eee . — 3 * Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— annheimer 3. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. Z.„ Aus der Welt der Cechnile* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Heſetz und Recht Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend« Maunheimer Neiſezeitung Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung Abend⸗ Ausgabe Donnerstag, 9. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 468 uch bei Sozialdemokraten Die Verliner Sozialdemokraten erlaſſen einen in dieſem Augenblick beſonders beachtenswerten Aufruf Diskonterhöhung von 4 auf 5 Prozent Starke währungstechniſche Stellung der Reichsbank Oypoſition gegen die Parteileitung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 9. Okt. An den Litfasſäulen Berlins prangen große Auf⸗ rufe der Berliner Sozialdemokratie zu einer Sonn⸗ tagskundgebung im Luſtgarten, auf der Paul Löbe, der bisherige Reichstagspräſident ſprechen ſoll. Dieſe, gelinde ausgedrückt, auffallende Demonſtratton— in den Plakaten heißt es, die Sozialdemokratie mache ſich bereit, auch mit außer⸗ parlamentariſchen Mitteln die Demokratie zu ver⸗ teidigen— hat ihre Vorgeſchichte. reits in ſeinem oberſchleſiſchen Wahlkreis gegen die Bemühungen der Parteileitung, zu einer irgendwie gearteten Unterſtützung des Kabinetts Brüning zu kommen, einen erbitterten Feldzug geführt. Dieſe Forderung fiel zunächſt durch Beſtrebungen einzel⸗ ner Bezirksgruppen, die unter der Einwirkung der nationalſozialiſtiſchen und nationalkommuniſtiſchen Aktion eine ſchärfere Front gegen das Tributſyſtem forderten. Aehnliche Beſtrebungen ſind ja auch be⸗ keits im Ruhrgebiet ſichtbar geworden. Die Partei⸗ leitung ſchätzte dieſe Oppoſttion als hinreichend ge⸗ fährlich ein, um ſofort einen beſonderen Delegier⸗ ten, nämlich den früheren Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding mit außerordentlichen Vollmachten nach Oberſchleſien zu entſenden. Wenn jetzt Löbe die Berliner Bezirksorganiſation der S. P. D. dafür gewonnen hat, ihm auf einer großen Kundgebung vor dem Reichstagszuſammen⸗ tritt ſprechen zu laſſen, ſo wird daraus erſichtlich, daß die Oppoſition gegen die Politik der Parteileitung auch an anderen Stellen im Wachſen iſt. Bereits auf der letzten Sitzung des Parteivorſtandes befanden ſich die Berliner Ver⸗ treter in ſcharfer Oppoſition gegen die Parteifüh⸗ rung. Als kennzeichnend ſei noch erwähnt, daß die Plakate, die zur Sonntagskundgebung auffordern, die große Ueberſchrift tragen„Deutſchland er wache!“ Gerüchte um Curtius Berlin, 9. Okt. Die Gerüchte von einem bevorſtehenden Rück⸗ tritt des Reichsaußenminiſters Dr. Curtius haben einen ihrer weſentlichſten Urſprünge in der ſtarken Oppoſition der Landvolkpartei, die unter allen Umſtänden eine Umbildung des Kabinetts for⸗ dert. Nach der in der Landvolkfraktion vor⸗ herrſchenden Stimmung iſt damit zu rechnen, daß dieſe Fraktion womöglich ein Mißtrauens⸗ votum gegen das Geſamtkabinett mit⸗ macht, falls die von ihr geforderte Umbildung nicht vorher erfolgt iſt. Zum mindeſten aber wird der größte Teil ihrer Mitglieder für ein Mißtrauens⸗ votum gegen Dr. Curtius ſtimmen. Sollten die Sozialdemokraten bei einer lchen entſcheidenden Abſtimmung Enthaltung üben, ſo iſt eine Mehrheit gegen den Außenminiſter kaum zu vermeiden. Die chriftlichen Gewerkſchaften zum Regierungsprogramm Telegraphiſche Meldung — Berlin, 9. Oktober. Der Hauptvorſtand des Geſamtverbandes der chriſtlichen Gewerkſchaften Deutſchlands hielt geſtern in Königswinter eine Sitzung ab. Der Vor⸗ ſtand erkennt die Schwere der Geſamtlage des Staates und der Wirtſchaft rückhaltlos an und dem⸗ gegenüber auch die große Verantwortung und die Schwierigkeiten, die für die Regierung beſtehen, die drohenden Gefahren abzuwenden. In dem Programm der Reichsregierung ſehen die chriſtlichen Gewerkſchaften, wie in der Sitzung dar⸗ gelegt wurde, einen ernſten Verſuch, im Staat und Wirtſchaft wieder zu geſunderen Verhält⸗ niſſen zu kommen. Zu einigen Punkten des Programms und ſeiner Begründung durch die Reichsregierung haben die chriſtlichen Gewerkſchaften, beſonders nach der ſozialpolitiſchen Seite hin, ernſte Bedenken. Sie werden ihre Stellungnahme der Aa este rü in einem beſonderen Schreiben mit⸗ eilen. — Löbe hat be⸗ Die Vermutungen, daß angeſichts des Umſchwun⸗ ges am deutſchen Geld⸗ und Deviſenmarkt eine deutſche Reichsbankdiskonterhöhung unvermeidlich werde, ſind wider Erwarten ſchnell Tatſache gewor⸗ den. Die Reichsbank erhöht ihren Diskontſatz ab heute um ein volles Prozent auf 5 v. H. Darüber wird amtlich mitgeteilt: Der Zentral⸗ anusſchuß der Reichsbank hat dem Vorſchkag des Reichsbankdirektoriums heute vormittag zuge⸗ ſtimmt, wonach der Reichs bankdiskontſatz von 4 auf 5 und der Lombardſatz von 5 auf 6 v. H. erhöht wird. Begründung der Erhöhung In der Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichs⸗ bank begründete der Vorſitzende, Reichsbankpräſident Dr. Luther, unter Hinweis auf die untenſtehenden Statusziffern vom 7. Oktober die vom Reichsbank⸗ dtrektorium beſchloſſene Erhöhung des Diskontſatzes wie folgt: 5 In Uebereinſtimmung mit der zunehmenden Er⸗ leichterung der wichtigeren ausländiſchen Geldmärkte wie auch des inländiſchen Geldmarktes konnte die Reichsbank ſeit dem Herbſt vorigen Jahres ihren Diskontſatz allmählich von 7% v. H. auf 4 v. H. er⸗ mäßigen. Dabei war ſtets klar, daß ein Dis kont⸗ ſatz von 4 v. H. in Anbetracht der allgemeinen Zinsverhältniſſe in Deutſchland ein ſehr niedriger war; ſeine Aufrechterhaltung war aber ſolange gerechtfertigt, als trotz des niedrigen Satzes dauernd noch Gold und Deviſen zuſtrömten und die inneren deutſchen Anlagen ſich dauernd verringerten. Dieſer Zuſtand hat ſich in den letzten Wochen geändert. Die Reichsbank ſah ſich bei gleichzeitiger erheblicher Steigerung der von ihr zu befriedigenden Kreditanſprüche zu beträcht⸗ lichen Deviſen⸗ und Golcdd⸗Abgaben ge⸗ nötigt, ſodaß ſie nunmehr glaubt, vorſorglich die in ſolchen Fällen angezeigte Maßnahme der Diskont⸗ erhöhung, und zwar im Ausmaße von ein Prozent zur Anwendung zu bringen.“ Eine deviſentechniſche Maßnahme Der Reichsbankleitung mag es nicht leicht gefallen ſein, zu dem für die Wirtſchaft gerade heute beſonders ſchwerwiegenden Entſchluſſe zu gelangen. Ganz all⸗ gemein kann man feſtſtellen, daß die Erhöhung des Diskontſatzes, obgleich die bisherige Rate von 4 b. H. für die deutſchen Verhältniſſe ſehr niedrig war, recht bedauerlich iſt, weil damit die not⸗ wendige Erleichterung der Wirtſchuft zu einem Teil wieder inhibiert wird. Bedauerlich iſt der Schritt aber beſonders deshalb, weil nicht eine Wirt⸗ ſchaftsbelebung, wie es eigentlich der Fall hätte ſein ſollen, die Heraufſetzung veranlaßte, ſondern Vorgänge, die außerhalb der Wirtſchaft liegen. Denn die ohnehin große Spanne zwiſchen den ausländiſchen Zinsſätzen und den deutſchen wird da⸗ durch nicht verringert, ſondern noch ungewöhnlich erhöht. Daß man zu dieſem ſchwerwiegenden Entſchluß gelangte, über den man innerhalb der Wirtſchaft immer noch geteilter Meinung ſein wird, liegt in erſter Linie in der deviſentechniſchen Situation. Maßgebend war für die Reichsbank das Beſtreben, die Fühlung mit dem deut⸗ ſchen Kapitalmarkt und die Herrſchaft auf dem Deviſenmarkt nicht zu verlieren. Die in der amtlichen Begründung erwähnte An⸗ ſpannung iſt, Gott ſei es geklagt, durch die poli⸗ tiſche Unſicherheit und die Unvernunft des In⸗ ſowohl wie des Auslandes zurückzuführen, wo⸗ bei der Kapitalflucht eine nicht unweſentliche Rolle zuzuſchreiben iſt. In der letzten Zeit erfolg⸗ ten bekanntlich ſtärkere Gol d⸗ und Deviſen⸗ abzüge, die ſeit 14. September, dem Wahltag, mit etwa 650 Mill./ veranſchlagt werden. In kurzer Zeit ſind 210 Mill.„ in Gold über die Grenze, hauptſächlich nach Frankreich, gelangt. Zu betonen iſt, daß die Reichsbank, ohne mit den Vorſchriften über die Notendeckung in Konflikt zu kommen, noch mehr als das Doppelte dieſes Betra⸗ ges aus ſeinen Währungsreſerven hätte abgeben können. Die währungstechniſche Stel⸗ lung der Reichsbank wird auch heute noch ſo ſtark als in der Kriſenzeit des Frühjahres 1929 beurteilt, als ſeiner Zeit bekanntlich während der Reparationsverhandlungen ſpekulative Angriffe auf die Mark eine erhebliche Deviſennachfrage verurſachten. Die Deviſenanfor⸗ derungen waren ſeiner Zeit durch die Geldabzüge franzöſiſcher Banken verurſacht. Heute ſchätzt man die franzöſiſchen Geldrückzüge auf etwa ein Drittel ihrer deutſchen Ausleihung. Dazu kommt aller⸗ dings die Unbeſonnenheit der Kapitalflucht, denn die von den Deutſchen erworbenen ausländiſchen Wert⸗ papiere verurſachten immer anhaltende Deviſennach⸗ frage. f Ein Umſchwung am Deviſen⸗ und Gel d⸗ markt alſo, der weder in der konjunk⸗ turellen Entwicklung, noch in der Lage der internationalen Geldmärkte, ſon⸗ dern lediglich in der Unſicherheit und Ueberängſtlichkeit gewiſſer Kreiſe be⸗ gründet iſt. Dieſen Abzug von kurzfriſtigen Aus⸗ landsgeldern, der Kapitalflucht und den Vorrats⸗ käufen in Deviſen konnte die Reichsbank bisher ge⸗ laſſen zuſehen, aber vom deviſentechniſchen Stand⸗ punkt aus iſt es jetzt geraten, den anhaltenden Gold⸗ abflüſſen der letzten Tage einen Riegel vorzuſchieben. Die Währung ſelbſt iſt ja durch den Me⸗ chanismus der Goldwährung auf jeden Fall ſicher geſtellt. Die Reichsbank mußte aber, um die Elaſtizität ihrer Währungspolitik zu erhalten, die umſo größer iſt, je reichlicher die Währungsreſerven der Reichsbank ſind, die Ereigniſſe am Geld⸗ und Deviſenmarkt durch Anziehen der Diskontſchraube zu meiſtern verſuchen. Es bleibt nur zu wünſchen, daß bald zu gegebener Zeit durch eine Ermäßi⸗ gung, eine Angleichung an die internationalen Sätze gefunden und der deutſchen Wirtſchaft wieder ein bil⸗ liger Zinsſatz gegeben wird. Das hängt aber von der wirtſchaftlichen Entwicklung und dieſe wiederum von der wirtſchaftlichen und politiſchen Vernunft Deutſchlands ſelbſt ab. Geringe Entlaftung oͤer Reichsbank Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Okto⸗ ber hat ſich in der verfloſſenen Bankwoche die ge⸗ ſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 294,5 auf 2201/4 Millionen RM. verringert; die Verminderung ent⸗ fällt ganz überwiegend auf das Lombard konto, das um 230,2 auf 60,1 Mill. RM. abgenommen hat. Die Beſtände an Handelswechſeln und Schecks, die, ſoweit ſie Inlandspapiere darſtellen, Ende Sept, gegenüber 23. Sept. eine Zunahme von 808 Mill. RM. erfahren hat, zeigen nur eine Verminderung um ins⸗ geſamt 57,8 Mill., von denen etwa ¼ auf das In⸗ landsportefeuille entfallen; Beſtände an Reichsſchatz⸗ wechſeln, die am Ende der Vorwoche 6,2 Mill. RM. betragen hatten, ſind nicht mehr vorhanden. An Reichsbanknoten und Rentenbankſchei⸗ nen ſind zuſammen 279,6 Mill./ in die Kaſſen der Reichsbank zurückgefloſſen. Der Umlauf an Reichs⸗ banknoten hat ſich um 243,1 auf 450,4 Mill.., derjenige an Rentenbankſcheinen um 36,5 auf 406,0 Mill. J verringert. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 41,6 Mill./ erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit 347,4 Millionen eine Abnahme um 124,7 Mill. J. Die Beſtände an fähigen Deviſen haben ſich um 70,5 auf Mill.„ ermäßigt. Im einzelnen haben die Gold⸗ beſtände um 35,8 auf 2443,0 Mill./ und die Be⸗ ſtände an deckungsfähigen Deviſen um 34,7 auf 136,2 Mill.„ abgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte ſich von 52,2 v. H. in der Vorwoche auf 54,3 v.., diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 55,8 auf 57,3 v. H. Zuſammenkunft der Leiter der Zentralbanken in Vaſel Wie wir erfahren, entſprechen die in der ausländi⸗ ſchen Preſſe erſchienenen Nachrichten, wonach die Lei⸗ ter der Zentralbanken von Deutſchland, Belgien, England, Frankreich und Italien beſchloſſen hätten, zuſammenzukommen, um die Frage des Ab⸗ fluſſes von Gold aus der Reichsbank und die Mittel zur Unterſtützung der Reichsbank zu er⸗ örtern, nicht den Tatſachen. Richtig dagegen iſt, daß der Präſident der B. J. Z. für Freitag eine Zuſammenkunft der Präſidenten und Gouverneure der genannten Zentralbanken nach Baſel einberufen hat, um verſchiedene tech⸗ niſche Fragen, wie z. B. den Zinsſatz der Bank⸗ depoſtten zu erörtern, woran ſelbſtverſtändlich auch Reichsbankpräſident Dr. Luther teilnehmen wird. Gold und deckungs⸗ 2579,2 Die Reichsfinanzen im Auguſt Nach Mitteilungen des Reichsfinanzminiſteriums betrugen im Auguſt 1930(alles in Millionen Reichs⸗ mark) im ordentlichen Haushalt die Einnahmen 850,1 und für die Zeit vom 1. April bis Ende Auguſt 4 514,8, während ſich die Ausgaben auf 867,4 bezw. 4 559,3 ſtellten, ſodaß ſich für Auguſt eine Mehrausgabe von 173 und für die Zeit ſeit Beginn des Rechnungsjahres bis Ende Auguſt von 44,5 ergibt.— Im außer ordentlichen Haus⸗ halt betrugen die Einnahmen im Auguſt 15,1 und ſeit Beginn des Rechnungsjahres 620,5(darunter aus Anleihen 487,1), während ſich die Ausgaben auf 9,8 bezw. 128,2 ſtellten. Es ergibt ſich mithin im außerordentlichen Haushalt eine Mehreinnahme von 5,3 bezw. 492,3. Der Abſchluß ſtellt ſich wie folgt zuſammen: Für den ordentlichen Haus⸗ halt. Fehlbetrag aus den Vorjahren Mehrausgabe aus den Monaten April bis Auguſt mithin Fehlbetrag Ende Auguſt Für den außerordentlichen Haushalt. Fehlbetrag aus den Vorjahren Mehreinnahme aus den Monaten April bis Auguſt Mithin Fehlbetrag Ende Auguſt 465,0 Der geſamte Fehlbetrag ſtellt ſich alſo auf 788,9 Der Kaſſenſollbeſtand des Rei⸗ ches betrug am 30. Auguſt 1930 1230, wovon verwendet worden ſind 1145, ſo daß ein Reſtbeſtand von 85,0 bei der Reichshauptkaſſe und bei den Außenkaſſen vorhanden war. Die ſchwebende Schuld hat ſich Ende Auguſt auf 1 250,8 gegen 1 207,3 Ende Juli erhöht.(Die zweite Vorſchußrate auf die ſogenannte Kreuger⸗Auleihe iſt im vorliegenden Ausweis bereits als Einnahme des außerordentlichen Haushalts behandelt, ſodaß ſie nicht mehr in der ſchwebenden Schuld erſcheint.) Piccards Stratoſphärenflug auf unbeſtimmte Zeit verſchoben — Augsburg, 9. Okt. Profeſſor Piccard hat ſeinen Flug auf unbeſtimmte Zeit verſchoben, da nach den vorliegenden Meldungen die Wetterlage ſich auf Wochen ungünſtig geſtalten wird. 5 Piccard, der ſeit kurzem wegen einer Erkältung das Bett hüten muß, wird in den nächſten Tagen Augsburg verlaſſen, um in Brüſſel beſſeres Wet⸗ ter abzuwarten. Ballon und Hülle bleiben ſtart⸗ bereit in der Ballonfabrik Riediger in Augsburg verwahrt, ſodaß innerhalb 24 Stunden der Start erfolgen kann. keit. 5„Typiſ che Beiſpiele für das Ve 2. Seite/ Nummer 468 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 9. Oktober 1930 3030 000 Arbeitsloſe in Deutſchlangd Telegraphiſche Meldung — Berlin, 9. Okt. