pl. mm. riet. 448 r niet. „ 8. mit und Mk. auf. age. 905 6074 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Abholſtellen: Walohofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. 10 Pfg. W Oppauerſtraße 8.— lannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Sammel⸗Nummer 24951 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. O.„ Aus der Welt der Cechni* Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle„ Steuer, Heſetz und RNocht Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung« Für unſere Jugend« Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung e Aus Zeit und Leben„ Mannheimer Muſilszeifung Abend⸗ Ausgabe ie erſte Montag, 13. Oktober 1930 Rieſiges Intereſſe des Publikums Straßenabſperrung durch Polizei-Die Wirkſchaftspartei zieht ihren Miniſter Breoͤt aus dem Reichskabinet— Sehr erregter Beginn der Erxöffnungsſitzung Die Nationalſozialfſten marſchieren in geſchloſſenem Zuge in VBraunhemden in den Saal Dr. Goebbels iſt auch dabei Erregter Auftakt Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Oktober. Auf den vier Zinnen des Wallotbaues flattern wieder die Fahnen zum Zeichen dafür, daß der Reichstag nach über zweimonatiger Pauſe ſeine Pforten den neugewählten Reichsboten aufgetan hat. Nach regenſchweren Tagen ſtrahlt die Herbſtſonne auf den Tiergarten herab und ſchon gegen 11 Uhr haben ſich Scharen von Neu⸗ gierigen eingefunden, die namentlich gegen⸗ üher dem Portal III, an dem die Miniſter vorzu⸗ fahren pflegen, Aufſtellung genommen haben. Aber ie Polizei iſt ſtrenger als ſonſt. Sie zerſtreut alle Anſammlungen in der Nähe des Reichstagsgebäudes und geſtattet nur noch Paſſantenverkehr. Die Schau⸗ luſtigen müſſen ſich daher begnügen, in weiten Ab⸗ ſtänden und zwiſchen den Raſenflächen des Tier⸗ gartens zerſtreut den Einzug der Miniſter und Ab⸗ geordneten zu beobachten. Der Reichstag ſelbſt gleicht einer belagerten Feſtung. Außerordentlich ſtarke Polizeiauf⸗ gebote ſind in die Höfe verlegt worden und auch bei der benachbarten Wache am Bran⸗ denburger Tor hat man mehrere Laſtkraft⸗ wagen voll Manuſchaften konſigniert, um etwaigen Demonſtrationen im Bereich der Banumeile entgegentreten zu können. Selbſtverſtändlich ſind auch die Kinboperateure und Photographen frühzeitig auf dem Poſten und ſpähen nach prominenten Perſönlichkeiten aus, die ſie der Nachwelt im Bilde feſthalten wollen. Drinnen geht es um die Mittagsſtunde noch verhält⸗ nismäßig friedlich zu. In den großen Wandelhallen geben ſich Abgeordnete jeder Couleur ein Stelldichein. Begrüßungen werden getauſcht und mit mehr oder minder aufrichtiger Wehmut wird derer gedacht, die im Wahlkampf auf der Strecke geblieben ſind. Unter der ſchwarz⸗rot⸗goldenen Fahne der Republik, die über dem Mittelrondell der Halle wallt, prominieren links⸗ und rechtsradikale wie Abgeordnete der Mitte friedlich durcheinander. Einige Fraktionen ſind be⸗ reits bei der Arbeit und die übrigen werden nach der Plenarſitzung zuſammentreten. Das Hauptintereſſe gilt vorerſt der Präſi⸗ dentenwahl. Reichstagspräſident Löbe hat mit den Fraktions⸗ führern vereinbart, daß die Wahl am Mittwoch um 3 Uhr vor ſich gehen ſoll. Ob Löbe ſelbſt im neuen Reichstag den erſten Vorſitz führen wird, iſt zur Zeit noch ungewiß, da es heißt, daß ein Teil der Deutſchen Volkspartei nicht für ihn ſtimmen werde. Löbe ſelbſt würde, wie verlautet, ein Zu⸗ ſammenwirken mit den Nationalſozialiſten im Präſi⸗ dium nicht zu Anlaß nehmen, auf ſeinen langjährigen Poſten als erſter Präſtdent zu verzichten, umſo⸗ weniger da es ja den von ihm vertretenen demokra⸗ tiſchen Prinzipien nur entſprechen würde, wenn die Zuſammenſetzung des Präſidiums nach der Mehr⸗ heitsſtärke erfolgte. In der Regierung ſcheint man es gleichfalls als wünſchenswert anzuſehen, daß Löbe das Amt, das er ſo lange Jahre innegehabt hat, auch weiter behalte, weil man es vermeiden möchte die Sozialdemokratie zu brüſkieren, auf deren Unterſtützung man bei der Aufrechterhaltung der Notgeſetze wie bei der Verabſchiedung des Ueber⸗ brückungskredites angewieſen iſt. Die Zeit bis zur Entſcheldung ſoll noch zu weiteren Verhandlungen unter den Parteien ausgenützt werden, um gleich bei Beginn der Abſtimmung möglichſt eine klare Situa⸗ tion zu ſchaffen, ſo daß eine Stichwahl ſich erübrigen würde. In parlamentariſchen Kreiſen überwies! im Augnblick die Anſicht, daß Löbe auf ſeinem Poſten verbleibt und ihm als Bizepräſi⸗ denten die Abg. Stöhr(Nat.⸗Soz.) Eſſer (Ztr.) und Graef(Dutl.) beigegeben werden. Ueber den Kandidaten für den dritten Vizepräſidenten⸗ poſten herrſcht aber noch Unklarheit, Im Hugenberg'ſchen„Montag“ war angedeutet worden, daß die Regierung als erſte Konzeſſion an die Sozialdemokratie eine Milderung des Schiedsſpruches im Metall⸗ arbeiterkonflikt Oben links: Die große Wandelhalle mit der Statue Katſer Wilhelm., dahinter der Eingang zum Plenarſitzungs⸗ ſaal. Reihen ſind die Pulte abmontiert worden. empfängt. Unten: Abg. Herold, der Mitte: Blick in den Sitzungsſaal mit der veränderten Sitzordnung. Von den Sitzen hinter den erſten fünf Daneben der Herr Pförtner des Reichstags der die neuen Abgeordneten Alterspräſident des Reichstags. Mitte: Der mafeſtätiſche Wallotbau in Berlin, der Sitz des deutſchen Reichstags. Daneben: Paul Löbe, der bisherige Präſident auch des neuen Reichstags. Abſchluß des Neberbrückungskredits Meldung des Wolffbüros Berlin, 13. Oktober. Die Reichsregierung hat in ihrem Finanz⸗ und Wirtſchaftsprogramm angekündigt, daß ſie die finan⸗ ziellen Schwierigkeiten des Haushaltsjahres 1931/32 durch Senkung der Ausgaben um eine Milliarde Reichsmark überwinden werde. Der Etat für 1931/32, der nach der Verabſchiedung durch das Kabinett ſchon in den nächſten Tagen dem Reichsrat zugehen wird, iſt dadurch ausgeglichen. Im laufenden Gtatsjahre 1930 ſind von den bis⸗ herigen ſchwebenden Schulden erhebliche Teile zu⸗ rückgezahlt worden. Die infolge der Wirtſchaftsent⸗ wicklung im Winter entſtehenden Mehraufwendun⸗ gen und Steuerausfälle machen einen Ueber⸗ brückungskredit, entſprechend der Ankündi⸗ gung der Reichsregierung in ihrem Programm, not⸗ wendig. Die Reichsregierung hat bereits ein Geſetz, welches ſie zu dieſer Kreditaufnahme ermächtigt, dem Reichsrat zugeleitet. Dieſen Ueberbrückungskredit hat die Reichsregierung unter der Vorausſetzung aufgenommen, daß in dem Kreditermächtigungsgeſetz gleichzeitig Beſtimmungen über eine Schuldentilgung von den geſetzgeberiſchen Körperſchaften verabſchiedet werden, die den Zweck haben, den neu aufgenomme⸗ nen Kredit und ſonſtige ſchwebende Schulden in drei Jahresraten zu je 420 Millionen Reichsmark zu tilgen. Die Abnahme dieſer Til⸗ gungsbeſtimmungen iſt die Vorausſetzung für das Kreditabkommen. Der Kredit in Höhe von 125 Millionen Dol lar iſt durch eine internationale Gruppe von Bankiers und Banken zur Verfügung geſtellt wor⸗ den. In den Vereinigten Staaten hat die Firma Lee Higginſon u. Co. eine Gruppe zuſammen⸗ geſtellt, der auch einige ausländiſche Häuſer ange⸗ hören. In Holland wird die Gruppe von Men⸗ delsſohn u. Co. Amſterdam und der Nederlandſche Handel Maatſchappij N. V. geführt. In Schwe⸗ den ſteht an der Spitze der Gruppe die Skandina⸗ viska Credit Aktiebolaget. Der Kredit wird gegen Hingabe von ſechs⸗ monatigen Schatzanweiſungen gewährt werden. Die deutſche Regierung hat das Recht, eine dreimalige Verlängerung dieſer Schatzanweiſungen zu verlangen. Der Zins ſatz des Kredites beträgt 4% Proz. pro Jahr, die Proviſion 177 Prozent pro Jahr. Die Auszahlung erfolgt zum Nominalbetrag abzüglich der halbjährlichen Zinſen ſowie der Proviſion. herbeizuführen verſuchen werde. Die weitere Ent⸗ wicklung dieſes bedeutungsvollen Lohnkonflikts hängt von dem Verhalten des Arbeitsminiſters ab. An zuſtändiger Stelle erklärt man indes, es ſei im Reichsarbeitsminiſterium nichts davon bekannt, doß Stegerwald in den Streit einzugreifen gedenke. Ju ſehr beſtimmter Form wird das Gerücht kol⸗ portiert, daß die Wirtſchaftspartei, deren Weg ſich ja immer konſeguenler von dem der Regierung getrennt und ins Rechtslager hinübergeführt hat, nun⸗ mehr ernſtlich entſchloſſen ſei, den Miniſter Bredtaus dem Kabinett zurückzuziehen. Vielleicht würde das für Herrn Brüning eher eine Erleichterung denn eine Erſchwerung bedeuten. Wie wir hören, ſollen die Nationalſozialiſten dem volkspartei⸗ lichen Fraktionsführer Dr. Scholz angeboten haben, auf die Aufſtellung eines eigenen Kan⸗ didaten für den Präſidentenpoſten zu verzichten und einer Wahl des Abg. Scholz zuzuſtimmen, falls es gelänge, mit den anderen bürgerlichen Par⸗ teien auf dieſer Plattform eine Einigung herbeizu⸗ führen. Es ſcheint, daß Dr. Scholz perſönlich geneigt iſt, auf dieſes Angebot einzugehen, wenn es auch gleichzeitig für ihn den Rücktritt vom Frak⸗ tionsvorſitz bedeuten würbe. Ob der Verſuch, auf die Art die Beſetzung des Präſidentenpoſtens mit einem Sozialdemokraten zu verhindern, von Erfolg begleitet ſein wird, dürfte in erſter Linie von der Haltung des Zentrums abhängen. Darüber wird wohl früheſtens im Laufe des mor⸗ gigen Tages Klarheit geſchaffen werden Mittlerweile hat ſich im Reichstag ein reges Le⸗ ben und Treiben entſponnen. Gegen 2 Uhr treffen die drei erſten Hitlerleute in braunen Hemden und roten Binden mit dem Hakenkreuz Die Polizei hat verſchärft. Die beſtaunt und vielfach belächelt ein. die Abſperrungsmaßnahmen noch Seite nach dem Tiergarten hin iſt vom Publikum geſäubert worden, das in die Nebenſtraßen abge⸗ drängt iſt. Ebenſo wird der Platz der Republik bis zum Bismarckdenkmal von einem Schupopoſten frei⸗ gehalten. Dahinter am Rande des Tiergartens und um die Siegesſäule herum haben ſich Hun derte von Neugierigen eingefunden. Inzwiſchen beſtätigt es ſich, daß die Wirtſchaftspartei ihren Miniſter Bredt aus der Regierung zurückgezogen hat. Der Vorſitzende Drewitz hat dem Kanzler von die⸗ ſem Beſchluß in einem Schreiben Kenntnis gegeben, in dem es heißt: „Der Beſchluß meiner Fraktion hat den Sinn, den Weg frei zu machen für die notwendige Neu⸗ bildung eines Kabinetts, das dem Mehr⸗ heitswillen des deutſchen Volkes in höherem Maße entſpricht, als das bei der heutigen Zufammenſetzung der Regierung der Fall iſt.“ Weiter heißt es in dem Brief: „Sollte bei der Neubildung des Kabinetts die Mitwirkung von Herrn Prof. Dr. Bredt unab⸗ hängig von rein parteipolitiſchen Geſichtspunkten er⸗ wünſcht oder notwendig erſcheinen, ſo glaube ich ver⸗ ſichern zu dürfen, daß meine Fraktion etwaige Be⸗ denken gegen eine ſolche Beteiligung an der heute ganz beſonders ſchwerwiegenden Verantwortung zu⸗ rückſtellen dürfte, wenn die Gewähr dafür geboten iſt, daß den grundlegenden Geſichtspunkten für die Geſundung von Staat, Volk und Wirtſchaft, die in unſeren Erklärungen vom 26. 9. und 2. 10 dargelegt ſind, bei allen Maßnahmen einer künftigen Regie⸗ rung Rechnung getragen wird. Zur mündlichen Aus⸗ ſprache über die durch dieſe Erklärung meiner Frak⸗ tion neugeſchaffene Lage ſtehe ich jederzeit zur Ver⸗ fügung.“ Je näher die Stunde der Eröffnung des neuen Reichstages heranrückt, um ſo größere Menſchen⸗ maſſen ſammeln ſich rings um das Reichstags⸗ gebäude. Hinter der Siegesſäule kommt es zu Zu⸗ ſammenſtößen mit der Polizei. Als De⸗ monſtranten verſuchen, den Kordon zu durchbrechen, muß berittene Poltizeimannſchaft eingeſetzt werden, um die herandrängenden Maſſen zu zerſtreuen. Im Gebäude ſelbſt iſt inzwiſchen die allgemeine Erregung aufs höchſte geſtiegen. Die Tribünen ſind ſchon lange vor Beginn der Sitzung bis auf den letzten Platz gefüllt. Auch die Diplo⸗ matenloge iſt gedrängt voll. Auch der Saal beginnt ſich allmählich zu füllen. Um 3 Uhr ziehen, geführt von Dr. Frick, Stöhr und Straſſer, die Nationalſozialiſten, die ſich vor der Türe zum Zuge geordnet haben, geſchloſſen in ihren verbotenen Uniformen in den Saal ein. Vereinzeltes Klatſchen auf den Zuſchauertribünen, Gelächter und höhniſche Zurufe aus den Reihen der Kommuniſten und Sozialdemokraten. Sonſt geht der Einzug in Ruhe vor ſich. Der Zejährige Alters⸗ präſident Herold erklimmt nun den Hochſitz. Ein Kommuniſt proteſtiert gegen die Polizei da draußen. Herold, ohne den Ruheſtörer zu beachten, eröffnet die Sitzung. Die Schriftführer begeben ſich an ihre Plätze. Als der Nationalſozialiſt Göhring ſeinen Platz einnimmt, ertönt ein hundertſtimmiges„Heil“ und die Hände der Braunhemden ſtrecken ſich ihm ent⸗ gegen. Der kommuniſtiſche Abg. Torgler über⸗ reicht einen Antrag, er will ſprechen, wird aber daran gehindert. Und nun beginnt der langweilige Namensaufruf. Der erſte Nationalſozialiſt, den der Schriſt⸗ fithrer aufruft, antwortet mit einem don⸗ nernden„Heil Hitler“. Verſpätet trifft von ſeinen volksparteilichen Freun⸗ den lebhaft begrüßt General Seeckt ein. Daun aber kommt der eigentliche Knalleffekt: Gpebbels in Zivil, nur mit einer roten Armbinde und dem Hakenkreuz betritt den Saal mit freundlichem Händeklatſchen von den Seinen empfangen. Es iſt ihm alſo gelungen, ſich in die ſichere Immunität zu retten. Erneuter Jubel bei den Nationalſozialiſten, als der Name eines ſogenannten Fememörders zitiert wird. (Die Sitzung dauert fort) 2. Seite/ Nummer 474 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Neue Fraktion Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Oktober. Die Reichstagsgruppe des C hriſtlich⸗Sozia⸗ len Volks dien ſtes hat der Bildung einer tech⸗ niſchen Fraktion mit ber Reichstagsgruppe der Konſervativen Volkspartei und den ihr angeſchloſſenen Deutf ch⸗Hannoveranern ein⸗ ſtimmig zugeſtimmt. Dieſe Fraktion führt den Na⸗ men„Fraktion des Chriſtlich⸗Soztalen Volksdienſtes und der Konſervativen Vo Is partei“. Zweck dieſer Fraktionsbildung iſt die Erlangung von A usſchußſitzen. Gemein⸗ ſame Fraktionsſitzungen finden nicht ſtatt. Die neue Fraktion zählt 21 Abgeordnete. Zwiſchen den Konſervativen und der Landvolk⸗ partei beſtehen bekanntlich Meinungsverſchieden⸗ heiten über den letzten auf der gemeinſamen Reichs⸗ liſte beider Parteien gewählten Abgeordneten. Auf Grund der urſprünglichen Vereinbarungen der Parteien galten 5 konſervative Abgeordnete als ge⸗ wählt. Nun hat aber der Landvolkabgeordnete Mönke nicht auf ſein Mandat verzichtet. Danach hat der konſervative Abgeordnete Hartmann kein Mandat mehr erhalten. Die Konſervativen zählen alſo zunächſt nur 4 Abgeordnete im Reichstag. Prof. Hellvach aus der DD. ausgetreten Wie das„Heidelberger Tageblatt“ erfährt, iſt Profeſſor Hellpach, nachdem er bereits früher ſein damaliges Reichstagsmandat und die Mitgliedſchaft im engeren Vorſtand der Demokratiſchen Partei niedergelegt hatte, nunmehr auch aus der De⸗ mokratiſchen Partei ſelbſt ausgetreten. Amneſtie Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 18. Okt. Der neue Reichstag wird ſich ſchon in den nächſten Tagen mit der Amneſtiefrage be⸗ ſaſſen. Bekanntlich war im alten Reichstag der von den Regierungsparteien vereinbarte Amneſtie⸗ antrag, wonach auch die bei der Amneſtie von 1928 ausgeſchloſſenen politiſchen Tötungsdelikte amneſtiert werden ſollten, kurz vor der Auf⸗ löſung infolge der Ablehnung der Sozialdemokratie und einiger Abgeordneter aus anderen Parteien ge⸗ ſcheitert, da die notwendige Zweidrittelmehrheit nicht erreicht wurde. Auch die Kommuniſten hatten der Amneſtie zugeſtimmt. Der damals geſcheiterte Antrag wird jetzt erneut im Reichstag eingebracht werden. Infolge der Aenderung der Mehrheitsverhältniſſe iſt ſeine An⸗ nahme diesmal geſichert. 