** Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waloͤhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppauerſtraße 8.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32am breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Spor! der N. M. Z.„ Aus der Welt der Cochnilt* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Necht* Neues vom Film Aannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend„ Mannheimer Neiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſilczeitung Abend⸗ Ausgabe Donnerstag, 16. Oktober 1930 zler vor dem Reichstag 14. Jahrgang— Nr. 480 Verleſung der Regierungserklärung 6 prozentige Senkung der Kohlenpreiſe in Sicht Die Mißtrauensanträge gegen Braun Brünings Rede Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Okt. In der Diplomatenloge ſieht man heute den in Berlin weilenden Bruder des Mikado und ſeine zier⸗ liche Gattin in hellem Grün. Die Tribünen ſind auch heute wieder überfüllt. Auf der Regierungs⸗ eſtrade iſt das Kabinett vollzählig verſammelt, Punkt 3 Uhr läutet Präſident Löbe die Sitzung ein, um zunächſt das Ergebnis der Schriftführer⸗ wahlen mitzuteilen. Als der Kanzler ſich zum Redner⸗ pult begibt, wird er von lärmenden Zurufen der Kommuniſten empfangen. Die Natio⸗ nalſozialiſten verhalten ſich ruhig. Der Kanzler führt dann etwa folgendes aus: „Die ſchwere Wirtſchaftskriſis beſchränke ſich nicht auf Deutſchland allein. Sie werden von der Reichs⸗ regierung nicht erwarten, daß ſie ſich mit den Dingen der Vergangenheit beſchäftigt (Lärm bei den Kommuniſten.) Die Reichsregierung legt ein s Wirtſchafts⸗ und Finanzprogramm vor, mit dem ſie die ſchlimmſten Wirkungen der wirt⸗ ſchaftlichen Kriſis zu beheben gedenkt. Vorausſetzung für die Durchführung dieſer Wirtſchafts⸗ und Finanzreform iſt die Aufrecht⸗ erhaltung der Notverordnungen, die die Reichsregierung am 26. Juli 1930 erlaſſen hat. Bei einer Außerkraftſetzung der Notverordnungen wären die wirtſchaftlichen und politiſchen Schwierigkeiten nicht mehr zu überwinden. Gegen eine Ausſchuß⸗ überweiſung und wirkliche Verbeſſerungen, die Zweck und Ziel der Verordnung nicht gefährden, hat die Regierung nichts einzuwenden. Der Kanzler ſchätzt den Steuerausfall auf 450 bis 600 Millionen, für das nächſte Etatsjahr auf eine Milliarde. Die außerordentlichen Schwierigkeiten könne man nur durch außergewöhnliche Maßnahmen bewältigen. Zahlreiche Deutſche hätten in mangelu⸗ der Staatsgefſinnung und Verblendung ihr Ver⸗ mögen in Auslanbswerten angelegt. (Hört! Hört!) Die Verzagtheit und der Kleinmut dieſes Volksteils hätten die Finanzen auf das ſchwerſte geſchädigt. f Sonſt wäre der deutſche Geldmarkt wohl in der Lage geweſen, unſeren dringendſten Finanzbedarf für den Winter zu befriedigen. So waren wir genötigt, uns an das Ausland zu wenden, das uns die erforderlichen Mittel zu be⸗ friedigenden Bedingungen unter der Vorausſetzung gegeben hat, daß die Ermächtigung zur Aufnahme und Tilgung der Auleihe durch Geſetz planmäßig feſtgelegt wird. Ich richte an Sie die Aufforderung, dasſelbe Vertrauen zur deutſchen Wirt⸗ ſchaft und zur Regierung zu haben, N wie das Ausland (Lärm und Zurufe rechts und bei den Kommuniſten) Der Kanzler geht dann auf das Reformprogramm der Regierung ein. Seine Grundlage iſt ein voll⸗ kommen ausgeglichener Haushalt für 1931, die Sel b⸗ ſtändigmachung der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung, Sparſamkeit auf alle n Gebieten, auch bei den Gehältern, Vereinfachung des behörd⸗ lichen Apparats ſowie Vorbereitung eines endgül⸗ tigen Finanzausgleichs. Die Regierung will keine dauernde Senkung des Reallohns, ſie will aber das unhaltbar gewordene deutſche Preisgebäude unter allen Umſtän⸗ den ins Wanken bringen. Dieſes Ziel iſt nicht zu erreichen, ohne daß auch eine gewiſſe Beweglichkeit in die Gehälter und Löhne gebracht wird. Für die Angleichung der deutſchen Preiſe an die Weltpreislage müſſen alle Schichten des Volkes Opfer tragen. Bei der beſon⸗ deren Schickſals ver bundenheit von Beamten und Staat iſt es nicht zu vermeiden, daß anch die Beamtenſchaft materielle Opfer bringt. Sie wird es tun trotz der Hetze mancher Kreiſe gegen das Berufsbeamtentum(Unruhe und Zurufe links). Die Regierung wird ungerechte Angriffe auf die Be⸗ amtenſchaft abwehren. Sie nimmt für ſich in An⸗ Mit Stimmenmehrheit gefallen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Okt. Zu Beginn der heutigen Sitzung des preußiſchen Landtages wandten ſich die Kommuniſten in einer entrüſteten Erklärung gegen die geſtern von dem nationalſozialiſtiſchen Abg. Kerrl aufgeſtellte Be⸗ hauptung, nicht Nationalſozialiſten, ſondern Kommu⸗ niſten hätten die Fenſterſcheiben in der Leipziger Straße eingeworfen. Dann wurde die allgemeine Ausſprache über die Auflöſungsanträge fortgeſetzt. Der Miniſter⸗ präſident und die beiden anderen ſozialdemokratiſchen Mitglieder des Preußenkabinetts, Innenminiſter Wäntig und Kultusminiſter Grimme, hatten auf der Regierungseſtrade Platz genommen. Das Plenum war recht ſtark beſetzt, da ſich die Fraktionen wegen der auf 2 Uhr angeſetzten Abſtimmung über den kommuniſtiſchen Mißtrauensantrag faſt vollzäh⸗ lig im Hauſe eingefunden hatten. Der Führer des preußiſchen Zentrums, Abg. Heß, erklärte ſich in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen des Zentrumsparteivorſtandes vom Sonntag, die er verlas, gegen die Auflöſung des Landtages und ſagte in auffallender Schärfe den Nationalſozialiſten 1 den Kampf an Herr Heß ſprach mit unverkennbarer Abſicht immer wieder von der„dͤeutſchen“ Zentrumspartei, ſuchte alſo den Eindruck zu erwecken, daß er nicht lediglich als Vertreter der Landtagsfraktion ſpreche, ſondern die Anſicht der Geſamtpartei wiedergebe. Um 2 Uhr wurde dann das kommuniſtiſche Miß⸗ trauensvotum mit 233 gegen 198 Stimmen a b⸗ gelehnt. Es ſcheint, daß in letzter Minute doch noch aus dem Lager der Volkspartei und von den Deutſch⸗ Hannoveranern, die ſchon ſeinerzeit die Obſtruktion bei der Abſtimmung über den Etat nicht mitgemacht haben, der Koalition zur Hilfe gekommen ſind. 4 Die Abſtimmungen über die Auflöſung und die mit ihr verbundenen Anträge ſollen erſt nach Schluß der Ausſprache vorgenommen werden, früheſtens alſo morgen. Sonderaufträge für Spiecker Drahtbericht unſeres Berliner Büros [ Berlin, 16. Oktober Wie wir hören, beſtätigt es ſich, daß Miniſterial⸗ direktor Spiecker, der als ehemaliger Preſſechef in beſter Erinnerung iſt, für Sonderaufträge in das Reichsminiſterium des Innern einberufen iſt. Welcher Art dieſe Sonderaufträge ſind, wird ſich erſt von Fall zu Fall entſcheiden, doch trifft es nicht zu, daß Spiecker ein Dezernat für Preſſe, Rund⸗ funk und Film übernommen hat. 777. D ã yd ³˙Wꝛwꝗqͥf ðͤ d ſpruch, daß ſie ſich in ſozialer Geſinnung von keiner ihrer Vorgängerinnen übertreffen läßt.(Lärmender Widerſpruch bei den Kommuniſten.) Aber wir können nicht Sozialpolitik in Iuftleerem Raum machen. Eine blutleere deut⸗ ſche Wirtſchaft und ein zuſammengebrochener Staats⸗ haushalt wären nicht mehr in der Lage, die Durch⸗ führung noch ſo ſchöner ſozialpolitiſcher Geſetze wei⸗ terhin zu gewährleiſten. Von der Geſundung und Beruhigung unſerer politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe erwartet die Reichsregierung auch eine erhebliche Minderung der Arbeitsloſigkeit. Unſere Preispolitik wird vor allem ein wich⸗ tiger Schritt zur Wiederherſtellung des weltwirt⸗ ſchaftlichen Gleichgewichts bedeuten. Beſondere Aufmerkſamkeit hat die Reichsregie⸗ rung den Kohlenpreiſen zugewandt. Der Reichskanzler teilt mit, daß die Ruhrkohleninduſtrie ihm ſoeben ihre Bereitwilligkeit erklärt habe, trotz der noch nicht erleichterten Selbſtkoſtenlage mit einer durchſchnittlichen 6prozentigen Senkung der Kohlenpreiſe voranzugehen, die am 1. Dezember wirkſam werden ſoll.(Bewegung.) Der Kanzler geht dann auf die Außenpolitik über. Als er erklärt, höchſtes Ziel jeder deutſchen Innen⸗ und Außenpolitik ſei die Erringung der nationalen Freiheit, ſowie der moraliſchen und materiellen Gleichberechtigung Deutſchlands, wird bei den Nationalſozialiſten heftiger Widerſpruch laut.(Der Abg. Straſſer er⸗ hält einen Ordnungsruf.) Der Weg zur Verfolgung dieſes Zieles wird wie bisher der Weg des Frie⸗ dens ſein. Eine Politik der Abenteuer lehne die Reichsregierung a b. Die Löſung des Reparationsproblems iſt nicht allein eine Aufgabe Deutſchlands, ſondern liegt im Intereſſe aller Länder.(Zurufe der Natio⸗ nalſozialiſten: Fragen Sie doch Herrn Curtius!) Die Aufgabe des deutſchen Volkes ſei, alles zu tun, um Ordnung im Innern des eigenen Hauſes zu ſchaffen, damit Deutſchland von den Maßnahmen Gebrauch machen kann, die ihm zur Abwehr der Gefahren für die Währung und Wirtſchaft zuſtehen. Der Kanzler bedauert dann, daß die erzwungene Abrüſtung Deutſchlands nicht auch eine Abrüſtung der anderen nach ſich gezogen habe. Weiter tritt Dr. Brüning ein für die Erhaltung der Wehrhaftigkeit des deutſchen Volkes. Wiederum ertönen heftige Proteſtrufe ans den Reihen der Nationalſozialiſten, die mit ausgeſtreckten Händen auf Groener hinweiſen. Die Reichswehr muß frei von Politik ſein. Der Kanzler ſchließt mit einem Appell an das Haus, in der gegenwärtigen Notlage in vollem Be⸗ wußtſein ſeiner Verantwortung an die Arbeit zu gehen und die Gegenſätze des Wahlkampfes zu ver⸗ geſſen. Als der Kanzler die Rednertribüne verläßt, be⸗ reiten ihm Zentrum, Bayeriſche Volkspartei und Staatspartei lebhafte Ovationen, während Kommuniſten und Nationalſozialiſten ſpöttiſche Zwi⸗ ſchenrufe ausſtoßen. Nach einer kurzen Geſchäfts⸗ ordnungsdebatte wird die Ausſprache dann auf morgen früh vertagt. Das Präſidium bei Hindenburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros f Berlin, 16. Okt. Das neue Reichstagspräſidium hat heute dem Reichspräſidenten den üblichen Antrittsbeſuch abgeſtattet. Der Reichspräſident hat die Mitglieder des Präſtdiums gebeten, in Ernſt und Einigkeit ihres Amtes zu walten und dafür zu ſorgen, daß bei den Verhandlungen die Würde des Reichstages gewahrt werde. Reviſions⸗Anträge Ein Antrag der Nationalſozialiſten erſucht die Reichsregierung, unverzüglich die nötigen Schritte zur Aufhebung des auf der Kriegsſchuldlüge beruhenden Verſailler Vertrages und der darauf aufgebauten Tributverträge zu unter⸗ nehmen. 5 Die Reichstagsfraktion des Chriſtlich⸗Sozialen Volksdienſtes und der Konſervativen fordert in einem Antrag die Reichsregierung auf, baldmöglichſt in Verhandlungen über eine Reviſion des Youngplanes mit den an ihm beteiligten Mäch⸗ ten einzutreten und alle innerpolitiſchen Maßnah⸗ men zu treffen, die für den Erfolg nötig ſind. Der Streik der 120 000 Seit Mittwoch früh befinden ſich in Groß⸗Ber lin 120 000 Metallarbeiter und arbeiterinnen im Streik. Schon vorher haben kommuniſtiſche Agitatoren, die den Streikbefehl des Metallarbeiterverbandes nicht abwarten wollten, bekannte Unternehmungen, wie A. E.., Flohr, Norddeutſche Kabelwerke, Telefunken⸗ geſellſchaft, Osram uſw.„ausgeräumt“, d. h. lahm⸗ gelegt. Nun ſind alſo die vielen anderen Firmen (276) hinzugekommen. Hinter den Verband der Ber⸗ liner Metallarbeiter haben ſich alle Freien Gewerk⸗ ſchaften Deutſchlands geſtellt. Auch die chriſt⸗ lichen Metallarbeiterorganiſationen ſprechen ihre Solidarität aus, ebenſo der Afa, der Allgemeine freie Angeſtelltenbund für die Angeſtellten. Das iſt zwar noch keine Mitwirkung am Streik. Aber der Brand lodert vermutlich weiter, wenn die Regierung nicht mit ihren Löſcharbeiten, d. h. mit neuer Vermittlung beginnt. Welches ſind allgemein die Ausſichten dtieſer Kraftprobe? Von Unternehmerſeite wird be⸗ hauptet, der Streikbeſchluß des Berliner Metall⸗ arbeiterkartells ſei mehr aus Konkurrensfurcht vor den Kommuniſten und aus ſonſtigen politiſchen Seelenkomplexen zu erklären, als aus vernünftiger Ueberlegung oder gar aus günſtiger Meinung über die Streikausſichten. Zum Streik gehört wie zum Krieg vor allem viel Geld. Die Kaſſen der Gewerk⸗ ſchaften ſind aber durchaus nicht gefüllt oder auf den Anſturm der Streikgelder⸗Anforderungen vorbe⸗ reitet. Das Kapital der Arbeitnehmer⸗Organiſa⸗ tionen iſt zum größten Teile feſt angelegt und nicht ſo ſchnell, wie es jetzt nötig wäre, flüſſig zu machen. Erhebliche Mittel ſind im letzten Jahre für Zuſatz⸗ unterſtützungen der organiſierten Erwerbsloſen draufgegangen. Im Lager der Arbeitgeber wird der Schaden, der den Unternehmern durch den Streik erwächſt, nicht ſehr hoch angeſchlagen, weil die Aufträge in den letzten Wochen ſehr ſpärlich eingingen. Das alte Lied: Wenn das Geſchäft ſchlecht geht, ſoll man nicht ſtreiken. Aber die Unternehmer ſind weit davon entfernt, ſich etwa nun über die falſche Rechnung der Arbeiter zu freuen. Denn die Folgen des Streiks werden für beide Teile bitter, die Wirkung auf das beobachtende und kreditgebende Ausland höchſt bedenklich ſein. Man hat in letzter Stunde, ganz abgeſehen von den Schlichterverhandlungen, manches getan, um den Losbruch des Streiks zu verhindern. Die elektrotechniſche Induſtrie z. B. beſchloß einen Preisabbau um 5 v. H. aller ihrer Erzeugniſſe. Die Arbeiter erwiderten darauf mit Spott: Von Staub⸗ ſaugern, elektriſchen Bügeleiſen und dergleichen könnten ihre Familien nicht leben. Das iſt richtig. Aber wenn der Preisabbau, wie ziemlich ſicher zu erwarten, ſich auf andere Wirtſchaftszweige, wie z. B. auf die Kleiderſtofferzeugung, ausdehnt, wird die Lebenshaltung der arbeitenden Maſſen ſich bald recht bemerkbar verbilligen. Ein Irrtum iſt es jedenfalls, wenn in Arbeitnehmerkreiſen darauf verwieſen wird, daß die Koſten der Lebenshaltung bei den Konkur⸗ renzländern ſtärker geſunken ſeien als bei uns. Das neueſte Heft(Nr. 19) von„Wirtſchaft und Statiſtik“ ſtellt vielmehr feſt, daß die Geſamtlebens⸗ haltungskoſten in den Vereinigten Staaten um 2,1 v.., in England um 3,7, in Deutſchland aber um 3,8 v. H. geſunken ſind. In Frankreich, Belgien, Luxemburg und Oeſterreich ſind die Lebenshaltungs⸗ koſten ſogar geſtiegen. Am heutigen Donnerstag ſollen die erſten Schritte zu neuen Verhandlungen zwiſchen den kriegführenden Parteien unternommen werden. Anſtelle des bisherigen Sonderſchlichters Dr. Voel⸗ ker ſoll der Miniſterialrat Mewes vom Arbeits⸗ miniſterium Ausgleichsverſuche machen. Leider hat der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund den Weg zur Einigung ſtark verbaut durch die Ent⸗ ſchließung, in der es hieß, der erſte Schiedsſpruch habe die ſtaatliche Schlichtung einſeitig zugunſten der Arbeitgeber eingeſetzt, um der Arbeiterſchaft den Lohnabbau aufzuzwingen. Es liege ein„Miß⸗ brauch der Staatsgewalt“ vor. Das mußte natür⸗ lich auch im Miniſterhauſe Steger walds emp⸗ findlich verſtimmen. Der Schiedsſpruch hat doch lediglich die Intereſſen der Geſamtheit in den 2. Seite/ Nummer 480 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Donnerstag, 16. Oktober 1930 Vordergrund gerückt. Was aber haben die Gewerk⸗ ſchaften im letzten Jahrzehnt geſagt, wenn der Schlichter regelmäßig die Löhne erhöhte? Da war niemals vom Mißbrauch der Staatsgewalt die Rede. Die ſcharfen Kritiker des amtlichen Schlichtungs⸗ weſens ſollten einmal nachleſen, was der bekannte Gelehrte Prof. Heimann in ſeinem Werk über „Soziale Theorie des Kapitalismus“ zu unſerem Fall ſchreibt. Es heißt da:„Kein Syſtem der Lohnfeſtſetzung hat die Probe ſeiner Bewährung beſtanden, ſolange es nicht auch einmal die Kraft zur Lohnſenkung aufgebracht hat, ſei es durch un⸗ mittelbaren ſtaatlichen Machtſpruch, ſei es durch freien Marktkampf mit dem Staat als Zuſchauer“ Sollte ſein Wort hier nicht gelten? FN Der Streik in der Berliner Melallinduſtrie Berlin, 16. Oktober. Der Streik hat ſeit geſtern keine Verände⸗ rung erfahren. Nach den letzten Meldungen beſteht heute kaum noch eine Ausſicht, daß auf Veranlaſſung des Reichsarbeitsminiſters eine Beſprechung ſtatt⸗ finden kann, denn der Antrag des Verbandes Ber⸗ Uner Metall⸗Induſtrieller auf Verbindlichkeitserklä⸗ rung iſt an das Reichsarbeitsminiſterium noch nicht abgegangen. Erſt nach Eintreffen dieſes Antrages wird Miniſter Stegerwald die Möglichkeit haben, von ſich aus weitere Schritte zu veranlaſſen. Zu Ausſchreitungen iſt es nach den bisher vorliegenden Meldungen heute nicht gekommen. Die ſog.„Große Geſellſchaftsoppoſition“ hat eine Kundgebung für 5 Uhr nachmittags anberaumt, zu deren Beſuch ſie alle Erwerbsloſen aufforderte,. Ueber die Zahl der Streikenden werden nach wie vor widerſprechende Angaben gemacht. Während die Gewerkſchaften erklären, daß neun Zehntel aller Metallarbeiter im Kampfe ſeien, wird von Arbeit⸗ geberſeite erklärt, daß rund 25 v. H. aller Metall⸗ arbeiter in den Betrieben geblieben ſeien. ————— Eine ſellſame En führung K. J. Stahlberg, der frühere Stagtspräſident von Finnland, Führer der nationalen Fortſchritts⸗ partei im finniſchen Reichstag, wurde mit ſeiner Gattin von unbekannten Tätern im Auto entführt. Er wurde 100 Kilometer von der ruſſiſchen Grenze wieder aufgefunden. Die Polizei vermutet, daß hinter dieſer Entführung Lappokreiſe ſtehen. Die Entführer verhaftet 8— Helſingfors, 16. Oktober. Den Polizeibehörden gelang es, alle Per⸗ ſonen, die an der Entführung des früheren Staats⸗ präſidenten Stahlberg und ſeiner Gattin beteiligt Waren, zu verhaften. Es handelt ſich um vier Perſonen. Eine der Verhaftungen erfolgte in Hel⸗ ſingfors. i Finanzminiſter Vennola ſprach zugleich in Ver⸗ tretung des erkrankten Miniſterpräſidenten das Be⸗ dauern der Regterung über den Vorfall aus, und ſtellte Staatspräſident Stahlberg einen Extrazug für die Rückreiſe von Joenſu nach Helſingfors zur Ver⸗ fügung. Ferner wurde der Juſtizkanzler beauftragt, die weitere Unterſuchung ſtrengſtens zu überwachen. Am die Iniliative der ſächſiſchen Regierung Bei Beratung eines deutſchnativnalen Antrages auf Reviſion der Tributverträge erklärte, einer Meldung des„Lokalanzeigers“ zufolge, Miniſter⸗ präſident Schinck im ſächſiſchen Landtag, die Regierung wäre gerne bereit, ſich nachdrücklichſt bei der Reichsregierung dafür einzu⸗ ſetzen, daß ſie, um des Lebensintereſſes des deutſchen Volkes willen, ſobald wie möglich zur Nachprüfung über das, was dem Staat auferlegt worden iſt, die notwendigen Schritte unternimmt. Guſtave Hervé für Reviſion Guſtave Hervé tritt in einem Artikel in der „Victoire“ für die Reviſion der Verſailler Verträge ein, weil die Nichtreviſion Frankreich für den kom⸗ menden Krieg verantwortlich machen würde, der weit mehr Trümmer und Menſchenopfer koſten würde als der letzte Krieg. Hervé ſchlägt die Streichung der deutſchen Zahlungen vor, ſoweit Amerika die interalliierten Schulden geſtrichen habe. Er empfiehlt weiter, auf die Volksabſtimmung im Saargebiet zu verzichten, was Frank⸗ reich übrigens im Jahre 1935 eine öffentliche Demütigung erſparen würde, denn die Volksabſtim⸗ mung werde unfehlbar zugunſten Deutſchlands aus⸗ gehen. Hervé tritt dann für die Ermächtigung Deutſchlands ein, ſich die ſieben Millionen Oeſter⸗ reicher anzugliedern, weil dadurch im Grunde genommen nichts geändert werde, da doch der Anſchluß bereits moraltſch vollzogen ſei, ſo daß eines Tages niemand ſich ſeiner Verwirklichung entgegenſetzen könne, für die Rückgabe der fran⸗ zöſiſchen Mandatsgebiete Togo und Kamerun an Deutſchland, für die Reviſion des deut⸗ ſchen Militärſtatuts. Deutſchland ſolle das gleiche Militärſtatut erhalten wie Frankreich und Effektivbeſtände in Stärke der im franzöſiſchen Mutterland ſtehenden Truppen. Weiter tritt Hervé für eine freundſchaftliche Intervention Frankreichs bei Polen zum Zwecke der Rückgabe des Korridors an Deutſch⸗ land ein, wenn Deutſchland Litauen bewegen könne, wie einſt wieder mit Polen einen polniſch⸗litauiſchen Staat zu bilden. Für dieſe Aenderungen müßte die gegenſeitige militäriſche Garantierung des neuen europäiſchen Status quo gegeben werden. Man dürfe auch die Bewilligung nicht davon abhängig Engliſche Jollpolitik Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London. 