lokal„Durlacher Hof“ in P 5, unter dem neuen Pächter Fronz Maſſiuger morgen Samstag mit 2 Kapellen wieder zur Eröffnung kommt. erfahrene Hausfrauen braten mit der ausqiebigen Rama! Warum? weil der Braten mit Rama ohne großen Aufwand köstlich gerät. Gleich beim Anbraten merken Sie, wie ergiebig Rama ist und wie wunderschön sie bräunt. Und dann- sie spritzt gar nicht infolge ihres außerordentlichen Fettreichtums. Mi- schen Sie Rama Margarine keine anderen Fette beil Lassen Sie ihr das reine, frische Aroma, das den Braten so besonders wohl- schmeckend und lecker macht- ein Bra- ten, der Ihrer Kochkunst zur Ehre gereicht. . 6. Seite/ Nummer 457 Neue Mannheimer Freitag, 3. Oktober 1989 Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Für das neue Kleid das bequeme, rückenglatte „Realko-Mieder“ An die Einwehnerschaft 5 mmm 8 von NManmneim u. Um 9 ebun 91 15 2 (Deutsches Reichspatent) * D . 8 Deen. Unsichtbarer Seitenschluß! 5 8 a 5 Ereit Ohne Gummi, trotzdem verstellbar. Kochs und 8 Wir BSS Ter Ans, Sie Z Siber N waschfähig wie jedes Wäschestück, Für jede a luleler een fi. 10.38. de desichtigung der erweiterten Verkaufs-Lokalitaten Um unverbindliche Anprobe wird höflidist gebeten Nur zu haben im a freſtag, den 3. Ontober 1930, von 2% bis 6 Uhr 6 Reſurmhaus Albers& Lic. 8 * Elza 5 7 ISGer,. hat ſich ar 25 2 7 An den Planken 5 5 8 bei Niede 9 Telephon 202 22 5 Entladung Man hüte sich vor Nachahmungen und achte auf unser 8 beiter neues Geschäftslokal in E 2, 1 13492 verletzt 1———;—, lwered der BSsichfig urg firdef VerKR emu Sf gefl. W Urs 8* Aus Zwangsverſteigerung i Steff. ITI Ubersichiflichier) fagheller Verkaufsrsurnen WS Cer) 5 Auf ungl. 1080. wen. 15 5 Iren Gie meuesfen Modelle der Herbsf- Seison vorgeführt Hauptlehr werde ich im hieſigen Jäger 8 Pfandlokal, qu 6. 2, Schritte 1 Statt besonderer Anzeige desen bare Zahlung i 5 5 8 f 3 3 a 95 ba! Meine liebe Frau, unsere gute Mutter 5 Gifen di g 5 1 0 9 e 33. 1 0 5 5 1 5 5 5 8 N* 5 N f Knochen k 5 Marke„Mamut“, f 1 g 5 a. 5 8. arten de . 1e 11 1 Herren⸗Fahrrad,„„ i e 5 1 5 5 ö 5 5 5 8 g 5 ade er ist heute nacht unerwartet von uns gegangen. 3 Marke„Debera“,. 5 5 5 5 1 50 5 8 5. 5 5 5. M 101 ind 755 1 Herren⸗Fahrrad.. 5 555 5 a 7 5 1 1 1 Entfernun annheim(Rheindammstr. 28), 2. Okt. 1930. 855 Marke„Pacific⸗ 1 8 ö, 2 i e 5 N geſtreck Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: 5 Mannheim 3. Okt. 30 f. 5. 5— N 5 i g Minuten Adam Link u. Minder. Reuther. Vollziehungs⸗ 55 Herrer-, Fneberw, Sport- urid Berufskleidurig 95 3 7 Hund au; 5 r d Arfferfigung mech Me 9 e dr Die Bestattung findet Samstag, den 4. Oktober 55. 5 nachm. 2 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt 3 5 Ladenkassen mer noch ſchu ß zu zende W̃ Der Hun 5 all. Art repariert aut u. billig. Angeb. unt. X 2 19 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 4850 „%. 1 8 5 ſchleppte 8 5 N—. 5 unter Qt HI n Anl. Jarkfgridchunge der At Kamen, M Zwangs versteigerung n eee r 5 Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am 2 i verabſchen Verſteigerung. Donnerstag, den 27. Nopbr. 1930, vorm. 953 Uhr Tallellos. Röder-Herd 0 1 65 Ne 5 0 Zeuge In unſerem Verſteigerungslokal— C5. 1, in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1. 4, 180 lang, rechts, billig Eingang gegenüber dem Schulgebäude— findet gebühren MI maden n Auftrag zu nta: 8 die Grundſtücke des Kaufmanns Bernhard Lorch zu verkf. Rupprechl⸗ 3 Zimmereinriehtungen, Hüchen, Ein- an folgenden Tagen die öffentliche Verſteigerung können Dienstags noch in Frankenthal, auf Gemarkung Mannheim. ſtraße 12, 2. St. rechts WSEIt unfer Tagespreis selmöbel gebraucht u. neu zu nied- verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: einige beſſere Herren. Die Verſteigerung wurde am 23. Juli 1930 4916 8 i r 211 a) für Gold, Silber, Uhren, Fahrräder u. dergl. teilnehmen.— Zuſchr. im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen— MetzgereiKarl Breg i* Frei . 0 e ne 1 175 Meade 8. 8 9 5 1 u. dal ech an die über die e eee e e t 1000 50 95 20. 25 15 u.* beſondere günstigen Bedingungen. 10766 Ar Kleider, Weißzeug, Betten, Stiefel u.. Heſchäftsſtelle. 4840 mann einſehen. Rechte, die am 23. Jult 10 55 Mk. zu verkaufen. Rheinhäuserstraße Nr. 31. N Sie 0 4 am Donnerstag, den 9. Oktober 1930. noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind U 1. 1. Grünes Hans. 15455 5 am Sch t. SGUNES Haus TEIL. 27337 Beginn jeweils 14 Uhr(Lokalöffnung 137 Uhr). ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ 574g mit zu de 5 5 We— e 4 ber 5 ee 5 M5 1 forderung 1 965 1 51 b und 1 8 dortige 3 1 Die Auslöſung der Pfandſcheine vom na Beſſ Wi Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, a 1 ilade meine Praxis 162 März 1930 kann nur noch bis Montag, den ber 191 85 1 1 ſonſt 280 ſie 5 geringſten Gebot nicht anz Dünleſblauer Anzug Warum beten ſptel 1 ö au 3, 9 6. Oktober erfolgen. 45 5 bar, möchte Herrn in bet der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch Na 592 5 108, 85 1 erſte n nach uu 3, verlegt 82 Städtiſches Leihamt. gut. Poſit., nicht unt. des Gläubigers und nach den übrigen Rechten Rock Oberw. 108, zu 4 9 deres, we gegenüber dem alten Krankenhaus, R). 50 Jahr., für ſpätere berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗ verk. Se 4. II. 12 anner 810 an 4 einer 0 Heirat rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag 4886 Wii Dr. Witzenhausen Dr chsachen In jeder Ausführung kennen lernen. Ver⸗ aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt F 81 neuer Smokin 2 und ſeine Sprechstunden von 10 bis 11 und 8 bis 6 Uhr 1 liefert prompt ſchwiegenheit 3 VV 5 f 5 bei 9 Max WI Zuſchr. u. 2 C 47 an 2 5 auf Seide gearbeite Max Samstegs pur von 10 bis 12 Uhr Uruckeral Ur. Haas, 6. m. d.., Mannheim n 1,.8 e Grundſtücksbeſchrieb: Bee ig, welt ö Grundbuch von Mannheim, Band 477, Heft 20: ſeid. Weſte, guterhalt. Feſtu 5 5 1. gb. Nr. 605b, Käfertalerſtr. Nr. 185, Soiron⸗ Zylinderhut, geſtreifte 955 ſtraße Nr. 17, 3 Ar 38 am Hofreite. Hierauf Hoſe u. a. m. zu verk. ö* Pri ſteht ein unterkellertes vierſtöckiges Wohn⸗ B 7. 10, J. St. 4902 5 den 28 8 haus als Eckhaus mit Gaupen und ſolchen ö von Ger — 2 5 Flügelbau. Schätzung: 65 000 R. /. Getragene jeſer G 5 8 2. Lgb. Nr. 60 4a, Käfertalerſtr. Nr. 185a, 2 Ar-A 11 Ma fel dieſer 71 ͤ qm 9 8 ene ſteht ein unterkeller⸗ N. Hage l. 1 5 bezirken f e if iniſter Inne tes vierſtöckiges Wohnhaus mit Gaupen. mittl. Figur, Damen⸗.. f friſch Auf Anordnung des Herrn Badiſchen Miniſter des Innern in Karlsruhe vom 26. September 1930 8 Bait t„ n 914 auf friſch und des Herrn Preußiſchen Miniſter für Handel und Gewerbe in Berlin vom 10 September 1930 bedarf 85 12 e e 5 36 105 1 5 See e 0 N 5 Wohnun Einfü it Staats i 0 8 otaria unheim 4 a ollſtreckun 8— 8 375 7 0 5 es zur Einführung unſerer mit Staatsgenehmigung vom 1. Auguſt 1929 ausgegebenen 0 f i i 8 f gsgerich eie del wer g d ande % Guld-Hypotheken-pfandbniete Reihe 2 B r ma i kehlel ..000.000. 0 0 0 5 100 0 oll al 19 0 4 0 E 3. 1. 4 Tr. links. sie ist mehrere Jahre Alter als ihre Freun- ſtehlen 10 2 0 Weißer Königs⸗Pudel dinnen, aber sie hat einen unwiderstehlichen wurde e an den Börſen zu Berlin, Frankfurt a. M. und Mannheim eines beſonderen Proſpektes nicht. Jetgi 40. 20 Rüde, 1% J. a. billig Reiz und ein frisches Aussehen, das sie jünger wenige Die Pfandbriefreihe lautet auf den Fuhaber und iſt eingeteilt in: abzug. Anzuſ. h. Alb. erscheinen läßt, als sie den Jahren nach ist. ſechs 200 Stück zu nom../ 5 000.—, Buchſtabe 4 Nr. 1— 200 Original 80 25 Ian 21, Ihr geheimnis ist der regelmäßige Gebrauch genomm 500 Stück zu nom. G. 2 000.—, Buchſtabe B Nr. 1— 500 Schwarzwälder Standuhren L. d. 1289 ule. von Pixayon-Shampoon. Pixavon-Shampoon gibt geben w 2250 Stück zu nom. G. /, 1 000.—, Buchſtabe G Nr. 12250 8 dem Haar seidigen Glanz und jene„lockende b 1en 1200 Stück zu nom. G 500.—, Buchſtabe 5 Nr. 11200 tirekft an Privale— Tiniel, die das liebliche, jugendliche, frische rachten. 1500 Stück zu nom. G. 100.—, Buchſtabe F Nr. 11500 Teilzall ö Kauf-Gesuche Aussehen hervorruft. Pixavon-Shampoon hat f beutet, d Der Erlös der Pfandbriefe wird ausſchließlich zur Gewährung erſtſtelliger Goldmark⸗Hypotheken auf gegen fellzanſung 8 einen angenehmen Duft, der verlockend und inländiſchen ſtädtiſchen und ländlichen Grundbeſitz verwendet. Außer dieſen vorſichtig ausgewählten, S Guterhalt., hölzernes bezaubernd ist. Der Wöchentlich ein- bis zwei- erſtſtelligen Hypotheken haftet für die Forderungen der Pfandoriefgläubiger die Bankanſtalt mit ihrem. U f beftch malige Gebrauch von Pixavon-Shampoon gibt* Pft geſamten Vermögen. Darüber hinaus haftet gemäß 8 3 der Bankſatzung der Badiſche Sparkaſſen⸗ und sind weltberühmt. def nen dem Aussehen jene unbeschreibliche Frische und 00 ö Giroverband, Körperſchaft des öffentlichen Rechts, und durch ihn auf Grund der ſtaatlich genehmigten Wir bieten Ihnen jetzt aus nur autem Hauſe den jugendlichen Reiz, den die Männer an- der erf 1 Verbandsſatzung die ihm angeſchloſſenen badiſchen öffentlichen Sparkaſſen, Stadt⸗ und Landgemeinden und 5 zu kauf geſucht. An⸗ beten. Ein Päckchen kosteb nur 30 Pfennige. ſtete ſich e f a 25 1 Sondeworteile 8 m. reis unt. Achten Sie auf den Namen„Pixavon“! tige 251 Zins⸗ und Kapitalzahlungen werden in geſetzlichen Zahlungsmitteln geleiſtet. Für jede geſchuldete X H 2 an die Geſchſt. haben, d Goldmark iſt der in Reichswährung ausgedrückte Preis von 1/2790 kg Feingold zu zahlen, jedoch für jede Verl n Bot! B4g57 erbat Goldmark mindeſtens eine Reichsmark. Der Preis für Feingold iſt der gemäß der Verordnung vom erlangen Sie Angebo 5 3 29. Juni 1023(R. G. Bl. S. 482) im Reichsanzeiger bekanntgegebene Londoner Goldpreis, umgerechnet 9 Vini 1 hrenfabrikati Tochlerzimmorschran t 5% Rabatt! e dem Vo nach dem Mittelkurs der Berliner Börſe auf Grund der amtlichen Notierung des zehnten Werktages vor. Ainger Hausuhrenfabrikation i auftragt dem Tag der Fälligkeit. Ergibt ſich aus dieſer Umrechnung für das Kilogramm Feingold ein Preis von u. Hanky, Villingen Schwarzwald. weiß neu od. gebr.,— ſie in de nicht mehr als R. 2800.— und nicht weniger als./ 2 780.—, ſo iſt für jede geſchuldete Goldmark 1. geſucht. Angeb. unter 2 0 hof. De eine Reichsmark zu zahlen. 8 8 9 e e 5 f 18 158 Den Pfandbriefen ſind halbjährlich am 1. Mai und 1. November jeden Jahres einlösbare Zinsſcheine 8— 0 2 50 und ein Erneuerungsſchein beigegeben. Nach Ablauf von 10 Jahren wird gegen Rückgabe des Erneue⸗ g 8 2 2 0 wurde. rungsſcheines eine neue Zinsſcheinreihe für weitere 10 Jahre ausgehändigt. 1 flu 10 9 Al 0 10 Ie b Burgwe Die Einlöſung der Zinsſcheine ſowie die Rückzahlung der gekündigten und ausgeloſten Stücke er⸗ 1 zurückge u 5 1 8 Bei der Deutſchen Laudesbankenzeutrale.⸗G Ei— 8 8 8 1 die eine in Berlin: ei der Dentſchen Lan zen.,— a* 5 1 bei der Deutſchen Girozentrale— Deutſchen Kommunalbank; 11 J 1 nige Elsple en i in Rav in Frankfurt a..: Bei der Naſſanuiſchen Landesbank, Landesbankſtelle Frankfurt a..; 2 5 1 Penn ober 46 J Jet 40 N mehrma 5 1 2. 1 3 82 ie 5 in Mannheim: Bei der Badiſchen Kommunalen Landesbank Girozentrale—, N 1 5 0 ö f pers. Doppepackang Usber 65 3 leit 75 5 ſowie durch ſämtliche deutſchen Girozentralen, Landesbanken und öffentlichen Sparkaſſen. Bei den oben⸗ Wa a e O2o%ũ.. her 45 3 en 40 4 W genannten Stellen erfolgt auch koſtenfrei die Ausgabe neuer Zinsſcheinbogen ſowie die Vornahme etwaiger Selfenpulver 260 fl, pile 12 1 8 Konvertierungen und aller ſonſtigen, die Goldpfandbriefe betreffenden allgemeinen Maßnahmen. 1 5 D„„ gr. Paket nur 5 1 N nacht, f Vom 1. Mai 1931 an werden die Pfandbriefe mit 1 v. H.