* * duſtrie liegt noch nicht vor. 1 der Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, — Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 70 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗ Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen, und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. 5.„ Aus der Welt der Cechnilk* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht„ Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung* mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikezeitung Abend⸗Ausgabe Dienstag, 14. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 476 Strtitpritlum liner Metallarbeiter Von morgen ab ſoll die Arbeit niedergelegt werden 6000 Mann ſind bereits heute im Ausſtand Paris zu den Berliner Tumulten Wöchentlich 1 Million Streilkoſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Oktober. Das Berliner Metallarbeiterkartell, dem alle in Betracht kommenden Gewerkſchaften angehören, tagt zur Stunde. Es iſt beabſichtigt, den Streik noch heute zu proklamieren und für morgen zur Arbeitsniederlegung aufzufor⸗ dern. Die Kommuniſten haben eine Sonderaktion eingeleitet und die Leute aufgefordert, ſchon heute die Betriebe zu verlaſſen. Soweit es ſich überſehen läßt, iſt dieſer Parole aber nur ganz vereinzelt ge⸗ folgt worden. Der Arbeitsminiſter will heute mit den Organiſationen Fühlung nehmen. Der Metallarbeiterverband, der die Verantwor⸗ tung für den Streik und ſeinen Ausgang hat, be⸗ reitet ſich auf einen längeren Lohn⸗ kampf vor. Im Laufe des Tages wird man be⸗ ſtimmen, welche Betriebe beſtreikt werden. Der Streik aller 140 000 Metallarbeiter und Arbeiterin⸗ nen wird wöchentlich mindeſtens 17“ bis 2 Millionen Mark koſten. Die Gewerk⸗ ſchaften können ſich das leiſten. Im Ge⸗ genſatz zu allen anderen Körperſchaften, öffentlichen und privaten, ſind ihre Kaſſen gefüllt. i 85 Nähere Einzelheiten Telegraphiſche Meldung Berlin, 14. Oktober. Das genaue zahlenmäßige Ergebnis der Abſtim⸗ mungen in den Betrieben der Berliner Metall⸗In⸗ Es ſteht aher feſt, da ß Streik der Metallarbeiter mit großer Mehrheit beſchloſſen worden iſt, und es iſt lediglich die Frage, ob es gelingen wird, die Parteien in möglichſt kurzer Zeit zu einer Verſtändigung zu bewegen oder ob der Kampf um den Lohnabbau ſchärfere Formen annehmen wird. Der Reichsarbeitsminiſter wird auf jeden Fall ſich noch einmal mit der Materie zu befaſſen haben. Der Verband der Berliner Metall⸗ induſtriellen tritt am Mittwoch in Berlin zu⸗ ſammen, und vermutlich wird dort der Beſchluß ge⸗ faßt werden, daß die Arbeitgeber den Schiedsſpruch annehmen und den Reichsarbeitsminiſter erſuchen werden, den Spruch für verbindlich zu erklären. Inzwiſchen iſt es heute früh in Groß-Berlin zu Streikbewegungen bei vier Firmen ge⸗ kommen, die zum Teil auf das Vorgehen der Kom⸗ muniſten zurückzuführen ſind. Das Metallkartell, die Vereinigung aller gewerkſchaftlichen Organiſa⸗ tionen, deren Angehörige in der Metallinduſtrie tätig ſind, iſt heute vormittag zuſammengetreten, um zu der Lage Stellung zu nehmen. 5 5 Die Linksradikalen haben bereits am Mon⸗ tag eine ſogenannte„proviſoriſche Streikleitung“ und einen„zentralen Kampfausſchuß“ gebildet, der ohne Fühlung mit den Gewerkſchaften arbeitet. Dem Vor⸗ gehen dieſer kommuniſtiſchen Streikleitung gelang es, die Betriebe der Firma Flohr⸗Berlin und Drucken müller lahmzulegen, ebenſo den Be⸗ trieb von Haſſe und Wrede. Bei der Firma Priſter verhinderten die Kommuniſten die Auf⸗ nahme der Arbeit mit der Begründung, daß kein An⸗ gehöriger der Belegſchaft arbeiten werde, ſolange auf der Straße vor dem Fabrikgebäude Polizei⸗ beamte patrouillierten, die von der Geſchäfts⸗ leitung aus Vorſichtsgründen herbeigerufen worden waren. Insgeſamt ſtanden am Dienstag morgen mit der Belegſchaft der Firma Stock, die bereits am Montag in den Ausſtand getreten war, etwa 6000 Metallarbeiter im Streik. In der Fahrſtuhlfabrik Flohr, Chauſſeeſtraße 35, haben ſich nach den neueſten Feſtſtellungen bei der Abſtimmung von 750 Arbeitern 700 für den Streik ausgeſprochen. Etwa 350 Arbeiter dieſer Firma haben heute früh die Arbeit niedergelegt. Streikbeſchluß auch bei der AEG. — Berlin, 14. Okt. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, ſind die Abſtimmungen über den Schiedsſpruch in den einzelnen Betrieben der AEG. nicht ganz einheitlich ausgefallen. Soweit ſich bisher überſehen läßt, haben ſich aber 75 bis 80 Proz. der Belegſchaft für die Ablehnung aus⸗ geſprochen. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 14. Okt. Die Pariſer Morgenzeitungen berichten in ſpalten⸗ langen Darſtellungen mit breiten Schlagzeilen über die geſtrige Reichstagseröffnung und die gleichzeitigen Kundgebungen und Zerſtörungen in den Berliner Straßen. Der„Petit Pariſien“ erklärt wörtlich, niemals habe das deutſche Parlament einen ſo bar⸗ bariſchen Anblick geboten, der einer diſzipli⸗ nierten und kultivierten Nation, wie es die deutſche zu ſein mit Stolz vorgebe, ſo wenig würdig war. Auf jeden Fall ſcheine ſchon jetzt feſtzuſtehen, daß mit einer ſo ſtürmiſchen, von Parteigeiſt und Demonſtra⸗ tionsſucht erfüllten Verſammlung keine Regierung vernünftig arbeiten können werde. Die Hoffnung ſei gering, daß Kommuniſten und Nationalſozialiſten mit der Zeit Vernunft annehmen werden. Die Kundgebungen mit ihrer Zerſtörungs⸗ wut gegen jüdiſche Kaufleute riechen nach Pogromen. Sie haben auf die Bevölkerung weit größeren Eindruck ausgeübt als die karnevalsmäßige Eröffnung des Reichstages. Der geſtrige Tag iſt für den deutſchen Reichskanzler nach Anſicht der Blätter doppelt ſchlecht verlaufen. Die Zurückziehung des Juſtizminiſters aus dem Kabinett und ſein Verbleihen auf das inſtändige Bitten Hindenburgs hin beweiſen, wie geſpannt die Situation ſei. Zweifellos werden die kommenden Tage noch große Ueber⸗ raſchungen mitſichbringen. Zur Zeit wiſſe Reichspräſtdent Hindenburg ſelbſt noch nicht, wie er Ordnung in dieſes Chaos bringen könne. Aehnlich wie der„Petit Pariſien“ drücken ſich die meiſten übrigen Zeitungen aus. Die nationaliſtiſche „Ordre“ ergeht ſich in Zukunftsbetrachtungen. Für ſie wie für die meiſten Blätter ſteht bereits feſt, daß die beiden äußerſten Parteien im Reichstag eine ſolche Obſtruktion veranſtalten werden, daß an eine Aus⸗ ſprache unter vernünftigen Umſtänden überhaupt nicht zu denken iſt.. Dem Kanzler werde nichts anderes übrig bleiben, als die Abgeordneten nach Hauſe zu ſchicken und mit Hilfe von Dekreten zu regieren. In der internationalen Finanz, die eben erſt 125 Millionen Dollar zur Verfügung geſtellt hat, beſitze Brüning eine wertvolle Unterſtützung. Bezüglich der Straßenunruhen ſchreibt die„Order“, daß in der Zukunft alles von der Haltung der deutſchen Reichs wehr abhänge. Hier hat das Blatt aber wenig Vertrauen. Es ſei ſehr wohl möglich oder ſogar wahrſcheinlich, daß die Armeeführer noch nicht den Augenblick für gekommen erachten, einen großen Staatsſtreich zu wagen. 108 Verhaftungen in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Oktober. Wie wir aus dem Polizeipräſidium erfahren, ſind geſtern insgeſamt 108 Perſonen feſtgenom⸗ men worden, und zwar 58 in der Leipziger Straße. Von den Verhafteten ſind 45 als eingeſchrie⸗ bene Mitglieder der Nationalſoziali⸗ ſten feſtgeſtellt worden. Von 55 ſoll erwieſen ſein, daß ſie„Sympathieſierende“ der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Partei ſind. Ferner befindet ſich unter den Feſtgenommenen ein Ausländer. Von den übri⸗ nen konnte eine beſtimmte Parteizugehörigkeit nicht ermittelt werden. 14 Fälle ſind ſoweit geklärt, daß ſie heute noch vom Schnellrichter abgeurteilt werden können. Bei den Krawallen am Potsdamer Platz wurde ein Mann feſtgenommen, der ſich mit amtlichem Ausweis als preußiſcher Landtagsabgeordneter Loſe legitimierte. Es wurde feſtgeſtellt, daß das Lichtbild des Aus⸗ weiſes nicht das Bild des Siſtierten war. Daraufhin wurde der angebliche Landtagsabgeord⸗ nete nach der Bahnhofswache am Potsdamer Platz gebracht. Hier erſchien nach kurzer Zeit der natio⸗ nalſozialiſtiſche braunſchweigiſche Miniſterpräſident Franzen und forderte die Freilaſſung des feſt⸗ genommenen Abg. Loſe, wobei er ausdrücklich er⸗ klärte, daß er ſich für den Abg. Loſe ver bürge. Es konnte ſeinem Erſuchen aber nicht ſtattgegeben wer⸗ den, da der Siſtierte ganz offenſichtlich nicht der Abg. Loſe war. Trotz energiſcher Vorſtellungen mußte der braunſchweigiſche Miniſterpräſident ſchließlich unver⸗ richteter Sache weggehen. Nach etwa einer Stunde kam Miniſterpräſident Franzen wieder und er⸗ klärte, daß er nicht mehr für den feſtgenommenen Mann bürgen könnte, da es ſich inzwiſchen heraus⸗ geſtellt hatte, daß der Feſtgenommene nicht der Abg. Loſe war. Der Feſtgenommene nennt ſich Gut und hat bisher ſeine Ausſage darüber verweigert, wie er in den Beſitz des Ausweiſes gekommen, iſt. Er wurde ins Polizeipräſidium gebracht und die Abteilung I A wird im Laufe des heutigen Tages die Ermittlungen über den Fall aufnehmen. Ueber die Frage der Erſtattung der Tumultſchäden wird nach demſelben Verfahren entſchieden werden, das bereits bei den Maiunruhen angewandt wurde. Die Schadensſumme wird von einem Ausſchuß feſt⸗ geſetzt, in den die preußiſche Regierung und die Stadt Berlin durch je einen Delegierten vertreten ſind. Es bleibt den Betreffenden die Möglichkeit, an das Reichswirtſchaftsgericht zu appellieren. Eröffnung des preußiſchen Landtags Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Okt. Die geſtrigen Vorfälle bei der Reichstagseröff⸗ nung haben die Polizei zu doppelter Vorſicht ge⸗ trieben. Vor dem Preußiſchen Landtag, der heute nach der Sommerpauſe ſeine Sitzungen wieder aufnahm, ſind auf beſondere Anordnung des Polizeipräſidenten die Poſten verſtärkt und ver⸗ mehrt worden. Kolonnen Berittener durchziehen ſchon am Vormittag die umliegenden Straßen. Doch haben ſich alle Befürchtungen als grundlos erwieſen. Außer einigen Neugierigen, die die Leipziger Straße durchwandern, um die bei den dortigen Geſchäfts⸗ häuſern eingeſchlagenen Fenſterſcheiben zu ſehen, kommt es zu keinerlei Unruhen und erſt recht nicht zu irgend welchen Zwiſchenfällen. Ebenſo drinnen im Saal geht die Eröffnung in aller Ruhe vor ſich. ——— Die Ausſchreitungen in Poſen — Poſen, 14. Oktober. Vor dem Gebäude der Polizeidirektion in Poſen, wo die verhafteten An⸗ führer der Sonntags⸗Unruhen untergebracht ſind, bildeten ſich geſtern abend zehn Uhr große Menſchen⸗ anſammlungen. Die Polizei war in höchſter Alarm⸗ bereitſchaft und vor dem Gebäude ſtanden eine An⸗ zahl Laſtautomobile, die mit bewaffneter Polizei be⸗ ſetzt waren. In der Stadt gingen Gerüchte um, daß es abermals zu antideutſchen Kundgebun⸗ gen kommen werde. Durch die Kaffeehäuſer und Reſtaurationen zogen Studentengruppen, um hier deutſche Zeitungen fort zunehmen und zu vernichten. Mehrere Studenten wurden verhaftet, kurz nach Mitternacht aber wurden ſie wieder auf freien Fuß geſetzt. Dieſe Studentenverhaftungen waren der Anlaß zu den großen Menſchenanſammlungen vor dem Polizei⸗Präſidium. Zu weiteren Ruhe⸗ ſtörungen iſt es nicht mehr gekommen. * Die Parole für alle Nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Kulturwelt hatte man der geſtrigen erſten Sitzung des neuen Reichstages mit größter Span⸗ nung entgegengeſehen. Das Senſationsbedürfnis einer gewiſſen deutſchen Preſſe hatte Hand in Hand mit parteipolitiſcher Propaganda ſchon ſeit Wochen ſoviel Alarmnachrichten in die Welt geſetzt, daß ängſt⸗ liche und ſchadenfrohe Gemüter, deren Zahl leider Gottes überall in der Welt die der ruhig, vernünf⸗ tig und hochherzig denkenden Menſchen überwiegt, dieſer erſten Reichstagsſitzung etwa wie dem Beginn einer Schlacht entgegenſahen. Daß ſchon aus tech⸗ niſchen Gründen, d. h. aus Gründen, die in der Ge⸗ ſchäftsordnung liegen, ein Zuſammenprall der Radi⸗ kalen gleich in der erſten Sitzung wenig wahrſchein⸗ lich ſein würde, überlegten ſich nur die wenigſten. Nun iſt der erſte Kampftag vorüber, und wir ſind über ſeinen Verlauf nicht mehr auf Orakeln angewieſen. Wie aber iſt ſeine Bilanz? Wenn man milde urteilt, und das muß man in dieſem Falle ja zweifellos, dann genügt es vielleicht, ſich einſt⸗ weilen abwartend auf den Standpunkt jener Ein⸗ ſicht zu ſtellen, die ſich am beſten in die Worte zuſam⸗ menfaſſen läßt:„Aller Anfang iſt ſchwer“. Zweifellos läßt ſich an dem Verlauf dieſer erſten Sitzung vielerlei kritiſieren. Vor allem entſpricht das ganz auf parteipolitiſche Agitation eingeſtellte Ver⸗ halten der Rechts⸗ und Links radikalen ganz und gar nicht der Würde der über Deutſchlands Schickſal entſcheidenden Volksvertretung und dem ſich täglich mehr verſchärfenden Ernſt unſerer politiſchen und wirtſchaftlichen Kriſis. Auch dem theatraliſchen Auftreten der nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten, die in ihren braunen Parteiuniformen und in ge⸗ ſchloſſenem Zuge zum Gaudium ihrer Widerſacher und der Tribünenbeſucher in den Reichstag ein⸗ marſchierten, können wir ganz und gar keinen Ge⸗ ſchmack abgewinnen. Ebenſowenig paſſen die an dieſer Stätte völlig deplacierten„Heil Hitler“⸗ und„Kike⸗ fiki“⸗Rufe der Hakenkreuzler zu der lebensnot⸗ wendig wichtigen und dringlichen ſach⸗ lichen Arbeit, die jetzt in dieſem Hauſe geleiſtet werden muß, wenn wir die Abſicht haben, unſer Schickſal ſelbſt zu meiſtern und uns nicht wie Treib⸗ holz allen heraufdrohenden böſen Gewalten in fata⸗ liſtiſcher Schickſalsergebenheit preisgeben wollen. Wer wirklich den ehrlichen Willen hat, ſeinem Volk und Vaterland über die jetzige zweifellos außeror⸗ dentlich ernſte Kriſis hinwegzuhelfen, für den muß es eine ganz ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein, auf alle billige Parteipropaganda und theatraliſche Effekt⸗ haſchereien zu verzichten. Wer ſich der rieſenhaften Aufgabe, Deutſchland an Haupt und Glie⸗ dern zu erneuern, widmen will, der darf mit irgendwelchen Kinkerlitzchen auch nicht die geringſte Zeit und Nervenkraft vergeuden, der muß all ſein Trachten einzig und allein darauf konzentrieren, durch ſachliche und poſitive Aufbauarbeit ſeinem Ziele näher zu kommen. So muß jeder denken, den das Schickſal des Volksganzen viel tauſendmal mehr am Herzen liegt als die Intereſſen irgendeiner Partei. Alle ausländiſche Kritik aber müſſen wir in die⸗ ſem Fall zurückweiſen. Vor allem die Franzoſen haben jedes Recht dazu verwirkt, über die jetzigen Zuſtände im Reichstag, die ja nur ein Spiegel⸗ bild unſeres Elends ſind, ihre hämiſchen Gloſſen zu machen. Und wenn ein ſo vielgeleſenes Boulevardblatt wie der„Petit Pariſien“ heute ſchreibt, das deutſche Parlament habe geſtern einen „barbariſchen Anblick“ geboten, ſo erkennen wir ſchon in dem Wort„barbariſch“, das man uns planmäßig ſeit Jahrzehnten bei jeder Gelegen⸗ heit anzuhängen verſucht, die lächerliche Heuchelei und Ueberheblichkeit der Franzoſen. Sie in allererſter Linie ſind doch zweifellos daran ſchuld, daß wir jetzt gar ſo ſehr in Not und Elend verſtrickt ſind. Die vielen Milliarden, die ſie ſeit Kriegsende von uns erpreßt haben, fehlen uns jetzt auf Schritt und Tritt, ganz zu ſchweigen von der Verſtümmelung deutſchen Landes und der Wegnahme bzw. Abſchnürung von volkswirtſchaftlich außeror⸗ dentlich wertvollen Produktions⸗ und Abſatzgehteten. Wenn wir nicht auch in dieſem Jahre an die zwe Seite/ Nummer 476 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 14. Oktober 1930 Milliarden Tributlaſten an die Sieger⸗ ſtaaten abführen müßten, dann würden wir mit die⸗ ſem Gelde ohne weiteres in der Lage ſein, die zurzeit ſo ſchwer auf uns laſtende kata ſtrophale Finanznot des Reiches wieder in Ordnung zu bringen und damit die Voraus ſetzung zu ſchaffen für unſere politiſche und wirtſchaftliche Ge⸗ ſundung So aber kommen wir durch die völlige Un⸗ nachgiebigkeit, die Habſucht und den Demütigungs⸗ willen des ſich noch immer von uns bedroht fühlenden Frankreichs noch tiefer ins Elend hinein. Denn ſopiel, wie wir an Frankreich und ſeine Alliierten fortwährend zahlen müſſen, können wir auch bei den drakoniſchſten Maßnahmen durch immer neue und größere Steuern, durch Kürzung der Beamtengehäl⸗ ter und ſonſtige Verwaltungsmaßnahmen niemals einſparen. Dieſe Tatſache ſollten ſich vor allem die inter⸗ national eingeſtellten Maſſen bei uns vor Augen halten, die gewohnheitsmäßig und aus parteiagitatoriſchen Gründen die Schuld an aller Not ſtets nur bei den Kapitaliſten im eigenen Lande ſuchen und nie daran denken, daß Frankreich Em Reichtum ſitzt und auch während der jetzigen Wirtſchaftskriſis im eigenen Lande ſo gut wie keine Arbeitsloſigkeit hat. So aber wie die Dinge wirklich liegen, kann man es nur als ſchadenfrohen Hohn auffaſſen, wenn jetzt die Pariſer Preſſe zu den Berichten über die geſtrigen Straßentumulte in Berlin die Bemerkung macht, die Tumulte hätten„auf die Bevölkerung weit g vö ß e⸗ ren Eindruck ausgeübt als die karneval⸗ mäßige Eröffnung des Reichstags“ und es ſei zweifellos, daß„die kommenden Ta ge noch große Ueberraſchungen“ mit ſich bringen würden. Das kann ſchon ſtimmen. Nach dem geſtrigen Auf⸗ takt in Berlin zu urteilen und angeſichts der Ver⸗ ſchärfung der Lage, die durch den Streikbeſchluß der Berliner Metallarbeiter erfolgt iſt, wo⸗ durch weitere 140000 Arbeiter auf die Straße kommen, muß man ſich ſicherlich für die nächſten Wochen und Wintermonate noch auf viel Böſes ge⸗ faßt machen. Waß von Staats wegen für alle un⸗ verſchuldet in Not und Elend geratenen Volks⸗ genoſſen getan werden kann, muß nach wie vor bis zur äußerſten Grenze der Selbſterhaltung der Nation getan werden. Gleichzeitig aber muß von der täglich geringer werdenden Zahl derer, denen es noch ver⸗ hältnismäßig gut geht, ſorgſamalles ver mie⸗ den werden, was irgendwie die Verzweiflungs⸗ ſtimmung der Arbeitsloſen und Hungrigen noch ſtei⸗ gern könnte. Die in Not befindlichen deutſchen Schick⸗ ſalsgenoſſen aber ſollten immer noch vernünftig genug ſein, um klar zu erkennen, daß durch das Ein⸗ ſchlagen von Fenſterſcheiben und ſonſtige Ausbrüche von Zerſtörungswut ihre wirtſchaftliche und finan⸗ zielle Lage nicht um das geringſte verbeſſert werden kann. Viel wirkungs⸗ und ausſichtsvoller wäre es, wenn ſich alle Kraft, die den Maſſen innewohnt, in den Ruf nach Vertrags reviſion zuſammen⸗ ballen würde. Viele Hunderte von Paragräphen des Verſailler Diktats und des Poungvertrags ſind wie eine rieſige Mauer um uns aufgerichtet und ver⸗ ſperren uns den Weg ins Freie. Gegen dieſe Mauern muß der zuſammengeballte Wille des deutſchen Volkes anrennen und ſie zum Einſturz bringen. Darum muß der Blicknach außen jetzt die Parole des geſamten deutſchen Volkes ſein. H. A. Meißner. Ausſprache Hindenburgs mit Braun Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Oktober. Der Reichspräſident von Hindenburg hatte im Laufe des heutigen Vormittags eine Ausſprache mit dem preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun. Ueber den Inhalt der Unterredung wird von