16. Oktober. Nach monatelangen Verhandlungen hinter den Kuliſſen der Konſervativen Partei iſt Herr Bal d⸗ win nunmehr mit einem klaren politiſchen Pro⸗ gramm hervorgetreten, das die Haltung der Kon⸗ ſervativen in der Oppoſition und ihre Stellung im nächſten Wahlkampf beſtimmen ſoll. Das Programm wird ſchon heute einen bedeutenden Einfluß auf die engliſche Politik haben, da ſich die Arbeiterregierung bemühen wird, gerade in den wichtigſten Fragen der wirtſchaftlichen und finanziellen Reform den Konſer⸗ vativen ſoviel Wind wie möglich aus den Segeln zu nehmen. Die Hauptpunkte des Programms find folgende: Rigoroſe Sparſamkeit, Herabſetzung der direkten Steuern, draſtiſche Reform der Arbeits⸗ loſenunterſtützung, Ausdehnung der beſtehenden Zölle für Fertigwaren und Handelsfreiheit zur Einführung von Tarifen für ſolche Induſtrien, die durch ein ausländiſches Dumping gefährdet ſind. In der wichtigſten Streifrage, der des Zoll⸗ tarifes für Lebensmittel, weicht das Bald⸗ winſche Programm den Zöllen aus und ſteht eine Preisſtabiliſterung für Inlandsgetreide mit Hilfe von Staatsgeldern vor. lebiſion der Friedensverträge machen, daß Deutſchland republikaniſch ſei. Seit zwei Jahren beſchäftige er— Hervé— ſich mit dieſem Problem, und um ſein Gewiſſen zu erleichtern und um eine große Laſt loszuwerden, gebe er ſeine Ge⸗ danken bekannt. Eine engliſche Beirachtung Der„Daily Telegraph“ veröffentlicht einen langen Aufſatz von Prof. Maurice Gerothwohl über die Frage der Forderung nach Reviſion der Friedens⸗ verträge. Darin wird u. a. ausgeführt, am Quai 'Orſay rechne man damit, daß während der nächſten Jahre jede deutſche Regierung— mit der wahr⸗ ſcheinlichen Unterſtützung Italiens, Ungarn und Oeſterreichs— auf eine baldige und umfaſſende Reviſion der Friedensverträge dringen werde. Gegenwärtig ſet Frankreich im Begriff, zu erkunden, welche Haltung britiſche Regierung einnehmen würde, wenn Deutſchland in Genf oder ſonſtwo dieſe Frage aufwerfen ſollte. Der Artikelverfaſſer verlangt, daß ſich die gegen⸗ wärtig tagende britiſche Reichs konferenz mit dieſen Fragen befaſſen ſollte. Frankreich frage, ob Großbritannien, abgeſehen von ſeinen genau um⸗ ſchriebenen Verpflichtungen aus dem Locarnovertrag, bereit wäre, das Verſprechen abzugeben, Frankreich und Fankreichs Verbündeten dabei zu helfen, jeg⸗ liche Abänderung aller in den Friedensverträgen feſtgelegten Grenzen zu verhindern. Der Verfaſſer betont, daß die Doktrin der„Einheitsfront“ zwiſchen Großbritannien und Frankreich moraliſcher und legaler Beziehung den Locarnoverpflichtungen Englands widerſprechen würde. Abgeſehen da⸗ von ſei es undenkbar, daß ein einziges britiſches Dominion mobil machen würde, um Frank reich, Deutſchland, Italien oder Polen wegen einer Frage wie der des Korridors zu verteidigen und Geld und Blut für den Grundſatz der Parität gder Nichtparität zwiſchen der franzöſiſchen und der italieniſchen Flotte zu opfern. Prof. Gerothwohl ſchließt: An Deutſchland wäre eine gemeinſame Erklärung Großbritanniens und der Dominions, daß ſie, abgeſehen von den beſtehen⸗ den Verpflichtungen, die nicht erweitert werden wol⸗ len, keinen Shilling und keinen Tropfen Blut wegen einer rein europäiſchen Streitfrage ausgeben werden. Eine ſolche Erklärung würde wie eine kalte Duſche auf alle kriegsluſtigen Elemente wirken. Ferner wird nach deutſchem Muſter ein Quo⸗ tenſyſtem für die Verwendung einheimiſchen Getrei⸗ des für die Brotherſtellung zur Pflicht gemacht wer⸗ den. Von einem ausgedehnten induſtriellen Zolltarif ſteht ebenſo wenig in dem Programm wie von Lebensmittelzöllen, obwohl ſich für dieſe Dinge Hin⸗ tertüren ergeben könnten. Mit dieſem Programm verſucht Baldwin offen⸗ ſichtlich die Einigkeit in der Konſervativen Partei wiederherzuſtellen. Aber ſchon heute proteſtie⸗ ren die beiden aufſäſſtgen Preſſelords heftig gegen die Beſcheidenheit der Baldwinſchen Zollforderungen und ſagen dieſem Programm den Kampf an. Kein Kurswechſel in Südtirol Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Oktober Zu den Meldungen über angebliche Erleichte⸗ rungen in Südtirol wird nun auch von der Wilhelm⸗ ſtraße die Mitteilung des V. d. A. beſtätigt, nach der die Nachrichten ſich leider nicht bewahrheiten. Das Verbot des deutſchen Privatunterrichts beſteht nach wie vor. Auch von der Zulaſſung deutſcher Volksſchulen iſt nichts bekannt. Das Trachtenfeſt in Meran entbehrt jeglicher Bedeutung. Kurz und gut: An dem fafziſtiſchen Kurs hat ſich nichts geändert. geſchlagen. Babiſche Politik Politiſche Reibereien — Karlsruhe, 16. Okt. Gelegentlich einer Verſammlung von National ſozialiſten in einem Gaſthaus in Mühlburg kam es geſtern abend zu wiederholten Störungsverſuchen, offenbar von kommuniſtiſcher Seite, die ſich zu Schlägereien entwickelten. Die Polizei mußte mehr⸗ mals mit größerem Aufgebot eingreifen. Bei den Raufereien wurden zwei Verſammlungsteilnehmer von politiſchen Gegnern erheblich verletzt. In Durlach fand geſtern abend eine Kund⸗ gebung des Reichsbanners, der Sp und der Ge⸗ werkſchaften ſtatt, wobei es gegen halb 11 Uhr in der Hauptſtraße zu erregten Szenen kam. Mehrere Nationalſozialiſten, die ſich auf dem Heim⸗ weg befanden, wurden in der Hauptſtraße von Kom⸗ muniſten erkannt und angehalten. Sie flüchteten nun in ein Haus, wo ſie von den Kommu⸗ niſten regelrecht belagert wurden, ſodaß ein größeres Polizeiaufgebot die Straße ſäubern mußte. Auch vor dem Haus des Vorſitzenden der NS DA p Durlach kam es zu großen Anſammlungen von poli⸗ tiſchen Gegnern, weil angeblich ein Reichsbanner⸗ mann von einem Nationalſozialiſten geohrfeigt wor⸗ den war. Auch hier mußte die Polizei eingreifen. Schweres Verkehrsunglück Eigener Drahtbericht Oggersheim, 16. Okt. In der Schillerſtraße beim Ortsausgang nach Mutterſtadt trug ſich heute mittag um.30 Uhr ein tödlicher Verkehrsunfall zu. Der in den fünfziger Jahren ſtehende verheiratete Schreiner Jakob Kiel von hier wurde von einem Motorradfahrer, dem 26 Jahre alten Schmied Willi Lange aus Edigheim überrannt und auf die Straße geſchleudert. Kiel erlitt einen doppelten Schädelbruch, ſowie eine Gehirnerſchütterung und verſtarb ſofort. Ueber den Hergang des bedauerlichen Unglücks⸗ falles wird noch bekannt, daß Kiel auf ſeinem Fahr⸗ rad hinter der Wirtſchaft„Zur Rhein⸗Haardt⸗Bahn“ nach links in ſeinen Acker einbiegen wollte. Er geriet dabei mit dem ihm entgegenkommenden Mo⸗ torrad in Kolliſtion. Kiel wurde, trotzdem der Mo⸗ torradfahrer noch raſch ſtoppte, ſo unglücklich von ſeinem Rad auf die Straße geſchleudert, daß er mit der Stirnſeite aufprallte, wobei die vordere Schädel⸗ baſis in Trümmer ging. Durch das raſche Bremſen wurde der Soziusfahrer, der 25 Jahre alte er⸗ werbsloſe Dreher Hans Schotten ha mme l aus Oppau kopfvor auf das Vorderteil des Motor⸗ rades geſchleudert, daß er eine empfindliche Kinn⸗ verletzung und Handverletzungen davontrug. Lange kam mit heiler Haut davon. Er wurde von der Py⸗ lizei vorerſt in Gewahrſam genommen. Die Schuldfrage iſt noch nicht einwandftei geklärt. Eroͤſtoß in OSberbaden — Freiburg, 16. Okt. In verſchiedenen Orten Oberbadens, ſo in Freiburg i. Br. und im Gebiet von Donaueſchingen iſt heute nacht um 28,20 Uhr wiederum ein Erdſtoß wahrgenommen worden, der von längerem, tiefem Rollen und leichtem Schwanken begleitet war. Die Richtung des Erd⸗ ſtoßes wird mit Nordoſt⸗Südweſt bezw. Nordſüd an⸗ gegeben. 0 Der Bürgerkrieg in Braſtlien — Newyork, 16. Okt. Wie aus Rivera(Uruguay) gemeldet wird, hat nach amtlicher Mitteilung der Aufſtändiſchen die Vorhut ihres Heeres eine tauſend Mann ſtarke Abteilung der Bundestruppen, etwa 300 Kilometer von Sab Paolo entfernt, geſtern abend N Probleme der evangeliſchen Kirchenmuſik Vortrag von Prof. Dr. Karl Anton⸗Mannheim Die kirchlich⸗poſitive Vereinigung hatte zu einem öffentlichen Vortragsabend einge⸗ laden, der in Anbetracht der aufgeworfenen Fragen viel ſtärkeren Beſuch verdient hätte. Als Redner war Herr Prof. Dr. Karl Anton gewonnen wor⸗ den, der ſowohl durch ſeine berufliche Stellung wie durch ſeine mufikaliſche Vorbildung und ſeine For⸗ ſchertätigkeit ſpeziell auf dem Gebiete der proteſtanti⸗ ſchen Kirchenmuſik wie kein zweiter berufen war, ö te im Frage ſtehenden Probleme nach allen Seiten zu beleuchten. Als beſonderer Vorzug ſeiner auch rhetoriſch wirkungsvollen Darlegungen iſt die durch⸗ aus leichtverſtändliche Faſſung unter Verzicht auf alle nur den Fachmann intereſſierenden Einzelfragen zu bezeichnen. Ausgehend von der vielfach herrſchenden Unklar⸗ heit über den Begriff Kirchenmuſik, ſowie von der durch Kriegs⸗ und Nachkriegszeit hervorgerufenen Umwälzung auf faſt allen Gebieten des geiſtigen Lebens einerfeits und gewiſſen unbeſtreitbaren Schat⸗ tenſeiten unſeres betriebſamen Muſiklebens anderer⸗ ſeits fordert Prof. Dr. Anton Rückkehr zu einer Mufik, die ſich im Sinne Luthers und Bachs ihrer Aufgabe als Gottesdienſt im weiteſten Sinne bewußt, wieder zu erheben und läutern ver⸗ mag und Ehrfurcht und Größe verkündet. Will die evangeliſche Kirchenmuſik ihrer Aufgabe im Geiſte Luthers gerecht werden, ſo muß ſte den Choral in den Mittelpunkt der kirchenmuſtkaliſchen Be⸗ tätigung ſtellen, der Choral muß wieder Kirchenlied werden, das von allen Gemeinde⸗Mitgliedern mitge⸗ fungen wird.(Ein bezeichnender Ausſpruch über die mangelnde Pflege des Chorals iſt auch von Max Reger bekannt.) Mit vollem Recht wies ferner Prof. Dr. Anton auf die viel intenſivere Muſikpflege in vergangenen Zeiten hin, die im Gegenſatz zu heute nicht auf den Import ausländiſcher Modeware angewieſen waren. Wird ſich die heutige Zeit der Schätze, die im prote⸗ ſtantiſchen Choral ruhen, bewußt, ſo iſt für die Neu⸗ belebung echt evangeliſcher Kirchenmuſik ſchon viel gewonen. Mit einem Hinweis auf die in Ausſicht geſtellten mehr praktiſchen Darbietungen und Erläu⸗ terungen über Entwicklung des Chorals, zu denen Prof. Dr. Anton ebenfalls ſeine Mitwirkung zuge⸗ ſagt hat, ſchloß Pfarrer Roſt den Vortragsabend und leitete zu einer internen Beſprechung über. L Der Karl Schünemann Preis 1930 für Hermann Eris Buſſe Aus den von der niederdeutſchen Schriftſtellerver⸗ einigung„Koggel“ vorgeſchlagenen Werken hat der Preisrichter Dr. Hanns Friedrich Blunck den dies⸗ jährigen Karl⸗Schünemann⸗Preis der Schwarzwald⸗ Roman⸗Trilogte des Freiburger Dichters Hermann Eris Buſſe zuerkannt. Die Titel der drei Romane heißen:„Das ſchlafende Feuer“,„Markus und Sixta“ und„Der letzte Bauer“. Es erſcheint von beſonderer Bedeutung, daß die Zuerkennung dieſes Preiſes gerade von dem nie⸗ derdeutſchen Kulturkreis ausgeht. Blunck hat ſeine Entſcheidung mit folgenden Worten begründet: „Buſſe hat die Kraft gehabt, in einer großen Dich⸗ tung das Geſchick einer alemanniſchen Bauernfamilie durch drei Geſchlechter in einer für die Landſchaft eindeutigen Weiſe darzuſtellen. Er bereicherte damit zugleich unſer Schrifttum um eine der ſchönſten und — überſchaut man das ganze Werk— gewaltigſten Darſtellungen deutſchen Bauerntums. Hermann Eris Buſſe zeigt, wie man eine Landſchaft lebendig machen und von ihr als Dichter der Welt predigen kann.“ Eine Wiedergewinnung Brahmsſcher Gefänge für den Konzertſaal. Bei dem Brahms⸗Abend, den die bekannte Altiſtin Gertrude Hepp am 6. No⸗ vember im Bechſteinſaal in Berlin veranſtaltet, ſingt die Künſtlerin die ſelten gehörten zwei Ge⸗ ſänge mit Bratſche unter Mitwirkung von Reinhard Wolf. Gertrude Hepp, die ſeit langem bemüht iſt, den ausdruckbetonten Kammerkonzert⸗Geſang aus der klaſſiſchen Zeit der Muſik dem Konzertrepertoir wiederzugewinnen, wird jetzt auch ſyſtematiſch die weniger bekannten Werke von Brahms zu Gehör bringen, gehn Jahre f pfälziſcher Volksbildungsverband Die deutſche Not am Rhein ſah nirgends einen ſo wohlorganiſterten Abwehrkampf wie in der Pfalz. Hter freilich war die Not auch am größten. Von der Kreishauptſtadt aus unternahmen die Gerard und de Metz ihre„friedliche Durchdringung“ der links⸗ ufrögen Rheingaue mit franzöſiſchem Geiſt. Das einſtige Annexionsgebiet des erſten Napoleon ſollte wieder zum„Mutterland“(!) zurückgeführt werden durch franzöſiſche Büchereien und Leſeſäle, Sprach⸗ kurfe, Auflärungsvorträge und Werbeſchriften (alles geſchenkt erhältlich), ferner durch Gaſtſpiele des Heeresorcheſters(Fayolle), in den Hauptinſtrumen⸗ ten mit Preisträgern des Pariſer Conſervatoire be⸗ ſetzt, endlich durch Schauſpieltruppen, die allerdings den„Barbaren“ wenig hohe Kunſt zu weiſen ver⸗ mochten. Die pfälziſche Wacht am Rhein mußte zunächſt aus eigenen Kräften, bis Hilfe aus dem„Jenſeits“ kam, zu wahren ſuchen,„was deutſch und echt“. Gleich nach dem Kriegsende rief in Kaiſerslautern Ober⸗ lehrer Wagner die Volkshochſchule wieder ins Leben; in Frankenthal richteten Landgerichtsrat Doſenheimer und Bezirksamtmann Fitz Volks⸗ bildungskurſe für Erwerbsloſe ein. Als Erfatz für die verſchwundenen Militärkapellen erſtand das Landesſymphonieorcheſter, etwas ſpäter am 1. November 1920 die Wanderbühne, worauf das Stadttheater Kaiſerslautern ſich als Städtebund⸗ per auftat. All dieſe Beſtrebungen fanden Mittelpunkt und Rückhalt in dem am 10. Juli 1920 zu Neuſtadt a. H. gegründeten pfälziſchen Verband für freie Volksbil⸗ dung. Er faßte die beſtehenden Volksbildungsver⸗ einigungen zuſammen und müßte ſich allerorten um Neugründungen. Tätige Mitarbeiter wurden in den Kaiſerlauterer Ferienhochſchulkurſen hauptſächlich aus der Lehrerſchaft herangebildet; eine Lichtbilderſtelle beim Hiſtoriſchen Muſeum zu Speyer, eine Vortrags⸗ vermittlungs⸗ und ſtelle zu Kaiſerslautern verſorgten Bil⸗ dungsvereine und Schulen mit Stoff. Das hei⸗ eine Lehrfilm⸗ miſche Schrifttum förderte der Verband durch Einrichtung zweier Bücherberatungsſtellen, die 1000 Büchereien halfen, durch Herausgabe der pfälziſchen Theater⸗ und Volksbildungsblätter, des Heimat⸗ kalenders, endlich durch Drucklegung oder Zuſchüſſe zu Veröffentlichungen unſerer Schriftſteller. Gegen die Separatiſtenherrſchaft leiſteten Heimatabende wertvolle Dienſte. Wanderausſtellungen leiteten zu zeitgemäßer Ausgeſtaltung von Heim und Küche an. Seit dem Vorfahr unterrichtet das pfälziſche Volks⸗ hochſchulheim auf der Hambacher Höhe Schüler in Viertelfahreskurſen. Auch der Rundfunk wurde in die Volksbildungsarbeit einbezogen. i In ſeinem vieltätig anregenden und begeiſternd führenden Verbandsleiter Franz Hartmann be⸗ ſitzt die Pfalz einen unermüdlichen Vorkämpfer für die deutſche Sache; die Würzburger Univerſität hat unlängſt Hauptſchriftleiter Hartmann in Anerken⸗ nung ſeiner Verdienſte zum Ehrenmitglied ernannt. Er iſt zuſammen mit dem rührigen und fachkundigen Intendanten Sigurt Robert Skal auch die Seele des Landestheaters für Pfalz und Saarland. Die Wanderbühne war im vergangenen Jahr⸗ zehnt, wo die öffentliche Meinung geknebelt wurde, oft die einzige Stätte, die durch den Mund unſerer Dichter Tells Mahnung zur Erhaltung vaterländi⸗ ſcher Güter verkünden durfte. Gar nicht hoch genug kann die erzieheriſche Arbeit dieſer tapferen Theſpis⸗ jünger geſchätzt werden, deren Schar ſich leider unter dem Druck der Wirtſchaftslage von 3 auf—2 Spiel⸗ gruppen verringert hat.„Ein dauernder Aufruf an das deutſche Kulturgewiſſen“ war ihre Schauſpiel⸗ kunſt, geboten in jährlich 500, während des abge⸗ laufenen Dezenniums über 5000 Aufführungen, die an 138 Spielorten jährlich nahezu 200 000 Zuſchauer über die Not und Enge des Alltags hinweghoben. Ein Ehrentitel der Wanderbühne bleibt ein Dutzend Uraufführungen, worunter folgende pfälzer Dichter vertreten waren: Fritz Eckerle, Paul Münch, Karl Räder und Ling Staab. Bei der Hauptyerſammlung und Dezenniumsfeier am kommenden Samstag und Sonntag in Neuſtadt werden Volk und Regierung dem Volksbildungsver⸗ band und dem Landestheater als wichtigſter Hoch⸗ wacht des Deutſchtums an der Grenzmark gewiß von Herzen danken! PA . FTC 1 FFF 9 N er Ene . W r e r. 2 r Donnerstag, 16. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 480 En feiner Plan Mannem hott en'ſunde Appetit. Was es krabbſche kann, des nimmt es mit, Ob de Biſſe mager odder fett, Ob er ſchwer verdaulich odder net, Ob er ſaftich ooͤder ob er zäh, Ob er groß is odder winzich klee, Ob er ſtark„gepfeffert“, ganz egal, Nix wie her mit, heeßt's uff jeden Fall. Ludwigshafe ſchteckte mer längſcht ein, Wenn die Landesgrenz net wär de Rhein. Driwwe winkt ſo noh die Anilin, Die licht uns ſchun johrelang im Sinn. Awwer lüſchtert's uns dernvoch aach ſehr, Do is leider nix zu mache mehr. In die Eingemeindungsbolidik Macht die Grenz en Schtrich recht lang unn dick. Is die Hinnerfront uns aach verbaut, Dofor werd nooch annerem ausg'ſchaut. Weinem, Ladeburg unn Heidelberg, Noch zu kriche wär net iwwerzwerch. Käm noch Schwetzinge unn Hockene bei, Wär die Sach ſo ziemlich in de Reih'. Kinner, is des net en feiner Plan? So, ihr Herre Schtadͤträt macht eich dran! A. Weber. Drahtloſer Rundfunk-Programmaustauſch Heute Nacht um 1 Uhr macht der Stuttgarter Rundfunkſender zuſammen mit den Sende⸗ ſtationen Toulouſe und Barcelona den Verſuch eines drahtloſen Programmaustauſches. Die drei beteiligten Stationen werden mit ihren Fern⸗ empfangsſtellen arbeiten und abwechſelnd die Dar⸗ bietungen der anderen Sender aufnehmen und ſo ihren Hörern vermitteln. Ein ähnlicher Austauſch zwiſchen dieſen drei Stationen iſt bereits früher vor⸗ genommen worden. Es handelte ſich damals um die Gegenſprechverſuche mit dem auf der Südamerika⸗ reiſe befindlichen Luftſchiff„Graf Zeppelin“, die vollkommen geglückt waren. Jetzt geht es in erſter Linie darum, eine einwandfreie Uebertragung zu Stande zu bringen. Wenn dies gelingt, bedeutet die⸗ ſer Austauſch einen großen Schritt vorwärts auf dem Wege der Programmbereicherungs möglichkeit. Wenn es erſt einmal möglich ſein wird, Programme aus ganz Europa in einwandfreier Qualität zu empfangen, dann bedeutet dies, daß die Geſtaltung der Programme durch die Möglichkeit einer inter⸗ nationalen Ausleſe auf eine Baſis gehoben werden kann, die uns heute noch unbekannt iſt. Zur Zeppelin⸗ Landung in Mannheim Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ hat im Jahre 1930 von ſeinem erſten Aufſtieg am 4. April bis jetzt 88 Fahrten ausgeführt. Auf dem Programm ſteht jetzt zunächſt der Flug am 19. Oktober mit Landung in Mannheim. Als weitere Fahrten ſind vorgeſehen am 28. Oktober ein Rundflug über die Schweiz, am 25. Oktober eine Charterfahrt ebenfalls über die Schweiz. Im November ſind bis jetzt zwei Fahrten, eine nach Chemnitz und eine nach Karlsruhe geplant. Der Landung in Mannheim ſcheint der Wettergott ſein Wohlwollen ſchenken zu wollen. Der Kartenvor⸗ verkauf hat dementſprechend ſchon lebhaft eingeſetzt. * * Konſulariſche Vertretungen. Nachdem das ſia⸗ miſche Konſulat in Stuttgart aufgehoben worden iſt, wurde der Amtsbereich des ſiamiſchen Konſulats in München nunmehr auf Baden erſtreckt. Der könig⸗ lich ſiameſiſche Wahlkonſul in München, Emil Schlemmer, iſt zur Ausübung konſu⸗ lariſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen worden. Der bisher beim Generalkonſu⸗ lat der Vereinigten Staaten von Amerika in Stutt⸗ gart tätige Konſul Maurice C. Pierce iſt verſetzt worden. Seine Zulaſſung zur Ausübung konſula⸗ riſcher Amtshandlungen in Baden iſt hierbei er⸗ loſchen. * Freiwilliger Tod. Die 39 Jahre alte Ehefrau eines Kraftwagenführers in der Altſtadt, die am 12. Oktober eine größere Doſis gifthaltige Tablet⸗ ten eingenommen hat, iſt geſtern im ſtädtiſchen Kran⸗ kenhaus geſtorben. Die Urſache des Freitodes dürfte auf ein ſchweres Leiden zurückzuführen ſein. * Zwei Geflügeldiebſtähle meldet ſchon wieder der Polizeibericht. Aus einem Grundſtück in Neckarau verſchwanden ein älteres und 3 junge Bruthühner und in der Nacht zum 12. Oktober im gleichen Vorort ein junger Hahn und 2 ältere Hühner, ganz weiß (Leghorn), ferner je zwei junge und ältere rebhuhn⸗ farbige Hühner. Zur FJunglehrernot Es iſt wirklich nicht zu viel geſagt, wenn man die finanzielle Lage, in die ſich ein Volksſchulkandidat oder ein Schulamtsbewerber geſtellt ſieht, als „Not“ bezeichnet. Von 20 Mark bis 60 Mark liegt die Grenze ihrer Unterhaltszuſchüſſe. Die im Staats⸗ voranſchlag bewilligten Mittel aus dem Rechnungs⸗ jahr 1929 ſind 1930 die gleichen geblieben, die Zahl der Junglehrer und Kandidaten aber um 184 gewach⸗ ſen. Kürzungen aller Unterhaltszuſchüſſe waren die Folgen. Wie ſoll es aber 1931 werden? Kaum iſt Ausſicht, daß die Mittel ſich vergrößern. Der Staatsvoranſchlag des Unterrichtsminiſteriums iſt für 1930 und 1931 angenommen. 1931 werden aber 283 Neuausgebildete aus den Lehrerbildungsanſtal⸗ ten zu den jetzt ſchon vorhandenen 536 Kandidaten hinzukommen. Man hat für 800 junge Menſchen zu ſorgen. Unterhaltungszuſchüſſe, die heute nur 20/ betragen, wird man kaum mehr kürzen können. Von einem Unterhaltszuſchuß iſt heute eigentlich ſchon kaum mehr zu reden, das nächſte Jahr wird man vielleicht ſogar eine andere Bezeichnung finden müſſen. Es iſt wohl keiner unter den Schulamtsbewerbern oder Kandidaten, der nicht die finanzielle Not des Landes kennt; keiner, der ſich anmaßen wollte, allzu⸗ große Anforderungen zu ſtellen, aber alle werden ſich fragen, ob ein Zuſchuß in der vorhandenen Höhe wirklich zum Lebensunterhalt genügen könnte. Wohl iſt ein großer Teil der Schulamtsbewerber, die ſich im ſogen. Einführungsjahr befinden und darüber hinaus, in den Internaten der Lehrerbildungsanſtal⸗ ten untergebracht. Aber auch dieſe können nicht alle Schulamtsbewerber aufnehmen. Die übrigen ſind vielleicht in der Lage, als Einwohner der Städte Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Freiburg und Konſtanz, bei ihren Eltern zu wohnen. Ein anderer Teil aber iſt gezwungen, außerhalb des Heimatortes, in den vorher⸗ genannten Städten des Einführungsjahres, Wohnung zu nehmen, ſo daß ſich hierfür allein die Wohnungskoſten auf monatlich 35 Mark ſtellen. Rechnet man dann noch die Auslagen für das Eſſen, ſo kommt man immer⸗ hin, bei einer beſcheidenen Lebensweiſe, auf 45 Mark. Das ſind allein 80 Mark. Rechnet man den Durch⸗ ſchnitt des Unterhaltungszuſchuſſes auf 30 Mark, ſo bleiben wirklich noch rund 50 Mark Auslagen, für den nackten Lebensunterhalt. Es iſt nicht unrichtig, wenn in der Oeffentlichkeit davon geſprochen wird, daß z. B. die Anzahl der Schulamtsbewerber in Mannheim und Konſtanz nur gering ſei, in Freiburg jedoch 63, in Karlsruhe 57 be⸗ trage, in dieſen Städten alſo zuſammen allein 120 von den 184 Bewerbern, die im Jahre 1930 ihren Vorbereitungsdienſt leiſten müſſen, ſind. Es iſt natſtrlich auch Tatſache, daß ſehr viele Schulamtsbe⸗ werber, die ihren Wohnſitz, ihre Eltern, alſo billigere Lebensmöglichkeit in Mannheim haben, zum Einfüh⸗ rungsjahr in Freiburg angenommen worden ſind. Hier könnte man zweifellos manche Mark, die in dem für die Unterhaltszuſchüſſe vorgeſehenen Betrag im⸗ merhin eine Rolle ſpielt, einſparen. Nun iſt in den letzten Tagen eine Mitteilung des Miniſteriums für Kultus und Unterricht durch die Preſſe gegangen, deren Inhalt bei den Junglehrern mit großer Genugtuung aufgenommen wurde. Aber es ſtehen doch eine ganze Reihe Junglehrer dieſer Bekanntgabe mit einer gewiſſen Skepſis gegenüber, was beim Gang der Dinge in den letzten Jahren be⸗ greiflich iſt. Das Inausſichtſtellen einer 5 Nichtneuaufnahme von Studierenden in die Lehrerbildungsanſtalten, kann und darf nicht nur ein„Vielleicht“ ſein, ſondern es iſt das einzige Mittel, das, mit jeoͤmöglichſter Nachdrücklichkeit, im Intereſſe der Weiterentwicklung unſerer Volksſchule gefordert werden muß; denn nicht nur allein jene finanziellen Schwierigkeiten, die oben aufgezeigt wurden, ſondern auch die ſeeliſchen Depreſſtonen durch die überlange Wartezeit, die ſich bei einem jungen, hoffnungsfrohen und berufsfreudi⸗ gen Menſchen einſtellen müſſen, wirken auf ſeine Schaffens möglichkeit in einer Schulklaſſe überaus ſchädigend ein. Nur durch die Verhinderung von Neuaufnahmen und die Schließung der Lehrerbil⸗ dungsanſtalten an Oſtern 1932 auf mindeſtens drei Jahre iſt es möglich, die Zahl der jetzt Ausgebildeten und der nach 1935 Auszubildenden der Verwen⸗ dungsmöglichkeit anzupaſſen.* Quer über den Markt Man hoffte immer noch, daß wenigſtens nach der Ernte das Obſt etwas billiger würde, aber umſonſt, eher ziehen die Preiſe noch an. Selbſt für Kochäpfel muß man oft 20 Pfg. bezahlen, für beſſere Ware ent⸗ ſprechend mehr. Trauben bekommt man von 25 bis 50 Pfg., Bananen für 30—40 Pfg. Auch Prei⸗ ſelbeeren werden noch zum Markt gebracht. Für 50 Pfg. konnte man heute das Pfund kaufen. Deutſche Tomaten bekommt man für 30 und 35 Pfg., hol⸗ ländiſche für 60 Pfg. Sehr zum Kaufe lockten die Haſen und Faſanen, Prachtexemplare, die man nicht alle Tage ſieht. Man ſollte für das Pfund.40 bis.60 Mark zahlen. Gänſe konnte man ſchon für.20 Mk. haben. Der Preis für Enten blieb.30 Mk., auch der der Hühner und Hähne auf 1 Mk. Tau⸗ ben im Alter von 1 Jahr und darüber konnte man von 70 Pfg. an haben, junge für 1 Mk. und mehr. Erſtaunlich iſt, daß man immer noch Stein⸗ pilze ſieht. Man hatte ſchon gar nicht mehr damit gerechnet. Und wie fein, wenn man ſie für 60 Pfg. gekauft hat und man hört, daß andere Händler 80 Pfg. fordern. Champignons werden auch nur für 70 und 80 Pfg. abgegeben, die größeren und älteren freilich für 60 Pfg. Zu einem viel billigeren Preis bekommt man die Grünlinge. Die Fiſchhändler hatten eine verhältnismäßig ge⸗ ringe Auswahl und boten an: Karpfen, Schellfiſch und Aale. Die Preiſe blieben unverändert. Das Geſchäft am Fleiſchmarkt war ruhig. Gemüſe war ſoviel angefahren, daß es auch noch für den Samstagmarkt gereicht hätte. In großen Mengen gab es Spinat für 10 und 15 Pfg.; auch Grünkohl war reichlich da. Sehr unterſchiedlich ſind die Preiſe für Rotkohl, Weißkohl und Wirſing. Die einen begnügen ſich mit 7 bis 9 Pfg., die anderen fordern 10 bis 12 Pfg. Blumenkohl, deutſch und hol⸗ ländiſch, iſt überall zu ſehen. Für 30 bis 45 Pfg. bekommt man immer noch Schnittbohnen. Roſenkohl und Schwarzwurzeln ſind für den gleichen Preis zu haben. Meerrettich ſieht man Stangen von 10 bis 40 Pfg., im Pfund bezahlt man ihn mit 60 und 70 Pfg. Auch Sellerie kann man nach Gewicht kaufen, 30 Pfg. das Pfund. Kohl⸗ rabi, weiß und blau, koſten 5 bis 10 Pfg. Für Salat und Endivien muß man 10 und 15 Pfg. ausgeben. Die Wallnüſſe zaubern uns für einen Augen⸗ blick ein Bild vor Augen, zwei Monate weiter: Weihnachten. Nur wollen wir hoffen, daß ſie dann nicht mehr 60 und 70 Pfg. koſten. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden fol⸗ gende Verbraucherpreiſe für ein Pfund in Pfg. ermittelt: Kartoffeln—4,5; Salatkartoffeln 10—12; Wirſing—12; Weißkraut—7; Rotkraut 10—12; Blumenkohl, Stück 15 bis 90; Karotten, Bſchl.—8; Gelbe Rüben—8; Rote Rüben 10; Spinat 10—15; Mangold 10—12; Zwiebeln 5 bis 7; Grüne Bohnen 28—45; Grüne Erbfen 40—45; Kopf⸗ ſalat, Stück—15; Endivienſalat, Stück—10; Oberkohl⸗ raben, Stück—10; Roſenkohl 35—40; Tomaten 25—35; Radieschen. Bſchl.—10; Rettich, Stück—20; Meerrettich, Stück 10—30; Schl. Gurken(groß) Stück 4065; Salat⸗ gurken, Stück 10—25; Suppengrünes, Bſchl.—8; Peter⸗ ſilte, Bſchl.—8; Schnittlauch, Bſchl.—7; Lauch, Stück 6 bis 12; Aepfel 25—50; Birnen 20—50; Quitten 35—45; Zi⸗ tronen, Stück—10; Orangen, Stück 10—18; Bananen, Stück—12; Süßrahmbutter 180—200; Landbutter 160 bis 170; Weißer Käſe 45—50; Eier, Stück 10—17; Aale 150; Barben 100—120; Karpfen 140; Kabeljau 60—80; Schellfiſche 60—70; Goldbarſch 60; Seelachs 60; Seehecht 80; Stock⸗ fiſche 50; Hahn, geſchlachtet, Stück 150—500; Huhn, geſchlach⸗ tet, Stück 250600; Enten, geſchlachtet. Stück 350— 700; Tauben, geſchlachtet, Stück 80—120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 800—1800; Gänſe, geſchlachtet 135150; Rinofleiſch 120; Kuhfleiſch 90; Kalbfleiſch 140; Schweinefleiſch 110; Ge⸗ frierfleiſch 76. * * Das filberne Ehejubiläum begeht am heutigen Tage Herr Karl Völker, Heidelberg, Bergſtr. 112, mit ſeiner Ehefrau Joſefine geb. Englert. Veranſtaltungen Ausſchuß für Volksmuſikpflege. Wir werden gebeten, darauf hinzuweiſen, daß die Friſt für Einreichung der Be⸗ ſtell⸗Liſten am 22. Oktober abläuft. Für Auskünfte und Verkauf von Dauerkarten wird dieſen Samstagnachmittag ein Schalter im Roſengarten geöffnet ſein. Das erſte Sin⸗ foniekonzert unter Leitung von Generalmuſikdirektor Roſenſtock bringt am Montag, den 10. November Schu⸗ berts große C⸗Dur⸗Sinfonie, Mahler Lieder, geſun⸗ gen von Margarethe Kloſe und Rezniceks Ouvertüre zu„Donna Diana“. Kommunale Chronik Aus dem Bürgerausſchuß Freiburg Eine umfangreiche Tagesordnung lag der Frei⸗ burger Bürgerausſchußſitzung am Montag, der vor⸗ letzten vor den Gemeindewahlen, zugrunde. Die wichtigſte war die für die Ausführung von Not ⸗ ſtandsarbeiten im Herbſt und Winter. Die Vorlage ſetzt für dieſen Zweck vorerſt einen Betrag von 245 250 Reichsmark aus. Davon ſollen 190 100 Reichsmark aus Ueberſchüſſen aus vorhergehenden Jahren und der Reſt aus Fürſorgemitteln oder aus Grundſtücksmitteln gedeckt werden. Oberbürger⸗ meiſter Dr. Bender betonte in ſeiner Begründung, daß dieſe Vorlage nicht ein endgültiges Programm bedeute, ſondern daß noch eine Reihe von Notſtands⸗ arbeiten im Laufe des Herbſtes und Winters durch⸗ geführt werden ſollen. Die Vorlage ſehe vorerſt ein Programm mit 21000 Tagewerken vor. Es ſtünden aber noch weitere Vorlagen vor den Gemeindewahlen zur Beratung, die ſich vor allem mit einer erheb⸗ lichen Erweiterung des Wohnungsbau⸗ programmes befaſſen werden, das von 3,5 auf 5,5 Mllionen Reichsmark erweitert werden ſolle. Die Kliniken ſollten weiter ausgebaut und eine Reihe von Nebengebäuden, deren Bau nach längeren Ver⸗ handlungen mit dem badiſchen Staate geſichert wor⸗ den ſei, erſtellt werden. Die Sozialdemokratie hat einen Antrag eingebracht, ſofort einen Kredit von 1 Million Reichsmark auszuwerfen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. Im Zuſammenhang mit der Begründung dieſer Ablehnung ſtellt Oberbürger⸗ meiſter Dr. Bender nachdrücklichſt feſt, daß die Ueberführung der ſtädtiſchen Arbeitsämter in die Reichsverſorgungsanſtalt ſowohl Volk wie Reich in die ſchwerſten Gefahren gebracht habe. Sie habe keine Verbeſſerung, ſondern nur eine Verſchiebung des Verteilungsmodus zur Aufbringung der Mittel ge⸗ bracht. Die Vorlagen wurden angenommen. Eine weitere wichtige Vorlage über die Erledi⸗ gung der Bereinigung der rechtlichen Beziehungen zwiſchen Stadt und Schauinsland bahn⸗AG. Oberbürgermeiſter Dr. Bender führte dabei aus, daß die Bahn ſowohl in techniſcher als auch in wirt⸗ ſchaftlicher Hinſicht alle Hoffnungen erfüllt habe. Die Vorlage wurde angenommen. * K Neckargemünd, 15. Okt. Im Gemeinderat erſtattete der Bürgermeiſter Bericht über die Stel⸗ lungnahme des Bezirksamts zu der von der hieſigen Stadt gewünſchten Pfeilerſtellung für den Stegbau und erläuterte den Koſtenvoranſchlag der Firma Wayß und Freytag. Der Gemeinderat be⸗ ſchloß, mit der Firma wegen der Feſtlegung einer verbindlichen Pauſchalſumme zu verhandeln. Ferner wurde die Anſchaffung einer Lafettenleiter für die Bedienung der Straßenbeleuchtungslampen beſchlof⸗ ſen. Die Lieferung wird bei der Firma Karl Metz in Karlsruhe in Auftrag gegeben.— Die Bilanz des Elektrizitätswerks Neckargemünd für 1929/0 weiſt einen Reingewinn von 11928 Mark auf, aus dem wieder wie im Vorjahr 8 Proz. Dividende vorgeſchlagen werden.— Die eine der beiden bei Grabarbeiten am Neckarlauer gefundenen Goldmünzen, deren Herkunft noch nicht ermittelt worden war, iſt von einem Münzſachverſtändigen als ein holländiſcher Dukaten aus der Provinz Weſt⸗ friesland erkannt worden. Beide Münzen zuſam⸗ men haben einen Sammlerwert von 90 Mk. I. Gengenbach, 15. Okt. Der Voranſchlag für 1930/31 wurde nach lebhafter Debatte mit 27 gegen 22 Stimmen genehmigt. Er weiſt folgende Zahlen auf: Einnahmen 293 300 Mk., Ausgaben 403 074 Mk., ungedeckter Aufwand 109 774 Mk. Durch Erhöhung des Waſſerzinſes, durch die Einführung der Bürger⸗ und Bierſteuer ermäßigt ſich die Umlage. Es kom⸗ men folgende Sätze zur Erhebung: 1,30 Mk. vom Grundvermögen, 0,65 Mk. vom Betriebsvermögen und 8,50 Mk. vom Gewerbeertrag. An Kreisſteuern werden erhoben: vom Grundvermögen 10 Pfg., vom Betriebsvermögen 4 Pfg. und vom Gewerbeertrag 75 Pfg.— Die Einführung der Bürgerſteuer, deren Ertrag auf 10000 Mk. geſchätzt wird, wurde mit 26 gegen 23 Stimmen, die Vornahme eines außerordentlichen Holzhiebes von 1000 Feſtmetern mit einem Reinerlös von 10000 Mk einſtimmig, die Erhöhung des Bürgerſchulgeldes von 48 auf 60 Mk. mit 31 gegen 17 Stimmen, die Erhöhnug der Hunde⸗ taxe mit faſt allen und die Erhöhung des Waſſer⸗ zinſes mit 26 gegen 23 Stimmen genehmigt. Kleine Mitteilungen Der Voranſchlag für die Gemeinde Flehingen wurde in einer Sitzung des Bürgerausſchuſſes genehmigt, Die Umlagen wurden von 40 v. H. auf 93 v. H. er⸗ h 6 ht. ———— . wenn Sie Glücksklee-Milch dazu nehmen, sei es unverdünnt statt Sahne(und dabei nur halb so teuer) oder nach Belieben ver- dünnt als Milch. In beiden Fällen hebt Glücksklee- Milch das Aroma und macht Ihre Tasse Kaffee zu einem besonderen Genuſß. Kaffee. besuch ist stets willkommen, wenn Sie Glücksklee im Hause haben. Preis: Große Dose 60 Pfg. Kleine Dose 30 Pfg. UckStelr Beste Milch von Holsteiner Kühen helbst die besfe Tasse Kaffee schmeckf besser Milab— friscbe Rub. milch in reinster Form das igt Gluchsꝶlee. Kon- zentriert— ohne jeglichen Zusatz. Sterilisiert— da-. Her keimfrei. In der ver- ſchlomenen Dose unbe- Achten Sie auf das rot- weiſze Etikett! N Donnerstag, 16 Oktober 1930 N Aus Baden Unfall oder Verbrechen? . Haueneberſtein(Amt Raſtatt), 15. Okt. An der Quelle der Eberbach wurbe der 50jährige Forſt⸗ arbeiter Leopold Mitzel aus Eberſteinburg nur mit Hemd und Hoſe bekleidet tot aufgeſun⸗ den. Ueber die Todesurſache hat man noch keine Anhaltspunkte. Hochwaſſer zwiſchen Knielingen und Maxau * Karlsruhe, 15. Okt. Durch die anhaltenden und ergiebigen Niederſchläge der vorigen Woche und be⸗ ſonders auch am vergangenen Sonntag hat ſich der Waſſerſtand des Rheins und der Alb ſo gehoben, daß der Abfluß der Alb gehemmt wurde und ſie die Ufer und die Dämme überflutet, ſodaß weite Flächen der Knielinger Niederungswieſen völlig unter Waſſer ſtehen. Aber nicht nur die Wieſen, auch die Kartoffel⸗ und Rübenfelder in der Nähe des Rheins und der Alb ſind über⸗ ſchwemmt, bereits zum drittenmal in dieſem Jahre. Die Knielinger Grundſtücksbeſitzer müſſen, teilweiſe bis an die Knie im Waſſer ſtehend, ihre Feldfrüchte geradezu herausfiſchen. Von der Straße zwiſchen Knielingen und Maxau iſt der Anblick der Uberfluteten Felder und Wieſen ein traurig⸗groß⸗ artiger. Rechts und liuks unüberſehbare Waſſer⸗ flächen und in Maxau ſelbſt der über ſeine Ufer tretende Rheinſtrom. Notgelandete Freiballons aus der Schweiz * Villingen, 15. Okt. Drei Freiballons über⸗ flogen am Sonntag in geringer Höhe Villingen. Re⸗ gen u. Sturm zwang ſie zum Niedergehen. Während der eine Ballon in Martinsweiler landete, gingen die beiden anderen kurz hinter der württembergiſchen Grenze zwiſchen Schramberg und Sulgen nieder. Die