2 8 Sk II ö 1 1 9 K 4 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Z.„ Aus der Welt der Cechnilk* Kraftfahrzeug und Verkehr„ Die fruchtbare Scholle Steuer, Heſetz und Recht„Neues vom Film Für unſere Jugend« Mannheimer Reiſezeitung„ Mannheimer Vereinszeitung„ Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Beilagen: Sport der N. M. Mannheimer Frauenzeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. 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Das Fördergerüſt iſt eingeſtürzt. Jede Verbin⸗ dung nach außen hin iſt abgeſchnitten. In den umlie⸗ genden Siedlungsbauten ſind zahlreiche Fenſter⸗ scheiben zertrümmert und Dächer abgedeckt worden. Sanitätskolonnen und Feuerwehr aus dem ganzen Landkreis Aachen eilten ſofort zur Unglücksſtelle. Mau ſchätzt die Zahl der Toten auf 200. Nach vorläufigen Angaben ſoll das ganze Verwal⸗ kungsgebäude in Trümmer gegangen ſein. AS A⸗Moratorium für alltierte Kriegsſchulden? Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 20. Okt. Ein Plan für die Stundung der alliierten Kriegsſchulden an die Vereinigten Staaten ſoll nach dem Washingtoner Korreſpondenten der„Times“ in der Zuſammenkunft erörtert werden, die zwiſchen dem Finanzminiſter Mellon und Unterſtaatsſekre⸗ tär Mills und dem Leiter der Bundesbank von New Pork, Harriſon, ſtattfinden werde. Es han⸗ delt ſich bei dieſem Bericht, wie der ſtets vorſichtige Berichterſtatter betont, nur um eine Vermutung, die jedoch in ſehr bedeutſamen Kreiſen ausgeſprochen werde, und bei der überragenden Rolle, die der Schuldenpolitik der Vereinigten Staaten bei jeder künftigen Wiederaufrollung der Reparationsfrage zukommen muß, verdient der Bericht höchſte Beach⸗ tung. Der Plan ſelbſt ſteht ein Moratorium fürdie alliierten Schulden, nicht für die deutſchen Reparationen vor. Doch ſind be⸗ kanntlich im Voung⸗Plan dieſe beiden Gruppen un⸗ trennbar miteinander verknüpft worden. Der Korreſpondent meint, die amerikaniſche Re⸗ gierung werde ſich vermutlich nur mit der Ver⸗ wendbarkeit des Planes in einer künf⸗ tigen Kriſe und nicht mit ſeiner unmittelbaren Durchführung beſchäftigen. Aber ſchon die theore⸗ tiſche Bereitſchaft ſolcher Ueberlegungen anzuſtellen, müſſe von allen denen begrüßt werden, die überzeugt ſeien, daß in abſehbarer Zeit eine mutige Aktion der Vereinigten Staaten unver⸗ meidlich werden würde. Der Beſuch des ehemali⸗ gen deutſchen Reichs bankpräſtdenten Dr. Schacht in Waſhington wird in dieſem Zuſammenhang viel be⸗ achtet. Er betont, daß Schacht heute ſowohl vom Präſidenten Hover wie vom Schatzmeiſter Mel⸗ lon empfangen werden wird. Stich ins Weſpenneſt Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 21. Okt. Ob die amerikaniſche Regierung ſich offiziell mit dem Gedanken eines Moratoriums für die alliierten Kr tegsſchulden beſchäftigt, bleibt auch heute unklar. Sicher iſt, daß der Plan der ame⸗ rikaniſchen Finanzkreiſe jetzt auch in der brei⸗ teren Oeffentlichkeit eingehend erör⸗ tert wird. Amerikaniſche Bankiers haben ja ſchon ſeit einiger Zeit die Belaſtung des Welthandels durch eparationen und Kriegsſchulden verurteilt und out dieſer Tage hat der Vorſitzende des Banken⸗ und ährungsausſchuſſes des Kongreſſes, der Abgeord⸗ nete Me. Fadden, in einem Preſſeinterview eine fünfjährige Stundung der Reparationen und alliierten Kriegsſchulden angeregt Der Prozeß der Gewöhnung an ſolche Gedanken iſt naturgemäß langſam. Doch ſcheint immerhin eine ge⸗ c. Karlsruhe, 21. Okt.(Eig. Dr.) In den Montagabendſtunden zwiſchen 8 und 7512 Uhr waren verſchiedene Stadtviertel von Karlsruhe erneut der Schauplatz von Unruhen, Ein Trupp von mehreren hundert Nationalſozialiſten, durchweg Ju⸗ gendliche, zog um die neunte Abendſtunde ſingend durch die Hauptſtraßen, und zwar von der öſtlichen zur weſtlichen Kaiſerſtraße, wo in der Nähe des Hauptpoſtgebäudes u. a. von uniformierten jugend⸗ lichen Hitlerleuten Parolen an die S..⸗Leute gege⸗ ben wurden. Dieſe zogen in kleineren und größeren Trupps bis gegen Mitternacht durch die Kai⸗ ſerſtraße, gefolgt von kommuniſtiſchen Trupps und von Großſtreifen der Schutzpolizei. In mehreren Laſtkraftwagen patrouillierte die Schupo zwiſchen 9 und 12 Uhr durch die Haupt⸗ und Seitenſtraßen der Mittel⸗ und Oſtſtadt und war wiederholt genötigt, die ſtärken Anuſammlungen an den Straßenkreuzun⸗ gen zu zerſtreuen. Sobald die Schupoſtreifen für Augenblicke außer Sichtweite waren, erfolgten plötzliche Ueberfälle nationalſozialiſtiſcher und kom⸗ muniſtiſcher Stoßtrupps auf die jeweiligen politiſchen Gegner. Bei der Hauptpoſt, am Marktplatz, bei der Kreuz⸗ ſtraße, in der Nähe der Waldhornſtraße und in ver⸗ ſchiedenen Gegenden der Altſtadt kam es hinterein⸗ ander zu Schlägereien, wobei jugendliche Horden von 15 bis 20 Mann auf einzelne wehrloſe politiſche. Gegner herfielen und ſie blutig ſchlugen. Die zu Boden Ge⸗ ſchlagenen blieben oft minutenlang regungslos lie⸗ gen und wurden dann von ihren Geſinnungsgenoſſen raſch weggetragen. Mehrere Verletzte mußten mit dem Sanitätsauto ins Krankenhaus verbracht werden. In wechſelnden Abſtänden vernahm man von dieſer, bald von jener Straßenecke her gellende Hilferufe. Rund drei Stunden wurde das mittlere und öſtliche Stadtgebiet in beſtändiger Unruhe ge⸗ halten, über welche die Bevölkerung tief entrüſtet iſt. Die das Theater und ſonſtige Veranſtaltungen verlaſſenden Beſucher waren vielfach gezwungen, auf Umwegen heimzukehren, um nicht Ge⸗ fahr zu laufen, in eine der Zuſammenrottungen zu geraten. Die Polizei ſchritt zu mehreren Feſtnahmen, hatte aber angeſichts der umfangreichen Unruhe⸗ herden eine ſchwere Arbeit. Um 511 Uhr forderten Schupopatrouillen mit bereitgehaltenen Gummi ⸗ knüppeln durch laute Rufe an den Straßenkreu⸗ zungen zur ſofortigen Räumung der Straßen auf. Auch Kriminalpoliziſten und uniformierte Poltziſten auf Motorrädern ſorgten andauernd für Zerſtreuung der Anſammlungen. Gegen Mitternacht war die Ruhe wieder herge⸗ ſtellt. Die bedauerlichen Vorgänge, die ſich Tag für Tag in immer ausgedehnterer Weiſe wiederholen, werden durchweg von politiſch unreifen, vielfach ſchulpflichtigen jugendlichen und organi⸗ ſierten Raudigruppen ſyſtematiſch inſzeniert. Die ge⸗ ſamte Bevölkerung der Landeshauptſtadt erwartet ein energiſches Einſchreiten gegen das Herausbilden ſolcher Wildweſtzuſtände. Kommuniſtiſche Ausſchreitungen in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Okt. In den ſpäten Abendſtunden kam es an mehreren Stellen der Reichshauptſtadt wieder zu politiſchen Zwiſchenfällen. Im Oſten wurde ein Zug Natio⸗ nalſozialiſten von Kommuniſten mit Steinen und Flaſchen beworfen, ſo daß das Ueberfallkommando eingreifen mußte. An einer anderen Stelle ſchlugen die Kommuniſten die Fenſterſcheiben eines Cafés ein, das als Vereinslokal der Nationalſozialiſten bekannt iſt, und in der Nähe des Alexanderplatzes mußten etwa 500 Kommuniſten, die ſich zu Ausſchreitungen hatten hinreißen laſſen, von der Polizei mit dem Gummiknüppel auseinandergetrieben werden. Steinbombardement auf Hörſing? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Oktober. Wie ſich der„Vorwärts“ aus Kiel berichten läßt, iſt bei einer Gaukonferenz des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold dort dem Bundesvorſitzenden Hörſing von Nationalſozialiſten und Kommuni⸗ ſten bei ſeiner Ankunft ein übler Empfang bereitet worden. Als Hörſing den Bahnhof verließ und er vom Reichsbanner begrüßt wurde, ſetzte ein ohren⸗ betäubender Lärm der Kommuniſten und National⸗ ſozialiſten ein, die den Zug zum Gewerkſchaftshaus zu beiden Seiten unter Beſchimpfungen gegen Hör⸗ ſing begleiteten. Schließlich gingen nach dem Bericht des„Vorwärts“ Kommuniſten und National⸗ ſöztaliſten zu Angriffen über und eröffneten auf Hörſing und den neben ihm marſchierenden Gau⸗ vorſitzenden ein Steinbombardement. Das Reichsbanner hätte dann die Demonſtranten in die Flucht geſchlagen. FFFFFFFPPPUCCCCCCCCCCCCCVCbCTCTCTCbCTbCbCVTCTCTVTCTVTVTVTbVDVDVDVDVDVDVDVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVV((wVVVVVTVTV———————wwwKww wiſſe Vorbereitung ſchon vorhanden zu ſein, ſonſt hätte der einfache Bericht, daß in Regierungskreiſen ein Stundungsplan erörtert werde, nicht wie ein Stich ins Weſpenneſt wirken können. Das iſt aber, wie aus den heutigen aufgeregten amerikani⸗ ſchen Kabeln hervorgeht, der Fall. Auch in Eng⸗ land hat der Bericht außerordentliches Aufſehen er⸗ regt und wird allgemein diskutiert. Man glaubt hier nicht, daß bereits ein konkreter Plan der amerikani⸗ ſchen Regierung vorliegt. Ebenſo wenig glaubt man, daß die Möglichkeit der deutſchen Stundungsfor⸗ derung hinſichtlich der Reparationszahlung mit den amerikaniſchen Plänen zuſammenhängt. Dagegen gilt es als durchaus möglich, daß offizielle amerikaniſche Bankenkreiſe zu dem Schluß gekommen ſind, daß die alljährliche Zuſammenziehung von gewaltigen Goldmengen in Amerika aus Europa den europäiſchen Kontinent verhin⸗ dert, amerikaniſche Waren zu kaufen Es iſt ein durchaus plauſibles Argument, daß der Rückgang der amerikaniſchen Ausfuhr und damit das Anwachſen der Arbeitsloſigkeit in den Vereinigten Staaten ganz weitgehend von der Störung des Welthandels veranlaßt wird, die der künſt⸗ liche Goloͤſtrom von der Alten zur Neuen Welt her⸗ beigeführt hat. Dieſe Lage würde zweifellos erleich⸗ tert werden, wenn für die nächſten zwei oder fünf Jahre die Goldeinfuhr nach Amerika, die jährlich 1,5 bis 2 Milliarden Mark beträgt, unterbrochen würde. Der„Daily Telegraph“, der ſich heute ein⸗ gehend mit dieſen Dingen beſchäftigt, hält eine ſolche Entwicklung in Amerika für möglich, betont jedoch, daß die Initiative von Waſhington kom⸗ men müßte. Berliner Notſtandsprogramm — Berlin, 21. Okt. Der Magiſtrat hat der Stadt⸗ verordnetenverſammlung eine Dringlichkeitsvorlage zugehen laſſen, in der er um Zuſtimmung zu der Ausführung von Notſtandsarbeiten auf dem Gebiete des Straßen baues in Höhe von 13,55 Mil⸗ lionen Mark bittet. Im Hinblick auf die außerordentlich große und immer noch ſteigende Arbeitsloſigkeit in Berlin hält es der Magiſtrat für notwendig, daß auch von der Stadt geeignete Maßnahmen getroffen werden, die Arbeitsloſigkeit zu lindern. Die Zahl der Arbeits⸗ loſen betrug in Berlin im Monat September rund 346 000. Die Zukunft Oeſterreichs Von Bundeskanzler a. D. Dr. Schober Für die öſterreichiſchen Nationalratswahlen hat ſich Dr. Schober dem in der Entſtehung begriffenen Mittelblock zur Verfügung geſtellt. Seine maßvollen Darlegungen über die wirtſchaftliche und politiſche Lage Oeſterreichs verdienen ſchon deshalb Intereſſe.(Schriftleitung.) Oeſterreichs gegenwärtige Politik iſt untrenn⸗ bar mit wirtſchaftlichen Erwägungen Erwägungen verknüpft. Die Friedensverträge ſchnitten es von vielen ſeiner Hilfsquellen ab, auf die es ſich früher hinſichtlich des Bezuges und der Er⸗ gänzung ſeiner Rohſtoffe verlaſſen konnte, und gleich⸗ zeitig nahmen ſie ihm einige ſeiner beſten Abſatz⸗ märkte. Deshalb ſind wir gezwungen, die uns noch verbliebenen Hilfsquellen bis zum Aeußerſten aus⸗ zunutzen, und dürfen keine Anſtrengungen ſcheuen, unſerer überſchüſſigen Produktion neue Abſatzgebiete zu erſchließen. Bei der Berückſichtigung dieſer Tat⸗ ſache ergibt ſich ganz von ſelbſt die Notwendigkeit für uns, unſere Außenpolitik in Europa einem liberalen Handelsſyſtem anzupaſſen, denn wir können durch eine ſolche Politik nur gewinnen. Unglücklicherweiſe ſind wir jedoch nicht imſtande, in dieſer Richtung an⸗ deren, mächtigeren europäiſchen Ländern voran⸗ zugehen. Der Druck wirtſchaftlicher Verhältniſſe ver⸗ anlaßt uns gegenwärtig, unſere Zuflucht zu lediglich aus Notwehr entſtandenen protektioniſti⸗ ſchen Maßnahmen zu nehmen, doch ſollte man nicht vergeſſen, daß wir uns innerhalb derjenigen Gruppe europäiſcher Nationen befinden, deren Zolltarifſätze verhältnismäßig niedrig ſind. Es iſt wahr, daß wir gemäß den Abkommen mit einigen unſerer Nachbar⸗ ſtaaten einige unſerer Zolltarife etwas erhöht haben, doch handelt es ſich hierbei nur um Zwangsmaß⸗ nahmen, die unverzüglich außer Kraft geſetzt werden, ſobald die wirtſchaftlichen Verhältniſſe Oeſterreichs auf einer geſunden Grundlage gefeſtigt ſind und dieſes geſtatten. Unſer Endziel gipfelt in der Erhöhung des Lebensſtandards unſeres Volkes, und dieſes Ziel hoffen wir am beſten durch Erweiterung unſeres Außenhandels und durch Vervollkommnung der Staatsautorität innerhalb unſerer Grenzen zu erreichen. Ich freue mich, heute erklären zu können, daß mit der Neuorientierung der politiſchen Kräfte in Mitteleuropa und der Bereinigung des Problems der Oſtreparationen das protektioniſtiſche Syſtem im Außenhandel einiges von ſeiner bisherigen Be⸗ deutung zu verlieren beginnt. Manchmal hat das Ausland behauptet, die letzten Verfaſſungsänderungen in Oeſterreich hätten der Umwandlung unſerer demokratiſchen Regierungs⸗ ſyſtems in ein konſtitutionelles gedient, das bereits den Charakter einer Diktatur aufweiſt. Doch möchte ich hiermit betonen, daß dieſe Aenderungen keines⸗ wegs als eine Abweichung von den Grundlagen der Demokratie aufzufaſſen ſind. Der Zweck dieſer Ver⸗ faſſungsreformen beſtand hauptſächlich darin, das Staatsruder zu ſtärken, die inneren Zwiſtigkeiten im Lande zu beſeitigen, die finanziellen Verhältniſſe zu ſtabiliſteren und der geſamten Bevölkerung geſün⸗ dere Lebensbedingungen zu verſchaffen. Heute be⸗ ſtimmt der Bundespräſident die vom Nationalrat gewählte Bundesregierung. Ihm unterſteht das Bundesheer, das früher der Aufſicht des National⸗ rats unterworfen war. Dieſe Reform hat ſich als ſehr praktiſch erwieſen. Sie verſtößt nicht gegen die Prinzipien der Demokratie. Auch ſonſt war es unſer Beſtreben, die Exekutivgewalt des Präſtdenten nach Möglichkeit zu ſtärken. Alle dieſe Reformen be⸗ wegen ſich jedenfalls ſtreng im Rahmen der Oeſter⸗ reichiſchen Verfaſſung vom Jahre 1920. Wie bereits erwähnt, iſt die Außenpolitik Oeſter⸗ reichs ganz beſonders von wirtſchaftlichen Bedingt⸗ heiten abhängig. Die Feſtigung und der Ausbau unſerer Handelsbeziehungen zu anderen Ländern werden auch künftig unſer Hauptziel bleiben, und es läßt ſich nicht verkennen, daß wir auf dieſem Wege in letzter Zeit gut vorwärts gekommen ſind. Ich nenne hier vor allem den von uns in dieſem Jahre mit Ita⸗ lien abgeſchloſſenen Vertrag, der eine Periode der Mißverſtändniſſe zwiſchen beiden Völkern beendete und mit Recht als ein verheißungsvoller Vorbote einer neuen Aera unſerer wirtſchaftlichen und politi⸗ 2. Seite/ Nummer 487 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. Oktober 1930 ſchen Beziehungen zu anderen Ländern bezeichnet werden kann. Meine Beſuche in Rom, Paris, Lon⸗ don und Berlin bewegten ſich durchaus auf der Linie unſeres neuen außenpolitiſchen Kurſes. Die Frage, wann Oeſterreich politiſche B ü n dniſſe mit anderen Staaten ſchließen wird, iſt jetzt noch verfrüht. Gleich einigen anderen euro⸗ pätſchen Ländern kann ſich auch das verarmte Oeſter⸗ reich noch nicht den zweifelhaften Luxus gönnen, feſte politiſche Bindungen, welcher Art ſie auch immer ſein mögen, in Form von Bündniſſen oder Gegenbünd⸗ niſſen mit anderen Mächten einzugehen, lehrt doch die Erfahrung, daß der wirtſchaftliche Fortſchrift eines Landes durch die Rückſichtnahme auf politiſche Bin⸗ dungen im allgemeinen mehr gehemmt als gefördert wird. Um ein Beiſpiel zu nennen, erwähne ich in dieſem Zuſammenhang das Ergebnis meines Ber⸗ liner Beſuches, der hauptſächlich aus wirtſchaftlichen Gründen erfolgte. Es gelang dort, einen handels⸗ politiſchen Zuſtand zu beſeitigen, der längſt beiderſeits als äußerſt anzulänglich empfunden worden war- * Zuſammenfaſſend möchte ich endlich erklären, daß Oeſterreich ſich zurzeit auf dem beſten Wege befindet, der es zur völligen Ueberwindung aller Schwierig⸗ keiten und Nöte der Nachkriegsjahre führt. Es iſt das ein Prozeß, der Zeit erfordert. Den wichtigſten Schritt zum Wiederaufbau eines Landes bilden faſt immer die Feſtigung ſeiner wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe ſowie die ſolgerichtige Hebung des Lebensſtan⸗ dards ſeiner Bevölkerung. Dies gilt insbeſondere für das heutige Oeſterreich. Ohne Erzielung eines gewiſſen materiellen Wohlſtandes kann keine Nation ihr kulturelles Eigenleben auf die Dauer fördern. Iſt erſt dieſer erreicht, ſo muß es unſere Sorge ſein, die großen kulturellen Traditionen unſerer Väter zu pflege n, die ſie uns anvertraut haben. — Löbes Rückblick auf„Fünf ſchwere Tage Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Oktober. Auf die„fünf ſchweren Tage“ des letzten Parla⸗ mentskampfes wirft im„Vorwärts“ der Präſtdent Löbe einen Rückblick. Als charakteriſtiſches Zeichen dieſes Reichstages ſtellt er feſt, daß Unarten, wie ſie früher von den Kommuniſten geübt wurden, ihnen jetzt von einer ſtärkeren Fraktion heimgezahlt wer⸗ den. Das ſei zugleich aber ein Beweis, daß dieſe Störungen nicht geduldet, ſondern unter allen Um⸗ ſtänden unterdrückt werden müßten. Die Frage, ob das Erſcheinen in Uniform— auch damit haben die Kommuniſten vereinzelt den Anfang gemacht— Überhaupt geduldet werden ſolle, würde in den kom⸗ menden Wochen gelöſt werden müſſen. Im übrigen aber erklärt Löbe zu der Prophezeiung Straſ⸗ ſers, der Reichstag werde nicht am 3. Dezember, er werde überhaupt nicht mehr zu⸗ ſammentreten:„Solange der Reichstag ſich nicht ſelbſt umbringt, wird er zuſammentreten, wird er ſeine Entſchlüſſe faſſen, wird er ſeine Rechte wahr⸗ nehmen müſſen. Dafür zu ſorgen, iſt meine Auf⸗ gabe und meine Pflicht.