be 5 be u 0 72 a 26 u, f a 1 8 2 e 1 W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M. Z. Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Alannhe Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Walohofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr*Die fruchtbare Sch imer Neiſezeirung« Mannheimer Bereinszei Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim tung* Aus Seit und Leben* Einzelpreis 7 0 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 m breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. olle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Muſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 7. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 463 Heute Abſchluß der informatoriſchen Ausſprache“ Morgen Vortrag Brünings bei Hindenburg Zur Tragödie des„R 101⸗ Alles noch in der Schwebe Drahtberäicht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 7. Okt. Reichskanzler Dr. Brüning empfing geſtern nachmittag die deutſchnationalen Vertreter Dr. Oberfohren und von Winterfeld zu einer informatoriſchen Ausſprache über das Arbeitspro⸗ gramm. Die Parteiführerbeſprechungen werden heute mit einem Empfang des Führers der Baye⸗ riſchen Volkspartei, Dr. Leicht, beendet werden. Am Mittwoch wird Dr. Brüning dem Reichs⸗ präſidenten über ſeine Eindrücke berichten. Erſt dann wird die Entſcheidung darüber fallen, welche politiſche Konſequenzen etwa aus den bisherigen Unterhaltungen zu ziehen ſind. Auch die nächſte Be⸗ ſprechung des Reichskanzlers mit den national⸗ ſozialiſtiſchen Führern wird alſo nicht vor Ende der Woche ſtattfinden. Das Reichskabinett wird ſich ebenfalls vor der Rückſprache des Kanzlers mit dem Reichspräſi⸗ denten nicht in eine politiſche Erörterung über das Verhältnis zu den einzelnen Parteien einlaſſen, viel⸗ mehr ſollen die ſachlichen Beratungen über einzelne Punkte des Arbeitsprogramms und über die dem⸗ nächſt notwendig werdenden Geſetzentwürfe fort⸗ geſetzt werden. Dazu gehört u. a. die Neurege⸗ lung der Hypothekenzinſen, über deren endgültige Höhe bis heute noch keine Beſtimmung getroffen worden iſt. Mißtrauensvotum der Nationalſozialiſten? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 7. Oktober. Die„Kreuzzeitung“ glaubt den Inhalt der Unterredung Hitlers mit dem Kanzler zu kennen. Nach zuverläſſigen Informationen hält ſie ſich zu der Annahme berechtigt,„daß der Parteiführer Hitler den Kanzler nicht im Zweifel darüber gelaſſen hat, daß das vorgeſchlagene Sanierungsprogramm der Reichsregierung nicht die Billigung der NSDAP. finden könne, die demgemäß in ihrer nationalen Oppoſition verharren werde.“ Es iſt alſo anzunehmen, daß von dieſer Seite bei Zuſammentritt des Reichstags ein Mißtrauens⸗ votum eingebracht werden wird, welches, wenn auch die Kommuniſten ſich ihm beigeſellen, an ſich noch nicht das Kabinett zu gefährden vermöchte. Höpker-Aſchoffs Sparprogramm Drahtbericht un feres Berliner Büros = Berlin, 7. Oktober. * Höpker⸗Aſchoff wünſcht mit den Aus gaben⸗ We a nkungen der Reichsregierung einigermaßen Schritt zu halten. Im demokratiſchen Zeitungsdienſt werden die Grundſätze ſeines Sparprogramms veröffentlicht. Bei Aufſtellung des preußiſchen Haus⸗ halts für 1931 ſollen die Anſätze der Miniſterial⸗ zulagen, der nicht ruhegehaltsfähigen Aufwandsent⸗ ſchädigungen, der nebenamtlichen Vergütungen, der Unterſtützungen und Notſtandsbeihilfen herab⸗ geſetzt werden. Die Aufwandsentſchädigungen für die Staatsminiſter, die in Preußen bisher 8000/ jährlich betrugen, ſollen künftighin auf 4800/ ermäßigt werden, die der Staatsſekretäre von 4000 auf 2400, die der Oberpräſidenten von 3000 auf 2040, die des Berliner Polizeipräſidenten von 2400 auf 1800. Ebenſo ſoll es mit den Auf⸗ wandsentſchädigungen der Regierungspräſidenten, Landräte und der höheren Richter geſchehen. Die Fonds für Umzugskoſten und für Lehrmittel werden um 10 v. H. gekürzt, die Reiſekoſten generell um 5 v.., alle übrigen ſächlichen Ausgaben um 5 v. H. Außerdem betreibt Herr Höpker⸗Aſchoff eine Vereinfachung der Verwaltung. Er wird dem Staatsminiſter Vorlagen unterbreiten, die auf eine Verringerung der Landkreiſe und eine Aufhebung und Zuſammenlegung von Amtsgerichten abzielen. 5 Funkbild des Trümmerhaufens bei Beauvais. Geſpeuſtiſch ragt das ſtählerne Gerippe des Hecks in das Grau des Morgens. Beiſetzung der Opfer im gemeinſamen Grab Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 7. Okt. Die Toten der„R 101“ werden heute abend in zwei engliſchen Zerſtörern in Dover ankommen und in einem Extrazug nach London gebracht werden. Eine Ehrenkompagnie wird die Särge vom Bahnhof durch die Stadt begleiten und in Weſtminſter in einer Totenhalle niederlegen. Die Toten werden ſämtlich in einem gemeinſamen G rabe bei⸗ geſetzt werden und zwar hat die Regierung dafür eine beſondere Stelle in der Nähe der Luftſchiffhalle in Cardington vorgeſehen. In der Londoner Pauls⸗ kathedrale wird eine Totenfeier ſtattfinden. In die Trauer um die Opfer der furchtbaren Kataſtrophe miſcht ſich bereits die beſorgte Frage, ob bei der Vorbereitung des Indienfluges wirklich die erforderliche Vorſicht gewaltet hat. Die „R 101“ hat von Anfang an ſcharfe Kritik auf den Plan gerufen, die jetzt naturgemäß wieder belebt wird. Als ich das Luftſchiff vor nicht langer Zeit beſichtigen konnte, war vielleicht der auffälligſte Um⸗ ſtand das Vorhandenſein von tauſend myſteriöſen Gerüchten über die angebliche Untüchtigkeit des Luftſchiffes, über eigenartige Mißgriffe im Bau der Hülle und der Maſchinen. Alle dieſe Dinge wurden ſeinerzeit nacheinander dementiert, doch iſt von der Unſicherheit genug übrig geblieben, um jetzt die luftſchiffeindliche Tendenz in der engliſchen Oeffentlichkeit an die Oberfläche zu bringen. Es dürfte klar ſein, daß vorerſt keine weiteren Luftſchiffbauten in England ſtattfinden werden und auch das Schweſterſchiff der R 101, das erſt vor kurzer Zeit einen erfolgreichen Flug nach Kanada und zurück ausgeführt hat, dürfte vorläufig keine weiteren Flüge unternehmen. Es gilt jetzt als feſt⸗ ſtehend, daß die Füllung des Luftſchiffes mit Heliumgas das Minimum an Sicherheitsmaß⸗ regeln darſtellt, das man angeſichts der Gefahr für die mitgeführten Menſchenleben verlangen kann. An⸗ geſichts der völligen Unklarheit, die über die Urſache der Kataſtrophe beſteht, hat eine Reihe von Gerüchten und Vermutungen Raum gewonnen, die von Unterlaſſungsfünden im Bau und in der Füh⸗ rung der R 101 wiſſen wollen. Die Gerechtigkeit ver⸗ langt, daß man feſtſtellt, daß bisher kein einziges dieſer Gerüchte ſich beſtätigt hat. Ihre Zahl iſt an ſich nur ein Beweis für die beſtehende Beunruhigung und kein Beweis für irgend welche materiellen Grundlagen. Beſonders hat ſich das Gerücht nicht be⸗ ſtätigt, daß die Stahlkon ſtruktion des Luft⸗ ſchiffes ſchon vor dem Aufſtoßen der Spitze auf die Erde gebrochen ſei. Die angeblichen Trümmerſtücke, je 5 Meilen von der Unglücksſtelle entfernt gefun⸗ den worden ſind, ſind halbgeſchmolzene winzige Aluminiumſplitter, die nicht ſchwerer ſind als eine Briefmarke und zweifellos mit Stücken von der brennenden Luftſchiffhülle vom Winde fortgetragen worden ſind. Die Unterſuchung über die Urſache des Unglücks iſt im Gange. Es wird, ſolange offizielle Feſtſtellungen fehlen, mehr und mehr wahrſcheinlich, E 1 1 2 5 5 + 8. e. Seebee 77 2 0 oe 4 4 is N. J * 2 2 nude Helle Karte der Unglücksſtelle zwiſchen Allone und Beauvais. daß eine gewiſſe Sorgloſigkeit in der Füh⸗ rung des Luftſchiffes zuſammen mit außergewöhn⸗ lichem Unglück in Wetter⸗ und Terrainbedingungen die Kataſtrophe herbeigeführt haben. Ein blinder Paſſagier? — Paris, 6. Okt. Major Holt hat in Beauvais er⸗ klärt, daß es unmöglich ſei, die Leichen zu identifizie⸗ ren, und daß man erſt in England in Anweſenheit der Familienangehörigen einen erneuten Verſuch dazu machen könne. Major Holt wies weiter darauf hin, daß die Zahl der von der Preſſe gemeldeten Opfer nicht mit der der offiziellen Schiffsliſte, die nur 54 und nicht 58 Paſſagiere aufweiſt, über⸗ einſtimme. Wenn man zu den 47 geborgenen Leichen die 8 Geretteten, von denen bekanntlich einer inzwi⸗ ſchen geſtorben iſt, hinzurechnet, komme man zu der Zahl von 55 Paſſagieren. Infolgedeſſen iſt er⸗ neut die Vermutung aufgetaucht, daß ein blinder Paſſagier an Bord war. Flugzeughallen in Le Bourget durch Sturm beſchädigt — Paris, 6. Okt. Drei Flugzeughallen des Flieger⸗ regiments in Le Bourget wurden durch einen hef⸗ tigen Sturm, der von Hagelſchlag begleitet war, ab⸗ gedeckt. Zwei Flugzeuge ſind hierbei voll⸗ kommen zerſtört und mehrere andere ſchwer beſchädigt worden. 5 Perſpektiven Von Staatsſekretär z. D. Frhr. v. Rheinbaben, Mitglied der deutſchen Völkerbundsdelegation Es iſt für eine Völkerbundsdelegation in Genf keineswegs gleichgültig, wie während der Verſamm⸗ lung die Hei mat ſich politiſch betätigt. Eine öffent⸗ liche Meinung, die ſich überwiegend hinter eine Delegation ſtellt, unterſtützt ihre Miſſion, eine ſich gegenſeitig befehdende, nörgelnde und uneinige ſchadet ihr auf dieſem politiſchen Kampfplatz. Von dieſer Grundwahrheit aus kann man ſich leicht vor⸗ ſtellen, daß die Lage der diesjährigen deutſchen Dele⸗ gation durch den Ausfall der Wahlen und den ſich anſchließenden Zeitungskrieg keineswegs erleichtert worden iſt. Man hatte bei der Arbeit hier in Genf oft genug den Wunſch, daß— wenn es dem Vater⸗ land nicht allzuviel koſten würde— einmal ein paar der größten Kritiker und Beſſerwiſſer die Vertretung deutſcher Intereſſen im Rahmen der allgemeinen Völkerbundsarbeit übernehmen möchten. Sie wür⸗ den hier ſehr bald zum mindeſten etwas ſtiller und beſcheidener werden! Verſucht man, einen Querſchnitt durch das Hin und Her und durch die brodelnde Unzufrieden⸗ heit des deutſchen Volkes in bezug auf außenpoli⸗ tiſche Betätigung zu ziehen, ſo läßt ſich freilich eine Tatſache nicht überſehen: Unſer Volk will, daß der ſchreiende Gegenſatz zwäſchen Worten und Taten unſerer früheren Gegner mehr als bisher überbrückt werde. Es bringt immer weniger Verſtändnis dafür auf, daß insbeſondere hier in Genf eine„Mühle klappert, ohne Mehl zu geben.“ Von dieſem in vieler Beziehung richtigen Inſtinkt aus bis zu der marktſchreieriſchen Forderung nach einer völligen„Neuorientierung unſerer Außen⸗ politik“ iſt allerdings ein weiter Weg, und es ge⸗ hört nicht viel Prophentengabe dazu, um aufgrund der jetzigen Geiſteseinſtellung des deutſchen Volkes erneute ſchwere innerpolitiſche Kämpfe um die Orientierung der amtlichen Außenpolitik voraus⸗ zuſehen. Als Beitrag zu dieſen Auseinander- ſetzungen ſoll aus der praktiſchen Arbeit der dies⸗ jährigen Völkerbundsverſammlung heraus und an ihrem Abſchluß hier, kurz zuſammengedrängt, die Frage beantwortet werden, welche Perſpektiven für die„Große Politik“ ſich einem deutſchen Mitarbeiter in Genf dargeboten haben. Aus dem allgemeinen Ringen der Völker nach Beſſerſtellung ihrer durch den Krieg und die Kriegs⸗ folgen ſchwer geſchädigten Wirtſchaftslage heraus iſt es verſtändlich, daß der Wunſch nach ge⸗ meinſamen und verantwortlichen Handlungen der Regierungen gerade auf dieſem Gebiet immer dringender in Genf zur Darſtellung gebracht wird. Trotz Weltwirtſchaftskonferenz im Jahre 1927 und den nachfolgenden Konferenzen iſt irgendwie wirk⸗ lich Entſcheidendes noch nicht geſchehen. Immer⸗ hin— Neues iſt wenigſtens im Werden. Die euro⸗ päiſchen Südoſtſtaaten verlangen Präferenz füür ihre Getreideausfuhr. Die ſkandinaviſchen Staaten und Holland ſorgen ſich um eine Beeinträch⸗ tigung der für ſie erſprießlichen reinen Meiſt⸗ begünſtigung. England ſchwankt zwiſchen Frei⸗ handel und Uebergang zum Schutzzoll, oder beſſer ge⸗ ſagt, es treibt mit vollen Segeln dem Schutzzoll zu. Frankreich möchte am liebſten alles Beſtehende erhalten, bietet aus ſeinem Ueberfluß Kapital an und ſucht damit, ähnlich wie auf dem Gebiete der Aufritſtung anderer Völker, politiſche Geſchäfte zu machen. Die Ueberſeeländer des engliſchen Weltreiches befürchten Abſatzverluſte, wenn Europa in neuen Formen den wirtſchaftlichen Güteraustauſch zunächſt unter ſich regelt. Deutſchland hingegen hat das größte Intereſſe an ſolcher Neuregelung, will und muß trotzdem ſeine internationale Stellung in der Weltwirtſchaft behaupten und aus⸗ bauen. Alles dieſes wurde eingehend diskutiert. Es ſcheint, als ob aufgrund dieſer Auseinander⸗ ſetzungen und vielleicht nach weiterer Vorarbeit der vorgeſehenen Wirtſchaftskonferenzen im Herbſt d. J. das europäiſche Studienkomitee Anfang 1931 vor die erſten poſitiven Entſcheidungen geſtellt werden wird, deren Chancen für Deutſchland günſtig zit geſtalten, eine wichtige Aufgabe der deutſchen Politik ſein muß 5 2. Seite/ Nummer 463 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 7. Oktober 1930 55 Von wirtſchaftlichen Betrachtungen bis zu dem Wunſche, die immer noch unerträglich hohen finan⸗ ziellen Tributlaſten weiter herabzumindern, iſt für Deutſchland kein weiter Weg. Ich halte es aber für völlig falſch, zu glauben, daß wir mit Ge⸗ greine, Wehklagen oder gar Schimpfen die Voraus⸗ ſetzung für ein neues erfolgreiches Anpacken des Reparationsproblems ſchaffen könnten. Nicht, wie oft unrichtig behauptet wird, aus der„Erfül⸗ 1 ung“ des Poungplans, ſondern aus der bevor⸗ ſtehenden„inneren Sanierung“ heraus wer⸗ den und müſſen wir zu neuen Verhandlungen mit dem Ausland kommen. Innendeutſche Re⸗ formen und allfeitiger weltwirt⸗ ſcha ftlicher Vorteil ſind die beiden Kernworte dieſes anzuſtrebenden internationalen Reinigungs⸗ prozeſſes. Als ſchwerſter Block auf dem Wege zu einem befriedeten und mit der neuen Lage ſich abfindenden Deutſchland bleibt die ungeregelte Oſtfrage be⸗ ſtehen. Das, was in bezug auf Verſtärkung des Minberheitenſchutzes, in bezug auf die Aufrecht⸗ erhaltung der Memel⸗Autonomte und Aufrechterhal⸗ tung der deutſchen Reviſionstheſe nach Artikel 19 des Völkerbundspaktes diesmal im Anſchluß an das bisher Erreichte deutſcherſeits betont und feſtgehal⸗ ten wurde, iſt noch kein Ausblick auf eine wirk⸗ liche Löſung. Ich ſtehe hier für meine Perſon unter dem ſtarken Eindruck, daß zunächſt alles darauf an⸗ kommt, die Poſition zu halten, die wir haben, und daß die Erfüllung deutſcher Lebensforderungen nur im Rahmen einer für Deutſchland günſtigeren internationalen Entwicklung denkbar iſt Und dieſe hat ſich durch die innerpolitiſche Entwicklung in Frankreich einerſeits, den Ausfall der deut⸗ ſchen Wahlen andererſeits zu einer neuen Verſtei⸗ fung des deutſch⸗frauzöſiſchen Verhält⸗ mäſſes entwickelt. Die Abrüſtungsrede Briands und ihre Begleiterſcheinung in der Richtung auf Paris waren dafür ein ſichtbares Fanal. Nirgendwo mehr als in Genf fühlt der Deutſche, welche Macht Frankreich heute in Europa und der Welt ausübt. Er fühlt aber auch,— oder ſollte es fühlen— daß trotz aller Enttäuſchungen und Rückſchläge die Fort⸗ führung einer deutſch⸗franzöſiſchen Ausgleichspolitik im Vordergrund auch der arüchſten außenpolitiſchen Zukunft ſteht. Die periodiſch und auch jetzt in Deutſchland er⸗ wachende„Hoffnung auf England“ hat hier inſofern wiederum einmal eine eigenartige Beleuch⸗ tung erfahren, als nach der Fanfarenrede Henderſons über die Notwendigkeit der Beſchleunigung der A b⸗ Tit ſtung ſchließlich am Schluß der Verſammlung der engliſche Vertreter für die allgemeine Reſolution ſtimmte, die es nochmals ablehnte, ein Datum für die Abrüſtungskonferenz feſtzuſetzen. Im Hintergrund trieb wohl der Abbruch der franzöſiſch⸗italieniſchen Flottengeſpräche die engliſche Politik dazu, ſich in der üblichen Weiſe die Hände freizuhalten, um nötigen⸗ falls den Vermittler zu ſpielen. Aehnliches könnte man von der wenig energiſchen, faſt ſchwammigen Haltung eines anderen engliſchen Vertreters in der Minderheitenfrage ſagen. England iſt und bleibt die„Sphinx“ der europäiſchen Politik, in dem Sinne, daß es zwar niemals darauf verzichten wird, nach Bedarf ſein ganzes Schwergewicht in die euro⸗ pätſche Entwicklung hineinzuwerfen, daß es ſich Art und Zeitpunkt für ſolche Aktion aber lediglich von den eigenen großen Weltreichsintereffen diktieren läßt. Daran wird auch die neueſte Zeitungskampagne Ryothermeres nichts ändern, ſo erfreulich die veränderte Einſtellung des größten engliſchen Preſſe⸗ konzerns gegenüber der deutſchen Freiheitshewegung an ſich auch bewertet werden mag. In bezug auf Italien kann man nur dringend dazu raten, zwiſchen aufgeregten Zeitungsartikeln und Interviews— und mögen ſie vom Duce ſelber kommen— und praktiſchen außenpolitiſchen Handlun⸗ gen der italieniſchen Politik ſcharf zu unterſcheiden. Wer dem deutſchen Volke heute zu einer Abkehr vom deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigungsringen und an⸗ ſtatt deſſen zu einer engeren Anlehnung an Italien pät, hat nach meiner Auffaſſung von den Ponderabi⸗ lien und Imponderabilien der heutigen europäiſchen Lage keine Ahnung. Selbſtverſtändlich werden und Mmüſſen wir das Einſchwenken Italiens zum Revi⸗ ſionsgedanken der Friedensverträge begrüßen, aber mir müſſen doch ſchließlich aus der Vorkriegsgeſchichte ariſer Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 7. Oktober. Die Reiſe des früheren deutſchen Reichsbank⸗ präſidenten Schacht, der zu den bekannteſten deut⸗ ſchen Perſönlichkeiten in Frankreich gehört, nach Amerika wird in Pariſer politiſchen Kreiſen auf⸗ merkſam verfolgt. Man kennt hier die ſtarke Oppo⸗ ſition, die Dr. Schacht der Ausführung des Poung⸗ plaus entgegengeſetzt hat und fragt ſich ängſtlich, ob der wegen ſeiner Fachkenntniſſe in Amerila hoch⸗ geſchätzte deutſche Sachverſtändige bet den Amerika⸗ nern einen Erfolg erlangen wird. In dieſem Zuſammenhang ergeht ſich der „Figaro“ in Kombinationen über die Möglich⸗ keit einer Moratoriumsforderung durch die Regierung dentſche und kommt zu dem Schluß, daß dieſe Forderung be⸗ reits am Horizont ſtehe. Andererſeits gibt der Ber⸗ liner Vertreter des„Matin“ ſeine Eindrücke über den Stahlhelmtag und die politiſche Lage in Deutſchland wieder. Der oberflächlichſte Zeuge könne heute ſchon feſtſtellen, ſo ſchreibt der Franzoſe, daß Deutſchland tatſächlich im Augenblick nicht wiſſe, wo⸗ hin es ſich wenden ſolle. Es ſei beſtimmt, daß die eine Hälfte aller Deutſchen eine Diktatur erhoffe, während die andere Hälfte dieſe fürchte. Eine Dikta⸗ tur könne ſich nur auf ſtark vorhandene Kräfte ſtützen, die ſich über das ganze Land verteilen. Selbte, der Stahlhelmführer, ſei einer jener halb⸗ dutzend ehrgeiziger, Deutſcher, die nach dem Ru hm Muſſolinis ſtreben und dabei könne er ſich auf den Stahlhelm ſtützen. orgen über Deutſch land Der Sozialiſt Paul⸗Bontourt über„Abrüßtung“ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 7. Oktober. Der bekannte franzöſiſche Sozialiſt und Vorſitzen⸗ der der auswärtigen Kammerkommiſſion, Paul⸗ Boncourt, beſchäftigt ſich heute im„Journal“ mit dem Thema: Rüſtung und Abrüſtung. Frankreich ſcheine zahlenmäßig die ſtärkſte Armee in Europa zu beſitzen, weil es korrekt und öffentlich ſeine wirkliche Truppenzahl und die von der Kam⸗ mer kontrollierten Materialausgaben bekannt gibt. Aber die roten und die ſchwarzen Diktaturen, ſowie die Hakenkreuzler, ſo erklärt Paul⸗Boncourt, haben tauſend Möglichkeiten, ſich verborgen Menſchen und Materialkräfte zu beſchaffen, die vereinigt ſich eines Tages über Frank⸗ reich ergießen können. Paul⸗Boncourt betont, er beginne allmählich zu befürchten, daß die einzige Antwort Frankreichs hierauf die Rüſtung ſein müſſe. Es wäre aber kurzſichtig, nicht zu erken⸗ nen, wohin die Rüſtungen führen wür⸗ den. Würde Frankreich aber tatſächlich zu Rüſtun⸗ gen gezwungen ſein, ſo müſſe die Demonſtration mit einer ſolchen Macht und Klarheit erfolgen, daß ſich nur die Blinden und die Verräter ihrem Eindruck entziehen können. Man verweigere Frankreich un⸗ aufhörlich in Genf ein Abkommen, ohne deſſen Ein⸗ führung im Verſailler Vertrag nicht die Rede von der Abrüſtung geweſen wäre. Frankreich müſſe ſich jeder Rüſtungseinſchränkung widerſetzen, bis es in⸗ ter nationale Sicherheitsgarantien in der Hand hat. etwas lernen und auf alle Fälle die große Gefahr vermeiden, uns hinſichtlich der Geſtaltung unſerer Beziehungen zu England, Frankreich und Ito⸗ lien zwiſchen alle verfügbaren Stühle zu ſetzen! Das wäre das Weſentlichſte über die Perſpek⸗ tiven der„Großen Politik“ aus der Perſpektive von Genf. Wenn man irgendwo in Praxis und Verant⸗ wortung den ſchweren Weg der deutſchen Außen⸗ politik von 1919 an bis heute ſehend und lernend mit⸗ gemacht hat, fühlt man in unſerer heutigen Lage deutlich den ſeit dem erſten 1928/1924 herangekom⸗ menen zweiten Wendepunkt zu etwas Neuem. Im Gegenſatz zu dem Exiſtenzkampf vor ſieben Jahren iſt heute Deutſchland nicht mehr völlig iſoliert. Die gemeinſame Not und das gemeinſame Streben, von den engen, harten und auf die Dauer unerträglichen Bindungen des Kriegsausganges weg zu beſſeren Löſungen zu kommen, iſt nicht der ſchlech⸗ teſte Bundesgenoſſe für Deutſchland. Zuſammenfaſſend läßt ſich in drei Leitſätzen etwa folgendes ſagen:. 