Landung verlief glatt. Es handelte ſich um Schweizer Ballons, die in Winterthur ge⸗ ſtartet waren. Fortgeſetzte Brandſtiftungen * Uehlingen(Amt Waldshut), 16. Okt. Obwohl in der Gemeinde Uehlingen ſeit dem vor acht Tagen erfolgten Brande eine Brandwache der Ein⸗ wohner organiſiert worden iſt, wurde ſie geſtern abend wieder von dem geheimnisvollen Brandſtifter heimgeſucht. Um 9 Uhr ertönte Feueralarm in dem zur Gemeinde gehörenden aus fünf Häuſern be⸗ ſtehenden Zinken Ober⸗Witzhalden. Dort war in dem Haus des Landwirtes Alfons Giſy Feuer ausgebrochen, das ſofort auf das angrenzende Haus des Landwirts Joſeph Weiler überſprang. Beim erſten Haus konnte das Vieh nur mit knapper Not gerettet werden, während beim zweiten auch ein Teil der Fahrniſſe den Flammen entriſſen wurde. Beide Häuſer wurden bis auf den Grund ein⸗ eingeäſchert. ** sch. Staffort bei Karlsruhe, 14. Okt. Vor einigen Tagen fand in Durlach eine nicht alltägliche Hoch ⸗ deits feier ſtatt. Der hieſige, weit und breit be⸗ kannte Junggeſelle und Landwirt Wilhelm Weid⸗ mann vermählte ſich noch im Alter von über 70 Jahren mit der um etwa 30 Jahre fünge⸗ ren Friſeuſe Maria Helble geb. Kröter von Wein⸗ garten, damit ſein beträchtliches Vermögen nicht in fremde Hände komme. Dieſe ſpäte Heirat bildet hier das Tagesgeſpräch. ochkonjunktur im Heiratsſch Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Windeln Zwei Jahre Zuchthaus für einen gemeingefährlichen Menſchen Ein großes Schwindlergenie ſtand in der Perſon des 30 Jahre alten Kaufmauns Joſef genannt Her⸗ bert Walter aus Nürnberg vor dem Schöffen⸗ gericht Ludwigshafen. Drei arme Frauen hat er um ihr ganzes Hab und Gut betrogen, aber keine Spur von Reue war bei ihm zu finden. Gänzlich ausdruckslos wanderten ſeine Augen beim Schluch⸗ zen der Frauen hin und her. Der Angeklagte iſt in Nürnberg verheiratet. Als Buchreiſender friſtete er dort ſein Leben. Aber das ärmliche Daſein gefiel ihm nicht. Da meldete er ſich auf eine Heiratsanzeige einer 34 Jahre alten Arbeiterin. Er traf ſich öfter mit dem Mädchen und erzählte ihm— aber erſt, als er es in Sicherheit gewiegt hatte, daß er zu einer Geſchäftsgründung Geld benötige. Dadurch ſchaffe er ſich eine gefſunde Exiſtenz und könne doch ſchneller heiraten. Und das Mädchen gab ihm erſt 400„ und dann einige Zeit ſpäter ſeine letzten 600 Mark. Er hatte dem Mädchen einen Schuldſchein und ein ſchriftliches Heiratsverſprechen gegeben, ſeine ſchon beſtehende Ehe aber verſchwiegen. Später ſtiegen dem Mädchen Zweifel auf und es ließ durch ein Detektivbüro Auskunft ein⸗ holen. Da wurde dem Angeklagten der Boden unter den Füßen zu heiß. Fluchtartig verließ er Nürnberg und kam nach verſchtedenen Umwegen über Würz⸗ burg und Frankfurt a. Main nach Ludwigshafen, wo er ſich häuslich niederließ. Sein Tätigkeitsgebiet verlegte er aber unter dem Namen Herbert Hartmann nach Mannheim. Seit November 1929 war er in den Mannheimer Lokalen zu Gaſt, der gut zu leben verſtand. Das Geld dazu lieferten ihm wieder zwei Frauen. Die eine, eine 37 Jahre alte Witwe aus der Neckarſtadt meldete ſich auf ein Inſerat: „Beamter ſucht Neigungsehe———“, Zweimal traf er ſich mit ihr. Und beim dritten Male ſprach er ſchon vom Heiraten. Die Frau konnte ſich aber mit ſeinem Berufe— er hatte Reiſender ange⸗ geben— nicht abfinden. Darauf hatte er nur ge⸗ wartet. Er gab an, er könne ſich mit wenigem Geld eine gute Exiſtenz ſchaffen. Er könne den Vertrieb der im Maun heimer Blindenheim ange⸗ fertigten Erzeugniſſe übernehmen, er brauche dazu 300 /. Die Frau ſträubte ſich erſt einige Wochen. Dann aber traf er ſie im Februar dieſes Jahres auf der Straße und ließ nicht eher locker, bis er das Geld hatte. Wieder einige Wochen ſpäter erzählte der Auge⸗ klagte, daß ſich das Geſchäft zerſchlagen habe. Er wolle jetzt einen Gewürzhandel anfangen. Dazu benötige er aber wieder 300 4. Nach längerem Zögern bekam er auch das Geld. Die Frau war ſchon ganz krank geworden und mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Und dort knöpfte er ihr noch die letzten 100% ab. Die ganzen Erſparniſſe der Witwe hatten ſich auf 700/ belaufen. Den Schuldſchein, den er ihr auf 600/ ausgeſtellt hatte, hatte er mit dem Namen Herbert Helmuth Hartmann unterzeichnet. Zur gleichen Zeit, im November 1929, hatte er auf einer Straße in Mannheim ein 34 Jahre altes Dienſtmädchen angeſprochen, mit dem er ſich auch öfter traf, da er erfahren hatte, daß auch dieſe ein Sparkaſſenbuch hatte. Hier wandte er eine andere digen mit Ausnahme eines einzigen an. Taktik an. Er erzählte, daß er als Reiſender zu wenig verdiene und arm ſei. Seine Wirtin, der er noch Miete ſchulde, ſei auch arm. In den nächſten Tagen bekomme er von einer Stuttgarter Firma 300 Mark. Das Mädchen möge ihm doch etwas Geld leihen. Und es lieh ihm 50 4. Dann erzählte er von ſeinem Geſchäft. Er brauche noch Geld dazu. Er wolle es hochbringen, um eher„heiraten“ zu können. Und das Mächden gab ihm erſt nach und nach 200/ und dann auf einmal 500 /, die es erſt aus Heidelberg holen mußte. Am 1. April ds. Is. mußte es ins Krankenhaus. Unter Tränen bat ihn das Mädchen, die Ehrlichkeit bei ihm voraus⸗ ſetzte, er möge doch ihr Sparkaſſenbuch aufbewahren, aber nichts von dem Gelde abheben. Er verſprach es. Schrieb ihm noch 14 Tage ſpäter ins Krankenhaus, es gehe ihm glänzend. Sein Geſchäft floriere gut. Und tatſächlich gingen auch ſeine Geſchäfte gut, denn am gleichen Tage hatte er des Mädels letzte Erſparniſſe bis auf 5 Mark, im ganzen 575 Mark abgehoben. Das ganze Geld war in 15 langen Jahren mühſam zuſammengeſpart worden. Der Schulbſchein, den er ausgeſtellt hatte, war eben⸗ falls mit dem Namen Hartmann unterzeichnet, Vor Gericht erzählte der Angeklagte, er habe nie⸗ mals Betrugsabſichten gehabt. Er bitte um Frei⸗ ſprechung. Das Gericht war aber anderer Anſicht, zumal ſeine verſchiedenen Vorſtrafen auch ſchon wegen Urkundenfälſchung kein günſtiges Licht auf ihn warfen. Es verurteilte ihn wegen Betruges und Urkundenfälſchung in mehreren Fällen und wegen Unterſchlagung in einem Falle zu einer Geſamt⸗ ſtrafe von 2 Jahren Zuchthaus. Außerdem erkannte es ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren ab. Der Vertreter der Anklage⸗ behörde hatte 3 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehr⸗ verluſt beantragt. R. 15 Jahre Zuchthaus wegen Totſchlag In dem Prozeß gegen den Schüler der Buch⸗ druckerei⸗Fachſchule in München, Jakob Lüttgen, der im Mai dieſes Jahres vertagt worden war, wurde die Verhandlung wieder aufgenommen. Lütt⸗ gen hatte im Dezember vorigen Jahres in einer Penſion in München eine Proſtituierte in beſtiali⸗ ſcher Weiſe ermordet. Die fünf Sachverſtändi⸗ gen betonten, daß bei Lüttgen keine Krankheit und kein Ausnahmezuſtand vorliege, er ſei für ſeine Tat verantwortlich. Nach faſt zweiſtündigem Plädoyer beantragte der Staatsanwalt gegen den Angeklagten die Todesſtrafe wegen Mordes. Der Anklage⸗ vertreter ſchloß ſich dem Gutachten der Sachverſtän⸗ Lüttgen habe ein langſames Erlöſchen des Lebens des Mädchens durch die Erdroſſelung beabſichtigt. Bei der Tat handle es ſich um einen Luſtmor d. Das Gericht verkündete folgendes Urteil: Der An⸗ geklagte wird wegen eines Verbrechens des Tot⸗ ſchlags zu 15 Jahren Zuchthaus abzüglich ſechs Monaten Unterſuchungshaft verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf die Dauer von zehn Jahren aberkannt. 141. Jahrgang/ Nr. 480 Aus der Pfalz Die Einbahnſtraßen bewähren ſich * Ludwigshafen, 16. Okt. Obwohl die polizeiliche Verordnung über den Verkehr auf den neuen Einbahnſtraßen in Ludwigshafen noch nicht erlaſſen worden iſt, werden ſeit Samstag die Fahr⸗ zeuge durch die Verkehrspoliziſten im Richtung 8. verkehr gewieſen. Man hat ſich im allgemeinen ſchnell an die neue Regelung gewöhnt, die Bedenken einiger Geſchäftsleute ſind wohl zerſtreut worden. Die Entlaſtung der beiden Hauptſtraßen, der Ludwig⸗ und Bismarckſtraße, iſt wie beabſichtigt, eingetreten. Eine Abänderung der neuen Verkehrs⸗ regelung iſt nicht mehr zu erwarten. Die Hochwaſſerſchäden in der Pfalz * Speyer, 15. Okt. Die Pfälzer Bauernſchaft e. V. hat unter Hinweis auf die ſchweren Schäden, die erſt jüngſt wieder die pfälziſche Lan dwärtſchaft durch das anhaltende Hochwaſſer zu verzeichnen hat, eine Eingabe an die Regierung der Pfalz, Kammer des Innern, gerichtet, in der es u. a. heißt: „Wir bitten die Regierung der Pfalz, nichts un⸗ verſucht zu laffen, um die Not, die anhebt, zu lindern. Wir bitten insbeſondere Mittel aus der noch zur Ver⸗ fügung ſtehenden Weſtgrenzhilfe des Reiches in geeigneter Form anzuſetzen, um den Gemeinden, die ſo außerordentlich geſchädigt ſind, unter die Arme greifen zu können. Wir bitten die Regierung weiter, bei der Staatsregierung in München vorſtellig zu werden, daß der Ein zug der Landesabgaben für unſere Landwirtſchaft(Haus⸗ und Grundſteuer) nicht wie angeordnet, auf alle Fälle hereingebracht werden muß, ſondern daß entſprechend der Notlage im einzelnen Rechnung getragen und Grund⸗ und Hausſteuer bei den Schwerbetroffenen erlaſſen wird. Wir bitten außerdem, die Kündigung und Bei⸗ treibung von Notſtands⸗ Erntebergungs⸗ und Win⸗ zerkrediten, ferner Pfalzhilfe auszuſetzen, die Zinſen dieſer Kredite für 1930 zu erlaſſen. Ver zweif⸗ lung bemächtigt ſich unſerer ſchwer betroffenen Bauern und Winzer, wenn nicht von maßgebender Stelle aktiv ſpürbare Hilfe zugeſichert wird. Die Be⸗ laſtung unſeres Bauernſtandes hat ihre Höch ſt⸗ grenze erreicht, Kataſtrophen, wie in dieſem Jahr, die Not zu meiſtern, unmöglich gemacht.“ Wegen Diebſtahls ſeſtgenommen * Trippſtadt, 15. Okt. Von der hieſigen Gen⸗ darmerie feſtgenommen und in das Amtsgerichts⸗ gefängnis nach Kaiſerslautern eingeliefert wurde der Fabrikarbeiter Otto Steiner von Stelzenberg. Steiner ſtellte ſich im April 1929 in Linden verſchie⸗ denen Leuten als Elektriker vor und empfahl ſich bei Reparaturarbeiten. Bei dieſer Gelegenheit ſtahl er dort in einem Hauſe 75 Mark. Am 3. Ok⸗ tober d. J. kam er als„Kartoffelaufkäufer“ wieder nach Linden und ſtahl in Abweſenheit der Haus⸗ bewohner drei Uhren und eine Uhrkette; außer⸗ dem fielen ihm 7 Mark Bargeld in die Hände. Die Hausſuchung förderte noch verſchiedene Gegenſtände ans Tageslicht. Herabſetzung der Krankenkaſſenbeiträge * Naiſerslautern, 13. Okt. Die Allgemeine Orts⸗ krankenkaſſe hat den Beitragsſatz zur Krankenver⸗ ſicherung vorbehaltlich der Genehmigung durch den Kaſſenausſchuß und die Auſſichtsbehörde mit Wir⸗ kung vom 15. ds. Mts. ab von 6,9 auf 6 v. H. her⸗ abgeſetzt. n ROMAN von J. S. FLETCHER GOFY RIOT AVN UN- VERLAG. HELLERAU* ——— 12. Der zweite Mord. Ich geſtehe, ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinauf, als der Detektiv das letzte Wort hervor⸗ keuchte. Mord! Schon wieder! Innerhalb drei Tagen waren nun zwei Männer umgebracht worden, die ich noch wenige Stunden vor ihrem Tode geſund und friſch geſehen hatte. Wer würde der Nächſte ſein? Ich ſtand wie angenagelt und ſagte nur ganz be⸗ nommen:„Unmöglich! Quartervayne? Aber——“ Ich konnte mich noch rechtzeitig zuſammennehmen. Nein! Ich würde Jifferdene nichts erzählen, bevor ich nicht in Renardsmere geweſen war. Ich ſah dem Zug, der ſchon in der Entfernung verſchwand, ſehn⸗ ſüchtig nach; er war die letzte Möglichkeit geweſen, noch heute abend nach Renardsmere zu kommen, wenn ich mir nicht ein Auto mietete. „Da iſt gar nichts Unmögliches dabei“, erwiderte Jifferdene.„Nach der Meldung, die ich bekam, muß es Quartervayne ſein.“ „Ah!“ rief ich aus.„Dann wiſſen Sie's nicht mal ganz genau?“ „Ich habe keine Zweifel“, antwortete er, und zog mich nach dem Ausgang zu.„Kommen Sie, wir müſſen dorthin gehen. Ich bin ſofort, als ich davon hörte, hierher geeilt, um Sie zurückzuhalten“ „Wo iſt es?“ fragte ich. „Ein einfaches Hotel in der Nähe der Docks. Telephoniſch wurde uns dies mitgeteilt. Spät geſtern abend ſei ein Mann in das Hotel gekommen und hätte ſich ein Zimmer genommen. Er gab an, er wolle heute mittag mit einem Dampfer der Holland⸗ linie abfahren. Er ſagte noch, ſie brauchten ihn vor halb zwölf nicht zu wecken. Um dieſe Zeit klopften ſtie an ſeine Tür und bekamen keine Antwort. Nach einiger Zeit öffneten ſie die Tür und fanden ihn tot— ermordet. Der Beſchreibung nach iſt es Quartervayne!“ „Aber er braucht es nicht zu ſein“, ſagte ich, ob⸗ gleich ich im Innern feſt überzeugt war, daß Jiffer⸗ denes Vermutung zutraf. Quartervayne hatte mir ja geſtern abend erzählt, er beabſichtige heute nach Holland zu fahren. „Das werden wir bald heraushaben“, gab er entſchloſſen zurück.„Sie, auf jeden Fall, kennen ihn ja. Kommen Sie, wir wollen hingehen.“ Wir eilten zur Stadtbahn und nahmen einen nach Oſten fahrenden Zug. Ich verſuchte gar nicht, mich mit ihm während unſerer kurzen Fahrt zu unter⸗ halten, denn ich wollte mir in Ruhe überlegen, was ich nun tun ſollte. Ich beſchloß, ſobald ich mit allem fertig ſein würde, noch heute nacht, und wenn es mir ſelbſt zehn Pfund koſten ſollte, in einem Auto nach Renardsmere zurückzufahren. Ich mußte mit Lady Remardsmere über die ganze Angelegenheit ſprechen. Wir ſtiegen bei Park Lane aus, kamen bald in einige ärmliche und ſchmutzige Gaſſen, die in der un⸗ mittelbaren Nachbarſchaft von St. Catherines Docks lagen. Jifferdene ſchien ſich hier gut auszukennen; er führte mich ohne weiteres zu einer Polizeiwache, wo er ſich gleich mit einigen Beamten eingehend un⸗ terhielt. Ich ſtand etwas abſeits, nach einiger Zeit zeigte er auf mich. „Dieſer Herr kaun ihn identifizieren“, „Er kennt ihn— genügend.“ Noch einmal, und ganz gegen meinen Willen, wurde ich gezwungen, Jifferdene in eine Totenhalle zu begleiten. Dieſe machte einen noch düſteren und abſtoßenderen Eindruck als die, in der ich Holliments Leichnam geſehen hatte. Bald ſtand ich vor Quarter⸗ vaynes Leiche. „Ja“, murmelte ich, Und nun— nur hinaus!“ Wir verließen das Gebäude klopfte mich auf die Schulter. „Denken Sie nicht mehr daran,“ ſagte er nicht un⸗ freundlich.„Das wäre hinter uns— es mußte ſein. ſagte er. „ja, das iſt Quartervayne. und Jifferdene Sie ſehen, ich hatte recht. Das iſt nun ſchon der zweite Mord!“ „Wie geſchah es?“ fragte ich. nichts geſagt.“ „Erſtochen, genau wie der andre“, antwortete er. „Aber diesmal in einem Zimmer. Kommen Sie, wir wollen in dies Hotel gehn.“ Der Schutzmann, der uns zur Totenhalle be⸗ gleiten hatte, führte uns durch ein oder zwei noch ärmlichere Gaſſen in eine ruhige Straße. An ihrem unteren Ende bemerkte ich eine hohe Mauer und da⸗ hinter die Maſten, Sparren und Schornſteine von Segelſchiffen und Dampfern. Das ſind St. Catherines Docks“, ſagte Jifferdene, als er bemerkte, daß ich dorthin ſah.„Sehr leicht möglich, daß er von hier abfahren wollte. Aber hier ſind wir an Ort und Stelle.“ Er machte eine Handbewegung, und ich ſah, daß wir am Tatort angelangt waren. Ein kleines, ſchmutzig ausſehendes Hotel in einer ärmlichen und ſchmutzigen Gaſſe. Zwei oder drei alte Ziegelſtein⸗ häuſer waren baulich miteinander verbunden worden. Eine blau bemalte Holztafel war in Höhe der erſten Etage angebracht, auf der in verblichenen Goldlettern „Kellermanns Hotel⸗Penſion“ ſtand. An einem der Fenſter hing ein Schild:„Früßhſtückszimmer“, an einem andern Fenſter ſtand„Gaſtzimmer“. Mir war vollkommen unverſtändlich, wie überhaupt jemand daran denken konnte, Sieſes Hotel zu benutzen: der bloße Anblick der ſchmutzigen Jalvuſten und Gar⸗ dinen wirkte abſtoßend. Wir gingen hinein; in der ſchmutzigen Halle, die nach Gemüſe, Hammelfleiſch und Kaffee roch, kam uns ein dicker, ſchlampiger Mann in Hemdsärmeln entgegen, der auffallend nervös und ängſtlich zu ſein ſchien. Er verbeugte ſich faſt ehrerbietig vor den bei⸗ den Detektiven und vor mir, dann riß er die Tür eines Zimmers auf, das offenſichtlich ſein Privat⸗ zimmer war. Eine ſehr dicke Frau ſaß darin und nähte. Als ſie uns ſah, wurde ſie genau ſo nervös und ängſtlich wie der Mann. Sie bot uns ſoſort Stühle an, der Mann ſtand ſtumm dabei und beob⸗ achtete uns, und man konnte ihm anmerken, daß er vollkommen verſtört war. Aber Jifferöene, der von dem uns begleitenden Schutzmann erfahren hatte, daß wir mit Mr. Kellermann ſprächen, beruhigte ihn ſo⸗ fort mit einigen Worten. „Sie haben mir „Dies iſt eine ſcheußliche Sache für Sie, Mr. Kellermann“, ſagte er tröſtend.„Es iſt natürlich nicht Ihre Schuld, aber immerhin furchtbar unangenehm für Sie, daß das in Ihrem Hauſe paſſtert iſt.“ Der Wirt ſeufzte nur erleichtert auf, als er dieſe freundlichen Worte hörte, aber ſeine Frau ergriff das Wort. „Ja, und dabei wußten wir über die ganze Sache nichts, bis der Hausdiener die furchtbare Entdeckung machte. Wir hatten nicht mal eine Ahnung, daß der Herr bei uns ein Zimmer genommen hatte.“ „Was!“ rief Jifferdene aus.„Sie wußten nichts! Hören Sie mal, Sie wiſſen nicht, wen Sie im Hauſe haben?“ „Die Sache iſt ſo, meine Herren“, ſagte der Wirt. Er ſprach langſam und ſchwerfällig, wie alle Leute, die nicht ihre Mutterſprache ſprechen.„Unſer Betrieb iſt etwas außergewöhnlich. Die Docks liegen ganz in der Nähe; Leute— Reiſende, Matroſen— kommen hierher zu irgendeiner Nachtſtunde und verlangen ein Zimmer, manchmal nur für einige Stunden. Darum haben wir einen Nachtportier, der die ganze Nacht über Dienſt tut.„Wir, ich und meine Frau, wir ſind ſchwer arbeitende Leute, wir gehen um elf Uhr zu Bett. Wenn jemand ſpäter kommt, wiſſen wir das nicht.“ „Wer weiß es denn?“ werlaugte Jifferdene zu wiſſen.„Der Nachtportier? Aha, dann möchten wir ihn ſprechen.“ Der Wirt ging hinaus und kehrte bald mit einem Mann wieder, der wie Jifferdene ſpäter bemerkte, ausſah, als ſei er früher ein Berufsboxer geweſen. Seine Naſe war zerſchlagen, ſein Geſicht voll Narben, und ſeinen Augen entging nichts. Ich hatte das Ge⸗ fühl, der Mann wäre brauchbarer zum Hinauswerfen als zum Empfang eines Gaſtes. Er nickte dem Detek⸗ tiv ruhig und zurückhaltend zu, und als Jifferdene ihn zum Sitzen aufforderte, ſetzte er ſich auf den Rand eines Stuhles. Seine ganze Haltung deutete an, daß er ſich niemals und nirgends eine Blöße gehen würde und ſich dadurch feſtlegen laſſen würde. „Sie hatten alſo geſtern abend Dienſt, nachdem ſich Mr. und Mrs. Kellermann zurückgezogen hatten?“ fragte Jifferdene.„Erzählen Sie uns mal, was geſtern abend paſſierte.