läufig im ihre Selbſtändigkeit behalten. Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Beilagen: Sport der N. M. 5.* Aus der Welt der Cechnil* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die frucht Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszei Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim bare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht„Neues vom Jilm tung„ Aus Seit und Leben* Mannheimer Wuſikzeitung Einzelpreis 10 Pf. 8 eitu N Anuzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 790 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe Jerfall der Deutſchen Dienstag, 7. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 464 taalspartei Schnelle Auflöſung einer überſtürzt geſchloſſenen Wahlkampf⸗Gemeinſchaft Vergebliche Mahnung zum Frieden Angeblicher Grund: Welt- anſchauliche Gegenſätze“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 7. Oktober. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, endete die Sitzung des Aktionsausſchuſſes der Deutſchen Staatspartei damit, daß Arthur Mahraun und ſeine Gruppe aus der Deutſchen Staats ⸗ partei ausgeſchie den ſind. Ueber die Frage, in welcher Form die Fraktion beieinander gehalten werden kann, wird noch verhandelt. Als Grund des Ausſcheidens werden weltanſchauliche Ge⸗ genſätze angegeben. c Worauf wir in den letzten Tagen ſchon vorbereitet haben, iſt nun eingetreten. In der heutigen Sitzung des Aktionsausſchuſſes der Deutſchen Staatspartei haben die Jungdeutſchen u. a. gefordert, daß Hö p⸗ ker⸗Aſchoff und der frühere Staatsſekretär Meyer Berlin aus dem Ausſchuß aus⸗ ſcheiden. Als ihnen das verweigert wurde, haben die jung⸗ deutſchen Mitglieder den Saal verlaſſen. Die Staatspartei iſt ſomit geplatzt. Zur Zeit beraten Jungdeutſche und Demokraten getrennt von einander über zwei Kommuniqués, in denen ſie ſich offenbar gegeuſeitig die Schuld zuſchieben wollen. Koch-Weſer legt den Vorſitz der Demokratiſchen Partei nieder Meldung des Wolffbüros — Berlin, 7. Oktober. Wie wir aus beſter Quelle erfahren, hat Reichs⸗ miniſter a. D. Koch⸗Weſer den Vorſitz der Demokra⸗ tiſchen Partei niedergelegt. Die Geſchäfte werden von dem ſtellvertretenden Vorſitzenden Oskar Meyer weitergeführt. Die unmittelbare Vorgeſchichte Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. Okt. Der Hauptaktionsausſchuß der Deut⸗ ſchen Staatspartei trat am Dienstag vor⸗ mittag im Haus der Preſſe zu ſeiner angekündigten Sitzung zuſammen, um über die zukünftige Organi⸗ ſation der Staatspartei zu beraten und die Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zu klären, die ſich über einige Fragen in der Partei ergeben haben. Wie wir er⸗ fahren, hat der Vorſitzende der Volksnationalen Reichs vereinigung, Arthur Mahraun, den Orga⸗ niſationen im Lande eine Anweiſung gegeben, die darauf abzielt, bis zur endgültigen Klärung die Deutſche Staatspartei föderativ zuſammenzuſetzen. Die volksnationalen Gruppen ſollen alſo vor⸗ Rahmen der Staatspartei Dieſe Anweiſung Mahrauns ſteht im Mittelpunkt der Verhandlungen des Hauptaktionsausſchuſſes. Man beſchäftigt ſich mit der Frage, ob dieſe An⸗ weiſung den Bruch in der Staatspartei be⸗ deute oder ob trotzdem die Organiſation in irgend einer Weiſe erhalten und ausgebaut werden kann. Insbeſondere iſt zu prüfen, welche Folgerungen daraus für die parlamentariſche Zuſammenarbeit zu ziehen ſind. Im Laufe der Verhandlungen des Aktionsausſchuſſes ſoll ein Unterausſchuß eingeſetzt werden, um die Fragen zu klären und dann dem Aktionsausſchuß Vorſchläge zu machen. Die Mitteilung von der Anweiſung Mahrauns an die volksnationalen Landesorganiſationen rief auf der Sitzung des Hauptaktionsausſchuſſes der Staatspartei ſehr große Aufregung hervor, weil man dahinter den Verſuch vermutet, die große Organiſation der Staatspartei reſtlos in das Ge⸗ füge der Volksnationalen Reichs vereinigung über⸗ zuführen. Es ſcheint im Augenblick kaum noch möglich, die entſtandenen Gegenſätze zu überbrücken. Die Kompromißverſuche bewegen ſich dahin, daß wenigſtens die Fraktionsgemeinſchaft einſt⸗ weilen noch aufrecht erhalten bleibt. Für drei der Drahtbericht unſeres Berliner Büros U Berlin, 7. Oktober. Die Mahnung zum Frieden, die Mahraun am letzten Freitag im„Jungdeutſchen“ veröffent⸗ lichte, ſcheint die Wogen wenig geglättet zu haben. In den Wandelgängen des Reichstags erzählte man ſich geſtern ſogar ſchon: Mahra un ſelber wolle die Flinte ins Korn werfen, die Leitung der Deutſchen Staatspartei aufgeben und aus ihr ausſchei⸗ den. Im„Berliner Tageblatt“ aber, das der Neu⸗ bildung nie recht grün war, wird ſchon ganz offen erklärt, daß ſie auseinanderberſten könnte und die geſtrigen Beſchlüſſe der Reichstagsfraktion wertlos werden möchten. In ihrem dermaligen Zuſtand— das mag melancholiſch ſein, aber es iſt ſo— iſt die Staatspartei kaum aktionsfähig. Mit dem Zwieſpalt in der Staatspartei auch das ſogenannte Meiſterkapitel des Jungdeutſchen Ordens das in Rendsburg zuſammentrat, befaßt. Dabei iſt man zu folgender Entſchließung gekommen: „Von dem Willen beſeelt, die Zuſammenfaſſung des Volkes rechts und links, die Volksgemeinſchaft des deutſchen Staatsbürgertums mitzugeſtalten, er⸗ öffnete der Jungdeutſche Orden und die Volksnatio⸗ nale Reichsvereinigung den letzten Wahlkampf im Rahmen der neugegründeten Deutſchen Staatspartei. Nach den Wahlen hat ſich herausgeſtellt, daß Herren wie Dr. Stolper, Dr. Reinhold und Höpker⸗ hat ſich Aſchoff die Sammlung des verantwortungsbewuß⸗ ten Staatsbürgertums gefährden. Weſensfremde plutokratiſche und parteibürokratiſche Elemente dür⸗ fen in einer ſtaatsbürgerlichen Bewegung keinen Einfluß gewinnen. Die Deutſche Staatspartei iſt weder eine Fortſetzung der Demokratiſchen Partei noch eine Linkspartei. Solange ein klares Ab⸗ rücken von den genannten Herren nicht erfolgt iſt, iſt nur die Volksnationale Reichsvereini⸗ gung in der Lage, den Kampf um die ſtaatsbürger⸗ liche Aktivierung vorwärts zu treiben.“ Man kann ſich eigentlich nicht recht vorſtellen, wie nach dieſer Entſchließung die Staatspartei noch bei⸗ ſammen bleiben ſoll, genauer— in Wirklichkeit iſt die Deutſche Staatspartei einſtweilen ja nur erſt ein Begriff, ein Rahmen, der noch organiſatoriſch auszufüllen iſt— noch geſchaffen werden kann, zu⸗ mal die Gefühle der Abneigung, wie geſagt, von der andern Seite ja auch lebhaft erwidert werden und viele demokratiſche Gruppen im Reichs⸗ tag es bisher abgelehnt haben und weiter noch ab⸗ lehnen, zur Staatspartei überzutreten. In manchen Kreiſen ſcheint man nun an den Ausweg zu denken, daß die Demokraten ebenſo wie die Volksnationale Reichsvereinigung ihre organi⸗ ſatoriſche Selbſtändigkeit behalten und nur im Reichstag zu einer Arbeitsgemeinſchaft ſich einigen. Das wäre ein recht trübſeliges Ende und vor allem der Bankrott des reformiſtiſchen Gedankens, der dieſer Parteiſchöpfung zugrunde lag. FPFFPCCCCCTCCTCTCTVTbTVTVbbVTbT(TVTbTVT((TbTVTVTTVTbVTVTVTVbTPTVTUVTVTb'TbVPbVVTVbVb'ͤVklͤV'ͤV'''!'!'!'!'!.!'!'!'!'!'!''!;';';'.;';.;..... w www y ww auf der ſtaatsparteilichen Liſte gewählten Abgeord⸗ neten iſt es allerdings zweifelhaft, ob ſie ſelbſt bei einem derartigen Kompromiß in der Fraktion der Deutſchen Staatspartei verbleiben werden. Es han⸗ delt ſich um den Arbeiterſekretär Dietrich, den chriſtlichen Gewerkſchaftler Baltruſch und den Ordenskanzler Bornemann. In unterrichteten Kreiſen rechnet man mit der Möglichkeit, daß dieſe Gruppe ſich dem Chriſtlich⸗Sozialen Volksdienſt an⸗ ſchließen könnte. Das in parlamentariſchen Kreiſen aufgetauchte Gerücht, daß die demokratiſchen Mit⸗ glieder der ſtaatsparteilichen Fraktion bei einem Auseinanderfallen dieſer Gruppe ſich ſofort der Deutſchen Volkspartei anſchließen würden, iſt mit einiger Vorſicht aufzunehmen. Ir⸗ gend welche derartige Beſchlüſſe oder Anregungen liegen bisher nicht vor. Dank des Saargebiets an Curtius Die Deutſch⸗Saarländiſche Volkspartei(Vereinigte Liberale und Demokratiſche Partei) hat durch ihren Vorſitzenden, Abgeordneten Schmelzer, nachſtehen⸗ des Schreiben an Reichsminiſter Dr. Curtius gerichtet: „Im Namen des Landesvorſtandes unſerer Partei erlauben wir uns, Ihnen den herzlichſten Dank dafür auszuſprechen, daß Sie ſich in Genf in ſo tatkräf⸗ tiger Weiſe unſerer guten Sache angenommen und dieſe in ſo geſchickter Art vertreten haben. Wir freuen uns ganz beſonders, daß Ihre eifrigen Bemühungen zu dem von uns ſo lange er⸗ ſehnten Ziele der Befreiung des Saarge⸗ bietes von fremden Truppen geführt haben. Wenn auch die gefundene Löſung nicht in allen Punk⸗ ten unſeren Wünſchen entſpricht, ſo können wir Ihnen doch die Verſicherung geben, daß unſere Ver⸗ treter in Genf weggegangen ſind mit der Ueberzeu⸗ gung, daß Sie alles das durchgeſetzt haben, was nach Lage der Dinge überhaupt zu erreichen war. Wir möchten dabei dem Wunſche Ausdruck geben, daß es Ihnen, ſehr verehrter Herr Reichsminiſter, auch in Zukunft vergönnt ſein möge, weitere Erfolge in der Saarfrage zu erzielen.“ Der Dank des Reichspräſidenten Telegraphiſche Meldung Berlin, 7. Oktober. Der Herr Reichspräſident gibt bekannt: „Auch in dieſem Jahre ſind mir aus allen Teilen des Reiches ſowie von Deutſchen aus dem Auslande zahlloſe Glückwünſche zu meinem Geburts⸗ tage zugegangen, die meinem alten Herzen auf⸗ richtig wohlgetan haben. Da mir eine Einzelbeant⸗ wortung unmöglich iſt, bitte ich alle, die meiner freundlich gedacht haben, auf dieſem Wege meinen herzlichen Dank entgegenzunehmen!“ Konflikt mit Litauen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 7. Oktober Unſere Zweifel an der Aufrichtigkeit der von Litauen in Genf gegebenen Verſprechungen über einen grundlegenden Wandel der Verhältniſſe im Memelland haben ſich leider bewahrheitet. Litauen hatte, wie man ſich erinnern wird, vor allem in drei Punkten eine Neuregelung bis zum 10. Oktober, dem Tag der Wahlen im Memelland, zugeſagt. Heute ſchreiben wir den 7. und lediglich der einen, nicht der gravierendſten der deutſchen For⸗ derungen iſt die Kownoer Regierung gerecht gewor⸗ den. Der litauiſche Wahlkreiskommiſſar iſt nämlich gemäß den Vereinbarungen vor dem Völkerbund durch einen De utſchen erſetzt worden, nicht aber ſind bisher die beiden litauiſchen Landes⸗ direktoren ihres Amtes enthoben und an ihrer Stelle Deutſche ernannt worden— Die Litauer begründen das mit der kindiſchen Ausflucht, die beiden Direktoren wären nicht auf⸗ zufinden und könnten deshalb auch von ihrer Ab⸗ ſetzung nicht benachrichtigt werden. Weiter iſt die ebenfalls zugeſagte Wiederherſtellung der Verſamm⸗ lungs⸗, Rede⸗ und Preſſefreiheit noch nicht erfolgt. Die deutſche Regierung hat, wie uns ver⸗ ſichert wird, ſchon mehrmals in Kowno auf die Er⸗ füllung der Genfer Verſprechungen gedrängt und wird es in letzter Stunde nochmals tun. Man muß es nach dem bisherigen Verlauf der Dinge freilich als ſehr fraglich anſehen, ob die Regierung in Kowno die⸗ ſem Appell nachkommen wird. Außerdem ſcheint man ſich in den Kreiſen des Auswärtigen Amtes der trü⸗ geriſchen Hoffnung hinzugeben, daß der Völkerbund, dem Litauen eigentlich ſich verpflichtet habe, um ſei⸗ nes Anſehens willen von ſich aus eingreifen werde Anfer Maßſftab Der nachfolgende Aufſatz wurde heute über Mittag geſchrieben, bevor die hierneben veröffentlichten ſen⸗ ſationellen Meldungen über den völligen Aus⸗ einanderfall der Deutſchen Staats⸗ partei uns vorlagen. Wir bringen trotzdem den Aufſatz völlig unverändert ſo, wie er geſchrieben war und möchten glauben, daß er gerade dadurch einen be⸗ ſonders pikanten Beigeſchmack bekommt. Es ſtellt ſich nämlich heraus, daß wir die freilich nicht erſt von heute oder geſtern in der Luft liegende Zuſpitzung der Dinge ſozuſagen voraus empfunden haben. Ge⸗ heimnisvolle Wellen zwangen uns, in der Todes⸗ ſtunde der jungen Ehe au die beiden Partner zu denken. Schriftleitung. * Tempo! Tempol, iſt in immer ſteigenderem Maße der Rhythmus dieſer Zeitepoche. Auch ſolche Kataſtrophen, wie wir ſie geſtern und vorgeſtern mit der durch höhere Gewalt erfolgten Vernichtung des engliſchen Luftſchiffes„R 101“ und eines deutſchen Verkehrsflugzeuges erleben mußten, vermögen das heutige Menſchengeſchlecht nur für eine ganz kurze Zeitſpanne zur nachdenklichen Selbſtbeſinnung zu bringen. Vorgeſtern 50 Tote, geſtern 8 Tote. Und der vaſch verklingende Widerhall?:„. Schlimme Sache! Gewiß, wir ſind doch noch nicht ſoweit mit der Luftfahrt, wie wir dachten! Man wird ſich vor⸗ ſehen müſſen und einſtweilen doch beſſer tun, mit dem Schnellzug zu reiſen ſtatt im Flugzeug!“ So dachten die meiſten und dann war die ganze Sache ſchon wieder faſt vergeſſen. Was find auch 58 Tote? Bet den Erdbebenkataſtrophen in Italien und ſonſtwo und bei den Hungersnotepidemien in China ſind viele Zehntauſende ums Leben gekommen und der Weltkrieg hat allein auf deutſcher Seite 2 Millionen Tote gekoſtet! Was ſoll man da mit 58 Todesopfer einer Luftkataſtrophe noch beſonders viel Aufhebens machen? Und außerdem iſt eine neue Senſationsnachricht ſicherlich ſchon unterwegs, die die von geſtern und vorgeſtern ganz von ſelbſt vergeſſen macht. So herzlos denken wir Menſchen, wir Kultur⸗ menſchen des 20. Jahrhunderts und geben uns dabei nicht einmal Rechenſchaft darüber, wie hartherzig und gefühllos unſer Verhalten iſt. In dieſer Zeit politiſcher und wirtſchaftlicher Not, in dieſer vergif⸗ teten Atmoſphäre, iſt faſt jeder Einzelne mit ſeinen perſönlichen Nöten und Sorgen ſo vollauf in An⸗ ſpruch genommen, daß ihm kein ſeeliſcher Raum mehr bleibt, um ſich der ſchickſalhaften Verbundenheit aller menſchlichen Kreatur in jedem Augenblick bewußt zu ſein und das Flügelſchlagen einer höheren Gewalt, von der wir Staubgeborene trotz aller noch ſo glänzenden Errungenſchaften der Technik immer ab⸗ hängig ſein werden, in ſolchen die ganze Menſchheit angehenden Kataſtrophen zu ſpüren. Wichtiger und dringliſcher als ſolche Gedanken an den ſeeliſchen Urquell alles menſchlichen Daſeins, an die ewig unabänderliche Abhängigkeit aller Erden⸗ menſchen und das geheimnisvolle Walten des Schick⸗ ſals, erſcheint den hart um Leben und Exiſtenz kämpfenden Menſchen die Forderung des Tages. Was aber iſt die Forderung des Tages? Daß wir ſo ſchnell als möglich wieder aus dem politiſchen und wirtſchaftlichen Sumpf heraus⸗ kommen, der uns immer mehr zu verſchlingen droht. Vorausſetzung zur Rettung iſt eine ſtarke Regierung, die fähig iſt, das in viele Klaſſen und Parteien zerklüftete und ſich deshalb gegenſeitig im Wege ſtehende deutſche Volk den ſchweren Dornenweg auf feſten Grund und Boden und ins Freie zu führen. Alle, die guten Willens ſind, ſetzen jetzt alle ihre Kräfte ein, um dieſes nächſte Ziel zu er⸗ reichen. Des Kanzlers Beſprechungen mit den Parteiführern werden heute abgeſchloſſen. Noch weiß niemand, ob und was dabei herauskommen wird. Alles iſt noch in der Schwebe. Wird Brü⸗ ning mit links oder mit rechts zuſammengehen oder wird er überhaupt keine Mehrheit und Unterſtützung finden und mit Hilfe des Artikels 48 den Leben s⸗ notwendigkeiten des Staates zur Durch⸗ führung verhelfen? Das ſind die Fragen, die heute in aller Munde ſind. Niemand kann ſie einſt⸗ weilen beantworten. Heute in acht Tagen werden 2. Seite/ Nummer 464 — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe wir mehr wiſſen, da bekanntlich ſchon am Montag, den 13. Oktober der Reichstag zuſammen⸗ treten wird. Es hätte der Ziffer 13 nicht bedurft, um uns mit Sorgen dieſem Tage enutgegenſehen zu laſſen. Viele erwarten, daß dieſe Reichstagsſitzung durch das erſtmalige Auftreten von 107 National⸗ ſozialiſten und 77 Kommuniſten zu einer rieſigen Rada uverſammlung und ſo der Verſuch zur poſitiven Arbeit ſchon durch rein äußerliche Einwir⸗ kungen ſofort erſtickt werden wird. Solcher peſſimiſtiſchen Auffaſſung möchten wir uns keinesfalls anſchließen. Aus der kürzlich