Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 1/0, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. w Oppauerſtraße 8.— Mannheimer Generab Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Beilagen: Sport der N. M. Z.* Aus der Welt der Cechnik* Krafffahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung Aus Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. Oktober 1930 Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenprelfe/ 82 mm breite Colonei⸗ zeile; im R eite Zeile.— Für im Vora: enheits⸗Anzeigen be⸗ 1 ir das Erſcheinen von eren Plätzen und ſütr nichts ſtand Mannheim. t. Neues vom Füm Aaunheimer Muſilezeitung 141. Jahrgang— Nr. 485 Parlamentariſcher Sieg der Regierung Sämtliche Abstimmungen ergeben ſtarke Mehrheiten für die Regierung Vertagung bis zum 3. Dezember Ein dramatiſcher Zwiſchenfall: Scharfe Antwort Brünings auf deutſchnationale Provokationen Von Mannheim nach Friedrichshafen Mit Graf Zeppelin“ über Süddeutſchlands Gaue Von unſerem Dr..⸗Redaktionsmitglied Wichtige Abſtimmungen In der Samstagsſitzung des Reichstags hatten die Abſtimmungen über die vorliegenden Anträge uſw. folgende Ergebniſſe: Der Vorſchlag des Aelteſtenrats über die vor⸗ läufige Diäten kürzung ab 1. November um 20 v. H. und der Diäten für die Ausſchußſitzungen um die Hälfte wurde einſtimmig genehmigt. Die Anträge für die definitiven Anträge wurden einem UAUnterausſchuß überwieſen. Das deutſch⸗finniſche Zuſatzabkom⸗ men wurde gegen die Stimmen der Sozialdemo⸗ kraten und Kommuniſten angenommen. In namentlicher Abſtimmung wurde das Schul⸗ deutilgungsgeſetz mit 325 gegen 237 Stim⸗ men angenommen. Dagegen geſtimmt haben die Nationalſozialiſten, die Deutſchnationalen und die Abgeordneten der Landvolkpartei. Die Ueberweiſung der Notverordnun⸗ gen an den Ausſchuß wurde mit 339 gegen 220 Stimmen beſchloſſen. Die Ja⸗ und Neinſtimmen verteilten ſich in derſelben Weiſe wie bei der Ab⸗ ſtimmung über das Schuldentilgungsgeſetz. Die Anträge auf Aufhebung der Repa⸗ tationen des Poungplanues und die übrigen außenpolitiſchen Anträge wurden gegen die Stimmen der Nationalſozialiſten und Kommu⸗ niſten dem Auswärtigen Ausſchuß überwieſen. Die Ueberweiſung wurde in namentlicher Abſtimmung mit 325 gegen 236 Stimmen angenommen. Die An⸗ träge gegen die Steuerhinterziehungen gingen an den Steuerausſchuß. Dagegen wurde die Ausſchußüberweiſung der Amneſtieanträge mit den Stimmen der . Sozialdemokraten, Deutſchen Volkspartei, Zentrum und Bayeriſchen Volkspartei abgelehnt. Die Ueberweiſung des kommuniſtiſchen Antrages auf Gewährung einer Winterbeihilfe an die Sozilalrentner, an den Haushaltsausſchuß, wurde mit 380 gegen 179 Stimmen der Kommuniſten und Nationalſozialiſten beſchloſſen. Gegen die Kommuniſten und Nationalſozialiſten abgelehnt wurde die von den Kommuniſten beantragte Aufhebung des Schiedsſpruches für die Berliner Metallinduſtrie. Mit den Stimmen der Sozialdemokraten, Kommuniſten und Nationalſozia⸗ liſten angenommen wurde dagegen der ſozialdemo⸗ kratiſch⸗Kkymmuniſtiſche Antrag, den Spruch uicht für verbindlich zu erklären. Die Anträge wegen einer Oſthilfe und wegen eines Vollſtreckungsausſchuſſes gingen an den Haushaltsausſchuß. Angenommen wurde ein deutſchnationaler An⸗ trag, die Regierung wolle ein Reichsrentner⸗ geſetz vorlegen. Nationalſozialiſtiſche und kommuniſtiſche Anträge guf Aufhebung des Miniſterialerlaſſes über Gehalts⸗ kürzung der Reichsangeſtellten wurden dem Haus⸗ haltsausſchuß überwieſen. . Der Antrag auf Uebergang zur Tagesord⸗ nung über alle Mißtrauensanträge wurde in namentlicher Abſtimmung mit 318 gegen 236 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenom⸗ men. Damit waren alle Mißtrauensanträge ab⸗ gelehnt. In der namentlichen Schlußabſtimmung wurden für das Amneſtiegeſetz 395, dagegen 147 Stimmen abgegeben bei einer Stimmenthaltung. Die zur Annahme des verfaſſungsändernden Ge⸗ ſetzes erforderliche Zweidrittelmehrheit iſt damit erreicht. Durch die Vorlage wird die Amneſtie für politiſche Straftaten auch auf Mordtaten aus⸗ gedehnt, alſo auch auf die ſog. Fememorde, ſo⸗ weit ſie vor dem 1. September 1924 begangen wor⸗ den ſind und ſoweit ſie ſich nicht gegen Regierungs⸗ mitglieder gerichtet haben. Gegen die Vorlage haben nur die Sozialdemokraten geſchloſſen geſtimmt. Der Berliner Metallkonflikt Telegraphiſche Meldung — Berlin, 19. Oktober. Im Lohnſtreit in der Berliner Metallinduſtrie liegen nunmehr die Erklärungen der Parteien zu dem Schiedsſpruch des Sonderſchlichters vom 10. Oktober 1930 vor. Die Arbetktnehmerſeite at den Schiedsſpruch abgelehnt, die Arbeit⸗ deberſeite hat ihn angenommen und ſeine Verbindlichkeitserklärung beantragt. Noch klingt das Deutſchlandlied über den weiten ſonnigen Platz, da erſchallen die erſten Kommandos „Hände weg!“ und ſchon hebt ſich das gewaltige Schiff langſam in die Sonne. Von Mannheim fah⸗ ren mit Oberbürgermeiſter Dr. Heimerich, Lan⸗ deskommiſſär Dr. Scheffelmeier, Landrat Dr. Guth⸗ Bender, Polizeidirektor Dr. Bader und Dr. Kayſer von der„Neuen Mannheimer Zei⸗ tung“. Das Schiff fährt zunächſt in etwa 100 Meter Höhe den Neckar entlang, dann dreht es bei kräf⸗ tigem Luftzug nach dem Rhein und überfliegt den Mannheimer Rheinhafen. Wieder wendet es ſich zum Flugplatz zurück, auf dem die Menge noch immer in außerordentlicher Disziplin verharrt. Die Mannſchaft des Zeppelin äußert ſich mit größter Hochachtung über das glänzende Verhalten des Mannheimer Publikums. Es war die erſte deutſche Stadt, in der das Publi⸗ kum ſich nicht über die ihm gezogenen Schranken hinausbewegte, ſondern wohlgeordnet dort blieh, wo es die Polizei abgeſperrt hatte. Die Landung iſt dadurch weſentlich erleichtert worden. Kapitän Leh⸗ mann, der das Schiff kommandierte, hat mit be⸗ ſonderer Genugtuung von dieſer tadelloſen Haltung des Mannheimer Publikums geſprochen. Nun fährt das Schiff weiter, zunächſt durch die in herbſtlicher Pracht daliegende Rheinebene in Richtung Pforzheim zu. Wohlgeordnet liegen die Felder in herrlicher Sonne zu unſeren Füßen. Die Herbſt⸗Farben ſind verſchwenderiſch in ihrer Pracht. Das Herbſtgold des Laubes leuchtet in mär⸗ chenhafter Schönheit herauf. So gleitet das Schiff über das Kloſter Maulbronn, denn ſchon iſt es überm Schwabenland. Böblingen wird ſicht⸗ bar. An Weil der Stadt fährt das Schiff vor⸗ über, dem Geburtsort Johannes Keplers, in dem gerade an dieſem Tage die Gedenkfeier ſeines 300. Todestages ſtattfindet. Der Schwäbiſche Jura taucht auf. Der Schwarzwald zieht ſich in blauer Ferne dahin. Jetzt fährt das Schiff über die alte Univer⸗ ſitätsſtadt Tübingen. Rechts erſcheint die zackige Silhouette der Burg Hohenzollern. Noch liegt ſie in Dunſt da, als die Landſchaft einen gewaltigen und dramatiſchen Charakter anzunehmen beginnt. Wir blicken auf die Tafelberge des Jura, die in herr⸗ licher Sonnenpracht ſich ausbreiten, und nun über⸗ fliegen wir die Burg Hohenzollern bei Sigmaringen. Die Fahrt hat ihren landſchaftlich ſchönſten und reizvollſten Teil erreicht. Herrliches Deutſchland, das ſich ſeinem ſtolzen Luftſchiff in dieſer Schönheit darbietet. Wie wohlgeordnet ſieht es von oben aus. Man sollte nicht glauben, daß es in ſeinem Innern gegenwärtig ſo zerriſſen ſein kann! Am Rande des Horizonts erſcheint die Alpenkette, aus einem ſchimmernden Schleier emportauchend, langgeſtreckt in unvergleichlicher Majeſtät. Frei von jeder Wolke ragen die Firne in den blauen Himmel, aber überm Alpenvorland liegen Nebelſchleier. Wie wird die Landung? Das Nebelmeer wird breiter und rückt näher. Mit hundert Kilometer gegen den Wind ſteuert das Schiff darauf los und nun ſind wir über dem Nebelmeer. 200 Meter iſt die Schwadenſchicht dick. Dunſt wogt heran und ein rieſiges Nebelfeld breitet' ſich aus. Bald wogt es, ſoweit das Auge reicht. Die Berge zu Füßen ſind verſchwunden. Nur vereinzelt ragen die Alpenſpitzen aus dieſem gewaltigen Nebelmeer empor. Die Sonne liegt darauf. In zarten violetten Farben treibt ſie ihr wunderbares Spiel mit den gewaltigen Schleiern, die ſich unter dem Schiff aus⸗ breiten. Ganz ruhig fährt das Schiff über dieſes ungewiſſe Meer dahin. Man hat nicht das Empfin⸗ den zu fliegen, ſondern man glaubt in einem gewal⸗ tigen Segler über rieſenhafte Wellen dahin zu glei⸗ ten. Bis zu 950 Meter Höhe erreichte das Schiff, hielt ſich aber in der Hauptſache zwiſchen 300 und 400 Meter. Da beginnt das Nebelmeer leichter und durchſich⸗ tiger zu werden. Wieder wird Land ſichtbar und die Alpen kommen näher. Im ſchimmernden Rot ragen ihre Spitzen in der Abendſonne auf. Auch das Land wird wieder ſicht⸗ bar, auf das ſich Abendſchatten gelegt haben. Die Sonne iſt nur noch eine Scheibe, die aber in immer größerer Rotglut über der grandioſen Landſchaft hängt. Und jetzt ſpiegelt ſie ſich in einem Waſſer, es iſt der Bodenſee. In wunderbarem Roſa liegt das Waſſer da. Einſame Segel gleiten über ſeine Fläche. Die Sonne legt ſich in immer breiterem Gold auf ſeinen Spiegel. Das Schiff fährt weit hinaus über den See. Dann ſtoppen die Maſchinen. Wir drehen wieder auf Friedrichshafen zu. Schüſſe werden abgefeuert, die das Landungsmanöver einleiten. Zwiſchen 5 und 6 Uhr beginnt die Landung. Die Friedrichshafener ſind tadellos eingeſchult, wenn ſich ihr großes Luftſchiff zur Erde ſenkt. Schnell hat es den Boden berührt und wird in die mächtige Halle gezogen. Erſt dort verlaſſen die Fluggäſte das Schiff. Noch einmal zeigt es ſich in ſeiner gewaltigen Größe, wie es in der Halle liegt, wuchtig, mächtig, und doch von ſo wunderbarer Schlankheit. Starke Glühbirnen erhellen die Halle, aus der wir bei hereinbrechender Dunkelheit ſchreiten. Eine herrliche Fahrt, die nur alle möglichen Bilder bot, liegt hinter uns. Zum ſchönſten Ein⸗ druck aber gehört die Haltung der Luftſchiff⸗ mannſchaft. Ein ſo wunderbarer kameradſchaft⸗ licher Geiſt, ein herrliches Zuſammenhalten, geſtählt und gefeſtigt durch viele beſtandene Gefahren, wird man nirgends mehr finden. Wir nehmen mit herz⸗ lichem Dank Abſchied für all die herrlichen Schön⸗ heiten. Die Erde nimmt uns wieder auf. Dr. Kayser. W eee eee Kommuniſtiſche Nachtübung Telegraphiſche Meldung Dresden, 19. Oktober. Das Preſſeamt des Polizeipräſidiums Dresden teilt mit: Verſchiedene Momente deuteten darauf hin, daß die hieſige kommuniſtiſche„Antifa“ in der Nacht zum Sonntag eine militäriſche Uebung plane. Das Präſidium ging dem Plan nach und ein ſtarkes Kommando ſtellte dann auch nachts gegen 12.30 Uhr in unmittelbarer Nähe der Heidemühle bei Dresden die Kommuniſten, die ſämtlich dem Polizeipräſidium zugeführt wurden. Durch Vernehmungen ergab ſich, daß es ſich um eine Nachtübung des anti⸗ faſchiſtiſchen Kampfbundes handelte. Die Unterſuchungen über den Charakter der Uebungen werden noch fortgeſetzt. Prinz Takamatſu beim Reichspräſidenten — Berlin, 19. Oktober. Der zurzeit in Berlin weilende japaniſche Prinz Takamatſu ſtattete dem Reichspräſidenten geſtern einen Beſuch ab. Nach dem Empfang gab der Reichspräſident dem Prinzen⸗ paar ein Frühſtück. Im Laufe des Nachmittags er⸗ widerte der Reichspräſt dent den Beſuch des japani⸗ ſchen Prinzenpaares in der japaniſchen Botſchaft. Beim Kuuſtfliegen tödlich verunglückt — Berlin, 19. Okt. Der Mitinhaber der Maxim⸗ Filmgeſellſchaft, der Direktor Paul Ebener, ſtürzte geſtern bei einem Kunſtflug mit ſeinem Sportflugzeug „Motte“ aus einer Höhe von 300 Meter ab. Direktor Ebener war auf der Stelle tot, das Flugzeug wurde vollkommen zertrümmert. Nach einer weiteren Mitteilung ſoll der Abſturz darauf zurückzuführen ſein, daß eine Tragfläche des Flugzeuges abbrach. Brünings Sieg Berliner Preſſeſtimmen Der Reichstag hat am Samstag die Mißtrauens⸗ anträge ſamt und ſonders niedergeſttemmt und hat nach einer neuen Sitzung in nachmitternächt⸗ licher Stunde ſich dann bis zum 3. Dezember vertagt. Mehr hat die Regierung von ihm nicht erwartet und auch nicht verlangt, weil ſie, wie die Dinge ſich geſtaltet hatten, mehr auch gar nicht ver⸗ langen konnte. Man kann alſo immerhin, ſelbſt wenn man allem Ueberſchwang abhold iſt, ſchon ſagen: Die Regierung hat fürs erſte einen auſehnlichen Sieg erſtritten. Die„Germania“ ſpricht ſogar von einem politis ſchen Erfolg, der ein„hiſtoriſches Ereignis“ blei⸗ ben würde. Das wird doch wohl davon abhängen, wie die Dinge weiter, wie ſie um und nach Weiß⸗ nachten verlaufen werden. Schließlich wurde der Sieg vom Samstag nur erzielt, weil, wie die „Germania“ ſich ausdrückt, die„hinter dem Kabinett ſtehenden Parteien zuſammengehalten haben“. Sie haben in Wahrheit gar nicht ſo arg zuſam⸗ mengehalten. Vielmehr hat, wie man ihr beſcheini⸗ gen müſſen wird, auch die Sozialdemokratie an dem Ergebnis ihr Teil. Das Kanzlerorgan ſagt das ja auch ſelber. Es lobt die Sozialdemokratte, die„in Erkenntnis der ſchweren politiſchen Geſamt⸗ lage eine Haltung eingenommen hätte, die höchſter Anerkennung würdig ſei“. An dieſer Stelle aber ſieht man bereits den Kno⸗ ten ſich ſchürzen. Der Kanzler Brüning hat bisher der Sozialdemokratie keine Konzeſſion gemacht. Verſteht ſich!: auch den Rechts radikalen nicht. Aber wird es bei dieſer ſteilen Gratwande⸗ rung bleiben können bis ans Ende? Auch für die Sozialdemokratie ſind die Abſtimmungen vom Samstag ein Wagnis ge⸗ weſen. Die„Rote Fahne“ in ihrer bilderreichen Sprache droht den Sozialdemokraten bereits an, daß ihnen die Knochen im Leibe zuſammen⸗ geſchlagen würden.„Dieſer Partei des ſchuftig⸗ ſten Arbeiterverrats müſſe von den empörten Ar⸗ beitern das Genick gebrochen werden.“ Der Sonntagsaufſatz des„Vorwärts“ iſt denn auch eine einzige, durch drei Spalten fortgeſetzte Entſchuldigung: Die Sozialdemokratie ſehe in der Regierung Brüning keine Regierung, zu der die Arbeiterſchaft Vertrauen haben möchte. Sie würde im erſten Augenblick, wo es möglich würde, an ihre Stelle eine für die Arbei⸗ terſchaft günſtigere Regierung in den Sattel zu heben alles tun, um die Regierung Brüning eben durch eine beſſere zu erſetzen. Lediglich um deswillen ſei die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion am Samstag über die Mißtrauensanträge hinweggegangen, um den Faſzismus in Deutſchland zu verhindern:„Nicht für die Regierung Brüning, ſondern für die In⸗ tereſſen der deutſchen Demokratie, für die deutſche Arbeiterſchaft, ihr Recht und ihre Freiheit.“ Nach der Lektüre dieſer Sätze wird am Ende auch die„Germania“ von ihrer„höchſten Anerkennung“ ein paar Abſtriche machen müſſen. In der Hugenbergpreſſe, die das Anekdo⸗ tiſche liebt, wird ein Geſchichtchen aus der geſtrigen Reichstagsſitzung herangereicht. Nach Oldenburgs Rede ſei angeblich Dr. Wirth ganz entgeiſtert zum Reichskanzler Brüning geſtürzt und hätte ihm zuge⸗ flüſtert:„Jetzt müſſen Sie reden, die Republik hat eine Schlacht verloren.