ELI iar erase i 923 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6, 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich Beilagen: Sport der N. M. Z.„ Aus der Welt der Cechnit K Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Sch Aannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Einzelpreis 7 I Pf. Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von olle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Aus Zeit und Leben* Mannheimer Mufilezeitung Mittag⸗ Ausgabe Freitag, 10. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 469 iller⸗Befehl B. Neichstagsfraklion Einbringung eines nationalſozialiſtiſchen Mißtrauensantrags gegen das Kabinett Brüning Großbritanniens Jollpolitik Lebhafte Beunruhigung in England durch die Forderungen der Dominien Eine Gegenaktion der Sozialdemokraten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Okt. Der„Völkiſche Beobachter“ kündigt an, daß die nationalſozialiſtiſche Reichstagsfraktion von Herrn Hitler den„Parteibefehl“ erhalten habe, einen Mißtrauensantrag gegen das Kabinett Brüning einzubringen. Der nationalſozialiſtiſche Moniteur begründet dieſe Ankündigung damit: gedenken der Sozialdemokratie nichts zu ſchenkeu.“ Die„Deutſche Zeitung“ will wiſſen, wie die Sozialdemokratie dem zu begegnen beabſichtige. Sie wird nämlich einen eigenen Antrag des Inhalts einbringen, der Reichstag möge über alle an⸗ deren Anträge zur Tagesordnung über⸗ gehen. Wir halten das durchaus für möglich. Damit könnte die Sozialdemokratie noch am beſten ſich ihrem Dilemma und aller ſchmerzenden Verantwortung entziehen. Eine direkte Stellungnahme gegen das Kabinett Brüning, die Zuſtimmung zu den vorlie⸗ genden Mißtrauensvoten alſo, würde leicht das Ende der Preußenkoalition herbeiführen können. Andererſeits wagt die Sozialdemokratie es aus Furcht vor der kommuniſtiſchen Kon⸗ kurrenz nicht, durch Ablehnung der Miß⸗ trauensanträge die Reichsregierung direkt zu ſtützen. Der„Vorwärts“ bereitet auch ſchon auf eine ſolche Entſcheidung vor, wenn er ſchreibt: „Die 143 Sozialdemokraten ſind von ihren Wäh⸗ lern nicht zu dem Zweck in den Reichstag geſchickt worden, daß ſie ſich dort unter das Kommando des Adolf Hitler oder des kleinen Goebbels begeben ſollen. Kein Wähler wird es verdenken, wenn ſie jeden nationalſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen An⸗ trag dahin unterſuchen, welche Art von parlamen⸗ tariſcher Schiebung mit ihm beabſichtigt iſt.“ Von der Staatspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Oktober Der preußiſche Finanzminiſter Höpker⸗Aſchoff und Staatsſekretär a. D. Dr. Mayer haben an die Organiſationen der Deutſchen Staatspartei, ſoweit ſie bereits beſtehen und an die Organiſationen der Demokratiſchen Partei ein Rundſchreiben ge⸗ richtet, in dem es u a. heißt: „Wir ſind davon überzeugt, daß es notwendig iſt, die Staatspartei als ſolche aufrecht zu erhal⸗ ten. Wir haben den Wahlkampf als Staatspartei mit einem neuen Programm, das in dem Manifeſt der Staatspartei niedergelegt iſt, geführt und ſind ſchon aus dieſem Grunde unſeren Wählern gegenüber verpflichtet, die Staatspartei aufrecht zu erhalten. Wir würden es lebhaft begrüßen, wenn die jungliberalen Kräfte bei uns blei⸗ hen würden. Wo Ortsgruppen der Staatspartei bereits gebildet wurden, ſind ſie unter allen Um⸗ ſtänden aufrecht zu erhalten. Es iſt nur zu klären, ob die aus dem volksnationalen Lager hervor⸗ gegangenen Mitglieder ſolcher Ortsgruppen bei der Staatspartei bleiben oder ſich wieder der Volksnatio⸗ len Reichsvereinigung anſchließen wollen.“ In dem Rundſchreiben wird dann auf die Gründe eingegangen, die zum Auszug der Volksnattonalen führten. In dieſem Zuſammenhang wird feſtgeſtellt, daß die volksnationale Gruppe eine Erweiterung der Staatspartei gar nicht wollte und Verhandlungen mit der Deutſchen Volkspartei ſich entgegenge⸗ ſtemmt hätte. Der Schluß des Rundſchreibens lautet: „Wir haben kein Recht, unſere Arbeit, die Dienſt am Vaterlande ſein ſoll, verzweifelnd einzuſtellen. Es würde ein Verhängnis für die deutſche Entwick⸗ lung ſein, wenn die kleinen Parteien der Mitte zer⸗ rieben würden. Sie werden zerrieben, wenn ſie zerſplittert bleiben. Wir haben alſo nach wie vor die Aufgabe, für eine große Partei der 5 ſtaatsbürgerlichen Mitte zu kämpfen.“ * Die Entſcheidung darüber, ob die Demokra⸗ tiſche Partei als ſolche wieder aufgebaut werden Das iſt der Kernpunkt der Situgtion. Es liegen mentswahl den Wählern Drahtung un. Londoner Vertreters London, 10. Oktober. Die Forderungen der überſeeiſchen Dominien auf der britiſchen Reichskonferenz haben in der eng⸗ liſchen Politik außerordentliche Bewegung hervor⸗ gerufen. Das Angebot eines Vorzugszollſyſtems für England im Austauſch gegen engliſche Vorzugs⸗ zölle für Rohſtofflieferungen der Reichsländer ſpricht ja nur das aus, worum engliſche Parteipolitiker ſeit Monaten ſorgfältig herumgeredet haben. Aber man tut doch jetzt ſo, als wenn eine ganz neue Situation geſchaffen worden ſei. Wenn die überſeeiſchen Miniſterpräſidenten von den Idealen des Imperiums reden, meinen ſie den Preis des Getreides und wenn ſie von der wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ arbeit mit dem Mutterlande reden, verlan⸗ gen ſie einen Einfuhrzoll Englands gegen Getreide, das nicht von den Dominien ge⸗ liefert wird.. bereits jetzt intereſſante Stellungnahmen dazu vor. Der ſicherlich offiziell inſpirierte politiſche Korre⸗ ſpondent des„Daily Herald“ erklärt, es könne gar kein Zweifel darüber walten, daß die engliſche Regierung den Plan des kanadiſchen Miniſterpräſi⸗ denten zurückweiſen werde, da er engliſche Ein⸗ fuhrzölle auf Lebensmittel und Rohmaterialien vor⸗ ausſetze. Auf der anderen Seite gibt Herr Bal d⸗ win eine Erklärung für die Konſervative Partei heraus, in der er den Vorſtoß der Reichsländer be⸗ grüßt und erklärt, daß die Konſervativen den Grundſatz der Vorzugszölle innerhalb des Impe⸗ riums vorbehaltlos annehmen. Er verſpricht, daß die Konſervativen bereits bei der nächſten Parla⸗ Vorſchläge unterbreiten werden, die geeignet ſeien, dieſe Vorſchläge in die Praxis umzuſetzen. Deutlicher drückt ſich allerdings Herr Baldwin auch nicht aus und die„Times“ erklären ſogar, daß die konſervative Parteileitung ſolche Vorſchläge, wie ſtaatlichen Maſſeneinkauf von Getreide und die Stabiliſierung der Weizenpreiſe durch die Regierungen des britiſchen Weltreiches, als praktiſche Maßnahmen der wirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenarbeit des Weltreiches betrachtet. Es ſind in etwas anderer Form die gleichen Ideen, mit denen ſich die Arbeiterregierung gegenwärtig be⸗ müht, der Forderung nach Getreidezöl⸗ len auszuweichen. Die politiſche Situation iſt überaus kompliziert In der Konſervativen Partei ſteht der Parteiführer Baldwin in der Mitte zwiſchen den Schutzsöllnern, deren lauteſte Vertreter die Preſſelord Beaver⸗ brook und Rothermere ſind, und den Frei⸗ händlern in Mittel⸗ und Nordengland, deren Reprä⸗ ſentant namentlich Lord Derby, der Herr über 60 Unterhausmandate in Lancaſhire, iſt. Innerhalb der Regierungspartei ſind ebenfalls die beiden Strömun⸗ gen vertreten. Der Schatzkanzler Snowden, der geſtern bezeichnenderweiſe an den Beſprechungen des kanadiſchen Vorſchlages teilnahm, iſt ein doktrinärer Vertreter des engliſchen Freihandels. Andererſeits iſt der Miniſter für die Dominien, Thomas, einer Zollpolitik nicht abgeneigt, doch erhielt gerade Tho⸗ mas geſtern von der noch in Wales tagenden Partei⸗ konferenz eine ſcharfe Warnung, indem er für die Exekutive der Partei nicht wiedergewählt wurde. Die Liberalen ſind ſelbſtverſtändlich aus Tradition und Ueberzeugung ſcharfſe Gegner von Zöl⸗ len auf Lebensmittel. Was jetzt geſchehen wird, um der ſcharfen Forderung der Dominien entgegenzuwirken, iſt ziemlich klar: Man wird Ausſchüſſe einſetzen und in ihnen die ganze Angelegenheit bis in das nächſte Jahr hinein verzögern, um abzuwarten, ob die engliſchen Wäh⸗ ler zu der Frage der Lebensmittelzölle entſchiedener Stellung nehmen können als ihre Parteiführer. In⸗ zwiſchen wird man die Frage der ſtaatlichen Ein⸗ fuhrſtellen, der Preisſtabiliſierung uſw. prüfen und gewiſſe experimentelle Maßnahmen vorſchlagen. Ge⸗ ſchehen wird alſo vorerſt nichts. Der inoͤiſche Voykolt gegen England Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 10. Okt. Der Boykott der indiſchen Kongreßpartei gegen die britiſche Regierung in Indien hat in der letzten Zeit immer ſchärfere Formen angeommen und wird jetzt, wie aus Bombay gemeldet wird, nach dem Beiſpiel Irlands die Form einer Nebenregſe⸗ rung annehmen. Die Kongreßpartei beabſichtigt jetzt nationale Gerichtshöfe einzurichten, an denen hervorragende indiſche Anwälte und ehemalige Rich⸗ ter als Schiedsrichter wirken ſollen und durch die die offiziellen und Zivilprozeſſe erſetzt werden ſollen. Durch Boykottandrohungen wird man die wirtſchaft⸗ lichen Verbände zwingen, die Urteile dieſer Neben⸗ gerichte anzuerkennen. Gleichzeitig ſollen Inſtitu⸗ tionen geſchaffen werden, um einen Teil der Funk⸗ tionen der Poſt zu übernehmen. Damit hat der Boykott eine neue Etappe erreicht und nach ſeiner bisherigen Wirkung kann man an⸗ nehmen, daß die indiſchen Nationaliſten ſich durch keinerlei Maßnahmen von ihrem Vorhaben abhalten laſſen werden. —— ſoll oder ob ſie in der Staatspartei aufzugehen hat, wird, wie wir ſchon mitteilten, ein außerordentlicher Parteitag treffen, der ſo ſchnell wie möglich ein⸗ berufen werden ſoll. Die vorbereitende Vorſtands⸗ ſitzung findet, wie der demokratiſche Zeitungsdienſt berichtet, bereits in der nächſten Woche ſtatt. Der Konflikt in der Berliner Metallinduſtrie Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Oktober Wie der„Vorwärts“ mitteilt, iſt für heute abend die Entſcheidung des Schlichters im Berliner Metallkonflikt zu erwarten. Geſtern haben die Mitglieder der Schichterkammer die Eiſengießerei Otto Jachmann in Borſigwalde beſichtigt. Heute wird man die Siemensbetriebe beſuchen. Im Anſchluß daran ſollen die vertagten Verhandlungen mit den Parteien wieder aufgenommen werden. Nach einem Bericht der„Roten Fahne“ demonſtrier⸗ ten geſtern 200 Erwerbsloſe vor den AEG. ⸗ Betrieben und forderten im Sprechchor die Be⸗ legſchaft auf, ſich keinen Pfennig Lohnabbau gefallen zu laſſen. Aehnliche Demonſtrationen fanden auch vor an⸗ deren Betrieben der Metallit duſtrie in Reinickendorf, Tegel, Wittenau und Borſigwalde ſtatt, ohne daß die Polizei ſich gezwungen fühlte, gegen dieſen Unfug einzuſchreiten. Reichsminiſter Schiele ſtellt Strafantrag wegen Beleidigung — Berlin, 9. Okt. Der Reichsernährungsminiſter hat gegen Major a. D. Martini aus Groß⸗ Mandelkow, Kreis Soldin, Strafantrag geſtellt, da dieſer in einer öffentlichen Verſammlung der NSDAP. am 3. September in Pitzerwitz erklärt hat, Miniſter Schiele hätte zu einem Großgrundbeſttzer des Kreiſes Soldin, der ihn in Berlin aufgeſucht habe, geäußert, ihm wäre es gleich, wenn der ganze Kreis Soldin zugrunde ginge, die Hauptſache wäre; daß er Miniſter bliebe. Vefreiungsfeier in Kärnten Von Richard Bahr In Klagenfurt begannen geſtern die Feſte, mit denen die Erinnerung an die Volksabſtimmung heute vor zehn Jahren begangen werden ſoll. An die Abſtimmung, die über das deutſche Schickſal Kärntens entſchied und die Er⸗ hebung der waffenfähigen Bevölkerung, die ihr voraufging. Dieſe Erinnerung iſt nicht nur im Reich, iſt, außerhalb Kärntens, auch in Oeſterreich einigermaßen abgeblaßt. Es wird ſich geziemen, ſie wieder zu wecken. Was Kärnten an Leib und Leben, was es ſeeliſch erlitt von jenem unſagbar düſteren Allerheiligen 1918 bis zu dem erſehnten, immer von neuem gefähr⸗ deten Abſtimmungstag, geſchah um Alldeutſch⸗ and. Als die„Vorhut des Pangermanismus“ hatte es ſchon 1915 die erſte Denkſchrift bezeichnet, mit der der kaum begründete Ausſchuß füdſlawiſcher Flüchtlinge die Staatsmänner der Entente zu bear⸗ beiten anhob. Klagenfurt und Villach, neben dem unterſteiriſchen Marburg, als die„Pfoſten“, die von dem gemeinſamen Gegner Deutſchland in das ſlawiſche Erdreich getrieben wurden. Das war die lockende Melodie, mit der man, von Beneſch und dem allgegenwärtigen Maſaryk kräftig gefördert, erſt von London, dann von Korfu aus auf den Gimpelfang ging. Und ſo geſchickt hatte man damit den Ton ge⸗ troffen, der zumal zu franzöſiſchen Herzen und Hirnen ſprach, daß noch um die hohe Zeit der Frie⸗ denskonferenz der Pariſer Preſſe Kärnten als das deutſche Bollwerk im Süden galt, das geſchwächt werden müßte, indem man ihm ſeine natürlichen Grenzen, die Karawanken, nähme. Das Ziel ſei, ſchrieb damals, im März 1919, das„Journal des Deébats“, in allen Ländern von den Dolomiten bis Ungarn einen Wall gegen Deutſchland aufzurichten. Daß dieſes Ziel nicht ganz erreicht ward, iſt die bleibende geſchichtliche Leiſtung Kärntens für das Geſamtdeutſchtum. Sie wurde vollbracht, im Kampf der Waffen nicht anders als im Ringen der Geiſter, faſt ausſchließlich mit den eigenen Kräften des kleinen Landes. Hingabe bis zum letzten Hauch von Mann und Weib. Ihr haben wir es zu verdanken, daß der deutſchen Volksgemeinſchaft noch ein Land⸗ ſtrich erhalten blieb, der von ſüdlicher Sonne ge⸗ ſtreift wird. Und daß Klagenfurt und Villach nicht das Schickſal Marburgs teilten, das, vor dem Ge⸗ waltſtreich des Generals Majſter genau ſo deutſch wie ſie, heute nur noch eine eingeſchüchterte kleine Minderheit von rund 6000 Köpfen beherbergt. Was hat uns, Reichsdeutſche und Oeſterreicher, ſo auseinandergebracht? Daß wir, zum mindeſten ſeit 1866, keine gemeinſame Geſchichte mehr hatten? Dies hier, der Freiheitskampf der Kärnt⸗ ner, durch faſt zwei Jahre mit bravouröſer Tapfer⸗ keit, mit weiſer Beſonnenheit und kühner Ver⸗ ſchlagenheit, mit der gleichen opferbereiten Ausdauer im Handeln wie im Ertragen gekämpft, iſt ſeit gut zwei Menſchenaltern das erſtegemeindeutſche Erlebnis. Das Gedächtnis daran zu ſtärken und zu pflegen, wird uns wohl anſtehen. * Der Klagenfurter Hiſtoriker Martin Wutte hat, nachdem die Schlachten geſchlagen waren, ihre Ge⸗ ſchichte geſchrieben.(Kärntens Freiheitskampf. Ver⸗ lag Ferdinand Kleinmayr, Klagenfurt.) Schlicht, ſachlich, phraſenlos, nicht einmal da, wo er Erſchüt⸗ terndes zu berichten hat, Stimme und Stil weſent⸗ lich hebend. Dennoch lieſt ſich die ſchmuckloſe Chro⸗ nik wie ein Heldenlied. Im Oktober 1918 iſt nicht nur die alte Monarchie auseinandergebrochen. Auch das junge Deutſchöſterreich, das ſich mit dem Mut, den Verzweiflung leiht, aus ihr herauszuſchälen ſucht, beſteht eigentlich nur in der Idee. Es iſt gar keine wirkliche Revolution wie in Deutſchland. Ueber den Weg, den man einzuſchlagen hat, iſt man ſich in den Hauptſtücken, auf die es ankommt, ſogar überraſchend einig. Nur der Apparat fehlt, ſo ein⸗ [mütigen Willen durchzuführen. Einen Teil der Staatsorgane haben bei ihrem Abzug aus der Monarchie deren glücklichere Erben mitgehen heißen. Das Heer hat der letzte Habsburg⸗Lothringer noch ſelber in ſeine nationalen Beſtandteile zerlegt. Die Grenzen liegen offen, alles iſt ſtrittig. Faſt für jede 2. Seite/ Nummer 469 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Landſchaft, jede dieſer„hiſtoriſch⸗politiſchen Indivi⸗ dualitäten“ melden ſich neue Bewerber. N In Laibach hat ſich ein fſloweniſcher Nationalrat konſtituiert. Der verlangt zunächſt ganz Kärnten, daun deſſen von der Drau begrenzten füdlichen Teil, doch mit Einſchluß der Städte Klagenfurt und Vil⸗ lach. Insgeſamt alſo mehr als ein Drittel des Lan⸗ des mit 114 000 deutſchen neben 80 000 ſloweniſchen Bewohnern. Und um der Forderung mehr Nachdruck zu geben, brechen am 7. November ſloweniſche Trup⸗ pen in das ſchutz⸗ und waffenloſe Gebiet. Man müſſe vollendete Tatſachen ſchaffen, hat der Biſchof Negle von Laibach geraten: denen pflege auch die Entente ſich zu fügen. . Hundert gegen eins zu wetten, daß der weltkun⸗ dige Gottesmann recht behalten hätte ohne Kärntens 0 el diſchen Freiheitskam pf, der doch auch auf dies in Blut und Schrecken und mitleidsloſer Grauſamkeit ſtumpf gewordene Geſchlecht nach und nach Eindruck zu machen begann. Die Regierungs⸗ geſchäfte im Lande führt ein zehngliedriger Landes⸗ ausſchuß, das Verteidigungsweſen iſt einem„Landes⸗ befehlshaber“, dem Oberſtleutnant Ludwig Hül⸗ gerth, übertragen worden, dem Anfang Dezember etwa 600 Volkswehrleute, Ende desſelben Monats, mit den inzwiſchen gebildeten Freiwilligenorganiſa⸗ tionen etwa 2500 Mann zu Dienſten ſind. So hebt denn dieſer Guerillakrieg an, den die Deutſchen Kärn⸗ tens, häufig und hingebend unterſtützt von ihren windiſchen Heimatgenoſſen, die um alles in der Welt nicht zu Balkanflawen werden möchten, mit gelegent⸗ lichen Pauſen durch nahezu ſieben Monate führen. Anfang Mai 1919 iſt Kärnten faſt frei. Da rücken die Südſlawen mit neuen Regimentern und ſehr ſtarken Geſchützen an. Solcher Uebermacht ſind die in der Hauptſache immer noch irregulären Kräfte der Kärnt⸗ ner natürlich nicht gewachſen. Klagenfurt wird ge⸗ nommen und bleibt bis über den Friedensſchluß hin⸗ aus in ſüdflawiſcher Gewalt. Derweil iſt freilich in Paris die Entſcheidung ge⸗ fallen. Keine den Kärntnern eben günſtige. Immer⸗ hin: ihr dringlichſter Wunſch, der Ruf nach der A b⸗ ſt i m mung iſt erhört worden. Das Land wird in zwei Zonen geteilt. Erklärt ſich die erſte, in der Deutſche. und Slowenen in unlösbarem Gemengelage ſiedeln, für Deutſchöſterreich, ſo ſoll die zweite, die mördliche, gar nicht erſt abzuſtimmen brauchen. Und mun dauert es doch noch ein volles Jahr und darüber, bis die Qual ein Ende hat. Immer noch ſind die Slowenen darauf aus, vollendete Tatſachen zu ſchaf⸗ fen. Sie räumen Klagenfurt gegen den ausdrück⸗ lichen Willen des Oberſten Rats und trotz deſſen wie⸗ derholten Mahnungen erſt am 30. September. Sie richten ſich in der ſüdlichen Zone vollends häuslich ein. Mit allem, was nach der Praxis der floweni⸗ ſchen Halbintelligenz dazu gehört. Mit kriegsmäßi⸗ gen Drahtverhauen, die jeden Verkehr, ſelbſt den Austauſch von Briefen, zwiſchen den beiden Teilen des Landes hindern. Mit Sequeſtrierungen des Beſitzes von Deutſchen und Deutſchfreundlichen. Mit Slawiſterung der Schulen und Vertreibung deutſcher Lehrer, Beamten und Angeſtellten. Mit heimtücki⸗ ſchen Schüſſen in der Nacht, Standrecht und willkür⸗ lich diktierten Stockſchlägen. Trotzdem, in Nervenfolter und täglich ſich er⸗ neuernder Gefahr, führen die Kärntner ihre gerechte Sache zum Sieg. Am 10. Oktober 1920 werden rund 22 000 Stimmen für Oeſterreich abgegeben. Gegen 15 000, die ſich für Sübſlawien erklären. Der Kampf hat den Deutſchen 200 Tote und etwa 800 Ver⸗ würndete gekoſtet. Aber das Land eiſt frei Frei, doch immer, ſelbſt heute, noch nicht unum⸗ ſtritten. Das Slowenentum hat die Niederlage nicht einfach hingenommen. Es iſt auch nicht müßig ge⸗ blieben in dieſen zehn Jahren. Man hat von Laibach aus die floweniſche Minderheit immer von neuem aufzuſtacheln verſucht und nach und nach ſie durch⸗ organiſtert, politiſch, kulturell, wirtſchaftlich. Der Großteil der windiſchen Bevölkerung, ſoweit ſte bäu⸗ erlich, iſt, hängt nach wie vor an der alten Heimats⸗ gemeinſchaft. Die Intelligenz, oder was ſich ſo heißt, drängt nach der Vereinigung mit den Stammes⸗ und Sprachgenoſſen in Krain und Unterſteter. Kärnten bleibt Grenzland, das iſt ein Schickſal und ſeine Be⸗ ſtimmung. Wachtpoſten deutſcher Volkheit in der am meiſten gefährdeten Zone des mitteleuropäiſchen Raums. Es hat bisher dieſen Beruf erfüllt. Es wird ihm auch in Zukunft zu genügen beſtrebt ſein. Aber es