von den Natfionalſozialiſten veröffentlichten Be⸗ rufsſtatiſtik ihrer neuen Abgeordneten erſehen wir, daß dieſe Fraktion ſich in der Hauptſache zuſammen⸗ ſetzt aus 20 Beamten und Verwaltungsjuriſten, ſechs früheren aktiven Offizieren, unter, ihnen der General von Epp und ein adliger Oberſtleutnant, ferner 14 zum Teil adlige Laudwirte, 19 Kaufleute, 13 Vertreter der freien Berufe und nur zwei Ar⸗ beiter, und zwar Landarbeiter. Es handelt ſich alſo bei dieſer Fraktion, deren erſtmaligen Auf⸗ treten im Reichstag im In⸗ und Auslande mit be⸗ ſonderem Intereſſe entgegengeſehen wird, durchweg um gebildete Leute, von denen man annehmen kann und mu ß, daß ſie ſich auf einer ſolchen weltpoli⸗ tiſchen Bühne, wie der Reichstag am nächſten Montag ſein wird, auch wie Kulturmenſchen ver⸗ halten werden. Dies umſomehr, als die 6/7 Mil⸗ lionen Deutſche, die dieſe Fraktion gewählt haben, in ihrer überwiegenden Mehrzahl ſicherlich darauf warten, jetzt nicht mehr neue Radauſzenen aufge⸗ führt zu ſehen, von denen ſie während der Wahlzeit genug bekommen haben, ſondern poſitive Taten mit dem Ziele einer Beſſerung der ſo ſchwer auf uns allen laſtenden Verhältniſſe. Was aber die Kommuniſten angeht, die ſchließlich doch nur 77 von 577 ausmachen, ſo muß es ein Leichtes ſein, ſie zur Raiſon zu bringen, wenn alle anderen 500 Abgeordneten entſchloſſen ſind, mit 7 Würde des Hauſes nicht Schindluder treiben zu laſſen. Viel größere Sorge macht uns die ſehr betrüb⸗ liche Tatſache, daß man mit der als Gegen⸗ gewicht gegen Rechts⸗ und Linksradikale und die bekanntlich immer noch 143 Abgeordnete umfaſſende Fraktion der Sozialdemokraten ſo dringend not⸗ wendigen Sammlung des Bürgertums ab⸗ ſolut nicht vom Fleck kommen will. Statt des ſehn⸗ lich erwarteten Fortſchritts muß man hier in den letzten Tagen ſogar einen Rückſchritt feſtſtellen. Denn wer offenen Auges die Dinge ſo ſieht, wie ſie ſtnd und nicht, wie ſie ſein ſollten, der kommt nicht um die Erkenntnis herum, daß die unter der Firma Staatspartei vollzogene Vereinigung von Demokraten und Jungdo ſtatt beſſer immer ſchlech⸗ ter funktioniert. Bei uns in Baden läßt ſich die junge Ehe ja ganz leidlich an. Man braucht keines⸗ falls die Hoffnung aufzugeben, daß es hier allmäh⸗ lich zu einer wirklichen Verſchmelzung kommen könnte. Doch draußen im Reiche ſtellt ſich nach allem, was man hört und ſieht, immer mehr heraus, daß die beiden Ehepartner in ihrer Weſensart und Weltanſchauung ſo ſehr auseinander gehen, daß Eingeweihte ſchon jetzt von einer baldigen Treu⸗ Aten g der ſeiner Zeit ſo überſtürzt und ohne wahre Liebe zuſammengekuppelten Partner munkeln. Schon erzählt man ſich, vorliegenden Informatio⸗ nen zufolge, in Berlin, die Staatspartet ſtehe vor dem Auseinanderfall in ihre beiden Elemente, und zwar dächten die ſechs Volksnationalen daran, in die Deutſche Volkspartei einzutreten und die vierzehn Demokraten ebenfalls. Sollte ſich das wirklich bewahrheiten und die beiden Ehe⸗ partner, kaum, daß ſie auseinander gelaufen ſind, in einem Nachbarhauſe wieder in engſte Tuchfühlung geraten, ſo hätten wir das zweifelhafte Vergnügen, in unſerer au Grotesken ſchon ſo überreichen Zeit noch ein groteskes Schauſpiel mehr zu haben. Erſchwert werden uns dieſe Sorgen noch durch das Verhalten der Volkspartei und der Wirkſchaftspartei. Auch von diteſer Seite ſieht man keinerlei Schritte, die man als eine ziel⸗ bewußte Hinarbeit auf bürgerliche Zuſam menfaſſung deuten könnte. Von der Wirtſchaftspartei iſt lediglich die negative Erklärung Rumäniens Weg zum Jaſchismus Manius Nücktritisbeſchluß Telegraphiſche Meldung — Bukareſt, 7. Okt. Der rumäniſche Miniſterpräſident Maniu hat beſchloſſen, zurückzutreten. Die Regierung der national⸗zareniſtiſchen Bauernpartei wird kaum das zweijährige Jubiläum ihres Beſtehens, das auf den 10. November fällt, feiern können. Der Anſchein ſpricht dafür, daß eine entſcheidende Regierungs⸗ umbildung in Rumänien nicht mehr vermeidbar iſt, und daß dieſe Regierungsumbildung im Zeichen der Faſchiſierung Rumäniens ſtehen wird. Dieſe Entwicklungstendenz machte ſich wohl mit der Thronbeſteigung Carols II. bemerkbar. Die außenpolitiſchen Umſtände, welche die Rückkehr des damals Geächteten und Verbannten begünſtigt haben, ſind bis zum heutigen Tage nicht reſtlos aufgeklärt. Andererſeits ſcheint Frankreich den„Staatsſtreich“ Carols begünſtigt zu haben. Andererſeits will man von der großen Verehrung wiſſen, die Carol Muſſolini gegenüber verſpürt. Bekannt iſt aller⸗ dings aus Erfahrung anderer Länder, in erſter Linie Polens, daß es wohl möglich iſt, die beiden Tenden⸗ zen zu vereinigen. Was die innenpolitiſche Lage Rumäniens betrifft, ſo ſcheinen dort die Voraus⸗ ſetzungen für die Errichtung einer Diktatur umſo mehr geſchaffen, als Rumänien ein wahrhaft demo⸗ kratiſches Regime nie gekannt hat. Die nationale Bauernpartei Rumäniens, deren Führer Maniu iſt, vereinigt in ſich die ver⸗ ſchiedenſten Elemente. In ihr ſind ſowohl die demo⸗ kratiſch geſinnten Kleinbauern, wie die reaktionär geſtimmten Großagrarier und ferner ein Teil des liberalen Bürgertums und wohl auch Beamtentums vereinigt. Als Maniu im November 1928 die Macht der Bratianu⸗Clique gebrochen hatte, ging eine große Erregung und ein Aufatmen durch das Land. Man ſprach von einer neuen Aera, ſowohl in wirt⸗ ſchaftspolitiſcher, wie in verwaltungstechniſcher Hin⸗ ſicht. Vor allen Dingen ſchien die Zeit des hundert⸗ prozentigen Parlamentarismus für Rumänien ge⸗ kommen zu ſein. Es war ein offenes Geheimnis, daß die Bildung einer national⸗zareniſtiſchen Regierung noch kein endgültiger Sieg über die Bratianu⸗ Gruppe bedeutete. Die Anhänger der im Laufe von Jahrzehnten mächtigſten Staatsmänner⸗Dynaſtie haben es verſtanden, die führenden Stellen in Wirt⸗ ſchaft und Verwaltung an ſich zu bringen. Maniu ſah ſich deswegen gezwungen, hinter den Kuliſſen ſeines Kabinetts einen erbitterten Kampf gegen ſeine politiſchen Gegner fortzuführen. Es iſt bis zum heutigen Tage nicht bekannt, ob es Maniu gelungen iſt, aus dieſem ſchwerſten Kampf als Sieger hervorzugehen. Man weiß nur, daß die abgegeben worden, daß ſie eine auch nur von den So⸗ ztaldemokraten geduldete Regierung Brüning nicht unterſtützen würde, was zweifellos verblüf⸗ fend kurzſichtig iſt, da Brüning ſeine Mehrheit ſich doch nicht ausſuchen kann, ſondern gezwungen iſt, ſie da zu nehmen, wo er ſie findet. Was die Volks ⸗ partei angeht, ſo beſteht über ihre Haltung völlige Unklarheit. Ihr einer Flügel will nach links, und der andere nach rechts hinüberfliegen. Nun kommt es darauf an, wie der Wind wehen wird und in welcher Schulter die meiſte Kraft ſitzt. Wie immer aber auch die einzelnen Parteien ſich entſcheiden werden, ſo wird der Maß ſta b, nach dem wir ſie von unſerer überparteilichen Warte aus beurteilen, doch immer der gleiche ſein: Nach wie vor werden wir jede Partei, ganz gleich⸗ gültig, ob ſie rechts oder links oder in der Mitte ſteht, lediglich unter dem Geſichtspunkt beurteilen, welche poſitiven Leiſtungen für das Herauskommen aus dem Sumpf, für den Wiederaufbau Deutſchlands und damit für die Geſamtintereſſen von Volk und Vaterland ſie vollbringt. H. A. Meiner Wirtſchaftslage Rumäniens infolge der in⸗ zwiſchen ausgebrochenen Weltwirtſchaftskriſe heute mehr zu wünſchen übrig läßt, als noch vor wenigen Jahren. Das Agrarland Rumänien hatte als eines der erſten unter dem Weltgetreidepreisſturz zu lei⸗ den. Die Finanzlage des Staates geſtaltete ſich im⸗ mer ungünſtiger. Der Weg der Auslandsanleihen, den man zu beſchreiten verſuchte, war mit Dornen beſät. Die Armee verſchlang immer größere Sum⸗ men, die in den Tagen der wirtſchaftlichen Not und der Steuerüberlaſtung immer ſchwieriger aufzu⸗ bringen waren. Die Unzufriedenheit der breiten Schichten der Bevölkerung und ihre Enttäuſchung be⸗ gann immer deutlicher zu werden. Die politiſche Großtat Manius, die Vorbereitung und die Durch⸗ führung der Rückkehr Carols, ſchien die Aktien der national⸗zareniſtiſchen Regierung zu befeſtigen. Allerdings hat der neugekrönte König von Anfang an unterſtrichen, daß ihm viel daran läge, eine über⸗ parteiliche Regierung zuſtandegebracht zu ſehen. Die⸗ ſem Wunſche des Königs konnte zunächſt nicht ent⸗ ſprochen werden. Auch heute iſt es fraglich, ob eine ſolche Re⸗ gierung auf parlamentariſchem Wege zuſtandekom⸗ men kann. Carol II. ſcheint nicht beſondere Erwar⸗ tungen in Bezug auf die Nützlichkeit des jetzigen Parlamentes zu hegen. Neuwahlen ſcheinen ihm wiederum inopportun zu ſein. Man gewinnt den Eindruck, daß der König immer mehr geneigt iſt, den außenparlamentariſchen Weg zu wählen. Vielleicht denkt er an eine Königs diktatur, wie ſie ſein Schwager, der ſüdſlawiſche König Alexander, ſeit beinahe zwei Jahren ausübt. Auf jeden Fall ſcheinen in Rumänien entſcheidende Ereigniſſe be⸗ vorzuſtehen. Man muß ſich darauf gefaßt machen, daß dieſer größte Donauſtaat bald in eine neue Phaſe ſeiner Geſchichte eintritt. Mihalake der Nachfolger Manius? Telegraphiſche Meldung Bukareſt, 7. Okt. Der König empfing geſtern nachmittag den bis⸗ herigen Landwirtſchaftsminiſter Mihalake und den bisherigen Juſtizminiſter Junia n. Abends fand eine Beſprechung der Führer der nationalen Bauernpartei ſtatt.. Man iu berichtete über ſeine Audienz beim König und ſeine Bemühungen, ihn zur Annahme ſeiner Demiſſion zu bewegen. Mihalak erklärte ſich bereit, die Bildung des neuen Kabinetts zu übernehmen, falls ihm der König den Auftrag erteile. Alle Führer der Partei ver⸗ ſicherten ihn ihrer vorbehaltloſen Unterſtützung. Wieder ein Schülerſelbſtmord — Halberſtadt, 7. Okt. Ein 16jähriger aus⸗ wärtiger Schüler einer hieſigen Lehranſtalt hat ſich aus Furcht vor der väterlichen Strafe im Phyſik⸗ ſaal der Schule mit Gas vergiftet. Der Vater des Knaben hatte vor kurzem von der Schule ein Schreiben erhalten, das über die ſchwachen Leiſtungen des Schülers Klage führte. Der Junge war hierauf von ſeinem Vater gezüchtigt worden und wagte es wahrſcheinlich nicht, mit ſeinem ſchlechten Zeugnis nach Hauſe zu fahren. Zwei Arbeiter in einem Steinbruch verſchüttet — Chemnitz, 7. Okt. Bei Scharfenſtein im Erz⸗ gebirge löſte ſich eine etwa 900 Zentner ſchwere Felswand und ſtürzte auf eine Feloͤſchmiede, in der zwei Arbeiter beſchäftigt waren. Da Nachſtürze von Felsmaſſen befürchtet werden, konnten die Leichen der Verunglückten noch nicht geborgen werden. Der Felsſturz dürfte auf die Einwirkung von Witte⸗ rungseinflüſſen zurückzuführen ſein. Dienstag, 7. Orrover 1930 Ausſchreitungen engliſcher Malroſen? Telegraphiſche Meldung London, 7. Okt. Geſtern abend trafen in London Aufſehen er⸗ regende Meldungen aus Nizza ein, wonach Mann⸗ ſchaften des britiſchen Schlachtſchiffes„Revenge“ ernſte Ausſchreitungen begangen haben ſollen. hieß, der Kapitän ſei, als er am Samstag abend an Land ging, von ungefähr 100 Matroſen ſeines eigenen Schiffes ausgepfiffen worden. Vierzig beurlaubte Matroſen hätten ſich geweigert, an Bord zurückzukeh⸗ ren; ſie ſeien daraufhin von der franzöſiſchen Polizei verhaftet und an Bord zurückgebracht worden, wo ſie gefangen geſetzt worden ſeien. Zwei Matroſen ſeien der franzöſiſchen Polizei als Deſerteure ge⸗ meldet. Die zuſtändigen Stellen in London erklären, es lägen keine Berichte über derartige Zwiſchen⸗ fälle vor. Reuter meldet aus Nizza, weder die dortigen Behörden, noch an Land befindliche Matroſen hätten etwas über ſolche Vorgänge gehört.— Andererſeits. meldet der Korreſpondent der„Daily Mail“ in Nizza, daß Vizeadmiral Kelly, deſſen Flaggſchiff die „Revenge“ ſei, geſtern nachmittag an Bord eine Un⸗ terſuchung angeſtellt habe. Der Aufſtand in Braſilien Telegraphiſche Meldung — Newyork, 7. Oktober, Wie Aſſociated Preß aus Sab Paulo berichtet, ſind die braſilianiſchen Bundestruppen an der Grenze des Staates Parana zuſammengezogen worden, um den von Süden anrückenden Aufſtändiſchen den Weg zu verlegen. In Rio de Janeiro ſind die Lebens⸗ mittelpreiſe zum Teil um 300 Prozentge⸗ ſtiegen, da die Zufuhr aus dem Hinterland Minas Goraes abgeſchnitten iſt. Die Aufſtändiſchen er⸗ klären, daß nunmehr zehn Staaten zu ihnen über⸗ gegangen ſeien. Es ſteht zweifellos feſt, daß ſie zum mindeſten in fünf Staaten die Oberhand haben. Politiſche Kreiſe in Waſhington ſind der An⸗ ſicht, daß der Aufſtand in Braſilien die ernſteſte der revolutionären Erhebungen iſt, die in den letzten Monaten in Südamerika ſtattgefunden haben. Staatsdepartement veröffentlicht von den ihm zu⸗ gegangenen Nachrichten nur die Meldung des ameri⸗ kaniſchen Konſuls in Porto Alegre, der berichtet, daß die Sicherheit der amerikaniſchen Bürger und des amerikaniſchen Eigentums nicht gefährdet ſei. Letzte Meldungen Der erſte Schnee im Schwarzwald — Freiburg, 7. Oktober. Der ſtetige Tempe⸗ raturrückgang der letzten Tage hat in den Höhen über 1000 Meter im Schwarzwald zum erſten Male Temperaturen unter Null gebracht. Auf dem Feld⸗ berg hielt ſich die Temperatur um den Nullpunkt herum. Die Niederſchläge fielen erſtmals als Schnee und ſchufen eine geſchloſſene Schneedecke von etwa 10 Zentimeter, die infolge der Verwehung an manchen Stellen ſtärker iſt. Das ſtütrmiſche Wetter der letzten Tage hält unvermin⸗ dert au. Auch heute morgen ſetzen ſich die Schneefälle fort. Curtius bei Hindenburg i Berlin, 7. Oktober.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros) Der Reichspräſident hat heute vormit⸗ tag den Reichsaußenminiſter zum Vortrag über die Genfer Verhandlungen empfangen. — 7 ³˙ A...———Kkk;.;—:łx..———...............—. K Lebensfragen der Kunſt Tagung des Verbandes Deutſcher Kunſtvereine in Speyer Unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung der deutſchen Kunſtvereine— es waren an 40 Vertreter von Königsberg, Kiel bis Freiburg, München an⸗ weſend, auch der Schweizer Kunſtvereinsverband hatte einen Delegierten aus Luzern geſchickt— wurde im hiſtoriſchen Rathausſaal mit einem Gruß an die befreite Pfalz die öffentliche Feſtſitzung von dem Verbandsvorſitzenden Oberbürgermeiſter Dr. Luppe⸗ Nürnberg eingeleitet. Er begrüßte die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, die Vertreter der bildenden Künſte, und gab die ſchriftliche Sympathiekundgebung des Reichsinnenminiſters Dr. Wirth und des Reichskunſtwarts Dr. Reds lob bekannt. Hierauf entboten Oberbürgermeiſter Leiling⸗Speyer namens der Stadtverwaltung, ſowie Reg.