— eins vom Hundert— des urſprünglichen 5 Winterthur Reine Kernsei fe. oppelstick nur 10 2 tene G. Nennwertes jährlich getilgt, und zwar 1 775. zum 1 19 1 1 915 1. RNeine Kernseiie 200 gr. Frischgew., nur Ust. 13 8. Vater d gung ſeitens der Bank iſt bis zum 1. Mai 1935 ausgeſchloſſen. Von da an iſt tei weiſe oder völlige Rück⸗ 25 la. 1 daß er zahlung durch Kündigung, Ausloſung oder freihändigen Rückkauf möglich. Kündigungen erfolgen mit 5 ene le. reine Kernselſe, 200 gr. Ffechge, nur Ust. 18 gegen a einer Friſt von mindeſtens einem Monat. Die Rückzahlung im Falle der Kündigung oder Ausloſung ge⸗ 2 ee e eee Lebensversicheruntzs· Terpenfin- Ersa: letzt per Lſter 48 a ſchieht gegen Aushändigung der gekündigten 5 verloſten fehlender inssceine 5 1 85 1 b l 5 8 8 Gesellschaft Reines amerik. Terpenfinöl per Liter 95 de i sſcheine. D etr t ehlender Zinsſcheine wird an dem Kapital⸗ 5 2 ee e Erneuerungsſcheine. Der rag etwa fehlende 5 Bodenòi hell, geruchlos per Lier 403 5 2 Bekanntmachungen aller Art, die die Pfandbriefe betreffen, insbeſondere alsbald nach den Ziehungen N* Scheuer- und Waschbürsſen in verschie 10 meinde die Nummern der gezogenen Stücke ſowie babe deri. aber eee eine ee 1 0 Lebens- denen Formen per St, 30, 23, 20 U. 15% mein! ausgeloſten, aber noch nicht eingelöſten Stücke werden im„Deutſchen Reichsanzeiger un reußiſchen g Haftpflicht- Versicherungen f 5 0 und Fe Staass eigen“, in der„Karlsruher Zeitung“ und in je einer in Berlin, in Frankfurt a. M. und in 5 Kautions-, i Une 80 Bodenwachs, welb u. gelb per Dose 50 U. 33 1 105 Fe Mannheim erſcheinenden Tageszeitung veröffentlicht. Einbruch- Diebstani- Seu Bodenbeize, tot, braun U. gelb, Dose 90 U. 63 5 9 17. 2 72* 1 2 Die Pfandbriefe ſind dem Geſetz über die Pfandbriefe und verwandten Schuldverſchreibungen öffent⸗ 5 Auto- Renten Pußtucher, eta st. 30 U. 23 N tal 5 lich⸗rechtlicher Kreditanſtalten vom 21. Dezember 1927 unterworfen. Demgemäß wird ein beſonderes Dek⸗ 5 Abwaschiücher u. Polierfücher 0 5 N kungsregiſter über diejenigen Hypotheken geführt, die als Deckung für die ausgegebenen Pfandbriefe dienen. g— 5 5 ue 0 1 burg, Die Pfandbriefe ſind reichsmündelſicher. 8 8 a 5 50„ 12 50 nde 8 ES 1 EN 4805 EN kensterleder, eoht chamois, bekannte 5 tungen Auf Grund der vorſtehenden Bekanntmachung gilt die Zulaſſung der von der Badiſchen Kommunalen 5 Fbennen's Hualltafen, Sta.90,.80, 95 un 30 8 hinterl! Landesbank— Girozentrale— Heffentliche Bank⸗ und Pfandbriefanſtalt in Mannheim ausgegebenen 75 i Bohner, bekangte Hualttzt mit Garantie führ 1 Deer N 95000 000 8⁰ 0 0 0 ff 1 pf 0 N f 5 ih 2 8 prospekte und Auskünfte bereltwllligst: ebrtelt, per Sttek.30,.30,.90 u..80 d. 1 100 00 0 5 100 0 oll all ele bl 0 85 Direktionen für das Deutsche Reich Auf diese preise noch 5% Päbatt 9 a 5 5 5 0 4. 4 zum Handel und zur Notiz an den Börſen zu Berlin, Frankfurt a. M. und Mannheim mit ſofortiger 0 SERTLIN SV 68, chstie sss 77 1 5 Wirkung als erfolgt. a g 4 9 5 6 1 12 Mannheim, den 30. September 1930. fur Freistaat Baden 1 ö 91 9f 4 ehneft 8 5, 44. 9 8 dl U K 1 d 50 1 0 Subdirektion Karlsruhe, Friedenstr. 3 5 8 1, 9 9 5 8 180 8 Iommuna 6 an 68 an* 8 f Senlietefsrwerstr, 32, Meerfeldstr. 89, 4 9 Mittelstr. 59, Senwetzingerstr. 76.* ö Miterbelter abersiisesucht! Feudenheim, Hauptstr. 68 1 9 0 Sandhofen, Schöbaberstr. 14. 89 N I l 5 Freitag, 3 Oktober 1930 Aus Baden Exploſionsunglück in einem Steinbruch * Elzach(Baden), 2. Okt. Ein ſchweres Unglück hat ſich am Mittwoch nachmittag in einem Steinbruch bei Niederwinden ereignet. Infolge der unzeitigen Entladung eines Sprengſtückes wurden ein Ar⸗ beiter ſofort getötet und zwei ſchwer verletzt. Eine herzloſe Tat * Aus dem Hexental(Kreis Freiburg), 29. Sept. Auf unglaubliche Weiſe wurde der ſchöne Hund des Hauptlehrers Keller in Merzhauſen durch einen Jäger der hieſigen Jagdgeſellſchaft, kaum 200 Schritte vom Schulhaus entfernt, abgeſchoſſen. Der Hund hatte die Gewohnheit, ſich manchmal einen Knochen hinter dem Hauſe der Krankenſchweſtern zu holen und nahm hierzu den Weg durch den Obſt⸗ garten des Schulhausnachbars. Auf dieſem Wege wurde er von dem Jäger angetroffen und in kurzer Entfernung mit einer Schrotladung nieder⸗ gestreckt. Das angeſchoſſene Tier ließ er mehrere Minuten laut ſchreiend liegen, worauf er dem Hund aus gleicher Entfernung den wieder nicht tö⸗ tenden zweiten Schuß gab. Statt dem armen, im⸗ mer noch jammernden Tier endlich den Gnaden⸗ ſchuß zu geben, warf er es in das dort vorbeiflie⸗ zende Waſſer und überließ es ſeinem Schickſal. Der Hund arbeitete ſich jedoch wieder heraus und schleppte ſich ſeiner nahen Behauſung zu, wo er dann unter Qualen und Schmerzen verendete. Die Tat, die hier große Empörung auslöſte, iſt um ſo verabſcheuungswürdiger, als noch Schulkin der Zeuge dieſer Tierquälerei, die hoffentlich die gebührende Strafe findet, ſein mußten. Origineller Muſikverein * Freiburg, 2. Okt. Einen Muſikverein von ganz beſonderer Art beſitzt das Hochdorf Hofsgrund 4 am Schauinsland, ein kleiner Bergarbeiter⸗Ort, der mit zu den höchſtgelegenen in Deutſchland zählt. Der dortige Muſikverein gewann kürzlich im Wertungs⸗ ſpiel in Konkurrenz mit 14 anderen Vereinen einen erſten Preis. Das wäre an ſich nichts Beſon⸗ deres, wenn nicht dieſer ſiegreiche Verein ſich— aus einer einzigen Familie zuſammenſetzen würde. Und zwar ſind es ein Oberſteiger Lorenz und ſeine acht Söhne, die unter dem Dirigenten Max Woche einen ſo erfolgreichen Verein bilden. 1⁰9 Feſtnahme eines lang geſuchten Einbrechers * Prinzbach(Amt Lahr), 2. Okt. Hier gelang es, den 28 Jahre alten Techniker Hermann Kreuter von Gernsbach, der wegen zahlreicher Delikte in dieſer Gegend und insbeſondere auch in den Amts⸗ bezirken Offenburg, Bühl und Lahr geſucht wurde, auf friſcher Tat zu faſſen. Kreuter ſuchte unbewachte Wohnungen auf und ſtahl erhebliche Geldbeträge. In anderen Fällen erſchien er als Elektromon⸗ teur und benutzte unbewachte Augenblicke, um zu ſtehlen. Bei einem ſolchen Verſuch in Prinzbach Sdun- hen wurde er über raſcht. Er entfloh, konnte aber nager wenige hundert Meter vom Dorf entfernt von b. 5 ſechs Männern, die ſeine Verfolgung auf⸗ gibt* genommen hatten, gefaßt und der Gendarmerie über⸗ nde geben werden, die ihn ins Amtsgefängnis Lahr ver⸗ sche ö brachten. Kreuter hatte in Prinzbach 90 Mark er⸗ 75 5 beutet, die er bei ſeiner Flucht fortwarf. Un wei⸗ Ein freches Gaunerſtückchen an* Pfullendorf, 2. Okt. Einen frechen Betrug, 21 der erſt im letzten Augenblick aufgedeckt wurde, lei⸗ ige. ſtete ſich der als Viehtreiber in unſerer Gegend ſü⸗ tige 25jährige Kron. Er ſcheint davon erfahren zu haben, daß das Spital hier fünf Ochſen auf Abruf verkauft hatte und er meldete ſich beim Spital mit dem Vorgeben, er ſei zur Abholung der Ochſen be⸗ auftragt worden. Kron bekam die Tiere und verlud ſie in den von ihm vorausbeſtellten Wagen am Bahn⸗ hof. Der Zug war bereits abgefahren, als auf eine telephoniſche Anfrage der Schwindel aufgedeckt wurde. Der Viehtransport wurde auf der Station Burgweiler zurückgehalten und die Tiere wieder zurückgeliefert. Man nimmt an, daß Kron die Tiere, die einen Wert von etwa 4000 Mark darſtellen, in Ravensburg verkaufen wollte. Kron hat ſchon mehrmals ſolche Schwindeleien verübt. Todesſturz vom Rad 2. Okt. Geſtern, kurz vor Mitter⸗ 39 Jahre alte verheiratete berit⸗ tene Gendarmeriewachtmeiſter Hermann Walter, Vater dreier Kinder, ſo unglücklich von ſeinem Rad, daß er mit einem komplizierten Schädelbruch liegen blieb, dem er heute morgen erlegen iſt. * L. Waghäuſel, 1. Okt. Die neugegründete Ge⸗ meinde Waghäuſel hielt dieſer Tage eine Ge⸗ meindefeter ab, die von dem Bürgermeiſter und Fabrikdirektor Bühler geleitet wurde. Bei der Feier wechſelten Anſprachen von Landrat Dr. Bechtold ⸗Bruchſal, Bürgermeiſter Roth⸗Wieſen⸗ tal, Bürgermeiſter Zimmerman n⸗Philipps⸗ burg, Bürgermeiſter Rothard⸗Oberhauſen Ge⸗ meinderechner Rolli ⸗Wieſental u. a. mit Darbie⸗ tungen einer Mannheimer Muſtkkapelle. Die Feier hinterließ bei den Teilnehmern den beſten Eindruck. * Waldshut, nacht, ſtürzte der J Gründen für die Dannſtatter Jagdverpachtung —1— Plankſtadt, 2. Okt. die Gemeindejagd verſteigert. piſch für die heutigen ungünſtigen Verhältniſſe, daß im ganzen nur zwei Angebote für die 839 Hektar große Gemeindejagd gemacht wurden und zwar das erſte zu 500 und das zweite zu 600 Reichs⸗ mark. Die Taxe war mit 2830 Mark veranſchlagt, welche Summe auch dem letztjährigen Pachtvertrag entſpricht. Herr Ernſt Ihm ſen., Schwetzingen, bot ſchließlich mit Rückſicht darauf, daß er ſchon über 25 Jahre die Gemeindejagd inne hat, eine Pacht⸗ ſumme von 1000 Mark. Der Zuſchlag wurde vor⸗ behaltlich der Genehmigung des Gemeinderats er⸗ teilt. Ob ſich nun der Preis für Haſen und Reb⸗ hühner auch entſprechend erniedrigt? Letzter Tage wurde hier Es iſt ſehr ty⸗ Herbſtkonzert des Liederkranzes Kirrlach 4 Kirrlach, 2. Okt. Der Geſangverein„Lie der⸗ kranz“, der über einen Männerchor von 130 Sängern verfügt, veranſtaltete am Sonntag ſein Tägliche Berichte der Neuen M annbheime 25 N r Zeitun 2 Mit Sänger⸗ Badiſchen ſpruch wurde die Veranſtaltung eröffnet. Nach den [Herbſtkonzert. dem Begrüßungsworten des Vorſitzenden, Gemeinderat Maier, folgten die beiden Neudorfer Preischöre, das„Bäumlein“ und der Hegarſche Chor„Schlaf⸗ wandel“ Der Chor, der ſchon wiederholt bei Teil⸗ nahme an Sängerwettſtreiten an erſter Stelle ſtand, geſtaltete die Veranſtaltung zu einem vollen Erfolg. Großen Beifall fand Chormeiſter Moritz, der be⸗ währte Dirigent des Geſangvereins, mit ſeinem Klavierſolb aus„Tannhäuſer“. Als Soliſtin trat Frl. Martha Kratzmeier, Bruchſal, auf. Nach weiteren Chorvorträgen fand ein Freund⸗ ſchaftsſingen ſtatt, an dem ſich die Vereine,„Froh⸗ ſinn“, Kirrlach, unter Dirigent Käſer, Neckarau, „Deutſche Einheit“, Rheinhauſen und„Sängerbund“, Oberhauſen, beteiligten. In den Pauſen konzertierte die Kapelle des Muſikvereins Kirrlach. Mit einer weihevollen Rede von Herrn Julius Hoffner, Kirrlach, fand das Konzert einen erhebenden Aus⸗ klang. Molkereigenoſſenſchaft Dannſtadler Höhe Die künftige Milchverſorgung von Ludwigshafen nd. Ludwigshafen, 30. September. Die vor einiger Zeit neugegründete Molkerei⸗ genoſſenſchaft Daunſtadter Höhe hält zurzeit in allen Landgemeinden des Bezirks Ludwigshafen, in denen örtliche Abſatzgenoſſenſchaften beſtehen, Aufklä⸗ rungsverſammlungen ab. Die Beratungen beziehen ſich hauptſächlich auf die Frage an der Er⸗ richtung des erforderlichen Molkereibetriebes Gegen⸗ wärtig iſt das ganze Vorhaben aus rein finanziellen Höhe noch in Frage geſtellt, weil die Preußenkaſſe als Vermittlerin des Kredites zum Erbauen des Genoſſenſchaftsunter⸗ nehmens die erforderlichen Reichsmittel nur bereit⸗ ſtellen will, wenn die Molkerei in Ludwigs ⸗ hafen ſelbſt errichtet wird. Die in den einzelnen Abſatzgenoſſenſchaften organi⸗ ſierten Erzeuger des Einzugsgebietes von Ludwigs⸗ hafen⸗Land erwägen jetzt nun Vor⸗ und Nachteile, die bei Wahl des Standortes Ludwigshafen oder Dannſtadter Höhe zu erwarten ſind. Ludwigshafen hat für das Molkereiunternehmen den Hauptvorzug, daß die geplante Milchzentrale direkt in das Zentrum des Verbraucherkreiſes käme und die in den einzelnen Orten angeſammelte Milch auf billigſte Weiſe vom Erzeuger⸗ zum Ver⸗ brauchergebiet befördert werden kann. Die Dann⸗ ſtadter Höhe hat ihren Hauptvorzug darin, daß die Aufnahmeſtelle in engſter Anlehnung an die örtlichen Sammelſtellen arbeiten könnte. Im Grundſatze ihrer Meinungen entſcheiden ſich die Erzeuger aus dem nächſten Einzugsgebiet vorwiegend dahin, daß der Standort gleichgültig ſein kann. Man erwartet nur, daß in Anbetracht der e rſchwerten Abſatz⸗ möglichkeit das Unternehmen verwirklicht wird, daß die bereits organiſierten Erzeuger im gemein⸗ ſamen Geiſte den Plan weiterfördern dem verbefferten Abſatz eine günſtige Preisgeſtaltung erzielt und der übermäßigen Einfuhr von heſſi⸗ ſcher Milch nach Ludwigshafen entgegen⸗ gewirkt wird. Bei dem derzeitigen Milchverbrauch in Ludwigs⸗ Abſatzgebiet betrachtet. Es deckt aber ſeinen Milchbedarf noch zu etwa ein Drittel mit heſſiſcher Milch. Dieſes Syſtem wird vom Milchhandel begrüßt, weil eine günſtige Preisſpanne beſteht. Der Handel hat deshalb für das milchwirtſchaftliche Projekt, das eine generelle Regelung der Milchverſorgung er⸗ ſtrebt, keine Sympathie. Seine Sonderſtellung zu dem jetzt ſchon ſeit längerer Zeit ſchwebenden Ver⸗ ſorgungsproblem iſt mit ein Grund, daß die von Anfang an gehegte Abſicht, in Ludwigshafen eine größere Milchzentrale zu errichten, ſich nicht verwirk⸗ lichte. Eine klare Entſcheidung, notwendige Abſatzzentrale, die auch für die reſtloſe Verwertung der anfallenden überſchüſſigen Milch zu ſorgen hat, ihren Standort findet, iſt zurzeit noch nicht getroffen. Die Molkereigenoſſenſchaft wird ſich demnächſt mit dieſer Frage nochmals eingehend be⸗ ſchäftigen, um die Milchverſorgung für das Abſatz⸗ gebiet Ludwigshafen ihrem Ziele zuzuführen. Hauplverſammlung der Pfälzer Tabalbauern e* Germersheim, 30. Sept. Neben dem Weinbau nimmt der Tabakbau in der Pfalz eine beachtenswerte Stellung ein. Hierauf lenkte die Herbſttagung des Landesverbandes baye⸗ riſcher Tabakbauvereine das Augenmerk, die am Sonntag mittag im Bayeriſchen Hof zahlreiche pfäl⸗ ziſche Tabakbauern und ſonſtige Intereſſenten ver⸗ einigte.