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 16. bis 30. September 1930 hat ſich der Rück⸗ gang in der Belaſtung der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung, der in der erſten Hälfte des September zu beobachten 75 in der zweiten Monatshälfte noch etwas verf tärkt, während im September des Vorjahres ein ſtändiges Anſteigen ſtattfand. Da einer Abnahme ber Zahl der Hauptunterſtützungs⸗ empfänger in der Verſicherung um über 10 000 eine Zunahme der Kriſenunterſtützten um knapp 14000 gegenüberſteht, iſt die Belaſtung beider Unter⸗ ſtützungsein richtungen mit einer Geſamtzahl von rund 1966000 Ende September nur um wenig höher als Mitte des Monats. Hiervon ent⸗ fallen annähernd 1494000 auf die Arbeitsloſen⸗ verſicherung und über 472 000 auf die Kriſenunter⸗ ſtützung. An verfügbaren Arbeitsſuchenden waren bei den Arbeitsämtern am 30. September rund 3 088 000 gemeldet. Die Zahl der Arbeitsloſen, die nach Abzug der noch in Stellung oder in Notſtands⸗ arbeit befindlichen Arbeitsſuchenden auf rund 3 030 000 anzuſetzen iſt, hat gegenüber dem letzten Bericht um rund 47 000 zugenommen. Wie immer iſt in dieſer Zahl die normale Fluktuation des Marktes wie ein gewiſſer Beſtandteil an Erwerbsbeſchränkten eingeſchloſſen. Im ganzen hat ſich die Welle der wach⸗ ſenden Arbeitsloſigkeit nicht mit derſelben Kraft weiter verſtärkt wie im vorigen Berichtsabſchnitt. Die Urſachen, die hierzu beigetragen haben, ſind in der Hauptſache der Bedarf für die Hackfruchternte, ſtärkere Beſchäftigung im Bekleidungs⸗ und zum Teil auch im Spinnſtoff⸗ gewerbe, ſaiſonmäßige Belebung in verſchiedenen Zweigen des Nahrungsmittelgewerbes, ſchließlich Auswirkungen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung. Der Zerfall der Staalspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 9. Okt. aus Kreiſen des Jungdeutſchen Ordens erfahren, ſind Beſtrebungen im Gange, die bisher nicht zum Jungdeutſchen Orden gehörenden, auf ſtaatsparteilichen Liſten gewählten Abgeord⸗ neten Baltruſch und Adolph zum Eintritt in den Jungdeutſchen s Orden zu veranlaſſen. Ein Ueber⸗ tritt der jungdeutſchen Abgeordneten zu den Chriſt⸗ lich⸗Sozialen kommt nach dieſer Darſtellung nicht mehr in Frage, was von vornherein unwahr⸗ ſcheinlich war, da die Chriſtlich⸗Sozialen, wie wir ſchon meldeten, Abmachungen über die Bildung einer Fraktionsgemeinſchaft mit den Konſervativen und den Welfen vorbereiten. Dieſe Abmachungen bedürfen zwar noch der Billi⸗ ung durch die Fraktionen, am Zuſtandekommen er ſolchen Gemeinſchaft von 22 Abgeordneten ift aber kaum noch zu zweifeln. Die ſechs jung ⸗ bdeutſchen Abgeordneten wollen daher eine eigene Gruppe im Reichstag bilden. Ob es ge⸗ lingt, die 14 demokratiſchen Abgeordneten der Staats⸗ partei ebenfalls zuſammenzuhalten, obwohl ſie keine Fraktionsſtärke mehr haben, erſcheint zweifelhaft. Wie wir ———— 3 Wiener Blätter beſchlagnahmt Telegraphiſche Meldung — Wien, 9. Okt. Der Preſſeſtaatsanwalt hat die„Neue Freie Preſſe“, das„Neue Wiener Tageblatt“ und das „Neue Wiener Extrablatt“ beſchlagnahmt, weil ſie aus der Landbund ⸗Korreſpondenz übernommene Mitteilungen über die angeblich unzuläſſige Ein⸗ miſchung des Majors Pabſt in die Außen⸗ und Innenpolitik Oeſterreichs brachten. Die zweite Auf⸗ lage der drei Blätter zeigt an Stelle des beſchlag⸗ nahmten Artikels den bekannten weißen Fleck. In einer nationalſozialiſtiſchen Verſammlung wurde beſchloſſen, den Innenminiſter um Aufhebung des Einreiſeverbotes für Adolf Hitler zu erſuchen. Staat und Erziehung Pädagogiſcher Kongreß in Wiesbaden II. Ein Bekenntnis zum Glauben an den Staat legte von der philoſophiſchen Seite her Geh. Rat Prof. Aloys Fiſcher⸗München ab, indem er den Zuſammenhang zwiſchen„Staat und Erzieh⸗ ung“ darlegte. Erziehung iſt eine Erſcheinung, die ſich nur in der Gemeinſchaft findet. In der Gemein⸗ ſchaft wird die Freiheit des Einzelnen gebunden, die perſönlichen Intereſſen durch die Rückſicht auf die Geſamtheit eingeengt. Die Staatsbürger ſind zu einer Gemeinſchaft verbunden dadurch, daß ſie ihre Exiſtenz an eine gemeinſame Rechts⸗ und Machts⸗ grundlage gebunden haben. Nicht aber iſt es die Ge⸗ meinſamkeit einer geiſtigen Welt, welche die Verbin⸗ dung herſtellt. Die Staatsgemeinſchaft iſt vollkom⸗ men, wenn ſich jeder als Geſamtſubjekt fühlt, jeder hinſtrebt zu der für alle gültigen Idee der Gerechtig⸗ Sie iſt nicht erreicht, ſie wirkt aber als ſtändig erztehende Macht, und ſomit gehört die Erziehung zum Weſen des Staates. Dazu ſteht ihm zur Ver⸗ fügung die Macht, die alleinige Macht, die er mit niemand teilen kann, neben ſeinem Recht gibt es kein Kirchen⸗ oder Elternrecht. Der Staat kann ſich nur mit den Gemeinſchaften, die ſich ihm einordnen und ſeine Ziele auf einem Sondergebiet verfolgen, zu gemeinſamer Arbeit zuſammentun. Prof. Sergius Heſſen⸗Prag berichtete über rhältnis von Staat und Bildung in außerdeut⸗ ſchen Staaten“. Er griff Frankreich und Eng⸗ land heraus, um an dieſen Beiſpielen zu zeigen, wie der eine von der zentralen Form, für die die Schule im Dienſte der Politik ſteht, herkommt, der andere von der abſolut freien Form, wo der Staat nur zögernd und ſcheu an das Erziehungsweſen heran⸗ tritt, des Bildungsſtaates, der nur in der Form Vorſchrif⸗ reißer, Krüger, Finohr) wie aber heute beide hinſtreben zu der Form Die Induſtrie zum Sanierungsprogramm Der Reichsverband der Induſtrie zum Finanzplan der Reichsregierung Telegraphiſche Meldung Berlin, 8. Oktober. Das Präſidium des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Induſtrie hat ſich heute in einer außerordent⸗ lichen Präſidialſitzung mit dem Wirtſchafts⸗ und Finanzplan der Reichsregierung beſchäftigt und dazu folgende Stellung eingenommen: Der Wirtſchafts⸗ und Finanzplan der Reichs⸗ regierung iſt als ein erſter S e zu wür⸗ digen, die öffentlichen Finanzen Deutſchlands in Ordnung zu bringen und die deutſche Wirtſchafts⸗ politik den Verhältniſſen anzupaſſen, die durch die Veränderungen auf dem Weltmarkt, durch die hohen Reparationsverpflichtungen Deutſchlands und die verfehlten Maßnahmen der Vergangenheit entſtan⸗ den ſind. Der Plan iſt geeignet, das öffentliche Vertrauen wieder herzuſtellen, wenn er tatkräftig durchgeführt wird und wenn alle Volksteile in dem Wunſche einig ſind, unter Vermeidung von Experimenten den völligen Wirtſchaftszuſammenbruch abzu⸗ wehren. Es iſt nicht Aufgabe des Augenblicks, zu den Ein⸗ zelheiten des Planes Stellung zu nehmen und auf die an manchen Stellen vorhandenen Lücken und Unſtimmigkeiten hinzuweiſen, weil die Geſetz⸗ entwürfe erſt abgewartet werden müſſen. Der Grundgedanke des Programms iſt richtig, wenn er davon ausgeht, daß in erſter Linie unter äußerſter Sparſamkeit und unter Eindämmung der wirt⸗ ſchaftsſchädlichen Steuern eine einheitliche und ziel⸗ ſichere Geſtaltung der öffentlichen Finanzpolitik und eine vollſtändige Ordnung der öffentlichen Finanzen, insbeſondere auch der Finanzen der Länder und Gemeinden geſchaffen werden muß. Es kann nur erreicht werden, wenn die öffentlichen Ausgaben den⸗ jenigen Einnahmen angepaßt werden, die unter Be⸗ rückſichtigung der Veränderungen in den Preisver⸗ hältniſſen auf dem Weltmarkt von Wirtſchaft und Bevölkerung aufgebracht werden können, ohne daß die Grundlagen ihres Daſeins und eines Wieder⸗ aufbaues zerſtört werden. Die Wiedereinführung der Arbeitsloſen in den Arbeitsprozeß iſt nur möglich, wenn die Höhe der öffentlichen Ausgaben und aller Beſtandteile der Produktionskoſten nicht mehr hem⸗ mend im Wege ſteht. Nur ſp kann auch der Preis⸗ abbau der Verbrauchsgüter und Pro duk⸗ tions mittel verwirklicht werden. Neben der Einſchränkung der Perſonalausgaben der öffentlichen Verwaltung iſt dabei eine der Lage des jeweiligen Wirtſchaftszweiges angepaßte Herabſetzung der Löhne und Bezüge aller in der Privat⸗ wäirtſchaft Tätigen wichtigſte Voraus⸗ ſetzung. Wenn es gelingt, auf dieſem Wege die Produktionskoſten zu vermindern, und den Preis⸗ a bbau zu ſichern, dann bedeutet die Herabſetzung von Lohn und Gehalt keine Verminderung der Kauf⸗ kraft und keine Beeinträchtigung der Lebenshaltung. Vielmehr bewirkt die dadurch ermöglichte Wiederein⸗ gliederung der Arbeitsloſen in das Erwerbsleben eine Erhöhung der Geſamtkaufkraft. In keinem Programm für die Geſundung der in⸗ nerdeutſchen Verhältniſſe Barg die Verwaltungs⸗ und Verfaſſungsreform fehlen. Sie iſt von entſcheidender Bedeutung und darf nicht aufgeſchoben werden. Die Förderung der nationalen Wirtſchaft bedingt nicht nur die Pflege des inneren Marktes, ſondern auch die Fortführung der Handelspolitik auf der bisherigen Linie. Die Ordnung der öffentlichen Finanzen und die Beſeitigung der Schwächepunkte der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft ſind auch die Vorausſetzung für eine ver⸗ nünftige Reparationspolitik mit dem Ziele, die deutſchen Verpflichtungen auf ein erträg⸗ liches Maß zurückzuführen. Nur ein abgekartetes Spiel? Zum beulſchen Konftikt mit Litauen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 9. Oktober Rücktritt des litaüiſchen Außenminiſters Zaunius hat für das deutſch⸗litauiſche Verhältnis ohne Zweifel eine pöllig neue Lage ge⸗ ſchaffen. Man wird allerdings noch abzuwarten haben, ob mit dem Rücktritt des Außenminiſters auch die von ihm in Genf gegebenen Zuſicherungen über das Memelland hinfällig werden ſollen, mit anderen Worten, ob es ſich etwa bei der Demiſſton um ein mehr oder weniger abgekartetes Spiel handelt, das es dem litauiſchen Kabinett ermöglichen ſoll, von den Zuſagen vor dem Völkerbund, die eine ſehr liebenswürdige Kritik in der litauiſchen Oeffentlich⸗ keit gefunden haben, abzurücken. Der Jedenfalls kommt in den Kommentaren der Ber⸗ liner Preſſe zu dem Ereignis allgemein die Be⸗ fürchtung zum Ausdruck, daß es unter den gegen⸗ wärtigen Umſtänden zu keiner ein wand⸗ freien Wahl kommen wird. Die verſprochene Wiederherſtellung der Verſammlungs⸗, Preſſe⸗ und Redefreiheit im Memelland iſt, wie wir bereits mit⸗ geteilt haben, noch nicht erfolgt. Eine ordnungs⸗ mäßige Durchführung des Wahlkampfes iſt ſomit unmöglich geworden. Die deutſchen Parteien im Memelland kön⸗ nen keine Flugblätter verteilen und ihre Er⸗ klärungen erſcheinen von der Zenſur ver⸗ ſtiütmmelt in den Tageszeitungen, wenn ſte nicht ganz verboten werden. Die„Berliner Börſenzeitung“ deutet die Möglichkeit an, daß dem Rücktritt des Außenminiſters vielleicht in den nächſten Tagen die Demiſſion des gegenwärtigen Kabinetts folgen wird. Das Blatt befürchtet, daß als Nutznießer dieſer Ent⸗ wicklung Herr Merkyl, der Direktor des Memel⸗ landes, von der ſiegreichen Welle der Deutſchen⸗ feinde auf den Seſſel des Miniſterpräſidenten ge tragen werden könnte. In der„Voſſiſchen Zeitung“ wird als Nachfolger von Zaunius der Kownoer Oberbürgermeiſter Vil⸗ neiſys genannt. Zaunius würde den zur Zeit unbeſetzten Poſten des litauiſchen Geſandten in Prag übernehmen. Nach Gerüchten aus Kownoer politiſchen Kreiſen ſoll aus Solidarität mit Zaunius der Berliner Geſandte Sidzikaukas ebenfalls zurücktreten. Immerhin dürften ſich die Herren in Kowno deſſen bewußt ſein, daß ein Wortbruch der Genfer Zu⸗ ſicherungen den internationalen Kredit Litauens ſchädigen müßte. Wir möchten hoffen, daß die deut⸗ ſche Regierung nach wie vor mit allem Nachdruck auf die Genfer Vereinbarungen dringt. Hindenburg empfängt v. Schubert . Berlin, 9. Okt.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros). Der Reichspräſident hat heute vor⸗ mittag den zum Botſchafter in Rom ernannten bisherigen Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes Herrn von Schubert empfangen. Seeckt und Starhemberg als Jagdgäſte beim ungariſchen Kriegsminiſter — Budapeſt, 9. Oktober. Wie„Ujfſag“ und „Magyarorſtag“ wiſſen ſollen, haben ſich der öſter⸗ reichiſche Miniſter des Innern, Fürſt Starhemberg, und Generaloberſt von Seeckt in der vergangenen Woche inkognito in Ungarn aufgehalten, und mit dem ungariſchen Kriegsminiſter Gombös auf deſ⸗ ſen Gutsbeſitz bei Warpalota an einer Jagd teil⸗ genommen. Fürſt Starhemberg ſoll auch von einem hohen öſterreichiſchen Beamten begleitet geweſen ſein. Die Gäſte ſeien noch am ſelben Tage wieder abgereiſt. Die„Jalke“⸗Jahrt vor dem Ober⸗Seeamt Telegraphiſche Meldung Berlin, 9. Okt. Das Reichsoberſeeamt, das hier im Reichsves kehrsminiſterium unter dem Vorſitz von Geheimrat Werner tagt, hatte heute die Berufung in Sachen der bekannten Abenteurerfahrt des Dampfers N alke“ zu verhandeln. Vom Hamburger Schwurgericht war Kapitän Zipplitt, der mit dem Dampfer die abenteuerliche Fahrt nach Venezuela unternommen und Waffen dorthin be⸗ fördert hatte, von der Anklage des Menſchenraubes freigeſprochen worden. Das Hamburger Seeamt erkannte ihm das Kapitänspatent ab, beließ ihm jedoch das Steuermannpatent. Dem Angeklagten erſten Offizier, Kölling, wurde das Patent in vollem Umfange belaſſen. Der Reichskommiſſar, Vizeadmiral von Uſlar, legte gegen dieſen Spruch Beſchwerde ein, ebenſo Zill⸗ plitt, der die Patententztiehung als ungerechtfertigt anſieht. Unter den ſechs Beiſitzern des Reichsober⸗ ſeeamtes iſt Kapitän König, deſſen Fahrten mit dem U⸗Boot„Deutſchland“ im Kriege großes Auf⸗ ſehen erregten. In der Verhandlung wurde der Tat⸗ beſtand der abenteuerlichen Fahrt vorgetragen, wie er bereits das Hamburger Schwurgericht und das Hamburger Seeamt beſchäftigt hat. Das Urteil iſt in den ſpäten Abendſtunden oder gar erſt in der Nacht zu erwarten. Die Kämpfe in Braſilien Telegraphiſche Meldung Paris, 9. Oktober. Die Lage in Braſilien beurteilt der„Matin“ wie folgt: Aus der Ferne geſehen, ſcheint der Ausgang des Kampfes zum Teil von der Haltung des Staates Sab Paulo abzuhängen. Die letzten Meldungen wollen wiſſen, daß dieſer Staat ſich den regierungs⸗ treuen Meldungen angeſchloſſen habe. Wenn ſich dieſe Nachricht beſtätigt, dann hat die reguläre Re⸗ gierung noch einige Ausſicht, der Lage Herr zu wer⸗ den, jedoch wächſt in Rio de Janeiro die Beunruhi⸗ gung, und die Treue zur Regierung läßt nach. Wie Aſſociated Preß aus Buenos Aires be⸗ richtet, meldet die Zeitung„La Nacion“ aus Para, daß die dortigen Polizeitruppen und Matroſen treu zur Regierung halten und den Aufſtändiſchen ſchwere Verluſte zugefügt haben. Die Volksvertretung des braſtlianiſchen Bundesſtaates Amazonas ſoll ſich gegen die Aufſtändiſchen erklärt haben. Nach einer Meldung aus Montevideo liegen in der Grenzſtadt Rivera Berichte vor, denen zufolge Militärflugzeuge, die gegen die Aufſtändiſchen aus⸗ geſandt wurden, zu dieſen übergegangen ſind. Des⸗ gleichen wird von aufſtändiſcher Seite die Einnahme der Stadt Recife gemeldet. Eine größere Truppen⸗ macht der Aufſtändiſchen ſoll ſich im e auf Bahia befinden. Letzte Meldungen Auto fährt in Fußgängergruppe Ein Toter — Trier, 9. Okt. Auf der Straße nach Zerf im Hochwald fuhr ein mangelhaft beleuchtetes Auto in eine Fußgängergruppe. Ein junger Mann wurde zu Boden geriſſen und ſo ſchwer verletzt, daß er gleich darauf ſtarb. Das Auto das nur auf einer Seite beleuchtet war, wurde von der die Straße paſſierenden Gruppe von jungen Leuten für ein Motorrad gehalten. Ob⸗ ſchon ſie zur Seite traten, wurde der auf der Außen⸗ ſeite gehende Verunglückte von der Türklinke erfaßt, die dabei abgeriſſen wurde. Der Autofahrer hatte den Unfall nicht einmal bemerkt und fuhr bis zum nächſten Dorfe weiter. Raubmord an einem Greiſenpaar — Poſen, 9. Okt. In Schroda iſt das 77 und 65 Jahre alte Friedhofswärter⸗Ehepaar der jüdiſchen Gemeinde, Kiſch, in der Wohnung ermordet auf⸗ funden worden. Die alten Leute, die ſich mühſam durchs Leben ſchlugen, ſind mit der Axt er⸗ ſchlagen worden. Die Schränke waren erbrochen, alle Schubkäſten durchwühlt. ten macht, aber in den inneren Betrieb der Bildung nicht hineinredet und hier der größten Vielgeſtaltig⸗ keit und den individuellen Bedürfniſſen Raum ge⸗ währt. Bei der Ausſprache nun zeigte ſich, daß nicht etwa die nicht ganz einwandfreie Kühle der akademiſchen Behandlung ſich den Hörern mitgeteilt hatte, ſondern daß die Hitze des Gegenſtandes das Maßgebende war. Deswegen war auch die Zahl der Mißverſtändniſſe groß. Die Weltanſchauungsgruppen meldeten ihre auf unerſchütterlichen Grundlagen ruhelzden An⸗ ſprüche an und verwahrten ſich gegen Verzerrungen und Verallgemeinerungen. Es ſind eben letzte unbe⸗ weisbare Ueberzeugungen, um die man ſich ſtritt. Doch iſt es ſchon ein Erfolg, daß vor aller Oeffentlich⸗ keit einmal dieſer Gegenſtand erörtert wurde. Dr. K. Brauch Theater und Muſik 1 Das Nationaltheater teilt mit: In dem am Samstag zur Uraufführung kommenden hiſto⸗ riſchen Stück aus der Gegenwart„Beſetztes Ge⸗ biet“ von Franz Theodor Eſoko r iſt das geſamte Herrenperſonal ſowie die Damen Ehre und Uſell beſchäftigt. Im Mittelpunkt der Handlung ſteht die Geſtalt des Bürgermeiſters Monk(Karl Marx), der in der Löſung der Aufgabe, nach dem Ruhreinmarſch der Franzoſen die Organiſierung des paſſtven Widerſtandes in den Grenzen der Legalität zu halten, zwiſchen die verſchiedenen Parteitendenzen des Stadtrats(Herren Godeck, Langheinz, Heinz und Alſter; und den Radtikalismus des Freiſchärlenführers Schlern(Willy Birgel) und deſſen vier Kameraden(Herren Muſil, Hauben⸗ geſtellt iſt und ſchließlich der Volkswut zum Opfer fällt, nachdem vorher ſchon der politiſch ahnungsloſe Künſtler Malte(Hans Simshäuſer) als erſtes Opfer der geſpannten Atmoſphäre gefallen iſt. Die Regie führt Richard Dornſeiff. Die Bühnenbilder ſind von Eduard Löffler. ägyptiſchen Muſeen zu ſeierlichkeiten in Berlin hat in kunſtwiſſenſchaftlichen Dr. Operndirektor Cecerle in Kaiſerslautern teilt uns mit: Im Hinblick auf die unerhörten Kundgebungen gegen die Deutſchen in Prag wurde die als nächſte Neu⸗ heit geplante Aufführung der Oper„Jenufa“ von en Keine tſchechiſche Oper. Leo Janacek vorläufig vom Spielplan des Stadttheaters abgeſetzt.