“ Veamtenfragen Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 21. Oktober. Der Deutſche Beamtenbund tritt morgen zu ſeiner 7. Tagung in Berlin zuſammen. Auf einem Preſſeempfang ging der Bundesvorſitzende Flügel geſtern auf die Gegenwartsnöte der Be⸗ amtenſchaft ein. Er wandte ſich gegen die Hetze, die ſich neuerdings gegen die Beamten bemerkbar mache, beklagte, daß die Reichsregierung dieſe An⸗ griffe bisher nicht energiſch genug abgewehrt habe und wies barauf hin, daß in einer öffentlichen Kundgebung der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth in einem Referat über das Berufsbeamtentum im Volksſtaat auf dieſe Dinge einzugehen gedenke. Selbſtverſtändlich wird ſich der Bundestag vor allem mit dem zur Zeit dringlichſten Problem, nämlich der Kürzung der Beamtengehälter, befaſſen, die Flügel namentlich für die unteren Beſoldungs⸗ gruppen als nichttragbar bezeichnete. ſtach dem Artikel 246, Abſatz 2, des Verſailler Ver⸗ trages hatte Deutſchland innerhalb von ſechs Mona⸗ ten den Schädel des Sultans Makaua, der aus Deutſch⸗Oſtafrika weggenommen und nach Deutſchland gebracht worden iſt, der britiſchen Regie⸗ rung zu übergeben. Bis heute iſt der Schädel noch nicht übergeben worden. Nach einer Nachricht des „Newyork Herald“ werden aber nunmehr in den näch⸗ ſten Tagen die Beamten des britiſchen Foreign Office durch das Los entſcheiden, welcher von den drei afrikaniſchen Schädeln ſeinem alten Ruhe⸗ platz in der früheren deutſchen Kolonie als der „Schädel des Häuptlings Makaua“ zurück⸗ gegeben werden ſoll. Dieſe merkwürdige Prozedur iſt eine direkte Folge des Art. 246 des Vertrages von Verſailles, die Folge einer der ſeltſamſten Verpflichtungen, die dem Deut⸗ ſchen Reich, als einem beſiegten Land, auferlegt wurde. Mit dem Schädel des Häuptlings Makaua hat es ſol⸗ gende Bewandtnis: Der Schädel ſpielt im Aberglau⸗ ben der Oſtafrikaner eine wichtige Rolle. Der ſchwarze Herrſcher ruht ſeit über hundert Jahren im Grab, in das er jetzt zurückbefördert werden ſoll, und eine Menge Medizinmänner haben den Eingeborenen ver⸗ ſichert, daß bei dem Stamm, der im Beſitz des Schä⸗ dels ſei, Friede und Wohlſtand herrſchen würden. Die Geſchichte jenes Erdſtrichs hat dieſe Prophezeiung beſtätigt. Als nun der Weltkrieg ausbrach, kam, wie das Berliner„Tempo“ erzählt, ein engliſcher Diplomat in Afrika auf den guten Einfall, den Eingeborenen zu erzählen, die Deutſchen hätten den Schädel Ma⸗ kauas ausgegraben und fortgeſchafft. Die Schwarzen, die dies glaubten, rebellier⸗ ten gegen die dentſche Herrſchaft, und es fiel den Engländern nicht ſchwer, ſie zum An⸗ ſchluß an die Alliierten zu bewegen Nach dem Kriegsende blieb die Angelegenheit eine Zeitlang vergeſſen— oder die Engländer glaubten es wenigſtens. Man kann ſich, ſo berichtet das„Tempo“ weiter, die Ueberraſchung Lloyd Georges vorſtellen, als eines Tages eine ſehr ernſt drein⸗ blickende Abordnung aus Afrika ſich bei ihm melden ließ und den dͤringenden Wunſch übermittelte, ihren Stammesgenoſſen den geheiligten Schädel zurückzu⸗ erſtatten. Lloyd George verſprach ihnen, die Sache beſtmöglich in Ordnung zu bringen. Mehrere Jahre ſpäter ließ nun Chamberlain durch einen Spezialkurier den deutſchen Außenminiſter Dr. Streſemann an dieſe Beſtimmung des Vertrages erinnern. Streſemann erklärte der Wahrheit gemäß, er habe nicht die leiſeſte Ahnung, wo der Schädel Ma⸗ kauas aufzufinden ſei. Als er ſah, daß der engliſche Kurier ihm lächelnd zuwinkte, fügte er raſch hinzu: „Vielleicht kann ich ihn doch noch finden.“ Erſt vor lurzem, ſo behauptet der„Newyork Herald“, ſandte ſein Nachfolger, Dr. Curtius, drei Schädel nach London, mit dem Erſuchen, die Engländer möch⸗ ten ſich einen davon ausſuchen; bekannte Anthropologen hätten feſtgeſtllt, daß alle drei frühe⸗ ren deutſch⸗afrikaniſchen Eingeborenen gehörten; am Ende ſei wirklich der Original⸗Schädel Makauas zu⸗ fällig darunter. Den Beamten des britiſchen Aus⸗ wärtigen Amtes fällt es nun zu, den richtigen Schädel „auszuſuchen“ und den Frieden unter den pſtafrikani⸗ ſchen Stämmen wieder herzuſtellen. Zum Berliner Metallarbeiterſtreik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 21. Oktober. Der Reichsarbeitsminiſter wird, nachdem die Ver⸗ bindlichkeit des Schiedsſpruchs für die Metallindu⸗ ſtrie beantragt worden iſt, wie in ſolchem Fall üblich, die Parteien zu Nachver handlungen in das Reichsarbeitsminiſterium laden. Heute oder ſpäte⸗ ſteus morgen werden ſich die Kontrahenten alſo aber⸗ mals zuſammenfinden. Stegerwald will offen⸗ bar verſuchen, den Streik auf direktem Wege beizu⸗ legen. Wie verlautet, ſoll der jetzige Lohntarif bis zum 31. Januar nächſten Jahres verlängert werden. Der mit den nationalſozialiſtiſchen, kommuniſti⸗ ſchen und ſozialdemokratiſchen Stimmen im Reichs⸗ tag angenommene Antrag, der dem Arbeitsminiſter empfiehlt, den Schiedsſpruch nicht für verbind⸗ lich zu erklären, hat den früheren Reichsarbeits⸗ miniſter Dr. Brauns bereits veranlaßt, die ſozial⸗ demokratiſchen Urheber dieſes Vorſtoßes auf die Gefahr hinzuweiſen, die ein ſolcher Einmiſchungsverſuch in ein ſchwebendes Ver⸗ Mißperſtändniſſe des Grafen d Ormeſſon Drahtbericht unſeres Berliner Büros In der„Germania“, die ſich neuerdings beſon⸗ ders eingehend mit dem deutſch⸗franzöſiſchen Verhält⸗ nis beſchäftigt, läßt ſich heute Graf Wladimir d Or⸗ meſſon über die Frage aus, wie die im Augenblick zwiſchen Frankreich und Deutſchland herrſchenden „Mißverſtändniſſe“ ausgeräumt werden könn⸗ ten.'Ormeſſon geht von dem Ergebnis des 14. Sep⸗ tember aus und bezeichnet es als eine Tatſache, daß der überraſchende Erfolg der Parteigänger Hitlers in Frankreich als ein Appell an die Waffen be⸗ trachtet worden ſei, denn die Theorien und Tenden⸗ zen der Nationalſozialiſten zielten geradewegs auf den Krieg hin. Es ſei weiter eine Tatſache, daß die Kund⸗ gebungen des Stahlhelms im Augeſichts Frank⸗ reichs und unmittelbar nach der Rheinlandräumung in Frankreich als eine offene Provokation empfunden würde. f fahren auch für die Arbeitnehmer haben könnte. Im„Deutſchen“, dem Organ der chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften, wird dieſe Kritik an dem Vorgehen der Sozialdemokraten noch unterſtrichen. Das Blatt be⸗ zeichnet den Antrag als eine„ſchwere Gefahr für die Zukunft des Schlichtungs⸗ weſens.“ Er ſtände inſofern mit den geſetzlichen Vorſchriften geradezu auf dem Kriegsfuße als die Reichsregierung in der ganzen Angelegenheit gar nicht zuſtändig ſei. Die Einſchaltung der Reichs⸗ regierung für den Einzelfall wäre an ſich ein un⸗ geſetzlicher Vorgang. Das Schlimmſte aber an dem Antrag ſei, daß er die Schlichter ihrer Unabhängig⸗ keit beraube und an Weiſungen binden will. Es wäre unerträglich, wenn Rechtsentſcheidungen von zeitbedingten politiſchen Erwägungen und von den jeweiligen Machtverhältniſſen im Reichstag ab⸗ hängen würden. Dieſem Urteil aus der Arbeitnehmerſchaft ſelbſt iſt kaum etwas hinzuzufügen. 9 Perſönlich iſt'Ormeſſon überzeugt, daß in Deutſchland wie in Frankreich niemand unverſtändig genug ſei, den Krieg zu wünſchen. Die jetzige Ver⸗ trauenskriſe ſei umſo verhängnispoller, da ſie in einem Augenblick ausbreche, wo die Stimmung in Frankreich Deutſchland gegenüber günſtiger ſei als je zuvor.'Ormeſſon gibt zu, daß die franzö⸗ ſiſche Politik vielleicht die Gelegenheit nicht ergriffen habe, die ſich ihr nach Locarno und dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund bot, ſchneller und weitgehender die Fragen zu regeln, die als Folgen des Krieges zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſtehen. Heute aber ſei es Deutſchland, das durch die Schuld ſeiner extremen Elemente die vielleicht ein⸗ zigartige Gelegenheit(nach der Rheinland⸗ räumung) zu verpaſſen drohe, mit Frankreich wirklich fruchtbare und ertragreiche Beziehungen zu ſchaffen. * Auf den Noungplan, der mit ſeinen wirtſchaft⸗ lichen Auswirkungen der radikalen Bewegung in Deutſchland ja erſt den eigentlichen Antrieb gegeben hat, geht'Ormeſſon mit keinem Worte ein. Eliſabeth Altmann⸗Goltheiner 7 In ber vergangenen Nacht ſtarb die Gattin bes wegen ſeines Geſundheitszuſtandes vor kurzem eme⸗ ritierten Profeſſors Altmann der Mannheimer Han⸗ delshochſchule, Frau Eiſabeth Altmann⸗ Gottheiner, im 57. Lebensjahre. Dieſer Tod hat eine der bedeutendſten Vorkämpferinnen der deutſchen Frauenbewegung, eine Heldin der Selbſt⸗ loſigkeit und des perſönlichen Opfermutes, von einem unſagbar qualvollen Leiden erlöſt. Eliſabeth Altmann⸗Gottheiner wurde am 28. März 1874 in Berlin als Tochter eines Baurats geboren. Nach dem Beſuch einer höheren Schule ſtudierte ſie in London, Berlin und Zürich, wo ſie zum Doktor der Staatswiſſenſchaften promovierte. 1906 verheiratete ſie ſich mit Profeſſor Altmann und habi⸗ litierte ſich dann 1908 an der Mannheimer Handelshochſchule als Dozentin für So⸗ gjalpolitik. Damit wurde ſie die erſte Dozentin in Baden und nach einigen Jahren eine der erſten Hochſchulprofeſſorinnen in Deutſchland. In Mann⸗ heim zählt ſie auch zu den Mitbegründerin⸗ nen der Sozialen Frauenſchule, an der ſie auch lange Jahre als Dozentin tätig war. Jahrzehntelang gehörte ſie dem Vorſtand des Bundes Deutſcher Frauenvereine an, deſſen umfang⸗ reiches Jahrbuch ſie jeweils herausgab. Sie war ferner Vorſtandsmitglied des Staatsbürgerinnen⸗ Verbandes. Wie ihre zahlreichen Veröffentlichungen über die Wuppertaler Textilinduſtrie, über Heim⸗ arbeiten, Frauenarbeiten uſw. zeigen, war ihr Haupt⸗ gebiet die Arbeiterännenfrage, in deren Be⸗ reich ſie es zu einer umfaſſenden Kenntnis gebracht Hat. Im Vorſtand des Internationalen Frauen⸗ undes war ſie die Vorſitzende der Kommiſſion für das Arbeiterinnenrecht und hat in dieſer Eigenſchaft die großen Kongreſſe beſucht, die ſie u. a. nach Rom und bis nach Amerika führten. Zu dieſer Tätigkeit auf den großen Kongreſſen war ſie vor allem durch ihre ungewöhnlich keuntnisreiche Beherrſchung der Fremdſprachen, zumal des Eng⸗ chen prädeſtiniert. Zu ihren letzten Plänen ge⸗ hörte eine für die Studenten in engliſcher Sprache gehaltene wirtſchaftspolitiſche Vorleſung. Gerade als Vertreterin auf den großen Kongreſſen, zumal auch in Genf, wird die ſoeben Verſtorbene der deutſchen Frauenbewegung unerſetzlich ſein. Bet all ihrem erſtaunlichen Wiſſen hatte dieſe Frau den Sinn für das typiſch Weibliche nie ver⸗ loren. Trotz eines ſchweren Lebens, auf das ſich be⸗ ſonders in der letzten Zeit immer trübere Schatten ſenkten, hat die echte Lebensfreude ſie nie verlaſſen. Sie liebte die Geſelligkeit, zu deren Belebung und Vertiefung in Mannheimer Frauenkreiſen ſie weſent⸗ lich beitrug. So gehörte ſie zu den Mitgründerinnen der„Gedok“, deren zweite Vorſitzende ſie war. Jetzt iſt ſie ihrer Freundin Felicie Hartlaub, mit der zu⸗ ſammen ſie gerade dieſer Arbeit in der letzten Zeit gemeinſamen Wirkens ihre Kräfte gewidmet hatte, im Tode nachgefolgt. Durch ihr profundes Wiſſen und ihre von nichts anderm als reiner Sachlichkeit getragenen Veröffent⸗ lichungen, ſtand ſie vor allem im Ruf der gelehrten Frau. Aber das wunderbare Auge, das uns aus dem vergeiſtigten Geſicht dieſer ſeltenen Frau ent⸗ gegenblickte, verriet mehr; es ließ eine Seele er⸗ kennen, die ſich im ſchwerſten Los den Sinn für das Schöne und Freudige im Leben nicht rauben ließ. Nun iſt dieſes Auge der tapferen Frau gebrochen. Den Vielen, die dieſen Tod aufrichtig beklagen wer⸗ den, mag es ein Troſt ſein, daß er ein Martyrium bendet hat. Nicht nur das Werk, vielmehr auch das Beiſpiel, das dieſe Frau durch ihr Leben gegeben hat, wird fortwirken. 8 Der wiederentdeckte Andrea del Sarto. Bei der Gedächtnisfeier des Florentiner Malers Andrea del Sarto ſind plötzlich über 200 Handzeichnungen des Künſtlers wiedergefunden worden. Es handelt ſich um Arbeiten, die bisher der Kunſtwelt vor⸗ enthalten waren und zu Lebzeiten des Malers wahr⸗ ſcheinlich entwendet worden ſind. Das maleriſche Hamburg. Im Hamburger Kunſthaus iſt gegenwärtig eine größere Kollek⸗ tivausſtellung des Malers Robert Schuppner „Das maleriſche Hamburg“ zu ſehen, die Anwart⸗ ſchaft hat, auch in anderen deutſchen Städten gezeigt zu werden. Theater und Muſik Heidelberger Stadttheater. Das Kaſſenſtück „Meine Schweſter und ich“ hat auch in Heidel⸗ berg einen vollen Erfolg erzielt. Das liegt vor allem an der flotten, aber diskreten Inſzenierung durch Arnold Juhn und der ſchmiſſigen muſikali⸗ ſchen Leitung von Ernſt J. Topitz. Für dieſe Art von Operette hat Intendant Hahn auch das richtige Enſemble zuſammengebracht. Helene Woborſky zeigte eine erſtaunliche Wandlungsfähigkeit von der naiven Chineſin im„Land des Lächelns“ zur mon⸗ dänen Dame als Dally, bei aller Lebendigkeit und ſpritzigen Laune bleibt ſie immer die Prinzeſſin. Aſta Kunze iſt eine reizende Irma, Fritz Ploder bleibt als ſchüchterner wie als feuriger Liebhaber von gleich agiler Eleganz. Der Filoſel von Arnold Juhn ſtellt einen Wechſel auf die Zukunft aus, der lachend akzeptiert werden wird. Max Weiſe ſtellt ſeinen Kunden in eine luſtige Szene. Die ganze Aufführung zeigte, daß man auch die leichte Muſe künſtleriſch ausgeſtalten kann. 5 Vortragsabend Kötſcher(Behrens). Der er⸗ freuliche Eindruck, der uns von einer früheren Pro⸗ duktion vor mehr denn Jahresfriſt in angenehmer Erinnerung ſtand, beſtätigte ſich aufs neue, als das ausübend und pädagogiſch mit Erfolg tätige Künſtler⸗ paar Konzertmeiſter Walter Kötſcher und Frau Frida Kötſcher⸗Behrens einer Reihe ſeiner Schüler Gelegenheit zu öffentlichem Auftreten gab. Verrieten ſchon die Schüler der vorbereitenden Stufen gediegene gründliche Schulung, ſo trat die pädagogiſche Befähigung der Meiſterin noch evidenter zu Tage an Hand ber Fortſchritte, die die gereifteren Schüler in der Zwiſchenzeit gemacht hatten. Guſti Rupprecht erprobte erfolgreich ihr geſteigertes Können an Morzarts c⸗moll⸗Fantaſie, Käte Reichel vermittelte mit ſorgſamer Einfühlung Walzer von Jul. Weismann. Als erfreulichen Zuwachs im Reigen der vorgeſchrittenſten Eleven konnte man Paula Febel bezeichnen, deren pianiſtiſches Können nicht nur in Etüden von Henſelt, ſondern auch auf ſchwierigerem Terrain in kammermuſikaliſcher Be⸗ tätigung zu Tage trat, wie auch Maria Krepp als Begleiterin ihre Fähigkeiten entfalten konnte. Aus Basische Politik D. d. P. und Staatsvartei Der am Sonntag nach Offenburg einberufene außerordentliche Parteitag der Deutſchdemokra⸗ tiſchen Partei Badens war ſtark beſucht. Der Vor⸗ ſitzende, Fabrikant Freudenberg, ſchilderte die letzten Vorgänge in der Demokratiſchen Reichspartef, die Verbindung mit dem Jungdeutſchen Orden, deſ⸗ ſen Anſprüche kurz nach den Reichstagswahlen und den Austritt der Volksnattonalen Reichs vereinigung. Die Ausſprache behandelte u. a. die Frage, ob die Partei Staatspartei oder Demokratiſche Partei hei⸗ ßen ſollte. Schließlich wurde einſtim mig be⸗ ſchloſſen, die Deutſche demokratiſche Partei Badens in die Deutſche Staatspartei über zuführen. Für die Gemeindewahlen ſei es dort, wo es erwünſcht erſcheine, geſtattet, zu ſagen: Deutſche Staatspartei(Deutſche demokratiſche Partei). Millionenklage der Kühlhaus. induſtrie gegen das Deulſche Reich Berlin, 21. Okt. Vor dem hieſigen Landgericht J wird ein bemer⸗ kenswerter Prozeß verhandelt. Der Reichsverband der Kühlhausinduſtrie hat nämlich einen Schaden⸗ erſatzprozeß gegen das Deutſche Reich angeſtrengt we⸗ gen des Gefrierfleiſchverbots, das im April ds. Is. in Kraft getreten iſt. Die Kühlhaus⸗ induſtrie begründet ihre Schadenerſatzklage gegen das Reich mit der Behauptung, daß ihr die Regierung im Jahre 1923 erklärt habe, daß vor Ende 1933 auf kei⸗ nen Fall eine Einſchränkung der Gefrierfleiſcheinfuhr vorgenommen werden würde. Deshalb habe die Kühlhausinduſtrie ihre Anlagen moderniſiert und eine Anzahl neuer Einrichtungen gebaut, um die Ein⸗ lagerung des Gefrierfleiſches vornehmen zu können. Nachdem jetzt die weitere Gefrierfleiſcheinfuhr ge⸗ ſperrt worden ſei, ſtänden die Kühlhäuſer leer und der ganze Betrieb, der unter großen Koſten aufgezo⸗ gen worden ſei, rentiere ſich nicht mehr. Der der Kühlhausinduſtrie entſtandene Schaden wird von ihr auf ungefähr 40 Millionen Mark geſchätzt. liches Leben. R. Allerdings wird mit Rückſicht auf die Koſten zunächſt ten nur ein kleiner Teilbetrag eingeklagt. 55 . Ue! Letzte Meldungen 1 den Dr. Dingelbey Stellvertreter von Dr. Scholz 4 hei — Berlin, 20. Okt. Wie wir erfahren, hat der Lu Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei heute den Do Abg. Dr. Dingeldey zum ſtellvertretenden Par⸗ wie teivorſitzenden gewählt. Damit führt Dr. mic Dingeldey während des Urlaubs von Dr. Scholz wa nicht nur die Reichstagsfraktion, ſondern auch die dars Parteigeſchäfte. 50 20prozeutige Diätenkürzung auch im preußiſchen 11 Landtag Ab — Berlin, 21 Okt. Im Hauptausſchuß des preu⸗ dre ßiſchen Landtages fand geſtern ein Antrag Annahme, kei den Präſidenten des Landtages zu erſuchen, daß er 20 die Kaffe des Landtages anweiſe, die Aufwandsent⸗ ga ſchädigungen für Lanbtagsmitglieder um 20 Proz. Gä z u kürzen. Die Entſchädigungen für Ausſchuß⸗ laf fitzungen an plenarſitzungsfreien Tagen ſollen unter gez Berückſichtigung der Herabſetzung um 50 v. H. ge⸗ Bo kürzt werden. lie Auf der Jagd tödlich verunglückt 5 — Berlin, 21. Okt. Der Legationsrat Ritterguts⸗ fab beſttzer von Biel⸗Kalkhorſt iſt geſtern nach⸗ mittag in dem Forſt ſeines Gutes in Mecklenburg auf der Jagd tödlich verunglückt. Während Herr von Biel auf Anſtand ſaß, hörte ein Förſter 5 einen Schuß fallen. Er eilte zu ſeinem Herrn und* E fand ihn tot auf. Ein unglücklicher Zufall hatte den Schuß aus dem Gewehr von Biels ausgelbſt und* G1 ihn tödlich getroffen. Eine Gerichtskommiſſion ſtellte ut einwandfrei einen Unglücksfall feſt. 10 Autobusunfall in Nordfrankreich gr. — Paris, 21. Okt. In Tourcoing ſtieß geſtern ſch ein mit Arbeitern vollbeſetzter Autobus gegen eine we Fabrikmauer. 