“. (Fortſetzung folgt) 5— 1 f f — r — — —— — — 1 — 1 16. Oktober 1930 dla zu Joule uod ab ſilön In der Kinderzeitung habe ich ſo viele Ferien⸗ berichte geleſen; nun will ich auch mal ſchreiben, wie ich meine Ferien in Mannheim verbracht habe. Ich vergnügte mich nämlich meiſtens mit Drachen, die ich ſelbſt anfertigte, auf der Neckarwieſe. Wie freute ich mich, endlich auch einmal einen Drachen zu haben. Als ich ihn fertig hatte, wurde gleich auf die Neckarwieſe gegangen, um ihn auszuprobieren. Mein Bruder ging mit, um ihn zu heben. Auf das Kommando„Los“ ließ ich ihn aus den Händen. Wie ein Pfeil ſchwirrte er in die Luft. Als die Schnur aufgewickelt war, waren wir gerade an der Amicitia. Wir liefen wieder bis an die Eberthrücke und zogen den Drachen wieder herunter. So vergnügten wir uns manchen Nachmittag mit dem Drachen. Glück hatten wir auch nicht immer mit ihm. Eines Tages aber brachten wir ihn nicht mehr ganz nach Hauſe. Gerade wollten wir ihn herabziehen, ſchlug er um und landete auf einem Baum. Mit Müh und Not brachten wir ihn herunter. Aber wie ſah er aus? Zerfetzt und zerbrochen. So ging es mit vier weiteren Drachen. Zuletzt konnte ich ſie immer beſſer machen. So machte ich mir eines Tages einen beſonderen recht ſchönen und großen Drachen. Ich verzierte ihn mit Stadtwappen und Sternen und ſchrieb noch meinen Namen darauf. Er war wunderſchön ge⸗ worden und ich war ſtolz auf ihn. Froh zogen wir wieder auf die Neckarwieſe um ihn fliegen zu laſſen. Wir brachten ihn auch glücklich in die Höhe und er ſtand frei und ſicher. Wir hatten nun längere Zeit unſer Vergnügen daran. Aber eines Tages war das Unglück da. Einmal gingen wir auf die Neckarwieſe bei ſehr windigem Wetter. Wir brachten zwar den Drachen hinauf, aber o wehe, wir hatten ihn nicht genug gebogen. Er ſchlug Purzelbäume hintereinan⸗ der und gerade in das Waſſer. Weil wir weiter davonſtanden zogen wir ſo feſt, daß ſich die Schnur an den Steinen ahwetzte. So mußten wir zuſehen wie der Drachen in den Wellen verſank. Als wir dann mit leeren Händen nach Hauſe kamen, ſagten meine Eltern:„Nun iſt's genug mit den Drachen. 5 Da mein Vater auch Urlaub bekommen hatte, machte ich mit meinen Eltern Spaziergängen in die Umgebung. So verlebte ich manchen Nachmittag bei den Spielſachen im Ballhaus, auf der Rennwieſe oder im Stern bei den Löwen. Bei ſehr warmen Wetter verbrachten wir die Tage im Strandbad. Da ließen wir uns von der Sonne verbrennen und wenn es uns zu warm wurde, purzelten wir im Waſſer herum. So gingen die Ferien auch in Mann⸗ beim ganz ſchön herum.. * * 4 8 4 fle nu. Nau ſiſulzouuniu Leider bedürfen die Tiere heute mehr denn je des Schutzes fürſorgender Menſchen. Es gibt viele Roh⸗ linge, die nur darnach trachten, arme, hilfloſe Tiere zu quälen und zu mißtrauen. Wie viele Pferde müſſen ſchwere Laſten befördern, denen ihre Körper⸗ kraft nicht gewachſen iſt; Schläge und rohe Worte und die Belohnung ihrer Mühe. Manchen Menſchen macht es ſogar Vergnügen, Tiere zu quälen, wie z. B. Steine nachwerfen, und Gliedmaßen auszu⸗ reißen. Dieſen Menſchen müßte eigentlich dasſelbe geſchehen. Katzen werden auf die Straße gejagt oder jämmerlich ertränkt. Für all dieſe gequälten Tiere tritt der Tierſchutz⸗ verein hilfsbereit ein. Als kürzlich der Aufruf in der Zeitung ſtand, bei der Straßenſammlung des Tierſchutzvereins mitzuwirken, meldete auch ich mich, denn ich habe immer Mitleid mit den hilfloſen Tieren. Aber ich dachte das Geld viel leichter zu verdienen. Nur wenige waren gewillt eine kleine Spende in die Büchſe zu werfen. Ich wollte, ich hätte die vielen traurigen Worte nicht zu hören bekommen,„Erſt ſoll einmal für die Menſchen geſorgt werden, anſtatt für Tiere“, ſagte ein junger Mann zu mir. Ich hätte ihm am Liebſten geantwortet, daß Tiere doch nicht im Stande ſind ſich ſelbſt zu helfen wie er. Es gab aber auch ſolche Menſchen, die gerne eine Spende reichten und die auch noch ein Herz hatten für das Wohl der Tiere. Beſonders viele alte Leutchen gaben willig eine Gabe, wenn ſie auch ſelbſt nicht mit Reichtum geſegnet waren. Aber leider gibt es zu viele Arbeitsloſe. Ganz verbittert über ihr Los ſchlugen ſie mir meine Bitte ab. Als ich abends ablieferte, hatte ich trotzdem eine ganz nette Summe zu Gunſten der Tiere geſammelt. Maria F. Ju Vu ouubunuoobli Weil es dieſes Jahr viele Brombeeren gibt, mach⸗ ö ten wir uns eines Morgens frühe auf, Brombeeren zu ſuchen. Im Walde angekommen, banden wir unſere Töpfchen um. Nun ging es durch Geſtrüpp und Geſträuch tief in den Wald hinein. Da gab es wunderſchöne Beeren, wir pflückten in den Mund und Töpfchen. Manchesmal haben uns die Dornen geſtochen, aher das nahmen wir gerne mit in Kauf. Im Ge⸗ büſch fand ich ein niedliches Vogelneſtchen, die Jungen waren aber ſchon ausgeflogen, Bald hatten wir Eimer und Töpfchen gefüllt dann machten wir uns auf den Heimweg. Wir entdeckten unterwegs einen Jägerſitz auf einem hohen Baum. Den mußte mein Bruder natürlich erklettern. Ein⸗ mal glückte es ihm, das zweitemal glitt er aus und ſeine ſchönen Beeren lagen zerſtreut im Gebüſch. Vor dem Wald draußen angekommen, ſahen wir von weitem zwei hohe Türme. Meine Tante ſagte uns, daß es die zwei Funktürme von Mühlacker find, die am 1. November eingeweiht werden. Wenn wir dieſen Winter unſer Brombeermus⸗ brot eſſen, denken wir an die ſchöne Ferienzeit, in der wir ſie geſammelt haben. Annelieſe W. iſt ein ſtruppiger, kleiner Kerl, rot über und über. Kniee und läßt ſeine böſen, grünen Augen überall gibt. Flügeln und die Menſchenkinder gingen hinaus ins dem Motorrad oder gar mit dem Auto. Hei, wie das brummte ärgerlich über den Lärm und ſetzte ſich Ausflug; und von einem will ich jetzt erzählen. Wir haben bis fünf Uhr Schule. Ich trete aus dem Schulhaus, deſſen Räume ſeit zwei Tagen ge⸗ heizt ſind und mir ſchaudert vor Kälte. Ich knöpfe meinen Mantel feſter zu. Ein feiner Sprühregen rieſelt unaufhörlich vom Himmel. Die ärmlichen Bäume, die auf beiden Seiten der Planken angepflanzt ſind, ſtrecken ihre kahlen Aeſte zum grauen Himmel empor. Das iſt ein richti⸗ ger Herbſttag wie ich ihn liebe. Der feine Regen, der regelmäßig auf meinen unbedeckten Kopf fällt, be⸗ ruhigt das aufgeregte Ueberlegen und leitet es in ein ruhiges Sinnen über. Durchnäßt gelange ich daheim an. Ich trete ins Zimmer und eine mollige Wärme ſtrömt mir entgegen. Ha, wie mir das heute wohl tut Es iſt das erſte Feuer ſeit dem Frühjahr. Die Dämmerung iſt ſchon hereingebrochen, und ich kauere mich in einen Seſſel, den ich mir neben das Feuer geſtellt habe. Wie man ſich doch über ein Feuer freuen kann. Das habe ich ſo noch gar nicht emp⸗ funden. Ich denke nichts und blicke hinein in die Glut und bin zufrieden. Da kommt mein Bruder ins Zimmer und hat eine triefende Windjacke umgehängt. Schnell nehme ich ſie ihm ab, was ich ſonſt nie tue. Aber jetzt kann ich ſolch ein ungemütlich Ding, wie eine naſſe Windjacke, nicht ſehen. Mein Bruder ſtaunt. Ich hünge die Windjacke zum Trocknen auf und nach⸗ dem ich wieder ins Zimmer komme, fimde ich meinen feinen Platz beſetzt. Na, das darf ich aber doch nicht dulden! Nach einem kurzen Wortkampf habe ich meinen Platz wieder erobert und mein Bruder ſetzt ſich neben mich. Es iſt ſchon ganz dunkel. Wir machen das Ofen⸗ türlein auf und ſchauen an die Decke, wo das Feuer allerlei wunderbare Geſtalten ſpiegelt und ſchweigen. Ein feiner Rauch ſteigt auf und webt einen geheim⸗ nisvollen Schleier. Dieſe Feierſtimmung in uns zu wecken, vermag aber auch nur das erſte Feuer, denn bald wird es zur Alltäglichkeit und verliert ſeine geheimnisvolle Kraft. Plötzlich öffnet mein Vater die Tür und fängt an zut huſten. Das ganze Zimmer hat ſich unbemerkt mit leichtem Rauch gefüllt. Ich öffne das Fenſter und die friſche Luft, die durch das geöffnete Fenſter ſtrömt, vertreibt den Rauch und mit ihm die geheim⸗ nisvolle Stimmung. Nun wird Licht gemacht und das Feuſter wieder geſchloſſen. Gemütlich ſitzen wir um den Tiſch und leſen. Bis vor kurzem gingen wir um dieſe Zeit ſpazie⸗ ren, jetzt freuen wir uns an der Zimmerwärme. Bald kommen noch zwei Freunde meiner Brüder und wir ſingen zuſammen die ſchlichten Weiſen einiger Volks⸗ lieder. Dann lieſt uns mein Bruder einige feine Kapitel aus Till Eulenſpiegel vor. Bis in die Nacht ſitzen wir beiſammen, denn das erſte Herbſtfeuer muß doch genoſſen werden. So endet dieſer erſte trauliche Abend beim Feuer. E. M. Japans berühmteſter Märchenerzähler kommt nach Europa Fukuo Kishi be, umgeben von ſeinen kleinen Zuhörern. Japans berühmteſter Märchenerzähler Fukuo Kishibe, der Leiter eines großen Tokiver Kinder⸗ gartens, der der Lieblingsaufenthalt aller Kinder um auch den Ihr kennt das Autyteufelchen nicht? Nun— ſo will ich Euch von ihm erzählen. Das Autoteufelchen Sein Kopf iſt viel zu groß und ſeine Naſe ſpitz und häßlich. Wenn es ſitzt ſteckt es den Kopf zwiſchen die herumwandern, wo es was böſes für es anzuſtellen Es war einmal an einem ſchönen warmen Som⸗ mertag. Alles freute ſich in der Sonne. Die Blu⸗ men ſtellten die Blumenköpfe noch einmal ſyo ſtolz, die Schmetterlinge klappten übermütig mit den Freie. Viele fuhren auch auf der blanken Landſtraße mit ging. Die kleine Feldmaus, die gerade noch über die Straße gehopſt war, zitterte vor Schrecken mit dem Schwänzlein. Der dicke braune Miſtküfer aber ſchlecht gelaunt an den Straßenrand. Das Autoteufelchen ſaß auf einem Haufen Schot⸗ terſteine und riß den häßlichen großen Mund auf vor Freude. Es hatte heute eigentlich noch nichts angeſtellt. Es war ihm noch kein guter Gedanke ge⸗ Dieſes Jahr durfte ich meine Ferien in Ludwigs⸗ hafen am Bodenſee verbringen, in einem Kinder⸗ heim. Es war ſehr ſchön. Wir machten manchen Am Morgen mußten wir ſchon früh aufſtehen, damit wir noch zur rechten Zeit zur Bahn kamen. Als wir Kaffee getrunken hatten, ging es fort. Am Bahnhof ſtiegen wir in den Zug und fuhren bald fort. Es war eine herrliche Ausſicht; auf der einen Seite ſieht man die Alpen mit den ſchönen Schmeegipfeln, auf der anderen ſieht man die Heiden⸗ höhlen, die mit ihren Gängen ſehr intereſſant ſind. Wir fuhren immer am See entlang. Da konnte man hie und da kleine Segelſchiffe ſehen, was ſehr ſchön ausſieht. Der See glitzerte ſilbern in der Morgenſonne. Bald hatten wir unſer Ziel erreich der Schaff⸗ gingen von der ner rief„Friehrichshafen“, Wir von Tokio iſt, kommt demnächſt nach Europa, kleinen Europäern Japans alte und neue Mirchen vorzutragen. kommen. Es kratzte ſich vor Anſtreugung hinter dem Ohr. Auf einmal fing es an, große Steine neben⸗ einander auf die Landſtraße zu legen. Das ging wie der Wind, und bald lag eine kleine Mauer mitten auf der Straße. Das Teufelchen ſetzte ſich wieder an ſeinen Platz und horchte. Plötzlich kam ein ſchönes blaues Auto herangeſauſt. Immer näher kam es an die Mauer, immer, immer näher. Da—— ein furchtbarer Krach, der ſchöne neue Wa⸗ gen lag umgeſtoßen, die Menſchen ſtanden ſtöhnend auf. Zum Glück war nichts paſſiert. Das Autoteufelchen aber lachte ſpitz und bös und hopſte täppiſch von einem Bein auf das Andere. Bald darauf kam noch ein Wagen, der aber rechtzeitig den Schaden bemerkte und anhielt. Das Autoteufelchen wurde wild und ſetzte ſich auf den Kühler. Bald fuhren ſie durch einen ſchönen Wald. Das Teufelchen hatte ſich an das linke Vorderrad herangemacht und verſuchte die Schrauben zu löſen. Halb war es ſchon mit ſeiner Arbeit zu Ende. Es machte vor Anſtren⸗ gung die Augen halb zu und bemerkte ſo nicht, daß der Wagen plötzlich einen Berg hinunterfuhr. Da rutſchte es ab und fiel auf die Straße. Das große Hinterrad fuhr im über den Schwanz und das Teufelchen mußte immerfort mit ihm herumſauſen. bis es auf der Landſtraße liegen blieb. N. Bahn aus gleich zum„Graf Zeppelin“. Die Halle ſah man ſchon von weitem, denn ſte iſt ſehr groß. Raſch marſchierten wir dem Eingang zu und als wir die Eintrittskarten hatten, durften wir hinein. Als ich hinein kam, war ich ſehr erſtaunt, als ich den großen Zeppelin ſah; ſo groß hatte ich ihn mir nicht vorgeſtellt. Wir ſahen auch die fünf Maſchinen⸗ gondeln. In der Führergondel ſind die Wohnräume der Paſſagiere, es iſt alles ſehr ſchön und bequem. Im Führeraum ſah ich das Steuerrad, an dam unſer Eckener ſtand bei dem großen Weltflug, Nach⸗ dem wir uns den Zeppelin genau angeſchaut hatten, gingen wir zurück zum Landungsſteg, denn heim⸗ wärts durften wir mit dem Schiff fahren. Als wir fortfuhren, kamen bald die Möven ganz zutraulich zu uns. Manche Kinder von uns hatten noch übrige Brötchen; dieſe warfen ſie den Vögeln zu, Es war ſehr gelungen, wie ſich manchmal zwei um ein kleines Stückchen Brot ſtritten. Es machte uns viel Spaß, bei dieſen Wettkämpfen zuzuſchauen E. G. hörte ich einen verzweifelten Schrei. 141. Jahrgang/ Nr. 480 bin Feuluſ uu dne Ru loſfaul Von Joachim Nettelbeck Hier erzählt auch der einſtige tapfere Verteidiger von Kolberg aus dem Jahre 1806, wie die heute ſo gebräuchliche Kartoffel ins Land kam. Um das Jahr 1743 oder 1744 wütete bei uns im Lande weit umher eine ſchreckliche Hungersnot. Im nächſten Jahre erhielt Kolberg durch die Fürſorge Friedrichs des Großen ein Geſchenk, das damals hier noch völlig unbekannt war. Ein großer Frachtwagen voll Kartoffeln langte auf dem Markt an, und unter Trommelſchlag wurde bekanntgemacht, daß die Gar⸗ tenbeſitzer ſich zu einer beſtimmten Zeit vor dem Rat⸗ hauſe einfinden ſollten, da der König ihnen eine be⸗ ſondere Wohltat zugedacht habe. Man kann ſich leicht denken, wie alles durch dieſe Nachricht aufgeregt wurde; denn niemand wußte, was dieſes Geſchenk zu bedeuten habe. Die Herren vom Rate zeigten der verſammelten Menge die neue Frucht, die hier noch nie ein menſchliches Auge erblickt hatte. Daneben wurde eine Anweiſung verleſen, wie die Kartoffeln gepflanzt und bewirtſchaftet, wie ſie ge⸗ kocht und zubereitet werden ſollten. Aber im Getüm⸗ mel hörten die wenigſten auf die Vorleſung. Dagegen nahmen die guten Leute die Knollen ver⸗ wundert in die Hand, rochen, ſchmeckten und leckten daran. Kopfſchüttelnd bot ſie ein Nachbar dem an⸗ dern; man brach ſte entzwei und warf ſie den Hunden vor. Die ſchnupperten daran herum und verſchmäh⸗ ten ſie gleichfalls. Nun war ihnen das Urteil geſpro⸗ chen. Die Dinger, hieß es, duften nicht und ſchmecken nicht, und nicht einmal die Hunde mögen ſie freſſen. Was wäre uns damit geholfen? Allgemein war der Glaube, daß ſie zu Bäumen heranwüchſen, von denen man zu ſeiner Zeit dieſe Früchte herabſchüttle. In⸗ zwiſchen aber ward des Königs Geſchenk unter die anweſenden Garteneigentümer ausgeteilt. Keiner hatte aber die Anweiſung zum Anbau der Kartoffeln recht begriffen. Wer ſie alſo nicht gerade auf den Kehrichthaufen warf, ging doch bei der An⸗ pflanzung ſo verkehrt wie möglich zu Werke. Einige ſteckten ſie hier und da einzeln in die Erde, ohne ſich weiter darum zu bekümmern; andere ſchütteten die Kartoffeln auf einen Haufen und bedeckten ſie mit etwas Erde. Da wuchſen ſie nun zu einem dichten Buſch inein⸗ ander. Nun aber mochten wohl die Herren vom Rate gar bald erfahren haben, daß viele Empfänger ihren Schatz gar nicht einmal der Erde anvertraut hatten. Darum ward in den Sommermonaten durch den Ratsdiener und Feldwächter eine ſtrenge Kartoffel- ſchau veranſtaltet, und die Wißerſpenſtigen mußten eine kleine Geldſtrafe zahlen. Das gab wieder ein großes Geſchrei und diente auch nicht dazu, der neuen Frucht beſſere Gönner und Freunde zu erwerben. Das Jahr nachher erneuerte der König ſeine wohl⸗ tätige Spende durch eine ähnliche Ladung. Allein dies⸗ mal verfuhr man dabei zweckmäßiger. Es wurde zu⸗ gleich ein Mann mitgeſchickt, der des Kartoffelbaues kundig und den Leuten bei der Anpflanzung behilflich war. So kam alſo die neue Frucht ins Land, und ihr iſt es zu verdanken, daß keine Hungersnot wieder ſo allgemein und drückend hat um ſich greiſen können wie vor der Einführung der Kartoffeln. q GU¹α,ůwm un Baues Ich habe ſchon oft in den Zeitungen von den feuerſpeienden Bergen Italiens geleſen und ſchon viele Bilder davon geſehen. Wir brauchen aber nicht bis Italien zu fahren, um ſolch einen rauchenden Berg zu ſehen. Ich verbrachte meine Ferien in Dudweiler bei Saarbrücken. Eines Tages ging ich mit meinem Vetter ſpa⸗ zieren. Es war trübes Wetter und es ſah aus, als ob es regnen wollte. Ich ſah von meitem Rauch aufſteigen und fragte meinen Vetter:„Wo brennt es denn?“ Er führte mich einem Berge immer näher zu, von dem der Rauch aufſtieg. Ich wollte den Berg emporklettern. Als ich mich an einem Spalt halten wollte, hätte ich mir beinahe die Fin⸗ ger verbrannt; denn es kam ganz heißer Rauch heraus. Auch Goethe hat auf einer Reiſe durch das Sanr⸗ land den brennenden Berg beſichtigt. Zur Erinne⸗ rung daran iſt eine Gedenktafel befeſtigt worden. Ich kann jedem den Rat geben, ſich den brennenden Berg anzuſeßen; denn er iſt ſehr intereſſant. Anton Kl. „Jetzt ſtehen wir ſchon eine Viertelſtunde lang bier und der Schlagbaum geht immer noch nicht hoch. Wenn ich wegen dieſes dummen Schlagbaums zu ſpät nach Hauſe komme, werde ich verſchimpft“, ſchalt meine Baſe.„Weißt Du was, jetzt ſchlüpfen wir einfach unten durcht“ Geſagt, getan.„Haſt Du Angſt, ſchäm Dich“, rief ſie mir ſiegesgewiß zu, dar ſie ſchon unter dem einen durchgesrabbelt war. Da— als ich gerade hindurchſchlüpfen wollte, f Und was ſah ich? Meine Bafe baumelte an dem in die Höhe gehenden Schlagbaum. Schnell ſprang ich hinüber und erwiſchte gerade noch ihren Fuß. Sachte zog ich ſte herunter und in der nächſten Sekunde ſtand ſie wieder aufrecht vor mir.„Haſt Du Dir weh getan?“ fragte ich.„Nein“, war die unter Lachen und Weinen zugleich gegebene Antwort. Sy ging die Sache noch ſehr gut ab, trotzdem ſie ſchlimm ausge⸗ ſehen hatte. Aber noch lange mußte ich darüber herzlich lachen, denn die am Schlagbaum zappelnde Geſtalt bot einen ulkigen Anblick. R. Sch.(13 Jahre). Beta f hola Edith H. Manuſkript einſeitig beſchrelben. n Donnerstag, 16. Oktober 1930 IANDELSS- b. Konzentration der Laſtwageninduſtrie N. A. G.— Büſſing AG. O(Eig. Dr.) Wie die F. Z erfährt, ſind die ſchon ſeit Namen„Vereinigte Nutz laſtwagenwerke N. handlungen zwiſchen den Automobilwerken Bü ſ⸗ ſüing., Braunſchweig und der Nationalen Auto⸗ mobilgeſellſchaft AG., Berlin, nunmehr im weſent⸗ lichen zum Abſchluß gelangt. Es ſoll eine neue Be⸗ triebsgeſellſchaft gegründet werden, die vorausſichtlich den Namen„Vereinigte Nuſtlaſtwagenwerke N. A. G.