“ Wenn, was wir nicht wiſſen, Dr. Wirth das wirklich geſagt hätte, würde er Un⸗ ſinn geredet haben. Natürlich iſt der alte Oldenburg⸗Januſchau auch im patriarchaliſchen Alter noch ein ſehr wirkſamer Sprecher. Beim erſten Teil ſeiner Ausführungen hatte er mit Recht das Ohr des Hauſes. Auch wer ihm nicht in allem bei⸗ pflichten mochte, folgte dem bald 80jährigen mit In⸗ tereſſe und menſchlichem Reſpekt. Dann freilich, als man wahrnahm, wie Herr von Oldenburg mit kalter Bosheit daran ging, in dieſen fürchter⸗ lichen ernſten Stunden Zwietracht zwiſchen den Reichspräftdenten und ſeinen Wehrminiſter zu ſiien, wandte ſich das Blättchen. Nicht die Republik hatte, als er endete, eine Schlacht verloren, ſondern Herr von Oldenburg ſelber. In der Tat wird der leidenſchaftlichen ö Abfertigung Oldenburgs durch den Kanzler Brüning von allen unbefangenen Beobachtern Beifall gezollt. Nur die„Kreuzzeitung“ heißt die ganze Rede eine„grobe Anrempelei“ und meint:„Dr. Brüning hätte damit in vollem Be⸗ wußtſein der Tragweite ſeiner Handlung für links Bp tiert“ 1 2. Seite/ Nummer 485 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Montag, 20. Oktober 1930 Stimmungsbild aus der Samstagſitzung Von unſerem Berliner Büro Berlin, 19. Okt. Wer gezwungen war, dem zweiten Teil der ſoge⸗ nannten politiſchen Ausſprache des Reichstages bei⸗ zuwohnen, wird den Eindruck gewonnen haben, daß die Zweifel in die Arbeitsfähigkeit bieſes Parlaments nur zu berechtigt ſind. Dutzende von Reden wurden vom Stapel gelaſſen, aber ihr ſäch⸗ licher Gewinn war äußerſt dürftig. Die meiſten er⸗ ſchöpften ſich in partepolitiſchen Querelen und einer Polemik, die nach Ton und Inhalt jedes höhere Niveau vermiſſen ließ. Wenn Radau und Geſchrei den Hauptteil der Debatte ausmachen, dann hat alle parlamentariſche Arbeit ihren Wert verloren. Durch Methoden, wie ſie von faſt 200 Extremen beider Rich⸗ tungen am Samstag dauernd geübt wurde, wird praktiſches Verhandeln zur Farce. Die Regierung hatte urſprünglich die Abſicht, ſich an der Diskuſſion zu beteiligen. Der Kanzler wollte dem Hauſe noch Rede und Antwort ſtehen und einzelne Miniſter ſollten ſich zu den Spezialfragen ihres Neſſorts äußern. Nach anfänglichem Schwanken hat man dieſe Abſicht fallen gelafſen. Ausſchlaggebend für dieſen Entſchluß war die Erwä⸗ gung, daß nach dem turbulenten Verlauf der Aus⸗ ſprache durch erneutes Eingreifen der Regierung die Gegenſätze eher verſchärft als gedämpft worden wären. Der Kanz ler ſagte ſich zudem, daß die Debatte, wenn er noch einmal zuſammenfaſſend auf die Kritik des Hauſes erwiderte, ſich ins uferloſe dehnen würde, ohne daß im gegenwärtigen Stadium aufgewühlter Leidenſchaften Ausſicht vorhanden wäre, die Oppoſition irgendwie von der Notwendigkeit der Regierungsmaßnahmen zu überzeugen. Auch der Reichsarbeitsminiſter hat am Ende darauf verzichtet, das Wort zu nehmen. Er wäre ohnehin nicht imſtande geweſen, an das aktuelle Problem, nämlich den Konflikt in der Berliner Metallinduſtrie, mehr als nur allgemeine Betrachtungen zu knüpfen. Die Sozialdemokraten haben ſich ſtillſchwei⸗ gend mit ſolcher Aenderung der Dispoſition ab⸗ gefunden. Es blieb alſo das Feld ausſchließlich den Parteien überlaſſen die ſich nach Herzensluſt miteinander herum⸗ balgten und darob ganz und gar vergaßen, daß es eigentlich galt, zu außerordentlich wichtigen Dingen Stellung zu nehmen. Mit einer übrigens durchaus regierungstreuen Erklärung, die im Kern die Forberung nach einer Repiſion des Youngplans enthielt, begnügten ſich allein die Konſervati⸗ ven. Die Landvolkpartei ließ durch ihren Führer Döbrich ſcharfe Kritik an der Außenpolitik ben und ſetzte ſich trotz Anerkennung der Ver⸗ Dienſte Brünings und Schieles für die Landwirt⸗ ſchaft für das Mißtrauensvotum gegen das „Geſamtkabinett ein. Herr Abel, der jungdeutſche Preſſewart, mit dem zum erſtenmal die von der Staatspartei wieder abgeſplitterte Gruppe der volks⸗ nationalen Reichsvereinigung Mahraun zu Worte kam, ſicherte dem Kabinett poſitive Mitarbeit zt. Auch das Votum des chriſtlich⸗ſozialen Volks⸗ dienſtes fiel ungeachtet einer entſchiedenen Abſage an die Außenpolitik des Dr. Curtius nicht un⸗ freundlich aus. In Schweigen hüllte ſich die Deutſche Volkspartet, auf die der bekannte finanz⸗ und wirtſchaftspolitiſche Agitationsantrag der National⸗ ſozialiſten offenbar ſtark abkühlend gewirkt Hat. Sie begnügte ſich damit, ihren Namen unter die Uebergangsformel zu ſetzen, die das rettende Bollwerk gegen die Flut der Miß⸗ trauensanträge bilden ſollte. Die Sozialdemokraten hatten keinen beſonders glücklichen Griff getan, als ſte ſtatt Breitſcheid den friſch gewählten Dr. Högner, ſei⸗ nes Zeichens Staatsanwalt in München, ins Treffen ſandten. Er beſitzt die Qualitäten eines tüchtigen Volksredners, aber der Aufgabe, die Nationalſozta⸗ war nicht zuletzt deswegen von ſo Der letzte Tag der Debalte liſten wirkſam zu treffen, zeigte er ſich nicht gewach⸗ ſen. So zog er abgekämpft, wenn auch von den Seinen demonſtrativ bejubelt, aus dem Treffen, ohne zur Sache ſelbſt auch nur irgend etwas Beacht⸗ liches geſagt zu haben. Zu einem offenen Vorſtoß gegen das Regiment Schleicher im Wehrminiſterium holten im Zuſammenhang mit dem Leipziger Pro⸗ zeß gegen die Reichswehroffiziere die Deutſchnatto⸗ nalen aus, für die der mit dem Stahlhelmabzeichen geſchmückte Abg. Schmidt⸗ Hannover ſprach. Die Debatte ging ſchon zur Neige, das Intereſſe begann abzuflauen, da plötzlich kam es noch zu einem hochdramatiſchen Zwiſchenfall. Der alte parlamentariſche Kämpe aus der Kaiſer⸗ zeit, der Kammerherr von Olden burg⸗Janu⸗ ſchau, trug die Attacke ſeines Fraktionsgenoſſen Schmidt, der den Fahneneid„auf ein Gebilde wie die Verfaſſung als ein Abſtraktum“ bezeichnet hatte, weiter vor und überſpitzte ſie dadurch, daß er einen Gegenfatz zwiſchen der Auffaſſung Groeners und des Reichspräſidenten zu konſtruieren ſuchte. Das aber veranlaßte den Kanzler zu einer perſönlichen Replik von ſchneidender Schärfe. Man war allgemein verblüfft, Dr. Brüning ſo innerlich bewegt zu ſehen, wenn er ſich auch eiſern zu beherrſchen wußte. Er ſtellte ſich ſchützend vor Groener, betonte deſſen völlige Uebereinſtimmung mit Herrn von Hindenburg in der Behandlung der Leip⸗ ziger Hochverratsaffäre und warf unter Totenſtille des Hauſes dem Januſchauer vor, durch ſein Auf⸗ treten„der ſtolzen Tradition der preußiſchen Armee ſchweren Abbruch getan“ zu haben. Ebenſo ſcharf wies er die Fahneneiddefinition des Abg. Schmidt zurück. Der Erfolg, den ſeine Erwiderung bei den Mittelparteien und den Sozialdemokraten auslöſte, i ſpontaner Wucht, weil dieſe weltanſchauliche Auseinander⸗ ſetzung enthüllte, daß der ſonſt ſo nüchterne und ſchein⸗ bar ſo gefühlskalte Mann doch ſtarker Leidenſchaften fähig iſt. Zehn Stunden währte die Redeſchlacht, deren Geklirr und Getöſe nicht darüber täuſchen darf, daß im Grunde doch nur mit hölzernen Schwer⸗ tern gekämpft wurde. Erſt um die neunte Abendſtunde war man ſoweit, daß die Abſtimmungen vorgenommen werden konnten. Da es inzwiſchen ſchon feſtſtand, daß ſie in dem von der Regierung gewünſchtem Sinne ausfallen würden, kam ihr nur⸗ mehr die Bedeutung eines formalen Aktes zu, der ſich denn auch programmäßig abwickelte. Die Regierung hat der beängſtigend ſtarken Oppoſition zum Trotz ihr Ziel erreicht. Es hat vorübergehend ſo ausgeſehen, als würden die Parteien, auf deren Unterſtützung ſie rechnete, ihr noch im letzten Augen⸗ blick die Gefolgſchaft verſagen. Daß dies nicht ge⸗ ſchah und daß auch die Sozialdemokratie, wenn auch widerwillig, ihr Hilfsſtellung lieh, hat ſeinen Grund in der Frucht vor dem ungewiſſen Schickſal, dem der Staat bei einem Sturz des Kabi⸗ netts Brüning preisgegeben wäre. Der Ueber⸗ brückungskredit iſt jetzt geſichert, die Not⸗ verordnungen wandern in den Ausſchuß aber ſie bleiben einſtweilen wenigſtens aufrecht⸗ erhalten. Vor allem aber hat das Kabinett, hat in erſter Linie der Finanzminiſter Dietrich die Möglichkeit gewonnen, das große Sanie⸗ rungsprogramm in ſeinen Einzelheiten aus⸗ zuarbeiten und fertigzuſtellen Das wird in der Hauptſache die Aufgabe der kom⸗ menden Wochen ſein, die nach den aufgeregten und unruhevollen Zeitläuften der Wahlen und des par⸗ lamentariſchen Ringens nun allmählich eine inten⸗ ſivere und, wie wir hoffen möchten, erſprießliche Ar⸗ beit geſtatten werden. Man mag die Zukunftschancen des Kabinetts Brüning noch ſo gering einſchätzen— und daß es in ſeiner gegenwärtigen Geſtalt kein Gebilde von Dauer iſt, unterliegt keinem Zweifel, aber vorläufig hates ſichbehauptet— und im Dezember wird man weiter ſehen. Aus dem Verlauf der Sitzung Im Samstag⸗Abendblatt hatten wir bereits den Gang der Verhandlungen bis etwa 4 Uhr nachmit⸗ tags berichtet. Von der Rede des Abg. Högner(Soz.) ſei noch aus ſeiner Polemik gegen den nationalſozialiſtiſchen Abg. Straſſer nachgetragen, daß Högner auf fortgeſetzte Zwiſchen⸗ rufe Straſſers hin ſich an dieſen unmittelbar mit folgenden Worten wandte: Herr Straſſer, reizen Sie mich nicht, ich erinnere Sie ſonſt an Ihr gebrochenes Ehrenwort. Sie haben am 30. 4. 1923 Ihr der Landshuter Polizei gegebenes Ehrenwort gebrochen.(Abg. Straſſer: Weil es politiſch notwendig war.) Bei Ihnen iſt alſo Bruch des Ehrenworts ein politiſches Mittel d (Abg. Straſſer(Nat.⸗Soz.)): Jawohll)(Lebhafte Rufe bei ben Soz.: Das muß manſich merken). Die Nationalſozialiſten ſind in Wirklichkeit nicht attonal. Es iſt nicht national, wenn Hitler am Tage des Ruhreinbruchs der Franzoſen im Münchener Kindlkeller ſagte:„Nicht nieder mit den Franzoſen, ſondern nieder mit den November⸗Verbrechern.“ (Minutenlanges Beifallsklatſchen der Nationalſozia⸗ liſten). National iſt es nicht, wenn die National⸗ ſozialiſten ein Militärbündnis mit Italien anſtreben und dafür die Deutſchen Südtirols der nationalen Unterdrückung preisgeben. Nach dieſen Worten erhob ſich bei den National⸗ ſozialiſten ſt ür miſcher Lärm. Nach einem natio⸗ nalſozjaliſtiſchen Ruf, der auf der Tribüne unver⸗ ſtändlich blieb, gingen einige Sozialdemokraten auf den Vizepräſidenten Eſſer zu und ſagten:„Hören Sie denn nicht, daß der Reoner von den Nationalſozialiſten mit Mord bedroht wird? Als von Nationalſozialiſten auf den ſozial⸗ demokratiſchen Abg. Severing gewieſen wurde und drohende Zurufe gemacht wurden, ging Abg. Severing demonſtrativ durch die Reihen der Nationalſozialiſten hindurch zur Aus⸗ gangstür rechts. Die Tumultſzenen ſetzten ſich während der wei⸗ teren Rede Högners fort. In deren weiteren Ver⸗ lauf wurde der Präſident von den Sozialdemokraten aufmerkſam gemacht, daß ihnen von den National⸗ ſozialiſten Landesverrat vorgeworfen worden ſet. Vizepräſtdent Eſſer ſuchte den Zwiſchenrufer feſtzuſtellen, aber die Nationalſozialiſten antworteten nur mit lauten Rufen gegen Links. Dem Abgeord⸗ neten Högner gelang es auch weiterhin nicht, ſich durchzuſetzen. Er ſchloß darauf unter lebhaftem Bei⸗ fall der Sozialdemokraten ſeine Rede. Darauf wurde ein kommuniſtiſcher Antrag, die als Streikpoſten verhaftete kommuniſtiſche Abgeordnete Frau Miltenberg ſofort freizulaſſen, ange⸗ nommen. In der weiteren Ausſprache warf Abg. Schmidt⸗ Hannover(Du.) den Sozialdemokraten vor, ſie woll⸗ ten ihre jetzige Haltung durch die unerhörten Aus⸗ führungen des Abgeordnetn Högner übertünchen. (Großer Lärm bei den Sozialdemokraten.) Die An⸗ griffe gegen Helfferich und einen Mann wie Hitler reichten der nationalen Oppoſition nicht bis an die Stiefelſpitzen. Die Sozialdemokratie handele jetzt nach dem Motto: Der Umfall iſt des Müllers Luſt. (Große Heiterkeit.) Wenn man die Reden der Regie⸗ rungsparteien und der Miniſter gegeneinander halte, ergebe ſich ein Gemiſch aus Deutſchlandlied und Marſeillaiſe. Der Redner richtete darauf ſcharfe Vorwürfe gegen die Politik des Reichswehrminiſters Groe⸗ ner und des Generals von Schleicher. Der Leipziger Prozeß ſei die Widerlegung der Politik der gleitenden Mitte auf wehrpolitiſchem Gebiet, wie der Altonaer Landvolkprozeß die Widerlegung des Syſtems Braun ſei. Die Reinerhaltung des Wehr⸗ prinzips und der Wehrethik iſt um ſo nötiger, als der Fahneneid heute auf ein ſo fragwürdiges Gebilde, wie die Verfaſſung geleiſtet wird. Wer ſich in der Revolution zu der Anſicht be⸗ kannte„Fahneneid und Kriegsherrn ſind nur eine Idee“, wer rote Soldatenräte als Behörden aner⸗ kannte, wird ſich kaum zu der Auffaſſung durchringen können, daß wirkliche Wehrpolitik nicht ohne und gegen die Rechte getrieben werden kann. Abg. Graf zu Reventlow(Natſoz.) erklärt, durch Zeugenausſage des Dr. Hiller ſei feſtgeſtellt wor⸗ den, daß die Friedensgeſellſchaft und die Liga für Menſchenrechte für ihre Tätigkeit vom Auslande bezahlt würden. Das ſtehe ganz im Einklang mit der Politik der Sozialdemokraten. Wenn die Sozial⸗ demokraten es wagen ſollten, die Aufhebung des Verſailler Vertrages zu verlangen, ſo würde man aus Frankreich wohl noch ganz andere Dinge über die deutſchen Sozialdemokraten erfahren.(Lebhafte Zurufe von den Sozialdemokraten: Unerhörte Ver⸗ leumdung!) Die bisherigen Regierungen hätten den Kampf gegen das Verſailler Diktat und die Kriegsſchuld⸗ lüge niemals ernſtlich aufgenommen.(Wegen einer hierbei gegen Erzberger gerichteten Bemer⸗ kung erhält der Reoner einen zweiten Ordnungsruf) Der Kursrückgang nach der Reichstagswahl ſei an der Börſe abſichtlich herbeigeführt worden. Es habe damals nur zwei Parteien gegeben, die Hitler⸗ partei und die Laubhüttlerpartei(Stürmiſche Heiter⸗ keit). Niemand werde beſtreiten können, daß das Ausland nach dem 14. September mehr und ſympa⸗ thiſcher über eine Reviſion geſprochen hat als vorher. Das ſei lediglich dem Siege des National⸗ ſozialismus zu verdanken. Die Maßnahmen des Biſchofs von Mainz, der Nationalſozialiſten von den Sakramenten ausſchließen wolle,(Pfuirufe bei den Nationalſozialiſten), ſei tief zu bedauern und beweiſe die Verquickung von Politik und Religion. Abg. Dr. Braun(Ztr.) wies die Kritik des Abg. Graf Reventlow an dem Erlaß des Mainzer Biſchofs zurück. Die Nationalſozialiſten hätten mit ihren Pfuirufen gezeigt, welche Stellung ſie zu den kirch⸗ lichen Autoritäten einnehmen. Abg. Stubbendorf(Dnatl.) Die Entwicklung hahe bewieſen, daß Hugenberg recht behalten habe gegen Brüning und Schiele, deren agrarpolitiſche Maßnaß men zu einem Fiasko geführt hätten. Abg. von Oldenburg⸗Januſchau(Dtn.)(von der Linken mit dem Zuruf empfangen:„Ein Leutnant und 10 Mann!“) führt aus: Die preußiſche Regie⸗ rung beſitze nicht das Vertrauen der oſtpreußiſchen Landwirtſchaft(Zurufe links: Der Junker!) Der Grund ſei, daß ſich das Zentrum nicht vom Marxis⸗ mus trennen könne. Ich hoffe, daß es der Reichs⸗ regierung gelingt, ſich reſtloſer durchzuſetzen als bis⸗ her, um dem Elend zu begegnen, das wir mehr zu tragen haben als irgendeine Provinz. Der Redner kommt dann auf die Reichswehr zu ſprechen und weiſt darauf hin, daß er der älteſte Soldat und Offi⸗ zier in dieſem Reichstage ſei und ſchon in früherer Zeit am Wehretat mitgewirkt habe. Heute müſſe er mit umgekehrter Front fechten und die Maßregeln bekämpfen, die zu dem geführt hätten, was man in Leipzig erlebt habe. General von Seekt(Zurufe links: Aufſtehen!) habe das unvergängliche Ver⸗ dienſt, aus den vorhandenen Trümmern die Reichs⸗ wehr auf der Baſis der Tradition von Diſziplin und Kameradſchaft, Ehre und Wehrwillen geſchaffen zu haben. Dieſe Baſis dürfe nicht erſchüttert werden. Als die Spartakiſten die Reichskanzlei beſchoſſen hätten, habe ſich Ebert an das Wehrminiſterium mit der Bitte gewandt: Schicken Sie mir ein Bataillon, aber von der alten Sorte! Dieſer Tradition haben, ſo fährt der Redner fort, die letzten Erlaſſe des Generaloberſt von Heye, den ich menſchlich ſchätze, wenn ich ſein militäriſches Vorgehen auch nicht begreifen kann, nicht mehr ent⸗ ſprochen. Ganz unbegreiflich iſt der„Uhrenerlaß“, (Stürmiſcher Beifall rechts.) Ganz unerhört iſt es, daß die Ulmer Offiziere vor der Mannſchaft und im Beiſein des Kommandeurs von der Polizet verhaftet worden ſind. Früher hätte der Kommandeur ge⸗ ſagt: Machen Sie, daß Ste wegkommen! Das un⸗ erhörteſte iſt, daß nach der Erklärung des Unter⸗ ſuchungsrichters der Wehrminiſter und der Reichspräſtdent hinter den Haftmaßnahmen ſtanden. (Stürmiſche Kundgebungen rechts.) Der Wehr⸗ miniſter mag dahinter ſtehen oder nicht(Beifall rechts), wenn aber Hindenburg dahinter geſtanden haben ſollte, ſo wäre das ſchmerzlich. Faſt wundert man ſich, wenn ſich die jungen Offiziere in ihrer Verzweiflung befreiten(Aharufe!) und das nennt man Hochverrat! Graf Schlieffen würde ſich im Grabe umdrehen, wenn er von ſolchen Erlaſ⸗ ſen hörte.(Stürmiſcher Beifall rechts.)(Die Deutſchnationalen und Nationalſoztaliſten brachten dem Reöner am Schluß ſeiner Ausführungen ſtür⸗ miſche Beifallskundgebungen dar. Der Abg. Hu⸗ genberg(Dtn.) beglückwünſchte ihn. Die Nationalſozialiſten riefen: Nieder mit den Landes⸗ verrätern, während die Kommuniſten in den Ruf ausbrachen: Nieder mit den Arbeiterverrätern!) Der Reichskanzler greift ein Reichskanzler Dr. Brüning nahm ſofort nach dem Abg. Oldenburg⸗Januſchau das Wort und er⸗ klärte, die Reichsregierung habe nicht die Abſicht, in den Verlauf der Debatte noch einzugreifen. Es komme in dieſer Stunde nicht auf Reden, ſondern auf entſcheidende Taten an. Er halte ſich lediglich für verpflichtet, auf Aeußerungen des Abg. von Oldenburg⸗Januſchau einzugehen, weil er den Na⸗ men und die Autorität des Reichspräſidenten mit in die Debatte hineingezogen habe, was ein für dieſes Haus ungewöhnlicher Vorgang ſei. Herr von Oldenburg, ſo fuhr der Reichskanzler fort, hat bewußt oder unbewußt verſucht, eine Dif⸗ ferenzterung zwiſchen der Perſon des Herrn Reichspräſidenten und dem vom Herrn Reichspräſi⸗ denten ernannten Reichswehrminiſter herbetzufüh⸗ ren. Dagegen muß ich Einſpruch erheben. Der Reichswehrminiſter hat das Vertrauen des Herrn Reichspräſtdenten. Er wird die erſte Gelegenheit benutzen, eingehend auf die erhobenen Angriffe zu antworten. Als Herr von Oldenburg die Reichstagstribüne betrat, hat man erwartet, daß er die Worte ſeines Fraktionskollegen Schmidt auf das entſchiedenſte von ſich weiſen würde.(Lärm und Oho⸗Rufe rechts.] Sie, Herr von Oldenburg, ſind nicht der einzige, der als Soldat unter dem Reichspräſidenten im Felde geſtanden hat.(Stürmiſche Zuſtimmung in der Mitte.) Ich könnte mich nicht entſinnen, von einem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten eine ſolche Verhöhnung des Fahneneides gehört zu haben, wie ſie der Abg. Schmidt aus⸗ geſprochen hat.(Erneute ſtürmiſche Zuſtimmung in der Mitte.) Im Intereſſe der Heiligkeit des Fahnen⸗ eides muß ich das auf das entſchiedenſte zu⸗ rü ckweiſen. Das wäre Ihre Aufgabe geweſen, Herr von Oldenburg, wenn Sie die alte Tradi⸗ tion des preußiſchen Heeres wieder zur Geltung bringen wollten.(Erneute ſtürmiſche Zu⸗ ſtimmung.) Die Reichsregierung hat erklärt, daß ſie die Wehrhaftigkeit des Volkes mit allen Mitteln fördern will. Wenn jemand etwas dafür getan hat, in Fortſetzung des Werkes des Generals von Seeckt, dann iſt es der jetzige Reichswehrminiſter. (Lärmender Widerſpruch rechts, Zuſtimmung in der Mitte.) Wenn Herr von Oldenburg das Zeugnis des Grafen Schlieffen gegen den jetzigen Reichs⸗ wehrminiſter angerufen hat, daun muß ich zu mei⸗ nem größten Bedauern ſagen, daß dies— wie ich annehme, wider Willen, aber in der Tat— gleich⸗ falls der alten Tradition des preußiſchen Heeres den ſtär kſten Abbruch getan hat.(Stürmi⸗ ſche Zuſtimmung in der Mitte, großer Lärm rechts Noch lange ſtanden die Abgeordneten in erregten Gruppen zuſammen. Präſident Löbe unterbrach darauf die Sitzung für kurze Zeit, bis ſich das Haus wieder beruhigt hatte. Um.15 Uhr wurde, nach mehr als neunſtündiger Sitzung, die Ausſprache geſchloſſen. Es folgten perſönliche Bemerkungen. Abg. von Oldenburg⸗Januſchan(Dutl.) gab die Erklärung ab: Herrn Reichskanzlers Beifall gefunden hat bei den bewährten„Hütern“ der deutſchen Nation: Kommu⸗ niſten und Sozialdemokraten!