— In der Beurteilung der diesjährigen Tabakernte gab es nur eine Stimme: der Er⸗ trag iſt nach Menge und Qualität ſehr gut, die Trocknung in dieſem Jahre über Erwarten günſtig. Bezirksamtsvorſtand a. D. Oberregierungsrat Wagner ⸗Neuſtadt a. H. begrüßte die Erſchiene⸗ nen. Dem Landesinſpektor für den Tabakbau, Oeko⸗ nomierat Hoffmann Speyer, entbot der Vor⸗ ſitzende unter Erwähnung der Verdienſte um den pfälziſchen Tabakbau die herzlichſten Wünſche. Die Lage des bayeriſchen Tabakbaues bezeichnete Oekonomierat Hoffmann als inſofern nicht ungünſtig, als er gegenwärtig über eine reich⸗ liche und vorzüglich beſchaffene Ernte verfüge und auf einen befriedigenden Abſatz hoffen möchte. Ent⸗ gegen ſtünden dem zwar die allgemein un⸗ günſtige Wirtſchaftslage, dazu die hohe Spezialſteuer für den Tabak. Jetzt aber habe der Verband von maßgebender Seite die beſtimmte Zuſicherung erhalten, daß einſtweilen ſeitens des Reiches Aenderungen der belaſtung nicht beabſichtigt ſeien, da man den Tabak an der Grenze der Belaſtungs möglichkeit angelangt erachte. Die Zugeſtändniſſe an Steuer⸗ begünſtigungen für feingeſchnittene Rauch⸗ Zigarettentabake müßten in Wirkung bleiben.— Ueber das Verhältnis zwiſchen dem Angebot aus der Ernte 1930 und der zu erwartenden Nachfrage er⸗ klärte der Vortragende: Der einheimiſche Schneide⸗ gutbau befolgte angemeſſen den Rat auf vorſichtige Einſchränkung der Anbaufläche gegenüber 1929. Das Angebot an Schneidegut dürfte daher im Umfange etwa der Nachfrage entſprechen. Auch die Zigarreu⸗ Ta bak und tabakbauern waren hierzulande rechtzeitig vor einem Ueberanbau gewarnt. Zigarren⸗ und Schneide⸗ tabake zuſammengenommen dürften der Ernte von 1929 dem Gewichte nachetwagleichkommen. Da die Tabakherſtellung aus den voraufgegangenen zwei Jahren nur den notwendigſten Bedarf deckte, braucht man nicht ſchwarz zu ſehen. Die neue Ernte hat ganz ausgezeichnete Beſchaffen⸗ heit und Ergiebigkeit für die Verarbeitung. Der Tabak iſt mild, bekömmlich und weit beſſer als der der beiden letzten Jahre, wenn auch in der Farbe nicht ganz ſo gut. Die 1930er Erute liefert ein herrliches Material, geeignet zur Verbeſſerung der aus den vorigen Ernten noch reichlich vorhandenen Ware. Fraglich iſt aber, ob ſich für allerbeſte Sachen auch wieder Spitzenpreiſe erreichen laſſen, da nach der Steuer⸗ erhöhung vom Dezember 1929 die Preiſe ſtiegen und der Verbrauch zurückging. In der Zigarrenfabri⸗ kation hat der Beſchäftigungsgrad etwas zugenom⸗ men. Die 1930er Ernte wird reſtlos unterkommen, vor allem aus Qualitätsbaugebieten, und zwar zu 192ger Preiſen. Der Vortrag fand lebhaften Beifall. Der Tabakbauſachverſtändige für die Pfalz, Land⸗ wirtſchaftsrat Klemm Speyer, teilte die Aus⸗ ſchußbeſchlüſſe mit. In den Ausſchuß wurde neu Friedrich Becker ⸗ Haßloch gewählt. Alle Verbands⸗ mitglieder wurden verpflichtet, Maßnahmen zur Be⸗ kämpfung von Tabakkrankheiten durchzuführen. Ueber neuere Erfahrungen hinſichtlich der Wild⸗ feuerkrankheit und deren Bekämpfung unterrichtete ein durch Lichtbilder unterſtützter Vortrag von Dr. Böhning von der Münchener Landesanſtalt für Pflanzenbau und Pflanzenſchutz. Im Sinne des Vorſchlages des Oekonomierates Hoffmann beauftragte und ermächtigte die Haupt⸗ verſammlung ſchließlich die Verbandsleitung, dahin zu wirken, daß die bisher erreichten Zugeſtändniſſe an den Tabakbau erhalten bleiben. Mit, ihren Liedern erzielte ſie wiederholt ſtarken Beifall! und daß mit hafen von täglich etwa 30 000 Liter wird Ludwigs⸗ hafen als ein für die pfälziſche Milchwirtſchaft ganz beſonderes wo die unumgänglich 141. Jahrgang/ Nr. 457 Aus der Pfalz Schulgeographen in der Pfalz * Ludwigshafen, 3. Okt. Unter Leitung und Füh⸗ rung des bekannten Pfalzforſchers Profeſſor Dr. Häberle⸗Heidelberg, begibt ſich eine Geſellſchaft von Mitgliedern des Verbandes Deutſcher Schulgev⸗ graphen aus Frankfurt auf eine viertägige Stu⸗ dienreiſe in die Pfalz. Die Exkurſion beginnt am Samstag und führt vom Mainzer Becken bis nach Bundenthal in der Südpfalz. Heidelberger als Gäſte in der Pfalz :: Neuſtadt a.., 29. Sept. Der Heidelberger„Lt e⸗ derkranz“ war am Sonntag zu einem Wohl⸗ tätigkeitskonzert im Neuſtadter Saalbau zu Gaſt. Der etwa 170 Mann ſtarke Heidelberger Chor kam in ſechs Autobuſſen nach hier und unternahm auch eine Tour nach Johanniskreus. Das Konzert der Heidelberger fand in Neuſtadt begeiſterte Auf⸗ nahme. Die Kritik lobte vor allem die Mittelſtimmen des Chors, die dem Sinn des Textes angepaßte Aus⸗ ſprache und die rhythmiſche Prägnanz. Das Künſtler⸗ ehepaar Sinzheimer trug Sonaten(Geige und Klavier) vor, die man ſehr beifällig aufnahm. Das Gaſtkonzert der Heidelberger wurde auch als will⸗ kommene Möglichkeit, die eigenen Leiſtungen kritiſch mit den fremden zu vergleichen, von den Neuſtadter Muſikliebhabern betrachtet. Er ſpielt den Ueberfahrenen * Speyer, 1. Okt. Ein hieſiger penſionierter Eiſen⸗ bahner wurde Dienstag nacht gegen 2 Uhr an der Iggelheimerſtraße im Straßengraben liegend ſtöhnend aufgefunden. Auf Befragen erklärte er, er ſei von einem Auto überfahren worden. Poli⸗ zei und Sanitätskolonne ſtellten feſt, daß der Eiſen⸗ bahner weder Verletzungen noch Beſchädigungen er⸗ litten hatte. Nach der ganzen Sachlage war der Un⸗ fall nur vorgetäuſcht. Der Eiſenbahner hatte vor einiger Zeit in der Nähe von Schifferſtadt einen ähnlichen Unfall vorgetäuſcht. Nun wird er wegen groben Unfugs zur Anzeige gebracht. 5* nd. Speyer, 1. Okt. Die in ſteter Aufwärts⸗ entwicklung ſtehende Diakoniſſenarbeit der Pfalz zwang die evangeliſche Diakoniſſen⸗Anſtalt zu bau⸗ lichen Erweiterungen des Mutterhauſes. Zwiſchen dem Mutterhaus und dem Wilhelminenſtift läßt die Anſtalt zurzeit umfangreiche Fundamentierungs⸗ arbeiten ausführen, wodurch das Mutterhaus durch einen größeren Erweiterungsbau eine weſentliche Ausdehnung erfährt. Das Projekt ſtammt von Ar⸗ chitekt Wilhelm Ecker⸗Landau. Brief aus Altrip Auch Altrip hat wachſende Sorgen n. Altrip, 2. Okt. Maleriſch und friedlich zugleich wirkt der freundliche Anblick Altrips auf den Be⸗ ſchauer, der von der Rheinfähre herkommend den Damm Fußweg entlang dem Haupt⸗ Ortseingang zuſtrebt und die vielgeſtaltigen Faſſaden der Fach⸗ werk⸗ und anderen Wohnbauten mit dem davor⸗ liegenden Wieſengelände, dem Tummelplatz der be⸗ nachbarten Hühner und Gäuſe, fügen ſich zu einem beſchaulichen Bilde, von dem Ruhe und Friede aus⸗ geht. Doch hinter dieſem Bilde ſcheinbarer Welt⸗ abgeſchiedenheit wird der begeiſterte Fremdling nur zu bald erkennen müſſen, daß heute auch dieſe hiſto⸗ riſche Stätte altrömiſcher Kultur und Heimat des vor 1000 Jahren hier geborenen Geſchichtsſchreibers Regino von wachſender Beſorgnis um die Lebensexiſtenz der hier anſäſſigen und durch die derzeitige Wirtſchaftskataſtrophe in Not geratenen Bürger erfüllt iſt. Gegenwärtig gibt es hier iusgeſamt über 300 Arbeitſuchende (das ſind mehr als 10 v. H. der Geſamtbe völkerung), wovon 53 Kriſenunterſtützung beziehen und 58 voll⸗ ſtändig ausgeſteuert ſind. An Unterſtützungsmitteln hat die Gemeinde Altrip in dieſem Jahre das Vier⸗ fache des Vorjahres aufzubringen und zwar werden augenblicklich täglich rund 1000 Mark zu Wohlfahrtszwecken ausgegeben leinſchließlich Sozial⸗ und Kleinrentner uſw.). Dieſe Notlage iſt umſo ſchwerwiegender als die Gemeinde mit Ausnahme zweier Ziegeleien, die gegenwärtig mit 70 v. H. Abſatzverminderung arbeiten, keinerlei In d u⸗ ſtriebetriebe hat, von denen Umlage ⸗Ein⸗ nahmen zu erwarten wären. Das bis noch vor einem Jahre hier vorherrſchende Wohnungselend konnte bis auf wenige Aus⸗ nahmen behoben werden, ſind doch in dieſem Jahrs zehn neue Häuſer mit etwa 20 Kleinwohnungen ent⸗ ſtanden, worunter auch drei Wohnungen der Ge⸗ meinde für kinderreiche Familien(mit einem Ge⸗ ſamtaufwand von zirka 36000%) zu rechnen ſind. Die nun wohl zum Abſchluß gekommene Badeſaiſon erinnert auch daran, daß die hieſige Gemeindever⸗ waltung den Badebetrieb an dem der Rheinfähre abwärts liegenden Strande durch Einführung von ortspolizeilichen Vorſchriften derart gut ge⸗ regelt hat, daß die Zahl der ſonntäglichen Babde⸗ gäſte nicht ſelten 56000 erreichte, ſo daß die gemach⸗ ten Aufwendungen von etwa 5000/ von gutem Erfolg waren. U Ainderuundsein e efprobfe SOßbe von Bei rauhen fiiriger hui Gbeffoschender Hun. Freitag, 3. Oktober 1930 Erfreulich iſt der Rückblick auf den I Monat September an den Effektenmärkten wirklich nicht. Man erſiehts aus der nachfolgenden kleinen Tabelle. Danach notierten: 9 5..30 29..30 13.9 30 30..30.10.30 „Linoleum 2233 177 174¼ 158 ½(188 161 Haben.„ 17½ 18% 152% 140 439% 141 Polophon.. 253% 182% 1384 154¼(150) 154% Salzdetfurth... 313½ 313% 300 ½ 284½(278) 268¼ Schültheis. 287 252 245 196(186) 200 Siemens 194 198¼ 180%(171¾) 182/ Mo 97/ͤ 91 91% 7% 50¼ Vefteſches disconto. 14¼ 123 123¾ 1187(116) 118% Reichsbank„ 277% 247 249 224½(220) 225½ Vereinigte Stahl.. 105 75 75 7154 72 Glanzſtoff. 146 117/ 128 110 08 Rhein. Elektr. Werke 140 130 ½— 124½ 124¼ Waldhof 182 183% 188½ 124(120) 123¼ Badiſche Bank, 156 141 140% 134 1348 Grown Noverl& Cie. 12 103 101 94 99 Grün& Bilfinger 165¼ 165 166 1657½ 1657¼ Südoeutſche Zucker 161/ 146 141/ͤ 128 124¼ Dazu wäre zu bemerken, daß die Kurſe vom 30. Septem⸗ ber noch nicht mal die niedrigſten Kurſe der Bertichtszeit ſind. An einzelnen Stellen ſind die niedrigſten Kurſe, wie ſie vorübergehend beſtanden haben, in Klammer beigefügt worden. Der Kursrückgang iſt aber noch nicht mal das Allerſchlimmſte. Noch grauſiger waren die Kursſchwankun⸗ gen, wie ſie zeitweilig zu verzeichnen waren. Kursſprünge nach oben und unten bis um ein Dutzend Prozente an einer und derſelben Börſe, waren nicht ſelten. Der Monat Sep⸗ tember zerfällt für die Börſe in zwei deutlich getrennte Hälften. In der erſten Hälfte wechſelten Tage tiefſter Ge⸗ ſchäftsſtille mit kleinen Anläufen nach oben und unten ab. Im ganzen hielt man zurück, denn die Wahlen ſchwebten. Zwiſchendurch wurde auch mal etwas interveniert, wenn ſich die Baiſſiers gar zu mauſig gemacht hatten. Auch mit Spe⸗ zialpapieren ſuchte man ſich die Zeit zu vertreiben. Unmittelbar vor den Wahlen engagierte ſich die Börſe mit einem Schlage nach oben. Sie glaubte, die nächſte Ent⸗ wicklung mit mehr Zuverſicht beurteilen zu dürfen. Selten hat ſich die Börſe ſo ſchwer getäuſcht, wie dabei. Mit einem Ha NDL Periode weg. Seitdem hat die als ihnen zukommen durfte. der Neuen Mannheimer Zeitung Die Vörſe zu Anfang Ottober kleinen Huckepack von Ware auf dem Rücken wurde die Börſe durch den Ausfall der Wahlen überrumpelt. Schwarze Tage wechſelten mit mäßigen Erholungen. Der 15. September bließ die ganzen Kursgewinne der letzten Interventivns⸗ Politik die Lage beherrſcht. Ein Gerücht jagte das andere. Im Grunde waren ſie alle falſch. Blutrünſtige Auslaſſungen fanden mehr Beachtung, Panikſtimmung legte ſich auf die Gemüter. Beruhigungsverſuche hatten wenig Erfolg. Die internationalen Effekten⸗Kapitaliſten waren auf⸗ geſcheucht. Große Mengen effektiver Ware ſtrömten an die Märkte. Rieſenſummen ausländiſcher Gelder wurden ge⸗ kündigt. Die Geldſätze zogen an. Der Privatdiskont iſt mit 376 v. H. in bedrohliche Nähe der offiziellen Bankrate ge⸗ rückt. Der Deviſenmarkt kam in Bewegung. Der fran⸗ zöſiſche Frane hatte die Führung. Die Reichsbank mußte Hunderte von Millionen Gold und Deviſen abgeben. Der Anlagemarkt kam ins Weichen. Aus den Kursſtürzen er⸗ gaben ſich Exekutionen. Auch große Leute wurden von dieſem Unglück betroffen. Eine Wiener Baiſſe⸗Clique griff ein, um die Verwirrung zu vermehren. An den letzten bei⸗ den Tagen des Monats September hatte man ein wildes Geraufe zwiſchen Baiſſiers und Hauſſiers. Die Tendenz ſchlug in jäher Weiſe nach unten und oben um. Die Baiſſiers ſind mehrfach arg eingezwängt worden. Schließ⸗ lich ſchien ſich etwas mehr Zuverſicht auf die Märkte zu legen. Das Reform⸗Programm der Reichsregierung trat in den Vordergrund. Man glaubte, der politiſchen Entwick⸗ lung mit gewiſſen Hoffnungen entgegenblicken zu dürfen. Viele Leute waren der Anſicht, daß gute Werte verſchenkt ſeien. Man ſtellte intereſſante Relationen zwiſchen Kurs und Dividende feſt. Aber der September gehört zu den ver⸗ heerendſten Monaten dieſer ganzen Börſen⸗Kriſis, welche nun ſchon im vierten Jahre ſteht. Der Monat September hat neue vernichtende Vermögens⸗Verheerungen angerichtet. Auch im Monat Oktober dürfte die Politik im Vorder⸗ grunde ſtehen. Politik und Kriſis haben freilich unter den Kurſen ſo gewütet, daß man auf beſſere Zeiten hoffen möchte. Ob ſie eintreten werden, das vermag niemand zu ſagen. — Weitere Vetriebseinſchränkungen im Ruhrbergbau Wegen dauernden Abſatzmangels der Zechen beabſich⸗ tigt die Firma Krupp, zum 1. November den Gruben⸗ betrieb der Zeche Amalie in Eſſen ſtark einzuſchrän⸗ ken und den Tagesbetrieb und die Kokerei dieſer Anlage ganz ſtillzulegen. Die verbleibende Reſtförderung des Schachtes Amalie ſoll auf der Zeche Sälzer⸗Neuack gehoben werden. Die Brikettfabrik bleibt jedoch weiter in Betrieb. Infolge dieſer Einſchränkung kommen zum 1. November etwa 900 Bergleute zur Entlaſſung. Ferner iſt 57 An⸗ geſtellten gekündigt worden. Dafür ſind die auf den Kruppſchen Zechen Hanno ver⸗ Hannibal in etwa gleichem Umfange ausgeſprochenen Kündigungen bis auf etwa 100 zurückgenommen worden. * Kreditbank für Auslands⸗ und Kolonialdeutſche e. Gmb. in Berlin— Antrag auf Eröffnung des Ver⸗ gleichsverfahrens. Zur Zahlungseinſtellung des Inſtituts wird dem DHꝰD. vom Reviſionsverband mitgeteilt, daß die nächſte Veronloſſung zur Einſtellung der Zahlungen in dem ſtarken Rückgang der Reichsſchuld buchforderungen zu ſuchen iſt. Die letzte Reviſion hat Anfang März 1929 ſtattgefunden, wobei durch den Reviſor beſondere Bedenk⸗ lichkeiten nicht feſtgeſtellt werden konnten. In letzter Zeit aber ſind Geſchäfte getätigt worden, die außerhalb des Be⸗ reiches der genoſſenſchaftlichen Aufgaben liegen. Ueber die Höhe der Verluſte kann noch nichts Beſtimmtes geſagt wer⸗ den. Der Reviſionsverbond iſt 3. Zt. damit beſchäftigt, einen genauen Status der Genoſſenſchaft aufzuſtellen. Bei Gericht iſt der Antrag auf Eröffnung eines Vergleichs- verfahrens eingereicht. Einer wahrſcheinlich am 17. d. M. ſtattfindenden G. ſoll der Reviſionsbefund mit dem Sta⸗ tus vorgelegt werden. Aufgabe dieſer HV. wird es auch ſein, die Unterlagen für die Durchführung des Vergleichs⸗ verfahrens zu ſchaffen. * Vor einer Dividendenkürzung Gebrüder Goedhart AG. in Düſſeldorf. Lt.„BBz.“ iſt mit der Wahrſchein⸗ lichkeit zu rechnen, daß die in den beiden letzten Jahren mit je 15 v. H. ausgeſchüttete Dividende nicht aufrecht gehalten werden kann. Bei der Geſellſchaft macht ſich das Fehlen der ſtaatlichen Aufträge, die innerhalb der Ge⸗ ſamtbeſchäftigung eine nennenswerte Rolle einnehmen, ſtörend ßemerkbar. Dabei muß berückſichtigt werden, daß infolge Gründung der N. V. Gebroeders Goedharts Aanne⸗ mingsbedriff in Amſterdam, die Düſſeldorfer Geſellſchaft ihr Hauptgeſchäft auf den inländiſchen Markt beſchränkt hat, wogegen dos Auslondsgeſchäft hauptſächlich der hollän⸗ diſchen Geſellſchaft, deren Tätigkeit auch im laufenden Jahre ſich ziemlich normal entwickelt hat, überlaſſen wor⸗ den iſt. Die holländiſche Geſellſchaft hat für das erſte Geſchäftsjahr eine Dividende von 10 p. H. ausgeſchüttet. * Kölſch⸗Fölzer⸗Werke AG., Siegen.— Vorausfichtlich Dividendenausfall. Die Geſellſchaft, die im vorigen Jahre eine Dividende von 6 v. H. verteilt hatte, hat lt.„BT.“ im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Gewinn erzielt, der die Ausſchüttung einer Dividende von ca. 4 v. H. geſtatten würde. Obwohl auch der finanzielle Status günſtig iſt und Bankſchulden nicht beſtehen, will die Verwaltung in An⸗ betracht der allgemein ungünſtigen wirtſchaftlichen Situa⸗ tion von einer Dividendenausſchüttung Abſtand nehmen. Die Tochtergeſellſchaften haben günſtig gearbeitet. Erhöhte Dividende bei der Charbonnage de Bonne⸗ Eſpérance. Lambuſart. Das Unternehmen erzielte im Ge⸗ ſchäftsjſahr 1929⸗30 einen Reingewinn von 6139 352 fro. gegenüber 5 761256 frs. im Vorjahr, woraus eine Brutto⸗ dividende von 160 frs. verteilt werden wird gegenüber 150 frs. in 192829. O SHamburgiſche Elektrizitätswerke AG., Hamburg. (Eig. Dr.) Die o. HV. genehmigte den Abſchluß für 1929.30 mit wieder 10 v. H. Dividende für StA. und BA. Ueber das laufende Jahr wurde ausgeführt, daß die erſten drei Monate eine geringere Zunahme der Stromabgabe gegenüber dem Verbrauch in den gleichen Monaten des Vorjahres brachten. Wenn ſich die ollgemeine wirtſchaft⸗ liche Depreſſion in den nächſten Monaten nicht allzu ſcharf guswirke, glaube man, für 1930⸗31 mit einem gleichen be⸗ ſriedigenden Ergebnis rechnen zu können. Wie die Ver⸗ waltung noch mitteilt, hot ſich das vor zwei Jahren mit der Preußiſchen Elektrizitäts⸗AG. getroffene freundſchaft⸗ liche Uebéreinkommen bisher für die Geſellſchaft befriedi⸗ gend ausgewirkt. * Elektrizitätswerk Berggeiſt AG. in Brühl bei Köln. Aufſichtsratsbeſchluß: Wieder 4 v. H. Dividende. * Unveränderte Dividende bei der„Elektra“⸗AG. für angewandte Elektrizität, Zürich. Die zum Intereſſenkrets der Motor Columbus AG.(Brown, Boveri) gehö⸗ rende Elektra AG. für angewandte Elektrizität in Zürich erzielte in dem am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahr 192980 einen Reingewinn von 2,079(1,78) Mill. ſfrs., wo⸗ raus eine Dividende von wieder 8 v. H. auf die VBA. und wieder 5 v. H. auf die Sta. verteilt werden wird. * Utilities Power and Light Corporation.— Abſchluß des Amerika⸗Partners der Thüringer Gasgeſellſchaft. Aus Newyork wird gemeldet: Die zum Intereſſenkreis der Chaſe National Bank gehörende Utilities Power and Light Corporation, eine in den letzten Monaten als ame⸗ rikaniſcher Partner der Thüringer Gasgeſellſchaft bel der Gründung der neuen Mitteldeutſchen Elektro⸗Holding viel genannte Utility⸗Gruppe, weiſt für das am 30. Juni 1980 beendete Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 8214 420 Dollor aus gegen 5 999 168 Doll. im Vorjahr. Die Rohein⸗ nahmen der Geſellſchaft ſind von 48,33 auf 52,56 Millionen Dollar geſtiegen. * Europel Cie. Européenne pour Entrepriſe'Electri⸗ cität et diutilite Publique, Brüſſel. Dividende 6 v. H. Der Verwaltungsrat der am 18. Juni 1929 mit einem Aktienkapital von 500 Mill. Fr. gegründeten Holdinggeſell⸗ ſchaft für Unternehmen der Elektrizitätsinduſtrie uſw. ſchlägt eine Dividende von brutto 6 v. H. auf die 800 040 Stammaktien k von je 500 Fr. vor. Die 100 000 Stel. 4 von je 100 Fr, gehen leer aus. Hauptbeteiligt an dem (I. V. 6,59) lationskäufe wurden noch nicht getätigt. Unternehmen ſind die Compagnie Italo⸗Belge pour En⸗ trepriſes'Electricitz et'utilite Publique in Brüſſel und die Bank für elektriſche Unternehmungen in Zürich. (SV. 27. Okt.) * Friedrich Remy Nachfl. AG. in Neuwied(Rhein).— Vor einer Dividendenkürzung. Wie mitgeteilt wird, leidet der Geſchäftsgang bei dem Unternehmen zurzeit ſtark un⸗ ter der ſchlechten Lage des Boumarktes. Die Weilerent⸗ wicklung des Geſchäftes ſei augenblicklich ſehr undurch⸗ ſichtig geworden. Es laſſe ſich jedoch bereits heute ſagen, daß mit einer Ermäßigung der vorjährigen Dividende von 7 v. H.(1928: 9 v..) auf die StA. gerechnet werden müſſe. * Gardinenfabrik Plauen Ac.— Der Dividenbenrück⸗ gang. Das am 30. Juni abgelaufene Geſchäftsjahr brachte der Geſellſchaft einen Bruttogewinn von 653 000(i. V 70 906), dem 34 022(82 808)/ Abſchreibungen, 452 177 482 720)„ Unkoſten und 173 209(226 408) Ueberſchuß gegenüberſtehen. Hieraus wird eine Dividende von 6 v. H. gegen 10 im Vorfahre verteilt. Im Gardinen⸗ geſchäft ging die Nachfrage nach beſſeren Qualitäten er⸗ heblich zurück, während die Maſchinen für geringere Qua⸗ litäten voll beſchäftigt werden konnten. Der Export hielt ſich in Vorjahrshöhe. Dekorationsſtoffe aus dem Werk Auma waren nur ſehr ſchwer abzuſetzen. Dieſer Betrieb ſoll daher nach Aufarbeitung der Reſtbeſtände ſtillgelegt werden. Dieſem Umſtande wurde in der Bilanz bereits Rechnung getragen. Mill. J Anlagen, 0,80,(0,90) Waren, 0,038 (0,10) Wechſel, 0,89(0,87) Debitoren, anderfeits 0,12(0,20) Millionen 4 Kreditoren. * Mehrprozentige Dividendenkürzung der Wickingſche Portlanb⸗Zement⸗ und Waſſerkalkwerke AG. in Münſter i. W. St.„BBz.“ dürfte bei der Geſellſchaft für das Geſchäftsjahr 1930 mit einem mehrprozentigen Dividenden⸗ rückgang zu rechnen ſein(i. V. 10 v..) Der Zement⸗ abſatz und die Verkaufspreiſe zeigten ſtändig weichende Tendenz. * AG. für pharmazeutiſche Bedarfsartikel vorm. Georg Wenderoth, Kaffel. Der AR. beſchloß, der GV. am 29. Oktober bei ausreichenden Abſchreibungen die Verteilung einer Dividende von wieder 7 v. H. vorzuſchlagen. Beginn des Weißherbſtes Grünſtadt, 2. Okt. Zu Beginn der Woche hat in der Unterhaardt der Weißherbſt eingeſetzt, nachdem die Fäulnis in zahlreichen Weinbergen überhand nahm und bereits größeren Schaden anrichtete. Der n bleibt heuer in manchen Orten hinter dem Ergebnis der vorjährigen Weißweinernte zurück, während er in anderen Orten der vorjährigen gleichkommt. Im Durchſchnitt rechnet man dieſes Jahr mit einer guten halben bis ver⸗ ſchiedentlich 4⸗Ernte. Die Moſtgewichte befriedigen trotz der während der Reifezeit mangelnden Sonne, ſie gehen ja nach Ort, Lage Rebſorte uſw. von 60 bis 5 Grad, in manchen Fällen ſoll heuer dagegen durchweg gering fein. Im Gegenſatz zur Ober⸗ und Mittelhaardt iſt das Ge⸗ ſchäft mit Weißmoſt bisher ſehr ruhig geblieben. Die Nachfrage bewegt ſich in äußerſt mäßigen Bahnen. Speku⸗ Infolge der ge⸗ ringen Nachfrage ſind die Preiſe verhältnismäßig nieder. In Dirmſtein wurden am Montag und Dienstag etwa 40 000 Liter Weißmoſt verkauft, wobei je Logel 9 4 bei ſofortiger Zahlung angelegt wurden. Viele Winzer legten infolge des niedrigen Preiſes ihre Ernte⸗ erträgniſſe ein. In Kleinbockenheim wurden zwi⸗ ſchen 9 und 10„ bezahlt; in Kindenheim 9, 9,50 und 10„ je Logel. In Laumersheim erfolgten geringe Umſätze zu 9/ bar Geld; Winzer, die zu dieſem Preiſe gerne verkaufen würden, fanden keine Abnehmer. In Sauſenheim wurden am Dienstag für die Logel Weißwein 11/ bezahlt. Im Geſchäft mit Rot m o ſt und neuem Rotwein iſt es nun an der Unterhaardt ziemlich ruhig geworden, was vor allem auf die geringere Nach⸗ frage zurückzuführen iſt. Als Preis für die 1000 Liter neuer Rotwein werden zwiſchen 220, zu welchem Preiſe nuerdings in Sauſenheim Verkäufe erfolgten, und 50 4. genannt. Neuſtadt a.., 2. Okt. Die Weißweinernte nimmt in den Orten um Neuſtadt(Mittelhaardt) einen befriedigen⸗ den Fortgang. Das Geſchäft in Weißmoſt, das am erſten Herbſttage ziemlich lebhaft war, hat wieder etwas nach⸗ gelaſſen. Zu nennenswerten Umſätzen kam es neuerdings in Hambach, wo die Winzergenoſſenſchaft zwei große Poſten neuen Weißwein um 475/ verkaufte. Aus Pri⸗ vathand ging hier ein Poſten zu 420/ je 1000 Liter ab. In Neuſtadt erfolgten Kaufabſchlüſſe zu 12/ je Logel. Verlangt werden hier für die 1000 Liter neuer Weißwein aus den beſſeren Lagen 420 und 430 l. Zu Kaufabſchlüſſen kam es jedoch nicht. In Haardt erfolgten bei ruhigem Geſchäftsgang Kaufabſchlüſſe zu 14]. In Muß bach nennt man als Logelpreis 13 bezw. 14 J. Doch war nicht feſtzuſtellen, ob zu dieſen Preiſen tatſächlich Verkäufe er⸗ folgten. Die beiden dortigen Winzervereinigungen hiel⸗ ten bisher mit dem Abſatz zurück, ebenſo die größeren Weingüter, die meiſt beabſichtigen, ihre geſamten Herbſt⸗ erträgniſſe einzulagern. Der Rotherbſt an der Anterhaardt * Weiſenheim a. Bg., 3. Okt. Während an der Ober⸗ haardt ſchon nahezu 14 Tage der Weißherbſt dauert und dort das Ende des Weißherbſtes nahe iſt, kommen die Gemeinden der Unterhaardt lt.