ener. 3ͤ] iVvJu die in Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Spor der N. M. 2.* Aus der Weit der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr„Die fruchtbare Scholle Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend„ Waunheimer Reiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung* Aus Se Mannheimer Generab Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ Einzelpreis 7 0 Pi. ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Steuer, Seſetz und Recht* Neues vom Film it und Leben„ Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗ Ausgabe Freitag, 3. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 458 und Genf Einweihung des von der Reichsregierung gewioͤmeten Grabmals auf dem Luiſenſtädtiſchen Friedhof in Berlin Jeier am Grabe Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 3. Okt. Heute jährt ſich der Tag, da ein grauſames Ge⸗ ſchick Guſtav Streſemann aus unſerer Mitte riß, und wieder, wie vor Jahresfriſt, erſtrahlt, als ob die Natur mit dem unerbittlichen Schickſal ver⸗ ſöhnen und tröſten wolle, eine milde klare Sonne vom blauen Himmel. Ein leiſer linder Wind rührt ihrem herbſtlichen Farbenſchmuck doppelt ſchönen Wipfel. Ueber dem Grabe Streſemanns auf dem Luiſenſtädtiſchen Friedhof iſt in den letzten Wochen ein ſchlichtes Sandſteinmonument Hugo Lederers errichtet worden, das die Reichs⸗ regierung dem Andenken ihres heimgegangenen Außenminiſters widmete. Auf hohem Sarkophag nur das eine Wort: Streſemann. Schon in den Vormittagsſtunden hat ſich eine große Menſchen menge auf dem Friedhof und in den angrenzenden Straßen verſammelt. Sie Mumt die Pfade, die zur Mitte des Kirchhofs und zum Grabe Streſemanns führen und hat in langen dichten Reihen Aufſtellung vor der Pforte und den Anfahrtsſtraßen genommen. Zuerſt erſcheinen die Herren vom Auswärtigen Amt, von der Preſſe⸗ abteilung der Reichsregierung und der Führer der Deutſchen Volkspartei, Dr. Scholz, der greiſe Pro⸗ feſſor Kahl und einige volksparteiliche Reichs⸗ und Landtagsabgeordnete. Dieſen folgen in kuzem Nach⸗ einander der Staatsſekretär des Reichspräſidenten Dr. Meißner, der Reichsfinanzminiſter Dietrich, Dr. Wirth und Dr. Bredt, der preußiſche Innen⸗ miniſter Dr. Waentig, der Kultusminiſter Dr. Grimme und Staatsſekretär v. Bülow, Mini⸗ ſterialdirektor Köpke vom Auswärtigen Amt und Miniſterialdirektor Zechlin, General Haſſe als Vertreter des Wehrkreiskommandos Berlin und kurz vor 12 Uhr, begleitet von Staatsſekretär De Pünder, der Reichskanzler Dr. Brüning. Außerdem haben ſich zu der Trauerkundgebung die Geſandten der deutſchen Länder, unter ihnen der ſächſiſche Geſandte Dr. Gra d⸗ nauer, eingefunden. Zuletzt erſcheint Frau Streſemann, geführt von dem Pfarrer der Luiſenſtädtiſchen Gemeinde, Augar, mit ihren beiden Söhnen Wolfgang und Joachim. Ehrfurchtsvoll entblößen ſich die Häupter, die Friedhofsglocke ertönt. Nachdem ihre Schläge ver⸗ hallt, übergibt 2 Reichsinnenminiſter Dr. Wirth im Namen des Reichspräſidenten und der Reichs⸗ regierung das Grabmal dem Schutze und der Pflege der Luiſenſtädtiſchen Kirchengemeinde. Die Worte des Gedenkens, die er dem heimgegangenen Staats⸗ mann widmet, knüpfte er an ein Wort Goethes, das dieſer im Jahre 1818, am 3. Oktober, dem Todes⸗ tag Streſemanns, einem Freunde widmete und in dem er als die Kunſt einer aufrechten Haltung preiſt„unter gegebenen Bedingungen folgerecht“ zu handeln. Mit dieſem Goethewort charakteriſiert Dr. Wirth das Wirken Streſemanns und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß der Geiſt ſeiner Politik der Verſtändigung und der Verſöhnung ſich dem ganzen deutſchen Volke mitteilen möge. Gerade in den augenblicklichen Zeiten der Verwirrung und eines verderblichen Radikalismus gelte es, den politiſchen Geiſt lebendig zu machen, in dem der große Tote ge⸗ lebt und gewirkt habe. Dr. Wirth legte dann einen mit ſchwarz⸗rot⸗goldener Schleife gezierten Lor⸗ beerkranz am Grabe nieder.„Reichspräſi⸗ dent, Reichskanzler und Reichsregierung“, ruft er aus,„widmen Dr. Streſemann den Kranz der Ehre, den unvergänglichen Lorbeer.“ Wiederum entblößen ſich die Häupter, das Ban⸗ ner der Burſchenſchaft und die Speere ſenken ſich und von einem Frauenchor vorgetragen, ertönt der Cho⸗ ral:„Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“. Pfarrer Augar feterte den großen Sohn ſeiner Gemeinde und ver⸗ ſpricht, das Ehrenmal der Reichsregierung für den Toten in ſorgliche Obhut und treue Pflege zu nehmen. Er preiſt das Werk des Verſtorbenen, deſſen unver⸗ gängliches Verdienſt es geweſen ſei, dem deutſchen Rheinland die Freiheit wiedergegeben zu haben. „Möge Gott, der Herr, dazu helfen, daß nie wieder ein feindlicher Fuß deutſchen Boden betrete.“ Nach den Worten des Pfarrers werden auch die Das Grabdenkmal Stresemanns vor der Einweihung . übrigen Kränze an dem Grabmal niedergelegt. Man ſieht u. a. eine Kranzſpende der Partei, der Reichs⸗ tagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, des Auswär⸗ tigen Amtes, des allgemeinen deutſchen Burſchen⸗ bundes, der Freimaurerloge, deren Mitglied Streſe⸗ mann war, der preußiſchen Staatsregierung und des ehemaligen Sekretärs des Reichsaußenminiſters, Konſul Bernhards, von Frau Streſemann und ihren Söhnen einen Kranz von blaßroſa Roſen, auf deſſen Schleife die drei Namen ſtehen:„Käthe, Wolfgang, Joachim.“ Streſemann⸗Gedenken in Genf Drahtbericht unſeres Berliner Büros DJ Berlin, 3. Oktober. Der Todestag Dr. Streſemanns, dem Genf den Namen des„großen Europäers“ verliehen hat, wurde von der deutſchen Gemein de in Genf mit einem kurzen Trauergottesdienſt in der kleinen einfachen Kapelle am Bourg du Four gefeiert. Dem Gottesdienſt wohnten außer den Mitgliedern der deutſchen Delegation zahlreiche Diplomaten der aus⸗ ländiſchen Delegationen, des Völkerbundsſekreta⸗ riats und Angehörige der deutſchen Kolonie Genf bei. Auch die Völkerbundsvollverſamm⸗ lung veranſtaltete eine Trauerkundgebung. Der Präſident Titules cu erinnerte daran, daß heute ein Jahr verfloſſen ſei, ſeitdem der deutſche Außen⸗ miniſter Guſtav Streſemann Deutſchland und dem Völkerbund durch den Tod entriſſen worden ſei. Die Verſammlung kenne das Werk Streſemanns, das in engſter Verbindung mit der geſamten Tätig⸗ keit des Völkerbundes in den letzten Jahre. Streſe⸗ mann habe bewieſen, daß er über ſein politiſches Genie hinaus noch die Eigenſchaft beſeſſen habe, ein ganzer Menſch zu ſein, der, ohne jemals die Intereſſen ſeines Vaterlandes aufzugeben, ſich als guter Weltbürger erwieſen habe. Nicht nur verhandeln habe man mit Streſemann gekonnt, ſon⸗ dern man habe auch mit ihm ſprechen können als Menſch zum Menſchen. Deshalb habe jeder, der ihn kannte, nicht nur Bewunderung und Achtung, ſondern Liebe zu ihm gefühlt und gerade darin liege das Geheimnis des gro⸗ ßen Erfolgs von Dr. Streſemann und die Urſache der tiefen Trauer, welche die Ver⸗ ſammlung heute über den Verluſt dieſes guten Deutſchen und großen Weltbürgers empfindet. Auf dieſe Aufforderung Titulescus erhob ſich die Verſammlung zu einer Minute der ſchwei⸗ genden Trauer von ihren Sitzen. Graf Bernſtorff dankte für die Trauerkund⸗ gebung im Namen der deutſchen Delegation mit den Worten: „Wir können das Andenken Guſtav Streſe⸗ manns nicht beſſer ehren als dadurch, daß wir ſein Werk im gleichen Geiſte der internationalen Ver⸗ ſtändigung fortſetzen, die ſeinen Namen unſterblich gemacht hat.“ Die Genfer Tagesarbeit Drahtung unſeres eigenen Vertreters — Genf, 3. Oktober. Die Völkerbundsvollverſammlung verabſchiedete nach der Trauerkundgebung für Dr. Streſe⸗ mann eine Reihe Ausſchußberichte, darunter die Vorſchläge für die neue Organiſation der gegen⸗ ſeitigen Zuſammenarbeit, deren überlaſtetes Tätig⸗ keitsprogramm ſcharf beſchnitten wird. Einige Fra⸗ gen, wie der finniſche Vorſchlag, den internationalen Gerichtshof in Haag zur Berufungsinſtans der internationalen Schiedsſprüche auszubauen, und die Codifikation des internationalen Rechtes wurden bis zur nächſten Verſammlung 1931 vertagt, weil ſie noch nicht den Grad der Tiefe erreicht haben, der end⸗ gültige internationale Abmachungen erlaubt. Mit der Annahme des Berichts über die rückſtändigen Völkerbundsbeiträge der verſchiedenen Staaten nahm die Vormittagsſitzung ihr Ende. Die wichtigen Fragen des Völkerbundshaushalts und der Reform des Völkerbundsſekretariats ſparte man ſich für die Nachmittagsſitzung auf, ebenſo die Beſchlußfaſſung über die Vertagung der Anpaſſung der Völkerbundsſatzung an den Kellogg⸗Pakt über die es trotz des heftigen Kampfes des engliſchen Vertreters Lord Robert Cecil in dem Sonderaus⸗ ſchuß zu keiner Einigung gekommen iſt. Schwere Exploſion auf einer Kokerei — Eſſen, 3. Okt. Bei Reparaturarbeiten an einer Gas⸗Sauganlage auf der Kokerei der Rottberg⸗Zeche bei Repeler⸗Barl(Kreis Mörs) kam es heute zu einer Exploſion, bei der ſechs Arbeiter und Auf⸗ ſichtsbeamte durch Stichflammen zum Teil ſchwer verletzt wurden. Ueber die Urſache der Exploſion iſt noch nichts bekannt. Wohin führt der Weg? Worauf wartetalles? Darauf, ob und wo Kanzler Brüning für das Sanierungsprogramm der Reichsregierung eine Mehrheit findet. Daß der Kanzler ſich ſehr darum bemüht, dieſer von der Verfaſſung vorgeſchriebenen ſtaatspolitiſchen Not⸗ wendigkeit gerecht zu werden, iſt außer allem Zweifel. Die Verhandlungen, die er jetzt täglich mit den Führern der verſchiedenen Parteien führt, werden von der Reichsregierung ganz gewiß nicht als Scheingefechte betrachtet, die lediglich den Zweck verfolgten,„bis zur Verſammlung des Parlaments die tatſächliche Diktatur mit einem mehr oder minder legalem Mäntelchen zu decken“, wie in einer großen Schweizer Zeitung behauptet wird. Zu ſolcher Spiegelfechterei iſt dem Reichskabinett jetzt die Zeit viel zu koſtbar. Wo aber ſoll der Kanzler die Mehrheit ſuchen? Soll er mit den Sozialdemokraten verhan⸗ deln, gegen die ſich doch der Vorſtoß der Regierungs⸗ parteien während des Wahlkampfes in allererſter Linie richtete oder ſoll Brüning bei den Deutſch⸗ nationalen und den Nationalfozia⸗ liſten um die Zuſtimmung zu ſeinem Reform⸗ programm nachſuchen, obwohl alle Welt doch weiß, daß dieſe beiden Parteien in ſchärfſter Oppoſition zur jetzigen Regierung ſtehen und nach wie vor die Parole ausgeben, daß ſie mit allen Mitteln auf den Sturz des Kabinetts Brüning hin⸗ arbeiten? So zwiſchen Seylla und Charybdis ſegelnd, muß für das Staatsſchiff mit Brüning am Steuer der Ausblick nach links ſo hoffnungslos ſein, wie der nach rechts. Trotzdem hat der Kanzler den Verſuch unternommen und zwar zunächſt nach der Seite hin, wo ihm ſchließlich noch am eheſten die Möglichkeit einer Unterſtützung gegeben erſcheint, bei den Sozialdemokraten. Ein Blick in die ſozialdemokra⸗ tiſche Preſſe muß zwar völlig hoffnungslos ſtimmen. Der parteioffiziöſe„Sozialdemokratiſche Preſſe⸗ dienſt“, der faſt alle ſozialdemokratiſchen Preſſe⸗ organe mit der parteiamtlich abgeſtempelten Mei⸗ nung verſorgt, kritiſtert das neue Brüningpro⸗ gramm als ein„erſchreckendes“ Programm, ein Programm„gegen die Arbeiterſchaft“ und ſtellt die Behauptung auf,„daß Beamte, Ange⸗ ſtellte und Arbeiter ausſchließlich und allein die gewaltigen Koſten dieſes Finanzplanes der Reichsregierung zu tragen hätten.“ Und die „Leipziger Volkszeitung“ bläſt noch viel kräftiger ins Horn und ſchreibt in Rieſenlettern vom„Sanie⸗ rungsprogramm des kapitaliſtiſchen Inter⸗ eſſentenhaufens, von reaktionären Toll⸗ heiten und von einer Provokation der Volksmehrheit durch Brüning“. Auf ſolche ungezügelten Aeußerungen kurzſichtiger Parteiagita⸗ toren, die ſich und andere mit ihrem Phraſenſchwulſt über den Ernſt der innerpolitiſchen Lage hinweg⸗ täuſchen wollen, braucht man jedoch nicht allzu viel zu geben. Es gibt zweifellos auch in der Sozial⸗ demokratie und zwar gerade bei ihren führenden Köpfen, eine ganze Menge einſichtsvoller Männer, die ſich genau darüber klar ſind, was jetzt auf dem Spiele ſteht, daß es ſich jetzt nicht um Verfechtung parteipolitiſcher Intereſſen handelt, ſondern um das Schickſal und die Zukunft des geſamten deutſchen Volkes. Das weiß Brüning und deshalb hat er auch die Hoffnung noch nicht aufgegeben, für ſein Sanie⸗ rungsprogramm und die parlamentariſchen Maß⸗ nahmen, die zur Geſetzwerdung des Geſundungs⸗ werkes erforderlich ſind, bei den Sozialdemokraten wenn nicht aktive Unterſtützung, ſo doch zurückhal⸗ tende Duldung zu finden. Nicht rechnen dürfen wird man freilich auf ſolche völlig links eingeſtellte Leute wie den Reichstagspräſidenten Löbe, der dieſer Tage erſt ein für einen Sozialdemokraten zweifellos ver⸗ blüffendes„Verſtändnis“ für die Wahlerfolge der Nationalſozialiſten bekundete, in dem er dieſe als„Enterbte des Bürgertums“ apoſtrophierte und auch ſonſt Berührungspunkte mit Sozialiſten und Kommuniſten feſtſtellte.. Doch auch die über den Tag und die Partei hinaus⸗ denkenden ſozialdemokratiſchen Führer werden bet ihren Beſchlüſſen die Rückſicht auf die kom⸗ 2. Seite/ Nummer 458 Freitag, 3. Oktober 1930 muntſtiſche Konkurrenz nicht ganz außer⸗ acht laſſen dürfen. N 8 5 Nach rechts hin aber ſind die Ausſichten für Brüning, eine Mehrheit zu finden, zweifellos noch ungünſtiger. Freilich wünſchen viele Millionen Mit⸗ läufer der Hitlerpartei und auch weite bürgerliche Kreiſe, daß den Nationalſozialiſten, die nach wie vor von ſich und ihren Plänen ſo viel reden machen, jetzt möglichſt ſchnell einmal Gelegenheit geboten wird, in poſitiver und verantwort⸗ licher Staatsarbeit zu zeigen, ob und was ſie können. Auch der volksparteiliche Parteiführer und Fraktionsvorſitzende Dr. Scholz ſetzt ſich in einem Aufſatz, den wir in der„Königs⸗ berger Allgemeinen Zeitung“ finden, ohne Um⸗ ſchweife dafür ein. Der Kanzler hat bereits erklärt, daß er ſowohl mit ugenberg wie mit Hitler verhandeln will. Da Hitler jedoch noch in den letzten Tagen als ſein nächſtes Ziel den Sturz der Regierung bezeichnet hat und auch Brünings angeblicher Plan, nötigenfalls auch gegen und ohne das Par⸗ lament zu regieren, von den National⸗ ſozialiſten als ein Verſuch zur Aufrichtung einer Zentrumsherrſchaft über Deutſchland aufs ſchärfſte bekämpft wird, ſo ſieht man vorläufig nicht die geringſte Ausſicht, wie es zu irgend einer Verſtändigung zwiſchen Brüning und Hitler kom⸗ men könnte. Was aber kann geſchehen, wenn die Regierung weder links noch rechts eine Mehrheit für ihr Reformprogramm findet? Da eine Außer⸗ achtlaſſung der Verfaſſung für die ſtaatserhaltenden Parteien unter keinen Umſtänden in Frage kommen darf, ſchon deshalb nicht, weil dadurch ein ſich vielleicht ſpäter einmal höchſt ver⸗ hängnisvoll auswirkender Prä zedenzfall ge⸗ ſchaffen würde, ſo bleiben dann nur zwei Wege übrig. Und zwar käme theoretiſch betrachtet der Rücktritt der Regierung in Frage, wenn ſich im Reichstag keine Mehrheit für die Beibehaltung der Notverordnung und Geſetzwerdung des Sanie⸗ krungsprogramms ergibt. Praktiſch geſehen aber kann das Reichskabinett Brüning unter gar keinen Umſtänden dieſen Weg gehen, weil ja bekanntlich unter den nicht in der Regierung vertretenen Parteten auch keinerlei andere Mehrheit zu finden iſt, die bereit und fähig wäre, die Verantwortung für Staat und Volk zu übernehmen... Das Aushilfsmittel einer raſchen Vertagung des Reichstages, von dem in den letzten Tagen die Rede war, erſcheint uns ebenfalls ſehr problematiſch, denn nach Ar⸗ tikel 24 der Reichsverfaſſung beſtimmt der Reichs⸗ tag ſelbſt„den Schluß der Tagung und den Tag des Wiederzuſammentritts.“ Doch ſelbſt auch dann, wenn ch im Augenblick mit Hilfe der Sozialdemokraten ine alsbaldige Vertagung des Reichstages erreichen ließe, ſo könnte das doch nur ein ganz vorübergehen⸗ der Notbehelf, ſein, denn nach demſelben Artikel 24 muß der Reichstagspräſident den Reichstag wieder in berufen, wenn es von einem Drittel der teichstagsmitglieder verlangt wird. Dieſes Drittel ber könnte jederzeit von den Kommuniſten und tationalſozialiſten und einem Teil der Deutſch⸗ nationalen leicht aufgebracht werden. 5 85 die Dinge liegen, wird alſo, wie man einſt⸗ die Lage überſchaut, kaum etwas anderes bleiben, als der Rückgriff auf Artikel 48 * Reichsverfaſſung, um mit dieſer in der Weimarer rfaſſung ausdrücklich vorgeſehenen Regie⸗ gsvollmacht für außergewöhnliche ten das aus politiſchen und wirtſchaftlichen Gründen unaufſchiebbare Sanierungswerk zur Durch⸗ ührung zu bringen. Ein Block aller Ver⸗ nftigen, für den auch der ſozialdemokratiſche niſterpräſident Braun eintritt, der zweifellso der fähigſte Kopf der Sozialdemokratie iſt, muß dann über alle Parteien hinweg da ſein, um die egierung in ihrer ſchweren Aufgabe zu ſtützen. r erwünſcht und wertvoll wäre es, wenn das rgertum in dieſem Block der Vernünftigen nicht in kleine Grüppchen zerſplittert einreiht, rn wenn ſich jetzt endlich unter dem Druck der alle bürgerlichen Parteien in dem Raume en Sozialdemokraten und den Rechtsradikalen ner feſtgeſchloſſenen Phalanx zuſammenfügen. 8 H. A. Meißner. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Gegenvorſa ige der Sozialdemokraten Wie wird ſich die Sozialdemokratie zum Sanierungsprogramm ſtellen? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Okt. Im Reichstag trat am Freitag vormittag die ſozialdemokratiſche Fraktion zu ihrer erſten Sitzung zuſammen, um ſich mit der politiſchen Lage zu beſchäftigen. Die Beratungen werden den ganzen Tag andauern. Die Wahl des Fraktions⸗ vorſtandes wurde bis zum Zuſammentritt des Reichstages zurückgeſtellt. Die Sitzung der Sozialdemokraten iſt um die Mittagsſtunde unterbrochen worden. Wie in parla⸗ mentariſchen Kreiſen verlautet, hat man zuerſt die Frage erörtert, 8 wie ſich die Sozialdemokratie zu dem kom⸗ muniſtiſchen Antrag auf Aufhebung der Not⸗ verordnungen des Reichspräſibenten ver⸗ halten ſoll. Irgendwelche Beſchlüſſe ſind ſelbſtverſtändlich noch nicht gefaßt worden. Man rechnet auch nicht damit, daß heute ſchon die endgültige Haltung der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion feſtgelegt werden wird. Man behauptet jedoch, daß die Sozlal⸗ demokraten nicht nur zu der Notverordnung, ſon⸗ dern auch zu dem Sanierungsprogramm der Reichs⸗ regierung eine Reihe von Gegen vorſchlä⸗ gen ausarbeiten und dieſe Vorſchläge als eigene Anträge im Reichstag einbrin⸗ gen werden. Die Sozialdemokraten, ſo wird wei⸗ ter verſichert, würden den Autrag auf Aufhebung der Notverordnungen ablehnen, um eine parla⸗ mentariſche Erledigung des Sanierungsprogramms nicht von vornherein unmöglich zu machen. Freilich wird man mit langen und ſehr ernſten Auseinander⸗ ſetzungen innerhalb der Fraktion rechnen müſſen, wie ja ſchon aus den verſchiedenen Verlautbarungen führender Sozialdemokraten hervorging. Es ſei nur an die Reden der Herren Severing, Auf⸗ häuſer und Keil erinnert, die ſich in lebhafte Oppoſition gegen die Regierung und ihr Sanie⸗ rungsprogramm geſtellt haben. Gleichzeitig trat im Reichstag die Gruppe des chriſt lich⸗foztalen Volksdienſtes zu ihrer erſten Sitzung zuſammen. Den Vorſitz führte der Abg. Simpferdörfer. Beratungsgegenſtand war die politiſche Lage. Die Gruppe wird am Samstag eine weitere Sitzung abhalten. Auf Anfrage wird ausdrücklich verſichert, daß der chriſtlich⸗ſoziale Volks⸗ dienſt im Reichstag ſeine Selbſtändigkeit zu behalten und keinerlei Anſchluß an andere Par⸗ teien zu ſuchen gedenke. Die Fraktion der Deutſchen Staatspartei hält am Montag vormittag eine Sitzung ab. Die Sitzung der Zentrumsfraktion des Reichstags, die auf Sonntag nachmittag einberufen war, iſt abgeſagt worden. Die Parteiführer beim Kanzler Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 3. Oktober. Der Reichskanzler empfing heute vormittag den volksparteilichen Führer Dr. Scholz. Am Nach⸗ mittag werden die Vertreter der Chriſtlich⸗So⸗ zialen ſich einfinden, u. a. die Herren Mu m m und Hartwig, ferner Abgeſandte der Natio⸗ nalſozialiſten und zwar dürften hier erſchei⸗ nen die Herren Frick und Stöhr. Die Deutſch⸗ nationalen werden morgen im Laufe des Tages beim Reichskanzler vorſprechen. Der Konflikt in der Berliner Metallinduſtrie Telegraphiſche Meldung Berlin, 3. Oktober. Die Situation im Konflikt in der Berliner Metall⸗ induſtrie, der heute nachmittag noch einmal Gegen⸗ ſtand von Verhandlungen vor dem Sonderſchlichter ſein wird, wird der„BZ. am Mittag“ gegenüber von einer führenden Perſönlichkeit als außerordent⸗ lich ernſt bezeichnet. Der Streik erſcheine bei⸗ nahe unvermeidlich. Die Vertreter des Metallarbeiterverbandes wollen über die Forderung der Arbeitgeber, die auf einen Lohnabbau von 15 Prozent inausläuft, überhaupt nicht verhandeln. Sie lehnen jeden Gehaltsabbau ab. Die Arbeitgeber wiederum erklären, für keinen Fall in eine Verkürzun 9 Forderungen der Wirtſchaſtspartei Telegraphiſche Meldung — Berlin, 2. Okt. Eine Führerbeſprechung der Wirtſchaftspartei, die heute unter dem Vorſitz des Parteivorſitzenden Drewitz und in Anweſenheit des Reichsjuſtiz⸗ miniſters Dr. Bredit im Reichstage ſtattfand, hat noch über das Regierungsprogramm hinaus folgende Forderungen erhoben: 1. Einleitung von Verhandlungen zur Herbei⸗ führung eines ſofortigen Moratoriums für die Reparationszahlungen mit dem Ziele der Reviſion des Poungplanes. 2. Durchgreifende Verwaltungsreform in Reich, Ländern und Gemeinden mit dem Ziele der Beſeitigung aller Parteibuch Beamten und über⸗ flüſſigen Dienſtſtellen. Freiwerdene Amtsſtellen blei⸗ ben ausſchließlich dem berufsmäßig vorgebildeten Beamten vorbehalten. der Arbeitszeit einwilligen zu wollen, die die Gewerkſchaftsvertreter angeſichts der großen Ar⸗ beitsloſigkeit in der Induſtrie fordern. Die Arbeit⸗ geber werden heute den Standpunkt vertreten, daß die kürzere Arbeitszeit mit entſprechendem geringe⸗ ren Verdienſt der Arbeitnehmer nur die Kaufkraſt der Leute verringert und kein Mittel zur Geſun⸗ dung der Verhältniſſe iſt. Das Berliner Gewerkſchaftskartell hat, dem Blatt zufolge, den Streik der Metallarbeiter be⸗ reits vorbereitet. Die geſamten Gewerkſchaften Deutſchlands wollen die finanziellen Vorbedingun⸗ gen für einen längeren Streik ſchaffen. Es kom⸗ men insgeſamt in Berlin 140000 Arbeiter und Arbeiterinnen in Betracht. 