(Stürmiſcher Beifall rechts.) Präſident Löbe ſtellte demgegenüber feſt, daß kein Kommuniſt Beifall geklatſcht hat. Abg. Schmidt⸗Hannover(Dutl.) nannte die Aus⸗ führungen des Reichskanzlers über ſeine Perſon er⸗ ſtaunlich und beleidigend. Der Reichskanzler habe ihm vorgeworfen, er hätte den Fahneneid herab⸗ geſetzt und beſchimpft. Er müſſe ſich eine derartige Unterſtellung auf das entſchiedenſte verbitten. Der Reichskanzler ſolle die Beſchimpfungen zu rück⸗ nehmen. Er, der Redner, habe geſagt, die heutige Wehrmacht habe leider den Fahneneid auf ein Ab⸗ ſtraktum zu leiſten, auf ein mehr oder minder durch⸗ löchertes Inſtrument, die Verfaſſung. Jedenfalls könne er als Ergebnis der Ausſprache feſtſtellen: Die Republik hat eine Schlacht verloren!(Beifall rechts, Lachen links und in der Mitte.) Reichskanzler Dr. Brüning: Nach der Feſtſtellung des Reichstagspräſidenten halte ich es nicht für not⸗ wendig, auf die perſönliche Bemerkung des Herrn von Oldenburg noch zu antworten. Der Abgeordnete Schmidt hatte den Fahneneid in ideelle Verbindung mit einem brüchigen und durchlöcherten Inſtrument, „Ich ſtelle feſt, daß die Rede des f * der Verfaſſung, gebracht. Ich habe meinen Aus. führungen nach dieſer Richtung hin bewußt nichts hinzuzufügen.(Lebhafter Beifall in der Mitte und links.— Gelächter rechts.) Es wurde dann in die Abſtimmung eingetreten, deren Ergebnis oben mitgeteilt iſt. Frankreich rüſtet weiter Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 18. Okt. Obwohl der Termin für den Zuſammentritt des franzöſiſchen Parlaments noch nicht offiziell feſtgelegt iſt, ſcheint es bereits mit einiger Sicherheit wahr⸗ ſcheinlich, daß die Kammern auf den 4. November zuſammenberufen werden. Die Eutſcheidung hängt in der Hauptſache von dem Geſundheitszuſtand des Außenminiſters Briand ab, der immer noch nicht wiederhergeſtellt iſt. Sollte Briand nicht in der Lage ſein, an der großen Debatte über die franzöſiſche Außenpolitik teilzunehmen, mit der die neue Kam⸗ merperiode eröffnet wird, ſo dürfte der Zuſammen⸗ tritt der Kammer hinausgeſchoben werden. In erſter Linie beſteht Miniſterpräſident Tar dien darauf, ſofort die vorliegenden beiden Interpella⸗ tionen über die auswärtige Politik der Regierung zu behandeln und das Vertrauens votum der Kammer in dieſer Angelegenheit zu erhalten. Der Freitag wird regelmäßig wieder der Beratung der ſonſtigen Interpellationen vorbehalten bleiben. Nicht weniger als 98 Interpellationen ſind im Büro der Kammer eingegangen, von denen aber, wie man in unterrichteten Kreiſen meint, nur ein kleiner Teil intereſſante politiſche Debatten herbei⸗ zuführen verſpricht. Mit einer beſonders lebhaften Ausſprache iſt bei der Beſprechung der Flug zeug⸗ unfälle der letzten Zeit zu rechnen. In der zweiten Sitzung der Finanzkommiſ⸗ ſion, die ſich unter dem Vorſitz Malvys wiederum mit der Prüfung des neuen Haushaltsplans befaßte, ſtanden vor allem die Probleme der nationalen Ver⸗ teidigung im Vordergrund. Es entſpann ſich eine ausgedehnte Debatte über die für die Grenz⸗ rüſtungsarbeiten von der Regierung auf dem Erlaßwege vorgenommenen Ausgaben, die nunmehr von der Kammer bewilligt werden müſſen. 5 — .„„ e. 2 1 rere„ eres ee ee en ert rer 8 die ten ür⸗ 1-* die es⸗ tuf ſegnet ſein möge. ton geſtört wurde. 1 Montag, 20. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 485 Die Zallfahrt der Hunderttausend 60 000 Zuſchauer im Mannheimer Flughafen während der Zeppelinlandung verſammelt 40000 Jaungäſte 45 Minuten Aufenthalt des Luftſchiffes Muſtergültige Haltung des Publikums „Graf Zeppelin“ im Niedergehen Die Ankündigung:„Graf Zeppelin“ kommt! war ſeit Tagen eine hellklingende Fanfare. Kein Wun⸗ der, daß ſie in Hunderttauſenden ein lautes Echo fand. Nach dem verregneten Sonntag vor acht Tagen herrſchte über die Mitte der Woche geradezu ideales Wetter. Und es war die Hoffnung und der Wunſch von Tauſenden, daß auch der Landungs⸗ ſonntag mit gleicher Oktoberſonnenherrlichkeit ge⸗ Ausgerechnet am Samstag nach⸗ mittag verfinſterte ſich der Himmel. Es zeigten ſich näßliche Niederſchläge und wer am Abend, in der Nacht zum Sonntag das Auge zum Himmel erhob, konnte trotz eifrigſten Suchens das Funkeln keines Sternes wahrnehmen. Der Peſſimismus wuchs— und verwandelte ſich in beſchwingte Freudenſtim⸗ mung, als am Sonntag vormittag die Sonne die Oktobernebel niederzwang und uns einen Sonntag beſcherte, wie wir ihn uns herrlicher nicht wünſchen konnten. Und ſo geſtaltete ſich denn die dritte Lan⸗ dung eines Zeppelins in Mannheim zu einem gro⸗ ßen Freudenfeſt, das durch keinen Miß⸗ Es iſt natürlich unmöglich, die Zahl der Zuſchauer auch nur annähernd zu ſchätzen. Aber es iſt gewißlich keine Uebertreibung, wenn man die Schar der Wallfahrer zum Flugplatz auf Einhunderttauſend beziffert. Wir haben die Landung des Grafen Zeppelin gewiſſermaßen journaliſtiſch angepetlt, wobei ſich die nachſtehenden Beobachtungen ergaben: Der Morgen der Zeppelin-Landung Dichter Nebel liegt jetzt um 49 Uhr auf dem Neckar. Man ſieht keine zehn Schritt weit. Schemen⸗ gleich tauchen Geſtalten vor einem auf. Jede Unter⸗ haltung dreht ſich um die Graf⸗Zeppelin⸗Landung. „Wird er bei dieſem Nebel geſtartet ſein“, hört man zweifelnde Stimmen.„Aber ſicher“, klingt zuver⸗ ſichtliche Antwort darauf,„der Zeppelin ſtört ſich nicht an dies bißchen Nebel. Der hat ſo feine In⸗ ſtrumente, daß er ſeinen Weg beſtimmt finden wird.“ Der Mann ſcheint Kenner zu ſein, denn noch mehr erzählt er von der Beſchaffenheit des Zeppelins.— Man ſieht um dieſe Zeit noch verhältnismäßig wenig Leute, auch noch in der Nähe des Flugplatzes.— Langſam bricht ſich die Sonne Bahn. Am Paul⸗ Martin⸗Ufer fährt ein Polizeiauto lang. An jeder Querſtraße werden Sperrſchilder auf⸗ geſtellt. Zwei Kinder kommen aus einer Villa ge⸗ laufen. Sie ſpielen mit dieſen Verbotstafeln, hän⸗ gen ſich dran und— bums— liegen ſie auf der Erde. Ein Mann hebt ſie wieder auf und ſtellt ſie richtig.„Das iſt doch für die Zeppelin⸗Landung“, ermahnt er die Kinder und ſchön laſſen ſie jetzt die Tafel in Ruhe. Am Flugplatz ſelbſt ſind noch alle Wege frei. Vor dem Caſino ſteht ein Heer von Kell⸗ nern und Servierfräulein. Ein Mann mit einem weißen Kittel teilt die Servies ein. Ueberall ſind fliegende Stände aufgebaut. Brauerei⸗ Phot. Schultz⸗Feudenheim wagen kommen angefahren mit Bierfäſſern und Flaſchenbter. Metzgerautos bringen Würſtchen, Bäckerwagen Brot und Brötchen. Auf dem Platz ſelbſt werden noch die höheren Grasbüſchel ab⸗ gemäht und fortgefahren. Die Bretterwände ſind geſchmückt mit bunten Plakaten. Ueberall hängen Kapitän Lehmann Fahnen und Fähnchen. An der Halle wird die Lautſprecheranlage in Ordnung gebracht. Von hier aus ſieht man auch die gelbe Hülle des Ballon„Mannheim“ an der Erde liegen. Sie wird eben ausgebreitet.— Ueberall ſieht man Sani⸗ täter und Feuerwehrbeamte der Zellſtoff⸗ fabrik. Von den Zuſchauern werden dieſe beneidet, weil ſie in unmittelbarer Nähe des Zeppelins blei⸗ ben dürfen. Und man kann auch an ihren Mienen feſtſtellen, daß ſie noch nie ſo freudig wie heute ihren Dienſt angetreten haben. Die geſchäftig hin und her laufenden Beamten der Luft⸗Hanſa zeigen erwar⸗ tungsfrohe Geſichter.— Mittlerweile iſt auch die Sonne ganz durchgebrochen. Der Nebel weicht. Der weite Platz liegt im ſonnigen Glanz, als freue er ſich auch über die Ankunft des Zeppelins.— Es iſt kurz vor 10 Uhr. Die Kaſſierer rücken aus, um ihre entfernt liegenden Plätze einzunehmen. Programm⸗ verkäufer rufen ihre Programme aus. Die Wege Abfahrt über den Flughafen Phot. Müller Nach der Landung: Kapitän Lehmann inmitten der amtlichen Vertreter werden geſperrt. Auf dem Platz reiten die Schupos hin und her. Es kommen ſchon Beſucher mit voll⸗ bepackten Proviantbeuteln.— Der Betrieb kann losgehen. Der Zeppelin darf kommen. Auf dem Platz der Ehrengäſte hatte ſich alles zuſammengefunden, was im amtlichen und wirtſchatflichen Leben Mannheims eine füh⸗ rende Rolle ſpielt. Auf dem Raum, vor dem geſtern fertiggeſtellten und ſeiner Zweckbeſtimmung über⸗ gebenen Flugbahnhof neben der großen Halle für die Flugzeuge, nebenbei bemerkt, einem ſchmucken und praktiſchen Bau, von dem ein gewiſſes äſtheti⸗ ſches Behagen ausgeht, war allerdings noch viel Platz. Man hätte getroſt entweder die Zahl der Ehrengäſte vermehren oder einen Teil für die Be⸗ ſucher des überfüllten erſten Platzes freigeben kön⸗ nen. Hier verſammelten ſich auch die beamteten be⸗ vollmächtigten Vertreter der Behörden, die nach dem urſprünglichen Programm den Führer des Grafen Zeppelin und die Mannſchaft begrüßen ſollten. An Stelle des Innenminiſters Dr. Wittemann ver⸗ trat Landeskommiſſär Dr. Scheffelmeier die badiſche Staatsregierung. Das Ehrengeſchenk der Stadt Mannheim an Offiziere und Beſatzung je eine Flaſche guten Pfälzer Weines, lag verpackt zur Uebergabe bereit. Es wurde dann, da wegen der Kürze der Zeit die vorgeſehenen Anſprachen nicht gehalten wurden, der Beſatzung zwanglos über⸗ geben. Von dieſer Stelle aus und vom Parkplatz der Automobile, der daneben lag, waren die Einzel⸗ heiten der Landung, im beſonderen das Auswerfen der Seilſpinnen, ausgezeichnet wahrzunehmen. Als dann ſpäter der Gigant der Lüfte durch die Polizei⸗ mannſchaften näher herangezogen war, konnte man die überwältigende Maſſe in etwa 50 Meter Ent⸗ fernung auf ſich wirken laſſen. Da nach dem Ver⸗ trag des Luftſchiffbaus Zeppelin mit der hieſigen Lufthanſa nicht mehr als 20 Perſonen auf das abgeſperrte Rollfeld heraufgelaſ⸗ ſen werden durften, war es auch den Vertretern der Preſſe nicht möglich, Kapitän Lehmann zu begrüßen und das Innere der Kabinen zu beſich⸗ tigen. Sie tröſten ſich damit, daß ſie die Rücken der Polizeimannſchaften betrachten und das prächtige Wedeln der Pferdeſchweife bewundern, auch den luſtigen Sprüngen der aufgeſcheuchten Häslein, die über das Rollfeld jagten, nachſchauen durften. Kurz vor drei Uhr war der angeforderte Waſſer⸗ ballaſt eingefüllt. Langſam, aber ſicher und mit ſieg⸗ hafter Kraft vorſtoßend, erhob ſich Graf Zeppelin in die Lüfte, umtoſt vom Jubel der begeiſterten Menge. Es war der erhebendſte Augenblick des Tages! Tücher⸗ und Hüteſchwenken unten, Tücherſchwenken oben. Aus der Führerkabine grüßte Kapitän Leh⸗ Phot. Bechtel mann mit einer Flagge. Selbſt aus den Mo⸗ torengondeln wurden die Grüße erwidert. Als Graf Zeppelin auf der Rückfahrt von der Schleife über Mannheim und Ludwigshafen Flughalle und Flug⸗ bahnhof überflog, nahm er durch Dippen der in⸗ zwiſchen geſetzten Flagge Abſchied von Mannheim und ſeinen ihm zujubelnden Bewohnern. Im dit⸗ ſigen Dunſt des Oſtens verſchwand dann nach weni⸗ gen Minuten der ſchlanke Silberleib des herrlichen Luftſchiffes. Fr. Wie ich es ſah Die ungeheuren Menſchenmaſſen, die dem un⸗ vergeßlichen Schauſpiel mit und ohne Eintrittskarte beiwohnten, ſetzten ſich, der Mahnung der Veran⸗ ſtalter folgend, ſchon frühzeitig in Bewegung. Als wir um halb 1 Uhr in der Annahme, die Lan⸗ dung werde ſich noch vor 2 Uhr vollziehen, am Paradeplatz die Straßenbahn zur Fahrt zum Flug⸗ platz beſtiegen, kamen die Wagen mit Anhänger ſchon vollbeſetzt von der Friedrichsbrücke her an. Aber man begnügte ſich in dieſem Falle gerne mit einem Stehplatz. Am Schloß und am Tatterſall mußte man ſchon länger anſtehen, ehe Platz zu be⸗ kommen war. Die Seckenheimerſtraße war von Tau⸗ ſenden von Fußgängern belebt, die ſich, als die über⸗ füllten Straßenbahnzüge vorbeifuhren, jedenfalls geſagt haben: auf Schuſters Rappen iſt bei einem derartigen Maſſenandrang immer noch der beſte Verlaß. Je mehr man ſich dem Flugplatz näherte, deſto ſtärker wurde der Zuſtrom. An den Kaſſen ſtauten ſich die zahlenden Beſucher. Wer ſchon ſeine Karte im Vorverkauf gelöſt hatte, war ſchnell inner⸗ halb der Abſperrung. Um.10 Uhr konnten ſchon die Lautſprecher ver⸗ künden: Das Luftſchiff iſt in Sicht. Es kommt aus Richtung Heidelberg und iſt teil⸗ weiſe noch ſtark im Nebel. Mit dem Nebel hatte es ſeine Richtigkeit. Der öſtliche Horizont war der⸗ maßen verſchleiert, daß man eine Viertelſtunde lang die Motoren brummen hörte, ehe der Luftrieſe in Sicht kam. Um.20 Uhr gibt der Lautſprecher be⸗ kannt, daß die Landung um.30 Uhr erwartet wird. Fünf Minuten ſpäter ruft er über den Platz: Das Luftſchiff wird gleich auf den Flugplatz zukommen. Nach kurzem Kreuzen iſt beabſichtigt, das Luftſchiff ſofort landen zu laſſen. In dieſem Augenblick wird die Breitſeite des Koloſſes ſichtbar. Wir ſtehen in der Nähe der gelben Flughalle und können infolge⸗ deſſen ſehen, wie er zwiſchen ihr und dem neuen Verwaltungsgebäude, das in den Platz der Ehren⸗ gäſte einbezogen iſt, von Süden kommend ſich Secken⸗ heim zuwendet. Prachtvoll, wie gleißendes Silber, ſchimmert der Rieſenleib im Glanze der Herbſtſonne. .25 Uhr läßt ſich wieder der Lautſprecher mit der Meldung vernehmen: Zeppelin befindet ſich von Begeisterte Zuschauer jubeln dem Luftschiff zu — 1 Phot. Schultz⸗Feudenheim 4. Seite/ Nummer 485 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. Oktober 1930 Seckenheim in Richtung Mannheim. Entfernung zwei Kilometer. Zur Zeit beſchreibt er eine Schleife. .50 Uhr nähert ſich das Luftſchiff dem Flughafen von der Neckarſtadt her. Es fliegt ganz niedrig, in höchſtens 200 Meter Höhe. In dieſem Augenblick ſtartet der Freiballon„Mannheim“, der, als wir den Platz betraten, ſchon ziemlich fer⸗ tig gefüllt war. Führer iſt Kaufmann Fritz S ch ne i⸗ der. Als Paſſagiere ſind folgende Mitglieder des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗Vereins ausgeloſt wor⸗ den: Dr. med. Spiegel, Frau Dr. Roos, Frhr. von Seckendorff⸗ Heidelberg und Kaufmann Doll⸗ Ludwigshafen. Dr. Spiegel muß durch den Lautſprecher zum Einſteigen aufgefordert werden. Die Landung des Ballons iſt um 5 Uhr glatt am Donnersberg in der Pfalz erfolgt..10 Uhr paſſiert das Luftſchiff, von ſeiner zweiten Schleifenfahrt zu⸗ rückkehrend, von neuem den Flugplatz, um ſich in öſtlicher Richtung zu entfernen. Aber nun erfolgt endlich die Landung. In ganz geringer Höhe— man glaubt die Gondeln greifen zu können— wen⸗ det ſich der Luftrieſe dem Landeplatz zu. Um.15 Uhr ſauſen von der Spitze, die ſich bis auf einige Meter dem Boden genähert hat, die erſten Haltetaue herab. Die Landung vollzieht ſich bei der Windſtille völlig glatt. Man ſieht, wie ſich die jahrelange Praxis bewährt. Das Publikum iſt kurz vorher noch einmal ermahnt worden, Diſzi⸗ plän zu bewahren und die Abſperrung zu reſpek⸗ tieren. Wohl drängt ſich auf unſerem Platz das Pu⸗ blikum in vielfacher Reihe an der langen Abſper⸗ rungsfront entlang gegen die Schutzmannskette, aber ein Durchbruch an irgendeiner Stelle iſt nicht wahrzunehmen. Die Abſperrung bewährt ſich glänzend, aber auch das Publikum iſt zu loben. Weniger gefallen als dieſe„Standfeſtigkeit“ hat uns die Stimmungsloſigkeit bei der Landung. Aber das lag wohl daran, daß man unterlaſſen hatte, eine Kapelle zu verpflichten. Wenn die Muſik in dem Augenblick, in dem bas Luftſchiff den Boden berührte, das Deutſchlandlied angeſtimmt hätte, dann wäre die Rieſenmenge ſicherlich lebendiger ge⸗ worden. Von enthuſiaſtiſchem Jubel keine Spur. Kein Hochruf, kein Tücherſchwenken. Bei der Ab⸗ fahrt war's das gerade Gegenteil. Wir haben mit den meiſten das Luftſchiff nur von Ferne geſehen, weil wir die Ellenbogen nicht gebrauchen wollten. Aber ſelbſt dann hätten wir noch ein Glas gebraucht, um die Einzelheiten ge⸗ nauer zu ſtudieren.„Wir müſſen“, ſo bemerkte ein Bekannter, dem die zu weitgreifende Absperrung gar nicht gefiel,„nach Friedrichshafen fahren.“ Wor⸗ auf ein anderer erwiderte:„Das iſt das allein Rich⸗ tige. Als wir den Luftſchiffbau beſichtigten, hat uns Dr. Eckener perſönlich durch das Luftſchiff geführt.