20 Arbeiter wurden verletzt, acht da⸗ N. von ſchwer. de der Schule von Konzertmeiſter Kötſcher produzierte ſich Siegfried Treiber mit dem ſorgfältig ausge⸗ feilten Solopart einer Cello⸗Sonate von Benedetto Marcello, Kurt Lubberger bewältigte achtung⸗ gebietend die ſchwierigen Aufgaben des Cello⸗Kon⸗ 5 zertes von Klughardt nach techniſcher und geiſtiger ſei Hinſicht. Die Pflege des Kammermuſikſpieles trug 5 erfreuliche Früchte in der durchaus reſpektablen tt Wiedergabe jenes nicht nur techniſche, ſondern auch m rhythmiſche Kniffligkeiten bergenden Trios, das nach 19 dem getragenen Satz, der eine„elegiſche Träumerei ſp darſtellt, als pars pro toto den Titel„Dumky“⸗Trio 11 führt und ſeinem Schöpfer Anton Dvorak einen m Ehrenplatz in der Kammermuſik⸗Literatur ein⸗ getragen hat. Als vollwertiger Partner trat der de beſtens bekannte Violiniſt Herr Adolf Fäiſcher Frl. 1 Febel und Herr Lubberger hilfsbereit zur Seite.. 5 N 0 er Vortragszyklus Ißberner⸗Haldane. Heute, de Dienstag, den 21. und weiter am 22. und 23. Oktober, ar ſpricht im Ballhausſaal wieder der bekannte Charak⸗ de terologe von Weltruf und Meiſterchiromant Ernſt Ißberner⸗Haldane, Berlin. Das Thema des erſten Abends heißt:„Handleſekunſt, die neue D Wiſſenſchaft“ mit Lichtbilder n. Ißberner⸗ ſe Haldane iſt der Wiederentdecker der mediziniſchen S Hand— und Nageldiagnoſtik und Neubegründer der li wiſſenſchaftlichen Handleſekunſt. Seine 27jährigen 90 Studien und Praxis ſchafften ihm den großen Ruf ſt ſeines Namens, der für Zuverläſſigkeit und Treff. 10 ſicherheit bürgt. Das Thema des 2. Abends lautet: 1 „Das neue Eheleben und Ehe⸗Wahl nach 15 Handformen kunde und Aſtrologie“. ft Der Redner geht von der Lehre der Typen und 90 Temperamente aus und zieht die Grundveranlagun⸗ gen der einzelnen Menſchen in Betracht, die in ihrer 1 Verſchiedenheit und oft Gegenſätzlichkeit ſchon vor 5 dem Standesamt die kommenden Disharmonien und 5 Entfrembdungen erkennen laſſen. Am 3. Abend 1 ſpricht Ißberner⸗Haldane über„Hogalehren für 5 weſtliche Verhältniſſe“, über Fakirismus, 1 8 kosmiſche Religion(nicht Konfeſſion!) über die Re⸗* 0 ligion des Körpers, der Seele und des Geiſtes, über richtiges Denken, geſundes Fühlen und natür⸗ 2 u ne, er t⸗ . iß⸗ ter e⸗ 4 * — * 1 * Dienstag, 21. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 487 Errichtung von Raofahrwegen Im Rahmen des erweiterten Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramms der Stadt Mannheim werden nun porausſichtlich auch Radfahrerwege im Kä⸗ fertaler Wald, im Waldpark und Seckenheimer Wald errichtet. Vor einigen Wochen wurde im Bür⸗ gerausſchuß ein Antrag angenommen, der eine Er⸗ weiterung des bisherigen Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramms in Höhe von zwei Millionen auf weitere zwei Millionen Mark vorſieht. Das neue Pro⸗ gramm enthält als Arbeit für dieſe Mittel außer den Radfahrwegen auch die Verbeſſerung der Waldwege in den Erholungsparks der Stadt. Für die Radfahrer würde eine beſſere Möglichkeit, in den Wäldern um Mannheim ſpazieren zu fahren, eine Erfüllung öfters erhobener Wünſche bedeuten. Großfeuer im Hafengebiet In vergangener Nacht um 1,37 Uhr wurde die Berufsfeuerwehr telephoniſch nach Landzungenſtraße —5 gerufen. Ein etwa 20 Meter langer und fünf Meter breiter Holzſchuppen der Kohlen⸗, Koks⸗ und Brikett⸗Großhandlung Stöck u. Fiſcher war in Brand geraten. Als der Löſch⸗ zug an der hinter der Teufelsbrücke gelegenen Brandſtelle eintraf, ſtand der Schuppen, in dem er⸗ hebliche Vorräte von gebündeltem Brennholz und Holzkohle lagerten, in ſeiner ganzen Ausdehnung ſchon in hellen Flammen. Das Dach war bereits durchgebrannt. Da ein anſtoßender Autoſchuppen in dem ein Perſonenwagen ſtand, und das benachbarte Holzlager der Firma Luſchka u. Wagenmann ſtark gefährdet waren, wurde um 1,52 Uhr ein zweiter Löſchzug alarmiert. Zur Bekämpfung des Feuers waren ſechs Schlauchleitungen erforderlich. Gegen 5 Uhr konnten die beiden Löſchzüge unter Zurück⸗ laſſung einer ſtarken Brandwache wieder einrücken. Der Schuppen iſt größtenteils zerſtört. Der Schaden beträgt einige tauſend Mark. Wunſch an die Neckarüberfahrten Der Zeppelinbeſuch hat gezeigt, daß die Neckar⸗ überfahrten ohne verſtändnisvolles Zuſammenarbei⸗ ten einen Maſſenverkehr nicht bewältigen können. Am Sonntag war der Mangel an organiſierter Ueberfahrt beſonders ſtark, als der Zeppelin gelan⸗ det war. Viele Hunderte ſuchten zu dieſem Zeitpunkt den Neckar bei der Kanalbrücke an der Feuden⸗ heimer Fähre zu überqueren, um den gigantiſchen Luftſegler von der Nähe aus betrachten zu können. Doch die Ueberfahrt ließ die Erfüllung dieſes Wunſches nicht zu. Das kam ſo: Da die Feudenheimer Fähre nicht dem faſt lebensgefährlichen Gedränge gewachſen war, eröffneten drei Motorboote ihren Betrieb. Da das Neckarvorland ſchlammig iſt, mußten ſich die Boote auf die mit einem Notſteg verbundene An⸗ legeſtelle konzentrieren. Hierbei wäre Rückſicht auf⸗ einander dem Publikum zuliebe notwendig geweſen. Aber ſie fehlte vollſtändig. So z. B. blieb eines der drei Boote, nachdem es durch beſſere Manöprierfähig⸗ keit dem größeren zuvorgekommen war, mindeſtens 0 Minuten liegen, um für die Rückfahrt einige Fahrgäſte zuſammenzuſammeln. Trotz der Bitte der Gäſte des Konkurrenzbootes, ſie ſchnell paſſieren zu laſſen, wurde in keinerlei Weiſe Entgegenkommen gezeigt. Eng aneinandergepfercht ſaß man noch im Boot, als der Zeppelin den Flughafen wieder ver⸗ ließ. Außer dem Nachſehen hatte man nichts. Daß die vielen Enttäuſchten ſich nicht freundlich äußerten, iſt begreiflich. Schließlich hat man für 10 Pfennig Ueber⸗ fahrtsgeld Anſpruch auf einwandfreie Beförderung. * Ernannt wurde die Kanzleigehilfin Anna We⸗ her beim Amtsgericht Mannheim zur Kanzliſtin. * Straßburg ſendet. Der neue Straßburger Großſender hat ſeit einigen Tagen mit den Ver⸗ ſuchsſendungen begonnen. Er arbeitet auf der Welle 345 und vorläufig mit einer Antennenleiſtung von 2 Ew. Die Ankündigungen der einzelnen Pro⸗ grammnummern erfolgen in franzöſiſcher und deut⸗ ſcher Sprache. In Mannheim kann er gut gehört werden. Mit der offiziellen Eröffnung wird Mitte November gerechnet, alſo etwa zur gleichen Zeit mit dem Mühlacker Großſender. Kerwe rund um Mannheim Feudenheim Seckenheim Für die Mannheimer, die es gewohnt waren, im Laufe des Herbſtes den Kirchweihen der eingemein⸗ deten Vororte einen Beſuch abzuſtatten, galt die Feudenheimer Kerwe ſtets als Kehraus. An dieſer Tatſache hat ſich auch bis heute nichts geändert, nur daß die Straßenbahn den Beſuch erleichtert und daß ſich der Kreis der Kirchweihorte erweitert hat. Zum erſten Male ſeit ihrer Eingemeindung nach Mannheim konnten die Friedrichsfelder und die Seckenheimer die Kerwe als Mannheimer Bürger begehen. Feudenheim hat, da die Seckenheimer und Friedrichsfelder Kerwe zeitlich mit der ihrigen zu⸗ ſammenfällt, eigentlich eine Konkurrenz erhalten, die ſich aber in größerem Maßſtabe nicht ausgewirkt hat. Der Stadtnähe wegen wird von vielen Feudenheim der Vorzug gegeben. Die überfüllten Straßenbahn⸗ wagen am Sonntag waren der beſte Beweis für die Beliebtheit der„Feidemer Kerwe“. Zeitweiſe konnte die Straßenbahn den Verkehr nicht bewältigen. An der Endſtation gab es of t Kämpfe um einen Platz. Wer ſchlau war, fuhr vom Schützenhaus bis zur Endſtation, um ja ſicher einen Platz für die Rückfahrt nach der Stadt zu erhalten. Der Kerweplatz, zum erſtenmal hinter dem Schulgebäude, hatte zwar dem früheren Platz gegenüber den Vorteil, geräu⸗ miger und unbehindeter vom Straßenverkehr zu ſein. Dadurch aber, daß keinerlei Hinweiſe auf die Lage des neuen Platzes angebracht waren, irrten manche am Anfang der Neckarſtraße herum und mußten ſich erſt durchfragen. Am Sonntag gab es viele böſe Worte, da man es unterlaſſen hatte, den Verbin⸗ dungsweg von der Neckarſtraße zum Feſtplatz zu erleuchten. Am geſtrigen Montag hatte man aller⸗ dings Abhilfe geſchaffen, indem man drei hellbren⸗ nende elektriſche Glühbirnen an den Bäumen be⸗ feſtigt hatte, die längs des Weges ſtanden. Anders dagegen bot Seckenheim ſeinen Kerweplatz den Beſuchern dar. Wie immer zog er ſich durch die Hauptſtraße, lag gewiſſermaßen auf dem Präſentierteller und loßte manchen Durchreiſenden zum Verweilen. Außer den vielen Buden, die zur Verſüßung des Lebens dien⸗ ten, gab es viele Gelegenheiten, ſein Geld loszuwer⸗ den. Für klingende Münze konnte man ſich die Zu⸗ kunft ſagen laſſen und auch durch andere Dinge, wie ſie eben nur auf der Meſſe zu haben ſind, ſeine Neu⸗ gierde zufriedenſtellen. Karuſſell und Schiffſchaukel fehlten natürlich auch nicht. Mit dem auswärtigen Beſuch am Sonntag kann Seckenheim vollkommen zu⸗ frieden ſein. Schon die Tatſache, daß es das erſte Mal geweſen iſt, daß in Mannheim⸗Seckenheim Kerwe gefeiert wurde, lockte viele Mannheimer an. Nicht zuletzt darf wohl die Zeppelinlandung die „Friedrichsfeld Rheinau Haupturſache der Mannheimer„Invaſion“ geweſen ſein. Man war gewiſſermaßen auf dem Flugplatz ſchon halbwegs in Seckenheim und da der ſchöne Tag zu einem Spaziergang wie geſchaffen war, war nichts naheliegender, als den kurzen Weg nach Seckenheim zu Fuß zu gehen. Der Weg war auch nicht weiter, als der über den Neckar nach Feudenheim und ſchließlich hatten ja die, die fahren wollten, durch die am Flugplatz haltenden Züge der O. E. G. Gelegen⸗ heit, ſich ſehr raſch an das Ziel ihrer Wünſche be⸗ fördern zu laſſen. Es war ganz offenſichtlich, wie ſehr Seckenheim für die Kerwe gerüſtet hatte. Der Mannheimer Vorort ſtrahlte vor Sauberkeit und ſo konnte es gar nicht verwundern, daß die Lokale, aus denen überall Tanzmuſik herausdrang, nicht vergebens zum Be⸗ ſuch einluden. Ueberall herrſchte Frohſinn und gute Laune, denn die Gelegenheiten, die die Sorgen des Alltags vergeſſen laſſen, ſind nicht ſehr groß. Die O. E. G. hatte durch entſprechende Zugverſtärkung Sorge getragen, daß ſich der Rücktransport der „Ur⸗Mannemer“ reibungslos vollzog. Der Betrieb wurde auch den Verkehrsbedürfniſſen am Montag gerecht. Mancher Mannheimer fuhr zur Nach⸗ kerwe nach Seckenheim hinaus. Er konnte hier⸗ bei auch die Feſtſtellung machen, daß es an manchen Stellen ſtädtiſcher zuging, als oft bei ähnlichen An⸗ läſſen in der Stadt. Beim Eintritt in den ſchmucken Saal des Seckenheimer Schlößchens wurde man etwas verwirrt, denn man glaubte in eine Moden⸗ ſchau geraten zu ſein. Die Toiletten der Secken⸗ heimer Damenwelt gaben dem Saal ein beſonderes Gepräge, während viele Herren der Schöpfung weniger Wert auf ein entſprechendes Aeußere gelegt hatten. Der helle Anzug dominierte. Ja ſelbſt der Sportanzug galt, auch der Zeit entſprechend, durch⸗ aus als geſellſchaftsfähig. Dieſe ſpezielle Feſtſtellung ſchließt natürlich nicht aus, daß auch in den anderen Lokalen die Damenwelt ſichtbare Beweiſe ihres guten Geſchmacks in Toilettenſachen bewies. So bleibt noch feſtzuſtellen, daß faſt alle Veranſtalter der Tanzfeſtlichkeiten auf mechaniſche Muſik verzichtet hatten und ſomit vielen notleidenden Muſtkern Ge⸗ legenheit zu einem Verdienſt gaben. Auch Friedrichsfeld feierte Kerwe Für uns Mannheimer eigentlich etwas zu abge⸗ legen, ſo daß dieſe Neu⸗Mannheimer wohl nicht ganz mit den Bewohnern der Innenſtadt zufrieden ge⸗ weſen ſein dürften. Friedrichsfeld feierte die Kerwe ſehr unter ſich, erhielt aber immerhin be⸗ achtenswerten Zuſtrom von den umliegenden Dör⸗ fern und von Heidelberg. Nicht vergeſſen bleiben darf der Vorort Rhein au, der gleichfalls zum Kerweſchlorum eingeladen hatte. Jamilienchronik * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am heu⸗ tigen Dienstag Herr Georg Klink mit ſeiner Gat⸗ tin Emma geb. Luithlen, R 6, 6b. * * Zum Rektor ernannt wurde Hauptlehrer Oskar Klor in Mannheim. * In den Ruheſtand getreten iſt kraft Geſetzes Polizeiſekretär Franz Seifried in Mannheim. * Die Mannheimer Straße wird eröffnet! Seit Monaten iſt die große Fahrſtraße nach Käfertal, die Mannheimer Straße, geſperrt geweſen. Ein ziem⸗ licher Umweg war den Fahrern vorgeſchrieben. Die⸗ ſer Tage wird der von fünf auf neun Meter verbrei⸗ terte Weg dem Verkehr wieder übergeben. Leider war mit einem Angrenzer eine Einigung über die Abtretung des Geländes nicht zu erzielen, ſodaß an einer Stelle die Fahrbahn nicht erweitert werden konnte. Der in die Fahrbahn ragende Zipfel des Grundſtücks muß nun umzäunt und nachts beleuch⸗ tet werden. Hoffentlich bringt eine ſpätere Zeit noch eine gütliche Einigung, um ein Zwangsenteignungs⸗ verfahren zu vermeiden. Jilm⸗Rundſchau Alhambra und Schauburg:„Die große Sehnſucht“ Zweifellos ein ſehr origineller Film, der mit dem größten Staraufgebot, das bis jetzt im Tonfilm zu ver⸗ zeichnen geweſen iſt, aufmarſchiert. Drei Dutzend Prominente wandeln hier teils längere, teils kürzere Zeit über die Leinwand und helfen mit, das Spiel im Aufnahmeatelier zum Erfolg zu führen. Der Tonfilm ſpielt mit ſich ſelbſt, genau wie im„Schuß im Tonfilm⸗ atelier“. Nur mit dem Unterſchied, daß der„Schuß“ eine durchaus ernſte, kriminelle Angelegenheit iſt, während „Die große Sehnſucht“ witzig und amüſant zeigt, was im Atelier alles geſchieht, wie alles gemacht wird. Hinter den Kuliſſen lernt das Publikum ſeine„Lieblinge“ kennen, ſieht ſie gewiſſermaßen nur im Vorübergehen, denn es iſt gelungen, die prominenten Herrſchaften mitwirken zu laſſen, ohne ſie zu beſchäftigen. Die Handlung iſt nur Anlaß: Eine kleine Statiſtin wird entdeckt, wird zum Star und tauſcht die große Sehnſucht gegen die große Liebe ein, die der Kunſt geopfert werden muß. Dieſer Tonfilm parodiert ſich ſelbſt und macht ſich über ſeine Entſtehung luſtig. Er iſt witzig und in der Parodie wirklich geſchmackvoll. Köſtlich, wenn Marta Paud ler die tolle Lola karrikiert und Paul Heide⸗ mann den Profeſſor„Unkraut“ auf der Schulbank ſter⸗ ben läßt. Luſtig, wie der Kitſch der Wiener Leutnants⸗ filme verulkt wird, wenn das ſchmucke Liebespaar auf dem Papierblumenhügel nicht genügend ſchmachtet. Aus tauſend Kleinigkeiten ſetzt ſich dieſer Film zuſammen, Kleinigkeiten, die ein wirklichkeitsnahes Bild mit allen Licht⸗ und Schattenſeiten eines Tonfilmateliers ergeben. Natürlich gibt es auch Hauptrollen in dieſem Film: Zunächſt Camilla Horn, die zuerſt das Komparſen⸗ mädel und dann den großen Star zu mimen hat. Andere Rollen liegen aber dieſer Künſtlerin zweifellos beſſer, als dieſe hier, mit der ſie angeblich berühmt wird. Einen prächtigen Regiſſeurtyp gibt Theodor Loos, der die Tonfilmwelt erzittern läßt. Famos zwei komiſche Typen: Paul Henckels und ganz beſonders Paul Kemp, der einen vergnüglichen Regicaſſiſtenten ſpielt und, ſo ganz beiläufig, mit einer Schwipsſzene aufwartet, die ge⸗ radezu unübertrefflich genannt werden darf. Die wirk⸗ liche Regie des Filmes liegt in den Händen von Stefan Szekely, der ſauber und flüſſig gearbeitet hat. Die nette und zurückhaltende Muſik haben Friedrich Holländer und andere geſchrieben. Alhambra „Menſchen im Buſch“ nennt ſich dieſer tönende Kulturfilm, zu dem der letzte Gouverneur der ehemaliger deutſchen Kolonie Togo, der Forſcher Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg die einleitenden Worte ſpricht. Die Urbevölkerung der weſtafrikaniſchen Küſte wird uns in dieſem Film vorgeſtellt, die Kru⸗ Neger, die trotz ihrer ſchweren Arbeit unbekümmert und vergnügt in den Tag leben. Wirkungsvoll iſt der Kontraſt zwiſchen abendländiſcher Ziviliſation und alter Negerkultur in den Küſtenſtädten herausgearbeitet. Mit einer Expedition geht es in das Innere des Landes zu den Ewe⸗Negern, die auch bis heute ihre urſprüngliche Eigenart erhalten haben. Der Bildͤſtreifen zeigt uns den Tagesverlauf in einem Buſchdorf, von der erſten Morgentoilette bis zum abendlichen Tanz, der den Tag beſchließt. Die Synchroniſation unter Mitwirkung echter Ewe⸗Neger— der Film iſt ſtumm gedreht— iſt tadellos durchgeführt. Die Sprache der Neger und die Geräuſche ihrer Inſtrumente unterſtreichen eindrucksvoll die an ſich ſchon klaren und vielfach originellen Aufnahmen. Univerſum Wir wiſſen verhältnismäßig viel von der Neger⸗ republik Liberia, wiſſen aber kaum, daß es in dieſem Lande noch Gegenden gibt, die als unerforſchtes Gebiet gelten und ein reiches Betätigungsfeld für Expeditionen bilden. Die Ergebniſſe einer ſolchen Forſchungsreiſe zeigt der Film„Quer durch unbekanntes Afrika“, der einen umfaſſenden Einblick in das Leben der fern von jeder Ziviliſation ſtehenden Neger gewährt. In ge⸗ ſchickt aufgemachten Bildern ſieht man die wirtſchaftliche Betätigung des Volkes, lernt ihre religiöſen Gebräuche kennen, bei denen der ſtelzenlaufende Tanzteufel in allen Lebenslagen eine große Rolle ſpielt. Man bewundert aber auch die Brücken baukunſt und ſtaunt, mit welchen primitiven Mitteln unter Mithilfe des Urwaldes Spannweiten bis zu 150 Meter erzielt werden. Dieſer hochintereſſante Film hätte zweifellos einen ſtärkeren Beſuch verdient. Capitol:„Lumpenball“ Eine 100proz. Tonfilmpoſſe, bei der, wie nicht anders zu erwarten iſt, 100proz. Unſinn von Stapel gelaſſen wird. Aber dieſer Unſinn iſt gerade recht für das Publikum das ins Kind geht, um ſich durch einen anſpruchsloſen Film von den Sorgen des Alltags ablenken zu laſſen. Es gibt anhaltendes Gelächter, wenn Schwiegervater und Schwie⸗ gerſohn ſich auf dem Lumpenball herumtreiben, wenn Schwiegermutter und Tochter auf der Suche nach den Aus⸗ reißern ſelbſt in den Strudel des Vergnügens gezogen werden. Die Geſchichte, nach älteſten Schwankſchablonen durchgepauſt, gibt einem ausgezeichneten Komikertrio Ge legenheit, ſich auszutoben. Kurt L tlien als 5 gervater, Anna Müller⸗Linke als Schwiegermutter und Fritz Kampers als Vagabund ziehen alle Re⸗ giſter ihrer derben Komik. Irene Arm brus und Harry Frank, das ſeriös ſein ſollende junge Ehepaar, find von dem Manuſkript und von der Regie etwas ſchwach bedacht worden. Zu erwähnen wären noch Paul Kemp, Carl de Vogt und die beiden Ballettratten Georgia Lind und Anny Ann, die ſich ſo zu geben haben, wie ſie ſich ein Provinzonkel vor Jahren ſchon in der Phantaſie vorgeſtellt hat. Als ſtummer Film läuft„Silberkönigs letzter Sieg“, der prächtiges Pferdematerial zeigt und in deſſen Mittelpunkt ein ſenſationelles Pferderennen ſteht. Die Hauptrolle ſpielt der verſtorbene amerikaniſche Senſations⸗ darſteller Fred Thomſon. Schluß des redaktionellen Teils !!!!!!!!!!!obobobPbTbPTbTGTGTGTGTGTGTT!Tbkb''bkb'kbk'!krkk''rr!r, ß ß ßꝓßꝓßkvkbTTGGGbPTTTT!!!!'