2 . dee — den Schuld. 4 4 Bezugspre ſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W OQOppauerſtraße 8.— Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Pyſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pl. Auzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 um breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport der N. M. g.* Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Geſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend Mannheimer Neiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Mufilzeitung Abend- Ausgabe Freitag, 17. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 482 Sehr erregte politiſche Aussprache Vorſtoß der Nationalſozialiſten gegen Regierung und Sozialdemokratie Einem nationalſozialiſtiſchen Abgeoroneten wird Kapitalflucht vorgeworfen Veſprechung der Regierungserklärung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Oktober. Die große politiſche Ausſprache hat heute in aller Frühe im Reichstag, und zwar gleich ſehr ſtür⸗ miſch, begonnen. Nachdem durch den Einſpruch der Deutſchnationglen die ſofortige Ueberweiſung des Schuldentilgung sgeſetzes an den Ausſchuß durch die Uebergehung der erſten Leſung verhindert worden iſt, ſteht die Beratung dieſes Ge⸗ ſetzes in erſter und zweiter Leſung an der Spitze der Tagesorönung. Der Kommuniſt Neubauer, der die Debatte eröffnet, geht, nachdem er die Gründe der Kapitalflucht im Sinne der„Roten Fahne“ erörtert, gleichzeitig zum Angriff auf die Na⸗ tionalſozialiſten über. Er macht dem Abg. Feder den Vorwurf, er habe vor dem Hitlerputſch auch Kapital ins Ausland verſchoben. Das ruft natürlich einen kleinen Sturm in den Reihen der Nationalſozialiſten hervor. Der Abg. Feder ſtürmt, als Herr Neubauer kaum geendet, zum Rednerpult, um ſich zu verteidigen. Er antwor⸗ tet in ebenſo heftigem Tone und Gegenvorwürfen, kennzeichnet die Kommuniſten als Novemberver⸗ brecher und zeiht ſie der Lüge. Die Folge iſt ein wilder Lärm auf beiden Flügeln des Hauſes. Nachdem Löbe mit großer Mühe einigermaßen Ruhe geſchafft, geht Feder auf die Sache ſelbſt ein und beſchuldigt die Regierung, daß ſie ein Loch öffne, um ein anderes zuzuſtopfen. Natürlich atteſtiert er zum Schluß dem Kabinett Brüning das ſchärfſte 1 Mißtrauen ſeiner Partei. In das gleiche Horn ſtößt der Hugenbergianer Quaatz. Er wendet ſich direkt an den Reichsfinanz⸗ miniſter Dietrich und verlangt im Tone eines Examinators Auskunft darüber, ob die deutſchen Banken bei ihren Darlehen an das Reich Rücken⸗ deckung bei der Reichsbank hätten nehmen müſſen und er verlangt von dem Miniſter zu wiſſen,„wer ſeine Gläubiger ſeien.“ Kaum erhebt ſich der Reichsfinanzminiſter, um dem deutſchnationalen Finanzdilletanten die gebührende Antwort zu erteilen, da bricht es auf der Rechten orkanartig los. Namentlich die Nationalſozialiſten geraten förmlich aus dem Häuschen. Sie laſſen den Miniſter kaum zu Wort kommen und unterbrechen ihn faſt bei jedem Satz. Dietrich, der ſich leidenſchaftlich und mit einer Tapferkeit, die einer beſſeren Sache würdig wäre, ſeiner Widerſacher erwehrt und ihre zum Teil un⸗ ſagbar albernen Einwürfe ſchlagfertig zu⸗ rückweiſt, gibt, ſoweit er bei dem dauernden Tumult verſtändlich iſt, ein zahlenmäßiges Bild von der ſchweben⸗ Ohne Beſchönigung ſtellt Dietrich ſeſt, daß wir trotz allen Anſtrengun⸗ gen den Stand dieſer Schulden nicht ver⸗ mindert haben, auch wenn wir den Ueber⸗ brückungskredit von 530 Millionen in die Summe einrechnen. Bei den Ausgaben für die Arbeitsloſen⸗ unterſtützung nimmt die Regierung für den Februar 1931 einen Zuwachs von einer wei⸗ teren Million Erwerbsloſer für ihre Be⸗ rechnungen an. Als ihm von der Rechten entgegen⸗ gerufen wird, daß ſein Anſatz viel zu niedrig ſei, wendet ſich„Dietrich mit Heftigkeit gegen den Zweckpeſſimis mus, der ſchon ſoviel Unheil angerichtet hat. Die Nationalſozialiſten toben wie die Wilden. Präſident Löbe ver⸗ mag kaum mehr dem Miniſter Gehör zu verſchaffen. Beſonders tut ſich der Abg. Dr. Ley hervor, der zwei Ordnungsrufe erhält. Dietrich beziffert die Steuerausfälle im nächſten Jahre auf eine Milliarde. Sie werden aber wettgemacht dadurch, daß der Etat für 1931 um dieſe Summe geſenkt iſt. Als er mit der Erklärung ſchließt, daß der von ö ihm eingeſchlagene Weg der einzige iſt, der aus der finanziellen Not herausführen könnte, ſchreit man Brüning ſpricht vor dem Reichstag ihm entgegen: Abtreten! Die Mitte klatſcht ſtürmiſch Beifall. Auch Müller⸗Franken beteiligt ſich an dieſer Kundgebung. Löbe, der ſchon ganz heiſer geworden iſt, droht nachträglich Strafmaßnahmen gegen die nationalſozialiſtiſchen Ruheſtörer an, die feſtzuſtellen natürlich eine ſehr ſchwere Aufgabe iſt. Deſſen ungeachtet dauern die Lärmſzenen fort. Bald iſt der Sozialdemokrat Keil, der als nächſter Red⸗ ner auftritt, in heftigſter Auseinanderſetzung mit den die Beſprechung der Deutſchnationale und Nationalſozia⸗ liſten verlaſſen demonſtrativ den Saal, ſobald als erſter Redner der Sozialdemo⸗ krat Müller⸗Franken auftrat. Nur eine Schar von Horchpoſten bleibt zurück. Infolgedeſſen kann Müller⸗Franken ſeine Ausführungen ohne be⸗ ſondere Störungen durch die Rechte machen. Er gibt den Nattonalſozialiſten zu verſtehen, daß man in dieſem Hauſe bereits eine kommuniſtiſche Inva⸗ ſion überſtanden habe und daß man wohl auch der Nationalſozialiſten Herr werden würde. Dann geht er unter geſpannter Aufmerkſamkeit des Hauſes auf das Verhältnis der Sozialdemokratie zur gegenwär⸗ tigen Regierung ein. Wenn es ſich nur um eine Vertrauensfrage handelte, ſo wäre den Sozialdemo⸗ kraten die Entſcheidung leicht. Einem Kabinett, in dem ſich Männer wie Schiele und Treviranus befinden, würden ſie ſelbſtverſtändlich keine Unter⸗ ſtützung leihen. Diesmal aber ginge es um wich⸗ tigere und höhere Dinge. Vor allem müſſe der Plan Hugenbergs, der auf die Zerſtörung der Stabilität in Preußen abzielt, zunichte gemacht werden. Das alſo iſt der Preis, um den die Sozial⸗ demokratie zu einer Unterſtützung der Regierung Brüning bereit iſt. Damit wird keine Neuigkeit verraten, immerhin iſt es das erſte Mal, daß die Sozialdemokratie parteioffiziös ihre Haltung zu der Regierung begründet. In ſeinen weiteren Ausfüh⸗ rungen verbreitet ſich Müller⸗Franken, der ſichtlich in Form iſt, über Einzelheiten des Brüning⸗ Programms. Er fordert in dieſem Zuſammenhang Aenderung der Notverordnungen, die im Prinzip ja ſchon vom Kanzler zugeſtanden iſt, ſo⸗ weit ſie nicht den grundſätzlichen Inhalt der Geſetze angeht. Weiter begründet Müller⸗Franken die Nationalſozialiſten. Er wirft dem Nationalſozialiſten Feder ſelbſt Kapitalflucht vor und man muß ſagen, daß es Herrn Feder nicht gelingt, die ſehr präziſen Angaben Keils zu widerlegen. Mit den Stimmen der Regierungsparteien und der Sozial⸗ demokraten wird das Schuldentilgungsgeſetz dann in zweiter Leſung angenommen und dem Ausſchuß überwieſen. Nach dieſem turbulenten Vorſpiel beginnt Regierungserklärung ſozialpolitiſchen Anträge ſeiner Fraktion und ſchließt, gegen die noch immer verwaiſten Bänke der Rechten gewendet mit der Verſicherung, daß die deutſche Ar⸗ beiterſchaft unerſchüttert daſtehe. Der nationalſozialiſtiſche Abg. Straſſer, der als Vertreter der zweitgrößten Fraktion zu Wort kommt, wird von ſroniſchen Heilrufen empfangen, während Nationalſozialiſten und Deutſchnationale wieder in den Saal ſtrömen. Wenn man erwartet hatte, daß Straſſer ſich in eine heftige Polemik ſtürzen würde, ſo ſieht man ſich angenehm enttäuſcht. Er ergeht ſich in endloſen theoretiſchen Ausführungen über Weſen und Ziel der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung. Ueber das Haus legt ſich allmählich Lange⸗ weile. Nur die Nationalſozialiſten kargen nicht mit ihrem Beifall, ſo wenn Straſſer erklärt, die Partei beabſichtige keine Judenverfolgung, verlange aber die Ausſchaltung der Juden aus dem deutſchen Leben. Auch nach einem neuen Krieg verlangt es, wie Herr Straſſer verkündet, die Nationalſozialiſten nicht, aber ſie wür⸗ den ſich nicht vor einem Krieg ſcheuen, wenn er als letztes Mittel zur Herſtellung der wirt⸗ ſchaftlichen und politiſchen Freiheit notwendig ſein ſollte. Er empfiehlt, die Kapitalflucht wie Landes⸗ verrat zu beſtrafen und den Verſailler Ver⸗ trag für null und nichtig zu erklären, da die Abrüſtung der anderen nicht in Angriff ge⸗ nommen ſei. Zuletzt geht er zu einem heftigen An⸗ griff auf die Regierung über. Als er den Reichswehrminiſter Gröner des Eidbruchs zeiht, verläßt der Kanzler empört die Regierungseſtrade. Zu den Sozialdemokraten gewendet, ruft Straſſer: „Herr Severing hat uns den letzten Reſt von Gefühls duſelei ausgetrieben, wenn es mit Ihnen zur Abrechnung kommen wird. Das deutſche Volk tiſter⸗ wacht und Ste werden die Rechnung be⸗ zahlen.“ Bei Straſſers Abgang von der Tribüne brechen die Nationalſozialiſten in ein förmliches Be b⸗ fallstoben aus. Auf Gegenkundgebungen der Kommuniſten erwidern ſie mit dem dreifach oͤonnern⸗ den Ruf: Deutſchland er wache! Der natto⸗ nalſozialiſtiſche Vizepräſident Stöhr, der während der Rede ſeines Fraktionsgenoſſen den Vorſitz über⸗ mommen hat, ruft dieſen wegen der Aeußerung gegen den Reichswehrminiſter zur Oroͤnung. Als Straſſers Antipode, der Kommuniſt Pfeck, auf der Bildfläche erſcheint, tönt es ihm aus den Reihen der Nationalſozialiſten entgegen: Geht doch nach Moskau! Bei den weiteren Ausfüh⸗ rungen Piecks bleiben die Kommuniſten unter ſich, da alle Fraktionen den Saal verlaſſen Dann ſpricht für das Zentrum der Gewerkſchaftler Joos, doch iſt die Aufmerkſamkeit im Hauſe bereits im Abflauen begriffen. Es beſteht die Abſicht, die Debatte wenn irgend möglich bis morgen abend zu Ende zu führen und dann noch die Abſtimmungen zu erledigen. Erregte Sitzung auch im Preußen parlament Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Oktober. Im Preußiſchen Landtag kam es heute zu einer erregten und politiſch nicht unintereſſanten Ge⸗ ſchäftsordnungsdebatte. Der Aelteſtenrat hatte die Redezeit zu den Auflöſungsanträgen für die Frak⸗ tionsloſen auf insgeſamt eine halbe Stunde feſtge⸗ ſetzt. Der Nationalſozialiſt Haak hatte nun ent⸗ gegen einem dem Redner des Chriſtlich⸗Sozialen Volksdienſtes gegebenen Verſprechen dieſe ganze Zeit für ſich verwandt, ſo daß für die Chriſtlich⸗Sozialen keine Zeit mehr übrig geblieben war. Er begrün⸗ dete das, wie der Chriſtlich⸗Soziale Lindner her⸗ nach ausführte, mit der Haltung der Chriſtlich⸗Soz. Fraktion im Reichstag bei der Präſidentenwahl, in der ein Affront gegen die Nationalſozialiſten erblickt werden müſſe. Die Chriſtlich⸗Sozialen bean⸗ tragten nun, durch beſonderen Beſchluß des Hauſes ihnen ebenfalls eine Redezeit zuzubilligen. Präſident Bartels glaubt, daß über ein ſolches Begehren nicht abgeſtimmt werden dürfe, da die Feſtſtellung der Redezeit allein beim Aelteſtenrat liege. Daraufhin wird auf demokratiſchen Antrag die Sitzung auf eine halbe Stunde unterbrochen, um dem Aelteſtenrat Gelegenheit zu geben, ſich mit der Frage zu befaſſen. Durch dieſe Verzögerung der Beratung ſind die urſprünglich auf 2 Uhr angeſetzten Abhſtim⸗ mungen über die Auflöſungsanträge un⸗ möglich geworden. Sie werden deshalb erſt am Dienstag ſtattfinden. Für Reviſion der Verträge Der Antrag Sachſens bei der Reichsregierung Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Okt. Im ſächſiſchen Landtag iſt bekanntlich am Don⸗ nerstag von allen Parteien ein Antrag angenommen worden, in dem die Reichsregierung auf ⸗ gefordert wird, Verhandlungen zur Reviſion des NVoungplanes einzuleiten. In welcher Form nun dieſer Antrag dem Reichskabinett unter⸗ breitet werden ſoll, iſt nach unſeren Informationen vorläufig noch nicht entſchieden. Entweder wird die ſächſiſche Regierung ein Schreiben an das Ber⸗ liner Kabinett richten, oder aber ihren Geſaud⸗ ten in Berlin beauftragen, bei der nächſten ſich bieten⸗ den Gelegenheit den Antrag im Reichsrat ein⸗ zubringen. Die Lage im Metallarbeiterſtreik — Berlin, 17. Okt. Im Metallarbeiterſtreik läßt ſich auch heute zunächſt keine Veränderung der Lage melden. Lediglich die Zahl der Streikenden bei Sie⸗ mens hat ſich weiter vergrößert. Von Arbeit⸗ geberſeite wird infolgedeſſen die Geſamtzahl der Streikenden mit 105—110 000 berechnet. — 2, Seite/ Nummer 482 Neue Mannheimer Zeitung“ Abend ⸗Ausgabe Freitag, 17. Oktober 1930 Streik in der Meierei Volle Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 17. Oktober. In der Meierei Bolle iſt es geſtern abend zu einem Teilſtreik gekommen. 150 Jungarbei⸗ ter haben die Arbeit niedergelegt und ſind in einen ſeit langem vorbereiteten Streik ge⸗ treten. Der Streik, der weder von den Gewerk⸗ ſchaften noch vom Betriebsrat ſanktioniert wurde, hat eine Störung in der Milchverſorgung eines großen Teiles der Berliner Bevölkerung zur Folge gehabt. d Bet dem nächtlichen Tumult kam es zu Feſt⸗ nahmen. Unter den Siſtierten befindet ſich auch die kommuniſtiſche Reichstagsabgeoroͤnete Grete Milbenberg, die dafür agitierte, daß die ar⸗ beitswilligen Kutſcher nicht in den Betrieb fahren ſollten. Die erſten ausfahrenden Kutſcher wurden von den Wagen geriſſen und die Milch auf die Straße gegoſſen. 5 Franzöſiſche Kammer Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 17. Mit dem Zuſammentritt der Finanzkommiſ⸗ ton der Kammer, die am Donnerstag nach⸗ mittag die Prüfung des Haushaltsvoranſchlags für 1931/2 aufnahm, iſt die neue Kammerſeſſion eröff⸗ net worden. Die erſte Sitzung der Finanzkommiſſivn war der allgemeinen Ausſprache über das Regie⸗ rungsprojekt gewidmet. Der Generalberichterſtatter de Chapedelaine gab eine ausführliche Dar⸗ ſtellung der Finanzlage Frankreichs und ſchlug dann ſeinen Kollegen vor, einen Fragebogen aufzuſtellen, um der Regierung Gelegenheit zu geben, ſich vor der Kommiſſion zu äußern. Haushaltsminiſter Germain Martin wird vor⸗ ausſichtlich zu Beginn der nüchſten Woche vor der Kammer erſcheinen. Man erwartet, daß die Oppoſi⸗ tions mitglieder der Kommiſſion bezüglich gewiſſer Militärkredite, die nicht im Haushaltsplan erſcheinen, um genaue Auskunft erſuchen und ſich danach erkundigen werden, aus welchen Summen dieſe Kredite gedeckt werden ſollen. VBolſchewiſtiſche Provokateure Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 17. Okt. „Matin“ und„Ere Nouvelle“ veröffentlichen gleich⸗ zeitig einen Brief des bekannten Verſtändigungs⸗ und Aunäherungspolitikers Arnold Rechberg, in dem dieſer ausführlich darlegt, daß die ru ſſiſchen Bolſchewiſten um jeden Preis und mit allen Mitteln Einfluß auf die deutſchen nationaliſtiſchen Kreiſe zu gewinnen ſuchen, um einen neuen Krieg n Europa zu entfeſſeln. Dieſe Gefahr bedrohe zur Zeit nicht nur Deutſchland, ſondern auch Frank⸗ reich und die übrigen europäiſchen Länder. 1 Rechberg warnt die Franzoſen davor, ſich von ge⸗ wiſſen deutſchen nationaliſtiſchen Kundgebungen in Verwirrung bringen zu laſſen. Dieſe Kundgebungen ſeien von bolſchewiſtiſchen Propokateu⸗ ren ins Werk geſetzt worden. Frankreich würde ſonſt in die von Moskau aufgeſtellte Falle gehen und die franzöſiſchen Patrioten würden das Spiel der bolſchewiſtiſchen Führer ſpielen. Oktober. Gronaus Amerika⸗Dokumente geſtohlen E Berlin, 16. Oktober.(Eig. Drahtber.) Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt der deutſche Ozeanflieger Wolfgang von Gronau, der erſt kürzlich den Ozean überquerte, vor ſeiner Abfahrt am Anhalter Bahnhof empfindlich beſtohlen worden. Bei Prüfung ſeines Reiſegepäcks bemerkte er, daß ein Handkoffer, in dem ſich die wichtigſten Papiere, Do⸗ kumente und Photographien über ſeinen Ozeanflug befanden, geſtohlen worden war. Der Kriminal⸗ polizei iſt es bisher noch nicht gelungen, den Koffer ausfindig zu machen. zolniſcher Wildweſtfilm Von unſerm oſtoberſchleſiſchen Mitarbeiter Die polniſche Wahl kampagne gleicht immer mehr einem ſchnell abrollenden Wildweſt⸗Film. Mar⸗ ſchall Pilſudſki will mit ſeinem Anhang um jeden Preis ſiegen. Da iſt man bei der Wahl der Kampf⸗ mittel nicht ſonderlich wähleriſch. Aber was in dieſem Wahlkampfe geboten wird, ſtellt bei weitem alles in Schatten, was ſich in kultivierten Staaten bei glei⸗ chen Anläſſen ereignete. Tatſachen ſprechen beſſer als viele Worte. Der Kreisvorſitzende der Aufſtändiſchen im oberſchleſiſchen Rybnik erließ an ſeine Mann⸗ ſchaften folgendes Rundſchreiben: „Vom Tage der Behändigung des Zirkulars müſſen die Aufſtändiſchen jeden Tag in Uni⸗ form auftreten, um zuerſt den Unſeren zu imponie⸗ ren und unſeren Feinden die Kraft zu zeigen. Die Aufſtändiſchen dürfen den Oppoſitionsparteien das Ankleben von Plakaten nicht erlauben. Dafür müſſen ſie beſtrebt ſein, die Pro⸗Regierungsplakate überall anzukleben. Am Wahltage tauſchen die uniformierten Aufſtändiſchen ihre Wohnorte, um in anderen Orten Dienſt zu verrichten und dort Ordnung zu halten. Aufſtändiſche! Zeigt, daß ihr im nationalen Geiſte ſtark ſeid, erlaubt nicht, daß die Deutſchen auch nur eine Stimme erhalten. Fort mit allem, was dem Staate feindlich iſt!“ An dieſem faſt unglaublichen Beiſpiel kann man ſich vielleicht auch im Auslande ein Bild von der „Wahlfreiheit“ in Polen machen! Das Zirku⸗ lar mit ſeiner unverblümten Aufforderung zu Ge⸗ walttaten konnte zur Verſendung kommen und es konnte in aller Oeffentlichkeit wiedergegeben werden, ohne daß die Polizei einſchritt. Kein Staatsanwalt kümmert ſich um die gröbliche Verletzung des pol⸗ niſchen Geſetzes zur Reinhaltung der Wahlen, weil alle Verbrechen ja nur begangen werden ſollen, um dem Pilſudſki⸗Anhang im Warſchauer und im Katto⸗ witzer Sejm eine Mehrheit zu ſichern! Beſonders deutlich wirkt der Umſtand, daß die Aufſtändiſchen ihren„Dienſt“ nicht am eigenen Wohnort verrichten ſollen, ſondern in fremden Ortſchaften, wo man ſie nicht kennt und wo ihre etwaigen Gewalttaten nicht zur Anzeige gebracht werden können, da die Polizei einen uniformierten Aufſtändiſchen ſelbſtverſtändlich nicht zur Legitimation auffordern würde. Faſt noch ungeheuerlicher iſt der Wahlraub, der in Oft Oberſchleſien am Deutſchtum verübt werden ſoll. Die Wählerliſten ſind aufgeſtellt, ſie wurden auch zur Einſichtnahme ausgelegt. Da kamen die chauviniſtiſchen Organiſationen und ließen, um den Deutſchen das Wahlrecht zu nehmen, bei Tauſenden von Wählern die polniſche Staatsange⸗ hörigkeit beſtreiten. Nach der polniſchen Wahlord⸗ nung müſſen Beweiſe für die Berechtigung des Ein⸗ ſpruches beigebracht werden. Man verlangt dieſe Beweiſe aber nicht von denen, die die polniſche Staatsangehörigkeit der Deutſchen anzweifeln, ſon⸗ dern fordert umgekehrt, daß die betroffenen Deut⸗ ſchen den Nachweis der polniſchen Staatsangehörig⸗ keit erbringen. Die Beſchaffung der erforderlichen Urkunden dauert längere Zeit und koſtet obendrein Geld. Im Wahlkreiſe Kattowitz iſt bei rund 4500 deutſchgeſinnten Wählern die polniſche Staatsange⸗ hörigkeit bezweifelt worden, im Wahlkreiſe Kö⸗ nigshütte ſind es etwa 5000, ſo daß insgeſamt rund 10 000 deutſchen Wählern auf dieſe geriſſene Weiſe das Wahlrecht genommen werden ſoll. Um die Schwierigkeiten beſonders zu erhöhen, wird von den einzelnen Wahlleitern gleichzeitig erklärt, daß Militärpäſſe und Reiſepäſſe als Nachweis der Staats⸗ angehörigkeit nicht genügen! Bei einem ſolchen Ver⸗ fahren würde es doch viel ehrlicher ſein, wenn in Gebieten mit deutſchen Minderheiten einfach verord⸗ net würde:„Jeder deutſchgeſinnte Bürger Polens beſitzt kein Wahlrecht.“ Auch aus Pommerellen und aus der ehe⸗ maligen Provinz Poſen kommen Nachrichten, wo⸗ nach dort gleichfalls das Deutſchtum auf die gleiche Weiſe um das Wahlrecht gebracht werden ſoll. Die Bevollmächtigten der deutſchen Wahlleitungen in Oſt⸗Oberſchleſien haben bereits den Generalwahl⸗ kommiſſar in Warſchau in einem längeren Tele⸗ gramm auf die Ungeheuerlichkeit der vor ſich gehen⸗ den Entrechtung der deutſchen Bürger aufmerkſam gemacht und Abhilfe verlangt. Aber wird dieſer energiſche drahtliche Proteſt irgendwelchen Erfolg haben? Heute ſind ja noch nicht einmal die deutſchen Wahlproteſte aus dem Jahre 1928 erledigt! Auch bei dieſem Rieſenſchwindel der Deutſchen⸗Entrech⸗ tung hätte die polniſche Staatsanwaltſchaft die Pflicht zum Einſchreiten auf Grund des Geſetzes zur Reinhaltung der Wahlen, es iſt jedoch ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß ſich hier kein Staatsanwalt auf ſeine Pflicht beſinnen wird. Man hat früher Oſt⸗Oberſchleſien das Fenſter genannt, durch das die übrige Welt nach Polen hinein ſieht. Wenn nun derartige Vorgänge hier am„Fenſter Europas“ möglich ſind, darf ſich erſt recht niemand wundern über das Märchen von dem geplant geweſenen Attentat gegen Marſchall Pil⸗ ſudſki. Dieſes Märchen mit ſeiner ſenſationellen Aufmachung iſt ein ganz beſonders übler Trick, mit dem man zu einem Wahlerfolge zu kommen hofft. Was wir hier erleben, iſt ein böſer Rückfall in die ſchlimmſten Zeiten der zariſtiſchen Ochrana. Die polniſche Sozialdemokratie, die ſo oft Beweiſe dafür gegeben hat, daß ſie die Minderheiten kaum weſentlich weniger haßt, als der Anhang Pilſudſkis, die bedingungslos die größten Militär⸗ forderungen Pilſudſkis bewilligte, hegt ſicherlich auch in der verborgenſten Buſenfalte keine Attentats⸗ pläne. Wenn einzelne ihrer Anhänger über Waffen verfügen, dann ſtammen dieſe aus Regierungslagern, weil früher auch die Kreiſe der Sozialdemokratie Polens auf Wunſch mit Waffen in beliebiger Menge verſehen wurden, wenn ſie ſich den Schützenverbänden anſchloſſen. Zu allem Ueberfluß iſt einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß die Regierung Pilſudſki Provoka⸗ teure anſtellt und unterhält, von denen einzelne bis zu 800 Zloty Monatsgehalt beziehen— ganz wie vor 25 bis 30 Jahren! Die polniſche Sozialdemo⸗ kratie hat den Verſuch gemacht, ſich in ihrem Zentral⸗ organ zu rechtfertigen. Der Zenſor ſorgte dafür, daß dieſer Rechtfertigungsverſuch ſcheiterte. Er ſchließt mit den Worten:„Wir laſſen uns nicht prowpozieren, wir werden nicht vom Poſten weichen im Kampfe gegen die Diktatur Pilſudſkis und verurteilen das Syſtem der Provokation mit aller Entſchiedenheit“ Immerhin: Das Attentatsmärchen erfüllt ſeinen Zweck der Schaffung einer beſonderen Pilſudſki⸗ Stimmung. Seit Jahren im Dienſte der Regierung tätige Schriftſteller veröffentlichen Artikel und Auf⸗ rufe, die Pilſudſki und ſeine Führung verherrlichen und das von„Deutſchland und Moskowitern be⸗ drohte Polen“ unter ſeiner Führung für geſichert halten. Nach den Regierungsblättern erhält Mar⸗ ſchall Pilſudſki zahlreiche Huldigungstelegramme und Glückwunſchadreſſen aus dem ganzen Lande. In einzelnen Orten kam es bereits zu ſtürmiſchen Pil⸗ ſudſki⸗ Kundgebungen, ſodaß man dem Abrollen der letzten Akte des großen polniſchen Wildweſt⸗Filmes mit beſonderem Intereſſe entgegen ſehen darf! Ford erhöht die Löhne in Berlin — Berlin, 17. Okt. Wie die„B. Z. am Mittag“ meldet, erhöht die Ford Motor Company in Berlin die Löhne für ihre Arbeiter um 1030 Pf. für die Stunde. Durch dieſe Maßnahmen ſoll der Grundſatz Fords, ſeine Arbeiter durch möglichſt hohe Löhne zu geſteigerten Leiſtungen anzuſpornen, be⸗ tont werden. Bemerkenswert ſei, daß dieſe Lohn⸗ erhöhung in einer Zeit der Lohnſenkung erfolge. Vadͤiſche Politik Poliliſche Schlägereien in Durlach und Karlsruhe Telegraphiſche Meldung — Karlsruhe, 17. Okt. In Durlach kam es geſtern wieder zu An⸗ ſammlungen und zu Zuſammenſtößen zwiſchen poli⸗ tiſchen Heißſpornen. Dabei wurden einige Natio⸗ nalſozialiſten mißhandelt und verletzt. Die Polizei, die den ganzen Tag über mit Verſtärkungen arbeitete, mußte mehrmals die Straßen räumen und dabei zum Gummiknüppel greifen. Noch im Laufe des Abends mußten einige Straßen und Plätze ge⸗ ſäubert werden. In Karlsruhe wurden abends in der Altſtadt 20 Nationalſozialiſten, die von einer Ver⸗ ſammlung kamen, von Kommuniſten beläſtigt. Es kam zu einer Rauferei, bei der drei National⸗ ſozialiſten verletzt wurden. Beim Erſcheinen der Polizei flüchteten die Streitenden in ihre Partei. lokale, wohin ihnen die Polizei folgte, um Durch⸗ ſuchungen nach Waffen vorzunehmen. Im kommu⸗ niſtiſchen Lager wurde einer der Täter feſtgenom⸗ men. Die Kommuniſten ſcheinen, wie der Polizei⸗ bericht meldet, den Ueberfall planmäßig vorbereitet zu haben. —— Vößſkandal und kein Ende Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 17. Oktober. Der Fall Böß will nicht zur Ruhe kommen. Die geſtrige Sitzung der Berliner Stadtverordnetenver⸗ ſammlung war faſt völlig von einer Ausſprache über das Penſionierungsgeſuch des Ober⸗ bürgermeiſters ausgefüllt. Zu einem abſchließenden Ergebnis iſt man nicht gelangt. In der Debatte ſpielte eine beſondere Rolle das bekannte Glück⸗ wunſchtelegramm, das der Magiſtrat Herrn Böß zu ſeinem Urteilsſpruch im Oberverwaltungsgericht ge⸗ ſandt hat. Durch einen Vertrauensbruch des ſozial⸗ demokratiſchen Abg. Wutzky kam die höchſt eigen⸗ artige Tatſache ans Licht, daß ausgerechnet ein deutſchnationales Mitglied des Magiſtrats den Vorſchlag gemacht hat, Herrn Böß die Glückwünſche dieſer Kör⸗ perſchaft perſönlich zu überbringen. Bei dieſer Enthüllung brach im Saal eine unge⸗ heure Erregung aus. Es entſtand ein allge⸗ meiner Tumult. Der Beſchuldigte wandte ſich an den Bürgermeiſter und machte ihm heftige Vorwürfe wegen der Indiskretion, durch die er ſich ſei⸗ nen Parteifreunden gegenüber bloßgeſtellt fühlte. Von deutſchnationaler Seite wurden ſchärfſte An⸗ griffe gegen den Magiſtrat gerichtet und man drohte, neue Einzelheiten zur Affäre Böß beizubringen. Bürgermeiſter Scholtz erwiderte mit gleicher Schärfe. Die beiſpiellos hitzige Ausſprache ſoll for eſetzt werden. Die deutſchnationale Stadtverordnetenfrak⸗ tion hat inzwiſchen dem„Lok.⸗Anz.“ zufolge eine Beſchwerde über die Penſionierung des Ober⸗ bürgermeiſters Böß beim Oberpräſidenten und beim preußiſchen Innenminiſtertum eingereicht. ————ͤ—— Dynamitſprengung zur Beſeitigung eines Wracks — Newyork, 17. Oktober. Geſtern wurden 500 Tonnen Dynamit an dem Wrack des infolge eines Zuſammenſtoßes mit einem anderen Schiff ſeit letzten Dezember mitten im Hafen auf dem Grund liegenden Dampfer„Port Victoria“ zur Ex⸗ ploſion gebracht. Man bezweckte damit, ein Loch von 16 Meter Tiefe entſtehen zu laſſen, in das ſich das Wrack durch eigenes Gewicht ſenken ſollte. Die Waſſerſäule, die ſich im Augenblick der Exploſion bildete, erreichte eine Höhe von mehr als 150 Meter. Das Wrack ſenkte ſich um 13 Meter. Warum fallen im Herbſt die Blätter? Von Dr. R. France Ich hebe ein Blättchen auf, das der Herbſtwind vor meine Füße rollt. Was bedeutet dieſes Blatt? Den herbſtlichen Laubfall. Warum tritt er ein? Wir wiſſen es nicht. Wir wiſſen nur, daß er eintritt. Und zwar be⸗ vor er nötig iſt. Nötig aber wird er, da der Froſt den Bäumen die Möglichkeit nimmt, ſich im Winter ge⸗ nügend mit Waſſer zu verſorgen. Die Nadelbäume mit ihren Trockenheitsanpaſſungen, die aus den Blättern nur ein Mindeſtmaß von Feuchtigkeit ab⸗ geben, bedürfen des Laubfalles nicht. Und wenn man Laubbäume aus unſerem Klima in eines ver⸗ pflanzt, das keinen Bodenufroſt hat, zum Beiſpiel alſo mach Madeira oder Braſilien, dann hört dort auch der Rhythmus des Laubfalles auf, und die Bäume werden immergrün. Aber das Abwerfen des Laubes geſchieht nicht nach mechaniſchen, ſondern nach biologiſchen Geſetzen. Mechaniſch wäre es, wenn die Blätter nach den erſten Tagen, in denen das Bodenwaſſer gefriert (was gemeinhin eintritt, wenn es etwa eine Woche lang ſtändige Temperaturen unter dem Nullpunkt gibt), einfach abfallen würden. So aber findet der Laubfall bekanntlich nicht ſtatt. Im deutſchen Klima beginnt der Bodenfroſt meiſt erſt um Weihnachten, oft erſt im Januar. Die Vorzeichen des großen Laubfalles zeigen ſich aber noch in den letzten Som⸗ mertagen, gegen Ende September. Denn dann be⸗ ginnen ſich zuerſt einzelne Blattbüſchel zu verfärben. Der Prozeß macht erſt gegen Mitte Oktober ſo nam⸗ hafte Fortſchritte, daß er überall ſichtbar wird. Nicht der Froſt tötet die Blätter, ſondern der Baum ſelber. Er zieht aus ihnen das Brauch⸗ bare heraus, verwendet das Eiweiß, den Zucker, das Stärkemehl; er„evakuiert“ ſie, wie man im Kriege Magazine und Werkſtätten leert, bevor man eine Stellung aufgibt. Dann ſperrt er durch ein beſonderes Korkgewebe im Blattſtiel die Verbindung zwichen Blatt und Baum. Zuletzt hängt das Blatt abgeſtorben, welk und überflüſſig oben. Dann ſchüttelt ein Windſtoß es herunter, oder es löſt ſich aus dem geringſten Anlaß ab, namentlich nach einer froſtkalten Nacht. Bis das geſchieht, ſind die Blätter des kommenden Jahres ſchon als Knoſpen vorbereitet. Das ſind die Tatſachen. An ihnen läßt ſich nicht zweifeln. Iſt das aber ein Mechanismus chemo⸗ phyſikaliſcher Kräfte? Nein und tauſendmal nein! Der Baum handelt ſo,„als ob“ er vorwiſſend wäre, was kommen wird. Das, worauf wir ſo ſtolz ſind, das Aktive in uns, das iſt auch in ihm da. Zugegeben: in einfacheren, in anderen Formen, aber doch im Prinzip. Er begeht auch Handlungen, das heißt, er vollzieht Zuſammenhänge, die auf ein Ziel gerichtet ſind, und dieſes Ziel iſt, ſo wie bei allen Handlungen des Menſchen, das Vernünftige, nämlich die Wohlfahrt des Lebens. Und darum glaubt ſeit einiger Zeit die Wiſſenſchaft an ein Innenleben der Pflanze. Jeder Baum im Herbſt ſagt uns ein Wort darüber. Richard Strauß über das Pfalzorcheſter. Nach dem von ihm geleiteten Konzert bei der J. G. Farben hat Dr. Richard Strauß ſich in das Gäſte buch des Pfalzorcheſters mit dem frommen Wunſch ein⸗ getragen:„Orcheſter der Pfalz, Gott er⸗ halt' s, München bezahlts“..(Wir wollen beſonders letzteres hoffen. Schriftl.) Der Badiſche Kammerchor unter Leitung des Hochſchuldirektors Franz Philipp wurde ein⸗ geladen, beim erſten Feſt der Internationalen Ge⸗ ſellſchaft für Erneuerung Kath. Kirchenmuſik in Frankfurt mitzuwirken. Er hat die Einladung angenommen und wird dort in einem Studien⸗ konzert im Großen Saal des Saalbaues am 24. Ok⸗ tober A⸗Capella⸗Werke von Ernſt Pepping, Robert Herberigs(Frankreich), Hans Gebhard, Kaſpar Roeſeling, Ildebrando Pizzettt(Italten), J. N. David(Oeſterreich) zur Aufführung(meiſt Urauf⸗ führungen) bringen. Kunſt und Wiſſenſchaft Die Leitung der Volkshochſchule bittet uns be⸗ kannt zu geben, daß im Hinblick auf die Ueberfüllung des erſten Vortrags, der aus finanziellen Gründen leider nicht wiederholt werden kann, der Vortrag von Prof. Dr. Eugen Fiſcher⸗Berlin⸗Dahlem, über „Raſſe und Volk“ am nächſten Mittwoch im Muſenſaal des Roſengartens ſtatt⸗ findet. Die Hörer, die wegen der Ueberfüllung keinen Einlaß mehr finden konten, können auf Wunſch eine vervielfältigte Inhaltsangabe des Vortrages von Müller⸗Freienfels in der Geſchäftsſtelle ſab Montag) erhalten. Ernst Ißberner⸗Haldane, der Meiſter der Handleſekunſt, ſpricht vom 21. bis 23. Oktober im Ballhausſaal. Er wird nachweiſen, daß das Handleſen wirklich eine Wiſſenſchaft iſt, die ſich auf Erfahrung ſtützt. Wie groß ihre Bedeutung für die Berufswahl und die Medizin iſt, leuchtet ohne wei⸗ teres ein, wenn man aus den Ausführungen von Ißberner⸗Haldane hört, was man alles aus der Hand heraus leſen kann. Die Lehrbücher, die er verfaßt hat, ſind in der ganzen Welt verbreitet. Wer einmal hineingeſehen hat, iſt erſtaunt über die Unmenge von Schriftzeichen, die in der Hand geſchrieben ſind, und wird ſich überzeugen, daß nur eingehende Beſchäfti⸗ gung und jahrzehntelange Erfahrung ſolch ein Wör⸗ terbuch zuſammenſtellen kann. Der zweite und dritte Abend ſind mehr okkulten Gegenſtänden gewidmet. Ausſtellung im Kunſtverein Ludwigshafen. In der Zeit vom 19. Okt. bis 10. Nov. veranſtaltet der Kunſtverein Ludwigshafen in den von der Stadtver⸗ waltung im früheren Polizeigebäude Amtsſtraße 3, hergerichteten Räumen eine Kunſtausſtellung: Oelgemälde, Aquarelle, Graphik und Plaſtiken. Der Rektor der Univerſität Freiburg, Uni⸗ verſitätsprofeſſor Dr. Hans Dragendorff, or⸗ dentlicher Profeſſor für klaſſiſche Archäologie, kann heute ſeinen 60. Geburtstag feiern. Der Jubi⸗ lar iſt in Dorpat als Sohn des dortigen Univerſitäts⸗ profeſſors Dr. Georg Dragendorff geboren. 