“ Um.45 Uhr rückte das Luftſchiff etwas näher an das Publikum des erſten Platzes heran. Die Spitze, die bisher nach Norden gezeigt hatte, wandte ſich der Flughalle zu. Um 3 Uhr erfolgte zum nicht geringen Leidweſen aller Zuſchauer ſchon wieder die Abfahrt nach Friedrichshafen. Diesmal war, wie bereits bemerkt, das Verhalten des Publikums durchaus lobenswert. Als das Luft⸗ ſchiff zum Greifen nahe in öſtlicher Richtung über die ſich emporreckenden Köpfe hinwegflog, brauſte vieltauſendſtimmiger Jubel zu den Paſſagieren und der Beſatzung empor, die die Abſchiedsgrüße auf das lebhafteſte erwiderten. Wer kann die Taſchen⸗ lücher zählen, die auf dem weiten Platz wie ein rie⸗ ſiger Möwenſchwarm flatterten. Um.15 Uhr paſ⸗ ſierte das Luftſchiff, von einer Schleifenfahrt über der Stadt zurückkommend, noch einmal den Platz, die gewaltige Zuſchauermenge, die, von den Zaun⸗ gäſten abgeſehen, auf 60 000 geſchätzt wird, zu er⸗ neutem ſtürmiſchen Jubel enthuſtasmierend. Dann aber verſchwand„Graf Zeppelin“ endgültig in ſüd⸗ licher Richtung. Die Lautſprecheraulage der Firma Siemens u. Halske bewährte ſich auch muſikaliſch durch ihr Schallplattenkonzert, das nur ausſetzte, wen es etwas zu verkünden gab. Die Firma Egon Winter hatte die Schallplatten zur Verfügung geſtellt. Die Herbſtſonne, die es viel zu gut meinte — Viele bedauerten, daß ſie den Ueberzieher mit⸗ genommen hatten— veranlaßte einen Sturm auf das Flugplatz⸗Kaſino, das den Wirtſchaftsbetrieb durch eine große Zelthalle erweitert hatte. Wer ſchnell ſeinen Durſt löſchen wollte, mußte ſein Glas Bier im Stehen trinken. Als wir um 4 Uhr die Stätte, die ein lokalhiſtoriſches Ereignis erlebt hatte, verließen, ſtrömten die Menſchenmaſſen immer noch in dichten Scharen der Stadt zu. Alle Straßen⸗ bahnwagen waren überfüllt. Wir möchten dieſen Teilbericht nicht ſchließen, ohne die Herren Direktor Hieronymi und Dr, Hildenbrand zu er⸗ wähnen, die ſich mit der Vorbereitung und der Durchführung des Zeppelintages unendliche Mühe gegeben haben. Der unvergeßlich ſchöne Verlauf wird ihnen der ſchönſte Lohn ſein. Die anderen zahl⸗ reichen Funktionäre, vor allem die Polizei, müſſen ſich mit einem Geſamtlob begnügen. Sch. Die Landung im Taſchenſpiegel Um 2 Uhr ſollte„Graf Zeppelin“ kommen. Man hatte ſich eigentlich vorgenommen, ſo etwa gegen 1% Uhr nach dem Flugplatz hinauszuwandern. Man tat es aber doch nicht, ſondern war ſchon viel früher draußen. Weshalb? Nun, man fürchtete einfach „au ſpät“ zu kommen. So müſſen wohl die meiſten gedacht haben. Denn ſchon am Mittag pilgerte ganz Mannheim in Richtung Neuoſtheim. Mit Feld⸗ ſtechern und Kameras zogen die Maſſen aus. Rechts und links der Straße wanderte die Prozeſſion der Flugzeugpilger dahin: eine endloſe Schlange von Menſchen. Die Straßenbahnen kamen und gingen, mitnehmen konnten ſie niemand— ſie waren bis auf den letzten Platz beſetzt trotz der Fülle der Wa⸗ gen. Man muß es der Verwaltung laſſen— ſie hatte alles getan, was in ihren Kräften ſtand. Alle nur verfügbaren Wagen waren in Marſch geſetzt worden. Sogar die ganz alten, uralten Muſeums⸗ ſtücke waren in Dienſt geſtellt. Aber ſie fuhren noch und das war die Hauptſache. Auf der Seckenheimer Straße rollte Straßenbahn hinter Straßenbahn in kaum Zweiminutenabſtänden dahin. Auf einem Gleis die überfüllten Wagen, auf dem anderen Gleis die leeren. Gegen 2 Uhr hörte man das erſte Brummen der Zeppelinmotoren über den Dächern der Stadt. „Sieh, do kimmt er!“ ſchrien die Menſchen. Schön ſah er aus, der ſchimmernde Koloß, wie er ſo gegen den blauen Himmel ſtand und gelaſſen ſeinen Weg nach dem Flugplatz nahm. Sie waren eben dabei, den grauen Rieſen zu feſ⸗ ſeln, aber wir ſahen nicht viel davon: wie eine Mauer ſtand die Menge rings um den Platz. Da kam jemand auf einen ingeniöſen Einfall. Er drehte der Szene den Rücken, zog einen Taſchenſpiegel her⸗ vor, hielt ihn hoch über den Kopf und fing ſich ganz privat das Bild der Landung ein. Der Spiegeltrick fand Anklang. Bald konnte man Dutzende ſehen, die ihn anwandten. Damen hielten ihre Handtaſchen hoch, in denen ja allemal ein Spiegel eingemacht iſt. Alle drehten dem hohen Gaſt die Kehrſeite zu. Hof⸗ fentlich hat ers nicht bemerkt und übel genommen, es geſchah in beſter Abſicht. Bei der Gelegenheit zeigte ſich übrigens, daß die Männer den Frauen an Eitelkeit nichts nachgaben. Viele Männer hatten ein Spiegelchen in der Hand. Die Bier-, Obſt⸗ und Würſtchenverkäufer hatten einen guten Tag. Wer trinkt nicht bei ſoviel herbſt⸗ licher Wärme, wem ſchmecken nicht Würſtchen bei ſo ſchönem Wetter. Große Strecken des Raſens waren mit Papptellern lieblich bedeckt. An Stimmung und luſtigen Zwiſchenfällen fehlte es keineswegs. Auf einmal platzte der Schlauch, den die Feuerwehr von der Straße zum Landungsplatz gelegt hatte. Da gab es ein bißchen Platzregen. Solche Kleinigkeiten erträgt ein wartender Flug⸗ platzphiloſoph mit Würde. Natürlich konnte man auch ein Andenken mit nach Hauſe nehmen. Eine Zeppe⸗ linplakette oder Denkmünze koſtete 30 Pfennig und Original⸗Zeppelinpoſtkarten gab's ſchon für zehn Pfennig. Rings um den Platz waren große Lautſprecher auf Gerüſten montiert— bevorzugte Plätze für gute Kletterer. Auf dem Zaun ſaß man und auf den Feuerwehrautos, auf Treppenleitern— weiß der Himmel, wo die herkamen. Auf den Schultern ge⸗ duldiger Väter hockten Kinder, galante Kavaliere hoben ihre Damen hoch—(und tatens nicht ungern!). Dann kam der Abſchied. Tücher wehten, Hurra⸗ rufe erſchollen, der Lautſprecher gurgelte etwas und ganz nahe flog das Wunderſchiff über unſere Köpfe dahin. h. Was die Jaungäſte erzählen Es muß feſtgeſtellt werden, daß der Beſuch auf dem Flugplatz ein rieſenhafter war. Es ſind wohl mehr Eintrittskarten verkauft worden, als vorher gerechnet wurde. Und doch gab es viele, ſehr viele Menſchen, die den Eintrittspreis nicht erſchwingen konnten, die aber auf den Anblick des Zeppelins micht verzichten wollten. Nur es gab kaum ein Plätzchen, der einem ungehindert Ausblick auf den Platz ge⸗ währte. Der Neckardamm an der Straßenbahn⸗ halteſtelle des Flugplatzes war ſtark beſetzt. Aber die ſtändig ankommenden Straßenbahnen verhinderten die Sicht. Drüben über dem Neckar an der Kanal⸗ brücke der Feudenheimer Fähre gab es wohl das idealſte Plätzchen. Man konnte von dort über den ganzen Platz hinwegſehen, man ſah ſogar die Haltemannſchaft, die ſich aufgeſtellt hatte. Darum dauerte es auch nicht lange, bis die ganze Böſchung und die Straße dicht beſetzt waren. Da es auch ſchon warm war, ſetzten ſich viele auf den Raſen, ohne an der Sicht behindert zu ſein. Zumeiſt waren es wohl Feudenheimer, Ilvesheimer und Wallſtädter, aber auch ſehr viele Bewohner der Neckarſtadt, die hier auf„Graf Zeppelin“ warteten. Muſik war auch da. An einigen Stellen hatten ſich Bandonion⸗ ſpieler niedergelaſſen. Gedämpft tönte auch die Muſtk von dem Flugplatz herüber. Auf einmal gab es was anderes zu ſehen. Irgendwo war in dem Geſtrüpp des Neckarvorlandes ein Haſe aufgeſtöbert worden. Aengſtlich durch den Anblick der vielen Menſchen rannte er mit weiten Sätzen davon, Männer hinter ihm her, die ſich den Sonntagsbraten micht entgehen laſſen wollten. Aber Vetter Lampe nahm es mit ihnen auf. Er ſchlug geſchickte Hacken und rannte, daß die Grashüſchel weit hinter ihm herflogen. Als ihm an einer Stelle der Weg ganz verſtellt war, hetzte er auf die dicht gedrängte Men⸗ ſchenmenge los und ſprang ſo elegant zwiſchen den unzähligen Beinen durch, daß niemand ans Zugreifen dachte. Drüben auf der anderen Seite der Straße verſchwand er. Alles lachte. Die Zeit verging wie im Fluge, bis auf einmal das Luftſchiff auftauchte, wie ſich der ſtählern aus⸗ ſehende Leib von der Nebelſchicht abhob. Als er nach verſchiedenen Rundfahrten groß und deutlich über die Menge hinwegfuhr, kannte die Begeiſterung keine Schranken mehr. Es wurde geſchrieen, ge⸗ jubelt und mit Tüchern gewinkt. Und auch die Nörgler, die vorher allerhand an dem ihrer Meinung nach unnötigen Bau auszuſetzen hatten, winkten und ſchrien begeiſtert mit. Der ſtolze Luftrieſe hatte auch ſie bezwungen. Sehr deutlich konnte man von dieſer Brücke das Herabfallen der Haltetaue ſehen, man konnte auch den Rieſen ſelbſt ſehr gut beobachten. Viele wollten ihn auch gern ganz in der Nähe ſehen und ließen ſich mit einem Boot überſetzen. Das war aber nicht ſo einfach, trotzdem drei bis vier große Boote neben der Feudenheimer Fähre verkehrten. Hinüber kam man wohl. Aber man konnte nicht ſo ſchnell ausſteigen, da zu viele Boote hier hielten. Als man endlich auf der anderen Seite ſtand, hatte ſich der ſtolze Beherrſcher der Luft ſchon wieder erhoben. An der OEG.⸗Bahn⸗Halteſtelle herrſchte ein undurch⸗ dringliches Gedränge. Man konnte kaum auf das Paul⸗Martin⸗Ufer gelangen. Auch dieſe Straße war dicht bedrängt von Menſchen, die alle der Stadt zu⸗ eilten. Nein, nicht eilten, ſondern langſam gingen, Man konnte niemand überholen, mußte einfach mit dem Strom mitgehen. Einige Autos, die trotzdem fahren wollten, wurden gleich von Schupos zum Halten gezwungen. Es was diesmal wirklich umge⸗ kehrt. Die Fußgänger beherrſchten die Straße. Die Zugänge zu der Riedbahnbrücke ganz verſtopft. Man mußte Schlange ſtehen und kam nur zentimeterweiſe vorwärts. Aber mit viel Humor wußte ſich jeder in dieſe beengte Situation zu chicken. Am Weißen Sand ſtrömten die Menſchen nach Hauſe, die drüben am Neckar geſtanden hatten. Es mögen wohl weit mehr wie 20 000 Perſonen ge⸗ weſen ſein. N. B. waren Von Friedrichshafen nach Mannheim Als Graf Zeppelin um zwei Uhr in Mannheim landete, hatte er bereits eine ſechsſtündige Fahrt hinter ſich. Aus Mannheim nahmen an der Fahrt Uu. a. teil: Bürgermeiſter Dr. Walli, die Gattin des Handelskammerpräſidenten Lenel und Dr. Hol z⸗ bauer, der Leiter der Mannheimer Rundfunk⸗ Beſprechungsſtelle.(Zu den übrigen Fahrgäſten ge⸗ hörte u. a. der bekannte Schriftſteller Oskar Höcker.) Bürgermeiſter Dr. Walli, den wir über ſeine Eindrücke der Fahrt befragten, gab uns in liebenswürdiger Weiſe folgende Auskunft: Urſprünglich ſollte die Fahrt um Mitternacht be⸗ ginnen, um zunächſt Poſt nach Holland zu bringen. Die Hollandfahrt wurde jedoch im letzten Augenblick abgeſagt, da keine Einigung mit den kirchlichen Behörden in Holland möglich war, die eine Störung der Gottesdienſte durch den Beſuch des Luftſchiffes befürchteten. Anſtelle der Fern⸗ fahrt wurde daher eine Kreuzfahrt über Süddeutſchland angetreten, die um acht Uhr morgens begann. Es war ſehr neblig und dichte Wolken ſchwebten in ge⸗ ringer Höhe über der Erde. Das Luftſchiff durch⸗ brach die Wolkendecke und fuhr längere Zeit über den Wolken, was bei den Fahrtteilnehmern beſonders tiefe Eindrücke hervorrief. Der Kampf zwiſchen Wind und Wolken ſchuf des öfteren geradezu phantaſtiſche Formationen, die zeitweilig an ragende Eisberge erinnerten. Aus der Ferne grüßten die ſchneebedeckten Wipfel der Schweizer Berge, insbeſondere der Säntis und ſpäter die Berner Alpen herüber.. „Graf Zeppelin“ fuhr zunächſt weſtwärts in der Richtung Baſel und drehte dann nordwärts über den Südſchwarzwald ab, wobei Todtnau, St. Blaſien, Schluchſee und Titiſee ſich beſonders ſchön präſen⸗ tierten, ferner Furtwangen überflogen wurden. Dann geriet das Luftſchiff wieder in ſtarken Nebel, ſodaß nur ein kleines Stück von Stuttgart ſicht⸗ bar wurde. Schließlich wurde der Odenwald er⸗ reicht, allerdings zu einem ſo frühen Zeitpunkt, daß die Führung, die den vorgeſehenen Termin von zwei Uhr einhalten mußte, zu einer Kreuzfahrt über Odenwald und Rheinebene ge⸗ zwungen war. Dabei wurde das Neckartal meh⸗ rere Male beflogen, Eberbach, Hirſchhorn, Neckarſteinach und Heidelberg paſſiert. Auch Wein⸗ heim und Schwetzingen erhielten den hohen Beſuch aus den Lüften. Erſt nach der dritten Schleife über Mannheim und Ludwigshafen er⸗ Ein Prachtſonntag So etwas an herbſtlichem Prachtwetter wie am geſtrigen Sonntag hat Mannheim lange nicht erlebt. Es war aber auch endlich an der Zeit nach den zahl⸗ reichen verregneten Sonntagen. Schon in den Morgenſtunden pilgerten die Menſchen hinaus in die herbſtliche Natur. Der Nachmittagsſpaziergang führte diesmal ſtatt in den Waldpark, Käfertaler Wald oder ſonſt wohin zum Flugplatz, um den„Graf Zeppelin“ zu ſehen. Die Stadt ſchien in den Nach⸗ mittagsſtunden ganz und gar ausgeſtorben. Nur die Kinder, die ſich an der Straßenſammlung des Jugendherbergsverbandes Mannheim beteiligten, be⸗ lebten das einſame Bild. Gegen Abend, als die Flugplatzbeſucher heimwärts wanderten, kam wieder Leben in die Stadt. Obwohl zu dieſer Zeit der Ver⸗ kehr rieſenhaft anwuchs, ging alles reibungslos vor ſich. Nicht einmal auf der Rheinbrücke, auf der zur Zeit nur ein Gehweg geöffnet iſt, gab es Stockungen, dank der Diſziplin des Publikums. Der Sonntag ſtand ganz und gar im Zeichen der Zeppelinlandung und wird uns als ſolcher in beſter Erinnerung bleiben. 5 * Von der Straßenbahn geſtreiſt und verletzt, Eine etwa 20 Jahre alte Radfahrerin wurde heute nachmittag in der Brückenſtraße Ecke Weißer Sand beim Einbiegen in die rechte Seite von der Stra⸗ ßenbahn erfaßt und zu Boden geſchleudert. Sie wurde mit ſchweren Verletzungen mit dem Sanitätsauto der Hauptfeuerwache nach dem Allgemeinen Krankenhaus gebracht. Weinverkauf auf der Straße * Pirmaſens, 14. Okt. Auf den Straßen von Pir⸗ maſens verkaufte am Samstag ein Winzer von Haardt bei Neuſtadt ſelbſtgekelterten Rotwein um 40 Pfennig den Liter. Der Bauer war mit einem faßbeladenen Fuhrwerk nach Pirmaſens ge⸗ kommen und fand ſtarken Abſatz für ſein Erzeugnis. erwarten. folgte die Landung. Während der ganzen Fahrt herrſchte an Bord eine ausgezeichnete Stimmung. Der Fahrtverlauf und Empfang ſelbſt hinterließ bei allen Teilnehmern bleibende Erinnerungen. (Den Bericht über die Heimfahrt des„Graf Zeppe⸗ lin“ finden unſere Leſer auf der erſten Seite dieſer Ausgabe.) Runofunk und Zeppelin⸗Landung Der Rundfunk ſtellte ſich ebenfalls in den Dienſt der Zeppelin⸗Landefahrt nach Mannheim. In ge⸗ gebenen Zwiſchenräumen wurde über den Standort des Luftſchiffes berichtet und ſo glaubten ſich die Mannheimer ungefähr darüber unterrichten zu kön⸗ nen, wann das Luftſchiff am Horizont ſichtbar wer⸗ den würde. Mit großem Intereſſe verfolgte man ſchon deswegen die Durchſagen der Stuttgarter Sendeleitung, da ein Geſprächsaustauſch mit dem Luftſchiff angekündigt worden war, der während der Fahrt erfolgen ſollte. Nach Angaben des Stuttgarter Senders konnte dieſe intereſſante Uebertragung dann nicht ſtattfinden, da das Luftſchiff wegen ſeines Nebelfluges dauernd Wettermeldungen aufzuneh⸗ men hatte. Die Enttäuſchung der Hörer iſt natürlich über dieſe Abſage groß geweſen, es ließ ſich aber nichts daran ändern. Die Irreführung über die Landungszeit hätte eigentlich nicht erfolgen dürfen, da doch das ganze Fahrtprogramm genau feſtgelegt geweſen iſt. So wurde um 13,10 Uhr die Durchſage gegeben, das Luftſchiff habe Hirſchhorn überflogen und die Lan⸗ dung in Mannheim ſei zwiſchen 2,30 und 3 Uhr zu Mit unglaublicher Schnelligkeit verbrei⸗ tete ſich dieſe Nachricht in der Stadt. Es ſind darauf⸗ hin eine ſehr große Anzahl Leute, die ſich auf dem Wege zum Flugplatz befanden, wieder umgekehrt, da ſie nicht unnötig warten wollten. Dieſe irrefüh⸗ rende Meldung wurde allerdings nach zehn Minu⸗ ten berichtigt und die richtige Landungszeit ange⸗ geben. Als dann die Ueberfliegung von Schwetzingen gemeldet wurde, erlaubte ſich der Anſager aus eigener Initiative hinzuzufügen, daß das Luft⸗ ſchiff nun über Mannheim eingetroffen wäre. Der Umweg über Weinheim wurde erſt ſpäter angeſagt und gleichzeitig mit dieſer Anſage kündete auch ſchon das Dröhnen der Motoren das Nahen des Luft⸗ rieſen an. Es kann gar kein Zweifel darüber be⸗ ſtehen, daß durch dieſe Rundfunkmitwirkung keine vollwertige und befriedigende Leiſtung geboten wurde.. Aus dem Heidelberger Schulweſen Die Stadt hat an das Stadtſchulamt, dem die Volksſchulen unterſtellt ſind, die Anfrage gerichtet, wie es ſich dazu ſtelle, wenn die überplanmäßi⸗ gen Lehrſtellen abgebaut würden und gleichzeitig die wöchentlichen Pflichtſtunden von durchſchnittlich 30 auf 32 erhöht würden. Dadurch würden zwölf überplanmäßige Lehrſtel⸗ len eingeſpart. Dieſe Neuerung ſoll zu Oſtern nächſten Jahres eintreten, falls ſie zur Tatſache wird. Für die Stadt brächte ſie eine nicht unerhebliche Er⸗ ſparnis, da ſie für die überplanmäßigen Lehrſtellen allein aufkommen muß; der Staat leiſtet für dieſe keine Beiträge. Das Stadtſchulamt hegt gewichtige Bedenken ge⸗ gen dieſe Neuerung, nimmt alſo eine ablehnende Stellung ein. Nächſte Oſtern, zu Beginn des neuen Schuljahres, iſt der Schülerzugang um minde⸗ ſtens 350 ſtärker als bisher. Dazu ſind jetzt ſchon nicht wenige Schulklaſſen mit über 50 Schülern be⸗ ſetzt, alſo überfüllt. Kommen die Abſichten der Stadt⸗ verwaltung zur Durchführung, dann ergibt ſich fol⸗ gendes Verhältnis: mehr Schüler und weniger Lehr⸗ kräfte, weitere Ueberfüllung der Klaſſen. Die finanzielle Zwangslage, in der ſich die Stadt befindet, iſt nicht zu verkennen und ebenſo begreiflich iſt es, daß ſie zu ſparen ſucht, wo und wie geſpart werden kann. Ein Abbau auf dem ſo überaus wich⸗ tigen kulturellen Gebiet iſt aber eine äußerſt bedenkliche Sache. Die möglichſt individuelle Er⸗ ziehung, auf die heute mit Recht ſo viel Wert gelegt wird, iſt bei überfüllten Schulklaſſen unmöglich. Einſparungen und Abbau im Schulweſen ſollten ſchon deshalb nur im alleräußerſten Notfall vorgenommen werden. Auf eine ſolche Zwangslage kann ſich aller⸗ dings die Stadt berufen. Vielleicht findet ſich in⸗ deſſen doch noch ein Weg, der wenigſtens die Milde⸗ rung der von der Stadt in Ausſicht genommenen Maßregel möglich macht. Dabei fordert auch ein weiterer wichtiger Faktor Berückſichtigung: auch die Lehrerſchaft verträgt auf die Dauer keine Ueber⸗ laſtung. Auch ihre Leiſtungsfähigkeit iſt begrenzt. 1830-1930 Vertretung: VWipziger Lebensverſicherung Heinrich Schanze, Bezirksleiter, Mannheim, Meerlachſtraße 20 Hermann Peter, General⸗Agent, Mannheim, Lameyſtraße 16 Rudolf Gramlich, Verſicherungsinſpektor, Mannheim, U 4, 16 Em 184 Hundert Jahre bahnbrechende Förderung des Lebensverſicherungsſchutzes. Ne err — n“.. 1 —— 1 — * in guter Poſition. . Morgen- Ausgabe Handball in Front Die Spiele im Rheinbezirk Sp. V. Waldhof— VfR.:1(:). M. T. G.— F. V. Frankenthal:1(:). Pfalz— M. F. C. 08:4(:). 03— Phönix:5(:). Der vergangene Sonntag brachte die erwarteten Ergeb⸗ niſſe. Das Reſultat VfR.