den zuſtändigen Stellen ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt. Man erklärt lediglich, daß es ſich um die Fort⸗ ſetzung der bereits vor einiger Zeit aufgenommenen Beſprechungen handele. Die Vermutung liegt nahe, daß es in der Hauptſache darum gegangen iſt, feſt⸗ zustellen, inwieweit die Sozialdemokratie zu einer Unterſtützung des Regierungsprogramms bereit iſt. 7 Löbe ſoll wieder Präfident ſein Dr. Scholz von der Volkspartei kommt dafür nicht nicht mehr in Frage Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Oktober. Die Frage der Präſidentenwahl für den Reichs⸗ tag geht mittlerweile einer Klärung entgegen. Die Kandidatur Scholz gilt als erledigt, nachdem heute ſowohl die Fraktion des Zentrums wie die der Bayeriſchen Volkspartei ſich dafür entſchie⸗ den haben, nicht die von den Nationalſozialiſten angeregte Kandidatur des volksparteilichen Führers zu unterſtützen, ſondern nach althergebrachtem Brauch für Herrn Löbe als erſten Präſidenten zu votieren. Wie verlautet, ſollen übrigens auch zwiſchen den Nationalſozialiſten und einigen Zentrumsmitglie⸗ dern Beſprechungen ſtattgefunden haben, die ſich um die Frage drehten, ob nicht gegebenenfalls ein Kan⸗ didat des Zentrums für den Poſten des Reichs⸗ tagspräſidenten aufgeſtellt werden ſoll. Die⸗ ſes Techtelmechtel iſt aber bis zu offiziellen Verhand⸗ lungen nicht gediehen, da die Mehrheit der Zen⸗ trumsfraktion von vornherein entſchloſſen war, für den ſozialdemokratiſchen Anwärter zu ſtimmen. Volkspartei und Nationalſozialiſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Sehr beachtlich in mancherlei Beziehung, ſowohl was die akute Frage der Präſidentenwahl angeht, wie eine ſpätere über die Epiſode der Uebergangs⸗ kredite hinausreichende Entwicklung zeigt uns, was unter der Ueberſchrift„107 Mann“ die partei⸗ offiziöſe„Nationalliberale Correſpondenz“ der Deutſchen Volkspartei an der Spitze ihrer Dienstagnummer über die Nationalſozialiſten ſagt. Da wird u. a. ausgeführt: Gewiß ſprachen die nationalſozialiſtiſchen Blätter und viele ihrer Abgeordneten noch immer die Sprache der reinen Agitation. Wer aber eine„zweckent⸗ ſprechende Einſtellung“ der N. S. D. A. P. überhaupt für möglich halte, müſſe verlangen, daß ihr Ge⸗ legenheit zu verantwortungs bewuß⸗ ter Regierungstätigkeit gegeben würde: „Zum mindeſten müßte an ſie die Frage gerichtet werden, ob ſie dazu bereit iſt oder nicht und unter welchen Umſtänden. Eine bewußte Ausſchließung würde nicht nur dem parlamentariſchen Brauch widerſprechen, ſondern auch den Erwartungen, die ſowohl von den über 6 Millionen nationalſozialiſti⸗ ſchen Wählern wie von weiten nichtnationaliſtiſchen Kreiſen des Bürgertums gehegt werden. Die 107 nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten ſind ein Kapital von Volks vertrauen, das man nicht abſichtlich liegen laſſen kann. Verweigern die nationalſozialiſtiſchen Führer, ver⸗ weigert die nationalſozialiſtiſche Reichstagsfraktion ſeinen Einſatz in gefahrvoller Zeit, dann iſt die Frage der Verantwortung vor dem Volke und der Geſchichte eindeutig entſchieden.“ Aus der Wirtſchaftspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Okt. Die Sitzung der Wirtſchaftspartei, in der der Fall Bredt behandelt werden wird, geht erſt am Nachmittag vor ſich. Wie wir hören, waren bei dem geſtrigen überraſchenden Beſchluß der Wirtſchafts⸗ partei nicht zuletzt auch perſönliche Kontro⸗ verſen ausſchlaggebend, die ſchon ſeit längerer Zeit zwiſchen dem Bäckermeiſter Drewitz und dem Profeſſor Dr. Bredt beſtehen und die wieder⸗ holt ſchon in gegenſeitigen Eiferſüchteleien ihren Altlsdruck fanden. So ſieht die neue Sitzordnung des Reichstags aus n 1 72 7 4 8 8 n Damme, I a len LN. Haan,= Lenſum beben lee AA liullgcur, L lim hr. eee, lala ons. LL Ii: me, bone, d. = landlrolbu lonabundst Ii. Bulſern per ei i Die neue Sitzordnung des Reichstags, die infolge des Zuwachſes von 86 neuen Abgeordneten gegenüber der bisherigen Anordnung weſentlich veründert wurde. Da die Staatspartei keinen Vorderſitz erhält, rücken die Sozialdemokraten nun in direkte Nachbarſchaft des Zentrums. Das Penſionskürzungsgeſetz vom Reichsrat angenommen unſeres Berliner Büros Berlin, 14. Oktober. Der Reichsrat hielt am Dienstag mittag eine Vollſitzung ab, in der als einziger Punkt das Pe n⸗ ſionskürzungsgeſetz zur Beratung ſtand. Das Geſetz, das unmittelbare Wirkung ſowohl für die Beamten des Reiches als auch die der Länder und Gemeinden hat, zerfällt in zwei Hauptteile, die Kürzung der Penſion wegen anderweitigen Einkom⸗ mens und die Kürzung der Höchſtpenſionen. Das Geſetz wurde mit 53 gegen 7 Stimmen Sach⸗ ſens bei Enthaltung der beiden thüringiſchen Stim⸗ men, alſo mit der für Verfaſſungsänderungen erfor⸗ derlichen qualifizierten Mehrheit ange⸗ nommen. Die preußiſchen Provinzen waren zum größten Teil vertreten. Ferner wurde folgende Entſchließung ein⸗ ſt i mmig angenommen: „Der Reichsrat hält es für unbedingt erforder⸗ lich, daß die Deutſche Reichs bahngeſell⸗ ſchaft und die Reichsbank für ihre Beamten einſchließlich der leitenden Beamten bei der Reichs⸗ bahn und der Mitglieder des Direktoriums der Reichsbank dem Penſionskürzungsgeſetz entſprechende Regelungen treffen. Dasſelbe gibt für die öffentlich⸗ rechtlichen Religionsgeſellſchaften.“ Letzte Meldungen Zwei Eiſenbahner tödlich überfahren * Mainz, 14. Okt. Geſtern abend wurden der 51 Jahre alte Lokomotivführer Konrad Gärtner aus Mainz⸗Kaſtel und der 34 Jahre alte Lokomotiv⸗ hilfsheizer Heinrich Biſchel aus Gau⸗Algesheim im Hauptbahnhof Mainz von der Lokomotive des einfahrenden Güterzuges 668 erfaßt und getötet. Beide verrichteten im Güterbahnhof Rangierdienſte und befanden ſich nach erfolgter Ablöſung auf dem Wege nach ihrer Dienſtſtelle. Anſcheinend haben ſie das Herannahen des Zuges nicht wahrgenommen. Auf der Landſtraße ermordet — Altomünſter, 14. Okt. Zwiſchen Obermauer⸗ bach und Thalhauſen wurde geſtern früh der Pfarr⸗ bauer Joſef Lutz von Obermauerbach mit durch⸗ ſchnittener Kehle aufgefunden. Die Nachfor⸗ ſchungen ergaben, daß der Ermordete auf dem Heim⸗ wege von Altomünſter in eine Wirtſchaft in Thal⸗ hauſen eingekehrt war. Gegen 10 Uhr abends verließ er die Wirtſchaft und wurde auf dieſem Wege er⸗ mordet. 5 Die Staatsanwaltſchaft Augsburg nahm ſofort die erforderlichen Unterſuchungen auf. Wie gemeldet wird, iſt als mutmaßlicher Täter der 63 Jahre alte Landwirt Kopfmüller von Thalhauſen verhaftet worden. Der Ermordete erfreute ſich allgemeinen An⸗ ſehens. Er war 58 Jahre alt und hinterläßt Gattin Drahtbericht und erwachſene Kinder. Piccard nach Brüſſel abgereiſt — Augsburg, 14. Okt. Profeſſor Piccard iſt nunmehr von Augsburg nach Brüſſel abgereiſt, da in der nächſten Zeit mit einer weſentlichen Beſſe⸗ rung der Wetterlage nicht zu rechnen iſt. Er wird erſt bei günſtiger und ausſichtsreicher Wetterlage wieder nach Augsburg zurückkehren. Der Bürgerkrieg in Braſtlien — Newyork, 14. Okt. Ein der Aſſboeiated Preß aus Porto Alleg re zugegangener offizieller Bericht der Aufſtändiſchen beſagt, bei dem Vorſtoß der Aufſtändiſchen auf Staat und Stadt Sao Paolo ſei es zwiſchen den Städten Carlopolis und Affonſo Camargo an der Grenze der Staaten Parana und Sab Paolo zu einem fünfſtündigen Gefecht gekommen. Die Bundestruppen ſeien dabei zurückge⸗ ſchlagen worden und hätten ſchwere Verluſte an Toten, Verwundeten und Gefangenen erlitten. Die Aufſtändiſchen hätten zahlreiches Kriegsgeräte er⸗ beutet. Vom Sinn und Anſinn der Geſchichte Vortragsabend im Altertums⸗Verein Im faſt völlig beſetzten Saal der Harmonie ſprach am Montag abend Redakteur Dr. Stefan Kayſer als erſter in der dieswinterlichen Vortragsreihe des Mannheimer Altertumsvereins. Seine einſtündigen, überaus gehaltvollen Ausführungen zum Thema laſſen ſich etwa folgendermaßen zuſammenfaſſen: Seit Kants Ideen zu einer allgemeinen Geſchichte in weltbürgerlicher Abſicht, die Schiller aufnahm und weiterbildete, iſt die Beſinnung auf das Weſen und die Aufgabe der Geſchichte innerhalb des deutſchen Geiſteslebens nicht zur Ruhe gekommen. Die fran⸗ zöſtſche Revolution und die napoleoniſchen Kriege vermochten dieſe Bewegung nicht aufzuhalten, da die Reaktion, die nach dieſer Zeit einſetzte, zu der bedeut⸗ ſamen Durchdringung und geſchichtlichen Sichtung der deutſchen Kulturinhalte geführt hat. Der Erbe dieſer geſchichtlichen Belebung des deutſchen Volkstums wurde auf der rein gedanklichen Seite Hegel, der ſozuſagen als der preußiſche Staatsphiloſoph ſchließ⸗ lich jene bekannte Formulierung ſchuf:„Was ver⸗ nünftig iſt, das iſt wirklich, und nur das Wirkliche iſt vernünftig“. Damit ſtellte ſich die Geſchichte durchaus als Sinn zuſammen dar: Was geworden war, war vernünftig, war ſinnvoll und war gut. Gegenüber dieſer Gedankenrichtung machte ſich kurz nach der Ausbreitung der Hegelſchen Ideen eine gegenteilige Strömung bemerkbar. Sie kam zunächſt von England, von der Seite Darwins. Auf einmal erſtreckte ſich das Werden, das Geſchichtliche, die Wandlung auch auf die naturwiſſenſchaftlichen Bereiche. Nicht nur die Bildungen der Kultur, auch die natürlichen Arten ſind geworden. Nun kommen die Verächter der Geſchächte auf den Plan, und ſie gewinnen immer mehr an Einfluß. Ihre Reihe beginnt mit Schopenhauer und erhält einen weſentlichen Vertreter in Nietzſche, für den jede Vergangenheit ſchließlich wert iſt, verurtellt zu werden.— Dieſe Gedankenrichtung ſetzt ſich fort in einer Kategorie von Denkern, die in der Gegen⸗ wart eine beſondere Rolle ſpielen und in ihrer ab⸗ wegigen Art eigentlich nur auf Deutſchland be⸗ ſchränkt ſind. Nach ihnen iſt der menſchliche Geiſt eine Art Verirrung des univerſalen Lebens und die 10000 Jahre Weltgeſchichte nichts anderes als Deka⸗ denz und Niedergang durch den menſchlichen Geiſt. Der Menſch baut immer mehr Mittel und Werk⸗ zeuge um ſich herum und verliert dadurch die un⸗ mittelbare Verbindung und den Zuſammenhang mit der Natur. Theodor Leſſing iſt der extremſte Vertreter diefer Richtung, die jedoch auch in Ge⸗ dankengängen von Frobenius, Klages, Edgar Dacqué und Spengler zu finden iſt, deſſen Untergangs⸗ ſtimmung in der letzten Zeit durch ein bedeutſames Werk eine Art Parallele gefunden hat; durch ein Werk, das berufen zu ſein ſcheint, im deutſchen Geiſtesleben der Gegenwart eine beſondere Rolle zu ſpielen, vor allem, weil es den religiöſen Fragen der Zeit durch eine tief⸗gläubige Grundhaltung Rechnung trägt.— Das Buch heißt:„Die Geſchichte als Sündenfall und Weg zum Gericht.“ Sein Autor Ernſt Reis ner will nichts wiſſen von einem Aufſtreben der Meuſchen, für ihn iſt nicht das was wirklich und was geworden iſt vernünftig, ſchon deshalb nicht, weil das Denken die Dinge tötet, weil der Verſtand die Welt zerſetzt und deshalb die Welt, ſoweit ſie vom Verſtand gedacht wird, eine einzige Verneinung bildet. Deshalb lügt der Menſch, wenn er vom Sinn ſpricht und deshalb iſt die Geſchichte bar jeden Sinnes, ſie iſt Un⸗Sinn. So iſt die Ge⸗ ſchichtsphiloſophie nicht etwa Sinngebung des Sinn⸗ loſen, ſondern die Aufdeckung der Sinnloſigkeit. Wenn man nach dieſer Meinung einen unbefan⸗ genen Blick in die Geſchichte wirft, ſo ſcheint es wirk⸗ lich ſo zu ſein, daß man den eigentlichen Sinn in der Vergangenheit nicht zu finden vermag; denn die Ge⸗ ſchichte ſetzt ſich nicht in der Stetigkeit fort, die Goethe zum Gegenſtaud ſeiner Weltauſchauung ge⸗ macht hat, ſondern ſprunghaft, ſtoßweiſe, in Wider⸗ ſprüchen und in Kriſen. Die Erſcheinungen Karl des Großen, Alexanders, Cäſars, Napoleons, Bis⸗ marcks, zeigen, daß das Weſentliche im neuen Ver⸗ halten dieſer Perſönlichkeiten in der Geſchichte lag, in ihrem Willen. Aber wo ſſt dor Wille greifbar? Nirgends! Des⸗ halb bleibt uns der Weg zu dem, was wirklich ver⸗ gangen iſt, verſchloſſen. Und dennoch brauchen wir nicht zu reſignieren. Wenn wir auch keinen Sinn verſtandesmäßig in der Geſchichte feſtſtellen können, wenn ſie aus dem Grunde immer wieder in ihrem eigentlichen Weſen wider⸗ſinnig erſcheinen muß, ſo können wir uns jenſeits von Sinn und Unſinn der Geſchichte ſtellen. Nicht wir müſſen die Geſchichte b⸗ greifen, weil die Geſchichte nach uns greift. Des⸗ halb ſollen wir nicht aus der Gegenwart in die Ver⸗ gangenheit zurückgehen, ſondern uns die Vergangen⸗ heit vergegenwärtigen, ſie zu uns ſprechen laſſen, nicht in ſie hineinreden. Nicht alſo das verſtandesmäßige Denken iſt ent⸗ ſcheidend in der Betrachtung der Geſchichte, ſondern eine gewiſſe innere Wahrnehmung, ein Hineinhören in die Vergangenheit. Das können wir dadurch er⸗ möglichen, daß ſich ſchließlich die Bauſteine des Ge⸗ ſchichtlichen durch einen jenſeits des bloß verſtandes⸗ mäßigen Akts umſo mehr zuſammenfügen, je emſiger wir ſie zuſammentragen. So greift die Geſchichte nach uns, wir müſſen von ihr ergriffen ſein. Damit reiht ſie ſich in den großen Zuſammenhang jener geiſtigen Haltung, die wir als Myſtik kennen und auf dieſe Weiſe iſt es möglich, ſich mit der Geſchichte und durch die Geſchichte, die ſtets zugleich eine Art Glaube iſt, über die Zeit zu erheben. Trotz der ſchwierigen Materie folgten die Hörer dem ideenreichen Vortrag, der auch redueriſch aus⸗ gezeichnet war, mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit. Der außerordentlich ſtarke Beifall am Schluß war der ſichtbare Ausdruck des Dankes an den Redner ſowohl als auch an den Altertumsverein, zu deſſen Aktions⸗ programm auch Vorträge dieſer auf weite Horizonte eingeſtellten Art gehören müſſen. Fr. Ferne Schritte Von Ludwig Bäte Durchs gelbe Weinlaub drängt ſich feucht und blaß Das überfrorene Blau der reifen Trauben. Ein Apfel fällt verdroſſen in das Gras, Schon ſchauert Kühle durch die leeren Lauben. Die Luft riecht trübe nach verwelktem Kraut, Doch ſpür' ich ſpäten Roſenhauches Süße Und horche abgewandt dem leiſen Laut Fernhin entflohner Geiſterfüße. Der dramatiſierte„Idiot Moiſſi, jahrlang den Berliner Bühnen fern, ſollte oder wollte eine neue Rolle haben. Man weiß, daß nach„Jedermann“ die Darſtellung ruſſiſcher Menſchen ſeine Spezialität wurde. So fiel die Wahl auf den irren Fürſten Myſchkin aus Doſtojewſkis Roman„Der Idiot“, der, im Gegenſatz zu den Brü⸗ dern Karamaſow und dem Raskolnikow, bislang dem Schickſal der Dramatiſierung entgangen war. Zwei Berliner Schauſpieler, Sokolow und Heinrich George, hielten nun ſeine Rampenſtunde für ge⸗ kommen. Aber ſelbſt dieſe gewiegten Fachmänner ſcheiterten an der Unmöglichkeit der Auf⸗ ga be. Wer den Roman kannte, mußte bitter enttäuſcht ſein, daß ihm ſtatt blühenden Lebens ein klapperndes Skelett entgegentrat. Wer ihn nicht kannte, mußte überall Unklarheiten in der Handlung, Lücken im Bau ſpüren. Es wäre nachgerade an der Zeit, Kunſt⸗ werke von internationaler Geltung vor ſolchen Ver⸗ ſchandelungen zu ſchützen. Die zehn Bilder, die Sokolow und George aus dem Gefüge des Romans herausgeſchnitten haben, ſind gewaltſam aneinander geheftet, ſind mäßiges Theater, das auch durch den dahinter ſtehenden Rie⸗ ſenſchatten Doſtojewſkis keine Bedeutung empfängt. Nicht einmal eine beſonders dankbare Rolle kommt zuſtande, weil ihr jede Entwicklungsmöglichkeit fehlt. Der„Idſiot“ iſt vom erſten Augenblick an der her⸗ zenseinfältige Menſchenfreund, der edle Halbver⸗ rückte, der er im Verlauf des Abends unverrücklich bleibt. Moiſſi brauchte ihm nur die Demut des We⸗ ſens, den Klang ſeiner Stimme, ſein wundes Lächeln vorzuſtrecken. Neben ihm zeichneten ſich Gliſabeth Lennartz durch Leidenſchaftlichkeit, Ruth Al bu durch Liebreiz der Erſcheinung, Johanna Ter⸗ win im Mutterfach durch beherzten Humor aus. Sonſt hatte die Aufführung des Berliner Theaters gelegentlich einen provinziellen An⸗ ſtrich. Daß die geſamte Szenerie vor dem letzten Bilde zuſammenſtürzte, war auch der Stimmung des Publikums nicht förderlich. Nach⸗ dem es anfangs bereitwillig mitgegangen war, flaute der Beifall zum Schluß empfindlich ab. b. nn e n . Dienstag, 14. Oktober 1930 g. Seite/ Nummer 476 Hochwaſſer Ich bin hinausgegangen und habe es mir ange⸗ ſchaut— das Hochwaſſer im Waldpark. Die Promenade iſt wirklich nicht einladend, ſtellenweiſe ſogar nicht mehr zu begehen. Ueberm Rheincafé draußen iſt der Promenadenweg— genau wie im Frühjahr— unter Waſſer geſetzt. Nur der Rafahrweg iſt noch frei und der Damm. „Mutti ſieh, auf der anderen Seite iſt jetzt auch ein Rhein,“ erklärt ein kleiner Junge ſeiner Be⸗ gleiterin. Er meint die großen Lachen, die auf den Waldwieſen längs des Ufers durchgeſickert ſind;— ſteht und ſtaunt, hat Freude daran und kennt noch nicht die Tücke und Gewalt des Elements. Der„Bellekrappe“ macht ſich breit und wichtig. Er hat die ſchöne Baſtion verſchluckt, damit man ſeinen Anfang nicht mehr ſieht! will uns glau⸗ ben machen, er ſei nicht mehr ein Arm vom Rl ein. Solch eine aufrühreriſche Ueberhebung hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Na, das wird ſich wieder legen. Nur ein Liebespaar iſt mir auf meiner Inſpek⸗ tionsfahrt begegnet. Herr Goldfaſan ſtelzt mit ſeiner Gemahlin verwundert auf dem Gehweg vor mir her. Profitlich hat er ſich die Leere des Parkes zu Nutze gemacht und luſtwandelt da mit ſeiner Liebſten. Monſieur Goldfaſans Federkleid ſtreift Pfützen aus und Blätter zuſammen. Geh, man kann doch nicht ſo ein langes Kleid in den Waldpark an⸗ ziehen, zumal bei dieſem Wetter! Habe ich vielleicht mein neues langes an? Noch nicht mal, wenn die Sonne ſchiene. Aber ich glaube, Monſieur Gol⸗ faſan war nicht ſehr erbaut von meinem guten Rat. Der Neckar hat ebenfalls ſeine Ufer verlaſſen. Aus lauter Konkurrenzneid! Vielleicht glaubt er, daß man heute ganz beſonders darauf bedacht ſein muß, ſofort etwas für ſich tun, damit der Andere nicht zu groß wird. M. Sanitätsübung im Stadtteil Käfertal Zu einer ſehr intereſſanten Uebung, die als Prüf⸗ ſtein für einen derart zwar ſelten vorkommenden, aber immerhin im Bereiche der Möglichkeit ſtehenden Ernſtfall galt, hatte Samstag nachmittag die„Sa⸗ nitätskolonne vom Roten Kreuz Käfertal⸗Wohlgele⸗ gen“ ihre Mannſchaften in das alte Schulgebäude an der Wormſerſtraße im Stadtteil Käfertal alarmiert. Die Leute ſahen ſich vor die Aufgabe geſtellt, in ein im zweiten Stockwerk befindliches Schulzimmer, in dem während des Unterrichtes durch ausſtrömendes Gas eine Exploſion hervorgerufen war, einzu⸗ dringen und die dort teils verletzt, teils bewußtlos vorfindenden Schüler und den Lehrer zu retten und erſte Hilfe zu bringen. Die Löſung dieſer Aufgabe war dadurch erſchwert, als der Treppenaufgang vollſtändig vergaſt war und Großgasgeräte nicht zur Verfügung ſtanden. Die unter der Führung des Herrn Hans Hagedorn (Leiter der Fabrikfeuerwehr und Rettungsmannſchaf⸗ ten von Brown, Boveri u. Co.) ſtehende Kolonne, traf alsbald nach der Alarmierung auf der Unfall⸗ ſtelle ein und befolgte raſch und gewandt die knapp aber gut verſtändlichen Befehle ihres Führers. Die mit Gas masken verſehenen Rettungs⸗ mannſchaften kletterten auf Schiebeleitern bis zu den Fenſtern des in Frage kommenden Schulzimmers, drückten dieſe ein und trugen die vom Gas bewußtlos gewordenen Schüler in die Nähe der Fenſter. Die Schüler, die übrigens ſich alle glänzend in ihre frei⸗ willig übernommene Lage zu finden wußten, wurden auf die inzwiſchen hochgezogenen Bahren gelegt, auf denen ſie ſorgfältig herabgelaſſen wurden, wo ſie die Transportmannſchaft in Empfang nahm und in die Turnhalle— dem proviſoriſch eingerichteten Ver⸗ bandsplatz— trugen. Hier wurden ihnen von weib⸗ lichen Kolonnenmitgliedern die erſten Verbände an⸗ gelegt und Wiederbelebungsverſuche vorgenommen. Die kritiſierenden Aerzte, Dr. Heine mann⸗ Feudenheim und Dr. Bläſer⸗Käfertal ſprachen ihre volle Zufriedenheit über die einzig mögliche und gute Löſung dieſer ſchweren Aufgabe aus, desgleichen auch über die ſachgemäße Behandlung der Verletzten, ſowohl in bezug auf den Transport als auch auf die erſte Hilfeleiſtung. Es lag tatſächlich Schneid und ſicheres Vorgehen in der ganzen Uebung, womit die Kolonne ihre Fähigkeit für den Ernſtfall voll und ganz bewieſen hat. Anweſend waren u. a. der Ehrenkolonnenführer, Bankdirektor Bodenhöfer, Ober⸗Ingenieur Na⸗ gel als Vertreter der Firma Brown, Boveri u. Co., Rektor Sigmund und Vertreter benachbarter Ko⸗ lonnen. An die Uebung ſchloß ſich im Lokal Turn⸗ gemeinde eine Unterhaltung an. el. Die Kiſte mit der lebenden Palme“ Am vergangenen Freitag wurden auf dem Bahnhof Frankfurt⸗Süd ſechs Kiſten und drei Kübel nach Hauptbahnhof Mann⸗ heim(bahnlagernd) aufgegeben, die in Frankfurt⸗ Hauptbahnhof umgeladen und am Samstag nach⸗ mittag hier ausgeladen wurden. Eine Kiſte war mit Sackſtoff umnagelt und mit der Aufſchrift„Vor⸗ ſicht, lebende Palme!