1922 wurde er an die Freiburger Hochſchule berufen, deren Rektor er für die Studienjahre 1929130 und 1930/31 war, Die Oper„Fürſt Fgor“ von Vorodin iſt nun endlich auch nach Berlin gekommen. Die Lindenoper brachte eine prachtvolle Aufführung. Die Bühnenbilder waren von dem ruſſiſchen Maler Wladimir Novikow geſchaffen in einem zyklopiſchen altruſſiſchen Stil, prähiſtoriſche Formen in den Kubismus entwickelt, ebenſo ſtark als phantaſtiſch, und unter dämoniſchen Beleuchtungen. Die berühm⸗ ten Polowetzer Tänze hatte Rudolf von La ban einſtudiert, der jetzt als Tanzmeiſter hier verpflichtet iſt und damit ſein Debut ablegte. Es war gar nichts Theoretiſches darin, nichts Exerzitienhaftes, kein moderner Puritanismus, ſon⸗ dern der Verſuch, eine richtige, national gefärbte tänzeriſche Rhythmik dem Auge zu bieten, worin das Enſemble Beſſeres leiſtete als die Soliſten. Laban weiß, daß er mit unſerem nicht ſehr indi⸗ viduellen Perſonal die elementaren Wirkungen des Ruſſiſchen Balletts doch nicht erreichen kann. Maſſen und Chöre ſind ja die Hauptſache in dieſer Oper, die kein bewegendes oder aufrührendes Drama, ſondern eine Folge von ſchönen Muſik⸗ ſtücken in ruſſiſcher Manier iſt. Die Chöre klangen berauſchend, die Maſſen bewegten ſich großzügig unter Hörts Regie. Blech iſt der muſikaliſche Leiter. Sein Organ für nationale Farben und Rhythmen bewährt ſich ähn⸗ lich wie in Carmen, an deren Stil die Muſtk Borodins mehr als einmal erinnert. Die ſchöne Klage der Jaroslawa, die Trinklieder, die Muſikan⸗ tenduette, haben mehr franzöſiſchen Schliff als die einſame und wahrhaft große Kunſt Muſſorgſkys. Die Sänger können ſich ſtimmlich ausleben: der gewaltige Schorr als Igor, die neue, begabte Eliſa⸗ beth Friedrich als ſeine Frau, Scheill als trink⸗ luſtiger Bruder, Roswaenge als Liebhaber. Das Publikum blieb gegenüber der undramatiſchen Ein⸗ tönigkeit der Muſik zuerſt etwas lau, fing dann aber Feuer durch den kräftigen Impuls der Polo⸗ wetzer Tänze und blieb der Sache bis zum Ende treu. Oscar Bie. 1 1 f 1 4 n n * * „„ N * 8 * * r e e ee N 3 Freitag, 17. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 482 Keine Angſt vor Großſendern Die Anſicht eines Radiotechnikers über den Mühlacker Sender Wir haben in Nr. 465 unſeres Blattes einen Ar⸗ tikel über eine Radioneuheit der Firma Wallen⸗ ſtätter veröffentlicht. In dieſem Bericht heißt es u.., daß bei Beginn der Sendetätigkeit des Mühl⸗ acker Großſenders, der mit einer ſehr großen Anten⸗ nenenergie arbeiten wird, die Apparate frühe⸗ rer Baujahre keine genügende Treun⸗ ſchärfe mehr aufweiſen würden. Dieſe Nachricht hat in einem großen Teil der Rundfunk⸗ hörer, die ſchon ſeit längerer Zeit Apparate beſitzen, Beängſtigung hervorgerufen, die ſich zu einer aus⸗ geſprochenen Angſtpſychoſe vor dem Großſender Mühlacker und auch Straßburg ſteigert. Ein lang⸗ jähriger Radiofachmann teilt uns dazu folgendes mit: Mit der Einführung der Sender Mühlacker und Straßburg verſchwinden automatiſch die Sender Frankfurt a.., Kaſſel, Stuttgart und Freiburg i. B. inſofern, als dieſe Sender nur noch als Orts⸗ bzw. Zwiſchenſender des großen Vaters Mühl⸗ acker exiſtieren. Mithin kommen dieſe kleinen Sender, die heute mit einer Antennenleiſtung von nur 0,3—1,7 KW. eingeklemmt zwiſchen Großſender, wie z. B. London mit 45 KW. oder Toulouſe mit 8 KW., für den Empfang außerhalb der betref⸗ fenden Städte nicht mehr in Frage. Durch dieſen Wegfall wird mit einem Schlage der Schrei nach Empfängern mit feinſter Trennſchärfe verſtum⸗ men; denn es wird niemandem einfallen, Stuttgart oder Frankfurt einzuſtellen, wenn er das gleiche Programm einwandfrei durch den Sender Mühl⸗ acker, der m. W. auf der Frequenz von etwa 600 Khz. arbeiten ſoll, ohne irgend welche Ueber⸗ lagerungsſtörungen hören kann. Andererſeits muß betont werden, daß nicht nur Geräte mit vielen Abſtimmkreiſen einwandfreien Fernempfang bringen, ſondern daß faſt jeder Em⸗ pfänger, der eine gute Antennenankopplung beſitzt, für den Fernempfang auch in den Abendſtunden ge⸗ nügt. Mag dieſe Ankopplung„Selektionswähler“ oder ſonſtwie heißen, jedenfalls muß feſtgeſtellt werden daß durch eine ſachgemäße Bedienung der Antennenankopplung eine Trennung der einzelnen Stationen mit den heute auf dem Markt befindlichen Geräten, auch ſolchen äl⸗ teren Jahrgangs, ſehr wohl möglich iſt. Es iſt wirklich nicht notwendig, die Forderung nach einer großen Zahl von Abſtimmkreiſen zu ſtellen. Gerade das Dreiröhrengerät in der Schal⸗ tung„Audion“ mit zwei Niederfrequenzſtufen, das man ſchon im Jahre 1924 benutzte, kann den höch⸗ ſten Anforderungen in Bezug auf Selektion gerecht werden. Dieſes Gerät, das gerade im Preis für die Allgemeinheit äußerſt günſtig liegt, beſitzt nur einen Abſtimmkreis und iſt doch derart trennſcharf, daß es ſogar in Sendeſtädten für den Fernempfang benutzt werden kann. Zuſammenfaſſend kann man ſagen: Nicht nur eine möglichſt große Zahl von Abſtimmkreiſen, ſondern die richtige Bedienung des Radivbapparates und eine nicht zu lange Antenne— höchſtens 16—20 Meter— ermöglichen auch nach Eröffnung des Senders Mühlacker einen einwandfreien Rundfunk⸗Fernempfang. 7 2 27 2 — 2 2 e 2 2 zelter? Zunächſt noch heiter! In Mitteleuropa iſt nach Regen und Sturm wie⸗ der ruhiges, mildes und heiteres Wetter eingetreten. Das Entwicklungstempo des Geſchehens in der Atmoſphäre, das für die Ausprägung des Wetter⸗ charakters von ſo erheblicher Bedeutung iſt, hat ſich auffallend verlangſamt. Mit der Wendung zum Beſſeren hat das Wetter auch wieder an Beſtändig⸗ keit gewonnen. Bereits vor einer Woche erſchienen ſtarke Anzeichen für einen ſchon bald bevorſtehenden Frühwinter. Dieſe Gefahr erſcheint nicht mehr greif⸗ bar. Die niedrigen Temperaturen über Skandina⸗ vien, die zwar ſich raſch wiederholen können, ſind weſentlich wärmeren gewichen. Spuren der letzten Kälteeinbrüche waren ſchon zu Beginn der Woche nicht mehr feſtzuſtellen. Seit Tagen wird Mittel⸗ europa, vor allem ſeine nördliche Zone, von ozea⸗ niſchen Luftmaſſen überflutet, worauf die Erwärmung, die allgemein eintrat, zurückzuführen iſt. Dieſe Luftmaſſentransporte begünſtigen keines⸗ wegs beſtändiges Wetter. Man darf ſich auch darüber keiner Täuſchung hingeben, daß allein durch Sonnen⸗ ein⸗ und Erdausſtrahlung bedingtes Wetter, ſo be⸗ ſtändig es auch anmuten mag, in der Uebergangs⸗ fahreszeit ſelten von längerer Dauer iſt. In der Grenzzone zwiſchen Gebieten mit Strahlungswetter und ſolchen mit Strömungswetter wirken um dieſe Jahreszeit die wetterbedingten Faktoren meiſt in Richtung einer Verſtärkung der Temperaturgegen⸗ ſätze, d. h. einer Zunahme der Neigung zur Bildung ſtörender Wirbel. Einmal entſtanden, zeigen dieſe Wirbel⸗Depreſſionen, ebenſo wie die in den Grenz⸗ zonen des Golfſtromes über dem Atlantik entſtehen⸗ den ozeaniſchen Depreſſionen, ein ſehr zähes Leben und vermögen ſehr häufig die geſichert erſcheinende Schönwetterlage in oft überraſchend kurzer Zeit von Grund aus umzugeſtalten. Deshalb darf die ein⸗ getretene Wetterbeſſerung nicht zu der Erwartung verleiten, daß nunmehr ein früher Winterbeginn ausgeſchloſſen ſei. Aus ſtatiſtiſchen Betrachtungen gelangt man vielmehr zu dem Schluß, daß die Wahrſcheinlichkeit für einen Früh⸗ winter ſogar ſehr groß iſt. Man wird umſo mehr geneigt ſein, dieſe Entwicklung zu erwarten, wenn Symptome wahrgenommen werden, die dieſe zunächſt mehr formale Hypotheſe phyſikaliſch zu ſtützen ſcheinen. Die ſeit dem letzten Wochenende feſtzuſtellende Wandlung im Wettergeſchehen, iſt darauf zurück⸗ zuführen, daß hoher Luftdruck von der Azoren⸗ gegend nach Europa vorgedrungen iſt. Ueber dem Feſtland bildete ſich raſch ein abgeſchloſſenes Hoch⸗ druckgebiet, das ſich über dem Balkan feſtlegte und nach Norden und auch nach Weſten an Raum ge⸗ wann. Damit wurden die atlantiſchen Depreſſionen auf ihrem Zug nach Oſten nordwärts abgedrängt. Je weiter aber im Norden die Zugſtraße der Tiefe verläuft, umſo weniger beſteht Gefahr für Kälte⸗ einbrüche. Die Luftdruckverteilung über Europa mit hohem Druck über dem Südoſten und niedrigem über dem Norden und Nordweſten, erſcheint ſtabil, iſt zweifellos von den möglichen in der gegenwärti⸗ gen Jahreszeit die ſtabilſte, ſo daß beſtändiges Wetter andauern dürfte. Damit erſcheinen noch einmal die Vor⸗ bedingungen für ein trockenes, heiteres und tags⸗ über auch verhältnismäßig warmes Wochenende erfüllt zu ſei. Bleibt die Luftbewegung gering, ſo beſteht zunehmende Neigung zu Nebelbildung am Morgen. Ein längeres Andauern beſtändiger Witterung über das Wochenende hinaus erſcheint indeſſen nicht ſehr wahrſcheinlich; denn es darf nicht überſehen werden, daß der Temperaturgegenſatz zwiſchen Waſſer und Land im Gebiet des Oſtſee⸗ beckens eine ſtändige Störungsquelle und damit Bedrohung der Geſamtlage für Mitteleuropa dar⸗ ſtellt. Dr. M. Zur Zeppelinlandung Eintrittsausweis für Schwerbeſchädigte Der Rheinbund der Kriegsbeſchädig⸗ ten in Mannheim teilt uns mit, daß die Karten für Schwerbeſchädigte zur Zeppelinlandung auch an ſolche Schwerbeſchädigte, die nicht Mitglied des Rhein⸗ bundes oder einer anderen Organiſation ſind, aus⸗ gegeben werden. Auch die Ehefrau des Schwerbeſchä⸗ digten iſt berechtigt, eine Karte zum ermäßigten Preiſe zu beziehen. Die Kartenausgabe erfolgt bis morgen Samstag. nachmittags 2 Uhr, in der Ge⸗ ſchäftsſtelle des Rheinbundes, A 3, 2, part. Kartenvorverkauf für Erwerbsloſe Die Erwerbsloſen erhalten, wie mitgeteilt, zur Zeppelin⸗Landung Eintrittskarten zu ermäßigten Preiſen. Die Ausgabe findet von heute ab beim Ver⸗ kehrs⸗Verein, N 2, 4, ſtatt. Beim Kartenempfang und beim Eintritt auf den Flugplatz ſind die Ausweiſe vorzuzeigen. * * Lebensgefährlich verbrüht. Geſtern nachmittag wurde die 5 Jahre alte Tochter einer Artiſtin mit lebens gefährlichen Verbrennungen im Geſicht und am Rücken in das Allgemeine Kran⸗ kenhaus eingeliefert. Das Kind war am vergangenen Montag in einem unbewachten Augenblick in einen mit heißer Waſchbrühe gefüllten Waſchtopf, der neben dem Herd in der Küche ſtand, in der in den H⸗Qua⸗ draten gelegenen Wohnung ihrer Großmutter ge⸗ fallen. Familienchronik * Das ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit konn⸗ ten im Stadtteil Friedrichsfeld Herr Wilhelm Gilbert mit ſeiner Ehefrau Katharina geb. Wey⸗ gold begehen. Aus dieſem Anlaß überreichte Stadt⸗ pfarrer Schönthal dem Jubelpaar, das ſich noch ausgezeichneter Geſundheit erfreuen darf, im Auftrag des Evang. Oberkirchenrates die goldene Bibel. Eröffnung der Aulo⸗Meſſe Die in der Händler⸗Vereinigung des Kraftfahrzeugweſens vereinigten Mann⸗ heimer Autohändler veranſtalten, wie mit⸗ geteilt, von heute bis 21. Oktober eine Auto⸗ Meſſe für gebrauchte Kraftfahrzeuge, die inſo⸗ fern eine Neuerung auf dieſem Gebiet darſtellt, als die Wagen und Motorräder mit einem amtlichen Taxbrief verſehen ſind. Dadurch iſt die Gewähr für Preiswürdigkeit geboten und ein Schritt getan zur Geſundung des Autohandels, insbeſondere des Handels mit gebrauchten Wagen. In der Rhein⸗ Neckar⸗Halle, die ſich für dieſen Zweck übrigens her⸗ vorragend eignet, haben etwa 60 Automobile Aufſtel⸗ lung gefunden, vom kleinen Dixi bis zum pompöſen Maybach⸗Reiſewagen. Wenn die Preiſe oft ſehr hoch oder ſehr niedrig ſcheinen, ſo iſt eben die Beſchaffen⸗ heit des Motors, der Karoſſerie, die Fahrfähigkeit und das Zubehör in Betracht zu ziehen und zu berück⸗ ſichtigen, daß auch das älteſte Vehikel auf Hochglanz A poliert und aufgebügelt iſt; kein Wagen iſt ſchmutzig oder unanſehnlich. Nicht auszurotten ſind die alten Benz, die immer noch zu anſtändigen Preiſen taxiert ſind und von denen der Fachmann ſagt: Nichtum⸗ zubringen. Auffallend iſt ein Adler⸗Sechsſitzer für 800 Mark. Einige Wagen, beſonders die amertka⸗ niſchen Fabrikate, ſind tadellos auf neu gearbeitet, zum Teil ohnehin nur ganz wenig gefahren. Sie ſind natürlich höher eingeſchätzt, aber immer noch um einige tauſend Mark billiger als von der Fabrik. Lieferwagen und Motorräder vervollſtändigen die für den Intereſſenten aufſchlußreiche Ausſtellung, die be⸗ reits am erſten Tag einen guten Beſuch aufzuweiſen hatte. 5 Zur Eröffnung heute vormittag um 11 Uhr, der auch Vertreter der Stadt und der Polizeibehörde, darunter Polizeidirektor Dr. Bader, beiwohnten, ſprach der 1. Vorſitzende der Händlervereinigung ein⸗ leitende Worte. Der Kauf beim Privatmann oder wilden Händler biete keine Gewähr für Preiswür⸗ digkeit. Die Händlervereinigung verſuche deshalb, dieſem Mißbrauch der Unerfahrenheit des Käufers durch die Auto⸗Meſſe vorzubeugen. Im Namen des Rheiniſchen Automobil⸗Clubs gab Baurat Dr. Nal⸗ linger der Anerkennung darüber Ausdruck, daß einmal ein Anfang gemacht werde zu einem geſun⸗ den Handel mit gebrauchten Wagen. In Verbindung mit der Taxierſtelle werde künftig der Autohandel eine geſunde Grundlage erhalten. Der Medſſe wünſchte der Redner einen guten Erfolg. el. * * Neuer Landeskommandant in Baden. Das Reichswehrminiſterium gibt eine Reihe von Per⸗ ſonalveränderungen bei der Reichswehr bekannt. Danach wird mit dem 1. Nov. Oberſt Blas kowitz, Chef des Stabes der V. Diviſion, zum Landes⸗ kommandanten in Baden ernannt. Der bis⸗ herige Landeskommandant, Infanterieführer V, Waenker v. Dankenſchweil, ſcheidet aus dem Wehr⸗ dienſt aus. * Fußboden in Brand geraten. Vermutlich durch Herausfallen von glühender Aſche aus einem Küchen⸗ herd geriet heute früh im Hauſe Mittelſtraße 38 ein unter dem Herd ſtehendes Holzkiſtchen mit Briketts in Brand. Die Gefahr wurde durch die um 6,16 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr beſeitigt. Der Schaden beträgt etwa 600 Mark, da etwa 1 Qm. Fußboden durchgebrannt iſt. Pfund Doppelstock Der groſze Wörfel Die Die. Normalpackung Die Hondpockung große Doppelpackung N pig, 40 pfg, 20 bfg, SUNLIcHr SEIEE 40 pfg, 25 pfg., Dos praleische Hondstöck EI pfg., XSEIFEENFLOC EN jetat 30 Pfg. jetat 28 pfg. jetat 12 pfg. jetat 50 pfg. jetzi 30 Pfg. jetat 20 Plg. dos schonende Seifenpolver E Pfund poket⸗ Y pfg., jetat 40 pg. SUNIIchr CESEIISCHIAFET AG. MANNEHEIN— BERIIN 4. Seite/ Nummer 482 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 17. Oktober 1930 Gegen die Artkerienverkalkung Vortrag im Verein für Homöopathie und Naturheilkunde Wie groß das Intereſſe an der 50 f Bekämpfung der Arterienverkalkung in weiten Schichten der Bevölkerung iſt, zeigte der Beſ 1 5 5 ſuch des Vortrags, der geſtern abend im alten Rathausſaal ſtattfand. Nach kurzen Begrüßungs⸗ worten des Vorſitzenden des Vereins für Homöbopathie und Naturheilkunde Mannheim begann Dr. Saile⸗ Heidelberg ſeine ſehr intereſſanten und klaren Ausfüh⸗ rungen. Der Redner gab einen geſchichtlichen Rückblick über die Arterioſkleroſe, die Arterienverkalkung, die ſchon in den Mythen des Altertums eine bedeutende Rolle ſpielte. Wenn auch gegen ſie, wie gegen den Tod, kein Kräutlein gewachſen, ſo kann doch die Gefährlichkeit dieſer Krankheit weſentlich eingedämmt werden. Die Anſicht vieler Gelehrter, daß die Arterienverkalkung erblich ſei, muß in die gemeinfaſſung als irrig abgelehnt wer⸗ den. Die Kinder werden höchſtens angeſteckt oder ſie be⸗ kommen eine gewiſſe Dispoßtion als Erbteil mit. Das weſentlichſte Erfordernis einer wirkſamen Be⸗ kämpfung der Arterienverkalkung iſt die Minderung bes Blutdrucks. Es iſt klar, daß die ohnedies ver⸗ engten Arterien durch einen erhöhten Blutdruck zu ſehr an⸗ geſpannt werden und platzen. Ein ſolches Zerplatzen äußert ſich in Form eines Schlaganfalls. Der Redner for⸗ dert vor allemMäßigkeit beim Eſſen und insbeſon⸗ dere Verminderung des Fleiſchgenuſſes. Man hat in Klöſtern Unterſuchungen angeſtellt mit dem Er⸗ gebnis, daß fleiſchloſe Koſt eine auffallende Verminderung des Blutdrucks mit ſich bringt. Auch bas allgemein als un⸗ ſchädlich, ja ſogar als geſundheitsfördernd angeſehene Koch⸗ ſalz iſt— im Uebermaß genoſſen— ein ſchweres Gift. Mehr als fünf Gramm im Tag ſollte der Menſch nicht genießen. Wie im Eſſen ein Uebermaß von Uebel iſt, ſo dürfen auch die natürlichen Heilmittel— Sonne und Wa ſer— nur fein doſiert verwendet werden. Kein Baum dreht ſetne Früchte direkt der