bedarf dauernd, ſtändig des Bewußtſeins, daß man es nicht allein läßt. Wenn Kärnten, Land und Bevölkerung, ſolcher Sendung gerecht werden ſollen, muß die Geſamtnation hinter ihnen ſtehen. Aus dem Berliner Stadtparlament Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Okt. Entgegen den urſprünglichen Dispoſitionen iſt in der geſtrigen Stadtverordnetenverſammlung über das Penſionierungsgeſuch des Oberbürgermeiſters Böß noch nicht debattiert worden. Das wird erſt in der nächſten Woche geſchehen. Dafür kam es geſtern zu einer heftigen Auseinanderſetzung über den Mi⸗ niſterialerlaß, nach dem Kommunalbeamte, die der kommuniſtiſchen oder nationalſozialiſtiſchen Partei angehören, nicht mehr beſtätigt werden. Nach kom⸗ muniſtiſchen und nationalſozialiſtiſchen Brandreden brachte die Deutſche Volkspartei einen An⸗ trag ein, wonach der Magiſtrat beim preußiſchen Staatsminiſterium die Einſchränkung des Mi⸗ niſterialerlaſſes dahin beantragen ſoll, daß die Nicht⸗ beſtätigung nur erfolgt, wenn die betr. Beamten ſich Die Wahlen Die Wahlen in Finnland ſind deshalb von all⸗ gemeinem Intereſſe, weil ſie im Zeichen einer ſchar⸗ fen Geguerſchaft gegen die Kommuniſtiſche Partei ſtanden. Die ſogenannte Lappo⸗Bewegung, die durch einen Marſch ihrer Anhänger nach Helſingfors die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt hat, ver⸗ langt Ausnahmegeſetze gegen die Kommuniſten. Um die Durchführung dieſer Forderung drehte es ſich bei der Neuwahl. Das Ergebnis der Wahl läßt die Erwartung zu, daß die geforderten Aus⸗ nahmebeſtimmungen Geſetz werden. In dem neuen finnländiſchen Reichstag ſind die Par⸗ teien wie folgt vertreten: Konſervative Samm⸗ lungspartei, die eigentliche Trägerin der Lappo⸗ Forderungen, 39 Mandate(bisher 28), Fortſchritts⸗ partei 10(), Agrarpartei 58(60), Schwediſche Volspartei 22(23), Sozialdemokraten 68(59), Klein⸗ Internalionale Poſtunion Drahtbericht unſeres Berliner Büros I Berlin, 10. Oktober. Die Tagung der Internationalen Poſt⸗ union, die am 13. Oktober in Brüſſel beginnt, wird ſich, wie das„Berliner Tageblatt“ zu wiſſen glaubt, mit dem Vorſchlag zu befaſſen haben, das Porto zugunſten des Flugverkehrs allgemein um 15 bis 20 Pfg. zu erhöhen. Das Hauptthema der Poſt⸗ konferenz ſei nämlich die Frage der ſchnelleren Beförderung der Briefſen dungen. Man wolle ſich in Zukunft mehr als bisher des Flugzeugs bedienen. Die beſonderen Zuſchläge für Luftpoſt⸗ briefe ſollen wegfallen und die Briefe für den vor⸗ geſehenen höheren Portoſatz dort, wo es notwendig erſcheint, allgemein durch Flugzeuge befördert wer⸗ den. Vor allem ſoll der Nachtflug betrieb für Poſtſendungen weiter ausgebaut werden. Weiter ſoll in Brüſſel erörtert werden, ob es in der nächſten Zeit möglich ſein wird, den Wechſel von Poſtſäcken ohne Zwiſchenlandungen in der Luft vorzunehmen, um Zeit zu erſparen. Das „Berliner Tageblatt“ meint, und dem möchten wir uns anſchließen, daß bei der gegenwärtigen Wirt⸗ ſchaftslage wohl nicht anzunehmen iſt, Deutſchland werde weiteren Erhöhungen des Portos zuſtimmen. Der neue Kurs in Braunſchweig Braunſchweig, 9. Okt. Das Staatsminiſterium hat beſchloſſen, die Kreisdirektoren der Kreis⸗ direktion Braunſchweig, Holzminden, Gadersheim und Blankenburg am Harz zum 1. Februar 1931 aufgrund des§ 129 Ziffer UI des Staatsbeamten⸗ geſetzes in den Ruheſtand zu verſetzen. Die ſo⸗ fortige Beurlaubung der Herren iſt angeordnet. Nach der angezogenen Geſetzesbeſtimmung kann Verſetzung in den Ruheſtand erfolgen, wenn das In⸗ tereſſe des Dienſtes, insbeſondere die Feſtigung der verfaſſungsmäßigen freiſtaatlichen Staatsformen es geboten erſcheinen laſſen. Die vier Kreisdirektoren gehören der S PDD an. C yd ãã ĩðͥͤͥ d ͤve einer durch die Pflichten des Amtes allgemeinen Geſetze verbotenen ſchuldig machen. Schließlich wurde der kommuniſtiſche An⸗ trag auf Aufhebung des Erlaſſes mit 92 gegen 79 Stimmen angenommen. Der Antrag der Deutſchen Volkspartei wurde dagegen abgelehnt. Während die Stadtverordnetenverſammlung tagte, erſchien auf dem Platz vor dem Rathaus ein Demonſtrationszug von ungefähr 250 Blinden aus der ſtädtiſchen Blindenanſtalt, die Fahnen und Transparente trugen und von Arbeiterſamaritern geführt wurden. In einer Reſolution, die eine Abordnung des Zuges den Fraktionsführern über⸗ brachte, verlangten die Blinden beſſere Ar⸗ beits möglichkeiten für ſich und mehr Be⸗ ſtellungen der ſtädtiſchen Unternehmungen bei der Blindenanſtalt. in Jinnland bauern ein Mandat. Die Kommuniſten haben auf die Aufſtellung weiterer Liſten verzichtet und für die Sozialdemokraten geſtimmt. Sie haben ihre 23 Mandate verloren, die zum Teil auf die Sozial⸗ demokraten übergegangen ſind. Die zur Annahme der Ausnahmegeſetze erforderliche Zweidrittel⸗ mehrheit iſt zahlenmäßig nicht ganz vor⸗ handen. Die den bürgerlichen Parteien gegen⸗ überſtehenden Sozialdemokraten haben ein ganz ge⸗ ringes Uebergewicht über ein Mandastdrittel. Man nimmt trotzdem an, daß die Ausnahmegeſetze gegen die Kommuniſten durchgehen werden, da die Sozial⸗ demokraten von ihrem geringen Uebergewicht bei der Abſtimmung vorausſichtlich keinen Gebrauch machen werden, um eine nochmalige Deuwahl mit ihren für die Linke wahrſcheinlich ſehr ſchädlichen Folgen zu verhüten. oder durch die Handlung Zur Prager Deutſchenhetze Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Oktober. In einer Sitzung von tſchechiſchen Filmreferenten und Publiziſten in Prag einigte man ſich dahin, der Regierung zu empfehlen, künftighin höchſtens drei deutſche Tonfilme in der Woche zuzulaſſen. Außerdem ſoll eine interne Zenſur eingeführt wer⸗ den, um zu verhindern, daß„provokatoriſche und tendenziöſe deutſche Filme“ in den Prager Kinos erſcheinen. Der Korreſpondent des„Berliner Tageblatts“, dem wir dieſen Bericht entnehmen, fügt hinzu, daß provokatoriſche Filme in Prag gar nicht vor⸗ geführt worden ſeien. Bei der nattonaliſtiſchen Ueberhitzung, die bei tſchechiſchen Gemütern habituell iſt, wäre die Darbietung„provokatoriſcher“ deutſcher Filme ſowieſo ſchlechthin eine Unmöglichkeit. Schließ⸗ lich mußte man ſich aber doch geſtehen, daß ohne Zu⸗ ſammenarbeit mit den Deutſchen der tſchechiſche Tonfülm am En de wäre. Sprengung einer Wahlverſammlung der polniſchen Oppoſition — Syſnowitz, 10. Okt. Die erſte gemeinſchaftliche Wahlverſammlung der polniſchen Oppoſitionspar⸗ teien wurde von einem Sturmtrupp der Regierungsparteien geſprengt und das Verfammlungslokal demoliert. Bei dem Tumult wurden elf Perſonen verletzt. * * Reichsernährungsminiſter Schiele hat, wie wir aus Berlin erfahren, die Abſicht, ſich in abſehbarer Zeit aus dem Präſidium des Reichslandbundes zu⸗ rückzuziehen. Nachdem Miniſter Schiele bereits ſein Mandat in der Landvolkpartei niedergelegt hat, iſt dieſer neue Entſchluß wohl als Fortſetzung der Be⸗ mühungen zu deuten, ſich für ſeine pplitiſche Ar⸗ beit von allen parteimäßigen und ſonſtigen Bin⸗ dungen zu befreien. Freitag, 10. Oktober 1930 Das Hochwaſſer in Weſtdeutſchlan Telegraphiſche Meldung Frankfurt a.., 9. Oktober Während das Steigen des Mains ſich weniger bemerkbar macht, hat der Rhein waſſerſtans bereits eine ſolche Höhe erreicht, daß das Verbot der Floßſchiffahrt in Kraft treten müßte. Die Koblenzer Schiffbrücke iſt geſtern vormittag auf der Ehrenbreitſteiner Seite und nachmittags auf der Koblenzer Seite verlängert worden. Beſonders ſtark ſind infolge der wolkenbruch⸗ artigen Regengüſſe die Gebirgsflüſſe geſtiegen. Im Odenwald hat die Modau weite Strecken völlig überſchwemmt. Das Hochwaſſer der Kinzig hat die Orte Rückingen und Langendiebach von der Bahn⸗ ſtation Niederrodenbach abgeſchnitten. In Bens⸗ heim a. d. B. wurde der untere Stadtteil völlig überſchwemmt. Bei dem Verſuch, die Schleuſen zu öffnen, ertrank der Sohn des Bürgermeiſters in den Fluten. Letzte Meldungen Abreiſe Hindenburgs ins Rheinland — Berlin, 10. Okt. geſtern abend 10.50 Uhr in Begleitung von Staats⸗ ſekretär Meißner und Rittmeiſter von der Schulen⸗ burg vom Potsdamer Bahnhof aus mit dem fahr⸗ planmäßigen Zuge nach dem Rheinland abgereiſt. Keine Unterbrechung des Frenzel⸗Prozeſſes — Berlin, 9. Okt. Im Frenzelprozeß erlitt die Hauptbelaſtungszeugin Gertrud Frenzel bei der geſtrigen Verhandlung einen Nerven zuſam⸗ menbruch, ſodaß die Sitzung ein vorzeitiges Ende fand. Zur heutigen Verhandlung war Gertrud Frenzel nicht erſchienen. Im Auftrag des Gerichts unterſuchte Profeſſor Kramer die Zeugin in Bornim und gab ſein Gutachten dahin ab, daß ſie infolge eines ſeeliſchen und körperlichen Zuſammenbruchs keinesfalls vor Samstag wieder vernommen werden könne. An ihrer Stelle vernahm das Gericht heute eine ihrer Freundinnen. Der Prozeß wird, entgegen anderslautenden Meldungen, nicht unterbrochen, ſondern planmäßig weitergeführt. Die Birkenfelder Spionageaffäre— Selbſtmord Bleickers — Birkenfeld, 9. Okt. Der frühere Rat der Birkenfelder Landesregierung und Sekretär des Landesverbandes Bleicker, der vor einigen Ta⸗ gen von der Landeskriminalpolizei in Köln unter dem Verdacht der Spionage zu Gunſten einer fremden Macht verhaftet worden iſt, hat ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Großfeuer in Hannover — Hanuover, 9. Okt. Gegen 1 Uhr nachts brach in der Rohproduktengroßhandlung von Gebrüder Barlſen Feuer aus. Es braunten mehrere, zu dem Betrieb gehörende Lager⸗ und Arbeitshäuſer, deren tragender Teil in Holz ausgeführt war, nie⸗ der; ferner boten große Mengen aufgeſtapelter Lum⸗ pen und Papier dem Feuer reiche Nahrung, das ſich mit raſender Schnelligkeit ausbreitete. Die benach⸗ barten Wohnhäuſer müſſen zum Teil geräumt wer⸗ den. Durch Funkenflug entſtanden mehrere Dach⸗ ſtuhlbrände, die jedoch bald gelöſcht werden konnten. Der Brand wurde mit 18 Schlauchleitungen be⸗ kämpft. Nach etwa 2% ſtündiger Tätigkeit der Feuer⸗ wehr war die Gefahr für eine weitere Ausbreitung des Feuers beſeitigt. Die Aufſtandsbewegung in Braſilien — Paris, 10. Okt. Nach einer Havasmeldung aus Buenos Aires beſagen offizielle braſtlianiſche Funkſprüche, daß die Bundestruppen des Staates Minas Geraes die Aufſtändiſchen geſchlagen hätten. Die Staaten Rio de Janeiro, Sab Paulo, Minas Ge⸗ raes und Amazonas ſeien der Zentralregierung tren geblieben. Transatlantikflug nach England — Harbour Grace(Neufundland), 9. Okt. Das Flugzeug„Columbia“ iſt zu einem Traus⸗ atlantikflug mit dem Ziele, England zu erreichen, geſtartet.— Die Piloten der„Columbia“ find Haupt⸗ mann Errelt Boyd und Leutnant Harry Connex. ———————————————————..——————.ß Frobenius ſpricht Beginn der Veranſtaltungen des Freien Bundes Es war ein großer Abend der Akademie für jedermann, wie der Freie Bund ſich ſinnig nennt, als geſtern abend der bekannte Leiter des Frank⸗ furter Inſtituts für Kulturmorphologie, Geheimrat Leo Froben ius, einen Vortrag über ſeine letzte Si dafrikgexpedition hielt. Der überaus ſtarke Be⸗ ſuch war vorauszuſehen, und da viele durch die leider immer noch ſehr beſchränkten räumlichen Verhält⸗ niſſe des Freien Bundes wieder umkehren mußten, drohte den äußerſt feſſelnden Ausführungen ein großer Teil der Zuhörer verloren zu gehen, wenn nicht in höchſt dankenswerter Weiſe eine Wieder⸗ holung des Vortrags am Sonntag, den 19. Oktober vormittags angekündigt worden wäre. Frobenius gab keinen Reiſebericht, ſondern wie vorauszuſehen war, eine tiefe, zum Nachdenken an⸗ regende Deutung jener ſeltſamen Zeichen und Bilder, die er auf ſeiner letzten Südafrikareiſe erforſcht hat. Die Bilder, die einen großen Teil der gegenwärtigen Kunſthalle⸗Ausſtellung umfaſſen, begannen auf dieſe Art plötzlich zum Leben zu erwachen. Fro⸗ benius zeigte ſie und ihre in natürlichen Farben photographierten Herkunftsorte in herrlichen Licht⸗ bildern und belebte ſte durch ſeine höͤchſt eindrucks⸗ volle Rede. Er zeigte zunächſt die Unterſchiede der einzelnen Stilarten, die Gravierungen und die Gegenſätze des von ihm ſo benannten ſüdlichen und nördlichen Stiles. Der eine maleriſch auf Kompo⸗ ſttion angelegt, die Menſchen mit Tierköpfen ver⸗ ſehen; der andere ſtiliſterend, im Gegenſatz zu der lebendigen Beweglichkeit des Südſtils ſakral und den ägyptiſchen Bildern ähnelnd. Hier tauchen die großen Geheimniſſe dieſer Bilder und des Landes auf, über das ſie zu Tauſenden ver⸗ breitet ſind. Und Frobenius erzählt in dichteriſch beſchwingter Rede jene uralten Mythen vom Königs⸗ mord, von Tamuz und Iſchthar, die hier in dieſen Bereichen einen ſeltſamen Gleichklang gefunden haben. Damit zeigt ſich das Ungeheure und Weſent⸗ liche des Ergebniſſes der Expedition. Die rätſel⸗ haften Reſte in dieſem Lande von alten Zinnberg⸗ werken und großen Königsburgen weiſen auf Zu⸗ ſammenhänge hin, die weit in die vorgeſchichtlichen Jahrtauſende zurückreichen und uns vielleicht, viel⸗ leicht eine Erklärung dafür geben, worauf ſich die in der letzten Zeit erſt eigentlich entdeckte gewaltige ſumeriſche Kultur aufbaut. Gewaltige Perſpektiven eröffnen ſich hier. Die Aehnlichkeit der afrikaniſchen Felsbilder mit den vorgeſchichtlichen Zeugniſſen künſtleriſcher Be⸗ tätigung aus Südfrankreich und Spanien, die Ein⸗ ordnung in den großen Zuſammenhang der älteſten Kulturen ſtellt die Forſchung vor Aufgaben, deren Löſung das hiſtoriſche Weltbild völlig verändern können. Ob die angegebene Richtung, die Frobenius am Schluß ſeiner Rede wies, den eigentlichen Zu⸗ ſammenhängen wirklich näherkommen oder nicht, bleibt im Augenblick von untergeordneter Bedeu⸗ tung. Weſentlich war für uns vor allem der Nach⸗ weis, daß auch in dieſe, im Nebel geheimnisvoller Zuſammenhänge ſich verlierenden Bereiche, der Sternhimmel und ſeine Deutung richtunggebend hereinragt. Wie wir ſchon öfter an dieſer Stelle und im geſprochenen Wort betonen konnten, liegt die eigentliche Löſung all dieſer Dinge in der vichtigen Erkenntnis und Erforſchung der Art, wie die Ge⸗ ſtirne und ihre Bilder das Leben des Menſchen be⸗ ſtimmt haben. So kommt in dieſe Welt der afrikaniſchen Fels⸗ bilder mit der Deutung des Sternenlaufs der große, allumfaſſende Gedanke des Schickſals. Wo⸗ her mag er gekommen ſein? Doch wohl nur aus einem Bereich, in dem der Menſch vom Ablauf der Jahreszeiten abhängiger war, als er es in der afrikaniſchen Atmoſphäre ſein konnte. So ragt, wie wir glauben, der Norden in dieſe rätſelvolle Welt herein und macht ihre Erkenntnis nur umſo ſchwieriger, aber auch bedeutungsvoller. Mit dieſen Fragen ſetzte man ſich auseinander, als man den Vortrag verließ. Ein Zeichen für ſeinen inneren Reichtum, K. Scheinwerfer auf Kythera Uraufführung am Kieler Schauſpielhaus Zwiſchen den Extremen von verſtiegener Phanta⸗ ſtik und realſter Tatſächlichkeit, Fabel und Wirklichkeit bunt durcheinander wirbelnd, ſchwingt dieſes beacht⸗ lich originelle, dichteriſch gehaltvolle und zugleich äußerſt feſſelnde„Spiel um Liebe in Jahrtauſenden“ von Konrad Wangemann, deſſen Urauffüh⸗ rung am Kieler Schauſpielhaus einen außergewöhnlichen Erfolg erzielte und rauſchende Beifallsſtürme auslöſte. An dieſem Erſtlingswerk eines bisher unbekannten Dichters verblüfft die ſou⸗ veräne Technik und die ſichere Beherrſchung aller ſzeniſchen Effekte; auffallend iſt die überſichtliche Gliederung und ſtraffe Konzentration der Hand⸗ lung, die effektvolle Markierung der Steigerungen und die Ausdruckskraft des Dialogs, welcher zu⸗ gleich elaſtiſch, geſchliffen und prägnant iſt. Der Konſtrukteur des auf der Vorderbühne po⸗ ſtierten unförmigen und myſteriöſen Apparates, der ſämtliche Licht⸗ und Schallwellen von Begebenheiten aus fernſter Vergangenheit einzufangen und dieſe Ereigniſſe in authentiſcher Vergegenwärtigung mit⸗ tels eines Scheinwerfers auf die Leinwand zu proji⸗ zieren vermag, iſt der Biologe Profeſſor Jeſſe; ein verbohrter Gehirnenthuſiaſt, der einen höheren Men⸗ ſchentypus dadurch aufzüchten will, daß er ſämtliche aus der Sexualität entſpringenden Gefühle und Strebungen in geiſtige Energien umſetzt. Durch Ausſchaltung aller Regungsmöglichkeiten ſollen die übrigen Lebensfunktionen ins Unendliche geſteigert werden. Seine Ueberzeugung, daß die Frau als erotiſches Weſen dem ſchaffenden Manne von jeher zum Ver⸗ hängnis geworden iſt, ſucht Jeſſe zu rechtfertigen, indem er vier Liebesepiſoden mit kataſtrophalem Ausgang auf die Bühne profiziert. Als Verkörpe⸗ rung der durch körperliche Schönheit die Männer be⸗ törenden Frau erſcheint die Griechin Helena. Dann, als Typus der geiſtigen Frau, als ein ſtatt. vampyriſches Weſen, die franzöſiſche Schriftſtellerin George Sand in einer Auseinanderſetzung mit ihren ehemaligen Liebhabern: dem Komponiſten Chopin und dem Lyriker Alfred de Muſſet, welchen ſie mit kalter Rückſichtsloſigkeit ſeinem Trin⸗ kerelend preisgibt. Als Inbegriff des Machtweibes erſcheint Antonina, die Gattin des Gotenbeſtegers Beli⸗ ſar, welcher durch ihre ruchloſen Intriguen und ſa⸗ taniſchen Bosheiten zugrunde gerichtet wird. Im vierten Bild wird, als Typus der politiſchen Fanatikerin, eine zariſtiſch geſinnte ruſſiſche Gräfin geſchildert, welche ihren Verlobten, den Komman⸗ danten der 1920 auf Warſchau vorrückenden bolſche⸗ wiſtiſchen Armee, durch Verrat zum Selbſtmord treibt. Gegen dieſe vier wuchtigen Bilder mit ihren gewaltigen Steigerungen und Entladungen ſticht der konventionelle und verſöhnliche Schluß ziemlich kraß ab. Den Ausklang bildet die Bekehrung des Pro⸗ feſſors, der mit ſeinen Hypotheſen und Argumenten alle Liebesgefühle als Selbſtbetrug hatte wegdispu⸗ tieren wollen und jetzt von dieſen Mächten ſelbſt widerſtandslos überrumpelt wird. Im Bann der Reize ſeiner hübſchen Aſſiſtentin landet auch er auf der Liebesinſel Kythera, welche er bisher nur aus ſchicklicher Entfernung beſcheinwerfert hatte. Alle dichteriſchen und alle bedeutenden dramati⸗ ſchen Qualitäten des Werkes wurden durch Eduard Peters vorzügliche Regie zur letzten Entfaltung gebracht. Weſentlichen Anteil an dem großen Erfolg hatten Otto Kempert(Jeſſe) und Hanna Bö⸗ ning durch ihre ausgezeichneten darſtelleriſchen Leiſtungen. W. v. S. Strauß bearbeitet Mozart. Richard Strauß hat ſoeben die vollſtändige Neubearbeitung von Mo⸗ zarts Oper„Idomeneo, die er mit dem Wie⸗ ner Oberregiſſeur Lothar Wallerſtein vorge⸗ nommen hat, vollendet. Die Uraufführung des Werkes findet im Februar 1931 in der Wiener Staatsoper unter Leitung von Richard Strauß 0 Der Herr Reichspräſident iſt 5. ö Freitag, 10. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 489 Die neuen Stadträte Folgende Herren ſind durch die Eingemeindungen in den Mannheimer Stadtrat eingetreten: Aus Friedrichsfeld: Becherer(S. P..) und Schuler (D. V..), aus Secken he im: Hirſch(Zentrum), Georg Philipp Volz(S. P..) und Treiber(Arbeits⸗ gemeinſchaft Wirtſchaftliche Vereinigung und Deutſch⸗ nationale Volkspartei.). Der Stadtrat ſetzt ſich demnach bis zur Neuwahl folgendermaßen zuſammen: 11 S. P.., 6 Zentrum, 6 D. V.., 3 Kommuniſten, 3 Arbeitsgemeinſchaft Wirtſchaftliche Vereinigung und Deutſchnationale Volkspartei, 2 Demokraten. Dazu kommen 4 Bür⸗ germeiſter, ſo daß der Stadtrat vorübergehend aus insgeſamt 35 Mitgliedern beſteht. Die neuen Stadträte haben an der geſtrigen Stadtratſitzung bereits teilgenommen. Kein Abbau der Schulkinderſpeiſung 7500 Kinder haben ſich gemeldet Unter der Ueberſchrift„Arbeiterkinder ſollen ver⸗ hungern“,„Das Verbrechen an den hungernden Ar⸗ beiterkindern“ und„Ein öffentlicher Skandal“ hat ſich die„Arbeiterzeitung“ in ihren Ausgaben vom 80.., 2. 10. und 4. 