!'!'!;!;!:.:........·· wvvVvV————VBZFFPTTWTWTWTWT!!'!'!'!'!'!'!'!'!:'!'!'!'!:!:!.!:.!.........———pp Die Gallionsfigur Von Fritz Droop Wenn der Kapitän auf Deck kam und pfiff, wußten ſeine Leute Beſcheid. Dann war dem Alten eine Laus über die Leber gekrochen, und kein Grogk war ſtark genug, das Bieſt hinunterzuſpülen. Das ver⸗ mochte nur ein hurtiger Wind, der die Maſten wackeln ließ. Aber davon war ſeit Stunden nichts zu ſpüren; die See lag da wie ein geputzter Spiegel, und der Segler quälte ſich vergeblich, weiter zu kom⸗ men. Man vernahm nur das Schlagen der ſchlaffen Taue gegen die ſchweren Segel und das Springen der Fiſche, die ſich wohlig auf das Waſſer fallen ließen. So ſchlich die Nacht langſamer als ſonſt heran. Nur Sadi, der dicke Koch kam auf ſeine Koſten, wenn er ſich am Bug des Schiffes rekelte und das Spiel der Quallen verfolgte, die in allen Regenbogenfarben an der Waſſerfläche erſchienen, um gleich wieder in der Tiefe zu verſchwinden. Wer keine Wache hatte, lag längſt auf dem Ohr. Man kümmerte ſich auch ſonſt wenig um einander. Den Dicken mit dem Kochlöffel nahmen die Matro⸗ ſen überhaupt nur ernſt, wenn er ihnen die dickſten Steaks vom friſchgeſchlachteten Kalbe ſchnitt. Sonſt ließen ſie ihn treiben, was er wollte. Es fiel deshalb garnicht auf, wenn Sadi nach der Abendmahlzeit ſtundenlang unſichtbar war. Nur der kleine Steward war neugierig genug, um feſtzuſtellen, daß der Dicke wie ein Turner klettern konnte, und daß die Kletter⸗ übungen der ſchönen Helena galten, die als Gallions⸗ figur ihre weißen Arme ausbreitete, als müſſe ſie irgendeinen fliegenden Holländer an ihre üppigen hölzernen Brüſte ziehen. Als der Steward aber ein⸗ mal meinte, der dicke Sadi ſei in die Schiffsgöttin verliebt, haute der Kapitän ihm eine Ohrfeige her⸗ unter. Damit war die Sache erledigt; das heißt: nicht ſo ganz, denn die Geſtalt der Helena war genau nach den Angaben des Kapitäns aus beſtem Cedern⸗ Bolz geſchnitzt, und der alte Seebär war ſtolz darauf. In Sadi ſah der Kapitän nur einen harmloſen Feti⸗ ſchiſten, über den er kein weiteres Wort verlor. 5 Das Schiff war ſeinem Ziel auch am nächſten Abend kaum näher gekommen; aber die Beſatzung träumte ſchon laut von den Mahagoni⸗Wäldern, die ſich hinter der Hafenſtadt dehnten. Da geſchah etwas Ungeheuerliches. Als der Kapi⸗ tän am folgenden Morgen beim Rundgang ſeine weißarmige Helena begrüßen wollte, taumelte er entſetzt zurück, der Platz der Gallionsfigur war leer. Er traute ſeinen Blicken nicht; aber wie er ſeine Augen auch rieb, ſie holten das ſtolze Bildwerk nicht zurück. Die See blieb ſtumm auf ſeine ſtumme Frage, er wußte, daß die Sonne nie mehr die weißen Brüſte ſeiner Gefährtin erwärmen, kein Morgenſtern die Tote jemals wieder grüßen werde. Ohne ein Wort an irgend wen zu richten, ſtolperte der Alte die Treppe zu ſeiner Kajüte hinab, wo er immer Schutz ſuchte, wenn er tagsüber von keinem Menſchen behelligt werden wollte. Die Schiffsmann⸗ ſchaft wußte das ſehr wohl, und ſie liebte ihren Kapitän zu ſehr, als daß ſie ihn in ſeinen Empfin⸗ dungen hätte ſtören mögen. Um ſo erregter ging es oben zu. Alles rannte auf Deck, um ſich von dem entſetzlichen Geſchehen zu überzeugen, und da man keine natürliche Erklärung für das plötzliche Verſchwinden der Figur fand, mußte irgend ein unwilliger Meergeiſt ſeine Hand im Spiele haben. Der einzige, der das Rätſel ſofort hätte löſen können, war der junge Steward; aber der dachte nicht daran, ſeine Beobachtungen preis⸗ zugeben; die Ohrfeige hatte zu gut geſeſſen. Die andern argwöhnten hin und her und da man in der allgemeinen Aufregung noch nicht bemerkt hatte, daß der dicke Sadi fehlte, kam man garnicht auf den Ge⸗ danken, daß zwiſchen ihm und dem Verſchwinden der hölzernen Helena ein direkter Zuſammenhang be⸗ ſtehe. Das ging ſo eine Stunde gut. Dann hielt der Junge es nicht mehr aus; er war zu wenig an das Schweigen gewöhnt und fürchtete wohl gar, man leſe die Dinge auf ſeiner Stirn; er mußte einen Menſchen haben, der ihm die Laſt des Wiſſens tragen half. Er ſchlich zum Steuermann, um ihm folgendes zu berichten: Die Schwüle des Tages hatte die Schiffsmann⸗ ſchaft noch früher als ſonſt in die Hängematten ge⸗ trieben. Es herrſchte eine ſagenhafte Stille, nur das Schnarchen der Männer unterbrach die Einſilbigkeit der plätſchernden Wellen, die den Segler umſpielten. Der dicke Sadi allein war noch wach geweſen, und der Steward hatte ihm eine Flaſche alten Bordeaux bereit ſtellen müſſen. Der Junge wollte wiſſen, was das zu bedeuten habe. So kroch er mit jagenden Pulſen hinter eine Batterie großer Fäſſer, die am Bug verſtaut war; von hier aus konnte er den vor⸗ deren Teil des Schiffes überwachen, ohne ſelbſt be⸗ merkt zu werden. Es dauerte nicht lange, da huſchte eine Geſtalt über Deck und der Steward ſah, wie der dicke Sadi über die Reeling kletterte. Er war mit einem Seil bewaffnet, das er an der Gallions⸗ figur befeſtigte und dann um ſeinen Leib knotete, um die Hände frei zu bekommen. Dann holte er Meißel und Zange hervor und begann die eiſernen Schrauben zu lockern, mit denen der Leib der ſchönen Helena am Rumpf des Schiffes feſtgenietet war. Der Steward hörte das Keuchen des Dicken, denn die Zahl der eiſernen Schrauben war nicht gering. Gerade dieſe Menge aber ſollte dem guten Sadi zum Verhängnis werden. Während er eine Niete nach der andern löſte, lockerte ſich die Umklammerung der Figur ſchneller als der Koch ahnen konnte. Plötzlich gab der Reſt der Schrauben nach, und be⸗ vor Sadi ſich von feiner Feſſel befreien konnte, ſtürzte der Unglückliche mit der ſchweren Laſt in die Tiefe. Er hatte ſozuſagen den Aſt abgeſägt, auf dem er geſeſſen hatte, und es blieb ihm nur der Troſt, die weißen Brüſte der angebeteten Helena wenig⸗ ſtens im Tode umarmt zu haben. „So'n Apenkierl“, ſagte der Steuermann, und ſpukte ſeinen Priem in hohem Bogen über den er⸗ ſtaunten Steward hinweg in die See. Bald wußte die ganze Schiffsmannſchaft von dem Ende des närriſchen Kochs. Nur der Kapitän hat nie darnach gefragt, was mit ſeiner Helena ge⸗ ſchehen ſei; er ahnte wohl den Zuſammenhang, als er von dem Verſchwinden Sadis erfuhr. Erſt als das Schiff nach zwei Tagen den Hafen anlief, kam der Alte wieder zum Vorſchein. Vierundzwanzig Stunden ſpäter hatte er ſeinen Dreimaſter verkauft. Für ihn bedeutete der Abſchied von der Figur, die ſein Schiff geſchmückt hatte, den Abſchied von der See und vom Leben ſelbſt, das ihm in der Geſtalt der Helena täglich die Arme entgegengeſtreckt hatte. Der Naſſenforſcher Profeſſor Eugen Fiſcher in der Volkshochſchule Am Mittwoch, den 22. Oktober, 20% Uhr, ſpricht der weit über ſein wiſſenſchaftliches Fachgebiet hinaus, auch durch ſeine Verdienſte um die Förderung der badiſchen Heimatkultur bekannte, früher in Freiburg lebende Ehrenvorſitzende der „Badiſchen Heimat“, Profeſſor Dr. Eugen Fiſcher, Berlin⸗Dahlem, der Direktor des Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Inſtituts für Anthropologie, menſchliche Erblehre und Eugenik, über„Raſſe und Volk“. Durch das Entgegenkommen der Stadt iſt es möglich, den. Vortrag im Muſenſaal des Roſengarteus ſtatt⸗ finden zu laſſen, wodurch Platzſicherheit gewährleiſtet iſt.(Garderobe⸗Zwang nur für Stöcke und Schirme). Auf Grund der beſtehenden Beſtimmungen muß aber leider diesmal noch die ſtädt. Einlaßgebühr von 10 Pfennig erhoben werden. Nur Erwerbsloſe können unentgeltlich Einlaßkarten in der Geſchäftsſtelle(nicht an der Abendkaſſe) gegen Vorzeigung ihrer Hörer⸗ karte erhalten. Es wird alles verſucht werden, daß durch ein entſprechendes Abkommen bei künftigen Vorträgen der Volkshochſchule im Roſengarten die Einlaßgebühr wegfällt. Von der Handelshochſchule. Bei der am Sams⸗ tag und Sonntag in Mainz abgehaltenen Tagung der ſüddeutſchen Diplomhandelsleh⸗ rer, auf deren Tagesordnung neben der Beratung aktueller und Standesfragen auch eine Referat von Univerſitätsprofeſſor Dr. Kalveram Frankfurt a. M. über„Aktuelle Fragen aus der Rechnungsfüh⸗ rung der Unternehmung“ ſtand, überbrachte Rektor Prof. Dr. Ludewig die Grüße der Handels⸗ hochſchule Mannheim und wünſchte der Ta⸗ gung einen guten Verlauf. In der Mitgliederver⸗ ſammlung berichteten die Vorſitzenden der ſüddeut⸗ ſchen Verbände über Schulorganiſation und Stan⸗ desfragen. * Planetarium. Für die am Donnerstag, um 20 Uhr ſtattfindende Gedächtnisfeier für den am 15. November 1630 zu Regensburg geſtorbenen großen Aſtronomen Johannes Kepler hat a das Deutſche Muſeum in Mſtnuchen olles Bildmaterial zur Verfügung geſtellt. Wer! 4. Seite/ Nummer 487 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. Oktober 1990 Dit Mouidationsgeſchädigten protestieren Die Intereſſen vertretung der deut⸗ ſchen Liguidationsgeſchädigten, die ihren Sitz in Frankfurt a. M. hat, hielt am Sonntag im Hotel National eine ſtark beſuchte Verſammlung ab, in der den Mitgliedern über den Stand der Liquida⸗ tionsentſchädigungen Bericht erſtattet wurde. Das Hauptreferat hielt Rechtsanwalt Dr. Brund Für ſt, Frankfurt, der über das Thema „Der neue Reichstag und die Liquidations⸗ entſchädigung“ ſprach. Herr Fürſt hält ſelbſt den jetzigen Augenblick nicht günſtig, um die Forderungen der Liquidations⸗ geſchädigten nachhaltigſt zu vertreten, da das Reich für andere Dinge, die nach Anſicht der Behörden wich⸗ tiger ſind, auch kein Geld hat. Es iſt klar, daß jetzt nichts unternommen werden kann, aber es iſt not⸗ wendig, daß die Geſchädigten zuſammenbleiben und weiterkämpfen um ihr Recht. Es gilt in erſter Linie, ſich nicht zermürben zu laſſen. Die Geſchädigten haben die Verſprechungen aller Parteien, da das Problem der Liquidationsgeſchädigten überparteilich iſt. Es hieß immer, daß die Liquidationsüberſchüſſe von der Eutente nicht überwieſen worden ſeien, bis es ſich herausgeſtellt hat, daß ein Teil der Gelder für andere Schulden verrechnet worden iſt. Die deutſchen Unterhändler haben auf Liquidationsüberſchüſſe ver⸗ zichtet, um andere wirtſchaftliche Vorteile zu erzielen. Auch ſind wirklich eingegangene Gelder, die dem Reich als Treuhänder überwieſen worden ſind, nicht reſtlos zur Auszahlung gelangt. Auf einen Zuruf hin ſprach Herr Fürſt über den Fall der Goethereliquien, die gewiſſermaßen mit dem Gelde der Liquidationsgeſchädigten zurück⸗ geholt wurden. Die von Frankreich geforderten Se⸗ queſterkoſten wurden mit den Geldern der zur Ver⸗ fügung ſtehenden Liquidationsüberſchüſſe bezahlt bezw. verrechnet. Auch bat Herr Fürſt die Mitglie⸗ der, der weit verbreiteten Meinung entgegenzutreten, die Auslandsdeutſchen ſeien auch nicht mehr ge⸗ ſchädigt worden, als die Deutſchen, die im Inland ihr Vermögen verloren haben. Die Liquidationsgeſchä⸗ digten dürften durchaus nicht gleichgeſtellt werden mit den Inflationsgeſchädigten, da erſtere im Ausland alles verloren haben und ſelbſt um ihre Exiſtenz ge⸗ kommen ſind, zu deren Aufbau ihnen nicht einmal das ihnen zuſtehende Eigentum ausbezahlt wird. Zum Schluß betonte der Redner, daß es ſich bei dem Kampf um das Recht um einen Kampf auf längere Sicht handelt und daß man als Mindeſtforderung aufſtellen müſſe, wenigſtens die Summe ausbezahlt zu bekommen, die das Reich vereinnahmt hat. Der zweite Vorſitzende, Herr Bleyler⸗Frei⸗ hurg, betonte die Bedeutung einer angemeſſenen Ent⸗ ſchädigung für die Hebung der deutſchen Wirtſchaft, Förderung des Exports und Eingliederung der Ar⸗ heitsloſen. Sehr bedauerlich ſei, daß in dem neuen Wirtſchafts⸗ und Finanzprogramm der Regierung die Frage einer beſſeren Entſchädigung der Liquida⸗ tivnsgeſchädigten nicht enthalten ſei. Die Intereſſen⸗ e Veranſtaltungen Varieté im Roſengarten Am Samstag abend führte die Orts vertretung Mannheim der Internatlonalen Artiſten⸗ loge Berlin im Nibelungenſaal des Roſengartens ein großes Varieté⸗Programm vor, das unter dem Protek⸗ torat der JAL. Berlin ſtand. Als Bühnenleiter war Herr Ph. Brimo von Mannheim verpflichtet. Es waren beachtliche Leiſtungen. die gezeigt wurden. Vor allen Dingen die Winſton⸗ Compagnie bot in der Schleuderbrettakrobatik vorzügliches. Lothar und Lotte waren gute Balance⸗Künſtler. Ernſt Stone ſtellte ſich in ſeinem Flugbalance⸗Akt mit dem Kopf frei⸗ ſchwebend auf dem ſchaukelnden Trapez dem Publikum bor. Gut waren auch die fünf Bernadis in ihrem Radfahrakt und Iſe Ernſt in ihrem Spitzentanz. Aber auch die zwei Raleighs gefielen in ihrem Gymnaſtik⸗ Akt. Ein paar richtige Rangen waren die„ſechs Ber⸗ liner Ihren“, die auch nachher nochmal als Sing⸗ ſong⸗Girls auftraten. Den humoriſtiſchen Teil des Abends hatten Solton, der drollige Fangkünſtler, und die bei⸗ den Clowns Gaßmann und Partner vom Zirkus Buſch und Sarraſani übernommen, die die Lachmuskeln der Beſucher ſtark in Anſpruch nahmen. Der Humoriſt Rudi Frank hätte noch beſſer gefallen, wenn ſein Pro⸗ gramm kürzer geweſen wäre. Den anweſenden Damen geftelen wohl am beſten die modernen Tänze letzten Stiles, die von vier Tour nier⸗ Paaren des Tanz⸗ inſtituts Karl Helm vorgeführt wurden. Hiermit war 8 gleichzeitig eine Modenſchau der neueſten, langen Ge⸗ ſellſchaftskleider verbunden, die von der Defak a, Mann⸗ heim geſtellt waren. Die Kapelle Becker umrahmte das Feſt unter ihrem Dirigenten Rene Frieß mit lobens⸗ werten muſtkaliſchen Darbietungen. Der Beſuch hätte bei den wirklich guten Leiſtungen und den niederen Eintritts⸗ preiſen beſſer ſein dürfen. R. B. Ausſtellung des Arbeiter⸗Radiobundes Im kleinen Ausſtellungsraum der Rhein⸗Neckar⸗Halle hatte der Arbeiter⸗Radio⸗Bund, Ortsgruppe Mannheim, am Sonntog eine Lehr ⸗Ausſtel⸗ lung aufgebaut, die großes Intereſſe ſand. An mehreren Modellen wurde der Aufbau und die Wirkungsweiſe eines Radiogerätes in anſchaulicher Weiſe gezeigt. Auch die Zu⸗ ſammenſetzung der Einzelteile war zu erkennen. Die vielen Funkfreunde, die nicht immer ihr Gerät ſo genau gemeinſchaft ſteht der Frage einer Ein heits⸗ front aller Geſchädigten ſympathiſch gegen⸗ über. Des Weiteren ging Herr Bleyler näher auf den Zweck des Vereins ein, von dem eine neue Orts⸗ gruppe gegründet wurde, die unter Leitung von Herrn Max Wachen heim, L 14, 14, ſteht, der auch zu jeder Auskunft den Liquidationsgeſchädigten ge⸗ genüber bereit iſt. Die einſtimmig gefaßte Entſchließung hat folgenden Wortlaut: 1. Wir Liqufdationsgläubiger betrachten das vom Reichsfinanzminiſterium erzwungene und von uns nur durch die Notlage und nur unter Proteſt angenom⸗ mene Kriegsſchäden⸗Schlußgeſetz niemals als endgültige Entſchädigung für unſer liquidiertes Privateigentum. 2. Wir beſtehen auf unſerem Vorſchlag, der ſich inner⸗ politiſch mit dem Vorſchlag der Berliner Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Geſchädigtenverbände deckt, und fordern eine baldige dementſprechende innere Endregelung unter An⸗ paſſung an die Entwicklung unſerer Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftslage. Wir erwarten eine Berückſichtigung unſerer Anſprüche gelegentlich der kommenden Finanzreform. Wir ſind bereit, weitere Opfer zu bringen, indem wir uns mit Schuldbuch⸗Eintragungen zufrie⸗ den geben wollen, die eine Zeit lang mit Rückſicht auf die derzeitige angeſpannte Finanzlage des Reiches zinslos bleiben. 3. Wir Liquidationsgläubiger beſtehen reparations⸗ politiſch nach wie vor auf ber Forderung des vollen Erſatzes unſeres ligquidierten Privat⸗ eigentums und fordern demgemäß zunächſt min⸗ deſtens eine Entſchädigung, die der Höhe der dem Reich von der Entente geſamten gutgeſchriebenen Beträge aus dem Erlös unſeres liquidierten Eigentums entſpricht. Es ſind bis jetzt nahezu zwei Milliarden Goldmark von der Entente dem Reich gutgeſchrieben worden, dagegen haben die Liquidationsgläubiger von den vom Reich an die Kriegsgeſchäbigten als Entſchädigung ausbezahl⸗ ten 2,3 Milliarden erſt etwa eine Milliarde erhalten. Wir erwarten eine unbedingte Berückſichtigung unſerer Anſprüche bei ber jetzt allſeits geforderten Reviſton des Young ⸗Planes. 4. Wir fordern ferner reparationspolitiſch in An⸗ lehnung an§ 10, Abſatz 5 des K. S. S. G. die reſt⸗ loſe Auszahlung aller freigewordenen und noch frei werdenden Liquidations⸗ überſchüſſe ausſchließlich an uns Liquidations⸗ gläubiger. 