3. Sofortige Einflihrung der allgemeinen Arbeitsdienſtpflicht mit dem Ziele der Be⸗ hebung der Arbeitsloſigkeit und weitere entſchiedene Reform des ſozialen Verſicherungsweſens. N 4. Weiterer planmäßiger Abbau der Ausgaben der öffentlichen Hand, Beſeitigung der öffentlichen Regie⸗ betriebe, Ueberführung des öffentlichen Wohnungs⸗ baugeſetzes in die freie Wirtſchaft, weiterer Abbau der Realſteuern, Reform des Schlichtungs⸗ weſens und Maßnahmen der Reichsregierung zwecks Senkung der kartellierten Preiſe und überſpannten Zinsſätze. Feierſchichten auf den Saargruben — Saarbrücken, 3. Okt. Wie die Bergwerksdirek⸗ tion der Saargruben mitteilt, wurden in dieſem Monat drei Feierſchichten eingelegt, da der Abſatz der Saarkohle ſich nicht geſteigert hat. So hat allein die von der Saarinduſtrie abgenommene Kohlenmenge ſich um 2500 Tonnen im letzten Monat verringert. Politiſches Altentat in China Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 3. Oktober. Ein Attentat auf Lennox Simpſon, den Ver⸗ walter der Zölle in Tientſin, hat in Eng⸗ land außerordentl. Aufſehen erregt. Simpſon, der unter dem Pſeudonym Putnam Weale als politiſcher Schriftſteller und hervorragender Kenner des fernen Oſtens bekannt iſt, liegt in hoffnungsloſem Zuſtand im Krankenhaus von Tientſin. Eine Kugel iſt in ſein Rückenmark gedrungen. a Das Attentat iſt, ſoweit bekannt geworden iſt, von drei Chineſen ausgeführt worden, die unmittelbar darnach im Automobil verſchwanden. Man mißt dem Anſchlag hohe politiſche Be ⸗ deutung bei. Es iſt bekannt, daß die Nankinger Regierung mehrfach bei der engliſchen Botſchaft die Beſeitigung Simpſons beantragt hatte, der früher jahrelang Ratgeber der Pekinger Regie⸗ rung war und vor einiger Zeit von Nenſi Schan in ſeine Stellung in Tientſin eingeſetzt wurde. Die Verwaltung der Tientſiner Seezölle ſtellt eine der wichtigſten Streitfragen zwiſchen der Nankinger Regierung und den mandſchuriſchen Machthabern dar. Es iſt anzunehmen, daß Simpſon dieſem Konflikt zum Opfer gefallen iſt. Die Londoner Preſſe, die ſich ausführlich mit dem Attentat beſchäftigt, befürchtet Rückwirkungen auf die Sicherheit der Ausländer in China, die bisher von dieſen Fauſtrechtsmethoden des chineſiſchen Bürgerkrieges verhältnismäßig unbehel⸗ ligt geblieben ſind. 5 g (ee Letzte Meldungen Morgen Kabinettsſitzung Berlin, 3. Okt.(Drahtbericht unſeres Berliner Büros.) Am Samstag vormittag findet, wie bereits angekündigt, eine Kabinettsſitzung ſtatt, in der der aus Genf zurückgekehrte Reichsaußenminiſter Dr. Curtius einen Bericht über die Völkerbunds⸗ tagung erſtatten wird. Im Anſchluß daran wird der Reichskanzler Dr. Brüning über die politiſche Lage referieren. 8 Frenkel⸗Prozeß weiter hinter verſchloſſenen Türen — Berlin, 3. Okt. Im Frenkel⸗Prozeß vor dem 5 Potsdamer Landgericht wurde heute von der Vertei⸗ digung erneut der Antrag geſtellt, die Oeffentlichkeit zuzulaſſen, da Landͤgerichtsdirektor Dr. Hellwig durch ſeine Abſicht, einen amtlichen Bericht auszugeben, an⸗ erkannt habe, daß die Oeffentlichkeit über dieſen Pro⸗ zeß unterrichtet werden müſſe. Es entſpann ſich über dieſe Frage eine längere Debatte, in der Landgerichts⸗ direktor Dr. Hellwig zum Ausdruck brachte, daß alle Angriffe, die in der Preſſe gegen ihn gerichtet worden ſeien, an ihm abprallten. Das Gericht zog ſich dann zur Beratung zurück und käm wiederum zu einer Ablehnung des Antrages, ſodaß die Preſſe für die geſamte Dauer des Prozeſſes ausgeſchloſſen bleibt. a 2 5 Bombenattentat in Lemberg — Warſchau, 3. Okt. Ein Bombenattentat wurde geſtern nacht in Lemberg auf das Gebäude der ukrai⸗ niſchen Konſumgenoſſenſchaft„Centroſojus“ verübt. In raſcher Reihenfolge explodierten eine Anzahl von Bomben mit ſtarker Exploſivkraft. Das Innere des Gebäudes mit dem Warenlager und den geſamten Dokumenten und Büchern iſt vernichtet. In den umliegenden Häuſern wurden etwa 300 Fenſterſcheiben zertrümmert. und ſeine Familie, die allein in dem Hauſe wohnten, wurden durch den Luftdruck aus ihren Betten ge⸗ worfen und verletzt. Verſchiedene Gäſte einer gegen⸗ überliegenden Gaſtwirtſchaft wurden durch Glas⸗ ſplitter verwundet. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. f „Von der Reiſe zurück“ 8 Von Gr. Neumann zie ſonnig⸗weiße Schweizer Bundes⸗Straße ſtöhnt nter der Laſt des ſchönen himmelblauen Geſell⸗ ſchaftsautos, das ſich wutſchnaubend die ſteilen engen urven hinaufwindet, und ſo im erſten Augenblick en erſchreckenden Anblick bietet; der ſchöne immelblaue Autoleib iſt von oben bis unten mit Decken, Schirmen und Schirmchen gefüllt— keine uſchenſeele beleidigt das Auge. 5 plötzlich, wie im Zaubertheater, beginnen ecken und Schirmchen zu bewegen, an finſtern brillen hängen helle Köpfe und der Lack der ippen ſchmilzt zuſehends unter der heißen ſehen Sie als ganz beſondere Eigentümlich⸗ Landes eine Stroh⸗Hut⸗Fabrik!“ rufts ich aus dem Innern der Himmelsbläue und 6 Lippen und Sonnenbrillen ſchauen voll 5 Eine Weile hält der edendheiß brennt die Sonne und die bunten rgelb der Wangen(ſolange die Schminke indanthren hergeſtellt wird, ſolange kommen er nicht zur Ruh') aber ſchließlich und end⸗ ut man nicht alles für ſeine Bildung! Stroh⸗Hut⸗Fabrik ſieht man nicht alle Tage. Weiter gehts bergan:„Hier eine Säule aus dem jrhundert, hier hat Napoleon gefrühſtückt— Hannibal gehannibalt— 16321875“(mir igſt vergeſſene Telephon⸗Nummern ein) der berauſcht ſich an ſeinem Wiſſen, die egende Angelegenheiten gleich alles Not⸗ der Hand hat. Puderquaſte und Lippen⸗ K über, die ſtreng und unendlich weiſe die Welt betrach⸗ ten. Ewiges Schweigen— ewiges Zuhören. Da be⸗ greift man mit einem Male wie unwichtig weſenlos ſo ein paar Jahrhunderte Vergangenheit ſind: Ein Tag— ein Jahr— Zwanzig— Fünfzig— Tauſend Jahre— Zeit und Raum— die unendlichen unbe⸗ grenzten Dimenſionen. „Zur Kaſſe“ ſchreit der weiſe Ortskundige; die eins— zwei— dret— vielleicht ſogar vier Dimen⸗ ſionen ſchweigen verängſtigt ſtill, alles zahlt und ſchweigt wie die ſagenhaften Kavaliere der Vor⸗ kriegszeit. Was ſieht man für ſein Geld? Nach allen Seiten hin gebändigte Waſſerfälle ſtürzen wütend in die Tiefe, ſie ſchreien nach Freiheit. Plötzlich ſchreits tatſächlich— Die holden Ockerwangen ſind den ſich wild auf⸗ bäumenden Gewäſſern zu nah' gekommen— So⸗ was reizt auch den an manches gewöhnten Waſſer⸗ fall. Erbarmungslos tropfts auf die nur auf Fett⸗ ereme eingeſtellten Wangen herab und irgendwie denkt man an die Säule vom 14. Jahrhundert. Alles bemüht ſich um die mehr oder minder ſchwer Ver⸗ letzte. Die Sonne wirft einen hellroten Schleier über die fernen hohen Schneemaſſen; das ſchöne himmel⸗ blaue Geſellſchaftsauto hat ſein Tagwerk geſchafft und lädt in kleinen Portionen die Decken, Schirm⸗ chen und die dranhängenden Menſchen ab. Die Hotelhalle tritt in Funktion: der allabendliche Tanz z die vollkommen dunkel gewordenen Bergſpitzen ſchauen unendlich weiſe durch das Fenſter und die ockergelben Wangen blühen faſt wie neu:„Wir ſind von Kopf bis Fuß auf Farben eingeſtellt und ſonſt auf garnichts.“ i 5 N Ueber den Tenor Werner Mäckel, der in der vorigen Spielzeit am Mannheimer Nationaltheater wirkte, ſchreibt die„Erfurter Zeitung“ anläßlich der Neueinſtudierung von„König für einen Tag“, komiſche Oper von Adam:„In der Titelrolle ſtellte ſich uns der neue Tenor Werner Mäckel vor und ie Schauſpieler zu ſein ſcheint, ohne Zwei⸗ 1 ch t hat, um die man uns große und weiche Klänge. Theater und Muſik Mannheimer Künſtler auswärts. Ueber ein von Leonore Gernsheim⸗Fuchs und Hans Kohl im Kurſaal in Freudenſtadt veranſtal⸗ tetes Konzert leſen wir im„Grenzer“: Der blinde Baritoniſt Hans Kohl ſang Lieder von Bach, Händel, Giordani, Schubert, Rich. Strauß, Muſſorſky und Gernsheim. Seine große, wohlklingende Naturſtimme iſt vorzüglich kultiviert; Tonbildung, Atmung, Dynamik, Deklamation zeugen von aus⸗ gezeichneter Schulung, dazu kommt ſcharfes Gehör, feinſtes Empfinden und Intelligenz.“—„Als Violiniſtin lernten wir Leonore Gernsheim⸗ Fuchs kennen, die ihre Finger⸗ und Bogentechnik ſicherlich auch in ſehr guter Schule gelernt hat. Sie entlockte ihrer offenbar wertvollen Geige ſehr ſchöne, Außer einer obligaten Violinſtimme bei den erſten drei Geſängen ſpielte ſie mit Dr. Gernsheim zuſammen eine kontra⸗ punktiſch intereſſante Sonate von Cäſar Frank Dr. Gernsheim gab uns in„Geſellenlied“ und „Maikater“ Proben ſeiner beachtenswerten kompo⸗ ſitoriſchen Fähigkeiten.“—. Drei Meiſter⸗Klavierabende. Wieder finden in dieſem Jahre die Drei Meiſter⸗Klavierabende ſtatt, in denen in vorbildlicher Tradition wertvolle Klavierliteratur durch anerkannte Meiſter zum Vor⸗ trag gelangt. Neben Edwin Fiſcher, der als Ehrengaſt dieſer Abende nicht fehlen darf, wurde Alfred Hoehn und Joſefa Roſanska ver⸗ pflichtet. Alfred Hoehn gehört ſeit Jahren zu den bedeutendͤſten deutſchen Pianiſten. Er hat im Vor⸗ jahre u. a. in den Konzerten des Leipziger Gewand⸗ hauſes unter Furtwängler, in den Muſeumskonzerten in Frankfurt a.., in den Gürzenich⸗Konzerten in Köln und auf einer ruſſiſchen und holländiſchen Tournee große Triumphe gefeiert. Der! Neuling und wohl gleichzeitig die Ueberraſchung der drei Abende iſt Joſefa Roſanska, die man in Deutſchland noch nicht allzuoft gehört hat, deren unglaubliche ſen⸗ ſationelle Erfolge in Holland, Belgien, England und Skandinavien aber haben aufhorchen laſſen und die für das kommende Jahr für eine Reihe der bedeu⸗ tendſte Konzerte in Deutſchland verpflichtet wor⸗ Der Neuſtadter Theaterneubau. In einer Sitzung des Neuſtadter Theaterausſchuſſes wurde beſchloſſen, den neuen Theater⸗ und Tonfilm. bau, der ſeiner Fertigſtellung entgegenſteht, am 8. November feierlich zu eröffnen. Mit der Exöff⸗ nung verbunden iſt das Jubiläum des Theaters Neuſtadt a. d. H. Das neue Theater umfaßt 850 Sitz⸗ und 300 Stehplätze. Als Theatertage ſind Mittwoch und Donnerstag feſtgeſetzt, an den übrigen Tagen laufen Tonfilme. Die Eröffnungsfeier bringt am 8. November eine„KRoſenka valle“-Auffüh⸗ rung durch die Mannheimer Bühne.— Auch das Winterprogramm für das Theater wurde durch⸗ geſprochen. Es ſollen folgende Bühnen beigezogen werden: Nationaltheater Mannheim, das Karlsruher Theater, das Stuttgarter Schauſpielhaus, das Lan⸗ destheater für Pfalz und Saargebiet, das Stadt⸗ theater Heidelberg, Baden⸗Baden. Die Abonnements⸗ Preiſe werden etwa 90 bis 40 v. H. niedriger ſein als die an der Tageskaſſe.— Bemerkenswert iſt, daß 5 Stadtbaurat Glückert es verſtanden hat, den Neu⸗ bau ohne eine Ueberſchreitung des Vor⸗ anſchlages fertigzuſtellen. s OPädagogiſcher Kongreß in Wiesbaden 1980. Der vom Deutſchen Ausſchuß für Erziehung und Unter⸗ richt vom.—7. Oktober 1930 in Wiesbaden unter Vorſitz des bekannten Pädagogen Geheimrat Prof. Dr. Kerſchenſteiner veranſtaltete Pädagogiſche Kongreß, auf dem der Staatsrechtslehrer Univerſi⸗ tätsprofeſſor Dr. K. Rothenbücher und der Pä⸗ dagoge Univ.⸗Prof. Dr. A. Fiſcher über das Thema: „Aufgaben und Grenzen der Staatstätigkeit im Bil⸗ dungsweſen der Gegenwart“ ſprechen werden, wird eine lebhafte Ausſprache führender Perſönlichkeiten aus allen Lagern über die mit den Plänen nach Schaf⸗ fung eines Reichsvolksſchulgeſetzes zuſammenhän⸗ gende Probleme bringen.— An der Ausſprache w den ſich u. a. beteiligen: Frau Gertrud Bäumer, Pr Paul Oeſtreich, Vizepräsident des Sächſiſchen Land tags Prof. Dr. Hickmann, Prof. Dr. J. Schröteler, S ., Dr. h. e. Tews, Schulrat Wolff, Miniſterial; Löffler. Ferner iſt ein Vortrag von Kenner des Bildungs⸗ und Schulweſens ſcher Länder, Prof. Dr. Sergius He über„Typiſche Beiſpiele für das Verhältnis Staat und Bildung in außerdeutſchen Staaten“ j 88 * Der Wächter 5 E ee 0 es langte, man Freitag, 3. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 458 Die Forderungen der erwerbsloſen Angeſtellten Proteſt⸗Berſammlung im„Großen Mayerhof“ Die von einem vorbereitenden Ausſchuß auf geſtern nachmittag in den„Großen Mayer hof“ einberufene Proteſt Verſammlung der er⸗ werbsloſen kaufmänniſchen und techni⸗ ſchen Angeſtellten war außerordentlich ſtark beſucht. Viele mußten wieder umkehren, weil der Saal überfüllt war, ein Zeichen, wie ſehr die unbe⸗ ſtreitbare Not der arbeitsloſen Angeſtellten nach einer Löſung oder wenigſtens nach Milderung drängt. Bedauerlicherweiſe hatten ſich auch Elemente eingefunden, die im Verlauf der Verſammlung einige Lärmſzenen hervorriefen. In der kommuniſti⸗ ſchen Ecke wäre es um ein Haar zu Tätlichkeiten ge⸗ kommen. Schon wurden Stühle geſchwungen, doch gelang es beſonnenen Leuten, die Hauptſchreier aus dem Saal zu drängen; als die Polizei kam, war die Ruhe wieder hergeſtellt. Ein Mitglied des vorläufigen Aktionsausſchuſſes ging auf die Urſachen der furchtbaren Erwe vbsloſig⸗ keit ein, in der er nicht eine Folge der ſchlechten Wirtſchaftslage, ſondern das Ergebnis der modernen Technik und des überhandnehmenden Doppelver⸗ dienertums ſieht. Beſonders bedrückend ſei es, daß keine Ausſicht auf Arbeit beſtehe, beſonders für ältere Kräfte. Die 4000 erwerbsloſen Ange⸗ ſtellten Mannheims wollen einen geiſtigen Kampf zur Erreichung ihrer Forderungen führen. Die hierauf aufgeſtellten Forderungen, die dem Arbeitsamt bezw. der Stadtverwaltung unterbreitet werden ſollen, laſſen ſich wie folgt zuſammenfaſſen: Anerkennung des Erwerbsloſenausſchuſſes und Hin⸗ zuziehung bei der Arbeitsvermittlung, Auszahlung einer einmalig en Winterbeihilfe bis ſpäte⸗ ſtens 1. Dezember und zwar für Ledige 30 Mark, für Verheiratete 50 und für jedes Kind 15, freien Bezug von Gas, Waſſer und Strom und Streichung der da⸗ für rückſtändigen Gebühren, Arbeitsbeſchaffung für die erwerbsloſen Angeſtellten und Techniker durch Herabſetzung der Arbeitszeit in den ſtädti⸗ ſchen und ſtaatlichen Betrieben und Aemtern auf ſieben Stunden und Vermeidung von Ueber⸗ ſtundenarbeit durch Anſtellung von Vollkräften, Entlaſſung von Doppelverdienern und Penſionempfängern, deren Penſion 250 1 monatlich überſteigt, Streichung der Zuſchüſſe für alle unrentablen ſtädtiſchen Betriebe und ſchließlich die Ablehnung der Notverordnung durch die Stadt. Beſonders energiſch wurde gegen das tägliche Stempeln Stellung genommen und ein„Stempelſtreik“ angekündigt.* ö 5 In der Diskuſſion wurden wiederholt heftige Angriffe gegen den Lei⸗ ter des Arbeitsamts und andere Beamte laut. Auch der kommuniſtiſche Stadtverordnete Her zog mel⸗ dete ſich zum Wort und verſuchte, die Verſammlung in politiſches Fahrwaſſer zu bringen, hatte aber wenig Glück dabei. Sein Wunſch, man möge ſich dem ſeit langem beſtehenden Erwerbsloſenausſchuß der Arbeiter anſchließen, fand keine Gegenliebe. Als gar Herr Felgentrebe vom A. D..B. ver⸗ ſolle keine Papierkorbforderungen, ſondern durchführbare Forderungen ſtellen, kam es zum Tumult, in deſſen Verlauf dem Red. ner das Wort entzogen und angekündigt wurde, daß Redner von Parteien und Gewerkſchaften nicht mehr ſprechen dürften. Ein großer Teil der Er⸗ ſchienenen verließ den Saal. zwei Wortmeldungen vor, und zwar von einem Vertreter des.d. A. und von dem nationalſozta⸗ liſtiſchen Reichstagsabgeordneten Lenz. Erſterer wurde nicht gehört, dagegen beſchloß die Verſamm⸗ lung, Lenz ſprechen zu laſſen. Er erklärte, daß die 2 Forderungen der erwerbsloſen Angeſtellten von ſei⸗ ner Partei unterſtützt würden. Er war der Mei⸗ nung, daß noch viel umfaſſendere Maßnahmen ver⸗ langt werden müßten. Die drei antikapitaliſtiſchen Parteien müßten hier einmal zuſammengehen, aber beim Gehaltsabbau ſollten die Parteifüh⸗ rer bei ſich ſelbſt anfangen. Dieſer Redner erntete ſtürmiſchen Beifall. Die geſtellten Anträge wurden faſt einſtimmig angenommen, nachdem noch Wünſche in kultureller Hinſicht(verbilligter Theaterbeſuch uſw.) hinzu⸗ gefügt worden waren. Der Verſammlungsleiter ſtellte für die kommende Woche eine weitere De⸗ monſtration in Ausſicht. el. a* Evang. Kirchendienſtnachrichten. Durch Ent⸗ ſchließung der Ev. Kirchenregierung wurde Pfarrer Ludwig Marx in Heiligkreuzſteinach zum Pfarrer in Mannheim⸗Wallſtadt ernannt.— Zur Wieder⸗ beſetzung iſt die Pfarrei Mannheim Waldhof, Pfarrſtelle Nord, KB. Mannheim, ausgeſchrieben. Schließlich lagen noch, Vollverſammlung der gundelskammer Am Dienstag, 30. September, fand eine Voll⸗ verſammlung der Handelskammer für den Kreis Mannheim ſtatt. Präſident Lenel gedachte eingangs des am 28. Auguſt verſtorbenen Mitglieds, Altſtadtrat Adolf Hartmann. Er be⸗ tonte das rege Intereſſe, das Herr Hartmann den Arbeiten der Kammer ſtets entgegengebracht habe. Die Kammer wird ihm ein ehrendes Angedenken be⸗ wahren. Der Vorſitzende ſprach ferner unter lebhaftem Beifall der Verſammlung dem ſeit einiger Zeit erkrankten Szudikus, Herrn Dr. Krieger, die beſten Wünſche für ſeine baldige völlige Wiederher⸗ ſtellung aus. Anſtelle des ausgeſchiedenen Mitglieds Kommerzienrat Dr. h. c. Carl Benſinger wurde Herr Philipp Bohrmann, Direktor der Bier⸗ brauerei Durlacher Hof AG. vorm. Hagen und Vor⸗ ſitzender des Verbandes der Brauereien des Pfals⸗ gaues, zugewählt. 5 Der Vorſitzende eröffnete die Tagesordnung mit einem Ueberblick über die wenig erfreuliche Entwicklung der wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe innerhalb der letzten Monate. Die Hoffnung auf eine Beſſerung der Wirtſchafts⸗ lage, auf ein Umſchlagen der Konjunktur im Spät⸗ ſommer oder Herbſt habe ſich nicht erfüllt. Es ſei im Gegenteil eine außerordentlich ſtarke Z u⸗ ſpitzung der Kriſe feſtzuſtellen, die die Ausſich⸗ ten für den kommenden Winter nichts weniger als günſtig erſcheinen ließen. Die Finanzen des Reiches ſeien infolge der kataſtrophalen Lage auf dem Arbeitsmarkt, die erhebliche Zuſchüſſe an die Reichsanſtalt nach ſich ziehen würde und durch die Einnahme⸗Rückgänge, hervorgerufen durch ver⸗ minderten Steuerertrag, auf das äußerſte ange⸗ ſpannt. Die Haushaltsführung der Ge⸗ meinden würde durch die ſtetig wachſende Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen in ſteigende Schwierig⸗ keiten geraten. Das Ziel der Notverordnun⸗ gen vom Juli dieſes Jahres, das Gleichgewicht der öffentlichen Finanzen herzuſtellen, ſei nicht erreicht worden. Die Unzulänglichkeit des Reichshaushalts betrage heute etwa—900 Millionen Mark. Die neuen Pläne der Regierung würden eine weitere Belaſtung der Wirtſchaft durch die Erhöhung des Beitrags zur Arbeitsloſenverſicherung von 4,5 auf 6,5 Prozent bringen, der damit den Stand vor dem 1. Juli ds. Js. beinahe um 100 Prozent über⸗ treffe. Die vorgeſehene Senkung der Beamtengehäl⸗ ter ſei nicht zu vermeiden; auch eine umfaſſende Lohnſenkung dürfte notwendig werden. e Auf die in den letzten Monaten durch die Regie⸗ rung betriebene f Agrarpolitik eingehend. bezeichnete es der Vorſitzende als drin⸗ gend erforderlich, daß die Intereſſen der Induſtrie und des Handels gegenüber den Intereſſen der Land⸗ wirtſchaft wieder erhöhte Berückſichtigung finden. Die Notlage der Landwirtſchaft und die zwingende Not⸗ wendigkeit einer umfaſſenden Hilfe ſei durchaus anzu⸗ erkennen, doch dürften die berechtigten Forderungen von induſtrieller Seite dabei nicht in den Hinter⸗ grund gedrängt werden. Der ſteigende Widerſtand der Agrar⸗Richtung gegen das Prinzip der Meiſtbe⸗ günſtigung in den Handels verträgen zugun⸗ ſten des Prinzips der Reziprozität gebe zu ernſten Bedenken Anlaß. Es ſei erfreulicherweiſe gelungen, die deutſche Ausfuhr innerhalb der letzten Jahre und insbeſondere innerhalb der letzten Monate des Jahres 1930 erheblich zu ſteigern. Dieſe aufſteigende Kurve dürfe keinesfalls unterbrochen werden. Zuſammenfaſſend erklärte der Vorſitzende, daß unſere Lage außerordentlich erſt ſei. Trotz⸗ dem dürfe die Hoffnung auf eine Beſſerung nicht auf⸗ gegeben werden. Der Vorſitzende ſchloß mit einem Appell, das Vertrauen in die deutſche Wirtſchaft und die deutſche Arbeitskraft wieder zu ſtärken, da Ver⸗ zweiflung Selbſtaufgabe bedeute. Ueber die Mannheimer Verkehrsfragen berichtete Profeſſor Dr. Blauſtein, der zunächſt der in der Nacht auf 1. Oktober in Kraft getretenen Eingemeindungs verträge zwiſchen Mann⸗ heim einerſeits und Friedrichsfeld und Seckenheim andererſeits, deren Abſchluß als für die Entwicklung Mannheims bedeutſam angeſehen werden müßte, ferner des begonnenen Baues der Rheinbrücke gedachte. Er erwähnte ferner die neuerdings wieder in Fluß gekommene Frage der Elektrifizie⸗ rung der Strecke Baſel— Frankfurt, deren baldige Durchführung im Intereſſe Mann⸗ heims mit Nachdruck gefordert werden müſſe. Als erfreuliche Tatſache hebt der Redner die Aufrecht⸗ erhaltung des Poſtautoverkehrs Mann⸗ heim— Schwetzingen hervor. Zu dem ſoeben erſchienenen Bericht der Rheinkommiſſion bemerkte Dr. Blauſtein, daß die Kammer beabſichtige, in einem beſonderen Abend im größeren Kreis die Ergebniſſe des Berichtes durchzuſprechen. Ferner gab er bekannt, daß Straßenbahndirektor K ellner ſich bereit erklärt habe, in der Kammer einen Vor⸗ trag über die Mannheimer Verkehrsfragen, insbe⸗ ſondere der Neugeſtaltung des Straßen⸗ bahnverkehrs in der Innenſtadt, über Einbahn⸗ ſtraßen, Einführung von Autobuslinien uſw., zu halten. Ueber Fragen der Aktienrechtsreform erſtattete Dr. Weil ein Referat. Die Durchführung einer Reform unſeres Aktienrechtes ſei nach langer öffentlicher Diskuſſion durch die Veröffentlichung ten und Kommanditgeſellſchaften“ durch das Reichs⸗ juſtizminiſterium in ein neues Stadium getreten. Zur Vorbereitung des Entwurfs ſeien an alle in⸗ tereſſierten Stellen Umfragen ergangen. Auch die badiſchen Handelskammern ſeien zur Aeußerung auf⸗ gefordert worden. Sie hätten ihre Stellungnahme in dem Bericht einer gemeinſamen Kommiſſion, der u. a. die beiden Mannheimer Rechtsanwälte Dr. Geiler und Dr. Hachenburg angehört hätten, nieder⸗ zuſtellen, daß die von an der Aktienrechtsreform. Ueber die Vereinheitlichung des Wechſel⸗ und Scheckrechts berichtete Dr. Jahr. Er wies darauf hin, daß be⸗ abſichtigt ſei, im Januar 1981 eine inter n atio ⸗ nale Konferenz einzuberufen, die über die Vor⸗ ſchläge der Völkerbundsſachverſtändigen zur Verein⸗ nehmen ſolle. Inzwiſchen ſeien zur Vorbereitung der Kommiſſion in allen beteiligten Ländern Fragebogen ausgearbeitet und an die intereſſierten Kreiſe ver⸗ ſandt worden, um die Auffaſſungen über den vor⸗ geſchlagenen Weg der Vereinheitlichung feſtzuſtellen. Der Redner gab Kenntnis von der Stellung, die die Kammer einzunehmen beabſichtige. Die Vorſchläge fanden die Billigung der Verſammlung. * Zwei Perſonen durch Zuſammenſtoß eines Möbeltransportautos mit der Straßenbahn verletzt. Geſtern nachmittag ſtieß auf der Neckarauerſtraße bei der Fabrik von Vögele ein Transportauto mit einem Straßenbahn wagen der Linie 7 zuſammen, wobei das Auto umfiel. Ein 47 Jahre alter verheirateter Arbeiter, der ſich in dem Auto befand, erlitt einen linken Oberſchenkel⸗ bruch. Außerdem trug ein 61 Jahre alter verheira⸗ teter Möbeltransporteur beim Sturz von dem Transportauto eine Rippenquetſchung und Knöchelverſtauchung rechts davon. Von den Fahr⸗ gäſten der Straßenbahn wurde niemand verletzt. Der Straßenbahnwagen wurde leicht beſchädigt. Die Verletzten wurden ins Allgemeine Krankenhaus überführt. ** Wer iſt der Eigentümer? Ende Auguſt wurde in Obernzell an der Donau(Niederbayern) das nachbeſchriebene Paddelboot eingeſtellt, das nicht mehr abgeholt wurde: Sonnland⸗Faltboot, zweiſitzig, orangefarbiger Anſtvich, darunter der Name„Emden“ ſichtbar, weißes Deck. Außer Kiſſen, Zelt, Ruckſack, Decken und Schlafſack befindet ſich in dem Boot ein Exemplar der Mannheimer„Volksſtimme“ vom 22. 8. 