10. mit einer Aenderung des bisherigen Syſtems der Früh⸗ ſtücksſpeiſung der Schulkinder beſchäftigt. In ihren Artikeln behauptet die„Arbeiterzeitung“, daß die vom Schularzt als geſundheitlich bedürftig ausgewählten Kinder, die bisher unentgeltlich Milch und Brötchen zum Frühſtück erhielten, künftig alle für die Milch 60 Pfg. in der Woche bezahlen und keine Brötchen mehr erhalten ſollen. Dieſe Behauptung entſpricht nicht den Tatſachen. Die vom Schularzt als geſundheitlich bedürf⸗ tig ausgewählten Kinder erhalten nach wie vor Milch und Brötchen unentgeltlich, ſoweit ihre Eltern nicht in der Lage ſind, ein Ent⸗ gelt für das Frühſtück zu zahlen. Das gilt auto⸗ matiſch für alle Kinder von Erwerbsloſen und Fürſorgeunterſtützungsempfängern. Wieweit an ⸗ dere vom Schularzt als geſundheitlich bedürftig ausgewählte Kinder von der Zahlung eines Ent⸗ gelts für das Frühſtück befreit werden ſollen, hängt von einer Prüfung der Verhältniſſe im einzelnen Fall ab. Es ſollen alſo lediglich Kinder zahlungs⸗ fähiger Eltern künftig den vollen Preis für das Frühſtück zahlen. Neu iſt, daß in Zukunft alle Schulkinder, auch ohne vom Schularzt als geſund⸗ heitlich bedürftig bezeichnet worden zu ſein, an der Frühſtücksſpeiſung teilnehmen können, was mangels der notwendigen techniſchen Einrichtungen bisher nicht möglich war. Wie wünſchenswert es war, dieſe Möglichkeit zu ſchaffen, geht daraus hervor, daß ſich ſchon jetzt 7500 Kinder zur Teilnahme an der Frühſtücksſpeiſung gemeldet haben. Der Rhein ſteigt immer noch Der Dauerregen hat nun, wenigſtens für kurze Zeit, ausgeſetzt. Dafür iſt ein Temperatur rück⸗ gang eingetreten, der ſich recht empfindlich bemerk⸗ bar macht. Der Rhein iſt weiterhin im Stei⸗ gen. In Waldshut iſt er von geſtern bis heute um 64, an der Schuſterinſel um 27 und in Mannheim um 16 Zentimeter geſtiegen, während er in Maxau um 10 Zentimeter fiel. Der Neckar, der bereits weite Gebiete des Vorlandes überſchwemmt hat, iſt um weitere 15 Zentimeter geſtiegen. Die Hochwaſſer⸗ welle dürfte nun ihren Höchſtſtand erreicht haben. Wenn keine neuen Regenfälle mehr eintreten, iſt mit einem baldigen Zurückgehen des Waſſers zu rechnen. * * Verſetzt wurde Verwaltungsoberſekretär Paul Kern beim Bezirksamt Mannheim zu jenem in Donaueſchingen. * Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einer Elek⸗ triſchen der Linie 2 und einem Auto ereignete ſich am Donnertag abend am Luiſenring, Ecke Kirchenſtr. Das Auto, das aus der Kirchenſtraße kam, wurde von der Elektriſchen erfaßt und ſchwer beſchädigt. Der Autoführer erlitt einen Nervenchoe und mußte ins Diakoniſſenhaus gebracht werden. Das Auto wurde abgeſchleppt, während die Elektriſche nach kurzer Zeit weiterfahren konnte. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Keine Erdbebengefahr für Deutſchland! Von einem wiſſenſchaftlichen Mitarbeiter Erdbeben in Deutſchland? Man ſoll nicht über⸗ treiben: die heftigen Erdſtöße, die in Süd⸗ deutſchland und in Tirol in der Nacht zum 8. Oktober geſpürt wurden, ſind von einem regelrechten Erdbeben genau ſo weit entfernt, wie die Wellen von Ebbe und Flut von Ozeanſturmwellen entfernt ſind. Aehnliche„Erdbeben“, wie das letzte ſüddeutſche, gehören zu Alltagserſcheinungen, über die man ſich nicht den Kopf zerbrechen ſoll und kaun Daß das Erdinnere lebt und atmet, iſt ſolange be⸗ kannt, wie der Menſch denkt. Während aber zu frühe⸗ ren Zeiten nur ganz heftige Erſchütterungen der Erdkruſte, die zu Menſchenopfern und Zerſtörungen führten, wahrgenommen wurden, erlauben die empfindlichen Inſtrumente der Gegenwart, felbſt einen ganz leiſen Erdwellengang feſtzuſtellen, der der menſchlichen Wahrnehmung nicht zugänglich iſt. Auf Grund dieſer Feſtſtellungen kann man heute ſagen, daß unſere Erde im Durchſchnitt alle zwei Minuten von einem Beben heimgeſucht wird. Viele von dieſen Erdbeben ereignen ſich in Deutſchland, beſonders in Süddeutſchland. Man mißt ihre Zahl mit 20 bis 30 im Jahr. Das letzte dieſer Erdbeben war allerdings von einer ſolchen Heftigkeit, daß es in vielen Orten deutlich geſpürt wurde, doch längſt nicht überall, wo es tatſächlich ſtattgefunden hat. Nichts ſpricht dafür, daß die Erd⸗ ſtöße vom.—8. Oktober Vorboten einer zerſtören⸗ den Kataſtrophe ſind. Sie bedeuten vielmehr ungefähr den Höhepunkt deſſen, womit nach beſtem menſch⸗ lichen Ermeſſen bei uns gerechnet werden kann. Es kann nicht beſtritten werden, daß unſer Planet im Laufe der letzten Jahre ins Stadium beſonderer tektoniſcher Aktivität getreten iſt. Eine lange Reihe von großen Kataſtrophen, begonnen mit dem fürchter⸗ lichen Japan⸗Erdbeben, war ein Ausdruck dieſer Ak⸗ tivität. Die heftigſten Erderſchütterungen fanden an Gebirgsſpalten ſtatt, die als die empfindlichſten und unſicherſten Punkte der in Bildung begriffenen Erdoberfläche gelten. Man hat dabei beſonders deut⸗ lich beobachten können, daß dieſe Erſchütterungen ſich längs der Gebirgsſpalten fortpflanzten. Beſonders Aſien mit ſeinen mächtigen Gebirgslanoſchaften Die Möven ſammeln ſich Wenn man den Neckar hinauf ſpaziert, noch über die Riedfeldbrücke hinaus, dann kann man ſchon mehrere Trüppchen der Möven ſehen. Auf dem überſchwemmten Neckarvorland ſchaukeln ſich die Emmas, Annas und wie man die munteren, ſchlanken Vögel genannt hat. Manche laſſen ſich von dem Neckar etwas abwärts treiben, aber ſobald ſie an der Brücke ſind, fliegen ſie wieder zurück. Immer wieder feſſelt der elegante, graziöſe Flug. Ich wage mich etwas näher an eine Emma heran, die mich mit neugierigen Augen muſtert. „Verzeihen Sie gütigſt, mein gnädiges Fräulein“, lüpfe ich höflich den Hut,„darf man ſich wohl die Anfrage erlauben, wann Sie uns wieder an der Friedrichsbrücke beehren werden.“„Bleiben Sie mir zehn Schritte von den Federn“, ſchreit mich Fräulein Emma an.„Ich will nichts von der Friedrichsbrücke wiſſen. Wer ſind Sie denn überhaupt? Stellen Sie ſich doch erſt mal vor.“ Als ſie hört, daß ich von der Preſſe bin, wurde ſie viel freundlicher.„Ach ſo, Sie ſind von der Preſſe, die uns im vergangenen Jahre immer in Schutz genommen hat.“ Und zu⸗ traulicher werdend, erzählte ſie mir dann, daß erſt noch großer Kongreß abgehalten würde. Die meiſten ihrer Kolleginnen hätten ſich gegen die Friedrichs⸗ brücke verſchworen. Es ſei ihnen im vergangenen Jahre zu übel mitgeſpielt worden.„Sie müſſen be⸗ rückſichtigen“, ereiferte ſie ſich,„daß das Haſchen nach dem Brot für uns keine Spielerei iſt. Das iſt für uns ernſter Kampf ums Leben, ums tägliche Brot. Wir werden es uns noch ſehr überlegen, ob wir wieder zur Friedrichsbrücke zurückkehren. Wir alle zuſammen müſſen erſt mal abwarten, bis wir war und iſt der Spielplatz der tektoniſchen Natur⸗ gewalten. Selbſt die Gebirgsketten älterer For⸗ mationen, wie das Altai⸗ und Sajan⸗Gebirge in Oſt⸗ ſibirien, wurden in den letzten Jahren von den hef⸗ tigen Erdbeben heimgeſucht, und nur dem Umſtand, daß dieſe Gebiete faſt völlig unbewohnt ſind, iſt es zu verdanken, daß Menſchenopfer nur in kleinem Maße zu beklagen waren. Die erhöhte unterirdiſche Aktivität machte ſich aber nicht nur in Aſien, ſondern auch in Europa beſonders deutlich bemerkbar. Man denke zunächſt an das viele Wochen hindurch dauernde Erdbeben auf der Halbinſel Krim vor zwei Jahren, in einer Gegend, die im Laufe der letzten Jahrhunderte von ähnlichen Erſchütterungen bewahrt blieb. Die Erdbebenwelle ging von der Krim aus wei⸗ ter nach dem Weſten und zeigte ſich bald in einer recht empfindlichen Weiſe. So wurde am 28. März 1928 ein Erdbeben in Norditalien verſpürt, deſſen Ausläufer bis nach Prag gingen. Zwanzig Tage vorher, am 8. März 1928, fand ein Erdbeben in Sizilien ſtatt, das allerdings nicht tektoniſchen, ſondern vulkaniſchen Urſprungs war. Vor wenigen Monaten, in der Nacht zum 23. Juli 1930, fielen viele Tauſende von Menſchen einer grauenhaften Erderſchütterung in der Gegend des Monte Vul⸗ ture öſtlich Neapels zum Opfer. Gerade in den letzten Tagen kamen die Meldungen von erhöhter Tätigkeit des Veſuv, was zwar mit tektontiſchen Verſchiebungen nur in indirektem Zuſammenhang ſteht, aber immerhin von tiefgreifenden Prozeſſen im Erdinnern zeugt. Alle dieſe Tatſachen, die hier kurz angeführt wurden, beſtätigen die Annahme, daß wir in der Zeit tektoniſcher Unruhen leben. Daraus darf jedoch nicht etwa die Gefahr eines zer⸗ ſtörenden Erdbebens für Deutſchland abgeleitet wer⸗ den. Es muß vielmehr angenommen werden, daß die zuletzt verſpürten Erdſtöße ihrerſeits Ausläufer eines ſehr ſtarken Erdbebens waren, deſſen Herd viele tauſend Kilometer von uns entfernt iſt und in einer Gegend liegt, die ſolchen Erſchütterungen beſonders zugänglich iſt. Dr ſind. Gewiß, wir haben auch viel Freunde in Mann⸗ heim, an die wir gern denken. Vielleicht kommen wir doch hin. Jedenfalls will ich meinen ganzen Einfluß aufbieten.“ Ich bedankte mich für die überaus liebenswürdig erteilte Auskunft und verabſchiedete mich. Fräulein Emma machte mir einen zierlichen Knicks und rief mir nach:„Auf Wiederſehen, warnen Sie die Kinder!“ R. B. N * Aus der Evang. Landeskirche. Durch Entſchlie⸗ ßung der Ev. Kirchenregierung wurden ernannt: Pfarrer Heinrich Braun in Hoffenheim zum Pfar⸗ rer der zweiten Pfarrei an der Chriſtuskirche in Karlsruhe und Diaſporapfarrer Wilhelm Ziegler in Stetten a. k. M. zum Landeswohlfahrtspfarrer. — Zuruhegeſetzt wurden auf Anſuchen: Wegen leidender Geſundheit Religionslehrer Profeſſor Guſt. Adolf Godelmann in Heidelberg, und zwecks Uebertritts in den außerbadiſchen Stagtsdienſt Pfar⸗ rer Hans Preß in Furtwangen.— Durch Ent⸗ ſchließung des Ev. Oberkirchenrats wurde Diaſpora⸗ pfarrer Wilhelm Altenſtein in Todtmoos zum Pfarrverwalter daſelbſt ernannt.— Neue Pfarr⸗ ſtellen wurden errichte: In Todtmoos an Stelle des bisherigen Diaſporapfarramts und eine dritte Pfarrſtelle in der Kirchengemeinde Durlach, die die Bezeichnung„Lutherpfarrei“ tragen ſoll. * Ein Rieſenkürbis iſt in der Gärtnerei von Bopp und Reuther auf dem Waldhof geerntet wor⸗ den. Er hat einen Umfang von 195 Zentimeter. Das Gewicht beträgt jetzt noch 75 Pfd. Im grünen Zu⸗ ſtande dürfte das Rieſenexemplar gut 86—90 Pfd. ge⸗ wogen haben. Abſchied vom Strandbad Da ſteh' ich nun am Schauplatz unſerer ſommer⸗ lichen Taten, am verlaſſenen Lido in Mannheim. Die Sonne wirbt noch einmal mit letzter Kraft um die Wenigen, die gleich mir an dieſem gottgeſegneten, herrlichen Herbſttag hinaus gewandert ſind ins Strandbad, um ſich von ihm zu verabſchieden. Ein Dampfer wirft mir grüßend eine Welle herüber. Ich werde wieder fröhlich, gedenke all' der Be⸗ luſtigungen, die dieſe Wellen hervorriefen, wenn ſie, von den Dampfern herübergeworfen, mit unberechen⸗ barer Geſchwindigkeit den Strand hinauf kletterten. Rete ſich wer kann, hieß dann die Parole, denn kilo⸗ meterlang nahmen die Wellen wahllos Kind und Kegel mit ſich, ſtets zur reinſten Schadenfreude der Unbeteiligten. Ein biſſel groll ich dem Sommer doch noch, weil er gar zu dürftig war, ſo mit den Badefreuden kargte, wo uns der Winter ohnedies zu lang wird. Hinunter wandere ich noch zur letzten Boje. Ich ſende auch ihr wieder verſöhnend einen Abſchiedsgruß! Hat ſie mich doch einmal zu ſich hinausgelockt. Ich konnte noch mit letzter Kraft meinem Nachbarſchwimmer ins Kreuz boxen, der die Situation erfaßte und mich wieder hochriß, ſonſt hätte die letzte Boje den Triumph gehabt. Aber ich jabſte noch einmal und verließ ſie. Immer gehe ich noch nicht. In den Fluten ſpie⸗ geln ſich ſilbern die letzten Sonnenſtrahlen. Zwei Kätzchen räkeln ſich noch ein bißchen in ihrer Wärme. Und nun bin ich allein. Die Sonne hat uns ver⸗ laſſen. Ein kalter Wind ſcheucht die Katzen auf, ſie fauchen davon, beleben noch allein den Strand. Den neuen Raſen gilt noch mein letzter Blick, die uns nächſtes Jahr wieder ſchattige Ruheteppiche werden. Dann wandle ich zurück durch den rotgelben, herb⸗ ſtelnden Waldpark. Wenn das Sterben doch immer ſo ſchön wäre, wie das der Natur, denke ich weh⸗ mütig und ſtrolche raſchelnd weiter durch das Laub. O ja, er iſt ſchön, unſer Waldpark Ich bin ſtolz auf ihn und unſeren Strand— weh, daß wir ſcheiden müſſen. Leb' wohl„Riviera am Rhein“, leb' wohl, bis der Flieder blüht——. M. Die Sonnenblume Vor einem Schulhaus ſtehen eine Reihe kleiner Mädchen. Emſig gehen die Zünglein, aber nicht im gewohnten Plauderton, ſondern freudig und be⸗ wundernd mit lautem Ausrufen des Entzückens. „Oh, is die groß!“—„Nee, is die ſo ſcheen!“„Loß mich emol rieche!— Dut ſe denn?“ Der Gegenſtand ihres Entzückens war eine Sonnenblume von wirk⸗ lich erſtaunlicher Größe, die anſcheinend ihre glück⸗ liche Beſitzerin für die Pflanzenkunde mitgebracht hatte— oder aber auch für eine liebe Lehrerin. Eben läutet es. In ihrem Eifer merken es die Kleinen gar nicht, denn ſoeben wollen ſie die Kerne zählen! Da ſtürzt eine größere Schülerin, die ſich anſcheinend verſpätet hatte, rückſichtslos durch die Schar der Kleinen, ſtößt an die Trägerin der Sonnenblume— und knacks— bricht der Stengel durch. Ein Aufſchrei und bitterliches Weinen. Ver⸗ ſtört ſtehen Alle da; die Große hat es überhaupt nicht bemerkt und war weitergeeilt. Jämmerlich ſchluchzte die Kleine— aber keine findet ein tröſtendes Wort. Zu jäh iſt die Freude zerſtört worden. Eine Frau, die in der Nähe ſtand, erfaßte ſchnell die Situation.„Komm, Kind, ſei ruhig. Sieh mal, bisher habt ihr nur das Aeußere der Pflanze ge⸗ ſehen; aber jetzt könnt ihr Euch gleich mal den Stiel von innen anſehen. Das iſt doch auch ſchön und intereſſant, gelt“. Liebkoſend fuhr ſie mit der Hand über den bloden Lockenſchopf der Kleinen— und ge⸗ tröſtet ging dieſe mit den Freundinnen in die Schule hinein. Könnte doch jeder Menſch wie dieſe Frau in ſelbſtverſtändlicher Güte Troſt für Anderer Leid finden! Wie gut wäre es um uns beſtellt, wenn wir in Allem, was an uns herantritt, nicht nur ein dunkles, ſondern auch ein freundliches, troſtſpenden⸗ des„Aber“ fänden! NES-A nen und einer dem Eierkuchen saftig und wohlschmeckend. Saftiqe, goldgelbe Eierkuchen. bei qeringem Fettverbrauch Mit Hilfe der ausglebigen Rama kön- Sle die beliebten Eierkuchen häufig bereiten, ohne Angst vor Lücke in lhrem Fettvorrat! Rama ist augerordentlich fettreich Spritzt daher nicht aus der Pfanne. Das ganze Quantum kommt zugute. Die außerordentliche Erglebigkeit und das reine Aroma werden aber am besten erzielt, wenn Sie keln an- deres Fett beimischen. Verwenden Sle Rama Margarine allein und Ihre Eierkuchen werden so goldgelb. —— 4. Seite/ Nummer 469 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 10. Oktober 1930 — 2 In drei Monaten zehn Jahre jünger Wer von uns wollte das nicht werden? Daher iſt es etwas verwunderlich geweſen, daß der am Mittwoch abend im Caſino abgehaltene Vortrag über obiges Thema nicht den erwarteten ſtarken Beſuch aufzuweiſen hatte. In über⸗ witegender Mehrzahl war das weibliche Geſchlecht vertreten. Alle hatten ihr Erſcheinen nicht zu bereuen, denn Privat⸗ gelehrter Emil Moritz ſprach in leichtverſtändlicher Weiſe ther die natürlichen Mittel, die zu einer ſolchen Kur notwendig ſind. Keine teuren Mebikamente wurden emp⸗ fohlen, ſondern ein Heilfaktor, der überall zu haben iſt: die Aus nützung von Luft, Licht und Waſſer. Herr Moritz, der auf Veranlaſſung des Felke⸗ In ⸗ ſtitutes ſprach, äußerte ſich zunächſt über den Begründer des natürlichen Anwendungsverfahrens, Felke, der ſolch große Erfolge erzielt hat, daß viele Aerzte ſich ſeine Erfah⸗ rungen zu eigen gemacht haben. Ueberleitend auf die Ur⸗ lachen des vorzeitigen Alterns, ſprach der Redner von der Pflicht, die Hauptausſcheidungsorgane z u pflegen, da der erhöhte Stoffwechſel von grundlegender Bedeutung iſt. Die Hemmungen ber Ausſcheidungsorgane wirken ſich auf den ganzen Organismus aus, da alle ande⸗ ren Organe in Mitleidenſchaft gezogen werden, ſobald die Funktion eines einzigen gehemmt iſt. Dieſe Hemmungen, welcher Art ſie auch ſein mögen, gehen in Gärung über. Trotzdem die Natur für eine Lokaliſierung ſorgt, kommen die giftigen Stoffe in das Blut. Um die Lunge rein zu Halten, müſſen wir bas flache Atmen aufgeben und zu einer ſyſtematiſchen Tiefatmun g übergehen. Auf der Straße iſt das Atmen leicht zu üben, das nach einiger Zeit vom Körper ganz automatiſch durchgeführt wird: pier Schritte einatmen, zwei Schritte Atem anhalten, vier Schritte aus⸗ atmen. Steigerung iſt bis zu 8 Schritten durchzuführen. Die Folge dieſes Atmens iſt ein kräftiges Durchbluten der unge. Hauptaufmerkſamkeit iſt den Nieren zu ſchenken. Nichts hemmt die Nieren mehr, als eine überfüllte Blaſe. Da beſonders das weibliche Geſchlecht hiergegen ſündigt, iſt hierin die Urſache vieler Frauenleiden zu ſuchen. Der Harn dringt durch die Aufſpeicherung in anbere Gewebe⸗ teile. Krankheiten ſind die Folge. Das Körperbad iſt zur Pflege der Haut anzuwen⸗ den. Allerbings müſſen wir die Kunſt des heißen Badens von den Japanern lernen. Gerade das heiße Waſſer nimmt die Aus ſcheidungsſtoſſe der Haut auf und die veränderte Wärmeverteilung wirkt verjüngend. Eine Tempera⸗ tur von 44 Grad iſt notwendig, um die gewünſchten Er⸗ folge zu erzielen. Vor Verbrennungen braucht man ſich nicht zu fürchten, ba die Haut noch viel größere Tempera⸗ turen ertragen kann. Nach dem 10 Minuten⸗Bad folgt eine kalte Abreibung, dann nochmals ein Bad von 15 Minuten Dauer und wieber eine kalte Abreibung. Allerdings müſſen ſich Perſonen, die mit organiſchen Fehlern behaftet ſind, erſt vom Arzt unterſuchen laſſen. Geſi chtspflege läßt ſich mit ganz einfachen Mitteln durchführen: Mit in heißes Waſſer getauchten Schwämmen wird das Geſicht beſtrichen, bis kein Hitzegefühl mehr vorhanden iſt, dann folgt eine kurze kalte Abreibung und eine leichte Oelung der Haut. Zur Pflege des Darms iſt es notwendig, nach jeder Mahlzeit für ſeine Entleerung zu ſorgen. Zwei hintereinander folgende Mahlzeiten erſchweren die Darm⸗ tätigkeit. Bleiben die Nahrungsreſte zu lange im Darm, werden ſie zum Bazillenherd. Das Blut lagert die Stoffe in den Geweben ab. Im Eſſen muß Maß und Ziel gehal⸗ ten werden. Vernünftige Lebensweiſe muß einſetzen. Gym⸗ naſtiſche Uebungen ſollen eingeſchaltet werden. Um den Stoffwechſel des Darmes zu fördern, ſind Dar mhäder zu empfehlen, die aber nicht zur Gewohnheit werden dürfen. Wie man ſieht, kann man mit ganz einfachen und natür⸗ lichen Mitteln ſeine Geſundheit verbeſſern. Wenn man aber alles befolgen will, was Herr Moritz als unumgänglich nptwendig auflührte, dann bürfte ſo ziemlich der ganze Tag ausgefüllt ſein. Bei vielen Menſchen wirb die Kur wegen Mangel an Zeit und an mangelnder Gelegenheit zur Aus⸗ führung der Bäber nicht durchführbar ſein. Wenn aber nur ein Teil befolgt wird, dann dürfte dieß ſicherlich auch ſchon zur Verbeſſerung unſerer Geſundheit beitragen. Das hie⸗ ſige Felke⸗Inſtitut, das erſte in Süddeutſchland, hat die Abſicht, die Kinder unbemittelter und bedürftiger Fa⸗ milten von Fall zu Fall koſtenlos zu behandeln,— K * Der Sountag⸗Abend im Nibelungenſaal. Die volks⸗ kümliche Veranſtaltung dieſes Sonntags bringt als ein⸗ maltges Gaſtſpiel des großruſſiſchen National⸗ orcheſters, das von Alexander Michacelowfkij im Jahre 1920 ins Leben gerufen wurde, ein Jubiläumspro⸗ gramm von beſonderer Reichhaltigkeit. Es umfaßt Or⸗ cheſtervorträge auf ruſſiſchen Nationalinſtrumenten, bie ſo beliebt gewordenen Koſakenchöre mit ihrer unnachahmlichen Tonmalerei, dazu Solovorträge der Balaleika⸗Virtuoſin Eliſabet)h Wolgina, endlich wieder eine Serie ur⸗ wſchſiger Volkstänze in prachtvollen echten Koſtümen. Dirigent iſt Dr. E. Swerkoff. 