Sonne zu. Stets iſt für Beſchattung ge⸗ ſorgt. Niemals darf der Kopf der Sonnenglut ausgeſetzt werden, denn dieſe zieht das Blut heraus und die Gefahr eines Hirnſchlags iſt akut. Dr. Saile ſchilderte dann die einzelnen hombopathiſchen, mediziniſchen und phyſikaliſchen Heilmittel gegen die Arterienverkalkung. Den Aderlaß hat der moderne Hombopath immer noch als Ableitungsmitter nötig. Weitere natürliche Mittel ſind: Arnika, Vogel⸗ knöterich, Eichenmiſtel, Ros marin, Knoblauch und Senf. In⸗ tereſſant war, daß Dr. Saile regelmäßi ge ärztliche Unterſuchungen vom 40. Lebensjahr an ſorderte. Der Arzt kann bann einer im Abzug befindlichen Arteriosklerose vorbeugen. tig ſind Abwechflung in der Arbeitstätig⸗ keit, bezw. Ausgleich geiſtiger Arbeit durch körperliche und umgekehrt, ſowie Anpaſſung an eine naturverbundene ve⸗ bensweiſe. Im Anſchluß an den mit Beifall aufgenommenen Vor⸗ trag fand eine Fragenbeantwortung ſtatt. Viele Beſucher hatten Fragen auf Zettel geſchrieben, die Dr. Saile aus⸗ führlich beantwortete. el. ** * Erſolge der Tanzſchule Stündebeek. Hervorragende Schüler⸗Erſolge konnte die Tanz ſchule Stünde⸗ beet in dieſem Jahre buchen. Während ein Schülerpaar bet dem Turnier des A. D. T. V. um die Südweſtdeutſche Meiſterſchaft in der Libelle den 3. Platz belegen konnte, gelang es den Turnierpaaren der Tanzſchule unter ſtärk⸗ ſter Konkurrenz aus dem ganzen Reiche bei dem Turnier um die Nordſeemetiſterſchaft den 1. und g. Preis und bei dem Turnier um die Meiſterſchaſt der Frieſiſchen Inſeln ſogar den 1. und 2. Preis und den 1. Seniorenpreis zu erringen. Der Frauenbund„Gedok“ bittet uns um folgende Mikteilung an ſeine Freunde: Die eigentliche Er⸗ öffnung der neuen Räume der„Gedok“ findet erſt heute abend anläßlich der Generalverſammlung ſtatt. Die Veranſtaltung am 2 tag hatte durchaus internen und vorbereitenden Charakter. — Kommunale Chronik Dienſtenthebung eines Gemeinberats * Wiesloch, 16. Okt. Der Wieslocher Be⸗ zirksrat hatte ſich mit einem Dienſt verfahren ge⸗ gen den Gemeinderat Sandritter aus Walldorf zu befaſſen. Wie der Vorſitzende ausführte, wird Sandritter vorgeworfen, daß er in der Sitzung des Walldorfer Gemeinderats am 9. September den erſt⸗ mals nach ſeinem Erholungsurlaub wieder anweſen⸗ den Bürgermeiſter mit dem Ausſpruch bedroht haben ſoll:„Was machen Sie da, machen Sie, daß Sie hinauskommen, oder ich werfe Sie hinaus. Sie haben hier nichts mehr zu ſuchen.“ Nach kurzer Be⸗ ratung verkündete Landrat Naumann folgenden Beſchluß des Bezirksrates: Gemeinderat Sandritter wird wegen Verletzung der Dienſtpflichten als Ge⸗ meinderat gemäߧ 74 Abſ. 2 von ſeinem Amt ent⸗ laſſen. In der Begründung wurde ausgeführt, daß das jetzige und frühere Verhalten Sandritters nicht mehr mit dem Amt eines Gemeinderats im Einklang ſtände. Der auf ihn ausgeübte Druck der Walldorfer Bevölkerung könne ſein Vorgehen nicht entſchuldigen. Die Wohlfahrtserwerbsloſigkeit in den Klein⸗ ſtädten ſteigt weiter Der Reichsſtädtebund teilt als vorläufiges Ergebnis ſeines monatlichen Schnelldienſtes mit, daß am 30. September in 1050 Städten bis zu 25 000 Einwohnern mit 6,26 Millionen Einwohnern insge⸗ ſamt 68841 Wohlfahrtserwerbsloſe unter⸗ ſtützt wurden, von denen 4005 als Fürſorgearbeiter beſchäftigt wurden. Auf 1000 Einwohner mußten die kleinen Städte alſo durchſchnittlich 11 Parteien (Hauptunterſtützungsempfänger ohne Angehörige) laufend aus Wohlfahrtsmitteln unterſtützen. Gegen⸗ über dem Stande vom 31. Auguſt iſt erneut eine Steigerung von 10 Prozent zu verzeichnen. Ein Ende der ſteigenden Belaſtung iſt noch nicht ab⸗ zuſehen. Senfalionelle Wendung Wie wir ſ. Zt. meldeten, wurde in der Nacht zum 27. Juli 1929, morgens gegen halb 3 Uhr in der Villa der Witwe Lanz in der Spinozaſtraße ein ſchwerer Raub verübt. Die er, es waren drei Mann, kletterten an einem Bau! Jlempor und drangen dann nach Ueberſteigen des 2,20 Meter hohen Garten⸗ zaunes in die V ein. Der Kleinſte der drei, ſtieg durch ein Kellerfe K dem ſie die Eiſenſtange ansgebogen hatten, in d Haus und verſchaffte den beiden anderen inſofern E g, als er die Tür einer Veranda von innen Nachdem ſie im Kelle wein getrunken, überfieler ſchlafenden Feuerw zunächſt eine Flaſche Rot⸗ ſte im Souterrain den a big Vogt im Bette und machten ihn durch Werfen von Sand und durch Fauſtſchläge ins Ge ir Gegenwehr unfähig. Außerdem bedrohten ſie den Feuerwehrmann mit ber Schußwaffe und feſſelten ihm Hände und Füße mit einem zu dieſem Zweck zerriſſenen Bettuch. auch noch ſeine Schuß⸗ üppel ſowie ſeinen Geld⸗ Schließlich entwendeten ſie ihm waffe und ſeinen Gum i beutel mit.80 Mk. In Der Witwe L Werte von etn * andere Wer en ſie Gegenſtände im da ſie das Silber und auf die ſie es abgeſehen hatten, trotz e hſuchung der ganzen Villa nicht finden konnten. 2 Täter wurden gelegentlich eines anderen Einbruchs ermittelt und feſtgenommen, Heute mittag hatten ſie ſich vor dem Erweiterten Schöffengericht unter Vorſitz von Amtsgerichts⸗ direktor Dr. Kley und dem beiſitzenden Richter Dr. Petters unter der Beſchuldigung des ſchweren Raubes zu verantworten. Die Anklage des Erſten Staatsanwalts Dr. Bender richtet ſich 1) gegen den am 23. November 1903 in Montigny geborenen, in Mannheim wohnhaften verheirateten Heizer Albert Rohde, 2) den am 28. September 1905 in Mann⸗ heim geborenen und hiet wohnhaften ledigen Maſchinenſchloſſer Johann Friedrich Julius Gleit⸗ ner und 3) gegen den am 13. Juni 1907 in Metz ge⸗ borenen in Mannheim⸗Waldͤhof wohnhaften und ver⸗ heirateten Stuckateur Max Falten mayer. Alle ſitzen in Unterſuchungshaft. Faltenmayer, der ge⸗ feſſelt in den Saal geführt wird, iſt durch Urteil des Schwurgerichts Paderborn vom 7. Sept. 1922 bereits wegen ſchweren Raubes mit einem Jahr Gefängnis beſtraft. Er beſtreitet jegliche Mittäter⸗ ſchaft, während Rohde und Gleitner geſtändig ſind. Gleich zu Beginn der Verhandlung ſtellten Rohde und Gleitner die Mittäterſchaft des Faltermayer beim Einbruch in die Lanzvilla in Abrede, obwohl ſie früher die Mittäterſchaft des F. protokollariſch zugegeben hatten. Die Situation geſtaltete ſich in⸗ folgedeſſen ſehr ſchwierig für ſie. F. wurde ge⸗ feſſelt aus dem Saal geführt. Trotzdem blieb Rohde bei ſeiner Behauptung, daß F. bei der Tat nicht mit⸗ Erhöhung der Berliner Bier⸗, Gemeinde⸗ getränke⸗ und Bürgerſteuer Der Magiſtrat beſchloß eine Vorlage, in der die Erhöhung der Bierſteuer, die Einführung einer Ge⸗ meindegetränkeſteuer und einer Bürgerſteuer ent⸗ ſprechend der Notverordnung des Reichspräſidenten vorgeſehen iſt. Die Mehreinnahme aus der Bier⸗ ſteuer wird für das laufende Rechnungsjahr auf 4 Millionen Reichsmark geſchätzt. Die Gemeinde⸗ getränkeſteuer ſoll mit einem Steuerſatz von 10 Proz. auf alle Getränke außer Milch erhoben werden. Der Ertrag wird ebenfalls auf 4 Millionen Reichsmark geſchätzt. Die Höhe der Bürgerſteuer, der alle über 20 Jahre alten Perſonen unterliegen, ſtaffelt ſich von 6 Mk. bis 1000 Mk. Der Reinertrag beträgt 12 Millionen Mark. * P. Schriesheim, 16. Okt. Aus der jüngſten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Zur Ver⸗ breiterung des Weges im Oberen Spännig erwirbt die Gemeinde von mehreren Grundſtückseigentümern kleinere Teilflächen zum Preiſe von 1 Mk. je am.— Maurermeiſter Michael Schmitt von hier wurde anläßlich der z. Zt. hier ſtattfindenden Neuein⸗ ſchätzung der Gebäude zur Feuerverſicherung durch die Gebäudeverſicherungsanſtalt Karlsruhe zum Ortsbauſchätzer⸗Stellvertreter ernannt.— Schmied Guſtav Freund Eheleute von hier erhalten von der Gemeinde im Gewann„Untere Schlängel“ einen 2 Ar 79 qm großen Bauplatz zum Preiſe von 1674 Mark.— Mehreren Gemeindeſchuldnern wurde auf Antrag Zahlungsausſtand bis 1. Dezember gewährt. — Die Stimmbezirkseinteilung für die Gemeinde⸗, Bezirksrats⸗ und Kreisabgeordnetenwahlen am 16. November wird genehmigt. Die Wählerliſten für die Gemeindewahlen liegen 8 Tage lang bis 15. Oktober im Rathauſe offen.— Karl Krupsky aus Mannheim erhält im Gewann Bräunig etwa 4 Ar Waldgelände zum Preiſe von 50 Pfg je qm. c Schwetzingen, 14. Okt. Aus der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung iſt zu berichten: Wegen Abgabe von Koks an die Wirtſchaftliche Vereinigung Deutſcher Gaswerke, Gaskoksſyndikat A. G. Frank⸗ furt a.., wurde Entſchließung getroffen.— Als Fälligkeitstermin für die Pachtzinſe ſämtlicher ſtädtiſcher Grundſtücke wurde der 15. Oktober 1930 beſtimmt.— Wegen Vergebung der Karuſſellplätze für Kirchweihe 1930 wurde Entſchließung getroffen. 4 9e —Voerlagte Verhandlung gewirkt hat. In die Enge getrieben und nachdem auch Gleitner aus dem Saal entfernt war, gab er ſchließ⸗ lich zu, daß es doch Faltermayer geweſen ſein könne. Er habe dieſen aber für einen Polen gehalten. Auch Gleitner hatte zuvor einen Polen als Mittäter an⸗ gegeben. Rohde und Gleitner verwickeln ſich bei ihren getrennt vorgenommenen Vernehmungen in ſtarke Widerſprüche. Auf Zureden des Vorſitzenden und der Mutter des Gleitner ſchilderte dieſer in längeren Ausfüh⸗ rungen den Hergang der Tat. Danach ſind ſie durch verſchiedene Zimmer der Villa gegangen, ſo auch durch das Eßzimmer. In einem Zimmer ſei Rohde ſo gegen einen Stuhl geſtoßen, daß dieſer mit großem Geräuſch umgefallen ſei. Trotzdem habe ſich aber in der gan⸗ zen Villa nichts gerührt. Kurz darauf hätten ſie jemand atmen hören und ſeien dann ins Zimmer des Feuerwehr manns geraten. Gleitner ver⸗ ſichert wiederholt, daß nur er und Rohde den Ein⸗ bruch verübt; Rohde aber gab bei ſeiner Einzel⸗ vernehmung zu, daß tatſächlich drei Perſonen den Einbruch ausgeführt hätten. Obwohl der Vorſitzende zu Beginn der Verhand⸗ lung die Angeklagten darauf aufmerkſam gemacht hatte, daß es das Recht der Angeklagten ſei, zu leugnen, daß aber andererſeits durch ein freiwilliges Geſtändͤnis ſie ihre Lage nur verbeſſern könnten, ſo verlegten ſich die beiden Angeklagten doch fort⸗ geſetzt aufs Leugnen. Dies taten ſie mit einer ſolchen Hautnäckigkeit, daß der Vorſitzende energiſch be⸗ merkte, daß ihm eine ſolche Lignerei und Schurkerei doch noch nicht vorgekommen ſei. Im Saal begann bereits ein Rätſelraten darüber, wer in dieſem Kampfe um Lüge und Recht wohl als Sieger hervor⸗ gehen wird. Endlich kam nach ſtundenlanger Vernehmung das Eis zum Schmelzen. Unter atemloſer Stille des dicht beſetzten Gerichtsſaales legten beide An⸗ geklagte ein Geſtändnis ab und gaben dadurch dem Lauf der Verhandlung eine ſenſationelle Wen⸗ dung. Sie ſahen ein, daß ſie mit ihrer bisherigen Methode nicht mehr weiter kamen. Ein allgemeines Aufatmen löſt die Spannung aus, die die Ver⸗ nehmung der Angeklagten hervorgerufen hatte, als dieſe angaben, daß ſie zu dritt den Diebſtahl ausgeführt, daß aber nicht der jetzige Angeklagte Faltermayer, ſondern deſſen Bruder als dritter Mann an dem Einbruch mit⸗ beteiligt war. Auf dieſes Geſtändnis wurde die Weiterverhand⸗ lung auf unbeſtimmte Zeit vertagt und die drei Angeklagten gefeſſelt in Strafhaft abgeführt. ch R. Meckesheim(Amt Heidelberg), 16. Okt. Aus der jüngſten Gemeinderatsſitzung iſt zu berichten: Der fette Zuchtfarren wird verkauft und Erſatz aus dem badiſchen Oberland beſchafft.— Die ortspoli⸗ zeilichen Vorſchriften vom 26. Mai 1868 über: 1. Stö⸗ rung durch Hunde, 2. Das Baden an öffentlichen Waſſern, 3. Begräbnisſtätten, 4. Oeffentliche Rein⸗ lichkeit, Sicherheit und Bequemlichkeit des Verkehrs an öffentlichen Orten und Sicherſtellung öffentlicher Anlagen gegen Beſchädigung werden, da kein Be⸗ dürfnis mehr vorhanden iſt, bezw. ſie durch bezirks⸗ polizeiliche Vorſchriften überholt ſind, außer Kraft geſetzt.— Die bezirkspolizeiliche Vorſchrift über Reinhaltung der Straßen, Waſſerläufe und Brunnen und die Sicherheit auf den Straßen liegt im Rathaus offen und wird durch Ausſchellen und Anſchlag be⸗ kanntgegeben.— Die Gemeindeobſtverſtei⸗ gerung hatte in dieſem Jahr ein ſchon lange nicht mehr dageweſenes Ergebnis von nur 236.— /. Der Erlös im Vorjahre betrug 1775.— l. des Kreiſes für das Jahr 1930 in Höhe von 4518.—% wird zur Zahlung auf die Gemeindekaſſe angewieſen. — Der hieſige Frauenverein beabſichtigt, im Laufe dieſes Winters wieder einen Nähkurs abzuhalten, wozu ihm der Schulſaal im 2. Stock der Verbands⸗ kochſchule zur Verfügung geſtellt wird. Es wird ge⸗ wünſcht, das Kursgeld ſo nieder zu halten, daß mög⸗ lichſt auch Minderbemittelten die Teilnahme ermög⸗ licht werden kann.— Der zum Gemeinderechner vor⸗ geſchlagene Landwirt Heinrich Kramer wurde von zuſtändiger Stelle für befähigt erklärt, ſodaß der amtlichen Verpflichtung nichts mehr im Wege ſteht. Das Dienſtzimmer des Rechners wurde in das Rat⸗ haus verlegt. Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß Neuſtadt i. Schw. ſtimmte dem Voranſchlag für das Jahr 1930/1 einſtimmig zu. Infolge der allgemeinen Wirtſchaftskriſe erleidet die Stadt einen Fehlbetrag von 17 930 /. Dieſer ſoll durch Kapital⸗ aufnahme bei der Sparkaſſe gedeckt werden. Die Umlage⸗ ſätze bleiben die gleichen wie im Vorjahre, ſo daß die Ein⸗ führung der erhöhten Gemeindebierſteuer und der Bürger⸗ ſteuer nicht notwendig wird. Einſtimmig wurde das Er⸗ ſuchen des Badiſchen Unterrichtsminiſteriums auf Abbau der ſiebenklaſſigen Realſchule abgelehnt. Die Waſſerleitung in Eſchelbronn ſtellte ſich nach ihrer Durchführung um 20 000/ billiger, als im Voranſchlag vorgeſehen war. Der Betrag — 40 Meter breile Ausfallſiraßen dv. Leipzig, 16. Okt. Der Rat der Stadt Leipzig hat den Stadtverordneten ein neues Ortsgeſetz vor⸗ gelegt, wonach die Ausfallſtraßen im Nor⸗ den Leipzigs, die Delitzſcher Straße und die Dübener Landſtraße, als Ausfallſtraße erſter Ordnung auf 40 Meter verbreitert werden ſollen. Der alte im Jahre 1906 aufgeſtellte Bebauungsplan ſah nur eine Straßenbreite von 24 Meter vor. Mit der Durchführung des Ortsgeſetzes wird der erſte Schritt zum Ausbau des Leipziger Ausfallſtraßennetzes getan. Die neuen Straßen, mit deren Anlegung bereits begonnen wurde, werden allen Anforderungen des modernen Großſtadtver⸗ kehrs genügen und den ſtarken Durchgangsverkehr in den nördlichen Stadtteilen mühelos bewältigen kön⸗ nen. Die zur Erſchließung des Geländes vorgeſehe⸗ nen Wohnſtraßen ſollen in acht Meter Breite von den Ausfallſtraßen abgezweigt werden. Die Delitzſcher Landſtraße, die zum Flughafen Leipzig⸗Eutritzſch führt, wird im Zuſammenhang mit dem neuen Orts⸗ geſetz auf 27,5 Meter Breite gebracht. Eine erfreuliche Maßnahme haben die Städtiſchen Werke in Frankenthal durch Verbilligung des Gaspreiſes für Raumheizung getroffen. Der Kbm.⸗Preis wurde auf 10 Pfg. feſtgeſetzt. Aus Nundfunk⸗ Programmen Samstag, 18. Oktober .30: Frankfurt: Konzert. 14.30: Frankfurt, Stuttgart: München: Schallplattenkonzert. 15.30: Frankfurt: Reportage; Stuttgart: Schall⸗ plattenkonzert. 8 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Mün⸗ chen: Leſeſtunde. 16.30: Mitnchen: Konzert, anſchl. Jugendͤſtunde. 5: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 35: Frankfurt, Stuttgart: Stunde der Arbeit. 19.15: Frankfurt, Stuttgart: Einführung in 8s Montog⸗Konzert. 1930: Breslau: Konzert; Frankfurt, Stutt⸗ gart: Die Inſtrumente des Orcheſters; Bel⸗ grad, Wien: Oper„Carmen“; Bud ape ſt: Militärmärſche; Stockholm: Operette„Walzer⸗ traum“. 19.45: London 1, 2: Konzert. 20.00: Frankfurt, Stuttgart: Eine Stunde Wie⸗ neriſch) Hamburg: Herbſtball; Königswu⸗ ſterhauſen, München: Im Funkexpreß ins Land der Heiterkeit; Köln: Luſtiger Abend; Lai ⸗ bach, Oslo: Konzert. 20.15: Berlin: Konzert. Jugenoſtunde; Konzert; 20.30: Breslau: Aus Wiener Operetten; Ka tt o⸗ witz, Warſchau: Klavierkonzert; Zürich, Nom: Orcheſterkonzert. 20.40: Mailand, Turin: Operette. 21.00: Frankfurt, Stuttgart: Hörſpiel„Der erſte Schuß“; London 1: Tanzmuſik. 21.15: Berlin, Breslau: Kabarett; Kattowitz, Warſchau: Konzert. 22.00: London 1: Kammermuſik; London 2: Tanz⸗ muſik; Stockholm: Alte und neue Tänze. 22.30: Bu dapeſt: Zigeunermuſik. 22.45: Berlin, Breslau: Tanzmuſik; München: Konzert und Tanzmuſik; London 3: Konzert. Warſchau: 23.00: Frankfurt, Tanzmuſik. 23.30: London 1, 3: Tanzmuſik. 