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F.* Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung„ Für unſere Jugend« Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Donnerstag, 16. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 470 ö Wittag⸗ Ausgabe N In Erwart J Kobe wieder Die Präſidentenwahl Drahtbericht unſeres Berliner Büros DE Berlin, 16. Oktober. Löbe oder Scholz— das war geſtern im Reichstag die Preisfrage. Im Unterſchied zu früheren f Zeiten, da man ſich vorher über die Kandidaten für N das Präſidium ſchiedlich⸗friedlich einigte, ſtand die ö Wahl diesmal ganz unter politiſchen Geſichtspunkten. K Der nun ſchon ſeit Jahren verbrieften Anwartſchaft 1 ö . ö Löbes war die Gegenkandidatur des volkspartei⸗ lichen Führers Scholz entgegengeſtellt worden, zu der die Nationalſozialiſten den Anſtoß gegeben. Die Spannung im Hauſe war groß, die Anſichten über den Ausgang des Wettrennens um den Präſtdenten⸗ ſtuhl ſehr verſchieden. Als indes kurz vor Eröffnung der Sitzung bekannt wurde, daß die Chriſtlich⸗ Sozialen, die als ungefähr einzige Fraktion an dem formalen Charakter der Wahl feſthielten, ge⸗ ſchloſſen für Löbe ſtimmen würden, konnte für den kundigen Thebaner die Wiederwahl des ſozialdemo⸗ kratiſchen Bewerbers als geſichert gelten. Das außer⸗ ordentlich umſtändliche Verfahren, das die Geſchäfts⸗ ordnung für dieſen Wahlakt vorſchreibt, bedeutete eine harte Geduldsprobe. Natürlich ließen die Kom⸗ muniſten die Gelegenheit, durch Brandreden den Ablauf des ohnehin mühſeligen Auszählungsgeſchäfts zu vergrößern, nicht vorübergehen. Schon das Er⸗ gebnis des erſten Wahlgangs, in dem die Deutſch⸗ nationalen für ihren Herrn Graef, die Kommu⸗ niſten für Herrn Pieck ſtimmten, ließ keinen Zwei⸗ fel mehr an * Löbes endgültigem Sieg, zumal das Gerücht, von kommuniſtiſcher Seite werde noch ein taktiſches Ueberraſchungsmanöver geplant, ſich als fingiert erwies. Löbe iſt dann auch mit einer verhältnismäßig ſtar⸗ ö ken Stimmenmehrheit in der Stichwahl durchs Ziel gegangen. Mit ſeinem ſtereotypen freundlichen Lächeln nahm er den Glückwunſchhin, den ihm als Erſter ſein Rivale Scholz darbrachte. Die Sozialdemokraten klatſchten frenetiſch Beifall, als 1 er den Hochſitz beſtieg, den er mit kurzer Unter⸗ brechung während der Kanzlerſchaft Cunos unent⸗ 1 wegt innehatte. Dieweil Nationalſozialiſten und 43 9 Kommuniſten ſich in Hohn⸗ und Schmährufen über⸗ boten, appellierte Löbe redivivus an das hohe Haus, die„unbedingte Arbeitsfähigkeit“ des Reichstags zu 8 ermöglichen. Ein frommer Wunſch, dem kaum Er⸗ 2 füllung beſchieden ſein dürfte. Die Wahl der Vizepräſidenten 1b ging nach der verkürzten Methode des Hammel⸗ „„ ſprungs relativ ſchnell und glatt vor ſich. Der Na⸗ tionalſozialiſt Stöhr, dem die Sozialdemokraten aus Revanchegründen ihre Stimme verſagten, konnte unter den Heilrufen der Seinen als erſter Vize⸗ E pypräſident ſich an Löbes Seite geſellen. Die andern 4 Vertreterpoſten fielen dem Abg. Eſſer vom Zen⸗ trum und dem Deutſchnationalen Graef zu. Dias Ergebnis der Stichwahl 9 ö das um 6 Uhr bekannt gegeben wurde, iſt folgen⸗ 8 des: Abgegeben wurden 555 Stimmen. Davon ſind 77 Stimmen der Kommuniſten ungültig. Der bisherige Präſident Paul Löbe erhielt 269 Stimmen, ſein Gegenkandidat Dr. Scholz 209 Stimmen. Löbe iſt mithin mit ſtarker Stimmenmehrheit wieder zum erſten Präſidenten gewählt. Eine Atempauſe von ſechs Wochen für die Regierung? Drahtbericht unſeres Berliner Büros DE Berlin, 16. Okt. Heute wird der Kanzler mit ſeinem Programm vor das Parlament treten und am Samstag will man dann zu den Abſtimmungen ſchreiten. Für den Ueberbrückungskredit kann die Regierung auf eine ſichere Mehrheit rechnen. Die Ge⸗ fahr, an der Klippe der Mißtrauensanträge 1 zu ſcheitern, wird vermutlich dadurch umgangen 9 5 werden, daß aus den Reihen der Regierungsparteien ein Antrag geſtellt werden wird, der den Uebergang 1 zur Tagesordnung und die Vertagung auf den Präſident Löbe 1. Dezember verlangen dürfte. Gegen einen ſol⸗ chen Antrag würden die Nationalſoztaliſten, die Deutſchnationalen, die Wirtſchafts⸗, die Landvolk⸗ partei und die Kommuniſten ſtimmen. Die Fraktion der Landvolkpartei hat ihr Abſchwenken zur Oppoſition nunmehr auch durch die Mitteilung be⸗ kundet, daß ſie einem Mißtrauensantrag gegen die Regierung zuſtimmen würde. Außerdem behält ſie ſich vor, Mißtrauensvoten gegen einzelne Mitglieder des Kabinetts von ſich aus einzubringen. Dieſe Ankündigung richtet ſich natürlich in erſter Linie gegen den Reichsaußenminiſter Dr. Curtius. Der Oppoſitionsblock würde über insgeſamt etwa 266 Stimmen verfügen, denen eine immerhin beträchtliche Mehrheit gegenüber ſtände. Vorausſetzung wäre alleröͤings, daß die Deutſche Volkspartei mit von der Partie iſt. Da ſie aber den Ueberbrückungskredit, wie wir bereits mehrfach an⸗ deuteten, unter Dach und Fach bringen möchte, wird ſie trotz der ſcharfen Diſtancierung, die ſie in den letzten Tagen zur Regierung eingenommen hat, in dieſem Fall dem Kabinett Brüning noch ihre Unterſtützung leihen. Damit hätte die Regierung eine Atempauſe von etwa ſechs Wochen gewonnen. Dann allerdings ſteht im Hintergrund die übliche Wethnachtskriſe. Ein erſchwerendes Moment bildet für die Regie⸗ rung noch der Ausbruch des Berliner Metall⸗ arbeiter⸗Streiks. Die Sozialdemokraten werden mit allem Nachoͤruck darauf oͤringen, daß der Reichsarbeitsminiſter zugunſten der Arbeiterſchaft in den Konflikt eingreift. Nach der Wahl Löbes wäre ein ſolcher Schritt Stegerwalds eine weitere Abſchlagszahlung für die Hilfeleiſtung der Sozial⸗ demokratie. Die deutſchnationale Eigenbrödelei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Oktober. Das überraſchende Verhalten der Deutſch⸗ nationalen bei der geſtrigen Präſidentenwahl, die im erſten Gang nicht für den antimarxiſtiſchen Kandidaten Dr. Scholz, ſondern für ihren Partei⸗ freund Graef ſtimmten, wird von ihnen damit be⸗ Vizepräſtdent Graef (D. N. V..) .S. D. A. P. gründet, daß die Deutſche Volkspartei in den Vor⸗ verhandlungen ſich geweigert habe, der deutſchnatio⸗ nalen Forderung zu entſprechen und den Sozial⸗ demokraten auch den Vizepräſidentenpoſten zu ver⸗ weigern. Bei der Stichwahl hat zwar die Mehrheit der Deutſchnationalen für Scholz geſtimmt, aber ein Teil der Fraktion und zwar, wie die„Börſen⸗ zeitung“ errechnet, etwa elf Abgeordnete müſſen ſich wieder abſentiert haben, denn wenn ſämtliche 41 Deutſchnationale, die im erſten Wahlgang ihre Stimme für Graef abgaben, im zweiten für Scholz geſtimmt hätten, ſo würde dieſer 220 Stim⸗ men und nicht, wie es in Wirklichkeit der Fall war, nur 209 erhalten haben. Die Deutſche Volkspartei hat ſich für dieſe unfreundliche Haltung der Deutſch⸗ nationalen dadurch gerächt, daß ſie ihrerſeits wie⸗ derum nicht für den deutſchnationalen Vizepräſi⸗ dent ſtimmte. „Wenn man,“ ſo bemerkt die„Deutſche Tageszeitung“ zu der Wahltaktik der Deutſch⸗ nationalen ſpöttiſch,„ſo viel von der antimarxiſtiſchen Front ſpricht wie dieſe Partei, ſo ſollte man in der Praxis nicht durch Eigen⸗ brödelei den eigenen Grundſatz zur Farce machen und päpſtlicher zu ſein als Herr Hit⸗ ler, haben die Deutſchnationalen wirklich keine Veranlaſſung.“ Der„Vorwärts“ beeilt ſich feſtzuſtellen, daß die Wahl Löbes beileibe nicht etwa„einen Sieg der Regierung Brüning“ bedeute. Es möge wohl ſtim⸗ men, daß ſich der Kanzler bemühlt habe, die ſozu⸗ ſagen zu der Regierung gehörigen Parteien zur ein⸗ heitlichen Stimmenabgabe für Löbe zu bewegen, aber dieſem Bemühen ſein kein Erfolg beſchieden geweſen: Unter Führung des neugewählten Abg. v. Stau ß, des bekannten Direktor der Deutſchen Bank, hätte die Volkspartei gemeinſame Sache gegen den Kanz⸗ ler mit Hitler gemacht. Von den Blättern der Rechten wird den Sozial⸗ demokraten vorgehalten, daß ſie keinerlei Anlaß hät⸗ ten, über den Ausgang der geſtrigen Präſidenten⸗ wahl zu triumphieren, da Herr Löbe von den ins⸗ geſamt 577 Stimmen des Reichstags nur 269, alſo nicht einmal die Hälfte erhalten hätte. In Wahrheit habe Herr Löbe alſo nur eine Minderheit hinter ſich. Heute Nachmittag Regierungs⸗Erklärung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Okt. Die in langwierigen Sitzungen formulierte Re⸗ gierungserklärung, die der Kanzler heute nachmittag im Reichstag abgeben wird, ſoll, wie ver⸗ lautet, nicht übermäßig lang ſein. Ihre Verleſung dürfte kaum eine Dreiviertelſtunde in Anſpruch neh⸗ men. Am Vormittag wird das Kabinett ſich noch ein⸗ mal verſammeln, um hier und da noch einige Feilun⸗ gen am Texte vorzunehmen. Ueber den Inhalt der Regierungserklärung hört man, daß Dr. Brüning zunächſt darlegen wird, weshalb die Regierung ſich für verpflichtet gehalten hat, die Notverordnungen des Reichspräſidenten mit ihrer Verantwortung zu decken. Der Kanzler wird weiter über den finau⸗ ziellen Ertrag der verſchiedenen Steuerverord⸗ nungen berichten und dann die Notwendigkeit des Uebergangskredits rechtfertigen. Mit Rück⸗ ſicht auf die ſchwebenden aktuellen Fragen wird der Sozialpolitik ein ziemlich breiter Raum ge⸗ widmet ſein. Nach der„D. A..“ iſt auch eine Erklärung des Kanzlers dahingehend zu erwarten, daß die Entſchei⸗ dung über die etwaige Stellung eines deutſchen An⸗ trags auf Gewährung eines Moratoriums erſt dann möglich ſei, wenn die innere Sanierung hin⸗ reichend geſichert ſein werde. Ob der Reichsfinanz⸗ miniſter Dietrich gleich im Anſchluß an die Kanz⸗ lerrede oder erſt im Verlauf der ſpäteren Debatte das Finanzprogramm der Regierung im einzelnen verfechten wird, ſteht noch nicht feſt. Auf jeden Fall ſoll die große politiſche Aus⸗ ſprache noch heute in Angriff genommen werden. Um den Parteien eine Stellungnahme zu der Re⸗ gierungserklärung zu ermöglichen, wird die Sitzung für einige Zeit unterbrochen werden. Am ſpäten Nachmittag wird dann Dr. Breitſcheid als Ver⸗ treter der ſtärkſten Partei die Diskuſſion eröffnen. Unmittelbar nach ihm wird der Nationalſozialiſt Dr. Frick das Wort nehmen. In parlamentariſchen Krei⸗ ſen rechnet man damit, daß die Ausſprache ſich bis zum Samstag ausdehnen wird und dann noch am ſelben Tage die entſcheidenden Abſtimmungen vor⸗ genommen werden. ierungs-Erklürung Präſident- Politiſche Ausſprache ſoll bereits heute beginnen Arbeiterrecht im„Arbeiterſtaat Im Sozialiſten⸗Paradies gibt es keine Ar⸗ beitsloſenunterſtützung mehr. Mit dieſer Maßnahme hat die Sowjetregierung in ihrer Ar⸗ beiterpolitik den Punkt auf das i geſetzt. Nach der offiziellen Verſion ſoll das Arbeitskommiſſariat der Sowjet⸗Union zu ſeinem Aufſehen erregenden Schritt aus dem einfachen Grunde ſich entſchloſſen haben, weil es im Sowjetland keine Arbeitsloſigkeit mehr gäbe. In Wahrheit zählt man in Sowjetrußland Arbeitsloſe mach Hundertauſenden. Nur werden ſie ſeit der Ab⸗ ſchaffung der Arbeitsloſenunterſtützung allgemein als „Arbeitsunwillige“ bezeichnet. Es gibt heute auf dem Rieſengebiet der Sowfet⸗ Union zahlreiche Betriebe, wo die Arbeiter aus⸗ einanderlaufen: ſie halten es vor Hunger und mem⸗ ſchenunwürdigen Lebens bedingungen nicht mehr aus. Das Verſorgungsſyſtem im Sowjetland iſt auf ein Niveau geſunken, von dem man ſich in Weſteuropa keinen Begriff machen kann. Die Lebensmittelknapp⸗ heit iſt gerade dort am größten, wo die neuen Fabriken errichtet wurden. Iſt die Verſorgung der Städte ſchon kataſtrophal geworden, ſo ſpottet die Lebensmittelnot in den neuen Arbeiterſiedlungen jeder Beſchreibung. Der Wohnungsbau befindet ſich in entſprechendem Zuſtand. Die Arbeiter ſind in Holzbaracken zuſammengepfercht, ohne jede Ausſicht, in abſehbarer Zeit in einem Wohnhaus untergebracht zu werden. Da die ruſſiſchen Arbeiter, von dem Großſtadtproletariat abgeſehen, vom Lande kommen, ziehen ſie es vor, in ihr Dorf zurückzukehren, wo ſie noch eher hoffen, ein Stück Brot zu bekommen. In⸗ folgedeſſen herrſcht in manchen Betrieben Arbeiter⸗ mangel. Andererſeits aber ſind die ſtädtiſchen Ar⸗ beitsämter von Menſchen überflutet, die Arbeit ſuchen. Einige Zeit nach der Arbeitsanweiſung er⸗ ſcheinen gewöhnlich die Arbeiter wieder vor ihren Arbeitsämtern. Es ſtellt ſich heraus, daß ſte in den ihnen angewieſenen Arbeitsſtätten ſich dem Unter⸗ gang preisgegeben fühlten und nun um eine erträg⸗ lichere Arbeit bitten. In den Fällen, wo ihnen dieſe Bitet abgeſchlagen und die Rückkehr zu der ange⸗ wieſenen Arbeitsſtätte dringend empfohlen wurde, zogen es die meiſten Arbeiter vor, zu deſertieren. Es ſetzte allmählich in den ſowjetiſtiſchen Be⸗ trieben eine wahre Völkerwanderung ein. Um gegen dieſe Erſcheinung zu kämpfen, hat die Sowjetregierung nunmehr die Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung abgeſchafft. Sie nimmt dabei in Kauf, daß die Zahl der Unterſtützungsbedürftigen doch viel größer war und iſt, als die Zahl der Arbeitsplätze. Noch ein anderes Ziel ſucht die Sowjetregierung mit ihrer ſenſationellen Maßnahme zu erreichen, den Geldmangel nach Möglichkeit zu verringern. Der Fünfjahresplan verſchlingt Rieſenſummen, die von der Bevölkerung erarbeitet werden ſollen. Der Arbeitsertrag erweiſt ſich aber dem Voranſchlag gegenüber als gering. Die Produktionskoſten ſind enorm, die Qualität der erarbeiteten Produkte miſe⸗ rabel. Die neueſten ſowjetruſſiſchen Traktoren zer⸗ fallen nach 70 Arbeitsſtunden in ihre Beſtandteile. Eine Reihe völlig neuer Rieſenbetriebe kann nicht in Gang geſetzt werden, weil es entweder an einzelnen Maſchinenteilen oder an Rohſtoff fehlt. In Stalin⸗ grad, dem neuen„Induſtriezentrum“ Sowjetruß⸗ lands, ſitzen gegen 200 amerikaniſche Ingenieure, die Rieſengehälter beziehen, ohne daß ſie ſie verwenden könnten. Aus ſämtlichen Zweigen der Sowjetwirt⸗ ſchaft ertönt heute der Ruf nach einer„Wendung“. Die Sowjetführer behaupten, daß es nicht an der „Materie“, ſondern nur an„Menſchen“ liege, wenn immer neue Schwierigkeiten entſtehen, wenn es bergab geht und wenn ſich die Produktion verringert und verſchlechtert. Die geſamte Maſchinerie der Sowjetunion, eine Maſchinerie, an die der Fünf⸗ jahresplan unerfüllbare Forderungen geſtellt hat, zit⸗ tert in allen Fugen und droht zuſammenzubrechen. Die Sowjet⸗Union erlebt die größte Kriſe des Fünfjahres⸗Planes ſeit ſeiner Aufſtellung. Als ein Zeichen dieſer Kriſe muß auch die Abſchaffung der Arbeitsloſenunterſtützung gewertet werden. Dies iſt aber noch nicht das Schlimmſte, was die Arbeiter⸗ bevölkerung Sowjetrußlands in der letzten Zeit er⸗ lebt hat und in der nächſten Zeit noch erleben wird. — 2. Seite/ Nummer 479 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 16. Oktober 1930 Nationgſſozialiſtiſche Sympathie für die ſtreikenden Metallarbeiter Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Oktober. Wie der„Vorwärts“ miteilt, wird die ſozial⸗ demokratiſche Reichstagsfraktion den Reichsarbeits⸗ mintſter auffordern, den Schiedsſpruch vom 10. Okt. Über die Berliner Metallinduſtrie nicht für verbind⸗ lich zu erklären. Dem„Lo.⸗Anzetg er“ zufolge hat Dr. Goeb⸗ bels in einem Aufruf, den die Gauleitung Groß⸗ Berlkn veröffentlicht, ſeine Sympathie mit den ſtreikenden Metallarbeitern bekundet und den Streik als„berechtigt und auf geſetz⸗ licher Grundlage beruhend“ erklärt. Der Kampf, ſo heißt es in dem Manifeſt, gehe um das tägliche Brot und gegen die Dawes⸗ und Voungpolitik. Daher miißten auch die Nationalſozialiſten an die⸗ ſem Streik teilnehmen. Wer Streikarbeit leiſtet, werde aus der Nationalſozialiſtiſchen Partei ausgeſchloſſen werden. Die„D. A..“ will nicht glauben, daß dieſer immerhin erſtaunliche Standpunkt des Herrn Dir. Goebbels ſich mit der Auffaſſung der Münchener Zentrale decke und richtet an ſie die Frage, ob ſie das Vorgehen des Abg. Goeb⸗ bels billige. Das Blatt macht darauf aufmerkſam, daß bei Siemens beiſpielsweiſe noch nicht 60 Pro⸗ zent der Belegſchaft ſtreike und daß insbeſondere die rechtsſtehenden Arbeiter an dem von der freien Gewerkſchaftsbürokratie organiſterten Streik keiner⸗ lei Intereſſe hätten. Der Verband Berliner Metallinduſtrieller für Annahme des Schiedsſpruchs — Berlin, 15. Okt. Der Verband Berliner Metallinduſtrieller, der heute nachmittag zu einer Beſprechung der Lage zuſammentrat, hat den im Lohnſtreit der Berliner Metallinduſtrie gefällten Schiebsſpruch, der eine Herabſetzung der Minbeſt⸗ tariflöhne von 8 Proz. für die Arbeiter über 18 Jahren und eine Lohnkürzung von 6 Proz. für die jugenblichen Arbeiter unter 18 Jahren und die Ar⸗ beiterinnen vorſah angenommen. Der Verband wird nunmehr die Verbindlichkeitserklä⸗ rung des Schiebsſpruches beantragen. * Vor dem IJnduſtriegebäude in der Lindower⸗ Straße ſammelten ſich heute nachmittag, nach einer Mitteilung der Polizei, gegen 250 Perſonen an, die bei Arbeitsſchluß die Arbeitswilligen zu beläſtigen ſuchten. Da der wiederholten Aufforderung der Polizei, auseinanderzugehen, nicht Folge geleiſtet wurde, mußten die Beamten unter Anwendung des Gummiknüppels die angeſammelte Menge aus⸗ einandertreiben. 5 Des weiteren wurden in der Quitzow⸗Straße vier Arbeiter der Allgemeinen Transport⸗Geſellſchaft, die mit dem Verladen von Motoren beſchäftigt waren, von Streikenden beläſtigt, wobei einer von ihnen am Kopf verletzt wurde. Die ſtreikenden Arbeiter hatten irrtümlich angenommen, daß es ſich bei den vier Ar⸗ beitern um ſolche einer beſtreikten Firma handelte. 1 Die Strafanträge im Vombenleger⸗Prozeß — Hamburg, 15. Okt. Im Bombenleger⸗Prozeß beantragte heute der Oberſtgatsanwalt gegen die der Teilnahme an den Sprengſtoffanſchlägen in den Jahren 1928 und 1929 Angeklagten wegen Verab⸗ edung zur Begehung von Spreugſtoffattentaten, uchthausſtrafen und zwar gegen Heim zehn Jahre, Vick acht Jahre, Nickels, Johnſen, Luhmann, Becker je ſieben Jahre, Volk ſechs Jahre ſechs Monate, Schmidt und Hennings je ſechs Jahre und gegen weitere Angeklagten von fünf Jahren bis herab zu einem Jahr Zuchthaus, Georg Wiborg, Boſſen, Matthes und Hamkens Gefängnis von einem Jahr bis herab zu drei Monaten, gegen Frau Holländer 70 Mark Geldſtrafe und für den Ange⸗ klagten Salomon Freiſprechung, da für ſeine Beteiligung keinen genügenden Nachweis erbracht werden konnte. Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 16. Okt. Die Wahl des ſozialdemokratiſchen Abg. Löbe zum deutſchen Reichstagspräſidenten hat in weiten franzöſiſchen Kreiſen ein Gefühl der Er⸗ leichterung ausgelöſt. Einige Blätter erklären ſogar, daß die Zahl der Stimmen, die Löbe auf ſich vereinigen konnte, die optimiſtiſchſten Erwartungen übertroffen hat. Hervorgehoben wird von den Ber⸗ liner Berichterſtattern der Pariſer Zeitungen, daß ſogar die Chriſtlich⸗Sozialen und einige Wirtſchafts⸗ und Volksparteiler Löbe ihre Stimme gegeben haben. Damit hat die Rechte ihren erſten ſchweren Schlag erhalten, ruft die ſEre Nouvelle“, das Blatt Herriots aus. Die Stellung der deutſchen Regierung werde dadurch am Vorabend der großen politiſchen Debatte weſentlich geſtärkt. Ferner habe die Wiederwahl Löbes den Weg zu einer Zu⸗ ſammenarbeit des Kabinetts mit den Sozialiſten frei gemacht. Das Blatt hofft, daß die politiſche Debatte im Reichstag mit einer Vertrauensabſtimmung für das Kabjnett enden werde. In dieſem Fall würde der Reichstag bis zum Dezember vertagt werden und das Kabinett hätte hinreichend Zeit, ſein Finanzprogramm dem Reichsrat und den Kommiſſionen zu unterbreiten und gleichzeitig die innerpolitiſche Orönung wieber her⸗ zuſtellen. Auch das„Journal“, das ſich nicht durch große Deutſchfreundlichkeit auszeichnet, iſt hinſichtlich der kommenden politiſchen zaris zu Lobes Wiederwahl Entwicklung in Deutſchland zuverſichtlich ge⸗ ſtimmt Die geſtrige Abſtimmung habe ergeben, daß das Ka⸗ binett von den Mehrheitsſozialiſten abhängig ſei, aber man könne ſicher ſein, daß die Sozialiſten die Regie⸗ rung nicht ſtürzen werden. Brüning verdanke ſeine Macht der Unterſtützung der Sozialiſten, die die In⸗ tereſſen des Landes vor die ihrer Partei ſtellen.(2) Für das nationaliſtiſche„Echo de Paris“ be⸗ deutet die Wahl Löbes einen unbeſtreitbaren Er⸗ folg der Regierung. Für die Zukunft ſei eine Zuſammenarbeit der Regierungsparteien mit den Sozialiſten ermöglicht. 5 Der„Matin“ ſtellt feſt, daß der antimarxiſtiſche Block im Reichstag nicht zuſtande gekommen iſt, was allerdings keine Ueberraſchung bedeute. Im übri⸗ gen meint das Blatt, der Wiederwahl Löbes komme weniger Bedeutung bei als dem Auftreten des Mi⸗ niſterpräſidenten Braun im Landtag. Schwierig⸗ keiten könnten ſich allerdings ergeben, falls die So⸗ zialdemokraten wegen des Metallarbeiter ⸗ ſtreiks gegen den Arbeitsminiſter ſtimmen wür⸗ den. Die ſozialiſtiſche Preſſe begrüßt natürlich den Er⸗ folg Löbes, während die kommuniſtiſche„Hu ma⸗ nité“ gegen das Zuſammengehen der Sozialiſten mit den bürgerlichen Parteien wettert. Der Ber⸗ liner Metallarbeiterſtreik richte ſich vor allem gegen die faſziſtiſche Diktatur Brünings(2) und gegen die harte Ausbeutung der deutſchen Arbeiter durch die Verſklavung des Poungplans. Auflöſung des Preußenparlaments? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Okt. Im preußiſchen Landtag wurde geſtern über die von Kommuniſten und der Wirtſchaftspartei ein⸗ gebrachten Auflöſungsbegehren verhandelt, mit ihnen verbunden die Anträge auf Aufhebung des Uniformperbotes und gegen die Nichtbeſtätigung von Kommunalbeamten, die der kommuniſtiſchen oder nationalſozialiſtiſchen Partei ſich zuzählen, durch die Staatsregierung. Die Verhältniſſe in Preußen ſind ja inzwiſchen reif, überreif für einen Wandel geworden, und es iſt verſtändlich, daß einige Parteien gerade nach dem Ergebnis der Reichstagswahlen, die Zeit, dieſe not⸗ wendigen Aenderungen herbeizuführen, nun für ge⸗ kommen halten. Das iſt verſtändlich und entſpricht auch, was man dem preußiſchen Miniſterpräſidenten, der dieſe Angelegenheit nicht gerade ſehr geſchickt zu bagatelliſteren ſuchte, wird entgegenzuhalten haben, demokratiſchem Recht und Brauch. Fragt ſich nur, ob man ſchon in dieſem Winter, der mehr denn je voll ſchwerſter Nöte und Aengſte naht, aufs neue in einen Wahlkampf ſich ſtürzen ſoll. Die Soztaldemokraten jedenfalls haſſen die Auflöſung wie das hölliſche Feuer. Sicherlich hat nur die Furcht, ihre unbeſtrittene Domäne Preußens zu verlieren, ſie zu ihrem noch dazu reichlich problematiſchen An⸗ erbieten zu„verantwortungsbewußter Mitarbeit“ an das Kabinett Brüning gedrängt. Die gleiche unverblüme Furcht beſtimmte auch die Rede, mit der der Miniſterpräſident gegen die Auflöſungsanträge ſich wandte. Seine Argumentation war ziemlich holprig. Die Ergebniſſe der Reichstagswahl als einen„Stimmungs⸗ umſchwung bei einer Einzelwahl“ abtun zu wollen, dem nicht„notwendigerweiſe“ Neuwahlen in„allen“ Landtagen folgen müßten, war recht kühn und die Neuwahlen in der Hauptſache wegen ihrer wirtſchaft⸗ lichen Rückwirkungen auf das Ausland zu ver⸗ dammen, nachgerade bedenklich, wie man denn über⸗ haupt wird feſtzuſtellen haben, daß von dem ſtaatsmän⸗ niſchen Format, das Herrn Braun zeitweilig auch bürgerliche Schichten glaubten beſcheini⸗ gen zu müſſen, nichts mehr zu verſpüren war Sichtlich abgeſchmackt war es, wenn er wehleidig über das undankbare Geſchäft des Politikers von heute, die drückende Bürde des Miniſterſeſſels klagte und den Direktorpoſten bei einer Müllabfuhrgeſellſchaft als lukrativer hinſtellte, ebenſo die ſchon krankhafte Ueberheblichkeit, ſeine langjährige Miniſterpräſident⸗ ſchaft als Segen für das deutſche Volk zu bezei“ zen. Hiernach begründeten die einzelnen Parteien ihre Anträge. Die Sozialdemokraten leiteten die all⸗ gemeine Ausſprache ein, die heute zu Ende geführt werden ſoll. All das vollzog ſich bei turbulenter Unruhe Die Rede Dr. Brauns war ſtellenweiſe über zaupt nicht zu verſtehen, und auch die anderen Redner wurden immer wieder durch lärmende Kundgebun⸗ gen ihrer Gegner unterbrochen. Der Nationalſozia⸗ liſt Lohſe wurde auf acht Tage ausgeſchloſſen, und zwei Mal mußte die Sitzung unterbrochen werden. Erwähnt ſei noch, daß für das Auflöſungs⸗ begehren gleich wie das Mißtrauens votum gegen das Preußenkabinett die ge⸗ ſamte Oppoſition ſtimmen wird. Von der Volkspartei erzählt man ſich, daß ſte durch zahlreiche Abkommandierungen die tatſäch⸗ liche Auflöſung des Landtags, die ſonſt, wie ſchließ⸗ lich alle Entſcheidungen von Gewicht im Preußen⸗ kabinett, vom Zufall abhänge, verhüten wolle.(!) 27 Perſonen an Paratyphus erkrankt — Berlin, 15. Okt. Im ſtädtiſchen Kinder⸗ und Mütterheim in der Rüſter⸗Allee in Charlottenburg ſind, der„Nachtausgabe“ zufolge, nach dem Genuß von Gänſeleberpaſtete insgeſamt 27 Perſonen an Paratyphus erkrankt, darunter 17 Schweſtern, ſieben Angeſtellte des Pflegeperſonals und drei Mütter, die dort zur Zeit liegen. Die meiſten Er⸗ krankten, bei denen jedoch Lebensgefahr nicht beſteht, find nach dem Krankenhaus Weſtend zur weiteren Behandlung gebracht worden. Erdſtoß im Elſaß — Paris, 16. Okt. In Mülhauſen wurde geſtern 22.20 Uhr franzöſiſcher Zeit ein mehrere Sekunden andauernder leichter Eroͤſtoß verſpürt, der— ſoweit bisher bekannt— keinen Schaden angerichtet hat. Wie urteilen die Engländer übe die deutſche Kriſis? Drahtung unſer. Londoner Vertreters § London, 16. Oktober. „Die zerbrochenen Fenſterſcheiben in der Leip⸗ ziger Straße, ſchreiben die„Times“, haben zu⸗ gunſten Dr. Brünings gezählt. Der Beginn der Reichstagsſeſſion hat die Stellung der deutſchen Re⸗ gierung geſtärkt und die Ausſichten auf eine parla⸗ mentariſche Mehrheit für das Regierungsprogramm des Kabinetts ſind günſtig.“ Das Blatt meint, der erſte Eindruck der Nationalſozialiſten im Reichstag ſei keineswegs ſo überwältigend, wie ſich mancher Beobachter dies vorgeſtellt hätte. Der Reichskanzler ſei in ſeinem Feſthalten an einem mitt⸗ leren Kurs gerechtfertigt worden. Auch ſein Widerſtand gegen die Diktatur von unten, die in den Strömungen der Parteien eine zu große Rolle ge⸗ ſpielt habe, müſſe Dr. Brünings Stellung ſowohl im Kabtnett wie im Reichstag geſtärkt haben. Doch die Zuverſicht hinſichtlich eines unmittelbaren Er⸗ folges der Regierung könne darüber nicht hinweg⸗ täuſchen, daß gewaltige Schwierigkeiten vor der Regierung liegen. Der Geiſt der Auflehnung ſei in die deutſche Bevölkerung eingedrungen, herausgewachſen aus Verzweiflung, Not und Leiden, verſtärkt durch wirtſchaftliche und politiſche Unorbnung. Man könne dieſer Entwicklung mit logiſchen Be⸗ gründungen nicht nahekommen. Die Nationalſozia⸗ liſten hätten ſich verſchworen, dieſe latente Unzufrie⸗ denheit auszubeuten und es ſei nicht vorauszuſagen, wohin dieſer Verzweiflungskurs führen werde. Für den Augenblick ſtehe jedenfalls zwiſchen dem neuen Nationalismus Hitlers und den noch wilde⸗ ren Theorien der Kommuniſten die ſolide Geſtalt des Präſidenten Hindenburg, der in dem Kanz⸗ ler Brüning einen fähigen Helfer habe. Der Kampf der Regierung für vernünftigen und geordneten Fortſchritt auf der Grundlage der beſtehenden In⸗ ſtitutionen habe hoffnungsvoll begonnen. Letzte Meldungen Schüler an den Berliner Straßentumulten beteiligt! — Berlin, 15. Okt. Der Amtliche Preußiſche Preſſe⸗ dienſt teilt mit: Nach den Feſtſtellungen der Polizei ſind bei den Ausſchreitungen in Berlin am 13. Okto⸗ ber u. a. neun Schüler polizeilich vernommen worden. Der preußiſche Kultusminiſter hat ſofort veran⸗ laßt, daß die Beteiligung der einzelnen Schüler an den Ausſchreitungen genau feſtgeſtellt wird und hat Vorſorge getroffen, daß gegen Schuldige mit den ſchärfſten Maßnahmen vorgegangen wird. Zwei Kinder in einem Grab verſcharrt — Neunkirchen(Saar), 16. Okt. Einen grauen⸗ haften Fund machten Einwohner beim Reinigen von Gräbern auf dem Friedhof in Humes. Auf einem Grabe wurden die Leichen zweier Kinder auf⸗ gefunden. Die Kinder dürften kaum acht Tage alt geweſen ſein und nur wenige Tage an der betref⸗ fenden Stelle verſcharrt geweſen ſein. Das Vor⸗ kommnis hat die Bürgerſchaft in begreifliche Auf⸗ regung verſetzt. Eugliſche Goldladung für Frankreich — Paris, 16. Okt. In Boulogne ſur Mer iſt geſtern aus England kommend eine für Paris be⸗ ſtimmte Golöbarrenladung im Werte von 42 Millto⸗ nen eingetroffen. Zwei franzöſiſche Militärflugzeuge abgeſtürzt — Paris, 16. Okt. Ueber dem Flugplatz Iſtres bei Marſeille ſtürzte geſtern ein Marineflugſchüler bei Flugühungen ab. Der Apparat ging in Trüm⸗ mer, der Inſaſſe wurde getötet. Auch ein Militärflugzeug aus Le Bourget ſtürzte bei Chartres ab. Die beiden Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. Eröffnung der Volkshochſchule Die Grundlagen der Meuſchenkenntnis Im Mittelpunkt der Winterarbeit der Volkshoch⸗ ſchule ſteht das Problem der Menſchenkennt⸗ nis. Wie groß das Bedürfnis danach iſt in unſerer vielgeſtaltigen Zeit mit ihren uneinheitlichen, inner⸗ lich zerriſſenen Menſchen, die ſich ſelbſt nicht mehr oder noch nicht zu kennen ſcheinen, bewies der überaus ſtarke Andrang am geſtrigen Abend. Der Alte Rathausſaal war überfüllt, im Eingang ſtanden noch die Menſchen, Kopf an Kopf gedrängt. Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich be⸗ grüßte die Hörerſchaft. Er als Stadtoberhaupt be⸗ trachtet die Volkshochſchule gerade in der jetzigen Zeit der Not und Arbeitsloſigkeit als eine nützliche Ein⸗ richtung, die durch Beſchäftigung mit geiſtigen Dingen über die Leere der Zeit und das Untätigſein hinweg⸗ helfen könne und überdies noch inneren Gewinn biete. Er möchte die Arbeit der Volkshochſchule aber vor allem noch in Verbindung bringen mit dem für jeden verantwortungsbewußten Verwaltungsbeamten dringenden Problem der jugendlichen Er⸗ Werbsloſen. Eine Arbeltsdienſtpflicht hält er in unſerem induſtrialiſierten und kultivierten Lande für un ausführbar. In einer Weiter⸗ bildung durch verlängerte Schulpflicht oder durch freie Kurſe ſieht er den gangbaren Weg. Dieſen letzten Weg würde die Stadt Mann heim in der nächſten Zeit einſchlagen. Dadurch würde zwiſchen Volksſchule und Volkshochſchule eine Verbindung hergeſtellt. Der Leiter der Volkshochſchule Privaldozent Dr. Eggſtein gab dann einen Ueberblick über die Winterarbeit, die ſich teile in die Vortragsreihe der „Freien Akademie“ au den Mittwochabenden und in die ſchultſche Arbeit in den Arbeitsgemeinſchaften. Er ſtattete den Dank an die Behörden und Perſön⸗ lichkeiten ab, die zum Zuſtandekommen des Winter⸗ programms beigetragen haben. Sodann ſprach der Redner des Abends Profeſſor Dr. Richard Müller⸗Freienfels, Berlin, über die Grundlagen der Menſchenkennt⸗ mis. Deren Ziel ſei nicht die Kenntnis des Men⸗ 7 ſchen ſchlechthin— das erledige die Pſychologie durch die Auffindung von Geſetzmäßigkeiten— ſie erſtrebe vielmehr die Kenntnis, beſſer die Erkenntnis des einzelnen Menſchen in ſeiner Beſonderheit und Einmaligkeit. Dabei dürfe man nicht an bewußten Aeußerungen, an dem bewußt Gedachten hängen bleiben. Weſentlich ſei, daß man in den Kern des Meuſchen, in ſeine Seele dringe, die den Unter⸗ grund für alles Bewußte bilde. Man müſſe das Handeln des Menſchen berechnen und ihn zu behan⸗ deln wiſſen, der Kern des Menſchen beſtehe aus ſeiner„Struktur“, ſeinem Gefüge, das die Anlagen und ererbten Eigenſchaften umfaſſe, und uns den überbewußten Formungen, die er durch ſeine Um⸗ gebung erfahre Zur Erkenntnis der Seele ſtänden drei Wege offen: die Lautſprache, die mehr nach Tonfall und Rhythmus als nach Inhalt in Betracht komme, die Erſcheinungen des unmittelbaren körperlichen Ausdrucks in Miene, Haltung und Bewegung und zuletzt noch der mittelbare Körperausdruck. In jeder der drei„Sprachen“ komme der„Lebensſtil“ des Menſchen zur Erſcheinung. Die Wiſſenſchaft von der Menſchenkenntnis wolle zur Erfaſſung von Typen kommen. Die vorhandenen Verſuche hätten aber alle etwas Vorläufiges und Unvollkommenes, weil der Menſch nicht beſtändig bleibe. Die lebendige Welt könne ſchließlich nicht mit Begriffen gemeiſtert wer⸗ den, dieſe ſeien durch intuitive Erkenntnis zut ergänzen. Den höchſten Grad erreiche die Men⸗ ſchenkenntnis, wo ſie ſich auf das Wollen und Stre⸗ ben des Menſchen richte und dieſes durch Verſtehen zu fördern ſuche. Dann entfalte ſie auch ihre ſoziale Wirkſamkeit. Die Ausführungen, leicht verſtändlich gemacht und durch Vorfälle aus dem Alltag erläutert, wurden mit geſpannter Aufmerkſamleit verfolgt und fanden leb⸗ haften Beifall. Die folgenden Vorträge werden die Lücken, die bleiben mußten, ausfüllen. Die Ankündigung von Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich läßt mit Spannung die Maßnahmen erwarten, die zur Behebung der beſonderen Not der jugendlichen Erwerbsloſen getroffen werden. Mögen ſie den alten Ruf von Mannheim als Stadt der Schulen wieder in die Welt tragen.—b— Die oͤrei Kriſen der glücklichen Ehe Auf den erſten Blick ſcheint in dieſer Ueberſchrift ein Widerſpruch zu liegen. Kriſe und glücklich— verträgt ſich das miteinander? Und gar gleich drei Kriſen? Trotzdem iſt dieſe Ueberſchrift nur die Feſtſtellung einer Tatſache: jede glückliche Ehe hat drei Kriſen. Dieſes Thema wird in der neuen Nummer der Kölniſchen Illuſtrierten Zeitung(Nr. 42) behandelt. Die erſte Kriſe ent⸗ ſteht, wie der unſern Leſern durch ſeinen in der N. M. Z. erſchienenen Roman„Die Frau ohne Liebe“ bekannte Verfaſſer Dr. Reinhold Eichacker aus⸗ führt, in den erſten Ehejahren, im Kampf um die Führung, die zweite zwiſchen dem ſiebten und neunten Jahr einer Ehe als„Macht der Gewöhnung“ und die dritte im 11. bis 13. Jahr im„gefährlichen Alter“. Es ſoll in dieſem Aufſatz kein Rezept gegen die Ehenot gegeben werden, allein ſchon aus dem Grunde, weil es ein ſolches Rezept, das allgemein gültig wäre, nicht gibt. Es ſoll lediglich aus⸗ geſprochen werden, daß auch die glückliche Ehe ihre Kriſen hat, die es zu überwinden gilt.— Die erſten authentiſchen Bilder von dem erſtaunlichſten Experi⸗ ment der letzten zwanzig Jahre ſehen wir in dieſem Heft. Es ſind die Verſuche des franzöſiſchen In⸗ genieurs Georges Claude, der im Golf von Matanza (Kuba) ein 2000 Meter langes Rohr von 2,5 Meter Durchmeſſer verſenkte und eine Kraftanlage zur Aus⸗ nutzung des Wärmeunterſchieds des Meerwaſſers an der Oberfläche und in 700 Meter Tiefe ſchuf. Nichts Geringeres beabſichtigt der franzöſiſche Gelehrte, als durch Gewinnung und Verwendung ungeheurer elektriſcher Energien die Tropen eisgekühlt und ſo⸗ mit auch für die Europäer bewohnbar zu machen. Und weiter: Das Dombaufeſt in Köln— Bilder vom Feſtzug zur Einweihung des vollendeten Dombaus vor fünfzig Jahren, Aufnahmen von der Beiſetzung der Opfer des R 101, vom Beſuch Hindenburgs in der Weſtmark, dem Stahlhelmtag in Koblenz. Das Heft bringt die Fortſetzung der Bilderreihe über den Krieg.(Ueber den Bezug ſtehe Anzeige). Der Grund In Oeſterreich wurden Verdienſte um den Staat mit dem Ritterkreuz des Franz⸗Joſeph⸗Ordens be⸗ lohnt. Es gab nun eine Zeit, in der dieſe Auszeich⸗ nung ſo häufig verliehen wurde, daß ſie ſehr an Wert verlor und viele, die glaubten, ſich wirklich verdient gemacht zu haben, in ihr keineswegs eine ausreichende Belohnung erblickten. Zu dieſen gehörte Franz B. Weiſs, der nicht nur als tüchtiger Geſchäftsmann, ſondern auch als Phi⸗ lanthrop und Budapeſter Kommunalpolitiker ſich einen Namen gemacht hatte und in den Geruch einer treuen Stütze des Thrones gekommen war. Als er den Orden erhielt, beſchwerte er ſich bei dem Miniſter am Königlichen Hoflager, Grafen Wenckheim, als dem dafür Verantwortlichen darüber, daß auch ihm nur dieſes nicht mehr als Auszeichnung zu betrachtende Kreuz verliehen ſei. „Entweder habe ich Verdienſte“, Grafen zur Rede,„dann hätte ich einen anderen Orden erhalten müſſen. Habe ich keine, was ſoll dann dieſes Kreuz? Es hat einen zu geringen n „Das iſt es ja eben“, entgegnete Wenckheim.„Wir müſſen den Orden an verdienſtvolle Männer geben, damit er wieder im Werte ſteigt.