1 ſeine Achtung vor Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldoͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Mannheimer General- Anzeiger Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim, Beilagen: Sport der N. M. O.* Aus der Welt der Technik„ Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle„ Steuer, Heſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilzeitung Mittag⸗Ausgabe 2 Donnerstag, 9. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 467 land ſteht am Scheidewege Der franzöſiſche„Verſtändigungspolitiker“ Painlevé über Deutſchlands beide Wege 30 neue Geſetze in Arbeit Zur Durchführung des Sanierungsprogramms des Reichskabinetts Verblendung oder Heuchelei? Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 9. Okt. Der ehemalige franzöſiſche Miniſterpräſtdent und Kriegsminiſter Painleveé, der ſich gern den An⸗ ſchein eines deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändi⸗ gungspolitikers gibt, veröffentlicht heute im „Matin“ einen Artikel unter der Ueberſchrift„Die beiden Wege“, in dem er ſich mit den beiden Möglichkeiten beſchäftigt, die ſich heute der deutſchen Politik bieten. In der Einleitung betont Painlevé dem deutſchen Genie, das zur Entwicklung der Ziviliſation beigetragen habe und ſeine Sehnſucht nach einer loyalen und ver⸗ trauensvollen Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Seine nachfolgenden Ausfüh⸗ rungen beweiſen aber eine derart engſtirnige franzöſiſche Auffaſſung, eine ſo ſchlechte Kenntnis der deutſchen Geſchichte und einen ſo geringen pſychologiſchen Einfühlungswillen in die deutſchen Nachkriegsverhältniſſe, wie es einem Mann, der ehrlich um die deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung bemüht iſt, wenig anſteht. 85 Painlevé geht davon aus, daß die Alliierten nach dem Kriege abſolute Herren der deutſchen Politik waren und auf deutſchem Gebiet Frieden ſchließen und das Reich auseinanderreißen konnten. Sie haben dies nicht gewollt.(!) Die Alliier⸗ ten wollten nicht, daß die deutſche Republik im Zeichen der Verzweiflung geboren wurde, und ſie wollten ſich nicht an die 45 Jahre der Drohung und wachſenden Beunruhigung erinnern, in der das kaiſerliche Regime und die gepanzerte Fauſt die Welt zu leben zwang. Sie wollten nicht die ver⸗ derblichen Aufgaben ſich ins Gedächtnis zurückrufen, die der Ehrgeiz, die Welt mit Kanonenſchüſſen zu regieren, allen Nationen aufgezwungen hatte. Trotz ihrer Schmerzen und Ruinen, haben die Alliierten ihre Gefühle ſchweigen laſſen. In der gleichen Tonart ſpricht Painlevé von den Wohltaten, die Frankreich Deutſchlan d in der Nachkriegszeit erwieſen habe. Das mit Füßen getretene, gemordete und verwüſtete Frankreich hat Deutſchland eingeladen, in den Völkerbund einzutreten, hat die Beſatzung des Rheinlandes fünf Jahre früher aufgehoben, und heute muß Frankreich mit Entſetzen und Ent⸗ rüſtung feſtſtellen, daß Millionen von Deut⸗ ſchen den blutrünſtigen Reden Hitlers zu⸗ jubeln, wie aus dem kaum geräumten Koblenz die beleidi⸗ genden Chöre einer Wacht am Rhein herüberklingen, den niemand bedroht. Zwei Sorten von Menſchen leben heute in Europa. Die einen, die gewiſſens⸗ bewußt die Schrecken und Nutzloſigkeit des Krieges ſowie jede Gewalttat verdammen und nur die Ver⸗ träge als bindend anſehen, ſowie eine Aenderung der Verträge nur durch eine gemeinſame Verſtändi⸗ gung zwiſchen den direkt betroffenen Völkern für möglich halten und auf der anderen Seite Menſchen, die zyniſch die Gewalt predigen und heuchleriſch ihre Anwendung vorbereiten. Deutſchland ſteht am Scheidewege. Wählt es den ſchlechten Weg, ſo wird dies zum großen Unheil Europas ausfallen, Deutſchland aber würde in einem Chaos, in Leiden und Elend untergehen. Bekämpfung der Volſchewiſierung Drahtbericht unſeres Berliner Büros ! Berlin, 9. Oktober. Nach langen und ſorgfältigen Vorbereitungen, die ſchon im Spätwinter den lebhaften Proteſt der Kom⸗ muniſten erregt hatten, iſt nunmehr eine große Be⸗ wegung zur Abwehr des Bolſchewismus gebildet worden, die ſich„Deutſcher Bund zum Schutz der abendländiſchen Kultur“ nennt. Der Bund iſt betont überparteilich und überkonfeſſtionell. Höhere Perſönlichkeiten aus allen Bezirken des deutſchen Lebens arbeiten an ihm mit. Gemeinſam mit Schule, Kirche, Religions⸗ geſellſchaften und allen anderen erreichbaren Kultur⸗ faktoren wünſcht der Bund dem weiteren Vordringen 1 holſchewiſtiſcher Beſtrebungen entgegenzuwirken. Für den November iſt in Berlin eine große Kundgebung geplant. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Okt. Zur Durchführung des Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗ plans der Reichsregierung, hatten wir neulich hier gemeint, ſeien etwa 25 Geſetze notwendig. Der Demokratiſche Zeitungsdienſt hat jetzt feſtgeſtellt, daß es ſich um ganze 30 neue Geſetze handelt. Die meiſten von ihnen liegen in der Sphäre des Reichs⸗ finanzminiſteriums und werden zur Zeit dort aus⸗ gearbeitet, unter ihnen das Ermächtigungsgeſetz zur Aufnahme des Ueber brückungskredits, das Schuldentilgungsgeſetz für eine dreijährige Laufzeit, ein Geſetz zur Kürzung der Bezüge für den Reichspräſtdenten, den Kanzler, die Reichs⸗ miniſter, die Reichsbeamten, Wartegelds⸗ und Ruhe⸗ gehaltsempfänger ſowie der Reichstagsdiäten, ein Beſoldungsſperrgeſetz zur Sicherung der Einſparungen bei den Gehältern der Miniſter und Beamten in den Ländern ſowie der Beamtengehälter in den Gemeinden, g ein Geſetz zur Anpaffung der Haushaltsrechte der Länder und Gemeinden an die Grund⸗ ſätze des Reichs, ein endgültiges Finanzaus⸗ gleichsgeſetz, das jedoch erſt am 1. April 1932 zu laufen beginnen ſoll, das ſogenannte Fondgeſetz, durch das eine Er⸗ höhung der Ausgaben für die Dauer von drei Jahren verhindert werden ſoll, ein Grundſteuer⸗ und Gewerbeſteuer⸗Rahmengeſetz, ein Steueranpaſſungs⸗ geſetz u. a. m. Ein Geſetz über Erſparnismaß⸗ nahmen auf dem Gebiete der Rechtspflege wird im Reichsjuſtizminiſterium ausgearbeitet. In die Zuſtändigkeit des Reichsarbeits⸗ miniſteriums gehören u. a. das Geſetz über die grundlegende Reform der Arbeits⸗ loſenverſicherung, eine Novelle zum Reichs⸗ verſorgungsgeſetz, Geſetze zur Verbilligung des mit öffentlichen Mitteln geförderten Kleinwohnungs⸗ baus und über den Abbau der Wohnungszwangs⸗ wirtſchaft. Das Reichsernährungsmini⸗ ſterium wird das Standardiſierungs⸗Ge⸗ ſetz von neuem einbringen, das bereits dem früheren Reichstag vorgelegen hat, ebenſo das Oſthilfe⸗ geſetz und ein Geſetz zur Schaffung von Erſatz für das zollfreie Gefrierfleiſch. Dem Reichs wirt⸗ ſchaftsminſterium ſchließlich obliegt die Durch⸗ führung der Maßnahmen zur Herabſetzung der Preiſe auf Grund der Kartell⸗Notver⸗ ordnung. Dieſe Unſumme von neuen Geſetzen kann natür⸗ lich bis zum Zuſammentritt des Reichstags nicht fertiggeſtellt ſein. Sie haben dann noch das Kabinett zu beſchäftigen und ſchließlich den Reichsrat. Alles das wird Zeit koſten, viel Zeit. Zu ſachlicher Arbeit wird alſo der Reichstag zunächſt kaum viel Stoff vorfinden. UUVVVVCVCCVCVCCCVC(CCGCCGCC(CCCGCC(CbCGCbCGPbPbPbCbPbGPbPCbGbCbPbPbPCbPCbPbPbPbPbPbPbCGbPCGCGbGbwbGbGVGwVwVwGVCVCVCVCVCVCVGVCVCGCGCGCGCGCGCGPCGCGPCGCGVGPCPGVGVGVPVGCGPGVGVGVGPTGTGTGTGTGTGTGVGVGVVVGGGTGVTVTVTVTVTVT——————TWTWTWTWTVTVTVTwVwVwWwwww Sorgen für den 13. Oktober Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Okt. Für den Zuſammentritt des Reichstags am nächſten Montag ſind die techniſchen Vorbereitungen nahezu vollendet. Der Umbau der Abgeordneter⸗ bänke im Plenarſaal iſt faſt fertig geſtellt. Nach Entfernung der Pulte mit Ausnahme der fünf vorderſten Reihen ähnelt der Saal dem Zu⸗ ſchauerraum eines Theaters. Allerdings wird, was der 13. Oktober bringt, ſich nur als ein ſehr trauriges Theater bezeichnen laſſen. Wie ver⸗ lautet, haben die Kommuniſten die Abſicht, durchweg in Rot⸗Front⸗Uniform zu erſchei⸗ nen, um auf dieſe Weiſe gegen das Verbot des R. F. B. zu demonſtrieren und ihren„revolutionären Geiſt“ zu bezeugen. Das Verhalten der Kommu⸗ niſten wird vorausſichtlich bei den National⸗ ſozialiſten zu Gegenmaßnahmen führen. Schon jetzt erhebt ſich die ernſte Sorge, ob der Alterspräſident Herold den Störungsver⸗ ſuchen bei der Eröffnungsſitzung, die mit Sicher⸗ heit zu erwarten ſind, gewachſen ſein wird. Auch die Ernennung des Präſidiums wird voraus⸗ ſichtlich zu ſcharfen Auseinanderſetzungen führen, da bereits die Wahl des Präſidenten Löbe nicht un⸗ angefochten über die Bühne gehen wird. Es beſteht durchaus die Möglichkeit, daß die National- ſozialiſten dieſen Poſten für ſich in An⸗ ſpruch nehmen. Auch um den Poſten des Vizepräſidenten werden erbitterte Kämpfe ſtattfinden. Feſt ſteht nur, daß der bisherige Ver⸗ treter des Zentrums im Präſidium, Eſſer, wiederkehren wird. Alle übrigen Kandidaturen ſind ungewiß. Mahraun über ſeine neuen politiſchen Ziele Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Okt. Im„Jungdeutſchen“ veröffentlicht Mahraun eine Art Nachruf für die am Dienstag auseinander geborſtene Staatspartei, der zugleich für die Jung⸗ deutſchen und Volksnationalen ein Aufruf zu neuen Taten ſein ſoll. Mahraun ſetzt da aus⸗ einander, die jungdeutſche und volksnationale Auf⸗ faſſung von der Notwendigkeit einer neuen ſtaats⸗ bürgerlichen Bewegung hätte„die Schaffung eines poſitiven Aktivismus gegen den negativen Aktivis⸗ mus der Nationalſozialiſten“ gefordert.„Je mehr die politiſchen Führer gezwungen ſind, im allge⸗ meinen Volks⸗ und Staatsintereſſe eineun volkstümliche Politik zu machen, umſomehr müſſen ſie ſich die Gelegenheit zur Füh⸗ rung durch eine ſolche lebendige Bewegung ſchaffen.“ Dieſe große Sendung ſei aber von den „parlamentariſchen Führern der Mitte“ leider nicht erkannt worden und ſo hätte es für die Jungdeut⸗ ſchen und Volks nationalen nur zweierlei gegeben: entweder die Arbeit an ihrer Erfüllung aufzugeben oder die Deutſche Staatspartei zu verlaſſen. Die volksnationale Bewegung würde nun mit anderen Methoden die Kräfteſammlung draußen im Lande betreiben. Ihr Ziel ſei: die Herſtellung einer aktiviſtiſchen Bewe⸗ gung, die dem Nationalſozialismus an der Entfaltung politiſcher Willenskräfte nichts nachſteht: „Die volksnationale und jungdeutſche Bewegung wird, geſtützt auf die volksnationale Reichsvereini⸗ gung, ausgerüſtet mit allen Erfahrungen des Wahl⸗ kampfes, nunmehr ohne jedes Kom promiß an die Schaffung der poſitiven aktiviſtiſchen Bewegung herangehen. Sie wird des weiteren ihr ſtaatspolitiſches Programm durch die Schaffung eines grundlegenden Wirtſchafts programms und eines Kulturprogramms ergänzen. Mit 10 000 Verſammlungen geht ſie in die neue Offenſive. Die Bewegung wird ihre Organiſation über das ganze Reich ſo ausbauen, daß ſie bis zu den kommenden Wahlen ihre Wahlvorſchläge nicht mehr nach taktiſchen Erwägungen in Verhandlung mit an⸗ deren Gruppen aufzuſtellen braucht. Sie wird im Gegenteil mit ſolchen Kandidaten in den nächſten Wahlkampf gehen, die von den Anhängern der Be⸗ wegung in voller Uebereinſtimmung auf den Schild erhoben worden ſind. Mit andern Worten: Jungdeutſche und Volks⸗ nationale werden eine eigene Partei werden. Das iſt die Entwicklung, die wir für unſer Teil immer vorausgeſagt haben. Die Bedeutung der Memelwahlen Am 10. Oktober wird im Memelgebiet zum dritten Male der memelländiſche Landtag, der Sej⸗ melis gewählt. Dieſe Wahlen ſind womöglich noch bedeutungsvoller, als es dieſe Willensbefragung einer Bevölkerung anderswo iſt. Für die Memel⸗ länder gilt es nämlich nicht nur, ein Parlament zu wählen, ſondern gleichzeitig vor der ganzen Welt den Beweis zu erbringen, daß allen Litauiſierungsmetho⸗ den zum Trotz das Deutſchtum in dieſem abgetrenn⸗ ten Gebietsteil unerſchütterlich zuſammenhält und gewillt iſt, ſeine Rechte mit allen legalen Mitteln au verteidigen. Man kann ruhig ſagen, daß kein Memelländer ſich damit abgefunden hat, daß dies durch den Ver⸗ ſailler Vertrag ohne Volksbefragung von Deutſchland abgetrennte Gebiet mit nachträglicher Billigung der Alliierten im Januar 1923 von den Litauern annek⸗ tiert wurde. Die Botſchafterkonferenz ſchloß zwar ſpäter mit Litauen eine Memelkonvention, um dem Lande auto⸗ nome Rechte zu gewähren. Aber obwohl dieſes Statut mit den Worten beginnt:„In Verwirklichung des weiſen Beſchluſſes, dem Memelgebiet Autonomie zu gewähren und die überlieferten Rechte und die Kul⸗ tur ſeiner Bewohner zu wahren uſw.. iſt die Tätig⸗ keit derr memeländiſchen Landtage bisher ein un⸗ unterbrochener Kampf gegen litauiſche Verletzungen der im Memelſtatut verankerten autonomen Rechte geweſen. Die jetzigen Wahlen hätten niemals ein wahres Bild von dem Willen der Memelländer geben kön⸗ nen, wenn nicht auf Grund einer Beſchwerde beim Völkerbunde der litauiſche Außenminiſter Zau⸗ nius dem deutſchen Reichsaußenminiſter Dr. Cu r⸗ tius Zugeſtändniſſe gemacht hätte, die immerhin die gröbſte Wahlbeeinfluſſung ausſchließen. Es genügt, kurz einige Punkte zu erwähnen, die Litauen zu⸗ geſtanden hat, um zu zeigen, mit welchen Methoden gearbeitet werden ſollte: paritätiſche Zuſammen⸗ ſetzung der Wahlkreis⸗ und Stimmbezirkskommiſ⸗ ſionen, Beſchränkung des Wahlrechtes auf memel⸗ ländiſche Bürger, Preſſe⸗, Rede⸗ und Verſamm⸗ lungsfreiheit. Was uns eine Selbſtverſtändlichkeit dünkt, iſt es im Memelgebiet noch lange nicht, denn dort herrſchen auch heute noch ſeit dem litauiſchen Putſch vom 17. Dezember 1926 Belagerungszuſtand und ſchärfſte Preſſezenſur. Von allen innerlitau⸗ iſchen Vorgängen iſt das Memelgebiet zwar ſtets unberührt geblieben, aber unter dem Belagerungs⸗ zuſtand kann man dem Deutſchtum noch rückſichts⸗ loſer zu Leibe rücken, als ſonſt. Der Wahlkampf iſt alſo nichts anderes, als ein erneuter Kampf um die deutſche Kultur des Memelgebietes. Als im März 1923 kurz nach dem Einmarſch der Litauer eine Kommiſſion im Auftrage der Botſchafterkonferenz das Memelgebiet bereiſte, ſagte ſie in ihrem Berichte u..:„Die Oſtgrenze des Memelgebietes, die frühere ruſſiſch⸗deutſche Grenze ſtellt eine wirkliche Scheidewand zwiſchen zwei be⸗ ſonderen Ziviliſationen dar. Mindeſtens ein Jahr⸗ hundert trennt ſie voneinander. Das iſt eine richtige Grenze zwiſchen dem Weſten und Oſten, zwiſchen Europa und Aſien“. So iſt es auch heute noch ge⸗ blieben. Und dennoch iſt das Memelgebiet der Souveränität des halbaſiatiſchen Litauens unterſtellt. Aus dem Kampf zwiſchen einer höherſtehenden und tieferſtehenden Kultur iſt es auch zu verſtehen, daß ein großer Teil der litauiſchen Minderheit im Memelgebiet ſich bisher für die deutſchen Liſten ent⸗ ſchied. So hatten auch bei einer Elternbefragung im Jahre 1921 nur 11,2 v. H. litauiſchen Leſe⸗ und Schreibunterricht verlangt, während litauiſcher Unterricht heute in allen memelländiſchen Schulen obligatoriſch iſt. Aus dem gleichen Grunde, der Ent⸗ ſcheidung für die höherſtehende Kultur iſt es auch zu erklären, daß die Maſuren in Oſtpreußen und die oberſchleſiſchen Polen allen polniſchen Verlockungen zum Trotz dem deutſchen Kulturkreiſe weiterhin an⸗ gehören wollen. Bei den erſten Memelwahlen am 19. Oktober abgegeben(das Land hat nebenbei bemerkt nur wenig über 140 000 Einwohner) während die acht 2. Seite/ Nummer 467 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 9. Oktober 1930 verbundenen großlitauiſchen Liſten nur 2362 Stim⸗ men erhielten. Auf ſie entfielen damit nur zwei von den 29 Landtagsſitzen. Ein wahrhaft überwäl⸗ tigender Sieg des Deutſchtums. Damals erklärte der ſpätere litauiſche Diktator Woldemaras in der Zeitung„Lietuvas“ die Wahlen als„den beſten Beweis für das rein deutſche Geſicht dieſes Landes. Bei dem weiteren Verlauf der Angelegenheit werden wir neben dem moraliſchen auch den faktiſchen Ver⸗ luſt des Memellandes verzeichnen müſſen.“ Der Ausgang der Wahlen war das Signal zu einem verſchärften Kampf gegen das Deutſchtum, auf deſſen Einzelheiten hier nicht eingegangen werden kann. Nach dem Umſturz in Litauen wurde auch der memelländiſche Landtag aufgelöſt. Die Neu⸗ wahlen fanden am 30. Auguſt 1927 ſtatt. Obwohl 6000 Optanten für Deutſchland nicht mehr wahl⸗ berechtigt waren, während ſchnell importierte Li⸗ tauer und ſelbſt das litauiſche Militär die Rechte eines memelländiſchen Bürgers in Anſpruch nehmen konnten, wurden die Hoffnungen der Litauer aber⸗ mals ſchwer enttäuſcht. Sie erlitten erneut eine moraliſche Niederlage, denn es gelang ihnen dies⸗ mal nur 4 von 29 Mandaten zu erringen. Auch bei den kommenden Neuwahlen wird man mit einem Anwachſen der litauiſchen Stimmen und Mandate rechnen müſſen, denn im Laufe der letzten drei Jahre iſt wiederum eine größere Zahl von Memeldeutſchen durch litauiſche Terrormaßnahmen vertrieben worden, während zahlreiche Großlitauer eingewandert ſind. Dennoch wird das Deutſchtum auch heute noch einen überwältigenden Sieg davon⸗ tragen. Der Sinn der diesmaligen Wahlen wird ſich aber nicht darin erſchöpfen dürfen, daß nach dem Ver⸗ ſprechen des litauiſchen Außenminiſters ein Landes⸗ direktorium ernannt wird, das der Zuſammenſetzung des Landtages entſpricht. Derartige Verſprechen ſind in Genf ſchon öfter abgegeben, aber niemals eingehalten worden. Nein, der Sinn der Wahlen muß der ſein, daß endlich das am Memelgebiet und an Deutſchland verübte Unrecht wieder gut ge⸗ macht wird. Auch heute noch gibt es im Memelgebiet keine deutſche Minderheit, ſondern eine geſchloſſene deutſche Irredenta, die dem deutſchen Volksganzen wieder eingefügt werden muß. Nirgendwo wird eine kern⸗ deutſche Bevölkerung ſo offenkundig vergewaltigt, wie im Memelgebiete. Nirgendwo bietet ſich der deutſchen Außenpolitik eine einwandfreie Möglich⸗ keit, mit der ſchon längſt angekündigten Reviſion der Oſtgrenzen zu beginnen, wie im äußerſten Nord⸗ oſten des alten Reiches. Wenn die für die Jauuartagung des Völkerbun⸗ des angeſetzte Memeldebatte von Deutſchland nicht dazu benutzt wird, um die konkrete Forderung auf Rückerſtattung des Memelgebietes zu ſtellen, dann muß man ſogar den Glauben an den Willen zur Revpiſion verlieren und unſere abgetrennten Volks⸗ genoſſen in Memel, Danzig, im Korridor und in Oberſchleſten hätten den leidvollen Kampf um ihr Deutſchtum vergeblich durchgekämpft. —— 60 Millionen Defizit der Stadt Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Oktober. Der Berliner Magiſtrat hat, wie bereits kurz gemeldet, am Mittwoch beſchloſſen, dem Pen⸗ ſtionsgeſuch des Oberbürgermeiſters Böß, das ſich auf ſeine Dienſtunfähigkeit ſtützt, ſtatt⸗ zugeben. Darüber wird ſich dann am Don⸗ nerstag kommender Woche ein Meinungsſtreit in der Stadtverordnetenverſammlung entſpinnen. An der Tatſache ſelber wird bei den dermaligen Mehrheitsverhältniſſen ſich nichts ändern. Endlich iſt ſo die Bahn frei geworden für die Neuwahl eines Stadtoberhauptes. In einem Augen⸗ blick, wo trotz drakoniſcher Steuererhöhung ſich eben wieder ein Defizit von 60 Millionen auf⸗ getan hat, iſt die Neubeſetzung des Oberbürgermei⸗ ſterpoſtens dringlicher denn je. Man will denn auch, wie es heißt, die Wahl nach Möglichkeit beſchleuni⸗ gen und hofft, noch im Laufe des Dezembers den neuen Mann küren zu können.. England und ſeine Dominien „Wendepunkt in der