(Und wie wird es mit der bevorſtehenden Erſtaufführung der nachgelaſſe⸗ nen Oper von Janacek im Mannheimer Nationaltheater, für deren vorläufige Ab⸗ ſetzung vom Spielplan entſprechend dem Verhalten der preußiſchen und bayeriſchen Staatsbühnen an dieſer Stelle in der Montag⸗Abendausgabe unſerer Zeitung das Nötige geſagt wurde?) Richard Strauß in Ludwigshafen. In der nächſten Woche gaſtiert Dr. Richard Strauß an zwei Abenden in einem von der J. G. Farben⸗ induſtrie in Ludwigshafen veranſtalteten Kon⸗ zert. Von Ludwigshafen aus wird der Meiſter vorausſichtlich zu einem Gaſtſpiel nach Paris weiter reiſen. Wiederaufnahme der Nefretete⸗Austauſchver⸗ handlungen. Die Anweſenheit des Direktors der den Muſeums⸗Jubiläums⸗ Kreiſen die Vermutung aufkommen laſſen, daß die Verhandlungen um den Austauſch des Nefretete⸗ Kopfes offiziell wieder aufgenommen werden ſollen. Inzwiſchen hat ſich ja auch, wie in dieſen Kreiſen be⸗ hauptet wird, in der Oeffentlichkeit ein bemer⸗ kenswerter Umſchwung zugunſten des vorgeſchlagenen Austauſches Mit der ägyptiſchen Muſeumsverwaltung werden insbeſondere auch darüber Verhandkungen gepflogen, der deutſchen Orient⸗Geſellſchaft die Erlaubnis für Ausgrabungen in eigener Expedition, für die die Vorarbeiten ſchon ſeit längerer Zeit im Gange ſind, Möglichkeit gegeben, ſich an Ausgrabungsarbeiten der ägyptiſchen Muſeumsver⸗ waltung als Gaſt zu beteiligen. Abend als erfreuliches Poſitivum empfanden, vollzogen. zu gewähren. Bisher hatte man deut⸗ ſchen Gelehrten nur die? Liederabend Wilhelm Enters Mit Genugtuung konnten wir feſtſtellen, daß der ſympathiſche Eindruck, den wir vom vorjährigen Liederabend des Herrn Enters empfangen hatten, ſich bei ſeinem erneuten Auftreten nicht nur be⸗ ſtätigte, ſondern in mancher Hinſicht verſtärkte. Man gewann den Eindruck, daß der gewiſſenhafte Sänger in der Zwiſchenzeit dank eingehender Studien in ſeiner Geſangskunſt erheblich gewachſen iſt und der ſeither gefeſtigten Atemführung ſchwierige Aufgaben zutrauen konnte, wie ſie die Arien von Händel mit ihren ausgedehnten Coloraturen vorausſetzen. Traf er ſchon durch ſeine belebende Wiedergabe in den ſtofflich entlegenen Händelſchen Arten verwandte Saiten, ſo betrat er mit den Liedern von Schubert ein viel näher liegendes Terrain und hatte Gelegen⸗ heit, ſeine Ausdrucksfähigkeit bedeutend eindringlicher zu erproben.„Der Neugierige“,„die böſe Farbe“ boten feſſelnde Studien geläuterter Vortragskunſt. Die ſeeliſche Ergriffenheit, die auch die Zuhörer in ihren Bann zog, bewährte ſich ferner bei den Koſt⸗ barkeiten aus dem Liedſchaffen von Brahms, vor allem der„Mainacht“ und dem mit verinnerlichter Heiterkeit vorgetragenen„Juchhe.“ Lediglich die „Botſchaft“ hätte uns bedeutend mehr zugeſagt und auch die Steigerung am Schluſſe wäre wirkſamer ausgefallen, wenn Sänger und Begleiter ein etwas gemäßigteres Zeitmaß eingeſchlagen hätten. Das ſttliſtiſche Feingefühl, das wir ſchon im erſten kam weiterhin den Liedern von der beiden Richarde, Strauß und Trunk zugute, wie wir denn die Beſchränkung auf Lieder als einen erheblichen Vor⸗ zug empfinden. Für die Begleitung hatte ſich der Konzertgeber der künſtleriſchen Mitwirkung Heinz Mayers ver⸗ ſichert, der, eine Klaſſe für ſich, zum Erfolg des Abends weſentlich beitrug. Beiden Künſtlern galt die herzliche gern geſpendete Anerkennung des Zu⸗ hörerkreiſes. 0. e 1 C re e re e 30 kt. ves nrat chen fers rger der wach be⸗ tbes mt ihm wie das iſt f der Donnerstag, 9. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 468 Geſchichte der Kulturhygiene in Baden Erſter Vortrag im Mannheimer Mutterſchutz Am geſtrigen Abend begann in der Handels⸗ kammer die Winterarbeit des Vereins Mannheimer Mutterſchutz mit einem Vortrag von Dr. Fiſcher⸗ Karlsruhe über„Kulturhygiene im 9. und 19. Jahrhundert in Baden mit beſonderer Berückſichtigung des Mutterſchutze“. Dr. Fiſcher iſt auf dem Gebiet der Kulturhygiene be⸗ ſonders erfahren und als Geſchäftsführer der Ge⸗ ſellſchaft für ſoziale Hygiene mit den Problemen be⸗ ſonders vertraut. Frau Eliſabeth Blauſtein be⸗ tonte als Vorſitzende, daß in dieſem Winter der Mannheimer Mutterſchutz ſich infolge der wirtſchaft⸗ lichen Lage große Beſchränkungen auferlegen müſſe. Nur fünf Vorträge ſind geplant, von denen der nächſte am 11. November ſtattfindet. Dr. Fiſcher ging zunächſt auf den Begriff Kultur⸗ hygiene ein. Er verſteht darunter die Sorge für die Erhaltung der Geſundheit durch geſellſchaftliche Ein⸗ richtungen. Der Selbſthygiene, d. h. der Hygiene des Einzelnen, ſtellt er die Umwelt⸗Hygiene gegenüber. Wie der Einzelne, ſo verſagt auch oft die Umwelt in Bezug auf ihre Verpflichtung zur Hygiene. Baden, auf das ſich der Redner in ſeinen Ausführungen be⸗ ſchränkte, kann mit Stolz auf ſeine bahnbrechenden Leiſtungen auf dem Gebiet der Hygiene zurückblicken. Zwei Epochen ſind es vor allem, die Höhepunkte dieſer Entwicklung ſind: Die Klöſter Reichenau und St. Gallen pflegten im 9. Jahrhun⸗ dert, in für damalige Zeiten vorbildlicher Weiſe, die Hygiene. Alte Urkunden geben Kunde davon, daß mehrere Aerzte auf der Inſel Reichenau wirkten. Die Sorge für die Kranken entſprang hauptſächlich religiöſen Motiven. Dem chriſtlichen Beſtreben, dem Mitmenſchen zu dienen, ſind die Heiliggeiſt⸗Spitäler zu verdanken. Das Heiliggeiſt⸗Spital in Konſtanz, die ſpäteren Bürgerſpitäler in Mannheim und Heidelberg beweiſen das Fortſchreiten der Geſund⸗ heitspflege. Grundſatz bei den Heilungen in den chriſtlichen Spitälern und Klöſtern war die koſten⸗ loſe Behandlung. Hier mußte ein Umſchwung ein⸗ treten, als die kommunalen Stellen die Kranken⸗ häuſer in Verwaltung nahmen. Die zweite Epoche bildet die Zeit ſeit Beginn des 19. Jahrhunderts, die durch die Namen Dr. Franck und Dr. May, zweier badiſcher Aerzte, gekenn⸗ zeichnet iſt. Dr. May, der in Heidelberg Medizin ſtudiert hatte, verlegte ſeine Praxis nach Mann⸗ heim und war lange Jahre Arzt an der erſten öffentlichen Entbindungsanſtalt Mannheims. Sei⸗ nen Erfahrungen und ſeinem Weitblick ſind viele Anregungen entſprungen, die heute noch für die Ge⸗ burtshilfe, alſo für den Mutterſchutz, Geltung haben. May wandte ſich beſonders auch an die höheren Schichten der Geſellſchaft, denen er mit oft harten Worten ihre unhygieniſche Lebensweiſe vorwarf. Intereſſant iſt, daß Dr. May, deſſen Lebenswerk der Vortragende erforſcht hat, ſchon einen vollſtändigen Geſetzentwurf ausgearbeitet hat, in dem er, wenn auch unter anderer Bezeichnung, Eheberatungsſtel⸗ len, Mutterkaſſen, Wöchnerinnenheime und ähnliche Einrichtungen forderte. Den Eheberatungsſtellen ſollte auch die Möglichkeit gegeben ſein, Ehen zwi⸗ ſchen kranken Partnern zu verhindern. In ſeinem Schlußwort wies Dr. Fiſcher auf die gute Zuſammenarbeit der Geſellſchaft für ſoziale Hygiene und des Vereins Mannheimer Mutter⸗ ſchutz hin. Für den Vortrag, der durch zahlreiche ſehr gute Lichtbilder unterſtützt war, dankte im Na⸗ men der in großer Anzahl erſchienenen Zuhörer Frau Blauſtein. Dieſer erſte Vortrag war ein vielverſprechender Auftakt für die kommende Win⸗ terarbeit des Mannheimer Mutterſchutzes. V * * Beitragsermäßigung. Wie uns vom Gewerk⸗ ſchaftsbund der Angeſtellten(GDA) mit geteilt wird, hat die Deutſche Angeſtellten⸗ krankenkaſſe des GDA eine außerordentliche Hauptverſammlung nach Berlin zum 18. Januar ein⸗ berufen. Um aber mögliche Beitragsſenkungen nicht bis zur außerordentlichen Hauptverſammlung zu ver⸗ zögern, werden Aufſichtsrat und Vorſtand in ihrer gemeinſamen Sitzung am 12. Oktober über eine Bei⸗ tragsermäßigung mit Wirkung vom 1. Nov. beſchließen. Die endgültige Beitragsfeſtſetzung muß im Zuſammenhang mit der Neugeſtaltung der Satzung für die verſicherungspflichtigen und insbe⸗ ſondere auch für die nichtverſicherungspflichtigen Mit⸗ glieder der außerordentlichen Hauptverſammlung vorbehalten bleiben. * Nächtliche Diebſtähle auf der Meſſe. Wie der Polizeibericht meldet, wurden in der Nacht zum 5. Oktober drei Diebſtähle auf der Meſſe verübt. Aus einem Wohnwagen verſchwanden auf der Schaumeſſe ein weißes Herrenhemd mit blauen Tup⸗ fen, ein roſa Herrenhemd, ein grauer Pullover mit dunkelrotem Kragen, an den Aermeln breite rote Streifen, ein Paar ſchwarze Schuhe und eine braun⸗ lederne Aktentaſche. Aus einer Meßbude wurden 2 weiße Arbeitsſchürzen, 100 Servelatwürſte und 2 Doſen Bockwürſte, auf dem Meßplatz 8 Herren⸗ und 4 Damenarmbanduhren, vernickelt mit rundem Ge⸗ häuſe, ſchwarzen arabiſchen Ziffern und ſchwarzem Lederband entwendet. Die Eingemeinding Fritz Weinreich, unſer vorzüglicher Lokal⸗ humoriſt, hat bei der ſamstägigen Eingemeindungs⸗ feier in Seckenheim das nachfolgende Gedicht vor⸗ getragen, das wir auf vielſeitigen Wunſch zum Aboͤruck bringen. Seid gegrüßt Ehr Herre Städter Durch Euch werds hoffentlich jetzt netter Mehr Bauern hewwes längſt ſchun ſatt Mer wolle ach jetzt zu da Stadt Mer hewwe uns jo lang gewehrt Doch wie mer vun de Annern ghört, Daß„Die“ die Eingemeinding ſpüre Sie hewwe gſaat—'tät rentiere— Do hot der ganz Gemeinderot Schun Aengſte ghatt— es wär zu ſpot Daß Ehr nochmol zu uns dät kumme Drum hewwe mers glei angenumme Ich man, ſo wärs am allerbeſcht Sunſcht hätte mer heut net des Feſcht Ich will Euch ebbes ſage, Mer wolle uns vertrage. Wann aach net roſig grad die Gelder, So hewwe doch mer Friedrichsfelder Vorher gemacht noch jedi Strooß Ja unſer Ordningslieb is groß Bei uns dut kans ufs Trottwa ſpucke, Ehr braucht mich net ſo anzugucke Seit Erſchte derf des net mehr ſein Die Hunde fürn mer an de Lein Ehr ſeht, mer dun„kultiviere“ Mit uns dut Ihr Euch net blamiere Ich will Euch ebbes ſage, Mer wolle uns vertrage. Mer wolle Euch ganz gern beglücke, Mit unſre große Fawaricke Mer hewwe unſer ganzi Stärk In„Steinzeug“ un„Fulminawerk“ Mer hewwe aach noch außer denne Zwou kloone, die ſich zeige kenne. Des bone is die Firma„Link“ Im Roßhoor ſinn die gut un flink Die ſorge Euch for gute Better Dann hewwe mer aach noch en zwetter Des is de Kapok⸗Federn⸗Reis Dem ſeim Herr Strauß mecht koons was weiß. Gut is der Mann, man dut ſich ſchnerre, Wann der am hilft, der kann was werre, Drum hebt„die Viere“ daß's net haſt S' werd glei mit Steuer abgegraſt. Ich will Euch ebbes ſage Mer wolle uns vertrage. Ich will net ſage— 8 wäre Boſſe Ehr mißt doch manches mache loſſe In letſchter Zeit hewwe mer jo gſchbart Weil mer ſchun längſcht uff Euch gewart Dann Schul⸗ un Roothaus hewwe Löcher Ehr mißt ach rebariern die Dächer Ehr ſeht ſchunn ſelbſcht, wann Ehrs betracht Was alles ghert bei uns gemacht. Des war de Grund, daß mer gewiche Sunſcht hätt ehr uns nie kenne griſche; Ich denk nor an de Adlerwert Wie hot am der ins Ohr geplärrt Mer ſollte doch noch langſam mache Un net glei„Ja und Amen“ ſache Am Schlachtgeld hät er blobs en Mark Seither bezahlt— des wär doch ſtark, Jetzt 4 Mark 50 zu verlange, Ihm wär die Eingemeindingsluſcht vergange. En Annerer wu ich hebb gelauſcht Der hott krakehlt uff eigni Fauſcht, Wann der will unzufriede bleiwe Ich denk, Ehr Herrn, werds dem vertreiwe Sobald's bei uns werd beſſer ſein Dann lenke all ſchun ſelber ein Ich will Euch ebbes ſage Mer wolle uns vertrage. Ich will Euch mol en Vorſchlag mache, Beglückt uns nor mit gute Sache. „Hotel“ un„Sternhaus“ brauche mer nit Mer wolle jo kaan Defizit, For dem hot Jeder bei uns Mores Do wäre mer jo bald kapores Wann mer des wollte, hätte mer ſchun lang E Theater un e Stroßebahn Ich glaab, do hebt Ehr dran zu kaue Drum tut des liewer ſelbſt verdaue, Ich will Euch ebbes ſage, Mer wolle uns vertrage. Jetzt will ich zu de Annern kumme Die Ehr mit uns hebt übernumme Die„Seckemer“— des ſag ich Euch Die ſinn ſeit mers gedenkt, ſchun reich Die helfe Euch vun Eure Sorge Die könne gewwe Euch un borge Daß Ehr di kriſcht hebbt, trotz ehrm Wanke Do könnt Ehr unſerm Herrgott danke; Die hewwe Grundſtück un viel Feld Die bringe Euch mol ſcheenes Geld. Nor„Pulzabbe“ derft Ehr net ſage, Ich waß,— ſte könne's net vertrage, Nor höchſtenfalls mol„Jauchepropfe“ Des dut ſe net ſo arig mopſe. Die brauche vorerſcht net an Stück Die hewwe Ehr Feſchthall un ehr Brück Ich möcht noch etwas net vergeſſe, Warum is nix zu hern geweſe? Vun wegem Strooßenheimer Hof Hät Ehr die üwerrennt im Schloof?? Genau wie den vun„Kerchgartshauſe“ Ehr häbt aach Sandtorf, des dort drauße, Mit ſeine ſcheene Blumenau Ma ſieht, Ehr Städter ſeit halt ſchlau. Bevor die Bauern zu ſich kumme Häbt ehr ſe längſcht ſchun uffgenume, Drum hewwe mer uns garnet gſchtreibt, Mer„Viere“ ſin jetzt einverleibt. Ich will Euch ebbes ſage, Mer wolle uns vertrage. Die Haſen ſind da! Nun gibt es auch wieder Haſenbraten. Der arme Lampe! Wer einen ganzen kaufen will, bekommt ihn für 90 Pfg.; ausgeſchlachtet muß man.50 Mk. für das Pfund bezahlen. Auch Rebhühner gibt es. Rehwild war heute nicht da. Immer noch kommen Zwetſchen zum Markt, zum Teil in ſehr guter Qualität, zum Preiſe von 25 bis 35 Pfg. Neben Aepfeln und Birnen dominieren Pfälzer Trau⸗ ben von 25 bis 35 Pfg. in mehr oder weniger guter Ware. Für ein paar Brombeeren ſollte man 50 Pfg. zahlen. Für Preißelbeeren forderte man 45 Pfg., Bananen wurden für 35 Pfg. feilgehalten, Nüſſe für 40 bis 60 Pfg. Pfifferlinge ſind immer noch anzutreffen. Die Freude des Pilzfreundes wurde aber ſchnell zu Waſſer, als man 60 und 70 Pfg. für das Pfund for⸗ derte. Es waren freilich ſchöne und zarte, aber 70 Pfg. iſt auch viel Geld. Butter⸗ und Eier ⸗ preiſe ſind unverändert. Die Preiſe für Gemüſe wieſen zahlreiche Aen⸗ derungen auf. Blumenkohl zog an. Man muß jetzt für eine große Roſe 20 bis 30 Pfg. bezahlen. Erbſen koſteten bis zu 40 Pfg. Noch einmal ſehr zarte Wachsbohnen brachten 40 bis 45 Pfg. Auch Schnitt⸗ bohnen für 35 und 40 Pfg. ſah man noch. Roſen⸗ kohl zahlte man mit 40 Pfg. das Pfund, Kohlrabi von 5 bis 15 Pfg. Spinat und Weißkohl für 8 und 10 Pfg. waren in jeder Menge zu haben. Wirſing und Rotkohl koſteten 10 Pfg. Deutſche Tomaten konnte man für 30 Pfg. erſtehen. Salat erhielt man ſchon für 10 Pfg. Radieschen und Rettiche finden immer Liebhaber. Von 10 Pfg. an konnte man ſie ſchon haben. An Blumen war wieder die letzte herbſtliche Pracht, Aſtern und Dahlien, in reichen Mengen auf dem Markt. Sachſchaden iſt unerheblich. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ genbe Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—5, Salatkartoffeln 10—12; Wirſing—15; Weißkraut—8; Rotkraut 10—12; Blumenkohl, Stück 15 bis 90; Karotten, Bſchl.—410; Gelbe Rüben—8; Rote Rüben 10; Spinat 10—12; Mangold 10—15; Zwiebeln 5 bis 8; Grüne Bohnen 35—40; Grüne Erbſen 35—45; Kopf⸗ ſalat, Stück—18; Endiwvienſalat, Stück—15; Oberkohl⸗ raben, Stück—12; Roſenkohl 40—50; Tomaten 25—35; Radieschen, Bſchl.—10; Rettich, Stück—20; Meerrettich, Stück 10—30; Schl. Gurken(groß), Stück 25—60; Suppen⸗ grünes, Bſchl.—8; Peterſilie, Bſchl.—8; Schnittlauch, Bſchl.—7; Lauch, Stück—18; Aepfel 18—55; Birnen 20 bis 50; Zwetſchen 30—45; Quitten 35—45; Zitronen, Stück —10; Orangen, Stück 15—25; Bananen, Stück—12; Süßrahmbutter 180—200; Landbutter 160—170; Weißer Käſe 40—50; Eier, Stück—17; Zander 180200; Aale 160; Hechte 160—180; Barben 100—120; Karpfen 140; Schleien 180; Breſem 80—120; Backfiſche 50—60; Kabeljau 60—80; Schellfiſche 60—70; Goldbarſch 60; Seelachs 60; Seehecht 80; Stockfiſche 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 150 bis 500; Huhn, geſchlachtet, Stück 250—600; Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 350—700; Tauben, geſchlachtket, Stück 80 bis 120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 8001800; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet 135—450; Rinoöfleiſch 120; Kuhfleiſch 90; Kalb⸗ fleiſch 140; Schweinefleiſch 110—120; Gefrierfleiſch 76. * * Im Induſtriehafen ertrunken. In der Nacht zum Mittwoch iſt der 37 Jahre alte verheiratete Matroſe Peter de Heuvel aus Duisburg, als er mit einem Nachen auf das im Induſtriehafen liegende Schiff ge⸗ bracht wurde, beim Ueberſteigen ins Waſſer gefallen und ertrunken. Die Leiche konnte erſt am nächſten Morgen an der Unfallſtelle gefunden werden. * Ein Auto ſtürzt die Straßen böſchung hinab. In vergangener Nacht geriet auf der Landſtraße zwiſchen Kirſchgartshauſen und Lampertheim ein Perſo⸗ nenkraftwagen, deſſen Führer durch ein ihm entgegenkommendes Auto geblendet wurde, gegen einen Baum und ſtürzte die etwa 3 Meter hohe Straßenböſchung hinab. Während der Füh⸗ rer des Autos eine erhebliche Schnittver⸗ letzung am rechten Fuß davontrug, blieben zwei weitere Inſaſſen des Fahrzeugs unverletzt. Der Gegen Straßenbahn⸗Freikarten H. Ludwigshafen, 9. Oktober. Die Stadtrats fraktion der Wirtſchaftspartei, Ortsgruppe Ludwigshafen, wendet ſich in einer Eingabe an das Bürgermeiſteramt gegen die Gewährung von Freikarten auf der Straßenbahn. Die Eingabe betont das Defizit der Straßenbahn und führt aus: Die Stadtverwaltung ſtelle eine größere Zahl Freikarten für das Geſamtnetz Mannheim⸗ Ludwigshafen an Stadtratsmitglieder und höhere Beamte aus, eine zweite Kategorie an Per⸗ ſonen für den Bezirk Ludwigshafen, die im Dienſt der Wohlfahrt ſtehen, eine dritte Reihe für das Geſamtnetz Mannheim ⸗ Ludwigshafen an etwa 16001700 Angeſtellte und Arbeiter, die im Dienſt der Straßenbahn ſtehen. Außerdem würden im Haushalt noch 35 000% für Freikarten an Be⸗ amte und Arbeiter eingeſetzt. Die Wirtſchaftspartei ſieht in dieſer Sachlage eine Schädigung der Finanz⸗ lage der Stadt und ſtellt folgende Anträge, die in öffentlicher Sitzung des Stadtrats beſchloſſen wer⸗ den ſollen: 1. ſämtliche Freikarten werden mit ſo⸗ fortiger Wirkung aufgehoben; 2. die 35 000„ 2. Hälfte für Straßenbahn ſind im Haushalt 1930 zu ſtreichen;. 