S ä ä 4 Völkerbundsver handlungen, die dem Ausſchuß überwieſenen Anträge, die ſich 17 Abeimann 6 5 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 68, 7 Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. „ Aus der Welt der Cechnik„ Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle„Steuer, Geſetz und Necht Neues vom Film Beilagen: Spor! der N. M. O. Mannheimer Frauenzeitung Für unſere Jugend* Mannheimer Neiſezeitung Mannheimer Vereinszeitung Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 2⁴9 51 Poſtſcheck⸗ Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Aus Zeit Einzelpreis 10 Pf. 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Auf der Tagesordnung ſteht zu⸗ nächſt eine Ausſprache über die Genfer ferner ſind mit dem YNoungplan beſchäftigen, auf die Ta⸗ gesordnung geſetzt worden. Es handelt ſich um einen kommuniſtiſchen Antrag, alle Zahlungen mit ſofortiger Wirkung einzuſtellen, um den Antrag der Nationalſozialiſten, unverzüglich die nötigen Schritte zur Aufhebung des Verſailler Vertrages und der Tributverträge zu unternehmen, um den Antrag der Chriſtlich⸗Sozialen, baldmöglichſt in Verhandlungen über eine Reviſton des Poung⸗ planes einzutreten, um den Antrag des Landvol⸗ les, die im Voungplan vorgeſehenen Schutz⸗ und Reytſionsmöglichkeiten ſofort zu ergreifen und dar⸗ über hinaus die völlige Beſeitigung der Repara⸗ tionslaſt mit größtem Nachdruck in Angriff zu neh⸗ men und über den Antrag der Wirtſchafts⸗ partei, ſämtliche im Poungplan vorgeſehenen Maßnahmen zur unverzüglichen Herbeiführung eines Zahlungsaufſchubes einzuleiten, ſowie unverzüglich eine Denkſchrift über die bisherigen deutſchen Lei⸗ ſtungen vorzulegen. In dieſem Zuſammenhang iſt die Zuſammenſetzung des neuen Auswärtigen Ausſchuſſes von Intereſſe. Der Auswärtige Ausſchuß hat 28 Mitglieder. Davon entfallen auf die Sozial⸗ demokraten 7, auf die Nationalſozialiſten 6, auf die Kommuniſten 4, auf das Zentrum 3, auf die Deutſch⸗ nationalen 2, auf die Deutſche Volkspartei 1, auf das Deutſche Landvolk 2, auf die Wirtſchaftspartei 1, auf den Chriſtlich⸗Sozialen Volksdienſt 1 und auf die Bayriſche Volkspartei 1. Von den 28 Ausſchuß mitgliedern ver⸗ fügen die Regierungsparteien nur über 6. Rech⸗ net man hierzu die 7 Sozialdemokraten, ſo ſind 13 Abgeordnete im Ausſchuß, die die Außen⸗ politik der Regierung unterſtützen. Dieſen stehen 15 Abgeordnete der Oppoſition, die alſo über die Mehrheit verfügt, gegenüber. Selbſt wenn man die Vertreter des Chriſtlich⸗Sozia⸗ len Volksdienſtes, was nicht unbedingt der Fall iſt, zu den Regierungsparteien rechnet, iſt das Stim⸗ menverhältnis 14:14, alſo Stimmengleichheit. Mit Stimmengleichheit gefaßte Beſchlüſſe gelten be⸗ kanntlich als abgelehnt. Der Haushaltsausſchuß des Reichtages, der die Notverordnungen zu beraten hat, iſt bisher zu ſeiner erſten Sitzung noch nicht einberufen. Auch hier iſt aber die Zuſammenſetzung des Ausſchuſſes intereſſant. Vorſitzender iſt Abg. (So.). Dem Ausſchuß gehören an Sozialdemokraten, 7 Nationalſozialiſten, 5 Kom⸗ muniſten, 4 Zentrumsabgeordnete, 3 Deutſchnatio⸗ nale, 2 Volksparteiler, 2 Abgeordnete des Deutſchen Landvolks, 1 Vertreter der Wirtſchaftspartei, 1 des Chriſtlichſozialen Volksdienſtes und 1 der Bayeri⸗ ſchen Volkspartei. Von den 35 Mitgliedern des Ausſchuſ⸗ ſes verfügen die Regierungsparteien über 8, unter inzurechnung der Sozialdemokraten und des Volks⸗ dienſtes ſind für die Regierung 18 Stimmen, alſo gerade die Mehrheit, vorhanden. Die Staatspartet iſt in keinem Ausſchuß vertre⸗ ten, da ſie nicht Fraktionsſtärke hat. Volkspartei und Staatspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Oktober. Der„Montag“ berichtet, die Verhandlungen über eine engere Verbindung zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und der Staatspartei ſeien vor läu⸗ lie geſcheitert. Das dürfte auch nach unſerer Kenntnis im allgemeinen zutreffen. Es handelte ſich la überhaupt nicht darum, ein Band zwiſchen den beiden Parteien zu knüpfen, ging vielmehr den auf ie Liſte der Staatspartei gewählten Reichstagsabge⸗ ordneten lediglich um die Möglichkeit, einen Anſchluß zu finden, der ſie in den Beſitz der Fraktions⸗ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 20. Oktober. In der franzöſiſchen Oeffentlichkeit hat der Er⸗ folg des Reichskanzlers Brüning die allergrößte Be⸗ achtung gefunden. Nach dem Bericht der franzöſiſchen Zeitungskorreſpondenten aus Berlin hatte man mit einem knappen Sieg gerechnet und iſt nun umſomehr über die hohe Stimmenzahl über⸗ raſcht, die für Brüning abgegeben wurde. Im allgemeinen herrſcht Genugtuung über den Ausgang der Abſtimmung vor, doch verhehlen ins⸗ beſondere die nationaliſtiſchen Blätter nicht, daß ſie der Lebensfähigkeit des Kabinetts nur geringes Vertrauen ſchenken. Der„Temps“ ſchreibt u..; Die erſte Parlamentsſchlacht nach den Wahlen vom 14. September habe mit einer kompletten Niederlage der radikalen Parteien geendet. Seit geſtern ſtelle ſich die Lage in Deutſchland unter einem ganz anderen Anblick dar. Der Beweis ſei erbracht, daß trotz des Schwankens der gemäßigten Parteien eine Zuſammenarbeit mit der extremen Rechten nicht möglich ſei. Das größte Verdienſt an dem Siege Brünings rechnet der„Temps“ der Sozialdemokratie zu. Die gemäßigten Parteien und die Volkskonſervativen haben zweifellos dem Einfluß Hindenburgs nachgegeben. Hindenburg mußte aus Sorge um ſeinen eigenen Ruf eingreifen, um das Kabinett, das rechte kommen ließ. Dabei dachten die einen an eine ſogenannte techniſche Fraktionsgemeinſchaft, die anderen an ein Hoſpitantenverhältnis. Ueber keinen von dieſen Wegen hat man ſich eini⸗ gen können. Gegen das Hoſpitantenverhältnis ſprach ſchon, daß der Deutſchen Volkspartei nicht alle ſtaats⸗ parteilichen Reichstagsmitglieder gleich genehm waren. Es war für die Volkspartei auch nicht gut er ſelbſt geſchaffen hat und das ſeine Tendenzen ver⸗ folgt, zu ſichern. Es wäre ein Irrtum, zu glauben, ſo fährt der „Temps“ fort, daß der Weg für Brüning nunmehr frei ſei. Am 3. Dezember werde die parlamentariſche Schlacht wieder neu beginnen. Dr. Brüning werde ſeine Stellung nur endgültig befeſtigen können, wenn er inzwiſchen Reſultate erzielt habe, vor de⸗ nen ſich alle Mittelparteien beugen müſſen. Der„Intranſigeant“ weiſt ebenfalls auf die ernſthafte Entſpannung hin, die in Deutſch⸗ land eingetreten iſt und hebt die unerwartet hohe Mehrheit für Brüning hervor. Der Reichskanzler werde ſich nunmehr an die Arbeit machen und die nötigen Finanzmaßnahmen vorbereiten können. Der nationalſozialiſtiſche„Figaro“ bemüht ſich, das Kabinett Brüning in den Augen der Franzoſen bloßzuſtellen. Es ſei das reaktionärſte Kabinett, das Deutſchland nach dem Kriege gehabt habe. Für den Augenblick handele es ſich bei Brüning darum, die Mark zu retten und den Ein⸗ druck hervorzurufen, als ob ungeheure Anſtrengun⸗ gen zur Wiederaufrichtung gemacht würden. Später werde Deutſchland dann verſichern, daß die Reſul⸗ tate ſeiner Bemühungen nicht den Erwartungen ent⸗ ſprächen und daß eine Reviſion des Young ⸗ planes erforderlich ſei. Die gemäßigte„Ere Nouvelle“ glaubt der Eutwicklung der deutſchen Kriſe nunmehr mit grö⸗ ßerem Optimismus entgegenſehen zu können, doch ſei der Horizont in Deutſchland noch bei weitem nicht gereinigt. BBFFFFFFCCCCCCbCCbCCCbCbTCTbTbTbTGTGTGTGTGTGTCTGTbTGTbTbTbTbT tragbar, im Reichstag ſich den Staatsparteilern in engerer Gemeinſchaft zuzugeſellen, die zur ſelben Zeit im Landtag als Demokraten alten Stils ihnen ſchroff gegenüberſtanden. Das hätte, was man ihr zu⸗ geben müſſen wird, die Volkspartei auseinander- treiben können. So ſtehen die Dinge alſo im Augen⸗ blick. Solange Dr. Scholz krank iſt, wird ſich, wie wir glauben möchten, entſcheidendes daran nicht ändern. Frühere Einberufung des Reichstags? Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 20. Okt. Von zuſtändiger Seite wird der verſchiedentlich geäußerten Auffaſſung, daß ein Drittel des Reichs⸗ tages auf Grund des Artikels 24 der Reichs verfaſſung imſtande ſei, den Reichstag zu einem früheren Termin als den 3. Dezember einzuberufen, als durchaus irrig bezeichnet. Richtig iſt, daß nach Artikel 24 ein neugewählter Reichstag am Mitt⸗ woch nach dem 1. November einberufen werden muß. Dieſe Verfügung hat aber unzweifelhaft die Bedeu⸗ tung einer Mindeſtbeſtimmung. Dadurch, daß der Reichstag bereits im Oktober tagte, iſt ihr Genüge getan worden. Der Reichstag hat dann mit Stimmen⸗ mehrheit die Vertagung auf den 3. Dezember verfügt. Es würde dem Mehrheitsprinzip, auf dem die ganze Verfaſſung aufgebaut iſt, geradezu direkt widerſprechen, wenn eine Minderheit die Möglichkeit haben ſollte, dieſen Beſchluß aufzuheben. Daß die Oppoſition im Grunde ſelbſt dieſer Meinung geweſen ſein muß, geht ja ſchon daraus hervor, daß um die Feſtſetzung des Termins für den Wiederzuſammentritt ein ſcharfer Kampf geführt wurde, denn nur wenn ein ſolch beſtimmter Tag für die Wiedereinberufung des Reichstages nicht angeſetzt worden wäre, könnte die Beſtimmung des Artikels 24 angewendet werden, nach der ein Drittel des Reichs⸗ tages das Recht hat, die Einberufung des Reichstages zu verlangen. 5 Der Hauptvorſtand der Volkspartei tagt E Berlin, 20. Oktober.(Drahtbericht unſeres Berliner Büros.) Der Hauptvorſtand der Deutſchen Volkspartei iſt, wie wir hören, heute vormittag zu einer Beratung über die politiſche Lage zuſammen⸗ getreten. Intereſſante Wahlen in Hamburg Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Oktober. Im Landgebiet des ham burgiſchen Staa⸗ tes fanden geſtern die allgemeinen Wahlen zum Landesausſchuß und zu den Stadt⸗ und Land⸗ gemeindevertretungen ſtatt, die inſofern allgemein⸗ politiſche Bedeutung beanſpruchen, als ſie die erſten Wahlen nach der letzten Reichstagswahl ſind und deshalb ein gewiſſes Stimmungsbarometer für die Anſchauungen der Wählerſchaft unter dem Eindruck der letzten Reichstagswahl bieten. Ein weſentlicher Stimmungsumſchwung gegenüber den letzten Reichs⸗ tagswahlen iſt noch nicht eingetreten. Nur haben die Nationalſozialiſten einen ganz er⸗ heblichen Stimmenverluſt zu verzeichnen, der weit über den Stimmenrückgang hinausgeht, den auch die übrigen Parteien durch geringere Wahl⸗ beteiligung zu verzeichnen haben. Während bei⸗ ſpielsweiſe in dieſem Wahlkreis die Sozialdemo⸗ kraten von 7800 auf 6600 zurückgingen, haben die Nationalſozialiſten von ihren 5530 Stimmen bei der letzten Reichstagswahl nur 3800 Stimmen retten können. Das Arbeitszeitabkommen im Ruhrgebiet Geſcheiterte Verhandlungen — Eſſen, 20. Okt. Die heute zwiſchen dem Zechen⸗ verband und den Bergarbeiterverbänden gepflogenen Verhandlungen über das Arbeits zeitabkom⸗ men, das von den Gewerkſchaften hekanntlich ge⸗ kündigt iſt, ſind ergebnislos verlaufen. Die beharrliche Forderung der Gewerkſchaften auf Ver⸗ kürzung der Arbeitszeit unter Tage um eine Stunde wurde vom Zechenverband abgelehnt, weil jede Arbeitszeitverkürzung eine unerträgliche Steigerung der Selbſtkoſten und damit weitere Verſchlechterung der Abſatzmöglichkeiten mit ſich bringen müſſe, Brünings nächſte Aufgaben Das Kabinett Brüning hat in den erſten parla⸗ mentariſchen Kämpfen ſeine Stellung zweifellos beſſer behauptet, als man es unter dem erſten Ein⸗ druck des Wahlergebniſſes annehmen konnte. Trotz⸗ dem kann die Stellung des Kabinettes auch nach der Ueberwindung der erſten Schwierigkeiten keines ⸗ wegs als völläg geſichert gelten. Denn vor⸗ läufig kann von der Gewinnung irgendeiner Mehr⸗ heit für das ſachliche Programm der Regierung noch keine Rede ſein. Es kann ſich vielmehr lediglich da⸗ rum handeln, daß das Kabinett freie Bahn erhält, um die Einzelheiten ſeines Programms für die parlamentariſche Entſcheidung vorzubereiten. Nur in einem Punkte hat die Reichsregierung feſten Boden unter den Füßen. Die Annahme des Schu Lden⸗ tülgungsgeſetzes durch den Reichstag gibt dem Kabinett die finanzielle Grundlage, auf der die Reichsgeſchäfte trotz eines ſehr erheblichen Feßl⸗ betrages weiter geführt werden können. Denn nach der geſetzlichen Feſtlegung der Bedingungen, unter denen der Ueberbrückungskredit von 500 Millionen Mark zurückgezahlt werden ſoll, ſteht der Flüſſig⸗ machung der internationalen Anleihe nichts mehr im Wege. In der außerordentlich wichtigen ſinan⸗ ziellen Frage ſteht das Kabinett alſo auf ſicherem Grund. Im übrigen muß es nunmehr ſehen, wie es Schritt für Schrütt weiter kommt. Es wird behauptet, der Reichskanzler, der dem neugewählten Reichstage gegenüber einen un⸗ gemein feſten Willen bekundet, beſtehe auf einer praktiſchen Verwirklichung ſeines Reformprogramms noch vor dem Ablauf des gegenwärtiges Jahres. Im Kabinett wird an der Fertigſtellung der in Betracht kommenden Geſetzes⸗ vorlagen außerordentlich eifrig gearbeitet. Der Reichsrat wird in den nächſten Wochen ſehr viel zu tun haben, um die Entwürfe der Regierung alle durchzuberaten. Auf jeden Fall wird der Reichstag im Dezember einen ſehr umfangreichen Arbeitsſtoff vorfinden, und es wird ſich erſt dann zeigen, ob er wirklich die erforderliche Arbeitsfähigkeit beſitzt, um nützliche Reformarbeit im Zuſammenhang mit der Beratung der zahlreichen Regierungsvorlagen zu leiſten. Zugleich wird ſich aber auch erweiſen, ob die Regierung an den klaren Linien ihres Programms feſthält und ſich durch die Mütwirkungsbereitſchaft der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion nicht nach links abdrängen laſſen wird. Ein wichtiger Prüfſtein wird die Vorlage über die Reform der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung ſein. Hier will die Regierung bekanntlich den radikalen Weg beſchreiten, daß ſte das Reich von jeder Verpflichtung zur Zuſchußzahlung an die Arbeitsloſenverſicherung befreit und nur noch eine beſtimmte Summe für die Kriſenfürſorge in den Etat einſtellt. Sie wird aber von der Sozial⸗ demokratie ſehr heftig bekämpft, da man hier eine Verkürzung der Leiſtungen befürchtet, wenn das Reich nicht mehr für jeden Fehlbetrag der Arbeits⸗ loſenverſicherung haftbar iſt. Da aber eine geordnete Finanzwirtſchaft ohne eine Ablöſung der Zuſchuß⸗ pflicht gar nicht denkbar iſt, ſo wird die Regierung es hier gegenüber der Sozialdemokratie auf biegen oder brechen ankommen laſſen müſſen. Bei der Durchführung der Steuervereinheitlichung werden Gegenſätze wohl weniger in Erſcheinung treten. Bei der Geſtaltung des Steuerweſens ſelbſt aber wird die Sozialdemokratie ſicher ſehr entſchiedene Forde⸗ rungen erheben. Sie verlangt die Beſeitigung der Bürgerſteuer und wünſcht an Stelle der geplauten Senkung der Realſteuern eine ſtärkere Anziehung der direkten Steuerſchraube, eine Zumutung, der die Regierung im Intereſſe der Wirtſchaft nicht ſtatt⸗ geben kann. So ſind auch hier ſtarke Kämpfe zu er⸗ warten, in denen die Regierung ihre Grundſatz⸗ feſtigkeit zu beweiſen haben wird. Ueber den ſpä⸗ teren Verlauf der Dinge wird man ſich gegenwärtig noch alle Prophezeiungen erſparen müſſen. Bei der Entſcheidung in dem Metallarbei⸗ terſtreik ſteht das Kabinett im Reichstag einer ſozialiſtiſchen Mehrheit gegenüber. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter iſt indeſſen in ſeinem Berufe als voberſter Schlichter der parlamentariſchen Verant⸗ wortung nicht unter worfen. Er hat die Ent⸗ 2. Seite/ Nummer 486 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 20. Oktober 1930 ſcheidung unabhängig nach beſtem Urteil zu treffen und man hat allen Grund anzunehmen, daß er ſich dabei die in dem Regierungsprogramm feſtgelegte Wirtſchaftspolitik als Richtſchnur dienen laſſen wird. Von dem Ausgang des Lohnkonfliktes in der Berliner Metallinduſtrie wird ſehr viel abhän⸗ gen. Die Ankurbelung der Wirtſchaft iſt nicht denk⸗ bar, ohne eine fühlbare Senkung der Selbſtkoſten. Und wenn man an eine ſolche Senkung herangeht, kann man den Lohn als einen der wichtigſten Be⸗ ſtandteile der Produktionskoſten nicht außer Betracht laſſen. Hier wird alſo der Reichsarbeitsminiſter als der oberſte Schlichter in dem Lohnkonflikt in der Berliner Metallinduſtrie vor eine Entſcheidung ge⸗ ſtellt, die zum erſten Male auf breiter Grundlage die Einſicht von der Notwendigkeit einer Senkung der Produktionskoſten in die Wirklichkeit umſetzen ſull. Hier wäre eine Flucht vor der Verantwortung das Schlimmſte, was man ſich denken könnte. Will die Regierung, daß das von ihr ausgearbeitete Re⸗ formprogramm ernſt genommen werden ſoll, ſo muß ſte von der Waffe Gebrauch machen, die ihr durch die tarifliche Schiedsgerichtsbarkeit in die Hände gegeben iſt. Sie kann dabei mit Recht hervorheben, daß eine ſachliche Entſcheidung des Lohnkonfliktes zum Beſten aller Beteiligten iſt. Denn wenn die Wirtſchaft einen neuen Antrieb erhält, ſo hat die Arbeiterſchaft bavon in erſter Linie den Vorteil. Kanzler Reiſe nach Süddeutſchland Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 20. Oktober. Wie wir hören, hat der Reichspräſident v. Hin⸗ denburg heute den deutſchen Botſchafter in Paris, Herrn v. Hoeſch empfangen. Der Reichs kans ler fährt, wie wir berichteten, heute abend nach Stuttgart und zwar in Beglei⸗ tung des Reichsfinanzminiſters Dietrich. Der Kanzler will der württembergiſchen Regierung ſeinen Beſuch abſtatten, zugleich aber auch mit der württem⸗ bergiſchen, badiſchen und heſſiſchen Regierung über Einzelheiten des Sanierungsprogramms ver⸗ handeln, wobei ihm Dietrich als Reſſortminiſter zur Seite ſtehen wird. Landvolkprozeß in Königsberg Telegraphiſche Meldung Königsberg, 20. Oktober. Heute vormittag begann vor dem Erweiterten Schöffengericht Königsberg die Hauptverhandlung in der Strafſache gegen Friedrich Döpner⸗Same⸗ lücken und Genoſſen, im ganzen 8 Perſonen, die wegen Landfriedensbruches bzw. Auf⸗ ruhrs unter Anklage ſtehen. 75 Zeugen ſind insgeſamt geladen, ſo daß die Verhandlung wohl mehrere Tage in Anſpruch nehmen dürfte. Dem Verfahren liegen die Vorgänge im Früh⸗ jahr 1930 zugrunde, als die Bauernbewegung „Schwarze Fahne“ Zwangsverſteigerungen gewaltſam verhindern wollte. Bei Rangnit und Pillkallen kam es zu Uebergriffen, die ſich zwar im erſteren Fall noch auf Beſchimpfungen der Exe⸗ kutiwbeamten und des Gerichts beſchränkten, in Pill⸗ kallen aber tätliche Angriffe gegen Poli⸗ zeit und Gericht zeitigten. Die Haupttäter wur⸗ den verhaftet, nach erfolgter Unterſuchung aber wie⸗ der auf freien Fuß geſetzt. Zu Beginn des heutigen erſten Verhandlungs⸗ tages wurde ein von Rechtsanwalt Klutke auf Vertagung wegen Fehlens des Hauptverteidigers Dr. Luetgebrune abgelehnt. Daraufhin legte der Antragſteller Klutke die Verteidigung auf Wunſch der Angeklagten nieder.