“ ſtellte er den Das Nationaltheater teilt mit: Heute abend im Pfalzbau Erſtaufführung der Benatzky⸗ Operette„Meine Schweſter und ich“. In den nächſten Tagen finden nachmittags für Schü⸗ ler der höheren Lehranſtalten Aufführungen von Goethes„Götz von Berlichingen“ ſtatt. Für die am Sonntag im Neuen Theater erfolgende Aufführung von Molnars„Olympia“ ſind niedere Eintrittspreiſe angeſetzt. Nora lebt wieder auf. Das ſtaatliche Schiller⸗ theater in Berlin brachte eine Neueinſtudierung von Ibſens„Nora“ in Zeitkoſtümen. Die Auf⸗ führung unter Jürgen Fehlings Regie mit Sucie Mannheim in ber Hauptrolle erbrachte einen vollen Erfolg. Donnerstag, 16. Oktober 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 479 Die Schriesheimer „Ausgemeindungs“⸗Beſtrebungen Aus Schriesheim wird uns geſchrieben: In der Angelegenheit des eventuellen Uebertritts f der Gemeinde Schriesheim aus dem Bezirk Mann⸗ a N heim⸗Land in den Amtsbezirk Weinheim⸗Land hat f der Gemeinderat den Bürgermeiſter Rufer 3 nunmehr beauftragt, die rechneriſchen Unter⸗ lagen zu beſchaffen, um das Für und Wider einwandfrei feſtzuſtellen. Das Material ſoll dem Ge⸗ 1 meinderate in ſeiner nächſten Sitzung unterbreitet N werden. Von der auf die geſammelten Unterlagen ſich gründenden Beſchlußfaſſung des Gemeinderates wird es abhängen, ob eine entſprechende Vorlage dem Bürgerausſchuß unterbreitet und eventuell eine Kommiſſion nach Karlsruhe an das Miniſterium des Innern entſandt wird. Zwei Brüder mit dem Motorrad verunglückt Auf einen Laſtkraftwagen aufgefahren Auf der Mannheimer Landſtraße zwiſchen Schwetzingen und Rheinau ereignete ſich am Dienstag abend ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Rheinauer Motorradfahrer fuhr in voller Fahrt auf einen am Straßenrand ſtehenden Anhängewagen eines Laſtkraftzuges. Der Lenker des 5 Kraftrades, der 28 Jahre alte Fabrikarbeiter Peter ö ö Blumenſchein, wohnhaft in Mannheim⸗Rheinau, Schwetzinger Landſtraße, war auf der Stelle 5 tot. Sein Bruder, der 25 Jahre alte Metzger 85. Wilhelm Blumenſchein, der auf dem Sozius⸗ 1 ſitz mitfuhr, erlitt einen Schädelbruch und 5 ö ſchwere iunere Verletzungen. Es beſteht N Lebensgefahr. Der Tote wurde in die 8 Schwetzinger Leichenhalle, der Verletzte in das t J Schwetzinger Krankenhaus gebracht. Das Unglück R ß. f N daß der abgeſtellte Anhängewagen unzu⸗ * reichend beleuchtet war. Der Wagen gehörte g zum Laſtzug eines Fuhrunternehmers aus Mann⸗ heim⸗Käfertal. Das Motorrad fuhr in vollem Tempo auf den abgeſtellten Anhängewagen auf. Dem Lenker Peter Blumenſchein wurde der Schädel vollſtändig zertrümmert, ſodaß das Gehirn heraustrat. Das Kraftrad ſchob ſich beim Zuſammenprall unter den Kaſtenaufſatz des Laſtwagens und wurde dabei völlig demoliert. * * Einſchränkung der Gewährung von ſtädtiſchen Baudarlehen und Zinszuſchüſſen. Da der Bedarf an Wohnungen mit 3 und mehr Zimmern und monat⸗ licher Miete von mehr als 70 Mk. im weſentlichen ge⸗ deckt iſt und die Vermietung derartiger Wohnungen da und dort bereits Schwierigkeiten bereitet, wird die Stadt künftig für derartige Wohnungen Bau dar⸗ lehen und Zinszuſchüſſe regelmäßig nicht mehr gewähren. Den Bauintereſſenten iſt daher anzuraten, ſich vor Inangriffnahme der Vor⸗ bereitungen für Neubauten, die derartige Wohnun⸗ gen enthalten ſollen, mit der zuſtändigen Abtei⸗ lung IVa im Rathauſe in Verbindung zu ſetzen. Zur ru n Erſtellung von Einfamilienhäuſe rn wird if Unterſtützung noch gewährt, wenn der künftige Be⸗ „ wohner ſelbſt Eigentümer wird. 4* Die Aufſtellplätze für die Feudenheimer Kirch⸗ — weih⸗Meſſe wurden am Dienstag vormittag ver⸗ .. ſteigert. Der Anſchlag wurde in den meiſten ⸗ g Fällen ſtark überboten. Es ſind etwa 2000%¼ 4 für die geſamten Plätze erlöſt worden. Der neue geräumige Platz im Kirchfeld hinter den Schul⸗ gärten wird am nächſten Sonntag und Montag die ſt Budenſtadt beherbergen. 5* 70. Geburtstag. Frau Luiſe Rethfeldt Ww., 5 Rheinhäuſerſtraße 6, feierte geſtern ihren 70. Ge⸗ burtstag. Die Jubilarin erfreut ſich noch guter Rüſtigkeit. 3* 60. Geburtstag. Gendarmeriekommiſſär Wen⸗ 5 delin Herz, Führer des Gendarmeriebezirks Mann⸗ heim, feiert heute ſeinen 60. Geburtstag. Seit . 1925 iſt Herr Herz in Mannheim ſtationiert, nachdem 1 0 er zuvor in Eberbach, Mosbach, Neudenau und Seckach — tätig war. Herr Herz erfreut ſich noch ſo großer Rüſtigkeit, daß er in der Lage iſt, den nicht leichten Gendarmeriedienſt noch lange Jahre zu verſehen. dürfte in der Hauptſache darauf zurückzuführen ſein, zor dem Schade, daß das Baugelände am Rhein abge⸗ ſperrt iſt. Ein übermannshoher Bretterzaun ver⸗ wehrt den Einblick in die Stätte raſtloſer Tätigkeit. Die Fugen zwiſchen den funkelnagelneuen Brettern ſind nur ſehr ſchmal. Man ſieht nichts, wenn man durchblickt. Alſo ſtellt man ſich auf den Aufgang zur Rheinbrücke. Da ſteht man höher als der Zaun und kann vieles da unten am Rheinufer ſehen. Eine ganze Menge, ausſchließlich Männer und zumeiſt Arbeitsloſe, haben hier Poſto gefaßt. Sie haben ja Zeit, ſo furchtbar viel Zeit. Sie möchten gern mitwirken, mithelfen da unten. Oben an dem ſüdlichen Sockel auf der Mann⸗ heimer Seite arbeiten den ganzen Tag die Preßluftbohrer. Hell und ſcharf klingt ihr Geknatter in den friſchen Herbſtmorgen. Gierig frißt ſich der harte Stahl in das Geſtein. Große Steinbrocken fliegen beiſeite. Ein dichter weißer Staub lagert über dieſen Stellen. Sobald einer der großen Steinquadern gelöſt iſt, lenkt der Kranführer den Tragbalken des Krans, der noch höher als die Brücke ſelbſt iſt und wie ein Turm in die Luft ragt, zu dem Sockel. Um den dicken, wohl mehr als 10 Zentner ſchweren Stein wird ein Seil gelegt, der Eiſenhaken des Tragſeils wird oben befeſtigt und dann läßt der Kranführer den Motor ſurren. Schon bewegt ſich der Stein. Jetzt ſchwebt er frei in der Luft. Noch ein Schwenken des Tragbalkens und dann ſinkt der Stein abwärts. Nach unten, wo die anderen ausgedienten Quadern ſchon liegen. Das alles ſieht ſo mühelos aus. Maſchinen er⸗ ſetzen hier die Körperkraft. Die Arbeiter ſtehen da⸗ bei und dirigieren nur mit Hanoͤbewegungen. Der Heiner, der mit dem Jakob und Schorſch— alle drei ſind arbeitsloſe Bauhandwerker— Tag für Tag den Arbeiten zuſchaut, meint zu den beiden: „Ob das Hochtransportieren der ſchweren Steine da⸗ mals bei Erbauung der Brücke auch wohl ſo leicht ging, wie jetzt das Abreißen?“ Die beiden lächeln nur, was ſoviel wie„Ausgeſchloſſen“ heißen ſoll. „Man merkt doch, wie die Zeit fortſchreitet“, ſpricht der Schorſch aus tiefem Sinnen heraus.„Damals, vor faſt 70 Jahren, war dieſe Brücke fertiggeſtellt. Bauzaun Man glaubte damals, ein Werk geſchaffen zu haben, das allen künftigen Zeiten genügen würde. Und heute—— iſt die Brücke ſchon nach einem Menſchenalter— eine kurze Spanne Zeit im Weltgetriebe— veraltet. Sie genügt nicht mehr. Der ganze Verkehr ſtaut ſich. Wer weiß, ob die Brücke, die jetzt gebaut wird, nicht ſchon viel früher veraltet.“—„Nun ja“, miſcht ſich der Jakob in das Geſpräch,„die Menſchen müſſen doch Arbeit haben.“ Etwas weiter abſeits von der Brücke iſt ein kleinerer Kran aufgeſtellt worden. Mit ſeinem langen Arm holt er aus dem tiefen Schlund eines Schlepp⸗ kahns unabläſſig einzelne Teile einer Feldbahn heraus, die am Ufer gelegt werden ſoll. Da kommen ſtapelweiſe Gleiſe, Untergeſtelle und Obergeſtelle der Loren uſw. Jetzt wird gerade eine Mulde befeſtigt. Langſam hebt ſie ſich in die Luft. Ein Arbeiter hält ſie noch etwas an der Seite, damit ſie nicht ſo ſehr ſchwankt. Auf einmal gibt es einen dumpfen Krach. Das Seil hatte ſich gelöſt und die Mulde war herabgeſtürzt. Eben noch konnten die Ar⸗ beiter beiſeite ſpringen. Jetzt ſtehen ſie und wiſchen ſich die Schweißtropfen von der Stirn. Beinahe hätte es einen von ihnen getroffen. Der Aufſeher kommt hinzu, fuchtelt mit den Armen in der Luft herum, ſchimpft und gibt nochmals Verhaltungsmaßregeln. Den drei Arbeitsloſen hatte es bei dem Krach auch einen Ruck gegeben.„Beinahe“ ſagt der Heiner nur und die anderen nicken. Sie wenden ihre Blicke ſchon anderer Arbeit zu. Da werden Steine, Sand, Kalk angefahren. Ein Unglück kann jeden Tag vor⸗ kommen. Das ſind ſie gewöhnt. Und hier iſt ja nichts paſſiert. Es iſt mittlerweile Mittag geworden. Die Arbeiter haben Pauſe. An ihrer Baubude eſſen ſie ihre mitgebrachten Vorräte, trinken ſie ihre Fla⸗ ſche Bier dazu. Der Heiner, der Schorſch und der Jakob werfen noch einen ſehnſüchtigen Blick nach der Arbeitsſtelle, nach den raſtenden Arbeitern, und gehen dann langſam heim. „In den nächſten Tagen werden wieder Leute eingeſtellt, daun fragen wir auch an“, ſpricht der Schorſch noch und Hoffnung liegt in ſei⸗ ner Stimme. R. 75 jführiges Jubiläum des Synagogenchors Mannheim Der Mannheimer Synagogenchor, der in dieſem Sommer gleichzeitig mit der Haupt⸗ ſynagoge 75 Jahre beſtand, beging dies Jubiläum erſt jetzt mit einem ſchlichten, aber eindrucksvollen akademiſchen Feſtakt im feierlich⸗ernſten Tempel⸗ ſaal der Auguſt⸗Lamey⸗Loge. Rektor Greilſamer begrüßte zunächſt namens des Synagogenchors die zahlreich Erſchienenen, beſonders die Vertreter des Synagogenrates, des Stadtrabbinates, der Gemeinde⸗ vertretung, des„Liederkranzes“ und des Feiertags⸗ chors und zeichnete dann in liebevollen Strichen die Geſchichte des Synagogenchors. Er, der 1855 bereits 49 Damen und 35 Herren umfaßte, zählt heute 73 aktive Mitglieder, darunter 47 Damen. Redner, der aller verdienten Männer des Liederkranzes, dabei beſonders Max Hallenſteins, gedachte, ſchloß mit beſten Wünſchen für das fernere Wirken des Chores. Rabbiner Dr. Grünewald betonte zu Beginn ſeiner feſſelnden Ausführungen, daß ein 75jähriges Jubiläum eine Auseinanderſetzung mit der Vergan⸗ genheit bedeute. Abgeſehen davon, daß man ſich in der gegenwärtigen materiellen Zeit freuen könne, daß es noch Menſchen gebe, die wie die Mitglieder des Chores etwas umſonſt, aus idealer Liebe zur Sache, tun, ſei der Synagogenchor gegenwärtig ein Kampobjekt. Aber es gebe nichts Beſſeres, als das, denn Kampf iſt das Symptom des Lebens. Wenn neben dem Chor nun auch die Gemeinde und der Vorſänger ihre Anſprüche innerhalb des Gottesdien⸗ ſtes angemeldet haben, ſo ſei das nur ein Zeichen der Bewegung. Möchten ſie alle drei in Zukunft noch lange zuſammenwirken zum Ruhme Gottes! Oberrat Hartog, der nachwies, daß der Syna⸗ gogenchor eigentlich ſchon neunzig Jahre beſtehe, dankte ihm namens des Synagogenrates und über⸗ brachte ihm deſſen herzlichſte Glückwünſche. Jene des 2 leriſcher Darbietungen. „Liederkranzes“ übermittelte Rechtsanwalt Dr. Hecht, der dabei auf die ſtets guten Beziehungen zwiſchen beiden Chören hinwies, von denen der „Liederkranz“, der ja im Januar das gleiche Jubi⸗ läum begehe, der Sohn des Synagogenchores ſei. In ebenſo herzlichen wie humorgetragenen Worten dankte Herr Hugo Hallenſtein ſämtlichen Red⸗ nern namens des Jubiläumschores. Wie der Synagogenchor ſchon vorher unter Leitung von Muſikdirektor Thoma in eindrucksvoller Größe Schuberts„Allmacht“ bot, ſo ſchloß er auch mit dem Chor„Du Hirte Iſraels“ den feſtlichen Akt. Nach ihm, dem auch der 87jährige Herr Robert Hirſch beiwohnte, der 56 Jahre Mitglied des Chores war, folgten nach einem ſchlichten Abend⸗ eſſen im großen Saale der Loge, bei dem Herr Max Meyer die Erſchienenen begrüßte, eine Reihe künſt⸗ Von Hugo Hallenſtein jeweils charakteriſtiert, ſang hter Frau Arlo Schle⸗ finger mit bekannt tragender Stimme Hugo Wolfs„Er iſt'“, worauf der blinde Pianiſt Sepp Levi mit einer Simonas Thora⸗Kompoſition eine neue Probe ſeiner unalltäglichen Begabung bot. Her⸗ vorragende Sangesgaben ſpendeten dann noch Ober⸗ kantor Levi mit ſeinem tragenden, kulturreichen Tenor, der u. a. im Verein mit dem verheißenden Sopran von Frl. Ilſe Strauß das Duett mit Micaela aus„Carmen“ ſang, Frau Weil mit ihrem paſtoſen Alt, die Damen Lazarus, Oppenheim und Schleſinger und Opernſänger Max Lip⸗ mann mit der mitreißend geſungenen Blumenarie aus„Carmen“. Und da nicht minder künſtleriſch voll⸗ wertig der Humor durch Sepp Hamburger und Paul Wronker vertreten war, war auch dieſer Teil auf einem dieſes ſeltenen Jubiläums würdigem Niveau.— un Verkaufsmeſſe für gebrauchte Kraftfahrzeuge mit amtlichem Taxbrief Nicht mit Unrecht herrſcht noch vielfach eine ge⸗ wiſſe Skepſis bei der Anſchaffung eines gebrauchten Wagens, denn der Käufer hat für Preiswürdigkeit und Betriebsſicherheit des Objektes häufig keine Ge⸗ währ. Nunmehr verwirklicht die Händler ⸗Ver⸗ einigung des Kraftfahrzeugweſens Mannheim⸗ Ludwigshafen E. V. die origi⸗ nelle Idee, eine Verkaufsmeſſe für ge⸗ brauchte Kraftfahrzeuge vom 17. bis 21. Oktober in der Rhein⸗Neckar⸗Halle zu veranſtalten. Sämtliche zur Ausſtellung gebrachten Fahrzeuge — darunter Motorräder, Perſonen⸗, Liefer⸗ und Laſtkraftwagen— werden von gerichtlich vereidigten Taxatoren der Tax⸗ und Treuhandſtelle Mannheim taxiert. Der Taxwert iſt an jedem Wagen ſichtbar angebracht und ergibt ſich aus Beſchaffenheit von Maſchine, Karoſſerie, Zubehör und Marktgängigkeit des Wagens. Die autoriſierten Mannheimer Automobil⸗Hand⸗ lungen, die der erwähnten Vereinigung angeſchloſſen ſind, werden hier etwa 100 gebrauchte Fahrzeuge zum Verkauf ſtellen, um dadurch das Publikum daran zu gewöhnen, ſich auch beim Kauf von ge⸗ brauchten Kraftfahrzeugen an die hier anſäſſigen Vertretungen zu wenden.* Film⸗Rundſchau Palaſt⸗Theater:„Zuflucht“ Carl Froelich führt die Regie in dieſem Henny Porten⸗Film, deſſen ſtärkſte Seite die Milieuſchilderung iſt. Die enge Wohnung im Hinterhaus einer Mietskaſerne iſt ebenſo echt, wie die Menſchen die darin hauſen; die Men⸗ ſchen die nichts als ihre Arbeit kennen, um mit deren Ertrag ſie ihr karges Daſein friſten. Henny Porten paßt ihr Spiel dieſem Milieu vollommen an, ſelbſt ihre Schritte drücken das freudloſe Leben der Menſchen aus die nichts zu erwarten und nichts zu erkämpfen haben. Fran z Lederer iſt der Menſch, den das Schickſal aus der Heimat verſchlagen hat und dem der Weg zur Mutter durch einen ſtolzen Bruder verſperrt wird. Mit einer Selbſtverſtänd⸗ lichkeit faſſen die beiden Menſchen ihre Liebe auf, wie es nur in dieſer Umwelt möglich iſt. Der tragiſche Schluß iſt ganz auf Henny Porten zugeſchnitten, die hier ihre große Geſtaltungskunſt zeigen kann, wobei Großaufnahmen, die allzu ſentimental wirken könnten, bewußt vermieden wer⸗ den. 1 Lilian Harvey und Willi Fritſch warten dann mit ihrem„Hokuspokus“ auf. Ueber dieſen hübſchen Sprechfilm haben wir ſeinerzeit berichtet.. Zwei ſtumme Großfilme im Capitol Zunächſt der bereits bekannte Harry Liedtke⸗ Film:„Vater und Sohn“. Harry der Unwieder⸗ ſtehliche zeigt ſich als Vater eines Sohnes, der ſelbſt ſchon auf Liebesabenteuer ausgeht. b. Der zweite Film„Rettung“ ſpielt auf einer Süd⸗ ſeeinſel, deren landſchaftlichen Reize durch die Spielhand⸗ lung bedauerlicherweiſe etwas zurückgedrängt werden. Eine kleine Seeräubergeſchichte in die ein tragiſches Liebes⸗ abenteuer eingeflochten iſt, rollt über die Leinwand und vermag inhaltlich wie auch in darſtelleriſcher Hinſicht wirk⸗ lich zu feſſeln. Die ſchöne Lily Da mita und Ronald Colman ſpielen die Hauptrollen. Eine ganz hervor⸗ ragende Photographie vervollſtändigt den überaus günſtigen Geſamteindruck. N Ein vorzügliches Orcheſter ſorgt für eine geſchickte muſikaliſche Untermalung der Filme. Man muß dieſe Tatſache beſonders erwähnen da in dem Zeitalter der vor⸗ herrſchend mechaniſchen Muſik, in den auf Tonfilm einge⸗ ſtellten Theatern das Orcheſter vollkommen verſchwunden iſt. * Verein für Homöopathie. Wir weiſen auf den 5 heute Abend ſtattfindenden Vortrag des Herrn Dr. med. Saile⸗ Heidelberg über:„Iſt Arterienverkalkung heil⸗ bar?“ hin.(Näheres Anzeige im geſtrigen Mittagsblatt.) Schluß des redaktionellen Teils ort · und wer he/ 1. e 5 2 9 5 K 08 e. a 5 8 0 ig 0 diesen · keine d. e mehr Wund? N 5 War Tarzan kein Märchen? 8 5 Seltſame Abenteuer unter Menſchenaffen n Von R. Bulwer 5 Borneo und Sumatra, die beiden großen 8 zum malayiſchen Archipel gehörigen Affeninſeln, die Urheimat der großen Menſchenaffen, * ſind voll von Sagen und geheimnisvollen Erzählun⸗ 14•»- gen, die ſich auf das Verhältnis von Affen zu Men⸗ h ſchen ziehen. Naturforſcher und Reiſende, die dieſe —ĩ— Inſeln beſuchten, haben allerhand von den ſeltſamen 1 7 Dingen, die ſie von den Eingeborenen gehört haben, t 3 pbperöffentlicht. Unter anderem taucht immer wieder n die Verſion auf von verſchwundenen Eingeborenen⸗ , mädchen, die angeblich von den Affen geraubt worden 9 ſein ſollen. Dieſe Erzählungen berühren umſo ſelt⸗ ſamer, als Begegnungen von Menſchen und Affen in n dieſen Gebieten meiſtens nicht mehr friedlich zu ver⸗ KR laufen pflegen. Mit Männern, insbeſondere die un⸗ 155 bewaffnet in einen Konflikt mit Menſchenaffen ge⸗ n raten, pflegen Gorillas kurzen Prozeß zu machen. Sie zerquetſchen ſie mit einem Druck ihrer rieſigen Arme zu Brei. Ein amerikaniſcher Naturforſcher, Francis Gley⸗ ſtone, iſt dieſen ſeltſamen Eingeborenengerüchten auf den Grund gegangen und hat viele Jahre darauf verwandt, um etwas Poſitives darüber in Erfahrung 0 zu bringen. Seinem Berichte zufolge ſollen tat⸗ 5 ſächlich einige Fälle nachzuweiſen ſein, wo n Menſchenaffen regelrechten Menſchenraub begangen ' haben. Freilich beſtreitet er dabei ein planmäßiges n Vorgehen von ſeiten der Affen. Es handelt ſich ge⸗ * wöhnlich um Eingeborene, die ſich irgendwie im Ur⸗ e wald verirrt haben. Während Männer dabei ſelten 8 mit dem Leben davonkommen, pflegen die Affen Frauen und Mädchen gegenüber eine rätſel⸗ hafte Schonung an den Tag zu legen. Auch kleinen Kindern tun die Affen in den ſeltenſten 18 einige ſeiner Träger als Boten in der Gewalt von Affen waren und darüber aller⸗ hand Intereſſantes und Schauriges erzählten. Mei⸗ ſtens beſchränken ſich die Affen darauf, ſolchem un⸗ freiwilligen Gefangenen das Entkommen unmöglich zu machen, indem ſie ihn auf einen Baum ſchleppen, den er ſelbſt kaum mehr verlaſſen kann. Sie ſcharen ſich in Gruppen um ihn und beobachten alle ſeine Regungen und Bewegungen mit größter Neugierde. Ihr Verhalten iſt ein Gemiſch von Neugier und Miß⸗ 4 trauen. Einer der wenigen beglaubigten Fälle von Menſchenraub durch Affen iſt der der Gattin des italieniſchen Forſchers Bertilli. Ber⸗ telli rüſtete in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Expedition in das belgiſche Kongogebiet aus, um eine ſeltſame Art von Men⸗ ſchenaffen, deren Vorhandenſein im dortigen Gebiet nachzuprüfen war, aufzuſtöbern. Bertellt war auf dieſer Expedition von ſeiner Frau, einer Schwedin, begleitet. In Leopoldsville angekommen, wurde es ihm ſchwer, das nötige Trägerperſonal zu finden, weil ſich niemand von den Eingeborenen in die be⸗ zeichnete ſchlangenverſeuchte Gegend wagen wollte. Auch an Warnungen von anſäſſigen weißen Farmern fehlte es nicht. Nach langen Mühen gelang es dann Bertelli doch, gegen hohes Entgelt eine Anzahl ſchwarzer Träger zu finden, mit denen er dann gleich nach Beendigung der Regenzeit aufbrach. Weder er noch ſeine Frau iſt jemals zurückgekehrt. Bertelli hatte in Ausſicht geſtellt, daß er nach einiger Zeit nach Leopoldsville ſchicken werde, um Bericht über den Fortgang ſeiner Expedition zu erſtatten. Aber niemand kehrte zu⸗ rück. Eine Hilfsexpedition, die nach Monatsfriſt aus⸗ gerüſtet wurde, um den verſchwundenen Forſcher zu ſuchen, kehrte unverrichteter Dinge zurück. Einige Jahr ſpäter fand eine zweite Expedition ein ver⸗ branntes Boot als tes Ueberbleibſel. Man nahm an, daß der Forſcher und ſeine Frau in die Hände