30, ſodaß vermutet wird, daß das Boot aus hieſiger Gegend ſtammt. Es iſt weiter anzunehmen, daß dem Beſttzer ein Unfall zugeſtoßen iſt oder daß das Boot entwendet wurde. Sachdienliche Mittetlun⸗ gen erbeten an Rheinpolizei Mannheim, Mühlau⸗ ſchleuße 1. des Entwurfs eines„Geſetzes über Aktiengeſellſchaf⸗ heitlichung des Wechſel⸗ und Scheckrechts Stellung Internationale Konferenz der chriſtlichen Fabrik⸗ und Trans portarbeites Die am Mittwoch vormittag im Kolpinghaus be⸗ gonnene internationale Konferenz des chriſtlichen Fabrik⸗ und Transport⸗ arbeiterverbandes wurde geſtern vormittag fortgeſetzt. Lins⸗Berlin hielt ein ausführliches Referat über die Weltlage der Stickſtoff⸗ induſtrie. Am Nachmittag hielt der Sekretär des Internationalen Bundes, S. Bruf ſel, ein Referat über die Weltlage der Kunſtſeiden⸗ induſtrie. An Hand umfangreichen Zahlenmate⸗ rials gab er einen Ueberblick über die Lage dieſer Induſtrie auf dem Weltmarkt. In der Ausſprache wurde lebhafte Klage über die für die Arbeiterſchaft ſich verhängnisvoll auswirkenden Rationaliſterungs⸗ maßnahmen geführt und betont, daß die Arbeiter⸗ ſchaft ſich eine ſtarke gewerkſchaftliche Organiſation ſchaffen müſſe, um dieſe Zuſtände zu ändern. 8 Am Schluß der Konferenz wurde eine Reihe von Entſchließungen einſtimmig angenommen. In der erſten Entſchließung wird feſtgeſtellt, daß in der chemiſchen Großinduſtrie eine unge⸗ heure Machtkonzentration in ganz wenig Hände ge⸗ langt ſei. Menſchliche Arbeit ſei durch mechaniſche Kraft weitgehend und überſtürzt erſetzt worden. Es wird die Schaffung einer internationalen amtlichen Kartellkontrollſtelle unter Mitbeteiligung der Arbeiterſchaft gefordert. Des weiteren wird verlangt eine Einſchränkung der Arbeitszeit und Sonntagsarbeit auf das allernotwendigſte Maß. 5 Zur Lage der Weltſtickſtoffinduſtrie wen⸗ det ſich die Konferenz gegen eine immer weitere In⸗ veſtierung neuen Kapitals in dieſer Induſtrie, ſo⸗ lange die vorhandenen Produktionskapazitäten bei 5 weitem nicht ausgenutzt werden können.— In einer weiteren Entſchließung wird feſtgeſtellt, daß die hygieniſchen Gefahrenquellen in der Glanzſtoff⸗ und Kunſtſeideninduſtrie in überreichem Maße vorhanden ſeien. Für die Arbei⸗ terſchaft der Kunſtſeideninduſtrie ſeien die Fabrikar⸗ beiterverbände die zuständige gewerkſchaftliche Or⸗ ganiſation.— Weiter werden in einer Entſchließung die geſundheitlichen Verhältniſſe in der che miſchen In duſtrie behandelt. Es wird ge⸗ fordert, daß neben der ſorgſamſten Auswahl aller ge⸗ werbehygieniſch möglichen Maßnahmen die Aufent⸗ haltsdauer der Menſchen in ſolchen Räumen ſo kur wie betriebswirtſchaftlich erträglich zu geſtalten ſei. In kontinuierlichen Betrieben müſſe der alsbald Uebergang zur drei⸗ bezw. vierſchichtigen Betriebs weiſe nötigenfalls mit geſetzlichen Maßnahmen dur geſetzt werden. Frauen und Jugendliche müßten in allen Betriebsräumen, die ſich erfahrungsgemäß al beſondere Gefahrenzone erwieſen hätten, durch er wachſene Männer erſetzt werden. 1 In einer letzten Entſchließung wird angeſichts der außerordentlichen Unfallgefahren in den Spreng⸗ ſtoffwerken ein wirkſamer Schutz der Spreng⸗ ſtoffarbeiter für dringend erforderlich geht ten. Die Arbeitszeit müſſe ſo verkürzt werden, da ein Nachlaſſen der Aufmerkſamkeit und geiſtigen Spann⸗ kraft infolge Uebermüdung einzelner Arbeiter ver mieden werde. Akkordarbeit, Prämienarbeit o Arbeit nach irgend einem ähnlichen Lohnſyſtem müſſe in allen Ländern geſetzlich verboten und mit ſchwe⸗ ren Strafen bedroht werden. 3 Nach Worten des Dankes an den erſten Vorſttzen den des internationalen Bundes chriſtlicher Fabrik⸗ und Transportarbeiter wurde die Konferenz ge⸗ ſchloſſen. 8. 2 1* 15 4 Seinen 80. Geburtstag begeht morgen in geiſti⸗ ger und körperlicher Friſche Herr Michael Bick ö Mittelſtraße 99. a * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht der Gemeindevollzieher(bei der kath. Kircherſt Kaſſe) Karl Rumpf mit ſeiner Ehefrau 2 geb. Forſter. 8 * Hütet euch vor der Herbſtzeitloſe! Ein botant ſches Unikum iſt die Herbſtzeitloſe. Bei ihr erſchein die Blätter erſt nach dem Abſterben der Blüte. Si tritt jetzt auf naſſen Wieſen auf. Die ſchwachroſ Blüten ſehen verführeriſch aus. Aber Vorſich Die Herbſtzeitloſe iſt ſehr giftig. Kühe, die au der Wieſe mit dem ſaftigen Gras dieſe Herbſtblüt gefreſſen haben, geben mit Blut vermiſchte M Die Blüte in den Mund zu nehmen, iſt für die Me ſchen ebenfalls gefährlich. Kinder ſpielen gern m der Samenkapſel, die das Gift noch ſtärker und zw konzentriert enthält. Die Wirkung des Gifte Herbſtzeitloſe macht ſich in langwierigen Mag und Herzerkrankungen bemerkbar. Alſo: Vo ch — M. Chevrolet 6 leistet Erstaunliches. Sparsam in Betrieb und Unterhaltung, hat er zu Störungen bisher keinen Anlaß gegeben“ . 1 9 Herr Herbert Spiegel 5* 7 Koln d. Rh.* N V T 0 L XS T. UND LIE FER WAGEN Der kraftvolle Chevrolet 6 Zylinder Motor mit hängenden Ventilen gibt Ihnen, ohne höhere Betriebskosten zu verursachen— mehr Kraft und Leistung als ein 4 Zylinder. Gleichmaßziger Kraftfluß verhindert Vibra- tionen und bedeutet größere Elastizität. Die niedrige Tourenzabl des Chevro- let 6 erhöht die Lebensdauer infolge ge- ringerer Abnutzung. Nutzen Sie diese Wirtschaftlichen Vorteile, lassen Sie den Chevrolet 6 für Ihre Firma schon arbeiten, während sie noch seine Anschaffungs- kosten abdecken. Der General Motors plan bietet Ihnen dafür die vorteilhaftesten Zahlungs bedingungen. General Motors stellt Ihnen, wohin Sie auch kommen, den anerkannten Service zur Verfügung, der Ihnen mit geschulten Kräften die Dauerleistung Ihres Wagens erhält. Feste Reparaturpreise. Garantie nicht nur für schadhafte Teile, sondern auch für Arbeitskosten. Unsere autorisierten Chevrolet Handler werden Ihnen gern den Chevrolet 6 Last- wagen unverbindlich vorführen und Sie in Ihren speziellen Transportfragen beraten. von REI 2995 an N 5 5— N. 8 5 I— * CHASSIS AB BERLIN s Erzeugnisse der General Motors 5 Auto-Islinger G. m. b. H. Mannheim, Ausstellungsr Autorisierter General Motors Händler für Chevrolet 6 Personen-, Last- und Lieferwagen: aum Friedrich-Karlstr. 2, Service-Station: Augartenstr. 97/9, Tel. 407 55/50 Fi 5 Heidelberg: Richard Gross, Automobile, Bergheimerstr. 13/14. 5 nate in Neustadt a. d. Haardt; Amalienstr 30,32, Tel. 30%. Freitag, 3 Oktober 1930 Aus Baden Der Stadtrat Weinheim beſucht Darmſtadt J Weinheim, 2. Okt. Der geſamte Weinheimer Stadtrat begab ſich Donnerstag mittag nach Darm ſtadt, um dort die Ausſtellung„Technik tm Heim“ und das Oden waldmuſeum zu beſuchen. Am Abend wohnten die Weinheimer Gäſte im Heſſiſchen Landestheater der Vorſtellung von „Zar und Zimmermann“ bei. 40 Jahre Kleinbahn Heidelberg⸗Weinheim * Weinheim, 2. Oktober. Am 4. Oktober feiert die Kleinbahn Heidelberg Weinheim der Oberrhei⸗ niſchen Eiſenbahngeſellſchaft ihr 40 jähriges Ju⸗ biläum. Raubüberfall Fkarlsruhe, 3. Okt. Am Dienstag abend wurde eine 60 Jahre alte Hausangeſtellte von einem jun⸗ gen Burſchen angefallen, der ihr die Hand⸗ taſche entriß. Die ſofort aufgenommene Ver⸗ folgung hatte Erfolg. Der Räuber konnte in der Perſon eines 22 Jahre alten Handwerksburſchen feſtgenommen werden. Der Michelsmärkt in Haslach i. K. * Haslach i.., 2. Okt. Bei kühler, trockener Wit⸗ terung und doch mitunter von ſtrahlender Herbſt⸗ ſonne beſchienen, wickelte ſich auf der breiten Haupt⸗ ſtraße der traditionelle Michelsmärkt ab. Die⸗ ſer und der in ſechs Wochen fällige Martismärkt ſind die beſten Jahrmärkte der alten Kinzigtalſtadt Has⸗ lach und werden gewöhnlich von Verkäufern wie Käufern ſtark beſucht. Die Zahl der aus den Tälern ringsum herbeiſtrömenden Marktbeſucher war zwar wieder gewaltig, doch fehlte diesmal der Aufzug der Bauersleute mit obſtbeladenen Wagen und Karren. Der gänzliche Ausfall des Erlöſes für Kinzigtalobſt wirkte ſich natürlich ungünſtig auf den andern Marktbetrieb aus. Wenn der Bauer ohne Obſtgeld in der Hand den Michelsmärkt beſucht, ſo ſpüren es alle Haslacher Geſchäftsleute und die Marktſtände. Der Vieh⸗ und Schweine⸗ markt war ungewöhnlich ſtark beſchickt, der Handel ziemlich lebhaft. An Futter für das Rindvieh iſt ja allein kein Mangel. Darum denkt mancher Land⸗ wirt ans Einſtellen eines weiteren Stücks, wenn ers geldlich machen kann. Der gute Zuſtand der auf⸗ geführten Ochſen, Kühe und Kalbinnen war lt. Fr. Alg. augenſcheinlich. 5 Ein Ausflugsauto verunglückt * Sückingen, 2. Okt. Am Sonntag machte der im Schluchſeewerk beſchäftigte 28 Jahre alte verheiratete Auguſt Scheu aus Donaueſchingen mit ſeinem Auto einen Ausflug, an dem ſich noch ſechs Perſonen beteiligten. In der Nähe von Säckingen ſtürzte das Auto infolge Zuſammenſtoßes mit einem Laſt⸗ wagen eine Böſchung hinunter. Scheu kam unter das Auto zu liegen und trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er im Krankenhaus Säckingen am Dienstag nacht geſtorben iſt. Zwei der Mitfahrenden erlitten ebenfalls ſchwere Verletzungen, 5* Weinheim, 1. Okt. Oberſteuerinſpektor Lud⸗ wig Schuh, der Leiter der Finanzkaſſe Weinheim, hegeht heute ſein 40 jähriges Dienſtjubi⸗ Jäu m. Aus dieſem Anlaſſe wurde ihm eine Ur⸗ kunde des Reichspräſidenten und ein Glück⸗ wunſchſchreiben des Präſidenten des Landesfinanz⸗ amtes in Karlsruhe überreicht. Seit 1924 wirkt der Jubilar in Weinheim. Täglich . 5 Weißherbſt beendet U Lützelſachſen(Amt Weinheim), 2. Okt. Auf dem hieſigen Rebgelände geht nunmehr auch der Weißherbſt ſeinem Ende entgegen. Hinſichtlich Beſchaffenheit und Menge der Trauben iſt die Leſe des Häuſelberger Riesling verhältnismäßig be⸗ friedigend. Jedoch kamen nur ganz wenige Verkäufe zuſtande, und zwar zu Preiſen, bei denen die Koſten der Weinbergsbearbeitung nicht mehr herauskommen. Es wurden acht Mark pro Eimer(20 Liter) gezahlt, während für den Roten bekanntlich 10 bis 10/ geboten worden waren. Die meiſten Winzer ziehen es unter dieſen Umſtänden vor, auch den Weißwein ſelber ein⸗ zukellern. Mit dem Fahrrad in ein Poſtauto gefahren * Schramberg, 3. Oktt. Der 19 Jahre alte Schloſſergeſelle Johann Georg Hauſer fuhr mit einem Fahrrad in raſcher Fahrt eine abſchüſſige Straße hinab und auf ein entgegenkommen ⸗ des Poſtauto auf. Dabei erlitt er ſo ſchwere „%% daß er wenige Stunden ſpäter ſt ar b. e Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Todesopfer der ſpinalen Kinderlähmung * Badiſch⸗Rheinfelden, 3. Okt. Der geſtern ge⸗ meldete Fall ſpinaler Kinderlähmung iſt leider töd⸗ lich verlaufen. Das Kind, ein 3 Jahre altes Mädchen, iſt der ſchweren Krankheit erlegen. 10 sch. Breiſach, 2. Okt. Die Feſtſpiel⸗ und Bade⸗ ſaiſon iſt zwar zu Ende. Wer nun aber glaubt, Breiſach hätte nun ſeinen Winterſchlof angetreten, der befindet ſich in einem großen Irrtum. Daß dies nicht der Fall iſt, beweiſen die mannigfachen Veran⸗ ſtaltungen der letzten Tage. Am Samstag hielt die Freiwillige Feuerwehr aus Anlaß ihres 70 jährigen Beſtehens auf dem Marktplatz eine Schulübung mit anſchließendem Alarm ab. Als Vertreter der Stadt war Bürgermeiſter Meyer zugegen. Die zahlreich erſchienenen Zu⸗ ſchauer erhielten ein eindrucksvolles Bild und die Gewißheit der Sicherheit und Schnelligkeit der Wehr. Abends fand unter Mitwirkung der Stadtkapelle eine kleine Feier ſtatt, bei der Kommandant Emil Weber, der nun bald 25 Jahre dieſes Amt innehat, den Werdegang des Korps ſchilderte. Ein Werk evangeliſcher Liebeskätigkeit Die Marienhütte in Heidelberg 8. Heidelberg, 3. Okt. Wer in den Sommermonaten in Heidelberg den Aufſtieg in das Gebirge beim Schützenhaus und Eliſabethenſtein hinter dem Schloß nahm, dem fiel gewiß das bunte Treiben auf der großen Wieſe gegenüber dem Schützenhaus auf. Kinder jeden Alters, Buben und Mädchen, vergnügten ſich bei frohem Spiel, fanden hier während des ganzen Tages Unterkunft und Verpflegung und genoſſen auf dieſe Weiſe die Wohltat eines Sommer⸗ aufenthalts. Ueber die Ferien war der Zu⸗ ſtrom ein ſolch ſtarker, daß täglich gegen 300 Kinder den Weg hinauf nahmen zu dem großen Erholungs⸗ platz, der mit Unterkunfthütten ausgeſtattet iſt. Hier können die Kinder Liegekuren machen; bei ſchönem Wetter tollten die meiſten in leichter Klei⸗ dung herum, gegen eintretende Kühle dient auf den Liegehallen ein mitgebrachter Teppich. b Gruppen gleichaltriger Mädchen, Spielgenoſſen aus gleichen Straßen oder Stadtteilen, finden ſich zu⸗ ſammen, die Buben nützen das bergige Gelände zu ihren Streifzügen aus, wenn das„Kriegsbeil“ aus⸗ gegraben iſt. Da und dort klingt ein ſchönes Lied aus buſchigem Verſteck; andere Mädchen haben für einige Stunden Luſt zu einer leichten Handarbeit gefunden. Bücher und Zeitſchriften ſind begehrte Dinge, die kleinſten Mädchen ſchmückten ſich mit Kränzen aus Blumen und tanzen Ringelreihen. Oft ſorgen die Helſerinnen für ein hübſches Zu⸗ ſammenſpiel. Aus allen Stadtteilen rekrutieren ſich die Erholungsſuchenden. An be⸗ ſtimmten Punkten der Stadt ſind„Sammelſtellen“, wo die Tanten die Pfleglinge in Empfang nehmen. Sehr beliebt iſt der Aufſtieg übers Schloß; denn es gibt in Heidelberg viele Kinder, denen die Schloß⸗ ruine ein fremdes Ding iſt. So aber wird ſie zum Lieblingsplatz der Kleinen. Nach der rührigen Leiterin des ganzen Unter⸗ nehmens, der Frau Comteſſe, trägt der ganze Erholungsplatz den Namen Marienhütte. Und Frau Comteſſe, die Gattin des Inhabers des Evangeliſchen Verlags, weiß die evan⸗ geliſchen Kreiſe für die Sache zu intereſſieren, ſie muß dies auch, da nur ein geringer Betrag von den Kindern bezahlt wird, alles übrige iſt durch frei⸗ willige Sammlungen aufzubringen. Es iſt intereſſant, was in den 29 Verpflegungstagen in der Marienhütte alles gebraucht wurde: 5400 Dampf⸗ nudeln, die von den Kindern am Freitag mit großem Hallo begrüßt werden, 2941 Liter Vollmilch, 9546 Wecke, 169 große Brote, 1 Zentner Fleiſch, 34 Zentner Kartoffeln, 12 Zentner Gemüſe, 2 Zentner weißer Käſe, 175 Zentner Reis, ebenſo viel Zucker und Makkaroni, Suppennudeln und Dörrobſt, 2 Ztr. Linſen, 7 Ztr. Grieß und 17 Pfund Kakao. Im ganzen wurden 7842 Kinder verpflegt. Man ſteht, die Verköſtigung iſt dem Verlangen der Jugend an⸗ gepaßt, und Portionen gibt's! Der Aufenthalt im Freien bringt Appetit, ſodaß mancher ſein Tellerchen nochmals füllen läßt. Allen freilich ſchmeckt's nicht. Es wäre auch eine Kunſt, es allen recht zu machen. Für Tilgung der Bauſchulden, zur Bezahlung der Rechnungen aus Anſchaffung von Tellern, Taſſen, Löffeln uſw. und der Aufwendungen für Verköſtigung veranſtaltet der Arbeitsausſchuß in den Tagen vom .—6. Oktober einen Bazar im Ballſaal der Stadthalle und deſſen Nebenräumen. Man hofft mit den ein⸗ gehenden Geldern einen großen Teil des Fehl⸗ betrags zu decken, damit auch im kommenden Jahre unſere Liebesarbeit an den Kindern unſerer evan⸗ geliſchen Gemeinde durchgeführt werden kann. 141. Jahrgang/ Nr. 458 Aus der Pfalz Trauerfeier für Geheimrat Dr. Fritz Artmann Neuſtadt a.., 3. Okt.(Eig. Dr.) Der Verband Pfälziſcher Induſtrieller im Ein⸗ vernehmen mit der Ludwigshafener Walzmühle ver⸗ anſtaltete heute vormittag 11 Uhr im Hauſe des Induſtriellenverbandes hier eine Trauerfeier für Geheimrat Dr. Fritz Artmann. Von der Front des Gebäudes wehten halbmaſtgeflaggt die Fahnen. Der große Beratungsraum war ſtim⸗ mungsvoll in eine Trauerhalle verwandelt. Von dem Dunkel, in das der Saal gehüllt war, hoben ſich leuchtend weiße Aſtern ab, mit denen auch der verwaiſte Präſidentenſtuhl geſchmückt war. Der Einladung zur Gedächtnisfeier hatten zahlreiche Vertreter der Reichs⸗, ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, der Geiſtlichkeit, Abordnungen vieler wirtſchaftlicher Verbände uſw. Folge geleiſtet. Die bayeriſche Staatsregierung hatte den Miniſterial⸗ dtrektor Schenk entſandt. Nachdem die Angehörigen des Verſtorbenen den Saal betreten hatten, begann die Feier mit dem Vortrag einer muſikaliſchen Trauerhumne. Dann traten an das Rednerpult die Herren Geheimer Kommerzienrat Dr. h. e. Klein für den Verband Pfälziſcher Induſtrieller, Miniſterial⸗ direktor Schenk für die bayeriſche Staatsregierung, Regierungspräſident Dr. Pfülf für die pfälziſche Kreisregierung, Profeſſor Dr. Gundolf für die Uni⸗ verſität Heidelberg, Rechtsrat Dr. Genthe für die Stadt Ludwigshafen, Direktor Büſchler für den Verein Deutſcher Handelsmüller und die Süd⸗ deutſche Mühlenvereinigung, Generaldirektor Röch⸗ ling für die Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim, Nathan für die Mannheimer Pro⸗ duktenbörſe. Die Schlußanſprache hielt Geheimrat Dr. Troeltzſch als Vertreter der Induſtrie⸗ und Handelskammer Ludwigshafen und der Arheits⸗ gemeinſchaft Pfälziſcher Wirtſchaftsgruppen. Alle diefe Redner rühmten die hohen Verdfenſte, die ſich der Verblichene um Volk und Vaterland im allgemeinen und um die pfälziſche Wirtſchaft im be⸗ ſonderen erworben hat. Tolſchlag aus Eiferſucht Bab Dürkheim, 3. Okt. Donnerstag getzen 3 Abend wurde im Weinberg bei der Weinleſe der 26jährige Kohlenhändler Ernſt Bleyl von ſeinemt 23jährigen verheirateten Vetter Ludwig Bleyl durch einen Revolverſchuß getötet. Beide waren im Weinberg bei der Traubenleſe. Zwiſchen dem Täter und dem Vater des Getöteten war es zu einem Wortwechſel gekommen. Es ſoll ſich um einen Streit aus Eiſerſucht gehandelt haben. Eruſt Bleyl, der gerade mit einem leeren Moſtfuhrwerk aus der Stadt zurückkam, wollte ſei⸗ nen Vater aus der Streiterei wegholen, als ſein Vetter auch ſchon die Waffe gegen ihn richtete. Er feuerte drei Schüſſe auf den Ueberraſchten ab, deren letzter in den Kehlkopf traf und den Tod herbeiführte. Der Täter ging flüchtig, ſtellte ſich aber ſpäter der Gendarmerie. * — Frankenthal, 2. Okt. Stellvertretender Land⸗ gerichtsdirektor Hermann Auguſt Winderrolkl iſt Samstag morgen nach längerem Leiden im Alter von 62 Jahren geſtorben. ROMAN von J. S. FLETCHER SOFYRnT AV UN- VERLAG. HELUUERAU 14 Das Zimmer, das Lady Renardsmere ihr Büro nannte, war ein kleines Zimmer, das an die Halle angrenzte. Es wirkte nicht wie das Boudoir einer Dame, ſondern glich viel eher einer Gerätekammer. Denn hier bewahrte ſie ihre Gartengeräte, ihre Gar⸗ tenkleider und Schuhe und auch ihre Jagdͤflinten und Angelruten auf. In den Bücherſchränken ſtanden nur Werke über Pferderennen und Pferdezucht. Der große Schreibtiſch war mit Briefen und Doku⸗ menten vollgepfropft, die ſich hauptſächlich auf ihren Renuſtall bezogen. In dieſem Zimmer, wo ich mich jeden Morgen zu melden hatte, erledigte ſie alle ihre geſchäſtlichen Angelegenheiten. Ich führte nun Perey Neamore hier herein, ſuchte aus dem ganzen Wirr⸗ warr einen Stuhl für ihn heraus und bat ihn zu warten. Einige Minuten ſpäter konnte ich durch die offene Tür meines Arbeitszimmers ſehen, wie Lady Renardsmere eintrat. Was ſich nun in der nächſten halben Stunde zutrug, war wirklich für Schloß Re⸗ nardsmere ungewöhnlich. Die Unterredung dauerte etwa zehn Minuten, dann erſchien Neamore und ſah äußerſt zufrieden mit ſich aus. Er ging zu ſeinem Wagen und bezahlte den Kutſcher, der nun ſofort abfuhr, dann ging Neamore wieder zu Lady Re⸗ nardsmere zurück, und beide ſchloſſen ſich für die nächſte Viertelſtunde ein, dann öffnete ſich die Tür, und Lady Renardsmere kam in mein Büro. „Cranage“, ſagte ſie,„geben Sie mir mein Scheck⸗ buch Konto A. Ich brauche es vielleicht in London.“ Ich hatte ihre ſämtlichen Scheckbücher in Verwah⸗ rung. Sie beſaß mehrere, je eins für ihre verſchie⸗ denen Konten. Sie verlangte jetzt das Scheckbuch für ihr Privatkonto. Ich nahm es aus dem Safe und gab es ihr; ſie ſteckte es in ihre Handtaſche und ſagte nichts weiter als:„Ich werde wohl im Laufe des Abends zurück ſein.“ Hierauf ging ſie wieder zu Neamore zurück. Zehn Minuten ſpäter fuhr ihr Wagen vor, und gleich darauf erſchien ſie mit Perey Neamore und beide gingen die Freitreppe hinunter. Da ich ſie woch etwas zu fragen hatte, bevor ſie ab⸗ fuhr, ging ich auch hinaus. Zu meiner größten Ueberraſchung ſah ich, daß Neamore bereits im Wa⸗ gen ſaß und es ſich in einer der gutgepolſterten Ecken bequem gemacht hatte. Lady Renardsmere ſtand noch auf der Freitreppe und gab dem Chauffeur ihre Befehle. „Sie fahren gleich beim„Ritz“ vor, Walker. Die⸗ ſer Herr und ich werden dort zu Mittag eſſen. Ich will Punkt ein Uhr da ſein. Dann bringen Sie den Wagen nach Park Lane; ich werde Sie ſpäter anrufen, wenn ich Sie haben will.“ Einen Augenblick ſpäter fuhr der Wagen ab, und ich ging vollkommen verwundert ins Haus zurück. Wer in aller Welt war nur dieſer Perey Neamore, daß Lady Renardsmere mit ihm nach London fuhr und ſogar mit ihm im„Ritz“ zu Mittag eſſen wollte? Noch vor dreiviertel Stunden kannte ſie ihn über⸗ haupt nicht. Woher dieſe plötzliche Intimität? War das irgendeine geſchäftliche Angelegenheit, und wenn ſo, um was handelte es ſich da? Mir fiel Neamores Viſitenkarte wieder ein, und ich erinnerte mich auch, daß er etwas in Bleiſtift daraufgekritzelt hatte. Ich ging in Lady Renardsmeres Zimmer, um die Karte zu ſuchen. Sie lag auf ihrem Schreibtiſch. Er ſchien nur den Namen einer Firma unter ſeinen eigenen geſchrieben zu haben: Gildenbaum u. Roskin. Das ſagte mir gar nichts. Lady Renardsmere war noch nicht zurückgekom⸗ men, als ich an dem Abend— ziemlich ſpät übrigens — zu Bett ging. Aber ſie mußte in den frühen Mor⸗ genſtunden zurückgekehrt ſein, denn ich traf ſie zur gewöhnlichen Stunde in ihrem Büro. Wir gingen zuſammen die Korreſpondenz durch, und ſie gab mir ihre Anordnungen darüber; dann, als ich grade das Zimmer verlaſſen wollte, überreichte ſie mir das Scheckbuch, das ich ihr geſtern gegeben hatte. Sie erwähnte nicht, daß ſie es benutzt hätte, aber ſpäter, als ich es in den Safe zurücklegen wollte, ſah ich nach, ob ſie vielleicht einen Scheck ausgeſchrieben hatte. Sie hatte einen ausgeſtellt! Nach dem Kon⸗ trollblatt hatte ſie an Perey Neamore zehntauſend Pfund gezahlt! Ich muß hier noch etwas einfügen. Lady Re⸗ nardsmere hatte genaue Regeln, die ſtrikt einzuhal⸗ ten waren, über die Führung ihrer Scheckbücher und Konten aufgeſtellt. Jede Summe— die Höhe des Betrages ſpielte keine Rolle— mußte nebſt allen Einzelheiten auf dem Kontrollblatt verbucht werden. So zum Beiſpiel mußte ich, wenn ich Holroyds wö⸗ chentliche Rechnungen für Heu, Stroh oder Hafer be⸗ zahlt hatte, alle Einzelheiten genau anführen. Selbſt bei dem Scheckbuch ihres Privatkontos beachtete ſie dieſe Regel aufs peinlichſte. Es war eine Regel, die ſie ſelbſt nie verletzte, ſie war ſogar direkt pedantiſch darin. Aber diesmal hatte ſie dagegen verſtoßen; auf dem Kontrollblatt ſtand gar nichts, nicht die ge⸗ ringſte Einzelheit, warum und wofür Lady Renards⸗ mere zehntauſend Pfund an Perey Neamore gezahlt hatte. Ich bin nicht neugieriger als jeder andere auch, aber dieſe Neamore⸗Geſchichte reizte mich, ich hätte gern etwas darüber erfahren. Da ich nun ihr Pri⸗ vatſekretär war und auch wußte, daß ſie alles ver⸗ bucht haben wollte, nutzte ich dieſen Vorteil aus. Ich brachte ihr das Scheckbuch zurück und zeigte auf das letzte Kontrollblatt.— „Es ſind keine Einzelheiten angeführt“, ſagte ich und verſuchte möglichſt gleichgültig auszuſehen,„nur Name und Betrag ſind augeführt.“ Solange ich bei ihr angeſtellt war, war dies das einzige Mal, daß Lady Renardsmere ihre Faſſung etwas verlor. „Ja, Cranage, kümmern Sie ſich diesmal nicht darum“, ſagte ſie faſt abbittend.„Es iſt eine kleine private Transaktion.“ „Ich machte Sie deswegen nur darauf aufmerk⸗ ſam“, ſagte ich,„da Sie ſonſt immer alle Einzel⸗ heiten genau angeführt wünſchen.“ „Ja, ich weiß“, ſagte ſie ſchnell.„Es iſt ganz richtig, daß Sie mich darauf aufmerkſam machen, aber diesmal iſt es, wie ich Ihnen ſchon ſagte, eine private Angelegenheit. Ich weiß ja auch, wofür der Scheck ausgeſtellt wurde. Schon gut, Cranage, es war ganz richtig, daß Sie mich darauf aufmerkſam machten.