— Das Gericht trat nun in die Vernehmung der Angeklagten Gutsbeſitzer v. Platen und Rittergutsbeſitzer v. Weiß ein. Der Dresdner Flughafen wieder zugelaſſen — Dresden, 20. Okt. Langwierige Verhandlun⸗ gen zwiſchen der ſächſtſchen Regierung und dem Reichsverkehrsminiſterium haben nunmehr zu dem Ergebnis geführt, daß die regelmäßige Befliegung des Dresdener Flughafens im Streckenverkehr wiebererlaubt iſt. Drei Sonntagsreden Tardiens eber Fragen der Außenpolitik und den Wohlſtand Frankreichs Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris. 19. Oktober. Miniſterpräſident Tardieu entfaltet eine beach⸗ tenswerte Energie, um den Vorſtoß der Oppoſitions⸗ parteien, der bei Wiedereröffnung der Kammer un⸗ zweifelhaft zu erwarten iſt, von vornherein abzu⸗ ſchwächen und ſich bei den Wählern im Land eine günſtige Stellung zu ſichern. Tardieu beſitzt die wert⸗ volle Gabe des Volksredners, der ſich geſchickt ſeiner Zuhörerſchaft anzupaſſen verſteht und ihr das er⸗ zählt, was ſie am liebſten hören möchte. Nach ſeiner geſtrigen Rede vor den Kʒaufleuten und In du⸗ ſtriellen in dem Pariſer Vorort St. Germain iſt Tardieu die Nacht hindurch nach Belfort ge⸗ reiſt, dort hat er am heutigen Sonntag nicht weniger als drei politiſche Reden gehalten. In einer Anſprache vor den Kriegsteilneh⸗ mern des Städtchens Giromagny bei Belfort be⸗ ſchäftigte ſich Tardieu mit den Fragen der Außenpolitik. Seine Ausführungen gipfelten in der Aufforderung, kaltes Blut zu bewahren und wachſam zu ſein. Die von den franzöſiſchen Kriegsteilnehmerverbänden ge⸗ forderte Arbeit für den Frieden. ſo erklärte Tar⸗ dieu, die von den verſchtedenen Mintſterien ſtets verfolgt würde, habe weder ihre moraliſche noch praktiſche Begründung verloren. Aeußere Ereigniſſe haben ſich ihr jedoch in den Weg geſtellt. Das Kabinett hat ihnen gebührend Rechnung getragen. Die franzöſiſche Regierung lehnt Improviſationen ab, wie ſie von gewiſſer Seite gefordert würden. Sie arbeite weiter im Sinne des Friedens. Die Hauptrede hielt Tardieu in der Stadt Dellé, die ihm zu Ehren ein Feſtbankett veranſtal⸗ tet hatte. Dieſe Rede dürfte ſehr wenig geeignet ſein, das Verhältnis zwiſchen Frankreich und ſeinem unter den Reparationszahlungen ſtöhnenden deut⸗ ſchen Nachbarn freundlicher zu geſtalten. Der franzöſiſche Miniſterpräſident unterließ in ſeinem Beſtreben, ſeine Regierungstätigkeit ins rechte Licht zu ſetzen, nichts, um die franzöſiſche Wirt⸗ ſchaftslage ſo günſtig wie möglich her⸗ auszuſtellen. Nach einem Lobgeſang auf die republi⸗ kaniſche Verfaſſung und die Leiſtungen Frankreichs nach der ſchlimmſten Niederlage ſeiner Geſchichte im Jahre 1870/1 fuhr Tardieu folgendermaßen fort: Die Lage Frankreichs ſei außerordent⸗ lich geſund. Der franzöſiſche Anteil am Gold der Welt habe ſich ſeit dem Jahre 1922 verdoppelt, die Depots der Sparkaſſen ſeien von 1926 bis 1929 von 15 auf 32 Milliarden und im erſten Halbjahr 1930 um weitere 12 Prozent geſtiegen. Die Emiſſionen betragen im erſten Halbjahr 1930 11% Milliarden Franken gegen 15 Milliarden im Vorjahr. Der Inbuſtrieindex ſteht trotz der ſcharfen ausländiſchen Konkurrenz 4 Prozent über dem des Jahres 1928. Die Ausfuhr habe ſich weniger als in den Nachbarländern geſenkt; den zwei bis vier Millionen Arbeitsloſen in den drei großen Induſtrieländern der Welt ſtehe Frankreich mit nur 1000 Arbeitsloſen gegenüber. Zu dieſer Stabilität der Staatseinrichtungen und der Wirtſchaft müſſe ſich der Koeffizient der nationa⸗ len Einheit geſellen. Dann werde Frankreich ſeine bewundernswerten Kräfte voll ausnutzen können. Daß Frankreich ſeinen gegenwärtigen Wohl⸗ ſtand zum größten Teil den ſchweren deutſchen Reparationszahlungen verdankt, vergaß Tardien leider zu erwähnen. Auch für die Arbeiterſchaft fand Tardien geſchickt die paſſenden Worte. In Beaucourt zeigte er ihnen, was er für ſie bisher geleiſtet habe. Als Mitarbeiter Waldeck⸗Rouſſeaus zu Beginn ſei⸗ ner politiſchen Tätigkeit habe er an der Errichtung von Gewerkſchaften mitgearbeitet. Er habe dem Ka⸗ binett Clemenceau als Miniſter angehört, das den Achtſtundentag gebracht habe, und die jetzt von ihm geleitete Regierung habe den Arbeitern die So⸗ ztialverſicherung gebracht. Curtius-Rede vor der Deutſchen Akademie — Berlin, 20. Okt. Auf der 5. Hauptverſammlung der Akademie zur wiſſenſchaftlichen Erforſchung und Pflege des Deutſch⸗ tums ergriff am Samstag abend im Plenarſaal des Reichswirtſchaftsrats nach den Begrüßungsworten des Präſtdenten der Akademie, Geheimrats Friedrich von Müller, der Reichsminiſter des Aeußern, Dr. Curtius, das Wort. Immer mehr ſei ihm zum Bewußtſein gekommen, welche außerordentlichen Aktiven für die Förderung der deutſchen Intereſſen und der geſamten deutſchen Außenpolitik in der Erſtarkung des Deutſchtums nach dem Zuſammenbruch und in der Nachkriegszeir liegen. Er habe auf der Tagung des Ausland⸗ inſtituts in Stuttgart das Programm der Reichs⸗ regterung für die Förderung des Deutſchtumsgedan⸗ kens entwickelt und ſeitdem ſich bemüht, bei jeder Geelgenheit dieſen Pflichten gerecht zu werden. Ins⸗ beſondere ſei es ihm zu ſeiner Freude möglich ge⸗ weſen, die Minderheitenfragen in Genf ein Stück weiter fördern zu können. Seit der Ta⸗ gung des Auslandsinſtituts in Stuttgart habe er ſich vorgenommen, bei nächſter Gelegenheit auch in den Kreis der Deutſchen Akademie zu treten und an deren Arbeiten teilzunehmen. Es liege ihm daran, vom Standpunkt des Auswärtigen Amts und der Reichsregierung mit einigen Worten zu dem Kern dieſer Arbeiten Stellung zu nehmen. Der Miniſter führte dann aus: Wir haben nach dem Kriege mehr als zuvor die ſtarken Kräfte erkannt, die Deutſchland aus dem Anſehen deutſcher Kultur und der Pflege deutſcher Kulturwerte im Ausland zuſtrömen Theaterſkandal in Stuttgart Uraufführung von Oſſip Dymows„Schatten über Harlem“ unter dem Schutze des Ueber fallkommandos! Die Stuttgarter als Theaterbeſucher ſind von den Künſtlern ſeit jeher gefürchtet. Sie können nicht warm werden, laſſen den Künſtler ohne den gewiſſen, nötigen Strom aus dem Hauſe zur Bühne. Nur manchmal bricht es auch aus den Stuttgartern heraus. Dann überbieten ſie ſich in Beifallskund⸗ gebungen. In ihrer Ablehnung aber waren ſie bis jetzt immer maßvoll, eben durch ihr eiſig wirkendes Schweigen. Nur einmal gab es ſo etwas wie einen Theaterſkandal, Das war während des Ruhrein⸗ bruchs, als in„Dantons Tod“ die Marſeillaiſe er⸗ tönte. Da erzwangen die Studenten den Vorhang. Aber das war vorbereitet, die Intendanz war ſogar vorher gewarnt worden. Am Samstag aber ereignete ſich im Kleinen Haus des Württ. Landestheaters ein Gefühlsausbruch, ein Skandal, wie er wohl noch niemals in einem deutſchen Theater vor⸗ gekommen iſt. Unter Erſcheinungen, wie man ſie bisher eigentlich nur von Verſammlungen der poli⸗ tiſchen Extremen her kennt. Wie die Vorgänge, die ſich dann noch über eine Stunde nach Schluß der Vor⸗ ſtellung vor dem Theater abſpielten, zeigten, ging der Skandal auch von Anhängern einer ſolchen extremen politiſchen Richtung aus. Was war die Urſache? Oſſip Dymow iſt in Deutſchland und in Amerika kein Unbekannter. Er iſt trotz des ſlawiſchen Namens Sohn eines deut⸗ schen Staatsbürgers und einer echten Ruſſin. Im Jahre 1909 ſchrieb Dymow in Norderney das Drama „Nju“, das von Reinhard mit Moiſſt, der Eyſoldt und Winterſtein mit dem größten Erfolge heraus⸗ gebracht wurde. Auch der„Ewige Wanderer“ wurde ein Erfolg, führte ſogar zu einer Einladung nach Newyork. Seit 1927 iſt Dymow wieder in Deutſch⸗ land und verarbeitete hier, auf dem Hintergrund der eigenen Seele, Vorgänge in der Newyorker Neger⸗ ſtadt Harlem, die über 250 000 Einwohner hat. Dieſe Komödie, mit einer Begleitmuſik von Bela Reinktz, hatte nun das Württ. Landestheater zur alleinigen Uraufführung erworben. Das Bühnenbild zeigt den Vorraum zur Garde⸗ robe eines der Harlemer Nachtlokale, in die die ſenſationslüſternen Weißen als gern geſehene Gäſte kommen. Dann die Unterwelt dieſes Hauſes, die enge Küche mit dem erblindeten Koch, der dicken Negerköchin, den Geſchirrſpülern, dem Heizer und den eilfertigen Kellnern. Zwiſchen dieſer arbeiten⸗ den Unterwelt und der praſſenden Halbwelt oben, pendelt die geknechtete, hündiſche Seele des Niggers hin und her, immer„Ja, Herr“ ſagen müſſend, lebt die ſchwarze Halbweltdiva und der weiße Geſchäfts⸗ führer und Kuppler. Hier träumt der Hilfskellner von künftigem Ruhm als ſchwarzer Sänger, von Autos, Brillanten und grünſeidener Unterwäſche, ſingt der Spucknapfputzer von früheren, glänzenden Zeiten, als er berühmter Sänger war und weigert ſich, einer friſch aus dem Süden eingetroffenen Tänzerin, einem weißen Gaſt in die Loge zu folgen. Da über⸗ gibt ihr der weiße Geſchäftsführer ein Telegramm, das ſie dem weißen Stammgaſt in die Loge bringen ſoll. Der ſchwarze Kellner beſchwört ſie, es nicht zu tun, nimmt das Telegramm, um es ſelbſt hinzu⸗ bringen und— vorher zu leſen. Von einem Rieſen⸗ geländekauf iſt darin die Rede, zu dem nur eine An⸗ zahlung von 30 000 Dollars innerhalb 24 Stunden nötig iſt. Da überkommt ihn die amerikaniſche Geld⸗ gier. Das Telegramm macht in der Küche die Runde. Bis der alte, blinde Koch fragt, warum man das Land nicht ſelber kaufe, um eine Heimat für alle unterdrückten Neger Amerikas zu machen. Dieſer Gedanke überfällt alle Schwarzen mit Macht, ſie ſe⸗ hen„ihr“ Land, ihre Heimat, ihren Staat, in dem keine Weißen leben dürfen. Mit Inbrunſt ſingen ſie alle von dieſem Glück. Der Kellner iſt zum„Meſ⸗ ſias“ geworden. Und wie ein Lauffeuer verbreitet ſich die Kunde durch ganz Harlem. Alle kommen, bringen Dollarweiſe die Anzahlung zuſammen. Da erſcheint oben in Loge 8 der ſchwarze Dollar⸗ millionär Toomer, ein widerlich fetter Nigger. Der Star des Nachtlokals iſt zu ihm geſchickt. Beide ken⸗ und aus dieſer Erkeuntnis die Folgerungen gezogen. Während aber für manche anderen Probleme der auswärtigen Politik nicht immer die wünſchens⸗ werte Reſonanz im eigenen Volke vorhanden iſt, erfüllt es mit beſonderer Genugtuung, daß unſere Arbeit für die Pflege deutſcher Kulturwerte ge⸗ tragen wird von der aufopfernden Mitarbeit weiter Volkskreiſe und dem perſönlichen Einſatz weit⸗ blickender deutſcher Männer und Frauen. Unter dieſer Parole haben ſich auch in der Deutſchen Akademie hervorragende Perſönlichkeiten aus den berſchiedenſten Berufskreiſen zu gemeinſamem Handeln gefunden. Die Kürze der Zeit verbietet mir, im einzelnen auf das Wirken der Deutſchen Akademie einzugehen, und ich möchte daher nur ein großes Arbeitsgebiet herausgreifen, dem die Deutſche Akademie ſeit geraumer Zeit ihre tatkräf⸗ tigen Bemühungen wioͤmet und das auch mir be⸗ ſonders am Herzen liegt. Ich meine die Pflege der deutſchen Sprache im Ausland, ein Arbeitsfeld, deſſen fruchtbarer Boden bisher wenig beſtellt war, das aber reiche Zukunftsfrüchte tragen kann, wenn es mit Sachkunde, Ausdauer und Liebe gepflegt wird. Die Kenntnis fremder Sprachen vermittelt das wahre Verſtändnis für die Weſensart anderer Völker, ſie verhilft zu einer ge⸗ rechten Beurteilung der Aufgaben, die die einzelne Nation im Kreiſe der Völkerfamilie hat, und ſie vertieft in fruchtbarer Rückwirkung die Liebe zur eigenen nationalen Sprache und Kultur. Gerade wegen dieſer reichen Wechſelwirkungen mußte es uns mit ernſter Sorge erfüllen, daß die Berückſich⸗ tigung der deutſchen Sprache an den Schulen unz Hochſchulen des Auslands infolge der Nachwirkun⸗ gen des Krieges einen ſtarken Rückſchlag erlitten hätte. Glücklicherweiſe können wir neuerdings wie⸗ der ein lebhaftes Intereſſe für deut⸗ ſche Sprache und Kultur im Ausland feſtſtellen und ſehen z.., wie das Deutſche in den Lehrplänen vieler Schulen des Auslands wachſende Berückſichtigung findet. Auch an den aus län di⸗ 0 ſchen Hochſchulen beginnt ſich das Verſtänd. für nis durchzuſetzen, daß ohne die Kenntnis deutſcher gro Wiſſenſchaft und Kultur eine umfaſſende und ab⸗ hau gerundete akademiſche Bildung nicht erreicht werden Beft kann. Der ſtarke Beſuch deutſcher Sprachkurſe, die nah Berückſichtigung deutſcher Literatur in den Univer⸗ übe ſitätsbibliotheken, Einladungen an deutſche Ge⸗ alle lehrte und die zahlreichen Anforderungen deutſcher Zeu Lektoren legen für dieſe Entwicklung Zeugnis ab. Sti Es iſt das Verdienſt der Deutſchen Akademie, heit erkannt zu haben, daß auch in Deutſchland Einrich⸗ 05 tungen beſtehen müſſen, um dieſe Entwicklung anzu⸗ 1 regen, zu fördern und im gegenſeitigen Intereſſe 10 der Völker fruchtbar zu geſtalten. Manchen Erfolg, 85 der im Augenblick beſcheiden ausſehen mag, auf weit? a Sicht jedoch bedeutungsvoll ſein wird, haben wir ſchn dieſer aufopfernden und mühevollen Spracharbeit der 7 ge, Deutſchen Akademie zu danken, und ich habe die feſt d 6975 Zuverſicht, daß der zielbewußt beſchrittene Weg zu ſchlt weitern Erfolgen führen wird. Sie haben es ſich 9 zur Aufgabe geſetzt, für das koſtbare Gut unſrer ge⸗ Kar liebten Mutterſprache und unfrer deutſchen Kultur ſprt in der Welt zu werben. Wir begleiten Ihr Wirken des mit Rat und Tat und wünſchen Ihnen den verdien⸗ Zus ten Erfolg zu Nutz und Frommen des deutſchen Va⸗ 21 terlandes. a 39 5 Als Valermord. Telegraphiſche Meldung 375 — Stendal, 20. Oktober, 15 Heute früh wurde in ſeiner Wohnung in Warburg 5 bei Stendal der 42 Jahre alte Erwerbsloſe Otto Borchert erſchoſſen aufgefunden. Die bei⸗ den 17 und 19 Jahre alten Söhne des To⸗ ten gaben zu Protokoll, daß ihr Vater freiwillig in den Tod gegangen ſei, geſtanden jedoch nach eingehen⸗ dem Verhör ein, den Vater erſchoſſen zu haben. Der ältere der beiden Söhne ſagte aus, er habe den Vater getötet, weil dieſer in betrunkenem Zu⸗ ſtand dauernd die Mutter und die Geſchwiſter ſchwer bedroht und drangſaliert habe. Beſonders heftige Auftritte habe es in der vergangenen Nacht gegeben. In Warburg iſt der erſchoſſene Borchert als Trin⸗ ker und gewalttätiger Menſch bekannt, die beiden verhafteten Söhne gelten als fleißig und ordentlich, Letzte Meloͤungen Raubüberfall auf einen Poſtwagen — Breslau, 20. Okt. Auf den Per ſon en⸗ zug 820 wurde am Samstag in den ſpäten Abend⸗ ſtunden in der Nähe Striegaus ein Raubüberfall ver⸗ übt. Als der Zug gerade den Bahnhof Rohnſtock ver⸗ laſſen hatte, ſprangen zwei maskierte Män⸗ ner auf den Poſt wagen, ſchlugen den dort an⸗ weſenden Oberpoſtſchaffner nieder, knebelten ihn und raubten 9500 Mark in bar. Darauf ſpran⸗ gen die Räuber wieder vom Zuge ab und ſind un⸗ erkannt entkommen. Erfolg der braſilianiſchen Regierung — Newyork, 20. Okt. Die braſilianiſche Bun⸗ desregierung gibt, wie eine Meldung aus Rio de Janeiro beſagt, bekannt, daß die regierungstrenen Truppen bei Cambuquira im Staate Minos Gerges den Aufſtändiſchen eine vernichtende Nieder⸗ lage beigebracht hätten. Die Verluſte der Beſiegten ſollen außerordentlich hoch ſein. 8 * * Der neue füdweſtdeutſche Großſender. Das Reichspoſtminiſterium hat angeordnet, daß der neue, dicht vor ſeiner Vollendung ſtehende ſüdweſtdeutſche Großſender die amtliche Bezeichnung„Großrund⸗ funkſender Mühlacker“ führen ſoll. nen ſich von früher her. Sie will ihn für ſich haben, will mit nach Paris, wo keine Raſſenunterſchiede ſind, als ſeine Frau. Der Preis iſt das Telegramm, das man dem Kellner abluchſt unter der Begründung, Toomer werde die Anzahlung leiſten. Aber Toomer will das Geſchäft nur für ſich allein machen. Läßt den Kellner, der um ſein Telegramm kämpft, verhaften. Die ſchwarze Halbweltlerin bezichtet ihn des Dieb⸗ ſtahls. Verzweiflung unten in der Küche über die Verhaftung des„Meſſtas“, mehr noch darüber, daß die Geheimnummer des Telegramms außer dem Verhafteten kein anderer kennt. Deshalb muß man den„Mefſias“ wieder haben. Da opfert ſich die ſchwarze Unſchuld, behauptet, das bei dem Kellner gefundene Geld gehöre ihr, wären ihre Einnahmen aus geheimen Liebesſtunden. Jetzt aber wird der verſchmähte weiße Stammgaſt zudringlich, will von „ſo einer“, was er in dieſem Lokal verlangen kann. Da platzt der freigelaſſene Kellner dazwiſchen, be⸗ kennt alles, den Diebſtahl des Telegramms, die Geldſammlung. Ungeheure Heiterkeit bei dem kupp⸗ leriſchen Geſchäftsführer, denn das Telegramm war fingiert, diente ja nur dazu, um die ſich Sträubende in die verſchloſſene Loge in die Lände des Weißen zu ſchmuggeln. Und eine weitere Komödie: Der blinde Koch hat die geſammten Dollarſcheine zu einem Brei verkocht. Nichts iſt übrig geblieben! Das die Handlung. Ungeheuer echt, ſpannend. Von der Spielleitung Brandenburg) ganz her⸗ vorragend durchgearbeitet und mit Bühnenbildern von ſeltener Eindringlichkeit verſehen. Dazu die Begleitmuſik von Reinitz, der eigenſchöpferiſch iſt, aber doch ganz im Geiſte der bekannten„geiſtlichen Geſänge“ der nordamerikaniſchen Neger aus der Sklavenzeit die beſonderen Sehnſüchte und Wünſche in Tönen erklingen läßt. Und dazu ein Spiel, wie man es ſelten am Landestheater ſah, insbeſondere die Damen Pfeifer und Kopp, die Herren Fernau, Marx, Franke und Heß. Ein Stück, das mit kraſſen, aber echten Farben am Schickſal der USA⸗Neger den ſchweren Druck der Raſſenunterſchiede zeigen will. Alſo keine Ver⸗ herrlichung etwa des Negertums. Sondern eigentlich nur eine Darſtellung des Schick⸗ ſals aller Unterdrückten und Armen. Und auch nicht etwa beſonders„ſtark“, trotz der ſehr ech⸗ — ten Szene in der Loge zwiſchen der Halbdirne und dem ſchwarzen Kapitaliſten. Jedenfalls ſind unzäh⸗ lig„moderne“ Geſellſchaftsſtücke viel anfechtbarer. Deshalb war der plötzlich während der Logenſzene im dritten Rang losbrechende Radau, mit Aus⸗ drücken wie ſie die kräftige ſchwäbiſche Sprache ge⸗ nügend beſitzt, un verſtändlich. Das übrige Publikum ſpendete daher auch kräftigen Beifall und die Künſtler ſpielten ſogar bei erhelltem Haus wäh⸗ rend der Rang geräumt wurde, ruhig weiter. Als aber der Schlußvorhang gefallen war und Dichter und Komponiſt auf der Bühne erſchienen, da ging es los wie in der ſchlimmſten radikalen Wahlverſamm⸗ lung. Und wurde zu einem Kampf des ganzen Hauſes. Die überwiegende Mehrheit ſpendete kräf⸗ tigen Beifall, ſo daß Künſtler, Dichter, Komponiſt, Spielleiter, immer wieder erſcheinen mußten. Als 1 aber die„Oppoſition“ vor dem Theater das aufmar⸗ ſchierte Ueberfallkommando erblickte, ging es aufs neue los. Und während es ununterbrochen an verſchiedenen Stellen„Deutſchland er⸗ wache“ ertönte, die Polizei mit dem Gummiknüppel alles abſchob, konnten ſich die Schreier in dem Park immer wieder ſammeln, ihr„Deutſchland erwache“ und das Deutſchlandlied erſchallen laſſen. Faſt eine Stunde dauerte dieſes nächtliche Verſteckſpielen, bei dem es auf den Verfaſſer abgeſehen war. Da aber das ganze Theater⸗Viertel polizeilich abgeriegelt worden war, konnte Dymow unbehelligt das Theater verlaſſen. W. Eh. Skandal auch in Frankfurt Während der geſtrigen Aufführung der Oper „Aufſtieg u. Fall der Stadt Mahagonny im Frankfurter Opernhaus, kam es du eienem Theaterſkandal. Nationalſozialiſtiſche The⸗ aterbeſucher gaben bald nach Beginn der Aufführung ihrem Unwillen über die Tendenz des Stückes durch Lärm Ausdruck. Plötzlich wurden Stinkbomben und Fröſche geworfen, ſo daß die Vorſtellung unterbrochen werden mußte. Nachdem die Schutzpolizei die Ruhe⸗ ſtörer aus dem Opernhaus entfernt hatte, konnte die Vorſtellung bei beleuchtetem Hauſe ihren Fort⸗ gang nehmen. Vor dem Opernhaus bildeten ſich ver⸗ ſchiedene nationalſozialiſtiſche Demonſtrationszüge, die jedoch bald von der Polizei zerſtreut wurden, —— Montag, 20. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 486 Kirchlicher Festtag in Neckarau Einweihung des Evangeliſchen Gemeindehauſes Es war am Zeppelintag ein Erlebnis für ſich und für die evangel. Gemeinde Neckarau jedenfalls ein großes Ereignis, daß das lang erſehnte Gemeinde⸗ haus endlich vollendet und in feierlicher Weiſe ſeiner Heſtimmung übergeben werden konnte. Die Teil⸗ nahme war darum ungewöhnlich groß und die Freude über das Erreichte allgemein. Jung und alt, Glieder aller Schichten und Stände, drängten herbei, um Zeuge des Augenblicks zu ſein, der von feſtlicher Stimmung beſeelt und getragen war von einem ein⸗ heitlichen kirchlichen Willen. Dieſer Wille fand wirkungsvollen Ausdruck in einem auserleſenen Seine Durchführung gelang aufs Feſtprogramm. der großen Feſtgemeinde beſte und hinterließ bei einen ſtarken Eindruck. Der Feier ſelbſt war in der beflaggten und ge⸗ ſchmückten Kirche ein Feſtgottesdienſt voraus⸗ gegangen, bei dem Stadtpfarrer Maurer die Feſt⸗ predigt gehalten hatte. An ihn, den Gottesdienſt, ſchloß ſich die Einweihungsfeier unmittelbar an. Feſtlich grüßten vor dem Hauſe die Bläſer der Kapelle Homann⸗Weba u. Ein kurzer Vor⸗ ſpruch folgte, worauf Architekt Anke mit Worten des Dankes die Schlüſſel übergab. In feierlichem Zug, unter dem Geläute der Glocken, ging es jetzt in den großen Saal, voran die Ehrengäſte. Unter ihnen bemerkte man den Prälaten der Landeskirche, D. Kühlewein und Vertreter der Bezirksgeiſtlichkeit. Als Vertreter des Staates war Landeskommiſſär Dr. Scheffelmeier erſchienen. Die Stadtver⸗ waltung war durch die Stadträte Haas und Süß, die Schulverwaltung durch Schulrat Jauch und mehrere Lehrer vertreten. Nachdem das Vorſpiel zu den Meiſterſingern ver⸗ kungen war, in großartiger Weiſe wiedergegeben von der gleichen Kapelle, begrüßte Stadtpfarrer Fehn die große Verſammlung. Er dankte den einzelnen Gäſten und ſprach dann von dem, was dem Bau an Sorgen und Wünſchen vorausging und was ihn an hoffnungsvollen Gefühlen begleitete bis zur Stunde. Was wir heute eigentlich feiern? Wir ſprechen: Nicht uns Herr, ſondern Deinem Namen gib Ehre. Wir wollen uns nicht rühmen des vollbrachten Wer⸗ kes; deswegen ſei es auch unterlaſſen, nur einen Namen zu nennen von den vielen, die treu ihr Be⸗ ſtes eingeſetzt haben. Wir danken allen am Bau Beſchäftigten, der Bauleitung, den Unternehmern und Handwerksmeiſtern und dem großen Stab der Arbeiter, und ſind froh, daß bis auf den heutigen Tag auch nicht der kleinſte Unfall unſer Werk be⸗ troffen hat. Im übrigen war es der Geiſt der Hei⸗ matliebe und treuer kirchlicher Anhänglichkeit, der draußen an der Front einem früheren Mitglied un⸗ ſerer Gemeinde, das auch heute unter uns weilt, den Gedanken ins Herz gab, in der Heimat für ein gro⸗ ßes Gemeindehaus zu werben, das Pflegeſtätte ſein ſollte für die verſchiedenſten Gebiete kirchlichen Ge⸗ meindelebens. So war das Werk von Anfang an feine Pfarrersſache. Aus Laienkreiſen kam die ee. Die Gemeinde ſelbſt trug und ſchüf es. Und wenn vielleicht da und dort Zweifel und Fragen lebendig würden, dann ſollte man nicht vergeſſen, daß Großes und Bleibendes faſt immer in Notzeiten entſtanden iſt. Der Redner ſchloß ſeine tempera⸗ mentvollen Ausführungen mit dem Weihewort, das dem Feſtprogramm vorangeſtellt war und dem wir ſolgende Zeilen entnehmen: Geſchaffen aus opferfreudigem Sinn, Der Gemeinde zum Segen und inn'rem Gewinn: So ſtehe, du Haus, unter Gottes Schutz, Dem Gemeinen biete wacker Trutz. Im Namen der Kirchenbehörde ſprach Prälat D. Kühlewein kurze Grußworte. Die Gemeinde dürfe ſtolz fein auf das, was ſie geſchaffen. Das Haus ſei ein Ort der Freude und Erholung, eine Stätte der Sammlung und Vertiefung. Es ſei teilweiſe verſtändlich, wenn Kritik ſich rege, daß man gerade in unſerer Zeit dies Werk gewagt. Denn die Not unſerer Tage mahne zur Sparſamkeit und zur Bruderliebe gegen alle, die die Laſt der Sorge ſtündlich hart bedrückt. Und gerade die Kirche muß es ernſt nehmen mit dieſer Mahnung. Aber, iſt ein Gemeindehaus, das dem Leben und der Stärkung des Ganzen dient, etwas Ueberflüſſiges? Das kann doch nur der meinen, dem das kirchliche und religiöſe Leben als ſolches überflüſſig erſcheint. Unſere Not iſt ja nicht nur eine wirtſchaftliche, ſie iſt ebenſo ſehr eine religiös⸗ſittliche Not. Unſere Weisheit iſt Ratloſig⸗ keit, unſere Wahrheit und unſer Wollen vielfach Un⸗ gerechtigkeit und Zielloſigkeit. Da bedarf es ernſten Zuſammenſchluſſes aller derer, die Zuflucht nehmen wollen zum Ewigen. Es gelte zu ſammeln die Jugend, daß ſie ſich nicht verliere in den Zerſtreu⸗ ungen und Wirrungen der Zeit. Es gelte zu rufen die Konfirmierten, daß ſie Leitung und Weiſung empfangen, und es ſollen eingeladen werden die Ver⸗ irrten, daß ſie des rechten Weges nicht dauernd ver⸗ luſtig gehen. Und das alles in opferbereiter Liebe, die dem Heute lebt, aber in Verartwortung auch das werdende Morgen nicht vergißt. Für den Kirchenbezirk grüßte Stadtpfarrer Frantzmann im Namen des verhinderten Dekans. Es mag ein Wagnis geweſen ſein, zu ſchaffen, was wir heute vor uns ſehen. Aber die kirchliche Vertretung hat ja nicht aus gedankenloſer Großzügigkeit gehandelt, ſondern aus verantwortungsbewußtem Willen. Die Vorſtadtgemeinden haben oft ganz beſondere Schwie⸗ rigkeiten. Und eine Not empfinden wir allüberall: den Mangel an Gemeinſchaft. Da ſei das Gemeindehaus eine Forderung des Tages, damit Glieder aller Kreiſe und Stände ſich verſtehen, ſich tragen, ſich lieben lernen zu Nutz und Frommen des Ganzen in guten und böſen Tagen. Stadtpfarrer Renz überbrachte Gruß und Wunſch namens der evange⸗ liſchen Gemeinde Mannheims und ſeiner Vororte. Zwei Worte und Wünſche beſeelten ihn. Ein Haus iſt nicht geweiht, wenn Menſchen eine Handlung vollziehen. Weihe iſt dann gegeben, wenn Chriſtus ſprechen kann: Ich muß heute in deinem Hauſe ein⸗ kehren. Im übrigen möchten alle, die hier ein⸗ und ausgehen, ſich beherrſchen laſſen von jenem Glauben, der„Dennoch“ ſagt allem Weh und Elend gegenüber und ſich tragen laſſen von jener Liebe, die trotz der eigenen Not des anderen nicht vergißt. Alle mögen ſich ſchenken laſſen jene Hoffnung, die im Streit und in Unruhe der Zeit gewiß iſt des Friedens der Ewigkeit. Für das Kathol. Pfarramt ſprach Stadtpfarer Berberich. Außerordentliche Zeiten verlangen außerordentliche Mittel. Wir ſtehen in Tagen des Kampfes. Der Unglaube ſucht alle Beziehungen des Lebens zu er⸗ ſchüttern. Da ſei man auf ſeiner Seite vor Jahren auf den Gedanken gekommen, Räume und Verſamm⸗ lungsſtätten zu ſchaffen auch für die, die das Wort der Kanzel nicht vernehmen. Nun beglückwünſche die kathol. Gemeinde die evangeliſche zu ihrem herrlichen Hauſe und wünſche für die geſteckten Ziele Glück und Gottes Segen. Zum Schluß ſprach noch Stadtrat Süß im Namen der Stadtverwaltung. Was gewagt und geſchehen iſt, ſoll ein Denkſtein ſein in der Ge⸗ ſchichte der Gemeinde Die Späteren ſollen erkennen, daß wir auf dem Poſten geweſen ſind. Die Anſprachen waren umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen. Der Eindruck des„Halleluja“ aus dem Oratorium„Der Meſſias“, geſungen vom Kirchen⸗ chor unter ausgezeichneter Orcheſterbegleitung, war beſonders ſtark. Nach einem kurzen Dankeswort an alle Mitwirkenden ſchloß die Feier mit dem gemein⸗ ſamen Lied:„Nun danket alle Gott“, Das Ganze war eine erhebende Stunde. Man kann der Gemeinde Neckarau nicht zuletzt auch zu der geſtrigen Ein⸗ weihungsfeier gratulieren. Dr. B. Das abendliche Jeſt⸗Konzert Entſprechend der Beſtimmung des Hauſes hielt vor allem die geiſtliche Muſik ihren Einzug in den neuen Saal und prägte der feſtlichen Veranſtaltung ſo deutlich ihren Stempel auf, daß das Publikum zu⸗ nächſt eine feierliche Ruhe wie in der Kirche bewahrte und die erſten Vorträge in ſtiller Ergriffenheit ent⸗ gegennahm. Erſt ſpäterhin regten ſich die erſten Bei⸗ fallsbezeugungen und nahmen gegen Schluß erſichtlich an Wärme und Herzlichkeit zu. Der evangeli⸗ ſche Kirchenchor Mann heim⸗ Neckarau unter der verdienſtlichen Leitung von Hauptlehrer Ernſt Schneider, hatte an Stelle des urſprünglich vorgeſehenen Kirchen⸗Oratoriums eine Vortragsſol⸗ ge gewählt, die eine Ueberſicht über die von den her⸗ vorragendſten Meiſtern der Vokalmuſik des 16., 17 und 18. Jahrhunderts geſchaffenen Schätze bot. Ein⸗ zig und allein der durch ſeine Wirkſamkeit in Baden⸗ Baden und ſein Lebensende in Raſtatt mit Baden näher verwachſene Johann Kaſpar Ferd. Fiſcher (1650 bis 1746)(2) ragte mit ſeiner Feſtmuſik für Streicher und Bläſer aus dem„Jvurnal du prin⸗ temps“, mit deren Aufführung ſich das Konzert⸗Or⸗ cheſter Homann ⸗Webau verdient machte, aus der Fülle der vokalen Darbietungen heraus. Joh. Kaſpar Fiſcher gehört übrigens zu jenen ſehr beach⸗ tenswerten Tonſetzern, mit denen ſich Joh. Seb. Bach eingehend beſchäftigt hat und deſſen Werke durch die Neuausgabe von Ernſt von Werra allgemein zugänglich gemacht wurden. Der Kirchenchor erwies ſeine Leiſtungsfähigkeit, vor allem hinſichtlich exakter Darbietung und An⸗ paſſung an die verſchiedenſten Stilrichtungen in einer Reihe von Chorwerken von Gumpelzhaimer an über Schütz, Paleſtrina in ſeiner ſehr empfehlens⸗ werten Bearbeitung von Carl Bartoſch, die den geſtrengen Pierluigi modernem Klangempfinden er⸗ heblich näher rückt, über Händel, dem ein großer Teil des Programms eingeräumt war, bis zu Haydn, deſſen Schlußchor des erſten Teiles der Schöpfung „Die Himmel erzählen“ wir uns etwas beſchwing⸗ ter gewünſcht hätten, und fand den krönenden Ab⸗ ſchluß mit dem von Melodienfülle ſtrotzenden „Halleluja“ aus dem Meſſias(2. Teil), der zu Hän⸗ dels unvergänglichſten und beglückendſten Ein⸗ gebungen gehört. Zur ſoliſtiſchen Mitwirkung hatten ſich mehrere Kunſtkräfte aus Karlsruhe eingeſtellt, und zwar die Konzertſängerin Luiſe Müller⸗Bruniſch(So⸗ pran), Herr Otto Wieber(Tenor) und der Stadt⸗ organiſt Hermann Knierer, zu denen ſich als ein⸗ heimiſche Kraft Herr Otto Schmidt(Baß) geſellte. Aus dem überreichen Arienſchatz, der in Händels Oratorien vorliegt, hatten die genannten Soliſten eine paſſende Auswahl getroffen, die in ihrem ſtimm⸗ lichen Material Gelegenheit zu ſchöner Entfaltung bot. Der Zuſammenklang der gut harmonierenden Stimmen erwies ſeinen Reiz neben den Soloſtellen bei Hayoͤn in einem Rezitativ und Duett aus einer Bachſchen Kantate, die in dem durchwegs auf Dur abgeſtimmten Abend den unerwarteten Eintritt des Moll als Erquickung empfinden ließ. Die Begleitung der Geſänge am Flügel lag bei Stadtorganiſt Knierer in den beſten Händen. Das Konzert⸗ Orcheſter Homann ⸗Webau führte die orcheſtrale Begleitung bei den Chören von Haydn und Händel ſehr geſchickt durch. Für die Vorbereitung und glückliche Durchfüh⸗ rung des ganzen Abends verdient Hauptlehrer Schneider, der eifrige Leiter des Kirchenchores, aufrichtige Anerkennung. Die gelungene Auf⸗ führung bedeutet nun einen vielverſprechenden Auftakt für alle folgenden Feſtlichkeiten in dieſem Saale, denen wir einen ähnlich glücklichen Verlauf wünſchen. Dr. Oh. eee Amtseinführung an der Chriſtuskirche In ber geſchmückten Chriſtuskirche wurde geſtern vormittag Stadtpfarrer Mayer als Nachfolger von Kirchenrat Klein in ſein neues Amt feierlich einge⸗ führt. Er kommt von der Johanniskirche, iſt alſo kein Unbekannter. Die Teilnahme der Gemeinde war groß. Ueber dem Ganzen lag der Ernſt und die Bedeutung der Stunde. Die Einführung ſelbſt lei⸗ tete der Dekan Kirchenrat Mahler. In Anleh⸗ nung an das Pauluswort:„Das alles von Gott, der uns das Amt gegeben, das die Verſöhnung predigt,“ ſprach er von dem tragenden Grund des evangel. Predigtamtes. Dieſer Grund liegt nicht in uns, auch nicht in einer organiſierten Kirche. Er liegt in dem Gott der Offenbarung. Von ihm zu zeugen iſt und bleibt die Aufgabe der Kirche auf Erden. Darnach verlangt im Grunde auch die Gegenwart, die eine ſeeliſch zerriſſene und friedloſe iſt. Ihr will die Bot⸗ ſchaft von der Verſöhnung helfen. Die Großſtadt braucht nichts ſo nötig als die Kraft und den Frie⸗ den dieſer Botſchaft. Die alte Gemeinde und der neue Prediger mögen ſich finden auf dieſem bleiben⸗ den Grund. Es folgte die Verleſung der Ernen⸗ nungsurkund und die feierliche Verpflichtung des neuen Seelſorgers, worauf dieſer ſeine Einfüh⸗ rungspredigt hielt über Matth. 10, 16. Er ſprach eindrucksvoll vom Sendungsbewußtſein des evangel. Predigers.— Auch dieſes Mal ſtand der Bachchor im Dienſt der Stunde. Er ſang den Satz: Selig ſind die Barmherzigen! Die ſchlichte Feier hinterließ einen ſtarken Eindruck, Dr. B. Typ Loo o Nuklast Mif 55 PS Sechszylinder Mk.980.— rücköxs- Fri elf-an ata N Wrausschauend- Hicht nur schrifrhaſtend mitder Entwicklung- haben Wir unsere Schnell-Lastweqen- Modelle Welferentwickelf, damit sie heute schon den qesteſqer- ten Anforderuiigen eines kommenden las fenverłehrs qenachsen sind. Planmäßbi.- ge Ratlonalisĩerung ermöglichte uns auhberdem eine weserſiche Senkung der Preise. Jyp LoOO,= Mulas, TVpL2S oO 2 e NUœl ast Der Wandel des Menſchenbildes Vortrag in der Volkshochſchule Eines voraus: Wir hörten einen ausgezeichneten Ver treter der Klagesſchen Weltanſchauung, der durch ſeine prachtvolle Einſeitigkeit bei denen, die ſeinem Gedanken⸗ gang zu folgen vermochten, zum Nachdenken anxregte, weil er die landläufigen Anſchauungen untergrub und einen neuen Menſchen vor ſeinen Hörern erſtehen ließ. Es war nicht das Spülwaſſer, in dem die ganzen Reſte vergangener Zeiten herumſchwimmen; was geboten wurde, war eine Suppe von eigenartigem beißendem Geſchmack, die den gan⸗ zen Organismus anregte. Allerdings ſetzte der Redner etwas zu viel voraus; aber der tiefgreifende Eindruck blieb trotzdem. Werner Deubel ſtellte uns den Kampf der Geiſter dar, der ſeit hundert Jahren das deutſche Denken bewegt und heute auflebt. Auf der einen Seite ſteht das ſokratiſch⸗ chriſtlich⸗idealiſtiſche Denken, für das die Ideen des Geiſtes und der Vernunft die Richtlinien des Lebens beſtimmen. Auf der andern Seite ſteht das Goetheſche Denken, das das Merkmal menſchlichen Lebens ſieht in der kosmiſchen, ſchöpferiſchen Urkraft, wie ſie überall im Lebendigen der Natur wirkt. Die Natur wirkt nach ihrer eigenen Notwen⸗ digkeit und die iſt Gott. Daher iſt„das Beſte im Menſchen formlos“, es iſt das Un bewußte. Jene Lebensauffaſ⸗ ſung endete in der Experimentalpſychologte, die ſchließlich ohne Seele und nur noch mit Mengen arbeitet. Dieſe aber, von Goethe mehr als Idee gegeben, wurde zuerſt von K. G. Carus weiter ausgebaut. Er fügte die wichtigen Erkennt⸗ niſſe der Einheit von Leib und Seele und der Ableitung des Bewußten aus dem Unbewußten hinzu und machte da⸗ durch erſt eine Phyſiognomik möglich. Bachofen fügte das Geſetz von der Polarität des Lebens hinzu und Nietzſche, der große Kritiker des Bewußtſeins, ent⸗ larpte die menſchlichen Selbſttäuſchungen. Er grub mit der Lehre von den unveränderlichen Lebenseigenſchaften und dem mit dem Selbſtwertbewußtſein verkuppelten Selbſt⸗ bewußtſein den Urkonflikt der Menſchheit aus, von dem aus ſich die für die Menſchenkenntnis ſo fruchtbare Pſycho⸗ logte des Neidgefühls oder Reſſentiments ergibt. Ideale und Religion erfahren dadurch eine ganz andere Ein⸗ ſchätzung. Freud hat von dieſen Erkenntniſſen manches durch Rationalismus wieder verdorben und erſt Ludwig Klages führte die Goetheſchen Gedanken weiter zu einer Charakterologie und Ausdruckslehre, wo die Polarität von Ich und Es, Geiſt und Seele zu neuen Ausblicken führt und geſtattet, ſo manche Eigenſchaften, die keine ſind, herauszuſtellen. Der geſunde Menſch iſt der, in dem die Lebensfülle und der Geiſt ausgeglichen ſind. Er hat das Lebensprinzip: Mit dem Geiſt gegen den Geiſt fütr das Leben. Sich mit den Anſchauungen auseinanderſetzen, iſt in Kürze unmöglich. Man kann dem Redner nur dankbar ſein, daß er dieſes neue Menſchenbild, von dem Prof. Müller⸗Freienfels überhaupt nicht ſprach, ſo eindrucksvoll und eingehend darſtellte. Dafür dankte auch der herzliche Beifall ber Zuhörer.—b— * Warnung. Ein Sammler für eine hieſige Für⸗ ſorgeeinrichtung überbringt in dieſen Tagen ſeine Liſte mit den Worten, er ſammle für die hieſige Not⸗ gemeinſchaft. Es handelt ſich hier um Vorſpie⸗ gelung falſcher Tatſachen. Die Notgemeinſchaft wird ihre Sammlung erſt in der bereits angekündigten Werbewoche vornehmen. Jetzt iſt noch niemand be⸗ rechtigt, für ſie Gaben zu erbitten und in Empfang zu nehmen. * Ein Augenzeuge wird geſucht. Am 14. Oktober nachmittags gegen 5 Uhr, iſt, wie mitgeteilt, ein Motorradfahrer auf der Straße zwiſchen Rheinau und Schwetzingen auf den Anhänger einer Zug⸗ maſchine aufgefahren und tödlich verunglückt! Hinter dem Motorradfahrer ſoll ein Radfahrer gefahren ſein, der den ganzen Vorfall mitangeſehen hat. Der Radfahrer wolle als wichtiger Zeuge ſeine Anſchrift der Kriminalpolizei mitteilen. * Zwei Motorradfahrer auf den Gehweg geraten. Als geſtern nachmittag ein 27 Jahre alter verheirate⸗ ter Elektromonteur mit ſeinem Kraftrad auf der öſtlichen Zufahrtsſtraße zur Rheinbrücke mehrere Perſonenkraftwagen überholen wollte, obwohl die Fahrbahn durch entgegenkommende Fahrzeuge ver⸗ engt war, geriet er mit ſeinem Rad auf den Gehweg, wobei er einen 24 Jahre alten verheirateten Bahn⸗ gehilfen und einen 43 Jahre alten verheirateten Schloſſer anfuhr und zu Boden warf. Durch den Sturz trug der Bahngehilfe am Hinterkopf eine erhebliche Verletzung davon, während der Schloſſer eine Prellung am linken Unterſchenkel ſich zuzog. Der Führer des Kraftrads ſtürzte ebenfalls zu Boden und erlitt im Geſicht, am rechten Bein und an der rechten Hand erhebliche Hautabſchürfungen. Das Kraftrad wurde leicht beſchädigt. An der Ein⸗ biegung von der Feudenheimer Landſtraße in die Röntgenſtraße fuhr geſtern nachmittag ein 17 Jahre alter Motorradfahrer ebenfalls auf den Geh⸗ weg, wobei er eine dort ſtehende 19 Jahre alte Frau anfuhr. Beide fielen zu Boden, wobei der Motor⸗ radfahrer ſich den rechten Unterarm brach, während die Frau Hautabſchürfungen an der rechten Hand davontrug. Der Motorradfahrer, der nicht im Beſitze eines Führerſcheins war, mußte ins Kranken haus eingeliefert werden. Mit G0 PS Sechszylinder MK 7950.— Mif 70 PS Sechszylinder- MK.950.— b Werk DAAMLER-BENZ AKTIEN ESELUISCHA ET. GAGGENAU IN BADEN 7 Vertretungen: Darmstadt: Motorwagenverkaufsbũ i Torpedo-Garage G. m. b.., Mannbeimerstr. 9 11— Landau: Dipl. Kaul O Co. Pirmasens: C. Louis Bähr, Hauptstraße 94. 1 verkaufsfelle Mannheim, P 7, 24. Fernruf 32455 ro Otto Heinrich Graf Hagenburg, Elisabethenstr. 34— Heidelberg: Gebr. Mappes, Brückenstr. 47 Kaiserslautern: Ing. H. Kaul O Co.- Mosbach i..; Ludwig Spitzer jr.— Neustadt a. d..: Dipl.