3 50 Mal„Lanb bes Lächelns“ in Mannheim. Die Zugkraft von Léhars Operette„Das Land des Lächelns“ hält nach wie vor an. Heute abend findet die fünfzigſte Mannheimer Aufführung dieſer Operette ſtatt. * Der Glorta⸗Palaſt Mannheim bringt von heute ab als nächſte Bühnenſchau die Holländiſche Revue„Der grüne Holz ſchuh“. Das Enſemble beſteht aus 17 Perſonen. Die Dauer des Gaſtſpiels beträgt ſechs Tage. Das En⸗ ſemble kommt mit eigenen Dekorationen. In der Schweiz und namentlich auch in Bayern und Sachſen werden weit mehr Pilze verzehrt als bei uns in Baden. Von bayeriſchen Waldarbeitern werden viele Schwämme auch„roh verzehrt“. Den„Brätling“ beſtreuen die Kinder mit Salz und braten ihn auf dem Herd. Ich fand den wohl⸗ ſchmeckenden Pilz auch in geringer Menge im heſ⸗ ſiſchen Odenwald. Aengſtliche Hausfrauen bringen leider Pilze nur ſelten auf den Tiſch. Pfiffer⸗ linge und Steinpilze ſteht man noch am häu⸗ figſten auf dem Markt. Sie ſind von giftigen und ungenießbaren Pilzen leicht zu unterſcheiden. Dem Volk, das ſich nicht mit dem Sammeln eßbarer Pilze befaßt, geht im Wald außerordentlich viel Nährwert verloren. Es wäre an der Zeit, daß die Stadt⸗ behörden und das Miniſterium ſich wie früher wieder bemühen, durch öffentliche Vorträge und Ausſtellungen diesbezügliche Kenntniſſe zu verbreiten und den ſo ſchlimm wirkenden Vorurteilen entgegenzuwirken. Der verſtorbene Hofrat Klein und der Hauptlehrer Julius Hauck haben ſeinerzeit mit ihren Pilz⸗ ausſtellungen Wertvolles geleiſtet. Den Waldauf⸗ ſehern ſollten überall wieder durch die Forſtämter Pilzmerkblätter zugeſtellt werden, die bei Waldwanderungen der Schüler zu verwenden ſind. Durch ſie könnten die Pilzſammler auch auf gute Pilzwerke aufmerkſam gemacht werden, z. B. auf den „Führer für Pilzfreunde“ von Michael, deſſen billige Volksausgabe 39 der wichtigſten eßbaren und giftigen Pilze in natürlichen Farben und Größen enthält. Wer dieſes kleine Buch bei ſeinen Pilzmarktbeſich⸗ tigungen in der Taſche hat, kann mit ſeiner Hilfe und durch die Pilzkommiſſion leicht die allerwich⸗ tigſten Pilze kennen lernen. Wer weiß, daß allein in Deutſchland faſt 4000 höhere Pilzarten vorkommen, von denen wenigſtens 160 Arten gute, eßbare Ware ſind, der kann auch er⸗ kennen, wie viel bei uns dadurch verſäumt wird, daß man ſo große Nahrungsmittelſchätze im Wald un⸗ benützt verfaulen läßt. Der Grund dieſer geringen Verwertung liegt zumeiſt in der geringen Bekannt⸗ ſchaft mit der Menge von Pilzarten unſerer Wälder. Vom Pilzſammeln und»verwerten werden die meiſten Leute durch die Furcht von Vergif⸗ tung abgehalten. Sehr gefährliche Pilzarten gibt es nach den Erfahrungen unſerer gelehrten Pilzforſcher in unſeren Wäldern kaum ein Dutzend. Schwere Erkrankungen und Todesfälle werden allermeiſt durch ſolche Pilze hervorgerufen, die zu den genießbaren gehören, aber infolge zu hohen Alters in Zerſetzung begriffen waren. Einer meiner Bekannten brachte ſeinerzeit von einer Pfalzwanderung einen Ruckſack voll Steinpilze mit heim. Andern Tages zeigte er ſie der Pilz⸗ kommiſſion, die ihn veranlaßte, alles wegzuwerfen, weil die Zerſetzung der Schwämme bereits begonnen hatte. Von einer Wanderung im Wieslocher Wald⸗ gebiet hatten Mädchen eine Menge Pilze mitgebracht und daheim ein zu großes Quantum davon ver⸗ ſpeiſt. Die Folge davon war, daß ein ſehr hef⸗ tiger Brechdurchfall eintrat. Es waren Pilze, die jung ohne allen Nachteil genoſſen werden. Im heſſiſchen Odenwald traf ich einſt in der Sommerfriſche einen Mann aus Bayern, der auch Pilzkenner war und ſich eine Schüſſel voll Schwämme ſelbſt zubereitete. Ich verhinderte, daß die Pilze einige Stunden lang in der heißen Küche aufbewahrt wurden, obwohl die Wirtsfrau und der Sammler von ſolcher Vorſicht nichts wiſſen wollten. Der Sammler lud dann ſpäter einen Mannheimer Herrn ein, an ſeiner Mahlzeit teilzunehmen. In der Nacht trat bei dieſem ein heftiger Brechdurchfall ein, der auch am andern Tag noch ſtarke Schmerzen verur⸗ ſachte. Dem ausgepichten Biermagen des Bayern hat die große Pilzportion nichts geſchadet, obwohl ſie ſchon an der Grenze der Zerſetzung geſtanden war. Ich erinnere mich an zwei Vergiftungsfälle, von denen ich in Mannheim im Jahre 1920 genaue Kenntnis bekommen habe. Mädchen hatten Pilze ge⸗ ſammelt und verſpeiſt, ohne ſie genau zu kennen. Erfahrungen eines Pilzlenners Eines der Mädchen ſtar b. Im Käfertaler Wald ſammelte eine Frau, die aus Sachſen ſtammte und dort viele Pilze kennen gelernt hatte, verſchiedene Pilze und beſchrieb ſie mir ſpäter genau, nachdem bei im gleichen Haus wohnenden Leuten eine Pil z⸗ vergiftung mit tödlichem Ausgang vor⸗ gekommen war. Die Frau hatte den Leuten einen Teil ihrer Pilze geſchenkt, die ſo lange aufgehoben worden waren, bis ſie in Zerſetzung ge⸗ rieten und zur Giftſpeiſe wurden. Die im Wald geſammelten und zum Genuß be⸗ ſtimmten Pilze unterſuche und putze man an Ort und Stelle. Was man nicht am gleichen Tag verwenden kann, bringe man einige Minuten lang zum Sieden und koche es dann erſt ſpäter vollſtändig. Die Lehrer müßten wieder, namentlich auf Wanderungen, auf die richtige Benützung unſerer Pilzſchätze hin⸗ weiſen und mehr zur Verhütung von Vergiftungen beitragen. Durch Unvernünftige wird leider die Aengſtlichkeit der Leute noch geſteigert. Da höre ich auf dem Markt neben einer Pilzverkäuferin eine Frau zu den Leuten ſagen:„Alle madigen Pilze ſind giftig“. Das iſt gerade ſo, wie wenn femand behaupten würde, alles„wurmſtichige“ Obſt ſei ſchädlich. Hat man von friſchen, trockenen Pilzen die Madengänge und Madenneſter beſeitigt, dann iſt das Uebrige genießbar. Wäre es anders, dann brächten die Frauen namentlich von den Stein⸗ pilzen oftmals wenig in den Kochtopf. Die meiſten Vergiftungsfälle ſind dem Leicht⸗ ſinn zuzuſchreiben. Möchten dieſe Zeilen dazu beitragen, daß die durch Pilze verurſachten Vergiftungen immer ſeltener werden, und daß man den Wert des„Waldfleiſches“ immer beſſer erkennen lernt! 5 August Göller. * Vorſicht! Kleintierzüchter! Dem Polizeibericht entnehmen wir, daß dieſer Tage aus einem Garten im Gewann Kuhplatte ein ſchwarzes und acht graue Kaninchen(franzöſiſche Wioͤder), aus einem Stall in der Unterhellung 2 erwachſene und 4 junge graue Silberhaſen und aus einem Garten im Ge⸗ wann Niederfeld ein Paar braune Enten mit ſchwarzem Kopf entwendet wurden. Da damit ge⸗ rechnet werden muß, daß bei der wirtſchaftlichen Notlage in den kommenden Monaten die Klein⸗ geflügelſtälle noch öfters von Langfingern heim⸗ geſucht werden, iſt den Züchtern anzuraten, für gute Bewachung und diebesſichere Ställe zu ſorgen. Veranſtaltungen Das Herbſtkonzert der drei Gellertvereine findet am kommenden Samstag abend im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtatt. Die„Harmonie Lindenhof“ eröffnet die unter der Bezeichnung„Das Lied der Völker zuſammengefaßte Vortragsfolge mit dem„Ruſſi⸗ ſchen Veſperchor“, ihm folgen das„Holländiſche Fuhrmanns⸗ lied“, das Moldenhauer bearbeitet hat, ferner eine„Flä⸗ miſche Volksweiſe“ und das„Negerwiegenkieb“ von Glut⸗ ſam. Die Flora“ bringt ein eigenartiges finniſches Volkslied„Liebesklage“, dann eine„Iberiſche Volksweiſe“, ferner ein Vortragsſtück„Polniſches Lied“ und als Ur aufführung ein ihr gewioͤmetes und eigens für dieſes Konzert für Männerchor geſetztes„Schwediſches Tanzlied“ von Prof. Buck. Die„Liederhalle“ ſingt ebenfalls als Uraufführung ein ihr von Prof. Buck für dieſen Abend gewidmetes„Polniſches Lied“ von Chopin, ferner eine„Ungariſche Weiſe“, dann ein„Bömiſches Volkslied“ von dem modernen Tonſetzer Lendvai, ſowie das durch die „Don⸗Koſaken“ berühmt gewordene„Lied der Wolga⸗Bar⸗ kenſchlepper“, Um das Programm abwechflungsreich zu ge⸗ ſtalten, ſpielt unſer einheimiſcher Konzertmeiſter, Ma x Kergl, flawiſche, ſpaniſche, franzöſiſche und deutſche Wei⸗ ſen. Dazwiſchen ſingt das Berliner Vokal⸗Ter⸗ ett. Die drei Damen ſingen engliſche, italieniſche, ſer⸗ biſche und deutſche Volksweiſen und vereinigen ſich dann mit Max Kergl und dem Pianiſten Dr. Chmel zu einem Trio, einer Originalkomppſition von Eherubini. Am Schluß der Vortragsfolge werden die drei Vereine gemeinſchaftlich dem deutſchen Volkslied huldigen und mit den ſchönſten Perlen„Klage“ von Friedr. Silcher,„Die Loreley“ von Fr. Silcher und„Der Jäger aus Kurpfalz“ von Othegraven dem Konzert den Abſchluß geben. Ueber„Schickſalsmächte“ Deutſchlauds, Horoſkop 1931 uſw. ſpricht am heutigen Freitag im Harmonie⸗Saal der bekannte Aſtrologe C. H. Huter. g Kommunale Chronik Amtsenthebung des Amtmannes Schneider in Ludwigshafen wird gefordert * Ludwigshafen, 9. Okt. Die Nationalſozialiſtes haben beim Bürgermeiſteramt Ludwigshafen einen Dringlichkeitsantrag eingebracht, den Vor⸗ ſteher des Wohnungsamtes II in Ludwigshafen, Amtmann Schneider, ſeines Amtes zu ent⸗ heben.— Die offiziellen Stellen haben dem Ver⸗ nehmen nach zu dieſem Antrag bisher noch keine Stellung nehmen können, weil das Urteil des Land⸗ gerichts Frankenthal in Sachen Schneider—Förſter jetzt erſt eingetroffen iſt. Dieſes Urteil hat in der bekannten Wohnungsangelegenheit gegen den natio⸗ nalſozialiſtiſchen Stadtrat Förſter entſchieden. Das Urteil des Ludwigshafener Amtsge⸗ richts iſt in vollem Umfange aufgehoben wor⸗ den. Auch in der Reviſionsinſtanz beim Oberſten Landesgericht in München wurde Förſter koſten⸗ pflichtig abgewieſen. Ebenſo wurde das von Förſter gegen Schneider bei der Frankenthaler Staatsanwaltſchaft eingeleitete Meineids ver⸗ fahren niedergeſchlagen. Eine Beſchwerde, die Förſter im Dienſtaufſichtswege beim Juſtizmini⸗ ſterium in München eingereicht hatte, blieb gleich⸗ falls ohne Erfolg. Das Landgericht Frankenthal hat, wie wir hören, Förſter den Schutz des 8 19 ver⸗ ſagt, denn er hätte in Wahrung berechtigter Inter⸗ eſſen im Kampf gegen vermeintliche Mißſtände beim Wohnungsamt ſeine Wahrnehmungen dem Bürger⸗ meiſteramt, nicht aber dritten Perſonen, mitteilen ſollen. Der Kehler Voranſchlag und ſeine Deckung * Kehl, 8. Okt. Der Gemeinde rat hat ſich in ſeiner letzten Sitzung nochmals mit dem Voran⸗ ſchlag 1930 beſchäftigt. Der Fehlbetrag von 545 000 Mark ſoll durch Erhebung folgender Steuern ge⸗ deckt werden: vom Grundvermögen 125 Pfg., vom Betriebsvermögen 75 Pfg., vom Gewerbeertrag 375 Pfennig. Damit konnte eine Umlageerhöbö hung vermieden werden, obwohl ein Einnahmepoſten von 60 000 Mark, der im vergangenen Jahr aus Ueberſchüſſen früherer Jahre zur Verfügung ſtand, in dieſem Rechnungsjahr in Voranſchlag nicht mehr eingeſtellt werden konnte, weil ſämtliche Ueberſchüſſe nunmehr aufgezehrt ſind. Die Ausbalanzierung des Etats war dadurch möglich, daß faſt an allen Aus⸗ gabepoſten Abſtriche gemacht wurden. In den nächſten Monaten muß geprüft werden, ob und in welchem Ausmaß die Einführung der Bürgerſteuer erforderlich erſcheint. Lambrecht kündigt dem Berufsbürgrmeiſter * Lambrecht, 9. Okt. In der letzten Stadtrats⸗ ſitzung wurde einſtimmig beſchloſſen, den dis zum 9. Januar 1931 abgelaufenen Dienſtvertrag des Berufsbürgermeiſters Seiberth zu kündigen. Der Berufsbürgermeiſterpoſten wird in der jetzigen Form und unter den bisherigen Bedingungen nicht mehr beſetzt. Steuererhöhungen in Frankfurt * Frankfurt a.., 8. Okt. Die von dem Frank⸗ fürter Kämmerer in einem Nachtragsetatt ge⸗ forderten neuen Steuern und Steuererhöhungen haben die Zuſtimmung des Mugiſtrats gefunden. Nach Stellungnahme durch die Handels⸗ und die Handwerkskammer zu der Vorlage werden ſich die Stadtverordneten noch im Laufe dieſes Monats mit dem neuen Steuerbukett zu befaſſen haben, die es vorausſichtlich gründlich zerpflücken werden. Sollte die Vorlage in der Faſſung des Magiſtrats Annahme finden, ſo würde das u. a. auch eine Miet⸗ erhöhung rückwirkend vom 1. April ab bedeuten. Schluß des redaktionellen Teils . RNissice Rauf engten- creme n ApOth. U. Prog. Bose d fube 2 —... K̃̃̃ ä ä—᷑᷑pn Scheidung ausgeſchloſſen Was ſie einander geloben ſollten Sie: Ich gelobe Dir, Dich nicht mit Eiferſucht zu quä⸗ len. nicht unbedingt Beſchlag auf jede Minute Deiner freien Zeit zu legen. Aber ich will immer zur Verfügung ſtehen, wenn Du meiner bedarfſt. Ich möchte für Dein leibliches Wohl ſorgen und dieſe Pflicht will ich hochachten. Bei mir ſollſt Du Verſtändnis und Wertſchätzung für Deine Perſon finden. Ich möchte Dir durch mein Weſen und durch meine Erſcheinung begehrenswert bleiben. Das Geld, das Du verdienſt, will ich beſtrebt ſein, nach beſten Kräften zu verwalten. Ich gelobe Dir, einen Vorwurf oder eine Zurecht⸗ weiſung ohne Feindſeligkeiten hinzunehmen. Ich möchte Dich immer an die erſte Stelle ſetzen, ohne mich dabei zu vernachläſſigen. Ich werde beim Disput nicht enttäuſcht ſein, auch wenn Du eine andere Meinung haſt als ich. Niemals will ich in der Vergangenheit herum⸗ ſuchen, ſondern fröhlich in die Zukunft ſchauen. Ich werde in ſchlechten Tagen genau ſo liebevoll neben Dir ſtehen und Dein Anſehen genau ſo halten, wie in den glücklichen und guten Zeiten. Ich werde mich bemühen, kleinliche Mißhelligkei⸗ ten zu verachten und das große gemeinſame Ziel zu ſehen. Ich werde Deinen Namen, haſt, reſpektieren und Deine Familie, Namen trägt, achten und ehren. Ich werde mich hüten, Dir eines Tages zu ſagen: den Du mir gegeben die Deinen Wenn ich das gewußt hätte, hätte ich Dich nicht ge⸗ heiratet! a ̃ Ich werde nicht töricht genug ſein, um bei der erſten Auseinanderſetzung— mag ſie auch voll Tem⸗ perament und Leideuſchaft geführt werden— zu er⸗ Er: Ich habe Dich geheiratet, weil Du mir höher ſtan⸗ deſt und'ebenswerter erſchienſt, als alle anderen Frauen, die ich kennengelernt habe. Ich will mein Leben mit Dir verbringen und von 55 Tage unſerer Gemeinſchaft für Dein Wohl ar⸗ eiten. Du ſollſt mich nie vergebens rufen; ich werde immer Dein beſter Freund und Kamerad ſein. Ich will Deine Arbeit anerkennen und mich über den guten Geiſt meines Hauſes freuen, ſelbſt wenn ich nicht täglich Gelegenheit nehme, darüber zu ſprechen. Ich bitte Dich, meinen Schutz anzurufen, wenn Du Dich in irgend einer Gefahr glaubſt, denn ich bin da, um im Leben für Dich einzuſtehen. Ich möchte Dir alle Sorgen fernhalten und will dennoch jeden Kummer mit Dir teilen. Mein Glück ſei das Deine, mein Aufſtieg Deine Zukunft, meine Arbeit Deine Gegenwart. Ich will Dich jeden Tag mehr achten und ſchätzen und mich im Laufe der Jahre immer mehr mit Dir verbunden fühlen. Ich will Dein Mann ſein, Dein Führer, Dein Weggenoſſe und bei allem, was das Daſein mir bringt, ſollſt Du der Mittelpunkt bleiben, um den meine Gedanken kreiſen. A. V. S. Reinhardts neuer Sommernachtstraum Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 10. Okt. Im Deutſchen Theater ging geſtern ein zweiter Sommernachtstraum Max Rein⸗ hardts durch die Premiere. Die erſte Reinhardt⸗ Inſzenierung wurde mit beiſpielloſem Erfolg vor 25 Jahren ebenfalls im Deutſchen Theater aufge⸗ führt. Auch diesmal, da Tanz, Auflöſung des Spiels in Gleiten, Hüpfen, Schwirren und Geläch⸗ ter die Inſzenierung beſtimmen, ward ihr reicher Applaus. Otto Walburg, Lora Anny Mos⸗ heim und Fritz Steiner werden von der Kritik klären: Dann ka i e e Theater und Muſik Heidelberger Stadttheater. Die Reihe der vorgeſehenen Gaſtſpiele hat das Berliner Künſtler⸗ theater(Robert Klein) eröffnet. Man gab das Luſt⸗ ſpiel„Waſſerſcheu“ von Somerſet Maugham, der durch ſeine„Heilige Flamme“ bei uns bekannt wurde. In dieſem Luſtſpiel haben wir es mit einem gut gewachſenen dramatiſchen Dialog über die Ehe zu tun, ganz auf flüſſigen Konverſationsſtil geſtellt. Regie und Enſemble haben auch alles getan, um die Geſchichte in Fluß zu halten, man hat ſich die Wort⸗ bälle elegant zugeworfen, geſchickt aufgefangen und zurückgegeben. Hauptpartner ſind Leopoldine Kon⸗ ſtantin und Ernſt Dumcke, im Wortgefecht von der Routine, die nicht als ſolche wirkt, Hanna Ralph und Lola Chlud zeigen eine verblüffende Mundfertigkeit, Erhard Siedel ſtellt eine famoſe Arzt⸗Tupe, Victor de Kowa toggenburgert durch die Akte. Die Aufnahme war ſehr herzlich. jk. Die Meſſe der Viertauſend. Die Speyerer Domfeſtmeſſe von Joſeph Haas, die gele⸗ gentlich der Neunhundertjahrfeier in Speyer erſt⸗ malig aufgeführt wurde, wird auf dem Inter⸗ nationalen. Muſikfeſt für katholiſche Kirchenmuſik in Frankfurt a. Main am 26. Oktober von über viertauſend Sängern geſungen werden. Das Werk iſt die meiſtgeſungenſte Feſt⸗ meſſe der Gegenwart, die auch bei kleinſten Kirchen⸗ chören Eingang gefunden hat. Weitere Aufführun⸗ gen bei größeren Verannaltungen ſind zunächſt auf der 3. Woche„Neue Muſik“ in München, ferner in Breslau, Danzig, Duisburg, Münſter und Aachen. O Premiere in Berlin. Die in den Theatern der Provinz bereits vor Monaten aufgeführte neue Komödie Bruno Franks„Sturmim Waſſer⸗ glas“ hat geſtern auch in Berlin ihre Premiere erlebt. Im Theater in der Streſemann⸗ ſtraße verhalfen Hörbiger, Roſa Valetti und Sybille Binder dem nicht gerade überwältigenden Vortrag im großen Saal der Harmonie, in dem Aus dem Kölner Muſikleben. Die zwölfteilige Serie der großen Gürzenichkonzerte dieſer Winterſaiſon wird an erſter Stelle wieder Meiſter⸗ werke der klaſſiſchen und romantiſchen Muſikliteratur bringen. Von älteren Orcheſterwerken finden wir zwei Sinfonien Beethovens, je eine von Haydn, Schubert, Liſzt, Brahms und Tſchaikowſky verzeich⸗ net, während das der jüngſten Vergangenheit und der Gegenwart angehörige Muſikſchaffen mit Schöp⸗ fungen von Ravel, Strawinſky, v. Waltershauſen, Kaminſki u. a. zur Geltung kommt. Zu den im Kon⸗ zertſaal ſelten erſcheinenden älteren Werken zählen ein vierchöriges Inſtrumentalkonzert von Bachs Zeitgenoſſen G. H. Stölzel und Glucks Oper „Alceſte“, dann iſt Bachs„Hohe Meſſe in H⸗Moll“ Von Chorwerken gelangt die kürzlich preisgekrönte Kantate„Weinleſe“ von Rudolf Mengelberg erſt⸗ malig in Deutſchland zur Wiedergabe und H. Pfitz⸗ ners Chorfantaſie„Das dunkle Reich“ wird man in Uraufführung hören. Natürlich finden ſich unter den für die zwölf Konzertabende verpflichteten Soliſten eine Reihe altbekannter Inſtrumental⸗ und Geſangs⸗ kräfte. Gleichwie die großen Gürzenichkonzerte leitet Hermann Abendroth auch die wie alljährlich ſtattfindenden zehn Sinfoniekonzerte des Städtiſchen Orcheſters, die, beginnend mit einem Franz⸗Schubert⸗Abend, weiter je ein Konzert mit Werken von Mozart, Brahms und Beethoven vorſehen. F. Der Mannheimer Altertumsverein verſendet ſoeben ſein geſchmackvoll ausgeſtattetes Programm⸗ heft über die Veranſtaltungen des Winters. Sie werden morgen(Samstag] durch Beſichtigung der Ausſtellung des Schloßmuſeums Kupferſtiche und Handzeichnungen der Carl⸗Theodor⸗Zeit unter Füh⸗ rung von Prof. Walter eröffnet.— Am kommen⸗ den Montag, den 138. Oktober, folgt der erſte Redakteur Dr. Kayſer über das Thema:„Vom an erſter Stelle genannt. Werk zu einem ſtarken Erfolg. Sinn und Unſinn der Geſchichte“ ſpricht. ſchon lange nicht mehr in Köln aufgeführt worden.. 