1. Es ſind neue Perſpektiven da. 2. Auszunutzen und zu verwirklichen ſind ſie nur bon einem innerlich ſanierten Deutſch⸗ land. Die Bewältigung dieſer Aufgabe iſt dement⸗ ſprechend nicht nur Rettung von Staat und Wirt⸗ ſchaft, ſondern gleichzeitig das dringendſte Problem deutſcher Außenpolitik. 3. Wer dem deutſchen Volke Möglichkeiten vortäuſcht, die es als heute machtloſes Volk nicht beſitzt, betrügt neben Anderen auch ſich ſelbſt. Richtig iſt, ihm die Wahrheit zu ſagen, daß ein macht⸗ loſes Volk eine beſonders kluge, zähe und ſyſte⸗ matiſche Außenpolitik treiben muß, um ſelbſt wieder zur Macht zu gelangen und von denen, die heute in der Uebermacht ſind und am längeren Hebel ſitzen, inneren Handers zerrieben nicht unter Ausnutzung zu werden! Engliſche Abwehr des ruſſiſchen Dumpings Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 7. Okt. In der Bewegung gegen das ruſſiſche Getreide⸗ dumping hat ſich England bisher zurückgehalten, ob⸗ wohl die billigen Angebote von Getreide ebenſo wie die von Holz auf den engliſchen Märkten große Beunruhigung erregt haben. Noch mehr als die engliſche Landwirtſchaft haben die kanadiſchen und auſtraliſchen Lieferanten unter dem ruſſiſchen Dum⸗ ping zu leiden, das ihnen den engliſchen Abſatzmarkt verdirbt. Die„Times“ machen deshalb den Vorſchlag, daß ſich die gegenwärtig tagende Reichs konferenz mit dieſer Frage beſchäftigen ſoll. Das Blatt macht darauf aufmerkſam, daß die ruſſiſchen Exporte ohne Rückſicht auf Produktionskoſten verkauft würden, um die unbedingt notwendigen Kredite für die Fort⸗ führung des Fünfjahresplanes zu erhal⸗ ten. Die Lieferungen ſeien deshalb nicht legitime Geſchäfte, ſondern offenſichtliches Dumping, wozu noch die Tatſache komme, daß die gelieferten Güter durch erzwungene Arbeit hergeſtellt worden ſeien. England habe daher unbedingt das Recht, ſeine Märkte gegen ſolche Angriffe zu ſchützen. Die Reichskonferenz habe die Pflicht, dieſe Frage zu prüfen, da neben England auch andere Mitglieder des Imperiums unter den ruſſiſchen Getreideangeboten zu lefden haben. Exploſionsunglück — Waldenburg, 7. Okt. Ein Exploſionsunglück auf dem Stickſtoffwerk des Bahnſchachtes forderte am Montag abend gegen 9 Uhr einen Toten und drei Schwerverletzte. Im Maſchinenſaal des Stickſtoffwerkes explodierte ein Gaskeſſel und die Maſchinenteile flogen über 20 Meter weit durch den Maſchinenraum. Ein Schloſſer wurde ſofort getötet und ein Monteur ſchwer verletzt. Ferner trugen ein Maſchiniſt und ein Arbeiter ſchwere Gasvergiftungen davon. — 5 55 2 Regierungskriſis in Rumänien Drahtbericht unſeres Berliner Büroz Berlin, 7. Okt. Die Regierung Mam iu iſt nun doch zurückgetre⸗ ten. Das neue Kabinett dürfte, wie dem„B..“ aus Bukareſt gedrahtet wird, unter dem Präſidium des Ackerbauminiſters Mihalake oder des Juſtiz⸗ miniſters Junian ſtehen. Maniu ſelber hat ſich nicht als Befreier erwieſen, als der er vor zwei Jah⸗ ren auch von der deutſchen Minderheit Rumäniens begrüßt wurde. An gutem Willen mag es ihm nicht gefehlt haben, aber er hat, vielleicht auch ſchon, weil er nicht Rumäne iſt— Maniu ſtammt aus Sieben⸗ bürgen und war früher Mitglied des ungariſchen Parlaments— ſich nicht durchſetzen können. Die Minberheitenpolitik Rumäniens hat ſich nicht geän⸗ dert, auch die Korruption iſt kaum weſentlich ein⸗ geſchränkt worden und die Wirtſchaftsnöte blieben ſo groß wie zuvor. Nach Meldungen, die von verſchiedenen Seiten kommen, ſoll Titulescu, zur Zeit rumäniſcher Geſandter in London, nach Bukareſt zurückberufen worden ſein. Angeblich wäre dem König die Betrau⸗ ung Titulescus mit der Neubildung beſonders ſym⸗ pathiſch. Belagerungszuftand über Braſilien Angeſichts der ernſten Lage, die durch die Auf⸗ ſtandsbewegung im Süden von Braſtlien entſtanden iſt, hat Präſident Washington Luiz den Belage⸗ rungszuſtand über ganz Braſilien verhängt. Er ſoll. wie gleichzeitig mitgeteilt wird, bis Ende dieſes Jahres in Kraft bleiben. Havas berichtet aus Rio de Janeiro, der Kongreß habe 100 Contos für Ausgaben zur Auf⸗ rechterhaltung der Ordnung bewilligt. Wie Havas weiter berichtet, hat die braſilianiſche Regierung geſtern verfügt, daß die Banken auf zwei Wochen geſchloſſen werden. Letzte Meldungen 500 Millionen Mark Aeberbrückungskredit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Oktober. Die Verhandlungen wegen des Ueberbrückungs⸗ kredites ſind, wie wir hören, in der Hauptſache ab⸗ geſchloſſen. Es dürfte ſich dabei um eine halbe Milliarde handeln, die wir zu immer⸗ hin recht annehmbaren Bedingungen erhalten. Der Zinsſatz wird nach unſerer Kenntnis ungefähr 4% v. H. betragen. Dazu kommt dann allerdings noch eine Proviſion. Reichspräſident von Hindenburg nach Berlin zurückgekehrt — Berlin, 6. Okt. Reichspräſident von Hinden⸗ burg iſt aus München kommend mit dem fahrplan⸗ mäßigen Schnellzug heute abend 9 Uhr auf dem An⸗ halter Bahnhof wieder in Berlin eingetroffen. Briand leicht erkrankt — Paris, 6. Okt. Außenminiſter Bpiand hat, wie Havas mitteilt, ſich in Genf eine leichte Erkältung zugezogen, und muß das Zimmer hüten. Er wird den Präſidenten auf ſeiner Reiſe nach Marokko nicht begleiten können. Prager Demonſtrationen vor Gericht — Prag, 6. Okt. Vor dem Prager Strafgericht kamen heute zwei weitere Fälle öffentlicher Gewalt⸗ tätigkeit anläßlich der Prager Demonſtrationen zur Verhandlung. Bei beiden Angeklagten waren bei der Verhaftung in den Taſchen Steine gefunden worden. Einer von ihnen hatte die Demon⸗ ſtranten vor dem Kino„Paſſage“ dazu ermuntert, gegen die Häuſer der deéutſchen Einwohner vorzu⸗ gehen. Er wurde zu drei Monaten ſchweren Kerkers mit dreijähriger Bewährungsfriſt verurteilt. Der zweite Fall wurde vertagt. Aus der Well der VBücherfreunde Bibliophilen⸗Tagung in Bremen Die„Geſellſchaft der Bibliophilen“, im Vorjahre in Mainz und Mannheim zu Gaſt, hatte ſich diesmal Bremen zu ihrem Tagungsort erkoren. Ausgezeichnet verſtand es die alte Hanſe⸗ ſtadt mit ihrem aufgeräumten Weſen, ihrer wie von viel Wind und Regen ausgelüfteten Kulturgeſin⸗ nung den liebenswürdigſten Wirt zu machen. Schon der Empfang durch den Vertreter des Senats, Bür⸗ germeiſter Spitta, war eine erinnerungswerte Geſte ſchöner Gaſtlichkeſt: lieferte doch den Rahmen für dieſes Zeremoniell das Wunderwerk der be⸗ rülhmten Rathaushalle mit ihrem herrlich bunten Deckengebälk, das Rieſenſpielzeug alter Schiffs⸗ modelle darunter, mit ihrem köſtlichen Schnitzwerk und jenen ſpaßigen Konterſeien ſeltenen Seegetiers an den Wänden, von denen ein Walfiſchporträt bei⸗ nahe Lebensgröße hat. Auf eine red⸗ und weinſelige Zecherei der Teil⸗ nehmer im altehrwürdigen Ratskeller folgte andern Tages der ernſthaftere Akt der Generalverſamm⸗ lung, die wie ſtets der„Kavalier der alten Schule“ Fedor von Zobeltitz temperamentvoll leitete. Rudolf Alexander Schröder, gebürtiger Bremer und durch klaſſiſche Ueberſetzungen gleichermaßen be⸗ kannt wie durch die unüberbietbare Muſterleiſtung ſeiner„Bremer Preſſe“, hielt den Feſtvortrag. Das Thema„Buch und Dichter“ geſtattete ſeiner unge⸗ wöhnlichen ſprachlichen Formkunſt, ſich in allerlei ſubtilen, mitunter vielleicht zu wortſpieleriſch ge⸗ faßten Gedankenarabesken vorzuſtellen. Dennoch hinterließ die unalltäglich ſchöpferiſche Geprägtheit ſeiner Sätze und Einfälle bei den zahlreichen Zu⸗ Hörern einen faſt ergriffenen Eindruck. Dann wurde das ſtattliche, keineswegs dornenloſe Bukett der Ta⸗ gesordnung zerpflückt. Wenn dabei nicht wenige Li⸗ lien der Hoffnung geknickt zu Boden fielen, ſo fand ſich doch auch manches Vergißmeinnicht, das dem Vorſtand ins Knopfloch geheftet wurde. Kurzum, es wurden viele Debatten ausgefochten, aber es gab wenig Entſcheidungen. Dies blieb vornehmlich bei dem Meinungsſtreit zu bedauern, den die auſcheinend unlösbare Grundfrage über die Publikationstätig⸗ keit bibliophiler Vereine entfeſſelte. allzu günſtig. Es wird der Genußfähigkeit— davon beſitzen Eins ſteht aber zweifellos feſt: weit wichtiger als das ſormale Wie, für deſſen aktuellere Auffaſſung Profeſſor Ch. Kleukeuns ſchon in Mainz der darob ſehr verſtörten und— wie Bremen bewies— noch immer nicht verſöhnten Bibliophilie ſein großes „Jiaceuſe“ entgegengeſchleudert hatte, muß das in⸗ haltliche Was ſein. Nun iſt es ſo, daß ſich darüber die Bücherfreunde micht einig werden können oder wollen. Die eine Partei— und das iſt die ſelbſt⸗ loſere— fordert von der bibliophilen Produktion ſtärkſte Teilnahme an buchwiſſenſchaftlicher, beſonders bibliographiſcher Aufbauarbeit, während die Oppoſi⸗ tion ſtatt des buchkundlichen Nachſchlagewerkes nach dem ſchönen, hochprozentigen„Leſebuch“ verlangt. Es iſt klar, auf welcher Seite das größere Verant⸗ wortungsbewußtſein liegt. Und wenn jemals in Mannheim eine Bibliophilen⸗Geſell⸗ ſchaft gegründet werden ſollte, ſo wäre ihr zu wün⸗⸗ ſchen, daß ſie das hedoniſtiſche Prinzip von vorn⸗ herein ablehnt. Denn das muß einmal nachdrücklichſt betont werden: typographiſche Aeſthetik als unbe⸗ dingte Forderung kennt wohl ſtofflich gebotene Modi⸗ fikationen, aber keinerlei Anwendungsgrenzen gegen⸗ über dem Druckinhalt. Nicht nur immer Goethes „Fauſt“— auch eine Bibliographie des Selbſtmordes iſt ein bibliopil geeignetes Druckobjekt. Verleger aber für Luxusdrucke und angebliche literariſche Kleinodien gibt es ſelbſt in Deutſchland noch immer genug. Hingegen die Verlagshäuſer, die ſich auch für buch⸗ und druckkundliche Veröffentlichungen her⸗ geben, kann man an den Fingern einer Hand ab⸗ zählen. Wer alſo wäre wohl berufener, ſich der biblio⸗ graphiſchen Forſchung, die in Deutſchland infolge mangelnder Förderung nur erſt ſehr wenige achtbare Leiſtungen vollbracht hat, anzunehmen, als die biblio⸗ philen Geſellſchaften mit ihren Bücherfreunden, die, wenn ſie dieſen Ehrennamen verdienen wollen, mit der Bibliographie in unlösbarer Ehe leben müſſen.— Uebrigens erſuhr man in Bremen mit Genugtuung, daß die„Geſellſchaft der Bibliophilen“ ein großes Lexikon der Bibliophilie vorbereite. Alles in allem aber iſt die Atmoſphäre bibliophiler Tagungen offenbar ernſthaften„Fachſitmpeleien“ 3 un die Bibliophilen ein erkleckliches Maß— alluzuſehr geſchmeichelt und man hat Mühe, nichts des Dargebotenen zu verſäumen. So war auch in Bremen nach dem ſolennen Feſtbankett in der „Glocke“ ein ungewöhnlich reiches Programm von Führungen, Vorträgen und Ausflügen zu bewäl⸗ tigen. Da gab es— um nur einiges zu nennen— die trefflich verſorgte Staatsbibliothek, die architektoniſch reichlich fragwürdige Böttcher⸗ ſtrß e, die Kunſthalle unter Waldmanns Leitung; in einer mehrſtündigen Hafenrundfahrt lernte man Bremens Welthandel und ſein modernes Wahrzei⸗ chen, die ſtattlichen Anlagen der Kaffee Hag kennen, das hübſche Künſtlerdorf Worpswede mit ſeiner weniger erfreulichen Kunſtinduſtrie war zu beſich⸗ tigen, ſelbſt Deutſchlands ſtolzeſter Ozeanrieſe die „Bremen“ durfte in Bremerhaven geentert werden. Aber das Schönſte blieb doch immer die Hanſe⸗ ſtadt ſelbſt mit dem krauſen Netz ihrer ſeltſam be⸗ namſten Straßen und ihren unvergleichlich köſtlichen alten Gebäuden aus dem Jahrhundert deutſcher Renaiſſance. Immer wieder fand man ſich auf ſeinen Streifen und Gängen durch Bremens Schönheiten vor dem„Roland“ ſtehen, und es ſcheint, daß die⸗ ſes hiſtoriſche Wahrzeichen unbeugſamen Bürger⸗ trotzes der eigentliche magnetiſche Pol in dem Kos⸗ mos dieſer alten Republik iſt. Bleibt zu bemerken, mehr noch: mit großer Freude zu berichten, daß Referent wieder und wieder von den Teilnehmern der Bremer Bibliophilen⸗Woche zu hören bekam, welch unauslöſchlichen Eindruck Mannheim hinterlaſſen habe, wie großartig der vorjährige Empfang organiſtert geweſen ſei und mit welch aufmerkſamſter Herzlichkeit und gaſtlicher Höf⸗ lichkeit jeder einzelne ſich behandelt gefühlt habe. Es ſei die beſte Propaganda für Mannheim geweſen. Mannheim hat ſich viele aufrichtige Freunde ge⸗ wonnen! St. Erſtes Akademiekonzert. Heute, Dienstag abend, findet das erſte Akademiekonzert im Muſen⸗ ſaal des Roſengartens ſtatt. Neben dem Jugend⸗ werk von Rich. Strauß, das erſtmalig zur konzert⸗ mäßigen Aufführung in Deutſchland gelangt und das an dieſer Stelle bereits dargeſtellt wurde, wird das Orcheſter unter Leitung von Generalmuſik⸗ direktor Joſeph Roſenſtock eine Serenade für zwei Orcheſter mit Pauke von Mozart und Beethovens 8. Sinfonie ſpielen. Für die ſoliſtiſche Mitwirkung wurde der bekannte Celliſt Gregor Piatigorſky verpflichtet, der ſoeben von einer Amerikareiſe zurückgekehrt iſt. Er wird zwei Cello⸗Konzerte von Haydn und Bocche ini zum Vortrag bringen. Chorkonzert in Ludwigshafen. Die Arbeits⸗ gemeinſchaft Vereinigter Singverein und Concordia ⸗Frieſenheim eröffneten den Ludwigshafener Muſikwinter am Sonntag im JG. Farben⸗Saal mit einem Konzert, das in Bewahrung vaterländiſcher Ueberlieferung des deutſchen Männer⸗ geſangs die Pfalzbefreiung feierte. Im Mittel⸗ punkt ſtand Joſef Haas Freiheitslied; es wurde ſeit ſeiner Uraufführung beim Freiburger Sängerbundesfeſt zum erſten Mal in der Pfalz ge⸗ hört. Der Chormeiſter des Singvereins, Studien⸗ aſſeſſor Ludwig Seneſtrey, verſtand es, ſeine ſtattliche Sängerſchar in das querſtändige Stimmengeſtrüpp des geiſtvollen Satzes beſtens einzuführen. Es ge⸗ ſchah das Möglichſte zur Schattierung der wuchtigen Vortrags(sforzatos tenuto- martellato-) zeichen des Notenbilds, beſonders im erſten Teil der Gedicht⸗ trilogie, einem„Blumenbild“(Richard Dehmels) in der Weiſe des Brahmſchen Requiem⸗„Trauer⸗ marſchs“. Im Mittelſatz(Dichtung Hofmanns⸗ waldaus) hob ſich das Baritonſolo des Karlsruher Kammerſängers Franz Schuſter wirkungsvoll her⸗ aus. Auch mit der„Hammer“⸗Rhythmik des von Händel nicht unbeeinflußten Schickfalslieds(von Fahrenkrog) wurden die Sänger fertig, und zwar nicht bloß in den Stellen, wo Haas Zugeſtändniſſe an den eingängigen Männerchorklang macht, ſondern auch, wo er vor einer intonationsſchweren Fuge und Quintenparallelen nicht zurückſchreckt. Als zweite Neuheit vernahmen wir P. Härings Chor„Abend im Gebirge“, eine warm durchfühlte Tonſchöp⸗ fung trotz aller neuharmoniſchen Sekundenreibungen, die ſich doch immer wohltuend in Dreiklängen löſen. Das Straßburglied, das altniederländiſche Dankgebet und Brambachs Frühlingshymnus brachten dem Chor und ſeinem Leiter Dank. Franz Schuſter ſang in ſeiner männlich⸗markigen Art den Wahn⸗ monolog und drei Schubertlieder. Mit ſingendem, klingendem Anſchlag begleitete 8 Sgorweiſter der „Concordia“, Studienrat Häring, der auch den Orgelpart überlegen meiſterte. 1 f eee, * + 3. Seite/ Nummer 463 Rechtsanſpruch der Kapitalrentner 9 Radiumſpende ie zulaſſung des Kraftfahrzeugs liche Sammlung für die Radiumſpen ds Von Polizei⸗ Oberleutnant Huber Dienstag, 7. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 6 Die Ortsgruppe Mannheim des Deut⸗ ſchen Rentnerbundes e. V. hielt geſtern nach⸗ mittag im Ballhaus eine Verſammlung ab, in der Frl. Schrader von der Bundesleitung in Kaſſel einen Vortrag über„Die Forderungen der Rentner und Wege zu deren Erfül⸗ lung“ hielt. Sie berichtete in objektiver und poli⸗ tiſch neutraler Weiſe über den Stand der Rentner⸗ frage und die Forderungen, die der Deutſche Rent⸗ nerbund hinſichtlich Verſorgungsgeſetz, Aufwertung, Fürſorge uſw. aufgeſtellt hat. Die Oeffentlichkeit müſſe darauf aufmerkſam gemacht werden, daß es eine Kulturaufgabe iſt, das wieder gutzumachen, was an den treueſten Staatsbürgern geſündigt worden iſt. Mehr und mehr müſſe ſich die Erkenntnis durch⸗ ſetzen, daß es ſich bei der Erledigung der Rentner⸗ des badiſchen Landes zur Bekämpfung der Krebskrankheit ſtattfinden. Der Badiſche Landesverband zur Bekämpfung des Krebſes ver⸗ ſendet gegenwärtig an die beteiligten Körperſchaften einen Aufruf, in dem er über die Verbreitung der Krebskrankheit folgende Mitteilung macht: „Im Jahre 1929 ſtarben in Baden an Tu⸗ berkuloſe 2168, an Krebs aber 2932 Men⸗ ſchen. In Karlsruhe iſt die Tuberkuloſe⸗ Sterblichkeit auf je 10000 Einwohner von 20 Perſonen im Jahre 1913 auf 8,7 Perſonen im Jahre 1928 gefallen, die Krebsſterblich⸗ keit aber von 10 Perſonen im Jahre 1913 auf ſprachen nicht der Vorſchrift, die Schalldämpfung ge⸗ nügte nicht, vielleicht iſt das Fahrzeug überhaupt nicht mehr verkehrsſicher uſw. Dieſe Fehler müſſen bei der Prüfung nun beſeitigt ſein oder der Fahrer muß nochmals vorfahren. Natürlich muß der„Ver⸗ kehrsfünder“ dieſe Nachprüfung bezahlen. Völlig koſtenlos und ſehr gerne nimmt ſich der „Autodoktor“ auch der Fahrzeuge an, die freiwillig zu ihm gebracht werden. Auch dieſe werden ein⸗ gehend unterſucht, ob ſie den geſetzlichen Vorſchrif⸗ ten entſprechen und die nötige Sicherheit aufweiſen. Jeder Kraftfahrer und auch der, der es werden will, kennt die geſetzlichen Beſtimmungen, wonach Kraftfahrzeuge, die auf öffentlichen Wegen und Plätzen in Betrieb geſetzt werden ſollen, von der zuſtändigen Behörde zum Verkehr zugelaſſen ſein müſſen. Um hierbei dem Kraftfahrzeughalter un⸗ nötige Wege zu ſparen und ihm zu veranſchaulichen, wie die Zulaſſung eines Kraftfahrzeugs im Amts⸗ bezirk Mannheim vor ſich geht, ſoll im folgenden der Gang einer ſolchen Zulaſſung geſchildert werden. Nachdem Herr K. nun endlich glücklicher Beſitzer fragen nicht allein um die materielle Regelung eines Kraftfahrzeugs geworden iſt, möchte er natür⸗] Dem Führer wird mit Ratſchlägen und Unter⸗ f— 8 92 5 5 5 5 8 5 8 5 5 8 17 12 f S f 5 5 Porſgne 1 Jahre 28 ſt i handelt. Selbſtverſtändlich, betonte die Rednerin, lich auch ſein Fahrzeug ſofort benutzen. Er wird weiſungen beigeſtanden. Mancher Strafzettel konnte 15,5 Perſonen im Jahre 1928 angeſtiegen. kämpfen wir darum. Wir haben unſere Forderungen alſo möglichſt bald bei der für ſeinen Wohnort zu⸗ dadurch ſchon verhindert werden. Werfen wir zum In einem badiſchen ländlichen Amts⸗ iten nicht überſteigert. Die ſogenannte Aufwertung aber ſtändigen höheren Verwaltungsbehörde, bei uns Schluß noch einen Blick in den nördlichen Teil der bezirk mit etwa 45000 Einwohnern ſind im 171 e ee e it 9 95 das Bezirksamt— Polizeidirektion— Mannheim, Wagenhalle der 5. ſtehen die erſten Halbjahr 1980 an Lungentuberkuloſe 6, au⸗ nd vermehrt 9 1 Ein 7 1 90 5 3 5 3— 2„ſchwerbeſchädigten„ an Krebs aber as Fersen bee en ym⸗ Bürgern iſt dazu verurteilt, zeitlebens Almoſen⸗ ſchriftlichen Autrag auf Zulaſſung ſeines Es ſind die Fahrzeuge, die meiſt ſchwere Zuſammen⸗ Man wird angeſichts dieſer furchtaren Zahlen empfänger zu ſein, denn zu Unrecht werden die Fahrzeugs ſtellen. ſtöße verurſacht haben oder angefahren wurden. Sie einer Radiumſpende des badiſchen Landes unbedingt Rentner in die Fürſorge gepreßt unter Mißachtung[Das Antragsformular hierzu erhält man entweder find beſchlagnahmt und warten hier auf die Unter⸗ das Wort reden müſſen. Die geſammelten Mittel des Grundgedankens jeglicher Fürſorge, die Be⸗ treuten wieder auf eigene Füße zu ſtellen. Wir werden nicht nachlaſſen in dem Kampf um eine Aenderung, denn wir