„Grünſtadter Zeitung“ erſt gegen Ende der Woche mit der Leſe der Portugieſertrauben zu Ende. Die kleinen Weinbauern ſind vor einigen Tagen mit dem Ein⸗ bringen ihrer Kreſzenzen fertig geworden. Dieſe gingen meiſtens zum Herbſtpreis in anderen Beſitz über. Nur kleinere Partien wurden zum feſten Preiſe verkauft. An⸗ fänglich wurde für die 40 Liter⸗Logel 7. freies Geld be⸗ In der Bilanz erſcheinen für 6,71 Vergrößerung der Stumpenfabrik Weber Söhne. ie Stumpenfabrik Weber Söhne Gmbh. mit dem Sitz in Schachen(Amt Waldshut) hat in den letz⸗ ten Tagen eine Reihe weiterer Arbeiter eingeſtellt und be⸗ abſichtigt in nächſter Zeit in dem benachbarten Rotzel eine Zweigniederlaſſung zu eröffnen. Georg Philipp Gail AG., Gießen.— Umſtellung und Arbeiterentlaſſungen. Bei dieſer Rauchtabak⸗, Kautabak⸗ und Zigarrenfabrik wird gegenwärtig im Gießener Haupt⸗ werk eine organiſatoriſche Betriebsumſtellung durchgeführt, die durch die allgemeine wirtſchaftliche Depreſſlon mit ihren Auswirkungen auf das Tabakgewerbe verurſacht wurde. Als Auswirkung dieſer Maßnahme läßt ſich eine Einſchränkung der Arbeiterzahl nicht umgehen. 12—15 v. H. der Belegſchaft kommen zur Entlaſſung.. Glückaufbraueref AG., Gelſenkirchen.— Wieder 10 * E v. H. Dividende. Für das am 30. September 1930 ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr wird das Unternehmen auf Grund des Intereſſengemeinſchaftsvertrags mit der Dortmunder Ritterbrauerei AG., Dortmund, wieder eine Dividende von 10 v. H. vorſchlagen. Infolge des milden Winters war der Ausſtoß im erſten Halbjahr befriedigend. Im letzten Teil des Berichtsjahres machte ſich ſowohl der Konjunkturrückgang als auch die Wirkung der inzwiſchen erfolgten Bierſteuererhöhung bemerkbar. * Starke Abnahme der deutſchen Schrott⸗Ausfuhr. Während die deutſche Schrott⸗Ausfuhr im Juni noch über 17 000 Tonnen betrug und im Juli auf 13 900 Tonnen zurückging, iſt ſie im Auguſt weiter geſunken und betrug nur 7900 Tonnen. Gegenüber dem Juli iſt ſomit ein Rückgang der Ausfuhr um über 40 v. H. zu verzeichnen. Die Einfuhr von Schrott hat ſich im Auguſt ziemlich ſta⸗ bil gehalten, ſie betrug 11000 Tonnen gegen 11800 To. im Juli. Der deutſche Außenhandel in Schrott ſtellte ſich ſomit in den erſten 8 Monaten auf 157 000 Tonnen in der Ausfuhr und auf 92 000 Tonnen in der Einfuhr. Die ſinkende Tendenz der Ausfuhr dürfte mit der ſtrengen Handhabung des Ausfuhrverbotes zuſammenhängen. Der Viehauftrieb im Deutſchen Reich Der Auftrieb von Schlachtvieh auf den 38 wichtigſten deutſchen Viehmärkten zeigt bei den Rindern wie üb⸗ lich nach einer verhältnismäßig hohen Spitze im Herbſt des vorigen Jahres zunächſt wieder einen Rück ang, im Früh⸗ jahr einen Stillſtand. Erſt um die Mitke des Jahres pflegt dieſe Kurve wieder anzuſteigen. Gegenüber der deutlichen Zunahme in den beiden letzten Jahren hat der Rinderauftrieb in dieſem Frühfahr einen deutlichen Rück⸗ gang aufzuweiſen. 5 Bei den Kälbern iſt der Auftrieb jeweils im Früh⸗ jahr am größten; hier iſt in dieſem Frühfahr ungefähr der gleiche Wert wie in dem vorhergehenden Jahre erreicht worden. Die Auftriebskurve für Kälber weiſt ebenfalls im Lauf der letzten Jahre eine deutliche Zunahme auf. a Der Schweineauftrieb war im Verlauf der bei⸗ den letzten Jahre bekanntlich ſtark zurückgegangen. Er hat im vorigen Herbſt bereits wieder einen Aufſchwung ge⸗ nommen, und in der erſten Hälfte dieſes Jahres ſind mo⸗ natlich wieder bis zu 500 000 Schweine den deutſchen Vieh⸗ märkten zugeführt worden. In den letzten Monaten ſinkt die Kurve wieder etwas ab. 5 Für Schafe nimmt die Zahl der aufgetriebenen Tiere ſeit anderthalb Jahren beſtändig zu; im Juli dieſes 9285 iſt eine ungewöhnlich hohe Auftriebsziffer erreicht worden.: Sehueine 1 120 Naeh 5 V ab auf In 1000 Stücio 1 5 1 a 0 5 114 sse 2. NN.. 84. * 1 0 2 zahlt. Dann ſank der Preis auf 6,50. Es kamen eine oder die andere Partie zum Preis von 8% zum Verkauf. Iſt der Ertrag auch durchſchnittlich größer als allgemein ge⸗ ſchätzt wurde, ſo darf der bezahlte Preis nicht als genügend angeſehen werden. Die Gebote decken nicht die Erzeuger⸗ koſten. Das muß auch als Grund angeſehen werden, daß viele Winzer dazu übergehen, ihre Trauben vom Stock zu verkaufen. Portugieſertrauben werden zum Preiſe von 10, 11 und 12„, pro Zentner verkauft und am Weinberg ab⸗ geholt, wie ſie der Stock liefert. Das Verkaufsgeſchäft ge⸗ ſtaltet ſich bei den niederen Geboten für Portugieſerwein ſehr ſchleppend. Die Kleinwinzer haben ihre Erträgniſſe verkauft, während die größeren Güter eingekellert haben. Die gebotenen und bezahlten Preiſe pro 1000 Liter beweg⸗ ten ſich zwiſchen 200 und 210 /. Hierfür gingen verſchiedene Poſten in anderen Beſitz über. Mit dem Beginn des Weiß⸗ herbſtes iſt vor Anfang kommender Woche nicht zu rechnen. Die Güte der Trauben wird auch heute noch mit jedem Tage beſſer. Viele Winzer werden bis zu Beginn des Herbſtes ihre Erträgniſſe zum größten Teil als Tafeltrauben ge⸗ ſchnitten und verkauft haben. * Landau, 2. Okt. Mit dem Herbſt der Amerikanertrau⸗ ben hat man in der Südpfalz nun ebenfalls begonnen. Die Mengeerträge ſind ohne Ausnahme ſehr groß. Es iſt keine Seltenheit, daß an zwei Rebſtöcken bis zu 40 Liter Moſt erzielt werden. Die Moſtgewichte gehen von 50 bis 60 Grad. In Oberhauſen, Niederotterbach, Barbel roth, Hergersweiler erfolgten Verkaufsabſchlüſſe zu 6 je 40⸗Liter⸗Logel. Vereinzelt wurden auch 4 und 5/ ge⸗ boten, doch blieben dieſe Gebote bisher unbexückſichtigt. E„ 2. Okt. Der Herbſt fällt hier dieſes Jahr nor⸗ mal 11755 Das Gewicht beträgt 60—65 Grad nach Oechsle. Bezahlt werden durchſchnittlich 10—10,50 /, pro Hotte. Der Verkauf iſt ſchleppend. 0 5 Leinsweiler, 2. Okt. Mit dem hieſigen Herbſt kann man dieſes Jahr zufrieden ſein. Die Trauben ſind ge⸗ ſund. Das Moſtgewicht beträgt durchſchnittlich 65 Grad. Bezahlt werden im allgemeinen 11„ pro Hotte. Der Verkauf beginnt ſich zu ſteigern. 5. Göcklingen, 2. Okt. Die Moſtpreiſe ſind jetzt bei uns erfreulicherweiſe geſtiegen. Bezahlt werden jetzt anſtakt früher 9,50 1 jetzt 10—11 l pro Hotte. Rechtenbach, 2. Okt. Die Leſe hat am Dienstag elu⸗ geſetzt. Der Ertrag, iſt durchſchnittlich gut, bezahlt wurden durchſchnittlich 10 1 für die Logel(40 Liter). Moſtgewichte von 65—70 Grad. Niederhorbach, 2. Okt. Die meiſten Winzer ſind mit der Leſe fertig. Es wurde alles eingekeltert. Die Er⸗ träge ſind im ganzen recht ſchlecht. Moſtgewichte bis 68 Grad. Bergzabern, 2. Okt. Die Weinleſe mit Ausnahme bei den großen Wingertsbeſitzern iſt erledigt. Die Moſtgewichte gehaen von 62—70, vereinzelt bis 80 Grad. Das Menge⸗ Erträgnis iſt durchſchnittlich 1⸗Herbſt. Verkäufe wurden üwiſchen 11 und 12/ für die Stanne zu 40 Liter ab⸗ geſchloſſen.— In Dörrenbach iſt das Erträgnis das gleich, die Trauben ſind qualitativ gut. Das Moſtgewicht ſchwankt zwiſchen 60—70 Grad. Verkäufe wurden noch micht getätigt.— In Oberotterbach bleibt das Erträgnis hinter den Erwartungen zurück; die Ernte iſt knapp mit⸗ telmüßig.— In Schweigen ſind die Erträgniſſe gut. Es wurden Verkäufe um 10,50—11 4 perfekt. Amerikaner⸗ u WIRTSCHAFTS-Z EITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 457 Verringerte Weltölpr Sehr intereſſante Ziffern über Petroleum im laufenden Jahre gibt Valentin R. Gar Doherty⸗Gruppe. Danach m Jahres 1 444 000 000 Barrels 44 000 000 weniger als 1929 Jahre 1928. Die Einſchränku einigten Staaten wirkt ſich des Jahres, wird. Die Zuſar produktion das Ar wachſen und Rumänien. bis zum Ende des Jahres Venezuelas der zweitgrößte nien wird Perſien an der nehmen wird. Mitteilung des Statiſtiſchen sprechenden Zahlen für Au bezw. 591. OLeichte Beſſerung im leichte Beſſerung zu verſpü nur infolge der Unſicherheit nicht beurteilen. Infolge vermindert werden. über eine weitere Verſchlech * Hamburgs Monat Septe m b zu Handelszwecken 1933(i. 1849 266(1 960 607) von denen 1332(1227) deutſche Fla Zwecken mit (1371) Schiffe mit 928 804 Flagge. ö vom 21. 9. bis 27. 9 im R Die Kokserzeugung ſtellte ſi richtswoche auf 474 313 Ton der vorhergehenden Woche, 21. 9. bis 9. 332 223 T in der vorhergehenden Woch ſtellte ſich auf 67 759 Tonnen tägliche Preßkohlenhearſtellu Wegen Abſatzmangelwurden (arbeitstäglich 30 759) (85 451) in der Vorwoche. a trugen am 27. 9. an 8 642 026 Tonnen am 20. 9. genüber 3 720 866 Tonnen gegen 49 793 Tonnen; Kohle umgerechnet 8 761 809 27. nach Württemberg verladen, tung Verwendung finden. * Berghauſen, 2. Okt. Das Mengenergebnis iſt gu Der Verkauf iſt ſchleppend, 13 bis 16 4 pro Logel. den 185 Milchſchweine, 5 Milchſchweine, 40 Läu bzw 65. Milchſchweine, lauf lebhaft. Ueberſtand ein 950—750 400—580 J, 17 Kälber, Handel war mittelmäßig binnen 420—710, und Ju lebhaftem Handel wurden g verkauft.— Dem Schweinma 120„ das Paar. Bei anf flouendem Handel blieb ein Tieren. a Woche vom 177,1 A. * Obſt⸗ und Gemü 2. Okt. Erlöſt wurde 15.—20. Sept. ſegroßm in Pfen —12; Quitten 24—29 frage ſehr gut. frage auf den verſchiedenen kann kaum befriedigt werden ausfällt. Dadurch ſind die wurden bezahlt auf dem Obſt müſeverwertungs⸗Genoſſenſcha für Zwetichgen 26— 29, Nüſſe Abſatz flott.— Auf Zwetſchgen 25—28, Tafeläpfe maten 15—19, Trauben 23, Quitten 18—20 Pfg. flotter Abſatz.— Auf dem rungsmarkt erzielten Birnen gen 22—26, Nüſſe 2528, Das Geſchäft an der heuti zu geſtern wieder äußerſt ſtill nur vereinzelt Bergreiſen am trauben wurden in größeren Patien zu—10/ der Ztr. die Schlepplöhne blieben auf fias, der Leiter des Aus aller Oelſorten in den Vereinigte wahrſcheinlich geringer wird am Jahresende werden etwas größer ſein als am Beginn obwohl das Verhältnis der Zunahme wäh⸗ rend dieſes Jahres in Wirklichkeit bedeutend Niederländiſch⸗Indien an Stelle Mexikos den 6. * Weitere Abnahme der Konkurſe im September. 1980 durch den Reichsanzeiger 759 neue Konkurſe un eröffnete⸗ Vergleichsverfahren bekanntgegeben. tiſchen Lage noch Zurückhaltung geübt Belebung von Dauer ſein wird, läßt konnten die bisher verfahrenen Von anderen Werken wird Seeſchiffsverkehr im September. er ſind im Hamburger Hafen ſeewärks Vormonat 1824) Seeſchiffe mit Netto⸗Regiſter⸗Tonnen gge führten. Abgegangen ſind ſeewärts 2069(1989) Seeſchiffe (1984 759) Netto⸗Regiſter⸗Tonnen. Hiervon 66 858 Tonnen gegen 62 396 Tonnen in 6 arbeitstägliche Kohlenfaörderung betrug Felerſchichten eingelegt gegen 210 908 Kohlaen 3 651920 Tonnen gegenüber und an Preßkohlen 48 907 Ton. insgeſamt Koks und Briketts auf Der Herbſt iſt in vollem Gange. züglich. Es wurden Moſtgewichte bis 85 Grad feſtgeſtellt. trotz der niedrigen Preiſe von * Viehmarkt Bretten vom 1. Okt. verkauft 2, Preis 250350 /, 63 Kühe, verkauft J, 56 Kalbinnen und verkauft 13, Preis 75—120 /. Der * Viehmarkt Radolfzell vom 1. Okt. Es wurden 28 ſen, 20 Kühe, 42 Kalbinnen und 10 führt. Ochſen galten 410770 2 Läufer zugeführt. Ferkel koſteten 2560 Berliner Börſen⸗Roggenpreis. Der durchſchnittliche Berliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. betrug in der nen 17—28 und 12—17; Aepfel 18—28 und 12—18; Follobſt Zwetſchgen 2427; Pfirſiche 2635; Strauchbohnen 24—20, Tomaten 22— 26. Anfuhr gut, Nach⸗ * Rheinheſſiſche Obſtgroßmärkte vom 2. Okt. Die Nach⸗ Preiſe naturgemäß hoch. bis 24, Wirtſchaftsäpfel 1420, Tafeläpfel 22—34, 2. Sorte 9, Birnen 12—21, Quitten 21 Pfg. Angebot ſehr re Pfg. ichlich, dem Obſtgroßmarkt des Obſt⸗ und koſteteten Pfirſiche 2335, Gortenbauvereins Ingelheim bis 20, Tafelbirnen 2028, Wirtſchaftsbirnen 13—19, To⸗ Geſamtanfuhr rund 300 Ztr. Tomaten 14—19 Pfg. Sämtliche Preiſe verſtehen ſich je Pfund. Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort- 2. Oktober dend wenig Kahnraum eingeteilt werden! oduklion im Jahre 1930 die Weltproduktion an slandsgeſchäftes der Henry. erden bis zum Schluß dieſez 8 produziert werden, ſomit um aber 101 000 000 mehr als im ng der Erzeugung in den Ver⸗ günſtig aus, da Her Verbrauch n Staoten im Jahre 1990 d als 1929. Die Lagervorräte geringer ſein nmenſchlüſſe von großen Er⸗ jüngſten geen een und Raffinerien dürften wahrſchein⸗ lich die Politik der Zuſammenfaſſung und planmäßi Verwendung erleichtern. Nach Angaben des Mr. waren die bedeutendſten Momente in der Weltpetroleum⸗ näßigen Garfias der Gewinnung in Rußland Er ſchätzt bei gleichbleibender Produktion 1931, daß Rußland an Stelle Erzeuger ſein wird. Rumä⸗ 4. Stelle erſetzen, während Platz ein Nach Sept d 508 Die ent guſt 1930 ſtellten ſich auf 810 Reichsamts wurden im Edelſtahlgeſchäft. Krefel d, 2. Okt.(Eig. Dr.) In der Edelſtahlinduſtrie iſt bei einem Teil der weſtöeutſchen Werke ſeit Anfan g September eine ren. Die kurzen Terminfor⸗ derungen laſſen erkennen, daß überall Bedarf vorlag und der wirtſchoftlichen und poli- wird. Ob die leichte ſich allerdings noch geſteigerten Auftragsbeſtandes Feierſchichten keilweiſe r freilich terung der Lage berichtet. Im N angekommen, (908 434) NRT. die zu gleichen mit 1946 962 führten 1463 die deutſche 837 543 6874 879) NRT. Kohlenförderung im Ruhrgebiet Nach vorläufigen Berechnungen wurden in der Zeit uhrgebiet in 6 Arbeitstagen 1998 326 Tonnen Kohle gefördert gegen 1955 560 Tonnen in der vorhergehenden Woche bei ebenfalls 6 Arbeitstagen. ch in den 7 Tagen der Be⸗ nen gegen 480 957 Tonnen in die Preßkohlenherſtellung auf Arbeitstagen. Die in der Zeit vom onnen gegen 325 927 Tonnen e. Die kägliche Kokserzeugung (68 708 Tonnen), die arbeits⸗ ng aufa 11143 To.(10 399). in der Berichtswoche 184 555 Die Beſtände der Zechen be⸗ reren geen. an Koks 3 707 936 Tonnen ge⸗ Tonnen gegen 8 649 821 To, eee, Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen 1 Sew. Pork. 485,87 Schweiz 25,08 Stockholm„ 19.09 Paris 123.82 Holland.. 12.04 ½ Madrid„. 45,85 5 Brüſſel„. 34.84 Oslo. 13,10 Dollar geg. Rm. 4,2020 Mailand„ 92.81 Kopenhagen 18.15 Pfunde„„ 20,41½ wo ſie zur Haustrunlberei⸗ t. Auch die Qualität iſt vor⸗ Schlachtbieh- uns gutviehmärktre. * Schweinemarkt 1 vom 1. Okt. Läufer; verkauft wurden 160 fer? höchſter Preis, Paor 40 bzw. 857 häufigſter Preis, Paar 34 bzw 70 niedrigſter Preis, Paar Angefahren wur⸗ * Schweinemarkt Schwetzingen vom 1. Okt. Zufuhr 251 22 Läufer. Preis für d 205, das Paar Läuferſchweine 70100 as Paar Milchſchweine „. Marktver⸗ Zufuhr: 5 Ochſen, 45, Preis Rinder, verkauft 38, Preis Drittel. Och⸗ Jungrinder zuge⸗ ngrinder 110 bis 300 /. Bei ut zwei Drittel der Auffuhr rkt waren 403 Ferkel und 16 , Läufer 100 bis angs lebhaftem nachher aßb⸗ Ueberſtand von ungefähr 80 1930 ab märkiſcher Station arkt Weinheim a. d. B. vom nigen für je ein Pfund: Bir⸗ Obſt märkten da überall die nach Kernobſt Ernte gering Es großmarkt der Ooſt⸗ und Ge⸗ 5 ft Ingelheim und Umgebung 85 30, Pfirſiche 27, Tomaten 20 7 23—88, Wirtſchaftsäpfel 12 Nüſſe 35—40, Falläpfel—7, ufuhr 8 t Sehr Gau⸗Ilgesheimer Verſteige⸗ —19, Aepfel 13—30, Zwetſch⸗ gen Börſe war im Gegenf Es konnte f ganz ver a Ebenſo waren Markt. Die Frachten ebenfo, dem geſtrigen Satz ſtehen. Kühe 400610 /, Kal⸗ Freitas — Im S leihen ar lande un Dollar S Laufzeit 30. Dezer durch die wurde zu Iſerlohn Anleihe 1 kurſe vor beſchaffun Monat n blieben ſionsverh Intereſſe: lichen Ke auch in 0 Interims gung in friſtige Schiffahrt öffentliche Dollar lä zinſen. nicht beke Rückſchläs Erwähnu werden, letzten M zeriſcher Bankers 6 Monate gewährter ſichtigt m öffentliche Schiffsan aufnahme gegen 210 Damit er lande in hauptſächl Anleihe, Kreuger⸗ egen nu ſahres 1 Mill. 192 gehandelt iſt. Zug jeden M. Liquidati! Septembe welchem! renden de Werte al ſchieden Ausmaße hre 1930 oduktion an 1 R. Gar r Henry 9. in den Ver⸗ r Verbrauch Jahre 1990 zagervorräte am Be 91 lanmäß er. Garfigs tpetroleum⸗ n Rußland Produktion Dan Stelle ro. Rumä⸗ i, während Platz ein⸗ mber. Nach n im Sept ſe und 508 Die ent ich auf 810 Frefe nd bei einem ember eine Terminfor⸗ horlag und und poli⸗ die leichte dings noch sbeſtandes teilweiſe ird freilich richtet. nber. Im n ſeewärts eſchiffe mit gekommen, NRT. die zu gleichen 1 946 962 jrten 1463 deutſche 2 jet der Zeit beitstagen 0 Tonnen zeitstagen, Her Be⸗ onnen in Uung auf agen. Die Zeit vom Tonnen erzeugung e arbeits⸗ (10 399). je 184 555 en 210 908 zechen be⸗ gegenüber znnen ge⸗ 907 Ton. ketts auf 921 To, tulberei⸗ Gange. iſt vor⸗ ſtgeſtellt. eiſe von e en wur⸗ den 160 bzw. 85 8, Paar fuhr 251 ſchweine arktver⸗ Ochſen, „ Preis , Preis . Der 28 Och⸗ r zuge⸗ „, Kal⸗ A. Bei Auffuhr und 16 100 bis her ab. fähr 80 littliche in der Station Nach⸗ ernobſt gering h. Es nd Ge⸗ ebung n 20 - Freitag, 3. Oktober 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 9. Seite/ Nummer 457 2,2 Milliarden Rm. Auslanosanleihen in den erſten neun Monaten 1930 Im September ſind nur zwei kleine deutſche An⸗ leihen auf dem öffentlichen Emmiſſionswege im Aus⸗ lande untergebracht worden. In Newyork ſind für 1 Mill. Dollar Schatznoten des Freiſtgates Bremen mit einer Laufzeit von 3 Monaten(vom 30. September bis zum 30. Dezember 1930) zum Zeichnungspreiſe von 97,75 v. H. durch die National City Co. plaziert worden. In Holland wurde zugunſten der Chriſtlichen Schule zu Menden bei Iſerlohn(Weſtfalen) eine im Jahre 1945 fällige 8 v. H. Anleihe im Betrage von 420000 Gulden zum Emiſſions⸗ kurſe von 99 v. H. untergebracht. Deutſchlands Käpital⸗ beſchaffung im Auslande iſt allerdings im vergangenen Monat nicht auf dieſe beiden Emiſſionen beſchränkt ge⸗ blieben Wie ſchon früher in Zeiten ungünſtiger Emiſ⸗ ſtonsverhältniſſe, ſo haben ausländiſche Banten deutſchen Intereſſenten auch diesmal unter Ausſchaltung des öffent⸗ lichen Kapitalmarktes ſowohl langfriſtige Anleihen, als auch in Erwartung einer ſpäteren Fundierung kurzfriſtig Interimskredite gewährt. Ein Anrecht auf Berückſichti⸗ gung in der Auslands⸗Statiſtik hat jedoch nur die lang⸗ friſtige amerikaniſche Anleihe der Arnhold Bernſtein Schiffahrtsgeſellſchaft in Hamburg. Dieſe nicht zur öffentlichen Zeichnung aufgelegte Anleihe von 4 Millionen Dollar läuft bis 1945 und iſt mit jährlich 5 v. H. zu ver⸗ zinſen. Der Auszahlungskurs der Anleihe iſt allerdings nicht bekannt, ſo daß der ungewöhnlich niedrige Zinsfuß Rückſchläge auf die Anleihebedingungen nicht geſtattet. Erwähnung verdienten ferner, ohne ſtatiſtiſch erfaßt zu werden, ein von der Baden⸗Badener Werke AG. im letzten Monat zu netto 7 v. H. aufgenommener ſchwei⸗ zeriſcher Kredit von 7,75 Mill. Franken und ein von der Bankers Co. in Newyork der Sächſiſchen Staatsbank für 6 Monate zwecks Verlängerung abgelaufener Kredite neu gewährter Kredit im Betrage von 3 Mill. Dollar. Berück⸗ ſichtigt man alſo nur die eingangs erwähnten beiden öffentlichen Emiſſionen und die langfriſtige amerikaniſche Schiffsanleihe, ſo ergibt ſich für September eine Neu⸗ aufnahme von Auslandsanleihen von nur 21,7 Mill./ gegen 210 Mill. im Vormonat und 64,5 Mill. im Juli. Damit erreicht die Aufnahme deutſcher Anleihen im Aus⸗ lande in den erſten Monaten des lauſenden Jahres, hauptſächlich allerdings infolge der Auflegung der Moung⸗ Anleihe, und der Auszahlung der erſten Tranche der Kreuger⸗Anleihe, den Rekordbetrag von 21937 Mill. 1 gegen nur 295 Mill./ in der gleichen Zeit des Vor⸗ jahres, 1252,8 Mill. in den erſten 9g Mongten 19288, 940,8 Mill. 1927, 1289,3 Mill. 1926 und 7371,7 Mill.„ 1925. 2 Milliarden Rm. Kursverluſte Innerhalb neun Monaten Das Bankhaus Gebr. Arnhold, Dresden⸗Berlin, gibt in ſeinem neueſten Wochenbericht eine Tabelle, aus der die Kursbewegung der am Berliner Terminmarkt gehandelten Werte im laufenden Kalenderjahr zu erſehen iſt. Zugrunde gelegt ſind dabei die jeweils gegen Ende jeden Monats für das Prolongationsgeſchäft feſtgeſetzten Liquidationskurſe vom Ultimo Dezember 1929 bis Ultimo September 1930. Aus der Tabelle iſt zu erkennen, in welchem Maße die Ermäßigung des Kursniveaus der füh⸗ renden deutſchen Induſtriepapiere, für die ja die Termin⸗ Werte als repräſentativ gelten können, ſtarken Unter⸗ ſchieden unterlag. Die ſtärkſten Rückgänge im Ausmaße von 40—50 Wertprozenten des Standes von Dezember 1929 haben Kunſtſeidewerte, Mansfeld⸗ und Verkehrsweſen⸗Aktien erfahren. Allgemein lagen die Grup⸗ pen der Automobils, Sprit⸗ und Zellſtoff⸗Werte beſonders ſchwach. Fortdauerndes Angebot hatte ſich auch in den Aktien der Montangeſellſchaften und ſeit einiger Zeit bei Aktien der Großbanken ergeben. Auf der anderen Seite ſind die Rückgänge in verſchiedenen Fällen erheblich ge⸗ ringer geweſen und als Ausnahmefall ſind Thüringer Gas⸗Aktien(plus 22,2 v..) und Koliwerte zu nennen, bei denen ſich gegenüber dem Jahresbeginn eher noch kleine Kurserhöhungen durchſetzen konnten. Im ganzen zeigt aber auch dieſe intereſſante Zuſam⸗ menſtellung der Einzelwerte, welche Verwüſtungen die Kursrückgänge der letzten Zeit weiter in dem ſchon nach den Abſchwächungen des Jahres 1929 vielfach erſchütterten Kursgebäude angerichtet haben. Inſofern ergänzt alſo die Zuſammenſtellung der Kursentwicklung bei Einzelwer⸗ ten das Bild, das ſich für die Geſamtheit der an der Ber⸗ liner Börſe notierten Aktien aus dem im allgemeinen Bericht des Bankhauſes Gebr. Arnhold, erwähnten Er⸗ mäßigungen des geſamten Kurswertes um weitere zwei Milliorden Reichsmark gegenüber dem Stande vom Ende des Jahres 1929 ergibt. 5 Zinsfußſenkung für Spareinlagen und Hypotheken in der Schweiz Infolge der großen Flüſſigkeit des ſchweizeriſchen Geld⸗ morktes haben eine Reihe von Kantonalbanken eine Her⸗ abſetzung des Zinsfußes für Spareinlagen und na⸗ mentlich des Hypothekenzins fußes vorgenom⸗ men; ferner ſchreiten verſchiedene Inſtitute zur Rückzah⸗ lung von ſolchen Anleihen, bei denen der Zinsfuß für die heuligen Verhältniſſe ungünſtig iſt. Die Kantonalbank von Graubünden hat den Zinsſuß für Spareinlagen von 3% auf 37% v. H. herabgeſetzt, für Hypothekendardlehen bis zu 10 000 Sfrs. von 5 auf 471 v. H. und für alle übrigen Darlehen von 577 auf 5 v. H. Die Kantonalbank von Solothurn hat den Hypothekenzinsfuß von 57 auf 5 v.., auch für die alten Kapitalien, heruntergeſetzt. Die Kantonalbank des Kantons Aargau hat alle vom 30. Sept⸗ tember bis 31. Dezember d. J. kündbaren 4 und ößproz. Obligationen gekündigt und gibt vorläufig 44proz. Obli⸗ gationen aus, für größere Beträge nur noch ſolche zu 4 v. H. Der Regierungsrat des Kantons Zürich hat be⸗ ſchloſſen, eine 8 Mill.