1 1 6* 1 ö — —— e ider ialiſtes einen t Vor⸗ hafen, ent⸗ n Ver⸗ keine Land⸗ Förſter in der natio⸗ Das 8 ge⸗ t wor⸗ herſten koſten⸗ s von thaler ver- werde, zmini⸗ gleich⸗ enthal 3 ver- Inter⸗ beim irger⸗ teilen N — „ ſchwach verſichert. DWESTDEUFSseHE SSHAU Feiteg 10 Oktober 1930 Aus Baden Tagung des Bad. Landesfeuerwehr⸗Ausſchuſſes Tr. Ladenburg, 10. Okt. Am kommenden Sams⸗ tag und Sonntag findet eine Tagung des Bad. Landesfeuerwehr⸗Ausſchuſſes in Laden⸗ burg ſtatt, mit der eine Hauptübung der hie⸗ ſigen Freiwilligen Feuerwehr verbunden iſt. Anläßlich der Tagung wird am Samstag abend ein Feſtbankett im renovierten Saale des Bahn⸗ hof⸗Hotels abgehalten. Die Schwetzinger Jeuerwehr⸗Kapelle und eine Reihe hieſiger erſter Vereine haben ihre Mitwirkung zugeſagt, wie auch verſchiedene erſtklaſſige Kräfte ſich zur Ver⸗ fügung geſtellt haben. Es werden eine größere An⸗ zahl Ehrengäſte, darunter auch der Präſident der Freiwilligen Feuerwehr Badens, Ueberle⸗Hei⸗ delberg, von ſämtlichen Wehren Badens die Kom⸗ mandanten erwartet. Verbandsſchießen in Plankſtadt * Plankſtadt, 9. Okt. Der Einladung des hieſigen Schützenvereins folgend, hat die Gauverſammlung Heidelberg im Südweſtdeutſchen Sportverband be⸗ ſchloſſen, die Kämpfe um die Verbands mei⸗ ſterſchaften für das Jahr 1930 auf dem hieſigen Schießſtande auszutragen. Aus allen Orten des Gaues werden ſich daher die Schützen, die ſich im Laufe des Jahres zur Teilnahme am Verbandsmei⸗ ſterſchaftsſchießen qualifiziert haben, am kommenden Sonntag, den 12. Oktober, auf dem Schießſtande am Bruchhäuſerweg einfinden, um ſich nach alter deut⸗ ſcher Schützenart in ihrer Kunſt zu meſſen und zu Meiſterehren zu gelangen. Dem Verbandsmeiſter⸗ ſchießen werden Preis⸗ und Erinnerungstalerſchießen angegliedert, zu denen auch befreundete Vereine aus Nachbargauen und nicht zuletzt die zahlreichen Freunde des Kleinkaliber⸗Schießſportes aus unſerer Heimatgemeinde eingeladen ſind. Wertvolle Preiſe und Erinnerungstaler mit dem Bilde des Reichs⸗ präſidenten winken den Siegern. Nachtragsaufwertung der Bezirksſparkaſſe Weinheim ! Weinheim, 9. Okt. Nach dem neueſten Stande der Bezirksſparkaſſe Weinheim haben 12 895 neue Spareinleger ein Geſamthaben von rund 7,5 Millionen Mark. Außerdem haben noch die alten Sparer eine Aufwertungsforderung in Höhe von rund 2 Millionen Mark. Dieſen alten Einlegern wird im Jahre 1931 noch eine anſehnliche Nach⸗ tragsaufwertung zugewieſen. In der Ver⸗ bandsausſchußſitzung wurde für den in Ruheſtand getretenen Bürgermeiſter Schmitt⸗Leutershauſen der Bürgermeiſter Moo s⸗Heddesheim zum Mitglied in den Verwaltungsrat einſtimmig ernannt. Landestagung der Krankenkaſſenangeſtellten * Baden⸗Baden, 10. Okt. Hier fand die ordent⸗ liche Landestagung des Zentralverbandes der orga⸗ niſierten Krankenkaſſenangeſtellten ſtatt, zu der aus 24 Orten 131 Delegierte erſchienen waren. Im Zentralverband ſind 80 v. H. der badiſchen Kranken⸗ kaſſenangeſtellten organiſiert. Herr Lilinſki⸗Berlin referierte über aktuelle Zeit⸗ und Streitfragen, die ſich in der Hauptſache gegen den Einfluß der Ober⸗ verſicherungsämter auf die Dienſtoroͤnung wandten und in denen gefordert wurde, daß den Angeſtellten der Krankenkaſſen Beamteneigenſchaft ge⸗ geben werden ſolle. * U Weinheim, 9. Okt. Hier iſt ſeit längerer Zeit ein Umbau des inneren Poſtamtes, und zwar ein ſolcher der Schaltereinrichtungen, außerdem die Errichtung eines Selbſtanſchlußamtes ge⸗ plant. Man hofft, daß dieſe Abſicht anläßlich des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichspoſt in ab⸗ ſehbarer Zeit verwirklicht wird.— Jufolge Hoch ⸗ waſſer in der Steg über die Weſchnitz bei der Fuchsſchen Mühle von den Fluten weggeriſſen worden. Ein alter Weidenbaum hinter dem Eta⸗ bliſſement wurde umgeriſſen und liegt im Fluſſe. Wegen der Hochwaſſergefahr iſt der Waſſer⸗ wehrdienſt in Bereitſchaft getreten. Inzwiſchen iſt das Waſſer wieder gefallen.— Die Scheune des Landwirts Leonhard Haſſel in Tröſel bei Wein⸗ heim mit Getreide⸗ und Futtervorräten iſt in der Nacht niedergebrannt. Oelmühle und Wohn⸗ haus konnten gerettet werden. Der Beſitzer iſt nur Man vermutet Brandſtif⸗ tung. Eine Gerichtskommiſſion aus Waldmichel⸗ bach iſt zur Feſtſtellung in Tröſel erſchienen. I. Wiesloch, 9. Okt. Die Pferdezuchtgenoſ⸗ ſenſchaft hatte am Dienstag auf dem hieſigen Meßplatz die ſtaatliche und genoſſenſchaftliche Zucht⸗ ſtutenſchau. Sie war wie die bereits vorher⸗ gegangenen Schauen mit einer Hufbeſchlagsbewer⸗ tung verbunden. Das vorgefüthrte Zuchtmaterial ent⸗ ſpricht dem angeſtrebten bodenſtändigen Zuchtpferd der Kaltblüterraſſe und konnte in der Mehrzahl mit ſtaatlichen und genoſſenſchaftlichen Preiſen prämiiert werden.— Am gleichen Tag fand eine Genoſſen⸗ ſchaftsverſammlung der Fleckviehzuchtgenoſſenſchaft Wiesloch im Gaſthaus zum Adler ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtanden u. a. ein Vortrag des Veterinärrats Dr. Fries ⸗Mannheim über Füh⸗ rung und Leiſtung, Beſprechung der letzten Zuchtvieh⸗ ſchau und Auszahlung der anerkannten Preiſe fowie die Milchleiſtungsprüfungen. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Staatliche Perſonalveränderungen Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde Miniſterialdirektor Kempff, ſtellvertretender badi⸗ ſcher Bevollmächtigter zum Reichsrat in Berlin. Ernannt wurde Juſtizaſſiſtent Albert Leichle beim Amtsgericht Lörrach zum Juſtizſekretär, Kanz⸗ leiaſſiſtent Jakob Roth beim Amtsgericht Schopf⸗ heim zum Juſtizaſſiſtenten, Aufſeher Oskar Lei⸗ bold bei den Strafanſtalten in Bruchſal zum Ober⸗ werkführer. Stenographentagung * Raſtatt, 9. Okt. Am 4. und 5. Oktober ſtand Raſtatt im Zeichen der„Geflügelten Feder.“ Die Stenographen des Bezirks Mittelbaden hatten ſich zu ihrer alljährlichen Bezirkstagung hier ein⸗ gefunden. Der Samstag führte die Vertreter der Vereine zu internen Beſprechungen zuſammen unter der bewährten Leitung des Vorſitzenden Clemens⸗ Bruchſal. Ein Vortrag Koßmann⸗ Karlsruhe führte in das Weſen der von ihm erfundenen neuen Maſchinenkurzſchrift„Deumaku“ ein.— Der bis⸗ herige Bezirksleiter wurde einſtimmig wieder⸗ gewählt. Am Sonntag war ſtenographiſcher Wettbewerb, an dem ſich nahezu 200 Kurzſchrift⸗ ler beteiligten, die durchweg gute Leiſtungen hervor⸗ brachten. Die beſte Tagesleiſtung erzielte Otto Kühn ⸗Raſtatt in der Abteilung 240 Silben. Der Nachmittag und Abend waren der Geſelligkeit ge⸗ widmet. Großfeuer im Taubertal i Deubach bei Tauberbiſchofsheim, 8. Okt. In der Scheune des Landwirts Richard Freiting brach Feuer aus, das in den Erntevorräten reich⸗ liche Nahrung fand, ſo daß die Scheune binnen kür⸗ zeſter Zeit ein einziges Flammenmeer bildete. Durch den Sturm wurde auch die benachbarte zweite Scheune in Brand geſteckt. Bis die Feuer⸗ wehren aus den Nachbarorten— Deubach ſelbſt beſitzt keine Wehr— zur Stelle waren, war nichts mehr zu retten. Der Schaden beträgt etwa 40 000 l. Der größte Teil der Einwohner war auf der Königshofer Meffe, ſo daß man dort zuerſt um Hilfe anrief. 0 * s. Mosbach, 9. Okt. Die hieſigen Kinderſchulen wurden geſchloſſen, da ein Fall ſpinaler Kin⸗ derlähmung einwandfrei feſtgeſtellt wurde.— Erzbiſchof Dr. Karl Fritz firmte in Neudenau, Neckarelz und hier die Schulkinder. * Karlsruhe, 9. Okt. Der Vorſtand der Kirchlich⸗ poſttiven Landesvereinigung hat beſchloſſen, die übliche Herbſtkonferenz als außerordentliche Landes⸗ Hauptverſammlung auf Montag, 20. Oktober, in den Stadtmiſſionsſaal dahier einzuberufen. Auf der Tagesordnung ſtehen ein Referat von Landeskirchen⸗ rat Ben der⸗Mannheim über„Die Lage nach der Landesſynode“ und die Wahl des erſten und zweiten Vorſitzenden der Vereinigung. gotelgewerbe und Fremdenberkehr * Triberg, 7. Oktober. Der Südweſtdeutſche Handelskammerausſchuß für Hotelgewerbe und Fremdenverkehr(Vorort Handelskammer Karlsruhe) hielt vor kurzem in Triberg eine Sitzung ab, die von dem Präſidenten der Handelskammer Karlsruhe, Konſul Nicolai, geleitet wurde. An den Verhandlungen nahm auch Bürgermeiſter Keil von Triberg teil. Zum Zwecke einer noch weiteren Ausdehnung und Vertiefung der Arbeiten des Ausſchuſſes, denen angeſichts der augenblicklichen ſchwierigen Wirtſchaftslage des Hotel⸗ und Gaſtſtättengewerbes eine beſondere Be⸗ deutung zukommt, wurde ein Arbeitsausſchuß gebildet, der demnächſt zur Behandlung einer Reihe von aktuellen Fragen des Fremdenverkehrs zuſam⸗ mentreten wird. 6 In der Frage der Ferienordnung war der Ausſchuß der Auffaſſung, daß vom Standpunkt des Verkehrs und der von dieſem abhängigen Induſtrie⸗ und Handelszweige, insbeſondere alſo auch für die Fremdeninduſtrie, deſto größere wirtſchaftliche Er⸗ folge aus den Ferienreiſen ſich ergeben, je weiter Anfang und Ende der Ferien auseinanderfallen und je weniger die Ferien für größere Gebiete auf gleiche Zeiträume zuſammengedrängt ſind. Man Verkehrswirtſchaft und in gleicher Weiſe der Er⸗ holungsſuchenden Zuſammenballungen im Reiſever⸗ kehr und damit eine Ueberfüllung von Bä⸗ dern und Kurorten in einzelnen Wochen zu vermeiden ſeien. Es müſſe vielmehr alles ge⸗ tan werden, um durch eine Verteilung der Ferien über einen möglichſt langen Zeitraum die Aus⸗ nutzungsmöglichkeit für alle Betriebe des Hotel⸗ und Gaſtſtättengewerbes zu verlängern, was ins⸗ beſondere auch der Reichsbahn und der Reichspoſt zugute käme. Der Ausſchuß lehnte daher eine gleichmäßige Feſtſetzung der Ferientermine für das ganze Reich oder auch für größere Gebiete des Reichs ab. Im Zuſammenhang mit der Frage der Einteilung der Ferien wurde auch die Frage der Feſtlegung des Oſterfeſtes behandelt und die Notwendigkeit einer ſolchen Feſt⸗ legung betont, da die Beweglichkeit des Oſterfeſtes vor allem auch für die Hotelinduſtrie äußerſt nach⸗ haltig iſt. Der Aufſtellung eines Einheits⸗ fragebogens, der künftig von den Reiſebüros im Verkehr mit den Hotels zu benutzen wäre, wurde zugeſtimmt, da jetzt die Ausfüllung der zahlreichen, unter ſich verſchiedenen Fragebogen der einzelnen Reiſebüros für die Hotelbetriebe ſehr umſtändlich wies darauf hin, daß im Intereſſe unſerer geſamten] und zeitraubend iſt. Anwetter im Lautertal sw. Bensheim, 9. Okt. Die Niederſchläge der letz⸗ ten Tage, insbeſondere aber der wolkenbruchartige Regen der vergangenen Nacht richteten im geſamten Lautertale ſchwere Verheerungen an. In den Ortſchaften von Lindenfels bis Bensheim ſtehen alle Keller unter Waſſer. Zahlreiches Vieh iſt ertrunken. Leider haben die reißenden Fluten auch ein Menſchenopfer gefordert. Beim Aufziehen einer Schleuſe wurde der Sohn des Bürgermeiſters von Schönberg, der 29jährige Hermann Schultz, von den Waſſern mit fortgeriſſen. Eine Rettung war nicht möglich. Seine Leiche wurde bei der Ungerſchen Mühle ans Ufer geſchwemmt und geländet.— Die Bensheimer Feuerwehr wurde noch in der Nacht alarmiert. Sie hatte den ganzen Tag damit zu tun, die überſchwemmten Stra⸗ ßen aufzuräumen und die Keller auszu⸗ pumpen. Bei den Bensheimer Tonwerken iſt der Damm des Bachbeckens gebrochen, ſo daß die Waſſer die zum Teil noch beſtellten Felder überſchwemm⸗ ten. Ganze Grund ſtücke ſind in Bensheim in einen See verwandelt. Einzelne Neubaugrundſtücke, ſo auch der Finanzamts⸗Neubau ſtehen tief unter Waſſer. Sturmſchäden * Karlsruhe, 10. Okt. Der geſtern in den Abend⸗ ſtunden beſonders ſtark herrſchende Sturm hat in der Moltkeſtraße einen ſtarken Baum umgeriſſen. Er wurde quer über die Moltkeſtraße geworfen, wo⸗ bei ein eßeuermeldeanlage heruntergeſchlagen wurde. Der Straßenbahnbetrieb wurde vorübergehend ge⸗ ſtört. Nach etwa einer Stunde war das Verkehrs⸗ hindernis durch die Feuerwache beſeitigt. Ein ver⸗ heirateter Verwaltungsinſpektor und eine ledige Hausangeſtellte, die in dem Augenblick, als der Baum umfiel, ſich auf dem Gehweg befanden, wur⸗ den von der Baumkrone erfaßt und zu Boden geſchleudert. Beide Perſonen trugen leichtere Verletzungen davon. 8 Verſchlechterungen im Winterfahrplan * Wiesbaden, 9. Okt. Der Südweſtdeutſche Verkehrsbund hielt in Wies⸗ baden eine Vorſtandsſitzung ab, an der die Vertreter der ihm angeſchloſſenen Städte, Verkehrsverbände und Handelskammern teilnahmen. Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand der Eiſen bahn ver⸗ kehr, der durch die einſchränkenden Maßnahmen der Reichsbahn mit dem am 5. Okt. in Kraft getrete⸗ nen Winterfahrplan empfindlich beeinträchtigt wird. Neben dem Ausfall verſchiedener Schnellzüge tritt beſonders auch auf den nahen Entfernungen eine ſehr fühlbare Verſchlechterung im Zugverkehr ein. Alle dieſe Zugeinſchränkungen werden mit der allgemeinen Depreſſton im Wirtſchaftsleben und dem damit auch für die Reichsbahn verbundenen Rückgang der Einnahmen begründet, die durch Einſchränkung der Ausgaben ausgeglichen werden müßten. Der Vorſtand des Südweſtdeutſchen Verkehrs⸗ bundes faßte folgende Entſchließung:„Der Vor⸗ ſtand des Südweſtdeutſchen Verkehrsbundes bedauert, daß der am 5. Oktober in Kraft getretene Winterfahr⸗ plan der Reichsbahn in großem Umfange Zugein⸗ ſchränkungen vorſieht. Insbeſondere gilt dies auch für den Bezirks⸗Eilverkehr im Rhein⸗Mainge⸗ biet. Ein weiterer großzügiger Aus bau der Be⸗ zirks⸗Eilverbindungen iſt im wohlverſtandenen eige⸗ nen Intereſſe der Reichsbahn das Gebot der Stunde. Der Vorſtand des Südweſtdeutſchen Verkehrsvundes gibt der Erwartung Ausdruck, daß der Fahrplan 1931/32 nicht nur die jetzt beſeitigten Verbindungen wieder herſtellt, vielmehr eine Anzahl ſchnellfahren⸗ der preiswürdiger Bezirkszüge bringt. 141. Jahrgang/ Nr. 469 Aus der Pfalz Ein diebiſches Dienſtmädchen * Ludwigshafen, 9. Okt. Eine 23 Jahre alte Dienſtmagd entwendete im letzten Jahre zum Nachteil ihrer in Mundenheim wohnenden Dien ſt⸗ herrſchaft nach und nach etwa 1000 Mark. Das Mädchen gab die Diebſtähl zu, es hat das Geld für ſich verbraucht. Großverkehrstag in Neuſtadt a. d. Haardt. & Neuſtadt, 9. Okt. Trotz des ſchlechten Wetters war der vorgeſtrige Sonntag ſehr belebt. Folgende Vereine und Organiſationen kamen nach Neuſtadt: Der Ski⸗Klub Schwarzwald, Verein für das Aus⸗ lands⸗Deutſchtum(Landesverband Bayern), Pforz⸗ heimer Reſerveoffiziere, Karlsruher Pfälzerwald⸗ verein, Odenwaldklub, Pfälziſcher Gärtnereiverband (Gärtnerbörſe) und 6 Geſangvereine. Die Ga ſt⸗ ſtätten konnten ſich eines regen Zuſpruchs er⸗ freuen. Die auf der Welſch⸗Terraſſe geplante Pfalzkundgebung mußte infolge des Regen⸗ wetters ausfallen. Frankenthaler Oktobermarkt * Frankenthal, 9. Okt. Der diesjährige Oktober⸗ markt hatte unter der Ungunſt der Witterung ſehr zu leiden, was ſich vor allem in dem vermin⸗ derten Zuſtrom von auswärts bemerkbar machte. Trotzdem waren am Samstag abend und Sonntag die Hallen dicht beſetzt. Es entwickelte ſich beim Konzert der Muſikkapellen eine lebhafte Stimmung. Am Samstag abend und Sonntag nachmittag zogen die Muſikkapellen mit dem Bedienungsperſonal durch die Stadt nach den Feſthallen von Toni Pfiſter und Georg Zimmermann und unterhielten dort mit Konzert die zahlreichen Beſucher. Die Schau⸗ ſtel ler, die in großer Zahl vertreten waren, mach⸗ ten infolge des Regens weniger gute Geſchäfte. In einer großzügigen Schaufenſterſchau zeigten die Geſchäfte der Stadt ihre Leiſtungsfähigkeit und fanden damit große Anerkennung. Auch in den bebe der Stadt war durchwegs großer Be⸗ trieb. An Blutvergiftung geſtorben * Kerzenheim(Amt Kirchheimbolanden), 9. Okt. Gaſtwirt und Metzger Jakob Hambel von hier fiel beim Zerkleinern von Holz die Axt auf den Fuß, wobei er ſich eine unbedeutende Wunde zu⸗ zog. Trotz ſofortiger Vorſichtsmaßregeln ſtellten ſich nach einigen Tagen heftige Schmerzen ein. Im Be⸗ zirkskrankenhaus Göllheim iſt Hambel nun an Blutvergiftung geſtorben.. Eigenartiger Unglücksfall * Gleisweiler(Amt Edenkoben), 10. Okt. Das Fuhrwerk der Speditionsfirma Schmitt u. Sohn in Landau paſſierte die Straße, als plötzlich in der Nähe der Küferei Wadle ein Draht von der elektriſchen Hochſpannungsleitung infolge des ſtarken Sturmes ſich löſte und zu Boden fiel. Die beiden Pferde, mit denen der Wagen beſpannt war, wurden ſofort getötet. Der auf dem Wagen ſitzende Fuhrmann erhielt ebenfalls einen ſtar⸗ ken Schlag, ohne daß ihm ſonſtiger Schaden zugefügt wurde. Die Firma erleidet einen Schaden von etwa 3000 J. Kleine Nachrichten * Haiger(Reg.⸗Bez. Wiesbaden), 10. Okt. Auf gräßliche Weiſe kam in Birkenbeul ein 90 Jahre alter Landwirt ums Leben. Bei der Feld⸗ beſtellung wurde ein das Ackergerät ziehender Ochſe wild und riß den Landwirt um. Das ſchwere Tier trat dem Bedauernswerten auf den Leib und verletzte ihn ſehr ſchwer. Ein Bruder des Ver⸗ unglückten, der in der Nähe arbeitete, hatte den Vorfall bemerkt und eilte gleich zur Hilfe herbei. Der Greis wurde unter furchtbaren Schmerzen ſo⸗ fort ins Krankenhaus gebracht, wo er ſeinen ſchwe⸗ ren Verletzungen erlegen iſt. * Hirſchhorn, 9. Okt. Der 35 Jahre alte verhei⸗ ratete Rheinſchiffer Franz Kaiſer iſt am vergan⸗ genen Sonntagmorgen oberhalb Bonn während der Fahrt vom Schiff in den Rhein gefallen und che Hilfe zur Stelle war, ertrunken. Die Leiche konnte bis heute noch nicht geländet werden.— In⸗ folge der ſchweren wolkenbruchartigen Regengüſſe der letzten Tage iſt der Neckar bedeutend geſtiegen und über ſeine Ufer getreten.— Am kommenden Sonntag, 12. Oktober, wird der neuernannte Seel⸗ ſorger der evangeliſchen Gemeinde Hirſchhorn, Pfar⸗ rer Lie. Ruhland, durch den Dekanſtellvertreter Pfarrer Simon ⸗Zotzenbach in ſein neues Amt eingeführt. Ober ⸗Abtſteinach, 9. Okt. Die Obſternte war dieſes Jahr ſehr gering. Etwas beſſer war der Be⸗ hang der Nuß bäume. Die Kartoffelernte hat begonnen. Die Knollen haben bei dem feuchten Wetter eine außergewöhnliche Größe erreicht. In der vorletzten Woche haben ſich die Wildtauben ge⸗ ſammelt. Mehrere große Schwärme zogen bei Tages⸗ anbruch nach dem Süden. Der Herbſt macht ſich in den Wäldern bereits ſtark bemerkbar, denn das Laub hat ſich verfärbt und beginnt abzufallen. Freitag, 10. Oktober 1930 HANDELS- U WIRTSCHAFT-Z EAI AUNG Abend-Ausgabe Nr. 469 der Neuen Mannheimer Zeitung 5 —.—.———............ Die Hypothekenbankfuſion Arſachen und Wirkungen Moratorium, kein Schuldennachlaß bei Mannheimer Gummi Aſbeſtabteilung abgeſtoßen Wie wir hören, hat die Mannheimer Gummi⸗, Gutta⸗ percha⸗ und Aſbeſtfabrik AG. in Mannheim geſtern die in der Friedrichsfelder Straße gelegene Aſbeſtfabrik an die Deutſche Aſbeſtfabrik AG., Berlin, verkauft. Bekanntlich hat die Aſbeſtabteilung beſonders unter der Ungunſt ber wirtſchaftlichen Lage gelitten und in der letzten Zeit die finanzielle Lage der Mannheimer Gummi belaſtet. Von der Verwaltung wird ausdrücklich betont, daß die Gummi⸗ fabrik rentabel iſt, weshalb man ſich zur Abſtoßung der Aſbeſtahteilung entſchloß, um das Unternehmen zu ent⸗ laſten. Der Kaufpreis, gegen den der Aſbeſtbetrieb verkauft wird, dürfte etwa 480 000/ betragen, von denen 43 000 4 ſofort bar gezahlt werden ſollen. Außerdem wird die Deutſche Aſbeſtfabrik einen Teilbetrag der Hypotheken⸗ ſchuld von 150 000„ und die auf dem Aſbeſtbetrieb ruhenden Schulden übernehmen. Die Deutſche Aſbeſt⸗ fabrik wird den Mannheimer Betrieb im alten Umfange aufrecht erhalten. Durch die Abſtoßung des unrentablen Betriebes haben ſich die Ausſichten einer gründlichen Sanierung des Un⸗ ternehmens weſentlich gebeſſert, ſo daß die Verwaltung in der Lage iſt, der heutigen Gläubigerverſamm⸗ lung ein Arrangement anzubieten, das von den Gläu⸗ bigern keinen Nachlaß, ſondern nur ein Stillhalten ſor⸗ dert, während die Hauptlaſt der Sanierung auf die Aktio⸗ näre entfällt. Der Gläubigerverſammlung wird vor⸗ geſchlagen, ein zinsfreies Moratorium bis zum 1. April 1933 zu gewähren. Alle Forderungen über 200/ ſollen ab 1. April 1981 in ſechs gleichen Monatsraten zurück⸗ gezahlt werden, während Forderungen bis zu 200/ zwei Monate nach Rechtskraft des Vergleichs voll befriedigt werden ſollen. Vorausſetzung für das Moratorium iſt, daß die auf 27. Oktober einberufene ao. GV. der Zu⸗ ſammenlegung des Aktienkapitals im Verhältuis von 1 zuſtimmt. Neue Zinsſätze der Stempelvereinigung Die Stempelvereinigung hat aus Anlaß der Erhöhung des Reichsbankdiskontſatzes auf 5 v. H. beſchloſſen, mit Wirkung vom 10. Okt. d. J. die Haben⸗Zinsſätze für täg⸗ lich fällige Gelder in proviſionsfreier Rechnung auf 277 b. H. p.., in proviſionspflichtiger Rechnung auf 3 v. H. 9. a. feſtzuſetzen. Der Zinsſatz für Einlagen auf Bank⸗ ſparkonten bleibt unverändert. Entsprechend der Feſt⸗ legung des Soll⸗Zinsſatzes auf 1 v. H. über Reichsbank⸗ biskontſatz beträgt oͤieſer fortan 6 v. H. p. a. Dillinger Hüttenwerke, Dillingen. In der GV. wurde die Bilanz auf 30. 