5. Wir hoffen zuverſichtlich, daß die Parteien ihre heute in der Verſammlung vorgeleſenen Zuſagen der Wahrung unſerer berechtigten Anſprüche und der Wie⸗ dergutmachung des an uns begangenen Unrechtes im neuen Reichstag auch in die Tat umſetzen werden. Wir weiſen erneut auf das unerhörte Unrecht der un⸗ gleichmäßigen Behandlung der verſchie⸗ denen Geſchädigtengruppen hin, von denen einige Vollentſchädigung(Rhein⸗ und Ruhrgeſchädigte) erhalten haben, andere annähernde Vollentſchädigung Lothringer Schwerinduſtrie und Großſchiffahrt). Noch kürzlich hat man den in Polen Liquidierten ein Viel⸗ faches an Entſchädigung als uns bewilligt. Wir ver⸗ langen die ſofortige Wiedergutmachung dieſes Unrechts. kennen, wie die Wellenlängen der Sendeſtotionen, ließen ſich gern belehren. Eine Beſonderheit war eine ſelbſt⸗ gebaute Kurzwellenſtation und ein von einer Firma ge⸗ ltehener Laboratortumsſender. Auf einem Lautſprecher war in künſtleriſcher Vollendung ein Spinnennetz mit fei⸗ nem Draht angebracht. Das Stück bildete eine Sehens⸗ würdigkeit. Die Forderungen der Mitglieder des Ar⸗ beiter⸗Radiobundes hinſichtlich der Programmzuſammen⸗ ſetzung waren durch Zeichnungen veranſchaulicht. + * Zweites Akademiekonzert. Ein beſonders ſchwieriges Werk der Geſangs⸗Literatur bringt die Soliſtin des heuti⸗ gen 2. Akademiekonzertes im Muſenſaal des Roſengarten, Ria Ginſter, Sopran, Frankfurt a.., zum Vortrag. Sie wird die Solo⸗Kantate„Jauchzet Gott in allen Landen“ von Joh. Seb. Bach ſingen, eine der ſchönſten Kantaten dieſes großen Meiſters, die wegen ihrer beſonderen Anfor⸗ derungen an eine äußerſt hahe Sopranſtimme nur ſehr ſelten im Konzertſaal zu hören iſt. Die bravouröſe Art, mit der die Künſtlerin die ſchwerſten Werke meiſtert, hat ihr einen überraſchenden und großartigen Aufſtieg als Konzertſängerin gebracht. Mit großem Intereſſe kann man darum auch in Mannheim auf das erſtmalige Auftreten dieſer Künſtlerin innerhalb der Akademtekonzerte geſpannt ſein. Die andere Ueberraſchung des Abends wird General⸗ muſikdirektor Joſeph Roſenſtock, der Leiter des Kon⸗ zertes, bilden, der den Klavierpart im 5, brandenburgiſchen Konzert für Klavier, Solopioline und Soloflöte mit Or⸗ cheſter von Joh. Seb. Bach übernehmen wird. Im ganzen iſt alſo ein in ſeiner Zuſammenſtellung und im glücklichen Wechſel ſoliſtiſcher und rein orcheſtraler Werke verheißungs⸗ voller Konzertabend zu erwarten, der mit den Bildern aus einer Ausſtellung von Mouſſorgſky⸗Ravel und einem Bolero von Ravel(beide Werke zum erſten Male in der Akademie) ſeinen Abſchluß finden wird. * Storms Kursbücher. Pünktlich mit dem Inkrafttreten des Winterfahrplans ſind auch die bekannten Stormſchen Ausgaben„äursbuch für das Reich“ und„Kur s⸗ buch für Süddeutſchland“ erſchienen Ihre Vor⸗ züge ſind ſo bekannt, daß es einer Beſchreibung im ein⸗ zelnen nicht bedarf. Die Kurshücher ſind auf allen Bahn⸗ Höfen, Verkehrsbüros uſw. erhältlich. Deutſcher Rudertag Nach einer zweijährigen Pauſe wird am 25. und 28. Oktober in der Feſthalle zu Karlsruhe das Deutſche Ru⸗ derparlament zu einer Tagung zuſammentreten, zu der oͤie Abgeordneten der dem Deutſchen Ruderverband an⸗ gehörenden Vereine aus allen Teilen des Reiches und aus Oeſterreich erſcheinen werden. Schon an der 10 Punkte umfaſſenden Tagesordnung läßt ſich erkennen, daß ein gewaltiges Arbeitspenſum zu erledigen iſt. Es ſind insgeſamt 51 Anträge eingelaufen, die nach Erſtattung der verſchiedenen Vorſtandsberichte zur Beratung geſtellt werden. Die Hälfte aller Anträge befaßt ſich mit Neuerungen bzw. Abänderungen der all⸗ gemeinen Wettfahrtsbeſtimmungen. Aus dieſer langen Reihe der Antrüge werden einige weſentliche beſondeter Aufmerkſamkeit begegnen. So werden die Verhandlungen über die Vorbereitungen zur Olympia 1932 ſicherlich einen breiten Raum einnehmen. Hierzu iſt eine Erhöhung der Verbandsbeiträge vorgeſchlagen, die ſich im erträglichen Rahmen bewegt. Ueber die geſetzliche Verankerung der deutſchen„Großregattaplätze“, unter denen ſich auch der Platz Mannheim befindet, wird ſich zweifellos eine län⸗ gere Ausſprache anſchließen. Auch darüber, ob die Wer⸗ tung der Vereinsleiſtungen nach Punkten durch ein Geſetz feſtgelegt werden ſoll, wird man ſich einigen müſſen, um⸗ ſomehr, als in dieſer Frage die Meinungen auseinander⸗ gehen. Man iſt vielerorts der Anſicht, daß die Punktwer⸗ tung durchaus nicht ſo bedeutend und ausſchlaggebend iſt, wie es vielfach aufgefaßt wird. Die Entſcheidung in dieſer Frage darf man mit Spannung erwarten. Aus weſtdeutſchen Ruderkreiſen iſt ein Antrag auf all⸗ gemeine Einführung einer B⸗Klaſſe geſtellt. Dieſe B⸗Klaſſe, die den kleineren Vereinen Schutz gewäh⸗ ren ſoll, hat bisher nur in Weſtdeutſchland Anklang ge⸗ funden. In maßgebenden Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die Errichtung der B⸗Klaſſe keinen Fortſchritt bedeutet. Es iſt deshalb anzunehmen, daß der Antrag eine Ab⸗ lehnung erfährt. Waren Renngemeinſchaften, das ſind Mannſchaften, die aus Mitgliedern verſchiedener Vereine zuſammengeſetzt ſind, bisher nur zur Meiſter⸗ ſchaftsregatta, den Deutſchen Kampfſpielen und zu den Großregatten zugelaſſen, ſo ſind verſchiedentlich Wünſche laut geworden, die eine diesbezügliche Beſchränkung auf⸗ gehoben wiſſen wollen. Der Antrag lautet demnach auf Zulaſſung von Renngemeinſchaften zu allen Regatten. Von außerordentlicher Bedeutung wird die Beratung über die Abſchaffung der Ehrenpreiſe ſein, die durch eine Ehrenurkunde erſetzt werden ſollen. Es iſt nicht das erſtemal, daß ein ſolcher Antrag zur Debatte ſteht, aber auch diesmal dürfte koum eine Mehr⸗ heit zu erzielen ſein. Trotzdem darf man geſpannt ſein wie ſich der Rudertag entſcheidet. Der Südd. Ruderverband hat bei ſeinem kürzlich in Mannheim ſtattgefundenen Ru⸗ dertag bekanntlich den Beſchluß gefaßt, daß alle Preiſe go⸗ geſchafft werden. Von öſterreichiſcher Seite liegt ein An⸗ trag vor, der im Gegenſatz zu Vorgeſagtem ſteht und ſogar die jeweils zweiten Boote im Rennen auszeichnen will. Nach Lage der Dinge und nach dem Grundſatz im deutſchen Ruderſport, daß nur einer Sieger ſein kann, iſt hier für die Oeſterreicher nicht viel zu erwarten. Zur Vermeidung von Spekulottonsmeldungen ſchreibt das Geſetz vor, daß eine Mannſchaft nicht zu mehreren am gleichen Tage ſteattfindenden Wettfahrten gemeldet wer⸗ den konn. Der Bund ſübdd. Regattaverbände beantragt unter beſtimmten Vorausſetzungen die Streichung dieſes Paragraphen. Laut einem Beſchluß des Dresdener Ru⸗ dertages von 1928 fand die Meiſterſchaftsregatta in den Jahren 1929⸗30 in Berlin ſtott. Der Verbandsausſchuß ſchlägt vor, Berlin auch für die beiden nächſten Jahre bei⸗ zubehalten. Verſchiedene Gegenanträge jedoch wollen das frühere Verhältnis wieder herſtellen. Hiernach ſollen die Meiſterſchaftsregatten von nun an wieder in jährlichem Wechſel zwiſchen Nord⸗, Süd⸗ oder Weſtdeutſchland abge⸗ halten werden. 5 Um die Abhaltung des nächſten Rudertages bewerben ſich die Städte Flensburg, Magdeburg und Wiesbaden. Erfolge Mannheimer Borer Schmitt und Bahr vom Vf. 86 ſiegen in Idar Einer Einladung folgend weilten Schmitt und Bahr vom Vf. 88 Mannheim am Sonntag in Idar, um gegen Stroh und Helm von Idar die Hauptkämpfe der Abendveranſtaltung zu beſtreiten. Es mögen wohl 1500 Zuſchauer geweſen ſein, die den Saalbau in Idar bis auf den letzten Platz füllten und hervorragenden Sport ſehen konnten. Schmitt hatte in dem heſſiſchen Meiſter Stroh⸗ Idar keinen unbekannten Gegner. Schmitt lag dauernd im Angriff, ſchlug aus allen Lagen links⸗rechts, ſo daß Stroh öfters in Doppeldeckung gehen mußte. Noch in der 1. Runde traf Stroh ein linker Groß am Kinn, der ihn zwang, ſein Heil im Clinch zu ſuchen. Schmitt wurde nach Ablauf der drei Runden Punktſieger. Im Kampfe Bahr⸗Mannheim gegen Helm⸗Idar diktierte Bahr in allen drei Runden den Angriff. Durch einen Magenhaken in der zweiten Runde wurde Helm auf den Beinen unſicher, konnte aber dieſe Schwächeperiode in der darauffolgenden Rundenpauſe überwinden und ſich bis zum Schluß, aller⸗ dings meiſtens in Doppeldeckung, halten. Bahr wurde Punktſieger. K. C. Hotkeykampf Deutſchland-England in Hamburg Der Deutſche Hockey⸗Bund zur Amateurfrage Der Vorſtand des Deutſchen Hockey⸗Bundes beſchäftigte ſich am Sonntag in ſeiner Sitzung vor allem mit dem viel umſtrittenen Amateurproblem und ſetzte gleichzeitig den Ort des Länderſpiels Deutſchland— England feſt. Mit Rück⸗ ſicht auf den beſonderen Wunſch der Engländer und auf die vorzüglichen Platzaulagen des Uhlenhorſter HC. wurde der Kampf nach Hamburg vergeben, wo er am Oſter⸗ ſamstag, 4. April 1931, ſtattfindet. Bezüglich des Standpunktes des DHB. zur Amateur⸗ frage wurde folgende Entſchließung angenommen:„Die öffentlichen Auseinanderſetzungen in der Frage des Ama⸗ teurgedankens geben dem DHB. Veranlaſſung, die deutſche Sportwelt und ihre Führer vor jeder Konzeſſion an den verſteckten Profeſſionalismus eindringlich zu warnen. Jedes 1 HSSS. 2 Gute Beſeuchtung in der Weristatt jst der beste Geseſſe. Aber riohlig angelegt und von genogender Stare muß die Beſeuchtung sein. An lioht spaten ist falsch, denn eſelctrisches Ljoht ist billiges Licht. Oe meisten Llehtanlagen sind veraltet, darum sollten Sie sioh von einem Flectro-liehtiachmann wegen herbesserung ſhrer lfohtanlage heraten lassen. f — — —— — 2 7 8 1 ell. 9 D Grundſatz, Sport nicht eine einträgliche Beſchäftigung ſein ſoll, erzieht Abweichen von dem unverrückbaren daß der zur Unwahrheit und macht uns die Erreichung unſerez Ziels der körperlichen und charakterlichen Erziehung der Jugend durch den Sport unmöglich. Der DHB. iſt ent⸗ ſchloſſen, ſeinem Grundſatz gegen jedermann rückſichtslog Geltung zu verſchaffen, um ſeine olympiſche Tradition zu wahren.“ Kunſtturnweltkampf Weinheim-Durlach-Pforzheim Tgde. Pforzheim ſiegt vor Weinheim Am Sonntag nachmittag ging in Weinheim Kunſtturn⸗ wettkampf zwiſchen Tgde. Pforzheim— Tbd. Durlach und Jahn Weinheim im Turnen am Reck, Barren und Pferd vor ſich. In demſelben konnte ſich die Tgde. Pforzheim mit 256 Punkten knapp vor der Turngenoſſenſchaft Jahn Wein⸗ heim behaupten, die 248 Punkte erreichte während auf dem dritten Platz der Tbd. Durlach mit 214 Punkten blieb. Bei der Siegerverkündigung konnte Gauvertreter Kuchenbeißer vom Badiſchen Neckargau ſolgende Turner mit den beſten Einzelleiſtungen feſtſtellen: 1. Heinzelbäcker, Jahn Wein⸗ heim 57 Punkte; 2. Fries, Tod. Durlach 56 Punkte: g. Max Jäckle, Tgde. Pforzheim 55 Punkte Er Kreistag der ſchwäbiſchen Turner Vorarbeiten zum Deutſchen Turufeſt Die ſchwäbiſche Turnerſchaft hielt in Schwäbiſch⸗ Hall ihren Kreistog ab, zu dem über 300 Delegierte aus allen Gauen des Turnkreiſes erſchienen waren. Die Ge⸗ ſchäftsberichte des Kreisvertreters, des Kreisoberturn⸗ warts und des Kreisfachwarts wurden einſtimmig geneh⸗ migt. Verſchiedene Entſchließungen, die ſich gegen den Mißbrauch des Schulunterrichts zur Bekämpfung der Deutſchen Turnerſchaft richteten, ſowie eine Entſchließung zur Gründung eines parlamentariſchen Landtag⸗Ausſchuſſes für Leibesübungen und eine wegen Einhaltung der Sonn⸗ tagsruhe wurden einſtimmig angenommen. Ferner wurde der Arbeitsplan für 1931 genehmigt. Wie aus den Aus⸗ führungen von Dr. Obermayer⸗Stuttgart hervorging, iſt man bereits mit allen Kräften on die Vorarbeit für das Deutſche Turnfeſt in Stuttgart herangegangen. Jahreshaupiverſammlung des Bob- Verbandes Die Jahreshauptverſammlung des Deutſchen Bob⸗Ver⸗ bandes wurde am Sonntag vormittag in Berlin fort⸗ geſetzt. Von Bedeutung iſt der Beſchluß, gemäß den internationalen Beſtimmungen in Zukunft nur noch Zweter⸗ und Viererbobrennen durchzuführen, anſtelle des bis⸗ herigen Fünferrennens. Dieſe Neuerung ſoll ſchon bei den nächſten deutſchen Meiſterſchaften vom 16. bis 18. Ja⸗ nuar in Winterberg in Kraft treten. Weiter wurden die deutſchen Vertreter für die internationalen Meiſter⸗ ſchaften im Zweier⸗ und Viererbob beſtimmt. Für die vom 24. bis 31. Januar in Oberhof ſtattfindenden Zweter⸗ Bobrennen werden Kiliau⸗Garmiſch und Fiſcher⸗Ilmenau die deutſchen Farben vertreten. Erſatzmann iſt Wenzel⸗ Krummhübel.— Zu den Vierermeiſterſchaften, die eben⸗ falls im Januar in St. Moritz ſtattfinden, entſendet der Deutſche Bobverband die Berliner Bernhard Kahn und Fritz Graues als Führer und als Erſatzmann von Mumm. Der nächſte Verbandstag findet im Herbſt 1981 in Berlin NAI erer nnd Dienstag, 21. Oktober Nationaltheater:„Götz von Berlichingen“, Schauspiel von Goethe, Schülervorſtellung, Aufang 15 Uhr.—„Miſſiſ⸗ ſippi“, Schauſpiel von Georg Kaiſer, ohne Kartenverkauf, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen: „Das Land des Lächelns“, 20 Uhr. Eng. Ehretſche Privat⸗Akademie. Fratrelſtr. 4: Konzert, 20,30 Uhr. Muſikaliſche Akademie: Zweites Akademiekonzert unter Lettung von Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtoch, im Muſenſaal, 20 Uhr. in Klavier⸗ Lichtſpiele: Alhambra:„Die große Sehnſucht“. Univerſum:„Die Drei von der Tankſtelle“. 85 Scala:„Schickſalswürfel“.— Schauburg:„Die große Sehnſucht“.— Roxy:„Unter den Boge von Paris“.— Gloria:„Rettung“. a la ſt⸗ 7 15 ater:„Hokuspokus“.— Capitol:„Lumpen⸗ call“. Sehensmürdigkeiten: Schloßmuſenm: Geöffnet täglich von 10—13. Uhr und 157 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr Furchgehend. Ausſtellung„Kupſerſtiche und Handzeichnungen der Cork⸗ Theodor⸗Zeit“,— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkund⸗ im Zeughaus: Sonntag vormtttags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 1517 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktags(mit Ausnahme Montags von 10—13 und 14—16 Uhr, on Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“.— Planetarium: 10 Uhr Be⸗ ſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Aheln Pegel] 16. 17. 18. 2021 Neckar ⸗Begen J 17 15 20, l. Baſel.981,80 1,64(1,83/127 0 Schulerinle..85.482.851.29 l. Mannheim 99 6410 3 Fehl.17.9608.78 5 353.21 Jaaftfeld.76.60128 115 Maxau.87 9166.736588 Plochingen.88.74 12 108 Mannhein.87.515,17.98.86 Heilbronn 168 4,50.44 L Taub 5,87.215,00 4,253.57 Köln.59.066,00.440406 8 1 1 1930 ts 21. Oktober Aus Baden Allgemeine Ortskrankenkaſſe Heidelberg 1 Kr. Heidelberg, 21. Okt. Der Ausſchuß der All⸗ emeinen Ortskrankenkaſſe Heidel⸗ 2 befaßte ſich am Sonntag mit der Beitrags⸗ ſenkung. Gegen den Widerſpruch der Arbeitgeber⸗ vertreter wurde durch Zweidrittel⸗Mehrheitsbeſchluß 7 die Vorlage des Vorſtandes angenommen, die einen Beitrag von 6,6 bezw. 5,7 Prozent vorſieht für Ver⸗ ſicherte, deren Lohn im Krankheitsfall weiterbezahlt 1 wird, mit Aufrechterhaltung der bisherigen Leiſtun⸗ gen. Die Arbeitgeébervertreter, die nach dieſer Be⸗ ſchlußfaſſung die Sitzung verließen, kündigten Be⸗ ſchwerde beim Oberverſicherungsamt in Mannheim an. In der gleichen Sitzung wurde ſodann die Schlußabrechnung vom Um bau des Ver⸗ waltungsgebäudes mit 155 226 RM. gutgeheißen und der Voranſchlag für 1931 angenommen. Schwere Unfälle I Weinheim, 20. Okt. Ein Auto, das zum hieſt⸗ gen Standesamt fuhr, hatte unterwegs einen Zu⸗ ſammenſtoß mit einem Radfahrer. Dabei erlitt der Letztere, und zwar der Erwerbsloſe Karl Schu h⸗ mann, nebſt ſchweren Kopfverletzungen einen Bruch des Naſenbeines. Das Hochzeitspaar, das in dem Auto ſaß, ſetzte ſeinen Weg zum Standesamt zu Fuß fort, während der Verunglückte dem hieſigen Städti⸗ ſchen Krankenhauſe zugeführt wurde.— In Leuters⸗ hauſen wurde der 26 Jahre alte Taglöhner Wilhelm Herbig beim Nebenbahnhof von einem Heu⸗ wagen überfahren, deſſen linkes Vorderrad ihm über die Bruſt ging. Lebengefährlich ver⸗ letzt, wurde der Verunglückte in das Städtiſche Kran⸗ 1 kenhaus nach Weinheim überführt. 5 Denkſtein für Hoffmann von Fallersleben N f 1 I Weinheim a. d.., 20. Okt. Der Verwaltungs⸗ rat des Gemeinnützigen Vereins Weinheim beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung auf Anregung des erſten Vorſitzenden, Kreisrates Karl Zinkgräf, dem Dichter Hoffmann von Fallersleben, der im Jahre 1843 vorübergehend in Weinheim weilte, am Gartenhauſe gegenüber der Wirtſchaft„Zur Burg Windeck“ eine Denktafel zu errichten. Der Dich⸗ ter war zu jener Zeit aus Mannheim in Beglei⸗ tung von Hecker und dem badiſchen Miniſter Frei⸗ herrn von Itzſtein und Herrn Soiron herüber nach Weinheim gekommen und beſuchte den Wirt Fried⸗ rich Härter, den Volksmann und ſpäteren Zivil⸗ kommiſſar. Es wurden dabei Reden gehalten und Lieder geſungen. Die Erinnerung daran ſoll nun⸗ mehr durch eine Denktafel vor dem Gartenſaale, wo ſich die damalige Wirtſchaft befand, feſtgehalten werden. Jugendliche Kirchendiebe * Hilsbach, 20. Okt. Die Opferſtockdſebe, die ſeit Oſtern d. Js. faſt regelmäßig Sonntags die Opferſtöcke in der katholiſchen Kirche aufbrachen und f beraubten, ſind nun gefaßt worden. Es handelt 1 ſich um vier Jugendliche, die als Beweggrund ihres Tuns Mangel an Taſchengeld angaben. 