ſind keine Armenpfleglinge und können den gegenwärtigen Zuſtand nur als eine traurige Uebergangszeit betrachten. Unſere Hauptforderung lautet daher auf Herausnahme aus der Fürſorge und andersartige Veͤſorgung oder Entſchädigung, ferner angemeſſene Lebensmöglichkeit, auf die uns ein Recht gegeben werden muß. Der Kapitalrentner hat keinen Rechtsanſpruch, weil es ja auch kein Recht auf Almoſen gibt. Dem Kapitalrentner gebührt ein Rechtsanſpruch! Wiederholt iſt der Reichstag für unſere Forderungen eingetreten und die Reichs⸗ regierung hat abgelehnt. Wir hoffen, daß der neue Reichstag erneut zu unſeren Forderungen Stellung nehmen und ſie durchſetzen wird. Schulter an Schulter mit den kommunalen Spitzenverbänden geht unſer Kampf, denn die Städte wehren ſich dagegen, die zu unterſtützen, denen das Reich ihr Vermögen genommen hat. Die Ausführungen der Rednerin löſten reichen Beifall aus. Dann gab Landesverbandsvorſitzender Klietſch⸗ Heidelberg einen kurzen Rückblick auf die Gründung des Mannheimer Ortsvereins vor zehn Jahren und dankte der badiſchen Regierung für die Beſchränkung der Rückvergütung von Für⸗ ſorgeaufwendungen. Er gab noch einige wichtige Termine für die Rentner bekannt, worauf Frau Leins⸗v. Derblin, die zu Beginn der Verſamm⸗ lung Oberinſpektor Beiſel als Vertreter der Stadtverwaltung begrüßen konnte, mit dem Hinweis auf die nächſte Monatsverſammlung das Schlußwort ſprach. el. * * Die Pachtverhältniſſe in Straßenheim. Unter Bezugnahme auf unſere Mitteilungen über die ein⸗ gemeindete abgeſonderte Gemarkung Straßenheim im Samstag Abendblatt iſt feſtzuſtellen, daß Dr. Albert Fraucks Erben die Pächter der von Herrn Hohenſtatt geleiteten vier Höfe ſind. Der fünfte Hof, eine Staatsdomäne, wird von Pächter Heß bewirtſchaftet. Der ehemalige Stabhalter Vogler iſt Mitpächter von zwei Domänengütern. des Kraftfahrzeugs, bei der Polizeidirektion oder bei der Kraftfahrſtaffel. Herr X. darf jedoch den Weg zur Polizeidirektion nicht mit ſeinem neuen Kraftfahrzeug zurücklegen, auch dann nicht, falls dieſes durch die Ueber⸗ führungsfahrt des Händlers noch mit einer Probe⸗ bei dem Verkäufer nummer verſehen ſein ſollte und ſich ſchon in der Wagenhalle des Käufers befindet. Nachdem nun der Antrag auf Zulaſſung ab⸗ gegeben worden iſt, erhält Herr X. ſofort die Nummer des polizeilichen Kennzeichens, die er nach vorge⸗ ſchriebenen Maßen anfertigen laſſen muß und die an ſeinem Fahrzeug in vorgeſchriebener Mindeſthöhe angebracht wird. Jetzt darf ſich Herr X. zum erſten Mal ſeines Kraftfahrzeugs bedienen und, ſofern er zur Leitung eines Führerſcheines bedarf und im Beſitze dieſes Scheines iſt, auch ſelbſt die Steue⸗ rung in die Hand nehmen. Dieſe erſte Fahrt geht nun aber nicht gleich „hinaus in die Ferne“, ſondern zuerſt in die Polizei⸗ unterkunft Neckarſtadt, wo das Kennzeichen abge⸗ ſtempelt und das Kraftfahrzeug einer eingehenden Nachprüfung unterzogen wird. Für dieſe Fahrt hat der Fahrer anſtelle der noch fehlenden Zulaſſung einen ſchriftlichen Ausweis des Bezirksamts, in dem er aufgefordert wird, ſein Fahrzeug vorzuführen. Bei der Nachprüfung des Kraftfahrzeugs in der Polizeiunterkunft wird auf Sicherheit und vorgeſchriebene Ausrüſtung des Fahr⸗ zeugs beſonderer Wert gelegt. Beleuchtung, Brem⸗ ſen und Schalldämpfung werden geprüft, Tupenſchild und Motornummer nachgeſehen und mit dem Führerſchein und der Steuerkarte, die vorher auch beſchafft werden muß, verglichen u. a. m. Sind nun dieſe Dinge alle in Ordnung, ſo wird die A b⸗ ſtempelung der Kennzeichen vorgenommen und die Zulaſſung ausgehändigt. Nun kann die Fahrt beginnen. Aber dem Neuling würde ich raten, hübſch langſam und vorſichtig zu fahren, damit ſein Fahrzeug nicht am ſelben Tage nochmals in der Polizeiunterkunft erſcheint— als beſchlagnahmt! Eine Neuzulaſſung beanſprucht verhältnismäßig wenig Zeit. Es iſt ſo eingerichtet, daß ein Fahrzeug innerhalb 5 Stunden zugelaſſen werden kann. Na⸗ techniſchen ſuchung des Gutachters. Als Beweismaterial ſind dieſe Fahrzeuge von großer Wichtigkeit. Manches Fahrzeug wird nie mehr hergeſtellt werden können. Die Wunden, die es oft durch Unvorſichtigkeit erhal⸗ ten hat, ſind zu groß. Der vorliegend geſchilderte Dienſtzweig der Kraft⸗ fahrſtaffel ſoll einerſeits dazu dienen, die Sicherheit des Verkehrs zu fördern und zu heben, andererſeits ſoll er Dienſt am Volke ſein, denn er ſoll hier be⸗ lehrend und vorbeugend wirken. Stiſtungs und Wiederſehensfeier aller Mannheimer Gymnaſiaften Ein Feſt des Wiederſehens und der Erinnerung vereinigte am letzten Samstag und Sonntag die Altherren des hieſigen Karl⸗Friedrich⸗ Gymnaſiums. 25 Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem im Jahre 1905 die Ober⸗Prima den„Alt⸗Herren⸗ Verband“ gegründet hatte, der heute mehr als 800 Mitglieder zählt. Das iſt ein berechtigter Anlaß des Wiederſehens, zu dem ſich nahezu 400 ehemalige Schüler(darunter auch einige Schülerinnen), die zum großen Teil heute an führender Stelle ſtehen, ferner Profeſſoren des„K⸗F⸗Gymnaſiums aus allen Teilen des Reichs eingefunden haben. Am Samstag nachmittag wurden die auswärtigen Gäſte durch Hafenrundfahrt, Autofahrt durch die Stadt und Muſeumsbeſuch mit den Veränderungen des Stadtbilds vertraut gemacht. Anſchließend hieran fand im Friedrichspark der eigentliche Feſtabend ſtatt, bei deſſen Eröffnung Geheimrat Caſpari die Feſtverſammlung herzlich begrüßte. Der Feſtredner des Abends, Rechtsanwalt Gentil, erinnerte vor allem au jene Zeit, da das Gymnaſium noch in nächſter Nähe des Schloſſes be⸗ heimatet war, und zeichnete von dem damaligen ver⸗ träumten Altmannheim ein getreues Stimmungs⸗ bild. Das äußere Bild habe ſich wohl verändert, aber der Geiſt der Schule ſei in ihnen doch wach und wirk⸗ ſam geblieben. Der Redner wünſchte, daß während der Stunden dieſes Wiederſehens alle Standesunter⸗ ſchiede zurücktreten und ſich alle als Glieder einer gleichgefinnten Gemeinſchaft fühlen mögen. Direktor Rieger, der gegenwärtige Leiter des Gymnaſtums, konnte die Verſicherung ausſprechen, daß der im Ver⸗ ſollen den Krankenhäuſern, Klinken uſw. zur Be⸗ ſchaffung von Radium zur Verfügung geſtellt wer⸗ den, damit eine Heilung der krebskranken Patienten möglich iſt. Das Radium iſt aber außergewöhnlich teuer; ein Milligramm koſtet etwa 274%, ein Gramm alſo 274000 //. Deswegen iſt es notwen⸗ dig, durch die erwähnte Sammlung am 9. Novem⸗ ber größere Beträge zur Anſchaffung von Radium zu erlangen. Die Krebskrankheit kann nur auf dieſe Weiſe eingedämmt werden.„ Aus dem Staolteil Friedrichsfeld Rohlinge überfielen Sonntag abend unter der Main⸗Neckarbahn⸗Ueberführung zwei ahnungs⸗ los daherkommende junge Männer und ſchlugen ſie blutig. Zwei Polizeibeamte waren ſo ſchnell zur Stelle, daß noch zwei der Rohlinge abgeführt werden konnten. Wie man hört, ſollen es dieſelben Täter ſein, die vor einigen Wochen in der Pfalz ebenfalls einen ſolch hinterliſtigen Ueberfall aus⸗ geführt haben und von der Polizei erkannt wurden. * * Zum badiſchen Bevollmächtigten ernannt. Mi⸗ niſterialrat Dr. Jung vom Badiſchen Miniſterium des Innern iſt zum badiſchen Bevollmächtigten für die Ausführung des internationalen Vertrags über die Lachsfiſcheret am Rhein anſtelle des Oberregie⸗ rungsrats Dr. Keller beſtellt worden. * Die Rheinbrücke in beſſerem Licht. Nachdem der ſüdliche Gehweg der Rheinbrücke wegen des Baues der neuen Eiſenbahnbrücke geſperrt worden iſt, um dork zunächſt einmal die Kabel für Licht⸗ und Fernſprechleitungen zu legen und ſpäter den Fußgängerweg durch die Portalpylonen leiten zu können, wurde eine beſſere Beleuchtung des nördlichen Gehwegs notwendig. Das Maſchinenamt des Ludwigshafener Neubauamts hat ſeit einigen Tagen eine Reihe neuer Lampen auf⸗ montiert. Anſtelle von 5 Bogenlampen wurden 10 Tiefſtrahler zu 300 Watt angebracht, ferner 9 Wand⸗ arme und 8 Kandelaber. Auch der ſüdliche Gehweg hat 19 Wandarme zu 60 Watt erhalten. * 40 jähriges Ehe⸗ Jubiläum. tag begeht Herr Carl Rück, früher Buchhalter bei Am heutigen Diens⸗ ———— 1 9 9 Zwei Mitglieder von Dr. Francks Erben, Frau türlich wird dieſe Zeit durch die Neuanfertigung der 2 8 5 ene 5 1 Franck, die Witwe des verſtorbenen Dr. Albert 1 etwas bangt werden, die Behörde 1055 des e 1 1 1 der Fa. Thorbecke, mit ſeiner Gattin geb. Eichen⸗ cht Franck, und ihre Tochter, Frau Müller, die Witwe legt aber Wert darauf, daß dem kraftfahrenden Pu⸗ 1 85 55 e e 195 e 8 vorherrf 8 herr ſein 40 jähriges Ehe⸗Jubiläum. Ebenſo lange 1 des im Vorjahre verſtörbenen Dr. Peter Müller, blikum möglichſt wenig Zeit durch die Zulaſſung ver⸗ 5 tele 5 155 150 1900595 0 ße iſt er Bezieher unſerer Zeitung. g ur ſind in Mannheim wohnhaft. Die Herren Dr. loren geht. Außer den Kraftfahrzeugen, die zur Zu⸗.. en dank 890 1 5 Schluß des redaktionellen Teils ei Frauck und Dr. Müller waren Direktoren der Süd⸗ laſſung bei der Staffel vorfahren, ſieht man hier 92 9 bier b anſchlie enden Unterhaltungs en. Feuſchen Zucker Acz.(Zuckerſabrit Paahäuſeg, Dr. aber noch eine Reihe Fahrzeuge die der„Autodokkor teil we 0 7 8 een Pied N 9 N n⸗ 5 Franck hat das Gut, in dem ſich die Saatzucht⸗Anſtalt beſonders intereſſiert begutachtet und die beſonders en wechtelen gemeknkee mene dene mit ze, 8 ſtiſchen Vorträgen unſeres unverwüſtlichen Hugo * Sein 25jähriges Geſchäftsjubilänm bei der Firma Schwarzwaldwerke Lanz begeht heute Herr Rudolf Müller, Werkmeiſter, Bellenſtr. 77. zu bezeichnen ſind. Dieſe Fahrzeuge waren viel⸗ leicht nicht vorſchriftsmäßig beleuchtet, die Bremſen waren nicht in Ordnung, die Signalinſtrumente ent⸗ rt, befindet, im Jahre 1911 gekauft. Den Zeitpunkt der ſcharf nachgeprüft werden. Es ſind dies die Kraft⸗ 5 I 1 u⸗* Pacht der andern drei Höfe haben wir bereits mit⸗ fahrzeuge, deren Führer als. e e 125 Hebellt.„Verkehrsſünder“ Wirte und drei Gymnaſiaſten erregte viel Heiterkeit. Das Orcheſter Ho man n⸗Webau ſteuerte flotte Weiſen bei. Am Sonntag beſuchte man die befreite Pfals. E Zwiſchenſpiel Skizze von Paulrichard Henſel „Aber das iſt ja entzückend,“ ſagte die junge Dame, als ſie hörte, daß Harry Rehwald ebenfalls in Halberſtadt ausſtieg. Sie war mit ihm im Gang des D⸗Zugwagens ins Geſpräch gekommen und hatte ihm gerade erzählt, daß ſie befürchte, mit ihren ſchweren Koffern den Anſchlußzug nicht zu er⸗ reichen. Jetzt ſtrahlte ſte über das ganze ſchöne Ge⸗ ſicht, als er ſie ſeiner Hilfe verſichert hatte. Und es gehörte nun nicht mehr viel dazu, daß ſie die Un⸗ terhaltung in der intimeren Behaglichkeit des Speiſewagens fortſetzten. Und wenn Rehwald ſich vielleicht auch heimlich über die etwas ſchnelle Art der Bekanntſchaft wun⸗ derte— er hatte ſich, in Zuneigung zu einer Ein⸗ zigen ſeit Jahren nicht mehr viel aus den Menſchen gemacht—, ſo war ſie ihm doch auch nicht unange⸗ nehm. Denn einer ſo hübſchen und temperament⸗ vollen Dame im vertrauten Geſpräch gegenüber zu ſitzen, würde wohl in der Stadt nicht ſo raſch mög⸗ lich ſein. Ihm war nur ein wenig vor dem Augen⸗ blick der Verabſchiedung bange, in dem es ſich nach drei Stunden des Zuſammenſeins wohl nicht ver⸗ meiden ließ, daß die Frage nach dem Wiederſehen entſtand. Denn dann müßte er mit einer Lüge aus⸗ weichen.— Ganz einem plötzlichen Einfall nachgebend, hatte er ſich auf die Bahn geſetzt. Da irgendwo in den Bergen lebte ſeit einigen Wochen ein Menſch, den er liebte und nach dem er ſich ſehnte. Er hatte es ſich genau ausgerechnet: Heute wollte Betty zurück⸗ Koffern ſeiner Reiſegefährtin vor ihr über den lan⸗ gen Bahnſteig auf die andere Seite, verſtaute das Gepäck in einem anderen Wagen und wünſchte glück⸗ liche Reiſe. Und die junge Dame reichte ihm die Hand und ſagte:„Haben Sie vielen Dank. Sie haben mir einen großen Gefallen getan!“ Und damit war die Angelegenheit erledigt. Das fühlte Rehwald. ::: bb. wel Rollegen Und er war doch etwas verwundert und vielleicht ſogar verletzt. Er verneigte ſich ſtumm und ging. Aber Betty fand er micht. Vielleicht war ſie in die Stadt gegangen, aber als die Zeit der Abfahrt mahe war und er immer noch micht die Erwartete ſah, wurde er unruhig. Er ging auf das Poſtamt, erfuhr mit vieler Mühe die Telephonnummer ihrer Penſion und ließ ſich verbinden. Inzwiſchen fuhr der Zug ab. Endlich war der Anſchluß hergeſtellt. „Fräulein Rollert iſt ſchon abgereiſt!“ „Aber ich habe ſie doch nicht auf dem Bahnhof geſehen!“ „Nein, nein, ſie iſt im Auto eines Bekannten zu⸗ rückgefahren.“ Rehwald hängte ab. Er war plötzlich wie ge⸗ lähmt. Gewiß, ſie hatten nichts verabredet. Warum hatte er auch dieſe unſinnige Idee mit dem Ab⸗ holen gehabt! Aber er konnte es doch nicht hindern, daß die Enttäuſchung weh tat. Er hatte ſich auf das Wiederſehen gefreut, und ſie hatte vielleicht garnicht daran gedacht, Ein anderer bot ihr ſeinen Wagen, jetzt ſaß ſtie neben ihm, viele Stunden— irgendwo machten ſie vielleicht Raſt, aßen zuſammen wie ein verliebtes Paar. Ja, iſt nicht dieſes Fahren zu Zweien allein durch die Welt immer der Anfang eines Verliebtſeins, vielleicht oft ſogar die Fort⸗ ſetzung? Rehwald fror bei dem Gedanken, daß viel⸗ leicht ſogar dieſe Trennung, über die ſie ſich anfangs mit den Worten getröſtet hatten„Was ſind denn ein paar Wochen!“ der Anfang für eine Trennung auf immer ſein könnte. Er kam ſich inmitten der frohen und aufgeregten Reifenden ſeltſam verlaſſen vor. Spät in der Nacht kam er übermüdet wieder zu Hauſe an. uns mit dem Mittag verſpätet. Denke Dir nur, eine Stunde iſt der Bahnhof weit. Und ich hatte Dir doch verſprochen, zu kommen. Ich war ſo froh, als ſich Gelegenheit fand, mit einem Wagen zu fah⸗ ren. Um neun war ich zu Hauſe, den Hut hatte ich noch auf dem Kopfe, aber ich wollte Dich doch ſchon ſprechen. Und Du warſt nicht zu Hauſe! Die ganze Freude war hin.“ Harry ſah lange in das Geſicht des Mädchens, überraſcht, verwirrt; und dann fing er zu ſprechen an. Alles erzählte er— daß er garnicht warten konnte, bis ſie da war, ſondern ihr entgegengefahren ſet, daß er allerlei törichte Gedanken gehabt habe, weil ſie mit einem anderen gekommen ſei.„Und das war eigentlich ungerecht,“ ſagte er,„denn ich bin auch mit einer jungen Dame gefahren, und wir haben uns getrennt wie fremde Menſchen. Hätte ich nicht daran ſchon ſehen müſſen, daß zwei Menſchen zuſammen ſein können und doch nicht mehr dabet zu ſein braucht, als eben eine Gefälligkeit, die einer dem anderen erweiſt? Nun biſt Du da— wollteſt ſchnell zu mir zurückkommen.“ Sie küßte ihn.„Du lieber Junge,“ ſagte ſie. Und ihre Augen lachten und erzählten nichts anderes als die Lippen und das Herz. Wieder Uraufführung im Nationaltheater. Das am Samstag unter der Regie von Richard Dornſeiff zur Uraufführung kommende Drama „Beſetztes Gebiet“ von Franz Theodor Cſock or ſtellt ſich, wie das Theater mitteilt, die Auf⸗ gabe, in dichteriſcher Objektivität die politiſchen Er⸗ eigniſſe des Ruhrabwehrkampfes zur Dar⸗ ſtellung zu bringen; und zwar nicht ſowohl mach der ahren; in Halberſtadt mußte ſie zwei Stunden auf i fahren; in He f ußte ſie 5 Er war am anderen Morgen kaum aufgewacht, 4 den Anſchluß warten. Zu derſelben Zeit konnte er 5. 1 955 85 Seite der außenpolitiſchen Verwicklungen als auch , 5 da ſein, im Warteſaal vielleicht würde er ſie über⸗ 12 5 Bettys Sher 1765 5 1 5 11 75 der des innerpolitiſchen Aufmarſchs, der damals von 1 raſchen, und wenn ſie dann froh zuſammen nach 55 b e 1 2 0 2 9 1 95 17 65 1 15 11 5 der Situation erzwungenen Einheitsfront zwiſchen t 5 Hauſe fuhren, hatte er doch die Illuſton, einen Teil. 8 b 5 5 f 8 5 15. 3 5 2 Kapital und Arbeit, Nationaliſten und Inter⸗ 1 ihrer Ferien mit ihr verlebt zu haben. Und dieſe 5 kate 1 81 1 15 52 ihr ſaß, nationaliſten, radikaler Jugend und geſetzten Bür⸗ 3 Illuſion war ſchon viel wert, wenn man einen Men⸗ e. 70 1 e 9756 e gertum. Indem der Autor jede Gruppe als Natur⸗ Adolf Busch und der Dir on ern nur, mit dieſem Glanz in den Augen, gegebenheit aus ihren Bedingungen begreift, ſucht er Der berühmte Geiger jugendliche Virtuose Vebudi Menuhin, der am 16. Oktober ein Konzert im Mannheimer Phil harmonischen Verein gibt. ſchen, ohne den das Leben nur ein Hindämmern iſt, lange entbehrt hat. Schon kreuzte der Zug die Weichen des Rangier⸗ bahnhofes. Dann ſchritt Rehwald mit den beiden den keine andere hatte:„Endlich!“ Das war dem Mann wie ein Traum. Aber ehe er fragen konnte, erzählte Betty ſchon:„Wir hatten in das Verſtändnis der damaligen Ereigniſſe wie auch unſerer heutigen politiſchen Regungen einzu⸗ führen, ſondern den Fußpfad den Mühlbach entlang. Dienstag, 7. Oktober 1930 Aus Vaden Betriebsſtillegung * Altlußheim, 7. Okt. Das Ziegelwerk Gebr. Büchner iſt infolge der ſtockenden Bautätigkeit im Ort und der fehlenden auswärtigen Aufträge ge⸗ zwungen worden, in dieſem Jahr ſeinen Betrieb um einige Wochen früher als ſonſt ſtil lz u⸗ legen. Das Werk beſchäftigt 25—30 Arbeiter. Die großen auf Lager aufgeſtapelten Baumaterialien be⸗ ſtätigen zur Genüge die Abſatzſchwierigkeit.— Die Zigarrenbetriebe ſtehen noch alle in Arbeit.— Ein großer Teil der im Mannheimer In duſtrie⸗ gebiet tätigen Arbeiter iſt ſchon ſeit Monaten ar⸗ beitslos, ſo daß die Zahl der Kriſenunterſtützten und der Ausgeſteuerten bedenklich an wä ch ſt. Wenn ſich die Gemeinde zu einem ſo großen Projekt wie die Durchführunds der Ortsentwäſſerung ent⸗ ſchloſſen hat, ſo war dabei die Arbeitsbeſchaf⸗ fung ein weſentlicher Faktor.