2000 Arbeiter ſtreiken in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 13. Okt. Bei der Firma Stock u. Co. ſind heute vormit⸗ tag über 2000 Arbeiter in den Streik ge⸗ treten. Der Betrieb ruht zur Zeit. Der Streik hängt nicht direkt mit der gegenwärtigen Lohnbewe⸗ gung in der Metallinduſtrie zuſammen, vielmehr be⸗ ſtehen zwiſchen der Firma und ihren Arbeitern ſchon ſeit Monatsfriſt Differenzen, weil die Firma die übertariflichen Löhne ermäßigen wollte. Die Arbeiter widerſetzen ſich dieſer Abſicht und als dennoch der Abbau für dieſe Woche durchgeführt wurde, ſind ſie heute in den Streik getreten. Der Metallarbeiterverband wird zu dieſem Vorgang ſo⸗ fort Stellung nehmen. In allen anderen Betrieben der Metallinduſtrie wird gearbeitet. i Ueberfall auf ein chineſiſches Paſſagierſchiff — Hongkong, 19. Okt. Das Paſſagierſchiff „Sunnamhoi“ wurde auf dem Weſtfluß von chineſi⸗ ſchen Seeräubern überfallen. Sie hatten ſich als Fahrgäſte auf das Schiff begeben und überfielen im geeigneten Augenblick die Wachen. Gleicheitig wurde das Schiff vom Ufer aus von Helfershelfern der Piraten beſchoſſen. Zwei Leute der Wachmannſchaft wurden getötet. Nachdem ſich die Seeräuber zu Herren des Schiffes gemacht hatten, nahmen ſie 30 Fahrgäſte und vier Mann der Wachmannſchaft gefangen und führten ſie mit ſich fort. Sie haben ungefähr 9000 Dollar erbeutet. falls bekannt. Telegraphiſche Meldung Berlin, 12. Okt. Im Rahmen der Fieſta de la Raza fand heute im Feſtſaal des ibero⸗amerikaniſchen Inſtituts die offtzielle Feier der Eröffnung dieſes Inſtituts ſtatt. Nach einleitendem muſikaliſchen Vortrag hielt der Direktor des ibero⸗amerikaniſchen Inſtituts, Staats⸗ miniſter a. D. Dr. Boelitz, die Eröffnungsrede. Dr. Boelitz ſprach zunächſt dem Reich und Preußen den Dank dafür aus, daß ſich die Tore des neu⸗ gegründeten Inſtituts geöffnet haben und dazu bei⸗ tragen wollen, ihm bei der Erfüllung ſeiner Auf⸗ gaben beizuſtehen. Beſonderen Dank gebühre weiter dem Prof. Dr. Queſada, der im Jahre 1927 dem preußiſchen Staat ſeine Bibliothek vermacht habe, die 80 000 Bände umfaßt. Zur Erinnerung an den hochherzigen Stifter werde die Bibliothek den Namen Queſada⸗Bibliothek führen. Weiter ſei in Dankbar⸗ keit des früheren mexikaniſchen Staatspräſidenten Calles zu gedenken, deſſem perſönlichen Eintreten es zu danken ſei, daß Deutſchland über die größte Mexiko⸗ Bücherei Europas ver⸗ füge. Auch dieſe Bibliothek werde dem Inſtitut zur Verfügung ſtehen und von ihm betreut werden. Der Regierung von Peru ſprach Dr. Boelitz den Dank dafür aus, daß dieſe die Beſtände der Ausſtellung von Sevilla dem Inſtitut zur Verfügung geſtellt habe. Dr. Boelitz ſchloß mit dem Aufruf zur Mit⸗ arbeit an den Aufgaben des neuen peruaniſchen Inſtituts. i Hierauf ſprach Reichsaußenminiſter Dr. Curtius Er führte u. a. aus: Wir weihen heute eine Stätte ein des Austauſches kultureller Güter zwiſchen Deutſchland und den ibero⸗amerikaniſchen Staaten. Gerade für mich iſt es eine beſondere Freude, an der Feier teilzuneh⸗ men, weil ſie mir Gelegenheit gibt, den freundſchaft⸗ lichen Beziehungen Ausdruck zu geben, die ich bisher ſchon im Amt und vor allem in den letzten Wochen in Genf mit den Vertretern des ſpaniſch⸗portugie⸗ ſiſchen Kulturkreiſes gepflegt habe. Ich denke an die Unterhaltungen, die ich in Genf führte, ſo mit dem ſpaniſchen Botſchafter Quinones de Leon, an die Beſtrebungen mit dem portugieſiſchen Außen⸗ miniſter, in denen ich ihm den Dank der Reichs⸗ regierung übermitteln konnte für die ritterliche Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 12. Oktober. Der radikalſozialiſtiſche Parteikongreß er⸗ klärte in ſeiner Schlußſitzung am Sonntag den Aus⸗ ſchluß des in das Kabinett Tardieu eingetretenen Marineminiſters Dumesnil aus der Partei für gültig und nahm dann einſtimmig die Partei⸗ erklärung an, die der Abg. Paganon verlas. Die Erklärung enthält keine ſenſationellen Neuigkeiten. Dem Kabinett Tardieu wird der ſchärfſte Kampf angeſagt. Dagegen erklärt ſich die radikal⸗ſozialiſtiſche Partei bereit, unter Umſtänden die Regierung zu übernehmen und die„Fuſton alle aufrichtigen Republikaner“ zu verwirklichen. Bemerkenswert iſt, daß die Parteierklärung mit keinem Wort auf das Verhältnis der Radikal⸗ Sozialiſten zur Sozialiſtiſchen Partei eingeht. Weder die weſentlichen Unterſchiede der Parteiprogramme noch das Prinzip des Privateigentums noch die bei den Wahlen zu befolgende Taktik gegen die Sozia⸗ liſten finden Erwähnung. Von den wirtſchaft⸗ lichen Zielen iſt die Reform des nationalen Wirtſchaftsrates und die Wirtſchaftspolitik auf den Grundlagen der europäiſchen Föderation erwähnens⸗ wert. Die außenpolitiſchen Ziele ſind gleich⸗ Die franzöſiſche Regierung ſoll die Initiative zur Beſchleunigung der allgemei⸗ gleichzeitig progreſſiven und kontrollierten nen, Ibero⸗amerikaniſches Institut in Berlin Feierliche Eröffnung Reden von Curtius und Kultusminiſter Dr. Grimm Hilfe aus Anlaß des Attentats gegen unſeren Ge⸗ ſandten in Liſſabon und in denen ich noch verſchie⸗ dene Fragen aus der Vergangenheit regeln konnte. In der gegenwärtigen Zeit der politi⸗ ſchen Unruhe und der Wirtſchaftskriſe haben die Staatsmänner ſich in erſter Linie mit der Politik und Wirtſchaft zu beſchäftigen. Aber in der Politik und Wirtſchaft können ſich die Beziehungen der Völker nicht erſchöpfen. Sie bedürfen zu ihrer Ergänzung des Austauſches geiſtiger Güter von Volk zu Volk, der geeignet iſt, Inter⸗ eſſengegenſätze zu überwinden durch die Vertiefung gegenſeitigen Verſtehens und die Höhenentwicklung menſchlicher kultureller Werte auf beiden Seiten. Dieſer Austauſch vollzieht ſich nicht in einem Kreiſe von Staatsmännern und Einzelintereſſenten. Dem feinen Verſtändnis ſüdamerikaniſcher Freunde für dieſe Bedeutung kultureller Zuſammenarbeit ver⸗ dankt das ibero⸗amerikaniſche Inſtitut ſeine Ent⸗ ſtehung. Sodann ergriff der der preußiſche Kultusminiſter Dr. Grimme das Wort zu folgender Anſprache: Wenn ich am heutigen Tage das ibero⸗amerika⸗ niſche Inſtitut in die Obhut des preußiſchen Staates übernehmen darf, dann möchte ich den Akzent auf dieſes„dürfen“ ſetzen. Denn hier handelt es ſich nicht um eine Einrichtung, die von„Amts wegen“ und aus ſtaatlicher Initiative heraus geſchaffen worden iſt, ſondern um eines der ſichtbaren Beiſpiele dafür, was perſönliche Weitſchau vermag, um ein Werk von wiſſenſchaftlichem Rang zu ſchaffen. Das Werk kann mit ſchönem Recht als ein autonom geworde⸗ nes Gebilde bezeichnen, da es nun die ſtaatliche Fürſorge erfahren ſoll, ſowie es ihrer bedarf. Das ibero⸗amerikaniſche Inſtitut iſt in ſeinem Werden, Daſein und Wachſen der Ausflucht eines ſolchen Willens und damit ſogleich der Beweis, daß ſich das Selbſtbewußtſein einer Natton Glied innerhalb eines Kosmos von Nationen iſt. Der Redner feierte dann von Humboldt als den Vertreter der Idee der geiſtigen Gemeinſchaft. Es iſt, ſo teilte der Miniſter mit, Wunſch des deut⸗ ſchen Staates, daß der Arbeit dieſes Inſtituts die Richtung gewieſen werde. Raoikalſozialiſten gegen Tardien Abrüſtung ergreifen. Die Beſtrebungen zur Schaffung der europäiſchen Union unter Kontrolle des Völkerbundes werden begrüßt. Die Radikal⸗ ſozialiſten beteuern ihre leidenſchaftliche Friedens⸗ liebe und begrüßen die Tätigkeit Briands. Gleichzeitig bekennen ſie ſich aber üls Anhänger einer nattonalen Verteidigungs politik, die an die Stelle veralteter Auffaſſungen und Me⸗ thoden eine mit allen Mitteln der modernen Wiſſen⸗ ſchaft ausgeſtattete Militärorganiſation ſetzen müſſe. Die ſtarke Betonung der nationalen Verteidigung neben der ſo ſehr zur Schau getragenen Friedens⸗ liebe und Abrüſtungsſehnſucht auch bei den Radikal⸗ ſozialiſten verdient immerhin, feſtgehalten zu wer⸗ den. Die Annahme der Erklärung ging übrigens nicht ganz glatt von ſtatten, da ein Deputierter nicht nur die Bekämpfung der Rechten, ſondern auch ihrer Alliierten verlangte. Schwere Sturmſchäden — Paris, 13. Okt. Wie Havas aus Grenoble berichtet, iſt die dortige Gegend geſtern von einem außerordentlich heftigen Sturm heimgeſucht worden. Namentlich die für das Landſchaftsbild jener Gegend bezeichnenden Nußbäume haben ſchwer gelitten. Zahlreiche Telegraphenmaſten ſind umgelegt worden, ſo daß die Verbindung zwiſchen Grenoble und Lyon unterbrochen iſt. 5 Monkag, 1g. Oktober 1930 . Die Ausſchreitungen in Poſen Telegraphiſche Meldung — Poſen, 12. Okt. Bei den heutigen Ausſchreitungen in Poſen wurde auch die große deutſche Buchhandlung von Rehfeld demoliert. Sämtliche Fenſterſcheiben wur⸗ den eingeſchlagen und die großen wertvollen Buch⸗ auslagen zerſtört. Beſonders umfangreich iſt der Schaden in der deutſchen Mädchenſchule und im Below⸗Knotheſchen Lyzeum. Hier zertrümmerte die Menge, nachdem ſie das Straßenpflaſter auf⸗ geriſſen hatte, 155 Fenſterſcheiben. Das Direktor⸗Zimmer iſt beſonders ſchwer beſchädigt und gleicht einem Trümmerhaufen. Sogar die Bilder an den Wänden ſind zerſchlagen. Das Deutſche Lyzeum muß mehrere Tage den Schulbetrieb ein⸗ ſtellen. Die Polizei nahm einige Verhaftungen vor. Der Geſamtſchaden wird erſt in den nächſten Tagen feſt⸗ zuſtellen ſein, jedenfalls dürfte er mit 100 000 Zloty nicht zu hoch eingeſchätzt ſein. Letzte Meldungen Das Hochwaſſer — Köln, 13. Okt. Der Stamd des Hochwaſſers heute mittag in Weſtdeutſchland kann auf Grund amt⸗ licher Unterlagen folgendermaßen zuſammengefaßt werden: Die Oberrhein ⸗Welle iſt bis Mainz und Bingen vorgedrungen, ſte wird aber nicht über⸗ höhend, ſondern ausgleichend wirken. Die Marm⸗ Welle iſt im Rhein noch nicht in die Erſcheinung ge⸗ treten, die Moſel iſt in ihrem Unterlauf weiter im Fallen, doch iſt bei Metz eine neue Anſchwellung zu verzeichnen, die aber im Abflauen begriffen iſt, Die Saar ſchwillt leicht an. Durch all dies wird vorausſichtlich das Abflauen des Hochwaſſers des Rheins nur verzögert werden, da man aber für die nächſten Stunden mit weiteren Regenfällen in den erwähnten Flußgebieten rechnet, können die allgemeinen Ausſichten noch nicht positiv als günſtig bezeichnet werden. Hindenburg dankt dem Rheinland — Berlin, 13. Okt. Der Herr Reichspräſident hat in einem perſönlichen Schreiben an den Oberpräſt⸗ denten der Rheinprovinz ſowie an die Oberbürger⸗ meiſter von Aachen, Trier und Düren und den Bür⸗ germeiſter von Euskirchen ſeinen herzlichſten Dank für die ihm überall während ſeiner zweiten Rhein⸗ landreiſe zuteil gewordene warme Begrüßung und freundliche Aufnahme zum Ausdruck gebracht. Kommunalwahlen in Rybnik — Kattowitz, 13. Okt. In Rybnik fanden geſtern Kommunalwahlen ſtatt. Die polniſche Oppoſitions⸗ partei erhielt 3925 Stimmen oder 14 Mandate, die Deutſche Wahlgemeinſchaft 2009 Stimmen oder 7 Mandate, die Regierungspartei(Sanacfa) 2365 Stimmen oder 7 Mandate. Die Deutſche Wahl⸗ gemeinſchaft hat ihre bisherigen Mandatsſttze wie⸗ derum behauptet. Dagegen haben die polniſchen Oppoſitionsparteien faſt 30 Proz. Stimmenzuwachs, während die Sangeja einen ſtarken Stimmen verluſt zu verzeichnen hatten. Eiſenbahn zertrümmert Auto— Vier Todesopfer — Paris, 13. Okt. An einer Eiſenbahnüberfüh⸗ rung bei Moreſtel in der Nähe von Grenoble wurde ein Autocar von einem vorbeifahrenden Zuge er⸗ faßt. Vier Perſonen kamen dabei ums Leben. Der Führer des Wagens hatte die durch einen Strick vorgenommene Absperrung des Bahn⸗ überganges nicht bemerkt. Schweres Flugzeugunglück in Marokko — Paris, 12. Okt. Heute vormittag ſtürzte das zwiſchen Toulouſe und Caſablanca verkehrende Flug⸗ zeug bei Laraſch ah. Der Pilot und die drei Paſſagiere haben den Tod gefunden, Ein Auto vom Zug überfahren a — Paris, 12. Okt. Heute abend wurde bei More⸗ duel, Departement Iſér, ein Perſonenauto an der Ueberführung des Bahngleiſes vom Zuge erfaßt. Mehrere Perſonen wurden getötet oder verletzt. l „Aida“ im Mannheimer Nationaltheater Die geſtrige Wiederholung von Verdis Meiſter⸗ oper ſtand unter der Dominante ihrer muſikaliſchen Leitung. Der neue Erſte Kapellmeiſter unſerer Oper, Dr. Ernſt Cremer, der bisher, außer den beiden geiſtvoll interpretierten Einaktern als eigene Arbeit, im Schatten des Vorjahres nur den etwas abwegigen Don Carlos von Verdi leitete, trat mit dem geſtern wieder aufgenommenen beliebten Repertoirewerk in ſeine eigentlichen Rechte als Dirigent des guten Ge⸗ brauchs ein. Er hat jetzt Kontakt mit dem Raum und dem Orcheſter bekommen und deshalb erſchien dieſe Probe aufs Exempel nicht gerade unweſentlich. Er hat ſie glänzend beſtanden. Gerade bei einer ſo eingeſpielten Oper zeigt ſichs, was ein kundiger Di⸗ rigent vermag. Dr. Cremer entfaltete einen präch⸗ tigen Elan. Er iſt ein grundechter Muſikant, dabei von feinſter Empfindung wie von ehrlicher Kraft, ein Beherrſcher des Orcheſters und der Bühne, der mit einer nicht alltäglichen Sicherheit allen Gefahren einer derartigen mehr oder weniger impropiſterten Aufführung gewachſen iſt. In einer ſolchen fallen nur zu oft Verſtändigungsprobe und Vorſtellung zu⸗ ſammen. Dieſen„Zufällen“ zeigte ſich der neue Di⸗ rigent in jedem Augenblick nicht nur gewachſen, ſon⸗ dern verſtand es, der kapellmeiſterlichen Improviſa⸗ tion ſeinen eigenen Stempel aufzudrücken. Dabei iſt Dr. Cremet alles andere als nur ein Routinier, wie er auf einem ſolchen Poſten natürlich auch nie ſchadet. Nach der Art, wie er den Impuls der Verdiſchen Muſik geſtern in den Klang umſetzte, wie er das Finale aller Finale mit dem im zweiten Akt ausgezeichneten Chor aufbaute, die einzelnen Gruppen gegeneinanderwog, dem Sänger ſein Recht und ſogar zuweilen ſeine Freiheit ließ, wie er ferner die zarten, empfindſamen Stellen des Werkes von den ſanften Wogen ihrer Melodik getragen ſein ließ, wird man dieſen neuen Mann als eine Kraft von hervor⸗ ragenden künſtleriſchen Graden anſprechen müſſen. Auf der Bühne verſpürte man dieſen kraftvollen, dabei urmuſikaliſchen Schwung. Als Aida entzückte wieder Gertrud Bindernagel das Haus durch den ſchönen Klang ihrer Stimme, bei deren ſtarker Inanſpruchnahme der letzten Zeit ſie ſich doch eine ge⸗ wiſſe Zurückhaltung und Schonung auferlegen ſollte. Margarethe Kloſes Amneris, voller Adel der Stimme, war eine Rivalin von ungewöhnlicher Höhe der geſanglichen Kultur. Mannheim hat ja das Ver⸗ gnügen, dieſen nun ſchon von der Berliner Staats⸗ oper vom nächſten Jahr an beſchlagnahmten Geſang noch eine ganze Spielzeit hindurch zu hören. Neu war der Radames von Guſtav Wünſche. Der Sänger, der mehr als ägyptiſcher Ringkämpfer, denn als pharaoniſcher Feldherr erſchien, gebraucht ſeine Stimme noch immer ohne Selbſtkontrolle. Sein an ſich ſehr gutes Material beanſprucht er viel zu ſehr. Er drückt auf die Vokale, preßt den Ton auch dort übermäßig, wo er mit einem weſentlich gerin⸗ geren Stimmaufwand auskommen könnte. Es ſcheint, als ob der zweifellos begabte Sänger ſeine eigene Stimme nicht höre. Im Nilakt zeigte er einige Anſätze, in der Lautſtärke da und dort etwas nachzugeben, und dabei klang ſein Tenor weſentlich angenehmer. Bei der nötigen Bändigung werden ſich die vorhandenen Anlagen gewiß viel fruchtbarer verwerten laſſen, als das gegenwärtig noch geſchieht. Neu war auch der Pharao von Albert Weig, dem Sänger mit der ſonoren Stimme und der ſchüchter⸗ nen Darſtellung, der in dieſer Rolle des Herrſchers der Nillande einzig durch ſeinen Königsbart das ihm notwendige darſtelleriſche Profil erhielt. Sidney de Vries kehrt als Amonasro wieder auf die Bühne zurück, der er durch Krankheit als Gianni Schicchi bisher fern bleiben mußte. Er gab ſeinem Aethio⸗ pierkönig wieder ein künſtleriſch ausgezeichnetes ſtimmliches und darſtelleriſches Format. Fenten als geſtrenger Oberprieſter iſt noch zu nennen. Die Vorſtellung ſelbſt war offenbar auf die ſzeniſche Improviſation angewieſen. So mancher wußte nicht recht, wo er ſich in dieſem dekorativ immer noch ſehr wirkſamen Memphis hinzubegeben hatte. Auch ſollte man endlich die gefangenen Aethiopier mehr den Worten anpaſſen, die ſie als tapfre, rachedurſtige Männer ſchildern. Dieſer gethiopiſche Gefagenentransport nimmt ſich denn doch gar zu armſelig aus. Den Siegeszug hat man ebenfalls kaſſiert und läßt dafür die ägyptiſche Kleriſei zu den Klängen der Aidatrompeten langſam und gewichtig ihren neuen Standort einnehmen. Jedenfalls keine glückliche Löſung, weil Geſchehen und Muſik nicht zuſammenpaſſen. Doch das alles will nicht ſehr viel beſagen gegenüber der herrlich unverwüſtlichen Muſik des Werks, das auch geſtern wieder ſeine ſtarke Wirkung ausübte und das Publikum, ſolange wir der ſehr gut beſuchten Vor⸗ ſtellung folgen konnten, in beifallfreudige Stimmung verſetzte. Im übrigen war es Sonntag und man hätte den Beginn der Vorſtellung gewiß ohne Not auf eine halbe Stunde früher anſetzen können. k. Maiſchs Abſchied von Erfurt (Eigener Bericht) Das Erfurter Stadttheater brachte am Samstag gleichzeitig mit Mannheim Franz Theodor Cſo⸗ kors„Beſetztes Gebiet zur Urauffüh⸗ rung. Die Erfurter Uraufführung, knapp zuſammengeſtrichen, von Intenſität geladen, war die letzte Tat des ſcheidenden Intendanten Herbert Maiſch, der nunmehr die Leitung des Mannheimer Nationaltheaters übernimmt. Vor dem blutroten Grunde der Fabrikſchornſteine und Hochöfen trieb er eine Spieler über ſich hinaus. Das Publikum, ge⸗ packt, lohnte mit lautem Beifall, der demonſtra⸗ tiven Charakter für den ſcheidenden In⸗ tendanten annahm. Intereſſant, daß ſich ſchließ⸗ lich auch Pfiffe von der Galerie in den Applaus miſchten: Maiſch hat den Mut gehabt, die Erfurter Bühne zum Kampfplatz zu machen— Widerſtand blieb nicht aus— nur ſo konnte ſich in dieſer Stadt über bürgerliches Amüſiertheater hinaus die Bühne unter Maiſchs zweijähriger Leitung allgemeine poli⸗ tiſche und künſtleriſche Bedeutung gewinnen. st. Theater und Muſik Romantiſcher Liederabend in Ludwigshafen, Als„ſtädtiſches Volks konzert“, weil von der Stadtverwaltung freundwillig gefördert, war der geſtrige romautiſche Liederabend im Pfalzbau be⸗ zeichnet. In wiſſenſchaftlich gründlicher Prägung er⸗ faßte Schriftleiter Dr. Willibald Nied die ſchillernde Vieldeutigkeit der Romantik als„harmoniſcher Ge⸗ mütsſtimmung“, als Verſchwiſterung der Poeſie mit der Malerei und vor allem mit der Mufik, weil „ihr Boden unendlich“(Kapellmeiſter Kreisler) das „Ohr das Organ des Herzens“(Wagner) iſt. Der Redner kennzeichnete kurz die romantiſche Muſik in ihrer perſönlichen Färbung(Bevorzugung der freien Phantaſieform und des Lieds), chromatiſchen Zwie⸗ ſpältigkeit(ſeit der Mannheimer Schule Vorliebe für Diſſonanz) und volkstümlichen vaterländiſchen Hal⸗ tung(Chorlied). Der abſchließende Ausblick auf die Gegenwart mit ihrer Maſchinen⸗ und verbreiternden Gemeinſchaftsmuſtk konnte als Vorandeutung ge⸗ nommen werden, daß ſich die ſachlich⸗kewußte neue Generation nicht ohne Umſtellung zu jener Traum⸗ und Dämmerungswelt zurückfindet. Doch wußte ſich das Trio Schleich Baur Schütze— Fetſch mit meiſterlichem Können ins Biedermeier einzu⸗ fühlen. Dem kriſtallen hellen, feingeſchliffenen Sopran von Frau Maria Schleich Baur lagen am beſten, beflügelte Mendelſohnſche und frühe Schubertlieder(Gretchen, Mignon); aber auch dem Farbenreichtum bei Schumann und Robert Franz wurde die friſchlebendige Vortragskunſt der beliebten Sängerin gerecht, die mit einer Dreingabe für reiche Beifalls⸗ und Blumenſpenden dankte. Mit fülligem markigem Ausdruck und klarer Geſtaltung ſpielte Frl. Paula Schütze Rondos von Mendelsſohn und Weber; ſie begann mit Stücken von Schumann und endete mit Schuberts Wandererfantaſie. Der als verläßlicher Begleiter beſtbekannte Rudolf Fetſch waltete ſeines Amtes mit Geſchmack und über⸗ legenem Kunſtyerſtand. rr, Montag, 13. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 474 Abſchiedsabend für Landeskommiſſär Dr. Scheffelmeier Am Freitag führte ein Abſchiedsabend im oberen Saal des 5 Künſtlerhauſes den als Landeskommiſſär nach Mannheim berufenen Mini⸗ ſterialrat Dr. Scheffelmeier mit ſeinen Kolle⸗ N gen und Mitarbeitern am Miniſterium des Innern 3 und dem Staatsminiſterium noch einmal im ge⸗ ſelligen Kreiſe zuſammen. Auch der Min iſter des Innern und der frühere Miniſterialdirektor Föhrenbach hatte ſich zu dem Abend eingefunden. In herzlich gehaltenen Worten ſprach Miniſter Wittemann, ausgehend von der einſtigen gemein⸗ ſamen Tätigkeit im Staatsminiſterium, dem ſcheiden⸗ N den Leiter der Abteilung für Förderung von Handel 9 und Gewerbe den Dank und die Anerkennung für die in ſeiner verantwortungsreichen Stellung ge⸗ leiſtete Arbeit aus. Landeskommiſſär Dr. Scheffel⸗ meier ſei nun in einen neuen, nicht minder wich⸗ tigen Arbeitskreis, der große, für das badiſche Heimatland bedeutſame Aufgaben umſchließe, hinein⸗ geſtellt. Die reichen Erfahrungen und Kenntniſſe, die Dr. Scheffelmeier in ſeiner bisherigen Tätigkeit ſam⸗ meln konnte, werden gerade für ihn in Mannheim von beſonderem Werte ſein. Der Scheidende kehre in ſeine Geburtsſtadt zurück, deren Verhältniſſe er aus eigener Anſchauung aufs genaueſte kenne. d Für die ehrenden Worte des Miniſters dankte . Dr. Scheffelmeier in einer längeren Anſprache. Gr gab dabei einen intereſſanten Rückblick auf ſeine . bisherigen Arbeiten im Staats⸗ und im Innen⸗ b miniſterium, indem er beſonders die ſchwierigen Auf⸗ gaben ſchilderte, die die Zeit nach dem Krieg und die Inflation der badiſchen inneren Verwaltung geſtellt hatten. Er freue ſich, in ein neues Tätigkeitsgebiet einzutreten, das ihn nicht nur mit der badiſchen Handelsmetropole, ſondern auch mit der Landwirt⸗ ſchaft des badiſchen Unterlandes in engere Ver⸗ bindung bringe. Gleichzeitig dankte der Redner dem Miniſter und ſeinen Mitarbeitern im Miniſterium für alle Förderung und Unterſtützung in ſeinem bis⸗ herigen Amte. Im Namen des engeren Kreiſes ſeiner Abteilungskollegen ſprach lt.„Karlsr. Ztg.“, Ober⸗ . regierungsrat Dr. Herlan dem ſcheidenden Mini⸗ 3 ſterialrat Worte aufrichtigen Dankes und beſte 1 Wünſche für die Zukunft aus. Muſikaliſche Darbietungen gaben dem Abend eine K von allen Anweſenden dankbar begrüßte wertvolle 5 künſtleriſche Note. N u c n o u 8 n 22 reer eee. 3 „ 9 Wie wir in unſerer heutigen Morgenausgabe ſchon kurz andeuteten, gab Stadtrat Kuhn, der zweite Vorſitzende des Arbeitsamtes, bei der am Samstag abgehaltenen Preſſebeſprechung ein ge⸗ naues Bild über die Arbeitsmarktlage im Bezirk Maunheim Erſchreckend ſeien die Ziffern, die die ſchwierige Lage mit aller Deutlichkeit zeichnen. Die Arbeits⸗ loſenziffer ſtieg von 9681 im Oktober 1924 auf 29 189 im Oktober 1930, damit übertrifft ſie ſogar die Zah⸗ len des Kris ſenjahres 1926 um 50 Prozent. Die Zahl der Unterſtützungsempfänger(Ar⸗ r und Kriſenunterſtützung) be⸗ trug am 1. Oktober 1930 15 760 gegen 5496 im Jahre 1924 und 11841 im Kriſenjahr 1926. Dieſe Ziffer Überſteigt ſogar den Unterſtützungsſtand des harten Winters 1928/9, wo jede Außenarbeit ruhte, um mehr als 2000. Nach der jetzigen Lage müſſe man im kommenden Winter mit einer Arbeits⸗ loſenzahl von über 40000 rechnen. Rechnet man zu den 15 760 Unterſtützungsempfängern noch etwa 6350 Wohlfahrtsunterſtützte, dann bleibt immer noch ein Reſt von 7000 Arbeitsloſen, die keinerlei e erhalten. Durch dieſe geradezu kataſtrophale Arbeitsloſen⸗ zahl iſt ſelbſtverſtändlich die Steigerung des Unterſtützungsaufwandes ganz gewaltig. Im Jahre 1924½5(vom 1. April bis 31. März) betrug er 2364 000 J, 1925/6 4915 000 /, üm Jahre 1929/30 10 710 000 und im Geſchäfts hal b⸗ fahr 1930/1(vom 1. April bis 30. September) 7 506 000, alſo bereits das Dreifache des ganzen Ge⸗ ſchäftsjahres 1924/25. Während im Geſamtbezirk Südweſtdeutſchland auf 1000 Einwohner 20 Unter⸗ ſtützungsempfänger entfallen, kommen im Bezirk Mannheim allein auf 1000 Einwohner 44,3 Unterſtützte. In Württemberg mit einer immer noch gut beſchäftigten Induſtrie ſtellt ſich das Verhältnis auf 14,9, in Baden auf 25,8, in Karls⸗ ruhe auf 29,4 und in Stuttgart auf 21,4. Mannheim Spitze und wird auch nur von ganz wenigen Städten im Reich übertroffen. Es gilt, in dieſem Winter, der einer der ſchwer⸗ ſten werden wird, die wir je erlebten, alle Kräfte zu ſachlicher Arbeit zu ſammeln. H. * * Der Rhein ſteigt weiter. Geſtern morgen waren die Uferwege im Waldpark bereits über⸗ ſchwemmt. Juzwiſchen iſt das Waſſer von geſtern auf heute wiederum um 40 Zentimeter geſtiegen, ſo daß auch der Fahrdamm teilweiſe unter Waſſer ſteht. Das Strandbad iſt ganz und gar über⸗ ſchwemmt. Das Neckarvorland bildet einen einzigen See. Von Sonntag auf Montag ſtieg der Neckar um 30 Zentimeter. * Nächtliche Meſſerſtechereien. In vergangener Nacht kam es in den J⸗Quadraten und auf der Sta⸗ anderſetzungen wobei ein 30 Jahre alter Tag ⸗ löhn er durch einen Rückenſtich und ein 22 Jahre al⸗ ter Dreher durch einen Meſſerſtich in den rechten Oberſchenkel erhebli ch verletzt wurden. Beide mußten nach dem Krankenhaus verbracht werden. Veranſtaltungen * Vortrag über die Leipziger Neſſe⸗ Am kommenden Mitwoch um 20.30 Uhr ſpricht im Saalc der Handelskam⸗ mer Herr Dr. Vogel vom Leipziger Meſſeamt über die Entwicklung der Leipziger Meſſe und ihre volkswirtſchaftliche Bedeutung. Der Vortragende wird in kurzen Zügen die 700jährige Vergangenheit der Leipziger Meſſe ſchildern und ihre Bedeutung für die moderne Wirtſchaft darlegen. Die Ausführungen werden veran⸗ ſchaulicht und erläutert durch intereſſante Licht⸗ bilder aus der Geſchichte der Leipziger Meſſe, ferner ſoll auch ein Fim gezeigt werden, der das Leben und Treiben der neuzeitlichen Meſſe in Leipzig darſtellt. Die 8 e des Einzel⸗ und Großhandels, des Erports und Induſtrie werden ſicherlich 55 ei, Vortrag, zu dem Arbeilsamt und öffentliche Meinung ſteht alſo von allen ſüddeutſchen Städten an der tionsſtraße auf dem Luzenberg zu tätlichen Ausein⸗ reges ele 9 Drei Ordinationsfeiern in der evangeliſchen Gemeinde Unter ſtarker Anteilnahme fand geſtern vormit⸗ tag die feierliche Ordination von drei Mann⸗ heimer Pfarrkandidaten ſtatt. Kandidat Fr. Sieber, ein Sohn der Jungbuſchgemeinde, wurde in der Trinitatiskirche ordiniert. Er kommt von der kirchlichen Jugend⸗ bewegung her und war jahrelang im Jugendbund des früh vollendeten Stadtpfarrers Schenkel tä⸗ tig. So war es natürlich, daß auch die Jugend mit ihm feierte. Als Ordinator fungierte ſein Ge⸗ meindepfarrer: Stadtpfarrer Eckert. Als Aſſiſten⸗ ten wirkten die Stadtpfarrer Renz und Ro ſt Der ordinierende Geiſtliche hatte ſeiner gedanken⸗ reichen, ernſten Anſprache einige Stellen aus dem 2. Korintherbrief zu Grunde gelegt: Es geht in die⸗ ſer Stunde um das Berufenſein zum Amt des Neuen Teſtaments. Und hier handelt es ſich um das Größte: um die Botſchaft der Verſöhnung mit Gott. Nicht unſere Anſichten haben wir zu verkündigen, ſondern e den Herrn. Er iſt ja der helle Schein, das Licht für alles Dunkel dieſer Welt. Die⸗ ſen Schein gilt es zu bewahren und zu ſchützen gegen alles, was ihn erlöſchen will. Dazu gehört auch das Menſchliche unſerer eigenen Natur, die dem Amt Gefahren bringen kann. Um ſo größer bleibt er, der Herr, mit ſeiner Kraft und ſeinem Frieden. So läßt ſich dann auch dem Ideal nachſtreben, das dem Ordinanden einſt am Tag der Konfirmation vor⸗ gezeichnet wurde: Sei getreu bis in den Tod! Feierlich und ſtimmungsvoll erwiderte der Kir⸗ chenchor mit dem alten erhebenden Satz: Sei getreu! Es folgte die Gemeindepredigt durch den neu Or⸗ dinierten und nach ihr der Chor: Mit dem Herrn fang alles an! In der Konkordienkirche wurde Kandidat E. Schmitt ordiniert. Auch er kommt aus der Jugendarbeit, nämlich aus dem Bibelkreis für Schüler höherer Lehranſtalten und hat hier ſei Jahren ſich in den Dienſt der Sache geſtellt. Als Ordinator fungierte hier Dekan Kirchen⸗ rat Maler und als Aſſiſtenten: Stadtpfarrer Horch und Stadtvikar Nuß baum. Die aus der Tiefe ſchöpfende Anſprache des ordi⸗ nierenden Geiſtlichen ging aus von dem Schriftwort: „Dafür halte uns jedermann, für Chriſti Diener und Haushalter.“ Es ſei ein hehrer Augenblick. Das erſtrebte Ziel iſt erreicht. Wie ſchön, wenn es der Vater noch hätte mit erleben können! Das Amt iſt nicht minder groß und hehr, vollends heute, in Tagen ernſteſter Kämpfe und Auseinanderſetzun⸗ Im Regen Ein Ausflug bei ſchönem Wetter iſt eine alltäg⸗ liche Angelegenheit. Schwieriger wird ſchon die Sache, wenn der Himmel ſein griesgrämigſtes Ge⸗ ſicht zeigt, wenn es, wie geſtern, Bindfaden regnet. Aber da Journaliſten nicht wie andere Sterbliche über ihre Zeit verfügen können, ſo zauderten die Damen und Herren, die ſich zur Pfalzfahrt der Bezirksgruppe Unterbaden im Landesverband Baden des Reichsver⸗ bandes der Deutſchen Preſſe angemeldet hatten, keinen Augenblick, als das Wet⸗ ter in der zweiten Nachmittagsſtunde keine Ausſicht auf Beſſerung zeigte. Am Paradeplatz ſtanden zwei geſchloſſene Autobuſſe der Mannheimer Omnibus⸗ Verkehrs⸗Geſellſchaft bereit, in denen die etwa 50 Ausflügler bequem Platz hatten. Um.15 Uhr wurde die Fahrt über Ludwigshafen in die links⸗ rheiniſchen Gefilde angetreten. Hinter Maxdorf ſchlug man nicht die direkte Route nach dem Beſtim⸗ mungsort Bad Dürkheim ein, bog vielmehr, als das bekannte Rebgelände des Dürkheimer Feuerbergs in Sicht kam, nach rechts ein, um über Erpolzheim, Freinsheim, Herxheim und Weiſenheim am Berg Leiſtadt zuzuſtreben. Es regnete dermaßen ſtark, daß die Scheiben immer wieder blankgeputzt werden mußten, damit man einigermaßen Ausblick hatte. Journaliſten ſind Naturfreunde. Deshalb wußten ſtie auch der regennaſſen Situation die beſten Seiten abzugewinnen. So friſch gewaſchen hatten ſie die ausgedehnten Weinberganlagen wohl überhaupt noch nicht geſehen. Je mehr man ſich dem Haardtgebirge näherte, deſto umfaſſender wurde der Blick über die purpurrot und hellgelb ſchimmernden Flächen, ein Panorama, das man nicht ſo bald vergeſſen wird, weil es in dieſer Eigenart nur die weingeſegnete Pfalz bieten kann. Als hinter Leiſtadt unſer Autobus mit der Sicher⸗ heit, die man nur durch viele Fahrten erreichen kann, die Höhe zur Lin demannsruh empor⸗ kletterte, hatte der Regen ſehr nachgelaſſen. Der Ausblick war trotzdem recht beſchränkt. Die gegen⸗ überliegenden Höhen rauchten, ein Beweis dafür, daß die Wetterwolken ſehr niedrig über das Land zogen. Aber wenn auch von Weitſicht keine Rede war, in der Nähe, zur Rechten und Linken der ſteil anſteigenden Fahrſtraße, hatte man genug zu ſehen. Wie herrlich war z. B. der Kontraſt der dunkel⸗ grünen Nadelbäume zu dem grellen Gelb der da⸗ zwiſchenſtehenden Edelkaſtanien. In allen Größen flammte dieſe ſchreiende Herbſtfarbe auf, vom am Boden ſich hinkuſchelnden Buſch bis zum hochragen⸗ den Baum. In kaum zweiſtündiger Fahrt wurde die weite Strecke von Mannheim bis in die nächſte Nähe des Bismarckturmes ohne jeden Zwiſchenfall zurück⸗ gelegt. Als wir gegen 3 Uhr am Forſthaus Linde⸗ mannsruh anlangten, regnete es wieder in Strö⸗ men. Aber da infolge vorheriger Beſtellung für recht heißen Kaffee vorgeſorgt war, fand man ſich ſchnell in das Unvermeidliche. Der Spaziergang zum Bis⸗ marckturm, von dem man an ſchönen Tagen eine unvergleichlich ſchöne Ausſicht weit in die Ebene bis nach Mannheim hat, mußte ſelbſtverſtändlich unter⸗ bleiben. Als dem Kaffee und Kuchen die ihnen ge⸗ bührende Würdigung zuteil geworden war, wurde um halb 4 Uhr die Rückfahrt über Leiſtadt nach Bad Dürkheim angetreten. Pünktlich um 4 Uhr fuhren die Mannheimer, idelberger Schwetzinger und Weinheimer Aus⸗ gen. Da heißt es feſtſtehen und allen Irrungen und allen trügeriſchen Heilmitteln gegenüber das Eine zu bezeugen: Das Heil in Chriſtus. Ohne ernſte Anforderungen an den Träger des Amtes geht es freilich nicht ab. Zum Dienſt gehört Gehorſam und willig⸗demütige Hingabe. Der Segen und Erfolg iſt eines Höheren Sache. Uns bleibt das Werk und die Treue an ihm und in ihm. Der Kirchenchor erhöhte die Stimmung der Feier durch das Lied:„Gott iſt die Liebe“. Die eigentliche Predigt und den Beſchluß des ganzen Gottesdienſtes hatte auch hier der Neu⸗Ordinierte übernommen. Der dritte Kandidat, E. Leinert, wurde in der Chriſtuskirche in das begehrte Amt eingeſetzt. Die Teilnahme der Sprengelgemeinde war auch hier groß, iſt doch der Vater des Ordinanden ſeit Jahren ein eifriger Mit⸗ arbeiter im kirchlichen Leben. Stadtpfarrer Dr. Hoff war Ordinator. Als Aſſiſtenten wirkten die Stadtvikare Dr. Barner und Becker. Der fein⸗ ſinnigen Rede des ordinierenden Geiſtlichen diente als Leitwort eine Stelle aus dem Philipperbrief: „Ich jage nach dem vorgeſteckten Ziele, nachdem ich von Chriſtus ergriffen bin.“ Wir ſind Zeugen einer beſonderen Feier und ſind ergriffen von der Stunde. Das ſpüren die Angehörigen und er ſelbſt, der Gegenſtand der Feier iſt. Das Größte iſt freilich, daß wir von Gott ergriffen ſind. Mit ihm hat es zuletzt der Ordinand zu tun. Denn aus ewigen Händen empfängt er das höchſte Amt. Das kann uns Menſchen klein machen, wie wir es ſelbſt von den Großen wiſſen.„Nimm das ſchwere Amt von mir“— iſt je und je die Antwort geweſen auf er⸗ gangenen Ruf. Da tritt aber einer in den Weg, der allezeit Zuflucht iſt und Freude gewährt: Chriſtus! Wenn er uns ergreift, dann dürfen wir getroſt ſa⸗ gen: Laß mich Dein Diener ſein. Das ſchließt ein großes Sollen in ſich: alles Tun, ſei es an der Ju⸗ gend oder an Erwachſenen, ſei es an Geſunden oder Kranken, nichts anderes ſein zu laſſen als ein Er⸗ griffenſein von Ihm. Er, der Herr, greift nach uns, greif Du allewege nach ihm! Gern lauſchte nun die Gemeinde der Predigt des Ordinierten.— Der Bachchor verſchönte die Feier mit dem Satz: In Dir iſt Freude! Am Schluß des Gottesdtenſtes wurde der junge Geiſtliche beim Ein⸗ tritt in die Sakriſtei von jungen Freunden mit einem beſonderen Lied erfreut. Das Feiern iſt vorüber, das Lebenswerk beginnt. Aufrichtige Wünſche folgen den drei jungen Dienern der Kirche. Dr. B. in die Pfalz Herbſtfahrten prangenden rieſigen Rebanlagen in vollen Zügen genoſſen hatten, vor dem Kurhauſe an, wo ſie von Bürgermeiſter Dr. Dahlem begrüßt und zu den unweit davon gelegenen ſtädtiſchen Kellereien geleitet wurden. Da ſtand nun der Moſt, der am Vortage gekeltert worden war, und wartete auf eine Koſtprobe. Und in den mächtigen Fäſſern zur Linken und Rechten rumorte der Federweiße. Wohlweislich wurde darauf verzichtet, die Wein⸗ götter in dieſem Stadium zu verſuchen. Aber dafür ſtand im Vorraum eine lange Tafel mit neun Proben, wovon ſieben ſtadteigenes Wachstum der Jahrgänge 1928 und 1929 waren. Der achte, 1921er Dürkheimer Riesling⸗Ausleſe, und der neunte, 1928er Dürkheimer Fuchsmantel Ausleſe, waren von Dürk⸗ heimer Weingutsbeſitzern geſtiftet. Ehe Kellermeiſter und Küfer die erſte Probe einſchänkten, ergriff Bürgermeiſter Dr. Dahlem das Wort zu einer längeren Begrüßungsanſprache, in der er die Verbundenheit der Rechts⸗ und Links⸗ rheiner beſonders unterſtrich. Mit Recht betonte er, daß die politiſche Grenze nur verwaltungstechniſche Bedeutung habe. In wirtſchaftlicher und kultureller Hinſicht ſeien die Pfalz und Nordbaden auf das innigſte verbunden. Dankbar erkannte er die Ver⸗ dienſte der Preſſe um die Propaganda für den Abſatz von Pfälzer Trauben auf den Obſtmärkten an. Bisher ſeien weit über 30 000 Zentner abgeſetzt und dadurch der Einfuhr fran⸗ zöſiſcher Tafeltrauben ſtark Konkurrenz gemacht wor⸗ den. Dr. Dahlem ſchloß ſeine Ausführungen, die auch eindringlichſt für die fernere Unterſtützung des Pfälzer Weinbaues warben, mit einem kräftigen Schluck auf die Preſſeleute und ihre Damen. Chefredakteur Fiſcher, der Vorſitzende der Be⸗ zürksgruppe, dankte herzlich für den liebenswürdigen Empfang, um ebenfalls zu betonen, daß Rechts⸗ und Linksrheiner in guten und böſen Tagen zuſammen⸗ gehören. Die Preſſe wiſſe die Initiative, die durch den Verkauf der Tafeltrauben ergriffen worden ſei, durchaus zu würdigen, und werde die Beſtrebungen, dieſem Pfälzer Edelobſt die ihm gebührende Wert⸗ ſchätzung zu verſchaffen, auch fernerhin auf das tat⸗ kräftigſte unterſtützen. Herr Fiſcher ſchloß mit einem Hoch auf Bürgermeiſter Dr. Dahlem und Ge⸗ mahlin, den zweiten Bürgermeiſter Hoffmann und die übrigen, die zu dieſer ſchönen Weinprobeſtunde beigetragen. Bürgermeiſter Hoffmann, eine echte Winzertype, wies ebenfalls in einer kurzen An⸗ ſprache auf die Notwendigkeit hin, dem notleidenden Winzerſtand tatkräftigſte Unterſtützung zuteil wer⸗ den zu laſſen. Der Pfälzer Dialektdichter