- Ing. H. 4. Seite/ Nummer 486 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 20. Oktober 1930 Film- Nuno ſchau Märchenfilm im Univerſum Lieber König Droſſelbart! Das war doch eine rechte Freude, die Du uns mit Dei⸗ nem Erſcheinen im Univerſum⸗Theater gemacht haſt. Denke Dir, Du haſt es fertig gebracht, daß uns jetzt das Märchen von Dir noch viel beſſer gefällt, als es uns bisher ſchon ge⸗ fallen hat. Wir haben es der Königstochter, die Dich ver⸗ höhnt hat, recht gegönnt, daß ſie eine gerechte Strafe emp⸗ fangen hat und viele erniedrigende Dinge verrichten mußte. Beſonders aber haben wir uns über Dein gutes Herz ge⸗ freut und über Deine Großmut, mit der Du die reumütige Sünderin zu Dir genommen haſt. Hoffentlich lebſt Du recht glücklich jetzt mit der Königstochter in Deinem ſchönen Reich, das wir durch die vielen ſchönen Bilder kennen ler⸗ nen durften. Wenn wir recht artig ſind, dürfen wir dann in Deinem ſchönen Wald ſpielen? Der Leitung des Univerſum⸗Theaters aber kannſt Du ſagen, daß ſie uns recht oft ſolche ſchöne Märchenfilme zet⸗ gen ſoll. Es grüßt Dich die Jugend, der die deutſchen Märchen ein Quell der Freude iſt. Familienchronik * Silberne Hochzeit. Am morgigen Dienstag kann Herr Richard Werner mit feiner Ehefrau Anna geb. Kappes, Seckenheim, Wilhelmſtraße 50, das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen. Gleichzeitig iſt die Familie Werner 25 Jahre Bezieherin unſerer Zeitung. * * Zwei erhebliche Schmuckſachen⸗Diebſtähle meldet der Polizeibericht: Am 15. Oktober verſchwanden aus einer Uhrmacherwerkſtätte in G 5 ein Damen⸗ börfllantring, in der Mitte ein viereckiger grüner Stein, außen mit 12 kleinen Brillanten beſetzt, ein goldener Damenring, in der Mitte eine Perle, außen 8 Brillantroſen, ein goldener Damenring, in der Mitte roter Stein, außen gewölbte, durchbro⸗ chene Faſſung, ein goldener Damenring, in der Mitte neue Faſſung, ohne Stein, Gold in rohem Zuſtand, ein goldener Damenring, in der Mitte roter Stein, außen 2 echte Perlen, in den Ecken kleine Karos, ein goldener Damenring(Trauring umgearbeitet), in der Mitte 3 aufgelbtete Platinkaros, außen 2 Brillant⸗ roſen. Am 17. Oktober wurden in einem Hauſe der Auguſta⸗Anlage zwei goldene Eheringe, davon einer mit blauem Stein beſetzt, eine ältere ſilberne Da⸗ menarmbanduhr, ein goldenes Schlangenarmband, ein goldenes Halskettchen, eine goldene Vorſtecknadel mit rotem Stein, ein großer Ring mit ſchwarzem Stein, eine Alpina⸗Perlhalskette, ein umgearbeiteter Ehering mit Rubin, eine goldene Vorſtecknadel mit 5 Granaten, eine ſilberne Damenarmbanduhr und ein Paar ſilberne Perlohrringe entwendet. Aus Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 21. Oktober .90: Frankfurt: Quintett⸗Konzert. 12.30: München: Reportage vom Limburger Hof. 15.00: Trankfurt: Hausfrauenachmittag. 15.10: München: Stunde der Hausfrau. 15.90 Stuttgart: Frauenſtunde. zune 16.00: Frankfurt, Stuttgart: 18.25: München: Konzertſtunde. 18.05, 18.58, 19.05: Frankfurt, Stuttgart: Vor⸗ träge. 19.00: Breslau: Konzert. 19.30: Berlin: Ketelbey⸗Konzert; Stuttgart: Konzert. Frankfurt, „Cavalleria ruſticana“,„Bajazzo“; München: Chorkonzert; Mailand, Turin: Konzert; Wien: Mandolinenkonzert. 20.00: Hamburg: Stunde der Entſpannung; Königs⸗ wuſterhauſen, Köln, München, Stock⸗ hom: Konzert; Kattowitz, Warſchau: Oper„Aida“; Zürich: Heitere Stunde. 20.15: London 2: Orgelkonzert. 20.30: Breslau: Lieder und Balladen; Belgrod, Laibach: Kammermuſik; Oslo, Rom: Konzert; Wien: Verſinkende Städte. 20.46: Köln: Hörſpiel„Die Brautſchau“; Bukareſt, London 1, 2, 8: Konzert. .00: Hamburg, Königswuſterhauſen: Mo⸗ 9 1 8 München: Reportage von Oppau; atland, Turin: Oper„Ernani“; Wien: Volkstümliches Konzert. Berlin: Komödie„Der Strich durch die Rech⸗ nung“; Breslau: Luſtſpiel„Die Jungfern von Biſchofsberg“; Zürich: Konzert. 22.00: München: Dichterſtunde; London 1: Kammer⸗ l muſik; London 2: Konzert. 22.80: Berlin: Politiſche Zeitungsſchau; Bu da pe ſt: Zigeunermuſik. 28.80: London 2, 3: Tanzmuſik. 24.15: Zeppelin-Nachklänge Enorme Verkehrsziffern Die Straßenbahn hat am Zeppelintag 220 000 Perſonen befördert Die ſtädtiſche Straßenbahn, die, wie mit⸗ geteilt, geſtern ihren geſamten verfügbaren Wagen⸗ park in Dienſt geſtellt hatte, kann eine glänzende Einnahme verzeichnen. 220 000 Perſonen wurden be⸗ fördert, 84000 Perſonen mehr als an normalen Sonntagen. Generaldirektor Kellner wird ſich ſchmunzelnb die Hände reiben. Wenn an jedem Sonntag ein derartiger Maſſenandrang zur Stra⸗ ßenbahn wäre, hätte ſich das Defizit bald in einen Ueberſchuß verwandelt. Die Reichsbahn berichtet von einem ſchwa⸗ chen Ausflugsverkehr; ein Beweis dafür, daß bei einer ſo zugkräftigen Veranſtaltung, wie der geſtrigen, die Mannheimer ſelbſt beim herrlichſten Wetter das Weichbild nicht verlaſſen. Der Eiſen⸗ bahnverkehr nach Mannheim war dagegen ſehr ſtark. Etwa 11000 Perſonen ſind hierher befördert worden. Die Sonder züge von Sinsheim, Bruch⸗ ſal, Graben⸗Neudorf, Heidelberg und Schwetzingen wurden gefahren. Zwiſchen 6 und 7 Uhr ſetzte bereits wieker der Rücktransport ein, für den außer den kursmäßigen Zügen drei Sonderzüge nach Sinsheim, Bruchſal und Graben⸗Neudorf benötigt wurden. Der Verkehr wickelte ſich vollkommen glatt und reibungslos ab. Die OCG. beförderte 12000 Perſonen vom Flug⸗ platz und ungefähr ebenſoviel wieder zurück. Man kann aus dieſen Feſtſtellungen wieder erſehen, in welcher Weiſe die Verkehrsmittel von Veranſtaltun⸗ gen, die große Maſſen in Bewegung ſetzen, profitie⸗ ren. Zeppelin über Ladenburg Im Anſchluß an die große Fahrt und Landung in Mannheim, die der Luftrieſe„Graf Zeppelin“ am geſtrigen Sonntag ausführte, war bei Dr. Eckener angeregt worden, ob das Luftſchiff nicht durch einige Ehrenſchleifen über Stadt und Frieddof unſern großen Autverfinder und Ehrenbürger Dr. C. Benz eine ſtumme Huldigung widmen wolle und auch einer der edelſten und beſten deutſchen Frauen, ſeiner greiſen Gemahlin. Eine freudige Erregung löſte die Drahtnachricht, die an E. W. Tripp⸗ macher von Dr. Eckener am Samstag eintraf, in der ganzen Stadt aus. Sie lautete:„Jawohl— er wird kommen!“ Alles war in freudiger Erwartung und Erregung. Viele Flaggen ſah man in der Stadt. Soweit die Ladenburger nicht zur Landung ſelbſt geeilt, harrte alles am Sonntag mittag. Als das bekannte Brummen der Motoren gegen halb 2 Uhr hörbar wurde, rannte alles aus den Häuſern oder auf die Dächer, um den Luftrieſen, der in majeſtätiſchem Fluge, von der Sonne umglänzt, ſeinen Weg auf Alt⸗Ladenburg nahm, zu begrüßen. Er zog um das charakteriſtiſche Stadtbild, die Villa Benz überflie⸗ gend, und nahm zweimal ſeinen Weg über den Fried⸗ hof, über das Ehrengrab des großen Toten. Am Grabe ſtand die greiſe Gemahlin, die in tiefer Bewegung die Ehrung miterlebte. Das zahlreich auf dem Friedhof verſammelte Publikum, beſonders Alt⸗ Ladenburgs Jugend, empfanden die Größe dieſes weihevollen Augenblickes in dankbarer Freude und tiefer Ergriffenheit, Augenblicke, die ſich jedem Teil⸗ nehmer tief ins Herz prägten. So hatte auch Laden⸗ burg ſeinen großen Tag und die ſtolze Genugtuung, daß der Ehrenbürger und Autoerfinder unvergeſſen im Herzen des Volkes weiterlebt. J. Haſenjagd Bei dem geſtrigen herrlichen Wetter zu Hauſe bleiben, wäre Sünde geweſen. Und ſo habe ich mich doch von meinen Freunden ins Schlepptau nehmen laſſen zu einem Nachmittagslauf. Selbſtverſtändlich ging man zum Zeppelin. Von allen Richtungen wälzten ſich Menſchenſtröme zum Flugplatz. Es war ſchwer, ſich abzuſondern. Schon glaubten wir einen Schleichweg erwiſcht zu haben. Einige Hundert waren aber ſchon vorher ebenſo ſchlau. Und ſo wanderten wir über Feldwege, Eiſenbahnſchienen, Hügel hinauf und Abhänge hinunter, durch Ackerfurchen, in denen TTTTTTFFTFFTTTTTCbTCTCTCTCTVTTTVTTVTVTVTVTVTVTTTTTſTſTVTTTFTVͤT—TWVTWVWV——TWT——WW—————WWTWTWWWWW Volksbildungsverband und Landestheater der Pfalz Zehnjahresfeier In ſeinem Stammſitz Neuſtadt a. d. Haardt be⸗ ging der pfälziſche Verband für freie Volksbildung in Gemeinſchaft mit ſeiner Tochtergründung der Wanderbühne die Feier des zehnjährigen Beſtehens. Nicht wenige Verbandsmitglieder und Gönner fan⸗ den ſich ſchun am Samstag nachmittag im Scheffel⸗ ſgal des Saalbaus zur Hauptverſammlung ein. Nach Begrüßung der Regierungsvertreter und Gäſte berichtete Verbandsleiter Franz Hartmann über die vielſeitige Tätigkeit des Verbands und des Landestheaters in ſchwerer Beſatzungszeit und im abgelaufenen Jahre. Vier verdiente Förderer Staatsrat Korn und die Miniſterialräte Profit, Decker und Daxenberger wurden zu Ehren⸗ mitgliedern des Verbands ernannt. Abends ſah der Feſtraum des Saalbaus wohl zum letzten Mal eine Theatervorſtellung, da bereits in wenigen Wochen das anſtehende große Theater⸗ gebäude dank der Rührigkeit Jean Roths einge⸗ weiht werden kann. Shakeſpeares„Hamlet“ wurde erſtmals in der Ueberſetzung des Bonner Lektors für Vortragskunſt Walter Joſten aufgeführt. Der Bearbeitung iſt Geſchick und philologiſche Gründlich⸗ keit nicht abzuſprechen. Wenig überzeugt indeſſen Joſtens Glaube, Hamlets Charakter erfahre durch gewiſſe textliche Sinndeutungen eine Umbiegung ins „Aktiviſtiſche. Michael Bruckners ſchöne heldiſche Mittel, frei von Neuraſthenie und Poſe, hätten die Titelrolle ohnehin ſo erfaßt, ſelbſt wenn Schlegels Uebertragnug hin und wieder von des Gedankens Bläſſe angkränkelt wäre(Joſten ſagt übrigens „Blaßheit“; auch ſonſt wird der„heilige Urtext“ der klaſſiſchen Verdeutſchung ohne Not verändert; z. B. „Bringer guter Botſchaften“, ſtatt der kernig⸗alten⸗ Form„guter Zeitungen“). Eine Feierſtunde am Sonntag morgen wurde eingeleitet durch einen leidenſchaftlichen Vorſpruch von Leopold Reitz⸗Neuſtadt, der unſerer„Fran⸗ zoſenttd“ gedachte, ferner durch Schuberts H⸗Moll⸗ Rondo, aufeuernd geboten von Konzertmeiſter Fride⸗ rich Rubtien(Violine) und Direktor Johannes Hautz(Klavier). Dann begann der Reigen der Be⸗ grüßungsanſprachen. Landgerichtsdirektor Doſen⸗ heimer⸗ Landau, der erſte Verbandsvorſitzende, feierte das Andenken der Pfalzbefreier, vorab Streſe⸗ manns. Oberregierungsrat Wilhelm überbrachte die Grüße des bayeriſchen Kultusminiſteriums, der Staats⸗ und Kreisregierung und rühmte die natio⸗ nale Wichtigkeit des Landestheaters während der Nachkriegszeit und auch als Kulturbühne künftig gegenüber dem Kino. Dr. Reismüller. General⸗ direktor der bayeriſchen Staatsbibliothek, und namens des Landesverbandsvorſtands, Geheimrat Dr. Küfner⸗München, rühmten die Vorbildlichkeit der Weſtmark für die bayriſche Oſtmark. Weitere Grüße brachten Bürgermeiſter Dr. Forthuber von 8 pfälzer Städten, Hr. Scheffen vom Grenz⸗ büchereidienſt, der Direktor der pfälz. Landesbiblio⸗ thek, Oberſtudiendtrektor Ei d⸗Speyer, Prof. Faß⸗ binder vom Bühnenvolksbund des Saargebiets, weiter aus dieſem Grenzland ſein Präſtdent Scheuer⸗ Saarbrücken, vom Pfalzorcheſter Ge⸗ ſchäftsführer Hieber, von der Landesgewerbe⸗ anſtalt und dem Pfälzer Kunſtverein Direktor Dr. Graf⸗Kaiſerslautern, endlich Leopold Reitz vom Literariſchen Verein der Pfalz. Den zweiten Teil der Veranſtaltung, füllten ein Feſtvortrag von Stu⸗ dienprofeſſor Dr. Weihe r⸗Katſerslautern und eine Schlußrede des Verbandsleiters Hartmann über die Zelle des Verbandes und des Landestheaters. Eine Ausſtellung brachte die Tätigkeit des Volksbildungsverbandes und des Landestheaters umfaſſend zur Abſchauung. O Kleiſt⸗Preis 1930. Der für dieſes Jahr beſtellte Vertrauensmann der Kleiſtſtiftung, Dr. Ernſt Heil⸗ born, hat den Preis in Höhe von 1500 Mark ungeteilt Reinhardt Goering für ſein Schauſpiel„Die Südpolexpedition des Kapitäns Seott“ zuerkannt. die es ſchwer machten, die Entſcheidung zu treffen. uns die Spuren unzähliger Stöckelſchuhe ſicher zu unſerem Ziele wieſen. Endlich kamen wir an. Die Landung war uns ſchon entgangen— nicht aber der ruhende Luftkoloß. Wie eine ſich der Erde vermählte Wolke ſchien er mir auf dem Flugplatz. Doch die Freude war kurz. Zeppelin verließ uns ſchon wieder. Hunderttauſend Augenpaare hingen an dieſem er⸗ hebenden Anblick. Da hallten weithin Schreie:„Ein Haſe— ein Haſe!“ Querfeldein kam in geſtrecktem Galopp Meiſter Lampe auf den Flugplatz zu— und da noch einer— dort ein Dritter. Hoppla, gings wie die wilde Jagd. O, wir Großſtädter. Vergeſſen war die grandioſe Schöpfung von Menſchengeiſt und Men⸗ ſchenhand, vergeſſen war Zeppelin. Ein Tumult be⸗ gann, ein Haſchen, Fangenwollen. Keinem war es Ernſt damit, den lieben Schlappohren etwas tun zu wollen. Keiner dieſer Drei lief Gefahr. Alles in allem ein köſtliches Bild. In nebelhafter Ferne ent⸗ ſchwebte inzwiſchen von Dunſt umhüllt unſer 97 lin. 5 Prachtvolles Sonntags⸗Herbſtwetter im Schwarzwald mit Zeppelin⸗Beſuch Kleinmütige und auch Wetterwarten, die deshalb aber nicht zu erſtgenannter Kategorie gerechnet wer⸗ den dürfen, wollten aus dem leichten Wolkenzug, der am Samstag vormittag und Nachmittag teils in Form von Haufenwolken, teils auch als Cirrus⸗ wölkchen und dicker als„Schäfchen“ aufgetreten waren, auf einen Sonntag ſchließen, der ſich nicht der Schönheit der vergangenen Woche anſchließen könnte. Es wurde mit Wolken, auffriſchenden Südweſtwinden und ſtrichweiſe leichten Niederſchlägen gerechnet, weil man der weit ſüdwärts reichenden Wirkung der Nordweſtzyklone nicht recht traute. Nun, es kam erfreulicherwetſe anders. Der Wol⸗ kenzug verſchwand ſchon in den frühen Nachtſtunden mit der Abendkühle ſchnell und ſternenbeſetzt ging der alte Tag in den neuen funkelnd über. Die Welt des Schwarzwaldes, die für poetiſche Gemüter derzeit ihr vornehmſtes Kleid mit Herbſtfärbung angelegt hat, die für materiellere Geiſter heuer die Kirchweih feiert, erwachte in einem Sonnenglanz, der nach dieſem kalten naſſen Sommer wie aus dem Fabel⸗ reich anmutete. Alles lag in reinſter Sonne. Kein Wölkchen trübte den Blick. Auch der„auffriſchende“ Wind war angeſichts ſolcher Fülle von Schönheit ſcheu abſeits geblieben. Der Schwarzwald brannte. In doppeltem Sinne: in allen Farben herbſtlichen Laubglanzes und mit aller Macht mit ſeinen Sonnen⸗ ſtrahlen. Wer dieſe Stunden ausnützte, wurde ſel⸗ tenen Genuſſes zuteil. Das waren Eindrücke, die nicht alle Tage geboten werden. Mitten in den Vormittagsglanz dieſes Herbſttages klang mit einem Male tiefes Gebrumm über dem Innerſchwarzwald: „Graf Zeppelin“ war auf ſeiner Mann⸗ heimer Fahrt unterwegs und folgte im mittleren Teil wenigſtens etwa der Längsachſe des Waldgebirges. Von Süden über die Hochfläche der Hochmoore, im Gebiet des Stöckslewaldkopfes, ging die Fahrt juſt über das Weichbild der Stadt Tri⸗ berg in der Richtung vom Waſſerfall zum Bahphof in mäßiger Höhe ſtolz und ſicher über die Oſthänge der Kroneck gegen Gutach⸗ und Kinzigtal zu. Der Schwarzwald gab ihm Grüße für das Unterland mit. Das en ben ſchätzungsweiſe in einer Höhe von 1200 Meter Meereshöhe, alſo etwa 200 Meter über den Gebirgshöchſten, und war dadurch ausgezeichnet erkennbar und bot umgekehrt ſeinen Fahrgäſten einen genußreichen Einblick in die Geſtaltung und flammende Schönheit des herbſtlichen Schwarzwaldes. — Oe Turnier um die Wintertanzmeiſterſchaft Der Geſellſchaftstanz als Sport hat in den vergangenen zehn Jahren mannigfaltige Veränderungen erlebt. Als man nach dem Kriege wieder den Mut zum Tanzen faßte, übernahm man allzu leichtgläubig von anderen Sportarten eine etwas modifizierte Rekordſucht, die vornehmlich da⸗ rin beſtand, Tanzarten und Tanzformen durch mehr oder minder äſthetiſche Originalität zu überbieten. Die zweite Epoche beſtand in der Umwandlung und Ueberſpitzung des Originellen zum Artiſtiſchen. Die dritte, in der wir uns jetzt befinden, hat beide Richtungen über Bord ge⸗ worfen und iſt unter dem Einfluß der Frauenmobe ſaſt zwangsläufig zu der ruhigen, zwar immer noch figuren⸗ reichen, aber im ganzen doch weſentlich vereinfachten aufgelockerten Form des Tanzes zurückgekehrt, für die die Engländer beſonderes Geſchick und Talent beweiſen. Deswegen regiert der engliſche Stil zurzeit die Stunde. Die verſchiedenen internationalen Turniere des Sommers haben aber bereits bewieſen, daß die Deutſchen nahe daran ſind, die Engländer nicht nur einzuholen, ſondern gewiſſermaßen durch Veredelung des Stiles zu überbieten. Das Tanzturnier um die Wintermeiſterſchaf⸗ ten von Mannheim und von Baden, das in drei Veranſtaltungen am Samstag und Sonntag im Mann⸗ heimer Palaſt⸗Hotel ausgetragen wurde, bot ausgezeichnete Gelegenheit, ſich von dem gegenwärtigen Stand der ge⸗ ſellſchaftlichen Tanzpflege Südweſtdeutſchlands zu über⸗ zeugen. Während die beiden erſten Turniere dieſes Jah⸗ res im Februar und im Mai einen beſtimmten, wenn auch noch nicht allzu großen Kreis von Intereſſenten ver⸗ einigen konnten, war diesmal der Beſuch von auswärts und der Andrang von Mannheim außerordentlich ſtark. Namentlich die auswärtigen Amateurpaare von Karls⸗ ruhe, Saarbrücken, München, Kaſſel, Düſſeldorf uſw. waren in überraſchend ſtarker Zahl erſchienen und machten den hetmiſchen Paaren des neugegründeten Blau⸗Weiß⸗ Kaſinos den Wettbewerb ſchwer. Umſo erfreulicher war das Ergebnis der Ausſcheidungskämpfe um die Winter⸗ meiſterſchaft von Mannheim, die bereits am Samstag nachmittag ausgetragen wurde, bei der das Paar Herr Franz ⸗ Frl. Franz den Meiſterſchaftstitel erringen konnte.