“ ö So hatte ich auf dieſe Weiſe nichts herauskriegen können, und ich war genau ſo klug wie vorher. Viel⸗ leicht, dachte ich, hängt es irgendwie mit Wetten zu⸗ ſammen. Lady Renardsmere ſetzte, wie ich wußte, ab und zu nicht nur auf ihre eigenen Pferde, ſondern auch auf andere. Ich wußte auch, daß ſie auf Ripp⸗ ling Ruby ſehr hoch geſetzt hatte, da ſie darauf rech⸗ nete, daß die Stute das Derby gewinnen würde. Vielleicht hatte ſie dieſe zehntauſend Pfund Neamore anvertraut, damit dieſer für ſie bei verſchiedenen Buchmachern wetten würde. Aber dies war Vermu⸗ tung; nur eins ſtand feſt, die Summe war gezahlt worden, und nur Lady Renardsmere und Neamore wußten warum. Aber die ganze Angelegenheit war merkwürdig; Neamores ganzer Beſuch war merk⸗ würdig, es war auch merkwürdig, daß er mit Lady Renardsmere nach London gefahren war, und ſelt⸗ ſam war es, daß ſie keine Einzelheiten eintragen konnte oder wollte. 5 Das ſollte aber nicht das einzig Merkwürdige des heutigen Tages bleiben. Gewöhnlich aß ich in meinem eigenen Wohnzimmer. Grade als ich mein Mittageſſen beendet hatte und es mir in einem Klub⸗ ſeſſel mit einer Zeitung und einer Pfeife bequem machen wollte, ließ mich Lady Renardsmere zu ſich in ihr Büro kommen. Ste hatte auf dem Schreibtiſch ein kleines Paket vor ſich liegen, das ſorgfältig in Briefpapier eingepackt und verſiegelt war. Daneben lag ein Briefumſchlag, auf dem Lady Renardsmere in ihrer großen Handſchrift einen Namen und Adreſſe geſchrieben hatte. „Cranage“, ſagte ſie,„Sie haben wohl ſchon zu Mittag gegeſſen? Gut, dann möchte ich, daß Sie etwas für mich erledigten. Sie ſehen dieſen Brief und das Paket. Bitte überbringen Sie beides mei⸗ nem Rechtsanwalt, Pennithwaite, in Lincolns Inn Fields.“ „Heute nachmittag?“ fragte ich. „Ja, ſofort“, antwortete ſie.„Sie können mit dem Rolls⸗Royce fahren. Walker hat ſchon gegeſſen. Pennithwaite verläßt nie vor fünf Uhr ſein Büro, ſo werden Sie noch bequem zur Zeit hinkommen, und Cranage“, hier machte ſie eine Pauſe, und wie ich ſehen konnte, war ſie ſehr beſorgt, denn ſie legte ihre Hand auf meinen Arm,„Cranage, verſprechen Sie mir, daß Sie unterwegs nirgends anhalten werden. Nirgends!“ Fortſetzung folgt) 8. 3 „„ die Ortsgruppe 4 des Badiſchen Schwarzwald vereins am Sonn⸗ Freitag, 3. Oktober 1930 DK W- Club Mannheim-Ludwigshafen Der Klub wurde am 1. Auguſt d. Is als der 77. ſeiner Art im deutſchen Reichsgebiet gegründet. Er will die große Zahl der Beſitzer von DaW⸗ Fahrzeugen(Wagen und Motorräder) bei weltanſchaulicher Neutralität erfaſſen, mit den Prinzipien und Mitgliedſchaftsvorteilen anderer Motor⸗ ſportvereinigungen(Pflege des Sports, gemeinſchaftliche Ausfahrten, verkehrstechniſche Referate und belehrende Fachvorträge, Rechtsſchutz, Sonderprämie für Fahrzeugver⸗ ſicherungen uſw.). Für vergangenen Samstag hatte der Klub ſeine Mit⸗ glieder und Freunde zu einer Gründungsfeier in ſein geräumiges und günſtig gelegenes Klubheim in der „Rheinluſt“ eingeladen, das bis auf den letzten Platz beſetzt war, als der erſte Vorſitzende die Erſchienenen willkommen hieß. U. a. waren die beiden lands männiſchen Bruder⸗ klubs, Motorſportklub Sandhofen und Kaiſerslautern, mit ſtärkeren Abordnungen vertreten. Ein Marſch leitete die Feier ein, worauf Frl. Hettinger den von einem Gründungsmitglied verfaßten Prolog ſprach, der, von der Entwicklung des Kraftverkehrsweſens ausgehend, den Gründungsanlaß, Zweck und Ziele des Klubs darlegte. Im weiteren Verlauf des offiziellen Teils beglückwünſch⸗ ten Herr Ritters bacher vom MSC. Kaiſerslautern, Herr Sandhaas vom MSV, Sandhofen. Herr Kaſt⸗ ner vom Mannheimer Motorfahrerklub den feſtgebenden Klub zu ſeiner Entſtehung, während Herr Maurer als zweiter Vorſitzender der Landesgruppe Süd⸗Weſt des DM die Grüße und Wünſche des Deutſchen Motorfahrer⸗Ver⸗ bandes überbrachte. Wie der offizielle verlief auch der inoffizielle Teil in ſchönſter Harmonie. Das abwechſungsreiche Programm beſtritten außer einigen Klubmitgliedern beſonders die beiden Herren Frank. Der eine erntete als Conferen⸗ cier und König des Humors mit ſeinen Scherzen, Geſän⸗ gen, Stepptänzen und verblüffenden Zauberkünſten reichen Beifall. Sein Namensvetter wartete der beifallsfreudigen Gemeinde mit Pfälzer Mundartdichtungen auf. G. B. Gruppe der weiblichen Angeſtellten im GDA Eröffnungsabend des Winterprogramms Um den Eröffnungsabend der Gruppe der weiblichen Angeſtellten beizuwohnen, war eine ſo große Zahl von Teilnehmerinnen erſchienen, daß das herbſtlich geſchmückte Heim der Gruppe ſie gar nicht faſſen konnte. Die Vor⸗ ſitzende, Fräulein Margarete Teickner, gab nach herz⸗ lichen Begrüßungsworten den neuen Winterplan bekannt, der eine Reihe von hervorragenden Vorträgen wieder vor⸗ ſteht, die eine Bereicherung der beruflichen Kenntniſſe, eine Weitung des Geſichtskreiſes in perſönlichkeitsfördern⸗ dem Sinne den weiblichen Angeſtellten bringen ſollen. U. a. ſind vorgeſehen Vorträge über„Neue Richtlinien der Frauenbildung“,„Das Problem der Ehe vom Stand⸗ punkt der berufstätigen Frau“ durch Hauptlehrerin Fräu⸗ lein Herbert. Frauenarzt Dr. Laemmle wird über das Thema:„Die Funktion der wichtigſten Organe des Frauenkörpers“ ſprechen. Behandelt werden außer⸗ dem die Themen„Die Altersverſorgung der weiblichen Angeſtellten“,„Die neuzeitliche Wohnung der berufstäti⸗ gen Frau“. Eine Gedenkfeier zu Ehren der Dichterin Anette u Droſte⸗Hülshoff und eine Ausſtellung mit Reiſe⸗ beratungen für die berufstätige Frau kurz vor der nächſt⸗ jährigen Urlaubszeit verſprechen ſehr viel. Auch die üb⸗ lichen Gymnaſtik⸗ und Kochkurſe haben ſchon wieder be⸗ gonnen. Eine Beſichtigung des neuen Säuglings⸗ und Mütterheims iſt ebenfalls planmäßig feſtgelegt. Das für den Abend vorgenommene Referat„Frauen⸗ pſyche und Berufswahl“ mußte wegen Erkrankung der Referentin zurückgeſtellt werden. Dafür hatte Frau Hof⸗ heinz ⸗ Heidelberg es übernommen, über„Fragen der Frau in Beruf und Ehe“ zu ſprechen. Wir entnehmen dieſen warmen, tiefſchürfenden Ausführungen der Rednerin, die mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen wurden, kurz einiges. Der Dualismus zwiſchen Beruf und Mutterſchaft, in dem ſich faſt alle berufstätigen Frauen befinden, müßte ſchon bei der Berufsausbildung Berückſichtigung finden. Die richtige Ausbildung wecke ſchon in dem jungen Mädchen viele Kräfte, die ihn nicht nur das Berufsleben, ſondern auch eine ſpätere Mutter⸗ ſchaft weſentlich erleichtern können. Es iſt zweifellos, daß die berufstätige Frau von heute ganz andere Werte mit in die Ehe bringe, als die Frauen der Generationen, die nicht im außerhäuslichen Beruf ſtanden. Jeder Beruf verlangt heute ein großes Maß von Pünktlichkeit, Anpaſ⸗ ſungsfähigkeit, Gewiſſenhaftigkeit, Selbſtbeherrſchung, gründliche Kenntniſſe in der Menſchenbehandlung und große Fähigkeiten, rationell zu arbeiten. Alle dieſe Kräfte werden den berufstätigen Frauen in einer ſpäteren Ehe nur zugute kommen. Dabei iſt nicht zu verkennen, daß man heute auch größere Anforderungen an die Ehefrau und Mutter ſtellt. Die Erſchütterung und Lockerung ſo vieler Familien ſei in vielen Fällen auch darauf zu⸗ rückzuführen, daß die Frauen ihren Kindern wohl Be⸗ treuerin ſein können, nicht aber ihren erwachſenen Söh⸗ nen und Töchtern Beraterin und Freundin. Die weib⸗ lichen Angeſtellten ſollten erkennen, daß gewerkſchaftliche, politiſche und ſoziale Arbeit für die Frau Entwicklung brachliegender Kräfte, Zuwachs an Können, Weitung des geiſtigen Geſichtskreiſes und vertieftes Verſtehen alles Menſchlichen bedeutet. L. Sch. Vabdiſcher Schwarzwaloͤverein Bei prachtvollem Herbſtſonnenſchein unternahm Mannheim Ludwigshafen tag, 28. September eine Wanderung an die an Natur⸗ ſchönheiten außerordentlich reiche Bergſtraße. Der beliebte Kurort Auerbach war der Ausgangspunkt der Tour, die über die Ruine des Auerbacher Schloſſes und den turm⸗ gekrönten Melibokus zu der Perle der Bergſtraße, nach Ju⸗ genheim führte. Das ſchöne Wetter, die herrlichen Wege und Ausblicke und die herbstliche Farbenſymphonie machten die Wanderung zu einem wirklichen Genuß, an den ſich die zahlreichen Teilnehmer ſicherlich noch lange gerne erinnern werden. g Die Pflanzenwelt des Altrheins Etwa 30 Mitglieder der Mannheimer Vereini⸗ gung für Naturkunde unternahmen am Montag eine wiſſenſchaftliche Exkurſion zum Altrhein bei Lampertheim, wo unter Führung von Apotheker Feldhofen das ganze Gewäſſer um den Biedenſand mit einem großen Kahn befahren wurde. Die kleine bota⸗ niſche Forſchungsreiſe galt vor allem dem berühmten und in ſeiner Art ſehr ſeltenen Waſſerpflanzengebiet des weſt⸗ lichen Altrheins, das in Gelehrtenkreiſen bekannt und auch ſonſt wegen ſeiner idylliſchen Schönheit e Vadiſcke Tandesbaufparkalle Anſtalt des öffentl. Rechts, mannheim, Auguſta- Anlage 33/41, Tel. 406 01 unter unbeschränkter Haftung des Badischen Sparkass Reiſe des Wiener Lehrer⸗a⸗cappella⸗Chors nach Oſtland, Danzig und Polen Diesmal hatte ſich der Wiener Lehrer⸗a⸗ cappella⸗Chor(Dirigent: Profeſſor Wagner⸗ Schönkirch) deutſches Oſtland, Danzig und abgetrete⸗ nes deutſches Gebiet zur Bereiſung auserſehen. In jeder Beziehung vollſter Erfolg auf der ganzen Linie! Wie gut tat der Chor, jene Grensgebiete zu beſuchen, die ſo Schweres ertragen müſſen; denn aus all den Reden der höchſten Staats⸗ und Stadtbehörden im Grenzland und in Danzig erklang ein Seufzen aus großer Bedrängnis. So ward der Geſang der Wiener Balſam für all die Wunden, die man dem Grenzland geſchlagen und die noch immerfort bluten. Wie wohl⸗ tuend empfanden die Brüder in den bedrängten Ge⸗ bieten— es wurden die äußerſten Landſtriche beſucht — die gewaltige Kraft des deutſchen Liedes. Man wurde ſich ſo recht der Worte Richard Wagners be⸗ wußt: „Volk iſt, wer eine gemeinſame Not empfindet“ Wir haben dieſe gemeinſame Not empfunden: ſind doch die Wiener mit den Grenzdeutſchen ſo weſens⸗ verwandt. Ueberall kam treue Volksverbundenheit zum Ausdruck. Dieſe zeigte ſich gewiß auch in den vielen offiziellen Reden der Ober⸗ und Regierungs⸗ präſtdenten, Oberbürgermeiſter, Landräte, Bürger⸗ meiſter, Vertreter der einzelnen Gaue uſw., mehr aber noch in den Liedern ſelbſt. Das iſt ja die kul⸗ turelle Bedeutung aller ſolcher Reiſen, daß das deutſche Lied als Kulturträger das bindende Glied zwiſchen allen Deutſchen ſein ſoll. Aber auch in die⸗ ſem Falle eine Erquickung für unſere bedrohten Grenzlandbrüder! Weiter gings über die deutſche Grenze nach Polen hinein: Ehemaliges fruchtbares Landſchaftsgebiet, Stätten hochentwickelter Induſtrie: Graudenz, Brom⸗ berg, Poſen, Königshütte und Kattowitz. Was das deutſche Lied hier den heldenhaften Stammesangehö⸗ rigen wurde, läßt ſich nicht ſchildern, das muß man Tagung des Allgemeinen Der Allgemeine Deutſche Bäderverband e. V. hielt vom 26. bis 28. September in Badenweiler feine 39. Generalverſammlung ab, die aus dem ganzen Reich ſehr gut beſucht war. Freitag und Samstag waren mit Sitzungen der verſchiedenen Fachverbände ausgefüllt. Samstag 3 Uhr fanden ſich die Teilnehmer zu einer öffentlichen Sitzung im keit von gutem und ſchlechtem Wetter. „Brunnengeiſt“ referierte Badedirektor Dr. Baur⸗ Baden⸗Baden. Die äußerſt anregenden Ausführun⸗ gen gaben Anlaß zu einer lebhaften Debatte. Zum Schluß ſprach Ingenieur Maurer⸗Baden⸗Baden üher die modernen Badehäuſer und deren Ausfüh⸗ rung. Die öffentliche Generalverſammlung des Bäderverbandes, die unter Leitung des 1. Vor⸗ ſitzenden, Dr. Heß⸗Wiesbaden, ſtattfand, war äußerſt gut beſucht. Nach einer Begrüßung der Erſchienenen, worunter ſich der badiſche Innenminiſter Witte⸗ mann, Miniſterialrat Arnsberger und viele Vertreter von Behörden, Städten und Verbänden befanden, ging der Vorſitzende auf ein vielumſtrit⸗ tenes Thema, die Zulaſſung des Glücksſpieles in den deutſchen Bädern ein. Er wies auf die große finanzielle Beihilfe hin, die das Spiel den Badeverwaltungen bringe und führte weiter aus, erleben. Wie leuchteten die Augen. Wie gerne hätte der Mund mitgejubelt: das iſt verboten. In Grau⸗ denz wollten politiſche Rüpel(politiſch unreife, aber gehetzte Burſchen) eine„Heldentat“ begehen und das Konzert ſprengen, wie es in Myslowitz geſchehen iſt. Hier griff die Polizei wirkſam ein. Auch in den au⸗ deren Städten„beſchützte“ die Polizei. Kein Plätzchen blieb bei allen Aufführungen frei. Selbſt hohe pol⸗ niſche Offiziere erkannten uns gegenüber die Lei⸗ ſtungen der Wiener Lehrer⸗Sänger voll an. Die Reiſe der Wiener nach Oſtland, Danzig und Polen hat dem Wiedererwachen des deut⸗ ſchen Volkstumgebankens beſtimmt gedient Immer wieder hat die Sängerreiſe gezeigt, daß alles, was deutſch iſt, wie Reichsminiſter Külz einmal ſagte, nicht durch die Farbe der Landkarte, nicht durch politiſche Akte gezeichnet wird: das Deutſchtum liegt im Menſchen. Um mit Lagarde zu reden, hat die Sängerreiſe unſerer Wiener Freunde und Brüder bewieſen, daß deutſches Volk die Geſamtheit aller deutſchempfindenden, deutſchdenkenden und deutſchwollenden Menſchen iſt. Wenn dieſes ideale Reſultat als Ergebnis der Sängerreiſe erreicht iſt, (es geht hier weniger darum, zu ſchildern, was ge⸗ redet wurde, wer geſprochen hat, wie vorzüglich das Eſſen geweſen): dann werden Friedrich Schlegels Worte wahr: Die Deutſchheit liegt nicht hinter uns, ſondern vor uns! Was der Wiener Lehrer⸗a⸗cappella⸗Chor den Brü⸗ dern hüben und drüben bot, iſt als eine Leiſtung zu bezeichnen, die beſtimmt nur wenig Nachahmung fin⸗ den kann, wenn ſie nicht einzig in ihrer Art daſteht. Regierungsrat Profeſſor Hans Wagner ⸗Schön⸗ kirch hat als Gründer und Leiter des Chores mit ſei⸗ ner Erziehungsarbeit ein Werk vollbracht, das als künſtleriſche Großtat anerkannt werden muß. J. Pohsé. Deulſchen Bäderverbandes daß man ziemlich beſtimmt annehmen könne, daß die Spielteilnehmer ſich faſt ausſchließlich aus Auslän⸗ dern zuſammenſetzten. Nach Anſprachen des Stadtrats Menzinger⸗ Karlsruhe für den Badiſchen Verkehrsverband und des Vertreters des Bundes deutſcher Verkehrs⸗ vereine referierte M. Hirſch⸗Berlin, der General⸗ ſekretär der Balneologiſchen Geſellſchaft, über die praktiſchen Auswirkungen der wiſſenſchaftlichen Ar⸗ beiten des Jahres. Er betonte, daß neben der medi⸗ ziniſchen Fachpreſſe auch die Tagespreſſe ſich mehr als bisher für die Verbreiterung bäderwiſſenſchaftlicher Ergebniſſe einſetzen müſſe. Legationsrat Dr. Davidſen vom Auswärtigen Amt ſprach über die Gliederung der Fremdenorgantſattonen des Aus⸗ landes. Er befaßte ſich mit dem Fremdenbeſuch im Ausland und kam zu dem Ergebnis, daß alle Länder zum Teil außerordentlich hohe Gewinne aus dem Fremdenverkehr erzielt hätten und nur Deutſch⸗ land ein negatives Ergebnis buchen müſſe. Als letzter Redner befaßte ſich Oberbürgermeiſter a. D. Lau e⸗Zoppott mit der Notwendigkeit der Schaffung eines Reichskurortgeſetzes für die deutſchen Bäder. Die Bäder brauchten einen Schutz und dieſer könne nur auf geſetzlichem Wege erfolgen. Auch die Erzeugniſſe der Bäder, die Mineralwäſſer, ſollten geſetzliche Sicherung erhalten, und es ſollten die zum Teil nur auf Salzgehalt baſierenden künſtlichen Mineralwäſſer nur bei genügender Kenntlichmachung als ſolche in den Handel gebracht werden dürfen. Nach vierſtündiger Verſammlung ſchloß der Vor⸗ ſitzende die Tagung, an welche ſich eine Beſichtigung des benachbarten Bades Krozingen anſchloß, deſſen Einrichtungen und Waſſer die Anerkennung der Kon⸗ greßbeſucher fanden. Abſchiedsfeier für Geh. Kirchenrat D. Klein Die Feierſtunde, die die Landeskirchliche Ver⸗ einigung zu Ehren ihres ſcheidenden Vorſitzenden Geh. Kirchenrat D. Klein veranſtaltete, fand einen alle Erwartungen übertreffenden Zuſpruch. Der große Saal des Wartburghoſpizes konnte längſt nicht alle Erſchienenen faſſen, ſo daß viele umkehrten. Eingeleitet wurde die Feier durch einen weihevoll vorgetragenen Choral des Kirchenchores der Lutherkirche, der früheren Wirkungsſtätte des Gefeierten. Darauf richtete Verwaltungsdirektor Dr. Mayer im Namen des Vorſtandes der Landeskirchlichen Ver⸗ einigung Begrüßungsworte an die Verſammlung und dankte in von innerer Wärme getragenen Ausführungen dem hochverehrten Vorſitzenden, deſſen Verluſt ſchwer, vielleicht nie zu überwinden ſei, für ſein Wirken inner⸗ halb der Landeskirchlichen Vereinigung. Daran knüpfte er die herzlichſten Wünſche für eine neue, fruchtbringende. Tätigkeit. Die eigentliche Würdigung der Wirkſamkeit Pfarrer Kleins in der badiſchen Landeskirche erfolgte in der Anſprache des Landesvorſitzenden der Landes kirch⸗ lichen Vereinigung. Profeſſor D. Dr. Frommel, Stadtpfarrer an der Chriſtuskirche in Heidelberg, Pro⸗ feſſor Frommel ſprach aus dem Verſtändnis heraus, das der Pfarrer für den Amtsbruder, der Kämpſer für den Mitkämpfer, der Freund für den Freund hat. Darum gelang es ihm, ein Bild des zu Feiernden zu zeichnen, wie es wohl kaum ſchöner und richtiger hätte gezeichnet werden können. Angeſichts der großen Zuhörerſchar ge⸗ dachte er zuerſt der zahlreichen Gemeinde, die erſchtenen war, um ihrem Seelſorger zu danken, etwas beſon⸗ ders Schönes für eine evangeliſche Gemeinde. Anknüp⸗ en- und Giroverbandes fend an die Gründung der hieſigen Ortsgruppe der Lan⸗ deskirchlichen Vereinigung im Januar 1919 ſprach er von Pfarrer Kleins Wirken in der Landesſynode und in der Kirchenregierung, das herausfloß aus ſeinem ſtarken Verantwortlichkeitsgefühl. Dabei weckte Profeſſor From⸗ mel wieder die Erinnerung an die große Schlußpredigt Pf. Kleins am Ende der Verfaſſungsſynode im Dezember 1919 und ſchilderte ihn als Prediger, alſo auf dem Gebiet, auf dem er am meiſten gewirkt, auf dem er ſeine ganze Eigenart entfaltet hat. Er zeigte, wie Pf. Kleins Predigt, gerade wie ſein Antlitz, die Spuren des Kamp⸗ fes und der Erfahrungen trage, des heißen Ringens, der Gemeinde nicht ſein Wort, ſondern das ewige Wort zu bringen. Aus dieſer Predigertätigkeit erwuchs auch ſein Einfluß auf die jungen Geiſtlichen. Viele haben als Schüler von dieſem Lehrmeiſter gelernt zum Segen für unſere ev. Kirche und gedenken immer wieder voll Dan⸗ kes dieſer Lehrzeit. Aber Paul Kleius Bild ware nicht vollendet, wenn man nicht auch des Menſchen gebächte, des Menſchen voll Güte und voll Leidenſchaftlichkeit. Mit Recht wandte der Redner auf ihn Fontanes Wort an: Er iſt ein Kind und iſt ein Mann. Mit der Verſicherung, daß das in Baden mit dem Scheidenden geknüpfte Band unzerreißbar ſei, ſchloß der Redner ſeine Anſprache, die in den Herzen der Zuhörer den ſtärkſten Widerhall fand. Geh. Kirchenrat D. Klein dankte dem Freunde herzlichſt und ging in launigen und ernſten Worten auf das Geſagte ein. Er wies dabei darauf hin, wie ſeine kirchenpolitiſche Tätigkeit heraus⸗ gewachſen ſei aus ſeiner Predigt⸗ und Seelſorgetätigkeit, und wie oft er mit Kaſſandra empfunden habe: furchtbar iſt's, der Wahrheit ſterbliches Gefäß zu ſein. Er mahnte zuletzt zu treuem Feſthalten an der Landeskirchlichen Ver⸗ Cewdhrung von unkundbatren ⁊u ang/ Nr. 458 einigung, durch die Gedanken und Kräfte in die Landes⸗ kirche hineingeſtrömt ſeien, und in die er ein großes Stück ſeines Lebens und ſeiner Kraft hineingeblutet habe. Den Schluß der Veranſtaltung bildeten muſikaliſche Gaben der Geigenkünſtlerin Käthe Back und der Sänge⸗ rin Marie Krepp, die die Zuhörer ſehr erfreuten, und zwei wundervoll geſungene, der Stimmung entſprechende Volkslieder des Lutherkirchenchores unter Lei⸗ tung ſeines Dirigenten, Hauptlehrer Leonhardt. Die Mitglieder der Landeskirchlichen Vereinigung verſam⸗ melten ſich nach Schluß der Feier in großer Zahl in den unteren Räumen des Hoſpizes, um noch länger mit dem ſcheidenden Führer zuſammen ſein zu können. M. J. e Arbeitsgemeinſchaft der Bandoneon⸗ Vereinigungen Süd⸗Weſt Das Gründungskonzert, das unter Beteiligung der Vereinigungen Frankenthal, Oggersheim, Ludwigs⸗ hafen, Neckarau und Mannheim ſtattſand, füllte Sonntag, 21. Sept., den etwa 1000 Perſonen faſſenden Saal des Ver⸗ einshauſes des Volkschors Neckarau bis auf den letzten Platz. Viele Zuhörer mögen gekommen ſein um den Klängen der beliebten Bandoneonmuſik zu lauſchen, aber auch viele werden unter ihnen geweſen ſein, die die beſonders im großen Chor ſehr harmoniſche Muſik kennen lernen wollten. Das Programm verzeichnete eine Reihe auserwählter und ganz beträchtliche Anforderungen an Spieler und Dirigen⸗ ten ſtellender Kompoſitionen. Den geſpannt lauſchenden Zuhörern wurde ein hoher muſikaliſcher Genuß bereitet. Im Laufe des Abends legten die einzelnen Vereinigungen nacheinander, unter der Leitung ihrer jeweiligen Dirigen⸗ ten, von ihrem reichen Können Zeugnis ab. Die Vorträge waren ein Beweis dafür, daß in den Vereinigungen tüch⸗ tige Arbeit geleiſtet wird. Sämtliche Darbietungen wur⸗ de rhythmiſch exakt, feinſchattiert und mit viel Empfin⸗ dung zu Gehör gebracht. Die Spieler der beteiligten Ver⸗ einigungen ſchloſſen ſich zu einem etwa 120 Mann ſtarken Orcheſter zuſammen. Die Güte der Darbietungen iſt wohl zum größten Teile der exakten Leitung des Dirigenten, Herrn Karl Lanz ⸗ Mannheim, zu verdanken. Die Lei⸗ ſtungen ſind um ſo höher zu bewerten, als die Mitwirken⸗ den keine Berufsſpieler ſind und dem Dirigenten zur Ein⸗ ſtudierung der Geſamtſtücke nur eine einſtündige Probe zur Verfügung ſtand. Lobend erwähnt ſeien auch die Solo⸗ vorträge des Bandoneon⸗Soliſten. Herrn Hoffmann⸗ Ludwigshafen, dem wie auch Herrn Lanz. prächtige Blumenſpenden überreicht wurden. Im Verlaufe des Abends richtete Herr Lanz herzliche Worte der Begrüßung an die zahlreich Erſchienenen. Brauſender Beifall war das äutzere Zeichen des Dankes an die ausführenden Künſtler. Ein flotter Feſtball beſchloß die harmoniſch verlaufene und der neugegründeten Arbeitsgemeinſchaft ſicherlich neue Freunde zuführende Veranſtaltung. K. Th. Verband der weiblichen Handels- und Büroangeſtellten Der Gau Südweſt hält am 4. und 5. Otober ſeinen ſind ſehr zahlreich die Meldungen eingegangen. Gilt es doch, den Berufsſchweſtern im ehemals beſetzten Gebiet durch dieſe Tagung einen Dank abzuſtatten für all das das geſamte deutſche Volk getragen haben. Bereits im vorigen Jahre konnte der Verband, der die größte und älteſte ſation iſt, auf ein 40 jähriges Beſtehen zurück⸗ blicken. Der Verband der weiblichen Handels⸗ und Büro⸗ angeſtellten, eine Selbſthilfe⸗Organiſation, iſt unermüdlich beſtrebt, für ſeine Mitglieder nicht nur eine gute Berufs⸗ len vermittlung, die die größte Berufs ⸗Stellenver⸗ mittlung dieſer Art iſt, den Mitgliedern Arbeitsmöglich⸗ keiten zu angemeſſenen Bedingungen zu ſchaffen. Seine gut ausgebaute Krankenkaſſe, die nur auf die Be⸗ dürfniſſe der berufstätigen Frau zugeſchnitten iſt ſeine ſeit einigen Jahren beſtehende Renten verſicherungs⸗ kaſſe, die Vorſorge für die Tage der dauernden Berufs⸗ unfähigkeit und des Alters treffen will, ſind wertvolle Ein⸗ richtungen des Verbandes. In den letzten Jahren hat der Verband dieſe Selbſthilfe erweitert durch die Einführung einer Stellenloſen rente, die den Mitgliedern ge⸗ währt wird, die das 50. Lebensjahr ereicht haben, arbeitslos ſind, aber bereits mindeſtens 20 Jahre dem Verband ange⸗ hören. 