Entwicklung des Imperiums“ auf der Reichskonferenz Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 9. Oktober. Die britiſche Reichskonferenz erreichte geſtern einen politiſchen Höhepunkt, den ſelbſt ein ſo ruhiges Blatt wie die„Times“ als„Wendepunkt in der Entwicklung des Imperiums“ be⸗ zeichnet. Der kanadiſche Miniſterpräſident Ben⸗ nett durchbrach die Mauer der höflichen Phraſen und richtete einige Fragen an England, die an Deut⸗ lichkeit nichts zu wünſchen übrig ließen. Will Eng⸗ land die enge wirtſchaftliche Zuſammenarbeit des Weltreiches oder nicht? Iſt es bereit dafür Opfer zu bringen? Mit großem Nachdruck erklärte Bennett, die Stunde der Tat ſei gekommen und es dürfe kein Ausweichen mehr geben. Schöne Phraſen habe man genug gehört. Völlig unklar undunerwünſcht ſei der Gedanke des „Imperium⸗Freihandels,“ d. h. zollfreier Güter⸗ austauſch unter den Reichsgliedern mit Schutzzöllen gegen die nichtbritiſche Außenwelt. Kanada ſei ent⸗ ſchloſſen, ſeine Politik der Entwicklung eigener Induſtrien unter dem Schutz von Zöllen fortzuſetzen. „Kanada zuerſt, dann das britiſche Weltreich, dann die Außenwelt“ iſt das Motto Bennetts, doch er machte England einen definitiven Vorſchlag. Kanada iſt bereit, Waren aus England und den anderen Reichsländern Zollermäßigungen von durchſchnittlich 10 Prozent gegenüber anderen Län⸗ dern einzuräumen, wenn England kanadiſchen Er⸗ zeugniſſen das gleiche Vorrecht gewährt. Die Grund⸗ lage der Abmachungen wäre eine neue Erhöhung des kanadiſchen Zolltarifes um 10 Prozent für alle nicht britiſchen Länder. Das iſt in kurzen Zügen das kanadiſche Angebot. Was aber Benett nicht ſagte, was aber das wich⸗ tigſte Problem darſtellt, iſt die Vorausſetzung für die Durchführung dieſer Vorſchläge, nämlich daß England ſeine Freihandelsgrundſätze aufgibt und einen Zolltarif von 10 Prozent auf eine große Anzahl von Erzeugniſſen einführt. Die Vertreter der anderen Dominien ſchloſſen ſich in weniger ausgeſprochener Form der Haltung Ka⸗ nadas an. England ſieht ſich alſo jetzt der ge⸗ ſchloſſenen Front der Reichs länder ge⸗ genüber, die anſtatt dem Mutterlande helfen zu wollen, von ihm Unterſtützung in der ſchweren wirt⸗ ſchaftlichen Depreſſion verlangen, die faſt alle Län⸗ der gleichmäßig betroffen hat. Die Antwort der engliſchen Regie⸗ rung war zunächſt ausweichend. Der kanadiſche Miniſterpräſident proteſtierte ſehr ſcharf gegen dieſe Verzögerung der engliſchen Antwort und es kam zwiſchen ihm und Macdonald zu einem recht hef⸗ tigen Wortwechſel. Immerhin gelang es, die ganze Frage dem Hauptausſchuß zu überweiſen, der heute wieder zuſammentritt. Es kann kein Zweifel darüber ſein, daß die gegen⸗ wärtige engliſche Regierung die kanadiſchen Vor⸗ ſchläge ablehnt. Jedenfalls iſt die Arbeiterregie⸗ rung noch entſchloſſen, die Durchſetzung ihrer inter⸗ nationalen Freiheit der Handelsbeziehungen zu ver⸗ ſuchen. Bezeichnend iſt eine Erklärung, die Macdonald vor einigen Tagen auf einer Kon⸗ ferenz der Arbeiterpartei abgab, wonach die Regie⸗ rung ihre Bemühungen um einen Zollwaffen⸗ ſtillſtand fortſetzen werde, aber für den Fall, daß dieſe Verſuche ſcheitern ſollten, ſich andere Mittel vorbehalte. Dieſe anderen Mittel ſind aber, wenn man nach der Haltung der Regierungspreſſe urteilen kann, nicht die eines Zolltarifs. Der„Daily Herald“, das Blatt der Arbeiter⸗ partei, weiſt heute die kanadiſchen Vorſchläge in ganz ungewöhnlich ſcharfer Form zurück. Wenn die Miniſterpräſidenten der Reichsländer dem Mut⸗ terlande keine anderen Vorſchläge zu machen hätten als den, Schutzzölle einzuführen, und dieſe zur Grund⸗ lage von Zollermäßigungen machen wollen, ſo ſei dies ein Bankerott der Staatskunſt. Zolltarife ſeien keine Hilfsmittel für die gegen⸗ wärtige wirtſchaftliche Depreſſion und auch die Vor⸗ zugszölle für die britiſchen Reichsländer könnten nicht viel helfen. Dieſe höchſt deutliche Antwort des Regierungs⸗ blattes bedeutet, daß die Regierung Maedonald an ihren Vorſchlägen der Preisſtabiliſierung, der ſtaat⸗ lichen Einfuhrſtellen für gewiſſe Rohſtoffe uſw. feſt⸗ halten wird. Auch in innerpolitiſcher Beziehung wird damit eine kritiſche Lage geſchaffen, da die ge⸗ ſamte konſervative Preſſe und Partei ſich begeiſtert für die Forderungen der Dominien einſetzt. Sowjetproteſtnote an die Manöſchurei Gegen die ſowjelfeindliche Täligkeit der weißen Ruſſen in China Telegr.⸗ Agentur der Sowjetunion Moskau, 9. Okt. Der Generalkonſul der Sowjetunion in Mukden überreichte dem Vertreter der Nankingregierung eine Note der Sowjetregierung. In der Note heißt es, die Sowjetregierung ſtellt feſt, daß die chineſiſchen Behörden keine einzige der vertraglich übernommenen Verpflichtungen erfüllt haben, trotz wiederholter Mahnungen und For⸗ derungen. Die Sowjetregierung verfügt über un⸗ widerlegliche Beweiſe ungehinderter ſowjet⸗ feindlicher Tätigkeit der weißen Emi⸗ granten in der Mandſchurei, die ihre Tätigkeit in der letzten Zeit noch verſtärkt haben. In den Grenz⸗ gebieten der Mandſchurei bilden die Weißgardiſten, mit Geld und Waffen reichlich verſehen, Banden, die den normalen Verkehr auf der Oſt⸗China⸗Bahn unterbinden und friedliche chineſiſche und Sowjet⸗ bürger ausrauben. Dieſe Banden erhalten aktiven Beiſtand von den bei chineſiſchen Regierungs⸗ inſtitutionen angeſtellten weißen Ruſſen. Die Sowjetregierung ſtellt feſt, daß die Tätigkeit dieſer Weißgardiſtenbanden, die das Werkzeug von ſowohl der Sowjetunion als auch China feindlich geſinnten Kräften ſind, den Intereſſen der beiden Völker wider⸗ ſpricht und eine ernſte Gefahr für die Aufrechterhal⸗ tung des Friedens im Fernen Oſten ſowie der freund⸗ nachbarlichen Beziehungen zwiſchen der Sowjet⸗ union und China bedeutet. Die Sowjetregierung proteſtiert energiſch dagegen, daß die Tätigkeit der Weißgardiſten unbe⸗ ſtraft bleibt und erwartet, daß die Regierung in Mukden die Notwendigkeit der Erfüllung der ver⸗ traglich übernommenen Pflichten erkennen wird. Die Sowjetregierung beſteht auf der unverzüglichen Entwaffnung der weißen Banden, auf der Ausweiſung ihrer Mitglieder aus der Mand⸗ ſchurei, der Auflöſung der ſowjetfeindlichen weißen Organiſationen in der Mandſchurei mit Einziehung des Eigentums und Verhaftung und Ausweiſung der leitenden Aktiviſten, ferner auf der Entlaſſung der im chineſiſchen Dienſt ſtehenden weißen Ruſſen, die gleichzeitig aktive Mitglieder weißgardiſtiſcher Or⸗ ganiſationen ſind, und ſchließlich auf der ſofortigen Einſtellung der in der weißen Preſſe der Mand⸗ ſchurei geführten Antiſowjetkampagne. Dr. Lohmeyer wieder Königsberger Ober⸗ bürgermeiſter — Königsberg, 9. Okt. In der geſtrigen Stadt⸗ verordnetenſitzung ſtand als Hauptpunkt die Wahl eines Oberbürgermeiſters auf der Tagesordnung. Ein von den Deutſchnationalen geſtellter Antrag, die Wahl wegen ungenügender Vorbereitung zu ver⸗ tagen, wurde mit überwiegender Mehrheit abgelehnt. Bei der Wahl wurde Dr. Lohmeyer auf die Dauer von zwölf Jahren wiedergewählt. Die Kämpfe in Braſilien Telegraphiſche Meldung g Paris, 9. Oktober. Havas berichtet aus Newyork: Nach einer Mel⸗ dung der Aſſbeiated Preß ſollen bei dem Kampfe um Pernambuco, der mit dem Siege der Auf⸗ ſtändiſchen endete, 150 Soldaten getötet oder verwundet worden ſein. Ehe Infanterie und Maſchinenabteilungen das Feuer aufnahmen, hätten Panzerautomobile einen Vorſtoß unternommen. Die Schüler der höheren Lehranſtalten hätten ſich den Aufſtändiſchen angeſchloſſen. Ein Kriegsſchiff ſei mit Verſtärkungen nach Pernambuco abgegangen, um die Aufſtandsbewegung zu unterdrücken. Weiter ſeien auch Verſtärkungen nach Florianopolis entſandt worden. Letzte Meldungen Beſuch des chineſiſchen Völkerbundsvertreters in Saarbrücken — Saarbrücken, 8. Okt. Der chineſiſche Botſchafter in Waſhington, Wu, der China auf der Völkerbunds⸗ tagung vertreten hat, iſt mit ſeiner Gattin in. brücken eingetroffen und beim Präſidenten der Re ß gierungskommiſſion, Wilton, abgeſtiegen. Wie uns mitgeteilt wird, handelt es ſich um einen reinen Privatbeſuch. Sperrung des Dresdener Flughafens — Berlin, 8. Oktober. Wie wir erfahren, iſt der Dresdener Flughafen bis auf weiteres für Flug⸗ zeuge geſperrt worden. Dieſer Beſchluß der zu⸗ ſtändigen Stelle iſt im Anſchluß an die Kataſtrophe der D 1930 auf die folgende Unterſuchung zurück⸗ zuführen, zu der, wie es heißt, auch ein Reichs⸗ kommiſſar entſandt worden war. 1 Von der Maßnahme werden ſowohl die Luft⸗ hanſa wie die Nordbayeriſche Verkehrsflug⸗Geſell⸗ ſchaft berührt. Die Linie Berlin— Prag Wien wird vorläufig in unmittelbarem Flug Berlin—Prag durchgeführt. Die bayeriſchen, von Nürnberg kommenden Flugzeuge, deren erſtes Ziel Plauen iſt, werden künftig über Dresden fliegend ihre weiteren Etappen erreichen. Altonaer Rechtsanwalt wegen Urkunden⸗ fälſchung verurteilt — Altona, 9. Okt. Das Altonaer Schöffengericht verurteilte heute den Rechtsanwalt und Notar Hein⸗ rich Heydorn in Altona wegen Amtsunterſchla⸗ gung und Urkundenfälſchung zu einer Geſamtſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt. Die Delikte, die in den Jahren 1923 bis 1927 begangen wurden, beſtanden in Un⸗ terſchlagung von Geldern, die ihm in amt⸗ licher Eigenſchaft anvertraut waren. Ferner hat Heydorn wiſſentlich Stempelmarken, die ſchon einmal benutzt und entwertet waren, wieder verwendet. Das Befinden der Verletzten des„R 101“ — Paris, 8. Okt. Der Zuſtand des bei der Kata⸗ ö ſtrophe von Beauvais ſchwerverletzten Maſchiniſten Curch hat ſich, nachdem geſtern abend eine leichte 8 Beſſerung zu verzeichnen war, heute derart ver⸗ ſchlimmert, daß die Aerzte die Hoffuung auf⸗ gegeben haben, ihn zu retten. Die drei übrigen im Krankenhaus von Beauvais befindlichen Ver⸗ letzten dürften mit dem Leben davonkommen⸗ Der Sturm im Kanal — Paris, 9. Okt. Wie Havas aus Boulogne⸗ ſur⸗Mer berichtet, iſt das Wetter im Kanal ſo ſchlecht geweſen, daß der fahrplanmäßige Kanaldampfer fünf Mal vergeblich verſuchte, einen Hafen der franzöſiſchen Küſte anzulaufen. Er war ſchließ⸗ lich genötigt, hinter einer Düne Schutz zu ſuchen und konnte erſt um 9 Uhr abends einlaufen, was eine Verſpätung der nach Baſel und Paris abgehen⸗ den Anſchlußzuige um beinahe vier Stunden zur Folge hatte. Rücktritt des litauiſchen Außenminiſters — Kowud, 9. Okt. Der Miniſter des Aeußern Zaunius hat dem Staatspräſidenten ſein Rücktritts⸗ geſuch eingereicht. Wie verlautet, hat der Staats⸗ präſident das Rücktrittsgeſuch genehmigt. Frobenius in Mannheim Im Rahmen der Veranſtaltungen des Freien Bundes ſpricht heute abend der berühmte Afrika⸗ ſorſcher und Kulturmorphologe Profeſſor Leo Fro⸗ benius über ſeine füdafrikaniſche For⸗ ſchungsexpeditlon und ihre Ergeb⸗ niſſe. Der Vortrag, in dem intereſſante Lichtbilder gezeigt werden, nimmt unmittelbaren Bezug auf die gegenwärtige Ausſtellung der Städtiſchen Kunſt⸗ halle,„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“, Der lebendige Gelehrte in der lebendigen Stadt; das paßt ſehr gut zuſammen. Der geſchworene Geg⸗ ner toter Gelehrſamkeit als Redner im Freien Bund; das iſt ebenfalls von ausgezeichneter innerer und äußerer Harmonie. 80 Man glaube nicht, daß er nur gekommen iſt, um als Afrikaforſcher einen Reiſebericht zu geben. Es iſt nicht ſeine Art, nur Material auszubreiten; er durchdringt es und erweckt es zum Leben. Der Apoſtel lebendiger Erkenntnis abgelegener Welten, die dennoch bedeutſam an unſerem Geſchick beteiligt ſind, das iſt Frobenius. 1 Uns Studenten, die von der Spenglerſchen Unter⸗ gangsrhapſodie trotz trüben Studientagen nichts wiſſen wollten, hatte das Buch„Paideuma“ von Fro⸗ benius aufgerüttelt. Auch hier waren die Kulturen als Organismen dargeſtellt, die wachſen und ver⸗ gehen wie der Menſch, aber es lag Erkenntnis darin, Tiefe, Leben, es war Werk und Wirken zugleich. Und es lag Kampf darin. Inzwiſchen ſind viel weſentlichere Veröffentlichun⸗ gen dieſes Sehers weiteſter Entfernungen erſchienen; aber ſeine Grundüberzeugung, ſeine Kühnheit und die Kraft ſeiner Einſichten ſind geblieben. Der 57jäh⸗ rige wirkt im perſönlichen Zuſammentreffen ſo jugendkräftig und friſch wie bei der erſten Begeg⸗ mung mit ſeinem kraftvollen Week. Für ihn gibt es heute nur noch zwei Arten von Menſchen: die Schlafmützen und die einſichtig Wachen, deren Zeit gekommen iſt. Nicht mehr das dreifach müde den Tatſachen nachſinnen, ſondern der Inſtinkt allein bringt heute den Menſchen weiter. 1. Mit dieſem Inſtinkt, geſchult in umfaſſender For⸗ ſchung, durchdringt Frobenius die großen Kulturen. Wie für ihn die weſentlichen Entſcheidungen der heutigen Welt auf der deutſchen Erde fallen— wir Geheimrat Dr. Leo Frobenius ſtehen mitten drin in dieſem gewaltigen Kampf zwi⸗ ſchen dem müde gewordenen Alten und dem frucht⸗ bar der Scholle entwachſenden Neuen—, ſo geht er mit deutſcher Gründlichkeit bis an die Wurzel der Dinge heran. So baut ſich auch ſeine letzte große Forſchungs⸗ expedition nach Südafrika in die großen Zuſammen⸗ hänge ſeiner Kulturbetrachtungen ein. Frobenius ſelbſt ſagt von ihr, daß ſie in der Erkenntnis des allgemeinen Kulturwerdens von weittragender Be⸗ deutung ſei. Sie gibt weſentlichen Aufſchluß über die Beziehungen der einzelnen weit in die Vorzeit zurückreichenden Ideenkreiſe. Heute abend wird er das Wort dazu nehmen; er wird es gewiß in der lebendigen Art tun, die wir an ihm auch aus ſeinen Schriften gewohnt ſind. K. Staat und Erziehung Pädagogiſcher Kongreß in Wiesbaden 1 Der Deutſche Ausſchuß für Erziehung und Unterricht pflegt alle zwei Jahre zu einem Kongreß einzuladen, für deu er dann ein Thema zur Ausſprache ſtellt, das unſere Zeit beſonders an⸗ geht. Er will dadurch zur Bildung einer pädagogi⸗ ſchen Meinung in Deutſchland beitragen. Die Na⸗ men der führenden Männer des Ausſchuſſes bürgen wertvolle Arbeit. Zum diesjährigen Kongreß hatte ſich die Leitung den Mut gefaßt, einmal ein glühendes Eiſen anzu⸗ packen und es in der Kühle akademiſcher Erörterun⸗ gen ſo zu behandeln, daß man es wenigſtens in die bloße Hand nehmen kann. Es iſt die Grundfrage aller neudeutſchen Kultur⸗ und Bildungspolitik: In welchem Verhältnis ſteht der Staat zu den Bil⸗ dungseinrichtungen? Soll er nur bezahlen? Darf er nur die Examina abnehmen oder darf er vielleicht auch in den Betrieb der bildenden Tätigkeit ſelbſt hineinreden? Wir wiſſen aus den Kämpfen um die Reichsſchulgeſetzentwürfe und um die Konkordate, daß ſich hier die katholiſche Kirche und der Deutſche Lehrerverein als die Exponenten zweier Weltanſchauungsgruppen gegenüberſtehen. Prof. Dr. Rothenbücher⸗Müunchen ſprach über die„Aufgaben und Grenzen des Staates im Bereiche des Bildungs⸗ weſens“, Er ſprach als Soziologe, für den die Religionsgemeinſchaften Gemeinſchaften ſind, die von einem Prieſtertum verwaltet werden, welches die Be⸗ ziehungen zu einer jenſeitigen Welt herſtellt und über die Fähigkeiten zur Beeinfluſſung des diesſeiti⸗ gen Lebens verfügt. Die geiſtige Haltung, die für die Verſenkung in das göttliche Weſen erforderlich iſt, will die Kirche ihren Gläubigen durch religibſe Er⸗ ziehung vermitteln. Der Geiſtliche iſt der berufs⸗ mäßige Vertreter der auf das religiöſe Erleben auf⸗ gebauten Wertlehre, aus der die eigenartige religiöſe Sittlichkeit fließt. Wie jede Gemeinſchaft unterliegt auch die Kirche dem Geſetz der Macht: ſie will ſich be⸗ haupten, umſomehr als die allgemeine Geiſteslage ihrem Einfluß entzogen iſt. Ihr Gebiet iſt zunächſt die breite Maſſe des Volkes und damit die Volks⸗ ſchule. In der Ideologie aber erſtreckt ſich der An ſpruch wenigſtens bei der katholiſchen Kirche auf das geſamte Bildungsweſen, da Chriſtus der Kirche das Lehramt übertragen habe. Beide Kirchen und auch andere Weltanſchanungsgemeinſchaften greifen noch zurück auf das Elternrecht, nach dem die Eltern und nicht der Staat über Bildung der Kinder zu beſtim⸗ men hätten. Die Eltern, meint der Redner, ſeien aber in dieſem Falle immer nur die von den Macht⸗ gruppen Vorgeſchokenen. Der Gegner dieſer Mei⸗ nung iſt vor allem die Lehrerſchaft, die fachmänniſch denkt und das ganze Bildungsweſen verweltlichen und auf ſich ſelbſt ſtellen will. Träger iſt nur der Staat und das zu übermittelnde Kulturgut beſteht aus den geiſtigen Werten, welche die Staatsgemein⸗ ſchaft hervorgebracht hat. Der Kampf um ſie iſt der Kampf um die Selbſterhaltung des Staates, zu ihrer Förderung und Mehrung trifft er die Bildungs⸗ einrichtungen. Er würde ſich ſelbſt aufgeben, wennn er die letzte Verfügung über die Bildung aus dern Hand gäbe, wenn er ſie alſo den Weltanſchauungs⸗ gemeinſchaften überließe. Die Bekenntnisſchule muß er außerdem ablehnen, weil ſie die Menſcheu, die einmal zuſammen die Staatsgemeinſchaft ausmachen werden, nicht zuſammen ausbildet und ſie einander näherbringt. Die Bekenntnisſchule zerklüftet, Daß ſte den Autoritätsgedanken ſehr betont, bietet noch keine Gewähr, daß nicht Emphrungen kommen. 4 . 8 %/ e — tel⸗ pfe uf⸗ der ind ten Die den mit die ien udt eee Donnerstag, 9. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 467 Die Belebung der Wirtſchaft durch die Reichspoſt und Reichsbahn bedeutet heute eines der wichtigſten Mittel zur Linderung der Arbeitsloſigkeit. Es war darum eine ſehr begrüßenswerte Handlung des Prä⸗ ſidenten Lämmlein von der Oberpoſtdirektion Karlsruhe vor geladener Preſſe und Vertretern der Handwerks- und Handelskammer am geſtrigen Mitt⸗ woch nachmittag das Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm der Oberpoſtdirektion Karks⸗ ruhe zu entwickeln. Zur Belebung der Wirtſchaft und zur Linderung der Arbeitsloſigkeit ſind von der Deutſchen Reichspoſt 200 Millionen Mark flüſſig gemacht und für die deutſche Wirtſchaft bereitgeſtellt worden. Dies entſpricht einer jährlichen Beſchäftigung von rund 125 000 Arbeitsloſen. Von den Aufträgen entfallen 132 Millionen Mark auf die Schwachſtrominduſtrie, 25 Mill. auf laufende Beſchaffung für Betriebszwecke und 20 Mill. auf Bauten. Im Bezirk der Oberpoſtdirektion Karlsruhe ſieht das Arbeitsbeſchaffungsprogramm in Verbindung mit den durch den Haushalt für das Rechnungsjahr 1930 zur Verfügung geſtellten Mitteln zunächſt Bauten und Umbauten im Geſamtbetrage von über 2 Millionen un vor. Dann ſollen Baudarlehen in Höhe von 120 000 7% für Wohnungen von Poſt⸗ beamten und für Lieferung von Möbeln, Schutz⸗ und Sonderkleidung, Schreibmaſchinen und ähnlichem 108 000% zur Verfügung geſtellt werden. Ferner konnten insgeſamt 277 neue Kraftfahrzeuge im Geſamtwerte von 3 399 000* in Auftrag gegeben werden. Der größte Teil iſt auf Daimler⸗Benz AG. entfallen. Dadurch haben bei Daimler Ent⸗ laſſungen von Arbeitskräften in größerem Um⸗ fange vermieden werden können. Für Beſchaf⸗ fung von Betriebsmaterial, wie Bereifung, Benzin uſw. ſind 625 000, für Vorratsbeſchaffung an Kraftwagenerſatzteilen 270 000 7% vorgeſehen. Außer⸗ dem werden zurzeit die automatiſchen Fern⸗ ſprechämter in Seckenheim und Buchen und zahlreiche Selbſtanſchlußämter gebaut. Dafür ſind über 500 000 7% veranſchlagt. Beſondere Auf⸗ wendungen entſtehen auch für den Fernſprech⸗ bau, und zwar durch Verlegung von Fernſprech⸗ anſchlußkabeln, durch Herſtellung von Kabelkanälen und durch Verlegung von Fernleitungskabeln. Die Koſten dafür ſtellen ſich auf etwa 2 Millionen Mark. In Ausſicht genommen iſt noch die Errichtung des Neubaues eines Selbſtanſchlußamtes in Pforz⸗ heim und Fernſprechgebäudes in Heidelberg. Hiernach ſind für das laufende Rechnungsjahr 1930 Aufträge, Lieferungen und Leiſtungen im Ge⸗ ſamtbetrage von 10 249014 Mark zur Hebung und Förderung der Wirtſchaft ausgeworfen. Rechnet man dazu noch die für den Reſt des laufen⸗ den Rechnungsjahres in Ausſicht genommenen Auf⸗ träge im Geſamtbetrage von annähernd 3½ Millionen Mark, ſo ergibt ſich für das laufende Rechnungsjahr eine Geſamtleiſtung der deutſchen Reich s⸗ poſtin Höhe von rund 13 Millionen Mk, Mesachten und Gruben, die Rauchfahnen über Stra⸗ die der Wirtſchaft zugute kommen werden. In dieſem Zuſammenhang kam Präſident Lämm⸗ lein auch auf die geplaute Errichtung von 15 bis 20 Fern⸗ ſprechhäuschen in Mannheim zu ſprechen, deren Bau ſofort beginnen ſoll, wenn die ſchwebenden Verhandlungen mit der Stadt abgeſchlof⸗ ſen und die Mittel zugewieſen ſind. Auch für Karls⸗ ruhe, Baden⸗Baden, Bruchſal, Heidelberg und Pforz⸗ heim ſind Fernſprechhäuschen vorgeſehen. Präſident Lämmlein gab dann in eingehenden Ausführungen ein genaues Bild über die Spar⸗ maßnahmen der Reichspoſt im Oberpoſt⸗ direktionsbezirk Karlsruhe. Die deutſche Reichspoſt hat ſich unter der Herrſchaft des vom 1. April 1924 ab in Kraft getretenen Reichspoſtfinanzgeſetzes, nach dem ſie während der Inflationszeit ein Defizitbetrieb des Reiches geweſen war, finanziell raſch auf eigene Füße geſtellt. Sie hat namhafte Beträge an das Reich abgeliefert und ihren Vermögensbeſtand um rund 644 Millionen Reichsmark erhöht. Die Vor⸗ ſchrift, daß ſich die Reichspoſt ſelbſt erhalten und mit eigenen Einnahmen ihr Auskommen finden muß, hat ſie gezwungen, mit größter Sparſamkeit zu arbeiten. Vor allem hat die Loslöſung vom allgemei⸗ nen Reichshaushalt der Poft eine größere Bewe⸗ gungsfreiheit gegeben und ihr die Möglichkeit ge⸗ ſchaffen, ſich als Wirtſchaftsunternehmen einzurichten und auszubauen. Als Ziel der Finanz⸗ und Ver⸗ waltungsreform, ſowie der Rationaliſierung galten die Moderniſierung des Arbeitspro⸗ zeſſes und die Hebung von Qualität und Quan⸗ tität der Arbeitsleiſtung. Auch im Oberpoſtdireltionsbezirk Karlsruhe iſt eine ſtetige Reformierung und ein weiterer Ausbau der Organiſation zu verzeichnen. Die Zahl der Verkehrsanſtalten im Ober⸗ poſtdirektionsbezirk hat ſich von 796 im Jahre 1924 auf 872 im Jahre 1929 geſteigert. Ebenfalls ſind die Schalter⸗Dienſtſtunden und Zu⸗ ſtellungen erweitert worden. Die Poſtverbindungen auf Eiſenbahnen und Landſtraßen, die Schließfach⸗ Anlagen und Briefkäſten zeigen eine ſehr lebhafte Weiterentwicklung. Nicht minder kräftig hat ſich das Kraftfahrweſen in hieſigem Bezirk weiter entwickelt. Auf 67 Linien verkehren 266 Kraftfahr⸗ zeuge und dauernd wird das Netz der Landkraft⸗ poſt ausgedehnt. Im Verwaltungsdienſt wurden die Grundſätze möglichſter Sparſamkeit und Einfachheit beobachtet. Die Geſamtzahl der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter iſt im Karlsruher Bezirk nur wenig geſtiegen, obwohl ganz neue Berufszweige hinzu gekommen ſind. Arbeiter⸗Entlaſſungen ſind, abgeſehen von den ſaiſonmäßig bedingten Entlaſ⸗ ſungen, nicht eingetreten. Im Gegenteil, die Zahl der auf ſtändigen Dienſtpoſten befindlichen Arbeiter iſt ſeit 1924 geſtiegen. g Poſtrat Schlegel gab anſchließend einen Bericht über die Geſchäfts⸗ und Verkehrslage im Oberpoſtdirektions⸗Bezirk Karlsruhe. Die allge⸗ meine wirtſchaftliche Depreſſion hat auf den Poſt⸗ verkehr im allgemeinen nur wenig eingewirkt. Nur der Paket⸗ und Telegramm Verkehr haben ihren ſchon in den vergangenen Jahren be⸗ obachteten Rückgang fortgeſetzt. Der Rückgang be⸗ trägt 5,4 bzw. 12 v. H. Bei den übrigen Dienſt⸗ zweigen ſind die Verkehrszahlen durchweg geſtiegen. Beſonders Poſtaufträge zum Proteſt haben um 23,2 v. H. zugenommen, ein Umſtand, der die Ungunſt unſerer Wirtſchaftslage grell beleuchtet. Die Zahl der Einſchreibebriefe hat um 8,3 v.., die der Wertbriefe um 11,7 v. H. zugenommen. Der Ein zahlungs verkehr weiſt eine an⸗ Die Reichspoſt belebt die Wirtſchaft Das Arbeitsbeſchaffungsprogramm dee Oberpoſtöirektion Karlsruhe andauernde Aufwärtsentwicklung auf. Die Stück⸗ zahl der Poſtanweiſungen und Zahlkar⸗ ten hat um 5,1 v.., die Summe der eingezahlten Beträge um 11,6 v. H. zugenommen. Auch der Ver⸗ kehr des Poſtſcheckamtes hat ſich langſamer als in den vorhergegangenen Jahren weiter ent⸗ wickelt. Das Guthaben auf den Konten im Jahres⸗ durchſchnitt iſt dagegen von 23,6 Millionen im Jahre 1928 auf 22,8 Millionen im Jahre 1929 zurück⸗ gegangen. Der Grund iſt in der Geloknapp⸗ heit und in der allgemein ungünſtigen Wirtſchafts⸗ lage zu ſuchen. Weiter günſtig entwickelt hat ſich der Fernſprechverkehr. Die Zunahme bei den Ortsgeſprächen beträgt 3,66 v. H. Die Zahl der Teilnehmer am Unterhaltungsrundfunk hat um 21 v. H. zugenommen. Das Poſtkraftfahrweſen hat ſich ebenfalls günſtig entwickelt. Die Zahl der Linien für Kurs⸗ und Sonderfahrten ſtieg von 50 auf 71, die Geſamt⸗ länge der Linie des Bezirkes von 1000 auf 1200 Kilometer. 5 5 Im Sommer⸗Luftpoſtverkehr für 1929 war Mannheim an 4, Karlsruhe an 3 und Baden⸗Baden an 2 Luftpoſtkurſe angeſchloſſen. Zuſammenfaſſend iſt über das finanzielle Ergeb⸗ nis des Rechnungsjahres 1929 zu ſagen: Unter dem Einfluß einer zunehmenden Wirtſchafts⸗Depreſſion blieben die Einnahmen hinter dem Voran⸗ ſchlag zurück. Der nötige Ausgleich kann nur durch eine weitere Verminderung der Aus ⸗ gaben und durch eine vorſichtige, äußerſt ſpar⸗ ſame Wirtſchaftsführung erreicht werden. An die beiden Referate ſchloß ſich ein Rundgang durch das Telegraphen⸗ und Fernſprechamt in der Lanzvilla und des Selbſtanſchlußbetriebes im Poſt⸗ gebäude O 2 an, bei dem Oberpoſtdirektor Scholer und Abteilungsdirektor Kammerer die Führung übernahmen. Die Beſichtigung geſtattete einen ſehr lehrreichen und dankenswerten Einblick in die Or⸗ ganiſation des neuen Mannheimer Telegraphen⸗ amtes, das in ſeiner Art das modernſte Fern⸗ ſprechamt Deutſchlands iſt. Da wir bereits vor mehreren Wochen über die Einrichtung der Fern⸗ ſprechämter ausführlich berichtet haben,(„Fernge⸗ ſpräch am laufenden Band“) können wir uns ein näheres Eingehen auf dieſen Rundgang verſagen. zer, Mehr Juſammenfaſſung der Sammlungen Die Zahl der öffentlichen Samm⸗ lungen hat ſich, ſo wird uns von zuſtändiger amt⸗ licher Seite geſchrieben, in letzter Zeit dauernd vermehrt. Es iſt verſtändlich, wenn unter den gegenwärtigen ſchwierigen Verhältniſſen in einem gegenüber früher erhöhten Maße verſucht wird, auf dem Wege öffentlicher Sammlungen Mittel zur Linderung der großen Not zu beſchaffen. Die Zahl der öffentlichen Sammlungen darf aber eine gewiſſe Grenze nicht überſchrei⸗ ten. Wenn allzu häufiges Sammeln von der All⸗ gemeinheit als eine Art Laſt empfunden wird, iſt ein Rückgang des finanziellen Ergebniſſes der einzelnen Sammlungen die notwendige Folge. Für die bevorſtehende Weihnachtszeit ſind wieder zahlreiche Geſuche um Genehmigung von Sammlungen zu erwarten. Es wäre zu begrüßen, wenn dieſe Sammlungen nicht in den Händen der vielen kleineren karitativen Vereinigungen liegen, ſondern für die einzelnen Richtungen weitmöglich zuſammengefaßt werden, damit es vermieden wird, daß die zuſtändige Stelle zur Verhütung eines übermäßigen Anwachſens der öffentlichen Samm⸗ lungen Anträge, die an ſich den beſtehenden Vor⸗ ſchriften(wohltätiger oder gemeinnütziger Zweck) entſprechen, ablehnen muß. 5 Hochantennen müſſen geduldet werden Eine Meinungsverſchiedenheit, die die ſtreitenden Parteien beinahe vor den Richter geführt hätte, gibt uns Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß der Ver⸗ mieter die Genehmigung zur Anbringung einer Außenantenne für Radioempfang nicht verſagen kann. Selbſt wenn ſchon mehrere Außenantennen angebracht ſind, müſſen weitere Antennen geduldet werden. Mehrere Gerichtsentſcheide, die ſich alle in dieſem Sinne ausſprechen, liegen vor. Ein ſehr ſtich⸗ haltiges Urteil fällte das Amtsgericht Königsberg, in⸗ dem der Richter dem Rundfunk mit Hochantenne die gleichen Rechte einräumt, wie dem Fernſprecher vor dem Kriege. N Ebenſowenig wie damals der Vermieter wegen Verunſtaltung der Hausfaſſade durch die Telephon⸗ drähte Einſpruch erheben und deswegen dem Mieter den Anſchluß an das Fernſprechnetz verſagen konnte, ebenſowenig kann er heute die Anbringung einer Hochantenne verweigern, ſelbſt wenn ſchon mehrere Drähte geſpannt ſind. Ein anerkanntes Verkehrs⸗ bedürfnis des Rundfunks wird auch daher abgeleitet, daß, wie beim Fernſprechverkehr, auch beim Rundfunk die Teilnehmergebühren durch eine öffentliche Be⸗ hörde, alſo durch die Reichspoſt, eingezogen werden. [ Der Rhein ſteigt weiter Aus allen Teilen des badiſchen Landes trefſes Nachrichten von Hochwaſſer und Sturmſchäden ein. Murg, Acher, Rench und Kinzig ſind innerhalb weniger Tage um beinahe einen Meter geſtiegen. Sturm und peitſchender Regen, vor allem in der ver⸗ gangenen Nacht, haben aus den Wäldern des Schwarzwaldes Baumzweige, Geſtrüpp und Erdreich weggeſchwemmt. Wieſen und Felder ſind zum großen Teil unter Waſſer geſetzt. Der Rhein iſt von geſtern bis heute wiederum um 60 bis 80 Zentimeter, innerhalb der letzten drei Tage alſo um über 2 Meter geſtiegen, Der Neckar iſt bereits über die Ufer getreten. Er iſt von.15 Meter geſtern morgen auf.70 Meter heute morgen weitergeſtiegen. Der Sturm, der noch geſtern hundekalt durch die Straßen fegte, hat ſich in Föhn verwandelt. Der Schnee im Schwarzwald iſt wieder verſchwunden. Die Regengüſſe aber gehen ununter⸗ brochen nieder. Aus dem Staoͤtteil Friedrichsfeld Die evangeliſche Gemeinde rüſtet ſich, am kom⸗ menden Sonntag ihren vierten kirchlichen Heimattag zu feiern. Sie hat wieder an alle vor fünfundzwanzig oder vor fünfzig Jahren kon⸗ firmierten oder getrauten Gemeindeglieder die Einladung zur Teilnahme an dieſer Feier ergehen laſſen. In einem beſonders ſeſtlich ausgeſtatteten Gottesdienſt am Vormittag überreicht ſie den geladenen Feſtgäſten ein Bild der Heimatkirche, zu der jene gehören, oder in der ſie Höhepunkte ihres Lebens einſt gefeiert haben. Posaunenchor, Kirchen⸗ geſangverein, Singchor des Evang. Jungfrauen⸗ vereins und bei Ueberreichung des Heimatbildes von Kindern geſprochene Feſtgrüße und Wünſche um⸗ rahmen dieſe Feier. Nachmittags um 3 Uhr verſam⸗ meln ſich die Feſtgäſte im Gemeindehaus zu einer Feier unter ſich, wobei die Frauen des Ev. Frauen⸗ vereins es ſich angelegen ſein laſſen, den Feſtgäſten einige gemütliche Stunden bei Kaffee und Kuchen zu bereiten. Abends um halb 8 Uhr findet dann das Feſt ſeinen Ausklang in einer kirchlichen Nach⸗ feier, wobei die genannten Vereinigungen und Gemeindeglieder durch Liedervorträge und Darbie⸗ tung einer größeren religtöſen Aufführung dem Tag einen würdigen Abſchluß geben werden. e Die evangeliſche Gemeinde richtet an ihre ſämt⸗ lichen gegenwärtigen und die nach auswärts ver⸗ zogenen früheren Glieder die herzliche Bitte zur Teilnahme an dieſem Heimattage. Die überaus zahl⸗ reiche Beteiligung an den früheren Heimattagen und die vielen dankbar zuſtimmenden und anerkennenden Urteile laſſen einen ſchönen und geſegneten Verlauf dieſes vierten kirchlichen Heimattages erwarten. * * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am mor⸗ gigen Freitag Zimmermeiſter Karl Keiſtler mit ſeiner Ehefrau Maria geb. Nied. Rheinhäuferſtr. 99. Der Jubilar, der in weiten Kreiſen bekannt und beliebt iſt, war 19 Jahre bei der Freiwilligen Feuer⸗ wehr, wo ihm für die Rettung von Menſchenleben vor dem ſicheren Tode öffentliche Anerkennungen zu⸗ teil wurden. Er iſt Mitgründer und Ehrenmitglied des Vereins für Körperpflege von 1886 und gehört ſeit vielen Jahren dem Kanonierverein, Arbeiter geſangverein Lyra, Heſſenverein Einigkeit, Heſſen⸗ bund Baden⸗Pfalz, Kleintierzuchtverein Einigkeit Kleintierzuchtverein J als Vorſtandsmitglied an.— Das gleiche Feſt begeht morgen Herr Friedrich Beuke mit ſeiner Ehefrau Anna geb. Sonn Augartenſtraße 24. N Schluß des redaktionellen Teils 00% 0 Hlene, gegen Cmfgugheß, bende. eee ba e SEL % ole, 2 5 Revolution um die Ruhr Von Friedrich Wilhelm Heinz Der Frundsberg⸗Verlag Berlin bereitet von dem bekannten Ruhrkämpfer und Freiſchärler Friedrich Wilhelm Heinz ein Erinnerungsbuch vor unter dem Titel„Sprengſtoff“, das demnächſt erſcheinen wird. Aus dieſem intereſſanten Werk, das durch die bevorſtehende Uraufführung des Stückes von Cſokor,„Beſetztes Gebiet im Nationaltheater beſonders aktuell iſt, veröffent⸗ lichen wir ſchon heute mit Genehmigung des Ver⸗ lages den nachfolgenden Abſchnitt: Weſtwind verwehte die Qualmwolken über ßen und Halden. Statt ſchwarzer ätzender Ruß⸗ drühe regnete es Waſſer, hell und ſüß. Hämmernder, dröhnender, quarrender, kreiſchen⸗ der Sang der Arbeit ſchlief ein. Wie ſchrille Schreie ſtanden zuckend und ſteil die Dampffinger über den Heulſirenen der Maſchinenhäuſer. Ueberdruck herrſchte in allen Keſſeln zwiſchen Wupper und Ruhr, Rhein und Lippe. Vulkaniſches Aufbrüllen nachtzerſprengender Hochöfenglut erloſch. Es blieb dunkel und ſtill. Der Wind ſchlug um. Das ſchwarze Land der roten Erde verſank unter der weißen Wucht eines dreitägigen Schneefalles. 3 Dann blies es kalt und ſchneidend aus dem Oſten. Die Sonne ſtrahlte. Die Luft war durchſichtig und dünn. Alles ſtand klar und deutlich vor den Augen. Die Franzoſen marſchierten in das Ruhrgebiet ein. „Hundert Mark hat es für ein Gewehr gegeben!“, ſagt der Kranführer Erich Dülmes zu ſeinem Schwiegerſohn.„Dafür gab's gerade zwei Büchſen Milch, ein Pfund Margarine und drei Tafeln Scho⸗ kolade.“ Jedes Wort iſt Wut und Verachtung. Sein Schwiegerſohn, der Lokomotivheizer Hugo Habben antwortet nicht. Er ſieht vom Pflaſter auf und gewahrt in dem Fenſterrahmen gegenüber den gleichen Ingrimm, die gleiche Verbiſſenheit in har⸗ ten, zerarbeiteten Geſichtern. Durch die Straßen⸗ ſchlucht zwiſchen den grauen Mietskaſernen von rädern vorüber. Eſſen⸗Meiderich raſſeln, klappern, klirren ſeit einer Woche Tag und Nacht die franzöſiſchen Diviſtonen. „Verdammt, das war ſchlimmer als Ehebruch,“ flucht Erich Dülmes und haut krachend ſeinen Stuhl auf den Fußboden, daß Habben herumfährt und fragt:„Was denn?“ „Daß unſere Weiber die Gewehre abgeliefert haben, während wir Schicht machten!“ ſtößt Dülmes hervor. Habben zuckt mit den Schultern und dreht ſich wieder um zum Fenſter. Drunten rattern hinter⸗ einander zwölf ſchwere Panzerwagen auf Raupen⸗ Die Scheiben zittern. Erich Dülmes denkt zurück und Hugo Habben denkt zurück. Der Offizierſtellvertreter Dülmes Somme und Flandern. Der Musketier Habben denkt an Trommelfeuer und Tankabwehr. Der Abſchnittskommandant in der Roten Armee Dülmes denkt an den ſteckengebliebenen Angriff auf Weſel. 1 Der Reichswehrgefreite Habben Panzerzugvorſtoß auf Dortmund. Der Kranführer Dülmes denkt:„Für wen habe ich damals gekämpft?“ Er ſieht die Ruhr auf⸗ flammen, er erlebt die Volkserhebung gegen Hunger, abgewürgte Revolution, Unternehmerwillkür. Er ſchlägt die Freiheitskämpfe für Vollſozialiſierung, Rätegewalt, Gewinnbeteiligung, Sechsſtundentag. Die Freikorps verſpritzen. Die Zechenwehren zer⸗ ſchmelzen. Die Polizei wird auseinandergehauen. Die rote Fahne der Sowjetrepublik Ruhr weht von tauſend Schloten. Der Sieg iſt vollkommen. Der Lokomotivpheizer Habben denkt:„Warum ſtanden wir uns damals gegenüber?“ Er ſieht ſich anrollen. Er erlebt den Tod ſeiner Kameraden im gezielten Maſchinengewehrfeuer der Roten. Seine Abteilung wird aus Dachluken und Schützenlöchern beſchoſſen. Er kämpft für Ruhe und Ordnung, für Beförderung und Stellung, er hat Ehrgeiz, er haßt die Roten und ſchießt noch auf ſie, als ſie ſchon um denkt an denkt an den Gnade bitten. Die Rote Armee zerflattert. Aber die Republik, die die ziehen ließ mit dem Ver⸗ ſprechen:„Der Dank des Vaterlandes iſt Euch ge⸗ wiß“, iſt ſchwarzrotgold. Auf allen Truppenquar⸗ tieren jedoch weht es ſchwarzweißrot. Der Sieg iſt vollkommen. Der Kranführer Dülmes ſpuckt aus:„Als wir vor Weſel verbluteten, haben unſere Führer in der Etappe herumgeſoffen. Die Zentralkräfte haben die von uns eroberten Waffen an die Franzoſen ver⸗ ſchoben. Sie waren die erſten, die getürmt ſind. Jetzt ſind die Franzoſen hier. Die K. P..⸗Zentrale ſchweigt.“ Der Lokomotivheizer Habben flucht in ſich hinein: „Nicht einmal Unteroffizier bin ich geworden. Erſt dicke Verſprechungen und dann Rausſchmiß. Ar⸗ beitslos. Noske⸗Hund unter Ruhrproleten. Danke⸗ ſchön. Nie wieder. Jetzt habe ich meine Stellung. Die gebe ich nicht auf. Was gehen mich die Fran⸗ zoſen an? Was geht mich die Streikparole der Ge⸗ werkſchaften an? Ich arbeite!“ Er ſagt laut:„Die Gewehre würden uns auch nichts nützen. Ob Franzoſen oder Sipo, das iſt Jacke wie Hoſe. Der Kapitalismus bleibt oben auf. Die Dummen ſind doch immer nur wir!“ Erich Dülmes ſtammt aus dem Bergiſchen. Er hat ſeinen Vater noch hinterm Pflug über eigenes Land ſchreiten ſehen. Jetzt antwortet er herriſch und abgehackt:„Das verſtehſt Du nicht! Du biſt nicht von hier. Dies Land gehört uns. Hier hat keines was zu beſtellelln als wir. Den Sozialismus brin⸗ gen uns die Franzoſen beſtimmt nicht. Wer es mit den Franzoſen hält, iſt ein Verräter an ſeiner Klaſſe und ſeinem Volk.“ „An ſeinem Volk?“ denkt Habben voll Hohn. Aber er ſchweigt. Am nächſten Tag ſteht der Lokomotivpheizer Hab⸗ ben vor dem Sektionschef der Regiebahn. „Wollen Sie arbeiten?“ Habben will„Ja“ ſagen. Aber da bleibt ihm der Atem weg. Eine Blutwelle ſpült ihn fünf Jahre zu⸗ rück. Chemin des Dames. Trommelfeuer. Durch⸗ ſehenswert. bruch. Die Franzoſen laufen. es ihn um. Lungenſchuß. „Nein, nein!“ ſagt er.. „Dann werden wir Sie ausweiſen!“ droht der Franzoſe. Habben ſchweigt.„ „Können gehen,“ ſagt der Franzoſe nachläſſig. Habben geht voll Trotz. Vor der Tür tritt ihm ei franzöſiſcher Sergeant in den Weg. Abſichtlich. Habben ſtößt ihn an. Unabſichtlich. Der Franzoſe knallt ihm pfeiſend ſeine Reitpeitſche durchs Geſicht. Habben faßt nach des Franzoſen Gurgel. Der Franzoſe brüllt. Türen fliegen auf, wie an der Strippe gehalten. Habben wird abgeführt.„Tätlicher Angriff auf ei Mitglied der Beſatzungstruppe.“ 55 5 Im Keller des Realgymnaſtums wird Habbe „vernommen“. Als er entlaſſen wird, fehlen ihm d Schneidezähne, ſein Rücken iſt blutunterlaufen, üb, linken Unterarm iſt die Haut aufgeplatzt, ſein eines Ohr iſt eingeriſfen. Ein franzöſiſcher Leutnant, Käppf kokett auf dem Ohr, hat Habben in den Unterle getreten, daß er kaum gehen kann. Geſprochen he Habben kein Wort. Man hat ihn auch nicht er gefragt.„ Habben iſt eine angeſchlagene Granate mit Zei zündung. Zwei Tage lang frißt der Funke durch die Ladung. Im Morgengrauen des dritten Tage kracht es. Beim Hellwerden iſt Habben im u ſetzten Gebiet. Die Franzoſen buchen als Ergeb einen Capitain, erledigt mit einem franzöſiſche Bajonett, einen ebenſo abgetanen höheren Regie⸗ beamten in Uniform. Das Bajonett gehört einer Poſten. Und da die Franzoſen nur Doppelpoſte aufſtellen, ſo zählt die Grande Nation vier Ange hörige weniger. 