— 3 blikaniſche Führer verhaftet worden. Stadt Sao Paulo bombardierten. Mann revolutionäre Truppen ſeien gegen den Staat Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger fret Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal W Oppauerſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. M. Z.„ Aus der Welt der Cechnile* Kraftfahrzeug und Verkehr Die fruchtbare Scholle Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend& Mannheimer Neiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Mannheimer Generab Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Morgen⸗Ausgabe Montag, 13. Oktober 1930 Anzeigenpreſſe⸗ zeile; im R Einzelpreis 10 Pf. 182 mm breite Colonel⸗ eite Zeile.— Für im enheits⸗Anzeigen be⸗ ir das Erſcheinen von deren Plätzen und für tichtsſtand Mannheim. M* Neues vom Film aannheimer Muſikzeitung f 141. Jahrgang— Nr. 473 Nur unvorſichtige Demonſtrationen ſagt Berenguer Regierungsaktion gegen die Gewerlſchaftsführer Zahlreiche Verhaftungen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters * Paris, 12. Oktober. Havas berichtet aus Madrid, die Regierung habe energiſche Maßnahmen gegen die Gewerk⸗ ſchaftsagitatoren ergriffen, die in mehreren Provinzen eine lebhafte Tätigkeit entfalteten. In Barcelona ſeien mehrere Gewerkſchaftsführer, der Direktor und mehrere Redakteure des Gewerk⸗ ſchaftsblattes„Solidaridas“ und verſchiedene repu⸗ Auch in Sevilla ſeien mehrere Führer der Arbei⸗ terbewegung feſtgenommen worden. Außer⸗ dem habe die Polizei vorgeſtern abend bei den Red⸗ nern, die am 28. September in einer republikaniſchen Verſammlung das Wort ergriffen hätten, daruntet bei Lerroux und Sammora, Hausſuchungen vorgenommen. Polizei und Zivilgarde hätten be⸗ deutende Kontingente in den Hauptorten der Pro⸗ vinz mobil gemacht. Weiter wird gemeldet, General Berenguer habe nun zwar Journaliſten erklärt, daß es ſich kei⸗ neswegs um eine Verſchwörung, ſondern nur um „Anvorſichtige Interventionen“ handele. Anderer⸗ ſeits habe der Leiter der Sicherheitspolizei als Grund für die Verhaftung des bekannten Flieger⸗ offiziers Franco ein militäriſches Vergehen an⸗ gegeben. Auch das„Journal“ ſpricht in einer Madrider Meldung von einer revolutionären Er⸗ hebung, die am 10. Oktober abends in Spanien ausbrechen ſollte. Am Samstag vormittag, ſo be⸗ hauptet das Blatt, hätten im Innenminiſterium und bei der Leitung der Sicherheitspolizei mehrere Be⸗ ſprechungen zwiſchen dem Miniſterpräſidenten und dem Direktor der allgemeinen Sicherheitspolizei und Militärgouverneur von Bareelona ſtattgefunden. Die Polizei habe nämlich eine weitverzweigte revo⸗ lutionäre Bewegung entdeckt, die gleichzeitig in Barcelona, Madrid, Valencia und anderen Provin⸗ zen ausbrechen ſollte. Nach dem„Journal“ ſind in Barcelona 14 Perſonen verhaftet worden, darunter mehrere Telegraphenbeamte. Ausweiſung ausländiſcher Journaliſten Madrid, 12. Okt. Der Miniſterrat hat be⸗ ſchloſſen, zwei ausländiſche Journaliſten, und zwar den Korreſpondenten einer engliſchen und den einer amertikaniſchen Zeitung wegen„Ver⸗ breitung falſcher und alarmierender Nachrichten“ auszuweiſen. 5 Die Revolution in Braſilien — Paris, 12. Okt. Havas berichtet aus Monte⸗ video, daß einer Meldung der Zeitung„Impartial“ zufolge zehn Flugzeuge der Aufſtändiſchen die 50 000 1 Sab Paulo im Anmarſch. Ein Kreuzer, der die Landung von Bundes⸗ truppen in Imbituba durchführen wollte, mußte nach längerem Kampf die Flucht ergreifen. Der Stab der Aufſtändiſchen meldet, daß die Offenſive weiter vorgetragen werde; er gibt ſeine Effektiv⸗ beſtände mit 50 000 Mann an, von denen 30 000 zu den Kampfformationen gehören. Meuterei der Garniſon in Santa Cruz e Buenos Aires, 12. Okt. Die Zeitung„La Nacion“ berichtet aus Porto Allegre: Nach dort ein⸗ getroffenen Meldungen hat die Bundesgarni⸗ ſon in Santa Cruz(Rio de Janeiro) gemeutert. Für eine Näumungsamneſtie“ Die deutſchnationale Reichstagsfraktion wird als erſten Antrag im neuen Reichstag einen neuen Geſetzentwurf über die Räumungsamneſtie einbringen. Bekanntlich iſt die von den Regierungs⸗ parteien vereinbarte Räumungsamneſtie, die auch eine Amneſtierung der politiſchen Tötungsdelikte, der ſogenannten Fememorde, umfaſſen ſollte, im alten Reichstag kurz vor ſeiner Auflöſung geſcheitert. Der jetzt von der deutſchnationalen Reichstags⸗ fraktion vorgelegte neue Geſetzentwurf entſpricht wörtlich dem alten. Kanzlerorgan ſelber, Heute iſt Reichstagsbeginn Vorbetrachtungen Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin„12. Okt. Der erſten Begegnung des alten Kabinetts mit dem neuen Reichstag— die Formulie⸗ rung ſtammt aus der„Germania“— widmen ein paar Berliner Blätter Betrachtungen, die uns von ſymptomatiſcher, vielleicht ſogar von proklamatiſcher Bedeutung zu ſein ſcheinen. Da iſt zunächſt das das ſeinen Sonntagsaufſatz „Ordnung und Vertrauen“ überſchreibt und in Sätzen, die an manches anklingen, was in den letzten Wochen von uns geſagt worden iſt, zu einer Unter⸗ ſtützung des Reichskabinetts auffordern. Der neue Reichstag möge ſich abſeits von jeglicher Parteipolitik, bon Intereſſenwirtſchaft, zu einer großen auf die Sache und das Ganze gerichtete Kraftanſtrengung aufraffen: „Hierauf wartet das deutſche Volk, hierauf wartet auch die wirtſchaftliche, mit uns auf das engſte verknüpfte Außenwelt... Völlige Wieder⸗ herſtellung des Vertrauens nach innen und außen durch eine mutige und ſachliche Politik: Das iſt der große Geſichtspunkt, der die Arbeit des neuen Reichstags beſtimmen wird.“ Bis zu einem gewiſſen Grade iſt, wenn man ſo will, auf den gleichen Ton auch der Leitaufſatz geſtimmt, den Preußens freilich nicht mehr ganz ſo mächtiger Miniſterpräſident Otto Braun im„Vor⸗ wärts“ veröffentlicht. Der Aufſatz iſt unter dem Ge⸗ ſichtspunkt geſchrieben: Wie ſag ichs meinem Kinde? Dem dient die Aufſchrift„Die Partei marſchiert“ und die wiederholte Verſicherung, es gelte,„inmitten eines in Gärung befindlichen Europas“ die deutſche Republik als„feſten Stützpunkt einer ſozialen Demokratie auszubauen.“ Nach ſolcher Vorbereitung legt ſich, wie man anerkennen müſſen wird, Herr Dr. Braun mit Wucht und nicht ohne Mut für eine „Politik der Unpopularität“ ins Zeug: „Wir zwingen die Situation. Wir meiſtern alle Schwierigkeiten, wenn wir uns kühles und klares Urteilsvermögen bewahren und zu einer Politik auch der Unpopulari⸗ tät, dafür aber der Verantwortlichkeit bereit ſind.“ Vielleicht wird man dieſen Worten die Frucht der häufigen Unterredungen ſehen dürfen, die in den letzten Tagen der Kanzler Brüning mit ſeinem preußiſchen Kollegen gehabt hat. Freilich vermag die Sozialdemokratie, vermag zum mindeſten der„Vor⸗ wärts“ ſich nicht über ihren Schatten zu werfen. An den zur Verantwortlichkeit aufrufenden Aufſatz Dr. Brauns ſchließt ſich unmittelbar und unvermittelt eine Notiz über die Haltung der Regierung und Stegerwalds im Berliner Metallarbeiterkonflikt mit der hetzeriſchen Aufſchrift:„Pilatus wäſcht ſeine Hände.“ Immerhin: Nach dieſen Aufſätzen im„Vorwärts“ und in der„Germania“, die, wie der Austauſch von zwei diplomatiſchen Noten wirken, könnte man an⸗ nehmen, daß zwiſchen Zentrum und Sozialdemokra⸗ tie oder, wenn man lieber will, zwiſchen Reichskanz⸗ ler und preußiſchem Miniſterpräſidenten die Dinge im reinen wären. Dagegen aber erhebt ſich mit bemerkenswer⸗ ter Schärfe die„Deutſche Tageszeitung“. Die ruft: „Klar zum Gefecht!“ und verſichert, es ſei künftighin nicht mehr möglich, die Schwierigkeiten dadurch aus dem Wege zu räumen, daß man„in Erklärungen und Programmen Beruhigungspillen nach beiden Seiten verteilt“. Eine Ausnahmegeſetzgebung: Warum micht? Aber niemals mehr gegen das Votum der letzten Reichstagswahl, d..: etwa auf der Baſis einer ſozialiſtiſchen Vorherrſchaft.“ Aus der„Deutſchen Zeitung“ aber tönen ſchon Fanfarenſtöße. Ueber das Thema der ganzen Nummer„Putſch oder Aufſtieg“ laſſen ſich der alte Oldenburger⸗Januſchau, Herr Hugenberg, der Oberfinanzrat Bang und Herr Freytag⸗Loring⸗ hoven vornehmen. Der Kernſatz lautet übereinſtim⸗ mend: Das Chaos kann nur dann vermieden, der Aufſtieg des deutſchen Volkes aus verzweifelter Lage nur angebahnt werden, wenn dem Wahlergebnis ent⸗ ſprechend ein entſchiedener Kurswechſel nach rechts erfolge.„Die Zukunft gehört der nationalen Oppoſition.“ Vor ſo auseinanderklaffender Reichstagsmeinung ſoll am nächſten Donnerstag Herr Brüning ſein Pro⸗ gramm entwickeln lein Programm, in dem, wie wir annehmen möchten, vorſichtig, doch keineswegs un⸗ mißverſtändlich, auch das Reparationsproblem be⸗ rührt werden wird.) Wie ſoll, auch wenn er mit Engelszungen redete, der Kanzler ſolcher Zwieſpälte Herr werden? Es wird ſchon ſo kommen, wie wir das hier geſagt haben: Man wird es zunächſt mit dem parlamentariſchen Wege verſuchen, und bis in den Dezember hinein wird es wohl noch gehen. Dann aber wird es der Methoden bedürfen, die dieſe kranke Zeit und ihre kranken Inſtitutionen erfordern. Franzöſiſche Kritiken Was der„Temps“ ſagt Paris, 12. Okt. Der„Temps“ befaßt ſich mit dem bevorſtehenden Zuſammentritt des deutſchen Reichstages und erklärt nicht ohne Ironie, vielleicht werde ſich das deutſche Volk beim Anblick der 107 Braunhemden der Natio⸗ nalſozialiſten und der 77 Rothemden der Kommu⸗ niſten Rechenſchaft über die bejammernswerte Politik der Mittelparteien zwiſchen den beiden revolutionären Kräften ablegen. Vielleicht werde das deutſche Volk in Gegenwart der Kommu⸗ niſten und Nationalſozialiſten ſich der Gefahr bewußt werden, die es durch ſein eigenes Verſagen geſchaffen hat. Weder die Regierung, noch die Parteien ſeien jetzt noch in der Lage, ſo erklärt der„Temps“, nach einer Ueberprüfung des Kräfteverhältniſſes des Reichstages über ihre eigene Haltung zu entſcheiden. Alle Gruppen ſeien vielmehr ver⸗ pflichtet, ihre politiſchen und ſozialen Forderungen den wirklichen Notwendigkeiten der finan⸗ ziellen und wirtſchaftlichen Umſtände unterzuordnen. Auf der einen Seite ergebe ſich die Gefahr des radi⸗ kalſozialiſtiſchen Abenteuers, auf der anderen Seite die Ausſichten auf den Bankrott. beginne der Reichstag in einer peinlichen Atmoſphäre der Verwirrung und des Mißtrauens ſeine Arbeiten und niemand vermöge vorauszuſehen, ob er den Beweis eines gewiſſenhaften Arbeits⸗ und Lebenswillens liefern kann. So Franzöſiſcher Frontkämpferverband zum Koblenzer Stahlheimtag Drahtung unſeres Pariſer Vertreters 2 Paris, 12. Oktober. Der Nationalrat des Nationalverban⸗ des ehemaliger Frontkämpfer hat eine Ent⸗ schließung angenommen, in der die Kundgebung der 160000 Stahlhelmleute in Koblenz als eine „provozierende Antwort kriegslüſterner Deutſcher auf die friedfertigen Konzeſſionen Frankreichs“ bezeichnet und erklärt wird, daß ſie unter den ehemaligen Frontkämpfern von ganz Frankreich ſtarke Erregung ausgelöſt habe. „Paul⸗Boucour in der Preſſe, Painlevé in Rom, Poincaré in Bar⸗le⸗Due, Herriot in Grenoble, Maginot im Maas⸗Departement, Briand in Genf, Tardieu in Alencon und der Präſident der Republik in Breſt,“ ſo heißt es in der Kundgebung weiter, „alle haben ſie in widerhallenden Reden die ein⸗ mütigen Gefühle Frankreichs zum Ausdruck ge⸗ bracht. Frankreich bleibt, ſeines Rechtes und ſeiner Stärke ſicher, ruhig. Die ehemaligen Frontkämpfer rechnen darauf, daß die Regierung im Intereſſe des Friedens die Verteidigungsfähigkeit der Nation ver⸗ ſtärkt.“— Der Verband nattonaler ehemaliger Frontkämpfer zählt nach ſeinen eigenen Angaben 700 000 Mitglieder. Die Politik der Sozialdemokratie Löbe für Politik der Fauſt Drahtbericht unſeres Berliner Büros e Berlin, 12. Oktober. Die von uns bereits charakteriſierte, von Herrn Löbe betriebene Kundgebung„Gegen Diktatur und Faſzismus“ ſpielte ſich heute nachmittag im Luſt⸗ garten ab. Den Ordnungsdienſt verſahen in der Hauptſache Reichsbannermänner. Doch nicht das Reichsbanner, ſondern blutrote Fahnen wehten über dem Platz und dann ließ ſich nach Geſang, von Lautſprechern unterſtützt, Herr Paul Löbe ver⸗ nehmen: „Was das Bürgertum gegenüber den Natio⸗ nalkfozialiſten zu tun gedenkt, iſt ſeine Sache. Die deutſchen Arbeiter aber werden ihnen einen eiſernen Willen und wenn es not tut, auch die Fa u ſſt entgegenhalten. Die Arbeiterführer werden ſich nicht wie Hitler ſeiner Zeit in die Villa eines Verlegers oder wie Hoelz nach Moskau flüchten, ſondern werden Hand in Hand mit den Maſſen ſtehen. Die Vorgänge in Thüringen, Braunſchweig und Mecklenburg haben bewieſen, daß die National⸗ ſozialiſten es nicht mit den Arbeitern, ſondern mit den Kapätaliſten halten.“ 5 Der vielgenannte Herr Künſtler überſetzte Herrn Löbes Diplomatie dann noch ins Grob⸗Ber⸗ liniſche. „Die Geduld der Sozialdemokraten und der Republikaner hat ihr Ende erreicht. Will man die gewaltſame Auseinanderſetzung an Stelle des Kamp⸗ fes mit geiſtigen Waffen, dann ſind die Sozialdemo⸗ kraten bereit, dem rohen und gewalttätigen Gegner die Fauſt ins Geſicht zu ſchlagen und das nachzuholen, was am 9. November 1918 verſäumt worden iſt. Die Gegner ſind nur deshalb ſo frech geworden, weil man mit ihnen in der Revo⸗ lution zu human verfahren ſei. Aber man kann das Verſäumte noch immer nachholen.() ** Gegen Löbes Wiederwahl Zu der Frage der Wahl des Reichstagspräſidenten berichtet die„Voſſiſche Zeitung“, daß die National⸗ ſozialiſten ankündigten, Löbe nicht wieder⸗ wählen zu wollen. Auch die Kommuniſten wollen nicht für ihn ſtimmen. Trotzdem wäre die Wiederwahl Löbes ſicher, wenn die Mittelparteien ſich an die parlamentariſche Uebung halten würden. Aber dies ſcheint nicht der Fall zu ſein, Wirtſchafts⸗ partei, Landvolk und auch Deutſche Volkspartei ſol⸗ len, dem gleichen Blatt zufolge, keinen Sozialdemo⸗ kraten zum Präſidenten haben wollen und nach einem rechts orientierten Parlamentarier Ausſchau halten, der als Gegenkandidat aufgeſtellt werden ſoll. In dieſem Zuſammenhang ſei Abg. Dr. Scholz ge⸗ nannt worden. Schiele legt die Führung des Reichslanoͤbundes nieder Berlin, 12. Okt. Von der Preſſeſtelle des Reichslandbundes wird mitgeteilt: Miniſter Schiele hat ſein Amt als geſchäftsführender Präſident des Reichslandbundes, das er ſeit Ueber⸗ nahme des Reichsminiſteriums für Ernährung und Landwirtſchaft nur noch formell inne hatte, nunmehr niedergelegt, um dem Reichslandbund in ſeinem Kampf um das Lebensrecht des Landvolkes die völlige Ungebundenheit und unbeſchränkte Handlungsfreiheit zu ſichern. 0 Reichspräſident nach Berlin zurückgekehrt * Berlin, 12. Okt. Reichspräſident von Hin den⸗ burg iſt, von ſeiner Rheinlandreiſe zurückkehrend, am Sonntag vormittag wieder in Berlin ein⸗ getroffen. 2. Seite/ Nummer 473 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 13. Oktober 1930 Die Deulſchnationalen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. Oktober. Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hielt am Sonntag nachmittag unter dem Vorſitz Dr. Ober⸗ foh rens ihre erſte Fraktionsſitzung ab. Von der deutſchnationalen Preſſeſtelle wird darüber mitge⸗ teilt, daß die von der Fraktionsführung für die nächſte Zeit vorgeſchlagenen politiſchen Maßnahmen gebilligt wurden und die Fraktion beſchloß, ein Mißtrauenvotum gegen die Reichsregierung einzubringen. Die Wahl des Fraktionsvorſtandes ſoll am Dienstag erfolgen. g Man verſichert uns, daß die Sitzung in großer Einmütigkeit verlief und ſich gegen Herrn Hugenber g, der übrigens ſelbſt nicht zugegen war, keine Widerſtände erhoben. Das Miß⸗ trauensvotum beweiſt zur Genüge, wieweit die Deutſchnationalen ſich bereits von den Nationalſozia⸗ liſten haben ins Schlepptau nehmen laſſen. Volksnalionale Reichs vereinigung Telegraphiſche Meldung Berlin, 12. Oktober. Nach dem Exodus der Jungdeutſchen haben ſich, wie wir hier ſchon mitteilten, Beſtrebungen geregt, die Firma„Deutſche Staatspartei“ überhaupt zu Llöſchen und zur Demokratie zurückzukehren. Dieſe Bemühungen ſind jetzt geſcheitert. Es ſoll bei der Staatspartei bleiben und bei dem Uebergang oder der Ueberleitung der demokratiſchen Formationen in ſte. Auf dem Reichsparteitag, deſſen Termin in der nächſten Woche feſtgelegt wird, ſoll ein neues Preä⸗ ſidium gewählt werden und zwar möchten wir an⸗ nehmen, daß dem Reichsfinanzminiſter Dietrich die Leitung der Partei zugedacht iſt. Auf dieſem Parteitag, der ja auch der erſte der neuen Partei ſein wird, ſoll ſie, wie uns verſichert wird, ſcharf nach links abgegrenzt werden. Inzwiſchen haben ſich, wie wir im„Jungdeutſchen“ leſen, die ſechs volks nationalen Abgeordneten zu einer ſelbſtändigen Gruppe,„Volks nationale Reichs vereinigung“ zuſammengeſchloſſen und von der Konſtituierung dem Reichstagspräſidium Mitteilung gemacht. Ueber die nächſte Zukunft der anderen Mitglieder der zerborſtenen ſtaatspartei⸗ lichen Reichstagsfraktion iſt eine endgültige Ent⸗ ſcheidung noch nicht getroffen. So viel wir zu wiſſen glauben, wird noch immer erwogen, ſich in ein Hoſpitanten verhältnis zur Volks⸗ partei zu begeben. Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei aber wünſcht ſich Dr. Stolper nicht an⸗ zugliedern. Aus dem Reichsrat Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 12. Okt. „Der Reichsrat hielt am Samstag eine öffentliche Sitzung ab. Einſtimmig genehmigt wurde die Aen⸗ derung des deutſch⸗finniſchen Handelsabkommens, die ſich auf die Butter und Käſezölle bezieht. Genehmigt wurde ferner der Handels⸗ und Schiff⸗ fahrtspertrag mit Irland, der deutſch⸗haitianiſche Freundſchafts⸗ und Handelsvertrag, die Vorlage über Erſtattung der Koſten im Anleiheablöſungsver⸗ fahren und einen Geſetzentwurf, der die Revſſions⸗ beſtimmungen des Aufſichtsamtes für Privatverſiche⸗ rung mit Rückſicht auf den bekannten Zuſammen⸗ bruch der Frankfurter Allgemeinen Verſicherung und andere Vorgänge verſchärft. Die Tragödie des„N 101 Die Veiſetzung der Luftſchiff⸗Opfer Drahtung unſ. Londoner Vertreters London, 12. Oktober. Die 48 Opfer des Unglücks von Beauvais ſind am Samstag nachmittag unmittelbar neben der großen Luftſchiffhalle, von der„R 101“ vor genau einer Woche bei Sturm und Regen ſeine Unglücks⸗ fahrt angetreten hatte, beigeſetzt worden. Als der Zug mit den Särgen auf der Station Bedford ein⸗ traf, waren ſämtliche Läden des Ortes geſchloſſen und die Fenſter verhängt. In der Luft ſummten die Motoren von zwei Bombenflugzeug⸗Geſchwa⸗ dern, die gekommen waren, um den Toten einen letzten Gruß zu überbringen. Durch ein Spalier von mehr als 50 000 Menſchen bewegte ſich der Trauerkondukt die Straße nach Cardington entlang. Auf die nicht enden wollende Reihe der 48 Wagen folgten die Hinterbliebenen und die Vertreter der Behörden, Korporationen und der Luftfahrt des Auslandes, darunter Dr. Eckener und Kapitän von Schiller. Auf dem Flugplatz wurden die Särge in Reihen von je 12 in das große Grab gebettet; über dem ſich bald ein wahres Ge⸗ birge von Blumen und Kränzen erhob. Drei Gewehrſalven krachten und dann ſchmetterten die Signalhörner des Militärs den Ab⸗ ſchiedsgruß. Damit war die Feier zu Ende. Der einzige Augenzeuge ermittelt London, 12. Okt. Reuters Korreſpondent in Beauvais hatte eine Unterredung mit dem einzigen Augenzeugen der Luftſchiffkataſtrophe. Es handelt ſich um einen Die Kärntner Abſtimmungsfeier Klagenfurt, 12. Okt. Geſtern abend fand auf dem Platz vor dem Rat⸗ haus am Lindwurmbrunnen die Enthüllung einer Gedenktafel ſtatt, die die Stadt Wiesbaden der Stadt Klagenfurt geſtiftet hat. Oberbürgermei⸗ ſtey Dr. Krücke gab ſeiner Freude darüber Aus⸗ druck, daß es der Stadt Wiesbaden vergönnt ſei, ihrem Patenkinde Klagenfurt die Glückwünſche zur Abſtimmungsfeier zu überbringen. Man wiſſe im deutſchen Volk, daß hier ein Volk lebe, das deutſcher Art und Sitte durch Jahrhunderte treu geblieben ſei, und dafür gebühre ihm gerade heute, in dem denk⸗ würdigen Jahre der Rheinlandbefreiung der Dank des ganzen deutſchen Volkes. Bürger⸗ meiſter Dr. Brecht dankte hierauf in kurzen Wor⸗ ten für das Geſchenk der Stadt Wiesbaden und brachte auf die Schweſterſtadt ein ſtürmiſch auf⸗ genommenes dreifaches Hoch aus. Hakenkreuz und Sowjetſtern — Offenburg, 12. Okt. In Offen burg ſoll am 26. Oktober eine große Kundgebung der National⸗ ſozialiſten in der großen landwirtſchaftlichen Halle abgehalten werden, bei der der Führer der NSDAP. Adolf Hitler ſprechen„ wird. Gleichzeitig haben die Kommufaiſten eine Landes ver⸗ ſammlung nach Offenburg einberufen. Franz Theodor Eſokor:„Beſetztes Gebiet“ Uraufführung im Nationaltheater Hiſtoriſches Stück aus der Gegenwart nennt Eſokor ſein Drama. Gibt es das? Iſt nicht viel⸗ mehr nur das hiſtoriſch, was der Vergangen⸗ heit angehört? Die Beſetzung,— an der Saar dauert ſie noch an. Aber die Zeit von 1922 und 23, in der das Stück ſpielt, iſt vorbei. Und doch Gegen⸗ wart? Ja, denn die Kräfte, die damals am Werk waren, ſind es auch heute noch. Mehr als je. Wenn ſie hier auf den Hintergrund der furchtbaren Tage des Ruhrkampfes geſtellt werden, ſo iſt das nichts anderes, als ein ſzeniſches Mittel, eine Kuliſſe. Mit den Dingen, wie ſie waren, hat das Stück Eſokors nur mittelbar zu tun. Im Grunde geht es ihm um ganz anderes. Er will„biologiſch“ an ſeine Aufgabe heran, beruft ſich dabei auf die Ge⸗ lehrtenfamilie, der er entſtammt. Er iſt Deutſch⸗ höhme; ſchon deshalb iſt ihm das Deutſchland links des Rheins an ſich völlig fremd, wie er denn auch ein groteskes Bild von ſeiner erfundenen Stadt Kaiſersborn entwirft, bei deren Namen man hierzu⸗ lande zunächſt einmal an Kaiſers lauern denkt. Cſokor will keine Landſchaft geben, ſondern Ana⸗ lyſe, keine Stellungnahme, ſondern Beobachtung. Während des Krieges wurde ein in Deutſchland ver⸗ faßtes, aber in der Schweiz gedrucktes Buch über die Grenze geſchmuggelt; es war für den Frieden ge⸗ ſchrieben und hieß„Die Biologie des Krieges“. Eſokor gibt etwas ähnliches, nur in dramatiſcher Form, nämlich die Biologie der Nachkriegszeit und ſie ſtellt ſich nicht friedlich dar, ſondern höchſt krie⸗ geriſch gewappnet. Seine Biologie iſt der Blick in ein Arſemal der Seelen, Nicht aller Seelen. Ihm liegt zunächſt daran, eine Kategorie deutſcher Menſchen zu umſchrei⸗ ben: die Jugend der letzten Kriegsjahre, die Generation der heute Dreißigjährigen, die blut⸗ jung ins Feld kamen und von den Schlachtfeldern die todſuchende Hingabe an die Nation mitbrachten. Der ſtärkſte Vertreter dieſer Generation im Schrift⸗ tum der Gegenwart, zugleich zweifellos ein Meiſter deutſcher Proſa, iſt der Schriftſteller Eruſt Jünger. Bet ihm erlebt man das als eindeutig gehämmertes Bekenntnis, was Cſokor in ſeinem Stück als Quer⸗ ſchnitt gibt. Cſokors biologiſche Präparate dieſer fungen Men⸗ ſchen, die an die Nation alles verlieren, um nichts für ſich zu gewinnen, die ihr Leben einſetzen ohne mit der Wimper zu zucken, weil das Leben des Gin⸗ zelnen völlig belanglos und gleichgültig iſt, dieſe Prſtparate Cſokors ſind ausgezeichnet gelungen. Es gibt im heutigen Deutſchland keine außerhalb der herkömmlichen weltanſchaulichen Bindungen liegende Grundeinſtellung zum Leben, die ſo lückenlos ver⸗ nietet iſt wie dieſe Grundhaltung. * Wir brauchen Haß, ſo lautet dieſes völlig in ſick ausgewogene und geſchloſſene Bekenntnis in Cſokors Stück. Man höre die Worte, die er dem Führer die⸗ ſer Jungmänner vom„verlorenen Haufen“ in den Mund legt: wie er nur den Kampf gekannt, Blut und Leichen eher geſehen habe als eine Frau, nichts um ſich als Dreck, Feuer und Leid, und das alles für das Land hinter ihm, für jenes Land, das ſich jetzt treten laſſe in Schmach und Schande. Nichts gibt es da zu verlieren, gar nichts.„Aus Wahnwitz und Mut wird Geſchichte.“ Willy Birgel ſpielt dieſen Führer der letzten Romantikerjugend mit einem Fanatismus, der an die äußerſte Grenze führt. Er macht die an ſich nur präzis geſchliffenen Sätze erſt lebendig. Nach ihm ſollte das Stück nicht beſetztes, ſondern beſeſſenes Gebiet heißen. Seine Beſeſſenheit packt an. Und wie dieſer Führer, ſo ſind die Kameraden, mit denen Cſokor ihn umſtellt. Ebenfalls ſehr genau gearbeitete Präparate. Der Schwärmer Fuſt, von Muſil ins Fiebriſche geſteigert; der ſchwere Ban⸗ ſius, von Haubenreißers wiſſender Darſtellung belebt; der durch einen Fliegerſturz im Feld arg ſchockierte Leroux, von Krüger mit den chaotiſchen Nebeln des Rauſchgiftsvirtuos umgeben; ſchließlich Glewonder, der Umleger, der eigentliche Deſperado, von Fin ohr wild geſpielt. 1. Die Extreme berühren ſich: Dieſer Gruppe tritt der Arbeiterrat Latter gegenüber, Lattero⸗ witſch genannt, der Kommuniſt. Ganz kalt nur der Sache hingegeben. Moskau im Hintergrund. Er verſteht jene Jungens am beſten, weil nicht nur in Notſtandszeiten die äußer⸗ ſten Gegenſätze zuſammenſtoßen. Aber ſchon in die⸗ ſer Biologie ſind Zeichenfehler der Beſchreibung. Die Worte, die Latter gebraucht, ſind nicht weniger prä⸗ zis als die andern, aber wie ſie geſetzt werden, ent⸗ fernt ſich von der Wirklichkeit allzuſehr. So ſpricht kein extremer Arbeiterführer. Hier beginnt die Beobachtungsgabe Cſokors nach⸗ zulaſſen. Raoul Alſter erfüllt die ſchwierige Auf⸗ gabe, den Räſoneur des früheren Theaters, der die⸗ ſer Latter eigentlich iſt, in ein bolſchewiſtiſches Ge⸗ wand hineinzuheben, Mann namens Georges Babouille, der von der Polizei wegen Wilddieberei verfolgt wor⸗ den war, dem aber Straffreiheit zugeſichert worden war für den Fall, daß et ſich melde und Mitteilung von ſeinen Beobachtungen mache. Er gaß an, daß er ſich in der Unglücksnacht um 2 Uhr morgens auf einer Höhe unmittelbar an der Unfallſtelle befunden habe, als er das Luftſchiff er⸗ blickte, das ſchwer mit dem Winde zu kämpfen ſchien und ſich, obwohl die Motoren mit voller Kraft arbeiteten, nur langſam näherte.„Plötzlich“, ſo be⸗ kundete Babouille, ſank das Luftſchiff etwas herunter, ſchien ſich dann wieder aufzurichten und kam dann langſam mit geſenktem Vorderende zu Boden. Der Teil des Schiffes, der zuerſt mit der Erde in Berührung kam, war die untere Seite un⸗ mittelbar am vorderen Ende. Im gleichen Augen⸗ blick erfolgte eine betäubende Exploſion, und zwar am vorderen Teil des Luftſchiffes. Gleich⸗ zeitig begannen Flammen aus der Hülle zu lodern. 5 Es folgten zwei weitere Exploſionen, die viel weniger ſtark waren als die erſte. Das ganze Schiff ging in Flammen auf. Ich hörte Hilferufe, ſah aber niemand heraus⸗ kommen. Obwohl ich etwa 100 Meter von der Stelle entfernt war, war die Hitze furchtbar. Ich verlor den Kopf und lief davon, ſo ſchnell ich konnte. Un⸗ mittelbar vor der Kataſtrophe war das Luftſchiff noch hell erleuchtet, beſonders die Feuſter der Kabinen. Bei dem Zuſammenſtoß mit der Erde gingen die Lichter ſofort aus. Das Luftſchiff brach in der Mitte entzwei, während die Motoren noch einige Sekunden weiterliefen.“ Deulſchfeindliche Ausſchreitungen in Poſen Telegraphiſche Meldung Poſen, 12. Oktober. In den Mittagsſtunden des Sonntags kam es hier zu Zuſammenrottungen nationaliſtiſcher Elemente, die, geführt von Studenten der Po⸗ ſener Akademie, durch die Hauptſtraßen der Stadt zogen und die Zeitungsſtände, an denen ſie vorbeikamen, überfielen, um die dort aus⸗ liegenden deutſchen Zeitungen fortzunehmen und zu zerreißen. Die Demonſtranten begaben ſich darauf zur evangeliſchen Vereins buchhandlung, wo Schaufenſterſcheiben eingeworfen und Bücher und Zeitungen auf die Straße ge⸗ ſchleudert wurden. Weiter wurden die Schau⸗ fenſter des„Poſener Tageblattes“ und die einer deutſchen Automobilfirma zerſchlagen. Als die De⸗ monſtranten dann zum deutſchen Generalkon⸗ ſu bat vordringen wollten, griff die Polizei ein. Die Studenten formierten alsbald einen neuen Demonſtrationszug, der unter taktmäßigen Rufen: „Fort mit den Deutſchen“ nochmals durch die Straßen marſchierte. Nach weiterem Eingreifen der Polizei wurde die Ruhe wiederhergeſtellt. Lotſenkutter geſunken— Fünf Mann ertrunken — Brunsbüttelkvog, 12. Okt. Am Eingang des Nordoſtſeekanals ſtieß am Samstag abend der Kanallotſenkutter mit dem Norweger „Jeloe“! zuſammen und ſank ſofort. Fünf Mann der Beſatzung ſind ertrunken. Baden kürzt die Miniſtergehälter 5 7 Das badiſche Staatsminiſterium hat ach einſtimmigen Antrag ſeiner vier Mitglieder beſchloſa a ſen, mit Wirkung vom 1. November dieſes Jahres as — bis zur anderweitigen geſetzlichen Regelung der bisherigen Beſoldungsbezüge— einſtweilen das Grundgehalt, das den Miniſtern während ihrer aktiven Miniſtertätigkeit zuſteht, und die Bezüge der Staatsräte jeweils um 20 Prozent zu kürzen. Venizelos für Gründung eines Balkan⸗Bundes Telegraphiſche Meldung Athen, 12. Okt. Auf einem Bankett, das die Regierung geſtern abend zu Ehren der Delegation zur erſten Balkan⸗ Konferenz gab, wies Miniſterpräſident Venizelos auf ſeine Bemühungen um den Abſchluß eines erſten Balkan⸗Bündniſſes hin und erklärte, das Ergebnis ſeiner Arbeiten berechtige nicht nur zu der Hoffnung, ſondern ſogar zu der Ueberzeugung, daß man ſich einer Verwirklichung dieſer Träume nähere. Böten die Minderheiten nicht mehr 1 den Anlaß zu Meinungsverſchiedenheiten, ſo werde. 1 die Durchführung der Verträge vollſtändig ſein, und komme man den Minderheiten näher entgegen, ſo 1 würden ſte auch loyaler ſein. Wenn der Balkan⸗ f Bund ins Leben gerufen ſei, werde man feſtſtellen, ö daß die Minderheiten keine Quelle von Meinungs⸗ verſchiedenheiten ſeien, ſondern die Solidarität der Balkanvölker ſtärken. Letzte Meloͤungen Oberbürgermeiſter Böß zieht nach Gießen * Frankfurt a.., 12. Okt. Wie aus Berlin ge⸗ meldet wird, trifft der bisherige Oberbürgermeiſter von Berlin, Böß, Anſtalten, um alsbald Berlin zu verlaſſen. Wie verlautet, hat er die Abſicht, ſich in einer kleinen Stadt in Heſſen niederzubaſſen. Böß iſt bekanntlich in Geßen geboren und hat den Wunſch, ſeine frühzeitige erzwungene Ruhe auch in ſeiner heſſiſchen Heimat zu genießen. Die Streikgefahr in Berlin = Berlin, 12. Okt. Es ſtieht nun wirklich ſo aus, als ob der Streik in der Berliner Metallinduſtrie ſich kaum noch wird vermeiden laſſen. Am Sonntag vormittag hat ſich eine ſogenannte Funk⸗ 5 tionärkonferenz mit der Frage beſchäftigt. Dabei. wurde der Schiedsſpruch einſtimmig abgelehnt. Am Montag ſoll in den Betrieben eine Urabſtim⸗ mung über den Eintritt in den Streik vorgenom⸗ men werden. An ihr werden ſich auch, was eigent⸗ lich ſicher den Streikbeſchluß bedeutet, die Unorgani⸗ ſterten beteiligen und am Dienstag früh ſollen dann die Obmänner der Funktionäre in den einzelnen Betrieben beſchließen, wenn die Arbeitsniederlegung beginnen ſoll. Zaunius' Rücktrittsgeſuch abgelehnt — Kowno, 12. Okt. In Beantwortung des Rück⸗ trittsgeſuches des Miniſters des Auswärtigen Zau⸗ nius, teilte Staatspräſident Smetang dieſem mit, daß er ſein Geſuch ablehne und ihn bäte, im Amt zu bleiben. Streikzuſammenſtöße — Paris, 12. Okt. Nach einer Havasmeldung aus Hendaye iſt es im Verlauf des geſtrigen Tages in Vietoria(Spanien) zu wiederholten Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Streikenden und der Polizei gekom⸗ men. Ein Arbeiter wurde hierbei getötet, ein ande⸗ rer verwundet; fünf Perſonen ſind verhaftet worden. Noch einmal rafft ſich die biologiſche Genauigkeit Cſokors in der Zeichnung des Bürgermeiſters Monk auf. Auf dieſem ruht die ganze Verantwortung, als die Franzoſen einmarſchiert ſind. Auch er ein Front⸗ kämpfer, aber einer, für den der Krieg nicht der furchtbare Anfang ſondern die Unterbrechung ſeiner Lebensarbeit war. Die muß er fortſetzen als Pflicht⸗ menſch, als Mann, der ſeine vaterländiſche Verant⸗ wortung in der Erfüllung des Geſetzes ſieht. Das bildet den äußerſten Gegenſatz zu jenen Freiſchärlern. Aus dem Aufeinanderprallen dieſer Gegenſätze entſteht das Stück Cſokors. Man ſteht: kein ſchlech⸗ ter Vorwurf an ſich; im erſten und letzten Teil des Stücks gelingt auch ſeine dialogiſche Prägung. Die Worte der Vernunft, des unbedingten Verantwor⸗ tungsbewußtſeins, die der Bürgermeiſter ſprick⸗ letwas reichlich ſpricht), ſind ein Kompendium des ſtaats bürgerlichen Gedankens. Der Konflikt ſpitzt ſich zu: Der Bürgermeiſter muß ſich der fremden Beſatzung bedienen, um den Führer der Freiſchärler unſchädlich zu machen. Die Bevölke⸗ rung ſteinigt deshalb den Bürgermeiſter, der aus dem Amt in den Tod geht, nicht ohne die letzten Weiſungen pflichttreu ſeinem Nachfolger weiterzu⸗ geben. Man ſollte dieſes Stück bürgermeiſterlicher Muſterhaftigkeit bei der nächſten Verſammlung des Städtetages vorführen.— Karl Marx gibt das ſeltſamerweiſe auf den Namen des engliſchen Gene⸗ rals Monk getaufte Stadtoberhaupt in biederer, ehr⸗ licher Art, überzeugungstreu bis zuletzt. 2 Mit dieſer Figur iſt die Reihe der Glaubhaften abgeſchloſſen. Was folgt, iſt entweder halb oder ganz einfältig. Da iſt ein Kapellmeiſter in dieſer ſeltſamen linksrheiniſchen Stadt, in der ein ehrſamer Vertreter der Gendarmerie als Vollſtrecker der bürgermeiſter⸗ lichen Anordnungen fungiert.(Wie ſich Cſokor die deutſchen Rathäuſer vorſtellt!) Der Kapellmeiſter heißt Malte. Ein völlig belangloſer Träumer, der uns nicht im mindeſten intereſſtert. Mit dieſem hyſteriſchen Notenquetſcher, ſeiner Aburteilung und Beſeitigung durch die Freiſchärler wegen eines Kon⸗ zerts vor der Beſatzung wird der Mittelteil des Stücks ausgefüllt. Eine arge Entgleiſung. Es kommt noch ſchlimmer. In der Umgebung dieſes armſeligen Muſikmäunleins, das Sims⸗ häuſer mitleidvoll mimt, taucht ein Stadttheater⸗ direktor auf, der einen furchtbaren Unſinn durch das Stück hindurch deklamiert; im zweiten Teil hat man dieſen Komödiantenquatſch geſtrichen. Man hätte die ganze Rolle weglaſſen ſollen. Bei der bedenklichſten Szene, in jenem zweifelhaften Haus, in dem drei der umzingelten Freiſchärler ſich ſelbſt zum Opfer bringen, nachdem ſie ein Depot der Franzoſen ange⸗ zündet und geplündert haben, hat der Rotſtift eben⸗ falls ſegensreich gewaltet. Ofſeubar erſt während der Probe; denn auf dem Zettel ſtand als eine der N 1 Darſtellerinnen der in dieſer Szene vorkommenden ramponierten Weiblichkeit auch Anna Uſell, die ſich! von der Künſtlerloge aus die Sache betrachtete, wäh⸗ 5 rend eine dem Ballett entſtammende Vertreterin ihre inzwiſchen verſtummte Rolle markierte. Die Auf⸗ führung hat ſich hier offenbar aus einer Verlegen⸗ heit herausgeholfen; ſie konnte es wohl doch nicht über ſich bringen, all die Gewagtheiten dieſer Szene — ſie gehen an die äußerſte Grenze des Geſchmacks — dem Theaterpublikum der lebendigen Stadt vor⸗ zuſetzen.. * 3 Man hätte vom Rotſtiſt noch mehr Gebrauch machen ſollen; es wird eigentlich immer noch zu viel geredet in dem Stück, das man wohl auch aus einem Mißverſtändnis heraus in der erſten großen Bühne unmittelbar beim ehemals beſetzten Gebiet heraus⸗ gebracht hat. Es geht ja nicht um die Beſetzung darin, ſondern um den Kampf der Meinungen, der Herzen und Hirne. Die Bevölkerung der eigentlichen Beſatzungszone war einiger als die Figuren, die auf der biologiſchen Glasplatte Cſokors da oben i herumgeſchoben werden. 