Karl Räder erfreute gleichfalls mit zwei hervorragenden Proben eigenen Gewächſes, von denen die„Kunſt, Pfälzer Wein zu trinken“, ganz beſonders gefiel. Als nach gewiſſenhafter Würdigung der neun Naturweinproben der Rückweg zum Dürkheimer Ausgangspunkt angetreten wurden, waren die Erſten, die die Berufsarbeit nach Mannheim zurück⸗ rief, ſchon zur Halteſtelle der Rhein⸗Haardtbahn ge⸗ eilt. Die übrigen vereinigten ſich noch zu feucht⸗ fröhlicher Runde im Weinhaus Müller, wo ſich auch Bürgermeiſter Dr. Dahlem mit Gemahlin ein⸗ fand und ausharrte, bis der letzte Autobus mit den Nachzüglern die Heimfahrt antrat. O, Pfälzer Land, wie ſchön biſt du, ſelbſt im Regen! Sch. * Unruhige Nacht. Wegen Ruheſt ö in der Nacht dam. 0 und alles übrige Franz Kir Wieder ein Regenſonntag im Gebirge Der zweite Oktoberſonntag hat ſich ſeinem Vor gänger angeſchloſſen, der eine Periode naſſer und unbeſtändiger Witterung einleitete und durch ſeine ungeheuren Regenmaſſen im Schwarzwald und am ganzen Oberrheingebiet der Ausgangspunkt zu der herbſtlichen Hochwaſſerwelle wurde, die derzeit noch nicht überwunden iſt und dem Rhein und ſeinen Nebenflüſſen Waſſerſtände ſchuf, die aller⸗ lei Schaden bereits angerichtet haben. Auch die Flach⸗ niederungen und die Hochebenen(Baar) weiſen auf weite Strecken Ueberſchwemmungen auf, weil der Waſſerabfluß mit dem Zugang nicht Schritt halten kann. Mit der Wetterbeſſerung am Freitag hoffte man, dieſe böſen Herbſttage überwunden zu haben. In⸗ deſſen gab es am Samstag bereits einen kiefen neuen Barometerfall, der von dem Abrücken der neuen atlantiſchen Zyklone herrührte. An ihrer Vorderſeite ſtrömten ſehr warme Luftmaſſen in das Oberrheingebiet, die die Temperaturen auf übernormal brachten. Dieſe abnorme Wärme herrſchte faſt ſchwül am Samstag und Sonntag bis gegen Abend. Vorher ſchon begannen am Samstag abend die Regenfälle erneut, die gleich wieder hohe Niederſchlagsmengen ergaben. Sie dauerten die ganze Nacht über an und ſetzten ſich am Sonntag mit kleinen Unterbrechungen um 5 Mittagszeit, wo leichte Aufhellung erfolgte, in we ſelndem Ausmaße fort. Die ſtärkſten Regenmeng fielen am Sonntag in den frühen Vormittagsſtunden und um die Mitte des Nachmittags. Um dieſe Zei ſtrömte hinter der Warmluft bereits wieder küh lere Luft ein, die beim Zuſammenfluten mit der Warmluft ſofort reichlich gewitterartige, teilwe böige Niederſchläge brachte, vor allem in den H lagen. Mit der kühleren Luft trat alsbald auch wölkung des Hochſchwarzwaldes bis auf etwa 00 Meter herunter ein, ſodaß das Gebirge in Wolken⸗ und Nebelbildungen lag. Mit dieſem neuen total verregneten Wochenende haben die Schwarzwaldflüſſe wiederum ſchwere Waſſermaſſen erhalten, ſodaß f die Niederungen neuerlich mit einem Zuwachs oder mindeſtens nicht mit einem ſo ſchnellen Rückgang der Hochwaſſerſtände gerechnet werden kann. j—— Dienstag, 14. Oktober .30: Frankfurt: Konzert. 12.00: Stuttgart: Schloßplatzkonzert. 15.00: Frankfu* t: Hausfrauennachmittag. 15.10: M ünchen 1 der Frau. 15.30: Stuttgar Frauenſtunde. 10865 e Stuttgart: Konzert. .55: München: Leſeſtunde, anſchl. Konzert. 1 Stuttgart: Vorträge. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.05: Breslau: Exotiſche Tänze; Fraukf Stuttgart: Vortrag; München: aus Bayern. Frankfurt, Stu btgart: Operettenkonzer Wien: Mufit auf zwei Klavieren. 5 Berlin: Das aktuelle Potpourri; Buda pe Konzert: London 2: Militärkonzert. Frankfurt, Stuttgart: Leſeſtund Breslau: Bunte We rhalt ang Mo m: Konzert.. Frankfurt, Stuttgart: Beliebte türen; Budaopeſt: Klavier⸗Violinſongten; L do n 2: Orgelkonzert; London 3: Militärko König swuſter hauſe n, Köln, Mün 19.30: 19.45; 20.15: 20.30: 20.45: 21.00: Abendfeier im Kölner Dom; Wien:; Streichquortett. 1 21.10: Berlin: Hörſpiel„Fall Pannicke“; Bu Konzert. 22.00: Os lo, Wien: Konzert. 22.15: Berlin, Breslau: Politiſche Genn Stockh o 1 Konzert. 23.30: Lon don 2 91 Danzmuſik. .30: Se Nachtkonzert. Vorausſage für e 14. Okt Nach klarer und kühler Nacht mit lokale nebeln Bewölkungszunahme, beſonders in der H! auffriſchende e ſpäter i Luft- druck in n um Wertheim 151— Königsſtuhl 569 707.6 Karlsruhe 120 767,8 Bad ⸗Bad. 218 788,1 Villingen 712 770,8 St. Blaſien leicht lelcht leicht 1 * ged. Hof 477 105 72 eldbg. Hof 1275 640,6 riſ Bab. Dürch. 701— 1 in 155 beiden 9 8 Tagen 1155 ae etwa 50 Liter pro Quadratmeter niederge Das war meiſt mehr als die Hälfte der Niederſchlagsſumme des Oktober. Gegenw tert es unter dem Einfluſſe eines Zwiſche doch iſt auch dieſes Mal noch keine Beſſer Beſtand zu erwarten, da ein neues Tief ziemlich weit nach Süden reichenden Ausläu der europäiſchen Weſtküſte angelangt 15 8 Aheln Begel] 7. 6 9. 10. 13. edar⸗Begen 8. 900098161 1706 .00 275.25, 4 900 Baſel F Mannheim 5,15 56 N Fehl.133,78.60.56 4 40 Jaaßtteid 50 Maxau.025,75 6,118.04 6,93 Slo hingen Mannheim.05/47 5. 47 5 6906 000 Heilbronn Kaub 204806 370 2,01 400 Köln.25338 4,785.83..06 Chefredakteur; Kurt Fiſcher Leruntwortlich für Politik: H. A. Meigner- Ffkeulfllet Kayſer Kommunalpolitik und Lokoles; Richard Schön und Vermiſchtes: Willy Müller e Kur An — Herausge a zeilungen: Jakob Faude, 5 e und Verleger: 5 Zür un erlangte B Aus Baden Verhafteter Wilderer U Weinheim, 12. Okt. Bei einer Gendarmerie⸗ ſtreiſe im Heddesheimer Feld wurde ein Wilde⸗ rer auf friſcher Tat ertappt und feſtgenommen. Er hatte gerade einen Haſen abgeſchoſſen. Bei Durchſuchung der Behauſung des Wilderers, und zwar in einer Hühnerfarm zwiſchen Neuzenhof und Viernheim, ergab ſich, daß er nicht nur über eine doppelläufige Jagdflinte, ſondern auch über einen anſehnlichen Beſtand von Patronen ver⸗ fügte. Die vorgefundenen Haſenfelle uſw. ließen erkennen, daß der Wilddieb ſein Handwerk ſchon län⸗ gere Zeit getrieben hat. Er wurde in Unter ⸗ ſuchungshaft nach Mannheim abgeliefert. Großfeuer re. Walldürn, 12. Okt. In dem an dem Höhenweg Walldürn Miltenberg gelegenen Geiſenhof brach geſtern früh Großfeuer aus. Es wurde zuerſt in den Giebeln der mit Erntevorräten dicht gefüllten Scheunen beobachtet und breitete ſich mit rieſenhafter Geſchwindigkeit auch über die Stallungen und den Maſchinenſchuppen aus. Infolge der entlegenen Lage konnte nur wenig Hilfe gebracht werden, obwohl die Feuerwehren der nächſtgelegenen Ortſchaften Schipphach, Reicholzhauſen, Wenſchdorf und ſpäter auch von Miltenberg raſch zur Stelle waren. Wegen des Waſſermangels mußte teilweiſe ſogar mit Jauche gelöſch werden. Nur mit knapper Not konnte das Vieh durch umſichtiges und ſchnelles Eingreifen der Gutsarbeiter ins Freie getrieben werden. Ueber 3 000 Zentner Futtervorräte, das noch un⸗ gedroſchene Getreide und die Maſchinen fielen den Flammen zum Opfer. Die Villa des Beſitzers, Pächterwohnungen und Mühle blieben verſchont. Bis jetzt iſt die Brandurſache noch nicht geklärt; ſie ſoll jedoch auf Kurzſchluß zurückzuführen ſein. Verſtärkte Hochwaſſergefahr für Oberbaden * Freiburg i. Br., 13. Oktober. Erneut einſetzende überaus ſtarke Nieder⸗ ſchläge haben ſeit geſtern nachmittag die Hoch⸗ waſſergeſahr für Oberbaden neu aufleben laſſen, zumal ſich der Abfluß der großen Waſſer⸗ mengen infolge der ſchon vorhandenen Stauungen weiterhin ſchwierig geſtaltet. Auf dem Hochſchwarzwald ſind mehrfach Landſtraßen unter Waſſer geſetzt und dadurch der Verkehr erſchwert. Der Oberrhein hat bis Baſel nach vorübergehendem Rückgang ſeinen Waſſerſtand erneut um 80 em erhöht. Im Rheintal nördlich Baſel, beſonders in der Gegend von Of⸗ fenburg bis nach Karlsruhe ſtehen weite Wieſenflächen unter Waſſer, da der Ab⸗ fluß ſtockt. Die Kinzig iſt in ihrem Unterlauf ſchon an die Hochwaſſergrenze gekommen. Da auch im Quellgebiet des Rheins und in der Nordoſtſchweiz Niederſchläge im außergewöhnlichen Ausmaß niedergegangen ſind, iſt der Waſſerſtand des Bodenſees in kurzer Zeit um ſieben Zentimeter geſtiegen, ebenſo hat die Donau durch die Hochwaſſer von Breg und Brigach in der Gegend von Immen⸗ dingen, und beim Uebertritt auf württembergiſches Gebiet die Wieſen überflutet. Der Waſſer⸗ ſtand reicht ſtellenweiſe bis an den Eiſenbahndamm Zur Zeit der Linie Donaueſchingen⸗Sigmaringen. halten die Niederſchläge noch an. Wünſche und ſchloß mit einem dreifachen Hoch. 25 8 2 Jeuerw y. Ladenburg, 12. Oktober. Der Badiſche Landesfeuerwehrausſchuß hatte un⸗ ſer Städtchen zum Ort ſeiner Tagung beſtimmt. Am Samstag nachmittag um 3 Uhr begannen unter dem Vorſitz des Präſidenten des Badiſchen Landesfeuer⸗ wehrverbandes, Ueberle⸗ Heidelberg, die Bera⸗ tungen, die ſich bis in die ſpäten Abendſtunden hin⸗ zogen. Drängt ſich doch den freiwilligen Feuer⸗ wehren, die raſtlos daran arbeiten, auf neuzeitlicher Höhe ſich zu halten, eine ſolche Fülle von Fragen auf, daß ihre Behandlung viel ernſter Arbeit bedarf. Der wichtigſte Punkt der Ausſchußſitzung betraf die Unfallverſicherung der Freiwilligen Feuer⸗ wehren, deren ausreichende Regelung ſchon ſeit Jahren er⸗ ſtrebt wird. Es iſt nicht mehr als recht und billig, daß die Allgemeinheit für ſolche Feuerwehrleute, die in ihrem Dienſt ſich Schaden zuziehen, genügend ſorgt. Nach einem Vortrag des Stadtrechtsrats Dr. Ketterer⸗ Karlsruhe, Geſchäftsführer des Badi⸗ ſchen Städtebundes, wurden die Vorſchläge des Ba⸗ diſchen Gemeindeverſicherungsverbandes einſtimmig gutgeheißen. Weiter wurden die bisher in Karlsruhe abgehaltenen Führerkurſe einer längeren Er⸗ örterung und zum Teil kritiſchen Betrachtung unter⸗ zogen. Der techniſchen Kommiſſion wurde die wei⸗ tere Bearbeitung der vorgebrachten Vorſchläge über⸗ wieſen. Am Abend gab die Freiwillige Feuerwehr Laden⸗ burg zu Ehren der Gäſte ein Feſtbankett im Saale des Bahnhofhotels. Nach flotten Märſchen der Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle Schwet⸗ zingen unter Leitung des Dirigenten Wilhelm Bremer, Stabstrompeter a.., die noch oft im Laufe des Abends zu großem Beifall hinriß, begrüßte Bürgermeiſter Koch die Gäſte namens der Stadtgemeinde. Den edlen Geiſt des Gemeinſinns, der die Feuerwehr beſeelt, ſtellte er als Vorbild hin für das deutſche Volk, für unſer ganzes Staatsleben. Mit einem von Frl. E. W. Trippmacher verfaßten Prolog wurde dem Landesfeuerwehrpräſidenten Ueberle ein großer Roſenſtrauß überreicht.— Als Vertreter der Regierung ſprach Oberregierungsrat Weiß brod vom Bezirksamt Mannheim, der den Zuſammen⸗ tritt des Landesausſchuſſes als einen ſtets bedeut⸗ ſamen Anlaß bezeichnete. Sachliche Arbeit werde ge⸗ leiſtet von den Feuerwehrführern, die aus dem gan⸗ zen badiſchen Land hier verſammelt ſind. Mit dem Wunſche, daß aus den in Ladenburg gefaßten Be⸗ ſchlüſſen neuer Nutzen für die Allgemeinheit ſich er⸗ geben möge, ſchloß der Staatsvertreter. Landes⸗ feuerwehrpräſident Ueberle dankte für die herzliche Aufnahme in Ladenburg. Der Landesausſchuß ſet nach Ladenburg gekommen, um einmal dem lieben Kameraden Agricola, der ſchon viele Jahre ihm angehöre, einen Beſuch abzuſtatten. Angenehm über⸗ raſcht ſei man von der Aufmerkſamkeit der ganzen Bürgerſchaft anläßlich der Tagung. Dank den Behörden und der Bevölkerung.— Der 2. Vor⸗ ſitzende des Feuerwehr⸗ Kreisverbandes, Komman⸗ dant Knäbel⸗Mannheim⸗ Waldhof, wid⸗ mete dem 1. Kreisvorſitzenden, Kommandant Agri⸗ cola⸗Ladenburg, ſowie den echten deutſchen Män⸗ nern des Landesausſchuſſes freundliche Worte und Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung gegengehen könne. 7 hrlagung in Ladenburg Der übrige Teil des Programms galt der Unterhaltung, wozu der Geſangverein Lieder⸗ kranz⸗Ladenburg mit einigen ſehr beifällig aufge⸗ nommenen Chören, Herr Kleinhans ⸗Ilvesheim mit Bariton⸗Soli, Adjutant Siebenhaar vom Landesausſchuß mit Pfälzer Gedichten, der Athletik⸗ Sportverein und die Turn⸗ und Sportgemeinde 1864 Ladenburg mit ſchönen ſportlichen und turneriſchen Darbietungen beitrugen. Große Heiterkeit rief eine von Frau Ratſchreiber Frey verfaßte und mit ihr in der Hauptrolle aufgeführte Lokalpoſſe hervor, in die allerlei örtliche Vorkommniſſe in humorvoller Weiſe verflochten waren. Die in den Feuerwehr⸗ kreiſen des ganzen Landes bekannte begeiſterte An⸗ hängerin der Feuerwehr wurde durch ein dreifaches Hoch herzlich gefeiert und erfreute nochmals durch ihr Auftreten als„Bäſl aus Schimmldiwoog“ mit einem mächtigen Odenwälder„Blumen“ ſtrauß aus Sellerie, Gelbrüben, Blumenkohl, Lauch und anderen Garten⸗ erzeugniſſen.— So verlief der Abend in trauter Kameradſchaftlichkeit. Eine große praktiſche Uebung am Sonntag vormittag bot eine Anzahl intereſſanter Momente. Das Brandobjekt wurde erſt beim An⸗ rücken der Löſchzüge bekanntgegeben. Da es ſich um Großfeuer handelte, wurden auch die Feuerwehr von Neckarhauſen und der Motorlöſchzug der Schriesheimer Feuerwehr alarmiert, die raſch zur Stelle waren und gut mit den Ladenburgern zu⸗ ſammenarbeiteten. Die Freiwillige Sanitäts⸗ kolonne vom Roten Kreuz war ebenfalls in die Uebung eingegliedert und machte einen ausgezeich⸗ neten Eindruck; unter der Leitung von Dr. Vogel wurden einige Verletzungen behandelt. In der ſich anſchließenden Beſprechung im Rathausſaal unterzog Landesfeuerwehrpräſident Ueberle die Uebung einer kritiſchen Würdigung. Er lobte die große Ruhe, mit der die Feuerwehr gearbeitet hatte. Auch mit dem Schriesheimer Zug ſei es ſehr glatt gegangen. Die Sanitätskolonne habe in dankenswerter Weiſe mit der Feuerwehr zuſammengearbeitet. Präſident Ue⸗ berle gratulierte zum Schluß der Stadt Laden⸗ burg zu dieſen beiden Organiſationen, mit denen man vertrauensvoll jeder größeren Gefahr ent⸗ Er gratulierte auch dem Kom⸗ mandanten Agricola zu ſeiner Wehr, in der ein guter Geiſt ſtecke, Bürgermeiſter Koch gab ſeiner Freude über das Lob und dem Danke der Stadt⸗ gemeinde für Feuerwehr und Sanitätskolonne Aus⸗ druck. Nach einer kurzen geſchäftlichen Be⸗ ſprechung des Landesausſchuſſes wurde die Ta⸗ gung geſchloſſen. Schadenfeuer in Schifferſtadt nd. Schiferſtadt, 13. Okt. In hieſiger Gemeinde iſt am Freitag, abends gegen 6 Uhr, wieder ein Schadenfeuer ausgebrochen. Das Feuer ent⸗ ſtand aus noch unbekannter Urſache in dem Anweſen von Karl Magin in der Lillergaſſe und vernichtete einen großen Teil des Dachſtuhles vom Wohnhaus und einen Anbau vollſtändig. Da die raſch alar⸗ mierte Feuerwehr eifrig Hand anlegte, konnte einer gefährlicheren Ausdehnung des Feuers vorgebeugt werden. Der Schaden des Brandes iſt nicht un⸗ bedeutend und durch Verſicherung gedeckt. 141. Jahrgang/ Nr. 474 richter als Angeklagter Eigener Drahtbericht L. Heidelberg, 13. Oktober Vor dem Heidelberger Erweiterten Schöffengericht begann heute vormittag der Prozeß gegen den frühe⸗ ren Mannheimer Amtsrichter K. J. St., der ſich wegen Verbrechens gegen St. G. B. 8s 174, Abſ. 1 und 2, 332, 346, 373 und 374 zu verantworten hat. Als Verteidiger iſt Rechtsanwalt Dr. Pfeiffen⸗ berger⸗Mannheim erſchienen. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Schmitz. Profeſſor Dr. Gruhle fungiert als pſychiatiſcher Sachverſtändiger. Der 53 Jahre alte Angklagte, der ſeit Oktober 1922 bis vor wenigen Monaten in Mannheim 13. März ds. Is. in Unterſuchungshaft. Es wird ihm vorgeworfen, daß er ſich kraft ſeiner richterlichen Gewalt Vorteile von früheren Strafgefangenen und Ehefrauen von Strafgefangenen habe gewähren laſſen. Der Angeklagte ſchilderte in knappen Zügen ſeinen Lebenslauf, aus dem erſichtlich war, daß er im Jahre 1912 zum Amtsrichter ernannt wurde. Im Kriege wurde er einmal ſchwer verwundet und ſchied im Jahre 1917 nach einer ſchweren Erkrankung aus dem Militärdienſt aus. Dann war er in Lothringen als Hilfsrichter tätig, wo er ſpäter ausgewieſen wurde. Im Jahre 1921 kam er ebenfalls als Hilfsrichter nach Säckingen, ſpäter nach Mosbach und endlich im Oktober 1923 nach Mannheim. Der Ange⸗ klagte trug vor, daß er die ſchwerſte Straf⸗ abteilung zu bearbeiten, ſehr viel mit Frauen zu tun gehabt habe und daß ſehr viele Frauen zu ihm gekommen ſeien, weil die Männer entweder be⸗ ſchäftigt geweſen ſeien, oder weil die Auffaſſung be⸗ ſtanden habe, daß der Mann dabehalten würde, wenn er eine Rate aus einer Strafe nicht bezahlt. Bereits im Jahre 1922 wurde St. diſziplingriſch wegen eines ähnlichen Falles mit 200 Mark Geldſtrafe und einem Verweis belegt. In den anſchließenden Ausführungen nahm der Angeklagte zu den ihm zur Laſt gelegten Vergehen Stellung. Er gab an, daß er an und für ſich ein luſtiges und heiteres Gemüt habe, daß ihm aller⸗ dings der Weggang aus Lothringen ſchwer gefallen ſei. Später habe er ſeine frühere Haushälte⸗ rin geheiratet, der er ein ausgezeichnetes Zeugnis 8 Geiſtig bezeichnet er ſich als durchaus geſund. der Angeklagte in ſeinem Amts zimmer über das Schlüſſelloch innen einen Schieber machen ließ, um damit zu vermeiden, daß jemand durch das Schlüſſelloch ſieht. Der Angeklagte gibt dazu folgende Erklärung ab: Ich bin 1,60 Meter groß und habe damals zwei Zenter gewogen und habe dadurch ſtark geſchwitzt, ſo daß ich zweimal am Tag in meinem Zimmer meine Wäſche wechſeln mußte. Wenn er weiblichen Beſuch be⸗ kommen habe, ſo habe er nicht, wie die Anklageſchrift behauptet, immer die Tür hinter ſich zugezogen. Bevor noch gegen 41 Uhr die Sitzung vertagt wurde, wurde noch bekannt, daß der Angeklagte ge⸗ gen ein Urteil des Diſziplinarhofes für richterliche Beamte Berufung eingelegt hatte, das ihn ſeines Amtes enthob und ihm Dreiviertel des Ruhegehaltes gewährte. Seine Berufung wurde verworfen, ſodaß das Urteil rechtskräftig iſt. Heute nachmittag 743 Uhr geht die Sitzung weiter. 