3. die der Stadt Ludwigshafen aufgrund des Ge⸗ meinſchaftsvertrages zuſtehenden 72 Freikarten wer⸗ den an die Sadträte, Beamte und Arbeiter verteilt, die ſie am nötigſten brauchen. Das Bedürfnis läßt ſich nach Auffaſſung der Wirtſchaftspartei mit dieſen 72 Karten voll befriedigen. Bei der Auswahl der Beamten ſoll der Rang keine Rolle ſpielen, ſondern lediglich die Bedürfnisfrage. Die Karten für die Beamten und Arbeiter ſind beſonders zu kennzeich⸗ nen und nur für den Bezirk Ludwigshafen und nur während der Dienſtſtunden gültig. Sollte ſich das Bedürfnis nach weiteren Freikar⸗ ten als der genannten 72 ergeben, dann muß jede Karte durch den Perſonalausſchuß genehmigt und außerdem der Straßenbahn bezahlt bw. verrechnet werden. Die Stadträte der Wirtſchaftspartei erklären ſich bereit, bei Annahme dieſer Anträge auf ihre Frei⸗ karten zu verzichten. VBeberall Zu Raben! fr Baden und Pfalz mit Anschlüssen naoh allen Rlentungen Winker-Ausgabe 1330/31 Ates Nundfunk⸗Programmen Freitag, 10. Oktober .00: Köln: Konzert. .30: Frankfurt: Orgeltonzert. 15.00: Franfkurt: Erziehung und Bildung. 15.10: München: Stunde der Frau. 16.00: Frankfurt. Stuttgart: Konzert. 16.25: München: Hausmuſikſtunde. 18.05: Frankfurt: Buch und Film; Stuttgart; Vortrag. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.05: Breslau: Aus neuen Tonfilmen; Fran k⸗ furt, Stuttgart: Vortrag von Mannheim. 19.15: Berlin: Konzert. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Cäſar Flaiſchlen⸗ Gedächtnisſtunde; Budapeſt: Oper„La Boheme“, anſchl. Zigeunermuſik; Wien: Konzert. : London 1, 2: Konzert. : Frankfurt, Stuttgart, Königswuſter⸗ hauſen: Sinfoniekonzert; Hamburg: Ballo⸗ den; Köln: Meiſter der Operette; München: Konzert; Kaſchau, London 1: Violinkonzert; Oslo: Oper„Bajazzo“; Zürich: Kammermuſik. : Kattowitz, Warſchau: Sinfoniekonzert. : Breslau: Brecht„Lindberghflug“!; Köln: Hörſpiel„Kriſe!; Belgrad, Laibach: Kam⸗ mermuſik; Kaſchau, Preßburg: Konzert; Rom: Operette„Cin⸗Ci⸗La, 5: Mailand, Turin: Sinfoniekonzert. : Brünn, Kaſchau: Konzert; Prag: Lieder; Wien: Volkstümlicher Abend. : Frankfurt, Stuttgart: Muſik auf Höfen, Straßen und Gaſſen; München: Plauderei; London 1: Mtlitärmuſik; London 2: Konzert. : Brünn, Kaſchau, Prag, Preßburg: Zeitgenöſſiſche Muſik: Stockholm: Orgelkonzert. 81 In Mannheim lieſt um 19.05 Uhr Franz Theo ⸗ dor Cſokor aus eigenen Schriften. Der Wein ist reit Schwer hängen die Trauben in letzter Sonnenwärme: früh zieht der Herbst ins Land und bringt uns sein rauhes, ungemütliches Wefter. Die Temperatur sinkt- Haben Sie schon Ihre Kleidung darauf umgestellt? Unser enormes Lager vorbildſich schöner und guter Herbst- u. Winter-Mäntel erwarfef Sie bei zeitgemäß niedrigen Preisen. Herren-Winter-Mäntel dc 59.— 45.- 68. 85. 98. 115. Mannheim Donnerstag, 9 Okto ee b er Aus Baden Schwindeleien der Wohnbaugeſellſchaft Kr., Heidelberg, 9. Okt. Von unterrichteter Seite wird den„H. N. Nachr.“ über eine neue Affäre der Wohnungs bau⸗ geſellſchaft und ihres Geſchäftsführers, Rechts⸗ anwalt Ludwig Müller, folgendes mitgeteilt: Die am 25. April 1930 handelsgerichtlich eingetragene Remo Film- G. m. b. H. in Berlin ſchloß im Juli mit einer Reihe von filmſchaffenden Künſtlern Ver⸗ träge, die deshalb nicht erfüllt wurden, weil es zur Fabrikation des betr. Films nicht kam. Die zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mittel der Filmgeſellſchaft beſtan⸗ den nicht etwa in vorhandenem Kapital, ſondern in der Zuſage des Rechtsanwalts Ludwig Müller der Wohnungsbau⸗G. m. b. H. in Heidelberg, 50 000 Mark zur Verfügung zu ſtellen. Herr Müller erfüllte dieſes Verſprechen, indem er tatſächlich 7000 Mark in Bar gab, den Reſt von 43000 Mark allerdings in einem Scheck, der nicht gedeckt war. Die Direktoren der Remo, Reichenberger und Dr. Cremer, nahmen keinen Anſtoß an dieſer Nichteinlöſung und waren dann mit einem Wechſel über 45 000 Mark zufrieden, den Müller als Erſatz zu dem Scheck gab. Der Wechſel iſt ausgeſtellt und giriert von der Heidelberger Wohnungsbau⸗G. m. b. H. und akzep⸗ tiert von dem Inſtitut der„Armen Schweſtern“ in Speyer. Mit dieſen Kapitalien begann man alſo zu arbeiten, d. h. man begann Verhandlungen über die Rückgängigmachung der beſtehenden Verträge. Bei dieſen Unterredungen erklärte Reichenberger, daß die Remo zahlungsunfähig und ſo gut wie nichts zu pfänden ſei, daß die Klage zweck⸗ Jos wäre, daß aber er, Reichenberger, unter gewiſſen Bedingungen den Gläubigern der Remo eine ent⸗ sprechende Quote auszahlen wolle. Konkurs könne er nicht anmelden, weil ja aus dem Wechſelerlös ſämtliche Gläubiger reſtlos befriedigt werden könn⸗ ten, wenn der Wechſel da wäre. Aber leider ſei er nicht da, da ihn Dr. Cremer auf ſein eigenes Konto bei der Deutſchen Kreditvereinsbank A. G. zum In⸗ kaſſo gegeben habe. Die Gläubiger ſollten nur zu ihm, Reichenberger, halten und ihm helfen, wie er in den Beſitz des Wechſel komme. Dann würde alles gut werden. Schließlich wären die Verträge ja nicht auf die Firma Remo hin zuſtande gekommen, ſyndern auf ſeinen, Reichenbergers, guten Namen. Der Film ſei ſchon xmal verkauft und müſſe demzufolge auch gedreht werden. Eine Gläubigerfirma, die dieſes Geſchäft nicht mitmachen wollte, klagte ihre Forderungen ein und ließ bei der Remo den Anſpruch auf den Wech⸗ ſel pfänden. Da ſtellte ſich nun zum Erſtaunen der Beteilig⸗ ten heraus, daß laut Erklärung der Bank Dr. Cre⸗ mer über den Wechſel ſchon anderweitig verfügt hätte und ſomit mit dem Eingang des Geldes gar nicht mehr zu rechnen war. Reichmann behauptet jetzt, daß Dr. Cremer mit Rechtsanwalt Müller in Heidelberg, dem Direktor der Woh⸗ nungsbau⸗Geſellſchaft, ſchon früher gemeinſame Geſchäfte gemacht habe. Zur Klärung dieſer Affäre hat Syndikus Haßner in Berlin als Be⸗ auftragter der Geſchädigten Strafantrag gegen Dr. Wilhelm Cremer und Maximilian Rei⸗ chenberg geſtellt, womit ſich nun die Staats⸗ anwaltſchaft zu befaſſen haben wird. 1930 Skelettfund Ettlingen, 9. Okt. Bei Erdarbeiten an einer am Hohenrhein gelegenen Hühnerfarm wurde etwa einen halben Meter tief ein männliches Skelett gefun⸗ den. Schätzungsweiſe mag dieſes ungefähr 50 Jahre dort gelegen haben. Die Frage, unter welchen Um⸗ ſtänden die Leiche dort ihren Platz gefunden hat, konnte natürlich nicht geklärt werden. Die Gebeine wurden auf dem hieſigen Friedhof beigeſetzt. Die neue Tauberbrücke Königshofen, 9. Okt. Die neue Tauberbrücke geht ihrer Vollendung entgegen. Der Koſtenaufwand beträgt 270000 Mark. Königshofen hat übernommen 73 v.., Unterbalbach 14 v.., Oberbalbach 11 v.., Marbach 2 v..; insgeſamt ein Fünftel der Bau⸗ koſten. Es handelt ſich um eine moderne Beton⸗ brücke mit einer Länge von 60 Metern. Erderſchüllerungen * Karlsruhe, 8. Okt. Das wie gemeldet, in der Nacht zum Mittwoch in vielen Teilen unſeres Landes, und der Nordſchweiz verſpürte Erdbeben hat uns wieder einmal den Be⸗ weis dafür erbracht, daß wir keineswegs völlig feſten Boden unter den Füßen haben. Immer und immer weder regt ſich von Zeit zu Zeit das Erdreich. Die Erſchütterungen gemahnen uns daran, das die Ver⸗ änderungen und Verſchiebungen der Erdkruſte keineswegs beendet ſind, vielmehr daß die Umbil⸗ dung im Innern der Erde niemals raſtet. Im Gegenſatz zu den vielfach kataſtrophalen Erd⸗ beben in Italien, Bulgarien, Japan uſw., wo die Er⸗ ſchütterungen auf vulkaniſchen Urſprung zurückzu⸗ führen ſind, handelt es ſich bei den in den letzten Jahrzehnten verhältnismäßig häufig wahrgenom⸗ menen Erdbeben in Süddeutſſchland um ſogenannte „tektoniſche“ oder„Dilokationsbeben“. die auf Veränderungen des Baues der feſten Erd⸗ kruſte beruhen. Es iſt hierbei keineswegs ausge⸗ ſchloſſen, daß äußere, meteorologiſche Einflüſſe die tektoniſchen Beben auslöſen; auffallend iſt es jeden⸗ falls, daß z. B. das geſtrige Beben unnmittelbar nach kataſtrophalen Regengüſſen erfolgte, das im November 1911 im Anſchluß an einen übermäßig langen und heißen Trockenſommer. Süddeutſchland wird erfahrungsgemäß weit mehr von tektoniſchen Erdbeben betroffen wie z. B. die norddeutſche Tiefebene. Es ſind in Baden, Württem⸗ berg und den angrenzenden Ländern ſog.„Epi⸗ zentren“ oder„Erdbebenherde“ wiſſenſchaftlich feſt⸗ geſtellt worden. Solche Erdbebenherde ſind u. a. im Feldbergmaſſiv, auf der Baar, im Kaiſer⸗ ſtuhlgebiet, im Bodenſeebereich und na⸗ mentlich auf der Rauhen Alb zu erkennen. Be⸗ ſonders die württembergiſche Landſchaft um Ebingen und Balingen gilt neuerdings als ein ſehr tätiges Erdbebenzentrum. Die in den letzten Jahrzehnten wahrgenommenen Erderſchütterungen haben durch⸗ weg von hier aus ihren Ausgang genommen und ſich wellenartig weiterverbreitet. Daneben wurde das Feldberggebiet in mehr als 15 Fällen ſeit dem Jahre 1890 als„Epizentrum“ von Erderſchütterungen in Baden und Nachbarländern erkannt. Die badiſche Erdbebeuchronik berichtet von über a0 Ginzelerdbeben im Laufe Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung 5 777 2 8 ee Die ſpinale Kinderlähmung * Tauberbiſchofsheim, 9. Okt. Die ſpinale Kin⸗ derlähmung wurde jetzt auch im badiſchen Hinter⸗ land feſtgeſtellt. In Werbach(Bezirk Tauber⸗ biſchofsheim) wurden mehrere Kinder von der Krankheit betroffen. Ein Schulkind iſt geſtor⸗ ben. N 27: Sinsheim, 9. Oktober. Die Zweigvereine des Frauenvereins vom Roten Kreuz aus dem Kreis Heidelberg halten am nächſten Sonntag hier eine Verſammlung ab. Vormittags wird unter Leitung des Präſidenten Hochapfel eine Beſpre⸗ chung im geſchloſſenen Kreiſe über beſondere Fragen der Frauenvereinsarbeit ſtattfinden. Nachmittags be⸗ ginnt dann die öffentliche Verſammlung, bei der Vorträge gehalten werden. in Sſiddeutſchland der letzten Jahrzehnte. Im November 1891, im Januar 1895 und im Januar 1896 erfolgten Erd⸗ erſchütterungen von Baden⸗Baden bis Kon⸗ ſtan z; die Erdſtöße waren damals im Gebiet der Höllentalbahn ſo ſtark, daß die Fenſter klirr⸗ ten, Möbel umfielen und Häuſer Riſſe erhielten. Im Februar 1899 ſuchte ein ſehr heftiges Erdbeben den Kaiſerſtuhl und Breisgau heim. An verſchiedenen Orten des Kaiſerſtuhls ſtürzten ſeinerzeit Kamine ein, Dachziegel wurden abgehoben und ſonſt größerer Schaden angerichtet. Am Rheinufer bei Burkheim entſtand eine 25 Meter lange fußbreite Boden⸗ ſpalte. In einem Steinbruch bei Sasbach ſpal⸗ teten ſich ſogar Felſen und ſtürzten in die Tiefe. In den Jahren 1901 und 1903 wurden zahlreiche mit⸗ telſtarke Beben verſpürt, die teils im Oberland, teils im Schwarzwald in der Furtwangener Gegend, im Glottertal und zwiſchen Lörrach und Säckingen auf⸗ fallende Stärke erreichten. Auch hier hat man als Urſache die Verſchtebung von Geſteinsmaſſen längs einer Verwerfungsſpalte angenommen. Als heftigſtes und ſolgenſchwerſtes Erdbeben des letzten Jahrhunderts in Süddeutſchland iſt das am 16. November 1911, nachts 11 Uhr, anzuſehen. Der ſieben Sekunden währende Stoß verlief un⸗ gemein kräftig und verurſachte in vielen Ortſchaften erhebliche Schäden. In Konſtanz wurden Geſteins⸗ figuren von einem öffentlichen Gebäude auf die Straße geworfen, Fabrikſchornſteine ſtürzten ein, Möbel fielen um, Bilder ſchwankten. Fenſter klirr⸗ ten und in den Theatern von Karlsruhe, Stuttgart uſw. ſchwankten die Kronleuchter, ſo daß es hier zu panikartigen Szenen kam. Dieſes Beben, das auch in Mannheim zu verſpüren war, zeigte übrigens ein außerordentlich großes Umfaſſungsgebiet. Das Schütterbereich reichte bis Oeſterreich, Norddeutſch⸗ land, Mittelſchweiz und Frankreich, der Erdbeben⸗ herd lag in der Rauhen Alb. Ein ähnlich heftiges Beben beobachtete man dann noch am 20. Juli 1913 mit ebenfalls ausgedehntem Erſchütterungsgebiet. Spätere Erdbeben, wie die vom 11. Dezember 1924 und 27. Januar 1928, waren weit weniger heftig, fedoch gleichfalls räumlich ſehr verbreitet und von vielen Bewohnern in Baden und Württemberg wahrnehmbar. Auch das jüngſte Erdbeben hat, nach den letzten Nachrichten zu ſchließen, einen recht be⸗ deutenden Gebietskreis aufzuweiſen. 141. Jahrgang/ Nr. 408 Das Arteil im Sondernheimer Schwarzbrenner⸗Prozeß Schwere Geld⸗ und Zuchthausſtrafen Im Sondernheimer Schwarzbrenner⸗Prozeß vor dem Schöffengericht Landau wurde am 8. Oktober abends gegen elf Uhr das Urteil gefällt. Insgeſamt wurden Geldſtrafen über 1,5 Millionen Mark ausgeſprochen und Freiheitsſtrafen von fünf Jahren Gefängnis oder Zuchthaus. Im einzelnen erhielten: der Brennereibeſitzer Ludwig Grübel aus Sondernheim wegen eines fortgeſetzten Vergehens der Monopolſteuerhinter⸗ ziehung eine Geldſtrafe von 451080 Mark, erſatzweiſe vier Monate zwei Wochen Gefängnis, eine Werterſatzleiſtung in Höhe von 148618 Mark, erſatzweiſe einen Monat Gefängnis, außer⸗ dem eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten für Schwarzbrennen und wegen Amtsbeſtechung eine ſolche von fünf Monaten, wegen der Beihilfe einer Urkundenbeſeitigung fünf Monate Gefängnis. Die Fretheitsſtrafe wurde zuſammengezogen in ein Jahr zwei Monate Gefängnis. Der Zollaſſiſtent Michael Schmitt aus Germers⸗ heim erhielt wegen der Beihilfe zur Monopolſteuer⸗ hinterziehung eine Geldſtrafe von 250000% oder erſatzweiſe zwei Monate zwei Wochen Ge⸗ fängnis, dazu eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten, die in eine zweimonatige Zuchthausſtrafe umgewandelt wurde, eine Werterſatzleiſtung von 148 618 Mark oder einen weiteren Monat Gefängnis, wegen eines Verbrechens der paſſiven Beſtechung ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus, wegen der Bei⸗ hilfe zur Urkunden⸗Beſeitigung vier Monate Zucht⸗ haus und wegen eines Verbrechens der Urkunden⸗ Beſeitigung ein Jahr Zuchthaus und eine Geldſtrafe von 3000 Mark, oder weitere drei Wochen Gefängnis. Die Freiheitsſtrafe wurde in zwei Jahre drei Monate Zuchthaus zuſammengezogen. Außer⸗ dem wurde erklärt, daß die erhaltene Beſtechung in Hiice von 15000 Mark als dem Fiskus verfallen erklärt wird. Auf die Freiheitsſtrafe werden fünf Monate zwei Wochen Unterſuchungshaft angerechnet. Weiter erhielten der Schmied Friedrich Grübel wegen Beihilfe eine Gefängnisſtrafe von zwei Monaten, eine Geldſtrafe von 120 000 Mark oder einen weiteren Monat Gefängnis und eine Wert⸗ erſatzleiſtung von 148 618 Mark oder einen Monat Gefängnis, der Brenner Friedrich Eßwein aus Sondernheim gleichfalls wegen Beihilfe eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Monat und eine Geldſtrafe von 120000 Mark oder einen weiteren Monat Ge⸗ fängnis und eine Werterſatzleiſtung von 148 618% oder einen weiteren Monat Gefängnis. Eingezogen wurden 276,4 Liter Branntwein. Schluß des redaktionellen Teils b A7 Heilwirkend 0 i f Peter Rixius bb. Mannheim, fFernsprecher 26798 und 28797 Wilhelm Müller jun. U 4, 25, Fersprecher 24688 und 21612 ROMAN vo J. S. FLETCHER SGOPY RIGHT AVA UN- VERLAG, NMELLERAN —.—— 19 „Darübr brauchen Sie ſich keine Sorgen mehr zu machen“, bemerkte Jifferdene.„Dieſer Herr hier hat ihn identifiziert. Wie ich ſchon annahm, iſt es der Holliment aus Portsmouth. Was haben Sie über ihn in Erfahrung gebracht?“ „Nun, wir haben in dem Bezirk Maida Vale den ganzen Tag nachgeforſcht, und endlich kam ich dieſen Nachmittag auf eine Spur. Ein Mann, auf den die Beſchreibung paßt, iſt geſtern nacht noch ſpät mit einem andern Mann im Warrington⸗Hotel geſehen worden. Ich wollte gerade hingehen und ſehen, ob man dort noch mehr erfahren könnte. Es wäre beſſer, Sie gingen gleich mit.