3 Aus ihrer Reihe ſind noch die Vertreter des ſehr ſeltſam zuſammengewürfelten Gemeinderats hervor⸗ zuheben: Godeck als märtyreriſcher Induſtrieller, Langheinz als ein in die Tragik Ahasvers, des ewigen Juden, geſteigerter Fabrikant, und Heinz als Vertreter gewerkſchaftstraditioneller Kompro⸗ mißlichkeit. Ida Ehre in der Rolle der Exponentin eines unehrenhaften Gewerbes iſt noch hervorzu⸗ heben. Schließlich Georg Köhler, dem das letzte Wort bleibt: Herr Bürgermeiſter, zu ihrem Befehl, ſagt dieſer merkwürdige Kommunalgendarm zu dem Amtsnachfolger Monks, als dieſen ſoeben die Menge geſteinigt hat. Eine ſehr ſchlechte, impotente Nachahmung des Wallenſteinſchluſſes. Richard Dornſeiff hat dieſes im Auſatz gute, in der Abſicht durchſichtige, in der tiefſten Haltung problematiſche, in der Ausführung zuſammenhaltloſe Stück mit kräftiger Hand glaubhaft in die werk⸗ gerechten Bühnenbilder Dr. Löfflers geſtellt. Es lag Auftrieb darin, und die Dialektik, ſoweit ſie ſich nicht ſelbſt ein Bein ſtellt, verfehlte ihre Wirkung nicht. Man zollte erſt einen ſchüchternen Beifallsvor⸗ ſchuß; als ſich aber am Schluß der Autor in Lebens⸗ größe auf der Bühne neben ſeinen Darſtellern und Inſzenatoren zu zeigen begann, gab es ſo etwas wie einen Erfolg. Dem„Beſetzten Gebiet“ Cſokors fehlte nur ein beſetztes Premierenhaus und damit der eigentliche Reſonanzboden des Beifalls. Aber das war in dieſem Fall nicht allzu tragiſch; die das Stück angeht, ſehen es ja doch nicht, und ſie brauchen es auch nicht zu ſehen, weil ihnen das Theater im Grunde nichts anderes iſt als— beſetztes Gebiet. 0 Dr. K. Montag, 13. Oktober 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 473 44 Ein verregneter Sonntag 595 Am geſtrigen Sonntag regnete es Bindfaden. Die der ganze Welt um uns herum war verwäſſert. Graue Strähnen klatſchten auf die Straße, von den Regen⸗ jrer ſchirmen tropfte die Flut, in den Rinn ſteinen ſtrömte der es, die Gummireifen der Automobile peilſchten durch n. N Bäche und Tümpel, die Elektriſchen eilten im Sauſe⸗ 3 tempo durch die Straßen, ein ſcheußliches Wetter. * Bei ſolchem Regen war jedes Ausflugsprogramm von vornherein ins Waſſer gefallen. Selbſt die Wochenendlinge blieben zu Hauſe und die Paddler N ihren Mut zu erproben. f. 5 Der Rhein iſt von Samstag auf Sonntag wie⸗ 2155 der erheblich geſtiegen. Das Strandbad iſt an⸗ überſchwemmt, ſogar die Wege im Waldͤpark ſind 983ͤ überflutet. Der Uferweg zum Waldparkreſtaurant nes Stern ſteht etwa zwanzig Zentimeter unter Waſſer. rte, Der Neckar iſt ebenfalls wieder geſtiegen, das ge⸗ au. ſamte Neckarvorland iſt ein einziger See. Bei dem ing, N anhaltenden Regen iſt mit einem weiteren Steigen fer- des„Waſſers au rechnen. ehr 5 Die Meſſe Hatte wieder erheblich unter dem 1de. Wetter zu leiden. Der Beſuch von auswärts war ge⸗ und ring, ſelbſt den Mannheimern war alle Meſſeluſt ver⸗ 110 gangen. Die Straßen in der Stadt waren wie aus⸗ an⸗ geſtorben; nur die rührigen Jungen und Mädchen, en, 5 die für das Deutſchtum im Auslande ſammelten, gs⸗ ließen ſich vom Regen nicht vertreiben. Der einzige ät 5 Anziehungspunkt war das Motorradrennen auf den Rennwieſen. Das Lied der Völker Herbſtkonzert der Gellert⸗Vereine Ein überfüllter Nibelungenſaal be⸗ zeugte das große Intereſſe für die alte Kunſt des Männergeſangs. Drei große, anſehnliche Vereine, durch Perſonalunion des künſtleriſchen Leiters Friedrich Gellert miteinander verbunden, gaben hier Kunde von regem Fleiß, von ſtimmlich⸗ N Schulung, von begeiſterter Liebe zum ede. „Das Lied der Völker“, ein Motiv, das ſchon den kurpfälziſchen Kapellmeiſter der Mozart⸗ Zeit, den Abbe Vogler beſchäftigte und erfüllte, gab dem Programm eine beſondere Note. Und ſo begegneten Lieder der Ruſſen, der Schweden und Ungarn neben Weiſen aus Finnland, Iberien und Böhmen, Melodien, die man freilich nicht in Ori⸗ ginalſätzen bieten konnte und ſo von einheimiſchen Bearbeitern in landesübliche Sätze umgegoſſen wur⸗ den, Bearbeitungen von Kämpf, Moldenhauer, Buch u. a. Und dieſe Bearbeitungen mögen künſt⸗ leriſchen Abſichten des Chormeiſters entſprochen haben, der ſie nun in ihrer Weiſe vollendet, mit reichhaltiger, farbiger Dynamik, mit durchaus muſi⸗ kaliſchen Rubatos und unaufdringlichem Ritardanti einſtudiert hatte, um ſie derart ſicher vorbereitet nun außerordentlich wirkſam zur Aufführung zu bringen. Jedem feiner Vereine(Flora, Harmontie⸗ Lindenhof und Liederhalle) oblagen vier ieder, alle Chöre gemeinſam vereinigte er ſchließlich in drei deutſchen Volksliedern. Brauſender Beifall lohnte ihn und ſeine Getreuen. Zur Bereicherung des Programms hatte man ſich das Berliner Vokalterzett Gie Damen Rück, Kurth und Böhm) ſowie unſeren einhei⸗ miſchen Violinvirtuoſen Max Kergl, begleitet von Otto Chmel verſchrieben. Sie paßten ihre Vor⸗ träge der Internationalität des Programms an und ſo hörte man beſonders ſtürmiſch beklatſcht vom Terzett nach engliſchen Volksliedern eine ſeltene Sache von Cherubini(mit Violine und Klavier) reizvoll konzertant, ſpäter beſonders das„Bäuer⸗ lein, Bäuerlein“ aus dem Böhmiſchen. Ma x Kergl, deſſen Technik insbeſondere durch Doppel⸗ griffe brillierte, bot u. a. ſlawiſche und ſpaniſche Tanzweiſen von Dvorak und Kreisler und gab nach dem meiſterhaft geſpielten Rondo von Mozart⸗ Kreisler oberbayeriſche Tänze in eigener Faſſung, die ſtärkſten Applaus hervorriefen. Dr. Otto Ehmel begleitete ihn feinſinnig. Ein Abend, der vor allem zu zeigen vermochle, daß die Männerchor kunſt nicht unbeachtet blei⸗ ben kann. Wenn man nun— um durchaus Neues zu bieten— dieſen zum Teil wertvollen Sätzen wie⸗ der Beachtung ſchenkt, was wird zu erhoffen ſein, wenn ein ſo ſtarker Kreis produktiv werden würde, der einen weſentlichen Faktor innerhalb der Bildung des kommenden großen Stiles bedeuten buntes * * Der Wohnungsbau in Mannheim. Der Rein⸗ zugang an Wohnungen betrug im Monat September ds. Is. 140. Zugang durch Neubau 137, durch Umbau 4, Abgang durch Abbruch). Von den meu geſchaffenen Wohnungen ſind 105 Wohnungen mit—3 Zimmern, 34 Wohnungen mit—6 Zim⸗ mern und 2 Wohnungen mit 7 und mehr Zimmern. Es wurden 28 neue Wohngebäude erſtellt. Für 24 Neubauten, die zuſammen 127 Wohnun⸗ gen ergaben, wurde eine Baukoſtenhilfe be⸗ willigt. 5neue Wohngebäude wurden von öffentlichen Körperſchaften und Behörden und 23 neue Wohngebäude von privaten Bau⸗ herrn erſtellt. Davon ſind 12 Kleinhäuſer mit—2 Wohngeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Mannheimer Altertumsverein. Heute(Mon⸗ tag) abend findet in der Harmonie der erſte Vortrag des bevorſtehenden Winterhalbjahres ſtatt. Dr. Stefan Kayſer wird über das Thema: „„Vom Sun und Unſinn in der Ge⸗ ſchichte“ ſprechen. Dabei ſoll die heutige Proble⸗ matik der Geſchichte aufgezeigt und der Weg ge⸗ wieſen werden, wie die Geſchichtsſchreibung und Be⸗ ſchäftigung mit der Geſchichte aus der Zeit heraus ſich ber die Zeit erheben kann. er, 1 5 1 ſe Schullandheim Heuberg. Die mit dem letzten 1 dlesdahrigen 7. ransport nach dem Schullandheim 2. auf dem Heuberg entſandten Schüler und Schü⸗ ch lerinnen der Mannheimer Volksſchule(7 Klaſſen) kehren am heutigen Montag, den 13. Oktober, fahr⸗ planmäßig um 19.20 Uhr zurück. 5 5 Zuſammenſtoß zwiſchen Weinauto und Straßen⸗ ahn. ein mit drei großen Fäſſern beladenes Laſtauto die gefährliche Kurve an der Rheinbrücke. Im glei⸗ chen Augenblick kam ein Straßenbahnwagen der Linie g und ſtieß mit dem Auto zuſammen. Durch zu ſtarkes Bremſen fielen die drei Fäſſer auf die Straße und riſſen den Autoführer mit zu Boden. Er wurde am Kopf verletzt. Ein Wein⸗ faß lief bis zur Hälfte leer, die anderen beiden rollten in den Schloßgarten. Auto und Straßen tehn wurden 1 beſchädigt. hatten auch keine Luſt, auf dem hochgehenden Rhein ſpart bleibt. lächkeit verlangt wird, muß ſie das Arbeitsamt in Am Sonntag mittag gegen 12 Uhr paſſierte „Gummibäume, Clivien uſw., während der Wintermonate im gut⸗ Durch die ſteigende Arbeitsloſigkeit und die täg⸗ liche Kontrolle der beinahe 30 000 Arbeitsloſen war das Arbeitsamt Mannheim wiederholt Gegenſtand kritiſcher Betrachtungen. Es war darum eine ſehr begrüßenswerte Handlung des kommiſſariſchen Vor⸗ ſitzenden des Arbeitsamtes, Dr. Jaeck⸗ Göppingen, vor geladener Preſſe am Samstag vormittag über die Mißſtände und die organiſche Aufteilung des Ar⸗ beitsamtes in längeren Ausführungen zu ſprechen. Das Arbeitsamt Mannheim, ſo führte Dr. Jaeck aus, iſt in letzter Zeit auch in der Preſſe kritiſch erwähnt worden. Es handelte ſich dabei insbeſon⸗ dere um das Schlangenſtehen bei der Kontrolle und bei der Auszahlung, eine Unannehmlichkeit, die hauptſächlich mit der kälteren Jahreszeit mit Recht bemängelt wird. Die Gründe liegen in dem ungeheuren Anwachſen der Arbeitsloſenziffer und dem bisherigen Kontroll⸗ und Auszahlungs⸗ ſyſtem, das in einen gewiſſen Erſtarrungszuſtand gekommen iſt. Die Arbeitsloſen können mit Recht verlangen, daß die Organiſation des Arbeitsamts unnötiges Herumſtehen vermeidet. Die Gründe des langen Anſtehens liegen in der jetzt noch geltenden Zeiteinteilung, nach der in einem Zeitraum von 4 Stunden einige Tauſend Arbeitsloſe beliebig erſcheinen können. Dieſe Mißſtände laſſen ſich ohne Schwierigkeiten beſeitigen durch eine organiſa⸗ toriſch durchdachte Aufteilung des An⸗ drangs nach Stunden und Buchſtabengruppen der Anfangsbuchſtaben des Namens der Arbeitsloſen. Es kann ſo die Kontrollzeit über den ganzen Tag verteilt und in flüſſige Bahnen geleitet werden, wenn jeder Arbeitsloſe weiß, zu welcher Zeit er zu er⸗ ſcheinen hat. Es hat ſo jeder Arbeitsloſe die Mög⸗ lichkeit, innerhalb einer Stunde zu einer ihm ge⸗ nehmen Zeit zu kommen. Die Bemerkungen über Minutenkontrolle oder Viertelſtundenkon⸗ trolle ſind abſolut falſch oder entſtellt. Darunter darf derjenige, der mit berechtigten nachweisbaren Gründen zu ſpät kommt, natürlich nicht leiden. Es ſind ausreichende Vor⸗ kehrungen getroffen, berechtigten Verſäumniſſen Rechnung zu tragen. Um bei dem auf dem Arbeits⸗ amt herrſchenden ſtarken Verkehr das erſtrebte Ziel raſcher Abwicklung zu erreichen, iſt gegenſeitige Rückſichtnahme notwendig. Dazu gehört nicht nur, daß der Arbeitsloſe ſeine Pfichten erfüllt, ſon⸗ dern daß ihm auch von Seiten des Arbeitsamtes jede unnötige Belaſtung, die bei der heutigen Gereizheit ſo gern als Schikane ausgelegt wird, er⸗ Wenn von dem Arbeitsloſen Pünkt⸗ erſter Linie üben. Wenn von dem Arbeitsloſen ver⸗ langt wird, im geſundheitlichen Intereſſe ſeiner Mit⸗ menſchen in den Räumen des Arbeitsamtes nicht zu rauchen, dann muß dies auch von den Beamten und Angeſtellten des Arbeitsamtes unterlaſſen wer⸗ den. Wenn der Arbeitsloſe mit Recht verlangt, ihn nicht unnötig im Winter ſchon in der Frühe um 8 Uhr zu beſtellen und ihn zum unnötigen Licht⸗ und Heizungsaufwand zu veranlaſſen, ſo muß dies nach Möglichkeit berückſichtigt werden. Wenn es aus techniſchen Gründen nicht berückſichtigt werden kann, weil man eben gerade morgens gleich Arbeits⸗ ſuchende verfügbar haben muß, ſo muß dieſe Unan⸗ nehmlichkeit dadurch gleichmäßig verteilt werden, daß die Kontrollzeiten der Buchſtabengrup⸗ pen abgewechſelt werden 8 Alle dieſe eben geſchilderten Anoroͤnungen ſind nur getroffen, um den Verkehr für die Arbeits⸗ loſen ohne unnötige Belaſtungen abzu⸗ wickeln, denn 5 das Arbeitsamt iſt für die Arbeitsloſen da und hat dieſe nach beſten Kräften im Rahmen des Geſetzes zu betreuen. Dazu gehört aber auch ein gewiſſes Vertrauen zum beſten Wollen des Arbeitsamtes und nicht blin⸗ des Nachlaufen einigen Schreiern, denen es Pflege der Blumen beitsamt und öffentlit e Meinung lediglich um Verfolgung von Sonderintereſ⸗ ſen zu tun iſt, und die ſofort ruhig wären und ſich um das Schickſal ihrer Anhänger nicht mehr küm⸗ mern würden, wenn ſie ihren Zweck, bevorzugt behandelt zu werden, erreichen würden. Die tägliche Kontrolle iſt bekanntlich in letzter Zeit ebenfalls auf Kritik geſtoßen. Zuſtändig für Anordnungen dieſer Art iſt nicht das Arbeitsamt, ſondern der Verwaltungsausſchuß des Lan des arbeitsamt s. Seit langer Zeit war die Einſchränkung der täglichen Kontrolltage bei den Arbeitsämtern und dem Landesarbeitsamt Gegenſtand von Verhandlungen, die nunmehr mit Rückſicht auf die ſchlechte Arbeitsmarktlage und die Witterungsverhältniſſe des Winters für die Zeit vom 3. November bis 28. Februar mit der Feſtſetzung der dreimaligen Kontrolle in der Woche abgeſchloſſen wurden, eine Regelung, die auch den weiteſtgehenden Wünſchen Rechnung trägt. In dieſem Zuſammenhang legte Dr. Jaeck auch die Gründe dar, die für die Beibehaltung der täg⸗ lichen Kontrolle ſprechen. Dies ſind hauptſächlich Schwarzarbeit und unangemeldete Nebenbeſchäf⸗ tigung. Nachdem gerade die Mittelaufbringung für die Arbeitsloſenverſicherung zu einem der ſchwie⸗ rigſten Probleme geworden iſt, verlangt die Oeffentlichkeit mit Recht, daß nur den tatſächlich Berechtigten die Unterſtützung zukomme und daß der mit dem Recht auf Unterſtützung ausge⸗ ſtattete auch Pflichten haben ſoll. 5 Jedermann kennt die ſeeliſche Not der zum Nichtstun verurteilten Menſchen. Der großen Mehr⸗ zahl von ihnen, meiſt ordentliche, ruhige Menſchen, gibt die mit der täglichen Kontrolle verbundene Hoff⸗ nung, von den wenigen einkommenden Stellen doch eine zu erhalten und zu den Glücklichen zu gehören, die vermittelt werden können, den ſeeliſchen Halt, ohne den der Lebensmut erliſcht. Wieviele Menſchen hält ein, wenn auch kleiner Pflichten⸗ kreis aufrecht. Der Fortfall der täglichen Meldung birgt die Gefahr in ſich, gerade bei dieſen beſten Ele⸗ menten den Anſchein zu erwecken, als ſei jede Hoff⸗ nung, Arbeit zu vermitteln, ſogar vom Arbeitsamt aufgegeben. Oft hört man von Arbeitsloſen, die Schlange ſtehen müſſen, den Ruf nach vermehrter Per⸗ ſonaleinſtellung beim Arbeitsamt. Hierzu muß geſagt werden, daß gerade in Zeiten ſtarker Arbeitsloſenzunahme neue, ungeübte Kräfte mehr Wirrwarr als Nutzen ſtiften können. Sorgfältigſte Auswahl iſt daher Selbſtverſtändlichkeit, Wenn von allen beteiligten Seiten dafür geſorgt wird, daß die jetzige Organiſa⸗ tion ſich ſachlich und perſönlich reibungslos abwickelt, darf behauptet werden, daß der jetzige Perſonalſtand (der. große Reihe von Aushilfskräften über die Zeit der außergewöhnlichen Arbeitsloſigkeit umfaßt) für die geregelte Durchführung aller fachlichen Auf⸗ gaben genügend iſt. Eine weitere Vermehrung ſcheitert übrigens auch an der allgemein bekannten ſchlechten Fiuanzlage der Reichsanſtall. Alle die Dinge, die man nur von außen her ſieht und beurteilen kann, erfahren leicht eine unge⸗ rechte und übertriebene Kritik. Deshalb iſt es das Beſtreben des Arbeitsamtes, der Bevöl⸗ kerung auch die andere Seite, die internen Schwie⸗ rigkeiten und die Gründe für durchgeführte Maß⸗ nahmen vor Augen zu führen, damit das Vertrauen zum Arbeitsamt gefeſtigt und noch beſtehende Vor⸗ Urteile beſeitigt werden können. Stadtrat Kuhn, der zweite Vorſitzende des Ar⸗ beitsamtes Mannheim, gab anſchließend eine über⸗ ſichtliche Darſtellung der Entwicklung und Steige⸗ rung der Arbeitsloſigkeit und des Unterſtützungs⸗ und Verwaltungsaufwandes in den letzten fünf Jahren. Wir werden auf die für die Oeffentlichkeit recht intereſſanten Darlegungen in einem beſonderen Artikel zurückkommen. B. * BValkonprämiierungsfeier auf den Rennwieſen Im Vergleich zu früher hat die Zahl der mit Pflanzen geſchmückten Balkone in Mannheim in dieſem Jahre wieder bedeutend zugenommen. Dadurch erhielt das Straßenbild der Stadt ein farbenprächtiges, ſehen. Erfreulicherweiſe förderte auch die Stadt dieſe Beſtrebungen inſofern, als ſie 900 Pflanzenpreiſe für die Balkonprämiierung ſtiftete. Obwohl es ununterbrochen und in dichten Strömen regnete, fanden ſich am Sonntag vormittag mehr als tauſend Menſchen auf den Rennwieſen ein, um der Prämiierungsfeier beizuwohnen. Für die Stadt waren Oberbaurat Zizler, Dr. Hoff⸗ mann und mehrere Stadträte erſchienen. Der Obmann des Arbeitsausſchuſſes für die Balkonprä⸗ miierung, Herr Klein, betonte bei ſeiner Be⸗ grüßung, daß es notwendig wäre, viel mehr Balkone auszuzeichnen. Leider hätten nur 1400 prämiiert werden können. Als Preiſe ſeien ganz erſtklaſſige Pflanzen vorgeſehen. Gartenbandirektor Kirſchberg hielt einen längeren Vortrag über die Fehler bei der häuslichen Blumenpflege und deren Vermeidung. Viele wertvolle Zimmerpflanzen, ſo führte der Reͤner aus, gingen während der Win⸗ beta ae durch unvorſichtiges Lüften beim Reinigen der Zimmer zugrunde. Nicht nur die Men⸗ ſchen, auch die Pflanzen könnten ſich tödlich erkälten Bei Froſtwetter ſolle man Türen und Fenſter erſt öffnen, nachdem die Pflanzen in einem anderen Raum untergebracht oder weit genug vom Fenſter entfernt ſeien. Pflanzen auf den Fenſterbrettern, unter denen Heizkörper ihre trockene Wärme aus⸗ ſtrahlten, ſeien der Gefahr des Vertrocknens ausge⸗ ſetzt. Daß ſich Zimmerpflanzen, wie Palmen, Edeltannen, Dracgenen, Aralien, geheizten Wohnzimmer am wohlſten fühlten, ſei ein Irrglaube. Dieſe Pflanzen ſollten im Winter nicht wachſen, ſondern ausruhen. Ein heller Raum mit einer möglichſt gleichmäßigen Tempe⸗ ratur von 6 bis 10 Grad ſei ihnen am zuträglich⸗ ſten. Gewiſſe Zimmernlanzen, wie Weihnachts⸗ kaktus und Kamelien, dürften im Knoſpen⸗ dem Auge wohlgefälliges Aus⸗ zuſtand nicht zu oft umgeſtellt werden, denn ede Standortveränderung habe bei dieſen Arten leicht ein Abwerfen der Blütenknoſpen zur Folge. Blühende Alpenveilchen, Primeln, Blumen⸗ zwiebeln und ſonſtige Winterblüher, die man tagsüber im warmen Wohnzimmer nicht vermiſſen möchte, ſtelle man während der Nacht möglichſt kühl. Unmittelbare Sonnen beſtrahlung im Sommer gereichen den meiſten Zimmergewächſen zum Schaden. Brandflecken und ungeſundes Grün ſeien die Folge. Selbſt ausgeſprochene Tropen⸗ gewächfſe, wie Palmen, ſeien gegen Sonnenbrand empfindlich. Die Anſicht, daß Kakteen nur wenig begoſſen werden dürften, ſei nur bedingt richtig. Während der Wachstumsperiode im Sommer ſeien Kakteen für reichliche Waſſergaben außerordentlich dankbar. Im Winter ſollten ſie ziemlich trocken, wie die allermeiſten Zimmerpflanzen, gehalten werden. Bei künſtlicher Düngung der Zimmer⸗ und Balkonpflanzen müſſe man vorſichtig ſein. Friſch verpflanzte, ruhende und kränkelnde Gewächſe dürf⸗ ten niemals gedüngt werden. Während des Wachs⸗ tums dünge man lieber öfter wenig als zu viel auf einmal. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen gab Garten⸗ baudirektor Kirchberg einige beachtenswerte Hinweiſe hinſichtlich der Blumenpflege auf dem Balkon, in der viele Mannheimer ihre Meiſterſchaft bewieſen haben. In Balkonkaſten müſſe in erſter Linie für recht kräftige Ernährung der gedrängt ſtehenden Pflanzen geſorgt werden. Die Er de ſei unbedingt alljährlich zu erneuern. Lauberde könne nicht empfohlen werden. Man wende ſich an den Berufsgärtner und verlange eine Miſchung aus drei Teilen Miſtbeeterde, ein Teil Lehmerde, etwas Sand und eine Handvoll Hornſpäne auf den mittelgroßen Kaſten. Sehr gut ſei ein Zuſatz von Torfmull. Von Wichtigkeit für die Bepflanzung ſei die Lage des Balkons. Ausgeſprochene Son⸗ nenkinder, wie Geranien, Petunien, uſw. dürfte man auf keinem Schatten balkon verwenden und um⸗ gekehrt nicht Fuchſien, Hortenſien oder Knollen⸗ begonien in die breunende Sonne ſtellen. * 8 ſer Tage den 22.00: Stacheln; Manches zu ſagen wäre noch über das richtige Begießen der Zimmer⸗ und Balkonpflanzen. Als erſter Grundſatz gelte: Nur dann begießen, wenn die Pflanze oder Erde wirklich trocken erſcheine. Die Außerachtlaſſung dieſer Grundregel bedinge die meiſten Mißerfolge in der Pflanzenhaltung. Ein Zuviel an Waſſer verurſache das bekannte Sauerwerden der Erde und den Tod der Pflanze. Beſonders ſparſam müſſe man im Win⸗ ter gießen. Das Gießwaſſer müſſe der Zimmer⸗ temperatur gleichkommen. Balkonpflanzen dürf⸗ ten nicht in den heißen Mitagsſtunden begoſſen wer⸗ den. Es ſei möglichſt Regen⸗ oder abgeſta n d e⸗ nes Waſſer zu benutzen. Nach einem Glückwunſch zum Erfolge des Blu⸗ menwettbewerbes ſchloß Direktor Kirchberg ſeine in⸗ tereſſanten Ausführungen mit dem Wunſche, daß die Beteiligung auch in Zukunft ſo zahlreich ſein möge wie in dieſem Jahre. Anſchließend fand die Vertei⸗ lung der Preiſe, wertvoller Zimmer⸗ und Balkon⸗ pflanzen, ſtatt. T. — Veranſtaltungen u Wiederholung des Vortrags Leo Frobenius in der Kunſthalle. Da wegen Ueberfüllung des Vortragsſaales hunderte Mitglieder des Freien Bundes die Rede von Ge⸗ heimrat Froben ius über die Kunſt der ſüdafrikaniſchen Höhlen und Felſen nicht hören konnten, wird der Vortrag als Morgenveranſtaltung am Sonntag, 19. Okt., um 11% Uhr wiederholt. Aus Vaden Staatliche Perſonalveränderungen Zurückgenommen wurde die Verſetzung des Gewerbelehrers Adolf Weißer an die Gewerbe⸗ ſchule in Schönau ij.., die Verſetzung des Gewerbe⸗ lehrers Ferdinand Bieber an die e in Haslach im Kinzigtal. Ein Grabfund * Ladenburg, 12 Okt. Bei Anlage einer Rüben⸗ miete im Kirchfeld ſtieß Landwirt Jean Löſch auf ein Plattengrab, das vermutlich aus der Zeit 600800 n. Chr. ſtammt. Die Leiche lag neben dem Grab; die einzelnen Knochen, ein Unterkiefer und Zähne, zeigen auf einen Jugendlichen hin. Schwerer Unfall durch ſcheuende Pferde * Hockenheim, 12. Okt. Am Freitag abend ſcheuten in der Karlsruher Straße durch den Lärm eines Motorrads die Pferde eines Fuhrwerkes, auf dem ſich mehrere heimkehrende Arbeiter be⸗ fanden. Die Tiere rannten mit dem Wagen gegen das Kaufhaus Gärtner, wo das Gefährt am Fußſteig umkippte. Die Inſaſſen wurden herausgeſchleu⸗ dert. Einem von ihnen, dem 45jährigen Schloſſer Mathias Keller, der unter den Wagen geriet, wurde der linke Unterſchenkel abgedrückt. Der Ver⸗ unglückte wurde der Heidelberger Klinik zugeführt. Die Ausſperrung beendet * Heidelberg, 12. Okt. Die Ausſperrung ber der Heidelberger Schnellpreſſenfabrik beſchäftigte die⸗ Mannheimer Schlichtungs⸗ ausſchuß. In der Vereinbarung erkennen beide Parteien an, daß in ihren Beziehungen zu einander nur das Kollektivabkommen für die Metallindustrie Mittelbadens, abgeſchloſſen am 1. April 1925, maß⸗ gebend iſt. Die Arbeit in den mechaniſchen Betrieben wird am 13. und 14. Oktober wieder aufgenom⸗ men. Die Wiedereinſtellung der Arbeiter erfolgt in vollem Umfange. Maßregelungen finden nicht ſtatt. Ermäßigung der Krankenkaſſeubeiträge * Weinheim, 12. Okt. Der Vorſtand der Orts⸗ krankenkaſſe Weinheim hat, vorbehaltlich der Zu⸗ ſtimmung durch den Ausſchuß, beſchloſſen, die Kran⸗ kenkafſenbeiträge mit Wirkung vom 1. November von 6 v. H. auf 5,4 v. H. zu ermäßigen. 5 Montag, 13. Oktober 9 v. F. Buſoni, und Pucelni, ohne Karten⸗ Nationaltheater:„Turandot“, „Gianni Schiechi“, Oper von verkauf, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Babst „Das and des Lächelns“, 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Sohn der weißen Berge“ 5 Capitol:„Der Kampf mit dem zweiten Ich“,— Univerſum:„Dolly macht Karriere“.— Scala „Der unſterbliche Lump“.— Schauburg:„2 1 0 Hochzeit“.— Gloria:„Der grüne Holzſchuß“.— Roxy: „Die Kaviarprinzeſſin“.— Palaſt⸗ Theater:„De f„Würger“.— Sondervorſtellung: e e „Walömenſchen“, vorm. 11,30 Uhr. Autobusrundfahrt: Täglich nachm. 2 Uhr ab Paradeplatz 1 Pfalzrund fahrt zur Wein leſe. 5 Montag, 13. Oktober .30: Frankf rt: Orgelkonzert. 11.30: Frankfurt: Von Hersfeld: Lullusfeſt. 15.45: Stuttgart: Brieſmarkenſtunde für die Juget 16.00: Iran 5 Stuttgart: Konzert. 16.25: München: Konzertſtunde. 17.00: Mit 1: Kinderbaſtelſtunde, anſchl. Konzert 18.05: 1 5 nu kfurt, Stuttgart: Vorträge. 18.95: Frankfurt, Stuttgart: Stunde der Bühne 19.00: Breslau: Konzert; München: Stunde der Arbeit: Muſikpflege. : Frankfurt, Stuttgart: Zwiegeſpräch: wich ter und Verteidiger. : München: Was geht im Ausland vor e; M Land, Turin, Wien: Konzert; Stockholm: Alte ilalteniſche Muſik. 3 19.40: London 1: Konzert. 20.00: Berlin, Köln Konzert; Hamburg: B tümliche Opern; Mü n chen: Weißblaue Stu Belgrad, Bukareſt Lab ach: muſik; Os lo: Violinkonzert, Züri ch: „Inſel Tulipan“. a Frankfurt, Stuttgart: Kommermuſik; Kattowitz, Warſchau: Operette; Stock hol m: Jazz auf zwei Klavieren. 20.30: Breslau: Bergabentener; London 2, Ro m, Warſchau: Konzert; Wien: Arien und Lieder, 20.45: München: Leſeſtunde. 21.00: Köln: Konzert: Os lo: Klcwierkonzert; Wien „Das Mädchen von Navarra“. : Berlin: Junge Dichter; Fer gart: Trauerspiel„Phädra mermuſik; Budapeſt, Zürich: k a x e ſt: Klavierkonzert. 21.30: Breslau: Lieder; London N. 2 Kemmer muſik. ankfurt, Stut % M ü n ch en Ke Konzert; B 2: Konzert. 22.30: London 1, 9 War 5 au: ee ſik. Konzert; London g: Tonz Deutſchland gewinnt den Länderkampf gegen Italien mit:27 Punkten- Fleiſchmann-Nürnberg Der Motorfahrer⸗Club Mannheim hatte mit feiner zweiten Renn⸗Veranſtaltung auf den Rennwieſen nicht den gewünſchten Erfolg, was aber— das ſei vorausgeſchickt— nicht ſeine Schuld iſt. Der Dauerregen hatte ſchon am vorigen Sonntag die Rennbahn für die Durchführung der Rennen unbrauchbar gemacht, ſodaß man ſich zu einer Ver⸗ legung entſchließen mußte.„Bei jeder Witterung werden die Rennen durchgeführt“, kündigte die Leitung an, und ſo geſchah es auch. Trotzdem es beinahe die ganze letzte Woche mit wenig Unterbrechungen regnete, trotzdem es in der Nacht zum Sonntag und auch am Sonntag nachmittag fort⸗ während regnete, wurden die vorgeſehenen Rennen ausge⸗ tragen. Daß bei der durch und durch aufgeweichten Bahn kein beſonders guter Sport zu erzielen war, war beinahe eine Selbſtverſtändlichkeit. Der Motorfahrer⸗Club hatte die ganzen Erfahrungen aus dem großen Erfolg im Auguſt in die Waagſchale geworfen, um in letzter Stunde zu zeigen, was bei ſolcher Witterung zu zeigen war. Und man muß es ehrlich ſagen: die Sache klappte trotz alledem! Im Innern der Stadt merkte man diesmal am Sonn⸗ kag vormittag von den Rennen draußen auf der Wieſe im Gegenſatz zum Auguſtrennen nicht viel. Kaum daß ſich ein Motorrad bemerkbar machte, deſſen Nummernaufſchrift auf das Ereignis hinwies. Die Straßenbahn hatte in weiſer Vorſorge wiederum ſtarke Extrazüge eingelegt, kam jedoch aber diesmal kaum auf ihre Rechnung, denn mancher Wagen fuhr beinahe leer hinaus. Um 2 Uhr, zum angeſetzten Beginn der Rennen, ſah der Beſuch beinahe troſtlos aus, im Laufe der nächſten Viertelſtunde füllten ſich aber die Haupt⸗ und Nebentribü⸗ nen derart, daß gut 3000 Perſonen Zeuge der Ereigniſſe waren. Allerdings konnte ſich kein Beſucher ohne Regen⸗ ſchirm auf den Tribünenvorplatz ergehen. Unentwegt aber zogen draußen auf der Bahn die tapferen Fahrer ihres Wegs, ohne allerdings ihre Maſchinen auf dem ſchlammi⸗ gen Boden ausfahren zu können. Dem Nürnberger Fleiſchmann blieb es beſchieden, auf ſeiner Triumph⸗Maſchine mit 67,3 Kilometern die ſchnellſte Zeit des Tages zu fahren. Was er zeigte, war ſchon mehr als bloße Fahrtechnik: es war Akrobatik im reinſten Sinne des Wortes. Wie dieſer Mann ſeine Maſchine in den gefährlichen Kurven meiſterte, wie er ſie auf der Geraden zu ſchnellmöglichſtem Tempo auflaufen ließ— das war der großen Begeiſterung wert, die die 3000 erfüllte, als Fleiſchmann einen nach dem an⸗ deren Gegner überrundend an der Tribüne vorbeiraſte. Glücklicherweiſe gingen die Rennen ohne jeden Sturz ah und wenn ſich einmal in den Kurven ein Sturz er⸗ eignete, war er leicht, ſodaß Fahrer und Maſchine die Fahrt fortſetzen konnten. Wenn ſich die Rennleitung durch ihre vorzügliche Or⸗ ganiſation ein verdientes Lob erwarb, ſo war es immer⸗ hin doch recht unnötig beim Länderkampf gegen Italien die italteniſchen Fahrer eine geſchlagene Viertelſtunde drautzen im Regen ſtehen zu laſſen, bis die deutſchen Fahrer ihre Maſchinen in Ordnung gebracht hatten. Die Gäſte gerieten denn auch ſichtlich in Ungeduld, holten ſich kalte Füße und waren unnnötig lang dem fortwährenden Regen ausgeſetzt. Sonſt kann der Leitung nur volles Lob gezollt werden; fünf mächtige Lautſprecher ſorgten diesmal beſſer als im Auguſt für die Verkündung der Reſultate. Leider konnten nicht alle Rennen durchgeführt werden. Nach dem ſechſten Start ſah ſich die Leitung veranlaßt, wegen der immer ſchlechter werdenden Bahn die zwei nuch vorgeſehenen Konkurrenzen abzublaſen. a Die Rennen und ihre Ergebniſſe. Der überall aufgeweichte Boden ließ ein Ausfahren ber Maſchinen nicht zu, ſodaß nur mäßige Durchſchnittszetten erzielt wurden. Immerhin lief der Nürnberger Fleiſch⸗ mann zu großer Form auf; er bewies, daß er auch auf ſchwierigſtem Gelände Meiſter ſeiner Maſchine iſt. Auch die anderen deutſchen Fahrer, beſonders Bertram⸗Berlin, zeigten ſich als Könner von Klaſſe. Eine große Enttäuſchung erlebte man im Länderkampf gegen die Italiener. Wenn man ſchon annehmen konnte, daß die am Start erſchienenen Mailänder nicht die beſten Fahrer Italiens waren, ſo wurde man von dem, was ſie zeigten, doch enttäuſcht. Ur⸗ ſprünglich hatten vier Mann gemeldet: Truzzt, Nazzarv, Sandri und Bandi. Nachdem die Italiener, die ſchon am vorigen Sonntag ſtartbereit waren, nunmehr volle acht Tage in Maunheim waren, ſtellte Truzzi kurz vor dem Start erſt feſt, daß ſeine Maſchine zu tief liege um in dem Gelände fahren zu können; er fiel alſo aus. Die drei noch Übrig bleibenden ſtalteniſchen Fahrer, die die wenig ein⸗ ladende Bahn vorher mit ſichtlichem Peſſimismus beſichtigt hatte, kamen nicht zur Geltung. Nazzaro brachte ſeine Maſchine zwanzig, vielleicht auch dreißig Meter vom Start weg, um dann auszuſcheiden. Die beiden anderen fuhren das Mögliche heraus, fielen aber beſonders hinter Fleiſch⸗ mann ganz weſentlich ab. 1. Ulmenried⸗Rennen Solomaſchinen nicht über ago cem.(6 Runden— Offen nur für Ausweisfahrer) Sechs Fahrer ſtellten ſich dem Starter. Braun⸗Mann⸗ heim auf Herkules und Bertram⸗Berlin auf Dew ſind die einzigen, die ſich gegenſeitig den Rang abzulaufen ſuchen; alle anderen kommen nicht in Frage. Infolge des ſtarken Schlitterns der Maſchinen können dleſe nicht aus⸗ gefahren werden. In der Geraden zieht Braun los und hat einen guten Vorſprung, als er in der Kurve ſtürzt, zum Ausſcheiden für eine knappe Zeit gezwungen wird. was Bertram geſchickt ausnutzt, Braun abzuhängen und mit über 40 Meter Vorſprung unangefochten ins Ziel zu kommen. Der Nürnberger Koch mußte ſchon gleich nach Startbeginn ausſcheiden, da ihm auffliegender Schmutz in die Augen flog. 2. Rheinland⸗Befreiungs⸗Rennen 6 Runden—[Ofſen nur für Lizenzfahrer) Schon nach der erſten halßen Runde wird das fünf Fahrer ſtarke Feld um Reiter⸗Nürnberg vermindert. Meyer⸗Bre⸗ men auf DW zieht mächtig los und ſichert ſich von An⸗ fang an einen unmöglich aufzuholenden Vorſprung von zunächſt 100 Meter, der immer größer wird. Nach einer weiteren Runde ſcheidet Tiomann⸗Vaſhingen aus. Nach Meyer paſſieren in weiten Abſtänsen Ilion⸗Karlsruhe und Geiß⸗ Pforzheim das Ziel. 3. Odenwald⸗Rennen Solomaſchinen nicht über 500 cem(6 Runden— Offen nur für Ausweisfahrer Mit 17 Fahrern ſtellte ſich das ſtärkſte Feld dem Starter. Vier Mann bilden die Spitzengruppe, die ſich bis zum Schluß kaum verſchiebt: Bertram⸗Berlin auf Motoy⸗ der ſchnellſte Fahrer ſacoche, Breitling⸗ Ludwigsburg auf Velocette, Schön⸗ felder⸗Mannheim auf Indian und Gimbert⸗Mudau. Ber⸗ tram ſiegt mit überlegenem Vorſprung vor Breitling und Schönfelder, während Gimbert mit den reſtlichen Fahrern im geſchlagenen Felde endet. 4. Badenia⸗Rennen Solomaſchinen nicht über 500 cem(6 Runden nur für Lizenzfahrer) Endlich kam einmal etwas, das geeignet war, die Zu⸗ ſchauer aus ihrer Lethargie aufzurütteln. Fleiſchmann⸗ Nürnberg legte ein Tempo vor, wie es auf der naſſen und rutſchigen Bahn bisher nicht erreicht wurde und wohl ſo ſchnell auf keiner anderen Bahn ähnlichen Zu⸗ ſtandes erreicht werden kann. In fabelhafter Art nimmt er auch die Kurven und überrundet einen Konkurrenten nach dem anderen, von denen im geſamten Rennverlauf von insgeſamt acht Fahrern nur vier durchhalten. Die ſchneidige Fahrt des Nürnbergers findet begeiſterten und verdienten Beifall. 5. Großer Preis der Stadt Mannheim Mauuſchaftskampf nur für Lizenzfahrer(6 Runden) Mit großer Spannung ſah man dieſem Läuderkampf Deutſchland— Italien entgegen, hatte man doch vorher keine Gelegenheit gehabt, die Italiener bei der Fahrt be⸗ obachten und beurteilen zu können. Vier Mann waren angeſagt, drei jedoch ſtellten ſich nur zum Kampfe, da Truzzi kurz vor dem Start verkündete, ſeine Maſchine liege zu tief. Nazzaro kam nicht weit vom Start weg, um feſtzuſtellen, daß ſeine Maſchine nicht mehr funk⸗ tionierte. So beſtritt die italieniſche Mannſchaft nur mit zwei Fahrern den Kampf, der damit ſchon verloren war. Wie ein Wilder fuhr Fleiſchmann, gefolgt von Meyer und Geiß, um in beinahe unveränderter Schnelligkeit die Kurven zu nehmen. Die Italiener getrauten ſich kaum, die Bahn zu befahren und zogen es vor, die meiſte Strecke auf dem Raſen zurückzulegen. In der Geraden kamen ſie oft kaum über eine Schnelligkeit von 30 Km. hinaus. Ihr Können war alſo durchaus nicht geeignet, große Begei⸗ ſterung hervorzurufen. Die deutſchen Fahrer bewieſen durch ihre brapouröſe Leiſtung, daß ſie auch auf ſchwierig⸗ ſtem Gelände zu Hauſe ſind. Nach dem Siege der deutſchen Mannſchaft, der mit 8 gegen 27 Punkte der Italiener verkündet wurde, ver⸗ ſchwand die italteniſche Trikolare am Maſt, um der deut⸗ — Offen ſchen Reichsflagge den alleinigen Platz einzuräumen. 6. Norbert Maues⸗Rennen Solomaſchinen aller Stärken—(6 Runden, für Ausweisfahrer] Elf Fahrer beſtritten das ſechſte Rennen. Bertram⸗Berlin übernahm ſofort auf ſeiner AJ S. 345 cem.⸗Maſchine die Führung, um ſie bis zum ſicheren Sieg nicht mehr ab⸗ zugeben. Zweiter wurde der Mannheimer Braun vachim fun.⸗Mannheim und Koch⸗ Kirchheim mußten während der Fahrt auf dem immer ſchlechter werdenden Gelände ausſcheiden. Das Manes⸗Rennen brachte mit 40 Stkm. die geringſte Schnelligkeit. Das noch vorgeſehene Artur Vieregg⸗Rennen und das Dr. Karl Benz⸗Gebächtnis⸗Rennen wurde wegen der un⸗ befahrbaren Bahn nicht mehr ausgefahren. Die Ergebniſſe: 1. Ulmenried⸗Reunen: Solo nicht über 250 cem.— 8 Runden— offen nur für Ausweisfahrer: 1. Bertram, Berlin⸗Neukölln auf Dai. 1008 Min.(Durchſchnitt 54 Stoklm.), 2. G. Braun⸗Mannheim auf Herkules 10283 Min., 3. Stumm⸗Botnong auf Da W. 11:47 Min. 2. Rheinlaud⸗Befreinngs⸗Rennen: Sorp nicht über 250 cem.— 6 Runden offen nur für Lizenzſahrer: 1. Meyer⸗Bremen auf DW. 10:42,8 Min.(56,8 Stöoͤklm.), 2. Jrion⸗ Karlsruhe 12:10 Min. 3. Odenwald⸗Rennen: Solo nicht über 500 cem.— 6 Runden— offen für Ausweisfahrer: 1. Bertram ⸗Berlin⸗ Neukölln 10:44 Min.(56,7 Stoͤklm.), 2. Breitling⸗Ludwigs⸗ burg auf Velocette 12:41 Min., 3. Schönfelder⸗Mannheim Offen nur auf Indian 12:46 Min. 4. Badenia⸗Rennen: Solomaſchinen nicht über 500 cem. — 6 Runden— offen nur für Lizenzfohrer: 1. Fleiſch⸗ mann⸗Nürnberg auf Triumph:03,9 Min.(67,3 Stoͤklm.), 2. Meyer⸗Bremen auf Di W. 11:05 Min., 3. Stegmann⸗ Bremen auf UT⸗Jap 13:01 Min. 5. Großer Preis der Stadt Mannheim, deutſch⸗italie⸗ niſcher Maunſchaftskampf, 6 Runden: 1. Deutſchland mit der Mannſchaft: Fleiſchmann⸗Nürnberg, Meyer⸗Bremen und Geiß⸗ Pforzheim 2. Italien mit der Mannſchaft Nazzaro, Sandri und Bandi. Deutſchland 8 Punkte, Ito⸗ lien 27 Punkte. Benötigte Zeit der Fahrer: 1. Fleiſchmann 10:42,1 Min., 2. Meyer 12:18 Min., 3. Sanöri 14:13 Min., 4. Bandi 15:09 Min., 5. Geiß 15:23 Min. 6. Norbert Manes⸗Rennen: Solomaſchinen aller Stär⸗ ken— 6 Runden— offen nur für Ausweisfahrer: 1. Ber⸗ tram⸗Berlin⸗Neuktzlun auf AJ S.