4 Eine unruhige Nacht * Karlsruhe, 21. Oktober. In der Nacht zum Montag gegen halb 3 Uhr morgens wurden in der östlichen Kaiſerſtraße zwei Herren von Kommuni⸗ ſten angegriffen, die in ihnen heimkehrende Natio⸗ nalſozialiſten vermuteten. In der gleichen Nacht wurde ein junger Hilfsarbeiter auf dem Schloßplatz von einigen Nationalſozialiſten mißhandelt. Ecke Haupt⸗ und Kelterſtraße in Durlach wurde am Sonntag abend ein Hilfsarbeiter im Laufe eines Wortwechſels von einem Nattonalſozialiſten mit einem Meſſer ins Geſäß geſtochen. Der mutmaß⸗ liche Täter wurde feſtgenommen. Am Samstag und Sonntag mußte die Polizei gegen 48 Perſonen wegen groben Unfugs(großenteils Schlägereien) und Ruheſtörung einſchreiten. Sieben Perſonen muß⸗ ten dabei feſtgenommen werden. Außerdem gelangen vier Perſonen wegen Körperverletzung(darunter zwei wegen erſchwerter) zur Anzeige. Zehn Per⸗ ſonen wurden in ſinnlos betrunkeunem Zu⸗ ſtan d aufgeleſen und in Schutzhaft genommen. Fünf Familien obdachlos * Bonndorf(Schwarzwald), 21. Oktober. Geſtern morgen gegen 4 Uhr brach im Gaſthaus„Zum a Sonntag“ Feuer aus, dem das ganze An weſen außer dem angebauten alten Teil zum Opfer fiel. Fünf Familien mit 17 Kindern ſind ob⸗ dachlos geworden. Der Gebäudeſchaden wird auf f 4 000 Mark geſchätzt, der Fahrnisſchaden iſt noch ö nicht zu überſehen. Der Gaſtwirt Auguſt Morath ö wurde bereits vor drei Wochen von einem Brand heimgeſucht, der jedoch in ſeinen Anfängen erſtickt werden konnte. Als der Tat verdächtig wurde ſ. Zt. das 17jährige Dienſtmädchen Moraths verhaftet. Sie befindet ſich noch heute in Haft und hat bereits eingeſtanden, den damaligen Brand gelegt zu haben. Die jetzige Brandurſache iſt noch unbekannt. Redakteur Beha f * Konſtanz, 21. Okt. Im Alter von 41 Jahren verſtarb hier der Redakteur Emil Beha. Beha war 0 Jahre im Redaktionsverband der„Konſtanzer Nachrichten“(heute„Deutſche Bodenſeezeitung“), und zwar während der letzten zehn Jahre als Lokal⸗ redakteur tätig. Er war in Unterbränd im Schwarz⸗ wald geboren, beſuchte das Gymnaſium in Donau⸗ eſchingen und ergriff ſodann den Redakteurberuf, den er bis zu ſeinem Tode ausübte. * * Sinsheim(Amt Raſtatt), 21. Okt. Der beim Abtransport eines Laſtwagens verunglückte 29 Jahre alte Arbeiter Guſtav Keller iſt ſeiner ſchweren trerlebung(Leberquetſchungb erlegen. Um ihn dauern Frau und zwei kleine Kinder. 1 Tägliche Berichte der Neu 3 7 27 5 3 25 r 3 en Mannheimer Zeitung —. KRaubmord in Ludwigshafen Der Täter noch nicht gefaßt-Eine Belohnung ausgeſetzt * Ludwigshafen, 21. Okt. Zu dem bereits im geſtrigen Montag⸗Abend⸗ blatt gemeldeten Raubmord erfahren wir noch folgendes: Hausleute haben Albrecht Dietrich am Samstag abend gegen 8 Uhr noch klopfen hören. Ueber das Verbrechen können ſie keine An⸗ gaben machen, da keine irgendwie auffälligen Ge⸗ räuſche oder dergl. zu ihnen gedrungen ſind. Auch ein im benachbarten Hof liegender Hund hat ſich ruhig verhalten. Der Täter muß ſich in den Räumen des Ermordeten gut ausgekannt haben, denn es iſt mög⸗ lich, dieſe von zwei Straßeneingängen aus zu er⸗ reichen. Bemerkenswert iſt, daß der zur Tat be⸗ nutzte Hammer ein ſolcher der gebräuchlichen Art und kein Schuſterhammer iſt. Die furchtbaren Ver⸗ letzungen, die Dietrich beigebracht wurden, laſſen den Schluß zu, daß die Kleidung des Mörders un⸗ bedingt mit Blut beſpritzt oder beſudelt ſein muß. Die Kriminalpolizei Ludwigshafen diesbezügliche Wahrnehmungen bei Perſonen unverzüglich mitzuteilen. Ihr ſind auch ſonſtige geringfügige Einzelheiten, wie auffallend größere Geldausgaben des geſuchten Täters von Intereſſe. Auch werden Perſonen, die den Ermor⸗ deten am Samstag ſpät abends etwa noch aufgeſucht haben, erſucht, ſich bei der Kriminalpolizei zu melden. Die Kreisregierung der Pfalz hat auf die Ergreifung des Täters eine Belohnung von 200 Mk. aus⸗ geſetzt. Es muß auch angenommen werden, daß der Täter ſein Opfer auf das Bett warf. Dabei kam Dietrichs Kopf nach hinten zu liegen. Durch dieſe Lage ver⸗ blutete der Unglückliche, ohne das Bewußtſein wieder⸗ erlangt zu haben. Die genaue Todesurſache wird die gerichtliche Sektion ergeben. Daß kein Kampf ſtatt⸗ gefunden hat, Dietrich ſich auch nicht mehr im Bett ge⸗ wälzt hatte, beweiſt das ordentlich daliegende Bett und die ruhige Haltung des Toten. Der Täter hat aber trotzdem ſeinem Opfer noch mehrere furchtbare Schläge ins Geſicht und auf den Kopf verſetzt, die das Geſicht furchtbar verſtümmelten. Dietrich hat am Samstag nachmittag noch einen 50 Markſchein eingenommen; da er zur Kirchweih in ſeine Heimat fahren wollte und dorthin immer einen Betrag von zwei⸗ bis dreihundert Mark mit⸗ nahm. Das Geld wurde aber nicht gefunden. Der bittet, ihr verdächtigen Täter muß die Lebensgewohnheiten des Ermordeten genau gekannt haben. Nur ſo läßt ſich erklären, daß er gerade an dem Tag den Dietrich ermordete, an dem ſein Verſchwinden nicht ſofort auffallen mußte. Der Hausbeſitzer, Gewerberat Kuhn ließ mit einem Sperrhaken das anſtoßende Schlafzimmer öffnen— ſo wurde die Kriminalpolizei erſt gegen 10 Uhr, 36 Stunden nach der Tat, benachrichtigt. Der ermordete 26jährige ledige Schuhmacher Albert Dietrich betrieb ſeit 1929 ein ſelbſtändiges Schuhreparaturgeſchäft in der Oggersheimerſtraße 15 in Ludwigshafen. Dietrich hatte das Geſchäft von ſeinem Vorgänger, dem Schuhmachermeiſter Roll erworben, um ſich ſelbſtändig zu machen. Neben Reparaturarbeiten fertigte er auch neue Schuhe, ſo⸗ wie ſchwierige orthopädiſche Fachabeiten an. Seinem Fleiß und ſeiner Tüchtigkeit hatte er es zu danken, daß ſein Geſchäft verhältnismäßig gut ging und er viel zutun hatte. Er ſtrebte nicht nur wirtſchaft⸗ lich nach oben, ſondern ſuchte auch guten geſellſchaft⸗ lichen Umgang. Am Tatort weilte Oberſtaatsanwalt Dr. Keller und Amtsgerichtsrat Muckle von Frankenthal, ſo⸗ wie Gerichtschemiker Dr. Graff von Mannheim und der Vertreter des Bezirksmedizinalrats Dr. Bodenheimer⸗ Ludwigshafen. Fingerabdruck⸗ ſpuren laſſen ſich vor allem an dem aufgefundenen Hammerſtiel finden. Auch die Türklinke zum Schlaf⸗ zimmer wird daktyloſkopiſch unterſucht. Die Pflaſter⸗ ſteine des Hofes können leider keinen Anhaltspunkt mehr bieten, da zuviel Paſſanten die etwaigen Spuren verwiſcht haben. N Die Kriminalpolizei Ludwigshafen arbeitete fieberhaft, leider konnte aber Polizeirat Probſt in einer Preſſekonferenz am Abend keine Mitteilung über den in Frage kommenden Täter machen. Nur der Hergang der furchtbaren Tat, die ſich als eine der ſchwerſten Verbrechen in der Ludwigs⸗ hafener Kriminalgeſchichte darſtellt, konnte rekonſtruiert werden. Beſonders ſchauerlich muß man es empfinden, daß die Tat mitten im Zentrum Ludwigshafens, an der Straßenecke Bismarckſtraße und Oggersheimerſtraße ſich ereignet hat und keiner der Hausbewohner auch nur das Geringſte bemerkt hat. Die verſchiedenen Mitteilungen aus Publikums⸗ kreiſen ergeben hoffentlich recht bald einen Anhalts⸗ punkt, um den Mörder eines rechtſchaffenen Menſchen zu faſſen. Verbandstag der bayeriſchen Baugenoſſenſchaften * Ludwigshafen, 20. Oktober Am Samstag abend trat der Verband bayeriſcher Baugenoſſenſchaften,⸗Geſellſchaften und Vereine zu ſeinem 21. ordentlichen Verbandstag im Pfalz⸗ bau zuſammen. Der Vorſitzende des Verbandes, Prof. Dr. Buſching, begrüßte nach einleitenden Worten unter Hinweis auf die befreite Pfalz die zahlreich erſchienenen Mitglieder und Ehrengäſte. Bürgermeiſter Kleefoot⸗Ludwigshafen dankte in län⸗ geren Ausführungen im Namen der Stadt und ber Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft Ludwigshafen. Anſchließend gab das Vorſtandsmitglied Richter den Rechen⸗ ſchaftsbe richt. Am 1. Januar 1929 gehörten dem Verband 242 Bauvereinigungen als Mitglieder an. Der Zugang im Jahre 1929 betrug 13, der Abgang 5, ſodaß ſich der Mitgliederſtand am 1. Januar 1930 auf 250 belief. Im Stückjahr 1930(bis 1. Oktober 1930) ſind inzwiſchen weitere acht Bauvereinigungen beigetre⸗ ten, fünf ſchieden aus(davon vier durch Ausſchluß und eine infolge Liquidation). Der Mitgliederbeſtand beträgt zurzeit alſo 253. Außerdem liegen vier Neu⸗ anmeldungen vor, die noch nicht vollzogen ſind. Das geſamte Betriebskapital der 251 berichtenden Bauvereinigungen betrug rund 212 000 000 RM. Von dem geſamten Betriebskapital ſtellen die Hy⸗ potheken mit rund 129 000 000 RM. und die ſon⸗ ſtigen Schulden(ſonſtige Darlehen, laufende Bank⸗ kredite, Bauſchulden uſw.) mit rund 47 000 000 RM., das ſind insgeſamt 176 000 000 RM., rund 83 Proz. des geſamten Betriebskapitals dar. Die Zahl der ordentlichen Verbandsreviſtonen betrug im verfloſſenen Berichtsjahr 266. Außer⸗ ordentliche Reviſionen wurden außerdem 13 vorge⸗ nommen. Von den Reviſionen entfallen bereits 199 ordentliche Reviſionen auf das Stückjahr 1930. Zu Beginn des Baujahres 1930 hat Miniſterialrat Gruber den gemeinnützigen Bauvereinigungen ſelbſt geraten, in der Bautätigkeit eine Pauſe eintreten zu laſſen, um in einigen Ruhejahren eine endgültige Finanzierung der vielfach mit drückenden kurzfriſti⸗ gen Schulden begonnenen und durchgeführten Bauten zu bewirken. 5 Die gemeindlichen Wohnungsfürſorgegeſellſchaften haben ſich in den Großſtädten angeſichts der nach wie vor fortbeſtehenden Wohnungsnot kräftig weiter entwickelt. Sie haben beiſpielsweiſe in München, Nürnberg und Ludwigshafen a. Rh. quantitativ und qualitativ Erhebliches geleiſtet. Anſchließend folgte der Bericht der Kaſſenreviſoren und Antrag auf Entlaſtung des Vorſtandes. Die Ab⸗ ſtimmung ergab einmütige Zuſtimmung. Zum Vor⸗ anſchlag referierte Prof. Buſching gleichzeitig über die endgültige Feſtſetzung der Beiträge und Erhebung eines Sonderbeitrages. Alle Punkte des Referats wurden einſtimmig angenommen. Herr von den Hoff erſtattete den Bericht der Ver⸗ bandsreviſoren. Eine Ausſprache fand nicht ſtatt. Der Verbandsvorſtand wurde ermächtigt, einen weiteren Verbandsreviſor anzuſtellen. Anſchließend wurde zur Wahl des Verbandsbeirates geſchritten. Für Lud⸗ wigshafen a. Rh wurden gewählt: Landtagsabg. Diſſinger, Prokuriſt Hauck. Für die Pfalz: Direktor Rhein ⸗Kaiſerslautern, Architekt Merchel⸗ Speyer. Folgender Antrag wurde angenommen: Der Verbandstag beauftragt den Verbandsvorſtand, bei der bayeriſchen Staatshauptkaſſe dahin zu wirken, daß bei den von ihr eingeforderten Zinszahlungen für die einzelnen Staatsdarlehen die Zins⸗ und Til⸗ gungsbeträge ausgeſchieden werden. Der Sonntagvormittag begann im Ufa⸗Palaſt in Ludwigshafen mit einem 8 Lichtbildervortrag von Regierungsrat 1. Kl. Lang⸗Speyer, über die Entwicklung des pfälziſchen Kleinwohnungs⸗ baues. Zu der Vormittagstagung waren wiederum zahlreiche Ehrengäſte erſchienen. Staatsſekretär Funke dankte für die warmen Worte des Vorſitzenden und betonte ſeine Mitarbeit an den Beſtrebungen des Verbandes. Er gedachte be⸗ ſonders derer, die in der ſchweren Zeit der Be⸗ ſatzungsnöte das Genoſſenſchaftsweſen aus⸗ gebaut und weitergepflegt haben. Erfreulich ſei, daß ſich in der Pfalz der Gedanke des Einfamti⸗ lienhauſes durchſetze, eine Quelle der Volks⸗ geſundheit. Er wünſcht treues Zuſammenhalten zwi⸗ ſchen rechtsrheiniſchem Bayern und der Pfalz. Im Auftrag der Reichsbahngruppenverwaltung Bayern dankte Reichsbahnwart Kuwalds⸗Lud⸗ wigshafen für die Einladung und erwähnte die Mit⸗ arbeit der Reichsbahn an der Genoſſenſchaftsarbeit. Regierungsrat Klein gab an Hand ausgezeichneter Lichtbilder einen Ueberblick über den Wohnungsbau in der Pfalz von 19191930. Im Anſchluß daran refe⸗ rierte über das Thema„Gemeinnützigkeitsgeſetz und Bauvereinigungen“ Dr. Draeger vom Hauptver- band Deutſcher Berufsgenoſſenſchaften, der Spitzen⸗ organiſation der etwa 3000 gemeinnützigen Bauver⸗ einigungen. Das in Rede ſtehende Geſetz ſtelle eine Vereinheitlichung der einſchlägigen Beſtimmungen des Reichs⸗ und Landesrechts dar, und beabſichtigt dadurch eine ſtellenweiſe ſtarke Rechtsunſicherheit auf dieſem Gebiet. Es ſei in aller Form feſtzuſtellen, daß das Geſetz in keiner Weiſe den gemeinnützigen Bau⸗ vereinigungen irgendwelche neue Steuererleichterun⸗ gen gewähre. Aus der Pfalz Im Streit erſchoſſen „ Ludwigshafen, 20. Okt. Am Samstag vormittag geriet in einem Haus in der Mundenheimerſtraße ein 33 Jahre alter verheirateter Kaufmann mit einem 24jährigen ledigen Tagner in Streit, wobei der Kaufmann mit einer Piſtole auf den Tagner ſchoß und ihn am Kopf ſchwer verletzte. Im Krankenhaus wurde der Verletzte ſofort opertert. An den Folgen der Verletzungen ſtarb der Tagner in der Nacht zum Montag. Der Täter wurde ver⸗ haftet. Schwer verletzt aufgefunden * Mundenheim, 20. Okt. Auf der Landſtraße Neu⸗ hofen⸗Waldſee wurde geſtern abend der 35jährige Fabrikarbeiter Eugen Alexander von Munden⸗ heim ſchwer verletzt aufgefunden und in das St. Marienkrankenhaus verbracht. Alexander hat einen Schädelbruch und vermutlich auch innere Verletzungen erlitten. Er dürfte von einem Auto überfahren worden ſein. Troſtloſe Lage der Ziegeleien * Rheingönheim, 21. Okt. Das Verkaufsgeſchäft der pfälziſchen Ziegeleien leidet außerordentlich unter der Depreſſion des Baumarktes. Bis Ende Juli war eine ſaiſonmäßige Belebung feſtzuſtellen; doch traten im Auguſt ſtarke Rückſchläge ein, die bis jetzt angehalten haben und zahlreiche Betriebe zwangen, größere Perſonaleinſchränkungen vor⸗ zunehmen. Die Preiſe ſind außerordentlich niedrig und decken kaum die Geſtehungskoſten. Da nennens⸗ werte Aufträge nicht eingehen, iſt mit weiteren Ein⸗ ſchränkungen und Stillegungen zu rechnen. Motorrad gegen Radfahrerin * Frankenthal, 20. Okt. Auf der Edigheimer Straße fuhr am Sonntag abend dem auf der rechten Straßenſeite fahrenden Techniker Gittermann eine Radfahrerin direkt ins Ra d. Der Anprall war ſo heftig, daß beide Fahrzeuge um geworfen wurden, wobei der Motorradfahrer ſchwer verletzt und bewußtlos ins Krankenhaus geſchafft werden mußte. Die Radfahrerin und ihr auf dem Rückſitz mitfahrendes Kind kamen mit dem Schrecken davon. Die älteſten Einwohner in Speyer * Speyer, 21. Okt. Frau Katharina Schmitt, wohnhaft in der Diakoniſſenſtraße, dürfte die älteſte Speyerin ſein, nachdem der 94 Jahre alte Zollbeamte a. D. Lacher kürzlich geſtorben iſt. Sie iſt am 8. Aug. 1838 geboren und erfreut ſich noch voller körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit. Die nächſtälteſten Speyerer ſind 88 Jahre alt, es ſind dies Ludwig Thiry und Küfermeiſter Johann Ullrich. Zur Unterſchlagung beim Gaswerk Kaiſerslautern, 21. Okt. Zu den Unregelmäßig⸗ keiten beim Städt. Gaswerk wird von der Preſſeſtelle des Landgerichts mitgeteilt, daß ſeit 12. Auguſt bei dem hieſigen Landgericht ä eine Vorunterſuchung wegen Unterſchlagung u. a. gegen die beiden Angeſchuldigten Prokuriſt Rohr und Direktor Heußer anhängig iſt. Vor deren Abſchluß kann über das Ergebnis der Unterſuchung— die ſich der erforderlichen Buchprüfung wegen länger hinaus⸗ ziehen muß— nichts mitgeteilt werden. * nd. Daunſtadt, 21. Okt. Dem Elektrotechniker der Pfalzwerke, Georg Werling, iſt geſtern an dem ſehr verkehrsempfindlichen Bahnübergang auf der Dannſtadter Höhe, wo ſich fortgeſetzt ſchwere Un⸗ fälle ereignen, ebenfalls ein bedauerliches Unglück zugeſtoßen. Werling fuhr gegen 9 Uhr von Mutter⸗ ſtdt nach Neuſtadt a. d. Höt. Am Bahnübergang wollte er ein Auto überholen; geriet jedoch mit dieſem in Kolliſion, ſodaß an ſeinem Motorrad die Bremsvorxichtung zerriſſen wurde. Werling wurde auf die Straße geſchleudert und erlitt bei dem Sturz Verletzungen am Kopf. Außerdem wurde ihm ein Ohr abgeſchleift. Sanitäter brachten Werling in das Krankenhaus Ludwigshafen. Aus Heſſen Schwere politiſche Zuſammenſtöße * Worms, 21. Okt. In der Nacht auf den 19. Ok⸗ tober kam es in der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße zu einer Schlägerei zwiſchen Nationalſozialiſten und Kommu⸗ niſten, in deren Verlauf auch Schüſſe abgegeben wur⸗ den. Zwei Anhänger der Kommuniſten wurden durch dieſe Schüſſe leicht verletzt. Die Nationalſozialiſten fuhren trotz des beſtehenden Verbots in geſchloſſenem Zuge mit Fahrrädern und Perſonenkraftwagen durch die Stadt, um, von einer auswärtigen Veranſtaltung heimkehrend, ihr Parteilokal aufzuſuchen. Sie wol⸗ len hierbei von den Kommuniſten, die gleichfalls von einer auswärtigen Veranſtaltung mit der Bahn heimkehrten, angegriffen worden ſein. Eine ſofortige Durchſuchung des Parteilokals der National⸗ ſozialiſten ſowie ſämtlicher anweſenden National- ſoztaliſten förderten keine Waffen zutage. Die Kom⸗ muniſten haben ſich gleich nach dem Vorfall entfernt. Am Sonntag, 19 Uhr, fand in der Mainſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen Nattionalſoztaltſten und Kommuniſten ſtatt, in deſſen Verlauf ebenfalls Schüſſe fielen. Beim Eintreffen des Ueberfall⸗ kommandos entfernten ſich die Teilnehmer. U ä Chefredakteur; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kanſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport unz Vermiſchtes: Willy Müller ⸗Handelsteil: Kurt Ghmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— e und geſchäftliche Mlt⸗ tellungen: Jako Fande, fämtlich in annhelm— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeref Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1.—86 Für unverlangte Beiträge kleine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückporto HANDELS- d WIRTSCHAFT-ZEIT Mittag-Ausgabe Nr. 4 Dienstag, 21. Oktober 1930 — fler Neuen Mannheimer Zeitung Die Konlingentierungs⸗ Verhandlungen in der Zuckerinduſtrie Seit längerer Zeit werden in der Zuckerinduſtrie Ver⸗ handlungen geführt, die eine Kontingentierung der Zucker⸗ erzeugung bezwecken. Bekanntlich ſtehen drei verſchiedene Entwürfe, nach denen das Grundkontingent für jede ein⸗ zelne Fabrik berechnet werden ſoll, zur Debatte, ohne daß es bisher gelungen iſt, zu einer Einigung zu kommen. In der Ausfuhrvereinigung der deutſchen Zuckerinduſtrie, die die Verhandlungen führt, hat man jetzt einen anderen Weg beſchritten, auf dem man hofft, ſchneller zum Ziele zu gelan⸗ gen. Um die gegenſätzlichen Auffaſſungen über die Höhe des Kontingents beſſer ausgleichen zu können, macht man jetzt den Verſuch, das Grundkontingent in den einzelnen Zucker⸗ erzeugungsgebieten durch regionale Unterkommiſſionen feſtzuſetzen. Es werden alſo für jeden Wirtſchaftsbezirk Ausſchüſſe eingeſetzt, die in Verhandlungen mit den ein⸗ zelnen Fabriken das Kontingent feſtſetzen und auf dieſe ver⸗ teilen ſollen. Die Schwierigkeit beſteht darin, bei einer ſolchen Verhandlungsweiſe gleichwohl zu einer Verminde⸗ rung der Zuckererzeugung zu kommen, denn bei einer regio⸗ nalen Feſtſetzung des Grundkontingents dürften die Wünſche der einzelnen Bezirke auf Erlangung eines höheren Kontingents ſtärker zum Durchbruch kommen als bei der bisherigen zentralen Verhandlungsweiſe. Wie wir hören, iſt jedoch beabſichtigt, die definitive Feſtſetzung des Geſamtkontingents, das ſich alſo aus der Summierung der einzelnen regionalen Kontingente ergibt, der Berliner zen⸗ tralen Leitung der Zuckerinduſtrie vorzubehalten. Veginn der neuen Zuckerkampagne Die deutſchen Zuckerfabriken im September Im September wurden insgeſamt von den deutſchen Zuckerfabrilen in Rohzuckerwert berechnet 105 998 Dz. her⸗ geſtellt, dagegen im September 1929 54 885 Dz. Die Rü⸗ benverarbeitung im September belief ſich auf 814088 (114978) Dz. Gewonnen wurden 25 928(648) Dz. Roh⸗ zucker und 203 511(221638) Dz. Verbrauchszucker. Die Stärkezuckerfabriken gewannen im September 3433(6440) Di. Stärkezucker in ſeſter Form und 35 060(33 8950 Dz. Skärkezucker in Sirup. In den freien Verkehr überführt wurden im September 1233 033(1 186 884) Dz. Verbrauchs⸗ zucker und 926(1054) Dz. Rohzucker, auf die 1296(12,46) Mill./ Zuckerſteuer entfallen. Insgeſamt wurden 13,15 (12,67) Mill.