— Eine bemerkens⸗ werte Folge der großen Erwerbsloſigkeit iſt auch das Zunehmen des Angelſports, alſo des Fiſcherei⸗ gewerbes, da der Fiſchverkauf immer einige Ein⸗ nahmen bringt und das Elend in vielen Fällen mil⸗ dern hilft. Vom Laſtkraftwagen getötet * Baden⸗Baden, 5. Okt. auf dem Bürgerſteig der Sofienſtraße. Dabei warf einer der Spielenden den zehn Jahre alten Sohn des Hotelportters Hörth vom Bürgerſteig auf die Straße unmittelbar vor ein anfahrendes Laſtauto. Der Junge wurde überfahren und war ſofort tot. Tragiſch iſt bei dieſem Fall noch, daß bereits voriges Jahr das acht Jahre alte Söhnchen des glei⸗ chen Vaters tödlich überfahren worden iſt. Großes Schadenufener in Oppenau * Oppenau im Renchtal, 6. Okt. Das Anweſen des Landwirts und Steinbruchbeſitzers Ludwig Baumann in Oppenau⸗Steig wurde ein Raub der Flammen. Sämtliche Jahrniſſe ſind vernichtet. Die Bewohner konnten nur ihr Le⸗ ben retten. Das Vieh wurde ebenfalls gerettet. Das Feuer fand reichlich Nahrung in Vorräten und dem dürren Gebälk und griff ſchnell um ſich, ſo daß die Oppenauer Feuerwehr bei ihrem Eintreffen nur die freiliegenden Gebäudeteile ſchützen konnte, da das Hauptgebäude rettungslos verloren war. Der Gebäudeſchaden beträgt etwa 20 000 Mark, ebenſo hoch dürfte ſich der Fahrnisſchaden belaufen. Der Schaden ſoll durch Verſicherung gedeckt ſein. Die Brandurſache ließ ſich noch nicht feſtſtellen, jedoch iſt Kurzſchluß zu vermuten. Ins Waſſer geſtürzt und ertrunken * Altenheim(Kreis Offenburg), 5. Okt. Der 73 Jahre alte Küfermeiſter Georg Fiſcher hatte in der Altenheimer Mühle eine Arbeit zu verrichten und wählte auf dem Heimweg nicht die Fahrſtraße, Die Müllerin, die ihm nachſchaute, ſah ihn plötzlich nicht mehr. Sie ſchickte Leute nach dem alten Mann aus, die ihn im Waſſer liegend fanden. Kurz darauf ſtarb der Unglückliche, ohne noch ſagen zu können, wie ſich das Unglück zugetragen hat, Die Eröffnung der Herbmeſſe * Offenburg, 4. Okt. Die Eröffnung der 7. Or⸗ tenauer Herbmeſſe fand Samstag wormittag halb 12 Uhr durch Oberbürgermeiſter Holler ſtatt. Er betonte, daß die Zeit, Feſte zu feiern nicht da ſei, daß er aber ſich trotzdem entſchloſſen habe, die Orten⸗ auer Herbſtmeſſe auch in dieſem Jahre abzuhalten, da die Obſtzüchter erklärten, daß die Ortenauer Herbſtmeſſe ein gutes Abſatzgebiet für ihr Edelobſt ſei, und ſie ſich ſchon einen großen Kreis von Kunden geſichert haben. Oberbürgermeiſter Holler dankte allen Teilnehmern, auch der Induſtrie und dem Handel, ferner dem Kaninzüchterverband und dem Geflügelzuchtverein, die ſich zur Verfügung geſtellt haben und wünſchte der Ortenauer Herbſt⸗ meſſe einen guten Erfolg. * U Weinheim, 5. Okt. Auf dem geſtern abend in der Müllheimer Feſthalle abgehaltenen, ſtark beſuch⸗ ten Familienabend des Evang. Kirchenchores Wein⸗ heim⸗Stadt ſprach der erſte Vorſitzende, Gewerbe⸗ lehrer Zimmermann, dem geſamten Kirchen⸗ gemeinderate herzlichen Dank für die Anſchaffung des neuen Orgelwerkes der Stadtkirche aus. Stadt⸗ pfarrer Joeſt hielt die Feſtrede über das Wort: „Durch Freude zur Kraft, die glaubend ſchafft“. Der Kirchenchor unter Leitung des Hauptlehrers Zolli⸗ kofer umrahmte die Feier mit ſtimmungsvollen Liederdarbietungen. Die Aufführung des von Pfar⸗ rer Nutzinger⸗ Heddesheim in köſtlicher Laune verfaßten Einakters„Der Lautſprecher“ erzielte einen großen Heiterkeitserfolg. Weinheim, 5. Okt. Auf dem 7, ordentlichen Be⸗ zirkstage des Verbandes der deutſchen Volksbühnen⸗ Vereine(Bezirk Baden und Pfalz) in Weinheim im Hotel„Pfälzer Hof“ wird Bürgermeiſter Dr. Luth⸗ mer⸗Kehl das Hauptreferat über das Thema ab⸗ ſtatten:„Wirtſchaftliche Not und Kulturpflege“. sch. Staffort bei Karlsruhe, 6. Okt. In hieſiger Gegend ſind die Stare in letzter Zeit zu einer richtigen Landplage geworden. In großen Scha⸗ ren, oft zu Hunderten, unternehmen ſie ihre Züge. Wo ſie einfallen, plündern ſie alles radikal aus. Schon die Pflaumen hatten unter ihrer Freßluſt piel zu leiden. Jetzt aber fallen ſie in noch erhöhtem Maße über die Weinberge her und räubern dieſe oft bis auf die letzten Trauben aus, ohne daß eine wirkſame Abwehr gegen dieſe Raubſcharen unter nommen werden könnte. Der Weinherbſt fällt aus dieſem Grunde ſtellenweiſe wenig ertragreich aus. Schulkinder balgten ſich Gegen das Konſtanzer Milchkontingent * Karlsruhe, 6. Okt. In ſeiner letzten Sitzung befaßte ſich der Vorſtand der badiſchen Land⸗ wirtſchaftskammer mit dem zollfreien Kou⸗ ſtanzer Milchkontingent. Bekanntlich hatte die Reichsregierung auf Antrag der badiſchen Regierung die zollfreie Einfuhr von täglich 5000 Liter Schweizer Feiſchmilch nach Konſtanz genehmigt, ob⸗ wohl täglich ein mehrfaches Quantum bei der Oberbadiſchen Milchzentralgenoſſenſchaft in Ra⸗ dolfzell verarbeitet werden muß, weil ſich dafür kein Abſatz findet. Den oberbadiſchen Milchproduzen⸗ ten erwächſt daraus ein erheblicher Schaden. Da deutſche Milch in allernächſter Nähe und in mehr als ausreichenden Mengen bei völlig gleichwertiger Qualität vorhanden iſt, beſteht ein Grund zur Ein⸗ fuhr von zollfreier Schweizer Milch nicht. Der Vor⸗ ſtand der badiſchen Landwirtſchaftskammer erſucht daher erneut um beſchleunigte Kündigung des zoll⸗ freien Konſtanzer Milchkontingents. * cd Schwetzingen, 6. Okt. Die Zahl der Beſu⸗ cher des hieſigen Schloßgartens ſtellte ſich im Monat Auguſt auif 40 850, davon 20887 mit Ta⸗ geskarten(im Vorjahr 21104), im Monat Sep⸗ tember auf 35 500, hievon 18 361 mit Tageskarten (im Vorjahr 18 699). Trotz der ungünſtigen Ver⸗ hältniſſe gelang es, in beiden Monaten die Beſucher⸗ zahlen faſt auf der gleichen Höhe des Vorjahres zu halten. * Todtmoos, 6. Okt. Durch ein vorläufiges kirch⸗ liches Geſetz iſt die hieſige evangeliſche Diaſpora⸗ gemeinde von der Evang. Kirchenregierung in eine evangeliſche Kirchengemeinde umgewandelt worden. Sie umfaßt die Gemarkung der bürger⸗ lichen Geſamtgemeinde Todtmoos als Kirchſpiel Todtmoos und iſt dem Kirchenbezirk Schopfheim zugeteilt. In Ludwigshafen Ludwigshafen, 6. Oktober. Als Dank und Gruß an die Berufsſchweſtern der nun befreiten Pfalz war die am Samstag und Sonn⸗ tag hier abgehaltene 8. ſü d weſtdeutſche Gaut a⸗ gung des Verbandes weiblicher Han⸗ dels⸗ und Büroangeſtellter gedacht. Der Samstagnachmittag war Geſchäftlichen Beratungen gewidmet. Die Gauvorſitzende Frl. Hilbert⸗ Karlsruhe konnte eine erfreulich große Zahl von Verbandsmitgliedern aus Baden und der Pfalz im kleinen Saal des Pfalzbaus begrüßen. Dann er⸗ ſtatteten die Geſchäftsführerinnen des Verbandes ihre Arbeitsberichte. Es ſprachen: Grete Hirſch⸗ Mannheim über die ſozialpolitiſchen Be⸗ mühungen die Beſtimmungen der Notverordnung, das Verſicherungsrecht und den Kampf um die Erhaltung der Sonntagsruhe, Frieda Zeh⸗ Freiburg über Ge⸗ werkſchaftsarbeit, Annelieſe Schiff ⸗ Pforzheim über Rechtsſchutz, Hedwig Neubauer⸗Konſtanz über Stellenvermittlung und Arbeitsmarktlage, Luiſe Frauk⸗ Mannheim über die Krankenkaſſe, Cäcilie Meyer⸗ Karlsruhe über die Rentenver⸗ ſicherung, Bina Metz ⸗Kaiſerslautern über Mit⸗ gliederbewegung, Ortsgruppenveranſtaltungen, Ta⸗ gungen, und Reſel Maier Mannheim über Jugendarbeit. Es folgten der Kaſſenbericht und die Wahlen für den Gauausſchuß und die Hauptverſammlung. Zum Schluß ſprach die Verbandsvorſitzende, Katharina Müller ⸗Berlin ermunternde Worte. Am Feſtabend war der Konzertſaal des Pfalzbaus gefüllt mit Freunden und Angehörigen des V. W. A. Die Vor⸗ ſitzende Frl. Hörnle konnte auch eine Reihe von Ehrengäſten begrüßen; wir bemerkten Bürgermei⸗ ſter Zang als Vertreter der Stadt Ludwigshafen, Reichstagsabg. Hofmann, Landtagsabg. Frau Barth, den Vorſitzenden der Stadtratsfraktion der Deutſchen Volkspartei Prof. Jung u. a. mehr. Im Namen des D. H. V. überbrachte der Gauleiter Dü⸗ ker⸗Kaiſerslautern beſte Wünſche für die Er⸗ reichung verwandter Ziele der chriſtlichen und natio⸗ nalen Bewegung. Ein reichhaltiges künſtleriſches Programm unterhielt die Gäſte aufs angenehmſte. Nach einem Prolog, geſprochen von Frl. Scheid⸗ ler, ſang Frl. Toni Hafner die Hallenarie aus Tannhäuſer und zwei Lieder von Strauß mit um⸗ fangreicher, reiner Stimme, die gute(Mannheimer) Schule verriet, die gewandte Begleitung führte Frl. L. Oberle aus. Der Singchor, den Frau Toni Bollenbach in kurzer Zeit vortrefflich einſtudiert hat, erfreute durch Heimatlieder, Elſe Zettler durch den neckiſchen Vortrag von Mundartdichtun⸗ gen, der von Georg Günther geleitete Volkstanz⸗ kreis des V. W. A. durch Volkstänze. Am meiſten trug zum Gelingen des gemütlichen Abends das fa⸗ mos eingeſpielte Orcheſter des D. H. V. Mannheim bei. Ein anſchließender Feſtball ſorgte noch län⸗ ger für„Frauenbewegung“. Der Hauptanteil am muſikaliſchen Gelingen des gemütlichen Feſtes gebührt dem trefflich eingeſpiel⸗ ten Orcheſter des D..V. Mannheim. Ein Ball gab dann der Jugend noch Gelegenheit zum Tanzen. Die öffentliche Kundgebung am Sonntag vormittag im Pfalzbau leitete von den vorangehenden Gottesdienſten beider Bekenntniſſe nit Mozarts„Ave verum“(Frl. T. Hafner) timmungsvoll zur weltlichen Feier über. „ rſitzende Verſammlung den Willkommgruß, vor allem den Vertretern der Behörden und Organiſationen, ſo er Neuen Mannheimer Die Gau⸗ Hilbert entbot wieder einer großen e n Staatliche Perſonalveränderungen * Verſetzt wurden die Medizinalräte als Bezirks⸗ ärzte Dr. Ludw. Sprauer in Oberkirch nach Kon⸗ ſtanz, Dr. Alfr. Pfunder in Konſtanz als Bezirks⸗ arzt 1 nach Heidelberg; Verwaltungsinſpektor Frz. Hacker beim Bezirksamt Waldshut zu jenem in Stockach, Verwaltungsoberſekretär Ludw. Riegler beim Bezirksamt Stockach zu jenem in Waldshut. Ein Karlsruher Arzt ſchwer verunglückt * Karlsruhe, 7. Okt. Auf der Landſtraße zwiſchen Denzlingen und Gundelfingen rannte am Samstag ein in ſcharfer Fahrt begriffenes Perſonenauto aus Freiburg beim Ueberholen eines anderen Autos in einer Kurve auf das entgegenkommende Auto des Rechtsanwalts Kramer von Freiburg. Beide Wagen wurden ſchwer beſchädigt. Während der Fahrer, Rechtsanwalt Kramer, mit einer Verſtau⸗ chung des linken Armes davonkam, wurde der im Innern des Wagens ſitzende Dr. Pertz aus Karls⸗ ruhe nach vorn geſchleudert, wodurch er eine ſchwere Schädelverletzung mit großem Blutverluſt erlitt. Die vordere Kopfhaut war regelrecht ſkalpiert. Er wurde ſofort in die chirurgiſche Klinik nach Freiburg verbracht. Dr. Pertz befand ſich in ſeiner Eigenſchaft als Vor⸗ ſitzender der badiſchen Männerhilfsvereine und als Vorſttzender des Deutſchen Sanitätskolonnenver⸗ bandes auf der Fahrt nach Ottoſchwanden, um dort der Gründungsfeier der neugegründeten Sanitäts⸗ kolonne beizuwohnen. 850 * Freiburg i. Br., 4. Okt. Seit 30. September wird der 53 Jahre alte verheiratete Bahnarbeiter Wil⸗ helm Lubperger, vermißt. Da er ſchwer herz⸗ leidend iſt, wird angenommen, daß ihm ein Unglück zuſtieß. Tagungen der weiblichen Angeſtellten dem 3. Bürgermeiſter von Ludwigshafen, den Vor⸗ ſtänden der Arbeitsämter Ludwigshafen und Mann⸗ heim, des Stadtſchul⸗ und des Poſtſcheckamts, weiter den Vertretern der evangeliſchen Kirche, des katholi⸗ ſchen Frauenbundes und der katholiſchen Lehrerin⸗ nen, des badiſchen Lehrerinnenvereins u. a. m. Im Auftrag der Stadtverwaltung Ludwigshafen überbrachte Bürgermeiſter Zang herzlichen Gruß. Oberregierungsrat Remmebe betonte die Wichtig⸗ keit der Mitarbeit des Verbandes an den Be⸗ mühungen des Arbeitsamts um Stellen vermittlung. Dr. Faber hob als Vertreter der evangeliſchen Kirche und Landtagsabg. Heurich im Namen des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes die Bedeutung einer chriſtlichen, ausgleichenden Bewegung der Angeſtell⸗ ten und Arbeiter für den Wiederaufbau des Staats hervor. In ähnlichem Sinn äußerte ſich vom Standpunkt der Arbeitgeber aus ein Vorſtandsmit⸗ glied des Handelsſchutzverbands der Pfalz. Nach den Begrüßungsreden ſang der Vereinschor unter Leitung von Frau Dr. Bollenbach. Dann ſprach die Verbandsvorſitzende Frau Katharina Müller Berlin über „Die weiblichen Angeſtellten im Volks⸗ und Wirtſchaftsleben.“ Die Rednerin verwies darauf, daß die in Büros arbeitenden über eine Million weiblichen Angeſtell⸗ ten aus Gründen der Selbſterhaltung keinesfalls zur Behebung der Arbeitsloſtgkeit herangezogen werden können, zumal der größte Teil die Familie mitunterſtützen. Die Arbeit der verheira⸗ teten Frauen ſpiele in dem Beruf der kaufmänni⸗ ſchen Angeſtellten eine geringe Rolle. Die Rednerin wandte ſich insbeſondere gegen den weiblichen Ab⸗ ſchlag bei den Tarifverträgen und gegen das niedere Einkommen der weiblichen Angeſtellten. Mehr An⸗ erkennung und beſſere Aufſtiegs möglichkeiten lägen aber auch im Intereſſe der Wirtſchaft ſelbſt. Am Nachmittag wurden die Verhandlungen fort⸗ geſetzt. In Heidelberg J. Heidelberg, 5. Okt.(Eig. Dr.) Die weiblichen Angeſtellten des G. D. A. für Ba⸗ den, Pfalz, Saar hatten auf Sonntag vormittag zu einer Gaufrauentagung nach hier eingeladen, in deren Mittelpunkt eine Kundgebung ſtand, der eine Arbeitstagung vorging. Es nahmen an letzterer über 60 Führerinnen aus Baden, der Pfalz und von der Saar teil. Bei der von Vorträgen eines Streichquartetts würdig umrahmten Kundgebung begrüßte Gaufrauenführerin Schulz Mann⸗ heim unter den zahlreich erſchienenen Gäſten Frau Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich⸗ Mannheim, Frau Dr. Müller und Frau Hofheinz⸗Heidel⸗ berg, ſowie Frl. Herbert⸗ Mannheim, letztere vom Badiſchen Lehrerinnenverband. Im Brennpunkt der Kundgebung ſtand das Referat der Reichsfrauenfüh⸗ rerin Maria Hellersberg über„Welche Auf⸗ gaben und Forderungen hat die berufstätige Frau im heutigen Volksſtaat?“ Die Rednerin betonte den Einfluß der Frau von heute auf das Wirtſchafts⸗ und das politiſche Leben, durch den der durch den Krieg heraufbeſchworene Frauenüberfluß eine erhöhte Bedeutung erhalten habe. Sie wandte ſich gegen die leberwertung der Leiſtungen in gei⸗ ſtiger und phyſiſcher Hinſicht und forderte dafür die Verwirklichung der Menſchlichkeit, die das Ziel aller Entwicklung ſei. Die beifällig aufge⸗ nommenen Ausführungen fanden in einer einſtim⸗ mig angenommenen Entſchließung ihren Aus⸗ druck, in der von der Reichsregierung die Ergrei⸗ fung wirkſamer Mittel zur Bekämpfung der durch die Wirtſchaftslage hervorgerufenen Not ge⸗ fordert wird. Aus der Pfalz Hochwaſſerſchäden in der Pfalz * Pirmaſens, 7. Oktober. Die Regengüſſe der letzten Tage haben, wie ſich nun herausgeſtellt hat, teilweiſe erheblichen Schaden angerichtet. Ueberall, beſonders in der Weſtpfalz ſind die Bäche weit über die Ufer ge⸗ treten und haben die anliegenden Wieſen und Aecker überſchwemmt. Von der Sickinger Höhe wird gemeldet, daß die dortige Kartoffel⸗ ernte erheblich beeinträchtigt worden iſt, dadurch, daß überall auf den Aeckern hoch das Waſſer ſteht. Auch die Ausſaat des Getreides erleidet eine unliebſame Verzögerung. Das Schwarzbachtal iſt ſtreckenweiſe in einen großen See verwandelt. Verſchiedentlich ſind Dämme durchgebrochen und dadurch Ver⸗ kehrsſtörungen hervorgerufen worden. So wurde am Montag vormittag aus Winzeln bekannt, daß dort hinter dem Dorfe eine große Stau⸗ mauer, die durch den Regen unterſpült war, über Nacht auf die Straße herunterbrach und dieſe vollſtändig zuſchüttete. Die Poſtautos, die am Montag vormittag die Arbeiter nach Pirma⸗ ſens in die Fabriken bringen wollten, konnten nicht weiterfahren. Die Arbeiter mußten den reſtlichen Weg zu Fuß antreten. An der Beſeitigung des Hin⸗ derniſſes wurde den ganzen Montag gearbeitet. Auch in Waldfiſchbach iſt neben dem ſog. Brunnen⸗ häuschen ein Damm auf die Straße abge⸗ rutſcht. Aus der Dahner Gegend werden gleich⸗ falls große Ueberſchwemmungen gemeldet. In Dahn ſelbſt ſind teilweiſe die Keller unter Waſſer geſetzt. In den tiefer gelegenen Ortsteilen kann der Verkehr nur durch Legung von Lauf⸗ ſtegen aufrecht erhalten werden. Wohltätigkeitsfeſt des Roten Kreuzes * Ludwigshafen, 5. Okt. Das Rote Kreuz, das ſich in der Nachkriegszeit friedlichen Aufgaben zu⸗ wendet, lieh am Samstag ſeine freundwillige Unter⸗ ſtützung dem ſchönen neuen Werk des Frauen⸗ vereins: ſeinem„Altersheim“. Um die Bau⸗ koſten zu tilgen, wurde im großen Saal der J. G. Farben ein„Froher Feierabend“ veranſtaltet. Im Hintergrund des Saals ragte eine mächtige Nachbildung des Rohbaues auf. Und ſo war auch das Programm auf den Grundakkord frohen Aus⸗ ruhens von getaner und gelungener Werksarbeit geſtimmt. Unter Alfred Landorys kundiger Lei⸗ tung fand ſich die Jugend auf der Bühne zu Tanz der Handwerker“ von Angely, aus der gemüt⸗ lichen Biedermeierzeit Neſtroys, in den Rahmen. Die Muſik des Singſpiels wurde vom Pfalz⸗ orcheſter ausgeführt. Der junge Dirigent machte ſeine Sache vorzüglich. Einige Tänze auf der Bühne— wie der Tanz der Zimmerleute und der Kaffeetanz— gefielen. Frl. Lotte Troeltſch als Ballettmeiſterin und Vortänzerin war das Gelingen zu danken. Dr. Hieber ſang das Lied aus dem Waffenſchmied,„Auch ich war ein Jüngling“, allen zu Dank. Das Pfalzorcheſter begleitete und leitete mit dem Vorſpiel zum Waffenſchmied ein. Der Reſt des Abends war dem Tanz gewidmet. Aus Heſſen⸗Naſſau Wieder eine Bluttat in Frankfurt a. M. O. Schw. Frankfurt a.., 5. Okt. Der 54 Jahre alte Inſpektor der Frankfurter Wach⸗ und Schließgeſellſchaft, Kuno Uecker, wurde am Sonntag früh gegen 6 Uhr tot im Hausflur Meiſ⸗ ſengaſſe 12 aufgefunden. Uecker wohnt im gleichen Hauſe im erſten Stock. Er hatte ſchwere Kopf⸗ verletzungen an der rechten Seite, der linke Arm war gebrochen. Die Polizei vermutet einen Unglücksfall, Sturz von der Treppe. Hierzu erfahren wir noch nachſtehende intereſſante Einzelheiten: Die Polizei nimmt die Sache an⸗ ſcheinend reichlich leicht, wenn ſie ſich jetzt ſchon auf einen Unglücksfall feſtlegt. Inzwiſchen angeſtellte Ermittlungen haben nämlich ein inſofern etwas überraſchendes Ergebnis gezeitigt, als die Möglich⸗ keit eines Verbrechens mehr als wahrſcheinlich iſt. Uecker, ein gebürtiger Brandenburger, war 11 Jahre Berufs ſol dat im Elſaß, kam ſpäter als Wächter zur Frankfurter Wach⸗ und Schließgeſell⸗ ſchaft und ſtieg dort bis zum Inſpektor. Er galt als ein außerordentlich fähiger und nüchterner Be⸗ amter, der in ſeiner langen Dienſtzeit bei der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft auch nicht ein einziges Mal über den Durſt getrunken hat. Ue. war Mitglied des Stahlhelms oder ſtand ihm wenigſtens nahe. Er machte auch aus ſeiner politiſchen Geſinnung kein Geheimnis. Am Samstag von—10 Uhr abends war er im Dienſt auf dem Bürbd der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft, ging dann weg, um die ihm vor⸗ geſchriebenen Kontrollen der Nachtwächter vorzu⸗ nehmen. Die Polizei will ermittelt haben, daß Uecker lange Zeit in Geſellſchaft in der Mainzer Weinſtube gekneipt hat. Dieſes Lokal iſt jedoch um halb 2 Uhr geſchloſſen worden. Wo Ue. inzwiſchen ge⸗ blieben iſt, konnte noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden. Die Wohnung des Ueckers befindet ſich in einem Hinterhaus, Meißengaſſe 12. Er wurde gegen 6 Uhr auf der unterſten Treppe, und zwar mit dem Kopf nach dem Hausgang zu, liegend tot gefunden. Eine Frau, die Zeitungen beſtellte, ſah dort den Mann in einer großen Blutlache liegen, und alaär⸗ mierte das Haus. Ein Hausbewohner, der um 46 Uhr das Haus in der Meißengaſſe verließ und das große Tor aufſchloß, erklärt einwandfrei das Tor wieder verſchloſſen zu haben, er hat auch um 746 Uhr keine Blutſpuren entdeckt, ſodaß ſich die Tat oder der Vorfall erſt kurze Zeit ſpäter ereignet haben kann, Nach einem Unglücksfall ſieht die Angelegenheit nach Lage der Dinge keinesfalls aus. und Spiel. Sinnig fügte ſich das altbekannte„Fe⸗ſtn, — 27232SSCCCCC00CC0 ͤÄ. e,, — Dienstag, 7. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 483 Ein Wochenende mit Anweltern Nach tiefem Barometerſturz plötzlicher Umſchwung— Schwere Regenſtürme— Stßrungen in Licht⸗ und Sprechleitungen— Hoch waſſer— Oktober⸗Gewitter am Montag Das erſte Oktoberwochenende hat mit unerwar⸗ eten Wetterüberraſchungen aufgewartet. Im ganzen Oberrheingebiet und im Schwarzwald trat nach einem tiefen Barometerfall, der 21 Druckmilli⸗ meter umfaßte, am früheren Nachmittag des Sams⸗ tag, nachdem es föhnwarm geworden war, ein Um⸗ ſchwung der Witterung zu ausgeſprochenem Un⸗ wettercharakter ein, der ſich über die ganzen Wochenendtage fortſetzte und auch am Montag noch nicht beendet war, obwohl der Luftdruck, ſo ſchnell wie er geſunken war, auch wieder anſtieg. Die erſte Erſcheinung waren ſchwere Regen, die in offenen Lagen und auf der Höhe ſturm⸗ artig auftraten, Platzregen in ſchwerer Form, viel⸗ fach faſt wolkenbruchartig. Ununterbrochen nahezu gingen dieſe Waſſermaſſen nieder, die den ganzen Sonntag über ſich wiederholten und von einer un⸗ gemeinen Ergiebigkeit waren. Ueber dem Schwarz⸗ wald herrſchte heftiger Sturm, dem mancher Baum, manche Lichtleitung und manche Fernſprechanlage zum Opfer fielen. Montag früh, als der Tag an⸗ brach, funktionierte im Innerſchwarzwald durch ſolche Schäden manche Lichtleitung nicht. Während der Unwetter herrſchte in der Rheinebene eine außergewöhnlich hohe Temperatur, eine Mahnruf der Im Anſchluß an einen außerordentlichen Bezirkstag zeigte am Sonntag nachmittag der Reichs bund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer u. Kriegshinterbliebenen im Caſinoſaal einen Film „Mahnruf der Kriegsopfer“, der einen Einblick in die Arbeit des Reichsbundes geben ſoll. Einleitend konnte der Vorſtand Wagner die anweſenden Vertreter der Be⸗ hörden, unter denen wir u. a. Stadtrat Haas bemerkten und die Preſſe begrüßen, die er bat, auch weiter für das Hilfswerk des Reichsbundes eintreten zu wollen. Nach einem Muſikſtück ergriff Herr Marquardt das Wort, um auf die Verſorgungsgeſetze und ihre Mängel näher einzugehen: Die Verſorgungsgeſetze haben ſeit 1920 nicht weniger als fünf Abänderungen erfahren, die hätten erſpart werden können, wenn gleich die berechtigten Forde⸗ rungen der Kriegsbeſchädigten und Krtegshinterbliebenen erfüllt worden wären. Die letzte Abänderung im Jahre 1927 iſt ebenfalls nur Stückwerk. Der Reichsbund müſſe ſich gegen die in letzter Zeit öfters gefallene Aeußerung ver⸗ wahren, die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen ſeien das freſſende Tier am Volksvermögen. Selbſt Miniſter Braun hat zugegeben, daß infolge der Finanznot nur ein unvollkommenes Geſetz geſchaffen worden wäre. Alle Ausgaben haben ſich geſteigert, nur die Verſorgungs⸗ gebühren ſind gleich geblieben. Nachdem der Krieg nach außen liquidiert worden iſt, iſt es erforderluch, daß er durch vernünftige Fürſorgegeſetze auch nach innen liquidiert wird. Eine Verſchlechterung der Lage der Kriegsopfer erblickt Herr Marquardt darin, daß das Reich die Fürſorge und völlige Föhnluft, die in Verbindung mit dem hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach den ſchweren Regen bald unerträglich und treibhausartig wurde, wie man es ſonſt um dieſe Jahreszeit nicht kennt. Die Nacht zum Montag brachte weitere heftige Regen. Auch der Montag ſelbſt hatte nach vorüber⸗ gehender Beſſerung neue Güſſe zu verzeichnen, die mit eingetretener Abkühlung als Hagel herunter⸗ kamen. Montag nachmittag gab es gut ausgebil⸗ dete Oktobergewitter, deren Entſtehung wohl aus dem Zuſammenprall zwiſchen kalter und warmer Luft zu erklären iſt. Die Gewittererſcheinungen waren in Blitz und Donner ſtark für die Jahreszeit. Die gewaltigen Regengüſſe haben den Schwarzwald⸗ flüſſen und Bächen einen Waſſerzuwachs von unge⸗ wöhnlicher Stärke und Heftigkeit gebracht. Schwere braune Fluten wälzen ſich zu Tal und werden dort ſchnell ein Auffüllen der Flußbetten bringen, unter Umſtänden, wenn die Niederſchläge ſich fortſetzen, auch da und dort in den Niederungen eine Gefahr der Unterwaſſerſetzung, weil der Abfluß langſamer vonſtatten geht als die Zufuhren von oben her. Der ganze Wetterverlauf des Wochenendes darf als gänzlich anormal und ſelbſt für die Wetterarten, deren Vorherſagen beſſer klangen, überraſchend be⸗ zeichnet werden.