(2. Herr und Frau Kohler, 3. Herr Romeis⸗Frl. Leineweber, 4. Herr Geinzer⸗Frl. Jacobi.) Am Samstag abend war der Andrang der Turnierteil⸗ nehmer und der Gäſte ſo ſtark, daß die Tanzfläche darunter zu leiden hatte. Es wird daher zu erwägen ſein, ob man für die nächſten Turniere nicht eine Umſtellung in⸗ ſofern vornimmt, als man das Turnier ſelbſt in das Hauptreſtaurant verlegt und die Nebenräume zur Aus⸗ hilfe mit heranzieht. Auch iſt die Beobachtung und Be⸗ wertung der Tanzpaare außerordentlich erſchwert, wenn die an ſich ſchon kleine Tanzfläche von dichten Zuſchauer⸗ mauern umgeben wird. Abgeſehen hiervon bot jedoch das Turnier, das etwa zwei Stunden in Anſpruch nahm, eine Fülle anregender und ſpannender Momente. In der-Klaſſe ſtellten ſich ſieben Paare dem Schiedsgericht, dank ihren faſt gleichwertigen Leiſtungen ihm Erſt nach 7 5 2 7 mehreren Ausſcheidungen ergab ſich die Reihenfolge: 1. Herr Kummerfeldt⸗ Frau Schmitt(Schwarz. Weiß⸗Klub, Saarbrücken), 2. Herr und Fräulein Franz (Blau⸗Weiß Mannheim), 3. Unentſchieden a) Herk Reppert⸗ Fräulein Sehm(Schwarz⸗Weiß⸗Klub, Saar⸗ brücken), b) Herr Reis ⸗ Fräulein Reichle(Gelb⸗ Schwarz⸗Klub, Stuttgart).. In der A⸗Klaſſe, die von vier Paaren beſetzt war, errang das Paar Dein hard⸗Eglinger vom Schwarz⸗Weiß⸗Klub Karlsruhe den erſten Preis. An zweite Stelle trat das Paar Schetelig⸗Frau Dr Kiefer vom Gelb⸗Schwarz⸗Kaſino, München. In der Sonderklaſſe vereinigte ſich dann die Elite der Tanzpaare, die natürlich alle Minen ſpringen ließen, um die Ehre der Wintermeiſterſchaft von Baden zu erlangen. Es war der intereſſanteſte Teil des Turniers, weil hierbei rein ſportlicher Ehrgeiz waltete. Das Schiedsgericht be⸗ fand ſich in völliger Uebereinſtimmung mit den Zu⸗ ſchauern, als es Herrn Ratzel und Fräulein Thiery vom Schwarz⸗Weiß⸗Klub, Karlsruhe als Sieger in der Wintermeiſterſchaft verkündete. Die zweite Stelle belegten Herr Decke⸗Frl. Silberborth, die dritte Herr Eglinger⸗ Frl. Strätter, die vierte Herr Dein⸗ hard⸗Frl. Eglinger. Sämtliche Paare gehören zum Schwarz⸗Weiß⸗Klub, Karlsruhe, der auf dieſe Erfolge ſtolz ſein kann. Vor dem Turnier und während der Pauſen trat Herr Kurt Rudolf Weinlein, der Organiſator und Lei⸗ ter des Turniers in Erſcheinung. Zunächſt als Redner in einer herzlichen Begrüßungsanſprache, in deren Verlauf er unter anderem dem anweſenden Leiter des Gaues Baben des Reichsverbandes zur Pflege des Geſellſchaftstanzes, Herr Großkopf⸗ Karlsruhe, den Dank für ſeine Mit⸗ wirkung ausſprach und das Ehrendiplom der internationg⸗ len Turniertanzliga Zürich übereichte. Dann aber betätigte ſich Herr Weinlein auf ſeinem eigentlichen Felde in einer hervorragenden Tanz ſchau, die dadurch ihr beſonderes Gepräge erhielt, daß er mit zwei Partnerinnen den von ihm gepflegten Tanzſtil vorführte. Mit ſeiner Mannheimer Partnerin, Fräulein Hanni Seidel, führte er einen Tango und einen Quick⸗Stepp in der Art vor, wie er ſie zu⸗ letzt bei den Schweizer internationalen Turnieren getanzt hat. Um den rein engliſchen Tanzſtil in vollendeter Form zu zeigen, hatte Herr Weinlein die Londoner Tanzpädagogin Audrey⸗Bidmead verpflichtet, mit der er die eng⸗ liſchen Standardtänze Slowfox und engliſh⸗Valtz in einer Weiſe vorführte, der den begeiſterten Beifall der Zu⸗ ſchauer errang. Nachdem der Stadtſyndikus Dr. Cahn⸗ Garnier namens der Hotelgeſellſchaft Herrn Weinlein Herrn Direk⸗ tor Weil den Dank für das Turnier ausgeſprochen hatte, hielt ein eigentlicher Ball Gäſte und Turnierteilnehmer noch lang zuſammen, nicht zuletzt dank der unermüdlichen Ausdauer der Kapelle Brümann, die hervorragend in Ton und Form war. Daß das Turnier obendrein eine Modenſchau im kleinen war, verlieh der Veranſtaltung beſonderen Reiz. Am Sonntag nachmittag fand im Rahmen eines Tanz⸗ tees die Ueber reichung der Preiſe on die Sie, gerpaare ſtatt, die dann unter großem Beifall ihre Ehren⸗ runden abſolvierten. Auch Herr Weinlein führte mit ſeinen Partnerinnen noch einmal ſeine Tanzſchau vor. Die Veronſtaltung war in all ihren Teilen ein ebenſo vorzügliches tanzſportliches wie geſellſchaftliches e * Durch Zuſammenſtoß zwei Perſonen verletzt. An der Straßenkreuzung Wallſtadt⸗ und Traitteurſtraße ſtieß geſtern nachmittag ein Perſonenkraft⸗ wagen mit einem Motorrad mit Beiwagen zu⸗ ſammen. Bei dem Zuſammenſtoß wurden der Mo⸗ torradfahrer, ein 28 Jahre alter verheirateter Kraft⸗ wagenführer und ein in dem Beiwagen ſitzendes acht⸗ jähriges Mädchen zu Boden geſchleudert. Der Kraſt⸗ wagenführer und das Mädchen, die am Kopfe Ver⸗ letzungen davontrugen, mußten ins Allgemeine Kran⸗ kenhaus verbracht werden. * Freiwilliger Tod. Am Sams kag abend hat ſich ein in der Neckarſtadt wohnhafter 23 Jahre altet Tag köhner in einem Gartenhäuschen in der Herzogenriedſtraße durch einen Schuß in die Schläfe getötet. Der Verlebte war ſeit kurzer Zeit arbeitslos. Zeitweiſe bewölkt und ſtrichweiſe Regen. Mild bei ſüdweſtlichen Winden. Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags ß AAA See S 2 Wind e ee 1 82 86 E Richt, Stärke Wertheim 181— 9 16 8 6 bedeckt e 588 758,7 7 14 9 O kliicht Nebel Karlsruhe 120 758,8 11 16 10 ſtill Nebel Bad ⸗Bad. 218 759,2] 11 19 15 80 leicht 5 Villingen 712 760,9 4 18 4 8 7 2 St. Blaſten 7800— 11 16 0 W 1 heſter Badenwell. 422 758,2 7 18 7 N 7 heiter 48 5 Hof 1275 684.6 9 15 8 ſtill heiter ad. Dürth. 701— 5 18 380 keicht Nebel Der geſtrige Sonntag brachte noch einmal eine vorübergehende Wiederherſtellung des heiteren Herbſtwetters, nachdem am Vortage bereits Bewöl⸗ kung aufgetreten war. Der heute nacht vielerorts gefallene Regen hat jedoch inzwiſchen endgültig den Umſchlag zu Weſtwetter herbeigeführt. Ein Tief bei England, das weit nach Süden ausgreift, fördert nunmehr ozeaniſche Luft nach dem Feſtlande, in deren Bereich wir veränderliches Wetter behalten werden. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Ahein Pegel! 1s 18 17. 18. 20. Necar-Bege 18. 17 18. l. Bafel 21.88 T 50 L640, 38 Schuſterinſe 2,83 20549485 120 Mannheim.68 6,486.11 1. 910. 4844.17.56.7808, Noce 5 888 955 829 085 axau 6 986,87.816,28.44 ochinge 88.8%% Mannhein.866,87 6 816,174.58 Hellbronn.89 1,55 1760144 Haub.145,87 10 08.25 Kön.87 5 596.05 6,0804 34 Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Fenilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder ⸗ 7 und Vermiſchtes: Wikly Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer 4 und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche M teilungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manheim. R 1.—6 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rückporto Geſchäſtliche Mitteilungen Er mi dungserſcheinungen, Kopfſchmerzen, Herzaffektionen, Appetitloſigkeit, Nervosität, allgemeine Abgeſchlagenheit ſind Zuſtände, die nicht vernachläſſigt wer⸗ den dürfen, da dieſes Anzeichen für ein ſchlechtes Funk⸗ tionieren der Körperzellen ſind. Der Menſch kann ſeinen Pflichten nicht mehr nachkommen, altert ſchneller; daher iſt es nötig, ſofort eine Auffriſchungskur mit dem ſeit 98 30 Jahren bewährten Leciferrin zu beginnen. Dieſes ſchmeckt ſehr angenehm, wird gut vertragen, hilft ſchon nach kurzem Gebrauch und macht nicht korpulent; iſt in wahrem Sinne ein Lebensverlängerer. Zu haben in den Apotheken und Drogerien. V. 386 . ü, le . f rn * sub WESTIDEuTSscHE Montag, 20. Oktober 1930 Aus Baden Fremdenbeſuch in Heidelberg * Heidelberg, 20. Okt. Der ſeit vielen Jahren ſchlechteſte Septembermonat des Jahres 1930 hat die diesjährige Sommerſaiſon raſch ausklingen laſſen. Man verzeichnete im ganzen 28844 Sep⸗ temberbeſucher gegen 25 011 im gleichen Monat des Vorjahres. In den erſten Dreivierteln des Jahres 71930 ſind rund 157 000 Deutſche in Heidelberg abge⸗ —fſttegen. Dazu kommen 52 300 Ausländer, deren Kon⸗ . 5 — — * tingent damit auf etwas mehr als 25 v. H. der Ge⸗ ſamtbeſucherzahl geſtiegen iſt. Adam Karrillon feiert goldene Hochzeit Weinheim d. d.., 20. Okt. Dr. Adam Kar⸗ rillon, der in Wiesbaden lebende 77jährige Dich⸗ ter aus dem Odenwalde, feierte dieſer Tage mit ſeiner Gattin Berta, geb. Laiſe, das Feſt der gol⸗ denen Hohe ig Die Feier ging nicht, wie er ſelbſt wünſchtt eng- und klanglos vorüber. Mit mächtigen Blüſenſträußen nahten ſich die zwei Ge⸗ meinden Weinheim und Waldmichelbach, die ihn zu ihrem Ehrenbürger gemacht haben. Aus Darmſtadt kamen Glückwünſche von Groß⸗ herzog Ernſt Ludwig, ferner vom Bürgermei⸗ ſteramt, vom Odenwaldklub und vom Kultus miniſte⸗ rium. Von Mainz grüßte die Direktion des Gym⸗ naſtums, dem er ſeine humaniſtiſche Bildung ver⸗ dankt. Aus Wies baden kamen die Grüße vom dortigen Oberbürgermeiſter und von Berlin vom Reichspräſidenten Hindenburg. Die Gie⸗ ßener Burſchenſchaft Alemannia und die ver⸗ ſchiedenen V. A. B. waren zur Stelle, und ſo verlief des Paares goldener Hochzeitstag unter ſtändigem Klingeln des Depeſchenboten nicht ohne freudige Auf⸗ regung. Balkon⸗ und Fenſterſchmuckprämiierung Weinheim, 20. Okt. Bei dem Fenſterſchmuck⸗ Wettbewerb in Weinheim, der durch eine Kommiſſion des hieſigen Gemeinnützigen Vereines veranſtaltet wurde, wurden in 3 Klaſſen 650 Schmu ckfenſter und Balkone prämiiert. Es bedeutet dies einen großen Fortſchritt in der Verſchönerung des Stadt⸗ bildes gegenüber dem vorigen Jahre, wo im ganzen nur 284 Prämien für dieſen Zweck ausgegeben wurden. 5 Motorlaſtſchiff geſunken * Vom Bodenſee, 20. Okt. Im Hafen von Arbon iſt ein neues Motorlaſtſchiff der Seetrans⸗ portgeſellſchaft Müller& Cie., das mit, 469 Kubik meter Kies beladen war, in der Nacht geſunken. Die Hebung des Schiffes, das einen beträchtlichen Wert darſtellt, wird viele Koſten verurſachen, da die Schiffsladung ausgebaggert werden muß. * * Heidelberg, 20. Okt. Am Heiligenberg hat ſich ein 60 Jahre alter lediger Taglöhner aus un⸗ bekanntem Grunde erhängt. S. Kronau, 20. Okt. Als der Wirt„zum Badiſchen Hof“ mit ſeiner Frau, die auf dem Soziusſitz ſeines Motorrades ſaß, in eine Nebenſtraße einbiegen wollte, kam ihm ein Auto entgegen, das tanken wollte und aus dieſem Grunde auf der linken Stra⸗ ſtenſeite fuhr. Der Wirt fuhr auf das Auto auf und erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütte⸗ rung, während ſeine Frau mit leichteren Ver⸗ letzungen davonkam. Deutſcher Poſtwerein Bezirk Karlsruhe Der Bezirksverein Karlsruhe des deutſchen Poſt⸗ verbandes, der älteſten Poſtbeamtenorganiſation Deutſchlands, hielt am 12. Oktober im Poſtbeamten⸗ erholungsheim„Tannenhof“ in Baden⸗Baden einen ordentlichen Bezirkstag ab. Die eingehenden Beratungen fanden in folgender Entſchließung ihren Niederſchlag: Der am 12. Oktober im Poſterholungsheim Tan⸗ nenhof zu Baden⸗Baden zahlreich beſuchte 2. ordent⸗ liche Bezirkstag ſtellt im Hinblick auf die in den letzten Wochen und Monaten ins maßloſe geſtiegene Beamtenhetze mit Bedauern feſt, daß die Regie⸗ rung bis jetzt von ſich aus nichts unternommen hat, um ſich ſchützend vor ihre Beamten zu ſtellen. In dieſem Zuſammenhang muß von der Leitung des deutſchen Beamtenbundes ſtärkſte Aktivität verlangt werden. Zu den das Berufsbeamtentum haupt⸗ ſächlich bewegenden Fragen nimmt der Bezirkstag wie folgt Stellung: Vor dem Großen Schöffengericht Berlin⸗ Mitte begann mit einem Rieſenaufgebot von Zeu⸗ gen und Sachverſtändigen der aufſehenerre⸗ gende Betrugsprozeß gegen den praktiſchen Arzt Dr. Friedrich Fiſcheder und den aus Ungarn ſtammenden Kaufmann Rudolf Heſzky. Beiden wird vorgeworfen, durch die Vortäuſchung von Scheinoperationen gemeinſchaftlich mehrere Kranken⸗ kaſſen, und zwar die deutſchnationale Krankenkaſſe, die Barmenia⸗Krankenkaſſe und die Selbſthilfe um mehrere tauſend Mark betrogen zu haben. Die An⸗ klage ſtützt ſich auf eine Selbſtbezichtigung Heſzkys, durch die er auch gleichzeitig Dr. Fiſcheder belaſtete. Heſzky war im Frühjahr 1925 zu Dr. Fiſcheder in Behandlung gekommen. Im Laufe der Zeit ent⸗ ſtand zwiſchen den beiden eine Freundſchaft. Da Heſaky Intereſſe für mediziniſche Dinge zeigte, ſoll ihn Dr. Fiſcheder zu Operationen zugezogen und ähn Patienten als Kollegen vorgeſtellt haben. Als im Mai 1926 die Freundſchaft in die Brüche ging, zeigte Heſzky ſeinen bisherigen Freund Dr. Fiſch⸗ eder beim Berliner Kaſſenärzteverband an, daß er an ihm Scheinoperationen vorgenommen und Kran⸗ kenkaſſen um bedeutende Summen geſchädist habe. Dr. Fiſcheder wurde aus dem Kaſſenärzteverband ausgeſchloſſen, da er der Aufforderung, gegen Heſöky vorzugehen, nicht Folge geleiſtet hat. Im ſpäteren Verlauf die⸗ ſer Angelegenheit wurde dann gegen Heſzky und Dr. Fiſcheder das Strafverfahren eingeleitet und gegen beide auch Anklage erhoben. Der erſte Fall des Betruges betrifft eine Schä⸗ digung der Firma Für ſt& Sohn. Bei dieſer war Heſzky angeſtellt. Eines Tages meldete er ſich krank und brachte ein Atteſt von Dr. Fiſcheder bei, daß er nierenkrank ſei und daß bei ihm eine Tumoropera⸗ tion vorgenommen werden ſollte. Die Firma war mißtraniſch und verlangte, daß Heſöky ſich durch ihren Hausarzt unterſuchen laſſen ſollte. Um zu verhüten, daß die Täuſchung herauskam, ſoll Dr. Fiſcheder einen leichten Schnitt in der Bauch⸗ Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Wir erkennen an, daß die beſtehende Notlage des Reiches beſondere Maßnahmen erfordert. Dieſe Not⸗ lage kann aber niemals durch eine einſeitige Be⸗ laſtung der Beamtenſchaft behoben werden. Die ein⸗ geführte Reichshilfe und die beſchloſſene Gehaltskür⸗ zung führen nur zu einer weiteren Verſchuldung der Beamtenſchaft, insbeſondere der mittleren und un⸗ teren Gruppen und vermindern deren Kaufkraft zum Schaden der Wirtſchaft. Dieſe für die Beamtenſchaft untragbaren Sonderbelaſtungen lehnen wir deshalb entſchieden ab. Dagegen fordern wir: 1. Schärfſte Bekämpfung der Kapitalflucht; 2. Stär⸗ kere Heranziehung aller kapitalkräftigen Stände und Körperſchaften zur Sanierung der Reichsfinanzen; 3. Wirkſame Maßnahmen zur Senkung der Preiſe; 4. Bereinigung des Beamtentums von nicht laufbahnmäßig vorgebildeten Perſonen. * * Willſtätt, 19. Okt. Der im 66. Lebensjahr ſte⸗ hende Landwirt Jakob König hat ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Seit Jahren war er arbeitslos. Prozeß um Scheinoperationen gegend, der aber nur durch die Ober⸗ und Unter⸗ haut ging, beigebracht und wieder vernäht haben. Nach der Behauptung Heſskys ſei der verein⸗ nahmte Betrag zwiſchen beiden geteilt worden. Dann ſoll Dr. Fiſcheder Heſöky geſagt ha⸗ ben, er ſolle ſich wieder krank ſtellen, aber zu einem anderen Arzt gehen, damit es nicht auffalle, daß die Rechnungen immer von demſelben Arzt kämen. Heſzky war bei Dr. Steinborn und ließ ſich die Rech⸗ nungen immer in 2 Exemplaren ausſtellen, die er dann auch bei zwei Krankenkaſſen ein⸗ reichte. Als der Arzt bedenken bekam und die zweite Rechnung mit dem Bemerken„Duplikat“ ver⸗ ſah, radierte Heſzky das aus. In dieſem Falle iſt gegen Heſzky allein Anklage wegen Betruges und Urkundenfälſchung erhoben worden. Der Angeklagte Heſzky erklärte, er halte alle Be⸗ hauptungen aufrecht. Der Angeklagte Dr. Fiſcheder beſtritt, ſichin irgend einer Weiſe ſchul⸗ dig gemacht zu haben. Die von ihm vorge⸗ nommenen Operationen an Heſsky ſeien ſämtlich ordnungsmäßig geweſen und er habe von deſſen Be⸗ trügereien gegenüber den Krankenkaſſen keine Kenntnis erhalten und auch nichts von den Be⸗ trügen abberommett?? 2 rèĩ7b Es handelte ſich um eine Intrige ge⸗ gen ihn, die von Heſzky gemeinſchaftlich mit einem Fräulein., der Sekretärin des Kaſſenärzteverban⸗ des, angezettelt worden ſei. Fräulein P. ſei früher bei ihm beſchäftigt geweſen und in Feindſchaft von ihm geſchieden. Heſzky und Fräulein P. hätten ihn erpreſſen wollen und 2000 Mark und ein Auto ver⸗ langt. Er habe gegen ſie mit einer Anzeige we⸗ gen Erpreſſung geantwortet und nun ſei Heſöky mit den falſchen Beſchuldigungen hervorgetreten. Der Unſinn, daß er ein Intereſſe daran haben ſollte, daß Heſzky ſich bei verſchiedenen Krankenkaſſen an⸗ melden ſollte, wäre daraus zu erſehen, daß er die größte Kaſſenpraxis Berlins gehabt und in anderthalb Jahren von den Kaſ⸗ ſen allein 60000 Mark ausgezahlt er⸗ halten hätte. 141. Jahrgang/ Nr. 486 Aus der Pfalz Raubmord in Luöwigshafen * Ludwigshafen, 20. Okt. Ein 23jähriger Schuhmacher iſt heute vormittag in ſeiner Woh⸗ nung tot aufgefunden worden. Ohne Zweifel wurde der junge Mann durch Schläge ermordet, die der Täter mit einem Hammer gegen ſeinen Kopf geführt hat. Von der Wucht der Schläge zeugt der vorgefundene abgebrochene Hammerſtiel. Der Schuhmacher hatte ein Zimmer und eine Werk⸗ ſtätte im Hinterhaus der Oggersheimerſtraße 15 inne. Am Samstag abend äußerte er noch zu einem Haus⸗ bewohner die Abſicht, am Sonntag zur Kirchweihe in ſeine Heim alt zu reiſen. Deshalb fiel ſeine Ab⸗ weſenheit am Sonntag nicht weiter auf. Als nun heute morgen Kundſchaft kam und die Tür zur Werk⸗ ſtätte verſchloſſen war, wurde ſie gewaltſam geöffnet und der Mord entdeckt. Da kein Geld bei dem Ermorbeten gefunden wurde, er aber nach den ange⸗ ſtellten Ermittlungen eine Anzahl Geldbeträge zuletzt eingenommen hat, beſteht weiter auch kein Zweifel, daß ein Raubmord vorliegt. Von dem Täter fehlt bis jetzt jede Spur. Pfälzer Weinleſefeſt—„Krakeeler“ * Neuſtadt a.., 20. Okt. Im Neuſtadter Saalbau fand geſtern das traditionelle Pfälzer Wein⸗ leſefeſt mit der Taufe des Neuen ſtatt. Die großen Räumlichkeiten vermochten kaum die rie⸗ ſige Beſuchermenge zu faſſen. Ueberall herrſchte fro⸗ hes echt pfälziſches Treiben bei einem guten Tropfen. Frau Eliſe Wagner verſchönte die Darbietungen durch Lieder zur Laute. Ein Dialog zwiſchen dem Zwerg Perkeo und dem Jäger aus Kurpfalz fand lebhafteſten Beifall. Hierbei wurde auch der Neue getauft, und zwar erhielt er den bezeichnenden Namen„Krakeeler“. Die hübſchen Trachten der pfälziſchen Winzer boten ein farbenprächtiges Bild. Von Stunde zu Stunde ſtieg die feucht⸗fröhliche Stimmung, die den echt pfälziſchen Humor ſo recht zur Geltung brachte. eee! Kleine Nachrichten Heſſiſcher Kriegsgefangener im ſibiriſchen Urwald. i * Darmſtadt, 20. Okt. Der Verſorgungsvertre⸗ tung des Zentralverbandes deutſcher Kriegsheſchädig⸗ ter und ⸗Hinterbliebener in Darmſtadt iſt es durch Vermittlung des Auswärtigen Amtes gelungen, den Kriegsgefangenen Franz Schaub aus Dieburg in der nächſten Zeit ſeiner Heimat zuzuführen. Schaub befindet ſich in dem Orte Podkamenoje, Virilufki⸗ Rayon. Der Ort liegt tief im ſtbiriſchein Ur⸗ wald, 190 Kilometer von der nächſten Eiſenbahn⸗ ſtation entfernt. Das deutſche Konſulat Nowofibirſk wird dem Heimkehrer alle Hilfe angedeihen laſſen, damit dieſer ſo ſchnell wie möglich wieder in die Hei⸗ mat zurückkommt. Unter ein Auto geraten und getötet * Baumholder(Amt Saarbrücken), 20. Okt. Hier geriet der elfjährige Sohn eines Eiſenbahnbeamten auf der Straße unter ein Poſtauto und wurde auf der Stelle getötet. Das Hinterrad des 10 Wagens ging dem Knaben über den Kopf. NI WOIIE HNVNE CE HOM AN vo J. S. FLETCHER SOFPVYRGHT AVALUN- VERLAG, HELLERAU N 5 28 Ja“, gab ſie zu.„Ich denke mir die Sache ſo. Holliment, Quartervayne und Neamore kannten ſich ſchon, bevor dieſe Geſchichte anfing. Nachdem Holli⸗ ment und Quartervayne von Portsmouth nach Lon⸗ don geflohen waren, erzählten ſie Neamore, was ſie bei ſich hätten. Die drei beſchloſſen nun, daß Neamore es verkaufen ſollte. Neamore hat augenſcheinlich Verbindungen, auf jeden Fall iſt es ganz ſicher, daß er Lady Renardsmeres Schwäche kannte“. i „Was für eine Schwäche?“ fragte ich. Miß Hepple blickte zu Peggy hinüber und lächelte. „Gott, ich dachte, jeder wüßte das“, ſagte Peggy. „Es iſt doch überall bekannt!“ „Na, allem Anſchein nach weiß Mr. Cranage nichts davon“ bemerkte Miß Hepple und wandte ſich mir zu.„Lady Renardsmere“, fuhr ſie fort,„iſt direkt verſeſſen darauf, koſtbare Steine zu kaufen. Ste muß ſchon einen großen Teil des ungeheuren Vermögens, das Sir William ihr hinterlaſſen hat, dafür ver⸗ wandt haben. Kein Menſch weiß, warum ſie ſie kauft. Sie trägt niemals welche, und auch kein Menſch weiß, wo ſie ſie aufbewahrt— vielleicht in ihrer Bank oder irgendeinem Safe. Einige ihrer Er⸗ werbungen ſind allgemein bekannt— ich hätte ge⸗ dacht, Sie hätten davon gehört, Mr. Cranage. Sie kaufte vor einigen Jahren zu einem ungeheuren Preis einen berühmten Diamanten. Kein Menſch hat ihn ſeitdem geſehen. Sie beſitzt die fabelhafteſte Per⸗ lenkette der Welt, und um ſte zu vervollſtändigen, kaufte ſie vor einiger Zeit von irgend einem aus⸗ ländiſchen Händler für eine Rieſenſumme drei Per⸗ len, die, wie man ſagt, an Größe und Reinheit nicht ihresgleichen haben. Oh, das iſt überall bekannt! Und ich glaube, daß dies geſtohlene Objekt— wenn man an all die Verbrechen, die ſeinetwegen begangen worden ſind, denkt— ein ſeltener Stein iſt, und daß Neamore, Holliment und Quartervayne ihn ihr an⸗ geboten und verkauft haben. Ich glaube, daß ſie ihn am Abend, als ſie kürzlich von London zurückkam, mit ſich nach Hauſe brachte, und daß ſie Sie am näch⸗ ſten Tage damit zu Pennithwaite ſchickte. Und dort befindet er ſich“, ſchloß Miß Hepple und ſchlug leicht auf den Tiſch auf;„und ich gebe zu, daß ich recht gern wiſſen möchte, was es für ein Stein eigentlich iſt.