— Büſſing“ tragen und mit 4 Mill./ AK. aus⸗ geſtattet ſein wird. Die Aktien werden zu gleichen Teilen von Büſſing und N. A. G. übernommen, gegen Einbrin⸗ gung des laufenden Geſchäftes und eines Teils der Vor⸗ räte. Ferner verpflichten ſich die beiden Gründer, die neue Geſellſchaft mit Betriebsmittel in Kreditreform auszuſtatten. Debitoren und Kreditoren gehen nicht mit über und von maſchinellen An⸗ lagen übernimmt die neue Geſellſchaft durch Pachtung nur das, was ſie wirklich braucht, und zwar iſt in dem Pachtzins eine 10proz. Amortiſation eingerechnet, ſodaß die neue Ge⸗ ſellſchaft in 10 Jahren Eigentümerin der Anlagen wäre. Im Vorſt and übernimmt Direktor Werners⸗ Braunſchweig die Leitung, während den Vorſitz im AR. die ., A. G. beſetzt. Die neue Geſellſchaft wird nur an zwei Stellen fabrizieren, und zwar ſchwere Laſtwagen in Braunſchweig, leichte Laſtwagen in Leipzig. Nach der Ausgründung des Laſtwagengeſchäftes behält die N. A. G. noch ihr Perſonennwagengeſchäft, jedoch bemüht ſich die A. E. G. als Großaktionärin der N. A.., auch für dieſen Teil der Fabrikation eine ähn⸗ liche Regelung in die Wege zu leiten, wenn auch ein konkreter Vorſchlag noch nicht erkennbar iſt. OAdlerwerke, vorm. Hch. Kleyer AG., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die noch ausſtehende Wiedereinfüh⸗ rung der Aktien in den oſſiziellen Börſenverkehr in Frankfurt a. M. und Berlin wird ſich auch für die nächſte Zeit noch nicht erwarten laſſen. Man ſieht angeſichts der noch ungünſtigen Börſenlage(Adler⸗Aktien notier⸗ ten zuletzt im Freiverkehr etwas über 50 v..) vorläufig noch von dem Antrag der Wiedereinführung ab, da ſchon aus Preſtigegründen und aus Gründen der tatſächlich ge⸗ ſunden finanziellen Lage eine Unterparieeinführung nicht als gerechtfertigt angeſehen wird. Ueber den bis herti⸗ gen Verlauf des Geſchäftsjahres 1930 erfah⸗ ren wir weiter, daß die Adlerwerke naturgemäß auch unter der allgemeinen wirtſchaftlichen Depreſſion zu leiden hatten. Trotzdem ſei das Geſamtgeſchäft durchaus zufriedenſtellend geweſen. Gegen das Vorfahr iſt bis jetzt der Umſatz ſtück⸗ mäßig überhaupt nicht zurückgegangen. Wertmäßig ſtellte er ſich nicht ganz in dem Ausmaße der Preisermäßigung niedriger. Das finanzielle Ergebnis iſt demnach nicht ungünſtig. Beſonderen Erfolg hatten die Adler⸗ werke auf ber letzten Pariſer Automobilausſtellung zu verzeichnen. Seit der letzten GV. der Adlerwerke weiß man offiziell von freundſchaftlichen Beziehungen mit den Wondererwerken. Daran hat ſich bis jetzt nichts geändert. Wie ſich letzten Endes dieſe Beziehungen auswirken, kann man heute kaum vorausſagen. J. G. Farbeninduſtrie AG., Frankfurt a. M. Wiedet 12 v. H. Dividende zu erwarten.(Eig. Dr.) Die Halbjahresſitzung des AR. für 1930 iſt dem Ver⸗ nehmen nach zum 6. November angeſetzt. Die bisherigen Veröffentlichungen in den Vierteljahresberichten zeigten im weſentlichen eine Stubilität des Geſchäftsverlaufes gegenüber dem Vorjahre. Wie üblich, wird in dieſer Halb⸗ jahresſitzung bereits über die Dividendenfrage Stellung genommen, da das finanzielle Ergebnis des Geſamtjahres 1930 für die Verwaltung in großen Zügen zu überſehen iſt. Wenn auch noch keine offizielle Stellungnahme der J..⸗Verwaltung vorliegt, ſo kann, wie wir aus ſonſt gut unterrichteten Kreiſen erfahren— natürlich unter Vorbehalt—, auch für 1930 bereits wieder mit elner Dividende von 12 v.., alſo in Vorjahres⸗ höhe, gerechnet werden. * Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken.— Voraus⸗ ſichtlich wieder 7 v. H. Dividende. Gegenüber einer ander⸗ weitigen Preſſemeldung, nach der bei der Vereinigten Weſt⸗ deutſchen Waggonfabriken AG. in Köln eine Dividenden⸗ reduktion nicht ausgeſchloſſen ſei, erklärt die Verwaltung, daß das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr 1929⸗30 einen durchaus befriedigenden Verlauf genommen habe. Ein Be⸗ ſchluß über die Dividende ſei zwar noch nicht gefaßt, doch ſei aller Vorausſicht nach mit einer Beibehaltung des vor⸗ fächrigen Dividendenſatzes von 7 v. H. zu rechnen. Für die Stillegung des Düſſeldorfer Be⸗ triebes der früheren Düſſeldorfer Eiſenbahnbedarf vorm. C. Weyer u. Co. AG. dürften beſondere Abſchreibungen kaum erforderlich ſein, da für dieſen Zweck hinreichend Vorſorge getroffen worden iſt. Die Verringerung der Be⸗ legſchaft in dem Hauptwerk in Köln ſtelle nur eine vor⸗ übergehende Maßnahme dar. * Waggon⸗ und Maſchinenbau AG. in Görlitz. Die o. HV. genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1929⸗30 und ſetzte die Dividende auf 12(i. V. 10) v. H. feſt. Beſondere Auskünfte wurden nicht erteilt, doch ging aus der Aus⸗ ſprache hervor, doß das Werk zur Zeit nicht voll beſchäf⸗ tigt iſt. ( Eine 15 Mill. Schw. ⸗Fr.⸗Anleihe der Kraftwerk Reckingen AG. Baſel, 16. Okt.(Eig. Dr.) Die Kraft⸗ werke Reckingen AG. in Reckingen⸗Baden nimmt zur Aus⸗ führung des Programms des Großkraftwerks mit der Solidarbürgſchaft der Lonza Elektrizitätswerke und chem. Fabrik AG. eine 4 proz. Anleihe im Betrage von 15 Mill. Schweizer Franes auf. Die Anleihe wird vom 16. bis 22. Okt. durch ein ſchweizeriſches Bankenkonſortium unter Führung des Schweizeriſchen Bankvereins zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. Der Emmiſſionskurs beträgt 99 v. H. Die Papiere ſollen an den Börſen in Baſel, Zürich und Genf eingeführt werden. * Vom Rath, Schoeller u. Skene AG. in Klettendorf bei Breslau.— Verluſtabſchluß. Der o. HV. am 31. Okt. wird die Verwaltung einen Abſchluß vorlegen, der bei etwa 520 000(587 882) // Abſchreibungen einen Verluſt von etwa 275 000/ ausweiſen wird(AK. 9,2 Mill.). Im Vor⸗ jahre wurde der Reingewinn in Höhe von 60 836/ vor⸗ getragen. . Emelka-Verkauf abgeſchloſſen Kraus⸗Gruppe Erwerberin der Reichsoption O(Eig. Dr.) Amtlich wird mitgeteilt: Bekanntlich ſteht dem Reich ein Optionsrecht auf 2,6 Mill./ Aktien der Emelka gegenüber der Commerz⸗ und Privatbank zu. Dieſes Optionsrecht hat das Reich heute auf eine unter Führung des Kommerzien rats Kraus⸗Mün⸗ chen ſtehende Gruppe unter teilweiſem Ver⸗ zicht des Reiches auf ihre gegen die Emelka zuſtehende Forderung übertragen. Durch den hierüber abge⸗ ſchloſſenen Vertrag iſt die Lebensfähigkeit der Emelka als ſelbſtändiges Unternehmen mit deutſcher Produktion ſicher⸗ geſtellt. Damit hat ſich das Reich ohne jede geldliche Ver⸗ pflichtung für die Zukunft von ſeiner Intereſſennahme an der Emelka wieder gelöſt. * Holland und die Schweiz erſticken in deutſchem Gelde. Die Kapitalflucht aus Deutſchland reflektiert naturgemäß am ſtärkſten in den benachbarten Ländern, namentlich in der Schweiz und in Holland. In beiden Ländern ſchafft der ftbberreichliche Geloͤſtrom wachſende Schwierigkeiten, da es den Banken an Anlagemöglichkeiten für das Geld fehlt. Einzelne ſchweizer Banken wollen die kurzfriſtigen Depo⸗ ſiten nur noch annehmen, wenn man ſie ihnen zinslos zur Verfügung ſtellt. In Holland iſt der Satz für tägliches Geld auf 11 v. H. gefallen. O Deutſche Rohzinkerzeugung im September.(Eig. Dr.) Nach Angaben der Metallgeſellſchaft AG. betrug die deutſche Erzeugung von Rohzink einſchließlich Zink⸗ ſtaub im September 7263 Tonnen gegenüber 8896 Tonnen im Auguſt und 8753 Tonnen im September 1929. Die Ge⸗ ſamterzeugung ſeit 1. Januar beträgt 77630 Tonnen gegen 78 972 Tonnen im Vorjahre. O Auch die norddeutſchen Zementpreiſe ermäßigt.(Eig. Dr.] Der Nord. Zementverband hat für ſein ganzes Syn⸗ dikatsgebtet mit ſoſortiger Wirkung die Aufpreiſe für hochwertige und ſogenannte höherwertige Zemente um weitere 20 v. H. geſenkt. Ferner ſind an ſehr zahl⸗ reichen Orten die Fabrikmarkenpreiſe für nor⸗ malen Zement um etwa durchſchnittlich 20/ für 10 Tonnen ermäßigt worden. Zu dieſen letzteren Sta⸗ tionen gehören insbeſondere auch alle diejenigen, in denen bisher eine Senkung der Fabrikmarkenliſtenpreiſe noch nicht vorgenommen worden war. Schließlich haben doch, und zwar für beinahe alle norddeutſchen Empfongsſtgtio⸗ nen die Preiſe für die ebenfalls garantiert normengemäßen Pionierzemente eine Senkung um etwa durchſchnittlich 25—30/ erfahren. 1 * Ungenügender Preisabbau in de Automobil⸗Reifen⸗ induſtrie. Angeſichts d Preisſturzes, den der Kautſchuk in letzter Zeit erfahren hat, und der ſcharfen Kritik, die die Außerachtkaſſung dieſes Vorganges bei der Feſtſetzung der Reifenpreiſe in der breiteſten Oeffentlichkeit fand, haben ſich, wie ſchon kurz berichtet, nunmehr die Vertrags⸗ fabriken dazu entſchloſſen, eine allgemeine Preisermäßi⸗ gung für Reifen von Perſonenwagen, für Rieſen⸗Luft⸗ reifen und für Vollgummireifen um 10 v. H. eintreten zu laſſen. Von dieſem Beſchluſſe bleiben Schläuche und Män⸗ tel für Fahrräder ſowie für Motorräder unberührt. Man kann nicht gerade behaupten, daß das Entgegenkom⸗ men, das die Fabrikanten dem Verbraucher zeigen, ein ſehr großes iſt. Weder entſpricht es der Wertver⸗ minderung des Kautſchuks, noch auch den für die Reifen⸗ herſtellung benötigten ſonſtigen Rohmaterialien, von denen beiſpielsweiſe die Baumwolle heute ca. 23 v. H. unter dem Friedensſtande liegt. Die Erklärung der Fabriken, daß ſie noch auf teurer erworbenen Beſtänden ſitzen, kann nicht als entſchuldigender Grund angeſehen werden; denn ſchließlich iſt es Pflicht eines jeden Produktionszweiges, der Lage weitgehend Rechnung zu tragen. Der Prozeß um die Aufwertung der Schutzgebielsanleihe O Berlin, 16. Okt.(Eig. Dr.) In dem bekonnten Pro⸗ zeß, den Inhaber von Schutzgebietsanleihen gegen das Deutſche Reich angeſtrengt haben, ſtand heute Termin vor dem Landger. l in Berlin an. In der Verhandlung führte der Vertreter der Kläger, RA. Dr. Rich. Koch aus, daß die Anleihe in Berlin aufgelegt worden ſei und die Beſtimmung gehabt habe, in Berlin eingelöſtt zu werden. Unbeſtritten ſei die Tatſache, daß die Einzahlungen auf die Anleihe in Goldmark geleiſtet worden ſeien und daß der Anleihebetrag im Intereſſe der Kolonien verwendet worden ſei. Die Kolonien zehrten noch heute von den Früchten, die ihnen bieſe Anleihe ge⸗ bracht habe. Man könne den deutſchen Klägern nicht zu⸗ muten, die Mandatarmächte England und Frankreich zu verklagen, beſonders do die Mandatarmächte noch keine Mitteilungen darüber gemacht hätten, ob ſie für die Schul⸗ den Deutſchlands eintreten ſollten. Der Vertreter des Deutſchen Reiches führte demgegenüber aus, daß gerade weil es ſich um eine Bürgſchaft handle, doch zuerſt der Rechtsweg gegen die eigentlichen Schuldner, und das ſeien die Mandatarmächte beſchritten werden müſſe. Mit der Verkündung des Urteils iſt wvorausſicht⸗ lich erſt in 14 Tagen zu rechnen. Berkner Mefallbörse vom 16. Okiober 1930 ä———— Kupfer ö Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief] Geld Januar.]—.— 84,25 88,50 30.50 1—.— 84.25 84,.— 30,50 März. 84,25 84,25 84,25, Aprik.—.— 84,25 84, 30,25 Mai—.— 64.25 84,.——.— Juni. 84,25 84,25—.— Juli..—.— 84,25 84,25 Auguſt.—.— 84.25 84.25—.— Sept... 84,25 84,25 84.25—.— Oktober. 86,- 83.— Nov. 84 50 83.5914. Dezemb.]—.— 84,50 88,50 J 80 50 Elektrolytkupfer, prompt, 96,25 Antimon Regulus 50,— 38,.— Orig. Hütten⸗Aluminium 190,— Silber in Barren, per kg 49,50 51,5 dgl. Walz⸗„Drahtbarrenſ194,— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.— 28,20 Hüttenzinn, 99 v....—[Platin, dto. 1 r.„ 8,—— 8. Reinnickel, 98—99 v. H. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 16. Okiober 1930 Metalle in& pro To. Silber Unze g,(137/40 fein ſtand.), Platin Unze g Kupfer, Standard] 42,85 J Zinn Standart 118,1 Aluminium—.— 3 Monate 25 3 Monate 214,5 Antimon—.— Settl. Preis 42,85 Settl. Preis 113,0 Queckſilber 22,75 Elektrolyht 46,25 Banka 117.5 Platin—.— beſt ſelected 45,25 Straits 118,0 Wolframerz 20.— ſtrong ſheets—,— Blei, ausländ. 16,— Nickel— El'wirebars 47,25 Zink gewöhnlich 14,5 Weißblech—.— Spezialwerte lebhaft gefragt Anhaltendes Kaufintereſſe des Auslandes und des Publikums Deckungen der Spekulation Lebhafteres Geſchäft/ Bis zum Schluß freundlich und feſter Mannheim feſt An der heutigen Börſe trat am Aktienmarkt ein Ten⸗ denzumſchwung nach oben ein. Die politiſche Situation wurde nach der Wahl des Reichstags⸗Präſidiums erheblich optimiſtiſcher beurteilt. Der Inoͤuſtriemarkt lag ſehr feſt, es waren Kursbeſſerungen von—5 Punkten zu verzeichnen. Farben notierten 138, Weſteregeln 198, ſehr feſt noch Südzucker und Wayß u. Freytag. Von Bank⸗ aktien lagen Dedibonk feſter. Verſicherungsaktien blie⸗ ben vernachläſſigt Am Rentenmarkt lagen heute Farben⸗ Bonds und Liquidations⸗ Pfandbriefe erheblich feſter. Frankfurt erneut feſt Im Anſchluß an die feſtere geſtrige Abendbörſe war man im heutigen Vormittags verkehr weiterhin recht zu verſichtlich geſtimmt, wozu in erſter Linie die beſſere Beurteilung der innerpolitiſchen Lage durch die Wiederwahl Löbes zum Reichstagspräſidenten beitrug; aber auch die günſtigen Außenhandelsziffern und die feſte geſtrige Newyorker Börſe übten einen entſcheidenden Ein⸗ fluß aus, ſo daß bei zunehmender Nachfrage nach Spezialwerten, beſonders von Aus lands⸗ ſeite, die Tendenz zum offiziellen Beginn recht feſt war. Auch das Publikum kam erneut mit Aufträgen an den Markt, ſo daß die Kuliſſe zu Deckungen ſchritt. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren Kurs⸗ beſſerungen in einem Ausmaß von 4 v. H. keine Selten⸗ heit; teilweiſe waren ſogar ganz erhebliche Kurserhöhun⸗ gen zu verzeichnen. Im Vordergrund ſtanden Elektro⸗ werte— die Schweiz als Käufer—, auch für Kaliaktien machte ſich lebhafteres Intereſſe bemerkbar. Salzdetfurth hatten einen Gewinn von 9 v. H. zu verbuchen. Am Montanmarkt war im allgemeinen die Umſatztätig⸗ keit etwas beſcheidener. Am Rentenmarkt machte ſich für Neubeſitzanleihe ſtärkeres Intereſſe geltend. Im Verlaufe blieb die Tendenz feſt. Auf vereinzelte kleine Deckungen lagen die Kurſe bei weiter lebhafter Nachfrage gegen Anfang etwa 2 v. H. feſter. Auffallend war auch das Intereſſe am Markte der Bauunternehmun⸗ gen, die bis 5 v. H. gewonnen haben. Am Gel d⸗ markt war Tagesgeld mit 4,5 v. H. wieder etwas an⸗ geſpannter. Berlin weiter befeſtigt Nachdem ſchon geſtern nachmittag die Abſchwächungen, die gegen Schluß des geſtrigen Mittagsverkehrs eingetreten waren, voll wieder aufholen konnten, kam heute hinzu, daß das Ausland feſtere Kurſe meldete, und daß die Provinz, vielleicht in Nachwirkung des guten Außen⸗ handels, erneut Kaufaufträge vorgelegt hatte. Auch die Börſe ſah ſich zu Deckungen veranlaßt, zumal der Dollar ſeine rückläufige Bewegung fortſetzte. Obwohl die Nachfrage für die einzelnen Werte nicht übermäßig groß war und das Geſchäft nicht einmal ſtürmiſchen Charakter annahm, eröffnete die Börſe dann noch feſter als man erwartet hatte. Ueber 30 Papiere erſchienen mit Plus⸗Zeichen und die Kursfeſtſtellung erfuhr eine Verzögerung. Gewinne bis zu 5 v. H. fielen kaum noch auf und eine ganze Reihe von Werten zog bis zu 10 v. H. und mehr an. Spezialwerte hat⸗ ten etwa Umſätze von 60 bis 100 Mille, Farben gewannen bei einem Umſatz von ca. 4 Million 4% v. H. Von An⸗ leihen gewannen Altbeſitz 4 und Neubeſitz 7 v. H. Ausländer ruhig. Für Pfandbriefe vergrößerte ſich heute die Nachfrage, beſonders das Ausland zeigte auch an dieſem Markte Kaufintereſſe. Reichsſchuldbuchforderun⸗ gen gingen über 1 v. H. höher unn. Geld etwas leichter, Tagesgeld 4% bis 672 v.., die übrigen Sätze unverändert. Auch im Verlaufe blieb die Stimmung recht zuverſicht⸗ lich. Die Umſätze hielten ſich in engeren Grenzen und die Kursentwicklung war ſchon aus rein börſentechniſchen Gründen nicht immer ganz einheitlich. Etwas ſtärker gedrückt, d. h. aber kaum über 1½ v. H. hinaus⸗ gehend, waren nur die anfangs beſonders ſtark geſtſtiegenen Papiere. Am Kaſſamarkt hielt die feſtere Tendenz an, die Kursbeſſerungen betrugen 1 bis 4 v. H. An den übrigen Märkten blieb die Tendenz bis zum Schluß freundlich. Die nationalſozialiſtiſchen Anträge im Reichstag gegen die Börſe und das Kapital blieben, da man ihre Annahme für unmöglich hält, ohne jeden Ein⸗ fluß. Die Schlußkurſe lagen im allgemeinen bis zu.50 v. H. über Anfang. Schiffahrtswerte fielen durch anhal⸗ tend feſte Veranlagung auf. Am Deviſenmarkt iſt das Angebot in Dollar et⸗ was größer geworden, der Kurs ſtellte ſich auf.2045 nach .2065. Schweiz lag nach wie vor ſehr feſt, gegen London 25.00. Sehr ſchwach lag heute wieder Spanien, der Kurs ſtellte ſich gegen Pfunde auf 51.10. Die Swapfätze Kabel gegen Reichsmark ſind rückgängig. Berliner Devisen Diskontsätze: Reſchsbank 5, Lombard 6, Privat 3 v. f. ———— Amtlich in RM für] 15. Oktober] 15. Oktober Parität] Dig, G. B. G. B. M 4 Holland 100 Gulden] 169,29 169,63 169,28 169,57 168,48 Athen 100 Drachmen] 5,44 5,45 8,44 8,45 445 9 Brüſſel 100 9,500 PF. 38,56 58,68 58,54 58,68 58,355 3 Danzig 100 Gulden] 81,57 81,78] 81,57 81,73 81,555 5 Helſingfors 100 M 10,874] 10,594] 10,571 10,591] 10,512 6 Italien. 100 Lire] 21.995] 22,035] 21,99 22,03 22,025 5,5 Südſtavien 100 Dinar 7,455 7,469] 7,455 7,409].355 5,8 Kopenhagen 100 Kr. 112.40 112,62 112,39 112.61 112,06 4 Liſſabon 100 Eskudo] 18,825 18,865 18,83 18,87 17,48 8 Oslo. 100 Kronen] 112.38 112,60 112,37] 112,59 111,74 4,5 Paris. 100 Franken] 16,467] 16,507] 16.465 16.505] 16,445 2,5 Prag.. 100 Kronen] 12.467] 12.487 12.463 12.488] 12,38.5 Schweiz 100 Franken] 81,84 81,80 81.63 81,79 80,515 2,5 Soſia.. 100 Leva] 3,045] 3,051.044] 3,050 3017 10 Spanien. 100 Peſeten] 40,26 40,34 4011 40,19 69,57 6 Stockholm.. 100 Kr. 112,83 113,05 112,81 113,03 112,05 3,5 Wien 100 Schillin 59,275 59,395] 59.255 59.375 58,79 5,5 Ungarn 100⸗12500 73,595 73,735] 73,545 73,685 72,89.5 Buenos-Aires 1Peſ.].369] 1,371] 1,440 1,442] 1,786 7 Canada 1 Can. Doll.] 4,204 4,212 4,203.211 4,176— Japan... 1 Hen].081].085].077.081] 1,986 5,11 Kairo 1 ägypt. Pfd. 20,93 20,97 20,93 20,97 20,91— Türkei. 1 türk. Pfd..„5 1 2 180 10 London.. 1 Pfd.] 20,415] 20,455] 20,409] 20.449] 20,398 8 New York. 1 Dollar] 4, 2025] 4, 2105] 4,2005 4,2085] 4,1780 3 Rio de JaneirotMillr.—.——.—]—.——,—.503 7 Uruguay 1 Gold Peſ.] 3,147 1 3,158.197.208[ 4,321 1— Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung 5 0 8 15. 16. 15. 186. 15. 16. Mannheimer Effektenbörse Otavi⸗ Minen 29,50 81,.— Konſerven Braun 40.— 40. Schuhf. Berneis 35.— 85.— 15 16 15. 16. Phönir Bergbau—.——,— Kraus& Co. Lock. 67.— 67.— Seilinduſt. Wolff 38,— 38.— 8% Mad. St.⸗A. 27 75.50 75.50].