— Oe Kriegsopfer Wohlfahrtspflege den Ländern und Kommunen übergeben habe, die dadurch ſo belaſtet wurden, daß man ſchwere Be⸗ denken für die Zukunft hegen müßte. Es muß vor allem gefordert werden, daß das Reich wieder die Fürſorge über⸗ nimmt. Auch die neuen Notgeſetze wurden von Herrn Marquardt einer Kritik unterzogen und beſonders gegeißelt, daß z. B. auch die Schwerkriegsbeſchädigten zur Jung⸗ geſellenſteuer herangezogen werden.. Immer wieder muß betont werden, daß der Reichs⸗ bund politiſch vollkommen neutral iſt und neutral bleiben wird. Die Verſorgungsangelegenheit iſt keine Partei⸗ angelegenheit, ſondern eine Angelegenheit des Volkes. Aber jeder Reichsregierung gegenüber wird der Reichs⸗ bund ſeine berechtigten Forderungen geltend machen. Wir wollen keinen Dank, wir wollen das Recht. Der Vor⸗ wurf unberechtigter Anſprüche muß unbedingt zurück⸗ gewieſen werden. Gewiß gibt es auch unter den Kriegs⸗ opfern aſoziale Elemente, aber es geht nicht an, daß we⸗ gen dieſes geringen Prozentſatzes die ganze Organiſation verantwortlich gemacht wird. Zum Schluß proteſtierte Herr Marquardt gegen den Abbau im Verſorgungsrecht und forderte ein abſchließendes Geſetz, das nicht mehr geändert zu werden braucht. Der Film, wirkungsvoll vom Orcheſter untermalt, zeigte zunächſt einige packende Kriegsbilder und dann ſeine Folgen: unüberſehbare Friedhöfe. In der Haupt⸗ ſache ſoll der Bildͤſtreifen aufklärend wirken und einfüh⸗ ren in die ſoziale Arbeit des Reichsbundes. Die Arbeit des Bundes wurde dann in einzelnen Bildern vorgeführt, in denen die Mainzer Tagung einen breiten Raum ein⸗ nahm.[el PFC ĩðv.yddb0 0 ã⁵ ũããõpppppfffã ũãdãũããũf ff ⁊ ũãdDVfff f((ß((((((((((( Veranftaltungen Gedeckausſtellung In den oberen Räumen des Caſinos fand vom Freitag bis heute eine Gedeckausſtellung des von Frl. Voges in der vergangenen Woche abgehaltenen Ser⸗ vierkurſes ſtatt. Die Ausſtellung umfaßt 15 Ge⸗ decke, für die Hochzeit, für Verlobung, für den Nachmit⸗ tagstee, je ein Gedeck für Weihnachten, Oſtern und Pfing⸗ ſten und die verſchiedenen Jahreszeiten, darunter ein Original engliſcher Teetiſch und engliſcher Geſellſchafts⸗ tiſch. Die Tiſche, Meiſterſtücke der Servierkunſt, ſind durchwegs von den Schülerinnen des Servierkurſes ge⸗ beckt. Auch die Handarbeiten und das Gebäck auf den einzelnen Gedecken wurde von den Schülerinnen fertig⸗ geſtellt. Tiſche, Geſchirr, Beſtecke und Tiſchtücher waren von hieſigen Firmen geſtellt. Es wäre zu wünſchen, daß alle Hausfrauen dieſe ſehenswerte Ausſtellung, die nur mehr heute ſtattfindet, beſuchen. * Ein Lieder⸗ und Arien⸗Abenb, veranſtaltet von Schülern des Opernſängers und Stimmbildners Hubert Schöttle, findet am Donnerstag, den 9. Ok⸗ tober, im großen Saal der Harmonie, D 2, 6, ſtatt, wo⸗ runter Werke von Schubert, Grieg, Wolf, Gounod, Doni⸗ zettti, Puceini uſw. geboten werden. Die Begleitung der Geſänge hat Herr Karl Heckmann übernommen.(Siehe Anzeige im geſtrigen Morgenblatt.) In 3 Monaten 10 Jahre jünger. Am morgigen Mittwoch abend ſpricht über dieſes Thema im Caſino⸗ Saal der Privatgelehrte E. Moritz auf Veranlaſſung des hieſigen Felke⸗Inſtitutes.(Weiteres Anzeige im Montag⸗ und Dienstag ⸗Abendͤblatt.) Film ⸗Rundſchau Alhambra:„Die vom Rummelplatz“ Ein Unterhaltungsfilm, ein guter Unterhaltungsfilm ſogar, bei dem man gar nichts zu denken braucht. Der en die ganze Geſchichte ſozuſagen auf dem Servierbrett 1 bringt und bei dem man nichts anderes zu tun hat, als mm richtigen Augenblick zu lachen. Das Publikum lacht zwar immer, es kichert unter den Nachwirkungen er vor⸗ hergegangenen Szenen ſogar an den wenigen ſenttmen⸗ talen Stellen, die aber glücklicherweiſe jedesmal ſchnell vorübergehen. Die Handlung iſt an ſich recht dürftig, ſie muß durch Varietéſzenen geſtreckt werden, aber immerhin iſt es keine ſchlechte Idee von dem aus einer Penſion heimkehrenden Fräulein, das ihren Vater als mächtigen Theaterdirektor vermutet, der aber in Wirklichkeit nur eine Bude auf dem Rummelplatze beſitzt. Anny Ondra iſt das Mädel, das ſo plötzlich die grauſame Wirklichkeit ſieht und das ohne Vorbereitung zur Attraktion der Schaubude und dann zum Stern des Großſtabt⸗Varietes wird. Wie Anuy Ondra das anſtellt, kann man nicht beſchreiben, ebenſowenig wie man Sieg⸗ fried Arno beſchreiben kann; ſo etwas muß man ſchon geſehen haben. Das Milten iſt in dieſem Film entſchei⸗ dend. Der wirkſam zergliederte Dialog iſt ebenſowen.g aufdringlich, wie die Muſik, mit der faſt ſämtliche Sprech⸗ ſzenen unterlegt ſind. Toni Girardi ſingt, Sieg⸗ fried Arno ſingt und als gute Sprecher erweiſen ich noch Margrete Kupfer und Viktor Schwan⸗ necke— letzterer als Doktor im„Liebeswalzer“ noch in guter Inszenierung. Die Inszenierung, die Karl Lamac mit offenſicht⸗ licher Liebe beſorgte, iſt beſonders zu loben. Gut iſt der Kontraſt zwiſchen dem Großſtadt⸗Varietes und dem Variete auf dem Rummelplatz, köſtlich iſt der Ausrufer⸗ wettſtreit zwiſchen Siegfried Arno und Kurt Gerronu. Anny Ondra litt ein ral als Micky Maus auf, ein Be⸗ weis, wie der Trickfilm in der Lage iſt, den Spielfilm zu befruchten.— Wirklich ein Film, der einen die Sorgen des Alltags vergeſſen läßt. Morgenveranſtaltung im Univerſum: „Das erwachende Aegypten“ „Hele⸗Heliza“ wimmern die ägyptiſchen Kinder, die für neun Pfennig Tageslohn den Sand von den Ausgrabungs⸗ ſtätten alter Kultur fortſchaffen müſſen, denn ſobald ſie ihre Schritte verlangſamen, ſauſt die Peitſche des Aufſehers auf ihren Rücken hernieder.„Gott helfe uns“ rufen die Fel⸗ lachen, die auch von der Peitſche bedroht, das Waſſer des Nils mit jahrtauſendalten Schöpfgefäßen in die zu bewäſ⸗ ſernden Felder ſchaffen müſſen. Dieſer Expeditionsfilm zeigt nicht nur das Land Aegypten wie es die Cookreiſen⸗ den ſehen, ſondern er leuchtet auch in das Elend des armen und geknechteten Volkes hinein. Menſchen läßt man in der heißen Sonne verbrennen, weil man Pumpen zur Be⸗ wäſſerung des Landes nicht kennt— wirkt es nicht wie ein Hohn auf das 20. Jahrhundert mit ſeinen techniſchen und kulturellen Großtaten?— und während die Eltern mit den allerprimitipſten Geräten und mit gebeugtem Rücken ihrer Arbeit nachgehen, fallen Fliegenſchwärme über die in Wohn⸗ ſtällen hauſenden Kinder her. Man ſteht die Bilder, welche die Wahrheit über Aegypten grauſam enthüllen und iſt er⸗ ſchüttert.— Es iſt ein Kulturfilm wie er ſein ſoll, der nicht nur das zeigt, was man an ſchönen Landſchaften und Kunſt⸗ ſchätzen ſehen möchte, ſondern der ſich auch mit ſozialen Din⸗ gen beſchäftigt, die zur umfaſſenden Kenntnis des fremden Landes weſentlich beitragen. Schauburg: Zweimal Hochzeit Die Geſchichte von der in Zahlungsſchwierigkeiten ge⸗ ratenen Bank, die nur durch eine Geldheirat der Tochter des Generaldirektors behoben werden können, iſt weder neu noch allzu originell. Die Sache klappt nicht, da die Tochter ihre eigenen Wege geht und alles auf den Kopf ſtellt. Aber es kommt bei dem Spiel weniger auf den Inhalt, ſondern darauf an, wie einige ſpaſſige Einfälle ausgewertet werden. Der Darſtellung iſt vor allem der Erfolg dieſer liebenswürdigen und harmloſen Ton⸗ filmkomödie zu verdanken. Allerdings muß geſagt wer⸗ den, daß der Bildſtreifen zu wenig als beweglicher Film und zu ſehr als photographiertes Theater wirkt. Man hat wirkungsvolle Theaterſzenen filmiſch und akuſtiſch nur reproduziert, ſtatt mittels der neuen Möglichteiten dieſe Szenen aufzulöſen und umzuwandeln. Der Beſchauer aber, der ſich nur unterhalten laſſen will, freut ſich über das ganz ausgezeichnete Spiel von Ralph Arthur Roberts, der mit unvergleichlicher Mimik durch das Spiel hindurchtrudelt. Köſtlich iſt der ewige Schwätzer Szöke Szakall und der unverſchämt dicke Huſzar Puſſy. Sehr diskret und freundlich ſpielt das Liebespaar Ltane Haid und Harald Paulſen. Beſonders erwähnenswert iſt noch Lucie Engliſch, die charmant ein weiches Wieneriſch plappert. E. W. Emo hat das Spiel mit routiniertem Blick für Publikumswirkung geleitet. Drei Schlager ſind in das Spiel hineingepreßt, ſie ſind gewiſſermaßen der „Postillon'amour“: Sag es in Liedern, laßt Schall⸗ platten ſprechen— aber benützt dazu das Telephon. * Kirchenſammlung für den Evang. Frauen⸗ verband für Innere Miſſion. Der Evang. Frauen⸗ verband für Innere Miſſion bedarf auch in dieſem Jahre für die von ihm ins Leben gerufenen Werke, insbeſondere für die Evang.⸗ſoziale Frauenſchule in Freiburg und für das Müttererholungsheim„Son⸗ nenhaus“ in Königsfeld dringend der glaubens⸗ brüderlichen Unterſtützung. Der Evang. Ober⸗ kirchenrat ordnet deshalb an, daß am Sonntag, 19. Oktober eine Kirchenſammlung zum beſten des Evang. Frauenverbandes für Innere Miſſion für die genannten Zwecke in allen Gottesdienſten erhoben werde. OVERSTOLZ 5 PF. RAVENRLAU 6 PF. staubfrei schmecken niemals bitter! 82 können unsere Angaben nachprüfen: Wenn Sie durch eine HAUS NEUERRBURG-· Zigarette blasen- ehe sie brennt-, so wer- den Sie keine Spur von Staub bemerken. In der Weite des unbegrenzten Weltalls wie in der Enge des kleinsten Wassertropfens- überall findet sich Staub, un- auf hörlich fällt er von allen Stoffen ab und teilt sich der Umgebung als lästiger Nie- derschlag mit. Es darf deshalb nicht überraschen, daſ aueh bei der Verarbeitung des Zigaretten-Tabaks ein gelb- licher Staub entsteht. Da er zum größten Teil vom Tabak selbst stammt, hat man ihn bislang als unvermeidliches bel hingenommen und sich damit abfinden müssen, daß dieser Staub beim Rauchen einen bitteren Geschmack verursacht. Haus Neuerburg aber hat in seinem Kampf gegen den Tabakstaub neu- artige Wege gefunden und ist des hartnäckigen Gegners Herr geworden. Unsere Zi- garetten sind frei von Staub und jedem bitteren Beige- schmack; sie bieten deshalb den ungeschmälerten Genuß des edlen Macedonentabaks. e Dienstag, 7. Oktober 1930 HANDELS- Abſchlüſſe im Minimar-Konzern Die Minimax A G. für Süddeutſchlan d, S tuttgart, verzeichnet für 1929 einen Rohgewinn von 422 701(380 689), dem Unkoſten von 396 966 859 059) und Abſchreibungen von 9358(6455)% gegenüberſtehen, ſo daß ſich ein Reingewinn von 17230(21266) ergibt, woraus 5(6) v. H. Dividende verteilt werden. Aus der Bi La mz: Aktienkapital wieder 322 500 /, Gläubiger 90 126(444 141)„; anderſeits Beteiligungen 243 648 (243 209) /, Forderungen 429 714(439 505)/ und Waren⸗ vorräte 54 824(92 288) l. Die Minimax ⸗Perkeo AG. für Schaum ⸗ Iöſchver fahren, Berlin„deren Aktienkapital von 100 000„ im Beſitz der Minimax AG. Berlin iſt, erzielte im Geſchäftsjahr 1929 einen Rohgewinn von 128 364 (294 450)„/, dem Generalunkoſten von 121 435(282 205)% gegenüberſtehen. Aus dem Reingewinn von 9045(18 115)% werden 8(15) v. H. Dividende ausgeſchüttet. Aus der Bilanz: Kreditoren 386 292(287 236) /, anderſeits Debi⸗ toren 296 165(240 308) /, Patente 209 129(203 129)/ und Waren 650(34 331) ,. —— Metall-, Walz⸗ und Plattierwerke Hindrichs⸗Auffer⸗ maun AG. in Wuppertal⸗Oberbarmen. Die Geſellſchaft erzielte 1929⸗30 einen Fabrikationsgewinn von 2,31(2,19) Mill. /; Betriebsunkoſten ſtellten ſich auf 0,12(0,06) Mill. Mark, Handlungsunkoſten auf 0,31(0,36) Mill., Ver⸗ brauch auf 1,63(1,50) Mill. 4 und Abſchreibungen auf 0,09(0,10) Mill. J. Aus dem Reingewinn von 184 518(202 755)/ ſollen 7(8) v. H. Dividende aus⸗ geſchüttet werden. Die Bilanz zeigt ungefähr dasſelbe Bild wie im Vorjahre. Hypotheken haben ſich durch Til⸗ gung auf 0,28(0,290) Mill./ verringert. Kreditoren er⸗ ſcheinen mit 0,18(0,13) Mill., Debitoren mit 0,38(0,36) Mill., Bankguthaben mit 0,21(0,26) Mill. 4, Waren⸗ beſtände mit 0,61(0,60) Mill.. Der Geſchäftsbericht ver⸗ weiſt auf die wirtſchaftliche Depreſſion und die Ver⸗ tvauenskriſe, die den wirtſchaftlichen Unternehmungsgeiſt hemme. Der Abſchluß könne unter den heutigen Verhält⸗ niſſen als zufriedenſtellend bezeichnet werden. Aus dem Stumm⸗Ronzern.— Abſtoßung der J. Frerichs u. Co. AG., Eſſen. Wie wir erfahren, hat die Gebr. Stumm GmbH. in Neunkirchen⸗Saar ihre Betei⸗ ligung an der mit einem Aktienkapital von 500 000 ausgeſtattenen J. Frerichs u. Co. AG. Oſterholz⸗Scharm⸗ beck(Schiffswerft und Maſchinenfabrik) veräußert. Die Aktienmehrheit iſt von einer Gruppe übernommen worden, die der Weſtfäliſchen Bergbau⸗ un d Kohlen verwertungs AG. in Dortmund⸗Hörde naheſteht. Aus dem AR. der J. Frerichs u. Co. AG, ſind Generaldirektor Dr. Deuberg, Neunkirchen⸗Sgar, und Rechtsanwalt Buſchmann, Düſſeldorf, ausgeſchieden. Neu in den AR. eingetreten ſind Rechtsanwalt Bu ſe, Witten (Agt.⸗Vorſitzender der Weſtfäliſchen Bergbau⸗ und Kohlen⸗ verwertungs AG.) und der ebenfalls dem AR. dieſer Ge⸗ ſellſchaft angehörende Oberbürgermeiſter Laue, Witten. Der in der o. HV. genehmigte Abſchluß der J. Frerichs u. Co. AG, für 1929 ergibt bei 33 981(35 000)/ Abſchrei⸗ bungen einen Verluſt von 137 394 /, um den ſich der aus dem Vorjahr übernommene Verluſt von 26 951 1 ent⸗ ſprechend erhöht. * American Smelting and Refining Co.— Starker Gewinnrückgang. Die Stammgeſellſchaft der Guggen⸗ heim Gruppe, die American Smelting and Refining Co. zeigt im 1. Halbjahr 1930 einen Rein gewinn von 6 879 441 gegen 10 947 501 Dollar in der gleichen Zeit des Vorjahres. s der Neuen Mannheimer Zeitung Reparationslaſten Steuer und Handelspolitik Die Deutſche Bank über die Urſachen der Weltdepreſſion Das Bild, das die Konjunkturlage der Weltwirtſchaft bietet, hat ſich, wie die Deutſche Bank und Dis⸗ conto⸗Geeſellſchaft in ihren Wirtſchafts⸗Nachrichten ausführt, in den letzten Wochen in ſeinen Grundzügen kaum verändert. Die Konjunkturverſchlechterung hat faſt in allen Ländern mehr oder weniger ſtarke Fortſchritte ge⸗ macht, und die Welle der Depreſſion hat auch von den wenigen bisher von ihr noch ver⸗ ſchonten Volkswirtſchaften einige teils niterfaßt, wie Schweden, teils hat ſie hemmend auf ihren von der weltwirtſchaftlichen Entwicklung iſolierten günſtigen Konjunkurverlauf gewirkt wie in Frankreich, Norwegen und Dänemark. Es iſt nicht zu verwundern, daß Dauer und Intenſität der Drepreſſion ſowie vor allen auch die ſeltene Ausdehnung und Einheitlichkeit, mit der ſie auf faſt allen Ländern laſtet, die Frage nach ihren Urſachen immer ſtärker in den Vordergrund rücken. Die Erkenntnis iſt allgemein geworden, daß es ſich vor allem um die Folgen einer Ueberproduktion handelt. Zugleich mehren ſich aber die Stimmen, welche die politiſchen Schulden, das verhängnisvolle finanzielle Vermächtnis des Weltkrieges, für die Störung des Wirtſchaftsgleichgewichts der Welt zu⸗ mindeſt mitverantwortlich machen. Es iſt augenſcheinlich, daß zwiſchen den Repara⸗ tionszahlungen und der interalliterten Verſchul⸗ dung einerſeits und den gegenwärtigen Störungen der Weltwirkſchaft andererſeits in mehrfacher Be⸗ ziehung enge Zuſammenhänge beſtehen. Die Abtragung der politiſchen Schulden beeinflußt Größe und Richtung der Kapital⸗ und Warenſtröme von Land zu Land. In dem ſonſt lediglich nach Maßgabe von wirtſchaftlicher Leiſtung und Gegenleiſtung ſich vollziehen⸗ den Werte⸗ und Güteraustauſch der Volkswirtſchaften un⸗ tereinander entſtehen Stockungen und Stauun gen dadurch, daß die einzelnen ſchuldverpflichteten Länder unter dem Druck der Notwendigkeit, ſich die Zahlungsmittel für ihre interalliierten bezw. Reparationszahlungen zu beſchaf⸗ fen, ſich genötigt ſehen, für eine aus geglichene Zahlungsbilanz Sorge zu tragen. Der künſt⸗ liche Ausgleich durch Hereinnahme von lang⸗ und kurz⸗ friſtigem Leihkapital iſt von der Bereitwilli gkeit der Kaptalüberſchußländer, ſolche Abgaben vorzunehmen, abhängig und nicht immer in dem Aus maß möglich, das zur vollen Wiedererſetzung der durch die Schuldzahlungen ver⸗ lorenen Kaufkraft erforderlich wäre. Außerdem ſind ſolcher Kapitaleinfuhr durch die aus ihr ſich ergebenden dauernden Zins⸗ und Amortiſationsverpflichtungen Grenzen gezogen. Eine beſtändige Aktivierung der Zahlungsbilanz iſt in der überwiegenden Zahl der Fälle nur da⸗ durch berzuſtellen, daß dieſe Länder aus ihren Handelsbilanzen Ueberſchüſſe zu erzielen ſuchen. Da gerade das größte Gläubigerland der politiſchen Schuldner, die Vereinigten Staaten, aber auch neben ihnen die anderen Länder, mit prohibitiven 3öl⸗ Schutz vor Schwankungen des Kreoitvolumens Eine Sicherungsbank Von Alfred Lansburgh, Herausgeber d. Finanzwochenſchrift„Die Bank“ Es iſt gewiß bedauerlich, daß Deutſchland noch immer in ſo erheblichem Maße auf das kurzfriſtige Auslandskapital angewieſen iſt. Und noch bedauerlicher iſt es, daß ſeit der kurzen Valutapanik vom April/ Mai vorigen Jahres jeder unliebſame innen⸗, außen⸗ oder finanzpolitiſche Vorgang ſofort zu kopfloſen Deviſenkäufen führt, obwohl die deutſche Reichsmark kaum je ſo wertfeſt und geſichert geweſen iſt wie gerade heute. Aber die Tatſachen beſtehen, und man muß mit ihnen rechnen. Die Wirtſchaft darf verlangen, daß ſich an irgendeiner Stelle des deutſchen Finanzapparates eine Sicherung vorfindet, die automatiſch in Funktion tritt, wenn Kreditabziehungen des Auslandes oder Markflucht heimiſchen Kapitals das deutſche Kaufkraft⸗Volumen und die Liquidität der deutſchen Banken ſo zu ſchmälern drohen, daß von heute auf morgen Aufträge annulliert, Kredite ge⸗ kündigt, Arbeitsprogramme eingeſchränkt und Arbeiter ent⸗ laſſen werden müſſen. Eigentlich ſollte die Zentralbank jedes Landes eine ſolche Sicherung darſtellen. Niemals würden die großen Noten⸗ banken ihre heutige Bedeutung erlangt haben, wenn ſie lediglich als Währungs regulator und nicht zugleich als zentrale Kreöditreſerve dienen würden. Die Reichsbank funk⸗ tionſert aber nur als Währungs⸗Inſtrument zur Zufrieden⸗ heit, nicht als Inſtrument der Kreditregulierung. Das hat eine ganze Reihe von Gründen, von denen hier nur der wichtigſte hervorgehoben werden ſoll: die Einengung, welche die Kreditbereitſchaft der Bank dadurch erfährt, daß ſie ſich vorzugsweiſe des Wechſel⸗Diskonts bedienen muß, ſich alſo in der Hauptſache auf ein Material beſchränkt, das gerade in kritiſchen Zeiten einzuſchrumpfen pflegt; eine Ein⸗ engung, die dadurch noch verſchärft wird, daß nur Wechſel mit kurzen Laufzeiten diskontfähig und Prolongationen, ſo⸗ weit als ſolche erkennbar, ausgeſchloſſen ſind. So kommt es, daß die Reichsbank ihre an ſich große Kredit⸗potenz— thebretiſch kann ſie, ſolange ſtarke Deviſenreſerven inter⸗ national als wichtiges Rüſtzeug der Notenbanken gelten, eine halbe bis eine ganze Milliarde/ Auslandskredite in Inlandskredite umwandeln— praktiſch nur in ganz un⸗ genügendem Maße auszunutzen vermag. Eine zweite Sicherung gegen jähe Veränderungen im deutſchen Kaufkraft⸗Volumen bildet der private Auslands⸗ kredit. Aber