eines wilden Eingeborenenſtammes gefallen ſeien und ein ſchreckliches Ende gefunden hätten. Vor einigen Jahren kam in Leopoldsville ein Neger an, der einen großen Teil ieee i gos durchwandert hatte und erzählte ein ſelt⸗ ſames Erlebnis. Er war auf ſeiner Wanderung meiſtens, wie dies Eingeborene zu tun pflegen, der Spur der Affen gefolgt, weil man in deren Gefolge immer auf Waſſer und friſche Früchte zu ſtoßen pflegt. Dabei war er am Ufer eines Fluſſes auf eine große Affenſiedlung geſtoßen. Er be⸗ reitete ſich gerade darauf vor, ſein Nachtlager der Schlangen wegen auf einem Baume aufzuſchlagen, als er bemerkte, wie ſich ein ſeltſames Geſchöpf mit langen blonden Haar en zum Fluſſe begab und ſich dort wuſch. Als ſich der Neger ihm näherte, floh es nicht, ſondern betrachtete ihn einen Moment erſtaunt und machte dann Verſuche, ſich ihm verſtänd⸗ lich zu machen. Es war ein großes Mädchen mit lan⸗ gen blonden Haaren und ſonnengebräunter Haut. Der Neger verſuchte, ſich dem Mädchen nacheinander in verſchiedenen Sprachen verſtändlich zu machen, aher es ſchüttelte den Kopf und verſtand ihn an⸗ ſcheinend nicht. Sie machte ihm ſchließlich durch Zeichen verſtändlich, daß in der Nähe ihre Mutter be⸗ graben liege. Die Affen, die ſich eine Weile ruhig verhalten hatten, mußten inzwiſchen die Unterhal⸗ tung bemerkt haben, denn ſie ließen wütende Schreie ertönen, und das Mädchen beeilte ſich, wieder auf die Bäume zu klettern. Der Neger vernahm noch ein wütendes Schnattern und die Stimme des ſich ver⸗ teidigenden Mädchens. Kurze Zeit darauf wurde man in Leopoldsville, wo man der Erzählung des Negers nicht viel Glau⸗ ben geſchenkt hatte, darüber belehrt, daß er die Wahr⸗ heit erzählt hatte. Ein Elefantenjäger war in das Menſchenaffengebiet geraten. Als er aus einer dichten Baumkrone einen Affen herunterſchießen wollte, fiel zu ſeinem maßloſen Erſtaunen kein Affe herunter, ſondern das erwähnte Geſchöpf mit blondem Haare. Der Elefantenjäger brachte das ſeltſame Geſchöpf, ſo gut es ging, nach Leopoldsville, wo nun eine Unter⸗ ſuchung des Falles eingeleitet wurde, ohne daß man indeſſen zu einem Reſultate kam. Erſt als das ſelt⸗ ſame Geſchöpf, nachdem man es photographiert hatte, ſchon längſt begraben war, erinnerte man ſich der ſpurlos verſchwundenen Expedition des Italieners Bertelli. Man nimmt an, daß die Frau des getöteten Forſchers in die Gefangenſchaft der Affen geraten ſei und dort das ſeltſame Lebeweſen zur Welt gebracht habe. Ganz wird man dieſes Urwaldgeheimnis wohl niemals lüften. a f —— Eine Mannheimer Kepler⸗Feier zur 300, Wie⸗ derkehr des Todestages des großen Aſtronomen ver⸗ anſtaltet das Planetarium im Luiſenpark am Donnerstag, 23. Oktober. Die Feier, die durch Vorführungen am Steruhimmel und eine Reihe von feſſelnden Lichtbildern belebt werden ſoll, wird umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen. Johannes Kepler gehört zu den Perſönlichkeiten, de nen die deutſche Nachwelt beſonders verpflichtet iſt. Er ſcheint uns nicht nur als großer aſtronomif Forſcher, ſondern als ein Menſch von tiefer geiſti⸗ ger Beſinnung, der die Zeiten auch durch die Gewalt ſeiner Gedanken überdauert. Dieſe Feier, der die ausgezeichnete Apparatur des Mannheimer Plane⸗ tariums zur Verfügung ſteht, wird gewiß in allen Kreiſen großes Intereſſe finden. 5 Konſtantinopel im Freien Bund(Städt. Kunſthalleß). Am Donnerstag, den 16. Oktober, pünktlich 20 Uhr 15 beginnt Direktor Dr. G. Hartlaub ſeine Vorleſungsreihe„Kulturſt ten des Mittelmeeres“ mit einem Vortrag über„Konſtantinopel, Geſchichte und Kun der Stadt am Goldenen Horn“. 5 Umzug der Städt. Volksbibliothek Heidelberg. Als wir vor kurzer Zeit an dieſer Stelle das Ju biläumsprogramm der Städt. Volksbibliothel und Volksleſehalle Heidelberg brachten, bemängel l wir die ganz unzeitgemäße, ſchlechte Unterbringung des ganzen Inſtituts. Dieſe Bemerkung ſcheint au fruchtbaren Boden gefallen zu ſein, denn wie w hören, ſollen noch in dieſem Kalenderjahr für d Inſtitut beſſere Räumlichkeiten zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. In Ausſicht genomme u. a. das der Stadt gehörende Fürſtſche Haus der Theaterſtraße.„ 1 — 4. Seite/ Nummer 479 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 16. Oktober 1930 nit t Sölic Mannheimer Schöffengericht Vorſitzender: Amitsgerichtsoirektor Dr. Wolfhard 5 Frankfurter Studenten hatten mit ihrem Aus⸗ flug am 26. Juli nach der Frieſenheimer Inſel Pech. Es war aber auch ein ganz merkwürdiger Ausflug. Die„5 Frankfurter“ wollten mit einer befreundeten Mannheimer Verbindung Schlägermenſuren aus⸗ tragen. Dazu hatten ſie ſich ausgerechnet die ſtille Frieſenheimer Inſel, und dort die Schießſtände aus⸗ geſucht. Es gab einige„Blutige“, die genäht werden mußten. Einem Polizeiwachtmeiſter fiel die Anſamm⸗ lung von 15—20 Menſchen auf, er ging der Sache nach und konnte die„5 Frankfurter“ feſtſtellen, die Mann⸗ heimer Kommilitonen entkamen. Ihnen kam jeden⸗ falls die Ortskenntnis zu gute. Die jungen Menſchen auf der Anklagebank— Studenten der Volkswirtſchaft, der Meteorologie und der Rechtswiſſenſchaft, einer davon ein Rieſe von 2,02 Meter— gaben die Menſuren ohne weiteres zu, die Namen ihrer Gegner gaben ſie nicht preis. Der 5. Angeklagte war nicht erſchienen. Nach einem Beſchluß des Reichsgerichts wird der Zweikampf mit Feſtung beſtraft. Staatsanwalt Dr. Weinreich beantragte für jeden der Angeklagten 3 Mo nate Feſtungshaft, auf welche Strafe das Gericht auch erkannte. Der Beſuch in Baden, auf der Frieſenheimer In⸗ ſel wird den reiſeluſtigen„5 Frankfurtern“ noch lange in Erinnerung ſein. 555 Ein Querulant Ein 48 Jahre alter Händler hatte bei einer Zwangsverſteigerung ſchlechte Geſchäfte gemacht, deshalb ſchrieb er einen Brief an das Amtsgericht, das er beſchuldigte, es habe großen Schwindel und Betrug gemacht. Mit der Wendung:„In der Re⸗ publik geht das alles, wenn man nur ſein Gehalt hat,“ ſchloß er ſeinen Brief. Auf dieſes Schreiben hin ſtellte das heſſiſche Miniſterium am 24. Juli Strafantrag wegen Beleidigung. Trotz weitgehender Aufklärung durch den Vorſitzenden, daß er durch Verſäumnis der Einſpruchsfriſt den Schaden bei der Zwangsverſteigerung ſelbſt verurſacht und der Richter nur ſeine Pflicht getan habe, blieb der Angeklagte unbelehrbar. Er hat ſich ſo in den Gedanken, daß man ihm Unrecht getan habe, ver⸗ bohrt, ſo daß wohl auch in Zukunft Belehrungsver⸗ ſuche keinen Wert haben werden. Mit einer Gel d⸗ ſtrafe von 30 Mark, die er noch ratenweiſe be⸗ zahlen kann, kam er ſehr gut davon. Natürlich wird er auch gegen dieſe Strafe Berufung einlegen. Schwere Körperverletzung Zwei ſchon ſchwer vorbeſtrafte Rohkinge hatten ſich wieder einmal wegen ſchwerer Körperverletzung zu verantworten. Mitangeklagt war ein Straßenmäd⸗ chen, das die Urſache der Schlägerei war. In einer Wirtſchaft im Jungbuſchgebiet lernte es einen jungen Mann kennen, mit dem ſie ſpäter auf ihrem Zimmer Differenzen finanzieller Art hatte. Der„Kava⸗ lier“ wollte die Weinzeche auf das übliche„Honorar“ anrechnen und flog deshalb hoch im Bogen aus dem Haus. Die„Dame“ holte darauf in einer Wirtſchaft den ihr bekannten Zuhälter., der mit dem Kavalier die Verhandlungen, die ſofort in Mißhandlun⸗ gen ausarteten, aufnahm. Mit einem Schlüſſel ſchlug er ſeinem Gegner ein Loch in den Kopf. Der noch be⸗ kanntere und auch gefürchtetere Zuhälter B. ſah den Tumult und begab ſich gleichfalls auf den Kampfplatz. Mit zwei ganz kräftigen Ohrfeigen, die er dem blu⸗ tenden Kavalier verabreichte, unterſtützte er ſeinen Kollegen W. Die um ihren Lohn geprellte„Dame“ warf dem Mißhandelten ſeine Aktentaſche nach. Staatsanwalt Oettinger beantragte für W. und B. wegen gefährlicher Körperverletzung und Zuhälterei je ſechs Monate Gefängnis und Ueber⸗ weiſung an die Landespolizei und für das Straßen⸗ mädchen drei Monate Gefängnis. Rechtsanwalt Dr. Weindel wies beſonders darauf hin, daß Zu⸗ hälterei in dieſem Falle nicht in Frage käme, für die Körperverletzung ſei eine geringe Gefängnisſtrafe am Platze. Das Urteil lautete für W. auf vier Monate Gefängnis, abzüglich zwei Wochen Unterſuchungshaft; für B. zuſammen mit einer früheren Strafe auf ſteben Monate Gefäng⸗ nis abzüglich acht Wochen Unterſuchungshaft und für die Dirne W. auf drei Monate Gefängnis, ab⸗ züglich drei Wochen Unterſuchungshaft. Beſtellſcheinſchwindler Der 30 Jahre alte Reiſende M. hat wegen Gaunereien ſchon eine ganze Menge Vorſtrafen. Diesmal verlegte er ſich auf den Beſtellſchein⸗ ſchwindel. Er vertrieb eine ſogenannte Wochen⸗ ſchrift, die Geſchäfte kaufen und dann an ihre Kund⸗ ſchaft verſchenken ſollten. Die Leute wollten jeweils ein Heft abnehmen und bekamen faſt durchweg 200 aufgehängt. Der mitangeklagte S. war in einigen Fällen behilflich. Als keine Geſchäfte mehr aufzu⸗ treiben waren, die auf dieſen Schwindel eingingen, unterſchrieben gute Freunde— Kenner auf dieſem Gebiet— Beſtellungen. M. ſetzte ſich auf dieſe Weiſe in den Beſitz von 400/ Proviſion. M. hat natürlich niemanden anſchwindeln wollen, die Leute ſeien jeweils genau unterrichtet worden. Der Erſte Staatsanwalt Dr. Gerard ſtellte fol⸗ gende Anträge: Für M. 1 Jahr 3 Monate Gefängnis und für S. 8 Monate Gefängnis. Rechtsanwalt Dr. Ludwig Meyer trat für weſentlich geringere Stra⸗ fen ein. Das Gericht verurteilte M. zu 6 Monaten Gefängnis, abzüglich 5 Wochen Unterſuchungs⸗ haft, und S. zu 3 Monaten Gefängnis. Widerſtand und Körperverletzung Die Nationalſozialiſten hatten am 29. Juni in Schriesheim Fahnenweihe. Hierbei erlitt ein Tell⸗ nehmer einen Anfall; Kameraden bemühten ſich um ihn. Plötzlich erſchienen auch Gendarmen und ſofort war eine Schlägerei im Gange. Die Beamten wurden angegriffen und mit Steinen beworfen. Die Führer der Nationalſozialiſten griffen ein, ließen abſperren und verhinderten weitere Schlägereien. Zwei Wachtmeiſter und einige Feſtteilnehmer wurden verletzt. Wegen dieſer Vorfälle ſaßen vier junge Burſchen von 2026 Jahren auf der Anklage⸗ bank, drei davon waren Nationalſozialiſten. Sie waren durch ihre eigene Aufſchneiderei ermittelt worden.. Während der Zeugenausſagen ereignete ſich ein Zwiſchenfall. Als ein Zeuge die rechte Hand zum Schwur erhob, rief ein junger Mann aus dem Zu⸗ hörerraum:„Hand runter!“ Wegen dieſer Ungebühr vor Gericht erhielt er 1 Tag Haft. Beim Abführen rief er zur Anklagebank laut:„Heil!“ Erfolg: drei Tage Haft wegen Ungebühr, ſo daß er im ganzen 4 Tage Haft erhielt, die er ſofort abſitzen muß. Die Zeugenausſagen erbrachten keinen end⸗ gültigen Beweis für die Schuld der Angeklagten, ſo daß das Gericht bei allen Angeklagten zu einem Fretſpruch kam. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Katz ſen. und Dr. Bergdolt.— ü— Zuſammenſtoß eines Autos mit einem Zuge Am 1. Auguſt, einem ſchönen regenloſen Tage, ſtieß kurz vor Bieber auf der Kleinbahnſtrecke Offen⸗ bach⸗Dietzenbach ein leerer Laſtkraftwagen mit dem Zuge zuſammen. In erſter Inſtanz war Freiſpruch erfolgt. Nunmehr haben ſich vor dem Berufungsgericht Darmſtadt die in Frankfurt woh⸗ nenden Angeklagten, der Lokomotivführer des Zuges und der Laſtkraftwagenführer, zu verantworten wegen fahrläſſi komotipführer will durch große Dampfentwicklung an der Sicht behindert geweſen ſein, der Kraftwagenfüh⸗ rer will Signal gegeben haben. Nach Anſicht des an⸗ gefochtenen Urteils iſt der Unfall auf eine Verket⸗ tung unglücklicher Umſtände zurückzufüh⸗ ren. Der Bahnhof Bieber iſt von der Unfallſtelle 500 Meter entfernt. Das an dieſer Stelle befindliche Signal gebietet Läuten und Pfeifen. Dem angeklag⸗ ten Lokomotivführer ſtand am Unfalltage ein ungeüb⸗ ter 21jähriger Hilfsheizer zur Seite. Die Sachver⸗ ſtändigen betonen, daß beide Angeklagte ihre Ge⸗ ſchwindigkeit hätten rechtzeitig ermäßigen müſſen. Die Große Strafkammer Darmſtadt verurteilte den Lokomotivführer zu 30 Mark, den Kraftwagen⸗ führer zu 50 Mark Geldſtrafe. Der Lokomotiv⸗ führer habe— ſo führt die Urteilsbegründung aus zwar in Verwirrung gehandelt, aber doch dabei ſeine Ueberlegung nicht eingebüßt, der Lenker des Laſt⸗ autos hätte beſſer aufpaſſen und langſamer fahren müſſen. 8 4 E Deutſche Pollzeimeiſterſchaften im Kraftsport In der Preußiſchen Polizeiſchule Berlin⸗Spandau ver⸗ ſammelten ſich die beſten Schwerathleten der deutſchen Po⸗ lizei 755 Kampf um die Kraftſportmeiſterſchaften im Rin⸗ 6 gen, Gewichtheben, Tauziehen, Hommerwerfen und Stein⸗ ſtoßen. Eine große Bewerberſchar aus allen Teilen des Reiches hatte ſich eingefunden. Am Dienstag, dem erſten Kampftage, wurden zunächſt Steinſtoßen und Hammer⸗ werfen erledigt, während die übrigen Diſziplinen den reſt⸗ lichen Teil des Programms ausmachen. Die relativ beſten Leiſtungen vollbrachten die Leichtgewichte im Steinſtoßen, von denen Hammerich⸗Karlsruhe und Weyland⸗ Wiesbaden die 18 Meter⸗Grenze überſchritten, während im Hammerwurf die Reſultate etwas abftelen. Die Ergebniſſe: Steinſtoßen, beidarmig, Federgewicht(10 Kg.): 1. Specke⸗ maier⸗Berlin 16,23 Meter; 2. Kühner⸗Karlsruhe 16,08; 3. Moyſich⸗Berlin 14,73.— Leichtgewicht(12,5 Kg.): 1. Hammerich⸗Karlsruhe 18,55; 2. Weyland⸗ Wiesbaden 18,88; 3. Krohn⸗Köln 16,48.— Mittelgewicht(15 Kg.): 1. Neuloh⸗ Bielefeld 16,85; 2. Ringert⸗Potsdom 16,55; 3. Eſchelbach⸗ Mannheim 16,29.— Schwergewicht(16 Kg.): 1. Haudel⸗ Berlin 16,01; 2. Uebler Nürnberg 15,75, 3. Woelke⸗Berlin 15,46 Meter. Hammerwerfen, Federgewicht: 1. Bumde⸗Wuppertal 28,55; 2. Moyſich⸗Berlin 22,72.— Leichtgewicht: 1. Bührer⸗ Karlsruhe 34,38; 2. Klaus Rieſa 30,48; 3. Weyland⸗Wies⸗ baden 28,84.— Mittelgewicht: 1. Eſchelbach⸗Mann⸗ heim 39,18; 2. Bäumken⸗Duisburg 36,92; 3. Wied maier⸗ Korlsruhe 33,02.— Schwergewicht: 1. Weiſe⸗Duisburg 37,18; 2. Neumann ⸗Stettin 85,58; 3. Brandmann⸗Schwerin 31,50 Meter. 4 Enutſcheidungen im Ringen Als weiterer Wettbewerb wurde bei den Meiſterſchaf⸗ ten das Ringen abgeſchloſſen. Hierbei wurden folgende neuen Meiſter ermittelt: Federgewicht: Diete⸗Hamburg; Leichtgewicht: Boek⸗Reichswaſſerſchutz; Weltergewicht: Klaebe⸗Köln; Mittelgewicht: Kraus⸗Darmſtaot; Halbſchwer⸗ gewicht: Siebert⸗Darmſtadt; Schwergewicht: Liesfeld⸗ Darmſtadt. 5 Der Abſchluß am Mittwoch In der Polizeiſchule zu Spandau wurden am Mittwoch die Kraftſportmeiſterſchaften der Polizei mit den Wettbewer⸗ ben im Gewichtheben und Tauziehen abgeſchloſ⸗ ſen. Das Gewichtheben fand in der Form eines Fünf⸗ kampfes ſtatt. In den einzelnen Klaſſen wurden ſehr gute Leiſtungen geboten; ſo erreichte der Münchener Halbſchwer⸗ gewichtler Gietl mit 175 Pfund im linksarmigen Reißen ſeinen eigenen Weltrekord. Im Tauziehen ſiegte die Po⸗ lizeiſchule Brandenburg gegen Polizei Berlin und Mecklen⸗ burg⸗Schwerin und verteidigte damit erfolgreich ihren Titel. Polizei-Sportverein Stuttgart ſchlägt Bostlub Singen:5 Der Mannſchaftskampf zwiſchen dem Polizeiſportverein Stuttgart und dem Boxklub Singen, der in ſechs Gewichts⸗ klaſſen ausgetragen wurde, hatte eine große Zahl von Zu⸗ ſchauern um den Ring in der Staatlichen Reithalle ver⸗ ſammelt. Sie wurden Zeugen eines knappen aber ver⸗ dienten Sieges der Stuttgarter, die ihren Gegnern faſt durchweg an Kraft und Größe überlegen waren und auch ruhiger und entſchloſſener kämpften. Durchweg zeigten aber die Gäſte große Tapferkeit und gaben ſich erſt nach ſchwerem Kampf geſchlagen. Die einzige Enttäuſchung be⸗ reitete der Stuttgarter Halbſchwergewichtler Heckel, der ſehr ängſtlich und unfair kämpfte. Die Ergebniſſe: Zwei Einleitungskämpfe wurden von Mitgliedern des Pol. Sp. V. beſtritten. Kübler wurde Punktſieger über Schepperle; der„Kampf“ zwiſchen Schöllkopf und Hermann wurde nach der zweiten Runde abgebrochen, da ſich die beiden trotz wiederholter Ermahnungen nicht zu ernſthaf⸗ tem Schlagen entſchließen konnten. 5 Im erſten Treffen des Mannſchaftskampfes ſchlug Klingenſtein⸗St. im Bantamgewicht den Singener Dietrich über drei Runden verdient nach Punkten. Er war nicht nur ſtärker, ſondern auch techniſch beſſer. Im Federgewicht mußte Schmied⸗Singen von Kübler⸗ Stuttgart zwar durch alle Runden viel und hart einſtecken, ſtand aber mit großer Zähigkeit durch und gab ſich nur nach Punkten geſchlagen. Der Leichtgewichtskampf zwiſchen Entreß⸗Stuttgart und Schmid⸗Singen endete unentſchieden, do Entreß ſich erſt gegen Schluß des Kampfes zu Gegenattocken entſchloß. Walz⸗Stuttgart hatte im Weltergewichtskampf mit Bächli⸗Singen bereits einen ſicheren Punktvorſprung her⸗ ausgeholt, als er ſich bei einem Zuſammenprall eine Augenverletzung zuzog, die den Ringrichter zum Abbruch des Kampfes veranlaßte. Sieger durch techniſchen k..: Bächli. Der Deutſche Kampfſpielmeiſter Bernlöhr⸗Stuttgart ſiegte gegen Graf⸗Singen zwar ſicher nach Punkten, konnte es aber trotz größter Anſtrengungen nicht erreichen, ſei⸗ nen zähen und beherzten Gegner auf die Bretter zu zwingen. Im Halbſchwergewicht ſtanden ſich Maier⸗Singen und Heckel⸗Stuttgart gegenüber. Der Singener zeigte die weit beſſere Technik und ſchlug harte und genaue Haken. Heckel ging ſtändig auf den Rückzug und ſuchte jedem Angriff dadurch zu entgehen, daß er die Hände auf den Boden ſtellte, wogegen der ſonſt ſehr gute Ringrichter Gerets⸗ huber⸗Augsburg unbedingt hätte einſchreiten müſſen. Nach Ablauf der zweiten Runde gab Heckel wegen Augenver⸗ letzung auf. K. C. Mülheim⸗Duisburg(15. Oktober) 1. Glück⸗Auf. Für Zweijährige, 2800. 1050 Meter: 1. Potmanns Patina(W. Held); 2. Seelöwe; 3. Porta Nigra. Ferner liefen: Bandage, Suhle. Toto: 140, Platz: 47, 168. 2. Preis vom heiligen Brunnen. Verkaufsrennen. 2800 Mark. 2000 Meter: 1. Dr. F. Mercks Moewe(Klotz); 2. Jungmanne; 3. Bundſchuh. Ferner lief: Nobelmann. Toto: 27, Platz: 13, 17. 5 5 3. Humboldt⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 2800. 9000 Meter: 1. F. Landlers Bergſchüler(J. Pinter); 2. Goldjäger; 3. Sinumbra. Ferner liefen: Eisvogel, Ca⸗ pellus, Geſperre. Toto: 61, Platz: 20, 19. 4. Preis von Raffelsberg. Für Zweijährige. 2800. 1200 Meter: 1. F. Landlers Baden(J. Pinter); 2. Wan⸗ derin; 3. Bodenhalz. Ferner liefen: Palaſtritter, Fern⸗ ſeher, Mauſer, Charakter. Toto: 15, Platz: 14, 15, 17. 5. Homberger Jagdrennen. Ausgleich 2. 3500 /. 4000 Meter: 1. E. Diltheys Brotverdiener(H. Weber); 2. My⸗ ſidor; 3. Grimm und Sankt Anton(tot). Ferner liefen: Lux, Sirokko, Creta, Kos, Lord Offaly, Original, Toto: 67, Platz: 24 21, 12, 18. 5 6. Walkmühlen⸗ Ausgleich. Ausgleich 3. 