“ verſehen. Geſtern fand man die Kiſte, die die„lebende Palme“ enthalten ſollte, geöffnet vor. Bei genauer Unterſuchung ergab ſich, daß die Kiſte eine regelrechte Türe, die von innen zugeſchraubt war, hatte. In der Kiſte fand man verſchiedene Einbruchswerkzeuge und Nahrungsmittel. Auf Grund dieſer Entdeckung liegt es klar auf der Hand, daß es ſich um einen raffi⸗ nierten Diebſtahlsverſuch handelt. Die „lebende Palme“ war ſpurlos verſchwunden. 5 3 4 N d * Evang. Kirchendienſtnachrichten. Nachſtehende 12 Kandidaten, die ſich der zweiten theologiſchen Prü⸗ fung in dieſem Spätjahr unterzogen haben, ſind unter die badiſchen evangeliſchen Pfarrkandi⸗ daten aufgenommen worden: Friedrich Ebding von Banonjo(Kamerun), Kurt Füß von Karlscuhe, Hermann Hoeckh von Calw, Fritz Kauf von Schönau b.., Erich Leinert von Bruchſal Erich Littwein von Danzig, Fritz Meyer von Freiburg⸗ Breisgau, Erich Mill von Homberg(Bez. Kaſſel), Eduard Schmidt von Karlsruhe, Fritz Sieber von Mannheim, Max Störzinger von Karlsruhe und Gottlob Weber von Welſchneureut. Außerdem hat die Kandidatin Doris Faulhaber von Mann⸗ heim⸗Rheinau die zweite theologiſche Prüfung be⸗ ſtanden und damit die Befähigung für Gemeinde⸗ arbeit und Religionsunterricht erworben. * Vom Tode des Ertrinkens gerettet. Geſtern nachmittag fiel ein etwa 2 Jahre altes, dem Namen nach bis jetzt unbekanntes Kind am ſtädtiſchen La⸗ gerplatz in den offenen Rhein. Ein zufällig dazukom⸗ mender 47 Jahre alter, verheirateter Hauptleh⸗ rer zog das Kind aus dem Waſſer wieder heraus. Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Die Wanderung der Weinrebe Die Weinrebe, die jetzt wieder in der Pfalz, am Rhein, an der Moſel und Saar, am Neckar, Main und noch in anderen Gegenden eingeerntet wird, gehört ſicher mit zu unſern älteſten kultivierten Pflanzen. Wo die Weinrebe zum erſtenmal ver⸗ edelt wurde, iſt gewiß nicht mehr feſtzuſtellen. Sicher iſt nur, daß man den Weinbau ſchon vor 5000 bis 6000 Jahren in Aegypten kannte. Schon damals verzehrten die Großen an den Ufern des Nils gern Weintrauben und tranken auch gern Wein. Das war übrigens in den Gebieten, die nachher vom Mohammedanismus beherrſcht wurden, überall ſo. Erſt Mohammed mit ſeinem Weinverbot brachte dem Weinbau im Orient die größten Rück⸗ ſchläge. Weinberge waren allerdings weder im alten Aegypten noch in Vorderaſien bekannt, ſondern man zog den Wein in Gärten und an Mauern. Ebenſo war der Weinbau den Phöniziern und den alten Griechen bekannt. Griechen waren es auch, die die Weinrebe weiter verbreiteten. In noch größerem Umfange war dies von Phöniziern unter⸗ nommen worden. Dieſem alten Handelsvolk war es wahrſcheinlich zuzuſchreiben, daß die Weinrebe im heutigen Italien und Spanien angepflanzt wurde. Das geſchah ſicher ſchon lange Zeit vor unſerer Zeit⸗ rechnung. Herodot,„der Vater der Geſchichtsſchrei⸗ bung“, der im Jahr 484 vor der chriſtlichen Zeit⸗ rechnung geboren wurde, nannte den ſüdlichen Teil von Italien ſchon„Das Land der Weinpfähle“. Dieſe Bemerkung weiſt zum erſten Male auf eine Veränderung der Anbauweiſe des Weines hin, denn im Orient wie in Aegypten zog man den Wein nie an Pfählen, ſondern an Bäumen oder höheren Spalieren. Wie der Wein ſchon in den Zeiten Homers in Griechenland zu einem alltäglichen Getränk geworden war, ſo wurde er es nachher auch in Rom. Bis hinauf in das Gebiet der Alpen zogen die Weinberge. Bereits in der vorchriſtlichen Zeit wurden in Italien Klagen laut, daß die Weinberge die Weizenfelder verdrängten. Schließlich wurde der Weinbau auch im heutigen Frankreich eingeführt und gewann dort raſch Ausbreitung, ebenſo im heu⸗ tigen Tirol. Kaiſer Auguſtus liebte den Tiroler Wein beſonders. Bald waren im heutigen Frank⸗ reich auch die Weinberge ſo zahlreich geworden, daß die römiſchen Kaiſer ſchon im erſten Jahrhundert unſerer Zeitrechnung Beſtimmungen erließen, wo⸗ nach der Weinbau außerhalb der italieniſchen Halb⸗ inſel einzuſchränken ſei. So ſtark aber auch die ein früherer Mannheimer Anntzrichter als Angellagter Eigener Drahtbericht L. Heidelberg, 14. Okt. Das Erweiterte Schöffengericht ſetzte am heutigen zweiten Verhandlungstag die Beweisaufnahme in dem Prozeß gegen den 53 Jahre alten früheren Amtsgerichtsrat St. aus Mannheim fort. Eine 50 Jahre alte Frau aus Mannheim wurde wegen Teilnahme an einem Putſch(Warenhaus Kander) im Jahre 1923 mit Gefängnis beſtraft. Beim An⸗ geklagten wurde ſie wegen eines Gnadengeſuches vor⸗ ſtellig. Sie hatte Erfolg. Nachdem St. ihr das Gna⸗ dengeſuch eröffnet hatte, ſoll er nach ihren Angaben ihr zu nahe getreten ſein. Tatſächlich wurde ihre Ge⸗ fängnisſtrafe in eine Geldſtrafe umgewandelt, wofür ihr außerdem noch Ratenzahlung zugeſtanden worden war. Die Zeugin erklärte unter Jammern dem jetzigen Angeklagten, daß ſie ihre Ratenzahlun⸗ gen nicht bezahlen könne. Nach den Angaben des Angeklagten gab er ihr tatſächlich 10 Mark, damit ſie der Ratenzahlung nachkommen konnte. Zu einem ſpäteren Zeitpunkt wurden dem Ange⸗ klagten von der Zeugin Eier gebracht, die der An⸗ geklagte auch als Gegenwert für das Darlehen an⸗ nahm. Von dieſem Voxfall ſprach die Zeugin bei ver⸗ ſchiedenen Leuten, ſodaß es aufgrund einer Anzeige dem Landgerichtspräſident bekannt wurde. Der An⸗ geklagte beſtritt damals nicht, noch gab er die Ange⸗ legenheit zu und erklärte ſchließlich, daß er keinen Strafantrag gegen die jetzige Zeugin ſtellen werde. Der Landgerichtspräſident griff die Angelegenheit auf. Die Zeugin mußte ſich wegen Offizial⸗ beleidigung verantworten. Bei dieſem Termin nahm ſie ihre Behauptungen zurück und wurde zu einer Buße verurteilt. Heute gab die Zeugin unter ihrem Eide an, daß ſie dem Angeklagten die Eier doch gebracht habe und daß er ihr zu nahe getreten ſei. Der Angeklagte beſtritt auch dieſen Fall. Rechts⸗ anwalt Otto Pfeiffenberger beantragte zu dieſem Fall die Ladung der Ehefrau des Angeklagten, um den Beweis anzutreten, daß der von der Zeugin angegebene Termin nicht ſtimmen könne. Der Be⸗ Weinrebe im 1. Jahrhundert unſerer Zeitrechnung ſchon angebaut war, bis an den Rhein war ſie zu⸗ nächſt noch nicht gekommen. Erſt eine geraume Zeit ſpäter, im 2. oder gar erſt im 3. Jahrhundert, wur⸗ den bei uns, und zwar an der Moſel, die erſten Weinreben geſetzt. Alſo nicht der Rhein, wie man manchmal leſen kann, ſondern die Moſelgegend iſt das älteſte deutſche Weingebiet. Wahrſcheinlich waren es römiſche Legionsſoldaten, die dort die erſten Weinberge anlegten. 7 Die Mönche in den Klöſtern trugen dann den Weinbau weiter vor, an den Rhein und über den Rhein hinaus, nach Thüringen, an die Donau, Iſar, an Neckar und Main. Vom 10. Jahrhundert an ver⸗ breitete ſich der Weinbau über ganz Deutſchland. Von dieſem Zeitpunkt an bis weit über das Mittel⸗ alter hinaus wurde in Deutſchland viel mehr Wein gebaut als heute, weil die Weinrebe bis in die nörd⸗ lichſten und öſtlichſten Gebiete vorgedrungen war. In Schleſten, Brandenburg, Pommern, Mecklenburg, Braunſchweig, Hannover, um Bremen, Lübeck und Hamburg, in Schleswig⸗Holſtein, auf Rügen, ja ſogar in der Strecke zwiſchen Königsberg und Tilſit waren Weinberge angelegt worden. Allerdings lieferte die Weinrebe faſt überall nur ganz ſaure Beeren. Viel⸗ fach war der Wein ſo auch in Nord- und Oſtdeutſch⸗ land zu einem Getränk geworden, das man den Fronbauern und dem Geſinde vorſetzte. So konnten in Norddeutſchland auch Sprüche entſtehen wie: Im Biere iſt der Kern Das trinken die Herrn. Der Wein iſt ſauer, Den kriegt der Bauer, oder:. f g Das Bier iſt bitter Das trinkt der Ritter, Der Wein iſt ſauer, 5 Den ſäuft der Bauer. Alté Namen wie Weinſtraße, Weinmeiſterſtraße, Weinbergsweg uſw. erinnern in den Städten des Nordens und Oſtens von Deutſchland noch heute an jene Zeiten des Weinbaues. Zum Teil wurden die Weinreben in dieſen Landſtrichen durch beſonders kalte Winter vernichtet, zum Teil gab man den Weinbau auch auf, weil der Erlös aus den ſauren Trauben zu gering war, der Weinbau alſo nicht rentierte. Nur einige Ortsnamen, wie Bomſt, Grün⸗ berg, Groſſen, Guben uſw., wo auch heute der Wein⸗ bau noch anzutreffen iſt, erinnern daran, wie weit er vor Jahrhunderten in Deutſchland ausgebreitet war. weisantrag wurde nach Beratung abgelehnt. Die Zeugin blieb unvereidigt. a Im folgenden Fall hatte ſich eine Witwe für ihren damaligen Bräutigam verwandt, der ſich in Strafhaft befand. Die Bemühungen der Witwe waren von Erfolg begleitet. Ihr Gnadengeſuch, bei dem ſie von dem Angeklagten beraten worden war, hatte Er⸗ folg. Als ſie zum letzten Mal bei dem Angeklagten geweſen ſei, ſei er ihr gegenüber unſittlich ge⸗ worden. Sie habe das an ſie geſtellte Anſinnen ab⸗ Selin, 5 5 Der Angeklagte beſtritt dies und betonte, daß die Zeugin von ihrem damaligen Bräutigam verſchie⸗ dentlich mißhandelt worden ſei. Weſentlich waren noch die Ausſagen der Zeugin, daß der Angeklagte ihr ſchon beim erſten Beſuch geſagt habe, daß ſie ihn außerhalb der Dienſtſtunden aufſuchen möge, da er während der Dienſtzeit niemand eine perſönliche Gefälligkeit erweiſen dürfe. Belaſtet wird der Angeklagte im nachfolgen⸗ den Fall, wo er eine jetzt 30 Jahre alte Mannheimer Frau wegen ſchweren Diebſtahls mit vier Monaten Gefängnis beſtraft hatte. Die Ver⸗ urteilte kam um Strafaufſchub nach, der ihr gegen Zahlung einer Buße von 200/ zuteil wurde. Darüber hinaus wurde ihr Ratenzahlung von je 20/ zugeſtanden, die ſie jedoch wiederholt nicht einhalten konnte. St. gewährte ihr mehrfach Zahlungsaufſchub und gab ihr in einem Fall die 20/ als Darlehen, wie er betonte. Schließ⸗ lich erklärte die Zeugin nach längerem Befragen üüberraſchend, daß der Angeklagte ſie aufgefordert habe, ihn in der Wohnung zu besuchen. Das habe ſie getan und dort eine Nacht zugebracht. Sie ſei aus Angſt, ſie käme wieder ins Gefängnis, dazu gekommen. N f 5 Der Angeklagte weiſt auch dieſe Belaſtung von ſich, gibt jedoch zu, daß er aus Gefälligkeit der Zeu⸗ gin in Bedrängnis das Darlehen von 20/ gewährt habe. Nach der Vernehmung der Zeugin, die bis jetzt noch nicht vereidigt wurde, wurde die Verhand⸗ lung auf heute nachmittag 3 Uhr vertagt. Kommunale Chronik Einſchräukung des Betriebs der Karlsruher Straßenbahn Die finanzielle Lage der Karlsruher ſtädtiſchen Straßenbahn, deren Einnahmen gegenüber dem Voranſchlag recht erheblich zurückbleiben, macht, um die Ausgaben zu mindern, eine gewiſſe Betriebände⸗ rung notwendig. Der Tagesverkehr wird hiervon nicht betroffen. Die Aenderungen im Fahrplan be⸗ ziehen ſich lediglich auf den ſpäteren Abendverkehr und bringen u. a. Verkürzungen der Betriebszeit auf mehreren Linien.. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Durlach beſchloß die Er⸗ ſtellung von 22 Klein wohnungen. Das Reich hat 63 000„ als zuſätzliches Darlehen zur Verfügung geſtellt. Der Reſtbetrag von 65 000/ kann mit günſtigen Anleihe⸗ mitteln beſtritten werden. 935. 0 Der Gemeinderat Müllheim nahm den neuen Voranſchlag für 1930/31 an. Er weiſt bei 640 000 Ein⸗ nahmen einen Fehlbetrag von 130 000/ auf. Das Defizit ſoll durch Reſerven gedeckt werden. Die Umlage wird nicht erhöht. Der Oppenheimer Stadtrat beſchäftigte ſich er⸗ neut mit den einzelnen Poſitionen des Voranſchlags. Der Umlagebedarf für 1930 wurde auf 250 000 l feſtgeſetzt. Demnach müßten die Steuern um rund 6625 v. Hs erhöht werden. Weiter wurde beſchloſſen, die Zuſchüſſe zur Real⸗ ſchule nur bis zum 31. Dezember 1930 zu bewilligen. Da⸗ 4 1 mit würde die Realſchule eingehen. Aus dem Stadtrat Neuſtadt a. H. * Neuſtadt a.., 12. Okt. In der jüngſten nicht⸗ öffentlichen Stadtratsſitzung wurden u. a. folgende Beſchlüſſe gefaßt: Die vom Sparkaſſen⸗ Ausſchuß genehmigte Bilanz und Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung der Stadtſparkaſſe Neuſtadt a. H. für das Jahr 1929 wurde zur Kenntnis genommen. Der Reingewinn beträgt 45500 Mk. Von den Be⸗ dingungen über die Aufnahme eines Darlehens von 250 000 Mk. durch die Saalbau A. G. bei der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank in München wurde Kenntnis genommen. Dazu wird nochmals bemerkt, daß durch dieſe Darlehensaufnahme der Saalbau A. G. keinerlei Verpflichtungen der Stadt⸗ gemeinde, insbeſondere auch keine Bürgſchaft, entſteht. Bahnbau Kuſel—Türkismühle * Kuſel, 14. Okt. Der projektierte Bahnbau Kuſel—Türkismühle beſchäftigte die letzte Stadtratsſitzung. Entſprechend dem Vorſchlag des Hauptausſchuſſes erklärte ſich der Stadtrat be⸗ reit, die anfallenden Koſten für den Geländeerwerb zu übernehmen, ſoweit nicht beſonders wertvolles Gelände oder bebaute Flächen in Frage kommen. Man hofft, mit Reichs mitteln unterſtützt zu werden. Die Villa des verſtorbenen Kommerzienrats Zöllner ſoll zu einem allgemeinen Kran⸗ kenhaus umgeſtaltet werden. Der Stadtrat be⸗ willigte einen jährlichen Zuſchuß von 500 /. Er⸗ werb, Um⸗ und Ausbau des Anweſens erfordern lt.„Pf. Landesztg.“ etwa 100 000 l. Veranſtaltungen Männergeſangverein„Sängerluſt“ von Mannheim⸗Waldhof Am Samstag konnte der Mönnergeſangve rein Sängerluſt von Mannheim⸗Waldhof ſein 380 jähriges Jubiläum feiern. Eine ſtattliche Feſt⸗ verſammlung fand ſich abend; im Caſino⸗Saale Waldhof ein. Im Farben⸗ und Lichterglanz leuchtete die 780 im Hintergrund der großen geſchmückten Bü.)ne. Der Män⸗ nerchor des Vereins brachte den Choral: O Herre Gott aus „Deutſche Kantate“ von P. Graener, den Morgengruß von A. v. Othegraven und ſcholkhafte und ernſte Volks⸗ lieder zu Gehör. Am beſten gefiel wohl:„Es ritt ein Jäger wohlgemut“ von W. Rein. Das letzte Lied:„Bru⸗ der ſchlag ein“ von Kaun war ein Bekenntnis zum Deutſch⸗ tum, ein Gelöbnis zur Einigkeit. Der Chormeiſter Fr. Berger hatte den Chor feſt in der Hand. Die Stim⸗ men, vor allem der Baß, waren gut. Bereichert wurde das Konzert von einigen Darbietungen des in Waldhof ſchon ſehr bekannten Diochon⸗Trio, das mit gewohn⸗ ter geſchulter Vortragskunſt den 1. Satz der Symphonie concertante für Violine, Viola und Klavier von Mozart zu Gehör brachte. Joſef Imhof vom Diochon⸗Trio trug die Solis für Viola: Songte in E⸗moll von Mar⸗ cello und die Mazurka von Ferir vor und erntete für ſein gutes Spiel reichen Beifall. Ebenſo gefiel auch das Violin⸗ Solo von Claire Diochon„Andante und Scherzo capriceioſo“ von F. David. Herbert Bertram aus Monnheim begleitete am Flügel gut und ſicher. Nach dem Konzert war gemütlicher Sängerabend. Ver⸗ ſchiedene Brudervereine von Waldhof und auch das Mannheimer Schubert⸗Quartett unterhielten die zahlreichen Gäſte. Das Streich⸗Orcheſter des Mufikvereins Waldhof⸗Gartenſtadt lie⸗ ferte die Inſtrumentalmuſik und der unverwüſtliche Wald⸗ 5 hofer Humoriſt E. Spachmann ſorgte dafür, daß auch die Lachmuskeln zu ihrem Recht kamen. R. B. Schülerkonzert der Jüngſten Mit etwas länglichem Programm trat im Konzertſaal der Pianofabrik Scharf u. Hauk die Klavierſchule von Frau Wanda Schöberle zum erſtenmal vor eine kleine Oeffentlichkeit. Aus der Vortragsfolge erwäh⸗ nen wir nur den Hochzeitsmarſch aus„Sommernachts⸗ traum“(achthändig) und das Potpourri aus„Si Jetais 101“ 5 und fügen hinzu, daß keine der Schülerinnen und Schüler länger als ein Jahr im Unterricht iſt. Die Wiedergabe der einzelnen Stücke läßt das ernſte Beſtreben erkennen, vor allem Technik und Taktſicher⸗ heit zu erzielen. Schnellerwerden und übermäßiger Pedal⸗ gebrauch ſind Dinge, die in Schülerkonzerten dieſer Unter⸗ richtsſtufen immer wiederkehren und deshalb nicht bewertet werden ſollen. Recht anſprechend waren die Leiſtungen der Kleinſten, die erſt wenige Monate unterrichtet werden und ſchon kleine Potpourris und andere einfache Vortragsſtücke nahezu einwandfrei zu Gehör brachten. f ö Beſondere Begabung legten bei dieſer Gelegenheit die Geſchwiſter Baumgärtner an den Tag, die beſonders ruhig und mit Ausdruck ſpielten. Frau Schö b er le, die bereits eine anſehnliche Schülerſchar um ſich vereinigt hat, darf dies wohl als Erfolg ihres ungemein fördernden und gewiſſenhaften Unterrichts anſehen. Sie geſtaltete das Pro⸗ gramm des Abends durch eigene Geſangs vorträge, Reigen und gemeinſame Lieder der Schülerinnen ab⸗ wechflungsreich. Nn 5*„ Ein großer Variélé⸗Abend im Roſengarten. Die in Mannheim bedauerlich zurückgetretene Kunſtgattung des „Variésté“ wird am kommenden Samstag, den 18. Oktober, bei kleinen Preiſen im Nibelungenſaal des Roſengartens im Rahmen einer Sonderveranſtaltung wie⸗ der einmal zu ihrem Recht kommen. Für das erſtklaſſige Spezialitätenprogramm mit hervorragenden artiſtiſchen, humoriſtiſchen und Tanzkräften bürgt der Name der inter⸗ nationalen Artiſten⸗Loge(J. A..), die den Abend betreut und der es gelungen iſt, ausgezeichnete Kräfte zu verpflich⸗ ten. Aus Mannheim ſtellt Tanzmeiſter Karl Helm vier Turntierpaare für eine Einlage„moderner Tänze letzten Stils“. Als Humoriſt ergänzt Rudi Frank das ab⸗ wechflungsreiche artiſtiſche Programm. Gaß mann und Partner vom Zirkus Sarraſani werden es einleiten, die Winſton Compagnie mit ihrem weltberühmten Schleuderbrettakt bildet den Abſchluß. 5 * Vortrag. Die Kirchlich⸗Poſitive Vereint ⸗ gung veranſtaltet morgen Mittwoch einen öffent⸗ lichen Vortragsabend. Profeſſor Dr. Anton von hier wird im großen Saal des Wartburghoſpizes ſpre⸗ chen über:„Evangeliſche Kirchenmuſikfra⸗ gen und Forderungen“. Der Eintritt iſt frei. Jedermann iſt freundlichſt eingeladen.