(46 Stoklm.), 13:26 Min, 2. Braun⸗Mannheim auf AIS. 14:32 Min., 3. Breitling⸗ Ludwigsburg auf Velocette 15:12 Min., 4. Gimbert⸗Mude auf Horex 16:08 Min. Sch. um den Fußball Bundespokal Drei Verlängerungen in ber Vorrunde: Norddeuſchland, Baltenverband und Berlin ausgeſchieden Selten haben die Vorrundenſpiele um den Pokal des Deutſchen Fußballbundes einen ſo ſpannenden Verlauf genommen wie am Sonntag. In allen Treffen wurde der Sieger erſt in der Verlängerung ermittelt. Weſt⸗ deutſchland ſchlun in Dortmund die bei weitem nicht kampfſtärkſte Berliner Mannſchaft erſt in der 115. Minute :3. Bei regulärem Ende lautete das Ergebnis 318, bei Halbzeit 111. Mit dem gleichen Ergebnis triumphierte Südoſt⸗ deutſchland in Königsberg über den Baltenverband. Auch hier lautete nach 90 Minuten der Stand:8. wäh⸗ rend zur Halbzeit die ſüddeutſchen Vertreter:0 in Füh⸗ rung waren. Mitteldeutſchland vermochte in Chemnitz ebenfalls nur knapp über den Pokalverteidiger Norddeutſchland mit :4 ſiegreich zu bleiben. Die Norddeutſchen lagen bis zur Pauſe ſogar mit:2 Treffern in Front, doch nach Ab⸗ lauf der zweiten Spielhälfte wurde nach 414 die Ver⸗ längerung notwendig. Für die Zwiſchen runde, die zu Beginn des kommenden Jahres ausgeſpielt wird, ſind Mittel⸗, Weſt⸗ und Südoſtdeutſchland und das in der Vorrunde ſpiel⸗ 1 geweſene Süddeutſchland teklnahmeberechtigt ge⸗ lieben. Weſtöeutſchland-Brandenburg:3 Auch in Dortmund herrſchte am Sonntag unfreund⸗ liches Herbſtwetter. Darunter litt der Beſuch, es kamen nur rund 7000 Zuſchauer. Der Platz befand ſich dagegen in beſter Verfaffung und man hätte ein ſchöneres Spiel erwarten können, als es das war, was man zu ſehen be⸗ kam. Beide Mannſchaften traten allerdings geſchwächt an. Die Berliner Elf mußte auf die Leute von Hertha BSC. und Tennis⸗Boruſſia verzichten, Weſtdeutſchland hat noch immer keinen vollwertigen Erſatz für die disqualifi⸗ zierten Schalker⸗Spieler gefunden. Die Leiſtungen beider Mannſchaften waren recht mäßig. Berlins junge Mann⸗ ſchaft ſpielte zwar recht energiſch, eifrig und ſchnell, hatte aber ſonſt keine Linie. Techniſch beſſer war die weſtdeutſche Mannſchaft, die denn auch einen zwar knapen, aber verdien⸗ ten Steg eringen konnte, ohne indes überzeugen zu küön⸗ nen. Der Weſten hatte anfänglich mehr vom Spiel. Der Mittetläufer Münzenberg gab in der elften Minute einen Weitſchuß ab, der vom Berliner Torhüter Stroblow nur noch ſo ſchwach abgewehrt werden konnte, daß Euler im Nachſchuß den erſten Treffer erzielen konnte. Berlin kam jetzt etwas mehr auf und erzielte ſchließlich auch bei einem Gedränge durch einen Nachſchuß von Brink den Ausgleich. Nach der Pauſe war zunächſt wieder der Weſten über⸗ legen. In der neunten Minute nahm Straßburger eine Vorlage von Albrecht auf und verwandelte zum zweiten Treffer; drei Minuten ſpäter war es wieder eine feine Flanke des internationalen Rechtsaußen Albrecht, die den dritten Treffer vorbereitete. Hochgeſang ſchoß ein. Nun drehte aber Berlin mächtig auf. Sie erreichten nach ſieben Minuten durch Jung den zweiten Gegentreffer und ſchließ⸗ lich in der 37. Minute durch Raue den Ausgleich. Beim Stand 318 blieb es bis zum Abpfiff. In der erſten Halb⸗ zeit der Verlängerung war der Weſten tonangebend, konnte aber die rührige Abwehr der Berliner nicht überwinden. Nach der Pauſe hatte Berlin gute Momente, blieb aber ebenfalls erfolglos. Kurz vor Schluß der Verlängerung hatte der Weſten noch einmal eine kurze Drangperiode. Euler nahm eine weite Vorlage von Münzenberg auf und ſchoß zum ſiegbringenden Treffer ein. Damit war die Ent⸗ ſcheidung gefallen und das Spiel wurde abgebrochen.— Schul z⸗Hamburg leitete das Spiel korrekt. Südoſt-Ballenverband:3 In Kön asberg iſt man bei Fußballkämpfen nicht an ſo hohe Zuſchauermaſſen gewohnt, wie man ſie in and ren Teilen des Reiches kennt. Man war daher freu⸗ dig überraſcht, als am Sonntog trotz des ſchlechten Wetters 2500 Perſonen zum Pruſſia⸗Somland⸗ Platz kamen. Der Beſuch des Spieles lohnte ſich aber auch, denn es gab einen ſehr ſpannenden and in der zweiten Hälfte ſogar dramatiſchen Kampf. Alle Vorausſagen wurden umge⸗ worfen. Südoſtdeutſchland, das mit ſeiner ſtärkſten Mann⸗ 8 gekommen war und als ſicherer Sieger galt, mußte ehr hart kämpfen, um in der Verlängerung zu einem knappen Sieg zu kommen. Zwar ſtellte der Südoſten die techniſch beſſere Mannſchaft, dafür wies aber die Mann⸗ ſchaft des Balten verbandes einen erſtaunlichen Kampfgeiſt auf, der ſich mit Schnelligkeit und guten Einzelleiſtungen paarte. Es hätte nicht viel gefehlt, daß die Oſtpreußen den Sieg für ſich behielten. Schleſien ging in der erſten Halbzeit oͤurch Paluſchinſki in Führung, jedoch hielt dann der Baltenverband bis zum Schluß der regulären Spiel⸗ zeit ein Unentſchieden von:3. Erſt in der Berlängerung konnten die Südoſtdeutſchen den Sieg au ſich reißen.— Flachowſki⸗Wordau leitete das Spiel gut. Mitteldeutſchland- Norödeulſchland:4 Trotz des anhaltenden Regens kamen in Chemnitz 20 000 Zuſchauer zum Pokalſpiel Mittel⸗ gegen Nord⸗ deutſchland. Der Kampf nahm einen äußerſt ſpannenden Verlauf und die ſtark favoriſterte Mannſchaft von Mit⸗ teldeutſchland blieb nur knapp nach Verlängerung mit:4 ſiegreich. Beim Schluß der 90 Minuten⸗Spielzeit ſtand der Kampf 414 unentſchieden, bei Halbzeit führte der Norden noch mit:2. Die Norddeutſchen, die noch in betzter Minute den Holſtein⸗Mittelſtürmer Ludwig durch den Hamburger Peterſen erſetzen mußten, waren in der erſten Halbzeit auf Grund des guten Spieles der Kieler Läuferreihe überlegen. Zunächſt ging allerdings Mittel⸗ deutſchland durch Groſſe in Führung Aber ſchon nach einer Minute ſchoß Widmayer den Ausgleich. Voß rethte wenig ſpäter ein zweites Tor für den Norden an. Grofſſe erzielte zwar gleich darauf abermals den Ausgleich für die Sachſen, doch riß Norddeutſchland kurz vor der Pauſe — einen Treffer von Widmayer die Halbzeitführung an ſich. Nach der Pauſe mußte beim Norden Eſſer wegen einer Verletzung ausſcheiden und auch Ohm wurde verletzt. Die Sachſen wurden natürlich überlegen und holten ſich auch durch Helmchen den neuerlichen Ausgleich. Trotz ſeiner Schwächung erreichte der Norden durch Widmayer noch einmal die Führung. die Mitteldeutſchen glichen aber poſt⸗ wendend 2 Helmchen wieder aus. In der vierten Minute der Verlängerung konnten ſie dann durch den äußerſt ſchießfreudigen Groſſe den Sieg an ſich reißen. Die ſiegende Mannſchaft war nicht in der gewohnten Form. Die Außenläufer und auch die Verteidiguns ent⸗ täuſchten. Der weitaus beſte Mann der Sachſen war der Internattonale Richard Hofmann wenn er auch ſelbſt nicht zu Torehren kam.— Weingärtner ⸗ Offenbach war ein auter Schiedsrichter. ——— Weitere Ergebniſſe Vorrunde um den D.⸗Pokal: Mitteldentſchland— Norddeutſchland:4 nach Verl. Weſtdeutſchland— Brandenburg:8 nach Verl. Baltenverband— Südoſtdentſchland 314 nach Verl, Verbandsſpiele in Süddeutſchland: Nordbayern: 1. FC. Bayreuth— Sp.⸗Bg. Fürth 9014; Kickers Würzburg— 1. FC. Nürnberg:1; BfR. Fürth— ASV. Nürnberg:1; Bayern Hof— FV. Würzburg 04 :0. Südbayern: Wacker München— München 1880(Sa.) :1; Bayern München— Schwaben Augsburg:1; Teut. München— Jahn Regensburg 222. Württemberg: B55. Stuttgart— Kickers Stuttgart :0; Bfg. Heilbronn— Union Böckingen 114; Germania, Brötzingen— FV. Zuffenhauſen ausge. Baden: Phönix Karlsruhe— KV. ausgef.; burger FE.— VfB. Karlsruhe:2. Frei⸗ 5 F. Pirmaſens— Boruſſia Neunkirchen aus⸗ gefallen. Main: Rotweiß Eintracht Frankfurt 316; 1. 86. Hanau 1898— FSV. Frankfurt:2; Germanie Bieber— Fechenheim 93 271. Heſſen: S. 98 Darmſtadt— Alemannie Worms otro; S. Wiesbaden— FS. Mains 08 2. Verbandsſpiele im Rheinbezirk Sp. Vgg. Sandhofen— F. G. Kirchheim:0(:0) So ſinnlos es iſt, beim ſtändig ſtrömenden Regen zu ſpielen und die Geſumdheit der Mannſchaften zu riskieren, ſo ſinnlos wäre es, an ſolche Begegnungen den kritiſchen Maßſtab zu legen. Wenn auf einem Platz die Waſſerlachen vorherrſchend ſind, iſt an wirklich fußballeriſche Aktionen nicht zu denken und das Ganze geht nur darauf hinaus, recht und ſchlecht die Punkte unter Dach zu bringen. Nach⸗ dem Schiedsrichter Thome ⸗Neunkirchen vor dem Spiel den Platz abgeſchritten und das Spiel ſelbſt als durch⸗ führbar erklärt hatte konnte er es in der zweiten Hälfte bei dem bald vorhandenen Spielſtand von:0 nicht mehr gut abbrechen. den Willen aufbringen würde, auch dieſes Spiel im Aus⸗ gang möglichſt niedrig zu halten, was ihm noch beſſer ge⸗ lungen wäre, wenn Auth(ſonſt Torhüter), nun auf dem Halblinkenpoſten ſpielend, nicht einen Faulelfmeterball verſchoſſen hätte. Als körperlich leichtere und dem Boden ſich beſſer anpaſſende Mannſchaft machte Kirchheim in der Abwehr Sandhofen doch ſehr zu ſchaffen, denn die drei Tore fielen in ziemlich aroßen Abſtänden. Allerdings hatte das meiſt drängende Sandhofen nach dem:0⸗Stand kaum mehr Intereſſe, auf Torzahl auszugehen. Das dritte Tor fiel erſt kurz vor Schluß. Während die Einheimiſchen ihre eigentliche Mannſchaft ſtehen hatten, war Kirchheim gegen ſonſt nahezu auf den Kopf geſtellt. Der Gottfriedeſturm war von vorn bis in den Torwartpoſten hinein aus⸗ einandergezogen, ſo daß bei den bereits erwähnten Um⸗ ſtänden erſt recht kein Bild einer Spielweiſe der Mann⸗ ſchaft aufkam. Die Hauptarbeit war auf Störung und Abwehr eingeſtellt, und wenn der Angriff vorkam, fehlte es an Entſchloſſenheit, wie Sicherheit im Schuß. Bei Sandhofen war Wittemann 2 wieder recht anſprechend und buchte auch zwei Tore wovon das zweite wohl haltbar geweſen iſt. Das dritte erzielte Baier auf gute Flanke von rechts, wie überhaupt dieſe Seite am Ergebnis ſtarken Anteil hat. Das Hintertrio war der nicht allzuſchweren Aufgabe gewachſen, ebenſo dle Läuferreihe. Im übrigen iſt es, wie geſagt, zwecklos, auf Details des Spieles näher einzugehen. Für beide Mannſchaften, für den Schiedsrichter und das Pußlikum war es ſicher kein ſportliches Vergnügen oder gar Genuß, unter dem Dauerregen zwei Stunden auszuhalten. vor. von den Teuſtern des Clubhauſes aus die wäſſrine und klebrige Sache anzuſehen. war für ſie, wie für die im Regen draußen Stehenden dasſelbe.— Weſentlich iſt, daß Sandhofen mit dieſem Spiel zum Abſchluß der Vorrunde ſich knapp über 08 in der Ta⸗ belle poſtierte. Die Vereine haben ja nun Zeit, ſich auf die entſcheidende Nachrunde weiter vorzubereiten. August Müß le. Kreisliga Gruppe Anterbaben Fendeuheim— 1846 Mannheim ausgef. Weinheim— 1913 Mannheim:1 1 Käfertal— Neckarhauſen ausgef. Friedrichsfeld— Edingen ausgef. Altrip— Heddesheim ausgef. Phönix Mannheim Viernheim ausgef. Faſt ſämtliche Spiele mußten we i e gen lechter Witte⸗ rung unter meiſt troſtloſen Piagver keen ausfallen. Lediglich das Spiel Weinheſm gegen 1913 Mannheim kam „„ 1 1 tand 321 für den Platz⸗ 1 Minuten vor uß wegen ſt i Regen abgebrochen werden.„ Der D. J. B. wehet ſich Er läßt ſich von den anderen Verbänden keine Vor⸗ f ſchriften machen m 8nächſten Samstag findet in Berlin eine Arbeits⸗ gemeiuſchaft der Turn⸗ und Sportverbände ſtatt, 05 5 einiger Zeit mit der Deutſchen Turnerſchaft den Einigungs⸗ vertrag abgeſchloſſen haben. Auf diefer Sitzung werden auch die Dresdener Beſchküſſe des Deutſchen Fußball⸗Bundes 955 A 85 Sprache kommen. Es iſt bekannt, einige Verbände, ſo die Deutſche T l Deutſche Schwimm⸗Berband, be e e 3. a haben und daß von Seiten der ogar mit einer Kündi eg h ndigung des Lee on einer Stelle, die dem Bundesvorſtand nahe erfahren wir, daß der Deutſche Saban 9 90 eine Einmiſchung anderer Verbände in die Speſenfrage ſich zur Wehr ſetzen will. Es wird geſagt daß die Turner⸗ ſchaft offenbar von der Speſenfrage überhaupt nicht be⸗ rührt würde, und daß ſomit auch die DT. und noch weni⸗ ger der Schwimmverband eine Veranlaſſung zur Ein⸗ miſchung hätten. Der Bund kümmere ſich ja auch nicht um die Verfehlungen gegen den Amateurgedanken, die in an⸗ deren Verbänden zu verzeichnen ſeien. Er habe noch nie etwas dagegen geſagt, daß bekannte Kunſtturner für ihr Auftreten Entſchädigungen von 100 ö Atzen 13 ng und noch mehr Mark Der ſüddeulſche Verband zur Speſenfrage 5 Der Vorſtand des Süddeutſchen Fußball⸗ u icht⸗ athletikverbandes hielt in 8 18 8 5. ab, zu der auch die Vertreter einiger großer Vereine hin⸗ zugezogen worden waren, um zu der durch die Dresdener Beſchlüſſe des Bundes geſchaffene Situatton Stellung zu nehmen. Die Sitzung, in der die Vereine 1. FC. Nürn⸗ berg, Bayern München, Spielvereinigung Fürth und Stuttgarter Kickers vertreten waren, wurde natürlich un⸗ ter Ausſchluß der Oeffentlichkeit abgehalten, jedoch iſt es uns möglich, einige Einzelheiten mitzuteilen. Wie ſchon vor acht Tagen in Würzburg, erklärten auch in Stuttgart die Vereinsvertreter, daß ſie ſich unbedingt an die in Dresden geſchaffenen Beſtimmungen wegen der Speſenſätze halten wollten. Der Verbandsvorſtand ſagte zu, daß unter dieſer Vorausſetzung Vergehen gegen die Amateurbeſtimmungen, die ſich vor dem Dresdener Bun⸗ destag ereigneten, nicht verfolgt werden ſollten. Für die Zukunft werde aber auch der kleinſte Ber ſtoß unter Anklage geſtellt. Die Vereine, die ſich auch jetzt nicht au die neugeſchaffenen Beſtimmun⸗ gen halten würden, müßten damit rechnen, daß auch ihre früheren Verfehlungen mit zur kl j ez 3 8 Anklage herangezogen recht Das Ergebnis Norwegen rüſtet Zum Fußball⸗Länderkampf mit Deutſchlaud Am 2. November iſt in Bros lau der fünfte Fußball⸗ Ninberkampf Norwegen—Deutſchland fällige, Obwohl die Nordländer gegen die gleiche Dänenelf, die über Deutſch⸗ lens:5 triumphierte, einen 120 Sieg herausholen konn⸗ ten, wollen ſie in Breslau in anderer Aufſtellung an⸗ treten. in den letzten Punkteſpielen nicht befriedigen können, und infolgeseſſen ſoll vorher noch ein Train ampf in Sarpsborg ausgetragen werden, nach dem die endgültige Spielereuswaßl erfelgen wird. Es war vorauszuſehen, daß Kirchheim— wie ſeither Viele zogen es Berſchiedene Mitglieder der Natfonglelf hoben * „757 75%75„%CCcß„!ũ ð v ̃ ̃ ̃.. ne e n nn eee rene een eee ee eee N Montag, 13. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 478 Wie heißt es doch in jenem ſchönen Kinderliede? Ta⸗ mal war ſie im Herſchelbade, egen die Amtskollegen von tragen. enken. ißen mögen? gemut an⸗ dieſe funge dar frü wim ſtern“, ſich in Rahmen gezeichnet e aßt hat. zu den 0 ingen berechtigt und Anlagen, ſeine echend fördert. Die Frucht dieſer Arbeit ern, wo ſie einen zwar knappen, aber trotz⸗ dienten Sieg davontragen konnten. f geſchmückten Halle 3— Wimpel⸗ S* und Stadtfarben zogen ſich titte grüßte die Poſtfahne— i Stunden, die man zur Ab⸗ 0 im brauchte, ein leb⸗ s und auf den Gale⸗ luſtige verſammelt und hwimmelub 5 Kampfrichter hier verſammelten ſich die Schwimmer zum Start. Es war ein frohes, ungebun⸗ Treiben, das das Auge jedes Sportfreundes ent⸗ zücken mußte. Beſtärkt wurde man in dem günſtigen uck durch die tadelloſe Organiſation des Kampf⸗ ts und das Verſtändnis der Aktiven, das bewirkte, dieſe beiden Faktoren wie die Zähne eines Zahn⸗ rads reibungslos ineinandergriffen und ſo eine glatte Abwicklung ermöglichten. Die Oberleitung lag in den Händen des Herrn Winkler vom Schwimmverein Ludwigshafen, den die Herren Buhles von der Polizei, Bahn meyer vom Veranſtalter und ein Frankfurter aſſiſtierten. Als erfreuliches Faktum bleibt feſtzuſtellen, daß bei dieſer Veranſtaltung Turner u. Sportler zuſammen im Kampf⸗ gericht ſaßen. In der Pauſe der Kämpfe ließ die Ge⸗ ſangsabteilung der Poſtler Volksweiſen ertönen. Die Kämpfe ſelbſt waren recht ſpannend und zum größten Teil ausgeglichen. Bei den Serren, dem eigent⸗ 8 f 1 75 1 heim- Poſt Frankfurt: Mannheim ſiegt mit 80:79 P. lichen Einſatzgebiet der beiderſeitigen Kräfte, hatte Mann⸗ heim ein kleines Plus. Beide Staffeln wurden gewon⸗ nen. Auch in den Einzelkonkurrenzen konnten ſie ſich beſſer plazieren. Der hier errungene Vorſprung ging aber bei den Damenwettbewerben wieder verloren. Das Waſſerballſpiel. das Mannheim überaus glatt— man hatte Mühe, die Tore zu zählen— gewann. brachte die Entſcheidung. Sehr ſchöner Sport zeigten auch die Einſggen die ihren Höhepunkt im Kunſtſpringen der Herren Merkel, Henn, Lippold und Ußmann erreichten. Die Ergebniſſe: Herren⸗Lageſtaffel 3 mal 40 Meter: 1. Mannheim 1,92 (Klein, Kunkel, Pfitzner; 2. Frankfurt am Main 1,84. Kuabenbruſtſchwimmen 40 Meter: 1. Ußmann Mann⸗ heim 0,34; 2. Schicker⸗Mannheim 0,37; 3. Eckert⸗Frankfurt am Main 0,39,2; 4. Natal⸗Frankfurt a. M. 0,42. Herrenkraulſchwimmen 80 Meter: 1. Pfitzner⸗Mann⸗ heim 0,57; 2. Heppert⸗Frankfurt a. M. 0,60, 1. Mäbdchenbruſtſchwimmen 40 Meter: 1. Hunold⸗Frank⸗ furt a. M. 0,42,2; 2. Bahnmaier Lore⸗Mannheim 0, 43,5. Herrenbruſtſchwimmen 80 Meter: 1. Heppert, Walter⸗ Frankfurt a. M. 1,10; 2. Kunkel⸗Mannheim 4,11; 3. Schöll⸗ ſchmitt⸗Mannheim 1,14; 4. Heppert.