5 n Bei der in Ludwigshafen ſtattfindenden Gautagung wird die Vorſitzende des Verbandes, Frl. Katharina Müller⸗ Berlin, die einzige weibliche Reichsarbeitsrichterin, bel der öffentlchen Kundgebung über das Thema ſprechen:„Die weibliche Angeſtellte im Volks⸗ und Wirt⸗ ſchafts leben“. 6 Verantwortlich: Richard Schönfelder. D IEHEINS-AATIENDER Sonntag, S. Oktober Motorfahrer⸗Club Maunheim E. V.(D. M..): auf den Rennwieſen. Acht große Rennen, u. a, auch intern. Mannſchaftskampf Deutſchland Italien. Dienstag, J. Oktober Kurzſchriftverein Gabelsberger von 1874, Hans⸗Thoma⸗ Schule, D 7, 22: Dienstags und Freitags 19.30—21.00 uhr: Anfänger⸗ u. Fortbildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Motorfahrer⸗Elub Mannheim E. V.(D. M..): 5 e ohne Vorſtand abends.30 Uhr im Ballhaus. Donnerstag, 9. Oktober Bab.⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt ſeden Donnerstag abend im Palaſthotel „Mannheimer Hof“, Klublokal in den Kellerräumen, neben der Weihenſtephanſtube.— Motorflugſchule ſeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. 2 6 Samstag, 11. Oklober Berein für Körperpflege von 1886 E..: 44. Stiftungsfeſt im Kaſino, abends 9 Uhr, verbunden mit ſportlichen, geſanglichen und theatraliſchen Dar⸗ bietungen, anſchl. Ball. Eintritt 1.— incl. Steuer und Tanz. — Nachdruck verboten.— 4 verzinslichen Cilqungsdarlehen ür Cgenheim, gauslæquſ, Fupoihekenqblésung dureh Möschluss von Bausparer dqen — 8. ordentlichen Gautag in Ludwigshafen ah.“ Aus allen Teilen des Landes, von Baden und der Pfalz, Schwere, das ſie in der Pfalz während der Beſatzung für. Frauenberufsorgan i⸗ ausbildung zu erreichen, ſondern auch durch ſeine Stel ⸗ Nachmittags.80 Uhr: Motorrad- Grasbahn⸗Reunen 8 AN Freitag, 3. Oktober 1930 fler Neuen Mannheimer Zeitung ELS- Uu WIRTSCHAFT-ZEI ILING Abend-Ausgabe Nr. 458 Regierungsprogramm und Vörſe Die Börſenbewegung der letzten Wochen konnte nur ein Spiegelbild der durch politiſche Unruhefaktoren ausgelbö⸗ ſten Nervoſttät ſein. Wo lediglich aus politiſcher Veräng⸗ ſtigung anſtatt aus fachlichen Erwägungen große Werl⸗ papierbeträge abgeſtoßen wurden, ſind die Kurſe am ſtärk⸗ ſten geſunken, da die Aufnahmemöglichkeit gegenüber einem ſolchen Angebot nur vergleichsweiſe gering ſein konnte. Die geſamte Börſenroute ſtellt ſich, wie die Deutſche Bank und Disconto⸗Geſellſchaft in ihren „Wirtſchoftlichen Mitteilungen“ ausführt, als das Ergeb⸗ nis pfychologiſcher Vorgänge dar, die mit fachlichen Ueber⸗ legungen nichts zu tun haben. Es iſt erfreulich, feſtzu⸗ ſtellen, daß in der allgemeinen Kopfloſio keit die Reichs⸗ regierung ihre Ruhe bewahrt und mit bemerkenswerter Energfe ihre ſachlichen Sanierungsarbeiten weiter ver⸗ folgt hat. Das Ergebnis iſt das neue Programm, das ſveben der Oeffentlichkeit vorgelegt wurde. Es zeigt, daß die Führung der Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik den ent⸗ ſchloſſenen Willen hat, die ſchärfſten Konſequenzen aus der vorhandenen Notlage zu ziehen, für die weitere Entwick⸗ lung der öffentlichen Finanzen durch rigoroſe Ausgaben⸗ beſchränkung wieder einen feſten Boden und für einen allgemeinen Lohn⸗ und Preisgbbau neue Vorausfetzungen Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft übermmmt Neplunus Aſſekuranz Comp. Die Verhandlungen wegen der Anlehnung der Neptunus Aſſekuranz Compagnie an eine andere Verſicherungsgeſellſchaft ſü e zu dem Ergebnis, daß, wie wir erfahren, die Mannheimer Ver⸗ ſicherungsgeſellſchaft deen Geſchäftsbe⸗ ſt and der Neptunus Aſſekuranz, ſoweit dieſer dem Reichsaufſichtsamt unterſteht, übernimmt. Ausgeſchloſſen iſt vor allem das riſtkovolle Transportverſicherungs⸗ 3 8 Eine Fuſion beider Inſtitute kommt nicht in rage.. Vor Hypothekenbank⸗ Transaktionen.(Eig. Dr.) Die Gemeinſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken hält am 11. Okt. ihre Halbjahresſitzung ab. Dem Vernehmen nach wird aber möglicherweiſe ſchon vorher die ſchon mehrfach erwähnte Frage größerer Transaktionen der Gemein⸗ ſchaftsgruppe ſpruchreif ſein. Man erinnert ſich, daß die Gemeinſchaftsgruppe zunächſt eine Vereinfachung in ſich vornehmen wird, wobei an die Fuſton der beiden thüringiſchen Inſtitute(Meininger Hypothekenbank und Nordd. Allg. Kreditbank) gedacht wird. Die weiteren Kom⸗ binationen gehen auf eine Annäherung der Gemeinſchafts⸗ gruppe an Zentralboden⸗ und Preuß. Bodenkreditaktien⸗ bank. Einzelheiten bleiben abguwarten. O Chem. Werke Brockhues AG. Niederwalluf.(Eig. Dr.) Die Halbjahresſitzung des AR. findet in der nächſten Woche ſtatt. Wie wir erfahren, hat ſoeben nach der kürzlichen Einſtellung der Staatsanwaltſchaft auch die Staatsanwaltſchaft Frankfurt a. M. das Verfahren gegen die Verwaltung wegen der bekannten verſchiedenärtigen Publizität über das Geſchäftsergebnis und Dividenden⸗ ausſichten für 1929 eingeſtellt. Es habe ſich eine abſicht⸗ liche Täuſchung des Publikums keineswegs feſtſtellen laſ⸗ ſen. Auch beſtand kein Zuſammenhang mit den in der GV. zugegebenen Aktienverkäufen von Vorſtandsmitglie⸗ dern mit dem zu erwartenden und von der Verwaltung vorzulegenden Geſchäftsbericht für 1929. Die Staats⸗ anwaltſchaft wird den Börſenvorſtänden von Berlin und Frankfurt a. M. von der Einſtellung des Verfahrens Kenntnis geben. O Stock Motorpflug AG., Berlin.— Reichsbeteiligung. (Eig. Dr.) Die o. HV. genehmigte einſtimmig den dipidendenloſen Abſchlhuß für 1929. Bei einem Verluſt⸗ vortrag aus 1928 in Höhe von 2 108 118„ konnte durch den Ueberſchuß der ſeinerzeit erſolgten Kapitalzuſommenlegung im Verhältnis von 101 in Höhe von 2182 500 4 ein Plus von 14 382, erzielt werden, zu dem noch ein Brutto⸗ ertrag einſchließlich Ueberſchuß aus Reorganiſation in Höhe von 3 481845/ hinzukommt. Dem ſtehen gegenüber Ab⸗ ſchreibungen in Höhe von 651929(737 5381) und allge⸗ meine Unkoſten in Höhe von 2844 298(1887 162). Im Geſchäftsfahr 1929 wor der Umſatz infolge der außerordent⸗ lich ſchlechten Lage der Landwirtſchaft erheblich geringer, wozu noch Sie ſtorke Kälteperiode im Frühfahr 1929 zu beſonderen Einſchränkungen der Abſatzmöglichkeiten führte. Durch Entgegenkommen maßgeblich intereſſierter Kreiſe, vor allem des Deutſchen Reiches, iſt die Geſellſchaft in die Lage verſetzt worden, die Bilanz von Berbindlichkeiten, die durch periodiſche Forderungen des Reiches erſetzt wurden, weſentlich zu erleichkern und nach Ausnahme zu betrachten, man muß daher die Qualität des Bildung von Rückſtellungen einen verluſtfreien Abſchluß r zu ſchaffen. Ob dieſes Programm Ourchgeſetzt werden kann, muß die Zukunft lehren; die weitere Entwicklung der Dinge in Deutſchland wird davon entſcheidend ab⸗ hängig ſein. Das beherrſchende Problem iſt die Verbilligung der Ge⸗ ſtehungskoſten durch Senkung von Gehalt und Lohn, ent⸗ weder durch Senkung des Nominallohns bei gleichbleiben⸗ der Arbeitszeit, oder durch Aufrechterhaltung der Lohn⸗ höhe und Verlängerung der Arbeitszeit. Es iſt nur eine logiſche Folge, daß auch eine ſyſtematiſche Politik der An⸗ paſſung der Gehälter und Löhne an die allgemeine Ver⸗ ſchlechterung der Wirtſchaftslage eingeleitet werden ſoll. In dem Ausmaße, wie dies geſchreht, werden ſich in der Kette der wirtſchaftlichen Zuſammenhänge auch alle ande⸗ ren Notwendigkeiten, Preisſenkung, Wettbewerbsſtärkung gegenüber dem Auslande und Konſumbelebung, erfüllen. Nach Jahren einer falſchen Wirtſchafts⸗, Finanz⸗ und So⸗ zialpolitik wird nicht erwartet werden können, daß bei aller ſich durchſetzenden Erkenntnis deſſen, was not tut, in kürzeſter Friſt die deutſche Wirtſchaftslage einen völli⸗ gen Umſchwung erfährt. Zeigt aber die politiſche Führung weiter den Willen zu entſchloſſenem Handeln, ſo wird auch die Börſe wahrſcheinlich nicht erſt das fertige Reſultat ab⸗ warten. vorzulegen. Im Rahmen des Oſthilfegeſetzes hat dos Reich eine Aktien beteiligung übernom⸗ men und ſo könne man die Raupenfabrikation einſchließ⸗ lich der Erſatzteile wieder aufnehmen. ( Zuſammenarbeit deutſcher und frauzöſiſcher Rohr⸗ leitungsbaugeſellſchaften.(Eig. Dr.) Die zur Intereſſen⸗ gemeinſchaft der Ruhrgas AG. Eſſen gehörende Le i⸗ tungsbau GmbH., Eſſen, hat gemeinſam mit der So⸗ cieté d' Entrepriſes de Canaliſation in Paris eine neue Rohrleitungsbaugeſellſchaft unter der Firma Compagnie Internationale de Can a⸗ liſation in Paris gegründet. Zweck der neuen Geſell⸗ ſchaft, die mit einem AK. von 1 Mill. Fr. ausgeſtattet iſt und an der die deutſche wie die franzöſiſche Gründerfirma mit je 50 v. H. beteiligt ſind, iſt die Ausführung von Rohrleitungsbauten für Gas⸗, Waſſer⸗, Petroleum⸗ und Luftdrucktransport. Das Arbeitsgebiet ſoll ſich insbeſon⸗ dere auf Polen, Rumänien und Rußland erſtrecken. An⸗ ſcheinend handelt es ſich darum, eine geeignete Trägerin für größere, vor der Verwirklichung ſtehenden Ferngas⸗ projekte, vornehmlich in Oſt⸗Oberſchleſien zu ſchaffen. OKabelwerke Rheydt A. in Rheydt.— Wieder 12 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) Im Geſchäftsjahr 1929⸗30 er⸗ zielte die Geſellſchaft einſchließlich 106 471% Gewinnvor⸗ trag einen Reingewinn von 982 471/ gegenüber 1060 071 J 1928⸗29. Der HV. wird vorgeſchlagen werden, auf 7,5 Mill. 4 StA. wieder 12 v. H. Dividende auszuſchütten. Nach Abzug der 6 v. H. Zinſen für die 60 000„/ VBA. verbleiben dann 78 171/ zum Vortrag. Nach dem Vorſtandsbericht konnte im abgelaufenen Geſchäftsjahr der Vorjahrsumſatz nicht erreicht werden, was insbeſon⸗ dere auf die Zurückhaltung der behördlichen Aufträge zu⸗ rückgeführt wird. Wenn auch die außergewöhnlich niedri⸗ gen Rohmaterialpreiſe als belebender Faktor wirken ſollte ſo ſtehe ihm doch der überall feſtzuſtellende Mangel an flüſſigen Mitteln gegenüber. * 7% v. H. Zinsſatz für Aufwertungshypotheken. In unſerer Meldung in Nr. 455 über den Zinsſatz für Auf⸗ wertungshypotheken iſt durch einen Druckfehler der Ein⸗ druck entſtanden, als ob der Satz von 7½ v. H. bereits feſt⸗ gelegt ſei. Um Irrtümer zu vermeiden, ſei feſtgeſtellt, daß dieſer Satz in Ausſicht genommen und wohl auch an⸗ genommen wivpd, daß er aber noch nicht dekretiert wurde. Der Weinherbst in Baden * Freiburg, 3. Okt. Nach den Feſtſtellungen des Bad. Wein bau verbandes iſt die Situation im badiſchen Weinbau gegenwärtig folgende: Seit 17. September iſt in Baden das Herbſtgeſchäft in vollem Gange. Wie alljährlich begann die Weinleſe zunächſt in den Konſumweingebieten, des untern Breisgaus, ſodann in den kleinen Lagen des öſt⸗ lichen Kaiſerſtuhles, der Ortenau und des Kraichgaues. In den Qualitätslagen ſind bis jetzt nur Vorleſen gemacht worden, um die Möglichkeit einer volleren Reife der Edel⸗ trauben zu ermöglichen. Die Qualitäten der bereits geleſenen Trauben haben wider Erwarten beſſer abge⸗ ſchnitten, als nach der ungünſtigen Witterung allge⸗ mein angenommen wurde. Die erſten Moſte haben begreif⸗ licherweiſe höhere Säuregrade aufgewieſen, als im Vor⸗ jahre, aber ein Jahrgang wie der von 1929 iſt ſtets als eine 19 80ers gegenüber den durchſchnittlich erzielten Qualitäten betrachten. Das Verkaufsgeſchäft iſt ſehr lang ſam, da der Weinhandel knapp an flüſſigen Mitteln iſt und ſich nur ſoweit eindeckt, als er ſofort wieder abſetzen kann. Durch die große Ernte in der Pfalz und durch den hier⸗ durch bedingten Preisſturz haben auch die Wernpreiſe in Baden nicht die erhoffte Höhe erzielt, ſondern ſind ſehr gedrückt. Bei der großen finanziellen Not des Winzers drängen die Erzeugniſſe nach Abſatz ſelbſt zu Preiſen, die jede Gewinnmöglichkeit für den Erzeuger ausſchließen. Der große Vorteil der Winzer⸗ genoſſenſchaften zeigt ſich dieſes Jahr in beſon⸗ derer Weiſe, da hierdurch große Mengen Weines vor dem Verſchleudern bewahrt werden können. Die Winzer⸗ genoſſenſchaften haben auch um die Qualität zu ſteigern, Mengenmäßig iſt faſt in ſämtlichen badiſchen Weinbaugebieten mit einem durchſchnittlichen Ertrage zu rechnen. Die Qualitätstrauben ſind ſehr ſchön etnwickelt und dank der intenſiven Schädlings⸗ bekämpfung noch vollkommen geſund. Die Vorleſen haben Meßgewichte von 70—80 Grad Oechsle ergeben, der Weintrinker wird ſomit am 1930. keine Enttäuſchung erleben. Wenn auch die kleinen Konſumweine billiger als im Vorjahr ſind, ſo werden die Preiſe für Edelweine kaum unter den letztjährigen liegen. In den letzten Jah⸗ ren ſchon haben die badiſchen Qualitätsweine großen Anklang gefunden und auch in dieſem Jahre werden ſie durch ihren Ausbau und ihre Qualität ihre Abnehmer finden. mit größtem Nachdruck auf eine ſpätere Leſe hingearbeitet. Wieder ein Rückſchlag an den Vörſen Die Unſicherheit über das Finanzprogramm ſtimmten/ Schon kleiunſtes Angebot drückte die ſtand der Deroute und kleine Deckungen der Mannheim ſchwächer Bei unverändert kleinem Geſchäft waren die Kurſe heute abgeſchwächt: Die Kursrückgänge betrugen bei den Hauptinduſtriewerten ca.—3 v. H. Farben notierten 137%, ferner waren Weſteregeln, Linoleum, Waldhof und Wayß u. Freytag aßgeſchwächt, feſter nur Süddeutſcher Zucker mit 130 v. H. Von Bankaktien wurden Bad. Bk. höher notiert. Am Verſicherungsmarkt gingen Mannh. Verſicherung mit 25 um. Renten waren behauptet. Frankfurt ſchwach Zu Beginn der heutigen Börſe erfuhr die Tendenz einen neuen Rückſchlag. Die Unſicherheit über das Schickſal des Finanzprogramms der Reichsregierung hat ſich verſtärkt; daneben verſtimmten die neuen Kursrück⸗ gänge an der geſtrigen Newyorker Börſe. Die Umſatztätig⸗ keit war im allgemeinen nicht ſehr groß, doch beſtand bei den Banken ſo geringe Aufnahmeluſt, daß ſchon relativ kleine Verkäufe genügten, um bedeutende Kurs⸗ rückgänge herbeizuführen. So eröffneten am Chemie⸗ markt J. G. Farben 473 v. H. ſchwächer. Größere Ab⸗ gaben wurden am Elektromarkt vorgenommen, an dem AEG. 395, Schuckert 4 und Siemens 5 v. H. ſchwächer lagen. Starke Kursrückgänge erlitten weiter Kali⸗ Aktien; Salzdetfurth eröffneten 11 v. H. abgeſchwächt. Am Montanmarkt traten Rheiniſche Braunkohlen mit minus 6 v. H. wieder hervor. Bankaktien waren eben⸗ falls angeboten; Reichsbank verloren 4% v. H. Barmer, Commerz und Dresdner bis 1% v. H. Von Zellſtoff⸗ werten büßten Aſchaffenburger 2 v. H. ein. Für Süd⸗ deutſchen Zucker beſtand dagegen Intereſſe, ohne das ein Kurs zunächſt zuſtande kam. Die Taxe lautete ca. 4 v. H. höher. Anleihen waren vollkommen vernachläſſigt; Kurſe wurden kaum genannt. Im Verlau fe neigte die Tendenz zunächſt weiter zur Schwäche; ſpäter kamen Um⸗ ſätze kaum noch zuſtande. Die Kurſe waren auf dem ſtark ermäßigten Niveau zumeiſt behauptet. Am Pfand⸗ briefmarkt war die Stimmung ervös. Reichsſchuldbuchfor⸗ derungen gaben bis zu ca. 1 v. H. nach. Am Geldmarkt machte die Erleichterung für Tagesgeld(%; v..), nur zögernd Fortſchritte. Berlin nach ſchwachem Beginn behauptet Nachdem die parteipolitiſchen Betrachtungen über das Finanzprogramm nunmehr ergeben haben, daß ſich die Aus⸗ ſichten der Regierung für eine verfaſſungsmäßige Durch⸗ bringung der Sanierungsvorſchläge verſchlechtert haben und auch die Verhandlungen des Reichskanzlers mit den Parteiführern bisher noch zu keinem Ergebnis führten, erfuhr die Stimmung ſchon vorbörslich eine Ab⸗ ſchwächung. Da aber zu dieſer Zeit das Angebot außerſtehender Kreiſe noch minimal war, taxierte man Kurſe, die nur unweſentlich unter den geſtrigen Schluß⸗ notierungen lagen. Zu Beginn der Börſe ſtellte es ſich ann aber her⸗ aus, daß nochmehr Material als erwartet an die Märkte kom. Sowohl das Ausland als auch die Pro⸗ vinz trat als Abgeber auf, wobei außer Her unbefriedi⸗ genden innerpolitiſchen Situationen ſicherlich das über⸗ wiegend ſchwächere Newyork von geſtern, der zurückhal⸗ tend geſtimmte Bericht der Dedi⸗Bank, die Ausführungen Dr. Schachts in Newyork über die Poungzahlungen und die drohende Verſchärfung der Berliner Metallſtreitigkei⸗ ten mitgewirkt haben dürften. Die erſten Kurſe erfuhren durchſchnittlich Rückgänge von—3 v.., darüber hinaus und die erneute Newyorker Schwäche ver⸗ Kursentwicklung/ Im ſpäteren Verlauf Still⸗ Spekulation/ Schluß wieder auf Anfangsniveau vernachläſſigt, Altbeſitzanleihe wurde wegen des Ziehungs⸗ termines nicht zur Notiz gebracht. Am Pfandbrief ⸗ markt wurde die Tendenz als unregelmäßig bezeichnet, da aber auch hier etwas Angebot beſtand, taxiert man eher ſchwächere Kurſe. Der Geldmarkt war unverän⸗ dert, Tagesgelf ſtellte ſich auf—7 v. H. vereinzelt auf 475 v.., Monatsgeld auf—6 v. H. Auch nach den er⸗ ſten Kurſen waren erneut Rückgänge bis zu 1 v. H. ca. feſtzuſtellen. Gegen 21 Uhr kam die Abwärtsbewegung ober zum Stillſtand und kleine Deckungen der Spekulation reichten aus, um die Mehrzahl der Kurſe wieder auf Anfangsniveau zu heben. JG. Farben waren ſogar noch darüber hinaus um 74 v. H. gebeſſert. Am Kaſſamarkt zeigte ſich ſtärkere Zurückhaltung und erneute Realiſationsneigung. Teilweiſe feſter notier⸗ ten Bauſtoffwerte, Auguſt Wegelin pl. 4% v. H. und Wag⸗ ner u. Co. plus 3 v. H. Sehr feſte Haltung hatten Hy⸗ pothekenbank⸗Aktien, die bei größeren Umfätzen unter Führung von Meininger Hypothekenbank und Norddeutſche Grundkreödit bis zu 674 v. H. onzogen. Die Börſe ſchloß im allgemeinen in widerſtands fähiger Haltung, nur Spezialpapiere konnten die Anfangskurſe nicht immer voll behoupten. Auffallend ſchwach lagen nur Aku, die weitere 1774 v. H. verloren hatten, und Saolz⸗ detfurth, die erneut 298 v. H. einbüßten. Deviſen gegen Reichsmark lag etwas feſter, der Dollar notierte.2010 nach.1995. Die europäiſchen Valuten waren feſter, London.8595 nach.8590, Paris 392% nach 39238, Schweiz 19.41% nach 19.40%, Holland 40.387 nach 40.83 alles Newyorker Uſance. Swapſätze Dollar gegen Reichsmark leicht erhöht, auf einen Monat 55 nach 50 Stellen und auf 3 Monate 175 nach 170 Stellen. Berliner Devisen Diskontsatze;: fejchsbank 4, Lombard 5, privat 37/ v.. — Diskonterhöhung in Polen 5 Erwartungsgemäß hat die Bank Polſki am 9. Oktober ihren Diskontſatz von 6,5 auf 7,5 v. H. und den Lombard⸗ verloren einzelne Werke—6 v. H. Anleihen lagen 3 2— Aktlen und Auslandsenlelhen in Prozenten 2. 9. 38. 3 55 8 2 Bremer Wolle 129,0 181,9] Hirſchderg Leder 34,25 85,— Schubert& Salzer 152,5 1470] Weſteregel 201 6 196,5 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung. deten in e, Je Set Prang, Here f glg og herr fle g Sarnen e 189 55 er f 70 nheimer Ette ktenbörse 8 2. 8. 5 2. 3. Buderus Eiſenw. 54.50 52,80 e 8 150 Schultheis.... 203,0 196,0 5 ng⸗Cement 72,75. EI Otavi⸗Minen„. 29. Konſerven Braun 38.— 89.— Schuh. Bernels 35,— 835,50 4% Türk. Ad. Amt.. 5 5 jesloch Tonw.. de N 3 2. 3. Böbnſe Verben C 60 75 rang 4 Co. Jock 68— 88— Seiden Wolf 4 4 agb. 8% 255 en e e Ge 8 8 Segan Steumef. e Jiſſener Mean 40.80 40.80 99e Bab. St. A, 21 2850 J 50-. l. Selling 47.— 47.— Nbeinſtahl 5 Südd. Zucker 128 1824 47 a 8 1 Cem. Gelenk.. 250 50.— Ar edge s 9500 Se Wolf 8e Gußſt. 40.— 40.— „e 5 a N 5 8 dee nif. 10 5 e 5 N 5 5 5 2%S 20% Bad Rom. Gd 87.— 87.— 1 1 e re 915 Salzw. Habe! 210,0 206,0 Labmſsh. Watz. 85.—.— Triept. Beſig—.— 44. 4%% ollobl. 1911.0.80 1 85 8 3 5 5 98.— 94.— Stoehr Kammg. 78.25 76, 10h, den Gals 95.50 90.50 Deuſche Sing.: 1620 1890 Feiuszdargdau.—— 850 Word—— 158 Concord. Sinn—— e ee e See dn. 00 25 u Gold 29. 90— Cusn Unten 8 5 84. Stabe 72.75 f. 50 eiae n 2250 30 Per. 59178 daf 11.— 71.— 4% 28.50 2950 Conti- Gaoutſch. 180.0 1800 Kahla Porzellan 38.50 38.25 Stlod Named 94.75 24075 elle Lotta 760 99— 8%„ Sold 74,— 74.— Gebr. Tahr.. 2 8 5 etalg Frankf. Bergt. Jute..—— 4% ung. Göldr. 24,35 24.25 Kaliwk. Aſchersl. 199,4 194.0 Zucker. 128,0 132,0 0 5 50 J. G. Farben.. 141,8 187,5 N 5 f Mez Söhne eg. Jute 2 N 26,75 25,75 5 7 5 0 80% fafdensd. 26 96.80 98.50 J 5 Industrle-Alctien Big, Fuhr. D 1 Fer Seng g 1 3885 4, but. Ser, 1. Delgne Peg. 10 7 Aber: 14 750 Lees. Berner.. Oi ie: 9 3 , ,,...,,.. 0 5 we 5. 88. 4 1 13 69,— 66,25„ 28.— 28.— 2 r., D. Bank u. Disc. 1185 118,5 e 22 1 85 5 8 50 Storch. 129.0 5 N.. 3988 Kabelw. 17 45 1 85 Gebr. Körting 37.— 87.50 Ruſſenbank... 0,850 0,77 Sonferven Staus 5 5 e eee„ ae= 2 Transpoft. Aktie Dells Won, 668 065 0 89.— 88— Larziner Papier Deutsch 80 1„. 8 75 2 2—.—..*„ 95—— 1 7 e e 1 83 eu. Petrol. 1— 21 11055. lg Weile 2 2 N 1260 1210 Rein. Gebh 4 Sch. 102.0 101,0 W. Vol 200 f. Verte 58.— 87.— Deulſch. 1 7 5 1 8 105 Kronprinz Miet. 29.50 2875 h 2 3 Feldburg„„ e I Afchaff Bun. 180 1250 Mögen 2. 5— 2750 de nnef gte. 928 68. Aug deren Bie 170 4383 A eee e ee e ee ee.8 f. Man, 1250 2270 Dem e 5 125.0—— gem. 3 J 255 a gerswerke. 53.— 51,50 emel..„ Sü bahn 104.5 106,0.„Dtsch. Nickelw. 125, ö Sark lebe. 130 4870 J Eee. Kc. 2950 4250 Prem deſte oel 880 5450: Walde 1288 10 Ses Ste een e e 2 dmesg.. gap 8e. 166 3357 P. Olang. Ki 188 100 nie an..... Sichen ger 151,0 1570 Ege. aer. 180 1900 Seen Seba 580 P Scene ea). 21.— 12.— us(rast). 62.— 68. Can bg ff er 278 22.28 fend, Schnear 100 e Linde enn Je 1480.50 0, B. al. 38. 5960 Fechner 1600 1000 Bad. Aſſekuranz 114,0 114,0 Seren Nag. del 2205 1205 Cement Heibelbg. 99.59 98,.— Schuckert, Nrbg. 143,2 188,5 Raſtatter Wagg. 9. 1. 3 2— v Durieppwerke 5 8 3 dinge Schu fab 565 5625 9 5 515 99 00 5 1610 1210 bee N Bd def. 2 28— Ble dee ists ili geg, l f. 8 Terminnotierungen(Schiuld f. ee ge g 6 Bei Keie r dee, de e ene e e e: 0 0 8 5 5 N Ehamotte Annw. 9,— 61,— Ang. Dt. Credit 102.5 102.0] Harpen. Bergbau 91.— 88.— Hanſa Diſchiff 124.5 128.5 d dukan 4 Steſſen———— Bögel, Telegraph. 88,75 68.— 5 o 5—.— e 1 4 5 N Ne a— 38.— Sloman Salpeten Chemiſche Albert 37. 5 111.0 111.5 8 77.— 78.— Nordd. Lloyd. 82,85 79,85 5„ 121.0 119,7 5 5 en.— 48— Hogtländ. Maſch. 88. 33, 190„ Franikurtor horas,„ 1c K. Wange 8 Ferran 118 g fl Fegg. d cen d dere 570 885 e g ö Darmſt. u. Nat. g Bayr Hyp. u. W. 125.0 125,0 Kall Aschersleben 189. Elsbach& Co...—.— Magirus.-G.. 17.50 17, per! . S Geben Baut 1915 2 79 1„ 1 1 Sandee 3 1190 20 e 8 7000 a 1 Late 955 5 manſaber u 15 1— Wanderer Werke 34,25 34,501 Brown Boveri—.——: elchsanlJ. e. elten Ban„. 1 22 1 N ommnierzbank„„ al erxegeln 5 ank f. el. Werte 5 nzinger Werke 74. 5 2„ 338 2 86. denn 8780 515 f. Hebel richt 30— 900 Di neten k. 188.) 159.5 Derma u. Nat. 1600 f f. Farad.... 1555 Dank J Fraser 140 1420 Side. Beger 2120 2480 Parte. gau 1000 1 Terminnotierungen(Sehluß) Abloſungſch. u. 60,10—.. D. Ueberſee⸗Bank 90.— 69,50 Dt. Linoleum. 189.) 139.5 Heutſche⸗Disconto 118,7 110 Kiscner werke 15 7259 Barmer Bankver⸗ 109,0 108,5 Eſſener steinkohl.———.— Maſch. Buckau-W. 100.0 100,0 5 ohne.60 6,60 Dresdner Bank 117,0 116,9 Dt. Berlag. 185.0 183.0 Dresdner Bank 117.0 116,5 gahmeyer& d. 1470 146,5 Berl. Handelsgeſ. 188.2 182.2 Maximil⸗Hütte, 168,0 168,5 Aug. Di. Credit 102.8 102,2 J Tb. Goldſckauidt 48.— 48.50 D. Wertb.(Gold)———.— Dies. Kchneußr. 39.— 89.— A. für Verkehr 88.— 87. 74.80 73.— Com. u. Naefe 120.0 119.2 Faber Bieiſtift.—.—.— Mech. Web. Lind. 34,— 82,50 Banz f. Brauind. 112,7 111.5] Harpen. Bergbau 91.— 8728 D. Schazanw. 28—.—— 2— Dank. 94,— 94,— Dlülſel. Rat Diler 89.— 2 Dt Reichdb. Vorz. 89,.— 88,75 aan 3 47.75 Darmſt. u..-A. 164.5 182.5 h Co. 43,— 429 e Zittau 34,30 88.— Zarmer Bankver. 109,5 108.0 Hoeſch Eis. u. St. 81.25 78,85 % Schutzg. 