2800 J. 2400 Meter: 1. G. u. W. Eichholz Gaukelei; 2. Orchilla; 3. Edelmann. Ferner liefen: Lügner, Halde, Ilia, Glaus⸗ walde, Föhn 2, Sanio, Woge. Toto: 88, Platz: 17, 48, 43. 7. Auf Wiederſehen. Ausgleich 3. 2300 J. 1400 Meter: 1. Abteilung: 1. J. D. Delius Vigilant(G. Dolff); 2. Negro; 3. Miami; 4. Flügelmann. Ferner liefen: Die⸗ tator, Fahnenweihe, Meteor, Tutankhamen, Index, Kö⸗ nigstreu, Ohio, Illa, Fortis. Toto: 37, Platz: 16, 18, 23, 20. 2. Abteilung: 1. A. Morawez Apache(W. Held); 2. Florita; 3. Lütkeſchwienſtärt; 4. Tirano. Ferner lie⸗ fen: Kronenzehner, Sturmbock, Cordelia, Völkerbund, Schwarzwald. Schwarzwaldfürſt, Lauſcher, Pfſalter, Senner. Toto: 70, Platz: 23, 40, 52, 68. Skizunft Feldberg und das neue Geheimrat von Opel⸗Trainingsheim Geheimrat Dr. W. von Opel hat bekanntlich durch eine Stiftung der Skizunft Feloͤberg die Errichtung eines be⸗ ſonderen Trainingsheims, das den Namen Geheimrat von Opel⸗Haus führt, am Feldberg ermöglicht. Das Heim, das im Frühjahr begonnen wurde, ſteht vor der Vollen⸗ dung. Die Einweihung wird mit der am 8. und 9. Nov. auf dem Feldberg ſtattfindenden ordentlichen Hauptver⸗ ſammung der Skizunft verbunden fein. 1 alencleꝛ Gggeel Donnerstag, 16. Oktober Nationaltheater:„Beſetztes Gebiet“ von F. Th. Cſokor, Miete E 7, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen: „Das Land des Lächelns“, 20 Uhr. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle:„Kulturſtätten des Mittelmeeres“: 1. Konſtantinopel, Vortrag mit Licht⸗ bildern von Direktor Dr. G. F. Hartlaub, 20,15 Uhr. Philharmoniſcher Verein: Erſtes Konzert mit Dehudi Me⸗ nuhin im Muſenſaal, Anfang 19,30 Uhr. Lichtſpiele: Alhambro:„Der Sohn der weißen Verge“ Univerſum:„Ein Tango für Dich“.— Sca a: „Ungariſche Rhapſodie“.— Schauburg:„Z. 1044 letzte Fahrt“.— Roxy:„Z. 1044 letzte Fahrt“— Gloria:„Der Schrecken von Piccadilli“.— P al aſt⸗ Thegter:„Hokuspokus“.— Capitol:„Rettung“. Ufa⸗Palaſt⸗Pfalzbau:„Meine Schweſter und ich“, Operette von Ralph Benatzky, Anfang 20 lthr. Autobusrundfahrt: Täglich nachm. 2 Ühr ab Paradeplatz: Pfalzrundfahrt zur Wein leſe. Sehensmürdigkeitene Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und 15—7 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr Hurchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Corl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkund⸗ im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—136 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Die Kunſt 1555 Höhlen und Felſen“.— Planetarium: 16 Uhr Beſich⸗ igung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Abein Pegel] 10[18.14[15 18. Nedar-Begel J 18 f 4 75.8. Sahle fee e 2% 0 eee 380285 799 775 g 34.17.90 Jaaſtfed.00.50.98 178 i.04.99 0 9667 81 Dlachnzen.61.28 088 086 „8.„„ 5* 5 4 Maunhein 2617805 157 9 81 Heilbronn 2,86 2, 201,89 168 Kaub 4,61 4,80 5,11 5,87.21 Köln 5,906,657 5,59.05 Geſchäftliche Mitteilungen * Stoffmalerei— eine neue Volkskunſt. Die Firma Storchen⸗Drogerie, Goßmann, veranſtaltet am Freitag, den 17. u. Samstag, den 18. Okt., im Wartburg⸗Hoſpig F 4, 8/9, wieder einen koſtenloſen Unterrichtskurſus in der Stoff⸗ malerei, verbunden mit einer Ausſtellung fertiger Stoff⸗ malereien. 14046 Hautpflege im Dienst der Gesundheit. Störungen der HFHauttatigkeit ind oll die Folge mangelnder Haut- hpllege. Die Tatigkeit der Poren und Nerven wird dadureh behindert, die Hlaut bekommt ein wellees, lakles Aussehen. Diesen lastigen Erscheinungen beugt der regelmiloige Gebrauch der beiden 2711 Cremes wirleam vor. Matt. Creme, das edle 47-Eraeugnis, achũtat 0 den Teint tagsüber zuverlässig vor selbadlichen'itterungseinllůssen und verleilt ihm eine sanft schimmernde, zarte Klarheit. Allabend. liche Miassagen mit 27 Cold Cream reinigen die Hlaut und versorgen sie zugleich mit Hochwertiger Nahrung. Beim HKauf achte man genau auf clie ges. gesch. 271 und die Blau- goldenen Hausfarben. Matt-Creme In Tuben aus reinem inn 2 60, 1. Glastopf 44.50 In Tuben aus reinem Zinn,. 70, 1. In Glastopfen 4. 75,.50..80 cold cream 25 12 Ne 100 Die jdesſe Meschine für den besseren Prive f- Hausheit. Prelge: Hens fom- Mofa N 470. Hechselsrom-“ H 49. GS⁰εν,j,]- H 458. Hupferbottich blank oder vernickelt. Aluminium- Wsschebeweger- Schwenkberer Wringer mit Aluminiumrahmen mit Vor-und Rücklauf und Mo- mentauslösung- Vollkommen geräuschloser Geng. GBedlegene Werkmennserbe if. 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Tagung des Badiſchen Verkehrsverbandes „ Freiburg, 15. Okt. Am Samstag, den 25. Okt. findet im Hotel Halde auf dem Schauinsland bei Freiburg eine Sitzung des erweiterten Lan des⸗ Ausſchuſſes des Badiſchen Verkehrsver⸗ bandes ſtatt, bei der wichtige Fragen der badiſchen Fremdenverkehrswirtſchaft zur Beſprechung kommen. * * Heidelberg, 15. Okt. Der Badiſche Verband für Frauenintereſſen hält am Samstag und Sonntag hier ſeine 7. Generalverſammlung ab. Strübel erhält zwei Jahre und zwei Monate Gefängnis Heidelberg, 15. Oktober. Geſtern abend halb 8 Uhr wurde bei ſtarkem An⸗ drang des Publikums und nach nahezu vierſtündiger Beratung im Prozeß gegen den früheren Mann⸗ heimer Amtsrichter Karl Franz Strübel das Ur⸗ teil verkündet. Es lautet: „Der Angeklagte wird wegen Verbrechens gemäß Str. G. B. Paragraph 174 Abſatz II in zwei Fällen und wegen Vergehens gemäß Str..B. Paragraph 331 in drei Fällen zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von zwei Jahren und zwei Monaten ver⸗ urteilt. Von der Anklage der Begünſtigung und der Beſtechung wird er freigeſprochen. In zwei Fällen der paſſiven Beſtechlichkeit erfolgt Einſtellung des Verfahrens.“ Der Verteidigung des Angeklagten, der nur einen Fall einräumte, konnte das Gericht nicht folgen. Es ſchenkte vielmehr den vernommenen weiblichen Zeu⸗ gen Glauben, zumal der vom Verurteilten ein⸗ geſtandene Fall genau der gleiche wie in anderen Fällen war. Das Gericht kam durch die Art der Verteidigung des Angeklagten zu der Auffaſſung, daß Strübel dem Richteramt in intellek⸗ tueller Hinſicht nicht gewachſen war. Es wurde beſonders zum Ausdruck gebracht, daß ſein Verhalten dem Richterſtand erheblich geſcha⸗ det habe. Im Anſchluß an die Urteilsbegründung bean⸗ tragte Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger⸗ Mannheim aus menſchlichen Gründen die Auf⸗ hebung des Haftbefehls. Die lange Unter⸗ ſuchungshaft habe den Verurteilten, wie kaum ſonſt jemand, vollkommen ruiniert. So habe er in dieſer Zeit nicht weniger als 70 Pfund abgenom⸗ men. Mit Rückſicht auf ſeinen Geſundheitszuſtand und unter der Berückſichtigung der Tatſache, daß ſich ſein Mandant eine neue Exiſtenz gründen müſſe, möge man ſeinem Antrag entſprechen. Dieſem Antrag trat Staatsanwalt Schmitz ⸗ Mannheim energiſch entgegen, was er mit Erfah⸗ rungstatſachen und menſchlichem Empfinden begrün⸗ dete. Eine Haftunterbrechung würde dem Ver⸗ urtetlten wahrſcheinlich zum Schaden ſein, beſonders hinſichtlich der neu zu gründenden Exiſtenz. Im übrigen habe Strübel Beziehungen nach dem Elſaß, die eine Fluchtgefahr als möglich er⸗ ſcheinen ließen. Dieſes letzte Argument des Staatsanwalts führte wohl dazu, daß das Gericht ſich durch Beſchluß für be Aufrechterhaltung des Haftbefehls aus⸗ ſprach. Daran vermochte ein warmer Appell des Verteidigers an das menſchliche Empfinden des Ge⸗ richts nichts zu ändern. Man konnte ſich faſt nicht des Eindrucks erweh⸗ ren, als ob der Staatsanwalt ſich auch in den Fuß⸗ ſtapfen der Abſchreckungstheorie bewegte. Die Auto⸗ rität des Staates muß erhalten werden, auch die Berufsehre muß geſchützt werden— aber mit Gren⸗ zen. Im vorliegenden Fall konnte man nahezu der Auffaſſung werden, daß das Separierungsempfinden ſtark aktiv war. Ueber allem ſoll die Menſchlichkeit walten. Das Urteil wurde von Strübel ohne äußerlich erſichtliche Bewegung aufgenommen. Er erbat ſich Bedenkzeit bezüglich der Annahme oder Ab⸗ lehnung der Strafe. 9 N N Zur Offenhaltung der Ladengeſchäfte rr. Baden⸗Baden, 15. Okt. Im„Schwarzwaldhof“ fand eine zahlreich beſuchte Verſammlung des hieſigen Einzelhandels ſtatt, die ſich mit der Frage der Offen haltung der Ladengeſchäfte an Sonntagen beſchäftigte. Aus der ausgedehnten Ausſprache geht hervor, daß ſich auf ein Rund⸗ ſchreiben hin 180 Stimmen für die Bei⸗ behaltung der jetzigen Regelung mit—10 offe⸗ nen Sonntagen, 140 für eine weitergehende Offen⸗ haltung an mindeſtens 26 Bedarfsſonntagen für die Dauer von zwei Stunden und 40 Stimmen gegen jede Sonntagsarbeit ausgeſprochen haben. Eine große Zahl von Rednern äußerte ſich zu der Sache. Schließlich wurde der Antrag angenommen, den Vorſtand zu beauftragen, die Angelegenheit im Sinne der in der Verſammlung geäußerten Anſichten weiter zu verfolgen. 100 Ferkel verbrannt * Bremgarten(Kreis Freiburg), 15. Okt. Bei dem Brande des Weinſtetter Hofes verbrannten u. a. etwa 100 Ferkel. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung 50⸗Jahrfeier der Handelskammer für den Kreis Freiburg i. Br. * Freiburg, 15. Okt. Geſtern mittag fand im alt⸗ hiſtoriſchen Kaufhausſaal in Freiburg i. Br. ein Feſtakt aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens der Handelskammer für den Kreis Freiburg ſtatt. In ſeiner Begrüßungsanſprache gab Komm.⸗Rat Erich Schuſter einen hiſtoriſchen Abriß der Entwicklung der amtlichen Handelsvertretung in Freiburg und die Bedeutung der Kammer für den oberbadiſchen Wirtſchaftskreis. Die Grüße des badiſchen Innen⸗ miniſters überbrachte Landeskommiſſär Schwörer, während Oberbürgermeiſter Dr. Bender Wünſche und Grüße der Stadt Freiburg übermittelte. Dann erfolgte die Ehrenpromotion des Präſidenten der Kammer, Komm.⸗Rat Erich Schuſter. Prof. Dr. Merkel, der Dekan der rechts⸗ und ſtaats⸗ wiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Freiburg gab den Promotionsbeſchluß bekannt, der Kommer⸗ zienrat Schuſter wegen ſeiner Verdienſte um das Wirtſchaftsleben im ganzen Bezirk, aber auch wegen der Förderung, die der Wiſſenſchaft durch ihn zuteil geworden ſei, die Würde eines Dr. rer. pol. h. c. verleiht und verlas ſodann die Promotionsurkunde. Das neue Landeskrüppelheim Schlierbach Das„Wieland ⸗Heim“ Oberhalb der Station Schlierbach kündet eine Tafel mit großer Inſchrift den vorüberfahrenden Reiſenden den Zweck eines großen Gebäudekomplexes in aller Kürze an. Die Inſchrift lautet: Orthopädiſche Klinik der Univerſität Heidelberg. In ruhiger, beſchaulicher Stille liegen die einzelnen villenartigen Gebäude da und wer Gelegenheit hat, der Anſtalt einen Beſuch abzuſtatten, der wird ſich freuen, in welch fürſorglicher Weiſe für alle die, denen der Krieg oder das Schickſal ſonſt den Ge⸗ brauch der Glieder behindert hat, hier ein entſpre⸗ chendes Heim geſchaffen iſt. Froher Geſang ertönt aus den Sälen der weiblichen Inſaſſen; auf den ſonnigen Liegehallen erfreuen ſich die Gäſte des Heims der geſundenden Strahlen der Sonne; mit dem Arbeitsbeutel ſitzen andere auf bequemen Bänu⸗ ken im Garten; wieder andere, denen das Schickſal eine Beſchäftigung nicht geſtattet, hören der Unter⸗ haltung zu, ſind froh geſtimmt. Hin und her huſchen faſt lautlos die Geſtalten der ſchwarz gekleideten Schweſtern, ſorgend, helfend, unterſtützend. Fremde kommen tagtäglich aus nah und fern, Geſunde und Kranke, Rat zu erbitten oder die Vor⸗ ſchläge des Arztes entgegenzunehmen in der Anferti⸗ gung künſtlicher Glieder und anderer Dinge, wie ſie eben die Krüppel brauchen. Maße werden genom⸗ men, Gipsabdrücke von Schultern, Rückgrat, Armen und Füßen und Rücken. In einer beſonderen Werk⸗ ſtatt fertigen geſchickte Hände nach dieſen Maßen und Modellen die nötigen Erſatzſtücke an. Beſonders den Kriegsbeſchädigten wird hier reiche Hilfe zuteil, aber auch die Krankenkaſſen leiſten reiche Beiträge für ihre Verſicherten. Als im Jahre 1913 an der Rohrbacherſtraße, außer⸗ halb des Bergfriedhofs Rohrbach zu, inmitten weiter Gärten das Kinder⸗Krüppelheim für das ganze Land erbaut wurde, glaubte man mit 100 Plätzen für Kin⸗ der reichlich auskommen zu können. Alles war aufs beſte eingerichtet; Schulräume, Arbeitsſäle, Schlaf⸗ ſäle, Liegehallen nach Süden zu, Spielplätze und Gär⸗ ten ſorgten für eine gute Unterkunft der Kinder, die, betreut von den Aerzten und den Schweſtern des Hauſes, hier unter ärztlicher Aufſicht ihrer Schulpflicht genügten und eine Ausbildung erhiel⸗ ten, die ſie nach ihrer Schulentlaſſung vielleicht da und dort zum Erwerb ihres Lebensunterhalts ver⸗ wenden konnten. Da kam der Krieg und nach deſſen Ende genügte die alte orthopädiſche Klinik in der Stadt nicht mehr, man ſchritt zur raſchen Erſtellung der neuen orthopädiſchen Klinik auf günſtigem Ge⸗ lände in Schlierbach, die Kinder des Krüppelheims verblieben in ihrem Heim gegen Rohrbach zu. Dies brachte manche Mißſtände mit ſich, da doch viele der Kinder dauernd in ärztlicher Behandlung ſtehen. Aber an eine Verlegung des Krüppelheims nach Schlierbach war vorerſt nicht zu denken. Doch auch hier wuchs die Zahl der Kinder ſtetig an, auch erforderte die Ausbildung von männlichen und weiblichen Lehrlingen die nötigen Räume. In fremde Hände wollte man dieſe jungen Menſchen nicht geben, ſie bedurften ſolcher Meiſter, die Ver⸗ ſtändnis für ihr körperliches Gebrechen zeigten, und ſo mußte man zur Erweiterung der Anſtalt ſchreiten, benutzte aber gleichzeitig die Gelegenheit, um das Kinderkrüppelheim in örtliche Verbindung mit der orthopädiſchen Klinik zu bringen. So ent⸗ ſtand im Zeitraum der letzten zwei Jahre das neue Landeskrüppelheim in Schlierbach. Es trägt den ſchönen Namen„Wieland⸗Heim'“, wie die Inſchrift über dem Eingang des Hauptbaues beſagt. Wie einſt Wieland, der Schmied, ſollen ſich die Kinder in dieſem Hauſe unter ärztlicher Aufſicht, unter der Leitung der Lehrer in der eigenen Schule des Hauſes und ſpäter unter der Führung der Hand⸗ werksmeiſter ſelbſt die Flügel bauen, die ſie dann hinaus in das bewegte Leben voll Arbeit und Kampf tragen ſollen. Das ſonnige Heim da draußen ſoll ſie körperlich ſtärken und feſtigen und damit auch den Geiſt helfen bilden. Freude und Liebe, Sonnen⸗ ſchein und Licht ſoll die Jugend in dem Hauſe be⸗ treuen, und vielleicht finden viele das alles hier in viel größerem Maße, als es das Elternhaus und die Heimat bieten kann, wo manches krüppelhafte und verwachſene Kind nur dem Geſpött der Dorf⸗ jugend und der Erwachſenen ausgeſetzt iſt. Hatte das 1913 erbaute Krüppelheim ſchon in ſei⸗ ner ganzen Anlage und inneren Einrichtung Rück⸗ ſicht auf die körperliche Beſchaffenheit ſeiner zukünf⸗ tigen Inſaſſen genommen, ſo iſt das in dem neuen Wielandheim noch viel mehr der Fall. Man hat ſich die gewonnenen Erfahrungen zunutze gemacht, und dann ſteht als Leiter des Ganzen Univerſitätsprofeſ⸗ ſor Dr. von Baeyer an der Spitze, deſſen Name in der Krüppelfürſorge ein Programm bedeutet. In dem Wielandheim maßte ſich der Architekt dem Arzte unterordnen; dieſer beſtimmte die Art der inneren Einrichtung nach der körperlichen Veranlagung der Zöglinge. Auf welche Menge von Fällen iſt da nicht Rückſicht zu nehmen: Fuß, Rückgrat, Bein, Becken, Arme, Hände, Lähmung, Schwäche uſw. erfordern Beachtung in der Benützung der Treppen, der Gänge, der Schulbänke, der Tiſche im Speiſeraum, der Schlafräume und der ſanitären Anlage. Welche Fülle von Arbeit! Die Kinderſtube mit dem glasverandenartigen Vorbau hat einen großen Raum zum Spielen. Spielſchränke beherber⸗ gen eine Unmenge von Spielen, Spielgeräten, Spiel⸗ ſachen für Knaben und Mädchen, mehr als das Kind zu Hauſe haben würde, und da keinerlei Zwang aus⸗ geübt wird, herrſcht in einem ſolchen Saal ein tolles Treiben. Ruhigere Elemente oder größere Schüler hätten gerne ein Plätzchen für ſich; auch dieſem Wunſche iſt Rechnung getragen, indem durch halbhohe Schrankwände zwiſchen den Pfeilern lau⸗ ſchige Niſchen geſchaffen ſind, in denen die Spielratzen hinter einem Schachbrett ſitzen, dem Domino, der Fickmühle und anderen Spielen, die Ueberlegung verlangen. Warmes und kaltes Waſſer in den Waſchräumen iſt vorhanden, doch iſt aus Erſparnis⸗ gründen gleich eine Miſchung von lauem Waſſer vorgeſehen. Der Turnſaal iſt entſprechend der kör⸗ perlichen Anlagen eingerichtet, die Schulräume, be⸗ ſonders die Schulbänke desgleichen. In dem großen Exiſtenzkampf unſerer Tage ſchneiden alle nicht vollſinnigen Kinder, ebenſo die mit körperlichen Gebrechen Behafteten, ſchlecht ab. Sie werden bei eintretender ſchlechter Konjunktur zuerſt auf die Straße geſetzt und fallen der Fürſorge zur Laſt. Dieſe Vorgänge bilden das Sorgenkind der Anſtaltsleitung und der Bereine für Krüppelfür⸗ ſorge. Man hat darum ſchon früher die Einrichtung von Werkſtätten zur Aus⸗ bildung von Lehrlingen männlichen und weiblichen Geſchlechts ins Auge ge⸗ faßt und im neuen Heim beſondere Abteilungen für die ſchulentlaſſene Jugend geſchaffen, ſowohl in den Tagesräumen, als auch in den Uebernachtungsräu⸗ men. Unter Leitung eines Meiſters lernen hier die Jungen das Korbflechten, die Schuhmacherei und das Schneiderhandwerk. Die Mädchen wenden ſich durch⸗ weg der Näherei und verwandten Gewerben zu. Durch Genehmigung der ſtaatlichen Stellen iſt es er⸗ möglicht, daß die Inſaſſen die Geſellen⸗, ja ſogar die Meiſterprüfung an der Anſtalt ablegen können. 