⸗Frankfurt a. M. 1,15 Herrenurückenſchwimmen 80 Meter: 1. Amend⸗Frank⸗ furt a. M. 1,18 2. Benz⸗Mannheim 1,20; 3. Neubauer⸗ Frankfurt a. M. 1,26, 4. Klein⸗Mannheim.28. Damenbruſtſchwimmen 40 Meter: 1. Henning⸗Frank⸗ furt a. M. 41,2; 2. Fiſcher⸗Frankfurt a. M. 41,7; 3. Trau⸗ Mannheim 45,0: 4. Kiſſel 56,0. Knabenkraulſchwimmen: 1. Natal⸗Frankfurt a. M. 29,2; 2. Ußmann⸗Mannheim 30,2; 3. Kreſſel⸗Frankfurt a. M. 30,2; 4. Schicke⸗-Mannheim 39,8. Herrenbruſtſtaffelſchwimmen: 1. Mannheim(Kunkel, Wilhelm, Schöllſchmitt; Frankfurt a. M Streckentauchen: 1. Benz⸗Manuheim 44 Meter, 0,422: 2. Heppert. Walter⸗Frankfurt a. M. 44 Meter, 0,42,8; 3 Natal⸗Frankfurt a. M 28 Meter, 0,82,0; 4. Henn⸗Mann⸗ heim 27,50 Meter, 0,32,0, außer Konkurrenz Pfitzner⸗ Mannheim 0,28,2, 44 Meter. Waſſerballſpiel 9 mal 5 Mann) Mannheim gegen Frankfurt a. M. 10 I. he. Sommer⸗Schwimmſaiſon 1930 Der Herbſt hat mit Rieſenſchritten ſeinen Einzug ge⸗ halten. Die Schwimm⸗ und Badeſaiſon iſt beendet; das Strandbad verwaiſt. Nur noch einige Unentwegte ſieht man ab und zu in den kühlen Fluten. Die Bäder an Rhein und Neckar rüſten zum Aufhruch; ſie werden zur Ueberwinterung in den ſchützenden Hafen abgeſchleppt. Auch im Sommerbad des Schwimmvereins Mannheim iſt der Betrieb eingeſtellt. Das Training iſt wieder in die Schwimmhallen des Herſchelbades verlegt. Da verlohnt es ſich, einen kurzen Rückblick zu werfen auf die ver⸗ floſſene Sommer⸗Schwimmſaiſon. Hierbei muß vorab ſeſtgeſtellt werden, daß die Erfolge der Mannheimer 1 weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ind. Der Schwimmverein Mannheim belegte mit ſeiner Wettſchwimm⸗Mannſchaft bei den verſchiedenſten Veranſtaltungen gute Plätze; zu einem namhaften Sieg reichte es diesmal nicht. Staudt, der frühere Süddeut⸗ ſche Meiſter im Bruſtſchwimmen, iſt in ſeinem Können ſtark zurückgegangen. Auch Bofſſo, der ehemalige Süd⸗ deutſche Meiſter:! Kunſtſpringen konnte ſich nicht ſo zur tu bringen wie man es ſonſt von ihm gewohnt iſt. Gebier Waſſerball waren einige recht be⸗ Erfolge zu verzeichnen, obſchon die Leiſtungen an e. die vor Jahren ſpielende Mannſchaft nicht heranreichen. Die Jungmannen fanden ſo gut wie keine Gelegen⸗ heit, ſportlichen Lorbeer zu erringen. Immerhin hat ſich im Laufe des Sommers einiges brauchbare Material Her⸗ ausgeſchält, ſo daß zu erwarten iſt, daß! es dem SBM. gelingen wird, im kommenden Jahr wieder ein ernſtes Wort in den Jugendkämpfen mitzureden. In den Reihen der Schwimmabteilung des Polfzetl⸗ Sportvereins wurde emſig gearbeitet. Bei den Badiſchen Polizeimeiſterſchaften ſchuitt der Verein erfolg⸗ reich ab. Die Schwimmabteilung des Poſtſportvéreins richtete ihr Hauptaugenmerk auf die Ausbildung von Springern. In den Wettkämpfen enttäuſchte Merkel zu⸗ erſt; blieb er doch bei den Südd. Kreismeiſterſchaften in Gaggenau an fünfter Stelle hängen. Ganz ausgezeichnet hielt er ſich dagegen beim Länderkampf gegen Elſaß, wo er überlegen in Front landete. Die Schwimmerriege des Turnvereins von 1846 war innerhalb ihrer Turner⸗Organiſation recht er⸗ folgreich. Die Bad. Turner⸗Meiſterſchaften brachten ihr Meiſterehren.. Der Damen Schwimmverein trat bis auf eine interne Veranſtaltung nicht auf den Plan. Die mäßigen Erfolge der Schwimmer dürften nicht zu⸗ letzt darauf zurückzuführen ſein, daß in den Monaten Jult und Auguſt das Training der ſchlechten Witterung wegen faſt ganz ausfallen mußte. Immerhin dürfte es letzt an der Zeit ſein, durch eifrige ernſte Arbeit dem Schwimmſport wieder die Geltung zu verſchaffen, die er in früheren Jahren inne hatte. 5 Den erſten Anlauf hierzu ſcheint der Schwimmverein Mannheim zu nehmen mit ſeinen am 26. Oktober 1930 ſtattfindenden Schwimm ⸗Wettkämpfen. Das Programm enthält vornehmlich Wettkämpfe der erſten Klaſſe. Es werden namhafte Schwimmer erwartet, ſo daß ein Sport gezeigt werden wird, den Mannheim bisher nicht geſehen hat. Im Rahmen der Wettkämpfe wird erſtmals für Mannheim das Figurenlegen für Damen durchgeführt werden. Hierin ſind in der letzten Zeit Leiſtungen voll⸗ bracht worden, die als künſtleriſch angeſprochen werden dürfen. Allein dieſe Vorführungen werden die Mann⸗ heimer Sportgemeinde in helle Begeiſterung verſetzten. Vor den Entſcheidungen in Meran „ Am Samstag war das Interuatlonale Tennis⸗ turnier in Meran wieder vom ſchönſten Wetter bogünſtigt. Beim Damen⸗Einzel um den Lenz⸗Pokal erlitt Frl. 2 uß em, die ebenſo wie viele andere Klaſſeſpieler zur Zeit vollkommen überſpielt und außer Form iſt, eine neue Niederlage. Die Rheinländerln wurde von der Schweizerin Payot nach mattem Spiel 613, 61 geſchlagen. Die zweite Begegung zwiſchen der Polin Jedrzeſowfka und der Italienerin Valerio mußte beim Stande von 785, Zig wegen Einbruch der Dunkelheit abgebrochen wer⸗ den, ſie wird am Sonntag neu ausgetragen. Die Herren⸗ Meiſterſchaft von Meran tragen die beiden Wiener Mateſka und Artens unter ſich aus, nachdem Artens im neu auf⸗ genommenen Spiel den Franzoſen Duplaix:3. 10:6 be⸗ ſiegte. Im Herren⸗Doppel haben ſich als Erſte Graf Salm⸗Glaffer mit einem:6.:2:1 Sieg über von Gramm ⸗Dr. Kleinſchroth für die Schlußrunde qualifiziert. In der anderen Hälfte müſſen noch Bouſſus⸗Duplaix nach ihrem 678, 624 Sieg über Frenz⸗Heſne gegen Dr. Buß⸗ Kuhlmann ſpfelen. Für die Vorentſcheidung im Gemiſcht. Voppel qualtfizierten ſich Friedleben⸗Kuhlmann und Irl, Außem⸗Bouſſus, ſowie Frl. Payot⸗Aeſchlimann, Ble Fr ſt⸗yv. Kehrling 0 Beim offenen Tamer ſpiel ſtehen Fr chomburgk und die ran⸗ 354 Adgmoff im Finale. Frau Schomburgk hatte in der 2 0 unde Glück, da Frau Friedleben beim Stande 2.3. 4‚6 wegen einer Muskelzerrung aufgeben mußte. W amoff überwand Frl. Valerio 6158,:6. 618. Sen e ig I on. Außem abermals geſchlagen nier in Meran fielen am Sonntag die ugen. Bei den Herren ſiegte im Einzel inen Landsmann Matolka. Das Doppel llen ſith erwartungsgemäß die Favoriten Bouſſus⸗Dup⸗ erſten E Artens über 0 1 . laix, während im Dameneinzel die Pariſerin Adamoff Frau Schomburgk glatt 68,:4 überſpielte. Im Wettbewerb um den Lenzpokal verlor Cilly Außem gegen Frl. Valorio 316, 618,:7. Im gemiſchten Doppel haben Frau Schomburgk⸗Artens als erſte die Schlußrunde erreicht, nachdem Frau Friedleben⸗Kuhlmann verzichteten. Raſtenbergers 730, Sieg Ein ſeltenes Jubiläum feierte anläßlich der Leipziger Rennen am Samstag Julius Raſtenberger. Im einlei⸗ tenden Preis von Monarchenhügel ſteuerte Raſtenberger „Ilſenburg“ zu einem knappen Siege und abſolpierte da⸗ mit ſeinen 750. Siegesritt in einer 25jährigen Laufbahn, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß Raſtenberger einige Jahre ohne Lizenz war. Die Zahl von 750 Sieges⸗ ritten wird in Deutſchland nur noch von Otto Schmidt übertroffen, der ſich bereits der Ziffer 1900 nähert. Schmidt hat ſeine ſämtlichen Siege auf der Flachen erſtritten, wäh⸗ rend Raſtenberger früher auch Hindernisrennen beſteltt. Deutſ⸗ Handball- Die Spiele im Mheinbezirk MTG.— PSV.:3 Sp.⸗Vgg. 07— BfR.:2 Mic. Phönix— JV. Frankenthal ausgefallen Mic. 08— Sp.⸗V. Waldhof ausgefallen LG. Pfalz— 28. 1903 ausgefallen Die für den vergangenen Sonntag angeſetzten Hand⸗ ballverbandsſpiele litten ſämtliche ſtark unter der ſchlech⸗ ten Witterung; lediglich MTG. blieb zu 5097 davon ver⸗ ſchont. MTG. ſpielte ſchon am Samstag nachmittag gegen den Tabellen vorletzten PSV. und konnte nur ein Unent⸗ ſchieden erringen. Bei kataſtrophalen Bodenverhältniſſen und dauerndem Regen traten die Raſenſpieler auf dem 07 Platz an und wurden:2 geſchlagen! Dieſe Nieder⸗ lage läßt den Tabellendritten nach Verluſtpunkten be⸗ trachtet um 4 Plätze in der Tabelle ſinken. Die drei an⸗ deren Spiele fielen der Witterung zum Opfer. Polizei SV.— MTG. 313 Mit einer überraſchend guten Leiſtung warteten am Samstag die Poliziſten gegen die Mannheimer Turn⸗ geſellſchaft auf. Es müſſen bei der Beurteilung des Re⸗ ſultats allerdings drei Punkte berückſichtigt werden. Ein⸗ mal muß beachtet werden, daß es während der zweiten Hälfte ſtark regnete und der Platzverein gerade in der zweiten Halbzeit gegen das untere Tor ſpielte, das be⸗ kanntlich bedeutend ſchlechtere Bodenverhältniſſe auſweiſt wie das obere. Dann war der MTG.⸗Sturm in einer ſehr ſchlechten Verfaſſung und nicht zuletzt iſt der Poltzei⸗ ſportverein durch Verſetzung von Freiburger Kollegen nach hier bedeutend verſtärkt. Die Poliziſten hatten im Tor ihren bewährten Hüter Klingel, der glänzend wehrte aber auch einen leichten Ball paſſteren läßt. Die Verteidigung Hörner und Schober iſt raſch und ſicher, doch iſt erſterer ſehr hart. In der Läufer⸗ reihe überragt Knoch. Preis iſt taktiſch beſſer wie Dum⸗ mermut, der wieder eine beſſere Ballbehandlung zeigt. Im Sturm war Kläſer der Beſte, der wohl auch alle ſeine Mit⸗ und Gegenſpieler überragte. Ihm verdankt neben Klingel der PSV. das Unentſchieden. Höfling taute erſt nach dem Wechſel auf, ohne aber ſeine einſtige Form zu erreichen. Der Reſt genügte, vielleicht verdient hier Stahl in die Mitte noch beſondere Erwähnung. Martin war beſſer wie Schmitt. Beim Platzverein iſt vor allem Moeckert im Tor zu nennen, dieſer Mann wird von Spiel zu Spiel beſſer. Rittmann hatte in der Verteidigung viele ſchwache Mo⸗ mente. Wetzel genügte. In der Läuferreihe fehlte Schwan⸗ der, für den Scheydt mit gutem Erfolg einſprang. Spieß 2 zeigte nicht das gewohnte Können. Armb ruft fand ſich ſchlecht zurecht, doch war er ſehr ſchnell und über⸗ legt. Für die Leiſtung des Sturmes ſpricht ſchon allein die viele Umſtellerei, ſo ſtanden periodenweiſe Spieß 1, Treiber und Neumann auf Linksaußen, wobei beſonders die Herausnahme Treibers aus dem Innenſturm als ver⸗ kehrt anzuſehen iſt, da er der beſte Werfer des Quintetts iſt. Iſemann und Würthner zeigten gutes Verſtändnis, aber letzterer weilte immer zu welt links. Nach einigen Minuten vorſichtigen Abtaſtens geht PS durch Kläſer in e Moeckert hatte ſich zu früh ge⸗ worfen. Treiber ſorgt durch Straſwurf für den Ausgleich, Bei kaum bemerkbarer Ueberlegenheit des Platzvereins kommt der PSV. erneut in Führung. Schmitt hatte un⸗ haltbar eingeſandt. Nun bringt der obenerwähnte Schnitzer Klingels den Ausgleich. Der von Würthner flach auf den Mann geworfene Ball geht um Zentimeter neben dem knieenden Torwart ins Netz. Nach dem Wechſel wird die Ueberlegenheit Merch. ſtärker. Spieß verwan⸗ delt raffiniert einen Freiwurf, aber Höfling zieht nach iugbyſieg Rugby ⸗Großkampf in Heidelberg: Stade Francais Mugbyllub Heidelberg:3 Man hatte das Gaſtſpiel des Stade Francais— das erſte Spiel in Deutſchland überhaupt— mit großer Span⸗ nung erwartet, aber auch mit der Befürchtung einer hohen Niederlage der Heidelberger. Grauer Himmel und unauf⸗ hörlicher Regen konnte die gute Stimmung der zahlreichen Zuſchauer nicht beeinträchtigen, zumal das Spiel diesmal vom Klub gewonnen wurde. Die Klubmännſchaft hatte ein großes Plus für ſich, das war eine gewaltige Kampf⸗ energie, die wir an den Blauweißen in den Frühfahrs⸗ verbondsſpielen bewunderten. Dieſer Geiſt wog Mängel in taktiſcher und techniſcher Hinſicht zum Teil auf. Vor allem iſt der Sturm zu loben, der abwechſelnd unter Mül⸗ lers und Leins Führung zuſammengeballt immer wieder vorſtürzte und in die Deckung des Gegners eine Breſche ſchlagen wollte. Hier ſah man trotz des ſchweren und glat⸗ ten Bodens ſchöne Dribblings und reſtloſes Einſetzen aller Kräfte im unentwegten Kleinkampf. Die Dreiviertel wurden des öfteren mitgeriſſen und warteten mit ſchönen Angriffen auf. Nervoſität und die manchmal fehlende Ballſicherheit, die durch das naſſe Leder zu entſchuldſgen it, hatten vorher gute Chancen im Keime ſchon zerſtört. Hervorragend war wieder Verger, der ſowohl im Angriff als auch in der Abwehr großartige Leiſtungen zeigte. Der Schlußmann Schaller war ſehr zuverläſſig. Die Gäſte hatten eine ſehr ſchnelle und eifrige Mannſchaft mitge⸗ bracht. Sie war ſehr gut eingeſpielt, hatte im Sturm durchweg kräftige Leute, die Technik ſehr anſprechend, die Halbſpieler gut. Der Gedrängehalb legte zwar nicht im⸗ mer richtig ein, ſpielte aber ſehr ſchnell ab. Hervorragend wor der Innendreiviertel, der prächtig paßte und ſauber ſchneiden konnte. Das Handſpiel beherrſchten alle gut. 99 nur eben der Ball hinkam, tauchten die Rorblauen ouf. Das Spiel der Gäſte war wenigſtens in der erſten Halbzeit ein Fluß von Kombinationen, die ſich in ihrer Schnelligkeit geradezu überſtürzten und doch folgerichtig weitergeleitet wurden. Wie der Blitz ſchoſſen die Drei⸗ viertel los, wenn der Gedrängehoalb zum Flügel weiter⸗ f gab. Fangen und Laufen und Laufen und Fangen, das ſind die wichtigſten Tugenden im internationalen Rugby, oͤſe unſeren deutſchen Mannſchaften noch ſtets fehlten. In dieſen beiden Etgenſchaften iſt der letzte und größte Reiz des Rugbys begründet, aus ihnen reſultieren die ſpan⸗ nendſten Spielphoſen. Bei normalen Bodenverhältnſſſen wäre der Kampf noch feſſelnder und vielleicht zu Gunſten der Franzoſen ausgefallen. H. kommt durch Antritt vor. Aus der Gaſſe ziehen die Fronzoſen im Drlbbling fort. Sie zeigen ſehr ſchnelle Läufe und exaktes Paſſen. Bei H. fällt ſofort der geſchloſſene Sturm auf, der keinen Meter Boden ohne Kampf aufgibt und ſeinem Gegenüber heftl⸗ gen Widerſtand leiſtet. Die Franzoſen rücken in langen Paſſings von peinlicher Genauigkeit immer wieder vor, ohne jedoch an Botzong, 2255 deſſen Seite ſich das Spiel hinzieht, vorbeizukommen. ie Franzoſen bekommen nur wenig Bälle aus dem Gedränge. Mit:0 Punkten geht es in die Pauſe. Ueberraſchend iſt H. nach der Pauſe zumeiſt im Vorteil. Der Sturm ſchafft im Felde der Gäſte recht gefährliche Gelegenheiten, aber oͤie Franzoſen ſind im Halten ſtets bei der Hand, niemanden Hurchzulaſſen. Ein Straftritt für H. erreicht nicht ſein Ziel. H. gibt trotz dem beſſeren Spiel der Franzoſen den Ton an und drängt immer wieder. Bei einem aus einem offenen Gedränge erfolgten Vorſtoß von Müller⸗Leins entglettet dem erſten rechten franzöſicchen Außendreipiertel das Leder, ſchon iſt Leins zur Stelle und macht Hondauf,. Die Erhöhung mißlingt. Die Fran⸗ zoſen geben die Sache nicht verloren. Immer wieder ſtoßen ſie vor und verſuchen durch Dribblings zu Erfolgen zu kommen, aber die Heidelberger Deckung, die ganz hervor⸗ ragend abwehrt, iſt 5 5 zu ſchlagen. Das Spiel iſt von H. knapp gewonnen. er Kampf war fair und ſportlich hochſtehend. Bei beſſeren Bodenverhältniſſen wäre das Spiel ein Ereignis für H. geweſen. Elon und Kunſt wo⸗ ren bei den Leuten von der Seine, Kraft und Zähigkeit, verbunden mit ſchönen Einzelletſtungen, zeichneten die Klubſpieler aus. Mögen dieſem Kampf noch viele 1 gute und beſſere folgen! We, Die erwartete Niederlage Weſtdeutſchland ſchlägt Süddeutſchland im Handball:0 Im Stadion zu Trier kam am Sonntag der mit großer Spannung erwartete Repräſentativ⸗Handballkampf zwiſchen Süddeutſchland und Weſtdeutſchland zum Aus⸗ trag. Der Weſten konnte die auf ihn geſetzten Hoffnungen erfüllen, die Süddeutſchen verdient mit:0 ſchlagen und damit den großen Aufſchwung des weſtdeutſchen Hand⸗ balls dokumentieren. Das Trierer Stadion befand ſich nicht in ſpielfähigem Zuſtand, da es am Samstag als Schauplatz des Hindenburg⸗Empfanges gedient batte und von den begetſterten Hunderttauſenden völlig zertrampelt wurde. Man hatte bereits die Abſicht, das Spiel auf einem anderen Platz auszutragen, entſchloß ſich aber dann doch zur Durchführung auf der Kampfbahn des Stadions. Das Treffen hatte eine ſehr große Anziehungskraft ausgelbt. die durch die Rekordzahl von 4000 Zuſchauern bekundet wurde. Dieſe ſahen eine enttäuschte Geſamt⸗ leiſtung der Süddeutſchen, bei denen außer dem Torwart faſt niemand den Erwartungen entſprach, während die Weſtdeutſchen eine gute Klaſſe beſſer waren und einen verdienten Sieg landeten. Voſſenkaul brachte dem Weſten vor der Pauſe in Führung, Hollmeiſter und Kniep er⸗ höhten nach dem Wechſel auf:0 und das vom Süden durch Seif erzielte Ehrentor wurde von dem Unpar⸗ tleiiſchen nicht gegeben. Schiedsrichter Müller⸗Wiesbaden war dem Trefefn ſederzeit gewachſen, hatte allerdings bei dem betont fairen Spiel der beiden Mannſchaſten einen leichten Stand. 1 e Wie die Treſſer fielen Bereits in der dritten Minute kam der Weſten zu einem überraſchenden Führungstreffer. Voſſenkaul ſchoß und der von Walter abgelenkte Ball landete für Bender unbaltbar im Netz. Beim Süden fehlte jeder Zuſammen⸗ hang und nur Bender im Tor konnte zufrieden ſtellen. Er hlelt zahlreiche ſchwierige Sachen ausgezeichnet. Der Süden kam in der erſten Halbzelt kaum zu Linem ein⸗ heitlichen Angriff. Der Mittelſtſirmer Seif wurde wenig beſchäftigt und der Halblinke Zacherl fiel ziemlich aus. Mit:0 für den Weſten wurden die Seiten gewechſelt.— Nach der Halbzeit trat Holzwarth⸗Nürnberg für Zacherl ein. Der ſüddeutſche Angriff 727 855 nun zwar etwas beſſer und lag einige Zeit in Front. Ungenaues Zuſpiel verdarb aber alles. Der Trierer Mittelſtürmer wurde ausgeſchaltet. Als Bender in der 17. Minute bei einem Schuß von Hollmetiſter ausrutſchte, fiel der zweite Tref⸗ fer des Weſtens, und eine ausgezeichnete Leiſtung der Weſtdeutſchen brakchte ſie 2 Minuten ſpäter durch Kniep mit:0 in Führung. Süddeutſchlands Ehrentreffer, von Seif erzielt, wurde vom Schiedsrichter nicht gegeben und in einen Strafwurf umgewandelt. der aber verſchoſſen wurde. So endete das Treffen mit einem verdienten Steg des Weſtens. der die wettaus beſſere Geſamtlei⸗ ſtung bot. Kritik der Mannſchaften Die Weſtdeutſchen waren in allen Reihen beſſer. Auf⸗ fallend war das ausgezeichnete Verſtändnis im Sturm, wo man bei ber Aufſtellung Wert, dakauf gelegt hatte, möglichſt Einbeitlichkeit zu wahren. Das Ergebnis gibt die Ueberlegenheit der Weſtdeutſchen nicht richtig wieder. Der beſte Mann der Weſtdeutſchen war der Mittelläufer Witte, der den ſüddeutſchen Sturmführer beſonders gut bewachte. Ein Lob verdient noch Peltzer im Tor des Weſtens, der ebenfalls eine ſehr gute Leiſtung bot. Wie erwartet fand ſich die zuſammengewürfelte ſüd⸗ deutſche Manuſchaft in dieſer unglücklichen Auf⸗ ſtellung nicht zurecht. Der beſte Mann war noch der Schwanheimer Torhüter Bender, ohne den die Nieder⸗ lage wahrſcheinlich noch höher ausgefallen wäre. Ver⸗ teibigung und Läuferreihe gingen an, hatten allerdings gegen den flinken weſtdeutſchen Sturm einen ſehr ſchweren Stand. Sehr ſchwach ſptelte der füßbentſche Angriff, wo ſich die beiden Flügel mit dem Führer nicht verſtanden. Man war ſomit auf Einzelakttonen angewteſen, die bei der außsgeseichneten weſtdeutſchen Abwehr nicht zu einem Erſolg führen konnten.: 45 zerbandsſpiele gutem Durchſpiel gleich. Nach einem Lattenſchuß erzielt Spieß ein viertes Tor, das der Unparteliſche annulliert; dasſelbe Schickſal wird einem von Kläſer erzielten Tor⸗ wurf zuteil. Bange Minuten hat PSV. noch zu über⸗ ſtehen, MTG. drängt beängſtigend, aber die Zeit ver⸗ ſtreicht, es bleibt beim:3. Leiſe bricht ſchon die Dunkel⸗ heit herein, als die Spieler bei dem den Samstag ein⸗ regenden Rieſeln teils erfreut, teils bedrückt dem gut am⸗ tierenden Unparteiiſchen den ſchuldigen Sportruf aus⸗ bringen. PSV.