“ „Solange die Möglichkeit beſteht, etwas zu er⸗ fahren.. begann Jifferdene. „Wir werden ſchon etwas in Erfahrung bringen“, unterbrach ihn der Beamte. hatte, habe ich einen Kollegen hingeſchickt, der mit dem Hotelbeſitzer zur Totenhalle gehen ſollte; viel⸗ leicht kann dieſer in ihm den Beſucher von geſtern abend wiedererkennen. Er muß jetzt wieder im Hotel zurück ſein. Mir liegt nicht ſoviel daran, über den Toten etwas zu erfahren, als über ſeinen Begleiter. Das iſt eine Spur, die man ſofort ver⸗ folgen kann.“ „Dann wollen wir auch gleich losgehen“, ſagte Jifferdene.„Kommen Sie nur, Mr. Cranage, Sie ſind ſowieſo mit hinein verwickelt. Es iſt natürlich nicht ſo ſchön wie eine Fuchsjagd“, fügte er hinzu, „Sobald ich das gehört als wir in eine Autodroſchke einſtiegen,„aber immerhin, eine gewiſſe Spannung iſt dabei.“ Ich fing fetzt auch an, das Spannende zu empfinden. Es war doch auch eine Jagd. Die Jagd nach einem Mann unter ſieben Millionen Einwohnern. 5 „Ich nehme an, Sie müſſen in ſolchen Fällen aus den geringſten Anzeichen Schlüſſe ziehen kön⸗ nen“, ſagte ich, als wir abfuhren.„Es iſt wohl einem mathematiſchen Problem ſehr ähnlich“ „Ja, oder wie ein Zuſammenlegerätſel“, bemerkte Jifferdene.„Und manchmal iſt es ſehr ſchwer, die einzelnen Stücke aneinanderzufügen. Iſt es nicht ſo, Birkem?“ „Meiner Treu, ja!“ ſagte Birkem.„Dies ſcheint auch hier der Fall zu ſein. Warum iſt Holliment erſtochen worden? Auf jeden Fall nicht, um ihn auszuplündern.“ „Ah“, bemerkte Jifferdene,„bei ſo einem Fall iſt man viel auf Mutmaßung angewieſen. Aber jetzt hoffe ich, etwas Beſtimmtes zu erfahren. Hoffent⸗ lich hat der Hotelwirt ein gutes Gedächtnis.“ „Na ja, es gibt Gedächtniſſe und Gedächtniſſe“, bemerkte Birkem.„Das ſchlimmſte iſt, wenn die Leute anfangen, die Tatſachen mit ihrer Phantaſte auszuſchmücken. Aber das brauchen wir hier nicht zu befürchten. Der Wirt— ich kenne ihn ein wenig — wird uns alles genau ſo erzählen, wie es war.“ „Ein nüchtern denkender Mann, nicht wahr?“ fragte Jifferdene. „Ja, vollkommen“, antwortete Birkem.„Er wird uns das ſagen, was er geſehen und was er gehört hat, und nichts hinzu dichten.“ Der Hotelwirt mußte ſchon die Polizei erwartet haben, denn in dem Augenblick, da wir ankamen, kam er heraus, führte uns in ein Privatzimmer und ſetzte ſich zu uns. Er fing ſofort über den Fall zu reden an. „Ja,“ ſagte er und faltete ſeine Hände auf dem Tiſch und ſah uns der Reihe nach an,„ich bin drü⸗ ben in der Totenhalle geweſen.“ „Und?“ fragte Birkem. „Das iſt der Mann, der geſtern abend hier war.“ „Sind Sie deſſen auch ganz ſicher?“ „Todſicher. Er kam geſtern abend um halb elf in unſere Bar und blieb faſt bis zur Polizeiſtunde.“ „Er war in Geſellſchaft eines anderen Mannes?“ fragte Birkem. „Ja, eines füngeren Mannes, ſehr gut angezogen, ſogar faſt geckenhaft.“ Ich mußte mich zuſammennehmen, um mir nichts anmerken zu laſſen. Der jüngere mußte Neamore geweſen ſein. Aber ich wollte nichts ſagen, jedenfalls jetzt noch nichts. „Haben Sie ſchon früher einen oder den anderen geſehen?“ fragte Jifferdene. „Niemals! Vielleicht fielen ſte mir eben darum auf. Zufällig bediente ich gerade an dem Teil der Bar, an dem ſie ſtanden, und ich ſah ſte mir beide gut an. Dann gab es noch einen Grund, warum ſie mir aufftelen— ſie beſtellten eine Flaſche Sekt.“ „Und ſie tranken ſie natürlich auch,“ ſagte Birkem. „Gewiß! Es war eine meiner beſten Marken. Sie tranken die Flaſche gleich an der Bar. Ich konnte ihre Unterhaltung mit anhören.“ „Ueber was unterhielten ſie ſich denn?“ fragte Jifferdene. „Ueber die Ausſichten, die Lady Renardsmeres Stute Rippling Ruby beim Derby hat,“ antwortete der Hotelwirt.„Der Jüngere ſchten gut Beſcheid zu wiſſen.“ „Nun,“ ſagte Jifferdene nach einer Pauſe,„was geſchah dann?“ „Ste tranken die Flaſche aus, dann ſah der ältere Mann— den ich vorhin identifiziert habe— nach der Uhr und ſagte:„Wir haben noch viel Zett, wir wollen noch eine Flaſche trinken.“ So ließen ſie ſich dieſelbe Marke noch einmal kommen, und als ich die Flaſche für ſie geöffnet hatte, nahmen ſie dieſe und ihre Gläſer in eine Niſche des Barzimmers und ſetz⸗ ten ſich dorthin.“ „Waren ſie nüchtern?“ fragte Birkem. „Ja, nüchtern und ruhig, und ſie benahmen ſich tadellos,“ ſagte der Wirt.„Es waren überhaupt höf⸗ liche, gut erzogene Menſchen. Ich hielt ſie für Buch⸗ macher oder ähnliches.“ „Sie unterhielten ſich fragte Jifferdene. „Ja, ſie unterhielten ſich ruhig bei ihrem Sekt ſo ungefähr bis zehn Minuten vor der Polizeiſtunde. Dann zündeten ſie ſich Zigarren an, und als ſie hinausgingen, kam noch der Jüngere zu mir an die Bar und fragte mich, wo die Delaware Road wäre. Ich ging noch mit ihnen vor die Tür und beſchrieb ihnen den Weg— es iſt nicht ſehr weit von hier. hier alſo einige Zeit?“ Sie verabſchiedeten ſich von mir und gingen nach der Richtung weiter.“ „Zuſammen?“ fragte Jifferdene. „Zuſammen,“ antwortete der Wirt. Wir verließen gleich darauf das Hotel und gingen ebenfalls auf die Delaware Road zu, die, wie es ſich herausſtellte, nur ein oder zwei Straßen entfernt lag. Sie war für die ganze Gegend typiſch. Sie machte einen ruhigen vornehmen Eindruck; kleine gutgebaute Einfamiltenhäuſer, umgeben von Gärten, lagen an ihr. Daß hier Verbrechen begangen wer⸗ den konnten, ſchien ganz unmöglich. Und doch, wie Jifferdene bemerkte, waren hier ſpät in der geſtrigen Nacht die beiden Männer entlang gegangen, und nicht drei Minuten von hier wurde der eine, unge⸗ fähr zwei Stunden ſpäter, bei dem Kanal ermordet. „Sie werden in dieſer Gegend genau nachforſchen müſſen, Birkem,“ bemerkte Jifferdene, als wir an einer Straßenecke ſtanden und uns umſahen.„Holli⸗ ment und der andere gingen hier entlang, um je⸗ mand aufzuſuchen. Wer iſt dieſer Jemand?“ Birkem überflog mit einem prüfenden Blick die Nachharſchaft. „An dieſer Straße liegen nicht ſoviel Häuſer,“ ſagte er,„und jedes einzelne ſieht ſo aus, als ob ſein Beſitzer wohlhabend ſei. Die Gegend ſieht gut bür⸗ gerlich aus. Ich kann ja die Namen jedes Einwoh⸗ ners aus dem Adreßbuch erſehen und auch bei jedem vorſprechen. Aber wenn die beiden irgend jemand hier beſuchten, ſo iſt es höchſt unwahrſcheinlich, daß dieſer das zugeben wird.“ „Sie werden eben mal Ihr Glück verſuchen müſ⸗ ſen,“ meinte Jifferdene.„Der Gaſtwirt erzählte uns, daß die beiden ſich über Pferderennen unter⸗ hielten. Finden Sie heraus, ob irgend jemand hier lebt, der in irgendeiner Weiſe mit Pferderennen zu tun hat. Ste können vielleicht ſo auf eine Spur kom⸗ men.. Was iſt denn los, Mr. Cranage?“ Ich hatte nämlich vor Ueberraſchung aufgeſchrien und fuchtelte mit den Händen umher, ſo daß meine Begleiter ſicherlich denken mußten, ich wäre verrückt geworden. Eine Autodroſchke war in ziemlicher Ge⸗ ſchwindigkeit in Warrington Crescent eingebogen und fuhr in vollem Tempo auf Edgware Road zu, man konnte bereits jetzt das Nummernſchild nicht er⸗ kennen. Ich hatte aber trotzdem den Fahrgaſt noch gerade erkennen können: Quartervaynel (Fortſetzung folgt) F eo „ eas enen 9 2% Nas Hoeren Sr 22 NN SSS n c fn Senses 3888 ben In. ben E Kn erer, 1 * — Der neue Hypothekenbankblock Fuſion preußiſche Zentralboden mit preußiſcher Boden⸗ und Hypotheken und Frankfurter Pfandbriefbank, ſowie der O Frankfurt a.., angekündigten, ſeit längerer Zeit zwiſchen der Gemein⸗ ſchaftsgruppe ken einerſeits und d bodenkredit⸗ und der Frankfurte ſchwebenden Verhandlungen über eine Neugruppierung im deutſchen Hypothekenbankgewerbe haben zu einer Einigung der beteiligten Inſtanze 11. Oktober 1930 8 Migliedsbanken, Pfandbriefbank AG. der 9. Okt.(Eig. Dr.) Die werden folgende Anträge unterbreitet werden: Die Preußiſche Ze bank, der und Wechſelbank denkreditanſtalt utralbodenkred Mecklenburgiſchen Hypotheken⸗ und der Weſtdeutſch in die Intereſſengemein Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken Sämtliche Fuſionen erfolgen unter Ausſchluß der Li⸗ der Preußiſchen Bodenkredit⸗Aktien⸗ quidation. Die Aktien deutſche Grundkredit von uns i t⸗ un d en Bo⸗ ſchaft der ein. bei wird. . Wegen der Gemeinſchafts Inſtitute erſolgt rü ütberraſcht 88 daß bereits jetzt für das laufende Jahr 1930 denſteigerung den Inſtituten der Gemeinſchaftsgruppe angekündigt eine Dividend wir ſowohl ckwirkend ab 1. völlige Januar 1930. um 2 auf 12 v. chleſiſcher Boden, der Frankfurter Meininger Hypotheken mit Nord⸗ bank und der Schleſiſchen Bodenkredit⸗Aktienbank werden 3 gegen. Aktien der Preußiſche Zentral⸗Bodenkredit⸗ und deutſcher Hypotheken ban⸗ P dbr AG. im Ve von:5, die Aktien er Preußiſchen Zentral- er Norddeutſchen Grundkre nk gegen Aktien der Pfandbriefbank AG. und 5 Deutſchen H ypothekenbank und die Aktien der Frankfurter er Spo kheren bank anderer ſeits Pfandörteſbank AG. gegen Aktien der Frankfurter Hypo⸗ thekenbank im Verhältnis:1 getauſcht. Da bei ſämt⸗ lichen übernehr den Banken den Umtauſch Aktien 1. von befreundeter eite zur Ve ug ſtehen(wobei die n geführt. Den auf Samstag, den 1927 von agel erworbenen und ſpäter von der Ge⸗ anberaumten Aufſichtsratsſitzungen der meinſchaftsgruppe von ihm übernommenen ienbeträge Preußiſchen Zentralboden⸗ und von über 4 Mill.„G einerſeits und der über 60proz. Be⸗ und der Frankfurter Hypothekenbank ſitz der Dresdner k an der Frankf. Pfandbriefbank 5 zum internen Un Hypothekenbankaktien verwen⸗ 5 de Zentralbodenkredit⸗ und 1955 K 8991 nur um 7 Mill. auf 7 1 N Ran 1 5 5 2 5 f 7557 Reſerven von 37 Mill., die Deutſch pfandbriefbank Ach. übernimmt im Wege der Fu. 0 ſſenen Reſerven von 87 Mill., die Deutſche ſion die Preußiſche Bodenkredita 158 5 5 5 Hypothe 1 ihr AK. unter Umwandlung der bisheri⸗ F„. gen VA. in Sta. um 1,7 auf 14 Mill. bei offenen Reſer⸗ und die Schleſiſche Bodenkredit⸗Aktien⸗ ven von gle ls 14 Mill, die Fronkfurter Hypotheken⸗ bank. Die Fra nkfurter Hy pothekenbank in bank um 2 Mill. auf 12 5 bei offenen Reſerven von Frankfurt a. M. übernimmt die Frankfurter gleichfalls 12 Mill. Die Preußiſche Zentral- Pfandbriefbank AG. daſelbſt. Die Deutſche bodenkredit⸗ und Pfand obriefbank wird die Firma„Zen⸗ Hypothekenbank in Meiningen übernimmt die kralbodenkredit AG.“ annehmen. Die Firmen der orddeutſche Grunder 11 5 a 1 deutſchen Hypothekenbank und der Frankfurter Hypothe⸗ N ſch 0 ereditbank in Weimar kenb leiben unverändert fortbeſteh und verlegt den Schwerpunkt ihres Geſchäfts nach Weimar. enbank bleiben unverändert fortbeſtehen. je 9 eußi f 2 enkredit⸗ gender ae ard die e ore os. 1 AG. N 8. thekenbank treten mit der Deutſchen Hypo⸗ 15 bei 1 8 eee. theken bank, der Leipziger Hypotheken⸗.(Eig. Dr.) Die erwähnte Transaktion der Hypo⸗ 6 958 Lopot bete thekenbankinſtitute, die Neuorganiſatton gruppe als auch der Fuſion der genannten Dabei H. Diskonterhöhung bewirkt ſcharfen Rückſchlag an den Vörſen Starkes Angebot drückt auf Kursentwicklung/ Allgemein größere Abſchläge/ Erſt zum Schluß auf Interventionen und Deckungen gegen tiefſte Kurſe etwas erholt Maunheim flau Bei Eröffnung der heutigen Börſe wurde die eee des Reichsbank⸗Diskonts auf 5 v. H. bekannt. Die war ausgeſprochen flau. Stärkere Kurseinbußen Brown Boveri, Wayß und Freytag, Waldhof und Süd⸗ Bankaktien lagen durchweg Verſicherungswerte blieben erneut ange⸗ 178 zu verzeichnen. ſchwächer. boten. Farben gingen auf 131 hatten noch Daimler, 2 Schwach war ferner der Rentenmarkt, Goldpfandbriefe bis zu 1 v. H. niedriger notierten. 1 v. H. nach. Auch deutſche Anleihen waren in ſtarkem Ausmaß angeboten und Altbeſitz gaben Ausländiſche Tendenz Renten ebenfalls ſchwächer. Im Verlaufe war die 1% zurück. Haltung nicht einheitlich. Verſchiedentlich konnten ſich Weſteregeln, kleine Erholungen durchſetzen, ſo waren Phönix und —2 an dem Weſteregeln je die neuen Kursrückgänge. zurück. Später verſtärkte meiſten Werte verloren erneut bis 2 1 v. H. gebeſſert. v. H. Berlin ſtark rückgängig wieder. Im übrigen überwogen Die Umſatztätigkeit ging ſtark ſich das Angebot Die ten die wärtsbewegung zum ſpäter Jul. hatten Folge. Am der Börſe eine weitere Verſchärfung. von 2 bis 8 angeboten, ebenſo Hypothekenbankaktien, die bis zu 8 v. Repartierungen teilweiſe Preußiſche markt v. H. unter Pfondbriefbank der Satz we die Erhöhung des wurde feſtgeſetzt. Kurſe weiter ab. neue v. H. Der blieb durchaus ſchwach, um Pfundkurſes gen durchſetzen, unregelmädig. der ſchloß Infolge land 40.9394, lar gegen Reichsmark ſind leicht erhöht, auf einen Monat 7 auf 4% v. wirkten H. nach 19.43 ½, und als Vorrübergehend Stillſtand gekommen A gab ben weitere im verloren 9 für ie xe das neue An 45 und auf drei Monate 155 Stellen. Diskonterhöhung auch in Danzig * Danzig, 9. Okt. Die Bank von Danzig hat mit Wir⸗ den Diskont von 4 auf 5 kung vom 10. Oktober ds. erhöht. Lombardſatz von ß auf 6 v. v. H. und den Kleines Getreideangebot/ Neue Metallbaiſſe Js. flauen Kurſe Monatsgeld mit Verlauf Privatdiskontes hen Dollar⸗ verſtimmende Zum Schluß konnten ſich zwar auf Interventio⸗ nen und Deckungen gegen die tieſſten Kurſe Erholun⸗ die jedoch ſehr gering waren. .2010 zurück. 3 Kurs srückgänge Berger verloren im Verlaufe weitere 9 v. H. Kaſſamarkt erfuhr dns Realiſationsbedürfnis unter dem Eindruck der v. H. des Diskonterhöhung der Reichsbank Deviſen gegen Reichsmark an gebo Dollar ging von.2040 bis Valuten lagen, etwas jeſter Schweiz 19.4354 London.8597 nach.8590, zoris 392% nach, Hol⸗ alles Newyorker Uſance. Die Swapfätze Dol⸗ H. ſchien die Ab⸗ Geſamttendenz Es ergaben ſich Kursrückgänge Auch Brauereiaktien lagen gleichfalls zurückgi ngen, Am Die Börſe waren en, der Die europäiſchen doch zu ſein, 28 Geld ⸗ 5% bis 7 der Börſe und Momente. Die 8G. Jarbeninoͤuſtrie im 3. Suarkaf (J. Eig. Geſcheftslabres der J. G. gendes berichtet Quartal im algen inen nicht verändert. und Färbereihilfsprodukten entſprechen die Abſatzverh vorangegangenen Chemiekalien und Löſungsmittel ſind 9725 wie vor Pharmaceutika ig niſſe denen der abgeſ ſchwächt. In beiden Dr.) Ueber das dritte Quartal des Farbeninduſtrie Die Lage hat ſich gegenüber dem AG. In 7 bef der lau ſenden arbf Quartale. etwas Das Exportgeſchäft in den einzelnen endet bat ſich aus⸗ gedehnt. ger Abſatz in genutzt. Die Verkäufe gleicher Baſis wie im in grad trotz der ungünſtigen tungen enbſprochen. europäiſchen convention geführt hatten, wurde das Vorfahr. feſtem Preis ſtark gefragt ebenſo Viſtra⸗Faſer. graphika einſchließlich Kinofilms hat der Beſchäft Wirtſchaftslage Nachdem die Verhandlungen mit den Stickſtofferzeugern européen weitere wurde zum. 1 de Uindustrie Geſchäft den Abſchluß Trotz der kritiſchen Lage der Landwirtſchaft macht Pflanzenſchutzmitteln Die Kapazität der Kunſtſeidenbetriebe Deulſchland bewegten Acetatkunſtſeide iſt In Photo⸗ Fortſchritte. voll aus⸗ auf bei ſich ungs⸗ rwar⸗ b del'azote in Stickſtofſdünge⸗ mitteln lebhafter. Auch im Ausland war der Abſatz befrie⸗ digend, insbeſondere in Salpeterſorten. ſalzſaures Ammoniak, Kalkſtickſtoffen. arbeiten in der Kohlehyoͤrierung mit ſind die Preiſe für Montanſalpeter und Ka Das 3 Company aus Newyork ſei nach wie vor günſtig. OA. Riebeck, Montauwerke AG., Halle a. S. unter Leitung des Bankiers Georg von Dr.) Die o. HV. Durchweg geſenkt [kammon, ufamamen⸗ der Standard Oil (Eig. Simſon⸗Berlin genehmigte einſtimmig den bekannten Ab⸗ ſchluß für 1929⸗30 und ſetzte die Dividende auf wie im Vorjahr und 1,2 v. H. Bonus(i. V. 0 v. 7,2 v. H. .) feſt. Mitteilungen über die Geſchäftslage wurden nicht gemacht Weizen trotz Ueberſeeabſchwächung unverändert/ i100 0 etwas ſchwächer/ Gerſte bei ſchlep⸗ f Berliner Produktenbörſe v. 9. Okt. An den Grundlagen des kaum etwas verändert. auszuwirken, getreide zur Die in pendem Abſatz reichli Produktenmarktes hat Ueberſee eingetretene Abſchwächung vermochte ſich hier kaum da das Inlands angebot Waggon⸗ und Kahnverladung bleibt und die Mühlen zu wenig veränderten Preiſen einige Kaufluſt bekunden. war Weizen in den vorderen Sichten gleichfalls behauptet, heute angekündigten Am Li zumal ein anſehnlicher Teil der zu Partien pend Abſatz. Amtlich notiert wurden: 244; Dez. 2542,50) März nicht den kontraktlichen Roggen ſetzte 17 bis 2/ ſchwächer ein. gen mehle hatten bei unveränderten Mühlenofferten nur Geſchäft für den laufenden Bedarf. an der Nachfrage, ausreichend offeriert, Kaufluſt zeigte ſich jedoch nur vereinzelt für gute Qualitäten. Im Gegenſatz zu den anderen Getreidearten lag in Gerſte reichliches Offer⸗ tenmaterial vor, auch feine Qualitäten fanden nur ſchlep⸗ 260—67,507 eferungsmarkte Bedingungen entſprach. Weizen⸗ und Rog⸗ Hafer war gemeſſen Weizen 228—30, ruhig; Okt. Roggen 148.50, (Eig. Dr.) minimal ſich inzwiſchen von Brot⸗ offeriert Weizenmehl 18—25.