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J.* Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Necht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung» Mannheimer Vereinszeitung« Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilkzeitung Abend ⸗Ausgabe⸗ Freitag, 10. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 70 t Aachen im Feſiſchmuck n 25 Reichspräſident von Hin den burg traf in Be⸗ 5 gleitung des Staatsſekretärs Dr. Meißner heute n= vormittag um 10,16 Uhr auf dem Hauptbahnhof in 0 Aachen ein. Der Reichspräſident begab ſich ſofort zu ſeinem Wagen vor dem Bahnhof, vor dem Eiſen⸗ 8 bahn⸗ und Zollbeamte mit ihren Fahnen, ſowie die kt ſtädtiſche Feuerwehr und eine tauſendköpfige Men⸗ 55 ſchenmenge Spalier bildeten. Beim Erſcheinen des 5 1 Reichspräſidenten ſchallten nicht endenwollende Hoch⸗ 5 A rufe über den weiten Platz. Während der Fahrt n des Reichspräſidenten durch die Stadt kreiſten fünf 2 Flugzeuge in der Luft. Die mit Flaggen und Blumen geſchmückten Straßen waren von dichten Volksmengen umſäumt. Vereine und Verbände mit ihren Fahnen bildeten auf dem ganzen Wege Spa⸗ N lier und brachten dem Reichspräſidenten, wo er er⸗ V ſchien, begeiſterte Huldigungen dar. f Die Fahrt ging zunächſt zur Techniſchen Hochſchule. Auf deren Freitreppe hatte Rektor, Senat und Stu⸗ dentenſchaft in vollem Wichs Aufſtellung genommen. 5 Der Rektor der Hochſchule, Prof. Dr. ing. Röt⸗ ſcher, begrüßte den Reichspräſidenten mit einer Anſprache, in der er die Bedrückungen ſchilderte, unter denen die Hochſchule in den Jahren der Be⸗ ſetzung, insbeſondere während des Separatiſten⸗ aufſtandes zu leiden hatte. Beſonders dankbar, ſo ſchloß Prof. Rötſcher, ſind wir für die Pflege und Förderung, die der Hochſchule in all dieſer ſchweren Zeit durch die vorgeſetzte Regierung zuteil wurde. Das beſondere Wohlwollen auch fernerhin dieſer Stätte deutſcher Kultur und dieſem ſtarken Pfei⸗ ler deutſchen Weſens an der Weſtgrenze be⸗ 1 wahren zu wollen, iſt die herzliche Bitte, aller ihrer . Angehörigen. Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf Hindenburg.. Nachdem der Reichspräſident mit kurzen Worten gedankt hatte, wurde die Fahrt nach dem Rat⸗ haus fortgeſetzt. FJeſtalt im Rathaus Kurz nach 11 Uhr traf der Reichspräſident mit ſeiner Begleitung vor dem Rathaus, der Kaiſerpfalz, ein, wo eine feſtliche Verſammlung im hiſtoriſchen Kaiſerſaal ſtehend das greiſe Reichsoberhaupt er⸗ wartete. Der Feſtakt begann mit einer Beethoven⸗ ſchen Ouvertüre, geſpielt vom ſtädtiſchen Orcheſter. Hierauf betrat Regierungspräſident Stieler das Rednerpodium und begrüßte den Reichspräſiden⸗ ten mit einer Anſprache, in der er u. a. ſagte: „Ihr Beſuch, Herr Reichspräſident, fällt leider in eine Zeit beſonders ſchwieriger politiſcher und wirt⸗ ſchaftlicher Verhältniſſe Deutſchlands. Die große ö wirtſchaftliche Depreſſion mit ihren ſchweren wirt⸗ 1 baftlichen und ſozialen Folgen hat auch das ö Jachener Land ſchwer getroffen, umſo empfindlicher 1 getroffen, als das Aachener Wirtſchaftsgebiet ſich noch . nicht von den ſchweren Folgen der jahrelangen Be⸗ ſetzung und des Verſailler Vertrages erholt hat. Die Vorausſetzungen für die Ueberwindung ſchwerſter Zeit waren Opfermut, Vertrauen und Einigkeit. Sie, Herr Reichspräsident, gaben und geben dieſem Volke das ſchönſte Beiſpiel. Möge unſer gemeinſamer Vater im Himmel dieſes große Beiſpiel über reli⸗ 8 giöſe Spaltung, politiſche Wirrniſſe und ſoziale Zer⸗ klüftung hinweg ſegnen zum Wohle von Staat und T. Volk!“ Nachdem der Beifall verklungen war, ergriff 0 Oberbürgermeiſter Dr. Rombach 12 das Wort zu ſeiner Begrüßungsanſprache, in der er 17 U. a. ſagte: 1e„Der altertümliche Saal dieſes ſtolzen Rathauſes, 5 der ſo manches feſtliche Krönungsmahl deutſcher Kai⸗ ſer und Könige geſehen hat, umrahmt eine Feier⸗ 11 ſtunde, die wir lange herbeigeſehnt haben und die 6 nunmehr, da die Feſſeln vom Rheinland gefallen ſind, 5 1 endlich Wirklichkeit geworden iſt. Unſer hochverehr⸗ n. f ter Herr Reichspräſident, Generalfeldmarſchall von 9 Hindenburg, weilt als Gaſt in der Pfalz Karls des 0h Großen. Wie ein Bollwerk des Deutſchtums hat dieſe V. Pfalz mehr als ein Jahrtauſend lang die Wacht im Weſten gehalten. Nicht Willkür der Beſatzung, nicht 555 gsfeier in der Die Gerüchte um Dr. Curtius Er bleibt im Kabinett Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 10. Okt. Ein paar Berliner Blätter, die, nicht immer mit Geſchick, die Fahne der alten Demokratie hochzuhal⸗ ten ſich mühen, unterhalten ihre Leſer ſeit einigen Tagen mit phantaſievollen Plänen, die an⸗ geblich in der Volkspartei gegen Dr. Curtius bebrütet werden. Richtig iſt, daß ſich der Reichs⸗ außenminiſter einer recht weitverzweigten Geaner⸗ ſchaft zu erfreuen hat. Er hat ſolche Gegner nicht nur auf der Rechten, hat ſie auch im Zentrum, das, je länger je weniger, mit Dr. Curtius' Rußlandpolitik einverſtanden iſt, hat ſie im Kabinett und vielleicht auch in der eigenen Fraktion. Alles andere, was in dieſem Zuſammenhang aufgetiſcht wird, ſind trotz Sperr⸗ und Fettdruck Entſtellungen und Verdrehungen. In der volksparteilichen Frak⸗ tion iſt Curtius' Hauptwiderſacher die Gruppe, die von dem Staatsſekretär a. D. Schmid geführt wird. Die Bemühungen, Curtius von dem Platz, den er heute einnimmt, zu entfernen, richten ſich im übrigen keineswegs gegen das Kabinett Brüning. Es gibt manche, die auf die Art das Kabinett vielmehr zu ſtützen und zu fundieren meinen. Es iſt ebenfalls verkehrt, die Gegnerſchaft, gegen Dr. Curtius, ſoweit ſie in der Deutſchen Volkspartei beſteht, mit dem Be⸗ griff„ induſtrieller Flügel“ zuſammenzubrin⸗ gen. Auf der anderen Seite iſt es richtig, daß von maßgebenden Kreiſen der Wirtſchaft, insbeſondere den Banken, eine Intervention unternommen worden iſt, gegenwärtig jede Offenſive gegen Dr. Curtius zu unterlaſſen und zwar mit Rückſicht auf die ſonſt zu befürchtende Wirkung auf den ausländiſchen Fin anzmärk⸗ ten. Die ſtarken Geldabhebungen franzöſiſcher Kreiſe haben eine begreifliche Nervoſität in der Bankwelt ausgelöſt und man rechnet mit der Möglichkeit, da eine Aufforderung an Dr. Cur⸗ tius, ſofort zu demiſſionieren, in Paris die Mark⸗ feindlichkeit verſtärken würde, ſelbſt wenn die Demiſſion nicht verwirklicht werden könnte. Das wird denn auch fürs erſte kaum geſchehen, machdem bekannt geworden iſt, daß Dr. Brüning unter keinen Umſtänden eine Umbildung ſeines Kabinetts unmittelbar vor dem Reichstagszuſammentritt oder gar auf die Initiative einer beſtimmten Fraktion hin wünſcht. Wenn eine ſolche Umbildung erfolgt — und ſie wird wahrſcheinlich in abſehbarer Zeit nicht zu vermeiden ſein— ſo ſoll ſie von dem Kabinett ſelbſt ausgehen. Erſt dann wird auch über die endgültige Beſetzung des Außenminiſte⸗ Tiums zu entſcheiden ſein. Ob angeſichts aller dieſer Umſtände in der heutigen Sitzung der volksparteilichen Frak⸗ tion etwas entſcheidendes gegen Dr. Curtius ge⸗ ſchehen wird, iſt ſehr zweifelhaft. Möglicher⸗ weiſe erreichen die erwähnten Gerüchte genau wie neulich im Kabinett das Gegenteil: daß nämlich die Poſition des Reichsaußenminiſters geſtützt wird. In einer Hinſicht allerdings iſt das Problem Cur⸗ tius heute bereits akut, nämlich für die Sozial⸗ demokratie, die ängſtlich auf jede Bewegung im Kabinett und in der volksparteilichen Fraktion rea⸗ giert, die als„Rechtsſchwenkung“ aufgefaßt werden könnte. Meichskabmett und Curtius E Berlin, 10. Oktober. Die Ausdeutungsverſuche der amtlichen Mittei⸗ lungen über die Kabinetts beratung vom Dienstag, die die Außenpolitik betreffen, ge⸗ hen in der Preſſe weiter. Es ſei deshalb noch einmal daran erinnert, daß ein Votum des Kabinetts zu dem Ergebnis der Genfer Verhandlungen wie überhaupt zu dem bisherigen Gang der Außen⸗ politik gar nicht beabſichtigt war. Ein ſolches Vo⸗ tum iſt auch nicht erfolgt. Wohl aber mußte eine Abrede über die Formulierung der von dem neuen Reichstag abzugebenden programmatiſchen Erklä⸗ rungen zur Außenpolitik getroffen werden. Das iſt in der Kabinettsſitzung vom Dienstag ge⸗ ſchehen und lediglich hierauf kann ſich der Ausdruck „einmütig“ in dem amtlichen Kommunigqus beziehen. Das Kommuniqus ſelbſt iſt offenbar nicht vom Kabi⸗ nett beſchloſſen, ſondern wie üblich von der Preſſe⸗ abteilung der Reichsregierung ausgegeben worden. Anmaßung politiſcher Freibeuter, vermochten Aachens Treue zum Reich ins Wanken zu bringen, und auch die wirtſchaftlichen Bedrängniſſe der Nachkriegszeit, ſo ſchwer ſie auf den Schultern der Bürger laſteten, und gerade in der jetzigen ſchweren Kriſenzeit noch laſten, haben das feſtgefügte Band nicht lockern kön⸗ nen, das die Grenzmark mit dem Reiche verknüpft. Unſer aller tiefſter Dank gilt den Männern, die für die Befreiung des Rheinlandes ihre Kraft eingeſetzt haben, den Lebenden und den Toten, vor allem dem großen Toten, Guſtav Streſemann! Er gilt vor allem dem Lenker unſerer politiſchen Ge⸗ ſchicke, der in äußerſter Pflichterfüllung für alle Zu⸗ Reichspräſident zum Rednerpult, um mit herzlichen Worten, oft von Beifall unterbrochen, für die begeiſterte Aufnahme zu danken. Er ſagt u..: i „Herr Oberbürgermeiſter, Sie haben mir ſoeben meine Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Aachen mitgeteilt. Ich nehme die Ehrung, die mir damit erwieſen wird, mit aufrichtigem Danke ent⸗ gegen. Ich will in dieſer Stunde nicht mehr die ver⸗ gangenen ſchweren Jahre harten Leidens in Ihre Erinnerung zurückrufen. Aber eine Zeit lebt gerade in dieſem Ihrem altehrwürdigen Rathaus vor unſe⸗ ren Augen wieder auf: Jene ſorgenſchweren Tage, in denen ſich Ihr Bürgerſinn unerſchrocken und opfer⸗ bereit zur Wehr ſetzte gegen landesverräteriſche Um⸗ triebe. Ganz Deutſchland blickte damals mit ſtolzer Bewunderung auf Sie; Sie haben ſich würdig erwie⸗ ſen der großen Vergangenheit Ihrer Stadt. In Tagen jüngſter Vergangenheit haben Sie, die trotz aller äußeren Bedrückung innerlich freie und unab⸗ kunft dem Worte Geltung gab: Rhein und Reich auf ewig ungeteilt! Er gilt unſerem hohen Reichs⸗ präſtdenten, dem Rufer zur Einigkeit und Volks⸗ gemeinſchaft, dem wahren Vater des Vaterlandes in unſerer tiefernſten ſchickſalsſchweren Zeit.“ Der Oberbürgermeiaſter überreichte ſodann dem Reichspräſidenten die Verbriefung des Ehren⸗ bürgerrechtes der Stadt und ſchloß ſeine An⸗ ſprache mit einem Hoch auf den neuen Ehrenbürger Aachens, in das die Verſammlung begeiſtert ein⸗ ſtimmte. Nach der Ueberreichung des Ehrenbürgerbriefes begab ſich von Hindenburg hängige Bürger von Aachen blieben, das ſtolze Vor⸗ recht für ſich in Anſpruch genommen, in treuem Dienſte am Vaterlande dem ganzen deutſchen Volk ein leuchtendes Vorbild zu ſein. Wir wollen dieſe feierliche Stunde nicht ſchließen, ohne auch für die Zukunft des Vaterlandes treue und einigende Arbeit zu geloben, indem wir rufen: Deutſchland, unſer ge⸗ liebtes Vaterland, es lebe hoch!“ Das Deutſchlandlied beſchloß die Feier. Immer wieder ertönten Hochrufe aus der Verſammlung, als der Reichspräſident hierauf den Feſtſaal ver⸗ ließ, um ſich noch einmal von der Balluſtrade des Rathauſes aus der Menſchenmenge zu zeigen. Nach einem Dankeswort an die vereinigten Aachener Sängerchöre beſtieg ſodann der Reichspräſident unter dem Kreuzfeuer der Photographen und Kinboopera⸗ teure ſeinen Wagen, um nochmals eine Rundfahrt durch die Stadt anzutreten. Die Abſperrung hatte Mühe, die begeiſterten Menſchenmaſſen zurückzu⸗ halten. Jubelnder Empfang des Reichspräſidenten Hindenburg zum Ehrenbürger Aachens ernannt Katzenjammer in Prag? Von unſerem Prager Vertreter In Prag iſt man zur Zeit mit der Liquidierung und Bereinigung der deutſchfeindlichen Ausſchreitungen beſchäftigt, die die Augen der Welt wieder einmal auf die ſonderbaren Zuſtände in dieſer mitteleuropäiſchen Metropole gelenkt haben, aus der ein Parteigenoſſe Dr. Beneſchs, der Bürger⸗ meiſter mit dem ſchönen Namen Baxa im Laufe der Jahre eine Verſuchsanſtalt für experimen⸗ telle Deutſchfeindlichkeit in Europa ge⸗ macht hat. Dieſe Liquidierung beſteht darin, daß man zunächſt einmal mit geradezu vorbildlicher Zartheit jene unglücklichen Opfer vor Gericht zitiert, die trotz der größten Toleranz und Paſſivität der tſchechiſchen Staatspolizei doch nicht überſehen wer⸗ den konnten, als ſie an der Spitze des in blindem nationalem Fanatismus ausſchreitenden tſchechiſchen Pöbels mit Pflaſterſteinen die Fenſter des Deutſchen Theaters, des Deutſchen Hauſes oder deutſcher Ge⸗ ſchäfte einſchlugen. Wenn es gut geht, erhalten dieſe „nationalen Märtyrer“, für die die Partei Stribrnys laut Preſſaufruf unentgeltlichen Rechtsbeiſtand und Unterſtützungsgelder bereitſtellt, einige Monate Ge⸗ fängnis, und zwar nach Möglichkeit„bedingt“, da⸗ mit ſie gleich freigelaſſen werden können. Intereſſant iſt auch, daß einer der verhafteten Demonſtranten jetzt vor Gericht ausgeſagt hat, er ſei von dem Vor⸗ ſitzenden der nationaldemokratiſchen Partei und zwar der Ortsgruppe Dejwitz, eines Stadtteiles von Prag, zur Teilnahme an den Demonſtrationen gegen das Deutſchtum veranlaßt worden. Wird man nun gegen dieſen Herren einſchreiten? Wird man die wahren Schuldigen zur Verantwortung ziehen, die jeder kennt und die während der kritiſchen Tage im Café Urban auf dem Wenzelsplatz ihr Haupt⸗ quartier aufgeſchlagen hatten, von wo nach den Ent⸗ hüllungen des„Ceske Slowo“ die Drahtzieher und Einpeitſcher der Maſſen mit rollenden Tſchechokronen entlohnt wurden? Nun, man wird nicht einſchreiten und man denkt auch nicht daran, denn hier handelt es ſich nicht ſo ſehr um Einzelperſonen, die für ſich verantwort⸗ lich ſind, ſondern um ein ganzes Syſtem, ein Syſtem traditioneller Deutſchfeindlichkeit unter der Parole„Hoch das tſchechiſche Prag“, vor dem alles auf dem Bauch liegt. Da gab es bis auf die ſozial⸗ demokratiſche Preſſe, der man im Falle der Prager Ausſchreitungen das ehrliche Zeugnis ausſtellen kann, daß ſie ſich überaus anſtändig benommen hat, kein tſchechiſches Blatt, das die Hetze nicht mitmachte und den deutſchfeindlichen Demonſtranten nicht ſekun⸗ diert hätte, und würde man jetzt wirklich die ſkan⸗ dalöſen Vorgänge in Prag ſo wie es ſich gehört, liquidieren, ſo müßte man den größten Teil der tſchechiſchen Bevölkerung Prags und an ihrer Spitze den Stadtrat mit Herrn Bürgermeiſter Baxa ein⸗ ſtecken. Hat es doch dieſer famoſe Stadtrat fertig⸗ bekommen, mit dem leiſen Ausdruck des Bedauerns, daß es zu Ausſchreitungen gekommen iſt, in einem Aufruf ſeiner Freude über die„würdigen Mani⸗ feſtationen“ Ausdruck zu geben, die in Wirklichkeit doch nichts anderes waren, als der in Szene geſetzte Terror der Straße gegen reichsdeutſche Tonfilme und das Deutſchtum überhaupt. Daß Herrn Beneſch, der in Genf gerade die Schalmei des Nationalitätenfriedens in der Tſchecho⸗ ſlowakei ertönen ließ, die Prager Vorfälle durchaus nicht ins Konzept paßten, war nur von ſekundärer Bedeutung, die wirklichen Hintergründe der Aus⸗ ſchreitungen waren einzig u. allein deutſchfein d⸗ licher Natur. Für uns iſt entſcheidend, daß das, was der Ausgangspunkt der Hetze war, die Geg⸗ nerſchaft gegen den deutſchen Tonfilm, ge⸗ ſiegt hat, und daß der deutſche Tonfilm dem Terror der nationaliſtiſchen Straße weichen mußte. Sämt⸗ liche Prager Kinos, die guletzt deutſche Tonfilme ſpielten— es waren ihrer nahezu ein Dutzend— haben auf„Erſuchen“ des Polizeipräſidenten„bis auf weiteres“ die deutſchen Tonfilme von den Program⸗ men abſetzen müſſen. Das iſt, gelinde geſagt, ein Skandal, denn dieſelbe Polizei, die eigentlich den Auftrag hatte, mit allen Mitteln zu verhindern, daß der tſchechiſche Mob den vernünftigeren Teil der Be⸗ völkerung terroriſiert, die verpflichtet geweſen wäre, — 2. Seite/ Nummer 470 — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 10. Oktober 1930 a 1742 8 1 2 5 unter allen Umſtänden den Kinobeſitzern den un⸗ geſtörten Verlauf der Vorſtellungen mit deutſchen Filmen zu ſichern, ließ durch ihre Paſſivität nicht nur zu, daß der Pöbel mit Gewalt die Vorführung deutſcher Tonfilme verhinderte, ſondern ſorgte jetzt noch dafür, daß dem ungeſetzlichen Zwang der Prager traße die polizeiliche Approbation erteilt wurde. Jeder weiß, was bas Erſuchen des Politzeipräſiden⸗ ten bedeutet, und jeder fügt ſich, wie lange das aber dauern ſoll, iſt niemandem klar. Angeblich ſoll dieſer ſonderbare Zuſtand, wonach die Erzeugniſſe der reichsdeutſchen Filminduſtrie in Prag mit unrecht⸗ mäßtgen und Gewaltmaßnahmen unterdrückt werden, mindeſtens bis zum 28. Oktober, dem tſchechoflowaki⸗ ſchen Nationalfeiertag dauern. Warum, weiß kein Menſch, denn es iſt nicht erfindlich, aus welchem Grunde nach dem 28. Oktober der Chauvinismus in Prag geringer werden ſollte. Nach allem muß es für die reichs deutſche Oeffentlichkeit vollkommen gleichgültig bleiben, ob ein Verbot deutſcher Filme in Prag erfolgt iſt oder nicht. Die Hauptſache bleibt, daß es praktiſch nicht möglich iſt, deutſche Tonfilme in Prag aufzuführen. Solange aber der alte Zuſtand nicht wiederhergeſtellt iſt, ſolange die deutſchen Ton⸗ filme nicht wieder auf die Programme der Prager Kinos geſetzt werden können, wie jeber beliebige ame rikaniſche oder franzöſiſche Film, wird Deutſch⸗ land gut daran tun, in den Gegenmaßnahmen fort⸗ zutfahren, die als Antwort auf die Vorfälle in Prag, bereits ergriffen worden ſind. Die deutſchen Ton⸗ filme ſind, wenn auch nicht in einem vollendeten Maße, Erzeugniſſe des deutſchen Kunſtſchaffens. Boykottiert man ſie in Prag, hat Deutſchland keine andere Antwort, als ſein Desintereſſement an der tſchechiſchen Kunſt zu erklären. Keiner eich s⸗ deutſches Konzert bis auf weiteres in Prag, denn es könnte den Eindruck erwecken, als biedere man ſich mit den Tſchechen an, keine tſchechiſchen Auf⸗ führungen aber auch in Deutſchland, nachdem man in Prag mit ſo draſtiſchen Mitteln unzweideutig zu erkennen gegeben hat, daß man auf die Unterſtützung, 9 und Vermittlung der deutſchen Kunſt pfeift. Vielleicht wird dann der Katzenjammer der Tſchechen, der heute ſchon begonnen hat, dieſem Volke die Erkenntnis bringen, was es Deutſchland zu verdanken hat, vielleicht wird man ſich bann in Prag baran erinnern, daß die tſchechi⸗ ſchen Schriftſteller Langer, Capek, Bezruc, Jiraſek und viele andere nur durch Vermittlung deutſcher Ueberſetzungen ihrer Bücher und Theaterſtücke in der Welt bekannt wurden, daß die Deutſchen die erſten waren, die Smetanas Opern„Der Kuß“,„Die verkaufte Braut“ und„Dalibor“ aufführten und daß die tſchechtſchen Komponiſten Dyorak, Weinberger, Förſter, das tſchechſſche Quartett und viele hervor⸗ ragende tchechiſche Sänger und Virtuoſen von den Deutſchen in die Welt eingeführt wurden. Deutſchland iſt für das tſchechiſche Volk das Tor in die Welt. Wir wiſſen das, in Prag weiß man es noch nicht oder will es nicht wiſſen, aber man wird ſehr bald dahinter kommen, wenn dieſes Tor für einige Zeit von deutſcher Seite zugemacht wer⸗ den wird. Die Kabineltskriſe in Litauen Tu Miniſterpräſident belis, deſſen Kabinett nach dem Rücktritt des Außenminiſters Zau⸗ Geſandter in Berlin, Sidzikauskas, ſoll in Verbindung mit dem Rücktritt des auseinander zu Außenminiſters Zau⸗ fallen droht. ius nius von ſeinem Poſten abberufen werden. Thealer und Muſik Schüler⸗Abend Hubert Schöttle. Vor einem zahlreichen Kreis ſichtlich intereſſierter Zuhörer legten die Schüler und Schülerinnen der bekannten Ge⸗ ſangsſchule Hubert Schöttle Proben ihres Könnens ab. Das überreiche Programm bot eine Ausleſe der wertvollſten Arien und Lieder der geſamten Geſangs⸗ literatur und gab den Eleven, die ein vorgeſchrittenes Stadium ihrer geſanglichen Ausbildung erreicht haben, Gelegenheit, ihre techniſche Reife und ihre Be⸗ gabung für Vortrag vor der Oeffentlichkeit zu er⸗ weiſen. Gewiß ſpielt bei manchen Eleven die begreif⸗ liche Aufregung beim öffentlichen Auftreten eine un⸗ angenehme Rolle und es beſteht Veranlaſſung zur Annahme, daß ſich Hemmungen phyſiſcher und pfychi⸗ ſcher Art eindämmen laſſen, jemehr mit der wachſen⸗ den Uebung eine gewiſſe Podiumſicherheit eintritt. Bei manchen der jungen Geſangsbegabungen ließ die Freiheit der Tonbildung zu wünſchen übrig und es wird darauf hinzuarbeiten ſein, daß ein ſich gelegent⸗ lich bemerkbar machendes Foreieren des Tones ſchwindet. Bei manchen Prüflingen hatte man Ge⸗ legenheit, eine ziemlich freie Tongebung zu konſta⸗ tieren, wie bei Frl. Hinſky. Andere verſtanden durch geſchickten Gebrauch ihrer ſtimmlichen Anlagen und beachtenswerte Beherrſchung des Geſangsappa⸗ rates günſtigen Eindruck zu erwecken, wie Eleonore Philipp, die einen recht günſtigen Eindruck hinter⸗ ließ, ebenſo Frau Freeb und Gerda Weber.