⸗Reſerve gewann vorher:4. Spygg. 07— V. f. R.:2 Nun haben die Raſenſpieler ihre dritte Niederlage hintereinander bezogen. Neuoſtheim das damals beim Phönixturnter ſchon den BfR. 21 ſchlug, zeigte erneut, daß es verſteht, die Leute von der Eichbaumbrauerei in Schacht zu halten. Man muß ſagen in Schach halten, weil der VfR.⸗Sturm nicht im Stande iſt, Weigols zu ſchlagen. Daß Neuoſtheim ſechs Tore erzielte, iſt kein Verdienſt der Fünferreihe, ſondern Unvermögen des Vfhr⸗ Hüters. Was dieſer Spieler heute zeigte, war kata⸗ ſtrophal, ſelbſt unter Berückſichtigung des ſchweren Bo⸗ dens. Die beſten Leute der Raſenſpieler waren Schön⸗ berger, Schuſter, der in der zweiten Hälfte kaum be⸗ dient wurde, und Morgen. Berberich und Fiſcher zeigten nur Augenblicksleiſtungen. Caſſe und Hoffmann ent⸗ täuſchten. Beim Sieger kommt zunächſt Weigols, der die zwei Punkte wohl behütete. Schmitt und Weikum waren die eifrigſten im Felde. Höhn war des öfteren ſehr hart. Der Unparteiiſche Mannhardt aus Karlsruhe, verſuchte dem Gelände gerecht zu werden und ging an. Zum Spielverlauf iſt wenig zu ſagen. Lehm, Waſſer und Dreck beſtimmten die Aktionen. Bei Halbzeit war 07:1 in Führung, erſt beim Stande von:1 kam VfR. zum zwel⸗ ten Gegentreffer. Im Vorſpiel ſiegten die Erſatzliga des Gaſtes:0. Hallentenniskampf England⸗Frankreich :4 am erſten Tage In London wurde die Hallen⸗Tennisſaſſon mit einem Länderkampf England— Frankreich eingeleitet. Nach dem Abſchluß der Spiele des erſten Tages ſtand die Partie 414. Das wichtigſte Ergebnis war der 621.:0⸗Sieg, den der Engländer Auſtin über Brugnon erzielte. Ueberraſchend war auch der 611, 618⸗Sieg, den Brugnon⸗Centien über das engliſche Davispokalpaar Dr. Gregory⸗Collins davon⸗ trugen. Borotra beſiegte den Engländer Sharpe 671 5 a Auſtin beſiegt Borotra Bei der Fortſetzung des Hallen⸗Tenniswettkampfes Frankreich—England in London kam es zu der mit Span⸗ nung erwarteten Begegnung zwiſchen Auſtin und Jean Borotra. Ueberraſchenderweiſe konnte Auſtin ſeinen großen 5 Gegner mit:6,:8,:8 ſchlagen. Nach dieſem Spiele führ⸗ ten die Engländer mit:4 Punkten. Handball in der Baoͤiſchen Turnerſchaft Das war eine böſe Witterung für Raſeuſpiele. Man muß ſich nur wundern, daß trotz dieſen Regen⸗ wetters faſt alle Meiſterklaſſenſpiele der Badiſchen Turnerſchaft, von ganz geringen Ausnahmen abge⸗ ſehen, zur Durchführung gekommen ſind. Die Bodenverhältniſſe ſtellten große Anforderungen au die Spielmannſchaften, ſowie an die Leiter der Spiele. Die Mannſchaften, jedoch, die nicht anzutreten brauchten, werden jedoch darüber nicht böſe zu ſein brauchen. Die Spiele in Gruppel, in der Rheintalgruppe, in der die Mannheimer Turnvereine beteiligt ſind, nahmen wiederum alle beide einen unentſchiedenen Ausgang. Bis jetzt ſind alſo nach 2 Spieltagen noch alle Mannſchaften ohne Sieg, aber auch noch ohne Niederlagen. Das dritte Treffen, das vorgeſehen war, Tv. 46 Mannheim— Tg. Oftersheim fiel der Witterung zum Opfer. Die beiden ausgetragenen Spiele brachten nachſtehende Exgebniſſe: Ty Phi⸗ lippsburg— Tg. Rheine 414(:), Tgde. Heidel⸗ berg— Tgde. Ketſch 212(:).. Bis auf Ty. 1846 haben nunmehr alle Vereine dieſer Gruppe in die Entſcheidung eingegriffen. In den 4 Spielen, die nunmehr zum Austrag gebracht worden ſind, an den beiden erſten Spielſonntagen, iſt eine Gleichheit in der Spielſtärke zum Ausdruck ge⸗ bracht worden, die im weiteren Verlauf der Runde noch manches Intereſſante bringen wird. Es hat bei⸗ nahe den Anſchein, wenn die Witterungsverhältniſſe nicht zu ſehr, bei den bis jetzt ſtattgefundenen Treffen ausſchlaggehend war, daß man in der Gruppe J mit einem ebenſo harten Ringen um den Gruppenſieg rechnen muß, als in der bekannt ausgeglichenen Gruppe II. Die augenblickliche Lage iſt folgende: Sp. gew. un. verl. Tore Punkte Tgde. Heidelberg 2 0 2 0 525 2 Tg. Rheinau 2 0 2 0 55 Tode. Ketſch 2 0 2 0 928 2 Ty. Philippsburg 1 0 55 0 424 1 Tg. Oftersheim 1 0 1 0 313 1 Ty. 46 Mannheim 0 0 0 0— 0 Die übrigen Ergebniſſe: Gruppe 2: Jahn Nußloch— Ty. 62 Weinheim ausgefal⸗ len. Tgde. Ziegelhauſen— Jahn Weinheim:2. Gruppe 3: Tv. Bruchſal— Tb. Durlach ausgefallen. Tv. Durlach— Ty. Brötzingen ausgefallen. Gruppe 4: Ty. Baden⸗Baden— Karlsruher Ty. 46 aus⸗ gefallen; Tbd. Gaggenau— Jahn Offenburg:6; Pollzet Karlsruhe— MTB. ausgefallen. Grnppe 5: TV. Sulz— TV. Meißenheim:0. Gruppe 6: Tbb. Lörrach— TV. 67 Konſtanz 2297 Baden Konſtanz— St. TV. Singen 718. Die Aufſtiegſpiele im Mannheimer Gan Auch in der Mannheimer Aufſtiegsklaſſe mußte ein Spiel 10 Minuten nach dem Wechſel abgebrochen werden. Das Treffen Viernheim—Jeudenheim ſtand dabei:2, Die beiden anderen Spiele endeten mit bemerkenswerten knappen Ergebniſſen. Beide male entſchied nur ein einziges Tor zu Gunſten des Ste⸗ gers, den fſedesmal der jeweilige Platzverein ſtellte. Ueberraſchend kommt die Niederlage von Jahn⸗ Neckarau im erſten Spiel der Aufſtiegsklaſſe. Hier war es der Tbd. Germania, der burch ſeinen Sieg einen guten Auftakt hatte. Im anderen Treffen mußte ſich der Ty. Seckenheim dem Ty. Hockenheim beugen. Die Ergebniſſe der Aufſtiegsklaſſe: Tod. Germania Fahn Neckarau:0; Tbd. Viernheim— Badenia Jeuden⸗ heim:2(abgebrochen; TV. Hockenheim— T. Secken⸗ heim:0. An weiteren Ergebniſſen wurden gemeldet: Tgöe. Rheinau 2.— Tgde. Ketſch 3.:1; Tgde. Rheinau Jgd. Tgde. Ketſch Igd.:1) TV. Sandhofen Jgd.— TP. Seckenheim Igd:2; Tod. Viernheim Igd.— Baden Feudenheim Igd. 972; TV. Reilingen 1.— TV. Altluß⸗ heim 1.:2; TV. Hockenheim 3.— TW. e 2. .1.. G. „Dienſt am Kunden“ Rennbahnen ermäßigen Eintrittspreiſe In Anbetracht der ſchlechten Wirtſchaftslage haben ſich bie beiden Berliner Rennbahnen Hoppegarten und Grunewald zu einer weiteren Senkung der Eintettts⸗ preiſe um durchſchnittlich 20 v. H. entſchloſſen. Von der Ermäßigung bleiben die billigen Plätze, die mit 12. ſchon ſehr niedrig gehalten waren, zumal ſie erſt kürzlich herabgeſetzt wurden. So koſtet in Zukunft auf beiden Bahnen der populäre 1. Platz für Herren 8% für Damen 4 4 und der Sattelplatz 3 4. Die Rennvereine hoffen dadurch dem Publikum weitgehendst entgegengekommen zu ſein und verſprechen ſich auf dieſe Weiſe an den Herbſt⸗ tagen einen weitaus zahlreicheren Beſuch. Es iſt erfren⸗ lich, daß der nicht gerade auf Roſen gebettete Rennsport den Anfang mit der Preispolitik macht, vielleicht nehmen ſich andere Veranſtalter ein Beiſpiel daran. 6. Seite/ Nummer 473 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 13. Oktober 1930 Das Zuſammengehen zwiſchen D. Z. und D. S. B. Führertagung der Turner 5 Die Kreisoberturnwarte der Deutſchen Turnerſchaft hielten Sonntag in Berlin unter dem Vorſitz von Ober⸗ turnwart Steding eine Tagung ab, in der die wichtig⸗ ſten Termine für 1931 feſtgeſetzt wurden. Von Wichtigkeit war vor allem, daß die nächſtjährige Handballmeiſterſchaft am 28. Juni zwiſchen den beſten Vereinen der Deutſchen Turnerſchaft und der DS. ausgetragen wird, ſo daß es dann nur noch einen deutſchen Meiſter gibt. Das gleiche gilt für die Leichtathleten beider Verbände, die Anfang Auguſt gemeinſam die deutſchen Meiſter er⸗ mitteln. Die Titelkämpfe der Schwimmer kommen am 22. und 23. Auguſt in Halberſtadt zum Austrag. Bedeutungsvolle Termine ſind: 2. Auguſt: Mann⸗ ſchaftsſäbelfechten; 28. und 29. Auguſt: Deutſcher Turnertag in Danzig; 6. September: Vereinsmeiſter⸗ ſchaften; 12. und 13. September: Sommerſpiel⸗ und Tennismeiſterſchaften. Siegesfeier bei der Amititia In Anweſenheit einer großen Mitgliederſchar beging am vergangenen Samstag der Mannheimer R. V.„Ami⸗ eitig“ ſeine diesjährige Siegesfeier. Schon der äußere Rahmen ließ erkennen, daß etwas beſonderes vor ſich geht. Der große Saal war feſtlich geſchmückt mit den vielen Wimpeln befreundeter Vereine Im einſtmaligen Damen⸗ zimmer waren in ſehr wirkungsvoller Weiſe die 28 ſtolzen Siegestrophäen aufgebaut und zudem bot ſich dem Be⸗ ſchauer eine große Ueberraſchung. In aller Stille hat das alte, bewährte Mitglied Architekt J. F. Morkel mit Künſt⸗ lerhand eine Erinnerungstafel geſchaffen, die von impo⸗ nierender Wirkung iſt. Den Meiſterruderern wurde da⸗ mit ein Denkmal geſetzt, das ſelbſt in fernen Zeiten noch an Amicitias glorreiche Jahre erinnern wird. Nach einleitenden Muſikvorträgen ſprach der 2. Vor⸗ ſitzende Dr. med. O. Barber in wohlgeformter Rede den Stegern Dank und Anerkennung aus, wobei er noch ein⸗ mal die großen Siege des Sommers 1930 ſtreifte. Sein Hipp, hipp, hurra galt den Meiſtern und ihrem Trainer Gwinner. Den unterhaltenden Teil beſtritten neben der aus⸗ gezeichneten Kapelle des Philharm. Orcheſters unter Lei⸗ tung von Konzertmeiſter Gawer der bekannte Mann⸗ heimer Humoriſt Toni Kunz, der die Lacher auf ſeiner Seite hatte und zwei Damen des Vereins, die mit einem Siegestanz zu imponieren verſtanden. Bei Tanz und feſt⸗ licher Stimmung war man noch lange zuſammen. Schönrath bleibt Deutſcher Meiſter Bei den Berufsboxkämpfen in der Weſtfalenhalle in Dortmund konnte der Schwergewichtsmeiſter Schön⸗ rath ſeinen Titel gegen den Herausforderer Rudi Wa⸗ gener erfolgreich verteidigen. Nachdem er in der 8. Minute ſelbſt dem k. o. nahe war, konnte er Wagener in der 10. Runde wegen einer Augenverletzung zur Auf⸗ gabe zwingen. Mainzer Vorkämpfe ein Erfolg Guter Sport vor 3500 Zuſchauern Nach langjähriger Pauſe gab es am Freitag abend in Mainz zum erſtenmale wieder Berufsboxkämpfe. Der Erfolg war für die Veranſtalter ſehr erfreulich, denn die große Mainzer Stadthalle wies kaum Lücken auf. 3500 Zuſchauer waren gekommen, ſie wurden nicht enttäuſcht, denn die Kämpfe brachten durchweg guten Sport. Im Haupt⸗ kampf ſtieß der ehemalige Deutſche Mittelgewichtsmeiſter Hein Domgörgen bei dem Belgier Geeraerts auf unerwartet harten Widerſtand. Geeraerts wurde zwar in der dritten und vierten Runde je einmal hart angeſchlagen, vereidigte ſich aber derart geſchickt, daß Domgörgen ſich nach Ablauf der zehn Runde mit einem hohen Punktſieg begnü⸗ gen mußte. Ein vielverſprechendes Debut als Berufsboxer gab der Amateur⸗Enropameiſter im Weltergewicht, Beſſel⸗ mann Köln, der den Belgier Jloy nach kurzer Kampf⸗ handlung bereits in der erſten Runde durch einen rechten Kinnhaken entſcheidend ſchlug. Ebenfalls zu einem k..⸗ Sieg kam Heuſer⸗ Bonn. Der rheiniſche Halbſchwer⸗ gewichtler führte ſchon in den erſten drei Runden ſeines Kampfes gegen den Belgier Swevers nach Punkten und konnte dann in der vierten Runde einen rechten Kinn⸗ haken anbringen, der den Belgier für die Zeit zu Boden brachte.— Der ehemalige Leichtgewichtsmeiſter Jakob Domgörgen lag in den acht Runden ſeines Kampfes gegen de Konninck⸗ Belgien ſtändig klar in Führung und kam ſo zu einem verdienten Punktſieg. Das gleiche Ergebnis erzielte der Deutſche Fliegengewichtsmeiſter Metzner⸗ Köln nach ſechs Runden gegen Herrman⸗ ſon⸗ Wiesbaden. Abgeſehen von der erſten Runde hatte Metzner alle anderen für ſich. Fehlurteile in Hannover Die ſehr gut beſuchten Berufsboxkämpfe in Hannover nahmen am Freitagabend nicht immer einen einwand⸗ freien Verlauf, da in ben beiden wichtigſten Kämpfen die Entſcheidungen den lebhafteſten Proteſt des Publikums Zervorriefen. Im Hauptkampf zwiſchen dem Hannovera⸗ ner Trollmann und Hö 131(Hamm) lautete das Urteil nach 8 Runden unentſchieden, obwohl der bedeutend leichtere Trollmann einen knappen Punktſieg verdient hätte. Auch der knappe Punktſieg im Bantamgewicht von Heiſe⸗ Hannover über den Elberfeldes Hinz entſpricht nicht dem Kampfverlauf. Ein recht hartes Gefecht liefer⸗ ten ſich der Duisburger Gohres und Thrieme⸗Hannover im Federgewicht, das den Weſtdeutſchen als verdienten Bunktſteger ſah. Im Schlußkampf errang der Hammer Blazelek einen Punktſteg über Kruſe⸗Hamburg. i Das erſte PeoffJußballſpiel Ein großer Kaſſenerfolg.— Schalke ſiegt überlegen Man hatte zwar ſchon vor einigen Jahren mit untaug⸗ lichen Mitteln und mit ſchlechtem Erfolg verſucht, in Berlin den Profi⸗Fußball einzuführen. Das erſte größere Proſi⸗ Fußballſpiel mit deutſchen Mannſchaften wurde aber erſt am Sonntag vormittag in Elberfeld zwiſchen den Berufs⸗ spielern des SC. Schalke 04, die ſich den Namen Meiſter des Weſtens zugelegt hatten, und dem 1. JG. Wu p⸗ pertal ausgetragen. Das Spiel war ein großer Kaſſenſchlager, denn trotz des Vormittags kamen 11 000 zahlende Znſchaner. Schalke ſtegte gegen die disqualifizierten Spieler des F. S. C. Elberfeld leicht mit:0(:0) Toren, hätten aber ebenſo⸗ gut 10:0 gewinnen können, denn die Knappen zeigten in ihrem Können einen Nlaſſenunterſchied; beſonders in der zweiten Spielhälfte liefen die Schalker zu großer Form auf. Die Tore ſchoſſen Czevan 2, Kuzorra und Tibulſki. adens Turnerschaft tagt in Kehl Gute Kritik am Landesturnen in Mannheim- 1. Vorſitzender der D. T. bei der Tagung- Prof. Dr. Fiſcher Karlsruhe 2. Kreisverireter Der Kreisturntag 1930 der Badiſchen Turnerſchaft gehört der Vergangenheit an. Es war eine arbeitsreiche Tagung, die ſich auf über 7 Stunden er⸗ ſtreckte und trotz der Not der Zeit beinahe 260 Abgeordnete des Kreiſes, der Gaue und der Badiſchen Turnvereine nach Kehl zuſammengeführt hatte. Man muß es vorweg ſagen, daß der Badiſche Kreisturntag in Kehl am Samstag nachmittag und Sonntag arbeitsfreudig und arbeitsreich, wie ſelten einer verlief, wobei die Verhandlungen unter dem Vorſitz des erſten Kreisvertreters Weiß⸗ Heidelberg, von einer Sachlichkeit getragen waren, die bei der Schwie⸗ rigkeit und Wichtigkeit der zur Behandlung ſtehenden Be⸗ ratungspunkte erfriſchend und erfreulich wirkte. Daß der Kreisturnrat der Badiſchen Turner ſich zur Durchführung des diesjährigen Kreisturntages für Kehl entſchied, hatte ſeine doppelte Bewandtnis, einmal lag ſchon 1914 eine Bewerbung der Kehler Turnvereine für dieſe Tagung vor, zum anderen aber war gerade in dieſem Zeit⸗ punkt des Abzuges der fremden Beſatzungstruppen die erſte Gelegenheit gekommen, den bedrängten Turnern und Turnvereinen dieſes ſchwergeprüften Grenzgebietes da⸗ durch die Verbundenheit und die Treue zu bezeugen. Die Kehler, der Turnverein 1845 und die Turn⸗ gemeinde erfüllten reſtlos die in ſie geſetzten Erwar⸗ tungen, indem ſie die Vorbereitungen mit Unterſtützung der Stadtverwaltung auf das Beſte trafen. Die Vorarbeiten der Gangeldwarte und Gauvertreter zuſammen mit dem Vorſtand der Badiſchen Turnerſchaft gingen bereits am Samstag nachmittag vor ſich. Hier wur⸗ den in aller erſter Linie die Kaſſenangelegenheiten beſpro⸗ chen. Der Rechnungsabſchluß für das vergangene Jahr zeigt, daß durch die mühevolle Arbeit des Kreisgeldwartes Gillardon⸗Bretten, trotz großer und vielſeitiger An⸗ forderungen, die bei den beſcheidenen zur Verfügung ſtehen⸗ den Mitteln erfüllt worden ſind, die Kaſſenverhältniſſe der Badiſchen Turnerſchaft geſunde ſind, da jederzeit nur dann Aeberraſchung im bayeriſt Ausgaben getätigt wurden, wenn auch die erforderlichen Einnahmen auf der Gegenſeite zu verzeichnen waren. Eine längere Ausſprache ſetzte darnach über den Voranſchlag ein, in deſſen Rahmen man glaubt, auch für den nächſten Zeit⸗ abſchnitt die geſteckten Aufgaben erfüllen zu können. An⸗ ſchließend verſammelte ſich noch der Kreisturnrat zu einer kurzen Beſprechung. Durch einen Fackelzug wurde dann in den Abend⸗ ſtunden das Banner des 10. Kreiſes, das von Mannheim nach Kehl gebracht worden war, vom Bahnhof ab eingeholt und zum Marktplatz gebracht, wo eine ſinn⸗ volle Kundgebung vor ſich ging. Trotz der ſchlechten Wit⸗ terung fand dieſe einen ſtarken Widerhall, nicht nur bei den Turnern, ſondern auch in der Kehler Einwohner⸗ ſchaft. Nach Bürgermeiſter Dr. uthmer, der der Ba⸗ diſchen Turnerſchaft und dem Kreisbanner herzliches Will⸗ komm entbot, und insbeſondere den Führer der Deutſchen Turnerſchaft Dominicus⸗Berlin begrüßte, ergriff der Vorſitzende der DT. das Wort, der, ſelbſt ein geborener Straßburger, vor den Toren ſeiner Heimatſtadt, der Stadtgemeinde Kehl Dank für ihre Treue in ſchwerer Zeit ſagte. Auch die anſchließende Begrüßungsfeier in der Stadthalle erfreute ſich eines überaus zahlreichen Beſuches, ins⸗ beſondere waren die Abgeordneten zum Kreisturntag, die ſich größtenteils mit den Abendzügen eingefunden hatten, ſchon ſtark vertreten. Turneriſche, geſangliche und muſika⸗ liſche Darbietungen ſchufen ein nettes Unterholtungs⸗ programm, wobei in offizieller Weiſe die Badiſchen Turner durch Kreisvertreter Weiß, ſowie durch die Kehler Turnerſchaft und den Ortsausſchuß für Leibes⸗ übungen Kehl begrüßt wurden. Die Beratungen des Kreisturntages gingen am Sonntag vormittag ebenfalls in der Stadthalle, pünktlich um 9 Uhr beginnend, vor ſich. Dieſe beanſpruch⸗ ten über 7 Stunden. Auch der Vorſitzende der DT. Dominicus nahm mit großem Intereſſe daran teil. Erſt nach 4 Uhr konnte Direktor Weiß, den Kreisturntag ſchließen. Auf Einzelheiten der Badiſchen Turnertagung werden wir noch zurückkommen. R. G. hen Borfvort SE. Arnim ſchlägt„1880“ in der Mannſchaftsmeiſterſchaft mit:7 Punkten Zu einer überraſchenden Niederlage des Favoriten um oͤie Bayeriſche Mannſchaftsmeiſterſchaft, oer