6. 1930 vorgelegt. Aus dem Geſchäfts⸗ bericht geht hervor, daß die Rohſtahlerzeugung im ver⸗ floſſenen Geſchäftsjahr auf 303 475 Tonnen geſtiegen iſt gegen 258 350 Tonnen im Vorjahre. Der Umſatz betrug 972 Millionen gegen 307 Millionen Franken. Die Beſchäf⸗ tigung in allen Fabrikationszweigen war zufriedenſtellend. Die Anlagen konnten ohne Unterbrechung des Betriebs vervollkommnet werden. Nach vorſichtiger Bewertung der Pyrräte und entſprechenden Abſchreibungen und Rückſtel⸗ lungen wurde beſchloſſen, eine Dividende von 8 v. H. aus⸗ guſchütten. Weiter geht aus dem Bericht hervor, daß die Geſellſchaft ſeit Beginn des neuen Geſchäftsjahres (. 7. 1930) von der allgemeinen Kriſis nicht verſchont ge⸗ blieben iſt. Die Verwaltung ſteht ſich daher gezwungen, von jetzt ab 650 Beamte, Angeſtellte und Arbeiter ab⸗ gubauen Dieſer Abbau kommt inſofern nicht überraſchend, als in anderen Induſtriegebieten und auch im Saargebiet dieſe Maßnahmen ſchon früher durchgeführt worden ſind. „Gebr. Fahr normal beſchäftigt. Wie der DD. meldet, iſt die nach der im Vorfahr erfolgten Sanierung m% Mill./ Kapital arbeitende Gebr. Fahr AG. in Pirmaſens(Lederfabrik) zur Zeit normal beſch äf⸗ tigt. Ueber den vorausſichtlichen Abſchluß des Geſchäfts⸗ jahes am 31. Dezember 1930 laſſe ſich angeſichts der ſchwierigen Lage der Lederinduſtrie noch nichts ſagen. Die Firma konnte in dieſen Tagen auf ihr 100 jähriges Be⸗ stehen zurückblicken. Höhere Standard Oil-Dividende Die zu der Standard Oil⸗Gruppe gehörenden Petro⸗ leumgeſellſchaften haben im Gegenſatz zu den Dividenden⸗ kürzungen zahlreicher anderer amerikaniſcher Induſtrien bisher in dieſem Jahre insgeſamt eine höhere Dividende ausgeſchüttet als in der gleichen Zeit des Vorjohres. Die geſamten Divtdendenzohlungen der Standard Oil⸗Gruppe waren im öritten Quartal 1930 mit 68,86 Mill. Dollar um 3,49 Mill. Dollar höher als im entſprechenden Quar⸗ tal des vergangenen Jahres. Die Dividendenausſchütttun⸗ gen der erſten neun Monate des laufenden Jahres haben gegenüber der gleichen Pertode des Vorjahres eine Stei⸗ erung um 9,63 Mill. Dollar von 194,58 Mill. auf 204,21 ill. Dollar aufzuweiſen. * Betriebseinſchränkungen in der Neuenburger Indu⸗ ſtrie. Infolge der ungünſtigen Wirtſchaftslage hat das in Neuenburg a. Rh. Müllheim) befindliche Sägewerk der Impreva AG. Berlin Entlaſſungen vornehmen müſſen. Ebenſo hat die dortige Filiale der Likörfabrik und De⸗ ſtillerie Cuſenier, E. Fils Ainé u. Cie. Entlaſſungen vor⸗ genommen und hat die Arbeitszeit verkürzt. Ueber die bereits ſeit langem erwartete Fuſions⸗ bewegung unter den deutſchen Hypothekenbanken iſt nun⸗ mehr durch die geſtrige Verwaltungsmitteilung der Ge⸗ meinſchaftsgruppe Klarheit geſchaffen worden. So groß das Ausmaß des Zuſammenſchluſſes iſt, ſo wird man je⸗ doch die neue Umgruppierung nicht als die letzte anſehen können. Die Gründe zu der vor etwa Jahresfriſt ein⸗ geſetzten Zuſammenſchlußbewegung im deutſchen Hypothe⸗ kenbankweſen ſind teils betriebstechniſcher und teils finanztechniſcher Natur. Die betriebstechniſche Seite kommt gerade in dem vorliegenden Falle dadurch zum Ausdruck, daß die örtlich zuſammenliegenden Inſtitute zuſammengefaßt werden, aber grundſätzlich an der Dezen⸗ traliſation feſtgehalten wird, die ſich in der langjährigen Tätigkeit der Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypotheken⸗ banken bewährt hat. Solange das Aufwertungsgeſchäft in vollem Gange war, fehlten die betriebstechniſchen Vor⸗ ausſetzungen eines großzügigen Zuſammenſchluſſes, da zunächſt die Vermögensverhältniſſe der einzelnen Banken klargeſtellt werden mußten. Der Zwang zur Rationali⸗ ſierung war auch deswegen geringer, weil das Emiſſions⸗ geſchäft ertragreich genug war, um die Koſten der Be⸗ triebsführung in den Hintergrund treten zu laſſen. In den Jahren 1924/8 konnten die deutſchen Hypo⸗ thekenbanken zweifellos anſehnliche ſtille Reſerven an⸗ ſammeln, trotzdem ſie ſtark mit unproduktiven Koſten be⸗ laſtet waren. Das Jahr 1929 brachte hierin bereits eine Wendung, da der Betriebsapparat mit den Eingängen aus einem weſentlich eingeſchränkten Emiſſionsgeſchäft finanziert werden mußte. Zwar lagen die Verhältniſſe nicht bei allen Firmen gleich, aber die zunehmende Diffe⸗ renzierung in der Wirtſchaftslage der einzelnen Unter⸗ nehmen, die ſich vor allem in der unterſchiedlichen Zu⸗ nahme des Pfandbriefumlaufes ausdrückte, kündigte be⸗ reits die vorſtehende Konzentration an. Es mag hinzu⸗ kommen, daß die Schwierigkeiten der Gothaer Grund⸗ kreditbank die Fuſionsbewegung beſchleunigte, da man nunmehr befürchten mußte, daß gerade das Vertrauen in die kleineren Inſtitute zurückgehen würde. Teils betriebstechniſcher und teils finanztechniſcher Art iſt der Einfluß, den die Technik der Inlandsemiſſtonen in den letzten Jahren genommen hat. Nicht nur die Ge⸗ ſchäftsberichte der deutſchen Hypothekenbanken, ſondern auch die Auslaſſungen von anderen Bank⸗ und Börſen⸗ kreiſen hoben ſchon ſeit langem die Hemmungen hervor, die ſich aus dem geringen Umfange der einzelnen Nach⸗ kriegsemiſſionen der Realkreditinſtitute ergaben. Die ſich hieraus ergebende Vielzahl der Pfandbriefnotierungen belaſteten das Börſengeſchäft und führten zu einer ſehr unproduktiven Steigerung der Kontrollmaßnahmen für die Depots. Am ſtärkſten machte ſich dieſe Zerſplitterung des Emiſſionsgeſchäftes aber bei der ſchwachen Börſen⸗ lage bemerkbar, da die Kurskontrolle erſchwert wurde und der natürliche Ausgleich von Angebot und Nachfrage durch einen künſtlichen Ausgleich auf dem Umwege der kurs regulierenden Bank durchgeführt werden mußte, ſoll⸗ ten nicht Zufallskurſe notiert werden. Man ſann daher in den zuſtändigen Kreiſen bereits lange darüber nach, wie man zu einer Vergrößerung der Emiſſionsabſchnitte kommen konnte. Damit kommen wir zu dem wohl wichtigſten Grunde des Zuſammenſchluſſes, der rein finanztechniſcher Natur iſt. Die deutſchen Hypothekenbanken konnten in den letz⸗ ten Jahren genügend Pfandbriefe im Inlande unter⸗ bringen. Lediglich vereinzelt wurden größere Poſten im Auslande begeben. Die wirtſchaftliche Entwicklung hat aber inzwiſchen dazu geführt, daß die Hypothekenbanken ihren Geſamtbedarf an Mitteln nicht mehr im Inlande decken können. Nicht zuletzt weil der inländiſche Kapital⸗ markt zu eng iſt, wie die jüngſten Vorgänge an den Pfandbriefmärkten wieder deutlich gezeigt haben. Daher geht das Beſtreben dahin, in ſtärkerem Umfange auch Auslandkapitalien aufzunehmen. Zwar beſteht die Kapi⸗ talertragsſteuerpflicht noch immer und macht im Augen⸗ blick eine großzügige Auslandemiſſion unmöglich, aber mit Recht wird doch die baldige Aufhebung erwartet. Da⸗ mit iſt der Weg frei, wenn noch die Valutafrage gelöſt wird, da der ausländiſche Kapitaliſt es vorzieht, Papiere in eigener Währung zu kaufen. Die Ausräumung dieſes Hinderniſſes iſt aber mehr techniſcher Natur und dürfte wohl im Bedarfsfalle bald erledigt ſein. Wenden ſich die deutſchen Hypothekenbanken aber an den ausländiſchen Kapitalmarkt, ſo erlangt ihre eigene Kapitalausſtattung eine viel weitergehende Bedeutung als bei den verhält⸗ nismäßig kleinen Inlandsemiſſionen, die auf Grund der alten Beziehungen untergebracht werden können. Nach der Umgruppierung wird nunmehr die geſamte Gemeinſchaftsgruppe deutſche Hypothekenbanken ein Eigen⸗ kapital von ca. 158 Mill./ beſitzen, wovon 85,5 Mill.& auf das Aktienkapital und der Reſt auf die offenen Reſerven entfallen. Zu dieſen Mitteln werden jedoch nicht unweſent⸗ Die Anruhen in Praſilien und ihre Rückwirkungen auf den Handel mit Deutſchland Schon ſeit einigen Jahren ſind die ſüdamerikaniſchen Staaten ein wirtſchaftlicher Unruheherd der Welt, man kann ſagen, ein zweiter Balkan geworden. Bald hört man von Verwicklungen zwiſchen den La Plata⸗Staaten, bald von Volksbewegungen in Ecuador und Bolivien, die jüngſte Entladung geht in Braſilien vor ſich. Die braſilianiſchen Unruhen verdienen deshalb die allergrößte Beach⸗ tung, weil zwiſchen Braſilien und den Vereinigten Staaten einerſeits und Deutſchland andererſeits ſich ein ausgedehnter Handel abspielt. Braſtlien ſelbſt um⸗ faßt eine Fläche von rd. 8,5 Mill. Quadratkilometer, auf der zurzeit etwa 40 Mill. Menſchen leben. Was die Zu⸗ ſammenſetzung der Bevölkerung betrifft, ſo ſind etwa 36 v. H. Weiße, ebenſoviel Miſchlinge, roͤ. 18 v. H. Neger und 10 v. H. Indianer. Unter den Hauptprodukten des Landes ſet an erſter Stelle der Mais erwähnt, der in einer Menge von ſtber 4 Mill. Tonnen jährlich gewonnen wird. Da der größte Teil dieſer Frucht im Lande Verwendung findet, ge⸗ langt nur ein Bruchteil der Ernte zum Verſand. An zwei⸗ ter Stelle unter den Landesprodukten wäre der Kaffee zu regiſtrieren, deſſen Ernte im großen Durchſchnitt 15 Mill. Sack beträgt. Hiervon gelangen faſt 90 v. H. zur Ausfuhr. Nicht minder wichtig als derr Anbau der beiden genannten Fruchtarten iſt die Gewinnung von Zucker aus Zuckerrohr, die jährlich etwa 850 000 To. ausmacht. Da der Rohrzucker zum erheblichen Teil auf Alkohol verarbeitet wird(rund 100 Mill. Liter), nimmt Braſilien in der Welt⸗Zuckerverſor⸗ gung nurr eine untergeordnete Rolle ein. Daneben bringt es jährlich etwa 30 000 To. Tabak, 70 000 To. Gefrierfleiſch, 20—25 000 To. Kautſchuk, 80 000 To. Oelfrüchte(hauptſäch⸗ lich Kopra), 70 000 To. Kakao, 100 000 To. friſche Früchte (Aepfel, Annanas und Bananen) zure Ausfuhr. An Baum⸗ wolle werden im Lande rd. 120 000 To. gewonnen. Bis in das Jahr 1929 hineip erfreute ſich Braſilien trotz der Ueberproduktion und des allgemeinen Rückganges der Preiſe ſeiner Landeserzeugniſſe eines gewiſſen Wohl⸗ ſtandes. Noch im vorigen Jahre ergaben die Staats- finanzen einen Ueberſchuß von rund 191 Mill.. Der Wert der inneren Schuldverſchreibungen wurde gegenüber 1928 um 11500 Contos(2000 Contos gleich 1 Mill. 1) auf 2 880 000 Contos herabgeſetzt. Der 1927 wieder aufgenom⸗ mene Außenſchuldendienſt wurde mit größter Pünktlichkeit eingehalten. Die Hondelsbilanz 1929 wies gegenüber 1928 einen Ueberſchuß von 100 Mill. ¼ auf. Allerdings wird das günſtige Bild durch die ewigen Geld⸗ und Anleiheauf⸗ nahmen des Kaffee⸗Verteidigungsinſtitutes(Defeſa) ge⸗ trübt. Unter der Oberfläche dieſer günſtigen Entwicklung ſchwelte aber das Feuer der Kaffeekriſe. Die ſeit dem Jahre 1924 künſtlich hochgehaltenen Kaffeepreiſe brachen im vorigen Jahre jäh zuſommen. Zahlreiche Plantagen muß⸗ ten ihre Tätigkeit einſtellen und die darin inveſtierten Kapitalien verloren geben. Damit brach über Braſilien die Wirtſchaftskataſtrophe herein, deren Folgen noch gar nicht abzuſehen ſind. Deutſchland kann ſelbſtverſtändlich das Schickſal Braſiltiens nicht unberührt laſſen, ſteht es doch mit dieſem Lande in regem Güteraustauſch. Der deutſche Handel mit Braſilien wird durch nachfolgende Zahlen beleuchtet(in Mill.): Einfuhr aus Braſilien 1. Halbjahr 1929 118,1 1. Halbjahr 1930 87,7 Ausfuhr nach Braſilien 1. Halbjahr 1929 108 1. Halbjahr 1930 68 Der Rückgang des deutſch⸗braſilianiſchen Außenhandels beruht einmal auf dem Nachlaſſen der braſilianiſchen Kon⸗ fumkraft infolge der Rohſtoffbaiſſe und zum andern auf der Erſtarkung der dortigen Induſtrie. Vor allem konnte ſich das Textilgewerbe in Braſilien kräftig entwickeln. In Hüten deckt das Land ſeinen geſamten Bedarf ſchon heute. Ebenſo verſorgt ſich Braſilien vhllig mit Schuhwerk. Außerdem iſt es gelungen, das Ledermöbelgewerbe und eine Papierinduſtrie aufzutziehen, für deren Betrieb aus Deutſchland zahlreiche Maſchinen angeſchafft wurden. Dieſer Bezug von Maſchinen bildet aber keine Kompen⸗ ſation für den Rückgang der Käufe an Tertilfertigwaren. Die Einfuhr der wichtigſten deutſchen Artikel nach Bra⸗ ſilien im Verhältnis zur i wird aus folgender Aufſtellung erſichtlich:(in Mill. Auſſt n erſichtlich 9 95 3—.— Baumwollene Gewebe 12,6 9,5 3,4 Kleidung und Wäſche 5,1 0,4 0,5 Eiſenwaren 45,5 52,0 56,5 Maſchinen 26,5 31,8 36,5 Elektrotechn. Erzeugniſſe 15,4 5 777 Zweifellos dürfte ſich beim Anhalten der politiſchen Wirren in Braſilien der Handel mit Deutſchland noch weiter verſchlechtern. Dies iſt umſo bedauerlicher, als der durch Zollmauern erſchwerte deutſche Expot nach den Ver⸗ einigten Staaten gerade die ſüdamerikaniſchen Länder, vor allem Braſilien, zum Anziehungspunkt für den deut⸗ ſchen Unternehmungsgeiſt machte. Indes darf man die Hoffnung hegen, daß den braſilianſſchen Wirren keine allzu lange Dauer beſchieden ſein wird, denn alle Länder der Erde haben das größte Intereſſe daran, daß die Han⸗ dels beziehungen zwiſchen ihnen und Braſilien nicht für längere Zeit geſtört werden. liche ſtille Reſerven hinzukommen. Aus der Addition der Aktienkapitalien ergibt ſich, daß die zuſammengefaßten In⸗ ſtitute einen geringeren Kapitaldienſt aufzuweiſen haben werden, als die Einzelinſtitute. Die Verringerung des Nominalkapitals wird auch bereits für das Jahr 1930 ſich darin auswirken, daß die Dividende dem Satze der jetzigen Preußiſchen Central⸗Bodenkredit⸗ und Pfandbriefbank an⸗ gepaßt wird, und demnach auf 12 v. H. ſteigt, wogegen die Gemeinſchaftsgruppe, ſowie die Frankfurter Hypotheken⸗ bank bisher 10 v. H. Dividende ausſchüttete und die Deutſche Grunderedit⸗Bank Gotha bekanntlich infolge der beſonderen Umſtände dividendenlos blieb. Trotz dieſer Ermäßigung des Nominalkapitals bleibt genügend Spielraum für Neu⸗ emiſſionen. Der Pfandbriefumlauf iſt bekanntlich mit der 20fachen Summe des Eigenkapitals einſchl. der offenen Re⸗ ſerven und bei Einſchluß des Kommunalobligationen⸗ umlaufs mit der 28fachen Summe begrenzt. Nach der Zu⸗ ſammenfaſſung wird die Gemeinſchaftsgruppe ein Eigen⸗ kapital von 158 Mill.& haben, dem ein Pfandͤbriefumlauf von 1643 Mill.„ und ein Umlauf an Kommunalobligatio⸗ nen von 525 Mill., gegenüberſteht, wozu noch 590 Mill. Liquidationspfandbriefe hinzutreten. Die Stellung der Gemeinſchaftsgruppe innerhalb der deutſchen privaten Hy⸗ pothekenbanken erhellt daraus, daß ſie nach der Zuſammen⸗ faſſung ungefähr 42 v. H. des Pfandbriefumlaufes ſämt⸗ licher privater Hypothekenbanken erfaßt und ca. 40 v. H. der Liquidationspfandbriefe ſowie 74 v. H. der Kommunal⸗ obligationen. Es iſt offenſichtlich, daß eine Gruppe von ſolcher Kapitalmacht gegenüber dem Ausland eine viel ſtär⸗ kere Stellung einnehmen kann als die bisherigen Gruppen. Andererſeits macht ſich in dem Zuſammenſchluß aber auch eine Zuſammenballung der Emiſſionstätigkeit bemerkbar, durch welche die Stellung der übrigen Inſtitute leicht be⸗ droht werden kann. Dies umſomehr, als die neue Gruppe in engſter Verbindung mit den Großbanken ſteht und ihr damit der Weg zu dem deutſchen breiten Publikum leichter geöffnet werden kaun. Dieſe Gefahr erkennen, heißt aber gleichzeitig die Gegenmittel ſuchen. Dieſe werden die noch nicht zuſammengeſchloſſenen Inſtitute in ihrer größeren Beweglichkeit finden müſſen, denn die Gefahr einer Büro⸗ kratiſierung iſt natürlich mit der zunehmenden Ausdehnung der fuſtonierten Inſtitute verbunden. Die Auswirkungen des Zuſammenſchluſſes ſind in ihrem geſamten Umfange kaum einzuſchätzen. Von einem Experi⸗ ment wird man aber nicht reden können, nachdem ſich die bereits früher durchgeführten Vereinigungen durchaus be⸗ währt haben. Vielmehr kann man eine Belebung des Pfandbriefmarktes erwarten, zumal wenn es gelingt, den Weg zum Ausland zu öffnen. Darüber hinaus ſcheint es in den Beſtrebungen der Verwaltung zu liegen, eine Ver⸗ billigung des deutſchen Realkredites dadurch zu erzielen, daß man die Verwaltungskoſten verkleinert und durch die Vergrößerung der eigenen Kapitalmacht günſtigere Emiſ⸗ ſionsbedingungen erwirkt. Hierin würde der größte all⸗ gemeinwirtſchaftliche Nutzen für die deutſche Wirtſchaft liegen. * Deutſche Ton⸗ und Steinzeugwerke., Charlotten⸗ burg.— Gewinnergebnis auf Vorjahrshöhe. Die Geſell⸗ ſchaft erklärt auf Anfrage, daß ſich auch bei ihr die ſchlechte Wirtſchaftslage zur Zeit bemerkbar mache. Immerhin war es insbeſondere durch Rationaliſierungsmaßnahmen möglich, das Gewinnergebnis des erſten Halbjahres un⸗ gefähr auf der gleichen Höhe des Vorfahres zu halten. Die amerikaniſchen Stinnes⸗Abſchlüſſe Die Hugo Stinnes Corporation und die Hugo Stinnes Industries Ine. legen nunmehr für das Geſchäftsjahr 1929 ihre Abſchlüſſe vor. Dan haben ſich bei der Hug o Stinnes Induſtries Inc. die Betriebseinnohmen von 2,71 auf 3,32 Mill. Dollar erhöht, ebenſo erhöhten ſich die Unkoſten auf 1,9(1,63) Mill. Dollar, ſo daß ſich die Reineinnahmen auf 1,42(1,08) Mill. Dollar erhöhen konn⸗ ten. Die Zinsbelaſtung verringerte ſich auf 0,89(0,81) Mill., Abſchreibungen wurden auf 0,76(0,53) Mill. erhöht, ſo daß ſich ein Verluſt von 0,23(0,6) Mill. Dollar ergibt. Bei der Hugo Stinnes Corporation erhöhten ſich die Einnahmen auf 3,95(3,53) Mill. Dollar, Unkoſten auf 2,19(1,80) Mill., ſo daß ſich die Reineinnahmen auf 1,76(1,64) Mill. Dollar erhöhen konnten. Zinſen erfor⸗ derten 1,63(1,82) Mill. Dollar und Abſchreibungen 0,78 (0,71) Mill. Es errechnet ſich demnach ein Verlust von 0,65 Mill. Dollar gegen 0,89 Mill. i. V. Dieſer Verluſt iſt mehr als ausgeglichen durch den Gewinn in der Liqui⸗ dationsabrechnung für 1929. Bei der Hugo Stinnes Imduſtries Inc. erſcheinen per 31. Dezember 1929 die 7 v. H. Noten mit nur noch 10,9 Mill. Dollar gegen 11,37 Mill. per 31. Dezember 1928. Es hat alſo eine Verminderung von 0,48 All. Dollar ſtattgefunden. Bei der Hugo Stinnes Corporation betrug der Umlauf der zehnjährigen 7 v. H. Noten Ende 1929 nur noch 7,94 Mill. gegen 10,9 Mill. Ende 1928, ſo daß faſt 9 Mill. Dollar getilgt ſind. —— Großhandelsinder im Monatsburchſchnitt Inn Monatsdurchſchnitt September ſtellte ſich die Groß⸗ handelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes mit 122,8 um 155 v. H niedriger als im Vormonat(124,7). Von den Hauptgruppen iſt die Indexziffer für Agvarſtoffe um 2,7 v. H. auf 119,5(116,6) und diejenige für induſtrielle Roh⸗ ſtofffe und Halbwaren um 1,2 v. H. auf 116,8(117,7) zu⸗ rückgegangen. Die Indexziffer für induſtrielle 3 b hat weiter auf 148,4(149) oder um 0, p. H. nach⸗ gegeben. * Fünfzigjähriges JInbilaum der Handelskammer für den Kreis Freiburg i. Br. Nachdem im Frühjahr be⸗ reits die Handelskammer für den Kreis Offenburg in Lahr ihr 50 jähriges Beſtehen feiern konnte, folgt jetzt mit dem gleichen Anlaß die Freiburger Kammer am 14. ds. Mts. en feiert die Kammer das Wojährige Be⸗ ſtehen der Berufsvertretung. Eine aufſchlußreiche Feſt⸗ ſchrift für die Mitglieder ſoll erſcheinen; m Kgufhausſaal iſt ein Gedenkakt vorgeſehen, ſonſt hat man mit Rückſicht auf den Ernſt der Gegenwart von jeglicher feſtlichen aus ſtaltung abgeſehen. * Starker Rückgang in der Schweizer Uhrenproduktion. Nach einer Veröffentlichung des Eidgenöſſiſchen Gold⸗ und Silberamtes wurden im dritten Quartal 1930 von den Kontrollämtern 188 593g goldene Uhrgehäuſe(gegen 322 747 im dritten Viertelfahr 1929), 172 634 ſilberne Uhr⸗ gehäuſe(1929: 273 551) und 971 Platinuhrgehäuſe(1929: 1628) amtlich geſtempelt. Die beutſche Roheiſengewinnung i im September Die Zeitſchrift„Stahl und Eiſen“ veröffentlicht die Er⸗ gebniſſe der ſtatiſtiſchen Erhebungen des Vereins Deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller über die deutſche Roheiſen⸗ gewinnung im September 1030. In dieſem Monat ſtellten die deutſchen Hochofenwerke lohne Saargebiet) 652 863 To. Roheiſen her, d. h. 86 220 