0 ie Maunheimer Kupferſtiche. Die Antiquitäten handlung Felix Nagel(D 2, 14) hat zurzeit kleine Reihe farbiger Kupferſtiche des kurpfälziſe Kupferſtechers H. Sinzenich ausgeſtellt. Gan beſonders dürfte der Bethlehemitiſche Kindermor intereſſieren, doch ſind auch die andern Blätter dan ihrer vorzüglichen Ausführung und Erhaltung s 4. Seite/ Nummer 467 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 9. Oktober 1930 16000 Menſchen betrogen Mannheimer Schöffengericht Vorſ.: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wol fhar d; 2. Amtsrichter: Amtsgerichtsrat Dr. Petters Der Exiſtenz⸗ und Erwerbshelfer enthält nur Originalangebote im Auftrage der betreffenden Fir⸗ men. Wir bitten höflich, mit der Bewerbung ſofort zu beginnen, die Auswahl der Angebote iſt reichhal⸗ tig, ſo daß jeder Bewerber etwas finden dürfte. Bei ſämtlichen Angeboten handelt es ſich um einen ſelbſtändigen Erwerb. In Wirklichkeit gilt die für den Exiſtenz⸗ und Erwerbshelfer entrichtete Bezugsgebühr für einen erfolgbringenden Verdienſt⸗ nachweis und nicht für den Exiſtenz⸗ und Erwerbs⸗ helfer als Offertbuch, worauf wir beſonders hin⸗ weiſen. Mit dieſer Einleitung verſah der 36 Jahre alte Kaufmann Nikolaus Reiter ſein Werbeheft, in dem er offene Stellen anbot und das ganze mit dem hochklingenden Namen„Gxiſtenz⸗ und Er⸗ werbshelfer“ bezeichnete. Der Helfer war eine ſehr einſeitige Angelegenheit. Er half nämlich nur dem Herausgeber ſelbſt. Von den ausgeſchriebenen Stellen waren beim Erſcheinen ſicher die wenig⸗ ſten noch offen, da ſie aus Zeitungen heraus⸗ gezogen worden waren und dann erſt im Erwerbs⸗ helfer erſchienen. Es ſei gleich vorweggenommen, daß die Anſicht des Verteidigers Rechtsanwalt Dr. Fetſch über den Wert der Reklame— vorſichtig ausgedrückt— nicht ganz richtig iſt, denn er darf doch einen ſo auf⸗ gelegten Schwindel nicht mit einer reellen Zeitungs⸗ anzeige vergleichen, die nur einmal erſcheint und dann tatſächlich die ausgeſchriebene Stellung betrifft, während der Erwerbshelfer Angebote ſogar von ſolchen Firmen brachte, die überhaupt nicht oder nicht mehr beſtanden. Wir treffen dieſe Feſtſtellung beſonders, um in der Oeffentlichkeit keine falſche Vorſtellung von dem Wert und der Art der Zei⸗ tungsreklame aufkommen zu laſſen. Genau wie ſ. Zt. Lergen, der am 16. April 1930 zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 25 000% Geldſtrafe verurteilt wurde, ſuchte der Angeklagte mit ſeinem Erwerbshelfer den Leuten Stellungen zu vermitteln. Er mag in einem Zeitraum von 16 Monaten, vom Oktober 1928 bis Ausgangs April 1930 vielleicht 16000 Kunden bedient und hereingelegt haben. Zuerſt wurden die armen Teufel durch großſprecheriſche Pro⸗ ſpekte angelockt, in denen ihnen durch die Be⸗ nutzung des Erwerbshelfers Stellungen und Neben⸗ erwerb durch Heimarbeit, Proviſionsvertretungen uſw. verſprochen wurde. Die Ausgabe für die Abreſſen, die Stellungen anboten, war ſehr gering, nämlich nur 3/ und 20 Pfennig. Der Proſpekt verſprach im Nichterfolgsfall Rückerſtattung des Be⸗ trags. Alſo eine Sache, die für den Erwerbsloſen und Stellungſuchenden nicht das geringſte Riſiko bedeutete. Man muß es Reiter laſſen, daß er ſeinen ganzen Apparat pſy chologiſch äußerſt geſchickt aufgezogen hatte. Schon in der Ein⸗ lettung, die wir am Anfang des Berichts wörtlich gebracht haben, wies er auf den Wert des Erwerbs⸗ helfers hin. Die Adreſſen von Erwerbsloſen und Stellungſuchenden verſchaffte er ſich durch folgende Zeitungsanzeige: Täglich bis 20 Mark können Sie durch Heimarbeit uſw. verdienen. N. Reiter, Mannheim 612. Es iſt leicht erklärlich, daß in ber heutigen Zeit der großen Arbeitsloſigkeit bald 16000 Adreſſen zu⸗ ſammenkamen, wenn man bedenkt, daß Reiter durch eine bekannte Anzeigenexpedition an mindeſtens 100 deutſche Tageszeitungen und Zeit⸗ ſchriften dieſe Anzeige unterbringen ließ. Nachdem er die Adreſſe einmal hatte, verſchickte er ſofort durch Nachnahme von.20 Mk. den ſoge⸗ nannten„Exiſtenz⸗ und Erwerbshelfer“, der in jeder Nummer bis zu 90 Anzeigen offener Stellen enthielt. Nur in ganz wenigen Fällen fanden die Suchenden auch wirklich einen Verdienſt, in der Mehrzahl waren ſie um.20 Mk. betrogen, die auch auf Reklamation hin nicht zurückvergütet wurden. Neben dieſem Geſchäft betrieb er auch noch einen Handel mit Heilöl, das nicht weniger Gewinn abwarf. Er bezahlte für ein Kilogramm Oel 12.50 Mark, füllte davon 25 Fläſchchen ab, die er zu je .50 Mk. verkaufte. Verdienſt an einem Kilo Hetlöl alſo rund 25 Mark. Ein feines und glattes Geſchäft. Den Exiſtenz⸗ und Erwerbshelfer rief er im Oktober 1928 zuſammen mit einem gewiſſen Engel nach dem Muſter des ſauberen Herrn Lergen ins Leben. Sein Teilhaber ſcheint ihm nur Geld gekoſtet zu haben, denn wie er angab, arbeitete er bis zum Austritt Engels, den er mit 1600 Mark abfand, mit Verluſt. Dann zog das Geſchäft ſehr raſch an. Er mußte ſich zwei Bürokräfte einſtellen, die die Expedition zu beſorgen hatten. Das Gehalt, den dieſer„Helfer“ ſeinen Gehilfinnen zahlte, war fürſt⸗ lich: Eine erhielt 90 Mark und die andere 70 Mark. Täglich wurden 200 bis 300 Nachnahmen zu je 3 Mark 20 verſandt und vielleicht ebenſoviel Proſpekte an neue Inter⸗ eſſenten. Die Dummen werden eben nie alle. Nach⸗ weislich hat Reiter in der Zeit des Beſtehens ſeines Geſchäftes 5299213 Mark eingenommen, zurückbezahlt wurden 689.35 Mark. Trotz dieſer großen Einnahmen— 3500 bis 4000 Mark im Monat, will Reiter kaum etwas verdient haben, da ſeine Auslagen unheimlich hoch geweſen ſeien. Der einen Angeſtellten erzählte er, daß er monatlich 1200 Mark verdiene. Dieſer Betrag iſt beſtimmt ſehr niedrig angeſetzt, da die Ausgaben im Monat nie⸗ mals 2000—2500 Mark betragen haben können. Er wundert ſich ſelbſt, wo das viele Geld hingekommen ſein ſoll. Er wird es wohl am beſten wiſſen. Wie gering die Ausgaben geweſen ſind, geht auch daraus hervor, daß die Herſtellung eines Heftes des Er⸗ werbshelfers 7 Pfennig koſtete. Ein armer Steinarbeiter, der als Zeuge auftrat, erzählte, daß er ſ. Zt. in ſeiner Not, da er ſchon längere Zeit arbeislos geweſen ſei, an Reiter geſchrieben habe, um eine Stellung zu erhalten. Er ſagte:„Ich habe mir geſagt, wenn der Helfers⸗ Helfer— gemeint iſt der Exiſtenz⸗ und Erwerbs⸗ helfer— ſo viele Stellungen ausſchreibt und im Nichterfolgsfalle das Geld wieder zurückbezahlt, iſt keine Gefahr dabei. Ich habe alles verſucht, konnte aber keine Stellung erhalten.“ Beſſer konnte der ganze Schwindel des Geſchäfts von Reiter nicht illuſtriert werden. Dieſer arme Teufel, der mit größter Mühe ſeine Familie durchbrachte, hat ſogar zweimal.20 Mark bezahlt, um ja eine Exiſtenz zu finden. Genau wie dieſer Zeuge wurden 16 000 arme Menſchen, die nach Arbeit ſuchten, augeſchwindelt und ihnen der Betrag von.20 Mark herausgelockt, der in einer ſolchen Notlage ſchon eine ganz anſtän⸗ dige Summe bedeutet. Daß nicht mehr Anzeigen und Reklamationen erfolgten, mag darauf zurück⸗ zuführen ſein, daß dieſe armen Menſchen die 50 Pfg. nicht mehr erübrigten, um die wertloſe Zeitſchrift wieder als Nachnahme an Reiter zurückgehen zu laſſen. Reiter iſt ſchon mit 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus und Ehrverluſt, ſowie auch wegen Erpreſſung vor⸗ beſtraft. Geſtern ſcheint er die Tragweite ſeines Schwindels eingeſehen zu haben, denn weinend und ziemlich aufgeregt machte er ſeine Ausſagen. Natür⸗ lich iſt er ſich keiner Schuld bewußt, ſein Geſchäft war unbedingt reell. i Der Vorſitzende Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolf⸗ hard wies auf das Verwerfliche der Tat Reiters hin, der den Aermſten der Armen den letzten Spar⸗ groſchen herausgelockt habe, um ſelbſt gut leben zu können. Sein Geſchäft ſei ſehr einfach geweſen, er habe ſich zwei Hilfskräfte mit geringer Bezahlung hingeſetzt und habe dann die Nachnahmen los⸗ geſchickt. Staatsanwalt Dr. Weinreich bemerkte, daß ſich Reiter die Dummheit und die Armut ſeiner Mitmenſchen zu Nutze gemacht habe, um für ſich daraus Kapital zu ſchlagen. Die ehrloſe Geſin⸗ nung des Angeklagten verlange Aberkennung der bürgerlichen Ehren rechte. Einen ſolchen Schädling am Wirtſchaftsleben müſſe man für längere Zeit unſchädlich machen. Sein Antrag lautete auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis und Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte für eine Reihe von Jahren. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Fetſch zog ähnliche Fälle heran, die nicht beſtraft wurden und bei denen man das Verfahren eingeſtellt habe. Aus dieſem Grunde müſſe man auch Reiter freiſprechen, oder doch ſehr milde beſtrafen. Das Gericht verurteilte Reiter zu 10 Monaten Gefängnis abzüglich 5 Monaten Unterſuchungshaft. Im Gegenſatz zu ſeinen Unſchuldsbeteuerungen nahm der Angeklagte die Strafe ſofort au, da ſie ihm anſcheinend ſelbſt milde erſchien. Im Reiche beſtehen noch einige dieſer„feinen“ Unternehmungen. Es wäre an der Zeit, daß man alle, ohne Ausnahme, behördlich einſtellen würde, damit nicht noch mehr Menſchen durch gewiſſenloſe Ausbeuter betrogen werden. * Ich habe immer weiße Handſchuhe augehabt Der frühere Herrſchaftsdiener P. Sch.— jetzt 38 Jahre alt— iſt kein unbeſchriebenes Blatt mehr. Er hat ſchon verſchiedene Vorſtrafen auf dem Kerb⸗ holz. Für ein Münzverbrechen erhielt er 3 Jahre Zuchthaus und Ehrverluſt. Als er großſpurig ausführte, daß er noch nie gearbeitet habe und als Diener immer weiße Handſchuhe an⸗ gehabt habe, hielt ihm die Vorſitzende mit Recht vor, daß er trotz ſeiner weißen Handſchuhe Münzfälſchung begangen habe. Diesmal fälſchte er einen Be⸗ ſtellzettel für einen Staubſauger mit dem Na⸗ men ſeiner Schwiegermutter, die von der Beſtellung nichts wußte. Er holte bei der Schwiegermutter den Apparat ab, um ihn, wie er angab, wieder zur Poſt zu tragen. Er wurde natürlich verkauft. Nach ſei⸗ nen Ausſagen hat ihn ein Reiſender der Staub⸗ ſaugerfirma erhalten, der heute in Amerika iſt. Daß die ganze Angelegenheit nicht einwandfrei war, ging auch daraus hervor, daß er die er ſte Rate mit 10 Mark anbezahlte und der Firma dann ſchrieb, er werde nach Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit den Apparat reſtlos bezahlen. Der Schriftſachverſtändige Profeſſor Dr. Buh tz⸗ Heidelberg konnte den Angeklagten einwandfrei als den Fälſcher feſtſtellen. Staatsanwalt Dr. Trunk beantragte 10 Monate Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. Der Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Hol⸗ dermann war der Anſicht, daß der Beweis für die Schuld von Sch. nicht erbracht worden ſei. Das Urteil lautete auf 5 Monate Gefängnis. ——— Jilm⸗Runoſchau Katharina Knie als Tonfilm im Roxy⸗Theater Der ſtumm geborene Film iſt zwar jetzt Tonfilm ge⸗ worden, hat aber immer noch nicht ſprechen gelernt. Die Texte erſcheinen immer noch als Titel und das iſt faſt bedauerlich, denn der Film iſt aus einem erfolgreichen Theaterſtück gearbeitet worden und wäre eigentlich präde⸗ ſtiniert für den Tonfilm. Neu an dem Film iſt die Arie am Anfang und eine Einlage eines Muſikelowns, der wundervoll und wirklich komiſch iſt. Man freut ſich wie⸗ der an dem ausgeglichenen Spiel von Eugen Klöp⸗ fer und bewundert die Darſtellungskunſt der übrigen Mitwirkenden: Carmen Bont, Peter Voß, Adele Sandrock, Frida Richard, Wladimir Sokv⸗ loff, Fritz Kampers. * Verkehrsunterricht in Schulen. Die Regierung in Hannover hat in einer Verfügung angeord⸗ net, daß in ſämtlichen ihr unterſtehenden öffent⸗ lichen und privaten Volks⸗ und mittleren Schulen ſofort mit Verkehrsunterricht zu beginnen iſt. Im Verkehrsunterricht ſollen die Schüler zum verkehrs⸗ ſicheren Verhalten, Aufmerkſamkeit und Beſonnen⸗ heit und zum rechten Verſtändnuts für den modernen Verkehr erzogen werden. Außerdem ſollen den Schülern Kenntniſſe über die verſchiedenen Ver⸗ kehrseinrichtungen, wie Poſt, Telegraph, Eiſenbahn, Straßenbahn, Kraft⸗, Waſſer⸗ und Luftverkehr, Ver⸗ kehrspolizei u. a. m. vermittelt werden. Auch zum wohlanſtändigen Benehmen im Verkehrsleben und zur gegenſeitigen Rückſichtnahme und Hilfsbereit⸗ ſchaft ſollen ſie in dieſem Unterricht angehalten wer⸗ den.— Angeſichts der ſtarken Zunahme des Ver⸗ kehrs und der dadurch ſtändig ſteigenden Unfallzah⸗ len iſt das Vorgehen der hannoverſchen Regterung, durch das insbeſondere auch die Landſchulkin⸗ der aufgeklärt werden ſollen, ſehr begrüßenswert. Die verkehrskundlichen Stoffe ſollen auch in allen allgemeinen Unterrichtsfächern berückſichtigt werden, ſobald ſich eine Verbindung zwanglos ergibt. In Mannheim iſt die Einführung des Verkehrsunter⸗ richts nach dem hannoverſchen Vorbild ebenfalls dringend nötig. rd v. Verſammlung der erwerbsloſen Angeſtellten Der Afabund, die freigewerkſchaftliche Orgas niſation der kaufmänniſchen und techniſchen Ange⸗ ſtellten, hielt geſtern nachmittag im Reſtaurant„Eich⸗ baum“ eine Verſammlung ihrer erwerbs⸗ loſen Mitglieder ab. Gewerkſchaftsſekretär Langanke, der Vorſitzende des Butab, begrüßte die außerordentlich zahlreich anweſenden Beſucher und wies darauf hin, daß in Zukunft öfters ſolche geſchloſſenen Erwerbsloſenverſammlungen von frei⸗ gewerkſchaftlicher Seite veranſtatet werden würden. Dann ſchilderte Gewerkſchaftsſekretär Rüſtig die Not der erwerbsloſen Angeſtellten. Der Mannheimer Wirtſchaftsbezirk iſt beſonders ſtark betroffen von der allgemeinen Wirtſchaftskriſe. Sind im Reichs⸗ durchſchnitt etwa 10 Prozent aller Angeſtellten er⸗ werbslos, ſo ſind es im Mannheimer Bezirk nahezu 25 Prozent. Dieſe Steigerung drückt ſich auch in den abſoluten Zahlen aus: am 1. April 1929 zählte man in Mannheim 1958 Angeſtellte, am 1. April 1930 waren es bereits 3173 erwerbsloſe Angeſtellte und jetzt iſt die Zahl auf 4350 hinaufgeſchnellt. Die große Sorge aller Berufsorganiſationen gilt der Schaffung von neuen Arbeitsgelegenheiten. Mit der Arbeits⸗ 0 loſenunterſtützung iſt es nicht getan. Die Gewerk⸗ 4 ſchaften müſſen auch den Gehaltsabbau ablehnen, da er die Kaufkraft ſchwächt und ſomit nicht zu einer 1 Ankurbelung der Wirtſchaft beiträgt. Ein Ausweg iſt nach Anſicht des Redners einzig durch Verkür⸗ zung der Arbeitszeit denkbar. Doch muß dieſe Verkürzung auf dem Geſetzeswege beſchloſſen werden; ſie darf nicht zu Kämpfen zwiſchen Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern Anlaß bieten. Herr Rüſtig nahm ſich dann die Forderungen des Erwerbsloſenausſchuſſes vor, der am letzten Don⸗ nerstag eine Verſammlung abhielt. Es ſei bedauer⸗ lich, daß die dort Verſammelten ſo kritiklos den Forderungen zugeſtimmt haben. Die geforderte ein⸗ malige Winterbeihilfe in durchſchnittlicher Höhe von 50 Mark würde die Stadt Mannheim mit vier bis fünf Millionen Mark belaſten. Der Einnahmeaus⸗ fall durch freien Bezug von Gas und Waſſer würde ebenfalls erhebliche Summen ausmachen. Den Städten neue Laſten zumuten, ſei einfach untragbar. Mannheim hat bereits einen Wohlfahrtsetat von 28 Millionen Mark. Um vier Millionen iſt er in dieſem Jahr ſchon überſchritten. Neue Steuern, gewaltige Erhöhung der Umlage würden wiederum nicht dazu dienen, das große Uebel Arbeitsloſigkeit zu beheben.. Mannheim iſt poſitiv gegen das Uebel vorgegangen durch das großzügige Arbeitsbeſchaffungsprogramm, das nach Maßgabe der Mittel noch erweitert werden ſoll. Zu billigen ſei die Forderung der Erwerbs⸗ loſen, an kulturellen Veranſtaltungen teilzunehmen. Daneben wurden die eingerichteten Fach ku ſe, die auch erweitert werden, von faſt 700 Angeſtellten be⸗ ſucht. Das tägliche Stempeln, gegen das ſich ebenfalls die Erbitterung der Erwerbslosen richtete, wird ſchon in den nächſten Tagen abgeſchafft werden. Es ſei nicht vertretbar, wenn neuerdings eine ſtrikte Verfügung des Mannheimer Arbeits⸗ amtsdirektors jedes Stempeln bei einem Zuſpät⸗ gekommenen verbiete. Im allgemeinen lehnen es die Gewerkſchaften ab, radikale Forderungen Kufzuſtellen, wenn von vornherein feſtſteht, daß ſie nicht erfüllt werden. Wer ſich über beſondere Mißſtände be⸗ ſchweren will, ſoll ſich an ſeine Organiſation wenden. Der Redner wurde öfters von Zwiſchenrufen unterbrochen. Die faſt zweiſtündige, lebhafte Dis⸗ kuſſion bewies, daß die Erregung unter den er⸗ werbsloſen kaufmänniſchen Angeſtellten groß iſt. Beſonders wurde die Strenge des täglichen Stem⸗ pelns beklagt. Auf die Viertelſtunde ſei die Zeit eingeteilt. Bei dem jetzigen ſchlechten Wetter muß mancher Erwerbsloſe im Regen zum Arbeitsamt gehen, ohne ſich gegen den Regen genügend ſchützen zu können. Der kommuniſtiſchen Landtagsabgeord⸗ neten, Frau Langendorf, wurde nicht das Wort erteilt, da ſie nicht erwerbslos ſei. Schließlich einigte man ſich, daß der Afabundesvorſtand die Anregungen und Wünſche der Erwerbsloſen berück⸗ ſichtige. So ſoll ein freigewerkſchaftlicher Erwerbsloſenausſchuß gebildet, eine Aus⸗ kunftsſtelle eingerichtet und die Frage der Winter⸗ beihilfe überprüft werden. Geſchäftliche Mitteilungen Das Stammhaus der Bierbrauerei„Durlacher Hof“ Mannheim am Strohmarkt wurde nach vollſtändiger Re⸗ novierung unter neuer Leitung wieder eröffnet. ährend in den unteren Räumen der Reſtaurationsbetrieb unter der rührigen Leitung des Herrn Franz Maſfinger neu⸗ zeitlich geführt wird, finden in den im 2. Stock gelegenen zeige.) Räumen allabendlich Konzerte ſtatl,(Siehe heutige An⸗ 5 13 780 debe de Groß und Klein freuſ Alle Nachspeisen, die mit Glücksklee-Milch zube- reitet oder serviert werden— welche Ueberraschung! Denn sie schmecken besonders sahnig und gehalt- voll— und wie nahrhaft sie sind! werden überrascht sein, Speisen durch Glücksklee verfeinert wird. Preis: Große Dose 60 Pfg. Beste Milch von Kleine Dose 30 Pfg. LUCKSKIE Wirklich, Sie wie der Geschmack aller Holsteiner Kühen er die sich Milch— fruche Kuß. milch in reinster Form dar ist Glucksklee. Kon zentriert— ohne jeglichen Zulatz. Steriliſſert da her keimfrei. 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Oktober zählten Baden⸗Baden 73 393, Badenweiler 11171 Kurgäſte, darunter 2084 Ausländer und das Kurhaus und Sanatorium Bühlerhöhe 1309 Kurgäſte, darunter 178 Ausländer. „Graf Zeppelin“ kommt nach Karlsruhe * Karlsruhe, 9. Okt. Wie ſchon früher gemeldet, war für den 9. November eine Landung des „Graf Zeppelin“ in Karlsruhe vorgeſehen. Nunmehr iſt nach dem neueſten Fahrtenprogramm der Zeitpunkt für die Landung in Karlsruhe an die⸗ ſem Tage zwiſchen 13 und 15 Uhr in Ausſicht ge⸗ nommen. Bauerngehöft eingeäſchert * Rohrdorf(Amt Meßkirch), 9. Okt. Das ſchon ältere Wohnhaus des Landwirts Karl Auguſt Steidle mit angebautem Oekonomiegebäude wurde in der Nacht zum Mittwoch ein Opfer der Flammen. Nur dem raſchen Eingreifen der Meßkircher Motor⸗ ſpritze iſt es zu danken, daß das noch neue Pfründnerhaus mit Scheuer und Stallung vom Feuer verſchont blieb. Der Gebäudeſchaden wird mit 15 000, der Fahrnisſchaden mit 20 000/ angegeben. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Brandurſache iſt unbekannt.. * L. Hilsbach, 8. Okt. Oberlehrer Störzer, der hier 10 Jahre lang tätig war und ſich allgemeiner Beliebtheit erfreute, iſt jetzt nach Mannheim ver⸗ ſetzt worden. Er wird ſeine dortige Stelle am 15. Okt. antreten. 