24.00: Köln: Meiſter des Jazz. Stuttgart, . Vorausſage für Samstag, 18. Oktober Keine weſentliche Aenderung.— Vorübergehend leichte Bewölkung Wetter⸗Nachrichten der VBadiſchen Landeswellerwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags . erer keen S. Luft⸗ 22 4 2 See. dun Se Wind Wh. i Ss e eee Wette n nn 2 588 8888 Rich. Stärke Wertheim zen,. f 1„ in Nebel Königsſtuhl 569 765,6 9 16 9 80 leicht heiter Karlsruhe 120 765,8 71 10 8 ſtill heiter Bad ⸗Bad 213 766,1 71 19 6 NO leicht Nebel Villingen 712 769,8 11 1 8„ 5 St. Blaſten 780— 2 19 1 0 5 heiter Badenweil. 422 784,8 10 20 9 NV 5 wolkenlos Feldbg. Hof 1275 640,8 12 15 10 ſtill leicht heiter Bad. Dür h. 701— 11 20 3 0 leicht 1 Die Wetterlage iſt in großen Zügen auch heute un⸗ verändert geblieben. Am Rande der atlantiſchen Zyklone zieht gegenwärtig ein Teilwirbel über Eng⸗ land nach Nordoſten, der uns aber höchſtens vorüber⸗ gehend leichte Bewölkung bringen wird. Im übrigen wird der beſtehende herbſtliche Witterungscharakter auch morgen anhalten. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokgles: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ehmer 511 und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rüctporto Geſchäftliche Mitteilungen * Die neue Staatslotterie, bei der bekanntlich die Ge⸗ ſamtgewinnzahl von 290 000 auf 248 000 Gewinne erhöht wurde, beginnt bereits am 24. Oktober mit der Ziehung 1. Klaſſe. Eine ganz beſondere Vermehrung erfuhren da⸗ bei die beltebten Mittelgewinne, während die ganz großen Gewinne von 500 000, 300 000, 200 000% und die Prämie von 500 000/ wie ſeither unverändert beſtehen bleiben. S442 dringt . und bis zum 10. ſahre dürfen Sie für die zarte und empfindliche Haut Kindes nur die milde, reine NIVEA KINDER SEIFE verwenden Nives- Kinder- seife wird nech ärztlicher Vorschrift schonend in die Hsutporen ein und macht sie frei für eine gesunde und kräftige Hautatmung Ihres „ N.% 8 2 7. 0„2. 1 1 hergestellt; sie Angenehmes, 5 f 8 9 1 N Sie müssen sich vor dem Einseifen mit Nivea-Creme einreiben, jedoch nicht zu stark, , damit die Schaumerzeugung nicht beeinträchtigt wird. Sie werden dann sehen, dass auch tägliches Rasieren Ihre Haut nicht angreift. Rotungen u aufgesprungenen Stellen zu leiden haben. Sie werden gleichzeitig feststellen, dess Ihr Aussehen jugendlicher, straffer und gepflegter wird. Zu ersetzen isl Nives- Creme nicht, genn- nul sis enthält das hautpfle- gende Eucerit, und darauf beruht ihre besondere Wirkung und allgemeine Beliebtheit. 5 Dosen: RN o. 20, o. 30, o. 60 und.20/ Juben aus reinem Zinn: NN.EO und.00 A„ Sie werden nicht mehr unter 8 Freitag, 17. Oktober 1930 Ein raffinierter Heiratsſchwindler hatte ſich in der Perſon des 22jährigen, vorbeſtraften, in Schei⸗ dung lebenden Schneiders und Verſicherungsinſpek⸗ tors Karl Heinrich Kraft aus Nidda, zuletzt in Lahr i. B. wohnhaft, vor dem Karlsruher Schöffen⸗ gericht wegen Betrugs im wiederholten Rückfalle zu verantworten. Der Angeklagte wurde am 23. Auguſt d. J. verhaftet und befindet ſich ſeitdem in Unter⸗ ſuchungshaft. Nach der Anklage hatte er ſich an drei heiratsluſtige Damen herangemacht und ihnen 39 ⸗ ſpiegelnd, daß er ſie heiraten wolle, Verhältniſſe angeknüpft und Geldbeträge von rund 3000 Mark abgeknöpft. Wie ſich aus der Verhandlung ergab, hat er ſich unter Verſchweigen der Tatſache, daß er zweimal verheiratet und Vater von Kindern war, mit insgeſamt 41 Frauen und Mädchen eingelaſſen. Doch ſind nur drei Fälle von Heiratsſchwindel an⸗ geklagt. Wohl, die ſchlimmſte Enttäuſchung erlebte eine 42jährige Kriegerwitwe von Karlsruhe, die ihm glaubte, daß er ſie ehelichen wollte und ihn daraufhin drei Jahre lang verköſtigte und ſeine Wäſche wuſch, bis ſie erfahren mußte, daß er verheiratet, ſtellenlos und ohne Mittel war und ſie mit anderen betrog. Er machte ihr vor, ein gut⸗ gehendes Geſchäft mit Vertretern in verſchiedenen Orten zu haben, bis ſie gewahr wurde, daß die„Ver⸗ treter“ Frauen waren, mit denen er ſie hinterging. Es gab eine heftige Auseinanderſetzung, in deren Verlauf er von der temperamentvollen Witwe kräf⸗ tige Backpfeifen bezog. Seinen beſchaulichen Lebenswandel ſuchte er damit zu entſchuldigen, daß er ſchwer krank und ihm vom Arzt die Arbeit ver⸗ boten ſei. Nicht minder betrogen wurde ein Z4jähriges, le⸗ diges Zimmermädchen aus Herrenalb, das er im Jahre 1924 kennen lernte und das ſich, ebenfalls in der Hoffnung, daß er ſie heiraten werde, mit ihm einließ. Er hat ſie fortgeſetzt angepumpt, ſo daß ſie nach und nach annähernd 600 Mark los wurde. Aus Baden Feſtnahme eines Straßenräubers * Heidelberg, 17. Okt. Wie noch erinnerlich, wurde vor etwa 14 Tagen am Hausackerweg ein Wandergeſelle von einem Begleiter plötzlich überfallen, am Halſe gewürgt und ſeiner Bar⸗ ſchaft von 50/ und ſeines Mantels beraubt. Der Täter konnte nunmehr in der Perſon des ledigen Artiſten Michael Huffer aus Biſchofsheim feſt⸗ genommen werden. Er iſt geſtändig. Unglücksfall oder Selbſtmord? Kehl, 17. Okt. Vom Streckenwärter zwiſchen der hieſigen Bahnſtation und Neumühl, ungefähr 80—100 Meter vom Stellwerk, wurde der 23 Jahre alte Kauf⸗ mann Ernſt Hetzel tot aufgefunden. Er lag quer zwiſchen den Schienen. Der Kopf war vom Rumpfe getrennt. Aus der Lage des Toten iſt zu schließen, daß Hetzel ſich vom Nachtſchnellzug über⸗ fahren ließ. Das Motiv zur Tat iſt bis jetzt noch unbekannt. Das Nahbeben in Oberbaden Freiburg i. Br., 17. Okt. Das geſtern abend in Oberbaden beobachtete Nahbeben wurde an zahlrei⸗ chen Stellen der Stadt, insbeſondere in den Außen⸗ bezirken, wahrgenommen. Die Erſchütterungen waren immerhin ſo heftig, daß Leute aus dem Schlafe * l geweckt wurden. Das Nahbeben wurde in ſeinem Verlauf genau beobachtet und wird beſchrieben als eine plötzliche Erſchütterung, der ein von Nor⸗ den nach Süden in ſeinem Verlauf anſchwellendes und ſpäter ſehr langſam abſchwellendes dumpfes Rollen folgte. Perſonen, die in Betten lagen oder auf Stühlen ſaßen, wollen bemerkt haben, daß die Füße der Betten bezw. Stühle in vertikaler Richtung in Schwingungen gerieten, die ſich dem Körper mit⸗ teilten und ein eigenartiges Gefühl des Un⸗ behagens hervorriefen. * R. Meckesheim(Amt Heidelberg), 17. Okt. Die Zündholz⸗ und Wichſefabrik Gebr. Ditzel AG. hier hat ſich veranlaßt geſehen, den Betrieb wieder für einige Zeit zu ſchließen. Erſt vor einigen Wochen iſt eine längere Unterbrechung eingetreten. Durch die jetzige Maßnahme wurden insgeſamt 110 Arbeiter arbeitslos. Ein beirügeriſcher Don Juan vor Gericht Hinzu kommt noch, daß das Verhältnis nicht ohne Folgen blieb. Finanziell am meiſten geſchädigt wurde eine 31 Jahre alte Köchin aus Weingarten, der er ebenfalls in glühenden Liebesbriefen die Ehe in Ausſicht ſtellte und vormachte, eine gutbezahlte Stellung innezuhaben. Er nahm ihr ihre Erſpar⸗ niſſe in Höhe von 2100 Mark ab, angeblich, um ſie zum Aufbau einer Exiſtenz zu benutzen, während er das Geld für ſeinen Lebensunterhalt verwendete. Der Vorſitzende verlas einen der vielen Liebes⸗ briefe an ſie, in welchem er ſchreibt:„Sei lieb und brav, Du weißt ja, die Welt iſt ſchlecht“(!) Auf dem Richtertiſch befand ſich eine ganze Schachtel mit Liebesbriefen an ſeine Geliebten, in denen eben⸗ ſoviel von ſeinem Liebes⸗ wie von ſeinem Geld⸗ bedürfnis die Rede iſt. Des weiteren hat ſich Kraft mit einer 36jährigen Buchhändlers witwe von Karlsruhe eingelaſſen, der er 10 Mark abſchwindelte. Schließlich marſchiert unter den Zeugen noch eine geſchiedene Frau von Karlsruhe auf, die der Angeklagte nicht angepumpt hat, wohl aus dem Grunde, weil er ſie wirklich heiraten wollte. Die Ausſagen der Zeugen trieften nicht gerade von Liebenswürdigkeiten für den Angeklagten, der von der betrogenen Kriegerswitwe als„Dreckſpatz“ bezeichnet wurde. Einer ſeiner Heiterkeit erregen⸗ den Briefe verzeichnet den ſchönen Satz:„Zuſammen⸗ halten in Freud und Leid, bringt Glück und Frieden allezeit.“ Der ärztliche Sachverſtändige bekundet, daß der Angeklagte willens⸗ und charakterſchwach, aber voll⸗ auf zurechnungsfähig iſt. Der Staatsanwalt bean⸗ tragte 1 Jahre Gefängnis. Das Gericht erkannte wegen Betrugs im wiederholten Rückfall in drei Fällen, verübt in fortgeſetzter Tat, auf ein Jahr zwei Monate Gefängnis, abzüglich ein Mo⸗ nat Unterſuchungshaft. Dem Angeklagten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von vier Jahren aberkannt. Aus der Pfalz Das Rheinhochwaſſer * Altrip, 17. Okt. Infolge des anhaltenden hohen Rheinwaſſerſtands— Altriper Pegel 6,80 Meter— hat ſich inzwiſchen, wie befürchtet werden mußte, in den tiefer gelegenen Gemarkungsflächen Druck⸗ waſſer eingeſtellt, das noch fortwährend im Stei⸗ gen begriffen iſt. Die Landwirte müſſen ſich mit der Ernte ihrer Zucker⸗ und Dickrüben in dieſen Gebieten ſehr beeilen. Die Bewohner in der Rhein⸗ und Römerſtraße ſind genötigt, ſchnellſtens ihre Keller zu räumen, um die erſt kürzlich eingelagerten Kartoffeln vor den Gefahren des Druckwaſſers zu retten. Pendelverkehr bei der Speyerer Schiffsbrücke * Speyer, 17. Okt. Bis zur Wiederherſtellung der Speyerer Schiffsbrücke, die wie bereits gemeldet, etwa vier bis fünf Wochen in Anſpruch nehmen dürfte, wird der Paſſagierverkehr durch Anker⸗ kähne aufrecht erhalten. Den Liebhaber ſeiner Fran niedergeſtochen * Pirmaſens, 17. Okt. Während der Fabrik⸗ arbeiter Auguſt Eifel von hier im Zuchthaus ſaß, unterhielt der Fabrikarbeiter Hubert Lauter aus Groß⸗Steinhauſen mit deſſen Ehefrau ein Liebesver⸗ hältnis. Eifel, der vor einigen Tagen aus dem Zuchthaus entlaſſen wurde, wollte ſich an Lauter rächen. Er ging nach Groß⸗Steinhauſen und traf auch den Lauter außerhalb des Ortes an. Nach kur⸗ zer Auseinanderſetzung brachte der Eiferſüchtige ſeinem Rivalen verſchiedene gefährliche Meſſer⸗ ſt iche bei, ſodaß dieſer ſchwer verletzt zuſammen⸗ brach. Er wurde ins Krankenhaus nach Zweibrücken gebracht. Seine Verletzungen ſind derart, daß Le⸗ bensgefahr beſteht. ** * Waldmohrbach, 15. Okt. Auf der Nachkirchweihe ſchlug der Tagner Wilhelm Schäfer den erſten Bürgermeiſter Landherr mit einer Bier⸗ flaſche nieder. L. wurde mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung in ſeine Wohnung ver⸗ bracht. Es handelt ſich um einen Racheakt. * Neidenfels, 15. Okt. Der Herr Reichspräſident hat den Eheleuten Stephan Heckmann und Joſeph Leiſer anläßlich ihrer Goldenen Hochzeit je eine Urkunde und ein Geldgeſchenk von 20 Mark zuſtellen laſſen. Die neue Saiſon bringt gleich Großkämpfe Das Merkmal der neuen Hockeyſaiſon 1930/31 waren ſofort einige Großkämpfe. Da kam Deutſchlands beſte Ver⸗ einsmannſchaft, die Elf des BSV. 92 Berlin und zeigte in Heidelberg und Mannheim Hockey in Vollendung, traf auf einen HC. Heidelberg, der bereits vollkommen fit war, tags darauf aber auf einen TV. 46 Mannheim, der noch in allzu ſommerlicher Verfaſſung, zu ausgeruht, eine recht empfindliche Lektion erteilt erhielt. So waren wir in dieſem Jahr mit einem Schlag gleich mitten in die Saiſon verſetzt worden. Die TG. 78 vermochte aus der Schweiz große Erfolge und noch beſſere Kritiken zu melden, ſchlug dann einen VfR. Mannheim bei Dreck und Regen:1 und kam unter gleich„herrlichen“ Platz⸗ und Witterungs⸗ verhältniſſen gegen den SC. 80 Frankfurt zu einem Unent⸗ ſchieden. Inzwiſchen bereiten ſich weitere Großkämpfe vor. In Mannheim haben wir am nächſten Sonntag den erſten großen Lokalkampf zwiſchen VfR. und TV. 46, in Heidel⸗ berg kommt SC. 80 Frankfurt, um die Hegemonie der Hei⸗ delberger zu brechen. Da lohnt ſich eine kurze kritiſche Würdigung unſerer Mannheim⸗ Heidelberger Vereine. Zu⸗ nächſt in Mannheim. TV. 46 Mannheim Die Reichert⸗Elf hat ein ſchwerer Verluſt getroffen; mit Reichert iſt der beſte Mann verloren gegangen, der viel⸗ leicht als einziger bei dem Gaſtſpiel der Berliner als ebenbürtig anzuſehen war. Pfiſterer von der MTG. und Graff 2— früher VfR.— ſind wohl Verſtärkungen, die der ſtark verfüngten Mannſchaft durch ihre Routine einigen Rückhalt verleihen werden, aber es erſcheint doch fraglich, ob die Elf ſchon in den allernächſten Wochen ihre Vorjahrs⸗ form zu erreichen vermag. Die beſte Prüfung bietet der nächſte Sonntag mit dem Lokaltreffen gegen den VfR. Die Abwehr iſt zuverläſſig, aber die Läuferreihe dürfte für ſchwere Spiele noch nicht ſtabil genug ſein. BfR. Mannheim Im Vorjahre ſchienen die Raſenſpieler berufen, Mann⸗ heims Hockeyſport wieder eine größere Geltung zu ver⸗ ſchaffen, aber über einige beſondere Achtungserfolge— Sieg über TG. 78 Heidelberg unter etwas glücklichen Um⸗ ſtänden— kam die Mannſchaft doch nicht hinaus. In dieſem Jahr iſt man auf den Plätzen am Flughafen wieder guter Hoffnungen. Die:8 Niederlage gegen die TG. 78 beſagt unter den ſchlechten Platz⸗ und Witterungsverhält⸗ niſſen nicht viel. Die Trainingsſpiele brachten beachtliche Erfolge der ſtark verfüngten erſten Mannſchaft, aber erſt nach weiteren Großkämpfen wird man von einem deutlichen Fortſchritt reden können. Die Damen werden auch in dieſem Jahre wieder die beſte Reklame für den Mann⸗ heimer Hockeyſport bedeuten. Wie für die neugegründete Altherrenelf harren ihrer in Hamburg bei Uhlenhorſt große Aufgaben. Am 2. November erſcheint die äußerſt ſpiel⸗ ſtarke Damenelf von Harveſtehnde in Mannheim. MTG. Mannheim Bei der Turngeſellſchaft tappt man noch etwas im Dunkeln. Der Abgang von Pfiſterer macht das Problem der Aufſtellung eines durchſchlagskräftigen Sturmes erneut zur Kardinalfrage für die Elf. Wie man hört, ſoll voll⸗ wertiger Erſatz vorhanden ſein, zum andern ſoll aber die Frage der beſtmöglichen Formierung des Angriffs noch nicht reſtlos geklärt ſein. Für die erſten Spiele, die gegen ſchwächere Gegner gewonnen wurden, genügte es, aber man wird bei ſchwereren Aufgaben ſchon dieſem Punkt beſſere Aufmerkſamkeit zu widmen haben. Die Schnelligkeit iſt eine der Hauptwaffen der gger, dazu ſind in Dr. Diekmann und Bechtold vorzügliche Abwehrſpieler vorhanden, ſodaß man ſich wohl hüten muß, eine voreilige Klaſſifizierung der Mannheimer Vereine vorzunehmen. 