— Mitte: ſtetig; Okt.—(.11) Dez..118(.10); .1194]. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 9. Okt. Dr.) März(31) 6,40 B, Aug.(31) 6,90 B, 6,80 G; Sept. (30) 6,20 B, 6,15 G; Nov. 6,95 B, 6,20 G; ſchwächer 25,50; Okt. 25,25; Okt.⸗D Jan.⸗A — Gemahl. März.11(.10%); Mai .078 (Eig. 6,35 G; Mai(31) 6,0 B, 6,50 G; pril eg. 6,5 (81) 6,00 B, 6,80 G; 0) 6,20 B, 6,18 G; B, 6,30 G; Mehlis prompt per 10 W u. 25,25; Tendenz Okt. Dez.(30) Tendenz Tage ruhig. * Bremer Baumwolle vom 9. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 11,44. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Okt.( Amerik. Univerſal. Stand. Midol. A nf an 56268; Mai(31) 574; Mat(31) 584; (30)— Dez.(30) 857; Okt.(31) 605; Jan. import 2000; Tendenz ruhig.— März(31) 575; Mai(31) 585; Juli 81 598, 548 Dez.(80) 559; Ok t.(81) 608; 563) Egypt. Upper F. G. fair loco 710; 1155 Berliner Meialhörse vom 9. Okfober 1930 Eig. Dr.) dan. 157 Juli 6109 5927 662—.9 Tages: Mitte:.(81) 5647 2075 90) Jan.(39) 612; Loco Frankfurt ſchwach Der Beſchluß der Reichsbank, den Diskontſatz von 4 auf 5 v. H. zu erhöhen, verurſachte zu Beginn der heu⸗ tigen Börſe einen neuen verſchärften Rück⸗ ſchlag der Tendenz. Auf allen Märkten verſtär kte fich das Angebot erheblich. Sowohl von der Inlands⸗ kundſchaft als auch vom Ausland ſollen Verkaufsorders vorgelegen haben. Daneben ſchritt die Spekulation zu neuen Abgaben, ſo daß die erſten Kurſe—5proz. Rückgänge aufweiſen. Die Abſchwächung der Kurſe wurde unterſtützt durch die neue Metallbaiſſe und die ſchwache Haltung der geſtrigen Newyorker Börſe. Starke Verkäufe wurden wieder am Elektromarkt vorgenom⸗ men, an dem AG., Licht u. Kraft je 3, Felten 2 und Schuckert 4 v. H. einbüßten. J. G Farben eröffneten 2 v. H. abgeſchwächt, Metallgeſellſchaft neinus 274 v. H. Auch am Montanmarkt waren erſtmals größere Verkäufe wieder zu beobachten mit Abſchlägen bis 4% v. H. Starke Rück⸗ Die Eröffnung der heutigen Börſe ſtand vollkommen, unter dem Eindruck der überraſchenden Diskonterhöhung der Reichsbank. Natürlich waren die Meinungen über die Notwendigkeit dieſes Schrittes geteilt. Die übrigen ungünſtigen Momente wie die neue Baiſſewelle am Me⸗ tallmarkt, das ſchwa che Newyork mit dem neuerlichen Rück⸗ gang der Youn nleihe, eine große Inſolvenz in der Ber⸗ liner Wäſchebrar und die weitere allerdings geringere Zunahme der Arbei oſenziffer in der zweien September⸗ hälfte trugen ds ige dazu bei, um die Stimmung an der heutigen Börſe recht ſch w a ch werden zu laſſen. Es bam hauptſächlich Inlands angebot an den Markt, das bei einigen Werten ein etwas größeres Ausmaß an⸗ nahm. Die Banken zeigten nur auf den Hauptmärkten Interventionsneigung, ſodaß hauptſächlich Nebenwerte bei mangelnder Aufnahmefähigkeit mit Minus⸗Zeichen erſchien Gegen die letzten Berliner Notierungen, vom Dienstag geſehen, waren die Verluſte recht erheblich und gingen vereinzelt bis zu 10 v. H. und darüber. Aber auch gegen die ſchwächeren Kurſe der übrigen deutſchen Börſen ruhig; Okt. 158,50 u..; Dez. 175,50—75; März 191,25 bis 91; Gerſte 190—215, ruhig; Futtergerſte 16780, ruhig: Hafer 14659, ruhig; Okt. 154— 53,50, Dez. 1617; März 176; Weizenmehl 2735,25, beh.; Roggenmehl 23,50—27, ruhig; Weitzenkleie 7,50—8, ruhig; Roggenkleie 725. 72 ruhig; Viktorigerbſen 30—94; Futtererbſen 19—21; Pe⸗ luſchken 19— 20,50; Ackerbohnen Wicken 19 A; 1718 5 Sojaextrac⸗ 1,1030; dto. Tendenz ruh. Rapskuchen 9,50—10; tionsſchrot 19—13,50; rote 1,80—50 öto. gelbfl wei iße 1,5070; allg. Mannheimer Produktenbörſe vom 9. Okt.(Eigen⸗ bericht). Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt war für Brotgetreide, Futtermittel und Mehl ruhig. An⸗ geboten wurden in., für die 100 Kilo netto, waggonfret ——————— v— Kupfer Blei Zink bez. Brief Seld dez. Brief] Geld bez. Brief geld Januar.—.— 84,75] 34,25—.— 29,75 70,5 ff,.— 5 Februar]—— 64.75 64.— 29 28 29 30 29.25—.— 29.50 30 151 84,50 84,75 84.50 29,28 29,50 29,25—.— 30 28,75 Apri—.— 84.75 84—.— 29,50 29.25—.— 50,80 29.— ai 84.75 8475 84,30—.— 29.50 29,25—.— 30,75 29, 50 Juni 84 75 94,75 84.50—,— 29.50 29,25 31.— 81, 29,75 Juli= 84.75 84.50—,— 29,50 29,28—.— 1 Auguſt 84,75 84.75 84.50—.— 29,50 29,25—.— Sept. 84,75 84,75] 84.30 29,28 20,50 29,2531. Oktober—— 85,50] 84.50—,— 80,— 28,80 Nov..„— 8425 8425——80.— 29. Dezemb.[— 1 84,25] 84 25 29 25 29.50 29,25 Elektrolytkupfer, prompt, 99,25 Antimon Regulus Orig.. 190,— Silber in Barren, per eg dgl. 1 7 1645[Gold, 1 10 gr. Hüttenzinn, 99 v. H. Platin, dto. 33—.— Reinnickel. 98.99 v. H. 350.— Preiſe(ohne u Ebekmekall für 100 g ſchläge erfuhren wieder Kaliaktien, von denen Salzdetfurth 11, Weſteregeln 5 v. H. unternehmungen verſtärkte Heidelberg; ein Kurs kam zunächſt nicht zuſtande, die Kurs⸗ taxe lautete 6 v. H. niedriger. Zellſtoffwerte gaben nach. Am Bankenmarkt fielen Reichsbank mit einer ſtär⸗ Stärkeres Angebot im Zuſammenhang mit der Peſetenſchwäche beſtand wieder man taxierte keren Kurseinbuße von in Chadeaktien; einbüßten. Am Markt ſich das Angebot i 6986 v. H. auf. den Kurs 14, eine Notierung wurde zunächſt nicht feſtgeſtellt. tenheit. der Bau⸗ detfurth n Zement bau und 2,5 v. H. von geſtern waren und Jul. ſchon zu Beginn 1 v. zu beſſern. H. Rückgänge von 1 bis 5 v. Als beſonders ſchwach ſind Ghade⸗Aktien, Salz⸗ Berger zu nennen. nachfrage genügte andererſeits bei Werten wie Ilſe⸗Berg⸗ Schleſ. Zement, um die Kurſe dieſer Papiere um 2 bis 3 v. H. Anleihen lagen ebenfalls gedrückt, Altbeſitz verloren und gingen im Verlaufe weiter zurück, Ausländer auch überwiegend ſchwächer, Pfand ⸗ H. keine Sel⸗ Kleine Beſtens⸗ 5 8 briefe angeboten und ſchwach. Reichsſchuldbuchfor⸗ niedriger; derungen wurden im Vergleich zum Dienskag bis zu 4 v. H. niedriger genannt. Auch im Verlaufe bröckel⸗ Mannheim. Ausl. Weizen 92— 33,50; Anl. Weizen 25 bis 25,50; inl. Roggen 15,75— 16 inl. Hafer 15—16; inl. Brau⸗ Londoner Melallbörse vom 9. Oktober 1930 gerſte 20,50 23,50; Futtergerſte 1718, Malg 4845; Bier⸗ Metalle in E pro To. Silber Unze E.(137½/ö10 fein ſtand), Platin Unze g treber 10—10,50; Rapskuchen 10; Soyaſchrot 13,50; Trocken⸗ Kupfer Standard 43,25 Zinn, Standart 115,6 Aluminium—.— ſchuitzel 6,50 Grünkern 6065, Weizenmehl ſildd. 9 755 Sheng, 4% mente. e Aneinan 7755 Weizenbrotmehl ſüdd. 26,25; Roggenmehl 60—70proßz. 27,2 Keine 4050 N 125 e. 2 0 4 0 re, Next bis 2205 Weizen futtern ehl 9; Wetzenkleie 6; Roggenklele beſt ſelecled 46,50 Straits 116.7] Wolframerz 20.— 7; Leinſaat 33; Raps 28. ſtrong ſheets—,— Blei, ausländ. 1818 8—.— * Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Okt.(Eig. Dr.) e 5 2 5 r.* 0 3 1 Anfang: Weizen(in Hfl. 100 Kg.] Nov..1222, Jan. Viehmarkt in Mannheim vom 9. Okt. Zufuhr ins⸗ 0. .50; März.62%; Mat.5275 Kg.) Nov. 1044; Jan. 1084 März 111; Mai 113% * Liverpooler Getreidekurſe (100 lb.) n fang: A K (.117507 (5. Weizen Dez.—(.10%); Mais (in Hfl. p. Lat 2000 vom 9. Okt. Tendenz März.104(5. 1076) Mai.0% 11540; Mehl(280 bb.) Liverpool Straights 27 (Eig. Dr) ſtetig; 77% London Okt. geſamt 961 Stück. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für Schweine, nicht nottert. bis 4 Wochen 14—20 36. Marktverlauf: und Läufern lebhaft. 50 Kig. Lebendgewicht in 1: bis 88; e) 80—84; d) 7276. 40 Schafe, b) 4246. 628 Ferkel und Läufer, über 4 Wochen 22— 30; Mit Kälbern lebhaft, Läuf 10 72 Kälber, b) 85 22¹ Ferkel er bis Ferkeln Akten und Auslandsanleihen in Prozenten 2 59. 7. 7 8. 1 Leuen! dann eim be Stel rener Welz, 1459 30 glecgderg Leder 95. 8. Sauen e Sage 14% 1 3 Peep 15 0 1080 ursze Ne del 5 er zeſtuns bel Stücke-Notlerungen in Mark je Stück Buber Elen 9950 99 ee 75.25 2575 Schucert 85 8 1347 1290 Weſtf. Ifen. 1 1„ 52,„] Hohenlohe-— 586.1 8 Mannheimer Effektenbörse Otavi⸗Minen. 20— Konſerven Braun 1 Schubf. Berneis 9 9— 40% Türk. Ab. Art. 5 25 Phit. i mann 715 1 71. 25 e Wiesloch Torn,— 8 5 8 9 8. 9. Fbönir Bergbau 66.——— Kraus& Go. Bock. 70.25 70.25 Sellinduſt. Wolff 41.— 40,.— 4%„ Bagd.⸗Eiſ.! 5,05— 5 51 5 5 5 Horch& Ele... 81.— 31.— Stan a5 1957 15 Wiener Went 40,— 88,.— Bad. St.⸗U. 27 78.50 75,50.-G. f. Seilind. 47. 49. 3 Südd. Zucker 1 82,.— 4%„„ 1 55 emens KPalske 178,2 121. ttener Gußft.———.— Feded. Kom. Gd 87.— 87.— Brown, Boveri 92.50 90.—. Abt 0 7 6 Secwerte bz 88.— 88.— 4%„ Anif. Anl..88—— Chem. 5555 83 80 2946 Ilſe güde&. Ge 2 204.0 205,2 Sinner.-G. 75.— 18, Wolff, R. e 248 bafen Stadt 88.— 88... Daimter⸗Zen.. 8. 2 Tecus Bergbau. 86— 98.— Lubwigsb. Walz, 65.— 88.— Trleot. deſabeln 44— 44.— 40% Bollobl. 1911.40.88 Thera. Prentue 84. 83 45 Aungbans 92.— 2900 Stoehr günm. 74.— 69,75 10% Mhm. Gold 5 99,50 1 Vinol. 161.0 149,0 Her u. aabiente 0 0 ee 75 400⸗Fr.-Los 11.45 11.50 Concord, Spinn 3980 87.— 80.— 29.5 Saaler r 9 05 i 8 55.— 3%„ Gold 90.— 90.— nger Union 75,.— 75.— Ver. Staßlwerke. 69,— Mainkraftwerke 77. 78.— Ber. hem. Ind. 58,50 58,.— 4½„ung. Str. 18 20,45 20.— Conti Cabutſch. 12,0 124.5 olberger Zinkh.—.— 55, ſto albhof 120.5 1148 9% Gold 9450 74.50 348. Fanden„ 6215 Metallg. Frantf. 97, 84,— Der. deuſch. Belf..—.—%%„„ Kahla Porzelan 32,18 82.— Siüdd. Immobil. 38.— 34,50] Deutſch⸗Oſtafrita 80, 7775 6% Farben Gd. 20 92.50 81.—. Farben. 184.5 181.5 e Mes Söhne,———— Berg. Jute% Ung. Goldr. 24.30 28.50 n. Kaliwk. Aſchersl. 103,7 18052 Zucker 131.5 130,5 Miag, Mühlb. 78.—, Ver- Ultramarin—.— 4% Kronenr..— 18 92 mler 1 1145 10/5 Karſtadt. 90, 88,50 Neu⸗Gulnea. 913,0 3100 121 Bank. 137.0 136.0 2 101.0 100,0 Henninger K. St.. e Moenus St.⸗A.,—.— Ber. Zellſt. Bert. 54.— 58.— 4½% Anat. Ser. 12.80 12,50 auer as 84.28 ſelöcknerwerke 69.— 66.— Teleph. Berliner——, Otavi Minen 31. 29 29,28 0 5550 55 1320 1810 1%„„ 4 120.6 120.0 Löwen München 188.0 1880] Motoren Deug—.— 65.— Bogti. Maſch. St. 5750 57.— 4% W884 12.— 11.45 Otſch.⸗Atlant⸗T.. C. H. Knorr... 168,0 167.5 Thörls ber. Oels 76,80 76, Frelyerkehts-Küts Rö. Hypoth. Bk. 1460 145.0 Schöfferh. Bindg. 195.0 191.5 Motor- Oberurſel—— 154.0 Boſgt 4 Häffner 150,0 1500 4¼%„„111 12.0 12.50 Bſſch Buß 825 90.25 79065 5 durd, 29,— 28.— Tren e 1190 100.0 8 D. Bank u. 1755 116,0 114.0 e 80 1 57 N Storch.—.— 125.0 Volth. Seil. u. K. 32,.— 82, 8% e Nat. Rail. e che 11 7 055 7 05 7 rons⸗Radio 128.0 1210 eg d b 995 925 . Knorr.. 168.0 0 Ark Stei 135 5 17 875 e e ank e ee e eee%. Rähm Nag. 11.60 11·88 Payß e Freytag 49.78 47,50 Transport- Aktien Lac he e 16 0 Sea eee der 2— dagen ponts 6025 bor Durlacher Ho————Maunh. Gummi———.— Adler Kleyer. r 7 W. Wolff. Scgantungbahn.. e, Deulſch. Eiſenhöl.—.— 43.— rauß& Cie, Lok... Veithwerte.... Deutſche Petrol. Eichbaum..... Ffälz. Mühlenw.———.— A. E. G. St.⸗A. 1175 115,0 Rein. Geb& Sch. 98,50 97.80 Acc f. Vertehrw. 50.— 40.50 eutſch. Elſenh 1452 Kronprinz Met. 22.25 24.50 g. B. Frkf. Gummi—.——.— Held burg Zudwigsh. A. Br.—— Aſchaff, Buntp. 101.0 101.0 Roeder, Gebr. B. 98.— 95.— Zellſtoff michl. 81,7 Allg. Bok. u. Str. 118,0 1160 0 Linol, 05 1592 148,2 Kyffhäuſer Hütte 55,25 54.50 Der, Chem. Charl, 52.— 50.— Benz )%%%%%G 2450 2300 Nütgerzwere. 4.— 4%„ amen e e, Sud. Eiſendahn—— 1050 5 S5 44———.— P. Piſch. Nickelm. 1240 1160 Schwartz Storch. 181.0 129,0 Rh. Elektr..-G. 125,0 122.0 Brem. ⸗Beſig. Oel.— 52.—„ Waldhof 11555 115,2 Oeſt St„Elſenb. 5353 ippe Maſchi 3 5 dahmeger& Co. 1470 138,0 FB. Glanzſt. Elbf. 108.0 104,0 Adler Kall. bene 7 1570 1570 e 41180 1130 Drown Boverf 51.— 86.— 8 75 525 1 5 5 ue Geewer), 80, 60 Baltimore Ohio 91.80.— Nrenb. Schuler. 40—36.— Antes e aſch. 1447 2419 J. ars, Peril g. 80.28 89. Stamond ldd. Zucker. 182 130.0 ib ii enen,. e da Abliefer. 28,75 20, ſtrene. 43% J. Schuhf..&. 35.50 35,50 Hochfreguendn Bad. Aſſekuranz. 1140 114,0 4 2 5 72,78 72,75 Sement 3 91.——.— Schuler, Nrbg. 131,5 128,0 Raſtaktet Wagg.—— Fr. Helnrichbahn 8 55 e 55 85 dane ee 16 5 5 850 Ver. bah rte 68,85 63.50 Feger hal„0 Continent. Verf. 19,50 19.50 Wa F— arſtadt 71 f f apagg 77.— 14.50 Du iſenhbl. ußfab..80 88% B Stahl. v. d. 3p. 151,0 151,0 Dannh. Veſich 25.— 25.— Zellioff ldhof 1190 115,0 Chade 278.0— Terminnotierungen(Sehus) ide 1620 161.0 Saen e 9275 3065 4 dewe& Co.—— Ber. lIltramarſn. 142,0 1410 Konnenberg . fe ,, bam e d e, N. 0 ankf Brauind.„ N olzman 99 ordd. Lloyd 77,75 75,25 i ogtländ. Ma 50 30.— 525 5 Frankfurter 1 15 ah. e 5 ar 1200 1750 45 5 755 1939 1510 3 Eibeſch.. 121 114,0 Lüdenscheid dier Bolgt& Haeffuer 1500 150,0 en“ 685 6— Darmſt. u. 7 ahr Hyp. u. G. all Aſchecsleb 5 1810 0.. Nagi G. 9 7 3. 1 855 8 1515 1 1 24.— 23.50 Con, Handelsgeſ. 1150 1190 Kalli Selce 274.0 266,7 Bank-Aktien Aae Ane 8 e i 1158 895 Wanderer Werke 38,— 32,50 Brown Bovert s Reichsanl. 5 ekten Bank 5 708% Commerzbank 1170 115,0 Kali Weſtere⸗ 185.0 191.0 0— Mans 43,18 40,.— 0 27 8750 870 D. Hp. u. Wechf. 1570 185.8 D. Golb⸗u. S Anſt. 138.5 130.3 Darmſt. 1. Nat. 1505 154,0 R. Karſtabt 1 95 25 2005 1 A 1100 2991 Elche Berend 2188 2200 Marti. u. Ruhl. 1147 1220 Terminnotierungen(Sehluc) Thönn dic, 1H. 55 25 54,10 D. Ueberſee⸗Bank 90,.— 89,50] Dt. Linoleum„150.2 150,0 Deutſche⸗Disconto 115,0—.— Klscknerwerke 70. 25 67. 25 Barn Band 107.0 10477 EſſenerSteinkohl. eee Maſch. Buckau⸗W. 100.0 100.0 28 105 G 6,55 97 50 Dresdner Bank 114, 112% S e 1 1 0 5000 876 9 1 1 028 Lahmever& G, 1420 10,5 Serl. Handelsgeſ. 133.0 129.2 5. 1630 102,0 Ang, Di. Crebtt 102,0 100,7 Tb. Golbſch td: 42.25 4080 ertb(Gold!—.— 92, 1 f 3„G. ſür Verkehr Com. u. Privtbk 117 1140 Faber Bleiſtiſft—.——— Me eb. Lind. 79.75 79.— Hank f. Brauind 111,5 106, Bergb 86,50 84.— D. Schaßanw. 28—.—. Frankf. Bank. 94, 94, Hüſſel, Rat Dürr 50.— 80.— Dt Relchdd. Borz. 8750 80.75 Mannesmann„08 87. i e itta 205 5 100,0] Harpen, Bergbau 69,59 8, 8. S 14..50.50 Nett 55n. öl. 1540 1840 Doclerh& Wim.—.——.— Hagag.. 7 7. Mansfelder.„ 80 De. 1 195 85 925 1 Fabel.. B. 1903 447 Merkur e„ 123 1290 Feet eu St 1 Nordd. Loyb. 77.50 75,75 e 97— 25 Deutſche Disconts 1160 112.2 Felbmühle papier 1170 113,5 Mez Söhne 86,50 84.— Bayr. Vereinsbk. 188,0 132.0 50 1 0 9% Ludwigsh. 20 86,25 87,18 Nürnberg. Verein—.—.. Eiſen Katſersl.==„ Aku 2 0 be Diſct Ueberſee Bt 50. 90.— Felten& Gulfl. 65, 15 90,500 Miag⸗Mühlen 7780 75,50 Berl. Handelsgef. 183.5 12072 11 Herbe 2 0 Mhm. 2 99,75 99,75 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 27,80 27,75 Emag Frankf. 2— 60,— Aug. N 119,0 1155 Moniecatinl... 4,50 44.— Dresdner Bank„ 113,0 1125 Fhies& öpfling.——, Mix& Geneſt 128,0 128,0 Comm. u Priv. 118,8 114.7 15. 1946 189,7 . e ee= Delningerb bt. 1610 1540 k. 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Wollkäm. 64.50 61,— Dt. Reichsb. Bz. 88.75 37, ſtetalbank.80 94.50 5% Sübd.Feſtwö. 202.02 Südd. Boden-. 132.0 132,0 J. G Farben. 1345 1820 Ab. Stahlwerke 22.80 85.— 5 Gen ſchow E Co, 50.— 49.— Hapag 77.80 74.80 Mitteldiſch Stahi 100.5 100.0 Südd. Disconto.—,——,— 8%„Bonds 29 91.50 90.50 Daimler Benz 24.25 24,.— Miebeck Montan industrie-Akkti Germ. Portlb Z. 99,— 90.— Oberſcht. E. Bed. 45,50 40,50 Hambg.⸗ Südam. 165,0 102,0 Norbd Wolle 69 ů75⁵ 62,25 8eſe Grkr. M. abg.—.— 78. Wiener Bankver. 10,30 10.80. Jetter 67,— 67,— Deriſche Erdzt 82 7s 50,— Rütgerswerke. 49.50 4775 industrie-Alktien Gerresheim. Glas 98.— 96,— Oberſchl. Koksw. 73,59 68,25 Panſa Dampf., 1280 Oberbedarf,—— 84 8% Rh..⸗Pon. 67.50. Württ. Notenbk—,— 133,0 Felt. Guilleaume—,——.— Dt. Gold u. Silber 133,0 189.5 Schuckett a Aecumulatoren——. Orenſt. 4 one 4750 45,.— Nordd Boyd 7685 7515 Se 755 99 5 Frankfurter Gas———.— Di Linoleum 1520 147 Steen Kale 17 173 Abdlerwerke..—— Gel. f elektr., Unt. 1220 114 Oitwerte. 1480 44% Un. 2 58.50 Drenſt& Ropdel 40,— 44.50 1% Bad. Rom. Gd. 87,.— 87.— Alltanz 1780 177.0 Irkf. Pot. 4 Wit.—.——.— icht u. Kraft. 119, 115, Sudd.. 1 Aleranberwert 1880. Gosdharde Gebe. 96, 45.— Allg. Elettr. Gef. 121,8 1180 Oſtwerte 180 1405 9e gate.0 9e— 950 Fa Elekir Lieferung 1190 111 Spend Tan 2030 204.5 Alfeld Dellgfen 41.80 41,— Goldschmidt Tb. 42.5 40.— Phon vergbau 67,75 62,25 Jahr. Motorenm 51,— 34.15 Pbönie Bergbau 57 38 5e id. Hop. Au. 2 88.— 97,50 Mannh. Vers..—.——— Goldſchmidt Th..80 30. J G. Farben. des de, 5 ndſt. 2660 2868 Alg. Elektr.. 120 14, Suane-Werke. 45,15.— Hermann Pge e 5 b. Bemberg 72.80 50.— Bolvphonwerke 147 1485 Gritzner M. Durl. 30.— 29.50 Felten& Guill. 