2 r ̃ ³rN e] ꝗ. ** * l 2 . N Wee erer ee chen Diskuſſion i willkommene Gelegenheit, der Regierung noch aller⸗ Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/0, Meerfeldſtraße 18, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 6g, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. „ Aus der Welt der Cechnik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Sch Beilagen: Sport der N. M. G. Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim olle& Steuer, Geſetz und Necht* Neues vom Film Aus Zeit und Leben* Mannheimer Muſilezeitung Einzelpreis 10 Pf. Mannheimer General- Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Vöraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Mannheimer Vereinszeitung* Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Freitag, 17. Oktober 1930 Neue Gefah ren für Kabinelt Brüning 141. Jahrgang— Nr. 481 Durch Mißtrauensanträge gegen Curtius und Treviranus kann unter Amſtänden das ganze Kabinett geſtürzt werben Kritik der Kanzler⸗Erklärung Scholz ſchwer erkrankt Drahtbericht unſeres Berliner Büros a Berlin. 17. Okt. So glimpflich das Debut der Regierung vor dem neuen Reichstag äußerlich verlaufen iſt, hat ſich in⸗ zwiſchen doch eine Verſchiebung der Konſtel⸗ lation zu ihren Ungunſten vollzogen. Die Abſicht des Kabinetts war erſt, die Verhandlungen des Reichstags tunlichſt zu beſchleunigen und ſofort nach der Kanzlererklärung das Schuldentilgungs⸗ 5. geſetz und die Anträge auf Aufhebung der Notver⸗ ordnung dem Haushaltsausſchuß des Reichstags überweiſen zu laſſen. Es ſollte dann die zweite und dritte Leſung dieſer Geſetze und die verſchiedenen Anträge mit der politiſchen Ausſprache wieder ver⸗ bunden werden, ſo daß alle Abſtimmungen über die Mißtrauensvoten, das Schuldentilgungsgeſetz und die Anträge auf Aufhebung der Notverordnungen ſpäteſtens am Samstag ihre Erledigung finden konnten. Durch dieſe Rechnung haben nun die Deutſchnationalen in der Geſchäftsordnungs⸗ debatte über die heutige Tagesordnung einen Strich abr Sie haben dem hier geplanten verkürzten erfahren widerſprochen und eine ordnungs⸗ mäßige erſte Beratung des Schuldentilgungsgeſetzes verlangt. Ihrem Erſuchen mußte wohl oder übel entſprochen werden. Es wird alſo heute eine beſondere Ausſprache über das Schuldentilgungsgeſetz ſich abwickeln, deſſen Verabſchiedung die Vorbeding⸗ ung für die Gewährung des Uebergangskredits bildet. Natürlich bietet ſich im Rahmen einer ſol⸗ für die oppoſitionellen Parteien hand Steine in den Weg zu werfen. Der zweite wunde Punkt ſind die Mißtrauensanträge gegen einzelne Mitglieder des Kabinetts. Die Landvolkpartei hat einen derartigen Antrag gegen Dr. Curtius eingebracht und die Deutſchnatio⸗ nalen beabſichtigen, in ähnlicher Weiſe gegen Tre⸗ viranus vorzuſtoßen. Käme es zur Abſtimmung über das Miß⸗ trauensvotum namentlich gegen Dr. Curtius, ſo wäre deſſen Annahme ſehr wahrſcheinlich. Das Kabinett würde ſich vermutlich mit dem Außenminiſter ſolidariſch erklären und ſo g zum Rücktritt gezwungen ſein. In Regierungskreiſen hofft man aber, um dieſe Klippe herum zu kommen. Man rechnet damit, daß ſich für einen Beſchluß, über ſämtliche Anträge hinweg zur Tagesordnung überzugehen, doch noch die erforderliche Mehrheit findet, ſo daß die Regierung, wie es ja im franzöſiſchen Parlament ſehr häufig der Fall iſt, mit einem ſolchen nega⸗ tiven Vertrauensvolum ſich begnügen könnte. Die Entſcheidung hängt ähnlich wie bei der Präſidentenwahl von den Gruppen der Wirt⸗ ſchaftspartei, der Chriſtlich⸗Sozialen und ſchließlich auch von der Volkspartei ab. In der volkspartei⸗ lichen Fraktion aber ſcheint die Neigung, dem Kabinett Sukkurs zu gewähren, im Wachſen zu ſein. Man hat eingeſehen, wie verfehlt es war, daß der Fraktionsführer Dr. Scholz ſich einer doch im Grunde ſicheren Nie⸗ derlage im Kampf um die Präſident⸗ ſchaft ausgeſetzt hat. Da man über die Haltung der Deutſchnationalen unterrichtet ſein mußte, bleibt es unverſtändlich, weshalb die Fraktion nicht wenigſtens darauf verzichtet hat, von ſich aus die Kandidatur Scholz zu präſentieren. Die Beſtürzung iſt umſo größer, als Dr. Scholz ſelbſt inzwiſchen einen Zuſammen⸗ bruch erlitten hat, der ihn vorausſichtlich zwingen wird, auf Wochen ſich der politiſchen Betätigung fernzuhalten. Das Darm⸗ leiden von Dr. Scholz, der ſich ſchon vor einigen Monaten einer ſchweren Operation unterziehen mußte, ſoll ſich ſeit Mittwoch wieder verſchlimmert haben. Mehr noch als der fachliche Mißerfolg mag zu dieſem körperlichen Verſagen der perſönlich ſo ver⸗ letzende Angriff beigetragen haben, den der Kom⸗ muniſt Torgler gegen Dr. Scholz gerichtet hat. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Oktober. Wer von der Kanzlerrede eine elektriſierende Wirkung erwartete, iſt nicht auf ſeine Koſten gekom⸗ men. Dieſem bis in die Fingerſpitzen korrekten Dr. Brüning fehlt die Flaſche Sekt im Leib, die Bismarck jedem Deutſchen gewünſcht hat. Er iſt der Mann der nüchternſten Sachlichkeit und dieſer Einſtellung entſprechen auch ſeine geſtrigen Ausführungen vor dem wiederum dicht beſetzten Hauſe. Daß er zudem alles zu vermeiden ſuchte, was nach der einen oder andern Seite hin allzu ſtarken Anſtoß erregen könnte, ließ ſich bei der ge⸗ fährdeten Poſttion der Regierung unſchwer begreifen. Die finanzielle und wirtſchaftliche Lage bildete in Brünings Exposé den Pol, um den alle Fragen kulminierten. Daher die Unerläßlichkeit der Aufrecht⸗ erhaltung der Notverordnungen, der Durchführung des Dietrichſchen Finanzprogramms, das der Reſſort⸗ miniſter heute noch näher erläutern wird, daher auch die Notwendigkeit des Ueberbrückungskredits, der über die ärgſten Hemmniſſe hinweghelfen ſoll. Als freilich der Kanzler an die beſſere Einſicht der Sozialdemokraten appellierte und ſich darzutun be⸗ mühte, daß eine„Sozialpolitik im luft⸗ leeren Raum“ ſchlechterdings un mög⸗ lich ſei, ſtieß er auf finſtere Mienen. Beſonders verübelt haben es ihm die Sozialdemokraten offen⸗ bar, daß er nach längerem Schwanken ſich doch zu irgendwelchen Konzeſſionen im Metallarbeiterſtreik nicht herbeigelaſſen hat. Sonſt zeigte die ſehr ſorg⸗ fältig abgewogene Formulierung der Rede das deutliche Beſtreben, ſich des Wohlwollens der Linken zu verſichern. Eine Trumpfkarte, die ihre Wirkung nicht ver⸗ fehlte, konnte Dr. Brüning mit der Mitteilung aus⸗ ſpielen, daß die Ruhrkohlen in duſtrie ſich zu einer nicht unerheblichen Senkung der Kohlen⸗ preiſe bereit erklärt hat. Wie zu erwarten war, hat der Kanzler die Forderung nach einer Revi⸗ ſion des Woungplans nicht in ſein Programm aufgenommen, aber er hat, worauf wir ſchon hin⸗ deuteten, dieſe Möglichkeit doch für einen ſpäteren Zeitpunkt in Ausſicht geſtellt, dann nämlich, wenn die innere Sanierung als Vorausſetzung einer ſolchen diplomatiſchen Aktion vollzogen ſei. Gegen Schluß, da der Kanzler um die Mitarbeit des Hauſes an ſolchem Ziele bat, erhielt die abſolut leidenſchaftsloſe Rede eine etwas lebhaftere Färbung. Bei dieſem Appell taute auch die Mitte auf, die ſich bis dahin auffallend reſerviert verhalten hatte. Zentrum, Bayeriſche Volkspartei und Staats⸗ partei klatſchten Beifall, während auf den Bänken der Deutſchen Volkspartei freilich ſich nur wenig Hände rührten. Im Gegenſatz zu den Kommuniſten, die in üblicher Weiſe krakeelten, wahrten die Na⸗ tionalſozialiſten eine durchaus gemäßigte Haltung, aus der ſie nur heraustraten, als die Außenpolitik berührt wurde. Bei der Bemer⸗ kung des Kanzlers, daß„höchſtes Ziel jeder Innen⸗ und Außenpolitik die Erringung der nationalen Einheit“ ſei, eine Sache alſo, die im Grunde nur eine Selbſtverſtändlichkeit verkündete, gerieten ſie in ſtürmiſche Aufwallung, weil ſie ſich wohl in ihrer Rolle als die Gralshüter des echten Patriotismus bedroht fühlten. Es reckten ſich die Fäuſte gegen den Außenminiſter Dr. Curtius. Ebenſo löſte des Kanzlers warmes Eintreten für die Reichswehr und die doch nur zu aktuelle Beto⸗ nung des Prinzips von der Entpolitiſierung der Wehrmacht erbitterte Demonſtrationen ge⸗ gen Herrn Gröner aus. Aber wie den kommuniſti⸗ ſchen ſo gelang es Löbe auch den nationalſozialiſti⸗ ſchen Sturm zu beſänftigen. Das parlamentariſche Schauſtück der„Entgegen⸗ nahme einer Regierungserklärung“, das unter an⸗ deren auch den Bruder des Mikado und ſeine zier⸗ liche Gattin angelockt hatte, verlief ſomit alles in allem weit friedlicher als es mancher wohl erwartet haben mochte. g Da die Fraktionen noch eingehender mit der Brü⸗ ning⸗Rede ſich zu beſchäftigen wünſchten, wurde die Ausſprache unter Abänderung der urſprünglichen Dispoſition auf heute vertagt. Wie urteilt die Berliner Preſſe? Drahtbericht unſeres Berliner Büros DLE! Berlin, 17. Oktober Es iſt bezeichnend, daß in den Kommentaren der Berliner Morgenblätter zur Kanzlerrede ernſtliche Einwände gegen deren ſachlichen Inhalt eigentlich kaum erhoben werden. Die„D. A..“ hat ſchon recht: Wenn ſich die Parteien auch nur einigermaßen von agitatoriſchen Bindungen befreien und der Not des Landes entſprechend handeln wollten, dann müßte ſich für das Brüningprogramm eine Mehrheit von den Nationalſozialiſten bis zur Sozialdemokra⸗ tie zuſammenfinden. Und die„Germania“ fügt dem hinzu, der neue Reichstag müßte von allen guten Geiſtern verlaſſen ſein, wenn er der Regie⸗ rung auf dem Weg, den ſte vorgezeichnet habe und auf dem ſie„mutig und entſchloſſen“ führen wolle, nicht folgen würde. ö Die oppoſitionellen Blätter machen es ſich mit ihrer Kritik diesmal ſehr leicht, abgeſehen vom Hugenbergſchen„Lokal⸗Anzei⸗ ger“, in dem der Herr Huſſong ſich ſpaltenlang abquält, um das Regierungsprogramm als eine „Bankrotterklärung“ zu charakteriſieren. Die„Deutſche Zeitung“ geht auf die Materte ſelbſt überhaupt nicht ein. Die„Deutſche Ta⸗ ges zeitung“, die der Landvolkparole gemäß all⸗ mählich wieder ganz in die Oppoſition einſchwenkt, gibt zwar zu, daß die Regierung ein Programm bietet, über das ſich reden läßt, aber ſie zweifelt, daß die Worte ſich zu Taten wandeln würden. Ueber allem ſtünden die Worte:„Zu ſpät!“ Der„Vor⸗ wärts“ hat an der Regierungserklärung, deren „vorſichtige Zurückhaltung“ er hervorhebt, nach der ſozialpolitiſchen Seite hin natürlich mancherlei zu monieren. Ueber die endgültige Haltung der Frak⸗ tion wird ſchon aus taktiſchen Gründen natürlich nichts Gewiſſes verraten. Der ſozialdemokratiſche Antrag, der eine Einwirkung auf den Reichsarbeitsminiſter in dem Sinn verlangt, daß er den Schiedsſpruch im Metallarbeiterſtreit nicht für verbindlich erkläre, bringt das Kabinett, das der Hilfe der Sozialdemokratie bedarf, in eine unan⸗ genehme Lage. Das Gleiche gilt von dem Agitationsantrag, der die alten Klaſſenkampfforderungen der Sozialdemokratie wieder aufwärmt und u. a. die 40ſtündige Arbeits⸗ woche, den Einſtellungszwang für Unternehmer und andere Maßnahmen verlangt, die von den bürger⸗ lichen Parteien unmöglich erfüllt werden können. Ob die Regierung Brüning Ausſicht hat, ſich aus dieſem Dilemma heraus zuwinden, werden vielleicht ſchon die nächſten Stunden zeigen. In einem Rundfunkinterview hat geſtern abend der Reichstagspräſident Löbe auf die Frage, wie er über den Verlauf der nächſten Sitzungen denke, ge⸗ antwortet, daß die Verhandlungen über die vor⸗ liegenden Anträge gegebenenfalls noch länger als bis Samstag dauern können. Zugleich hat er angekündigt, daß er mit den ſchärfſten Maß⸗ nahmen die Arbeitsfähigkeit des Reichstags vertei⸗ digen würde, falls die Unterbrechungen durch die extremen Gruppen wetter zunehmen ſollten. Kündigung des Lohntarifs in der thüringiſchen Metallinduſtrie — Weimar, 16. Okt. Die thüringiſchen Metall⸗ induſtriellen haben den Arbeitnehmern mitgeteilt, daß ſie das Abkommen über den Lohntarifvertrag vom 19. Juni ds. Js. zum 15. November 1930 kündigen. Optimismus in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 17. Oktober. Die Pariſer Morgenblätter ſtellen übereinſtim⸗ mend eine weitere Entſpannung in Berlin feſt. „Der Kranke hat eine beſſere Nacht überſtanden“, ſo telegraphiert der Berichterſtatter des„Matin“ ſei⸗ nem Blatt. Dieſe Entwicklung wird zum großen Teil der Feſtigkeit des Reichspräſidenten Hinden⸗ burg zugeſchrieben, der entſchloſſen ſei, den Reichskanzler Brüning weiter an der Macht zu hal⸗ ten. Außerdem ſollen die Nationalſozialiſten der Polizei beruhigende Verſicherungen abgegeben und den Waffenſtillſtand geſchloſſen haben. Die Regie⸗ rungserklärung Brünings war nach Anſicht des „Matin“ lang und zugleich langweilig. Als bemer⸗ kenswert hebt das Blatt hervor, daß die Rede nicht demagogiſch war. Reichskanzler Brüning habe kaum die deutſche Außenpolitik berührt. Im übrigen habe er geſprochen wie ein Mann, der ſeiner Sache ſicher ſei. In deutſchen parlamentariſchen Kreiſen garantiere man ihm mindeſtens eine Exiſten z von zwei Monaten. Die gleiche Feſtſtellung macht der„Petit Par i⸗ ſien“. Die Ausführungen Brünings über die Außenpolitik ſind nach Anſicht des Blattes abſichtlich in allgemeiner Form gefaßt worden. Auch dem„Echo de Paris“ iſt die veränderte Haltung der Nationalſozialiſten aufgefallen. Zu der Regierungserklärung Brünings ſtellt das Blatt feſt, daß die Rede ſorgfältig ausgearbeitet und darauf be⸗ dacht war, eine Mehrheitsbildung im Reichstag zu er⸗ möglichen. Für Frankreich ſei die Anſpielung auf ein Reparationsmoratorium und die Forderung der Abrüſtung der übrigen Länder am weſentlichſten. Das„Petit Journal“ ſchreibt, man dürfe ſich nicht verheimlichen, daß die Regierung Brüning weiter äußerſt ſchwach und die politiſche Lage in Deutſchland verwirrt bleibe. Die Regierungs⸗ erklärung ſpiegle dieſe Situation deutlich wieder. Ihr Ton und Inhalt bedeute einen erſtaunlichen Kontraſt zu den kraftvollen und klaren Worten Otto Brauns. Die radikal⸗ſozialiſtiſche„Ere Nouvelle“ hebt hervor, daß das deutſche Kabinett feſt entſchloſſen iſt, keine Diktaturbeſtrebungen zu unterſtützen. In einer ſo ſchweren Kriſe, wie ſie Deutſchland zur Zeit durch⸗ mache, ſei Brüning entſchloſſen, zunächſt das Regie⸗ rungsprinzip zu retten. Frankreich müſſe mit Ruhe die kommenden Ereigniſſe in Deutſchland abwarten. deeneeeree Vorzeitiges Ausſcheiden Heyes Telegraphiſche Meldung — Berlin, 16. Okt. Amtlich wird mitgeteilt: Generaloberſt Heye hat gebeten, den auf den 30. November 1930 feſtgeſetzten Termin ſeines Ausſcheidens aus dem Dienſt auf den 31. Oktober 1930 vor zu verlegen. Im Hinblick auf die jetzige politiſch beſonders bewegte Zeit hält er es im Intereſſe des Heeres für not⸗ wendig, daß die Uebergabe der Geſchäfte an ſeinen Nachfolger jetzt beendet wird, damit wieder ganz klare Befehls verhältniſſe in der Heeresleitung geſchaffen werden.“ Der Herr Reichs⸗ präſident hat dem Antrag ſtattgegeben. General⸗ oberſt Heye iſt ſeinem Antrage gemäß bis zum Tage ſeines Ausſcheidens beurlaubt worden. Die Ge⸗ ſchäfte des Chefs der Heeresleitung verſieht General⸗ major Freiherr v. Hammerſtein⸗Egquord. Schießereien zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten — Köln, 17. Okt. In der Helenenſtraße im Zen⸗ trum der Stadt kam es am Donnerstag abend in der Nähe eines nationalſozialiſtiſchen Verkehrslokals zu einer Schießerei zwiſchen Kommuniſten und Na⸗ tionalſozialiſten. Nach polizeilichen Feſtſtellungen wurden auf beiden Seiten vier bis fünf Per⸗ ſonen verletzt, darunter eine Frau. Ein Stahl⸗ helmmann erhielt einen Stich in den Ricken. Lebensgefahr beſteht bei keinem der Verletzten. Das Ueberfallkommando nahm etwa 30 Perſonen ſeſt und brachte ſie nach dem Poligeipräſidium. 1 2. Seite/ Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 17. Ortoger 1930 Nalionalſozialiſtiſche„Anträge Telegraphiſche Meldung Berlin, 16. Ok. Die natlonalſozialiſtiſche Reichstags⸗ fraktion hat einen Antrag eingebracht, wonach der höchſtzuläſſige Zinsſatz auf ö v. H. ge⸗ ſetz lich feſtgelegt werden ſoll. Davon ſoll min⸗ deſtens 1 v. H. auf die Tilgung der Schuld verrechnet werden. Nach Ablauf von 50 Jahren gilt jedes Dar⸗ lehen als getilgt. Wer höhere Zinsſätze nimmt, wird wegen Wuchers mit Gefängnis nicht unter drei Monaten beſtraft. Ferner ſoll beſtimmt werden, daß Gelder oder Vermögenswerte im Ausland dem zu⸗ ſtändigen Finanzamt zur Anzeige zu bringen und auf Verlangen unverzüglich nach Deutſchland zurück⸗ zuſchaffen ſind. Widrigenfalls iſt eine Strafe in Höhe des im Ausland angelegten Vermögens ver⸗ wirkt. Das geſamte im Juland greifbare Vermögen des Steuerpflichtigen, der der Anzeigepflicht über⸗ haupt nicht Genüge leiſtet, verfällt zu Gunſten der Allgemeinheit des deutſchen Volkes. Außerdem werden Zuwiderhandlungen wegen Landesverrats mit Zuchthaus beſtraft. Andere als Warenwechſel ſollen zukünftig nicht nehr diskontiert werden dürfen. Alle Termin⸗ und Blankogeſchäfte an der Börſe ſollen verboten und nur Kaſſengeſchäfte zugelaſſen werden. Der börſen⸗ mäßige Handel mit Wertpapieren wird aufgehoben. Verſtöße werden mit Gefängnis nicht unter einem Monat beſtraft. „Volſchewiſtiſche Methoden“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros. I Berlin, 17. Okt. Die Anträge, in denen die wirtſchaftspolltiſche Einſicht der Nationalſozialiſten ſich auch vor dem Reichstag entladen hat, haben auch dort, wo man ihren Aufſtieg nicht ohne eine gewiſſe freundliche Voreingenommenheit ſah, ein leiſes Beben erregt. Die Herrſchaften verraten uns ja nichts Neues. All der Unſinn von der Sündhaftigkeit des Zinſes, vondem Giftbaum Börſe, dem man wenig⸗ ſtens die Ter mingeſchäfte entreißen müſe, iſt ja nicht neu. Er iſt in den Gazetten und den Werbeſchriften der Nationalſozialiſten vielfältig gedruckt worden und wer alt genug iſt weiß, daß die gleiche Narretei ſchon in der Agitation der ausgehenden 70er, 80er und ober Jahre von Otto Glagau bis auf Ahl⸗ wart, dem„Rektor aller Deutſchen“, eine Rolle geſpielt hat. Aber man nahm bisher an, durfte es wohl auch annehmen, daß der zur Macht gediehene Nationalſozialismus ſich gehäutet hätte und in ein ſtärkeres Verantwortungsgefühl hineingewachſen wäre. Umſo mehr iſt man überraſcht, in Hitlers „Völkiſchen Beobachter“ zu leſen, daß dieſen dem Reichstag bereits zugegangenen rein agitatori⸗ ſchen Anträgen ſich demnächſt ein neuer geſellen ſoll, der die entſchäbigungsloſe Enteignung des geſamten Bermögens der„Bank⸗ und Börſenfürſten“ und der ſeit 1914 zugezogenen„Oſtjinden und ſonſtigen Fremöſtämmigen“, ſowie die ſofortige Ueberführung aller Großbanken in ſtaatlichen Beſitz fordert. Die„D. A..“ meint:„Die Nationalſozialiſten durften ſolche Anträge nicht ſtellen.“ Sie durften es wirklich nicht, ſchon weil ſie dazu gar keine Legi⸗ timatton haben. Die 6½ Millionen, die ihnen am 14. September ihre Stimme gaben, wollten gegen die ſoztaldemokratiſche Vorherrſchaft proteſtteren und, wie Herr Schacht das am Mittwoch in einer Rede vor den Profeſſoren und Studenten der Columbta⸗ Univerſität ausgedrückt hat,„gegen zwölffährige un⸗ würdige Behandlung“. Aber ſie wünſchten damit keinen Freibrief auszuſtellen für bolſchewiſtt⸗ ſche Gedankengänge und bolſchewiſtiſche Methoden. Wenn der Nattonalſozialismus ſein Agitations⸗ bedürfnis nicht noch zu zähmen und zu bändigen lernt, wird auf den grellen plötzlichen Aufſtteg ſehr ſchnell der Verfall folgen. Die engliſche Meinung Drahtung uns. Londoner Vertreters § London, 17. Oktober. Auf der Titelſeite des„Daily Telegraph“ prangt heute in großen Lettern der Satz„Deutſch⸗ land ſpricht von Zahlungseinſtellung.