ſobald dieſer in ſo ausgedehntem Maße in Anſpruch genommen wird, wie es ſeit Jahren notgedrungen geſchteht, ſo daß er nicht mehr Aushilfe, ſondern Dauer⸗ Inſtrument der Kapitalbeſchaffung iſt, bildet er eine Sicherung nur noch unter der Vorausſetzung, daß er ſeiner⸗ ſeits durch eine Rückverſicherung gegen plötzliche Abziehun⸗ gen ergänzt wird. Währung s politiſch beſteht eine ſolche Rückverſicherung; die Reichsbank hat eben jetzt, bereits zum zweitenmal im Laufe von anderthalb Jahren, den ſtrikten Nachweis erbracht, daß ſie die Währung vor den Auswir⸗ kungen plötzlich eintretender Geldabflüſſe nach dem Ausland zu ſchützen vermag. Aber kredit politiſch fehlt die Rück⸗ verſicherung gegen ein plötzliches Verſagen der Außlands⸗ märkte ebenſo wie die Sicherung gegen den Schrumpfungs⸗ Prozeß, dem die Kaufkraft im Inland ausgeſetzt iſt. Dieſer Zuſtand iſt unhaltbar. Schon vor vielen Jahren iſt von mir dargelegt worden, daß, wenn die tadelnde Be⸗ zeichnung des engliſchen Kreditſyſtems als„Einreſerve⸗ Syſtem“ richtig iſt, man folgerichtig vom deutſchen als von einem„Keinreſerve⸗Syſtem“ ſprechen muß. Rein techniſch mag es zur Not auch ſo gehen. Aber mit einer pfleglichen Behandlung der Wirtſchaft iſt das Fehlen einer ausreichen⸗ den Sicherung gegen akute, von der Kaufkraft ausgehende Kriſen völlig unvereinbar. Es bedarf eines Inſtituts, das die Wirtſchaft auf dem Umwege über die ſie verſorgenden Banken mit Zuſatz⸗Kredit verſieht, ſobald innere oder äußere Momente ein zeitweiliges Schwinden der Kaufkraft herbeiführen. Bei Wiederkehr normaler Zeiten wird die alte Frage aufs neue zu erörtern ſein, ob dieſer Zuſatz⸗Kredit nicht durch allmähliches Anſammeln höherer Barreſerven ſicher⸗ zuſtellen ſein wird. Die deutſchen Reſerven ſtehen ſeit jeher in keinem geſunden Verhältnis zur Höhe und zum Wachstum der Kreditpyramide; heute ſind ſie überdies in einem faſt lächerlichen Maße zerſplittert. Aber hier Beſſe⸗ rung zu ſchaffen, iſt ein Unternehmen auf lange Sicht. Bis auf weiteres muß man mit der gegebenen Tatſache rechnen, daß die Reſerven fehlen, und daß, da die Reichsbank allein nur unzureichend helfen kann, eine andere Inſtanz ſich er⸗ gänzend als Puffer zwiſchen die Wirtſchaft und die jähen Schwankungen des Kaufkraft⸗Volumens ſtellen muß. Zum Glück handelt es ſich hier um keine kühne konſtruk⸗ tive Neuerung, die mühſeliger Vorarbeiten bedarf. Denn das Sicherungs⸗Inſtrument iſt vorhanden und braucht nur zweckentſprechend ausgenutzt zu werden. Seit der Wäh⸗ rungsbefeſtigung beſitzen wir in der Golddiskont⸗ bank ein Inſtitut, für das in jedem Jahr von neuem ein Verwendungs⸗Zweck geſucht werden muß, weil es ſeiner⸗ zeit unter irrigen Vorausſetzungen als Währungsbank er⸗ richtet und durch das Fortbeſtehen der Reichsbank über⸗ flüſſig geworden iſt. In raſcher Folge hat das Inſtitut als eine Art Kuliſſe der Reichsbank dem Importkredit, dem Exportkredit, der Geldzentriliſierung und dem Landwirt⸗ ſchafts⸗Kredit gedient. Jetzt ſoll es von der Reichsbank los⸗ gelöſt und als Erwerbsinſtitut in den Dienſt der langfriſti⸗ gen Außenhandels⸗Finanzierung, daneben auch des ſonſti⸗ gen Bankgeſchäfts geſtellt werden. Die Banken bekämpfen dieſen Plan(der nur infolge der Reichstags⸗Auflöſung noch nicht Wirklichkeit geworden iſt), weil ſie nicht einzuſehen vermögen, weshalb das halb⸗öffentliche Inſtitut mit Auf⸗ gaben betraut werden ſoll, die von den beweglicheren Pri⸗ vatbanken weit beſſer bewältigt werden können. Ohne auf die Berechtigung dieſer und einer Reihe anderer Einwen⸗ dungen einzugehen, iſt hierzu zu ſagen, daß das Beſſere der Feind des Guten iſt: man braucht für ein Inſtitut keine Betätigung auf einem Felde zu ſuchen, auf dem es vielleicht, in Konkurrenz mit anderen Inſtituten, Gutes wirken kann, wenn es das gegebene Inſtrument zur Verwirklichung einer dringlichen Aufgabe darſtellt, der andere Organe nicht ge⸗ wachſen ſind. Die Golddiskontbank iſt geradezu prädeſti⸗ niert, die„Puffer⸗Bank“ zu werden, die die Wirtſchaft vor den ſtarken Schwankungen des Kredit⸗Volumens ſchützt. Die Bank ſoll nach dem vorliegenden Kapitaliſierungs⸗ plan über Eigenmittel in Höhe von ca. 250 Millionen und ütber ein Leihkapital von 1250 Millionen& verfügen. Sie hätte demnach eine Kapazität von 1% Milliarden, die keine beſſere Verwendung finden könnte als zum Kriſenſchutz der Wirtſchaft, und die hierfür auch ausreichen würde. So lange das Leihkapital im vorgeſehenen Umfange fehlt, beſteht für die Bank— wie ſchon heute— die Möglichkeit eines Rück⸗ griffs auf die Reichsbank, die ſich in dem Maße verſtärkt, wie ſie Kreditpapiere der Banken mit ihrem Giro verſehen und weitergeben kann. Praktiſch würde ihre Funktion dann darin beſtehen, in Zeiten einer Preſſung wie der gegenwär⸗ tigen einen Teil der immobil gewordenen Wechſelbeſtände der Privatbanken zu mobiliſieren, indem ſie teils dieſe Wechſel ſelbſt, teils Kollateral⸗Akzepte der Banken zum Diskont nimmt und entweder ſo lange wie erforderlich prolongiert, oder— wenn das Papier an die Reichsbank weitergehen ſoll— gegen neue Erſatz⸗Wechſel austauſcht. Allerdings müßte die Bank entgegen dem beſtehenden Plan auch weiterhin öffentliches Inſtitut ohne Erwerbsintereſſen bleiben, einmal, damit die Kriſen⸗Sicherung ſich nicht un⸗ nötig verteuert, dann aber auch, damit nach Ueberwindung der Klemme der Geſchäftsumfang der Bank wieder ein⸗ ſchrumpfen kann, wie es dem Charakter des Inſtituts als eines Hilfsinſtruments für anormale Zeiten entſpricht. Die Anteilseigner der Reichsbank, die man für gewiſſe Ge⸗ winn⸗Verzichte mit Gratisanteilen der Golddiskontbank und deren Dividenden⸗Chancen entſchädigen will, würden demnach anders abgefunden werden müſſen. So, zum Stoßfänger plötzlicher Krediterſchütterungen ausgebaut, kann das Inſtitut der deutſchen Wirtſchaft her⸗ vorragende Dienſte leiſten. Die Schwankungen in den Aus⸗ landsbeziehungen und die Richtungsänderungen der deut⸗ ſchen Kaufkraft wirken dann nicht mehr ſo ſtark auf die Leihkraft der Banken zurück wie jetzt, und den in Bedräng⸗ nis geratenen Bankſchuldnern kann eine Nachſicht bewieſen werden, die ihnen über die Zeit der akuten Kriſis hinweg⸗ hilft. Das Ergebnis iſt: Gleichmäßigerer Wirtſchaftsgang, Abnahme der Zahlungsſtockungen, Rückgang bezw. Nicht⸗ zunahme der Arbeitsloſigkeit und beſſerer Stand der öffent⸗ lichen Finanzen. len und Abwehrmaßnahmen die Erreichung der notwendigen Ausfuhrmengen er⸗ ſchweren, ſo werden dieſe automatiſch auf den Weg verwieſen, die aktiven Ueberſchüſſe ihrer Zahlungsbilanz mit dem Mittel einer Beſchrän kun gihrer Ein⸗ fuhr zu erreichen zu ſuchen. Gleichzeitig ſehen ſie ſich in die Notwendigkeit verſetzt, mit eigenem Produk⸗ tionsapparat die ſonſt aus dem Ausland zu be⸗ ziehenden Waren herzuſtellen, wodurch die an ſich ſchon vorhandenen Tendenzen der Produktionsauswe'tung, her⸗ vorgerufen durch das Streben nach wirtſchaftlicher Un⸗ abhängigkeit, verſtärkt werden. Die Folgen ſind Ueberproduktion und Preisſturz. Die Verteuerung der Kapitalkoſten macht ſich naturgemäß vor allem in Deutſchland geltend. In⸗ folge der Reparations zahlungen bleibt in der Kapitalverſorgung Deutſchlands eine Lücke, deren Schließung auch die bisherige Kapitaleinfuhr, ſo umfang⸗ reich ſie an ſich war, nicht hat bewirken können, und die ſich durch die fortlaufenden Leiſtungen Deutſchlands ſtän⸗ dig erneuert. Die zwecks Aufbringung der Repa⸗ rationen notwendige hohe Beſteuerung ſchöpft bei der Produktion und bei der Kon ſum⸗ tion Kapital und Kaufkraft ab, wodurch die Produktionskraft und die Konſum⸗ möglächkeiten ſich verringern. Aber nicht nur der Grad der deutſchen Wirtſchaftstätigkeit wird dadurch betroffen, ſondern auch der Export der uns be⸗ liefernden Agrar⸗ und Rohſtoffländer. Da andererſeits auch die reparationsempfangenden Länder, beſonders die Vereinigten Staaten, keine ausreichende Verwendung für die ihnen zuſtrömenden Kapitalien haben, geht die Kapitalkraft dem eigenen Lande wie der Weltwirtſchaft verloren. In den weitgehenden Störungen, die der internationale Güteraustauſch aus den oben angedeuteten Zuſammenhän⸗ gen von Urſache und Wirkung erfahren mußte, hat ſich Deutſchland bisher verhältnismäßig gut gehalten. Es iſt ihm beſſer als beiſpielsweiſe England und Amerika gelun⸗ gen, der Produktion l das Abſatzventil ins Ausland offen zu halten, ſo daß die Entwicklung ſeiner Außenhandelsziffern dem ſonſt ſo trüben Bilde ſeiner Wirtſchaftslage ein helleres Licht aufſetzt. Inwieweit es der deutſchen Wirtſchaft auch in Zukunft gelingen wird, ihre Ausfuhr zu ſtärken, hängt einmal von dem weiteren Verlauf der Weltdepreſſton ab. Eine Verſchlechterung der Lage hätte nicht nur eine weitere Minderung des Weltbedarfs an Gütern zur Folge, ſondern würde auch den Kampf der Länder um die Abſatzmärkte noch mehr ver⸗ ſchärfen. Zum anderen kommt auch der Preisentwick⸗ lung der deutſchen Waren eine überragende Bedeutung zu. Das Ausfuhrproblem iſt gerade heute in erſter Linie ein Preisproblem. Es iſt unbedingt notwendig, daß ſich die mögliche Minderung der Geſtehungskoſten, die ſich aus dem Preisſturz am Rohſtoffmarkt ſowie durch die erhebliche Seu⸗ kung der Preiſe für Agrarprodukte ergibt, auch in einer entſprechenden Senkung der Preiſe voll und ganz auswirkt. Der neue Reichstag wird ſich, wenn er arbeits⸗ fähig bleiben will, mit allem Nachdruck für eine: Schonung und Wiederbelebung der deutſchen Wirtſchaft einſetzen müſſen. In dem Maße, wie die neuen Maßnah⸗ men dieſen erſten Willen erkennen laſſen, ſind ſie, auch wenn es dabei im Augenblick nicht ohne gewiſſe neue Laſten ab⸗ geht, doch zur Stärkung des Vertrauens geeignet, deſſen die Wirtſchaft dringend bedarf. den Schuldnern * Steigende Gewinne der Chaſe National Bank September⸗Ausweis der größten Bank der Welt. Die Chaſe National Bank of the City of New Mork, die größte Bonk ber Welt, zeigt in ihrer Bilanz per 24. September ds. Is. eine weitere Zunahme der un⸗ verteilten Gewinne auf 65,5 Mill. Dollar gegenüber 60,7 Mill. Dollar in der Bilanz vom 2. Juni ds. Is., als die Fuſion mit der Equitable Truſt Co. und der Interſtate Truſt Co. durchgeführt worden war. Zuſammen mit Ka⸗ pital und Reſerven belaufen ſich jetzt die unverteilten Ge⸗ winne auf 361,5 Mill. Dollar. An Depoſiten werden 18523 Mill. Dollar gegenüber 1916,2 Mill. Dollar aus⸗ gewieſen, während die Summe der Aktiven ſich von 2551, Mill. auf 242,4 Mill. Dollar verminderte. * Brown, Boveri u. Cie. AG. in Mannheim. Zu der in Nr. 460 gebrachten Mitteilung über den Auftrag der Preußen⸗Elektra teilt uns die Geſellſchaft mit, daß es ſich dabei nicht um einen Bauauftrag, ſondern um die Tra⸗ eierung einer vorausſichtlich erſt im nächſten Jahr zur Vergebung kommenden Höchſtſpannungsleitung handelt. * Süddeutſche Wismut⸗ und Kupferwerke AG. i.., Pforzheim. Aus der Einladung der ſeit 1. 12. 27 in Liqui⸗ dation befindlichen Geſellſchaft zur o. GV. am 18. d. Mts. in der die Bilanz für das zweite Liquidationsjahr vorge⸗ legt werden ſoll(das erſte ſchloß bei 60 000% Ak mit 276 334 4 Verluſt!) geht ferner hervor, daß ein Vertrag mit der Firma Gebr. Feßler, die Uebernahme von Aktiven und Paſſiven betr., genehmigt werden ſoll. * Maſchinenfabrik Fahr AG. Gottmadingen. Die Firma nimmt ab 6. 10. eine Arbeitszeitverkürzung vor in der Weiſe, daß abwechſelnd in einer Woche nur vier Tage, in der nächſten fünf Tage gearbeitet wird. TSCHAFTS-ZETTTLNG Mittag-Ausgabe Nr. 463 Vor dem Verkauf der Emelkla⸗Mehrheit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Zu den Verhandlungen über den Verkauf der Ak⸗ tien mehrheit der Emelka durch das Reich an die Gruppe Kraus München, die nunmehr ziemlich abſchlußreif zu ſein ſcheinen, weiß das„B. T. noch einige Einzelheiten zu berichten: Darnach ſind ge⸗ wiſſe Sicherheiten für den deutſchen Charakter des Unter⸗ nehmens und der Theaterſpielpläne, wie auch für die poli⸗ tiſchen Intereſſen des Reiches vorgeſehen. Die Beziehun⸗ gen zum ausländiſchen Kapital ſollen ſich nur auf die dem Unternehmen von der neuen Gruppe zu beſchaffen⸗ den Produktionskredite erſtrecken, wie das in der deut⸗ ſchen Filminduſtrie auch ſonſt üblich ſei. Zu der Frage, ob die Gruppe Kraus für eine künftige Führung der Emelka⸗Theater Abmachungen mit der Ufa be⸗ abſichtige, wird darauf hingewieſen, daß ſolche Abmachun⸗ gen allein kommerzieller Natur ſich aus Zweckmäßigkeits⸗ gründen empfehlen könnten, ohne daß dabei die Ufa nder Herr Hugenberg einen maßgebenden Einfluß auf die Lei⸗ tung der Emelka⸗Theater zu erhalten brauche oder er⸗ halten ſolle. Die Emelka hat übrigens den Vertrag mit dem Produktionsleiter Dupont, der erſt am 1. Oktober in Kraft getreten iſt und eine erhebliche finanzielle Be⸗ London eine Vertragsverletzung ſieht. Die Angelegenheit dürfte im Prozeßwege ausgetragen werden. * Zuſammenſchluß im Stahl⸗Großhandel. In einer am 25. Sept. 1990 abgehaltenen ao. HV. der Gebrüder Pierburg AG. in Berlin⸗Tempelhof wurde die Ver⸗ ſchmelzung mit der Arthur Haendler Gmb. in Berlin und der Arthur Haendler GmbH.(vorm. Emil Otto Mansfeld) in Dresden mit Wirkung ab 1. Okt. 1930 beſchloſſen. Beide Stahl⸗Großhandlungen haben ſchon bisher im engen Verband mit der Geſellſchaft ge⸗ arbeitet. Dieſe Rationgliſierungsmaßnahme erfolgte, um die Verwaltung der 3 Unternehmungen zu vereinfachen und die Arbeitsweiſe auf eine einheitliche Grundlage zu ſtellen, davon mon ſich erhebliche Vorteile verſpricht. Die bisherigen Mannheimer Niederlaſſungen der Gebrüder Pierburg AG. und der Arthur Haendler Gmbh. wurden dementſprechend auf die gleiche Fuſions⸗Baſis geſtellt. * Kein Zuſammenſchluß in der Schraubeninduſtrie. Die Gerüchte, die von einem Zuſammenſchluß der beiden Schraubenfabriken Bauer u. Schaurte, Rheiniſche Schrauben⸗ und Mutternfabrik AG., Neuß, mit der Firma Funcke u. Hueck in Hagen berichten, werden uns von zuſtändiger Stelle als nicht den Tatſachen entſprechend bezeichnet. Es haben keine Verhandlungen mit dem Ziele des Zuſammenſchluſſes unter den angeführten Firmen ſtattgefunden. * Spinnerei u. Weberei Steinen AG. Steinen. Nach⸗ dem über den Verlauf der Gh. bereits berichtet werden konnte, liegen nunmehr auch die Bilanzzahlen vor. wohl der Bruttoertrag auf 911.803/(i. V. 618 404) ge⸗ ſteigert werden konnte, entſtand durch die etwas ver⸗ ringerten Generalunkoſten von 1068 493(1 194 94m) ſowie 410 953 Abſchreibungen(i. V. nicht ausgewieſen) der neue Verluſt von 567 644, ſodaß ſich zuzgl. des Verluſtvortrages aus 1928 der Geſamtverluſt auf 1 135 951/ ſtellt, was ge⸗ genüber einem AK. von 3 Mill./ wie geſagt eine baldige Sanierung nötig macht. Aus der Bilanz(in): Anlagen 4 065 997(4 207 987), Warenvorräte 1 116 103(1 819 645), Debitoren 1 582 529(2 061 823), Kreditoren 4959 558 (5 651 336). * Spinnerei und Webereien Zell⸗Schönau Ac. Die Geſellſchaft(AK. 2112 000%), die aus der letztjährigen Bilanz noch über einen Gewinnvortrag von 33 081 4 verfügt, beruft ihre o. GV. auf den 25. Okt. ein. U. g. ſoll über eine Umſtellung der fämtlichen Aktien von 120 bzw. 1200 4 auf 100 bzw. 1000/ unter entſprechendet Stimmrechts veränderung beſchloſſen werden, Eine Vertei⸗ 1 von Reingewinn ſcheint wieder nicht in Frage zu ommen. * Süddeutſche Wollwerke Gmb. Singen a. 8— Ver⸗ gleichsverfahren. Ueber das Vermögen dieſer Firma, die vor erſt zwei Jahren gegründet wurde und die über ein Stammkapital von 200 000/ verfügt, wurde das Ver⸗ gleichs verfahren zur Abwendung des Konkurſes eröffnet. Dipl.⸗Kfm. Dr. E. Walodſchütz⸗Singen iſt Ver⸗ trauensperſon. 5 * Neuer Konkurs. Ueber das Vermögen der Firma Palmoſe Röſtwerke Gmb. in Kehl⸗Hafen mußte das Kon⸗ 1 eröffnet werden; Verwalter iſt L. Rheineck⸗ ehl. * Abſchlüſſe im Konzern der Deutſchen Mühlenvereini⸗ gung⸗AGG. Vier von den Mühlen, deren Majoritäten bez der Deutſchen Mühlen vereinigung AG. bzw. direkt bei der Getreide⸗Induſtrie⸗ und Commiſſion⸗A G. liegen, veröffent⸗ lichen jetzt ihre Abſchlüſſe für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr 1929⸗30.— Die Crefelder Mühlen⸗ werke AG.(1,5 Mill. J Ak.) ſchloß das Geſchäftsjahr 1929⸗30 mit einem Verluſt von 456 361 /, der ſich im neuen Geſchäftsjohr— infolge der Ueberleitung des Be⸗ triebes auf andere Konzernwerke— noch um ein Be⸗ trächtliches erhöht hat. Im Wege einer ſtillen Sanierung durch„interne Zuzahlung“ hat man das bilanzmäßig aus⸗ gewieſene Defizit auf 50 698„ geſenkt.— Bei der Wit⸗ tener Walzmühle in Duisburg(0,9 Mill. I AK) werden wieder 8 v. H. Dividende verteilt, 40 000% der Reſerve zugewieſen und 25 280(7322)/ vorgetragen. Die Mühlen werke F. Kieſekamp AG. in Mün⸗ ſter(3 Mill. 1 AK.) konnte den aus dem Vorfahr über⸗ nommenen Verluſt von 115 284/ decken und einen kleinen Ueberſchuß(18 651%) neu vortrügen.— Bei der Ro⸗ ſiny⸗Mühlen⸗A G. in Duisburg(2,1 Mill.% Ac. wird die Dividendenzahlung mit 8 v. H. wieder aufge⸗ nommen. Herbſtergebnis in der Gemarkung Neuſtadt a. d. H. Neuſtadt a. d.., 6. Okt. Der Weißweinherbſt iſt faſt beendet. Er bringt in der Menge eine Enttäuſchung, da das Quantum hinter dem des Vorjahres zurückbleibt. Die Qualität ſtellt dagegen einigermaßen zufrieden. Die Winzergenoſſenſchaft Neuſtadt verzeichnete Moſtgewichte von 75 bis 86 Grad. Verſchiedene Poſten der Winzer⸗ genoſſenſchaft haben bereits Käufer gefunden, der Reſt wird eingekeltert und für die Genoſſenſchaftswirtſchaft verwendet. Beachtung verdient, daß die Winzergenoſſen⸗ ſchaft durch Generalverſammlungsbeſchluß ihre Mitglieder verpflichtete, bei Neuanlagen von Wingerten mindeſtens 6 Riesling⸗ oder Traminerreben zu verwenden zu dem Zwecke, den Qualitätsweinbau zu fördern. * Kallſtadt, 4. Okt. Der Weißherbſt beginnt in der Gemeinde Kallſtadt am 9. Oktober 1930. * Weinheim, 6. Okt. Im hieſigen Edelweinbau wurde geſtern mit dem Weinherbſt begonnen. Stand der Feloͤgewächſe und der Reben in Baden Anfang Oktober Die Witterung war im September vorwiegend naß, ſo daß die Hackfrüchte, insbeſondere die Kartoffeln in ſchweren Böden krank wurden und vielenorts zu faulen begannen. Die Kartoffelernte iſt nahezu beendigt; die Erträge ſind ſehr verſchieden und ungleich, im ganzen jedoch befriedigend, hauptſächlich in Kies⸗ und Sandböden, weniger in feuchten Lagen, wo Kartoffelfäule bis zu 20 v. H. feſtgeſtellt wird. Die Futterrüben ſtehen faſt ausnahmslos ſchön und ver⸗ ſprechen gute Erträge. Die Herbſtbeſtellung iſt in vollem Gange und in ein⸗ zelnen Gegenden größtenteils ſchon beendigt; Roggen⸗ und Gerſteſaaten beginnen da und dort aufzulaufen. Die Mäuſeplage dauert unvermindert an und ſchadet hauptſächlich auf friſch eingeſäten Feldern; auch die Enger⸗ linge richten in Klee⸗, Rüben⸗ und Kartoffeläckern zum Teil erheblichen Schaden an. In den Weinbergen hat die Leſe da und dort bereits be⸗ Quantität guten u. nach Qualität mittleren Herbſt. Sofern der Oktober noch ſonnige Tage bringt, dürfte ſich die Qualität noch etwas beſſern. In einigen Weinberggebieten iſt der Sauerwurm zum Teil ziemlich ſtark aufgetreten. 5 Schlachtvieh- und Nutzviehmärkte gehandelt wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht: 38 Och⸗ ſen a1 55—59, 02 5355, 61 52—53, b2 50—52, c 4850, 0 47—48; 62 Bullen a 5854, b 5051, c 4950, d 47593 48 Kühe a—, b 27-87, e 1927; 157 Färſen a 5662, 0 4864; 60 Kälber a—, b 75—78, e 7275, d 6972, e 56—61; 1523 Schweine a 5759, b 59—61, e 6168, 8 62—64, e 58—61, Sauen 4143. Tendenz: Rinder lang⸗ ſam, Ueberſtand; Kälber geräumt; Schweine lebhaft, kl. Ueberſtand. * Viehmarkt Ettlingen vom 6. Okt. Es waren zugeführt und wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht gehandelt: 29 Rinder, verkauft 20, Preis 190465; 35 Kithe, ver⸗ kauft 8, Preis 500700 4; 3 Färſen, beine verkauft; 7 Käl⸗ ber, verkouft 2, Preis 120140 4. Tendenz: gut. Miäch⸗ ſter Markt 12. November. Devisenmarkt Im deutigen Früßhverkehr notieren Pfunde gegen New. Hork, 485,87 Schweiz 28,08 Stockholm 13.09 Parts 123.83 1 55 8 12.05 Madrid. 