2 ROMAN von J. S. FLETCHER SOPYRIOGHT AVALON- VERLAG, HELLERAU eee 22 „Ich bin Ihnen ſehr verbunden, Mr. Quarter⸗ vayne, aber ich gehe nicht mit“, ſagte ich.„Ich fürchte mich nicht vor dieſem geheimnisvollen Chineſen, ob⸗ wohl ich, nach Ihrer Erzählung zu urteilen, nicht leugnen kann, daß ſcheinbar jedem Gefahr droht, der das Pech hat, irgendwie mal mit Holliment bekannt geweſen zu ſein. Aber ich möchte Sie noch einiges fragen. Zuerſt— wiſſen Sie, unter welchen Um⸗ ſtänden Holliments Leiche aufgefunden wurde?“ Er ſchauerte unwillkürlich und ſeine Augenlider zuckten nervös. „Ich weiß, wo er gefunden wurde, und was ihm paſſiert iſt“, brummte er. Verdammte Chineſen, die können mit dem Meſſer umgehen, brr!“ „Das meinte ich nicht“, ſagte ich,„wiſſen Sie, daß Holliments Uhr und Kette— mindeſtens 50 Pfund wert— neben ihm auf der Straße lagen, daß er drei⸗ bis vierhundert Pfund in Noten bei ſich trug, die ebenfalls verſtreut umherlagen, und daß ſeine Kleidung an allen Stellen, wo irgend etwas in dem Futter oder in den Nähten verſteckt ſein könnte, auf⸗ geſchlitzt war? Wiſſen Sie das alles, Mr. Quarter⸗ vayne? So, dann ſagen Sie mir, bitte, was ſuchte eigentlich der Mörder? Kommen Ste, rücken Sie mit der Sprache heraus!“ Kaum hatte ich dieſe offene Frage an Quarter⸗ payne geſtellt, wußte ich auch ſchon, daß ich keine offene Antwort belommen würde. Wie nervös und aufgeregt er auch ſein mochte, ſeine Geſichtszüge konnte er doch beherrſchen. Sein rundes volles Ge⸗ ſich wurde ſtarr und ausdruckslos. Er hob die Hand, ſtreichelte ſein Kinn und ſchüttelte den Kopf. „Keinen Schimmer“, antwortete er.„Verſtehe die Aſtaten nicht.“ „Möglich. Aber Sie verſtehen doch die menſchliche Natur gut genug, um zu wiſſen, daß eine wertvolle goldene Uhr und drei⸗ bis vierhundert Pfund in Noten einen Europäer oder einen Aſiaten ſchon in Verſuchung bringen könnten— beſonders wenn nichts weiter zu tun iſt, als ſte einzuſtecken“, ſagte ich.„Und Sie wiſſen ganz genau. Mr. Quartervayne, daß dies kein gewöhnlicher Mord war, Er iſt nicht von irgend einem Kerl ermordet worden, der ihn nur ausplündern wollte. Wer es auch geweſen ſein mag, der Holltment ermordet hat, und möglicherweiſe hat es der Chinſe gar nicht getan...“ „Wer ſollte es denn ſonſt geweſen ſein?“ fragte er ſcharf.„Wer denn ſonſt?“ „Es kann ein Engländer geweſen ſein“, ſagte ich. „Ich weiß es nicht, und Sie wiſſen es auch nicht. Aber wie ich ſchon ſagte, wer auch immer ihn ermordet hat, muß irgend etwas Beſonderes bei ihm geſucht haben. Er hat Holliments Kleidung haſtig durchſucht und alles andere beiſeite geworfen—“ „Hören Sie mal“, unterbrach er.„Sie ſind ver⸗ dammt ſchlau, aber es gibt auch noch andere Möglich⸗ keiten. Wie, wenn der Chineſe, bevor er die Uhr und das Geld einſtecken konnte, geſtört wurde? Vielleicht hörte er jemand kommen, und machte, daß er davon kam!“ „Das glauben Sie doch ſelbſt nicht, Mr. Quarter⸗ vayne“, rief ich aus.„Das iſt eine vollkommen halt⸗ loſe Theorie. Er hatte ja Zeit, Holliments Kleidung aufzuſchneiden, die Schulterpolſterung zu zerreißen und den Leibriemen abzunehmen, um feſtzuſtellen, ob er unter ſeinem Hemd einen Geldbeutel trug. Nein, er muß hinter irgend etwas anderm her⸗ geweſen ſein. Nun, was war es?“ „Ich ſage Ihnen, ich weiß nichts“, ſagte er.„Ich weiß gar nichts darüber“. „Na, dann gut“, ſagte ich.„Aber kennen Sie viel⸗ leicht einen Mann, der Neamore Perey heißt?“ Er fuhr zuſammen, als ob ich mit einem Revolver auf ihn gezielt hätte, und ſein rundes Geſicht wurde bleich. „Was wiſſen Sie über Neamore?“ verlangte er zu wiſſen.„Wenn———“ „Das iſt nebenſächlich“, erwiderte ich ihm.„Kennen Sie ihn? Ich glaube, ja, Mr. Quartervayne, und ich will Ihnen auch ſagen, warum. Holliment und Neamore waren noch ſpät geſtern nacht im Warring⸗ ton⸗Hotel in Matda Vale, und als ſie es zuſammen verließen, wollten ſie noch jemanden in der nahe⸗ liegenden Delaware Road aufſuchen. Sie iſt nicht II. Der Zug fährt ab. In dieſer Nacht konnte ich lange nicht einſchlafen, da ich alles hin und her überlegte. Mir ſchien, wollte man dieſe ganze verwirrende Angelegenheit ent⸗ wirren, ſo mußte man irgendein Ereignis in der Vergangenheit ſuchen, das den Anſtoß zu all den jetzigen Geſchehniſſen gegeben hatte. Soweit die Tatſachen mir bekannt waren, ſchien die ganze Angelegenheit ihren Anfang bei dem alten Chineſen, Mr. Cheng, den ich im Langham⸗Hotel kennen gelernt hatte, genommen zu haben. Ich ver⸗ ſuchte, die einzelnen Tatſachen logiſch aneinanderzu⸗ reihen— ſelbſtverſtändlich mußte ich mich hauptſäch⸗ lich auf Vermutungen ſtützen. Ich folgerte etwa ſo: Mr. Cheng iſt ein einflußreicher chineſiſcher Groß⸗ induſtrieller; wegen irgendeiner geſchäftlichen Ange⸗ legenheit kommt er nach Europa, er hat Privat⸗ ſekretäre und zahlreiche Dienerſchaft mit ſich genom⸗ men. Während ſeines Aufenthaltes in Paris ſtiehlt ihm jemand aus ſeiner Umgebung etwas. Um genau zu ſein, dieſer Jemand iſt, wie ich in Erfahrung ge⸗ bracht habe, Chuh Sin. Dieſer flieht nach dem Dieb⸗ ſtahl nach England, er erſcheint in Portsmouth, viel⸗ leicht iſt er von Southampton aus dorthin gekommen, da er wahrſcheinlich über Havre gereiſt iſt. Er nimmt ſich ein Zimmer in Holliments Penſion, und nach einiger Zeit muß er ins Krankenhaus, doch läßt er alle ſeine Sachen in Holliments Verwahrung. Wie er nun unerwarteterwetſe aus dem Krankenhaus ent⸗ laſſen wird, entdeckt er, daß Holliment ſich dieſes Etwas angeeignet hat. Er ſtellt ihm nach, ſichert ſich die Mithilfe einiger Burſchen und dringt in Holli⸗ ments Laden ein. Holliment flieht, und auf irgend⸗ eine Weiſe gelingt es Chuh Sin, Holliment aufzu⸗ ſpüren. Wahrſcheinlich hat Chuh Sin engliſche Freunde in London, auf jeden Fall, irgend jemand auf der Jagd nach dieſem Etwas ermordet Holli⸗ ment und durchſucht ſeine Kleidung. Dies ſchien klar, einfach und folgerichtig zu ſein. Nun erhoben ſich folgende Fragen: Was iſt dieſes Etwas? Warum will Mr. Cheng der Polizei nicht mitteilen, was dieſes Etwas iſt? Haben Holliment, Quartervayne und Neamore zu⸗ ſammen den Diebſtahl ausgeführt? Hat Neamore dieſes Etwas für zehntauſend Pfund an Laby Renardsmere verkauft? Habe ich, ohne irgend etwas davon zu ahnen, dieſes Etwas zu Herrn Pennith⸗ waite gebracht? Liegt dieſes Etwas, um deſſent⸗ willen Mord oder andre ſchreckliche Dinge begangen werden, jetzt ſicher in Mr. Pennithwaites Safe in Lincolns Inn Fields, während ein blutdürſtiger Chineſe, ohne Zweifel durch engliſche Komplicen unterſtützt, unabläſſig danach ſucht? Und während ich wach dalag und in die Dunkel⸗ heit des Zimmers ſtarrte, wurde es mir klar, daß ich mehr über die ganze Angelegenheit wußte als irgend jemand anders. Die Frage drängte ſich mir immer und immer wieder auf, ob ich der Polizei, das heißt Jifferdene, alles, was ich wußte, ſofort mitteilen ſollte. Ich wußte nicht, wie ich mich zu dieſer Frage ſtellen ſollte. Ich wollte auf keinen Fall, Lady Renardsmere, ohne mit ihr davon geſprochen zu haben, in die Angelegenheit verwickeln. Wenn nur Jifferdene mich nach Renardsmere zurückgehen laſſen würde, ſo könnte ich Lady Renardsmere alles ſagen, was ich wußte, alles, was ich über Neamore und ſeine Verbindung mit Holliment und Quarter⸗ vayne ausfindig gemacht hatte, und ich würde ſie dann bitten, ſich ſelbſt mit der Polizei in Verbindung zu ſetzen. Denn es war mir jetzt klar geworden, daß Chuh Sin und ſeine engliſchen Helfershelfer vor nichts zurückſchrecken würden, um dieſes Etwas wie⸗ der in ihren Beſitz zu bringen, und es war durchaus möglich, daß ein Mord in Schloß Renardsmere ge⸗ ſchehen könnte. Selbſtverſtändlich würde ich Lady Renardsmere alles erzählen, ſobald ich ſie ſehen konnte. Und auch Peggy Manſon; vielleicht würde ich's Peggy doch zuerſt erzählen, denn ich kannte ihren geſunden Menſchenverſtand und wußte, wie klar ſie alles beurteilen konnte. e 7 (Fortſetzung folgt) Ein früherer Mannheimer Amts⸗ als Strafrichter tätig war, befindet ſich ſeit dem Ein belaſtendes Moment iſt die Tatſache, daß ſich F n nr eee eee e. einn S d 1 eber, ee e e * 3 8 Badens Turnerschaft tagt in Kehl Der Verlauf des Kreisturntages Es war das gewohnte Bild, das ſich bei derartigen Tagungen immer wieder gibt. Trotzdem es in Strömen goß, ſtellten ſich die badiſchen Turntagsabgeordneten, deren Zahl auf faſt 300 geſtiegen war, pünktlich in der Stadthalle ein. Neben der Generation der älteren Führerſchaft ſieht man die Jungen gemeinſam um die Ideale des turner⸗ ſchaftlichen Gedankens in ſchwerer Notzeit ringen. Am Vorſtandstiſch fehlte Kreisoberturnwart Schweizer⸗ 4 Mannheim, der an der Zuſammenkunft der Kreisober⸗ 1 der Stellungnahme turnwarte in der Deutſchen Turnſchule teilnahm. Weiter vermißte man an ſtändigen Turntagsbeſuchern Eier ⸗ mann⸗Eberbach, Reinhardt⸗Lörrach, die beiden alten jahrzehntelangen Kämpen, auch der verſtorbene Then a u⸗ Mannheim war bis zu ſeinem Tode auf jedem Kreis⸗ turntag zu finden. Dagegen konnte der Verhandlungsleiter, Kreisvertreter Weiß Heidelberg, freudig begrüßt den 1. Vorſitzenden der DT. Dominicus ⸗Berlin, ſowie Bürgermeiſter Dr. Luthmer⸗ Kehl zuſammen mit den Abgeordneten willkommen heißen. Dominicus überbrachte der Badiſchen Turnerſchaft die Grüße und guten Wünſche des DT.⸗Vorſtandes und Hauptausſchuſſes. Er fand feine und begeiſternde Worte der Erinnerung als geborener Straß⸗ burger, der in der Badiſchen Turnerſchaft und insbeſon⸗ dere durch Alfred Maul die erſten und beſten An⸗ regungen erhalten. Gerade das Erbe Mauls zu erhalten und zu mehren, ſei die vornehmſte Aufgabe des 10. Krei⸗ ſes, der nach der Lostrennung von Elſaß⸗Lothringen und der Pfalz aus dem alten weit größeren Verbande, nur noch das Land Baden umfaßt. Perſönlich überreichte Dominicus an Cron Freiburg die Ehren⸗ ur kunde und an Lehmann Kehl den Ehrenbrief der DT. Unter der erfahrenen Verhandlungsführung des Kreisvertreters Weiß wurde ſofort in die Beratungen eingetreten, die trotz flotter Abwicklung ſich bis nach 4 Uhr am Nachmittag, von einer kurzen Pauſe unterbrochen, hin⸗ zogen. Zuvor gedachte in ehrenden Worten Kreisvertreter Weiß der Verſtorbenen des 10. Kreiſes, insbeſondere der Ehrenmitglieder The nau und Geh. Rat Dr. Sickin⸗ ger⸗ Mannheim. Die Jahresberichte der Kreisbeamten, die in der Badiſchen Turnzeitung veröffentlicht, vorlagen, nötigen Hochachtung ab über die vielſeitige bis in den kleinſten Landverein dringende hingebungsvolle Turner⸗ tumsarbeit. Aus den Berichten des Kreisvertreters, des Schriftwartes, Oberturnwartes, Männerturnwartes, Volks⸗ turnwartes, Spielwartes, Schwimmwartes, Fechtwartes, Skiwartes, Jugendwartes, Preſſewartes und des Kreis⸗ geſchäftsführers atmet ein friſches und vorwärtsſtrebendes turneriſches Leben. Einer ſparſamen Geld wirtſchaft kann ſich die Badiſche Turnerſchaft rühmen, deren Kaſſenverhältniſſe geſund ſind. Aus dem umfangreichen Kaſſenbericht erkennt man die Wirtſchaftsnot, die dazu angetan war, daß man im Verlaufe des Kreisturntages ſich wiederholt mit wirtſchaft⸗ lichen Maßnahmen des Kreiſes und der Vereine befaſſen mußte. Das 15. Badiſche Landesturnen in Mannheim ſtand im Anſchluß an die Berichterſtattung zur Beſprechung. Den Bericht der Kreisleitung erſtattete an Stelle von Kreisoberturnwart Schweizer, Männerturnwart Ott⸗ ſtadt⸗ Offenburg. Vorbereitung und Durchführung waren muſtergültig, ſodaß dieſe Veranſtaltung zu einem ſeltenen Höhepunkt wurde, der es der nächſten Feſtſtadt ſchwer mache, das folgende Landesturnen in gleicher Weiſe zu rüſten. Beſonderer Dank gebühre den Mannheimer Turn vereinen, dem Hauptausſchuß, der Stadt⸗ gemeinde und der Bevölkerung. Das 15. Badiſche Landesturnen hat tatſächlich einen Nachhall im Lande hinterlaſſen, der die Teilnehmer immer wie⸗ der mit einer Begeiſterung von Mannheim und ſeinem Landesturnen ſprechen läßt, wie es wiederholt auch beim Kreisturntag in Kehl der Fall war. Die Badiſche Turnerſchaft begrüßt den Vertrag mit den Sportverbänden und ſtellt ſich nach dem Referat von Kreisſpielwart Neuberth⸗Karls⸗ ruhe mit dem beſten Willen der Zuſammenarbeit hinter denſelben. In der Speſenfrage macht der X. Kreis des D. T. den Standpunkt des Hauptausſchuſſes der D. T. zu dem ſeinigen, indem er die in München in dieſer Frage gefaßten Beſchlüſſe voll und ganz billigt. Das Verhältnis zu anderen Verbänden behandelte Kreisturnratsmitglied Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard ⸗ Mannheim in fachlicher und vollkommener Art. Insbeſondere nahm Dr. Wolfhard Stellung zu den Verhältniſſen mit den konfeſſionellen Verbän⸗ den für Leibesübungen und Jugendpflege. Im September 1929 ſah ſich die Kreisleitung ver⸗ anlaßt, mit verſchiedenen Beſchwerden an den Miniſter des Kultus und Unterrichts heranzutreten, nachdem ſich einige katholiſche Geiſtliche dadurch Uebergriffe zu Schulden kommen ließen, indem ſie im Schulunter⸗ richt für die D. J. K. Werbung trieben. Der Miniſter hat die Angelegenheit weiter verfolgt und der Badiſchen Turnerſchaft unterm 4. Oktober 1930 mit⸗ geteilt, daß nach Klärung des Sachverhaltes er bedauert, daß die von ihm angeregte Regelung der Angelegenheit an der beiden Religionsgemeinſchaften, denen erfahrungsgemäß die Erteilung und Leitung des Religionsunterrichtes zuſteht, geſcheitert iſt. Herr Miniſter Dr. Remmele bedauert, daß auf dieſe Art eine befrie⸗ digende Regelung nicht zu erzielen war. Die Ausführungen Dr. Wolfhards fanden einmüti⸗ gen Beifall und gaben Veranlaſſung zu folgender einſtim⸗ mig gefaßten Entſchließung: Der Kreisturntag des X. Badiſchen Turnkreiſes der D. T. in Kehl hat am 12. Oktober 1930 einmütig beſchloſſen, daß im Intereſſe der Neutralität gegenüber allen turnen⸗ und ſporttreiben⸗ den Verbänden die vom badiſchen Miniſter des Kultus und Unterrichts Dr. Remmele im Benehmen mit den oberſten Kirchen behörden geplante Anordnung un ver⸗ züglich getroffen wird. Darnach hätten alle Lehrer, Geiſtliche und ſonſtige Religionslehrer während des Unterrichts jede Werbung zum Beitritt in Turn⸗ Sport⸗ und Jugendpflegevereine oder deren Jugend⸗ abteilungen zu unterlaſſen. Der Kreisturntag beantragt, daß auf dem nächſten Deutſchen Turntag in Danzig im Auguſt 1931 ein Re⸗ ferat über das Verhältnis der Deutſchen Turnerſchaft zu anderen Verbänden, namentlich zu den konfeſſionel⸗ len Jugendpflegeverbänden, auf die Tagesordnung ge⸗ ſetzt wird. Die Anträge der Gaue und Vereine nahmen ebenfalls einen breiten Raum ein. deren Beſchlüſſen ſind zu verzeichnen: Mit An beſon⸗ der Be⸗ ſtandeserhebung ſind in Zukunft die Mitglie⸗ derliſten einzureichen. Ein einheitlicher Tur ner⸗ paß für alle Zweige wird geſchaffen. Der Ausbildungs⸗ und Weiterbildungsarbeit wird weitere vertiefte Auf⸗ merkſamkeit gewidmet. Ein zu ſchaffender Fond ſoll dazu dienen in beſſeren Zeiten im ſüdlichen Schwarzwald eine Unterkunfts möglichkeit für Winterſport zu ſchaffen. Für 1931 wird ein Bergfeſt gemeinſam mit den Turnkreiſen Württemberg und Pfalz durchgeführt. Ein Antrag auf Beitragsermäßigung wurde im Zuſammenhang mit dem Voranſchlag 1931⸗32 abgelehnt. Wohl wird die Wirtſchaftsnot der Turn⸗ vereine dabei gewürdigt, eine Beitragsermäßigung für den Kreis wurde aber nicht gutgeheißen. zumal die Ba⸗ diſche Turnerſchaft gegenüber anderen Turn⸗ kreiſen mit die niedrigſten Beiträge erhebt. Die Badiſche Turnzeitung ſoll durch Auswer⸗ tung des Pflichtbezuges weiter ausgebaut und ge⸗ hoben werden. Die Wahlen zum Kreisturntag gingen glatt vonſtatten. Die zur Wiederwahl ſtehenden Führer wurden wiederum mit Männerturnwart Ottſtadt⸗ Offenburg, Frauenturnwart Latterner⸗ Karlsruhe, Schwimmwart Wolfsperger⸗Freiburg, Jugendwart Kraft⸗Stein, Beiſitzer und Rechtsberater Dr. Wolf⸗ hard ⸗ Mannheim einmütig an ihren Platz geſtellt. Lediglich das Amt des 2. Kreisvertreters wurde neu beſetzt, da der lange Jahre tätig geweſene Kreisoberſchul⸗ rat Iſchler ſeinen Wohnſitz von Karlsruhe nach dem Heuberg, als Leiter des Kinderheimes verlegt hat. Während Iſchler zum Ehrenmitglied des 10. Kreiſes ernannt wurde, wählten die Turntagsabgeord⸗ neten zum 2. Kreis vertreter Prof. Dr. Fiſcher⸗ Karlsruhe, den Kreispreſſe⸗ und Schriftwart einſtimmig an dieſe Stelle. Die badiſchen Abgeordneten zum Deutſchen Turntag 1931 In Danzig wurden ebenfalls getätigt. Von Mannheimer Turnern ſind vorgeſehen: Kreisoberturn⸗ wart Schweizer, Rechtsberater Dr. Wolfhard, Gauvertreter Stalf, als Erfatzleute Frau Storz für die Turnerinen und Gaupreſſewart Groth. Mit herzlichen Dankesworten an die Abgeordneten, ſowie an die Kehler Bevölkerung für die gaſtfreundliche Aufnahme konnte Kreisvertreter Weiß den Turntag 1930, der viele und poſitive Arbeitsleiſtungen gebracht hat, ſchließen. Möge er zum Wohle und zur weiteren Ent⸗ wicklung der Badiſchen Turnerſchaft beitragen. R. G. Am die Mannſchafts⸗Meiſterſcha im Aihein-Zlckor- Gen 5 Spiel⸗Verg. Sandhofen— St. u. R. K. Lampert⸗ heim 11:8 Spiel⸗Verg. Sandhofen 11 tal J 11:9 Sandhofen ſcheint ſich für dieſe Meiſterſchaft gut präpariert zu haben, denn ſonſt hätte man ſich dieſen dop⸗ pelten Erfolg ſeiner immerhin noch ſehr jungen Ringer⸗ abtetlung kaum vorſtellen können. Es will ſchon viel heißen, der ſtets kampfſtarken Mannſchaft vom Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim eine Niederlage zu bereiten. Nach dieſem Ergebnis zu ſchließen, wird man in der A⸗Klaſſe mit Sandhofen ernſtlich zu rechnen haben. Die Kämpfe boten guten Ringſport und es wurde, wenn auch oft ſehr hart, ſtets fair gerungen. Bei Lam⸗ pertheim vermißte man Hahl und die Beſetzung im Halb⸗ ſchwergewicht, ſo daß Exeuropameiſter Rupp⸗Sandhofen keinen Gegner hatte und ohne Kampf Sieger ölteb. Die Mannſchaft von Sportklub Käfertal, die in der C⸗Klaſſe gegen die zweite Garnitur von Sandhofen antrat, war im Bantamgewicht unbeſetzt, ſo daß hier Käfertal ſchon im voraus 3 Verluſtpunkte zu verzeichnen hatte. Gauſportwart Führer⸗Vfes. Neckarau amtierte als Kampfrichter in zufriedenſtellender Weiſe. Der Beſuch ließ zu wünſchen übrig. Die Ergebuiſſe Spiel⸗Verg. Sandhofen— Stemm⸗ u. Ring⸗Klub Lampertheim Bantamgewicht: Klepacz, Sandhofen— Moos, Lampert⸗ heim. Punktſieger Moos nach 20 Minuten Ringzeit. Federgewicht: Metz, Sandhofen— H. Hahl, Lampert⸗ heim. Sieger Hahl durch Hüftſchwung in 8 Minuten, Leichtgewicht: Sommer, Sandhofen— Hartmann, Lam⸗ pertheim. Sieger Hartmann in 5 Minuten drücken der Brücke. Weltergewicht: Dolderer, Sandhofen— Jakob, Lampert⸗ heim. Sieger Dolderer in 6,45 Minuten durch Armzug am Boden. Mittelgewicht: Schröder, Sandhofen— Gunkel, Lampert⸗ heim. Schröder blieb gegen den erfahrenen Gunkel über⸗ raſchend Punktſteger nach Ablauf der 20 Minuten Ringzeit. Halbſchwergewicht: Rupp, Sandhofen wurde ohne Kampf Sieger, da Lampertheim keinen Gegner ſtellte. 