“ Die Erklärung des Reichskanzlers Brüning, daß die Durchführung der Finanzreform eine not⸗ wendige Vorausſetzung für jede Reviſion der Reparationslaſten ſei, hat hier beträchtliches Auf⸗ ſehen erregt. Offenbar haben die verſchiedenen eng⸗ liſchen Berichterſtatter dieſe Erklärung verſchieden aufgefaßt. Während der„Daily Telegraph“ von einer„dünnverſchleierten Forderung“ ſpricht und ſich bereits mit den unmiktelbaren Auswirkungen eines Reparatiousmoratoriums auseinanderſetzt, betont der Berliner Korreſpondent der„Times“, daß die deutſche Regierung zunächſt nicht die Abſicht habe, ein Moratorium zu verlangen oder irgend einen ühn⸗ lichen Schritt zu tun, bevor nicht die Finanzreform wirklich durchgeführt ſei. Im Zuſammenhang mit der Regierungserklärung im Reichstag finden jedoch alle Preſſeäußerungen über die Forderung einer Reviſion des!oung⸗ plans ſowie der in der gleichen Richtung liegende Antrag des ſächſiſchen Landtags beſondere Beachtung. Die„Dally Mail“ Lord Rothermeres beſchäftigt ſich dagegen ausführlicher mit den phantaſtiſchen Anträgen der National⸗ ſozialiſten im Reichstag als mit der Erklärung des Reichskanzlers. Das Blatt enthält ſich zwar jeden Kommentars zu den nationalſozialiſtiſchen Vorſchlägen, nimmt ſie aber immerhin ſoweit ernſt, als es in ſeiner Ueberſchrift von„Hitlers Pläne zur Ueberwindung der deutſchen Kriſe“ ſpricht. Es erübrigt ſich hinzuzufügen, daß außerhalb der auf Hitler feſtgelegten„Datly Mail“ niemand die radikalen Vorſchläge der Hitler⸗ partei ernſt nimmt, außer als Warnung vor dem, was da kommen mag, wenn der Zug nach rechts andauert. Blutige Straßenkrawalle in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 17. Okt. Am Wedding iſt es geſtern abend nach einer Kundgebung ſtreikender Metallarbeiter zu Kra⸗ wallen gekommen, die an die Maivorgänge des Jahres 1929 erinnern. Es hatte ſich nach Beendigung der Streikverſammlung ein Demonſtrationszug ge⸗ bildet, der in der üblichen Weiſe von Polizeibeamten begleitet war. Gegen die Beamten wurden die wüſteſten Beſchimpfungen gerichtet. Schließlich war die Polizei gezwungen, einen Teil des Zuges auf⸗ zulöſen und fünf der Haupthetzer feſtzunehmen, In dem Engpaß der Köslinerſtraße wurde plötzlich aus den Feuſtern auf die Beamten geſchoſſen. Das war das Signal zu einem allgemeinen Sturm, deſſen ſich die Schußmannſchaft nur mithſam erwehren könnte, zumal ein Hagel von Glasſcherben, Flaſchen und Steinen aus den Fenſtern der Umgegend einſetzte. Nachdem die Poltzei einige Schreckſchüſſe abgegeben hatte, trat für kurze Zeit Ruhe ein. Gegen 10 Uhr begann ſich die Menge erneut zu⸗ ſammenzurotten. Wiederum fielen mehrere Schüſſe und abermals begann ein Bombarde⸗ ment, durch das drei Polizeibeamte ver⸗ wundet wurden. Es mußten ſtarke Verſtärkungen herangezogen werden. Die Poltzei gab den Befehl zum Schließen der Fenſter und zum Auslöſchen der Lichter. Durch ſcharfſe Schüſſe, die einige Fenſterſcheiben zertrümmerten, verſchaffte die Polizei ihren Anordnungen endlich Geltung. Die Unruhen dauerte bis gegen Mitternacht fort. Am den Schiedsspruch Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 16. Okt. Im Reichstag iſt der vom„Vorwärts“ angekün⸗ digte ſozialdemokratiſche Antrag auf Nicht ver⸗ bindlicherklärung des Schiedsſpruchs in der Berliner Metallinduſtrie eingegangen. Man zweifelt nicht, daß er eine Mehrheit findet; denn er wird ſicher die 143 Stimmen der Sozialdemokraten, die 77 der Kommuniſten und— nach der geſtrigen Erklärung der Berliner Gauleitung der Nationalſozialiſten zu ſchließen— auch die 107 Stimmen dieſer Partei auf ſich vereinigen. Im ganzen iſt alſo eine Mehrheit von über 300 Stimmen zu erwarten, ganz abgeſehen davon, daß gewiß auch noch einzelne andere Gruppen für dieſen Antrag eintreten werden. Danach iſt alſo damit zu rechnen, daß der Schiedsſpruch nicht für verbindlich erklärt, ſondern der Verſuch gemacht wird, durch neue Verhandlungen eine Einigung herbeizuführen. Die parlamentariſche Lage, ſoweit ſie das Verhältnis der Sozialdemokraten zum Kabinett Brüning betrifft, dürfte dadurch erleichtert werden. Brauns Sieg im Preußen parlament Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 17. Oktober. Wie bereits kurz gemeldet, wurde geſtern im preußiſchen Landtag das kommuniſtiſche Mißtrauens⸗ votum gegen das Kabinett und zwar mit dem auf⸗ fallenden Stimmenverhältnis von 233 gegen 198 abgelehnt. Auffallend und verwunderlich darum, weil die Koalitionsparteien nur über 226 Sitze ver⸗ fügen und zudem nicht einmal vollzählig verſammelt waren. Nach der Abſtimmung ſchwirrten daher die widerſprechendſten Gerüchte burch die Wandelhalle, von welcher Seite wohl der Regierung der unerwar⸗ tete Beiſtand gekommen ſein mochte. Sicher wird man das erſt wiſſen, wenn die Abſtimmungsliſten vorliegen. Doch hat die Annahme am meiſten für ſich, daß die aus der kommuniſtiſchen Fraktion ausgeſchiedenen und ausgeſtoßenen Abgeordneten dem Kabinett Braun Hilfeſtellung geleiſtet haben. Ihr Verhalten würde eine ſchlüſſige Erklärung in der Abſicht finden, ſich bei der Sozialdemo⸗ kratte anzubtedern, um über kurz oder lang bei ihr Heimatrechte zu erlangen. Die Abſtimmun⸗ gen über die Auflöſungsanträge, die erſt nach der Beendigung der Ausſprache(das wäre alſo frühe⸗ ſtens heute) erfolgen ſollen, werden nach Lage der Dinge ein ähnliches Reſultat liefern. Wunderknabe oder Geigenwunder? Das Konzert Yehudi Menuhins im Philharmoniſchen Verein Der Mannheimer Philharmoniſche Ver⸗ ein begann geſtern abend ſein Winterprogramm im Zeichen einer nicht alltäglichen Verfüngung. Ein dreizehnjähriger Soliſt, dementſprechend eine recht artig in Erſcheinung tretende Belebung des Publi⸗ kums durch die Jugendriege. Das war in dieſem konzerttraditionellen Kreis neu. Auch die Art, wie das Publikum die einzelnen Sätze der vorgetragenen Werke durch ſeinen Beifall unterbrach, war ein we⸗ nig ungewohnt. Aber ein ſolches Konzert hat natür⸗ lich ſtets eine gewiſſe Gefahr. Ein Knabe als Geiger wird, das iſt nun einmal ſo Brauch, als Wunder⸗ knabe bezeichnet. Und das grenzt immer ein wenig aus Senſationelle. Das rein Muſikaltſche wird aus⸗ geſchaltet, mütterliche und väterliche Empfindungen regen ſich, zumal der blonde Bub da oben wirklich ein herziger Kerl iſt, und ſchon hat der Konzertſaal ein wenig den Bereich des rein Künſtleriſchen ver⸗ laſſen. Da gibt es denn ſolche Beifallsunterbrechun⸗ gen zwiſchen den Sätzen, die wenigſtens in Deutſch⸗ land ungewohnt ſind. d Der kleine Geiger bekommt keine Kritiken zu leſen, obwohl ſein Papa(von Hauſe ein Mathema⸗ tiker, der jetzt viele Einnahmen berechnen kann) schon etwa ein Dutzend Bände von Zeitungsberichten über ſeinen Sohn geſammelt hat. Dieſe Anzahl zeugt, daß Yehudi Menuhin kein Neuling mehr iſt. Seit ſeinem ſechſten Lebensjahr ſteht er ſchon auf dem Podium. Sogar im Theater konzertkerte er, als ihn vor etwa zwei Jahren Fritz Buſch einlud, in der Dresdner Oper zu ſpielen, in dieſem geweihten Hauſe, das bis dazumal noch keines Geigers Solo⸗ klang erfüllt hatte. Gerade dieſe Zuneigung der Brüder Buſch, des Dirigenten Fritz wie des Geigers Adolf, die als Söhne eines Geigenbauers geradezu zwiſchen. Geigen aufgewachſen ſind, beweiſt, daß man es hier mit gar nichts Senſationellem zu tun hat, ſondern mit reiner Kunſt, mit reinem Geigenſpiel. Und wenn Fritz Buſch geſagt hat, daß dieſer kleine Geiger dazu berufen iſt, die Tradition Joachims fortzu⸗ ſetzen, ſo heißt das: dieſe ungewöhnliche, aber deshalb nicht abſonderliche Begabung wird nicht mit Ende der jungen Jahre verbraucht ſein, ſondern ihre geſunde Entwicklung wetternehmen. Deshalb bleibt es völlig unrichtig, dieſe Er⸗ ſcheinung von der Seite des Wunderbaren zu neh⸗ men. Gerade die muſikaliſche Begabung meldet ſich früh, und es zeugt nur von ihrer beſonderen Stärke, wenn in einem ſolchen Kind die geigeriſche Formung der Töne mit derartiger Vehemenz nach außen drängt. Deshalb wollen wir es füglich unterlaſſen, von einem Wunbderknaben zu ſprechen. Hier ſteht ein Getger vor uns, jung, ſehr fung, gewiß; aber ſolange noch zu den Wundern die Dinge gehhren, die den natürlichen Zuſammenhang durchbrechen, können wir da nicht von Wundern reden, wo das alles wirklich mit rechten Dingen zuzugehen ſcheint. VDehudi Menu⸗ hin ſei für uns ein Geiger, und auch bei ihm wollen wir der Meiſterworte eingedenk bleihen: hier fragt ſich's nach der Kuunſt allein. 8 5* Der jugendliche Künſtler tritt mit einem gewähl⸗ ten Programm vor ſein deutſches Publikum. Die Mozar tſonate in Bedur ſtellt er an den Anfang. Das Erſte, was man hört, iſt ein wunderſchöner Geigenklang. Nehudt Meuuhin ſpielt eine Stradi⸗ vari, die um ein paar Jährlein älter iſt als er ſelbſt; ihr Geburtstag wird ins Jahr 1783 verlegt. Er ſpricht den Mozart ſehr korrekt, wie ein überaus fleißiger Geiger, der ſein Stück durchaus ſtubtert hat. Die Klarheit der thematiſchen Gliederung fällt Aufhorchen ließ die Schärfe, mit der der preu⸗ ßiſche Zentrumsführer Dr. Heß in der Debatte ge⸗ gen die Nattonalſozialtſten ſich wandte. Herr Heß nannte die nationalſozialiſtiſche Fampfanſage gegen das Kabinett Brüning eine Herausfordernug an die geſamte deutſche Zentrumspartei und ſchloß mit den Sätzen: „Wir nehmen den Kampf auf. Das Weitere wird ſich finden!“ Die Parteien der Oppoſition erklärten ſich einmütig gegen die in Preußen ſeit mehr als einem Jahrzehnt geübte, von nachgerade unerträglicher Parteiwillkür beſtimmte Perſonalpolitik und gegen das Uniformverbot, das nach den eidlichen Bekundungen Hitlers vor dem Reichsgericht ſeinen Sinn und ſeine Berechtigung verloren habe. Den endlichen not⸗ wendigen Wandel könnten nur ſofortige Neu⸗ wahlen ſchaffen. Herr Riedel von den Demokraten wollte von einer Auflöſung nichts wiſſen und meinte, in einer „ruhigen und ſtetigen Politik in Preußen“ liege die ſicherſte Bürgſchaft für eine allgemeine Entwicklung zum Beſſeren. V Paris, 17. Okt.(Von unſerem Pariſer Ver⸗ treter). Das Partſer Schwurgericht verurteilte am Donnerstag den jährigen Deutſchen Konrad Koch wegen der Ermordung eines Arbeiters zu lebens⸗ länglicher Zwangsarbeit. auf. Das geht alles ohne jeden Trick, die gute Schule, die geigeriſche Vornehmheit und Echtheit des Stils bleiben beherrſchend. Nur eins: wir werden noch nicht warm, dieſer Geigenton geht uns noch nicht zu Dann aber kommt Bach, und nun wird die Sache ſchon ganz anders. Yehudi Menuhin ſpielt eine Solopartita. Kühn, überaus kühn ſetzt er an, und dann entfaltet er eine ſolche Kraft des Geigentons, ein ſo erſtaunliches Maß von rein techniſchem Kön⸗ nen, daß man ſchon allein durch dieſe Eigenſchaften gefeſſelt wird. Aber man denke, dieſer Junge, dieſes Kind ſpielt Bach! Spielt den Metiſter aller Meiſter, den Schöpfer von Werken, die für das Geigenſpiel ungeahnt neue Bereiche eroberten, die bis auf den heutigen Tag nur von wenigen einigermaßen er⸗ reicht, von keinem übertroffen wurden, und deren letzte Note erſt daun verſchwinden wird, wenn es keine Geigen und keine Geiger mehr gibt. Dieſe letzten Offenbarungen geigeriſcher Kunſt, aus einer Zeit ſtammend, die noch das reinſte unmittelbarſte Muſikempfinden ihr Eigen nannte, ſpielt dieſer drei⸗ zehnjährige Künſtler, ſpielt ſie ſo! Und die techniſche Könnerſchaft bleibt gar nicht allein ausſchlaggebend, obwohl dieſe Reinheit der Polyphonie— man denke, was dazu gehört, dieſe Dinge in dem kindlichen Hirn und mit dieſen kleinen Händen auseinanderzuhalten!— vorbildlich iſt für einen Schock von ſehr erwachſenen Geigern, das Ueberzeugendſte iſt vielmehr die geiſtig e Beherr⸗ ſchung dieſer Muſtik aller Muſik. Aber— und das bleibt wohl das Weſentliche— ſie iſt geboren aus rein muſtkaltſcher Empfindung, die nichts, gar nichts mit intellektueller Begabung zu tun hat. Es widerſpricht den Grundkräften der Muſtk durch⸗ aus nicht, daß ſie in einem ſo jugendlſchen Gemmit eine Stätte finden und aus einer ſo kindlichen Hülle nach außen dringen können, weil ſie mit anderm Maß zu meſſen ſind als das, was der Menſch mit ſeinem bißchen Verſtand ſich für ſeine engen Dinge zurechtgelegt hat. Dieſe Wiedergabe Bachs hat uns davon überzeugt, daß wir es bier nicht mit einem ſeuſatſonell aufgemachten Wunderknaben, ſondern Publikum über. Koch⸗Weſers Mandatsverzicht Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Oktober. Nun hat Reichsminiſter a. D. Koch⸗Weſer ſein Reichstagsmandat doch niedergelegt Man hat ihn in der geſtrigen Hauptvorſtandsſitzung nicht bedrängt, aber als die Sitzung zu Ende. war, iſt Herr Koch⸗Weſer doch hingegangen und hat an den geſchäftsführenden Vorſitzenden der Demokrati⸗ ſchen Partei folgenden Brief geſchrieben: „Ich erkenne dankbar an, daß der Parteivor⸗ ſtand in ſehr gerechter und vornehmer Weiſe mein Verhalten bei der Gründung der Deutſchen Staatspartei beurteilt und mir den Dank für meine jahrelange Tätigkeit an der Spitze der Par⸗ tei einmütig zum Ausdruck gebracht hat. Ich habe nach wie vor die Zuverſicht, daß es gelingen wird, in der Staatspartei das notwendige Sammel⸗ becken für diefenigen zu gewinnen, die auf dem Boden der Republik und ohne Konzeſſionen an die nationalſozialiſtiſchen Staatszerſtörer die deutſche Zukunft geſtalten wollen. Ich ſelbſt aber fühle mich nach den ſchweren politiſchen Entſcheidungen der letzten Monate nicht mehr im Stande, an dieſer 1 Arbeit führend und im Parlament mitzuarbeiten. Ich werde deshalb mein Reichstagsmandat nieder⸗ legen.“ Koch⸗Weſer wird, wie die„Voſſiſche Zeitung“ zu berichten weiß, ſein Mandat noch bis zu den ent⸗ ſcheidenden Abſtimmungen über die Mißtrauens⸗ voten gegen die Regierung Brüning und die damit zuſammenhängenden Anträge beibehalten. Nach ſei⸗ nem Ausſcheiden ſoll der Jung⸗Volksparteiler Dr. Winſchuh in die Reichstasfraktion der Staats⸗ partei einrücken. Damit entfallen, wie aus ſtaats⸗ parteilichen Kreiſen mitgeteilt wird, alle Gerüchte, daß die Jungvolksparteiler gleichfalls ſich von der Staatspartei zurückgezogen hätten. Ebenſo trifft es nicht zu, daß die Staatspartei im Reichstag wieder ihren alten Namen„Demokrattſche Partei“ anneh⸗ men würde. Berlin, 16. Okt. Auf Antrag des Reichsfinanz⸗ miniſters Dietrich hat der Hauptvorſtand der Deutſchen Demokratiſchen Partei beſchloſſen, für die Aufrechterhaltung der Staatspartei einzutreten. In dem Beſchluß heißt es u..: „Der Ausgang der Wahlen gefährde Staat, Ge⸗ ſellſchaft und Wirtſchaft. Noch ſieht unſer Volk die drohende Gefahr nicht. Hier rechtzeitig unerſchütter⸗ lichen Widerſtand entgegen zu ſetzen, iſt unſere Auf⸗ gabe. Die Deutſche Staatspartei iſt gegründet wor⸗ den aus dem ernſten und feſten Willen, den Kñampf 33 um die Behauptung und um die verfaſſungsmäßige Weiterentwicklung der Republik zu führen. Wir ſind geſonnen, auf dieſem Wege zu bleiben, und werden daher dem Parteitag vorſchlagen, den Uebergang in die Staatspartei zu vollziehen. Letzte Meldungen Furchtbare Bluttat in einer polniſchen Krankenkaſſe — Czeuſtochau, 16. Okt. Ein gepwiſſer Koſtr⸗ zewſki, der angeblich Mitglied einer oppoſitionellen Partei iſt, drang heute vormittag in dem Gebäude der Krankenkaſſe in das Arbeitszimmer des In⸗ ſpektors, in dem außer dem Inſpektor der Re⸗ gierungskommiſſar und der leitende Arzt der Krau⸗ kenkaſſe weilten, und feuerte, ohne ein Wort zu ſagen, mehrere Schüſſe auf die Anweſenden ab, die alle drei tödlich getroffen wurden. Der Täter lief ſodann aus dem Zimmer, ſchoß einen Krankenkaſſenbeamten und einen Patienten, die ſich zufällig auf dem Gang befanden, nieder und tötete ſich dann ſelbſt durch einen Schuß. Die Ver⸗ letzungen des Beamten und des Patienten ſind ern⸗ ſter Natur. Todesſtürze von Wolkenkratzern — Newyork, 16. Okt. heute zwei Männer dadurch Selbſtmord, daß ſte ſich von Wolkenkratzern herabſtürzten. Der eine ſprang vom 18. Stockwerk des Equitable⸗Gebäudes in die Tiefe. Er ſtürzte auf einen Laſtkraftwagen und er⸗ ſchlug mit dem Gewicht ſeines Körpers den Führer dieſes Wagens. Der andere ſtürzte ſich vom 24. Stockwerk des Singer⸗Gebäudes herab. Er fiel auf einen Vorſprung des 14. Stockwerkes, wo er tot liegen blieb. menden Geigenwunder zu tun haben. * Und dieſer Bachſpieler wird wieder zum Kind, wenn er ſeine Fiedel vom Kinn nimmt und ſich ver⸗ neigt. So gottvoll linkiſch wie der Quartaner, der zum erſtenmal ein Gedicht aufgeſagt hat. Auch in der Art des Auftretens liegt nichts Bewußtes, ſon⸗ dern unmittelbare Natürlichkeit. Er ſtimmt viel an ſeiner Geige herum; offenbar macht ihm die mör⸗ deriſche Hitze im überfüllten Saal ſehr zu ſchafſen. Er geniert ſich auch nicht, mitten in der Kadenz des Mendelsſohnkonzertes an den Saiten zu zupfen, ob ſie die richtige Stimmung haben. Auch dieſes Mendelsſohnkonzert war eine prächtige Gabe der Interpretation. Von einem unvergleichlichen Adel des Tons, ganz auf die eingängige Melodik und die Virtuoſität geſtellt, im Andante von einer bezaubernden Anmut.(Die Damen werden gewiß betörend geſagt haben.) Dabei klingt das alles in keiner Weiſe frühreif, ſondern mit einer rein künſtleriſchen und deshalb ſo ſympatbiſchen Sebbſtverſtändlichkett. Sie feiert ihte virtuvſen Triumphe in den drei Soloſtitcken des Schkuſſes, in denen ſich die Bogentechnik des kleinen Meiſters in ihrer ganzen Pracht entfaltet. Der Ton, den er ſetner Geige entlockt, bleibt in dieſen ganz auf das Senſuelle der Wirkung geſtellten Stücken von echtem Geigenadel auch dort, wo er noch ſo heſtrickend wirkt. In der Wiedergabe des Melodiſchen enthüllt ſich die Urmuſik, die in dieſem Knaben ſteckt und ſie geht auf das immer mehr in den Taumel der Be⸗ geiſterung, auch der muſikakiſchen, hineingeratende Es hat den kleinen großen Geiger gewiß nicht ohne das Maunheimer Maß der Zu⸗ gaben entlaſſen, wie es ihm auch durch den Abend bindurch einen Beifallskranz um den andern wand, Sein Begleiter Hubert Gieſen iſt ein Salonſpieler, der ſich aber auf die Eigenart feines jugendlichen Partners ſehr gut verſteßht. Daß dieſer Abend ein neuer Triumph der Muftkooſ war, blieb für uns das Schönſte. —— Dr. R. mit einem auch für bie Zukunft ſehr ernſt zu neh⸗ . In Wallſtreet begingen 1 1 4 h A O F B ̃˙ A. ̃ ˙ v1. ˙ Freitag, 17. Oktober 1980 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Setre/ Nummer 481 „Graf Zeppelin“ im Mannheimer Flughafen Die Vorbereitungen ſind auf das ſorgfältigſte getroffen Strenge polizeiliche Abſperrmaßnahmen Bei ſchönem Wetter Rekordbeſuch Die bevorſtehende Landung des Luftſchiffes „Graf Zeppelin“ im Mannheimer Flughafen bildet das Tagesgeſpräch. Die Bevölkerung hat den Luft⸗ rieſen zwar ſchon wiederholt über ſich in nicht allzu⸗ großer Höhe bewundern können, aber in nächſter Nähe am Erdboden haben ihn die meiſten noch nicht geſehen. Dazu wird ſich am kommenden Sonntag nachmittag Gelegenheit geben. Eine Preſſe⸗ beſprechung, die geſtern nachmittag im hiſtoriſchen Saal der Handelskammer abgehalten wurde, hinter⸗ ließ den Eindruck, daß die Vorbereitungen für den zu erwartenden Maſſenbeſuch des Flugplatzes auf das ſorgfältigſte getroffen ſind. Handelskammerſyndikus Dr. Hildenbrand, der die erſchienenen Mannheimer und auswärtigen Preſſevrtreter im Namen der Veranſtalter(Württ. Luftfahrer⸗Verband, Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗Hanſa AG. und Verkehrs⸗Verein Mannheim) begrüßte, be⸗ merkte einleitend, daß es viele Mühe gekoſtet habe, den Luftſchiffbau Friedrichshafen zu einer Landung in Mannheim zu veranlaſſen. Darmſtadt und Neu⸗ ſtadt wurden bevorzugt, die pfälziſche Stadt, weil man dem befreiten Gebiet durch den Beſuch eine be⸗ ſondere Freude bereiten wollte. Nun iſt endlich Mannheim an der Reihe, die Stadt, die mit in vor⸗ derſter Reihe üand, als es galt, die Nationalſpende ſolche aus Heidelberg und Karlsruhe verſtärkt. Ein doppelter Ring umgibt das Landefeld von etwa 500 Metern im Quadrat. In welcher Richtung ſich das Luftſchiff der Erde nähert, hängt ganz von der Windrichtung ab. Wenn das Wetter wie geſtern iſt, wird die Spitze nach der Flughalle zeigen. Dem Publikum ſoll auf jeden Fall die Möglichkeit gegeben werden, ſich dem Luftſchiff ſo weit zu nähern, wie es die Verhältniſſe irgendwie geſtatten. Die Lan de⸗ mannſchaften(150 Mann) werden von der Polizei geſtellt. Außerdem iſt die Freiwillige Feuer⸗ wehr zur Stelle für den Fall, daß das Luftſchiff Waſſerballaſt braucht. Während der Landung wird der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrt⸗Verein ſeinen Freiballon ſtarten laſſen. Ob Kunſtflüge ausgeführt werden, ſteht noch nicht feſt. Die Veran⸗ ſtalter hätten gern von einem Eintrittsgeld Abſtand genommen. Aber die Unkoſten ſind zu erheblich. Die Paſſagierpreiſe decken bei Inlandsfahrten nicht im entfernteſten die Speſen, ſodaß für die Landung ein ſehr erheblicher Betrag garantiert werden mußte. Um aber wenigſtens den Schwerkriegs⸗ beſchädigten und Arbeitsloſen entgegen⸗ zukommen, wurde ihnen ein 50prozentiger Rabatt ein⸗ geräumt. Trausport der Menſchenmaſſen . Die Reichsbahn hat ihre Züge ſo verſtärkt, daß niemand auf der Abfahrtsſtation zurückbleibt. Die Hume cu Bam umus 0 7 OF Aren Kue. 5 n 9 * 7 9 5 IV. * e N —. 72.———— * 4„ ee eee 32„„ Aut ueg. ö n cat, ran, fa brretege 3 Herpa fu, dm bun Costfrabimagen u. Fergnen- frafumagen ce Shungasbe Bersonentrefuurageti re- o Onmbusse 4, amen ven Sten heim fladel be- Abstelaluze f, raburescer See, Ze Shren gast e Dee. 22e — l be. e Hefterfsbt, nich. Heiraten. . rfsu r. Zee. . für das bei Echterdingen vernichtete Luftſchiff auf⸗ zubringen. Das Intereſſe für die Landung iſt aus⸗ wärts weſentlich durch ein Reklameau o geför⸗ dert worden, das bis nach Mosbach im Oſten, Jugen⸗ heim im Norden und Karlsruhe im Süden die Werbe⸗ plakate brachte und überall mit großem Jubel empfangen wurde. Man darf infolgedeſſen bei nur einigermaßen gutem Wetter mit einem unge⸗ heuren Zuſtrom rechnen, wobei zu erwarten iſt, daß die Zuſchauer ſich nicht nur aus Zaungäſten zu⸗ ſammenſetzen, weil die Veranſtalter ein großes finanzielles Riſiko auf ſich genommen haben. Das Luftſchiff ſtartet in der Nacht zum 5 Sonntag um 12 Uhr in Friedrichshafen zum Flug nach Holland. Auf der Fahrt nach Norden wird Mannheim links liegen ge⸗ laſſen. Die Ankunft auf dem hieſigen Flugplatz iſt pünktlich auf 2 Uhr feſtgeſetzt. Die Beſucher werden gut daran tun, ſpäteſtens um halb 2 Uhr ihre Plätze einzunehmen, weil nach dieſem Zeitpunkt auf ein Durchkommen wohl nicht mehr zu rechnen iſt. Mit Hilfe des Stuttgarter Senders wird das Publikum ſtändig über den Standort des Luftſchiffes orientiert. Nach der Landung erfolgt die Begrüßung der Be⸗ ſatzung(9 Offiziere und 40 Mann) durch Innen⸗ miniſter Dr. Wittemann, Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich und einen Vertreter der Badiſch⸗Pfäl⸗ siſchen Luft⸗Hanſa AG. Lautſprecher ſorgen dafür, daß die Anſprachen auch außerhalb des für die Ehren⸗ gäſte reſervierten Raumes verſtanden werden. Die Stadtverwaltung beabſichtigt, den Offizieren und Mannſchaften, wie es bei allen früheren Landungen üblich war, eine kleine Ehrengabe als äußeres Jeichen der Anerkennung der welthiſtoriſchen Leiſtungen der Zeppelin⸗Geſellſchaft und der Be⸗ ſatzung zu überreichen. Das Luftſchiff wird ſich etwa 175 Stunden auf dem Flugplatz aufhalten und nach dem Paſſagierwechſel nach Friedrichshafen zurück⸗ fliegen. Aller Vorausſicht nach befinden ſich unter -den Fahrgäſten— viel können es bei der vollen Be⸗ ſatzungsſtärke nicht mehr ſein— der Innenminiſter und der Oberbürgermeiſter. Umfangreiche Abſperrmaßnahmen ſind getroffen. Man hat ſich die Erfahrungen in Neu⸗ ſtadt und Darmſtadt, wo das Publikum die Abſper⸗ rung durchbrochen hat, zunutze gemacht. Die hie⸗ ſigen Polizeimannſchaften werden durch 1 Reichsbahndirektion Karlsruhe hat außerdem Son⸗ derzüge von Sinsheim, Bruchſal und Graben⸗Neu⸗ dorf aus eingelegt. Aus der Richtung Würzburg und Frankfurt werden die Kurszüge verſtärkt. OE. und Rhein⸗Haardt⸗Bahn ſorgen ebenfalls für ver⸗ ſtärkten Betrieb. Der Verkehrs⸗Verein Mannheim hat ſich, wie Direktor Hieronymi weiter aus⸗ führte, große Mühe gegeben, möglichſt viele Fremde nach Mannheim zu bringen. Er möchte aber auch, daß die Gäſte die Abendveranſtaltungen beſuchen. Nationaltheater und Roſengarten haben infolgedeſſen die Eintrittspreiſe um 25 Proz. er⸗ mäßigt, das Apollotheater um 50 Proz. Jeder Auswärtige— die Mannheimer und Ludwigshafener ſind ausgeſchloſſen— erhält in den Vorverkaufs⸗ ſtellen ein Gutſcheinheftchen. Die Reichs⸗ poſt ſtellt ihre ſämtlichen Autobuſſe in Dienſt, ebenſo die Heidelberger Auto⸗G. m. b. H. Baurat Frenz, der Vertreter des Straßenbahnamtes, teilte mit, daß die ſtädtiſche Straßenbahn das geſamte verfügbare Wagen material, im ganzen 205 Wagen, in Dienſt ſtellt. In den Vororten ſetzt der verſtärkte Betrieb ſchon um 11 Uhr ein. Auf der Rheinbrücke iſt mit Verkehrsſtockungen zu vechnen, wenn der ſüdliche Gehweg, der gegen⸗ wärtig wegen der Brückenbauarbeiten geſperrt iſt, nicht freigegeben wird. Dahingehende Verhand⸗ lungen mit der Reichsbahndirektion Ludwigshafen ſind im Gange. Die Parkplätze für die Kraftfahrzeuge reichen für 4000 Autos. Ueber die An⸗ und Ab⸗ fahrt orientieren genau die beiden Skizzen. Ueber die polizeilichen Maßnahmen gab Regierungsrat Dr. Heim folgende Erläuterungen: Eine Veranſtaltung vom Ausmaß der Zeppelin⸗ landung kann nur ſtattfinden, wenn umfaſſende Maßnahmen zur Sicherung der Zuſchauer und des Verkehrs getroffen ſind. Die Sorge für die Sicherheit der Zuſchauer erfordert, daß die Polizei ſich nicht lediglich auf die Abſperrung des Flugfeldes beſchränkt, ſondern darüber hinaus noch, um Gedränge und Unordnung zu verhüten, auch die äußere Abſperrung des Veranſtal⸗ tungsplatzes durchführt. Dieſe Abſperrung mußte ſich zur Erſparung der Abſperrungskräfte im Weſten und Süden an die beſtehenden Bahnanlagen (Riedbahndamm, Verſchiebebahnhof) anlehnen. Nach Oſten mußte die Abſperrungslinie genügend weit vorgeſchoben werden, um einen Einbruch von un⸗ diſziplinierten Zuſchauermaſſen zu verhüten. Im Norden bildet die ſüdliche Flucht der Dürerſtraße die Grenze. Das wie vorſtehend umſchriebene Flugplatzgebiet iſt von vormittags 10 Uhr bis nach Schluß der Veranſtaltung polizeilich geſperrt. Nur mit Eintrittskarten verſehene Perſonen kön⸗ nen dieſes Gebiet an den vorgeſehenen Durchlaß⸗ ſtellen betreten. Dieſe Regelung iſt Vorausſetzung einer ordnungsgemäßen Abwicklung des Anmarſches der Zuſchauer und damit eine ausreichende Siche⸗ rung gegen Drängereien und Unordnung. Da die Dürerſtraße in ihrer ganzen Länge als Ausſteige⸗ und Einſteigeſtelle für die Straßenbahn benötigt wird und Kreuzungen des Kraftwagenverkehrs mit der Straßenbahn un⸗ überwindliche Schwierigkeiten und Stockungen ſchaf⸗ fen würden, muß die Seckenheimer Anlage und Dürerſtraße vom geſamten Fahr⸗ zeugverkehr freigehalten werden. Der Verkehr muß daher in der Richtung von der Stadt zum Flugplatz und nach der Veranſtaltung vom Flugplatz zur Stadt über Neckarau, Morchfeld⸗ ſtraße, Kreiswege 8 und 4 geleitet werden. Der von Heidelberg kommende Verkehr wird in Seckenheim über den Kreisweg 8 umgeleitet und trifft kurz vor dem Flugplatz mit dem Mannheimer Verkehr zu⸗ ſammen. Lediglich Omnibuſſe und Laſtkraftwagen des Abmarſches der Maſſe, insbeſondere auch der Straßenbahn nicht möglich. Der Durchgangsverkehr zwiſchen Mannheim und Seckenheim wird von 12 Uhr mittag bis nach Schluß der Veranſtaltung über Friedrich⸗Ebertbrücke, Feudenheim, Ilves⸗ heim, Seckeuheim umgeleitet. Um die Durchführung der Abſperrung und der Verkehrsregelung zu gewährleiſten, ſind größere Polizeikräfte am Sonntag in Mannheim zu⸗ ſammengezogen. An das Publikum, insbeſondere auch an die Kraftfahrer wird das dringende Erſuchen gerichtet, ſich den polizeilichen Anordnun⸗ gen zu fügen, da dies allererſte Vorausſetzung des guten Verlaufes einer derartigen Maſſenveran⸗ ſtaltung iſt. Ordnungswidrigkeiten bringen den Ver⸗ kehr durcheinander und bilden bei der Anſammlung ſolch großer Menſchenmaſſen eine ſchwere Gefahr für die Allgemeinheit. Sie müßten daher von der Polizei gegebenenfalls mit den ſtrengſten Mitteln unterbunden werden. Wie dieſe Darlegungen zeigen, iſt nichts ver⸗ abſäumt worden, um einen ordnungsmäßigen Ver⸗ lauf des Zeppelinbeſuches zu gewährleiſten. Läßt ſich das Wetter am Sonntag ſo wie in den letzten Tagen an, dann iſt mit einem Maſſenzuſtrom aus der näheren und weiteren Umgebung zu rechnen. * Amer DER eff= cet. Cn, 323432**V„71 Hash c, nme, Las, ee, Hesel ene. , Anon cler S- 1. „ Auctabmit dler fahnden. Hoon een eng, cc, HRονjw cer Hohe,. Kan eka G —]—ã aus Richtung Seckenheim Heidelberg benutzen die Landſtraße zwiſchen Seckenheim und Mannheim, um auf ihren Halteplatz am Paul⸗Martin⸗Ufer zu ge⸗ langen. Bei ihrer Ankunft am Flugplatz(am ſüd⸗ lichen Ende des Flugplatzes an der Biegung des Kreiswegs 4) werden Laſtkraftwagen und Omnibuſſe und die Taxameter⸗Kraft⸗ droſchken auf den Kreisweg 4 am Flugplatz ent⸗ lang zur Halle geleitet, wo die Fahrgäſte ausſteigen und von wo aus die Wagen zum Paul⸗Martin⸗Ufer, Karl⸗Ladenburg⸗Straße abfahren. Perſonenkraft⸗ wagen und Motorräder, die in der Flugplatznähe parken wollen, werden am ſüdlichen Ende des Flug⸗ platzes über eine beſonders gebaute Rampe auf den Flugplatz geleitet, wo ſie von der Polizei auf einem zwiſchen Flugbahn und dem Kreisweg 4 liegenden Parkplatz aufgeſtellt werden. Für Radfahrer iſt auf dem Marktplatz Neu⸗ oſtheim, an der Feudenheimerfähre beim Motor⸗ räderparkplatz, auf dem Flugplatz ſowie in der ſtädt. Spielplatzanlage Abſtellgelegenheit unter Bewachung durch den Hilfsverein für Schwerbeſchädigte vorge⸗ ſehen. Die innere Abſperrung der Flug ⸗ bahn wird durch einen Drahtzaun vor⸗ genommen der durch ausreichende Polizeikräfte geſichert wird. Das Betreten der Flugbahn iſt unter⸗ ſagt und mit Geld⸗ und Haftſtrafe bedroht. Im ZIntereſſe der Sicherheit der Zuſchauer, aber auch der Sicherheit des Luftſchiffes wird ein Durchbrechen der Abſperrung unter allen Umſtänden verhütet. Die Abfahrt der auf den Parkplätzen aufge⸗ ſtellten Kraftfahrzeugen geht nach Norden bis an die Flughalle, wo die Fahrzeuge im Bogen nach rechts über den Kreisweg 4 den gleichen Weg zurück⸗ geleitet werden, den ſie gekommen ſind. Lediglich die im Paul Martin⸗Ufer aufgeſtellten Omnibuſſe und Laſtkraftwagen nehmen ihre Abfahrt über die Karl Ladenburgſtraße. Ihre Abfahrt beginnt aber erſt, wenn der außerordentliche Straßenbahnverkehr in der Dürerſtraße ſich abgewickelt hat. Ein Kraft⸗ droſchkenhalteplatz wird an der Einmündung des Kreiswegs 4 in die Landſtraße nach Seckenheim(am O...⸗Haltepunkt Flugplatz) errichtet. Kraftdroſch⸗ ken fahren über Paul Martin⸗Ufer und Karl Laden⸗ burgſtraße zur Stadt ab, ſoweit es der Straßenbahn⸗ verkehr in der Dürerſtraße zuläßt. Fahrzeuge, die nach Schluß der Veranſtaltung ankommen, werden in der Seckenheimeranlage vor der ſtädt. Spielplatz⸗ anlage angehalten. Eine Weiterfahrt über die ſtädt. Spielplatzanlage hinaus nach Neuoſtheim iſt während Ortsnamen auf Dächern Wie wir erfahren, hat ſich der Deutſche Luft⸗ fahrtverband e.., um die Orientierung für Luftfahrzeuge über deutſchem Gebiet zu erleichtern und damit die Sicherheit des Luftverkehrs und des Sportfluges zu erhöhen, in einem Schreiben an den Deutſchen Städtetag gewandt. Darin wird gebeten, ſich für die alsbaldige Anbringung der Ortsbezeichnungen auf Dächern u n freiliegenden Raſenflächen bei den ange⸗ ſchloſſenen Städten einzuſetzen. Die gleiche Bitte erging an das Reichspoſtminiſterium und die Reichs⸗ eiſenbahn, Ortsbezeichnungen auf Großgaragen und Poſtanſtalten bezw. Bahnhöfen anzubringen. Die Vereine des D. L. V. ſind gebeten worden, ſich mit den vorgenannten Stellen in Verbindung zu ſetzen und gemeinſam die Beſchriftung der Dächer zu be⸗ treiben. Für die Art der Anbringung der Schrift⸗ zeichen ſind vom Reichsverkehrsminiſterium Beſtim⸗ mungen erlaſſen worden, die eine einheitliche Rege⸗ lung ſicherſtellen. Die Beſtimmungen werden auf Wunſch vom Deutſchen Luftfahrtverband, Berlin 'e35, Blumeshof 17, koſtenlos zur Verfügung geſtellt. * * Der Vortrag„Das Banweſen als Glied der deutſchen Wirtſchaft“ des Chefredakteurs der„Berliner Bauwelt“ Friedrich Paulſen, veranſtaltet von der Ortsgruppe Mannheim des Bundes Deutſcher Architekten im Palaſt⸗ Hotel, iſt auf Freitag, 24. Oktober verſchoben worden. Schluß des redaktionellen Teils Zleiben Sie bei Ihrem Bohnenkaffee. auch wenn geſpart werden muß. Aber nützen Sie ihn beſſer aus-mit adler D bhaturlich! 13 1 1 1 6 1 4 4. Seite/ Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 17. Oktober 1930 Sicherheitsdienſt der Reichsbahn Im Monat Auguſt wurden bei der Reichsbahn 1574 Diebſtähle gegen 1623 im Juli und 1860 im gleichen Zeitraum des Vorjahres feſtgeſtellt. Die Sicherheitsverhältniſſe haben ſich alſo gebeſſert, nach⸗ dem im Juli etwa 100 Diebſtähle mehr als im Vor⸗ monat gezählt wurden. Von den 1574 Diebſtählen entfallen auf Expreßgut und Gepäck 160, Gilſtückgut 227, Frachtſtückgut 1105, Wagenladungen 82. Be⸗ ſchäftigt wurden 104 Fahndungsbeamte, 1575 Streifen⸗ dienſtkräfte und 248 örtliche Wächter, insgeſamt 1927 Kräfte. Die Tätigkeit des Sicherheitsdienſtes nennt für Auguſt 4056 Uebertretungen der baupoltzeiltchen Beſtimmungen, 2303 Unregelmäßigkeiten im Be⸗ triebsdienſt, 5934 Nachlöſungen von Fahrkarten und 690 nachträgliche Abfertigungen zu ſchweren Hand⸗ gepäcks. Im Verkehrsdienſt wurden 2211 ſonſtige Unregelmäßigkeiten abgeſtellt. Diebesgut wurde im Werte von annähernd 30 000 Mark zurückgewonnen. Um einen Begriff von anderen regelmäßigen Arbeiten des Streifdienſtes zu geben, ſei mitgeteilt, daß in einem Reichsbahndirektionsbezirk im Auguſt 547 Züge begleitet, 141 Streckengänge ausgeführt und 351 Geldtransporte geſichert wurden. Es gelang die Aufklärung zweier großangelegter Fahrkartenfälſchungen. Feſtgenommen wurde ein internationaler D⸗Zugräuber. Zur Unterſtützung des Streifendienſtes wurden 583 ausgebildete Dienſthunde verwendet, mit deren Unterſtützung es möglich war, umfangreiche Kon⸗ trollmaßnahmen auf Ladeſtraßen und in Warteſälen erfolgreich durchzuführen.— Auf friſcher Tat feſt⸗ genommen wurden zwei Perſonen, die einen fahrenden Güterzug beraubten, ferner zwei Fledderer und mehrere Taſchendiebe. In einem anderen Bezirk wurden drei mit Schußwaffen und Einbruchswerkzeug ausgerüſtete Güterzugräuber auf friſcher Tat verhaftet. Schließlich wurden mehrere Brüche an Schienenlaſchen feſtgeſtellt und verſchiedene Brände gelöſcht. * * Zum Rektor ernannt. Durch Verfügung des Badiſchen Miniſteriums des Kultus und Unterrichts wurde der ſeitherige Hauptlehrer Ernſt Weißert mit Wirkung vom 1. Oktober zum Rektor und Leiter der Uhlandſchule, die die Hilfs⸗ und Förderklaſſen umſchließt, ernannt. Ernſt Weißert, geboren in Kirn⸗ bach bei Bretten, beſuchte die Seminare in Gengenbach und Karlsruhe und wurde 1890 Unterlehrer. Als ſol⸗ cher amtierte er an den Landſchulen in Rappenau, Reichartshauſen, Ihringen und weiterhin an Volks⸗ und Bürgerſchule in den Städten Gengenbach, Kon⸗ ſtanz, Freiburg und Baden⸗Baden. 1900 wurde er Hauptlehrer und kam vor 18 Jahren an die Hilfs⸗ ſchule in Mannheim. In Heilpädagogik erfahren, wirkt Weißert dort überaus ſegensreich. Sein Kön⸗ nen, ſeine unermüdliche Arbeitskraft und ſeine große Liebe an dem Kinde ermöglichte es, viele der geiſtig Aermſten nach und nach zu lebenstüchtigen Menſchen zu machen. Rektor Weißert iſt u. a. auch Schriftfüh⸗ rer des Vereins für Ferienkolonie, Vorſtand der hie⸗ ſigen Ortsgruppe des Odenwaldklubs und zweiter Vorſitzender des Geſamt⸗Odenwaldklubs. * Das Feſt ber ſilbernen Hochzeit feiert am mor⸗ gigen Samstag Werkmeiſter Georg Frey mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Ueberle⸗ Frieſenheimerſtr. 20. Zu gleicher Zeit begeht die Tochter die Feier der grü⸗ nen Hochzeit. * Die Allgemeine Deutſche Bäcker⸗ und Konditor⸗ Zeitung(Stuttgart) im 50. Jahrgang. Aus Anlaß des Eintritts in den 50. Jahrgang gab dieſe verbreitetſte deutſche Bäckerfachzeitung eine reich ausgeſtattete Nummer heraus, die in anſchaulicher Weiſe den Ent⸗ wicklungsgang der Fachſchrift ſchildert, zugleich aber auch die Geſchichte der letzten 50 Jahre Bäckerhand⸗ werk darſtellt. Seit dem Jahre 1894 befindet ſich die Zeitung im Verlag der Firma Stähle u. Frie⸗ del. Der derzeitige Schriftleiter Aug. Haering ſteht ſeit dem Jahre 1906 mit der Zeitung in Verbin⸗ dung. Eine ſtattliche Anzahl prominenter Führer des Bäckergewerbes, der Genoſſenſchaftsvorganiſatio⸗ nen, der Induſtrie uſw. haben zu der Feſtnummer Beiträge geliefert und mit anerkennenden Worten die Verdienſte der Fachzeitung im Verlaufe des ver⸗ floſſenen halben Jahrhunderts gewürdigt. Proſeſſor Hugo Drös Welch großen Freundeskreis ſich Profeſſor Hugo Drös während ſeiner Mannheimer Wirkungszeit er⸗ worben hatte, konnte man an der ſtarken Beteiligung bei der geſtrigen Trauerfeier in der Kapelle des ſtädtiſchen Friedhofs erſehen. Nach einem Har⸗ moniumvortrag durch Organiſt Blum ſang der Chor des Geſangvereins Sängerbund„Heilig, heilig, hetlig iſt der Herr“. Direktor Guggenbühler dirigierte den Chor mit gewohnter Sicherheit. Der Stüngerbund ehrte damit ſeinen erſten Vorſitzenden, den Bruder des Verſtorbenen. An dem über und über mit Kränzen und Blumengebinden bedeckten Sarg an der hieſigen Handels⸗Hochſchule, der Hiſtoriſch⸗ Philologiſchen Vereinigung Cimbria und des Ge⸗ ſangvereins Sängerbund mit umflorten Bauuern die Ehrenwache. Stadtpfarrer Dr. Steinwachs, der Prediger der altkatholiſchen Gemeinde, wies auf das vorbildliche Leben des Verſtorbenen hin, der ganz in ſeinem Beruf und ſeiner Familie aufging. Er muß ſeinen frühen Tod vorausgeahnt haben, denn unter ſeinen wohlgeordneten Papieren fand man einen Abſchiedsbrief an ſeine Angehörigen. Eine beſondere Begabung bewies Hugo Drös auf dem Gebiet der hiſtoriſchen Forſchung. Die Inſchriften unter dem Altar der Schloßkirche hat er zu deuten verſucht. Dieſe Forſchungsergebniſſe ſind ſeine letzte wiſſenſchaftliche Arbeit, für die er vom Leiter des Hiſtoriſchen Seminars in Heidelberg eine beſondere Anerkennung erhielt. Einen ſtillen Heldenkampf kann man das Ringen des Verſtorbenen in den letzten vier Jahren nennen, Nach einer ſchweren Zungen⸗ operation vermochte er mit eiſerner Energie die Nachwirkungen der gefährlichen Krankheit zu über⸗ winden und ſeinem Beruf als Lehrer wieder nach⸗ gehen.. Kranzniederlegungen Für das Realgymnaſium legte Direktor Dr. Kanzler im Namen der Direktion und des Lehrer⸗ kollegiums mit anerkennenden Worten einen Kranz nieder. Ein ſchwerer Verluſt hat die Schule ge⸗ troffen; beſonders die Schüler, denen der Verſtorbene jederzeit ein treuer Berater war, fühlen ſich verwaiſt. Vollzählig haben ſie dem geltebten Lehrer das letzte Geleit gegeben. Die Spinoza⸗Loge im Odd⸗Fellow⸗ Orden, der Hugo Drös 1924 beigetreten war, ließ durch ihren Altmeiſter Viktor Kunz einen Kranz niederlegen. Der Altmeiſter erinnerte daran, daß Drös 1927 die Feſtſchrift zum fünfzigjährigen Jubi⸗ läum der Loge verfaßt hat. Die Sorge für die Gat⸗ tin und den Sohn wird eine Pflicht für die Loge ſein. Der Mannheimer Altertumsverein gedachte durch Profeſſor Dr. Walter ſeines langjährigen Vorſtandsmitgliedes. Ueber ein Jahrzehnt hat der Verſtorbene in uneigennütziger Weiſe ſich dem Verein zur Verfügung geſtellt. Auch bei der Saxo⸗ Friſia, der ſtudentiſchen Sängervereinigung an der Handelshochſchule, erwarb ſich Drös durch ſeinen gol⸗ denen Humor volle Sympathien. Die Aktivität und die Altherrenſchaft ehrten durch Dr. Schröter den verſtorbenen Bundesbruder. Prof. Schaefen⸗ acker gab der Trauer der Philologiſch⸗Hiſtoriſchen Verbindung Cimbria Ausdruck. Für den Verein für Raſenſptele ſprach Direktor Bühn. Hugo Drös ſah in den Leibesübungen nicht nur den notwen⸗ digen Ausgleich zur geiſtigen Arbeit, er ſah in ihnen auch das Mittel zur Annäherung zwiſchen Lehrern und Schülern. Als Freund grtechiſcher Kultur ſchwebte ihm das olympiſche Ideal vor. Die Freunde und Studiengenoſſen ließen durch Dir. Gſcheid⸗ len, die Klaſſen Sexta b und Quarta a durch Mit⸗ ſchüler ihrer Trauer Ausdruck geben. Das Webel⸗ Quartett trug das Mozartſche Andante in eindrucks⸗ voller Weiſe vor. 0 Ein langer Trauerzug bewegte ſich zum offenen Grab, wo Stadtpfarrer Dr. Stein wachs das Ab⸗ ſchiedsgebet ſprach. Der Schülerchor des Realgym⸗ naſiums ſtimmte unter Leitung von Muſikinſpektor Mack den Flemmingſchen Chor„Ueber den Sternen“ an. Dann ſenkten ſich zum letztenmal die Fahnen der Vereine. G hielten Abordnungen der Sängerſchaft Saxo⸗Friſia Zwei Beſtattungen Ludwig Lohnert Zu einer eindrucksvollen Trauerkundgebung ge⸗ ſtaltete ſich die Beſtattung des am vergangenen Montag nach ſchwerem Leiden aus dem Leben ge⸗ ſchtedenen Mitbürgers Ludwig Lohnert im hie⸗ ſigen Krematorium. Nach einem Orgelvortrag(Or⸗ ganiſt Lenz) unter Violinbegleitung(Herr Mül⸗ ler) leitete die Sängerriege des Turnver⸗ eins von 1846 mit Muſikdirektor Sieder als Dirigenten die Trauerfeier durch einen Geſangs⸗ vortrag ein. Neben dem mit Blumen reich ge⸗ ſchmückten Sarge hatte eine Fahnenabordnung mit der trauerumflorten Fahne des Turnvereins von 1846 Aufſtellung genommen. In ſeiner Trauerrede zeichnete Kirchenrat Bender noch einmal das Le⸗ bensbild des verdienten Mannes, in deſſen Leben Pflichttreue und Pflichtbewußtſein in ſeltenem Maße ſich ausprägten. Unter den Klängen der Orgel ſenkte ſich nach dem Gebet des Geiſtlichen der Sarg mit den ſterblichen Ueberreſten Ludwig Lohnerts langſam in die Tiefe. Welch großer Liebe und Wertſchätzung ſich Lohnert erfreuen durfte, brachten die zahlreichen Würdigun⸗ gen ſeines Schaffens und Wirkens in Verbindung mit Kranzniederlegungen deutlich zum Ausdruck. So ließ die Deutſch⸗Amerikaniſche Petroleumgeſellſchaft unter Würdigung der mehr als 30jährigen Tätigkeit Lohnerts einen Kranz niederlegen. Ebenſo die Angeſtellten der Firma, die in Lohnert einen vornehmen und jederzeit hilfsbereiten Kolle⸗ gen betrauern. Desgleichen brachten die Haus. bewohner durch eine Kranzſpende zum Ausdruck, daß ein überall beliebter Menſch von ihnen gegan⸗ gen iſt. Für den Turnverein von 1846 widmete deſ⸗ ſeß 1. Vorſitzender Sattelmeier dem verſtorbe⸗ nen Turnkameraden und Freunde herzliche Worte des Nachrufes und Dankes für das, was Lohnert der Turnſache und damit dem Turnverein gegeben hat. Auch die Sängerriege und Männerabteilung des Turnvereins ließ durch Turnwart Groß eine Kranzſpende niederlegen. Die Ortsgruppe Mann⸗ heim des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten ehrte ihren verſtorbenen Berufskollegen in der gleichen Weiſe. Mit dem Chor der Sängerriege„Ueber den Sternen“ klang die Trauerfeier aus, durch die man einem allzufrüh aus dem Leben geſchiedenen und allſeits beliebten Menſchen, deſſen Angedenken in guter Erinnerung bleiben wird, die letzte Ehre er⸗ wieſen hatte. Gr. * Eine Zeppelinfreifahrt. Auf ſeltſame Weiſe iſt eine Frau aus Schriesheim zu einem Frei⸗ flug mit dem„Graf Zeppelin“ am kommenden Sonntag gekommen. Als Ende Juli der Zeppelin die Schriesheimer Gegend überflog, hatte ſich die Frau mit ihren fünf Kindern auf eine proviſoriſche Treppe geſtellt, um den Luftrieſen beſſer ſehen zu kön⸗ nen. Sie war dabei abgeſtürzt und hatte ſich nicht unerhebliche Verletzungen zugezogen. Auch die Kinder waren leicht verletzt worden. Nun iſt die Frau von der Luftſchiffleitung benachrichtigt worden, daß ſie gelegentlich der Landung in Mannheim einen Flug nach Friedrichshafen mitmachen darf. Veranſtaltungen Tanzturnier um die Wintermeiſterſchaft Infolge der zahlreich eingegangenen Nennungen der Amateurpaare des Reichsverbandes zur Pflege des Geſell⸗ ſchaftstanzes e. V. Berlin aus allen Teilen Deutſchlands, wie vom Schwarz⸗Weiß⸗Club Saarbrücken, Rot⸗Weiß⸗Club Bad Nauheim, Grün⸗Weiß⸗Club Kaſſel, Schwarz⸗Weiß⸗Club Karlsruhe u. a. mehr, werden die Kämpfe und Ausſcheidun⸗ gen der.⸗,., Gäſte⸗ und Meiſterſchaftsklaſſe von Mann⸗ heim bereits am morgigen Samstag nachmittag in der Zeit von 4 bis 7 Uhr und die der.⸗ und Sonderklaſſe des R. P. G. Berlin in der Zeit von 49 Uhr ab ausgetragen. Die Tanzſchau der Siegerpaare findet dann am Sonntag nachmittag ſtatt. Im Rahmen dieſer drei Veranſtaltungen wird der Mannheimer Turnier⸗Meiſtertänzer Kurt Rudolf Weinlein die engliſchen Standard⸗Tänze Slowfox und Waltz mit ſeiner engliſchen Partnerin Miß Audrey Bid mead von der Bradleyſchool London, die eigens zu dieſem Turnier von London gekommen iſt unb Tango und Quickſtep mit ſeiner Mannheimer Partnerin, Fräulein Hanni Seidel vorführen.(Siehe die Anzeigen.) — Film⸗Mundſchau Schauburg und Roxy:„Kapitän Hall's große Liebe“ Dieſer Film, der den Untertitel„Z 104 letzte Fahrt“ führt, iſt nichts anderes als eine teilweiſe Rekonſtruktion der Nobile⸗ Tragödie, der man als Rahmenhandlung die unvermeidliche Liebesgeſchichte bei⸗ gegeben hat. Das muß man den Amerikanern ſchon laſ⸗ ſen: ſie haben eine recht phantaſtiſche Geſchichte zu⸗ recht gemacht, die dem Senſationshunger der großen Maſſe vollkommen Rechnung trägt. Reſtloſe Anerkennung muß der techniſchen Seite des Films gezollt werden, denn ſämtliche Aufnahmen ſind im Atelier gedreht worden— von dem fahrenden Luftſchiff bis zur Eiswelt des Süd⸗ pols. Dazu komm noch, daß es ſich um einen Tonfilm handelt, bei dem die akuſtiſchen Eindrücke die Bilöwirkun⸗ gen weſentlich verſtärken Der in engliſcher Sprache auf genommene Film mußte natürlich in deutſcher Sprache ſynchroniſiert werden und man kann ſagen, daß bas faſt ohne merkliche Schwierigkeiten geglückt iſt. Bei der Großzügigkeit, mit der die Amerikaner an ſolche Sachen herangehen, kommt es ihnen auf eine logi⸗ ſche und der Wirklichkeit entſprechende Darſtellung nicht ſo genau an. Aus unzähligen Expeditionsberichten weiß man, daß der Südpol nicht aus zackigen Eisbergen beſteht, dte tauſende von Metern in den Himmel ragen. Es iſt gar nicht möglich, daß ein Luftſchiff, ohne dabei in Trüm⸗ mer zu gehen, einen ſolchen Berg durchpflügt wie der Pflug eine Ackerſcholle. Auch entſpricht es nicht der eurd⸗ päiſchen und der rein menſchlichen Einſtellung, daß ſofort nach Bekanntgabe des Luftſchiffabſturzes im Radio die abgebrochene Tanzmuſik fortgeſetzt wird. Es würde auch bei uns niemand einfallen, den einzig Ueberlebenden einer verunglückten Expedition mit einem Feſtzug und mit Händeklatſchen zu empfangen. Dieſe Erwägungen ſind allerdings nur ſekundärer Art, denn der eingangs er⸗ wähnte Geſamteindruck iſt bei dieſem Film entſcheidend. Kommunale Chronik Sturmſzenen im Münchener Stadthaus * München, 16. Okt, In der heutigen Sitzung des ſtädtiſchen Hauptausſchuſſes kam es bei der Behandlung von nationalſoztaliſtiſchen An⸗ trägen, die ſich gegen die Maßnahmen des Münchener Polizeipräſidiums bei der Beerdigung des Prinzen Leopold(Verbot der Beteiligung einer Stahlhelm abordnung) und gegen die Nichtaufhebung des Uni⸗ formverbots richteten, zu ſtürmiſchen Szenen zwiſchen den nationalſozialiſtiſchen Stadträten und denen der Bayeriſchen Volkspartei. Die gegenſeitige Erregung führte ſchließlich zu tätlichen Aus einanderſetzungen zwiſchen beiden Parteien, in deren Verlauf auch mit Tintenlöſchern und Aſchenbechern geworfen wurde. Die dicht⸗ gefüllten Galerien begleiteten ebenſo wie die kom⸗ muniſtiſche Stadtratsfraktion den Kampf mit lebhaf⸗ tem Beifallsklatſchen. Als die Galerien geräumt wurden, brachten die nationalſozialiſtiſchen Tribü⸗ nenbeſucher Heilrufe auf Hitler aus. Schließlich wurde der nationalſozialiſtiſche Antrag auf Auf⸗ hebung des Uniformverbotes nach längerer Aus⸗ ſprache mit Mehrheit abgelehnt. Kleine Mitteilungen Der Bezirksrat Buchen genehmigte folgende Vopranſchläge mit beigeſetzten Umlagebeträgen; Betzingen 160 Pfg., Oberſcheidental 124 Pfg., Unterneu⸗ dorf 66 Pfg., Oberneudorf 66 Pfg., Eberſtadt 100 Pfg., Mörſchenhardt 118 Pfg., Schloſſau 120 Pfg., Heidersba 226 Pfg. und Auerbach 166 Pfg. Die Umlage bleibt in gleicher Höhe wie im Vorjahre, nur in der Gemeinde Oberſcheidental wurde ſie von 130 auf 124 und in Mör⸗ ſchenhardt von 146 auf 118 geſenkt. Doſſenheims Bürgermeiſter Böhler, der längere Zeit zur Erholung außer Dienſt war, hat am Samstag ſeinen Dienſt wieder angetreten. Die ſtändig zunehmenden Wohfahrtskaſten haben die Gemeinde Roxheim zur Einführung der Bier⸗ und Getränkeſteuer gezwungen. Von der Filialſteuer wurde abgeſehen. Schluß des redaktionellen Teils Syte udę Salbe gegen Hautjuehzen, 5 Wumdsein u. Rissice Haut endten- oh. Frog. Bose U JC. VSVTVTVTFTTTTTTTVTPbFTſhhhyhſhyhſhhhſhhhhhhhhhyhhhhhhhhſhhhThſhhrſhyhhſhhhhhyrhhhahhhhThyThThaTyTThTWTWTWTWTTyhTyhTTTPVVTVTTVTVTVTVTVcTVbTVTVTVbTVTVͤTVTVTVTVTͤVTꝗB'c¹x'dcd:......!.!.!.!.!.!!!!!!!'