94,75 88,— Ber. Glanzſtoff———.— Alſen Portl.⸗Z. 129,2 120.0 Greppiner Werke 5 2 Kathgeber Wagg. Hergmannckleltr 146,0 139,0 fh. Arnd B 17/7 172 %%„„..8 98,.— 97,50 Transport- Aktlen Grün& Bilfinger 165,0 165,0 Gelſenk e 97,75 94,75 Ver. Stahlwerke 69.— 65.— Ammendorf Pap. 118.5 116.7 Gritzuer Maſch. 30.— 29.— Rheinfelden Rraft 184.0 133.5 Zuderus Eiſenw. 52.— 49,— Nh. Elektrt 10* %„„-11 94.— 95.5 Gesfürel 120. 114,7 Zeuſteff Aſchaff, 85.— 82.— Anhalt. Kohlenw 58.— 58.50 Gebt Großmann— Rhein. Braunk. 177,7 A Sharlottb. Wafſer 84.— 79.50 bg. Stahl 4 78,28 6725 E, 74. Haid& Nen 20.89 29.50 Goldschmidt 41,50 40. Zellſtoff Waldhof 119.0 116,0 Aſchaffbg. Zellſt 85,25 88,— Grün& Bilfinger. 1052 105,0 Sthein. Chamorte„ 84,50 Jomo. Hiſpans 235,0 264,2(.⸗Weſtf Elekke. 180,7 1480 „„ 1 1 50 77— Hauer Füſſen 51.50 50.— Alag sd. miaſch 66,25 65,.— Gruſchwiß Textil 55,.— 58.— Rhein. Elektrigit.—.— 1280 Font. Gautſchoue, 130.0 126.2 K. Miebect⸗ Monk. % e nbein.- Sig 88.— 88 50 Nordb. 9 5.— Hüßpert Armatur er Serliner Börse Rhein. Möbelſtoff 35,.— 35.25 Dal mler⸗Benz 25,5 23.— Rüngerswerke 80.— 4725 5 10 Pfälz. Dig. 88.— 88,25 Deſter.⸗U. StS.. 9 8 2 1 5 1 1 5 i Naß naten 3 1 N 5— 69.50 Nen, 55 Ralt 9— 5 Bl Eee 85 8070 Salſdetſarth eau 5 1858 „%eSüdbo v.— 85,4 f och⸗ u. Tlefbau 90.— f f„ Roggenwe⸗„. aft Nürnber 85,. alleſche Ma— 98.0 Rheinſtahl 5 Deutſche Erdöl 66.— 60. 0 605.4 2% end 89005 850 Montan-Aktien ebm Ppil 74. 71.5 Festverzinsliche Werte 5% Roggenrentb 748.80 8 Celluloid 555. 1115 102.5 1020 Miebec Montan 87,75 84.— Dt. e 1500 148,5 8 2 Sager 1205 190 %%o Pr. 3. B. Lig—.—. Eſchwell. Vergw 210.0 210.0 Holzverkohl.⸗ Jb. 85,75 88,75 Goldagtel e 5 Jahr. Spiegelglas 49,15 88.— Hann. M. Egeſt 28.7 25,50 Roſtzer Zucker 28.5 26,.— Dypnamii el. Robe r eln Schunert& Eo, 840 1280 Bank Aktien Gelſenk. Bergw. 96,50—,— 60% Reichsanl 27 88,— 6775 57 Landſch. Rog 700.80 F. B. Bemberg 70.— 60.— HSbg.⸗Wien Gum. 58,75.— Rückforth. Ferd. D= Elekiztiäts-ief 1148 111 Schulth⸗Pazenh. 285 Ilſe Bab St. A. 208.0 204,0 Inag Erlangen 62,— 82, 55 475 5% Mexikaner 27,60 21,30] Bergmann Elekt 145,0 138,0 Harkort St⸗Pr.—— 3 Rütgerswer— 47.— El Licht u. Kreßt 123.2 114,0 Stemens Kaste 177 Ilſe Bg Diſch„Ablöſgſch. 1 55,90 584,25 1/0 3 0 0 Aug. D. Crebitb 1010 100,0 unghans St. A 29.25 29,25 ohne Ablöfgrecht 6,60 620 405 e Oelt. Schatz— 39.75 Berlin Gubener—— 155,0 Harpener Bergb. 67,— 84, Sachſenwerk 79. 75 78.— Eſſener Steinkoh!l———— Svenska 7 Badiſche Bank———— Kall Aſchersleben 194.0 190.0 9 1 5%„ Golbrente 27.80 27,20 Berl. Karls. Ind 50,75 49,75 Hedwigshütte i„—Sächſ. Gußſtahi 43.50 48.50 J. G Farben 18½ 1320 Seonhard Tietz Kali Salzdetfurth 272.0 260,0 Kamm Kaiſersl. 66,50—.— 4%„Kronen.95 1,90 Berliner Maſchb. 37/75 82,50 1 Imm. 40, Salzdetfurth, 275,5 260,0 Felbmühle 118,0 1142 Ver. Stah werke 656 Barmer Bankver. 106,7 104.5 Kali Weſteregeln 194,5 192, Karſtadt Rud. 86.% Bad. Rohlen———.—%, tonv, Nente 195—.— Graunk. u. Brikett 148,5 148,0 Hilpert Maſch. 74,.——.— Sarotti... 103.2 101,7 Fe len& Guilin 97.— 90,25 Weſteregel Alka agr., Hyp. u. Wo. 129,5 122,5 Rlöckner Klein, Sch.& Beck. 128,0 128,0 8% Grkr. Mh. K. 16.60 406%„ Silb.⸗R. Br.⸗Beſigh. Oelf 55.25 52,50 Hindrich s KAuff. 65,.——, Schleſ. Elekt, Gas 116,2—— Gelſent Berawk, 98.78 84. ellſtoff Waldhof om, u, Privatb, 1170 1140 Mannesm, Röbr. 70,85,— Knorr, Hellbr. r 8% Prß, Kalianl. 7,0 7,40 //. Pap. R. 2,——— Bremer Bulkan 1125 112,5 Hieſch Kupfer.—— 111 5 Hugo Schneider 77,— 78, Gesfürel 128.5 114, Stapta Minen Donnerstag, 9. Oktober 1930 r Beilage der 2 Neue r n Mannheimer Zeitung rr 8 Wen ae 5 Die Frau mit der Zigarette in der Hand iſt nichts auffallendes mehr und mit Selbſtverſtändlichkeit bie⸗ tet der Vater ſeiner heranwachſenden Tochter eine Zigarette an. Solange die Frau das Rauchen nicht übertreibt, iſt da kein Wort mehr darüber zu ver⸗ lieren, und daß das Rauchen nicht geſund ſei, iſt war eine ſtehende Redensart geblieben, an die je⸗ och kein Menſch mehr wirklich glaubt. Wohl ver⸗ ſtanden: eine Zigarette nach der Mahlzeit, beim Tee, ein paar Zigaretten während der Arbeit. Das Es gibt Leute, die behaupten, eine Frau hätte in Wahrheit überhaupt nicht die geringſte Freude am Rauchen, und wenn die Zigarette in ihrer Hand nicht gar ſo kleidſam wäre und ſo„chick“, ſo würde ſie ein Stückchen Schokolade oder gar ein Pralins jeder Zigarette vorziehen. Sehen wir mal ganz ab vom Schlankheitsgedanken, ſo glaube ich doch kaum, daß dieſe ſpöttiſche Bemerkung, die immer wieder fällt, berechtigt iſt. Auch die Frau raucht eine gute Ziga⸗ rette ſehr mit Behagen und empfindet ſie als Be⸗ ruhigungs⸗ und Anregungsmittel zugleich. Komiſcher Gedanke, man möchte uns ein Stückchen Schokolade reichen, ein Bonbon, in einem jener Augenblicke, da 2 Monate Fliegerin und ſchon zum England ⸗Japanflug geſtartet. . 5 N Mrs. Bruce vor ihrem Start Die Engländerin Bruce, die erſt vor 2 Monaten fliegen gelernt hat, iſt jetzt vom Flugplatz Heſton, England, mit einem Kleinflugzeug zum Lang⸗ ſtreckenflug nach Japaw geſtartet. Sie wird jedoch gegenwärtig noch vermißt. nach einer erregten Unterhaltung, nach nervöſer Spannung, man ohne darüber nachzudenken, was man tut, nach einer Zigarette greift! Der geiſtig arbeitenden Frau liegt die Zigarette ſelbſtverſtändlich näher wie der Hausfrau und jeder manuell arbeitenden. Die Frau an der Schreib⸗ maſchine hat keine Hand frei für die Zigarette, doch läßt ſich in freien Augenblicken eine Zigarette in threr Hand ſehr viel eher denken als etwa in den Händen einer Schneiderin. In einer Muſeſtunde aber wird allen gleichermaßen die Zigarette zum Genuß. Die Zigarette in der Hand einer älteren, gar alten Dame macht uns jedoch einen eigenartigen Eindruck. Das iſt eigentlich unbegründet, denn warum ſoll eine ältere Dame nicht ebenſo gut auf den Geſchmack gekommen ſein? Man ſagt ſich aber, Großmama hat in ihrer Jugend vom Rauchen noch nichts gewußt und findet es ein bißchen unwürdig, daß ſie in ihren„reifen“ Jahren ſich mit„ſolchen Sachen“ befaßt. Haben Sie ſchon einmal darüber nachgedacht, wie das ausſchauen wird, wenn wir, die mir uns heute jung genug fühlen, um wie ein Schlot 55 paffen, Großmütter ſind? Ein luſtiger Gedanke, aß wir dann alle beieinander ſitzen mit grauem und mit weißem Haar, die Zigarette in der Hand. Wer⸗ den wir es dann weniger komiſch finden? Ich weiß es nicht. Es bleibt abzuwarten. Aber ich glaube kaum, daß ich das Rauchen jemals aufgeben werde. Ebenſo, vielleicht noch eigenartiger wirkt die Pfeife— rauchende Frau. Das gibt es noch ſehr ſelten, denn die wenigſten wiſſen, wie angenehm ein kleines Damenpfeifchen mit feingeſchnittenem Tabak ſich raucht. Das duftet auch! Und feiner Pfeifen⸗ duft iſt von ganz eigenem Reiz. Das Pfeifchen rau⸗ chen aber iſt ſehr viel geſünder als die Zigarette. Erſtens: geht ſie meiſtens aus. Iſt alſo eine große Spielerei. Zweitens: bläſt die pfeiferauchende Frau mehr in ihr Klöbchen als ſie zieht, und auch dann bleibt der Tabakrauch ziemlich vorn in der Mund⸗ höhle und gelangt nicht bis in den Hals, wo er doch erſt anfängt ſchädlich zu werden. Endlich aber hat man beim Pfeiferauchen beide Hände frei Zigarren rauchende Frauen— nein. . 0* 0* 6 att, Da ochiiunſlot- d uiel Der Bub iſt ein Strick. Ein richtiger Lausbub. Frech iſt gar kein Ausdruck. Ei gewiß, Mama möchte gar keinen Duckmäuſer haben und es iſt ihr ja ſchon recht, wenn ſie in dem Kinde einen Willen wachſen fühlt. Den will ſie ja auch gerne reſpektieren, und wenn der Bub was Vernünftiges will, erkennt Mama das gerne an. Deswegen aber muß er doch gehorchen und ſich benehmen und achtgeben auf das, was man ihm ſagt. Aber da kommt er aus der Schule und ſtatt einmal zu läuten, reißt er faſt die Klingel runter.„Bub, was fällt dir ein, ſolchen Spektakel zu machen.“ Wupp, knallt die Vorplatztür ins Schloß.„Man macht die Türe leiſe zu, weißt du das nicht?— Pfui, was bringſt du für ſchmutzige Stiefel ins Haus, marſch raus, ſo kommt man nicht ins Zimmer.— Willſt du dich nicht friſieren? Pfui, dieſe Hände— halte dich grade— wie ſchmutzig du wieder biſt und unordentlich angezogen— was haſt du für Noten?— was, eine Drei, na, warte bis der Vater kommt! das wird was ſetzen!!— Wie ſitzeſt du bei Tiſch— die aufgeſtützten Arme unter— hält man ſo Neſſer und Gabel— was ſind das für Allgemein Kritiſches über den Ausgang der ſen⸗ ſationellen Septemberwahlen iſt in dieſen Tagen ſo vieles geſagt und geſchrieben worden, daß wir hierzu Uns nicht äußern wollen, ſondern nur einige Be⸗ obachtungen und Feſtſtellungen zu geben verſuchen. Von Intereſſe dürfte es ſein, dieſem allgemeinen politiſchen Aufruhr gegenüber die Haltung der Frauen mit der der Männer zu vergleichen. In vielen Städten haben wieder Männer und Frauen getrennt gewählt; die Ergebniſſe liegen erſt verein⸗ zelt vor. Es erſcheint uns daher verfehlt, auf Grund von Einzelergebniſſen grundſätzliche Schlüſſe zu zie⸗ hen und etwa von beſonders ſtarker Radikaliſierung der Frauen ſprechen, wie das eine Tageszeitung im Anſchluß an die in Köln abgegebenen Wählerſtim⸗ men tut. Im übrigen geben die Kölner Zahlen unſeres Erachtens überhaupt keine Unterlage dafür; es wählten dort: Sozialdemokraten 41 599 Männer, 35687 Frauen; Deutſchnationale 3142 Männer, 3472 Frauen; Zentrum 36 170 Männer, 63 266 Frauen; Kommuniſten 41436 Männer, 26 348 Frauen; Deutſche Volkspartei 12348 Männer, 14422 Frauen; Deutſche Staatspartei 9057 Män⸗ ner, 8530 Frauen; Wirtſchaftspartei 11177 Män⸗ ner, 10636 Frauen; Nationalſozialiſten 39 522 Männer, 30648 Frauen. Die Nattonalſozialiſten haben ſeit 1928 ihre Stimmen auf etwa das Vierzehnfache erhöht; die Frauenſtimmen— bisher Höchſtzahl 3000— ſind verzehnfacht worden; das Anwachſen der Frauen⸗ ſtimmen bleibt alſo hinter der allgemeinen Zu⸗ nahme zurück. Die Kommuniſten haben 22,3 Prozent mehr Männerſtimmen erhalten; man kann alſo nicht gut ſagen, daß die Kölner Frauen radikaler ſeien als die Männer, ſelbſt wenn man berückſichtigt, daß die Frauenſtimmen bei den Deutſchnationalen um ein paar Hundert überwiegen. Hier ſprechen, wie auch frühere Erfahrungen beweiſen, Gefühlsmomente mit, die auffallend ſtark beim Zentrum ſich geltend machen, das trotz ſeiner vernünftigen lantiradikalen) Politik faſt 65 Prozent Frauenſtimmen erhalten hat. Nächſt dieſem iſt die Deutſche Volkspartei die einzige Partei in Köln, die einen weſentlichen Ueberſchuß an Frauenſtimmen hat, während bei der Staats⸗ partei die Männer überwiegen.— Nach aus Gotha vorliegenden Meldungen ſind außer den Sozialiſten die beiden radikalen Parteien die einzigen, die weni⸗ ger Frauen⸗ als Männerſtimmen aufweiſen; in Magdeburg haben die Nationalſozialiſten einen klei⸗ nen Frauenüberſchuß von noch nicht 3 Prozent, während z. B. die Deutſche Volkspartei einen Ueber⸗ ſchuß von rund 13 Prozent hat. Dabei verſchließen wir uns durchaus nicht der Erkenntnis, daß tatſächlich eine große Anzahl von Frauen radikalen Parteien die Stimme geben, und daß ſie ſogar die Nationalſozialiſten wählen, die eine Mitarbeit der Frau in der Politik ablehnen. Dieſe Tatſache beweiſt nur was nicht weiter über⸗ raſchend iſt— daß ſehr viele deutſche Frauen den Wert und die Notwendigkeit politiſcher Frauen⸗ arbeit noch nicht erkannt haben. Sie zeigt ferner, daß die Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen politiſchen Syſtem und mit der heutigen Form des Kapitalismus auch die Frauen ergriffen hat. Es wäre auch erſtaunlich, wenn die allgemeine Radikaliſierung nicht die Frauen erfaßt, wenn dieſe ſich auf die Dauer etwa in einer Familiengemein⸗ ſchaft dem Einfluß der ſuggeſtiven Kraft entztehen würden. In bezug auf die Mitarbeit der Frau ſieht es im neuen Reichstag überhaupt bedenklich aus. Am beſten ſchneiden wieder die Sozialiſten ab, die unter 143 Abgeordneten 16 Frauen haben. Auch die Kommuniſten mit 12 Frauen unter 76 Abgeordneten haben kräftig aufgeholt. In den bürgerlichen Par⸗ teien ſpielen die Frauen zahlenmäßig keine Rolle. Das Zentrum mit 4, die Deutſchnationalen mit 3 weiblichen Abgeordneten ſtehen an der Spitze; die Deutſche Volkspartei, die Staatspartei, Bayeriſche Volkspartei und die Chriſtlich⸗Sozialen haben je eine Frau in der Fraktion, ein Ergebnis, das wahr⸗ lich wenig befriedigen kann. In den anderen bür⸗ gerlichen Parteien, wie Wirtſchaftspartei, Konſer⸗ vativen uſw., iſt überhaupt keine Frau gewählt wor⸗ den; die Nationalſoztaliſten ſtellen grundſätzlich keine Frauen auf. Als Modefarbe hat man ein tiefes Grün und ein dunkles warmes Rot, Korinthenrot genannt, das ein wenig nach Zwetſchenlila hinüber geht, in den Vordergrund geritckt. Daneben zeigt man Braun in allen Schokoladen⸗ und Kaffeetönen, vor allem aber ſehr viel Schwarz. Als belebende Farbtöne ein leuchtendes Tango und Auberginenrot und ⸗grün. Zum Abend viel Weiß, Weiß⸗ſchwarz, und an Far⸗ ben alle zarten Töne der Orchidee. An Stoffen wird für das tragliche Werktags⸗ kleid zur Arbeit, zum Beruf, für Straße und Haus, für Sport und Reiſe eine enorme Auswahl an Woll⸗ ſtoffen geboten. Engliſche Muſter aller Art, geſtrickte und gewebte Tweedͤs, Wolltrikots und ⸗gewebe, ein⸗ farbig und mit feiner Zeichnung. Im Schnitt neigt man für das Wollkleid zu äußerſter Einfachheit, ſowohl der Linie, wie der Verarbeitung. Das Gutausſehen der Frau wird durch die Wahl der Farbe, die Qualität des Mate⸗ rials und vorzüglichen Sitz des Kleides bewirkt. Die klaſſiſche Form liegt durchweg zugrunde, variiert nur durch beliebiges, ſehr geſchmackvolles Einſetzen der Weite in ſchmäleren und breiteren Falten, ſowie durch diskrete Ausgarnierung. Für den ſogenannten Nachmittagsſtil, für Tee, Theater und Konzert werden hauptſächlich marocain⸗ artige Gewebe und ſchwerer Crepé de chine waden⸗ lang ſehr weich verarbeitet. Glockige Röcke, viel Volants, Stufen und Tunika zum bluſenden Ober⸗ teil in natürlicher Lage gegürtet mit ſehr weiblicher Ausgarnterung in Georgette, Chiffon, Spitzen oder auch in Handarbeit, vor allem Lochſtickerei und Soutachearbeit, die direkt in das Kleidmaterial ein⸗ gearbeitet iſt. Hier ſpielt der Aermel eine große Rolle; er zieht dͤurch vielerlei neue, zuweilen gerade⸗ zu extravagante Variierung ein Hauptaugenmerk auf ſich. Daher das neugeprägte Wort:„Man wähle einen Aermel und baue daran ein Kleid.“ Zum Abend dann die lange Linie. In ziem⸗ lich einheitlicher Rundung fällt vom ſchmalen Gürtel an der in Glocken und einzelnen Teilen geſchnit⸗ tene Rock bis herab zum hübſchen Satinſchuh und giht zumal der ſchlanken Frau eine neue, unendlich reizvolle urweibliche Note. Als Material zum Abendkleid hauptſächlich Georgette, Satin und Spitzen. Natürlich auch Velourchiffon und andere Seidenſamtqualitäten, Brokatgewebe, Chiffons, La⸗ més und Tüll. Für junge Mädchen Taft, auch Moriée. Eine kleine Jacke in abſtechendem Samt mit weitem Aermel in loſer und taillterter Form deckt das ärmelloſe Abendkleid. Der Mantel, eigentlich der Grundſtock unſe⸗ rer Wintergarderobe, iſt, wenn wir uns mehrere Mäntel leiſten können, zum Wollkleid ähnlich ge⸗ muſtert, in ebenſo geradem, klaſſiſchen Schnitt, zum Nachmittagskleid unt, in Tuch oder Samt mit Pelz garniert. Im Jutter, auch in der Ausarbeitung zeigt der elegante Mantel gern eine Verwandtſchaft mit einem oder auch mehreren Kleidern. Ein ein⸗ farbiger Tuch⸗ oder Wollmantel in gedecktem Ton dient uns vom Morgen bis zum Abend. 6 . ydddddddddwdddõ.