44 Jahre Verein Sport⸗Klub Käfer⸗ Eine würdige Jubelfeier Der am 6. Juli 1886 unter dem Namen Mannheimer Athleten⸗Klub Schwetzingerſtadbt gegründete und am 21. Januar 1923 als Verein für Körperpflege von 1886 um⸗ getaufte Verein feierte am Samstag abend in Kaftno ſein 44 jähriges Beſtehen. Die Mitglteder und An⸗ hänger des Vereins hatten ſich wieder in großer Zahl ein⸗ gefunden, ſodaß der Saal zu Beginn der Veranſtaltung bis auf den letzten Platz beſetzt war. Das Feſt lieferte einmal mehr den Beweis, daß man im V. f. K. 86 nicht nur ſportlich, ſondern auch geſellſchaft⸗ lich auf der Höhe iſt. Die Veranſtaltung zeigte ein der Bedeutung des Jubiläums würdiges Gepräge, das mit ber Ehrung der ſportlich erfolgreichſten und ſich ſonſt ſehr ver⸗ dient gemachten Mitglieder den Höhepunkt bildete, und legte erneut ein erfreuliches Zeugnis ab von der fleißigen und gewiſſenhaften ſportlichen Arbeit des Vereins. Das Programm brachte eine Reihe glänzender Dar⸗ bietungen, für die faſt ausſchließlich Vereinsmttglieder verantwortlich zeichneten. Den Auftakt nach einem Eröffnungsmarſch und der Begrüßung bildete das kraftſportliche Potpourri mit Rund⸗ gewichten von Vereinsmitgliedern unter der Leitung des Ehrenmitglieds Franz Schneider glänzend vorgeführt. Die Vorführungen fanden ungeteilten Beifall des Publikums. Alsdann wurden die Jubilare und ſportlich erfolg⸗ reichſten Mitglieder des Vereins in würdiger Weiſe ge⸗ ehrt. Die Mitgründer des Vereins, Ehrenvorſitzender Prokuriſt Würtz und Ehrenmitglied Zimmermeiſter Keiſtler, ſowie das Ehrenmitglied Hans Dreſſel, der dem Verein 40 Jahre angehört, erhielten die goldene Ehrennadel des Vereins, ſowie Urkunden. Jakob Beul wurde für 25jfährige Mitgliedſchaft unter Aushändigung einer Urkunde zum Ehrenmitglied ernannt. Die Deut⸗ ſchen Meiſter Sch. Küchler, Otto Lutz und Och. Steinmüller bekamen für ihre hervorragenden ſport⸗ lichen Erfoloe Ehrenpreiſe. Lutz erhielt für ſeinen 75. Kampf im Boxen eine Urkunde des Vereins, ſowie die Verbands nadel; auch Hans Ulmrich wurde für feinen durch Ein⸗ Der Erſte Karlsruher Boxſportverein hielt am Sams⸗ tag abend vor etwa 300 Zuſchauern eine internationale Boxkampfveranſtaltung ab, zu der ſich der veranſtaltende Verein Kämpfer des M. F. C. 08 Mannheim verpflichtet hatte. Wißler, Huber, Böhler I. und Berle I. waren es, die der Einladung Folge leiſteten und ſich den Kämpfern aus Karlsruhe entgegenſtellten. Die Mannheimer zeigten ihr gewohntes gutes Können und ſchnitten auch im Ganzen genommen recht gut ab. Das Rahmenprogramm ſah lokale Begegnungen. Hier ſtieg der Rückkampf gegen den neu⸗ gegründeten Klub Germania Karlsruhe, der dem Deutſchen Athletik⸗Sportverband v. 1891 angegliedert iſt. Wie im Vor⸗ kampf vor acht Tagen, waren auch diesmal wieder die Germanen den jungen Anfängern des K. B. V. überlegen. Die K. B. V. Boxer gaben jedoch ihr Beſtes und hielten bis zum Schluß durch. Die Kämpfe der Mannheimer Im Bantamgewicht hatte Wißler 08 einen be⸗ deutend ſchwereren Mann vor ſich, der ihm allerhand zu ſchaffen machte, ſodaß er ganz aus ſich herausgehen mußte, um zu einem Punktſieg zu gelangen. Auch im Miſchgewicht hatte der Maunheimer Huber mit einem ſehr viel ſchwereren Gegner zu kämpfen. Deimling K. B. V. brachte 8 Pfund mehr auf die Waage, was ſich naturgemäß auswirkte. Nach drei ſchönen, ab⸗ wechslungsreichen Runden wurde ein Unentſchieden ver⸗ kündet, das den ausgeglichenen Leiſtungen beider Kämpfer gerecht wurde. a Böhler.⸗Mannheim konnte ſich im Leichtgewichts⸗ kampf gegen den wendigen Karlsruher Nagel J. trotz ſeiner 7 Pfund Mehrgewicht und größeren Reichweite nicht durchſetzen. Nagel kam immer ſchön in den Nahkampf und erwies ſich überhaupt als der beſte Techniker ſeines Klubs. Sein ungemein ſchnelles Schlagvermögen brachte ihm im Verein mit großer Schlagſicherheit einen verdienten Punktſieg. Zu einem hervorragenden Erfolg kam der Mannheimer Berle 1 im Weltergewicht gegen Kohlborn. Der Einheimiſche hatte ſehr wenig gegen den äußerſt aggreſ⸗ ſtven Lindenhöfer zu beſtellen. Kohlborn hatte der harten Schwergewicht: Condé, Sandhofen— Steffan, Lampert⸗ heim. Sieger Condé in 14 Minuten durch Aufgabe ſeines Gegners. Spiel⸗Verg. Sandhofen II— Sport⸗Klub Käfertal 1 Bautamgewicht: Talman, Sandhofen wurde ohne Kampf Sieger, da Käfertal für Holſer, der Uebergewicht hatte, keinen anderen Gegner ſtellte. Federgewicht: Berger, Sandhofen— Holzer, Käfertal. Berger wurde bereits in 3 Minuten Sieger durch Ein⸗ drücken der Brücke. Leichtgewicht: Horyna, Sandhofen— Helm, Käfertal. Horyna ſiegte in 6 Minuten durch Eindrücken der Brücke. Weltergewicht: Wiegand, Sandhofen— W. Wörner, Käfertal. Sieger Wörner in 7 Minuten durch Eindrücken der Brücke. eee Klein, Sandhofen— Böller, Käfertal. Ehe ſich Klein vorgeſehen hatte, lag er auch ſchon auf den Schultern. Sieger Zöller durch Schulterſchwung in 10 Sek. Halbſchwergewicht: Litters. Sandhofen— Rihm, Käfer⸗ tal. Litters brauchte die volle Ringzeit von 25 Minuten für einen Punktſieg. Schwergewicht: Arz, Sandhofen— J. Wörner, Käfer⸗ 990 2 8 Wörner durch Aufgabe ſeines Gegners in Minuten. Hans Schoͤnrath bleibt Meister Er zwingt Rudi Wagener in der 10. Runde zur Aufgabe Die Dortmunder Weſtfalenhalle hatte am Sonntagabend mit der Eröffnung ihrer Berufs⸗Boxſportſaiſon einen großen Erfolg. Das zugkräftige Programm und die ver⸗ billigten Eintrittspreiſe ſorgten gemeinſchaftlich für ein faſt ausverkauftes Haus. Das Publikum befand ſich in beſter Stimmung, denn ihm wurden ſpannende Kämpfe und gute ſportliche Leiſtungen gegeben. Sehr bewegt verltef der Hauptkampf um die Deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft zwiſchen dem Titelverteidiger Hans Schönrath⸗Krefelb(178,1 Pfd.) und dem ehemaligen Meiſter Rudi Wagener ⸗Dutsburg (183,2 Pfd.. Vom Gongſchlag weg griff Wagener ſtürmiſch an, er ſuchte ſichtlich ſein Heil in der k..⸗Chance. Schön⸗ rath blockte aber gut, boxte vorſichtig und gab ſeinem Geg⸗ ner keine Blöße. So verltefen die erſten ſieben Runden. Wagener war faſt ſtändig im Angriff, ſchlug aber ungenau, während der techniſch beſſere Schönrath zahlreiche Haken auf Geſicht und Körper ſeines Gegners anbrachte. Die achte Runde brachte den dramatiſchen Gbhepunkt des Kampfes. Wagener traf Schönrath mit einem „und Herr Paul von der Mannheimer Sängerluſt mit ſchweren rechten Haken, der Meiſter mußte bis„neun“ zu für Körperpflege 75. Boxkampf mit der Verbandsnadel ausgezeichnet. Mit der Aushändigung der ſilbernen Vereinsnadel wurde Kreisſportwart Schopf in dankbarer Anerkennung ſei⸗ ner Verdtenſte um den Kraftſport bedacht. Vorſtandsmit⸗ 1 75 Crezeli, der die Auszeichnungen im Namen des ereins vornahm, würdigte in ſeiner Feſtanſprache die Erfolge und Verdienſte der Geehrten. Für ihre 28jährige Tätigkeit im Kraftſnort überreichte Kreisſportwart Schopf den Mitgliedern Aug. Hack, W. Beierlein, J. Scheich, An⸗ dreas Ludäſcher, Abam König, L. Schneck und J. Acker⸗ mann die Verbandsehrennadel. Außerdem 5 Schopf dem Mitglied Jakob Engel das goldene Verbandsabzeichen und dem Mitglied Hch. Küchler das ſilberne Verbandsab⸗ zeichen. Ueberaus ſtarker Beifall begleitete die jeweiligen Ehrungen. Der 2. Vorſttzenbe Fritz Steinheiſer erhielt die ſilberne Vereinsnadel. Im Namen der Jubilare dank⸗ ten Würtz und Keiſtler für die Ehrungen. Dem Feſtakt ſchloß 1 der von Vereinsmitgliedern unter der Leitung von Ehrenmitglied Fr. Schneider vorgeführte Ringerreigen würdig an. Auch die Darbie⸗ tungen der Runbdgewichtsriege, die ſeit fünf Jahren den Deutſchen Meiſtertitel beſitzt, konnte trotz Umſtellung in letzter Minute infolge Ausfall eines verletzten Teil⸗ nehmers wieder reſtlos gefallen. Zur Verſchönerung des Abends trugen der 1. Vorſitzende des Vereins Ludwig Frei mit ſeinem Soloſpiel„Der gebildete Hotelhausknecht“ ſeinen Liedern zur Laute weſentlich bei. Mit der urkomi⸗ ſchen Burleske„Der tapfere Bollig“ fand das offizielle Programm ſeinen Abſchluß. Die Mitternachtsſtunde war bereits überſchritten, als die Muſikkapelle Seezer zum Feſtball aufſpielte und ſo auch die Tanzluſtigen zu ihrem Recht kommen ließ. Erſt in den frühen Morgenſtunden trennte man ſich von Her Jubelfeler des Vereinz für Körperpflege, die in jeder Beziehung einen wohlgelungenen und harmoniſchen Ver⸗ Nationaler Kampfabend des 1. Karlscuher Voxſportvereins in Breslau, da es keine Verbandsregatta war. Arbeit ſeines Gegners oft nicht mehr als hilfloſe Doppel⸗ deckung au degen ene den durch die aber Berle wiederholt durchkam. In der zweiten Runde gab der Karlsruher den völlig ausſichtsloſen Kampf auf. Das Lokaltreffen Wie im Vorkampf blieben zuch im Rückkompf die Karlsruher Germanen ſiegreich. Den Ausſchlag für dieſen Sieg gab das gereifte Können der Germania⸗Boxer, die in keiner Phaſe der ſpannenden Kämpfe einen Zwelfel daran ließen, daß ſie auch die zweite Begegnung für ſich entſcheſden wollten. Die KBV⸗Leute legten großen Etſer und zähe Kampferfahrung an den Tag, die jedoch an der größeren Kampferfahrung ihrer Gegner zur Erfolgloſig⸗ keit verurteilt waren. Die Ergebniſſe: Leichtgewicht: Kopp 2⸗KBV.— Nagel 2⸗KBV. Punkt⸗ ſieger Nagel. 5 Fliegengewicht: Zäpfel⸗ BV.— Müller g⸗Germania, Punktſieger Müller. 1 Bantamgewicht: Rieger⸗KBW.— Kleindienſt⸗Germania⸗ Punktſieger Kleindtenſt. l Schwergewicht: Dehringer⸗KBV.— Wieland 2⸗Germa⸗ nia. Punktſieger Wieland. Ludwigshafener Boxer in Pforzheim ſchwer geſchlagen Die Boxmannſchaft der Ludwigshafener Fußballgeſell⸗ ſchaft 1903 weilte am Samstag abend beim 1. Pforzheimer Borklub. Die Pfälzer die ohne Menke und Fehr an⸗ traten und in den übrigen Gewichtsklaſſen mit Exſatz kämpfen mußten, was zu Umſtellungen in den einzelnen Gewichtsklaſſen zwang, wurden ganz empfindlich geſchla⸗ gen. Kein Kampf endete zugunſten der Ludwigshafener, obwohl die Entſcheidungen manchmal recht knapp aus⸗ fielen. 14:0 lautete das Ergebnis für Pforzheim, welcher Erfolg von dem ſehr zahlreichen Publikum begeiſtert auf⸗ genommen wurde. Sch. Boden und war auch dann noch„groggy“. Wagener ſetztz energiſch nach und ſchickte Schönrath noch zweimal, das erſte⸗ mal bis„zwei“ und dann bis„acht“ zu Boden. Die Maſſen waren in heller Aufregung, man glaubte, Schönrath ſet am Ende. Plötzlich ging aber auch Wagener bis„neun“ zu Boden. Beide Boxer waren nun ſtark angeſchlagen und boxten ziemlich wild, bis der Gong das Ende der bewegten Runde brachte. In der neunten Runde war Schönrathß gut erholt, während Wagener ſtark mitgenommen ſchien und unter Luftmangel litt. In der 10. Runde wurde Wagener wiederholt klar getroffen, er nahm dabei eine Verletzung am linken Auge mit, die ihn dann auch bald zur Aufgabe zwang. Schönrath, der ohnehin ſicher nach Punkten führte, hatte damit ſeinen Titel erfolgreich verteidigt.. Intereſſaute Rahmenkämpfe Der Deutſche Bantamgewichtsmeiſter Pfitzner und der Frangoſe Petit Fiévez gaben über ſechs Runden eine flotte Vorſtellung mit dem Reſultat Unentſchieden. Ex⸗Amateur⸗Schwergewichtsmeiſter Neuſel(179) zwang den Dortmunder Schemann in der fünften Runde zur Aufgabe, nachdem er ſeinen Gegner ſtändig mit ſchweren Schlägen zugedeckt hatte. Einen ſchönen und verdienten Punktſteg erzielte der Deutſche Weltergewichtsmeiſter Ede r⸗Dortmund im Kampf gegen den Franzoſen Bar⸗ botteux. Der Franzoſe war in den erſten ber acht Runden etwas im Vorteil, von der dritten Runde ab übernahm dann aber Eder den Angriff. Der Deutſche war im Schlag wirkſamer und holte ſich einen klaren Punktvorſprung. 1 were. Tagung des Süobdeutſchen Ruberverbandes Abſchaffung der Ehrenpreiſe— Meiſterſchaftsregatta 1931 in Mannheim Der Süddeutſche Ruderverband, der om 1. Mai fein 25 jähriges Beſtehen feierte hielt am Samstag und Sonu⸗ tag im Bootshaus des Waſſerſportvereins„Vorwärts“ leinen Verbandstag ab. Dem SV. gehören 20 Vereine mit 2719 Mitgliedern an. Der Beſuch an der Tagung war außerordentlich ſtark, 23 Vereine hatten 67 Delegierte entſandt. Die Leitung der Tagung lag in Händen des Verbands vorſitzenben Pfeiffer⸗ annheim, der die Ver⸗ handlungen ruhig und fachlich leitete. Bon der Stadtver⸗ waltung nahmen die Stadträte Braun und Kam m an den Beratungen teil. 5 Die Berichte der einzelnen Vorſtandsmitalteder wurden ohne Debatte gutgeheißen. Ausführlich beſchäftigte man ſich am Samstag mit der Frage des Zufammenſchluſſes des SRV. mit dem Noroͤdeutſchen Ruderverband, Sitz Ber⸗ lin, dem Norddeutſchen Ruderbund, Sitz Hamburg und dem Verband mitteldeutſcher Rudervereine, Sitz Leipzig zum Deutſchen Waſſerſportverban d. Mie großer Mehrheit wurde der Zuſfammenſchluß der Ver⸗ bände beſchloſſen. Man rechnet auch mit der Zuſtimmung der angeführten Verbände, Die Vorſtandswahlen brachten nur kleine Aenderun⸗ gen: 1. Vorſitzender Pfelffer⸗Mannheim,. Vor⸗ ſitzender Hinterſeher⸗ Fechenheim, 1. Schriftführer Schletch⸗ ühlheim a.., 2. Schriftführer Henkel⸗Gießen, Kaſſier e a. M. Der Samstagabend wurde mit einem wohlgelungenen Kommers im Bootsharz ah⸗ geſchloſſen. Am Sonntagvormittag um 10 Uhr wurden die Verhandlungen mit der Beratung ſportlicher Fragen fort⸗ ſch ein Ueber die 12 eingebrachten Anträge entſponn ch eine längere Debatte. Nach längerer Ausſprache wurde beſchloſſen, die Ehren⸗, Wander⸗ und Herausforderungs⸗ preiſe abzuſchaffen. Dle ſiegenden Vereine erhalten eine Urkunde, die ſiegenden Ruderer wie ſeither Ehrenzeichen. Die Meldegelder wurden um die Hälfte ermäßigt. Die Meiſterſchaftsregatta 1931 findet in Mannheim 5 wird vom Waſſerſportverein„Vorwärts“ und dem Wſp. B. Sandhofen durchgeführt werden. Der Mu dertag 1981 wird in Rüſſelsheim abgehalten. Um 1 Uhr konnte der Vorſitzende mit Dankesworten die in jeder Hinſicht harmontſch verlaufene Verſammlung ſchließen. Punktwertungstabelle des Sübbeutſchen Nuder⸗ verbandes Der techniſche Ausſchuß des Süd. Ruderverbondes ver⸗ öffentlichte in der Septembernummer feiner Verbands⸗ Zeitung die diesjährige neubearbeitete Punktwertung, die nachſtehend gekürzt gegeben wird. 1. Waſſerſportv. Vorwärts Monnheim 302 P. bei 4 Reg. 2. Rud.⸗ u. Schwimmv. Vorwärts Offenb. 163 P. bei 4 Reg. 3. Ruderverein Freiheit Mühlheim 90 P. bei 4 Reg. 4. Ruberklub Germania Kaſtel 81 P. bei 3 Reg. 5. Waſſerſportverein Hellas Gießen 82 P. bei 4 Reg. 6. Rubergeſ. 1910 Fechenheim 57 P. bei J Reg. 7. Ruderklub Raunheim 52 P. bei 3 Reg. 8. Rudergeſ. Borufſia Frankfurt 25 P. bei 4 Reg. Nicht gewertet wurde der Kompfſpielerſolg Mannheims Mit ihm Iauf nahm,. K. V. wäre die Punktzahl auf 320 geſtiegen. 1 25 5 255 MHontag, 13. Oktober 1930 HANDRBLS- DND der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS- ZEITUNG Abend-Ausgabe Nr. 474 Der Stahlverein im 3. Geſchäftsjahr Produktion und Amſatz hinter dem Vorjahr zurückgeblieben Die Produktion O(Eig. Dr.) D in den wichtigſten Erzeugniſſen ſtellten ſich im Vergleich zu dem vorher⸗ gehenden Vierteljahr wie folgt: Kohle im 4. Geſchäfts⸗ quartal 1929⸗30 5 765 610 Tonnen gegenüber 5 92 Ton⸗ nen im 3. Geſchäfte Squortal, Koks 2088 900(2 152 151) Tonnen, Roheiſen 1020 762(1 140 815) Tonnen, Roh⸗ ſtahl 1 083 101(1 185 735) Tonnen. Insgeſamt be⸗ trägt die Erzeugung im 5. Geſchäftsjahr 192930(Okt. 1929 bis Sept. 1930) an Kohle 500 Tonnen gegenüber 27 241990 Tonnen im 4. Ges Tonnen, an 2 192829, an Koks 9 333 h an Rohſtahl giſen 5 296 970(6 007 953) 5 588 395(6 419 796) Tonnen. Die Zahl der Arbeiter betrug: Arbeiter am 30. 9. am 30. 9. 29 176 716. kohlenbergbau 65 244, bzw. 74 442, bzw. 87 18 359 am 30. 9. 30, om 30. 6. 