8. Neckarelz, 9. Okt. Infolge der Niederſchläge ſchwoll die Elz bach ſo ſtark an, daß in der Nacht die Feuerwehr alarmiert werden mußte, um an der Müllerſchen Mühle das gelagerte Bauholz mitten im Regen auf die Straße in Sicherheit zu bringen. Auerbach bei Mosbach, 9. Okt. Auf der Treib⸗ jagd in Rittersbach und hier erlegten 6 Jäger 78 Haſen, die ein recht gutes Durchſchnittsgewicht hatten. —— Der Parkplatz am Heioͤelberger Schloß kr. Heidelberg, 9. Oktober. Jeder Automobiliſt, der das Heidelberger Schloß beſucht, hat es ſeit der ſtarken Zunahme des Autoverkehrs außerordentlich unangenehm empfunden, daß vor dem Schloßeingang ſo gut wie gar keine Gelegenheit zum Parken beſteht. Wie ſtark der Verkehr am Schloß geworden iſt, das zei⸗ gen die Zahlen einer amtlichen Autozählung im Juni 1930: von morgens 8 bis abends 5 Uhr haben dort 4879 Kraftwagen, 789 Autobuſſe und über 3000 Krafträder(ſie konnten nicht alle bei der Zählung erfaßt werden) geparkt. Der Pfingſtſonntag allein brachte 722 Perſonenwagen, 26 Omnibuſſe und 519 Krafträder. An ſolchen Tagen ſtehen dann in den Hauptverkehrsſtunden durchſchnittlich 300 Fahr⸗ zeuge vor dem Schloß, ſowie auf den Zufahrts⸗ und Abfahrtsſtraßen, was naturgemäß eine Er⸗ ſchwerung des Verkehrs und eine Gefähroͤung be⸗ deutet. Denn ſchließlich gibt es auch noch Menſchen, die zu Fuß zum Schloß gehen. Nun hat Architekt Brenner ein Garagen⸗ projekt vorgelegt, das zum mindeſten den ganz großen Vorzug hat, daß die Stadt Heidelberg keinen Pfennig zu zahlen hat. Außerdem ſoll die ganze Anlage nach 15 Jah⸗ ren der Stadt koſtenlos zufallen. Es handelt ſich dieſem Projekt um eine zweiſtöckige Garagenanlage, die in der Nähe der Berg⸗ bahnwirtſchaft liegt, oben von der neuen Schloß⸗ ſtraße und unten vom Schloßberg begrenzt wird. Das Gelände, eine gartenartige Böſchung, iſt be⸗ reits beim Bau der„Burgfreiheit“ durch die Aus⸗ hubmaſſen teilweiſe aufgefüllt worden. Für die untere Terraſſe ſind geſchloſſene, mit Fenſtern ver⸗ ſehene, heizbare Garagenräume vorgeſehen. Auf der zweiten Terraſſe ſpringt der Hauptbau an der Nordſeite um etwa 6 Meter zurück, um zu vermei⸗ den, daß das Bauwerk in der Nachbarſchaft des Schloſſes unſchön wirkt. Dieſe zweite Terraſſe iſt offen und in Säulen aufgelöſt. Die Dachfläche hat die Höhe der Straße vor der Bergbahnſtation und ſoll in erſter Linie den Autobuſſen vorbehalten ſein. In einem kleinen Rundbau ſollen Aufenthalts⸗ räume für Chauffeure, Reparaturwerkſtätte, Tank⸗ ſtelle uſw. untergebracht werden. Die Geſamtkoſten(rund 300 000 /) ſollen von einer Geſellſchaft aufgebracht werden, an der u. a, eine große rheiniſche Eiſenfirma und eine Oelgeſellſchaft beteiligt ſind. Die Stadt ſoll lediglich das Gelände in Pacht oder Erbbaurecht hergeben, kann nach 15 Jahren den Betrieb weiter verpachten oder ſelbſt koſtenlos übernehmen. An Parkgebühren ſind vorgeſehen: Für Autos pro Tag Durch die Anlage wird für etwa 250 Wagen Parkraum ge⸗ ſchaffen. Die Bauzeit dürfte etwa 4½ Monate be⸗ tragen. Tägli —.— 8 Bei anhaltenden Niederſchlägen droht Hochwaſſer * Karlsruhe, 9. Okt. Aus allen Teilen des badi⸗ ſchen Landes und vom Schwarzwald treffen Nach⸗ richten über fortdauernde Regengüſſe ein, die in ihren Ausmaßen als außergewöhnlich bezeichnet werden müſſen. Unaufhörlich regnet es im Ge⸗ birge ſeit 100 Stunden. Die meteorologiſchen Warten verzeichnen Regenhöhen von 50—70 mm für das Rheintal und 100—140 mm für den oberen Schwarzwald binnen 4 Tagen. Die in den letzten Tagen gefallenen Regenmengen entſpre⸗ chen einer normalen Niederſchlagsmenge von faſt 2 Monaten. Mit den Regengüſſen ſchwellen die Berg⸗ bäche raſch an und drohen über die Ufer zu treten. Starkes Anſteigen wird von der Murg, Acher, Büllot, Rench und Kinzig gemeldet. Die Waſſerſtände ſind um 60—80 em ſeit dem Wochen⸗ ende geſtiegen. Wo die Fluten über die Bachbette geſtiegen ſind, haben ſie die naheliegenden Wieſen⸗ raine unter Waſſer geſetzt. Der Oberrhein iſt binnen 48 Stunden um —1,50 Meter geſtiegen. Flutwellen des Rheins ſind bereits in Kehl und Maxau einge⸗ troffen, wo der Pegelſtand am Mittwoch von 4,60 auf nahezu 6 Meter geſtiegen iſt. Damit beſteht wohl noch keine unmittelbare Hochwaſſergefahr; ſie dürfte aber bei fortdauernd ſtrömendem Regen akut wer⸗ den. Am Rhein ſtehen die nieder gelegenen Gelände bei Neuburgweier, Plittersdorf, Maxau und Schwetzingen ſtreckenweiſe unter Waſſer. Vor allem ſind durch den Schlagregen größere Wieſen⸗ und Feldteile überſchwemmt, da das Waſ⸗ ſer nicht ſchnell genug Ablauf findet. Die Feld⸗ arbeiten werden hierdurch beeinträchtigt. Auch von der Bahnlinie zwiſchen Karlsruhe und Freiburg aus gewahrt man vielfach überflutete Acker⸗ und Wieſenſtreifen und völlig bodenloſe Zu⸗ gangswege. 0 K * Ernannt wurde Medizinalrat als Anſtaltsarzt Dr. Karl Huber bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau zum Medizinalrat als Bezirksarzt in Oberkirch. Landesfeſt des Evang. Bundes der Landesvorſitzende in einem längeren Vortrag Ep. Emmendingen, 8. Oktober. Der letzte Sonntag war für die Evangeliſchen der alten Markgrafſchaft Hochberg und beſonders für die Glieder der hieſigen evangeliſchen Kirchengemeinde ein großer Feſttag: Der badiſche Landesverein des Evang. Bundes hielt hier ſein Jahresfeſt ab mit Feſtgottesdienſt am Sonntag morgen, einer Volks verſammlung am Nachmittag und einer Feſtverſammlung am Abend. Bei allen dieſen Veranſtaltungen wirkten der Kirchenchor und der Singchor des Evang. Volksbundes, am Abend auch Solokräfte, durch Geſang und Inſtrumental⸗ muſik mit, um die feſtlichen Stunden zu verſchönern. Alle Veranſtaltungen waren ſehr gut beſucht. Im Feſtgottesdienſt grüßte zuerſt Pfarrer Schmitthenner im Namen der Ortskirchengemeinde den feſtfeiernden Verein, an die Geſchichte der Markgrafſchaft in der Reforma⸗ tionszeit erinnernd. Prof. D. Odenwald über⸗ brachte die Feſtgrüße der Heidelberger bheologiſchen Fakultät, Kirchenrat Hindenlang von Karlsruhe hielt die Feſtpredigt, die evangeliſchen Chriſten zum proteſtantiſchen Zeugendienſt aufrufend. Zur gleichen Zeit hielten Feſtgäſte aus dem geiſtlichen Stande in den Kirchen des Kirchenbezirks Feſtgottes⸗ dienſte ab. Eine große Kinderſchar verſammelte ſich nachmittags 1 Uhr zum Feſtkindergottes⸗ dienſt, um den Worten des Landesvorſitzenden, Pfarrer Vath aus Mannheim⸗Rheinau zu lauſchen. Zur Volksverſammlung im Dreikönigsſaal kamen viele Glaubensgenoſſen aus der Nachbarſchaft, unter ihnen auch Schweſtern vom Freiburger Diakoniſſenhaus. Geleitet wurde die Verſammlung von Pfarrer Wanner von hier, der in ſeinem Eröffnungsworte die Notwendigkeit eines Zuſammenſchluſſes aller Evangeliſchen betonte. Dekan Kirchenrat Raupp von Denzlingen über⸗ brachte die Grüße des Kirchenbezirks und des Evangeliſchen Oberkirchenrats, dem es unmöglich war, einen Vertreter zu ſchicken. Der Landesverein für Innere Miſſion ließ durch Kirchenrat Hin den⸗ lang⸗Karlsruhe Feſtgrüße ausſprechen. Dann ſprach Von der baodiſchen Vienenzucht * Heidelberg, 8. Oktober. Die badiſchen Bienenzüchter ſind im Badiſchen Landesverein für Bienenzucht organiſiert, der zur Zeit 126 Bezirksvereine mit 10 400 Mitgliedern um⸗ faßt. Für die geiſtige und berufliche Förderung der badiſchen Imker ſorgt die Tmkerſchule des badi⸗ ſchen Landesvereins in Heidelberg. Die Imker⸗ ſchulung wird auch durch die einzelnen Bezirks⸗ vereine gefördert, und zwar durch Veranſtaltung von Anfänger⸗ und Königinnen⸗Zuchtkurſen. Eine ſehr wichtige Aufgabe ſieht der Landesverein in der Aufklärung ſeiner Mitglieder in Bezug auf Seuchen⸗ und Seuchenbekämpfung. So wurden 1929 nahezu 5000 Mark für dieſe Zwecke verausgabt. Für 1930 wurden für dieſe Zwecke bisher 2000 Mark be⸗ nötigt. Uebrigens gewährte das Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft für das Geſchäfts⸗ jahr 1928⸗30 rund 3000/ Beihilfen. Von der Badi⸗ ſchen Landwirtſchaftskammer wurden dem Landes⸗ verein 100 000 Mark zur Verwendung für Imker⸗ ſchulen, Zuchtweſen und Krankheitsbekämpfung be⸗ che Berichte der Neuen Ma nheimer Zeitung 5 Von der Schiffsbrücke Neuenburg * Neuenburg a. Rh., 8. Okt. Die den ganzen Som⸗ mer über täglich vernehmbaren gellenden Sirenen⸗ pfiffe der die Schiffsbrücke paſſierenden Dampfer ſind in letzter Zeit faſt vollſtändig verſtummt. Für die Schiffahrt ſind die günſtigen Monate vorüber, der Waſſerſtand des Rheins iſt ſchon einige Zeit im Sinken begriffen, und es zeigen ſich wieder die alljährlich zum Vorſchein kommenden Kies⸗ und Sandbänke. Auch im verfloſſenen Sommer hat ſich mehr als bisher die Schiffsbrücke manchmal als das Gegenteil deſſen erwieſen, was ſie ſein ſoll, näm⸗ lich als verkehrshindernd. In der verkehrs⸗ reichen Zeit war ſie oft mehrere Stunden zur Durch⸗ fahrt der Schiffe geöffnet, ſo daß ſich auf beiden Seiten die Autos ſtauten und zu einem unvorher⸗ geſehenen Aufenthalt mit großem Zeitverluſt ge⸗ zwungen waren. Wohl wird ja der Wunſch nach einer feſten Brücke noch lange nicht in Erfüllung gehen. Inzwiſchen nehmen die Vorarbeiten für die Rhein regulierung ihren Fortgang. Der hieſige Baubezirk des Rheinbauamtes wurde bis Hardheim erweitert. Insgeſamt finden dabei über 80 Arbeiter Beſchäftigung. Zunächſt iſt man noch damit beſchäftigt, den um den Hafen unterhalb der Schifsbrücke führenden Weg zu verlegen, wozu das Gelände teilweiſe aufgefüllt und geebnet werden muß. Der Bagger hat bereits die Hafeneinfahrt bedeutend vergrößert. An verſchiedenen Stellen ſtieß man auf Felsgeſtein, das nur durch Sprengladungen bezwungen werden konnte. Die Ar⸗ beiten an dieſer Stelle werden den ganzen Winter in Anſpruch nehmen. Sie bieten für viele eine will⸗ kommene Verdienſtmöglichkeit. * K. Neckargemünd, 9. Okt. Für den Monat Sep⸗ tember weiſt die Fremdenverkehrsſtatiſtik 407 Fremde, darunter 14 Ausländer und 67 Kur⸗ gäſte, einſchließlich 5 Ausländern, auf. Insgeſamt gelangten ſeit 1. Januar 1930 3596 Fremde, gegenüber 2455 im Vorjahr, einſchließlich 148 Aus⸗ länder und 750 Kurgäſte(Vorfahr 567), zur An⸗ willigt. meldung. über den Evangeliſchen Oeffentlichkeitswillen, für den der Evangeliſche Bund Künder und Sprecher iſt. Ein jugendlicher Sprechchor trug das Luthergedicht von C. F. Meyer vor und Kirchenrat Raupp, als allemanniſcher Dichter wohlbekannt, richtete in alle⸗ manniſcher Mundart einen poetiſchen Weckruf an die Anweſenden. Die Abendverſammlung im Bautzſchen Saalbau wurde von Pfarrer Schmitthenner eröffnet und geleitet. Freund⸗ lichſte Worte widmete dem Evang. Bund Bürger⸗ meiſter Hirt von hier. Im Mittelpunkte dieſer Veranſtaltung ſtand ein klar ausgeführter und ſach⸗ lich abwägender Vortrag des Vertreters der Bundes⸗ zentrale, Amtsgerichtsrat a. D. und Präſident der Naſſauiſchen Landeskirchenregierung D. Dr. Loh⸗ mann, über die Frage„Soll der evangeliſche Chriſt Politik treiben?“ Er erinnerte daran, daß in der Reformationszeit evangeliſche Politik getrieben wurde und die Gewiſſensfreiheit die Gleichberech⸗ tigung der Konfeſſtonen und das Eigenrecht des Staates im politiſchen Kampf errungen wurden. Pfarrer Wanner und Pfarrer Vath ſprachen noch Schlußworte. Wie die Verſammlung am Nachmittag, ſchloß auch die am Abend mit dem Geſang des Lutherliedes. Am Montag vormittag fanden ſich die Vertreter des Evang. Bundes mit hieſigen Gemeindegliedern im Gemeindehaus zur f Mitgliederverſammlung zuſammen. Im Anſchluß an einen Vortrag des Vor⸗ ſitzenden über die Zeitlage wurden viele aktuelle Fragen erörtert. Vom Freiburger Diakoniſſenwerk berichtete Pfarrer Jundt, von der badiſchen Hilfs⸗ arbeit für die evangeliſche Kirche in Oeſterreich Pfarrer Streng aus Wildwimmersbach, über die Arbeit des Evang. Bundes in den einzelnen Be⸗ zirken Pfarrer Philipp von Hohenſachſen. Zum Schluß erſtattete Oberrechnungsrat a. D. Schmitt von Karlsruhe den Kaſſenbericht. Um 1 Uhr fand dieſe Verſammlung und damit die ganze Tagung ihren Abſchluß. Zum Schutze der Imkerei hat die badiſche Regierung ein Bienenſeuchengeſetz erlaſſen. Nach§ 1 wird die zu gewährende Entſchädigung für vernichtete oder eingegangene Bienenvölker aus der Staatskaſſe geleiſtet. Der badiſche Landtag hat für die Ausführung des Geſetzes 25 000/ bewillgit. Der Imker wird zu keiner Umlage verpflichtet. Die Uebernahme der vollen Entſchädigung aus Staats⸗ mitteln bedeutet ein großes Entgegenkommen gegenüber der Bienen zucht und iſt begründet durch ihren hohen mittelbaren Nutzen für den Obſt⸗ und Samenbau. Zur künftigen Krankheitsbe⸗ kämpfung ſind 21 Sachverſtändige vorgeſchla⸗ gen. Dadurch iſt einer Verſchleppung der Seuchen⸗ fälle wirkſam vorgebeugt. Unterm 15. Juli hat der Miniſter des Innern einen Erlaß an die badiſchen Bezirksämter hinausgegeben, der die Be⸗ kämpfung der Bienenſeuchen auf Grund der Ver⸗ ordnung erläutert und den 1. Oktober als Zeitpunkt Aus der Pfalz Taufe des„Neuen“ * Neuſtadt a. d.., 9. Okt. Kaum hat die Wein⸗ leſe begonnen, ſo bedenkt der Pfälzer in ſeinem ur⸗ wüchſigen Humor auch ſchon den„Neuen“ mit aller⸗ lei originellen und witzigen Beinamen. Unter den vielen Namen, die man auch ſicher dieſes Jahr wie⸗ der für den 1930er finden wird, wird durch eine beſondere Kommiſſion beim Pfälzer Weinleſefeſt am Sonntag, den 19. Oktober der beſte und treffendſte Name ausgewählt und damit der„Neue“, allerdings unter Ausſchaltung von Waſſer, feierlich getauft. Beim vorjährigen Pfälzer Weinleſefeſt gingen für die Taufe des 1929er über 300 originelle Namens⸗ Nennungen ein. Der Verkehrsverein bittet auch dieſes Jahr wieder alle Pfälzer und Freunde des Pfälzer Weines ſich durch Einſendungen origineller Namen an der Taufe des 1930er zu beteiligen. 12 000 Liter Wein ausgelaufen * Mußbach, 9. Okt. Auf der Straße zwiſchen hier und Deidesheim ſtürzte in der Nacht auf Mittwoch aus bisher ungeklärter Urſache ein mit We in be⸗ ladener Laſtkraftwagen aus Stuttgart in den Straßengraben. Zwei große je etwa 6000 Liter faf⸗ ſende Fäſſer fielen vom Wagen und platzten. Der ganze Wein lief auf, ſodaß ein Schaden von über 5000 Mark entſtand. Raffinierte Weindiebe * Wörth a. Rh., 9. Okt. Hier wurde eine Anzahl junger Burſchen ermittelt, die in den Straßenkurven auf fahrende Weinautos ſprangen und mit Hilfe mitgeführter Schläuche ſich am neuen Wein gütlich taten. Nicht genug damit ſtahlen ſie noch auf den Autos mitgeführte Pakete und Aktentaſchen. Vom Hochwaſſer * Zweibrücken, 9. Okt. Einen Begriff über die Mächtigkeit des Hochwaſſers des Schwarz⸗ und Hornbaches gibt folgende amtliche Feſtſtellung: Nach den an den unregulierten Bachſtrecken oberhalb Zweibrücken vorgenommenen Unterſuchungen war das Horubach⸗Hochwaſſer größer als das bekannte Kataſtrophenhochwaſſer vom Januar 1920, reichte in⸗ deſſen an das Kataſtrophenhochwaſſer vom Jahr 1882 nicht ganz heran. Das letzte Schwarzbachhochwaſſer hatte die gleiche Mächtigkeit wie das vom 10. No⸗ vember 1910, das die größte Ueberſchwemmung im Zeitraum von 1904 bis 1919 darſtellte, war aber kleiner als das Kataſtrophenhochwaſſer vom Ja⸗ nuar 1920,. * * Heuchelheim bei Frankenthal, 8. Okt. Geſtern abend wollte ein aus Richtung Dirmſtein kommender Laſtwagen den Mietwagen der Badiſchen Kraft⸗ verkehrsgeſellſchaft Karlsruhe in der ſchmalen Dorf⸗ ſtraße überholen, wobei er den Mietwagen am Vorderrad erfaßte Infolgedeſſen fuhr der Miet⸗ wagen mit voller Wucht gegen ein Hauseck, wo⸗ durch die ganze Faſſade des Hauſes und die Tor⸗ einfahrt zuſammenſtürzten. Der Mietwagen wurde ſchwer beſchädigt. Kleine Nachrichten Brandſtiftung durch Kinder * Griesheim bei Darmſtadt, 9. Okt. Einem hieſi⸗ gen Landwirt ſteckten Kinder zwölf große Strohhaufen in Brand. Angeſichts der herr⸗ ſchenden Not an Streumitteln iſt der Landwirt be⸗ ſonders ſchwer getroffen. Selbſtmordverſuch als Folge der Wahlen * Groß⸗Gerau, 8. Okt. Ein Milchhändler in Crum⸗ ſtadt hatte gelegentlich der Reichstagswahl als Zet⸗ telankleber einer radikalen Partei mitgewirkt. Bekannte hatten ihn deshalb zur Rede geſtellt und mit Geſchäftsſchädigung gedroht. Das nahm ſich der Mann ſo zu Herzen, daß er einen Selbſtmord⸗ verſuch unternahm. Man fand ihn morgens mit geöffneten Pulsadern blutüberſtrömt im Bette auf. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus nach Darm⸗ ſtadt übergeführt. Er dürfte noch zu retten ſein. Betrunken am Steuer )( Stuttgart, 8. Okt. In der letzten Sitzung des Bezirksrats Tübingen wurde drei Kraft⸗ wagenführern, die durch Betrunkenheit den Verkehr in unverantwortlicher Weiſe ge⸗ fährdet hatten, der Führerſchein entzogen und zwar einem auf die Dauer von einem, den an⸗ dern zwei auf die Dauer von zwei Jahren. Einem Kraftwagenführer wurde der Führerſchein auf ſechs Monate entzogen. Gegen drei weitere Inhaber von Führerſcheinen wurde das Verfahren auf Entziehung des Führerſcheins eingeleitet und ein Kraftwagenführer wurde ernſtlich verwarnt. Es iſt nur recht und billig, wenn gegen betrunkene Kraft⸗ wagenführer, die Leben und Geſundheit ihrer Mit⸗ menſchen in ſträflichem Leichtſinn gefährden, in ſol⸗ cher Weiſe vorgegangen wird. OESEN NEUU R RölRIsenk IIIUs TEE 20 PFENNI& Zu bezlehen in unserer Geschäöftssteſſe E J, 4/6, den Nebenstellen Weldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 19/20, Neerfeldsttaße 15 und durch unsere Hiegefinnen des Inkrafttretens nennt. 