München 1880, kam es am Wochenende vor ausverkauftem Hauſe, das jedoch leineswegs immer eine objektive Haltung einnahm und die ihm ungerecht ſcheinenden Entſcheidungen durch Werfen von Bierplättchen bekämpfte. Trotzdem ging die Sache ganz in Ordnung, denn das Ringgericht war ſeiner Sache vollkommen ſicher. München 1880 verlor mit:9 Punkten, eine Entſcheidung, die von keinem Sachverſtän⸗ digen angezweifelt wurde. Arnim hatte die ausgegliche⸗ nere Mannſchaft, die beſſeres Training aufwies, was ſich hauptſächlich in den Schlußrunden bemerkbar machte. Bei 1880 entſpe hen nur Ziglarſki, Wagner und Ausböck den Erwartungen. Die übrigen Kämpfer wurden ihrer Klaſſt nicht gerecht. Dies gilt beſonders auch von Kurt Hay⸗ mann, der durch fortgeſetztes Zögern in den erſten zwei Runden den Punktſieg und damit die Ausgleichsmöglichkeit für 1880 verſchenkte. Wie 1880 die Meiſterſchaft verlor Im Fliegengewicht ſtanden ſich Ausböck 1880 und Hart⸗ mann Arnim gegenüber. Den Erwartungen gemäß führte Ausböck auf Grund ſeiner größeren Erfahrung und ſeiner beſſeren Technik in allen öͤrei Runden, ſo daß er ſicher gewann. Im Bantamgewicht fielen die Punkte von vornherein an 1880, da Fahringer⸗Arnim vier Pfund Uebergewicht hatte. Ziglarſki trat aber dennoch zu einem Wertungs⸗ kampf an, wobei Fehringer nichts zu beſtellen hotte und nur dank ſeiner Härte über die Runden kam. Im Federgewicht ſtand Schleinkofer⸗Arnim auf einſa⸗ mer Höhe. In überlegener Manier punktete er den Sher Alt aus. Beim Leichtgewichtstreffen zwiſchen Wagner⸗s0 und Nagl 1⸗Arnim hatte Nagl wohl die erſte Runde für ſich, Im doch in der zweiten kam Wagner klar in Front und war auch am Schluß beſſer. Trotz des für Nagl ſehr ſchmeichel⸗ haften Unentſchieden verlangten die Schreier einen Punkt⸗ ſieg für ihn. Ueberzeugend ſiegte im Weltergewicht der Arnimboxer Nemmer, der den favoriſierten 80er Gartmaier dank beſſe⸗ rer Technik hoch nach Punkten ſchlug. Im Mittelgewicht hatte Max Maier⸗1880 wieder unter ſeiner verletzten Linken zu leiden, ſo daß er gegen den in Hochform befindlichen Rieder⸗Arnim nicht gewinnen konnte. Zu einem ausgeſprochenen Publikumsſkandal kam es dann im Halbſchwergewicht zwiſchen Sebaſtian Neuner⸗ Arnim und Riedmeier⸗80. Der nach langer Pauſe erſt⸗ mals wieder kämpfende Renner war zwei Runden durch im Nachteil und holte erſt am Schluß einiges auf. Das verkündete Unentſchieden, für Neuner ſehr annehmbar löſte ein Pfeifkonzert aus. Im Schwergewicht kamen die 80er durch Haymanns zag⸗ haftes Arbeiten um Sieg und Ausgleich. Nagl 3 erkämpfte ſich ſogar durch fortwährenden Angriff die Punktefüh⸗ rung, die er auch in der zweiten Runde beibehielt. Der Endſpurt Haymanns wor flau. Das Unentſchieden wurde daher beiden Teilen gerecht. Den Abſchluß des Abends bildete die Ueberreichung des „Profeſſor Konrad Hammel⸗Wanderpreiſes“ durch den BA BV⸗Vorſitzenden Kirmaier an die erfolgreichen Arnim⸗Voxer, der 80 nach dreijähriger Ueberlegenheit die Meiſterſchaft abnahm. Arnim vertritt nun den Bayeriſchen Amateur⸗Boxer⸗ verbond in den Endrunden der Deutſchen Meiſterſchaft, von denen die erſte bereits am 31. Oktober in München zwiſchen Arnim und Heros Erfurt dͤurchgeführt wird. Sch. Zeſten ſtändig Neues Die Kriſe treibt weiter Die Ereigniſſe in der deutſchen„Amateur⸗Kriſe“ über⸗ türzen ſich. Es vergeht kein Tag, an dem nicht neues Material über die unhaltbaren Zuſtände im deutſchen Amateur⸗Fußballſport an das Licht kommt und es vergeht kein Tag, an dem nicht deutlicher wird, wie verfehlt es war, daß ſich der Bundestag in Dresden mit einer durchaus un⸗ genügenden Zwiſchenlöſung begnügte. Selbſt wer vor wenigen Wochen noch der Meinung ſein konnte, daß die offizielle Einführung des Berufsſpielertums für die deut⸗ ſchen Verhältniſſe noch nicht tragbar ſei, wird allmählich anderen Sinnes. Die Dinge drängen zu einer radikalen Löſung. Es wäre an der Zeit, daß der Bund mit dem Reichsfinanzminiſterium Verhandlungen über die Frage der Beſteuerung des deutſchen Berufs⸗Fußballſports auf⸗ nimmt. Denn die Steuerfrage wird als ernſteſtes Hinder⸗ nis für eine reinliche Klärung der Situation angeſehen. Es müßte aber doch möglich ſein, dem Berufs⸗Fußballſport in Deutſchland eine Sonderſtellung zu ſchaffen die ihn vor einer allzu hohen Beſteuerung bewahrt, denn auch von den Erträgniſſen etwaiger Berufs⸗Fußballſpiele würde ein weſentlicher Teil dazu dienen müſſen, die allgemeinnützigen und kulturellen Beſtrebungen der großen Vereine zu finan⸗ zieren. Steht aber erſt einmal feſt, daß die großen Vereine bei der Einführung des Berufsſports auf Grund erdroſſeln⸗ der Beſteuerungen nicht einem Fiasko zutreiben, ſo wird ein weſentlicher Teil des Widerſtandes gegen die wün⸗ ſchenswerte Löſung der Amateurkriſe gebrochen ſein. Die Zeit drängt. 99 v. H. der deutſchen Fußballvereine ſind Amateurvereine, nur in einem kleinen Teil der Clubs— es ſind allerdings die größten und einflußreichſten— herrſcht der verkappte Berufsſport und wegen dieſes Bruch⸗ teiles darf nicht der geſamte deutſche Fußballſport in ſtän⸗ diger Unruhe belaſſen werden. Die Haupt⸗Triebkräfte, die auf eine ſchnelle Radikal⸗ löſung drängen, gehen vom Weſtdeutſchen Spielverband aus. Im Weſten gibt es auch in der Frage der Amateur⸗ Kriſe täglich„Neues“. Schalke 04 klagt an Der Vorſtand des FC. 04 Scholke hat dem Weſtdeutſchen Spielverband Anklagematerial gegen eine Reihe von deut⸗ ſchen Groß⸗Vereinen zur Weiterleitung an das Bundes⸗ gericht überreicht. Das Material bezieht ſich u. a. auf die Vereine Eintracht Frankfurt, 1. FC. Nürnberg, SpVg. Fürth, Bayern München, Hertha⸗BSc., Tennisboruſſia Berlin und Dresdener SC. Es wird behauptet, daß in all dieſen Vereinen die Spieler ſeit langem hohe Bezüge erhalten, die dem Amateurgedanken in kraſſeſter Weiſe wi⸗ derſprechen. Der Weſtdeutſche Spielverband will vom DFB. die Eröffnung des Verfahrens gegen die genannten Vereine verlangen. Der DB. wird handeln müſſen. Ein Verſchleiern der wirklichen Zuſtände iſt nicht mehr möglich. Man ſoll übrigens nicht auf den Gedanken verfallen, Schalke 04 be⸗ finde ſich in der Rolle des Denunzianten. Die Hand⸗ lung des Schalker Vereins iſt durchaus zu verſtehen. Warum ſoll ausgerechnet er ollein das Opfer der„Säube⸗ rungsaktion“ ſein? Mindeſtens ein Dutzend Vereine hat genau ſo die Spieler bezahlt wie Schalke auch und die anderen ſollen ſtraffrei ausgehen, während Schalke an den Rand des Ruins getrieben iſt? Schalke will aller⸗ dings garnicht, daß auch den anderen Vertznen die Schlinge angelegt wird, die Weſtdeutſchen verlangen vielmehr ledig⸗ lich, daß entweder der Berufsſport allgemein eingeführt oder eine Amneſtie für Vergehen in der Zeit vor dem Dresdener Bundestag erlaſſen wird. Köln⸗Sülz erklärt Die Vereinsleitung von Köln⸗Sülz erklärt, daß ſie zur Klärung der umlaufenden Gerüchte ein Verfahren gegen oͤte Spieler ihrer erſten Mannſchaft beantragt habe. Sie ſagt weiter, daß in ihrem Verein keine Vorkommniſſe zu verzeichnen ſeien, die außergewöhnlich wären und daß alle Funktionäre ehrenamtlich tätig ſeien. Natürlich ſind die„Vorkommniſſe“, dte man dem Köl⸗ ner Verein vorwirft, nicht außergewöhnlich, denn ein Gleiches hat ſich bei mehr als einem Dutzend deutſcher Vereine getan. E. G. Zweier⸗Vobmeiſterſchaſt in Oberhof Anläßlich der am Freitag in Ilmenau ſtattgefundenen Jahreshauptverſammlung des Gaues Thüringen des Deutſchen Bobsleigh⸗Verbandes wurden die wichtigſten Termine der kommenden Saiſon feſtgelegt. Dem Gau Thüringen wurde als größte Veranſtaltung die Inter ⸗ nationale Zweier⸗Bob⸗Meiſterſchaft über⸗ tragen, die vom 23. bis 26. Januar 1931 in Oberhof ſtattfindet. Die durch die ungünſtige Witterung des letz⸗ ten Winters ausgefallene Zweier⸗Bobmetiſter⸗ ſchaft 1930 ſoll am 28. Dezember ebenfalls in Ober⸗ hof ausgefahren werden. Der Wanderpreis des Deutſchen Bobsleighverbandes wird zum dritten Male vom Bobelub Friedrichsroda anfangs Januar 1931 verteidigt. Die Thüringer Gaumeiſterſchaft im Zweier⸗Bob übernimmt der Bobelub Oberhof während ſeiner Sportwoche Mitte Januar und im Anſchluß daran wird in Ilmenau auf der Lindenbergbahn die Thüringer Fünfer⸗Bobmeiſterſchaft 1931 ausgetragen, die von den Berlinern Grau⸗Brehme zu verteidigen iſt.— Von Bedeutung iſt, daß in dieſem Win⸗ ter ſämtliche Veranſtaltungen internationalen Charakter tragen. Pferdeſport Hoppegarten(12. Oktober) Bei den Rennen in Hoppegarten kam am Sonntag das über 1400 Meter führende Ratibor⸗Rennen. das be⸗ deutendſte Zweifährigen⸗Kennen des Jahres, zur Ent⸗ ſcheidung. Die favoritiſierte Adrienne mußte eine knappe Niederlage durch die Ueberraſchungsſiegerin Fathia(H. Schmidt) und Sichel einſtecken. Glücklicher operierte der Stall Oppenheim in den Rahmenkonkurrenzen, von denen er drei durch Clematis. Walzertraum und Mafalba ge⸗ wann, während Rosmarin auf einen Proteſt wegen Be⸗ hinderung ihres Sieges wieder verluſtig ging. 1. Berggeiſt⸗Keunen(Für Zweijährige. 2800., 1000 Meter): 1. v. Oppenheims Clematis(J. Munro); 1. v. Weinbergs Marie Louiſe(Turtle), totes Rennen; 3. Me⸗ lodei. Ferner: Myſtik. Fugger. Sonnenglaube, Leonatus, Ferrari. Sphinx. Tot.: 12 und 79:10; Platz: 14, 29, 50:10. 2. Pathos⸗Reunen(2800 Mark. 1800 Meter): 1. M. Schönemanns Stolzenfels(Zint) 72. Machiavel, 3. Eiſen⸗ hagel. Ferner Melkart, Sturluſon. Tot.: 25:10; Platz: 13, 11:10. 3. Durchgänger⸗Rennen(3900 Mark, 1200 Meter): 1. v. Oppenheims Walzertraum(J. Munro); 2. Tarquinius Superbus; 3. Ina. Ferner: Napoleon, Mellitus, Tan⸗ tris, Teutonia. Tot.: 33:10; Platz: 16, 16. 21:10. 4. Wolkenſchieber⸗Rennen(6500 Mark. 3200 Meter): 1. Stall Halmas Pale(Grabſch); 2. Mantegna; 3. Blanker Hans..: Gutenberg, Mola, Tot.: 54:10; Pl.: 28. 14:10. 5. RatiborRennen(Für Zweijährige, 21000 Mark, 1400 Meter): 1. Stall Halmas Fathia(O. Schmidt); 2. Sichel; 3. Ardienne. Ferner: Agathon, Elaß, Thüringen, Filmenau, Joͤylle. Tot.: 161:10; Platz: 20, 13. 11:10. 6. Erzlump⸗Rennen(5200 Mark, 2000 Meter): 1. v. Oppenheims Hafalda(J. Munro); 2. Präfect; 3. Mafor⸗ domus. Ferner: Monſalvat. Tot.: 19:10; Pl.: 10, 11:10. 7. Weltmann⸗Rennen(3300 Mark. 1400 Meter): 1. E. Butzkes Fürſt Emmo(Grabſch); 2. Rosmarin; 3. Gal⸗ leria Reale. Ferner: Conkurent Garibaldi. Schwarzdorn, Kriegsſpiel, Immerzu, Mangrove, Eidora. Tot.: 51:10; Platz: 13, 12, 16:10. 8. Hortari⸗Rennen(2900 Mark. 1600 Meter): 1. A. v. Negeleins Morgenwind(Pretzner); 2. Iſola; 3. Fiametta, Ferner: Eſparſette, Schelm, Rechberg, Eidora, Herbſt⸗ zeitloſe. Rohr, Reus, Caſalanza. Tot.: 62:10. Platz: 32, 26. 53:10. Leipzig(12. Okt.) 1. Preis vom Völkerſchlachtsdenkmal. 2800, 2400 Me⸗ ter: 1. J. Janſens Hellſeherin(Plätke), 2. Osram, 3. Ute. Ferner: Himmelgeiſt, Botafogo, Gero. Toto: 40. Platz: 21, 28. 2. Borsdorfer Jagdrennen. 2200 4, 3150 Meter: 1. W. Scharrs Hetman(Baſtel), 2. Riviera, 3. Eva. Ferner: Patriarch, Melone, Bodo. Toto: 48. Platz: 20, 18. 3. Pfarrholz⸗Ausgleich. 2200 /, 1400 Meter: 1. M. Friedigers Iffezheim(Wermann), 2. Eldon, 3. Vela. Fer⸗ ner: Storm Cloud, Trianon, Nicomedia, Fair Nature, Der Fakir, Stalliebling, Cleopatra. Toto: 188. Platz: 55, 18, 20. 4. Oskar Oehlſchläger⸗Jagdrennen. 4300 J, 4400 Meter: 1. M. Geſchs Ledon(Hauſer), 2. Liberius, 3. Hohenfels. Ferner: Firn 2, Hol' Gulden. Toto: 23. Platz: 14, 17. 5. Glücks⸗Jagdrennen. 3700 /, 3200 Meter: 1. Dr. Heß! Marcion(Hauſer), 2. Die Saar, 3. Gilde. Ferner: Laxen⸗ burg, Prünas, Raſcher. Toto: 37. Platz: 20, 21. 6. Preis von der Tabaksmühle. 800 /, 1000 Meter: 1. Dr. v. Kleefelds Fugger(Ludwig), 2. Agraffe, 3. Waſſer⸗ quelle. Ferner: Treuſchin, Meliſſe, Bonita. Toto: 33. Platz: 20, 42. 7. Palmengarten⸗Ausgleich. 3600 /, 1800 Meter: 1. Geſt. Matzdorfs Silvius(Sauerland), 2. Vardar, 3. Teneriffe. Ferner: Kurmärker, Osram. Toto: 29. Platz: 20, 19. Boxkämpfe im Berliner Spichernring Im gut beſetzten Berliner Spichernring entpuppte ſich am Freitag abend der Hannoveraner Schiller als ein vielverſprechender Mann, denn es gelang ihm als erſten deutſchen Boxer, den ausgezeichneten Belgier Lemaieur zu ſtoppen. Schiller lag ſtändig im Angriff, demonſtrierte eine bemerkenswerte Technik und ſiegte über acht a klar nach Punkten. Im Hauptkampf des Abends gab Ex⸗ Feoͤergewichtsmeiſter Franz Dübbers⸗Köln ſein Debut ols Leichtgewichtler. Der Rheinländer kam nach acht Run⸗ dew zu einem hohen Punktſieg über den Hamburger Ul⸗ rich. Punktſiege erzielten ferner Richter ⸗Dresden über Kühn ⸗Hirſchberg und Buchbaum⸗Köln über Bruchhäuſer⸗Gladbeck. Im Einleitungskampf ſiegte Lietz⸗Berlin über ſeinen Landsmann Kern in der zweiten Runde durch k. o. * Lehrplan Stoffverteilung und Richtlinien für das Turuen der weiblichen Schulſugend. Verlag G. Braun, Karlsruhe i. B. Im Auftrage des Badiſchen Miniſteriums des Kultus und Unterrichts gab die Badiſche Landesturn⸗ anſtalt dieſe Richtlinien heraus.„Das allgemeine Unter⸗ richtsziel“, heißt es in der Einleitung,„für die Leibesübun⸗ gen iſt: Förderung einer geſunden, leiblichen und ſeeli⸗ ſchen Entwicklung der Jugend, Gewinnung von Kraft und Gewandtheit; Gewöhnung an ſchöne Körperhaltung in Ruhe und Bewegung; Erziehung des Geiſtes und Willens zur Herrſchaft über den Körper, zur Beſonnenheit, Mut und Ausdauer, zu Ordnungs⸗ und Gemeinſinn.“ Eingehend werden dann Wert, Wirkung und Betriebsweiſe behandelt und die einzelnen Uebungen wie Ordnungsübungen, Gang⸗, Lauf-, Sprung⸗ und Hüpfübungen uſw. genau be⸗ ſprochen. In einem beſonderen Lehrplan ſind die ein zelnen Schulklaſſen beſonders bearbeitet. Obwohl das ganze Werkchen ziemlich kurz gehalten iſt, gibt es doch einen umfaſſenden Ueberblick über das weite Stoffgebiet. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer„Gericht und alles übrige Franz Kircher— e und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto N — 5 * 1 1 1 2 o u* u* — ſatfonal- Theater Mannheim. von Giovacchino Forzano— Deutsch von Alfred i g Montag, 13. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, den 13. Oktober 1930 Für die Theatergemeinde des Bühnenvolksbundes — Ohne Vorverkauf Abt.-8,-9, 17 26, 28, 3133, 3739, 49 70, 78, 8798, 801806, 810: Turandot Eine chinesische Fabel nach Gozzi in 2 Akten Worte und Musik von Ferruccio Busoni Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenierung: Richard Hein Chöre: Karl Klauß Bühnenbilder: Eduard Löffler Tanz im 3, Bild. Aennie Häns Anfang 20 Uhr Ende 22.30 Uhr Personen: Wilhelm Fenten Else Schulz Nora Landerich Altoum, Kaiser Turandot, seine Tochter Adelma, ihre Vertraute Kalaf Barak, sein Getreuer Die Königinmutter von Samarkand, eine Mohrin Marianne Keiler e Bartling Pantalone 80 arl Mang Tartaglia Minister(Hugo Voisin Eine Vorsängerin Nora Landerich Christian Könker Hierauf: Glan ni sSehiee h! Brüggemann— Musik von G. Puccini Musikalische Leitung: Ernst Cremer Ins, enierung: Richard Hein Bühnenbild: Eduard Löffler Personen: Sydney de Vries Marie Theres Heindl Gianni Schicchi Lauretta, seine Tochter Zita, genannt Die Alte, Base des Buoso Rinuccio, Neffe der Zita Gherardo, Neife des Buoso Walther Friedmann Nella, seine Frau Marianne Keiler Gherardino, beider Sohn Waltraute Meinert Betto von Signa, Buosos Schwager Wilhelm Fenten Simson, Buosos Vetter Albert Weig Marco, sein Sohn Christian Könker Ciesca, Marcos Frau Nora Landerich Magister Spinelloccio, Arzt Karl Mang Ser Amantio di Nicolao, Notar Hugo Voisin Pinellino, ein Schuster Karl Zöller Guccio, ein Färber Anton Scheepers Margarethe Klose Nur noch heute und morgen Das mysteriése Eisenb.-Drama der Ufa— Die Katastrophe des Nordexpress “ber packendste Sensations- Tonfilm, den die Welt sah Dazu: Vina Petrowna Das große Llebesdrama der UA. Anfang:.20,.50,.10 Apollo-Tealer Mannheim Telephon 21622 Täglich abends 8 Uhr Des noch nicht dagewesenen Erfolges wegen verlängert bis 20. Oktober Argatz bEnans neuern 15 Gastspiel des 8 Serliner Melropolkheakers 5 bar Hans Gredinger Rammersänger 2 des Aroſen Kassenandranges n den Abendstunden empilenit es Slam. den Vorverkaul zu Nutzen. Vorperkauf bei Wronker.-., H. Ferd. Heckel. Hassenstunden im Theater 10 bis 2 Uhr und abends ab 6 Uhr Speisekartoffeln Unvermiſchte, gelbfleiſchige, Ja. Induſtrie, Zentner&.50 frei 5 liefert Boxheimer, Gren feld, Hausstanduhren kauft man am besten da, wo sie hergestellt werden. Schwenningen, die größte Uhrenstadt der Welt, bietet Ihnen Gelegenheit, direkt vom Herstellungsort zu kaufen. Wir gewähren Ihnen mehr- jährige Garantie. Lieferung: Franko Haus. Jede Uhr wird dureh unseren Fachmann kostenl. nachgepr. Angenehme Teilzahlung. 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Herrmann Dr. Augusf Schaub Dr. Siegfried Kühn, Oberfinanzrat und 3 Enkel Die Beerel gung findet am Dienstag, den 14. Oktober 1930, mittags 2 Uhr, in Mannheim statt. Das erste Seelenopfer am Mittwoch.00 Uhr in der Heiliggeistkirche. 18808 im Alter van 89% Jahren unser geführt. Kamin- und 1 „ Nach einem erfolg- und arbeitsreichen Leben verschied heute Herr Kaminbaumeister Jakob Herrmann Sein To bedeutet für uns einen schweren Verlust. Durch seine außerordentlithe Schaffenskraft, verbunden mit reichen Kenntnissen und Erfahruqgen hat er unsere Firma zu ihrer heutigen Bedeutung Sein Andenken wollen wir dadurch ehren, daß wir sein Lebens- Werk in sein'm Sinne und nach seinen Grundsätzen weiterführen. Er selbst bleibt uns unvergessen. Mannheim, den 11. Oktober 1930, Chiäistoph Herrmann& Sohn Chef Teuerungsbau Verein für Je nerbeſtattung Mannheim⸗Ludwigshafen E. v. Sterbegeldauszahlung ag die Hinterbliebenen. im Lagerhaus der Mannheimer Paketfahrtgeſ. 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