⸗Präſident Dr. Pfülf namens der bayeriſchen Regierung den Willkomm zur Tagung mit den Wünſchen erfolgreicher Verhandlungen im Intereſſe der bildenden Kunſt. Die nunmehr folgenden Referate ſtanden auf einem hohen Niveau und gaben der Verſammlung durch ihre ſubjektive Färbung ein ſtarkes Gepräge. Zauerſt ſprach der Direktor der ſtädtiſchen Kunſt⸗ halle in Mannheim, Dr. G. J. Hartlaub, über das Thema„Kunſtpflege in Mannheim“ und benutzte dieſen Anlaß, um über das beſondere Thema hinausgehend die Lage der Kunſtvereine und ihre Zukunftsmöglichkeiten zu behandeln. Der Redner ſchilderte zunächſt in knappen Umriſſen die Entwicklung des Kunſtlebens in Mannheim, ſeitdem die Stadtgemeinde für die erbaute Kunſthalle eine beamtete Perſönlichkeit, Dr. Fritz Wichert, ge⸗ wann. Das Entſcheidende für den jähen Aufſchwung des Kunſtintereſſes, vor allem des Mannheimer Sammlungsweſens, ſei in dem Umſtand zu ſuchen, daß die Stadtverwaltung ſelbſt die Leitung und Organiſation in die Hand nahm. Es ſet nicht zu leugnen, daß der Kunſtverein, dem für frühere Zei⸗ ten bedeutende Verdienſte zukommen, an dieſem neuerlichen Aufſchwung ziemlich unbeteiligt ſei. Dieſe Tatſache gelte nicht nur in Mannheim, ſon⸗ dern ſet typiſch für die Situation überhaupt. Im allgemeinen waren es nicht nur in Mannheim, ſon⸗ dern auch in den meiſten anderen Städten die ſtaat⸗ lich oder ſtädtiſch beamteten Kunſthiſtori⸗ ker, die mehr oder weniger unabhängig von ihren Kommiſſionen den Muſeen ſelbſt neben dem Samm⸗ lungsbetrieb ein Ausſtellungsweſen organiſierten und dieſes mit einer wiſſenſchaftlichen Syſtematik zum Ausdruck der neuen Zeitſtrömungen in der Kunſt geſtalteten. Sie hätten es verſtanden, die meiſt ſehr ſubjektiv urteilenden Künſt⸗ ler ebenſo wie die Dillettanten bei der Leitung des Sammlungs⸗ und Ausſtellungsweſens auszu⸗ ſchalten. Doch habe der Aufſchwung durch die Kom⸗ munaliſierung nach Anſicht des Redͤners ſeinen Höhepunkt ſchon überſchritten. Die Kommunaliſierung habe auch ihre Nachteile enthüllt. Gerade in Mannheim zeige ſich, daß das reiche unverantwortliche Bürgertum ſich immer mehr bei Stiftungen zurückhalte und daß es ſei⸗ ner Verpflichtung gegenüber der neuen Kunſt immer weniger bewußt bleibe. Da aber angeſichts der kata⸗ ſtrophalen Finanzlage die Kulturaufgaben von Städten, Ländern und Reich immer mehr ein⸗ geſchränkt werden müſſen, könne dieſe Zurückhal⸗ tung des Bürgertums für die Muſeen auf die Dauer nicht ertragen werden. An dieſer Stelle erwachſe den Kunſt vereinen eine neue Aufgabe, ja eine Möglichkeit der Wieder⸗ auferſtehung. Es ſei Pflicht, ſich im Einvernehmen mit den öffentlichen Kunſtſtellen dafür einzuſetzen, daß diejenigen, die es noch vermögen, ſich ihrer Pflicht gegenüber der kulturellen Geſamtheit, insbeſondere auch gegenüber der lebenden Künſtlerſchaft wieder bewußt zu werden. Freilich müßten die Kunſtvereine ihren Geiſt gründlich ändern. Das Bürgertum ſolle ſich vielmehr auch künſtleriſch zu einer Erkenntnis der Zeitkräfte durchringen. Niemals wird das freilich möglich ſein auf Grund des alten Kunſtvereinspar⸗ lamentismus mit ſeinen Abſtimmungen und Majo⸗ ritäten, ſondern immer nur durch die eine Per⸗ ſönlichkeit, der man Vertrauen ſchenkt auch dort, wy man ſie nicht ohne weiteres verſteht und billigt. Direktor Profeſſor Dr. Graf⸗Kaiſerslautern ſprach alsdann über„Ausſtellungsbetrieb und Kunſtausſtellungen“, wobei er gleich⸗ falls die hiſtoriſche Entwicklung aus der Tauſch⸗ Verkaufs Muſtermeſſe zur repräſen⸗ tativ feſtlichen Geſtaltung, um den Beſitz, die Lei⸗ ſtung zu zeigen, zum Wettbewerb, der den Fortſchritt kennzeichnen ſoll, zur Lehr⸗ und Problemausſtellung voranſtellte. Er unter⸗ ſchied alsdann zwiſchen der Kunſtför derung, die dem Menſchen diene, und der Kunſt⸗ pflege, die ſich um die Kunſt kümmere, wobei er die erſte Aufgabe den Kunſtvereinen, die zweite den öffentlichen Inſtituten zugewieſen haben will. In dem einen Fall handle es ſich faſt um eine rein wirtſchaftliche, im zweiten um eine mehr geiſtige Einſtellung, wobei die Grenzen ſelbſtverſtändlich in⸗ einander greifen müßten. Zu beiden an ſich mit lebhafteſtem Intereſſe auf⸗ genommenen Referaten machte der Vorſitzende Dr. Luppe in ſeinen Schlußworten einige ſehr weſent⸗ liche Bemerkungen. Vorausſetzung für die Höchſt⸗ leiſtung ſei eben das Herausheben aus der Maſſe, wobei er im einzelnen auch noch auf die Hypertro⸗ phie des geſamten Wirtſchafts⸗ und Geiſteslebens unſerer Zeit einging. Dieſe Höchſtleiſtung aber zu erkennen, ſei außerordentlich ſchwierig, und die Red⸗ ner mußten ſelbſt zugeben, daß ſich manche Quali⸗ tätsanſchauungen im Laufe der Zeit gewandelt ha⸗ ben. Das Gefühl der großen Maſſe für die Kunſt müſſe an den klaſſiſchen Meiſtern geſchult werden, von denen mancher weſentliche Un⸗ terſtützung und Förderung durch die Kunſtver⸗ eine erfahren habe. Auch die Betonung des ausgleichen⸗ den allgemeinen Querſchnitts des Kunſchſchaffens habe ihre Vorteile. Anf jeden Fall ſei es wichtig, in der Zeit der materiellen Wertung, der Technik, der Rekorde den Menſchen auf das Seeliſche hinzuweiſen und hier müßten Kunſtförderung und Kunſtpflege Hand in Hand gehen. Mit einem Appell und der Hoff⸗ nung der Unterſtützung, dieſer die geſamte Proble⸗ matik des Kunſtgetriebes umfaſſenden Ziele durch Staat, Stadt und Bürgerſchaft wurde die Verſamm⸗ lung geſchloſſen. Der übrige Teil der Tagung iſt intimen Ver⸗ handlungen gewidmet. Die Volksbühnenvereine tagen. Der ſiebente ordentliche Bezirkstag des Verbandes der deutſchen Volksbühnen Vereine für den Bezirk Baden, Pfalz und Saargebiet findet am Triſtan halb halb Don Quichote Thomas Mann hält den Feſtvortrag der Platengeſellſchaft Aus Ansbach wird uns geſchrieben: Die Platen⸗Geſellſchaft hielt am 4. und 5. Oktober ihre diesjährige Generalverſammlung in Ansbach und Erlangen ab. Im Mittelpunkt des Feſtabends in der Ansbacher Orangerie ſtand der Feſtvortrag über Platen, für den kein geringerer als Thomas Mann gewonnen war. Voraus gin⸗ gen Begrüßungsworte des Präſidenten der Platen⸗ Geſellſchaft Hans von Hülſen, des Regierungs⸗ präſidenten von Mittelfranken Staatsrat Dr. von Rohmer, des Ansbacher Oberbürgermeiſters Dr. Borkholder, ſowie des Oberbürgermeiſters von daß die beabſichtigte Publikation des Platenſchen Briefwechſels ſoweit gediehen ſei, daß man die Druckbogen bereits verlegen könne, überreichte dem Feſtredner des Abends, Thomas Mann, die Pla⸗ ten⸗ Plakette, mit der bisher Gerhard Haupt⸗ mann, Stefan George und Wilhelm Dörpfeld, der bekannte Archäologe, ausgezeichnet wurden. Thomas Mann ſchilderte ſodann vor vollbeſetztem Saale in formvollendeter Rede Platen als einen Menſchen und Dichter, der uns halb als Triſtan, halb als Don Quichote erſcheine. Als Triſtan, ver den Tod für ſeine Liebe erleide, als Don Quichote, der un⸗ verſtanden für ein Schönheitsideal ſein Leben lang gekämpft hat. Dieſem Feſtabend des 4. Oktober folgte am Mor⸗ gen des 5. Oktober eine Kranzniederlegung am Ansbacher Platendenkmal. Am Nachmittag tra⸗ fen ſich die Mitglieder der Platengeſellſchaft im Pla⸗ tenhäuschen bei Erlangen und im Platenarchiv, in dem nun nahezu ſämtliche Platenrelikten— um nicht zu ſagen Reliquien— vereinigt ſind und nur noch Platens Schreibtiſch fehlt, den leider die Bayeriſche 19. Oktober in Weinheim ſtatt. Staatsbibliothek dem Platenarchiv zu überlaſſen ſich weigert. 915 4 Erlangen. Hans von Hülſen, der mitteilen konnte, N 5 . Das. 4 ö N * gion begründet. ſie ſchon viel gehört habe. Dienstag, 7. Oktober 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 464 Der elt⸗Tierſchutztag in Mannheim Miß Lind und Herzogin von Hamilton ſprechen Der in letzter Zeit überaus rührige Tierſchutz⸗ Verein Mannheim⸗ Ludwigshafen ver⸗ anſtaltete geſtern im Harmonie⸗Saal anläßlich des in der ganzen Welt ſtattfindenden Tierſchutztages eine Abendfeier, die einen recht würdigen Verlauf nahm. In Anbetracht des Gebotenen hätte der Be⸗ ſuch allerdings beſſer ſein dürfen. Eingeleitet wurde das Programm durch die G⸗moll⸗Sonate von Tartini (mit dem Teufelstriller), von Lene Heſſe⸗Sin z⸗ heimer meiſterhaft zu Gehör gebracht. Sodann ſprach der Vorſitzende des Tierſchutzvereins Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen, Herr Linder, einige Worte zur Einführung. In der ganzen Welt iſt es Brauch geworden, an einem Tage der gequälten und miß⸗ handelten Kreatur zu gedenken. Tierſchutz iſt eine Kulturaufgabe, in deren Dienſt ſich auch die beiden Rednerinnen des Abends geſtellt haben. Ihr Wirken iſt dank ihrer hohen ſozialen Stellung von Erfolg begleitet. Auf den internationalen Tierſchutzkon⸗ greſſen genießen ſie großes Anſehen. Miß Lind of Hageby, eine ſehr ſympathiſche Erſcheinung, ſtammt aus altem ſchwediſchen Adel. Sie lernte als Studentin die Greuel der Viviſektion kennen und beſchloß, ihre ganze künftige Arbeit in den Dienſt des Tierſchutzes zu ſtellen, indem ſie in England eine Geſellſchaft für Tierſchutz gründete. Zu Beginn ihrer Ausführungen betonte ſie, daß ſie ſeit Jahren den Wunſch gehabt habe, einmal nach Mannheim zu kommen, weil ſie von dem berühmten denkenden Hund(den Dr. Mockel beſaß) gehört habe. Sie habe niemals daran gezweifelt, daß Tiere denken können; man müſſe ihre Sprache nur verſtehen. Miß Lind ſieht in der ge⸗ rechten Behandlung der Tiere einen Eckſtein der Ziviliſation. Die Liebe zum Kind und zum Tier entſpringe einer Gefühlsregung, die beim Tier nur einen Schritt weiter gehe. Dieſe Uebereinſtimmung des Gefühls ſcheint tatſächlich zu beſtehen, denn Miß Lind iſt nicht nur Tierfreundin, ſondern unterhält auch ein Kinderhoſpital in England. Unſere Ein⸗ ſtellung zum Tier liegt auch in der chriſtlichen Reli⸗ Hier denken wir beſonders an einen bedeutenden Menſchen, der die Liebe zur Schöpfung predigte, Franz von Aſſiſi. Noch werden in aller Welt mannigfache Tierquälereien geduldet, aber die internationale Tierſchutzbewegung kämpft auch bei größter Oppoſition gegen die Betäubung vor der Tötung, gegen die Grauſamkeit gewiſſer Vieh⸗ transporte und propagiert auf der anderen Seite z. B. die Verwendung künſtlicher Pelze. Im Tier müſſen wir das Myſterium der Natur erkennen, die Einheit der Lebeweſen. Die Herzogin von Hamilton, die typiſche hohe Geſtalt der engliſchen Ariſtokratin, gab ebenfalls ihrer Freude Ausdruck, einmal in Mannheim weilen zu können, einer Stadt, von der J Sie führte etwa folgen⸗ des aus: Unſere Sache iſt die große Mutterſchaft des Lebens. Irgend etwas zieht uns zum hilfloſen Tier. Hilflos waren wir ſelbſt in der erſten Zeit unſeres Lebens, auf die Mutterliebe angewieſen. Schon den Kindern müſſen wir Verſtändnis füd das Weſen im Tier beibringen. Wunderbar iſt die Treue in der Tierwelt. So wurde in Edinburg, der ſchottiſchen Hauptſtadt, ein Denkmal für einen Hund errichtet, der zwölf Jahre lang nicht das Grab ſeines Herrn verließ. Alle Religionen erblicken im Tier das Ge⸗ ſchöpf Gottes. a Beide Reden, in engliſcher Sprache gehalten, wur⸗ den von dem Privatſekretär der Herzogin ſatzweiſe überſetzt und ſehr beifällig aufgenommen. Als Vertreter der Behörden dankte Polizeidirektor Dr. Bader den beiden Damen. Wer, wie er in ſeinem Beruf, einen ſo tiefen Einblick in menſchliches Elend habe, wiſſe es beſonders zu ſchätzen, wenn in dieſen uner⸗ freulichen Zeiten ſich Männer und Frauen finden, die ſich der immer gefährdeten Tierwelt annehmen. Dem Tierſchutzverein gebühre Dank für die Aktivi⸗ tät, die er in letzter Zeit entfaltet hat. Die Mithilfe der ſtaatlichen Stellen werde, ſoweit möglich, gerne gewährt. In die künſtleriſche Ausgeſtaltung des Pro⸗ gramms teilten ſich neben Lene Heſſe⸗Sinzheimer, die noch zwei Violinſoli nach Bearbeitungen von Kreisler ſpielte und am Flügel von Kapellmeiſter Max Sinzheimer begleitet wurde, Marie Teres Heindl mit reizenden, kleinen Tierliedern und Karl Haubenreißer, der einige nachdenkliche Tiergeſchichten rezitierte. Der Tierſchutz⸗Verein Mannheim⸗Ludwigshafen kann dieſen wohl⸗ gelungenen Abend als vollen Erfolg buchen. gel. Has Lieht dart nicht blenden, es muß reſchlion und gut sein, dann Werden die Augen geschont, und die Arbeit geht schneller vonstatten. Dells pg Eine Votſchaft an alle Tierfreunde Die Herzogin von Hamilton und Miß Lind of Hageby überreichten dem ſie inter⸗ viewenden Vertreter des„Oberrheiniſchen Landes⸗ dienſtes“ nachſtehende Botſchaft an alle Tier⸗ freunde der Pfalz, Badens und Heſ⸗ ſens: „Gerechtigkeit gegen die Tiere iſt ein Grund⸗ pfeiler der Kultur. Wir bitten alle Tierfreunde, uns in unſerem internationalen Kreuzzug zu unter⸗ ſtützen.“ Beide Damen äußerten ſich über Deutſchland ſehr zufrieden. Vor allem begrüßten ſie, daß in Deutſch⸗ land das Schlachten von Tieren weitaus nicht ſo grauſam vor ſich gehe, wie in anderen Ländern, z. B. wie in Frankreich. Ueberhaupt gefalle ihnen das tiefere Empfinden der Deutſchen, daß dem Tierſchutz⸗ gedanken fruchtbaren Boden biete. Man habe mit allen Ländern und deren maßgebenden Perſönlich⸗ keiten Fühlung im Intereſſe des Tierſchutzgedankens genommen. So pflege man einen regen Gedanken⸗ austauſch mit den anläßlich der Völkerbundstagung in Genf vertretenen Miniſter. Uebrigens wurde in Geuf durch die Herzogin von Hamilton und Miß Lind ein Internationales Büro für Tier⸗ ſchutz mit einer ſtändigen Tierſchutzausſtellung ins Leben gerufen. Dieſes Büro bilde den Mittelpunkt der ganzen Welt⸗Tierſchutzbewegung. Auch ſeiner⸗ zeit beim Kriegsausbruch habe man Weihnachten 1914 internationale Ausſprachen über die Vermei⸗ dung der Verwendung von Tieren im Kriege in Genf gepflogen. Ein beſonderer Anhänger der Be⸗ wegung iſt Bernhard Shaw, der auch der erſten Genfer Tierſchutztagung beiwohnte. Uebrigens habe ſich Muſſolint bei einer kürzlichen Unterredung mit der Herzogin und mit Miß Lind dem Tierſchutz⸗ gedanken ſehr wohlwollend gezeigt, was in der nächſten Zukunft in ſchärferen Tierſchutz⸗ geſetze in Italien in Erſcheinung treten wird. Auch in den Vereinigten Staaten ſchreitet der Tier⸗ ſchutzgedanke rüſtig fort. So hätten jetzt ſchon 25 Staaten in den Schulen die Pflege des Tierſchutz⸗ gedankens eingeführt. Auch in den Schlachthäuſern ſei man allmählich zu milderen Tötungsarten über⸗ gegangen.. Die Herzogin und Miß Lind, die von Genf über Stuttgart nach Mannheim gekommen ſind, haben die Stadt bereits heute am frühen Morgen verlaſſen, um ſich nach Wien zu begeben. Am 22. Oktober werden ſie in Weimar ſprechen und am 25. Oktober in Köln. Die Fahrt wird übrigens im eigenen Auto zurückgelegt. Junglehrernot Vom Miniſterium des Kultus und Unterrichts wird uns geſchrieben: Die ſeit Jahren ungünſtigen Anſtel⸗ lungsverhältniſſe der Volksſchulkan⸗ didaten(Schulamtsbewerber) ſind nicht nur bei den unmittelbar Beteiligten und ihren Familien, ſondern auch in weiten Kreiſen der Oeffentlichkeit Gegenſtand kritiſcher Betrachtung. In der Tat iſt das Problem der Beſeitigung der Junglehrernot eine beſonders wichtige und dringliche Angelegenheit ſowohl für die Unterrichtsverwaltung, als auch für die Bevölke⸗ rung. Es iſt nicht gleichgültig, wenn die für den Beruf eines Lehrers ausgebildeten Anwärter, durch die in jahrelanger Wartezeit erzwungene Untätigkeit und die Sorge um den Lebensunterhalt verbittert, erſt nach Jahren zur Ausübung des Lehrberufs gelangen. Leider ſind die Ausſichten für die Junglehrer, in größerer Zahl durch Einrücken in ſolche Lehrer⸗ ſtellen verwendet zu werden, die im Wege des regu⸗ lären Abgangs(durch Tod, Zuruheſetzung, Entlaſ⸗ ſung) frei werden, inſofern ſehr ungünſtig, als einerſeits infolge geſetzlicher Vorſchrift jede dritte Planſtelle wegfällt, zum andern durch die vom Land⸗ tag beſchloſſene Aenderung des Schulaufwandsgeſetzes eine erhebliche Zahl Stellen abgebaut werden muß. Die Zahl der z. Zt. vorhandenen nicht verwendeten Junglehrer beträgt 536, wovon die älteſten dem Jahrgang 1925 levangeliſch) und 1926(katholiſch) angehören. Zu dieſen 536 Jung⸗ lehrern werden durch Entlaſſung aus den drei Lehrerbildungsanſtalten an Oſtern 1931 etwa 260 neue Schulamtsbewerber treten, ſodaß an Oſtern 1931 mit insgeſamt rund 800 nichtverwendeten Schulamtsbewerbern zu rechnen iſt. Von dieſen kann vorausſichtlich nur eine ge⸗ ringe Zahl im Laufe des Schuljahres 1931/32 Ver⸗ wendung finden, da trotz der in vielen Gemeinden ſteigenden Schülerzahl in anderen Gemeinden mit ſinkender Schülerzahl entſprechend den geſetzlichen Beſtimmungen Stellen aufgehoben werden müſſen. Zu den an Oſtern 1932 dann noch vorhandenen Unverwendeten werden durch Entlaſſung aus den Lehrerbildungsanſtaltungen etwa 106 weitere Schul⸗ amtsbewerber kommen. Da im übrigen vom Jahre 1934 an die Schülerzahl wieder zurückgeht, wird der zur Zeit vorhandene Vorrat an Junglehrern zu⸗ züglich der Zahl der jetzt in den drei Lehrerbil⸗ dungsanſtalten befindlichen, an Oſtern 1931 und 1932 zur Entlaſſung gelangenden Studierenden voraus⸗ ſichtlich auf längere Zeit den Bedarf decken. Es muß daher in dieſem Zuſammenhang jetzt ſchon darauf hingewieſen werden, daß bei dieſer Sachlage Neu⸗ aufnahmen in die drei Lehrerbildungs⸗ anſtalten an Oſtern 1931 nicht ſtattfin⸗ den können. Die Unterrichtsverwaltung iſt ſich darüber klar, daß in irgend einer Form Möglichkeiten gefunden werden müſſen, um zum mindeſten die Anwärter der älteren Jahrgänge dem Schuldienſt definitiv zu⸗ zuführen und ihnen eine das Exiſtenzminimum ge⸗ währleiſtende Vergütung zu bewilligen. Wohl haben die nichtverwendeten Junglehrer bisher ſchon in be⸗ ſcheidenem Rahmen nach Maßgabe der hierfür im Staatsvoranſchlag bewilligten Mittel auf Anſuchen Gutes Licht hilti Untalle vermejden. Spaten Sie nicht an Lichil GiicHHn G Blendung Se. d¹e Abo Unterhaltszuſchüſſe erhalten, ſofern ſie in einigen Wochenſtunden an einer Volksſchule hoſpi⸗ tieren. Das Problem kann jedoch nur in der Weiſe befriedigend gelöſt werden, daß die Junglehrer alsbald nach Ablauf ihres Vor⸗ bereitungsdienſtes mit ausreichender Ver⸗ gütung in voller Beſchäftigung und Veraut⸗ wortlichkeit im Schuldienſt verwendet werden, um dadurch insbeſondere die zermürbende Ungewiß⸗ heit ihrer Stellung und den Mangel an verantwor⸗ tungsbewußter Berufsarbeit von ihnen fern zu hal⸗ ten. Aus dieſen Erwägungen heraus wird die Unterrichtsverwaltung der Staatsregierung und dem Landtag geeignete Maßnahmen zur Be⸗ ſeitigung der auch vom allgemein ſchuliſchen Stand⸗ punkte aus unhaltbaren Verhältniſſe in Bezug auf die Junglehrer vorſchlagen. Dabei werden ſich die Vorſchläge angeſichts der Finanzlage nur im Rah⸗ men der im Staatsvoranſchlag bewilligten Mittel bewegen können. Schließlich wird hinſichtlich der Han darbeits⸗ lehrerinnen noch auf die Tatſache hingewieſen, daß für die ſtändige Verwendung im Staatsdienſte nahezu 300 Anwärterinnen vorgemerkt ſind, die auf Jahre hinaus den verhältnismäßig geringen Bedarf decken. Bei dieſer Sachlage werden Neuaufnah⸗ men in das ſtaatliche Handarbeits⸗ lehrerinnenſeminar an Oſtern 1931 eben⸗ falls nicht möglich ſein. Der Herbſt iſt da Es blüht ein letztes Röslein noch In meinem Garten hier, Und ſeines Kelches ſüßen Duft Schenkt Tag für Tag es mir. Und täglich wiegt ein Falter ſich Auf meinem Röslein rot; Doch, als ich heute morgen kam, Da hing es ſtarr und tot. Am Gartenzaun ein Spinnlein auch Den letzten Faden ſpinnt. 