(Siehe Anzeige.) Film ⸗Rundſchau Schauburg:„Das Kabinett des Dr. Larifari“ Von den tauſend Worten Ulk, die uns das Kabinett des Dr. Larifari verſpricht, fallen die Hälfte dem Zeitlupen⸗ tempo des Regiſſeurs Robert Wohlgemuth zum Opfer.“ Das iſt weiter nicht ſchlimm, denn man kann doch nicht immer lachen, ſondern muß auch manchmal verpuſten. Die geiſtigen Väter dieſes Films ſind Max Hanſen und Paul Morgan, die nichts anderes wollen, als nur Ulk macher Von dieſem Standpunkt aus muß man auch die Geſchich betrachten, die den reizenden Max Hanſen in fröhlicher Lausbubenfriſche, Paul Morgan mit allen Waſſern des Humors gewaſchen und im Geſanglichen ſehr gut den Kam merſänger Jöken zeigt. Das Kabinett des Dr. Larifa iſt eine Satire auf jene Filmgründungen, die auf der Aktiv⸗ ſeite nur den Poſten eines Generaldirektors aufzuweiſen haben und die nach kurzer Scheinblüte wieder von der Bild⸗ fläche verſchwinden. Hanſen, Morgan und Jöken gründen eine ſolche Geſellſchaft, verſuchen verſchiedenes und machen wieder pleite.. 8 Die Handlung iſt aber nur der Rahmen, der den Spaß⸗ machern Gelegenheit gibt, ſich in ihren beſten Glanzleiſtun⸗ gen zu zeigen. Die ganze Filmwelt wird ebenſo freundlich wie amüſant verulkt, wie auch Jannings und Tauber mik ſeltenem Humor und mit routinierter Vollendung parodi werden: Morgan in einer ausgezeichneten Unrat⸗Maske, Hanſen in kurzen Hoſen will das lockende Ziel erreichen Die feſche Lola, allerdings in einem anderen Format, ent⸗ geht der Verulkung ebenſowenig, wie der Tonmixer, der ſich am Apparat nicht auskennt und der aus dem harmloſen Mittageſſen der Familie ein Waſſerfallgetöſe macht. 5 Kammerſänger Jöken hat mit ſeinem ſtrahlende Tenor einige Einlagen zu ſingen, die Weintraubs Syncopators und die Kapelle Pommery werden geſchickter, wirkungsvoller muſikaliſcher Ergänzung beni „Flucht vor Blond“ betitelt ſich ein ſtummer Fil der dem Tonfilm vorausgeht. Ueber den älteren Bild⸗ ſtreifen, der Georg Alexander als Liebling aller blonden Frauen zeigt, könnte man ſtillſchweigend hinweggehen wenn nicht ſeine Vorführung zu beanſtanden wäre. Es geh nicht an, einen Film der mindeſtens eine Laufzeit v über einer Stunde hat, in 45 Minuten herunterzuſpiel ſo daß ſell it die flinken Leſer nur die Hälfte der Titel leſen können. Naturgemäß leidet unter dieſem Hetztempo auch die Handlung und es wäre wirklich beſſer, falls Zeit für einen zweiten Großfilm nicht ausreicht, einit Kurzfilme in normalem Tempo zu ſpielen. 5 Schluß des redaktionellen Teils 1 1 6 4. Seite/ Nummer 476 Dienstag, 14. Oktober 1930 Aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Zur Ruhe geſetzt auf Anſuchen wurde der Präſident des Katholiſchen Oberſtiftungsrats Johannes Schweitzer und Prof. Friedrich Kauf⸗ mann an der Realſchule in Radolfzell. Tagesfragen des Obſtbaues ch. Unterſchwarzach, 13. Okt. Geſtern hielt der Kreisobſtbauinſpektor W elker⸗ Mosbach über Ta⸗ gesfragen des Obſtbaus einen Vortrag. Der Redner führte aus, daß die Sorten zahl b eſchränkt werden müſſe auf einzelne gute Sorten und verglich die deutſchen Verhältniſſe im Obſtbau mit den ameri⸗ kaniſchen. Dann verbreitete er ſich über die Notwen⸗ digkeit der Schädlingsbekämpfung und ihre Bedeu⸗ tung. Zu der Tagung, die von Grubenverwalter Himmelmann 1 geleitet wurde, waren die Ver⸗ treter der Obſtbauvereine Aglaſterhauſen und Neun⸗ kirchen erſchienen. Im Anſchluß an die Tagung wurde ein Obſtbauverein gegründet, damit für den Obſthau hier mehr getan werden kann. Auch wird die Land⸗ wirtſchaftskammer den Verein unterſtützen in ſeiner Arbeit. Dem neugegründeten Verein traten ſofort eine große Anzahl von Obſtbaumbeſitzern bei. Herbſtverſammlung der Landwirtſchaftskammer * Karlsruhe, 12. Okt. Die Badiſche Landwirt⸗ ſchaftskammer beabſichtigt, ihre diesjährige Herbſt⸗ vollverſammlung am 11. und 12. November in Karlsruhe abzuhalten. Erneutes Auftreten der Kinderlähmungskrankheit * Raſtatt, 14. Okt. Neuerdings iſt hier wieder die ſpinale Kinderlähmung aufgetreten. Wie der Bezirksarzt mitteilt, handelt es ſich um drei Fälle, von denen leider einer tödlich verlaufen iſt. Durch behördliche Verfügung wurden daher ſämtliche Kinderſchulen, ſowie die unteren vier Klaſſen der beiden Volksſchulen bis auf weiteres geſchloſſen. Ueberſchwemmte Straßen * Marbach bei Villingen, 13. Okt. Das Hoch⸗ waſſer der Brigach hat die Straße nach Rietheim überſchwemmt. Auch in Richtung Grüningen ſind eite Flächen mit Waſſer bedeckt. K 8 1. Eberbach, 13. Okt. Der Schiffer Heilmann von Neckarſulm hatte den Hochwaſſerſtand des Nek⸗ kars ausgenn t, um mit ſeiner Schiffsladung von 414 Tonnen er 8280 Zentner Salz von Neckar⸗ ſulm talwärts zu fahren. Es iſt dies das erſtemal, daß eine ſolch große Schiffsladung auf dem Neckar verfrachtet wurde, was aber nur durch den Hoch⸗ waſſerſtand, durch das Wegfallen der gefährlichen Hackteufelſtelle und durch die Kanalanlage möglich geweſen iſt. Das Schiff hat einen Tiefgang von 1,75 Meter und brauchte für die 44 Kilometer lange Strecke von Neckarſulm bis Eberbach nur eine Fahrzeit von vier Stunden. * Karlsruhe, 14. Okt. Am Montagmorgen wurde im Hardtwald beim Schützenhaus ein unbekann⸗ ter junger Man erhängt aufgefunden. Er iſt 17—18 Jahre alt und 1,64 m groß und von ſchlanker Statur. * Neuſtadt i. Schw.,. Okt. In den Abendſtunden hielt ein Langholzlaſtwagen am Gehweg beim Geſchäft Lemperle, wo auf einen über die anderen Stämme hinausragenden Holzſtamm ein Auto auffuhr. Der Holzſtamm durchbohrte die Glasſcheibe, verbog das Steuerrad und drückte die hintere Wand vom Auto heraus. Der Autofahrer entging einer größeren Gefahr nur dadurch, daß er ſich blitzſchnell duckte. Geſtreift und verletzt wurde ihm das Ge⸗ ſicht. Er mußte ſich ſofort zu einem Arzt begeben. Das Langholzfuhrwerk hatte gehalten, um Kartoffeln abzuladen. Der herausragende Holzſtamm war in der Dunkelheit nicht zu bemerken. * Singen, 13. Okt. Auch die Aach iſt infolge der ſtarken Niederſchläge raſch geſtiegen. In der Gegend zwiſchen Hauſen a. d. Aach und Singen bei Bohlin⸗ gen ſind die Wieſen vollkommen überſchwemmt, ſo daß ſich dort ein großer See gebildet hat. Inlernationales Tennisturnier in Meran Die Favoriten geſchlagen Wenn man von der Beteiligung der überſeeiſchen Davis⸗ pokalſpiele abſieht, hat kein Turnter in Deutſchland eine quantitativ und qualitativ ſo gute Beſetzung gehabt wie das Meraner Tennisturnier, an dem ſich ein beſonders ſtarkes Kontingent öſterreichiſcher, tſchechiſcher und polniſcher Spieler neben einer franzöſiſchen Streitmacht und ſelbſtver⸗ ſtändlich einer ganzen Anzahl italieniſcher Spieler beteiligt haben. Auch Deutſchland war ſtark vertreten, Buß, Kuhl⸗ mann, Frenz und Wetzel waren von Florenz aus nach Meran gekommen. Beſonders hervorzuheben iſt die Teilnahme von Dr. Landmann, ferner waren noch die Berliner Spielex Kleinſchroth, Uthmöller, Haenſch, Schwen⸗ ker, Menzel, Goldſchmidt Fr. Kupſch am Start, zu denen ſich noch der Leipziger Heine und der Mannheimer Hans Waldeck, ſowie Mitterer(München) geſellen. Faſt ein Dutzend deutſche Damen befanden ſich im Teilnehmerfeld: Eilly Außem, Ilſe Friedleben Tont Scho m⸗ burgk, Irmgard Roſt, Irmgard Kallmeyer, Baro⸗ nin v. Diergardt, Erna Springer, Ruth Konerth Urſula v. Bil labeck, Frau Huß(München) und Frl. Carnatz. Leider entſprachen die Erfolge nicht dem Kräfteneinſatz, insbeſondere was die deutſchen Herren an⸗ betrifft. Jeder Tag dieſes Turniers brachte neue lleber⸗ raſchungen, wenn nicht ſogar Senſationen. Die deut⸗ ſche Meiſterin mußte von der überaus klug ſpielenden Franzöſin Adamoff eine Niederlage hinnehmen, die Polin Jedrzejowſka zeigte ſich gegen Frau Friedleben überlegen und lieferte auch gegen Cilly Außem ein ganz großes Spiel, aus dem die deutſche Meiſterin nur ganz knapp mit:0,:6, 10:8 als Siegerin hervorging. Der deutſche Spitzenſpieler Dr. Landmann enttäuſchte ſeinen Anhänger, indem er zunächſt nur ganz knapp gegen den mittelmäßigen Italiener Jatta eine Runde vorrückte, um dann gegen den Berliner Haenſch:8.:3,:1 zu ver⸗ lieren. Allerdings hätte Landmann auch bei Gewinn dieſes Matches nicht, wie eigentlich erwartet, bis zur Vorſchluß⸗ runde vorrücken könnnen, denn der viel beſchäftigte Doktor mußte aus beruflichen Gründen frühzeitig abreiſen. Weitere Ueberraſchungen waren die ganz glatte Niederlage Kuhlmanns, der weiter unter Form ſpielte, gegen den faſſung befindlichen Dr. Kleinſchroth, dann der Sieg des tſchechiſchen Juniormeiſter Hecht über den Hamburger Frenz, der ſchon vor dem Siegball ſtaud und doch noch ver⸗ lor und ferner die große Ueberlegenheit des Engländer Hughes über Dr. Buß und Wetzel, die am erſten Tag abſolut ſchlecht ſpielend nur je zwei Spiele retten konnten. Die Liſte dieſer Ueberraſchungen iſt damit jedoch noch nicht in beſter Ver⸗ zu Ende: Die beiden öſterreichiſchen Spitzenſpteler Artens und Matejka zeigten Glanzleiſtungen, die ebenſoviel Bewunderung wie Erſtäunen hervorriefen, Artens ſchlug zunächſt die Italiener Banfield und de Martino ohne Satzverluſt und bezwang in der dritten Runde Hughes in einem fehlerloſen Angriffsſpiel 6172, 614. Am darauffolgenden Tag mußte er gegen den Deutſchböh⸗ men Menzel antreten, der zu den ſtärkſten europälſchen Spielern gehört. Auch hier ſpielte der Oeſterreicher beſſer als je zuvor, ſo daß auch der Deutſchböhme überſpielt wurde. Mit 624,:7,:3 rückte Artens in die Vorſchluß⸗ runde ein, wo er gegen den Franzoſen Duplaix zu kämpfen hatte. Auf der anderen Seite war die Senſation dadurch ge⸗ ſchaffen, daß Bouſſus, der Deutſche Melſter, der ſchon in den erſten Runden gegen ſchwächere Gegner hart zu kämpfen hatte, der nach harter Gegenwehr:6, 810 unterlag, gegen Matefka nicht aufkommen konnte und in zwei glatten Sätzen 076, 416 geſchlagen wurde. Haenſch konnte nach ſeinem Sieg über Landmann gegen ÜUthmöller die Oberhand behalten und kämpfte auch Groß ohne Schwierigkeiten nieder. Dann allerdings kam die Euttäuſchung, da er gegen den öſtereichiſchen Meiſter Maejka abſolut nichts zu beſtellen hatte und 016, 06 in der Vorſchlußrunde einging. Immer⸗ hin hatte der hoffnungsvolle Nachwuchsſpieler als einziger deutſcher Vertreter die Vorſchlußrunde in der Meiſterſchaft von Meran erreicht. Daß es in Wien am geeigneten Tennis nachwuchs nicht fehlt, konnte man an den ausgezeichneten Leiſtungen von Groß und Haberl ſehen. Der letztgenannte ſiegt in zwei Sätzen über Schwenker und Groß ſchlug den Itallener Del Bono, der hintereinander gegen Cramm und Dr. Kupſch ohne Gewinn eines Satzes unterlegen waren. Dieſer Italiener iſt in ſeiner Form allerdings ſehr ſchwankend, beim Länderkampf in Florenz war er abſolut erſte Klaſſe, ebenſo wie am erſten Tag in Meran. Schon einen Tag ſpäter ſpielte er, ſowohl im Einzel als auch im gemiſchten Doppel weit unter ſeiner vorherigen Form. Es iſt ſicherlich nicht erfreulich für das deutſche Tennis, ote Feſtſtellung zu machen, daß trotz der faſt vollzähligen Teilnahme der zehn beſten deutſchen Spieler(nur Froitz⸗ hetm und Prenn fehlten), nur ein deutſcher Spieler, und zwar Haenſch, bis zu den letzten acht vorgerückt war. Allerdings muß hierbei in Betracht gezogen werden, daß die Spieler der anderen Nationen mehrere Tage vorher in Meran trainiert hatten, während die meiſten deutſchen Spieler erſt bei Beginn des Turniers zur Stelle waren. Im Herrendoppel konnten ſich Buß⸗Kuhlmann bis zur Vorſchlußrunde vorſpielen, wo ſie wegen Abreiſe Kuhlmanns gegen Bouſſus⸗Douplaix verzichteten. Der Mannheimer und ſein Partner ergänzten ſich recht gut, es gelang ihnen, das ſtarke Paar Aechlimann⸗ De Martino 62,:5 zu ſchlagen, die vorher Dr. Kupſch⸗Uthmöller in zwei glatten Sätzen überrannt hatten. In der erſten Runde hatte das Berliner Paar die Deutſch⸗ höhmen Menzel⸗Sojka unerwärtet ausſchalten können. Auch Frenz⸗Heine waren im Doppel erfolgreicher als im Einzel. Sie ſchlugen die ſtarke Wiener Kombination Groß⸗Haberl, konnten in der nächſten Runde naturgemäß aber nicht gegen Bouſſus⸗Douplaix aufkommen. Der Pforzheimer Wetzel ſpielte mit dem Italiener Del Bouo zuſammen. Nach Ueberwindung ſchwächerer Geg⸗ ner unterlagen ſie gegen Graf Salm⸗Glaſſer:3,:6, 618. Das letztere Paar hatte vorher Mitterer⸗ Waldeck im zweiten Satz erſt nach hartem Widerſtand ausſchalten können. Auch im Einzel traf Waldeck(Mannheim) auf Graf L. Salm, dem er erwartungsgemäß 31:6,:6 unterlag. Im gemiſchten Doppel konnten Frau Springer⸗ Dr. Buß nach leichtem Sieg über Fräulein Kuhlmann⸗ Dr. Goldſchmidt gegen Fräulein Kohnert⸗Wetzel 614,:3 die Oberhand behalten. Sie trafen daun auf Fräulein Außem⸗Bouſſus und zeigten auch hier ein ausgezeichnetes Zuſammenſpiel, ſo daß die ſtarke deutſch⸗franzöſiſche Kom⸗ bination nur 613, 624 ſiegen konnte. Ganz unerwartet kam im gemiſchten Doppel die Niederlage von Fräulein Valerio⸗Hughes gegen das Münchner Paar Frau Huß⸗Mitterer, die einen aufſehenerregenden 715,:5⸗Sieg feiern konnten. Im Achtelfinale traf das Münchner Paar auf Frau Friedleben⸗Kuhlmann, die nach wechſelvollem Spiel 725, :6, 64 die Oberhand behielten, obwohl Frau Friedleben durch einen Muskelriß ſtark behindert war und die ganze Laſt des Spieles von dem aufopferungsvollen Kuhlmann getragen werden mußte. Die Frankfurter Meiſterin hatte ſich kurz vorher beim Kampf gegen Frau Schomburgk in der Vorſchlußrunde des Dameneinzelſpieles eine Ver⸗ letzung zugezogen, die ſie zwang, das Spiel beim Stand von einem Satz beide(:4,:6) aufzugeben. Leider mußten Frau Friedleben⸗Kuhlmann dann ſtreichen, ob⸗ wohl ſie als einziges rein deutſches Paar in der Vor⸗ ſchlußrunde des gemiſchten Doppels gute Ausſichten hatten gegen Frau Schomburgk⸗Artens zu gewinnen und damit in der Schlußrunde einzurücken. Die Abreiſe Kuhlmanns brachte auch das Paar Dr. Buß Kuhlmann um den Kampf um den Eintritt in die Schlußrunde gegen Bouſſfus⸗Du Plaix, denen Frenz⸗Heine ſehr glatt 316,:6 unterlegen waren. Das andere deutſche Paar v. Cramm⸗ Kleinſchroth konnte zunächſt gegen Artens⸗v. Kehrling :6,:2,:1 ins Vorfinale eintreten, hauptſächlich durch das gute Flugballſpiel v. Cramms in den letzten zwei Sätzen, in denen Kehrling ſeinen Partner völlig im Stiche ließ. Gegen Salm⸗Glaſſer unterlag das Rot⸗ Weiße Paar dann 316,:4,:5, ſo daß ſich in der Schluß⸗ runde die öſterreichiſch⸗franzöſiſche Kombination und Bouſſus⸗Du Plaix gegenüber ſtehen. Im Dameneinzel, das neben dem Meiſterſchafts⸗ einzel um den Lenz⸗Pokal geſpielt wird, ſteht Toni Schomburgk, die einen bemerkenswerten Sieg über die Franzöſin Neufeld erfochten hatte, in der Schlußrunde der Franzöſin Adamoff gegenüber, die nach ihrem Sieg über die deutſche Meiſterin nun auch Italiens Meiſterin de Valerio dank ihrer großen Ausdauer und taktiſchen Ueberlegenheit 673, 076,:3 zur Strecke gebracht hat. Im Lenz Pokal gab es einen ſehr glatten Sieg der Schweizer Meiſterin Payot über Cilly Außem, mit dem bemerkens⸗ werten Reſultat von 613, 671. Auch bei diefem Spiel zeigte ſich wiederum, daß der Deutſchen gegen taktiſch geſchſickt angreifende erſtklaſſige Gegnerinnen ein wirkungsvoller Rückhandſchlag fehlt. In der Troſtkonkurreuz der Herren gab es ebenfalls Ueberraſchungen. Der Deutſchböhme Soyka ſchlug v. Cramm:5,:2 und noch leichter behielt der Engländer Hughes 611,:0 über den Berliner Schlittſchuh⸗ Club⸗Vertreter Schwenker die Oberhand, der vorher gegen den Wiener Haberl für ſeine in der Meiſterſchafts⸗ konkurrenz erlittene Niederlage:3,:3 Revanche ge⸗ nommen hatte. Dr. Buß ſteht in dieſer Troſtkonkurrenz nach Siegen über ſchwächere Gegner und den Italiener Jatta bereits in der vierten Runde. Auf den Schieds⸗ richterſtühlen bemerkte man öfters prominente Spieler wie Dr. Landmann, Graf Salm, Dr. Kleinſchroth, v. Cramm, die ſich hoffentlich auch in Zukunft bei deut⸗ ſchen Turnieren für dieſes ſchwierige Amt zur Verfügung ſtellen werden. Bill. Aus der Pfalz Grundſteinlegung der proteſtantiſchen Kirche in Mundenheim⸗Gartenſtadt O Ludwigshafen, 1 Okt. Am Sonntag nachmittag wurde in der Gartenſtadt Hochfeld bei Mundenheim der Grundſtein für die dort zu erbauende pro⸗ teſtantiſche Kirche gelegt. Gemeindegeſang unter Poſaunenbegleitung leitete die würdige Feier ein. Von einer mit Tannengrün geſchmückten, wegen des ſtrömenden Regens überdachten Kanzel ſprach dann der Pfarrer der Muttergemeinde Mundenheim Zimmermann ein Gebet. Geſang des Kirchen⸗ chors Mundenheim bereitete auf die Weihere de des Dekans D. Kleinmann⸗ Ludwigshafen vor. Er gab zunächſt einen Ueberblick über die Bau⸗ geſchichte und führte dann aus: Wir bauen Kirchen trotz der Not, ja gerade wegen der allgemeinen mate⸗ riellen und geiſtigen Not, denn in den Kirchen, wo Hoch und Nieder neben einanderſitzt, werden die Wirren der Zeit ausgeglichen. Nach einem weiteren Chor gab Oberkirchenrat D. Stichter als Vertreter der oberſten Kirchen⸗ behörde feiner Freude darüber Ausdruck, daß er ſchon wieder einer kirchlichen Gründung in der Gartenſtadt beiwohnen könne, nachdem das danebenliegende Pfarrhaus im Entſtehen und das anſchließende Al⸗ ters⸗ und Kinderheim vollendet ſei. Es folgte das Verleſen und Einmauern der Gründungsurkunde. Den erſten Hammerſchlag tat Kirchenpräſident D. Keßler; ihm ſchloſſen ſich Bürgermeiſter Zang als Vertreter der Stadt Ludwigshafen, ferner Geiſt⸗ liche und Mitglieder des Presbyteriums an. Abends vereinte ſich die Gemeinde im proteſtantiſchen Ge⸗ meindehaus zu Mundenheim zu einer gemütlichen Nachfeier. Ein franzöſiſches Geſchoß * Grünſtadt, 139. Okt. Die vor einigen Tagen au der Kirchheimerſtraße gefundene 75 Ztm⸗ Granate wurde entladen und unſchädlich gemacht. Es handelte ſich um ein franzöſtſches Geſchoß. Zum aſſee gehört denn das gibt dem haſſer was ihm ſehll: Die Kraſt, alles Aroma auſiunehmen. Probieren! Aber Ie Cers mup es ſein!-Nalürlich! N HENMNIVOIE MNECE ROMAN vo d. S. FPLETCHER SOPYRIGSNHHT AVA UN- VERLAG, HELLERAU ———ů— ene J J r————— 23 Aber dieſe ekelhafte Gerichtsverhandlung! Ich verabſcheute ſo was. Ich hatte noch nie in meinem Leben als Zeuge ausgeſagt; ich wußte gar nicht, was ſie mir nicht alles entlocken konnten. Ich vermutete— da ich in ſolchen Sachen ganz uner⸗ fahren war— daß die Polizei auf jeden Fall irgend etwas damit zu tun hatte. Vielleicht, nein, ganz ſi⸗ cher hatte Jifferdene dem Richter bereits angedeutet, daß ich ziemlich viel wüßte. Ich befürchtete, Lady Renardsmere erwähnen zu müſſen, ich wußte nicht, was für Fragen an mich gerichtet werden könnten, And wenn ich irgend etwas über Lady Renardsmere und Neamore erwähnen würde, würde Jifferdene mir Vorwürfe machen und wiſſen wellen, warum ich ihm dieſes verſchwiegen hätte. Und wie ich mich hin und her wälzte, ſagte ich mir, daß ich weit mehr wußte, als Jifferdene annahm, und ich wünſchte von ganzem Herzen, dies wäre nicht der Fall. Ich war durch all dieſes Nachdenken übermüdet und ſchlief känger als ſonſt. Es war ſchon nach 9 Uhr, als ich zum Frühſtück hinunter ging. Als ich ſchon faſt damit zu Ende war und einen Bericht über den Holliment⸗Mord las— er war ſehr kurz und äußerſt vorſichtig abgefaßt, offenbar von der Polizei inſpi⸗ riert und machte den ganzen Fall noch geheimnis⸗ voller, als vi h war— wurde ich an das Tele⸗ Jifferdene war am anderen Ende; er ſagte mir, er ſei wegen der Gerichtsverhandlung heute nachmittag in Paddington ſehr beſchäftigt und würde mich in den nächſten zwei, drei Stunden nicht ſehen können, ob ich wohl im Hotel zwiſchen halb eins und ein Uhr zu ſprechen ſein würde. Ich be⸗ jahte dies und fragte ihn dann, ob er irgend etwas Neues wüßte. „Nein“, antwortete er,„aber es iſt möglich, daß ich bis heute mittag etwas erfahren habe. Uebrigens, bleiben Sie ja zu Hauſe, gehn Sie nicht ſpazieren, und vor allem ſprechen Sie mit niemand darüber!