— Die Reihe der ſoliſtiſchen Darbietungen wurde durch Enſemble⸗Geſänge angenehm unterbrochen, die einen wichtigen Zweig der künſtleriſchen Ausbildung dar⸗ ſtellen. Verſchiedene junge Kräfte haben ſich auch bei dramatiſchen Aufführungen mit Erfolg betätigt, manche, die bei der vorjährigen Aufführung berech⸗ tigtes Aufſehen erregten, haben in der Zwiſchenzeit den Weg zur Bühne gefunden, auf dem ſie ſich, wenn die nötige Ausdauer helfend zur Seite tritt, behaupten können. Das ſichtlich intereſſierte Publi⸗ kum ließ es an ermunterndem Beifall nicht fehlen. Die Begleitung beſorgte geſchickt Herr Heckmann. m. eber die wahre Lage Deutſchlands — Newyork, 10. Okt. Der frühere Reichsbankpräſident Dr. Schacht nahm geſtern an einem Eſſen teil, das der New⸗ vorker Bond⸗Club ihm zu Ehren veranſtaltete. Ueber 500 Perſonen aus führenden Bankkreiſen waren erſchienen, darunter aus internationalen Konferen⸗ zen her bekannte Perſönlichkeiten, ferner der Gou⸗ verneur Harriſon und der Präſident Caſe von der Newyorker Federal Reſerve Bank. Dr. Schacht führte in einer längeren Anſprache u. a. aus: Er ſei diesmal als Privatmann nach Amerika gekommen, um ſeine freie Zeit zu einer ausgedehn⸗ ten Studienreiſe zu benutzen. Gerne ſei er, obwohl Privatmann, der Einladung gefolgt, um auf Wunſch ſeiner amerikaniſchen Freunde ſeine Anſicht über die augenblickliche Lage Deutſchlands ausſprechen. Er habe leider feſtſtellen müſſen, daß in Amerika im Augenblick ein unbehagliches Gefühl angeſichts der deutſchen Zuſtände herrſche. Wer die geradezu über menſchliche Geduld des deutſchen Volkes gegenüber aller wirtſchaftlichen Not und außenpolitiſchen Bedrängnis objektiv beobachte, könne unmöglich überraſcht davon ſein, daß ein ſo rechtſchaffenes Volk wie das deutſche ſeiner Empörung Ausdruck gebe. Daß dies nicht durch Gewalttaten, ſondern durch Stimmzettel ge⸗ ſchehen ſei, ſei ein neuer Beweis dafür, daß das deutſche Volk das ordnungsliebendſte der Welt ſei. Diejenigen deutſchen Zeitungen, die falſche Nachrichten über eine bevorſtehende Revolution in Deutſchland berichteten, begingen ein Verbrechen an der Welt. Es gehe in Deutſchland lediglich darum, ob das deutſche Volk genügend Beſchäftigung finden könne, um am Leben zu bleiben. Noch ſei die wirtſchaftliche Potenz Deutſchlands unerſchüttert. Aber die Reſerven ſeien teils durch falſche Finanzpolitik, teils durch die Repara⸗ tionen aufgebraucht, die nicht aus dem Ueber⸗ ſchuß der Wirtſchaft, ſondern durch Aufnahme neuer Kredite geleiſtet worden ſeien. Im kommenden Winter müßte Deutſchland auf eine Arbeitsloſen⸗ zahl von über vier Millionen Menſchen gefaßt ſein, ohne dabei auf irgendwelche Finanz⸗ reſerven zurückgreifen zu können. Die Wahrheit ſei nach ſeiner feſten perſönlichen Ueberzeugung, daß Deutſchland aus eigener Kraft die Annuitäten des Nonngplanes nicht mehr bezahlen könne. Es lebe auf Koſten der übrigen Länder. Er glaube nicht, daß die übrigen Völker gewillt ſeien, Deutſchland die Zahlung der Annuitäten dadurch zu ermöglichen, daß ſie zu ſolcher Steigerung des deutſchen Warenexportes auf eigene Koſten beitrü⸗ gen. Es könne deshalb nur eine Frage der Zeit ſein, wenn das Reparationsproblem erneut 8 ur internationalen Diskuſſion ſtehe. Er könne ſich unter keinen Umſtänden vorſtellen, daß irgend eine Macht der Welt in der Lage oder auch nur geneigt ſei, Deutſchlands politiſchen Schuloͤverpflichtungen einen Vorrang vor privaten Schuldverpflichtungen zu verſchaffen. Eine Regie⸗ rung, die etwas derartiges verſuchte, würde ſelbſt jeden Kredit in der Welt verlieren. Wie auch im⸗ mer das Schickſal der Reparationen ſein möge, Deutſchland werde keinen ſeiner ausländiſchen Geldgeber jemals enttäuſchen. Darin ſei auch die Noungauleihe mit einbegriffen, unbeſchadet ihres politiſchen Urſprungs. Die moraliſche Kreditwürdigkeit des deutſchen Unternehmertums ſei unverändert. Der deutſche Kaufmann, der Induſtrielle, der Land⸗ wirt könnten keine Schuldverpflichtungen über⸗ nehmen, wenn ſie nicht der ehrlichen Anſicht ſeien, Zinſen und Amortiſation aus der Produktion herauswirtſchaften zu können. Was aber den Kredit für öffentliche Körperſchaften betreffe, ſo machten ſich heute weite Kreiſe in Deutſchland die Kritik zu eigen, die er vom erſten Tage ſeiner Amtsführung an der öffentlichen Finanzgebarung geübt habe. Japaniſche Schauſpieler in Berlin Auf ihrer Rundreiſe durch die europäiſchen Hauptſtädte iſt eine japaniſche Truppe, unter Lei⸗ tung von Tokufiro Tſutſui, in Berlin angekommen und hat im Theater des Weſtens bei weſt⸗ lichen Theatermenſchen verdientermaßen ſtarken Bei⸗ fall gefunden. Seeliſche Offenbarungen haben uns die Schau⸗ ſpieler aus dem fernen Oſten zwar nicht gebracht, aber als Tänzer, Mimen, Akrobaten und namentlich als fabelhafte Fechter, boten ſie er⸗ ſtaunliche Proben ihrer Heimatkunſt. Deu nach⸗ haltigſten Eindruck hinterließ nicht der Führer der Die Forderung nach Beſeitigung der ſoziali⸗ ſtiſchen Verſchwendungswirtſchaft und des Reiches finanzielle Ordnung ſei das Haupt⸗ problem des Augenblicks. Dr. Schacht fuhr fort:„Sie werden mich fragen, ob die Regierung ſtark genug ſein wird, eine ſolche Politik der finanziellen Ordnung durchzufüh⸗ ren. Ich erwidere darauf, daß uns auch hier das Ausland durch eine gerechtere Behandlung unſerer nationalen und moraliſchen Forderungen helfen könnte. nommen viel zu ordnungsliebend, fleißig und ehren⸗ haft, als daß es den Geiſt der Unordnung oder den Bolſchewismus zur Herrſchaft gelangen laſſen wird. Aber auch hinſichtlich der Reparationsabmachun⸗ gen wird Deutſchland im Rahmen der abgeſchloſſenen Spaltung oder Sammlung? Von unſerem Karlsruher Vertreter g. Karlsruhe, 10. Okt. Die Berliner Politik und die reichshauptſtädtiſchen Ereigniſſe werfen ihre Schatten vielleicht mehr noch als in der übrigen„Provinz“ nach Baden, wo die Parteien ſich zum Aufmarſch für die novemberlichen Gemeindewahlen rüſten. Die Wahlen be⸗ kommen, abgeſehen von ihren weſentlichen Folgen für dies Zuſammenſetzung unſerer Selbſtverwal⸗ tungskörper eine über Baden hinaus⸗ reichende Bedeutung dadurch, daß ſie die erſten Wahlen nach dem troſtloſen 14. September im Reiche ſind. Schon hat das badiſche Zentrum parteioffiziös die Loſung ausgegeben, daß der bevorſtehende Ge⸗ meindewahlkampf nicht zuletzt unter dem Einfluß der Reichspolitik ausgefochten werden ſoll, was u. a. auch als ein weiterer Unfreundlichkeitsakt gegen die bundesgenöſſiſche Sozialdemokratie gewertet werden darf. Am nachhaltigſten ſtehen aber die badiſchen Demokraten unter dem Eindruck der Ber⸗ liner Vorgänge, die zu dem Austritt der Mahraun⸗ Gruppe aus dem Hauptaktionsausſchuß der Staatspartei geführt haben. Sie haben darum auch auf den 19. Oktober einen Parteitag nach Offenburg einberufen, der ſich neben der Stellungnahme zu den Kommunalwahlen über das Verhältnis zwiſchen Staatspartei und Demokratiſcher Partei ſchlüffig werden ſoll. Nach unſerer Kenntnis der Dinge ſcheinen, unabhängig von den Beſchlüſſen der Reichs⸗ partei, die badiſchen Demokraten unter allen Um⸗ ſtänden entſchloſſen zu ſein, als Staatspartei in die Wahlen zu ziehen, deren Liſte für die Gemeinde⸗ Kreis⸗ und Bezirksratswahlen die Nummer 5 er⸗ halten hat. Daran dürfte auch die Entſcheidung der badiſchen Volks nationalen nichts ändern, die am kommenden Sonntag nachmittag ihren 15 bis 20köpfigen Landesvorſtand nach Karlsruhe einbe⸗ rufen haben, nachdem dieſer Sitzung am Vormittag ein Kapitel des Jungdeutſchen Ordens voraus⸗ gegangen ſein wird. Der Austritt der Volksnatio⸗ nalen Reichsvereinigung in Baden aus der Staatspartei iſt aber jetzt ſchon beſchloſſene Sache. In dieſem Zuſammenhang gewinnt für die De⸗ mokraten ganz beſondere Bedeutung die Frage der Sammlung der bürgerlichen Mitte, die von dem Vorſitzenden der Karlsruher Orts⸗ gruppe der Deutſchen Volkspartei, Landtagsabg. Bauer, erneut in Fluß gebracht wurde. Nachdem Zentrum, Sozialdemokraten, Nationalſozialiſten und Das deutſche Volk iſt im ganzen ge⸗ ung der badiſchen Gemeinde ſteht ein Reparationsproblems Verträge bleiben. Der Youngplan ökonomiſche Abwicklung des vor, ex enthält aber auch Neuanpaſſung, wenn die Unmöglichkeit einer exak⸗ ten Durchführung ſich ergeben ſollte. Wenn trotzdem eine pfychologiſche Beunruhigung über das Repara⸗ tionsproblem in der Welt herrſcht, ſo aus dem Grunde, weil die Politik den Voungplan im Haag mit Sanktionen bepackt hat.“ Nowporker Preſſeſtimmen In ihren Kommentaren zu der Rede Schachts be⸗ tonen die Blätter die Bereitwilligkeit Deutſchlands, ſeinen eingegangenen Schuldverpflichtungen zu ge⸗ mügen, ſowie die Notwendigkeit einer engeren inter⸗ nationalen finanziellen Zuſammenarbeit zur Löſung auch der deutſchen Wirtſchaftsprobleme. Die„Newyork Times“ bringt einen längeren Be⸗ richt aus Paris, der in ähnlichem Sinne gehalten iſt und demzufolge franzöſiſche Finanzkreiſe durchaus geneigt ſeien, zuſammen mit amerikaniſchen und engliſchen Banken Schritte zu erwägen, die die für Deutſchland beſonders empfindliche wirtſchaftliche Depreſſion erleichtern könnten. Kommuniſten(die für ihre Wahlvorſchläge die Num⸗ mern 1, 2, 4 und 6 erhalten haben), bereits ihren Entſchluß bekundet haben, bei den Gemeindewahlen ſelbſtändig vorzugehen, kommen für die Sammlung des Bürgertums eigentlich nur Evangeliſcher Volksdienſt, Deutſchnationale, Konſervative, Deut⸗ ſche Staatspartet, Volksrechtspartet und die Wirt⸗ ſchaftspartei in Frage. An dieſe hat nun der Abg. Bauer ein Rundſchreiben gerichtet, in dem er darauf verweiſt, daß die Zahl der bisher im landes⸗ hauptſtädtiſchen Gemeindekollegium vertretenen acht Parteien durch den Hinzutritt der Nationalſozta⸗ liſten, des Evangeliſchen Volksdienſtes und der Volkskonſervativen vorausſichtlich auf mindeſtens 11 erhöht werden wird. Angeſichts einer ſo großen Zahl und angeſichts der gewaltigen, jeden Tag ſich ſteigernden Not weiter Einwohnerſchichten der Stadt Karlsruhe erſcheint, wie der volksparteiliche Abge⸗ ordnete hervorhebt, die Frage einer ernſten Prü⸗ fung wert, ob nicht durch eine Vereinbarung der auf bürgerlichem Boden ſtehenden Parteien eine Zuſammenarbeit der verſchiedenen Richtungen möglich iſt. genannten Parteien um baldige ſchriftliche Beant⸗ wortung folgender Fragen: 1. Sind Sie zu einem Zuſammengehen mit den oben genannten Parteien bei den bevorſtehenden Gemeindewahlen bereit? 2. Halten Sie eine gemeinſame Liſte für zweckmäßig?. 3. Sind Sie bereit, nach der Wahl ſich mit den oben genannten Parteien zu einer Arbeitsgemein⸗ ſchaft oder auch zu einer Fraktionsgemeiunſchaft zu⸗ ſammenzuſchließen? i Es wäre zu wünſchen, daß die bürgerlichen Par⸗ teien(und nicht nur in Karlsruhe) das Gebot der Stunde erkennen und ihre Antworten auf die vorge⸗ legten Fragen die von dem Abg. Bauer vor⸗ geſchlagene gemeinſame Beſprechung am Dienstag abend nicht zwecklos macht. Keine Begnadigung der Reichswehroffiziere Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 10. Okt. Der Reichspräſident hat, wie wir hören, das von einem der Verteidiger der drei vom Reichs⸗ gericht verurteilten Reichswehroffiziere an ihn ge⸗ richtete Begnadigungsgeſuch mit der Begründung abſchlägig beſchieden, daß die Notwendig⸗ keit, gerade in politiſch bewegter Zeit dienſtliche Zucht und Unterordnung in der Reichswehr unerſchütterlich aufrecht zu erhalten, die gnabenweiſe Aufhebung des Urteils und, wenigſtens zur Zeit, auch eine Milderung der Strafe nicht zuläßt. 2 Truppe, ſondern ihr Mitglied Kiyoſhi Mimaſu. Wie er in einem Drama der Freundestreue(Die ſchlummernde Vorſehung“) an der Leiche des Vaters in einer großen Soloſzene ſeinen Schmerz äußert, das war von einem ſchwer vergeß⸗ lichen mimiſchen Ausdrucksvermögen. Hier durchbrach individuelle Kunſt den in der Tradition verwurzelten Darſtellungsſtil der Japa⸗ ner. Er ſchwankt ſonſt zwiſchen ſtrenger Stiliſte⸗ rung und kraſſem Realismus, obgleich uns dieſer lange nicht mehr ſo blutrünſtig erſcheinen wollte wie in den Tagen Kawakamis. Vieles muß uns natürlich durchaus fremd bleiben, hat nur ethnographiſches Intereſſe und wirkt kaum anders Berliner Gaſtſpiel des berühmten Japaniſchen Theater in Tokio Szene aus dem fapaniſchen Schwertkampf⸗Drama. Zwei der Haupt⸗ darſtellerinnen. als eine exotiſche Schauſtellung, ſo etwa die mono⸗ tone Begleitmuſik. Die Tänze ſagen uns nichts, weil uns ihre Symbolik fern liegt; ſie geben immerhin Gelegen⸗ heit, die Farbenpracht und die Koſtbarkeit der Ge⸗ wänder zu bewundern. Herrlich ſind dagegen die Schwerterkämpfe, bei denen die Funken be⸗ ängſtigend ſprühen. Die Inſzenierung hat weſt⸗ lichen Anſchauungen wohl einige Zugeſtändniſſe ge⸗ macht, ohne daß indes der Eindruck der Primitivität abgeſchwächt würde. Die weiblichen Rollen werden durchgehends von Frauen verkörpert, die freilich hinter ihren männlichen Kollegen weit zurückbleiben. Trotzdem war es in manchem Betracht ein auregen⸗ der Abend, wenn er auch keineswegs ſo tief wirkte wie das Gaſtſpiel der Sada Yacev im Jahre 1903. Bad Dürkheim: Wiſſenſchaftlicher Verein. Nachdem die Kurſaiſon vorüber und das Kurorcheſter ſich verabſchiedet hat, fällt dem Wiſſenſchaftlichen Verein wieder die Aufgabe zu, während der Winter⸗ abende das kulturelle und geiſtige Leben Bad Dürk⸗ heims durch ſeine Vortragsabende zu beleben. In einem Aufruf wendet ſich der Vorſitzende an die Oeffentlichkeit unter Betonung der ſeitherigen Ziele, ein Sammelpunkt aller Bildungs⸗ freunde zu ſein, daß auch der Verein, trotz der Schwere der Zeit und der Berworrenheit, ſeinen Idealen treubleibend, mit einem Programm in die⸗ ſem Winter erfreue. Es werden 7 Vereinsabende veranſtaltet, in denen über die verſchiedenſten aktuel⸗ len Themen geſprochen wird. Fritz Droop, Mannheim, wird zweimal zum Wort kommen und über„Klabund, eines Dichters Glück und Ende“ und über„Annette von Droſte⸗Hülshofſ“ referferen. Am erſten Abend, dem 30. Oktober, ſpricht Herr Dr. Wolfram Waldſchmidt, Wiesbaden, über „Eine Frühlingsfahrt nach dem Orient“ Alexander Moiſſis erſte dramatiſche Arbeit, die die letzten Jahre Napoleons und ſeinen Tod auf St. Helena behandelt, hat den vorläufigen Titel„Der Gefangene“ erhalten, alle Möglichkeiten eine; a ablen Er erſucht daher die F nir.. K. 4 G.. 0 A a e * 29 I c eee I eee * F n r„d n * ee e 2 u enn„ 9 1 betreiben. Freitag, 10. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 470 — Hilfstag für das Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtum Den Vorſitz des Ehrenausſchuſſes des Hilfstages für das Greuz⸗ und Aus⸗ landsdeutſchtum, der mit behördlicher Geneh⸗ migung am kommenden Samstag und Sonntag in Baden ſtattfinden wird, hat wiederum in liebens⸗ würdiger Weiſe Staatspräſident Dr. Schmitt übernommen. Dem Ehrenausſchuß gehören Frauen und Männer aller Stände und Bekenntniſſe und aller politiſchen Richtungen an. Wir finden darin vertreten die Kirchenbehörden un⸗ ſeres Heimatlandes, zahlreiche politiſche Parteien, die Lehrerverbände der höheren Schulen, der Handels⸗, Gewerbe⸗ und Volksſchulen, unſere Hochſchulen, den Handel, die Induſtrie, das Handwerk, die Arbeiter⸗ ſchaft, die Preſſe, die Turner und Sänger, den Badiſchen Kriegerbund, das Reichsbanner und eine Reihe anderer Organiſationen, die im öffentlichen und kulturellen Leben eine Rolle ſpielen. Damit wird nach außen erneut und mit Nachdruck bekundet, daß die Kulturarbeit am Auslandsdeutſch⸗ tum nicht Sache eines einzelnen Standes, eines ein⸗ zelnen Bekenntniſſes oder gar einer beſtimmten poli⸗ tiſchen Partei iſt. Dieſe Arbeit geht uns vielmehr alle an. Wir mögen ſonſt im Leben ſtehen, wo wir wollen. Schutzarbeit iſt Volksarbeit. Sie bedarf der tätigen Mithilfe aller Volksgenoſſen, wenn ſie ſich zur Blüte entfalten und Früchte reifen ſoll. Unter Wahrung ſtrengſter parteipolitiſcher Neutralität iſt es dem Landesverband Baden des V. D. A. gelungen, ſich in der ganzen badiſchen Grenzmark landauf, landab Scharen treuer Freunde zu erwerben, auf die er ſich verlaſſen kann. Es iſt zu erwarten, daß auch dieſes Mal ſein Ruf: „Helft uns, die deutſchen Schulen und Kultur⸗ einrichtungen im Ausland erhalten!“ nicht ungehört verhallen, ſondern überall tatbereite Antwort finden wird. a Schleswig⸗Holſtein ſtamm verwandt Dieſe Woche weilen 12 junge Mädchen aus dem abgetrennten Gebiet Schleswig⸗ Holſteins auf einer Fahrt durch das alte Vater⸗ land als Gäſte des Vereins für das Deutſch⸗ tum im Ausland in Mannheim. Sie haben in Familien von Mitgliedern gaſtliche Aufnahme ge⸗ funden. Die Frauengruppe des B. D. A. bemüht ſich, den jungen Mädchen die Sehenswürdigkeiten Mann⸗ heims und der Umgebung zu zeigen und durch den Beſuch unſerer Berufsſchulen, wie Albrecht Dürer⸗ ſchule, Fröbelſeminar u.., den Gäſten das Weſen unſerer Heimatſtadt näher zu bringen. Dank dem Entgegenkommen der Stadtverwaltung war den fungen Mädchen Geregenheit zum Beſuch einer Theatervorſtellung gegeben. Auf einer Autorundfahrt wurde ihnen ein Bild der geſamten Stadtanlage, der Hafenanlagen uſw. entrollt. Als Schlußveranſtal⸗ tung des Aufenthaltes findet am morgigen Samstag abend im Wartburghoſpiz ein geſelliges Bei⸗ ſammenſein ſtatt, deſſen Beſuch wohl allgemeines Intereſſe hat, da Lichtbilder aus den Kolonien und den abgetrennten Gebieten vorgeführt werden. Bei dieſer Gelegenheit ſoll auch die Jung mädchen⸗ gruppe des B. D. A. ins Leben gerufen werden. Die Vorarbeiten für die neue Rheinbrücke Seit zwei Tagen wird der Brückenpfeiler auf der Mannheimer Seite abgetragen. Bohrmaſchinen knirſchen im Mörtel und lockern das Gefüge der Quadern. Auf Schienen fährt ein ge⸗ waltiger Wolffkran gegen die Mauer und trägt die Steine der Brüſtung des Brückenumgangs ab, der ſeither für den Fußgängerverkehr um den ſüdöſtlichen Pylon der Portalfront herumführte. Dieſer Turm⸗ bau iſt nun mit einer Türöffnung durchbrochen, um nach dem Wegfall des Umgangs die von Ludwigs⸗ hafen nach Mannheim Gehenden durchzulaſſen. Auch etwa 1 Meter des aus dem Hochwaſſer ragenden Wi⸗ derlagers ſelbſt iſt nun abgetragen. Wie man weiter von der über die Brücke fahrenden Straßenbahn und den Mannheimer Rampen aus beobachten kann, lädt ein Schwimmkran Wagen und Schienen aus Fracht⸗ känen aus; offenbar ſind dieſe Geräte zur Herbei⸗ ſchaffung des Betons beſtimmt. Das Verlade⸗ haus der Walzmühle auf dem linken Ufer ſieht man nun auch zum Teil abraſiert, und ſo dürfte der Schwimmkran bald die Fahrt auf die bayeriſche Seite antreten. Das nördlich der Brücke gelegene Ge⸗ bäude, in dem bisher ein Teil der franzöſiſchen Brückenwache untergebracht war, wird zurzeit für die Brückenbauingenieure neu hergerichtet. O Spälabensliche Veläſtigungen Die Anbettelei auf der Straße zur Nachtzeit nimmt immer mehr zu. Gewöhnlich ſind es recht ver⸗ wegene Geſellen, die ihr Gewerbe an etwas abge⸗ legenen und nicht beſonders hell erleuchteten Stellen Allgemein gehen ſie die Paſſanten um „Schlafgeld“ an. Man kann in recht heikle Situa⸗ tionen kommen. Gibt man nichts, um möglichſt raſch fort zu kommen, ſo riskiert man eine Bedrohung mit Tätlichkeiten, gibt man etwas, ſo muß man be⸗ fürchten, den Geldbeutel aus der Hand geſchlagen zu bekommen. Meiſt iſt dieſe Gefahr erhöht, weil dieſe „Kunden“ in Geſellſchaft vorgehen. Es iſt damit zu rechnen, daß dieſe Bettelei mit ſtets früher herein⸗ brechender Nacht und bei Eintreten dicken Nebels zur Plage ausartet. Deshalb wäre es gut, wenn die Polizei auch auf dieſe nächtlichen Vorgänge ihr Augenmerk richten. Dies iſt umſo angebrachter, als es ſich wirklich nicht um Bettler aus Not, ſondern aus Gewohnheit handelt. Hoffentlich iſt ein Abſtellen dieſes Uebels möglich. In den an der Peripherie ge⸗ legenen Teilen der Stadt iſt es beſonders ſchlimm. Auf der Mannhei⸗ der Herbſtmeſſe Das Zauberland der Kleinen „Scheußlicher Betrieb,“ knurrte der Herrenfahrer, als er in langſamſter Fahrt durch den Meßtrubel jenſeits der Neckarbrücke ſteuerte.„Sowas gehört in einer Großſtadt verboten! Ueberhaupt iſt der Meß⸗ trubel an verkehrsreicher Straße widerſinnig! Und überhaupt! Wozu der Rummel? Die Leute ſollen ihr Geld für Brot und Fleiſch ausgeben und nicht dafür!“ „Haben nicht tauſend Menſchen Freude daran?“ fragte ich, als wir wieder glatte Straße vor uns hat⸗ ten.„Bedeutet Freude nicht eine Vertiefung des Le⸗ bensgefühles überhaupt? Und wenn Sie die Stei⸗ gerung des Lebensmutes ins Geldliche umſetzen wol⸗ len, bedeutet ſie nicht vermehrte Arbeitsfähigkeit?“ „Unſinn, Unſinn,“ lehnte er ab.„Der Zauber der Meßbuden, das Lärmen der Orcheſtrions, das Schreien der Ausrufer, das unerträgliche Quietſchen von tauſend Gummiblaſen, das Glitzern der Spiegel und aller Flitterkram ſind nichts, ſind oberflächlicher Schorſch geht uff die Meſſ d Il 2— 5 8 „Jetz hawich blos noch'n Fuffzicher. Soll ich mich defor raſiere loſſe, oder noch emol Rutſchbahn fahre 1 Schein. Wahre Freude muß aus dem Innern quel⸗ len, wirkliches Glück hat bei dieſem Feſte abgeſagt!“ „Ich werde Ihnen das Gegenteil beweiſen,“ ſagte ich. Vor der Wohnung begrüßte uns mein Töchter⸗ chen. Ihre erſte Frage lautete:„Gehen wir morgen auf die große Meß, Papale, ja, gehen wir?“ Ich werfe meinem Begleiter einen Blick zu und bejahe. Da gerät die Kleine außer ſich vor Freude. Sie ſchmiegt ſich an ihren Vater. In Vorahnung und dankbar im Vorgeſchmack aller zu erwartenden Freu⸗ den, flüſtert ſie mütterlich:„Kleiner, freuſt Du Dich auf die Meß? Du darfſt ganz doll im Sauſer fah⸗ ren!“ Aber der„Kleine“ freut ſich garnicht. Als er an⸗ deren Tages auf einem mit rotem Sammet aus⸗ geſchlagenen rollenden Eiſenſeſſel ſitzt und ſeinen kleinen Kameraden krampfhaft feſthält, damit die Fliehkräfte ſie nicht herausſchleudern, wenn ſie mit unvorſtellbarer Geſchwindigkeit um die Ecken flitzen, da jauchzt ſie begeiſtert und kann nicht genug bekom⸗ men. Aber dem Vater wird ſchlecht und ſchlechter. Er betet Cous her, es geht mir beſſer und beſſer, aber ſchließlich geht es ihm ſo gut, daß er fluchtartig die Schaukel verlaſſen muß. Nun wird ihm blitzartig klar, warum das Marterinſtrument„the Whip“ heißt, und daß„Sauſer“ keine ſchlechte Ueberſetzung iſt. Aus der evangeliſchen Gemeinde Der nächſte Sonntag iſt für die Mannheimer evangeliſche Gemeinde ein beſonderer Feſttag. Drei aus ihr hervorgegangene Pfarrkandidaten werden durch die Ordination feierlich in ihr geiſtliches Amt eingeführt. In der Chriſtuskirche findet vor⸗ mittags um 10 Uhr die Ordination des Pfarrkandi⸗ daten Erich Leinert durch Stadtpfarrer Dr. Hoff ſtatt. Er iſt der Sohn des Oberpoſtinſpektors Leinert, des langjährigen Mitglieds des Sprengelrats der Chriſtuskirche. In der Konkordienkirche wird vormittags um 10 Uhr der Pfarrkandidat Eduard Schmidt durch Kirchenrat Maler ordiniert. Er iſt der Gemeinde als Sohn des früheren Schloßver⸗ walters und durch ſeine Beteiligung an der Kinder⸗ gottesdienſt⸗ und BK.⸗Arbeit, der er ſich ſchon ſeit ſeiner Konfirmation gewidmet hat, und durch den Dienſt an der Orgel ſchon lange bekannt. In der Trinitatiskirche wird vormittags um 10 Uhr der Pfarrkandidat Friedrich Sieber durch Stadt⸗ pfarrer Eckert ordiniert. Bei der Bedeutung des Predigtamts für die evang. Kirche iſt zu hoffen, daß die Gemeinde auch innerlich recht zahlreich an dieſem Feſttag teilnimmt. * * Der Schreibwarenladen in der Poſt. In der Schalterhalle der Stetiner Hauptpoſt, die vor kur⸗ zem moderniſiert wurde, iſt fetzt eine weitere praktiſche Neuerung getroffen worden: Ein Schalter wurde an eine private Firma vermietet, die dort einen Schreibwaren⸗ und Zeitungs ver⸗ kauf eingerichtet hat. Man kann alſo in der Poſt ſelbſt alles Notwendige, um einen Brief zu ſchreiben, wie Briefpapier, Umſchläge, Anſichtskarten uſw. er⸗ halten.— Eine derartige Einrichtung würde auch in Mannheim begrüßt werden. Eine Menſchenwoge trägt ſie weiter Was gibt es nicht alles zu ſehen. Da tönt Lachen und Kreiſchen vom Teufelsrad, dort fahren richtige Autos ihre runde Bahn, dann wieder ſind Fahrräder für Kinder, auf denen man„wirklich“ fahren lernen kann, und die verlockende Achterbahn und die neue Rodel⸗ bahn und das Affentheater! Man weiß nicht, wohin zuerſt. Glasbläſer fabrizieren wundervolle Sachen. Entſetzliches Knattern von Motorrädern lockt Men⸗ ſchen zur Beſichtigung einer Todesfahrt. Ein ganzes Bergwerk hält uns zehn Minuten auf, es iſt kein Ende, kein Ende. Stundenlang kann man verweilen. Wir gehen weiter. Plötzlich ertönt Klingeln und Lokomotippfeifen. Ein Bahnvorſtand mit roter Mütze fertigt gerade ein Miniaturzüglein ab. Vergeſſen ſind alle anderen Darbietungen. Nur ein Wunſch beſeelt die Kleine: Mitzufahren. Nach drei Runden, viel zu lange Zeit für eine Ungeduldige, hält der Zug. Wo ſoll ſie hinein? Schwere Wahl! Da ſind Wagen mit Holz⸗ und mit Polſterklaſſe. Was die Reichsbahn vergeblich anſtrebt, iſt hier erreicht. Nicht einmal ein Preisunterſchied zwiſchen beiden. Somit iſt auch die Tariffrage auf das Glücklichſte gelöſt. Mit dem Ta⸗ ſchentuch muß ich nachwinken.