5 Es weht durch lichte Büſche ſchon Ein herber, kühler Wind. Er nimmt der Roſe Blatt um Blatt Bis kahl der Dornſtrauch ſteht. Des Spinnleins zarter Schleier iſt Zerriſſen und verweht. Trüb iſt der Tag, mein Gärtlein leer; Denn als der Sommer ſchied, Nahm er den gold'nen Sonnenſchein Und Duft und Farbe mit. A. Weber. * * Eine öffentliche Münz⸗Fernſprechzelle, die der allgemeinen Benutzung dient, iſt neuerdings im Hauſe O 7, 11(Stürmer⸗Paſſage) aufgeſtellt wor⸗ den. Das Publikum wird eine derartige Erleichte⸗ rung des Fernſprechverkehrs ſicher ſehr begrüßen. Erholungsfürſorge für ſchulentlaſſene Mädchen Der Verein Erholungsfürſorge Heu⸗ berg will auch im kommenden Winter für ſchul⸗ entlaſſene Mädchen, die den Anforderungen eines Berufs noch nicht voll gewachſen ſind, in der⸗ ſelben Weiſe wie in den letzten Jahren Erho⸗ lungsfürſorge auf dem Heuberg betrei⸗ ben. Während eines viermonatlichen Aufenthalts auf dem klimatiſch bevorzugten Heuberg— vom 6. November bis Anfang März— ſollen ſie geſund⸗ heitlich ſo gekräftigt werden, daß ſie nachher in einen Beruf eintreten können, ohne befürchten zu müſſen, daß ſie ihre Geſundheit gefährden. Dabei werden die Mädchen in den hauswirtſchaftlichen Fächern der Fortbildungsſchule praktiſch und theoretiſch durch er⸗ fahrene Lehrerinnen unterrichtet. Der tägliche Ver⸗ pflegungsſatz beträgt 3 RM. Bei den Mädchen aus den Kreiſen der verſicherungspflichtigen Bevölke⸗ rung werden die Koſten zum größeren Teil durch die Landesverſicherungsanſtalt und die Krankenkaſ⸗ ſen getragen. Es iſt daher möglich, ohne großen Koſtenaufwand ſchwächliche junge Mädchen durch die Teilnahme an dem Erholungskurs auf dem Heuberg berufsfähig zu machen. Die bisher mit dieſen Kur⸗ ſen gemachten Erfahrungen ſind als ſehr gut zu be⸗ zeichnen. Es kann daher wärmſtens empfohlen wer⸗ den, von dieſer Erfolg verheißenden Einrichtung Gebrauch zu machen. Die Anmeldungen ſind bis Mitte Oktober an die Anſtaltsleitung Heuberg, Stet⸗ ten am kalten Markt, Baden, einzuſenden. * * Schließung der ſtädtiſchen Flußbäder. Infolge vorgeſchrittener Jahreszeit bleiben die Flußbäder vom morgigen Mittwoch ab für den Badebetrieb ge⸗ ſchloſſen. Die Bäder werden in der Zeit vom 10. Oktober bis 20. Oktober nach den Winterliegeplätzen geſchleppt. 85 * Der Seckenheimer Schloßſaal⸗Neuban iſt, wie wir in Ergänzung unſeres Berichtes im Montag⸗ Morgenblatt feſtſtellen, nicht von Herrn Dr. W. Hoffmann allein, ſondern auf Grund eines öffent⸗ lichen Wettbewerbs von der Gemeinde Seckenheim den Architekten Dr. W. Hoffmann und D. Necken⸗ auer übertragen und von dieſen in gemeinſamer Arbeit erſtellt worden. ö * Freiwilliger Tod. Geſtern vormittag wurde in der Neckarſtadt ein 59 Jahre alter verheirateter Wagnermeiſter in ſeiner verſchloſſenen Küche tot aufgefunden. Er hatte den Gashahn ge⸗ öffnet. Die Tat dürfte auf ein langwieriges Leiden zurückzuführen ſein.— Im Laufe des geſtrigen Vormittags hat die 35 Jahre alte Ehefrau eines Kaufmanns in ihrer Wohnung in der Neckar⸗ ſtadt eine ätzende Flüſſigkeit eingenommen. Im ſtädtiſchen Krankenhaus iſt die Frau bereits nach⸗ mittags geſtor ben. Schwermut dürfte die Urſache der Tat ſein. 0 * Die Rheinbrücken⸗Kalamität. Am Montag vor⸗ mittag entſtand auf der Rheinbrücke eine Ver⸗ kehrsſtörung. Ein den ſüdlichen Brückenaufgang hinauffahrender Traktor, der zwei beladene An⸗ hänger mit Backſteinen zog, konnte infolge der Nüſſe die Laſt nicht mehr fortbewegen und blieb in Höhe der Rheinbrücke liegen. Der Laſtzug mußte zurück⸗ geholt werden. Die Verkehrsſtörung dauerte etwa 10 Minuten. f Vorausſage für Mittwoch, 8. Oktober Fortdauer der vielfach regneriſchen Witterung. Etwa milder. Niederſchläge auf dem Hochſchwarzwald w der in Regen übergehend. Friſche Südweſtwinde. Heute morgen iſt die mitteleuropäiſche Zyklone nach dem Baltikum gezogen, während ſchon eine neue Störung vor Südengland liegt. Die weſtliche Luft⸗ zufuhr wird andauern, jedoch gelangen wir mit der neuen Störung in den Bereich etwas wärmerer Luft. 5 Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags 2 ** 1 Wertheim 151, 1% 1s e S mäß bedect Königsſtuhl] 568 752.3 5 4 SW. ſchwach„ Karlsruhe 120 753,1 9 15 8 VSV 5 Regen Bad.⸗Bad. 213754, 8 18 8 SW mäßig V Villingen 712 755,8 60 13 5 V. 155 wolkig St. Blaſien 7800— 5 11 4 W. ſchwach Regen Badenweil. 422 755,9 71 16 6* 5 bedeckt Feldbg. Hof 1275 626 2 1 S tüm. Neben Bad. Dürch. 701— 60 12 3 P SyWUVleicht Regen 0 z, nicht blencterd- SHls lung Herb. Wie er ihre lichtanlage verbesser Kann. — D 1— 4. Seite/ Nummer 464 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 7. Oktober 1930 Aus Baden Beſchwerden über den Konſumverein Hockenheim Hockenheim, 7. Okt. Zahlreiche Hockenheimer Bürger und Geſchäftsleute führen Klage darüber, daß die Direktion der Zigarrenfabriken G. E.., die der Großeinkaufsgeſellſchaft deutſcher Konſumvereine an⸗ geſchloſſen iſt, den in ihren Betrieben beſchäftigten Arbeitern und Angeſtellten bekanntgegeben hat, ihre Bedarfsartikel, Lebensmittel, Kolonialwaren, Bäcker⸗, Metzger. und fonſtige Waren, für ſich und alle Fa⸗ milienangehörigen in den Kon ſumvere ins⸗ läden kaufen mütſſen, andernfalls ſieſofort entlaſſen werden. Die Zigarrenfabriken beſchäf⸗ tigen etwa 700 Arbeiter und Angeſtellte mit mehr als 4000 Famtlienmitgliedern, alſo über ein Drittel der Hockenheimer Einwohnerſchaft. Welcher Schaden der Geſchäftswelt aus dieſer Maßnahme, die ſeit Jahresfriſt gehandhabt wird und eine Nöti gung darſtellt, erwächſt, braucht nicht beſonders betont zu werden. Die Hockenheimer Bürger haben eine ſofortige Zurückna h me dieſer freiheitsberau⸗ benden Anordnungen gefordert. Polizei⸗ behörde wurde auf dieſe Geſetzesübertretung auf⸗ merkſam gemacht. In den nächſten Tagen findet eine Proteſtverſammlung aller Gewerbe treibenden, Bürger, Arbeiter und Bauern Hocken⸗ heims ſtatt. Außerdem ſoll, wenn dieſe Maßnahme noch weiter beſtehen bleibt, gegen die Befehlshaber Strafantrag geſtellt werden. Todesſturz bei den Klinikneubauten * Freiburg, 6. Okt. Am Samstag mittag ſtürzte der Maſchinenbaumeiſter Alexander Freund bei den Klinikneubauten in einen Aufzugſchacht und mußte ſchwerverletzt in die Chirurgiſche Klinik verbracht werden, wo er heute morgen ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen iſt. Land wirtſchaftliches Auweſen eingeäſchert * Mönchweiler(Amt Villingen), 6. Okt. Geſtern nachmittag brannte das Wohnhaus und Oekonomie⸗ gebäude des Maurers Karl Obergfell bis auf die Grundmauern nieder. Infolge des herrſchenden Sturmes konnte nichts gerettet werden. Der Brand⸗ geſchädigte iſt nur ſchwach verſichert. Man vermutet Brandſtiftung. Der Schaden beläuft ſich auf 25 000—30 000 Mark. Die * Weinheim, 7. Okt. Stadtrat Karl Friedrich Gülch J feierte geſtern in voller Friſche ſeinen 70. Geburtstag. U Unterflockenbach, 7. Okt. Die ſeinerzeitige Schließung des Kaffee„Zum Holderſtrauch“ wegen gewiſſer Vorgänge, die ſich dort lange Zeit hindurch abgeſpielt hatten, wird am 10. Oktober das ge⸗ richtliche Nachſpiel vor der Strafkammer in Darmſtadt haben. Der Inhaber des Kaffee⸗ hauſes muß ſich nunmehr unter dem Verdachte der Kuppelei vor Gericht verantworten. Seine Ehe⸗ frau, die ſich durch die Fluch t, der Verhaftung ent⸗ zogen hatte, iſt dem Vernehmen nach von Italien ausgeliefert Anklage. worden und ſteht gleichfalls unter Wohltätigkeitskonzerte zu c Leutershanſen, 7. Oktober Unter der Leitung des Gauvorſitzenden Bauer von Seckenheim wurde am Sonntag im Gaſthaus „zur Roſe“ hier die diesjährige Hauptverſa m m⸗ lung des Bad. Pfalzgau⸗Sängerbundes abgehalten. Der Gau umfaßt 57 Vereine mit etwa 3000 aktiven Sängern. Vertreten waren 41 Gau⸗ vereine. Nach herzlichen Begrüßungsworten des Gauvorſitzenden, ferner des Kreisbaumwarts Lei⸗ ninger im Namen der beiden hieſigen Geſang⸗ vereine und des Bürgermeiſters Hauck im Auftrag der Gemeinde Leutershauſen wurde die Tagung mit einem Begrüß ungschor der beiden örtlichen Vereine„Eintracht“ und„Männergeſangverein“ ein⸗ geleitet. Im Anſchluß hieran erfolgt die Ehrung hieſiger Sänger. Es erhielten der Sängerveteran Bock ein Diplom für 50jährige Mitgliedſchaft und die Sangesbrüder Bürgermeiſter Hauck, Gg. Hauck und Hahn die ſilberne Ehrennadel für 28 jährige Aktivität. Dem Sangesbruder Kaffen berger wird die Ehrennadel für 40jährige Mitgliedſchaft nachträglich verliehen. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Gauvorſitzende den im letzten Jahre verſtorbenen Sängern der Gauvereine einen ehrenden Nachruf; die Anweſenden hatten ſich von ihren Sitzen erhoben. Aus dem Geſchäfts bericht ging hervor, daß die Sangestätigkeit in den Vereinen wieder eine recht rege war. Es wurde beanſtandet, daß verſchie⸗ dene Gauvereine Feſte außerhalb des Gaues, aber kein einziges Feſt innerhalb des Gaues im letzten Jahre beſucht haben. Lobend hervorgehoben wurden die glänzende Kundgebung des Pfalzgau⸗ Sängerbundes in Altrip anläßlich der Pfalzbefreiung und die Veranſtaltung von allgemeinen deutſchen Ltedertagen zu Wer⸗ bungszwecken. Dieſer ſchöne Brauch des Werbe⸗ ſingens ſoll von Jahr zu Jahr weitergepflegt wer⸗ den, um insbeſondere die Jugend für das deutſche Lied zu gewinnen. Große Unkennt⸗ nis herrſche noch in den Vereinen über die Frage der Verleihung von Ehrenzeichen. Die Anträge hier⸗ für kämen oft viel zu ſpät ein. Sangesbruder Kirchner vom Altriper Gauverein dankte dem Gauvorſitzenden Bauer für deſſen große Mühewal⸗ tung um das Zuſtandekommen der ſchönen Befrei⸗ ungsfeier des Gauverbandes. Dieſe Feier bleibe den Rheinpfälzern dauernd in angenehmer Erinnerung. Nach dem Kaſſenbericht iſt ein Barſaldo von 1227/ und ein Vermögen von 1212/ vorhanden. Bemängelt wurde der langſame Eingang der Gau⸗ beiträge. Heute ſeten noch neun Vereine mit ihren Beiträgen rückſtändig. Zur Sanierung der Kaſſe des Reichsbundes ſeien drei Jahre lang 10 3 auf den Sänger und zwar zunächſt als Darlehen durch die erbung für das deut he Lied Gunſten der Erwerbsloſen Gauverbände aufzubringen. Dies ſei nur dadurch möglich, daß die Gauleitung nach den Grundſätzen weiſer Sparſamkeit wirtſchafte. Der größte Teil der durch Veruntreuung verufachten Schulden des Deut⸗ ſchen Sängerbundes ſei bereits abgedeckt. Dem Gau⸗ kaſſier Brunner wurde unter Dankesworten ein⸗ ſtimmig Entlaſtung erteilt. Hierauf wurde Bericht über die Hauptverſamm⸗ lung des Bad. Sängerbundes in Eberbach erſtattet, worüber wir ſ. Zt. ausführlich berichteten. Ein Antrag Maunheim⸗Rheinau, ſpäteſtens drei Monate nach der Bundesverſamm⸗ lung eine Gauverſammlung einzuberufen, wurde zurückgezogen. Die Anträge Mannheim⸗Wall⸗ ſtadt und Plankſtadt, das nächſtjährige Gaufeſt an dieſen Orten abzuhalten, fand dadurch ſeine Er⸗ ledigung, daß der Antrag der Gauleitung, im Jahre 1931 im Hinblick auf die troſtloſe wirtſchaftliche Lage ein Gaufeſt überhaupt nicht zu veranſtalten, faſt einſtimmig angenommen wurde. g Unter dem Punkt„Verſchiedenes“ wurde angeregt, im Laufe des Winters Wohltätigkeitskon⸗ zerte zu Gunſten der Erwerbsloſen einzu⸗ führen, ferner die eingereichten Anträge den Gau⸗ vereinen künftig rechtzeitig im Wege der Verviel⸗ fältigung zugehen zu laſſen. Die Beſtimmung des Tagungsortes für die nächſte Hauptverſammlung, wozu ſich Jlvesheim empfohlen hatte, wurde der Gauleitung überlaſſen. Kleine Nachrichten Die Särge beſtellt und dann in den Tod * Wiesbaden, 6. Okt. Hier hat ſich ein Ghepaar vergiftet, nachdem es zuvor alle Vorbereitungen getroffen, die Totenhemden zurechtgelegt und zwei Särge beſtellt hatte. Als bei der Ablie⸗ ferung der Särge die verſchloſſene Wohnung gewalt⸗ ſam geöffnet wurde, war der Mann ſchon tot. Die Frau dürfte wohl kaum mit dem Leben davon⸗ kommen. Tödlicher Autounfall * Wiesbaden, 6. Okt. Aus bisher noch unaufge⸗ klärter Urſache hat ſich am Samstag abend auf der Aarſtraße ein ſchwerer Autounfall ereignet. Das Lieferauto einer hieſigen Firma lag im Graben, hinter dem Wagen der tote Führer Beſt. Der Beifahrer war bewußtlos; er hatte einen Nervenſchock erlitten. 6000 Liter Wein ausgelaufen X Maulbronn, 5. Okt. Am Dienstag abend fiel in der Nähe des Elfingerhofes bei einer Straßen⸗ kurve der mit neuem Wein beladene An⸗ hänger eines nach Stuttgart fahrenden Laſtautos um, wodurch etwa 6000 Liter Wein verloren gingen. 8 5 J 8 ee We n e 4 5 Wir werden das O- Paket in Zukunft an der linken Seiten- wand oben mit dem Aufdruck eines Fingernagels als Offnungszeichen versehen. Durch leichten Druck auf diese Stelle wird das Paket auf einfachste Art geöffnet. Diese praktische Vorrichtung sichert wirtschaftlichsten Verbrauch des feinen-Pulvers. Sie Werden durch die Verbesserung noch mehr überrascht sein, Wie augergewöhn- ich sparsam und ergiebig das urwer- gleichliche O in Kuche und Haushalt ist. Aus der Pfalz Seuſationelle Verhaftung in der Kehler Spritſchieberaffäre * Landau, 6. Okt. Bei ſeiner Ankunft aus dem Auslande wurde der Landauer Großkaufmann Hugo Weil auf Grund eines Haftbefehls des Unter⸗ ſuchungsrichters verhaftet und in Unterſuchungs⸗ haft genommen. Wir erfahren, daß die Verhaftung im Zuſammenhang mit dem mittelbadiſchen Sprit⸗ ſchieberſkandal vorgenommen wurde. Weil war früher Vorſtandsmitglied der zuſammengebrochenen Pfalzbrauerei A. G. in Landau und mit dem verſtorbenen Kiefer aus Kork bei Kehl eng befreundet. In der letzten Zeit betätigte ſich Weil in der Be⸗ ſchaffung von Reparationsaufträgen aus Frankreich und hat in den letzten Wochen mit einem Landauer Bauunternehmer und mit franzöſiſchen Kreiſen zu⸗ ſammen in Paris eine Aktiengeſellſchaft gegründet, die ſich mit der Ausführung von Repara⸗ tionsaufträgen befaßt. Auch hat Weil in der letzten Woche ſein Landauer Herrſchaftshaus, die Villa Ludoviei, verkauft, und war im Begriff, ſeinen Wohnſitz nach Paris zu verlegen. Freitod wegen Krankheit— Wegen Doppelehe ver⸗ haftet 2: Haßloch, 7. Okt. Der in einer hieſigen Gärtnerei beſchäftigte Gärtnergehilfe Max Schmitt aus Neu⸗ ſtadt hat ſich am Sonntag mittag erhängt. Der erſt 18 Jahre alte junge Mann litt an einem unheil⸗ baren Leiden, das den Grund zur Tat bilden dürfte. — Der von Heilbronn hier zugezogene Friſeur G. A. Vogt wurde wegen Doppelehe verhaftet. Vogt hei⸗ ratete erſtmalig in Heilbronn, verließ ſpäter ſeine Frau mit drei Kindern und heiratete vor etwa einem Jahre zum zweiten Male, ohne von der erſten Frau geſchieden zu ſein. Durch die Betreibung der Schei⸗ dungsklage der erſten Frau wurde die zweite Ver⸗ heiratung bekannt. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannhelm—„ Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim. fe 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Geſchäflſiche Mitteilungen Vernünftige Preispolitik: Es war von jeher das Be⸗ ſtreben der Maggi⸗Geſellſchaft, ihre Erzeugniſſe zu mög⸗ lichſt niedrigen Preiſen abzugeben; denn Maggis Erzeug⸗ niſſe ſſud Konſumartikel und müſſen deshalb preiswert ſein. Dank der in den Maggi⸗Werken durchgeführten Ra⸗ tionaliſterung konnten auch in der gegenwärtigen ſchweren Zeit trotz gleichbleibender erſtklaſſiger Qualität die Vor⸗ kriegspreiſe nahezu beibehalten werden. Durch die An⸗ paſſung der ganzen Organiſation wurde es ferner bis jetzt vermieden, Entlaſſungen vorzunehmen. S664 fene, Aufugseir, fun, N n N * RRS r eee P 1 ——— Dienstag, 7 Oktober 1930 Au. Neue deutsche Typen (Von unſerem nach Paris entſandten Sonderberichterſtatter) Paris. 4. Oktober Der Autoſalon iſt eröffnet! In hellen Scharen ſtrömen die Pariſer in die rieſige Halle an den Champs Elyſses und zwiſchen eleganten Wagen und kitſchigen, ernſten Neuſchöpfungen und Bluff hört man alle Sprachen der Welt. Der„Pariſer Salon“ iſt eben die Autoausſtellung der Welt, und weil die Berliner Autoſchau ad calendas graecas verſchoben, hat die Pariſer beſondere Bedeutung. Die Abwehr gegen die amerikaniſche Autoinvaſion hat zu einer Einheitsfront der europäi⸗ ſchen autoherſtellenden Länder geführt. Frankreich geht voran. Frankreichs neue Zollbeſtim⸗ mungen erſchweren die Einfuhr amerikaniſcher Wagen, und als Proteſt dagegen haben General Motors und die von General Motors abhängigen Opel nicht gemeldet. Das aber iſt der große Eindruck dieſer Autoheerſchau von Paris: es gibt keinen Vorſprung der Amerikaner mehr! Die Autoinduſtrie Europas hat in Jahren zäher Arbeit konſtruktiy und in ihrer Preisgeſtaltung mindeſtens ebenbürtiges geſchaffen und wer mit kritiſchem Auge durch die Pariſer Autohalle geht, wird erfreut feſt⸗ ſtellen können: der europäiſche Wagen iſt ſchöner! Ja, er iſt preiswerter! Er iſt der Wagen, der für den ſchweren Alltagsgebrauch und das in den europäiſchen Ländern übliche ſchnelle Fahren gebraucht wird! Un⸗ ſere Autoingenieure hatten im letzten Jahrzehnt manches von den Amerikanern lernen müſſen; manch' europäiſcher Autokäufer hat— leider!— das Lehr⸗ geld für die Konſtrukteure zahlen müſſen. Jetzt braucht ers nicht mehr. Der erſtklaſſige, ja, der überlegen gute, preis⸗ werte europäiſche Wagen iſt da! Und in dieſer europäiſchen Einheitsfront iſt Deutſchlands Automobilinduſtrie un⸗ bedingt mit an der Spitze. Wer ſie hier inmitten der amerikaniſchen, franzöſtſchen, engliſchen, italieniſchen, belgiſchen, tſchechoſlowakiſchen Wagen ſieht, die deutſchen Adler, Breunabor, Horch, May⸗ bach, Mercedes⸗Benz, Röhr, Wanderer, der ſtellt er⸗ freut feſt: Konſtruktion, Material, Formgebung, Preiswürdigkeit ſind vorbildlich gepaart. Und wenn auch der eine der drei ſchönen Adler⸗Wagen den Fehler zu tiefer Straßenlage beſitzt, wenn auch der neue preiswerte Brennabor⸗Achtzylinder nur ein Reſerverad und keinen Autokoffer hat, wenn der Mercedes⸗Benz Ss⸗Wagen verchromte Drahtſpeicher⸗ räder hat, deren Reinigen viel Arbeit macht, ſo ſind das doch nur belangloſe Kleinigkeiten, die am Sieg dieſer Fabrikate im internationalen Konkurrenz⸗ kampf nicht rütteln können. Die Mercedes Benz liefern gern andere Räder, Adler hat nur dies eine Ausſtellungsobjekt ſo unbegreiflich niedrig gebaut, Herr Reichſtein ſagte mir:„Mein Brennabor wird mit oder ohne Koffer geliefert, meinetwegen auch mit zwei Reſerverädern, wie der Kunde es will.“ Jusgeſamt aber ſind alle deutſchen Wagen im Pariſer Salon große Klaſſe.. ja, jeder eine Klaſſe für ſich! Der Pariſer Salon bringt weder den„neuen Typ“ noch ſonſt Verblüffendes. Die Zeit der Senſationen iſt vorbei. Die Fabriken ſind beſtrebt, möglichſte Tieflage der Wagen (und damit Straßenſicherheit) zu erreichen. Das führt mitunter zu Grotesken. Ein Gebrauchswagen muß auch für Fahrten auf Nebenwegen, gegebenen⸗ falls einmal über einen Bordſtein oder über einen Aſt hinweg, eingerichtet ſein. Tieflagen von Oel⸗ wanne, Differenzial, Trittbrettern unter 15 Ztm. Erdabſtand ſind Unfug. Ebenſo unſinnig iſt der Tiefbau der geſchloſſenen Karoſſerten. Was ſich hier franzöſiſche Fabriken leiſten, iſt hanebüchen. Eine Dame mit Hut oder ein Herr, der kein Liliputaner iſt, kann in ſolchen Modewagen nicht ſitzen, ohne nicht bei jeder Erſchütterung mit dem Kopf gegen die Decke zu ſtoßen. Bei franzöſiſchen Wagen wird der Wunſch, auffallendes Fahrzeug zu zeigen, offenbar; dieſem Beſtreben wird Reiſebequemlichkeit nach⸗ geordnet. Solchen Kitſch machen die deutſchen Automobilfabriken, wie die deutſchen Ausſteller⸗ ſtände beweiſen, erfreulicherweiſe nicht mit. Wer Neuſchöpfungen im Vorderrad ⸗Antrieb erhofft hatte, wird enttäuſcht ſein. Gezeigt wird das ſchon bekannte, der Auburn⸗Cord und ein paar an⸗ dere. Bluff iſt z. B. Stand und Aufmachung der Pariſer Bucciali⸗Wagen: Auffallende Kühler, witzige, winderzeugende Räder, allerhand Schnickſchnack. Im Vorjahre wars ein Mercedes⸗Benz⸗Motor, der in den Bucciali eingebaut war. Heute iſts ein Ameri⸗ kaner. Alldieweil aber der Vorjahrs⸗Motor nicht bezahlt worden war, hat die Mercedes⸗Benz⸗Geſell⸗ ſchaft Pfändung des diesjährigen Ausſtellungs⸗ objekts veranlaßt. Kurioſa im Pariſer Autoſalon! Einige franzöſiſche Firmen bringen Wagen ohne Trittbretter. Die ſehr niedrige Tieflage der Wagen geſtattet auch ohne Trittbrett Einſtieg. Bequem iſt ſolch Ein⸗ ſteigen nicht, bequem iſt das Sitzen in dieſen Wagen nicht,— aber es iſt Modeſache. Der Wunſch nach Neuem herrſcht vor. Da lobe ich mir das Syſtem von a 2 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 2— La Lorraine. Dieſe franzöſiſche Fabrik hat eine Limouſine ausgeſtellt, die auſtelle der Trittbretter ſchwer⸗maſſive ſeitliche Stoßſtangen und Seitenpuffer trägt. Dieſe Seitenpuffer ſind zugleich Trittbrett. Sie ſind an ihren Enden gummigekapſelt. Weil ja die Mehr⸗ zahl der Wagenbeſchädigungen durch ſeitliches An⸗ fahren oder Angleiten erfolgt, hat dieſe Erfindung Zukunft. Die Kotſchützer faſt aller Fabrikate ſind tiefer herabgezogen worden. An blanken verchromten oder Nickelteilen wird(beſonders bei den Franzoſen) zu viel gezeigt. Fortſchritte weiſt die Innen be⸗ leuchtung geſchloſſener Wagen auf. Iſts Aufkom⸗ men einer neuen Richtung oder iſts Pariſer Eigen⸗ art.. 2: Auffallend viele Wagen(auch geſchloſſene) präſentieren ſich buntfarbig. Selbſt die ſonſt un⸗ anſehnlichen, ſagenhaft teuren Rolls Royce ſind bunt und grell. Hilfsgerät aber, das das Fahren er⸗ leichert, und ſicherer geſtaltet, wie z. B. Fahrtrich⸗ tungsanzeiger, vom Lenkrad aus zu bedienen, dop⸗ pelt wirkende Scheibenwiſcher, vom Führerſitz aus ſchließbarer Fenſtervorhang des Rückwand⸗Fenſters — das alles ſind Vozüge deutſcher Fabrikate. Mau muß anerkennen, daß die den franzöſiſchen, noch amerikaniſchen, noch italieni⸗ ſchen Wagen. Und doch wird die Einführung von Fahrtrichtungsanzeigern demnächſt in Paris polzei⸗ lich vorgeſchrieben werden. Was ſodann die Preisfrage anbelangt: Wir können konkurrieren! Können es aber nur im Inland, weil überall im Ausland, im feindſelig gegen Aus⸗ landseinfuhr abgeſchnittenen Amerika, in Frankreich, England, Belgien, Italien, ja im angeblich deutſch⸗ freundlichen, tatſächlich aber in ſeinen Zollbeſtim⸗ mungen grimmig und extrem feindlichen Oeſterreich ſo hohe Zölle auf Wageneinfuhr erhoben werden, daß jede Einfuhr unterbunden wird. Ich ſchätze, daß im Pariſer Salon von den 7 deutſchen Auto⸗ mobilfabriken nicht mehr als höchſtens zwei Dutzend Wagen verkauft werden können, und dieſe zwei Dutzend vielleicht von Mercedes-Benz, Maybach und dem durch den franzöſiſchen Autoſchriftſteller Farbux ſtark belobigten Horch. Wertmäßig iſt alſo die Aus⸗ fuhr deutſcher Wagen nach Frankreich bedeutungs⸗ los. Sie iſt es auch in die anderen oben genannten Länder. Das ſogenannte Bruderland Oeſterreich zum Beiſpiel kontingentiert bei einem Wertzoll von die auf dem Pariſer Autoſalon, der erſten großen Automobilausſtellung des Winters 30/31, beſonderes Aufſehen erregten. deutſchen Fabriken Modetorheiten vermieden haben und nur ſolche Wagen ausſtellen, wie ſie jedermann brauchen kann. In der Karoſſeriegeſtaltung franzöſiſcher Karoſſerien kann von auffallender Unruhe geſprochen werden. Die froſchartig aufgeblähten Innenſteuer⸗ limouſinen vom Ballontyp ſind verſchwunden. Die Groß⸗Serien⸗Firmen wie Renault und Citroen zet⸗ gen den preiswerten Alltagswagen. Andere, kleinere franzöſiſche Werke ſuchen durch mehr oder weniger abwegige Sonderſchöpfungen Kunden, die Extra⸗ vagantes lieben. Vom Vierzylinder bis zum Sech⸗ zehnzylinder ſind alle Motorarten vertreten. Vom ſieghaften Vorherrſchen irgend eines Motortyps kann nicht geſprochen werden. Die Stände der deutſchen Automobilfabriken ſind inmitten der anderen. Der Autoſalon iſt impoſant und überſichtlich. Nicht ſo die Zubehörausſtellung. Auch in ihr finden wir deutſche Ausſteller, als einzige deutſche Reifenfirma die Con⸗ tinental, ſodann die Zahnradfabrik AG⸗Friedrichs⸗ hafen, Boſch u. a. Im franzöſiſchen Autobau iſt in einem beſonders auffallend: Rückkehr zur Rechtsſtenerung. Die Mehrzahl der franzöſiſchen Automobilfabriken hat rechtsgeſteuerte Wagen ausgeſtellt. Auf das „Warum“ wird geantwortet, daß für den Herren⸗ fahrer das Rechts⸗Ausſteigen im Straßentrubel ehenſo wie auf der Lanbdſtraße bequemer ſei, daß es das Rechts⸗Anfahren vom Straßenrand(Bürger⸗ ſteig) erleichtere, daß es bequemer ſei, ſich bei längeren Tourenfahrten in die rechte Wagenecke, als in die linke hineinzulümmeln. Anſichtsſache! Ich lob' mir, nach vieljahrelanger Fahrpraxis, für Län⸗ der, in denen rechts gefahren und links überholt wird, die Linksſteuerungg Wie in der Frage des Vorderrad⸗Antriebs, ſo iſt man auch in der Frage der Schwingachſen nicht weitergekommen. Fabrikanten meinen, Schwing⸗ achſen verteuern. Röhr beweiſt mit ſeinem Acht⸗ zylinder das Gegenteil. Andere behaupten, daß beim heutigen Ausbau europäiſcher Straßen für Wagen mit guter Straßenlage Schwingachſen nicht notwen⸗ dig ſeien. Anſichtsſache. Gute Sachen, die in Deutſch⸗ land für neuzeitliche Kraftwagen ſelbſtverſtändlich, wie z. B. Fahrtrichtungsanzeiger, gibt es weder bei 42 v. H. die Einfuhr deutſcher Wagen auf 300 pro anno. Oeſterreichiſche Wagen aber laufen in Deutſch⸗ land mit der Eichel des deutſchen Wagens am Küh⸗ ler, zu lächerlich billigen Zollſätzen eingeführt, unter der falſchen Flagge des angeblich deutſchen Wagens. Die öſterreichiſche Automobilinduſtrie boykottiert nachweislich Käufer deutſcher Wagen. Und wir 2 Gerade angeſichts des unerhört feindſeligen Vor⸗ gehens von öſterreichiſcher Seite ſei dieſe Frage mal offen beleuchtet. Frankreich ſchließt ſich durch hohen Zoll hermetiſch gegen die amerikaniſche Invaſton und gegen europäiſche Konkurrenz ab. Nach Italien kann durch die neue Zollgeſetzgebung kein deutſcher Wagen mehr verkauft werden. Der Engländer hat ſtatt„fair play“ im Sport dieſes Jahres deutſchem Fahrer auf deutſchem Wagen ein Schnippchen ge⸗ ſchlagen und ihn mit Startverbot heimgeſchickt. Eng⸗ lands Zollbeſtimmungen haben zur Schließung der letzten deutſchen Autovertretung in London(Mer⸗ cedes⸗Benz) geführt. Wir Deutſchen aber laſſen alle Marken der Welt nahezu frank und frei nach Deutſch⸗ land herein und machen damit deutſche Arbeiter brotlos, ſchädigen unſere Wirtſchaft, ſchaden uns ſelbſt... Dieſe Tatſachen mögen einmal angeſichts der Pariſer Autoausſtellung offen ausgeſprochen werden. Zugleich mit der Frage: waxum hat ſich noch kein Abgeordneter gefunden, der im Reichstag dieſe Frage erörtert und ihre Erledigung im Sinne deutſcher Wirtſchaft herbeigeführt hat. 2 Was zeigt Deutschland? Doch nun zur Pariſer Ausſtellung und ihren Neuerungen. Adler, Brennabor, Horch, Maybach, Mercedes⸗Benz, Röhr und Wanderer ſind die deut⸗ ſchen Ausſteller. Faſt alle deutſchen Wagen ſind mit deutſchen Continental⸗Reifen bereift, alle Wanderer mit Conti⸗Rekord, und die Continen⸗ tal iſt in der(allerdings einem Irrgarten gleichen⸗ den) Zubehörausſtellung vertreten. Beim Zubehör finden wir auch die Zahnradfabrik.⸗G. (Friedrichshafen), Schöpferin des geräuſchloſen Aphon⸗Getriebes, Boſch und andere deutſche Firmen. Mercedes⸗Benz, in Frankreich und in aller Welt bekannteſte aller deutſchen Automobilfabriken, überraſcht mit dem„Großen Mercedes“. Das iſt ein Klaſſewagen, dem man ſeine Raſſe und Klaſſe anſteht, gleich ob er ſich als Luxuslimouſine oder als Chaſſis präſenttert. Der„Große Mereedes“ wird nach Wunſch mit oder ohne Kompreſſor geliefert und lei⸗ ſtet bei 2800 Touren 150 bezw. 200 PS. Außer 141. Jahrgang/ Nr. 404 in Paris kugelgeſchaltetem Dreigang⸗Getriebe beſitzt der Wa⸗ gen noch ein Schnellgangsgetriebe, das vom Lenkrad aus geſchaltet wird. Auskuppeln iſt beim Einſchalten des Schnellgangs künftig nicht mehr erforderlich. Der keilförmige Mercedes⸗Benz⸗Kühler, das Wahr⸗ zeichen aller„Mercedes-Benz ⸗Kompreſſorwagen, wurde beibehalten. Auf dem Mercedes⸗Benz⸗Stand zeugen ferner ein Achtzylinder Typ„Nürburg“ und ein linienſchlanker, raſſiger Ss⸗Wagen vom Können der Werke und von Spitzenleiſtungen deutſchen Auto⸗ mobilbauss. Stets menſchenumlagert und enorm beſucht iſt der Stand von Maybach. Für den Maybach⸗ Motorenbau hätte es keine beſſere Propaganda geben können, als die ununterbrochenen Fahrten des „Graf Zeppelin“. Hier haben ja die Maybach⸗12⸗ Zylinder bewieſen, was ſie zu leiſten vermögen. Der neue Maybach⸗Autotyp mit 200 8 Zwölfzylinder trägt den Namen„Graf Zeppelin“; er beſitzt das neue Maybach⸗Getriebe mit vier geräuſchloſen Gängen, die vom Lenkrade aus, ohne zu kuppeln, ge⸗ ſchaltet werden können. Ich habe mich bei Rund⸗ fahrt in Paris ſelbſt davon überzeugen können, wie ideal dies geräuſchloſe Schalten mit weichem Hebel⸗ Einſtellen auf dem Lenkrad iſt. Im Maybach⸗ Zeppelin iſt ein idealer Wagen für den anſpruchs⸗ vollen Fahrer geſchaffen. Der neue Maybach leiſtet 150 Km. und darüber. Horch zeigt neben ſeinen vielbewährten Acht⸗ zylindern den neuen„Horch“, Type 500, deſſen 5 Liter⸗Motor 100 Ps leiſtet(bei 3000 Umdrehungen). Der neue Horch⸗Motor hat den Vorzug ausgezeich⸗ neter Einfachheit; obenliegende, durch die Nocken⸗ welle geſteuerte Ventile geben dem neuen Horch⸗ Motor gedrängte Form. Kurbelwelle und Nocken⸗ welle ſind zehnmal gelagert. Alle Hoch 8 im Pariſer Salon ſind ſchön und gediegen. Auf dem Wanderer ⸗Stand ſehen wir als be⸗ ſonders umlagerters Ausſtellungsſtück ein badelloſes Chaſſis mit arbeitendem, durchſchnittenem Motor, das ſich in Aufhängung über einem rieſigen Spiegel um ſich ſelbſt dreht. Hinzu kommen natürlich die ausgezeichneten, bewährten und vom Karoſſeriewerk Sindelfingen und von Glaeſer(Dresden) vorbildlich ſchön und zweckdienlich karoſſierten 10/50 PS Wan⸗ derer⸗Sechszylinder und ein neuer, preiswerter Wanderer⸗Vierzylinder. Adler iſt mit drei Wagen vertreten. Profeſſor Gropius hat Adler⸗Karoſſerien entworfen, die in ihrer neuen Art und Kultur fraglos geſchmackvoll ſind. Bedeutungsvoller Vorzug des Adler⸗Achtzylin⸗ der⸗Cabriolets mit ſeiner bequemen, geſchmackvollen Gropius⸗Karoſſerie iſt Verwendung des geräuſchloſen Aphon⸗Getriebes. Die Adler⸗Serienwagen werden höhere Bauart