́ſů) dd! e Flugzeugellenbogen— ſchmatze nicht ſo— man ſpricht nicht rein, wenn große Leute reden— fei nicht ſo vorlaut, man hat dich nicht gefragt— ſchon wieder einen Flecken— ſo gib doch acht, du Tappes — warte, bis man dir einſchenkt— das konnte ich mir ja denken, daß du nichts fertig bringſt——“ Und ſo geht das in der gleichen Litanei tagaus tagein vom Morgen bis zum Abend und wo die Mutter ihren Jungen, ihre Kinder ſieht und unter die Augen bekommt, da findet ſie etwas zu tadeln, etwas, das ſich beſſer machen ließe, das ihr eitles Mutterherz ganz anders haben möchte. Gewiß, das ſtimmt ja alles und ſelbſtverſtändlich ſoll der Bub— und darf er nicht Dieſes dauernde, unausgeſetzte Schelten aber, das ewige Tadeln und die permanenten Verweiſe werden mehr und mehr erfolglos, wenn ſich die Mut⸗ ter nicht darauf beſinnt, wie dies auf ihren Jungen wirken muß. Erſt tuts ihm weh, er fürchtet ſich auch wohl, dann aber mit der Zeit gewöhnt er ſich daran. Es macht ihm nichts mehr aus, ja, er hört es kaum noch anders an als eine momentane Stö⸗ rung in ſeinem Gleichmut. Na ja, es iſt doch auch unangenehm, in allem, was man tut und wie man ſich gibt, kritiſtert zu werden. Einen Antrieb aber, ſich zu beſſern und darauf zu hören, was die Mutter ſagt, den hat ſie ſelbſt in ihrem Kind getötet. Wieſo? Sehr einfach. Ein Kind arbeitet nicht für ſich, es tut für jemanden. Es lernt für den Lehrer, es beſſert ſich für die Eltern. Na ſchön, wozu es überanſtren⸗ gen mit Begriffen, die ihm noch zu hoch ſind? Sei lieb mit deinem Kind und gib ihm Zärtlichkeit, viel⸗ leicht gerade dann, wenn es ſie am wenigſten ver⸗ dient. Gib ihm Wärme und mütterlich gütiges Ver⸗ zeihen, wenn es Prügel erwartet. Verſprich und gib ihm Freude als Anſporn—„wenn du die rbeit ohne Fehler machſt, bekommſt du fünf Pfennige“, vielleicht auch nur drei, das Notizbuch, den Bleiſtift, den es ſich wünſcht— darfſt du mit den Kameraden ſpielen— mache ich dir einen Papierhelm, einen Drachen, geſchickte Mutterhände können ja ſo viel— Verſuchts doch einmal ſo, ihr allzuviel ſchimpfen⸗ den Mamas— ihr werdet ſehr viel 5 Vd. Nasal Einfaches Kaſtaniengemüſe: Für vier bis fünf Perſonen genügen zwei Pfund Kaſtanien (oder Maronen) reichlich. Um die äußere braune Schale leichter zu löſen, kann man die Kaſtanien je mit einem Schnitt nach der Art der„heißen Maroni“ im Backofen anbraten. Alsdann brüht man die geſchälten Kaſtanien in heißem Waſſer ſo⸗ lange, bis ſich die zweite innere Haut mit einem ſauberen Tuch abreiben läßt. Nun ſtellt man ſie mit Fleiſchbrühe knapp bedeckt auf leichtes Feuer und läßt ſie mit etwas Butter, Salz und etwas Zucker halbweich ziehen. Die kurze Brühe wird ſodann mit etwas hellbraun geſchwitztem Mehl gebunden und die Kaſtanien darin fertig gar gedämpft. Kaſtanienpuree: Die wie oben geſchälten Kaſtanien werden in Fleiſchbrühe weich gedämpft und durch ein Sieb geſtrichen, ſodann mit Butter, etwas Milch, Salz und ein wenig Zucker zu einem geſchmeidigen Brei verrührt. Sehr fetnes Kaſtaniengemüſe: Man bräunt einen Eßlöffel Zucker mit zwei Meſſer⸗ ſpitzen Butter, gibt die geſchälten Kaſtanien hinein und läßt ſie ſolange dämpfen, bis die Butter ver⸗ dunſtet iſt. Nun füllt man ſoviel Waſſer auf, bis die Kaſtanien bedeckt ſind und läßt ſie unter Schüt⸗ teln(nicht rühren!) langſam dreiviertel gar kochen. Nun gibt man einen Eßlöffel Roſinen und eine Meſ⸗ ſerſpitze Zimt zu, ſowie eine Priſe Salz. Das Waſſer muß ſtets nachgefüllt werden, damit das Gemüſe — 75 bleibt. Zubereitungsdauer etwa dreiviertel Stunden. Glaſierte Kaſtanien als Beilage: Die geſchälten Kaſtanien werden in Waſſer weich ge⸗ dämpft, abgeſchüttet und in gebranntem Zucker und etwas Butter glaſiert. Hier müſſen die Kaſtanien trocken und in ganzen Stücken ſerviert werden. Als Nachſpeiſe: Kaſtanienflocken mit Schlagſahne: Die wie zu Gemüſe vorbereiteten Kaſtanien werden mit 100—150 Gramm Zucker, einem Päckchen oder einer Stange Vanille und mit Milch gut bedeckt, aufgeſetzt und unter tüchtigem Rühren weich gekocht. Halb abgekühlt treibt man die Maſſe kurz vor dem Anrichten durch die Kartof⸗ felpreſſe direkt in die Glasſchüſſel und ſchichtet immer eine Lage ſo entſtandener luftiger Kaſtanienflöckchen abwechſelnd mit einer Lage Schlagſahne. Maronenereme mit Vanilleſauce: Die Kaſtanien werden wie oben weich gekocht und ebenfalls durch die Kartoffelpreſſe oder ein Sieb ge⸗ ſtrichen. Nun rührt man den Brei noch einmal mit einem Eßlöffel Butter auf dem Feuer glatt, zieht dann auf der Seite 1 bis 2 Eigelb und den ſteif⸗ geſchlagenen Schnee oder Schlagſahne unter die Maſſe, läßt ſie erkalten und ſerviert ſie mit warmer 5* Vanilleſauce. Als beſonders feines Deſſert gilt der„Töte de negre“: Man kocht die Kaſtanien oder Maronen wie oben zu Creme und läßt dieſes erkalten. Formt dann in der Glasſchale(oder auch einer flachen Platte) eine Halbkugel und übergießt ſie mit einem geſchmeidigen Schokoladenguß(aus Zucker, Block⸗ ſchokolade oder Kakao und einem Löffel Butter), ſpritzt in hübſchen Figuren recht ſteif geſchlagene Sahne durch die Kuchenſpritze oder Tüte um die Maſſe herum. Kuck. Miß Aniverſum 1930 Braſtliens Schönheits königin, Senorita Nolande Periere, ging unter den Bewerberinnen der Alten und Neuen Welt bei dem Internationalen Schönheitswettbewerb in Rio de Janeiro als Siegerin hervor. 0. Die vuachioeucle Wo liulicig Unſere jungen Leute nehmen das Leben ſehr ernſt und ein junges Paar, das ſich ſein Neſtchen bauen will, behandelt die Frage der Wohnungsein⸗ richtung heute von ganz anderen Geſichtspunkten, wie dies die Eltern einſt getan. Sie haben nicht die gewiſſe Oberfläche Gleichgültigkeit, mit der man früher eine Möbel⸗ einrichtung gekauft. Aber ja doch, war man zur Ehe entſchloſſen, ſo„nahm man ſich mal einen freien Nachmittag“ und„ging die Möbel kaufen“. Nahm, was der Zeitgeſchmack gebracht, nach Maßgabe des Portemonnaies und dachte nicht ſehr viel darüber nach, wie dieſe Möbelſtücke wohl in 10, in 15 Jahren wirken werden. Reichtum hat es von je geſtattet, zeitloſe koſtbare Dinge zu kaufen, die Jahrhunderte überdauern. Im allgemeinen aber hatte man gar nicht ſo den Blick dafür, wie das Heim zu unſerem Leben ſtand. Und war man einmal daran gewöhnt, ſo ſah man ſeine Räume gar nicht mehr. Das iſt alles ganz anders geworden. Wir wiſſen heute ſehr um die enge Beziehung der Gegenſtände und Räume— in und mit denen wir leben— und uns. Große Geloͤbeutel fallen von vornerein weg. Dagegen aber macht ſich die moderne vorne rein weg. Dagegen aber macht ſich die moderne 5 ſehr ernſte Gedanken darüber, wie jedes tück, das ſie anſchaffen, auch in ſpätere Zeiten paßt, mitwächſt mit dem fortſchreitenden Geſchmack, das heißt ſich umformen läßt. Nur ſolche Stücke kommen in Betracht, und lieber geben ſie mehr, ja alles aus für ein gutes Stück und verzichten auf jegliches Ueberſluſſige. Gelegentlich einer Ausſtellung hat man gezeigt, in welcher Weiſe ſich ein Heim nur mit dem Nötig⸗ ſten, doch das in beſter und ſchönſter Form gründen läßt im Hinblick auf einen ſucceſſiven Aufbau, Ver größerung, Erweiterung, Verſchönerung bei An⸗ wachſen von Familie und Wohlſtand. Und da darf auch nicht ein Stück ſein, das jemals als überflüſſig abgetan werden müßte. Mit den höheren Zwecken der Familie wird es nur die Beſtimmung wechſeln. Und was heute zu Anfang vielleicht als„Bibliothek“ Gies Bücherbord) gedient, wird ſpäter nur ein Bei⸗ ſtell⸗Gegenſtand. Die einfache Chaiſelongue aus dem einzigen Wohnraum wächſt mit Rückwandkiſſen zur Couch, mit hinzukommenden Polſtermöbeln zum Empfangsſalon, während nach und nach der gemüt⸗ liche runde Wohnzimmertiſch, der erſt nur vier Seſſel um ſich verſammelt hatte, durch Zuwachs an Stühlen und einem Buffet mit den Jahren zum Speiſezimmer wird. Und lieber zu Anfang nur ein einzelner, kleiner, doch ſehr guter, vielleicht echter Brücken⸗ teppich, zu dem an Weihnachten und zu den Feſttagen dann mal wieder einer dazu kommt, als ein ge⸗ ſchmackloſer, großer Bodenbelag, der immer den Naum verunztert. Ebenſo können zu Anfang die Fenſter im Wohnzimmer ſehr freundlich mit einer Harnitur behängt ſein, die ſpäter in ein Kinderzim⸗ mer abwandert. Und ſelbſtverſtändlich wird auch in den einzelnen Gebrauchsgegenſtänden Geſchirr, Leinenzeug, Küchenutenſilien nur das Notwendigſte, gut und ergänzungsmöglich beſchafft. Wozu auch gleich zu Anfang ein Service für 18 Perſonen? Tiſch⸗ und Bettwäſche nach Dutzenden? Dann lieber wirklich noch ein paar Mark übrig haben, denn es ſtellt ſchon ohnehin ſich in den erſten Wochen ge⸗ nügend ein, das anzuſchaffen einfach unumgänglich iſt. . — — Donnerstag, 9. Oktober 1030 2 Der Neuling läßt nicht locker Der vergangene Sonntag litt im Kreiſe Unterbaden unter ſchlechten Bodenverhältniſſen. Der in der vorher⸗ gegangenen Woche niedergegangene Regen hatte die Spiel⸗ plätze in einen Zuſtand verſetzt, der den Mannſchaften ſchwer zu ſchaffen machte. Mannſchaften mit einem flinken und leichten Sturm waren dadurch ſtark im Vorteil. So hat es der Sp. V. Altrip fertig gebracht, die Fortuna Edingen auf dem ſchwierigen Edinger Gelände mit 612 zu beſtegen. Der Altriper Sturm, der inzwiſchen durch einen freigegebenen Jugendſpieler vervollſtändigt wurde, iſt jetzt in voller Fahrt. Er wird wohl in jedem Spiel ſeine Tore machen. Die Favoriten werden ſich gegen Altrip wohl auf die Defenſive einſtellen müſſen, denn der Neuling ſcheint den gefährlichſten Sturm im ganzen Kreis zu haben. Der Großkampf an der UÜhlandſchule zwiſchen Phönix Mannheim und Germania Friedrichsfeld war für beide Parteien ſehr wichtig und daher mit äußerſter Kraftentfaltung durchgeführt. Erſt kurz vor Schluß konnte Phönix Mannheim den Sieg ſicher ſtellen. Mit:1 mußten die Friedrichsfelder Sieg und Punkte in Mannheim laſſen. Die drei Tore für die Mannheimer wurden von dem Mit⸗ telſtürmer Rox erzielt. Die Erwartungen, die man in die⸗ ſes Talent geſetzt hat, gingen voll und ganz in Erfüllung. Rox hat in jedem Spiel ſeine Tore geſchoſſen. Damit hat der Phönixſturm eine gewaltige Verſtärkung erfahren. In Heddesheim mußte Feudenheim mit 211 die Punkte laſſen. Der Sieg von Heddesheim dürfte wohl in der Hauptſache auf den Platzvorteil zurückzuführen ſein. Selbſt unter dieſer Berückſichtigung hätte Feudenheim zu einem Siege kommen können, wenn die Mannſchaft nicht am Vorſonntag den ſchweren Kampf gegen Viernheim ge⸗ habt hätte. Dieſer Kampf hat der Mannſchaft noch in den Gliedern geſteckt. Es iſt eben auch eine Kunſt, mit ſeinen Kräften ſo hauszuhalten, daß man ſich nicht übermäßig ver⸗ ausgabt. Was nützt es, wenn man an einem Sonntag Die unterbadiſche Kreisliga Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Nummer 468 gegen einen großen Gegner ein ganz famoſes Ergebnis er⸗ zielt und ein hochklaſſiges Spiel liefert und dann am näch⸗ ſten Sonntag gegen einen ſchwächeren Gegner, infolge Mangels an Kräften verliert. Weinheim hat Neckar ⸗ hauſen mit:0 Toren beſiegt. Der Sieg kommt erwartet, aber die Höhe überraſcht doch etwas. Bis jetzt iſt es noch keinem Verein gelungen, Punkte aus Weinheim zu ent⸗ führen. Phönix hat noch einmal den Wettergott zu Hilfe gehabt. Wer weiß, ob die Punkte nicht auch an der Berg⸗ ſtraße geblieben wären? kein Verein gewinnen. In Weinheim wird wohl ſo leicht Bedauerlich iſt, daß ſich bei dem Spiel zwei Unfälle ereignet haben. Der Spieler Jacoby von Neckarhauſen zog ſich eine Knieverletzung zu, konnte aber weiter ſpielen, dagegen ſcheint der Unfall des bekann⸗ ten Weinheimer Torwächters Odenwälder doch ernſterer Natur zu ſein. O. hat ſich den Arm ausgekugelt und konnte nicht mehr am Spiel teilnehmen. Mit 31 konnte Käfer ⸗ tal ſeinen Gegner, die M. F. G. 1913 niederringen. Die Tabelle wird nun von Altrip und Phönix ohne Ver⸗ luſtpunkte angeführt. Mit je drei Verluſtpunkten folgen Weinheim, Viernheim und Käfertal, vier Verluſtpunkte hat Heddesheim und Turnverein v. 1846 Mannheim. Die an⸗ deren Vereine liegen im Schlußfeld. M. F. G. 1913 ſteht am ungünſtigſten. Das Geſpenſt des Abſtiegs droht bereits. Jetzt iſt es noch Zeit, ſich aufzuraffen. Wird das aber ge⸗ lingen? Am kommenden Sonntag ſpielen: Feudenheim— Turnverein 1846 Mannheim. Weinheim— 1913. Käfertal— Neckarhauſen. Friedrichsfeld— Edingen. Altrip— Heddesheim. iſt für die Bezirksliga ſpielfrei. die Vereine der Kreisliga da⸗ durch Gelegenheit, auch einmal mit Spieleinnahmen zu rechnen; das iſt den Vereinen zu wünſchen. Das Ereignis des kommenden Sonntags iſt zweifellos der Großkampf Phönix— Viernheim Ein volles Haus wird Phönix ſicher ſein. Wie ſteht es aber ſportlich? Für Phönix geht es um die Erhaltung ſei⸗ Der kommende Sonnta Das iſt gut ſo, haben do ner Spitzenſtellung und für Viernheim um alles. Sollte Viernheim den wichtigen Kampf verlieren, dann läge es mit 5 Verluſtpunkten faſt ausſichtslos im Rennen. Dieſe Tatſache wird zweifellos die Viernheimer Mannſchaft zu ganz beſonderen Taten anſpornen. Im vergangenen Jahr verlor Phönix in Viernheim eine Minute vor Schluß auf tragiſche Weiſe durch ein unglückliches Eigentor und im Rückſpiel kam Viernheim geſchmückt mit dem Meiſterlor⸗ beer und konnte oder brauchte auch nur unentſchieden zu ſpielen. Da das Spiel für beide Vereine eine ganz beſon⸗ dere Bedeutung hat, ſo wird wohl nach dem neuerlichen Beiſpiel der Bezirksliga das Publikum einen lebhaften Anteil an dem Kampf nehmen. Wir hoffen und wünſchen, daß das Spiel von jeglichen unſchönen Begleiterſcheinungen verſchont bleibt. Hoffentlich iſt ein energiſcher und ſicherer Pfeifenmann zur Stelle. Großes Intereſſe wird auch das Spiel Feuden heim gegen T. V. 1846 Mannheim haben. Die Turner ſind von ihrer Jubelfeier her ausgeruht und werden zwei⸗ fellos den Vorſatz zu großen Taten haben. Der Spielver⸗ lauf iſt völlig offen. M. F. G. 1913 wird in Weinheim die Punkte abzuliefern haben. Aber ganz ſo hoch wie gegen Neckarhauſen wird der Weinheimer Sieg nicht ausfallen. Dafür wird das Schlußtrio der 1913er, insbeſondere ihr Torwächter ſchon ſorgen. Käfertal wird ſich den Sieg gegen Neckarhauſen ſchon erkämpfen müſſen, aber doch das beſſere Ende für ſich haben. Friedrichsfeld wird auf eigenem Platze gegen Edingen ſiegen und Heddes⸗ heim wird als zweiter Sieger von Altrip zurückkom⸗ men. Vor zwei Jahren haben ſich die beiden Vereine erbit⸗ terte Kämpfe um die A⸗Meiſterſchaft geliefert. Damals war der Enderfolg bei Heddesheim. Altrip iſt inzwiſchen ſo erſtarkt, daß ſein Bombenſturm ſchon für den Erfolg ſor⸗ Phönix Mannheim— Viernheim. gen kann. Fus ball freund. Jodes-Auseige vater Oito Wiedermann im 63. Lebensjahre sanft entschlafen. Mannheim, Frledrichsfelderstr. 57 Emilze Wiedermann Witwe Nach langem, schwerem Leiden ist mein lieber Mann, unser herzensguter Vater und Schwieger- Elizabeth(N. J. in U. S..), den 8. Oktober 1930. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Das große Los in Mannheim kann jedem beschieden sein; doch ohne Los kein Gewinn (Kauft Lose bei den Staatl. Lotterie Einnahmen in Mannheim Vorausſage für Freitag, 10. Oktober Weitere Abkühlung. Unbeſtändig mit kurzen Auf⸗ heiterungen. Einzelne Regenſchauer(Hochſchwarz⸗ wald wieder Schnee). Allmählich abflauende Weſt⸗ winde. 2—— en, See. Luft⸗ Wind höh. 81—— Wetter 1 F Richt Stürke Wertheim 151]— leicht Regen Königsſtuhl 588 753,7 mäßig Nebel Karlsruhe 120 754.5 Regen Bad.⸗Bad. 218 756,2 10 20 11 Villingen 712 758,9 14/ 16 14 5 St. Blaſien 780— 13 14 11 1 Badenweil. 422 758,0 14 18 14 bedeckt Feldbg. Hof 1275 680,9 9 10 9 Nebel Bad. Düreh. 701— 14 le 12 friſch Regen Geſchäftliche Mitteilungen „Radium“ als Natur⸗, Heil⸗ und Pflegemittel Neuen Heilmitteln ſteht die Aerzteſchaft ſolange ſkep⸗ tiſch gegenüber, bis ſie eindeutig ihren Wert erwieſen haben. Eine Reihe hervorragender und namhafter ⸗Aerzte beſcheinigt die Wirkſamkeit der St. Joachimstaler Ra⸗ diumkompreſſen; auch die mediziniſche Fachpreſſe, u. a. „Mediziniſche Klinik“ und„Strahlentherapie“ hat ſich in längeren, durchaus zuſtimmenden Artikeln damit befaßt. 18788 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer- Gexicht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim, R 1,—6 Für unverlangte Bettrüge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bei Rilctporto Busen 57.5 b — 9 Dr MaRHN c.[MdHlER KI. 0 SfURNMER TT Handelsregiſtereinträge vom 8. Oktober 1930: Heinrich Steigelmann& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 6. Oktober 1930 hinſichtlich der Firma und des Sitzes der Geſellſchaft geändert. Die Firma nachm. 2 Ubr, im hiesigen I Die Einäscherung findet 1 85 5 11. Oktober 1930, rematorium statt. lautet jetzt: Pfälziſche Weinvertriebsgeſellſchaft une beſchränkter Haftung. Der Sitz der Geſell⸗ ſchaft iſt nach Neuſtadt a. H. verlegt. Portland⸗Cementwerke Heidelberg⸗Mannheim⸗ Stuttgart Aktiengeſellſchaft in Mannheim, Zweig⸗ *5695 niederlaſſung, Sitz: Heidelberg. Auf Grund des durchgeführten Beſchluſſes der Generalverſamm⸗ lung vom 12. Junt 1020 iſt das Grundkapital um 5 400 000.— R. erhöht und beträgt jetzt 30 100 000.—.“. Als nicht eingetragen wird Teilnahme beim Heimgang unserer lieben Elsbeil sagen wir herzinnigen Dank Für die uns erwiesene große Liebe und Mannheim(Industriestr. 27) den 9. Okt. 1930 Familie Fleiterer veröffentlicht: Die 17000 neuen auf je 300 R. lautenden Stammaktien werden zu 10575 aus⸗ gegeben. Teppichhaus J. 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