“ „Ich auch“, ſagte Peggy.„Ich nehme an, wieder ein großer Diamant.“ Ich ſchwieg und überlegte mir alles einige Zeit⸗ lang. „Sie mögen recht haben, Miß Hepple“, ſagte ich. „Und für mich iſt es wohl das beſte, wenn ich Lady Renardsmere alles erzähle, was ich Ihnen eben be⸗ richtet habe. Nicht wahr?“ „Selbſtverſtändlich!“ antworteten ſie beide.„Was anderes kommt nicht in Frage. Und das augen⸗ blicklich!“ „Dann“, ſagte ich, und wandte mich an Peggy, „kommen Sie bitte mit! Es iſt nicht, daß ich Angſt vor ihr habe, aber ich möchte ganz gern noch jeman⸗ den dabei haben.“ „Nein!“ antwortete Peggy. Sie zeigte über den Tiſch hinweg.„Miß Hepple wird mit Ihnen gehen! Sie iſt gerade die Richtige! Wenn Sie Lady Re⸗ nardsmere alles erzählt haben, wird Miß Hepple ihr die Moral der Geſchichte auseinanderſetzen. Nehmen Sie ſie mit.“ ö „Würden Ste die Liebenswürdigkeit haben?“ fragte ich. „Ich werde Sie begleiten“, ſagte ſte bereitwillig. „Wir gehen ſofort nach dem Frühſtück hin. Und in der Zwiſchenzeit, da es ſchon halb vier Uhr iſt, ſchlage ich vor, daß wir zu Bett gehen. Kommen Sie mit, Mr. Cranage, ich werde Sie im blauen Zimmer einquartieren.“ Die paar Stunden bis zum nächſten Morgen ſchlief ich ausgezeichnet. Miß Hepples vernünftige Anſicht über all dieſe Geſchehniſſe hatten mich ſehr beruhigt und ich träumte auch nicht von Holliment oder Quartervayne. Als wir uns alle am nächſten Morgen um neun Uhr beim Frühſtück trafen, war ich feſt entſchloſſen, mit Unterſtützung von Miß Hepple Lady Renardsmere eindringlichſt klarzuma⸗ zumachen, in welcher Gefahr alle ſchwebten, die irgendwie mit dieſem vermaledetten Etwas zu tun hatten. „Warum find dieſe Detektive Ihnen aufgedrängt worden?“ fragte ich Peggy, als ich einen von ihnen mit Bradgett über die Weide gehen ſah.„Eine Idee von Lady Renardsmere, nicht wahr?“ „Selbſtverſtändlich“, antwortete ſie.„Sie hat mich nicht einmal gefragt, ſondern ließ mir ſagen, daß von nun an, bis zum Derby, dieſe beiden Männer hier ſein würden, einer, um während des Tages, der andere, um während der Nacht aufzupaſſen, und daß Rippling Ruby bei Tag und bei Nacht bewacht wer⸗ den ſollte.“ „Befürchtet ſte, daß der Stute irgend etwas zu⸗ ſtoßen kann?“ fragte ich. „Habe keine Ahnung, was ſie ſich denkt,“ ſagte Peggy.„Ich werde ſchon dafür Sorge tragen, daß nichts geſchieht. Mein Gott! als ob Bradgett und ich nicht all die Monate auf dieſe Stute aufgepaßt hätten. Nein, ich habe keine Ahnung, was ſie ſich denkt, aber ich weiß etwas anderes.“ 5 „Was?“ fragte ich. Unwillkürlich flüſterte Peggy. „Manches kommt mir und Bradgett zu Ohren. Lady Renardsmere hat ungeheuer viel auf Ripp⸗ ling Ruby, in der Hoffnung, ein großes Vermögen zu gewinnen, geſetzt. Man hat mir geſagt, daß es kaum einen Buchmacher gibt, mit dem ſie nicht des⸗ wegen in Verbindung getreten wäre. Es iſt noch nie ſo etwas dageweſen.“ 8 „Nun, Sie ſagen ja auch, daß Rippling Ruby das Rennen todſicher gewinnen muß,“ ſagte ich.„So—“ „Ich bin ſo ſicher, wie es überhaupt ein Menſch ſein kann,“ antwortete ſie ſchnell.„Wenn es ein Pferd gibt, das ſchneller als Rippling Ruby laufen kann, wird das gewinnen, aber ich glaube, es gibt keins. Die Stute wird im Kanter gewinnen. Ich würde meinen letzten Penny wetten— nein, das iſt noch gar nichts, ich wollte ſagen, ich würde alles auf ſte ſetzen, alles was ich überhaupt habe— Geld, Haus, Land, und würde nicht einen Moment Angſt haben. Aber ich ſetze niemals und—“ „Nun?“ fragte ich, da ſie ſchwieg,„was iſt es?“ „Zwiſchen Lipp' und Kelchesrand ſchwebt der fin⸗ ſtern Mächte Hand,“ zitierte ſie.„Man kann nie wiſſen, was eintreten wird. Was ich vorhin ſagen wollte, war: vorausgeſetzt, daß alles normal ver⸗ läuft, muß Rippling Ruby das Derby gewinnen, ſo wahr ich Peggy Manſon heiße.“ „In welchem Falle Lady Renardsmere———“ „Ein fabelhaftes Vermögen einheimſen wird,“ ergänzte ſie.„Merkwürdige Frau! daß Sie beide ihr aber feſt gegenübertreten! Machen Sie ihr all die Gefahren klar.“ „Ich freue mich, daß Miß Hepple mit mir geht,“ ſagte ich.„Ich freue mich, iſt eigentlich nicht richtig, ich bin ihr aufrichtig dankbar dafür, und ich fühle mich wirklich erleichtert. Bei einem ſo außergewöhn⸗ lichen Fall wird es nicht leicht ſein, mit Lady Re⸗ nardsmere fertig zu werden.“ Bald darauf machten Miß Hepple und ich uns auf den Weg. Wir unterhielten uns über Lady Re⸗ nardsmere, während wir durch das Tal auf das Schloß zugingen. „Sie müſſen ſich über einen gewiſſen Charakterzug von Lady Renardsmere, der hier mit hineinſpielt, klar werden, Mr. Cranage,“ ſagte meine Beglei⸗ terin.„Ich erzählte Ihnen heute früh, ich nähme an, daß irgendein wertvoller Stein hinter dieſer gan⸗ zen Sache ſteckte, und daß Lady Renardsmere ihn von Neamore gekauft haben muß. Nun will ich Ihnen etwas erzählen, das überall bekannt iſt Lady Renardsmere iſt in bezug auf Edelſteine abergläu⸗ biſch, direkt krankhaft abergläubiſch. Und wenn ſie dieſen Stein erworben hat, und irgendein Aberglauben hängt an ihm, dann können Himmel und Hölle in Bewegung geſetzt werden, aber ſie wird ſich nicht von dieſem Stein trennen.“ „Nicht einmal durch die Angſt, ermordet zu wer⸗ den?“ rief ich aus. „Ich glaube nicht, daß ſie überhaupt weiß, was Furcht iſt,“ ſagte Miß Hepple.„Tragen Sie ſtark auf, wenn Sie Ihre Londoner Erlehniſſe ſchildern.“ Wir trafen Lady Renardsmere in ihrem Büro an. Sie ſchien überraſcht zu ſein, Miß Hepple zu ſehen, aber als ich ihr erklärte, Miß Hepple ſei auf meine ausdrückliche Bitte, und um mit ihr zu reden, mit⸗ gekommen, wurde ſie außerordentlich liebenswürdig und erklärte, ſie ſei nicht nur bereit, ſondern auch neugterig, zu erfahren, um was es ſich handle. (FJortſetzung folgt) ee ee Mannheimer Voxer kämpfen in Karlsruhe unentſchieden Phönix Karlsruhe— MFC. 08 Mannheim 88 Einen ſehr flotten Kampfabend bekamen die Karlsruher Sportintereſſenten am Samstag im Friedrichshof zu ſehen. Die aufſtrebende Boxabteilung des Phönix Karlsruhe hatte ſich die in der Reſidenz wohlbekannten Fauſtkämpfer des Mi C. 08 verpflichtet. Von dieſem Zuſammentreffen ver⸗ ſprach man ſich ſehr guten Sport, und die 400 Zuſchauer wurden in ihren Erwartungen auch nicht enttäuſcht. Sie kamen voll und ganz auf ihre Rechnung, denn alle Kämp⸗ ſer gingen voll und ganz aus ſich heraus, ſodaß es mit⸗ unter recht knappe Entſcheidungen gab, die aber jeweils ge⸗ rechte Ringrichterurteile durch Straub⸗Kaiſerslautern fan⸗ den, der in Werle⸗Mannheim, Hahne⸗KBV. Karlsruhe und Klebeſattel⸗Phönix Karlsruhe eine gute Unterſtützung als Punktrichter fand. Eine etwas zweifelhafte Entſcheidung wurde lediglich im Falle Heuberger⸗Hettel gefällt, wo Hettel nicht ganz mit Recht zum Siege kam. Die Mannheimer Boxer hatten einiges Pech. Karls⸗ ruhe hatte keine Fliegengewichtsvertretung, ſodaß 08 von unten herauf umſtellen und ſeine Leute höher in die Ge⸗ wichtsklaſſen vorrücken mußte, was ſich naturgemäß nicht zum Vorteil auswirkte. So kam es, daß im Geſamtergeb⸗ nis ein mageres Unentſchieden herausgeholt wurde, wäh⸗ rend ſonſt ein Sieg der Mannheimer außer Zweifel ge⸗ weſen wäre. Die Kämpfe Im Bautamgewicht kam Mannheim durch Wißler, den ſüddeutſchen Meiſter, zu einem klaren Punktſieg über Kille 1⸗Karlsruhe. Stets war der Mannheimer im An⸗ griff und kam mit ſchweren Sachen nach Hauſe, die dem Einheimiſchen ſtark zu ſchaffen machten. Wißlers Punktſieg wurde einſtimmig verkündet. Zu einem zweiten klaren Punktſieg kam Mannheim durch den in guter Form boxenden Huber, der Kille 2⸗ Karlsruhe eine ſchwere Nuß zu knacken aufgab. Kille gab ſich jedoch bis zum letzten Gongſchlag nicht geſchlagen, mußte dann aber der beſſeren Technik des Gaſtes doch weichen. Der Federgewichtskampf fand unge⸗ teilten Belſall. Den ſchönſten Kampf des Abends lieferten Heuberger⸗ Mannheim und Hettel⸗Karlsruhe. Hettel konnte mit ſeinen raſchen rechten Haken nicht immer wie gewüuſcht durch⸗ kommen, dagegen war Heuberger mit klarer Punktarbeit gut in Front, ſodaß man überraſcht war, als Hettel zum Sieger erklärt wurde. Ein Unentſchieden wäre das einzig Annehmbare geweſen. So büßte Mannheim im Leicht⸗ gewicht einen Punkt ein. Karlsruhe kam im Weltergewicht durch Birk zu einem ſchönen Punktſieg. Birk zeigte ſich gegenüber Barth I⸗ Mannheim techniſch und taktiſch überlegen und glänzte vor allem durch gutes Abducken, zeigte aber keine Schlaghärte und kam ſo nur zu einem Punktſieg. Barth ließ es am nötigen Feuer nicht fehlen und war dauernd am Mann, ſoweit dieſer ſich eine Blöße gab. Trotzdem mußte er ſich der beſſeren Technik des Einheimiſchen ergeben. Einen zweiten Erfolg erſocht Karlsruhe im ö zweiten Weltergewicht durch Sproll. Obwohl Berle I. den „Darlsruher wiederholt parkerre ſetzen konnte, blieb der Karlsruher bis zum letzten Gongſchlag ſtets hart im Kampf und holte dermaßen auf, daß ihm am Ende ein „Punktſieg zugeſprochen werden mußte. Im Halbſchwergewicht kam Ziemer⸗Mannheim wieder einmal mehr zu einem k..⸗Siege. Der mächtige Grieſel konnte dem ſchweren Draufgänger aus Mannheim nicht lange ſtandhalten. Bald nach Kampfbegiun ſah man den Karlsruher in Nöten, er hielt ſich aber recht tapfer bis in die zweite Runde hinein, wo ihm ein ſchwerer Treffer denn Reſt gab. Zu einem k..⸗Sieg kam auch Thie ß Mannheim im Schwergewicht gegen den der anfängerhafte Phönix⸗ mann Wipfler nichts zu beſtellen hatte. Wenn ſich der Karlsruher immerhin bis zur dritten Runde hielt, iſt das immerhin ein Zeichen ſeines großen Kämpferherzens und ſeiner zähen Nehmfähigkeit. Techniſch war er aber eine Klaſſe— zum wenigſten— ſchlechter als Thieß, der in der oͤritten Runde einen überzeugenden k. 0. ⸗Sieg landete. Mit diem Kampfausgang ſtand die Begegnung 818. Sch. Lothringiſche Niederlage im Ringen Baden⸗Pfalz ſchlägt Elſaß⸗Lothringen 710 Zum erſten Male trafen am Sonntag in der Karlsruher Feſthalle die Repräſentativ⸗Mannſchaften von Elſaß⸗Loth⸗ ringen und Baden⸗Pfalz im Ringländerkampf zuſammen, den die Deutſchen erwartungsgemäß 710 gewannen. Beide Zünder hatten als Vertreter ihre Meiſter nominiert, die ſich in den einzelnen Gewichtsklaſſen recht ſpannende Kämpfe lieferten. Die ſchönſte Begeguung ſah man im Schwergewicht, wo der ſtebenfache deutſche Meiſter, Europa⸗ metſter und Olympiaſteger Gehrin g⸗ Ludwigshafen den Mülhauſener Keck bereits nach 45 Sekunden erledigt hatte. Die Ergebuiſſe: Bantamgewicht: Mark⸗Mülhauſen Funker⸗Karlsruhe. 4855 Funker nach 4,25 Min. durch Ausheber mit Arm⸗ feſſel. Federgewicht: Karcher⸗Mülhauſen— Streit⸗Weingarten. Sbeger Streit nach 3,20 Min. durch Soupleſſe. 8 Leichtgewicht: Kerlen⸗Mülhauſen—Rau⸗ Freiburg. Knap⸗ per Punktſieger Rau. Weltergewicht: Rubingtſchen⸗Mülhauſen— Unſelt⸗Wein⸗ garten. Unſelt ſiegt nach Punkten. Mittelgewicht: Schaf⸗Kolmar Heißler⸗Schifferſtadt. Sieger Heißler nach 25 Sekunden durch Hüftſchwung. Halbſchwergewicht: Boeſch⸗Kolmar— Rupp⸗Mannheim. Sieger Rupp nach 1,40 Min. durch Stützgriff. Schwergewicht: Keck⸗Mülhauſen— Gehring⸗Lubwigs⸗ hafen. Sieger Gehring nach 25 Sek. durch Hitftſchwung. Geſamtergebnis::0 für Baden. Ein Rekordverſuch des deutſchen 0 Polizeimeiſters Bührer in Gewichtsſtoßen mißlang. i Gemeinſame Meiſterſchaftskämpfe der Turner und Leichtathleten.— Nur eine deutſche Meiſterſchaft Die techniſchen Ausſchüſſe für Leichtathletik in der Deutſchen Turnerſchaft und der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik beſchloſſen in ihrer am Sonntag in Berlin abgehaltenen Sitzung, im Jahre 1931 die Meiſter⸗ ſchaften gemeinſam auszutragen. Die Meiſterſchaften der Männer ſollen am 1. und 2. Auguſt in Berlin zur Durch⸗ führung kommen; am gleichen Tage auch die der Frauen, doch muß hier der Austragungsort noch beſtimmt werden. Von Bedeutung iſt weiterhin der Beſchluß, in Zukunft für beide Verbände nur noch eine Rekordliſte zu führen. Weſtdeutſchland ſchlägt Oſtholland:1 Der 19. Freundſchaftskampf der weſtdeutſchen Fußball⸗ Repräſentativen gegen die Auswahlmannſchaft Oſthollands ging am Sonntag in Deventer vor ſich. Wie erwartet ſiegten die Weſtdeutſchen mit 311, nachdem ſie bereits bei der Halbzeit mit:0 in Führung gelegen hatten. Unſere Vertreter haben bereits neun Spiele gegen Oſtholland gewonnen, drei endeten unentſchieden, die übrigen gingen verloren, Tgde. Ketſch 3 1 2 0 13.8 4 Ty. 46 Mannheim 1 1 0 0 774 2 Tg. Rheinau 2 0 23 5855 2 Tgbe. Heidelberg 3 933 1-12 2 Tg. Oftersheim 0— 0 88 1 Ty. Philippsburg 2 0 1 1-14 1 Jußball in der Kreisliga Unterbaden Heddesheim— Viernheim:0 Infolge des Zeppelinbeſuches wurden behördlicherſeits faſt alle Kreisligaſpiele abgeſagt. Lediglich das Spiel Heddesheim gegen Viernheim gelangte zum Austrag. Der Heddesheimer Platz dürfte für alle Kreisligiſten ein gefährliches Gelände ſein. Der Meiſter Viernheim konnte nur unter größter Anſtrengung einen Punkt retten. Beim Platzbeſitzer überraſchte vor allen Dingen die ſehr ſichere Verteidigung, die der des Metiſters nichts nachſtand. Die beiderſeitigen Stürmerreihen waren die ſchlechteſten Mannſchaftsteile. Bei etwas größerer Schuß Sicherheit hätten den beiderſeitigen Chancen nach unbedingt Tore fallen müſſen. Viernheim wird ſich in den kommenden Spielen gewaltig ſtrecken müſſen, um den Anſchluß an die Spitzengruppe nicht zu verlieren. Neckarkreis Bammenthal— Union Heidelberg:0 Neulußheim— Eppelheim:2 Rohrbach— 05 Heidelberg:2 Eppingen— Schwetzingen:5 Plankſtadt— Hockenheim 10 Sandhauſen und Steinsfurt ſpielfrei. Durch den Sieg von Plankſtadt über Hockenheim ſtehen nun die drei Vereine Plankſtadt, Neulußheim und Hocken⸗ heim punktgleich an der Spitze. Die Ueberraſchung brachte der Heidelberger Klub in Rohrbach zuſtande, indem er dort den Rohrbachern einen Punkt wegnahm, wodurch dieſe auf dem vierten Platze verblieben. 05 Heidelberg ſteht mit 3 Punkten bei drei Spielen relativ recht gut, während Schwetzingen durch ſeinen Sieg in Eppingen ſeinen Tabellenplatz weſentlich verbeſſern konnte. 05 Heidelberg und Union Heidelberg blieben punktegleich, während Eppel⸗ heim, Eppingen, Steinsfurt und Bammenthal den Schluß bilden. Vorderpfalz Pfalz Ludwigshafen— Hochfeld:2 04 Ludwigshafen— Vf. Oggersheim:1 Oppau— Maxdorf:1 ASV. Ludwigshafen— 03 Ludwigshafen:1 Neuſtadt— Speyer:3 Rheingönheim— Frankenthal:1 Herxheim— TV. Frieſenheim 10:1 Hinterpfalz 05 Pirmaſeus— Otterberg:1 FV. Phönix Kaiſerslautern— Kindsbach:8 Kontwig— Pfalz Kaiſerslautern:1 VfR Kaiſerslautern— Hochſpeyer:8 VfB. Pirmaſens— Rodalben:1 Waldfiſchbach— Münchweiler:2 Im Vorderpfalzkreis iſt inſofern eine Ueber⸗ raſchung zu verzeichnen, als der bisherige Tabellenführer 03 Ludwigshafen gegen den ASV. Ludwigshafen ſeine erſte Niederlage mit 118 empfing; während der Tabellenführer Oppau mit einem hohen 51 Sieg über Maxdorf die Tabellenſpitze weiterhin behalten konnte. Vfe. Neuſtadt konnte mit Mühe und Not eine Punkte⸗ teilung mit 313 herausholen. 04 Ludwigshafen hatte im Vfg. Oggersheim einen leich⸗ ten Gegner und gewann nach ütberlegenem Spiel mit 311. Der Liganeuling Hochfeld konnte an das Können von Pfalz Ludwigshafen nicht heranreichen und mußte ſich mit :2 geſchlagen bekennen. In Rheingönheim konnte der JV. Frankentahl nur in:1 herausholen. Der Vertreter aus dem Turnerlager TV. Frieſenheim mußte ſich eine hochzweiſtellige 10:1 Niederlage gefallen laſſen. Im Hinterpfalzkreis erfocht einen bemerkens⸗ werten Sieg Waldfiſchbach äber Münchweiler mit.2, währenddem das Reſultat, das der Tabellenführer 08 Pirmaſens gegen Otterberg mit 211 erzielte, für die kom⸗ menden Spiel zu denken gibt. Unentſchieden mit dem gleichen Reſultat 318 trennten ſich FV. Phönix Kaiſerslautern und Kindsbach und VfR. Kaiſerslautern und Hochſpeyer. N Der in der Mittelgruppe liegende blieb in Rodalben mit:1 Sieger. VfB. Pirmaſens Hand ballmeiſterſpiele der Vaoiſchen Turner Tv. 46 Mannheim und Tgde. Ketſch ſiegen in Gruppe 1 Nun iſt auch der Bann in der Rheintalgruppe der Badiſchen Turnermeiſterklaſſe gebrochen. Nachdem ſämt⸗ liche Treffen der beiden erſten Spieltage unentſchieden endeten, blieben am dritten Spieltag der TV. 1846 Mann⸗ heim auf dem Platze der Tgde. Heidelberg und die Turn⸗ gemeinde Ketſch auf eigenem Gelände gegen den T. V. Philippsburg nach torreichem Verlauf einwandfreie Sie⸗ ger. Beſonders der Erfolg des T. V. 1846 als Neuling iſt umſo höher einzuüſchätzen, als die Mannheimer auf des Gegners Platze beim Wechſel noch mit 311 im Rückſtand waren. Auch das Ergebnis der Tade. Ketſch, des anderen Neulings über den alten Meiſterklaſſenverein ſpricht in ſeiner Höhe für ſich, beleuchtet allerdings auch die Schwä⸗ chen in der zweiten Hälfte, nachdem die Ketſcher Mann⸗ ſchaft in den erſten 30 Minuten bereits 6 Tore vorgelegt hatten. Vorläufig ergibt ſich nach den letzten Ergebniſſen die Rangordnung wie folgt: Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Die Ergebniſſe: Tade. Ketſch— T. V. Philippsburg 10:5(:0) Tade. Heidelberg T. V. 46 Mannheim:7(:1) Auch in den übrigen Gruppen der Badiſchen Meiſter⸗ klaſſe kam es zu wechſelvollen Kämpfen, die in der Mehr⸗ zahl einen torreichen Verlauf nahmen. In der Gruppe I blieb der vorjährige Sieger 62 Weinheim über die wieder⸗ erſtarkte Tade. Ziegelhauſen erfolgreich., in der mittel⸗ badiſchen Gruppe endete das Treffen der erſten Anwärter Jahn Offenburg—Polizei Karlsruhe unentſchieden. Im übrigen ſind die Ergebniſſe: Gruppe II: Polizei Heidelberg T. V. Rohrbach 10:8 (:): 62 Weinheim— Tgde. Ziegelhauſen:0(:). Gruppe III: T. V. Brötzingen—Tbd. Durlach 615; T. V. Durlach— T. V. Ettlingen:0: T. V. Baden⸗Baden M. V. V. Karlsruhe:6; Karlsruher TV. 46 Tbd. Gag⸗ genau:8; Jahn Offenburg— Polizei Karlsruhe:6, vor Baden mit Gruppe IV. Gruppe V: T. V. Meißenheim. V. Lahr ausgefallen; T. V. Schutterwald T. V. Sulz:2. Gruppe VI: St. T. V. Singen—Tbd. Lörrach:7; T. B. Lörrach—Baden⸗Konſtanz 618. Tade. Heidelberg T. V. 46 Mannheim:7(:1) Am dritten Spieltag der Meiſterklaſſe griff der T. B. 46 Mannheim erſtmals in die Meiſterſchaftsſpiele ein. Man war auf das Abſchneiden des Neulings in ſeiner neuen Umgebung geſpannt. Da Turngemeinde Heidelberg zu den ſpielſtärkſten Vereinen in der Badiſchen Meiſter⸗ klaſſe gehört, iſt der Sieg der Hieſigen als eine beſondere Leiſtung zu bezeichnen, zudem derſelbe auf des Gegners Platz erzielt wurde. Wenn auch in der erſten Halbzeit wenig überzeugendes geleiſtet wurde was ſeine Urſache in einer längeren Spielpauſe haben dürfte, wurde in der zweiten Hälfte zuſammengearbeitet, frei geſpielt und ge⸗ ſchoſſen. daß es eine Freude war und die 184ger eine ge⸗ ſchloſſene Leiſtung zeigen konnten. Jeder Spieler hat alei⸗ chen Anteil an dem erzielten Erfolg. Die Tgde. 78 Hei⸗ delbera ſtellte ebenfalls eine ſehr gut