!'!'!.'..!.!..'........... Des Vaters Arme Von Georg Mayer Nun ſind die Frühherbſttage wieder da: die Tage der verwundert⸗lächelnden Beſinnung nach der leibenſchaftlichen Glut, der vergangenen Monate; der freudigen Erfüllung, all der Träume aus Frühling und Sommer, der wehmütigen Heiterkeit, die um die Nähe der Abſchiedsſtunde weiß— um das kommende Wunder der Verwandlung. Und es ſind die Tage, da auf den Kartoffelfeldern die roten Feuer aufglühen und der zerdehnte Rauch in feinen durchſichtigen Schleiern das Angeſicht der Landſchaft zu verhüllen ſucht. Der Schauplatz meiner Kindheit taucht vor mir auf: das heimatliche Tal, das ſtille Dorf, überragt von dem ſchlanken Kirchturm, mit dem warmen mittterlichen Rufe ſeiner Glocken. Einige hundert Meter talaufwärts der„große“ Acker meines Vaters, der neben anderem alljährlich die Kartoffeln für un⸗ ſeren Keller liefern mußte. Lang, lange iſt's her— bet der Kartoffelernte half alles mit: der Vater, die Mutter und wir Geſchwiſter. Es gab ja extra Kar⸗ toffelferien. Der Vater hatte gewöhnlich in den Morgenſtunden lange Reihen von Kartoffelſtöcken herausgehauen. Dann kamen die Mutter und wir Kinder und laſen die Früchte aus. Es war eine Ar⸗ heit voll Mühe, jedoch voll einer heiteren Mühe: wie alle Arbeit, die zugleich Ernte iſt und Segen. Und die Heiterkeit wuchs mit der Anzahl der ge⸗ füllten Säcke, die ſich wie im Bewußtſein ihres Wer⸗ tes gar ſtolz in die Höhe reckten. Zum guten Ende wurde das Feuer angezündet. Es bildete für uns Kinder natürlich der Höhepunkt des Tages: dieſe freſſende, das geheimnisvolle Kni⸗ ſtern und Knacken des ſterbenden Krautes, der ſchwe⸗ lende, ätzende und nun in dieſe wunderfeine Schleier zerdehnende Rauch... Und trotzdem ruft dieſes Bild mir regelmäßig ein anderes vor die Seele, das mir teuerer und eindringlicher geworden iſt im Laufe der Jahre. Im Scheine des Feuers nämlich lud der Vater die vollen Säcke auf einen niedrigen pierräderigen Wagen. Mit ſeinem ſehnigen Armen andern, ſtraffte den Körper hoch und warf es in leichtem Schwunge auf den Wagen. Des Vaters kräftige Geſtalt dünkte mich in ſolchen Augenblicken der Inbegriff aller Kraft und im ſtillen wünſchte ſich mein zu allem Heldentum bereites, junges Knaben⸗ herz, daß ich dereinſt ebenſo mit Kraft ausgerüſtet ſein möchte wie der Vater, ja daß ich es ihm vielleicht einmal zuvortun könnte ö Die Jahre gingen, ich kam zur Lehre in die Fremde. Meine Beſuche im Elternhaus waren erſt regelmäßig, dann wurden ſie ſeltener; den Herbſt hatte ich in der Heimat ſeit meinem Weggang nie wieder erlebt. Dann kam jene Zeit für mich, in der einem die Heimat teuer wird, weil man plötzlich weiß, daß man ſie für immer verloren hat.. Ich kehrte heim nach Hauſe. Es war im Herbſt und auf dem großen“ Acker meines Vaters war Kartoffel⸗ ernte— wie einſt. Mit einer ſeltſamen, wehmütigen Neugierde nahm ich daran teil: auch das Feuer wurde angefacht. Ich glaube wohl: mein bewußter Sinn hat alles tiefer genoſſen und erlebt, als es dem Knaben ehemals möglich war. Und dann machte ſich der Vater daran, die Säcke aufzuladen. Obwohl ſein Haar ergraut u. das Geſicht runzlig geworden war, glaube ich nicht, daß das Alter ſeine Kraft zu beugen vermocht hätte. Er griff mit ſeinen Armen um den Sack, wollte ſich hochraffen: allein die Laſt hob ſich keinen Zentimeter vom Boden. Von neuem griff der Vater zu: vergebens. Da ließ er die Arme ſinken, und ich ſah, wie dieſe Arme zit⸗ terten. Ich ſah auch, wie ein verlegener Blick aus ſeinen Augen die meinen ſuchten: denn in ſeltſamen Erſtaunen hatte ich verſäumt, die Augen von dem Bilde abzuwenden. Nun war es zu ſpät.„Verſuch du es einmal“ überwand der Alte ſeine Verlegenheit. Sein Blick umfaßte flüchtig meine Geſtalt, die der ſeinen zum mindeſten nichts nachgab. Mit wehem Herzen trat ich näher, umfaßte den Sack und ſchwang ihn auf den Wagen. Ich dachte daran, daß ſich der Traum meiner Knabenjahre erfüllt habe. Ich hätte mich darüber freuen können, aber meine Augen ſahen immer noch die zitternden Arme meines Vaters. Das iſt lange her. Ich bin nun ſelbſt grau und umfaßte er die plumpen Ungeheuer, eines nach dem mein Geſicht runzlig wie es das des Vaters war. Und es ſteht auch hinter mir eines, der mit feſten Armen zugreift, wo meine Arme zitternd niederſinken müß⸗ ten. Es iſt ein einfaches Geſetz des Lebens, daß eines zunimmt auf Koſten des anderen, das abnehmen muß. Es iſt ein ſelbſtverſtändliches Geſetz und trotz⸗ dem: wenn im Frühherbſt die roten Feuer auf den Kartoffelfeldern aufglühen und die feinen aus dem Rauch gewobenen Schleier das Angeſicht der Landſchaft verhängen, ſchaue ich im Geiſte die zit⸗ ternden Arme des dahingegangenen Vaters. Werner Deubel Zu ſeinem Vortrag in der Volkshochſchule „Vom Werdekampf der Jugend“ iſt der Richtungs⸗ anzeiger, den der Eugen Diederichs Verlag in Jena dem Roman„Götter in Wolken“ von Werner Deubel mitgegeben hat. Es iſt das Schickſal der Jugend und des Alters, daß ſie einander nicht ver⸗ ſtehen. Und das kommt daher, daß die Götter der Jugend noch vom roſigen Nebel der Illuſionen um⸗ floſſen ſind, während die des Alters im klaren Lichte ſtehen, wenn es auch nicht immer blendend rein iſt. Es iſt die moderne Jugend, die im Roman um ihr Werden ringt, und zwar ein Vertreter der Geiſtigkeit, ein Dichter, deſſen Werden alſo noch ganz beſonders vom üblichen abweicht. Dieſer Burkhard ſteht als Privatlehrer im Leben, er ſucht aber ein anderes Le⸗ ben, er ſucht das von Verſtand und von Zielſetzungen des Willens befreite Leben, das Leben der Seele, das ganz von Innen aus den höchſten und tiefſten Trieben kommt. Daher muß er ſich befreien von allen Bin⸗ dungen, um nur der Schau, den Träumen, dem Ahnen des die ganze Welt durchziehenden Lebens⸗ ſtromes ſich hingeben zu können. Die Wahrheit, nein, das Leben will er finden, aber nur in Augenblicken ergreift er es und nur im Mythos iſt es darzuſtellen. Was iſt dagegen das tägliche Brot oder Beruf oder Gemeinſchaft mit Menſchen?„Erbärmlich iſt ein Wille, der an Menſchen hängt, ein Blick, der ſich feſt⸗ rennt in den Netzen der Gemeinſchaft.“ Sogar die Geliebten ſind nur Durchgangsſtufen, deren Genuß man auskoſtet, die Treue iſt„ein herbiſcher Irrtum“. Nur einer ſcheint dieſem alles auf ſeine(große oder kleine?) Perſon beziehenden Menſchen notwendig: der Freund, der, wo er ſelbſt nicht aus noch ein weiß, von der Kraft ihm mitteilt. Denn Burkhard ſelbſt iſt ſchwach, er unterliegt ſo leicht der Eiferſucht, dem Mißtrauen, der kleinen Empfindlichkeit und dem Hoch⸗Tief des unſicheren Selbſtvertrauens. 5 Das Werk iſt ein ſichtbares Zeichen für das Wie⸗ dererwachen der Romantik. Eine feine Empfindungs⸗ gabe für die zarteſten ſeeliſchen Schwingungen ver⸗ bindet ſich mit einer eigenartigen traumhaften Dar⸗ ſtellungskunſt, die ſich nur etwas zu leicht verliert Man möchte dem Dichter, der noch im Werden zu ſtehen ſcheint, nicht etwa mehr zielbewußte Geſtal⸗ tungskraft wünſchen— das darf ja nicht ſein— aber ein ſtärkerer Lebensſtrom möge ihn mit der Zeit durchpulſen, um dem Werden der Jugend mehr von der Größe der Tragödie des Lebens zu geben. ——— Zweites Akademiekonzert. Im nächſten, zwer ten Akademiekonzert am kommenden Dienstag wird der Leiter der Konzerte Generalmukſidirektor Joſeph Roſenſtock auch ſoliſtiſch mitwirken. Er wird den Klapierpart im 5. Brandenburgiſchen Konzert von Bach für Klavier, Flöte und Violine mit Orcheſter übernehmen. Bei dieſem Konzert, das den Abend einleitet, ſpielen Max Kergl die Solovioline und Max Fühler die Soloflöte. Als Geſangs⸗ ſoliſtin wurde Ria Ginſter⸗ Frankfurt a. M. ver⸗ pflichtet, die eine Solokantate für Sopran mit Be⸗ gleitung des Orcheſters von J. S. Bach zum Vor⸗ trag bringen wird. Die zweite Hälfte des Pro⸗ gramms nehmen die„Bilder aus einer Ausſtellung“ von Mouſſorgſky⸗Ravel und ein Bolero von Ravel ein. Ekandal um einen Tonfilm Drahtbericht unſeres Berliner Büros Bei der Premiere des Tonfilms„Zwet Kra⸗ watten“ kam es im Univerſum zu einem Theater⸗ ſkandal. Die Regie hatte das Stück Georg Kai ſers als große Oper aufgezogen. In dieſer Inſzenierung ſang Michael Bohnen ſentimen⸗ tale Arien, gegen die das Publikum durch Lachen, Pfeifen, Trampeln und Zwiſchenrufe prote⸗ ſtlerte. i b Freitag, 17. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 481 7 Das 9 Ahr⸗Abend lauten in Neckargemünd Zur Geſchichte eines Jahrhunderte alten Brauchs 4 ö 5 5 — f 1 * 2 7 * poll, von der nicht nur die K. Neckargemünd, 16. Okt. Welcher Neckargemünder würde ſich nicht gerne an die Zeit erinnern, in der ihm an den Werktagen außer Samstags die 9. Abendſtunde durch Glocke n⸗ läuten auf dem Turm der evangeliſch⸗proteſtanti⸗ ſchen Kirche angezeigt wurde? Es überkam Jeden ein heimeliges Gefühl, namentlich wenn er im Winter in der warmen Stube ſaß und die Glocke ihn zur bal⸗ digen Ruhe mahnte. Mit beſonderer Gewiſſenhaftig⸗ keit verſah der jetzige Glöckner Gſchwend dieſen Dienſt bis zur Inflationszeit 1925. Wie beſchleunigte Ar oftmals ſeine Schritte aus der Kleppergaſſe, um nuch dem 9. Glockenſchlag ſofort eine hohe Arbeit zu beginnen! Die Frage nach dem Grunde und Zweck dez Läutens konnten viele nicht beantworten. Es ſoll nun verſucht werden, in den nachfolgenden Zeilen auf Grund der Durchſicht der Glöcknerakten und Grundbücher der Gemeinden Hils bach und Ba m⸗ mental, wenn auch nicht erſchöpend, ſo doch einiger⸗ maßen Aufſchluß hierüber zu geben. Wann das Läuten eingeführt wurde, wird wohl nie mit Beſtimmtheit mehr feſtzuſtellen ſein. Die leider nur bis zum Jahre 1808 zurückreichenden Glöcknerakten führen für den Glöcknerdienſt neben dem dreimaligen täglichen Läuten(morgens, mit⸗ tags und abends) auch das 9⸗-Uhrläuten an. Es iſt aber ſicher anzunehmen, daß der Brauch ſchon Jahr⸗ hunderte alt iſt. Manches Intereſſante erzählen uns die vergilbten Aktenblätter über die Beſtreitung der Vergütung dieſes Läutens. Der Glöckner bezog nämlich ganz auffallender Weiſe ſein Gehalt für das 9⸗Uhrläuten als eingetragene Grundlaſt auf ver⸗ ſchiedene Grundſtücke auf Gemarkung(Wald-) Hils⸗ bach und Bammental in Korn. So lange die Ab⸗ lieferung ohne Störung vor ſich ging, war kein Grund zu weiteren Feſtſtellungen vorhanden. Erſt als einige Beſitzer die weitere Abgabe verweigerten, richtete im Jahre 1833 der evangeliſche Pfarrer Ar⸗ nold in Neckargemünd eine Eingabe an Großh. Hohes Miniſterium des Innern ev. Kirchenſektion. Zugleich waren in einem Anhang die Grund⸗ ſtücksbeſitzer verzeichnet, die bisher„Läutekorn“ ablieferten. Daraufhin hat die Großherzogl. Regie⸗ rung des Unterrheinkreiſes eine Beſchreibung der bezeichneten Grundſtücke durch den Steuerperäquator Gernet im Beifein des Steuerausſchuſſes angeordnet, die in Hilsbach am 30. Auguſt 1833 und einige Wo⸗ chen ſpäter in Bammental ſtattfand. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß in Hilsbach von den Kohläckern und Radwieſen 8 Simmere= 1 Malter alt Maß, in Bam⸗ mental 7 Simmere und s Invel Läutekorn abzuliefern ſind und zwar genau, wie viel Simmere, Invel und Mäslein jeder einzelne zu leiſten hat. Das erſtere Verzeichnis iſt ein Auszug aus dem „Lagerbuch de 1749 in Hilsbach,“ das aber leider nicht mehr aufzufinden iſt. Die belaſteten Aecker und Wieſen tragen im ſpäteren Grundbuch von Hilsbach von 1838 nach dem Beſchrieb z. B. den nachſtehenden Vermerk:„Zinst an die evangeliſche Glöcknerei Nek⸗ kargemünd 3 Invel 2 Mäslein Korn.“ Im Ge⸗ meinderats⸗, Güter⸗, Gewähr⸗, Kauf⸗ und Tauſch⸗ Protokollbuch Bammental, Band V, angefangen am 1. Dezember 1837 iſt Seite 396 die vom Amtsreviſo⸗ rat aufgeſtellte Bereinserneuerungsurkunde einge⸗ tragen, aufgenommen von Teilungskommiſſär Beh⸗ rens in Gegenwart von zwei Zeugen. In der Glöck⸗ nereigiltſchuldigkeits⸗Urkunde erkennen 19 Cenſiten Anterſchriftlich die Laſt an. Ueber die Perſönlichkeit der Dame, auf deren Veranlaſſung das 9 Uhrläuten eingeführt worden ſein erwähnte Eingabe des Pfarrers Arnold, ſondern auch die mündliche Ueber⸗ lieferung jetzt noch erzählt, iſt weder in den vorhan⸗ denen Akten Hilsbachs noch Bammentals etwas auf⸗ zufinden. Die Dame ſoll ſich im Neckartal verirrt und durch das Läuten der Glocken wieder den rechten Weg gefunden haben. Auch darüber ſchweigen die Ur⸗ kunden, auf welche Weiſe und auf weſſen Veranlaſ⸗ ſung die Belaſtung der Grundſtücke vorgenommen wurde. Vermutlich war es die Uebertragung einer Grundlaſt einer adeligen Herrſchaft. Bei dem Einzug des Läutekorns an Mar⸗ tini durch den jeweiligen Glöckner kamen hinſichtlich der Qualität und Anwendung des Maßes(altes und neues Maß), ſowie in der Berechnung des Markt⸗ preiſes bei denen die ihr Korn nicht in natura, ſon⸗ dern in Geld liefern wollten, nicht ſelten„Colliſſio⸗ nen“ vor, die ſchließlich nach langen Verhandlungen dazu führten, die Laſt auf Martini 1865 mit dem 18fachen durchſchnittlichen Betrag des Kornpreiſes von den Jahren 1780—90 abzulöſen. Der der Pflege Schönau zur Verwaltung überwieſene Betrag machte 191 Gulden 24 Kreuzer. Im Laufe der Zeit traten die Glöckner verſchie⸗ dene Male an den Kirchengemeinderat mit der Bitte um Erhöhung ihrer Bezüge heran. Beſonders im Jahre 1854 verlangte der Inhaber Chriſtian Lautenſchläger 5 fl. Aufbeſſerung, da durch die im ſelben Jahre erfolgte Renovation das Läuten nicht mehr unten in der Kirche erfolgen konnte, ſon⸗ dern drei Treppen hoch im Turm vorgenommen wer⸗ den mußte und der Zugang in der Nacht ſehr be⸗ ſchwerlich war. Bei dieſer Gelegenheit ſei noch einer heiteren Epiſode des 9 Uhrläutens erwähnt, die vielleicht einigen alten Neckargemündern ſelbſt gedenkt oder aus der Erzählung ihrer Eltern in der Erinnerung haftet. Glöckner Gerber, ein Schwager und Nach⸗ folger der drei Lautenſchläger, die anſchließend in drei Generationen dieſes Amt innehatten, war nicht abgeneigt, ein Gläschen über den Durſt zu trinken, beſonders wenn es gratis ging. Gern benutzte er die Gelegenheit dazu, wenn er mit ſeiner Laterne nach dem 9 Uhrläuten die 3 Treppen vom Turm herab⸗ geſtiegen war. Der„Prinz Carl“ in der Nähe der Kirche war ſehr verführeriſch. So traf er eines Abends mehrere bekannte Schelme beim Kartenſpiel dort ſitzend. Sie zeigten ſich ihm heute beſonders freigebig, jeder wollte ihm ein Glas zahlen, bis der durſtige Glöckner infolge des Alkohols am Biertiſch ſelig eingeſchlafen war. Nun war ihre Abſicht er⸗ reicht. Sie ſtellten den auf 11 ſtehenden Uhrenzeiger auf 9 Uhr zurück und weckten Gerber mit der Auf⸗ forderung, doch das 9 Uhrläuten nicht zu verſchlafen. Der Glöckner, ſeiner Sache nicht ganz ſicher, ſchaute nach der Wanduhr und gewahrte mit Schrecken, daß ſchon einige Minuten über 9 Uhr verſtrichen waren. Schnell die Laterne anzündend, ſtürmte er auf den Glockenturm, um das faſt Verſäumte nachzuholen. Groß war die Wirkung. Die noch wachenden Neckar⸗ gemünder glaubten an den Ausbruch eines Brandes. Auch die Kaſinoherren ſtürzten aus dem nahen „Hirſch“, bis endlich der vom Glockenturm herab⸗ wankende Gerber lallend Aufſchluß gab. Das 9 Uhrläuten in Neckargemünd wurde bis 1925 ausgeführt, bis zu der Zeit, in der die jährlichen Zinſen des Ablöſungskapitals nicht mehr zu einem Dreipfennigbrötchen reichten. Jetzt wäre dem Korn⸗ bezug in natura wieder der Vorzug zu geben ge⸗ weſen. Aber wie ſo vieles iſt nun auch diefer alte ſchöne Brauch für immer dahin. Manch ernſt ver⸗ anlagter Bewohner wird die Glocke ſchon oft vermißt haben, die gerade in unſerer Zeit, der Zeit der Un⸗ ruhe, der Raſtloſigkeit und der Motore, den Beſchau⸗ lichen zu ſtiller Einkehr mahnte. K. Aus Vaden Selbſtmord Karlsruhe, 16. Okt. Am Mittwoch nachmittag entfernte ſich ein 62 Jahre alter Handwerker aus ſeiner Wohnung in der Kaiſerſtraße, ohne die Nacht über zurückzukehren. Am Donnerstag mor⸗ gen fand man ihn auf dem flachen Dach ſeines Hau⸗ ſes an einer Eiſenſtange, die ſonſt zum Befeſtigen der Wäſcheleinen dient, erhängt vor. Phyſiſche Leiden ſcheinen den Unglücklichen in den Tod ge⸗ trieben zu haben. Verſuchtes Sittlichkeitsverbrechen * Karlsruhe, 15. Okt Am Dienstag abend ver⸗ ſuchte ein unbekannter Mann am Ludwigsplatz zwei Schülerinnen im Alter von 11 und 13 Jahren durch Geldverſprechungen in unſittlicher Abſicht mit ſich zu locken. Obwohl ſich die Kinder gegen den Verſucher ſträubten, folgte er ihnen bis in die Weſt⸗ endſtraße, wo die eine der beiden unter dem Vor⸗ geben, nach Hauſe gehen zu wollen, auf der Mühl⸗ burgertorwache Anzeige erſtattete. Als der Täter die Polizei erblickte, flüchtete er und ſprang auf einen in Richtung Mühlburg abfahrenden Straßen⸗ bahnwagen. Mit Rädern wurde die Verfolgung aufgenommen, wobei Zivilperſonen tatkräftige Hilfe leiſteten. Als man den Wagen an der Schil⸗ lerſtraße einholte, war der Vogel leider ausgeflogen. Vermutlich hatte ſich der Mann durch Abſpringen auf freier Strecke und Verſchwinden in eine Seiten⸗ ſtraße in Sicherheit gebracht. Brand * Iffezheim(Amt Raſtatt), 16. Okt. Geſtern abend gegen 8 Uhr brach in dem Oekonomiegebäude des Kaufmanns und Händlers Kronimus ein Brand aus. Die Gebäude brannten bis auf die Grund⸗ mauern nieder. Die Urſache iſt noch ungeklärt. Der Schaden beträgt 16000 Mk. und iſt durch Verſiche⸗ rung gedeckt. Das Vieh konnte gerettet werden. Hüninger Schiffsbrücke beſchädigt * Weil a. Rh., 16. Okt. Gegen die Hüninger Schiffsbrücke iſt am Dienstag abermals ein Schleppkahn angetrieben und hat die Schiffs⸗ brücke ernſtlich gefährdet. Der Schleppkahn klemmte ſich am zweiten Brückenjoch feſt, das ganz zuſammengedrückt wurde und kam zum Teil unter Waſſer. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Der Verkehr von Baſel nach dem Elſaß über die Hüninger Schiffsbrücke iſt unterbrochen. Kleine Nachrichten Lebensmüder Greis * Darmſtadt, 16. Okt. Ein ſtellenloſer Schuhmacher aus Eberſtadt hat ſich im Pfungſtädter Gemeinde⸗ wald erhängt. Der Lebensmüde ſtand bereits im 70. Lebensjahr und war früher Kirchendiener in Eberſtadt, zuletzt war er in der Siechenanſtalt. Vom Turnſeil abgeſtürzt * Gernsheim(Ried), 16. Okt. Die Schülerin Wege von der Realſchule war in der Turnhalle an ernem Seil etwa ſteben Meter hochgeklettert, um die Schweberinge von ihrer Befeſtigung zu löſen. Die Ringe löſten ſich jedoch nicht, und da das Mädchen das Seil losgelaſſen hatte, blieb es hilferufend in der Luft hängen. Plötzlich verließen die kleine Turne⸗ rin die Kräfte und ſie ſtürzte mit einem Aufſchret in die Tiefe. Das Mädchen erlitt ſehr ernſte Ver⸗ letzungen und ſchwebt in Lebensgefahr. Ehedrama * Frankfurt a. Main, 16. Okt. Heute vormittag gab nach einem ehelichen Streit im Stadteil Born⸗ heim ein Gärtner auf ſeine Frau fünf Schüſſe ab, die dieſe lebensgefährlich verletzten. Die Frau kam in das Krankenhaus. Sie iſt noch nicht verneh⸗ mungsfähig. Der Ehemann wurde verhaftet. Choralamt mit 4000 Sängern * Frankfurt a.., 16. Okt. Sonntag, 19. Oktober, um 11 Uhr, werden zur Eröffnung der kirchenmuſi⸗ kaliſchen Feſtwoche 4000 Frankfurter Sänger die alten gregorianiſchen Choralmelodien zu dem Hoch⸗ amt, das Abt Dr. Raphael Molitor feiern wird, ſingen. Der Maſſenchor wurde in ſieben Tagen von dem Benediktiner P. Dr. Gregor Schwake eingeübt. Großfeuer * Heilbronn, 16. Okt. In Willsbach brach im Säge⸗ werk Fegert ein Brand aus, der ſich mit raſen⸗ der Geſchwindigkeit ausbreitete. Die Feuerwehren konnten ſich nur auf das Wohnhaus beſchränken. Verbrannt ſind: Ein großer mit Holz gefüllter Lagerſchüppen, eine mit Heu und Stroh gefüllte Scheune nebſt Stallung, das ganze Sägewerk mit angebauter Wohnung des Oberſägers, ein großes Lager buchene Blockwaren und viele Holz⸗ und Schnittwaren, die auf dem Lagerplatz aufge⸗ ſtapelt waren. Auch das Bürogebäude iſt voll⸗ ſtändig ausgebrannt. Wie verlautet, ſoll der Brand durch ſpielende Kinder verurſacht worden ſein. Der Schaden beträgt 200 000 l. GR KAMpP gegen den IABAKSTAUB 85 können unsere Angaben nachprüfen: Wenn Sie durch eine HAUS NEUERBURG· Zigarette blasen- ehe sie brennt-, so wer- den Sie keine Spur von Staub bemerken war eine FHerkulesarbeit. Hatte man den Staub an einer Stelle des Fabrikationsganges beseitigt, dann trat er— wie die vielköpfige Hydra— an einer anderen wieder hervor. Unendliche Mühe und Kosten hat es verursacht, diesen Ver- derber des Tabaks endgültig aus unseren Zigaretten zuver- bannen. Der gelbe bittere Staub wird in unseren Fabri- ken überall, wo er sich bildet, schon im Entstehen pneu- matisch abgesogen. Deshalb schmecken Haus Neuerburg Zigaretten nicht bitter, des- halb haben sie einen gleich- mäßigen Brand und deshalb sind sie auch so bekömmlich. OVERSTOLZ 5 PF. RAVENRLAU 6 PF. staubfrei schmecken niemals bitter! VES teilung. AN 8 5 2 7. Oktober 1930 Freitag. ELS. un Mittag-Ausgabe Nr. 481 Wie Duisberg die Lage ſieht Eine Rede auf der Vollverſammlung der Bergiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer Auf der Vollverſammlung der Bergiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer beleuchtete Geheimrat Duisberg⸗ Leverkuſen die Urſachen der Wirtſchaftskriſe. Er wies darauf hin, daß die Vertrauenskriſe für kurze Zeit ͤͤrohte, den deutſchen Kredit im Auslande zu erſchüttern. Der Durchbruch des Vertrauens Im Inlande werde auch das nach kurzen Schwankungen im Auslande zurückgekehrte Vertrauen zu den deutſchen Verhältniſſen kräftigen. Weſentlich ſchwieriger ſei die Ueberwindung der innerwirtſchaftlichen Fin anzkriſe. Ein Ausweg ſei hier nur möglich, wenn Ordnung in den Haushalt des Reichs, der Länder und der Gemeinden ge⸗ bracht und mehr Einſicht in der Wirtſchafts⸗ politik geüb! werde. Im Zuſammenhang damit behan⸗ delte Geheimrat Duisberg die Frage der Arbeitszeitverkürzung. Die Abſicht, hierdurch einen Teil der Arbeitsloſen wieder zu beſchäftigen, hält er für durchführbar, wenn da⸗ durch keine Erhöhung der Selbſtkoſten eintritt, da dieſe eine weitere Einſchränkung der Produktions möglichkeiten bedeuten würden. Durch die vielfachen Verflechtungen Deutſchlands mit dem Weltmarkt ſeien wir an den Be⸗ ſtrebungen beſonders intereſſient, die eine Beſeitigung der Hemmniſſe im i ternationalen Wa⸗ renaustauſch herbeiführe wollen. Vor allem müſſe es möglich ſein, in Mitteleuropa zu Verhandlungen zu kommen, durch die die Intereſſen der Agrarländer und der Induſtrieſtaaten mehr als bisher ausgeglichen würden. Geheimrat Duisberg foßte ſeine Ausführungen dahin zuſammen, daß der Weg zur wirtſchaftlichen und poli⸗ tiſchen Freiheit in folgendem zu finden ſei: Wiederherſtel⸗ lung des Vertrauens durch Entgiftung der politiſchen Atmoſphäre; Ordnung der Grundlagen für Staat und Wirtſchaft und raſche Finanzſanierung; Senkung des Ko⸗ ſtenntveaus und Opferbereitſchaft aller Teile des Volkes, Ausbau des Binnenmarktes durch Sanierung der Land⸗ wirtſchaft, dadurch alſo geſteigerte Konkurrenzfähigkeit und ſteigende Beſchäftigung. Uunveränderte Dividende bei der Bangue Commer⸗ ciale de Lucembourg Der Reingewinn der Banque Com⸗ mereiale de Luxembourg ſtellt ſich im Geſchäftsjahr 1929⸗30 auf 768 000 frs. gegenüber 622 000 frs. im Vorjahr. Hier⸗ aus kommen unverändert 100 frs. Dividende zur Ver⸗ » Verein für Zellſtoff⸗Induſtrie, Berlin.