141. Jahrgang/ Nr. 479 Aus der Pfalz Rückgang der Ludwigshafener Indexrziffer * Ludwigshafen, 15. Okt. Im Monat September ſanken Reichsindexziffer und Großhandelsindexziffer weiterhin. Die Reichsindexziffer ging von 148,8 auf 146,9 oder um 1,3 Prozent, die Großhandelsziffer von 124,7 auf 122,8 oder um 1,5 Prozent zurück. Auch die Ludwigshafener Indexziffer zeigte im Mo⸗ nat September eine rückläufige Bewegung. Sie ſinkt um 1,1 Proz. von 156,8 auf 155,1. Der Rück⸗ gang bei der Ludwigshafener Ziffer iſt in der Gruppe Ernährung zu ſuchen. Der Index dieſer Gruppe iſt durch Preisſenkungen bei Fiſchen, Kartoffeln, Ge⸗ müſe und Obſt um 2 Prozent zurückgegangen. Alle übrigen Gruppen unverändert. Kirchenneubau in Altrip * Altrip, 15. Okt. Die katholiſche Kirchenſtiftung in Altrip beabſichtigt den Neubau einer Kirche. Nachdem die Pläne von der Baubehörde genehmigt worden ſind, wird mit dem Bau begonnen werden. Die Grundſteinlegung erfolgt in den nächſten Tagen. Zur Ausführung kommt der Plan eines Mannhei⸗ mer Architekten. Die Baukoſten werden im Roh⸗ bau 60 000 Mk. betragen Der Reichspräſident gratuliert * Hettenleidelheim bei Frankenthal, 15. Okt. Dem Ehrenbürger der hieſigen Gemeinde, Fabrikant Pe⸗ ter Schwalb l wurde anläßlich ſeiner goldenen Hochzeit eine Glückwunſchurkunde des Reichsprä⸗ ſidenten von Hindenburg und ein perſönlich gehaltenes Glückwunſchſchreiben des Miniſterpräſt⸗ denten Dr. Held überſandt. Kleine Nachrichten Beim Traubenſtehlen angeſchoſſen * Nackenheim, 15. Okt. Ein 26jähriger Mann aus Biebrich wurde von einem Weinbergſchützen beim Traubenſtehlen erwiſcht. Es kam zwi⸗ ſchen beiden zum Streit. Der Schütz machte zu⸗ nächſt von ſeinem Stock Gebrauch, und als der Geg⸗ ner nicht von ihm abließ, griff er zur Schußwaffe. Der Traubendieb, dem die ganze Schrotladung in die Lunge ging, wurde mit ſchwerer Verletzung ins Krankenhaus eingeliefert. Die klugen Pferde oder„Wirkungen des Neuen“ * Alzey, 15. Okt. Ein Fuhrmann hatte dem „Neuen“ zu eifrig zugeſprochen und war infolge⸗ deſſen auf ſeinem Fuhrwerk, das mit zwei Bütten beladen war, eingeſchlafen. Auf dem Wege von Weinheim hierher wichen die beiden vorgeſpann⸗ ten Pferde vorſchriftsmäßig jedem entgegenkommen⸗ den Fahrzeug aus und brachten die Rolle unbeſchä⸗ digt und ohne Zwiſchenfall auf den hieſigen Roß⸗ markt. Dort unternommene Verſuche, den Lenker zu wecken, ſcheiterten infolge der Menge und Wirkungskraft des genoſſenen Weines. Beſonders kurios iſt, daß das eine der beiden Pferde aus⸗ geſpannt war und getreulich den ganzen Weg mitlief, ohne daß der wackere Mann auf dem Kutſch⸗ bock auch nur eine blaſſe Ahnung davon gehabt hätte, daß mit ſeinem Gefährt etwas nicht in Ordnung ſei. Ja, der„Neue“! Laſtkraftwagen in den Rhein gefahren Bodenheim a. Rh., 15. Okt. In der Nacht auf Dienstag iſt der Chauffeur Joſef Helfrich aus Grumbach i.., der bei der Firma Bierverlag Kon⸗ rad Huſter in Wörrſtadt beſchäftigt war, mit ſeinem Laſtauto in der Nähe von Bodenheim in den Rhein gefahren und wahrſcheinlich er⸗ trunken. Helfrich war am Montag morgen mit einem Laſtkraftwagen nach Frankfurt a. M. gefahren, wurde aber noch am gleichen Abend zurückerwartet. Als ſich das Auto aber nicht einſtellte und auch keine Nachricht von dem Chauffeur eintraf, machte ſich am Dienstag morgen Huſter auf den Weg, um ſeinen Chauffeur und den Wagen zu ſuchen. In Frankfurt erfuhr Huſter, daß der Wagen ordnungsgemäß die Heimfahrt angetreten hatte. Schließlich ſtieß er in Bodenheim am Rhein auf Spuren und man konnte ermitteln, daß der Wagen im Rhein lag. Der Laſtkraftwagen iſt bis jetzt noch nicht geborgen. Man nimmt an, daß man mit dem Wagen auch den er⸗ trunkenen Wagenführer bergen kann. Nölntſchr Illustrierte Morgen neu 20 Pfennig Zu haben in unſerer Geſchäfts⸗ ſtelle R J, 4/6, den Nebenſtellen Walbhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 20/1 Meerfeldſtr. 13 und durch unſere Trägerinnen Sie enthält alles Was 2u E — iner guten Soße gehört.— Nur mit Wasser zu kochen is Bratensoße — IWärfel für gut ½ Liter 15 Pfg. 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Die durchſchnittliche Wochen⸗ arbeitszeit verminderte ſich außerdem um faſt eine Stunde. Die ſtark abwärts gerichtete Entwicklung der Lage zeigt ſich bei faſt allen Zweigen der Maſchineninduſtrie. Weitere Betriebseinſchränkungen wurden überall vor⸗ genommen oder ſtehen unmittelbar bevor. In Werkzeugmaſchinen wie in Holzbearbeitungs⸗ maſchinen war der Auftragseingang durchweg ungenügend und bei den meiſten Firmen noch geringer als im Auguſt. In Textilmaſchinen war das Geſchäft wie in den vorher⸗ gehenden Monaten unverändert ſchlecht. Im Land⸗ maſchinenhou hat das Septembergeſchäft den von vorn⸗ herein nicht ſehr hoch geſtellten Erwartungen nicht überall entſprochen. Es muß mit einem weiteren Sinken des Auf⸗ tragseinganges und mit einem recht ſtillen Wintergeſchäft erxechnet werden. Vereinzelte Aufträge in Kraftmaſchinen onnten die ungünſtige Lage dieſes Zweiges der Ma⸗ ſchineninduſtrie nicht fühlbar erleichtern. Einigermaßen gehalten hat ſich im September das Pumpengeſchäft. Durchweg ſchlechter, zum Teil noch weiter abnehmender Auftragseingang war zu verzeichnen in Bergwerks⸗ maſchinen, Maſchinen und Einrichtungen für Hütten⸗, Walz⸗ und Hammerwerke, für Gießereien und Kokereien, ebenſo im Kran⸗ und Aufzugsbau, im Bau von Trans⸗ portanlagen, Zerkleinerungs⸗ und Baumaſchinen, Druck⸗ und Papierverarbeitungsmaſchinen. Unbefriedigend blieb auch die Nachfrage nach Maſchinen für das Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe, Bäckerei⸗ und Brauereimaſchinen. Dagegen konnten von der Zuckerinduſtrie des In⸗ und Auslandes einige Aufträge hereingeholt werden. In dem mit dem Berichtsmonat abgeſchloſſenen dritten Vierteljahr 1930 hat ſich die Lage der deutſchen Maſchinen⸗ induſtrie weiter ſtark verſchlechtert. Der A uftrags⸗ eängang lag im Viertelfahresdurchſchnitt um etwa 12 v. H. unter dem Ergebnis des 2. Viertel ⸗ fahres 1930 und um 35 v. H. unter dem de' g. Viertelfſahres 19 29, obwohl dieſer Abſchnitt des vergangenen Jahres ſchon eine ſtark rückläufige Bewegung der Auftragskurve gezeigt hatte. Der Beſchäftigungsgrad 5 an ber geleiſteten Arbeiterſtundenzahl, ſank ſeit anuar 1930 von 63 v. H. auf 52 v. H. im September. Im 2. Vierteljahr 1929 hatte er noch rund 69 v. 5. betragen. Die durchſchnittliche Wochenarbeitszeit verminderte ſich im Laufe der letzten drei Monate um anderthalb Stunden und der Belegſchaftsſtand um 7 v. H. * bGproz. Holzwertanleihe der Stadt Freiburg i. Br Die ſtaatliche Forſtbehörde hat den Durchſchniktsgrund⸗ preis für 1 Feſtmeter Nadelnutzholz g. Klaſſe für den der Zinsberechnung zu Grunde en legenden Zeitabſchnitt auf 20,18„ feſtgeſetzt. Hieraus berechnet ſich der Geldwert für die am 1. November 1930 fälligen Jahreszinſen aus der genannten Anleihe auf 1,57% je Feſtmeter. * Gekürzte Dividende bei der Schweizeriſchen Loko⸗ motiven und Maſchinenfabrik Winterthur. 1 Ver⸗ waltungsrat der Schweizeriſchen Lokomotiven⸗ und Ma⸗ ſchinenfabrik Winterthur beantragt nach Verwendung von 75 9 105 5 855 Abſchreibungen aus dem ein⸗ inn von 7. Schw.⸗Frs, eine um 1 v. H. gegenüber dem Vorfahr ermäßigte Dividende von 5 zuſchütten. 85 80 55 e Wiederinbetriebnahme des Werkes Hauſach der Wol ter u. Jacobi. Die ſeinerzeit Wige enen dteſes Feinblechwalzwerkes(des einzigen in Süd deutſch⸗ land] iſt wieder aufgehoben worden, wodurch wieder 120 bis 150 Arbeiter Beſchäftigung finden. Die Wiederin⸗ betriebſetzung erfolgt auf Grund von Verhandlungen vor dem Schlichtungsgusſchuß Freiburg i.., die am 9. ds. Mts. zur Fällung eines Schiedsſpruches führten, nachdem die weit über Tarif liegenden Akkordlöhne des Unter⸗ nehmens um 10 v. H. gekürzt werden ſollen. Nach Ab⸗ lehnung des Schiedsſpruches durch die Arbeitnehmer wurde vom Arbeitgeber die Verbindlichkeitserklärung beantragt, bie nunmehr durch den Schlichter erfolgte. Neue Geſellſchaft für die Herſtellung von Füll eder⸗ ltern. Mit dem Sitz in Eſſen 8187 die 1 Üllfederhalterfſabrikation mit einem Grund⸗ apital von 50 900% gegründet. Nach unſrer Unterrich⸗ tung handelt es ſich bei dieſer Geſellſchaft um die Nach⸗ ſolgerin der Plata⸗Schreibfedern⸗ und Füllfederhalterfabrit Gmb. die aus dem Kruppſchen Niroſtaſtahl V IIa Fe⸗ dern für Füllſederhalter und Halter ſelbſt herſtellt. Mit der Neugründung, die ſowohl mehr als Ueberlei⸗ tungsgeſellſchaft oder auch als Studien⸗ geſellſchaft gedacht iſt. * Konkurs der Pianofabrik C. Tormin AG. Freiburg i. Br. Die Firma iſt nun nach Aufhebung des Vergleichs⸗ verfahrens in Konkurs geraten. Das Geſchäftsjahr 1929 ſchloß bei 150 000/ AK. mit 102 762& Verluſt. Nach⸗ dem vor einiger Zeit bereits die Harmoniums und Piano⸗ fobrik H. Goll AG. in Freiburg zuſammengebrochen war, iſt nunmehr die in Freihurg anſäſſige Kla⸗ vlerinduſtrie vollſtändig zum Erliegen ge⸗ kommen. s „„Geta“ Ac. für Tabakverarbeitung. Die Geſellſchaft (AK. 500 000), die in Baden ſechs Filialfabriken unter⸗ hält und ihren Houptſitz in Bremen hat,(bad. Fabriken in Heiligenzell, Oberſchopfheim, Oberweier, Elgersweier, Hofweier, Zunsweier mit zuf. vd. 400 Arbeitern) ſchloß das Geſchüäftsſahr 1929 nach 18 279(27623)/ Abſchreibun⸗ gen mit 34 774(34 922), Gewinn einſchl. 18 922 1 Vor⸗ trag aus 28 Die StA. erhalten daraus lt. GV. Beſchluß 4 v. H. Dividende. Aus der Bilanz(in): Ausſtände und Bonkguthoben 418 098(378 409), Warenbeſtände 518 804 (411051 Reſerve 75 939(55 999). Verbindlichketten 441 197 (829 008]. 5 92 0 Wronker AG. Frankfurt a. M.— Voraus⸗ ſichtlich wieder 6 v. H. Ueber den Verlauf des erſten Halb⸗ jahres wird dem Doi. mitgeteilt, daß die Umſätze dieſes Warenhanſes größer als in der gleichen Vorfahrszeit wa⸗ ren, daß ſie aber wertmäßig (infolge der verminderten Kaufkraft und der Preisſenkungen] zurückgeblieben ſind. Die angekündigten Erſparnismaßnahmen ſeien größten⸗ tells durchgeführt. Unter dem üblichen Vorbeholt könne mit der Vorjahrsdividende(6 v..) gerechnet werden. fler Neuen Mannheimer Zeitung IANDELS.- D WIRTSCHAFT TS-Z EITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 479 Jeulſchlands Außenhandel in den erſten 9 Monaten Volumen im ganzen etwas verringert/ Einwirkungen des Preisfalles Für die erſten neun Monate dieſes Jahres zeigt der deutſche Außenhandel, über deſſen Septemberergeb⸗ niſſe geſtern ſchon berichtet wurde, im reinen Waren ⸗ verkehr bei einer Einfuhr von 8,1 und einer Ausfuhr von 9,1 Milliarden/ leinſchl. der 0,5 Milliarden/ betra⸗ genden Reparations⸗Sachlieferungen) einen Ausfuhrüberſchuß von 1 Milliarde (der tatſächliche Ausfuhrüberſchuß iſt noch etwas höher, da in den Einfuhrzahlen ein Teil der Lagerabrechnungen für das 2. Halbjahr 1929 enthalten iſt.) Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, für den die Handelsbilanz mit einem Einfuhrüberſchuß von 140 Mill./ ab⸗ geſchloſſen hatte, iſt der Wert der Einfuhr um 2 Milliarden, der Wert der Ausfuhr um 890 Mill.„ zurückgegangen Der Wertrückgang ſowohl der Einfuhr als auch der Ausfuhr beruht zu mehr als der Hälfte des Betrages auf dem Rück⸗ gang der Preiſe; bei der Einfuhr iſt der Wertrückgang zu 57 v.., bei der Ausfuhr zu 62 v. H. durch die Preis⸗ geſtaltung bedingt, wie ein Vergleich der Wertergebniſſe für 1930, und zwar einmal der tatſächlichen Werte, ferner der auf der Grundlage der Vorjahrswerte errechneten Werte mit den Wertergebniſſen für 1929 ergibt. Innerhalb der Einfuhr beträgt der Rückgang bei den Rohſtoffen und halbfertigen Waren 1088 Mill. 4; hiervon entfallen 660 Mill. I= 60 v. H. des Wertrückganges auf die Rückbildung der Preiſe. Die Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken hat um 571 Mill.„ abgenommen; an die⸗ ſem Betrage haben die Preisrückgänge einen Anteil von 399 Mill./= 70 v. H. des Wertrückgangs. Einen weſent⸗ lichen geringeren Anteil(85 Mill. 4= 55 v. H. des Wert⸗ rückgangs) haben die rückläufigen Preiſe an der 340 Mill. betragenden Abnahme des Einfuhrwertes der Fertigwaren. Innerhalb der Ausfuhr verzeichnen die Fertigwaren als die bedeutendſte Warengruppe den ſtärkſten Rückgang und zwar in Höhe von 472 Mill.; von dieſem Betrage entfallen 255 Mill. 4= 54 v. H. des Wertrückgangs auf die Preisrückgänge. Die Ausfuhr von Rohſtoffen und halb⸗ fertigen Waren, die zum Teil nur eine Wiederausfuhr ein⸗ geführter Erzeugniſſe darſtellt, hat gegenüber dem Vorjahrs⸗ abſchnitt um 308 Mill.„ abgenommen; 191 Mill.„= 62 v. H. der Abnahme des Ausfuhrwerts entfallen bei dieſer Warengruppe auf die Preisſenkungen. Den ſtärkſten An⸗ teil(64 v. H.= 88,6 Mill. /) haben die niedrigeren Preiſe an dem 188 Mill.„ betragenden Rückgang des Aus⸗ fuhrwertes der Lebensmittel und Getränke. Die Höhe der Geſamteinfuhr im reinen Warenverkehr ſteht mithin, an dem tatſächlichen Werte gemeſſen, um 20 v. ., am Volumen gemeſſen um 9 v. H. hinter den Ergeb⸗ niſſen in den erſten 9 Monaten des Vorjahres zurück. Die Ausfuhr einſchl. der Reparations⸗Sachlieferungen bleibt dem Werte nach um 9 v.., dem Volumen nach nur um 3,4 v. H. hinter den Vorjahresergebniſſen zurück. * Courtaulds Std.— 30proz. Produktionsſteigerung in Kanada. Der kanadiſche Betrieb der Courtaulds Ltd. in Ontario ſoll, wie verlautet, ſeine Produktion um ein Drittel vergrößern. Die gegenwärtige monatliche Ge⸗ winnung der Fabrik, die etwa 1000 Mann beſchäftigt, be⸗ trägt 300 000 lbs. Es iſt nun in Ausſicht genommen, die Monatsproduktion auf 400 000 lbs. zu erhöhen, ſodaß eine Jahresproduktion von 4,8 Mill. lbs. erreicht würde. Der Beſchluß der Verwaltung iſt durch die jüngſt vorgenom⸗ mene Zolltarifreform veranlaßt, bei der die Einfuhrzölle auf Kunſtſeidengarne von 17,50 auf 25 v. H. erhöht wurden Bekanntlich hat die kanadiſche Courtaulds zur Erwei⸗ terung ihrer Anlagen 2,5 Mill. Lſtr. je zur Hälfte Bonds und Vorzugsaktien begeben. Verminderter Neuzugang in der Lebensverſicherung Das Verſicherungsgeſchäft der privaten und öffentlichen Lebensverſicherungsunternehmungen hat ſich kt.„Wirt⸗ ſchaft und Statiſtik“ auch in den Monaten Juli Auguſt wieder ausgedehnt. Allerdings bleibt der(Netto⸗„⸗Zugang an neu abgeſchloſſenen Kapitalver⸗ ſicherungen nicht unerheblich hinter dem Zuwachs der vorangegangenen Monate zurück. Im Zweimonatszeit⸗ raum Juli/ Auguſt 1929 betrug die Zunahme des Verſiche⸗ rungsbeſtandes 371,6 Mill./ gegen 221 Mill.„ Juli/ Auguſt 1930. Der Anteil der öffentlichen Lebensverſiche⸗ rungsunternehmungen an den neu abgeſchloſſenen Kapi⸗ talverſicherungen ſtieg von 11 v. H.(Mai/Juni 1930) auf 14,2 v. H. Die Einnahmen aus Prämien erhöhten ſich bei beiden Unternehmungsformen ſaiſonüblich; die Prä⸗ mieneingänge der öffentlichen Lebensverſicherung erreich⸗ ten mit 17,2 Mill.„ einen neuen Höchſtſtand. Der durch⸗ ſchnittliche Betrag je Verſicherung ſenkte ſich bei den pri⸗ vaten Lebensverſicherungsunternehmungen weiter, bei den öffentlichen Unternehmungen iſt er erſtmalig wieder etwas geſtiegen. Die Kapitalanlagen der Lebensverſicherungs⸗ unternehmungen haben wieder ſtärker zugenommen als im vorangegangenen Zweimonatszeitraum, und zwar um 118, Mill.. Bei beiden Unternehmungsformen wurden von den zur Neuanlage gelangten Geldkapitalien dem Hypothekarkredit anteilmäßig weniger zugeführt als in den Vormonaten. Auffällig war wieder die relativ be⸗ deutende Zunahme der Wertpapierbeſtände; ſie dürfte ſich teilweiſe aus der Erhöhung des Kurswertes bei älteren Beſtänden erklären. Vom deutſchen Weinmarkt Großes Mengenerträgnis in der Pfalz— Gebeſſerte Preiſe für Moſte und neue Weine— Herabge⸗ ſchraubten Erwartungen überſteigende Qualität in Baden— Kaum ein halber Herbſt im Rheingau Kleine Ernte und anziehende Preiſe für Moſel⸗ und Saarweine. In den ſüddeutſchen Weinbaugebieten läßt ſich jetzt überſehen, daß das Mengenergebnis weſentlich beſſer als im Vorfahre ausgefallen iſt. Namentlich in der Pfalz haben beim Portugieſerherbſt manche Winzer das Doppelte oder gar das Dreifache ſonſtiger guter Jahre heimgebracht; aber auch beim Weiß herbſt iſt der Ertrag mengenmäßig größer als im Vorjahr Eine vorläufige Schätzung für die Pfalz lautet auf 80 000 Fuder(von je 1000 Liter) gegenüber einem Durchſchnitt von 50 000 Fuder. Erfeulicherweiſe konnte die Pfalz infolge geſchickter und von der nichtpfälzi⸗ ſchen Preſſe willig unterſtützter Propaganda auch große Mengen Tafeltrauben zu Preiſen abſetzen, die ſich für die Winzer noch lohnender geſtalteten, als die Moſtpreiſe Von zuſtändiger Seite wurde uns der bisherige Traubenabſatz allein aus der Vorderpfalz auf über 30 000 Zentner an⸗ gegeben. Baden iſt mit der Leſe noch beſchäftigt, die zuerſt in den Konſumweingebieten des unteren Breisgaues, ſodann in den kleineren Lagen des öſtlichen Kaiſerſtuhles, der Ortenau und des Kraichgaues begonnen hat. Die Qu a⸗ litäten haben nach den Angaben des Badiſchen Weinbau⸗ verbandes wider Erwarten beſſer abgeſchnitten, als nach der ungünſtigen Witterung allgemein angenommen wurde. Am Kaiſerſtuhl rechnet man mit einem Durchſchnittsertrag von 20—30 Liter Moſt je Ar, aus gutgepflegten Reben mit 50 bis 100 Liter je Ar. Vorläufig ſind nur wenig Abſchlüſſe in neuem Moſt erfolgt, wobei für die Ohm von 150 Liter Elb⸗ ling und Räuſchling, je nach Qualität, 45,0060. 