⸗G. f. Seilind. 39.— 89.— Südd. Zucketer echad em. Ge 66.50 66.50 Brown, Boveri 82,.— 88.— Rheinſtahl. 72550 75,75 gechwerke.. 87.——.— % Jegafen Sabt 84.— 84. Naa nd 4770 2 Tellus Geenen: 20 30 Lubwigsh. Wald. 86.— 85.— Triest Seſtgheim 44— 44,— 110 5 8 Gold 99— 8— e ge 98— Dan daurabltte. 8 Mainkraftwerke.—.— 71.— Ber. Chem. Ind. 58,40 11.— 80% 0 Gold 71.— 71. Gebr. Je 0.— Ber. Stahlwerke 68,25 63.50 Metallg. Frankf. 89.25 91.25 Ber. deutſch. Self..——.— 5% Farben dd. 26 60.— 91,50 N. 8. Farben.. 1340 138.0 n dustrie-Aktien.——.— 82.—. arin 1370 187.0 Habiſche Bank. 1329 132.0 B 109.0 100.0 Hianmaßz K. St. 138,0—— Moenus StA—.— 25.— Ber. Zellſt. Berl.— 92— fälz. Hypoth. B. 1250 1250%„„ 1200 126,0 Jden München 1835 1920 Motoren denz. e—— Fon Nate 1800 1500 kh. Hypoth. Bi. 1840 1840 Schöferh. Bindg. 185.0 192.0 iotor- Oberurſel 155.0—.— Bolg 8 Fäffner 3200 320. D. Bank u. Disc. 1120 1140 Feber ner den 1200 270 Sede.———.— Bolt. Seil. u. K. 32,— 82, . 5. ort 0 0 TT 2 Konſerven Braun 39.— 39. 88 8 Pf. Nähm. Kauf.—,—Wauyß& Freytag—— 51.— Durlacher Hof————] Maunb. Gummi—.——.— Adler Kleyer.... B. Wolf Eſchbaum„„ e—— Pfälz. Mühlen.———.— A. E. G. St.⸗A. 1142 118,)] Rein. Gebh& Sch. 98.— 98.— Zudwigsh. A. Br.—.——.— 9 0 Schwartz Storch. 129.0 129,0[ Rh. Südd. Zucker. 129.0 188,0 e i 5 AUſchaff. Buntp.. 100,0 100,0 Roeder, Gebr. D.—.——.— Pfäls. Preßhefe⸗ 128 9 128.0 a 5 83.— 84.— Sb. Masch url. 1250 128,0 Rülgerswerke.—.— 50.50 8 5 ektr. 5 Brem.⸗Beſig. 51 Eſchbaum⸗Werger 1570 157.0] Rheinmühlenw. 1180 1 Brown 9 Zellſtoff Aſchffbg. 90,.— 82,25 Menne — 5¹.—„ Waldhof 115,0 119,2 84,— 86,.— Schnellpr. Frkthl. 27.— 27.— Schramm Lackf. 64.— 64.— Ufa(Freiverk.).. 89.— 89,.— ee 9 1300 1995 1 403. 805 71.— 71. Cement Kadzag 84,.— 89.— Schuckert, Nrbg. 181.2 184,7 Raſtatter Wagg. ontinent. Vers. 19,50 19, e 40.— 52.— 2 iert!!! 77 2 e e 05 de ger ſtaßt——. Terminnotierungen(Schluß) C Frankfurter Börse Festverzinsliche Werte] Parmſt. u. Nat. 156,0 159.2 920g en, 8 Ablöſungſch... 54.28 54.5 D. liederſce⸗Bant 88 Dt. Linoleum 0 hne.20.75 Dresdner Dank 110,5 111,7] Ot. Verlag 5 0 D. Mertb.(Gold)—.——. D. Schazanw. 26—. 92,5 1 5 dank. 99.— 98, % Schug. 14. 2,10 2,55 Hyp.⸗Bk. 147.5 140,5 Dyckerh.& Widm. 70.— 71.— 9% Ludwigsh. 20—.— 78,50 Nürnberg. Verein———.— Eiſen Kaisersl.—.——.— Spemiſche Albert 30.—.— Banff Brauind. 107.0 109,0 Ph. Holzmann Eh. Brockhues. 36,— 34.— Harmer Vankvee. 104.0 104.7 *„ amotte Annw. 80,— 80,— Ang. Dt. Credit 1000 100,9 Harpen. Bergbau 39,50 94,5 7. 77. lſe Bergbau 2140 222.0 Bayr. Hyp. u. W. 120,5 121.0 Kali Aſchersleben 189,7 196.0 Deutſche. Disconto 112,0 113,5 Daimler Benz.. 274 Degffeten Zank 100 5 5830 Dt. Atkant.- B.. 94.— 95.— Gert Handelsgef. 199 190 Kal Faßdetfurd 1939 1960 I 87% 8777] D. Hop. u. Wechf. 1480 181,5 D. Gold-u. S Anſt. 180.0 129,5 Harmſt. u. Nat. Commerzbank. 115, 121.0 Kali Weſteregeln 193,5 196,0 156,0 159,5 R. Karſtadt.. 87 158.0 185.5 Deutſche Bisconts 1126 113,0 Kiscknerwerke. 64.50 69.— 5 438.0 9 855 Dresdner Bank 1115 112,5 Sahmeyer& Co. 135,5—— Dres. Schnellpr. 35,.— 85. A ⸗G.[Ur Verkehr 35,50 60,— 5 72.75 Duüſſel Rat Dürr 48.— 49.— Dt Reichdb. Vorz. 34.25 85.— Mannesmann 2 ö 42— Hapag.75 77.84 Mansfelder 90.— 91.75 0 75, 78,25 Metallg eſellſch. 0, 8 N 8 2 0 9 5„Mlag Mühleubau—.— 72. 10% Mhm. G 8 90.50 89.50 Oeſt. Ered.⸗Anſt. 27,78 2775 Emag Frankf. 58.— 58,50 Aug Glektr⸗ wel 113.2 119.0 Noniecatinl....— 48.— 3„ 20 88.— 88,.— Pfälg. Oyp.⸗Ok. 125,0 125,5 Reichsbank 5% Grkr. Mh. 28 15,70 15,25 Rhein. Credithkl.—.——.— 8% Preuß. Kali—.——,— Rhein. Hyp.⸗Bk. 184,0 134.0 3% Enzinger Union 65,50 68,.— Bember 67 .„27 70,— 70. Eßkin ä 8353 8 ger Maſch.—. 8 Bergmann. 134,0—.— ap 212,0 216,0 Ettling. Spinn.— Bud Eiſen Otavi Minen 5 68.— Oberbedarf.= 40, 52,— 52.50 84 W 1 8 85 Int 68.— 68,— Cement Heidelbg. 84,.— 89,.— N 5 der& Schleich. 99.— 98.— Compan. Hif 249,0 260.0 Rh. Vraunkoblen 177,0 180,0 5% Preuß. Rogg.—— 0 Sb ir 1 145 0 5 a 8 5— tin. 1310. Nh. Elek.(R 120.0 120 . Edd: Setew.———.— Sid. bens.. 2280 VT 15 Stahlwerke 79.— 70,80 10 I e„ Bonds 29 91,25 98,50 Daimler Benz. 21.50 23,25 Riebeck Montan=. dig te in. aug. 22.— 25. Mie daulenz. 1028 105 Jeizwech Jeuer—.——— Deneſche Erdl: 62 65.— fütgerswerke. 4 50 58.— emden. Notendt 187.5 1875 Felt. Guineaume—.—. Ot. Goldu. Silber 130.9 132.0 Schug 1800 135,0 Nhe Sade Bom gr. 80 50 50 500 Adlep e. 1240 1780 Jeff. Bol. 4 Alk.—.— 15.45 Licht u. Kraft. 1170 1215 Slemene Site 172 1800 82% Pfälzer..9 00,— 96.— ranff, Ul.„ 18.75 Licht u. Kraft.: 1139 121.5 Südd. Zucker. 130.0 184.5 89% th. Oyp. 24. 25 88.50 96.— Mannb. Berſ.-G. %„„N..9 95,50 98,— Transport-Aktlen Oelbſchmidt Th. 30.— 42. Fc aßen 12 20,0 Svensta Tündſt, 2800 288,0 Gritzner M. Durl. 30.— 29,50 Grün& Bilfinger—.— 154,0 J. G. Farben. 182,7 189,0 elten& Guill. 92,50 96,25 Ver. Glanzſtoff———.— elſenk Bergwk. 92 Ber. Stahlwerke 63,.— 63,50 „„„ 011 81.50 81.— 2 Gesfürel.... 118 122.0 Zellſtoff Aſchaff. 79.— 82 „„„ 11 84.— 64.— Feen.— 82 9 f 2950 2050 Goldſcmot 40 4250 Heute Wal850 150 1200 6% e% Rhein. Eig. 83.25 88.65 Nordd. Hlosd. 25,— 78.— Hiper W 5 967 10 l 55 99 8775 Beben ül. St. g.——— Flic Ruf. u. M. 120 1180 Berliner Börse „eSüdbo vig 83.25 84.1„ U. Li 59.— 60,25 9%.—.75 4½ e eining. 85.90 8 35 NMonten-Alctlen 5 e 70.7 76.— Festverzinsliche Werte 80 0 6,70 6,75 4¼% Pr. 3. B. Lig 61.50 82,50 Sa Bergw. 2 7.— Holzverkohl.⸗ Id. 84,50 84.50 Goldanleibe 5 elſenk. Bergw. 90,80—.— ö„% e% Landſch. Rog.60—.— Bank Aktien Ilſe gb. Et. A. 2140 2220 Jnag Erlangen. 81.— 81.— 0 Reichsanl. 27 87.59 81.59 50% N—.— 19, Allg. D. Crebitb, 89,50 99,50 ungbans St. M. 28.— 28,25 Diſch. Ablöſgſch.! 58,8 58,28 4½% Oeſt. Schaß.—.— 36.50 Habiſche Bank—.——.— Kall uſchersleden—— ohne Ablöſgrecht 8,20.60 4%„ Goldrente—— 28.90 Kali Salzdetfurth 264,0 270,0 Ramm. Kalſersl.—— 4%„ Kronen—.—.05 Barmer Bankver. 103,5 104.5 Kali Weſteregeln—.——.— Karſtadt Rud.., 88.— 90.50 8% Bad. Kohlen——— 4%„ conv. Rente Bahr, Hyp. u. Wh. 120,0 120,5 Klöckner „.——— Klein, Sch.& Beck. 127,0 129.0 6% Grkr. Mh. K. 15.70—.— Jom. u. Privatd, 115, 120,0 Mannesm. Röhr. 69,50 72,— Knorr, Hellbr. 4 8 12 5 4½%„ Silb.⸗R.—.—.86 166,0 J 5% Prß. Kalianl. 740.40 3½%„ Pap.-R.———.— Aktien und Auslandsanlelhen in Prozenten 15. 30 bel Stucke-Notterungen in Merk ie Stücke Prem, Bor. E G. 38 88. acc Ehen Buderus Eiſenw. 50,50 52,50] Hohenlohe⸗Werke 63.— 66.50 Schultheis ick— Ae engen 1 Schultheiß 184,2 186,5 Wicking⸗Cement 65,— 68,50 4% Türk. Ad. Ant. 3,75 15. 16. 15, 16 15. 16. Hirſcderg Leder 9675 90— Schuderte Salzer 135 134 Westf. Filenen 198,0 1960 Schuckert& Co. 131.0 184.2] Weſtf. Eiſen. 70.— 70, Wiesloch Tonw.—— 10 1 Bad——000 Charlott. Waſſer 80,50 88,8 Horch& Cie.. 28.50 81.30 Sega Strumpf 19.75 19,75 Wifſener Metall 40.— 89.— 1 7255 5 Chem. enden„ 40.— 44,75 4%„ unif. Anl..75—.— 40%, Bollobl. 1911 435.50 Chem. Albert 81 88.— 38.—38.— 400⸗Fr.-Oos 11.— 11.— Chem. Brockhues 35,— 35.— Gebr. Junghans 29.— 28. Stoewer Nähm...—.— 21 4½/ Ung. Str. 13—— 20,.— Concord. Spinn 4½%„ 4% Ung. Goldr. 24.— 28.90 4½% Anat. Ser. 11.— 1185 Deſſauer Gas 100 AnatSer-I1 11,.— 11.10] Dtſch.-Atlant T. 95, 08,25 0 VV»tIr!⸗ N. Jaden 2 Ce. 2190 3000 Stuner deen. 680 8h 14 2490 24.65 Conti- Caoutſch. 129,0 130,0 Kahla Porzellan 31.78 88.— Südd. Raliwk. Aſchersl. 189,0 0 8 4%„ Kronenr..85.85 Daimler Motoren 22,— 24.— KRarſtadt 8 114. 118,7 Klöcnerwerke 8 f 8 norr... 165,5 166.5 Thörl's ver. Oele 77.— 77,50 Siemens Halske 175,2 179,0 Wittener Gußſt.——— olff, RR. ff Verein. 48.— 50,78 ellſtoff Waldhof 114,0 1185 iſch⸗Oſtafrika 80,— 80, Neu⸗Gulnea.. 278,0 285.0 Otavi Minen„ 30,75 81,50 Stoehr Kammg. 72.— 72,35 Stolberger Zinkh. 48.— 53,75 mmobil.—.— 31,50 Zucker. 130,0 185,0 66,85 70.— Teleph. Berliner——. 25S. H. K 5 „„III 12.— 11.85 Deutſche Erdzl. 62.35 65,50 Toller vurd. 26,75 27.50 Tleg, Leonhard. 1108 1150 Ffeiverkshrs-Kurse 4 5% Leb oat Kalt—.——— Jiſch. Gußſtahl.. Kölſch Walz. Transport-Aktien Deutſche Kabel w. 54.— 58,15 Sebr. Kört Diſche. Steinzeug 1810 131.0 Kötiher Kunſt ed Deutſche Wollw. 6,50 6,65 ftrauß& Cie., Lok. 29.75 Trans⸗Radio. 124.0 128,0] Petersb. J. Habl..90.90 32.— 85,25 63 78.75 78 50 Barziner Papier 66,25 68,.— Ruſſenbank. 0,65 0, Schantungbahn. r. Deutſch. Eiſenhdl. 40,18 42.— Kronprinz Diet.. 30.— 8075 Beithwerte...—— Deutſche Petrol. 60.— 60.— Ac f. Verkehrw. 5535 61.— Deutſche Linol. Allg. Lok. u. Str. 115,0 119,2 St. Schutzgeb. 5—.——.— Sübd. Eiſenbahn—.——. 4 14—.— Deſt. St.⸗Eiſend.———— F. Lippe Maſchin.—.—. Baltimore Ohio.. Dresd. Schnellpr. 35,.— 36,50 Einde's Eismaſch. 182 14 Canada Abliefer. 21,50 20,75 Dürener Metall 100.0 103,0 Pr. Heinrichbahn—.——.— 5 5 apag... 74.15 77,35 Dülſſeld.Eiſenhol. 49,25 48,25 f. Loewe c „Südamerika. Dynamit Truſt. 68,65 65,.— F. Loren anſa Pſchiff. 1210 Ji ukan 4 Steffen———— Bogel Telegraph. 62.75 68.— Sichel a: n——— 1 5 3 1 ordd. Lloyd. 74,75 77,65 Elektr. 1 98. 110, 134,5 Südenſcheid Met. 48.— 48.— Bun e fuer 1105 10 Sudſer Pore Verein Elbeſchiff.———.—Elktr. Licht u. Bank-Aktien 117.5 121, Emaille Ullrich,—.——.— Berl. Handelsgeſ. 180,7 183.2 Tom. u. Privtbk. 115.5 1220 Faber Bleiſtift 5 8 8 u..-B. 156,0 159,2 Fanden e 39,25 42.—: Dt. Aſtatiſche Bk. 38,50 34,— Farbenind. A. G. 184.7 138,2 Merkur Woll Deutſchedisconts 112.5 113,2 Feldmüßleapier 116.0 1200] Mes Söhne Otſck.lieberſee 58 88.— 88.— bee Guill.. 94,25 96,— Miag⸗Mühlen.. 88.28 79.— Berl. Handelsgef. 130,5 138.0 Dresdner Bank. 111.7 118,0 Meininger Hypbk. 149.5 152,0 Deſterr. Creditbk. 27.75 27.75 Reichsbank... 212,7 214.8 Gebhard Keztu, 70,25 70,25 152,2 158,0 Kyffhäuſer Hütte 2855 94— B. B. Irkf. Gummi,. Ca.———— Per. Htramärkn. 138.0. Konnenderg Emaille Agelch.———.— Maanesmnan: 18.— 720 Wanderer Werke 20 7s 68, Bromn Böberl Bank ff. el. Werte 102.0 106,7] Enzinger Werke. 67.25 69,.— Mansfelder Akt. 38.— 42,85 Bank f. Brauere. 106,7 109,7] Eſchw. Bergwerk 220,0 220,0 Markt⸗ u. Kühlh. 118.0 114.7 Barmer Bankver, 103,5 104,7] Eſſenerteinkohl.—.——.—Maſch. Buckau: annesmann „98.— 98.50 Maki t. Hütte 1825 165.0 ang. Di. Gredit 100.0 1009 41,75 43 .— Rech. Web. Lind. 76,5 77.75 Ban f. Brauind. 1080 108,7 Tb. Goldſchaldt % Zittau 28,50 26,.— Harmer Bankver. 108.5 106,0 ollw..—.——.— Bayr. Hyp u. W. 120.6 121.0 „ Bayr. Vereinsbk. 180,0 130,0 hies E Höpfling.———.— Mix& Geneſt 128,0 128.0 Comm. u. Priv. 115,8 121.5 Friſter 8 erg. 95—.50 Dormft* h 155.7 160,5 R. 86,50 90, blbeim Berg. 78.— 78,— Deutſche disconte 112.2 114,2 Klsdner Werte. 65,0 815 eld burg „„„„%% Ber. Chem. Charl. 50.— 50,.— Benz V. Dtſch. Nickelw. 110,5 113,5 Lahmeger& Co. 1362 138,0— 86.— Adler Kall.... Zaurahütte.... 36, 1 5 1. 97— 87 Diamond„ 5068 5465 B. e e 0 28 Der. Stahlwerke. 62,50 1— 34.— Hochfrequenn Eider 6280 B Stahl. v. d. 9p. 139,0 140,0 Ufa⸗ Film arpen. Bergbau 89,75 91,75 veſch Eſſ. u. St. 77,25 78,.— Holzmann„ 70,50 otelbetriebsgef. 104,0 103.0 lſe Bergbau 216,5 222.5 ali Aſchersleben 189,0 196, Karſtadt Dresdner B. 111.0 112,0 Köln-Neueſſen B. 78.— 81. Rhein Ereditbk.—.——.— Gehe& Co... Pat. Automobile 11.50 11,35.-G. für Verkehr 55,85 59.75 Mannesmanngis 68.— 72.5 Süddeutſch. Dise.—.——.— Geiling& Co.—.——.—Niederlauſ. Kohle 120,0 122,0 Ang. Lokalb.. 112,7 119,2] Mansfelder „„ 39,25 41,½5 Frankf. Allgem.—.——.— Gelſenk. Bergwr. 91,25 94,50] Nordd. Wollkäm. 60,50 68.50 Dt. Reichsb. Bz. 34.50 85,25 Metallbank. 80,— 92,.— Genſchow& Co. 48,.— 50,.— Industrie-Aktien ee e 1115 114,0 Adler werke Alexanderwerk e Sone Gebr.——. Alfeld Deligſen 40.25 40,25 Gold Allg. Elektr.⸗G. 114.5 128.5 Guano-Werke.. 40,80 40,50 upag Germ. Portld.⸗Z. 88,50 81,.— Oberſchl. E. Bed. 41,50 42.— bg. ⸗ Süd 4 Gerkezhelm-Glaß 92 50 9.—, Oberſchl. Klar. 7485 75.— Hana Barr. 121.0 428 5 Orenſt.& Koppel 40,25 49.50— . Hel. F. elettr. Un. 119,0 122,2] Oſtwerte.. 1440 1450 er d 9088.—, Orenſt, e Kone 45 1 25 chmidt. Th. 41.75 42.— Phöniz Bergbau 61.— 62,.— Bayr. Motoren. 54.— 36,75 Phönix Bergbau 60,75 ermann Pöge 74,25 77.28 Mitteldtſch. St. 911 Norbd. Wade 61— 64,25 anſa Dampf. 121.0 128.5 Ober bedarf „„ Orenſt,& Koppel 45,75 40 Adg. Eletie- Be. 1125 117¼0 Oftwirte. e. 140 9250 75 64 e. B. Bemberg. 85.— 69.— Polyphonwerke 145, 153,0 Alſen Portl.⸗Z. 120.5 122.0 Sreppiner Werke——. Rathgeber Wagg. 68.59 66,.— Dergmannckleltr 133.7 137.0 1 80.2 Armen ue 1102 rise! Heenes dacc., 2525 2885 Abeſdfehengraft 198 8805 aden Eilers 4080 82. 25. Clenrher. 200 d⸗ Anhalt Kohlenw 87.— 80. Gebr. Großmann. e Abein. Sraunk. 1770 178.5 Sharlottb. Waſſer 79,45 83,— k. Stahlwerke 89,78 7725 Algh g Masch 82.— 84,75 Grün& Bilfinger 153,0 158.0 8555 Chamotte 65,.— 65.— Augsb. afch. 64.50 64,50 Gruſchwitz Textil 54.— 55,25 Comp. Hiſpans 250,0 260,0 Nb.⸗Weſtf Elektr. 146,5 154,0 ein. Elektrizit. 120.0 122,2 Sont, Fautſchone 128,2 131.5 eck⸗Mo 75,25—, 1 5 1„ A. Riebeck⸗Mont.„ Balke Maſchinen 118,5 113.5 Hacer ga: 65,— 70, Khein.⸗W. Kalk . Dal mler⸗Benz. 23,.— 24.15 Rütgerswerke 2 72.— 79.— Deſſauer Gas 112.5 118,0 Salzdetfurth ali 261.0 272,5 Bat Nürnderg 1820 161.0 Halleſche Masch. 627 6, Abeinſtahi. 787 170 Deutſche Erdat 5080 88,15 Schlef. Porll⸗ Z. 1180 120 Bayer. Celluloid—.——,[Hammers Spinn. 102.0 102,0 Riebeck Montan 80.— 81,50 Bayr. Spiegelglas 37,50 48.— 5. Bemberg 65,75 69.25 ergmann Elekt 184,7 185,2 Harkort St⸗Pr. Berl. Karls. Ind 48,50 48,50 8 5 Berliner Maſchb. 34,.— 36,75 Braunk. u. Brikett 148,0 149.0 Hilpert Maſch. 8 Oelf. 51,50 51.50 Hindrich s KAuff. Bremer Vulkan—.——,— Hirſch Kupfer —.—.] Rütgerswerke Berlin Gubener 138,2 142,5 Harpener Bergb. 91,50 91,50 Sachſenwerk f. Schleſ. Elekt. Gas 115,9 118.7 „ 11855 113,5 Hugo Schneider„65,— 68,50 Gesfürel.„ 1185 1225 Dt. Lino leumwk. 149.5 153.5 Schubert Salzer 136.0 1420 ann. M. Egeſt. 28,.— 25.— Roſitzer Zucker 28,78 28,25 Dynamit A. Nobel 62— 65 ckert 127.5 184,8 bg.⸗Wien Gum.—.— 81,.— Rückfforth. Ferd...— Clektrizitäts⸗Llef 109.0 113,2 See 279.5 285.5 49.25 50.— El. Licht u. 875 116,5 122.2 Siemens K Halske 172,0 179.2 78.— 80,— EſſenerSteinko———,— Svenska J. G. Jarben 132,1 188,2 Leonhard Tietz 110,5 114.0 eilmann Imm, 35.— 36,50 Salzdetfurth.. 287,0 274.0 Jeldmühle.. 115,5 120.5 Ber. Stahlwerke 62.— 68.25 99.— 101.5 a 4 Guin. 98.— 98,— Weſteregel Alkalt 192,5 197.0 elſenk. Bergwk. 91.50 85.25 Stabe Waldhof 113,5 118, tavia Minen„ 298,0 81,80 n ö 89 Sr 2 Saen 8 nee S Si 1 S8 n 2 es EB et 111158125 188 1 E 3 Donnerstag, 16. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 480 Gelreidemärkle etwas befeſtigt Geringes Inlandsangebot/ Stetige Auslandsmeldungen Berliner Produktenbörſe v. 16. Okt.(Eig. Dr.) Das anhaltend ſchöne Wetter veranlaßte die Landwirt⸗ ſchaft, mit allen verfügbaren Kräften die Feldarbeien durch⸗ zuführen, ſodaß das In lands angebot nach wie vor gering zu nennen iſt. Weizen war nur in märkiſcher Waggonware und vereinzelt zur Kahnverladung aus Meck⸗ lenburg angeboten, während die anderen Provenienzen gegenwärtig nicht nach dem hieſigen Platze tendieren. Bei kleinen Umſätzen zahlen die Mühlen etwa 1 4 mehr als geſtern; der Lieferungsmarkt war in gleichem Ausmaße befeſtigt zumal die Auslands meldungen etwas ſtetiger lauteten. Für die Beſeſtigung des Roggen⸗ marktes werden vor allem Befürchtungen bezüglich der Haltbarkeit der diesjährigen Qualitäten als Grund ange⸗ führt, was in einer Erhöhung der ſpäteren Lieferungs⸗ ſichten um 2 bis 2½/ zum Ausdruck kam. Am Prompt⸗ markte wurden gute Qualitäten weder zur Waggon⸗ noch zur Waſſerverladung im nennenswerten Umfange ange⸗ boten und das Preisniveau war im gleichen Ausmaße wie am Lieferungs markte gebeſſert. Weizen⸗ und Roggenmehle hatten bei unveränderten Mühlenforderungen kleines Be⸗ darfsgeſchäft. Hafer am Promptmarkte gut ſtetig, ſpätere Lieferung befeſtigt. Das Gerſtengeſchäft hatte ſich + nicht belebt. Amtlich notiert wurden: Weizen 224— 226, feſter; Okt. 2990 u. Br.; Dez. 247 47,5047; März 261,50; Roggen 141 bis 143, feſt; Okt. 158; Dez. 167 März 185—85,75; Gerſte 184210, ruhig; Futtergerſte 3180, ruhig; Hafer 142 bis 155, ruhig; Okt. 153; Dez. 160,50 März—: Weizen⸗ mehl 2735, ruhig; Roggenmehl 29,25—26,25, ruhig; Wei⸗ zenkleie 7,25—8, ruhig; Roggenkleie 7,25—, ruhig; Vik⸗ torigerbſen 29—33; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 19 bis 20; Ackerbohnen 17—18; Wicken 18,50— 20,50; Rapskuchen 9,80—.80; Leinkuchen 15,10— 15,20; Trockenſchnitzel 5,30 bis 5,80; Sofgextractionsſchrot 12,60—13,10: Speiſekartoffeln, weiße 1,10—1,30; rote 1,30—1,50; gelbfleiſch. 1/50—1,70; allg. Tendenz feſter. Mannheimer Produktenbörſe vom 16. Okt.(Eigen⸗ bericht). Die Tendenz des heutigen Produktenmarkts war für Brotgetreide ſtill, Futtermitlel ruhig, Mehl ſtetig. Es wurden angeboten in./ für die 100 Kilv: Ausl. Weizen 9283,50; inl. Weizen 25—25,50; inl. Roggen 16 iul. Hafer 15416; inl. Braugerſte 21—23; Futergerſte 17—18; Malz 43; Biertreber 1010,75; Raps kuchen 9,50; Sofjaſchrot 18; Trockenſchnitzel 5,50—6; Weizenmehl ſüdd. 40,25; Weizen⸗ brotmehl ſüdd. 26,25; Roggenmehl 60proz. 2627; Weizen⸗ 1 9: Weizenkleie 6,25; Roggenkleie 680; Lein⸗ aat 38. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. Okt.(Eig. Dr.) Anfang, Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov 5,85; Jan. .12%; März 6,32 /; Mai.50; Mais lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 100,50; Jan. 104; März 108; Mai 110. Liverpooler Getreidekurſe vom 16. Okt. Ei Dr.) A 1 Weizen(100(.) Tendenz ſtetig: Ft.— 5,6740: Dez. 5,72(5,4); März— 6,½90; Mai 5,10% (5,99%.— Mitte: ruhig; Ok.t—(5,654); Des. 5,7(5,594), Mürz 5,8(5,7; Mai 5,10(5,4); Mehl unv. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 16. Okt.(Eig. Dr.) März(31) 7,0 B 7,35 G; Mai(31) 7,5 B 7,0 G. Aug.(81) 7,5 B 7,70 G; Okt.(80) 7,20 B 7% G; Nov.(80) 7,20 B 7,10 G; Dez.(80) 7,20 B 7,15 G; Jan.⸗März 7,35 8 7,25 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Me lis prompt per 10 Tage 24125; Okt. 24% u. 256; Okt.⸗Dez. 2444 u. 25; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Nürnberger Hopfenbericht vom 15. Okt. 150 Ballen Bahnzufuhr, 20 Bollen Landzufuhr, kein Umſatz. Preiſe: Hallertauer 65— 108, Württemberger 85, Gebirgshopfen 50 bis 55 /. Tendenz unverändert ruhig. „ Bremer Baumwolle vom 16. Okt.(Eig. Dr.) Americ. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 11,55. Liverpobler Baumwollkurſe vom 16. Okt.(Eig. Dr.) Amerte. Univerſal. Stand. Middl.) Anfang, Jan.