„ Zuckerſteuer vereinnahmt. Allgemeine Deutſche Kreditanſtalt Leipzig.— Befrie⸗ digendes Halbjahresergebnis. In der Semeſtralſitzung des Aufſichtsrats berichtete der Vorſtand über den bisherigen Verlauf des Geſchäftsjahres im Jahre 1930. Im Zufam⸗ menhang mit der fortſchreitenden Stagnation im Wirt⸗ ſchaftsleben zeigen die Umſatzziffern einen wenn auch nicht erheblichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Das Ergeb⸗ nis kann, wenn auch naturgemäß die Wirtſchaftskriſe nicht ohne Einfluß geblieben iſt, als relativ befriedigend be⸗ zeichnet werden. Der Vorſtand teilte weiter mit, daß ſeine Mitglieder ſich entſchloſſen hätten, mit ſofortiger Wirkung auf 20 v. H. ihrer Gehälter zu verzichten. Der AR. be⸗ ſchloß. Dr. Gerhard Sachau, zur Zeit Direktor der DDD.⸗ Bank in Frankfurt am Main, zum Mitglied des Vor⸗ ſtandes zu ernennen. Der Eintritt des Herrn Dr. Sachau in den Vorſtand der Adca erfolgt am 1. Januar 1931. Frankfurter Bankverein. Bekanntlich hat eine GB. am 18. März eine Zuſammenlegung des Aktienkapitals 10001 und Wiedererhöhung von 1000 auf 50 000„ be⸗ ſchloſſen. Nunmehr wird auf den 11. November eine neue G. einberufen, die der Ueberleitung des Spargeſchäfts auf die Städtiſche Sparkaſſe Frankfurt a. M. zuſtimmen ſoll. Außerdem ſoll ein Bericht des Aufſichtsrates über die Prüfung der Verhältniſſe der Bank und über die er⸗ griffenen Maßnahmen erſtattet ſowie eine Berichtigung zurückliegender Bilanzen vorgenommen werden. * Verfrühte Abſchlußmeldungen über die Vereinigten Stahlwerke AG. Soeben erſt iſt das Geſchäftsjahr 1929⸗90 der Vereinigten Stahlwerke AG. abgelaufen und ſofort tauchen auch ſchon beſtimmt gehaltene Vorſchätzungen über die vorausſichtliche Dividende des Unternehmens auf. Von Verwaltungsſeite wird darauf hingewieſen, daß alle dieſe Verlautbarungen mehr oder minder Kombinationen ſind. Die Abſchlußarbeiten ſeien noch im Gange, ſo daß ſich da⸗ her eine ſichere Vorausſage heute noch gar nicht ermög⸗ lichen laſſe. Damit entfallen alle Kombinationen von der Beibehaltung des vorjährigen Dividendenſatzes, evtl. Er⸗ höhung der vorjährigen Dividende u. a. m. Einen ge⸗ wiſſen Rückſchluß auf die finanziellen Ergebniſſe des Ge⸗ ſchäftsfſohres der Vereinigten Stahlwerke Ac. geſtatten Hie kürzlich veröffentlichten Produktions⸗ und Umſatzziffern des vierten Quartals 1929⸗30, Juli bis September 1930. Das Unternehmen wird ſelbſtverſtändlich bei der Bemeſ⸗ ſung der Gewinnausſchüttung einerſeits den veränderten geſchäftlichen Ergebniſſen, andererſeits aber auch dem Ren⸗ tenerfordernis, das in der Zeit einer ſtarken Börſendepreſ⸗ 655 beſonders im Vordergrund ſteht, Rechnung zu tragen en. * Hoeſch und Köln⸗Neueſſen— Vor einer Dividenden⸗ rebuktion um 1 v. H. Daß am 30. Juni abgelaufene Von den Weltrohſtoffmärkten Suchen nach neuen Wertgrundlagen—„Wettlauf“ zwiſchen Produktionseinſchränkung und Nachlaſſen des Konſums In Anpaſſung an die veränderten Kaufkraft⸗Verhält⸗ niſſe und in Zuſammenhang mit der weltpolitiſchen Beun⸗ ruhigung, die jedes wirtſchaftliche Planen, jede Unter⸗ nehmungsluſt ſelbſt auf kürzere Sicht verbietet, befinden ſich die Rohſtoffmärkte der Welt zur Zeit in einem Zwt⸗ ſchenſtabium, das als ein Suchen nach neuen Wert⸗ grundlagen bezeichnet werden muß. Der Zuſtand ausgeſprochener Baiſſe iſt in den letzten Wochen einer ſtarken Unausgeglichenheit gewichen. Agrar⸗Erzeugniſſe und Genußmittel waren heftigen Schwankungen unterwor⸗ fen. Als Sonderbewegung trat in Verbindung mit den braſilianiſchen Unruhen eine unvermittelte Steigerung in greifbaren Kaffees ſowie in den nahen Terminen ein. Gbenſo wirkten die bevorſtehenden Beſprechungen der inter⸗ nationalen Zuckerproduzenten auf die Rohzuckermärkte an⸗ regend ſodaß gegenüber den Tiefpreiſen von Ende Sept. Steigerungen von 25— 30 v. H. zu verzeichnen waren. Da⸗ gegen konnte man aus der eher ſchwächeren Veran⸗ lagung der textilen und metalliſchen Roh⸗ ſto f fe das geringe Vertrauen ableſen, das man allgemein der Konjunkturentwicklung entgegenbringt. Hier war es einesteils die Konkurrenz, die ſich die einzelnen Faſer⸗ ſtoffe einſchließlich der Kunſtſeide untereinander bereiten, anderenteils eine in dieſem Umfange bisher unbekannte Häufung der Metallbeſtände, die den Baiſſedruck verſtärkten und jede Stabiliſierung auf noch ſo niedriger Preisgrund⸗ lage bisher verhinderten. Mit Proſeſſor Irving Fiſher ſind ſich viele Geſchäfts⸗ leute ſeit längerem darüber einig, daß der Preisrückgang in der gangen Welt nur der Anfang einer großen Bewegung der Jahrhundert⸗Baiſſe der Preiſe iſt. Die Auffaſſung, daß dieſer außerordentlichen Bewegung mit althergebrachten Maßnahmen zu begegnen iſt, iſt längſt über Bord geworfen worden. Teils fehlen noch die richtigen Mittel, um die verarbeitenden Induſtrien, die durch die Rohſtoff⸗Baiſſe jeder geordneten Kalkulationsmöglichkeit beraubt worden ſind, gegen Kriſenempfindlichkeit zu ſchützen. Teils fehlt es an der Einſicht, neue Wege grund ſätz⸗ licher Natur zu beſchreiten und einer neuen wirtſchaftlichen Proſperität das Feld zu bereiten. Die Stützungsaktionen, die nacheinander bei den verſchieden⸗ artigſten Agrar⸗Erzeugniſſen und Induſtrie⸗Rohſtoffen in Anwendung gebracht wurden, ſind ſämtlich zuſammen⸗ gebrochen. Es fragt ſich, ob die Aktionen politiſcher Natur, wie man ſie neuerdings in den Vereinigten Staaten in Zuſammenhang mit dem in Ausſicht ſtehenden Wahlkampf im Auge hat, mehr Erfolg verſprechen, da ſich die Durch⸗ ſetzung der wirtſchaftlichen Grundgeſetze— und gerade in den Vereinigten Staaten hat der notwendige Prozeß einer Anpaſſung der Produktion an die verringerten Markt⸗ bedürfniſſe bisher eine Verzögerung erfahren— durch geld⸗ polttiſche Aktionen wohl verſchleiern, aber letzten Endes nicht aufhalten läßt. Seit Jahresfriſt etwa, als die amerikaniſche Konjunktur⸗ Kurve jäh abzuſinken begann, hat ſich ein ſtändiger„Wett⸗ lauf“ zwiſchen Produktionseinſchränkung und Nachlaſſen des Konſums entwickelt, bei dem ſich der rückläufige Weltkonſum bisher ſtändig als der Stärkere von beiden Teilen erwieſen hat. Eine derartige Stauung und Anhäufung von Vorräten, wie ſie gegen⸗ wärtig bei einer großen Anzahl Welthandelsartikel zu be⸗ obachten iſt, kann nur durch eine Periode ſehr niedriger Geſchäftsjahr bei der Eiſen⸗ und Stahlwerk Hoeſch AG. und dem Köln⸗Neueſſener Bergwerksverein ſtand mit ſei⸗ ner erſten Hälfte noch im Zeichen recht günſtiger Kohlen⸗ konſunktur und auch noch befriedigender Ergebniſſe der Eiſeninduſtrie. Auch in den dann folgenden Monaten gin⸗ gen die Erträge erſt ſchrittweiſe zurück, ſo daß das Ge⸗ winnergebnis des Geſchäftsjahres 1929-30 noch nicht allzu ſtark gegenüber dem vorjährigen verſchlechtert ſein kann. Bei dieſen beiden durch Intereſſengemeinſchaft verbun⸗ denen Geſellſchaften, die im Vorjahre ihre Dividenden noch um J v. 93 erhöht haben(bei Hoeſch auf 7, bei Köln⸗ Neueſſen auf 774 v. 9873 kann ſich die Depreſſion alſp in den bevorſtehenden Abſchlüſſen noch nicht ſo ſtark ausge⸗ wirkt haben wie bei Montanunternehmungen mit ſpäter liegenden Abſchlußterminen. Immerhin iſt lt. B. T. mit Rüchſicht auf die weitere Entwicklung eine Dividenden⸗ reduktion nicht unwahrſcheinlich geworden. Ihr Ausmaß wird in informierten Kreiſen auf ca. 1 v. H. geſchätzt. * Die Organiſierung des Stahlkartells. Wie Havas meldet, werden über die in Paris geführten Verhandlun⸗ gen zur Organiſterung des Stahlkartells keinerlei Aus⸗ laſſungen über das Ergebnis der Verhandlungen vor Montag zu erwarten ſein. Man ſei aber, wie Havas be⸗ richtet, der Anſicht, daß trotz der gegenwörtigen Kriſe am Der neue Raiffeiſen-Verband in 1930 Der am 18. Februar d. J. gegründete und Anfang April in Tätigkeit getretene Einheitsverband der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, legt ſoeben als „Jahrbuch des Reichs verbandes der beut⸗ ſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaf⸗ ten— Ralffeiſen— 1930“ ſeinen erſten Bericht und die Geſchäftsergebniſſe der ihm angeſchloſſenen Zentral⸗ enoſſenſchaften für das Jahr 1929 vor. Obwohl dieſe Pens ffentkichung noch von der Uebergangszeit beſtimmt wird und daher auch noch getrennt die abſchließenden Be⸗ richte der alten Zentralverbände, des zeichsverbands, der deutſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und des General⸗ Verbands der deutſchen Raiffeiſen⸗Genoſſen⸗ ſchofteg über ihre Tätigkeit im Jahr 1929 enthält, gewinnt ſie doch als erſte Geſamtdarſtellung des gegen⸗ wärtigen Kräfteverhältniſſes der zuſammengefaßten genoſ⸗ ſenſchaftlichen Front der deutſchen Landwirtſchaft ihre be⸗ ſondere Bedeutung. In dem neuen Reichsverband waren am 1. Juli 1990 von den 40 901 im Deutſchen Reiche be⸗ ſtehenden landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften 36 599 in 8 Provinzial⸗ und Landesverbänden zuſammengeſchloſſene Genoſſenſchaften(ea. 89 v. H. des Geſamtbeſtandes) orga⸗ niſtert, die ſich in 123 Zentralgenoſſenſchaften, 19 828 Spar⸗ und Kreditgenoſſenſchaften, 3784 Bezugs⸗ und Abſatzgenoſ⸗ ſenſchaften, 3706 Molkereigenoſſenſchaften und 9188 ſonſtige Genoſſenſchaften gliedern. Die heutige Agrarkriſe, ſo betont der einleitende kon⸗ junkturelle Querſchnitt des Berichtes, hat die Bedeutung der genoſſenſchaftlichen Selbſthilſe für die agrarwirtſchaft⸗ lichen Aufgoben der Gegenwart immer wieder in den Vordergrund treten laſſen. Die landwirtſchaftlichen Ge⸗ noſſenſchaften ſind beſtrebt, das durch Krieg, Staatsumwäl⸗ zung und Inflation der deutſchen Londwirtſchaft verloren . Jahrzehnt wieder einzuholen, und ſind auf die⸗ ſem Wege auch im vergangenen Jahre in den verſchtedenen Geſchäftszweigen ein gut Stück vorwärts gekommen. Die n konnten während des ganzen Jahres 1929 trotz der ſtarken Anſpannung am Geldmarkt, mit angemeſſenen Zinsſätzen allen berechtigten Kreditan⸗ ſprüchen nachkommen. Im üßhrigen ſind ſie dem Ziel. wieder aus Kreditvermittlungsſtellen zu genoſſenſchaftlichen Geldausgleichsſtellen zu werden, weſentlich näher gerückt. Erſtmalig ſeit der Währungsſtabiliſierung haben die Gut⸗ haben der Mitgliedergenoſſenſchaften bei der Geſamtheit der Zentralkaſſen deren Schulden bei der Preußenkaſſe und anderen Banken überſchritten. Ende 1929 ſtanden 5 Mill./ Guthaben(1928: 195 Mill., 1019: 289 Mill. 4 nur noch 171 Mill. 4(1928: 281 Mill. 4, 1918: 60 Mill. 4 Bonkſchulden gegenüber. Der Jahresabſchluß der Zen⸗ tralkeſſen wird als„befriedigend“ bezeichnet; bis auf 2 haben ſie einen Gewinn erzielt. Die Bilanzziffern für Ende 1929 ergeben als Summe der Aktiva 724 817 882 (i. V. 780 125 881)„ und als Summe der Paſſiva 720 288 807 (i. V. 777 720 7090), der Geſamtgewinn beträgt 4 528 528 (i. V. 2401 622) /. Der Geſamtumſatz leine Seite des Hauptbuchs) iſt auf 19 830 Mill.„ gegenüber 22 184 Mill./ zurückgegangen, was auf verſchiedene Verſchmel⸗ zungen zurückzuführen ſein dürfte. Der genoſſenſchaft⸗ liche Geldverkehr als ſolcher hat keinen Rückgang erfahren. Die Einzahlungen der Genoſſenſchaften betragen 4209 Mill.& und die N bei den Zentralkaſſen 4294 Mill. 4 gegenüber 4087 Mill. 4 bzw. 4122 Mill./ in 1928. Das eigene Vermögen der Zentralkaſſen bezifferte ſich auf 100 805 859„ gegenüber 118 591377& i. V. Die e des Eigenvermögens, die faktiſch auch 1929 vei der Mehrzahl der Zentralkaſſen ſtattgefunden hat, kommt deswegen nicht zum Ausdruck, weil Aktienkapital und Reſerven der Raiffeiſenbank infolge deren Liquidation fortgefallen ſind. Die Geſamthaftſumme der Zentralkaſſen betrug Ende 1929 insgeſamt 772 637 000 l. Die Entwicklung der Hauptgenoſſenſchaften werde durch die Geldmarktlage und die Preisdepreſſion vielfach gelähmt Trotzdem ſind die Umſätze tetlweiſe ge⸗ ſtiegen. Das finanzielle Ergebnis wird„verhältnismäßig dürftig“ genannt. Von den 86 Hauptgenoſſenſchaften, die der Bericht ausweiſt, haben 25 mit Gewinn abgeſchloſſen, g ohne Gewinn und Verluſt und 6 mit Verluſt, wobet die letztgenannten meiſt inzwiſchen liquidiert ſind. Für den Umſatz ergeben ſich folgende Zahlen: Genoſſenſchaftlicher Bezug 68 634 779 Dz. für 563 819 204, Genoſſenſchaftlicher Abſatz: 15 778 205 Dz. für 302 690 400 4. Der geſamte Warenumſatz iſt von 74877 087 Dz. für 807 961 446 4 in 1928 auf 84 412 984 Dz. für 866 503 604 4 in 1929 Nude Die Milcheinlieferung bei den im Einheitsverband zu⸗ ſammengeſchloſſenen Molkereigenoſſenſchaften umfaßt mit 4,4 Milliarden ein Fünftel der in Deutſchlond in 1929 erzeugten Milchmenge. In der Grüppe der Sonſtigen Genoſſenſchaften hat die genoſſenſchaftliche Viehverwertung, die ſeit zwei Jahren in der Genoſſenſchaftlichen Reichsvieh⸗ verwertung mbH., Berlin, zuſammengefaßt iſt, ihren Ab⸗ ſatz auf 1784 954(i. VB. 1 555 190) Stück für 295 219 894 (217 098 858)„ ſteigern können. Ihr durchſchnittlicher Anteil am Geſamtauftrieb der Märkte bei Schweinen und Kälbern betrug 1929 rund 20 v.., bei Rindern etwa 10 v. H. An einer größeren Anzahl von Märkten beträgt der genoſſenſchaftliche Anteil am Schweineauftrieb weit über 20—50 v.., bei Kälbern wurden in Sto deutſchlond Anteile von über 60 v. H. erreicht. Die an der Eierver⸗ wertung intereſſterten Kreiſe ſind mit wenigen Ausnahmen in 17 Zentralgenoſſenſchaften für CEierver⸗ tung zuſammengefaßt worden, wobei ſich die Errichtung von Großverkaufsſtellen in Berlin und Köln als notwen⸗ dig erwieſen hat. Der genoſſenſchaftliche Umſatz in Obſt⸗ und Gemüſe konnte weiter geſteligert werden. Der Um⸗ ſatz der Winzergenoſſenſchaften ergab folgende 1 eingelteferte Traubenmenge 172 509 Dz., eingelte⸗ ferte Moſtmenge 151604 Hektoliter und abgeſetzte Wein⸗ menge 193 478 Hektoliter. Von den rund 5200 angeſchloſſe⸗ nen Elektrüözitätsgenoſſenſchaften wurden ca. 200 Mill. Kwh. abgeſetzt, davon entfallen 7 Mill. Kwh. auf die Provinz Sachſen. Das„Jahrbuch“ enthält ferner noch eine Statiſtik der Einzelgenoſſenſchaften für 1028 und ſchließlich das Proto⸗ koll öͤes am 3. und 4. Juli in Stuttgart veranſtalteten Deutſchen Land wirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchoftstages, der erſten öffentlichen Tagung des Ein heits verbandes. Preiſe korrigiert werden. Nur wenn die Notierungen längere Zeit ſehr niedrig gehalten werden, kann der Kon⸗ ſum daraus eine Anregung von ſtarker Dauer ſchöpfen. Vorausſetzung dafür, daß ſich der Bedarf auch in effektive Nachfrage umſetzt, iſt die Schaffung eines ſtabilen Geld wertes auf internationaler Grund⸗ lage und die Beſeitigung der politiſchen Störungsfaktoren, die in der ganzen Welt ſich bemerkbar machen. In welchem Maße die Rohſtoff⸗Vorräte ſeit dem letzten Jahre zugenommen haben, dafür zwei Beiſpiele: Die Vor⸗ räte an raffiniertem Kupfer haben ſich ſeit Anfang Oktober 1929 von 94 700 To. auf 361000 To. nahezu vervierfacht. Einſchließlich der Vorräte an Rohkupfer betrugen die Ge⸗ ſamtkupferbeſtände Anfang Oktober dieſes Jahres rund 600 000 To. Daß durch ſolche rieſenhaften Vorräte die Preisfront des Kupfermarktes ſtändig unterwühlt wird, lehrt ein Blick auf die Preisentwicklung.— Die Rohgummis⸗Vorräte in Amerika und England ſtellten ſich Anfang Oktober auf 290 000 To. gegen 200 000 To. An⸗ fang Auguſt und nur 52 000 To. Anfang Oktober 1929. Bei Rohgummi wird man, ähnlich wie bei Kupfer, mit einer automatiſchen Produktions⸗Verringerung aus be⸗ triebswirtſchaftlichen Gründen zu rechnen haben, ein Pro⸗ zeß, der ſich auf einen längeren Zeitraum erſtrecken und nur eine ganz allmähliche Beſſerung der Geſamtlage zur Folge haben dürfte. Mitte Oktober Auguſt Oktober 1930 1930 1920 Ware Börſe Einheit Chikago ots je buſhel New Nork Rio Nr. 7 ots je lb. New Pork ots je lb. Chikago ots je Ib. New Pork ots je Ib Bradford d je lb. London Sterling je to. London ats je Ib. London ots je Ib. London d je lb. Bei den einzelnen Faſerſtoffen, ſo bei Baumwolle und Rohjute, iſt von neuem der Gedanke an eine Einſchrän⸗ kung der Anbaufläche auf geſetzlichem Wege aufgetaucht. Aber ſchon die Bedingung, an die die Inkraftſetzung des Geſetzes zur Beſchränkung der Baumwoll⸗ fläche im Staate Miſſiſſippi geknüpft iſt, nämlich, daß auch die übrigen Baumwoll⸗Länder der Union ähnliche Geſetze erlaſſen müßten, genügt, um zu erkennen, daß die Durchführung einer ſolchen Maßnahme auf die größten Schwierigkeiten ſtoßen müßte.