14..80.70 Frkfrt Hyp.⸗k. 152,5 152.0 Dockerh.& Widm. 88,— 62. Nord 2. 028 19.25 ain en. 89.— 88.— Dt. Aflatiſche Bk. 35,75 88.75 Farben ind. A. G. 1413 1380 A 1140 1180 Bayr. Hop u. W 1280 125.5 Ph. Holzmann.—.—.— 11 3 Nordd. Lond. 81.50 Miagüägten de———.— Deutſchsdisconts 117,7 117.7 Feldmüple papier 121.0 715 8 8„ 7— 99.50 Sayr. Vereinsbk. 188.0 189.0 Hotelbetriebsgeſ. 1140 8% Ludwigsh. 28 0 97.— rnberg. Berein..—.—Etſen Katſerst. 8 S 5 15 85 62,50 Runen 48,28 45,25 Dtſck Ueberſee 5 90.— 90.— Felten& Guifl.. 101.6 99.8 Wies 15 45, 77 Berl. Handelsgeſ. 182.7 182,0 Iiſe Bergbau 203,0 2010 10% Mhm. Gd. 25 99,75 99,75] Qeſt. Cred.⸗Anſt. 27.75 27,89 Emag Frankf. 62,— 62.— Alg. Ekektr.Geſ. 125,0 129,7 8 Dresdner Bank 119.8 118,5 Fhies e Höpfling,—. Mot 1 128.0 128.0 Comm. u. Priv. 120.2 119,0 Fall Aſchersleben 200,0 195,5 %„ 26 90.— 90,50 Pfälz. Hyp.⸗Bk.. 131.0 181.0 Eden Union 74.50 14.— Demberg... 7.——— Operbedar f.. 48. Meininger ypbk. 155.7 163,5 R. Friſter. 145,0 145, Mühibel 85 68.— 67.— Darmſt. u Nat. 165,2 161,5 K. Karſtabt 33,80 82 28 C Neſchsbank 2280 2785 Gta Selin... Paerut dien: 88.—.8 Bie den. 8478—.— Pelton 24 210 Gebhard T V C H a 12„ in„ Buderu 88.——„78—.—] Reichsbank. ebgard 9 5 res d 2. n-. 88, 80. 75* 19 70—.— 15 T0 Abel 7 104 17 1 7 lei. 10/0 100 5 21 85 5 5 05 5 85 07 1 188 0 170.0. 5—.——.— Send 8 45.80 45.50 Adee 1400 1 900.⸗G. Für Wertche 1185 95 0 anten 75,18 73,35 Preuß. Kali———.— ein. Hyp..„ aber e„. ompan Hiſp., 289. 5 Braunkodlen 198, l ud„Dise.—.——.—[Geiling& Co.„Ko. 0 Aug. Sokalb.. 122, 0 Mansfelder 4,75 47,50 2% K b. ee ee e ee 1 1420 185,0 Genn. Guini 1805. 111 1 1 155 Frankf. Ungem.—.— 8205 0 2905 92— Nordd. Wollkäm. 65,50 85, Dt. Neichsb, 55. 8550 76 50 Metelen 11 98.— 1020 1 F l N 5 1 G. 25 j 5 3133 enſchow 0. 51.— 52.— apag 3 95. itteldtſch.Staht—.— 102, 1 A a 5%„. 8 5 55 Daimler Ser 15 8 be 3 88.50 51.— Industrie- Alctlen Germ. We 95.— 9— Obers W 85 775 3 en 1640—.— Ford. Wolle. 65.80 88.— % Adden.———— Württ Noten 18db5 1865 ar Gulet.—.— Die du. Sicher 4088 J den 0 Bengt—.— 1120 Ge det aur de dente e Love 24.88 50 0 Ford dend. 25 70.85 Obers. Beli, 1080 1 5 3 8 ind 10 n Gtr 250—— dien u. galt. 12 1280 Seonene 48sian 1689 feng adler.—.— 16 Secco e e ee: e e le e e, 4 10 fene 4 88 450 % Bad. Kom. Gd. 87.— 87.— anz.. 179,. kf. Bo 5 t u. Kraft.. 121. 1 8 7 Alexanderwerk ce 18,„105,. Allg. Elektr.⸗Gef. 124,1 122,0 Oſtwerkfʒe 158.. 9 e eee l 5 Elche Lieferung 128,0 Sbenzif Tündd. 2880 2840 Alſeld Helles 4559 75 Jaldſchndt Th. 85 4 Pponiz Bergbau 71.— 70.— Hag. Nate 59.85 57, Shen Bergbau 8 9950 9% Mh. Hyp. N. 29 98.75 98.75 Mannh. Verſ.⸗G.—.——.— Goldschmidt Th. 49,80 43.— FJ. G. Farben. 142,6 187,6 3 Af. Elektr. G. 125.5 5 665 eee e—.5—.— ermann Bg 3 9 D. Bemperg 78,59.59. 154, 151,2 5 Gritzner M. Durl. 30.— 2850 Felten& cuil. 101.0 99.— Der. Glanzſtoff—„ Alſen Portl.⸗Z. 1 epp da— 2050 athgeder ara 69,— 67,50 Vergmanncklekir 1525 152,5 Nh. Braunk. u. St. 184,5 181.0 %„„N..8 89,— 99,75 Transport- Aktien Grün e Bilfinger 165,0 165,0 Gelſen Bergwk. 100,7 99,75 Ber. Slahlwerke 72,50 71.50 Ummendorf Paß 120.0 120, 9 u 30.— 29.50 Rheinfelden kraft 185,0 184.) Zuderus Eiſenw. 84,75—,— Ng. Elektrizitäk.. „„„„-11 84.— 84,.— 81. 780 f Gesfürel.... 126,0 Zeuftoff Aſchaff, 87.— 87.— Anhalt. Kohlenm 64.85 62.50— 55 iin 105 2 185 2 Pein. Braunk. 188,2 192.0 Sharlotto Waſſer 64.50 83,75 Ih. Stahlwerke 78.80 7878 %„ ii 89, 89. 1 0 Straßb. 21.— 20.— Hatd a Neu 20.— 20.— Goldſchmidt.. 44.— 48.— Uſtoff Waldhof 128,7 1210 Af 40. 805 99.— 85,50 80 i. 105,2 5 92 0 55 Cpamotte. n Somp. Hiſpano. 2910 295,0.⸗Weſtf Elektr. 154,2 152.5 5 98 55 99 0 9 5 8. been Fuüſſen 51.——.— 8 15 Börse Augsb. aſch. 72.—, r 5 Tegtil 56,.— 87. 5 Welden 125.0 2 N 1 8 5 1 5 i 8715 50 75 6—¹ð ein, Lig. 88. 8 5 4 I bilpert Armatur. ein. Möbelſtoff—— 35.— Dai mler⸗Benz 28.. Rütgerswerke ö. 45 e. Lig. 87.50—.— Oeſter.⸗U. St.„B.—. 8 lech Rupf. u. M. 1180—.— Srliner 980.40 Balke Maſchinen 1195 118.7 agen. 72.25 1 Rhein.⸗W. Kalk 80,— 80,— Deſſauer Gas 120.0 118,2 Salzdetfurth Kali 285.0 279.0 4% Helldbo wid—.— 840 Montan-Aktien och⸗ u. Tiefbau 62.— 62.— Fest insliche herd 5% Roggenwert 754 748 Daft Nürndetr 1870—.— Halleſche Maſch. 14,50 72 Rheinſtahi. 89.— 78.95 Deutſche Erdöl 89,— 68.25 Schleſ. Portl⸗Z. 113, 108.0 4%% eining. 88 96.75 1100 0 Heiser. 9 76,50 Festverzinsliche Werte] 5% Roaggenrentb 7. 5 255 5 15 9 7 85 aun 1 5 8 5 1 55 5 2 5— 5 80 en ee 5 3 8 88 er 1 145.5 / 8. B. bee 8.. e eee„Spiege„ 42, ann. M. e. 3 oſitzer 27. 1 namit A. No 384.. 0 6 58 10 1 5 5 99,50 100.0 ee. 27 88.— 88.10 5% Landſch. Rog..80.80 3 5 5 79.— 74.50 Hög.⸗Wien 5* Aalſortg 0 28—.— Eletlrtzlits⸗ Gef 121.2 118.5 Sea ge 1998 185 Bank- Aktien Ilſe Bgb. St. A. 2010 200% Jung Exlangen 82.40 82,40 Diſch Alddeſgſeh 5 81e, Mexikaner 23,25 22,80 gmann Elekt 181.2 180,7] Harkort StPr.—.— u Rütgerswerke 52.25 50,65 El. Licht u. Kraft 1277 125.2 Siemens Kals 183,7 1800 Ul. D. Greditb. 102.0 101,5 ungdans St. K. 30,— 29.50 ohne Ablöſgrecht 890.60 4% e Oeſt. Schatz 1 8 5 Berlin Gubener. 1620 Harpener Bergb. 93,— 89.— Sachſenwerk.. 82.— 82.— Eſſener Stentohl. e de Svenska.. 288,0 298.2 iſche Bank 1360 18/0 Kali Aſchersleben 5 192.5 4%„ Joldrente 27 27,80 Seri Karte Ind. 89.50 36, Heß wigebürte. 4180 4450] Süch Gubftahl. 4050 230 J. ch ßarden 140 1 1378 Feonberd ke 1232 1202 Kali Salzdetfurth 288.0 280,0 Kamm. Kalſersl 84.50 84.50 450 5 Kronen.10—.— Berliner Maſchb. 88.50 36, eilmann Imm. 41,80 41,50 Salzdetfurth. 2920 285,0 Feldmühle 1210 1200 Ver. Stah werke 72.— 718 farmer Bankver. 109.5 108,5 Kall Weſteregeln—.— 193.5 Karſtadt Rud. 92.50 90.— 8% Bad. Kohlen-— 47% conv Rente.98—.— Braunk. u. Brikett 148,0 148.0 Hllpert Maſch. 74.— 74.— Sarotti. 108.0 108˙0 85 len& Gui 101.5 99,35 Weſterege! Alkali 2010 1975 8 u. Wh. 124,2 124.5 Klöckner...,— Klein, Sch.& Beck. 128.0 128,0 99% Grkr. Mh. K..—— 4110„ Silb.⸗R..30.80 3 Delf 55.— 53.— Jane s KAuff. 65,50 65.— Schleſ. Elekt. Gas 122.3 121.5 elſenk Bergwk. 100,0 99.75 Zellſtoff Waldhof 1232 120,3 Jom. d. Privalb. 120,0 110,2 Mannesm. Röhr.—.— 78,.— Knort, Hellbr.- 1670 5% Prß. Kalianl, 740.40 4½%„„R. e. w Bremer Zulkan 112,0 112,5! Hirſch Kupfer.—.—, hugo Schneider 78,50 70.50 Gesfürel... 128.6 124,5 Stavia Minen zinsfuß von 7,5 auf 8,5 v. H. erhöht. 29,65 29,28 Amtlich in Rm für] 2. Oktober] 8. Oktober[ Parfiat] Bist, N. B. c. B. M 90 Holland 100 Gulden 189,35 169,69 169,17 169,61 J 168,48 8 Athen 100 Drachmen 5,44 5,45.44.45 5,445 10 Brüſſel 100 0. 500 PF. 38,58 58,68 88,525 5,645 58,855 2,8 Danzig 100 Gulden 61,55 81,71 81,54 81.70] 81,588 4 Helſingfors 100 FTM] 10,584] 10,584] 10,56 10,58 10,512 6,5 talien.. 100 Lire] 21.975 22,015] 21.975 22,015 22,025 55 üdſtavien 100 Dinar 7,438 7, 7,43 75,45 85 5,3 Kopenhagen 100 fr 112.33 112,55 112.31 112.58 112,06 4 Liſſabon 100 Eskudo] 18,83 18,87 138, 18,8 17,48 88 Oslo 100 Kronen 112.28 112,50 112,29 112.51 1114 45 Paris. 100 Franken] 16.465 16,505] 16.485 16.505 16,445 2,5 Prag.. 100 Kronen 12.458 12.478] 12,457 12.477 12,88 4 Schweiz 100 Franken 81,48 81.62 81.46 61,62 80,518 28 Soſia. 100 Leva.045 3,051].042 3,0488 3,017 10 Spanien 100 Peſeten] 43,81 43,69 43 41 43,4 69,57 8 Stockholm.. 100 Kr. 112,72 112,94 112,72 112,94 112,05 3,5 Wien. 100 Schilling] 39,25 59,375] 59.235] 59. 58,79 8 Ungarn 100P⸗12500 f 78,49 73,57 78,43 73,57 72,89 5,5 Buenos-Aires 1 Peſ..458] 1,487] 1,479 1,431] 1,786 10 Canada 1 Can. Doll.] 4,191 4,207 4,199.207 4,178— Japan... 1 Yen 2,075].079].078.032] 1,986 5,8 Kairo 1 ägypt, Ufd.] 20,91 20,95 20,905 20,945 20,1— Türkei. 1 türk. Pid. 5—.——.——.— 2180 10 London.. 1 Pfd.] 20,396] 20,436] 20,395 20.485] 20,398 8 New Jork 1 Dollar 4,198 4,206.197.205 4,780 3,8 Rio de JaneirotMillr. 9,4495 0,4425].443 0,445.5038— Uruguay 1 Gold Peſ.! 3,337 1 3,348].357 3,368 J 4,321 1— 15 15 1 5 5 185 5 * weitere Zuſammenſtöße zu vermeiden. N von Schutzleuten Freitag, 3. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 458 Getreidemärkte befeſtigt Weiter nachgelaſſenes Angebot/ Fortſchreitende Erholung der Auslandsbörſen/ Belebtes Mehlgeſchäft Berliner Produktenbörſe v. 3. Okt.(Eig. Dr.) Angeſichts des vorzüglichen Wetters iſt die Landwirt⸗ ſchaft weiterhin ſtark von Feldarbeiten in Anſpruch genom⸗ men, ſodaß das Angebot von Inlandsbrotgetreide zur Bahn⸗ und Waſſerverladung erneut na chgelaſſen hat, beſonders die von den Mühlen und Reporteuren be⸗ vprzugten beſſeren Qualitäten waren recht knapp. Da an⸗ dererſeits das Mehlgeſchäft eine leichte Bele⸗ bung erkennen läßt und die Erholung an den Auslands⸗ börſen weitere Fortſchritte macht, herrſchte an der Produk⸗ tenbörſe feſtere Tendenz. Weizen war im Prompt⸗ geſchäft um—3 4, am Lieferungsmarkt um 1 bis 2% befeſtigt. Roggen wurde gleichfalls—3„ höher bewertet. Von der Milderung der Abſatzbedingungen für Eoſin⸗ roggen erhofft man eine Belebung des Geſchäftes. Für Weizen⸗ und Roggen mehle waren die Forderungen um 25 Pfg. erhöht, die Umſatztätigkeit lebhafter, wenn auch umfangreiche Abſchlüſſe nicht zu verzeichnen waren. Hafer lag im Promptgeſchäft bei ausreichendem Angebot etwas gehalten, der Lieſerungsmarkt wies auf Deckungen Preis⸗ beſſerungen um 3 4 auf. Gerſte in ſchleppendem Geſchäft. Amtlich notiert wurden: Weizen 228228, feſter; Okt. 242,50—243,50; Dez. 256—285,50—256; März 271,25; Roggen 150451, feſt; Okt. 164—105; Dez. 181,50— 82,50; März 196 bis 97,50, Gerſte 195—218, matter; Futtergerſte 168.—182, matter; Hafer 147180, feſt; Okt. 150—51,50; Dez. 165,50 bis 66; März 180—179,75: Weizenmehl 26,75—85; Roggen⸗ mehl 23,2528, 75: Weizenkleie 7,25— 97: Roggenkleie 7 dis .25, behauptet; Viktorigerbſen 30—34; Futtererbſen 19 bis 21; Peluſchken 20—21; Ackerbohnen 1718; Wicken 20 bis 22; Rapskuchen 9,80.—10,10; Leinkuchen 16,30—16,70; Soja⸗ extractionsſchrot 19,40—14, 20; allg. Tendenz feſt. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 3. Okt.(Eig. Dr.) An fa ang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.] Nov. 6,55, Jan. 8,70; März 7,07; Mai 7,17½; Mais(in Hfl. v. Laſt 2000 Kg.) Nou. 109; Jan. 111,75; März 114; Mai 116. „ Siuerpooler Getreidekurſe vom 3. Okt. Anfang, Weizen(100 lb.), Tendenz ſtetig, Okt.—(6/—); Dez. 6/— (6/0): März 6/14(6/1760; Mal—(/%]; Mehl unv.— Mitte träger, Okt—(6/—): Dez. 5/116(6/0%); März 6%(0/156); Mal)2(6/834; Mehl unv. 4 a * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 3. Okt. März (81] 5,5, B 3,85 G; Mai(31) 6,10 B 6,05 G; Auguſt(31) 6,45 B 6,5 G; Okt.(30) 6,90 B 6,70 G; Nov.(30 5,85 B 570 G; Dez.(80) 5,75 B 5,80 G: Tendenz ſchwächer. Gemahl. Mehlis prompt ver 10 Tage 25 u. 257; Okt. 254; Okt.⸗Dez. 25/1; Tendenz ruhig. Bremer Baumwolle vom 3. Okt.(Eig. Dr.) Amerte. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 11,90. * Liverpaoler Baumwollkurſe vom 3. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(31) 580581; März(31) 591—592; Mai(31] 602603; Juli (81) 611 geh.; Okt.(30) 5635 geh.; Okt.(31) 622; Jan.(32) 632: Tendenz ruhig und behauptet.— Mitte: Jon.(31) 576 März(81) 588; Mai(31] 598; Juli(31) 607; Okt.(30) Kommunale Chronik Zum zweitenmal Etatablehnung * Bammental, 1. Okt. Bei der vorgeſtrigen Be⸗ ratung des Voranſchlages 1930/31 konnte eine Mehrheit nicht erzielt werden. Die Umlage be⸗ trug im Vorjahre.20 I. Trotz Mindereinnahmen in dieſem Jahre, wie 2796 1 Ausfall durch Nicht⸗ erhöhung des Steuergrundbetrages vom Betriebs⸗ vermögen, 9310% weniger Einnahmen aus dem Walde und etwa 4000 4 Minderüberweiſung an der Reichseinkommenſteuer war es möglich, durch ſchärfſte Droſſelung größerer Ausgaben die Umlage um 7 Pfg. zu ſenken. Der Voranſchlag wurde ent⸗ gegen dieſer Umlageſenkung mit 28 gegen 10 Stim men abgelehnt. Er muß nun dem Bezirksrate zur Feſtſetzung vorgelegt werden. Fünfmal ergebnisloſe Bürgermeiſterwahl * Ittersbach, 1. Okt. Die am Sonntag hier zum fünftenmal vorgenommene Bürgermeiſter⸗ wahl hat abermals kein poſitives Ergebnis gehabt. Man erwartet nun allger ein die Beſetzung des Poſtens durch das Bezirksamt. Ein unrentables Geſchäft * Wachenheim, 2. Okt. Der Stadtrat beſchloß, von der Verſteigerung des Moſtes aus den ſtädtiſchen Weinbergen in dieſem Jahre ab⸗ zuſehen, da die alljährlich erzielten Preiſe weder für die Stadt noch für die Allgemeinheit nutzbringend waren. Die Veräußerung wurde dem Bürger⸗ meiſteramt überlaſſen. Der Kauf von Reichsgelände durch die Stadt Mainz * Mainz, 1. Okt. Der dritte Vertrag zwiſchen Mainz und dem Reich über den Erwerh von Reichs⸗ gelände iſt abgeſchloſſen und notariell genehmigt. Durch dieſen Vertrag gelangt die Stadt Mainz in den Beſitzdesgeſamten Feſtungsgürtels, der ſich um Mainz lagert. Der Flächeninhalt des neuen Geländes beträgt rund 1,900 Quadratkilo⸗ meter. Im Augenblick iſt die Stadt Mainz dabei, einen weiteren Vertrag vorzubereiten, indem auch das auf der rechten Rheinſeite verbliebene Reichs⸗ gelände in den Beſitz der Stadt übergehen ſoll. Ueber den Ankauf dieſes Reichsgrundbeſitzes ſchweben noch Verhandlungen, die aber auch in Kürze zu einem Abſchluß kommen werden. Der Wohnungsmangel in Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 1. Okt. Im erſten Halbjahr 1930 iſt die Zahl der beim Wohnungsamt öͤring⸗ lich vorgemerkten Wohnungſuchenden von 14675 auf 16 070 geſtiegen. Hierzu kommen noch 16 120 Fälle allgemeiner Art, d. h. Geſuche von Per⸗ ſonen, die eine ihren Wünſchen nicht mehr entſpre⸗ chende Wohnung bereits innehaben, ſo daß die Stadt Frankfurt insgeſamt 32 000 Wohnungſuchende zählt. Die meiſten Antragſteller ſuchen Zweizimmer⸗Woh⸗ nungen(23 236), auch Dreizimmer⸗Wohnungen ſind ſehr gefragt, während größere Wohnungen weniger verlangt werden. Ein Stadtrat ohne Waffen * Bayreuth, 2. Okt. In der letzten Stadtrats⸗ ſitzung war es bekanntlich zu heftigen Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen Sozialdemokraten und Nationalſozialiſten gekommen, in deren Verlauf es auch blutige Köpfe gegeben hat. Geſtern beantragten nun in einer neuerlichen Sitzung beide Parteien den Ausſchluß der Gegner von den weiteren Sit⸗ zungen. Die Stadtverwaltung hatte für dieſe Sitzung beſonders bemerkenswerte Maßregeln getroffen, um Eine Anzahl mar aufgeboten und im Sit⸗ zungsſaal waren die Aſchenbecher durch leichte Alu⸗ miniumſchalen erſetzt. Waſſerflaſchen und Gläſer waren nicht zu ſehen. Die Sitzung iſt dann ruhig verlaufen. 5 (Bedeutung für die Angeſtellten 501: Okt.(31) 61s; Jan.(82) 627; Loco 576; Tagesimport 1 0 Egypt. Upper F G. fair loco 785; Tendenz kaum ſtetig. 5 Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 3. Oktober. Bei 600 Zentner Anfuhr und gutem Abſatz wurden folgende Preiſe erztelt: Birnen 12—22, Aepfel 20, Zwetſchgen 30, Toma⸗ ten 14—18, blaue Trauben 18—21, weiße 22—28 und 19—22, Kaſtanien 20—22. Ab Montag, den 6. Oktober beginnt der Markt um 8 Uhr. Nürnberger Hopfenbericht vom 2. Okt. 280 Ballen Zufuhr, 50 Ballen Zufuhr. Hallertauerhopfen 6585 ,. Tendenz unveränderk ruhig. Viehmarkt Mannheim vom 3. Okt. ohne Notiz. Zu⸗ fuhr 1169 Stück, davon 78 Kälber, 42 Schafe, 149 Scheine, 89⁵ 8 und 5 Ziegen. Eine Notiz kam nirgends zu⸗ ſtande. Berliner Mefanlbirse vom 2. Oktober 1930 — 2 ae 5. Kupfer Blei U Zink bez. Brief Geld dez. Brief] Geld dez. Brief ceid Januar.]—.— 65,50 88,—— 31,50 358 50 50 20.2 Februar—.— 38.89 88,25—— 8 30.. 30. 29.50 Rärz. 88,3 88.2 88. 3. 025 29.80 April—.— 85.28 88, 82,—-30.30 29.50 ai. 85.25 85,—. 32.— 31,—-„.78 30.— Jun.,. een Juli—.— 85, 85,.——,— 32,81.—.— 31.50 30,50 Auguſt 25.25 88.23 85.——.— 32. 31.50 30.80 Sept. 85,80 65.20 85.80 82.— 81,—.— 3150 30.50 Oktober 886.— 66,50 86.——,— 32,31.— 29,.— 28.— Nov.— 88— 85786—.— 32, 31-— 28.— 28 25 Dezemb.[, 385,75 85.5031— 31.8081— 29 29,.— 28 75 Elettrolyttupfer, prompt 98.281 Antimon Regulus 51.— 84.— Orig. Hütten⸗Aluminium 180,— Silber in Barren, per kg 48.78 52,75 dal. Walz⸗, Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 r 28.—— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. 5.—[Platin, dto, 1 r 5.— Reinnickel, 98—99 v. H. 380. Preiſe(ohne Tdelmetalle) für 100 g Londoner eiallbörse vom 3. Oktober 1930 Metalle in g pro To. Silber Unze g.(187/40 fein ſtand), Platin Unze Kupfer, Standard 43,15 Zinn Standart 123,7 Aluminium—— Monate 40 U. Monate 125,2 Antimon. Settl. Preis 44,— Settt. Preis 128,7] Queckſilber 22,78 Elektrolyt 46,50 Banka 128.2 Platin—.— beſt ſeler ed 46.25 Straits 125.7 Wolframerz 20.— ſtrong ſheets 75.— Blei, ausländ. 15,35 Nicket ö—.— El'wirebars 47.50 Zink gewöhnlich 14.19 Weißblech 1 Ghöhung der Getreide⸗Zölle formell ungültig? Der Schutzverband der Getreidehändler in Hamburg hat ſeine Anwälte mit der Erhebung einer Feſtſtellungsslage vor dem ordentlichen Gericht beauftragt dahingehend, daß die Verkündigung der Reichsregierung über die Erhöhung der Weizen⸗, Gerſte⸗ und Haferzölle am 26. März d. J. un⸗ wirkſam geweſen ſind. Mehrere Getreidefirmen haben nämlich die Anrechnung des erhöhten Zolles beanſtandet, weil die Angabe der Verordnung im Reichsgeſetzblatt unter unrichtigem Datum erſchienen iſt, ſo daß die Geſetz⸗ ordnung erſt ſpäter hätte in Kraft treten dürfen. Dieſes Verfahren ſchwebt noch vor dem Reichsſinanzhof in der Beſchwerdeinſtanz. Gerichtszeitung Schwurgericht Landau Unter der Anklage des Totſchlags Vor dem Schwurgericht Landau ſtand am Don⸗ nerstag der 31 Jahre alte Korbmacher Rudolf En⸗ gel, der ſeinen ſtändigen Wohnſitz in Otterberg hat, unter der Anklage des Totſchlags. Er wird beſchul⸗ digt, vorſätzlich, jedoch ohne Ueberlegung, am 7. Sep⸗ tember 1930, abends kurz nach 8 Uhr an der Straßen⸗ kreuzung Rohrbach—Kandel den 38 Jahre alten Korb⸗ macher Johann Engel, ſeinen Onkel, im Verlauf eines Streites mit einem Meſſer durch einen Stich in den rechten Oberſchenkel, der die Schlagader ver⸗ letzte, getötet zu haben. Die Urſache dieſer Tat ſind alte Familien⸗ s wiſtigkeiten, die während eines Trinkgelages wieder aufgerollt wurden. Die Vernehmung des Angeklagten ergab, daß er am 7. September mit ſechs Verwandten beim Landauer Kriegerappell war. Am Nachmittag trank man in der 18er Kaſerne zuſam⸗ men drei Liter Wein und kehrte auf dem Heimwege zum Waldlager bei Rohrbach in Insheim bei einer anderen Korbmacherfamilie ein. Dort wurde tüchtig gezecht, in Waſſereimern ſchleppte man den Wein her⸗ bei und am Ende war nahezu die ganze Geſellſchaft völlig betrunken. Die beiden in Insheim ſtationierten Korbmacherwagen zogen mit nach dem Waldlager in Rohrbach, wo ſich dann zwiſchen dem Angeklagten und ſeinem Onkel Johann Engel der Zwiſt entſpann. Aus einem kleinen Disput heraus kam es zu einer Schlägerei, bei der allerdings Zeugen nicht zugegen waren, da alles in den Wagen den Insheimer Rauſch ausſchlief. Der Angeklagte gibt an, ſein Onkel habe ihm mit der Fauſt ins Ge⸗ ſicht geſchlagen, und er ſet dann mit einem Meſſer auf ihn eingedrungen. Er, der Angeklagte, habe dann in der Notwehr ebenfalls zum Meſſer gegriffen und ſein Onkel ſei ihm bei einem Angriff direkt ins Meſſer gelaufen.: f Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von vier Jahren. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zwei Jahren Gefängnis, Fahrläſſiger Falſcheid Das Schwurgericht Landau verhandelte am Mittwoch vormittag gegen die Dienſtmagd Mag⸗ dalena Stein aus St. Martin wegen Meinel ds. Das Mädchen hatte als Mutter eines unehelichen Kindes in einem Vaterſchaftsprozeß einen Falſcheid geleiſtet. Das Mädchen macht einen geiſtig min⸗ derwertigen Eindruck. Unter Würdigung dieſer Umſtände kam das Gericht zu einer Verurtei⸗ lung wegen fahrläſſigen Falſcheids und erkannte auf ſechs Monate Gefängnis. Der Staatsanwalt hatte die Mindeſtſtrafe wegen Meineids— ein Jahr Zuchthaus— beantragt. ** § Gehaltsabbau bei Arbeitszeitkürzung. Vor der 8. Kammer des Landesarbeitsgerichts Berlin⸗ Brandenburg klagten die Brandenburger Brenna⸗ borwerke gegen den Gewerkſchaftsbund der Ange⸗ ſtellten. In dem Rechtsſtreit handelt es ſich um dite Frage, ob deren Verlangen auf Kürzung der Arbeitszeit bei gleichzeitigem Gehalts⸗ cbhau zuläſſig iſt oder nicht. Die Arbeitsgerichte Brandenburg und Berlin hatten im Auguſt bs. Js. gegen die Bergmann⸗Elektrizitäts⸗Werke Gehalts⸗ verkürzung bei Einführung von Kurzarbeit für un⸗ zuläſſig erklärt; das Landesarbeitsgericht aber kann in der Verhandlung zugunſten der Brennabor⸗Werke zu der entgegengeſetzten Auffaſſung. Der Angeſtellten⸗ Verband wurde koſtenpflichtig abgewieſen. In Be⸗ tracht kommt jetzt für den Gd. nur noch Einlegung der Reviſion beim Reichs arbeitsgericht. Das Urteil des Landesarbeitsgerichts iſt von hoher in der Berliner Metallinduſtrie. ſehene und begehratae Gäſte, die nach feder Ri tung in S Luft- 5 1 2 bb. f 32 2 8 8 5 Wetten „ 8 82 88 nicht Stärke Wertheim 151— 9 13 9 ſtin Nebel N Königsſtuhl 568 774. 8 11 2 O müßig heiter J Larlsruhe 1207743 15 2 ONO eiche 2 Bad.⸗Bad. 213 773,„ 7 dq,„ nmueßel Villingen 712 776,6 11 14 0 0„ bedeck! St. Blaſien 780— 9 13 1 80— 5 Badenweil. 422 778,5 71 13 7 still] leicht Nebel 0 85 Hol 1275 645,5 C teich halbbedect! ad. Dürr h. 701 01 15 2 till 9 Nege. 20 Jahre Fußball im TV 1846 Stets weitblickend, mitten in der Alltagsarbeit der Be⸗ wegung und der Entwicklung des Verbandslebens ſtehende Perfönlichkeiten, als Führer beſeſſen zu haben und zu be⸗ ſitzen, kann ſich der Turnverein 1846 bis zum heutigen Tage rühmen. Einerlei ob es ſich um den Aus⸗ bau der Vereinseinrichtungen oder des Vereinsetriebes handelte, oder ob es grundſätzliche Fragen über die Auf⸗ nahme und Förderung neuer zeitgemäßer Uebungszweige und Betätaigungsbedürfniſſe zu löſen galt, ſtets war die Vereinsleitung gut beraten, den richtigen Augenblick, wie auch die erforderlichen Mittel und Wege zu finden und damit den an einen großen und führenden Verein der Deutſchen Turnerſchaft geſtellten Anforderungen gerecht zu werden. So finden wir den Turnverein 1846 um die Jahrhun⸗ dertwende herum mit der Einführung des Turnen s für das weibliche Geſchlecht bahnbrechend an erſter Stelle, Auch die Gründung der Sängerriege fällt in jene Zeit. Mit der Fertigſtellung des Vereinshauſes in der Prinz⸗Wilhelmſtraße gliedert ſich das Kin der⸗ turnen in die Vereinsgrbeit ein. In den Nachkriegs⸗ jahren nahm das Frauentur nen einen ungeahnten Aufſchwung, neben dem Turnbetrieb für Erwachſene Ju⸗ gendliche und Kinder. Auch die Gruppen für Volksturnen (Seichathletik), Fußball, Hockey, Handball, Schwimmen, Fechten, Wandern und Schneeſchuhfahren, Muſtk, Jugend⸗ und Geiſtespflege nehmen eine achtungsgebietende Stärke ein. In der Vorkriegsentwicklung des Deutſchen Sportes fällt die Gründung der Fußballabteilung im Jahre 1910. Zunächſt nur als loſes Gebilde im Vereinsleben, ſtellten die damals weit und breit bekannten Volksturner: Döring, Englert, Frey, Greiner, K. Stahl, Scheich und Wichmann mit ihren Kameraden von der Turnabteilung Adelmann(fetzt 1. Turnwart), Fr. und W Hack Kauf⸗ mann u. a. in den Wintermonaten eine Fußballmann⸗ ſchaft zufammen. Mit der Entwicklung u. feſteren Geſtaltung erfolgte 1912 der Eintritt in den Süddeut⸗ ſchen Fußballverband, bis zu dem im Jahre 1925 durch die Trennung von Turnen und Sport erfolg⸗ ten Austritt. Zunächſt ſetzte der Weltkrieg der jungen aufwärtsſtrebenden Fußballabteilung ein gebieteriſches Halt entgegen. Faſt alle der annähernd 30 Mitglieder ſtanden im Felde, 10 der Beſten kehrten nicht wieder. Nach Kriegsſchluß blühte bald neues Leben. Bereits 1919 ver⸗ fügten die Turner wieder über 4 Mannſchaften. Die Be⸗ ſitznahme des neuen Turn⸗ und Spielplatzes im Luifen⸗ park, anläßlich des 75jährigen Vereinsjubiläums im Mai 1921 half zu einem weiteren Aufſtieg, ſidaß der A klaf⸗ fige Turnverein 1846 im Jahre 1988.24 mit und 10 Mannſchaften im Spielbetrieb manchem führenden Ligaverein gleichkam. Wenn auch in den Mei⸗ ſterſchaftsſpielen den Turnern nach außen hin nicht die Erfolge beſchieden waren, die ſie verdient zätten, ſo waren die ſtets vornehm ſpielenden ſpielſtarken Turner⸗ mannſchaften beſonders in Freundſchaftsſpielen gern ge⸗ beſten Freundſchaftsbeziehungen ſtanden. Die Berbandsdiſziplin erforderte im Fohre 1925 ein Aus ſcheiden aus dem Ber bands ſpiel⸗ betrieb durch die Trennung von Tur neu und Sport. Im eigenen Verbande leiſtete der Turnverein 1846 mit ſeinen Mannſchaften wertvolle Pionier⸗ arbeit, wodurch an manch kleineren Plätzen in Turnver⸗ einen das Fußballſpiel aufgenommen wurde, was heute nach der Wiederaufnohme der Beziehungen und nach Voll⸗ zug der Einigung auch der Allgemeinheit zugute kommt. Unter den ſchwierigſten Berhältniſſen verſtanden es die 184der ſich die ganzen Jahre hindurch durch ihre Er⸗ folge in der DT. ſich eien Namen zu machen. Faſt immer in der gleichen Aufſtellung ſpielend, darf man die 1. Elf des TB. 1846 als die er folgreichſte Tur⸗ nermannſchaft bezeichnen, die in en letzten 5 Jah⸗ ren als Badiſcher und Sübweſtdeutſcher Mei⸗ ſteir ſtets in den Endſpielen um die DT. ⸗Meiſterſchaft ſtond. 