“ „Schön,“ ſagte ich.„Alſo dann treffen wir uns hier gegen halb eins.“ Ich hängte den Hörer an, bevor er noch etwas ſa⸗ gen konnte. Denn mir war während unſres Tele⸗ phongeſprächs der Gedanke gekommen, etwas Detek⸗ tivarbeit auf eigne Fauſt zu verfuchen. Jifferdene brauchte mich bis zur Mittagszeit ja nicht, und ſo hatte ich zwei freie Stunden. Ich ging zurück und beendete mein Frühſtück, und dann führte ich mein Vorhaben aus. Ich wollte zum Ritz⸗Hotel gehen, ich hatte etwas ganz Beſtimmtes vor. Damals, als Lady Renards⸗ mere Neamore in ihrem Auto nach London fuhr, hatte ich gehört, wie ſie Walker befahl, nach dem Ritz zu fahren. Ich wollte wiſſen, ob Neamore mit ihr dort geweſen, und was noch wichtiger war, ob ſie dort mit noch jemanden zuſammengetroffen war. Denn es ſchien höchſtwahrſcheinlich, daß dieſe Zehn⸗ tauſend⸗Pfund⸗Geſchichte ſich dort abgeſpielt hatte, vielleicht mit Hilfe einer dritten oder vierten Perſon, deren Namen ich mir ſchon denken konnte. Ich ging zum Ritz und konnte durch eine kleine Liſt den erſten Oberkellner ſprechen. Es war ziem⸗ lich wahrſcheinlich, daß er ſich entſinnen konnte, wer vor drei Tagen im Hotel zu Mittag gegeſſen hatte. Ich gebrauchte eine von Jifferdenes Viſitenkarten— er hatte ſie mir gerade vor kurzem gegeben. Dieſe zeigte ich mit gut geſpielter Geheimnistuerei dem Kellner, als ich ihn beiſeite zog. „Ich möchte etwas von Ihnen erfahren,“ ſagte ich. „Streng vertraulich, und natürlich bleibt alles ganz unter uns. Kennen Sie Lady Renardsmere?“ „Von Park Lane?“ antwortete er ſofort.„Gewiß.“ „Hat ſie hier vor drei Tagen zu Mittag gegeſſen?“ fragte ich. „Ja, das tat ſie,“ antwortete er. „Mit einem jüngeren, etwas geckenhaft gekleide⸗ ten Mann?“ „Stimmt.“ „Kannten Sie ihn?“ „Nein! Kann mich nicht entſinnen, ihn jemals hier oder anderswo geſehen zu haben.“ „Hat ſich noch jemand anders mit an ihren Tiſch geſetzt?“ g. Er nickte, anſcheinend konnte er ſich gut daran erinnern. „Als ſie in Lady Renardsmeres, Auto ankamen, beſtellte die Dame einen Tiſch für vier Perſonen. Dann ging der junge Mann ans Telephon. Darauf warteten beide in der Halle. Gegen halb zwei kamen zwei Männer herein; der Mann, der mit Lady Re⸗ nardsmere gekommen war, ſtellte ſie vor. Dann ſpeiſten ſie alle zuſammen.“ „Könnten Sie die beiden Männer beſchreiben?“ fragte ich. „Nun ja,“ antwortete er zögernd.„Ich möchte ſagen, verſtehen Sie mich, es waren keine beſſeren Herren. Gut angezogen und mit guten Manieren— aber doch— Sie wiſſen ja. Ich nehme an, daß ſie Buchmacher waren; natürlich kennen wir alle Lady Renardsmere und wiſſen, daß ſie eine bekannte Rennſtallbeſitzerin iſt; ihre Stute, Rippling Ruby, wird ſicherlich das Derby gewinnen. Ich dachte mir, dieſe Männer wären wegen irgendeiner Rennange⸗ legenheit zu Ihrer Ladyſchaft beſtellt.“ „Aber wie ſahen ſie aus?“ „Einer war ein großer, dicker Mann mit gerö⸗ tetem Geſicht, der andre war auch dick, aber kleiner. Jeder trug einen grauen Tweed⸗Anzug— es waren ganz neue Anzüge— und beide hatten graue Schlapphüte mit einem ſchwarzen Band auf. Der Mann, der mit ihr hierher kam, trug einen Eutaway und einen Zylinder.“ „Sahen Sie, ob ſie irgend etwas Geſchäftliches er⸗ ledigten, etwa daß einige Papiere unterſchrieben wurden oder ſo etwas?“ fragte ich. „Ja,“ antwortete er,„wie ich ihnen den Mokka und Likör brachte, ſah ich, wie Lady Renardsmere an einem Nebentiſch einen Scheck ausſchrieb. Dieſen gab ſie dem Mann, der zuerſt mit ihr hergekommen war.“ „Nichts mehr?“ „Nein, das war alles.“ „Sind ſie alle zuſammen fortgegangen?“ fragte ich. „Nein, die drei Männer gingen ſofort weg, als Lady Renardsmere den Scheck ausgeſtellt hatte; ſie onde blieb hier, bis ihr Wagen ſie um drei Uhr ab⸗ holte.“ „Sie ſehen doch immer viele Menſchen,“ bemerkte ich.„Können Sie ſich erinnern, jemals einen dieſer drei Männer geſehen zu haben?“ „Nein,“ antwortete er beſtimmt.„Niemals. Die drei ſind mir vollkommen unbekannt, und ich habe ein gutes Perſonengedächtnis!“ Ich ging fort und wußte nun, daß Neamore, Holliment und Quartervayne mit Lady Renardsmere im Ritz⸗Hotel zuſammengebracht hatte, und ſte aller Wahrſcheinlichkeit nach dieſen dreien jenes Etwas abgekauft hatte, jenes Etwas, das Holliment von Chuh Sin geſtohlen hatte, und das dieſer ſeinem Herrn, dem alten Cheng, entwendet hatte. Was war es nur? Und warum wollte Mr. Cheng uns nichts davon erzählen? Ich ging in mein Hotel zurück und beſchäftigte mich mit all dieſen Fragen. Um halb eins kam Jif⸗ ferdene, der offentſichtlich verärgert war. „Das iſt eine nette Beſcherung!“ rief er aus und ließ ſich neben mir in einen Klubſeſſel fallen.„Der verdammte alte Chineſe iſt verſchwunden!“ „Mr. Cheng!“ ſagte ich. „Er und kein andrer! Hat ſich geſtern abend aus dem Staube gemacht, kurz nachdem wir bei ihm wa⸗ ren. Hat den Nachtzug nach Paris genommen. Ver⸗ flucht noch einmal! Meine ganze Arbeit von heute früh iſt umſonſt.“ „Wieſo?“ fragte ich. „Nun, die Geſchichte iſt ſo,“ antwortete er.„Ich hatte mich geſtern abend noch entſchloſſen, ihn zur heutigen Gerichtsſitzung als Zeuge vorladen zu laſ⸗ ſen. Was er freiwillig uns nicht erzählen wollte, hätte er als Zeuge ausſagen müſſen. Darum habe ich mich heute morgen mit dem Kronrichter des Pad⸗ dington⸗Diſtrikts in Verbindung geſetzt und ihn ver⸗ anlaßt, Mr. Cheng als Zeugen vorzuladen. Ich ſelbſt ging mit dem Gerichtsvollzieher hin, um ihm die Vorladung zuzuſtellen. Als wir ins Langham ka⸗ men, war der Vogel ſchon ausgeflogen. Und da ſtt⸗ zen wir nun. Deun meiner Meinung nach kennt Mr. Cheng die ganzen Zuſammenhänge.“ „Wie meinen Sie das?“ fragte ich, da ich gern erfahren wollte, was Jifferdene dachte. (FJortſetzung folgt) 5 3 unn eee eee eee eee eee ee 770000000 Dienstag, 14 Oßtober 1930 2 Was aùcl des Nied an et File Die Filmpremieren häufen ſich, die neue Saiſon hat begonnen. Die Programme faſt aller großen Produktionsgeſellſchaften ſtehen in den Grundzügen feſt und ſind zum Teil ſogar bereits durchgeführt. Man kann jetzt ſchon einen kurzen Ueberblick dar⸗ über verſuchen, was uns in dieſem Jahre im Kino blüht. Zunächſt eine Feſtſtellung: der ſtumme Film iſt tot, mauſetot. In den Ankündigungen kommender Produktionen findet ſich kein einziger ſtummer Film, es werden nur noch Sprechfilme hergeſtellt. Die wenigen Stummfilme, die in dieſem Jahr neu er⸗ ſcheinen werden, ſind Nachzügler, hauptſächlich aus⸗ ländiſcher Herkunft. Sodann eine zweite Feſtſtellung: eine Erneue⸗ rung des Filminhaltes hat der ſprechende, ſingende, muſizierende und Geräuſche von ſich gebende Bildſtreifen nicht gebracht. Die alten, hundert⸗ prozentig abgetretenen Stummfilmthemen werden jetzt einfach hundertprozentig tönend umgekrempelt, ſonſt bleibt alles unverändert. Das Hauptkontingent ſtellen wieder die Wald⸗, Wieſen⸗ und Burſchenherr⸗ lichkeit⸗Filme, Rhein, Donau und Wolga ſind auch weiterhin ſo ziemlich die einzigen Flüſſe geblieben, die von den Herren Filmautoren in ihrem Schaf⸗ fensdrang berückſichtigt werden. Als Rahmen für dieſe Geſchichten wurde in einer geradezu beängſti⸗ genden Anzahl der Fälle die Tonffilmoperette gewählt. Es fragt ſich, ob bei einer ſo überreichlichen Verſorgung der Kinoprogramme mit Tonfilm⸗ vperetten der Schlagertaumel noch lange anhalten und auf das Publikum die erwartete Zugkraft aus⸗ Üben wird. Neben reichlicher Dutzendware ſind jedoch erfreu⸗ licherweiſe auch eine ganze Anzahl bedeutſamer und ernſt zu nehmender Filmwerke zu erwarten. Einer der intereſſanteſten Filme des neuen Ufa⸗Pro⸗ gramms wird wohl der neue Emil Jannings⸗ Film„Liebling der Götter“ ſein, den dies⸗ mal Hanns Schwarz inszeniert. Beſondere Beach⸗ tung wird man auch dem neuen Film von Robert Siodmak ſchenken müſſen, der ſich als begabter Regiſſeur erwies und jetzt unter der Produktions⸗ leitung von Erich Pommer beſte Gelegenheit hat, ſich zu bewähren. Vorgeſehen iſt die tönende Neu⸗ verfilmung der„Alraune“, in welcher wie⸗ derum Brigitte Helm die Hauptrolle ſpielen wird. Regie führt diesmal Richard Oswald. Mit einem vielverſprechenden Programm wartet in dieſem Jahr die Terra auf. Wenn auch der an⸗ gekündigte Max Reinhardt⸗Tonfilm„Pa⸗ riſer Leben“ nicht hergeſtellt wird, ſo bleiben doch noch andere Filme, die künſtleriſche Leiſtungen erwarten laſſen. Vor allem ein Film nach Doſto⸗ fewſkis„Brüder Karamaſoff“, den Fedor Ozep mit Fritz Kortner inszeniert, und der unter der Regie von Kurt Bernhardt herzuſtellende Film„Der Mann, der den Mord beging“, mit Conrad Veidt in der Titelrolle. Mit Duponts„Menſch im Käfig“ hat ſich der beſonders aktive Südfilm wohl einen der intereſſanteſten Tonfilme geſichert. Auch der hiſtoriſche Film„Danton“, Regie Hans Behrendt, wird Aufmerkſamkeit beanſpruchen. Carl Froelich, der Regiſſeur von„Die Nacht gehört uns“, bringt zwei Filme heraus, von denen der erſte„Barcarole“, bereits fertiggeſtellt iſt. Auch Fritz Lang wird in dieſem Jahr ſeinen erſten Tonfilm drehen, Mörder unter uns“, im Stil des erfolgreichen Dr. Mabuſe. Es iſt intereſſant, wie Lang, der zum Tonfilm ſeine eigene Einſtellung hat, ſich mit der neuen Technik abfinden wird. Auf jeden Fall darf man auf das Reſultat ſeiner Arbeit geſpannt ſein. Luis Trenker, der Held zahlreicher Hoch⸗ gebirgsfilme, kommt in zwei Filmen heraus: „Bergein Flammen“ und„Wilhelm Tell“. Von dieſen Bildſtreifen darf man viel erwarten, umſomehr als Carl Junghans die Regie führt. Zwei weitere Großfilme aus dem Hochgebirge „Stürme über dem Montblanc“ und„Der Krieg im Eis“, wird der Regiſſeur Arnold Fanck herausbringen, der mit ſeinem berühmten „Heiligen Berg“ den erſten Film dieſer Art ſchuf. Joe May kommt in dieſem Jahr mit zwei Fil⸗ men bei dem D. L. S. heraus, das neben anderen Fil⸗ men den tönenden Harry Piel anzeigt. Auch Pat und Patachon werden von nun an tönend kommen und lernen zu dieſem Behufe fleißig Deutſch. In weiſer Vorausſicht der Schwierigkeiten unſerer Mutter⸗ ſprache heißt ihr erſter Film„1000 Worte Deutſch“ Zu erwähnen iſt ferner noch die Verfilmung der „Dreigroſchenoper“ durch Tobis⸗Warner unter Regie von G. W. Pabſt, die wohl eine be⸗ trächtliche Umarbeitung der Bühnenaufführung dar⸗ ſtellen wird. Künſtleriſch Bedeutſames muß man auch von der Gerhard⸗Lambrecht⸗Produktion der Klangfilm G. m. b. H. erwarten, ſowie von der angekündigten Tonftlmproduktion mit Käthe Dorſch. Bei den meiſten übrigen deutſchen Tonfilmen, wie z. B. den Harry⸗Liedtke⸗ und Ma dy⸗ 5 Ehriſtians⸗ Produktionen der Aafa, der Produktion der Hegewald uſw. wird es ſich wohl in der Hauptſache um ſog.„bombenſichere Publi⸗ kumsſchlager“ handeln. Künſtleriſche Offenbarungen ſind von jener Seite kaum zu erwarten. Dagegen werden wir noch eine ganze Reihe von intereſſauten amerikaniſchen Ton⸗ filmen zu ſehen bekommen, die uns bisher infolge der Patentſtreitigkeiten der internationalen Glek⸗ trizitätsherren vorenthalten wurden. In erſter Linie „Im Weſten nichts Neues“ und der bereits in Berlin laufende„Hallelujah“ ⸗Film des Regiſſeurs King Vidor, der im Negermilieu ſpielt und ausſchließlich von Negern dargeſtellt wird. Auch Ernſt Lübitſchs„Liebesparade“ geht ein gewaltiger Ruhm voraus, über dieſen Film wurde in Deutſchland ſchon mehr geſchrieben, als einem gewöhnlichen Film im allgemeinen bekömmlich iſt. Zu den größten amerikaniſchen Erfolgen gehören Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung ferner der Whiteman⸗Revuefilm, Cecil B. de Milles „Dynamit“, Ludwig Bergers„König der Va⸗ gabunden“, ferner„Zigeunerliebe“ mit dem Tenor Lawrence Tibbett, die Tonfilme mit Greta Garbo, Buſter Keaton uſw. Mehrere von dieſen Filmen erſcheinen in Farben. Dann iſt noch ein Film da, auf deſſen Erſcheinen die ganze Welt wartet: Charlie Chaplins „City Lights“(„Lichter der Stadt“). Dieſer Film iſt zwar kein Sprechfilm, ſondern nur mit Geräuſchen und Muſik unterlegt,— aber der große und vielſeitige Charlie hat die Muſik ſelbſt kompo⸗ niert. Ob wir„City Lights“ noch in dieſem Winter zu ſehen bekommen, iſt allerdings ungewiß, der Film iſt auch in Amerika noch nicht uraufgeführt. Das Geſamtangebot an Tonfilmen wird in dieſem Winter etwa 180 betragen. Alſo wohl genügend auch für den eifrigſten Kinogänger. A. K. von Hübbenet. Dreimal Emil Jannings aus dem neuen Film„Liebling der Götter“ 2 Als„Lohengrin“— in Grinzing— als„Bajazzo.“ Der Tonfilm vermittelt uns das ſeltſame Ereignis, Emil Jannings als Tenor zu ſehen und zu hören. tragen und daneben bleibt noch Zeit, ihn als Nor malbürger zu betrachten. Renate Müller Gülſtor ff, Sokoff ſeien genannt. eine erleſene Schar von Mitſpielern. Tſchecho wa, Truus van Alten. Ae cles Der ruſſiſche Regiſſeur Dowſchenko wird nach ſeiner Rückkehr nach Rußland die Nobile⸗Tra⸗ gödie vertonfilmen. Dowſchenko, der in Deutſch⸗ land, England und Frankreich die Tonfilm⸗Technik ſtudiert hat, ſucht nur noch eine nichtruſſiſche Auf⸗ nahmeapparatur, damit er den Film auch außerhalb Rußlands zur Vorführung gelangen laſfen kann. * Leni Riefenſtahl hat ein Berliner Volks⸗ ſtück„Ri⸗Ra⸗Rutſch“ für den Tonfilm geſchrie⸗ ben, in dem ſte ſelbſt die Hauptrolle ſpielen wird. *. Meinhard und Bernauer beabſichtigen ſich an einer Tonfilmproduktion zu beteiligen. Für die Hauptrolle dieſes Films iſt dann Fritzi Maſ⸗ ſarh in Ausſicht genommen. 5 85— Die großen Tonfilmerfolge der Ufa veranlaßt dieſe, ihre Anlagen in Neubabelsberg weiter auszubauen. Dadurch wird Neubabelsberg immer mehr zum Zentrum der europäiſchen Tonfilm⸗ produktion. 55 Der erſte Kulturfilm von einem Elchfang wurde in Finnland gedreht und wird auch in Deutſchland gezeigt werden. Die herſtellende Firma beabſichtigt in Gemeinſchaft mit deutſchen Firmen weitere Filme zu drehen. * Amerika macht immer größere Anſtrengungen, den Weltmarkt wieder zur erobern. Es wird der internationale Typ des Filmes geſucht, der die Ar⸗ beit wieder lohnender macht. Bei der zukünftigen Produktion ſollen in den exportfähigen Filmen die Dialoge ſoweit wie möglich zurückgedrängt und die Werte des ſtummen Films wieder in den Vorder⸗ grund gerückt werden. dle In dem Greta⸗Garbo⸗Film„Anna Chriſtie“ wirkt auch Hans Junkermann mit, der an Stelle des verſtorbenen Schauſpielers Schildkraut deſſen Rolle übernahm. Er wird das Gralsgewand Lohengrins, das Dunkel Othellos und die Schminke des Bajazzo Um ihn gruppiert ſich (auf unſerem Bilde links), Olga Hans Moſer und Winterſtein, (Foto⸗Ufa.) 7 a Albert Baſſermann hat in Richard Os⸗ walds„Alraune“ die Rolle des Ten Brinken übernommen. Er ſpielt damit ſeit Jahren wieder eine Rolle, die über die Grandſeigneurlinte hinaus⸗ geht. * Die Oberprüfſtelle hat einen amerikaniſchen Film „Mamba“ verboten, der deutſches und engliſches Militär vor dem Kriege in Afrika zeigt. Man hat den Film hauptſächlich deswegen nicht zugelaſſen, weil die Kolonialbevölkerung in einem Lichte ge⸗ zeigt wird, durch das das Anſehen Deutſchlands ſchwer geſchädigt wird. Die Erbauung des Großrundfunkſenders Dürr⸗ menz⸗ Mühlacker wurde von einer Filmgeſell⸗ ſchaft in allen Phaſen ſeines Entſtehens tönend ge⸗ filmt und wird der Film am Tage der Einweihung des Senders zur Uraufführung gelangen. 5 5 Von dem Film„Weſtfront 1918“ iſt auch eine franzöſiſche Faſſung hergeſtellt worden, die dieſer Tage in Paris zum erſtenmal gezeigt wird. 1 Lilian Harvey und Willi Fritſch treten nach Beendigung der Aufnahmen zu ihrem Film „Einbrecher“ eine zweimonatige Reiſe über Oeſterreich, Ungarn nach Konſtantinopel an, die ſie bis nach Jeruſalem und Kairo ausdehnen werden, um ſich dem Publikum in den dortigen Lichtſpiel⸗ theatern vorzuſtellen. Die„Emelka“, die das„Land des Lächelns“ mit Richard Tauber dreht, wird auch Kalmans Operette„Die Faſchingsfee“ herausbringen. Außerdem ſind vorgeſehen:„Die Privatſekretärin“, „Wie werde ich reich und glücklich?“,„Primaner⸗ ehre“,„7 Tage Glück“ und„Das gelbe Haus von Rio“. Wie man aus allem ſieht, werden wir in die⸗ ſem Winter über Tonfilmmangel nicht zu klagen haben. CFCCCCCCCCCcC(CcCcC(ccc N V N N N N N V VỸ Y Vys V D V V V e e N N Y 8 N renn V ern 141. Jahrgang/ Nr. 476 0* 0 0 Siu neden Erich Pommer war es, der im letzten Jahre dem erſten Film ſeiner Tonfilmproduktion, der „Melodie des Herzens“ Wege und Möglichkeiten zeigte, wenn auch vieles noch ungelenk und äußerlich blieb. Aber man ſah, wohin der Tonfilm ſteuern mußte, wenn er das freie Meer gewinnen wollte. Vieles iſt inzwiſchen verſucht worden, vieles iſt verunglückt und ſelten nur kommt klare Einſicht in die Beſonderheiten des Tonfilms und in feine Grenzen zu ihrem Rechte. Wilhelm Thiele, der Schöpfer der erſten Tonfilm⸗ operette„Liebeswalzer“, die zweifellos ernſte Stil⸗ beanühungen aufweiſt, hat diesmal im Rahmen der Pommer⸗Produktion der Ufa durch„Die Drei von der Tankſtelle“ dem Tonfilm ein neues Geſicht gegeben. Hier iſt alles einheitlich auf Operet⸗ tenfabel geſtellt. Es fängt zwar etwas zudringlich mit Singſang und Pfeiferei an, aber dann iſt man auch ſchon mitten drin. Nichts reißt einen aus dieſer ſozuſagen reali⸗ ſtiſchen Operette heraus, die es einem erſpart, zweierlei Welten, zweierlei Stimmung— kühle Wirlichkeit und erdentrücktes muſikaliſches Schwär⸗ men— zu ertragen. Spiel, Geſpräch, Geſang und Geräuſch ſind untereinander verknüpft und auf den Sinn und den Ton eingeſtellt, den ſich nun einmal dieſe drei leichtſinnigen Burſchen(Willy Fritſch, Oskar Karlweiß und Heinz Rühmann) als verarmte Sportsleute ausgeſucht haben, um trotzdem ſorglos als Inhaber einer Tankſtelle den Weg ins geordnete Leben zurückzufinden, und nicht nur das, ſondern auch ins Herz eines reizenden, lieben Mä⸗ dels, die ſich natürlich ſchließlich für Willy Fritſch entſcheidet und Liltan Harvey heißt. Noch nie war ſie ſo goldig wie hier. Natürlich geht es mit der Liebe nach einiger Zeit ſchief und wer weiß, wie alles endete, wenn nicht Olga Tſchechowas welterfah⸗ rene Klugheit rettend eingriffe. Sagt es einem alſo dieſer Film gleich zu Anfang freundlich ins Ohr: Bitte, nimm alles halb ſo ernſt,. ich bin ein Schelm, aber ich geb' es zu— ſo macht einem die nette und teilweiſe recht melodiöſe Muſik von Werner R. Heymann das Mitgehen noch leichter. Man fängt ſchon gar nicht erſt an, mit kritiſchem Sinn hinzuſehen, und freut ſich nur immer wieder, wie es Thiele gelingt, alle Beſtandteile dieſes Films, die bildlichen wie die klanglichen, auf einen gemein⸗ ſamen Ausdruck abzuſtimmen und ſo dem einfachen Film Haltung und Stil zu verleihen.