„Papa, ſag noch glück⸗ liche Reiſe!“ Dann fährt ſie im Speiſewagen, aber den Proviant beſorgen wir mit einer Düte„Magen⸗ brot“ von nebenan, aus einer echt orientaliſchen Kon⸗ ditorei. Nach der Reiſe winkt das Kaſperletheater Mit großen, runden Augen, einen Zehner krampfhaft in die Hand gedrückt, ſitzen die Kinder auf kleinen Bänken und ſtarren erwartungsvoll auf den geſchloſ⸗ ſenen Vorhang. Vergeſſen von ihren Lieblingen, ſtehen Väter und Mütter außen herum. Das Spiel beginnt, und die Kinder freuen ſich über das kluge, tapfere Kaſperle, das ſeine Widerſacher bald in eine große Kiſte einſperrt. Aber als der dumme Auguſt vorſichtig den ſchweren Deckel lupft, um herauszukrie⸗ chen, da warnt eine fürſorgliche Stimme aus dem Zu⸗ ſchauerraum den unvorſichtigen Kaſper:„Kaſchper, paß uff! Der Auguſcht will naus!“ Zehn Minuten nur dauert die Wonne. Nun ge⸗ hört meine kleine Freundin wieder mir. Wir gehen jetzt ins Lachkabinett, wo der Kopf ſo dick wird, wie ein Luftballon, und wo die Beine brunnentief herabreichen, als gehörten ſie einem Anderen. Zum Schluß kaufen wir zum Andenken und als Mit⸗ bringſel Meßbollen, ſieben Stück für zwanzig Pfen⸗ nige, ſorgfältig nach Farben ſortiert. Auch klebrigen türkiſchen Honig und geſponnenen Zucker. Totmüde kommen wir ſchätzebeladen nach Haus. Bald ſchläft die kleine Mutti in ihrem Bettchen. Der Luftballon ſchwebt geiſterhaft im dunklen Zimmer und begleitet ſie in ihre ſüßen Träume. „Ich bitte der Meſſe ab,“ ſagte am Abend mein Freund, der Herrenfahrer, der Zeuge unſerer Expe⸗ dition, und er ſagte es ohne jegliche Jronie. Nach⸗ denklich fügte er hinzu: „Eine Einrichtung, die ſoviel Glück vermit⸗ teln kann, hat ihre Notwendigkeit bewieſen.“ „Sagten Sie nicht geſtern, das Glück müſſe aus dem Innern des Menſchen kommen?“„Gewiß,“ erklärte der Philoſoph,„aber den unkritiſchen Kindern iſt nur das unmittelbar Gegenwärtige, das Konkrete, ver⸗ ſtändlich. Deshalb entzückt ſie die bunte Scheinwelt des Jahrmarkttrubels. Giht es für Eltern ein grö⸗ ßeres Glück, als den Jubel der Kinder? Iſt eine Sphärenmuſik köſtlicher, als das Jauchzen feiner Kin⸗ derſtimmchen? Der ſichtbare Ausdruck ſelbſtvergeſſe⸗ ner Kinderfreude läßt uns alle peinigenden Nöte des Alltags vergeſſen.“„Proſt!“ ſagte ich, ihm zutrin⸗ kend.„Es lebe die Meſſe!“ 0 . 0 ã ããã Anterbadiſche Grenztagung Am nächſten Sonntag veranſtalten die Lehrer der Konferenzbezirke Heidelberg⸗Stadt, Heidelberg⸗ Land, Mannheim, Schwetzingen, Ladenburg, Weinheim, Wiesloch, Neckargemünd, Sinsheim, Eppingen, Bretten, Bruchſal, Karlsruhe⸗Stadt, Karlsruhe⸗Land, Philippsburg, Durlach, Schönau bei Heidelberg in der alten Kaiſerſtadt Speyer zuſammen mit den pfälziſchen Lehrern eine unterbadiſche Greuztagung, an der auch die Familienangehörigen der Lehrer teilnehmen. Durch dieſe Tagung im Pfälzer Lande ſoll den Lehrern jenſeits des Rheines die herzliche Sym⸗ pathie und die Freude über die endliche Befreiung des Rheinlandes zum Ausdruck gebracht werden. Die badiſchen Lehrer werden ſo, wie ſie ankommen, empfangen und von Speyerer Lehrern gruppenweiſe durch das Hiſtoriſche Muſeum der Pfalz geführt. Außerdem werden noch der Dom und die Gedächtnis⸗ kirche beſichtigt. Alsdann iſt ein gemeinſames ein⸗ faches Mittageſſen in den Räumen des„Wittelsbacher Hofes“ geplant, an das ſich die Feſtkonferenz mit Vorträgen anſchließen wird. Vor allem wird für dieſe groß angelegte Veranſtaltung der bekannte Lehrerführer Johannes Tews aus Berlin er⸗ wartet. Der Benzſche Männerchor E. V. Mannheim hatte ſeine Mitglieder zu einem gemütlichen„Bunten bend“ auf vergangenen Sonntag in den unteren Saal der„Liedertafel“ geladen. Dem Rufe der Vergnügungs⸗ kommiſſion wurde zahlreich Folge geleiſtet, ſo daß der Leiter, Herr Hans Pauker, eine ſtattliche Anzahl be⸗ grüßen durfte. Der Abend wurde durch Vorträge des Chorkörpers und Liedervorträge des Herrn Pauker ausgefüllt u. durch Rezitationen des Herrn Boltz verſchö⸗ nert. Die Begleitung am Flügel und die Durchführung der Unterhaltungsmuſik hatte in liebenswürdiger Weiſe Fräulein Anna Malſch übernommen. 1505 Honig Kunſthonig Mit 1. Oktober trat die als Ausführungsbeſtim⸗ mung zum Lebensmittelgeſetz erlaſſene Verordnung über Honig mit der Verordnung über Kunſthonig in Kraft. Danach liegt eine nach dem Lebensmittel⸗ geſetz ſtrafbare irreführende Bezeichnung oder Auf⸗ machung insbeſondere dann vor, wenn im Verkehr mit ausländiſchem Honig— auch gemiſcht mit deut⸗ ſchem Honig— der Eindruck erweckt wird, daß es ſich um deutſchen Honig handelt. Weiter iſt es als eine irreführende Bezeichnung anzuſehen, wenn etwa ein Honig falſch bezeichnet wird, ſei es, daß er ein Auslandshonig oder ein vorwiegend durch Fütte⸗ rung mit Auslandshonig gewonnenen Honig als deutſchen Honig allgemein oder z. B. als Schwarz⸗ waldhonig oder Allgäuer Honig angeboten wird, ſet es, daß die pflanzliche Herkunft oder aber die Art der Gewinnung unrichtig angegeben wird. Ver⸗ boten iſt es weiter, den Honig nach einer Blütenart zu bezeichnen, aus deren Nektarienſäften er nicht vorwiegend ſtammt. Dem„Kunſthonig“ dürfen nur eine Reihe ganz beſtimmter Säuren zugeſetzt werden. Er muß ausdrücklich durch das Wort„Kunſt⸗ honig“ bezeichnet ſein. Dabei darf das Wort nicht etwa getrennt werden. Alle Buchſtaben müſſen gleich groß ſein. *. * Durch Sturz vom Motorrad lebensgefährlich verletzt. Auf der Wachenburgſtraße wurden geſtern abend zwei 15 Jahre alte Fortbildungsſchü⸗ lerinnen von einem Motorradfahrer, der einen 38 Jahre alten Schloſſer auf dem Sozius⸗ ſitz mit ſich führte, von hinten angefahren und zu Boden geſchleudert. Dabei verlor der Motorrad⸗ fahrer die Herrſchaft über ſein Rad und ſtürzte. Alle vier Perſonen wurden verletzt. Der Motorradfahrer, bei dem Lebens⸗ gefahr beſteht, und das eine der Mädchen, das einen Schlüſſelbeinbruch links erlitt, wurden nach dem Krankenhaus verbracht. Der Soziusfahrer und das zweite Mädchen kamen mit leichten Verletzun⸗ gen davon. Aus Rundfunk⸗Programmen Samstag, 11. Oktober .00: Köln: Konzert. .30: Frankfurt: Konzert. 12.15: Frankfurt, München: Von Trier: Huldi⸗ ungsfeier für den Reichspräſidenten. 14.30: Frankfurt, Stuttgart: Jugendſtunde; München: Schallplattenunterhaltung. 15.30: Frankfurt: Zwiegeſpräch: Kino vor 20 Jahren. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert; Mün⸗ chen: Leſeſtunde. 16.25: München: Konzert, anſchl. Jugendſtunde. 18.05: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Stunde der Arbeit. 18.45: München: Klavierkonzert. 19.30: Berlin: Lieder: Breslau: Märſche; Frank ⸗ furt, Stuttgart: Kammermuſik; Wien: Konzert. 19.45: München: Konzert. 20.00: Frankfurt, Stuttgart, Zürich: Poſſen⸗ ſpiel„Der halbe Weg“; Hamburg: Poſſe„Robert und Bertram“; Köln: Luſtiger Abend; Bel⸗ grad: Viblinkonzert; Laibach: Kärntner Lie⸗ der; Os lo: Konzert. 20.15: Berlin: Orcheſterkonzert. 21.00: Frankfurt, Stuttgart, Zürich: Ope⸗ rette„Der Regimentszauberer“. g 21.15: Berlin: Kaborett, anſchl. Tanzmuſik. 21.40: Stockholm: Alte und neue Tanzmuſik. 22.00: L o 115 on 1: Kammermuſik; London 2: Tanz⸗ muſik. 22.15: Belgrad: Konzert; Zürich: Tanzmuſik. 22.30: Breslau: Unterhaltungs⸗ und Tonzmuſik; Frankfurt, Stuttgart: Aeltere Tänze; London 3: Militärmuſtk. 23.00: Bu dapeſt: Zigeunermuſik; Kattowitz, War⸗ chau: Tanzmuſik. 5 23.30: Frankfurt, Stuttgart, London g, Oslo: Tanzmuſik. : Köln: Meiſter des Jazz. Es braucht keine dicken, schwerfälligen und plumpen Frauen zu geben Man unterſcheidet im allgemeinen zwei Kategorien von Frauen: 1. die ſchlanken, raſſigen, auf den erſten Blick ge⸗ ſunden und ſchönen Frauen. 2, die dicken, behäbigen, ſchwerfälligen und plumpen Frauen mit Doppelkinn, breiten Hüften und über⸗ mäßigen Fettmaſſen am Körper. Während die Frauen unter 1. ihren Körper und ihr Inneres dauernd überwachen und wahrſcheinlich ununterbrochen irgend etwas für die Erhaltung friſcher Farbe, lebhaften Geſichtsausdruckes, allge⸗ meiner körperlicher Elaſtizität uſw. tun, vernachläffi⸗ gen die Frauen unter 2. ihr ganzes Syſtem, leben mehr oder weniger darauf los und nehmen Tag für Tag und Woche für Woche an Rundlichkeit, Plump⸗ heit zu, um ſich gleichzeitig zu wundern, wo wohl die Urſache zu dieſem Dick⸗ und Dickerwerden liegen möchte. V358 Es iſt ja ſo einfach: Sie müſſen für die Reinigung Ihrer Därme ſowie dafür ſorgen, daß Ihr inneres Syſtem, insbeſondere Ihre Verdauung gut und regulär arbeitet. Beginnen Sie noch heute mit Neo⸗ Kruſchen⸗Salz. Die Kur koſtet täglich 3 Pfennige, denn 1 Orig.⸗Glas koſtet in Apotheken und Drogerien Mark 3,— ſein Inhalt reicht für 100 Tage, iſt garau⸗ tiert unſchädlich und von Aerzten auf das hervor⸗ ragendſte begutachtet. Neo⸗Kruſchen⸗Salz iſt aufge⸗ baut auf den Prinzipien der mineraliſchen Brunnen⸗ und Quellwäſſer. Nicht jeder kann nach Marienbad, Karlsbad, Kiſſingen uſw. reiſen, das verbietet leider ſchon die allgemeine Wirtſchaftslage. Sie werden ſich außerdem durch die Reinigung Ihres Syſtems weſentlich friſcher, energiſcher und unternehmungs⸗ luſtiger fühlen— kurzum Sie werden ſich vorkommen wie ein anderer Menſch. ist doppelt wichtig! Schützen Sie Ihren Teint sorgsem gegen das rauhe Oktober- Wetter Sie beugen damit den hautschädigenden Einfſüssen der Wintermonate vor. Anleitung: 3 mal täglich Creme Mouson so einreiben, daß eine dünne Schicht stehen bleibt diese einige Minuten einwirken lassen- mit einem ganz leicht angefeuchtefen ſuch flüchtig massieren und abreiben. Hierduf erneut einen Hauch Creme Mouson vollständig in die Haut einreiben. För Sport, Spiel und Wanderungen nur die hautbräunende Sportcereme Mouson. 4. Seite/ Nummer 470 Freitag, 10. Oktober 1930 Kommunale Chronik 7 Heddesheim, 9. Okt. In der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung wurde die Gemeinde⸗ jagd vom Ortsteil Muckenſturm dem Landwirt Franz Winkler zum Höchſtgebot von 710 4 auf die Dauer von 10 Jahren verpachtet.— Die Verſtei⸗ gerung des Eggens des Schäffertumbruchgeländes wurde mit.50„ inder Stunde an die Steigerer Bach, Schmich und Zeiſinger und Weber genehmigt. Schäffertumbruch⸗ und Fautenwieſenumbruchgelände ſollen für das Jahr 1931 verpachtet werden. Das Schäffertgelände ſoll zunächſt durch die Badiſche Vandwirtſchaftskammer Karlsruhe tief gepflügt wer⸗ den.— Einem Antrag, daß bei Allmendverteilung infolge Ablebens eines Bürgers nicht der Hochzeits⸗ tag der Witwe, ſondern der Bürgerantrittstag des verſt. Ehemannes maßgebend ſein ſoll, konnte gemäß 8 118, Abſ. 3 BGB. nicht entſprochen werden, weil die Bürgerswitwen ſelbſt eigenes Rangrecht vomTage des Eheabſchluſſes an haben. Dagegen wurde einem Antrag entſprochen, vorbehaltlich der Zuſtimmung der Bürger und Bürgerwitwen, daß den Pfarreien und Schulen der Allmendgenuß entzogen und den im Range ſtehenden Bürgern entſprechend zugeteilt werden ſoll.— Die Ortsſtraßen ſollen entſprechend iuſtand geſetzt werden. ö c Schwetzingen, 9. Okt. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung wird berichtet: Die Ueber⸗ nahme einer Bürgſchaft für ein zu Bauzwecken auf⸗ zunehmendes Darlehen wurde genehmigt.— Ge⸗ ſuchen um Verlängerung von durch die Stadt verbürgten Baukrediten wurde zugeſtimmt. Wegen Neuvergebung von an Martini 1930 pachtfrei werdenden 192 Gemeindegrundſtücken wurde Ent⸗ ſchließung getroffen.— Vergeben wurden: Herſtel⸗ lung der Tüncherarbeiten im ſtädtiſchen Gebäude Forſthausſtraße, Einrichtung elektriſcher Beleuch⸗ tung im Erdegſchoß des Hildaſchulgebäudes, Lieferung von Randſteinen und Lieferung von Badeſeife.— Die Stimmbezirkseinteilung für die Ge⸗ meinde⸗, Bezirksrats⸗ und Kreisabgeordnetenwahlen am 16. November wurde feſtgelegt.— Der Inter⸗ eſſengemeinſchaft für Arbeiterkultur Ortskomitee Schwetzingen wurde zur Veranſtaltung von Fuß⸗ ballſpielen der Spielplatz beim Schwimmbad in jederzeit widerruflicher Weiſe überlaſſen. Die Verſteigerung von zwei abgängigen Zuchtfarren wurde genehmigt. K. Waldhilsbach, 9. Okt. Die jüngſte Bürger⸗ ausſchußſitzung hatte ſich mit der vom Ge⸗ meinderat vorgeſchlagenen Einführung einer Bie r⸗ ſteuer zu beſchäftigen. Der Bürgerausſchuß ſtimmte mit allen gegen zwei Stimmen dem ge⸗ meinderätlichen Beſchluſſe zu, wonach mit Wirkung vom 1. Oktober 2,50 RM. je Hektoliter erhoben werden.— Außerdem wurde der Voranſchlag durchberaten und einſtimmig angenommen. Der Umlagefuß beträgt auch in dieſem Jahre 1,30 RM. von 100 RM. Steuerwert des Grund vermögens. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß St. Georgen i. Schw. lehnte die Einführung einer Bierſteuer auf Grund der Notverorönung ab. Da die vorausſichtlichen Einnahmen aus dieſer Steuer bereits in den Voranſchlag 1930/1 ein⸗ geſtellt waren, mußte letzterer wieder zurückgezogen werden. Die Bierſteuer wird nun wohl der Gemeinde von Amts wegen auferlegt werden. Zum Ober bürgermeiſter von Königsberg wurde Dr. Lohmeyer auf die Dauer von 12 Jahren wiedergewählt. Zu dem Antrag auf Herabſetzung des Ge⸗ halts, das bisher 35 000 4 betrug, wurde von der Deut⸗ ſchen Volkspartei und den Sozialdemokraten ein Antrag angenommen, die Reichsregierung zu erſuchen, het der be⸗ abſichtigten Herabſetzung der Miniſtergehälter uſw. allge⸗ meine Beſtimmungen über die Herabſetzung der Gehälter der Magiſtratspräſidenten und Magiſtratsmitglieder in allen deutſchen Städten, ferner der Direktoren ber ſtädtiſchen Geſellſchaften zu treffen. Die.- Klaſſe Die Spiele vom Sonntag Rheinau— Leutershauſen:4 07— Wallſtadt:2 Gartenſtadt— Ilvesheim:2 Seckenheim— Poſt:6 Neckarſtadt ſpielfrei. Wallſtodt hat wieder einmal mehr bewieſen, daß die Mannſchaft auf fremdem Gelände nicht ſo gefährlich iſt wie zu Hauſe. 07 Mannheim hat ſich auf ſeine Tradition beſonnen und ſeine Anhänger wieder einmol nach der an⸗ genehmen Seite enttäuſcht. Techniſch waren die Neuoſthei⸗ mer immer gut. Der Verein hat ſeinen guten Nachwuchs, der es ihm ermöglicht Lücken auszufüllen. So hat dies⸗ mal wieder ein Jugendſpieler die Mannſchaft ergänzt. Dieſer wird wohl im Sturm mit den Ausſchlag für den Oer Sieg gegeben haben. Die Neuoſtheimer haben durch dieſen Sieg ihren Tabellenſtoand zwar nicht verbeſſern kön⸗ nen, denn ſie ſind nur vom 6. auf den 5. Platz gekommen. Wertvoll iſt aber, daß der Verein nicht noch weiter zu⸗ rückgefallen iſt. Der Sieg wurde mit der Herausſtellung des Rechtsaußen Münch recht teuer erkauft. Wallſtadt iſt durch die Niederlage zwar nur auf den öoͤritten Platz zu⸗ rückgefallen. Die günſtige Platzierung iſt aber nur ſchein⸗ bar, da die Verluſtpunktzahl ebenſo groß iſt wie die des Tabellenſechſten(Ilvesheim]. Die führende Ppſition von Wollſtaöt kommt dadurch bedenklich ins Schwanken. Gartenſtadt konnte auf eigenem Platze knapp mit :2 über Ilvesheim die Oberhand behalten. Die Tore ſind im britten Platzſpiel nicht mehr ſo zahlreich gekommen wie bisher. Die Gegner kommen allmählich in Fahrt und laſſen ſich nicht mehr ſo einſach überrum⸗ peln. Durch ſeinen Sieg liegt Gartenſtadt mit gleicher Punktzahl neben Neckarſtadt an der Spitze, während Ilvesheim vom 3. auf den 6. Platz zurückgefallen iſt. Secken heim hat es nicht fertig gebracht den Poſt⸗ ſportverein auf ſeinem Platze zu beſiegen. Das Re⸗ ſultat von 613 läßt auf bedenkliche Schwächen in der Ver⸗ teidigung von Seckenheim ſchließen. Es iſt zugegeben, daß der Poſtſportverein mächtig erſtarkt iſt, aber ſolche Reſultate darf ſich ein Verein auf ſeinem eigenen Platze doch nicht leiſten. Die Lage von Seckenheim wird bedenk⸗ lich, zumol anzunehmen iſt, daß ſich die ehemaligen Kreis⸗ ligiſten Rheinau doch noch aufraffen werden. Auf das weitere Abſchneiden von Poſtſportverein wird man jeden⸗ falls geſpannt ſein dürfen. Die Alemannia Rheinau hat ſich die zweite Niederlage auf eigenem Platz erlaubt und dies auch noch gegen ſeinen Abſtiegskonkurrenten. Dieſe Niederlage kann ſich tragiſch auswirken, wenn die Alemannen jetzt nicht bald ſpurten. Das Unglück wollte es noch, daß ein be⸗ kannter Spieler von Rheinau, der Linksaußen Szeepanſki wegen Tätlichkeit vom Platz gewieſen wurde. Die jungen Spieler von Rheinau werden wohl die reſtlichen Spiele nicht mit dem gewünſchten Erfolg durchführen können. Sollten ſich nicht baldigſt wieder die Alten dem Verein zur Verfügung ſtellen, dann dürfte das Schickſal von Rheinau beſiegelt ſein. Das wäre ſchon deshalb bedauer⸗ lich, weil gerade dieſer Verein ſich in der letzten Zett mit ganz beſonderem Intereſſe der Förderung des Jugend⸗ ſportes widmet. Für Leutershauſen aber ſind dieſe zwei Punkte ſo wertvoll wie vier. Die Tabelle der A⸗Klaſſe Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Neckarſtadt 4 3— 1 9˙2 6¹2 Gartenſtadt 4 3— 1 17.18 6˙2 Wallſtadt 5 3— 2 21¹:˙⁷.4 Poſtſpor verein 5 3— 2 1411 6˙⁴4 7 Mannheim 4 2 1 1 14:12 5˙3 Ilvesheim 4 2— 2 9¹6-4 Leutershauſen 5 2 2 3 8⁰15:6 Seckenheim 5 1 1 3:1⁵ 8˙7 Rheinau 41—ͤ—— 4 6˙16 0¹5 Die Spiele am kommenden Sonntag Neckarſtadt— 07 Mannheim Ilvesheim— Poſt Gartenſtadt— Rheinau Die übrigen Vereine ſind ſpielſrei. Das Spiel Leuters⸗ hauſen—Wallſtoadt wurde auf den 2. 11. 30 verlegt. Der Tabellenführer bekommt eine beſonders ſchwere Koſt vorgeſetzt. Im vergangenen Jahre hat 907 auch auf „dem Platze von Neckarſtadt verloren. Dies wird wohl in dieſem Jahre wieder ſo kommen. Der Platzvorteil wird für den Sieg von Neckorſtadt ausſchlaggebend ſein. Der Poſtſportrerein muß nach Ilvesheim. Nun iſt das Fniel in Ilvesheim nicht zu vergleichen mit denen in Rheinau im Gau Mannheim und Seckenheim. Es iſt anzunehmen, daß durch einen Sieg von Ilvesheim beide Vereine auf gleiche Punktzahl kom⸗ men. Gartenſtadt wird Rheinau das Nachſehen geben und ſeine Spitzenpoſition befeſtigen. Fuß ballfreund. Der Kreisturntag der Badiſchen Turnerſchaft in Kehl Am 11. und 12. Oktober kommen die Führer der Ba⸗ diſchen Turnerſchaft, die Vertreter des Kreiſes, der Turn⸗ gaue und Vereine der alle zwei Jahre ſtattfindenden großen Kreistagung zuſammen. Der Kreisturntag 1930, der den beiden Kehler Turnvereinen, dem Turnverein 1846 und der Turngemeinde Kehl zur Vorbereitung über⸗ tragen wurde, erhält eine beſondere Bedeutung. Schon die Wahl des Tagungsortes deutet darauf hin, daß es der Badiſchen Turnerſchaft darauf ankommt, dem nach Abzug der Beſatzungstruppen wieder freien Kehl ſeine Dank⸗ barkeit und Verbundenheit zu bezeugen. Mit der Ba⸗ diſchen Turnerſchaft nimmt auch die Deutſche Turnerſchaft daran Anteil, die zu dem Kreistag der Badener ihren erſten Vorſitzenden Dominicus⸗Berlin entſenden wird. Bereits am Samstag nachmittag treten die Gaugeld⸗ warte und Gauvertreter in Beſprechungen mit der Kreis⸗ leitung ein, um die letzten Vorarbeiten zum Abſchluß zu bringen. Anſchließend verſammelt ſich nochmals der Kreis⸗ turnrat zu einer Sitzung. Nach Einholen des Kreis⸗ banners, das von der Turnfeſtſtadt Mannheim nach Kehl gebracht wird und einem Fackelzug der Kehler Turner zum Marktplatz, findet dortſelbſt eine öffentliche Kund⸗ gebung ſtatt, wobei Bürgermeiſter Dr. Luthmer⸗Kehl und der Vorſitzende der DTT. Dominicus, ſprechen werden. Eine Begrüßungsfeier in der Stadthalle beſchließt den Samstag. Am Sonntag Vormittag nimmt der Kreisturntag in der Stadthalle feinen Anfang. Ein reichhaltiges Arbeits⸗ programm erwartet die Teilnehmer. Zunächſt ſind es die laufenden Fragen der Verwaltung und Berichterſtattung, die den Kreisturntag beſchäftigen werden. Auch das 15. Badiſche Landesturnen ſteht zur Ausſprache. An wichtigen Tagesfragen ſind der Vertrag mit den Sportverbänden, das Verhältnis der DT. zu anderen Verbänden, ſowie die Anträge der Gaue und Vereine zu vermerken. Neben den Wahlen zum Kreisturnrat werden auch die der Badiſchen Abgeordneten zum Deutſchen Turntag 1931 in Danzig vorgenommen. Gr. Hanoͤball im Vadiſchen Turnkreis Die Spiele der Badiſchen Meiſterklaſſe Wor der Auftakt am vergangenen Sonntag Hurch die ſchlechte Witterung alles andere als erfreulich, ſind die Ausſichten für den zweiten Spieltag aus dem gleichen Grunde nicht beſſer. Es wäre unter dieſen Umſtänden nicht verwunderlich, wenn dadurch das eine oder andere Spiel garnicht zum Austrag käme. Doch wollen wir nicht zu ſchwarz ſehen und auf Beſſerung hoffen und damit auf einwandfreie Spielplätze, um ſo mehr, als bei der Bedeu⸗ tung der Treffen jeder Umſtand von Ausſchlag ſein kann. Insgeſamt ſtehen 13 Begegnungen auf dem Plan, . dann alle Mannſchaften ihr erſtes Spiel hinter ſich oben. Die Gruppe 1„ wartet mit voller Beſetzung auf. Während ſich mit TV. Philippsburg— Tg. Rhein ou zwei erſohrene Mannſchaften der Meiſterklaſſe. deren augenblickliche Stärke man kaum kennt, ſtellen, ſind in den beiden anderen Paarungen jeweils die zwei Neu⸗ linge zu finden. Einfacher hat es TV. 46 Mannheim — Tg. Oftersheim inſoſern, als der TV. 40 wohl auf eigenem Platz ſpielt, dafür aber auch die kampfkräftiger⸗ Mannſchaft gegenüber hat. Das Spiel ſollte ebenſo offen ſein wie die ͤritte Begegnung Tgde. Heidelberg— Tade. Ketſch. Die Heidelberger vermochten am Sonntag der Tg. Oftersheim auf deren Platze einen Punkt abzu⸗ nehmen. Auf eigenem Platze wird die Tgde. Hekdelberg den erſten Sieg zu erringen verſuchen, der allerdings noch nicht feſtſteht. An weiteren Spielen ſind zu vermerken: Gruppe 2: Jahn Nußloch— TV. 62 Weinheim; Tgde Ziegelhauſen— Jahn Weinheim. Gruppe 3: TV. Bruchſal— Tbd. Durlach; TV. Dur⸗ lach— TV. Brötzingen. Gruppe 4: TV. Baden⸗Baden— Karlsruher TV. 46: Thbd. Gaggenau— Jahn Offenburg: Pol. Karlsruhe— MTV. Karlsruhe. Gruppe 5: TV. Sulz— TV. Meißenheim. Gruppe 6: Tod. Lörrach— 62 Konſtanz; Baden Kon⸗ ſtanz— St. TV. Singen. Die Spiele im Mannheimer Turngau Die Aufſtiegsſpiele im Mannheimer Gau ſielt zunächſt die vorjährigen Teilnehmer mit TV. Seckenheim Tod. Germania, Tod. Viernheim und TV. Hockenheim wieder, wozu ſich der aus der Meiſterklaſſe abgeſtiegene TV. Jahn Neckarau und die ſpielſtarken A⸗Meiſter Tgoe. Käferkal ſowie Badenia Feudenheim geſellen. Vermißt wird er TV. Sandhofen, der im Ausſcheidungsſpiel Feu⸗ denheim unterlag und nun in der A⸗Klaſſe ſpielen muß. Die vorjährigen Mannſchaften der Aufſtiegsklaſſe haben in den ab⸗ und aufgeſtiegenen Vereinen ſpielſtorke Gegner erhalten, die im Verlauf der Rundenſpiele ein gewichtiges Wort mitſprechen werden. Der erſte Spieltag ſieht drei Treffen vor und zwor: TV. Hockenheim— TV. Seckenheim, Tbd. Viernheim— Badenia Feudenheim, Tbd. Germania — Jahn Neckaran. Der A⸗Meiſter Käfertal iſt 20 Zuſammenſchluß der alten Athleten Einer Einladung des deutſchen Altmeiſters Küchler fol⸗ gend hatte ſich eine ſtattliche Anzahl alte Athleten im Lokal Haller⸗Brauſtübl bei Meiſterringer Heinrich Stiefel ein⸗ gefunden, um ſich mit dem beabſichtigten Zuſommenſchluß der alten Athleten von Mannheim und Ludwigshafen zu befaſſen. Der Gedanke war nicht neu, denn in allen größe⸗ ren Städten Deutſchlands und in Oeſterreich beſtehen ſeit Jahren ſolche Korpor ꝛtionen und auch das verſtorbene Ehrenmitglied des DAS., Ehrenkreisvorſitzender Jakob Thieme, Mannheim, hegte ſ. Zt. ſchon die Abſicht, die je⸗ doch keine greifbaren Formen annahm. Nunmehr ſcheint dos Vorhaben in die Tat umgeſetzt zu werden. Die Ver⸗ ſammelten an dieſem Abend waren einſtimmig für den Zuſammenſchluß der alten Mannheim⸗Ludwigshafener Athleten zu einer loſen Geſellſchaft und gaben der für die Vorbereitungen gewählten Kommiſſion Küchler und V. Schmitt von Mannheim und Hch. Weber, Ludwigshafen den Auftrag zur Einberufung der Gründungsverſammlung am 20. Oktober im Lokal Engelauf(früher Faſſold), W Vorausſage für Samstag, 11. Oktober Frühnebel. Nach vorübergehender Aufheiterung neue Trübung mit Niederſchlägen. Auffriſchende Winde aus Südweſt. Vorerſt noch kühl. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags —.————— 8 Luft⸗ 2 2 2 5 See Se Wind döb. dri Ss S S eee Wetter „ inn d 8868 Nicht. Stürke Wertheim 151— 80 13 5 ſtin Nebel Königsſtubl] 568 7840 6 13 E N leicht 8 Karlsruhe 120 768.9 10 19 9 ſtil 1 Bad. ⸗Bad 218 764,8 10 21 10 S 8 bedeckt Villingen 712 766,9 61 17 6. leicht Regen St. Glaſten 780— 7 14 6 ſſtill 5 5 Badenweil. 422 784,6 5 18 8 S 5 bedeckt Feldbg. Hef 145687. 5 0 S] ſchwach Nebel Bad. Dür h. 701 fen, fei Regen Unter dem Einfluſſe der von Nordweſten nach dem Feſtlande vorgedrungenen Polarluft ſind die Tempe⸗ raturen bei uns weiter zurückgegangen und liegen augenblicklich in der Ebene bis zu 3 Grad, in mitt⸗ leren Lagen bis zu 8 Grad tiefer als vor 24 Stunden. Auf dem Feldberg wurde heute nacht wieder die Froſtgrenze erreicht. Schluß des redaktionellen Teils Das Tageslicht nimmt ab!— Jetzt fordert das künst⸗ liche Licht für Ihre Augen ein unter- stützendes Glas 8 e Mannhelm, p 2, 14 vls--vis der Hauptpost punktuell abblld. Augengläser von.50 an Brillen-Pieferant für Krankenkassen EHEINAN IOI NLE= ROMAN von d. S. FLETCHER SOPY RIGHT ANAL UN- VERLAG, HELLERA 20 „Das Auto!“ rief ich aus.„Quartervayne iſt da drin, Quartervayne! Der Mann, der mich zu Holli⸗ ment ſchickte. Schnell! können wir nicht hinterher fahren?“ „Da hier nirgends ein Autodroſchke zu ſehen iſt, iſt es unmöglich,“ ſagte Jifferdene.„Sind Sie ſich aber auch ganz ſicher?“ „Todſicher!“ entgegnete ich ihm aufgeregt.„Ich ſah ihn ganz deutlich. So wahr ich hier vor Ihnen ſtehe, es war Quartervayne. Wenn wir ihn doch nur hätten anhalten können.“ „Ja, er hätte uns nützen können,“ antwortete Jifferdene kopfſchüttelnd.„Wir haben ihn aber jetzt aus den Augen verloren. Hm, angenommen, er ſei der Maun, den die beiden geſtern abend aufſuchen wollten. Da wir, vielmehr Sie, ihn hier geſehen haben, kann er möglicherweiſe hierherum wohnen. Geben Sie Birkem doch eine genaue Beſchreihung von ihm.“ Ich beſchrieb Quartervayne, ſo gut ich es nur irgendwie konnte, dann trennten Jifferdene und ich uns von Birkem. Für einen Augenblick war ich nahe daran, meinem Begleiter von Neamore zu er⸗ zählen, da ich überzeugt war, daß er es ge⸗ weſen ſein mußte, der geſtern abend mit Holliment im Warrington⸗Hotel geweſen war, und daß er mit ihm nach der Delaware Road gegangen war. Aber ich ttberlegte es mir doch anders und beſchloß, bevor ich Lady Renardsmere nicht geſehen hatte, nichts zu iel. auch nicht so viel, sondern nur sowenig genügt zur gründlichen Reinigung Ihrer Zähne Nicht so HO Ul ſagen. Holliment, Quartervayne, Neamore und Lady Renardsmere waren ein zu merkwürdiges Kleeblatt— ich konnte mir das nicht zuſammen⸗ reimen, „Mr. Cranage,“ ſagte Jifferdene plötzlich und unterbrach damit meinen Gedankengang.„Der Nach⸗ mittag iſt noch nicht vorbei, wir wollen einmal zur chineſiſchen Geſandtſchaft in Portland Place gehen. Ich möchte eine kurze Unterredung mit Mr. Shen haben— er iſt derjenige, der mit uns nach Renards⸗ mere kam. Wenn die alte Mumie im Langham uns nichts ſagen will, vielleicht wird es Mr. Shen im Hinblick auf Holliments Ermordung tun.“ Wir gingen nach Portland Place. Mr. Shen empfing uns. Er war liebenswürdig und zuvorkom⸗ mend und hörte aufmerkſam zu, aber aus ihm war auch nichts herauszubekommen. Er gab Jifferdene recht, daß Holliment durch den Chinſen, deſſen Geſicht ich durch das Fenſter geſehen hatte, erſtochen worden ſet, und daß dieſer auch der Mann ſei, den Mr. Cheng ermittelt haben wollte. Er gab das alles zu, aber von ſich aus teilte er nichts mit. „Nun, Mr. Shen“, ſagte Jifferdene bittend können Ste mir nicht ſagen, worum es ſich handelt? Warum will Mr. Cheng dieſen Kerl, deſſen Namen er uns nicht angibt, ermittelt haben?“ Herr Shen wurde noch liebenswürdiger. „Hauptſache“, ſagte er,„iſt ihn zu finden.“ Jifferdene machte eine ungeduldige Handbewegung. „Ganz recht“, ſagte er.„Aber ich möchte Sie etwas fragen. Ihnen ſtehen ganz andere Mittel und Wege zur Verfügung als uns— haben Sie ihn hier in London, in den Stadtvierteln, wo Ihre e leben, ſuchen laſſen? So, Sie haben das getan Haben Sie da irgendeine Spur von ihm gefunden?“ „Nein,“ antwortete Mr. Shen.„Nicht die geringſte Spur. Und dabei iſt er verunſtaltet, er müßte alſo auffallen.“ „Aber wo zum Kuckuck ſteckt er dann?“ rief Jiffer⸗ dene.„Ein Chineſe! Die Hälfte ſeines linken Ohrs fehlt, und dabei nicht zu faſſen———“ „Ich glaube“, unterbrach Mr. Shen ruhig,„er hält ſich bei engliſchen Komplicen verſteckt.“ „Ich wette, daß er geſtern abend aus ſeinem Ver⸗ ſteck hervorgekommen iſt. Ich möchte darauf wetten, daß er Holliment umgebracht hat.“ „Ja“, gab Mr. Shen zu und lächelte höflich durch ſeine Brillengläſer.„Und ich nehme auch an, er wird moch jemand dann.“ Jifferdene ſtarrte ihn an und ſtand dann auf. „Wird Mr. Cheng mir angeben, warum er dieſen Mann feſtgenommen haben will?“ fragte er.„Noch einfacher! Kennen Sie den Grund? Sagen Sie ihn mir doch!“ „Hm“, meinte Mr. Shen ausweichend.„Den weiß ich auch nicht. Aber Sie beſuchen mich hoffentlich doch mal wieder!“ 5 Daraufhin gingen wir fort, und Jifferdene fluchte unaufhörlich, als wir Portland Place entlang gingen. Vielleicht hatte ihn dies erleichtert, jedenfalls beſchäf⸗ tigte er ſich dann mit mir. Nachdem ich mit Jiffer⸗ dene beſprochen hatte, wo ich die Nacht über bleiben ſollte, entſchloß ich mich, im Howard⸗Hotel in Norfolk Street ein Zimmer zu nehmen und meiner perſön⸗ lichen Sicherheit wegen nicht mehr auszugehen. So⸗ bald ich mich von Jifferdene verabſchiedet hatte, ging ich hin, aß gemächlich zu Abend und ſpielte noch etwas Billard mit einem Hotelgaſt, und um elf Uhr ging ich auf mein Zimmer. Ich war gerade dabei, mich auszuziehen, als ein Hotelpage mir mit dem Bemerken, der Schreiber warte unten, einen Zettel überreichte. Der Zettel war ein zerknülltes Stück apier, auf dem zwei in aller Eile mit Bleiſtift ge⸗ ſchriebene Worte ſtanden:„Pier, Portsmouth“. Ich ging ſofort hinunter; in einer etwas dunklen Ecke der Halle ſtaud— Quartervayne! 10. Quartervayne. Obwohl es ſchon ſpät am Abend war, hielten ſich doch noch einige Hotelgäſte in der Halle auf, und um nicht ihre Aufmerkſamkeit zu erregen, zeigte ich mich gar nicht überraſcht, ſondern tat, als ſei es das Selbſtverſtändlichſte der Welt, Quartervayne hier zu ſehen. Ich ging gleich auf ihn zu und gab ihm die Hand— ich geſtehe, ſehr ungern. Er drückte meine Hand faſt krampfhaft, ſeine Hand war heiß und feucht und ich ſah ſofort, daß er ſehr aufgeregt war. „Ich muß Sie ſprechen, wo können wir miteinan⸗ der reden?“ flüſterte er. Ich warf einen Blick ins Rauchzimmer, an deſſen offener Tür wir ſtanden. Es war faſt voll beſetzt, aber ich ſah, daß eine Ecke frei war, und führte Quartervayne dorthin. umbringen. Vielleicht faſſen Sie ihn „Ich muß erſt irgend etwas trinken“, murmelte er, als wir uns hinſetzten.„Dann wollen wir reden.“ Ich winkte einen Kellner herbei und bat meinen Beſucher, ſich etwas zu beſtellen. Er verlangte einen doppelten Kognak mit Soda. Als der Kellner fort⸗ ging, um das Verlangte zu bringen, wandte ich mich an Quartervayne, entſchloſſen, eins ſofort zu er⸗ fahren. „Woher wußten Sie, daß ich hier bin?“ „Sah Sie im Strand mit Jifferdene von Scot⸗ land Nard zuſammen“, ſagte er und ſtieß mich mit dem Ellenbogen an.„Kenne ihn, das iſt ein ſchlauer Kerl. Und ſo folgte ich Ihnen bis hierher. Ich wollte Sie unbedingt ſprechen.“ Der Kellner brachte den Kognak und Soda. Quartervayne nahm einen herzhaften Schluck, ſeufzte vor Erleichterung und wandte ſich an mich. „Sie haben ſchon über Holliment gehört?“ ſagte er leiſe. „Haben Sie?“ Es ſteht in den Abendzeitungen“. Ich hatte noch kein Abendblatt geleſen und ſagte ihm das. Er brachte eins hervor und zeigte mir den betreffenden Artikel. „Der heute früh in Blomfield Road, Maida, Vala, ermordet Aufgefundene iſt als Roger Holliment, Alt⸗ waren⸗ und Kohlenhändler in Portsmouth identifi⸗ ziert worden. Bis jetzt iſt keine Spur des Mörders gefunden worden, aber die Polizei fahndet eifrig in der Umgebung des Tatorts.“ „Ich nehme an; Sie haben ihn identifiziert ſagte er und ſah mich von der Seite an.„Ich dachte ſchon, die Polizei würde Sie ausſchnüffeln. Selbſtverſtändlich iſt das Holliment. Vielleicht hat die Polizei keine Spur gefunden, aber ich wette, Sie und ich wiſſen einiges, nicht wahr?“ Warum ſind Sie eigentlich hierhergekommen, Mr. 5 fragte ich ihn.„Das möchte ich gern wiſſen.“ „Das will ich Ihnen fagen“, anwortete er ſofort. „Ihretwegen. Durch mich ſind Sie in dieſe ver⸗ dammte Geſchichte verwickelt worden, und es iſt meine verdammte Pflicht und Schulbigkeit, Ste wie⸗ der herauszukriegen. Nur darum bin ich zu Ihnen gekommen.“ Ich blickte ihn forſchend an und ſah, daß er die Wahrheit ſprach. Er nickte mir zu, als ob er es be⸗ ſtätigen wollte. ÜFortſetzung folgt) verhindert Zahnsteinansatz Lockerwerden der Zähne, spritzt nieht und iat hochkonzen⸗ triert, daher sparsamer. Eine Tube reicht 8 mal solange. 5 Viele Zahnärzte bezelehnen BIOX- ULTRA als bestes Zahnpflegemiktel. n„. r IN e n NS e Ne — eon rr Sr e Gee 9 A 2 1 4 — . 1 phathetique Op. 13“ von Beethoven und„Capriccio“ von — 10. Oktober 1930 — Freitag, GOA-⸗Veranſtaltungen 1930-31 Die Ortsgruppe Mannheim im GDA hat ihren Veranſtaltungsplan für den Winter 193031 verſandt. Beſonders hervorzuheben ſind die Jubi⸗ läumsfeier am 12. Nov., in der das Lene Heſſe⸗Quar⸗ tett ſpielt, und ein Abend des bekannten Mannheimer Dichters Fritz Dro op, der aus eigenen Dichtungen lieſt. Ein beſonder Ereignis verſpricht der Experimentalvor⸗ trag von Wilhelm Gubiſch⸗Dresden zu werden, der, Taſchenſpieler, Zauberkünſtler, Jongleur und Schauſpieler in einer Perſon, über Hellſehen, Telepathie, Geiſterſpuk und andere ſchauerli Dinge in praktiſchen Demon tionen zeigt.„E freudig Stündel? des Schwarz Volkser 8 größeren ers Hans Heiland beſchließt die Veranſtaltungen. Wie im Vorfahr ſind die bewährten Mon ta g= Aus⸗ ſprache ab ende beibehalten worden, die einem engeren Kreis von Mitarbeitern Gelegenheit zur Ausſprache geben. Eine Fülle von Themen aus allen Wiſſensgebieten bieten reichen Stoff hierzu. Pflege der Allgemein⸗ und Beruf bildung und nicht zuletzt die Vermittlung ſtaats⸗, wirt⸗ ſchafts⸗ und ſozialpolftiſchen Wiſſens hat der GD ſich hier zur Aufgabe gemacht. Eine Reihe von Arbeitsgemein⸗ ſchaften, Kurſen, Wochenendlehrgängen und ſchließlich von Führung durch Mannheimer Betriebe und Einrichtungen runden das reichhaltige Programm ab. Für den Nach⸗ wuchs wird beſonders geſorgt. Die Jugendgruppe und die Jungangeſtellte ugruppe werden in be⸗ ſonderen Ausſpracheabenden und Arbeits ⸗ gemeinſchaften ſich Kenntniſſe erarbeiten. Die vier Mannheimer Scheinfirmen des GDA ⸗Jugendbundes arbeiten bereits ſeit Jahren und haben ein gutes Stück Schulungsarbeit an ihren Angehörigen mit geleiſtet. Die Gruppe der weiblichen A n geſtellten beteiligt ſich an den Veranſtaltungen der Ortsgruppe und wartet außer⸗ dem mit einem beſonderen Programm auf, von dem nur der Vortrag des Herrn Dr. Laemmle über„Die Funk⸗ tion der wichtigſten Organe des Frauenkörpers“ und der Vortrag der Hauptlehrerin Herbert:„Das Problem der Ehe vom Standpunkt der berufstätigen Frau“ hervor⸗ gehoben ſei. Eine Reihe von Fachg ru ppen ſorgt durch beſon⸗ dere Veranſtaltungen dafür, daß innerhalb der geſchloſſenen Einheitsorganiſation die Sonderintereſſen der einzelnen Berufsgruppen nicht zu kurz kommen. Die Reiſenden und Vertreter, die Verſicherungsangeſtellten, die Behörden⸗ angeſtellten, Techniker zuſammen, um ſich auszuſprechen. 1 und Apotheker kommen geſondert über Fachfragen zu informieren und „Herßbſtkonzert der Zithervereinigung Mannheim Am 5. Oktober fand im Saale des Kaufmannsheims das Herbſtkonzert der Zithervereinigung bei ſehr gutem Beſuche ſtatt. Die Darbietungen ſtanden tech⸗ niſch und tonlich auf der Höhe. Erwähnenswert iſt das exakte Zuſammenſpiel des Zithertrios, das die bekannte Weberſche Kompoſition„Aufforderung zum Tanz“ zum Vortrag brachte. Sämtliche Werke, beſonders die Vogel⸗ händlerfantaſie von Zeller, wurden gut wiedergegeben. Auch das Grünwaldſche Zitherſolo„Traumbild nach dem erſten Ball“ wurde von dem Leiter der Vereinigung, Herrn Karl Doll, gut interpretiert. Zur Verſchönerung des Pro⸗ gramms trugen bei Fräulein Huiſel und der Män n e r⸗ geſangverein„Lieder hort“. In Fräulein Huiſel lernten wir eine ſehr talentierte und ſympathiſche Vortrags⸗ künſtlerin kennen, deren Leiſtungen zu großen Hoffnungen berechtigen. Sie verfügt über einen glockenreinen, ſchmieg⸗ ſamen Sopran. Möge ihr recht oft Gelegenheit gegeben werden, ihre prächtige Stimme hören zu laſſen. Bei den Vorträgen des„Lieberhort“ merkte man tüchtige, gewiſſen⸗ hafte Schulung. Man konnte deutlich wahrnehmen, daß jeder Sänger genau auf die Intenſionen ſeines Dirigenten eingeht. Die dynamiſche Geſtaltung war ſehr gut. Dem Degen ein Kompliment. Sämtliche Zither⸗ und Leiter D Geſangsvorträge wurden mit wohlverdientem ſtarken Bei⸗ fall aufgenommen. Zilher⸗Verein 1920 Mannheim⸗Maloͤhof Am Samstag und Sonntag hielt der in Baden und Rheinlond ſehr bekannte Zither⸗ Verein 1920 von Mannheim Walshof im Caſino⸗Saale in Waldhof ſein 10 jähriges Jubiläums feſt ab. Am Sams⸗ tag abend wurde das von den Frauen des Vereins geſtif⸗ tete Banner feierlich enthülkt. Als der zweite Vorſttzende Behte in kurzen, kernigen Worten alle Gäſte begrüßt hatte, hielt der erſte Vorſitzende März die Feſt⸗ rede, in der er dem Gründer des Vereins warme Worte nachrief. Die Liebe zur Zither, zur Muſik ſei es, die den Verein trotz der ſchweren Zeit zuſammenhalte und ihn auf eine leiſtungsfähige Höhe gebracht habe, ſo daß er im Johre 1927 in zwei Wettſtreiten als erſter Sieger her⸗ vorgehen konnte. Der Redner wies ferner darauf hin, daß die Zither das jdeale Hausinſtrument der niederen Volkskreiſe ſei, das Freude und Kunſt in die Familien bringe und dos heute ſo ſchwere Alltagsleben überbrücke. Die Mitglieder des Vereins zeigten, wie ſehr ſie das Inſtrument beherrſchen. Schon am Samstag abend wurden zwei Duette„Ein Morgen am Traunſee“ von König und „Die Sehnſucht nach dem fernen Lieb“ von Stritzinger ſehr gut vorgetragen. Das Zither⸗Solo des Herrn E. Schmidt„Konzert⸗Fantaſte“ von Enslein wurde ſo reich beklatſcht, daß er unbedingt eine Zugabe ſpenden mußte, die aus eigener Kompoſition beſtand. Der Män ner⸗ geſangverein Viktoria brachte unter der Leitung ſeines Dirigenten Schandt einige ſehr gut einſtudierte Lieder zu Gehör. Auch am Sonntag nachmittag unterſtützte der Geſangverein in dem Feſtkonzert den Zither⸗ verein durch gute Geſangsvorträge. Ein Künſtler⸗Trio Dipl.⸗Muſiklehrerin Claire Diochon, Joſef Imhof und Emil Brand) bereicherte das Konzert durch gute Darbietungen. Vor allem gefielen die Viola⸗Solis, ge⸗ ſpielt von Herrn Joſ. Imhof: Adagio aus der„Sonate Haydn, und die Solis für Violine, geſpielt von Claire Diochon:„Romanze F⸗Dur Op. 50“ von Beethoven und„Walzer Op. 89 Nr. 15“ von Brahms. Beachtenswert war auch dos Zitherſolo des Herrn Adam Riehl, der auch die geſämte künſtleriſche Leitung des Feſtes in Häu⸗ den hielt. Er trug die„Sonatine“ von Hauſtein mit einer verblüffenden Virtuoſität vor. Die Zither lebte unter ſeinen Händen. Herr Riehl, von Beruf Kaufmann, hat auch ſchon verſchiedene Zither⸗Vorträge im Rundfunk ge⸗ halten. Ebenſo ſind im Rundfunk auch ſchon verſchiedene ſeiner Kompoſitionen übernommen worden. R. B. Geſangverein„Aureſia“ Sanoͤhofen Der Geſangverein„Aurel ta“ Sandhofen veranſtaltete am Sonntag ſein gutbeſuchtes traditionelles Herbſtkonzert im Saale des„Morgenſtern“, Die Darbietungen entſprachen vollauf den Erwartungen. Muſik⸗ direktor Emil Sieh⸗ Mannheim hat ſeinen Chor ſicher in der Hand und verſteht viel mit dem guten Stimm⸗ material herauszuholen. Beſonders prägnant in der Aus⸗ drucksweiſe war die Chorballade„Kaiſer Friedrich von Naumann. Die Volkslieder ſprachen nicht minder an. Von ungewöhnlicher Schönheit und den Volksliedcharakter auf das beſte treffend war das„Wiegenlied“ von Mozart. Aber auch die anderen Vorträge wußten durch ſubtile Vortrags⸗ weiſe zu gefallen. Als Soliſtin zeigte ſich zum erſten Mal Frl. Roſel Braun. So umfangreich und biegſam ihre Stimme auch iſt, vorläufig fehlt ihr noch der techniſche Ab⸗ ſchluß und ſomit die bühnenfertige Sicherheit. Aber immer⸗ hin eine Stimme, der zu begegnen man ſich für ſpäter freuen wird. Der Violiniſt Adolf Fiſcher bewies bei dem Vortrag von Kompositionen von Beethoven, Svendſen, Kreisler, Mozart und beſonders in zwei Sätzen von Wieniawſky ſein großes Können, wobei ihm bei dem letzten Solo Herr E. Sieh ein feinfühlender Begleiter war. Es gab reichen Beifall, Blumen und einige Dacapos.— Am 7 1— e 3 8 727 11 2 12 Abend war im lokal„Reichspoſt“ ein Feſt⸗ Die Ortsgruppe Mannheim des Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfen⸗Ver⸗ bandes bot am Dienstag ihren Mitgliedern einen außerordentlich intereſſanten Abend. Herr Sergius von Chruſtſchoff— Deutſchbalte von Geburt und mit den Verhältniſſen im heutigen Rußland vertraut— war zu einem Vortrag über das Thema „Das glühende Rußland“ gewonnen worden. Der Redner verſtand es, die Zuhörer von der erſten bis zur letzten Minute in Spannung zu halten. Er führte u. a. folgendes aus: Trotz des modernen Nachrichtenweſens ſei es für den Außenſtehenden unmöglich, über die Vorgänge im heutigen Rußland ein klares Bild zu gewinnen. Einmal finden ſich in Rußland ſelbſt noch zwei Welten vor: die fanatiſchen Verfechter des heutigen Syſtems und die Verneiner. Die Schilderungen europäiſcher Studienkommiſſionen wären auch mehr oder minder auf den perſönlichen und nicht objek⸗ tiven Eindruck des Beſchauers abgeſtellt. Schwer müſſe es an ſich dem Weſteuropäer fallen, ſich in die ruſſiſchen Verhältniſſe hineinzudenken. Urteile er doch mit Maßſtäben ſeiner Kultur und ſeiner Welt, die für Rußland niemals, und heute noch viel weniger, in Frage kamen. 5 Unbegreiflich mute uns das Weſen des Ruſſen an, der eine große Gutmütigkeit und eine ungeheure Grauſamkeit in ſich vereinigt. In dieſen Charakter⸗ zügen könne man das aſiatiſche Weſen des Ruſſen erkennen. Darin liege auch die Erklärung dafür, daß in dieſem gleichmütigen, kindlichen, bisher dahin⸗ dämmernden Volk Geſchehniſſe von welthiſtoriſcher Bedeutung ſich abgeſpielt haben. Dieſer Fanatismus für eine Idee und ihre Durchſetzung mit allen Mit⸗ teln habe es auch vermocht, daß der Bolſchewismus ſich bereits 12 Jahre lang gehalten habe. Für die bolſchewiſtiſche Regierung gelte es drei große Aufgaben zu löſen. Die erſte dieſer Aufgaben ſei trotz des ungeheuren Raumes die Löſung der Bevpölkerungsfrage. Rußland habe jährlich einen Ueberſchuß von 3 bis 3,5 Millionen Menſchen. Die Bedeutung dieſer Zahl ſei nur zu erkennen, wenn man ſie mit den weſent⸗ lichen Staaten verhältnismäßig vergleiche. Auf 100 berechnet ergeben ſich für Frankreich 1,3, England 6,4, Deutſchland 7,9, Italien 10,3, Rußland aber 23 v. H. Ueberſchuß an Menſchen. Kein einziger kapitaliſtiſcher Staat kenne eine ſolche Entwicklung. Die europäiſchen Staaten mit insgeſamt 370 Mil⸗ lionen Menſchen hätten jährlich 2,5 Millionen Zu⸗ nahme, die Sowjetunion mit 150 Millionen aber eine Zunahme von 3 bis 3,5 Millionen Menſchen aufzu⸗ weiſen. Dieſe neuen Menſchen gelte es nun in die Organiſation des Staates einzugliedern, ein Pro⸗ blem, an dem eine Regierung gleich welcher Art ſcheitern könne. Mit dieſem Bevölkerungsproblem eng verknüpft ſei das des Transports und Verkehrs. Kenner bezeichnen dieſes Problem als das Haupt⸗ problem. Der ungeheure Reichtum des Landes, die Verſchiebung der ungeheuren Menſchenmaſſen kann nicht vor ſich gehen, weil das Land nicht erſchloſſen iſt. Die Hungersnöte wären in erſter Linie auf das mangelhafte Transportweſen zurückzuführen, weil aus den Ueberſchußgebieten Getreide und Lebensmittel nicht in die Hungergebiete geſchafft werden könnten. Dazu käme, daß die Initiative des freien Handels ausge⸗ ſchaltet ſei, weil die Verſorgung der Bevölkerung heute bereits zu 80 v. H. in den Händen der ſtaat⸗ lichen Verkaufsſtellen liege. Die dritte zu löſende Aufgabe liege in der Entwicklung des ruſſiſchen Volkes ſelbſt. Ohne die Frage zu prüfen, ob be⸗ wußt das frühere Regime nichts getan oder die Gleichgültigkeit des Ruſſen ſchuld ſei, beſtehe die Tagung in Der Reichbund der Kinderreichen Deut ſch⸗ lands zum Schutze der Familie tagte unter ſeinem Vorſitzenden Konrad⸗Düſſeldorf vom vergan⸗ genen Freitag bis Sonntag in Dresden. An der Tagung nahmen über 200 Mitglieder aus allen Teilen Deutſchlands und Vertreter Oeſterreichs und Hollands teil. Den Hauptvortrag hielt Miniſterialrat Dr. Wö lz vom Reichsarbeitsminiſterium über „Die kinderreichen Familien in der Not der Zeit.