00/ be⸗ zahlt wurden. Die Moſtgewichte betragen 50-65 Grad nach Oechsle. Die Edelſorten des Breisgaues ſind noch zu leſen. In der Ortenau erbrachten Elbling⸗ und Räuſchling⸗Weine bezw. Moſte 45,00—62,00 4, Bergweine 65,00 bis Ausgangs der 70„, Weißherbſtmoſte 65,00 80,00 /, vereinzelt bis 100 4 ie 150 Liter. In Württemberg erfolgten Umſätze in Portugieſer⸗ weinen in Schwaigern zu 140—150, in Lauffen a. N. zu 125 bis 150, in Kirchheim a. N. zu 170/ je Eimer von 300 Liter. — In Franken wurden im Maintal Moſtverkäufe zu 50,00—70,00„ je Hektoliter abgeſchloſſen. Die Leſe der roten Trauben hat am Main in der Qualität ſehr befriedigt, der Menge nach fiel ſie gering aus. Das freihändige Geſchäft in i9ꝛger Konſumweinen iſt etwas beſſer geworden. Je nach Lage wurden für die 100 Liter 60,00—100 4, für beſſere Sachen und Aus⸗ und Spätleſe bis 200„ und mehr bezahlt. An der heſſiſchen Bergſtraße erzielte man für neuen Wein je Eimer(20 Liter) 8 41. In Rhein⸗ heſſen geſtaltete ſich der Handel in Trauben recht ſchleppend. Vielfach iſt das Leſegeſchäft durch die Nieder⸗ ſchläge behindert geweſen. Für Portugieſertrauben wur⸗ Entwicklung und Bedeutung der Leipziger Muftermeſſe Der ehrenamtliche Vertreter der Leipziger Muſtermeſſe für den Handelskammerbezirk Mannheim L. Meyer⸗ Gerngroß hatte geſtern zu einem Vortragsabend in die Handelskammer eingeladen, bei dem Dr. Vogel vom Leipziger Meſſeamt in lebendiger und von Lichtbildern wirkungsvoll unterſtützter Weiſe über die Entwicklung der Leipziger Meſſe und ihre volkswirtſchaftliche Funktion im deutſchen und internationalen Wirtſchaftskörper ſprach. Der Redner verſtand es, die 700 jährige Geſchichte der Leipziger Meſſe dem kleinen Zuhörerkreis lebendig werden zu laſſen, wobei er neben der wirtſchaftlichen Seite nicht ungeſchickt auch auf die kulturelle hinweiſen konnte, ſo daß neben der wirtſchaftsgeſchichtlichen Entwicklung des größten internationalen Warenmarktes zugleich ein Stück Kulturgeſchichte für den Zuhörer abrollte. Die internationale Bedeutung der Leipziger Meſſe beſteht nicht erſt ſeit einigen Jahrzehnten, ſondern ſie war ſchon im Mittelalter der Treffpunkt der ganzen handeltreibenden Welt Durch die Entfaltung von Induſtrie und Technik, durch die Erleichterung und Ver⸗ billigung des Verkehrs und durch die fabrikmäßige Her⸗ ſtellung der Waren ſtellte ſich die alte Waren meſſe in eine Muſtermeſſe modernen Stils um und gerade in dieſer Umſtellung liegt der Erfolg Leipzigs als internationaler Meßplatz begründet. Sie iſt bekanntlich trotz der ſchwiexigen Situgtion der Nachkriegsjahre wichtig⸗ ſter Stützvunkt der deutſchen Exvortwirtſchaft geworden und ſte wurde trotz allem in zunehmendem Maße Warenmittler der ganzen Welt. Ihre volkswirtſchaftliche Be⸗ deutung geht ſchon aus einigen wenigen Zahlen hervor: 180 000 geſchäftliche Beſucher und 10 000 Ausſteller konnten in den letzten Jahren zu jeder Frühfahrsmeſſe gezählt wer⸗ den. Zu den Herbſtmeſſen, die mehr dem Inlandsgeſchäft dienen, wurden dieſe Zahlen zu Zweidrttteln erreicht. Rund 2 Millionen Perſonen finden direkt für und durch die Meſſe Arbeit und Erwerb und der 9. Teil des deutſchen Fertigwarenexports geht heute über die Leipziger Meſſe. Wie ſtark das hieſige Wirtſchafts gebiet trotz ſeiner relativ großen Entfernung an der Leipziger Meſſe inter⸗ eſſiert iſt, beweiſt die Beteiligung von durchſchnittlich 50 Firmen des Handelskammerbezirks Mannheim als Aus⸗ ſteller und die Zahl von 250 geſchäftlichen Beſuchern. Aus auch im Lichtbild mitgeteilten ſtatiſtiſchem Mate⸗ rial, wie auch aus einem ſehr intereſſant geſtalteten Film, der u. a. die muſtergültige Organiſation der Meſſe veran⸗ ſchaulichte, ging hervor, daß die Leipziger Muſtermeſſe wohl auch von Konjunkturen beeinflußt wird, daß ſie aber gerade in wirtſchaftlichen Notzeiten ein weſentlicher, ja man kann ſagen unentbehrlicher Faktor für die deut⸗ ſchen und internationalen Wirtſchafts⸗ beziehungen war und in Zukunft noch mehr zu ſein berufen iſt. Die Ausführungen von Dr. Vogel, der übri⸗ gens dem hieſigen ehrenamtlichen Vertreter im Namen des Leipziger Meſſeamtes beſonderen Dank für ſeine jahrelan⸗ gen und erfolgreichen Bemühungen übermittelte, wurden von den Zuhörern mit lebhaftem Beifall aufgenommen. + ** den im Zentner erlöſt: In Wöllſtein—10, in Parten⸗ heim 11, Niederolm 9,50, in der Sendlinger Gegend 10, in Groß⸗Winternheim 19—14 /. Die Leſe der Weiß⸗ trauben iſt noch im Gange. Im Rheingau iſt die Leſe der roten Trauben be⸗ endigt, der Weißherbſt hat zum Teil erſt begonnen. Der Mengenertrag geſtaltet ſich ganz unterſchiedlich. Soweit ſchon ein Ueberblick möglich iſt, reicht es an vielen Plätzen nicht zu einem halben Herbſt, d. h. das Erträgnis iſt hin⸗ ter dem Ergebnis zurückgeblieben. Die Moſtgewichte wurden in der Gegend von Aßmannshauſen mit 90 bis 96 Grad ermittelt. Freihändige Umſätze kamen nur in kleinem Umfange zuſtande. In Lorch und Lorch⸗ hauſen wurden 1929er Weine zu 1000-1100& je Stück von 1200 Liter gehandelt. An der Moſel und der Saar iſt man zum Teil noch mit der Vor leſe im Gange. Die Ernteausſichten ſind nicht günſtig. An der Obermoſel wurden bereits Verkäufe zu 400/ je 1000 Liter abgeſchloſſen. Für 1929er Weine haben die Preiſe angezogen; man zahlt fetzt 8001100 /, für Naturweine 12001700, für verbeſſerte 1928er 750-850 ,; für beſſere Saarweine 900 bis 1850/ je Fuder von 960 Litern. I *. * Oppenheim, 15. Okt. Die Weinleſe hat bei dem ge⸗ ſtrigen Sonnentag ihren Höhepunkt erreicht. Auch in den beſſeren und beſten Lagen beginnt man allgemein mit der Leſe, wobei ſich immer wieder herausſtellt, daß die Menge die Erwartungen beträchtlich übertrifft und auch die Qua⸗ lität des Moſtes nichts zu wünſchen übrig läßt. Die Preiſe ſind zwar gegen das Vorfahr beträchtlich geſunken, die größere Menge bringt aber hier einen Ausgleich, wenn nicht gar eine Mehreinnahme. Deutſchlands Reparations⸗Sachlieferungen Die bisherigen und künftigen Leiſtungen Der Wert der Reparations⸗Sachlieferungen Deutſchlands hat ſeit dem Jahre 1925, wenn man von dem Rückgang in 1927 abſieht, ſtändig zugenommen; von 492 Mill.„ in 1925 iſt ihr Wert auf 819 Mill. 4 in 1929 geſtiegen. Mit dieſem Jahre hat aber auch der Umfang der Repara⸗ tions⸗Sachlieferungen die höchſte Höhe erreicht. Die bisher vorliegenden Ziffern des Jahres 1930 laſſen bereits einen merklichen Rückgang der Sach⸗ lieferungen erkennen. In den 8 Monaten dieſes Jahres betrugen die Reparations⸗Sachlieferungen 477 Mill. gegen 534 Mill.„ in der gleichen Zeit des Vorjahres. In der rückläufigen Entwicklung machen ſich die neueſten Be⸗ ſtimmungen der Haager Vereinbarungen über die Sach⸗ leiſtungen bemerkbar. Nach dem 31. Auguſt 1939 ſind Sach⸗ leiſtungen bekanntlich überhaupt nicht mehr vorgeſehen. Die Sachlieferungen an Waren in den Jahren 19251929 betrugen 3,18 Milliarden 1, die Geſamt⸗Sachleiſtungen für die Zukunft(1. September 1929 bis 31. Auguſt 1939) errei⸗ chen die Höhe von 3,78 Milliarden 14; davon war Frankreich bisher ſchon mit 1,99 Milliarden 1 beteiligt und bleibt in Zukunft mit 2,6 Milliarden„ intereſſiert. Die Beſchrän⸗ kung der Reparations⸗Sachlieferungen kann bei der Beur⸗ teilung der künftigen Geſtaltung der deutſchen Ausfuhr, an der die Reparations⸗Sachlieferungen bisher einen Anteil von—6 v. H. hatten, nicht außer Acht gelaſſen werden. Beſagtes gilt beſonders im Verkehr mit Frankreich, wohin, nach Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamts, mehr als 50 v. H. als Reparations-Sachlieferungen gingen. * Rückgang im tſchechoſlowakiſchen Außenhandel— Trotzdem geſtiegener Ausfuhrüberſchuß. Der Geſamtum⸗ ſatz des tſchechoſlowakiſchen Außenhandels betrug im Sep⸗ tember 2786 Mill., 505 Mill. weniger als im Vorjahr und 686 Mill. weniger als im September 1928. Die Ausfuhr unterſchritt mit 1520 Mill. die Vorjahrshöhe um 214 Mill. und den September 1928 um 309 Mill. Die Einfuhr blieb mit 1266 Mill. hinter dem Vorjahr um 291 Mill. und hinter dem Jahr 1928 um 377 Mill. zurück. Es ergibt ſich ſomit ein auf 255 Mill. vergrößerter Ausfuhrüber⸗ ſchuß gegen 177 Mill. im Vorjahr und 186 Mill. im Jahre 1928. In den erſten neun Monaten betrug der Umſatz 24,5 Milliarden, der Fehlbetrag gegen die gleiche Vorjohrs⸗ zeit 4,5 Milliarden. Die Ausfuhr erreichte 12,7(—1,6), die Einfuhr 11,8(—2,9), ſo daß ſich ein Aktivum von 0,9(i. V. Paſſivum 0,3) Milliarden Kronen ergibt. Die Wirtſchaftskriſis im Spiegel der Stromerzeugung. Der ſommerliche Tiefſtand der Stromerzeugung iſt infolge der Wirtſchaftsdepreſſion in dieſem Jahre erſt im Auguſt ſtberwunden worden. Die arbeitstägliche Stromerzeugung war in dieſem Monat um 4 v. H. höher als im Jult, blieb aber gegenüber dem Auguſt 1929 um 8 v. H. zurück. Der Verbrauch an induſtriellem Strom iſt im Juli um 14 v. H. gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres zurückgegan⸗ gen und damit auf den tiefſten Stand ſeit Oktober 1926 ge⸗ ſunken. * 1930 ein Rekord⸗Einfuhrjahr für Südfrüchte. Ungeach⸗ tet der darniederliegenden Wirtſchaft dürfte das laufende Jahr ein Jahr der Rekord⸗Einfuhr von Südfrüchten nach Deutſchland werden. Es hängt dies damit zuſammen, daß die Südfrüchte infolge ihres Preisrückganges bis zu 30 v. H. zu Gegenſtänden des täglichen Bedarfes geworden ſind. In den erſten 8 Monaten d. J. wurden faſt 500 000 To. Süd⸗ früchte eingeführt gegen 360 000 To. in der gleichen Zeit des Vorjahres. Das bedeutet mengenmäßig eine Zunahme um 40 v.., während der Einfuhrwert nur von 162 auf 180 Mill. /, das iſt um etwa 117 v.., geſttegen iſt. O Anhaltende Stockung des Zementabſatzes.(Eig. Dr.) Auch im September hat der während des ganzen Sommers ungewöhnlich niedrige Zementabſatz keine Belebung er⸗ fahren. Er iſt ſogar noch weiter auf 510 000 Tonnen gegenüber 512 000 To. im Auguſt zurückgegangen. Im September 1929 lag der Abſatz um über 40 v. H. höher. Somit zeigt ſich, daß weder das Beſchaffungspro⸗ ne der Regierung, noch die zuſätzlichen Wohnungsbau⸗ redite eine Beſſerung herbeizuführen vermochten. * Weitere Preisherabſetzungen bei der Weſteuropäiſchen Roheiſengemeinſchaft. Die Weſteuropäiſche Roheiſengemein⸗ ſchaft, der bekanntlich die franzöſiſchen, belgiſchen und lu⸗ xemburgiſchen Hüttenwerke angehören, hat eine Herab⸗ ſetzung der Preiſe für Gießereiroheiſen von 560 Francs pro Tonne beſchloſſen. Entſprechende Preisabſchläge ſind für die Gebiete erfolgt in denen ſich ber engliſche und hol⸗ ländiſche Wettbewerb ſtärker bemerkbar macht. * Ermäßigung der Lotſenkoſten auf dem Oberrhein. Mit Wirkung vom 1. November ab ſind die Lotſengelder auf der Oberrheinſtrecke ermäßigt worden. Der Tarif ſieht für eine Reiſe Mannheim— Straßburg nunmehr für Boote einen Satz von 60/ und für Kähne von 40/ vor. Alle früheren Nebenbedingungen ſind in Wegfall ge⸗ kommen. Die Wartezeiten ſind in den neuen Sätzen, die zwiſchen den am Oberrheinverkehr beteiligten Reedereien und den Lotſen vereinbart worden ſind, eingeſchloſſen. Nur die Sondervergütung bei Turn⸗ und Havarlehilfe bleibt beſtehen. Dieſe Ermäßigung bedeutet für die Oberrhein⸗ ſchiffahrt die mit größeren Schwierigkeiten als die Schlff⸗ fahrt guf der übrigen Rheinſtrecke zu kämpfen hat, eine Verringerung der Unkoſten, die jedoch nicht derart iſt, daß ſie ſich auf die Frachtſätze auswirken kann. 5 Stuttgarter Häuteaultion * Stuttgart, 15. Okt. Für das württembergiſche Gefälle wurden folgende Preiſe(in Pfennigen) erzielt: Kuh⸗ häute: rote ohne Kopf(rein und beſchädigt): 30—49 Pfd. 6770 50—59 Pfd. 75,75 78,25; 6069 Pfd. 77—81; 80 100 u. m. Pfd. 82,25. Ochſenhäute: bis 29 Pfd. 80; 30—49 Pfd. 68,50 5059 Pfd. 75,25; 60—79 Pfd. Teilver⸗ kauf 79,7574, 50 100 u. m. Pfo. 67 Pfg. Rinder ⸗ häute: bis 29 Pfd. 88; 30—49 Pfd. 77—80; 50—79 Pfd. 82—86; 80 u. m. Pfd. 80 Pfg.. Bullenhäute: 30—49 Pfd. 7071,75; 50—59 Pfd. 7073,25 60—79 Pfd. 66—68,25 80—99 Pfd. 5458; 100 u. m. Pfd. 43; Schußhäute 54,25.— 58 Pfg. Kalbfelle: bis 9 Pfd. 135—145; 9,1—15 Pfd. 117129; 15,1—20,1 u. m. Pfd. 95; Schußkalbfelle 83,25. Freſſerfelle: bis 20 u. m. Pfd. 82,50; Schußfreſſer 50 Pfg. Schaffelle: Blöſſen 45 Pfg.(Alle Preiſe gel⸗ ten für rote ohne Kopf, rein und beſchädigt.) Angebot: 15 785 Stück Großviehhäute, 2 205 Stück Kalbfelle, 1274 Stück Schaͤffelle. Tendenz: Kalbfelle einige v. H. billi⸗ ger; infolge der gegenwärtigen allgemeinen Konjunktur ruhig, Großvtiehhäute in der Hauptſache—7 v. H. billiger als bei der letzten Auktion. Nächſte Stuttgarter Auktion em 12. November. * Karlsruher Produktenbörſe vom 15. Okt. Bei ſehr ruhigem Verlauf wurden nur geringe Umſätze getätigt. Südd. Weizen Bohnmdre 25—26, deutſcher Roggen 16,75 17,25, Futtergerſte 17,50—19 Braugerſte 21,75—23, Aus⸗ ſtichware über Notiz. Deutſcher Hafer gelb oder weiß 15,25—16, Weizenmehl Mühlenforderung Sept.⸗Nov, 40,25, Weizenmehl Mühlenforderung 2. Sorte Sept.⸗Nov. 39,25, Roggenmehl—60 proz. 26,2528, Roggenauszugsmehl 30 bis 31, Weizenbollmehl(Futtermehl) 8,50—9, Weizenkleie fein prompt 6,25—6,50, Weizenklete grob prompt 7,25.— 7,50, Biertreber prompt 1010,25, Malzkeime 8— 9,50, Trockenſchnitzel loſe 6,25 6,75, Erdnußkuchen loſe deutſche 1212,50, Speiſekartoffeln gelbfl.—5,50, dito weißfl. 7 7,50. Rauhfuttermittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trok⸗ ken 5— 5,50, Rotkleeheu 77,50, Luzerne 6,50—7, Stroh drahtgepreßt 3,75—4. 2 Bchiferſtadter Gemüſeanktion vom 15. Okt. Die An⸗ fuhr auf der heutigen Gemüſeauktion war infolge der Kar⸗ toffelernte mäßig. Bei flottem Abſatz wurden folgende Preiſe erzielt: Tomaten 16—23, Erbſen 15—20, Bohnen 1626. Rotkraut—4, Weißkraut.10—.15, Wirſing—2½, weiße Rüben 1½—2, Karotten 27—2/, Spinat 2125, Zwiebeln 2742, Blumenkohl—36, Kopfſalat—5, Endivien 12, Kohlraben—5, Kopfſellerte—5. * Neuſtabter Obſigroßmarkt vom 15. Okt. Bei mittel⸗ mäßiger Anlieferung und flottem Handel koſteten Aepfel 24—40, Birnen 10—30, Kaſtanien 14—20, Mandeln 30, Nüſſe 35, Quitten 25, Tomaten 10—15, Trauben 30 Pfg. je Pfd. pp. Vom ſüdpfälziſchen Hopfenmarkt. Landau, 16. Okt. Die für die Pflanzer ungünſtige Preisentwicklung bedingte heuer im füdpfälziſchen Hopfenanbaugebiet ein Hinauszögern der Ernte, die erſt nun allgemein beendet iſt. Da die meiſten Pflanzer für eine Weiterbehandlun des Hopfens nicht eingerichtet ſind, mußte überall ſoglei zum Verkauf geſchritten werden. Infolgedeſſen waren die Anfang der Ernte bezahlten Preiſe erheblich georückt, zogen jedoch täglich foſt an und haben nun ihren voraus⸗ ſichtlichen Höchſtſtand erreicht. In Kapellen wurde in den letzten Tagen eine Partie Hopfen zu 75, je 50 Kilo ver⸗ kauft; in Dörrenbach wurden für eine einzelne Partie 60/ bezahlt. Durch eine pfälziſche Brauerei wurden mehrere Partien Hopfen zu 60/ je 50 Kilo erworben, während eine bodiſche Brauerei für die gleiche Menge zwiſchen 45 und 50/ bezahlte. Die verkaufte Ware wurde meiſt ſofort verſackt. * Vom Jutemarkt. Calcutta ſeſt, London ſtetig. Firſts koſten: Okt.⸗Nov.⸗Ver⸗ ſchiffung Lſtr. 16.17/6 je To., Nov.⸗Dez.⸗Verſchiffung Lſtr. 17.—/— je To. Fabrikatemarkt in Dundee. Ruhiges Ge⸗ ſchüft. Deutſcher Markt: Der Markt iſt ruhig. Jedoch konn⸗ ten einige größere Aufträge zu den geforderten Preiſen hereingenommen werden. 5 Vom Hanfmarkt. Berlin, 14. Okt 30. talen: Die Markt⸗Tendenz war uneinheitlich. Einige Qualitäten neigten zur Feſtigkeit, während die Abgeber durch die nie⸗ drigſten Qualitäten nachgiebiger waxen. Die Umſätze waren weiter verhältnismäßig gering. Jugoſlawien: Die Zufuhren des letzten Marktes betrugen ca. 50 To. wovon nur die Hälfte Käufer fand. Deviſenmarkt Im deutigen Früh verkehr notieren Pfunde gegen Nem Nork 485.94 Schweiz 285, Stockholm 18.09 Paris 123˙88 Holland.. 12.08 ¾ Madrid. 51,10 Brüſſel 34.85 Oslo 18,16% Dollar geg. Rm..2080 Mafland 92.81 Kopenhagen 18.16½ Pfunde„„ 20.44 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort- 15. Okt. Die Nachfrage nach Kahnraum war an der heutigen Börſe nicht ſehr rege. Es wurde nur wenig Kahnraum an⸗ genommen. Für bergwärts wurden verſchiedene Kähne ein⸗ geteilt. Die Frachten erfuhren keine Aenderung. Ebenſo blieb der Bergſchlepplohn unverändert. Der Talſchlepplohn iſt nach wie vor ſehr feſt, da noch immer Bodenmangel be⸗ ſteht. Es liegen noch verſchiedene Kähne, die ſeit einigen Tagen auf Schleppgelegenheit warten. Einige Kähne wur⸗ den zu 13 Pfg. nach Rotterdam angenommen. Berlin, 16. Okt. Rohjutemarkt: 12 — 0 54 Donnerstag, 16. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 479 dur KOsfef Gleser rassige Herrermelb- Ffakreper Buchhalter Flokzer Kenger ſucht Slellung in Reſtaurant, Caf oder Wein⸗ zum ſofortigen Eintritt haus, auch mit Aufſicht oder Geſchäftsführung. 2 fiir eu a 3 Monate sus 0. Beſitze langjähr. Erfahrung u. gute Zeugn. An⸗ SCU 11 SCHWerz U. Braur BPSW ESA 1 98 gebote unt. WV 256 an die e 6495 SOWie inn Leckleder, ir feiner Rabe Tenerbeif— AlsO Gram derkKer] te mit Gehaltsanſprü 955 und Zeugnis. ft unter W M 17 an die Geſchäfts Junge, tü tige ſtelle dieses Blattes.*6475 Hausfrau auc e . 8 m. beſt. Empfehlung., v. 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Oktober 1930 Tarlsruhe“ auf historischer Seegebiet Da, wo die 1.„Karlsruhe“ ihre Kriegserfolge errang— Erinnerungsreiche Tage Der neue Schulkreuzer, der— nun ſchon als dritter— den Namen der badiſchen Hauptſtadt trägt, hat in dieſen Tagen den Atlantiſchen Ozean durch⸗ quert, um, von der ſüdweſtafrikaniſchen Küſte kom⸗ mend, eine Reihe von Häfen an der Oſtküſte Süd⸗ amerikas zu beſuchen. Freilich kann im Augenblick noch 1 cht genau überſehen werden, ob das auf meh⸗ rere Wochen berechnete Beſuchs⸗ und Aufenthalts⸗ rogramm, das ſich auf braſilianiſche Häfen bezieht, in der vorgeſehenen Form eingehalten werden kann, da in Braſilien ja, wie bekannt, neue ernſte revo⸗ lütionäre Unruhen ausgebrochen ſind. Immerhin ſteht aber feſt, daß die 3. Karlsruhe“ jetzt in das See⸗ gebiet vor der braſilianiſchen Küſte eintritt, in dem 1914 gerade in dieſer Jahreszeit die 1.„Karlsruhe“ ihre verblüffenden Kreuzerkriegs⸗Erfolge erzielte und ſich mit ihren Leiſtungen vollauf ebenbürtig neben die berühmte„Emden“ ſtellte. Die erſte„Karlsruhe“ Wenn die Taten der 1.