47 1„34.83 Se 19,18 Dollar geg. Rm. 4,2018 Mailand 92.81 Kopenhagen 18,15 Pfunde„„ 20,4 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 6. Oktober Das Geſchäft war an der heutigen Börſe im Gegenſatz zum Samstag ſtiller. Bergreiſen waren nur ganz ver⸗ einzelt am Markt. Kahnreiſen für Rotterdam wurden nicht vergeben. Die Talfracht erfuhr mit 6075 Pfg. keine Aenderung. Ebenſo blieb auch die Talfracht mit 6080 Pfg. per Tonne ab hier bezw. ab Kanal nach Rotterdam inel. Schleppen unverändert. Der Talſchlepp⸗ lohn ſchwächte etwas ab und notierte heute mit 7 Pſg⸗ gonnen und bringt nach vereinzelten Berichten einen nach Der Bergſchlepplohn notierte mit.10/ nach Mannheim. laſtung bedeutet, friſtlos gelöſt, weil ſie in dem Verhalten des Herrn Dupont bei der Herſtellung eines Filmes in Viehmarkt Karlsruhe vom 6. Okt. Zugeführt 2 84 1 1 9 * b 3 3 5 1 —— Koſten. Dienstag, 7. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 463 Gerichtszeitung Schöffengericht Mannhenn Unlauterer Wettbewerb In die Zeit der Inflation und des Ueberganges in die Feſtwährung führte ein Prozeß, der Mannheimer Schöffengericht(Vorſitzender: Amts⸗ gerichtsdirek Dr. Kley) in mehrtägigen Sitzun⸗ gen beſche das f Die Anklage ſtützte ſich darauf, daß der ſtellvertretende Direktor einer hieſigen Bank von einem Kunden der Bank Zuwendungen erhalten hatte, von denen der Angeklagte erklärte, ſie ſeien ihm nur als Vergütungen für mehrjährige pri⸗ vate Beratung gewährt worden. Die Anklage ver⸗ trat dagegen den Standpunkt, daß es ſich um Zu⸗ wendungen gehandelt habe, die der Bankkunde dem Direktor gegeben habe, um Kredite bei der Bank eingeräumt zu erhalten. Die Anklage erblickte darin ein Vergehen gegen das Unlautere⸗Wettbewerbs⸗ Geſetz. Den Hintergrund des Strafverfahrens bildet ein Zivilprozeß wegen Zinswuchers gegen die Bank. Das Gericht gelangte zu der Auffaſſung, daß ein Verſtoß gegen das Unlauterer⸗Wettbewerb⸗ Geſetz in dem Verhalten des Angeklagten zu ir⸗ blicken ſei und erkannte auf eine Geldſtrafe von fünfzehntauſend Mark. Gleichzeitig wurde auf die Einziehung der gewährten Vergütungen als geſetz⸗ liche Folge erkannt. In der Urteilsbegrün⸗ dung betonte der Vorſitzende die Schwierigkeit der Rechtslage und bemerkte, daß eine Reihe von Kom⸗ mentaren des Wettbewerb⸗Geſetzes in der ſtrittigen Frage eine andere Auffaſſung vertrete.— Die letzte Klärung dieſes Falles wird wohl erſt beim Reichö⸗ gericht erfolgen. Zum Tode verurteilt Das Schwurgericht Konſtanz verurteilte den 23 Jahre alten Landwirt Ernſt Schiele ⸗Kirnach Gemeinde Hattenweiler, wegen Mordes zum Tode und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit und wegen Mordverſuchs zu ſieben Jah⸗ ren Zuchthaus. Schiele hatte am 17. Januar beim Burgbergwald in der Höhe von Ueberlingen die 18 Jahre alte ledige Sophie Friedrichs, die von ihm in ande⸗ ren Umſtänden war, mit einem Strick erdroſ⸗ ſelt und die Leiche an einem Brückengeländer aufgehängt und ſo Selbſtmord vorzutäu⸗ ſchen verſucht. Schon am 24. November 1929 ver⸗ ſuchte er die Friedrichs zur Abtreibung zu veranlaſ⸗ ſen. Als dieſe nicht einwilligte, beſorgte er ſich ſo⸗ genannte„indiſche Giftblaſen“, die zum Fuchsfang benutzt werden. Am 12. Januar 1930 gelang es ihm, der Friedrichs das Gift unter dem Vorgeben, es handele ſich um ein Abtreibungsmittel, einzugeben. Nur dadurch, daß die Friedrichs das übelſchmeckende Zeug ausſpie, entging ſie ſchon damals dem Tode. Amtsgericht Kirchheimbolanden In der Mittwochsſitzung des Einzelrichters im Amtsgericht Kirchheimbolamden ſtanden wie⸗ der mehrere Beleidigungsprozeſſe zur Verhandlung, darunter auch ein Separatiſtenprozeß. Der Privat⸗ kläger war der Holzſchuhmacher Heinrich W. aus Marnheim, der Privatbeklagte Jakob K. 1 Landwirt in Marnheim. Anläßlich der Befreiungsfeierlich⸗ keiten kam man bei Friſeur K. in Marnheim auch guf die Separatiſten zu ſprechen. Auf der Straße hat dann der Beklagte zu dem Zeugen Georg A. ge⸗ ſagt:„Der Weber iſt auch Separatiſt, er war oft bei Tag und Nacht bei St.(letzterer war Bezirkskom⸗ miſſär bei den Separatiſten) um dort Leute anzu⸗ ſchwärzen, damit ſie ausgewieſen werden. Ein vor⸗ geſchlagener Vergleich wird folgendermaßen ange⸗ nommen: K. erklärt, daß die ihm zur Laſt gelegte Aeußerung aufgrund falſcher Informationen geſchah und daß er dieſe Aeußerungen aufgrund der Beweis⸗ aufnahme auch nicht aufrecht erhalte und als unbe⸗ gründet zurücknimmt. Er übernimmt ſämtliche FJean⸗Vouin⸗Sportfeſt in Paris Ladoumdgue läuft Weltrekord Sportfeſt im Jean⸗Bouin⸗Stadion am Sonntag in geſtaltete ſich zu einem glanzvollen Abſchluß der hrigen franzöſiſchen L ta tikſaiſon. Den Höhe⸗ punbt der Veranſtaltung bi der neue Weltrekord La⸗ doumegues im 1500 Meter⸗Lauf. In der fabelhaften Zeit Strecke von:49,2 Minuten durchlief Ladoumegue die und unterbot damit die ſei ge Welthöchſtleiſtung Dr. Peltzers von:51 und 2, den. Ladoumegue ließ ſeine Gegner weit hinter ſich; gegen ſeinen weitausgrei⸗ fenden ſein durch keinen toten Punkt beein⸗ träch waren dieſe machtlos. Zweiter wurde Weitere Ergebniſſe: 5000 1 3. Lippi⸗ „2; 2. Mou⸗ 2.— 100 Meter: 2 Berghe⸗Holland 30 em. 150 Meter: 1. Berger 16,4 2. Vanden Berghe ecal 16,8 Sek. Tennisturnier in Meran Wechſelvolles Abſchneiden der Deutſchen am Montag Beim internationalen Herbſtturnier in Meran hielt auch am Montag das ſchöne Wetter an. Auf allen Plätzen wurde flott geſpielt und ſo konnten die Einzel⸗Konkurren⸗ zen bereits lebhaft gefördert werden. Nachdem die Deutſchen ſchon am Sonntag einige Niederlagen erlitten hatten, ſchmolz die deutſche Streitmacht am Montag weiter erheblich zuſammen. So mußten bei den Herren Frenz, Dr. Buß, Kuhlmann, Menzel⸗Berlin und Heine⸗Leipzig ausſcheiden. Kuhlmann ſchlug Heine 612,:3, wurde dann aber von Dr. Kleinſchroth ſehr leicht 611, 620 geſchlagen. Der Deutſchböhme Hecht warf Frenz nach härterem Kampf:4,:6, 11:9 aus der Konkurrenz. während Dr. Buß gegen den Engländer Hughes 016, 21:6 unterlag. Der Pole Tloczynſki zog mit einem:6,:4 über den Berliner Menzel hinweg. Bei den Damen kam Cilly Auſſem zu einem leichten:1, 671 Sieg über die Fran⸗ zöſin Meunier, dagegen unterlag Frau Schomburgk gegen die Italienerin Ribuli mit 618, 719,:8. Der zweile Kampfabend im Stuttgarter Winterring Kampfſpielmeiſter Müller erzielt gegen Haas nur Unentſchieden Auch die zweite Veranſtaltung, welche im Saal des Re⸗ ſtaurants„Roſenau“— und diesmal vom VfK. Germania allein— durchgeführt wurde, erfreute ſich trotz der Kürze der Vorbereitungszeit wieder eines recht guten Beſuchs. Die Mehrzahl der Zuſchauer war ſicherlich gekommen, um ſich den erſten Start des Kampfſpielſiegers im Welter⸗ gewicht, Mü lle r⸗Gera, nicht entgehen zu laſſen. Er kletterte im Hauptkampf gegen den württembergiſchen Meiſter dieſer Gewichtsklaſſe, den ausgezeichneten ech⸗ niker Ha a s⸗Germanka, durch die Seile. Die Erwartungen, welche man mit dieſem Hampf verknüpfte, gingen nicht in Erfüllung; ſchuld daran war Müller. Er zeigte zwar eine gut entwickelte linke Gerade, die häufig als Doublette ge⸗ ſtochen wurde, jedoch den richtigen Nachdruck vermiſſen ließ und war ſehr ſchnell auf den Beinen, aber dennoch fehlte ſeiner Leiſtung die große Linie, die überlegene In⸗ telligenz, welche man von einem Meiſter erwartet. Zudem machte er auch einen ſchlechten Eindruck, daß er den von Haas infolge ſeiner erheblich geringeren Reichweite be⸗ vorzugten Nahkampf ſtets durch Halten und Klammern zu unterbinden ſuchte. Er konnte aber trotzdem nicht ver⸗ hindern, daß Haas im Infighting immer wieder ſchnelle Serien anbrachte und verſchiedentlich auch auf Diſtanz wirkungsvoll konterte. Nach Ablauf der Runden lag Haas knapp nach Punkten vor, das Unentſchieden, welches verkündet wurde, war jedoch eine korrekte Entſcheidung, Bei den übrigen Kämpfen des Abends kam man weit mehr auf ſeine Rechnung. Durchweg wurde mit größter Erbitterung und Härte gefochten und beſonders der zweite Hauptkampf zwiſchen Hel d⸗ Germania und Hagſtolz⸗ Heidenheim entwickelte ſich zu einem wahren Giganten⸗ kampf. Held ſiegte ſicher nach Punkten. Wah l⸗Germania kümpft mit Dietrich⸗Oßweil un⸗ entſchieden. Rötz le r⸗Germania landet trotz großer kör⸗ perlicher Nachteile gegen Eckſtein⸗Oßweil einen ſicheren Punktſtieg. Broska⸗ Germania wird von Kling⸗ 1. St. BC. knapp nach Punkten beſiegt. Eſſer⸗Germania ſchlät Los berge r⸗1. St. BC. deutlich nach Punkten. Lb w„ wird Punktſieger über Tafel maier⸗ Oßweil. Klubkampf 1. SSV. Ulm— Apollo München 12:4 Die Fauſtkampfabteilung des 1. Schwimm⸗ und Sport⸗ vereins Ulm arbeitet mit größtem Eifer daran, den Ama⸗ teurboxſport auch in Ulm auf immer breitere Baſis zu ſtellen. Jede Gelegenheit wird benützt, ſich mit guten auswärtigen Gegnern zu meſſen und die Früchte inten⸗ ſiver Trainingsarbeit und ſtändiger Kampfgelegenheit zei⸗ gen ſich immer deutlicher. Die Kampfſtaffel der Ulmer hat ſich zu einer Mannſchaft entwickelt, die ſich heute ge⸗ troſt auch an größere Aufgaben heronwagen darf. Das bewies der kürzliche Sieg über den württembergiſchen Mannſchaftsmeiſter und jetzt wieder der große Erfolg, den ſie gegen den Münchner SC. Apollo davontrugen. Auch das Ulmer Publikum leiſtet ſeinen Fauſtkämpfern in großer Zahl Gefolgſchaft. Der große Caſino⸗Saal war auch dies⸗ mal überfüllt. Die bayeriſchen Gäſte erfüllten nicht die Erwartungen. Sie machten teilweiſe einen untrainierten Eindruck und fuchten mangelnde Technik durch großes Draufgängertum weltzumochen. Es wirkte auch unſchön, daß zwei der Gäſte ziemlich grundlos aufgaben. Einzig der als Erſatz mit⸗ gekommene Paſinger Paul ragte aus der bayeriſchen Mannſchaft hervor. Nach einem Einleitungskampf zwiſchen den Papier⸗ gewichtlern Munz und Hirſch, beide SSV. Ulm, der ohne Eutſcheidung ausgetragen wurde, gab es im Klubkampf folgende Entſcheidungen: Im Fliegengewicht ließ ſich Rathberger Bayern gegen Sevſer⸗Ulm ſchon in der erſten 9 unde aus⸗ zählen. Der beſte Kampf des Abends endete im Bautam⸗ gewicht nach hartem Verlauf mit einem Punktſieg von Schmidt⸗Ulm über Pauli Bavern. Aufleger⸗ Bayern ging im Federgewicht gegen Uhr le ⸗Ulm in der zweiten Runde k. o. Wulf ⸗Ulm erfocht im Leichtgewicht einen Punktſieg gegen Schalch⸗Bayern. Schaich⸗Ulm fertigte im Weltergewicht Baumetſter⸗Bayern in der 2. Runde durch Niederſchlag ab. Im Mittelgewicht gab Gutekunſt Bayern in der erſten Runde ſeines Komp⸗ fes mit Schaible ⸗Ulm auf. Im Halbſchwergewicht wurde Stadler ⸗Bayern Punktſieger über e Kuuſtturn wettkampf: Tbd. Viernheim Badenia Feudenheim Tv. 1877 Waldhof Badenia Feudenheim mit 309 Punkten Sieger Die drei obigen Vereine des Mannheimer Turngaues trafen ſich am vergangenen Samstag abend mit ihren Kunſtturnern in der Turnhalle des T. V. Waldhof zu einem Kunſtturnwettkampf in je einer Kürübung am Pferd, Barren und Reck, ſowie einer Freiübung, mit je 5 Tur⸗ nerns Der Ausgang und das Endergebnis dieſes Wett⸗ kampfes iſt ziemlich knapp, mit 10 Punkten Vorſprung, konnte Badenig Feudenheim ſich an die Spitze ſetzen, vor Turnerbund Viernheim und T. V. Waldhof, die beide fe auf 299 Punkte kamen. Die beiden beſten Einzelſieger ſtellte Badenia Feudenheim in Gutfleiſch und Seufert mit je 68 Punkten 2. Eiſert, T. V. Waldhof mit 65 Punkten, 3. Träger, Tbd. Viernheim, mit 64 Punkten. Während die ſiegende Mannſchaft am Pferd, Barren und in der Freiübung ſchöne Leiſtungen zeigte, kam ſie bei den Reckübungen durch einen Verſager gegenüber den bei⸗ den anderen Riegen in das Hintertreffen. Das Kampf⸗ gericht wurde geſtellt durch die Turnwarte Adelmann und Mülker vom T. V. 1846 Mannheim, ſocie Groh und Göppinger vom T. V. Jahn Neckarau. Der erſte Verſuch eines ſolchen Wettkampfes zur För⸗ derung des Geräteturnens innerhalb der Gauvereine darf durch den DV. Waldhof als gelungen bezeichnet werden. Czepan und Kuzorra nach Wien verpflichtet Die beiden vom Weſtdeutſchen Spiel⸗Verband zu Pro⸗ fis erklärten Spieler von Schalke 04, Czepan und Ku⸗ zorra, haben mit Vienna Wien Verträge unterzeichnet und werden ab 1. November für dieſen Club ſpielen. Allerdings hoffen die beiden Internationalen immer noch auf eine Begnadigung durch den DiyB und werben ſich in dieſem Falle ſofort von ihren Verpflichtungen freimachen. Pferdesport Rennen zu Karlshorſt(6. Oktober) Durch anhaltenden Regen wurde der Karlshorſter Renn⸗ tag am Montag verdorben. Nur wenige Zuſchauer waren erſchienen, um die intereſſanten Rennen zu ſehen. Das als Hauptereignis anzuſprechende Große Hürdenrennen im Werte von 15 000 4 endete mit dem erwarteten Siege des Mydlinghover Prellſtein, der in ſehr ſicherer Manier das übrige Feld ſchlug. Geſpannt war man auf den unſchein⸗⸗ baren belgiſchen Hengſt Le Revenant, der unter Jockey de Pauw ein anſprechendes Debut gab, wenn er auch nicht in Beſichtigung. die Entſchetdung eingreifen konnte. Das Rennen ſelbſt nahm einen ſpannenden Verlauf. Die ſieben Pferde, die an den 4000 Meter⸗Start gingen, lagen zuerſt geſchloſſen zu⸗ ſammen, bis ſich im erſten Bogen Böhms St. Robert frei⸗ machte und klar in Führung ging. Prellſtein unter Müſchen wurde ziemlich verhalten geritten, kurz vor dem Einlauf ging er an die Spitze und ſiegte ſicher. Als zweiter kam Mannestreue aus dem Stalle Hönwalt ein, St. Robert ſchlug Le Revenant knapp für das dritte Geld. Die Ergebniſſe: 1. Thunichtgut⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen, 2800, 3000 Meter: 1. Baſtians Firn 2(Bielke), 2. Sturm, 3. My⸗ ſidor, 4. Holdrio. Toto: 178. Platz: 41, 25, 22, 82. Ferner: Manoir, Fechter, Martonius, Kätherl 3, Faſeiſt, Sigmar, Hol Gulden, Oruk, Legende, Minky. 2. Gilbhardt⸗Jagdreunen. Herrenreiten, 3000, 3400 Meter: 1. Seifferts Laging(v. Blottnitz), 2. Vigor, 8. Fer au Feri. Toto: 94. Platz: 20, 15. Ferner: Parſival, Franzia, Delifee. 3. Preis von Steineck. Jagdrennen, Ausgleich 2, 3000 Mark, 3000 Meter: 1. Cooters Riviera(Uhl), 2. Hetman, 3. Rotbuche. Toto: 102. Platz: 20, 17, 24. Ferner: Frauen⸗ Sens Simplars, Till Eulenſpiegel, Letzter Verſuch, Spi⸗ nelly. 4. Preis von Stutgarten. 3000 J, 1200 Meter: 1. Für⸗ ſtenbergs Aſtoria(Printen), 2. Nomos, 3. Beryll. Toto: 84. Platz: 16, 18, 29. Ferner: Aka, Braut, Tarnkappe, Rent⸗ meiſter, Optant, Hochwald, Motor, Rialto. 5. Großes Hürdenrennen. 15 000“, 4000 Meter: 1. Mydlinghovens Prellſtein(Müſchen], 2. Mannestreue, 3. St. Robert. Toto: 26. Platz: 11, 15, 17. Ferner: Le Revenant, Helgoländer, Askari, Maikater. 6. Preis des Wirtſchaktsbundes. Jagoͤrennen, 4200&, 4000 Meter: 1. Turgels Frundsberg(Oertel), 2. Vimont, 3. Strius. Toto: 138. Platz: 21, 27, 15. Ferner: Greif an, Credulite, Daim 2, Battle Cruiſier, Sonate. 7. Preis von Langeburg. Hürdenrennen, 3000, 3000 Meter: 1. Thomſens Moira(Hauſer), 2. Gulbrand, 8. Lohland. Toto: 15. Platz: 12, 18. Ferner: Nebelhexe, Mos⸗ lam, Großfürſt. Dienstag, 7. Oktober Nationaltheater:„. Vater ſein dagegen ſehr“, Komboie bon G. C. Carpenter, Miete B 6, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnent „Das Land des Lächelns“, Anfang 20 Uhr. Muſfikaliſche Akademie: 1. Konzert unter Leitun neralmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock im 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die vom Rummelplatz“.— Capitol: Wien du Stadt der Lieder“. Uni⸗ verſum:„Dolly macht Karriere“.— Scalo:„Hoch⸗ verrat“. Schauburg:„2 mal Hochzeit“. Palaſt⸗Thegter:„Im Kampf mit der Unterwelt“.— Gloria: Die Heilige und ihr Narr“. Roxy: „Katharina Knie“. Autobusrundfahrt: Täglich nachm. 2 Uhr ab Paradeplatz: Pfalzrundfahrt zur Weinleſe. 8 Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 157 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr Lurchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Hand zeichnungen der Corl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Die Kunſt 7 der Höhlen und Felſen“,— Planetarium: 15 und 16 Uhr von Ge⸗ ſenſagl, — Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Aheln Pegel 30. 1 2, 8. 6 Neckar⸗Wegen] 1 2 f 8. Vaſel.08.07.800007 0 00 f Schuſterinſe!.85 355/552 1600,00 Mannheim.30.34 3,49.85 Fehl.87.76 2,742.70.15 Jaaſtfeſd.740,78 1,282.56 Mara.74.54.4480ſ8 02 dlecingen 9 f, 0 3510 Maunbein.88.88 378,45 4,05 Heilbronn 211,161.82 2,00 Kaub.25.2202,23 2,182.54 Köln 2028.822.830.1102.25 222...————8 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer- Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Schwester, Schwägerin und Tante nehmen zu wollen. Grabe. Danksagung Tiefgerührt von all den Beweisen innigster Liebe und Ver- ehrung, mit denen unserer treubesorgten Mutter, Frau Elisabeth Motbweiler Wwe. die letzte Ehre erwiesen wurde, bitten wir auf diesem Wege für die herrlichen Blumenspenden und die herzlichste Anteilnahme an unse- rem unersetzlichen Verluste unseren tiefempfundenen Dank entgegen- Ganz besonderen Dank noch Herrn Kaplan Beikirch für seine trostspendenden Krankenbesuche, den Niederbronner Schwestern für ihre aufopfernde, liebevolle Pflege, dem Verein der selbständigen Lebensmittelhändler für das ehrende Gedenken am Mannheim K 4,), den 6. Oktober 1930. In größtem Schmerze: bie Kinder: Annellese, Elisabeth und Christian Rothweiler nebst übrigen Verwandten. 1 Teitersellsſr. 20 Ee. Verkäufe 85 Weiß lackiertes Koll Reit gaſſafzümmer Lilli Reil 1275 geeign. 55 1 er zimmer, remden⸗ unserer lieben Se. Heu 1 75 aigner 5* eſteh. aus: höner Verrnbailfe ar. Schrank, 1 Haſch⸗ kommode. 1 Bett, 1 Memr beirn, den 7. Ok. 1050. 1 1 0 25 1 Die Teile werden auch einzel abgegeben. abgegeben. Blebfrauenkirche statt. Der Trauergottesdtenst findet am ittwoch. 8. Oktober. vormittags? Uhr in der Amntl. Jeröffentiehasgen der Stadt Mannheim Arbeitsvergebung. Oeffentlicher Wettbewerb für die Vergebung [der Ausführung von 940 lfd. Mtr. Rohrkanäle von.40,.35 und.25 Mtr. l. W. mit 12 Bau⸗ werken in der Straße„Auf dem Sand“ und der Aſterſtraße in Käfertal. Verdingungsunterlagen werden während den Dienſtſtunden beim ſtädt. Tiefbauamt, Amtsgebäude II, D.6, Zimmer 28 Pläne und Auskunft Zimmer Nr. 8. Eröffnung der Angebote am Freitag, den 17. Ok⸗ tober 1980, vormittags 11 Uhr, im Tiefbauamt, Amtsgebäude II, D 1 Nr. 6, Zimmer 28. Zu⸗ ſchlagsfriſt bis 15. November 1930. 4⁴ Mannheim, den 6. Landes. Mannheim⸗ Lindenhof. Alte Oel⸗ fabrik, Bellenſtraße 2. S528 Damen- und ädehenkleider Größe 44, faſt neuer ſchwarz. Wintermantel m. Pelz. Schuhe, Gr. 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Moritz im hiesigen Kaslmo- Saal, R 1, 1, über obiges Thema, Der fesselnde Vortrag, verbunden mit Vorführungen, hat in anderen Stadten berechtigtes Aufsehen und großen Beifall gefunden.— Als Beitrag zu den Unkosten werden Aus dem Inhali: Vom frühzeitigen Altern— Die rationelle Verjüngungskur— Verschwinden auch Runzeln?— Felke- Institut, Mannheim, Pa Frack⸗ und Cut.⸗Anzug, Coverebat, und ſchw. Mantel, erſtkl. Maß⸗ arbeit, mittl. ſchlanke Fig., preisw. abzug. nur an Priv, abends nach 7 Uhr. B 4. 8, 2 Tr. Iks. 5326 Gut erhaltene Säcke, Fässer ſowie Obſtkörbe preis⸗ wert zu verk., ebenſo einige gebr. Möbel⸗ ſtücke. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle. 5324 Geuſb werden auch Sſe sich fur den mut pelzbesdtz enlscheiden. Glauben Sie ledoch nidu, doß er dadurch zehr verleuert wrd! 