— Dividen⸗ denfrage noch ungeklärt. Die Abſchlußarbeiten ſind bei der Geſellſchaft noch nicht ſoweit gediehen, um eine endgültige Klärung zu den verſchiedenen Dividendenverſionen zu geben. Innerhalb des AR. wird immer noch eine Divi⸗ dende von mindeſtens 6 v. H.(i. V. 10 v..) vertreten, wo⸗ bei man jedoch die Möglichkeit einer höheren Ausſchüttung bisher durchaus Loffen läßt. Demgegenüber zeigt der Kursſtand der Aktien der Geſellſchaft eine weiter ſinkende Tendenz. Allerdings brachten die letzten Monate, wie der DoD weiter hört, eine nachlaſſende Nachfrage in den Er⸗ zeugniſſen der Geſellſchaft. * Verluſtabſchluß der Parfümerie Elida AG., Leipzig. Die zum Margarine⸗Union⸗Schichtkonzern gehörige Ge⸗ ſellſchaft legt für 1929 einen Verluſtabſchuß vor. Per 31. Dez. wird bei 74 429(i. V. 104 694) ¼ Betriebsgewinn, wobei Steuern, die i. V. mit 7607/ geſondert ausgebucht wurden, bereits abgeſetzt ſind, nach 77 399(67 5¹9) A. Ab⸗ ſchreibungen ein Verluſt von 2970 4 ausgewieſen(i. V. 29 568% Reingewinn). Der Verluſt wird aus dem Ge⸗ winnvortrag von 30 192/ gedeckt, der ſich dadurch auf 27 221 vermindert. Die Bilanz verzeichnet einerſeits 2,03(2,91) Mill./ Vorräte, 2,94(3,48) Mill, Buch⸗ forderungen und andererſeits bei 0,24 Mill./ AK. 5,41 () Mill. A Buchſchulden. Schweizeriſche Zementneugründung. Im Kanton St. Gallen wurde unter der Firma„Zement⸗ und Kalk⸗Fabrik Unterterzen AG.“ mit Sitz in Unterterzen eine neue Aktiengeſellſchaft errichtet, die die Fabrikation von Zement und hydraulichem Kalk und ähn⸗ lichen Produkten bezweckt. Ferner ſoll das neue Unter⸗ nehmen die bisher der Schweizeriſchen Zementinduſtrie⸗ geſellſchaft in Heerbrugg gehörende Zement⸗ und Kalk⸗ fobrik mit dem dazu gehörigen Steinbruch erwerben und weiterbetreiben. Das Grundkapital der neuerrichteten AG. beträgt 1,6 Mill. ſſrs. * Schweizeriſche Käſeunion. Die GV. der Schweizeriſchen Käſeunion genehmigte den Abſchluß für das Betriebsjahr 1929⸗30. Die Union kaufte im abgelaufenen Jahr für rd. 95 Mill. Schw.⸗Frs. Käſe und erzielte nach Verzinſung zu 6 v. H. des Genoſſenſchaftskapitals von 11 Mill. Schw.⸗Frs. einen Ueberſchuß von 40 645 Schw.⸗Frs. Eine Divi⸗ dende kann wieder nicht ausgeſchüttet werden, ebenſo er⸗ folgt keine Zuweiſung an die Reſerve. Die bei den ein⸗ zelnen Handelsfirmen engagierten Kapttalien werden nicht verzinſt. An der Schwetzeriſchen Käſeunion ſind beteiligt der Zentralverband Schweizeriſcher Milchproduzenten mit 4750 v.., 80 Handelsfirmen leinſchl. der Emmental AG. Zollikofen, Organ der Milchproduzenten) mit 44 v.., der Schweizeriſche Milchkäuferverband mit 7 v. H. und andere Irganiſterte Lieferanten mit 1,50 v. H. Der Anſturm gegen den deutſchen Deviſenmarkt aufgefangen Die Nachfrage nach ausländiſchen Zahlungsmitteln in Deutſchland iſt abgeflaut. Zunächſt lag es nahe an⸗ zunehmen, daß der Geldbedarf zum Medio die Kaufluſt ein⸗ gedämmt hat. Die Erfahrungen zeigen jedoch, daß auch über dieſen Zeitpunkt hinaus die Nachfrage nach Deviſen kleiner geworden iſt, ſodaß in den beiden letzten Tagen Deviſen ſogar angeboten waren. Die Gründe für den Wan⸗ del ſind hauptſächlich techniſcher Natur, wenn man auch zugeben muß, daß die leichte Entſpannung der politi⸗ ſchen Atmoſphäre gewiſſe Wirkungen ausgeübt hat. Die Reichsbank brachte bekanntlich in den letzten 4 Wochen über 900 Mill.„ an Gold und Deviſen in den Verkehr und zog dafür deutſches Geld bezw. erſtklaſſige deutſche Anlagewerte (Bankakzepte) an ſich. Dieſe Transaktion mußte zwangs⸗ läufig zu einer Verknappung der Mark führen, namentlich dann, wenn es ſich, wie es tatſächlich der Fall war, in der Hauptſache um Deviſenanſchaffungen des Inlandes(Ham⸗ ſterkäufe) handelte. Solange für die Bankwelt bezw. für die Wirtſchaft die Möglichkeit beſtand, ſich die zur Bezah⸗ lung der Deviſen notwendigen Mittel durch Abgabe von Privatdis konten(Bankakzepte) zu beſchaffen, trat die Verknappung des Markgeldes nach außen weniger in Erſcheinung. Allmählich ſchloß ſich aber das Ventil, zumal die Reichsbank, die Golddiskontbank und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich(B. J..) heute bereits 80—85 v. H. des Geſamtumlaufs an Bankakzepten in Deutſchland im Portefeuille haben Was jetzt noch an Wechſelmaterial in Form von Privatdis⸗ konten oder durch direkte Diskontierungen bei der Reichs⸗ bank zum Verkauf gelangt, trägt mehrere Unterſchriften und wird von den offiziellen Stellen bei der Aufnahme geſiebt. Für die Geldbeſchaffung zwecks Bezahlung gekaufter Deviſen ſteht fortan im weſentlichen nur noch ein Weg offen, nämlich der der Abſtoßung von Effekten. Ob ein Verkauf von Wertpapieren möglich ſein wird, hängt naturgemäß von der Tendenz an den deutſchen Börſen ab. Sollte die Abwärtsbewegung noch nicht zum Stillſtand gekommen ſein, ſo verringert ſich auch die Möglichkeit börſenmäßiger Abſtoßung größerer Effekten⸗ pakete und damit würde die Beſchaffung von Barmitteln auf Schwierigkeiten ſtoßen. Unverkennbar befindet ſich der deulſche Geldmarkt gegenwärtig an einem Wendepunkt Sollte die Deviſenhamſterei erneut aufflackern, ſo wäre die private deutſche Bankwelt letzten Endes gezwungen, ſich durch Abſtoßung eigener Deviſenvorräte für ihre geldlichen Dispoſitionen Luft zu ſchaffen. Aehnliche Ueberlegungen dürften auch eine der führenden deutſchen Großbanken ver⸗ anlaßt haben, ihre großen Beſtände an ausländiſchen Zah⸗ lungsmitteln in den letzten Tagen zu verkleinern. Alle dieſe Gründe haben die Reichsbank bewogen, von ihrem Plan, die Diskontſchraube ſofort weiter anzuziehen, vorläufig Abſtand zu nehmen. Sie iſt ſich jedoch darüber im klaren, daß, falls größere Goldabgaben nötig werden ſoll⸗ ten, dieſem Anſturm mit einer weiteren Steigerung des Diskontſatzes begegnet werden muß. Vor Kredit⸗ reſtriktionen ſchreckt das deutſche Zentralnoteninſtitut mit Rückſicht auf die Gefahren, die für die deutſche Wirt⸗ ſchaft in einer Krediteinſchränkung liegen, zurück. In der Ergreifung von Kreditreſtriktionen ſieht der Reichsbank⸗ präſident das letzte Zufluchtsmittel. Allerdings ſteht dieſe Auffaſſung der Reichsbank in einem gewiſſen Gegenſatz zu den programmatiſchen Erklärungen des Vizepräſidenten F. Dreyſe, der kürzlich erklärt hat, daß diskontpolitiſche Maßnahmen in Kriſenzeiten wirkungslos ſeien und daß nur die Kreditreſtriktion einen Erfolg verbürge. Alles in allem läßt ſich vor einer leichten Entſpannung der Lage am deutſchen Deviſenmarkt ſprechen, ohne daß man aber über den Berg bereits hinweg iſt.“ An der Selbſtdiſziplin des dentſchen Volkes wird es liegen, ob ihm das Schwerſte, was die Wirtſchaft treffen kaun, nämlich eine Einengung der Kredite, erſpart bleibt Eine ſolche Maßnahme würde, wie von uns ſchon eingehend dargelegt wurde, Handel und Gewerbe gänzlich außer Funk⸗ tion ſetzen und damit jede Hoffnung auf eine Beſſerung der Wirtſchaftslage für abſehbare Zeit vernichten. * Englands Emiſſionen in den Monaten Januar bis September. In England wurden vom Jauuar bis Sep⸗ tember zur Konverſion alter und zur Ausgabe neuer An⸗ eihen(in Millionen Pfund) 286,1(Vorjahr 230,5 und 1928: 426,6) emittiert. Für neue Anleihen wurden davon 192,6(193,1 bzw. 290,7) verwendet. Hiervon entfielen auf Anleihen an die Regierung 123, an die Kolonien 38 und an ausländiſche Staaten 81. Geringe Krebitaufnahme der Privatwirtſchaft Weiteres Auwachſen der öffentlichen Schulden Die deutſche Wirtſchaft übt nach wie vor große Zurück⸗ haltung in der Aufnahme neuer Kredite aus. Die Un⸗ geklärtheit der wirtſchaftlichen und vor allem der politiſchen Lage hemmt neue Planungen, deren Durchführung durch Kreditaufnahme zu finanzieren wäre. In den er ſt en 8 Monaten d. J. hat der Geſamtumfang derjenigen Kre⸗ dite, die durch laufende Beobachtung der Emiſſionen und der Bankbilanzen ſtatiſtiſch feſtgeſtellt werden, nur um ru nd 9730 Mill. I zugenommen. Im Jahr zuvor be⸗ trug die Zunahme in der gleichen Zeit noch rd. 5 270 Mill. Mark. Die verhältnismäßig geringe Kreditaufnahme der privaten Wirtſchaft iſt zum Teil wohl auf die noch immer hohen Zins ſätze für Langkredite zurückzufüh⸗ ren. Jedoch iſt auch bei den Kurzkrediten der privaten Wirtſchaft, deren Zinskoſten durch die bis in den September hinein anhaltende Verflüſſigung des Geldmarktes geſenkt worden waren, eine ſtarke Zurückhaltung erkenn⸗ bar. Hierin kommt die allgemeine Verminderung der Un⸗ ternehmerumſätze und z. T. auch der Lagerbeſtände zum Ausdruck. Die von der öffentlichen Wirtſchaft aufgenom⸗ menen Kredite haben— im Gegenſatz zu den Krediten der privaten Wirtſchaft— auch in den letzten Monaten wei 5 ter zugenommen. Freilich hat ſich nach Aufnahme der Joung⸗ und der Kreuger⸗Anleihe des Reichs die Zu⸗ nahme der öffentlichen Verſchuldung bis Ende Auguſt etwas verlangſamt. Die die gegenwärtige Kredit⸗ und Wirtſchafts⸗ lage kennzeichnende Gegen bewegung von privater und öffentlicher Kreditaufnahme hält aber weiterhin an. Sie tritt beſonders in der Gliederung der Wechſel⸗ beſtände bei den Banken in Erſcheinung. Bei allen ſtatiſtiſch erfaßten Banken(einſchl. Notenbanken, Spar⸗ kaſſen⸗ und Genoſſenſchaftsbanken) ſind die Beſtände an Wechſeln(Handelswechſel) vom 31. Auguſt 1929 bis 81. Auguſt 1930 um rd. 1 Mrd.„ geſunken, die Schatzwechſel⸗ beſtände dagegen um mehr als 700 Mill.“ geſtiegen. Den Sparkaſſen ſind in den erſten 8 Monaten des laufenden Jahres nur 797 Mill. 4 neue Spareinlagen zu⸗ gefloſſen gegenüber 1052 Mill.„ im gleichen Zeitraum 1929 und 1358 Mill. 4 im gleichen Zeitraum 1928. Aehnliche Rückgänge zeigen ſich bei den Einlagen der gewerblichen Genoſſenſchaftsbanken. Sie ſind in den erſten 8 Monaten 1930 nur um 52 Mill./ gewachſen gegenüber 163 Mill. 4 im gleichen Zeitraum 1929 und 182 Mill.„im gleichen Zeit⸗ raum 1928. Auch bei den Banken hat ſich die Zunahme des Beſtands an fremden Geldern weſentlich ver⸗ langſamt; in den letzten Monaten hat ſich ſogar ihr abſoluter Betrag vermindert. Vor allem ſcheinen erhebliche Auslandsguthaben abgezogen worden zu ſein. Die inländiſchen Einlagen, die in der Hauptſache die Kaſſen⸗ beſtände und kurzfriſtigen Geldreſerven der privaten Wirt⸗ ſchaftsunternehmungen darſtellen, dürften dagegen keine Verminderung— eher ſogar eine Zunahme— erfahren haben. Im Gegenſatz zu früheren Depreſſionsperioden werden, wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung berichtet, die unbeſchäftigten Geldmittel der Unternehmungen nicht in Wertpapieren angelegt. Erhebliche Geldbeträge, die gegen⸗ wärtig auf Depoſitenkonto ſtehen, wären bei größerem Ver⸗ trauen zu der wirtſchaftlichen und politiſchen Lage wahr⸗ ſcheinlich einer langfriſtigen Anleihe zugefloſſen. Dement⸗ ſprechend ſind auch die Effektenkredite der Banken bis zur Gegenwart weiter geſunken. U * Die Aufhebung des Steuerabzuges vom Kapitaler⸗ trag bei feſtverzinslichen Wertpapieren.— Verordnung vom 16. Oktober. Amtlich wird mitgeteilt: Auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes vom 9. Juli 1930 über ſteuer⸗ liche Erleichterungen auf dem Gebiet oͤes Steuerabzuges vom Kapitalertrag und der Verkehrsſteuern hat die Reichs⸗ regierung nach Zuſtimmung des Reichsrates und eines Ausſchuſſes des Reichstages am 16. Oktober eine Verord⸗ nung erlaſſen, wonach der Steuerabzug vom Kapitalertrag für die Erträge aus feſtverzinslichen Wertpapieren und aus Vorzugsaktien der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft aufgehoben wird. Feſtverzinsliche Werte im Sinne dieſer Verordnung ſind Anleihen, die in öffentlichen Schuld⸗ büchern eingetragen ſind, ſowie Anleihen, über die Teil⸗ ſchulöͤverſchreibungen ausgegeben ſind. Die Verordnung ilt erſtmals für diejenigen Zinsſcheine, die nach dem 2. Fault 1931 fällig werden. * Amerikas Goldaußenhandel. Der nunmehr vorlie⸗ gende offizielle Bericht des amerikaniſchen Handelsamts über die Goldbewegungen im Auguſt zeigt, daß die Ver⸗ einigten Staaten für insgeſamt 19,7 Mill. Dollor Gold importiert haben, und zwar 8 Mill. Dollar aus Japan, 3, Millionen Dollar aus China, 2,4 Millionen Dollar aus Mexiko, 2 Mill. aus Uruguay, 1,1 Mill. aus Columbien, 0,8 Mill. aus Canada und 0,7 Mill. aus Bolivien. Expor⸗ tiert wurden dagegen 39,3 Mill. Dollar Gold, nämlich 35,8 Mill. nach Frankreich, 4 Mill. nach Canada und 5000 Dollar nach Deutſchland. * Günſtige Entwicklung der chemiſchen Induſtrie in den Vereinigten Staaten. Die Entwicklung der chemiſchen In⸗ duſtrie in den Vereinigten Staaten iſt nach einer Ver⸗ öffentlichung der Federal Reſerve Bank of Newyork durch⸗ aus günſtig. So betrug der durchſchnittliche Ertrag von 14 Unternehmungen der Chemieinduſtrie in den Jahren von 1923—1927 12,3 v. H. gegenüber 9 v. H. bei den übri⸗ gen 381 unterſuchten ſonſtigen Induſtrieunterneßmungen. Der Gewinn hat ſich in den Jahren 1928⸗29 weiter ver⸗ mehrt. Die 22 führenden Chemieunternehmungen hatten 1929 um 15 v. H. höhere Gewinne als im Jahre 1928 Der Herbst 1930 pp. Alſenz, 17. Okt. Im Laufe dieſer Woche hat man nun auch in den weinbautreibenden Gemarkungen des Alſenz⸗ und Moſcheltales mit der allgemeinen Traubenleſe begonnen. Infolge der ſeit kurzem herrſchen⸗ den günſtigen Witterung ſchreiten die Herbſtarbeiten raſch voran. Der Mengenausfall iſt in den einzelnen Gemein⸗ den heuer unterſchiedlich; in gut behandelten Weinbergen rechnet man nahezu mit einem Vollherbſt, in anderen we⸗ ſentlich weniger. Die Froſtſchäden von 1928 ſind faſt überall ausgeheilt. Mengenmäßig ſchneidet dieſes Jahr Alſenz am ſchlechteſten ab, da infolge Hagels in den Wein⸗ bergen erheblicher Schaden entſtand. Der Geſamtertrag wird hier nur auf ½ Ernte geſchätzt. In Obermoſchel und Niedermoſchel traten Peronoſporaſchäden in größerem Umfange auf. In den Orten des oberen Alſenz⸗ tales, wie Mannweiler, Bayerfeld, Steck⸗ weiler. Dielkirchen uſw. fällt der Herbſt wieder beſſer aus, ebenſo in den Orten unterhalb von Alſenz. Beſſere Erntegusfälle wie im Vorjahre haben u. a. H o ch⸗ ſtätten, Alten bamberg und Ebernburg zu verzeichnen. In den ſtark reblausverſeuchten Gemarkungen von Hochſtätten und Altenbamberg ſind bei den Leſearbei⸗ ten beſondere Vorſichtsmaßnahmen notwendig. Im übrigen ſind die Trauben durchweg geſund und gut ausgereift. Die Moſtgewicht e, die bisher feſtgeſtellt wurden, Überraſchen wegen ihrer Höhe. Sie lauten u. a. in Diel⸗ kirchen von 60 bis 75 Grad, in Bayerfeld⸗Cölln von 5s bis 76. in Mannweiler von 60—78, in Oberndorf von 60 bis So, in Alſenz von 65—81, in Hochſtätten von 6478, in Altenbamberg von 65—80, in Ebernburg von 70—84, in Obermoſchel und Niedermoſchel von 60—72 Grad nach Oechsle. Der Säuregehalt iſt wie alljährlich hoch 12—18 pro Mille). Das Geſchäft in Weißmoſt ſetzte bisher ziemlich zögernd ein. Nachfrage beſteht ſei⸗ tens des einheimiſchen Weinhandels, vor allem auch ſei⸗ tens Firmen der Vorderpfalz und von Kreuznach. In Alſenz rechnet man mit einem Preiſe um 2, je Viertel 5 acht Liter) Moſt. Feſte Kaufabſchlüſſe wurden bisher getätigt in Dielkirchen und umliegenden Ortſchaften, wobei 2 und.10/ je Viertel bezahlt wurden. In Obermoſchel und Niebermoſchel lauten die Gebote auf 1,80 bis 2 l. In den Orten der unteren Alſenz iſt der Preis etwas höher. In Ebernburg rechnet man mit 2,30 bis 3/ je Viertel Weißmoſt, was einem Logelpreis von 11,50 bis 15„ ent⸗ ſprechen würde. Erſt Ende der Woche wird vorausſichtlich die Preisgeſtaltung feſtere Formen annehmen. pp. Muß bach, 17. Okt. Der hieſige Winzerverein am Mittwoch 180 Logel Weißmoſt zu 17 4 die 40 957 ab. Der Moſt geht nach dem rechtsrheiniſchen Bayern. pp. Dörrenbach, 17. Okt. Seit einigen Tagen hat ſich das Geſchäft in neuem Weißwein etwas belebt. Als Auf⸗ käufer treten faſt ausſchließlich Wirte auf, die für die 1000 Liter 1930er Weißwein bis zu 350/ je nach der Qua⸗ lität anlegen. 5 Pp. Weiſenheim a. Bg., 17. Okt. Das Verkaufsgeſchäft in Weißmoſt geſtaltet ſich äußerſt ſchleppend. Zu Beginn des Weißherbſtes ſetzte eine rege Nachfrage ein, die jedoch unterdeſſen ſtark nachgelaſſen hat. Der Preis für die Lo⸗ gel, der anfangs 18 und 13,50/ betrug, ſtieg zuletzt auf 14 4 frei Geld. Ein Großteil der diesjährigen Ernte wurde zum Herbſtmittelpreis abgeſetzt. Herbſtleſe im Weinheimer Edelweinbau Weinheim, 16. Okt. Die heute beendigte Herbſtleſe des Hubberger Riesling, des Ruhlinger und Traminer, ſowie des Leutershauſener„Staudenberger“ hat ſowohl der Menge nach, als auch hinſichtlich der Beſchaffenheit der Trauben ein verhältnismäßig recht befriedigendes Er⸗ gebnis gezeitigt. Das Mengenergebnis betrug Hurchſchnitt⸗ lich einen halben bis dreiviertel Herbſt, und in den⸗ jenigen Weinbergen, wo die Pflege eine beſonders ſorg⸗ fältige war, ſogar bis nahe an einen Vollherbſt. Es wur⸗ den je nach Lage und rationeller Behandlung der Wein⸗ berge Moſtgewichte von 79—94 Grad nach der Oechsleſchen Wage feſtgeſtellt. Der Staudenberger Riesling wies Ge⸗ wichte bis 85 und 86 Grad auf. Es iſt alſo trotz der Un⸗ gunſt der Witterung ein guter Jahrgang zu verzeichnen, Arbeitsloſigkeit und Arbeitszeit Das Juſtitut für Konjunkturforſchung zur Frage der Arbeitszeitkürzung Das Inſtitut für Konjunkturforſchung nimmt in ſeinem neueſten Wochenbericht Stellung zu dem Gedanken, die Arbeitsloſigkeit durch eine Verkürzung der Arbeitszeit zu bekämpfen. Es beſchränkt ſich dabei hier allerdings darauf, Material für eine zahlenmäßige Durch⸗ dringung des Problems zu bieten und auf einige der Wir⸗ kungen hinzuweiſen. Die Betrachtung beſchränkt ſich auf die Induſtriear beiter, von denen Ende Auguſt 2,3 Millionen als arbeitslos gezählt wurden, während man ihre Geſamtzahl auf 10,5 Millionen ſchätzen kann. Es ſind demnach noch 8,2 Milltonen Induſtriearbeiter in Beſchäfti⸗ gung. In dieſen ſind aber auch alle Kurzarbeiter enthalten, deren Anzahl das Inſtttut der Gewerkſchafts⸗ ſtatiſtik folgend mit 1,8 Millionen annimmt. Das Inſtitut kommt zu dem rein rechneriſchen Ergebnis, daß bei einer Herabſetzung der Arbeitszeit auf 44 Stunden in der Woche 0,7 Millionen Arbeiter und bei einer Ermäßigung auf 40 Stunden 1½ Mill. Arbeitskräfte neu eingeſtellt werden könnten. Das Inſti⸗ tut betont aber, daß es ſich hier um ein Ergebnis rein mechaniſcher Betrachtungen handele und daß ſeine Um⸗ ſetzung in die Praxis einen tiefen Eingriff in die Produktions bedingungen der Wirtſchaft be⸗ deuten und von ſo großen Schwierigkeiten begleitet ſein würde, daß ſich eine Mehrbeſchäftigung in dem berechneten Umfang niemals würde durchſetzen können. Das Inſtitut erwähnt dann aus der Reihe der Hem⸗ mungen zunächſt ſolche regionaler Art. Da das den ſei, Verhältnis zwiſchen Arbeitsloſigkeit und Beſchäftigung in den einzelnen Gebieten des Reiches außerordentlich verſchie⸗ würden Umſiedlungen notwendig ſein, die aber erhebliche Koſten verurſachen würden und daher nach Lage der Dinge nicht in Betracht kämen. Aehnlich liegen die Verhältniſſe in den einzelnen Branchen. Eine gut beſchäftigte Branche wäre z. B. nicht in der Lage, die Arbeitszeit ihrer Facharbeiter zu verkürzen, um ungelernte Arbeiter oder Facharbeiter anderer Branchen einzuſtellen. Weiter ſei in der Berechnung nicht berückſichtigt worden, daß bereits heute für eine nicht unbeträchtliche Zahl von Ar⸗ beitern die Arbeitszeit weniger als 44 oder 40 Stunden be⸗ trage. Aus Billigkeitsgründen müßte für dieſe die Ar⸗ beitszett erhöht werden. Das würde die Zahl der zuſätz⸗ lich zu Beſchäftigenden weiterhin vermindern. Die betrieblichen Folgen der Maßnahme würden unzweifelhaft in der Richtung ſicherhöhender Produk⸗ tionskoſten liegen. Das Verhältnis zwiſchen„gearbeiteter“ Arbeitszeit und„Arbeitsanlauf“ werde umſo ungünſtiger, je kürzer die Arbeitszeit iſt. In ſeiner Betrachtung der Wirkungen auf Einkommen und Verbrauch, kommt das In⸗ ſtitut zu dem Ergebnis, daß die Erhöhung der Kaufkraft der neu einzuſtellenden Arbeiter den Ausfall bei den Arbei⸗ tern, deren Einkommen verkürzt werde, nicht ausglet⸗ chen werde. Zu rechnen ſei auch mit einem Verluſt an Spargeldern, was unter Umſtänden Teile des Kapitalmark⸗ tes zu beeinfluſſen vermöge. Londoner Automobil-Ausſtellung London, 17. Okt. Die Londoner Internationale Automobilausſtellung wurde geſtern in der Olympiahalle eröffnek. Deutſchland ſtellt diesmal nur die großen Mer⸗ cedes⸗Benz⸗Wagen aus, die in England einen guten Markt gefunden haben. Franzoſen und Amerikaner ſind zahlreicher als je zuvor vertreten, doch fehlt der neue Ford, deſſen Schatten wie ein ſchon gefälltes Todesurteil über einem großen Teil der Halle ſchwebt. Ein erſter Rundgang bringt die enttäuſchende Feſtſtellung, daß die engliſche Induſtrie diesmal kaum irgend welche Neuerun⸗ gen auf den Markt gebracht hat. Die Tendenz zum 6zylindrigen Motor und zum Viergangs⸗ ſchaltwerk auch bei kleinen Wagen hat 7 Fort. ſchritte gemacht. Im übrigen aber ſind die Modelle bis auf kleine Aeußerlichkeiten die gleichen geblieben wie im vorigen Jahre. Die einzige Senſation der Ausſtellung iſt ein neuer rieſiger Daimler mit automatiſchem Gangwerk., Aluminiumkartell beſchließt Preisſenkung Das europäiſche Aluminiumkartell beſchloß in ſeiner in London abgehaltenen Tagung, dem deutſchen Antrage auf Senkung der Aluminiumpreiſe ſtattzugeben, ub von verſchiedenen Mitgliedsgruppen des Kartells die Not, wendigkeit eines ſolchen Schrittes beſtritten wurde. Der Preis wird um 10 Pfd. Sterl. die Tonne(long ton) auf 85 Pf. Sterl. ermäßigt. Der bisherige Preis von 95 Pfd. Sterl. war ſeit Ende Mai 1929 in Geltung. * Mehlpreisermäßigung. Die ſüddeutſche Mühlenkon⸗ vention hat heute den Preis für Weizenmehl Spe⸗ zial 0 um 25 Pfg. auf 40.—/ für die 100 Kilo mit Sack ab Mühle ermäßigt. * Rückgang des tſchechoſlowakiſchen Holzexportes im erſten Halbjahr 1930. Auch in der Tſchechoſlowakei iſt wie in Oeſterreich die Holzausfuhr im erſten Halbjahr 1930 ſtark gefallen. So iſt z. B. die Brennholzausfuhr auf 173374 To.