beſetzte Elf. die aber nach dem Ausgleichstor kopflos wurde und dann aus⸗ einanderfiel. Gleich nach dem Beginn erzielte Heidelberg durch einen Strafwurf den Führungstreffer. Ehe ſich Mannheim gefunden hatte, ſtand das Spiel bereits 310. Kurz vor Halbzeit gelang den Hieſigen das erſte Gegentor. ſodaß es mit 39:1 für Heidelberg in die Pauſe ging. Die zweite Hälfte wurde der Turngemeinde zum Ver⸗ hängnis, ſie mußte ſich einem ſehr gut in Fahrt gekom⸗ menen Gegner beugen. In kurzer Zeit wurde nicht nur der Ausgleich erzielt, ſondern ein beachtlicher Vorſprung erkämpft. Mit 714 für Mannheim endete das faire, intereſſante Treffen, das in dem Unparteiiſchen einen ge⸗ rechten Leiter hatte. Die Aufſtiegsſpiele im Mannheimer Gau Bei prachtvoller und idealer Witterung konnten dies⸗ mal ſämtliche Aufſtiegsklaſſenſpiele zur Durchführung ge⸗ bracht werden, was um ſo erfreulicher iſt, als auch die unteren und Jugendmannſchaften in die Meiſterſchafts⸗ ſpiele nunmehr eingetreten ſind. Während die Begegnung in Neckarau den erwarteten knappen Ausgang nahm, das Treffen endete unentſchieden 11 und hatte bei der Pauſe ſchon den Gleichſtand zu verzeichnen, brachten die beiden anderen Spiele für die jeweiligen Sieger eine klare Tordifferenz. Auf eigenem Platze bewies der vor⸗ jährige A⸗Meiſter Käfertal, daß er ein ganz ernſtes Wort mitzureden gewillt iſt. Der Turnerbund Germania, der am Vorſonntag Jahn Neckarau knapp ſchlug, hielt bis zur Halbzeit noch ein 1˙1 Ergebnis, in der Schluß⸗ hälfte aber verbeſſerte die Platzmannſchaft durch drei wei⸗ tere Tore dieſen Stand und blieb mit:1 Sieger. Auch der:5 Sieg von TV. Hockenheim über den neu auf⸗ geſtiegenen TVB. Badenia Feudenheim verdiente Beach⸗ tung. Hier ſcheinen die Gäſte bereits von Anſa an auf Sieg geſpielt zu haben, denn nach dem Pauſenſtand von:4 gelang in der zweiten Hälfte nur noch ein Treffer. In der-Klaſſe blieb der abgeſtiegene TV. Sand ⸗ bofen mit einem ie über die zweite Gar⸗ witut des 1846 Sieger. Germania Reilingen bewies über den TV. Kirrlach klar ſeine Ueberlegenheit, während das Spiel TV. Schwetzingen— 2V. Waldhof äußerſt torreich verlief und dem Platzverein letzten Endes einen knappen Erſolg brachte. J In den Jungendſpielen gab in den Treffen Feuden⸗ heim Sandhofen ein Tor den Ausſchlag für einen knap⸗ pen Sieg der Sandhoſer. Auch die zweite Jugend⸗Elf von Sandhofen blieb in der gleichen Weiſe glücklicher Sieger. Die Jugend von Reilingen ſiegte über die des TV. Lirr⸗ lach; die zweite Jugend von Sandhofen unterlag mit 114 der 1846er zweiten Jugend. Die Ergebniſſe des Mann⸗ heimer Turngaues ſind: 8 Aufſtiegsklaſſe: Jahn Neckarau— Tbd. Viernheim 111(111) Tade. Käfertal— Tod. Germania:1(:1) Badenig Feudenheim— TV. Hockenheim 115(:4) -Alaſſe: TV. Sandhofen 1— TV. 1846 1b 16:1 TV. Germania Reilingen— TV. Kirrlach:1 TV. Schwetzingen— TV. Waldhof 518 Ingendklaſſe: a Badenig Feudenheim— TV. Sandhofen:2 2. Jugendmannſchaften 425 5 eckarau— TV. Walöhof:1 ermaniag Reilingen— TV. Kirrlach 311 TV. Sandhofen 2— TW. 46 2:4 Tg. Rheinau 1— TV. 1846 1 22 Untere Munnſchaften: Tage. Käfertal 2— Tod. Germania 2 514 Tg. Rheinau 2— TV. 46 8 171 R. G. * Tgde. Käfertal— Thb. Germania Maunh.:1(:1) Während den erſten 15 Minuten war das Spiel durch Nebel ſtark beeinträchtigt. Zuerſt kommen die Germanen zu einem Erfolg. Allmählich wird das Spiel durch Zu⸗ rückgehen des Nebels überſichtlicher und bei vollſtändig offenem Spiel kann Käfertal kurz vor dem Wechſel nach klarem zu langem Ballbehalten des Werfers ausgleichen; denn der Schiedsrichter gibt Tor. Nach dem Wiederanſpiel ſetzt Käfertal ſofort mit aller Energie ein und erzielte alsbald kurz hintereinander drei weitere Tore. Erleichtert wurden denſelben dieſe Erfolge durch grobe Deckungsſehler von Germania. Das Spiel wird ſodann wieder offener und im weiteren Verlauf hat nunmehr Germania ſtets etwas mehr vom Spiel, je⸗ ooch die Ballabgaben erfolgen von der Mitte ous immer wieder zu ſpät, ſo daß die meiſten Angriffe unterbunden werden konnten. So war auch das Zuſpiel im 1 8 meinen mangelhaft. Aber auch Käfertal kann trotz beffe⸗ rem Zuſammenſpiel zu keinem Erfolg mehr kommen. Ein klar erzieltes Tor vom Linksaußen Germanias wird nicht gegeben und ſo nimmt das Spiel einen dem Spielverlauf entſprechend nicht ganz gerechten Ausgang von:1 für Käfertal. Die zweiten Mannſchaften trennten ſich mit:4 für Käfertal, nachdem Germania beim Wechſel mit:2 in Führung ſtand. H. Das zweite Profiſpiel im Weſten Ein großer Erfolg— Schalke ſchlägt Wuppertal:1 Wieder haben die Maſſen gegen die Politik des Weſt⸗ deutſchen Spiel⸗Verbandes geſprochen. 15 000 Zuſchauer kamen am Sonntag zum Rückſpiel der Berufsſpieler von Schalke 04(„Meiſter des Weſtens“) gegen den Fc. Wup⸗ pertal. Weitere Tauſende mußten umkehren, weil der Jahn⸗Platz in Gelſenkirchen wegen Ueberfüllung polizei⸗ lich geſchloſſen war. Dieſe Maſſen demonſtrierten nicht für den Berufsſport, ſie kamen aus alter Anhänglichkeit an die Schalker Spieler und ſie demonſtrierten gegen eine Politik, die die Spieler des weſtdeutſchen Meiſters ohne Gnade läßt. Das Spiel ſelbſt wurde ein großer ſportlicher Erfolg. Die Mannſchaft des Fc. Wuppertal war ein ganz anderer Geg⸗ ner wie vor acht Tagen. Von Ferdl Swatoſch glänzend geführt, leiſteten ſie ihrem Gegner einen ſo ſtar⸗ ken Widerſtand, daß Schalke froh ſein mußte, ſchließlich mit 21(:0) einen knappen Sieg zu behalten. Die beiden Mannſchaften wurden vor und nach de Spiel von den Zuſchauermaſſen lebhaft gefeiert. 85 waren, dürfte dem Sportpublikum ein erſtklaſſiges Spiel Amneſtie im Fuß ballſport Strafausſetzung bei Meldung der Vergehen. 2 Erklärung des Dy B. Der Verwaltungsausſchuß des Vorſtandes des Deut⸗ ſchen Fußballbundes hielt am Samstag und Sonntag in Berlin zuſammen mit den Vorſitzenden der Landes⸗ verbände eine Tagung ab. Es galt, in der verworrenen Lage des deutſchen Fußballſports einen Ausweg zu fin⸗ den, um den heutigen unhaltbaren Zuſtänden ein Ende zu bereiten. Nach ſehr lebhaften Ausſprachen kam man zum Schluß zu einer grundſätzlichen Einigung und beſchloß, nachſtehenden Antrag dem geſamten Bundesvorſtand zur Abſtimmung zu bringen: 5 f „Vereine, bei denen Verſtöße gegen die Amateurbeſtim⸗ mungen bis zum Tage der Veröffentlichung dieſer Be⸗ kanntmachung vorgekommen ſind, haben dieſe Verſtöße über ihren Landesverband dem Bundesgericht des Deut⸗ ſchen Fußballbundes bis zum 1. Dezember 1930 zu melden. Die Verſtöße ſind im einzelnen genau zu bezeichnen. Für dieſe friſtgemäß gemeldeten Verſtöße wird das Bundes⸗ gericht die Durchführung der Strafverfahren bei ſich und bei den Landesverbandsgerichten für die Dauer eines Jahres ausſetzen. Erfolgen während dieſes Jahres bei den in Frage kommenden Vereinen keine neuen Verſtöße gegen die Amateurbeſtimungen, ſo wird das Bundesgericht die Verfahren niederſchlagen. Die nicht pflichtgemäß ge⸗ meldeten Verſtöße werden unnachſichtlich verfolgt und be⸗ ſtraft. Die Vereine haben außerdem diejenigen Spieler zu melden, die nicht gewillt ſind, ſich⸗zen neuen Amateur⸗ beſtimmungen des Bundes zu unterwerfen. Der Bundes⸗ vorſtand wird nachprüfen, inwieweit bereits abgeſchloſſene Verfahren wieder aufzunehmen ſind.“ Bundesvorſtand und Preſſeausſchuß veröffentlichen gleichzeitig eine Niederſchrift der Beſchlüſſe, die auf dem Bundestag des D§ B. in Dresden gefaßt wurden, wie ſie nunmehr in der Satzung verankert ſind. Arbeitsgemeinſchaft nicht gefährdet D. T. und Dresdener Beſchlüſſe des De. Die Arbeitsgemeinſchaft Turner und Sport trat am Sonntag in Berlin zu elner Sitzung zuſammen, um über die Auswirkung der Speſenbeſchlüſſe des Fußballſports zu beraten. Der Dy.⸗Vorſitzende, Linnemann, legte den Standpunkt des Deutſchen Fußballbundes dar. Nach einer eingehenden Beratung brachten die Vertreter der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft ihre Auffaſſung in folgender Weiſe zum Ausdruck: 5 Die Vertreter der DT. im Verwaltungsausſchuß der Arbeitsgemeinſchaft Turnen und Sport haben aufgrund der heutigen Verhandlung mit Befriedigung davon Kennt⸗ nis genommen, daß der DBB. in Wirklichkeit durch die Beſchlüſſe ſeiner Dresdener Bundestagung eine Verſchär⸗ fung der bisher beſtehenden Amateurbeſtimmungen feſt⸗ gelegt hat. Ein Beweis dafür iſt einmal die Preſſe⸗ veröffentlichung des DB. vom 19. Oktober ſowie weiter⸗ bin die am 19. Oktober gefaßten Beſchlüſſe des B. zur Durchführung der Amateurbeſtimmungen. Die Vertreter der DT. halten es aber für bedenklich, daß durch die Feſt⸗ ſetzung von Höchſtſätzen für Auslageerſtattungen bei Spielen am Ort und aus Anlaß eines Pflichttrainings die Gefahr hervorgerufen worden iſt, daß derartige Höchſtſate in der Praxis ſich als Regelſätze einbürgern und auch auf die Mannſchaften der.⸗Vereine übergreifen können, Die De muß ſich vorbehalten, falls in dieſer Beziehung in der Praxis ſich ernſte Mißſtände ergeben ſollten, an den Di B. mit dem Antrag auf Aenderung dieſer Beſtimmun⸗ gen hoeranzutreten. a DUN 15 Schwimmwetttampfe in Maunheim Die am vergangenen Freitag ſtattgefundene Oeffnung der Meldungen zum verbandsoffenen Wettſchwimmen des Schwimmverein Mannheim am Sonntag, den 26. Okt. in der großen Halle des Herſchelbades brachte er⸗ freulicherweiſe ein recht gutes Ergebnis. An der Veranſtaltung nehmen faſt ausnahmslos alle führenden ſüddeutſchen Vereine teil, ſo daß die zu erwartenden Wettkämpfe, die nur in der erſten Klaſſe ausgeſchrieben ſind, recht ſpannend zu werden ver⸗ ſprecheu. Zu dem erſtmals als Wettkampf ausgeſchriebe⸗ nen Damen ⸗Figurenlegen haben ſich zwei Kon⸗ kurrenten gemeldet und zwar der erſte Bad. Schwimmeluß Pforzheim, der über eine erſtklaſſige Damen⸗Mannſchaft verfügt und der Schwimmverein Mannheim. Den Schluß der Veranſtoltung bildet ein Waſſer⸗ ballſpiel des SC. Jungdeutſchland Darmſtadt gegen den Schwimmverein Mannheim. Da Darmſtadt mit Ber⸗ ges, Orlemann und Schwarz ſpielen, die wiederholt in der deutſchen Nakional⸗Mannſchaft erfolgreich beteiligt vorgeführt werden. Auch die große Bruſtſtaffel, die allein 7 erſtkloſſige Mannſchaften mit 70 Teilnehmer an den Start bringt, dürfte einen Wettkampf geben, der die Ver⸗ anſtaltung auf ein beſonderes Niveau hebt. Schwimmwettkämpfe in Charlottenburg Frl. Wunder zweimal ſiegreich Die am Sonntag im Städtiſchen Bad in Charlottenburg von dem Charlottenburger Schwimmverein 1887 veranſtal⸗ teten verbandsoffenen Schwimmwettkämpfe ſtanden im Zei⸗ chen ganz ausgezeichneter Leiſtungen, allerdings muß be⸗ rückſicheigt werden, daß die Bahn nicht ganz 25 Meter lang war. So legte der Freiſtilmeiſter Schubert⸗Breslau die 100 Meter in:00,8 Minuten zurück. Ueber 200 Meter Bruſt erlitt der Deutſche Meiſter Koppen⸗Leipzig eine glatte Nie⸗ derlage durch den Berliner Poſeidonen Wittenberg, der in :50,2 Minuten ſiegte, einſtecken. Dagegen holte ſich Eckſtein⸗ Leipzig die 400 Meter Freiſtil in:19,7 Minuten. Die Weltrekordlerin Hertha Wunder war in ihren beiden Starts über 200 Meter Bruſt in:13 Minuten und 100 Meter Freiſtil in 1120, Minuten überlegen. Kreisoffene Schwimmwettlämpfe in Heilbronn Schwarz⸗Göppingen ſchwimmt 200 Meter Bruſt in 248,4 Minuten Bei nur ſchwachem Beſuch ſtanden ſich am Sonntag in der Heilbronner Halle zu kreisoffenen Schwimm wettkämpfen hervorragende Kenner gegenüber. Die vor⸗ bildliche ſchnelle Abwicklung und die teilweiſe hervorragen⸗ den Leiſtungen hätten einen beſſeren Beſuch verdient ge⸗ habt. Den Löwenanteil der Siege erfocht Göppingen mit 6 vor den Waſſerfreunden Heilbronn mit 4 Siegen. Die hervorſtechendſte Leiſtung des Tages war die Zeit des Siegers im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen Göppingen, der in 248,4 Minuten nur 4 Sekunden hinter dem Weltrekord zurückblieb. Im Waſſerballſpiel zwiſchen Heidelberg und Ludwigsburg führte Heidelberg bei der Pauſſe bereits :0. hatte aber dann Mühe. ſchließlich knapp mit 726 zu gewinnen. Sämtliche Jugendwettbewerbe fielen überlegen nach Heilbronn. Ladvumsgue läuft wieder Weltrekord Der Franzoſe Ladoumsgue unternahm am Sonntag im Stadion St. Bouin bei Paris einen Angriff auf den von Dr. Peltzer mit:25,8 Min. gehaltenen Weltrekord über 1000 Meter. Das ſorgfältig vorbereitete Unternehmen 9 weit beſſer als erwartet, Ladoumegue kdunte mit 23,6 Min. die alte Welthöchſtleiſtung um mehr als 2 Sekunden unterbieten. Nach dieſer großartigen Leiſtung wurde Ladoumsgue von ſeinen anweſenden 10 000 Landsleuten ſtürmiſch gefeiert. 7 — Nach daß a Ver! ö ſchär er d 1 27 A N — — —— 4 4 3 Frankfurter Börse — 150,51) Mill. zu Buch. ſtände befinden ſich erhöhte Bankguthaben von 4,8(2,69) Millionen, unter den Betriebswerten von.84(7,50) Mill. Montag, 20. Oktober 1930 E HadphLs- i WIR TSCHAT der Neuen Mannheimer Zeitung Die Bubiag in 1929-30 Mill. Anlagezugang— Rückgang der Beſchäf⸗ tigten— Wieder 10 v. H. Dividende Nach dem Bericht der Braunkohlen⸗ und Brikett⸗Indu⸗ rie Bubiag, Berlin, zeigten in der erſten Hälfte des Ge⸗ ſchäftsjahres, Erzeugung und Abſatz ſteigende Richtung. Infolge des milden Winters und der ſtarken Vorein⸗ deckung des Handels ſank der Hausbrandabſatz im Jan. 1090 plöslich auf ungefähr 20 v. H. Der Höchſtſtapel be⸗ rug im Mai 1930 172 700 Tonnen. Bei den Lauſitzer Verken und bei der Gewerkſchaft Frielendorf betrugen im Berichtsjahr: Die Rohkohlenförderung 5,81(6,02) Mill. Tonnen, alſo weniger 3,4 v.., der Rohkohlenabſatz 290 079 To.(340 173 To.). alſo weniger 90,6 v.., die Bri⸗ kelterzeugung 1 933 310 To.(2087 070 To), alſo weniger 51 v.., der Brikettabſatz 1797 110 To.(2 037094 To.), alſo weniger 11,8 v.., die Stromerzeugung 202.98(192,50) Mill. Kwſt., der Stromabſatz 124,35(116,24) Mill Kwſt. Die Zahl der im Jahresdurchſchnitt auf den Werken be⸗ ſchäftigten Beamten und Arbeiter ſank von 4827 im Vor⸗ jahr auf 4272 und 3973 am Ende des Geſchäftsjahrs. Die Anlagezugänge betrugen 2,80 Mill.. Die Haupt⸗ poſten für die im Bau befindliche Erweiterung der elek⸗ ſriſchen Zentrale Emanuel und für die Förderbrücke Klein⸗Leipiſch kommen erſt im laufenden Geſchäftsfahr in Zugang. Der Bruttogewinn beträgt 8,09 8,78) Mill. Nach wieder 4 Mill. Abſchreibungen verbleibt ein Rein⸗ gewinn von.38(2,52) Mill. aus dem wie gemeldet, wie⸗ der 10 v. H. Dividende auf die 20 Mill. Stammaktien ver⸗ eilt werden. Die geſamten Anlagen ſtehen mit 29,82 Unter den 9,53(6,65) Mill. Außen⸗ Wertpapiere von 5,99(5,94) Mill. Von der Abſtoßung der Ilſe⸗Beteiligung wird nichts geſagt. Die Verbindlich⸗ keiten haben ſich auf 16,76(14,56) Mill. erhöht, ſie ent⸗ halten 2,10(0) Mill. Bankſchulden, 7,51(5,57) Mill. Be⸗ kriebsſchulden und 1,72(3,38) Mill. Zwiſchen rechnungen. * Staud der Badiſchen Bank vom 19. Okt. Aktiva: Goldbeſtand 8 123 609, deckungsfähige Deviſen 2465 281, ſonſtige Wechſel und Schecks 19 626 494, Deutſche Scheide⸗ münzen 8 912, Noten anderer Banken 40 040, Lombard⸗ forderungen 622 690, Wertpapiere 11 306 766, ſonſtige Aktiva 90 020 147. Paſſiva: Grundkapital 8 900 009, Rück⸗ lagen 3 300 000, Betrag der umlaufenden Noten 20 442 600, ſonſtige täglich fällige Berbindlichkeiten 12767 09, an eine Kündigungsfriſt gebund. Verbindlichkeiten 23.869 234, ſonſtige Paſſiva 2 550 677, Verbindlichkeiten aus weiter⸗ begebenen im Auslande zahlbaren Wechſeln 1242 347 l. Stichtag iſt der 15. Oktober 1930. (J GGeſchäftsbericht der Minimax AG., Berlin.(Eig. Dr.) Das Geſchäftsjahr 1929⸗30 erbrachte einen Roh⸗ gewinn von 2 633 466(2 879 454) 4. Anderexſeits erfor⸗ derten Generalunkoſten 2077 192(2 175 112) 4. Abſchrei⸗ bungen wurden auf 354 710(295 992)„ bemeſſen. Ein⸗ ſchließlich 20 201(49 401)/ Vortrag ergibt ſich ein Rein⸗ gewinn von nur 227 764(451 751) J, der bekanntlich dazu zwingt, die Stammaktiendividende auf 5 v. H. zu halbieren. Der Vorſtand berichtet dann, daß das erſte Halbjahr befriedigend verlief. Im weiteren Verlauf des Geſchäftsjahres machte ſich jedoch die Ver⸗ ſchärfung der Wirtſchaftskriſe in ungenügenden Preiſen und während der letzten Monate in nachlaſſendem Umſatz bemerkbar. Es wurden daher Maßnahmen zur Senkung der Unkoſten in allen Betriebszweigen getroffen. In fabrikatoriſcher Hinſicht wurde ein neuer Handfeuerlöſch⸗ apparat herausgebracht, in dem man einen guten Abſatz erhofft, ſobald die Kaufkraft der Abnehmer ſich etwas ge⸗ hoben hat. Die Vertretung für das Britiſche Reich wurde in eine Beteiligung bei der Pyrene Co. td., London, um⸗ gewandelt. Dieſe Geſellſchaft hat neuerdings Fabrikation und Vertrieb des Minimax Schaumköſchverfahrens in ihrem Werk aufgenommen. % Mitteldentſche Hartſteininduſtrie.⸗Gn, Frankfurt g. Main.(Eig. Dr.). Die.⸗V. genehmigte einſtimmig den bereits bekannten Abſchluß, der wieder dividendenlos iſt, und nahm die Erklärung des Betriebsratsmitgliedes des.⸗R. wegen der guten Beziehungen zwiſchen Unter⸗ nehmen und Belegſchaft entgegen. Vertreten waren 2,259 von 3 Mill. R..⸗A., davon über 1,5 Mill. R. der Fam. Rouſſelle, 0,5 Mill.., von der Baſalt.⸗G., Linz. Das Ergebnis zeitigte einen Bruttogewinn einſchl. Vortrag von 0,403(0,573) Mill..“, von dem 0,892(0,550) Mill.., zu Abschreibungen verwendet werden ſollen. 0,01(0,02) Mill. Reichsmark werden dem geſetzl. Reſervefonds zugewieſen. Die Aus ſichten für das neue Geſchäftsjahr laſſen ſich. zurzeit noch nicht beurteilen. * Pfalz⸗Saarbrücker Hartſtein⸗Induſtrie AG., Nenſtadt 8. d. H. Die zum 11. November einberufene außerordent⸗ liche Hauptverfſammlung ſoll einen Bericht über die der⸗ zeitige Geſchäftslage und über die im Jahre 1990 durch⸗ geführten und noch eingeleiteten Rattonaliſierungs⸗ und Erſparnismaßnoahmen entgegennehmen. Ferner ſoll ein Betriebsüberkaſſungsvertrag genehmigt und Aufſichtsrats⸗ wahlen vorgenommen werden. Spitzengewinne bis 17 v. H. Weiter anhaltende Käufe des Auslandes und der Provinz Neue Markbefeſtigung und größeres Deviſen angebot/ Lebhaftes N Spezialwerten Zum Schluß auf einige Glattſtellungen etwas unter den höchſten Tagesnotierungen Mannheim feſt Der Erfolg der Regierung Brüning wurde von der Börſe ſehr günſtig aufgenommen. Die Tendenz geſtaltete ſich auf allen Märkten ausgeſprochen feſt. Die führenden Werte hatten durchweg mehrprozentige Kursbeſſerungen zu verzeichnen. Farben erreichten den Kurs von 150, Weſteregeln ſehr feſt mit 208, ebenſo Walb⸗ hof mit 124. Mehrprozentig geſteigert waren ferner Daimler, Rheineleetra, Wayß u. Freytag und Südzucker. Von Bankaktien lagen Dedibank und Hypothekenbanken feſter. Verſicherungswerte blieben vernachläſſigt. Der Rentenmarkt war durchweg feſter, beſonders auch für Goldpfanoͤbriefe. Frankfurt weiter befeſtigt Trotz der ſchwachen Newyorker Börſe war die Tendenz zum Wochenbeginn weiter recht feſt. Ausſchlaggebend hierfür war die innerpolitiſche Entſpannung. Die Kuliſſe ſchritt in größerem Umfange zu Mein ungskäufen, wozu auch die an den Markt gelangenden Aufträge von in⸗ und ausländiſcher Seite beigetragen haben dürfte. Schon zu Beginn des offiziellen Marktes war das Geſchäft auf faſt allen Marktgebieten recht lebhaft. Im Vorder⸗ grund ſtanden natürlich Spezialwerte, bei denen ſich gegen⸗ über den Schlußkurſen vom Samstag Kursbeſſerungen im Durchſchnitt bis zu 6 v. H. ergaben. Führend war der Kali⸗ markt, bei dem Salzdetfurth einen Spitzengewinn von 17 v. H. aufweiſen konnte. Am Elektromarkt trat wieder die Schweiz als Käufer auf. Es gewannen alle Papiere durchſchnittlich 6 v. H. Farben beſſerten ſich um 5 v. H. Am Montanmarkt traten beſonders Phönix auf rheiniſche Käufe mit plus 67 v. H. etwas ſtärker in Erſchei⸗ nung. Der Schiffahrtsmarkt lag bis 4 v. H. gebeffert. Am Bankenmarkt gingen die Beſſerungen bis 1 v. H. Eine Ausnahme machten Reichsbankantetle, die 8 v. H. anzogen. Am Rentenmarkt waren Deutſche Anleihen leicht ge⸗ beſſert, ausländiſche Renten gut gehalten. Auch im Ver⸗ laufe war die Tendenz unverändert feſt. Nach einem vorübergehenden Nachgeben der Kurſe auf Gewinn⸗ mitnahmen traten auf erneute Käufe der Kuliſſe nochmalige Beſſerungen gegen Anfang ein. Die Feſtigkeit der Mark und die Ausſicht auf einen neuen Schiedsſpruch in der Me⸗ tallinduſtrie gaben weiteren Anlaß. Doch ging das Geſchäft gegen Schluß etwas zurück. Der Pfandbriefmarkt lag ebenfalls überwiegend freundlich. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4 v. H. angeboten. Am Deviſen⸗ markt war die Mark ſehr feſt. Man nannte Mark gegen Dollar: 4,1975, gegen Pfunde 20,4018, London Kabel 4,8605, Paris 123,83, Mailand 92,81, Madrid 48,40, Schweiz 25,04%, Holland 12,074. Berlin ſtark anziehend Die neue Woche eröffnete in ausgeſprochen feſter Haltung. Nachdem die innerpolitiſche Lage eine we⸗ fentliche Entſpannung erfahren hat, und nachdem auch das Ausland die Situation des Kabinetts Brüning allgemein günſtiger beurteilt, war heute die Bahn für eine neue Auf⸗ wärtsbewegung frei. Die unregelmäßige und teilweiſe ſchwächere Haltung der Auslandsbörſen blieb demgegen⸗ über ohne Eindruck. Ein befeſtigendes Moment war das erneute Anziehen der Mark und ein reichliches Deviſenangebot. Der Dollar ging im Freiverkehr auf .1975 zu rück. 5 Roggen ſchwächer Weizen vernachläfſigt Größeres Inlandsangebot— Weichende Preiſe Berliner Produktenbörſe v. 20. Okt.(Eig. Dr.) Die Beratung des viel erörterten Autrages auf Ein⸗ führung eines Beimiſchungszwanges von Roggenmehl zum Weizenmehl konnte infolge der Vertagung des Reichstages nicht erfolgen. Ueber die Möglichkeiten einer Einführung durch Notverordnung waren heute die Meinungen ſehr ge⸗ teilt. Infolgedeſſen zeigte der Roggenmarkt, der nach wie vor das Hauptintereſſe beanſpruchte, nach den Preis⸗ ſteigerungen der Vorwoche heute ſchwache Veranlagung, zu⸗ mal vereinzelt mehr Inlandsangebote zur Waſſerver⸗ ladung vorlag. Im Prompt⸗ und Lieferungsgeſchäft waren Preisabſchläge um—4/ zu verzeichnen. Weizen blieb vernachläſſigt. Vom Auslande lagen JMeinungskäufe der Spekulation Geschäft, namentlich in Bei den Banken lagen zahlreiche Orders der Depoſitenkaſſenkundſchaft der Provinz und des Aus⸗ landes vor, die bewirkten, daß die Erwartungen des Vormittags noch übertroffen wurden, nachdem es kurz vor den erſten Kurſen ſo ausſah, als ob ſich die feſteren Vor⸗ mittagstaxen nicht würden voll behaupten können. Zahl⸗ reiche plus⸗plus⸗Zeichen wurden wieder ſichtbar, und Ge⸗ winne bis zu 5 v. H. waren keine Seltenheit. Darüber hinaus zogen Reichsbank um 8,25, Salzdetfurth um 12 v.., Chade um 6, Schubert u. Salzer um 6, Julius Berger um 10,50, Polyphon um.50 v. H. an. Hohenlohe flelen mit einem 250proz. Verluſt aus dem Rahmen. An⸗ leihen feſter, auch Ausländer beſonders Mexikaner, bis zu 1 v. H. anziehend, Pfandbriefe undurchſichtig, aber ebenfalls gefragt. Das Angebot hat an dieſem Markte ſo gut wie ganz nachgelaſſen, nur einige Stadtanleihen waren wieder Brief. Geld leichter, Tagesgeld—6, Monats⸗ geld 6— 7,50, Warenwechſel ca. 5,50 v. H. Nach den erſten Kurſen wurde die Tendenz, in Reaktion auf die ſtarken Anfangsſteigerungen, vorübergehend etwas leichter, und einige Papiere verloren bis zu 1 v.., ſpäter bekam die feſte Stimmung aber wieder die Oberhand und dieſe Ver⸗ luſte wurden ſchnell wieder eingeholt. Schultheiß zogen um weitere 4 v. H. an, Siemens plus 1,50 v.., Lah⸗ meyer plus 1,75 uſw. Am Kaſſamarkt erfuhr die Nachfrage durch Publi⸗ kums⸗Ordres eine weitere Verſtärkung, ohne daß eine nen⸗ nenswerte Vergrößerung des Angebots eintrat. Zahlreiche Repartierungen waren die Folge der Kaufaufträge. Die Kursgewinne betrugen bei einer ganzen Reihe von Wert⸗ papieren bis zu 7 v.., darüber hinaus gewannen Berlin⸗ Gobener Hut u. a. 20 v. H. Am Privatdiskont⸗ markt beſtand wieder Intereſſe. Gegen Schluß der Börſe nahm die Spekulation und angeblich auch die Ham⸗ burger Arbitrage einige Glattſtellungen vor, ſodaß die Kursentwicklung unregelmäßig wurde und gegen die höchſten Tagesnotierungen leichte Abſchwächungen eintraten. Stärker gedrückt waren aber nur Mansfelder mit minus 8 v.., während Chade⸗Aktien plus 3 und Lahmeyer plus 274 v. H. feſt ſchloſſen. Deviſen gegen Reichsmark waren, wie ſchon geſagt, fehr ſtark offeriert, der Dollar ging bis.1980 zurück. Von den europätiſchen Valuten waren London und Paris feſter,.8605 nach.86 bezw. 392 nach 392, Schweiz und Holland ſchwächer, 19.41 nach 19.42 bezw. 40.27 nach 40.27, alles Newyorker Uſance. Spanien befeſtigt, 48.50 nach 49.50 gegen London. Die Swapſätze Dollar gegen Reichs⸗ mark ſind niedriger auf einen Monat 50 nach 60 Stellen und auf drei Monate 180 Stellen. O Kalipreisermäßigung durch Frachtfreiheit.(Eig. Dr.) Wie wir erfahren, ſchweben zur Zeit zwiſchen dem Kaliſyn⸗ dikat und der Landwirtſchaft Verhandlungen mit dem Ztel, der Landwirtſchaft beim Bezuge von Kali dadurch Erleich⸗ terungen zu verſchaffen, daß das Kali frachtfrei geliefert wird, oder zum mindeſten beim Bezuge nach größeren Ent⸗ fernungen. 5 * Noch keine Holdinggründung für die Induſtriebetei⸗ ligungen der Arbed. Wie gemeldet wird, iſt der Plan der Errichtung einer Holdinggeſellſchaft für die Induſtrie⸗ beteiligungen der Arbed bis zur Beendigung der gegen⸗ wärtigen Wirtſchaftskriſe hinausgeſchoben worden. Die Ausgabe der 25 Mill. Frs.⸗Anleihe hängt indirekt mit dieſer Zurückſtellung zuſammen. keinerlei Anregungen vor, und da auch der Mehlabſa tz zu wünſchen übrig läßt, waren für das aus⸗ reichende Angebot nur—2/ niedrigere Preiſe als am Wochenſchluß zu erzielen. Der Lieferungsmarkt folgte dieſer Bewegung. Weizen⸗ und Roggenmehle wurden zu unveränderten Preiſen offeriert. Abſchlüſſe erfolgten nur für den täglichſten Bedarf. Hafer lag bei mäßigem Angebot, aber auch nur vorſichtiger Nachfrage, etwa ſtetig. Das Gerſtengeſchäft blieb unbefriedigend. Amtlich notiert wurden: Weizen matter 223—225; Okt. 2397; Dez. 245; März 261,50; Roggen flau 146— 148; Okt. 162161; Dez. 1709,50: März 188,75—88; Gerſte ruhig 184—210; Futtergerſte 166—180; Hafer matter 142—155, TS- ZEITUNG Abend-Ausgabe Nr. 486 hauptet; Roggenmehl behauptet 23,9027; Weizenklete Aab 7,508; Moggenkleie 77,50; Viktoriagerbſen 28—93; Futtererbſen 1921; Peluſchken 19—20; Ackerbohnen 17 18; Wicken 18.50—20.50; Rapskuchen 9,10—9,60; Leinkuchen 15—15,20; Trockenſchnitzel 5,20—5,60; Soyaextractionsſchrot 12,60—13,10; Speiſekartoffeln weiße—4,30; dito rote 130 bis 1,50; dito gelbfl. 1,40—1,70; allgem. Tendenz matt. * Mannheimer Produktenbörſe vom 20. Okt.(Eigen⸗ bericht.) Die Tendenz des heutigen Produktenmarktes war für Brotgetreide feſter, Futtermittel behauptet, Mehl ſtetig. Es wurden angeboten in R. für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Ausl. Weizen 32—.50; inl. Weizen 28— 26; inl. Roggen 16,75—17,50; inl. Hafer 14,50 bis 15,50; inl. Braugerſte 20,50—22,50; Futtergerſte 17 bis 18 Malz 43; Biertreber 10—10,75; Rapskuchen 9,50, So⸗ jaſchrot 13; Trockenſchnitzel 5,50—6; Weizenmehl ſüdd. 40; Weizenbrotmehl 26; Roggenmehl 60proz. 26,50 27,50; Wei⸗ zenfutermehl 9; Weizenkleie 6,50; Roggenkleie.50; Lein⸗ ſaat 83. O Frankfurter Produktenbörſe vom 20. Okt.(Eig Dr.] Weizen 250252; Roggen 167,50—165; Haſer inl. 155—160 Weizenmehl ſüdd. Spez. 0 39,50—40,25; dito niederrhein. 90,25—40; Roggenmehl 26—27; Weizenkleie 6,25—6, 5: Roggkleie 6,75—7; Erbſen 28—95; Linſen 32-60; Heu füdd. 5,50—0; Weizen⸗ und Roggenſtroh drahtgepr. 2,25.—2,50: dito gebündelt 2,0; Treber getrocknet 9,75—10,50; alles für die 100 Kg.; Tendenz unſicher. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5,672; Jan. 5,97%; März 6,20; Mai 6,35; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 967; Jan. 101; März 104%; Mai 105. * Liverpvoler Getreidekurſe vom 20. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100.) Tendenz ſtetig, geſchäftslos; Okt..758(.7]; Dez..64(.674); März.6(.6980; Mai.8(.84); Mehl(280 lb.) Liverpool Straights 25— 26 London Weizenmehl 21—28.— Mitte: ſehr ruhig; Okt.—; Dez..7; März.674; Mai.82; Mehl unverändert. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 20. Okt.(Eig. Dr.) März(31).05 B 7 G; Mai(31) 7,20 B 7,15 G; Aug. (51) 7,50 B 7,5 G; Okt.(30) 6,80 B 6,70 G; Nov.(80) 6,80 B 6,75 G; Dez.(80) 6,85 B 6,80 G; Jon.⸗März 7 B 6,95 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 24%; Okt.⸗Dez. 2494; Tendenz ruhig; Wetter 8 * Bremer Baumwolle vom 20. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. (81) 595 geh.; Okt.(30)—; Dez.(90) 588 geh,; Okt. 81) 603 geh.; Tagesimport 15 200.— Mitte: Jan.(81) 500; März(381) 579; Mai(31) 588; Juli(31) 596; Okt. 25 554; Dez.(80) 561; Okt.(31) 604; Jan.(32) 618; März(82) 620; Mai(32) 626; Loco 579; Tendenz ruhig u. behauptet. Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 leg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5188 Stück Amtliche Preisnotierungen vom 20. Oktober 1930 Ochſen.. 211 St.] Kühe 211 St.] Kälber 542 St. Schweine 3711 t a). Mk. 5880 a) Mk. 50-52] a) Mk.— a. 0— „„ 30-58 b)„ 404 d) 4 db„ 6157 8 59 e)„ 80—84 e„ 74—78 3.„ 82—688 88 d) 1824), 8670 c. Bullen. 159 St. 0 N es„ 5260 75 5 88 ). Mk. 50—52 a) Mt. Schafe. 15 St.„„ N 8„ dy 52—57 acht.— 999„ 32 c).„ 4143] Freſſer.— St. 90 4246 Arbeitspferde— St d).— a) Mt.— 0— Mk. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen mittel, geräumt. 19 Ziegen, 1224. Berliner Meſallbörse vom 20. Okſober 1930 Kupfer Blei Zink bez. Brief Geld bez. Brief] Geld bez. Brief] Geld Janugr,]. 88.— 84,, 0, 28,50 f—, de Norte— 845 6428—.— 80— 29.50. 180 30528 ürz..—.— 64,50 84,25—.— 20,— 29,50 l. 80. 1,5 Apri—— 84,50 8425—.— 80, 29.50—.— 82.80 3180 ai—.— 84.50 64,25—.— 30. 29,80— 382,78 875 Jail„84,50 84,25—.— 30, 29,50—.—88,— 32.— uli.—.— 84.50 84,25 29,75 30,.— 29,50—.— 33.25 32,25 Auguſt—.— 84.50 84,25—.— 30.— 29,78—.— 3,50 32,80 Sept... 84,50 84,50 84.25—,— 80,2529,— 83 50 34,.— 33.— Oktober—.— 687,—83.—, 30,—29,.—. 30,50 29,— Nov. 85 50 84.— l.— 30.— 29,52—.— 30,28 29,25 Dezemb e]—.—85,.— 81,50—.— 30.— 29,50 J 29 75 30,25— 53535 prompt, 93,25] Antimon Regulus. 49,.— 33. Orig. 5 tten⸗Aluminiumſ170,—] Silber in Barren, 155 kg 49,255 dgl. Walz⸗„Drahtbarren174,—] Gold, Freiverkehr, 10 gr. 29.9120 üttenzinn, 99 v...—[Platin, dto. 1 gr.. 3. 8. einnſckel, 38—99 v. H. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 20. Okiober 1930 Metalle in E ü pro To. Silber Unze 8(1870 fein ſtand), Platin Unze g Okt.— Dez. 160,50—160; März 171,50; Weizenmehl be⸗ Kupfer, Standards 42,75 Zinn, Standart 114,5 Aluminium 85.— d Monate 42.85 4 Monate 116,1 Antimon 485 Settl. Preis 42,75 Settl. Preis 114,7] Queckſilber 225 Elektrolyt 46,285 Banka 120,2 Platin 7 beſt ſelected 45,25 Straits 120,2 Wolframerz— ſtrong ſheets 75,.— Blei, ausländ. 15,15 Nickel 0 El'wirebars 47,25 Zink gewöhnlich 15. Weißblech 17.— 77 18. 20 8 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung Mannheimer EHektenbörse .-G. f. Seiſind. 19. 20 Bad. St.-⸗A. 21 75.50 75.50 Brown, Boveri ead, Kom. Gd 86,50 88,50 0 Wbafen Stadt 82. 83.— Daimler⸗Benz Mhm. Bold 99,50 99.50 Deutſche Linol. e„ Gold 99.— 88.— Hebe. r Unſon 9%„ Gold 71.— 78,.— Gebr. Fahr.. 5 8% Farben dd. 28 94. 96,.— J. G. Farben.. 140,0 150.0 Habiſche Band. 130.0 180.0 10%% Grkr, M. OA. 5. 8. 125.5 129.0 18% A. 120.0 120,0 ub oth. Bk. 135.0 188.0 D. Van u. Disc. 116,0 119,0] Karlsr. Näh. Hatd 22.— 22.— C. H. Knorr.. 166,0 167.0 Konſerven Braun 99.— 80, Durlacher o—.——.— Mannh. Gummi—.— e. e Pfätz. Mühtenn. 55 C 115 eßhefe„ 125,0 125 0 8 1 2 89.— Storch.—— 125.0 Ah. Elektr..-&. Eichbaum Werger 157,0 1470 Aheinmühlenw. : Sübd. Zucker Verein biſch. Oelf. 71 1 7 01* 1892 53.— 63.— Zellſtoff Waldhof 119.0 124 0 Tellus * erger Bab. Aſſekuranz. 110,0 109,0 Fentinent. Verſ. 19.50 19,50 Mannh. Verſich. 25.— 25,.—. 35 250 75755 9228 182ᷣ5 1880 88,.— 87.50 114,5 1170 Darmſt. u. Nat. Deutſche⸗Disconto D Effekten Bank D. Hyp. u. Wechſ⸗ 54,75 55,15 D. Ueberſee⸗Bank .65—,—[ Dresdner Bank 92.75 98.50 5 25 bank 2,72 2,70] Frkfret. 59p.⸗ B. 88,25 83,75 Nürnberg. Verein 99,75 99,75 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 5„ 28, 67. Pfälz. Hyp.⸗ Bk. .„ 2 77 72.— 72.80 Reichsbank % Genn, M, 28 14.70 15.02 Rien Fre k e men..— Abe S ug. Ro—.—— Weib den. 196 Südd. Boden-. el Ort. 1 1„ kr. M. abg. 77. 77. ener Bankver. 9% Rh.⸗M.⸗ Bon. 0 —— Württ. Notenbk 187.0 1875 Aead. Rom. Gd. 88,50 86,80 Alllanz.. 180.0 182.0 ie ſpfälzer 28-9 98,——.— rug All. 4 7 e Rh. Oyp. N. 25 96,50 97.50 Mannb. Verf..—.— 28.— F...-8 86,50 97.— 87„„„ l 81.— 91,80 „„„-11 84.— 84, 5% f Rhein, Sig. 85, %% t a0. 75 ldbo Lig ede 40% r. Z. B. Liq Bank. Aktien Aug. P. Creditb dab reditb Festyerzinsliche werte 85 Reilchsanl“ Ablöfungſch. 5 2 1 ohne D. Wertb.(Gold D. S.. 29 % Schug. 14. 7 Ludwigeb. 26 e Mhm. Gd. 25 Datmler 87.— 87. 88.— 84,— 1510 1840 7775 27,15 128.0 131,0 220, 290,2 185.0 186,0 1290 1810 10,25 10.25 r Gebr. rankfuxter Transport-Aktlen Nordb. Lloyd.. 80,75 84 Oeſter.⸗U. St... Montan- Aktien eſchwell. Bergw. 218,0 218,0 Gelſenk. Bergw. 90.— 5 Jlſe Ogb. St. A. 221,0 228.0 e 196 5 204,0 ali Salzdetfurth. Kalt Weſteregeln 199.0 205.0 Klöckner Mannesm. Röhr. 74,— 80,85 5 — 687.75 85.25.—.— 35525 84.50 83.— och⸗ u. 99,50 99,50 che Bank 129.0 129.0 Barmer Bankver. 107.5 109,0 Lobt Poßzu⸗ Wb. 122.0 1245 M. u. Privatb. 121,7 128,0 18. 5 Otavi⸗Minen. 32,50 32.25 Phönix Bergbau—,— 70,78 Rheinſtaht Salzw. Heilbr 1100 210,0 ergbau, 97.— 97. Bg u. Laurahütte 37,95 Ber. Stahlwerke.. 72, Industrle-Aktien 100.9 109,9 ninger K. St. 140,0 7 wen München 5 Bind. 5 warz Stor Adler Kleyer A. E. Aſchaff. Buntv.. 1 d. Maſch. Durl. Brem.⸗Beſig. Bei—.— 51. Drown Boveri cement Heidelbg. 89.— 92,— 0 arſtabt—. abe** Farnette Unnw. 80,— 80.— Themiſche Albert—.— h. Brockhues 24.80 28,50 Dt. Atlant.⸗ D. Gold ⸗ u. S. Anſt. Dt. Linoleum 5 5 8 edd. nel Düffel. Rat. Dürr 48.— 49.— Dyckerh& Widm—.— 77.— Eiſen Katſerst. Emag Frankf. Enzinger⸗ Union Eßlinger Maſch Ettling. Spinn. aber 4 Schleich. 98,30 98.— Fard irm.— ben. „Bonds 28 9,15 ei ch. Jetter 64,50 1 15 elt. Guilleaume 97.50 108.5 Gas 1270 1270 Fekf. Pok.& Wit. 10.——.— Goldschmidt Gritzner M. Du Grün& Bilfinger ald& Neu.„ anfwerk. Füſſen 5 ilpert Armatur. jirſch Kupf. u. M. iefbau 6 olzmann, 185 20 bolzverkohl.⸗ Id. nag Erlangen ungdans St. K. Kamm. Ralſersl. Karſtabt Rud. — Klein, Sch.& Beck.— Knorr, Heilbr. 18. Schund F. Wolß—— uſt. Wo 5 Südd. Zucker 189,5 142.0 20 18, 20. 20. 85,25 40.— 41.— 67.. Konſerven Braun Kraus& Co. Vock. Lechwerke Sudwigsh. Walz. 79,50 85.75 7 50 Mainkraftwerke. Oer. Zellſt. Berl. 52.—.— 725 Maſch. St. 55,.— Bolgt& Häffner 148.0 Bolth. Seil. u. K. 32.— Wayß& Freytag 61,50 W. Wol 5 5 196,0 2010 85.5 200.0 1 Motoren Deutz 123.0 124.5 85.0 Motor. Obderurſel Pf. Nähm Kaul. Rein. Sedh& Sch. Roeder, Gebr. Rülgerswerke 98.— 88.— 98,.— 88,25 .— 5,75 Schnellpr. 4 2 5 Schramm Lackf. 84.80 84.50 Ufa(Freiverk).. 89.— 89.— Schuckert, Nrbg. 188,5 143,0] Raſtatter Wagg. 11.— 11.— Terminnotierungen(Schluß) Ang. Dt. Credit 100,0 100.0 Harpen, Bergbau—.— 84, Banzf Brauind.—— 114.0 85 89.— S 1 8 evr. Hyp. u. G. Berl. Fandelzgef. 1329 .50„ Sommerzbank 122.0 135.0 142,9 Darmſt. u, Nat. 1 „459.9 189.9 Deutſche⸗Disconto 150.0 1510 Dresdner Bank 38.— 49.50 AG. für Verkeht Dt Reichdb. Vorz, ap ag orbd. Loyd Aku. 8 Allg. Seuhoff Aſcffbs, 8880 125.0„ Nennt. „ Walbbef 119,8 125,5 86.— 87.— 35.— 88,50 Kali ahmever d. 148,0 140,0 Mannesmann. 9, Mansfelder. 4159—.— Meta Mage„92.50 Miag Mühleu 72 Montecatini.. 49. Oberbe darf Otavi Minen Phöniz Bergban Ah. Braunkoblen Ah. Clet.(Nheag) 12 Rö. Stahlwerke. 80 Riebeck Montan Rütgers werke Schuckert Siemens Kalske Südd. Zucker Spensta Tändſt. Ber. Glanzſtoff— Ber. Stahlwerke 63. Aneff Achaff 88.— Aealte Wa 1200 Elektr.⸗Geſ. Bemberg 9. Bergmann. 139,0 * Buderus Eiſen Cement Heldelbg. Tompan. 125 1800 3 n. Gum 142,2 148,8 96. Daimler 2 Deutſche Erdöl. Dt. Gold u. Silber Dit. Linoleum Dicht u. Kraft. Elektr. Lieferung G. Farben. 199 elten& Gulll. elſenk Bergwk. esfürel 0 Goldſchmibt Berliner Börse 5% Roggenwer..80.50 5% Roggenxentb 710.20 9% Landſch. Rog—.——.— 5% Mexikaner—.— 20,25 4½/ Oeſt. Schatz. 89.88 88,50 4%„ Goldrente 27,15. Kronen.05 —.——.— tonv. Rente.80.85 —— 18.35 4½%½„ Sid..10 %% e Dap.-R., 42.— 46,89 — 30.25 154.0 155,0 91.75 124.0 1130 1140 Festverzinsliche Werte Goldanleige 6% Reichsanl. 27 Diſch. Ablölgſch.! ohne Ablöſgrecht 97.50 87.50 54,80 55,50 870.— 81.— 82.— 8% Bab. Kohlen 5 6% Grkr. Mh. K.— 5% Prß. Kalianl. 7,45 7,45 Aktien und Auslandsanleſhen in Prozenten bel Stücke-NMotierungen in Mark je Stück Bremer Wolle. 128,5 180.5 Brown, Bop.& C. 85.— 68, Buderus Eiſenw. 52,25 55,50 Charlott. Waſſer 83,— 86,25 Them. 4 den. 49,.— 57.— Chem. elfenk. 44,50 40.— Chem. Albert. 38,35 84, Ehem. Brockhues 395.—. Concord. Spinn 94.— 36, 1155 Eiſen 18. 9,75 .50 4,40 % Türk. Ad. Ant. 4%„ Bagd.⸗Eiſ. l 4⁰ 11 40%„ unf. Anl.—, %, Bollobl. 1911—— 45 „ 400 Fr. L41120 10,78 27/6 86 4 340 255 Font: 0 50 1%„„ 14 24.88 24,5 Caoutſch. 130.7 136,5 4% Ung. Goldr. 24.20 24,20 0 85 7 85 Daimler Motoren 24.50 25,50 Farſtadt e 1230 3 Deſſauer Gas 119,7 1248 Klöcknerwerke 4½% AnatSer. 1—.— 12,40 Diſcht⸗Atent⸗T. 89.5 40% S. f. Knorr. 400 in—— 135 80 5 35 50 72.25 Fat gz. Gußſtahl.——. %/ Teh. Nat. Rail. 5 5 8 7 70 11175 — tſche. eu, 1. Transport- Aktien ace n 65 65 Schantungbahn, Deutſch. Eifenhbl. 45,25 50,— Ac f. Verkehrw. Deutſche Linol. 160,0 166,7 Allg. Lok. u. Str. 1 Dt. Schuzgeb. 99— 8 Süd. Eiſenvahn——— Oeſt. St.⸗Eiſend.——. „Dippe Raſchin.——. tet d. Schne 40.— 43.— Dürener Metall. 104,0 108,5 Dürkoppwerke. Hüſſeld Eiſenhöl,—.— 48.25 Dynamit La 6785 70.— Elektr. gieferung. 119,2 125,0 Elktr. Licht u. K. 125,7 183.0 Alsbach& Co... Emaille Ulrich.—.——.— Enzinger Werke 71.50 78.— 0 Eſchw. Bergwerk 219,7 220,0 5 Eſſenerstelnkohl.—.. 0 0 aber Blelſttiſft— ahlb., Liſt& Co. 50.— 58.— arbenind. A. G. 142.5 143,8 Idmühle Papier 124,8 132,0 die e öboftin„98,.— 105,0 des pfling.—— „ Friſter 181.0 Gebhard 70.— 10 8⁴92 4 2 8 37.25 90— Horch ck Cie. Iſe Be Jüde bau Gebr. Körtin Baltimore Ohio, 64. Bao Canada Abliefer. Pr. Heinrichbahn ap agg Südamerika. anſa Diſchiff.—.— ordd. Lloyd Verein Elbeſchiff. 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