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Oktober 1930 Ein merkwürdiges Duell iſt in dieſen Tagen in Mexiko ausgefochten worden. In der Stadt Cor⸗ doba lebte nämlich ein Mann namens G aretay Rajadoz, der wegen ſeiner Duelle berühmt war. Er pflegte ſich wegen der geringſten Kleinigkeiten zu duellieren und war wegen dieſer Eigenart weit und breit gefürchtet. Plötzlich verbreitete ſich mit Windes⸗ eile die Nachricht durch das Städtchen, daß dieſer Mann geſtorben ſei. Das Stadtblatt beeilte ſich, ihm einen Nachruf zu ſchreiben, und ein Mitarbeiter der Zeitung erhielt den Auftrag, einen paſſenden Nekrolog zu verfaſſen. Dieſer Mann aber, der Sacramento al Saragate hieß, war ein kleines, ſchmächtiges Männchen, das den Verſtorbenen fürch⸗ terlich gehaßt hatte. Endlich ſchien ihm die Gelegen⸗ heit gekommen, um ſich an dem großſpurigen Rajadoz zu rächen. Er verfaßte einen Artikel, den er mit der Ueberſchrift„Ein Renommiſt“ verſah. In ſeinem Nachruf zählte er die Duelle des Verſtorbenen auf, und er ſchloß den Nekrolog mit den wenig ſchmeichel⸗ haften Worten:„Der Tod, den dieſes Subjekt ſo oft herausgefordert hat, hat ihm nun endlich ſein Handwerk gelegt. Er war eigentlich niemals mutig, und ſeine ſogenannte Tapferkeit entſprang nur ſeiner Renommierſucht“. um dem Artikel mehr Nachdruck zu verleihen, wählte er ein eigen⸗ artiges Pſeudonym, er unterzeichnete nämlich:„Die Dreißig“. Als nun am nächſten Tage der Chef⸗ redakteur des Blättchens in ſeinem Zimmer ſaß, wurde ihm Rajadoz gemeldet. Zu ſeinem Erſtaunen ſah der Chefredakteur den Totgeglaubten lebendig vor ſich ſtehen, und dieſer brüllte ihn fürchterlich an und forderte den Namen des Mannes, der den Nach⸗ ruf geſchrieben hatte. Der ſchreckensbleiche Redak⸗ teuer bezeichnete auch den Mitarbeiter, und am ſelben Tage noch überſandte ihm der Auferſtandene ſeine Forderung. Schon am nächſten Morgen fand das Duell ſtatt, zu dem der arme Saragate ſchlot⸗ ternd erſchien. Der lebende Leichnam gab kein Pardon, gleich ſeine erſten Kugeln durchbohrten den Bedauernswerten. Aber während dieſes Zwei⸗ kampfes erkältete ſich Garcia, er holte ſich eine Lungenentzündung, der er in wenigen Tagen erlag. Am ſelben Abend brachte die Zeitung folgende Nach⸗ richt:„Wir hören ſoeben, daß Herr Gareia, der ſchon vor einigen Tagen totgeſagt wurde, nunmehr end⸗ gültig geſtorben iſt, betonenn aber, daß wir für die Richtigkeit dieſer Nachricht keine Verantwortung übernehmen und auch für die Folgen nicht auf⸗ kommen“. E Die fünfundzwanzigjährige Greta Garbo, die im nächſten Jahr ihre Filmtätigkeit beenden will, feiert in dieſen Tagen das Jubiläum ihrer 8ehn⸗ fährigen Künſtlerlaufbahn. Obwohl ſie ſeit mehreren Jahren im Mittelpunkt des öffent⸗ lichen Intereſſes lebt, iſt ſie nach wie vor beſcheiden in ihrem Weſen und in ihrer Lebensführung geblie⸗ ben. Sie lebt ſehr zurückgezogen, empfängt keine Beſuche und nimmt auch keine Einladungen ihrer Kollegen an. Man hat ihr deshalb den Spitznamen „Die Sphinx von Hollywood“ gegeben. Im Herbſt 1920 ſpielte ſie ihre erſte kleine Rolle in einem Reklamefilm, und damals war ſie noch eine kleine Verkäuferin in einem Stockholmer Warenhaus, die mit ihrem kleinen Gehalt zum Lebensunterhalt der Mutter und der Geſchwiſter beitragen mußte. Greta Guſtavpſſon hieß ſie damals, und da ſie durchaus zur Bühne wollte, nahm ſie für das Geld, das ſie ſich mit ihrer Filmtätigkeit nebenbei verdiente, Büh⸗ nenunterricht bei dem vor einiger Zeit verſtorbenen Regiſſeur Mauritz Stiller. Dieſer erkannte ihre Filmbegabung und beſchäftigte ſie in ſeinem erſten großen Film„Göſta Berling“. Später kam die Garbo nach Berlin, und dort wirkte ſie mit Aſta Nielſen und Werner Krauß in einem Film mit, der „Die freudloſe Gaſſe“ hieß. Aber in Deutſchland wußte man die Garbo nicht zu ſchätzen, erſt in Ame⸗ rika war man auf ſie aufmerkſam geworden. Greta Garbo hatte den Mut, Rollen abzulehnen, die ihr nicht lagen, und deshalb wurde ſie zunächſt ein hal⸗ bes Jahr von ſämtlichen Filmgeſellſchaften boykot⸗ tiert. Sie hielt aber dieſe kritiſche Zeit durch, wurde wieder engagiert, und nun folgte Erfolg auf Erfolg. „Das göttliche Weib“,„Anna Karemina“ waren N Lin Toter duelliert ſich Das Jubiläum der Greta Garbo— Für 400 Millionen Mark Juwelen geſchmuggelt Welterfolge, und auch ihr neuer noch nicht bekann⸗ ter Film„Anna Chriſtie“ ſoll den Beweis erbrin⸗ gen, daß Greta Garbo nach wie vor die größte Film⸗ künſtlerin der Welt iſt. Ob ſich die Gerüchte be⸗ wahrheiten, die von einer Verlobung der Künſt⸗ lerin mit dem ſchwediſchen Prinzen Sig vard, dem zweiten Sohn des Königs von Schweden wiſſen wollen, ſei dahingeſtellt. * Eine intereſſaute Statiſtik hat in dieſen Tagen die Regierung der Vereinigten Staaten veröffentlicht. Nach dieſer Zuſammenſtellung wurden im Jahre 1929 über die verſchiedenen amerikaniſchen Häfen Ju⸗ welen im Werte von etwa 400 Millionen nach der Union eingeſchmuggelt. In Newyork allein iſt eine Schar von Beamten damit beſchäftigt, die Schmuggler zu verfolgen, und im Jahre 1929 wurden nicht weniger als 400 Männer und Frauen wegen Schmuggel verhaftet. Nach den Ausſagen der Beamten ſollen ſich die Frauen bei dieſer Betätigung weit ſchlauer benehmen. Neben den reichen Ver⸗ gnügungsreiſenden, die ſich um den Zoll drücken wollen, gibt es großzügig organiſierte internationale Schmugglerbanden, die es verſtehen, wertvolle Bril⸗ lanten unverzollt ins Land zu bringen. Wie ſehr dieſer Schmuggel blüht, geht aus einer Aufſtellung hervor, derzufolge Amerikaner jährlich im Ausland für etwa 650 Millionen Mark Juwelen kaufen, wäh⸗ rend in den vereinigten Staaten ſelbſt höchſtens 200 Millionen dafür ausgegeben werden. D0 X und 6 33 Die Wenn die erſten Herbſtſtürme die Wogen der Oſt⸗ ſee aufpeitſchen, beginnt die Hochſaiſon des inter⸗ nationalen Spritſchmuggels. Auf freier See ſowie in den Hoheitsgewäſſern der teilweiſe oder gänzlich trockengelegten ſkandinaviſchen und baltiſchen Länder Durch Zuſammenſchluß und ſtraffe Organiſierung iſt trotz aller Abwehr⸗ und Vernichtungsmaßnahmen der einzelnen Staaten eine äußerſt aktionsfähige internationale Spritſchmugglerflotte im Laufe der letzten Jahre eutſtanden, die an Schlagfertigkeit und Kampfkraft die kleinen Bootleggerflottillen der Ver⸗ einigten Staaten bei weitem übertrifft. Der Sprit⸗ ſchmuggel auf der Oſtſee ſtellt heute, wie es auch die jüngſten Schmugglerprozeſſe wiederholt erkennen ließen, einen blühenden Induſtriezweig dar, der teil⸗ weiſe phantaſtiſch hohe Gewinne abwirft. Nach einer Meldung der in Riga erſcheinenden lettiſchen Zeitung„Jaunakas Sinas“ gilt heute ins⸗ beſondere die Freihafenzone der Stadt Danzig als beſte Operations baſis größerer Sprit⸗ ſchmuggel⸗ Unternehmungen, ja, man be⸗ zeichnet dieſe Zone geradezu als ideales Aufmarſch⸗ gebiet für die„Herbſtmanöver“ der internationalen Spritſchmugglerflotte. Handelt es ſich um ſehr wag⸗ halſige Unternehmen, ſo tritt die eigens für dieſe Zwecke gecharterte Unterſeebootsflottille der Schmuggler in Tätigkeit. Dieſe Boote befinden ſich vor großer Fahrt vor dem Start nach U..A.— Unten: das größte deutſche Das Oben: Do. X, das Rieſen⸗Dornierflugboot, bei den letzten Probeflügen über dem Bodenſee Landflugzeug, ſtartete zu einem großen Europa⸗Rundflug, bei dem es 15 Staaten beſuchen wird. 7 Amotorige Junkersflugzeug G. 38(D. 2000) — mugglerflotte der Oſtjee Danzig als Flottenſtützpunkt der Konterbande— Die Organiſation der internationalen Sprit⸗ ſchmugglerflotte— Unterſeeboote und Depotſchiffe in Aktion Von Dr. Karl Brennert angeblich in beſtem Zuſtande, ſind mit den neueſten techniſchen Errungenſchaften verſehen und mit kriegs⸗ ſtarken Beſatzungen bemannt, die ſich meiſt aus ver⸗ wegenen Abenteurern der verſchiedenſten Länder zu⸗ ſammenſetzen. Eine Klaſſe für ſich bilden im Ver⸗ bande dieſer ſeltſamen Flotte die ſogenannten Spritdepotſchiffe, die ſich grundſätzlich und aus leicht begreiflichen Gründen außerhalb der einzelnen Hoheitsgewäſſer aufhalten. Es ſind dies äußerſt ſchnelle und wendige, mit Maſchinengewehren und aufmontierten Bordgeſchützen bewaffnete Fahrzeuge, deren Führer von der Schmugglerzentrale ſtrengſte Anweiſung haben, ihre Schiffe in Grund zu bohren, falls ſie von Regierungs⸗ booten verfolgt werden und ein Entkommen unmöglich erſcheint. Jedes die⸗ ſer Depotſchiffe iſt in der Regel von einem Schwarm kleiner Schiffseinheiten, Pinaſſen, Kutter, Ruder⸗ wichtige Aufgabe zufällt, von den feſten oder ſchwim⸗ menden Depots aus die Spritwaren an ihre Be⸗ ſtimmungsſtationen zu befördern. Die Mannſchaften der Spritſchmuggelfahrzeuge erhalten im allgemeinen ſehr hohe Löhne, außerdem „nach ſchwerer Fahrt“ reichlich bemeſſene Gratifika⸗ tionen, Riſikoprämien und werden nicht ſelten als Kleinaktionäre am„Umſatz“ und Gewinn beteiligt. Leute, die ſich gelegentlich als unzuverläſſig erwieſen haben, werden unverzüglich aus dem Mannſchafts⸗ körper entfernt; nur ſeetüchtige, tatkräftige und ver⸗ ſchwiegene Männer haben Ausſicht, in dieſer ſeltſam⸗ ſten Marine der Welt vorwärts zu kommen. Die wilde Freibeuterromantik vergangener Zei⸗ ten blüht wieder auf. Die Namen der verwegenſten modernen Spritſchmuggler⸗Könige ſind heute in Skandinavien und im Baltikum bereits von einem Glorienſchein umgeben. Es gibt ritterliche Deſpera⸗ dos unter ihnen, die ſich vor Tod und Teufel nicht fürchten, die ſich als Helden des Tages allgemeiner Beliebtheit und Volkstümlichkeit erfreuen und deren tolle Abenteuer in aller Munde ſind. Willy Jäger, ein gebürtiger Deutſcher, iſt einer von dieſen ungekrönten Königen. ſeine letzte Bravourfahrt auf der„Haſſan Birr“, als dieſe vom Regterungsdampfer„Präſident Sme⸗ tona“ aufgebracht und ins Schlepptau genommen worden war. Ein Offizier und zwölf Mann wurden als Wache an Deck des Schmuggeldampfers abkom⸗ mandiert. Jäger ließ ſich mit ſeinen Leuten ſeelen⸗ ruhig in die Kajüten ſeines Dampfers ſperren. Beide Schiffe nahmen dann Kurs auf Memel. Un⸗ terwegs brach ein furchtbares Unwetter aus, das Jä⸗ ger vorausgeſehen hatte. Nun war für ihn die Stunde des Handelns gekommen. Seine Leute er⸗ brachen die Türen, ſtürmten an Deck, überwältigten die Wachen und kappten die Schlepptaue des„Prä⸗ ſident Smetona“. Jäger übernahm wieder die Füh⸗ rung des Schiffes und drehte bei. Sofort wurde er vom Regierungsdampfer, auf dem man den Vorgang beobachtet hatte, aus nächſter Entfernung heftig be⸗ ſchoſſen. Kaltblütig ſetzte jedoch Jäger ſeinen ein⸗ geſchlagenen Kurs fort und entkam unter Blitz und Donner bei haushohem Seegang ſeinem Verfolger. Auch Spritſchmuggler halten auf ihre Mannesehre. Schluß des redaktionellen Teils 2 SEll AuIOOEIE Janleen Sie aus dem SHELL KABINEII. Sie Sparen Aus aller Welt * Laby Farringtons Unfall. Wenn man von Lon⸗ don Bridge her durch die Upper Thames Street geht, gelangt man an Fiſhmongers' Hall. Als Lady Far⸗ rington hier vorbeiging, ſchwanden ihr plötzlich die Sinne. Glücklicherweiſe aber konnte ihr Gemahl, Sir Farrington, der neben ſeiner Frau herging, dieſe noch auffangen und ſolange ſtützen, bis ein Mietauto, das er herangewunken hatte, vorfuhr. Er erklärte dem Chauffeur das Mißgeſchick ſeiner Frau, und beide faßten zu, um die Hilfloſe in den Fonds des Wagens zu betten. Sir Farrington gab Weiſung, ſofort nach ſeiner Wohnung in der Curzon Street zu fahren. Vor dem Haus des Ehepaares Farrington in der Curzon Street angelangt, ſprang Sir F. aus dem Wagen und betrat ſein Haus, um einige Bedien⸗ ſtete herauszuholen, die behilflich ſein ſollten, die Lady ins Haus zu bringen. Bereits nach einer Vier⸗ telſtunde zeigte ſich, daß auch die Londoner Chauffeure ein gewiſſes Maß von Intelligenz aufzuweiſen haben, denn da Sir Farrington immer noch nicht zurück⸗ gekehrt war, kam der wartende Chauffeur auf die nicht üble Idee, daß an der Sache nicht alles zu ſtim⸗ men ſchien. Er holte einen in der Nähe ſtehenden Poliziſten. Die beiden ſahen zuerſt nach der Lady im Wagen, die inzwiſchen ihr Bewußtſein wieder⸗ erlangt hatte. Sie ſchrie entſetzlich, denn ihre große Perlenkette und etliche wertvolle Ringe die ſie noch vor einer halben Stunde getra⸗ gen hatte, fehlten, ebenſo war der Inhalt ihrer Handtaſche, etwa hundert Pfund in Bank⸗ noten, nicht mehr vorhanden. Der Poliziſt wollte aus Lady Farringtons Wohnung Hilfe holen und nach Sir Farrington ſehen. Leider mußte ihm die Lady mitteilen, daß ſie garnicht in der Curzon Street wohne und daß ihr Gemahl ſich zur Zeit im Ausland aufhalte. Dagegen erinnerte ſie ſich jetzt, daß ihr, als ſie die Upper Thames entlang ging, ein eleganter Fremder, der ſich plötzlich zu ihr geſellt hatte, ein klei⸗ halten hatte, worauf ſie die Beſinnung verlor. Es ließ ſich nur noch feſtſtellen, daß ein eleganter Herr das Haus in der Curzon Street, das zwei Eingänge beſitzt, kurz vorher durch den hinteren Eingang ver⸗ laſſen hatte. * Zu vertraulich. Ein amerikaniſcher Touriſt ge⸗ riet vor kurzem mit engliſchen Detektiven in Kon⸗ flikt, als er und König Alfons von Spanien in Southampton landeten. Der Amerikaner wollte mit dem König nur„ſhale hands“ machen und ſagen: „Hallo, Fonzie, wie geht's, alter Freund? Immer noch auf der Höhe? Glauben Sie, daß Morrow 1932 als republikaniſcher Präſidentſchaftskandidat aufgeſtellt wird?“ Er meinte es nicht böſe, aber die Detektive verjagten ihn. In den Augen dieſes Amerikaners iſt ein König nicht mehr als der Bür⸗ germeiſter ſeines Heimatſtädtchens und lange keine ſo große Perſönlichkeit wie der Präſident ſeines Klubs. Es muß wohl wahr ſein, daß die Englän⸗ der keinen Sinn für derartigen Humor haben. * * Die große Liebe. Ein junger Mann war wegen ſchweren Einbruchs zu einer längeren Gefängnis⸗ ſtrafe verurteilt. Nach einigen Wochen gelang es ihm zu entfliehen. Er erfuhr, daß ſeine Geliebte, die an dem Diebſtahl beteiligt war, ebenfalls im Gefängnis ſaß. Obwohl er wußte, in welche Gefahr er ſich begab, ging er zur Beſuchszeit in das Frauengefängnis, um ſeine Freundin wenigſtens einmal zu ſehen. Er konnte auch unerkannt bis zu ihr vordringen. Als das junge Mädchen ihn erblickte, vermochte ſie nur ſchwer einen Freudenſchrei zu unterdrücken. Wortlos ſanken ſich die beiden Liebenden in die Arme. In dieſem Augenblick klopfte ein Aufſeher, der den Flüchtling erkannt hatte, ihm auf die Schulter. Er wurde aufs neue verhaftet.— Schweigend ging der Verbrecher in ſeine Zelle zurück. * * Die„Straße der Märtyrer“ gefunden? Bei den Ausgrabungen am Tiberufer ſind vor kurzem in Rom nes, ſcharfriechendes Tüchelchen unter die Naſe ge⸗ Teile einer alten Straße zum Vorſchein gekommen, die von den römiſchen Altertumsforſchern für die Via Cornelia der altrömiſchen Zeit gehalten wird. Dieſer Weg, der ſeit vielen Jahrhunderten ver⸗ ſchüttet iſt, war im Mittelalter unter dem Namen der „Heiligen Straße“ oder der„Straße der Märtyrer“ bekannt. Tauſende von Chriſten ſind während einer der berüchtigſten Neroniſchen Chriſtenverfolgungen dieſe Straße gezogen, um in den Gärten der Kaiſerin Agrippina hingeſchlachtet zu werden. Der Weg ver⸗ lief von der alten Nerobrücke ungefähr in derſelben Richtung, die die eben entdeckte alte Straße einſchlägt. Die Nerobrücke iſt eine Ruine. Die alte Straße iſt offenbar zu derſelben Zeit außer Gebrauch gekomm⸗ men, in der die Brücke zerfiel. Die Reſte alter Bau⸗ ten, die zu beiden Seiten der alten Straße zu finden ſind, beſtärken in der Annahme, daß man es mit der „Straße der Märtyrer“ zu tun hat. * * Champagner für ein Krankenhaus. Amerika⸗ niſche Millionäre haben nicht nur in ihren Lebens⸗ gewohnheiten, ſondern zuweilen auch in ihren Ge⸗ ſchenken etwas Außergewöhnliches. So wurde das Krankenhaus in der engliſchen Stadt Watford kürzlich durch die Mitteilung überraſcht, daß der be⸗ kannte Millionär John Pierpont Morgan ihm 132 Flaſchen Champagner geſtiftet habe. Daß dieſe Spende von einem Sohne des trockenen Amerika kam, verlieh ihr einen beſonderen Reiz. Offenbar war Morgan der Anſicht, daß den Kranken eine Flaſche Champagner hin und wieder nicht ſchaden könne. Die Verwaltung des Krankenhauſes nahm das Geſchenk mit Dank an, war aber über die Verwendung an⸗ derer Anſicht. Sie ſuchte den Champagnerſegen als⸗ bald an einen Weinhändler loszuſchlagen, um gegen den Traubenſaft bares Geld einzutauſchen. . * 150 Kilometer langer Schulweg. Bei der Wahl der Schule, die die Kinder beſuchen ſollen, laſſen ſich viele Eltern häufig auch von der Erwägung leiten, eine ſolche Anſtalt zu ſuchen, die in der Nähe der cuſtraliſche Verhältniſſe hineindenken, wo es Bezirke gibt, in denen Schulkinder täglich mehr als 100 Km. zum nächſten Gymnaſtum zurücklegen müſſen. Von den Schülern des Frankstone⸗OHymna⸗ ſiums bei Sydney wohnt knapp ein Drittel der Schüler in der Nähe der Schule. Die übrigen haben einen täglichen Schulweg von 10 bis 150 Km. zurück⸗ zulegen. Beſondere Autobuſſe holen die Kinder von den umliegenden Ortſchaften ab und bringen ſie abends wieder zurück. Der Direktor des Gymna⸗ ſiums erklärte, daß die Schüler, die den weiteſten Weg haben, nicht nur die pünktlichſten ſind, ſondern ſich auch durch regelmäßigen Schulbeſuch und hervor⸗ ragende wiſſenſchaftliche und ſportliche Leiſtungen auszeichnen. *Die Inſel des erſten Arztes. Im Aegäiſchen Meer liegt die Inſel Kos. Nur wenige Reiſende ver⸗ irren ſich heute dahin. Die Inſel, zuſammen mit Rhodos, gehört Italien. Ihre Bedeutung iſt heute minimal. 460 Jahre vor Chriſti iſt hier der be⸗ rühmte griechiſche Arzt Hippokrates geboren, den die Geſchichte als den erſten Arzt der europäiſchen Menſchheit rühmt. Im Oktober dieſes Jahres ſoll in Rom ein mediziniſch⸗hiſtoriſcher Kongreß ſtattfinden. Seine Teilnehmer werden eingeladen, auch die Juſel Kos zu beſuchen. Der unermüdliche Muſſolini hat auch hier Ausgrabungen angeordnet. Eine der größten Sehenswürdigkeiten der Stadt Kos, die ein kleiner Flecken iſt, iſt der berühmte Platan des Hippokrates. Es wird behauptet, daß der berühmte Arzt unter dieſem Platan geſeſſen und gelehrt hat. Unweit des Baumes befinden ſich die Ruinen des Asklepios⸗Tempels, in dem ſich die Hippokratiſche Schule befand. Die Lehre des älteſten Arztes iſt eine ſonderbare Miſchung von Religion und rationeller Behandlunng. Hippokrates ſelbſt hielt ſich an die empiriſche Methode der Krankheits⸗ behandlung. Er ſammelte Material über Krank⸗ heiten und ſtellte Beobachtungen an, die Standpunkt der heutigen Medizin einen wiſſenſchaft⸗ Wohnung liegt. Man kann ſich wohl nur ſchwer in lichen Wert haben. — In friſcher Erinnerung ſteht noch bei allen Sitauern⸗ auch vom ö boote mit Außenbordmotor u.., umgeben, denen die. i 1 3 1 5 Farl Winter Dienstag, 7. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 83 Der große Neiterkelts-Erfolg! Anny Ondra und Siegfried Arno ein K ONHIK ER wie es besser nicht sein könnte, Iusfigem Ton- u. Sprechfilm: Die vom Rummelmlatz mit MARGARETE KUPFER, PAUL MOR- EHRLICH, KURT GERRON GAN, MAX Witzige, 200 in dem Harald Paulsen Huszar Tönendes Bei programm! heitere und originelle Ton- und Sprechfilm 2 mal Hochzeit Ein fröhlicher Tonfilmschwank mlit Liane Haid Ralph A. Roberts/ Lucie Englisch 2 Tlehung 26028 Oc. BBA Lee paul Morgan Puff Beginn: alle .00, S. 00,.00,.15 Uhr Aae 10 GROSSES BEIPROUGRAMM! Ae fe Beginn: fl Ab heute Dienstag nur wenige Im Deppel- Spielplan: CARL ZUCK Weltberühmtes Bühnenstück im Film: Katharinaknie bie Tochter des Seiltänzers]!? 8 Akte von der zauberhaften Romantik des fahrenden Volkes Karl Grune. In den Hauptrollen: Carmen Boni/ Eugen Klöpfer Fritz Kampers/ Allele Sandrock peter Voß/ Frieda Richard Regie: 3„.30 aun 8 SllELotfen eee, U. Lene el Reellen Wert 55 getragene 8“ ortontiede erhalten Sie von Brym Wwe. F 3, 7 Tel. 266 03 Nichtraucher! [Anskunft koſtenlos! Sanitas⸗Depot, Halle a. S. 460 L. VI5g Zum Flicken u. ſämtl. 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Oktober 1930 Vorstellung Nr. 33— Miete B Nr. 6 v Water sein dagegen sehr!“ Komödie in 3 Akten(7 Bildern) von Edward Childs Carpenter Für die deutsche Bühne bearbeitet von Sil- Vara Inszenierung: Wilhelm Kolmar Anfang 20.00 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr Pers oO nen: Sir Basil Winterton Hans Godeck John Ashley Karl Haubenreißer Dr. Francis Keating Johannes Heinz Kate Trent Helene Leydenius George Trent, ihr Sohn Bum Krüger Bianca Credaro Lene Blankenfeld Maria Credaro Annemarieschradiek Tony Kratochwill Anna Usell Erich Musil Larkin, der Kammerdiener Sir Basils Roberts Fchmidkonz- Fritz Linn Gustl Römer-Hahn Weinlein Die führende Tanzschule Mannheims D 5, 11 Fernruf 30411 D 5, 11 nimmt Anmeldungen an für: Kurse— Prwatstunden. 8530 15 Rabatt reisabbau pers i: sher 48 J Jet 40 pers. oppespackung bisper 35 3 jet 73.3 f Hozonili. dister 48 8 Jett 40 Selfenpulver. 0 gr, Paket Jetzt 12 neine Kerns eie. oppelstle Jetzt 10 ee ere „200 gf. Fflsehgsw., Ost. 15 la. Kernseiſe. 200 gr. 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