“ Bei der heutigen Finanzlage dürfe die öffentliche Hilfe nur denen zugute kommen, die ihrer am nötigſten bedürfen, wozu auch die Kinderreichen gehören. Wenn heute 280 000 Familien mit mehr als oͤrei Kindern gezählt würden, ſo wäre dieſer Kreis zu eng. Es gebe Städte, wo 13 v. H. der Kinderreichen in Ein⸗ bis Dreizimmerwohnungen unter⸗ gebracht waren, aber auch Orte, wo nur 9 v. H. in ſolchen Wohnungen belaſſen zu werden brauchen. Solche Unter⸗ ſchiede müßten aufhören und gleiche Mindeſtgrundſätze für das ganze Reich gelten. Oeffentliche Gelder ſollten nur für den Bedarf der einfachſten Volkskreiſe eingeſetzt werden. Nur mit dem, was wir uns erarbeiteten, nicht mit Zuſchüſſen und Anleihen wäre zu wirtſchaften, und zwar auf die ſparſamſte Weiſe. Einräumige Wohnungen für Kinderreiche müßten verſchwinden, da ſie eine un⸗ geheure ſittliche Gefahr bedeuteten. Das Notbauprogramm in Preußen wäre ein Anfang. Der weitere planmäßige Ausbau müßte folgen. Medizinalrat Dr. Engelsmann⸗Kiel wies darauf hin, daß der Geburtenrückgang eine internationale Erſcheinung wäre. Es gebe nichts Traurigeres, als die Hoffnung auf eine Wendung zur Beſſerung zu verlieren. Oſtpreußen würde entvölkert. Es gebe ſeine Söhne in die Rheinlande ab, weil die Hoffnung auf eine enge Wiedervereinigung Oſtpreußens mit dem Reiche verloren ginge. Er forderte, daß die kinderreiche Familie vom Wohlfahrtsbeamten losgelöſt würde und Staatshilfe nicht als Almoſen empfinge. Einmütig wurde folgende Entſchließung angenommen: „Der Bundestag verlangt eine zielbewußte Famtlienpolitik und ein Reichsgeſetz bankett mit auſchließendem Ball, dem bis in die erſten Morgenſtunden gehuldigt wurde. L. zum Ausgleich der Familienlaſten durch Gewährung Tatſache, daß der Bolſchewismus ein Land der Analphabeten vorgefunden habe. Ein Volk gelte es aus ſeiner geiſtigen Armut herauszureißen. Für dieſe Aufgabe verwende der Bolſchewismus beträchtliche Mittel. Hier habe er die Möglichkeit, den Menſchen von Kindheit an ſyſtematiſch und rück⸗ ſichtslos ſeine Ideen einzuprägen. Die Löſung der vom Rednyer charakteriſierten drei Aufgaben verſucht der Bolſchewismus in dem auf⸗ geſtellten Fünf⸗Jahresplan zu finden. Bei Betrachtung dieſes Wirtſchaftsplanes müſſe man ſich von der weſteuropäiſchen Auffaſſung frei machen, daß in Rußland bereits der Bolſchewis⸗ mus verwirklicht ſei. Das wäre nicht der Fall. Die Machthaber ſelbſt erklärten, daß ſie erſt auf dem Wege zum Bolſchewismus ſich befänden. Deshalb ſei zu⸗ nächſt die Diktatur des Proletariats er⸗ richtet worden, die zum Ziele führen ſoll. Dabei habe der Bolſchewismus einige große Schlappen er⸗ litten. Einmal ſei die Weltrevolution mißglückt, auf die man mit Sicherheit gehofft habe. Zum anderen hätten ſich die Hoffnungen auf die Kreditgabe der kapitaliſtiſchen Länder nicht erfüllt. Mit dem kaum von uns zu begreifenden Fanatismus hätten ſich aber die Machthaber ſofort umgeſtellt. So bringe man heute die anderen Staaten durch die kommuniſtiſche Zellenbildung in Unruhe, um den Blick von Rußland abzuwenden und im Innern des Staates eine natio⸗ nal⸗bolſchewiſtiſche Wirtſchaft aufzubauen. Wenn ſich die Verfaſſer des Fünffahresplanes auch ſelber darüber im klaren ſeien, daß der Plan nicht in allen Punkten ſeine Verwirklichung erfahren könne, ſo glaubt der Redner, daß er in großen Umriſſen durchgehalten wird. Zudem ſei die Durchführung des Fünffahres⸗ planes in der Praxis alles andere als kom⸗ muniſtiſch und ſozialiſtiſch. Mit der dem Aſiaten eigenen Doppelzüngigkeit be⸗ diene man ſich auf dem Wege zum Ziel genau der gleichen Methoden wie die kapitaliſtiſche Wirtſchaft, um ſie dann, wenn man den Zeitpunkt für gekommen anſieht, mit derſelben Rückſichtsloſigkeit zu verwerfen. Daraus erklärt ſich auch die Grauſamkeit, mit der Alle in Rußland unterdrückt werden, die ſich nicht in das herrſchende Syſtem einfügen wollen. Mit welcher Brutalität gegen die nicht den Geno fenſchaften ange⸗ ſchloſſenen Bauern, gegen die Kirchengläubigen und Intellektuellen vorgegangen wird, zeigte der Redner an Beiſpielen. In den Fabriken bringen die Beauf⸗ tragten der Partei jeden, der eine andere Meinung äußert, zur Strecke. Den Millionen Menſchen hat man alle ſittlichen Bindungen genommen, um ihnen nur die Gedankengänge des Bolſchewismus einzu⸗ impfen. Unter dieſem Geſichtspunkt ſei die Abſchaf⸗ fung unſeres bürgerlichen Kalenders zu veyſtehen, der die Familienzuſammengehörigkeit zerreißt. Der Redner hatte in ſeinem Vortrage hauptſäch⸗ lich vom wirtſchaftlichen Standpunkt kühl und nüch⸗ tern den Bolſchewismus beleuchtet. Vielleicht ſind einige Beſucher der Auffaſſung geweſen, daß er dem Bolſchewismus Sympathien entgegenbringe. Dem nachdenklichen Hörer mag aber ſchon im Laufe des Vortrages die Erkenntnis gekommen ſein, daß Ser⸗ gius von Chruſtſchoff durch die objektive Betrach⸗ tung die ungeheure Gefahr aufzeigen wollte, die aus dem Oſten den Völkern des Weſtens droht. Man muß dem Redner beipflichten, wenn er ſagt, daß Europas Völker die Gefahr nicht erkennen wollen, ſie unterſchätzen oder von ihrem Standpunkt aus glauben, das bolſchewiſtiſche Syſtem werde in ſich ſelber zuſammenbrechen. Kann, ſo endete der Vor⸗ tragende, das heute müde, der Gegenwart lebende Mandolinenguartett Rheingold“ Mannheim 17jqähriges Stiftungsfeſt— Ehrung verdienter Mitglieder Welch' großes Intereſſe man ſchöner und gepflegter Mandolinenmuſik entgegenbringt, bewies am treffendſten das 17 jährige Stiftungsfeſt des Man do⸗ linen⸗QAuartetts„Rheingold“ am Samstag abend in den Räumen des Kolpinghauſes. Annähernd 500 Perſonen waren erſchienen. Alle kamen auf ihre Rechnung, denn der Veranſtalter wartete mit einem ausgezeichneten Programm auf, das ſich ſehen laſſen konnte. Von jeher als hervorragende Vertreter der Mandolinenmuſik bekannt, gaben die Spieler des„Rheingold“ in einem hübſch zuſam⸗ mengeſtellten Programm ihr Beſtes, ſodaß die zahlreichen Gäſte des Beifalls nicht müde wurden. Verdienten Beifall ſicherten ſich auch die Mitglieder des Schubert Quar⸗ tetts Mannheim durch ihre mit ſachgemäßer Aus⸗ druckskunſt zu Gehör gebrachten Liedervorträge. Unter der bewährten Leitung ihres langjährigen Dirk⸗ genten Emil Safferling, leitete die 17 Mann ſtarke Rheingold⸗ Kapelle den Abend mit Flotow⸗ Ken manecks„Ave Maria“ ſtimmungsvoll ein. Reicher Beifall belohnte die ſaubere Wiedergabe. Giacomo Sartoris„Paf⸗ ſione e giola“ hüpfte dann als flotter Walzer durch den Raum. Freundliche Aufnahme fand auch die Ouvertüre zur Oper„Pique⸗Dame“. Als flüſſig⸗leichte Melodie kam dann ein Charakterſtück aus der Biebermeierzeit, Leon Jeſſels op. 221„Aufzug der Schloßwache“ zum Vortrag, wo⸗ bei es ohne Wiederholung nicht abging. Schwierig geſtal⸗ tete ſich die Wiedergabe des neueinſtudierten Straußſchen Walzers„Roſen aus dem Süden“, doch glücklich kam man über die Klippen hinweg und ſicherte ſich auch hier verdiente Anerkennung. Einige Märſche(Frei weg, In Treue feſt uſw.) vervollſtändigten das reichhaltige muſtkaliſche Pro⸗ gramm des Veranſtalters. Zwiſchendurch ließ ſich das ſtimm⸗ lich ſehr gut zuſammengeſetzte Schubert Quartett hören. Meiſterlich geſungene Weiſen, wie„Die Nacht“ von Schubert,„Waldandacht“(Abt),„Wandern im Mai“(Gel⸗ lert),„Junge Lieb“(Angerer) u. a.., legten Zeugnis von der hohen Qualität dieſer Sänger ab, die ſich durch zahl⸗ reiche Wiederholungen für den ihnen gezollten Beifall be⸗ dankten. Würdig in den Rahmen der Feier fügte ſich die Ehrung verdienter Mitglieder ein. Dem Vergnügungskommiſſar Kühnle wurde für ſeine fünfjährige erfolgreiche Tätigkeit der Dank des Vereins ausgeſprochen. Auch einige aklive Spieler, die zur Hebung der Qualität der Vereinskapelle durch fleißige und unentwegte Arbeit nicht wenig beitrugen, konnten geehrt werden. Auf eine fünfjährige aktive Tätig⸗ keit können zurückblicken: Kloiber, Dewal d, Wie ⸗ der, Petzold und Arnold. Zehn Jahre im Dienſte der Sache ſteht das Mitglied Schlöffel, dem ebenfalls wie ſeinen Kameraden ein ehrendes Angebinde unter an⸗ erkennenden Worten des Vorſitzenden Protz überreicht wurde. Nach dem Abſchluß des offiziellen Programms kamen die Tanzluſtigen zu ihrem Recht, wozu ſie unter den fröhlichen Klängen der unermüdlich aufſpielenden Haus⸗ kapelle Arion bis zum frühen Morgen Gelegenheit hatten. W. Sch. Dentiſtiſche Fachtagung Vom 18. bis 22. September fanden in Dresden, veranſtaltet von der Europa Dentiſts⸗Union und vom Reichsverband Deutſcher Dentiſten eine en ropäiſche und deutſche dentiſtiſſche Fachtagung ſtatt. Zu⸗ 0 hielt auch die Deutſche Geſellſchaft für Dentiſtik ihre itzung ab. Entſprechend dem Aufkauchen neuer Metho⸗ den und infolge gewiſſer moderner Strömungen auf dem Gebiete der Zahnbehandlung, beſonders aus Amerika kom⸗ mend, bewegten ſich von 13 großen Referaten, die teils von Vertretern der allgemeinen Medizin, teils von Direktoren und Lehrern Her deutſchen dentiſtiſchen Lehranſtalten, wie führenden Kollegen des Auslandes gehalten wurden, faſt alle in dieſer Richtung. Die Herdinfektion, ihre Bedeu⸗ tung und ihre ſeltene Möglichkeit, die Diagnoſenbegriſſe gahnkrank⸗zohngeſund, die modernſten und beſtbegründet⸗ ſten Wurzelbehandlungsmethoden, die verſchiedenen Para⸗ dentoſefälle und die Vorbeugung in Bezug auf dieſe, durch rechtzeitige Zahnregulierung, die Röntgendiagnoſe auf die⸗ ſen Gebieten, ferner alle neuzeitlichen keramiſchen und prothetiſchen Methoden fanden reichſte Beachtung. Die Tagung war von über 2000 Dentiſten des In⸗ und Auslandes beſucht und brochte alle jene Dinge zur Beſprechung, die einen weiteren erfolgreichen Ausbau der Belange der Dentiſten und ihrer ſchuliſchen Bildungs⸗ anſtalten gewährleiſten. Die Tagung ſtand im Zeichen der ſoztal⸗hygieniſchen Intereſſen für alle Bevölkerungs⸗ Europa, dieſem ruſſiſchen Fanatismus, der nur ſei⸗ nem Zukunftsziel lebt, neue Werte entgegenſetzen? Rußland glüht. Jeder Tag kann neue Ueber⸗ Reichsbund der Kinderreichen raſchungen bringen. Brt, Dresden von Erziehungsbeihilfen, Erleichterung bei der Steuergeſetzgebung, den Schulgeldlaſten, der Woh⸗ nungspolitik. Nur dann wird eine Wiedergeburt unſeres Volkes und feine Wiedererhebung mög⸗ lich ſein.“ In einer anderen Entſchließung wird vom Reich und den Ländern gefordert, dem ſtarken Anwachſen ſamilien⸗ zerſtörender Kräfte(Bolſchewiſterung des Ehe⸗ und Sexuallebens, Neomalthuſtanismus) in unſerem Volke ſtärkſten Widerſtand entgegenzuſetzen, den Gläubiger⸗ ſtaaten immer wieder den verzweifelten Lebenskampf des deutſchen Volkes zu zeigen und rückſichtslos die begonnene Preisſenkungsaktion durchzuführen, die namentlich den Kinderreichen Erleichterung bringen werde. Bruno Sydow, Dresden. 10. Stiftungsfeſt des Mannheimer Mandolinenklubs Am kommenden Sonntag feiert der Mandolinen⸗ klub„Mandolinata“ Mannheim das Feſt feines zehnjährigen Beſtehen s. Im Juni des Jahres 1920 fand ſich ein kleiner Kreis begabter Mufikfreunde zuſammen umd gründete unter Leitung des heutigen Diri⸗ genten, Herrn Oskar Herrmann, den Mandolinen⸗ und Gitarrenklub„Mandolingta 1920 Mannheim“. Die Mitgliederzahl wuchs ſchnell. Die Lebens fähigkeit des neuen Vereins wurde ſichergeſtellt. Unter Leitung des Vor⸗ ſitzenden Grambow begann bald ein geregeltes Vereins⸗ leben. Dirigent und Spielerchor arbeiteten Hand in Hand. Der Erfolg war, daß„Mandolinata“ bald einer der füh⸗ renden Vereine Südweſtdeutſchlands auf dem Gebiete der Mandolinenmuſik wurde, der zahlreiche Ehren⸗ und erſte Preiſe in vielen Wettbewerben gewanm. Erfolgreich betä⸗ tigte ſich der Verein in öffentlichen Konzerten, bei ſtädti⸗ ſchen Veranſtaltungen und im Rundfunk. Am 1. Novem⸗ ber 1929 ſtarb plötzlich der langjährige erſte Vorſitzende Richard Grambo w. Seit dieſer Zeit leitet Lud wig Grambow die Geſchäfte des Vereins. Der beſte Auf⸗ takt zum 10. Jubtiläumsjahre war eine Konzertreiſe nach Straßburg, die ſich zu einem der größten Erfolge ſeit Be⸗ ſtehen der„Mandolinota“ geſtaltete. Es iſt dem Verein 17 durch die ſtete Vervollkommnung des Berufsſtan⸗ es der Dentiſten. Verantwortlich: Richard Schönfelder, N VHEUMS-AHäTEuopkg Samstag, 11. Oktober Verein für Körperpflege von 1886 E..: 44. Stiftungsfeſt im Kaſino, abends 49 Uhr, verbunden niit ſportlichen, geſanglichen und kheatraliſchen Dar⸗ Fietungen, anſchl. Ball, Eintritt/.— incl. Steuer und Tanz. Sonntag, 12. Oktober Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V.(D. M..); Ausfahrt nach Nierſtein a. Rhein. Treffpunkt: 1 Uhr Rheinluſt. Fahrwarte: Herren Broermann u. Steinhart. Deutſche Ehrenlegion E.., Nitterſchaft Mannheim: 6 Uhr, Kaufmannsheim, 0 1. 10: Hindenburgfeter Großer Feſtball. Mannheimer Turnerbund Germania E..: 5 Familienwanderung. Abfahrt.20 Uhr Rhein⸗Haardt⸗ bahn nach Bad Dürkheim, über Peterskopf— Kallſtadt — Dürkheim. Dienstag, 14. Oktober Motorfahrer⸗Elub Maunheim E. B.(D. M..): Ordentliche Hauptverſammlung des M. C. M. abends 8 Uhr 30 im Ballhaus. Kurzſchriftverein Gabelsberger von 1874, Hans⸗Thoma⸗ chule, D 7, 22: Dienstags und Freitags 19.90—21.00 Uhr: Anfänger⸗ u. Fortbildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Donnerstag, 16. Oktober Bad.⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Maunheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthotel „Mannheimer Hof“, Klublokal in den Kellerräumen, neben der Wethenſtephanſtube. Motorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. Philharmoniſcher Verein: Abends 48 Uhr im Muſenſaal des Roſengarkens: Erſtes Konzert. Eſperauto⸗Gruppe Manuheim⸗Ludwigs hafen: Im Nebenzimmer des„Amtsſtübl“, K g. 10, abends 8 Uhr, beginnt ein Anfängerkurs Näheres dort oder bei H. Niſchwitz, Rheindammſtraße 7. Verein für Hombopathie: Großer Rathausſaal, 20 Uhr, Vortrag: Iſt Arterio⸗ ſkleroſe heilbar? 5 zu wünſchen, daß er auch im zweiten Jahrzehnt blühe und geöeihe. f — Nachdruck verboten.— Freitag, 10. Oktober 1930 141. Jahrgang/ Nr. 470 Ein Berbſt- on Das biderbe Wandern mit Knotenſtock und Ruck⸗ ſack iſt eine ſchöne und geſunde Sache. Es ſcheint jedoch, als ob die Glanzzeit des Schnerfers und des Lodenhütchens langſam im Schwinden ſei. Der moderne Menſch treibt ſoviel Sport, daß er in ſei⸗ nem Bedürfnis nach körperlicher Betätigung nicht mehr nur auf eine Wanderung angewieſen iſt. Er kann alſo der Reiſe ſelbſt ſeine volle Beachtung ſchenken, Geſchmack und Kultur dabei entwickeln und ſich ſo einen vornehmen Lebensgenuß verſchaffen. Alle Vorbedingungen für die Entwicklung eines Reiſezeitalters ſcheinen erfüllt: Motorrad, Auto, Eiſenbahn, Flugzeug und Luftſchiff machen uns zu Herren über Raum und Zeit. Fehlt in den meiſten Fällen nur das liebe, das leidige Geld. Und doch läßt ſich unter geſchickter Ausnützung der Sonntags⸗ karten manche größere Reiſe über Sonntag ermög⸗ lichen, wobei die teueren Uebernachtungskoſten des Wochenendaufenthaltes wegfallen. So iſt z. B. unter Benützung der Eilzüge 201 und 301 eine Tagesreiſe in das Moſeltal für die Anwohner des Rhein⸗Main⸗Neckargebietes ſehr wohl möglich. Schon kurz nach 6 Uhr iſt man im goldenen Mainz! In den frühen Morgenſtunden liegt das breite Rheintal noch in dunſtigem Schatten, und nur an wenigen Stellen zaubern die ſchrägen Früh⸗ ſonnenſtrahlen einen Goldhauch über die Hänge, Burgen und Städtchen. Es dauert nicht lange, und unſer ewig deutſcher Rhein ſchlägt uns in ſeinen Bann. Ja, das iſt die alte, großartige Waſſerſtraße Mitteleuropas, die Kulturader, die alles Land, das öſtlich von ihr liegt, mit Leben, Aufſchwung und Geſittung ſpeiſte. Der Verkehr im Rheintal iſt ſelbſt ein flutender Strom: Rechts⸗ und linksrheiniſch donnern die Eiſenbahnzüge auf⸗ und abwärts. Autos, Motorräder ſauſen auf der linksrheiniſchen vorzüglichen Talſtraße dahin, der Strom ſelbſt iſt reichbelebt von Schleppzügen und den wunder⸗ ſchönen, vor Sauberkeit blitzenden Perſonendampfern. Allüberall fröhliche Menſchen! Von Kapellen⸗Stolzenfels ab wird der Ver⸗ kehr immer lebhafter, bis wir endlich in Koblenz, der Hauptſtadt der Rheinprovinz, einfahren. Durch die ſchönen breiten Straßen der Neuſtadt ſtreben wir dem Rhein zu. Großartig, vorbildlich ſind die Rheinanlagen, die ſich bis zu dem berühmten „Deutſchen Eck“ hinziehen, wo die Rheinprovinz an einem ausgezeichneten Platz Wilhelm dem Erſten ein wahrhaft majeſtätiſches Denkmal errichtet hat. Der weite Raum, wo Rhein und Moſel zuſammen⸗ kommen, iſt das Ziel zahlloſer Reiſenden und Wan⸗ derer, die zu Fuß, mit dem Fahrrad, Motorrad, Auto und Schiff hier ankommen. Der Rückweg zum Bahn⸗ hof führt durch die Altſtadt und ſchöne lebhafte Ge⸗ ſchäftsſtraßen. Koblenz und ſeine Umgebung bieten ſehr viel Schönes und Sehenswertes, aber heute haben wir unſer Ziel weiter geſteckt. Die Bahn geht etwa 4 Km. hinter Koblenz auf das linke Moſelufer und bietet fortgeſetzt ent⸗ zückende Landſchaftsbilder: Im Tal die tiefgrüne, ſauftſtrömende Moſel zwiſchen hellen Kiesufern, dann links und rechts ein ſchmaler Wieſenſtreifen und unmittelbar darüber erheben ſich die ſchroffen, ſchief⸗ rigen Berghänge. Manchmal ſtehen kirchturmhohe Schieferplatten, glatt wie eine Hauswand, zu tage, anderwärts wildeſter, zerriſſener Fels. Zwiſchen die⸗ ſen ſchrecklichen Wänden hat der Moſelwinzer dem Gebirg den Boden buchſtäblich zentimeterweiſe ab⸗ gerungen und ſeine eigenartige Wingerte angelegt, die oft nur wenige Meter im Geviert umfaſſen. Der Moſelwinzer zählt ſeinen Beſitz nicht wie unſere Weinbauern nach Morgen, ſondern wohlverſtanden nach Stöcken! Die Talwände erheben ſich vielfach ſo ſteil, daß nur durch Anlegen von Terraſſen Wein⸗ bau möglich iſt, und wenn die Bahn dicht am Hang dahinfährt, iſt die Höhe der Berge ſo bedeutend, daß man aus dem Abteil heraus oft den Himmel nicht mehr gewahren kann. Welche unſägliche Mühe iſt es für den Menſchen, Miſt, Erde und Pfähle da hinauf zu ſchleppen! Es gibt Lagen, wo der Winzer in härteſter Tagesfron nur fünf⸗ oder ſechsmal den Weg zur Höhe machen kann. Es bedeutet einen ge⸗ waltigen Fortſchritt, daß auf Betreiben der jungen Winzer hier und da ſchon Fahrwege, allerdings un⸗ ter großen Opfern an Zeit, Mühe und Geld an⸗ gelegt wurden. Die härteſten Opfer brachten die Weinbauern, die nicht Boden, ſondern Stöcke abtraten! Es wurde um jeden einzelnen Stock, der dem Wege⸗ bau weichen mußte, ein ſchwerer Kampf geführt. Der Großſtadtmenſch ſteht hier vor einer Auffaſſung Von Richard Mager von Arbeit, Beruf und Heimat, die ihm ſchier un⸗ faßbar iſt. Die Bekanntſchaft mit dem Moſelwinzer und ſeiner harten Arbeit muß auf den denkenden und fühlenden Menſchen den ſtärkſten Eindruck machen! Ueber Brodenbach und Moſelkern er⸗ reichen wir kurz vor 12 Uhr„Cochem, die Perle des Moſeltales!“ Schon von der Bahn aus entrollt ſich vor uns ein prachtvolles Landſchaftsbild: Aus luftigen Höhen ſtürzen wildzerriſſene Felſenhänge in die Tiefe, zu ihren Füßen lagern graugelbe Schutthalden, auf denen aber, o Wunder des Men⸗ ſchenfleißes, ſauftgrüne Rebſtöcke, ſoviele ihrer nur Platz haben, geduldig ſtehen, blühen und würzig⸗ſüße Früchte tragen, die ſich in einen grüngoldenen Wein von köſtlichem Aroma wandeln. Eine zierliche Brücke ſetzt in leichten Schwüngen zum anderen Ufer und bindet, was der ſtrömende Fluß trennt. Mitten aus der Tiefe des naturſchönen Talkeſſels aber, wo der emſige, ewig unruhige Menſch ſeine kleinen Häuſer, Türme, Bogen Treppen und Gaſſen hingeſtellt hat, reißt es mit Wucht den Blick wieder aufwärts, einen ſchroffen, mit Rebengrün getönten Kegel von adliger Formung hinan, deſſen Spitze ſich in ragende ſchar⸗ tige Mauern, mächtige Türme, ſteile Giebel, Erker umd zahlloſe, zierliche Schieferhelme auflöſt: Der Wahrheit gewordene Traum eines Schloßbau⸗ meiſters! Das iſt Stadt und Burg Cochem, das alte vielgeprüfte Moſelſtädtchen, das jetzt als Kreisſtadt Weinhandelsplatz und vielbeſuchte Sommerfriſche einer glücklichen Zukunft entgegengeht. Pfalzwanderun 1. Tag: Bad Dürkheim, Hartenburg 3 km, Forſt⸗ haus„Kehr Dich an nichts“ 7,5 Km, Forſthaus Rot⸗ ſteig 13 km, Pfälzer Waldhaus 16 km, Neuſtadt 21 km. 2. Tag: Neuſtadt 21 Km, Maxburg 27 km, Kalmit 34,5 km, Kropsburg 38,5. Km, Edenkoben 43 km. Abfahrt Hauptbahnhof Ludwigshafen.58 nach Bad Dürkheim Sonntagsgabelkarte Bad Dürkheim— Knö⸗ ringen⸗Eſſingen löſen. Beim Bahnhof Bad Dürkheim ein Quadrat in gerader Richtung, dann links ab durch die Stadt und mit Blick auf die Kloſterruine Limburg. Durch das an⸗ ſchließende Dörfchen Greten, erreicht man in ca. 40 Minuten die Ortiſchaft Hartenburg. Hier links ab und mit Wegweiſer zu der ſchon von weitem aus ſicht⸗ baren, gleichnamigen Burgruine. Eine nähere Beſichti⸗ gung der Ruine, die 1 bis 2 Stunden in Anſpruch nimmt, iſt ſehr lohnend. Durch die Burg, und mit Wegweiſer und Markierung gelbes Kreuz links aufwärts, gelangt man nach 1, Stun⸗ den zum Forſthaus„Kehr Dich an nichts“. Wurde im Jahre 1701 erbaut und im Jahre 1793 durch die Franzoſen niedergebrannt. In letzter Zeit wieder neu aufgebaut iſt jetzt Wirtſchaft dort eingerichtet. Mit gelbem Kreuz weiter ſtoßen wir bald auf weißes Dreieck, dieſem fol⸗ gen wir abwärts, teilweiſe mit ſchönem Blick hinab ins Tal und gelangen zu dem idylliſch gelegenen Hammebs⸗ brunnen. Mit letztgenannter Markierung weiter, auf⸗ wärts, gelangt man nach etwa 1 Stunde an eine im Jungwald befindliche Wegkreuzung, bei dieſer benützt man den rechts auſwärts führenden Weg und erreicht nach we⸗ nigen Minuten mit weißem Strich, der am Anfange ſchlecht ſichtbar iſt, die Wegkreuzung„Weißer Stein“. Von hier folgen wir dem Wegzeichen weiter mit Wegweiſer auf beguemen Waldwege und erreichen in einer halben Stunde das Forſthaus Rotſtelg. Das Zeichen führt jetzt abwärts bald über ein kleines Bächlein zum Forſt⸗ haus„Am Silbertal“. Wirtſchaſtsbetrieb. Beim Forſt⸗ haus links ab, ſtößt man nach 5 Minuten auf die Mar⸗ Merung grün⸗rote Scheibe, die uns mit Wegweiſer ab⸗ wärts, bald durch das herrliche Silbertal, zum Pfälzer Waldhaus führt. Von hier folgen wir dem Wegweiſer „Nach Gimmeldingen“ von einem munteren Bächlein be⸗ gleitet durch das romantiſche Mußbachtal nach Gimmel⸗ dingen. Roter Strich führt uns von hier am Rande des Gebirges entlang durch das Dörſchen Haardt wach Neuſtadt. Am nächſten Morgen mit der Hambacherſtraße über die Bahn und mit der Karolinenſtraße rechts ab, an der Bahn enilang und die Straße aufwärts zur Realſchule. Hinter dieſer mit Wegweiſer links ab, zur Neumeyer Ruhe. (Pavillon). Hier zweigt ſchmaler Weg links aufwärts mit Wegweiſer zum Nollenſattel; von dieſem wiederum auf ſteinigem Wege durch Nadelholzwald zur Ruine Ma r⸗ burg. Von dieſer maleriſch gelegenen Burg, auf einem aus der Bergkette frei hervortretenden bewaldeten Berg⸗ kegel, dem Käſtenberg, bietet ſich eine der ſchönſten Fern⸗ ſichten der Pfalz. Von der Burg auf dem gekommenen Wege eine kleine Strecke zurück, führt uns Wegweiſer und Markierung rote Scheibe in nordweſtlicher Richtung zur Hohe Loog. In der Nähe iſt eine ſteinerne Schutzhütte, die Sonn⸗ und Feiertags vom Pfälzer Waldverein bewirtſchaftet wird. Die vorerwähnte Markierung führt abwärts am Bild Baum vorbei zum Haßnen⸗Schritt; hier mit dem Zeichen aufwärts zum Kalmit, dem zweithöchſten Berge der Pfalz. Von dem hier ſtehenden Ausſichtsturm hat man genußreichen Blick über die ganze Haardt und Rhein⸗ ebene, Vom Kalmit weiter mit blauem Strich, bald durch das Felſenmeer. Vom Wege hat man vorzüglichen Einblick in die übereinandergeſtürzten, mächtigen Sand⸗ ſteinfelſen, die manchmal rieſigen Schiffsrümpfen oder überlebensgroßen Walfiſchen gleichen. Weiter auf dem hier auf ſchmalem Waldwege links abwärts am Denk⸗ Wenn auch bei Cochem nicht lauter Spitzen der Moſelweine gedeihen, ſo überzeugen wir uns doch, daß beſonders der„Hüttenberger“ und der„Roſen⸗ berger“ ganz vorzügliche Marken ſind. Nach einem Beſuch der Burg, die eine koſtbare, mit auserleſenem Geſchmack zuſammengeſtellte Einrichtung hat, erſtei⸗ gen wir die Höhen, die bei den„Drei Kreuzen“ und der uralten„Leſcher Linde“ unvergeßliche Blicke in das Moſeltal auf⸗ und abwärts vermittelt Ueber Koblenz funkeln bereits die Sterne, und die Schatten der Nacht ſenken ſich leiſe in das mafje⸗ ſtätifche Rheintal, in dem zu dieſer Stunde Leben und Verkehr, Freude und Gelärm verdoppelt anſchwel⸗ len. Die brauſende Fahrt rheinaufwärts durch die Nacht wird zum Märchentraum: Ueber uns die dun⸗ kelblaue, ſternenbeſetzte Glocke des nächtlichen Him⸗ mels; ſie ruht auf den wildemporgereckten Zacken der rheiniſchen Berge; in der Tiefe der dunkel wiegende, mächtige Strom! Fabelhaft iſt das Spiel der Lichter an den Ufern und auf dem Waſſer: Ruhig, traulich flimmern die Lichtlein der kleinen Dörfer, aber die größeren Städtchen verraten ſich in einem ſprühen⸗ den Lichterreigen, deſſen gleißender Widerſchein auf dem ſchwarzen Waſſer zerrinnt. Garben von Licht legen die Scheinwerfer der Automobile über die aſphaltglänzende Straße, am ſchönſten aber iſt es, wenn ein beleuchtetes— man muß ſchon agen: Ein Lichterſchiff, denn man ſieht ja ſonſt nichts— durch das Dunkel gleitet, das iſt wie im Märchen Wege teilweiſe mit großartiger Ausſicht auf die umliegen⸗ den Berge, hinab in die Täler und hinaus in die Rhein⸗ ebene, namentlich auch auf die maleriſche Kropsburg⸗ ruine; hinab mit Wegweiſer„St. Martin.