8 In Heidelberg Hier iſt die Lage etwas einfacher, da Hockey⸗Club und Turngemeinde auch in dieſem Jahr vor dem TV. 46 ran⸗ gieren, der trotz allen Eifers noch nicht die überragende Klaſſe der beiden Lokalrivalen zu erreichen vermochte. HC. Heidelberg Der Hockey⸗Club hat bereits ſeine größten Triumphe zu Beginn der Saiſon feiern können. Das 22 gegen Deutſch⸗ lands beſte Hockeyvereinself, gegen den BSV. 92 Berlin, ſpricht ebenſo wie das:2 gegen den Berliner SC. beim Turnier in Berlin für die große Klaſſe der Heidelberger, die am kommenden Sonntag die ſüddeutſche Hockey⸗Hoch⸗ burg“ gegen den wohl vergeblichen Anſturm des SC. 80 Frankfurt zu verteidigen haben. Neben ihrem großen techniſchen Können haben die Leute des HC. den großen Vorteil, auch in dieſer Saiſon wieder in ihrer alten Auf⸗ ſtellung antreten zu können; die Frage des Torwarts iſt durch die Rückkehr von Dörr auch beſtens gelöſt worden. TG. 78 Heidelberg Außer Berlin— vielleicht noch Hamburg— gibt es keine Stadt, die zwei derart ſpielſtarke Mannſchaften auf⸗ zuweiſen hat. Die 78er waren gleich zu Beginn der Saiſon in der Schweiz beim internationalen Turnier in Lugano die weitaus ſtärkſte Elf und werden auch in dieſer Saiſon wieder von ſich reden machen. Die Gebrüder Meyer ſind ſeit kurzem wieder zu ihrem Stammverein zurückgekehrt, wodurch Sturm und Verteidigung eine weitere willkom⸗ mene Verſtärkung erfahren haben. Schnelligkeit und Ent⸗ Hotkey in Mannheim-Heidelberg ſchloſſenheit bedeuten bei guter Technik auch für die ſtärk⸗ ſten Gegner große Gefahren, zumal die Heidelberger auch mit großer Hingabe zu kämpfen wiſſen. Die beiden erſten Plätze im ſüddeutſchen Hockey wie auch die meiſten Poſten der Silberſchildelf ſind bei HC. und TG. 78 in beſten Händen. TV. 46 Heidelberg Die 46er haben das Glück und das Pech, zwei über⸗ ragende Mannſchaften am Ort zu haben. Das Glück, daß ſie äußerſt billige Lehrmeiſter haben, was ſich auch jeweils gegen Ende der Saiſon durch eine beachtliche Formverbeſſe⸗ rung bemerkbar macht; das Pech, daß die großen Gegner beim Lokalrivalen zum Kampf antreten. Dennoch kämpfen die 46er unentwegt und in dieſem Jahr mit ſchon recht guten Erfolgen. Leider waren durch Abgang einiger Spieler Neueinſtellungen nötig, die aber ohne nachteilige Wirkung blieben. So ging der Torwart Barber zum HCc., aber die jungen Erſatzleute fügen ſich überraſchend gut in die Mann⸗ ſchaft ein. Die erſte ſchwere Probe ſteht am nächſten Sonn⸗ tag bevor, gegen die TG. 78 wird es nur zu einem Ach⸗ tungserfolg reichen können, ein klarer Sieg der 78er ſollte deren Sonderklaſſe wieder einmal mehr unter Beweis ſtellen. Und nun zum Schluß noch einen gut gemeinten, leider notwendigen Rat. Rivalität im Sport iſt etwas ſehr Schönes, iſt der Steigerung der Leiſtungen ſogar überaus förderlich, aber es muß eine ehrliche und offene Rivalität ſein, bei der die Achtung und Gleichberechtigung des Geg⸗ ners oberſtes Prinzip ſein muß. Vielleicht iſt es der Saiſon 1930/31 vorbehalten, auch in dieſer Beziehung den Begriff des fair play zu erweitern und in den Beziehungen unter den Ortsvereinen noch beſſere Verhältniſſe zu ſchaffen. H. B. Internationale Automobil⸗ Termine Den Abſchluß der Pariſer Autoſport⸗Tagungen bildete die Johresverſammlung des Internationalen Automobil⸗ Verbandes(AJ), die einen umſo reibungsloſeren Ver⸗ lauf nahm, als in der Hauptſache lediglich die von den Unterkommiſſtonen vorbereiteten Beſchlüſſe überprüft und beſtätigt zu werden brauchten. Die Wahlen brachten die Beſtätigung von Bran van Zuylen⸗Belgien als Präſiden⸗ ten, Graf von Arnim Muskau(Automobilelub von Deutſchland),'Gorman⸗England, Graf Vogue⸗Frank⸗ reich, Graf Roſe⸗Schweden und Senator Creſpi⸗Ftalien als Vizepräfidenten. In das Oberſte internakionale Schiedsgericht wurde deutſcherſeits Konſul Fritſch (AvD), in die internotionale Sportkommiſſion Graf Berg⸗ heim(AvD) gewählt. Die erſten Europa⸗Bergmeiſter Ru⸗ dolf Carraciola und Hans von Stuck wurden offiziell be⸗ ſtätigt, die Vorſchläge der Sport⸗, Zoll⸗ und Touriſtik⸗ kommiſſionen genehmigt. Einen der wichtigſten Punkte der Tagesordnung bildete die Feſtlegung der nächſtjährigen internationalen Renntermine. Die Zahl der zur Europa⸗ Bergmeiſterſchaft zählenden Rennen iſt um zwei auf zwölf erhöht worden. Im einzelnen handelt es ſich um folgende Veranſtaltungen: 8 17. Mai: Rabaſſada⸗Rennen(Spanien]; 30. Maj: Kö⸗ nigsal⸗Jilowiſcht(Tſchechoſlowakei); 7. Juni: Belgiſches Bergrennen bei Lüttich; 14. Juni: Keſſelberg⸗Rennen (Deutſchland); 5. Juli: Suſe Monceniſio⸗Bergrennen(Ita⸗ lien]; 11. Juli: Shelsley⸗Walſh⸗Bergrennen(England); 16. Auguſt: Tatra⸗Bergrennen(Polen)]; 23. Auguſt: Berg⸗ rennen zum Berninapaß(Schweiz); 30. Anguſt: Berg⸗ rennen zum Mont Ventoux(Frankreich); 13. September: Semmering⸗Bergrennen(Oeſterreich!; 20. September: Schwabenbergrennen Ungarn); 27. September: Földege⸗ Bergrennen(Rumänien). Des weiteren ſeien aus dem umfangreichen internationalen Terminkalender für die kommende Saiſon noch folgende Rennen angeführt: 5 März: 15. Großer Preis von Tripolis; 29. Großer Preis von Tunis. April: 6. Großer Preis von Ungarn; 12. 1000 Meilen⸗ Rennen in Brescia; 19. Großer Preis von Monaco. Mat: 10. Targa Florio; 22. Mai bis 4. Juni: 10 000 Km.⸗Fahrt des AvD; 30. Indianapolis⸗Rennen; 31. Kö⸗ nigspreis von Rom. Juni: 5. und 6. Großer Preis von Irland; 14. Großer Preis von Wien; 21. Großer Preis von Frankreich. Juli: 3. und 4. 24⸗Stunden⸗Rennen in Belgien; 5. Großer Preis von Belgien; 19. Großer Preis von Deutſchland; 26. AD AC ⸗Bergrekord in Frei⸗ burg: 30. Juli bis 7. Auguſt: Internationale Alpenfährt. August: 9. Gaisberg⸗Rennen; 17.23. Autowoche von St. Moritz; 22. Engliſche Touriſt⸗Trophy. September: 6. Großer Preis von Italien. Oktober: 4. Großer Preis von Spanien. Die tägliche Viertelſtunde, unſer Geſundheitsſport, von Hauptſportwart Paul Kröpke, 32 Seiten mit 52 Zeichnungen. Wilhelm Limpert⸗ Verlag, Dres⸗ den ⸗ A. 1. Die Anſichten über den Geſundheitsſport gehen ſehr weit auseinander. Beſſer als alle theoretiſchen Er⸗ örterungen, die doch nur zur Erkenntnis führen, daß der geſamte Sport geſundheitsfördernd iſt, ſind täglich durch⸗ geführte gymnaſtiſche Uebungen. Das vorliegende Heftchen hat den Zweck, praktiſche Vorſchläge für die Durchführung der täglichen Viertelſtunde zu geben. Der Verfaſſer hat in 5 Gruppen einen Uebungsplan für 5 Monate dargeſtellt. Jede Gruppe ſoll einen Zeitraum von 4 Wochen ausfüllen, dann erſt folgt Wiederholung in täglichem Wechfel. Die Auswahl iſt ſo getroffen, daß ſämtliche Muskelgruppen des Körpers täglich durchgearbeitet ſind. In ſeiner Vor⸗ bemerkung weiſt der Verfaſſer nach, worauf es ankommt, den Geſundheitsſport aus Freude am Körper und aus Luſt und Liebe zur Bewegung zu betreiben. Das kleine Heftchen kann ein guter Wegweiſer zur Geſunderhaltung des Körpers für alle Berufstätige ſein. — 2 8 2 N —cſchreibt Herr ſohn Nieiner, Verbaeug:, Mauchinen- und Metall. Groſo handlung, Hamburg. „P. starke Chevrolet 6 Zylinder Motor bewältigt spielend große Entfernungen, soclaß ich mein Absatzgebiet erheblich erweitern konnte“ Chevrolet 6 III!!! ß „Reparaturen waren bisher nicht nötig“, fährt Herr Nietner fort,„sodaß ich wirk- lich sagen kann, daß der Chevrolet 6 durch- aus wirtschaftlich arbeitet“. Der starke 6 Zylinder Motor des Chev- rolet hat obengesteuerte Ventile. Das be- deutet nicht nur gleichmäßigen, elastischen EKraftfſuſs, sondern auch bessere Verwer- tung der Brennstoffenergien ohne Steige rung der Betriebskosten. Nutzen Sie die Vorteile aus, die Ihnen der General Motors Zahlungsplan bietet. Sie können die monatlichen Raten für den Chevrolet 6 aus den erhöhten Einnahmen decken, denn er fängt sofort an für Sie zu arbeiten. Garantie für schadhafte Teile und Arbeitskosten. Und für den Chevrolet finden Sie, wo- hin Sie auch kommen, ausgezeichneten „Service“. Geschulte Kräfte führen etwa notwendig gewordene Reparaturen zu festen Preisen aus. Wenden Sie sich bitte an den nachsten autorisierten Chevrolet Händler, er ist gern bereit, Ihnen den Chevrolet 6 Lastwagen unverbindlich vorzuführen. von RM 29298 & CHASSIS AB BERLIN Erzeugnisse der General Motors Auto-Islinger G. m. b. H. Mannheim, Ausstellungsraum Autorisierter General Motors Händler für Chevrolet 6 Personen-, Last- und Lieferwagen: Friedrich-Karlstr. 2, Service-Station: Augartenstr. 97/9, Tel. 407 58/56; Filiale in Neustadt a. d. Haardt: Amalienstr 302, Tel. 3040. Heidelberg: Richard Gross, Automobile, Bergheimerstr. 113/14. 7. Oktober 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung ANDELS- d WIRTSCHAFTS- Abend-Ausgabe Nr. 48 N Angeſpannterer Reichsbankausweis 310, Mill. Notenrückflüſſe/ 262,5 Mill. Goldabgang Nach dem Aus weis der Reichsbank vom 15. Okt. hat ſich in der zweiten Oktoberwoche die geſamte Ka pi⸗ talanlage der Bank in Wechſel und Schecks, Lombard und Effekten um 34,4 auf 2235,7 Mill. erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände an Handels wechſeln und Schecks um 28,1 auf 206,8 Mill.„ und die Lom⸗ bar d beſtände von.3 auf 66,4 Mill./ zugenommen. Be⸗ ſtände an Reichsſchatzwechſeln ſind nicht vorhanden. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zu⸗ ſammen ſind 310,4 Mill./ in die Kaſſen der Bank zu⸗ rückgefloſſen und zwar hat ſich der Umlauf an Reichs⸗ banknoten um 312,6 auf 4188,8 Mill. JI ermäßigt, der Um⸗ lauf an Rentenbankſcheinen um 2,2 auf 408,2 Mill. erhöht. Dementſprechend haben ſich die Beſtände der Reichs⸗ bank an Rentenbankſcheinen auf 39,4 Mill./ vermindert. Die fremden Gelder zeigen mit 355,4 Mill./ eine Zunahme von 8,1 Mill. I. Die Beſtände an Gol d⸗ und deckungs fähigen Deviſen haben ſich um 224,9 auf 2354,3 Mill.„ vermin⸗ dert. Im einzelnen haben die Goldbeſtände um 262,5 auf 2180 Mill.„ abgenommen und die Beſtände an deckungs⸗ fähigen Deviſen um 37,6 auf 173.9 Mill. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein ver⸗ minderte ſich von 54,3 v. H. in der Vorwoche auf 52,1 v.., dieſenigen der Gold⸗ und deckungsfähigen Deviſen von 75, v. H. auf 56,2 v. H. Vergleichsvorſchlag Gebr. Gutbrod und Südweſtdeulſche Bank AG. O Frankfurt/M., 17. Okt.(Eig. Dr.) In mehr als vier⸗ ſtündigen Vergleichshbemühungen kam vor dem Ober⸗ landgericht Frankfurt M. dank beſonderer Be⸗ mühungen des Senatspräſidenten Dr. Stadelmann zwiſchen der Gebr. Gutbrod GmbH. und der Süddweſtdeut⸗ ſchen Bank AG., Frankfurt/., bezüglich der mehrfach er⸗ wähnten Streitigkeiten, die vor der erſten Inſtanz mit ver⸗ ſchiedenen Erfolgen der einzelnen Parteien entſchieden waren, folgender Vergleichs vorſchlag zuſtande: 1. Die Grundſchuld von nom. 450 000 4, davon 375 000% in Frankfurt/ M. und 75 000„ auf Objekte in Magdeburg, welche die Gebr. Gutbrod GmbH. der Sübd⸗ weſtdeutſchen Bank als Sicherheitsleiſtung abgetreten hatte, wird zwiſchen den Parteien zum gleichen Range zur Hälfte geteilt. 2. Die nom. 40 000 Pfund De⸗ bentures auf die Heyls Color Ltd., welche die Gebr. Gutbrod der Südweſtdeutſchen Bank zur Sicherheit übereignet habe, ſollen durch Direktor Berliner⸗Frankfurt am Main als Treuhänder beſtens verwertet und der Er⸗ [üs zur Hälfte den beiden Parteien zuflie⸗ ßen. Ein Riſiko, das durch Anſprüche auf die Debentures entſteht, wird zu beiden Seiten gleichmäßig getragen. 3. Damit ſind ſämtliche bisherige Prozeſſe, Be⸗ ſchwerden uſw. erledigt. Die Beſchwerde auf Einſtel⸗ lung der Konkurseröffnung über die Gebr. Gutbrod Gmbh. wird von der Südweſtdeutſchen Bank zurückgezogen. Die Koſten der bisherigen Prozeſſe werden geteilt. Die Erklärungsfrtſt der beiden Parteien über Annahme des Vergleichsvorſchlages läuft bis bis 7. No⸗ vember. Es iſt im Intereſſe der Beruhigung und aus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen zu erwarten, daß beide Parteien, be⸗ ſonders auch die Favag, dieſem Vergleichsvorſchlag folgen. Damit würden die großen ſogenannten Buntfarbenprozeſſe ihr Ende finden. ——— O Zweckſparkaſſe der Selbſthilfe der Arbeit, Fraukfurt a. M.(Eig. Dr.) Die Vergleichsverhandlungen dieſer in Zahlungsſchwierigkeiten geratenen Bauſparkaſſe ſind bis jetzt ergebnislos verlaufen. Beſondere Erſchwerung erfährt die Sachlage dadurch, daß gegen Mitglieder der Verwal⸗ tung ein gerichtliches Verfahren wegen Betrug, Unterſchla⸗ gung und Konkursverbrechen eingeleitet worden iſt. Der bekanntlich von Gläubigerſeiten geſtellte Konkursantrag iſt bis zur Entſcheidung über den Vergleichsantrag zurückge⸗ ſtellt. Da die für die Einreichung der notwendigen Unter⸗ lagen zum Vergleich geſtellte Friſt abgelaufen iſt, wurde um deren Verlängerung nachgeſucht. Beabſichtigt iſt die Organiſation und die 53 Mill./ Bauſparverträge auf ein anderes finanzkräftiges Inſtitut zu überführen. J Verein. chem. Werke AG., Berlin.— Abſchluß und Betriebsverpachtung genehmigt.(Eig. Dr.) In der o. HV. wurde der Abſchluß mit 3(4) v. H. Dividende für 192930, ſowie die Entlaſtung des Vorſtandes und des AR., die Beſchlußfaſſung über di! Namensänderung der Firma und die Ermächtigung, de! Betrieb mit Wirkung vom 1. Juli 1930 an die Schering, Kahlbaum AG. zu verpachten, gegen 51 Stimmen genehmigt. Die Verwaltung führte zu dem vorgeſchlagenen Verpachtungs⸗ A——— 9 2 Kurszettel der Mannheimer EHektenbörse .80 75.30-G. l Sell 90— 39. ad. St.-A. 27 75.50 78.50.⸗G. f. ind. 99.— 39.— 8 Sab. Ke. Gd 66.50 86.50 Brown, Boveri 89. 5% hafen Stadt 64. 82.50 Daimler⸗Bengz 24— 24. 10% Mhm. Gold 99,50 99.50 Deutſche Linol.⸗ 155,0 189.0 85%„ Gold 89.— 89.— 1 Union 66,.— 66,.— 8%„ Gold 71.— 71. Gebr. 8% Farben dd. 20 91,50 94.— Salzw. F055 2 0 J. G. Farben. 138,0 139,5 1 Otavi⸗Minen„„ 91 5 Phönix Bergbau—— 64.— Rheinſtahl... 75,75 78,25 eilbr. Tellus Bergbau 97.— 97.— Vg u. Laurahütte 86.—— Ver. Stahlwerke 63,50—— Industrie-Aktien antrag aus, daß ſie ſich zu dieſem Schritt entſchloſſen hätte, weil auf dieſe Weiſe das an ſich nicht mehr rentable Unter⸗ nehmen die übergroßen Propagandakoſten erſparen und außerdem eine weſentlichere Kürzung der allgemeinen Un⸗ koſten einſchließen werde. Auf dieſe Weiſe könne die Ver⸗ waltung den Aktionären wieder eine angemeſſene Dividende in Ausſicht ſtellen, und zwar laut Vertrag 7 der Schering⸗ Kahlbaum⸗Dividende, die zuletzt 15 v. H. betragen hat. (J Gas AG. Ritter u. Cie. in Siegen a. d. L.— Wieder 4 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) Wie uns mitgeteilt wird, ſoll der demnächſt ſtattfindenden HV. eine Dividende von wieder 4 v. H. vorgeſchlagen werden. Durch die ſchlechte Konjunktur ſind auch bei dieſer Geſellſchaft Abſatz und Er⸗ trägniſſe beeinflußt worden. O Reiniger, Gebbert u. Schall AG., Erlangen— Di⸗ videndenermäßigung.(Eig. Dr.) In der am 16. Okt. ab⸗ gehaltenen AR.⸗Sitzung des zum Siemenskonzern gehö⸗ renden Unternehmens wurde beſchloſſen, der am 5. Dez. in Erlangen ſtattfindenden HV. vorzuſchlagen, von dem nach Abſchreibungen von 57 975.(51949)/ einſchl. Vor⸗ trag von 212 088/ verbleibenden Reingewinn von 680 560(763 755) dem Dispoſitionsfond wieder 40 000 J, der geſetzlichen Rücklage 40 000(45 000), ſowie einer Sonderrücklage 60 000/ zuzuweiſen und 5(7) v. H. Di⸗ vidende auf die Stammaktien zu verteilen. Der Reſt von 215 560/ wird vorgetragen. Ferner ſoll der HV. vorgeſchlagen werden, das Geſchäfts jahr auf die Zeit vom 1. März bis zum 28. bzw. 29. Februar des darauf folgenden Jahres zu verlegen. OVorjahresdividende in der rheiniſchen Zuckerindu⸗ ſtrie.(Eig. Dr.) Bei der Pfeifer u. Langen AG. in Köln iſt für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr 1929⸗30 mit wieder 10 v. H. Dividende auf 10 Mill. Mark AK. zu rechnen. Ferner wird auch der Rhein. Aktien verein für Zuckerfabriken in Köln, Trotz Gowinnſitherungen der Spekulation erneut foſter Vermittagsverkehr recht freundlich/ Eröffnung nicht den Erwartungen entſprechend/ Speku⸗ lation nimmt Gewinnſicherungen vor/ Kundſchaft und Ausland aber weiter Käufer/ Kapital⸗ flucht zum Stillſtand gekommen/ Spekulation muß zum Schluß decken Mannheim feſt Die ſeit geſtern an der Börſe eingetretene Beruhigung Über die innerpolitiſche Lage führte heute zu einer weite⸗ ren Befeſtigung der Tendenz. IG. Farben zogen auf 189% an. Recht feſt lagen Linoleum, Daimler, Wayß u. Freytag, Cement Heidelberg und Süddoeutſche Zucker. Am Bankenmarkt waren Dedibank befeſtigt. Verſicherungs⸗ werte wenig verändert. Auch der Rentenmarkt hat ein weſentlich freundlicheres Ausſehen. Frankfurt behauptet Im Vormittagsverkehr war die Stimmung anläßlich der günſtigen Beurteilung der geſtrigen Rede Brünings weiter⸗ hin recht freundlich. Zum offiziellen Verkehr machte ſich jedoch plötzlich ein Tendenzrückſchlag bemerkbar, der in Mutmaßungen über einen nicht ſo günſtigen dies⸗ maligen Reichsbankausweis zu ſuchen war. Der Grun d⸗ ton der Börſe blieb aber verhältnismäßig wider⸗ ſtandsfähig, denn es zeigte ſich bald, daß der ſeit letz⸗ ter Zeit herrſchende Optimismus wieder Ober⸗ hand gewann. Das Geſchäft war jedoch nicht ſo lebhaft wie geſtern. Der Auftragseingang war etwas zurück⸗ gegangen, doch zeigte die Kuliſſe reges Intereſſe und ſchritt erneut zu Deckungen. Die hohen Vormit⸗ tagskurſe wurden jedoch zum offiziellen Beginn nicht ſofort wieder erreicht. Im allgemeinen ergaben ſich jedoch gegen⸗ über der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt kleinere Kurs⸗ ſtei gerungen. Am Anleihemarkt waren deutſche und aus ländiſche Anleihen gut behauptet. a Im Verlaufe war die Tendenz wieder ausgeſpro⸗ chen freundlich. Spezialaktien traten wieder mehr her⸗ vor. Das Geſchäft war jedoch nicht gerade ſehr umfangretch. Gegen Anfang traten Beſſerungen bis zu 2 v. H. ein. Am Pfandbriefmarkt war das Geſchäft ebenfalls ruhiger. Auf⸗ träge lagen nur in geringem Umfange vor. Goldpfand⸗ briefe waren jedoch geſuchter, auch war ein weiteres An⸗ ziehen der Werte zu verzeichnen. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5 v. H. weiter etwas angeſpannter. Berlin nicht einheitlich Nachdem im heutigen Vormittags verkehr in Nachwirkung der Kanzlerrede und auf Grund der nun⸗ mehr beſchloſſenen Aufhebung der Kapitalertragsſteuer für feſtverzinsliche Werte eine ausgeſprochen freundliche Stimmung geherrſcht hatte und man noch vorbörslich Kurſe nannte, die bis zu 4 v. H. über den geſtrigen Schlußnotierungen lagen, eröffnete die Börſe ſelbſt der mit der Geſellſchaft in Intereſſengemeinſchaft ſteht, ſeine Vorjahrsdividende von ebenfalls 10 v. H. beibehal⸗ ten(AK. 1,4 Mill.). ( Mühle Rüningen AG. zu Braunſchweig.(Eig. Dr.) In der o. HV. wurde der Abſchluß für 1929⸗30 einſtim⸗ mig genehmigt und beſchloſſen, die Dividende auf wieder 10 v. H. feſtzuſetzen und den Reſt des Reingewinns von 23 056 21 804 vorzutragen. Ueber das lfd. Ge⸗ ſchäftsjahr wurden keine näheren Angaben gemacht. * Zum Konkurs der Robur Gmb. in Konſtanz. In dem Konkursverfahren über dieſe Geſellſchaft, die ſich mit Fabrikation und Vertrieb techniſcher Neuheiten befaßte, ſoll nunmehr die Schlußverteilung erfolgen. Vorhanden ſind 8725/ gegenüber 145 159/ nicht bevorrechtigten Forderungen, alſo rd. 6 v.., ein magerer Konkurs. O Rückgaug der deutſchen Kupfererzeugung.(Eig. Dr.) Die deutſche Kupferhüttenproduktion ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der Deutſchen Metallgeſellſchaft, Berlin, aufgrund der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Büros der Metallgeſellſchaft AG. Frankfurt a. M, mitteilt, im September 1930 auf 4925 To. gegenüber 5247 To. im Auguſt 1930. Die deutſche Kupferraffinade⸗ produktion betrug im Monat September 1930 11 125 To. gegenüber 11543 To. im Auguſt 1930. * Weitere Erhöhung der ſüddeutſchen Zinkblechpreiſe. Die Sücddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat mit Wirkung ab 16. 10. ihre Preiſe um 274 v. H. erhöht, nachdem ſie erſt am 14. 10. um 1 v. H. erhöht worden waren. * Der amtliche Berliner Börſe⸗Roggenpreis. Der durch⸗ ſchnittliche Berliner Börſen⸗Roggenpreis für 1000 Kg. be⸗ trug in der Woche vom 29. 9. bis 4. 10. 1930 ab märkiſcher Station 150,0 l. etwas enttäuſchen d. Die erſten Kurſe waren zwar immer noch etwas gebeſſert, aber nicht ſo feſt wie vor⸗ börslich taxiert. Während nämlich die Kundſchaft und das Ausland weiter eher als Käufer auftraten, zeigte die Spekulation Neigung zu Gewinn⸗ mit nahmen, wobei die Unſicherheit über die heutige Sitzung des Reichstages, in der eine ſtarke Oppoſition zu erwarten ſei, eine Rolle geſpielt haben dürfte. Auch der Reichsbankausweis für die zweite Oktoberwoche hat ſicherlich zu den Realiſationen beigetragen. Hinzu kam ferner das ſchwache Newyork von geſtern. Bemerkenswert iſt allerdings, daß verſchiedene, be⸗ ſonders Nebenwerte, wieder mit Pluszeichen erſchienen. So waren Baubank, Gebr. Körting, Leopold⸗ grube, Schleſ. Bergwerk, Chem. Heyden, Siegen⸗Solingen, Aſchaff. Zellſtoff, Sarotti, Maximilianshütte uſw. als ſehr feſt anzuſprechen. Auch Otavi konnten 1,25 1 ge⸗ winnen. Schwächer dagegen eröffneten Schleſ. Zement minus 2, Stöhr, Oſtwerke und Mansfelder, die je 1,25 v. H. verloren und Montecatini mit einem Verluſt von 1% l. Anleihen behauptet. Pfandbriefe freund⸗ licher auf kleine Rückkäufe, Reichsſchuldbuchforderungen nicht ganz einheitlich. Geld eher leichter, Tagesgeld 4,25 bis 6,25, Monatsgeld 6 bis 7,5, Warenwechſel ca. 5,5 v. H. Nach den erſten Kurſen neigte die Ten⸗ denz zur Schwäche. Von einigen Ausnahmen abgeſehen, gaben die Papiere im Kurſe bis zu 1, vereinzelt auch bis zu 2 v. H. nach. Der Kaſſamarkt blieb im großen und ganzen feſt. Doch ſind die Umſätze wieder ziemlich klein geworden, da die Deckungen nachzulaſſen beginnen. Trotzdem waren noch verſchiedene Geldrepartierungen erforderlich. Auf das Kaufintereſſe zu den Kaſſakurſen der Termin⸗ und variablen Werte und am Rentenmarkt ſah ſich die Spe⸗ ku lation gegen Schluß der Börſe wieder zu Dek⸗ kungen veranlaßt, ſo daß das Anfangskursniveau von den meiſten Papieren wieder erreicht wurde. Feſt ſchloſſen Bayer. Motoren, Farben und Schubert u. Salzer.— De⸗ viſen gegen Reichsmark waren weiter angeboten, der Dollar ging bis.2035 zurück, London und Paris in⸗ ternattonal feſt,.86 nach.8595, bzw. 392% nach 392,8. Die Kapitalflucht iſt zum Stillſtond gekom⸗ men, ſo daß vor allem Schweiz und Holland ſchwächer lagen, 19.42% nach 19.43% bzw. 40.28% nach 40.20% Schwe⸗ den 26.85 nach 26.85%, alles Newyorker Uſance. Spanien etwas erholt, geben London 50.50 nach 51.00. Swapfſätze Dollar gegen Reichsmark ebenfalls rückgängig, auf einen Monat 50 nach 60 Stellen und auf drei Monate 160 nach 180 Stellen. Roggen im Mittelpunkt des Intereſſes Kommt ein Roggenbeimahlungszwang Weizen ver⸗ nachläſſigt und gedrückt/ Hafer ſtetig/ Gerſte ſchleppend n Berliner Produkteubörſe vom 17. Okt.(Eig. Dr.) Seit geſtern nachmittag ſteht der Roggen markt im Mittelpunkte des Intereſſes. Die Möglichkeiten einer Annahme des Beimahlungszwanges von Roggen und Wei⸗ zen werden lebhaft erörtert, und je nach Auffaſſung be⸗ züglich der neuen Regierungsoktion ergaben ſich ſtarke Preisſchwan kungen. Nachdem in den geſtrigen Nachmittagsſtunden die Lieferungspreiſe für die ſpäteren Sichten um 7 bis 9/ über Börſenſchlußniveau gelegen hatten, machte ſich heute zu Börſenbeginn eine Beruhi⸗ gung geltend. Immerhin waren noch Preis beſſe⸗ rungen von 2 bis 3/ zu verzeichnen. Inlandsangebot zur prompten Verladung fehlte faſt völlig, ſo daß die Um⸗ ſatztätigkeit ſtark beeinträchtigt iſt. Weizen war dem⸗ gegenüber etwas vernachläſſigt und im Anſchluß an die ſchwachen Auslandsmeldungen im Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft 1 v. H. gedrückt. Inlandsofferten lagen auch hier nur in mäßigem Umfange vor. Bei Wei⸗ zenmehl waren die Mühlen zu leichten Preiskonzeſſionen bereit, Roggenmehl war zeitweiſe kaum am Markte, mit Eintritt der Beruhigung am Roggenmarkte zeigte ſich Angebot zu 50 Pfg. erhöhten Forderungen. Hafer bei kleinem Geſchäft ſtetig. Gerſte hatte nach wie vor ſchlep⸗ penden Abſatz. Amtlich notiert wurden: Weizen 224— 226, ruhig; Okt. 237.236,50; Dez. 246— 246,50 März 261—262.; Roggen 144—146, feſt; Okt. 160162; Dez. 170,50 73; März 188,50 bis 91 bis 90,75; Gerſte 184—210, ruhig; Futtergerſte 166 bis 180, ruhig; Hafer 142—155, feſter; Okt.—; Dez. 161 bis 62.; März 172,50— 73,50; Weizenmehl 27—85, behauptet; Roggenmehl 23,50—26,50, befeſtigt; Weizenkleie 7,50—8 Rogenkleie 7,25— 7,50, ruhig; Viktoriaerbſen 28—32; Futter⸗ erbſen 19—21; Peluſchken 19—20; Ackerbohnen 1718; Wicken 18,50— 20,50 Rapskuchen 9,30—9,80; Leinkuchen 15,10—15,20; Trockenſchnitzel 5,30—80; Sojaextractionsſchrot 12,60—13,10; allg. Tendenz uneinheitlich. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 17. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5,65; Jan. 5,95; März 6,15; Mai 6,32; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 97; Jan. 102; März 105; Mai 1057. * Liverpooler Getreidekurſe vom 17. Okt.(Eig. Dr.) Anfang Weizen(100 lb.) Tendenz willig, Okt.—(5/774); Dez. 5/57,(5/7); März 5/6 ½%(5/8); Mai 5/888(5/10)— Mitte willig Okt.—(5/7%½; Dez. 5/56(5/7); März 5/636(5/8); Mai 5/874(5/10); Mehl(280 lb.) unv. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 17. Okt.(Eig. Dr.) Mat 7,30 B 7,20 G: Aug. 7,55 B 7,45 G; Okt. 7 8 6,80 G, Nov. 7 B.90 G; Dez. 7 B 6,95 G; Jan.⸗März 7,05 B 7 G.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage ; Okt. 24,75; Okt.⸗Dez. 24,75 u. 25; Tendenz ruhig; Wetter heiter. * Nitruberger Hopfenbericht vom 16. Okt. 200 Ballen Bahnzufuhr, 20 Ballen Landzufuhr, 50 Ballen Umſatz. Preiſe: Hallertauer gut mittel 85-80. Tendenz ruhig, feſt. * Bremer Baumwolle vom 17. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal. Stand. Middl.(Schluß) 11,39. Liverpooler Baumwollkurſe vom 17. Okt.(Eig. Dr.) Amerie. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan. 565 geh.; März 577 geh.; Mai 587 geh.; Juli 59596; Okt. 547 geh.; Dez. 558 geh. Okt. 91 603; Tendenz ſtetig.— Mitte Jan. 565; März 576; Mai 586; Juli 594; Okt. 548; Dez. 588; Okt. 31 602; Jan. 92 610; März 32 617; Mai 92 623; 95 0 1 005 Tagesimport 13 800; Egypt. Upper F. G. fair oco 690. Berkiner Meiallbörse vom 17. Okfober 1930 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Januar.]—.— 88, 84.50. 55,5050, 8 gerne]—— 89. 84 80—.— 0 25 80.——— 2175 3965 1—.— 84,8 84.50—.— 30,50 30,.——.— 32.— 31. Aprik.—.— 847 84 50—— 30,25 30.——.— 32.75 818 Ma.—.— 84.76 80—.— 30.28 30,.——.— 8275 875 Jul—.— 84,50 84,25—.— 30,2530. 82,55 31,75 uli. 684.50 84.25—— 30,5 80,.——.— 83.— 31775 Auguſt. 84,50 84 50 54.50—.— 30.25 30,.——.— 33,80 32780 Sept..—.— 64,50 84.50—.— 30.25 30,——.— 3375 832.75 Oktober. 66, 84.——.„129,50—.— 30,25 29.75 Nov... 88— 84.78—.— 80.89 29,50—.— 30,28 29.80 Dezemb.]—.— 85,— 84.50—.— 30.50 80, 81,— 29 50 Elektrolytkupfer, prompt, 96,25 Antimon Regulus 49.— 32.— Orig. Hütten⸗Aluminium 100 Sie in Barren, per K 4080—5150 dgl. Walz, Drahtbarren 194.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.—— 29,20 e 9 v.. Platin, dto. 1?-r. 8, 25 einnickel. 9899 v. H.[350,.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Meiallbörse vom 17. Okiober 1930 Metalle in H pro To. Silber Unze E.(187/40 fein ſtand.), Platin Unze g Kupfer Standard 42,85 Zinn, Standart 115,4 Aluminium Monate 42,85 Monate 216,8 Antimon Settl. Preis 42,85 Settl. Preis 115,5 Queckſilber Elektrolyt 46,25 Banka 121,0 Platin beſt ſelected 45,25 Straits 121,0] Wolframerz ſtrong ſheets—.— Blei, ausländ. 15,75 Nickel El'wirebars 47.25 Zink gewöhnlich 15. Weißblech 6. 17. 10. 17. 16. 17. Konſerven Braun 40.— 40.— Schuhf. Berneis 95.— 85.— Kraus& Co. Bock. 67,.— 67.— Seilinduſt. Wolff 38.— 39.— Südd. Zucker. 139.0 Lechwerke..... 89.— Fudwigsh. Walz. 85,.— 85,.— Tricot. Beſigheim 44.— 44,.— Ber. Chem. Ind. 57.— 57, Ber. deutſch. Self. 71.— 72,50 Der ft!!! Ber. Ultramarin 137.0 137.0 „ 210,0 2100 Mainkraftwerke, 71.— 71,50 Metallg. Frankf. 91,25 91.— Mez Söhne. 62, Miag, Mühlbd..!—.— —— 2 47.— 81.— diſche Bank. 182.0 13240 J 10 Grkr. M. Pg. 100 0 100.0 Henninger ge. St. 78 1399] Moenus Stu, 25.— 25.— Per. Zend, Bet 33.— 85.— Aalen. 125.0 125,0 1%„ A. 1200 120.0 Swen Manchen Jg 0 10 Motoren derbe———— Joſgt 2 Hüfner 2200 00 Rh. Hypoth. Bk. 1540 135.0 Sale Eindg. 192.0 198.0 Motor- Oberurſei—.——.— Foigz Seit.. 38— 82 SD. Bank u. Disc. 114,0 115,0 Karlsr. Näh. Hald 22.— 22,.— Schwartz Storch.———.— Volth. Seil. u. K. 32.„ C. H. Knorr.. 186.0 188.0] Wer ger.[. Nähm. Kayf.——. 57.— Konſerven Braun 39.— 39.— Mannh. Gummi—.— 62.— Pfälz. Mühlenw.—.——.— Portl. Zem. Heid. 84.— 89.— Rh. Elektr..-G. 122.0 122.5 Rhelnmühlenw. 118,0 118.0 Südd. Zucker.. 133,0 187.0 Verein dtſch. Oelf. 21.— 71.— Durlacher Hof. ichb aum Ludwigsh. A. Br.———.— Pfälz. Preßhefe 125,0 125 0 Schwartz Storch. 129,0 129.0 Eichbaum⸗Werger 157.0 157.0 Bab. Aſſekuranz. 100,0 110,0 dae dee —— 5 4 Aſchaff. Buntp.. 100.0 100,0 Bd. Maſch. Durl. 125.0 128,0 Brem.⸗Beſig. Oel 51.— 51.— Brown Boveri Cement Heidelbg. 89.— 89,.— Schuckert, Wayß& Freytag 51, —— W. Wolf 3 113,7 120.5] Rein. Gebh e Sch. 93.— 98.— Roeder, Gebr. B.—.— 94.—gellſtoff Aſchffög. 82,25 88,.— Rütgerswerke Niet „ Waldhof 119,2 119.8 Ufa(Freiverk.). 89,.— 89,.— Raſtatter Wagg.. 86,.— 88,— Schnellpr. Frkthl. 27,.— 27.— Schramm Lackf. 64.— 64.— Nrbg. 134.7 137.0 1 5 Wayß& Freytag 52.— 53.„ iet 5 5 25. 25.— Selftoff Waldhof 1180 7100 Ghd... 2. Terminnotierungen(Schluß) a 5 Themiſche 8 80,— 8 1 Allg. Dt. Credit 100,0 1 Harpen. Bergbau 91.50 7950 emiſche, rt% 34.— Bankf Brauind. 109,0 h Holzmann„ Frankfurter Börse Eb. Bocchues. 34.— 34.— Harmer Duntuer 104,7 1000 Jie Bergbau. 222.0 2220 Darmſt. u. Nat. 159,2 159,0 Deutſche⸗Disconto 113,5 115,0 D Effekten Bank 99,50 99.50 D. Hyp. u. Wechſ. 151,5 152.0 D. Ueberſee⸗Bank 88,— Festverzinsliche werte % Meichs anl.. de 8 g blöſungſch. l. 54, 5„ 8 8 ohne.75 6,70] Dresdner Bank 1117 114.0 D. Wertb.(Gold] D. Schahantw. 2.85 92,75 Frankf. Bank. 93.— 99.— 4% 180. 14..55 Feten Hyp.⸗l. 149,5 151.5 8% Ludwigs. 28 78,50 82,50 10% 9 225 100,0 Nürnberg. Verein—.——.— Deſt. Cred.⸗Anſt. 27,75 27,75 Pfälz. Oyp.⸗Bk., 125,5 125.0 Reichsbank.. 216,0 219,5 Rhein. Creditbk. 9** 82% Grkr. Mh. 28 15,25 15.— Daimler Benz..—.— 24.85 Dt. Atlant.⸗.. D. Gold⸗ u. S. Anſt. 130,5 183.2 Dt. Linoleum Dt. Verlag Dresd. Schnellpr. Dilſſel. Rat. Dürr Dyckerh.& Widm. .. 149,0 150.0 Eiſen Katſersl. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch. Ettling. Spinn. alt Aſchersleben 195,0 196,0 Kali Salzdetfurth 272,0 23,0 Kali Weſteregeln 198,0 R. Karſtadt.— 01— Bayr Hyp. u. W. 121.0 121.5 Berl. Handelsgeſ. 132.5 133,0 Commerzbank 21.0 Darmſt. u. Nat. 159,5 Deutſche⸗Disconto 114.0 115,0 Dresdner Bank 12,5 A ⸗G. für Verkehr 60,— 89, Dt Reichdb. Vorz. 85.— 85,85 Klöcknerwerke. 69, Lahmeyer& G9... Mannesmann 1378 74,85 N 7784 90,.— Mansfelder 42,— 40,50 Herdb. ond 725 7008 Rescue 72 . 64,5 64.50 Mag biünleubden.— 48.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 119,0 121,0 Montecatini... 28.„ Bemberrg 2 68.— Oberbedarf.. 40.— 42.— Beramann.. 5780 88.— Itavi Minen..84 Buderus Eiſen i 63,.— 64,25 Cement Heldelbg. 89.— 88.— een eee 2% Preuß. Kalt—.——.— Ahein. Oop.⸗Bl. 194.0 154,0 Fader 4 Schleich. 98.— 98.50 Compan Hiſp.. 280,0 267,0] Rh. Braunkohlen 190,0 192.0 ee Preuß. Rogg.—.——.— Gebr. Pirm.——. Contin. Gummi—.— 182,5 Nh. Elek.(Rheag) 1210 328.0 % Süd. Feſtwö.—.——.— Sud. Soden-G. 1200 128.0 5 e ib. Slaßboerte, 7850 78. Südd. Disconto.. 8%„ Bonds 28 93,80 94.50] Daimler Benz. 23,25 24.75 Rlebeck Montan—.——.— 8% Grkr. M. abg. 77. Wiener Bankver. 10.25 10.25 5% Rh.⸗M.⸗Don.—.——.— 7% Bad. Kom. Gd. 86,50 86,50 8% Pfälger--9 96,.— 96.— 9% th. Hyp. 24. 25 96,— 66,50 e„R. 58 96,— 96,50 7%„„„-11 91.— 91.— M ln 4. 84. 6%% Rhein. Lig. 83.85 83,75 %%% Pfälz. Lig. 84,65—.— 4%% üdbo vig 84.15 87.— 4½/ Meining. L 86.35 86,75 ½ 0% Pr.. B. Lig 82,50 83.25 Alltanzz. 179,0 180,0 rankf. All. Berſ.—.——.— Mannh. Verſ.⸗G.—.— 25.50 Transport-Aktlen Heben 5 eidelb. Straßb.—,— 17. Nordd. Lloyd.. 78.— 80,85 Oeſter.⸗U. St.⸗... Eſchweil. Vergw.. 1 5 inmech. Jetter—.— 63, Württ. Notenbk. 137,5 187.5 5*—.— 95.50 rankfurter Gas 125.0 126,0 Frkf. Pok.& Wit. 15.75 15,75 Goldſchmibt Th. 42.— 42.— Gritzner M. Durl. 29,50 80.— Grün& Bilfinger 154,0 154.0 anfwerk. Füſſen 50,.——.— ilpert Armatur. 5 irſch Kupf. u. M. 113.0 118,0 17.— 5& Neu Montan-Aktien 11 ee olzmann, Phil. olzverkohl.⸗ Id. 84.50 85,— Rütgerswerke Schuckert.. 195,0 187.5 Siemens KHalske 180,0 182.5 Südd. Zucker. 134,5 188.0 Svensta Tändſt. 288,0 237.0 Felten& Guill. 96,25 95,75 Ber. Glanzſtoff———.— elſenk Bergwk. 94.— 97.— Ver. Stahlwerke 638,50 65,50 Gesfürel.. 122,0 128,2 1 Aſchaff. 82.— 83.— Goldſchmidt... 42,50 42.— Zellſtoff Waldhof 120,0 119,5 Berliner Börse 5% Roggenwert..75.0 50% Roggenrentd 6,75 6,28 Deutſche Erdöl. 85,.— 66,50 Dt. Gold u. Silber 132,0—— Dit. Linoleum„ Licht u. Kraft.. 121.5 126,0 Elektr. Lieferung 118,0 117,0 J. G. Farben. 20.50 20,50 — Festverzinsliche Werte 1—.— 98. Voldanleihe. de 59% Landſch. Rog. 5 J de 50d, St fl. 2280 2270 Jeg Crlangen,.. 8175. Of gta 8225 8450 8 Meraner? 8,188 Aug, D. Erebitb. 99.50 99.50 8 St. M. 26.28 20.25 due Molo.50 675 4% dest Schaß 5880 88.50 Badische Bank—,— 129.0 Kall Aſchersleben l obne grecht 860.75 40%„ Goldrenfe 26.90—.— Kali Salzdetfurth 270,0 272,0 Kamm. Katſersl.—.— 4%„Kronen.05.75 Barmer Bankver. 104.5 107,5] Kali Weſteregein—.——.— Karſtadt Rud. 90,30 91,50 8% Bad. Kohlen—.— 4%„ conv. Rente—.—.85 Klöckner Bayr. Hyp. u. Wb. 120.5 121,0 N— 5 Mannesm. Röhr. 72,— 74,88 Jom. u. Privatb. 120,0 121.0 Klein, Sch. K Beck. 129.0—.— Knorr, Heilbr. 0 6% Grkr. Mg. K.—.— 15.48 4½%„ Silb.⸗R. 3,86 3,20 5% Prß. Kaljanl. 7,40 7,45 J 4½%„ Pap.-R., 166,0 166,5 f 8 ä 575 W 8 5 5 1 80 1 d Auslandsenlelihen in Prozente Neuen Mannheimer Zeitung en und Auslandsanlelhen in Prozenten del Stücke-Notierungen in Mark je Stück 10.. Bremer Wolle 127,0 128,5 Brown, Bov.& C. 85.— 84,50 Hoeſch Eiſen 16. 17. irſchderg Leder 94, 84. 16. 17. 16 17. Schudert& Salzer 142.5 148,7] Weſteregelnklkal 196,0 1970 80.— 61.85 Schuckert a Cc. 134.2 1370] Westf. iſen 4 70.— 40. Buderus Eiſenw. 52,50 58,85 Hohenlohe⸗Werke— f 1 17 1 1 66.50—,— Schultheis.... 136, cking⸗— 4% Türk. Ad. Am.—.— 3, 75 Wa—— hil. ee 76.75 78,25 heiß 86,5 186,8 e 8. 