5 auß. ſtarke Betonung großer Kredite, die 1930 Die Abwicklung der Aſſeturanz⸗Anion Noch unttberſichtliche Lage Die Abwicklungsarbeiten bei der Aſſecuranz⸗Union gehen infolge der ſehr verwickelten Geſchäftsvorgänge ſo langſam voran, daß ein genauer Ueberblick über die Lage der Dinge noch Kicht möglich iſt. Ob der Status bis zum Gerichtstermin am 18. Oktober ſertiggeſtellt iſt, ſteht noch dahin. Auch die Frage, ob der Geſellſchaft das Vergleichs verfahren zugebilligt wird oder, wie in Verſicherungskreiſen teilweiſe angenommen wird, ein Kon⸗ kursverfahren zu befürchten iſt, iſt noch nicht geklärt. Eine Newyorker Meldung, die am Platz beſtätigt wird, beſagt, daß die Roſſia Internatſonal Corporation, die ein größeres Aktienpaket im Werte von ungefähr 550 000 beſitzt, dieſe Beteiligung zunächſt voll abgeſchrieben hat. Es handelt ſich um eine Inveſtment⸗Geſellſchaft, die an verſchiedenen deut⸗ ſchen Berſicherungsgeſellſchaften beteiligt iſt und deren Toch⸗ tergeſellſchaft, die Roſſia Inſurance Company of America in Hamburg, Rückverſicherungsgeſchäfte betreibt. Die endgültige Entſcheidung über den Janus ſteht noch Ob der Nordͤſtern, der nicht nur die Aktienmehrheit, ſondern auch die Garantie für alle laufenden Verſicherungs⸗ geſchäfte übernommen hat, den Janus langſam abwickelt, oder ob er, was unſers Wiſſens auch erwogen wird, den good will des Janus dadurch zu aktivieren ſucht, daß er ſein Hamburger Geſchäft auf den Janus überträgt, iſt noch nicht entſchieden. Zunächſt wird der Janus hier am Platz jedenfalls noch weiter arbeiten. Die Verluſte der Leipziger Stastbank In einer Preſſebeſprechung machte Oberbürgermeiſter Dr. Goerdeler Mitteilungen über die Verluſte der Leip⸗ ziger Stadtbank. Es wurde erklärt, daß von 180 großen Kreditnehmern mit Krediten von je über 50 000 rund 50 als dubios namhaft gemacht worden ſeien, bei denen ein Geſamtverluſt von rund 10,5 Mill./ als mög⸗ lich bezeichnet werden müſſe. Von dieſen 50 Krediten ſind 12 Fälle von beſonderer Bedeutung., weil auf ſie allein insgeſomt 8,5 Mill., entfallen. Ob dieſe Beträge voll verloren ſind, wird ſich erſt nach Abwicklung der Geſchüfte ergeben. Eine Pflichtwidrigkeit oder ein Verſchulden einer für die Geſchäftsvorgänge verantwortlichen Perſon hat ſich bisher nicht ſeſtſtellen laſſen. Zugegeben wird die zu hätte unterbleiben müſſen. Die eigentliche Urſache der Verluſte iſt in der abſteigenden Wirtſchaftskonjunktur zu ſuchen und darin, daß das Inſtitut in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens nicht in der Lage war, hinreichendes Reſervekapital anzu⸗ ſammeln. * Sanierung der Banca Agricola Italiana durch die Regierung. Mailand, 7. Okt. Die italieniſche Regie⸗ rung hat für die in Zahlungsſchwierigkeiten geratene Banca Agricola Italiana in Turin eine Sanierungsaktion eingeleitet. Bedingung dafür iſt, daß der Begründer der Bank, deren Aktienkapital 75 Mill. Lire beträgt, und ihr gleichzeitiger Mehrheitsbeſitzer, der Turiner Finanzmann Gualino, der auch zu den Gründern der Snia Viſcoſa ge⸗ hört, einen großen Teil ſeiner Vermögensteile zur Ver⸗ füügung ſtellt. Hierzu gehört u. a. auch der Mehrheitsbeſitz an der Schokoladen⸗ u. Wermuthfabrik Unica. Die Banca Agricola Italiana wird in Zukunft von der Bank von Italien kontrolliert. Man nimmt an, daß Gualino nach der Sanierung und dem Verluſt eines großen Teils ſeines italieniſchen Beſitzes ſich mehr der Betätigung an den aus⸗ ländiſchen Tochtergeſellſchaften zuwenden wird, wozu die Holding Francaiſe, die Banque Ouſtrie und der von ihm gegründete internationale Kunſtledertruſt Salpa gehören. Die Kriſe ber Internalionalen Rohſtahlgemeinſchaft Ueber die Verlängerung der bereits am 30. September abgelaufenen J. R. G. bis zum 31. Dezember iſt die Ent⸗ ſcheidung immer noch nicht gefallen. Insbeſondere in der franzöſiſchen Eiſeninduſtrie äußert ſich lebhafter Wider⸗ ſtand gegen die in Lüttich für das letzte Vierteljahr be⸗ ſchloſſene Produktionsdroſſelung. Welche Formel auch im⸗ mer für die Produktionseinſchränkung gewählt würde, ſo würde die fronzöſiſche Quote an der Geſamtproduktion doch eine Verminderung um etwa 3 v. H. auf ungeſähr 30 v. H. erfahren, was monatlich etwa 100 000 To. aus⸗ machen würde. Franzöſiſcherſeits wird jetzt verſtärkt der Gedanke des Territorialſchutzes in den Vordergrund ge⸗ ſchoben und betont, daß in Anbetracht der ſaſt unvermin⸗ derlen Aufnohmefähigkeit des franzöſiſchen Inlandsmarkts die Produktionseinſchränkung ſich nur auf die Ausfuhrzif⸗ fern beziehen dürfe; andernfalls würde die Abſicht einer Preisſtützung nicht erreicht, und die ausnahmsweiſe gün⸗ tige Wirtſchaftskonjunktur Frankreichs der ausländiſchen Einfuhrkonkurrenz zufallen. * Die Betriebseinſchränkung bei J. A. Maffei Ach. in München. Die Tatſache, daß die Belegſchaft der J. A. Maffei AG. in München auf 784 Arbeiter und 291 An⸗ geſtellte zuſammenſchrumpfte und daß vor 14 Tagen wei⸗ tere 200 Arbeiter zur Entlaſſung angemeldet wurden, gab zu der Befürchtung Anlaß, daß die vollſtändige Schließung der Werke beabſichtigt ſei. Demgegenüber erfährt der DH D. von der Verwaltung der Maffei AG., daß eine Still⸗ legung der Werke keineswegs beabſichtigt ſet. Allerdings müſſe ſich auch die Maffei AG. den heutigen Verhältniſſen anpaſſen. Die Nachricht, daß die Maffei AG. von der Reichsbahnverwaltung zuletzt mit Aufträgen über⸗ gangen worden ſei, wird von der Verwaltung als verfrüht bezeichnet, nach den vorliegenden Nachrichten iſt noch nicht entſchieden, daß die Firma keine Aufträge in Lokomotiven erhalten ſoll. Es dürfe auch gehofft werden, daß der bayeriſche Staat und die Stadt München die Firma in ihren Beſtrebungen, Aufträge zu erhalten, unterſtützen.— Zu dem Prozeßſtreit zwiſchen Maffei und Heuſchel! erklärt die Verwaltung, baß ſein Ausgang auf den Beſtand der Firma keinen Einfluß haben könne, da es ſich um eine Angelegenheit der Familie Maffei handle. An die Maffei AG. als ſolche ſeien daher auch keinerlei For⸗ derungen geſtellt. Dividendenermäßigung der Auguſt Wegelin AG. in Kalſcheuren bei Köln. In der AR.⸗Sitzung der Auguſt Wegelin A. wurde beſchloſſen, der o. HV. Ende Nov. die Verteilung einer von 8 auf 6 v. H. ermäßigten Divi⸗ dende für das Geſchäftsjahr 1929⸗30 vorzuſchlagens In den erſten Monaten des laufenden Jahres iſt, wie wir noch erfahren, der Geſchäftsgang befriedigend. Internationale Rohſtoffbewegung Die Hauptmarktgebiete weiter rückläufig.— Warenpreishöhe und Weltgeldpolitik.— Nimmt die Weltkriſe ihren Fortgang? Auf drei zentralen Warenmärkten, dem Weizen⸗, Baum⸗ woll⸗ und Kupfermärkten, iſt ungeachtet des bereits er⸗ reichten Tiefſtandes eine neue zum Teil empfindliche Ab⸗ ſchwächung eingetreten. Das Preisbarometer zeigte alſo weiter nach unten. Es iſt für die in normalen Zeiten ſonſt ſo wichtige Herbſtperiode mit ihrem ſaiſonmäßigen Geſchäfts⸗ auftrieb bezeichnend, daß in dieſem Herbſt das Geſchäft abſolut nicht in Gang kommen will. Selbſtverſtändlich fehlt es nicht an Anſätzen zu einer Bedarfsdeckung. Dieſe An⸗ ſchaffungen gehen aber gewöhnlich nicht über den Rahmen des Allernotwendigſten hinaus. Denn alle Welt hält ange⸗ ſichts der wirtſchaftlichen und politiſchen Unruhe ängſtlich mit Käufen zurück, und das iſt auch die Erklärung für das ſich fortſetzende Abbröckeln des internationalen Warenpreis⸗ niveaus. Denn die Erzeugung an Rohſtoffen, mag ſie auch bereits ſchärfer gedroſſelt ſein, iſt immer noch viel zu groß im Verhältnis zu der geſunkenen Kaufkraft und der Auf⸗ nahmeunluſt, die in allen Verbraucherſchichten anzutreffen iſt. Wie ſchwach der Bedarf ſelbſt für Verbrauchsgüter bleibt, die aus Faſerſtoffen hergeſtellt werden, das bewies wieder die luſtloſe und faſt ausnahmslos zur Schwäche neigende Tendenz der textilen Rohſtoffemärkte. EGbenſo kam es in der Metallgruppe zu neuen Rückgängen. Das weitere Anwachſen der Vorräte reſultiert zwar größtenteils aus der Paſſivität des Konſums, muß aber im Laufe der Ent⸗ wicklung im preisdrückenden Sinne ſich auswirken. Die auf engliſcher Seite unternommenen Verſuche, die Geſchäfts⸗ tätigkeit eptl. durch Ausweitung des Kreditvolumens anzu⸗ regen, ſcheinen auf wenig fruchtbaren Boden gefallen zu ſein. Die aus den Vereinig en Staaten vorliegen⸗ den Nachrichten wiſſen nur von einer mäßigen Zunahme der Herbſtkäufe zu berichten. Wenn ſich aus der Union neuerdings wieder Stimmen vernehmen laſſen, die feſtſtellen wollen, daß die Rücklaufsbewegung in der Wirtſchaft zum Skillſtand gekommen ſei und eine Zunahme der Kaufluſt in Ausſicht ſtehe, ſo pflegt ſich unter normalen wirtſchaft⸗ lichen Prophezeiungen, die in letzter Zeit von drüben laut zu beleben. Dieſen amerikaniſchen Stimmen jedoch größeres Gewicht beizulegen, liegt im Hinblick auf die wenig glück⸗ lichen Prophezeihungen, die in letzter Zet von drüben laut geworden ſind, kein Grund vor. Inzwiſchen hat ſich die Auffaſſung ſtärker durchgeſetzt, daß die deflatoriſchen Wirkungen, die in Bezug auf die Höhe des Warenpreisniveaus ſeit längerem zu beobachten find, durch das Syſtem der Krediteinſchrän⸗ kungen ausgelöſt worden ſind, die infolge der un⸗ natürlichen Akkumulierung der Weltgeldvorräte in den Vereinigten Staaten und Frankreich der übrigen Welt aufgezwungen wurden. Profeſſor Caſſel hat das Verdienſt, darauf hingewieſen zu haben, daß die abſolute Höhe des Warenpreisniveaus von der Zahlungsmittel⸗ verſorgung der Welt beſtimmt wird, die von den Zentral⸗ banken beherrſcht wird. Der Zuſammenhang zwiſchen Verknappung der Zahlungsmittelverſorgung, Konjunktur⸗ umſchwung und Preisfall und die Verantwortung der Leiter der Weltgeldpolitik für dieſe Entwicklung liegt offen da. Nur eine Wie der verteilung des Gol⸗ des und eine Neuregelung der Kriegsſchulden vermögen Wandel zu ſchaffen. So lange hierin keine Aenderung eintritt, wird die Weltkriſe ihren Fortgang nehmen. Im September tendierten, verglichen mit dem Monat Auguſt, Weizen, Mais, Zucker, Kakao, Baumwolle, Wolle Seide, Jute, Flachs, Kupfer, Zinn, Blei, Zink, Platin und Kautſchuk ſchwächer. Preisbeſſerungen waren nur an den amerikaniſchen Schmalz⸗ und Speckmärkten, ferner an den Silber⸗ und Rohmärkten zu beobachten: Es notierten: Ware Börſe Auguſt 1930 Sept. 1930 Okt. 1930 Weizen Chikago 86,50 80,87 78 Zucker New Pork 1,13 107 10¹ Baumwolle 7 11.75 10,75 10,35 Wolle Bradford 27½ 26 2⁵ 15 London 18 17 16/ upfer 2 46% 45% 44 Zinn 5 134 182 124 Blei n 187. 17587516 16/16 Silber 80 16/1 1 16% Kautſchuk 55 45,75 3,94 4 Unter den Märkten für Faſerſtoffe ſetzte ſich die Abſchwächung der Baumwolle ziemlich gradlinig fort. Der übliche Saiſondruck im Herbſt, forciert durch Ver⸗ käufe aus Wallſtreet⸗Kreiſen, wirkt ſich deshalb ſo ſtark aus, weil es international an Aufnahmebereitſchaft fehlt. Nur am Bremer Markt trat die Induſtrie mit Käufen her⸗ vor. Die ſchwächere Tendenz hat auch auf die Wollmärkte übergegriffen, nur beſte Merino⸗Wollen konnten ſich be⸗ haupten. Am Antwerpener Kammzug⸗Terminmarkt iſt der Tiefſtand von Ende Januar nahezu wieder erreicht. Die Seidenpreiſe bröckelten bei mäßigen Umſätzen ab. Für nahe Sichten zeigten die Schweiz und Tyon Intereſſe in italieniſchen und aſiatiſchen Gregen. Rohjute war mit 18—45,25—17 Lſtr. ſtarken Schwankungen unterworfen. Der Markt bleibt von der Lage am Fabrikatemarkt ab⸗ hängig, für den irgendwelche Belebungstendenzen nicht zu erkennen ſind. In der Metallgruppe ſetzte, ausgehend vom Kup⸗ fermaxkt, eine neue Verflauung ein. Die übermäßigen Vorräte dürften hier für längere Zeit noch die Herſtellung einer Gleichgewichtslage verhindern. Die fortgeſetzte Unter⸗ bietung durch die Lohnhütten läßt es am Kupfermarkt zu keiner Stabiliſierung kommen, zumal die Anſomm⸗ Lung von Kupfer einzig in Händen des Kartells den Verbrauch von Käufen abhält. Der plötzliche Rückgang der Bleipreiſe ſcheint auf eine elaſtiſchere Preispolitik des Bleipools hinzudeuten, ſind doch die amerikaniſchen Be⸗ ſtände erneut um 10 000 auf 78 000 To. angewachſen. Die unbefriedigende Entwicklung der Zinkpreiſe ſteht damit in Zuſammenhang, daß man in europäiſchen Erzeugerkreiſen die Produktion nicht ſcharf genug gedroſſelt hat. Ohne durchgreiſende Produktionseinſchränkung erſcheint die Sa⸗ nierung der Verhältniſſe undurchführbar. Die langſame Erholung des Silbermarktes itt, abgeſehen von chineſiſchen Käufen, auf Gerüchte über Ein⸗ berufung einer internationolen Konferenz zurückzuführen, in der Maßnahmen zur Erhöhung des Silberpreiſes be⸗ ſchloſſen werden ſollen. Die engliſchen Kohlen⸗ märkte ſtanden weiter im Zeichen der Abſatzſchwierig⸗ keiten. Die Mindeſtpreiſe konnten, ungeachtet ſtarker Unter⸗ bietungen ſeitens der polniſchen Kohle, behauptet werden. Die depreſſive Verfaſſung der Rohgummi märkte hielt angeſichts des ſtändigen Steigens der Vorräte und der ungünſtigen amerikaniſchen Konſumentwicklung an. Eine weitere Abſchwächung erſcheint auf Grund der ſchwie⸗ rigen Uebergangsperiode, in der ſich die Plantagenwirt⸗ ſchaft befindet, nicht gusgeſchloſſen. 577 ãdã ã ãõ d ã ͥãͥã ãõddddd/ ðͤ b Heute Reichsbank⸗Jentralausſchuß Vor einer Erhöhung des Reichsbankdiskonts? Der Zentralausſchuß der Reichsbank iſt für heute vor⸗ mittag einberufen. Nach Lage der Dinge muß man damit rechnen, daß im Zentralausſchuß Mitteilung von einer Erhöhung des Reichsbankdiskonts(infolge der Deviſen⸗ lage, die bekanntlich bereits zu einem Goldabfluß von 210 Mill./ geführt hat) gemacht werden wird. Ob eine etwaige Diskonterhöhung ein Ausmaß von nur einem halben oder von einem ganzen Prozent, alſo auf 5 v. H. 5 haben wird, ſteht noch nicht* * Diskontermäßigungen. Die Bank von Japan hat ihren Diskontſatz, der ſeit 9. Oktober 1927 5,48 v. H. betrug, auf 5,11 v. H. ermäßigt.— Auch die Bank von Eſtland hat ihren Diskontſatz von 8 auf 7 v. H. mit Wirkung vom 7. Oktober herabgeſetzt. * Güunſtiger Abſchluß der Britiſh Celaneſe— Vorzugs⸗ dividende voll verdient. Entgegen allen in einſchlägigen und Börſenkreiſen gehegten Befürchtungen hat die Britiſh Celaneſe Ltd. in der Zeit vom 1. März 1929 bis 30. Juni 1990 überraſchend günſtig gearbeitet. Obwohl nur 40 v. H. bes Geſtehungsvermögens ausgenützt werden konnte, iſt der Rohgewinn um 0,68 Mill. Pfd. St. jährlich auf 2,56 Mill. Pfd. St. für die 16monatige Abſchlußfriſt geſtiegen. Nach Abſchreibungen, Beſtreitung des Schuldſcheindienſtes und Handlungsunkoſten verbleibt ein Reingewinn von 0,78 Mill. Pfö. St. gleich 0,59 Pfd. St. fürs Jahr, was gegen die vorhergegangene Abſchlußzeit von einem Kalen⸗ derjahr einer Zunahme von 0,26 Mill. Pfd. St. entſpricht. Die Vorzugszinſen ſind voll verdient worden, doch iſt der Gewinnvortrag bei 0,23 Mill. Pfd. St. um etwa 60 000 Pfd. St. niedriger. Das Stammkapital von 2,21 Mill. Pfd. St. geht wiederum leer aus. * Teilweiſe Betriebsverlegung bei der Spiegelmann⸗ faktur Waldhof. Die Spiegelmanufaktur Waldhof, die be⸗ kanntlich zum franzöſiſchen Glaskonzern gehört, hat vo r⸗ ſorglich einem Teil der Angeſtellten gekündigt. Es be⸗ ſteht angeblich die Abſicht, Ende des Jahres die Abtei ⸗ lung Feuſterglas in Waldhof ſtillzulegen und die Fabriktion auf das Konzernwerk Stollberg im Rhein⸗ land zu übertragen. Die Abteilung iſt zur Zeit nur mäßig beſchäftigt, ſie arbeitet, je nach Bedarf drei bis fünf Tage. In Waldhof verbleiben ſoll die Abteilung, die dünnes Gußglas fabriziert, die voll beſchäftigt iſt. Das gauze Werk beſchäftigt 350—400 Arbeiter, von der Teilſtillegung würden 150 evt. noch mehr Arbeiter be⸗ troffen. Die Entſcheldung iſt noch nicht definitiv. Vom beutſchen Tabakmarkt Da der im Vorjahr dem Schneidegutbau erteilte Rat, ſeine Anbaufläche gegenüber der von 1929 einzuſchränken, angemeſſen befolgt wurde, würde das pfälziſch⸗badiſche An⸗ gebot an Schneideguttabak in ſeinem Umfange einer normalen Nachfrage ungefähr eutſprechen. Das pfälziſch⸗ badiſche Angebot an Zigarrenguttabaken wird insgeſammt etwas größer werden als beabſichtigt war, weil die für den Jahrgang 1929 erzielten befriedigenden Preiſe mancherorts eine etwas ſprunghafte Ausdehnung des An⸗ baues bewzrkt haben. Da die 1930er Ernte jedoch ein Roh⸗ material liefert, das ein über alles Erwarten prächtiges Vermiſchungs⸗, Verdünnungs⸗ und ſomit Verbeſſerungs⸗ mittel für die Tabake der Ernte 1928 und 1929 darſtellt, worin die großen Betriebe normalerweiſe auf 11% Jahre eingedeckt ſein ſollen, ſo hofft der Tabakbau trotz der Steuer⸗ vorlage und des Angebotes, daß ſich die große Verarbeitung ebenfalls am Einkaufe beteiligen wird(worauf die mitt⸗ leren und kleinen Betriebe angewieſen ſind), nicht nur, um ſich weiter voreinzudecken, ſondern auch um die Vorräte aus alten Ernten beſſer ausuutzen zu können. Im Nürnberg ⸗Fürth⸗Erlanger Bezirk iſt die Tabakernte nach Menge und Beſchaffenheit gleich⸗ falls befriedigend ausgefallen. Infolge der langen Trockenheit im Inni gibt es zwar viel, aber ſchönfarbiges Sandblatt, das ſeit mehreren Wochen zum Trocknen auf⸗ gehängt iſt. Der Mittel⸗ und Sberguttabak verſpricht gute Brennfähigleit, wenn die Blätter auch nicht die vor⸗ jährige Länge von 80 Zentimeter erreicht haben. Das Ge⸗ ſamtergebnis in dieſem Bezirk wird im dachtrockenen Zu⸗ ſtand auf etwa 2000—2100 Zentner geſchätzt(1928= 1410 Zenter, die 1029 nicht ganz erreicht wurden). Bei der erſten Verkaufs ſitzung in Schwabach wurden 571 Zentner Grumpen angeboten und zu 19,75—21,50/ je Zentner ſämlich verkauft. Mit den Qualitätszuſchlägen dürfte ein durchſchnittlicher Verkaufspreis von 24/ er⸗ reicht worden ſein; in der Erlanger Gegend wurden da⸗ gegen Durchſchnittspreiſe von 20/ erzielt. In Baden und der Pfalz beſteht nach 19g0er Grumpen lebhafte Nachfrage, die in den letzten Wochen zu verſchiedenen Abſchlüſſen führte. Ein Teil der unter Dach befindlichen Sandblätter konnte bereits ab⸗ gehängt werden; die Nachfrage dafür bleibt jedoch gering und wenn auf der badiſchen Haardt auch bereits einige Verkäufe erfolgt ſind, ſo hat doch ein Teil der Pflanzer ſich entſchloſſen, die Fermentation ſelbſt vorzunehmen, um eine beſſere Marktgeſtaltung abwarten zu können. In der Pfalz ſoll noch in dieſer Woche eine Verkaufs ⸗ ſätzung ſtattfinden. Etwas lebhafter iſt das Geſchäft in alten Tabaken geweſen. Es wurden u. a. in Heddes⸗ heim etwa 400 Zentner und in Friedrichsfeld rund 250 Zentner oder Tabake zu je 50% pro Zentner von Hänslern übernommen. Rippen hatten zwar geſteigerte Nachfrage zu verzeichnen, eine Preisbeſſerung trat jedoch trotz der in hieſiger Gegend nicht mehr ſehr anſehnlichen Vorräte nicht ein. L * Lampertheim, 8. Okt.— Beginn des Saudblattver⸗ kaufs. Die hieſigen Tabalbauvereine haben ihre Mit⸗ glieder aufgefordert, die Sandblätter für den in der nächſten Woche beginnenden Verkauf zu ſortleren und zu⸗ ſammenzulegen. * Nähmaſchinenfabrik vorm. Adolf Knoch AG. Die HB. beſchloß eine Dividende von 5 v. H.(i. V. 7 v..) für das abgelaufene Geſchäftsfahr Punkt 4 der Tages⸗ ordnung betr. Beteiligung wurde abgeſetzt, weil die Ver⸗ handlungen wegen Umbildung einer Maſchinenfabrik in eine Aktiengeſellſchaft unter Beteiligung der Geſellſchaft noch nicht zum Abſchluß geführt haben. Die Verwaltung gab zunächſt einen längeren Ueberblick über die Lage der Nähmaſchineninduſtrie ſeit der Inflationszeit und erklärte zur gegenwärtigen Lage der Geſellſchaft, daß das Unter⸗ nehmen in der Lage ſei, aus eigenen finanziellen Mitteln zu arbeiten, daher könne man der weiteren Zukunft mit Vertrauen entgegenſehen. * Internationale Ljungsſtröm⸗Turbinen⸗Union, Baſel. — Neugründung. In Baſel wurde unter der Firma: „Internationale Liungſtröm⸗Turbinen⸗Union“ eine Aktien⸗ geſellſchaft mit einem Kapital von 1 Mill. Schw.⸗Fr. ge⸗ gründet, deren Zweck die Förderung des Geſchäfts in Ljungſtröm⸗Turbinen durch Rationaliſierung der Herſtel⸗ lung und des Vertriebes von Fabrikationsteilen, ſowie die Verfolgung der damit zuſammenhängenden Aufgaben iſt. Dem Verwaltungsrat gehören außer verſchiedenen ſchweizeriſchen Mitgliedern an: Direktor Fritz Feſſel⸗ Berlin(Siemens⸗Schuckert WA ch.), als Präſident, Fa⸗ brikdtrektor Dr. Imanuel Lauſter(MAN.), Augsburg, als Vizepräſident; weitere Verwaltungsratsmitglieder ſind noch Direktor Dr. Robert Boveri(Brown, Boveri u. Cie AG.), Mannheim, und Dipl.⸗Ing. Heinrich Treitel (AG.), Berlin. * Aus der franzöſiſchen Rheinſchiffahrt. Die im Jahre 1921 von franzöſiſchen Schiffahrtsgeſellſchaften, Kohlen⸗ und Eiſenfirmen begründete Rheinſchiffahrts⸗ und Lager⸗ hausgeſellſchaft„Le Rhin“(AK. 10 Mill. Frs.) erweiſt für das Geſchäftsjahr 1929 einen Reingewinn von 252 711 Frs. gegen 256603 Frs. i. V. Die Verteilung geſchieht wie folgt: geſetzliche Reſerve 12635 Frs., Divi⸗ dende auf die Aktien 217000 Frs., Tantiemen an die Ver⸗ waltung 2307 Frs., Vortrag auf neue Rechnung 20 769 Frs. Die Dividende wird(gleich wie in den Vor⸗ jahren) mit 7 v. H. ausgeſchüttet. Laut Ver waltungs⸗ bericht wurde das Frachtgeſchäſt im Jahresverlauf durch die ungünſtigen klimatiſchen und hydrographiſchen Um⸗ ſtände gehemmt. Zu dieſen natürlichen Störungen trat ein dreieinhalbmonatiger Streik der Straßburger Hafen⸗ arbeiter. Verfrachtet wurden nur 736 000 To., gegen 913 21g To. in 1928. 