⸗Anleihe von 1917 zu 4% v. H. zwecks vorzeitiger Rückzahlung auf den 31. März nächſten Johres zu kündigen. Der Stadtrat von Winterthur beſchloß die Auflegung einer Anleihe von 10 Mill. Sfrs. zu 4 v. H Engliſche Induſtrielle fordern Schutzzölle O(Eig. Dr.) Vertreter von 2500 engliſchen Fabrikan⸗ ten nahmen in einer Verſammlung in Mancheſter eine Reſolution an, in der ſie Schutzzölle auf eine Anzahl von Produkten und Waren fordern, falls bei Import die Arbeitsloſigkeit in England ſich erhöhe. Ferner verlangten ſie die Ausdehnung des Vorzugszollſyſtems innerhalb des engliſchen Weltreiches. Der„Daily Herald“ nimmt hier⸗ gegen energiſch Stellung. Das Syſtem der Zölle ſei ver⸗ altet. Die Zuſammengrbeit müſſe in der Richtung der ſo⸗ genannten Maſſeneinkäufe geſucht werden. — * Badiſche Kommunale Landesbank. Wir verweiſen auf die Bekanntmachung des Inſtitutes im Anzeigenteil der vorliegenden Nummer die Börſeneinführung der 8 v. H. Gold⸗Hypotheken⸗ Pfandbriefe Reihe 2 betreffend. Gerichtszeitung Erweitertes Schöffengericht Ludwigshafen Von fahrläſſiger Tötung freigeſprochen Die Verhandlung, die ſich am Mittwoch vor dem Erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen(Vorſitzen⸗ der: Amtsgerichtsdirektor Germann) abrollte, entbehrte einer gewiſſen Tragik nicht. Ein%jähri⸗ ges Kind hatte unter den Rädern eines Autos den Tod gefunden. Schuld ſollte der Angeklagte, der 28 Jahre alte Kaufmann Wilhelm Henkes aus Lorſch bei Worms haben, der am 30. Juli auf der Straße von Oggersheim nach Mutterſtadt mit ſeiner 4/16 Opel⸗Limouſine mit 55 bis 60 Kilometer Stunden⸗ geſchwindigkeit gefahren iſt. Die Straße ſei frei und überſichtlich geweſen. Auf einmal habe er etwa 2 bis 27 Meter vor ſich ein kleines Kind geſehen, das ſchnell über die Straße laufen wollte. Er ſei ſofort nach links ausgewichen und habe auch ſofort gebremſt. Es habe aber nichts mehr genutzt, das Kind ſei ſchon getroffen geweſen. Die Mitfahrenden im Auto erzählten, daß ſie am linken Straßenrand eine Frau mit mehreren Kin⸗ dern geſehen hätten. Auf der rechten Seite hätten ſte nichts geſehen. Das Kind müſſe unmittelbar aus dem Straßengraben gekommen ſein. Ein Zeuge ſchilderte, daß auf einmal der Angeklagte ausgerufen habe:„Ach Gott, ich habe ein Kind er⸗ faßt.“— Auch die anderen Augenzeugen des Unfalls konnten nichts Nachteiliges über den Fahrer aus⸗ ſagen.— Von dem gleich nach dem Unfall erſchie⸗ nenen Polizeibeamten war eine Bremsſpur von 18 Meter Länge feſtgeſtellt worden, die ſich ſtark von rechts nach links hinzog. Da durch Zeugen erwieſen wurde, daß das Kind ſchon faſt am Anfang der Bremsſpur getroffen war, erkannte das Gericht antragsgemäß auf Freiſprechung, da in dem Falle ein Ausweichen und auch ein Bremſen nichts mehr genutzt habe. Ein weiterer Freiſpruch Der in Haft befindliche 40 Jahre alte Gußputzer Philipp Sch. aus Ludwigshafen wurde vom Erwei⸗ terten Schöffengericht Ludwigshafen von der An⸗ klage des fortgeſetzten Sittlichkeitsverbre⸗ chens, begangen an ſeiner 14 Jahre alten Tochter, mangels Beweiſes freigeſprochen. Die Toch⸗ ter ſoll nach Ausſage der Lehrerin ein ſehr phan⸗ taſiereiches Kind ſein. Das Gericht glaubte deshalb, eine Verurteilung nicht verantworten zu können. R. B. Kommunale Chronik Städtetag⸗Vertreter beim Reichskanzler * Berlin, 1. Okt. Eine Abordnung des Vor⸗ ſt andes des Deutſchen Städtetages, be⸗ ſtehend aus Präſident Dr. Muler e, Oberbürger⸗ meiſter Dr. Adenauer ⸗ Köln, Oberbürgermeiſter Beims⸗ Magdeburg, Oberbürgermeiſter Dr. Cör⸗ deler⸗Leipzig, Oberbürgermeiſter Dr. Jarres⸗ Duisburg⸗Hamborn, Oberbürgermeiſter Dr. Lan d⸗ mann⸗Frankfurt/ M. und Vizepräſident Dr. Elſas, wurden heute vom Reichskanzler in Gegenwart des Reichsfinanzminiſters und des Reichsarbeits⸗ miniſters empfangen. Die ſtädtiſchen Vertreter nah⸗ men Veranlaſſung, die Geſamtlage der deutſchen Städte eingehend vorzutragen und insbeſondere das Problem der Wohlfahrtserwerbsloſen und die Notwendigkeit der Neuregelung der Kri⸗ ſenfürſorge darzulegen. Die Ausſprache ergab Uebereinſtimmung, daß die erforderlichen Reform⸗ maßnahmen mit größter Beſchleunigung durchgeführt werden müßten. Die Notlage der Ge⸗ meinden erfordert nach Auffaſſung der Gemeindever⸗ treter eine ſofortige Abhilfe durch Ausdehnung der Kriſenfürſorge, die ſeitens des Reichs in den nächſten Wochen grundſätzlich umgeſtaltet werden ſoll. Noch keine Getränkeſteuer in Frankfurt * Frankfurt, 30. Sept. Der Hauptausſchuß der Stadtverordnetenverſammlung beſchloß zu der vom Magiſtrat beantragten Erhöhung der Ge⸗ meindebierſteuer und Einführung der Gemeinde⸗ getränkeſteuer den Entſcheid des Reichstags über die Notverordnung des Reichspräſidenten abzuwarten. Neugeſtaltung des Duisburger Bahnhofsvorplatzes rav. Duisburg, 2. Okt. Die durch den Bahnhofs⸗ neubau in Duisburg bedingte Neugeſtaltung des Bahnhsfsvorplatzes wurde von der Stadtverord⸗ netenverſammlung einſtimmig genehmigt. Vorgeſehen ſind eine Verbreiterung der Friedrich Wilhelm⸗ ſtraße und der Königſtraße, ferner die Anlage eines Autoparkplatzes. Der Parkplatz wird 100 Meter lang und einer Doppelreihe Autos Platz bieten. Die Königſtraße ſoll auf 27 Meter verbreitert werden. — Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teflungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge e 1 1— Rückſendung erfolgt nur bei ückporto 2 N N 8 N 5 355 — Nr 1 r 2 aus gutem, haltbaren Velou- tine, gute schwere seiden- griffige Ware, sorgfältig verarbeitet, mit feschem Glockenrock, Gürtel und hochmoderner Biesenstep- perei, viele schöne Mode- farben N ex dd N 7 R r N NU aus kunstseidenem Crepe marocain, in den schönsten N Modefarben: schwarz, bleu, 0 1 885 9 8 flaschengrün u. nachtblau, 5 1975 mit feschem weiß en Jabot, 85 Gürtel, modernem Glocken- ir 5— 1 120 rock mit gebogter Biesen- Se stepperei und niedlichen 2 8 2 8 32 Aermelschleifchen 5 2 225: 5 5 2 7 25 85 85 75 823 5 — 2 5 B e 5 aun 5 25 85 e e e Nel eee — N Hercedes-Benz auf dem Pariser Salon 1930 Wirklicht Reit Sitzt Le Matin bilwesens bis heute gemacht wurden.“ LE JOURNAL“: EXCELSIOR;; Ben. gehalten hat. mächtigen Konzerns: die Typen Stuttgart, Mannheim und Nürburg. le Elgenschaften, die den Weltruf von Mercedes-Benz gescheffen haben öchste Guaiität des Meterlals, Eleganz der Linle und größte Sicherheit.““ „Jedes neue Modell, das Mercedes-Benz herausbringt, verdient allgemeines Interesse. une große Marke besitzt mit Recht Weltruf. Stets eine Klasse für slch. Jede Einzelheit ist auf Grund langer Studien geschaffen, des- halb muß man schon in dem Augenblick, in dem sich die Tore des Salons öffnen, einige Worte über den neuen Mercedes sagen, welcher ebenso charakteristisch ist für die Schönheit der mo- dernen Automobiltechnik, wie die gewaltigen Fortschritte, Welche auf dem Gebiete des Automo- + N 11 0 5 Charles Faroux schreibt: „Der Name„Mercedes“, der seit dem Jahre 1900 sich so rasch einen glänzenden Weltruf er- rungen hat, genießt das größte internationale Ansehen Das wunderbare Chassis der Großen Mercedes verdient besondere Aufmerksamkeit. die letzten technischen Errungenschaften ebenso wie die modernsten Konstruktionsideen ver- Dieser Wagen, auf den die deutsche Industrie stolz sein kann, besitzt eine bei- spiellose Leistungsfähigkeit, eine unglaubliche Beschleunigung und eine phantastische Steigfähig- Man findet auf dem Stand von Mercedes- Benz auch die anderen Iypen dieses Hier sind jade dleser Typen be- Die alte Die Kenstruktlen ihrer Typen ist „Jedermann muß sich eines der größten Wunder dieses Salons, wenn nicht das Wunder, genau ansehen, den neuen Grossen Mercedes nalen des Automobils unvergeßlich bleiben wird der Konstruktion finden wir ebenso bei den anderen Typen von Mercedes-Benz. in Gualität und Material, größte Sicherheit, Schönheit der Linle sind charakteris⸗ Asch für dle Typen Stuttgart, Mannneim und Nürburg.“ .. Dieser Wagen ist ein Ereignis, welches in den An- Diese Präzision, diese letzte Vollendung Des Höchste „Wer wirklieh vorblldllehe Arbelt sehen wylll, der gehe zum Stand von Mereedes- Der Weltruf dieses Namens ist begründet auf den ihren ersten Anfängen, die zugleich auch die ersten Tage des Automobils sind, niemals emen wichtigen Irrtum begangen und immer die Es genügt, den Ausdruck al Jahr im Grand Palais die ausgestellten Mercedes-Benz. Wagen betrachten. Bewunderung wieder. Der Salon öffnet heute seine Tore und wir können nur den Satz wieder- holen: Wer wirklich vorbildliche Arbeit sehen will, der gehe zum Stand von Mercedes-Benz.“ rfahrungen einer Marke, welche seit 7 5 Richtung auf dem Wege zum Fortschritt inne: i den Gesichtern derjenigen zu sehen, welche jedes Alle Gesichter spiegeln Versäumen Sie nicht, vor Anschaffung eines Wagens unsere Typen in engere Wahl zu ziehen. Unsere konkurrenzlose Verkaufsorganisation steht jederzeft zu ihrer Verfügung. Benz H. G. ullgarl-Unkerlürktheim 8 eee A n 2 S 1 10. Seite/ Nummer 457 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 3. Oktober 1930 Der Sthetk auf die Banca National Eine Gaunergeſchichte von Otto Schwerin Herr George Sulika, der Mitchef der bekann⸗ ten Bukareſter Juwelierfirma Sulika u. Weinſtein, befand ſich an einem Samstag um die Mittagszeit allein in ſeinem Laden, als ein Kunde eintrat. Die⸗ fer, ein junger, eleganter Herr, fragte:„You ſpeak engliſh?“ Bedauernd neigte Herr Sulika ſeinen Kopf.„Rumaneſti, francais und deutſch,“ antwor⸗ tete er. Der Kunde legte ſeine blütenweißen Wildleder⸗ handſchuhe auf die Tiſchplatte und antwortete: „Gut, dann deutſch.“ Er ſprach es geläufig, aber mit ausgeſprochenem angelſächſiſchem Akzent.„Der Portier des Hotel Carol ſendet mich zu Ihnen. Ich bin Mortimer Gardener, mein Name wird Sie bekannt ſein. Sulika machte ein erfreutes Ge⸗ ſicht. Oh ja, den Namen des großen amerikaniſchen Filmmagnaten kannte ſeit einigen Tagen jeder Bu⸗ kareſter, auch, daß Mr. Gardener im Hotel Carol abgeſtiegen war, hatten die Zeitungen ſchon ausge⸗ plaudert. Einige Minuten ſpäter legte Sulika, in⸗ nerlich entzückt über das in Ausſicht ſtehende gute Geſchäft, dem Amerikaner Perlenketten vor. Dieſer ließ die einzelnen Perlen prüſend durch ſeine langen, ſchmalen Hände laufen leigentlich die richtigen Ta⸗ ſchendiebshände, ſagte ſich Sulika, und mußte lä⸗ cheln) und ſortierte ein Collier aus. „Ich möchte dieſe Kette nehmen, dieſe zu 25 000 Goldfranken. Iſt Ihnen ein Scheck von mir auf die Bank National gut?“ In Sulika ſtieg ein leichter Verdacht auf, Am Samstag nachmittag waren die Banken geſchloſſen, vor Montag kam die Einlöſung und eine mögliche unangenehme Ueberraſchung nicht in Frage. Der Trick mit dem ungedeckten Scheck kurz vor Sonntag oder Feiertag war zudem uralt. Der Juwelier zö⸗ gerte mit der Antwort. Der Amerikaner hatte aber bereits das Scheckbuch aus der Brieftaſche genommen. In dieſem Augenblick öffnete ſich die Ladentüre. Vor⸗ ſichtig griff Sultka nach ſeinen Ketten, aber es war nur der Briefträger. Sulika legte Zeitung und Briefe auf einen Nebentiſch, dabei fiel ſein Blick auf die Titelſeite der Zeitung und auf das Bild eines jungen Mannes. Es trug die Unterſchrift:„Der bekannte Hochſtapler Catuleſku wird von der Polizei we⸗ gen verſchiedener Schwindeleien geſucht.“ Sulikas Herz ſtand einen Augenblick ſtill. Dieſer Catuleſku ſaß in ſeinem Juz velſerladen und ſtellte ſeelenruhig einen Scheck aus. Sulika verwünſchte ſein Pech. Ausgerechnet in der Zeit zwiſchen 2 und 3 Uhr befand er ſich allein im Laden. Sein Sozius und ſein Gehilfe waren beim Mittageſſen. Selbſtverſtändlich wäre das Nahe⸗ liegenſte einen Poliziſten holen oder die Polizei tele⸗ foniſch benachrichtigen—— Aber wie,— ohne den Schwindler mißtrauiſch zu machen?— Der Kunde hat inzwiſchen das Perlencollier nochmals zur Hand genommen. Sulikas Beine zitterten. Das Schmuck⸗ ſtück hatte er wohl auf alle Fälle ein für alle Mal geſehen. Vor einigen Wochen war ein Juwelier in Wien von einem internationalen Juwelenſchwindler niedergeſchoſſen und beraubt worden.— Draußen auf dem Kärntnerring herrſchte der übliche ſtarke Straßenverkehr, keiner der zahlreichen Paſſanten hatte etwas von der Untat gemerkt. Sein Leben wollte Sulika nun doch nicht aufs Spiel ſetzen, das war ihm die an und für ſich auch wertvolle Kette doch nicht wert. Er zwang ſeine Unruhe nieder, nahm den Scheck und griff nach der Kette. „Ihr Name iſt mir gut, Herr Gardener,“ ſagte er. „ich nehme den Scheck gerne,— aber in unſerem Ge⸗ ſchäft gilt es als Prinzip bei Scheckgeſchäften eine, wenn auch nur kleine Anzahlung zu leiſten. Vielleicht geben Sie mir 100 Franken in Bar.“ Der Kunde überlegte nur einen Augenblick, zog die Brieftaſche, warf einen 5000 Leiſchein auf den Tiſch und antwortete ruhig:„Well— Packen Sie die Kette ein.“ Sulika legte das Schmuckſtück auf einen Tiſch hinter der Verkaufsvitrine, ſuchte nach einem Leder⸗ etui, langſam, ohne ſich zu beeilen. Vielleicht kam inzzwiſchen ſein Kompagnon. Aber kein Sozius, kein Kunde ſtörte die peinliche Situation. Nachdem der Juwelier die Kette in Seidenpapier verpackt und ihrem Wert entſprechend vorſichtig in das Etui ge⸗ legt hatte, griff er nach einer kleinen Geſchäftskarte und ſchraubte den Füllfederhalter auf. „Ich will Ihnen einen Garantieſchein aus⸗ ſtellen, Miſter Gardener,“ ſagte er.