(gegen 339 153 To. im erſten Halbjahr 1929] zurückgegangen. Die Ausfuhr von Nadelrundholz beträgt nur 168 708 To.(216 418 To.), von behauenem 9 Gelbolg 7268 To.(12777 To.). Demgegenüber konnte ſich aller⸗ dings die Ausfuhr von Grubenholz auf 61 466 To.(48 979 To.] ſteigern. in der Noropfalz was wohl in der Hauptſache dem Umſtande zu verdanken iſt, daß im Jahre 1930 die Blüte des Weines örel bis vier Wochen früher ſtottfand, als es ſonſt der Fall iſt. Ver⸗ käufe wurden bis jetzt nur wenig getätigt, weil es die meiſten Winzer im Hinblick auf die niedrigen Gebote vor⸗ ziehen, den Wein ſelbſt einzulegen. Weinherbſt an Moſel, Saar und Ruwer pp. Während an der Obermoſel infolge zunehmender Trau⸗ benfäule bereits Ende des vergangenen Monats mit den Herbſtarbeiten begonnnen wurde, ſetzte an der Untermoſel nach vorausgegangenen Vorleſen der Herbſt erſt in letzter Woche allgemein ein. An der Mittelmoſel begann man erſt die letzten Tage. Der Mengeertrag iſt in den einzelnen Gemarkungen erecht unterſchtedlich, da verſchiedentlich die Peronoſpora und der Sonnenbrand mehr oder minder große Schädigungen verurſachten. Die vor allem an der Obermoſel angebauten Elbing⸗Trauben hatten Moſtgewichte zwiſchen 50 und 60 Grad nach Oechsle bei 15 bis 18 pro Mille Säure. An der Unter⸗ und Mittelmoſel liegen die Moſtgewichte höher; durchweg ſind ſie jedoch niedriger als im Vorfahre. Geſchäftlich war es bisher trotz beſtehender Nachfrage nicht beſonders lebhaft. In der Gemarkung Eller wurden für den Zentner Trauben um 18/ bezahlt.“ An der Obermoſel ſtellten ſich die 1000 Liter abgekelterter Weißmoſt auf 400. An der Saar, wo ſich ebenfalls in⸗ folge der ungünſtigen Witterung Fäulnis bemerkbar macht wurde erſt Anfang dieſer Woche mit der allgemeinen Trau⸗ benleſe begonnen. Die Moſtgewichte betrugen je nach Ort, Lage und Rebſorte zwiſchen 60 und 85 Grad. In manchen Weinbergen hat die Gdelfäulnis(reife) bereits eingeſetzt, ſodaß bei dem ſeit drei Tagen herrschenden guten Wetter doch noch mit einer qualitativ guten Ernte gerechnet werden darf. An der luxemburgif chen Obermoſel, wo eine mittlere Weißernte bei Moſtgewichten von öö bis 65 Grad zu verzeichnen war, ſtellte ſich das Fuder abgekelterter Weißmoſt auf etwa 2300 bis 3000 luxb. Franken Gleich 300 bis 360), In letzter Zeit machte ſich auch eine verſtärkte Nachfrage nach Weinen älterer Jahrgänge an der Mittel⸗ moſel bemerkbar, wobei ſich das Fuder 1929er auf 780 bis 2000/ je nach Ort ſtellt. Der Weinherbſt in Franken pp. Im fränkiſchen Weinbaugebiet iſt ſeit einigen Ta⸗ gen der Herbſt in vollem Gange. In Unterfranken iſt man ſowohl mit dem Mengeertrag wie auch mit der Güte der Trauben durchweg zufrieden. Bei den Vorleſen, die infolge der eingetretenen Fäulnis notwendig wurden, waren bereits Moſtgewichte von 58 bis 70 Grad ermittelt worden; heute gehen die Gewichte aber bereits bis 85 Grad, iw beſſeren Lagen ſogar noch höher. Der Säure⸗ gehalt befriedigt. In einzelnen Orten kam es ſchon zu größeren Kaufabſchlüſſen in Weißmoſt. Es wurden dabdei für die 100 Liter bezahlt in Fahr a. M. 50, welcher Preis auch in den benachbarten Gemarkungen galt. In Thüngersheim legte der Handel für den Zentner Trauben je nach Güte zwiſchen 18 und 20„ an. Als Aufkäufer treten in erſter Linie Würzburger Firmen auf. Seit kur⸗ zem ſind auch die 1929er Weine wieder begehrter; für Fe 35„ Jahrganges werden zurzeit zwiſchen und 100/ je Hektoliter a 85 und Ausleſen aber bis 200. 5 0 N Vom ſüsddeutſchen Hopfenmarkt Die Hopfenernte in den ſüsdeutſchen Produk⸗ tionsgebieten iſt durchweg beendet. Der Handel hat in den letzten Wochen lebhafter eingekauft, ſo daß die Ten⸗ denz als feſt bezeichnet werden kann; die Brauereien hal⸗ ten dagegen unter Hinweis auf den ſchlechten Bierabſatz und ihre Hopfenbeſtände aus alter Ernte noch immer zurück. Die Preiſe haben ſich leicht befeſtigt und vor allem wurde ein Vorrücken der Qualitäten möglich, indem die bisher vernachläſſigten mittleren und geringen Qualitäten gleichfalls Abnehmer fanden. Mehrfach wurde der Hopfen zu Exportzwecken gekouft und, wie man hört, ſollen größere Poſten nach England und auch nach Belgien(für ole er⸗ ſtellung des dortigen obergärigen Bieres) verkauft wor⸗ den ſein. In den Produktionsgebieten ſind die Beſtände ſchon ſtark zuſammengeſchmolzen. In Baden haben fetzt ſelbſt die bisher vernachläſſigten ſog. Haardt⸗Hopfen Abſatz gefunden. Auch in der Walldorf⸗Bruchſaler Gegend iſt der Hopfen bei den Produzenten ziemlich aufgekauft und nur vereinzelte ſpekulativ veraulgte Erzeuger halten noch zu⸗ rück. Die Pretſe in Baden bewegten ſich je nach Qugli⸗ tät zwiſchen 20 und 70/ je Zentner; in Mittelbaden wurden für mißfarbige Hopfen 30—40/ erzielt. In der Bodenſee⸗Gegend, deren Qualitäten dem Tettnanger Hop⸗ ſen gleichgeſtellt werden, erzielten Ia Hopfen 75—80, mittlere Hopfen 5570 J. In der Pfalz erfolgten Um⸗ ſätze, je nach Qualität, zwiſchen 45 und 75/ ſe Senne Deviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New ork. 45,94 Schweiz 25. Stockholm. 19.09 Paris 123.93 Holland 12.05 ¼] Madrid. 51,10 Prüſſel 34,85 Oslo 138,16 ½ Doflar geg. Rm..2080 Mailand 92.81 Kopenhagen: 18.16½ Pfunde„„ 20.44 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 16. Okt. Die Nachfrage nach Kahnraum war auch an der heu⸗ tigen Börſe nicht beſonders rege. Kanalreiſen für Rotter⸗ dam waren, von einer einzigen Partie abgeſehen, nicht am Markt. Auch zu Berg wurden nur vereinzelte Partien vergeben. Von Seiten der Firmen wird mit Annahme von Kahnraum zurückgehalten um in Anbetracht des ſtark geſttegenen Schlepplohnes mehr Fracht zu erzielen. Der Bergſchlepplohn notierte mit.10% nach Mannheim. Der Tlſchlepplohn beträgt 12 bis 13 Pfg. für größere beladene Kühne ab hier nach Rotterdam. Nach beiden Richtungen beſteht Bodenmangel. 9 ** 1 Freitag, 17. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 481 am die Mannſchaſts⸗Meiſterſchaſt im Ningen FK 86 ſchlägt Sport-Vereinigung 84 im Ringen 14:5 Dem in die A⸗Klaſſe aufgerückten vorjährigen Meiſter der B⸗Klaſſe, Vf. 86, war es bisher nicht gelungen, die Sportvereinigung 1884 zu einem Mannſchafts⸗Ringkampf zu gewinnen, jedoch der fällige Kampf um die Mannſchafts⸗ Meiſterſchaft des Rhein⸗Neckar⸗Gaues in der A⸗Klaſſe führte⸗die beiden Ringermannſchaften am Dienstag abend in der Mollſchulturnhalle zuſammen und erfüllte damit end⸗ lich den Wunſch der VfK.⸗Ringer, ihr Können auch mit der Sportvereinigung 1884 erproben zu können. Die 86er waren ihrem Gegner aus der Neckarvorſtadt überlegen und brach⸗ ten dies durch drei Schulterſiege und einen Punktſieg deut⸗ lich zum Ausdruck. 84 mußte ſich mit je einem Schulter⸗ und Punktſieg begnügen. Trotzdem es auf der ganzen Linie hart auf hart ging, blieben die Ringer ſtets ſair und über⸗ ſchritten nicht die Grenzen des Erlaubten. Einmal aller⸗ dings glaubte ſich Rettich⸗Zg4, dem Walz im Angriff beſtimmt aus Verſehen ins Geſicht langte, unfair angegriffen. Den ſchönſten Kampf des Abends lieferten zweifellos Thomas⸗86 und Huſer⸗84, die mit ihrer hervorragenden Technik die Zu⸗ ſchauer beſonders feſſelten. Huſer mußte ſich nach tapferer Gegenwehr geſchlagen bekennen. Tapfer hielt ſich auch Wal⸗ ter⸗8a4 gegen Gi 86, der trotz dauerndem Angriff und kör⸗ perlichem Vorteil keinen Schulterſieg erzielten konnte. Walter überraſchte ihn zweimal durch Schulterſchwünge, die nur dadurch, daß ſie außerhalb der Matte landeten, für die Punktentſcheidung nicht in Frage kamen. Die Kämpfe Jantamgewicht: E. Adam⸗86— Hemeier⸗84. Hemeier greift gleich forſch an, zwingt Adam in die Bodenlage und brachte ihn durch ſeitlichen Ueberwurf in eine brenzliche Lage, aus der Adam, ſichtlich überraſcht, ſich ebenſo ſchnell noch entwindet. Dann aber war Adam dauernd der An⸗ greifer, während ſich Hemeier zäh und geſchickt verteidigte und ſo den erzielten Vorteil bis zum Schluß halten konnte. Punktſieger Hemeier. Federgewicht: Thomas⸗86— Huſer⸗84. Nach anfänglich ausgeglichenem Kampfe ging Thomas durch beſſeres Erfaſſen der Situation in Führung. Zwei Armzüge von ihm ſahen Huſer außerhalb der Matte auf den Schultern liegen. Tho⸗ maß ſiegte durch finniſchen Aufreißer in 13,40 Minuten. Leichtgewicht: Münch⸗36— Schmitt⸗34. Nach kurzem leb⸗ haftem Kampfe ſiegte Münch durch Hüftſchwung in 3,49 Minuten. Weltergewicht: Walz⸗86— Rettich⸗84. Der ruhig und überlegen ringende Walz parierte die anfangs heftigen An⸗ griffe von Rettich, der ſich bald in die Defenſive gedrängt ſah. Walz ſiegte durch Armſchlüſſelgriff und Ueberdreher in 6,55 Minuten.: Mittelgewicht: Giſtel⸗836— Walter 84. Giſtel war wäh⸗ rend der ganzen Kampfdauer im Angriff tonangebend, aber es gelang ihm nicht, entſcheidend zu ſiegen. Zwei günſtige Gelegenheiten wurden von Walter prompt ausgenützt, je⸗ doch die Schulterſchwünge endigen außerhalb der Matte und bringen ihm deshalb nichts ein. Im übrigen mußte ſich Walter vollkommen auf die Verteidigung beſchränken, ſo daß der Punktſieg von Giſtel gerechtfertigt war. Halbſchwergewicht: K. Weber⸗86— Schmitt⸗8a. Schmitt hatte einen ſchweren Stand gegen Weber, der ihm an Tech⸗ nik und Erfahrung weit voraus war. Wiederholt rettete der, Mattenrand Schmitt vor der Niederlage. Dann aber war Weber ſchnell hinterher, zwang ſeinen Gegner zu Bo⸗ den und beſiegte ihn durch Armſchlüſſelgriff in 8,56 Minuten. Schwergewicht: Frei⸗86— Hammer 84. Frei wehrte ſich tapfer ſeiner Haut gegen Hammer, der zu den beſten Schwer⸗ gewichtsringern von Südweſtdeutſchland zählt. Frei gelang ſogar, ſeinen Partner zuerſt in die Bodenlage zu bringen, wo er jedoch nichts ausrichten konnte. Dann aber war es um Frei geſchehen. Hammer ſiegte durch Armſchlüſſelgriff in.50 Minuten. Teutonia Offenburg Bezirksmeiſter von Anterbaden In Offenburg fiel am Sonntag im Vor⸗ und Rück⸗ kampf zwiſchen Teutonia Offenburg und Kraftſportverein Inzlingen bereits die Entſcheidung für den Bezirk Ober⸗ baden, nachdem Lörrach und Urloffen zurückgetreten wa⸗ ren. Teutonia Offenburg ſiegte im Vorkampf 12:9 und im Rückkampf 15:6 und wurde damit Bezirksmeiſter von Oberbaden. Im Bezirk Mittelbaden fertigte Mühlacker 1 die zweite Garnitur der Germanig Weingarten mit 12:9 ſicher ab, während Dillſtein über Daxlanden mit 12:8 triumphieren konnte. In dieſem Bezirk ſind noch 4 Kämpfe bis zur Ermittlung des Bezirksmeiſters erforderlich. Im Bezirk Unterbaden⸗Pfalz haben Stemm⸗ und Ring⸗ klub Ludwigshafen und 1. Athletenklub Pirmaſens ihre zweiten Mannſchaften zurückgezogen, ſo daß am kommen⸗ den Sonntag in Ladenburg zwiſchen Athletikſportverein Ladenburg und Sportklub Roland Pirmaſens die Ent⸗ ſcheidung fällt. Teutonia Offenburg— Kraftſportv. Inzlingen 12:9 Bantamgewicht: Kiefer⸗Offenburg beſiegte W. Kunzel⸗ mann⸗Inzlingen in 9,50 Min. durch Hüftſchwung. Federgewicht: Räpple⸗Offenburg beſiegte F. Kunzel⸗ mann⸗Inzlingen in 6,25 Min. durch Nackenhebel. Leichtgewicht: Höpfner⸗Offenburg beſtegte Stücklin⸗ Inzlingen in 3,5 Min. durch Armzug am Boden und Ein⸗ drücken der Brücke. Weltergewicht: Hättig⸗Offenburg beſiegte Schmitt⸗ Inzlingen, der infolge Verletzung in der 6. Minute den Kampf aufgeben mußte. Mittelgewicht: K. Rilſch⸗Inzlingen beſiegte Borho⸗ Offenburg in 1,5 Min. durch Stützgriff. Halbſchwergewicht: Meier⸗ Inzlingen beſiegte Bertſch⸗ Offenburg in 3,20 Min. durch Armfallgriff und Eindrücken der Brücke. Schwergewicht: J. Rüſch⸗Inzlingen beſiegte Schweikert⸗ Offenburg in 2,20 Min. durch Stützgriff und Eindrücken der Brücke. Rückkampf 15:6 für Offenburg Bei dem zugleich ausgetragenen Rückkampf ſiegten für Offenburg: Kiefer in 2 Minuten durch Ueberwurf aus dem Stand, Räpple in 1 Minute durch Untergriff von hinten Hättig kampflos wegen Verletzung ſeines Geg⸗ ners, Borho in 1 Minute durch ſeitlichen Untergriff und Bertſch in 5 Minuten durch Selbſtniederlage ſeines Geg⸗ ners. Bei Inzlingen ſiegten diesmal nur Stücklin in 3 Minuten durch Nackenhebel und J. Rüſch in 4 Minuten durch finniſchen Aufreißer am Boden. Germania Weingarten 2— Mühlacker 1:12 Bantamgewicht: Rothengaß⸗Weingarten— Müllcr⸗ Mühlacker. Punktſieger Müller. Federgewicht: Breitenſtein⸗Weingarten— Staib⸗Mühl⸗ acker. Punktſieger Staib. rr r 777 — Die Preisermã Mühlacker. Punktſteger Rommel. 5 Daxlanden— Dillſtein:12 Bantamgewicht: Weber⸗Daxlanden— ſtein. Sieger Hinderei in 2 Min. Federgewicht: Mods 1⸗Daxlanden— Sieger Moos 1 in 3 Minuten. ö Leichtgewicht? Dannenmaier⸗Daxlanden—Girrbach⸗Dill⸗ ſtein. Punktſieger Dannenmaier in 20 Minuten. Hinderei⸗Dill⸗ Kuhn⸗Dillſtein. Weltergewicht: Moos 2⸗Daxlanden— Kling⸗Dillſtein. Sieger Moos 2 in 16 Minuten. 8 i Mittelgewicht: Schwall⸗Daxlonden— Hausmann⸗Dill⸗ ſtein. Sieger Hausmann in 6 Minuten. Halbſchwergewicht: Schäfer⸗Daxlanden— Boſſert⸗Dill⸗ ſtein. Sieger Boſſert. Schwergewicht: May⸗Daxlanden— Wieland⸗Dillſtein. Steger Wieland in 1 Minute. K. C. Die Teilnehmer an den Europa- Meiſterſchaften im Gewichtheben Die am 23. und 24. Oktober in München zum Austrag kommenden Europo⸗Meiſterſchaften im Gewichtheben wer⸗ den von allen Nachbarſtaaten Deutſchlands außerordentlich beachtet. Bisher ſtehen ſo ziemlich alle Teilnehmer feſt. Es erſcheinen am Start: Aegypten: Huſſein(Halbſchwer), Noſſeir(Schwergewicht); Frankreich: Suvigny, Riviere(Federgewicht), Duver⸗ ger, Meſſe(Leichtgewicht), Alleene, Le Put(Mittelgewicht), Hoſtin(Halbſchwer), Dumoulin, Grimonpont, Chevart (Schwergewicht); 5 Oeſterreich: Andryſek, Janiſch, Aigner(Federgewicht), Haas, Fein, Troppert(Leichtgewicht), Hipfinger, Pipek, Hedlitzta(Mittelgewicht), Hirn, Zemann, Knabl(Halb⸗ ſchwergewicht), Schilberg, Krebs, Szabados(Schwergewicht); Tſchechoflowakei: Vitaſek, Vacek(Federgewicht), Eberth (Leichtgewicht), Sykora(Mittelgewicht), Novak(Halbſchwer⸗ gewicht), Oſenika, Skobla(Schwergewicht); Luxemburg: Scheitler(Halbſchwergewicht); Polen: Frychel(Federgewicht), Mine(Leichtgewicht), Mainka(Halbſchwergewicht); Deutſchkand: entſendet jeweils drei Mann in den ein⸗ zelnen Gewichtsklaſſen, und zwar Wölpert, Mühlberger und Schäfer im Federgewicht, 1 Schwieger und Bieſer im Leichtgewicht, Helbig, Ismaier und Reinfrank im Mittelgewicht, Vogt, Bierwirth und Zinner im Halb⸗ ſchwergewicht, Skraßberger, Ries und Volz im Schwer⸗ gewicht; Schweiz: Mäder(Federgewicht), Aeſchmaun(keicht⸗ gewicht), Trinkler(Mittelgewicht), Schenk(Halbſchwer⸗ gewicht, Peney(Schwergewicht); Italien wird ſich ebenfalls an den Meiſterſchaften be⸗ h ſeine Vertretung ſteht jedoch zur Stunde noch nicht feſt. Als Schiedsrichter find tätig: Menſik⸗Tſchechoſlowakei, Weidlich und Markones⸗Oeſterreſch, Comes⸗Luxemburg, Haraſſe und Bourdonney⸗Schweiz⸗ Frankreich, Brunner und Eickeltrath⸗Deutſchland. Der Aegypter Noſſeir, Straßbergers ſchärfſter Rivale, befindet ſich gegenwärtig in Paris, wo er Rigoulot an der Arbeit beobachtet, um, wenn möglich, von des großen Franzoſen Können zu lernen. Sch. Lichtl lder⸗Vortrag im Turnverein 1846 Auch in dieſem Winterhalbjahr, wird der Turnverein 1846 wieder eine Anzahl Lichtbildervorträge, nach den guten Erfahrungen der letzten Jahre, in ſein Arbeits⸗ programm aufnehmen. Den erſten derſelben führt die Wanderriege des Vereins bezw. die ihr angegliederte Ski⸗ Abteilung am kommenden Samstag, den 18. Oktober im kleinen Turnſaale des Vereinshauſes durch. Es iſt ge⸗ lungen, hierzu Herrn Rechtsanwalt Freund. Mann⸗ heim, den zweiten Vorſitzenden des Ski⸗Elubs Schwarz⸗ wald zu gewinnen, der an Hand prächtiger Aufnahmen über„Skifahrten im Schwarzwald und den Alpen“ ſprechen wird. Lei icht: Gablenz⸗Weingar— Eberhardt⸗Mühl⸗ eee, e wee Mühlacker. Sieger 8 gann.. Grunewald(16. Okt.) 15 4 22 1 4 l 1 1— Buchenroth⸗ 1 e Für Genen 9007 1200 n 5 N Si ee Zeh⸗Weingarten— Fries⸗Mühlacker. e 5 Plas: 10 104 e e Schwergewicht. Fangendörfer⸗Weingarken— e„w für Dreijährige, 3000 J, 1800 Meter: 1. Weederns Lehnsherr(Grabſch), 2. Vergangenheit, 3. Altenſtadt. Toto: 20. Platz: 14, 26, 21. Ferner: Vivat, Sternfahrt, Graf Leiſter, Eichenkrone. 3. Ginſter⸗Rennen. Für Zweijährige, 4100 4, 1400 Meter: 1. S. A. v. Oppenheims Clematis(Munro), 9. Perillo, 3. Fandem. Toto: 35. Platz: 13, 11, 24. Ferner: Boro⸗Budur, Prolongobarde, Törin, Sonnenglaube, Aſto⸗ ria, Anduro 4. Ernte⸗Dank⸗Ansgleich. Ausgleich 2, 3500 4, 1600 Meter: 1. S. A. v. Oppenheims Rosmarin(Zehmiſchh, 2. Meluſine, 3. Teutone. Toto: 20. Platz: 12, 15. Ferner: Bontiburg, Brutus, Rhapſodie 5. Wachholder⸗Reunen. 3500, 1600 Meter: 1. Böhms Tarquinius Superbus(Grabſch!l, 2. Ina, 3. Tantris. Toto: W. Platz: 12, 11. Ferner: Herakles, Aulos. 6. Heide⸗Rennen. Für Dreijährige, 2500 4, 1000 Me⸗ ter: 1. Sportvereins Flotte Fahrt(Sauerland), 2. Edel⸗ dame, 3. Senator. Toto: 62. Platz: 15, 18, 15. Fernerz Jute Herzog Wilhelm, Monima, Koritza, Tamula⸗ ſeltal. 7. Preis der Rotröcke. Ausgleich 3, 3000 4, 2400 Meter: 1. Pröhls Blanker Hans(Safdikſ, 2. Faretro, 9. Gaſſen⸗ junge, 4. Metarmorphoſe. Toto: 85. 1 24, 55, 27, 40. Ferner: Fleiß, Quos ego, Morgenrot, Pellegrino, Etlig, Minneklang, Jagdpaſſion, Kataſtrophal, Hulda. 5 a Freitag, 17. Oktober Nationaltheater:„Meine Schweſter und ich“, Operette von Ralph Benatzky, Miete F 6, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſptiel der Berliner Rotterbühnen „Das Land des Lächelns“, 20 Uhr. Volkshochſchule:„Der Wandel des Menſchenbildes“, Vor⸗ 29 e Deuhel⸗Affolterbach, im alten Rathaus, 20.15 r. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Sohn der weißen Berge“ UÜUniverſum:„Ein Taugo für Dich“.— Scala: „Ungariſche Rhapfodie“.— Schauburg:„Z. 1044 letzte Fahrt“.— Roxy:„Z. 1044 letzte Fahrt“.— Gloria:„Der Schrecken von Piccadilli“.— Pol aſt⸗ Theater:„Hokuspokus“.— Capitol: ettung“. Autobnsrundfahrt: Täglich nachm. 2 uhr ab Paradeplatz: Pfalzrundfahrt zur Wein leſe. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Gedlfnet täglich von 10—13 7 und 15—17 Uhr; Sonntags von 11—17 Uhr Gurchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Carl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunb⸗ im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—19 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“.— Planetarium: 15 und 10 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Ahein Pegel 18. 14. 15 f 18. J 17. Redar-Beget] 14 18. 1d. II. Baſel 1,64 Mannheim 6,716.68 6,496.11 9.7, Jaaffed.80.88 168.0 Maxau 8,28 Blochingen.280,98.880,74 Mannhein 6,17 Heilbronn 2201,88,.66 1,00 Kaub.00 Köln 6,08 ——————— Bigung für DAPOLIN in ganz Deutschland verschafft lhnen von letzt ab mehr Arbeitsgewinn und größere Wirtschaftlichkeit. Nach modernstem Verfahren hergestellt, daher vorbildlich In Qualität, ist Dapolin der wirtschaftlichste Betriebsstoff Verbilligter Bezug ab Pumpe auf Ausweisheft schon bei Kauf von 200 Litern an! DEUTSCH-AMERIKANISCHE PETROLEUN- GESELLSCHAFT Freitag, 17. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7 8. Seite/ Nummer 481 Reptile Schlangenkampf in einem ſerotherapeutiſchen Inſtitut— Die„gute Schlange“ bricht der giftigen Feindin die Wirbelſäule— Profeſſor Morbieur Akademie der Medizin hat diefer Tage in einer Pariſer Klinik einen ungemein feſſelnden Vortrag gehalten, in dem er über einen Beſuch im ſerothera⸗ peutiſchen Inſtitut von Butantan in der Nähe von Sao Paulo in Braſilien berichtete. Inſtitut dient der Fabrikation eines von der franzöſiſchen Dieſes Serums gegen den Schlangenbiß, dem in Bra⸗ ſilien jährlichtauſend Menſchen zum Opfer fal! en. Mit dem größten Intereſſe beſichtigte der öſiſche Arzt, der ſich in Begleitung eines braſi⸗ chen Kollegen befand, die Einrichtungen des ratoriums. Die„große Attraktion“ ſeines Be⸗ ſuches bildete aber ein Schlangenkampf, ein gewal⸗ tiges Ringen einer„ſchlangenfreſſenden“ Schlange, die man daher in Braſilien die„gute Schlange“ nennt, mit einem anderen Reptil, deſſen Biß auf den Menſchen unfehlbar tödlich wirkt, der„guten Schlange“ aber nichts anhaben kann. Dieſe Schil⸗ derung Morbieurs von dem Kampf auf Leben und Tod zwiſchen den beiden Schlangen hörte ſich an wie ein ſpannender Roman. Auslandsübertragung auf Detektorapparat — 0 Manfred von Ardenne, eln 28jähriger Berliner Radiotechniker, hat einen Weg gefunden, ausländiſche Radio ⸗ Darbietungen auf gewöhnlichen Detektorapparaten genau ſo aut hörbar zu machen wie die Ortsſendungen. Es ſollen vor der Großſtadt große Empfänger errichtet werden, von denen jeder auf eine andere Aus⸗ lands ⸗Station eingeſtellt iſt. Durch nochmalige Uebertragung auf einen kleineren Ortsſender ſoll dann die nötige Lautſtärke für Detektorapparate hergeſtellt werden. Der Leiter des Inſtituts nahm zunächſt die„gute Schlange“ aus einer Schachtel, in der ſie zuſammen⸗ gerollt und gleichgültig dalag, und breitete ſie der Länge nach auf dem Fußboden aus. Sie iſt un⸗ gefähr ein Meter lang und von ſo intenſiv blauer Farbe, daß man glaubt, der Körper ſei feucht. Der Direktor ſtreichelt das Tier, und um uns zu be⸗ weiſen, daß die Schlange durchaus ungefährlich iſt, nimmt er ſie in die Hand und wickelt ſie ſich um den Arm. Die Eingeborenen aber nennen die Schlange Muſſurana. Dann nimmt er ſehr vorſichtig mit Hilfe eines Stabes die außerordentlich giftige und ſchreckliche Schlange Lachesis lanceolatus, die Jararaca der Inder, aus einem Kaſten. Ihr Biß tötet in wenigen Minuten Menſch und Tier. Er legt ſie neben die Muſſurana, und wir weichen unwillkürlich einige Schritte zurück. Ich geſtehe, daß ich mich umſah, ob nicht irgendwo eine geöffnete Tür vorhanden ſei. Die beiden Reptile liegen zuerſt ganz ruhig. Sie ſcheinen einander zu ignorieren. Plötzlich aber macht kämpfen Die beſiegte Gegnerin wird aufgefreſſen die Muſſurana eine Bewegung und nähert ſich ihrem Opfer. Die Jararaca hat ebenſo wie wir dieſe Be⸗ wegung bemerkt, und auf den erſten Blick ſchaut es aus, als ob ſie ſich duckt, als ob ſie fliehen will. Aber mit einer unglaublichen Schnelligkeit hat die gute Schlange die Feindin im Genick gepackt, an⸗ ſcheinend, um deren Bewegungen zu lähmen. In⸗ deſſen, die Angegriffene iſt auf der Hut. Sie dreht ſich mit großer Lebhaftigkeit herum und vergräbt ihre Zähne in den Körper des Gegners. Vergeb⸗ liches Bemühen, denn der Körper der Muſſurana iſt von der Natur immuniſiert. Und jetzt— nur ein Augenblick der Ueberlegung, und die Jararaca iſt vom Gegner umzingelt. Beide Schlangen rollen unter konſulſiviſchen Zuckungen auf dem Erdboden, die eine auf der anderen, und ich denke mir zunächſt, die Muſſurana will die Jararaca erſticken. Aber bald verſtehe ich, was ſie mit dieſer Taktik für einen Zweck verfolgt. Sie hat den Gegner zu weit unten gepackt und ſchiebt ſich jetzt ſchrittweiſe an den Körper der Jararaca in die Höhe, bis ſie ihr Maul gegenüber dem geöffneten Rachen der Feindin hat. Robert H. Davis, der unter dem Spitznamen „Bob Davis“ in Amerika allgemein bekannte Jour⸗ naliſt, iſt Dienstag in Berlin eingetroffen und hat im Hotel Eſplanade Wohnung genommen. Davis, der ſich mit einigem Stolz den„weiteſtgereiſten Zeitungs⸗ korreſpondenten der Welt“ nennt, hat ſoeben eine mehrwöchige Deuſchland⸗Reiſe unternommen und bleibt noch einige Tage in Berlin, um einige Per⸗ ſönlichkeiten zu interviewen. Dann wird er mit der⸗ ſelben Geſchwindigkeit, mit der er durch die ganze Welt flitzt, wieder über Deutſchlands Grenzen ver⸗ ſchwinden. Bob Davis intereſſiert ſich weder für Politik noch für Wirtſchaft, ſondern nur für Men⸗ ſchen und Dinge von menſchlichem Intereſſe. Durch ſeine„featurestories“(Berichte über charakteri⸗ ſtiſche Erlebniſſe und Begegnungen), die an jedem Dienstag, Donnerstag und Samstag eine Spalte der „New Mork Sun“ füllen, und durch ſeine Bücher China beſtellt europaiſche Lokomotiven geſtellt haben, werden gegenwärtig in Hamburg verfrachtet, 5„Belparalil“ an ihre Beſtimmungsſtätte bringen ſoll. Dann packt ſie den Unterkiefer der Jararaca und hält ihn mit ihrem kleinen, flachen Kopf feſt wie in einem Schraubſtock. Der Kopf mit den Giftzähnen bietet in ſeinen vergeblichen Bemühungen, aus dem Schraubſtock loszukommen, einen geradezu be⸗ dauernswerten Anblick. Die Glieder und Ringe des Körpers arbeiten fieberhaft angeſtrengt. Der Kör⸗ per der guten Schlange verdeckt faſt vollſtändig die Jararaca, nur ihr Schwanz iſt zu ſehen, der ſich langſam hin und her bewegt. „Sie will ihr die Wirbelſäule brechen“ ſagt da ganz leiſe der Leiter.