2 Europäiſche Golskonferenz in Baſel Einer„Exchange“⸗Meldung aus Paris zufolge ſind die Leiter der Großbanken Deutſchlands, Englands, Frank⸗ reichs, Italiens und Belgiens plötzlich zu einer Sitzung in der B93. nach Baſel berufen worden. Der Grund ſolle die Erhöhung der Goldtransporte nach Frankreich, ſowie auch im Zuſammenhang damit die Vorgänge auf dem deutſchen Kpitalmarkt ſein. Die finanzielle Lage ſoll unterſucht und möglicherweiſe auf das Verſammlungs⸗ programm der B33. am 30. Oktober geſetzt werden. Die Bankdirektoren würden der Möglichkeit mit der ſchnellen Ueberweiſung von Kapital von einem Lande zum anderen ihre beſondere Aufmerkſamkeit widmen, um eine beſſere Goldverteklung innerhalb der europäiſchen Länder ſicher⸗ zuſtellen. * Die Beiſetzung Richard Pohls. Unter überaus gro⸗ ßer Beteiligung und in Anweſenheit von Vertretern der Staatsbehörden, des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ tages, faſt ſämtlicher deutſcher Börſenvorſtände und zahl⸗ reicher Mitglieder der Berliner Börſe fand am Mittwoch die Beiſetzung des verſtorbenen Präſidenten des Berliner Börſenvorſtandes, Bankiers Richard Pohl, ſtatt. Bei der Trauerfeier widmete Bankier Fritz Andreae dem Ver⸗ ſtorbenen, mit dem ihn eine mehr als 32jährige Tätigkeit als Mitinhaber des Bankhauſes Hardy u. Co. verband, warme Worte der Erinnerung. Kommerzienrat Zielen⸗ ziger hob die Führerperſönlichkeit des Verſtorbenen und ſeine hervorragenden Verdienſte um die Entwicklung der Berliner Börſe hervor. * Diſziplinarverfahren gegen Newyorker Baiſſiers. Die Newyorker Börſenbehörde plant die Einleitung von Difzi⸗ plinarverſahren gegen die Baiſſiers. Es wurde ein beſon⸗ deres Unterſuchungskomitee gebildet, das verſchiedene Mak⸗ ler bereits vorgeladen hat und ihre Bücher einer Nach⸗ urüfung unterziehen will. Die Curb⸗Börſe wird ſich dieſem Vorgehen anſchließen. 5 Begrenzung der Zelluloſe-Produktion Eine Konferenz der nordiſchen Länder Die Frage der Herbeiführung einer Begrenzung der Zelluloſe⸗Produktion iſt bereits ſeit einiger Zeit unter der Hand in intereſſierten Kreiſen der nordiſchen Länder er⸗ örtert worden. Das Zuſtandekommen eines ſolchen Ueber⸗ einkommens macht wohl große Schwierigkeiten; die gegen⸗ wärtige gedrückte Lage auf dem Zelluloſemarkt zwingt jedoch zur Erneuerung der Verſuche, ein poſitives Ergebnis zu erzielen. Wie nun„Svenska Dagbladet“ aus Oslo be⸗ richtet, findet am Donnerstag dieſer Woche in Kopenhagen eine wichtige Beſprechung ſtatt, an der Vertreter der Zellu⸗ loſe⸗Induſtrie aus Schweden, Norwegen und Finnland, wahrſcheinlich auch aus Deutſchland, teilnehmen. Angeſichts der gegenwärtigen Lage auf dem Zelluloſemarkt hoffe man, die Pläne durchführen zu kön⸗ nen, die hinſichtlich einer Einſchränkung der Zel lu⸗ loſe⸗ Produktion erörtert worden ſeien. Die Ver⸗ handlungen gälten jedoch nicht dem Preisabkommen. Außer den genannten Ländern ſei auch die Tſchechoſlowakei intereſſiert, während Oeſterreich hauptſächlich auf Märkten vertreten ſei, die für die übrigen Länder kein ſo großes Intereſſe hätten. Wiederum Werſchlechterung des Ruhrkohlen⸗ Abſatzes im September Nach Mitteilung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlen⸗ ſyndikats hat ſich der Abſatz an Ruhrkohle im Monat September wieder verſchlechtert, nachdem im Auguſt eine war. Der für Rechnung Juli. Auf das unbeſtrittene 102 000(107 000) To., auf das beſtrittene Gebiet 108 000 (109 000) To. Die Haldenbeſtände auf den Zechen haben weiter zugenommen. Sie ſind von 7100 000 To. Ende Auguſt auf 7 500 000 To. Ende September geſtiegen. Die Zunahme entfällt ganz auf Koks, während die Be⸗ ſtände an Kohle und Briketts faſt unverändert geblieben ſind. O Rußland und die Auflöſung der deutſchen Benzin⸗ kon vention.(Eig. Dr.) In ruſſiſchen maßgebenden Krei⸗ ſen iſt mon anläßlich der Auf löſung der deutſchen Benzinkon vention aufgeregt. Man befürchtet, daß dieſe Auflöſung dem ruſſiſchen Benzin auf dem deutſchen Markte wieder eine anormale Lage ſchaffe und der ge⸗ ſamten ruſſiſchen Erdölausfuhr Schwierigkeiten bereiten werde. Die durch die Auflöſung geſchaffene neue Situa⸗ tion könnte die ruſſiſche Ausfuhr nachteilig beeinträchti⸗ gen, namentlich im Hinblick auf die bisherigen größeren Abnehmer, von denen man befürchtet, daß ſie ihre Ver⸗ träge löſen könnten. Es iſt zu erwarten, daß das ruſſiſche Naphtaſyndikat die eigenen Verkaufsorganiſationen aus⸗ zubauen beſtrebt ſein werde. * Herabſetzung der Benzinpreiſe in Frankreich. Der Preis für Benzin wird um 5 Frs. je Hektoliter er⸗ mäßigt. Eine weitere Preisherabſetzung für Benzin im gleichen Umfang ſoll noch in dieſer Woche erfolgen. Vom Weinherbft * Gute Moſtpreiſe in Schriesheim. Geſtern war der letzte Tag der Weinleſe. Alles war geſpannt auf den Preis, aber niemand konnte klare Auskunft erteilen. Alles wollte ſich nach den Preiſen, die in der Pfalz erzielt wur⸗ den richten. Aber der Schriesheimer iſt etwas mehr wert. Beweis hierfür ſind in erſter Linie die vielen auswärtigen Käufer und zweitens die erzielten Preiſe. Für ein Faß (ea. 420 Liter Maiſche) wurden bis zu 360„ bezahlt. Das Moſtgewicht iſt trotz des ſchlechten Wetters bei 75 Grad Oechsle als gut zu bezeichnen. 5 Königsbach, 8. Okt. Der Weißherbſt hat am Montag dieſer Woche begonnen. Moſtgewichte bis zu 90 Grad, einzelne darüber. In den Höhenlagen iſt das Erträgnis bedeutend geringer als in den niederen Lagen. Beſonders reichen Ertrag liefern die Jungwingerte. Weißmoſt ging ab zu 16—17/ pro Logel(40 Liter Maiſche). Der Por⸗ tugieſerherbſt iſt durchweg gut ausgefallen. Preis 12, für die Logel. Der Winzerverein verkaufte das Fuder Rotwein zu 420 bis 430 l. Gimmeldingen, 8. Okt. Das Ergebnis im Weißherbſt fiel geringer aus als im Vorjahre. Moſtgewichte von 65 bis 85 Grad. Verkauft wurde 16 und 16,50% pro Logel Gekelterter Weißwein brachte 600 1 für das Fuder. Por⸗ tugieſerwein 300—320 ,. Die Winzergenoſſenſchaft konnte ihren geſamten Beſtand an Rotwein verkaufen. * Varnhalt, 8. Okt. Der allgemeine Herbſt auf der Ge⸗ markung Varnhalt iſt auf nächſten Montag, den 13. ds. Mets. feſtgeſetzt. 8 * Karlsruher Produktenbörſe vom 8. Okt. Der ſtärke⸗ ren Aufwärtsbewegung der letzten Tage iſt heute ein plötzlicher Rückſchlag gefolgt, die Verbraucherkreiſe holten dementſprechend wieder vollkommen zurück. Nur Kleie iſt etwas gefragter, die übrigen Futtermittel bleiben vernach⸗ läſſigt. Südd. Weizen Bahnware 25,5— 26, deutſcher Rog⸗ gen 1717,25, Futtergerſte 17,5—19, Braugerſte 2223,25, Ausſtichqualttäten über Notiz. Deutſcher Hafer gelb oder weiß 15,5—16, Weizenmehl Mühlenforderung Sept.⸗Nov. 40,25, dito 2. Sorte 39,25, Roggenmehl—60proz. 27,75 bis 28,25, Roggenauszugsmehl 30—31, Weizenbollmehl(Fut⸗ termehl) 8,5—9, Weizenkleie ſein prompt 6,5—6,75, dito grob 7,25—7,50, Biertreber 1010,25, Malzkeime 89,50, Trocken⸗ schnitzel loſe 6,50—7, Erdnußkuchen loſe deutſche 12,5013, Kokoskuchen 14—14,25, Sojoſchrot ſüdd. Fabrikat 13,2544, Leinkuchenmehl 18—19, Seſamkuchen 1212,50, Speiſekor⸗ toffeln gelbfleiſchige 5,25—5,75, dito weißfleiſchige 4,50.— Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken 55,50, Rotkleeheu 66,50, Luzerne 6,50—7, Stroh draht⸗ gepreßt 3,754. N Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim a. d. B vom 8. Okt. Für je 100 Pfö. wurden erlöſt in Pfg.: Birnen 17 bis 28 und 10—17; Aepfel 20—33 und 15—20, Fallobſt 10 bis 12, Quitten 32—35; Zwetſchgen 34; Trauben 1622; Kaſtanien 15—18; Nüſſe 3336; Strauchbohnen 2124; Tomaten 16—19; Anfuhr ſehr ſtark, Nachfrage gut. * Obſtmarkt Bad Dürkheim vom 7. Okt. Anfuhr gut, Abſatz gut. Es koſteteten verſchiedene Sorten Birnen 16 bis 19. Tomaten 15—21, Quitten 82, Kaſtanien 2021, Mandeln 23, Trauben, weiße 20—23, ſchwarze 1720. * Obſtmarkt Ellerſtadt vom 7. Okt. Anfuhr mäßig. Nachfrage konnte nicht befriedigt werden. Es koſtelen Zwetſchgen 26,5, Trauben, Portugieſer 23—24, Oeſterr. 24 bis 28, Tomaten 15—16, Aepfel 20. * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 8. Okt. Abſatz und Nachfrage gut, es wurden folgende Preiſe erzielt: To⸗ maten 15—22; Erbſen 19—21; Bohnen 1421; Spinat 2,75 bis 3,55; Rotkraut—4; Wirſing 11,50; Weißkraut 1/10 bis 1,15; Karotten 22,25; Zwiebeln 2,25 2,50; Sellerie 7 bis 8; Blumenkohl—28, Kopfſalat—3; Endivien 12. * Schweinemarkt Ettlingen vom 8. Okt. Zugeführt: 139 Ferkel, 85 Läufer. Verkauft wurden 126 Ferkel, 65 Läufer. Preiſe für Ferkel 32—73/ per Paar, Läufer 5284, das Paor. Geſchäftsgang ſehr gut. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Pork, 485,87 Schweiz. 25,08 Stockholm 18.09 Paris 123.83 Holland.. 12.05 Madrid„ 438,89 Brüſſel. 34.83 Oslo 18,16 Dollar geg. Rm. 4,20 18 Mailand 92.81 Kopenhagen 18.15 Pfunde,„ 20,42 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort-S. Oktober Die Nachfrage nach Kahnraum vor allem für Reiſen bergwärts, war an der heutigen Börſe etwas reger. Es wurden verſchiedene Kähne für Verladungen aus dem Dort⸗ munder Gebiet nach Rhein⸗ und Mainſtationen geſucht. Die Talfracht blieb mit 60—80 Pfg. unverändert. Ebenſo erfuhr auch die Bergfracht mit 60—75 Pfg. Baſis Mannheim keine Aenderung. Für Reiſen ab Dortmunder Gebiet wurden 10 Pfg. je Tonne Zuſchlag bezahlt. Der Bergſchlepplohn notierte mit.20/ nach Mannheim. Der Talſchlepplohn iſt wieder etwa feſter geworden und betrug durchweg 7,5 bis 8 Pfg. je Tonne. 5 ft 1 6 1 e „ err S= ner geen eee 7 5 47 1 Anfang Nr. 750. 39 Sie wirken jugendlicher Donnerstag, 9. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 2— 21 8 75 Neues aus dem Rheinbezirk Das am Sonntag wegen ſchlechter Platzverhältniſſe aus⸗ gefallene Spiel FG. Kirchheim— Sp.⸗V,g. San d⸗ hofen findet am kommenden Sonntag in andhofen ſtatt, da der Platz in Kirchheim nicht beſpielbar iſt. A Dezember findet auf dem Phönixplatz in Ludwigshafen ein Städteſpiel Mannheim— Ludwigshafen ſtatt. Urſprünglich wollte man das Städteſpiel zwiſchen den beiden Runden austragen laſſen, kam jedoch aus Zweckmäßigkeitsgründen davon ab. Vor Spielabſchlüſſen mit den Berufsſpielermannſchaften von Vien a Wien und Ujipeſt Budapeſt ſtehen die oͤrei Vereine VfR., SV. Waldhof und Bfe. Neckarau. Die Spiele werden wahrſcheinlich an Weihnachten und Neujahr ausgetragen. Auch die Ringer von Mannheim nehmen ihre ieder auf. Die Schwerathletikabteilung der 5 andhofen nimmt wit 2 Mannſchaften an iu⸗ terſchaft der A⸗ und OC⸗Klaſſe teil. Die erſten . e finden am Sonntag in Sandhofen ſtatt. -Klaſſe iſt der Gegner Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim und in der C⸗Klaſſe SC. Käfertal. Fieſeler ſiegt in Mailand Bei der großen Flugſport⸗Propagandaveranſtaltung in M nd trug der deutſche Kunſtflieger Gerhard Fieſeler e · großen Erfolg davon. Vor den Augen einer be⸗ rten Zuſchauermenge führte er ein Programm mit otemraubenden Schwierigkeiten vor, das ihm keiner ſeiner Mitbewerber nachzumachen imſtande war. Unter großem Jubel wurde Fieſeler der erſte Preis zuerkannt vor dem Italiener de Bernardi und dem Leipziger Dr. Hons Gull⸗ mamn. Auch die Darbietungen der deutſchen Kunſtflug⸗ meiſterin Lieſel Bach fanden ungeteilten Beifall. Nationale VBoxkämpfe in Emmendingen 1. Boxklub Emmendingen ſchlägt Fauſtkampf⸗Club Pforzheim:5 Zur Eröffnung der Winterſaiſon wartete der 1. Box⸗ klub Emmendingen im Emmendinger Dreikönigſaal am Samstag abend wieder einmal mit einer größeren Veran⸗ ſtaltung auf, die ſich leider nicht des ſonſt gewohnten Be⸗ ſuches erfreuen konnte. Als Gegner war der Fauſtkampf⸗ Club Pforzheim verpflichtet. Beide Klubs haben in der verhältnismäßig kurzen Zeit ihres Beſtehens ſchon ſehr gute Kräfte hervorgebracht, ſodaß man über den Ausgang dieſer Begegnung in den Kreiſen der Intereſſenten beſon⸗ ders geſpannt war. Pforzheim, das der kampfesſtärkeren Mannſchaft von Emmendingen heftigen Widerſtand ent⸗ gegenſetzte, mußte ſich mit einem deutlichen:5 Ergebnis geſchlagen bekennen. Schon der erſte Kampf im Fliegengewicht zwi⸗ ſchen Scherb⸗Pforzheim und Ibach⸗ Emmendingen wurde ebenſo lebhaft wie hart geführt. Der körperlich überlegene Emmendinger führte zwar die erſte Runde, man ſah jedoch, daß in dem kleinen Pforzheimer Temperament ſteckt, denn ſchon die nächſte Runde konnte er für ſich buchen, während die Endrunde ausgeglichen war und damit auch der Kampf unentſchieden endete. Im Bantam badiſch⸗pfälziſchen e wicht war Kolb⸗ Pforzheim dem ſteiſter Sillmann⸗ Emmendingen ſchon in der erſten Runde überlegen. Die zweite Runde, die dauernden 1 zeigte, konnte Sillmann aus⸗ gleichend geſtalten. In der dritten Runde legte jedoch Kolb mächtig los und würde am Ende des Kampfes verdienter Punktſieger. Bei Sillmann, der jegliche Deckung ver⸗ miſſen ließ, mußte man wieder ſeine unheimliche Härte im Nehmen bewundern. Der Kampf im Leichtgewicht zwiſchen Feuer⸗ Bacher 2, Pforzheim und Spörin, Emmendingen konnte als die techniſch beſte Leiſtung des Abends angeſprochen wer⸗ den. Das gegebene Unentſchieden wurde den Leiſtungen der beiden Kämpfer gerecht. zweiten Den beſtritten Fiſcher, Leichtgewichtskampf mehr der den Kampf forcierte und bedeutend landen konnte, allerdings auch mit offenem Handſchuh ſchlug, lag am Schluß knapp in Führung. Die körperliche Nachteile von Prygetel dürften für die Richter mitbeſtimmend ge⸗ weſen ſein, daß ſie den K unentſchieden werteten. Eine Fehlentſcheidung war es jedenfalls nicht. Im Weltergewicht he Markſtahler⸗Emmen⸗ ingen, in Feuerbacher 1, Pforzheim, einen an Gewicht b genen Gegner. Markſtahler holte ſich in jeder Runde ein kleines Plus und ſicherte ſich damit den Punktſieg. Im Halbſchwergewicht konnte Luſt, Pforzheim, gegen den routinierten Seiler nicht aufkommen. Wie vorauszuſehen war, ging der Kampf nicht über die Run⸗ den. In der zweiten Runde gaben die Sekundanten für Luſt den ausſichtsloſen Kampf auf und bewahrten ihn ſo vor dem unvermeidlichen K. o. Im Schlußkampf traten ſich heim, und Weſſoly, Pforzheim, im Mittelgewicht gegenüber. Dem körperlichem Vorteil von Schwämmle f Weſſoly die größere Ringerfahrung entgegen. Be⸗ its gegen Ende der erſten Runde mußte Schwämmle einen präziſen Treffer auf den Solar plexus einſtecken, der ihn vor der Zeit nicht mehr hoch kommen ließ. Sieger Weſſoly durch k. o. K. 0 Carnera iſt zu ſchlagen Jim Maloney beſiegt den„Ueberboxer“ nach Punkten Nach 22 k. p. Siegen, die der italieniſche Boxrieſe Primo Carnera in Amerika erzielte, iſt er in der Nacht zum Mitt⸗ woch in Boſton von dem einheimiſchen Matador Jim Maloney zum erſtenmale geſchlagen worden, Maloney ſiegte in einem Zehnrundenkampf klar nach Punkten.— Dieſe Nachricht bringt uns keine Ueberraſchung. Der italieniſche Rieſenboxer iſt in Amerika geſchickt beraten worden, d. h. man hat ihn lange Zeit nur mit zweit⸗ und bdrittklaſſigen Leuten zuſammengebracht, die der gewaltigen phyſiſchen Kraft Carneras nicht gewachſen waren. Als er dann einmal gegen bekanntere Leute in den Ring trat, handelte es ſich auch nur um„Schläger“, die es nicht verſtanden, der rohen Kraft Carneras mit einer überlegenen Technik beizukommen und die zudem durchweg ſchon auf dem bewußten abſteigen⸗ den Aſt ſaßen. In Jim Maloney fand Carnera zum erſten⸗ male einen Boxer von Format, der auch über den notwendi⸗ gen Fundus an techniſchem Können verfügt. Die Rechnung, daß Carneras Kraft ausreichen würde, auch mit dieſem Mann fertig zu werden, hat— ſicher zum Leidweſen der Manager— getrogen. Maloneys beſſere Techntk ſetzte ſich gegenüber der rohen Kraft des Italieners, der von wirk⸗ licher Boxkunſt keine Ahnung hat, durch. Dabei iſt auch Jim Maloney ein Boxer, deſſen beſte Zeiten längſt vorbei ſind. Daß Carnera ein Boxer iſt, der für den Weltmeiſter⸗ titel in Frage kommen könnte ſcheint nach dieſem Boſtoner Debacle als ziemlich ausgeſchloſſen. Die Disgualiſizierten ſpieſen wild“ Schalke 04 gegen FC. Wuppertal in Varmen Die„Außenſeiter“ des Weſtdeutſchen Spiel⸗Verbandes ſind jetzt auf einen Gedanken gekommen, der wie eine Sen⸗ ſation einſchlägt: Die vom weſtdeutſchen Verband disquali⸗ ſizierte erſte Mannſchaft von Schalke 04,— in ſtärkſter Be⸗ ſetzung,— und die von ihrem eigenen Verein kaltgeſtellten Spieler des SSV. Elberfeld, die unter dem Namen 1. FC. Wuppertal kurzerhand einen neuen Verein aufmachten und ſich dem Bergiſchen Raſen⸗Sportverband(einem„wilden“ Verband, dem etwa 40 bergiſche Vereine, meiſt Firmen⸗ ſportler, angehören) anſchloſſen, haben jetzt ein Wettſpiel vereinbart, das ganz außerhalb des Bereiches des Weſt⸗ deutſchen Spiel⸗Verbandes liegt. Das Spiel Schalke 04 gegen den 1. FC. Wuppertal findet am kommenden Sonntag um 11 Uhr im Barmer Stadion ſtatt. Vorausſichtlich wird man acht Tage ſpäter im Gladbecker Stadion ein Rück⸗ 5 Schwämmle, Pforz⸗ ſpiel austragen. Die Aufſtellung der beiden Mannſchaften lautet wie folgt: Schalke 04: Sobottka; Badorek, Zajons; Böke, Jazek, Valentin; Simon, Czepan, Tibulſki, Kuzorra, Rothardt. 1. FC. Wuppertal: Pätzold; Michel, Schulz; Schmidt 2, Aders, Schmidt 1; Dehnert, Herzog, Wolters, Eckenſchwiller, Renkler. Soll man nun eine Wette eingehen, daß dieſe„wilden“ Spiele viel Zuſchauer und damit einen geſchäftlichen Er⸗ folg bringen werden? Denn was verboten iſt, hat immer einen beſonderen Reiz Das Turnier in Meran Vor den Entſcheidungen— Die Spiele am Mittwoch Die Hauptereigniſſe beim Internationalen Tennistur⸗ nier zu Meran ſpielten ſich auch am Mittwoch in den beiden Einzelkonkurrenzen ab, die nunmehr bis zu den Vorent⸗ ſcheidungen gefördert ſind. Zunächſt ſicherte ſich die Schwei⸗ zer Meiſterin Frl. Payot die Teilnahme an der Endrunde um den„Lenz⸗Pokal“, indem ſie Frl. Roſt⸗Köln mit 62, :6,:4 ſchlnug. In der Vorſchlußrunde des Damen⸗Einzels iſt alſo Deutſchland nur noch durch Frl. Cilly Auß em ver⸗ treten. Im Herren ⸗Einzel um den Meraner Pokal wur⸗ den die„letzten Acht“ ermittelt. Hier ſteht von den deut⸗ ſchen Teilnehmern nur noch der Dresdener Haenſch im Wettbewerb. Der Italiener del Bono ſchaltete Dr. Kupſch :4, 715 aus, unterlag aber dann in der nächſten Runde gegen den Wiener Groß mit:6,:2,:6. Matejka⸗Wien fertigte den Schweizer Meiſter Aeſchlimann:0,:2 ab, Artens⸗Wien triumphierte über den Engländer Hughes 60, :4. Der Franzoſe Bouſſus ſchlug den Polen Tloczynſki :4,:5, ſein Landsmann Duplaix beſiegte den Prager Ma⸗ lecek:2,:1. Der Deutſchböhme Hecht gewann gegen Ungarns Meiſter Bela v. Kehrling 611,:6,:2 zurückgezo⸗ gen. Schließlich zog noch der Dresdener Haenſch über den Berliner Uthmöller ſpielend leicht:0,:3 hinweg. Die Doppelſpiele ſind weiterhin noch ziemlich ſtark im Rückſtand, auch am Mittwoch gab es hier keine nennens⸗ werten Ereigniſſe. Pferdeſport Grunewald(8. Okt.) 1. Preis von Aachen. Für Dreijährige, 3000 J, 1000 Meter: 1. v. Opels Edeldame(Narr), 2. Waldi, 3. Tra⸗ monto. Ferner: Khedive, Soravia, Servpatrix, Lyſander, Ferreus, Futuriſt, Loretta, Modeland, Flunder. Toto: 42. Platz: 20, 25, 22. 2. Preis von Köln. Ausgleich 1, 5500, 1800 Meter: 1. Stall Kosmos Sterneck(Böhlke), 2. Osmunda, 9. Ge⸗ ronium. Ferner: Altenberg Putz, Favorit. Toto: 29. Platz: 18, 34. 