„Karlsruhe“ damals und leider auch ſpäter nicht ſo allgemein bekannt geworden ſind, wie ſte es verdienten, ſo iſt das in der Hauptſache darauf zurückzuführen, daß nicht, wie es bei der „Emden“ geſchah, noch während der Tätigkeit der „Karlsruhe“, deren große Erfolge in ihrer vollen Zahl gleich bekannt gegeben werden konnten, viel⸗ mehr die Zeit ihrer letzten Tätigkeit und ihres Un⸗ terganges zunächſt ſorgfältigſt verſchwiegen werden mußten. g Trotzdem ernannte ſchon in den Herbſttagen des Jahres 1914 die Stadt Karlsruhe den Kom⸗ den Fregattenkapi⸗ tän Erich Köhler, zum Ehrenbürger, doch hat die Kunde von diefer Auszeichnung den ſo Ge⸗ ehrten nicht mehr erreicht, weil das faſt ſprichwört⸗ lich zu nennende Glück, das ſich bis Mitte Oktober an die Flagge der„Karlsruhe“ geheftet hatte, ſich nun gegen das brave Schiff und ſeine mutige Be⸗ ſatzung wandte, dem Kreuzer Untergang und der Hälfte der Bemannung einſchließlich des ausgezeich⸗ neten Führers den Seemannstod brachte. In der Zeit vom 18. Auguſt bis zum 18. Oktober war damals der„Karlsruhe“ die Wegnahme von 15 engliſchen oder in eng⸗ liſcher Charter fahrenden Schiffen von ins⸗ geſamt 63 500 Tonnen mit einem Wert von über 10 Millionen Mark und gewaltigen Vorräten an Kohlen, Nahrungs⸗ und Futtermitteln und anderen Gütern geglückt. In den braſilianiſchen Hafenſtädten herrſchte eine an Panik grenzende Stimmung und in der Londoner Admiralität war die Nervoſität auf den Gipfelpunkt geſtiegen. Ein Linienſchiff, 5 Panzerkreuzer, 7 kleine Kreuzer und 4 Hilfskreuzer waren gegen die eine „Karlsruhe“ aufgeboten worden, aber— vergeblich! Im Gegenteil, nach einem kleineren Fang am 23. Oktober lengliſcher Dampfer„Hurſtdale“ von 2750 Tonnen) gelang dem deutſchen Kreuzer am 26. Okto⸗ ber noch ihr beſter, größter und wertvollſter Erfolg: die Aufbringung des über 10000 Tonnen großen engliſchen Paſſagierdampfers„Van Dyk“ im Wert von faſt 10 Millionen Mark. Der beſte Fang der„Karlsruhe“ war das, freilich auch ihr letzter, denn jetzt, nachdem die Beute der„Karlsruhe“ auf 17 Dampfer geſtiegen war und auf einen Geſamtwert Von Alfred G. Nagel von 16 Millionen Mark, hieß es für den deutſchen Kreuzer ſich davonmachen aus dem nun von ſo vielen engliſchen fahndenden Kriegsſchiffen verſeuchten Gebiet. Nicht als Aufgabe des bisher mit ſo beiſpielloſem Erfolg geführten Kreuzerkrieges war die Fahrt in Richtung auf die weſtindiſchen Gewäſſer gedacht, nein, ſie begann mit der Abſicht, auf den Haupthafen der Inſel Barbados, wo eine größere Anzahl wertvoller feindlicher Handelsſchiffe liegen ſollte, einen kühnen Handſtreich auszuführen, aber da kam— das Verhängnis, von niemandem geahnt, in ſeinen Urſachen niemals aufgeklärt. Am 4. November nachmittags gegen halb ſieben Uhr ſtand die„Karlsruhe“ mit nördlichem Kurs weſtlich der Nordſpitze der Inſel Trinidad, als die Kataſtrophe eintrat, eine Kataſtrophe, die in nicht viel mehr als einer Viertelſtunde nicht nur die erfolgreiche Kriegsfahrt der„Karlsruhe“ beendete, ſondern das ſchöne Schiff total vernichtete und dazu eine große Anzahl junger Menſchenleben. Eine heftige Exploſion riß mit einer in der Gegend der Brücke aufſchießenden gewaltigen Stich⸗ flamme das ganze Vorderſchiff ab, das ſchnell an dem Rumpf vorbeitrieb und verſank. An Bord meinten die Leute auf dem Achterdeck zuerſt, die „Karlsruhe“ habe ein fremdes Schiff gerammt und dieſes gleite nun vorüber. Aber nur allzuſchnell ſtrömte das Waſſer nun durch die geriſſenen Schot⸗ ten ins Schiffsinnere ein und nach kurzer Zeit war klar, daß das ſchwer verletzte Schiff nicht mehr zu halten war. i Der als Hilfsſchiff mit der„Karlsruhe“ fahrende Hamburg⸗Süd⸗Dampfer„Rio Negro“ hat dann den Reſt der Beſatzung— 17 Offiziere, 17 Deckoffi⸗ ztere und 112 Unteroffiziere und Mannſchaften— nach großen Fährlichkeiten und gewaltigen Anſtren⸗ gungen und Unbilden in einen norwegiſchen Hafen gebracht, von dem aus die Ueberlebenden ſchließlich in die Heimat gelangten. Wenn die dritte„Karlsruhe“, deren An⸗ kunft in Rio de Janeiro in dieſen Tagen ge⸗ meldet worden iſt, nordwärts ſteuernd nun bald das Gebiet durchſchneiden wird, in dem ihre erſte Na⸗ mensvorgängerin unſterblichen Lorbeer geerntet und ruhmvollen, wenn auch tief tragiſchen Untergang ge⸗ funden hat, dann werden die Gedanken der Be⸗ ſatzung und beſonders des jungen Marinenachwuch⸗ * Die neue, dritte„Karlsruhe“ ſes, der auf dem Schulkreuzer eingeſchifft iſt, er⸗ innerungsſchwer zurückſchweifen in jene Zeit, da die alte deutſche Kriegsflagge noch ehrfurchtsgebietend über jenen Gewäſſern wehte und das hohe Anſehen dann deutſcher Tapferkeit, Ehre und Treue bis zum Tod die Welt erfüllte. Das oͤrehbare Sanatorium Ein neuer eigenartiger Sanatoriumsbau in Aix les Bains(Südfraukreich) Auf einem Mittelturm befindet ſich ein 27 Meter langer Zimmerkomplex, der mit ſeinen 100 To. Gewicht von einem Motor von nur 4 Pferdekräften gedreht werden kann, ſodaß die Krankenzimmer ſtets der Sonne zugewandt bleiben. Neuſchöpfung iſt ein Werk des franzöſiſchen Architekten Farde. Dieſe merkwürdige architektoniſche rr rr Nr Dee Der Wert eines Menſchenlebens 55 in Syrien Wie niedrig das menſchliche Leben in Syrien vos den arabiſchen Großgrundbeſitzern geſchätzt wird, be⸗ weiſt folgende Geſchichte, die man als unglaublich bezeichnen könnte, wenn ſie nicht ſchwarz auf weiß in der ſyriſchen Zeitung„Orient“ abgedruckt wäre. Der Direktor einer Filiale der Bank von Syrien jagte auf dem Grundſtück eines arabiſchen Großgrund⸗ beſitzers. Unglücklicherweiſe flog eine Kugel aus ſeiner Flinte an dem Wild vorbei und traf ein 10jähriges arabiſches Mädchen und tötete das Kind auf der Stelle. Ein großer Schreck be⸗ mächtigte ſich des Jägers. Er malte ſich in den düſterſten Varianten die Rache der Familie des ver⸗ unglückten Kindes und machte ſich auf ein gericht⸗ liches Nachſpiel gefaßt. Er ging zum arabiſchen Gutsbeſitzer, auf deſſen Grundſtück das Unglück geſchehen war, erzählte ihm den ſchickſalsſchweren Fall und fragte, womit er der Familie des toten Mädchens gegenüber das zugefügte Unheil irgendwie gut machen könnte. Der Araber hörte ruhig ſeiner Erzählung zu, dann rief er einen Diener und befahl lakoniſch, ein Gewehr zu holen. In ſeiner großen Aufregung ſah ſich der Bankdirektor in Gedanken bereits von dem arabiſchen Diener wie ein Hund erſchoſſen. Als der Diener mit dem Gewehr erſchien, erhob ſich der Araber von ſeinem Platz, ging zum Fenſter und zeigte mit dem Finger auf das Feld, das ſich vor dem Herrenhaus erſtreckte.„Was ſehen Sie dort?“ fragte der Gutsherr den Bankdirektor.„Einen Feldarbeiter“, antwortete der Direktor, der ſich kaum faſſen konnte. In demſelben Augenblick richtete der Araber das Gewehr auf den Feldarbeiter und ſchoß den Mann nieder.„Jetzt ſehen Sie,“ ſagte der arabiſche Gutsherr,„wie wenig bei uns ein ſolches Menſchenleben wert iſt. Das Leben von einem 10jährigen Mädchen aus dieſer Schicht bedeutet noch viel weniger. Gehen Sie nach Hauſe und machen Sie ſich keine Sorgen.“ Doppelmord und Selbſtmord Im Hauſe Mainzer Straße 24 in Lichten berg ſpielte ſich in der Nacht zum Samstag eine grauen⸗ volle Familientragödie ab. Der dort wohnende 33 Jahre alte Monteur Wilhelm Richter erſchlug ſeine zwei Jahre jüngere Ehefrau Martha und ſeinen acht Jahre alten Sohn Herbert in ihren Betten und er hängte ſich danach an der Tür⸗ klinke. Richter, der bei der Firma Bergmann als Mon⸗ teur angeſtellt war, pflegte für ſeine Firma wieder⸗ holt Auslandsreiſen zu machen, und ſein Verdienſt ſicherte die Familie vor wirtſchaftlicher Not. Von Nachbarn und Bekannten wird er als ein heiterer und zufriedener Mann geſchildert. Vor etwa acht Wochen machte ſich bei dem Mann ein Magenleiden bemerkbar und im Krankeuhaus mußten ihm die Aerzte mitteilen, daß er an Magenkrebs leide und nicht geheilt werden könne. Vor vierzehn Tagen kehrte Richter nach Hauſe zurück und war ſeither völlig umgewandelt. Der ſonſt ſo geſprächige und heitere Mann war völlig niedergeſchlagen und ſchwermütig. Am Samstag fiel es einer Nachbarin auf, daß ſich von der Richterſchen Familie niemand ſehen ließ. Sie ging hinüber und öffnete die nicht verſchloſſene Küchentür. Drinnen fand ſie zu ihrem Entſetzen Richter an der Türklinke erhängt auf. Die Frau benachrichtigte ſofort Polizei und Feuerwache, die in die Wohnſtube der Familie eindrangen. Es bot ſich ihnen ein furchtbarer Anblick. Frau Richter und der kleine Junge lagen erſchlagen in ihren Betten. Richter mußte in der Nacht aufgeſtanden ſein und die entſetzliche Tat verübt haben— vermutlich in der Verzweiflung, die die unheilbare Krankheit in ihm ausgelöſt hatte. a Chefredakteur: Kurt Fiſcher 1 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller„ Handelsteil: Kurt Ehmer- Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto Aus aller Welt * Unglücksrollen der Filmprominenten. Das ame⸗ pikaniſche Filmpublikum beweint den Tod ſeiner Lieb⸗ linge, Lon Chaney und Milton Sikls. Täg⸗ lich bekommen Filmdirektoren, bei denen die verſtor⸗ benen Filmſtars zuletzt beſchäftigt waren, Briefe, deren Schreiber ſich darüber beſchweren, daß die Verſtorbenen Unglücksrollen geſpielt hätten, die ihnen den Tod brachten. Man iſt nämlich in Amerika ſehr abergläubiſch und jedes Ereignis wird irgend⸗ wie von der myſtiſchen Seite gedeutet. Ein Kinobeſucher macht die Oeffentlichkeit aufmerkſam auf die letzte Szene, die Lon Chaney ſpielte, und in der er in Wirklichkeit Abſchied vom Publikum nahm. Die letzte Szene war eine Aufnahme auf der Plattform eines Eiſenbahnwagens. Der Zug fuhr fort und Lon Chaney winkte ein Lebewohl. Die Unglücks rolle, behauptet der abergläubiſche Kinobeſucher, hat dem Filmſtar den Tod gebracht. Was Milton Sills betrifft, ſo war ſeine letzte Auf⸗ nahme im Film tatſächlich ſymboliſcher Art. Er ſtellte einen Verſtorbenen dar, der in einem Ambulanz⸗ wagen weggefahren wurde. Einige Tage ſpäter nach der Aufnahme dieſer Unglücksrolle ſtarb der Film⸗ liebling des amerikaniſchen Publikums. *. „ Rettung eines verſchleppten Arztes. In der amerikaniſchen Stadt Detroit iſt ein gemeiner Gaunerſtreich durch ſpielende Schulknaben vereitelt worden. Der Arzt Dr. Me. Phail wurde ſpät abends zu einem dringenden Krankenbeſuch nach einem Hauſe in einem Vorort der Stadt berufen. Als er das Haus betreten hatte, wurde er nieder⸗ geſchlagen und gefeſſelt. Durch Todesdrohungen zwang man ihn ein Geſuch um 4000 Dollar Löſegeld zu unterſchreiben. Mit dieſem Schriftſtück verließen zwei der Verbrecher das leerſt hende Haus, in dem er gefangen gehalten wurde, wahrſcheinlich, um mit dem Geſuch in der Hand das Löſegeld von den Anverwandten des Arztes zu erpreſſen. Der dritte Verbrecher blieb als Wachtpoſten zurück. Er ließ ſich durch vieles Bitten dazu bewegen, dem Arzte eine Zigarette zum Rauchen zu überlaſſen. Sobald der Arzt die Hände frei hatte, ſchrieb er ein paar auf⸗ klärende Worte auf ein Rezeptformular und warf das beſchriebene Stück Papier in einem günſtigen Augenblick zum Fenſter hinaus. Drei Schulknaben, die auf einem benachbarten Felde ſpielten, nahmen das Papier auf, erkannten aus dem Inhalt, daß es ſich um eine wichtige Angelegenheit handelte und brachte ihren Fund zur Polizei. Ein ſofort abgeſchick⸗ tes Polizeikommando konnte den Arzt be⸗ freien und ſeinen Wächter verhaften. Gegen die beiden anderen Verbrecher iſt die Verfolgung ein⸗ geleitet. * Die Verpflanzung eines Araberſtammes. In der nordafrikaniſchen italieniſchen Kolonie Cyre⸗ naica, dem Zwiſchenglied zwiſchen Tripolis und Aegypten, iſt ein ganzer Araberſtamm in der Stärke von 80 000 Köpfen aus dem Inneren des Landes an die Küſte verpflanzt worden. Zu gleicher Zeit wur⸗ den 600 000 Stück Vieh denſelben Weg befördert. Die Italiener haben dieſen kühnen Verſuch unternom⸗ men, um den friedfertigen Stamm von den Rebellen im Inneren der Kolonie zu trennen. Durch die Ver⸗ mittlung des mittlerweile verpflanzten Stammes hatten die Rebellen immer noch die Möglichkeit, ſich zu verproviantieren und ſich mit friſcher Munition zu verſehen. Nunmehr ſind ſie von der Außenwelt nach der Küſte zu abgeſchnitten. An die Stelle des verpflanzten Stammes ſind italieniſche Kolonial⸗ truppen gerückt, die ſich feſt verſchanzt haben. Man hofft, auf dieſe Weiſe auf die aufrühreriſchen Senuſſi einen ſtarken Druck ausüben zu können. In ſeinem neuen Wohnſitz findet der verpflanzte Stamm reichlich Waſſer und fruchtbares Land, das alsbald in Weideland umgewandelt werden ſoll. *. * Der Tod des„Suppenkönigs“. Mit Dr. John Thompſon Dorrance iſt vor kurzem einer der reichſten amerikaniſchen Dollarmillionäre ge⸗ ſtorben. Bei der Oeffnung ſeines Teſtamentes in Mount Holly im Staate New Jerſey ſtellte ſich heraus, daß ſeine Hinterlaſſenſchaft ſich ſchätzungs⸗ weiſe auf 100—150 Millionen Dollars beläuft. Mit einer Schätzung von 500 Millionen Mark wird man ungefähr das Richtige treffen. Dr. Dorrance ver⸗ dankt ſeine Erfolge den Fachkenntniſſen, die er ſich in ſeiner Jugend an der Univerſität Göttingen er⸗ warb. Sein Doktortitel iſt deutſchen Urſprungs. Nach der Beendigung ſeiner Univerſitätsſtudien trat er in Philadelphia mit einem Wochenlohn von etwa 30/ in das Geſchäft ſeines Onkels ein, der Toma⸗ tenkonſerven anfertigte. Nach kurzer Zeit ſchon machte er ſich mit der Herſtellung von Suppenkonſer⸗ ven, einem auf dem amerikaniſchen Markte vollſtän⸗ dig neuen Artikel, ſelbſtändig. Im Jahre 1914 kaufte er eine große Konkurrenzfirma auf und beherrſchte ſeitdem den ganzen amerikaniſchen Suppenkonſerven⸗ markt. Seine älteſte Tochter Elinor machte vor vier Jahren in der Newyorker Geſellſchaft viel von ſich reden, als ſie in einer der zahlreichen Konſerven⸗ fabriken ihres Vaters ſich mit Obſtſchälen einen Stundenlohn von.30/ verdiente. Der größte Teil des Vermögens fällt der Witwe zu. Dem einzigen elffährigen Sohne iſt teſtamentariſch ein Monats⸗ einkommen von 80 000/ geſichert. * * Diebſtahl iſt kein Scheidungsgrund. Dieſer Tage ſtand eine Frau vor dem Eheſcheidungsgericht in Lon⸗ don und verlangte die Scheidung von ihrem Manne, der im Gefängnis wegen Diebſtahls ſaß. Die ſchei⸗ dungsluſtige Frau erklärte, mit einem Dieb nicht verheiratet ſein zu wollen. Der Scheidungsrichter erwiderte ihr aber:„Sie haben ihrem Mann verſpro⸗ chen, mit ihm Gutes und Böſes zu teilen. Daß er zu einem Dieb geworden iſt, ſcheint mir allerdings eine böſe Geſchichte zu ſein, aber deshalb können Sie trotzdem nicht die Scheidung verlangen.“ Die Frau führte weiter an, daß ihr Mann nicht nur ein Dieb, ſondern auch ein Trinker ſei. Dieſes Argument hatte auf den Richter eine ſtärkere Wirkung.„Das iſt etwas anderes. Trunkſucht iſt ein Scheidungs⸗ grund, und Sie erhalten die Scheidung aber nur, weil Ihr Mann trinkt, und nicht weil er ein Dieb iſt.“ Jie gie verletes 8 — „„ J 1 — 1 re e dene in n nee ee ee eee n bee en ee beer e eee ſliaational- Theater Mannheim. 0 1 F 1 1 Donnerstag, 16. Oktober 1930 Nene Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 479 Donnerstag. den 16. Oktober 1930 Vorstellung Nr. 43— Miete B Nr. 7 Besetztes Gebiet Historisches Stück aus der Gegenwart in einem Vo spiel und 4 Akten v. Franz Theod. Csokor In Szene gesetzt von Richard Dornseiff Bühnenbild von Eduard Löffler Technische Finrichtung: Walter Unruh Anfang 20 Uhr Ende 22.30 Uhr 8 2 Es treten auf: Bürgermeister Monk der Stadt Kaisersborn Hammerherr Heye, Erzzechenbesitzer Fabrikant Korn Gewerkschaftssekretär Nagl.8 Arbeiterrat Latter, auch] 3 Latterowitsch' genannt) O(Raoul Alster Stadttheat.-Kapellmeist. Malte Hans Simshäuser Stadttheat.-Direktor Geiserich Joseph Renkert Liuba Geiserich, seine ver- Karl Marx Hans Godeck Ernst Langheinz inderäte sersborn 2 Johannes Heinz Renafe Füller Jugendliche llossene Gattin Ida Ehre To 05 Donnerstag]! Mädchen Lia Henninger 15 5 3 n 11 1 1 1 Freilag in Liuba Gei-(ate Ebler* 1 Samstag serichs, Casino KKäthe Pfeiffer Beginn: 3. 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Die Abſtimmungszeit wird allgemein von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 6 Uhr feſt⸗ geſetzt. Im Amtsbezirk Mannheim ſind 15 Bezirks⸗ räte und 45 Kreisabgeordnete zu wählen. 8 Wahlberechtigt ſind alle Deutſchen, die das zwanzigſte Lebensjahr vollendet und am Wahl⸗ tag ſeit ſechs Monaten auf der Gemarkung der Gemeinde ihren Wohnort haben und die im Zeitpunkt der Wahl den übrigen Erforderniſſen für die Teilnahme an den unmittelbaren Ge⸗ meindewahlen ihres Wohnorts entſprechen, ſo⸗ fern ihr Wahlrecht nicht ruht. Wählbar als Kreisabgeordneter und als Be⸗ zirksrat iſt jeder im Wahlbezirk wohnhafte min⸗ deſtens 25 Jahre alte Wahlberechtigte, deſſen Wahlrecht nicht ruht. Wählbar als Kreis⸗ abgeordneter iſt auch, wer die Wahlberechtigung in den der Wahl vorangehenden ſechs Monaten durch Wechſel des Wohnorts innerhalb des Kreisgebietes verloren hat. Die Stimmzettel für beide Wahlen werden amtlich hergeſtellt; jene für die Wahl der Be⸗ irksräte werden von roter loder rötlicher) Farbe ſein, während die Stimmzettel für die Wahl der Kreisabgeordnetem auf blauem loder bläulichem) Papier hergeſtellt werden. Nur dieſe amtlich hergeſtellten Stimmzettel können gültig abgegeben werden. Die Wahlberechtigten werden aufgefordert, bei dem unterzeichneten Bezirkswahlleiter(Be⸗ zirksamt, Zimmer Nr. 34) bis zum Donnerstag, den 30. Oktober 1930, nachmittags 5 Uhr a getrennte Wahlvorſchlagsliſten für die Wahl der Bezirksräte und Kreisabgeordneten einzu⸗ reichen. Die Wahlvorſchlagsliſten dürfen nicht mehr als doppelt ſo viel Namen und ſollen mindeſtens ebenſoviel Namen enthalten, als Be⸗ zirksräte und Kreisabgeordnete im Wahlbezirk zu wählen ſind. Sie müſſen von ſechs in die Wählerliſten des Wahlbezirks aufgenommenen Perſonen unterzeichnet ſein. In den Wahlvorſchlagsliſten ſind die Be⸗ werber in erkennbarer Reihenfolge mit Zu⸗ und Vornamen aufzuführen; ihr Stand, Beruf und Wohnort ſind ſo deutlich anzugeben, daß über ihre Perſönlichkeit kein Zweifel beſteht. Die Wahlvorſchlagsliſten müſſen erkennen laſſen von welcher Partei oder Wählergruppe ſie herrühren. In gemeinſamen Wahlvorſchlags⸗ liſten mehrerer Parteien oder Wählergruppen muß außerdem angegeben werden, welcher dieſer Parteien oder Wählergruppen der einzelne Be⸗ werber angehört. In mehr als einer Liſte darf ſich kein Bewerber vorſchlagen laſſen. 5 Mit der Wahlvorſchlagsliſte ſind einzureichen: a) die Erklärung der Bewerber, daß ſie der Aufnahme ihrer Namen in die Wahlvor⸗ ſchlagsliſte zuſtimmen, p) die Beſcheknigung der Gemeindebehörde, daß die Bewerber wählbar ſind, 5 o) die Beſcheinigung der Gemeindebehörde, daß die Unterzeichner der Wahlvorſchlags⸗ liſte in die Wählerliſte aufgenommen ſind. Die Beſcheinigungen zu b) und e) werden von den Gemeinden gebührenfrei ausgeſtellt. Die Unterzeichner einer Liſte haben bei der Einzeichung einen Vertrauensmann und einen Stellvertreter aus ihrer Mitte zu benennen, die zu ihrer Vertretung dem Bezirkswahlleiter gegenüber, insbeſondere auch zur Zurücknahme und Aenderung der Wahlvorſchlagsliſten als er⸗ mächtigt gelten. Fehlt es an einer ſolchen Be⸗ . ſo gilt der erſte Unterzeichner als 2 zertrauensmann, der zweite als Stellvertreter. In gemeinſamen Vorſchlagsliſten mehrerer Par⸗ eien oder Gruppen iſt erkenntlich zu machen, welcher dieſer Parteien oder Wählergruppen die einzelnen Vertrauensmänner angehören. Bei den Vertrauensmännern iſt ihre Wohnung er⸗ ſichtlich zu machen. a Zur Feſtſtellung der gültigen Wahlvorſchlags⸗ liſten in öffentlicher Sitzung tritt der Bezirks⸗ wahlausſchuß am 5 Mittwoch, den 5. November 1930, vor⸗ mittags 11 Uhr, Bezirksratsſaal— Be⸗ zirksamt, 2. Stock, L 6 Nr. 1 zuſammen. Mannheim, den 14. Oktober 1930. Der Bezirkswahlleiler des Amtsbezirks Mannheim Dr. Guth⸗ Bender, 1 Telokkentichungen der Staat Mapoheim Morgen früh auf der Freibank Kuhfleiſch. Anfang Nr. 550 39 Zwangs versteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Mittwoch, den 3. Dezember 1930, vorm. 9% Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1. 4, das Grundſtück der Firma Tehabau, Tief⸗ und Hochbau Aktiengeſellſchaft, Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim als Zweigniederlaſ⸗ ſung der Firma Tehabau Tief⸗ und Hochbau Aktiengeſellſchaft in Ludwigshafen a. Rh., auf Gemarkung Mannheim. 15 Die Verſteigerung wurde am 25. Auguſt 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 25. Auguſt 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ orderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ teigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ chlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, onſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: gb. Nr. 9394: 8 Ar 51 qm Hofreite, Hausgarten und Vorgarten, Spinozaſtr. 18, Philoſophen⸗ platz Nr. 7. Auf der Hofreite ſtehen: a) ein einſtöckiges Wohnhaus mit Dachſtock u. Eiſenbetonkeller; b) ein einſtöckiger Terraſſenvorbau; oe) ein einſtöckiger Eingangsanbau rechts. Schätzung: 85 000 R. J. Mannheim, den 29. September 1930. Badiſches Notariat 6 als Vollſtreckungsgericht. vom 16.31. 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