— Waldhof überraſcht nicht, da die Raſenſpieler zur Zeit eine Kriſis durchmachen. Die Zuſtände allerdings, die bei dieſem Spiel herrſchten, ſind zu geißeln. Publikum, Spieler und Schiedsrichter müſſen ſich ihrer Pflichten bewußt ſein. MTG. errang einen Bomben⸗ ſieg über Frankenthal. Hart mußte Pfalz gegen Lindenhof um die Punkte kämpfen; lediglich Fortuna und nicht das Können allein entſchieden den Kampf für Pfalz. Phönix ſammelt weiter Punkte und errang in Ludwigshafen mit einem:2⸗Sieg beide. Bei den Damen ſpielte VfR. gegen Phönix 31:3 und Lin⸗ denhof gewann wiederum erſt in letzter Minute gegen Neckarau 011. V. f. R. verliert auch in Waldhof Unerfreuliches Verhalten des Publikums Das Spiel ſei in drei Abſchnitten behandelt. Zunächſt die Spieler und der Schiedsrichter. lautern war der Unglücksrabe. Ein Pfeifenmann, wie er nicht ſein ſoll. Viel Diskuſſionen mit den Spielern, kein Herz, bei unfairem Spiel einzugreifen; dazu eine Menge Zeitvergeudung mit Abmeſſen der 4 Meter und ähnlichem. Für Vorfälle, die nicht mit dem Ball zuſammenhängen, 15 er keine Augen. Wir möchten ihn hier nicht mehr ehen. Die Spieler Wolff aus Kaiſers⸗ waren nervös und griffen auf beiden Seiten zu allen. erlaubten und unerlaubten Mitteln. Hier tat ſich beſonders der BfR.⸗Läufer Bonnacker hervor, der durch ſeine Mätzchen ſeine ganze Elf in Mißkredit brachte, dabei aber als Spieler ſehr gut arbeitete. Seine Mitläufer Schönberger und Bößler aſſiſtierten gut, wobei aber Schön⸗ berger beide übertraf. Die Verteidigung hatte einen ſchwe⸗ ren Stand und ließ des öfteren Spengler frei. Sornberger war der beſſere. Im Tor ſtand Betſch, der das in ihn geſetzte Vertrauen rechtfertigte und hervorragend arbeitete, auf beſſen Konto allerdings das dritte Tor geht. Der Sturm iſt ein Schatten ſeiner einſtigen Größe. Fiſcher iſt ſehr ſchwach geworden. Morgen muß Stürmer ſpielen, oder aber, wo⸗ nach er mehr Verlangen zu haben ſcheint, Läufer; aber nur einen Poſten ausfüllen. So leiſtet dieſer Stürmer eine immenſe Arbeit, aber wenig produktive vom Standpunkt des Stürmers betrachtet. Schuſter iſt gefährlich. Die beiden anderen kommen immer um den berühmten Bruchteil einer Sekunde zu ſpät. Da arbeitet eben der Waldhofſturm mit ganz anderen Mitteln. Verhältnismäßig wenig Syſtem, aber Eifer und Energie bis zum letzten iſt das Hauptmerk⸗ mal des Sturmes. Es iſt immer eine Pracht, Spengler in der Ballbehandlung und dem kraftvollen Ueberſpurten des Gegners zuzuſehen. Schade, daß gerade dieſer Spieler, der in dieſer Saiſon ſehr fair geworden iſt, ſich hinreißen ließ, anſtelle des Schiris die Unfairnis eines Gaſtes abzuurtei⸗ len. Wohl hat der Sturm durch Keller eine Verſtärkung erfahren, aber noch iſt Spengler die Seele des Ganzen. In der Verteidigung ſchneidet die Läuferreihe bedeutend beſſer ab wie die beiden Becks. Müller war der beſte der hinteren Fünf außerhalb des Schußkreiſes. Meſſel war nur einmal gezwungen, ſein ganzes Können in die Wagſchale zu werfen 1 damit Erfolg. as Spiel: Waldhof geht durch Spengler in Füh⸗ kung und erhöht durch denſelben Stürmer auf:0. f der Gegenſeite fängt Fiſcher nicht, dann vergibt Bernſtein er 0 Morgen läuft ſich ſtets feſt. Durch einen Strafwurf kann er ein Tor aufholen. Dann hat Betſch Glück, als ein ſchwach gewehrter Ball an die Latte 5 Halbzeit.—.. R. drängt beim Wiederbeginn leicht. 110 r das Stellungsſpiel der Stürmer iſt unmöglich. Betſch ärk dann wiederholt bravourös. Vf. R. wird in der Verteidigung maſſiver. Erfolg: 18 Meter, aber Betſch hält. Bei einem neuerlichen Wurf wirft Betſch ſich zu früh?. Dann———— Erfolg: Hinausſtellun 5 ac Bon⸗ 5 und Spenglers. Nach verteiltem Spiel nochmals Meter gegen.f. R.(allerdings beide berechtigt). Den 15 plazierten Ball wehrt Betſch glänzend. Zwiſchenzeit⸗ 8 85 1 915 5 aum 2 Ball zur Ecke ge⸗ Noch ein viertes Tor fü aldhof dur und hierauf Schluß. 3 0 te Zuſchauer: Es waren weit über 500 Zu⸗ ee zu dieſem„Spiel“ erſchienen. Ein Teil dieſer 5 ereſſenten glaubte jedoch durch Schreien und Zurufen 1 er möglichen Schimpfwörter ſeinen Teil zum Gelingen 8 beitragen zu müſſen. Zum Schluſſe nahm das 25 likum noch eine ſo drohende Haltung gegen einen pieler ein, daß trotz der beſonnenen und alles menſchen⸗ 5 zur Aufrechterhaltung der Ruhe aufbietenden i enelbaft— das ſei betont— des Platzpereins, der⸗ 1 e nur unter polizeilichem Schutz den Heimweg an⸗ treten konnte. Fair play?! Phönix Mannheim gewinnt auch in Ludwigshafen Als nach dem:1⸗Sieg der Reſerven von Mannheim ue(.. R. Kaiſerslauternſ, der im allgemeinen ge⸗ 71 5 konnte, die Hauptakteure ins Spielfeld ſprangen, Erf en ſich die Platzherren ihrem Gegner mit mehrfachem de atz vor. Darunter batte beſonders der Sturm zu lei⸗ n, der ohne Spittler eben nicht ſelbſtändig ſpielen kann. e war aber auch die Läuferreihe in Mitleiden⸗ lat a dezogen, die durch den Ausfall der Halbſtürmer über⸗ e und dann beim Aufbau fehlte. Die hinteren 88 onnten gerallen, wenn auch hier die Deckung manchen unſch offen ließ. daß Der Sieger iſt in Fahrt gekommen. Es iſt nur ſchade, 5 die Elf zu Beginn der Runde ſo ſchwach war. denn 1 be Boden iſt ſchwer einzuholen. Die Stärke der 75 9 05 im Angriff und der ſehr auten und ausdauern⸗ 15 zäuferreihe. Da auch der Torwartpoſten aut beſetzt D. 1 die Elf noch manchen Gegner zur Strecke bringen. Els Elf muß allerdings zwei Hälften mit dem gleichen 304 5 ſpielen und darf nicht wie heute, nachdem bei Halb⸗ af as Spiel:0 gewonnen iſt, dem Gegner ſoviel Boden 1 Beim Schlußpfiff des fatren und teilweiſe intereſ⸗ uten Spieles ſtand die Partie 510 für den Gaſt. L..C. Pfalz— M. F. C. 08:4(:3) 13155 Gegenſatz zu dem Morgenſptel lieferten ſich dieſe weniger Iusgeſprochenen Kompfmannſchaſten einen mit nden Ausnahmen fairen Kampf, der einen ſelten ſpon⸗ mehl Verlauf nahm. Als Unparteiiſcher wor Schön⸗ e erſchienen, der abgeſehen von einigen Vor⸗ nach n heidungen eine gute Kritik verdient Pfalz hat 18 der 8 vor in Hoffmann einen vorzüglichen Hüter, Fartere 5 überrogt Meiſter, der aber ouch der ungen 5 Die Läuſerreihe iſt ſchwankend in ihren Lei⸗ ber i* und Maier ſind die beſſeren. Das Beſte end 15 Sturm und hier wieder Schilling, der ſeine er 109 eler überragt. Bis auf Bertram ſind alle Stür⸗ wenn. und wuchtig. Wehe dem Gegner, Anein Neſe Fünſerreihe zu kombinieren und vor allem 0 zu ſpielen verſteht. * da u upäfer verdienen ein Geſamtloß. Die ganze pfiff 575 818 umgewondelt und kämpfte bis zum Schluß⸗ bliet 9511 15 verdienten Ausgleich, der nur deshalb aus⸗ 1 75 10 man in dteſer Zeit unter allen Umſtänden gauf⸗ Küttigen te und dabei zu wenig mit der nötigen kalt⸗ ligen Ruhe arbeitete. Scherer und Baader waren beſſer wie Kenter und Züllhardt, der unbedingt früher abſpielen muß. Die Läuferreihe war das Rückgrat der Elf. Mathes erreichte Beltle, während Baader nur zeitweiſe das Ni⸗ veau der beiden erreichte. Schwarzelbach und Ziegler ließen ſich nicht verblüffen und blieben daher bei manchem Zweikampf Sieger. Rindersbacher war bis auf einen Ball ſtets Herr der Situation. Keſtelmeier bringt Pfolz in Führung. Scherer holt nach guter Kombination auf. Dann wirft Schilling einen Straf⸗ wurf ſcharf aber haltbar in die Maſchen Züllhardt hat nach Alleingang durch guten Wurf bei Hoffmann keinen Widerſtand und der Ausgleich war geſchafſen. Schilling iſt es, der Pfolz aus unmöglicher Stellung zur erneuten Führung verhilft.(08 reklamiert Uebertritt.) Eine prachtvolle Kombination beendet Keſtelmeier mit dem vierten Erfolg. Kenter kann nach ebenfalls guter Einzel⸗ leiſtung ein Tor aufholen. Noch vergebliche Verſuche hüben und drüben und es pfeift zur Halbzeit. Nach dem Wechſel geht es in dem gleichen Tempo wei⸗ ter.(8 iſt etwas mehr in der Pfalzhälſte, aber Pfalz iſt gefährlicher. Schilling verwandelt eine Abgabe blitzſchnell zum fünften Tor. Rindersbacher rührte ſich nicht. Dann will os mit Macht aufholen, aber durch einige Entſcheidun⸗ gen, die wohl den Regeln, aber nie der Mannſchaft, die durch Freiwurf jo einen Vorteil bekommen ſoll, gerecht werden, kommt es um manche Chance. Scherer gelingt dennoch ein viertes Tor, zum Ausgleich reicht es aber nicht. Pfalz iſt glücklicher Sieger. MTG.— FV. Frankenthal 811(:0) Auf dem MTG.⸗Platz war Schützenfeſt. Die Reſerven gewannen mit 15:2. Die erſten Mannſchaften trennten ſich beim Stande von:1 für MTG. dabei war der Platz⸗ verein nicht im Stande einen 138 Meter zu verwandeln. Bis zum Wechſel hatte MTG. Mühe zu Erfolgen zu kommen. Bickel, der für Spieß antrat, eröffnet den Rei⸗ en, den Neumann mit einem zweiten Treffer fortſetzt. u mehr reichte es bis zur Pauſe nicht. Nach dem Wech⸗ ſel beginnt Neumann, Bickel folgt mit dem 4. und 5. Tor, dann holt Frankenthal ein Tor auf; aber MTG. kommt durch die beiden genannten Schützen zu drei weiteren Erfolgen, die den Sieg mit:1 feſtlegen, nachdem der Gaſt in der zweiten Hälfte ganz zuſammenklappte. Süddeutſchlands Auswahlelf ſchlägt Main⸗ Heſſen 15:4 Auf dem g8er⸗Platz in Darmſtadt kam am Sonntag eine Probeſpiel der ſüddeutſchen Handball⸗Auswahlmann⸗ ſchaft gegen eine aus der Gruppe B des Bezirks Main⸗ Heſſen geſtellte Repräſentotivmannſchaft zum Austrag. Die ſüddeutſche Mannſchaft befand ſich in ausgezeichneter Verfaſſung und landete mit 15:4(:1) einen überlegenen und durchaus verdienten Sieg. Wenn auch die Elf des Gegners keine große Klaſſe beſaß, muß man doch die Leiſtungen der ſüddeutſchen Auserwählten als gut be⸗ zeichnen. Es wird erwartet, daß die Elf für das am 2. November in Berlin ſtattfindende Pokalſpiel nur gering⸗ fügig geändert wird. Die in der Aufſtellung Bender⸗Schwanheim; Den⸗ zer⸗Fürth, Rothenburger⸗Darmſtadt 1898, Delp⸗Darm⸗ ſtadt 1898, Gebhardt⸗Fürth, Henninger⸗Fürth, Huber⸗ Polizei Dormſtadt, Werner⸗Darmſtadt 98, Holzwarth⸗!. JC. Nürnberg, Freund und Feigk, beide Darmſtadt 98, antre⸗ tenden Süddeutſchen hatten beſonders in dem Fürther Mittelläufer Gebhardt eine ganz ausgezeichnete Kraft. Aenderungsbedürftig iſt die Elf lediglich in der Verteidi⸗ gung, wo Walter beſſer ſein dürfte als Denzer, und in der Sturmführung, wo die Einſtellung eines Darmſtädters von Vorteil ſein dürfte, um die Einheitlichkeit des An⸗ griffes zu wahren. Die Tore der Süddeutſchen erzielten Huber(), Freund(6) und Feigk(), Werner und Holz⸗ warth je 1.— Die Elf des Gegners überraſchte nach der angenehmen Seite und hatte nur den Fehler einer ſehr ſchwachen Läuferreihe.— Schiedsrichter Bauer, der erſt⸗ mals ein größeres Spiel leitete, wor ſehr gut. Das Treffen war eines der intereſſanteſten, das je in Darm⸗ ſtadt gezeigt wurde und hätte einen beſſeren Beſuch ols nur 400 Perſonen verdient. Dreitaufend bei einem Freundſchaftsſpiel S. B. Waldhof Phönix Mannheim:1(:0) Ein unerwartet ſtarker Segen, der durch den nicht minder ſtarken des Kaſſenreports wohl egaliſiert werden wird, denn 3000 Zuſchauer bei einem Freundſchaftsſpiel Bezirksliga Kreisliga mitten in der Verbandsſpielzeit auf die Beine zu bringen, dürfte eine Seltenheit, wenn nicht gar Einmaligkeit ſein. Der rechneriſche Kopf, der den königlichen Zeppelin mit ſeinen unerhörten Menſchen⸗ maſſen in Kalkulation mit dieſem Stadionſpiel ſtellte, hätte das Zeug zu einem Finanzminiſter, den wir ja heute wie nie zuvor brauchen könnten. Doch zum Kern der Sache: Leider war die ſpieleriſche Ausbeute, wie ſchon das nackte Ergebnis beſagt, eine recht einſeitige und könnte man ſich auf das Regiſtrieren der Tore beſchränken— wenn nicht für den Kreismeiſteranwärter Phönix ein gar ſaftiger Wink in dieſem Debakel ſtecken würde. So wie Phönix ſich geſtern präſentierte, könnte man den Glauben an ſein weiteres Durchſtehen verlieren, wenn nicht die alte Er⸗ fahrung beſtände daß Privatſpiele niemals einen Maß⸗ ſtab für Verbandskämpfe abgeben könnten. Geſtern war die Leiſtung von Phönix geradezu kataſtrophal und man kann vielleicht nur den einen Entſchuldigungsgrund an⸗ führen, daß die Mannſchaft den glatten Stadionraſen eben nicht gewöhnt iſt. Aber außerhalb dieſes Grundes wurde ſpieleriſch aber ſo wenig geboten. daß die Haupturſache eben doch in dem tatſächlich beſtehenden Klaſſenunterſchted zu ſuchen iſt, denn an Ballbehandlung, Zuſammenſpiel, Deckung, Abwehr und Schuß reichte Phönix an Waldhof weit nicht heran. Dazu kam. daß Hering im Phönixtor ein ſolch unſicheres und mitunter laxes Spiel zeigte, wie kaum zuvor. Hätte Walz nicht den Fehler begangen, Eine geglückte Revanche V. f. R. Schwitzgebelmanuſchaft— Heinrich Lanz AG. :1(:0) Nachdem die Schwitzgebelmannſchaft des BfR. vor 8 Tagen gegen Heinrich Lanz AG.:1 verloren hatte, war Wan auf den Ausgang des am Sonntag vormittag auf dem BfR.⸗Platze zum Austrag gelangten Rſtckſpiels umſo⸗ mehr intereſſiert, da die Raſenſpieler ihre Mannſchaft durch Gutfleiſch, Deſchner und Fleiſchmann weſentlich ver⸗ ſtärkt hatten. Das Einſtellen dieſer 3 Leute wirkte ſich denn auch prompt zu einem hohen Siege der Schwitzgebel⸗ Mannſchaft aus, womit indeß das Stärkeverhältnis beider Gegner nicht gang übereinſtimmte. Auf keinen Fall waren die Lanzen“ 5 Tore ſchlechter als die Raſenſpieler, die Leiſtungen mit einem 6˙1 Sieg belohnt ſahen. Das der 1. Hälfte im Zeichen der VfR.⸗Mann⸗ AG. auf, aber reichte die ihre Spiel ſtand in ſchaft. Nach dem Wechſel kam dann Lanz um den Vorſprung des Gegners einzuholen, Kraft nicht aus. Bis zur Pauſe hatten Walter und Fleiſch⸗ mann auf 210 geſtellt und unmittelbar nach den. echſel brachte ein Faulelfmeter Fleiſchmann 310. Wenig ſpäter nutzte der VfR.⸗Rechtsaußen Lang eine ſchwache Abwehr⸗ arbeit des gegneriſchen Torwarts zu:0 aus und damit war die Niederlage der Lanz⸗Leute beſiegelt. Es reichte dleſen zwar noch zu einem Gegentreffer durch den Rechts⸗ außen, aber 2 weitere Tore der Schwitzgebelmannſchaft ſtellten den Sieg mit 621 ſicher. Das Spiel war im Geſamten betrachtet flott und ab⸗ wechſlungsreich. Die Mannſchaften kämpften etwas reich⸗ lich hart, aber man blieb dennoch im Rahmen des Er⸗ laubten. Beiderſelts bildeten die Angriffe die ſchwächſten Mannſchaftsteile. Die Aktionen der Stürmerreihen waren— bei oft beſten Gelegenheiten— zu ungenau oder zu langſam, ſodaß die eifrigen Schlußtrios mitunter die klarſten Torchancen erfolgreich ſtören konnten. Bei den Läuferreihen dominierte die des BfR., die allerdings das Pech hatte, in der 55. Spielminute einen Mann durch Verletzung zu verlieren. Dadurch wurde ein Austauſch zwiſchen Sturm und Deckung nötig, der ſich im All⸗ gemeinen bewähren ſollte. Als Schiedsrichter amtierte Wörner(1913 Mann⸗ heim), deſſen Entſcheidungen von den Spielern öfter mit Proteſtkundgebungen umrahmt wurden. Seine Spiel⸗ leitung gab aber hierzu eigentlich keine Veranlaſſung. MTG.— TB. Bruchſal:0(:0) Das Spiel im Schloßgarten ſah die Mannheimer jeder⸗ zeit leicht überlegen und als ſichere Sieger. Bei den Bruch⸗ ſalern war der Mittelläufer der beſte Mann und auch der einzige, der den Mannheimern gleichwertig war. Der Sturm der MTG., der bisher noch nie richtig in Schwung gekommen war, konnte in neuer Aufſtellung beſſer gefallen. Die rechte Seite war etwas ſtärker als der linke Flügel, der etwas zu langſam war. In den Torerfolgen teilen ſich der Rechtsaußen(), Mittelſtürmer(1) und Halblinke(). Die Läuferreihe und Hintermannſchaft in gewohnter Aufſtel⸗ lung, war wie ſtets zuverläſſig und hielt den gegneriſchen Sturm ſicher. werden können und müſſen. ſeine Saftſchüſſe nicht genug zu plazieren, dann wäre eine zweiſtellige Torzahl herausgekommen. Faſt nie ſtand He⸗ rina richtig und ſein Fangen war miſerabel. Anderſeits reichte die Phönixläuferreihe zur Deckung wie zum Auf⸗ bau abſolut nicht, und daß der Sturm nur ſelten vor, und zum Schießen kam, lag nicht zuletzt an dieſem Mangel. Auch die Verteidigung zeigte ſich lange Zeit ſehr ſchwach. Das Ganze hatte keinen Zuſammenhalt, und erſt nach Seitenwechſel wurde die Leiſtung bei weit größerem Ein⸗ fatz jedes Einzelnen dann beſſer. Das ſpiegelt auch deut⸗ lich der Torſtand vor dem Platzwechſel. Lediglich ein Alleingang von Schwartz rettete das ominöſe„Ehrentor“. Nicht mit von der Partie waren Müller und Englert J. Waldhof bei welchem Brückl und Haber fehlte, ſpielte friſch und flüſſig, und konnte ſich gegen ſolche Tordeckung dann auch der körperlich ſchwache Siffling fjamos durch⸗ ſetzen. Vier ſchöne Tore kommen auf ſein Konto. Waltz plazierte nicht genug, wie ſchon oben angedeutet, was um ſo auffallender war, als Hering meiſt ſehr ſchlecht ſtand. Läuferreihe und Verteidigung waren gut. Morlock hatte erſt ſehr ſpät und ganz vereinzelt einzugreifen. Wei⸗ dinger ſparbe ſein Pulver, und gab kurz vor dem Schluß⸗ pfiff dann ſeinen Teil mit einem ſcharf und flach geſchoſ⸗ ſenen Tor. Pennia buchte 2 Tore. Ein Tor ſchoß der ſpäter für Siffling einſpringende Erſatzmann Rockitz. Alles in allem eine unerwartet einſeitia ſich abrollende An⸗ gelegenheit, die ſchließlich zahlreiche Zuſchauer vorzeitig den Platz verlaſſen ließ. Schade— es hätte für die gute Einnahme ſicherlich von der einen Seite mehr geboten Feth ⸗Sandhofen leitete das faire Spiel aut. Das Spiel begann mit einer ſofortigen Ueberlegenhett der MTG. Eine ſchöne Flanke des Rechtsaußen vermochte der Mittelſtürmer zum 1. Tor einzuſchießen, nachdem der Bruchſaler linke Verteidiger den Ball verfehlt hatte. Die weiteren vereinzelten Angriffe von Bruchſal werden eine ſichere Beute der MTG.