erhalten, als dieſer gerade noch den Polizeivorſchriften entſprechende Ausſtellungswagen, deſſen Tieflage bedenklich iſt. Die Vorderſitze können bei Adler durch Riemen⸗Einſtellung ausreguliert werden. Alle drei Adler⸗Ausſtellungswagen ſind beigefarbig. Innenbeleuchtung der Karoſſerien iſt vorbildlich ſchön. Die Aſchbecher brauchen nicht mehr entleert zu werden; die Aſche gleitet auf die Straße herab. Neu iſt der praktiſche Kühler⸗Verſchluß. Es gibt kein Schrauben mehr, nur ein Auf⸗ und Zuklap⸗ pen, letzteres ſelbſttätig mit Federkraft. Blanke Scheibenräder(wie auch bei manch anderen Aus⸗ ſtellern).. nur für Fahrer mit Chauffeur. Brennabor trägt auf ſeinem Stande dem In⸗ tereſſe der Franzoſen für Farbenfreudigkeit und fiir Motorenbau Rechnung. Der Motor des neuen „Brennabor 8“ und der Brennabor⸗Sechszylinder werden auf Sockeln gezeigt. Die Mehrzahl der Er⸗ ſatzteile der Brennabor⸗Wagen iſt gegeneinander auswechſelbar, was die Produktion ebenſo verbilligt wie— für den Kunden— den Teilewechſel. Die Ge⸗ brüder Reichſtein haben ihr Werk fraglos ausgezeich⸗ net fortentwickelt. Hut ab vor ſolchen Leiſtungen! Immer wieder hört man es in der Beſuchermaſſe: der zinnoberrote Brennabor 1, mit beige abgeſetzt, iſt „tres joli“, der neue Brennabor 8 einer der preis⸗ werteſten Achtzylinder des Weltmarkts. Nur ſechs Schmierſtellen. Hautomatiſche Schmierung. große Bremſen. regulierbare Vorderſitze. neue Tür⸗ griffe mit Handauflage. das alles ſind Vorzüge der Brennaborwagen. Röhr hat bei ſeinem neuen„Modell 81“ den Mo⸗ tor verſtärkt. Die Karoſſerien ſind verſthönt, die Röhr⸗Wagen noch hübſcher geworden. Das Chaſſis iſt verlängert, der Radſtand auf 3,15 Mtn. verbreitert worden. Die Kühlerform wurde tiefer gezogen, Kühl⸗ und Waſſerinhalt vergrößert. Die Röhr⸗Karoſſerien ſind noch komfortabler geworden.. gerade für den Herrenfahrer gibt es viel Praktiſches, ſo z. B. das ſpielend leichte Auswechſeln der im Armaturenbrett nebeneinander angebrachten, genau bezeichneten St⸗ cherungen. Nur zum deutſchen Wagen deutſche Rei⸗ fen, bitte! Es mag ſonderbar erſcheinen, daß zur Zeit größter Wirtſchaftsnot deutſche Fabriken, Merecedes⸗Benz und Maybach, die größten und ſchönſten Luxus⸗ wagen der Welt bauen, gegen die ein Rolls Royce nichts mehr zu melden hat in ſeiner überholten Starrheit. In allen Ländern der Welt aber gibt es Magnaten und wohlhabende Sports⸗ leute, gibt es Künſtler mit Rieſengagen und Wirt⸗ ſchaftsführer, die ſchnell, geräuſchlos und ſicher ahren wollen. Für dieſe oberen Hunderttauſend ſind dieſe Wagen geſchaffen. Was es auch ſei, techniſcher Fort⸗ ſchritt, Konſtruktion, Aufmachung, Ausſtattung der deutſche Beſucher des Pariſer Salons freut ſich feſt⸗ ſtellen zu können: es gibt hier nichts Schöneres, gibt nichts Beſſeres, als dies„Made in Germany“! Siegfried Doerschlag. Verantwortlich: Kurt Ehmer 2 laſſung AG., Berlin. zeit erreicht. fuhrgeſchäft abgeſetzt. toren Buch. Gebäude Gründen, sen. (Eig. Dr.). Hartſtein⸗ und Baſalt Albersweiler Betrieben etwa 900 Mann beſchäftigen, haben Weſltdeubſchland und dem Saargebiet, ihre Betriebe ſtillgelegt und die Belegſchaft entlaſſen. O Mitteldeutſche Hartſteininduſtrie Frankfurt wieder tpidendenlos.(Eig. Dr.] Die Verwaltung beantragt, wie wir erfahren, bei der GV. am 20. ds. Mts. den Rein⸗ gewinn 1929 5 wieder voll zu Abſchreibungen zu verwenden, ſo daß das A. bleibt. wegen 5 fabrik. gegenzu kommen. Für den 7proz. Pfandbrieftyp O(Eig. Dr.) nen Freitag im neuen Emif lebhaften Kritik verſchreibung tionen und die O Belegſchaftsverminderung bei Krupp.(Eig. Dr.) Die Firma Krupp teilt folgendes mit: Nachdem es der Firma trotz der ſchlechten Wirtſchaftslage noch möglich geweſen iſt, die geſamte Belegſchaft der Eſſener Gußſtahlfabrik in den letzten Monaten, wenn auch vielfach in Kurzarbeit, weiter zu beſchäftigen, hat ſich die Abſatzkriſe in letzter Zeit derart verſchärft, daß nunmehr auch auf der Gußſtahlfabrik wei⸗ tere Entlaſſungen unvermeidbar geworden ſind. Die Firma hat dem Regierungspräſidenten die Notwendigkeit der Ent⸗ von etwa 2500 Arbeitern und Angeſtellten Eſſener Betriebe angezeigt. 4 Wochen zur Ausführung kommen, falls bis dahin keine Beſſerung im Auftragseingang eingetreten iſt. O Weſtfäl. Metallinduſtrie AG., Lippſtadt dividendenlos. (Eig. Dr.) Der GV. am 25. Okt. wird, wie wir erfahren, ein ͤiyidendenloſer Abſchluß vorgelegt werden, nachdem für 1928⸗29 die Dividendenzahlung mit 8 v. H. wieder Der in der AR.⸗Sitzung vor⸗ gelegte Abſchluß zum 31. Mai 1990 weiſt einen kleinen Verluſt auf, der vorgetragen werden ſoll. mehrheit des Unternehmens befindet ſich bekanntlich im Beſitze des Meſſingwalzwerks Hueck in Lüdenſcheidt. * Verluſtabſchluß der C. Bechſtein Pianoforte⸗Fabrik für das GJ. 1929 einen Ver luſt von 369 741(i. V. Reingewinn 16 970), aus. Einem Bruttogewinn in Höhe von 2692 668(2 123 874) Mark ſtehen gegenüber Unkoſten und Steuern in Höhe 2692 393(2 001874)„ und Abſchreibungen in Höhe von 300 015(131 836) J. äußerſt ungünſtig. Im laufenden Jahr hat ſich der Ab⸗ ſotz weiterhin erheblich verſchlechtert und zur Zeit rund 80 v. H. des Umfanges der gleichen Vorfjahrs⸗ 50 v. H. der Erzeugung wurden im Aus⸗ In der Bilanz für 1929 ſtehen bei einem AK. von 3 Mill. als Paſſiven Kreditoren in Höhe von 1 700 036(1 313 080) /, Banken und ſonſtige Kredi⸗ Bankkontoſeparate (fundierter Kredit) in Höhe von 4875 300(4 920 870) 4 zu Als Aktiven werden ausgewieſen Grundſtücke und 0(4060 000), Debitoren 1 911 094(1 940 000) /, Beteiligungen mit 450 316(310 571) Mark und Vorräte mit 4010 000(3 010 000) l. Betriebseinſchränkung Heidelberg⸗Mannheim⸗Stuttgart.(Eig. Dr.) ſchaft legt demnächſt ihr Schelklinger Werk wieder uhllig ſtill. Die Maßnahme erſolgt aus wirtſchaftlichen 0 Ueberfüllung der Sämtlichen Arbeitern und Angeſtellten iſt gekündigt wor⸗ Die Verwaltung hofft, den Betrieb im Frühjahr wieder aufnehmen zu können. 2 85. („J Betriebsſtillegung in der pfälziſchen Steininduſtrie. Die Baſaltbrüche der e e ee e ihren aufgenommen worden war. Die in Höhe von mit 4050 000 2 hauptſächlich Auftragsmangel, in von 3 (Eig. Dr.) AG., Mill. Die Behördenaufträge haben ſtark 1 ( Arbeitswiederaufnahme bei der Memeler Zellſtoff⸗ Die Memeler Zellſtoffabrik hatte in⸗ folge ungünſtiger Konjunktur und ſteuerlicher Ueberlaſtung am 15. Sept. ihre geſamte Belegſchaft entlaſſen. 5 günſtige Rückwirkung dieſer Maßnahme auf die Lage des Arbeitsmarktes hat nun die Behörden veranlaßt, Unternehmen in ſteuerlicher Hinſicht ent⸗ Nachdem jetzt über die Höhe der Steuerletſtungen eine Verſtändigung erreicht worden iſt, wird die Fabrik die Arbeit am 7. Okt. wieder aufnehmen. Alle Arbeiter und Angeſtellte werden wieder eingeſtellt, die Löhne und Gehälter jedoch um 10 v. H. gekürzt. „ Sebalds Haartinktur wird AG. i 5 irma Johann André Sebald in Hildesheim, ie ſich mit der Herſtellung kosmetiſcher Artikel befaßt, iſt in eine AG. miteinem A K. von 300 000 4 um- Die Geſellſchaft Der Abſatz 1087 971 wegen weiſt 5 der Linz, d Höhe von . beſonders aus rund wied In einer Beſprechung, die am vergange⸗ Reichswirtſchaftsminiſterium wurden den Spitzenorganiſationen der munalkreditanſtalten die für die Emiſſionst Inſtitute maßgeblichen Grundſätze erörtert. handlung wurde das Vorgehen des weſtdeu krebitinſtituts, das unlängſt zum Sproz. Ty 1 n von Pfandbrieſen zurückgekehrt war, einer unterzogen daß jedenfalls zur Zeit kein ausreichender den Fproz. Typ zu verlaſſen und höher verzins gen neuerdings wieder auszugeben. Im Sinne dieſer Auffaſſung werden die beteiligten Spitzenorganiſa⸗ mit ihren Mitgliedern in Verbindung treten. Entlaſſungen im Berichtsjahre Portlandzementwerke Die Geſell⸗ ie in 400 000 er ohne Boden⸗ und Kom⸗ tigkeit dieſer In der Ver⸗ tſchen Anſicht Anlaß beſtehe, Die (570 000) 4 (Eig. Dr.) ſtattfand, Boden⸗ p bei einer vertreten, liche Schuld⸗ ihrer ſollen in Aktien⸗ war mit Lager. beiden Dividende nachgelaſſen. Die un⸗ dem weiter eher zur Schwäche. Farben notierten 1367. Nied⸗ 2 8 waren ferner Linoleum, Daimler, Notiz. geſtrigen Newyorker Börſe war die Tendenz zu Beginn des heutigen Marktes allgemein ſchwächer; das Geſchäft blieb ſehr klein, ſodaß ſchon geringe Verkäufe genügten, um das Kursniveau herabzuſetzen, das umſomehr, weil die Auf⸗ nahmebereitſchaft der Banken wieder minimal war. anhaltende Unſicherheit entwicklung trug zu der Verkaufsneigung weiter bei. Von außen her dürften die Abgaben allerdings kaum ein größe⸗ res Ausmaß angenommen haben. bei den erſten Kurſen zumeiſt Rückgänge von 1 bis 3 v. H. Deutſche Anleihen lagen ebenfalls ſchwächer; Altbeſitz⸗ anleihe minus 1 v. H. Im Verlaufe konnte ſich die Tendenz holen vor. Geld markt machte die Erleichterung Fortſchritte. Tages⸗ geld 3 v. H. Auslandsbörſen doch ſtärker auf die Tendenz des hieſigen Marktes Einfluß gehabt, als man vormittags noch an⸗ HANDELS- D WIRTSC Dienstag, 7. Oktober 1930 IAAFTS- fler Neuen Mannheimer Zeitung ET Abend-Ausg Abe Nr. 464 gewandelt worden. Mit der alten Firma ſind die geſamten Grundſtücke, die Patente, Warenzeichen und Schutzrechte auf die neue AG. übergegangen. () Schuhfabrik Schwarz, Landau⸗Pf. arbeitet wieder. (Eig. Dr.) Die größte ſüdpfälziſche Schuhfabrik J. Schwarz in Landau⸗Pf., die vor 12 Wochen ihren Betrieb wegen Arbeitsmangel zunächſt eingeſchränkt und dann ſtillegen mußte, hat ihre 400köpfige Belegſchaft wieder ein⸗ geſtellt und ihren Betrieb in vollem Umfang wieder auf⸗ genommen. * Jute⸗Spinnerei und Weberei AG., Kaſſel. Die v. GV. der Jute⸗Spinnerei und Weberei AG., Kaſſel, in der elf Aktionäre 3407 Aktien 681 400„ StA. ſowie 120 Stück VA. vertraten, genehmigte widerſpruchslos die Regu⸗ larien und die bereits bekannte ermäßigte Dividende von 12(15) v. H. Die Vorzugsaktien wurden mit ſofor⸗ tiger Wirkung umgeändert. Die Anteile betragen nun⸗ mehr alle nom. 200. Die Vorzugsaktien haben jetzt keine Vorrechte mehr und nehmen am Reingewinn in gleicher Weiſe teil wie die Stammaktien. Neu in den AR wurden Dipl.⸗Ing. Karl Hornſtein⸗ Frankfurt a. M. und Großkaufmann Fritz B. Goldſchmidt⸗Leipzig gewählt. Zum Vorſitzenden des AR. wurde Kaufmann Emil Ru⸗ benſohn⸗Haſſel gewählt. Die Verhältniſſe hinſichtlich der Beſchäftigung haben ſich gegenüber dem Geſchäftsbericht nicht verändert. * Mechaniſche Baumwollſpinnerei Walbkirch Gmb. in Waldkirch i. Br. Dieſe Filialfabrik der Fa. Mechaniſche Weberei Uhingen M. Rothſchild u. Söhne in Uhingen (Württ.) hat ihren Betrieb geſchloſſen, wodurch etwa 90 Arbeitskräfte betroffen werden. Anlaß iſt der Streik der Uhinger Belegſchaf, die einen 15proz. Lohnabbau nicht an⸗ erkennen wollte. Demgemäß entfällt auch eine Unterſtützung ſeitens der Erwerbsloſenfürſorge. * Balinger Dampfſägewerk AG., Balingen. Nach 11 645 Mark Abſchreibungen ſchließt das mit 120000% Ask. ar⸗ heitende Unternehmen 1929 mit 337/ Gewinn, um den ſich der Verluſtvortrag von 34012/ verringert. Aus der Bilanz(in/ Debitoren 65 049, Waren 87 281; anderer⸗ ſeits Banken 29 023, Kreditoren 69 743, Darlehen 18 733. * Aktienmalzfabrik Landsberg in Landsberg, Halle⸗ Saale.— Wieder 10 v. H. Dividende. Der AR. der zum Boehm u. Reitzenbaum⸗ Konzern gehörenden Aktienmalzfabrik Landsberg, die i. V. die der 10 v. H auf das von 1 auf. 2 Mill. ¼. AK. in Vorſchlag zu bringen. Die Aktienmalzfabrik Löbau verteilt 10 v.., die Freienwalder Malzfbrik AG. und dende. Angeſichts der wirtſchftlichen Lage ſollen erhöhte Abſchreibungen auf allen Anlagekonnten vorgenommen werden. Der Geſchäftsgang der Geſellſchaft war im Be⸗ richtsjahre durchaus zufriedenſtellend. In letzter Zeit ſei jedoch eine weſentliche Verſchlechterung des Abſatzes zu verzeichnen. Dandshuter Kunſtmühle E. A. Meyers Nachf. AG., Landshut. Nach dem Bericht des Vorſtandes war die Ge⸗ ſellſchaft im Berichtsjahr gut beſchäftigt und konnte ſowohl das Vermahlungs⸗Quantum als auch den Umſatz weſent⸗ lich erhöhen. Aus dem Reingewinn von 66 768 4 (34 445) kommen 3 v. H.(0, der vorjährige Reingewinn wurde auf neue Rechnung vorgetragen) zur Verteilung. In der Bilanz erſcheinen Debitoren mit 0,78(0, 71), Waren mit 0,65(0,63), dagegen Kreditoren und Abzepte 4,15(i. V. Kreditoren 0,37, Akzepte 0,64) und Hypotheken mit 04(0,35) Mill.. Die Abſchreibungen betragen 47 275(45 409). Die geſtrige o. GV. genehmigte den vor⸗ gelegten Abſchluß und erteilte Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung. Münchener Export Malzfabrik München AG. Der Alb ſchluß per 31. Juli 1980 ergibt einen Bruttogewinn von 824 172(899 330). Nach Abzug der Generalunkoſten, ſo⸗ wie der ordentlichen Abſchreibungen, Tantiemen uſw. im Geſamtbetrage von 664 232(761031)/ verbleibt ein Netto⸗ Gewinn von 159 939(138 299)/ wozu noch ein Vortrag von 21 030(17 188)/ kommt, ſodaß ein verfügbarer Ge⸗ winn von 180 969(155 487)/ verbleibt. Der am 30. Okt. ſtattfindenden GV. ſoll vorgeſchlagen werden: Für die Obligations⸗ und Genußrechte⸗Inhaber 2120(2120) 4 zu⸗ rückzuſtellen, dem Reſerveſonds⸗Konto 10 000, dem Ar⸗ beiter⸗ und Beamten⸗Unterſtütz ngsfond 15 000/(5000), einem neu zu errichtenden Rückſtellungs⸗Konto für Um⸗ bauten 50 000 zuzuweiſen, eine Dividende von 8 v. 5 80 000/ wie i. V. zu verteilen und reſtliche 23 849/ auf neue Rechnung vorzutragen. Anſicherer Vörſenverlauf Geringe Unternehmungsluſt/ Im Verlaufe auf etwas erholt/ Schluß aber Mannheim ſtill und ſchwächer Da die Ungewißheit über die innerpolitiſche Entwick⸗ lung weiter anhält, verhielt ſich die Börſe auch heute ſehr zurückhaltend. Bei kleinſtem Umſatz neigten die Kurſe Waldhof und Bankaktien waren behauptet, Verſicherungsaktien wieder angeboten. Am Rentenmarkt kamen Ablöſungs⸗ anleihen nach der Verloſung weſentlich niedriger zur Frankfurt ſchwächer Unter dem Eindruck der ſtarken Abſchwächung an der Die über die innerpolitiſche Weiter⸗ Immerhin ergaben ſich Ausländiſche Renten geſchäftslos. etwas er⸗ und die Spekulation nahm vereinzelt Deckungen Später hörte aber faſt jede Umſatztätigkeit auf. Am Berlin unſicher Die Vorgänge in Braſilien haben über die vereinzelte Deckungen und Interventionen ruhig und eher ſchwächer tiſche Lage immer noch recht ungeklärt iſt. Auch die ge⸗ ringe Unternehmungsluſt der Spekulation und das Fehlen von Orders bei den Banken— wenn überhaupt, dann trafen nur Verkaufsorders ein— drückten auf die Kurſe. An den einzelnen Märkten war das Angebot nicht allzu groß, in den Hauptwerten, wie Farben und Siemens, betrug es etwa 60 bis 90 Mille. Trotzdem gaben die Kurſe faſt allgemein ſchon zu Beginn der Börſe um—3 v. H. nach. Auffallend ſchwach lagen Jul. Berger mit minus 6 v. H. Bemerkenswert widerſtandfähig lag der Montan⸗ markt in Erwartung unveränderter Dividende. Am An⸗ leihemarkte heſtand in Altbeſitz nach der Jjehung erneut größere Abgabeneigung, der Kurs ging auf 56,5 v. H. zurück. Pfandbriefe ſtill und ebenfalls eher angeboten. Der Geldmarkt erfuhr eine weitere Er⸗ leichterung, Tagesgeld nannte man mit—6 v.., ver⸗ einzelt 374, Monatsgeld ſtellte ſich auf—6 v. H. und Warenwechſel waren 4½ v. H. ca. Dieſe Gelderleichte⸗ rung wurde als Begründung für eine im weiteren Ver⸗ laufe eingetretene Erholung gegeben. Die nach den erſten Kurſen eingetretenen Verluſte von—3 v. H. wurden meiſt wieder eingeholt, einzelne Papiere konnten auf Deckungen und Interventionen zweier Großbanken ſogar noch darüber hinaus etwas anziehen. Der Kaſſamarkt tendierte heute bei geringen Um⸗ ſätzen ausgeſprochen ſchwach. Am Privatdiskont⸗ markt war die Nachfrage etwas ſtärker, wieder wurden Reichswechſel per 5. Jonuar 1931 abgegeben. Viel Beach⸗ tung fand das Anziehen des Dollars auf 4,2020 amtlich und 4,2030 im Freiverkehr. Es wurden an die Reichsbank recht bedeutende Anforderungen geſtellt, die zum Teil mit dem morgigen Börſenausfall zuſammenhängen dürften. Die Börſe ſchloß in ſehr ruhiger und eher ſch wa ⸗ cherer Haltung. Gerüchte von einer Züricher Bank⸗ inſolvenz dürften nicht den Tatſachen entſprechen. Deviſen gegen Reichsmark waren weiter ge⸗ ſucht, der Dollar notierte.2020 nach.2010. Von den Aktienmalz⸗ fabrik Löbau, die Freienwalder Malzfabrik AG. und die Ueberſee⸗Exportmalzfabrik Wismer, aufgenommen hat, be⸗ ſchloß, der GV. am 1. Nov. eine Dividende von wie⸗ erhöhte die Ueberſee⸗Exportmalzfabrik Wismar je 5 v. H. Divi⸗ Zurückhaltendes Getreideangebot Berliner Produktenbörſe v. 7. Okt.