“ Im Tal von einem Bächlein begleitet, am Waldrande entlang zum Gaſthaus Wappenſchmiede. Hier folgen wir dem rechts aufwärts führenden Weg⸗ weiſer zur Krops burg. Von der Burg mit Wegweiſer am Denkſtein der im Weltkriege gefallenen Mitglieder des Pfälzer Waldvereins vorüber, zum Friedensdenkmal. Von ſtein„Zum braven Landwehrmann“ vorbei und auf Land⸗ ſtraße zu dem e e Orte Edenkoben. Durch dieſen zum nahen Bahnhof. 5 Rückfahrt nach Ludwigshafen: 18.18, 18.33, 19.34, 15 1. Mackfaiſon im Schwarzwald Die ſtille Zeit der Nachſaiſon, fern von dem Trubel der großen Reiſezeit, ſteht im Schwarzwald nicht umſonſt hoch im Kurs, paart ſie ſich doch in der Regel mit der ſicherſten Wetterperiode des Jahres, wo nach der Gewittertätigkeit der Hochſommertage die ſtabile Schönwetterzeit ſich einzuſtellen pflegt. Es liegt alsdann im Sonnenſchein der Glanz der langſam ſich färbenden Berge ausgebreitet, der ſeine eigenen Reize hat, während in den Niederungen be⸗ reits die wogenden Herbſtnebel, die kaum einen Sonnenſtrahl durchlaſſen, lagern. Gerade der Mittelpunkt der badiſchen Schwarz⸗ waldbahn hat in ſeinen gewundenen Tälern, die der Schienenſtrang in den Triherger Schleifen erſteigt, eine Vorbedingung der Nebelfreiheit. Die Win⸗ dungen der Steiltäler verhindern das Heraufdringen der Rheinnebel bis in die Höhenlagen von Triberg, ſie bleiben tiefer unten in den Quer⸗ riegeln des Gebirges hängen, und umgekehrt kom⸗ men die Kältenebel des Hochſchwarzwaldes und der Hochebene nicht bis in die gewundenen Tälere hin⸗ unter. So kann man oft beobachten, daß bei einer Herbſt⸗ und auch Winterfahrt auf der Schwarzwald⸗ bahn man plötzlich bei der erſten Kehre der Bahn in rund 400 Meter Höhe aus dem Nebel in hellen Sonnenſchein gleitet, der die Reiſe dann über Tri⸗ berg bis zum Scheiteltunnel von Sommerau be⸗ gleitet, während oſtwärts im Quellgebiet der Donau mit dem langſamen Waſſerfluß auf der Hochebene, wo auch die Hochmoore liegen, die Nebelwände wie⸗ der auftreten. Das Mittelſtück der Schwarzwald⸗ bahn um Triberg liegt wie ein ſonnenüberfluteter Landſchaftſektor vor Augen, in dem noch erhebliche Tageswärmen durch die Zuſammenwirkung von Sonneneinſtrahlung und Windſchutz bis tief in den Herbſt erreicht werden. Die Ruhe der Herbſttage gibt die beſten Vor⸗ bedingungen für richtige Erholung, die durch die kräftigen klimatiſchen Eigenſchaften der ausgeſpro⸗ chenen Hochwaldlandſchaft gefördert wird. Kenner des Schwarzwalds wählen darum mit Vorliebe ſelbſt noch Oktoberwochen für einen Aufenthalt. W. R. e eee Wandervorschläge Tages wanderung Großſachſen, Heiligkreuz, Rippenweier. Altenbach, Schriesheimerhof, Weißer Stein, Zollſtock, Heidelberg Bei der Hauptbahn, Wanderkarte Nr. 12, Großſachſen⸗ Heddesheim oder Heidelberg.10; bei der OG. Wein⸗ heim oder Heidelberg.10; Anſchlußkarte Weinheim⸗ Großſachſen 35 Pfg. Hauptbahnhof ab:.54 Großſachſen an:.30; vom OEG. Bahnhof⸗Neckarſtadt ab:.15; Großſachſen an:.18 Uhr. Vom Hauptbahnhof rechts öſtlich über die Bahn und auf ſchöner Landſtraße nach Großſachſen, 20 Min. Auf dem ganzen Weg ſchöner Blick auf die Bergſtraße. Beim Ein⸗ gang vom Dorf links die Straße der Nebenbahn entlang zu einem in jüngſter Zeit errichteten Brunnen. Vom Bahnhof der Nebenbahn auch links zu dieſem Brunnen. Links ge⸗ ſchwenkt, ohne Wegzeichen, die Straße links hinter. Der Brunnen links. Durch Großſachſen an einem Bächlein hin. An mehreren Mühlen links vorüber. In einem ſchönen Tälchen etwas anſteigend. Links Wald, rechts ſaftige Wie⸗ ſen, durch die ein munterer Bach eilt. Nach 40 Minuten Heiligkreuz. An der Kirche links, dem Friedhof rechts vorbei. Kurz rechts, dann bei den nächſten Häuſern links auf Pfad aufwärts zu einem breiteren Weg. Bald in einem Hohlweg im Walde bequem aufwärts zur nahen Höhe. Rechts unten die letzten Häuſer von Heiligkreuz und vor uns Rippenweier, 7 St. Beim Gaſthaus Pfrang links kurz ab. Bei den letzten Häuſern rechts eben hin. Rechts Wieſen. Im Wald etwa 8 bis 10 Min. langſam auf zur Urſenbacher Höhe. Hier kommt von rechts über die Straße Rippenweier⸗Urſenbach die Nebenlinie 39, gelbem zwiſchen rotem Strich. Schöner Blick auf die Mannheimer Hütte auf dem Eſchelberg. Mit dieſer Markierung öſtlich etwa die gleiche Zeit vor, bis von links die Nebenlinie 45, rotblaues Kreuz einmündet. Nun mit dieſer, die Nebenlinie 39 führt über den Eichel⸗ berg, rechts um den Fuß des Eichelbergs herum. Nach „ St. in ſüdlicher Richtung rechts Uebergang auf die Hauptlinie 5 blaue Scheibe. Im Feld abwärts, nach Altenbach, 1 St. In gleicher Richtung durch Altenbach und über den Bach. Im Feld etwas ſteil bergan in den Wald, zuletzt Tannenwald. Zum Schriesheimerhof 1 St. Von da mit der Hauptlinie 22, weißer Rhombus und mit der hauen Scheibe in ſchönem Tannenwald einige Zeit lang⸗ ſam auf. Bei einem Wegweiſerſtein Trennung von letzte⸗ rem Wegzeichen und rechts weſtlich auf gleicher Höße durch Buchenwald zur Hochſtraße und zum Weißen Stein, 1 St. Auf dem Turm umfaſſende Rundſicht. Mit weißem Rhombus durch düſteren Tannenwald ſüdlich abwärts zur Holdermannseiche rechts und weiter ab zum Zolkſtock mit Brunnen und Schutzhütte, 9 St. Von der Hütte ſchöner Blick auf Heidelberg. Ohne Markierung, die Hütte rechts, auf Pfad ziemlich ſteil abwärts auf den Philoſophen⸗ weg und nach Heidelberg ½ St. TLileratur * Ueber Fels und Firn. Bergwonderungen von Lu d⸗ wig Purtſcheller. Bergverlag Rotcher, München.„Ludwig Purtſcheller war in Erfahrung“,— heißt es in der Einleitung—,„Leiſtung und Erfolg den größte deutſche Bergſteiger unter den Führerloſen.“ Seine ungeheure Tatkraft und ſein entſchloſſener Wille ließen ihn Taten vollbringen, die nicht leicht zu überbieten find,. Seine Einfachheit und Beſcheidenheit haben ihm piele Freunde erworben. Er wurde am 6. Oktober 1849 in Juns⸗ bruck als Kind eines Steuereinnehmers geboren. Durch eiſernen Fleiß brachte er es zum Turnlehrer. Salzburg wurde ſpäter ſeine zweite Heimat. Hier errang er auch in den Jahren 1875 bis 1895 ſeine größten bergſteigeriſchen Erfolge. Es ſei hier nur an den Siegeszug Purtſchellers mit den Brüdern Zſigmondy im Jahre 1884 von den Dolomiten bis ins Wallis erinnert, an die Erſteigung des Kilimandſcharb 1889 und die Kaukaſusfahrt 1891. Keiner hat die Alpen ſo durchforſcht und gekannt wie er. In dieſem Werk ſchildert er eine ſeiner verſchiedenen Touren und Aufſtiege. Es würde zu weit führen, alle Wande⸗ rungen einzeln aufführen zu wollen. Was Purtſcheller über ſeine Touren ſchreibt, zeugt von einer ſo tiefen Verbunden⸗ heit mit der einſamen, erhabenen Bergwelt, wie man ſte ſelten findet. Die Berge und die Landſchaften werden dem Leſer näher gerückt und Sehnſucht nach ihnen erweckt. Ganz hervorragend iſt die Schilderung von der Erſterſtei⸗ gung des Kilimandſcharo. Schlicht und beſcheiden erzählt Purtſcheller von den Mühen des Aufſtiegs. Ihm lag jede Ueberheblichkeit fern. Das Buch wird für jeden zu einem Erlebnis, das noch durch die prächtigen Bilder ver⸗ tieft wird. * Jahrbuch 1930/31 der Privatkliniken, Sanatorien, Kinderheime, Erziehungsinſtitute in der Schweiz. Verlag: Propaga Baſel, St. Albanvorſtadt 56.„Geſundung in der Schweiz“ nennt ſich dieſes neue Jahrbuch, das ſoeben in techniſch einwandfreier Aufmachung und reich illuſtriert erſchtenen iſt. Es will im Auslande für ſchweizeriſche In⸗ ſtitutionen werben. Der Mitarbeiterſtab des Jahrbuches verzeichnet prominente Namen aus der ſchweizeriſchen Aerztewelt. Durch die Beiträge bedeutender Mitarbeiter erhält das Jahrbuch einen tiefen Werbewert bei Aerzten und Erziehern, an die es ſich faſt ausſchließlich wendet. Dann bildet es aber auch ein Nachſchlagewerk, wie in dieſer praktiſchen Form für ſchweizeriſche mediziniſche und päda⸗ gogiſche Privatinſtitutionen noch keines beſteht. Das Jahr⸗ buch verdient weite Begchtung. ————.. ͤͤ ͤ ä—— Verantwortlich: Willy Müller. — 1 * 9 in jedem flelsebüro, in jeder größeren Gaststätte, beim facharzt oder in 90 a, 1200 Seton Groß- Quart Preis RM.50 ——— Geschäftsstelle dieser zeſtung mustrierter Führer durch alle deutschen Bader Kur- und Erholungsorte Auskunft über Reise- und Kurkosten, Unterkunft, pensions- preise, Sehenswürdigkeiten von 1400 Bädern und Kurorten Mit 83, 300 Blibeittögen der schönsten Kurorte in Kupfertiefüruck Lleferung dureh den Verlag Berlin Swig oder den Buchheande! 55 N e 3 18 Tägliche Berichte der 1 Aus Baden Weitere Beſchwerden gegen den Konſumverein Hockenheim * Altlußheim, 10. Okt. Wir berichteten kürzlich, daß die Direktion der Zigarrenfabriken G. E. G. in Hockenheim unter Androhung ſofortigee Ent⸗ 9% laſſung ihre Angeſtellten und Arbeiter gezwun⸗ 0 gen hat, nur im Konſumverein zu kaufen. Nun wird mitgeteilt, daß in Altlußheim genau das gleiche Anſinnen an die Arbeitnehmer der Fabrik gerichtet wurde. Verkehrsſtörung der Odenwaldbahn * Heidelberg, 10. Okt. Wegen Gefährdung einer Stützmauer durch Bergrutſch mußte das Gleis Schlierbach Neckargemünd der Odenwald⸗ bahn bis auf weiteres geſperet und eingleiſiger Betrieb eingerichtet werden. Der durchgehende Ver⸗ kehr wird voll aufrecht erhalten. Einweihung des Kelterhauſes der Winzer⸗ genoſſenſchaft 6 L Wiesloch, 10. Okt. Die Winzergenoſſenſchaft Wiesloch hat den diesjährigen Herbſt erſtmals in ihrem eigenen großen Kelter haus zur Kelterung und Einkellerung bringen können. Daß die Winzer⸗ ö genoſſenſchaft ſo raſch dieſen Wunſch erfüllt ſah, iſt das Verdienſt ihres erſten Vorſtandes Ph. Sieber. Dieſer hat ſeine eigene Weinhandlung mit der Winzergenoſſenſchaft fuſioniert und ſie ſo auf eine Aktionsbaſis geſtellt, zu der ſonſt Jahre mühſamer ä Aufbauarbeit notwendig geweſen wären. Der ſeit 5 1 14 Tagen ununterbrochen laufende Kelterbetrieb ſtellt der neuen Keltermethode das beſte Zeugnis aus. Am geſtrigen Donnerstagabend wurde das neue Kelterhaus in Anweſenheit der Vertreter der 5 Kommunal⸗ und Bezirksbehörde und ſonſtiger ge⸗ ladener Gäſte mit einer kleinen Feier eingeweiht. Am kommenden Sonntag folgt für die Oeffentlichkeit ein großangelegtes Winzerfeſt, das erſte in der Geſchichte des Wieslocher Weinbaues. Den Verletzungen erlegen * Emmendingen, 10. Okt. Der 25jährige Wagner⸗ gehilfe Emil Bluſt, der ſich vor einigen Tagen auf dem Kartoffelacker ein Meſſer in die Bruſt ge⸗ ſtoßen hatte, iſt im Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Den Anlaß zu der Tat bildete eine kleine Hänſelei ſeines Arbeitskollegen. Nachtlandung eines Verkehrsflugzeuges ö* Freiburg, 10. Okt. Hier mußte am Mittwoch abend zum erſtenmal die Nachtlandebeleuch⸗ tung auf dem Flugplatz in Tätigkeit treten, da ö die Ankunft des Verkehrsflugzeuges infolge des ſchlechten Wetters erheblich verzögert wurde. Die Vandung vollzog ſich glatt. Wie der Pilot berichtet, hat ſich die Beleuchtung, beſtehend aus 36 Sturm⸗ I laternen in weißen, grünen und roten Lichtern ſowie aus den an der Landeſtelle aufgeſetzten Pechfackeln, ſehr gut bewährt. — * * Zell a.., 10. Oktober. Bürgermeiſter Karl Schäfer iſt im hieſigen Krankenhaus von ſeinem ſchweren Leiden durch den Tod erlöſt worden. Schäfer, geboren in Karlsruhe, wurde 50 Jahre alt. Längere Zeit war er 1. Ratſchreiber in Säckingen und Bürgermeiſter in Kleinlaufenburg. Im Juli b 1923 wurde er in Zell a. H. zum Bürgermeiſter ge⸗ wählt. Hochwaſſergefahr? r. Triberg, 9. Okt.(Eig. Dr.) Nach einer vorüber⸗ gehenden Beſſerung geſtern nachmittag iſt unter er⸗ neutem Zurückgehen des Luftdruckes in der Nacht wiederum das Auftreten außerordentlich hef⸗ tiger Niederſchläge imOberrheingebie: und dem Schwarzwald zu verzeichnen. Die Nie⸗ derſchläge hatten beſonders in den heutigen frühen Morgenſtunden eine ähnlich ſcharfe Form wie am Samstag und Sonntag und halten zur Zeit, wenn auch etwas vermindert, noch ununterbrochen an. In⸗ folgedeſſen wird mit einem neuen Nachſchub von großen Waſſermaſſen aus den Höhen zu rech⸗ nen ſein, ſodaß die Niederungen der ſchon angewach⸗ ſenen Flüſſe mit weiterer Hochwaſſergefahr rechnen werden müſſen. Opfer eines Betriebsunfalls * Freiburg, 10. Okt. Bei der Firma Metz.⸗G. ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Ein 18⸗ jähriger Gipſerlehrling arbeitete an einem Warenaufzugsſchacht auf einer Leiter. Er ſtürzte von dieſer etwa 15 Meter ab und blieb in hoffnungs⸗ loſem Zuſtand mit gebrochener Wirbelſäule liegen. Die an dem Unglück verantwortlichen Per⸗ ſonen wurden ſofort entlaſſen und haben außer⸗ dem noch ein Strafverfahren zu gewärtigen. Neue Mannheimer Zeitung 8 e 400 Jahre neues Villinger Stadtwappen * Villingen, 10. Okt. Im Villinger Stadtwappen iſt ein aufrecht fliegender roter Adler, der an die Zeit vor 1806 erinnert, als Villingen noch eine vorderöſterreichiſche Stadt war. Im Juni 1326 ſagte ſich die damalige befeſtigte Stadt Villingen von den Fürſtenbergern los und huldigte dem Habsburger Hauſe, dem anweſenden Herzog Albrecht von Oeſter⸗ reich. In unverbrüchlicher Treue blieb Villingen 480 Jahre bei Oeſterreich. Zur ehrenden Anerken⸗ nung des tapferen Ausharrens im Bauernkriege (1524 bis 1525) und der gegen Oeſterreich ſtets ge⸗ zeigten Treue verlieh König Ferdinand J. am 10. Auguſt 1530 der Stadt ein neues Wappen, und zwar eine der Länge nach in der Mitte geteiltes blauweißes Schild mit einem nach rechts gewendeten, aufrecht fliegenden roten Adler mit gelben Klauen und offenem gelbem Schnabel. Ueber dem Schild iſt ein Helm der damaligen Ritterausrüſtung mit auf⸗ gerichtetem Pfauenſchweif. * * Durlach, 10. Oktober. An dex Einweihung des neuen evangeliſchen Lutherhauſes und der Lutherkirche wird am kommenden Sonntag anſtelle des verhinderten Oberkirchenrats D. Rapp Kirchen⸗ präſtdent D. Wurth teilnehmen. Wünſche des pfälziſchen Obſtgroßhandels . Weiſeuheim a.., 10. Okt. Gelegentlich der Preſſefahrt durch den Wein⸗ und Obſtbaubezirk Dürkheim am 3. Oktober wurden die Preſſevertreter auch über die Wünſche des Obſtgroß⸗ handels unterrichtet. Man teilte uns mit: Der Obſtgroßhandel in der Pfalz iſt zum größten Teil Exporthandel. Infolge Verbindungen mit allen Hauptabſatzplätzen des In⸗ und Auslandes werden jährlich etwa—3 Tauſend Waggon⸗ ladungen Obſt verſchickt. Die neuzeitlichen Be⸗ ſtrebungen, das deutſche Obſt dem Auslandsobſt ge⸗ genüber konkurrenzfähig zu machen, ſind Haaptſor⸗ gen des Obſtgroßhandels. Leider wurde aber auch in dieſem Jahre wieder die Erfahrung gemacht, daß die Umſtellung im Obſtbau und Obſthandel für letz⸗ teren keinen materiellen Nutzen gebracht hat. Wohl ſind mit Hilfe des Agrarprogramms die Abſatzein⸗ richtungen verbeſſert worden; die Qualität der ab⸗ gelieferten Früchte aber iſt die gleiche geblieben. Der Erzeuger liefert immer noch ſeine Ware, wie ers jahrelang gewohnt war, ab. Wohl ſind Anſätze zur Beſſerung bemerkbar. In der Hauptſache bleibt jedoch noch viel zu wünſchen. Nach Anſicht des Handels wäre es erforderlich, auf die Verbeſſerung der deutſchen Produktion mehr Gewicht zu legen. Das Ausland ſtrengt ſich in dieſer Beziehung ſehr an. In Deutſchland geſchieht, abgeſehen von der Umpfropfung der Bäume mit beſſeren Sorten, noch viel zu wenig. Der Ver⸗ ſand der Früchte erfolgt in der Hauptſache in Span⸗ körben. Die Ware ſieht hierin gut aus und iſt leich⸗ ter verkäuflich. Doch liegt auch hier für den Handel eine große Belaſtung, da der Kleinhandel im Verbrauchergebiet die Körbe nicht mitkauft, ſondern dieſe zurückgibt. Eine gleichmäßige Normalverpackung für deutſches Obſt iſt erſtrehenswert, ebenſo der Verkauf im Verbrauchergebtet Brutto für Netto, wie es beim Auslandsobſt auch üblich iſt. Leider macht der Handel auf den Großmärkten der Städte ſehr oft die Erfahrung, daß vom kaufenden Publikum ſelbſt bei Gleichwertigkeit der Früchte das Auslandsobſt dem deutſchen Obſt vorgezogen wird. Hier fehlt die Aufklärung, hier fehlt die Reklame des deutſchen Garten baues, über⸗ haupt der Berufskammern der Landwirt⸗ ſchaft. Während das Ausland gerade in der Reklame ſeine Stärke zeigt, geſchieht bei uns nichts. Gbenſo fehlt in Deutſch⸗ land jede Unterſtützung des Obſthandels. Die Bah⸗ nen des Auslandes befördern mit den billigſten Ta⸗ rifen die Früchte nach Deutſchland, ein Reexpeditions⸗ verkehr ſorgt in Deutſchland für billigſte Weiterlei⸗ tung auf deutſchen Bahnen. Die deutſche Weintraube, die die wäſſerigen Auslandstrauben an Qualität bedeutend übertrifft, muß auf der deutſchen Reichs⸗ bahn mit der doppelten Fracht bezahlt wer⸗ den. Dem Handel wird jedes Geſchäft mit Trauben nach entfernten Städten unterbunden, weil das Aus⸗ land billiger abſetzen kann. Gerade in dieſem Jahre, wo der Weinſtock einen Maſſenertrag liefert, dagegen an Aepfeln und Birnen in Deutſchland eine Mißernte iſt, wäre eine Verſorgung der Großſtädte mit deutſchen Trauben möglich geweſen. Einen klei⸗ nen Ausweg hat man dadurch gefunden, daß die Trauben in Autos weggebracht werden. Die Kurzſichtigkeit der Reichsbahn rächt ſich durch den Frachtausfall an ihr ſelber. Die Lage des pfälziſchen Handels bezeichnet kurz folgendes Beiſpiel: Ein Obſtgroßhandlung im Be⸗ zirk Dürkheim ſchließt das Geſchäftsjahr 1929 mit einem Umſatz von 228 000 Mark und einem Ver⸗ lu ſt von 6000 Mark ab. Das Geſchäftsjahr 1930 wird vorausſichtlich ohne Verluſt, aber auch ohne nennens⸗ werten Gewinn abſchſießen. Auslandskonkurrenz, Gleichgültigkeit der Verbrauchermaſſe und deutſche Kapitalzinſen ſind die Sorgenkinder des Obſthandels. der Anglo ⸗Amerikaniſche Bananentruſt dagegen ſchließt ſein Geſchäftsjahr 1929 mit 25 000 000 Dollar Reingewinn ab, den er zum großen Teil in Deutſch⸗ land gemacht hat. Der deutſche Obſthandel aber geht dem Ruin entgegen. SS re,. er,, ,,, eee * i i t 1 NN 5 ö 0 0 1 1 0 * „ N J 2 leck · Schuh, ohne Koppe, für den Abend anzug 1 7 e Boxkalf- Straß en schuh, Orig.-Goodyedr-Welt 6 Unendlich große Aus Wahl in LiWerq- Strümpfen u. Herren- Socken eee Hocheleg. Spang. 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An die Vorträge ſoll ſich eine Ausſprache anknüpfen. Speyers neue Badeanſtalt * Speyer, 10. Okt. Vor etwa ſechs Monaten kaufte die Stadt Speyer, um den Bedürfniſſen der Bevölkerung entgegenzukommen, in Duisburg ein neues modernes Rheinbad. In den letz⸗ ten Tagen wurde das Bad durch einen Schlepper nach Speyer transportiert und zur Ueberwinterung in den alten Hafen verbracht. Ein Schüler vermißt * Kaiſerslautern, 10. Okt. Der am 90. Juli 1917 geborene Volksſchüler Albert Karl Luckas hat ſich am Mittwoch nachmittag gegen 3 Uhr mit einem Fahrrad von ſeiner Wohnung entfernt und iſt bis jetzt nicht zurückgekehrt. Luckas iſt 1,35 Meter groß, kräftig; er trägt braune Kniehoſe, ſchwarz und weiß geſtreiften Rock und Weſte. Kleine Nachrichten 50 Jahre Wormſer Polizei sw. Worms, 9. Okt. Am 6. Oktober konnte die Wormſer Polizei auf ein 50 jähriges Be⸗ ſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß fand im Mozartſaal eine Feier ſtatt, an der zahlreiche Ehrengäſte teilnahmen. Polizeidirektor Maſchmeyer begrüßte die Erſchienenen mit herzlichen Worten und gab einen Rückblick auf die Geſchichte der Poli⸗ zei unter ſtädtiſcher Regie. Miniſterialrat Dr. Sie⸗ gert ſprach in Vertretung des durch Amtsgeſchäfte verhinderten Miniſters des Innern die Glück⸗ wünſche aus. Auch im Namen der geſamten Regie⸗ rung übermittelte er die Grüße und Wünſche. Einen Rückblick auf die Geſchichte und die Entwicklung der Wormſer Polizei gab Polizeioberinſpektor Herr⸗ mann. Groß war die Zahl der Glückwunſch⸗ anſprachen von den Vertretern der Behörden und Körperſchaften. Die Anklage gegen Direktor Hofmann * Mainz, 10. Okt. Die 155 Seiten umfaſſende Anklage gegen den Direktor Hofmann von der hieſigen Getreide⸗Kreditbank iſt jetzt zugeſtellt wor⸗ den. Zu der Verhandlung werden außer den Sach⸗ verſtändigen über 100 Zeugen geladen. Die An⸗ klage lautet auf Betrug, Untreue, Unterſchlagung, Verletzung des Depot⸗ und Börſengeſetzes, Verlet⸗ zung der Beſtimmungen aus dem Aktienrecht des HGB. und Verletzung der Beſtimmungen der Kon⸗ kursordnung. Die Verhendlung dürfte im De⸗ zember vor dem hieſigen Erweiterten Bezirks⸗ ſchöffengericht ſtattfinden und ſich auf über eine Woche erſtrecken. Moderner Wildteder- Spangenschoh, mit echt L XV. Absdtz Velkaufsstelle Contad Tack& Cle. G. m. b. H. & CE.: AG. Mannheim, 81, 7 BURG Steitestrage, B. M. Femspr 22524. Ludwigshafen, Ludwigstr. 