To. weniger als im Auguſt 1980. Die arbeitstägliche Herſtellung iſt bei 30 Arbeitstagen mit 21 762 To. um 2079 To. oder um 8,78 v. H. niedriger als im Auguſt(81 Arbeitstage). Sie entſpricht 47,39 v. H. des durchſchnittlichen arbeitstäglichen Aufbringens des Jahres 1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfanges. Von 170 (Auguſt 70) Hochöfens waren 69(74) im Betrieb und 36 (89) gedämpft. Ruhiges Weißmoſtgeſchäft an der Mittelhaardt Lebhafter an der Anterhaarot pp. Neuſtadt a. d. Hdt., 10. Okt. Während die Herbſt⸗ arbeiten infolge der günſtigeren Witterung einen befrie⸗ digenden Fortgang nehmen, iſt es in den meiſten Wein⸗ bauorten der Mittelhaordt geſchäftlich ziem⸗ lich ruhig. Die geſtrigen Umſätze an Weißmoſt beweg⸗ ten ſich in durchaus mäßigen Bahnen. Einesteils iſt dies auf die nachlaſſende Nachfrage, andererſeits auf die nicht übermäßig große Abgabeneigung der Erzeuger zurückzu⸗ führen. Die Mehrzahl der Winzervereinigungen der Mittelhaardt hat ſich nach einer dieſer Tage ſtattgefundenen Ausſprache mit Vertretern der Spitzenorganiſation ent⸗ ſchloſſen, vorerſt mit dem Verkaufe möglichſt zu⸗ rück z uh a Iten, die geſamten Erträgniſſe einzulegen und ſpäter erſt abzuſetzen. Man rechnet damit, dann beſſere Preiſe für den neuen Wein zu erhalten, als zurzeit für die Maiſche bezohlt werden. Neben den Großgütern ſchei⸗ nen auch zahlreiche Kleinwinzer, ſofern ſie über das nötige Faßmaterial verfügen und auf einen ſofortigen Verkauf nicht angewieſen ſind, dieſen Weg einſchlagen zu wollen. Die zuletzt aus den einzelnen Orten berichteten Preiſe für Weißmoſt haben ſich unverändert gehalten. Am Don⸗ nerstag waren Kaufabſchlüſſe vor allem in Wachen⸗ heim, Forſt und Deidesheim zu verzeichnen, wo⸗ bei für Weißmoſte aus den beſſeren Lagen 17, 17,50 und 18 Mark angelegt wurden. Als Aufkäufer traten hier in erſter Linie Firmen aus Neuſtadt a. d. Hot. auf. In Ru p⸗ pertsberg und Königsbach wurden geſtern 17 bis 17,5/ je Logel bezahlt. In Dürkheim ſetzte die Winzergenoſſenſchaft neuerdings neuen Weißwein um 550 Mark die 1000 Liter ab, der dortige Winzerverein um 540 Mark für die gleiche Menge. n Leiſtadt bewegten ſich die Gebote von 15 bis 17, doch hielten die Winzer mit dem Verkauf zurück. Der Winzerverein hat hier mit oer Leſe noch nicht begonaen. In Friedelsheim, wo die Gebote um 16/ lauten, wurden erhebliche Mengen Weißmoſt zum Herbſtmittelpreis abgeſetzt. Auch in Kall⸗ ſtad t und Ungſtein erfolgten Kaufabſchlüſſe auf der gleichen Grundlage. Von feſten Preiſen hörte man hier noch nichts. Die hier am Donnerstag ermittelten Moſt⸗ gewichte gingen vereinzelt bereits über 100 Grad, wenn der Durchſchnitt auch nur um 80 Grad beträgt. Moſtgewichte über 100 Grad wurden auch in Deidesheim, Wachenheim, Forſt uſw. ſchon gemeſſen. An der Unter haarddt geſtaltete ſich das Weißmpyſt⸗ geſchäft die letzten Tage etwas lebhafter. Die Nach⸗ frage ſeitens rechtsrheiniſcher Kundſchaft war weiterhin ziemlich rege. Auch Gaſtwirte aus den benachbarten Städ⸗ ten erſtanden zahlreiche kleine Poſten Weißmoſt, der als „Süßer“ am nächſten Sonntag ausgeſchenkt werden ſoll. Neben Tafeltrauben konnten in vielen Orten der Unter⸗ haardt auch ſehr große Mengen Trauben, wie ſie der Stock liefert, vor allem an württembergiſche Aufkäufer verkauft werden. Bei dieſen Verkäufen ſtellten ſich die Winzer faſt immer beſſer als beim Moſtverkauf, da ſie durchweg 1 bis 2„ je Logel mehr erlöſen als beim Moſt. In Klein⸗ karlbach wurden vom Großhandel für die Logel Weiß⸗ moſt zuletzt 11,25 bis 11,75, vereinzelt auch 12 J für Moſte aus beſſeren Lagen bezahlt. Viel Trauben gingen von hier nach dem Rheinlond zum Preiſe von 16, 17 und 18, je 50 Kilo. Auch in Bobenheim a. Bg. wur⸗ den anſehnliche Mengen Schnittrauben abgeſetzt, aber auch Weißmoſt, für den 14/ angelegt wurden. In Grün⸗ ſtadt werden als Logelpreis 12 bis 13 4 genannt. Die Mitglieder des Grünſtadter Weinmarktes haben ihre Er⸗ trägniſſe reſtlos eingelegt, um ſpäter den Wein auf dem Verſteigerungsweg abzufetzen. In Dirmſtein, wo der Höhepunkt des Weißmoſt⸗ geſchäftes nun überſchritten, iſt man mit den Herbſt⸗ arbeiten mit Ausnahme zweier Großgütter fertig. Das meiſte wurde hier eingelegt. Die letzten Gebote für 1000 Liter neuer Weißwein lauten auf 400. Maiſche ging Anfang der Woche noch um 11/ hier ab. In Großkarlbach, wo der Weißherbſt erſt eingeſetzt hat, werden 12 4 ge⸗ boten. Einiges wechſelte auch zu dieſem Preiſe den Be⸗ ſitzer. In Neuleiningen wurden viel Trauben, wie ſie der Stock liefert, verkauft, ebenſo in Battenberg. In dieſem Orte wurden für Schnittrauben, die ins Ruhr⸗ gebiet gingen, ſogar 16.50„ pro Zentner bezahlt. Der Herbſt iſt hier noch in vollem Gange. In Klein karl⸗ bach und umliegenden Ortſchaften notieren die 1000 Liter nenen Rotwein zurzeit 300 l. Das meiſte der diesjährigen Rotweinernte iſt jedoch bereits nun verkauft. * Preiſe und Moſtgewichte in Rheinheſſen. Oppen⸗ heim, 8. Okt. Mit dem Herbſtertrag iſt man allgemein zufrieden; auch die Qualität iſt anſprechend. An Moſt⸗ ewichten wurden bekannt: Oppenheim 70 Grad Oechsle, Wienbeln(gute Lagen) 80—90 Grad. Preiſe ſind bisher nur aus den Berggemeinden bekonnt geworden: Wörrſtadt Zentner 10, Dolgesheim 17—19, Dienheim 1822, gute Sachen bis 25 J. Als Kurioſität darf bezeichnet werden, daß man auch in Guntersblum während der Leſe an zahl⸗ reichen Traubenſtücken neben reifen Trauben blühende Ge⸗ ſcheine findet. * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 8. Okt. Auf dem Ae ſtrigen Obſtgroßmorkt wurden pro Pfund folgende Prei bezahlt: Aepfel—40, Birnen—90, Koſtanien 11—18, Mandeln 27—30, Nüſſe 30, Quitten 20—33, Tomaten 13 bis 16, Trauben 25—30, Bohnen 18 Pfg.— Marktverlauf ſchleppend.. Obſtgroßmarkt Oberkirch vom 8 Okt.(Preiſe per Pfund in Pfg.): Aepfel 18—28; Birnen 20—27; Pilze 3825; Kaſtanien 16—18. Obſtgroßmarkt Ellerſtadt vom 8. Okt. Anfuhr ſchwach. Zwetſchen 27; Trauben, Portugieſer 20—22; Oeſterreicher 22—24; Birnen 15; Tomaten 12—15. Abſatz flott. Letzter Markt in dieſem Jahre am Donnerstag. Obſtgroßmarkt Weiſenheim a. Sd vom 8. Okt. Zufuhr 150 Zentner. Abſatz gute Trauben, Gutedel 28— 30; Oeſter⸗ 10 19—22; Portugteſer 20; Tomaten 12—14; Zpetſchen ! ennig. 8 * Saudblattverkauf. Speyer, 8. Okt. Der Landes- verband bayeriſcher Tabakbau⸗Vereine hält am kommenden Freitag im Wittelsbacher Hof hier ſeine zweite Verkaufs⸗ ſitzung ab. In derſelben kommt Sandblatt und Mittelgut aus dem Schneidegutgebiet und aus einem Teil des Zi⸗ Jen eee der Pfalz zum Ausgebot. Verkauft wer⸗ en zirka 13 bis 14000 Zentner Rohtabak, der in ſeiner . 18 Qualität die Ernteware des Vorjahres noch bertrifft. * Nütruberger Hopfenbericht vom 8. Okt. 150 Ballen Bahnzufuhr, 20 Ballen Landzufuhr. 100 Ballen 0 Hallertauer Hopfen koſtete 70—95, Gebirgshopfen 68, Ruhiger Einkauf, Preiſe unverändert feſt. Schweinemarkt Knielingen vom 8. Okt. Milchſchweine. Preiſe: 9040/ pro Paar. haft. Nächſter Markt am 15. Oktober. Schweinemarkt Bruchſal vom 8. Okt. Angefahren wur⸗ den: 224 Milchſchweine und 58 Läufer. Verkauft wurden: 120 Milchſchweine und 16 Läufer. Höchſter Preis, Paar Milchſchweine 38 bezw. 60 I. Niedrigſter Preis, Paar Milchſchweine 30 bezw. 55/ Schweinemarkt Schwetzingen vom 8. Okt. Zufuhr: 177 Milchſchweine, 10 Läufer. Preis für das Paar Milch⸗ ſchweine 18—40 J, das Paar Läuferſchweine 5565, Marktverlauf: lebhaft; Ueberſtand ein Drittel. Schweinemarkt Lichtenau vom 8. Okt. Es wurden auf⸗ geführt 140 Milchſchweine. Verkauft wurden 190 Milch⸗ . Bezahlt wurden für Ferkel von 1025/ ur Stück. Vom Intemarkt. Berlin 8. Okt. Rohjutemarkt: Calcutta und London ruhig. Firſts koſten: Okt⸗Nov.⸗ Verſchiffung Lſtr. 168 je To., Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung Lſtr. 16% je To. Fabrikatemarkt in Dundee: Sehr wenig Ge⸗ ſchäft. Deutſcher Markt: Wenig Geſchäft. Die Abnehmer decken nur dringenden Bedorf. Deviſenmarkt Im deutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen Zufuhr 72 Handel: leb⸗ New. Hork 45,94 Schweiz. 25. Stockholm 18.09 Paris 123.83 Holland.. 12.04½ Madrid 48,01½ Brüſſel 34.83 Oslo 18,16%] Dollar geg. Rm..20 30 Mailand 92.80 Kopenhagen 16.16% Pfunde, 20.42% Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 9. Oktober Die Nachfrage noch Kahnraum war gegen geſtern be⸗ deutend geringer. Nur ganz verſchwin dend wenig Kahnraum konnte eingeteilt werden. Auch Berg⸗ reiſen waren nur ganz vereinzelt am Markt. Der Berg⸗ ſchlepplohn notierte unverändert mit 1,10/ nach Mann⸗ heim. Der Talſchlepplohn zog infolge des ſtark wachſen⸗ den Waſſers an und wurden heute durchweg 10 Pfg. für größere beladene Kähne gefordert und auch bezahlt 7 DNN N A * . 1 1 rn en 8 7 3 rück und beſtätigte Freitag, 10. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 48 Gerichtszeitung Landesarbeitsgericht Vorſtrafen als Eutlaſſungsgrund? Die arbeitsrechtlich intereſſante Frage, ob ein Ar⸗ beitnehmer, der vor beſtraft iſt, entlaſſen wer⸗ den kann, wenn die Firma von dritter Seite über ſein Vorleben erfährt, wurde dieſer Tage vom Lan⸗ desarbeitsgericht verneint. Es handelte ſich um den Vorſitzenden des Angeſtelltenrats beim Mannheimer Großkraftwerk, den die Firma friſtlos entlaſſen hatte, als ſie erfuhr, daß er im Jahre 1927 ſich Verfeh⸗ lungen zu ſchulden hatte kommen laſſen, die ihm eine Beſtrafung eintrugen. Das Arbeitsgericht hatte dieſen Umſtand nicht als einen Grund zur friſtloſen Entlaſſung anerkannt. Vor dem Landesarbeitsgericht, das die Firma als Berufungsinſtanz angerufen hatte, wurde von der Beklagten erklärt, daß ſie außerſtande ſei, einen vor⸗ beſtraften Angeſtellten weiterhin zu beſchäftigen. Von der Klägerſeite wurde behauptet, daß ſich die Firma erſt um das Vorleben des Entlaſſenen gekümmert habe, als dieſer zum Vorſitzenden des Augeſtellten⸗ rats gewählt wurde. Das Landesarbeitsgericht wies die Berufung zu⸗ im weſentlichen das Urteil des Arbeitsgerichts, das die Entlaſſung als nicht gerecht⸗ fertigt betrachtete. An ſich könnten Vorſtrafen eine Kündigung rechtfertigen: Aber das müſſe in jedem einzelnen Falle geprüft werden. Im vorliegenden Falle ſteht nun feſt, daß der Kläger im Jahre 1927 Verfehlungen begangen und dafür beſtraft worden ſei. Das ſei aber unter dem Einfluß des Alko⸗ hols geweſen und er habe inzwiſchen alles getan, um dieſe Verfehlungen wieder gutzumachen. In den 1% Jahren ſeiner Tätigkeit beim Großkraftwerk habe er ſich durchaus einwandfrei geführt. Unter dieſen Umſtänden konnte der Beklagten ſehr wohl zugemutet werden, den Kläger weiter zu beſchäftigen, da ſein Verhalten nicht derart war, daß ſeine Vertrauenswürdigkeit auf die Dauer in Zwei⸗ fel gezogen werden könne. Das Landesarbeitsgericht erachtet daher in Uebereinſtimmung mit dem Arbeits⸗ gericht, das Vorliegen eines wichtigen Grundes zur friſtloſen Entlaſſung nicht für gegeben. Man könne dem Kläger, der ſich bemüht habe, ſeine Verfehlungen zu ſühnen, nicht die Möglichkeit verſchließen, wieder ins bürgerliche Leben zurückzukehren. Die Berufung der Beklagten müſſe daher zurückgewieſen werden. O 4 Jahre Zuchthaus für den„Rattenkönig vom Odenwald“ Der zuletzt in Mannheim wohnhafte„Kauf⸗ mann“ Ludwig Käſer, etwa 40 Jahre alt und 25 mal vorbeſtraft, ſtand vor dem Schöffen⸗ gericht Heilbronn wegen ſchweren Rückfall⸗ betruges. Ein Ehepaar in Mannheim, dem er vor⸗ ſchwindelte, zum Vertrieb eines von ihm erfundenen Mittels zur Rattenvernichtung Geld leihweiſe zu be⸗ nötigen, hatte er um den ganzen Barbeſitz von 2000 Mark gebracht. Käſer, der ſich„Rattenkönig vom Odenwald“ nannte, erhielt vier Jahre Zuchthaus und 1500 Mark Geldſtrafe. Die Ehren⸗ rechte wurden ihm auf fünf Jahre aberkannt. a.* i 35 S Milde Sühne für ein Roheitsdelikt. Wie be⸗ richtet, war vor einigen Wochen in Ulm, Amt Ober⸗ kirch, der 13 Jahre alte Otto Lienhard durch fahr⸗ läſſiges Hantieren mit einem Revolver getötet worden und ſeine Leiche in einem Sack mit Steinen beſchwert in den Altrhein geſenkt worden. Der unglückliche Schütze, der minderjährige Wilhelm Friedmann erhielt wegen fahrläſſiger Tötung vom Jugendgericht Bühl einen Monat Ge⸗ fängnis. Der 18 Jahre alte Dienſtknecht Erwin Hertle, der die Leiche beſeitigte, wurde deswegen vom Schöffengericht Offenburg zur höchſtzuläſſigen Strafe von ſechs Wochen Haft verurteilt. 3 e Tennisländerkampf Deutſchland gegen Flalien Dr. Buß Amal ſiegreich— Ausgezeichnete Aufnahme der deutſchen Spieler in Florenz Aus dem:6⸗Unentſchieden hätte mit etwas Glück viel⸗ leicht ein deutſcher Sieg von 71:5 Punkten werden können. Trotzdem kann erfreulicherweiſe dieſer erſte Länderkampf gegen Italien als ein voller Erfolg gebucht wer⸗ den, obgleich gerade von deutſcher Seite aus verſucht worden iſt, dieſe Begegnung als weniger wichtig zu be⸗ zeichnen, da auf beiden Seiten die Spitzenſpieler fehlten. Italiens Meiſter De Morpurgo einerſeits ſowie Prenn und Landmann andererſeits waren verhin⸗ dert die Farben ihrer Länder zu vertreten So war nun endlich die Gelegenheit gegeben, einige deutſche Nach⸗ wuchsſpieler in die Mannſchaft einzureihen. Dies war ſicherlich ſehr zu begrüßen, wiewohl mit Prenn oder Landmann an der Spitze der Mannſchaft vielleicht ein beſſeres zahlenmäßiges Ergebnis erzielt worden wäre. Die ritterlsche Art aber, in der die Kämpfe von den deutſchen Vertretern durchgeführt wurden, war weſentlicher für das Preſtige des deutſchen Tennis in Italien, als es ein unter allen Umſtänden erfochtener zahlenmäßiger Sieg hätte ſein können. Nourney vertrat erſtmals Deutſchland in einem Länderkampf, Kuhlmann hatte erſt einmal im Jahre 1927 gegen die Schweiz geſpielt und Frenz war auch nur zweimal vorher bei Länderkämpfen am Start ge⸗ weſen. Dagegen hatte Dr. Buß ſchon öfters für die deutſchen Farben gekämpft und es zeigte ſich, daß nicht nur die abſolute Spielſtärke, ſondern die Routine bei ſolchen Gelegenheiten von großer Bedeutung iſt. Gerade deshalb kann nicht oft genug geſagt werden, daß den jüngeren Spielern jede Gelegenheit Erfahrung zu ſammeln, zuteil werden muß. Die urſprünglich geplante Reihenfolge Buß, Kuhl⸗ mann, Frenz, Nourney wurde kurz vor Beginn des Kampfes durch den Bundesleiter des deutſchen Ten⸗ nisbunds, Dr. Schomburgk, der auch als Mannſchafts⸗ führer amtierte, dahin abgeändert, daß Frenz an erſter Stelle ſpielte und die Staffelung hinter ihm Kuhl⸗ mann, Buß, Nourney lautete. Die Umſtellung ging von der Erwägung aus, daß Frenz bei einem ſeiner guten Tage vielleicht den italieniſchen Davispokalſpieler De Stefani zur Strecke bringen könnte. Die Hoffnung erfüllte ſich nicht, im Gegenteil, der Italiener zeigte ſich ſeinem Gegner einwandfrei überlegen, was aus dem :0,:6,:0,:0 Reſultat hervorgeht. Eine unangenehme Ueberraſchung am erſten Tage war die Niederlage Kuhlmanns gegen Sertorio, der bei den akademi⸗ ſchen Weltmeiſterſchaften in Darmſtadt von dem rheiniſchen Spieler ziemlich ſicher geſchlagen worden war. Mit Ausnahme von Dr. Buß konnten ſich die deutſchen Spieler am erſten Tage, obgleich ſie tags zuvor trainiert hatten, nicht mit den ungewohnten Licht⸗ und Tempe⸗ raturverhältniſſen abfinden. Nourney war in den erſten zwei Sätzen gegen Del Bono ſehr unſicher und konnte erſt vom dritten Sitz an ſein ſchnelles Angriffs⸗ ſpiel zur Entfaltung bringen. Es reichte gerade vor Ein⸗ bruch der Dunkelheit mit:2, 11:9,:3,:6 den Satz⸗ ausgleich herzuſtellen. Der Deutſche hätte mit ziemlicher Sicherheit bei Fortſetzung des Spieles am gleichen Tage den entſcheidenden Satz gewonnen und damit einen wich⸗ tigen Punkt erobert. Bei der Fortſetzung des Kampfes am nächſten Morgen überſpielte dann Del Bono mit wuchtigen Angriffen ſeinen nicht in Schlag kommenden Gegner, ſo daß dieſer Satz mit:2 zugunſten Italiens endete. Da Dr. Buß am erſten Tage gegen den ſchwächſten der Italiener De Minerbi in drei Sätzen 715, 624,618 gewonnen hatte— trotz einer:2⸗Füh⸗ rung des Italieners im zweiten Satz—, ſtand es 311 für Italten, als das Spielprogramm des zweiten Tages be⸗ gonnen wurde. Im deutſchen Lager hatte man nicht erwartet, mehr als 2 von den vier Doppelſpielen zu gewinnen. Zahlenmäßig kam es auch ſo, denn die Italiener konnten ihren Punktvorſprung an dieſem Tage nicht vergrößern.:3 für Italien lautete das Ergebnis am Abend des zweiten Tages. Allerdings ſah es zunächſt ſehr ungünſtig für Deutſchland aus: Sertorio⸗De Martino(letzterer beſtritt nur die Doppelſpiele) konnten durch ihr temperamentvolles Angriffsſpiel, vor⸗ nehmlich durch den ausgezeichneten Aufſchlag und die Schmetterballkunſt De Martinos, die viel zu weich und taktiſch falſch ſpielenden Kuhlmann⸗Nourney 614, 674, 678 zur Strecke bringen, wodurch Italiens Abſtand auf 411 vergrößerte. Daß Dr. Buß⸗ Frenz gegen den De Stefani⸗Del Bond zum Sieg kommen könn⸗ ten, hatte man nicht gewagt zu hoffen. Dr. Buß übertraf ſich bei dieſem Doppel ſelbſt und beherrſchte wie ein Feldherr taktiſch das ganze Spiel. Immer wieder riß er in bedrängten Situationen die Führung an ſich und ließ ſich auch durch die Nervoſität ſeines Partners Frenz nicht aus der Ruhe bringen. Der raſante Aufſchlag des Hamburgers und ſeine erſtaunlich harten Schläge brachten zwar manchen Gewinnpunkt, entſcheidend für den knappen:7,:2,:6,:6,:6 Sieg des deutſchen Paares war jedoch die glänzende taktiſche Vorbereitung der Bälle durch Dr. Buß und die Sicher⸗ heit des Mannheimers, der nach einer 41 Führung der Italiener im entſcheidenden Satz abſolut fehlerlos ſpielte und deſſen Prachtleiſtung in der italieniſchen Preſſe be⸗ ſondere Anerkennung fand. Auch im zweiten Doppelſpiel des Tages gegen die ehrgeizigen Sertorio⸗De Marttno blieb Buß mit ſeinem Partner ſiegreich, nachdem, nach Verluſt der erſten beiden Sätze, eine deutſche Niederlage ebenſo wie im fünften Satz, als die Italiener mit:0 in Front lagen, unabwendbar ſchien. Auch hier wendete der Mannheimer wiederum die Entſcheidung zum Günſtigen, ſo daß die Italiener ſchließlich:6,:7,:5, 678,:3 ge⸗ ſchlagen blieben. Beinahe wäre Kuhlmann⸗Nourney ein Erfolg über De Stefani⸗de Bono beſchieden worden. Die einſeitige Einſtellung eines Linienrichters nahm dem deutſchen Paar aber den Gewinnpunkt, der ihm nach:8 im fünften Satz die wichtige:3 Führung gebracht hätte. Deprimiert über dieſen Zwiſchenfall konnten dann die Deutſchen den Satz und damit das Match nicht mehr retten. Außerordentlich bewegt verlief der Schlußtag, der wie⸗ derum bei herrlichem, heißeſtem Sommerwetter eine zahl⸗ reiche intereſſierte Zuſchauermenge herbeigelockt hatte. De Stefani, der gleichzeitig der italieniſche Mann⸗ ſchaftsführer war, eröffnete auf dem Meiſterſchaftsplatz die Serie der letzten vier Einzelſpiele gegen Kuhl⸗ man n. Der Rheinländer zeigte ſich bei dieſem Spiel von ſeiner beſten Seite und griff ſeinen Gegner ſowohl von der Grundlinie als auch vom Netz aus ſtändig an. Leider ſpielte er dann am Schluß des erſten Satzes wie auch während des zweiten Satzes vielfach zu kurz und zu weich. Erſt im dritten Satz hatte er ſeine anfängliche Form wieder gefunden und konnte hierdurch, von dem Beifall des Publikums begleitet, den dritten Satz gewin⸗ nen und auch im vierten Satz gegen den jetzt mit äußer⸗ ſter Kraftanſtrengung ſpielenden Italiener harten Wider⸗ ſtand leiſten. Das 715, 61,:6,:6 Reſultat iſt für den Deutſchen ſehr ehrenvoll. Zu gleicher Zeit hatte Nourney gegen de Minerbi hart zu kämpfen, um 614,:5,:5 zu ſiegen, obwohl der Kölner bei dieſem Spiel ſeine Höchſtform erreichte. Unter⸗ deſſen hatte Dr. Buß auf dem Meiſterſchaftsplatz gegen Del Bono den erſten Satz zum Schrecken der deutſchen Kolonie mit:6 ͤ an den mit großem Elan angreifenden Italiener abgegeben, da der Mannheimer zunächſt gar nicht zum Schlag kommen konnte. Schon der Beginn des zweiten Satzes aber änderte das Bild: Buß griff mit prachtvollen Grundlinienſchlägen ſeinen auf Rückhand ſchwachen Gegner unaufhör⸗ Iich an und ſobald dieſer ans Netz vorſtürmte, wurde er glänzend paſſiert. Auch mit dem ausgezeichneten Aufſchlag des Italieners kam der Mannheimer jetzt gut zurecht und holte ſich ſo im überlegenen Stil die beiden nächſten Sätze 69, 621. Im vierten Satz verſucht. Del Bono nochmals, von den dichtbeſetzten Tribünen angefeuert, die Nieder⸗ lage abzuwenden. Aber Buß blieb auch hier in kritiſchen Situationen überlegen und ſicherte ſich den Satz, von Beifall umbrauſt, mit 614. Auf den Schultern des Hamburgers Frenz ruhte nun die Entſcheidung, ob Italien mit 715 ſiegen oder ob es ein:6 unentſchieden geben würde. Das Spiel be⸗ gann für die Deutſchen wenig verheißungsvoll. Frenz gelang faſt nichts und zudem war er auch reichlich nervös infolge zweifelhafter Schiedsrichterentſcheidungen, ſo daß der kühn angreifende Sertorio bald mit zwei Sätzen:9. 