(Eig. Dr.) Nach, dem geſtrigen Preiseinbruch machte ſich an der heutigen Produktenbörſe eine Beruhigung geltend. Das Inlandsangebot blieb ſowohl zur Waggon⸗ als auch zur Kahnverladung weiter klein, und auch an den Küſtenſtationen waren die Verkäufe zurückhal⸗ tend. Auf geſtrigem Preisniveau bekundeten Mühlen und Reporteure verſchiedentlich Nachfrage, höhere Forde⸗ rungen waren jedoch nicht durchzuholen. Am Liefe⸗ rung smarkte waren die Anfangsnotierungen für Brotgetreide faſt völlig unverändert. Hafer ſetzte bis 1%. feſter ein und lag bei ausreichendem Angebot im Promptgeſchäft ſtetig. Das Mehlgeſchäft beſchränkte ſich nach den lebhaften Käufen am Schluß der Vorwoche auf die Deckung des notwendigſten Bedarfes zu unveränderten Preiſen. Gerſte in unveränderter Marktlage. Amtlich notiert wurden: Weizen 226—28, matt; Okt. 244; Dez. 256—54,50; März 271-70, Roggen 150—52, matt; Okt. 163—60,50) Dez. 179,50— 77,50 März 194,50 72,50; Gerſte 190—215, ruhig; Futtergerſte 16780, ruhig; Hafer 146—59, ruhig; Okt. 155,50—54 B; Dez. 164—62; März 178 bis 77; Weizenmehl 2735,25, behauptet; Roggenmehl 23,7527, behauptet; Weizenkleie 7,50—8, ruhig; Roggen⸗ 19—21; Peluſchken 1920,50; Ackerbohnen 1718; Wicken 19—21; Rapskuchen 9,80—10,10; Leinkuchen 1616,30 So⸗ jaextractionsſchrot 13,30—80; Rauhfuttermittel: drahtgepr. Roggenſtreh 0,7090; Weizenſtroh 0,6070, Haferſtroh 0,80—0,95; Gerſtenſtroh 0,75—85; gebund. Roggenlangſtroh 0,80—1; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,7085; Weizenſtroh 0,65—75, ſtetig; Häckſel 1,40—55; handelsübl. Heu, geſ. trocken 1/4080; gutes Heu lerſter Schnitt 2,0525, zweiter Schnitt 1,65—2; Thymotee, loſe 2,80—3,20; Kleeheu, loſe 2,4080, Mielitzheu, loſe(Warthe] 1,6585;(Havel 120 bis 50, belebt; allg. Tendenz abbröckelnd. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Anf a na: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 6,35, Jan. 6,57% März 6,8; Mai 7,05, Mais(in Hfl Laſt 5 p. 2000 Kg.) Nov. 105; Jan. 108,50 März 112,50 Mai 113. * Liverpooler Getreidekurſe vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Anfang Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Okt.—(.%) Dez..0(.06); März.1(.126); Mai.8 Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 27,50; London Wei⸗ zenmehl 229.— Mitte flau, Okt.117(.04); Dez. .1476(.056); März.08(.16), Mai.24(.%, Mehl unverändert. Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 7. Okt.(Eig. Dr.) März(31) 6,40 B, 6,35 G; Mai(31) 6,35 B, 6,45 G; Aug.(31) 6,85 B, 6,75 G; Okt.(30) 6,20 B, 6,10 G; Nov. (30) 6,20 B, 6,10 G; Dez.(30) 6,25 B, 6,15 G; Jan.⸗März 6,30 B, 6,25 G; Tendenz feſt.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 25 u. 25,12; Okt. 25 u. 25, Ten⸗ denz ruhig. Bremer Baumwolle vom 7. Okt.(Eig. Dr.) Univ. Stand. Middl.(Schluß) 11,39. Liverpooler Baumwollkurſe vom 7 Okt. Americ. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: 563; März(31) 57374; Mai(31) 583; Juli(31) 590; Okt. (80) 548; Dez.(30) 557; Okt.(81) 599: Jan.(32)—, Ta⸗ gesimport 11600, Tendenz ruhig.— Milte: Jan.(81) 561: März(31) 772; Mai(31) 581; Juli 81) 589; Okt. (80) 546; Dez.(30) 556 Okt.(31) 599; Jan.(82) 607; Loco 561; Egypt. Upper F. G. fair loco 7305 Tendenz ruhig. * (.354); Amerik. Jan.(31) Berliner Mejallbörse vom 7. Okfober 1930 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief] Geld Januar.]—.— f 86,.— 85,25 81.— 30,50—. 30. 29,.— 5 5 5—— 86.— 85,25 81 30.50 5 155 85, 75 85,25 31,.— 80,50 2 April.—.— 85,— 8525 31.— 30.50 5 ai.. 85.— 85,25 31.— 30,50 Jul.— 85.— 85.25—.— 31.— 30,50 Juli... 35,75 65,25—.— 31.— 30,50 Auguſt.—.— 85.75 35,25—.— 81.— 30,50 Sept.. 85,78 65,78 85,50—.— 1,— 30,50 Oktober.. 87,.— 85.50—.— 1. 30,— Nov.„8650 85.50—.— 81,25 30,25 Dezemb.]. 6,75 85.50—.— 81. 30,50 Elektrolytkupfer, prompt 96,25 Antimon Re ülüus Orig. Hütten⸗Aluminium 190,— Silber in 587 5 per leg.75 80.75 dal. Walz⸗„Drahtbarren194,— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.—— 28,20 Hüttenzinn, 99 v. 5.«= Platin, dto. 1 gr.. 3,.—— 5, Reinnickel, 98—99 v. H. 350,.—] Preife(ohne Edelmetalle) für 100 Kg %o Bad. St. ⸗A. 27 7% Bad. Rom. Gd 87 9% Ohafen Stabt 15 8% Farben b. 26 Habiſche Bank A Hypoth. B. B. Bank u. Digze. Durlacher Ho Eichbaum Zudwigsh. A. Br. 75 Preßhefe. Eichbaum Werger 1570 157.0 Bab. Aſſekurang. Continent. Verſ. 23.— Mannh. Verſich. Frankfurter Börse Festverzinsliche erte 87 e 5 Ablsſungſch.. D. Wertb.(Gold)—.——. D. Schatzanw. 28 % Schug. 14. % Hudwigsh. 26 10% Wübm. Gb 7%„ 2% Ork. Mö, 28.—, 8 Preuß. Kali 1 % Südd. Feſtwö.—.——.— Südd. Boden-. Südd. Disconto %„„N.-8 96,75 68,50 7„„„-11 94,— 94.— .„„„ 11 65 9 9 5 Lig. 635, P 4%% eSüdbo Lig 4*—L„ meining 97.35 86.75 ½% Pr. Z. B. Bank- Aktien Allg. D. Creditb. Babiſche Bank Barmer Bankver. Bayr. Hyp. u. Wö. Com. u. Privatb, m. Gold f 157 Gold 93,50 93,— 1870 188.0 181.0 1820 18% 147.0 147,0 ſoth. Bk. 9585 117.0 116,5 Man 1250 125,0 chwarz Storch. 131.0 131,0 114,0 114,0 25.— 25,— ohne 86,50 85,75 99.75 99,75 90,10 90,10 74.10 74.— 1 27 reuß. Rogg lz. Lig.—.— 88, 0 87.10 87.— . 1010 101.0 1870 187.0 108.5 107.0 1245 1240 1180 11755 — 80.— Hapag 66. 86.— Feten, Straßd.—.— .⸗G. f. Seilinb. Brown, Boveri Daimler⸗Benz Deutſche Linol. —] Enzinger Union 74,50 Gelr. Fahr J. G. Jarben 10% G 9 rkr. M. OA. „„ DA. Karlstr. Näh. Halb C. H. Knorr Konſerven Braun nh. Gummi Pfälz. Mühlenw. Portl. gem. Heid. Mh. Elektr..G. Rheinmühlenw. Südd. Zucker Verein dtſch. Oelf. Wayß& Zellſtoff reyta albho Tarmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto 117,5 116,8 5 5 Hyp. u. Wechſ. D. Aeberſce Vun 89,50 89,50 Dresdner Bank —.——— Ferret Bank 2,55 2,50 Frkfrt Hyp.⸗Bk. Nürnberg. Verein Deſt. Cred.⸗Anſt. Pfälz. Hyp.⸗ Bk. Reichsbank Rhein. Creditbk. — Rhein. Hyp.⸗Bk. 9% Grkr. M. abg.—.——.[Wiener Bankver. 8 Nb. Fl. Don 6750—.— Württ. Notenbk 2% Bad. Kom. Gb. 87,— 87,.— Allianz 89% Pfälzer--5 99,— 99.— Rant a Be % Nh. Pyp. 24. 25 88,75 98,25 Mannh. Verſ.⸗G. 332 Norbb. Lloyd 9015 25 Deſter.⸗U. St. B. 5 83. 47.— 47.— 93.50 99.— 26.— 25,50 156,5 183,0 75. 78. 187.5 136,2 1010 1010 120,0 120,0 99.— 99. 125.0 125.0 1180 118.0 182.0 132,5 72.75 72,75 51.50 51.— 1220 121.0 161.5 160,0 101.5 101.5 162.5 160,0 1155 115,0 94,.— 94.— 154.0 154.0 27.80 270 132.0 182.0 220.0 218.0 147½0 146.0 132.0 132,0 10,80 10,80 138,5 188.5 178,0 178,0 Transport-Aktlen 78.— 77,50 79.— 77.— Montan-Aktlen Eſchweil. Bergw. 210,0 210 Gelſenk..— 100.0 99 Aſe Bgb. St. A. Rall Aſchersleben Kali Salzdetfurth Kali Weſteregeln 196,0 194,5 Nlöckner Mannesm. Röhr. 2020 201.0 38 280,5 277.5 8 —.— 7³.— Kurszettel der Neuen Mannheimer Mannheimer Effektenbörse nahm. Obwohl dieſe revolutionäre Bewegung in Süd⸗ europäiſchen Valuten lagen beſonders Schweiz und Hol⸗ e e ee eee dee toner 1930 amerika keinen öirekten Einfluß auf die deutſche Wirt⸗ land ſeſt, 19.42 nach 19.4182 bzw. 40.4 nach 40.34 gegen der Unze.(187% fein ſtand.), Platin Unze e ſchaft zu haben braucht, genügte doch ſchon das Un ⸗ den Dollar, was nicht zuletzt durch Kapitalflucht Kupfer Standard 43,95 Zinn Standart 122,2 Aluminium.— 5 99 pheits moment, dos geſtern in Newyork bewirkt ſein dürfte. London und Paris unverändert, 3 8 8 121 e 55 Die. und heute in London unverkennbar war, um auch in.3595 bzw. 99275, alles Newyorker Uſance. Spanien 47.— Elektrolyt 46,50 Bankg 126.5 Platin—.— Berlin die Stimmung zu verſchlechtern. Hinzu gegen London. Die Swapfätze Dollar gegen Reichsmark deſt ſelected 46,25 Straits 125,0 Wolframerz—. kam allerdings, daß trotz der abgeſchloſſenen Beſprechungen blieben unverändert 40 Stellen auf einen Monat und ſtrong ee 7555 Hlei, ausländ. 16,15 Nickel— des Reichskanzlers mit den Parteiführern die innerpoli⸗ 1 150 Stellen auf drei Monate. El wirebars 47,50 J Zink gewöhnlich 14.50] Weißblech— 3 Aktlen und Auslandsanleſhen in Prozenten 21 6. 7. 8838. 9 1. Zeitung bel Stücke-NMotlerungen in Merk je Stück 8 558 9 1 25 e 77 7525 Set 0. 1360 124% Weft elnlkat 18— 19 0 7 175 0 7. 3*.„ eſtf. Ei„180, 78. 6. J. 6. 7 7. 6. 7, Buderus Eiſenw. 51,75 52,50 Hohenlohe Werke 59.25 60.— Schultheiß.... 190,0 186,6 Wick in 1 5 Otavi⸗Minen„ 29.50 81, Konſerven Braun 40. 40.— Schubf. Bernels 96,— 35,— 45% Türk. Ad. Am.. Phil. Holzmann 74.50 74,25 Wiesloch iB Pbönit Bergdan—.——.— Kraus& Go. Bock. 69,25 70,25 Seflinduſt. Wolff—,— 48.— 40%„ Bagd.⸗Eif! 505 505 ee e z Saen 1 8 Willener Meta 40.— 40.— Sid. Zucer 1868. 4%„ g ge—— ee Chem. Helfen...— 49.— Iſe Bergbau. 20110 2040 Sinner.-G. 775 79 1851 c. Gut. 0——— Rheinſtahl... 76,25 70,50 gechwerke. 8 4%„ unif. Anl.—.85 CE. Albert 34.50 33,50 del& Es. 0¹⁰ 5 nner A..— 75. Wolff,.. 7 Fella green: dg 56 g. Wale 887 dere nest befgbein.. Ce, 380 gr, 86h 0 11.45 Sten Begazues 24. 84 8 Seb Junghans 8 0— Sierre ee d e gange dere 5 88 nus Bergbau 86.— 86.— 5 517 13—— 70,45 Concord. Spinn 38.— 38,50 N. B B u. Laurahütte—— 3„ Ind.. 50,50 4½½ Ung. Str. 18—.—, 20,45 Concord n 5 Stolberger Zinkz.—.——.— Zellſtoff Waldhof 121.5 120. Ver. Stahlwerke 2 5 5 8— 8 tak. 71.— 71, 4½%½. Sm. 28 5485 Conti-Cadutſch. 129,2 120,0 2 0g Weed 8867 72987 a aer. 1890 1915 ach Oafeild 80,— 80, 5 5 51 N t. Jute e 4% Ung. Goldr. 24, g 25 7198,„Zucker. 133.0 181, Industrie- Aktien 112 9 5. Hierin in e——.— Daimler Motoren 1275 155 Karſtabt.. 90,80 90.— Neu⸗ Guinea. 318,5 315,0 5555 Moenus Ste 25.10—.— Ber. Zellſt. Berl. 83.— 88.35 4½% Anat. Ser. 12.80 12,80 Deſſauer Gas 1005 1008 Rlöcknerwerke. 72.— 69,.— Teleph. Berliner—.——.—[ ODtavi Minen 30,15 31.— deen Been zel J000 Motoren zeug 58 8 e— Peck mieser St. 22— 250 4%. il 1280 1255 Sei ſge Erde 68 848 Sonar Joik. al 250 Ties Feuer. 1200 100 Freiverkehre, Kurse 5 n 0 1960 1545 1550 Voigt 2 Häffner 150,0 150,0 4 5 80 12, 3„80.— 2975 ongard. 1200 148, 5 N 3 75 202.0 198.0 Motor Oberurſel 154. 155.0 Bollh. 0 5 32.— 32.— 5% eh Nat Rail.—.——.— e 80.— 87.— 515 0.. 35. Trens⸗Rabio.. 126,0 126,0 Peterab. J. Hank. 990 990 ——— inzeug 185.0 1380 fre N uſſenbank... 0,77 0% Werger. Rähm. Rabl. 12——.— Mauß& greytug 52.——— Transport- Aktien eic We 2 5 Sea e 25—.— Karziner Papier 7025 69.25 95 5 ——.— 3„ a 5—.——.— 0„„— Abt. e., 1200 Nein. Sb& eg. 101.0 1000 W. Wolff.. 2 fc 54 58— Deuce dae. 1930 1892 rene diet: 2828 2725 2 5 Feldhee ee G. 2A. 1 N 8 1 2 Verkehrw. 34, 55 inol. 1 5 a f 2 B. B. 5 S 8 8* 5 Aicha Buntp.. 09 20.0 Retder Gebr. B. 89— 98. genpoff Afchſeg. 68,75 66.— Aug. Lok u. 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Linoleumwk. 1560 158,0 Schubert& Salzer—.— 140.5 olzverkohl.⸗Jd. 86,50 87.50 Goldanlel 3 Sabr.Spiegelglas 4,25 40,15 Hann. M. Egeſt 26.25 20,.— Resizer Jucker 29,15 28.75 Dynamit A. Nobel—— 63.25 Schuckert& Eo, 1370 134.0 „Reich 81 27 87,25 88,— 3% Landſch. Rog.80.80 J. P. Bemberg 73.— 70. Hög.⸗Wien Gum.—.— 53,75 Rückforth. Ferd.—.——,— Elektrizitäts⸗Lief 117.5 115,5 Schulth⸗Pagenh. 189,5 185,1 nag Erlangen. 82.40 82.— 60% Reichsanl. 57— 5590 5˙/ Mexikaner 23,50 27,60 Bergmann Elekt 149,0 145,0 Harkort StPr. De] Rütgerswerke 50.— 50, El. Licht u. Kraft 128.2 120,2 Siemens EHalske 179.7 177.0 99 5 St. M. 29,15 29,25 Diſch.Ablöſgſch.!.75 6,60 4% Oeſt Schaz 39.30 Berlin Gubener 1625.. Harpener Bergb. 97,45 97.— Sachſenwerk. 61.— 79.75 Eſfener Steinkohl 5„Svenska 3000 2870 ohne Ablöſgrecht 6, 6,0 4%„ Goldrenke 27.80 27.80 Serl. Karl. Ind 50,35 50,75 e 77. 77.— Sächſ. Gußſtahl 43,50 43.50 J. G Farben 137,7 138. 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Seite/ Nummer 464 Süd deutſche In Regensburg, wo auf der landſchaftlich ſo ſchön gelegenen Rennbahn jährlich ein Reitturnier in kleinerem Rahmen ſtattfindet, hat der Rennverein die Gelegenheit wahrgenommen den vielen und guten Pferden aus dem Reich, die für die große Münchener Verauſtaltung verladen wurden, noch eine Startmöglichkeit zu geben. Die Beteili⸗ gung war denn auch derart, daß ſchon morgens in der Frühe angefangen werden mußte. Matertal⸗, Eig⸗ nungs⸗ und Dreſſurprüfungen gab es keine, dafür aber hohe ſportliche Leiſtungen in den Springkon⸗ kurrenzen. Das Glücks jagdſpringen, bekanntlich ſind 25 Hinderniſſe hintereinander zu nehmen, konnten von den 29 Startern nur Oblt. v. Noſtitz mit Chineſe und Graf Görtz mit Chinelli fehlerlos beenden. Bei noch größerer Beteiligung ſah man in einem leichten Jagdſpringen, den in dieſem Jahre beſonders erfolgreichen Oberlt. Baade mit der Holſteiner Stute Klemenz in Front. Mit beſon⸗ derer Freude wurde der Sieg von Herrn Pulver mann (Weißer Hirſch), des Seniors unſerer Springreiter begrüßt. Dichtauf folgte Stallmeiſter Lange(München) auf Norma, alſo zwei iriſche Hunter in Front und Herr v. Syd o w auf Bajazzo, mit dem er den Italienern in Aachen und Zoppot ſoviel zu ſchaffen machte. Erbitterte Kämpfe gab es unter dem halben Hundert Konkurrenten im Barrierenſpringen, erſt nach dreimaliger Erhöhung trennte ſich die Spreu vom Weizen. Zum Schluß ſprangen nur noch Herr Herbert Fick und Herr v. Sydow fehlerlos. Zwei gute Reiter zwei ſehr gute Ritte. Dann gab es noch vier Rennen, die beiden Jag d⸗ rennen für Herren waren ſchwach beſetzt und langweilig, deſto ſpannender die beiden Damenflachrennen. Frau v. Opel ritt auf ihrem Parabel ein Finiſh wie es kein Jokey beſſer machen kann, die Siege waren wohl ver⸗ dient. Die Amazonen, die auf dieſem Turnier beſonders ſtark vertreten waren, konkurrierten in einem Springen untereinander, dabei mehr als 30 Starter hat man lange nicht mehr geſehen. Zwei talentierte Hamburgerinnen, eigentlich noch Anfängerinnen im Springsport, Frl. Bro⸗ ſcheck und Frl. Jürgens, konnten ſich als die Beſten behaupten. Reitturniere Waren bei dem Regensburger Turnier die Ehreupreiſe beſonders koſtbar, ſo waren in München die Geldpreiſe beſonders hoch. Anſchließend ging denn die Sache auf der Oktoberfeſtwieſe eine Woche weiter. Der Boden auch hier gut,, Beſuch trotz der vielen Menſchen auf dem Feſtplatz mäßig. Der erſte Tag war für die Konkurrenzen der ländlichen Reitervereine reſerviert, die Kreisverbände von Nieder⸗ bayern, Pfalz, Schwaben, Franken, letztere unter Führung des Fürſten Kaſtell, der ſelbſt ein ausgezeichneter Dreſſurreiter iſt, hatten ihre beſten Vertreter entſandt. Im Springen und Fahren zeigten die Landwirts⸗ ſöhne beachtenswerte Leiſtungen, handelt es ſich doch um Pferde die regelmäßig im landwirt⸗ ſchaftlichen Dienſte verwendet werden. Für dieſes Jahr bekommen die Niederbayern die bayeriſche Landesſtandarte in Obhut. Als Schaunummer gab es Polizeireitſchule. Auf Halbblütern, zeigten die Beamten Gehorſamsprü⸗ fungen derart, daß die Pferde ſich hinlegten, die Schützen dahinter in Art der Koſaken feuerten, das andere⸗ mal ſtehend vom Sattel aus, und noch einige Experimente. Die Frage ob bei einem derartigen Turnier Material⸗ prüfungen angebracht ſind ſoll ofſen bleiben, Aegiſt und Allemanne, zwei bekannte Pferde aus nordbeutſchen Ställen, kamen in der leichten und ſchweren Klaſſe an die erſte Stelle. Bei den ſüddeutſchen Pferden, die doch vor allem abgewogen werden ſollten, reichte es noch für die Plazierung. Bei der Eignungsprüfung für mittelſchwere Pferde kam Allemanne auch nach vorne, allerdings von Herrn Wätgen wie im⸗ mer hervorragend geritten. In Mohrblume lernte man einen ſchönen Wallach kennen, auf die Schimmelſtute Jo⸗ landa, eine rechte Schweſter von Kakadu ſei beſonders aufmerkſam gemacht. Daß der Trakehner Hobel unter Frau v. Opel gewinnen mußte war vorauszuſehen. Auch auf dieſem Turnier