— Klanglich kommt alles recht gut heraus, beſonders in den Sprech⸗ und Geſangsſzenen. TV. Des Dasefelben- Va ag de Con fila Filmverbot für Bühnendarſteller in Frankreich Der franzöſiſche Theaterdirektoren⸗Verband hat jetzt ein generelles Verbot für Bühnen dar⸗ ſteller, während ihres Engagements an der Sprechbühne zu filmen, ausgeſprochen. Vorausſichtlich wird ein Konflikt zwiſchen den Schauſpielern, die ſich weigern, eine entſprechende Klauſel in dem neuen Einheitsvertrag zu unterſchrei⸗ ben, und dem Direktorenverband die Folge ſein— auch im Deutſchen Bühnen verein machen ſich ähnliche Beſtrebungen bemerkbar. Allerdings ſind die Berhältniſſe, namentlich an den Berliner Bühnen, da faſt alle prominenten Schauſpieler gleichfalls jetzt auch im Tonfilm arbei⸗ ten, allmählich unerträglich geworden. Die Direktoren weiſen darauf hin, daß Nachtproben, die um 12 Uhr beginnen und um 5 Uhr morgens enden, das übliche geworden ſind. Dabei iſt die Arbeitsloſig keit im Scha u⸗ ſpielerberuf überaus groß, auch Schauſpieler, die ſich zur Prominenz rechnen, ſind in Berlin ar⸗ beitslos, zum Teil auch deswegen, weil ſie ſich fürch⸗ ten, ein Engagement in der Provinz anzunehmen und ſo den Kontakt zum Film verlieren. 0 I** Joufiln in Nucl Der Tonfilm erobert ſich nun auch noch den Rundfunk. Die Hörſpiele ſollen in Zukunft als Tonfilme aufgenommen werden und ſo über die Sender laufen. Man wird daher in der Lage ſein, jedes Hörſpiel mit erſtklaſſiger Beſetzung zu ſpielen und die Stücke dann zeitlich verſchieden den Hörern zu vermitteln. Die in größerem Maßſtabe beabſichtigte Einfüh⸗ rung dieſer techniſchen Neuerung wird natürlich zahlreiche Schauſpieler brotlos machen. Ob die Rundfunkhörer mit dieſer weiteren Mechanf⸗ ſierung einverſtanden ſein werden, iſt eine Frage, die erſt ſpäter beantwortet werden kann. Ein Ver⸗ gleich mit einer ähnlichen Einrichtung des Rund⸗ funks— Orcheſterkonzert und Schallplattenkonzert — iſt vielleicht angebracht. Trotzdem bei einem Or⸗ cheſterkonzert Zufälligkeiten mit in Kauf genommen werden müſſen, die bei einer Schallplattendarbietung ſo gut wie ausgeſchloſſen ſind, ſteht die geſamte Hörerſchaft den Schallplattenkonzerten ablehnend gegenüber und betrachtet dieſe ſtets als Lückenhüßer. Ob es bet den Tonfilmſendeſpielen anders ſein wird? n Dienstag, 14. Oktober 1930 2 2 der Neuen Mannheimer Zeitung Reichsbahnpolitik und Schweizer Rheinſchiffahrt Wohin ſoll der Weg führen? Die Deutſche Reichsbahn ⸗Geſellſchaft hat am 15. September ds. Is. verfügt, daß ſie für Getreide⸗ transporte ab Kehl nach der Oſtſchweiz künf⸗ tighin dieſelben Frachten gewährt, die ſich unter Benutzung des Waſſerweges bis Baſel ergeben. Das bedeutet Un⸗ ter bindung des Schiffstransports für dieſe Sendungen zwiſchen Kehl und Baſel. Die Schweiz iſt über dieſes Vorgehen außerordentlich empört, weil da⸗ mit ihre junge Rheinſchiffahrt und der Hafen von Baſel ganz empfindlich getroffen werden. Der Schwreizer Preſſe nach zu urteilen, muß mit einer offiziellen Auseinanderſetzung der Regierungen gerechnet werden, weil das Vorgehen der Deutſchen Reichs⸗ bahn⸗Geſellſchaft in direktem Gegen ſa tz ſteht zum deutſch⸗ſchweizeriſchen Vertrag über die Oberrheinregulierung Kehl-Baſel. Dort haben Deutſch⸗ land und die Schweiz ſich gegenſeitig verpflichtet, den Schiff⸗ fahrtsweg bis Baſel auszubauen, woran Deutſchland 40 v. H. der Koſten zu tragen hat. Das Vorgehen der Reichsbahn iſt ein klaſſiſches Beiſpiel für die uneinheitliche Verkehrspolitik in Deutſchland Es wäre ſonſt unmöglich, daß ein Verkehrsinſtitut der Po⸗ litik des Reichsverkehrsminiſteriums derart in den Rücken fällt! Die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft hat zwar dieſer Tage in verſchiedenen Zeitungen den ſchwachen Verſuch einer Rechtfertigung unternommen, aber dieſe kurzen Mit⸗ teilungen beſagen nicht das Geringſte, gegenüber den ſchwer⸗ wiegenden Folgen. Es wird behauptet, die Schiffahrt habe die Frachten der Reichsbahn unterboten, wodurch die Schiene ca. 40 000 To. Getreide verloren habe. Die Fracht⸗ herabſetzung wird von Reedereikreiſen auf das Entſchiedenſte beſtritten; man iſt ſogar bereit, die Abrechnungen hierüber vorzulegen. Die Abwanderung dagegen iſt lediglich auf den vorzüglichen Waſſerſtand zwiſchen Kehl und Baſel zurückzuführen, der ganz natür⸗ licherweiſe zu einer Bevorzugung der Schiffahrt geführt hat. Aber abgeſehen davon, ſeit wann darf die Schiffahrt nicht mehr billiger ſein als die Eiſenbahn? Was hat die ganze Binnenſchiffahrt noch für einen Zweck, wenn ihre Frachten entſprechend den Selbſtkoſten nicht niedriger ſein dürfen, als die der Eiſenbahn? Hat ſich die Reichsbahn im übrigen auch überlegt, daß die Abſtellung ihrer Tarife auf die Schiffsfrachten dem 8 6 der Eiſenbahn⸗Verkehrsordnung widerſpricht?„Die Eiſen⸗ bahn hat Tarife aufzuſtellen, die alle für den Beförderungs⸗ vertrag maßgebenden Beſtimmungen und alle zur Be⸗ rechnung der Beförderungspreiſe und der Gebühren... notwendigen Angaben enthalten.“ Lobt die Reichsbahn Frachten ausländiſcher Bahnen aus, deren Tarife ebenfalls veröffentlicht ſein müſſen, ſo mag das Verfahren noch hingehen; aber die Schiffahrt hat keine feſten veröffentlichten Tarife, ſodaß in ſolchen Fällen die Reichsbahn Frachten auslobt, die niemand kennt. Wo⸗ hin ſoll der Weg führen? Folgen: Die Nichtbeteiligung der Schweiz am 500 Millionen Rm.⸗Kredit 5 O Berlin, 14. Okt.(Eig. Dr.) Von einer maßgebenden Perſönlichkeit der ſchweizeriſchen Finanz wird dem„B..“ erklärt, daß die führenden ſchwet⸗ zkriſchen Bauken tatſächlich ihre Beteiligung an dem Ueberbrückungskredit für Deutſchland davon abhän⸗ gig gemacht haben, daß die Reichs bahndirektion den am 15. September eingeführten Tarif zur Gleich ⸗ ſtellung der Getreidefrachten nach den Sta⸗ tionen öſtlich von Baſel mit den Frachten der ſchweizert⸗ ſchen Rheinſchiffahrt in einer beſtimmten Friſt wieder aufhebt. Da dies nicht erfolgt iſt, haben die Schweizer Banken ihre Beteiligung an der Anleihe abgelehnt. * OMillionenaufträge der Sowjetunion für deutſche Schiffswerften.(Eig. Dr.) Die Neptun ⸗Werft in Roſtock hat von der ruſſiſchen Sowjetregierung einen Auf⸗ trag über den Neubau von drei Fiſchdampfern erhalten, was einem Objekt von mehr als 2 Mill. ent⸗ ſpricht. Durch dieſen Auftrag werden ſchätzungsweiſe 500 Arbeiter auf etwa 9 Monate Beſchäftigung finden.— Die Sowjetregierung hat ferner insgeſamt 6 Fiſchödampfer mit einem Werte von 4 Mill. 4 für die verſchiedenen Werke der Deſchimag⸗Bremen abgeſchloſſen. In Auftrag ge⸗ geben wurden bei der Fredrikswerft in Einswarden zwei Fiſchdampfer und bei Seeberg in Barmstorf vier Fiſch⸗ dampfer. O Weitere Belegſchaftsverminderung bei Krupp.(Eig. Dr.) Die Einſchränkung in den Feuerbetrieben der Guß⸗ ſtahlfabrik Eſſen der Friedrich Krupp AG., die in der vori⸗ gen Woche die Anzeige einer Belegſchaftsverminderung veranlaßte, hat nnumehr die Notwendigkeit ergeben, auch für die zugehörigen Hilfsbetriebe und mechaniſchen Werk⸗ ſtätten eine Herabſetzung der Belegſchaft 11500 1 10 zu beantrogen. Es handelt ſich dabei um rund 1500 Arbeiter und Angeſtellte, deren Entlaſſung erfolgen muß, falls nicht in den nächſten Wochen Aufträge, die eine Weiterbeſchäf⸗ tigung ermöglichen, eingehen. O Opel bleibt außerhalb der Fahrradkonvention.(Eig. Dr.) Die Adam Opel A. G. teilt uns zu den Bemühungen einer Fahrradkonvention folgendes mit: Die Opelwerke halten eine Beteiligung an der zuſtande gekommenen Teil⸗ konvention in der Fahrradinduſtrie für überflüſſig, denn ſie haben in letzter Zeit bereits eine Neuorganiſation ihres Fahrradverkaufsgeſchäfts vorgenommen. Es wurden nicht nur neue Einkaufsbedingungen für die Händlerſchaft feſtgelegt, ſondern es erfolgte auch Feſtlegung der Preiſe für den Verbraucher. Dieſe Bedingungen ſichern einerſeits den Händlern ein geſundes Geſchäft, andererſeits erhält der Konſument in ganz Deutſchland zu gleichen Preiſen und Bedingungen die Opelfahrräder. Dies iſt durch ein lücken⸗ loſes Reversſyſtem geſichert. Die Vermutung, daß Opel die Abſicht habe, die Fahrraderzeugung einzuſtellen, ent⸗ behrt jeder Grundlage. Es ſoll im Gegenteil mit Hilfe der vorhandenen äußerſt leiſtungsfähigen Fabrikationseinrtch⸗ tungen und der neuen Verkaufsorganiſation der Umſatz beträchtlich geſteigert werden. ( AR. ⸗Sitzung der AG. für Verkehrsweſen.(Eig. Dr.) In der am Montag abgehaltenen AR.⸗Stitzung der Geſell⸗ ſchaft ergab ſich in eingehender Erörterung unter ſorgfäl⸗ tiger Würdigung der Berichte des Vorſitzenden des AR. und des Vorſtandes, daß die Geſellſchaft ſich in einer durchaus geſunden Lage befindet. Die erzielten Ueberſchüſſe ſind auch unter dem Geſichts⸗ punkt etwa noch erforderlich werdender Abſtriche befrie⸗ digen d. Das Geſamtengagement der Geſellſchaft an der inzwiſchen ſanierten Induſtriebau Held u. Franke AG. ſteht mit 2 Mill.„ zu Buch. Der Prozeß gegen die Vor⸗ beſitzer der Induſtriebau Held u. Franke AG. iſt ein⸗ geleitet. In der AR.⸗Sitzung der Allg. Baugeſell⸗ ſchaft Lanz u. Co. wurde über den bisherigen Ver⸗ lauf des Geſchäftsjahres 1930 Bericht erſtattet. Die Ge⸗ ſellſchaft hat bisher befriedigend gearbeitet. * Gemeinſchaftsgründung Hochtief Dyckerhoff und Widmann. Die Hochtief AG. für Hoch⸗ und Tiefbauten in Eſſen⸗Ruhr und die Dyckerhoff und Widmann AG. in Wiesbaden⸗Biebrich, die beide an dem Bau des Kanals Lüttich— Antwerpen beteiligt ſind, haben im Ver⸗ ein mit dem belgiſchen Unternehmen Soeistés de Géance de Travaux Publies in Brüſſel und dem belgiſchen Bau⸗ unternehmer Léon Monoyer⸗Brüſſel in Lüttich die Bau⸗ geſellſchaft„Entrepriſes Reunies S..“ mit einem voll einbezahlten AK. von 5 Mill. Fr. errichtet. Haupt⸗ aktionäre ſind die beiden deutſchen Geſellſchaften. Ver⸗ mutlich wurde die Geſellſchaft zur Durchführung des Lüttich— Antwerpener Kanals und anderen Transaktionen errichtet. O Der Liquidations vergleich Stolzenberg Büroeinrichtun⸗ gen AG., Baden Oos.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft, die bereits 1926 ſich unter Zuſammenlegung des AK. von 1 Mill. auf 500 000/ mit ihren Gläubigern beglich, be⸗ antragt, wie ſchon kurz gemeldet, einen Liquid a⸗ tionsvergleich. Als Urſache wird die Kündi⸗ gung einer Aus lauds hypothek von 400000%¼ angegeben, unter Hinweis auf die ungünſtige Wirt⸗ ſchaftslage. Die Kündigung wird jedoch angefochten. Die geſamten hypothekariſchen Verbindlichkeiten betragen 950 000. Die Banken ſind geſichert. An dem Status wird noch gearbettet. Gegenwärtig iſt die Geſellſchaft be⸗ ſonders mit Auslandsaufträgen gut beſchäftigt geweſen, die Lieferungen würden nicht unterbrochen, da die Ver⸗ kaufsorganiſation von der augenblicklichen Lage nicht be⸗ rührt werde. O Hanauer Juwelen⸗Inſolvenz.(Eig. Dr.) Die Ju⸗ welengroßhandlung Philipp Koburger in Hanau hat mit ihren Gläubigern einen außergerichtlichen Ver⸗ gleich auf der Grundlage von 30 v. H. und 10 v. H. Beffe⸗ rungszuſchlag abgeſchloſſen. * Erhöhung der Umlage beim Kohlenſyndikat. Die Um⸗ lage, die das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat von ſei⸗ nen Mitgliedern erhebt und die in den Monaten Juli und Auguſt je 2,29% die Tonne betrug, wird infolge der in⸗ zwiſchen wieder eingetretenen Verſchlechterung des Ab⸗ ſatzes und auch der Erlöſe für den Septembereine nicht unweſentliche Erhöhung erfahren. * Bedingte Preisſenkung in der elektrotechniſchen In⸗ duſtrie. Im Anſchluß an den Schiedsſpruch in der Berliner Metallinduſtrie, der einen Lohnabbau von 8 v. H. bezw. Abend- 2 sgabe Nr. 476 6 v. H. ab 3. Nov. 1930 vorſieht, hat die elektrotechniſche Induſtrie, wie von maßgebender Seite mitgeteilt wird, be⸗ ſchloſſen, für den Fall der Durchführung dieſes Schiedsſpruches die Liſtenpreiſe für Maſchinen, Motoren, Transformatoren, Zähler, Apparate, Inſtalla⸗ tionsmaterial und Haushaltsgeräte mit Wirkung ab 1. No v. um 5 v. H. zu ſen ken. Für Waren, wie Kabel Drähte, Glühlampen u.., für die Preisermäßigungen be⸗ reits vorgenommen ſind, erfolgt beſondere Regelung. Dieſe Preisſenkung überſteigt bei weitem den durch die in Aus⸗ ſicht genommene Lohnſenkung erſparten Betrag und ſetze voraus, daß auch in anderen Gebieten Deutſchlands und in den zuliefernden Induſtrien ein Lohnabbau erfolgt. Deckungs⸗ und Interventionskäufe an den Vörſen Deviſennachfrage ſtark nachgelaſſen/ Deviſen angeboten Berliner Straßenkrawalle ohne Einfluß/ Zuverſichtlichere Stimmung/ Erneutes Kauf⸗ intereſſe des Auslandes und der Provinz Deckungen der Kuliſſe und Großbankkäufe Schluß freundlich Mannheim behauptet Während an der Vorbörſe unter dem Eindruck der Ber⸗ liner Unruhen niedrigere Kurſe genannt worden waren, eröffnete die Börſe freundlicher. Im Ver⸗ land konnten die Kurſe der führenden Werte—2 v. H. gewonnen. Farben ſtiegen auf 131, Waldhof auf 113, höher waren ferner Linoleum und Weſteregeln. Von Nebenwer⸗ ten lagen BBC. ſchwach, ebenſo Cement Heidelberg. Am Bankenmarkt waren Deutſche Bank befeſtigt, dagegen Hy⸗ pothekenbanken in Anpaſſung an die niedrigeren auswär⸗ tigen Kurſe ſtark ermäßigt. Verſicherungswerte blieben angeboten. Renten lagen überwiegend weiter ſchwach. Frankfurt widerſtandsfähig, ſpäter feſter Da die geſtrigen Berliner Unruhen kein größeres Ausmaß angenommen haben, war man zu Beginn der heutigen Börſe wieder beruhigter und die Ten⸗ denz zeigte ein wieder etwas zuverſichtlicheres Ausſehen. Aber trotzdem wor die Spekulation im Zuſammenhang mit dem z. T. ausgebrochenen Berliner Metallarbeiterſtreik und mit der ungünſtigen innerpoliti⸗ ſchen Lage ſehr zurückhaltend, ſo daß ſich das Ge⸗ ſchäft in kleinſtem Rahmen bewegte. Gegenüber der ge⸗ ſtrigen Abendbörſe ſtellten ſich zumeiſt Kursbeſſerungen bis 10 v. H. ein, JG. Farben eröffneten 17 höher. Elektro⸗ werte waren aber überwiegend angeboten und Licht und Kraft büßten 14 und AEG. bis 1 v. H. ein. Von Montan⸗ aktien waren Harpener und Mannesmann gut behauptet. Rheinſtahl konnten geringfügig anziehen. Gut behauptet eröffneten noch Deutſche Linoleum, Nordd. Lloyd und die Mehrzahl der Bankaktien, Reichsbank aber plus 17 v.., desgl. Zement Heidelberg. Anleihen waren vollkommen vernochläſſigt. Auf Deckungen der Kuliſſe und auf Käufe der Großbanken wurde die Tendenz im Verlaufe feſter. Bei lebhafterer Nachfrage nach Spezialaktien zogen die Kurſe gegen Anfang bis zu 27 v. H. an. Stär⸗ ker in den Vordergrund treten konnten von Kaliaktien Salzdetfurth. die insgeſamt 9 v. H. gewannen. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 394 v. H. weiter leichter. Berlin befeſtigt Die heutige Börſe nahm den geſtrigen Straßen⸗ krawallen gegenüber den einzig richtigen Standpunkt ein. Sie bezeichnete dieſe als dumme Jungen⸗ ſtreiche und als Auswüchſe nicht ſcharf genug zu be⸗ kämpfenden Rowdytums, das mit Politik nicht das ge⸗ ringſte zu tun habe. Daher blieben dieſe Vorgänge auch auf die Tendenz faſt ohne Einfluß. Die ſchwächeren Kurſe, die man geſtern nachmittag hörte, wur⸗ den zwar heute vormittag auch noch taxiert, die offk⸗ ziellen Notierungen des heutigen Verkehrs er⸗ gaben dann aber kaum noch größere Verän⸗ derungen gegen die geſtrigen Mittagsſchlußnotierungen Während die Mehrzahl der Papiere Abweichungen bis zu 1 v. H. aufzuweiſen hatten, zogen Werte wie Chem⸗Hey⸗ den, Dt. Linoleum, HEW., RWE., Vogel Telegr., Aku, Schultheiß uſw. bis 4 v. H. an und andererſeits lagen Dt. Kabel, Polyphon und Chade⸗Aktien etwas ſtärker ge⸗ drückt. Die Umſatztätigkeit war nicht ſehr groß. Einer kleinen Abgabeneigung ſtand erneutes Kaufintereſſe des Auslandes gegenüber. Auch die Provinz und beſonders das Rheinlasd trat als Käufer auf, obwohl die Nachrichten aus der Wirtſchaft nicht allzu günſtig lauteten. Von Newyork her konnten des geſtrigen Feiertages wegen keine Anregungen kommen, die heutigen Lon⸗ doner Anfangsmeldungen lauteten eher ſchwächer. Trotz⸗ dem war die Tendenz in Berlin widerſtands⸗ fähig. Viel gesprochen wurde auch von einem bereits und feſter aber bisher eine Beſtätigung noch nicht zu erlangen war. Anleicen waren behauptet. Die Dt. Kommunal⸗Sam⸗ melablöſungsanleihe Reihe J wurde heute erſtmalig nach der Ziehung wieder notiert, man taxiert einen Kurs von 50,50 bis 51 v. H. nach 54,50 v. H. Am Pfandbrief⸗ markt war die Tendenz heute uneinheitlich, Geldwerte und Liquidationspfandbriefe lagen zwar überwiegend schwächer, Obligationen und Reichsſchuldbuchforderungen konnten ſich aber teilweiſe befeſtigen. Am Geldmarkt ſtellte ſich der Satz für Tagesgeld auf—7 v.., gegen Mittag ſchon etwas leichter auf 4,50 v.., Monatsgeld —7 v. H. und Warenwechſel auf ca. 5,50 v. H. Nach einer vorübergehenden leichten Abſchwächung zogen die Kurſe ſpäter auf Käufe der Großbanken wieder um 1 bis 2 v. H. über Anfang an. Beſonders feſt lag der Schiffahrtsmarkt. Salzdetfurth gingen 4,50 v. H. über, Anfang um. Der Kaſſamarkt zeigte weitere Deckungsneigung, ſo daß die geſtern bereits begonnene Erholung des Kurs⸗ niveaus Fortſchritte machen konnte. Am Deviſen⸗ markt hat die Nachfrage ſtark nachgelaſſen, die Anforderungen betrugen gegen geſtern zirka 50 v. H. Deviſen gegen Reichsmark blieben auf der hohen Baſis unverändert, der Dollor notierte.2080. Von den euro⸗ päiſchen Valuten Holland ſtark abgeſchwächt, 40,287 nach 40.31, Paris 392%, Schweiz 19.42 nach 19.42%, London .8580, alles Newyorker Uſance, Spanien erneut flau, 50.05 gegen London. Swapfätze Dollar gegen Reichsmark feſt, auf einen Monat 80 Stellen und auf drei Monate 230 Stellen. Nach Kursfeſtſetzung waren Depiſen an⸗ geboten der Dollar wurde mit 4,2060 Brief genannt. Auch am Privatdiskontmarkt betrugen die Um⸗ ſätze nur noch zirka 5 bis 6 Millionen. Der Umſchwung am Deviſenmorkt und die Feſtigkeit des Kaſſamarktes ließen die freundliche Börſenſtimmung bis zum Schluß onhalten. An einigen Märkten wurden weitere Deckungen vorgenommen, ſo daß die Schlußnotierun⸗ gen teilweiſe bis zu 3 v. H. gebeſſert lagen. Reichsbank gewannen 5, Salzdetfurth und Berger je 6 v.., dagegen büßten Chade⸗Aktien weitere 3/ ein. Berliner Devisen Ulskontsatze: Reichsbank 5, Lombard 8, privat 8 v. H. Amtlich in em für 18. Ortaber] 14. Oftober TBarität] Bist. abgeſchloſſenen größeren Induſtriekredit, für den G. B. G. B. M 97 olland 100 Gulden] 169,38 169,72 169,31 169,65 168,48 8 then 100 Drachmen].443] 5,453 44.45 5,4459 Brüſſel 100 B 500 PF. 58,50 58,72] 58,57 58,69[ 58,355 3 Danzig 100 Gulden] 81,61 81,77[81,81 81,77 81,555 5 elſingfors 100 FM 10,578 10,598 10,574 10,594] 10,5124 6 talien. 100 Lire] 22.01 22,05 21,995 22,035] 22,025.3 Südſlavien 100 Dinar 7,455] 7,469] 7,455 7,469].355 8,8 Kopenhagen 100 Kr. 112.46 112,68 112,43 112.65 2,08 4 Liſſabon 100 Eskudo] 18,825 18,865] 18,825 18,865 17,48 8 Oslo.. 100 Kronen] 112.3911261 112,39 12,61 111,74.5 Paris. 100 Franken] 16,463 16,508] 16.483 16.508] 16,445 2,5 Prag.. 100 Kronen] 12.471 12.491 12,471 12.491] 12,38.5 Schweiz 100 Franken] 81,69 81,85 61,68 1,84 80,515 2,5 Soſia. 