1926 in der Vorrunde gegen Vater Jahn Peine aus⸗ ſcheidend, gelang es dem Turnverein 1846 ſich 1928 auf dem Deutſchen Turnfeſt in Köln(Harburger Turnerbund 222 und 01t) und 1930(Kruppſche Turngemeinde Eſſen 124) bis zum Vorſchlußſpiel durchzuſetzen, während die Mann⸗ heimer Turner 1927 in Dresden(TB. Forſt:0) und 1929 in Mannheim(Allg. Turngemeinde Gero:), welches Treffen die Deutſche Motſterſchaft der Dr. für Mannheim entſchied, im Endſpiel zu treffen waren. Nach Inkrafttreten des Einigungsvertrages ſind die Turnermannſchaften wieder in den Spielbetrieb des Dy. eingegliedert. Bereits ſeit einigen Wochen ſtehen die 1846er in den Kreisligaſpielen des Kreiſes Unterbaden im Se. und L. Das Hinzukommen der 184er iſt allerſeits freu⸗ dig begrüßt worden. Man hat dem Können der Turner⸗ mannſchaften und auch den 183gern nicht viel zugetraut, Die wenigen Splele dürften jedoch eine andere Meinung gebracht haben. Die Turner ſind im Können durchaus auf der Höhe, wenn auch der Mannſchaft noch die erforderliche Härte im Spiel fehlt, wozu die Zeit des Eingewöhnens in die neuen Verhältniſſe zu kurz wor, Auch die Freund- ſchaftsbeziehungen zu den einheimiſchen Vereinen ſind wieder durch den Spielverkehr im Aufleben begriſſen, was zus der Anteilnahme an der 20⸗FJahrſeier am kommenden Samstag hervorgeht. R. G. Die eiſerne Banbola Deutſchlands Steeplerkönigin Wenn mon von den Großtaten der Vollblüter ſpricht, ſo iſt gewöhnlich die Rede vom Derbyſteger, vom Gewin⸗ ner der Großen Preiſe von Berlin oder Baden⸗Baden, Seltener gedeukt man der Sieger in großen Hindernis⸗ rennen. Und doch verbient ein Pferd, es iſt ſogar eine Stute, deren Laufbahn über Hinderniſſe einzig daſteht, elne beſondere Würdigung. Es handelt ſich um Bandola, die jetzt zum 3. Male den roßen Preis von Karlshorſt gewann, wos vor ihr noch keinem Pferd gelungen iſt. Aus Bondolas Werdegang läßt ſich unſchwer ihre beinahe eiſern zu nennende Härte, ihre unverwüſtliche Natur und laſt not leaſt, eine bewundernswerte Treue herleiten und beweiſen. Die Fuchsſtute Bonbola wurde 1922 von Sebaſtion g, d. Banberilla gezogen, und zwar von ihren fetzigen Be⸗ ſitzern, Heinrich und Hermann Baumgärtner, die ſie an den bereits verſtorbenen Rennmann S. Weinberg ab⸗ gaben, aber als Vierjährige wieder zurückkauften. Als mittelgreßes und überaus praktiſches Pferd wurde Ban⸗ dolg ſchon als Dreijährige dem Beruf„zwiſchen den Flog⸗ gen“ zugeführt, um die Verſuche auch erfolgreich zu be⸗ ſtehen. Ibren erſten größeren Erſolg feierte die famoſe Stute als Ueberraſchungsſiegerin im Kaxlshorſter Houpt⸗ Jagdrennen 1926, dem ſie gleich darauf noch den Sieg im Alten Homburger Jagd rennen folgen ließ. Als Vierjäh⸗ rige brachte ſie vier Flach⸗ und drei Hindernisrennen auf ihr Konto, ohne dabei ein beſonders großes Rennen ge⸗ winnen zu können. Aber im nächſten Jahr begann eine ſenſationelle Serie von Erfolgen im Alten Badener Jagd⸗ rennen, Großen Preis von Karlshorſt und Parforce⸗Jagd⸗ rennen, die ſie 12 Monate ſpäter wiederholen konnte. Und jetzt hat Bandola wieder den Großen Preis von Karlshorſt gewonnen und wird, wenn alles glatt geht, am 1. No⸗ vember zum 9. Male im Parforce⸗Jagdrennen triumphte⸗ ren können. Ihre Geſamtgewinnſumme ſtellt ſich heute auf über 200 000, was folgende Aufſtellung zeigt: Flachrennen 27 Starts 6 Siege 12 803 4 Hindernisrennen 88 Starts 28 Siege 194 313% Geſomt: 85 Starts 34 Siege 200 610 Boxen Mannſchaftskampf Mi C. 1908— 7G. 78 Heidelberg Im Hauptkampf Fehr 983— Thies 908 Am kommenden Sonntag eröffnet der MFC. 08 in der troditionellen Bonſtätte des Großen Mayerhoſes ſeine diesjährige Boxſaiſon mit einem Elubkampf gegen die be⸗ kanute TG. 78 Heidelberg. Bei dieſen Kämpfen dürſte vor allen Dingen das Abschneiden des gefürchtsten Schli⸗ gers Seegmüller gegen Huber, ſowie das Wiedererſcheinen des alten Kämpen Bartl, der gegen den ſchlagharten und beſten Techniker Heidelbergs, Wagner, nach langer Ruhe voufe wieder den Ring betritt, intereſſteren. Auch der Ausgang in der Halbſchwergewichbsklaſſe, in der der ſich zur Zeit in guter Form befindliche Ziemer gegen Winter antritt, iſt noch ungewiß, da letzterer über eine faſt unüberwindliche Linke verfügt, die dem 08er wohl allerhand zu ſchaffen machen wird. Im Federgewicht wird der beſte 8⸗Techniker Heuberger zu zeigen haben, wie man dieſen Vorteil gegen einen gusgeſpröchenen Figh⸗ ter, wie es ſein Gegner Kirchner iſt, auszunutzen hat. Auch hei dieſem Clubkampf wird der 08⸗Trainer Werle einige Nachwuchsboxer auf den Plan bringen. Der Haupttamß des Abends dürfte aber das Zuſommentreffen der beiden Schwergewichtler Fehr 03 Ludwigshafen und Thies 8 Mannheim werden. a ——— Schwimm⸗Klubkampf Am 12 Oktober findet im Herſchelbad ein Klußkampf wiſchen dem Poſtſportverein Mannheim unk doſtfportvrerein Frankfurt ſtatt, der recht inter⸗ elant zu werden verſpricht. Frankfurt verfügt 1 90 gute Kräfte, und auf das Abſchneiden der Mannheimer Monn⸗ ſchaft kann man geſpannt ſein. Zum Austrag kommen Einzelweitkämpfe, 1 Kunſtſpringen uſw. Den Ab⸗ ſchluß bildet ein Wafferballſpiel. Aus Rund funk⸗Vrogrammen Samstag, 4. Oklober .00: Köln: Konzert,: .60: Frankfurt: Orgelkonzert.. 1430: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde; München: Konzert. 15.90: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.00: München: Konzert. 17.88: Frankfurt, Stultgart: Hausmuſik. 5 18.05 und 18,35: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge, 18.43: München: Liederſtunde. 5 5 19.13: Frankfurt, Stuttgart: Einführungsvor⸗ trag für das nächſte Sinfoniekonzert. lau, Wien: Konzert; Frankfurt: ie Inſtrumente des Orcheſters. 19.45: München: Münchener Oktoberfeſt. 20.0; Frankfurt, Stuttgart: Bunter Abend: Hamburg: Operetten⸗Abend; öhn;: Luſtiger Abend; Belgrad, Laibach: Open; Brünn, Oele: Konzert; Bukare i Oper zuſik; Lon⸗ Jon 1, 2, Zürich: Tanzmusik; Longon g: Sith ſoniekonzert, 20.15? Kattowitz, Warſchau: Stoch ⸗ holm: Militärkonzert. Konzert) 21.00: Toulauſe: Opergmuſik. i 21.13: Berlin, Breslau: Kabarett; Mailand, Turin: Konzert; Zürich! Zunftmufik. 21.30: Budapeſt: Konzert, anſchl. Zigeuner muſik. W 0 4 4 Stuttg ert Alte Tonzmuſik; Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg; Koß⸗ zert; London 1, 2: Tanzmuſik. 8 28.45: Berlin, Breslau, Oslo: Tanzmuſi k 28.00: Kaſchau: Konzert; London g, Rom, War chan: Tanzmuſik. 9,30 Frankfurt: Nachtkonzert: Stille Stunde Geſchäftliche Mitteilungen * Praktiſcher Wink. Bom langen Liegen wird zie Wöſche gelb? Gewiß!— das trifft fehr oft zu. Ich beobachtele aber, daß die Wäſche nicht immer gelh wurde und lh es läge am Waſſer. Von Fachleuten ließ ich mich ſedg belehren, daß das Gelbwerden der Wäſche lehiglich am Spitlen kiegt. Das ſchöne, weiße Ausſehen verliert die Wäſche nur dann, wenn die Seiſenlauge nicht richtig aus dem Gewebe gespült wurde.— Hffſen geſtanden, mir war das viele Spülen zu langweilig, und ich f Lin mal Sil dabei, das die Arbeit bedeutend erleichtert. Einſge Hände voll dem erſten warmen Spülwaſſer beigegeben, lätzt die Wäſche nicht nur im Augenblick blütenweiß er⸗ ſcheinen, ſondern erhält der Wäſche dieſen klaren, reinen Ton, ſeſhſt bei jahrelangem Liegen im Schrank. S 1456. g Frau Grete S. Welter⸗Vorausſage für Samslag, 4. Oliober: Fortdauer des Altweiberſommers— Hochlagen leichte Nachtfröſte— Schmarzwaldgipfel ü Temperaturumkehr Weller⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswellerwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laubes wetterſtellen.86. ö f Unter dem Einfluſſe des miteleuropäiſchen Hoch⸗ druckgebietes kam es geſtern nach dem Auffriſchen ü der Oſtſtrömung in ganz Baden zu durchgreifender ö * Aufheiterung. Die ſtarke Ausſtrahlung führte auf der Baar zu leichten Nachtfröſten, während die [Höhen des Schwarzwaldes Temperaturumkehr haben. Der hohe Druck hat ſich nach Südoſten verlagert. Seine Nordweſtſeite iſt raſch durch eine atlantiſche Depreſſion abgebaut worden. Auch über der Oſtſee iſt ſtarte Verſchlechterung des Wetters eingetreten. Bei uns wird jedoch der etwas verſpätete Altweiber⸗ ſommer andauern. A————8 82—————̃— 2 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Zerantwortlich für Polit: 5. A, Meißner Feuilleton Dr. Stefan Nayſer- Rommunalnolitjk und Lofgles: Richard Schönfelder ⸗ Sport und Vermischte; Wilin müller. Handelsteil: Kurt Ehmer— Gericht und alles übrige Frans Kircher— Anztigen und geſchäftliche Mit⸗ ellnngen Jakob Fade. ſämtlich in Rannheim— Herausgeber. Arucker und Verleger: Briwkerei Dr. Hans. Neue Mannheimer Zeitung Gm. b.., Mannbeim ef 1. a r upperkangte Beiträge Leine Gewinn fRückſendung erfolgt nur bel 5 Nitetporta. 85 — 135 jerbſtfaler Die Rheinpfalz eröffnet den Reigen der Wein⸗ leſe, die ſich faſt durch volle zwei Monate erſtreckt. Neben einigen beſonders geſchützten Tälern des Rheins und Badens hat die Pfalz das mildeſte Klima im ganzen Deutſchen Reiche. Zwei bis drei Wochen früher als in andern Gebieten treiben hier die Reben im Frühjahr aus, entfalten ihre zart⸗ duftenden Blüten und reifen dementſprechend auch ihre Trauben früher. e Von Maunheim erreicht man in kurzer Fahrt über Ludwigshafen das Herz des Pfälzer Wein⸗ baues und Weinhandels, das luſtige Neu ſtadt, von deſſen Bewohnern der Volksmund ſagt, daß ſie dem lieben Herrgott über ſeien, da dieſer bekannt⸗ lich zwar alles, der Neuſtädter aber alles beſſer weiß. Neuſtadt iſt auch der Sitz der bekannten Pfälzer„Weinuniverſität“, der Lehr⸗ und For⸗ ſchungsanſtalt für Weinbau und Kellerwirtſchaft, wo der Nachwuchs der Winzerſchaft in die Geheim⸗ niſſe des neuzeitlichen Weinbaues und der Keller⸗ wirtſchaft eingeführt wird. Die muntere Stadt iſt ein trefflicher Ausgangs⸗ punkt für prächtige Fuß⸗ und„Zungen“-Wanderun⸗ gen durch das grüne Waldͤgebirge der Haardt, an deſſen Hängen außer den eblen Reben auch die echten Kaſtanien, die Mandeln und die Feigen im Freien reifen. Dieſe Fahrten werden weſentlich erleichtert durch eine Bahnlinie, die ſich von der franzöſiſchen Grenze im Süden bis an das rheinheß iſche Gebiet und darüber hinaus, nicht fern vom Bergeshang, durch die lachende Ebene hindurch zieht. Eine Straßenbahn von Neu⸗ ſtadt nach Landau, eine andere von Mannheim nach Bad Dürkheim, mehrere Autobuslinien ergänzen den Bahnverkehr in vorzüglicher Weiſe, ſo daß auch weniger marſchfeſte Reiſende bequem die wich⸗ tigſten Punkte der Rheinpfalz erreichen können. In landſchaftlicher Beziehung iſt das Gebiet ſüd⸗ lich von Neuſtadt bis zur jetzigen franzöſiſchen Grenze, die Oberhaardt, das ſchönſte. Teils in der Ebene, teils auf halber Höhe des Bergeshanges reiht ſich ein liebes Weinneſt an das andere. Zerfalleue Bergfeſten und altersgraue Kapellen und Klöſter ſchauen ins Tal hinab. Tiefeingeſchnittene Täler mit lachenden Rebenzeilen und rauſchenden Wäldern locken zu Wanderungen in das grüne Revier. Geſchichte und Sage umran⸗ ken in unerſchöpflicher Fülle die alten pfälziſchen Städte Speyer, Germersheim und Landau, wie auch die einſt ſo trutzigen Burgen auf den Berges⸗ höhen, die Maxburg, die Kropsburg, die Reichsfeſte Trifels, den Anebos, den Scharfenſtein, die Maden⸗ burg und zahlloſe andere. An den ſonnigen Hängen herrſcht jetzt ein quick⸗ lebendiges Treiben. Allenthalben auf den durch die Weinberge laufenden Straßen ſtehen ſchwere Wagen mit großen Maiſchekufen zur Aufnahme des Reben⸗ ſegens bereit. Mit fröhlichem Singen ſchreiten die flinken Winzerinnen durch die Rebzeilen und heim⸗ ſen die prallen Trauben ein. Stramme Burſchen ſammeln die ſüße Laſt in ihre Tragebutten oder Logeln und befördern ſie zu den Fuhrwerken an der Straße. Auf den Maiſchekufen ſtehen die Trau⸗ henmühlen, zwiſchen deren Walzen die Trauben ſo⸗ gleich gemahlen, das heißt zerquetſcht werden. Sind die Maiſchekufen gefüllt, ſo werden ſie zur Kelter gefahren, unter deren Druck alsbald der ſüße Strom des jungen Myſtes zu fließen beginnt. Dem durſti⸗ gen Wanderer wird gern ein Glas Rebenſaft dar⸗ gereicht. An der Oberhaardt, ſüdlich von Neuſtadt wie auch an der Unterhaardt nördlich von Bad Dürkheim, beginnt man zuerſt mit der Weinleſe. Hier werden vielfach frühreifende Rebſorten wie Sylvaner, Tra⸗ miner und Muskateler angebaut. Hier wachſen auch die blauen Portugieſer Trauben, die gleichfalls recht früh reif werden und einen leichten, ſüffigen Rotwein ſtefern. Die Gegend zwiſchen Neuſtadt und Bad Dürk⸗ heim und ein Stück darüber hinaus iſt jedoch das Ho)gebiet der pfälziſchen Edelweine. Dort wird vielfach der König der deutſchen Reben, der edle Riesling, angebaut. Er iſt kleinbeerig und bringt verhältnismäßig geringe Erträge gegen⸗ Über anderen Traubenarten. Auch reift er recht ſpät. Dafür liefert er jedoch die herrlichſten Weine, die dieſer Erdball zu ſpenden vermag. Den Riesling läßt man hängen, bis ſeine Beeren im Strahle der warmen Herbſtſonne ſich braungolden tönen, in guten Jahren bis ſie zu ſchrumpfen beginnen oder gar als Höhepunkt der Reife von der Edelfäule ergriffen Neuen Von R. Ilnitzky werden. Das gibt dann Hochgewächſe, die ſpäter auf den Verſteigerungen, unter dem Jubel der Anweſen⸗ den, 100 Mark und darüber für die einzelne Flaſche 16 77 4 0 0 10 5 1 0 5 1 4 1 N N 1 9 4 0 5 77 11 2— 776 — . nel 1 ä Weinlese in der Pfalz: Blick auf Trifels Nicht immer war die Baar ein ſtilles Land. Sie lag zu nahe an der Völkerſtraße, die ſchon vor Fahr⸗ tauſenden vom Lärm ſtreitbarer Waf⸗ fen widerhallte. Die Kriege ſchlugen Breſche in das Land und ſchreckten es für eine Weile aus ſei⸗ ner feierlichen Ruhe. Schützende Siedelungen tauch⸗ ten in den Mulden der Ebene auf wie kleine Inſeln; wo ſie erblühten, wuchſen Mauern hoch, und eines Tages wehten bunte Fahnen von Klöſtern und von Schlöſſern. Bald wußte man nichts mehr von den Zeiten, da die Geſtade des nahen Bodenſees noch römiſches Zehntland waren und der Einbaum des Pfahlbauern noch nichts von den Motorjachten ahnte, die heute einander ihre Schnelligkeitsrekorde abjagen. Sehr dauerhaft hat das Mittelalter ſich in der Baar manifeſtiert. Schon ſehr früh begann die Durch⸗ dringung des Lebens mit kirchlichem Geiſte; die Ur⸗ kunden der Gemeinden wiſſen von Muttergottes⸗ Wallfahrten zu Anfang des 13. Jahrhunderts, in Leipferdingen reichen ſie bis ums Jahr 1000 zurück und erzählen die Legende von der wunderbaren Rück⸗ kehr eines Heiligenbildes in einen Hollunderſtrauch, als man eine abgebrannte Kapelle an einer bequeme⸗ ren Stelle aufbauen wollte. Die Ablaßbriefe waren beſonders in Villingen jahrhundertelang ein ſolides Geſchäft und der Aus⸗ ſchluß vom Kirchenbeſuch eine gefürchtete Strafe. Es iſt noch gar nicht lange her, daß hier bei ſchweren Ge⸗ wittern die Wetterglocken geläutet wurden, um das Unglück abzuhalten; die Teilnahme an den vom Pfar⸗ der angeſetzten Hagelprozeſſionen war Ehrenſache für Alt und Jung, und wenn die Chroniſten um 1500 auch mehrere Morde an Geiſtlichen zu beklagen hatten, ſo wurde der katholiſche Glaube doch gerade hier mit größter Zähigkeit verteidigt. Als 1515 die Univer⸗ ſität Freiburg der Peſt wegen nach Villingen flüchtete, mußte ſie ſich verpflichten, daß kein Student die lutheriſche Lehre ausbreiten dürfe. Die Zähigkeit iſt ein weſentlicher Grundzug des Baar⸗Bewohners geblieben. Eben ſehe ich durchs Fenſter eine dieſer hageren Geſtalten, von denen man nicht weiß, was ſie mehr beugte: die Arbeit oder die Frömmigkeit. Dieſe bärenſtarken Rücken ſind ſchon vor der Altersgrenze gekrümmt; aber ſie ſtemmen ſich hartnäckig gegen jede Unbill des Leibes und der Seele; nur wenn ein Kreuz am Wege ſeine ſtumme Sprache redet, zieht der Alte den Hut und ſpricht ein Gebet. Es iſt ein Bild herbſtlicher Reſignation, von eines himmliſchen Künſtlers Hand hineingeſtellt in dieſes Sommer⸗ Land, vor die Demut ſeiner ſanften Hügel. Aber über die Hügel des weiten Landes bläſt der Wind mit vollen Backen; und die Nebel des Rheins ge⸗ Sat tte ihre Menschen Von Fritz Droop annh eimer Zeitung erbringen. Altberühmte Weingüter betrachten die ſorgſame Pflege der Reben und den Ausbau ihrer Weine als heilig gehaltene Familientradition. Aber auch die großartig eingerichteten Winzervereine der einzelnen Weinorte laſſen an trefflicher Pflege der Reben und der Weine nichts fehlen. Aus der großen Zahl der Weinorte an der Mittelhaardt leuchten die drei Namen Deidesheim, Forſt und Wachen⸗ heim wie ein Dreigeſtirn am Weinhimmel, in den man unfehlbar hinein gelangt, wenn man auf der Fahrt ſowohl die ſtürmiſch brauſenden jungen Moſte, als auch die ausgereiften alten Edelweine in den verſchwiegenen Tiefen der mächtigen Kellergewölbe andächtig und gewiſſenhaft durchgekoſtet hat. Höhepunkt der Pfälzer Weinleſefahrt iſt nach herrlicher Wanderung über Bad Dürkheim, Grün⸗ ſtadt und Göllheim ein Aufſtieg auf den ragenden Donnersberg, der ſich in der nördlichen Pfalz bis nahezu 700 Meter erhebt und einen überwälti⸗ gend ſchönen Rundblick gewährt. Weit ſchweift der Blick über die geſegnete Pfalz, den Garten Gottes im deutſchen Lande, über das hügelige Heſſenland bis hinüber zu den Höhen des Taunus und des Oden⸗ waldes jenſeits des Rheines. Der Abſtieg führt ins ſchöne Tal der Alſenz, die munter zur Nahe hinunter plätſchert. Auch dieſes Tal iſt noch Pfälzer Gebiet und, wie ſichs geziemt, mit Reber geſchmückt, deren Erzeugniſſe ſich namentlich bei Altenbamberg und an der Mündung bei dem Schloße Ebernburg eines guten Rufes erfreuen. In dieſem ſchönen Erdenwinkel, in dem ſich drei deutſche Länder, Preußen, die bayeriſche Pfalz und Heſſen treffen, endet die ſchöne herbſtliche Weinleſe⸗ fahrt durch die Pfalz. Durchs Nahetal geht es zurück zum Rhein, wo man inzwiſchen gleichfalls rüſtet, die hochreifen Trauben heimzuholen 1 5 langen nicht einmal im Winter hierher. In jede Mulde hat ſich ein Dörflein geduckt, und man braucht nicht erſt die Baſaltkuppe des Wartenberges oder die anderen Erhöhungen dieſer Landſchaft, den Fürſtenberg, den Schellenberg, den Lupfen oder die Behlaer Höhe zu erklettern, um die Schweizer Berge ſehen zu können. Der Blick geht über leicht gewelltes Land; nur Wälder wuchſen hier, die Fläche zu beleben. Der Abend holt die zarteſten Paſtell⸗ töne hervor und gibt den Wolken märchenhafte Farben. Die Häuſer ſind dem Schwarzwaldhaus nur wenig verwandt; aber ſie wirken gepflegt und laſſen einen gewiſſen Wohlſtand verraten. Was Hermann Burte, der Dichter der alemanniſchen Sonette, zu Ehren ſeiner benachbarten markgräfler Heimat geſungen hat, gilt auch von dieſem Land: „Die Turmuhr ſchlägt und ruft in immer blauern Waldhorizonten ſchwach ein Echo wach; Die Mähder ziehen ſtill den Mähdern nach: In blonden Weizenäckern blonde Bauern.“ Es ſind meiſt wortkarge Menſchen von konſervativem Grundelement, die ſich dem Fort⸗ ſchritt oft lange verſchließen, dafür aber auch nicht auf jeden kulturloſen Modeunfug hereinfallen und ihre alten Volkslieder höher einſchätzen als den phänomenalen Song„Der Neger hat ſein Kind gebiſſen“. Darum iſt auch der Himmel ſo blau über der Baar. Der Weg zur Kirche wird an den Sonn⸗ tagen nicht leer, und ſchwarzbebänderte Hauben und Mützen gehören zur Landestracht. Aber es wächſt auch Frohſinn im Land. bei den Feſten wird den oberbadiſchen Weinen luſtig zugeſprochen und dann auch wohl ein Schöpple über den Durſt geleert. Am anderen Morgen aber geht es mit neuer Tatkraft zur Arbeit ins Feld. Da wird ein Auto vor den Erntewagen geſpannt, und oft ſitzen Knechte und Mägde zu einem halben Dutzend mit Senſe und Harke im offenen„Benz“, um ſchneller an Ort und Stelle zu gelangen. Sehr luſtig wirkt die Vor⸗ liebe dieſer Menſchen für die ſprachlichen Verkleinerungs⸗ und Koſeformen. Da gibt es nicht nur das Hütle für das blitzſaubere Maidle, da wird auch ein Beſüchle gemacht. Die Wurſt iſt ein Würſchtle, und wäre ſie ſo lang wie der Schlauch der Feuerwehrſpritze; die Speiſekarte verzeichnet Törtle und Leberle, und wenn vom Wäſſerle geſprochen wird, weiß man nicht, ob vom Bodenſee oder der nahen Donau die Rede iſt. Stark ausgeprägt iſt der Sinn für Muſik und Komödienſpiel. Die beiden Kunſtzentren ſind Donaueſchingen und Bad Dürrheim. Der Leſer weiß von den Muſikfeſten des Fürſten 2 von Fürſtenberg, ihrem kurzen Glanz und ihrer Zerſetzung durch allzu radikale Elemente. Das Bad Dürrheim konnte in dieſem Jahre auf das zehn⸗ jährige Beſtehen ſeines Kurtheaters blicken. Die beſten Dichter fühlen ſich dem tüchtigen Badearzt Dr. Paul Harras zu Dank verpflichtet, weil es ihm in einer Zeit, die dem Berufstheater bitter zu ſchaffen macht, gelungen iſt, eine Anzahl von Lehrern und anderen Beamten, Handwerkern und Bauern für das Laienſpiel zu intereſſieren und durch ſyſte⸗ matiſche Schulung dahin zu bringen, daß ſie einem achtungsgebietenden Spielplan gewachſen ſind. Im letzten Sommer ſah man außer Shakeſpeares„Was ihr wollt“ Mohrs„Karawane“, Klabunds graziöſes Luſtſpiel„X Y“, Wilhelm Schmidtbonns wunder⸗ voll vertieftes Bühnen⸗Märchen von„Maruff dem tollen Lügner“, Bruno Franks hiſtoriſches Schau⸗ ſpiel„Zwölftauſend“, Hauptmanns„Fuhrmann Henſchel“ und als Konzeſſionsſtück leichten Genres „Das Extemporale“. Da ſitzt man denn in dem ſchmalen grünbeſpann⸗ ten Theaterſälchen, das rechtwinkelig auf das Kur⸗ haus ſtößt, vor einer winzigen Guckkaſtenbühne und kann nicht glauben, daß auf den paar Quadratmetern ſich irgendwelche Dinge von Belang abſpielen ſollen. Und dann wird dieſer Raum dennoch zu einer Welt. Die Luſt zum Ueberſchwenglichen pulſt ihm heimlich im Blute, in dem auch viel myſtiſch⸗ religiöſe Elemente ſchwimmen. Hans Thoma ſchrieb dem ſtarken Stammesgefühl ſeiner badiſchen Volks⸗ genoſſen eine ſehr große heimatpflegeriſche Aufgabe zu und träumte wohl gar von einem neuen alle⸗ manniſchen Staatengebilde. Der Baaremer zerbricht ſich nicht den Kopf über ſolche Utopien, und die Frauen im Land balancieren mit beweglicher Geſte die Schwerblütigkeit der ſeßhaften Bauern aus, die zwiſchen den Schwarzwaldbergen und dem Hegau wohnen,— womit nicht geſagt ſein ſoll, daß die Seele der Frauen ſchneller als die Männer von dem erkalteten Vulkanfelſen des Hohentwiel zu den Ge⸗ ſtalten aus Scheffels Dichtungen vorgedrungen ſei. Wandervorschläge Tageswanderung Neckargemünd, Neckarriedkopf, Waldhilsbach, Bam⸗ mental, Reilsheim, Gaiberg, Drei Eichen, Blockhaus, Sprunghöhe, Geisbergturm, Heidelberg Wanderkarte Nr. 19, Neckargemünd oder Weinheim .50 4. Hauptbahnhof ab: 36,.05,.34, Neckargemünd an:.14,.03,.44 Uhr. Vom Bahnhof gegen die Stadt. Bei den Anlagen, ohne Markierung, rechts über die Bahnüberführung, durch Land⸗ häuſer hinauf in den Wald. Bald rechts über einen Weg und auf Zickzackpfad rechts ſüdlich bequem bergan. Der Pfad endigt nach etwa 10 Min. auf einem Weg, dieſem linksfolgend zur Riedkopf⸗ hütte, ½ St. An der Hütte aufwärts zum Neckarriedkopf, ſchöner Ausblick auf das Mannheimer Kindererholungsheim, Viktor Lenelſtift. Auf der andern Seite in ſchönem Buchenwald ab zur Straße Neckargemünd⸗Waldhilsbach und dieſer links folgend, nach Waldhils bach 40 Min. In gleicher Richtung durch den Ort, dann links über den Hilsbach. Oeſtlich im Wald abwärts. Dieſer rechts. Wie⸗ der über das Wäſſerlein und rechts geſchwenkt zur Bahn⸗ linie. Südlich zwiſchen Bahn und Wald vor nach Ba m⸗ mental 74 St. In gleicher Richtung durch Bammental. Im Vorſtädtel links über die Elſenz und bei der Fabrik nochmals über Flüßchen, nach Reilsheim 7 St. Auf der Straße nach Gauangelloch an der Elſenz entlang. Im Feld etwas an⸗ ſteigend und gegen Süden links geſchwenkt. Kurz vor Gau⸗ angelloch, das links bleibt, in nördlicher Richtung Ueber⸗ gang auf die Hauptlinie 5, blaue Scheibe. Nach 15 Min. Wald. In dieſem aufwärts. Vor Gaiberg ab, an der Kapelle rechts vorbei, nach Gaiberg 1½ St. Mit dem Wegzeichen durch Gaiberg. Nach dem letzten Haus, ohne Markierung beim erſten Waldeck links auf Pfad in den Wald. Den Pfad nicht verlaſſen, der mehrere Wege über⸗ quert. In ſchönem Buchenwalr langſam bergauf zu den drei Eichen, 7 St. Schutzhütte. 