30 15 353, am Davon entfallen auf den Steinkohlenbergbau 4970, bzw. 4948. Der Umſatz mit Fremden beläuft ſich im 4. Geſchäfts⸗ quarte 1929⸗30 auf 272 541 000/(vorl. Zahlen) gegen⸗ über 290 802 080)/ im 3. Geſchäftsquartal 1929⸗30 lend⸗ gültige Zahlen). Davon entfallen auf Abnehmer im In⸗ Jand 166 802 000(180 032 389)/ und auf Abnehmer im Ausland 105 739 000(110 769 691) 1. Insgeſamt be⸗ 9 627 304) Tonnen, Angeſtellten 30 154 315, den Stein⸗ 5, Angeſtellte 30. 9. 29 15 331. 4916, bzw. . und 30 134 708, am 30. 6. Davon entfallen f trägt der Umſatz mit Fremden im 5. Geſchäftsjahr 1929-30 1 251 592 000/(vorläufige Zahlen) gegenüber 1445 032 992/ lendgültige Zahlen. Davon entfallen auf Abnehmer im Ausland 447 019 000(534 142 658) l. In den obigen Zahlen iſt der Umſatz zwiſchen den ein⸗ zelnen Abteilungen der Verein. Stahlwerken und der Um⸗ atz der zum Konzern der Verein. Stahlwerke gehörenden Beteiligungen nicht enthalten. Die ſpezifizierten Auf⸗ tragsbeſtände der Hüttenwerke und Verfeinerungs⸗ betriebe an Eiſen⸗ und Stahlerzeugniſſen, die am 30. Sept. 920 in den Büchern der Verein. Stahlwerken ſtanden, machen etwa 44.3 v. H. des entſprechenden Auftrags⸗ beſtandes im Monatsdurchſchnitt des Geſchäftsjahres 1928⸗29 aus. * Der Konkurs über die Neptunus Aſſecuranz Com⸗ pagnie offiziell verhängt. Der zuſtändige Hamburger Kon⸗ kursrichter hat nunmehr offiziell den Konkurs über die Neptunus Aſſecuranz Compagnie verhängt. Die Frage bleibt nun, ob ſich aus der Konkursverhängung über die Neptunus jetzt auch für die Aſſecuranz⸗Union von 1865 Unmittelbare Folgen etwa in der Richtung ergeben, daß der Neptunus⸗Konkurs ohne weiteres auch den Konkurs der Aſſecuranz⸗Union nach ſich ziehen würde. Wie aus Ham⸗ Burg gemeldet wird, hofft man dort in eingeweihten Kreiſen immer noch, daß ſich die Abwicklung bei der Aſſecuranz⸗ Union unter Vermeidung des Konkurſes im Wege des Vergleichsverfahrens bewerkſtelligen laſſe, wobei anſchei⸗ mend das Reichsaufſichtsamt mit Rückſicht auf die Verſicher⸗ ten derartigen Maßnahmen mit einem gewiſſen Wohl⸗ wollen gegenüberſtehe. Wie ſich die Dinge aber ſchließlich bei der Aſſecuranz⸗Union entwickeln werden, hänge einzig und allein von der Entſcheidung des Konkursrichters auf Grund der nach der Einleitung des Vergleichsverfahrens Bei der Aſſecuranz⸗Union eingeforderten Unterlagen, vor allem bezüglich des erſt approximativ zu überſehenden Sta⸗ tus der Geſellſchaft ab. Uebernahme von Geſchäften der Neptunus durch die Commercial Union Aſſurance Co. Die Commercial Union Aſſurance Company, Ltd., London, iſt nach der Uebernahme von Bezirksdirektoren und Generalagenten der Neptunus Aſſecuranz⸗ Compagnie, Hamburg, in den Beſitz des größ⸗ ten Teiles des Verſicherungsgeſchäftes des bekanntlich zu⸗ . Inſtituts gekommen. Die engliſche Ge⸗ ellſchaft hat unter Vermeidung unmittelbarer Verhand⸗ Lungen es verſtanden, auf dem genannten Wege über die Vertretungen der Hamburger Geſellſchaft die Ver⸗ ſſicherungsnehmer zu Uebertrittserklärungen zu ver⸗ anlaſſen, und zwar unter Anerkennung der bereits nach Hamburg geleiſteten laufenden Verſicherungsprämien. * Erſte Zahlung aus der Maſſe im Bürkle⸗Konkurs, Freiburg i. Br. Im Konkursverfahren über das Ver⸗ 8 der Firma Bankhaus Otto Bürkle u. Co. in Frei⸗ urg i. Br. ſoll jetzt eine Abſchlagsverteilung von 5 v. H. aus dem. Maſſebeſtand von ca. 180 000 4(1) worgenommen werden. Es ſind 3 325 312, nicht bevor⸗ rechtigte Foraderungen zu berückſichtigen. Die Auszahlung erfolgt vom 90. d. Mts. ab.. * Ich. Allweiler⸗Garvens aufgelöſt. Die Intereſſenge⸗ meinſchaft, welche die Firmen Gotthard Allweiler, Pumpen⸗ fabrik Ach. Radolfzell und Garven werke AG. für Pumpen⸗ und Maſchinenbau Hannover⸗Wülfel ſeit 1924 verband, iſt in freundſchaftlicher Weiſe auf Grund freiwilliger Vereinbarung mit Wirkung ab 1. Oktober 1930 au f⸗ Die Urſache hierfür iſt hauptſächlich in der verſchiedenartigen Entwickelung der beiderſeitigen Fabrikationsprogramme zu ſehen, derzufolge die Erzeug⸗ niſſe der Firmen nicht mehr mit eee Mitteln ab⸗ ſetzt werden konnten. Beide Firmen unterhalten nunmehr gelöſſt worden. eigene Niederlaſſungen au den Plätzen, wo ſie bisher ge⸗ meinſam vertreten waren. ) Moralorium Metallwerke Knodt AG., Frankfurt a. M. AG. Frankf ren, an ihre Gläubi⸗ m nach. Die Gläu⸗ (Eig. Dr.) Die Metallwerke Kno (AK. 500 000%) hat ſich, wie wir ger gewandt und ſucht um ein Moratori bigerverſammlung findet im Laufe dieſer Woche ſtatt. Bei der Aufſtellung der Bilanz er ibt ſich, daß die Geſell⸗ ſchaft nicht überſchuldet., aber völlig 11li⸗ quid iſt. Die Bemühur i um neue Kredite blieben erfolglos, ſodaß die GE aft ein Moratorium von mindeſtens einem Jahr braucht, um die Die ungedeckten Die Geſellſchaft Die können. 200 000 ,. deſonders Gläubiger voll befriedigen zu Forderungen belaufen ſich auf iſt gut beſchäftigt, doch haben träge ſtärker nachgelaſſen. * Elektrizitätswerke der Argen AG., Wangen i. Allgäu Vorjahrsdiridende. Die Geſellſchaft ſchlägt die Ver teilung einer Dividende von wieder 7 v. H. auf VA. und wieder 12 v. H. auf die StA. vor. Die Genußrechtsur⸗ kunden erhalten.50 l. (Die Inſolvenz Hch. die Behördenauf⸗ Zeiß(Union ⸗Zeiß], Frankfurt a. Main. Im Gläubigerausſchuß dieſer Büro⸗ möbelfirma wurden die am Verfahren beteiligten Forde⸗ rungen mit 340 000 R. angegeben. Die Mehrheit zum Antrag des gerichtlichen Vergleichsverfahrens iſt vorhan⸗ den. Mit einem Konſortium werden Verhandlungen geführt zwee Uebernahme des Geſchäftes, die als ausſichtsreich bezeichnet werden. Es iſt beabſichtigt, den Geſchäftsbetrieb möglichſt in der bisherigen Weiſe weiter⸗ zuführen. Bis zur Erledigung der Uebernahmeverhand⸗ lungen ſoll Friſt für die Eröffnung des gerichtlichen Ver⸗ gleichsverfahrens nachgeſucht werden. JN. Fuchs, Möbelfirma, Frankfurt/., in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten.(Eig. Dr.) Die Firma, die eines der größten Möbelabzahlungsgeſchäfte am Frankfurter Platze 1 ebmüht ſich um einen außergerichtlichen Vergleich. Die Verbindlichkeiten werden im Augenblick auf minde⸗ ſtens eine halbe Million R./ geſchätzt. * Kulmbacher Rizzibräun AG.— 1375(14) v. H. Divi⸗ dende. Der AR. beſchloß, der GV. am 25. Okt., die be⸗ kanntlich auch über die angekündigte Zuſammenſchluß⸗ transgktion mit der Reichelbräu AG. Beſchluß faſſen ſoll, die Verteilung einer Stammaktiendividende von 137 v. H. gegen 14 v. H. i. V. vorzuſchlagen. Am die Preiskonvention in der Fahrradinduſbrie Dr.) Auf einer Tagung in Hannover vor Wochen verpflichteten ſich neun größer e Fahrradfabriken unter dem Vorbehalt, Reihe von Außenſeitern zum Beitritt zu be⸗ wegen iſt, ſich zu einer Preiskon vention zuſam⸗ menzuſchließen. Erfaßt ſollte zunächſt die Saiſon 1930-31 werden. Eine Syndibats bildung in der deutſchen Fahrradinduſtrie wird demgegenüber als ziemlich aus ⸗ ſichtslos von der Induſtrie betrachtet, zumal anzuneh⸗ men iſt, daß die Opelwerke auch künftig einem Syndikat nicht beitreten. Dementſprechend wurden auch die beſonders von Frankfurt aus vorbereiteten und geführten Syndi⸗ katsverhandlungen wieder abgeſtoppt. Selbſt die jetzige Preis kon vention, die mit Bereitwilligkeit von einzelnen Außenſeiterfirmen zwiſchen den neun Fabriken erreicht werden ſoll, wird angeſichts der kataſtrophalen Marktlage als wär kungs blos auf⸗ O(Eig. etwa drei deutſche daß eine gefaßt. Die Konvention ſoll aber wenigſtens noch den Zuſammenhalt der Werke bedeuten, die an der Geſundung der deutſchen Fohrradinduſtrie auch weiterhin Intereſſe haben. Eine Geſundung könne aber letzten Endes nur donn erreicht werden, wenn die große Ueberproduktion durch die Ausſchaltung kranker und un rentabler Firmen verſchwindet. * Grumpen⸗ und Sandblattverkauf. Lampertheim, 12. Oktober. Verwiegung und Verkauf der Grumpen ſind abgewickelt. Für das Pfund werden 18 Pig. ein ſehr niedriger Preis bezahlt. Im„Durlacher Hof“ zu Mannheim findet am Montag, den 13. Oktober die erſte Verkaufsſitzung für Sandblatt und Mittelgut der ſüdheſſi⸗ ſchen Tabakorte ſtatt. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 13. Okt. Birnen 1825; Tomaten 12—16; blaue Trauben 18—20; weiße Trauben 30—38 und 2— 223 Quitten 25; Kaſtanien 17 bis entner, bei 18 Anfuhr am Sonntag 200; am Montag 80 3 gleichen Preiſen. Abſatz gut. Neue Goldabgaben an Frankreich une Holland Berlin, 13. Okt.(Eig. Dr.) Wie wir hören, hat die R 845 bank heute in vorſorglicher Weiſe ſowohl von Köln als auch von Berlin aus je 35 Mill. 4 an Gold an Frankreich und 17,5 Mill./ nach Holland abgegeben. Insgeſamt ſind demnach heute 87,5 Mil l. 4 Sen J D epots der Reichsbank entnommen worden. Da eine frühere Goldſendung der Reichsbank durch einen Zugunfoll eine Verſpätung von 24 Stunden hatte, ſind diesmal entgegen bisherigem Gebrauch ſowohl aus a2 Inuverſichtlichere Geſamtbeurteilung Deckungen der Kuliſſe/ Kurſe 3 v. H. über Amſterdamer ſüddentſche Rechnung/ Manuheim behauptet Die nach wie vor ganz unüberſichtliche Lage in der Innenpolitik veranlaßte mmen mit dem drohenden Met eſtreik die Börſe zu größter Zurück⸗ h a 1 4 genüber den Samstag⸗Notierungen ergeben ſich meiſt te Kursabſchwächungen. Farben notierten 128 ö öldhof 109, ſonſt waren noch Linoleum und Weſteregel in ſchwächer, dagegen Südzucker feſter mit 12671. Bankaktien blieben behauptet. Verſicherungswerte wurden heute aufgenommen. Renten waren überwiegend weiter abgeſchwächt, und zwar ſowohl Gold⸗Pfandbriefe wie Staats⸗ und Stadtonleihen. Frankfurt uneinheitlich Zu Beginn der neuen Woche war die Stimmung zum offiziellen Beginn wieder etwas zu verſichtlicher, nachdem das Zuſtandekommen des Ueberbrückungskredits Tatſache geworden war. Das Geſchäft nahm aber kein größeres Ausmaß an, da von Provinzſeite immer noch in kleinerem Umfange Material an den Markt kam, ſodaß ſich in der Hauptſache kleinere Kursabſchwä⸗ chungen ergaben. Die ſchwache Newyorker Börſe vom Samstag legte der Spekulation größere Zurückhaltung auf. Hinſichtlich des Meallarbeiterkonfliktes rechnet man damit, daß ein Streik vermieden werden kann. Die Kursgeſtaltung war im allgemeinen nicht einheitlich. Etwas bevorzugt lagen am Chemiemarkt J. G. Farben, die 114 v. H. gewan⸗ nen; Metallgeſellſchaft lagen dagegen 2 v. H. ſchwächer. Der Elektromarkt hatte nur minimales Geſchäft. Am Montan⸗ mark waren Harpener ſtärker angeboten und 5% v. H. ſchwächer; für Rheinſtahl machte ſich dagegen bei einer Beſſerung von 1½ v. H etwas Nachfrage bemerkbar. Kali⸗ werte weiterhin bis 2 v. H ſchwächer. Banken wenig verändert, nur Commerzbank mit minus 2 v. H. ſtärker gedrückt. Am Rentenmarkt war ebenfalls die Umſatztätigk⸗ keit ſehr minimal. Deutſche Anleihen blieben be⸗ hauptet. Von Ausländern gaben Zolltürken etwas nach. Rumänen lagen ſtärker im Angebot und bis 1 v. H. niedri⸗ ger. Im Verlaufe ſchritt die Kuliſſe vereinzelt zu Deckungen, ſodaß bei etwas freundlicher Stimmung die Kurſe gegen Anfang bis zu 2 v. H. anziehen konnten. Mehr Beachtung fanden Elektrowerte. Zell Waldhof und Aku aber ſtark abgeſchwächt. Am Geld mar kt war Tages⸗ geld mit 4½ v. H. unverändert. Berlin widerſtandsfähig Nach einem abwartenden Vormittagsver⸗ kehr und ſchwächer taxierten Vorbörſenkurſen, eröff⸗ nete die heutige Montagsbörſe wider Erwarten recht widerſtandsfähig. Die Kursentwicklung war zwar nicht ganz einheitlich, und verſchiedentlich waren auch noch mehrprozentige Abſchwächungen feſtzuſtellen. Im allgemei⸗ nen lag aber doch etwas ſtärkere Aufnahmeneigung ſeitens der Börſe reſp. Banken vor, ſodaß das herauskommende Material ziemlich ſchlank und oft ohne große Verluſte Auf⸗ nahme fand. Die ungünſtigen Momente, die vor⸗ mittags noch die Hauptrolle ſpielten, wie das matte New⸗ hork vom Samstag, die unſichere innerpolitiſche Lage, wei⸗ tere Geldabgaben der Reichsbank in Höhe von 70 Millio⸗ nen nach Paris und 17 Millionen nach Holland, der un⸗ entſchiedene Ausgang des Metallarbeiterkonfliktes uſw. traten etwas in den Hintergrund, zumal bei letzteren nach den neueſten Meldungen durch ein Eingreifen des Reichsarbeitsminiſters der Verſuch gemacht werden ſoll, eine Einigung herbeizuführen. Ferner fanden höhere Kurs⸗ meldungen für die Pounganleihe aus dem Auslande(in der Schweiz wurde ſie heute mit 74 bis 75 gehandelt) Be⸗ achtung. Wie ſchon geſagt, lagen die erſten Kurſe ganz uneinheitlich. Papiere wie Buderus, Julius Berger, als auch aus dem Berliner Depot entſpre⸗ Dispoſitionen getroffen worden. dem Kölner chende * Großhandelsindex leicht nachgebend. Die auf den Stichtag des 8. Oktober berechnete Großhandelsindexziffer bes Stat. Reichsamtes hat mit 12,4 gegenüber der Vor⸗ woche(120,6) leicht nachgegeben. Von den Hauptgruppen lag die Inderziffer für Agrarſtoffe auf 109,3(109,1). Die Indexziffern für in duſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren und für induſtrielle Fertigwaren ſind um 0,3 v. H. auf 114,7(115,1) und auf 147,(147,8) zurückgegangen. Widerſtandsfähiger, jwäterhin befestigter Wochenbeginn um Schluß Arbitragekäufe auf Anfang Na börslich Kunſtſeideaktien auf Käufe belebt Schantungbahn, erſchienen mit Minus⸗Minus⸗Zeichen, an⸗ dere Werte wie Kali⸗Aktien, Brown Boveri, Schleſ. Gas, Aku u. a. waren bis 3 v. H. ſchwächer; Hotelbetrieb ver⸗ loren 4 und Thür. Gas 4% v. H. Andererſeits zogen Rheinſtahl, Schubert u. Salzer und Schuckert um je 3 v. H. an. Sehr ſchwach lagen im Zuſammenhang mit der Valuta Chadeaktien mit einem Verluſt von 10. Ueberhaupt waren die ſogen. Auslands werte, mit Ausnahme von Swenska, auffallend ſchwach. Die heimi⸗ ſchen Renten waren hingegen gut behauptet. Am Pfandbriefmarkte hat das Angebot weiter etwas nachgelaſſen, die Tendenz war aber auch heute überwiegend ſchwächer. Der Geldmarkt blieb unverändert. Nach den erſten Kurſen wurde es auf Deckungen all⸗ gemein bis zu 2 v. H. feſter. Man wollte wiſſen, daß das Ausland für den Kaſſamarkt Kaufintereſſe hätte und mit niedrigeren Kauflimiten vertreten ſei. Später konnten ſich die Kurſe auf dem erhöhten Niveau unter Schwankungen etwa behaupten. Der Kaſſamarkt lag ſchwach, jedoch zeigten ſich vereinzelt Anſätze z u einer Befeſtigung. Triumph⸗Werke minus 10/4 v.., auch Hypothekenbank⸗ Pfandbriefe lagen wieder zwei 618 oͤrei v. H. ſchwächer, Preußiſche Hypotheken verloren 6 v. H. Am Diskontmarkt hat das Angebot heute erheblich nachgelaſſen, es gingen nur noch zirko 12 Millionen zu unverändertem Satz um. Die Deviſen nachfrage hielt ſich etwa auf Sams⸗ tagsniveau. Gegen Schluß der Börſe wurde es auf Arbitragekäufe für ſüddeutſche Plätze er⸗ neut feſter und Kursgewinne bis 3 v. H. gegen den Anfang waren ziemlich häufig feſtzuſtellen. Salzdetfurth ſchloſſen 10 v. H. höher. Nachbörslich entwickelte ſich in Kunſtſeidewaktien auf Amſterdamer Käufe bei höheren Kurſen größeres Geſchäft. Deviſen gegen Reichsmark waren weiter ge⸗ ſucht, der Dollar notierte.2065 nach.2050. Die euro⸗ päiſchen Valuten lagen ſchwächer, vor allem Paris u. Hol⸗ land infolge der Goldabgabe der Reichsbank, 39276 nach 39298. Holland 40.32 nach 40.33, London.8580 nach .8585, Schweiz 19.49½, alles Newyorker Uſance. Spanien infolge der inneren Wirren erneut flau, 40.25 nach 48.50 gegen London. Die Swapfätze Dollar gegen Reichsmark ſind ſehr hoch, auf einen Monat 80 Stellen und auf drei Monate 210 Stellen. Berliner Devisen Dlskontsdtze: Reſchsbank 5, Lombard 8, Privat 8 v. f. Amtlich in R⸗M für] 11. Oktober 18. Oktober Parität Disk. 7 2 G. B. G. D. M—7⁰ Holland 100 Gulden 169,38 169,72 189,38 169,72 168,48 3 Athen 100 Drachmen] 5,435 5,445.443] 5,458„445 8 Brüſſel 100 B⸗ 500 PF. 38,57 38,69] 58,60 58,72] 58,355 8 Danzig 100 Gulden 81.58 81,74 81,61 15 81,555 8 Fuat 100 F 10,57 10,59 10,576 10,586 10,512 8 Italien 100 Lire 21,985 22,025 22,01 25 2,025 5,3 Südſlavien 100 Dinar 743 7,457 755 74090 758 5,8 Kopenhagen 100 Kr. 112,95 112.57 112.48 112,68 112,06 4 Liſſabon 100 Eskudo] 18,825 18,865] 18,825 18,865] 17,48 8 Ssto 100 Kronen 112,38 113.5 112.89 112,61 111,74 45 Paris„ 100 Franken] 16.488 16, 16,468 18, 16,445 2,8 Prag.. 100 Kronen] 12.467 12.487] 12,471] 12.491] 12,38.5 Schweiz 100 Franken 81.62 81,78 81,69 1,8 80,515 2,5 Soſia.. 100 Leva.048 3. 3,047 3,0558 3,017 10 Spanien 100 Peſeten 4201 42, 41,38 41,44 69,57 8 Stockholm. 100 Kr. 112,78 118,00 112,86 118,08 112,05.5 Wien 100 Schilling] 38.28 39.40 59,30 59,42 88,79 8,8 Ungarn 100 ⸗12500 78,535 73,675] 73,58 738,72 72,89 3,5 Buenos-Aires 1Peſ.] 1,415 1,417] 1,395 1,997 1,786 7 Canada 1 Can. Wen 4,2084211 4,2054318 4,176 Japan 1.088].087] 2,083].087 1,996 8,11 Kairo. 1 ägypt. d. 20,925 20,965 20,93 20,97 20,91— Türkei 1 türk. Pfd.——.—.— 213010 London. 1 Pfd.] 20,41 20.45 20,415 20,455] 20,398 8 New York. 1 Dollar] 4,201 4,2094, 2025 4,2105 4,1780 3 Rio deJaneirolMillr.—.—]—.—, 2..508 05 Uruguay 1 Gold Pef.].247 l 3,289 J 3,227 J 3,288 4,321 Bad. St.⸗A. 27 Bad. Kom. Gd imer . 75,50 75.50 88,50 86.50 hafen Stadt 88.— 84,50 e Mhm. Gold 3 5„ Gold 9 ů—. Go 8% garden b. 28 Habiſche Want Alg. Hypoth. B „Hopoth. D. Bant u. Disc. Abr Hof baum 1 A. Br. re 185 5„ 99,50 99.50 0—.— Id 74,80 72.50 89,.— 89, 184.0 133.0 181.0 128.0 Gk. 1410 141.0 1110 1110 *. 125,0 125 0 ch. 129,0 129.0 erger Dad. Aſſekuranz. Continent. Verf. Mannh.⸗Verſtch. 157.0 157.0 114,0 114.0 19.50 19,50 28.— 25.— .⸗G. f. Seilind. 85 n, Bovert ihler⸗Beng Deuiſche Dinol. l 10% Grkr, M. BA. .„ Karlstr. Näh. Halb C. H. Knorr Konſerven Braun Mannh. Gummi Pfälz. Mühlenw. 