„Jede eventuell notwendige Reparatur wird innerhalb von zwei Jahren gratis ausgeführt.“ Der Kunde wurde ungeduldig.„Bitte beeilen Sie ſich,“ ſagte er kurz. Sulika ſchrieb ruhig weiter, 8 das Kärtchen in einen Umſchlag und verpackte es ſorgfältig zu dem Etui mit der wertvollen Kette. „Guten Morgen“, ſagte der Kunde und ver⸗ ſchwand. Sulika ſtand noch einen Moment unſchlüſſig in ſeinem Laden, den, wie er überzeugt war, wert⸗ loſen Scheck hielt er krampfhaft in der Hand, dann ergriff er den Telephonhörer und erbat eine Verbin⸗ dung mit der Polizeipräfektur. Die Polizei erſchien prompt, ermittelte noch im Laufe des Nachmittags, daß der Scheck„ungedeckt“ war und ſuchte den Gau⸗ ner—— aber ſie fand ihn nicht. Einige Stunden ſpäter begab ſich Herr Mare Catuleſcu, alias Mortimer Gardener, in die Toi⸗ lette eines Abteils des Schnellzugs Bukareſt⸗Szege⸗ din. Der Zug hatte Temesvar bereits paſſiert und mußte in wenigen Minuten hinter Hatzfeld die un⸗ gariſch⸗rumäniſche Grenze erreichen. Catuleſcu warf das leere Etui achtlos aus dem Fenſter, und ver⸗ barg die wertvolle Kette in einer länglichen Taſche, die innen im linken Hoſenbein fachmänniſch ange⸗ bracht war. Ein Kärtchen in weißem Umſchlag flat⸗ terte zu Boden. Catuleſeu hob es auf. Der Garan⸗ tieſchein.— Schon wollte er ihn zerreißen, aber, die Fetzen konnten gefunden, zuſammengeſetzt werden und——— auf ſeine Spur führen.— Er riß den Umſchlag auf, las——— ſeine Züge wurden länger und länger———. Die Karte enthielt nur wenige Worte. „Ste haben die Kette mit einem Scheck be⸗ zahlt, und darauf eine Anzahlung von 5000 Lei geleiſtet. Wir pflegen bei unbekannten Kunden, die mit Schecks bezahlen, gewiſſe Vorſichtsmaß⸗ regeln anzuwenden. Die inliegende Kette iſt eine ſehr ſaubere aber vollkommen wertloſe Nachahmung, ſie hat einen Wert von 1000 Lei. Unſere Einziehungsſpeſen auf den Scheck be⸗ tragen 500 Lei. Sie haben demnach ein Gut⸗ haben bei uns von 3500 Lei, über das Sie jeder⸗ zeit verfügen können. Wir bitten um Angabe der Adreſſe, wohin wir dieſe Reſtſumme über⸗ weiſen dürfen.“ Sulika& Weinſtein. Herr Catuleſeu ſtieß einen widerlichen Fluch aus, zog es aber vor, auf dieſe Mitteilung gar nicht zu antworten. Die Perlenkette ſchenkte er einen Tag ſpäter einer Rundtänzerin in der Budapeſter Tria⸗ non⸗Bar. Große Oelfunde im Gebiet von Hannover Bohrtürme bei Celle⸗Nienhagen Es ſcheint, daß die Behauptung des amerikaniſchen Oelkönigs Sinclair, eines der reichſten Oelländer der Erde, nicht ganz ohne Hintergrund iſt. Deutſchland ſei Der große Erdöl⸗ ausbruch auf den Nienhagener Feldern erſchließt eine neue Erdölſonde, wie man ſie bisher noch nicht in Deutſchland erreicht hat. aus. Stündlich laufen dort bis zu 16 Tonnen ſelbſtändig Allein am erſten Tage wurden rund 400 Tonnen ausgeworfen. Eine Stadt ſucht 50000 Einwohner Wie Städte entſtehen und vergehen Amerika hat jetzt eine echt amerikaniſche Sen ſation. In der letzten Zeit erſcheinen in den New⸗ horker Tageszeitungen ganzſeitige Annoncen, in denen mit großen Lettern verkündet wird:„Eine Stadt ſucht 50000 Einwohner“. Dieſe Ankündigung muß wörtlich genommen wer⸗ den. Die Stadt, die Einwohner ſucht, heißt Ra d⸗ burn und liegt 25 Km. von Newyork entfernt. Vor einem Jahr wurde ihr Grundſtein gelegt, und heute iſt ſie, ausgerüſtet mit allen Errungenſchaften der modernen Technik, bereits fertiggeſtellt. Sie iſt eine Gartenſtadt; nicht weniger als 70 Proz. der ge⸗ ſamten Oberfläche ſind öffentliche Parks und Garten⸗ anlagen, weitere 15 Proz. ſind Hausgärten, und nur die übrig bleibenden 15 Proz. wurden bebaut. Die Stadt beſteht aus lauter Einfamilien⸗ häuſern beſitzt ein großes Rathaus, zwei Kirchen, mehrere Schulen, zwei Theater, Elektrizitäts⸗, Waſſer⸗ und Gaswerk. Alles iſt fix und fertig— nur eben die Einwohner fehlen; und dieſe werden jetzt geſucht. Die Stadt verdankt ihr Entſtehen nicht der Laune eines amerikaniſchen Milliardärs, ſondern der Er⸗ wägung, daß man es den Kindern möglich machen müſſe, innerhalb des Stadtteiles, wo ſie wohnen, ſich frei bewegen zu können. Es wurde alſo mit einem Kapital von 100 Millionen Dollar eine Geſellſchaft gegründet, und dieſe will jetzt eine neue Epoche im Städtebau einleiten. Bisher verdankten die Städte ihr Entſtehen dem reinen Zufall— nun ſoll es an⸗ ders werden. In Radburn gibt es keine Verkehrsſtraßen, ſondern nur Gartenwege, die die einzelnen Häuſerblocks miteinander verbin⸗ den. Die Verkehrsſtraßen liegen am Rande des Stadtteils und ſind derart angelegt, daß ſie die ein⸗ zelnen Stadtteile, die noch in Zukunft entſtehen 5 Die 100 000 Menſchen zerſtreuten ſich werden, miteinander verbinden. Auch die Geſchäfte liegen an dieſen Randſtraßen. Der Architekt Alexander M. Bing, der Erbauer dieſer neuen Stadt, will ſie durch eine mächtige Brücke über de'n Hudſon⸗ River mit New⸗ hork verbinden, ſodaß jeder, ſelbſt wenn er in New⸗ hork beſchäftigt iſt, dort wohnen könnte. Bing hofft auf dieſe Weiſe, in einigen Monaten die Stadt zu bevölkern. Dieſe Art der Städtebildung wird in Californien ſchon längſt angewendet, allerdings mit einer un⸗ weſentlichen Abweichung. Grundſtücksſpekulanten be⸗ mächtigen ſich dort der geeigneten Terrains, ſtecken die Grenzen der Stadt ab, laſſen die Kanaliſation aus⸗ bauen, Elektrizitäts⸗„ Gas⸗ und Waſſerwerke ent⸗ ſtehen und beſtimmen, wohin die einzelnen Häuſer kommen ſollen. Dann wird das Publikum angelockt und die leerſtehenden einzelnen Gründe werden zum Bebauen angeboten. Zur beſſeren Orientierung ſind an verſchiedenen Plätzen der Stadt Tafeln angebracht, die beſagen, wo die öffentlichen Gebäude wie Schulen, Kirchen uſw. ſtehen werden. Dann wird noch ein In⸗ duſtrieller geſucht, der geneigt iſt, auch eine Fabrik zu errichten— und einige Monate ſpäter herrſcht in die⸗ ſen Städten pulſierendes Leben. Aber im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten werden Städte nicht nur gegründet, ſondern auch auf⸗ gegeben. Vor etwa zwei Jahren wurden im Weſten von Texas große Oelquellen entdeckt. In amerikani⸗ ſchem Tempo entſtand hierauf in der Nähe der Oel⸗ quellen die Großſtadt Gru b. Nach kurzen ſechs Mo⸗ naten wurde Grub zu einer der modernſten Städte Amerikas mit nicht weniger als 100 000 Einwohnern. Eines Tages verſiegten jedoch die Oelqnellen, und die Großſtadt wurde auf einmal entvölkert in alle Wind⸗ richtungen, ließen die modernen Häuſer leerſtehen, und heute bietet Grub— wie es die„Times“ berich⸗ tet— einen geſpenſterhaften Anblick. Auf den m dernen breiten Straßen ſieht man keine Menſchen und in den prunkvollen Palais haben Vögel ih Neſter gebaut. 5 Aber auch in anderen überſeeiſchen Ländern wer den Städte oft dem Verderben preisgegeben. Can berra liegt in Auſtralien. Vor 17 Jahren wurde es erbaut. Damals hoffte man, daß es bald 100 000 Einwohner haben würde. füllten ſich nicht, und Canberra Friſtet heute mit 7 Einwohnern ein kümmerliches Daſein. Noch vor dem Kriege wollten die Argentinier eine neue Hauptſtadt erbauen. Sie waren nämlich der Meinung, daß Buenos⸗Aires zu dieſem Zwecke nicht geeignet ſei, Es entſtand daher, 50 Km von dieſeig entfernt, die Stadt Plata. Ein beſonderes Geſetz verpflichtete alle Staatsbeamten, in Plata zu woh⸗ nen. Aber trotz aller Anſtrengungen konnte die Stahl nicht populär werden. Buenos⸗Aires iſt weiter Hauptſtadt mit drei Millionen Einwohnern geblie⸗ ben, und Plata entvölkert ſich von Jahr zu Jahr mehr. Reiche Leute können ſich aber in Amerika auch ganze Städte kaufen. Im Staate Ohio iſt das Städt chen St. Blazey zu verkaufen. Seine Einwohner, 5000 an der Zahl, haben ſich zuſammengetan, um ihre Häuſer, die öffentlichen Gebäude, die Parkan⸗ lagen, mit einem Worte die ganze Stadt, an den Meiſtbietenden zu verkaufen. Sie wollen für den Kaufpreis in einer anderen Gegend eine neue Stadt errichten. Sie verlangen dafür 7 Millionen Dollars, und, wie es verlautet, verhandelt ſchon ein Chicagber Millionär um den Erwerb von St. Blazey. P. 0 50 Fahre Fahrſtuhl Der erſte Fahrſtuhl der Welt, der Mannheimer der vor 50 Jahren auf Pfalzgauausſtellung von 1880 gezeigt wurde. Sein Konſtrukteur war Werner v. Siemens. Ein gulgehendes Geſchäft Newyorker Banditen haben in der letzten Zeit einen neuen Trick erfunden. populäre ler, Sänger und Varietéſtars. Doch die Hoffnungen er Sie entführen und gutbezahlte Schauſpie⸗ Kurz vor der Vor⸗ ſtellung, in der ein männlicher oder weiblicher Star ö auftreten ſoll, wird dem betreffenden Gefangenen erklärt, daß er das Theater nur dann rechtzeitig erreichen könnte, wenn er eine Auslöſungsſumme bezahle. Vor einigen Tagen wurde der Liebling des Newyorker Publikums, der Sänger Ru dy Valee, entführt. Das Löſegeld wurde dem Honorar entſprechend auf 2000 Dollar feſtgeſetzt. dem Sänger übrig? Was blieb Er bezahlte die 2000 Dollar und ſtand auf der Bühne im rechten Augenblick. Der Komiker iſt von den Gaunern auf 100 Dollar geſchätzt worden, Auch er bezahlte prompt und war froh, daß er gehen konnte. Dieſe neue Entführungsmethode ſoll die größte Verbreitung finden, und es iſt kein Wunder, daß ſowohl die Newyorker Theaterdirektoren, wie auch bekannte Schauſpieler vor dem Terror⸗Regime der Banditen mit Recht zittern. vom preise hänqt es q ob Sie sich zum Kqof entschließen. In allen unseren Preislagen ist der Schuh, den Sie kaufen, die höchste Gegenleistung an Quclitöt, Verorbeitung und Haltbor- keit. Unsere Riesenprodoktion zwingt uns sehr scharf zu kalkulieren nach dem Prinzip: Großer Umsotz klelner Nutzen. Oarum kaufen Sie stets preiswert bei . 21 1225 1 18. 24 Mennheim, Me delbergerstr. O 5,-11./ Breitestr. J 1, 5. Lou Holtz, ein noch ganz junger Mann, der nicht ſo viel verdient wie ſeine älteren Kollegen, ö 9 Freita ä—— — ber 1930 uf den mo e Menſchen, Vögel ihn indern wer hen. 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Seite/ Nummer 457 en Voriger Brel In deutenſter Siclig mt C ctaſig cehpolf Warner lar UEDrE· Ma RIA Fab LA EISEN SCHULE Max SHALIcH-HANS JUN KERMANN beg ee dee ae lwanpetrovien 3 kalkteie Aufführungen. 5 5 i 5 rita Apelgreen/ Agnes Esterhazy ö 5ſt NMrU bs rf UFA-TOR-Woeenz e in dem Emeika-Großfilm 0 SONNTAG, 5 OKTOBER VORM. 77.30 Uf DAS ERWACHENDE AEGVYPTEN Richard 0 E bas groge sprechflim-Drama mit een(onrMER öEone EC Joe Apacnel oe 1 15 3 10 250 DREVF UST eine beende A NanRY RESO 8 Außerdem im Beiprogramm: 8; 5 f 7 DER WELITBCERUHMTE EXZENTRICTIANZER FER S. A. P. Buh Im Beiprogramm: Tem Mix Der große Sprechfilm! 7 5 8 5 5 0 HARRY PIETII bie Boldmine van Fanta pazi I 4 EN üche haben Zutritt g 5 00 Uhr 5. a 00 Uhr Jugendliche haben Zutritt.00.30.00 Uhr 90.00.30.00 Uhr E 2 4 4546.0 alder UNIVERSUN National-Theater Mannheim. eee Garantiert Freitag, den 3. Oktober 1930 855 2 i g 3 Vorstellung Nr. 28— Miete F, Nr. 4. 5 5 Ars.— IS. Oktober Zſehung. 1 5 N Der Tenor der Herzogin 2 5 N 5. a 1 2 ö Operette in 3 Akten nach einem Lustspiel von 1 AA 80 Orla 0 Heinrich IUlgenstein von Richard Kehler Seute das Erh Porpeibnegf amn eld- Lotterie. Musik von Eduard Künneke 1. 1„ Musikalische Leitung: Karl Klaus Der große Sprech- u. Tonfilm: Der große Lustspielschlager in 7 Akten 27353 8000 7 10 e N andor ß 0 2 1 Unser Morgen änze: Aennie Häns. n nse Aaken 20 Unt bade dae 2280 Ur f Hehn zräcg! Ae proben 4 5 sanstss bens on en Nur 111 Rhein! II 1 0 900 Doppel- Programm:.48 Unt abends 1 Rudolt von Niemeyer, Opernsanger Walter Jooß 8 Hilde, dessen Frau Sophie Karst H A U PT PERSON EN: Hauptdarstellerin: Bubi, beider Söhnchen Hans Horlacher 2 5 Ernestine. Herzogin. Witse Anna Usell 1 Tus pan Alten, Al Im, Dalay d rd Dina Sralla f 40 600 Prinz Bernhard, ihr Neffe Walt. Friedmann Der Film unserer Zeit: „Eh en Nacht. Moll, Bruck, Operettensoubrette Mizzi Seibold Sie sehen in herrlichen Landschafts- 2 N 5 pfels 3. 0.. 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