3. Preis vom Drachenfels. Verkaufsrennen, für Zwei⸗ jährige, 8000 /, 1000 Meter: 1. Ahrens Braut(Freuz), 2. Evelyn, 3. Feſtktznigin, 4. Sanda. Ferner: Elvira, Feuerfunke, Pelex, Inwelde, Scharade, Caliqueen, Bere⸗ nice, Perſiflage, Laxevill. Toto: 189. Platz: 32, 17, 21, 14. 4. Rheinland⸗Preis. 6800 /, 3200 Meter: 1. v. Oppen⸗ heims Avanti(Munro), 2. Silberſtreif, g. Verena. Toto: 12. 5. Preis vom Niederwald. 3500 /, 1600 Meter: 1. A. u. C. v. Weinbergs Palfrey(O. Schmidt), 2. Herakles. Toto: 11. 6. Preis der Pfalz. Für Zweijährige, 4100 ,, 1400 Me⸗ ter: 1. Wriedts Prieſter(Safdik), 2. Perillo, 3. Kavalleriſt. Ferner: Silberfuchs, Vierzeiler, Altai, Immerfort, Idylle, Takle. Toto: 46. Platz: 16, 19, 82. 7. Preis von Mainz. Ausgleich 3, 3000 l, 1000 Meter: 1. Geſtüüt Mydlingshovens Ilſenburg(Sauerland), 2. My⸗ dear, 8. Eidroa, 4. Monte Carlo. Ferner: Madonna d' Arezzo, Malateſta, Roſenquarz, Roderich, Meermäöochen, Eroica, Iſchtar, Lawine, Donau. Toto: 113. Platz: 21, 15, 80, 28. Düſſeldorf(8. Oktober) 1. Cherusker⸗Preis. Für Zweijährige. 2800 I. 1200 Meter: 1. Pudenz Megara(Held); 2. Helgoland; 3. Schlüſ⸗ ſeltreiben. Ferner lief: Feldgeſchrei. Toto: 32, Platz: 14,10. 2 Sigamber⸗Jagdrennen. 2800 Il, 3000 Meter: 1. Blochs Leitſtern(Pinter); 2. Grimm; 3. Creta. Ferner liefen: Gauner, Engpaß, Finſternis, Larodoſta, Norge, Balko, Hermanm 1 NReichsbahn-Amimann in St. Georgen i. Schwarzwald. wo er bei Die tieftrauernden Julia Brünner 9 Käſhe Krämer Nek „Nummer 467 7. Seite , Whisky, Augapfel, Collegial. Toto: 21, Platz: „20. 3. Langobarden⸗Rennen. Verlaufsrennen. 600 J, 2000 Meter: 1. Burians S(Sauer); 2. Sündenbock; 8 Diavolo. Ferner lief: Iſelberg. Toto: 89, Platz: 82, 1 4. Germanen⸗Preis. Ehrenpreis und 3500 l. 1400 Met.: 1. Schneiders Andi(Held); 2. Ordensſchweſter; 3. Gebt Feuer. Ferner liefen: Stahleck, Dido. Toto: 20, Platz: 14, 24. 5. Teutonen⸗Jagdreunen. Ausgleich 3. 2800 4. 3700 Meter: 1. Diltheys Lentz(Pinter); 2. Sepp; 3. Heilige Johanna. Ferner liefen: Arber, Bundesbruder, Eiſen⸗ braut, Ahnenfürſt. Toto: 26, Platz: 11, 11, 12. 6. Alemannen⸗Rennen. 2800. 1000 Meter: 1. Berrys Poſtillon(van der Vlugt); 2. Maiennacht; 3. Laertes. Fer⸗ ner liefen: Woher, Ohio, Brotversziener, Arlette, Jan von Werth. Toto: 40, Platz: 12, 12, 12 7. Markomannen⸗Ausgleich. 2800 l. 2900 Meter: 1. Hahns Utamaro(Pinter); 2. Gaukelei; 3. Himalaya. Fer⸗ ner liefen: Föhn 2, Leiſtung. Toto: 25, Platz: 10, 20, Donnerstag, 9. Oktober Nationaltheater:„Die verkaufte Braut“, Kom. Oper von Smetang, Miete D 5, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen: „Das Land des Lächelns“, Anfang 20 Uhr. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle:„Meine ſüdafrika⸗ niſche Forſchungsexpedition und ihre Ergebniſſe“, Vor⸗ trag von Geheimrat Leo Frobenius, Frankfurt o.., 20.15 Uhr. Friedrichspark: Kaffeeſtunde der nachm. 15 Uhr, abends 20 Uhr. Harmonie D 2, 6: Lieder⸗ und Arienabend von Ge⸗ ſangsſchülern des Opernſängers Hubert Schöttle, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die vom Rummelplatz“.— Capitol:„Wien du Stadt der Lieder“,— Uni⸗ verſum:„Dolly macht Karriere“.— Scala:„Hoch⸗ verrat“.— Schauburg:„2 mal Hochzeit“. Gloria: Die Heilige und ihr Norr“.— Roxy: „Katharina Knie“.— Palaſt⸗ Theater:„Der Würger“. Ufa⸗Palaſt⸗Pfalzbau:„Miſſiſſippi“, Schauſpiel von Georg Katſer, Anfang 20 Uhr. Autobusrundfahrt: Täglich nachm. 2 uhr ab Paradeplatz: Pfalzrundfahrt zur Wein leſe. Sehenswürdigkeiten: Schloßmuſeum: Gebffnet täglich von 10—19 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr Lurchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Corl⸗ Theodor⸗Zeit“,— Muſeum für Nakur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Stäzdtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“.— Planetarium; 15 und 16 Uhr Beſichtigung. „Badiſchen Hausfrau“, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Ahein Begel] 367. 9. Jecar-Pegel[.] 7 f. Hafel.800,57 5 007581761 0 0 Saen 757 59-59% 2 Mannheim 8,394.88 5,5569 fehl 2740 703.188,78.66 Jaaſtfeld 1,28 2,58.82 2,20 Mapau.484.505 02.1 Slechingen.39305 480,5 Mannheim. 878,45.05.105 Heilbronn 182,2,00 198 586 Kaub 2,282,180.548,06 70 Köln.902.112.2508,.78 ———-VxṼ——.—........§75v Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willn Müller Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht unb alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. N 1,—5 Für unverlangte Belträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto 0 Stati besonderer Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben, treu- besorgten Mann, unsern guten Vater, Bruder und Großvater, Herrn NEA ARG holung weilte, nach kurzer Krankheit, im Alter von 74 Jahren, ver- schen mit den Tröstungen der hl. Religion, zu sich zu nehmen n St. Georgen i. Schwarzw., Würzburg, d. 7. Okt. 4930 Willy Brünner, Apotheker Elsbeih Brünner geb. Hagmann Adoll Krämer, Krimmal-Amimann und 4 Enkelkinder Untergang oder Autstieg Deutschlands Zu dem am 5557 Samstag, den 11. Okt., abends 8 Uhr im Kinzingerhof N 7, 8(Schlarafflasaal] ſtattfindenden öffentichen Vortrag laden wir alle Deutſchgeſinnten höflichſt ein Guotenbund Ortsgruppe Mannheim A. D. seinem Sohne zur Er- Eintritt frei Hinterbliebenen: eb. Schmelzer Die Beerdigung findet Samstag, den 1. Okt 3 Uhr in Würzburg von der Friedhofhalle aus statt ober 1930, nachmittags 28887 Anl. Teröffentllchangen der Stadt Mannheim Morgen früh auf der Freibank Kuhlleiſch. Freitag, bare Zahlu verſteigern: eleganter und hübſcher, wenn Sie ſchlank ſind. Dr. Richters Frühſtückstee macht ſchlank u. a. Pakel 4.—. 16580 15770 Storchen⸗Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. Ma werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen mit Platten, 1 Nähmaſchine, 1 Schreibmaſchine Zwangs-Versteigerung den 10. Oktober 1930, nachm. 2 Uhr ug im Vollſtreckungswege öffentlich Möbel aller Art, 1 Grammophon nmnhei m, den 8. Oktober 1930. 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Oktober 1930 — Clockholm empfüngt die Polarhelden Ergreifende Feierlichkeiten— Der König am Landungsplatz— Das ganze Volk beteiligt Stockholm empfing die drei Polarmänner Andree, Strindberg und Fränkel mit Feierlichkeiten, die nicht nur ein ergreifender Ausdruck der Trauer, ſondern auch eine ehrenvolle Huldigung für die drei Polarhelden waren, deren Taten zur Nachwelt ſprechen. f. Flugzeuggeſchwader fliegen mit dröhnenden Motoren über dem alten Kanonenboot„Spveniſk⸗ ſund“, als es auf dem Strom von Stockholm nach langer Fahrt von Tromſb her erſcheint. Unter den Flaggen auf Halbmaſt ſtehen Tauſende ringsum auf den Kais, Tauſende, die trotz langſam ein⸗ ſetzenden Regens die Häupter entblößen, als die Särge vom Deck gehoben und im langſamen Schritt auf den Schultern der Matroſen an Land getragen werden. Zwiſchen unzähligen Blumen⸗ ſpenden— der Ernte der Fahrt von Tromſb bis Stockholm— werden ſie niedergeſetzt und der König ſelbſt begrüßt ſie auf der ſchwediſchen Erde im Namen des ſchwediſchen Volkes und dankt ihnen für ihre Opferwilligkeit im Dienſte der Wiſſenſchaft. E Auf drei beſcheiden ſchwarz gekleideten Wagen ziehen die drei Särge durch die Straßen der Hauptſtadt. Ueberall wird es ſtill, wo ſie zwiſchen den Menſchenmaſſen durchkommen, alle Kirchenglocken läuten. Schulen und Vereinigungen ſtehen Spalier. Vor dem Schloß ſtehen auch Arbeitervereinigungen mit ihren roten Fahnen— alle Schichten der Bevöl⸗ kerung ſind erſchienen. Ein einiges Volk ehrt ſeinen Nationalhelden, vorhandene Parteiunterſchiede wer⸗ den vom Nationalgefühl übertönt: das empfindet man als Deutſcher ganz beſonders ſtark. * Unter den Klängen des Trauermarſches aus der „Exoica“ werden die Särge in die Kirche getragen und vor dem Altar aufgebahrt. Andrse in der Mitte, Strindberg zur Rechten, Fränkel zur Linken. Ergriffen von der weihevollen Stimmung in die⸗ ſer älteſten Kirche Stockholms der„ſtorkyrkan“ ſetzt man ſich ſtill nieder und ſieht zum St. Georg hinauf, der von der Hand des Lübeckers Notke geſchnitzt vor uns ſteht. St. Georg, der Held und Drachentöter. Man ſteht ihn als ein Sinnbild jener mittelalter⸗ lichen Zeit vor ſich als in Deutſchland eine ſtille und gläubige Heldenverehrung noch Allgemeingut des Volkes war. Und vom St. Georg geht der Blick zu den drei Särgen, die hier von der blaugelben Flagge bedeckt vor uns ſtehen— auch dies ein Sinn⸗ bild der Heldenverehrung. Es iſt der Abſchluß einer nordiſchen Wikingerfahrt, die uns ſchon faſt ſagenhaft anmutet: ſtehen ſie nun heute wirklich vor uns, ſie, die vor einem Mannesalter auszogen, um die blaugelbe Flagge zum erſten Mal auf dem Nordpol draußen in der fernen Eiswüſte aufzupflanzen „Willkommen Andrée, willkommen Strindberg, willkommen Fränkel—“ ſo hört man eine wunder⸗ voll weiche Stimme durch die Stille der Kirche. Es iſt der ſchwediſche Erzbiſchof Nathan Söderblom, der die drei mit einer ergreifenden Rede im Schoße der Kirche begrüßt.„Ihr ſprecht nicht mit Zungen zu uns, aber mit Taten. Ihr ſagt nicht mit Worten, aber mit Dokumenten, die ihr zurückgelaſſen habt: wir haben gekämpft und gelitten und ſind als Män⸗ ner geſtorben. Wenn unter kommenden Jahrmillionen unſere rollende Erde vielleicht einmal ſtill die eingefrorene Sage der Menſchheit für andere ſtumme Welten er⸗ zählt, wird dann das Ende der letzten Menſchen ebenſo ehrenvoll, wie die Erinnerung an Euch ſein? Alles Vergangene iſt nur ein Gleichnis. Aber aus dem Gleichnis tritt die Wirklichkeit hervor. Der Schleier fällt. Der Geiſt lebt..“ So ſpricht der ſchwediſche Erzbiſchof Söderblom und ein Hauch von Tröſtungen der Religion zieht durch die Kirche. Nicht allen Helden iſt ein ſolcher Empfang in einer feierlichen Kirche, umgeben von der Schön ⸗ heit einer reichen Kultur zuteil geworden. Man denkt an die Hunderttauſende von vermoder⸗ ten Holzkreuzen, die drüben auf den meilenweiten Schlachtfeldern des Weltkrieges ſtehen. Es iſt ein glückliches Land, Schweden im hohen Norden, das ſelbſt aus der ewigen Eiswüſte ſeine Helden zurück⸗ führen durfte Nach der Rede des Erzbiſchofs ſang John For⸗ ſell mit dem Studentenverband und dann wurden des die Kränze am Sarge niedergelegt: vom König, vom Miniſterpräſident, vom Reichstag und von der Stadt, von einer Reihe von wiſſen⸗ ſchaftlichen Vereinigungen, von den Fliegern und den Mitgliedern der erſten Expeditionsbeſatzung, der Svenskſund von 1897.., ein Berg von Blumen breitet ſich vor den Särgen aus. Und unten im Schiff der Kirche ſtehen ſie alle, die mit dort oben waren im ewigen Eis. Da ſieht man die markanten Züge von Dr. Horn, da ſtehen die Kapitäne und Reeder der Eismeerfahrzeuge und die Abordnungen ihrer Mann⸗ ſchaften. Aber da ſind auch Männer der Wiſſenſchaft, die ihr Leben der Forſchung im Polareis gewidmet haben, wie Dozent Hoel. Sie alle ſind gekommen, um das Ende der langen Reiſe mitzuerleben. 22 Das En de der Polarfahrt Andres iſt nur das Ende eines Kapitels in der Geſchichte der Erforſchung des Eismeeres und wer das ſchwediſche Volk bei der Feier der Polarhelden erlebt hat, der weiß, daß der Hang, das Unbekannte jenſeits der Eisgrenze zu erforſchen, auch heute noch hier oben bei den nordiſchen Völkern weiterlebt. Dr. Hans von Kessel. Der Leichenzug bewegt ſich langſam vom Söderblom die Gedenkrede für Fränkel und Strindberg hielt. Die Daß Bienen und Weſpen eine feine Naſe haben, hat ſicher ſchon mancher zu ſeinem Leidweſen erfah⸗ ren. Wenn man im Freien am Frühſtückstiſch Platz genommen hat, ſo ſtellen ſich häufig Bienen oder Weſpen als ungebetene Gäſte ein und nehmen an dem gedeckten Tiſch teil. Auf meilenweite Entfernung haben ſie irgend eine Süßigkeit gewittert. Wie fein müſſen die Geruchsnerven ſein, wenn man ſo weit zu riechen vermag. In der Tat, ſie ſind ſo wunderbar beſchaffen, daß die Bienen eine regelrechte Sprache der Gerüche ausgebildet haben, mit der ſie ſich ver⸗ ſtändigen. Der Entdecker dieſer Bienenſprache iſt der amerikaniſche Forſcher Hambleton, der in Wa⸗ ſhington im Landwirtſchaftsminiſterium beſchäftigt iſt und einen großen Teil ſeines Lebens der Beobach⸗ tung und dem Studium der Honigbiene gewidmet hat. Nach ſeiner Anſicht halten die Bienen ihre Be⸗ kanntſchaft und ihre Verbindung in der Hauptſache mit Hilfe des Geruchſinnes aufrecht, d. h. ſie erkennen die Bienen, mit denen ſie bekannt ſind und mit denen ſie zuſammen einen Verband bilden, an beſtimmten, unterſchiedlichen Gerüchen wieder. Wie der amerika⸗ niſche Forſcher feſtgeſtellt hat, gibt es in jeder Bienen⸗ kolonie ſteben Hauptgeruchsarten, die alle in der Sprache der Gerüche eine wichtige Rolle ſpielen. Dieſe Arten ſind der Eigengeruch, durch den ſich die Bienenkönigin und die einzelnen Gruppen der Arbeitsbienen auszeichnen, der Familiengeruch, der in jedem Familienverband verſchieden iſt, der Brutgeruch, der Drohnengeruch, der Wachsgeruch, der das Wachs der einen Bienenkolonie ganz genau von dem der anderen unterſcheidet, der Honiggeruch und der Bienenſtockgeruch. Außer ihrem Eigengeruch trägt jede Biene noch den Familiengeruch und den Bienen⸗ ſtockgeruch an ſich 25 Stockholms Totenfeier für Andree MAGGI Wrze MAGl' Suppen MAGl' fleischbröhe Stockholmer Hafen zur Storkyrka, wo Erzbiſchof die nach 33 Jahren heimgekehrten Polarforſcher Andree, 5. t. Der ſchwediſche nieder, die vier Tage in der Kirche aufgebahrt bleiben, bis die Leichname der heldenmütigen Polarforſcher im Stockholmer Krematorium verbrannt werden. König legte einen Kranz an den Särgen Dieſe drei Gerüche bilden das Hauptmittel der gegen⸗ ſeitigen Verſtändigung. Sie geben einer Biene ſofor! die Gewißheit, ob eine andere Biene ihr fremd iſt oder mit ihr zuſammen zu einem engeren Verbande gehört. l 5 In einem Schwarm von vielen Tauſenden findet eine Biene ſich mit Hilfe des Geruchſinnes ſofort mit dem engeren Bekanntenkreiſe zuſammen. Sie hängt aber auch vollſtändig von dieſem Mittel der Verſtän⸗ digung ab. So kommt es, daß nach der Teilung eines Schwarmes jede Hälfte ihren eigenen Geruch ent⸗ wickelt. Der bisher gebräuchliche Bienenſtockgeruch verſchwindet und es bildet ſich hier wie dort ein an⸗ derer Geruch. Denn die beiden Hälften gehören ja nicht mehr zuſammen und es müßten ſonſt Irrtümer entſtehen, wenn ſich die Mitglieder der beiden Hälften nach der Trennung einmal begegnen. Bringt man die beiden Hälften in demſelben Bienenſtock wieder zuſammen, ſo bekämpfen ſte ſich, als wären ſie einan⸗ der von jeher vollkommen fremd geweſen. Sie er⸗ kennen ſich nicht wieder, weil der alte, gemeinſame Geruch nicht mehr vorhanden iſt. Schon dieſe Beobachtung zeigt, daß der Geruchſinn der Biene außerordenatlich fein entwickelt iſt und ſich nicht täuſchen läßt. Jede weitere Beobachtung be⸗ ſtätigt dies. Die ſieben Hauptgeruchsarten ſind nicht die einzigen Hilfsmittel der Verſtändigung. Das „Geruchsalphabet“, aus dem ſich die Sprache der Bie⸗ nen zuſammenſetzt, iſt außerordentlich reichhaltig. Denn die Naſe der Biene iſt fein genug, um auch die geringſte Abweichung und Abtönung des Geruches zu unterſcheiden. Dieſer Geruchſinn, ſo er⸗ klärt der amerikaniſche Forſcher, ermöglicht es den Bienen, ſich über alle wichtigen Vorkommniſſe in ihrem Leben zu verſtändigen, genau ſo, als ob ſie Worte wechſelten. Könnte der Menſch dieſe Sprache verſtehen, ſo wäre manches Geheimnis gelöſt, das heute noch die Lebensformen der Bienen und anderer Nit wenigen Mitteln huushalten das ist heute eine sclubierige, aher dunlebare Auſgube für die Hausfrau Verwende deshalb MAGGI Erzeugnisse; sie helfen Dirt sparsam zo wirtschaften.“ schon wenige Tropfen verbessern Suppen, Soßen, Gemüse, Salate usw. in Fläschchen von 20 Pfg. an ein Wörfel für 2 ſeller Suppe nur I3 Pfennig Mele Sorten bieten reſche Abwechslung zur Herstellung vorzüglicher fleisch- brühe, 1 Würfel für gut ½ Ul. 4 fig. Drompt Iruckerei Dr. Bae 8 N b. H. Inſekten, das namentlich ihre Verkehrsformen um⸗ gibt. Aber der Menſch kann nicht einmal verſtehen, daß man die Naſe für ſolche Zwecke zu gebrauchen vermag. Ein anderes Ausdrucksmittel der Bienen iſt der Tanz. Dieſe Beobachtung iſt zuerſt von dem deutſchen For⸗ ſcher von Friſch gemacht worden. Der Amerikaner Hambleton fand ſie in jeder Beziehung beſtätigt. Die Bienen ſcheinen faſt eine ebenſo große Freude am Tanz zu haben wie der Menſch. Sie tanzen nicht zur Muſik. Aber ſie verfolgen ebenfalls die Abſicht, durch ihre Tanzbewegungen einem beſtimmten Gefühl Ausdruck zu verleihen, und zwar dem Gefühl der freudigen Erregung. Im allgemeinen handelt es ſich dabei um die Freude über die Entdeckung einer neuen und reichen Honigquelle. Der Tanz iſt das Mittel, um die freudige Botſchaft den anderen Bie⸗ nen in dem Stock mitzuteilen. Der Vorgang iſt häufig beobachtet worden und ſeine Bedeutung iſt gar nicht zu verkennen. Un⸗ mittelbar nach der Entdeckung der Honigquelle fliegt die Biene nach dem Stock zurück. Dort ſucht ſie eine Stelle auf, wo die meiſten Bienen verſammelt ſind, und beginnt zu tanzen. Es ſind regelrechte Tanz⸗ bewegungen, die ſie ausführt, eine Art von Rund⸗ tanz, der in engen Halbkreisſchwingungen beſteht, zuerſt nach der einen, dann nach der anderen Rich⸗ tung. Während dieſes Tanzes kommt die Biene mit anderen Bienen in Berührung, die ſofort von der freudigen Erregung angeſteckt werden. Bei dieſem Vorgang ſpielt ſicher auch der Geruchſinn eine große Rolle. Die tanzende Biene hat von ihrem Ausflug den Honiggeruch mitgebracht, denn ſie hat aus der neuen Quelle genaſcht. Die anderen Bienen werden dieſen Duft gewahr und erfahren durch den Geruch nicht weniger als durch die Berührung mit der Tanz⸗ biene die große Neuigkeit. Die Toten des„R 101 Die Aufbahrung der Totenreihe vor dem Rathaus in Allone. Die Särge wurden von Beauvais mit einem Sonderzug nach Calais überführt, wo britiſche Kriegsſchiſſe ſie übernahmen. Muſſolini verbietet den Damen das Rauchen Wie bekannt, hat Muſſolini ſeit langem einen Feldzug gegen die Freiheit der Frau veranſtaltet. Seine letzte Großtat auf dieſem Gebiet iſt das Verbot für die Frauen, in der Oeffent⸗. Eine Dame, die ſich in lichkeit zu rauchen. einem öffentlichen Lokal erlaubt, eine Zigarette an⸗ zuzünden, kann ſofort eingeſperrt werden. Das erſte Mal iſt die Polizei allerdings rückſichts voll geweſen. Die erſte Frau, die die Strenge des neuen Geſetzes ſozuſagen am eigenen Leihe zu ſpüren be⸗ kommen hat, war die bekannte Mailänder Schau⸗ ſpielerin, Maria Aleſſandri. Sie zündete eine Zigarette in einem Reſtaurant an, in dem ſie ge⸗ frühſtückt hatte, ohne ſich etwas dabei zu denken. Kaum hatte ſie aber den erſten Rauch ausgeblaſen, als zwei ſtarke Poliziſten ihr unter die Arme griffen und ſie durch die ganze Stadt zur Polizeiſtation führten. Maria Aleſſandri bekam eine Geldͤſtrafe von 200 Lire, da der Polizeipräſident von einer Gefängnisſtrafe beim erſten Male abſah. Plano; Ferſtklaſſ. Fabrikate in allen Preislagen. Piano- Siering C 7, 6 Tel. 235 90 b 8402 getr. Kleider, Stiefel, ganze Nachläſſ.,Pfand⸗ ſcheine, Zahngebiſſe. Obstfeld, Nur G 6, 1 Tel. 200 91. S470 eugnisabschriften u. 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