⸗Verteidigung, dagegen gelingt es den Mannheimern auf der Gegenſeite, durch 2 weitere Tore das Reſultat bis Halbzeit auf:0 zu erhöhen. Nach Wie⸗ deranſpiel dasſelbe Bild. Die MTG. kommt noch zu zwet ſchönen Toren, während Bruchſal leer ausgeht. Zwar ver⸗ ſucht der Turnerbund immer wieder, das Reſultat zu ver⸗ beſſern, jedoch in der Mannheimer Hintermannſchaft war nicht vorbei zu kommen. Zwei Herren von TFC. Ludwigs⸗ hafen amtierten zufriedenſtellend. Die Ib⸗Mannſchaft der MTG. ſpielte gegen die gleiche des TC, Ludwigshafen:2, während die 3. Mannſchaft gegen die Ib de. FV. Speyer:2 verlor. Dagegen konnten die Damen der MT. gegen die Damen des Turnvereins Speyer einen ſicheren:0⸗Sieg erringen. Die übliche Münchener Ueberraſchung 1860 ſchlägt DSV.:0(:0) Auch an dieſem Samstag gab es beim Verbandsſpiel in München wieder eine Ueberraſchung: 1860 konnte den DSV. trotz der vorzüglichen Hintermannſchaft des Geg⸗ ners mit nicht weniger als 610(:0) Treffern ſchlagen. Dabei war beim DSV. die Abwehr Ertl⸗Schmidt⸗Vetterle noch der bei weitem beſte Mannſchaftsteil. Sehr mäßig ſpielte die DSV. Läuferreihe, in der allerdings Heck⸗ mater 1 fehlte. Der Sturm arbeitete nicht flüſſig genug. Die 6ber zeigten nicht nur ein techniſch feines, ſondern auch ein bemerkenswert ſchneidiges Spiel. Huber I be⸗ ſorgte in der elften Minute das Führungstor. Ein zweite Treffer fiel zehn Minuten ſpäter durch ein Selbſt⸗ kor des linken Läufers vom DSV. Nach der Pauſe er⸗ höhten Schäfer, Huber, Stieglbauer und Pledl(Hand⸗ elfmeter) das Ergebnis auf:0. Der vor 4009 Zuſchauern errungene Sieg des SV. 1860 war auck in dieſer Höhe vollkommen verdient. Um den Fußball⸗Bundespokal In der Zwiſchenrunde um den De B⸗Pokal werden am 11. Januar Süddeutſchland und Weſtdeutſch⸗ land vorausſichtlich in Frankfurt a. M. zuſammen⸗ treffen, während für die zweite Begegnung zwiſchen Süd⸗ oſtdeutſchland und Mitteldeutſchland auf Wunſch der ober⸗ ſchleſiſchen Fußballgemeinde vorausſichtlich Beuthen als Austragungsort den Zuſchlag erhalten wird. Hertha und Berliner SC. getrennt Die ſeit langem erwartete Trennung zwiſchen dem Ber⸗ liner Sport⸗Club und ſeiner Fußball⸗Abteilung Hertha⸗ BSC. iſt jetzt zur Tatſache geworden. In der gemeinſamen ab. Generalverſammlung hat ſich der Deutſche Fußball⸗ meiſter wieder ſelbſtändig gemacht, nachdem er vor ſieben Jahren die„Ehe“ mit dem Berliner Sport⸗Club ein⸗ gegangen war. Der Fußballmeiſter wird jedoch den Dopelnamen Hertha⸗ BSC. auch in Zukunft weiterführen, Fußball der Gruppe Baden Phönix Karlsruhe Karlsruher F. V..1(120) 8000 Zuſchauer erlebten bei prächtigſtem Fußhallwetter eine Rieſenüberraſchung, da man doch allgemein mit einem ſicheren Siege des K. F. V. gerechnet hatte. Dieſe erſte Niederlage des K. F. V. war völlig verdient. Die Maun⸗ ſchaft war ſcheinbar in dem Bewußtſein eines leichten Sieges in den Kampf eingetreten. K. F. V. hatte Lange erſetzt, während Phönix auf Vogel, Heiſer und Häffner verzichten mußte. Schon bei Beginn des Spieles bemerkte man einen viel größeren Eifer der Phönix⸗Elf, die ſehr bald das Heft in die Hand nahm und bereits nach 5 Mi⸗ nuten durch Eigentor Hubers in Führuna kam. Von dieſem Moment an war in der K. F..⸗Mannſchaft eine große Nervoſität und alles toll durcheinander feſtzuſtellen. Die Mannſchaft fand ſich keinen Augenblick zuſammen. Die Abwehr beging Fehler auf Fehler, während der Sturm mehr oder weniger in der Luft hing. Phönix hingegen zeigte ein ganz ausgezeichnetes Spiel aller Reihen und war dem K. F. V. ſowohl in techniſcher Hinſicht als auch in Bezug auf Schnelligkeit klar überlegen. Beim Stande von:0 wurden die Seiten gewechſelt. Nach Halbzeit war der K. F. V. lange Zeit tonangebend. Phönix ließ etwas nach, doch wollte K. F. V. nichts glücken. 10 Minuten vor Spielende erhielt Holzmeyer eine ſchöne Flanke, die er auf Tornähe ſicher zum:0 verwandelte. Unmittelbar dar⸗ auf ging der K. F. V. Rechtsaußen durch und ſchoß be⸗ drängt den Ehrentreffer. Drei Minuten ſpäter ſtellte Scheſer, nachdem er die K. F. B. ⸗Verteidigung überlgufen hakte, mit einem dritten Treffer den Sieg ſicher. Dölker⸗ Stuttgart war ein guter Leiter. Sp. Vg. Schramberg V. f. B. Karlsruhe:1(:1) Der Neuling hatte das Glück, auf eine Schramberger Mannſchaft unter Form zu ſtoßen. Bereits in der 18. Minute konnte der.f..⸗Rechtsaußen Schwerdtle das ein⸗ zige Tor des Tages erzielen. Wohl gewann die Schram⸗ berger Elf in der Folgezeit die Oberhand, doch konnte der Torwart des V. f. B. mit Glück das Heiligtum reinhalten und den Platz als alücklicher Sieger verlaſſen. Die Schramberger hatten einen äußerſt ſchlechten Tag, in der Elf fehlte jeder Zuſammenhang. Vor 800 Zuſchauern lei⸗ tete Höhn⸗Mannheim recht aut. S. C. Freiburg FJ. C. Villingen 320:0 Einen ſchönen Erfolg errang der S. C. Frelburg in Villingen der umſo höher einzuſchätzen war, als die Frei⸗ burger ſchon in der 5. Minute ihren beſten Mann, den Verteidiger Henger, durch einen Knieſcheibenbruch ver⸗ loren. Das Spiel zeigte keine ideenreichen Leiſtungen, ſchlüſſiges Zuſammenſpiel vermißte man auf beiden Sei⸗ ten. Die erſte Halbzeit ſah den eifrigeren.C. im An⸗ griff. Der Mittelſtürmer Kleiner ſchoß in der 10. Mi⸗ nute den erſten Treffer, dem der rechte Läufer Trapp durch einen 25 Meter⸗Strafſtoß in der 22. Minute den zweiten Erfolg anreihte. In der zweiten Halbzeit waren die Billinger wie umgewandelt. Die Mannſchaft drängte ſtark, doch die Erfolge blieben aus. In der 34. Minute ſtellte Gaßmann mit einem dritten Tor den Sieg her. Schieds⸗ richter Schütze⸗Feuerbach leitete den Kampf vor 1200 Zu⸗ ſchauern einwandfrei. Fußball der Gruppe Saar 1. FC. Idar— JV. Saarbrücken:2(:0) Die Idarer bewieſen in dem Spiel gegen JV. Sagr⸗ brücken, daß ihre letzten guten Leiſtungen nicht auf Zufall beruhten. Auch diesmal ſtellten ſie eine überaus kampfes⸗ freudige Mannſchaft, die durch ihre Geſchloſſenheit den Gegner völlig überraſchte. Bereits bei der Pauſe lautete das Ergebnis:0 zu Gunſten der Idarer, die dann, als ſie kurz nach Wiederbeginn mit:0 führten, ſtark ver⸗ halten ſpielten und die Gäſte ſo zu zwei Gegentreffern kommen ließen. Bei Saarbrücken konnte der Sturm einigermaßen gefallen, doch ließ er jegliche Schußkraft vor dem Tore vermiſſen. Bei Idar waren Burkhardt und Bohrer die Torſchützen, während für den FV. Benzmüller und Werny die Gegentreffer erzielten. Das Spiel war bis auf den einen Fall, der zur Hinausſtellung des FV. Verteidigers Beiler wegen Tätlichkeiten führte, fair. Fink⸗ Seckbach konnte als Unparteiiſcher nicht immer gefallen. F. Pirmaſens— Saar 05 Saarbrücken:1(:0) Dieſer Punktekampf wurde vonſeiten des FK. mit einer unverwüſtlich guten Spiellaune durchgeführt, gegen die Saar 05 umſonſt ankämpfte. Die Pirmaſenſer Stürmer ſchoſſen aus allen Lagen auf das gegneriſche Tor und drängten ſo mit wenigen Ausnahmen die Saarelf ganz in die Defenſive. Trotzdem war Saarbrücken um eine Klaſſe ſchlechter als der Gegner, wie man aus dem Er⸗ gebnis herausleſen könnte. Auch ſein Sturm zeigte, daß er zu kombinieren verſtand, doch fehlte ihm der ab⸗ ſchließende Torſchuß. Bei Pirmaſens dagegen war jeder Mann voll auf ſeinem Poſten. In die Torerfolge teilen ſich Hergert 3, Michel 2, Weill, Hammer und Fuhrmann mit je einem Treffer. Bei Sgar 05 fiel erſt kurz vor Schluß der mehr als verdiente Ehrentreffer. Fritz⸗Oggers⸗ heim leitete vor 4000 Zuſchauern korrekt und ſicher. Sp.⸗Fr. Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen 513(:1) Ueber 6000 Zuſchauer erlebten zwiſchen dieſen beiden Mannſchaften einen intereſſanten und bhöchſt wechſelvollen Kampf, bei dem der Sieg der beſſer und geſchloſſener ſpielenden Sportfreunden zufiel. Boruſſias Niederlage wurde in der Hauptſache durch das Verſehen der Flügel⸗ leute und des Torhüters verurſacht. Ausgezeichnet da⸗ gegen war bei den Boruſſen der Halblinke Anſchütz. auf deſſen Konto auch die drei Treffer gingen. Die Entſchei⸗ dung fiel erſt in der Mitte der zweiten Spielhälfte, als die Sp.⸗Fr. beim Stande von 318 durch den Halbrechten und Halblinken noch zwei weitere Treffer ſchoſſen. V. f. B. Dillingen— V. f. R. Pirmaſens:2(:1) VfR. Pirmaſens ſtellte zwar die techniſch beſſere Mann⸗ ſchaft, mußte jedoch durch die Unſicherheit ſeiner Berteidi⸗ gung den energievoller ſpielenden Dillingern den glück⸗ lichen Sieg überlaſſen. Dillingen kam bei ſeinen weniger ſyſtemvollen Angriffen erſt in der zweiten Spielhälfte, als das Treffen 22 ſtand, durch ſeinen Rechtsaußen zu den entſcheidenden Toren. Zahn⸗Ludwigshafen amtierte als, Unparteliſcher ſehr unſicher. Weitere Ergebniſſe Süddeutſchland Gruppe Nordbayern: 1. JC. Nürnberg— 1. C. Bay⸗ reuth 10:0: Sp.⸗Vg. Fürth— JV. 04 Würzburg 9215 Kickers Würzburg— Bayern Hof 214. Gruppe Südbayern: München 1800— De. München 610) Bayern München— Ingolſtadt⸗Ringſee 611; Teutonia München— Schwaben Augsburg 015. Gruppe Württemberg: Kickers Stuttgart— 1. Fe. Pforzheim:4; Union Böckingen— Germanig Brötzingen :1; FC. Birkenfeld— VfR. Heilbronn 21. Gruppe Rhein: ſpielfrei. Gruppe Main: Union Niederrad— Eintracht Frank⸗ 8855 5. Bieber— FSV. Frankfurt 110 Fechenheim 09— Kickers Offenbach:2, Rot⸗Weiß Frank⸗ N 1. e:0. 5 8 ruppe en: 1. FC. Langen— Viktoria Urbera 7 1 5 n 5 Worms:2; Hos matia Worms— SV. Darmſtadt:0; Vfe. Neu⸗ 4 burg— SV. Wiesbaden 311. 1 Berlin Gruppe A: Hertha⸗BscC.— Viktoria 89:8; Bf. Pankow— Berliner Kickers:2; Preußen— Tasmania :2; Union Oberſchönweide— Polizei⸗SB.:1. Gruppe B: Spandauer SV.— Tennis Boruſſta 022, 2 5 75 1 3 SV. 92:1; Weißenſee 1900.— Südſtern:3; Blauweiß— Union Potsdam 312; Concordta— Minerva 93:2. 1 0 1 Seite/ Nummer 485 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 20. Oktober 1980 Locken BfR. Mannheim— TV. 46 Mannheim:2(:0) Wenn etwas mit dieſem gewiß nicht vorbildlichen Tref⸗ fen verſöhnen kann, ſo iſt es der unentſchiedene Ausgang, der beide Vereine um den erhofften Erfolg brachte. Ge⸗ wiß, es gehört leider ſchon zu den Alltäglichkeiten, daß der Sportenthuſiasmus immer kraſſere Formen annimmt, ober man wird nicht behaupten können, daß es ſich hier bei dieſem Lokalkampf um eine reine, faire Sportbegei⸗ ſterung gehandelt hat. Es war vielmehr ein taktloſes Be⸗ nehmen der Zuſchauer aus beiden Lagern, wie es ſonſt im Hockeyſport glücklicherweiſe zu den Seltenheiten gehört. Gegen Begeiſterung wird niemand etwas einzuwenden baben, wenn ſie aber derartige Formen annimmt, dann wird man mit aller Entſchiedenheit ſich dagegen verwah⸗ ren müſſen. Es wäre ſchade, wenn Lokalkämpfe in Zu⸗ kunft nicht mehr möglich ſein ſollten, aber es wäre doch das geringere Uebel, wenn man auf ähnliche Spiele ver⸗ zichtet, die dem Anſehen des Hockeyſports mehr als ab⸗ träglich ſind. Vielleicht kehrt dann die nötige Beſinnung in die Reihen der Mitglieder ein. Die Hauptſchuld an dem ſtetig wachſenden Kampfcharak⸗ ter dieſer Lokalbegegnung trägt das Publikum, die Haupt⸗ ſchuls an einigen Fehlentſcheidungen und Unſicherheiten der Unparteiiſchen trägt abermals in erſter Linie das Publikum, und ſich hiergegen zu verwahren, iſt das gute Recht jedes anſtändig geſinnten Sportmannes, dem fair play kein leerer Begriff geworden iſt. So darf man ſich denn auch nicht wundern, daß das Treffen unter diefen unerfreulichen Umſtänden keine beſonderen Leiſtungen zeigte, vielmehr der Geſamteindruck eine ziemliche Ent⸗ täuſchung brachte und das als gerechte Strafe für alle die, denen hier die Hauptſchuld beizumeſſen iſt. Man wird aber zum anderen unbedingt die Spieler in Schutz nehmen müſſen und nichts unverſucht laſſen dürfen, um derortige Vorkommniſſe für die Zukunft von vornherein auszu⸗ ſchalten, ſoll den Mannſchaften nicht die Freude am Sport vergällt werden. Der Vfg. hatte ſich auf das Experiment eingelaſſen, Heiler als Mittelläufer zu ſtellen, eine Maßnahme, die ſich nicht bewährte. Heiler kann durchaus ein brauchbarer Mittelläufer werden, noch fehlen aber Ueberſicht und ge⸗ naues Zuſpiel. Der Angriff, bei dem die rechte Seite durch Verletzung weit unter Form blieb, konnte ſich denn auch bei leichter Feldüberlegenheit nicht recht zur Geltung bringen. Beiderſeits waren die Abwehrlinien die ſtärk⸗ ſten Mannſchaftsteile, was durch die Tatſache bekräftigt wird, daß ſämtliche Tore weniger noch guten Angriffs⸗ leiſtungen zuſtonde kamen, als vielmehr eine Folge von günſtigen Zufällen waren.— Beim TV. 44 iſt eine er⸗ freuliche Leiſtungsſteigerung feſtzuſtellen. Die Elf hat durch die Einſtellung der Brüder Graff an Können bedeu⸗ tend gewonnen. Graff 2 war ein guter Mittelläufer, Groff 1 ein energiſcher Halbſtürmer, ſo daß jetzt vor allem auch die Angriffsreihe der 46er an Durchſchlagskraft weſentlich gewonnen hat. Die Abwehr war wie gewohnt ſicher; auch hier bedeutet Stenger entſchieden eine Ver⸗ ſtärkung. Im Angriff gefielen vor allem noch Morgenroth und Pfiſterer. Die erſte Halbzeit brachte keine beſonderen Leiſtungen und blieb auch ohne Erfolge. Eine Viertelſtunde nach dem Wechſel holte ſich VfR. die Führung; Chriſtophel kann eine Flanke von rechts eindrücken. Bereits wenige Mi⸗ nuten ſpäter kann Henſolt aus einem Gedränge heraus den zweiten Erfolg erzielen. Noch geben ſich die 46er nicht geſchlogen. In kurzer Folge erzielen ſie eine ganze Serie von Straſfecken; ſchließlich gelingt es Graff 1, eine dieſer zahlreichen Chancen zu verwandeln. Jetzt wird das Spiel der Gäſte beſſer, und im Anſchluß an eine weitere 5 8 glückt auch Pfiſterer mit Nachſchuß der Aus⸗ gleich. Im Spiel der Reſerven ſiegte VfR. mit:3, bei den 3. Mannſchaften mit:0 und bei den Damen gegen die verbeſſerte Leiſtungen zeigenden 46erinnen mit:0. Die Schüler des TV. 46 kamen dagegen zu einem:0 Erfolg. T. HC. Heidelberg— SC. 80 Frankfurt 11(:1) Nach dem Unentſchieden gegen die T. G. 78 Heidelberg kam dieſem Treffen erhöhte Bedeutung zu. Allgemein hatte man mit einem Siege der Heidelberger gerechnet. zu⸗ mal die Frankfurter auch diesmal ohne Theo Haag an⸗ traten. Außerdem fehlte noch Kayſer, während Heidelberg für den immer noch verletzten Linksaußen Kerzinger Erſatz eingeſtellt hatte. Das Spiel brachte vor allem gute tech⸗ niſche Leiſtungen und beſtach durch die vornehme Kampfes⸗ weiſe beider Mannſchaften. Heidelberg kam erſt in der zweiten Halbzeit richtig in Fahrt und hätte hier auch den Kampf zu ſeinen Gunſten entſcheiden müſſen, aber der zu ſpät erwachte Kampfeseifer ließ gegen die ausgezeichnete Abwehr der Gäſte nur noch den Ausgleich zuſtandekom⸗ men. Bei den Einheimiſchen war die Abwehr diesmal nicht immer unbedingt ſicher, dafür war Körner beſſer als ſonſt. Peter war abermals der überragende Läufer auf dem Platz und bei gefahrvollen Momenten ſtets zur Stelle. Im Angriff konnte ſich der rechte Flügel gegen Schäfer nur während der erſten Halbzeit durchſetzen. Nach der Pauſe blieb der routinierte Frankfurter meiſt im Vorteil. Baudendiſtel war die Triebkraft im Angriff, hatte aber großes Schußpech. Die übrigen genügten, ohne beſondere Leiſtungen zu zeigen.— Bei Frankfurt voll⸗ brachte Henke im Tor ganz ausgezeichnete Leiſtungen; Koh⸗ mann war die Stütze der Abwehr, der überall zu finden war und wieder hervorragend gefiel. In der Läuferreihe wurde unauffällige aber ſehr produktive Arbeit geleiſtet, was vor allem von Schäfer zu ſagen iſt. Der Angriff iſt recht ſchnell, die Stärke liegt im rechten Flügel, wo Willy Haag immer noch glänzendes Können zu zeigen vermag.— Beſondere Erwähnung verdienen noch beide Unparteiiſche; Dr. Rödig⸗80 Frankfurt und Dr. Lauer⸗ H. C. Heidelberg mieden allzu zahlreiche Unterbrechungen und ergänzten ſich in beſter Weiſe. Die erſten Angriffe gehören den Gäſten, doch antwortet Heidelberg ſofort mit einigen ſchönen Kombinationszügen. Für die Folge haben die Heidelberger die beſſeren Chan⸗ cen, aber Frankfurt iſt glücklicher; Braun kann als Halb⸗ links eine exakte Flanke der rechten Seite unhaltbar ver⸗ wandeln. Bis zur Pauſe kommt Heidelberg zu mehreren Strafecken, die aber knapp danebengeſchoſſen oder von Henke in glänzender Weiſe abgewehrt werden. Trotz zahl⸗ reicher Chancen kann Frankfurt den knappen Vorſprung bis zur Pauſe halten. Bald nach dem Wechſel liegt Hei⸗ delberg wieder klar im Angriff. Baudendiſtel geht allein durch, kommt aber zu Fall. Beim nüchſten Angriff ſpielt ſich Baudendiſtel frei und ſagt den Ball unhaltbar unter die Latte. Bis auf einige energiſche Durchbrüche der Gäſte beherrſcht Heidelberg zumeiſt das Feld. ohne aber einige Strafecken und ſonſtige Chancen erfolgreich verwerten zu können, wobei ſich abermals Kohmann und insbeſondere Henke im Tor beſonders auszeichnen: ſo weiß Henke ein⸗ mal drei aufeinanderfolgende Schüſſe geiſtesgegenwärtig glänzend zu parieren. Zu wenig energievolles Spiel in der erſten Halbzeit hat die Heidelberg um einen leicht mög⸗ lichen Sieg gebracht. Man wird jetzt mit umſo größerer Spannung dem nächſten Sonntag ſtattfindenden großen Heidelberger Lokaltreffen zwiſchen H. C. H. und T. G. 78 ent⸗ gegenſehen. 5 H. B. Allgemeine Amneſtie des DB. Wie verlautet, beabſichtigt der Deutſche Fußball⸗Bund, eine Klärung der vielumſtrittenen Frage der reinlichen Scheidung durch eine allgemeine Amneſtie herbeizuführen. Gegen dieſe Amneſtie wird zwar beſonders von Weſt⸗ deutſchland heftig Sturm gelaufen, jedoch iſt bei ruhiger Beurteilung der ganzen Sachlage nicht zu leugnen, daß die allgemein angeſtrebte„Säuberungsaktion“ nur in Ver⸗ bindung mit einer allgemeinen Amneſtie möglich iſt. Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Norwegen Für den nächſten Fußball⸗Länderkampf mit Norwegen am 2. November in Breslau hat der Deutſche Fußball⸗ Bund als Schiedsrichter den Wiener Betſchury vor⸗ geschlagen, mit deſſen Leitung die Gäſte einverſtanden ſind. Als Linienrichter werden zwei ſo ausgezeichnete Fachleute wie Birlem⸗Berlin und Gerlach⸗Breslau amtieren. Für das Länderſpiel iſt das Intereſſe in ganz Schleſien außer⸗ ordentlich ſtark. Das Länderſpiel wird auf den norwegt⸗ ſchen Sender übertragen. Die Reportage wird von einem norwegiſchen Sportjournaliſten auf eigener Leitung durch⸗ geführt. Ungarn tritt vom Mitropa⸗Pokal zurück Die Budapeſter Vereine haben den Beſchluß gefaßt, von der Mitropa⸗Pokal⸗Konkurrenz in ihrer der⸗ zeitigen Form zurückzutreten. Nur wenn die ganze Kunkurrenz innerhalb von 14 Tagen in höchſtens zwei Städten nach dem Muſter eines Turniers durchgeführt wird, wollen die Budapeſter Vereine wieder mitmachen. Erfolge ſüddeutſcher Boxer Italieniſche Niederlagen in München Der Jubiläums⸗Boxabend der Fauſtkampfriege Jahn in München hatte ſeine Anziehungskraft nicht verfehlt, denn der große Wagnerſaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Intereſſe war berechtigt. Das Münchener Publikum, das an boxſportlichen Dingen außerordentlich regen Anteil nimmt, wollte auch beim internationalen Kampfabend der Jahn⸗Fauſtkämpfer gegen die angekün⸗ digten Italiener mit dabei ſein. Die Italiener zeigten ſich von der beſten Seite. Tem⸗ peramentvoll gingen ſie in den Kampf und zwangen ihre deutſchen Gegner zur vollen Entfaltung ihres Könnens, ſo daß dieſe nur zweimal zu knappen Punktſiegen kamen, während ſie im Fliegen⸗ und Mittelgewicht ihre Begeg⸗ nungen gar unentſchieden geſtalten konnten. Die internationalen Kämpfe Der beſte Italiener war zweifellos der Italiener Rodriguez, einer der bekannteſten italieniſchen Inter⸗ nationalen. Allerdings hatte er mit 114 Pfund die Bantamgewichtsklaſſe weit überſchritten, ſo daß Ziglarſkti von vornherein ſtark im Nachteil war. Aber der deutſche Rekordinternationale überwand auch dieſes Hindernis dank ſeiner außergewöhnlichen Ringerfahrung und blendenden Taktik. Der Italiener kam während des ganzen Kampfes nicht dazu, ſeinen Stil durchzuſetzen. Er ließ ſich von dem 1880er von Anfang bis Ende den An⸗ griff aufdrängen und war deshalb ohne weiteres auf der Verliererſtraße. Seinen Defenſivkampf konnte er jeden⸗ falls keineswegs ſo geſtalten, daß der Sieg des Münche⸗ ners beeinträchtigt wurde. Einen weiteren Punktſieg holte ſich München durch Kugler im Weltergewicht. Der Einheimiſche er⸗ reichte zwar nicht ſeine Höchſtform, doch beherrſchte er den Italiener Miſſerini in allen drei Runden. Kuglers harte und ſchnelle Rechte entſchied den Kampf in erſter Linie. Dazu kamen noch die beſſere Deckung und der reinere Stil; Miſſerines Verſuch, ſich auf Halbdiſtanz durchzuſetzen, ſcheiterte. Dabei verſäumte er es ſtets, das Kinn zu decken, was ihm manchen Verluſtpunkt ein⸗ brachte. So beſtand über Kuglers verdienten Punktſieg kein Zweifel. 5 Nach der angenehmſten Seite überraſchte im Mittel⸗ gewicht der Münchener Dirr gegen den italieniſchen Weltergewichtsmeiſter Neri, der mit 140 Pfund eben⸗ falls gut im Mittelgewicht ſtand. Der Münchener war tadellos trainiert. Seine Linke kam oft und immer genau auf das Kinn des Italieners, der alle Regiſter ziehen mußte, um in der Schlußrunde noch zu einem Unentſchie⸗ den zu kommen, ein Ergebnis, das für ihn noch ſehr ſchmeichelhaft lautete. Dirr hat durch dieſen Kampf be⸗ wieſen, daß er zur erſten bayeriſchen und deutſchen Spitzenklaſſe aufgerückt iſt. Aus dem vorgeſehenen Fliegengewichtskampf zwiſchen Pandolfini und Hofſtetter wurde ein Miſch⸗ gewichtstreffen, da der Italiener 105 Pfund auf die Waage brachte, während Hofſtetter genau 101 Pfund hatte. Pandolfini entpuppte ſich gleich als ungemein ge⸗ fährlicher Gegner ſchon in der erſten Runde, der jede Blöße Hofſtetters ſofort ausnutzte. Der Münchener gab dem Italiener manche Gelegenheit zu klarem Landen, deckte er doch oben ſehr mangelhaft und kam ſo um den ſonſt ſicheren Sieg. So gab es ein Unentſchieden, das beiden Kämpfern gerecht wurde. Die Rahmenkämpfe erfüllten alle Erwartungen. Beſonders im Schwer⸗ gewicht zwiſchen Schiller ⸗Bajuwaren und Schweitzer ⸗ Augsburg gab es hervorragenden Sport zu ſehen. Wer damit rechnete, daß Schweitzer infolge ſeiner 25 Pfund Uebergewicht zu einem Siege kommen ſollte, verrechnete ſich gewaltig. Schon in der zweiten Runde drehte Schiller, der 160 Pfund brachte, gewaltig auf, griff beherzt an, traf ſehr genau und hatte den gan⸗ zen Kampfreſt unangefochten für ſich. Des Müncheners einſtimmiger Punktſieg fand großen Beifall. Im Federgewicht war Höchtl⸗ Jahn ſeinem Gegner Keil⸗Boxklub techniſch und taktiſch weit über⸗ legen, ſo daß er zu einem klaren Punktſieg kam; auch Roßmaier⸗ Jahn kam zu einem Punktſieg, den er aber hauptſächlich ſeiner beſſeren Arbeit erſt in der Schlußrunde verdankte. Die erſten beiden Runden ſetzte ihm der Augsburger Spegel allerdings ſo heftigen Widerſtand entgegen, daß das Treffen noch offen war. In dem flott durchgeführten Einleitungstreffen ſchlug der Weltergewichtler Dreher⸗ Armin den noch zu wenig erfahrenen Schieß l⸗ Jahn überzeugend ſicher nach Punkten. Sch. um die Mannſthafts⸗Moiſterjchaft im Nhein⸗Notkar⸗Gau V. f. K. 86 ſiegt weiter— Stemm⸗ und Ringklub Lampertheim 14:5 geſchlagen Nach der knappen Niederlage vom St. u. R. Lampert⸗ heim in Sandhofen am vorigen Samstag gegen Spielver⸗ einigung und dem hohen Sieg des V. f. K. 86 über Sport⸗ vereinigung 84 am vergangenen Dienstag war man natür⸗ lich auf den Kampf der Lampertheimer gegen V. f. K. 86 befonders geſpannt. Die beiden Teams trafen ſich am Samstag abend im Rheingoldſaal in Lampertheim. Die Ringer der Mollſchule rechtfertigten ihren Ruf und beſteg⸗ ten Lampertheim nach harten Kämpfen mit dem gleichen Re⸗ ſultat, mit dem ſie den 84ern das Nachſehen gaben. Das Reſultat hätte leicht noch höher ausfallen können, wäre Adam nicht durch eine zweifelhafte Entſcheidung des Kampf⸗ richters um den Sieg gekommen und hätte Münch ſich nicht gar noch ſelbſt gelegt. Die Lampertheimer Mannſchaft war durch die Nichtbeſetzung im Halbſchwergewicht von vorn⸗ herein im Nachteil. Der Beſuch, wie auch die Kampfleitung von Siebig⸗A. S. V. Ladenburg, der nicht immer zu über⸗ zeugen vermochte, ließen zu wünſchen übrig. Die Kämpfe Bantamgewicht: Moos, Lampertheim— Adam, Vf. 86 Mannheim. Nach Ablauf des Standkampfes, der beiderſeits heftige Angriffe ſah, mußte Moos durch Losentſcheidung in die Bodenlage, wo Adam durch einen ſeitlichen Ueberwurf in Führung ging. Ein Aufreißer von Adam, bei welcher er, in eine niedere Brücke gehend, ſich überrollte, wurde von Moos glänzend abgewehrt. Nach dem Wechſel in der Bo⸗ denlage machte Moos verzweifelte Anſtrengungen, die aber ebenſo erfolglos blieben, wie die weiteren Angriffsverſuche beider im Standkampfe. Wider Erwarten erhielt Moos den Punktſieg. Federgewicht: Hahl, Lampertheim— Thomas, Vf. 86. Gleich zu Beginn unterbindet Thomas einen überraſchen⸗ den Angriff ſeines Partners und brachte ihn durch Ueber⸗ wurf zu Boden. Hahl konnte ſich aus dieſer Lage befreien und in den Stand zurückkehren, wo ihn aber Thomas wiederum unterläuft und durch erneuten Ueberwurf am Boden feſſelt, ohne jedoch eine vorzeitige Entſcheidung her⸗ beiführen zu können. Die überlegene Technik des 86ers ſcheiterte an der enormen Kraft und ſehr guten Verteidigung von Hahl. Thomas mußte ſich mit einem Punktſieg zufrie⸗ den geben. Leichtgewicht: Jakob 2, Lampertheim— Münch, Vf. 86. Münch ging ſofort zum Angriff über und nachdem er außer⸗ halb der Matte nachgegriffen hatte, fand ſein Schulter⸗ Mannſchaftsringen der Kreisliga Athletik⸗Sport⸗Verein Ladenburg Bezirksmeiſter von Unterbaden⸗Pfalz— Sportklub Roland Pirmaſens verliert in Ladenburg 5115 Nach Oberbaden hat nun auch der Bezirk Unterbaden⸗ Pfalz ſeinen Mannſchaftsmeiſter in der Kreisliga ermit⸗ telt und zwar ſchneller als anfänglich zu erwarten war. Athletik⸗Sport⸗Verein Ladenburg ſchlug im Entſcheidungs⸗ kampf ſeinen Rivalen aus der Schuhmetropole mit 15:5 ſehr hoch und wurde damit Bezirksmeiſter von Unter⸗ baden⸗Pfalz. Ladenburg mußte ſchwerer um den Erfolg ringen, als das Reſultat annehmen läßt, denn die Mann⸗ ſchaft vom Sportklub Roland hatte nach der ebenſo hohen Niederlage, die ſie am eigenen Platze im Vorkampf von Ladenburg bezog, nichts mehr zu verlieren, ſie konnte vielmehr alles riskieren und die Ringer des ASV. La⸗ denburg zur Entfaltung ihres ganzen Könnens zwingen, was ſich naturgemäß auch bei den Kämpfen zeigte und das überfüllt beſetzte Haus am Samstag abend in Ladenburg zu wahrer Begeiſterung hinriß. Ein Lob gebührt dem Unparteiiſchen, Biundo⸗Sportverein 06 Mannheim, der die Kämpfe umſichtig leitete und einwandfreie Entſcheidungen traf. Die Einzelergebniſſe: Bantamgewicht: Schmitt⸗Ladenburg— Charding⸗Pir⸗ maſens. Der aggreſſivere und im Angriff beſſere Schmitt ſiegte in 6 Minuten. Federgewicht: Tull⸗Ladenburg— Hafner⸗Pirmaſens. Nach ziemlich ausgeglichenem Kampfe, bei dem es wechſel⸗ volle Bilder zu ſehen gab, ſiegte Hafner in 11 Minuten. Leichtgewicht: Engel.⸗Ladenburg— Letzelter⸗Pirma⸗ ſens. Engel erwies ſich ſeinem Gegner ebenbürtig und ſiegte aus einer ſehr brenzlichen Poſition über dieſen in 7 Minuten. a Weltergewicht: Sauer⸗Ladenburg— Theobald Pir⸗ maſens. Der Kampf beanſpruchte die volle Ringzeit von 20 Minuten. Theobald erhielt den Punktſieg. Mittelgewicht: Engel Gg.⸗Ladenburg— Seim⸗Pir⸗ maſens. Nach gleichwertigem Standkampfe ſiegte Engel überraſchend in 7 Minuten. Halbſchwergewicht: Stahl⸗Ladenburg— Rennert⸗Pir⸗ maſens. Rennert mußte ſich in der 13. Minute geſchlagen bekennen, bis dahin war der Kampf ſtets offen. Schwergewicht: Höttgen⸗Ladenburg— Völker ⸗Pir⸗ maſens. Höttgen ſiegte nach hartnäckigem Widerſtand ſeines tapferen Gegners in 5 Minuten. K. C. ſchwung beim Kampfrichter zu Recht keine Gültigkeit. Als⸗ dann warf ſich Münch durch einen mißlungenen Schleuderer ſelbſt auf die Schulter, ſo ſeinem Gegner Jakob 2 einen Sieg in 3% Minuten überlaſſend. Weltergewicht: Jakob 1, Lampertheim— Walz, Vf. 86. Jakob brachte Walz, noch ehe dieſer zu einer Aktion kam, in die Bodenlage und verſuchte dort in ſtändigem Angriff ſei⸗ nes Gegners Herr zu werden. Walz operierte mit Gegen⸗ angriffen, ſo daß Jakob nichts ausrichten konnte. Einen günſtigen Moment erfaſſend, ſiegte Walz durch Armzug am Boden und Eindrücken der Brücke in 4% Minuten. Mittelgewicht: Gunkel, Lampertheim— Giſtel, VfK. 86. Beide lieferten einen lebhaften Kampf, der allerhand Bilder in⸗ und außerhalb der Matte ſehen ließ. Keiner blieb dem anderen in dem Beſtreben, ſchnell zu ſiegen, an Heftigkeit etwas ſchuldig. Noch vor Ablauf der erſten 10 Minuten wurde Gunkel durch Halbnelſon in die Brücke und auf eine Schulter gebracht, wo er ſich gerade noch aus der Matte be⸗ wegen konnte und ſo der Niederlage entging. Gunkel ließ immer mehr nach und gab nach 16 Minuten die Partie zu Gunſten ſeines Gegners auf. Halbſchwergewicht: Weber, Vf. 86 wurde kampflos Sie⸗ ger, da Lampertheim keinen Gegner ſtellte. Schwergewicht: Stephan, Lampertheim— Braun, VfK. 86. Braun entpuppter ſich als ein angriffsfreudiger, gewandter Ringer, mit dem in Zukunft zu rechnen ſein wird, wenn er die nötige Erfahrung beſitzt. Er machte dem routinierten Stephan, der ſich faſt durchweg auf die Verteidigung be⸗ ſchränken mußte, ſchwer zu ſchaffen. Stephan rettete ſich aus kritiſchen Lagen, bis ſeine Kampfkraft erlahmte und er ſich gezwungen ſah, durch Aufgabe in 6 Minuten Braun den Sieg zu überlaſſen. Die Tabelle zeigt folgenden Stand Kämpfe gew. unent. verl. Punkte Einzel⸗ „ punkte V. f. Körperpfl v. 1886 2 2 4 28:15 Spielvg. Sandhofen 1 1 2 11·8 Sportvg. 1884 1 1 0 4˙10 St. u. Ringkl. Lamperth. 2 2 0 12:26 Am kommenden Dienstag wird es ſich bei der Begeg⸗ nung Sportvereinigung 1884 Mannheim und Spielvereini⸗ gung Sandhofen zeigen, wer von beiden in den weiteren Kämpfen um die Meiſterſchaft neben VfK. 86 in Frage kommt.. Piſtulla ſchlägt Buffi k. o. Zwei Meiſterſchaftskämpfe in Hamburg Im Saalbau„Saagebiel“ zu Hamburg wurden am Frei⸗ tag abend vor 4000 Zuſchauern Berufs⸗Boxkämpfe aus⸗ getragen, bei denen auch zwei Deutſche Meiſterſchaften zur Entſcheidung kamen. Das einleitende Treffen im Mittel⸗ gewicht zwiſchen Skibinſki⸗ Bochum und dem nach lan⸗ ger Krankheit zum erſtenmale wieder boxenden Cunow⸗ Hamburg war ein ſchwacher Auftakt. Nach beiderſeits mäßigen Leiſtungen endete das Treffen unentſchieden. Ein irreguläres Ende nahm die Mittelgewichtsmei⸗ ſterſchaft zwiſchen dem Titelverteidiger Tobeck⸗Breslau (143) und dem Koblenzer Hein Heeſer(144). Heeſer war dem Meiſter überraſchenderweiſe vollkommen gewachſen und lieferte bis zur achten Runde einen ausgeglichenen Kampf. In der neunten Runde brachte aber Heeſer einen Genickſchlag an, der Tobeck bis über die Zeit hinaus zu Bo⸗ den ſtreckte. Heeſer mußte disqualifiziert werden und Tobeck behielt damit den Titel. Im Kampf um die Leicht⸗ gewichtsmeiſterſchaft verteidigte Hainiſch⸗⸗Mühl⸗ hauſen ſeinen Titel gegen Paul Czirſon⸗Berlin durch ein Unentſchieden. Trotz ſeines Alters war Czirſon der beſſere Boxer, der ſich auch in harten Schlagwechſeln erfolg⸗ reich durchſetzen konnte. Nach Abſchluß der 12 Runden war aber ſein Punktvorſprung zu gering, um zu einem Siege zu reichen.— Im internationalen Schlußkampf des Abends feierte der Deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter Er nſt Piſtul la(160) einen ſchönen Erfolg; er ſchlug den um 15 Pfund ſchwereren Italiener Luigi Buffi nach über⸗ legener Kampfesführung in der fünften Runde durch einen Kinnhaken k. o. Der Sieger und ſein Betreuer, Hans Breitenſträter, wurden lebhaft gefeiert. Paolino ſchlägt Griſelle in der 5. Runde k. o. 5 Nach mehrjähriger Abweſenheit ging der Spanier Pao⸗ lino am Samstag in Paris wieder in den Ring und ſchlug den jungen franzöſiſchen Schwergewichtsmeiſter Maurice Griſelle in der 5. Runde durch techniſchen k. o. Gühring debutiert erfolgreich in Newyork Der Stuttgarter Schwergewichtsboxer Gühring gab am Samstag in Newyork ſein Debut in einem amerikoniſchen Boxring und führte ſich nach gut überſtan⸗ dener Krankheit mit einem überlegenen Punktſieg über den Amerikaner Mike Oeankowitch ſehr gut ein. Rugby in Süddͤeutſchland Heidelberger RG.— SC. 80 Frankfurt 98(6: Man hatte den Beſuch des SC. in Heidelberg mit großen Intereſſe erwartet, galt es für ihn doch, die im Endſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft im Frühjahr erlittene Nieder, lage wieder gut zu machen. Aber auch diesmal mußten ſich die Gäſte knapp beſiegen laſſen. Ihr Spiel war etwas ſchwerfällig, es fehlte der mitreißende Schwung, die Schnel⸗ ligkeit im Zuſammenſpiel, und zudem waren die Dre, viertel im Angriff meiſt viel zu weit aufgerückt, ſodaß der Gegner leicht abwehren konnte. Gegen die ſchweren Stür⸗ mer der Frankfurter hatten die Heidelberger keinen leichten Stand. Im Gedränge mußten ſie den Gäſten meiſt den Ball überlaſſen und auch in der Gaſſe. Die Heidelberger ſetzten jedoch flink nach und brachten den Ball an ſich. Den erſten Verſuch erzielte Walter Pfiſterer, der den Schlußſpleler Leipprand mit Fuß überſpielte und den Ball neben den Stangen niederlegte. SC. 80 erzielte bald darauf durch ſchön getretenen Treffer den Ausgleich. Vor der Paufe kamen die Ruderer noch durch einen Verſuch von Schölch mit:3 wieder in Führung. In der zweiten Spfielhälſte war der Kampf ausgeglichen. Die Ruderer errangen nach einem Stürmerverſuch durch Kaffenberger und Frankfurt durch den ſchnellen Außendreiviertel Haux einen Verfuch, der zum Treffer erhöht wurde. Die Ruderer ſpielten in⸗ folge Verletzung zweier Spieler lange Zeit nur mit 1 Mann. Bei Frankfurt mußte Leipprand infolge Anprall in der zweiten Halbzeit ebenfalls ausſcheiden. Schiedsrichter Schuppel⸗ Heidelberger RC. wandfrei, ſodaß dieſes Privatſpiel einen vorzüglichen Chg⸗ rakter hinterließ. 5 Heidelberger TV.— Heidelberger RK. 0238(:11) Der RC. bewies auch in dieſem Verbandsſpiel auf dem TV.⸗Platze ſeine ſehr gute Form. Vor der Pauſe konnte er nach wiederholt ſchönen Dreiviertel⸗Anläufen durch Frſtz Leipert, Botzong und Verger drei Verſuche erringen, von denen einer erhöht wurde. In der zweiten Halbzeit nahm das Spiel einen ſchärferen Charakter an. Die Turner ſetz⸗ ten ſich energiſch zur Wehr und ſuchten einen Punktgewinn zu verhüten. Die Klubhintermannſchaft griff aber immer wieder flott an, beſonders von Verger ſehr gut in Front gebracht. Mül⸗ ler erzielte einen Verſuch, gleich darauf zwei weitere. Lei⸗ pert ebenfalls einen; zwei dieſer Verſuche wurden dann er⸗ höht. Hinzu kam noch ein Straftritt, ſodaß der Re, 22 Punkte in der zweiten Halbzeit erzielte und damit das Ergebnis auf:33 für ſich ſtellte. Der Sieger lag faſt un⸗ unterbrochen im Angriff und gewann verdient. Leipert, Botzong und Verger waren ſeine beſten Leute. Kurz vor Schluß wurde auf beiden Seiten je ein Mann heraus⸗ geſtellt. Krambs⸗SC. Neuenheim leitete das Spiel energiſch und ſicher. Nickel/ Manthey in Front Bei ſehr gutem Beſuch kamen am Freitag abend im Berliner Sportpalaſt die zweiten Berufsfahrer⸗Radrennen dieſer Saiſon zum Austrag. Es gab ausgezeichneten Sport. In einem Omnium feierte Weltmeiſter Erich Möller in vier Läufen einen knappen Sieg; er erreichte neun Punkte vor Walter Sawall mit acht und Paul Krewer mit ſieben Punkten. Das Hauptfahren der Amateure gewann der Ber⸗ liner Meiſter Daſch vor Golz mit 7 Längen. Einen ſehr ſpannenden und jagdenreichen Verlauf nahm das Zwei⸗ ſtunden⸗Mannſchafts fahren. Nach verſchiedenen Ueberrundungen gelang es ſchließlich der Berliner Mann⸗ ſchaft Nickel/ Manthey, ſich allein an die Spitze zu ſetzen und mit Rundengewinn und 85.440 Km. 20 Punkte das Rennen zu gewinnen. Eine Runde zurück folgten: Charlier/ Duray 53 Punkte, Ehmer/ Tietz 50 Punkte, Preuß/ Reſiger 28., Rauſch/ Hürtgen 25., Mouton/ Louet 24 Punkte, Stübbeche Schenk 5 Punkte.. Olympiaſitzung vertagt Die auf den 1. November anberaumten Tagungen des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes und des Reichsausſchuß⸗ Vorſtandes ſind wegen Verhinderung mehrerer Mitglieder verlegt worden und finden nunmehr am Samstag, 15. No⸗ vember, im Generalſekretariat des D. R. A. in Berlin ſtatt. Um 3 Uhr mittags tritt der Olympiſche Ausſchuß zu⸗ ſammen. Vorſtand und Wirtſchaftsausſchuß tagen im An⸗ ſchluß daran. Borotra ſchlägt Auſtin Londoner Hallen⸗Tennismeiſterſchaften beendet Im Queens⸗Club zu London wurden am Samstag die Hallen⸗Tennismeiſterſchaften von London abgeſchloſſen Im Finale des Herren⸗Einzels nahm der Franzoſe Borotra an dem jungen Engländer Auſtin Revanche für die Nie⸗ derlage, die er beim Länderkampf England⸗Frankreich durch Auſtin erlitten hatte. Diesmal ſiegte der Franzose nach hartem Fünfſatzkampf:1. 