100 Leva 3,047 3,055].045 38,051 3,017 10 Spanien. 100 Peſeten] 41,36 41,44 40.53 40,68 69,57 6 Stockholm.. 100 Kr.] 112,86 113,03 112,84 118,06 112,05 8,5 Wien 100 Schilling 59,30 89,42 83.28 59.40 58,7 5,5 Ungarn 100 P⸗12500 K 73,58 78,72 73,58 73,72 72,89.5 Buenos-Aires 1Peſ.] 1,395] 1,397] 1,359 1,36 1,788 7 Canada 1 Can. Doll.] 4,205 4,218.207.215 4,176— Japan.. 1 Hen] 2,083].037.030.084] 1,986 5,11 Kairo. 1 ägypt. Pfd.] 20.93 20,97 20,93 597 209,91— Türkei. 1 türk. Pfd.—.—„5—.— 2130 10 London... 1 Pfd.] 20,415 20,455] 20,421 20.461] 20,393] 8 New Jork 1 Dollar 4,2025 4,2105] 4,204.212 4,1780 3 Rio deJaneirotMillr.—.——.—.— 90803 7 Uruguay 1 Gold Peſ.].227 l.288[.47[ 3,188[ 4,321 r-! è3ꝗd..—......————— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer Effektenbörse 13 14 1 13. N 75.50 75,50.⸗G. f. Seilind. 39.— 39.— Brown, Boveri 89.— 82.— Daimler⸗Ben⸗. 21.— 21.— Deutſche Linol.„ 143.0 149.0 Enzinger Union 71,.— 71.— Gebr. Fahr. J. G. Farben. 128,0 131.0 8% Bad. St.-A. 27 1% Bad. Kom. Gd 8% Ohafen Stadt 10% Mhm. Gold 89% Gold 90. 86%„ Gold 6% Farben cd. 20 89.— 89,.— Babiſche Band. 133.0 132.0 10% Grkr. M. BA. Sie. Vopath. B. 128.0 125.0 1%„„ WA. Rh. Hypoth. Bk. 141.0 135.0 is. 111.0 118,0 Karlsr. Näß. Had 22 D. Bank u. Disc. 1 8 K 8 570 Konſerven Braun Mannh. Gummi Pfälz. Mühlenw. Portl. Zem. Heid. Rh. Elektr..-G. Rheinmühlenw. Südd. Zucker Salzw. 120,0 120,0 wartz Stor Durlacher Hof..——.— nnn Zudwigsh. A. Br., 5 Bfälz. Preßhefe 1250 125.0 Schwartz Storch. 129.0 129,0 Eichbaum Werger 1570 157.0 85.— 81.— 120.5 120.0 1 1 7 126, Verein dtſch. Oelf. 5 Wayß 7¹. 1. Zellſtoff 5 Cement reytag 45.— 45,— 5 aldhof 1090 1130 Chade Bab. Aſſekuranz. 114.0 110,0 Continent. Verſ. 19,50 19.50 Mannh. Verſich. 25.— 25.— Frankfurter Börse 1 Tarmſt. u. Nat. 158,2 154.5 Festverzinsliche Werte. 1100 1120 9% Reichs anl.).,„ 8% N 387.— 87.— D' Effekten Bank 100.5 100.5 0 5 D. Hyp. u. Wechſ. 1480 145,0 Ablbſungſch. U.. 54.10 54,10] D. Uederſee⸗Bank 88,50 88,— 3 ohne—,—.—] Dresdner Bank 108,7 111,0 D. Wertb.(Gold!—.——.— D. Schatzanw. 23 92,35 92,25 2 8 Dank. 93,.— 93.— 4% Schutzg. 14..—.— Frkfrt. Hyp.⸗Bk. Nürnberg. Verein 145,5 146,0 8% Ludwigsh. 28 10% Mhm. Gd. 25 Deſt. Cred.⸗Anſt. Pfälz. Oyp.⸗Bk., 2„20 %„„ 27 a Reichsbank 8% Grkr. Mh. 28 Rhein. Creditbk. 5% Preuß. Kali Rhein. Hyp.⸗Bk. 5% Preuß. Rogg. 8% Sidd. Feſttwb. 8% Grkr. M. abg. 5% Rh.⸗M.⸗Don. 1% Bad. Rom. Gd. 3% Pfälzer 29-9 9% Rh. Hyp. 2. 25 Dt. Ailant.- B 27,75 27,75 125.0 125.0 203,2 208,0 130,5 185,0 Emag Frankf. 10.25 10,28 187.5 1975 Südd. Disconto. Wiener Bankver. Württ. Notenbk. Allianz 5 rankf. All. Verf.—.—. annh. Verſ.⸗G.—.——.— 5⁰ͤ 86,50 86,50 97.50 96, 96.— 95,50 Gritzner 96.— 95,50 Transport-Aktien 92.— 91.50 12.28 72.5 b. 5 dordd. good 75,78 74. Oeſter.⸗U. St.⸗ B. Montan-Aktlen 15 u. Eſchweil. Bergw..— 2100 Gelſenk. Bergw. 9 Ilſe Bgb. St. A. Kall Aſchersleben 1810—.— Kali Salzdetfurth 248.0 257.0 Kali Weſteregeln—— 190,0 Aöene nr. Mannesm. Röbr. 6%% Rhein. Lig. 82.50 88.50 4%% Pfälz. Lig. 84.50 83,80 %%eSüdbo vig ½%%meining. 4%% Pr. g. B. Biq Bank- Aktien Allg. D. Creditb. 99,50 100,0 Babiſche Bank— 108,0 102.0 120,2 1210 114.5 114, 81,25 Barmer Bankver. Karſtadt Rud. Bayr. Hyp. u. Wb. Lom. u. Privatb. Knorr, Heilbr. Otavi⸗Minen..— 29,.— 14 Phönix Bergbau Rheinſtahl eilbr. Tellus Bergbau 97.——.— BK u. Laurahütte———.— Ver. Stahlwerke 60,50 61.— Industrie-Aktien 0 1 1200 1200 Löwen ange 189 5 180 Sauen Bindg. 177.0 178.0 S. Werger Adler Kleyer 5 17 15 St.⸗A. aff. Buntp. Bd. Maſch. Durl. 125,0 125.0 Brem.⸗Beſig. Del 50,50 50,50 5 Brown Boveri eidelbg. arſtadt 7 Chamotte Annw. 0,— 80.— Chemiſche Albert—.— 28.— Ch. Brockhues Daimler Benz D. Gold- u. S. Anft. 128.0 127,0 Dt. Linoleum Dit. Verlag Dresd. Schnellpr. Düſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Widm. Eiſen Katſersl. Enzinger Union—.— 65,50 Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn. Faber& Schleich. Sil ahr Gebr. Pirm. Sid.6 Farben „Bonds 28 88,50 88,75 Jeinmech. Jetter Felt. Guilleaume rankfurter Gas 178,0 178.0 Fei Polk.& Wit. Goldſchmidt T „Dur Grün& Bilfinger 85.50 84.50 Hadag. e e 1% Haid a Neu ae Stra 5 18 Fuſſen 45,.— 46650 ilpert Armatur. irſch upf. u. M. iefbau olzmann, Phil. olzverkohl.⸗Id. 1 208,5 212,5 Ju Erlangen ungbans St. A.—.— 28, Kamm. Kaiſersl. Klein, Sch.& Beck. 18. Konſerven Braun 40.— ſtraus& Co. Lock. Lechwerfſe. Ludwigsh. Walz. Mainkraftwerke—.——.— Metallg. Frankf. Mez Söhne Miag, Mühlb. Moenus St.⸗A“—, Motoren Deuz—.—— Motor. Oberu 152,0 150,0 Pf. Nähm. Kay.—. Rein. Gebh& Sch. Roeder, Gebr. D. Rülgerswerke 18. 4 14. Schuhf. Berneis Sellinduſt. Wolff Südb. Zucker 125,2—— Trient, Beſigheim 44.——.— Ver. Chem. Ind. Ber. deutſch. Oelf. Vergt. Jute Ver. Ultramarin Ver. Zellſt. Berl. 9 82 Maſch. St. Voigt& Häffner Volth. Seil. u. K. W& Freyta . Wei — 59,65—— 68,25 69,25 210,0 210,0 109.0 1105 101,0 100.0 74.75 75.— Zellfoff Aſchffbg. Memel 15 Waldhof 111.0 114.7 Schramm Lackf. 65.— 64.— Ufa(Freiverk.).. 89,.— 89.— Schuckert, Nrbg. 125,5 129,7 1 Raſtatter Wagg.—— Terminnotierungen Schlug) Allg. Dt. Credit 100,0 100,0 Harpen. Bergbau 88.— 87.— Bank f Brauind. 102,0 102,5 P. Holzmann Barmer Bankvee. 103,5 103,2 Ilſe Bergbau Bayr Hyp. u. W. 1210 120.5 Kali Aſchersleben 5 Berl. Handelsgeſ. 126,5 128,0 Kali Salzdetfurth Commerzbank 115,0 115,2 Kali Weſteregeln 925 Darmſt. u. Nat.. 153,0 155,0 R. Karſtadt. 8, Deutſche⸗Disconto 111.0 112,5 Klscknerwerke Dresdner Bank 109,2 111.0 Sahmeyer& Co. A ⸗G. für Verkehr 48.— 50,25 Dt Reichdb. Vorz. 12 55 7 F 5 75 78.75 Metallgeſenſch.. 89.— 90.25 72.75 78,75 Miag Mühleuban A f N— Alg. Elektr⸗Bef. 109,0 110.5 Montecatini 43,— 48, Hemberg... 00,— 88,— Oberbedar/.. 0 B 15 3„ Otavi Minen Cement Heidelbg. 8178 84.75. Compan Hiſp,. 258.5 254.0 Rp. Braunkoblen Contin. Gummi 125,0 125,5 Rh. Elek.(Rheag) Rh. Stahlwerke. 221.50 22.—Riebeck Montan 57.— 58,50 Rütgerswerke 125,0 128,0 g 5 Schuckert 1130 1798 Siemens Halske 115,0 115.0 Südb. Zucker Elektr. Lieferung 8 5 89.75—.— K G. Farben. 128,5 1810 Svenska Tändſt. Schnellpr. Frkthl. 81,75 88.50 5 65,75 66,75 .50 89. 149.0 1490 . 180. 170.5 175,0 116.5 1200 68,— 70,— 44.50 46 75 12600 129.0 1725 175.5 2920 250,0 128.7 181.5 Daimler Ben Deutſche Erdöl Dt. Gold u. Silber Dt. Linoleum Licht u. Kraft 29.— 30,— Felten& Guill. 89,— 89,72 Ber. Glanzſtoff 163,0 162,0 Gelſenk Bergwk.—,— 92,.— Ver. Slahlwerke Gesfürel..., 1150 80 ſchaff. 20,50 20.50 Goldſchmidt... 39.75 40,.—] Zellſtoff Waldhof Berliner Börse 5 Roggenwert. 8,10 55% Roggenrentd 6,80 5% Landſch. Rog..70 5% Mexikaner—.— 4½% Oeſt. Schatz 38,50 4%„ Goldrente 26.80—.— 4%„ Kronen 4%„ eonv, Rente.70 4½%„ Silb.-R..80 9½8½„ Pap.-R.—.—. 109.0 109.5 58,50 58.50 66.50 67.50 79,25 82.— „ Festverzinsliche Werte Goldanleihe, 8% Reichsanl. 27 87,50 Dtſch. Ablöſgſch. 1 54,25 ohne Ablöfgrecht.60 87.50 54,25 9 84.50 81.50 84.75 125.5 126.0 165, 165,0 15,½70 .40 5% Bad. Kohlen—.— 8% Grkr. Mh. K. 15.7 5% Prß. Kaljanl. 7,40 Aktlen und Auslandsanleihen in Prozenten dei Stücke-NMotlerungen in Mark je Stück 18. 14. Bremer Wolle Brown, Bov.& C. 83,.— 88,.— 14. Buderus Eiſenw. 47.25 50,75 13, 4% Türk. Ad. Am. 3,50—.— 1% Sagd.Eit 750 45 Chem. Herden 28 2925 4%„ un. Anl.. 25 Ehem. Gelenk.—.— 388 357 5 di. 191i—— 420 Chem. Albert.—.— 28.50 len 29057805 Chem. Brockhues 170 tr. 13 Concord. Spinn 4½% ung Str. Conti- Caoutſch 48/8„„ 14 4% Ung. Goldr. g 4%„ Kronenr. 1,65 180 4½% Anat. Ser. 12,28 12,25 4½% AnatScr.II—,— 10,85 4½%,„„III—.— 12.25 5% Teh. Nat. Rail. Transport-Aktlen Schantungbahn. A f. Verkehrw. 48,75 49,15 Allg. Lok. u. Str. 111,7 114,7 Südd. Eiſenbahn—.——.— Oeſt. St.⸗Eiſend.———.— Baltimore Ohio. 86.— Canada Abliefer. 28,.— Pr. Heinrichbahn—.— . 71. Südamerika 152,5 anſa Diſchiff 1175 ordd. Lloyd. 72,65 Verein Elbeſchiff.—.— Bank-Aktien veſch Eiſen Horch& 8 20 1075 10.90 19,%0 20,15 9285 55 129,6 130,0 21.— 21.50 105.8 101,7 92.— 98.— 57.80 59,85 Daimler Motoren Karſtadt C. H. Knorr Kölſch Walz. Gebr. Körtin 1—.— Disch e Kabelw. tſche. Steinzeug 0 Uw..65 675 Deutſche Wo 4080 89.5 147,0 149,2 Deutſch. Elſenhdl. Deutſche Linol. Dt. Schutzgeb. 2 „Dippe Maſchin. ſresd. Schnellpr. Dürener Metall Dürkoppwerke... Düſſeld.Eiſenhdl. Dynamit Truſt Elektr. Lieferung. 104.5 107.0 Elktr. Licht u. K. 113 8 115,0 Elsbach& Co. Emaille Ullrich.—.——.— C. Lorenz Züdenſcheid Mannesmann 19. 14. 128.0 122,5 Sach 28 Leder g4.— 115— Hohenlohe Werte 94— 63.50 Phil. N 67, ie..75 28,25 Iſe Bergbau. „Jüdel& Co. 84, Gebr. Junghans 25,28 26.25 Kahla Porzellan 32.85 30.25 Kaliwk. Aſchersl. 182.0 184.5 . 83,50 85.— flöcknerwerke. 61.— 64.50 164.0 165,0 Kollmar 1 25,75 26.— Kötitzer Kunſtled. 72.— 72.— Krauß& Cie., Lok. 67.——.— Rronprinz Met. 24.— 25.— Ryffhäuſer Hütte 53.— 53.— Sahmeger& Co. 181.0 183.7 Zaurahütte.... 35,50 86,50 Linde's Eismaſch. 181, 184 Carl Lindſtröm 432,0 482.0 Zingel Schuhfabe. 50.— 50,.— L. Loewe& C Lukau& Steffen———. et. 48.— 48,.— Magirus.⸗G.. 17.— 17. Mansfelder Akt. 37,15—.— 15. 1 18, 14 Schudert& Salzer 181,7 Wett Pilar 184,0 188,5 Schuckert& Co. 126,5 129,7] Weſtf. Eiſen. 70.— 70.— Schultheis.... 174.0 Wicking⸗Cement 65,— 65.— Wiesloch Tonw.—.—. Segall Strumpf 19,50 Wiſſener Metall, 37.50 87.— Siemens EHalske 171.8 Wittener Gußſt.—— Sinner.⸗G. 70,50 69.— Wolff,.. Stoehr Kammg. 69,50 Stoewer Nähm..———.— Fan e den„ 486.— 46,7 67.— 69.—— 208,2 212.0 b. 84.— 87.50 75⁵ Stolberger Zinkh. 48 ſellſtoff Waldhof 110,0 1140 eutſch⸗Oſtafrika 80,.— 80,.— Neu-Guinea. 270,0 2786.0 Otavi Minen.. 28,50 29,80 Freiverkehrs-Kurse Petersb. J. Habk, 0,90 928 Ruſſenbank. 0,65 0 Barziner ier 65,— Deu Petrol Bewerten 3 99 8 2 85 5 V. B. Frkf. Gummi———.— 2„000088 „„„„% 9„ Adler Kal. Diamond Hochfreguenz„ 116,0— Krügershall. 5 Südd. Immobil. 36.80 Zucker. 125,2 Teleph. Berliner—.— Thörl's ver. Oele 76,50 Tietz, Leonhard 108,5 Trons⸗Radio. 119.0 30.— 30.— Ver. Chem. Charl. 50.— B. Dtſch. Nickelw. 108,0 B. Glanzſt. Elbf. 82.— N 87. B. Schühf. B. EW. 34.— Ver. Stahlwerke. 61,65 B. Stahl. v. d. Zyp. 188,0 Ber. Ultramarin. 187,0 Vogel Telegraph. 58,.— Bogtländ. Maſch. 30.— Voigt eck Haeffner 150.0 Wanderer Werke 30.— Ronnenberg... 45,— 43, Sichel E Co.. Sloman Salpeten 5 1500 Südſee Phosphat 43,— 48.— IUfa⸗Film.. 90.— 88. 32. Brown Boveri—.——.— „ 65,50 66,50 f. el. 5— Enzinger Werke 66.50 88.— 5 3 2 N Bank f. Prauere. 1050 1040 Eich Dergwert 2185 2150 Markt. u. Kuhth. 05 10 Terminnotierungen(Schluß) Barmer Bankver. 102,0 102,5 Eſſenersteinkobl.—.—. Maſch. Buckau B. 9250 ö8. Herl. Handelsgef. 1270 126.0 marin ontte 1620 440 ang. Di. Gredie 100.1 100 9 Kb. Golpſchaldt 40, 4025 Com. u. Privkbk. 116.0 114.7] Faber Bleiſtift—.—. Mech. Web. Lind. 71.50 74.50 Bank f. Brauind. 108,5 105,2 Harpen. Bergbau 86,75 88,50 Darmiſt. u. N.-B. 153,2 154,5 Fahlb. Liſt& Co. 37.30 89.50„, Zittau 28.— 26,.— Farmer Bankver. 103.0 104.0 Hoesch Gif. u. St. 72.75 76,— Dt. Aſiatiſche Bk. 38,.— 33,— l A. G. 128.2 131,5 Merkur Wow.——.— Bayr. Hyp. u. W 121.0 120.2 Hb. Holzmann 67,— Deutſcha disconte 1105 1120] Feldmüßlepaplet 1140 115,0 mies Soßne. e. Say Bereinsbk. 129.0 129.5 Hotelbeteiebsgel. 103.0 1050 Olſch lleberſee 8k 88.— 88. Felten& Jui. 89,50 91.— iag⸗Müblen 70 6825 Serl. Handelsgef. 128.7 130.2 Ilſe Bergbau 210.5 2120 Dresdner Bank 108.7 110,5 Fbies K Höpfling.———.— mir 4 Geneſt 128.0 129 Tom. u. Priv. 115,0 115.8 Kali Aſchersleben 186, 186.7 Meininger dypök. 145.5 147,5 R. Friſter... 135.0—.— Motoren Deutz 59.— 59.75 Darmſt. u Nat. 153,0 155,0 R. Karſtadt 34,75 87,25 Oeſterr. Creditbk. 2775—.— Müßlheim Berg. 77.— 77.50 N 1115 1110 Stec ee Werke. 569 70 5 70.— 70.— resdner B.. 0 AKöln-Neueſſen 3,35 76.8 Bhein Kreiter. 5 27 Gebe s Gos.. Nat Autenobtle 1050), lech für ertezt 4,50 50. Mannesmann 6— 900 Süddeutſch. Dise.— Geiling& Co.—.——— Niederlauſ. Kohle 112.5 115.0 Ul. Lokalb 113,0 1140 Mansfelder 40,— 39,25 Frankf. Augem.—.——.—Gelſenk Bergwk. 90.— 91.65 Nordd. Wolltäm. 59.75 60,25 Dt. Reichsb. Bz. 84. 64.35 Metallbant 9928 91.— Genſchow& Co. 44,28 46,— 5 Hapag 72,25 73,18 Mitteldiſch. Stahl 95,.——— Industrie- Aktien Germ. Portld.⸗Z. 85.— 85.— Sberſchl. E. Bed. 40, 39, Hambg. e Sudam 154.0 155,2 Nordd. Wolle 9.— 60.75 . Gerresbeim.Glaß 94.— 84.— Oberſchl. Koksw. 67,25 70,50 Hanſa Dampf. 119,0 1200 Oberbedarf 45.— 40,— Aecumulatoren 109,0 109.0. Orenſt.& Koppel 44— 45. Nordd Loyd 78. 78.75 Sberſchl. Koksw. 69.— 70,15 Adlerwerke.., Gel. f. elektr. Un. 111.5 115,5 Oſtwerte 135,5 140.2 Hkl u 52.75 59, Orenſt,& Koppel 44,.— 44, Alexanderwerk—.—, Goedhardt Gebr. 95,— 95,.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 109,7 110,7 Sſtwerke 187.7 140,1 Alfeld Deligſen 420.25 40.25 Goldſchmidt. Th. 38.— 89,—Phöniz Bergbau 60.— 60 25 Bayr. Motorenw 52,— 53.50 Phönix Bergbau 60,85 60,25 Allg. Elektr.⸗G. 108,1 110,5 Guano-Werke. 40.75 40,65 Hermann ge— e.. VBemberg 61.— 65.— Polyphonwerke 145,0 146,0 Alen Portl.⸗Z. 119,7 120,0 Greppiner Werke—— n Rathgeber Wagg. 85,— 65.— Bergmanncklekte 138,7 183,0 Rh. Braunk. u. Bu. 173,0 178.2 Ammendorf Pap. 100.0 110.0] Gritzner Maſch. 28.15 29.25 Rheinfelden Kraft 129.5 128.0 Suderus Elſenw. 48.— 49,.— Nh. Elektrizitäl 120,5. Anhalt. Kohlenw 56.— 56.— Gebr. Großmann—— e Rhein. Braunk. 169,7 173.0 Sharlottb. Waſſer 77,35 19.— Ah. Stahlwerke 69.75 69,80 Aſchaffbg. Zellſt. 75,50 74,25 Grun& Bilfinger 158,0 154.5 Rhein. Chamotte 64,50 64,80 Sombp. Hiſpang. 200,0 253,0 bib.⸗Weſtf Elektr. 146.5 1500 Augsb. d. Maſch 66,— 64,— Gruſchwiz Textil 52.— 53.— Ahein. Elektrizit 119,0 119,2 Cont. Cautſchouc, 225,7 129.6 A. Riebeck⸗Mont 75,5. Rhein. Möbelſtoff 85,.——.— Dai mler⸗Benz 21,— 21,15 Rütgerswerke 46,50 47,50 Balke Maſchinen 118,5 1135 page tai 88.— 63,50 Rhein.⸗W. Kalk 77.— 77. Deſſauer Gas 108,8 111.0 Salzdetfurth Kali 253.0 258,5 Baſt Nürnberg 182,0 182.0 Halleſche Maſch. 62.— 52. Rheinſtahl 69,15 79.35 Deutſche Erds! 5775 59,25 Schleſ. Port Z. 109,5 112.0 Bayer. Ceuuloid.. e 102.0 102,0 Riebeck Montan 74.25 78.50 Dt. Lino teumwk, 14,0 149.7] Schuber& Salzer 180.7 125.0 Bayr. Spiegelglas 87.50 88. Hann. M. Egeſt.—— 28,50 Roſiger Zucker 26.50 27.50 Dynamit A Nobel 89 50 61.15 Schuckert& Eo, 126,7 128,8 P. Bemberg 60,15 65.— Hbg.⸗Wien Gum. 49.50 48,75 Rückforth. Ferd.———.— Elelirizitäts⸗Lief 105.0 106,5 Schulth⸗Pazenh. 2745 278,5 ergmann Elekt 131.0 182,2 Feten StPr.—.—] Rütgerswerke 44.75 47,25 El. Licht u. Kr. f 114.5 115,7 Stemens Halske 172,0 178.2 Berlin Gubener 142.0 140,0] Harpener Bergb. 85.— 89,50] Sachſenwerk.. 72.50 74.50 Eſſenersteinkobt.—.——— Svenska 292,0 2610 Berl. Karls. Ind. 50,.— 48.75 Hedwigshütte 62,.——,— Sächſ. Gußſtahl 43,59 43,50 J. G Farben 129.3 131,0 Leonhard Tiez 107,5 108.0 Berliner Maſchb. 32,.— 32,75 Se Imm. 36,25 35,.— Salzdetfurth.. 250,0 259,0 Feldmühle 114,5 115.5 Ber. Stah werke 62.— 61.75 Braunk. u. Brikett 146,0 146,5 Hilpert Maſch.—.——.— Sarotti.. 99.— 100.0 Feilen& Guill 39,- 80,50] Weſteregel Alkali 188.8 192.0 Br Beſigh. Delf. 51,.— 51.50] Hindrich s&Auff.—.——.— Schleſ. Elekt. Gas—.— 108.0 Gelſenk Bergwk. 81.80 81.75 Zellſtoff Waldhof 112.5 118.5 Bremer Bulkan—.——,— Hirſch Kupfer 110,0 114,0 1 Hugo Schneider 68.— 65,.— Gesfürel. 1135 114,71 Stavia Minen 28.55 29,85 IANDELS- uƷ¾‚‚ WIRTSCHAFT-ZETTUN G — e eee n„ ee r eee * e Wen ern 3 1111118 28 2 18 1 8er anne 88a i112 A . eee eee Dienstag, 14. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 476 — Ruhiges Vrotgetreidegeſchäft Nachfrage nur für Berliner Produktenbörſe v. 14. Okt.(Eig. Dr.) Das Geſchäft am Produktionsmarkte war heute als ſehr ruhig zu bezeichnen. Angebot von Weizen und Roggen nach hier lag nur ſehr wenig vor was zum Teil auf die ſehr erheblichen Qualitätsunterſchiede, zum anderen auf die Ueberfüllung der hieſigen Läger zurückgeführt wird. An den Küſtenplätzen und ebenſo auch innerhalb verſchie⸗ dener Produktionsgebiete ſind jedenfalls weſentlich höhere Preiſe erzielbar als hier. Da das Mehlgeſchäft auch weiter nur ſchleppend geht, iſt die Nachfrage der Mühlen ziemlich gering, ſodaß Nachfrage in der Hauptſache für Reportagezwecke beſteht. Am Lieferungsmark te waren zwar für die ſpäteren Sichten erneut Preisabſchläge zu verzeichnen.“ Die Stimmung iſt jedoch gegenüber geſtern nachmittag entſchieden zuverſichtlicher. Für Weizen⸗ und Roggenmehle wurden unveränderte Preiſe ge⸗ fordert. Der Konſum deckte nur den dringendͤſten Bedarf. Hafer ziemlich ſtetig bei ausreichendem Angebot. Ger ſte ruhig. Amtlich nottert wurden: Weizen 224—226, ruhig; Okt. 240 u. Br.; Dez. 246—45 Br.; März 261,50— 60,50; Roggen 140141, unregelmäßig; Okt. 154; Dez. 166— 164,50; März 184—83,50; Gerſte 185— 211, ruhig; Futtergerſte 166—180, ruhig; Hafer 142—155, ſchwächer; Okt.—: Dez. 158— 157,50; März 170—79,50—70; Weizenmehl 27—35, behauptet; Rog⸗ genmehl 23,10—26,25, behauptet; Weizenkleie 7,50—8, ſtill; Roggenkleie 7,25— 7,50, ſtill; Viktoriaerbſen 29—33; Fut⸗ tererbſen 19—21; Peluſchken 19—20; Ackerbohnen 17—18; Wicken 18,50— 20,50; Rapskuchen 9,30—9,80; Leinkuchen 15,040; Trockenſchnitzel 66,50; Sojaextractionsſchrot 13 bis 13,50; Rauhfuttermittel, öͤrahtgepreßt. Roggenſtroh 0,70 bis 90; öto. Weizenſtroh 0,60—70; dto. Haferſtroh 0,80 bis 95; dto. Gerſtenſtroh 0,70—85; gebund. Roggenlangſtroh .851,05; bindfadengepr. Roggenſtroh 0,80—0,95; Weizen⸗ ſtroh 0,70—0,80, ſtetig; Häckſel 1,50—65; handelsübl. Heu, geſ. trocken 1,50—80; gutes Heu lerſter Schnitt) 2,0525; zweiter Schnitt 1,65—2; Luzerne, loſe 2,80—3,20; Thymotee, loſe 2,80—3,20; Kleehen, lofe 2,50—2,90; Mielitzheu, loſe (Warthe) 1,65—1,85: Havel 1,20—1,50, ſtetig; drahtgepr. Heu in Pfg. über Notiz 40; allg. Tendenz matter. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 14. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nou. 6,0; Jan. 6,0; März 6,20; Mai 6,40; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 99%; Jan. 102% März 1054; Mai 1064. Liverpooler Getreidekurſe vom 14. Okt.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(100 1b.) Tendenz ſtetig, Okt.(5/7); Dez. 5/798(5/6); März 5/7%(5/74); Mai 59) Mehl unv.— Mitte flau, Okt.(5/7): Des. 5/578 (5½7); März 5/56(5/74); Mai 5/856(5/0); Mehl unr. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 14. Okt.(Eig. Dr.) März(31) 7,35 B, 7,25 G; Mai(31) 7,5 B, 7,35;: Aug.(31) 7,75 B, 7,65 G; Okt.(30) 7 B. 6,80 G; Nov.(30) 7 B, 6,00 G; Dez.(30) 7,10 B, 7,05 G; Jau.⸗März 7,80 B, 7,20 G; Tendenz feſt.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 10 Tage 24,87% u. 25 u. 25; Okt. 24 u. 25; Okt.⸗Dez. 24% u. 25 u. 25; Tendenz ruhig; Wetter heiter * Bremer Baumwolle vom 14. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 11,51. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 14. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Müddl. Anfang: 5(31) 565—67; Mürz(31) 578 geh.; Mai(31) 588 geh.; Juli(31) —; Okt.(30)— Dez. 558 geh.; Okt,(81) 607; Tagesim⸗ port 5100; Tendenz ruhig, behauptet.— Mitte: Jan. (31) 565; März(31) 577, Mai(31) 587; Juli(31) 596; Okt. (30) 544; Dez.(30) 553; Okt.(31) 606; Jon.