614 im Vorteil war. Endlich im dritten Satz hatte der Hamburger ſeine Schläge unter Kontrolle und ſicherte ſich ſo eine:2 Führung. Als der Italiener jedoch im pracht⸗ vollen Gegenangriff dieſen Vorſprung eingeholt hatte und ſogar mit:8 führte, waren die Hoffnungen der Deutſchen auf ein Minimum herabgeſunken. Doch Frenz rettete die Situation, indem er, jetzt ausgezeichnet und ruhig ſpielend, den dritten Satz mit 11:9 und alsdann den vier⸗ ten Satz mit:3 gewann. Bei dieſem Stand begann es ſchon zu dunkeln, ſo daß das Spiel abgebrochen werden ſollte. Beide Spieler waren jedoch ſo in Erregung, daß ſie ſich damit nicht einverſtanden erklärten. Bei eins beide im fünften Satz machte die vollſtändige Dunkelheit dann dem Kampf ein Ende. De Stefani, der Mann⸗ ſchaftsführer, einigte ſich mit Dr. Schomburgk, daß das Spiel am nächſten Vormittag beendet werden ſollte. Zur ſpäten Nachtſtunde aber erklärten die Italiener, nicht in der Lage zu ſein, am anderen Tage weiter zu ſpielen, da ein Länderkampf gegen Ungarn in Bologna ihre Abreiſe noch nachts notwendig machte. Das Schickſal des Länderkampfes war entſchieden, denn der ſechſte Punkt war damit an Deutſchland gefallen. Bill. Aeberraſchungen beim Turnier in Meran Cilly Außem und Chriſtian Bouſſus geſchlagen Beim Internationalen Tennisturnier in Meran gab es am Donnerstag mit dem Ausſcheiden von Cilly Außem und Chriſtian Bouſſus in den Einzelkonkur⸗ renzen zwei große Ueberraſchungen. Die Niederlagen dieſer beiden Spieler gegen für gewöhnlich weit ſchwächere Gegner beweiſt erneut, daß der Großteil der Spieler bei der vorgerückten Saiſon bereits ſeine Normalform ver⸗ loren hat. In der Herren⸗Konkurrenz um den Meraner Pokal konnte der Dresdener Haenſich den Wiener Groß leicht 62:3, 621 ausſchalten, er trifft nun in der Vorſchlußrunde auf den Wiener Matefka, der ſich dem matt ſpielenden Franzoſen Chriſtian Bouſſus 610,:4 überlegen zeigte. In der unteren Hälfte führt die Vorſchlußrunde den Franzoſen Dupklaix, der gegen den Prager Hecht 725, :3 gewann, und den öſterreichiſchen Meiſter Arkens zuſammen. Letzterer ſchlug Roderich Menzel bk, :7,:8. Im offenen Damen⸗Einzelſpiel, das neben dem Wettbewerb um den Lenz⸗Pokal ausgetragen wird, quali⸗ fizierte ſich die Franzöſin Adamoff mit einem unerwar⸗ teten:4,:3 Sieg über Eilly Außem für die Vorſchluß⸗ runde gegen Frau Fried leben, gegen die Frl. Kall⸗ meyer beim Stande von:2,:2 zurückzog, Unten trifft die Schweizer Meiſterin Frl. Payot nach ihrem:7, 621, :1 Sieg über die Polin Jedbrzejowska auf Frau Schomburgk, die Frl. Eliſſen⸗Wien mit 679, 622 beſiegte. Sageslaleucles Freitag, 10. Oktober Nationaltheater:„Fidelio“, Oper von Beethoven, Miete F 5, Anfang 19,80 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen: „Das Land des Lächelns“, Anfang 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die vom Rummelplatz“.— Capitol:„Der Kampf mit dem zweiten Ich“.— Univerſum:„Dolly macht Karriere“.— Scala: „Der unſterbliche Lump“.— Schauburg:„2 mal Hochzeit“.— Gloria:„Der grüne Holzſchuh“.— Roxy: „Katharina Knie“.— Palaſt⸗Theater:„Der Würger“. Autobusrundfahrt: Täglich nachm. 2 Uhr ab Paradeplatz: Pfalzrundfahrt zur Wein leſe. Sehenswürdigkeitenz Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—17 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr Hurchgehend. Ausſtellung„Kupſerſtiche und Handzeichnungen der Corl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr;: Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“.— Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. ——— K———————— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rüctporto geb. Raub im 59. Lebensjahr sanft entschlafen. Mannheim(Luisenring 47), den 9. Oktober 1930. In tiefer Trauer: Famile S. Stemmle. Staff besonderer Anzeige. Nach langer Krankheit ist meine liebe, treubesorgte Lebens- gefährtin, unsere gute Mutter, unsere liebe Schwester, Frau Elisabeth Stemmle Die Beerdigung findet in aller Stille statt, Badischer Staff besonderer Anzeige Friedericke Cmehlicdkh geb. Harimann Leiden in ein besseres Jenseits heimzuholen. In tiefem Schmerz: Adolf Gmehlich, München Familie Friedrich Müller. Ilsfeld Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe Mutter, Großmutter, Schwester und Tante im Alter von 72 Jahren, nach kurzem., schwerem Mannheim(Eichendorffstr. 45), d. 9. Okt. 1980 Marie Wolferi Wifwe geb. Gmehlich Honig hat das würzige, prik⸗ kelnde Aroma zu Im⸗ kerpreiſen bei nch. Reinmuth 4 8, 12 985 Perfekte Schneiderin empf., ſich im Anfer⸗ tigen ſämtl. Damen⸗ Garderobe(ſtarke Damen) bei tadellos. Sitz u. Verarb., in u. Beerdigung: Freitag, d. 10. Okt. 19080, nachm. 2½ Uhr auß. Hauſe. Mayer, Kl. Wallſtadtſtr. 8, 3. St. * 5669 n es nicht meg gibt dei Gebrauch Flechten „Persia“, Packung RM..50. Bei erfolg Geld zurück. Zu beziehen 4 Apotheken, bestimmt: Engel-Ap., Meßpl Storchen-Ap., Neckarau. 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Als der Täter, gänzlich verwirrt und noch unter dem Eindruck der Geſchehniffe, den Vornamen der Erſchoſſenen und die Lothringer Straße nannte, faßte der vernehmende Beamte einen Verdacht; er begab ſich ſofort an den Tatort und erkannte in der inzwiſchen Verſchie⸗ denen tatſächlich ſeine jüngſte Tochter. Auch die Mutter und die Schweſter der Toten kamen ahnungslos hinzu, als die Kunde von der Bluttat durch das Stadtviertel lief. An einer zerbrochenen Schale, die dem niederſtürzenden Mädchen entglitten war und nun in Scherben am Boden lag, erkannte die troſtloſe Mutter, die wegen des Menſchenauflaufs vorerſt nicht an die Leiche heran konnte, daß man ihr die Tochter genommen hatte. Die Tat wird uns wie folgt geſchildert: Schein⸗ bar harmlos und friedlich ging das Paar die Loth⸗ ringer Straße entlang. Beide blieben ſtehen. Da gab es plötzlich einen Knall, der die ganze Nachbar⸗ ſchaft in dieſer ſonſt ſo ruhigen Gegend an die Fenſter lockte. Man ſah das junge Mädchen nieder⸗ ſinken und den jungen Mann flüchten. Ein Ingenieur nahm die Verfolgung des Täters im Kraftwagen auf. Er erwiſchte den Fliehenden im Volksgarten, holte einen Wachtmeiſter herbei, und die Feſtnahme konnte erfolgen. Wenige Minuten ſpäter ſtand der Täter vor dem Vater ſeines Opfers und gab dieſem die Einzelheiten ſeiner Untat zu Protokoll. In ſeiner erſten Vernehmung, die ſich ſehr ſchwierig geſtaltete, erklärte der junge Mann, er habe keinesfalls das Mädchen töten wollen. Er kenne ſie erſt ſeit drei Tagen. Er habe ihr ſeine neuangeſchaffte Piſtole gezeigt und ſcherzhaft geſagt:„Soll ich dich mal tot⸗ ſchleßen?“ Da ſei auch ſchon der Schuß los⸗ gegangen. Die ſpätere Vernehmung des Täters wird in dieſem Punkt Klarheit ſchaffen. „Aergert Dich Deine rechte Hand. Die jetzt zwanzigjährige Alta Fickle aus Salinas(Kalifornien) war bis zu ihrem dreizehnten Jahre in jeder Beziehung normal geweſen. Doch dann erwachten in ihr ſeltſame Impulſe. Wenn ſie ein Meſſer ſah, ſo rief ihr eine innere Stimme zu: „Nimm es und ſtich damit auf jemanden ein!“ Gleichzeitig griff die rechte Hand danach. Es koſtete Alta Ueberwindung, den verhängnisvollen Trieb zu unterdrücken. Eines Tages war ſie einer Belang⸗ loſigkeit wegen von ihrem Vater geſcholten worden und fühlte ſich gekränkt. In dieſem Gefühl, unge⸗ recht behandelt worden zu ſein, ging ſie in die Küche, um Brot für den Abendtiſch zu ſchneiden. Als ſie nun dort das große Meſſer in der Hand hielt, raunte ihr die verſucheriſche Stimme zu:„Töte ihn doch!“ Die Finger des Mädchens umklammer⸗ ten krampfhaft den Meſſergriff. Eine Macht, die einen Augenblick ſtärker war als ihr Wille, trieb Alta bis zur Küchentür. Dann aber riß die Linke, die nur guten Impulſen zu folgen ſchien, das Meſſer aus der rechten Hand und warf es von ſich. Die fürchterliche Verſuchung war überwunden, aber die ſeeliſche Erſchütterung wirkte derartig in Alta nach, daß ſie weinend in ihr Zimmer ſtürzte. Die Verſuchungen wiederholten ſich. Der innere Kampf wurde aufreibend, und kürzlich— als Alta zwanzig Jahre alt geworden war— wußte ſie, daß ſie erliegen würde, wenn ſie nicht ein Radikalmittel anwandte. In der Kirche hatte ſie die Worte aus der Bergpredigt gehört:„Aergert Dich Deine rechte Tat vollführte. Hand, ſo haue ſie ab und wirf ſie von Dir.“ Ihr erregtes Gemüt glaubte, hier ſei ihr der Ausweg gewieſen. Sie lief zum Bahn da mm, ſetzte ſich auf die Schienen und las in einem Buch, das ſich mit dem Seelenleben von Verbrechern beſchäftigte. Stimmte ihr Zuſtand nicht mit manchem überein, was hier geſchildert wurde? Mörderin werden, So würde auch ſie zur wenn ſie nicht die befreiende Da hörte ſie einen Zug kommen. Sie ließ die Maſchine an ſich vorüberfahren, winkte noch dem Führer mit der„verbrecheriſchen“ Rechten zu und legte ſie dann auf die Schiene. Eine Viertelſtunde ſpäter fanden ſpielende Kinder das Mädchen auf dem Bahndamm ſitzen. Es las ruhig in dem Buche und ſah erſt auf, als die Kinder ſchrien:„Der Arm!“—„Holt einen Arzt!“ ſagte Alta nur. Das Mädchen hatte erſtaunlich wenig Blut verloren, und als der Stumpf verbunden war, lächelte Alta Fickle die Schweſter an:„Nun bin ich glücklich. Alle Verſuchung iſt von mir gewichen, ſeitdem ich meine rechte Hand von mir warf.“ zörſe der Vergeßli⸗ eit Was alles verloren wird— Lebende Krebſe und 1000 Schirme pro Tag— Akteutaſchen und weiße Mäuſe— Jeder zweite verlorene Gegen ſtand wird gefunden, jeder dritte abgeholt Ein Blick hinter die Kuliſſen eines großen Fund⸗ büros könnte einem Pſychologen umfangreiches Material über die eigentümliche menſchliche Eigen⸗ ſchaft verſchaffen, die wir Vergeßlichkeit nennen. Die Frauen ſind vergeßlicher als die Män⸗ ner, was allerdings keine neue Erkenntnis iſt, aber es ſind auch faſt ausſchließlich Frauen, die verlorene Sachen wieder abholen, was auf den Trieb der Haus⸗ frau zur Sparſamkeit ſchließen läßt, während den Männern das Wiederholen zu umſtändlich iſt. Intereſſant iſt, daß im Winter weniger Gegenſtände verloren werden als im Sommer. Der Höhepunkt der Vergeßlichkeit iſt die Reiſezeit, wenn die Ge⸗ danken in der Straßenbahn dem Ziel weit voraus⸗ eilen. Aber auch ſonſt iſt Zahl und Art der ver⸗ lorenen und gefundenen Gegenſtände faſt ausſchließ⸗ lich vom Wetter abhängig. Hitze ermüdet und för⸗ dert die Vergeßlichkeit, Kälte und Regen bringen ſtärkere Konzentration. Am häufigſten werden Aktentaſchen ver⸗ geſſen, die ſtändigen Begleiter der arbeitenden Men⸗ ſchen, und Regenſchirme, die unter allen ver⸗ geſſenen Dingen noch immer den Rekord holten.— Bei Dauerregen bleiben verhältnismäßig wenig Schirme ſtehen, weil ſich der Beſitzer auch an der Endſtation ſeines Schirmes erinnert, die meiſten werden in der Fundſtelle eingeliefert bei unſicherer Witterung. Tauſende von Schirmen bleiben jeden Monat in der Straßenbahn und im Autobus ſtehen, die meiſten werden ihrem Eigentümer wieder zu⸗ geſtellt. Bei heißem Wetter laſſen die Herren ihre Hüte und Mützen liegen, aber auch Tabak und Zigaretten in unzähligen Pa⸗ keten. Uebermüdete Arbeiter vergeſſen auf der Heimfahrt die blaue Kaffeekanne in der Bahn, manche ſogar ihr Handwerkszeug, Hobel, Säge und Hammer. Auf der Heimfahrt vom Schrebergarten bleiben Gießkannen und Eimer liegen, und Haus⸗ frauen vergeſſen nach dem Einkaufen die Tüten mit Salz, Zucker oder Kaffee, ja ſelbſt ganze Schinken in der Straßenbahn. Ein Bote vergißt den Stau b⸗ ſauger, den er abliefern ſollte oder einen Bohner⸗ beſen. Vor einiger Zeit vergaß jemand ein Schock Krebſe, alſo auch lebende Tiere aller Art und Raſſen werden auf der Fahrt durch die Großſtadt oft vergeſſen. Ein Kammerjäger ließ die von ihm erlegten Ratten liegen und holte ſie am nächſten Tage im Fundbüro wieder ab. Der intereſſanteſte Fund der letzten Zeit war eine weiße Maus, das Verſuchstier einer Aerztin, das in einem Kranken⸗ haus mit einem Serum geimpft worden war und ſtürmiſch geſucht wurde, bis es im Fundbüro der beſorgten Verliererin wieder zugeſtellt werden konnte. Zu den regelmäßigen Funden gehören Angelſtöcke und friſchgefangene Fiſche, die an jedem Montag morgen in großen Mengen in den Ver⸗ kehrsmitteln liegen bleiben, weil die Sonntagsang⸗ ler am Montagmorgen ſich noch nicht an den Groß⸗ ſtadtbetrieb gewöhnt haben. Koſtbarkeiten wie Brillanten und Juwe⸗ len werden verhältnismäßig ſelten verloren. Von den wertvollen Funden erhält das Fundbüro im Polizeipräſidium wöchentlich eine Aufſtellung, um dem Verlierer das Finden zu erleichtern. Das Fundbüro gibt ſich die größte Mühe, den Verlierer in jedem Falle ausfindig zu machen und ihn zu be⸗ nachrichtigen, wenn irgendwelche Anhaltspunkte ge⸗ geben ſind. Nach ſechs Wochen ergeht ein amtlicher öffentlicher Aufruf über die verlorenen Gegenſtände. Die nicht abgeholten Sachen werden dann zu wohl⸗ tätigen Zwecken verſteigert. Täglich kommen Leute, die aus der Vergeßlichkeit ihrer Mitmenſchen Kapital zu ſchlagen verſuchen, in⸗ dem ſie verſuchen, Sachen abzuholen, die ihnen nie⸗ mals gehört haben. Da man von jedem Gegenſtand im Fundbüro genau weiß, wann und wo er gefun⸗ den wurde, gelingen die Tricks der Betrüger ſo gut wie niemals, denn die Beamten im Fundbüro ſind alte und erprobte Menſchenkenner, die mit unfehl⸗ barem Inſtinkt wiſſen, ob einer wirklich etwas ver⸗ loren hat oder nur ſo tut. Verlorene Sachen wer⸗ den dem Verlierer nur ausgehändigt, wenn er einen Perſonalausweis mitbringt. Im Durchſchnitt wird jede zweite verlorene Sache wiedergefunden, aber nur ein Drittel der gefundenen Sachen wird ab⸗ geholt. C. Schmn. —— Das Geheimnis der Konſtantinsſäule Um die Erhaltung eines der älteſten Denkmäler der Welt, der Konſtantinsſäule, bemühte ſich der däniſche Archäologe Karl Vett aus Kopenhagen. Dieſes Bauwerk, nach dem Gründer Konſtantinopels benannt, kann als ein Symbol wahrhafter religiöſer Toleranz gelten, denn trotz heidniſchen Urſprungs iſt es chriſtlichem Andenken gewidmet und wurde von den Mohammedanern in hohen Ehren gehalten. Im Jahre 326 iſt es in Konſtantinopel errichtet worden und ſteht heute noch an einer der lebhafteſten Stra⸗ ßenecken der türkiſchen Hauptſtadt. Das Kreuz, an dem Chriſtus gekreuzigt wurde, und das von der heiligen Helena, Konſtantins Mutter, von Auch Braſilien hat nun ſeine Revolution Oben links: der revolutionären Angriffe ſteht. revolutionären Angriffe richten. Blick auf Sao Paulo, die braſilianiſche„Kaffeeſtadt“, die im Mittelpunkt Daneben Dr. P Braſiliens, der im November ſein Amt antreten ſoll Ganz rechts: zreſtes, der neugewählte Präſident und gegen den ſich hauptſächlich die Waſhington Lutz, der bisherige Präſident. Unten links: Senator Cunha, der Führer der braſtlianiſchen Revolution, daneben die Hauptſtraße Rio de Janeiros, der Hauptſtadt Braſiliens, mit dem Blick auf das Stadttheater. D Golgatha nach Rom gebracht wurde, ſoll ſich in der Baſis der Säule, Seite an Seite mit dem Palladium von Rom, befinden. Der Ueberlieferung zufolgg ſind in der Säule noch mehr Reliquien aufbewahrt, Sand vom Heiligen Grabe in Jeruſalem, 12 Körbe mit Krümeln der 5000 Brote des bibliſchen Wunders und das Beil, das Noah beim Bau der Arche be⸗ nutzt hatte. Gekrönt wurde die 162 Fuß hohe Säule von einer goldenen Statue des Sonnengottes Apollo, die aus Griechenland ſtammte, und der Konſtantin ein neues Geſicht, ſein eigenes, geben ließ. Die Nä⸗ gel von Chriſtus' Kreuz wurden vergoldet am Kopf der Statue befeſtigt, um die Sonnenſtrahlen zu ver⸗ ſinnbildlichen. Eine Inſchrift„Konſtantin ſchien wie die Sonne, lief um den Kopf dieſer Goldkrone. Die Säule war ſo hoch und groß, daß ſie den Schiffen auf weiter See als Signal diente. Die Statue, die Inſchriften und die drei höchſten Säulenſchäfte wur⸗ den vor 1000 Jahren durch ein Erdbeben zerſtört. Sieben Porphyrſchäfte ſtehen noch, aber die unteren Teile und die Marmorbaſis wurden vor 200 Jahren von den Türken durch Sandſtein geſtützt, um das Einſtürzen der Säule zu verhindern. Aus aller Welt * Ein Zebra ſchlägt einen Wärter k. o. Buſter, der Zebrahengſt aus dem Zoologiſchen Garten in Newyork, hatte ſich neun Jahre lang friedlich und ruhig verhalten. Eines Tages betrat ſein Wärter das Gehege, um es zu ſäubern. Dabei ſtieß er mit dem Beſenſtiel gegen den Zaun. Das Geräuſch reizte anſcheinend das Tier, denn es griff den Wärter an und verletzte ihn am Kopf. Der Wärter verſuchte, ſich mit den Fäuſten zu verteidigen, wurde aber bald zu Boden geſchlagen. Das Zebra ergriff mit den Zähnen den Gürtel des Wärters, hob ihn in die Lufk und warf ihn wieder auf die Erde. Während das Tior den Unglücklichen mit ſeinen Hufen bearbei⸗ tete, ſtach ein Vorübergehender, um dem Wärter zu helfen, mit ſeinem Regenſchirm durch die Gitterſtäbe nach dem Zebra. Dieſes wandte ſich nun ſeinem An⸗ greifer zu und verſuchte, ihn durch das Gitter zu tref⸗ fen. In dieſem Augenblick betraten zwei andere Wär⸗ ter das Gehege und brachten ihren Kollegen in Sicher⸗ heit. Mit zerriſſener Uniform und ſchweren Ver⸗ letzungen wurde er ins nächſte Krankenhaus über⸗ führt. Zebrahängſte ſind als ſehr gefährlich bekannt. Buſter, der mit ſechs Mongten in den Zob gekommen war, hatte ſich bis dahin muſtergültig geführt. 3 * Das transportable Speiſezimmer des Zeitungs⸗ königs. Der amerikaniſche Zeitungskönig Hear ſt, der vor kurzem aus Frankreich ausgewieſen wurde, begab ſich aus Paris nach England. Im Schloſſe Gilling in NYorkſhire gefiel dem Zeitungskönig ein herrliches Speiſezimmer aus der Zeit der Königin Eliſabeth. Das Schloß ſelbſt war nicht zu verkaufen. Mr. Hearſt wollte aber unter allen Umſtänden das Speiſezimmer beſitzen, und zwar mit allen Wand⸗ dekorationen. Was tun? Der Zeitungskönig bot dem Beſitzer des Schloſſes einen phantaſtiſchen Preis an für das Recht, das Speiſezimmer, ſo wie es iſt, transportieren zu laſſen. Da das Speiſezimmer we⸗ nig gebraucht wurde, ging der Schloßbeſitzer auf den Vorſchlag des Amerikaners ein. Das Zimmer wurde abgeriſſen und nach dem Schloß Saint⸗Donat traus⸗ portiert. Dieſes Schloß liegt in Süd⸗England und gehört ſeit Jahren dem amerikaniſchen Zeitungs⸗ könig. Im Schloß Saint⸗Donat wird das Speiſe⸗ zimmer vollſtändig rekonſtruiert. Für einen reichen Amerikaner gibt es nämlich nichts Unmögliches und, wie man ſieht, kann ein Speiſezimmer genau ſo transportabel ſein, wie ein Klappſtuhl. Karte Braſiliens, in dem nun ebenfalls, wie in allen ſeinen Nachbarländern, eine aufſtändiſche Bewegung ausgebrochen iſt. Wer viel [qufe D Muss,. 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