4%„ Bagd.⸗Eiſ.!—-——.— 8 8 ſſer 427 1 Horch& Cie.. 31,50 88.— Segal Strumpf 19,75 19,50 Wiſſener Metall 389,.— 42. TCC Siemens Halske 170.0 182,5 Wittener Guß.—— 40%„ umif. Anl.——.95 Chem. Alber 33 33.50 Ne gude c C. 2180 2210 Sinner da.. 68.„ 80,8 Wolff, k. e. %, Benlcrt. 011 450 455 Chem. ro l l 5. 90.— 92. Stoehr Kammg“ 72.85 7125 Ir.⸗Los 11.——.— 4½, Ung⸗ Str. 1 Concord. Spinn 33.— 85.— Gebe. Junghans 29.— 2,75 Stoewer Rähm..—.——.—Zellſtoff Verein 50,78 5180 Stolberger Zinkh. 53,75 54.— Zellſtoff Waldhof 118,5 9050 7Conti- Caoutſch. 190.0 182.0 0 4½%„„ 14 24.65 24.75 0 eh Kahla Porzellan 38.— 37.25 Südd. Immobll. 31.50 31,75 Deutſch⸗Oſtafrika 80,.— 80, 8 5— Raliwk. Aſchersl. 9 8„ 1550 5 2½ ung Enn. 2189.30 Daimler Motoren 24,— 24.50 fia ſcherst. 4050 3585 Zucker 105,0—, 4%„ Kronenr,.85 1,90 4% nat. Ser. 11.85 12.50 Deſſauer Gas. 16g 38055 Otſch.⸗Atlant⸗T. 88.25 98,25 1 4% ei cs 1255 Pe Be. e eee Gußſtahl.—.—. Kölſch Walz. % Leh Rat Rail.—. Deutſche Kabelw. 58,15 57,85 28.0 Körtin Diſche. Steinzeug 181.0 128,0 Deutſche Wollw. 6,65 6,65 Deutſch. Eiſenhdl. 42.— 45. Transport-Aktien Schantungbahn,———.— Ac f. Verkehrw. 61.— 60,50] Deutſche Zinol. 158,0 161.0 Allg. Lok. u. Str. 119,2 120,7] Dt. Schutzgeb. 08—.——.— Südd. Eiſenbahn—.——.— 05 141—— Oeſt. St.⸗Eiſenb.—.——,— F. Lippe Maſchin.———.— Baltimore Ohio. Dresd. Schnellpr. 36,50 88,50 Kronprinz Met. Karſtadt... 9,50 90,50 kKlöcknerwerke.. 70.— 72,50 Teleph. Berliner C. H. Knorr.. 166,5 168,0 Follmar& Fourb. 27.50 28,.— Kötitzer Kunſtled. 76 50 82.— Krauß& Cie. Lok. 90.75 68,— ſeyffhäuſer Hütte 54.— 58.50 Lahmeyer& Co. 1838.0 140.0 Jaurahütte.... 36.50 88, Linde's Eismaſch. 141,5 1448 Neu-Guinea. 288,0 298.0 Oitavi Minen„ 81,50 62.85 Freiverkehts-Kurse ersb. J. Habk,.90.95 ien. 0,68 0065 Deutſche Petrol. 60.— 60.— Held burg Benz 5 Adler Kall„„ ä Diamond„„ 5,65 5,%5 Thörl es ver. Oele 77.80 78.— Tietz, Leonhard 118,0 117.0 29,75 29.— Trons⸗Radio. 126.0 126.0 35,25 82.— Barziner Papier 65,.— 69,— Belger B. B. Frkf. Bummi—.——. Ber. Chem. Charkl. 50.— 54.— B. Otſch. Nickelw. 118,5 118.0 B. Glanzſt. Elbf. 96.— 92,75 B. Harz. Portl.-Z. 87.— 87.— 30,25 80.25 Canada Abliefer. 20,75—.— Hürener Metall. 103,0 103,0 a1 B. Schuhf. B. EW. 34,— 35.75 Hochfregueng.— 22 ⁵ apag.. 1,85 79.85 Hüſſeld Eiſenhdl. 48.25 48,5 8. Loewe& Co.———— 2. Staß 1 8 05—0 430.995 5 e „Südamerika. 160,0] Dynamit Truſt 65,.— 64,25 Ber. Ultramarin.—.— 139,5 Ronnenberg...= 43, anſa Diſchiff. 121.0 123.0 ordd. Lloyd. 77,65 79,65 Verein Elbeſchiff.———.— Bank-Aktien Bank f. el. Werte 106.7 107.7 Bank f. Brauere. 109,7 109,7 Barmer Bankver 1855 1285 Berl. Handelsgeſ. 0 2 Com. u. Privtbk. 122.0 122.0 Fader Bleiſtift—.— Darmſt. u..⸗B. 159,2 160,2 Fahlb., Liſt& Ko. 42.— 44.—. Dt. Aſiatiſche Bk. 34.— 84.— 9 A. G. 188.2 1432 Elektr. 5 8 114.5 116,7 Elktr. Licht u. 121.2 1255 Glsbach& Co.. Emaille Ullrich.——. Enzinger Werke 69.— 71.— Eſchw. Bergwerk 220,0 220,0 Eſſenersteinkohl.- Magirus.⸗G. Mannesmann Maximil⸗ Hütte a 0 420 Nes Sbne Deutſchedisconte 113,2 115,0 Feldmühleßapier 120,0 128, es ne Dlſch.leberſee 8 88.— 88.— Felten& Guill. 98,— 86,50 Dresdner Bank. 18,0 114.2] Fhies K Höpfling.—.—, Meiningerhypbk. 152.0 158,0. 181.0 Oeſterr. Creditbk. 27,75—.— Reichsbank Gebhard Text. 70,25 70,25 Rhein Erebitbk.—.——.— Gehe& Go. 36,50 Süddeutſch. Dise.—.——.—[Geiling& Co., l Frankf. Angem.———.— Gelſenk. Bergwk. 94,50 95,50 Genſchow& Co. 50,.— 32,75 Germ. Portld.⸗Z. 91,— 92.— Gerresheim. Glas 94,.— 96.— Mix& Geneſt R. Friſtern Motoren Deuß industrie-Aktien C. Lorenz Lukau 4 Steffen— 9 Lüdenſcheid Met. 48.— 48.— Mansfelder Akt. 42,85 44,50 Markt⸗ u. Kühlh. 114.7 114,7 Maſch. Buckau⸗W. 98.50 99.— Mech. Web. Lind. 77.75 80,50 „ Zittau 26,.— 80, Miag⸗Mühlen. 70.— 72.50 Mühlheim Berg. 78,.— 78.— Nat. Automobile 11,65 12.— Niederlauſ. Kohle 122,0 122.0 Nordd. Wollkäm. 63.50 64,50 Oberſchl. E. Bed. 42,.— 44. Oberſchl. Koksw. 75,.— 77— Hogel Telegraph. 65,— 67,— Sichel& Co.. VBogtländ. Maſch.—.— 37.— Sloman Salpeter Bofgt& Haeffner 150,0 150,0] Südſee Phosphat 17.28 17,50 Ufa⸗Fllm.. 90 5 88 Wanderer Werke 38.— 83,50 Brown Boveri 172.50 74,85 „455,0 1720 ang. Di. Credit 100,0 1005 Bank f. Brauind. 108,7 111.5 Barmer Bankver. 106,0 107.6 Bayr. Hyp. u. W 121.0 121.7 Bayr. Vereinsbk. 130.0 180,0 Berl. Handelsgeſ. 133,0 181,5 Comm., u. Priv. 121.5 111, Darmſt. u Nat. 160,5 160,5 Deutſche disconto 114, 116.5 Dresdner B.. 112,0 111.0 .-G. für Verkehr 59.75 60,25 Allg. Lokalb. 119.2 113,0 Dt. Reichsb. 3. 85,25 86.15 apag 17,27 79, ambg.⸗ Südam. 59,75 61,0 Tb. Goldſchenidt 43, 42.50 rpen. Bergbau 81,75 98,7 beſch Elſ. u. St. 78,— 8125 b. Holzmann. 80 otelbetriebsgeſ. 109,0 1090 lſe Bergbau ali Aſchersleben 196,7 108,“ R. Karſtadt.. 90,— 91,25 Klöckner Werke 70.75 78,50 Köln-Neueſſen B. 81.28 82,5 Mannesmanngtd 72.15 7415 Mansfelder 1 5 tteldtſch.Staht, 8 Nordd. Wolle 1 64.25 63068 Oberbedarf 128.0 128.0 62.50 63.— Aecumulatoren 114.0 118.0 DOrenſt.& Koppel 49,80 50.— dd 1. Freer, d e geg nne 6e 5 St. f ces e be e e Nee en lexanderwerk. g 5 Allg. Elektr., Gef. 1178 110,5 r 5 70 Allg. dlektte. 1285 1207 Sanz Aer 4055 4750 Phöntt 2 55 62.— 62.— 55 Motorus 56,75 61, Shane Hergban 9480 15 8 G. 118, g 0 7 0 A. ermann Pöge=. J. B Bemb 69.— 65.—.0 186, Alſen Portl.⸗Z. 122.0 124,0 e 1 7 Halhgeber Wagg 66,.— 88,59 Vergmannele ir 1870 198 25 Bean. 1802 163.0 Ammendorf Pap. 115.7 117.7 8 51 ch. 29,85 8 75 Rpelnfeldengraft 180.5 131.5 Buderus Eifenw. 52.— 3“— Ah. Elektrizitäk. 100.0 Agen et 6478 80. Grün er Bilfinger 1880 1840 a 8 Toene ewas 98 98 1 Stahlwerke 77.2 78955 5 5 7 5 2009. 5 in. Chamotte 65,.— 86,.— Comp. Hi 260,0 5 5 2 Augsb.. Masch 64.50 65.—]Gruſchwiz Tertu 58.28 880 185 Kobe 388 5485 Foa ebeichoge 1b 23 Lee ee ein. Möbelſtoff 38.50 34.— Dat mler⸗ 24.15 24,0 Nit 50 50, Balke Maſchines 11 8 11, Paget. 70—.25 Nhein.- 8 Walt 78 705 Deſſauer Gas 1180 1485 Saldern Kall 273 2200 Baſt Rürnderg 181.0 161,0 Halleſche Maſch. 62,— 61.— Rheinſtahl. 77.50 78,50 Deutſche Erdöl 86,15 67.50 Schleſ. Portl Z. 120.0 11355 Bayer. Celluloid—.—. Hammers Spinn. 102.0 102.0 Riebeck Montan 81.50 88,50 Di. Linoleumwk. 158 8 160.0 Schuber& Salzer 142.0 14055 Bayr. Spiegelglas—.— 39.— Hann. M. Egeſt. 25,.— 25. 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Bergwk. 95.25 95,15 ellſtoff Wald 118.5 113,5 Gesfürel. 1225, 126,0 be 68,50 71.50 tavia Minen Sas Kar en e p: 2—.— A erer oa Freitag, 17. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 482 55 e HENNI VIE AE ROMAN f von J. S. FLETCHER . COPYRIGHT AVALUN- VERLAG, HELLERANY g 2 5 Der Nachtportier war offenſichtlich auf dieſe Frage 5 vorbereitet geweſen. Er fing ſofort zu reden an, man 5 konnte es richtig merken, daß er ſich ſchon vorher alles 5 zurechtgelegt hatte. „Was mich angeht, Herr, ſo kam hier nichts Außer⸗ 5 gewöhnliches vor“, antwortete er.„Nichts! Ich trat n meinen Dienſt um elf Uhr an, wie gewöhnlich, wenn . der Chef zu Bett geht.“ 6„Zu der Zeit waren drei Gäſte im Hauſe“, unter⸗ bh brach Mrs. Kellermann.„Drei höchſt anſtändige 1 Herren, Geſchäftsreiſende. Dieſe waren alle ſchon 5 5 auf ihre Zimmer gegangen.“ .„um elf Uhr“, fuhr der Portier gelaſſen fort, 5„da war alles ſtill und blieb auch ruhig bis fünf 0 Minuten nach zwölf. Dann kam der Herr, den wir 8 heute früh tot aufgefunden habn. Er ſagte, er wollte 5 ein Zimmer haben, und man ſollte ihn nicht vor halb 5 zwölf Uhr wecken, ſein Schiff führe erſt am Nachmit⸗ 5 tag, und er möchte gern ausſchlafen. Er zahlte, wir n perlangen das immer, ſein Bett und Frühſtück im t voraus— vier Schillinge. Dann ſagte er, er wäre noch nicht ſchläfrig und wolle noch etwas rauchen. Ich 9 zeigte ihm das kleine Rauchzimmer neben der Halle, 0 und er bat mich, ihm einen Korkenzieher, ein ſau⸗ beres Glas und Sodawaſſer zu bringen. Ich ging b fort, um es zu holen, und als ich zurückkam, hatte er 5 eine Flaſche Whisky vor ſich auf dem Tiſch ſtehen. Er über ſitze. Ich hatte mir grade die Pfeife angebrannt und wollte die Abendzeitung leſen, als zwei Männer hereinkamen. Sie wollten Zimmer haben und besahl⸗ ten ſie auch. Dann, da ſie die offene Tür des Rauch⸗ zimmers und ein Licht drin brennen ſahen, ſagten ſie etwas von einer Zigarre rauchen und gingen hinein.“ „Bevor Sie fortfahren“, unterbrach ihn Jiffer⸗ dene,„können Sie dieſe Männer beſchreiben?“ „Nein, nicht weiter“, antwortete der Portier und ſchüttelte den Kopf.„So genau habe ich ſie mir gar nicht betrachtet. Matroſen, denke ich mir. Sie waren beide in blauem Serge angezogen und waren wohl dreißig bis vierzig Jahre alt. Nichts Beſonderes an ihnen— ſo Leute, wie man ſie jeden Tag ſieht. Einer hatte goldne Ohrringe, das habe ich doch be⸗ merkt.“ „Nun“, ſagte Jifferdene,„paſſierte irgend etwas?“ „Die erſten fünf Minuten nichts“, antwortete der Portier.„Dann klopfte der Mann, der zuerſt herein⸗ gekommen war, auf den Tiſch. Ich ging hin. „Bringen Sie noch zwei Gläſer“, ſagte er,„und auch Sodawaſſer. Dieſe Herren und ich wollen ein Glas zuſammen trinken.“ Ich holte, was er verlangte, die andern beiden rückten ihre Stühle an ſeinen Tiſch. Als ich hinausging rauchten und tranken ſie zu⸗ ſammen.“ Mrs. Kellermann dachte wohl, ſie müßte dies ent⸗ ſchuldigen. „Natürlich, wenn ein Gaſt Luſt hat“, warf ſie ein und ſah den Detektiv ſchmeichelnd an,„eine Flaſche Whisky mitzubringen und es andern Herren anzu⸗ bieten“ Jifferdene deutete mit einer Handbewegung an, dieſes ſei unwichtig, und nickte dem Portier zu. „Fahren Sie fort!“ ſagte er.„Alle drei freunde⸗ ten ſich alſo an. Wie lange dauerte das Trinken?“ „Bis die Flaſche, die der erſte mitgebracht hatte, leer war“, antwortete der Portier.„Da war es bald zwei Uhr. Da kamen ſie alle aus dem Rauchzimmer kraus und baten mich, ihnen ihre Zimmer zu zeigen.“ „Wieſo wiſſen Sie, daß die Flaſche leer war?“ fragte Jifferdene. „Weil ich ſie mir anſah, als ich wieder runter⸗ kam, um das Gas auszudrehen.“ „Und ihre Zimmer?“ fragte Jifferdene.„Lagen ſie nahe beieinander.?“ „Der Mann, der alleine kam, der, den wir tot auffanden, hatte Nr. 15. Die andern beiden— einer hatte 16, der andere 18. Nr. 15 liegt Nr. 16 genau gegenüber.“ „Wann ſahen Sie ſie wieder?“ „16 und 18 kamen um Viertel vor ſieben herunter, grade als mein Dienſt zu Ende ging. Sie ſagten, ſie wollten hier nicht frühſtücken und gingen fort.“ „Sahen Sie, in welche Richtung ſie gingen?“ „Sie ſchleuderten nach den Docks zu“, ſagte der Portier. „Nun, und der andere Mann?“ fragte Jifferdene nach einer Pauſe. Der Nachtportier verzog das Geſicht. „Ah!“ ſagte er.„Ich war gerade zu Bett gegan⸗ gen, als es entdeckt wurde. Ich gehe jeden Morgen um elf Uhr zu Bett und ſtehe nachmittags um ſechs Uhr auf. Der Hausknecht kam alſo und weckte mich wieder. Er ſagte, er könne von Nummer 15 keine Antwort bekommen. Da ging ich alſo mit ihm, und kurz darauf bekamen ich und der Chef die Tür auf. Na, da lag er nun. Und wir benachrichtigten die Polizei.“ „Die Polizei hat das Zimmer abgeſchloſſen und einen Poſten davorgeſtellt,“ bemerkte Mrs. Keller⸗ mann.„Der Schutzmann iſt oben, vielleicht erwartet er Sie?“ „Ja,“ gab Jifferdene zu. gehen.“ Oben ſah alles noch abgenutzter und ſchäbiger aus. Wir gingen durch ein, zwei Gänge, ſchließlich kamen wir auf einen, der nach der Rückſeite des Hauſes führte. Ganz am Ende ſtand an einem Fenſter ein Schutzmann, der ſich, wie man ſehen konnte, ſehr langweilte. Sobald er Jifferdene erkannte, kam er auf uns zu. Er ſchloß auf, und einen Augenblick ſpäter ſtanden wir alle in Nummer 15. „Es iſt hier nichts berührt oder geändert worden,“ bemerkte der Schutzmann leiſe.„Jedenfalls nicht, ſeitdem wir geholt worden ſind.“ Ein Blick auf das Bett genügte mir— ich war froh, als ich am Fenſter ſtand, auf das Jifferdene „Wir wollen hinauf⸗ ſters lag das flache Dach ihrendeines niedrigen Ge⸗ bäudes, an jeder Seite waren Regenröhren, und unten lag ein Hof, aus dem eine dunkle ſchmale Gaſſe führte. „Ein guter Kletterer hätte durch dies Fenſter ein⸗ ſteigen können“, bemerkte Jifferdene nachdenklich. „Wird auch ſchon ſo geweſen ſein, der andern Ge⸗ ſchichte lege ich keine Bedeutung bei! Na, wir wollen mal alles unterſuchen.“ Er und der Schutzmann, der uns hergebracht hatte, fingen an, das Zimmer und die Kleidung des Toten zu unterſuchen. Ich erkannte den Anzug ſofort wie⸗ der, Quartervayne hatte ihn geſtern abend getragen. Genau wie bei Holliment war das Futter an den Schultern in Fetzen geriſſen, und alle Stellen, wo etwas hätte eingenäht ſein können, waren aufge⸗ ſchlitzt worden. Die wertvolle Uhr und Kette des Toten lagen auf der Kommode, gleich daneben die Brieftaſche, die zahlreiche Pfundnoten und einen auf eine bedeutende Summe lautenden Kreditbrief auf Amſterdam enthielt; ein ſilbernes Zigarrenetui und eine ſilberne Streichholzſchachtel und ein Porte⸗ monnaie lagen herum. Aber das Portemonnaie war leer. „Diesmal hat er das Geld an ſich genommen“, bemerkte Jifferdene.„Aber— das war nicht, was er ſuchte!“ Ich ging hinaus und wartete, endlich ging ich die Treppe hinunter und auf die Straße hinaus; ich hatte alles gründlich ſatt. Einige Zeit verging, bevor Jifferdene und der Schutzmann herunterkamen. „Haben Sie irgend etwas entdeckt?“ fragte ich, als wir fortgingen. „Ja, eins fiel mir auf“, ſagte Jifferdene nach einer Pauſe, in der er ſcharf nachzudenken ſchien. „Ich glaube, es iſt in ſolchen Hotels in dieſer Gegend nichts Außergewöhnliches. Die Tür hatte ein gutes Schloß und einen ſchweren Riegel, nicht ſo eine Spielerei, wie man es in beſſeren Hotels finden kann. Nun möchte ich nur wiſſen, hatte er abgeſchloſſen und zugeriegelt?“ „Den Riegel kann er nicht vorgeſchoben haben“, bemerkte der Schutzmann,„denn der Wirt öffnete die Tür mit einem Nachſchlüſſel. Wenn er den Riegel vorgeſchoben hätte—“ „Na, ich glaube, der Mörder iſt durchs Fenſter 5 zog den Korken, ſchenkte ſich was ein und zündete„Waren die Männer nüchtern?“ ſofort nach unſerem Eintritt zugegangen war. Er eingeſtiegen. Aber ſchließlich, wie er auch hineinge⸗ eine Pfeife an.“ 8„Nüchtern, ja. Jedenfalls waren ſie ruhig. Sagten berührte meinen Ellenbogen und zeigte auf den kommen ſein mag, geſchehen iſt geſchehen! Das war 5„Schenkte er Ihnen auch ein Glas ein?“ fragte ſich höflich gute Nacht und mir auch“ Fenſterrahmen. 5 dieſer ſchleichende Chineſe, Mr. Cranage“, fuhr er 3 Jiffepdene. f„Sie hörten keinen Streit oder ähnliches?“„Kein Riegel dran,“ murmelte er.„Das Fenſter fort, als der Schutzmann uns verlaſſen hatte.„Mr. —„Das tat er nicht! Ich verließ ihn“, fuhr der„Nichts Derartiges. Ich hörte das meiſte von dem, ſteht ja oben offen— was liegt draußen?“ Cheng ſagte uns doch ſchon, es würde einen zweiten 754 Portier fort.„Wenn Sie es wiſſen wollen, ich habe was ſie ſich beim Trinken erzählten. Sie ſprachen Er ſchob die untere Hälfte des Schiebefenſters hin. Mord geben und einen dritten und. v ſelbſt eine Flaſche Rum draußen, wo ich die Nacht[über das Ausland, Handel und ähnliches.“ auf und ſah hinaus. Gerade unterhalb des Fen⸗(Fortſetzung folgt) 1 5 7 CC 2 7 Hamburger Wie alljährlich, liefere ich auch dieſes Jahr, . Schwarzbrot Sktober⸗Rovember Hamburger feinſte, unvermiſchte, reingelbfleiſchige 0 75 Malzbrot 5 9 Slaii jeder besonderen Anzeige EE Tafelkartoffeln i 1 + 2 ——5 Am 16. Oktober verschied im 88. Lebensjahr esundheitsbrot 18 2— usend Teile — unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter von höchst. Nährwert 1 S haltbarer im 55 8 8 5 bn„Edeltraut“, neue orte, zarer — und Schwägerin 5 1 Winterlager als dle abgebaute alte Induſtrie, r Weghorn vollw. t 1 Keller 13 484 4 D d 15 11 5 Schrothrot zu 4.50 27 Zentner 1. 9 D 10 101 Franz UAE 4 Ef O sind wieder eingefroff. Hofgut 955 316. 8 Amen, Srren⸗ I inder- 9 geb. Heimreich Haus Urania 2 Mannheim, Erbach i. O, München, 7. Okt. 1990* Heute und morgen frisch von der Kelter 89. 5 8s KAFFEE 8 IEE Garantiert naturreiner 0 Adele Borgnis geb. Dydterhofl r 5 a 75 18 7 5 5 9 5 Jermann p 4 fiſeldinger Aaubensal 0 Dipl.-Ing. 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