muß man verſchiedenen Damen beſonderes Lob ſpenden. Frl. Rita Marwede(Bremen) als ausgezeichnete Dreſſur⸗ und Springretterin genügend bekannt, ſteuerte den ihr unbekannten Trakehner Bonia⸗ Vorführungen der 10 in Bayern gezogenen towſky mehrfach mit Erfolg. Frl. Erika Broſcheck(Ham⸗ burg) dürfte heute als Springreiterin ſchon zur erſten Klaſſe zählen, Pferde wie Freia und Buſky Lichtfort in einem mittelſchweren Springen bei vielen Teilnehmern an die erſte Stelle zu bringen, iſt keine Kleinigkeit. Frl. Vierling(Mannheim) iſt mit Recht oft genug gelobt worden, der Siegesritt auf Ja im Don auwelle⸗ preis, ein mittelſchweres Springen, benannt nach dem Olympiadepferd, war wieder eine feine Sache. Dann noch ein neues Reittalent, Frl. Jürgens, ebenfalls aus Ham⸗ burg, die mit ihren guten Pferden bereits ein halbes Dutzend Springen gewann. Nicht zu vergeſſen Frau v. Barnekov, wie könnte es auch anders bei einem ſolchen Lehrmeiſter ſein. Um die Zahl voll zu machen, ſeien auch Frl. Friediger, Baronin v. Poſchinger, Frau Baade, Frau v. Hartlieb genannt. Unſere Spring⸗ pferde werden immer mächtiger, manche haben ſchon den Bluthuntertyp erreicht; in welchem Lande ſieht man Frauen auf ſolchen Maſchinen, mit ſolchem Schwung, auf Trenſe, den kräftigſten Springreitern Konkurrenz machen? Es iſt an der Zeit, daß ein Weg gefunden wird, die leichten Springkonkurrenzen irgendwie zu handikapen. Wenn wie hier über hundert Konkurrenten ſtarten, ſo iſt das langweilig, außerdem für die Reiter reizlos, womit nicht geſagt werden ſoll, daß der Sieg von Herrn Herbert Fick auf Teichrohrſänger nicht volle Anerkennung gebührt. In einem mittelſchweren Springen mit 79 Teilnehmern, diesmal auf Freia, hatte der diesjährige Derbyſteger das⸗ ſelbe Glück, allerdings mußte er mit Stallmeiſter Lange auf Norma, die ganz brav geworden iſt, teilen. Als beſondere Delikateſſe war das ſchwere Springen vorgeſehen, mit einer gewiſſen Spannung wurde der Pas Cours der 24 Teilnehmer verfolgt. Der Zufall entſchied richtig, Ritt⸗ meiſter v. Barnekop, ein Reiter größter internationaler Klaſſe, wie ſeine vielen Erfolge gezeigt haben, dirigierte den alten General als Einzigen mit 0 Fehlern. Die ſtärkſte Konkurrenz war wohl Bajazzo unter Herrn v. Sydow, der aber zweimal vorne abwarf. Der Letztplazierte hatte bereits 18 Fehler. Die Pferdekenner haben immer ein beſonderes Intereſſe an der Eignungsprüfung für Jagdpferde mit Mindeſtforderungen. So eine Prüfung auf Herz und Niere hat auch poſitiven Zweck. Bei der Vorprüfung ſcheiterten eine ganze Reihe Pferde bei der Forderung im Trabe. Einen beſonders guten Eindruck machte der 7jährige Bran⸗ denburger Duvan, prachtvoll im Temperament und Aktion, ſein Reiter Herr v. Hoeſch(Dresden), einer unſerer beſten Amateurreiter, wußte ſich auch in dieſer ſchweren Prüfung wieder zu behaupten. Daß Kreuzzug(H. Fick) vor Pferde wie Hohorins, Hobel, Defkehd kam, ſpricht ſehr für ihn. Eine Jagdopferdeprüfung ohne Mindeſtforderung im Damen⸗ ſattel auszuſchreiben iſt ein Unſinn. Etwas anderes iſt ein Geländeritt über 27 Klm. mit vielen Naturſprüngen, Klet⸗ terpartie, Waſſergräben uſw. Oblt. v. Noſtiz auf Chineſe kann auf ſeine goldene Schleife in dieſer Vielſeitigkeits⸗ prüfung(mittelſchweres Springen und leichte Dreſſur ge hörten auch dazu) mit Recht ſtolz ſein. Daß ein ſo durch gerittenes Pferd wie Nanuk unter einer Reiterin wie Frau v. Opel auch vorne ſein würde, war zu erwarten, bei dem hochbeinigen Teut kam der dritte Platz überraſchend. Teich⸗ rohrſänger(H. Fick) und der ſchöne Scheik(E. Hoeſch) haben ſchon mehrſach ſo ſchwere Aufgaben geloöſt. Max Aldenhoven Aus Rundfunk⸗ Programmen Mittwoch, 8. Oktober .00: Köln: Konzert.. .30: Frankfurt: Konzert. 2 S tuttgart: Schloßplatzkonzert. : Frapkfurt, Stuttgart: Jugendͤſtunde. 16.00: Trankfurt, Stuttgart: Konzert. 2 ü: Konzert. : Kinderſtunde. Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. : Breslau: Konzert; Frankfurt, Stu ßch⸗ gart: Vortrag. : Frankfurt, Stuttgart: Elſäſſiſche Volks⸗ jzene; München: Hörbericht: Bildende Kunſt; Stockholm: Militärkonzert; Wien: Kärntner Volksliederabend. 19.45: Budapeſt: Militärkonzert. 20.00: Berlin, Königswuſterhauſen: Tanz⸗ abend; Köln, München, Oslo: Konzert: Belgrad, Brünn, Kaſchau, Laibach, Prag, Preßburg: Sinfoniekonzert; Buka⸗ re ſt: Klavierkonzert. 20.10: Zürich: Konzert. 20.30: Breslau: Lieder des Humors; Kattowi Warſchau: Chopin⸗Abend. 55 20.45: Frankfurt, Stuttgart: Offenbach⸗Konzert und Operette„Das Mädchen von Eftdbnb M 8 1 land, Turin: Operettenabend; Rom: Sin⸗ e Stockholm: Italieniſche Volks⸗ muſik. Hamburg: Konzert; Köln: Weſtphalen; Lon⸗ don 1, 2: Vortrag in deutſcher Sprache. 5: Bud apeſt: Konzert, anſchl. Zigeunermuſik; Bu Fapeſt: Violinkonzert; Wie 15 Das„ Paradeisſpiel; Zürich: Konzert. München: Hörfolge: Von ſeligen Inſeln; Lon⸗ don 1, 2: Konzert. Frankfurt: Briefkaſten; Stockholm: Tonz⸗ muſtk. 22.300: London g: Sinfoniekonzert. 22.45: München: Konzert und Tanzmuſtk. 29.00: Warſchau: Tanzmuſik. 21.90: 22.00: EHENNN IVO NVE ROMAN N vo d. S. FLETCHER COPYRIGHT AVALUN- VERLAG, HELLERAU 7 „Der Tatort“, bemerkte Jifferdene plötzlich,„liegt ungefähr fünf Minuten von hier entfernt, dort, hin⸗ ter jenen Mietshäuſern. Aber ich weiß nicht, ob es Zweck hat, hinzugehen, es iſt nichts weiter zu ſehen als die Stelle, wo's geſchehen iſt. Schließlich haben haben wir noch mehr zu erledigen, Mr. Cranage. Ich möchte gern, daß Sie jetzt mit mir in das Lang⸗ ham⸗Hotel gingen, um einen Chineſen aufsuſuchen, der dort wohnt, und dann habe ich vor, Sie heute abend ins Chineſenviertel mitzunehmen.“ „Ich muß wohl tun, was Sie wollen“, ſagte ich. „Ja, ich werde aber zuſehen, daß alles beſchleunigt wird, damit Sie bald wieder abreiſen können“, ſagte er.„Spiller, für Sie wäre es wohl das beſte, Sie kehrten ſo raſch wie möglich nach Portsmouth zurück und würden mit Ihren Nachforſchungen fortfahren, hoffentlich finden Sie noch mehr über Holltment und den Chineſen heraus. Es muß noch mehr darüber zu erfahren ſein. Einen Augenblick!“ Er nahm Spiller zur Seite und ſprach mit ihm einige Minuten.„Finden Sie das heraus, wenn irgendwie möglich,“ ſchloß er.„Und ſelbſtverſtändlich halten Sie mich, bitte, auf dem laufenden.“ Spiller verabſchiedete ſich von mir und eilte fort, um den Zug zu erreichen. Wir beide gingen noch ein Stück zu Fuß, dann winkte Jifferdene einer Auto⸗ droſchke und befahl dem Führer, nach dem Langham⸗ Hotel zu fahren. Sobald wir unterwegs waren, wandte er ſich vertraulich an mich. „Dies iſt einer der merkwürdigſten Fälle, die ich je zu bearbeiten hatte, Mr. Cranage,“ ſagte er.„Er iſt darum ſo verzwickt, weil Aſiaten hinein verwickelt ſind. Spiller ſagte mir, er hätte Ihnen alles, was er weiß, erzählt. Nun, Tatſache iſt, ich weiß auch kaum etwas mehr. Aber ich habe eine Vermutung. Spiller erzählte Ihnen, nicht wahr?, daß die chine⸗ ſiſche Geſandtſchaft mich auf den Chineſen aufmerkſam machte, den Holliment in Portsmouth kannte. Das tat ſie, aber hinter der chineſiſchen Geſandtſchaft ſteckt noch jemand, und das iſt meiner Meinung nach ein alter chineſiſcher Herr von großem Einfluß, der jetzt in Langham abgeſtiegen iſt. Ich habe ihn einmal in Begleitung von Mr. Shen geſehen, und jetzt werden Sie und ich ihn aufſuchen. Er weiß, was hinter dem allem ſteckt— aber verflucht nochmal, ich nicht!“ „Wenn dieſer alte Herr wirklich über alles Be⸗ ſcheid weiß,“ ſagte ich,„können Sie ihn dann nicht dazu kriegen, Ihnen alles zu erzählen? Können Ste ihn nicht einfach zwingen, alles zu ſagen? Be⸗ ſonders da ein Mord geſchehen iſt?“ „Hm, aber dieſen Aſiaten bedeutet ein Menſchen⸗ leben nicht ſopiel wie uns, Mr. Cranage. Und was das anbetrifft, ihn dazu zu kriegen, uns was mit⸗ zuteilen oder ihn etwa dazu zwingen zu wollen— na, warten Sie nur, bis Sie ihn geſehen haben! Ich habe die Sphinx nie in meinem Leben geſehen, aber ich glaube, Sie könnten Sie eher dazu kriegen, den letzten Schlager zu ſingen, als daß Sie dieſen alten Herrn gegen ſeinen Willen zum Sprechen brächten.“ „Und wer iſt er?“ fragte ich.„Sie ſagten, er hätte. großen Einfluß in China. Was tut er hier? Spricht er auch engliſch?“ „Er ſpricht ganz gut engliſch, genau ſo gut wie Mr. Shen, der an einer unſerer Univerſitäten ſtu⸗ diert haben ſoll. Und was der alte Herr hier bei uns zu tun hat, weiß ich nicht. Aber ich glaube, nach allem, was ich von ihm geſehen habe, muß er irgend⸗ ein Großinduſtrieller ſein. Er hat eine Flucht von Zimmern in Langham, und einige unſrer führenden Todes- Anzeige Herr Bernhard Weber Nach kurzer Krankheit entschlief unser Beamter Meine Praxis habe ich nach lel. 27084 0 7, 5 1 heppe Acaufmann, beide in Mannheim, ſind perſönlich der zehn Jahre in unseren Diensten stand u. sich hingebungsvoll und mit Verständnis den ihm über- tragenen Arbeiten gewidmet hat. Wir Werden dem pflichttrenen Mitarbeiter, der sich bei seinen Vor- gesetzten und Kollegen hoher Wertschätzung er. freute, ein ehrendes Andenken bewahren. 9 Deuische Bank und Disconſo-Gesellschalf Filiale Mannheim. Nach langem Leiden, doch unerwartet, entschlief meine liebe Frau, unsere gute Mutter u, Großmutter freu Barbara Vergui geb. Heriel im Alter von 57 Jahren. Mannheim(Pflügersgrundstr. 32), 7. Okt. 1930 Die trauernden Hinterbliebenen: Adoll Vergut/ August Vergui Hd. Eisinger u. Fram Fina geb. vergui (Brasilien) Otto Espig u. Frau Mina geb. verguf u. Enel Heinzi„ Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, nachm. 3½ Uhr statt. eds 5 ter Haftung, Mannheim. Die Geſellſchaft 15 gelöſt. verlegl Rechlsanwallk Amfiiche Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge vom 4. Oktober 1930: „Cafaſt“ Carl Faß Geſellſchaft mit 9 8 575 auf⸗ Die bisherigen Geſchäftsführer Fabri⸗ kant Karl Faß ſenior in Heidelberg und Kauf⸗ mann Heinrich Faß in Heidelberg ſind Liqui⸗ batoren. 1 heim, [Die Geſfellſchaft iſt aufgelöſt. Der bisherige Ge⸗ Wertheimer& Weil Filiale Mannheim, Mann⸗ Zweigniederlaffung, Hauptſitz: Raſtatt. ſellſchafter Kaufmann Eugen Weil in Mannheim iſt alleiniger Inhaber der Firma. Der Ort der Hauptniederlaſſung iſt von Raſtatt nach Mann⸗ beim verlegt. Die bisherige Zweigniederlaſſung Mannheim iſt jetzt alſo Hauptniederlaſſung. Max Bloch, Mannheim. Der Ort der Nieder⸗ taffung iſt nach Neuſtadt a. H. verlegt. H. Milchſack, Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma 65. Milchfack, Duisburg⸗Ruhrort. des Ferdinand Boßler iſt erloſchen. Die Prokura Mercedes Rechenmaſchinen⸗ Vertrieb Schmitt & Wagner, Mannheim Die offene Handels⸗ geſellſchaft hat am 24. September 1930 begonnen. Karl Schmitt, Mechaniker, Erich Otto Wagner, in: Auguſt Neuhaus& Co. Geſellſchaft mit be⸗ Finanzleute ſuchen ihn dort auf. Seinen genauen Titel und Rang kenne ich nicht. Ich kenne ihn nur als einen Mr. Cheng, und im Langham hat er ſich auch nur ſo eingeſchrieben.“ „Cheng! Gut, ich werde mir den Namen merken,“ ſagte ich.„Und wie weit iſt Mr. Cheng über alle Einzelheiten dieſes Falles unterrichtet?“ „Er weiß, daß Holliment vor kurzem einen ge⸗ wiſſen Chineſen in Portsmouth kannte, und daß Sie, als Sie Holliment vertraten, einen Chineſen durch das Fenſter blicken ſahen, auch daß Holliment zu Tode erſchrocken war, als er davon hörte, und daß ſpäter ein Chineſe, gefolgt von Geſindel, in den La⸗ den eindrang und daß Holliment floh. Das“, ſagte Jifferdene,„iſt, was Mr. Cheng bis jetzt erfahren hat. Und jetzt will ich ihm erzählen, daß Holliment ermordet worden iſt.“ „Ach, um ihn dadurch zum Reden zu bringen?“ warf ich ein. „Ja, vielleicht habe ich auch daran gedacht,“ gab er zu.„Aber— er wird nur reden, wenn er will. Ich wünſchte, ich könnte nur die Gedanken hinter dieſer alten Pergamentſtirn leſen!“ In dieſem Augenblick hielten wir vor dem Lang⸗ ham⸗Hotel, und Jifferdene ſandte ſeine Viſttenkarte hinauf. Wir hatten nicht lange zu warten, in weni⸗ gen Minuten erſchien ein junger, vollkommen euro⸗ päiſch gekleideter Chineſe. Er begrüßte den Detek⸗ tiv ſehr höflich, führte uns nach oben und bat uns, in einem Vorzimmer Platz zu nehmen, indem er be⸗ merkte, Mr. Cheng würde uns gleich perſönlich ſprechen. Daraufhin ging er hinaus, und wir war⸗ teten fünf, zehn Minuten. Eine Tür öffnete ſich, ein vornehm ausſehender Mann trat heraus und ging durch das Zimmer und verließ es durch die Tür, durch die wir eben eingetreten waren. Jifferdene beugte ſich zu mir herüber. „Kennen Sie den Herrn, Mr. Cranage?“ fragte er. „Ich? Nein,“ antwortete ich.„Wer iſt er?“ „Lord Mickleborough, Aufſichtsratsvorſitzender verſchtedener großer Geſellſchaften, einer der bedeu⸗ tendſten Londoner Finanziers. Seine Firma Wir hörten ein leiſes Geräuſch hinter uns. Jif⸗ ferdene drehte ſich ſchnell in ſeinem Stuhl um und haftende Geſellſchafter. Johann Georg Katzenmaler, Farbwerk Laden⸗ burg in Ladenburg. Die Prokura des Adalbert Katzenmaier iſt erloſchen. Die Firma iſt er⸗ loſchen. Ingenieurbüro Becker& Schäfer, Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Die Firma iſt er⸗ loſchen. Dipl.⸗Ing. Arthur Henze, Mannheim. Die ſprang auf die Füße. Ich drehte mich auch um und ſtand ebenfalls auf. In der Tür, durch die eben Lord Mickleborough herausgekommen war, ſtand in ſeiner Nattonaltracht ein alter, ehrwürdiger Chineſe. Er ſah ſehr maleriſch aus, aber eigentlich waren es nicht ſoviel die bunten Farben, noch das Ungewohnte, die auf mich einen ſolchen Eindruck machten, vielmehr war es das hohe Alter, die leicht gebeugte Geſtalt und das pergamentartige verwitterte Geſicht. Er ſchien mindeſtens 100 Jahre alt zu ſein— ich verbeugte mich unwillkürlich ehrfürchtig vor ihm. Er verbeugte ſich und lächelte ein wenig, und dabei ſah ich, daß ſeine Augen lebendig wie die eines jun⸗ gen Mannes waren. „Bitte, treten Sie ein.“ Obgleich die Stimme leiſe und ſanft klang, war ſie doch klar und feſt. Wir folgten ihm in das Zim⸗ mer; er wies uns zwei Stühle an und rückte ſeinen ſo, daß er genau vor uns ſaß. Dann faltete er die Hände unter ſeinen weiten Aermeln und ſah Jiffer⸗ dene an. „Sie haben eine Neuigkeit für mich?“ fragte er. „Ja, Mr. Cheng,“ antwortete Jifferdene.„Holli⸗ ment, von dem ich Ihnen erzählte, iſt ermordet worden.“ Dem alten verwitterten Geſicht war nichts anzu⸗ merken, nicht einmal ein Augenlid zuckte. Jiffer⸗ dene hätte ebenſogut über das ſchöne Frühlings⸗ wetter eine Bemerkung fallen laſſen können. „Wo iſt der Mord geſchehen, in Portsmouth oder in London?“ fragte Mr. Cheng. „In London, heute morgen zwiſchen halb drei und drei Uhr. Er wurde erdolcht. Raubmord ſcheint nicht in Frage zu kommen, ſein Geld und andere Wertſachen lagen neben ihm auf der Straße. Seine Taſchen ſind alle umgedreht worden, und ein großer Teil ſeiner Kleidungsſtücke iſt aufgeſchlitzt worden, 1 als ob der Mörder nach irgend etwas geſucht ätte.“ Der Chineſe blieb auch jetzt vollkommen ruhig. Nur die Augen blickten ſcharf und aufmerkſam. „Haben Sie irgendeinen Hinweis auf den Mör⸗ der gefunden?“ (Fortſetzung folgt) Neige Mileh— das Beste an kalten Tagen! Besuchen auch Sie die behaglich durchwärmte Erste Mannbhelmer 158 Mileh- Trinkhalle, 0 7, 7 Universum) r dGasöffnet bis 17 Uhr abends(auch Sonntags). Firma iſt erloſchen. Hermann Wolf, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Bügler& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 20. Auguſt 1980 in 8 1(Firma) und 7(Geſchäftsführer) ge⸗ ändert. Jeder Geſchäftsführer iſt zur Vertretung der Geſellſchaft befugt. Die Firma iſt geändert ſchränkter Haftung. Wilhelm Schmidt und Her⸗ mann Kerſting ſind nicht mehr Geſchäftsführer. Wilhelm Neuhaus, Kaufmann in Offenbach am Main und Walter Gramlich, Kaufmann in Frankfurt a. Main, ſind zu Geſchäftsführern beſtellt. Die Prokura des Hermann Kayſer iſt etage 97/908 ad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. 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