„Paſſen Sie auf, das iſt ſehr merkwürdig.“ Und wirklich, es ſah ſehr ſon⸗ derbar, ſchon ein wenig ſchrecklich aus. Nach wenigen Minuten, die mir eine Ewigkeit lang erſchienen, iſt die Jararaca tot; die gute Schlange ſchleift ſie von rechts nach links und von links nach rechts auf dem Erdboden hin und her. Als wir gingen, begann die gute Schlange die Jararaca aufzufreſſen. Als wir nach einer Stunde wiederkehrten, war die Arbeit ſchon beinahe getan: die gute Schlange lag auf der⸗ ſelben Stelle, auf der ſich ihr Gegner befunden hatte. Dieſer aber war verſchwunden. Die gute Schlange hatte alles verzehrt bis auf den Schwanz, und ob⸗ wohl ich genau dieſe Reflexbewegungen kannte, die mit Gefühl und Bewußtſein nichts zu tun haben, be⸗ wegte, ja erſchütterte es mich trotzdem, als ich ſah, wie ſich der Schwanz um ein Tiſchbein geringelt hatte und immer noch kunvulſtviſche Bewegungen machte.“ Der weiteſtgereiſte Journaliſt in Berlin Bob Davis berichtet über ſeine Deutſchland⸗Reiſe (das letzte„Bob Davis in der Fremde“) iſt er in Amerika populär geworden. Davis, der täglich minde⸗ ſtens 1000 Worte ſchreibt, hat bereits 32 Spezial⸗ berichte über intereſſante Begegnungen und Er⸗ lebniſſe in Deutſchland nach Newyork geſandt, obwohl ſeine Reiſe bisher kaum drei Wochen bean⸗ ſprucht hat. Bob Davis iſt höchſt begeiſtert von ſeinen Eindrücken in Deutſchland. „Es iſt das ſauberſte Land, das ich kenne“ — erzählt der berühmte Journaliſt in einem Inter⸗ view mit einem Vertreter der„Reichsbahnzentrale für den Deutſchen Reiſeverkehr“, die ſeine Reiſe durch Deutſchland organiſiert hat.„Das ganze Land iſt faſt wie ein einziger großer Garten mit ſeinen wunderbar gepflegten Wäldern, ſeinen Parks und Grünanlagen. Was die Städte in ihrer Mannig⸗ Die Verfrachtung der China⸗Lokomotiven im Hamburger Hafen Zwanzig große Lokomotiven, die die tſchechiſchen Skoda⸗Werke in chineſiſchem Auftrag her⸗ von wo ſie der Dampfer faltigkeit überall zu bieten haben, iſt höchſt erſtaun⸗ lich für uns Amerikaner. Wen ſie nur mehr Ver⸗ ſtändnis hätten für die Bedeutung der Publizität und mehr aus ihrer Reſerve herausgehen würden“ „Die intereſſanteſte Perſönlichkeit, die mir in Deutſchland begegnet iſt, war zweifellos Dr. Oskar von Miller, der Schöpfer des Deutſchen Muſeums, in München des informativſten Muſeums, das es in der Welt gibt“ Ueberall wohin Davis kam, hat er intereſſante Menſchen gefunden. In Frankfurt a. Main traf er einen Nach⸗ kommen des„Erfinders“ der„Frankfurter Würſt⸗ chen“, der noch heute dieſe Spezialität herſtellt, In Oberammergau begegnete er einer Familie, die vom Urgroßvater bis zum Urenkel im Paſſions⸗ ſpiel mitwirkt und hielt ſie alle im Bild feſt. In Ber⸗ lin lernte er den Mann kennen, der den meiſten Wein probiert hat, und die Hunde, die ſich im Dienſt der Kriminalpolizei beſonders ausgezeichnet haben. In Nürnberg hat er den Mann geſprochen, der die größte Spielwarenfabrik inne hat. Und überall, wohin er gekommen iſt, wurde er verſtanden und er⸗ reichte, was er wollte, ohne ein einziges Wort deutſch zuſprechen.„Kommt mit offenen Augen und offenem Sinn nach Deutſchland; denn dieſes Land enthält eine Fülle von unentdeckten Schätzen!“ — das iſt die Parole, die Bob Davis ſeinen Berich⸗ ten zugrunde legen wird. R Eine Frau reitet kreuz und guer durch Europa Baroneſſe Linde Klinkowſtröm, iſt auf ihrem Pferd Caſtor von Schwerin zu einem Ritt durch Europa geſtartet. Sie will über Han⸗ nover nach Köln und Brüſſel reiten, von Belgien durch Süddeutſchland und Oeſterreich nach Ungarn und durch Polen zurück nach Schweden. * Nanſens Schiff kommt unter Dach. Das be⸗ rühmte Polarſchiff Nanſens„Fram“ ſoll für die Zukunft erhalten und in einem Gebäude unterge⸗ bracht werden, das das ganze Schiff mit ſeinen Maſten decken ſoll. Da die Maſte 23 Meter hoch ſind, wird das„Fram⸗Haus“ eine anſehnliche Höhe er⸗ reichen. Wahrſcheinlich werden die Maſte in einem Turm untergebracht werden. Das Gebäude wird als Muſeum eingerichtet werden und ſämtliche Andenken an die erſte Polarfahrt der„Fram“ enthalten. Die Unkoſten ſind noch nicht ausgerechnet, vorläufig iſt eine Sammlung veranſtaltet worden, um einen Be⸗ trag für den Beginn der Arbeiten zuſammenzu⸗ bringen. Holzſplitter des Schiffes werden an Lieb⸗ haber, die dafür große Preiſe zahlen, verkauft. Ein Brauereibeſitzer hat 10000 Kronen für ein„Fram“⸗ Andenken bezahlt. Ein anderer reicher norwegiſcher Geſchäftsmann hat für einen Nagel der„Fram“ 20 000 Kronen bezahlt. 2.'—...,.————;üB—üB—Kä—— Chefredakteur: Kurt Fiſcher 5 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1,—6 Für unverlangte Belträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Aus aller Welt * Die Sklaveninſel im Roten Meer. Dem Völkerbund wird demnächſt nach einer Meldung Lon⸗ doner Blätter der Bericht einer Kommiſſion unter⸗ breitet werden, die im Roten Meere Erkundungs⸗ fahrten zur Beobachtung des Sklavenhandels unter⸗ nommen hat. Man weiß, daß im Roten Meere viele Sklavenſchiffe kreuzen, die ihre Beute nach verſchwiegenen, öden Inſeln bringen, wo die un⸗ glücklichen Opfer für die Verſchickung nach den Sklavenmärkten aufbewahrt werden. Der Kom⸗ miſſton gelang es aber trotz wochenlanger Fahrten nicht, etwas Greifbares zu ermitteln. Sie wollte die Suche ſchon aufgeben, als ſie unerwartet einem ara⸗ biſchen Schnellſegler begegnete. Gewehrmündungen ſtarrten ihr entgegen. Da die Kommiſſion aber einen ſee⸗ und landeskundigen Mann in ihrem Boot hatte, gelang es ihren Mitgliedern, das Vertrauen der Araber zu gewinnen. Sie durften das arabiſche Segelboot beſteigen und hier fanden ſie nun eine Schar friſchgefangener Sklaven aus dem Innern von Abeſſinien, Männer, Frauen und Mäd⸗ chen, die furchtſam und hungerd in dem Laderaum des Bootes kauerten. Viele von ihnen wurden von Fieber geſchüttelt. Ein Mitglied der Kommiſſion, ein Arzt, linderte ihre Leiden mit Chinin. Weder der Sklavenjäger noch der Sklavenhändler war an Bord. Das Ziel des arabiſchen Segelbootes war eine verödete, vulkaniſche Inſel in der Nähe der Ken des Roten Meeres. Die Küſte iſt an dieſer Stene völlig unzugänglich, ſodaß die Sklavenhändler keine Entdeckung zu fürchten brauchen. Auch die Mitglieder der Kommiſſion werden wohl kaum den Weg zu dieſer Inſel zurückfinden. * Streuge Heiratsvorſchriften für italieniſche Diplomaten. Die Mitglieder der italieniſchen Diplo⸗ matie einſchließlich der Konſuln werden in Zukunft, wenn ſie eine Ehe einzugehen wünſchen, ihre Wahl unter den Töchtern des eigenen Landes treffen müſſen. Dieſe Beſtimmung iſt in der Praxis ſchon ſeit zwei Jahren in Kraft. Nunmehr ſoll ſie zu einer bindenden Vorſchrift erhoben werden. Zu dieſem Zweck iſt dem italieniſchen Parlament ein Geſetz⸗ entwurf zugeleitet worden. Danach dürfen die Hei⸗ ratsgeſuche der diplomatiſchen Beamten dem italieni⸗ ſchen König nur dann zur Genehmigung zugeleitet werden, wenn die Auserwählte eine Italienerin iſt. Iſt ſie eine Ausländerin, ſo wird das Geſuch von vornherein zurückgewieſen. Zur Begründung dieſer Vorſchrift wird betont, daß es nicht im Intereſſe Italiens liegen könne, wenn ſeine diplomatiſchen Vertreter eine Ausländerin zur Frau hätten. . * Schwere Geldſtrafe für Zollhinterziehung. Das amerikaniſche Millionärspaar Buſh iſt kürz⸗ lich von einer Hochzeitsreiſe von mehreren Monaten durch europäiſche Länder nach Newyork zurück⸗ gekehrt. Dabei hatte es einen ſehr unangenehmen Konflikt mit der Zollbehörde. Frau Buſh gab bei der Zollerklärung eine ganze Reihe koſt⸗ barer Schmuckgegenſtänden nicht an, die ſie in Europa erworben hatte. Die Zollbehörde, die ja durch ihre europäiſchen Spione gut unterrichtet wird, wußte Beſcheid. Sie durchſuchte das Gepäck und förderte Wertgegenſtände zutage, die von der Zoll⸗ behörde auf mehr als 160 000 Mark beziffert wur⸗ den. Als Strafe hätte der volle Wertbetrag, dazu ein hundertprozentiger Aufſchlag und die Strafe für Zollhinterziehung bezahlt werden müſſen. Es gelang aber Herrn Buſh, mit der Zollbehörde einen„Ak⸗ kord“ abzuſchließen. Infolgedeſſen konnte er ſich mit Nicht so Nviel, auch nicht 80 Nuviel, sondern nur sowenig genügt zur gründlichen Reinigung lhrer Zähne 83000 Dollar oder mehr als 330 000 Mark aus der Affäre ziehen. Immerhin ſehr teure Juwelen, die der amerikaniſche Millionär in Europa ge⸗ kauft hat. 5* *„Naturkolonien“ in Italien. Die Schule der natürlichen Lebensweiſe und des Sonnen badens in unbekleidetem Zuſtande hat in der letz⸗ ten Zeit in Italien immer mehr Anhänger gefunden. Sie hat aber auch hier ebenſo wie in England mit erheblichen Schwierigkeiten namentlich auf ſeiten der Polizei zu kämpfen. Neuerdings iſt in Matland eine ſolche„Naturkolonie“ mit rund tauſend Mitgliedern entſtanden. An der Spitze ſte⸗ hen in der Hauptſache Rechtsanwälte und Aerzte. Der Führer iſt ein Greis von 94 Jahren, ein ehe⸗ maliger Reiteroffizier, der ſich nur von Gemüſen nährt und bei der Mahlzeit wie ein alter Römer auf dem Boden ausgeſtreckt liegt. Im übrigen kennt er keine Bequemlichkeit, ſondern verrichtet all ſeine Arbeiten im Stehen. Die Mitglieder der Kolonie tragen ein einheitliches kurzes Gewand. Ihr Zufluchtsort iſt ein großer, von einem Bretterver⸗ ſchlag eingeſchloſſener Grund in der Nähe von Mai⸗ land, wo mit polizeilicher Erlaubnis auch die letzte Hülle fallen darf. * * Ein Aſyl für Filmſtars. Ein amerikaniſcher Philantrop hat vor kurzem ein Aſyl für herunter⸗ gekommene und kranke Filmſchauſpieler, die einſtmals Triumphe feierten, gegründet. Dieſes einzigartige„Altersheim“ trägt den bezeichnenden Namen„Rote Mühle“. Es enthält 25 Zimmer, aber die Nachfrage nach einem ruhigen Platz im Aſyl er⸗ fordert viel mehr Räume. In der„Roten Mühle“ wohnt Mary Hamilton, eine Filmſchauſpielerin, die zu Beginn des Weltkrieges als der beſtbezahlte weibliche Filmſtar galt. Sie ließ ſich den Tag mit 200 Dollar honorieren, damals ein ungewöhnlich hohes Honvrar. Eines Tages brach ſie durch einen Nervenſchock zuſammen und konnte nicht mehr ar⸗ beiten. Das Geld hatte ſie in Mengen ausgegeben und wurde einmal auf der Straße in zerriſſenen Kleidern und abgetretenen Schuhen ohnmächtig auf⸗ gefunden. Auch Max Mony, der als erſter ſich in Cowboy⸗Filmen auszeichnete, hat in dieſem Aſyl den langerſehnten ruhigen Hafen gefunden. Er trägt ſtets ſeine Comboy⸗Tracht und erzählt jedem, der es wiſſen will, daß er ſich niemals, auch nicht in den Tagen ſeines Glanzes, ſo wohl gefühlt habe, wie Arzertag iſt, obwohl geiſteskrank, im Aſyl auf gen nommen worden. Bereits nach ihrem erſten großen Erfolg auf der Leinewand, wurde ſie vom Größen⸗ wahnſinn ergriffen und iſt jetzt unheilbar krank. Einer der letzten angekommenen Inſaſſen des Aſyls iſt ein bekannter Darſteller von Lebemännern in amerikaniſchen Filmen. Er iſt an ſeinem Hang zum Kokain zugrunde gegangen und mußte ſeine Film⸗ tätigkeit aufgeben. * * Eine verkappte Rauſchgiftſendung. Die Völker⸗ bundsabteilung zur Bekämpfung des Rauſchgift⸗ ſchmuggels iſt mitgeteilt worden, daß die chineſiſche Polizei in dem Hafen Honkong eine große Sen⸗ dung Rauſchgift beſchlagnahmt hat. Die verbotene Ware befand ſich in 52 großen Kiſten, die von einem italieniſchen Dampfer aus dem Hafen Trieſt nach dem chineſiſchen Hafen befördert worden waren. Die Kiſten waren auf der Eiſenbahn von Konſtan⸗ tinopel nach Trieſt befördert worden und ſoll⸗ ten nach der Deklaration Glas enthalten. Tat⸗ ſächlich waren ſie mit Rauſchgiften gefüllt, die man geſchickt zwiſchen Glasſcheiben verpackt hatte. verhindert Zahnsteinansatz Locker werden der als bestes Zahnpflegemittel. letzt. Die junge, bildſchöne Spanierin Liſa Dell“ 9 7 13 Zähne, spritzt nicht und ist hochkonzen- 2 N triert, daher sparsamer. Eine Tube reicht 8 mal 9 N85 solange. diele Zahnärzte bezeichnen B IOX ULT RA. — f Freitag, 17. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 4a 5 ö N,, ,,, e eee ee, Ich bin das Mädchen für alles und koste nur 25 Pf. und Ssäubere des Das macht der Hausfrau Spaß!— Idi bringe lachende, blitzende Frischel Ich bringe Sonne und Glanz ins Heim!- Ich gebe allem ein neues Gesicht! * denn ich saubere: . die fettigsten Geschirre, Pfannen und Töpfe, Ol- und Miſchflaschen, die f 2 Speisekammer, Fliesen, Wände und Böden, Fenster und Spiegel, Mops, Bohnertücher usw. 10. Seite/ Nummer 481 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 17. Oktober 1930 Selfene dn aulgclogeneit! Eleg. Sohlafzimmer birke pol., beſtehend aus Ztürig. Spiegel⸗ ſchrk., 180 em, Waſch⸗ kommode mit weißem Marmor u. Spiegel⸗ aufſatz, 2 Bettſtellen, 2 Nachttiſch. m. Glas⸗ platten, nur 1 635.—, Moll. Speisezimmer Eiche, beſtehend aus groß. Büfett, Türen uu. Aufſatz innen pol., mit geſchliff. Kriſtall⸗ gläſern, Kredenz, Ausziehtiſch und vier echten Lederſtühlen, nur/ 395.—, schön. Herrenzimm. Eiche, beſtehend aus türig. Bücherſchrank mit geſchliff. Kriſtall⸗ gläſern, Diplomat⸗ ſchreibtiſch mit engl. Zügen und Schreib⸗ ſeſſel, uur„ 290.—. Prachtvolle Modelle u. prima Qualität. Heinrich Freinkel, Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem schmerzlichen Verluste unseres treuen Entschlafenen, Herrn Hermann Marburg sprechen wir tiefgefühlten Dank aus. Mannheim E 7, 16), den 16. Oktober 1930 Familie Max Marburg Danksagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei dem Hinscheiden meiner lieben Gattin, unserer guten Mutter, Schwie- germutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, sowie für die zahlreichen Kranz- 8 d hen wir unseren herzlichsten 1 50 „ F.0 la. Marin) eee ee. 1 5 Unbeſchränkte Garant. Gf ben. Laser en lles dus Sgune Koſtenloſe Lagerung. 20⁰¹e H. maro nis, be Freie Lieferung, auch 5 ö nach auswärts. Fahrschule Wo können 2 Mon⸗ teure das Fahren er⸗ lernen für Perſonen⸗ Drucksachen u. Laſtwagen. Preis⸗ liefert prompt u. billig, angeb. unt Y L 84 Mannheim, 17. Oktober 1930. Familie Franz Herbert Hauskleider aus Wasdiflenell, in dunklen, gedecklen Farben J Gr. 42—48.95 5 Druckerei Dr. Haas, an die Geſchſt. 6648 Am 15, Oktober verschied nach hurzem Beiden mein lieber Bruder. Schwager und Onkel Karl Steinhart Versidierungsbeamter im Alter von 60 jahren. Ums stille Teilnahme bittet Gg. Steinhari Die Beerdigung findet Samstag nachmittag ½2 Uhr statt 28987 Arbeitsvergebung. b Neubau Volksſchule Gartenſtadt(Waldhof) a) Dachdecker⸗, b) Spenglerarbeiten. Nähere Auskunft im Rathaus N 1, Zimmer 133, wo Ausſchreibungs bedingungen, ſoweit vorrätig, er⸗ hältlich und die Zeichnungen offen liegen. Ein⸗ reichungstermin: Donnerstag, 28. Oktober 1990, Rathaus N 1, Zimmer 124: zu a).00 Uhr, zu b).30 Uhr. Zuſchlagsfriſt: bis 6. Novbr. 1930. Hochbauamt. 21 Zwangs versteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Dienstag, den 9. Dezember 1930, vorm. 9% Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1. 4, Zimmer 43, das Grundſtück der Eheleute Wil⸗ helm Stickel, Schmied, und Emma geb. Maier in Mannheim⸗Waldhof in Geſellſchaft nach BGB. DE rd lASIWACEN-KARAWANE kommt mit den neuesten Modellen und Typen am Moniag, den 20. Oklober nach Mannheim und parkt von—5 Uhr nachmittags am Rosengarten. Emil Sfoffel, eneterter roranznaler Neckarauerstraße 213 MANNHEIM Telephon Nr. 423 85 Bechſtein⸗Flügel Radio auf hemarkung Mannheim.. 1000 Die Verſteigerung wurde am un 4 1 1 Et 9 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen a0 Ver. a0 Un f 5* 5— N über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ Die Gemeindejagd Ilvesheim— ca. 509 ha ine Aegi fan Hliige AHenochen! mann einſehen. Rechte, die am 18. Juni 1930 umfaſſend— wird am Donnerstag, den noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind 23. Oktober 1930, vormittags 11 Uhr, im Rat⸗ ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf; 1. dahier nochmals auf 6 Jahre, d. i. vom forderung zum Bieten anzumelden und bei. Februar 1931 bis 31. Januar 1937, öffent⸗ Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, lich verpachtet. ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und Hierzu werden Pachtliebhaber mit dem Be⸗ bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruchſ merken eingeladen, daß als Steigerer nur ſolche des Gläubigers und nach den übrigen Rechten Perſonen zugelaſſen werden, welche ſich im Be⸗ Selbst vor dem Kriege war der internationale Silberpreis berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗ ſitze eines Jagdpaſſes befinden oder durch ein 40 50% höher als heute. Ich rate Ihnen:„Nützen Sie die rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag ſchriftliches Zeugnis der zuſtändigen Behörde e Depri Tafel b aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt nachweiſen, daß gegen die Erteilung eines Jagd⸗ IStzs P„ etage tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an paſſes Bedenken nicht beſtehen. Besteckkasten— Brillanten— Glashütter und Schweizer die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Auswärtige Steigerer haben durch ein Ver⸗ Uhren. Sie kaufen jetzt besonders günstig. Ich berate Sie Grundſtücksbeſchrieb: mögenszeugnis neueſten Datums ihre Zahlungs⸗ richtig u. biete Ihnen für Ihr Geld den größten Gegenwert g 5 91 fähigkeit darzutun. Fr. J 695. Nr, 471068: 3 e 66 am Pofrette, Palb⸗ Der 1 des Jagdpachtvertrages 2 zur. J. Kraut, Enge Planken, Breitestraße. Gegründet 9 5 hof, Sandhoferſtraße Nr. 16. Auf der Hofreite 1 ee 1990. 405 ſteht ein unterkellertes dreiſtöckiges Wohnhaus N Schlafzimmer 7, 38 Metzgerel Mannheimer I 7, 30 — Billiges Kalbfleisch uains Bareni Pjund 90 Pfg. Sdiwelnelapnen.. Pfd. 88 Pfg. Halbs-Ragou fund 98 Pig. Shmmelme braten Pfd. 1. N. 35 r noteten Pfd. 3 09 N. Frisches Fleisch Pfd. 80 u. 10 Pig. Braten Pfd. I. 10.] Rimdlleisch, bei 2 Pfund. Pfd. 90 Pfg. Probieren Sie meine 9 85 Wurstwaren gut und billig! Krakauer Pfd. 85] Thüringer ½%„ 35% Lioner, Servela, Koscherw., 20% Preßkooa tft ½„ 30 Gute Frankf. u. Grieben w.„ 60% Dürr fleisch Pfund.30 Frische Bratwurst., 304] Lachsschinken, 504 [Guter Aufschnitt% 30% Schinken, gekocht 1 Pfund 50 weiser u. roter Magen im Pfd. 80 g 2 Pfund 15 90 Mettwurst% Pfd. 30% Sülz, gekocht.. nur H 7, 38 üg mur H 7, 38 5 0 wenig geſpielt, Mar⸗ g N faſt neu,(Wochen im Gebr.), chlatummer billig abzugeben. Netz anſch l. ger. [Wilko Meyer. Klavier.„Mende“, Neupreis: eiche gebeizt, voll ab⸗ bauer, D 2 Nr. 10. 498, für 130„ zu geſperrt. tadell. Ver⸗ 4503 verk. Anzuſehen zw. arbeit., unbeſchränkte 6 u. 8 Uhr. Adreſſe in Garankle, zum Preiſe Edelholz⸗Schlafzimmer, der Geſchäftsſt. 6661] von 490 Mk. S387 Garantie⸗Qualitäten Sonder⸗ Angebot bis in Birke, Blumen⸗ zum 20. Oktober. Mahagoni u. Roſen⸗ 9 8 Nu d. Landes holz. neuzeitl. aparte nur Q 5, 4, M' heim. Mod., verk. ſpottbill.. 5 Schlafzimmer, weiß, mit Graff, Rheinauſtr. 4, weiß. mit od. ohne gtür Spiegelſchrank, am Gontardpl. 5975 Marmorpl., 2,50 lg., Waſchtiſch m. Marmor Mahagoni S830 1 Regal 2,10 boch, 3 u. Spiegel. 2 Nachr⸗ Mtr. breit, billigſt zu tiſche u. 2 Bettſtellen verkaufen B4484 mit Roſt, für nur 280 elegante Form, mit 5 Mk. zu verk. 6047 groß., 180 em breit. Fahrlachſtraße Nr. 9. U 1. 1, Grünes Haus. Ankleideſchrank, mit 1 7 0. chem armor u ßpelsezimmern PA Stühlen für nur 575 Mk. abzugeben. eiche, mit ſchöner 5 85 Gre Mannheim, Scheren belt aus Für Wedemeraufer zu 7. 20. Büfett mit engliſch. 5 1 8 Zügen 1 Kredenz. je⸗ Ofiginal-Fabrikprelsenl Wenig gebrauchter doch in d. Farbe nicht mmstummmumummimmumm Slrebel- ganz paſſend, 1 Aus⸗ Seifen, Persil, Boden- ziehtiſch u. 4 Stühle wachs. Toilettenseifen, Hessel weg. Farbunterſchled Bürstenwaren für 450/ billig zu in großer Auswahl preiswert abzugeben. verkaufen. S528 Anfrage 6021] Landes, Mannheim⸗ E 6,-4 part. Kramer Gr. Merzel⸗ Lindenhof, Bellenſtr. 5 ſtraße Nr. 5. Nr. 2(Alte Oelfabr.) 8392 mit Gaupen und e 900 14 FE Notariat Mannheim 4 als Vollſtreckungsgericht. Großer Preisabschlag! d acucncholeſen 1 essen. Schweinelappen„95 deer deutschen Liquldationsgeschädigten 8. J. la. Oual. Ochsentleiscn,.06 8 faanonst Frisches Fleisch zu Essighraten, 80 Sitz Frankfurt am Main Für meine Wurſtwaren iſt beſonders große Auf; merkſamkeit verwendet 14116 3 3 e 2. 16 Wann, e Sonntag, den 19. Oktober 1930, vor⸗ mittags 11 Uhr findet in Mannheim im Notel National (gegenüber dem Bahnhof) eine VERSANMNLUNG statt. Der neue Reichstag und die Liguidationsentschädigung. Das Referat hat Herr Rechtsanwalt Dr. Bruno Fürst, Frankfurt a. M. übernommen. 2* Zeit 2 Original 550 Schwarzwälder Standuhren direkt an Private gegen Teilzahlung Schwarzwalduhren sind weltberühmt. Wir bieten Ihnen jetzt Sondeworteile Verlangen Sie Angebot Empfehle Ta. Rind-, Halb-, Bammel- und Bichtweinefleiſck aus eigener Schlachtung, beſte Qualität, prima Wurſtwaren, ſowie Aufſchnitt u. Schinken zu den billigſten Tagespreiſen. Villinger Hausuhrenfabrikation Meßgerei Karl Arnold a wake viene, 14074 C4, 1 Lelephon 26628 C 4, 7 N 20 Ohne Los— kein Gewinn Die neue Stàdtslotterie beginnt nächsten Freitsg 8442 Thema: Gäste sind willkommenll Kauft Lose bei den Staatl. lotterie- Einnahmen in Mannheim J BURSER.58 SrURMER OT II FNMpwaanEN ü 3 5 Br MARTIN HA MöHiER K1.6 Ib duneſ ecti E. N. Hurley jr. E. N. Hurley ist Präsident der Hurley Machine Company. B Firma vertreibt in großem Maßstab Haushaltmaschinen. 