076, 216, 672,:4. Bei den Damen gewann Frl. Ridley das Endſpiel gegen Joau Fry mit:2,:2. Pferdeſport Rennen zu Karlshorſt 1. Viper⸗Jagdreunen. Für Halbblutpferde, Ehrenpreis und 2800 J, 3700 Meter: 1. v. Mitzlaffs Walküre 6 Pe⸗ ters), 2. Pelsmaus, 3. Chriſtine 2. Toto: 94. Platz: 0, 37, 24. Ferner: Erle, Eſchtruth, Kinderfreund, I zum Donner, Felſengor, Tanja, Ataraxia, Mineſtra, Milon. 5 2. Cineinnatus⸗Jagdrennen. Verkaufsrennen, 3000, 3700 Meter: 1. Wittigs Le(Scharff), 2. Martonius, 3. Faſciſt. Toto: 20. Platz: 10, 11, 11. Ferner: Kätherl g, Automedon, Sternkunde, Baladin, Egmont. 9. Mortimer Jagdrennen. 3000, 3400 Meter: 1. Lö⸗ wenthals Madonna d' Arezzo(W. Schmidt), 2. Weltwan⸗ derer, 3. Caeſarion. Toto: 45. Platz: 21, 24, 18. Ferner: Comet, Fairy, Parſifal, Die Saar, Franzia, Edu, Oruk, Fer aut Feri, Deltifee. 4. Werra⸗Hürdenrennen. Für Dreijährige, 3500, Meter: 1. S. A. v. Oppenheims Amalfi(Müſchen), 2. Wintermärchen, 3. Immerzu. Toto: 19. Platz: 15, 17. Ferner: Lareine, Fortiſſima. 5. Schmidt⸗Pauli⸗Jagdreunen. Herrenreiten, Ehrenpreis und 8500, 4000 Meter: 1. Stahls Teutobod(Rupprecht), 2. Vigor, 3. Merkur 2. Toto: 19. Platz: 15, 19, 18. Ferner: Kili, Tornado, Kermak, Creme oe Menthe. 6. Preis von Charlottenthal. Ausgleich 2, 4200, 3000 Meter: 1. Daubs Honesko(Schuller), 2. St. Robert, g, Perſea. Toto: 85. Platz: 21, 16, 16. Ferner: Helgoländer, Martonius, Saalburg. 7. Paleſtro⸗Flachrennen. 3500 /, 1200 Meter: 1. Hön⸗ walts Pracht(Grabſch), 2. Blankenſtein, 3. Agricola. Toto; 18. Platz: 11, 12. Ferner: Rialto, Vatikan, Wanda. 8. Kingsdene⸗Jagdrennen. Für Dreijährige, 3000, 3400 Meter: 1. Ungers Gradiva(Müſchen), 2. Servus, 3. Fenelon. Toto: 27. Platz: 12, 14, 18. Ferner: Rheinart, Mola, Pflichttreue, Tongola, Grasgräfin, Freuengunſt. Stall O. Weinberg in Berlin Mit dem Rennſtall des Herrn O. Weinberg ſiedelt im nächſten Jahre nach dem Geſtüt Röttgen ein weiteret großer weſtdeutſcher Stall nach Berlin über. In erſter Li nie dürften noch immer die ſchlechten Trainingsverhältniſſe im Weſten und die andauernden wenn auch kurzen Reiſen zu den einzelnen Rennplätzen als Grund dafür gelten. Das Material des Stalles Weinberg wird Trainer J. Gaida betreuen. —— Geſchäftliche Mitteilungen * Ford fährt mit ſeinen Laſtwagen durch Deutſchland. Am Roſengarten trifft heute mittag eine Fordkarawone mit den neueſten Laſtwagenmodellen ein. Die Wagen ind von—5 Uhr zu beſichtigen. 1408 leitete ein⸗ 1 1 8 nens S3 flott Mütl⸗ Lei⸗ 898— Kundgebung des Deuljchen Gewerkſchaftsbundes Stellungnahme zum Notprogramm Montag, 20. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe — 7. Seite/ Nummer 485 Die im Ortsausſchuß Mannheim des Deutſchen Gewerkſchafts bun des vereinigten chriſtlich⸗nationalen Arbeiter und An⸗ gestellten veranſtalteten am Samstag abend im Friedrichspark eine Kundgebung, bei der die Stel⸗ lungnahme des D..B. zum Programm der Reichs⸗ regierung beſprochen wurde. Der als Redner vor⸗ geſehene Vorſitzende des D. G.., Reichstagsabg. Heinrich Imbuſch war leider durch ſeine parla⸗ mentariſche Tätigkeit verhindert, ſelbſt die Stellung⸗ nahme zu begründen. An ſeiner Stelle ſprach das Geſchäftsführende Mitglied des Vorſtandes, Herr Endenbach. Der Redner wies zunächſt auf die Bedeutung des vor zehn Jahren gegründeten Deutſchen Gewerk⸗ ſchaftsbundes hin, der ſich die Sammlung aller chriſtlich und national denkenden Arbeiter und An⸗ geſtellten zur Aufgabe gemacht hat. Der D..B. will gegen die Freien Gewerkſchaften ein Bollwerk ſein, insbeſondere da die Freien Gewerkſchaften häufig verſagt hätten. Der D..B. ſieht ſeine beſondere Aufgabe in der Erziehung ſeiner Mitglieder zu Staatsbürgern, die ſich einreihen in die deutſche Volksgemeinſchaft. Der D. G. B. hat den Staat ge⸗ rettet, vor allem nach der Revolution Deutſchland vor einer Bolſchewiſierung bewahrt. Aus dieſem Grund dürfen auch die Anhänger des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes Forderungen an dieſen ihren Staat ſtellen und verlangen einen Ausbau der ſo⸗ zialen Geſetzgebung. Es muß aber feſtgeſtellt wer⸗ den, daß der heutige Staat ſchon in weſentlich ſtär⸗ kerem Umfang ſeine ſozialen Pflichten erfüllt, als die frühere Monarchie. Wo noch nicht alles durch⸗ geführt wurde, da werden die Auswirkungen des Friedensvertrages ſchuld ſein. Der Redner ſpricht den Männern der Regierung das Vertrauen aus, daß ſie der Wirtſchaft helfen wollen und damit auch die Familien, die Zellen des Staates, ſchützen wollen. Der zweite Redner, das Verwaltungsmitglied des D. G.., Herr Georg Broſt ging auf die Kernfrage, die Arbeitsbeſchaf⸗ fung, ein. Unleugbar iſt, daß die derzeitige Wirt⸗ ſchaftskriſe nicht nur in Deutſchland herrſcht, ſon⸗ dern in der ganzen Welt. Die Folgen ſind natürlich in Deutſchland beſonders ſpürbar. Den geminderten Einnahmen aus den Steuern ſtehen die erhöhten Soziallaſten gegenüber. Einen Lohnabbau zur Be⸗ hebung der gegenwärtigen Arbeitsloſigkeit hält der Redner für einen grundfalſchen Weg. Auch der Reichskanzler Brüning ſteht auf dem Standpunkt, daß der Reallohn unter allen Umſtänden erhalten bleiben muß. Das Reformprogramm der Regierung iſt ſeit 1919 der erſte ernſthafte Verſuch zu einer Beſſerung; ſchon aus dieſem Grund verdient er pollſte Beachtung und gründlichſte Stellungnahme. Wenn eine Vereinfachung der Verwaltung im Pro⸗ gramm der Regierung gefordert wird, dann muß Zwangs versteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Dienstag, den 9. Dezember 1930, vorm. 932 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1. 4, die Grundſtücke des Kurt Mandel, Kaufmann nachweislich die höch⸗ ſten Preiſe f. getragene dieſer Vorſchlag begrüßt werden. Es kann nur be⸗ dauert werden, daß er nicht ſchon früher durchge⸗ führt wurde. Auch daß die Gemeinden oft ihre Be⸗ amten höher bezahlen, als etwa die ſtaatliche Ver⸗ waltung oder Unternehmen, iſt ein Uebel, zu deſſen Bekämpfung das Brüningſche Programm in aller Offenheit auffordert. Natürlich wird eine ſolche Be⸗ ſcheidenheit der Bezüge dem Einzelnen ſchwer fallen, doch müſſen, wollen wir zu einer Sanierung kom⸗ men, Opfer von allen getragen werden! Eingehend begründete der Redner dann ſeine Stellung zum Lohnabbau und warum dieſer kein Mittel zur Beſſerung der Verhältniſſe iſt. Zunächſt iſt der Lohnanteil ſo gering am Fertigprodukt, daß doch keine weſentliche Preisſenkung eintreten würde. Schlimmer ſei aber, daß durch einen Lohnabbau den Maſſen Geld entzogen und damit die Kaufkraft ge⸗ ſchwächt wird. Können die breiten Maſſen nichts mehr kaufen, wird das der Wirtſchaft noch mehr ſchaden und die Arbeitsloſigkeit eher vergrößert werden. Ein Mittel zur Behebung mancher Miß⸗ ſtände muß in der Beſeitigung der Preis⸗ ſpanne zwiſchen Erzeuger und Ver⸗ braucher erblickt werden. Die Rationaliſierung iſt übertrieben worden. Ihre Früchte ſind leider nicht in demſelben Maß dem Arbeitnehmer zu Gute gekommen, wie dem Unternehmer. Zum Schluß ſprach ſich der Redner gegen die An⸗ träge der Sozialdemokratiſchen Partei auf Ar⸗ beitszeitverkürzung aus. Ein ſolcher An⸗ trag ſei von der Angſt diktiert worden und ſehr wahrſcheinlich würde er lediglich eine verſchärfte Rationaliſierung hervorrufen. Die Arbeitsloſen⸗ verſicherung, deren Notwendigkeit der Redner voll⸗ auf anerkannte, muß auf eigene Füße geſtellt wer⸗ den; das Reich muß die Einnahmen und Ausgaben der Anſtalt ſo balanzieren, daß dieſes Erfordernis erfüllt wird. Umſomehr, da neue Forderungen von der Reichs verſicherungsanſtalt ſtets den Reichshaus⸗ halt gefährden und zu Kriſen führen können. Mit dem Bekenntnis zum Vaterland auch in der jetzigen Not endete der Redner. In einer einſtimmig angenommenen Entſchließung wurde die Arbeitsloſigkeit als eine Folge des ver⸗ lorenen Krieges bezeichnet und die Beſeitigung der Sozialreaktion gefordert. Del. Aus der Pfalz Fliegerlandung auf dem Kniebis dz Freudenſtadt, 17. Okt. Eine noch nie dageweſene Senſation erlebte der Kniebis dieſer Tage. Ein Klemm⸗ Flugzeug aus Böblingen, das von dem Piloten Kaiſer geſteuert wurde, verſuchte um 12.45 Uhr auf dem Kniebis eine Landung, die glücklich gelang. Als Landungsplatz hatte ſich der Pilot eine ziemlich kleine Wieſe neben Kniebis⸗ Lamm auserſehen, auf der kurz vorher noch Kinder und Kühe in traulichem Verein herumſpazierten. Als man ſah, daß der Pilot beabſichtigte, ſich auf der Wieſe häuslich mit ſeinem Flugzeug niederzulaſſen, machte man den engen Raum ſchnellſtens frei und der Pilot konnte glatt landen. Nach etwa einer Stunde Aufenthalt ſtieg das Flugzeug wieder auf. Tödlicher Motorradunfall * Kaiſerslautern, 19. Okt. Am Freitag abend um 7 Uhr fuhr, wie bereits gemeldet, der 18jährige Eugen Käufer von Kaiſerslautern am Ortsaus⸗ gang von Kindsbach auf ein beladenes Bauernfuhr⸗ werk von hinten auf. Der junge Mann trug einen ſchweren Schädelbruch davon. Er wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus Kaiſerslautern eingeliefert, wo er Samstag früh ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Viel Pech auf einmal * Ingenheim bei Bergzabern, 18. Okt. Der Land⸗ wirt und Kriegsinvalide Oskar Buckel hatte in ſeinem Stall eine Neugeburt, die aber tot zur Welt kam. Am nächſten Tage war er mit dem Einrei⸗ ben der durch die Geburt erkrankten Kuh beſchäftigt. Plötzlich ließ ſich dieſe fallen, ſtürzte dem Landwirt auf das kriegsbeſchädigte Bein und ſchlug es oberhalb des Knies entzwei. Die Kuh verendete. Der Landwirt wurde ins Landauer Krankenhaus gebracht. ——— 750 Sogeshalesicles Montag, 20. Oktober Nationaltheater:„.. Vater ſein dagegen ſehr“, Komö⸗ die von E. C. Carpenter, Miete A 7, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſptel der Berliner Rotterbühnen. „Das Land des Lächelns“, 20 Uhr. Mannheimer Konſervatorium der Muſik: Schumann⸗ Schubert⸗Abend von Kurt Weber, im Beethovenſgal L 4, 4, Anfang 20 Uhr. Freier Bund— Stäbtiſche Kunſthalle:„Kulturſtätten des Mittelmeeres, I. Konſtantinopel“, Lichtbildervortrag von Dir. Dr. G. F. Hartlaub, 20,15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die große Sehnſucht“.— UÜniverſum:„Ein Tango für Dich“.— Scala: „Ungariſche Rhapſodie“.— Schauburg:„Die große Sehnſucht“.— Roxy:„Unter den Dächern von Paris“. Glorta:„Der Schrecken von Piccadilli“.— Polaſt⸗ Theater:„Hokuspokus“.— Capitol:„Lumpen⸗ Hall“. Aus Rundfunk⸗Programmen Montag, 20. Oktober .30: Frankfurt: Konzert. 15.00: Frankfurt: Führung durch die Ausgrobungen in Trier. 15.390: Stuttgart: Blumenſtunde. 16.00: Frankfurt, Stuttgart: Konzert. 16.25: München: Liederſtunde, anſchl. Kinderbaſtel⸗ ſtunde 17.30: München: Konzert. 18.05: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vortrag. 18.45: München: Reportage aus der Anilinfabrik Lud⸗ wigshafen. 19.05: Berlin, Breslau: Konzert; London 2: Tanzmuſik. 19.90: Frankfurt, Stuttgart, München: Sin⸗ ſoniekonzert; Stockholm: Oper„Lohengrin“; Wien: Unterhaltungskonzert. grabungen. 20.00: Hamburg, Königswuſterhouſen, Köla, London 1: Konzert; Budapeſt: Operetten⸗ teile; Bukar eſt: O: Orgel Kammermuſik; Os lo nd Violinkonzert. 20.30: Berlin, Breslau, Belgrad, Katto⸗ witz, Warſchau, Wien: Internationaler Programmaustauſch: Konzert von Wien; Rom: Leichte Muſik. Mailand, konzert. urg, Königswuſterhauſen, Kön: 20.45: Turin, London 2: Sinfonie⸗ 21.00: 5 Uraufführung„Zeit zu Zeit“. 21.20: Frankfurt, Stuttgart: Biographie von Ulrich von Hutten. 21.30: Hamburg, Königs wuſterhauſen: Hör⸗ Kammermuſik. Mün⸗ London 1, 2: Stuttgart: ſpiel„Geld“; Frankfurt, chen: Vortrag. Kattowitz, Warſchau: Konzert. 23.00: Frankfurt: Tanzunterricht; Warſch au London 1: Tanzmuſik. 23.30: Frankfurt, London 2: Tanzmuſik. .30: Berlin: Orcheſterſuiten. Bemerkenswerte Veranſtaltungen der Rundfunkwoche Am Montag um 15.00 Uhr findet eine Führung durch den Trierer Tempelbezirk ſtatt: Römiſche Aus⸗ Die Darbietung iſt über Frankfurt zu hören. München bringt um 18.45 Uhr eine Repor⸗ tage aus den Werken der JG. Farben in duſtrie, Ludwigshafen: Eine von tauſend Farben.— Be⸗ ſuch in einem Laborotorium und in einer Fabrik. Das Konzert im internationalen Programmaustauſch, das um 20.30 Uhr von faſt allen mitteleuropäiſchen Sendern übernommen wird, kommt aus Wien und bringt die 1. Sinfonie D⸗dur von Mahler. Soliſtin: Roſette Anday, die„Lieder des Abſchieds“ von Korngold ſingt. Frankfurt eröffnet um 23.00 Uhr eine Funktanz⸗ ſt unde. München ſetzt am Dienstag ſeine Uebertragun⸗ gen aus den Werken der JG. Farbeninduſtrie, Ludwigshafen fort: Um 12.30 Uhr findet ein Beſuch in der landwirtſchaftlichen Verſuchsſtation Limburger Hof ſtatt und um 21.00 Uhr in Oppau: In der Stadt des Stickſtoffs. Mannheim ſendet am Mittwoch 14.30 Uhr über Stuttgart: Bewegungsſpiele für Kinder. Die Leitung hat Irmgard Mayer. Um 19.30 Uhr iſt über Frankfurt⸗Stuttgart ein Dreigeſpräch zwi⸗ ſchen einem Dichter und zwei Rundfunkreportern zu hören: Dr. Alfons Paquet, Dr. P. Laven und Ru⸗ dolf von Scholz ſprechen über Was iſt aktuell“. Der Zeitbericht am Donnerstag um 19.40 Uhr, oͤer von den Sendern Frankfurt, Stuttgart, Berlin übernommen wird, behandelt die September⸗ tagung des Völkerbundes in Genf. Frankfurt Stufktgart ſetzen um 20.50 Uhr die Vortragsfolge„Die 21.50: 22.15: Konzert; Inſtrumente des Orcheſters“ fort. Behandelt werden die Blechblasinſtrumente. Am Freitag ſpricht um 19.05 Uhr in Man nu⸗ heim über Frankfurt und Stuttgart: Prof. Dr. Eugen Fehrle, Heidelberg:„Zum 2000. Geburtstag des Dichters Vergil“. Ueber die gleichen Sender iſt um 20.00 Uhr ein Sinfoniekonzert des Philhormoni⸗ ſchen Orcheſters Stuttgart, das unter Leitung von Prof. Hans Knappertsbuſch ſteht, zu hören. Das Pro⸗ gramm verzeichnet Werke von Schubert, Mozart und Tſchaikowſky. Um 21.35 Uhr ſetzt Wien den Zyklus „Die Violinſonaten Mozarts“ ſort. ———————————..————.———— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer⸗ Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim. R 1,—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto nächsten Freitag Zehn fer Slastsioferie Wollen Sie àn den unübeſttroffenen Gewinn-Aussichten teihàben, 50 8442 in Mannheim, auf Gemarkung Mannheim. 15 Die Verſteigerung wurde am 9. Juli 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über die Grundſtücke ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 9. Juli 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ 1 zum Bieten anzumelden und bei lderſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. ö Grundſtücksbeſchrieb:. a 1. Lgb. Nr. 22 49/1: 2 Ar 21 am Hofreite mit Gebäuden und Hausgarten, Leiblſtr. Nr. 25, Schätzung: 16 000.; 2. Cgb. Nr. 22 48/4: 3 Ar 48 am Hausgarten, an der Karl⸗Ladenburgſtraße, Schätzung: 7000 RL. Mannheim, den 14. Oktober 1930. Notariat Mannheim 6 als Vollſtreckungsgericht. Zwangs versteigerung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am Mittwoch, 5 10. Dezember 1930, vorm. 97 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1. 4, das Grundſtück der Kaufmann Georg Heß Ehe⸗ frau, Frieda geb. Röſch in Mannheim, auf Ge⸗ markung Mannheim. 15 Die Verſteigerung wurde am 5. Juli 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen ber das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 5. Juli 1930 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind fſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ 3 forderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem Auſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berücksichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteige⸗ rung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag gufheben oder einſtwellen einſtellen laſſen, ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes. Merrenkleider Schuhe, Wäſche uſw. Kaufen Sie ht los bei den Staatl. lotterie- Einnahmen in Mannheim Scheps, T 1, 10 e 32588 c UA ER 077 EnzcRaBER 8 3. 90 g D Maki 1 0 Mok K. BURGER 84.58 U 5,18. ſachlahrerstiggue Aus verſchiedenen Nachläſſen verſteigere ich öffentlich gegen bar an den Meiſtbietenden am Mittwoch, 22. Oklober 1930 vorm. 10—12 Uhr und nachm. ab 2 Uhr im Uerskeigerungslokal U 5, 18 vollſt. 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