5 Zem. Heid. h. Elektr..-G. Rheinmühlenw. Südd. Zucker Verein btſch. Oelf. Wayß E 5 Zellſtoff Wald he Frankfurter Börse Festverzinslic e Neichsant! 10 Ablsſungſch. 585. D. Wertb. Gold D. S. 8 2 e Schutzg. 14. 0 Lubwigsh. 28 23! Gd. 55 2*. 25 % Grkr. Mh. 29 25 2 55 ggg reu Eid ewe. ee rte. M. abg. 5% Rh.⸗M.⸗Don. 1% Bad. Rom. Gd. 5% Pfälzer--9 8% Ry. Hop. 2. 23 e„ N. 3˙8 2. „„„ 1 %% Rhein. Lig. %% Pakt. Sia. 4% eSüdbo Lig 4%„% Melning. 457 7/0 Pr. g. B. Lig Bank- Aktien Allg. D. Erebitb. Badiſche Bank armer Bankver. pr. Pyp. u. Wb. Jom, u, Pripgtb. hewWerte 87.50 87.— 54,10 54,10 .80—.— —.— 92.85 18,50 16,50 N 86,50 88,50 98.— 97.50 96,50 86,— 96,50 86.— 92,50 92,.— 87.— 85.50 84.15 62,50 96,.— 84.50 85.——.— 85.50 84,50 95.——.— 100,2 99,50 184.0 102.0 103,0 121.5 120,2 Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto D Effekten Bank D. Hyp. u. Wechſ⸗ D. Ueberſee⸗Bank Dresdner Bank Frankf. Bank. Irkfr. Hyp.⸗Br. Nürnberg. Verein Deſt. Cred.⸗Anſt. Pfälz. Hyp.⸗ Bk. Reichsdbant. Rhein. Creditbk. Rhein. Hyp.⸗Bk. Südd. Boden⸗C. Südd. Disconto Wiener Bankver. Württ. Notenbk. Allianz rankf. All. Verf. annh. Verſ.⸗G. Heben Straßb. Nordd. Lloyd Deſter.⸗U. St.- B. Eſchweil. Bergw. Gelſenk. Bergw. Ilſe gb. St. A. Kali Aſchersleben Kalt Salzderfurth Kalt Weſteregeln Klöckner 1142 114,5 Mannesm. Röhr. 85 Enzinger Union 71 145.0 143.0 —.— 129,0 128,0 100,0 100,0 A. 120,0 120.0 22— 22 167.0 166.0 99.— 89,.— 92.— 85,.— 120.0 1205 118,0 118.0 125.0 126,7 8 1 185 46.— 113.0 1050 0 158,5 159,2 110.5 110.0 100.5 100.5 144,2 143.0 88,25 88,50 110,0 108.7 98.— 83. 148.0 145,5 2778 2775 1280 125.0 204.0——8ů2 14¹0 1805 10,30 10.25 188.0 187.5 174.0 178,0 Transport-Aktien 725 25 2— 72 50 75 75 Wende 88.— 206,5 119 18555 858 11. Otavl⸗Minen. 27,75— 13. Phönix Bergbau—,— 59. 05 Rheinſtahl.. 66,25 68.25 Salzw ellbr.. 210.0 210.0 Tellus Bergbau 98.— 97.— Vu. Laurahütte—.——.— Ber. Stahlwerke. 60,28 60,50 industrie-Aktien Sc. Slug. 18 öffer! n 8 Stork. Werger Adler Kleyer A. E. G. Aſchaff. Buntpy. Bd. Maſch. Durl. Brem.⸗Beſig. Oel Brown Bovert Eement Heidelbg. „ Karſtadt Ebensee Wie Lb. 9s Albert Brockhnes Daimler Be Dt. Atlant.⸗T. D. Golde u. S. Anft. Dt. Linoleum Dt. Verlag Dresd. Schnellpr. Düſſel. Rat. Dürr Dyckerh. E Widm Eiſen Katſersl. Emag Frankf. A Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn. ahr Gebr. Pirm. G. Farben. 9%„Bonds 29 Fat. Gu Jetter 5 aber& Schleich. elt. Guilleaume rankfurter Gas Frkf. Pok.& Wit. Goldſchmidt Th. Gritzner M. Durl. Grün& Bilfinger ald& Nen anfwerk. Jüſſen 5 Armatur. irſch Kupf. u. M. och⸗ u. Tiefbau e Phil. olzverkohl.⸗ Jag Erlangen unghans St. A. Kamm. Kaiſersl. Karſtadt Rud. Klein, Sch.& Beck. Knorr, Heilbr. 5 141ů 0 2— n K. St. 808 181.5 177.0 „„ 7 StA. 100) 109.0 101.0 101.0 125.0 125,0 Del 51.— 50,50 34.— 88.— „0 94.— 90.— 125,0 125.0 147.5 148,0 100.0 98, 80 128,7 12670 88.50 88.50 8 1 e 15. 38.25 39.75 29.— 29.— 164.0 168,0 20.50 20,50 —.—.— 1055 109.0 56.50 56.50 90— 88,50 80.— 79.25 r 20.— —— 84.80 81.— 61.50 12558 12505 166.0 185, 7 17. 85.— 88.— 126, 2 125,2 Konſerven Braun 5 Schuhf. Berneig Kraus& Co. Lock. 70,25—.— Sellinduſt. Wolff Südd. Zucker Trient. Beſigheim Ber. Chem. Ind.——-. Ber. deutſch. Oelf. Vergt. Jute Ver. Ultramarin 139.0 205 Zellſt. Berl. 48, 156 Bib fe fee 52.0 olgt äffner . Volth. Seil. u. K. 32, — 5 Freytag. e **„ Lechwerfte Judwigsh. Walz. Mainkraftwerke Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A'“ Motoren Deutz Motor. Oberurſel Pf. Nähm. Kayſ.—.— Rein. Gebh& Sch. Roeder, Gebr. D.— Rütgerswerke Schnellpr. Frkthl. 98.— 98,.— 93.— gelſtoff Mente 8 44, 25 44,— 2 85 Waldo 5 29.— 29.— — 5 Lackf. 65.— 65,.— Ufa(Freiverk.).. 89.— Schuckert, Nrbg. 125,7 125.5 Raſtatter Wagg.—.—.— Terminnetierungen Schlun) Allg. Dt. Credit 100,7 100,0] Harpen. Bergbau 88.— Bank f. Brauind. 108,0 Ph. Holzmann 68, Barmer Vankvee. 102, lſe Bergbau Bayr. Hyp. u. W. 122, all Aſchersleben Berl. e Kali Salzdetfurth Commerzbank Kali Weſteregeln 1 Darmſt. u. Nat. R. Karſtabt Deutſche Disconto Flöcknerwerke.. 68.60 60 3 1 gahmeyer& Co. 184,0—.— .⸗G. ſür Verkehr 1 Mannesmann 5 8 Vorz. Mansfelder n Metallgeſellſch.. 9 f Logd MiagWiülhleuban Aku 5 Allg. Elektr. Beſ. Montecatini. 43.50 Ober bedarf Bemberg. 62,— 60,— Bergmann..—.— Stavi Minen 29,50 Phönix Bergbau Buderus Eiſen Rh. Braunkohlen Cement Heidelbg. Compan. Hiſp. ompan. Hiſp Rh. Elek.(Sheag) Rh. Stahlwerke Confin. Gummi 124.5 125.0 Riebeck Montan Rütgerswerke„ 45,50 44,50 Schuckert Siemens Halske Südd. Zucker Svenska Tändſt. 292,0 292.0 Ber. Glanzſtoff———.— Ver. Ae ellſtoff ellſtoff Wasen 1130 1100 Daimler Be 85 Deutſche Erdl Dt. Gold u. Silber 1 Dt. Linoleum 1 Licht u. Kraft Elektr. Lieferung J. G. Farben elten& Guill. elſenk Bergwk. Gesfürel 1 Goldſchmidt 39.75 Berliner Börse 5% Roggenwert.10 8,10 5% 5 Roggenrentb 6,93 6,80 2 ee eee. 54,25 54.25 4% ce 80 560 4% Deſt. Schaß 88.50 88.50 5 4%„ Goldrente 26,70 26.80 4%„ fronen.—. 4%„ conv. Rente 1. 4%%„ Sild.. 2090.90 %%„ Pop.⸗R.—— Festverzinsliche Werte Goldanleihe 6% Reichsanl. 27 Olſch. Ablöfgſch. 1 ohne Ablöfgrecht 5,80 9 15 70 740 7,40 3 — 5% Bad. Koglen 89% Grkr. Mh. K. 5% Prß. Kal ianl. Alten und Auslandsenleihen in Prozenten 1 5 Stücke-Notlerungen in Mark je Stück 11. 8. Bremer Wolle 125,0 129,0 Brown, Bop.& C. 85.— 83,.— Buderus Eiſenw. 48,.— 47,25 Charlott. Waſſer 79,.— 78,25 11. 13, 4% Türk. Ad. Am.—,— 3,50 7% 5 e 4³0 450 C Chem. Heyden„ 38.— 39,75 6 n 8* 2 NN Ir: 4%„Zollobl. 1911.0—.— Edem. B les 38,28 83.— .⸗B0g 11.— 10.75 Cbem. rockhues 88. Concord. 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Bergwerk 219.0 218,5 Eſſenerteinkoht.—.— Faber Alelſtift 153,2 1 Liſt& Co. 38.— 37 50 Dt. Aſiatiſche Bk. 39 arbenind. A. G. 129,2 128.2 Deutſchedisconte 1102 Jeldmühleapler 113.0 114.0 Dtſch.Ueberſee B 89,.— 88.— 1995& Guill. 88,50—.— Bank- Aktien Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. Barmer Bankver Berl. Handelsgeſ. Com. u. Privtbk. Darmſt. u..⸗B. Dresdner Bank 110,0 108,7] Fhies KHöpfling. Meininger bypbk. 145,5 145.5 R. Friſter 137.5 1350 Oeſterr. Creditbk. 27,75 27.75 Reichsbank... 204.5 202,5 Gebhard Tegu. 70,— 70.— Rhein. Erebitbk.—.——[Gehe& Co. 3 Süddeutſch. Dise.—.— —.— 1& Co. Frankf. Allgem.———.— Gelſenk. Bergwr. 89.75 90.— Sac 43G. 5 25 44,25 Germ. Portld. 28. 80,.— 85,— Gerresheim. Glas 94.— 84.— Gel. f. elektr. Unr. 111.2 111,5 Goedhardt Gebr. 95,.— 85,.— Goldſchmidt, Th. 39,25 38.— Industrie-Aktien Aeccumulatoren 110,0 Adler werke. Alexanderwerk—.— fel 1 40.25 40.25 Alſg. elette J. 106. 100.1 Cuans- Werte..— 40 75 Alſen Portl.⸗Z. 118,0 119,7 Greppiner Werke—.—— Gritzner Maſch. 28.— 28, 15 Gebr. Großmann— Grün& Bilfinger 1010 0 1580 0 Gruſchwitz Textil 52.— 52.— Ammendorf Pap. 1 Anhalt. Kohlenw 58 Aſchaffb ellſt. 75,50 Augsb. N. Masch 5 Balte Maſchinen 113.5 113,5 pagetga n 6 68.— Baſt Nürnberg 162.0 162,0 Halleſche Maſch. 58,50 62,— Saher. Celluloid—.— Hammer. Spinn. 1020 102.0 Bayr. Spiegelglas 38,50 87.50 Hann. M. Egeſt. 25.— J. P. Bemderg 60.85 60,15 HOög.⸗Wien Gum. 80.— 40.50 Bergmann Elekt 123,0 1310 darkort St⸗Pr. Berlin Gubener 144.0 142.0 Harpener Bergb. 88,50 85.— Berl. Karls. Ind. 50,50 50.— bedwigshütte 92— 82.— Berliner Maſchb. 32,85 32.— Heilmang Imm. 37. 50 36.25 Braunk. u. Brikett 145,0 146,0 Hilpert Masch... Br.⸗Beſigh. Oelf. 51.— 51.— Bremer Bulkan— e 1 Hindrich s A Hirſch Kupfer 8 100 Hoesch Ef obeſch Eiſen Hohenlohe⸗Werke Phil. 55 mann. Horch& Cie. Ilſe Bergbau M. Jüdel& Co. Gebr. Junghans Kahla Porzellan Kaliwk. Aſchersl. Rarſtadt Rlöcknerwerke C. H. Knorr Kollmar& Jourd. Kölſch 12 Gebr. Kört. Rötitzer Kunſtled. ſrauß& Cie., Lok. Kronprinz Met. Kyffhäuſer Hütte Lahmeyer& Co. Jaurahütte⸗ 3 Linde's Eismaſch. Carl Lindſtröm Zingel Schuhfabe. L. Loewe& Co. C. Lorenz Jukau& Ste 45 Züdenſcheid Magirus 1„ Mannesmann Mansfelder Akt. Markt⸗ u. Kühlh. Maſch. Buckau W. Maximil.⸗Hütte Mech. Web. Lind. „ Zittau Merkur Wollw. Mez Söhne Miag⸗Mühlen Mix& Geneſt Motoren Deuz Mühlheim Berg. Nat. Automobile Niederlauſ. Kohle Nordd. Wollkäm. Oberſchl. E. Bed. Oberſchl. Koks. Orenſt.& Koppel Oſtwerke Phönir Bergbau . Pöge athgeber Wag 665 wen e 1 R ein. Braunk. Rhein. Chamotte Rhein. Elektrizit. Rhein. Möbelſtoff Ahein.⸗W. Ralk Rheinſtahl Riebeck Montan 11 5 Zucker Rückforth. 18 tgerswer Ea ſenwerk Sächf. Gußſtahl 5 Salzdetfurth Sarotti Schleſ. Elekt. 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Comm. u. Priv. Darmſt. u Nat. Deutſche discoms 1. B. „G. für Verk. Allg. Lokald 55 papag Hambg.⸗ Sine Hanſa Dampf Nordd Loyd Akku Allg. Elektr.„Gel. Bayr. Motorenw. J. B. e Bergmanncklektr Buderus Eiſenm. Tharlottb. Waſſer Comp. Hiſpano. Tont.. Dal mler⸗Benz Deſſauer Gas Deutſche Erdöl Dt. Linoleumwk. Dynamit A. Nobei Elektrizitäts⸗Lief El. Licht u. 2 2 Etener Steinke J. G. Farben Jeldmühle 5 Guiß. 175 4 elſenk, Bergwk. Gesfürel Ver. Chem. Chark. 50 1 128.0 181% 124.0 126,8 1758 174,0 19.50 19,50 170,6 17176 70.50 70,50 69,50 69,50 128. 2 125 2 76.— 76,50 109,3 108.5 119,7 119,0 34, 60.75 61.85 141.0 188,0 1500 1500 32,— 80,— 1005 100,1 102.5 108,5 102.0 103.0 1221 121.0 129.5 129.0 126.0 128,7 1130 115,0 151.2 158.0 1102 118.0 „109.5 111.5 46.75 49,50 111.5 113,0 Dt. Reichsb. Bs. 80, 71.— 72,25 153,0 154,0 1190 119,0 L 52,50 52,75 106.2 109, 1 50.50 52,— 57.75 61 85 0 183,7 55.25 57.75 1438.0 148.0 58,50 59.50 102.5 105.0 105.7 1145 5 126.5 120.3 112.5 114.5 109,2 118.5 er 1 Weſtf. 5 Widſug Cement Wiesloch Tonw. Wiſſener Metall Wittener Gut. Wolff,.. ellſtoff Verein ellſtoff Waldhof eutſch⸗Oſtafrika Otavi Minen uſſenbank a Petrol. ldburg„ 6 6„ 32314 32 Adler Kall. Diamond Fel ſerggen 0 rügershall Ronnenberg Sichel 4 Co. Sloman Salpeteg 1 8 Phosphat Ufa⸗ Film Brown Bovert Tb. Goldſchuidt ſarpen. Bergbau doeſch Eiſ. u. St. h. Holzmann otelbetriebsgeſ. li Aſchersleben R. Karſtadt Klöckner Werke. Röln-Neueſſen B. Dtannesmann gs Mansfelder Metallbant Mitleldiſch Staßi Nordd. Wolle Oberbedarf Oberſchl. Kolsw. Orenſt,& Koppel Oſtwerfʒdte Phönig Bergbau e aunk. u. Bt. 858. Elektrizität E Stahlwerke -Weſtf. Elektr. A. Riebeck⸗Mont. Rütgerswerke Salzdetfurth Kalt Schleſ. Portl.-Z. Schubert& Salzer Schuckert& Eo, Schulth⸗Patzenh. 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Der Umſtand, daß die hier in Kähnen lagernde Ware nicht ſachgemäß bearbeitet werden kann, veranlaßt in zunehmendem Umfange Beanſtandungen der zwecks Andie⸗ nung gerichteten Partien. Im Promptge ſchäft war 29—33; Futtererbſen 19—21t; Peluſchken 1920,50; Acker⸗ bohnen 17—18; Wicken 18,50— 20,50; Rapskuchen 9,30 bis 9,80; Leinkuchen 15,40—15,50; Trockenſchnitzel—6,50; So⸗ jaextractionsſchrot 13— 13,50; Speiſekartoffeln, weiße 1,10 bis 1,30; dto. rote 1,30—1,50; dto. gelbfleiſch. 1,50—1,70; allg. Tendenz matt. Mannheimer Produktenbörſe vom 13. Okt.(Eigen⸗ bericht. Die Tendenz am heutigen Produktenmarkt war für Brotgetreide feſter, für Futtermittel ruhig und für Mehl ſtill. Angeboten wurden in./ für die 100 Kilo, netto, waggonfrei Mannheim: Auslandsweizen 32— 33,50; das Angebot von Brotgetreide weiter ziemlich gering, da⸗ 5. 851 Roggen ee gegen zeigt ſich ſtärkere Verkaufs luſt der Provinz Pee g. Nangerſte 28,5, Juttergerf 45 im handelsrechtlichen Lieferungsgeſchäft, ſodaß Weizen bis 27, Roggen 277 bis 57/ niedriger ein⸗ ſetzten. Die Entwicklung der Promptpreiſe folgte der des Lieferungsgeſchäftes. Weizen und Roggen mehle hatten bei entgegenkommenden Mühlenofferten nur Geſchäft für den laufenden Bedarf. Für Hafer lauteten die Gebote unter Bevorzugung feiner Qualitäten gleichfalls niedriger; Gerſte in ſchleppendem Geſchäft. Amtlich notiert wurden: Weizen 225—227; Okt. 239; matter; Dez. 247—246,50; März 288—62,50; Roggen 141 bis 142; Okt. 151 u.., flau; Dez. 165—4167; März 185,50 bis 86; Gerſte 185—211, matter; Futtergerſte 166—180, matter; Hafer 142155; Okt.— ſchwächer; Dez. 158 bis 58,50; März 171—72,50; Weizenmehl 2735, ruhig; Rog⸗ genmetl 23,10— 26,50, ruhig; Weizenkleie.50—8, geſchäfts⸗ los; Roggenkleie.257,50, geſchäftslos; Viktoriaerbſen R Malz 43—45; Biertreber 10— 10,75; Rapskuchen 10; Sofa⸗ ſchrot 13,25— Trockenſchnitzel 6,25; Grünkern 60—65; Wei⸗ zenmehl ſüdd. 40,25; Weizenbrotmehl ſüdd. 28,25; Roggen⸗ mehl 60proz. 27—28,25; Weizenfuttermehl 99,50; Weizen⸗ kleie 6; Roggenkleie.506,75; Leinſaat 33; Raps 28. (J Frankfurter Produktenbörſe vom 13. Okt.(Eig. Dr.) Weizen, Hektolitergewicht von 75 Kg. 850; Roggen 165; Haͤfer(inkänd.) 157.50 162,50; Weizenmehl füdd. Spezial 039,75.—40,50; dto. niederrhein. 39,50—40,25; Rog⸗ genmehl 26—27; Weizenkleie 6,50; Roggenkleie 6,78—7; Erbſen 28—35; Linſen 32—60; Heu ſüdd. 5,50—3; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 225—2,50; dto. gebündelt 2; Treber getrocknet 10—10,75; alles für die 100 Kg. Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 13. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5,80, Jan. 6,12%; März 6,35; Mai 6,60.— Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 101; Jan. 10434; März 107%; Mai 10872. 8 2 * Liverpooler Getreidekurſe vom 13. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz ſtetig; Okt.— 10.40 e 89(.10); März.894(.10); Mai.10% (.1172); Mehl(280.) Liverpool Straights 2677275; London Weizenmehl 22-29.— Mitte; willig; Okt. —(.10%); Dez..8%(.10); März.82(.10); Mai .10(.11); Mehl unv. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 13. Okt.(Eig. Dr.) März(31) 7 B 6,90 G; Mai(31) 7715 B 7,10 G; Aug.(31) 7,35 B 7,0 G; Okt.(30) 6,80 B 6,70 G; Nov. (30) 6,80 B 6,75 G; Dez.(30) 6,80 B 6,75 G; Jan.⸗März 6,5 B 6,85 G; Tendenz feſt.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 2874; Okt. 25; Okt.⸗Dez. 25 u. 257. Tendenz ruhig: Wetter heiter. l 5 * Bremer Baumwolle vom 13. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Midol.(Schluß) 11,51. 5 * Liverpooler Baumwollkurſe vom 13. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Uniperſal. Stand. Miöddl. Anfang: Jan.(31) 56869 März(81) 581 geh; Mai(31) 591 geh.; Juli(31) 600 geh.; Okt.(80)—: Dez.(90) 563 geh. Okt.(81) 610 geh.; Jon.(32) 620 geh.; März(82)—; Mai(82)— Ta⸗ gesimport 2000; Tendenz ruhig.— Mitte: Jan.(31) 565; März(81) 577; Mal(81) 587; Juli(81) 596, Okt.(30) 547; Dez.(50) 559; Okt.(31) 606; Jan.(82) 615; März (32) 622; Mai(32) 627; Loco 562; Tendenz ruhig. Mannheimer Viehmarkt eis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 6180 Stück 5 Amtliche Preisnotierungen vom 18. Oktober 1930 O.. 272 St.] Kühe„ 202 St.] Kälber 667 St. Schweine 4077 St 5 k. 5880 2. 50—52] a) Mk.— a] Mk. 58—59 ).„ 48-50 d)„ 4042 d)„ 8082).„ 5960 ).„ 51-58 ch„ 30—84 c„ 7478 9.„ 59—80 .„ dh, ieee e ee e Bullen. 205 St. Färſen. 499 St.“ e)„ 50—60 7. 7 33 35.. 585. 5 8 41 St. 9. 3 8085 ). 55 43—* 7 8 0— 3 8 41—.— St.] di, 4246 Arbeitspferde 101 St . 25 8 Fee 8 0„— Mk. 900—1900 Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen mittel, geräumt. 50 Schlachtpferde, 50—150; 6 Ziegen, 15—90. Bergzaberner Ferkelmarkt vom 13. Okt. waren 282 Ferkel, das Paar wurde zwiſchen 30 und verkauft, bei lebhaftem Abſatz. Berliner Meiallbörse vom 153. Okfober 1930 Angefahren 60 4 Kupfer Ble! Zink bez. Brief Geld bez. Brief Gel bez. Brief] Geld Januar.—.— 88,— 82,25—.—30,— 29,50 29,75 29,75 29,75 Februar—.—88.— 82,25 29,75 29 75 29.0 30.— 30.— 29,75 März.—.— 83,— 682.25—,— 29,75 29,50—.— 30,50 30. 8 65—.— 83,.— 682.50 ,- 29,75 29.50—.— 81, 80. at 83,.— 83,.— 82,25—.— 29.75 29,50—.— 81,.— 30, 50 Juni—.— 2,75 82,50 29.75 30.— 29,78—.— 31580 89,80 uli. 32,75 92,50 29,75 29,75 29,50—.— 81,75. Auguſt 83,8.— 82,50—.— 30,— 29,50—.— 32,.— Sept.—.— 88,.— 82.50—.— 29,75 29,50 32.— 32.25 31.78 Oktober.. 83.— 82.50 29,25 29,25 29,50. 28,50 27,80 Nov. 88.— 82.25—.— 29,75 29,25—.— 29,25 28, Dezemb.[. 89,— 82,50-. 30.— 29,50—— 29,25 28 50 Elektrolytkupfer, prompt, 95,25 Antimon Regulus 50.— 39.— Orig. Hütten⸗Aluminium 190,— Silber in Barren, per kg 49,25 581,28 dgl. Walz⸗Drahtbarren 194,— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.— 28,70 Hüttenzinn, 99 v. 5.—[Platin, dito. 1 rr... 3,—— 8. Reinnickel, 98—99 v. H. 350,.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 N38 Londoner Mefiallbörse vom 13. Okiober 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze 8,(137/40 fein ſtand.), Platin Unze Kupfer, Standard] 42,85 Zinn, Standart 113,5 Aluminium 95.— Monate 42,85 8 Monate 114,7] Antimon 46,30 Settl. Preis 42,85 Settl. Preis 113,7] Jueckſilber 22,78 Elektrolyt 46,25 Banka 118,2 Platin 7. beſt ſelected 40,25 Straits 117.7] Wolframerz 20.— ſtrong ſheets 75. Blei, ausländ. 15,85 Nickel 175.0 El'wirebars 47,28 Zink gewöhnlich 14.18] Weißblech 11 *Das Schriesheimer Herbſtergebnis. Schriesheim, 12. Oktober. Zu dem Bericht über die erſte Kelterung der Schriesheimer Winzergenoſſenſchaft wird uns ergän⸗ zend mitgeteilt, daß ſich die geſamte Schriesheimer Wein⸗ ernte auf ſchätzungsweiſe 450—500 Faß beläuft, das Faß zu 420 Liter Maiſche oder 320 Liter Moſt. Mit 150 000 Liter dürfte das Herbſtergebnis nicht zu hoch angenommen ſein, ſo daß das von der Winzergenoſſenſchaft gekelterte Quantum etwa ein Fünftel der Geſamternte darſtellt. (mittl. Beamter od. 3. Stock,. Miete auf 1.. v. Schreibt. aus dorch. beff. Handwerk.) zw. vermieten. 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