1929 gab er 750000 Doflar für Reklame aus. Befragt, für Welchen Betrag er 1930 inserieren W ürde, erklärte er, er würde das Doppelte, also 1 500000 Dollar N da er die Gewißheit habe, dadurch bei weitem mehr als das Doppelte an Maschinen zu verkaufen. 1 8 Anzeigen in der N MZ bringen ebenfalls mehr Umsatz ind Gewinn. S815 eee — „S 8 nn ͤ e. eee . Büro und Lagerraum — — Gr 2 — 2 4 2 — 22 12 12 — * 2 Wir ſuchen eine eines guten Neugeſchäftes durch⸗ aus ſicheren in direkter Ver gewährt. Ausf an Braunſchwe ſicherungs⸗ Ba ſchweig, Urſpr. Ubneralggenten Günſtige Bedingung ue weitgehende Unterſtützung werd. geboten. Neben hohen Proviſionen wird Zuſchuß n in der Erzielung V335 bindung mit uns. Bew mit Lichtbild igiſche Lebensver⸗ nk A G. Braun⸗ 1806. * — ambürg, Bohnen- Käfern Tee⸗ und Kakao⸗Importhaus ſucht reelle Leute um Verk. an Private. Wertvolle Gratiszugabe. apital nicht erforderl. gebote aus Stadt u. Lan die Geſchäftsſtelle dieſes Aanlelte f 22 Dauerverdienst v. Schreibt. aus doͤrch. Engelbert Schmidt, Sonneberg. Proſp. fr. Strabenverkäufer „ Zeppelinkarten ge⸗ ucht. 6694 hotographie, 0 fallen gesucht. Angebote unter J U 186 an die Geſchäftsſtelle. 6059 Dienstmädchen ges. 8 b, 1055 2 Trepp. Dekera emerde fabrik Ludwinsdefen ſucht zum baldmöglichſten Eintritt die auch in der Lage iſt, engliſche und fran⸗ zöſiſche Diktate ſtenographiſch aufzunehmen. Angebote mit Gehaltsanſprüchen erb. unter J P 181 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Veen esche Höchſt⸗Verdienſt. An⸗ d erb. unt. J T 185 an Blattes. V2 bohnen 14102 ſlialleterinn Lebensmittelbr. ſofort geſucht. 2000 Mk. geg. Sicherheit erforderlich Angeb. unter L G 80 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 636 Jüngeres Mädehen für einfache Hilfsarb. i. chem. Laboratorium geſucht. Zuſchrift. un⸗ f ter 1 O 87 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes erb.* 6655 Solides Mädohen das kochen kann, zu kl. Familie auf 1. Nov. geſucht. Näheres Prinz Wilhelmſtr. 14, 1 Treppe. 60³³ teur guter Plakatmaler, Akademie- Schüler zucht St Ingebote unter Z B 10 a Elle. 26868 n die Gesch. d. Blattes Aer Mann alt, der auch Radfahren kann, ſucht Stelle als Ausläufer. Angeb. unter X L 31 an die Geſchäftsſtelle oſs. Blattes. 6578 Fräulein. 28 J. alt, ſucht Stellg in Bäcke⸗ rei od. Kolonialwar.⸗ Geſch. a. Verkäuferin, etw. Hausarb. w. mit übern. Gute Zeugn. vorhand. Angeb. unt. JN 179 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 556 Heiteres Mädchen welches einen Haus⸗ halt ſelöſtänd. führen kann u. gute Zeugn. beſitzt, ſucht paff. Wir⸗ naskreis. Ang. u. I D 77 an die Geſch. 26628 Miet- Gesuche 2 Zimmer und Küche Suche zum 1. 11. 30 Stelle als Stütze in klein. beſſ. Haush. Bin bew. t. Kochen u. all. Hausarbeit. Gute Zeugn Angeb. unter M 5379 an die Geſch. 318 Ninderliebes Mädchen m. Nähkenntu. ſucht Stellg. b. z. 1. 11. 30. Zuſchr. u. N T 2 an die Geſchäftsſt. 6606 Saub. ehr. Frau ſucht vormittags Be⸗ ſchäftigung i. Haush., in nur autem Hauſe. Angeb. unter 2 A 9 an die Geſchſt. 6680 ſucht ſolide, alleinſtehende Dame ſofort oder ſpäter. die Geſchäftsſtelle dieſes Angebote mit Preis unter 2 N 13 an Blattes. 6698 2 schön möhl. Zimmer (Wohn⸗ u. Schlafzimmer) mit elektr. Licht, Bad, Dampfheigg., in ruhig. Lage, mögl. Waſſerturm, ſofort zu mieten geſucht. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Angeb. unt. J 0 180 14 092 parterre mögl. Nähe Bahnhof— Tatterſall, ver ſofort zu mieten geſucht. Angeb. unter H 78 an die Ge⸗ ſchäftsſt. dieſes Blat⸗ tes erbeten. 6632 Für den Fusboden! Renol-Bodenwachs in Dosen zu 95 u. 50% Rennertin-Boden- Wachs, das Beste u Sparsamste m. gar. reinem amerik. Ter- pentinöl hergestellt Weiß u. gelb, Dosen zu.90,.05, und 60 4 Bodenbeize, rot, weis und gelb, in Dosen zu 90 u. 65 4 Zu haben bei: Rennert U, 12, Mfttelstr. 59 9 5, 14, Reerfeſdstr. 39 8 1, 9, Seckenhnelmerstr 32 FEC Für Flaſchenbiergeſchäft gecigneter faum zu mieten geſucht. Angeb. mit Preis u. V8 1 an die Ge⸗ ſchäftsſt. erb. BCC Sofort geſucht: broß. mäbl. Zimmer als Büro und Emp⸗ fangsraum, möglichſt zentr. Lage, ſep. Ein⸗ gang. Angeb. erb. u. Y X 6 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 6674 Junges kinderl. Ehe⸗ paar ſucht 2 Zimmer und Küche Angeb. unter X N 33 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. Baba 2 Zimmer und Nücke per ſofort geſucht. An⸗ geſtellter(keine Kind.) Neckarſtadt⸗Oſt bevor⸗ Jahweteingetstt. 70 9 Füudenheſm, Hauptstr. 69 dandbofen, Schönauerstr. 14. zugt. Dringl.⸗Karte vorhand. Angeb. er⸗ wünſcht unt. L 2 8 Ig., berufst. kinderl. Ehepaar ſucht -2 Zunmer u. Küche Angeb. unter X J 82 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 6645 Berufst. alleinſt. Frau sucht keeres Zimmer mit Kochgel., od. 1 3. u. Küche, mögl. Nek⸗ karſtadt. Augeb. unter 2 C11 an die Geſchſt. 6695 Berufst. Dame ſucht gut möbl. Zimmer ſep. Eing., in gutem Hauſe. Angeb. unter Y N 86 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.* 6651 Jung. Ehepaar(An⸗ geſtellter), ein Kind, ſucht z. 1. November möbliertes Zimmer mit Küchenbenützung. Zuſchrift. mit Preis⸗ angabe unter X B 75 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. B4551 Jung. ſol Herr ſucht freundl. möbl. ſonnig. Zimmer p. 1. 11. t. nur tadell. Hauſe El. Licht, Heis. Angeb. unt. V LI 7 B4560 an die Geſchſt. 3 Zimmerwohnung Miete os. 70. RM. 1 Emmer wohnung mit Bad u. Mansarde Miete ea. 80. RM. S Iimmetewohsung mit Bad u. Mausarde in der Innenstadt sofort zu vermieten. Angeb. unt. Z D 12 an die Geschst. d. Bl. mit Bad u. Garten 86696 im Käfertal ev. mit Küchenbenütz., ruhig. Hauſe(Neubau Schlaf- und Merrenzimmer benütz. zum 1. Nov. zu vermieten. H 2. 16,., am Marktplatz, Tel. 299 34. für—2 Perſonen in mit Teleph.⸗ u. Bad⸗ *6672 Werkstatt zu vermieten. 6643 Näheres P 6, 5, l. Garage ar. Boxe, heizb., mod., zu verm. Abgeſchloſſ. Boxe z. Uebernachten. Böckſtr. 5(Jungbuſch] Tel. 322 31.*6607 roger Laden mit 1 Zimmer und Küche Riedfeldſtr., per ſof. zu vermieten. Angeb. unter X M 85 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 049 Heidelberg! 5 Zimmer⸗ Wohnnun m. Zubeh., Veranda. in ſchönſt., fr. Lage, 2. Stock, ſof. zu vermieten. Anfr.: Frau Andres, Heidel⸗ berg, Uferſtraße 22 a. 6681 Schöne 36610 3 Zimmer-Wohnung mit Bad u. Zubeh. i. guter Lage, ohne vis⸗ àA⸗vis zu vm. Ang. u. X X 71 an die Geſch. Möbliertes Zimmer beſte Wohnlage, Oſt⸗ ſtadt, fließ. Waſſer, Dampfheiz zu verm. Ba507 Tel. 400 71 Nähe Waſſerturm. 0 7, Nr. 20, Ran: Schön. möbl. Zimmer, el. L. zu vermieten. B45835 but möhl. Zimmer a. ſol. Dame zu verm. Anzuſ. zw. 1 u. 3 Uhr u. abends ab 8 Uhr. Rheindammſtr. 11 3 Tr. l. Ba4589 müller Föllafzimmer möbliert. el. Licht, Tel., ſofort zu vermieten. Bös5g7 K 2. 20, Kunkel. but mäbl. Zimmer m. el. L. u. ſep. Eing. zu vermieten. 6594 Kobellſtraße 14, part. 5 J, 17, bei Völkl: Möbl. ſchön. Balkon⸗ zimmer m. 1 od. 2 Betten zu om. 96587 Schön. möbl. Zimmer für 30 Mark zu ver⸗ ntieten. 6612 R 3, 13. 1 Tr. links. 3 Zimmer, Nüche, Bad u. Zubeh., Neu⸗ bau. i. Neuoſtheim p. Frühiahr 31, zu ver⸗ mieten. Angeb. unter 1 Q 89 ͤan die Ge⸗ ſchäftsſtelle ödſs. Blat⸗ tes erbeten. 6655 Neubau- Wohnungen! In der Nähe Bahn⸗ hof Neckarau ſind 2 mal 2 Zimmer mit Küche und Zubehör im 2. St., auf 1. Dez. preisw. zu vermieten. Adreſſe in der Geſchſt. dſs. Blattes. B4553 Weinbietstr. Nr. 14, ſcähe Rheinkaffee: 2 Zimmer und Küche ſofort oder ſpäter zu vermieten. Ba4559 Schün möhl. Zimmer zu vm. O4, 1(Stadt⸗ mitte) bei Heimig. 6597 Möbliertes Zimmer ſof, zu verm. 6646 R 3, 13, 4. St. links. Gut möbl. Zimmer el.., aut heigb., im Zentrum der Stadt zu vermieten. 6639 1. 1. 3 Tr. rechts. but möbl. song. Zim. in ruh. Haush. ver 1. Nopbr. ev. früher, zu vermieten. Lindenhof, Rheinanſtr. 28, 3 Tr. 6638 Schön möbl. Zimmer ſep., el. Licht. Heiz⸗ gelegenh., in autem Hauſe an berufstät. Fräul, od. Herrn ſof. zu verm. Lgmeyſtr. 3, Ziegler. i. Hof. 6642 Schön möbl. Zimmer in ruh. Lage, per 1. Novbr. zu vm. B4547 O 8. 16, 1 Treppe. gut möbl. Zimmer ſof. zu v. H 7. 7. 1 Tr. B4548 Sohlafsteſle zu vermieten. 6671 Akademieſtr. 15. part. Separ. möbl. Parterre⸗ Zimmer, im Zentr., an beſſ. Herrn zu vm. an die Geſchſt. 6678 6865 T 4a, 11. Schön mäbl. Balk.-2. Ben zu verm. Keller, Waldhofſtr. 8. 1 Tr. B50 Vornehm möbl. Zim. mit Bad u. Klavier⸗ benützg. per 1. 11. od. ſpäter zu vermieten, eytl. Zimmer mit 2 Betten an beſſer. be⸗ rufst. Ehep. zu verm. Rich. Wagnerſtr. 80, 1. Etage rechts. 6590 J Zimmer u. Nüche 2. Stock. an berufst. kinderl. Ehepaar zu verm. Meerfeldſtr. 30, 2. Stck, links. 6682 2 Schöne grofie Zim. möbl. od. leer, ſof, zu vermieten. 6693 Näh. II 4, 10, 3. Stck. Möbl. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer a. Ehep. zu v. 6664 7, 24, 3. St. Gut möbl. heizb. Zim. el. L. a. berufst. Hrn. od. Dame bis 1. 11. zu vm. Käfertalerſtr. Nr. 17, 1 Tr. rechts. B4557 Leer. Balkonzimmer m. kl. Küche an be ⸗ rufstät Fräulein od. kinderl. Ehepaar ſof. zu vermieten. Baß558 3. 17, 3. St., rechts Möbliertes Zimmer wöchtl. 7/ m. Kaffee zu vermieten. B4561 Muth. K 4, 25, 1 Tr. Möbliertes Zimmer zu vermieten. 36662 Lenauſtr 22. 2. St. r. Ferdl. möbl. Zimmer billig zu vermieten. Lauge Rötterſtraße Ja; 1 Tr. rechts. 6057 Hübſch, aut möbl. Zim. m. Schreibt. ey mit 2 Bett., ganz billig ab⸗ zugeben. K 3, 12. N. Friedrichsbr., 2 Tr. 46685 Möbliertes Zimmer u. möbl. heizb. Man⸗ ſarde ſof. zu vermiet. 46686 Kocks, A 2, 3. Schön möhl. Zimmer el, Licht. mit od. ohne Penſton, ſof. zu verm. K 1, 10, 2 Tr. Breiteſtr. B4562 m. el. Licht u. Tel. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Gut erhalt.*6652 Kinderwagen zu Zerkaufen. Sebert, Böckſtraße 6, 5. Stock. Einf. möbl. Mansapde ſof. zu verm. K 1, 10, 2 Trepp., Breiteſtraße. freundl. 76692 J 1 6, Breitestraße Theater (Kino), bei Langer: Miete B. Park., um⸗ Möbl. Zimm. zu bm. ſtändeweg, abzugeben *6687 Angeb. 1 7 2 K 1 Schön möbl. Zimmer an die, Geſchäftsſteng an Herrn od. Dame ds. Blattes. 999 ſof. zu verm. Zu erfr. im Laden. F 4. 16. *6691 pelzmantel Peſchaniky. wenig ge⸗ tragen, bill. zu verk. T 4 a, 5, 1 Tr. rechts *6598 raſſerein, goldgeſtreift ſch. Tier, 15 Mon.., zu verk., 80 I. Wolf, Landwehrſtr. 6. 6668 Dreiswert Finfamibenhaus in bester Lage von Bensheim an der Bergstr., 5 Ammer. Zubehör, alsbald beziehbar V247 Preis: Mk. 17 000. Anz.: Mk. 8 000.— zu verkaufen durch: Wolff, Moos& Co. Immobilien Bensheim à, d. B. Kauf. Gesuche gegen Barzahlung zu kauf, geſucht. Angeb. mit Preis u. O D 89 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. Ba480 Markt-Handw-agen zu kaufen geſucht. Angeb, unter L R 90 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 6658 pol. Mcherschran zu kauf. geſucht. An⸗ Automarkt Mandeler 6 PS mit schönem Aufsatz, einwandifr Beschalfen heit reick. Ausstattung. grober Koffer, preis w. ru verkaufen gebote mit Preisang. unter L U 3 an die Nathausbogen 2 Geschäftsstelle. 46008 0 84 Mod. öteilige 6641 Flurgurderoben Schleiflack unt. Fab⸗ rikpreis abzugeb. Lin⸗ denhofſtraße 96(Hof Fpeiseschranhchen m. Kühlung lauf Bit⸗ fett) zu kaufen geſucht. Angeb. mit Größe u. Wegen Auflöſuna ſof. zu verkaufen: Kommode. Ausziehtiſch ut. Stühlen. 2 Couſol, div. Spiegel, Schrank. Tiſche, 2 ſch. Betten m. Roßhaarmatr., Küchen- Preis unter 83 ſchrank, Klapierſtuhl an die Geſchäftsſtelle mit Notenſt.] Ak- dss. Blattes. 6647 tenſchrank. 6697 Gebr., gut erhaltene Friedrichsring 36, pt. Hobhaar-Sofa m. Kriſtallſpiegel⸗Um⸗ 1 f 6654 Nähmaschine 8 zu kauf. geſucht. An⸗ ebote m. Preis und Fabrikat unt. T P88 bau u. 2 Vitrinen f. ie Geſchäfts 95 10 0 er 1 die n reſſe in der Ge⸗ 3555 ſchäftsſtele. 4850 e Sehr ſchönes Sofa, neuer Bezug, für nur 35 Mk. zu verk. 6049 UI. 1, Grünes Haus. Ein Afriger älterer Kleiderſchrauk, 2 pol. Bettſtellen mit Kleidermacherin nimmt zum Nähen an. Goetheſtr. 4, 5. Stock, bei v. d. Heyd. 6650 Billiges Benzin [Deropl. 32 Pfg. ver Roſt u. Matr., 1 ält. Liter 0.„ Tankſtelle Riedfeld⸗ Chaiſelong., 1 Liege kraße 100. 7 ſtuhl, alles gut erh., bill. zu vk. Näh. zw. -6 Uhr. Sontheimer, K 4. 12, 3. St. 6677 Neue eich. Schreibtiſche f. 85/ zu verk. 6051 U. 1, Griünes Haus. Nußbaum pol. Bett mit neuem Pat.⸗Roſt, preisw. zu vk. Lauer, Stockhornſte Nr. 34. 76640 Geldverkehr Apotheken, Darlehen Ban⸗ und Kaufgeld, Teilhaber wenden ſich an B. char ds, Mannheim, N 7. 2a. 6644 Wer leiht mir 40. geg. gute Sicherh. auf kurze Zeit? Ang. u. Die, Herren⸗ u. Mäd⸗ 4 an die Geſchſt. chenrad, Trausvort⸗ 6670 Schwegler. 0. f N naerſtr.. Fabrzengbbka.„060 Heirat Alleinſt. füng. gebild. Herr, in aut. Poſit., wünſcht m. Dame zw. Heirat in Korreſp. zu tret. Diskret. zugeſich. Zu⸗ ſchriften u. L W an die Geſchäftsſt. 6678 Geb. Witwe. Anf. 40, 8 Zimmerwohng. vor⸗ handen, ſucht Wiederheirat Zuſchr. u. X Q 36 an die Geſchäftsſt. dieſes Blattes. 6588 roller basofen zu verkaufen. 6684 Mittelſtraße Nr. 22, Telephon Nr. 539 98. Schöne ar. Kartoffelkiſte . Einkellern), in ta⸗ delloſ. Zuſt. ganz bill. abzugeb. Tullaſtr. 10, 3. Stock les. 6656 na dame (Ladennen] preiswert abzugeben. 6657 B 6, 20, II. Hypotheken 18 20000.— auf I. Hypothek auf Geschäftshaus in guter Lage von Selbstgeber ge: sucht. Angeb. unter Y F 79 an die Geschäftsstelle ds. Blattes. 6635 Empfehle gut bekömmliches, kräftiges 13 924 SBauernbret nur Bäckerel Schneider 24. 3808 Offert-Brieſe die nicht die richtigen Zeichen und Nummern der betr. Anzeige enthalten erſchweren die Weiterleitung oder machen ſie direkt uumöglich. Es liegt deshalb im Intereſſe der Einſender von Angeboten Neichen u. Nummer genan zu beachten, damit unliebſame Die Geſchäftsſtelle der Neuen Mannheimer Zeitung eigen mit engel? Beinkleider“ Sertd erst er bung u. Prinzessricke für Dumenu. Mädchen aus edelster, feinster Wolle, schmiegen sich ohne aufzutragen welch dem Körper en Sie sind von vornehmer Gedlegenheſt und ent- Sprechen allen hygienischen Anforderungen, Beim Einkauf bitte auf dle elngenähte Schutzmäfke„gunge mit Schef“ und die Wottzeſchen„Kübler Hanne! zu achten. Vetlangen Se kostenlos den neuesten Prospekt mit ermäßigten preisen von der Fabrik Paul Kübler& Co., G. m. b.., Stuttgart- O. 172 Kübler Hanna- Kleidung führen: Spezlelgescheff Nr: StrUrpfe WollVerer Ufer Weschie ergdberg AArmetumnesfelle rr 5 Nr NAA ESS Feperefuren MürrEEST RIS Seti S Rer. 2 Heldelbergerstr. Mannheim O 7. 5 Marenhausg Brellesiy. Verwechſlungen vermieden werden 12. Seite/ Nummer 481 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 17. Oktover 1930 Heufe Wieder Nur noch wenige Tage! in seinem ersten Ton- 5 0 8 8 2 g 5 Wochenrate an liefern 1 0 1. L 1 5 7 N— N K 2 R aus den beten: Sprechfilm wir Federbetten, Feder⸗ 5 kiſſen, Matratzen, Metall- 5 2 e Derzohndex weißen! longues, Steppdecken, 2 5 Eindelmöbel Betkwäſche⸗ 175 Einer der besten und dank der zwingenden Wucht seiner Bilder 1 leine Anzahlung. einprägsamsten aller Hochgebirgsfilme! f lederberger 5 Außer LUIS TRENK ER spielen und sprechen:* 5 Renafe Riüller Marla Solveg Leo Peukert darumles grog Mengen M 7, 26 5 und ein ganzes Heer internationaler Sportkanonen! 2 25 12 Betten- u. Bettwaren-Spezlal. Jugendliche haben Zutritt!— Tonfilm-Beipregramm! 2 beschätt. 8484 Beginn: 3, 5, 7,.20 Uhr 1 Jeder Kunde erhält ei 7275 5 e r 1 Sonntag, 19. Oktober 1930 sehen Sie in unserer ersten 2 5 2 3 Si verb.. 7 5 g in seide-, Kleider- und Herren- stoffen, enrete deu, erden Aufuhbruns dieser Sasen denn, 1e er 5 0— e— Nenschen im Buseh a 22—— 2 5 1 4 A N erh en t 5 5 9 1 U 91 Wer an 8 den 1. Tonfilm aus dem Leben der Eingeborenen Afrikas. i 6 — Begleitvortrag: Herzog A. Fr. v. Mecklenburg. N Bir] POsfern Damast, erolsé, Kretonne, Zephir, BW.-Flanell, Bettkattun, Oxford und elne— leidet trinke — 1 Maß 8 5 0 rr ö elt ſſſſſiiſſ f — Schürzenstoff- Reste, 5 1555 IinsserHlaustee 5 eee I ö WIN ene 0 I 0 —.—(NJerventee Nr. 60). 25 I a 0 5 0 N A f I 8 5 Mengenabgabe vorbehalten— Der Pes ee r denen Na N Aud— Am 0 f 8 7. für Kaffee, schwar- Nn Bitte beachten Sie unser Spezial- Restefenster Patel d 127 11 100 Im beiden Featerm: br. 2 88 8 S lar der hechaktuelle, sensatlenelle Zeppelln-Ton- und Sprechflim: zingerstraße 66, Mi- chaelis-Drogerie a. Markt,. Drogerie III 1 Müller, U 5 und 2 Merkur- Drogerie 5 am Gontardplatz.. BFBEBECCCbbbooooooo Schöne Herren- 10 rrufreibe ride Akte Anzüge. Mäntel bie Katastrephe des Zeppelin 1034 am Südpol ist technisch hervor- ſpottbill. Kein Stück ragend erschütternd in Bild und Sprache, der Kampf der Mannschaft mit den über 59 ,. 4523 Natur-Elementen ist in solchem Ausmaß noch nicht gesehen worden, wie der P 2, 2. Etagengeſchäft Sturmregen hoch in den Wolken gegen das Luftschiff peitscht, . wie der immer mehr vereiste Luftriese auf die unendlichen Schnee- und ö i Eisfelder niedergedrückt wird. Buchen-Brennhol? ca. 250 Ster Scheiter. Bilder und Worte, die unvergeslich bleiben! 15 e e en Hierzu das auserwählte, passende B EI P RO GRAN NM Tägl. abends 8 Uhr Nur noch wenige Tage! Gesangstexte und Musik von Ralph Benatzky gonweiſe zu verkauf. Beginn nachmittags 3 Uhr 1 5 5 FRANZ LEHARS„ usikalische Leitung: Karl Klauß Verladeſtat. Forbach i. Inszenierung: Alfred Landory 0 8 25 3 855 5 5 N 7 e . Meyer Das Land Le e eee 5 585 1755 8. N 5 Tänze: Aennie Häns 6013 5 5 5 8 2— 8——.— fang 20 Uh E 5 des 5 Anfang 1 nde 22.30 Uhr kin roger Posten fer eee Personen: 25 unſere vielfach mit Rammersänger Hans Gredinger Dolly Sophie Karst erſter und Siegerpreis aus⸗ nden Bestimmt zu haben 5 in der Rheingold-. Drogerie, Schwet- 5 10 2 1 National-Theater Mannheim. Freitag, den 17. Oktober 1930 Vorstellung Nr. 44— Miete F, Nr. 6 Meine Sehwester und ieh Lustspiel von Berr und Verneuil Deutsch von Robert Blum apollo Ihcater Mannheim Tel. 21624 Roger Walter Joob 7 3 8 F Fa el dee, in seiner Glansrole ds sou Pong en abben gabe; Neu-Eröffnung Irma Mizzi Seibold Lisa: Butter 8. 1 Freit 4 rl Filosel Walther Friedmann Grete Nitiller-Nforelli N 5 ute, reltag, Unr 5 3 Wegen des großen Andrangs an der Abendhasse empiientt At Af.8, eee ute enorm Billig 8 — 5 122 etteebutter 2 3 e es slch, die Marfen rechtzeitig im Vorverkauf Zu besorden Aer Mf.90 del Pfund a 8 * ugo Voisin frei Haus Nachnahme. 158 8 F bel Wronker.-., H. Ferd. Heckel.— 82⁵ Bilger.-G. Oberſchwab⸗ iſche Ae e Bibe⸗ rach Riß 66, Württ emberg⸗ iſches Oberland. im 5 10 bis 2 Uhr und 3 8 6 Unr Halkeo- Aostauraat keln sensationelles Doppel-programm needed 8 — — 5 a Meislerschaft von Mannheim 0 n 5 D 2 3 0 gegenüber Kaufhaus Schmoller 8 85 2 2— E.— an Haway- Willy Fritsch Tanz 1 Turniere 5 22 S Ia. Kalte und Torten, Spezialausschank Exportbrauerei in dem spanfenden 100% igen— 8 8 Pfungstadt, reine Naturweine, kalte und warme Speisen S P TE Chfilm i des e zur 5 8 Ge-. 2* 5 F Sellscheftstanzes e.., Berlin in den Fest. 8 2 1 Heku 8 poku 8 sölen des pelesthotels ennheſmer Hof 6 N E 25 5 60 Auf Wunseh Aube 8 e e eee Samstag, 18. Oktober 1930, 4 Uür nachmittags* Segen Amanlung 8 ie r ne 5 Heute u. morgen: Polizeistunde-Verlängerung fl lie Mordafarre paul RHeuermapn H. Reichardt, F 2, 19191222 TONFILM-OPERETT E . N. P. G. Berlin)—. Nach dem glelchnanigen Stück v. kurt zt S e e. S Fanstag, Id. Oktober 1530, 20 Uhr abends EAN 1 4 NGO Tel. 229 72—. 1 Henn Porten Meisterschaft von Baden u 1(A= und Sondefklesse des R. P. G. Berlin) 2 0 785 D 1 0 55 ſe Harl de Vogt- Allee Heehr Karten im Vorverkauf für n. in 85 5 a) mittags inel- Teegedeck à Mk. dur wir FORST e FEE MalTENI — b) abends incl. Steuer 4 Mk. OSKAR KANLW FIS? s ERNST a E N 2 II 1 1 N C I 1 Vorschrift für abds.: Damen; Gssellschaftstoſlotte. VEREBES G pA OTTO 2 3 — Herten: Frack oder Smoking. 8 0 Das große Henny porten-Drama der UFA 8 NEGIE: GEZ A VON BOLVARY 5 Aufang:.00,.20,.00, S0 Uhr 8 Sonntag, den 19. Oktober 1930, 16 Uhr I BO GEA f g i 5 2 Tanzschau MIck v 0 5 ü 1 2 EER 8 + 4 der Slegetpeste des Tumlers und Vof- f b 81 füntung der modernsten Tänze durch Als FAHREN OER SRNGER f 8 Kurt Rudolt Weinieln, Nennheim UFA-TON-WOeHE 5 mit Miss Audrey Bidmead, London 0 ſe I Nosengarten und Frl. Nanni Seidel, Nannheim 5 5 555— 5 8 3 KLorten für Teegedeck zu Pf..- erhält- 5 1. ee lch en der Hoteſtasse. Rechtzeitige IIsch- SArISFACG NAH FAG 250 Unt n m. 5 Diesen Samstag: 12 erstkl. artist. bestellungen an des fHotelbüro erbeten. 8 lack kombin. 6. 85 Protramm Nummern in Krohn an E Aenne ZWEITER MARCHEAf FS TSP ELTA groune Herr. Holb- 15 Karten ab 2UR AUFFUHNUNE GFELAN ST: KUE DROSSEL BART schohe od.schwgtze J* 60 PE. riet Des Luft uff StiefrsfREIs 60 FFE MUG 00208 Herr. Stiefel.45* Diesen Einmalige Wiederholung: 66 ſagfacangagagaaunnamncudoamunuanudnnwnnnumanade e 190 Sonntag: 6 12 DP Ii— rren, för Straße 99 rad E 2 N A N 2 Schule u. Gesellsch..85 Die Dollarprinzessin landet Sonntag, 19. Oktober 1930 der guten Gessellschaft— gegen 2 Uhr nachmittags in 5 8 f 1 N r beiden 0 1 1 1 e en 8 J. H D 1 N 7 1 C 1 8 d 0 f—. 5 en vc 13 u. 5 6 au Flugpla 8= agen von u. ab 15 Uhr geöffnet ellen ee Telephon 22933 P 1, Za.— 8 1 5 9293 135 e 7 5— 55 1 90 5 BegIAA nene EA Es Baldige An- 3 5 l. Rag für Seb een g 1 8 meldung noch erbeten. Erstkl. Unter- 2— 4 btzge Lol 0 oft gel Arbeitslose Rel..50 an Besonderen Nassen richt in Kursen und Privatstunden. gegen Dorseigung ihrer Ausweise. la. Referensen. 8532 9 Vorverkauf: Verkehrsverein. N 2. A. und im 5 8 Lortzingstraße 27 ee 5. Ane Andale 1 25 in 1 300 Ma k gewinnen, donn 5 mer. 5 1, 5, P. Z ecchten Sie bitt i i f 8 Fleisck-Abschlag Sikenter 0 r il Aegean Wels. fe Kaut 3 e„ in unseren 0 S cds gef mens dis bier. 4 1. 6 388 Mittelstr. 22 ofens 0— Wir verteilen viele Wertvolle Preise i Wursi-Abschlag-e peee fes tener en eb breieg den. Oktober 5. f f Lappen 90 W arg Bealee gte. Platz leu Nb... Wi* F K a 8 prima Schweinefleisch Ern en.—-. 1 1 N Beförderte ll. Plata-Harte 5 INZer 5 25 0 7 2 au 3 sen. 5 h nlag Ochsen- u. Rindfleisch F. Pan 155 2 mit humoristischen nlagen 5 prima Gualitätsfleisch b. rund 90 Reute großes Schlachtfest!“ eee eee 1 Lyoner u. Servela v. vd. 90 4. 25 uekerkranke ws uur:. den, en, 9 Pig. N S b. M. 14 5. 1. suppe 8 f 3 4 Magen wa v t v vin fö 4.. 2 f e e eure cer, eee Jette den 88 e Mannheim. S 1. 7 e srabe* 5 5 ö ö prima elikatellabervurst Fh hsegert, Wiesbaden Rüekertstr 242 Jh Fabrega, Jpan. Weinstube, U J, 15/10 9 9 4 Fernspr. 225 24 ves 56688 per Pfund.—, ½ 80 14100