(32) 615; März(32) 622; Mai(32) 627; Tagesimport 564; Egypt. Upper F. G. fair loco 692; Tendenz ruhig. * Freinsheimer Obſtgroßmarkt vom 13. Okt. Bei 100 Zentner Anfuhr und gutem Abſatz wurden folgende Preiſe erzielt: Birnen 15—21, Zwetſchgen 32, Tomaten 13—15, weiße Trauben 35 und 21—24. * Späte Tranbenleſe. Freinsheim, 13. Okt. Der der Winzerverein Freinsheim hat heute mit der Leſe Reportagezwecke/ Schleppendes Mehlgeſchäft Grundſtimmung aber zuverſichtlicher/ Hafer ſtetig Weißtrauben begonnen. Die Freinsheimer Traubenleſe iſt in dieſem Jahre wohl eine der letzten in der ganzen Pfalz. * Nürnberger Hopfenbericht vom 13. Okt. 250 Ballen Zufuhr, 250 Ballen Umſatz. Es wurde bezahlt: Haller⸗ tauer 60—108, Gebirgshopfen 60—65, Aiſchgründer 40—45 Mark. Tendenz feſt. * Bayerns Hopfenernte im Jahre 1930. Auf Grund der überprüften Meldungen der hopfenbautreibenden Gemein⸗ den errechnet ſich noch den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Landesamtes für die bayeriſche Hopfenernte 1930 ein Ge⸗ ſamtergebnis pon 192983 Ztr. Aus verſchiedenen Gebie⸗ ten wurde gemeldet, daß bei einem Teil der Hopfenernte, insbeſondere mit Rückſicht auf die Preisgeſtaltung, die Pflücke unterlaſſen wurde. Die Qualitätsnote für die Geſamternte berechnet ſich auf 18. Im einzelnen bezeich⸗ nen von den 400 Hopfengemeinden 70 die Qualität als ſehr gut, 114 mit mittel, 28 mit unter mittel und 15 mit gering. Berliner Mefallbörse vom 14. Okiober 1930 Kupfer Ble! Zink bez.[Brief. Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Jammar.—.— 88. 8,50—.— 29.729,25 1—— 29,75 29,25 Februar]—.— 82.75 82.25—.— 29 7529.25—.— 80.25 29,50 März—.— 82,75 82.25—.— 5— April—.— 82,75] 82 25]— Mai—.— 82.50 82,25—.— Juni—.— 82,50 82,251—.— Juli—.— 82,50 82,25—.— 1 0, 75 Auguſt— 82.50 82.25—.— 0 2 Sept. 82,50] 82,50 82.25—,— 29,50 29,25—.— 32.— 31.50 Oktober. 84,50 82.50. 28,25 28,5029,— 28.— Nov.— 8350 82 50—.— 29,50 29,50—.—28.— 29. Dezemd.]—.— 83,— 81.50.— 29.7528, 1— 29,50 23.50 Elektrolytkupfer, prompt 96,25 Antimon Regulus]59.— 83.— Orig. Hütten⸗Aluminiunſ190,— Silber in Barren, per Kg ö 49,75 51,75 dgl. Walz⸗,Drahtbarrenſ194,.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.— 28,20 Hüttenzinn, 99 v...—[Platin, dio. 1 gr——.— Reinnickel, 98—99 v. H. 350.—] Preiſe ohne Edelmetalle) fur 100 fg Londoner Mefallbörse vom 14. Okiober 1930 Metalle in C pro To. Silber Unze g.(1837/0 fein ſtand), Platin Unze E Kupfer, Standard 42,25] Zinn, Standart 109,5 Aluminium—.— Monate 42,25 8 Monate 111,2 Antimon—.— Settl. Preis 42,25 Settl. Preis 100,7] Queckſilber 22,75 Elektrolyt 48.25 Banka 114 2] Platin—.— beſt ſelected 45,25 Straits 118.7 Wolframerz 20.— ſttong ſheets[—.— Blei, ausländ. 15,25 Nickel—.— El'wirebars 47.25 Zink gewöhnlich 14.15] Weißblech—.— Aluminium-Preisſenkung? Beſprechungen im Aluminiumkartell Wie verlautet, wird in London vom 15. bis 17. Okto⸗ ber eine Tagung des europäiſchen Alumi⸗ niumſyndikats abgehalten, auf der Vertreter Englands, Deutſchlands, der Schweiz und Frankreichs anweſend ſein werden. Man dürfte ſich mit der Notwendigkeit einer Herabſetzung der euro⸗ päiſchen Aluminiumpreiſe befaſſen. Unbeſtätigten Nachrichten zufolge ſoll eine Senkung der Preiſe um an⸗ nähernd 20/ per 100 Kg. in Ausſicht ſtehen, was bei den derzeitigen Notierungen von 190/ eine Verbilligung um über 10 v. H. bedeuten würde. Aluminium iſt bekanntlich das einzige der Hauptmetalle, das ſeit über zwei Jahren keine Verbilligung erfahren hat, ſo daß ein ſolcher Schritt nur als ſehr zeitgemäß bezeichnet werden müßte. * Immer niedrigere Eiſen⸗Exportpreiſe. Am inter⸗ nationalen Eiſenmarkt haben die Preiſe in der letzten Zeit weiter nachgegeben. Der Wettbewerb, namentlich der belgiſchen Werke, hat zu einem derartigen Preistiefſtand geführt, daß man vielfach der Anſicht iſt, die Werke wer⸗ den ſich bei dieſem Preisniveau bald vom Exportgeſchäft zurückziehen. Z. Zt. werden für Träger etwa 3/16 Oſtr., für Vorblöcke 3/9 Oſtr., für Stabeiſen 4/2 Eſtr. und für Bandeiſen 4/15 Oſtr. fob Antwerpen erzielt. Gerichtszeitung Wegen Beleidigung der Viernheimer Polizei ver⸗ urteilt mp. Im Februar d. J. erhielt der Vorſttzende des Amtsgerichts Lampertheim einen von Viernheimer Bürgern unterzeichneten Brief, deſſen Inhalt aus Beleidigungen verſchiedener Polizeibeamten in Viern⸗ heim beſtand. Die Kriminalpolizei ermittelte die zwölf Jahre alte Tochter des Gemeinde⸗ arbeiters F. K. in Viernheim als Schreiberin des ge⸗ fälſchten Briefes, der auf Veranlaſſung des K. und ſeiner Ehefrau entſtanden war. Während der An⸗ geklagte geſtändig war und Reue zeigte, ſpielte ſeine durchaus nicht beſſere Hälfte die Unſchuld vom Lande. In Anbetracht der ſchweren Verleumdun⸗ gen les war u. a. von Beſtechung und Dienſtvernach⸗ läſſigung die Rede) und im Hinblick auf die Häufig⸗ keit derartiger Angriffe konnte das Amtsgericht Lampertheim nur eine Gefängnisſtrafe aus⸗ ſprechen, die für K. auf eine Woche und für Frau K. als die eigentliche Urheberin auf zwei Wochen lautete. Beide haben außerdem die Koſten zu tra⸗ gen. * 8 Der verurteilte Kreispfandmeiſter. Wegen Un⸗ terſchlagung im Amt wurde Kreispfandmeiſter Brun⸗ ner von Darmſtadt zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Vorfall hatte große Erregung in der Bevölkerung hervorgerufen. Der Kreispfandmeiſter hatte den Betrag von 1600 1 u n⸗ terſchlagen, gab aber an, das Geld ſei ihm ge⸗ ſtohlen worden. Der Verurteilte wird gegen das Urteäl des Schöffengerichts Darmſtadt Beru⸗ fung einlegen. I ussicht Vorausſage für Mittwoch, 15. Oktober Zeitweiſe wolkig, aber vorwiegend trocken. Tags⸗ über ſehr mild bei ſüdlichen Winden. Welter⸗ Nachrichten der Badiſchen Londeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags 2 See. Luft-[a 7 See SSE Wind m un d 886 Rich Stürke Wertheim 151— 90 14 4 80 Nebel Königsſtuhl] 563 769.3 61 11 5 O ſſchwach heiter Karlsruhe 120 759,8 6 156 4 ſtill heiter Bad ⸗Bad. 213 770,2 4 16 3 0 leicht Nebel Villingen 712 772,5 0 12 0 8 8 heiter St. Blaſten 7800—. 11 12 0 0 4 Badenweil. 422 768,9 6 14 5 ſtill 1 wolkenlos Feldbg of 15 61? 7 280 müßig heiter Bad. Dureh. 701—„ 4 fin 4 Das Zwiſchenhoch, das ſich durch nächtliche Abküh⸗ lung der unteren Luftſchichten vorübergehend auf über 770 Millimeter verſtärkt hat und heute früh öſtlich von uns liegt, hat ſeinen Einfluß auf unſere Witterung bisher behauptet. Bei öſtlichen Winden herrſcht gegenwärtig noch heiteres bis wolkenloſes Wetter, doch iſt von Weſten her im Laufe des heutigen Tages Bewölkungszunahme bei Rückdrehen der Winde nach Süden zu erwarten. Auch morgen ſteht zeitweilig Bewölkung in Ausſicht, zu Niederſchlägen wird es vorerſt jedoch wahrſcheinlich noch nicht kommen. Ob die allgemeine Wetterlage ſeinen Um⸗ ſchwung zur Beſſerung von Beſtand erfahren wird, iſt heute noch nicht zu entſcheiden und hängt von dem weiteren Verhalten der großen ozeaniſchen Zyklone vor der europäiſchen Weſtküſte ab. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober 9. 10 18. 14 fedar-Pegel 9. 10. 1814. Rhein Pegel 8 Baſel.08 1,611.70, 1802 101 5 Schuſterinſe!.78.282,52 99,5 Jae Fehl 9,783.56 2,554 40 84 Flache Mapau.75.11(.548.93 08.98 ed Mannheim.795 47% 900,068.58 Hellbronn Faub.08.0.536700.57 Köln.36 4,788,8306.05 8,07 —— Aus Rundfunk⸗Programmen Mittwoch, 15. Oktober .30: Frankfurt: Konzert. 12.00: Stuttgart: Schloßplatzkonzert. 15.00: 5 rankfur tb: ugendſt unde; inderſtunde. Stuttgart: 16.00: Frankfurt Stuttgart: Konzert. 16.25: München: Konzert, anſchl. Kinderſtunde. 18.05: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 18.95: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag von Mannheim. 19.05: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 19.30: Berlin, Stockholm, Wien: Lonzert; Frankfurt, Stuttgart: Hörſpiel„Rummel⸗ 1921 19.40: London 1, 2: Konzert. 20.00: Homburg, Königs wuſterhauſen, Os⸗ lo: Stalieniſcher Abend; Köln: Oper„Rigoletto“; München: Klavierkonzert; Zürich: Muſik aus dem 18. Jahrhundert. i 20.15: Bu dapeſt, Kattowitz, Warſchau: Ita⸗ lieniſcher Abend. 55 20.30: Berlin: Deutſche Landſchaft in der Dichtung; Breslau: Monatsrevue„Bilanz“; Laibach: Konzert; Wien! Dichterſtunde; Zürich: Schu⸗ bertlieder. 20.40: München: Leſeſtunde. 20.50: Ro m: Sinfoniekonzert. 21.00: Frankfurt, Stuttgart, Mailand, Tu⸗ rin: Italieniſches Konzert; London 1, 2: Vor⸗ trag in deutſcher Sprache; Wien: Lebenslügen und Demaskierungen, anſchl. Lieder und Arien, Konzert. 8 21.10: Berlin: Serge Prokfieff⸗Konzert; Zürich: Konzert. 22.00: Budapeſt: Konzert, anſchl. Zigeunermuſik; Stockholm: Tanzmuſik. 22.15: Kattowitz, Warſchau: Klavierkonzert. 22.80: London 1, 2: Konzert; Os lo: Tanzmuſik. 28.30: London 1, 2, 3, Warſchau: Tanzmuſik. * In n eim ſpricht um 18.35 Uhr: Richard Müller⸗Freienfels über: Pfychologie des künſt⸗ leriſchen Genießens. DSS————————————— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder-Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstell: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr, Hgas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Lina Weiß, Mannheim. Die Prokura des 0 Vorteile bei der „Regensburger“ Sie haben freie Arztwahl, sind Privatpatient und be- freit von Krankmeldung, Krankenschein und Notver- ordnungsgebühr. Dabei erhalten Sie höchste Lelsfungen, denn wit vergüten u. a. nach Tarif II mit Z. für bete F Damenrader Ak. J8. Nerrenräder Mk. 30. Grammophon- Schrank-Apparat 65. Drehbank, neuwertig m. Elektro Motor Mk. 560. E. Knecht, Teil. 438 30 Schwetzingerstr. 158 6263 + Kind wind in aute Pflhege genommen Zu erfr. in der Geſchſt. 6292 Operation bis HM. 1000. und Hrankenhaus bis NM. 10-fäglich Wer das alles zu schätzen weiß, wird Mitglied bei uns Prospekte bereitwilligst durch Nagensburger Kranken- und Sterbe⸗ Vefsicherung für den Mittelstand Bezirksdlrektioen Mannheim Telephon 436 85 Frledriehsplatz 3 Berufst. Dame 24 J. Sucht eleg. Freundin für Sport und Tanz. Schreiben Sie bitte mit Bild u. U M 57 an die Geſchſt. 5979 Elchnungen jeder Art, für Architektur Kunstgewerbe Reklame 91821 gewiſſenhaft und billig. 22, 7, III. Teleph. 313 61 Kompl. Radio- Anlage Netzanſchluß, 4 Pol., Laut⸗ ſprecher, Grammophon⸗ Anſchluß M. 8950 0 4 4 Vorführ. unverb.* Zahlungserleichterung 6326 13994 Handelsregiſtereinträge vom 11. Oktober 1930: Ludwigshafener Walzmühle, Mannheim. Kom⸗ merzienrat Dr. Fritz Artmann iſt nicht mehr Vorſtandsmitglied. Wayß und Freytag Aktiengeſellſchaft, Zweig⸗ niederlaſſung Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Firma Wayß und Frey⸗ tag Aktiengeſellſchaft in Frankfurt a. Main. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 22. Oktober bezw. 17. Dezember 1900 feſtgeſtellt, in der Folgezeit mehrmals geändert, am 25. Mai 1928 neugefaßt und am 6. Juli 1928 wieder geändert. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt: a) Die Ausführung von Bauten jeder Art, insbeſondere von Brücken⸗, Hoch⸗, Tief⸗ und Waſſerbauten, die Herſtellung von Zement, Zementröhren, Zementwaren und anderen Bindemitteln, endlich die Fabrikation anderer Baumaterialien; b) Herſtellung und Verkauf von allen in den Betrieb einer mecha⸗ niſchen Werkſtätte fallenden Artikeln; c) den Handel mit allen genannten und ähnlichen Er⸗ zeugniſſen. Die Geſellſchaft kann das ſeither be⸗ triebene Geſchäft erweitern, auch zur Erweite⸗ rung ihres Zweckes Grundſtücke erwerben und ſich bet induſtriellen Unternehmungen jeder Art, welche dem Geſellſchaftszwecke förderlich ſein können, beteiligen oder ſolche erwerben. Die Geſellſchaft kann zur Erreichung ihres Zweckes Niederlaffungen im In⸗ und Auslande errichten und Patente im In⸗ und Auslande erwerben. Das Grundkapital beträgt 12 000 000.. Dr. ing, Otto Meyer, Dr. jur. Karl Freytag, Alfred Direktor, Proſeſſor Dr. Jung. Karl Maukner, alle in Frankfurt a.., ſind Vor⸗ ſtands mitglieder. Geſamtprokura iſt ſo, daß je zwei Prokuriſten oder ein Prokuriſt gemein⸗ ſchaftlich mit einem Vorſtandsmitgliede zeich⸗ nungsberechtigt iſt, erteilt an: Julius Kiby, Kaufmann, Johann Burgard, Kaufmann, Carl Meiſenhelder, Enrie Lupeſeu, Adolf Peter Helm⸗ ling, Rechtsanwalt, Wilhelm Gaſt, alle in Frank⸗ furt a.., Fritz Deines, Neuſtadt a. H. Ferner iſt Geſamtprokura erteilt unter Beſchränkung auf die Zweigniederlaſſung Mannheim an: Friedrich Knorr, Willy Backes, beide Frankfurt a. Main. Die Geſellſchaft wird vertreten: 1. durch ein vom Aufſichtsrat hierzu ermächtigtes Vor⸗ ſtandsmitglied allein oder 2. durch zwei Mit⸗ glieder des Vorſtandes gemeinſam oder 3. durch ein Mitglied des Vorſtandes in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Grundkapital iſt ein⸗ geteilt in a) 9000 auf den Inhaber lautende Aktien zu je 1000., b) 30 000 auf den In⸗ haber lautende Aktien zu je 100 R. I/. Der Vor⸗ ſtand beſteht aus einer oder mehreren Perſonen. Die Zahl derſelben beſtimmt der Vorſitzende des Aufſichtsrats, dem auch die Beſtellung der Vor⸗ ſtandsmitglieder obliegt. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft und die Berufung der General⸗ verſammlung der Aktionäre erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Mannheimer Metallwarenfabrik& Galvani⸗ ſierungsanſtalt Adolf Pfeiffer& A. Walther, Mannheim. Die Prokura des Carl Wagner iſt erloſchen. Stemmler& Huber, Mannheim. Schute, Die Firma iſt erloſchen. Ernſt Weiß iſt erloſchen. Die Firma iſt erloſchen. Ernſt Weiß& Co., Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 10. September 1929 begonnen. Ernſt Weiß, Kaufmann, Hedwig Stoltz, ledig, beide Mannheim, ſind perſönlich haftende Geſellſchafter. 99 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Zur Regelung des Verkehrs bei der Landung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ am 19. Oktober 1930 ergeht aufgrund der 88 366 Ziffer 10 R. St. G. B. und der 88 23, 30, 59, 108 Ziffer 2 und 121 Pol. Str. G. B. folgende vorübergehende ortspolizeiliche Vorſchrift: § 1. Für vom Veranſtalter nicht berechtigte Perſonen iſt das von folgenden Straßen uſw. umgrenzte Flugplatzgebiet von vorm. 10 Uhr bis nach Schluß der Veranſtaltung polizeilich ge⸗ ſperrt: Dürerſtraße, Landſtraße 3(zwiſchen Mannheim und Seckenheim) bis 400 Meter öſt⸗ lich der Feudenheimer Fähre, von da ſüdlich bis zum Gewann Rohrlach am Verſchlebebahnhof, nördlicher Rand des Verſchiebebahnhofs, Ried⸗ bahndamm bis Dürerſtraße. § 2. Für den geſamten Durchgangsverkehr ſind von 12 Uhr mittags bis nach Schluß der Veranſtaltung geſperrt: Die Seckenheimer⸗An⸗ lage, die Dürerſtraße, die Landſtraße 3 zwiſchen Flugplatz und Seckenheim, die Kreiswege 8 u. 4 von der Seckenheimerlandſtraße(Nordoſtecke des Flugplatzes) bezw. von Seckenheim bis zum Verſchiebebahnhof. § 3. In der Richtung von der Stadt zum Flugplatz wird der geſamte Fahrzeugverkehr (ausgenommen Radfahrer) über den Neckarauer⸗ Uebergang, durch die Neckarauerſtraße, Morch⸗ feldſtraße und Kreiswege 8/4 geleitet. 8 4. In der Nähe der Flugzeugtankſtelle und der Ballonfüll⸗ und Aufſttegſtelle iſt das Rauchen verboten. 8 5. Hunde ſind an der Leine zu führen. 8 6. Uebertretungen dieſer Vorſchriften wer⸗ den mit Geld bis zu 150., oder mit Haft beſtraft. 2 Mannheim, den 10. Oktober 1980. Polizeidirektion— O. Zwangs versteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Mittwoch, den 17. Dezember 1930, vorm. 9% Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1, 4, das Grundſtück der Johgun Alles., Maurer⸗ Witwe, Katharina geb. Heiner in Wallſtadt, auf Gemarkung Mannheim. 13 Die Verſteigerung wurde am 15. März 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 15. März 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu ma⸗ chen, ſonft werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Exlösverteilung erſt nach dem An⸗ ſpruch des Gläubigers und nach den übrigen gie wachsende Bevorzugung, deren sich die 711 Erzeugnisse erfreu⸗ en, ist ein Beweis dafur dass der Verbraucher die qewissheit hat, für den Kaufpreis den vollen egen wert in guter Ware zu erhalten Nur Rohstoffe von ꝗbsoluter Reinheit werden verwandt, darunter solche, die sich in ihrem un verarbeiteten zustand für die zubereitung feinster menschli cher Hahrung eignen. Es mũssen in der cat besonders überlegene Eigenschaften sein, die der Jesamitheit der 47 Urtikel eine so führende Stel lung verschafften. Die Exklã· rung hierfür kann nur in der Überzeugung des Verbrauchers liegen, dass duch durch einer hõ⸗· heren Heldaufwand kein besseres als ein 471 Erzeugnis herge- stellt werden kann. Der Käufer erhãlt für jeden Pfennig des faufpreises den pollen Wert in guter deutscher Dare. n Hill Durch Qualitat die Weltmarlee eee e Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuüſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen; ſonſt tritt für das Recht der Verſteige⸗ rungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtands. Grundſtücksbeſchrieb: 3,51 Ar Hofreite mit Gebäuden u. Hausgarten, Stadtteil Wallſtadt, Römerſtr. 41 und Bahn⸗ hofſtraße. 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Lebensjahr heute nacht durch einen jähen Tod entrissen worden Mannheim Geckenheimerstr. 63), den 14. Oktober 1930 * * 2 Y s und Ein kräftiger Junge ist angekommen Georg Reuling geb. Pfalſer Mannheim, 14. Oktober 1930 z. Zt. Hch. Lanz- Krankenhaus 270 5 Frau Else Die Beerdigung findet Donnerstag, den 16. Oktober. nachmittags.43 Uhr von der Leichenhalle des Friedhofes aus statt. Das Seelenamt wird Montag, vormittags 8 Uhr, in der Schloßkirche gehalten Von Beileidsbesuchen bitten wir Abstand zu nehmen den 20. Ok tober, Nach längerem schweren Leiden ist am 12. ds. Mts, unsere liebe gute Mutter, Schwester, Schwägerin, Tante u. Großmutter, Frau Magdalena Zöller Wie. geb. Niemand im 81. Lebensjahre von uns gegangen. ö Mannheim Garkring 1a), Speyer, den 14. Oktober 1930. In tiefem Schmerz für die Angehörigen: Cotilried Zöller Wilbelm Zöller u. Frau Lina geb. Bendel Ceorg Zöller u. Frau Franzislla geb. Nervegno August Buff u. Trau Soſie geb. Zoller nebst Enlkel linder. Von Beileidsbesuchen Die Feuerbestattung fand heute nachmittag 2 Uhr in aller Stille statt. bitten wir abzusehen. guten Vater, Großvater und Bruder Mannheim, 14. Oktober 1930 NRichard-Waguerstr. 81 In tiefem Schmerz: Ich habe heute meinen lieben Mann, unseren Ferdinand Bischoll der nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, am Freitag, den 10. Oktober von uns ging, zur ewigen Ruhe geleitet. Lydia Bisdhofl mit Angehörigen Im Sinne des Verstorbenen fand die Feuer- bestattung in aller Stille statt. * Offene Stellen Gute Verdienstmöglichkeit bietet der Vertrieb eines geſetzl. geſchützten Ge⸗ brauchs⸗Artikels, der ein dringendes Bedürfnis für jeden Haushalt iſt und daher großen Abſatz verſpricht. Tüchtiger Organiſator mit Verkaufs⸗ kolonnen für Mannheim geſucht. Geeignete Be⸗ werber, die kleine Kaution ſtellen können, be⸗ lieben ſich vorzuſtellen am Donnerstag, den 16. Oktober, von vormittags 10 Uhr im„Hotel Gold. 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