5 Der ſchönen breiten Waldſtraße nach dem Speyererhof ewa 150 Meter folgend, hierauf rechts hinter zur S. Niko⸗ laus Statue, rechts, 5 Min. Wieder in ſchönem Buchen⸗ wald auf gleicher Höhe weiter. Bald links ſchöne Aus⸗ blicke. Nach einem Bogen links abwärts zum Blockhaus, mit Schutzhütte, 40 Min. Schöner Blick auf Heidelberg. Links weiter ab zur Sprunghöhe(große Schutzhütte) 5 Fin. Hinter der Hütte links durch düſteren 7annenwald kurz aufwärts und rechts vor zum Geisbergtur m, 10 Min. Schöne Rundſicht. Auf Pfad bergab zu einem breiten Weg mit neuer Schutzhütte. In der Verlängerung weiter abwärts nach Heidelberg,( St. Heidelberg ab, ſiehe neuer Fahrplan. F. Sch. Herbſttage im deutſchen Süden Die unbeſtändige Witterung des Sommers hatte manche Verſchiehung der Erholungsreiſen zur Folge. So wird es verſtändlich, daß das Intereſſe für die klimatiſch be⸗ vorzugten Herbſtkurorte im deutſchen Süden gerade in dieſem Jahre beſonders lebhoft iſt. Eine reiche Auswahl an Erholungsplätzen im Schwarzwald und Odenwald, am Neckar und Bodenſee bietet die neueſte Ausgabe der illu⸗ ſtrierten Tiefdruckzeitſchrift„Bad nerland⸗Schwar 3 wald“ des Badiſchen Verkehrsverbondes. Verantwortlich: Willy Müller. Links zu den Schießſtäden. eee * 5 1 3 men ee ente e ee Nee W * Freitag, 3. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 458 Ein ganz besonderes Stellenbesuche Mist Se ne Weinlokal Hausmeisterstelle 17 mieten geſucht. Angebote unter 2 M 56 an oder auch mehrere die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 4957 Ger privat achaft 955 für den Verkauf unſerer polierten, verchromten Jeizungsanlagen zum und verſilberten Beſtecke bei weitgehendſten Bedienen. 54954 Wirtschaft! F 8 25 Angeb. unter Z 2 69 an die Geſchäftsſtelle dſs Blattes erbeten fröundliche Wohnung brauereifrei, per ſof. 2 Zimmer mit Bad⸗ von zahlungsfähigem benutzung, ſeparater Mieter geſucht. An- Eingang, i der Nähe gebote unt D K 142] der Ingenieurſchule. Zahlungsbedingungen und ausreichenden Pro⸗ viſtonen ſofort geſucht. Nur beſtempfohlene Herren und Damen, verkaufsgewandt u. fleißig, die ſich nach Befähigungs nachweis dauernde, gesicherte Existenz eee an die Geſcht. 5755 Angeb. unt( 9 130 a ate ten aud Neſszenzen ain en ef fun, 15, J 0 dis. Blatteb 40g Wir hatten Gelegenheit, von einer Berpmann& 00. B. m. h.., Dütsselorf, babrbereit oarkam f Ladlell In uur aut Haufe großen, weltberühmten und beſter Wohnlage, 270 zu verkaufen. Grafenberger Allee 51. 13 280 Fee dernen nebſt Wohnung zu fucht Ehepaar ſchön— 6 V Luxus-Schuhfabri f 4972 ngeb. m reisang. 7 SsSdeht unter A A 70 an die Wohn- l. Schlafzim. für üas Büro einer fiesgen Z,warpenfabrik] deegbr Sab Lias ene 8885 aa ec die besonders in feinen, leichten 1 Schlafzi er. dſs. Blattes erbeten. 7.570 Beamter ſucht für Kaufmänn. L E 10 T Ii 1 I 8 1 e 5. 3 Erwachſene Kurſusteilnehmer Schlafzimmer, 5(Geſchäftsmann) ſucht U 177 Selbſtgeſchriebene Angebote erb. unter 2 X 67[Mahagoni pol. M 950. 3 Zimmer-Wohnung vom 6 bis 12. Oktbr. gemütlich* 5000 ä 225 5 3— e 2. mit ansarte f 5 70 1 Wir ſuchen für unſrr. u don. aneh unter v N 9 Möblſer tes Zimmer das Feinste u. Eleganteste herstellt, Sutz Ateli I. Speisezimmer, an die Geſchäftsſtelle Nähere Angaben unt. zum ſofortigen 8 8 flotte 8. 5 Mlakkes⸗ 3. l. 100 hochele Damensch U he Arbeiterin 5 solide Arbeit. 5757 Beamter in ſicherer boſtlagernd Maunbeim S e l tim„ 0 Aug. Hel, lh. J. Hel Stellung ſucht ERB gunstig einzu Kaufen. erm. Schmolle-& Co.% Moödelwerkstätt 2 7 5; f J asd erte-3 Timmerwonnung Es sind Muster- und Einzelpaare in 18822 Schwelzingerstr. 98 Mannheim. FEaradeplatz. . e e ee Angeb. unter 2 L 55 5 2 Talllen- und f 5 1 äftsſt 0 L ne Lack, Wildleder, braun und farbig Cheyreau, die wir weit unter dem von großem„Tuch⸗ ieee 1 beberwendliah- Seleſändiger Hand- 5 Peco, fe a er einge ben Ameise 6 8 normalen Preis erstanden haben Proviſion gesucht. Zur Stütze d. Frau k.. 1. 8 Sulgen, Jeg, Hegel u. Sansp. w. bein aden gabege, L Lichller-Wohnung J Ken f ee und infolgedessen unserer werten ter Verkauf. 14962 a ö 5 1 0 1 auf 1. November ein i. Vorort Mannheim, Li gelektriſchem Aufzug, a ie Seſchtfesgee 5 ieh. nnter,. e ganz oder geteilt Kundschaft zu dem selten an die Geſchäftsſtele freundliches, ehrliches umſtändetalb zu ver: Angeb. unter 2 F 54 0 zu vermieten. d lat beten. g kauſen Käufer wird] an die Geſchäftsſtelle 8 5 2 2 ee eee äüchen nnen, n den e e ele ee e ee günstigen Preis von g Serie I Serie UI Engroshaus d. Kurz⸗ nicht über 20., bei Adreſſe in der Ge⸗ 2 Strumpf⸗ u. Wollw.⸗ 8 ſchäftsſtelle. B4873 Leeres. ſeparates 15 Branche, ſucht ſofort. Fam.⸗Anſchl. galucht. olle 8 * Lehrling e 5e ee, a Ilant- Chili. Zimmer inner Wohnung b 5 Damen-Armbanduhr, bt, erngeſtt Dante] ver 1 Notz. zu ver- 5 tl Tagesmädehen aold. v. Dame billig e 1 7 55 Abitur. aus achtbarer K Familie. Angeb. unt. od. junge Frau ſof. zu verkaufen. Gefl. Nr. 71 an die Ge⸗ anten. 1 1152 A G72 an die Geſch. gefucht. 13 503] Juſchr erbeten unter ſchäftsſtelle. 24990 24908 a u een ſeaftgſtelen 80 3 mal 11 KG — anbieten können. 4 An.-Wahnungen Stadtinn, Oſtſtadt u. Neckarſtadt, mit Bad Mieten: 90. 110.-Mk., mehrere leere Zimm. Mieten: 25 90 Mk. ſofort zu vermieten Wohnungs⸗ Zentrale Steſſen- Gesuche Möbl. Zimmer 3 Tlenemele, Ber: bad, ges us hl. kel Mitte. 14900 Prei 5 ter Jungedamne f ſchäftsſtelle öſs. Blat⸗ gute Erſcheinung, kinderliebend, Lahr. Schneid.-Nanmaschine tes erbeten.* 4970 Dein lien in unser Schaufenster genügt, um sieh von der 1 Eiegenz und Preiswürdigkeit zu Uberzeugen. ſucht Stellung als 5 55 dase 1 0. F Holz& Schumacher v ormſerſtr. 29, 8.— 2 Kinder- aden Nausmädchen(asferal. 2407 git möbl. Zimmer 90 25006 Gefl. Angebote unter& L 80 an die Geſchäfts⸗ nicht Bor 8 or Kinderbett m. Matr. Licht, von berufstät 3 7 Küch Schuh-Haus i 3 1 5 Haushälteri f. 6% zu vk. Schwe! Fräul., möglichst bei inner, Küche, i Fräulein eee e e e, ad unt Aasenge Nerz. und Rain · Zehuhe 25 Jahre alt, in allen in aut. Haufe, 3. felb⸗ 5— ter„ 88 an die in freier Lage, Nähe i Hausarbeit, erfahren, ſtändigen Führung d. Fehrankgrammopkon Geſchäftsſtelle. 85019 Seilig⸗Geiſtkirche zu 2 7 23 Alu 5„Haus 18 7 23 ſucht für ſof. Monats- Hausweſens für ſof. eee vermieten. Angeb. u. 9 III T 0 od. Tagesſtelluna. Es oder 15. Oktbr Su⸗„Odeon“, mit ca. 20 5. 2 0 60 an die Ge⸗ wird weniger auf ar Sende it ſiem in al. ar Platten. falt nen, ut möbl. Zimmer ſchäftsſtelle. 24988 Sean auf Bene. 3 5 9 Net 15 5 1 1 9 8 i ehandlung geſehen alts, au eſchäfts⸗ eintalbahnſtr. Nr. Quadrate o. Nä. ar 181 3 i 185 Gefl. Angeb. u. K T baush Gefl. Anged. 4. Stock, Halkteſtelle Friedr.⸗Park geſucht. E Agen- Vermietung N 8 99 Beteiligungen 13 Nr. 88 an 2 Geſch. unter 2 N 57 an die] Eisſchrankfabrik. Angeb. u. 2 A 45 an 5 848382 Geſchäftsſtelle. 84059 24011 die Geſchſt. 4917 Wohnung 2 große Geschäftsräume Jagdbeteiligung. 3 1 5 und Küche mit i e e geſchete 835 e Weidgerechter Jäger ſucht Beteiligung od. Ueber⸗ mit Bad, Neckarau, anwalt oder Etagen ehr me eine dpacht in Umgeb. v. Heidelber Germaniaſtr. 49, bis beſte Stadtlage, Miete 4 75.—, eventl. geteilt 5. ee e 5 1. 11. 30 zu vermieten. ſofort zu vermieten. Näheres bei Ba377 ah täglich ase.„.. Preis 85.— Mark Auktionator Zimmermann, N 4. 1920. felson ge. jagd erwünſcht, mögl. mit Jagoͤhütte. Angebote Näheres bei: 5 Schgssene unt. O 2 141 an die Geſchäftsſt, d. Bl. 13 528 Emil Göttge, e soos 7 0 1 Fecda au, ganz und zerlegt. Guſe ene-4 Limmer Nohnung unt. f 35 mit Küche und Bad, renoviert, beſte Lage, 22 232522 2 Zimmer und Kiiche Feldhühner 18275 eee zu Im. Rheinhäufer⸗ 2 7. 13a, V. Stock länrige l..20 4 Aahüng as iderran. I. S0. 1030 5 Craße e In erlag(Miete 100/110) möglicht an ruhiges, Three E 5 1 Drucksachen dan. ee kaerte Klein⸗Wohnung! Beſicht.—12 Uhr, Auskunft 3. Stock. 0 5 8 2 5 1 Binmer, Rottüche, genbralen 3 128 80 B 5 e denen, 2 leere part.-LZimmer deflügel. eee ee cle SSS SSSD CAI 5 DDOfEH nN 1 e in gutem Hauſe ſofort zu vermieten. uin großer Auswahl 8 2 1 I.., au um. 4954/55 5 1 S223 75 var, Tel. 401 19.— ee, 5 Knab 01 14 128 1 Kemp jecier besitzen, Wwerm er ursere fed ee Oststadt J 927 5 5 f SHhHMSche Beratung und unsere rnit modernen IMMER Gut möbl., geränm., freunbl. Zimmer, freie Lage Telephon 30369. e f 12 0 NMescimer ud ersfklassſgemSchriffrneferiel aus- 1 45 Nähe e 1 Tr., neu cdeger n 10 0h. 232 8 21 5 geslefteten Verksfätfen m Anspruch rurnrni 2 Fr., rechts. B4974 ter. Abroſse in der Geſchüſtes. Wan mene 288 5 Porte und Liste 5 Gr., Leer. nen berger. Pelle bfs. Ol. oder Tele chan 4 7, 413 804 denen Auzügen.-Täntel 383 1407 nk. 30 Pfennig extra Ainner e nöpſerles Zinner e e a ebe 8 18 76t 5 Vermiete ein Slück, auch das beste 2 8 75 heizb. mit ſev. Eing.“ zu vermieten. 54378 Vermischtes nicht äber RM. 59.—- 88 ber are Wa 5 Inser Er undsaß 3 1 25 1. J. 13. 1 Tr. links. teparlerr Ul. dtaek 3 8 ole die bekannt. Verkaufsstellen ru nderl. 5 5 PCC 7 8 J J 1 r 5 3 A funzen 8494 48 ö Auch die einfachsſe und kleinsle!!! e. e Druckscchèe muh preiswert Mohn. l. Sasa i 2 Unterricht: f 0 0 2 15 5 1 1 i 8⸗ 1 und so gu qus geführt e n octeine Naturgras⸗ Dipl.⸗Muſiklehrerin Ur 1 all 1 II 1 7 7 elegen, preiswert zu J 3 1 5 1 ff erteilt aründl. 4896 5 5 sein, dass sie den ge Ledesmfteeschaft T 0 U il ae aner- Unter eat Taslich nischen 2 Zentralheiz., el. t verſendet tägl. fr Besleller 501 geblasen, 4 5 1 aller Martha 1 4 7 10* 9 Pfö. noch mod. meth.⸗päd. f maturreinon 1 Klapterb. gu un zu kauf. geſucht. An⸗ 17 gegen 5 kommen be Telephon Nr. 26 818. gebote unt. 4 N 82 Nachn. u, zu Tages- Grundſätzen. Monatl. Hedi 10 an die Geſchäftsſtelle preis. R. Wieſe, 8 mal 12. Anfr. u. 1 8 oſs, Blattes. 45011 Heydekrug, Memelgan I I 99 an die Geſch. immer 40961 5 5 1 Ltr. Nur 3 5 pit. Sone 1 . a n deen, Weinhandlung ne ben 9 5 018 eventuell mit Auſſatz Ka rtoffeln Ab- ebaut. Maſchinen⸗ E A0 9 EA enen e ver: und Kbailelongnedecke N meiſter, vermög., 30 Tal. 237 10 6 2, 14 mieten. Näheres bei—. 15 15. Sorten lief. frei Haus] Jahre, wünſcht weg. Waldhofstraße 17. Windeekstraße 13 Brech. Beilſtraße 51 Geſchäftetten 40% ME. a cründung eines Ge. Katertal- Süd. Ruppertsbergeratr. 26 Nr. 2 5. 4995 an die Geſchäftsſtelle ſchäftes mit einem. 2 . en e e 27 Fräulein zwecks bal⸗ 5 1 5 f g a othe„ les. diger 44947 1 inf. möbl. Zinner Wen eee; Groger Preisabschlag! 5 a g zu vermieten. 54948 f. 5 1 1 Prima Ochsenfleisec ß Pfund.10 Druckerei Dr. Haas e Neue Nennhelmer Zeitung e d mb.H. 5 4,. 7. 4 Tr. b l 0b M. gesehn feen Helra San ee n e, 8 5 3 2. 5 Kalbfleis en nur i Mk, und.20 ö 8 rd billt gefet⸗ Marmheim, 1,.6 Schön möbl. 54988 ee Beſchel⸗ al, ihewendet, gehn. enn en ee sowie meine nur gute Wurstwaren Herren- U Schlafzim tigung Ang. u. 2 H bert. repariert 1 2 ge: fe e zu den billigsten Preisen. 4978 ee 0 pet cen de at. Theken. 1 Ste 9 an die Ge. Netzgerel Atons Becker, J 33, 6 ev. 1 Zimmer ſof. zu ſchäftsſtelle dſs. Blat⸗ Thoräckerſtr(Bis chäftsſtelle öſs. Bl 5 5 verm. P 5. 6/7, part.“ tes erbeten. 44945 marckplatz]. 2810 ſchäftsſtelle dss.. vorm. August Sehnei der- Nieht so iel auch nieht o iel, sondern nur sowenig genügt zu, Sründlichen Reinigung Ihrer Zähne N verhindert Zahnsteinansatz Lo ckerwerden der 8* Zühne, spritzt nicht und ist hochkonzen⸗ 5 rlert, daher süpntsamer. Eine Tube reicht 3 mal ö solange. Viele Zahnärzte bezeichnen a B IOX ULTRA als bestes Zahnpflegemittel, Z AN Neikuer 458 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe n ate . N 18 e 11 2 1451 4 * N 1 1 Ein Schlagwort... und doch mehr Es ist der Ausdruck der Zufriedenheit nicht nur über den Besitz der eigenen vier Pfähle, sondern auch der Befriedigung nach Behaglichkeit und Schönheit Den Weg dahin zeigen wir lhnen mit unserer sehenswerten Spezial-Ausstellung Neue Dekorationsstoffe Dekorationsstoff e e es ee 115 Sitterstoffe dee„Meter.45 1 5 d Itbreit 17 Ripsflammè 99115 Guaſitat„ Meter.85 Fertige Dekorationen E ebergarnitur Nbeneasz en 16.90 Halbstores Nusffhrung s. ende.90 au, dem gebiete der Pelamode«Fach- mdͤnnische, reellè Bedienung Bedeutend qussortiertes Lager„ Medriqe Preise, den Fur dqudliftdtsarbeſt« Ftets das Neueste f„ Rips in versch. 5 2 3 5 1 2 Uebergarnitur Farben Meferber.90 Ripsflammé anfeuern. Meter.90 Oergeitigen Verhdlinissen epd a Oel 8 8 9 dq ενοαν 0 Halbstores Sitterstoff m Kseiden.90 Gardinen Mule and voi 95 Streifen. Meter doppeltbreit, zroße Auswahl Meter 5 Teppiche f f Vol. Fenſter 3 Schlafzimm.-Garnitur.90 Rei Haar 81 jchemod. Sanne, 45. f Halbst 150 em breit.90 Ne Haargarn-feppiche nes. 280300 48. g aAlbstofes mit modern. Durchsatz 5 Prima Velour-Teppiche solide 23600506 75. 1 5 5* 5 5 pon N Wollplüsch-Teppiche Marke Kalbe 89. 1 Führendes Pelz-Spegialh Suter Elegante Garnitur Rissen 12.90 a 5 i n. au 40 f HHrendes Pelga-Spegialhqdus* Gitterstoff. St t e E 890 Solide Boucle-Läufer y grebe wahl.90 f 8 U— 18 O 2 Ores Sätzen Mtr.* 8 tt 3 90 1 185 7 7* Mannheim* 2 7 7 Sttvor agen modern gemustert, extra groß O. ö Fenſter s Moderne Garnitur As enden 14.90 Kleinmöbel. b ö 7 5.„ 3 Ripsfl 5.. 1 Gberæeugen Sie sieh von unserer Leistungsfdhigſteil psklammé Moderne Polstersessel Nabform 19.50 7 ˖ Neuer Faltenstores gigterstott.50 5 1 i it 2 Einst 11975 0 er jedri N 1 1 mit 2 Einsätzen eter 585 e Porz, up 8 le, f f f e i chwerer Polstersessel Nefgarn ihne 48.50 N l Durefugefend geöpnel! Fenſter s Preiswerte Garnitur.80[Chai e N 8 aus modernem Rips flamme. alselongue Sauber Solide ern 1 2 ö 150 em breit chi Halbstores moderne Ausführung.90 Moderne Stehlampe eee 29.50 1 Gesthäflsverlegung U. Empfehlung Spezialanfertigungen für den Neuzeitliche Beisatzmöbel 5 8 a i neuen Möhlbleck besonders preiswert in enormer Auswahl sehr preiswert 8 Meiner werten Kundschaft, sowie allen Hausbesitzern 7 n Zur gefl. Kenntnis, dag ich ab 1. Oktober mein 2 von Kobellstraße 7 nach. U 3, 10 ö verlegt habe.— Jetzige Telephon- Nummer 285 07. f Ausführung von Neubauten. Neudeekarbeiten aller Art 5 Wie Schiefer, Ziegel, Holzzement- und Pappdächern. 1 Reparaturen werden prompt und sauber ausgeführt. Breitestraßz Gute Bedienung bei billigsten Preisen. 5 a Philipp Mallrieh, Dachdeckungsgeschäft a l ö 8 Carl Gierg, Mannheim. Das Geſchäft ſamt Lee., Jedoch ohne die Sera geen hen ö von Kaufmann Carl Giera auf deſſen Ehefrau a Handelsregiſtereinträge 1 e in e g 5 4 a) vom 30. September 1990: FFTETTTTFTTFTFCCCCCC 5 f 1 5 8 mit 1 5 Rheinmühlenwerke, Mannheim. Durch Be⸗ 7 5 5. b. B 2, 4 ſchluß der Generalverſammlung vom 17. Sep⸗ J. Leroy& Comp., Mannheim. Die Firma 84555 5 i tember 1930 wurde die Erhöhung des Grund⸗ iſt erloſchen. 5 SF SE 8* kapitals um 3 000 000.“ beſchloſſen. Die Er⸗ Schwab& Co., Mannheim. Die Prokura des Wir Sröffnen am 3 1 höhung iſt durchgeführt. Das Grundkapital be⸗ Franz Schwab iſt erloſchen. Die Firma iſt er⸗ 5 krägt ect 5 900 000 R. Der Geſellſchaftsvertrag loſchen. 97 3 , Se ute al a keien un e e n desgealde E. G.. Mar zbein samstag, den 4. Okt., nachm. 4 Uhr Schüle Koch g Ab. 1(Grundkapital, Aktienſtückelung) geändert. 5. We enen lender Nieten eeuc ne Die Dr. Fritz Buß heran, Magdalena geb unsere Verkaufsstelle Mannheim O 4, 7, Strohmarkt 0 6, 6, Tel. 318 10. i — inmühlenwerke tiengeſellſchaft. 8 8 7 5 2 3 nicht 1 wird desc 81 9000 Hirſch in Darmſtadt, hat 7 2 1 e ane Vornehmstes und maßgebendes Institut 5 neuen Aktien zu ſe 1000.“ werden zum Nenn⸗ Urkunde n en 11 80 0 11 5 5 n 0 ang Anmeldg. zu Kursen u. Privatstd. erbet. 5 1 Vaude ansgeteben.. bein, Band 102, Peft 20. Kot. III Nr. g ant dem 8 5 i H. Hildebrand& Söhne, Kommanditgeſell⸗ Grundſtück Lab. Nr. 3310 der Gemarkung Mann⸗ 0 8 ſchaft, Mannheim. Die Kommanditgeſellſchaft iſt heim, Eigenkum der Erbengemeinſchaft zwiſchen: 5 3 7 aufgelöſt. Die eingetragenen Prokuren ſind er⸗ a) Auguſte geb. Imhoff, Ehefrau des Fabri⸗ Im. 0 loſchen. kanten Heinrich Becker in Mannheim, b) Hans 51. Josefshaus Hönigheim 0 f b) vom 1. Oktober 1990: mhoff, Fabrikant in Mannheim, o) Alexander 5 5 a Wilhelm Gienger Aktieugeſellſchaft, Zweig⸗ mhoff, Fabrikant in Mannheim, eingetragene ſind noch einige. fitr alleinſtehende. f niederlaſſung Mannheim in Mannheim als Hypothek für Darlehen im Betrage von 4500.. ältere, oder kräukliche Perſonen zu vergeben g a . Annktantederkaſſung der Firma Wilbelm Gienger der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, Nähere Ruskunft durch die Oberin 5 b Aktiengeſellſchaft in Stuttgart⸗Cannſtatt. Die ſpäteſtens in dem auf: Donnerstag, den 22. Ja⸗ 1 f Geſamkprokura des Heinrich Keller iſt erloſchen. nuar 1931 vormittags 749 Uhr, vor dem unter⸗ 2 540 m ü. d. M. Höhen-* f Göbel& Herz, Geſelſchaft mit beſchränkter zeichneten Gericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 268 an⸗ Oberabtsteinachs Aer en. Haftung, Mannheim. Die Prokura des Markus beraumten Aufgebotstermin ſeine Rechte anzu⸗ Erholungsbedürffigs 8 8 genannt Max Reinach iſt erkoſchen. melden und die Urkunde vorzulegen; andernfalls Gasthaus und Pension„Z ur Roses“ N en eee 1 55 855 wird die Urkunde für kraftlos erklärt werden. Neu einger. Zimmer m. fl. Waſſ. Zenkralheiz.,. N g„ 3. 1 8 5— Eig. Landwirtſch.— 5 85 Prorurſſten und beſtellte Alfred ele, Köln, Mann beim, den 27. September 1080. Sie eine Bag ee f 3 Elimar Trouchon, Köln. Die Geſamtprokura des Bad. Amtsgericht B. G. 9. 14 ſprecher Waldmichelbach Nr. 88. Bef. L. Hintenlaug 3 N Adolf Emmel iſt erloſchen. Septbr. 1980: 3 Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Güterrechtsregiſtereintrag vom 30. Septbr.. 5 S 5 Anſelm Hermann Horn, Kaufmann, und 5 Mannheim, Niederlaſſung der Allianz und Stutt 12 6 WN 5 Raten Verein Verſicherungs⸗Aktlengeſellſchaft in Maria Antonia geb. Müller, beide 1 5 8 955 SN80 Sum.* . 3 F der Firma n 1929 un 5 15. N anz und Stuttgarter Vere erſicherungs⸗ e 5 5 5 g 5 8 1 a enn 82 ee Bad. Amtsgricht F. G. 4 Mannheim. 0„„ Schwetzingerstraße 44, Telephon 427 08. vertrag iſt dur eſchluß der Generalverſamm⸗ 7 D Raft a 8 5 empfiehlt. lung vom 12. Juni 1930 in 8 9(Ort der Gene⸗ N 2 122„ 4 erbindunq 5 f P ralverſammlung) geändert. Aut. Veröffenteknngen lor Aadt Mannheim Die Qualitat unserer Gclikel in 0 flo 9055 pfima Rindfleisch Pfund U 00— 1 fang in Klante 3 Ae e Straßen bahn. g formen und den neueſten Ifloc ellen ven 51 1 91 7050 5 2 e 1 i aftung in Liquidation, Mannheim. Die Firma. 27 iſt f f 7 öhntel⸗ 3. ren ern 5 iſt erloschen.. e Eden uns in gie Cage jedem, du den vemõ 2 5 n Per Pfund Mk. 120, 110 8. Adem k Ko., Wannbeim. Die Geſenſchaft iſt dung auf Abbruch zu verkaufen. Die Baracke eſcuncck 2 a Prima Hammelfleisch b. prand Mk..20, 10* aufgelöſt. Das Geſchäft ſamt Firma iſt auf den iſt einſtöckig, 8,667,904 Meter groß und enthält l N 1 9 erigen e. 1 2 Zimmer, 1 Küche, Vorplatz u. Kloſett. Nähere Als besonders preiswert empfehle: 5 einmann in Mannheim übergegangen. Dem an e ollin 5. S40 3182 2 5 Karl Adam in Mannheim iſt Prokura erteilt. Al kunft auf Zimmer 25, Collniſtraße 5. S Silliges Fleisch Brand.75 5 Heinrich Bohrmann, Mannheim. Die Prokura Meine Spezialität. des Auguſt Hauſer iſt erloſchen. Dem Fritz Bekanntmachun 5 9 ak: 18824 7 Schwarz in Mannheim iſt Prokura erteilt. 9 per Pfund.90 5 Leonhard Horneff& Sohn, Mannheim. Kauf. In dem Konkursverfahren über das Ver⸗ 1 mann Leonhard Horneff iſt durch Tod ausge⸗ mögen des Heinrich Abel, Hutmachermeiſter in 8 8 5 ſchieden. An ſeiner Stelle iſt deſſen Witwe Ladenburg, ſoll die Schlußvertel lung er⸗ Modernes La 5 Suſanng Juliana Horneff geborene Hübner in folgen. Sierzu ſind 1061.38.“ verfügbar, an Piabin 9er 9 Mannheim als perſönlich haftendecheſellſchafterin welchem Betrag das Honorar des Konkursver⸗ Golel Neuanfertizung in die Geſellſchaft eingetreten. walters ſowie die Koſten dieſer e I N 1 e KE Armand Voltz& Co., Mannheim, Zweig⸗ in Abzug zu bringen ſind. Die bevorrechtigten a e n niederlaſſung, Sitz: Köln. Die 8 Forderungen ſind bereits ausbezahlt. Das Hermann S laſſung Mannheim iſt aufgehoben. Schlußvergeichnis liegt bei der 1 99 90 1 Heinrich Betzler, Mannheim. Die Firma iſt Amtsgerichts B. G. 14 zur Einſicht auf. 13 5 bone, am Wasserturm. ö erloſchen. Mannheim, den 30. September 1930. Maunhe fin nieldeſbergerstree seit 1808 1 Woythaler& Baum, Mannheim, Die Geſell⸗ Der Konkursverwalter: Telephon 271638 8 85 Robert Pauli, Rechtsbeiſtand. 8 3 ſchaft iſt aufgelöſt. Die Firma iſt erloſchen. Obernemden, Kidwaten, Unterzeuge un Bielefelder man enorm billig nur im NIANNHEINI, D 2. 6(Harmonie Haus) Prima Quallfaten Wäsche-Vertrieb