38. * * Freitag, 10. Oktober 1930 Abend- Ausgabe Nr. 470 3 Vergleichsverfahren bei der Mannheimer Gummi Die heutige Gläubigerverſammlung ſtimmt dem Moratorium Weiterführung In der heutigen Gläubigerverſammlung der Man n⸗ heimer Gum mi⸗, Guttapercha⸗ un d As beſt⸗ fabrik AG. waren von den 410 betroffenen Gläubigern rund 150 anweſend. Nach eingehender Beratung erklärte ſich die Verſammlung mit dem im Mittagblatt wiedergege⸗ benen Antrag der Verwaltung, mit dem Moratorium einverſtanden. Aufgrund dieſes Entgegenkomwens der Gläubiger kann die Verwaltung am kommenden Mon⸗ tag den Antrag auf Eröffnung des Vergleichs⸗ verfahrens ſtellen, an dem die 410 Gläubiger mit 992 070/ Forderungen beteiligt ſind. In der Verſammlung wurde vom Vertreter der Ver⸗ waltung, wie auch vom Vorſitzenden des Gläubigeraus⸗ ſchuſſes mitgeteilt, daß das Moratorium nicht für das endgültige Vergleichsverfahren vor Gericht zugrunde gelegt werden ſolle, ſondern daß bis dahin nach Abſchluß der Ver⸗ Handlungen über die Sanierung des Unternehmens höchſt⸗ wahrſcheinlichh ein ganz anderer Vorſchlag den Gläubigern unterbreitet werden wird. Man hoffe, daß er günſtiger ausfalle, als dieſer rein formelle Vorſchlag. Mit⸗ geteilt wurde, daß Verhandlungen zur Gewinnung von potenten Partnern gepflogen werden, um entweder durch Kapitalbeteiligung oder durch Hergabe von Kre⸗ diten den Betrieb lebensfähig zu erhalten. Durch den Vertrag mitder Deutſchen Aſbeſt⸗ fabrik, Berlin ⸗ Zehlendorf, deſſen Einzelheiten im Vergleichsverfahren noch genau bekannt gegeben werden, ſel— wie auch von anderer Gläubigerſeite in der Ver⸗ ſammlung anerkannt wurde— eine weſentliche Eutlaſtung eingetreten. Der Verkauf erfolgte zum Buch werte, wo⸗ bei ſich die Deutſche Aſbeſtfabrik bereit erklärte, 150 000% von der 400 000„ betragenden Hypothekenſchuld zu übernehmen, die ſich zur Ablöſung der Obliga⸗ tionsanleihe, außer der in der Mittagsausgabe ſchon mitgeteilten Barzahlung und zur Zahlung der rückſtän⸗ dig en Hypothekenzinſen bereit erklärte. Das letz⸗ tere ſei inſofern weſentlich, als dadurch eine von der Rhein. Hypothekenbank— die 390 000/ zu fordern hat an⸗ gedrohte Zwangsverſteigerung verhütet wurde. Im übri⸗ gen übernimmt die Deutſche Aſbeſtfabrik das mit 213 000/ zu Buch ſtehende Warenlager, wodurch eine anteilsmäßige Quote vom Käufer für das Vergleichsverfahren garantiert wurde. Der Kaufvertrag wird im ganzen als ſehr günſtig angeſehen. Aus den weiteren Mitteilungen ſei noch erwähnt, daß im Falle der Mannheimer Gummi keinerlei Anlaß beſteht, gegen die Banken Vorwürfe zu erheben, da dite Zeſſions⸗ verträge der Banken alles andere denn Kneblungsverträge wären, daß im Gegenteil die Banken für die heutigen Verhältniſſe recht großes Entgegenkommen bewieſen hätten, wofür auch die Bereitſtellung von neuen Mitteln für die Weiterführung des Betriebes gegen Zeſſionen ſpreche. Aus dem Bericht von Rechtsanwalt Dr. Marck, der für den Gläubigerausſchuß ſprach, ging hervor, daß die Gläubiger gewillt ſind, das Unternehmen lebensfähig zu halten, weil nur der lebende Betrieb den Intereſſen der Gläubiger diene, wobei aber auch nicht verkannt werden dürfe, daß in der heutigen Zeit ein ebenſo großes öffent⸗ liches Intereſſe an der Aufrechterhaltung eines ſo alten und großen Betriebes beſtehe.( Der Mangel an Eigen⸗ kapital, der durch die Schwjerigkeiten anläßlich der Zahlungs unfähigkeit des Hamburger Großabnehmers Michelſon offenbar wurde, müſſe in erſter Linie behoben werden, ſodaß alſo der Kernpunkt für die Sanierung in der Schaffung einer geſunden kapitaliſti⸗ ſchen Grundlage liegt. Selbſtverſtändlich ſei die Vorausſetzung für das Stillhalten der Gläubiger, daß der Teil Opfer bringt, der in erſter Linie dafür in Frage kommt: die Aktionäre. Man verkenne nicht die Ent⸗ täuſchung, die gerade bei den vielen Kleinaktionären des Unternehmens über die von ihnen geforderten Opfer herrſche. Wahrſcheinlich ſei aber, daß die Zuſammen⸗ Jegung noch über die heute mittag angegebene Re⸗ lation von:1 hin ausgehen werde. Man könne aber ſagen, daß nach dieſem Opfer, falls ſich die erſtrebte Unterſtützung durch kapitalſtarke Partner erreichen laſſe, die Ausſichten für das Unternehmen als relativ gut zu bezeichnen ſind, weil— wie ein anderer Gläubiger aus⸗ ührte— nur—8 Fabriken in Deutſchland Gummiſchuhe erſtellen, daß alſo durch die Konzentration auf das Gum⸗ miſchuhgeſchäft die Poſition des Unternehmens ſich weſent⸗ lich verbeſſert habe. Die Verſammlung beſchloß ſchließlich, den Gläubi⸗ gerousſchuß um zwei Mitglieder(Mittelgläubiger) zu erweitern und wählte deshalb Herrn Eugen Drey⸗ fuß vom Gläubigerſchutz Mannheim und einen Vertre⸗ zu— Verhandlungen um die des Betriebs ter der Firma Krüger u. Co. neu hinzu, während als rtrauensperſon der aus der Liquidation der Rhein. delsbank bekannte Bankdirektor a. D. Roebig in 8 lag gebracht wird. Nachdem ſich alſo die Gläubiger zum Zuwarten ent⸗ ſchloſſen haben, iſt zu hoffen daß nicht zuletzt auch im ſo⸗ zialen Intereſſe die Bemühungen um die Erlangung neuen Betriebskapitals von Erfolg begleitet ſein mögen, damit auch die von den Aktionä bringende Opfer nicht allzu hart und unbillig ausfal O Neue Goldabgaben der Reichsbauk.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, hat die Reichsbank heute morgen wieder ⸗ um Gold abgegeben und zwar an die Bank von Frankreich 35 Millionen und für die Niederlandſche Bank M * Diskonterhöhung in Bayern. Die Bayeriſche Noten⸗ bank teilt mit, daß ſie vom 9. Oktober ab den Diskont⸗ ſatz für Wechſelankauf und den Zinsſatz für Lombard⸗ darlehen auf 6 v. H. feſtgeſetzt hat. * Die neuen Zinsſätze bei der Preußiſchen Staatsbank. Im Anſchluß an die Herauſſetzung des Reichsbankdiskonts von 4 auf 5 v. H. hat die Preußiſche Staatsbank(See⸗ handlung) ihre 3 ätze ab 10. d. M. im Verkehr mit Banken und Bankiers wie folgt erhöht: Tägliches Geld auf 3%(bisher 24) v.., bei 15 Tagen über Ultimo 4%(%) v.., für ein bis zwei Monate 47(%¼) v.., für drei Monate 5(4½) v.., Darlehen 4% v. H. und Einzahlungen 3% v. H. O Dortmunder Vulkan AG.(Eig. Dr.) Die Gläubiger⸗ verſammlung des in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen Unternehmens ſtimmte einſtimmig der Durchführung des gerichtlichen Vergleichs verfahrens zu. Ein poſitiver Vorſchlag über die Befriedigung der Gläubiger liegt noch nicht vor. Einem neugebildeten Gläubiger⸗ ausſchuß ſind die Arbeiten zur Aufſtellung eines end⸗ gültigen Status und Vergleichsvorſchlages übertragen worden. * Betriebseinſchränkung im Werk Pieſteritz der Bayeri⸗ ſchen Stickſtoffwerke Acß. Die Bayeriſchen Stickſtoffwerke AG., München, ſieht ſich, wie wir erfahren, veranlaßt, in einzelnen Teilen ihres Werkes in Pieſteritz(Bezirk Halle) Einſchränkungen vorzunehmen. * Feldmühle Papier⸗ und Zellſtoffwerke A.— Be⸗ friedigendes Ergebnis zu erwarten. Lt. BBC. waren die Werte der Geſellſchaft während der erſten 9 Monate die⸗ ſes Jahres voll beſchäftigt. Die Geſellſchaft rechnet damit, Haß, falls keine unvorhergeſehenen Ereigniſſe eintreten, die Vollbeſchäftigung von ihr voll aufrechterhalten werden kann. Obwohl die allgemeine ſchlechte Konjunktur auch die Papier⸗ und Zellſtoffinduſtrie nicht unberührt gelaſſen hat, hat die Geſellſchaft durch die Auswirkung Hdurchgrei⸗ fender Rationaliſierungsmaßnahmen, ſowohl in techniſcher 1 als auch in verwaltungsmäßiger Hinſicht d Unkoſten ſenken können, ſo daß, ſoweit ein Urteil heute möglich iſt, mit einem befriedigenden Ergebais zu rechnen ſein 12 v. H. Dividende). O Lederfabrik Biederſtein, Gebr. Heſſelberger, München. (Eig. Dr.) In der Inſolvenz dieſer bekannten Lederfirma, die intern geregelt werden ſollte, erhielten die Gläubiger nunmehr 50 v. H. ihrer Forderungen, und zwar unter Garantie der Schweizeriſchen Bankgeſellſchaft in Zürich. Die 50 v. H. werden bis Ende Februar 1931 ratenweiſe bezahlt. Im Gegenſatz zu dieſer Abfindung zeigte der Status im Februar 1930 noch einen Aktivüberſchuß von rund 650 000 /. Die Paſſiven betragen mehrere Mil⸗ lionen I. * Die Fuſion in der Hochſeefiſcherei beſchloſſen. Die Verhandlungen der Nord ſee, Deutſche Hochſee⸗ fiſcherei Bremen⸗Cuxhaven mit der Altona, Hoch ⸗ ſeefiſcherei AG. und der Hanſa, Hochſee⸗ fiſcherei AG. zwecks Ankauf der Aktien ſind heute in Hamburg zum Abſchluß gelongt. Die Nordſee übernimmt 80 v. H. der Aktien der Altona Hochſee und der Hanſa, die je über ein Kapital von 1,805 Mill.„ verfügen. Eine Ver⸗ ſchmelzung iſt vorläufig nicht beabſichtigt. Die beiden Altonaer Geſellſchaften verfügen über eine Flotte von 29 Dampfern. * Konkurs der Wollgroßhandlung Trooſt u. Co., Hückes⸗ wagen. Zu der Zahlungseinſtellung der Wollgroßhandlung Trooſt u. Co. in Hückeswagen verlautet, daß am Mitt⸗ woch eine an der Inſolvenz beteiligte Großbank bei dem zuſtändigen Gericht Antrag auf Eröffnung des Konkurs⸗ verfahrens über das Vermögen der Firma geſtellt hat. Die Verbindlichkeiten ſollen nach neueren Angaben über die früher gegebene Höhe von 2 Mill./ weſentlich hin⸗ ausgehen, ſo daß die Aktiven noch nicht einmal 10 v. H. dürfte(i. V. der Forderungen insgeſamt decken würden. 3 2*— Kurszettel Neuen Mannheimer Zeitun 3* 9. 10. 910 9. 10. Mannheimer Efektenbörse 5. 29.— 890 Konſerven Braun 1 5 5925 Schuhf. Berneis 1 5 1 5 9 10 10. nix Bergbau—,— 59.90 Kraus& Co. Lock. 70,„25 Seilinduſt. Wolff 40.— 38. — Südd. Zucker— 1285 Bad. St.⸗A. 21 75,50 75,50.-G. f. Seilind 49.— 46,25 3 3 F ad Kom. Gd 87.— 87.— Brown, Boveri 90.— 90.— Salze Heide 100 1100 Lechwerke.. 92— 88 443 8% Ohafen Stadt 88.—-— 88.— Dalmler⸗Benz 24.— 21.— 55„ 210,„ Ludwigsh. Walz. 85,— Tricot. Beſtgheim 44, 5 YOhbafen Sta„„ 4 5 Tellus Bergbau 98,.— 98.— 8 99.50 Deut Linol.. 149,0 1486.0 8* 5 84% n Gold 90.— 90 8a Unten 75,— 75.— P Stahlwerke 62 75—— Malnkraftwerkze. 28.— J5.— Ser. 0 2 1 5 g ö——.— Ver. Stahlwerke 62.75—.—— 91.—.] Ver. deutſch. Oelf. 71.— 71.— 8 Gold 74,50 74,50 Gebr. Fah.— Metallg. Frankf. 94,— 91. 3 84% baibenb 25 91.— 91.— J. G. Farben. 1818 129,0 Industrie-Altien Mae dies. 5— S . 5„———— Ver. Zellſt. Berl. 53.— 46.— Hadiſche Band. 136.0 134.0 10% Grkr, M. O. 100,0 100,0 Henninger K. St. 2 1400] Moenus St.⸗A—. 5 2 240% Popeib. 9. 1810 181.0 18%„„ d 1200 120.6 Lömen München 1889 164.5] Motoren deuz, e e Hoßit: Sicher 1 5 0 1800 Ah. Hypoth. Bk. 148.0 144.0 0 Schöfferh. Zindg. 101 8 184.0 Motor Oberurſel 15840 1520 Poi 8 Päffner 200 320. D. Vant u. Disc. 1140 111,0] Karlstr. Näß. ald 22.— 22— Schwartz Storch. 1250—.— Volkh. Seil. u. K. 82.— 82,— Sn 1 85 8 Werger.. Pf. Rähm. Kay. 11.85 11.50 Wayß 4 greytag 47.50 45,10 Durlacher Ho.,—— Mannh. Gummi—.—Adier Klever. W. Wolflàcßlͤn Eichbaum...., Pfälz. Mühlenw. A. E. G. St.⸗A. 115.0 109.2 Rein. Gebh& Sch. 97.50 95.— Judwigsh. A. Br.—.— Aſchaff. Bunt. 101.0 1010 Roeder, Gebr. D. 95.—609.— Zellſtoff Aſchſſbg. 81.75 79.50 Pfälz. Preßheſe 125.0 125 9 1 155 Zem. Held. 92.— 92. Sb. Maſch Duel. 125,0 125,0] Rütgerswerke 47.60 43.—„ Memel. 1157 1115 Schwarß Storch. 0 1210 15 kann.-G. 122.0 122.0] Brem.⸗Befig. 1— 1 5 Schutt Arnet 28 2„ Waldhof 115,2 111, Eichbaum Werger 157, 5 5 5 1900 1270 Brown Bover„ Schramm Lackf. 67.— 66.— Ufa(Freiverk). 89.— 89,— Bad. Aſſeturanz. 1140 1140] Verein disch. Delf. 72 72,15 Cement Heidelbg.—.——— Schuckert, Nrbg. 1260——! Raſtatter Wagg. 3 Zeultef chaldhof 1150 11720 Sede. 300 Terminnotierungen(Schluß) 8„„ i Ehamotte Annw. 91.— 91. Alg. Dt. Credit 100,5 100,5] Harpen. Bergbau 83,30 82.25 8 Chemiſche Albert 32.25 31,75 Bankf Brauind. 106,0 104.0 Ph Holzmann.50 66,— Frankfurter 1 401 1840 1520 b. Brockhues. Barr Sante 1250 1225 lſe Bergbau 1250 1835 1 Darmſt. u. Nat.. ayr. u. W.„„ i A 81 0„ Festverzinsliche Werte] Deutsche isconts 112.5 110,7] Daimler Benz. 28.50 21.— Bett. Fendesgel. 1290 all Sücdeiſur 266, 280.9 6% Reichsanl!—.—, D Effekten Bank 101,5 101,0] Ot. Atlant.⸗.. 94,50 Commerzbank 115,0 118,0 Kali Weſteregeln 1910 1885 „„ 27 87.50 9115 D. Hyp. u. Wechf. 9950 3875 Siegeln. 1808 1 Darmſt. u. Nat. 154,0 1 15 R. Karſtadt 95 5 9135 Ablöſungſch. U. 54,10 54,10 D. Ueberſee⸗Bank 89, 5 t. Linoleum 50, 0 Deutſche Disconto. 111,2 Klöcknerwerke.. 04 135 0 98 75 ohne.25 6,20 Dresdner Bank 112,2 1100 Dt. Verlag. e. 150,0.[Dresdner Bank 113.0 1110 Saß& Go. 140,5 184,0 O. Wertb.(Gold! 92,50—.—„„ 1185. 5 1 85 A ⸗G. für Verkehr 15 2 5 Ne e D. Schazanw. 23—.—.— Frankf. Bank 84 98,5„Raf. D— 46.— Dt Reichdb. Vorz. 85,75 85.75 0 37.50 34.— 5% Schuzg. 14..50. Irkfrt Hop.⸗Gr 1540 151.0] Dockerh.& idm—.——.— Hapag.. 75, 78, Manafeldee. 3450 32.— 0 Herd. dec. 48 8 7250 Mienen 8% Ludwigsh. 28 87,15 85,50 Nürnberg. Verein.. Eiſen Katſers!. S282 ͥ 54.50 50.— in 10% Müm. Gd. 25 90.75 99,50] Oeſt. Ered.⸗Anſt. 27,78 27.75 Emag Frankf. 60,— 60.— Alg. Elektr. Gef. 115.5 108,5 Moniecatint.. 0 4 * 5„28 80,10 90.— Pfälg. Hyp.⸗Bk.. 131.0 181.0 Enzinger⸗ Union—.— 71.— Bemberg 0,50 88.59 Oberbedarf... 78, 7%„„ 27 7350 72.— Eßlinger Maſch.—.——.— Bergmann... 134.5 Stabi Minen 28,— 28.50 Reichsbank. 207,0 205,0 Ettling. Spinn..—.——.— Buderus Eiſen 49.25 49,50 Phönix Bergbau 68.50—,— 80% Grkr. Mh. 29 16,50 16,50] Rhein. Ereditbk.. Cement Heidelbg. 88.— 87.— 1680 3% Preuß. Kali———,— Rhein. Hyp.⸗Bk. 145,0 148,0 555& Schleich. 102.0 100,0 2 Guld 8 182 1455 2 0 28 120.0 5% Preuß Rogg.—.— ahr Gebr. Pirm.—— ontin. Gummt 5 5„Elek.(Rheag)„ 8 8% üdd. freſtwb..02—.— Südd. Boden⸗C. 132,0, 98 Farben. 132.0 128.0 Rh. Stahlwerke. 88,— 88 e 1 16 65 1385%„Bonds 28 90,50 88.25 Daimler 5 5 15 5 85 9155 Montan 7775 275 8% Grkr. M. abg. 78, 78, iener Bankver. 10, 1 Feinmech. Jetter 67.— 65,— Deutſche Erdöl. 60,.— 35, ütgerswerke.%,„ 80% Nh.-.⸗ Don.—.——— Württ. Notenbe 198.0—.— Felt. Guilleuume—.— 84,25 Dt. Gold u. Silber 180,5 125, Schuckert 129.2 124.2 Frankfurter Gas—.——.— Dt. Linoleum 147,2 145,0 Siem Ebalske 173.0 171.0 7% Bad. Kom. Gd. 87.— 87.— Alltanz..... 177.0 176,0 Frkf. Pok.& Wit.—.— 18,50 Licht u. Kraft. 115.5 112,0 Südd. Zucker 128,5 126.5 8% Pfälzer 28-9 98,50 98,.— Frankf. All. Verf.—.——.— Elektr. Lieferung 111,5 104,0 Sven Tändſt 2048 2900 8% Rh. Hyp. 2. 2 97.50 87.— annh. Verſ.⸗G.—.——.— Goldſchmidt Th. 40.— 40.75 J G. Farben. 132,0 128,0 8 8 8 Grigner M. Durl. 29,50 28.50 Felten& Guill. 93,.— 86,.— Ber. Glanzſtoff———.— %„„ R..8 97.50 87, Transport-Aktien Grün& Bilfinger 165,0 164.0. 1 1110 88 a ce 92— 8 7⁰ 10-11 95,50 92,80 ö esfürel... 5 f ellſtoff Aſchaff. 82.— 78.— 57 5 5 7 12-43 89.— 88.— Fa bn 8 177— Hald e 1 5 25 Goldſchmidt.. 40.— 41.— Nauſtef Waldhof 116,0 110,0 3 Rordd. gloyd.. 76,— 73,10 Hanfwer Jüſſen———.— 5 35 6%% Rhein. Lig. 85.50 83.75 274 eee ilpert Armatur. f Börse „ e l 919. 88.25 8245 Deſter eu. Ste.. Fiesch kugf. u. M. 5910 100 Serliner ee ee ½%% Sü 5 8 85.10„u. Tief 3 5 f ö oggenn. 5 %%% Meng 8550 88. Montan-Aketjen Holzmann. Jol. 11.28 88 50 Festverzinsliche Werte 8 Rogdenrenid.0.5 6½% Pr. g. B. Lig—,——.—eſchwell. Bergw 210.0—.— Holsverkohl.„ Jd. 88.75 80,— VVV 5 0 Akti Gelſenk. Bergw. 2 6% Reichsank. 1 87.75 87.50 50% Sandſch Rog„.80„. Bank Aktien Jiſe 88b. St. A. 2040—— Inag Erlangen 82.5 87. Dich Agssgſch. 1 54,25 5428 5% Wertkener, 390 39.80 Allg. D. Creditb. 100,0 100,0 Junghans St. A. 29,28 29,25 ohne Ablöſgrecht 620.— 4 Deſt Schatz 5 Badiſche Bank———.— Kall uſchersleben 1900 182.5.— 9 8 1 155 Kali Salzdetfurth 12 195. 1 8 75 5 50. 90 05 0 5 5 103, 10 8 arſtadt Rud. 86.— 83. ad. Kohlen—.——.— e con.. Zaun gn an t. 4238 222 5 Alban earn de e an 89, e den 1200 1200 8 dein diene ice 64% n—— 10 Som. u. Privatb. 1140 112,5 Mannesm. Röör“—— 63,50 Rnorr, Hellor.. 1685 8% Prß. Kalſanl..40.40 f 4e Pap.-R.—.—, Portland⸗Zementwerke Heidelberg-⸗Mannheim-Stuttgart Unterbewerte Aktien In den letzten Tagen iſt der Kurs der Atien der Ge⸗ ſellſchaft außerordentlich ſtark zurückgegangen. Gegenüber Gerüchten aus Frankfurter Börſenkreiſen von einem Rück⸗ gang der Dividende wird von der Verwaltung mitgeteilt, daß ſich zur Zeit über die Dividendenfrage noch nichts fagen läßt, denn vom Geſchäftsjahr, das Ende Dezember abläuft, ſeien ja erſt 9 Monate vergangen. An⸗ dererſeits wiſſe jeder, daß es der Bauſtoffinduſtrie ebenſo wenig gut gehe wie den meiſten anderen Induſtrien und von einer Auswirkung des Arbeitsbeſchaffungsprogramms der Reichsregierung ſei ja leider noch nichts zu ſpüren. Trotzdem aber ſei der Peſſimismus der Börſe im Falle Zementwerk Heidelberg ebenſo wenig berech⸗ tigt wie in zahlreichen anderen Fällen. Ein Kurs von 80 bis 86 v.., wie er geſtern genannt wurde, entſpreche durchaus nicht dem inneren Wert der Zementaktien, den man immerhin mit 130—140 v. H. annehmen müſſe. O Trierer Kalk⸗ und Dolomitwerke A. Welle(Ober⸗ moſel).— Sanierung genehmigt.(Eig. Dr.) In der ao. HV. wurde nach längeren Auseinanderſetzungen beſchloſſen, das Ac. von 1 Mill. auf 300 000/ zuſammenzulegen. Eine Wiedererhöhung wird nicht vorgenommen. Der ſich aus der Zuſan menlegung ergebende Ueberſchuß von 700 000/ wird zuſammen mit einem Gläubigernachlaß von 400 000 /, alſo insgeſomt 1,1 Mill.„ zur Deckung des Verluſtvortrages von 0,78 Mill./ und zu notwendi⸗ gen Abſchreibungen auf die bisher überbewerteten An⸗ lagekonten der Geſellſchaft verwendet. Neue Tiefkurſe Unter dem Einfluß der flauen Tendenz der faſt allen Märkten/ Schwache Pfandbriefmärkte und die weiterhin lebhafte Nachfrage nach Weltbörſen/ Größere Publikumsabgaben auf Deviſen verſtimmten/ Schluß zu neuen Tiefkurſen Mannheim wieder ſchwach Die geſtrige Diskonterhöhung der Reichsbank und die ſchwachen Auslandsbörſen wirkten weiter deprimierend auf die Börſe ein ſo daß ſich erneut ſtarke Kursabſchläge er⸗ gaben. Farben gingen auf 129 zurück. Sehr ſchwach lagen auch Linoleum, Daimler, Südzucker, Weſteregeln und Waldhof. Von Banken waren Bodiſche Bank, Dedibank und Rhein. Hypothekenbank niedriger. Verſicherungsaktien ohne Intereſſe. Auch der Rentenmarkt war nochmals ſchwach. Die Kurſe der Gold⸗ Pfandbriefe mußten wieder ermäßigt werden. Frankfurt weiter rückgängig Der Kursabbau ſetzte ſich an der heutigen Börſe dort. Unter dem Eindruck der geſtrigen Baiſſe ſchritt die De⸗ poſitenkundſchaft zu Verkäufen und auch die Spekulation gab, da die ſchwache Haltung der geſtrigen Newyorker Börſe und die dortige Maklerinſolvenz die Stimmung weiter verſchlechterten, Material ab. Eine fortdauernde Belaſtung der Tendenz bedeutet auch die an⸗ haltende Unſicherheit in innerpolitiſcher Beziehung. Von den neuen Kursrückgängen wurden wieder faſt alle Märkte betroffen. Größere Verkäufe wurden namentlich am Mon⸗ tanmarkt vorgenommen, on dem Buderus, Gelſenkirchen, Mannesmann und Rheinſtahl—2 v. H. einbüßten; nur Ilſe konnten ſich wieder um 1 v. H. beſſern. Durch ſtär⸗ kere Kursrückgänge fielen Deutſche Erdöl auf, die 4 v. H. verloren, und am Elektromarkt Bergmann mit minus 4% v. H. Zement Heidelberg ſetzten ihre Abwärtsbewe⸗ gung in ſcharfem Maße fort; der Kurs verlor neuerdings ca. 6 v. H. Schwächer eröffneten ferner u. a. Südd. Zucker mit minus 2 v. H. Aſchaffenburger Zell ſtork an⸗ geboten und 57½ v. H. gedrückt. Reichsbank jedoch 11 v. H. erholt. Am Markt der Autoaktien gaben Daimler 2 v. H. nach. Deutſche Anleihen waren etwa behauptet. Auslondsreuten ſtill. Am Pfandbriefmarkt beſtand eher etwas Angebot. Im Verlaufe gaben die Kurſe meiſt weiter etwas nach. JG. Farben büßten erneut 1 v. H. ein. Tagesgeld war bis 4 v. H. weiter gefragt. Berlin erneut abgeſchwächt Die Befürchtungen des heutigen Vormittagsverkehrs, daß die Rückgänge an der geſtrigen Berliner Börſe und die Schwäche der internationalen Märkte neue Publi⸗ kumsabgaben zur Folge haben würden, war nicht ganz unberechtigt. Vorbörslich ſah es allerdings ſo aus, als ob es der Interventionstätigkeit der Banken gelingen würde, das Kursniveau zumindeſt zu halten. Die erſten Notie⸗ rungen hatten dann aber doch überwiegend Ab⸗ ſch läge aufzuweiſen, da die herauskommende Ware einen größeren Umfang annahm als man erwartet hatte. Die Abſchläge waren aber allerdings nicht mehr ſo erheblich wie geſtern, gingen jedoch vereinzelt bis zu 6 v. H. Die Spekulation beteiligte ſich nur unbedeutend am Ge⸗ ſchäft. Beſonders erſchien wieder eine Reihe von Neben⸗ werten mit Minus⸗Zeichen. Berger konnten ſich um 394 v. H. erholen. Auch Goldſchmidt fielen mit einem Gewinn von %, Nordſee Deutſche Hochſeefiſcherei mit einem 2proz. Ge⸗ winn und Chade⸗Aktien mit einem ſolchen von 3%. aus dem Rahmen. Anleihen wenig verändert, Pfandbriefe waren wei⸗ ter angeboten und Reichsſchuldforderungen verloren bis zu 2 v. H. Am Geldmarkt zog Tagesgeld auf 4 bis 6 v. H. an, Monatsgeld ſtellte ſich auf 5 bis 7 und Warenwechſel wurden mit ca. 5 bis 5 v. H. genannt. Nachden erſten Kurſen traten zunächſt kaum Veränderungen ein und die Märkte lagen geſchäfts los. Später drückten neue Abgaben, wobei ſich die Arbitrage etwas ſtärker am Ge⸗ ſchäft beteiligte, auf die Stimmung. Die Schwäche der heu⸗ tigen Auslandsbörſen blieb nicht ohne Eindruck und die Interventionsſtelle ſah wohl ein, daß es im Moment nicht viel Zweck habe, ſich gegen die nun einmal beſtehende flaue Tendenz der Weltbörſen zu ſtellen. Nur Chade zogen um weitere 4/ au, während an den übrigen Märkten Rückgänge bis zu 2 v. H. feſtzuſtellen waren. Am Kaſſamarkt hatte ſich das Angebot unter dem Eindruck der geſtrigen flauen Börſe weiter verſtärkt und zu neuen empfindlichen Kursverluſten geführt. Die Rück⸗ gänge betrugen für eine ganze Reihe von Werten 2 bis 8 Ov.., Aachen⸗Münchener Rückverſicherung büßten 15/ ein. Auch die Hypothekenbankaktien erfuhren neue Rückgänge und notierten bis zu 7 v. H. niedriger. Der Privat⸗ diskont erfuhr eine Erhöhung um ½ v. H. auf 4 v. H. Eine vorübergehende Befeſtigung der Kurſe ging bis zum Schluß der Börſe wieder verloren. Eine ſehr ſchwache Veranlagung des Pfandbriefmarktes und die weiter leb⸗ hafte Nachfrage nach Deviſen verſtimmten und führten bei den meiſten Papieren zu neuen Tiefkurſen. Bei den Hauptſpekulationspapieren waren Rückgänge bis zu 5 v. H. gegen den Anfang feſtzuſtellen. Nordſee zogen dagegen um weitere 2 v. H. an, Chade gewannen erneut 4 und Bemberg ſchloſſen gut erholt. Deviſen gegen Reichsmark find trotz der Diskont⸗ erhöhung ſtärker geſucht, der Kurs notierte.2035 nach .2010. Die europäiſchen Valuten liegen etwas ſchwächer, London.8585 nach.8592, Paris 39298, Holland 40,34, Schweiz 19.4394, alles Newyorker Uſance. Spanien eine Kleinigkeit gebeſſert, 47.80 nach 48.20 gegen London. Die Swapfſätze Dollar gegen Reichsmark ſind ſtark erhöht, auf einen Monat 60 nach 50 Stellen und auf drei Monate 190 nach 175 Stellen. zerliner Devisen biskontsätze: Reichsbank 8, Lombard 6, privat 47/8 v. H. —ñ———ꝛ c—.