(31) „ März(31) 579 geh.; Mai(81) 58889; Juli(81) Okt.(30) 550 geh.; Dez.(50) 560 geh.; Okt. 81) 605, Tagesimport 1600, Tendenz ruhig, behauptet.— NRitte: Jan(31) 570; März(31) 582; Mai(31) 591; uli(31) 599; Okt.(80) 553; Deg.(80) 564; Okt.(31) 607; an.(82) 615; März(52) 621; Mai(82) 627; Loc 578; pt. Upper F. G. fair loco 697; Tendenz ſtetig. „Viehmarkt Mannheim vom 16. Okt. Zufuhr insgeſ. 1459 Stück. Die Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht betrugen: Kälber: 144 Stück; b) 85—89; c) 81-85; 0) 7377; Schafe 30 Stück; 6) 4246; Schweine 249 Stück; nicht notiert; 85 und Läufer 1028 Stück; Ferkel bis 4 Wochen 10—15; erkel über 4 W 16—24; Läufer 2792; Ziegen 8 Stück; 1224. Marktverlauf: Mit Kälbern mittel, ge⸗ käumt; mit Ferkeln und Läufern ruhig. Süddeutſche Zement-Preisermäßigung * Der Süddeutſche Zementver bond in Hei delberg hat jetzt(nachdem der Norddeutſche Verband für ſeinen Bezirk vor einigen Tagen vorangegangen war Die Schriftleg. für ſeine Bezirke Bayern und Würt⸗ temberg den Preis für 10 Tonnen Zement um 20 ermäßigt, nachdem er ſchon vor etwa zwei Wochen den Zementpreis um den gleichen Betrag herabgeſetzt hatte. Für Baden und die ſonſtigen Gebiete des Süd⸗ deutſchen Verbandes iſt eine Preisherabſetzung in ähn⸗ lichem Ausmaß vorgenommen worden. Neue Beſchlüſſe zur„Speſenfrage“ . 82 Milteldeutſchland ſetzt die ZI B⸗Speſen herab Der Verband Mitteldeutſcher Ballſpielvereine weiſt darauf hin, daß durch die Dresdener Beſchlüſſe des Deut⸗ ſchen Fußball⸗Bundes über die Auslagen⸗Erſtat⸗ tung durchaus kein Zwang für die Vereine zur Zahlung von Vergütungen an die Spieler und auch kein Anſpruch der Spieler auf beſtimmte Zahlungen feſt⸗ gelegt iſt, wie das in irriger Auffaſſung in der Oeffent⸗ lichkeit und auch verſchbedentlich in Zeitungsſtimmen zum Ausdruck gekommen ſei. Es ſtehe vollkommen im Er⸗ meſſen der Vereine, ob überhaupt und in welcher Weiſe und Höhe den Spielern notwendige Auslagen erfſetzt würden. Spielern, die ihren Verein verließen, weil die⸗ ſer zur Gewährung von Vergütungen irgendwelcher Art nicht gewillt oder nicht in der Lage ſei, werde die Spiel⸗ erlaubnis für einen anderen Verein vom Verbandsvor⸗ ſtand verweigert. Außerdem hat Mitteldeutſchland von dem in Dresden zugeſtandenen Recht Gebrauch gemacht, die Höchſtſätze für zuläſſige Auslagen⸗Erſtattung herabzu⸗ ſetzen. In Mitteldeutſchland gelten die folgenden Höchſt⸗ ſätze: Bei Spielen am Ort Vergütung der Auslagen, ſo⸗ fern ſolche tatſächlich entſtanden ſind, bis zu 3„. Bar⸗ vergütung für Training iſt nicht geſtattet. Bei Reiſen im Verbandsgebiet Tagesſpeſen bis zu 10„ und Rückerſtat⸗ tung der entſtandenen Fahrt⸗ und Uebernachtungskoſten. Volle Tagesſpeſen ſind bei auswärtigen Spielen innerhalb des Gau⸗ und Verbandsgebiets nur zuläſſig bei mehr als 12 Stunden Abweſenheit vom Heimatsort, bei geringerer Dauer der Abweſenheit kommen nur die halben Tages⸗ ſpeſen bis 5 4 in Frage. Auch Norddeutſchland macht Einſchränkungen Zur Speſenfrage für Spiele am Ort hat der Norddeutſche Sport⸗Verband die folgende Beſtimmung er⸗ laſſen:„Bei Spielen am Ort und bei Trainingsveranſtal⸗ tungen dürfen die tatſächlich verausgabten Fahrgelder für Eiſenbahn, Straßenbahn und Autobus vergütet wer⸗ den. Weitere Barzahlungen, insbeſondere irgendwelche Speſenzahlungen, ſind bei ſolchen Veranſtaltungen ſtreng verboten. Die Hingabe von Erfriſchungen in beſcheide⸗ nem Rahmen iſt nach Auffaſſung des Verbandsvorſtandes unbedenklich.“ Auch für auswärtige Spiele hat der Nord⸗ deutſche Verband die in Dresden angenommenen DB. Speſenſätze herabgeſetzt, da„die öffentliche Meinung in Norddeutſchland gegen die Zuläſſigkeit ſolcher Speſenver⸗ gütungen eingeſtellt ſei“. Immerhin hat aber der Nord⸗ deutſche Verband mit ſeinem vorſtehenden Beſchluß ſchon gewiſſe Konzeſſionen gemacht, deun vor kurzem erklärte er ſich noch ſtrikt gegen jegliche Vergütung. Neue Berufsſpieler in Weſtdeutſchland Der Weſtdeutſche Spiel⸗Verband ſetzt ſeine„Säube⸗ rungsaktion“ weiter fort, er hat jetzt wieder einige„Sün⸗ der“ gefunden und beſtraft. Die Spieler Ebert (Schalke 96), früher Schalke 04 und Dimeck(Erle 08, früher Schalke o4) wurden von der weſtdeutſchen Spruch⸗ kammer zu Berufsſpielern erklärt; Kirſtein(Schalke 04) wurde bis zum 31. Auguſt 1931 und Kobierſkt (Fortuna Düſſeldorf) bis zum 1. Auguſt 1931 ausgeſchloſ⸗ ſen. Das Verfahren geen Student(Schalke 94) mußte eingeſtellt werden, da ſich die Angaben ſeines Vereins nicht beſtütigten. Der WSV. macht wiederholt darauf auf⸗ merkſam, daß alle Spieler, die gegen Berufsſpteler von Schalke 04 antreten, ohne weiteres zum Berufsſpieler er⸗ klärt werden. Trotzdem hat die Intereſſengemeinſchaft der Firmen⸗ und Behördenſportvereine die Berufsſpielerelf von Schalke eingeladen, am 1. November(Allerheili⸗ gentag) gegen eine Firmenmannſchaft ein Propaganda⸗ treffen auszutragen. Das Arbeitsamt greift ein Das Arbeitsamt in Fürth hält ſeit einigen Wochen jeweils vor den Sonntagen die Ausweiſe der arbeitsloſen Fußball⸗Ligaſpieler ein. Dieſe Spieler müſſen ſich Mon⸗ tags verantworten, welche Speſen ſie für ihr Spiel erhal⸗ ten haben. Der Verein des betreffenden Spielers hat die Angaben zu beſtätigen und näher zu begründen, wofür die Speſen gezahlt worden ſin d.— Wann werden die Finanzämter folgen? Handball in der Vadiſchen Turnerſchaſt 18 Spiele in der Meiſterklaſſe Es iſt ein umfangreicher Spielplan, den die Meiſter⸗ klaſſe der Badiſchen Turner im Handball am kommenden Sonntag zu bewältigen hat. Nach den beiden verreg⸗ neten erſten Spieltagen wäre nur zu wünſchen, daß alle Spiele zum Austrag kämen, da ſich ſonſt unüberſehbare Schwierigkeiten für die Durchführung der Spiele ergeben würden, nochdem auch das ſonſtige Arbeitsprogramm der beteiligten Vereine feſtliegen dürfte. Vielmehr noch wäre jedoch zu bedauern, wenn letzten Endes die unter allen Umſtänden zum Austrag kommenden Spiele im Verlauf und im Ausgang fortwährend von den Witterungs⸗ und Platzverhältniſſen beeinträchtigt würden. Es treffen am kommenden Sonntag bereits einige ſehr aus ſichtsreiche Mannſchaften zuſammen. In der Gruppe 1 endeten bis jetzt alle Spiele unentſchieden. Es bleibt abzuwarten, ob die ſonntägige Paarung nunmehr der einen oder an⸗ deren Mannſchaft geſtottet, ſich in den Vordergrund zu ſchieben. Das bedeutſamſte Spiel in Gruppe 2 iſt das Treffen 52 Weinheim, des vorjährigen Gruppenſie⸗ gers, und der ſcheinbar wieder erſtarkten Turnge⸗ meinde Ziegelhauſen. Die beiden Spiele in Gruppe 3 ſind durchweg offen. In Gruppe 4 ſteht die Begegnung der vorjährigen Rivalen Jahn Offen⸗ burg— Polizei Karlsruhe im Vordergrunde. Die zwei Spiele in Gruppe 5 tragen gleiche Bedeu⸗ tung und in Gruppe 6 wird man geſpannt ſein, wie der Tv. Lörrach gegen Baden⸗Konſtanz abſchnei⸗ det. Der geſamte Spielplan iſt folgender: Gruppe 1: Tgde. Ketſch— Ty. Philippsburg Tode. Heidelberg— Ty. 46 Mannheim Gruppe 2: Polizei Heidelberg— Tv. Rohrbach Ty. 62 Weinheim— Tgde. Ziegelhauſen Gruppe 3: Ty. Brötzingen— Tod. Durlach Do. Durlach— Dy. Ettlingen Gruppe 47 Tu. Baden⸗Baden— MTV. Karlsruhe Karlsruher Ty. 46— Tod. Gaggenau Jahn Offenburg— Polizei Karlsruhe Gruppe 5: Tv. Meißenheim— Ty. Lahr Tv. Schutterwald— Tv. Sulz Gruppe 6: St. Tv. Singen— Tbd. Lörrach Typ. Lörrach— Baden⸗Konſtang. * Die Aufſtiegſpiele im Mannheimer Turngan Die Vereine des Mannheimer Turngaues ſetzen ſich in ihren Handballſpielen nunmehr auch mit vollem Spiel⸗ kan ein, nachdem die Mannſchaften der Aufſtieg⸗ und Jugensklaſſen bereits den Beginn gemacht hatten. Die Zahl der beteiligten Mannſchaften hat ſich für die laufende Runde abermals beträchtlich geſteigert, ſo daß für 193031 in den verſchiedenen Klaſſen an die 50 Mannſchaften in den Meiſterſchaftsſpielen ſtehen. Schon der vergangene Spieltag hat in der Aufſtiegsklaſſe gezeigt, daß die An⸗ wärter im Verlouf der Runde nichts geſchenkt erhalten, do die Mehrzahl der Aufſtiegsklaſſenmannſchaften über eine ausgeglichene Spielſtärke verfügt. Auch die drei Trefſen des bevorſtehenden Spieltages ſind durchweg offen. Jahn Neckarau empfängt den Turnerbund Viern⸗ eim und ſollte auf eigenem Platze am eheſten Gelegen⸗ eit haben, als Sieger hervorzugehen. Tur ner bund adenta, der im letzten Spiel Jahn Neckarau 110 ſchlug, muß zur Turngemeinde Käfertal, die bis jetzt noch nicht eingegriffen hat. In Feudenheim tritt der TDurnberein Badenia dem Turnverein Hockenheim gegenüber. Auch hier wird ein inter⸗ eſſantes Spiel zu erwarten ſein, deſſen Sieger nicht vor⸗ aulszufagen iſt. Do. Seckenheim iſt spielfrei. Gr. i Winkerſport⸗Termine in Triberg und Amgegend bereits ſeſt Mit dem Eintreten des erſten Schneefalls und der Bil⸗ dung der erſten geſchloſſenen Schneedecke im Hochſchwars⸗ wald, die natürlich noch keinen Dauerbeſtand hat und le⸗ diglich auf den erſten Kaltlufteinbruch zurückzuführen war, liegen auch die wichtigſten Termine im Winterſport für Triberg und weſenkliche Teile ſeiner Umgegend bereits feſt, ſodaß 0 bereits ein Gerippe für die Exeigniſſe des kommenden Winters ergibt. Im werdenden Winter wird für Triberg und an⸗ 1 Gebiete für den Skilauf und den Rodel⸗ port eine Reihe von größeren 1 Ereigniſſen u erwarten ſein. In Triberg ſelbſt wird die Deut ſche odelmeiſterſchaft für Kunſtbahnen laut Be⸗ ſchluß des Deutſchen Rodelbundes ausgefahren werden. Als Termin iſt dafür der W. Januar feſtgeſetzt worden. ur Vetfügung ſtehl die Hofwaldrodelbahn der Städtiſchen urverwalkung, die völlig in Nordlage abſoluten Sonnen⸗ und Winoſchutz bietet, alſo gute Bahuverhältniſſe gewähr⸗ leiſtet. Die Kurven ſind überhöht ausgebaut. Im Ski⸗ lauf wird Triberg die Wett l An fe des Gaues Hoher Schwarzwald(Sitz Furtwangen) im Ski⸗ Club Schwarzwald durchzuführen haben. Termin und Ort iſt der 17. Jannar auf der Geutſche, wo ſich der Triberger Sprunghügel befindet. In das Gebiet des erwähnten Gaus und damit auch ins Triberger Gebiet fällt nach dem lüngſten Beſchluß des Ski⸗Clud Schwarzwald auch die Staffelmeiſterſchaft über 40 Km. als großes und ſportlich bedeutſames Rennen, daß ſich wie früher ſchon im Stammortsgruppen des Gaus 57 cb rzwaldes, Furt 0 Georgen, Schona hönwald und Triberg abwickeln wird. Im Bereich des 0 n Gaus, im ſpeziellen aber in Uebertragung an die Ortsgruppe Schonach wird dort eine zweite Verbandsmei⸗ ſterſchaft des Ski⸗Club Schwarzwald, die erſt letztes Jahr neu errichtete Jugendmeiſterſchaft des Schwarz⸗ waddes durchgeführt. Die Staffelmeiſterſchaft iſt für den 8. Februar, die Jugenddmeiſterſchaft für den 22. Februar vorgeſehen. Mit dieſen beiden Meiſterſchaften fallen Zwei von den vier großen Verbandsläufen des Ski⸗Club Schwarzwald in das genannte Gebiet des Mittelſchwarz⸗ waldes, für das die Schwarzwaldbahn bekanntlich ſehr be⸗ queme Reiſemöglichkeiten ergibt. In dieſe vier großen Veranſtaltungen werden ſich die übrigen in Triberg und des anſchließenden Gebietes wie Ortsgruppenwettläufe, beſondere interne Jugendläufe, Vereinsrodeln uſw. wie üblich eingliedern. Allein dieſe erſte Zuſammenſtellung zeigt, daß man in Vorarbeit rührig iſt und daß auch ſport⸗ lich beachtenswerte Ereigniſſe zu erwarten ſind. W. R. fünf St. Bereich der Aus Rundfunk⸗ Programmen Freitag, 17. Oktober .30: Frankfurt: Konzert. 15.00: Frankfurt: Erziehung und Bildung. 15.30: Frankfurt: Elternſtunde. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 17.25: München: Hausmuſikſtunde. 18.05: Frankfurt: Buch und Film; Stuttgart; Vortrag. 19.05: Breslau: Serenade; Frankfurt, Stutt⸗ gart: Vortrag. 19.15: Budapeſt: Zigeunermuſik. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Operette„Tenor der Herzogin“; München: Hörbericht: Soziale Probleme. Mailand, Turin, Wien: Konzert. 19.45: Berlin: Tanzabend; London 1, 2: Konzert. 2: Hamburg: Norddeutſche Komponiſten; Kö⸗ nigswuſterhauſen: Alte Meiſtor; Köln, München: Konzert; Bukareſt, Oslo: Sin⸗ foniekonzert; Stockholm: Arien und Romanzen; 20.15: Kattowitz, Warſchau: Sinfoniekonzert. : München: Sinfoniekonzert; Budapeſt: Kon⸗ zert, anſchl. Jozzmuſik; London 1: Cellokonzert; London 3: Oper„Madame Butterfly“; Zürich: Unterhaltungskonzert. 21.30: Berlin: Oper„La Serva Padrona“, anſchk. Abendunterhaltung: Belgrad, Wien: Konzert 21.45: Königs wuſterhouſen: Muſik von heute. : Hamburg: Konzert. 28.00: Stuttgart: Schweizer Jodler. 29.30: London 1, 2: Tonzmuſtk. 222 Vorausſage für Freitag, 17. Oktober Fortdauer des trockenen und vorwiegend heiteren Herbſtwetters. Sübliche Winde, nachts etwas milder. Wetter⸗Nachrichten der Badiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormitlags 'r... See. Luft⸗ 82 WI er SE 2 ind 900. 7 82 88 8 88— Wetter „ un d S8 S mich Stärke Wertheim 151— 6 15 8 still Nebel Königsſtuhl 568 784,7 12 15 10 8 leicht heiter Karlsruhe 120 765,0 5 19 4 ſtill heiter Bad ⸗Bad. 218 765,4 6 17 4 S leicht Nebel Villingen 112 767,8 11 15 1 8 5 helter St. Blasten 780— 1 15 9080 5 3 Badenwell. 422 764,6 10 16 9 5 5 wolkenlos Feldbg. Hof 1275 680,4 12 18 11 SW. leicht 75 Bad. Pür, h. 70— 2 18 2 80 leicht beiter Die Wetterlage hat ſich wenig geändert. Die atlau⸗ tiſche Zyklone verſucht jetzt mit nordöſtlichem Kurs nach dem Eismeer vorzuſtoßen, während das ſüdyſt⸗ eurbpäiſche Hochdruckgebiet ſeinen Einfluß auf unſere Witterung weiterhin behauptet. Im Gebirge hat ſich die für Hochdruckwetter im Herbſt typiſche und kräf⸗ tige Temperaturumkehr eingeſtellt, ſo daß 3. B. auf dem Feldberggipfel geſtern nachmittag nahezu die gleiche Höchſtwärme wie in der Rheinebene erreicht wurde. L—buͤ—— rr Chefredakteur! Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner„ Feuilleton: Or. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelstellt Kurt Ehmer„ Gericht und altes übrige Franz Kircher— e und geſchäftliche Mit⸗ tellungen; Jakob Faude, ſämtlich in annhelim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung . m. b. 5, Mannbeim, R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rilctporto Das dp bennnt erkennungen. 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Oktober 1930 wurde beſtimmt, daß die Einladung zur Wahl in ihrem vollen Wortlaut nur an den Anſchlag⸗ ſäulen und Verkündigungstafeln angeſchlagen wird, in den Tageszeitungen dagegen nur dieſer Hinweis erfolgt. Mannheim, den 15. Okt. 1930. Der Oberbürgermeiſter. 10 Bekanntmachung. Frau Charlotte Schuler⸗Tutein, Mannheim, Friedrichsring 30a wohnhaft, hat den Verluſt des von der Städtiſchen Sparkaſſe Mannheim auf ihren Namen ausgeſtellten R. ⸗Sparbuches Nr. 49 000 mit einem Einlageguthaben am 3. 7. 1930 mit R. 700.— anher angezeigt und deſſen Kraftloserklärung beantragt.. 5 Wir bringen dieſen Antrag mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäߧ 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserklärung des genannten Sparbuches erfolgen würde, wenn dasſelbe nicht innerhalb eines Monats, vom Er⸗ ſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet, von ſeinem derzeitigen Inhaber unter Geltend⸗ machung ſeiner Rechte anher vorgelegt wird. Mannheim, den 15. Oktober 1930. Städtiſche Sparkaſſe Mannheim. 53 Der Anfertigungspreis Mantel von 30 Mk. an. nats⸗Raten. 8 phien u dss, Blattes erbeten, 8, Stock, rechts. 6500 2 Anzeigen- Auftraggeber bitten wir die bei Stellen- Ausschreibungen eingehen- den Zeugnisse, Photogra- lagen den Bewerbern bald- mögl. wieder zurückzugeben. Die Geschäftsstelle der Neuen Mannheimer Zelfung 555 Feine Mahscneiderel eines Anzuges 40 Mk., Garantie für Sitz und gute Verärbeitung. Stoffverkauf auf—10 Mo⸗ Weickert, O 3. 8. 6574 sonstigen Unter- r S Buchenſchnittholz. Bekannimadung. Auf 15. Oktober iſt das 3. Viertel der vor⸗ läufigen Kirchenſteuer für 1950 fällig. Wir erſuchen um Sahlung der rückſtändigen Beträge innerhalb 8 Tagen. 14044 Evang. Gemeindeamt. Kath. Kirchensteuerkasse. Zwangs versteigerung Freitag, den 17. Oktober 1930, nachm. 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Grammophon, 1 Staubſauger, ein Radioapparat, 1 Kaſſenſchrank, 1 Schreibmaſchine „Remington“, 1 Büfett, 1 Tuba, 1 Partie Reiſe⸗ koffer und ſonſtige Möbelſtſtcke. Anſchließend am Pfandort, letzterer wird im Verſteigerungslokal bekannt gegeben: 1 Partie 14 072 Mannheim, den 16. Oktober 1990. Stephan, Gerichtsvollzieher. TWangsversleigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Freitag, den 5. Dezember 1930, vorm. 975 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim,& 1. 4, das Grundſtück 1. des Georg Reinhardt, Kauf⸗ mann in Mannheim, Miteigentum 77, 2. Michael Rogo, Kaufmann in Mannheim, Miteigentum? auf Gemarkung Mannheim. 15 Die Verſteigerung wurde am 24. Juli 1980 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann feder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 24. Juli 1980 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, nd ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu 11 ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht u bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigk. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Ver ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Ogb. Nr. 18 258, 4 Ar 09 qm Hofreite, Karls⸗ ruüherſtraße 42 und 43. Hierauf ſteht: ** ein vierſtöckiges Wohnhaus mit Schienen⸗ keller in 6 Abteilungen und Waſchküche. Schätzung: 20 000.. M e den 9. Oktober 1930. Notariat Mannheim 6 als Vollſtreckungsgericht. TWangsversleigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notarigt am Donnerstag, den 4. Dezbr. 1930, vorm. 97 Uhr in ſeinen Bienſträumen in Mannheim, X. 1. 4, das Grundſtück der Glaſermeiſter Valentin Klaus Witwe, Emma Linn geb. Jäger in Mann⸗ heim, auf Gemarkung Mannheim. 15 Die Verſteigerung wurde am 29. Juli 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeber⸗ mann einſehen. Rechte, die am 29. Jult 1980 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht un bet der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗ rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchla aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Grundſtücksbeſchrieb: Lab. Nr. 578 5h: 3 Ar 32 qm Hofreite, Fahrlach⸗ ſtraße Nr. 5. Hierauf ſtehen: ein vierſthckiges Wohnhaus mit T eiſenbetoniertem Keller ſo⸗ wie ein einſtöckiger Querbau, Werkſtatt, eine einſtöckige Werkſtatt. Schätzung: 42 000.. Mannheim, den 30. September 1930. Badiſches Notariat 6 als Vollſtreckungsgericht, * 1 1 3 eereerpne- eee 45 — — 2 — o TT.... v o