——. Amtlich in R⸗M für] 9. Oktober[ 10 Oktober Parität] Dis. G. B. G. B. M 970 Holland 100 Gulden 169,31 169,65 169,38 169.70 169,43 8 Athen 100 Drachmen 5,44 5,45.485.445 5,445 9 Brüſſel 100 B. 500 PF. 58,56 58,63 58,585 59,685] 58,358 3 Danzig 100 Gulden] 81,54 81,70 81.535 81,635] 81,555 5 Helſingfors 100 FM 10,562 10,582] 10,588 10,586 10,512 8 Italien. 100 Lire] 21.98 22,02 21,98 22,02 22,025 5,8 Südſlavien 100 Dinar 7,446 74 7,449 7,463].355 5,5 Kopenhagen 100 Kr. 112.33 112,55 112,83 112.55 112,06 4 Liſſabon 100 Eskudo] 18,825 18,865] 18,825 18,855] 17.48 8 Oslo.. 100 Kronen 112.33 112.55 112,33 112,55 111,74.5 Paris. 100 Franken] 16,467] 16,507] 16.467] 16.507 16,445 2,5 Prag.. 100 Kronen] 12,459 12.479] 12,465 12.485] 12,38 4,5 Schweiz 100 Franken] 81,80 81,76 81.61 81,77 80,515 2,8 Sofia.. 100 Leva] 3,048] 3,049].048 3,049] 3,017] 10 Spanien. 100 Peſeten] 41,81] 41,89] 42 51 42,59 69,57 6 Stockholm.. 100 Kr. 112,74 112,98 112,77 112,99 112,05 3,8 Wien 100 Schillin 39,23 59,35 59.225] 59.845] 88,79 5, 5 Ungarn 10012500 73,49 79,63 73,495 73,635 72,89 3,5 Buenos-Aires 1 Peſ..451.453 1,436 1,4380 1,736 7 Canada 1 Can. Doll.] 4,201 4,209 201.209 4,176— Japan. 1 Hen] 2070].0338].033.037] 18565411 Fairo 1 ägypt. fd. 20.91 20,85 20,815 20,95] 20,81 Türkei. 1 türk. Pfd.—,—= 2430 10 London.. 1 Pfd. 20,395] 20,435] 20,405 20.445 20,393 8 New Vork 1 Dollar 4,197 4,205 4,1995 4,2078 4,1780 8 Rio de JaneirolMillr.—.„—.—.503— Uruguay 1 Gold Peſ. J 3,847[.858].307 3,818 l 4,321 1 9. 0 9 Aktlen und Auslandsenleihen in Prozenten 9. 19. 9. 10. 9 1 5 B le 133,0 127,0 Hirſchderg Leder—64.— bel Stücke-Notierungen in Mark je Stück Sep 9 8 86,50 85, Hund Eſten 5 1275 67.25 9. 10, Buderus Eiſenw. 50, 47.— e 56.15 555 8 il. Holzmann 71.25 65,89 4% Türkel. Am.95 7 Charlott. Waſſet 90,— 17.50 Horch 4 Cie.„ 31,— 80.— 307„ Bagd.⸗Eiſ.!—.— 4,85 Chem. Heyden„39.— 32, 40% un l—.5.— Chem. Gelſenk. 46,50—.— Ilſe Bergbau. 205,2 206,0 40% Zollosl. 1911 488.60 Chem. Alber. 83.5 37.0 f. Jüdel 4 k 0 , 900 ap. 80g 1150 11. Cbem. Breckdues.— 48.— Gebe. Jungdans 2 80 28.— 4½% Ung⸗ Str. 13 20.— 19,70] Concord Spinn 57 8870 %% 8k. 14 2490 24.50 Conti- Gaoutſch. 124,5 124,0 Kahla Porzenan 32— 82, 4% Ung Goldr. 23.50 28.50 Kaliwk. Aſchersl. 1872 181.5 4% ronenr, 185.70 Daimler Motoren 24.— 2725 Karſtadt.. 8,89 8418 4½% Anat. Ser. 1 12.50 12.25 Deſſauer Gas. 1078 08,5 Klöcnerwerke. 66.— 6150 4½4 Anaf Ser il 1145 10,0 Dtſch.-Attantet. 8375 887 C. H. Knorr 89, 70555 177% f 25 Deutſche Erdöl 60,25 56,75 Kollmar K Jourd. 28.— 27.— 5% eb out dall 12 80 2225 Oiſch. Gußſtahl!. Der Kölſch Walz.—.——.— 8 8 2 Kabelw. 1255 1991 Gebr. e 32.— 185 1 1 tſche. Steinzeug 125.0 129,0 Kötitzer Kunſtled. 72.— 70.— eee Heul. Oiſengdl. Ara e 7025 antungbahn. e. Deutſch. Eiſen 3. 37.—ſtronprinz Met. 2450 28. Ach f. Verkehrw. 49,80 47,— Deutſche Linol. 148.2 146,5 Ryffhäuſer Hütte 54,50 54.— Allg. Lok. u. Str. 118,0 112,5 Dt. Schutzgeb 08—.——.— Südd. Eiſenbahn 105.0 105.2 5 14———— Lahmeyer& Co. 1880 1825 Jeſt. St.⸗Eiſend..— F. Dippe Maſchin.—.—. Faurahütte... 38,50 36,— 1 Ohio 1 55 95. Dresd. Schneller. 38.— 88,— Linde s Eismaſch. 141.5 340 anadg Abliefer. 20,25 22,50 Dürener Metall 102,5 100,0 Carl Lindſtröm 432.0 432,0 525 Heinrichbahn 1450 1—5 Dürkoppwerke 1955——Lingel Schuhfab⸗ 8 page 44„ Duſſeld Eiſenhdl. 48,25. L. Loewe& Co. „Südamerika. 101.9 158.5 Dynamit Truſt 60.65 58.50 F. Lorenz 1 5 Allcf. 1 5 119.5 Lukau& Steffen—.— ordd. lond— 5,25 74,15 Glektr. Lieferung. 112,0 104,5 Lüdenſcheid Met. Verein Elbeſchf..——— Eletr. Licht n. K. 112,7 1160 2 3 Elsbach& Co.—.——— Magirus.-G.. 17.50 13,50 ank-Aktien Emaille Ullrich 75 1155. 9 5 1 — Enzinger Werke. 73.— 70,25 Mansfelder t. 40,.— 34.25 Bant 8 8 1995 1970 Eſchwe Bergwerk 220,0 220.0 Markt⸗ u. Kühlh. 112.0 110.0 Barmer Bankver. 104,7 103,2 Eſſenersteinkohl.—— Mende e 1825 105 Com. L. Peistof 116 0 48.8 Fader leifif.. 7— Mech. Web, find. 46 480 Darmſt. u..⸗B. 152.0 151,5 Fahlb. List& Co 40.— 40.„. Zittau 32,30 80. Ot. Aſiatiſche Bk. 34,— 34,— Farbeneind A. G. 181.) 128,2] Merkur Wollw.. 113.7 418.7 Deutſche Disconte 112,2 111.0] Feldmühlepapfer 118.5 1095 Mez Söhne 63,—.— Dtſck. Ueberſee Bt 90— 89.— Felten& Guill. 90,80 85,25 Miag⸗Mühlen.. 75.80 73. Dresdner Band 1125 110,8 Fhies& Höpfling. b Mix& Geneſt 128,0 128.0 Meiningerpypök. 184.0 148.0 KR. Friſter 1400 1875 A ö 8 18 55 Creditbk. 65 27.65 1 9. 79,„ Rhein Ceebitdk. e Gehe e e e Ker Artemo bite 1128 1078 Südbdeutſch. Disc.———(Geiling& Co.———.— Niederlauſ. Kohle 120,0 114,0 Frankf. Augem.—.——.— Gelſenk Berewk 98.35 89.— Nordd. Wollkäm. 61.— 60.— Gente gr ald 8. 90— 80— Oderſchl. E. Bed. 4050 4025 Industrie- Aktien Gerreödeim Glas 80.— 92.50] Oberſchl. Fokew. 69.25 6759 Accumulatoren—.— 1100 5 Drenſt.& Koppel 45.— 41. Adler werke.—— Geſ. f. elektr. Unr. 114, 110,6] Oſtwerkre 1410 187,5 Alexanderwerk—.——,— Goedhardt Gebr. 95,— 95, Alfeld Deligſen 41.— 39.50 Goldſchmidt. Th. 40.— 88,78 Phöntz Bergbau 62.25 57,75 Allg. Elektr.⸗G. 114, 109.6 Guano-Werke. 46,.— 40,50 Hermann Pige Alſen Portl.⸗Z. 120.0 118.0 Greppiner Werke—.—.. Rathgeber Wagg. 66.— 68.— Ammendorf Pap. 116,7 116.0 Gritzner Maſch. 29.— 28,50 Rheinfelden kraft 133.5 1815 Anhalt. Kohlenw 55.50 55,.— Gebr. Großmann—.——,— Rhein. Braunk. 170.0 168,2 Aſchaffbg. Zellſt. 88,— 78.— Grun& Bilfinger 185,0—.— Rhein. Chamotte 84.50 Augsb. N. Maſch. 65,— 65,25 Gruſchwitz Textil 58.— 55.— Rhein. Elektrizit 123.0 120.2 Rhein. Möbelſtoff 35,25 85.25 Balke Maſchinen 113.5 118,5 pager ga:: 68.— 80,.— Rhein.⸗W. Kalk 81,80 80,.— Baſt Nürnberg 182.0 162,0 Halleſche Maſch. 58,50 68.— Rheinſtahl 67.75 65,85 Bayer. Ceuuloid—.———] Hammerl. Spinn. 1020 102,0 Riebeck Montan 84.— 82,— Sayr- Spiegelglas 38.— 37.— Hann. M. Sgeſt. 25,50 25.— Roſiger Zucker 28,— 27.— J. B. Bemberg 60.— 57,.— Hbg.⸗Wien Gum. 52,— 48,.— Rückforth. Ferd.—.— Bergmann Elekt 188,0 132,0 Harkort St⸗Pr.—.——.—Rütgerswerke 47.— 44.85 Berlin Gubener 155,0 147,0 Harpener Bergb. 84,.— 83.—Sachſenwerk. 78.— 78.— Berl. Karls. Ind 49,75 50,.— Hedwigshütte. 75,.— 77.— Sächſ. Gußſtahl. 43,50 43,50 Berliner Maſchb. 32,50 32,50] Heilmann Imm. 39,50 38,— Salzdetfurth. 280,0 251.0 Braunk. u. Brikett 148,0 146,5 Hilpert Maſch..——.— Sarotti. 101.7 99.74 Br.⸗Beſigh. Oelf 52,50 52.— Hindrich s KAuff.——, Schleſ. Elekt. Gas—.— Bremer Bulkan 112,5 112,5! Hirſch Kupfer 111,5—.—] Hugo Schneider. 73,— 73.— Schudert& Sal Schuckert& C0. Schultheis Segall Strumpf Siemens c Halske Sinner.⸗G. Stoehr Kammg⸗ Stoewer Nähm. Stolberger Zink Südd. Immo Zucker Teleph. Berliner Thörl's ver. Oele Tietz, Leonhard Trons⸗Radio Barziner Papier Veithwerke B. B. Frkf. Gummi Ver. Chem. Charl. B. Otſch. Nickelw. B. Glanzſt. Elbf. B. Harz. Portl.-g. B. Schuhf. B.& 35 51...50 5 B Stahl. v. d. Zyp. Ver, Me Bogel Telegraph. Bogtländ. Maſch. Voigt& Haeffner Wanderer Werke FTerminnetierungen(Schluſ) Allg. Di. Credit Bank f. Brauind Barmer Bankver. Bayr. Hyp u. W Bayr Vereinsbk. Berl. Handelsgeſ. Comm u Priv. Darmſt. u Nat. Deutſche⸗Discoms Dresdner B. .⸗G für Verkehr Allg. Lokal Dt. Reichsb. Bz. Hapag 5 Hambg.⸗ Südam. Hanſa Dampf Nordd Loyd Arn Allg. Elektr.⸗Geſ. Bayr, Motorenw J P. Bemberg Bergmanncklektr Buderus Eiſenw. Charlottb. Waſſer Tomp. Hiſpano Tont. Cautſchoue Dal mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Dit. Linoleumwk. Dynamit A. Nobel Clektrizitäts⸗Lief El. Licht u. Kraft EſſenerSteinkotk. J. G Farben Feldmühle g FJelen& Guill Gelſenk Bergwk. Gesfürel 131.2 128,0 1290 1250 177.2 175.0 20.— 19,50 171.5 171,0 34,50 34.— 180.5 127.5 109,0 109.5 121.0 120.0 50.— 50 116.0 110.0 104,0 100.0 89.— 88.— 35,50 85.— 63.50 68.85 151.0 145,0 1410 1420 64,75 62,50 30,— 30.— 150,0 150,0 32.50 32.— 100.7 100,8 106.0 1020 104,2 102.6 128.0 122.0 1820 130,0 126.2 126 114.7 118,1 153.0 151.5 118,2 111.0 1122 110.5 49.— 46.— 1160 112,5 87.— 85.75 74.50 72.50 162.0 155,0 1280 1210 75,15 783.50 53,50 50,75 115.0 107,2 58.— 87.— 139,0 132,0 69,— 58.80 148.5 144,5 61. 80. 1115 105.0 1140 109.5 1320 128.0 114 1120 90.25 85,25 94d.— 87.50 114,2 110.0 ellſtoff Verein iellſtoff Waldhof tſch⸗Oſtafrika Neu⸗Gutnea Otavi Minen Petersb. J. Ruſſenbank Deutſche Petrol. eldburg enz Habt. 5552„„„ 60 Adler Kall. Diamond ei dean 8 rügershall Ronnenberg Sichel k Co. Sloman Salpeter Südſee Phosphat Brown Boveri Tb. Goldſchnidt deſch Eiſ. u. St. h. Holzmann otelbetriebsgeſ. lſe Bergbau ali Aſchersleben R. Karſtadt Klöckner Werke. Köln-Neueſſen B. Mannesmannhis Mansfelder Metallbank Nordd. Wolle Ober bedarf Oberſchl. Koksw. Drenſt,& Roppel Oſtwerke 8 Bhönix Bergbau Polyphonwerke Rh. Braunk. u. Bt. Mh. Elektrizität Rh. Stahlwerke Rb. ⸗Weſtf Elektr. A. Riebeck⸗Mont Rütgerswerke Salzdetfurth Kalt Schleſ. Portl. 3. Schuckert& Eo, Slemens K Halske Spen sta Leonhard Tiez Ver. Stah werke Weſteregel Alkali ellſtoff Waldhof ſtavia Minen Ufa⸗Film. 90 arpen. Bergbau 8 Mitleldtſch Staht Schuder& Salzer 2 Schulth⸗Patzenh. 2 55. 114.5 77,15 310.9 29,25 48.— 1102 7718s 2000 ⁶ 28. 2 Frelverkehrs-Kurse. 00 00 .25 0,66 58.50 . ˙¹¹ ,, 2 18 5 N SFr nean .* Pfandſcheine innerhalb 2 Wochen vom Tage des Frdöl. gr. Zimmer(heizb.). Anerk. gutbürgerl. in u. auß. d. Hauſe estas 20 Neue Maunheimer Zeit Alg Abend⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 470 Getreidemärkte anhaltend ſchwach Lagerſchwierigkeiten und Geldbedarf der Landwirtſchaft führten zu weiteren Rück⸗ gängen/ Stärkere Abgaben am Lieferungsmarkt Berliner Produktenbörſe v. 10. Okt.(Eig. Dr.) J bis 6, ruhig: Weizenkleie 7,50—8; Roggenkleie 7,2534; Viktorigerbſen 30—34; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 19 rei 3 8 ösat 705 17 is 20,50; Ackerb 718; Wick. 5020,50; Raps⸗ Obgleich das Inlandsangebot von Brokgetreide zur bis 20,50; Ackerbohnen 1718, Wicken 18,50 20,50; Rap Waggon noch zur Waſſerperladung relativ gering it, kuchen 9,5010, Leinkuchen 15,80.—10; Trockenſchnitzel 6 ſetzte ſich die Abwärtsbewegung der Preiſe für bis 6,50; Soyaextractionsſchrot 13—13,50; allg. Tendenz Roggen ſogar in Jeſchleunigtem Tempo weiter fort. Die ſchwach. anhaltende Schwäche des Auslandes übte naturgemäß f F 5 ſtimmungsmüßig auch einen gewiſſen Eindruck aus, in der* Rotterdamer Getreidekurſe vom 10. Okt.(Eig. Dr.) Hauptſache dürften für den Rückgang jedoch die beſtehenden Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 6,05; Jan. Lagerſchwierigkeiten und der teilweiſe dringliche Geld⸗ 6,25; März 6,50, Mai 6,60; Mais(in Hfl. p. 2000 Kg.) bedarf der Landwirtſchaft verantwortlich ſein. Letzteres 97 wirkt inſofern mit, als die Landwirte Verkäufe von Liverpooler Getreideturſe vom 10. Okt.(Eig. Dr.) Eſſektivgetreide zur ſpäteren Abnahme vornehmen, um ſich Anfang: Weizen(100 lb.), Tendenz ruhig, Okt.— Geld zu beſchaffen, was wiederum ſtärkere Abgaben D.9%(.104); März.94(.102); Mai— am Lieferungsmarkt zur Folge hat. Für Weizen Me(280 lb.) Liverpool Straights 26,50—7,50; und Roggen in effektiver Ware werden etwa 2 4 nie⸗ on Weizenmehl 22—29.— Mitte ruhig, Okt.— drigere Preiſe genannt, die Preisrückgänge am Lieferungs⸗) 3..958(.1074): März.94(.10%); Mai markte hielten ſich bei Weizen gleichfalls in dieſem Rah⸗ 5. 1 15 19 1 55 Beige 3,50 4,50 betrugen. Die* Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 10. Okt.(Eig. rſte Roti g für Oktober mußte zunächſt wiederum Dr.) März(31) 6,75 B 6,60 G; Mai(31) 6,90 B 6,85 G; ausgesetzt bezw. mit minus⸗minus vorgenommen werden. Auguſt(31) 7,20 B 7,15 G; Okt.(30) 6,50 B 6,40 G; Nov. Die Mühlen fordern für Weizen⸗ unb Roggenmehle no⸗(20) 6,50 B 6,40 G; Dez. 900 6,0 B 6,0 G: Jan.⸗März minell unveränderte Preiſe, das Geſchäft war außerordent⸗ 6,0 B 6/65 G; T 77 1 . 5 2 i i 0 Opdent⸗ 6,70 2 65 Tendenz feſt.— Gemahl. Mehlis lich til, vereinzelt wurden Gebote die bis zu 50 Pfg. prompt per 10 Tage 24,023 u. 248772 Okt. Dez. 24,8752 unter geſtrigen Preiſen liegen, abgegeben. Im Hafer⸗ u. 25,1270 u. 257% Tendenz ruhig. promptgeſchäft örückte reichlicheres Angebot von Kahn⸗ material auf die Preiſe. Gerſte weiter ſchleppend. Bremer Baumwolle vom 10. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 11,35. Amtlich notiert wurden: Weigen 22628, flau; Okt.* Liverpooler Ba kur vm 10. Ok zig. Dr 2 08, Dez 251 40 März 209 5e 50, Roggen 1 bis Amerik. Untverſal, Stanz. Miel. A 895 Jan e 47, flau; Okt. 15451; Dez. 171,25—09; März 187,50 bis 560; März(31) 570; Mai(31) 580; Juli(81) 55 86,50; Gerſte 187212, matt; Futtergerſte 10780, matt; Okt.(30)— Dez.(30) 55654; Okt.(31) 598 Dez. Hafer 144—57, matt; Okt. 150; Dez. 159—58 u..;—; Togesimport 5100; Tendenz ruhig.— Mitte: Jan 175—73,50; Weizenmehl 27—9(31) 5585 März(31) 570, Mai(31) 580; Juli(31) 88 DDD Okt.(30) F Dez.(80) 558; Okt.(81) 598; Jan. 132) 607; Loco 554; Egypt. Upper F. G. fair loco 695, ruhig. * Nürnberger Hopfenbericht vom 9. Okt. 250 Ballen 250 Ballen Umſatz, Hallertauer 70—105, Tett⸗ nanger 100 l/. Tendenz feſt. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 9. Okt. Auf dem en Obſtgroßmarkt notierten: Birnen 10—26, Aepfel 15—30, Tomaten 12—15, Trauben(blau) 17—18, Trauben (weiß) 28—34 und 1820, Quitten 20—25, Kaſtanien 15, Speierlinge 15. Anfuhr 230 Zentner(geſtern 180), Abſatz und Nachfrage gut. * Die deutſche Ernte an Zuckerrüben und Runkelrüben 1930. Auf Grund der Schätzungen der amtlichen Saaten⸗ ſtands⸗ und Ernteberichterſtatter zu Anfang Oktober d. J. ergibt ſich nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts für die diesjährige Ernte an Zuckerrüben ein vorausſicht⸗ licher Geſamtertrag von 13,71 Mill. To und an Runkel⸗ rüben von 37,32 Mill. Tonnen. Gegenüber dem Vorjahr iſt damit auch bei dieſen Hackfruchtarten, wie bei den Kar⸗ toffeln, mengenmäßig mit einem erheblich höheren Ernte⸗ ergebnis zu rechnen, und zwar um etwa 2,62 Mill. To. 29,6 v. H. an Zuckerrüben und 3,11 Mill. To. 12,9 v. H. an Runkelrüben. Die diesjährige Zuckerrüben⸗ und Run⸗ kelrübenernte übertrifft nach den jetzigen Vorſchätzungen alle bisherigen Ernten der Nachkriegszei Die Ernte an Zuckerrüben reicht beinahe an die ausgezeichnete Ernte de“ Jahres 1914 heran, die im jetzigen Reichsgebiet einen Ge⸗ Fe an Zuckerrüben von 13,99 Mill. Tonnen er⸗ örachte. * Starkes Anwachſen der Erzeugung der Nichteiſen⸗ metalle. Die Verwendung der Nichteiſenmetalle in der Welt hat während der Nachkriegszeit bis zum Jahre 19029 faſt ohne jeden Rückſchlag ſtändig zugenommen. Setzt man nach einer Unterſuchung der Metall⸗Geſellſchaft AG. die Durchſchnittserzeugung der Jahre 1909—1918 als 100, ſo betrug die Erzeugung von Aluminium im Jahre 1929 538, von Kupfer 203, von Zinn und Zink je 164 und von Blei 150. Doch macht ſich die gegenwärtige Wirtſchaftsdepreſſion hier beſonders ſcharf bemerkbar. So beträgt der Ver⸗ brauchsrückgang im erſten Halbjahr 1930 beim Kupfer 25 v.., beim Zinn 18 v. H. und beim Blei 10 v. H. Der eee eee ist in Be Samstag nachmittag Wieder RONZERTI 5 Nähe Marktplatz Beachten Sie unsere 10 Schaufenster! emed enpfpffer pen Zinkverbrauch iſt innerhal 25 v. H. weniger ſtark vermindert, b d d geſunken. Demgegen 3. und für Blei um 2 v. H. Berliner Mefallbörse vom 10. Okfober 1930 ex Vereinigten Staaten um über hat ſich die Produktion B. für Kupfer um 19 v. 5. — Rupfer Ble Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez.] Brief] Geld Januar.]—.— 82,78 82,5—.— 29, 28,50 f. 28,75 27,75 Februar 82.50 82.50 82,25—.— 2928.50—.— 29.— März..—.— 62,50 82.25 28,75 29, 28,80—.— 28.25 28,25 April 82.50] 82,50 82 50 29,— 28.45—.— 29,50 29.— ai 92.50 82.50 82,25 28.75 29.— 28,75—.—80.— 29, 50 Juni 82.50 82,50] 82.50—.— 29.28.75—.— 80,50 29,80 Juli—.— 82.50 62.50—.— 29,— 28,75—.—81.— 80.— Auguſt 82.50 82.50 82.50—.— 29.— 28,78—.— 81,— 30,80 Sept. 82,50] 82,75 82.5—.— 29,— 23,75 31. 81.25 81. Okiober.. 84,— 82.50,— 28,028.——28,.— 28.— Nov. 1 83.— 82 2528— 23,50 28,—.—28,.— 26,50 Dezemb.] 82,50 82,75 82.50 J 28 50 28.78 28,50 28,25 27 50 Elektrolytkupfer, prompt 88,25 Antimon Regulus Orig. Hütten⸗Aluminium 190,.— dgl. Walz⸗,Drahtbarren 194. Hüttenzinn, 99 v. H. Platin, dio. 1 gr 50.— 53.— Sllber in Barren, per kg 49,25 51,28 Gold, Freiverkehr, 10 Kr. 28.—— 28,20 .—.— Reinnickel. 9899 b. H. 4380. Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallhörse vom 10. Okiober 1930 Metalle in& pro To. 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Kranken⸗ —kaſſen zugelaſſen. 5898 E f G be Geburt ser roche I gmaamanmamanmdannmmmangdmmamm Eleonore Emilie 7 Melee! zeigen an Willi Winckel und Frau Mannheim, B 2, 14, 8. Oktober 1980 St. Hedwigklinik 8 820 Pri vatstation Dr. 5 eee neee eee lac. und verzkt. in vielen Größen Marzekterdungter faacghanngannananmnaannman für Dampfheizungen in Ton, Nickel, Kupfer und Zink Stocheisen für Oefen erdampf- Schalen ſocie Bekanntmachungen Bekanntmachung über die Bereinigung der Grundbücher. Die Gläubiger ſolcher Hypotheken, Grund⸗ ſchulden, Rentenſchulden und Rcallaſten, die nach dem Aufwertungsgeſetz aufgewertet ſind, für welche die Eintragung der Aufwertung ins Grundbuch aber noch nicht beantragt iſt(3. B. von noch eingetragenen Papiermarkrechten; ge⸗ löſchten, infolge Vorbehalts oder Rückwirkung aufgewerteten Rechten; abgetretenen, für den früheren Gläubiger aufgewerteten Rechten), haben den Antrag auf Eintragung der Aufwertung des Rechts ſpäteſtens bis zum Ablauf des 31. März 1931 bei dem zuſtändigen Grundbuchamt zu ſtellen. Wird der Antrag nicht rechtzeitig geſtellt, ſo erliſcht das aufgewertete Recht am Grund⸗ ſtück; ſoweit es noch im Grundbuch eingetragen iſt, wird es von Amts wegen gelöſcht. Nähere Auskunft erteilen die e ämter. Mannheim, den 7. Oktober 1930. Der Landgerichtspräfident. Im Konkurs über den Nachlaß des Kauf⸗ manns Max Ott, Mannheim, R 1. 12, ſoll die Schluß verteilung erfolgen. Dazu ſind 3068.31 R/ verfügbar. Zu berückſichtigen ſind 14 317.60 R. bevorrechtigte und 46 281.56 R. —— nichtbevorrechtigte Forderungen. Das Schluß⸗ Besichtigung„ Sie werden von uns verzeichnis liegt auf der Geſchäftsſtelle des hie⸗ Lager gerne gestattet fachmännisch bedient ſigen Amtsgerichts zur Einſicht aus. 13 888 Manuheim, den 10. Oktober 1930. Der Konkursverwalter: Dr. Wilhelm Bergdolt, Rechtsanwalt. 0 ml. endtiathrzungen der salt Marein Bekanntmachung. 2 Frl. Johannette Mink, Mannheim ⸗JFeuden⸗ heim, Nadlerſtraße 14 wohnhaft, hat den Verluſt 2 Das groge 1 5 5. 5 1 1 8 E 2,13 Eisenwarengeschäft E 3,1— auf ihren Namen ausgeſte. 5 5 100) don m gil ss aber aneeige und deſfen fffffdadadaaannpaaggamgagnmgnanangaganaamgagaganm e ee des genannten Sparbuchs erfolgen würde, wenn Von heute ab beträgt bei der Reichsbank der Diskont 3 Prozent, dasſelbe nicht innerhalb eines Monats, vom Er⸗ der Combardzinsfuß für Darlehen gegen Verpfändung von Wertpapieren Kraftloserklärung beantragt. Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserklärung Deanmima ung. ſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet, und Waren 6 Prozent. cage eee 0 ff von ſeinem derzeitigen Inhabr unter Geltend⸗ g machung ſeiner Rechte anher vorgelegt wird. Berlin, den 9. Oktober 1930. 12890 Mannheim, den 9. Oktober 1930. 53 MNeichsbank- Direktorium Städtiſche Sparkaſſe Mannheim. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt, folgende Pfand⸗ ſcheine des Städt. Leihamts Mannheim, welche angeblich abhanden gekommen ſind, nach 8 21 der Leihamtsſatzungen ungültig zu erklären: Lit. G Nr. 19 911 vom 12. Auguſt 1930, Lit. B Nr. 68 670 vom 6. März 1930, Lit. O Nr. 8 317 vom 20. Mai 1930, Lit. G Nr. 25 013 vom 22. September 1930, Lit. B Nr. 311 vom 1. April 1930, Lit. B Nr. 9 578 vom 9. Mai 1980 i g a u. Gaſthaus ij F aufgefordert, ire Anſprüche unter Vorlage der Erſt. bürgl. Haus a. Plaße, 3 Min. v. Walde. ſucht Kunden 2. Nähen Luther. Dreyſe. NERVI- SAVOVY HOTEL Hal. Riviera Des bevorzugte, modeme Familienhotel, Inmitten großem pork. Volle Südlage penslon ab ERH..50. Prospekte- Schwelzefleltung Frau C. Beeler, Bes. 8 Sommerhofel, Kurhaus Rößli, Bad Seewen(Schweiz) Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet Küche, eig. Land⸗ u. Milchwirtſch. Geſellſchafts⸗ zu billig. Preis. Zu bei uns geltend zu machen, widrigenfalls die zimmer für kl. Vereine ete. Garten. 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Die Nachweiſungen 95 über die Grundſtücke ſamt Schätzung kann jeder⸗ 1 g mann einſehen. Rechte, die am 12. Juli 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind e 6, 7 HANNH FEIN S280 0 6, 7 des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, 1. Stadtteil Waldhof, Hofreite mit Gebäuden, 5,42 Ar, Sandſtraße 10, Oppauerſtraße 5, 2. Stadtteil Waldhof, Bauplatz, Sandſtr. 1 u. 3, 2,70 Ar. Schätzung: 3800 R. L. Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht. Zwangs versteigerung Donnerstag, den 4. Dezbr. 1930, vorm. 9% Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1. 4, das Grundſtück des Gabriel Sommer, Bäcker⸗ ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. N 4 77 Laden Grundstücks beſchrieb: 9(neben Teppichhaus Hochstetter) ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu. samstag, den 11. Oktober, eröffne ich im Hause Schätzung: 20000 R. 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Grundſtücksbeſchrieb: Stadtteil Waldhof, Oppauerſtraße 6, Schienen⸗ ſtraße 9, Hausgarten und Bauplatz, 12,03 Ar. Schätzung: 19 000.. Notariat Maunheim 4 als Vollſtreckungsgericht. Freiwillige Versteigerung Samstag, den 11. Okt. 1980 nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal q 6, 2 gegen bare Zah⸗ lung öffentlich verſteigern: 382 Gerichtsvollzieher Keibs. Im 5 Sk. Josefshaus Ränigheim ind noch einige Plätze für alleinſtehende ältere, oder kränkliche Perſonen zu vergeben Nähere Auskunft durch die Oberin Oberabtsteinachaz 2 Neu einger. Zimmer m. fl. Waſſ. Zentralheiz., 540 m dd M. Höhen- Gmsthaus und Pensſon„Zur Rose“ Bad.— Eig. Landwirtſch.— Penſ.(4 Mahlz.) 4.»RM. einſchl Bad Wochenendpr..-RM. frern⸗ ſprecherWaldmichelbachRr. 88. Beſ.: L Hinten lang schnell, gewissenhaft, billig 5 3 N 2 l i Kraftloserklärung dieſer Pfandſcheine erfolgen zeitliche Bäder vis⸗ä⸗vis. 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