— Faſt noch ungünſtiger ſind die Beſtrebungen zu beurteilen, die auf ein Verbot des Jute⸗Anbaus abzielen. Abgeſehen davon, daß der Anbau von Jute zumeiſt im Kleinbetrieb erfolgt, kommt ein Uebergang von der Jute⸗Kultur zu der in dieſen Gegenden nur noch möglichen Reis⸗Kultur aus dem Grunde nicht in Frage, weil für Reis eine ähnliche Kriſe wie für Jute beſteht und weil die Reiskultivierung mit ungleich höheren Arbeitsleiſtungen verbunden iſt. Qualität Weizen Kaffee Zucker Schmalz 77,5 9,25 .25 915 184 .81 13,87 11⁴ 2,27 10,92 10.72 11.90 18,35 27 31— 18% 20 ½ 47,87 78.5 18425 191.— 5,06 10.— Hardwinter Nr. 2 Centrifugals Mittelpreis 114⁵ Middl. 10,40 64 8 tops 24 Firſt Marks 16 Standard 42,5 1105 .81 Baumwolle Wolle Jute Kupfer Straits ſmoked ſheet Zinn Rohgummi Stahlmarkt und der möglichen Rückwirkungen des Ber⸗ liner Metallarbeiterſtreiks eine Einigung erreicht werden könne. Sämtliche Unterhändler weigerten ſich jedoch, irgendeine Mitteilung zu machen. * Dresden⸗Leipziger Schnellpreſſen⸗Fabrik AG., Coswig. Die Geſellſchaft verzeichnet nach Abſchreibungen von 106 775 (1. V. 180 495) 4 zuzüglich 62 152(61 508)& Vortrag einen Reingewinn von 271 233(i. V. 585 780) 4, Es wird vor⸗ geſchlagen, 10888(i. V. 45 120)/ dem Delkredere⸗ und Wohlfahrtskonto zu überweiſen und 260 334(62 152) 4 Gewinn vorzutragen, ſo daß ſeit Anfang 1930 ein beacht⸗ licher Rückgang in den Verkäufen eintrat. Im Berlaufe des neuen Geſchäftsjahres ſei eine Beſſerung noch nicht eingetreten. 5 Neckar-Schiſſahrt im September Die Schiffahrt auf dem Neckar war den ganzen Monat September hindurch ungeſtört im Betrieb, der Waſſerſtand zeigte wenig Veränderung. Von Mannheim fuhren 27 Schleppzüge mit 158 Kähnen zu Berg, von denen 33 mit Gütern und 50 mit Kohlen für Heilbronn beladen waren, ſowie 7 Kähne mit Kies nach Heidelberg. Ziegelhauſen und Neckarſteinach. Am unteren Neckar wurden außer obigen 7 Kähnen mit Kies noch weitere 3 Lokalzüge mit 4 Kies⸗ kähnen für den Neckarkanalbau verſchleppt. Von den reſt⸗ lichen 68 Kähnen ſchleppten 60 leer zu Berg zum Salz⸗ laden, die übrigen 8 Kähne leer nach Zwiſchenſtationen zum Grubenholz⸗ und Steine laden, ſowie zur Reparatur an die Werft. Zu Tal ſind 134 Kähne und zwar 127 mit Salz und 7 mit Gütern und Mauerſteine abgefertigt worden. Die Perſonenſchiffahrt Heilbronn— Heidelberg wurde ab 29. September eingeſtellt. * Vor einer Dividendenreduktion bei der Oberſchleſt⸗ ſchen Eiſenbahn⸗Bedarfs⸗AG., Gleiwitz. Laut„.“ dt man ſich in Kreiſen der Verwaltung der Geſellſchaft noch nicht darüber ſchlüſſig, wie ie Ausſchüttung für das Ende September abgelaufene Geſchäftsjahr gehandhabt werden ſoll. In der inneren Lage dieſer reinen Holding Geſellſchaft hat ſich nichts geändert, und die Einnahmen aus Beteiligungserträgen dürften im Johre 1929⸗30 fogar größer geworden ſein, da die Caſtellengo⸗Grube für das vorige hr die Ausſchüttung erhöht hat und außerdem der Beſitz Oberbedarfs an Caſtellengo⸗Abwehrkuxen gegen Ende des vorigen Geſchäftsjahres vergrößert worden ſſt. Es iſt alſo wohl zweifellos, daß unſchwer wieder 6 v. H. Dividende verteilt werden könnten, an ſich ſo⸗ gar wohl mehr. Wenn man in Verwaltungskreiſen dennoch eine Dividendenreduktion erwägt, und ſich ſo⸗ gar nicht einmal darauf feſtlegen will, daß überhaupt eine Dividende ausgeſchüttet wird, ſo verweiſt man zur Begründung darauf, daß ſich die Entwicklung bei den Be⸗ teiligungsgeſellſchaften ſeit ihren letzten Abſchlüſſen be⸗ greiflicherweiſe ungünſtiger geſtaltet hat. Die Ausbeute der Caſtellengo⸗Abwehrgrube, der Hauptquelle Oberbedarfs dürfte jedenfalls niedriger ausfallen. Auch die Beteili⸗ gungen in der deutſch⸗ und in der polniſch⸗oberſchleſiſchen Eiſeninduſtrie haben in den letzten Jahren mit kleineren Ausnahmen keinen Ertrag gebracht. * BVorfſorglicher Stillegungsantrag bei den Horch⸗Werken. Die Horchwerke haben für das Zwickauer Werk vorſorg⸗ lich Stillegungsantrag geſtellt. Die Durchführung der Stillegung iſt zur Zeit nicht geplant. Das Zwickauer Werk iſt vorläufig noch befriedigend beſchäftigt. * Hebezeug⸗ und Motorenfabrik AG. Karlsruhe. Das mit 100 000, AK. arbeitende Unternehmen erzielte im Geſchäftsfahre 1929⸗80(31..) 5 26 861(43 413]„ er⸗ mäßigten Abſchreibungen einen eingewinn von 56 999 (77 404)& einſchließlich 134(1640)& Vortrag aus 28.39. Der Rohgewinn belief ſich auf 320 964(302 827), der aus inſen auf 4804(3900) 4. Demgegenüber erforderten etriebs⸗ und Handlungsunkoſten 215 448(228 289), Steuern 26 595(18 798)„. Aus der Bilanz(in ½: Grundſtück und Gebäude 162 436(166 506), Maſchinen, Werkzeuge und Modelle 92 295(98 508], Einrichtung, Büromaſchinen, Kraftwagen 15 171(17 615], Waren und Vorräte 121 790(150 000], Außenſtände 146 746(178 947), Kaſſe, Poſtſcheck und Wechſel 20 173(8679 K. u.., 8514 .); andererſeits neben dem AK. die Reſerve 4270(400), Gläubiger 397 127(3899 551), Rückſtellung 38 292(neu). Gabriel Heroſe AG. Konſtanz a. B. Dieſe Baum⸗ wolltaſchen⸗ und ⸗kopftücherfabrik(AK. 1,2 Mill.] ver⸗ mochte im Geſchäftsjahre 1929⸗80(28..) nach 51523 (47 810) Abſchreibungen durch einen Gewinn von 68 408 Mark(1. V. 190 773/ Verluſt) ihren Dar von 201 416„ auf 135 981„ zu ſenken. Das Fabrikations⸗ konto brachte einen Ueberſchuß von 261642(i. V. ein Mi⸗ nus von 22977 4, die Unkoſten erforderten 144684 (125 986„). Aus der Bilanz(in): Liegenſchaften, Ge⸗ bäude, Maſchinen und Geräte 938 432(961 309), Vorrete 1 164 787(1 436 607), Debitoren 920 118(772 101); anderer⸗ ſeits unv. zehn Prozent Reſerve, unv. 60 000 ao. Reſerve und Kreditoren 1702 36(2 006 64), alſo ein immer noch ziemlich angeſpannter Ausweis, wenn auch eine Erleich⸗ terung erzielt wurde. * Süddentſche Baumwoll⸗Induſtrie A. in Kuchen.— Keine Dividende. Die Geſellſchaft, die für 1928⸗29 noch 9 105 15 4 5 H. 1. udigte 68 8 150 e ſeibt für das am 30. Junibeendigte„dividendenlos. (o. HV. 12. November]. Zuckerfabrik Klein⸗Wanzleben vorm. Rabbethge u. Gieſecke AG. in Kleinwanzleben. Der am 11. November ſtattfindenden o HV. wird für daß am 30. Juni beendigte GJ. eine Diyidende von 8(J. B. 6) v. H. auf 20 Mill. Mark Kapital vorgeſchlagen. Der ausgewieſene Gewinn einſchl. Vortrag beträgt 2 140 743„ gegenüber 1 109 45„. Ruhiges Weingeſchäft an der Mittelhaarot p. Neuſtabt a.., 18. Okt. Das die ganze Woche über anhaltende ſchöne Wetter begünſtigte die Herbſtarbeiten ſehr, ſodaß heute das meiſte eingebracht iſt. Nur Winzer⸗ vereinigungen ſowie die Großgüter der Mittelhaardt, die erſt am Montag mit der Leſe begannen, haben noch einige Zeit zu tun. Bei Fortdauer der jetzigen trockenen Wit⸗ terung beſteht die Ausſicht, gute Ausleſen auch vom dies⸗ jährigen Jahrgang zu erhalten. Die an der Mittelhaardt zuletzt ermittelten Moſtgewichte gehen durchweg von 80 bis 90 Grad; bei Meldungen, die von 100 und mehr Grad ſprechen, handelt es ſich um geringe Ausnahmen. Die Gärung der Moſte nimmt einen normalen Verlauf. Be⸗ dingt durch den hohen Zuckergehalt und die entſprechende Säure verſpricht der 1930er der Mittelhaardt einen rein⸗ töntgen, raſſigen und vollmundigen Wein. Im Geſchäft mit Weißmoſt und neuem Weißwein blieb es in der laufenden Woche an der geſamten Mittel⸗ haardt ſehr ruhig. Die Feſtigung der Preiſe, auf die man durch die anfänglich günſtige Entwicklung ſchließen konnte, iſt bis Wochenende immer noch nicht eingetreten. Es beſteht eine gewiſſe Nachfrage, doch halten die Erzeu⸗ ger zu den gebotenen Preiſen ſehr zurück; dies trifft vor allem auf die Winzervereinigungen zu, die bisher faſt noch nichts verkauft haben. Die Erträgniſſe der nicht organiſierten Winzer der Mittelhaardt— eine im Verhältnis zu den den Genoſſenſchaften angeſchloſſenen Winzern kleine Minderheit— gingen zum größten Teil zum Herbſtmittelpreis in andere Hände über. Vom Handel wurden im Gegenſatz zur Oberhaardt faſt keine Spe⸗ kulationspreiſe getätigt. Der Handel vertritt die Auffaſſung, daß man das Geſamterträgnis der 1930er Weißweinernte der Pfalz wie auch die diesjährige Portugieſerernte ſtark unterſchätzt habe. Während das pfälziſche Weinbaugebiet im Jahresdurchſchnitt etwa 50 000 Fuder Weißwein erbringt, ſtelle ſich der diesſährige Ertrag nach Schätzungen auf mindeſtens 75000 Fu⸗ der, die natürlich ſchwerer unterzubringen ſind wie eine mengenmäßig kleinere Ernte. Bei kleineren Verkaufsahſchlüſſen, die die letzten Tage getätigt wurden, ſtellte ſich die Logel Weißmoſt in der Neuſtadter Gegend auf 15 bis 17, in Rup⸗ pertsberg auf 17 bis 18, in Königsbach auf 1774 bis 18 4, in Deidesheim bis 20, aus den beſten Lagen auch mehr, in Niederkirchen auf 16 bis 18 4, in Wachenheim auf 17 bis 20, wel⸗ cher Preis auch in Forſt gilt, in Leiſtadt auf 17 bis 17%, in Herxheim a. Bg. 16 bis 17 4, 17, bis 18„ in Kallſtadt und Ungſtein. In Friedels⸗ heim ſtellte ſich neuer Weißwein auf 578/ je 1000 Liter; die Gebote für die dortige Winzervereinigung lauten auf 550 bis 560 4, während bis 700 4 verlangt werden. In Bad Dürkheim blieb der Preis auf der bisherigen Baſis. In Deidesheim wurde neuer Weißwein zu 800„ verkauft. In Weiſenheim a. Sd., wo der Logelpreis zu Herbſtanfang nur 10 4 betrug, wurde Ende voriger Woche das meiſte zu 13 und 137%„ as. geſetzt; unterdeſſen haben hier die Preiſe etwas angezogen. In Ellerſtadt galt als Anfangspreis 11 und 12 4 je Logel Weißmoſt; zuletzt wurden 18 bis 15„ bezahlt. In Freinsheim, wo der Winzerverein erſt im Laufe dieſer Woche mit der Weißweinleſe begann, um möglichſt hohe Moſtgewichte zu erzielen, war es zuletzt geſchäftlich ztemlich ruhig. Zu 16/ ſollen einige Sa verkauft worden ſein. Am Rotwein markt hält die vor etwa 14 Tagen eingetretene Ruhe weiter an. Nach⸗ frage beſteht in manchen Orten noch immer; die Gebobe für die 1000 Liter lauten auf über 800 4, doch haben die Winzer nahezu ſämtlich bereitg während und kurz nach dem Portugieſerherbſt ihre Erträgniſſe verkauft. Die⸗ jenigen, die einlagerten, halten heute mit dem Abſatz zu⸗ rück in der Annahme, ſpäter doch noch beſſere Preiſe zu erzielen. Nach Weinen älterer Jahrgänge be⸗ ſteht laufend Begehr, wenn auch nur nach kleinen und kleinſten Mengen. 5 0 0 * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 20. Okt. Bei geringer Anljſeſerung und ſchleppendem Handel koſteteten pro Pfund Aepfel 28—40, Birnen 10—30, Kaſtanien 15—20, Tomaten 10—12, Trauben 34 Pfg. * e enger Gemüſeanktion vom 20. Okt. Auf der heutigen Gemüfeauktſon notierten: Tomaten 12—40, Boß⸗ nen 20—26, Rotkraut 3,5—4,5, Weißkraut 1,10—1,0, Wir⸗ ſing 12,5, Spinat.—2,75, Weißrüben 1, Zwiebeln 2,5—2,75, Kopfſalat—4, Endivienſalat—3, Blumenkohl 852. Anfuhr mäßig, Abſatz gut. * Biehmarkt Karlsruhe vom 20. Okt. Es waren zuge⸗ führt und wurden je 50 Kilogramm Lebendgewicht gehan⸗ delt: 24 Ochſen at 85—89, a? 53—55, 61 52—58, 20 5059, e 48—.50, d 47—48; 78 Bullen a 53—54, 5 50—51, e 4050, J 4749; 33 Kühe a—, b 27-87, C 10-27 190 Färſen a 56—02, b 48—54; 40 Kälber a—, b 75—78, e 728, ö 09—72, e 56—81; 1654 Schweine a 5759, 6 5991, e 61903, d 62—04, e 58—61, Sauen 50—59 l. Tendenz: Rinder langſam, Ueberſtand; Kälber geräumt; Schweine langſam, geräumt.— Der Fleiſchgroßmarkt war beſchickt mit: 66 Rindervierteln, 1 Schwein, 2 Kälbern, 6 Hämmeln, e 1 Pfund in Pfg.: Kuhfleiſch 50—64, Riudſleiſch 90—100, Farrenfteiſch 90.94, Schweineſleiſch 8400, Kalb⸗ fleiſch 110—120. Hammelfleiſch 108110. Markt ſchleppend. * Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft“. Die Preis⸗ indexziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 18, Okto⸗ ber 1090 auf 77.7 gegen 79, am 7. Oktober d. J.(Durch⸗ ſchnitt 190913 gleich 100), fiel alſo um 1,0 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden folgende Einzelindexziffern er⸗ rechnet: Kupfer 72,1(72,1), Blei 92,(100,0), Zink 590 (59,0), Zinn 65,1(69,8), Akuminium 132,0(132,0), Nickel 107,7(107,7), Antimon 77,(78,5). Debpiſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. ork. 488,09 J Schweiz Stockholm 15.19 Paris 129.82 olland Madrid Brüſſel 34.85 Slo 15,16% Dollar geg Mm. 950 Malland 92.83 Kopenhagen 18,16½ Pfunde„ 90 5 Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 20. Ol. Die Nachfrage nach Kahnraum war auch an der heu⸗ tigen Börſe wieder ſehr gering. Es konnten nur einige Kähne ab hier und Kanal für Rotterdam vorgelegt were den. Die Frachten erfuhren keine Aenderung. Das Berg, geſchäft war zußerſt ſtill. Auch hier blieb die Fracht m 60—75 Pfg. Balts Mannheim auf dem Satz vom Samstag ſtehen. Der Bergſchlepplohn notierte mit 1,10 4 Baſis Mannheim. Der Talſchlepplohn ſchwächte etwas ab un 25.08 12.08 ¾ konnte man heute für 10 Pfg. per Tonne für größere be⸗ ladene Kähne zurechtkommen. 21. Oktober 1250 Dienstag,? Neue Maunheimer Zeitung„ Mittag⸗ Ausgabe 1 Der Vayeriſche Städtebund 5 8 7. Seite Nummer 487 meinden wi teder illuſoriſch machen. Weiter verwahrt ſich der Bund gegen die Beſchränkung des Reichs⸗ anteils an der Kren die für die Gemein⸗ den untragbar ſei. Mit Nachdruck legt die Ent⸗ 5 der jüngſten Ge⸗ Ladenburg, 20. Okt. Aus meinderatsſitzung iſt zu berichten: Die Kar⸗ toffellieferung für die ſtädt. Anſtalten wurde ven geben. Der Preis bewegt ſich zwiſchen.50 und 3 K 3 e Verwahrung gegen die vom Reich ge⸗ je Zentner.— Für die kommenden Gemeinde⸗ f a 1 2 0 3 3 planten Eingriffe in die gemeindliche Selbſtverwal⸗ wa„ wird die Gemeinde, wie bei der letzten zu den Reformplänen der Reichsregierung tung ein, zumal gerade in Bayern die Rechnungs⸗ Reichstage wahl, in vier Wahlbezirke abgegrenzt und i in di 10 Oft ib„ 5 5 prüfung der Gemeinden bereits geſetzlich geregelt die Wahlvorſteher bezw. deren Stellvertreter er⸗ 5 55 1 m, 10. Okt. gegenüber der Tatſache, daß das Sanierungs⸗ und praktiſch eingeführt ſei. Den Gemeinden müſſe nannt.— Die Anbringung von Randſteinen in der 7 Am Samstag fand in Bad Dürkheim die dies⸗ programm ſo auffallend viele Verfaſſungsänderun⸗ das freie 3 uſchlagsrecht zu einer ent⸗ Hauptſtraße anläßlich der Neupflaſterung wurde ab⸗ 1 jührige Ha uptausſchußſitzung des Baye⸗ gen vorſehe. In einer Entſchlie ß ung hierzu, ſprechend ermäßigten Einkommen⸗ und Kör⸗ gelehnt.— Den Nichtbegüterten wird das Begehen 5 riſchen 1 5 5 8 1 5 der etwa 5 der r von der äußerſten Rechten bis perſchaftsſteuer wiedergegeben werden. Un⸗ der Feldwege inerhalb hieſiger Gemarkung in N Bürgermeiſ er und Stadträte ayeriſ her Städte und zur Linken mit ſeltener Einmütigkeit ihre Zu⸗ möglich ſei, ſo heißt es am Schluß, die ſchematiſche der Mittagszeit von 11—1 Uhr verboten.— Der Ge⸗ 8 Märkte teilnahmen. Neben eingehender Stellung⸗ ſtimmung gaben, betont der Bayeriſche Städtebund Beſchränkung aller Ausgaben auf drei Jahre, wenig⸗ meinderat machte auf Beſchwerde eines Jagdpächters 8 nahme zu dem beſorgniserregenden Anwachſen der zunächſt ſeine grundſätzliche Zuſtimmung zu den ſtens ſoweit es ſich um Pflichtausgaben und die ſeinen Beſchluß, wonach er das Hanſenhaunkiesloch 5 Zahl der Wohlfahrts⸗Unterſtützungsempfänger und Gedankengängen und Zielen des Santerungs⸗ Auswirkungen wirtſchaftlicher und ſozialer Schäden zu Lagerzwecken verpachtete, wieder rückgängig. 5 zur neueſten Verordnung über die Aenderung in der programms. Im Hinblick auf die übermäßige Be⸗ handle. Schriesheim, 19. Okt. Hinſichtlich der Frage Kriſenfürſorge befaßte ſich die Tagung in der Haupt⸗ laſtung der Gemeindefinanzen durch das ſtändige des Austritts der hieſigen Gemeinde a dem 7 ſache mit den Anwachſen der Wohlfahrtsfürſorge wird dann ge⸗ Städtiſche Beamte dürfen nicht mehr gegen Bezirk Mannheim— Lan d, beſchloß der hie⸗ 5 Wirtſchafts⸗ und Finanzplänen der Reichs⸗ beten, einen Entgelt muſizieren ſige Gemeinderat, von einer Stellung ⸗ regierung. Oberbürgermeiſter Knorr ⸗ München, der Ge⸗ ſchäftsführer des Städtebundes, brachte in mehr als eineinhalbſtündigem Referat die ſchweren Bedenken zum Ausdruck, die beim Bayeriſchen Städtebund trotz grundfätzlicher Zuſtimmung hinſichtlich der kom⸗ munalen Finanzen, der Erhaltung und Freiheit der Selbſtverwaltung und vom Stadtpunkt der kommu⸗ nalen Wirtſchaft gegen das Sanierungsprogramm des Reiches beſtünden. In der eingehenden Ausſprache äußerten die einmaligen außerordentlichen Fürſorge⸗Laſten⸗ Ausgleich durchzuführen. Das Sanierungsprogramm bringe den Gemeinden für das Rechnungsjahr 1930 über⸗ haupt keine finanzielle Erleichterung. Der Kürzung der Beamtengehälter wird unter dem Vorbehalt zu⸗ geſtimmt, daß auch andere öffentliche und private Körperſchaften dem Beiſpiel des Reiches folgen, da nur dann die erſtrebte allgemeine Preisſenkung er⸗ reicht werden könne. Allerdings dürfe das Reich nicht durch Kürzung der Ueberweiſungen die Frei⸗ * Pforzheim, 20. Okt. Der Oberbürgermeiſter hat ſämtlichen Beamten und Angeſtellten der Stadtverwaltung die nebenberuf⸗ liche Ausübung von Muſik und die Er⸗ teilung von Muſikunterricht gegen Entgelt verboten, da die Berufsmuſiker unter der Arbeitsloſigkeit beſonders zu leiden haben. Ebenſo hat der Oberbürgermeiſter den Beamten und Angeſtellten, die Zimmer an Untermieter gegen Entgelt überlaſſen, dringend nahe gelegt, bis auf weiteres auf dieſe Einnahmequelle nahme vorläufig Abſtand zunehmen. Die ganze Angelegenheit ſoll bis nach den Kommunal⸗ wahlen zurückgeſtellt werden. Kleine Mitteilungen hat das Bezirksamt Germersheim Wahlpartei zGemeindewohl“ die Ge⸗ Dezember 1929 annulliert November an⸗ Wie verlautet, auf Beſchwerde der meindewahlen in 5 e 7 g vom 8. und die Neuwahl auf Sonntag, 30. beraumt. Zum Bürgermeiſter der Gemeinde Oberfiſchbach (A. Neuſtadt i. Schw.) wurde Ratsſchreiber Emil Mo⸗ rath mit 57 Stimmen gewählt. Der bisherige Bürger⸗ teiſter Stephan Bockſtaller, der 27 Jahre das Bürger⸗ Vertreter der meiſten Fraktionen lebhafte Bedenken 3 von 3 bei 8 3 Ge⸗ zu verzichten. erhielt 210 32 e * F W NN BNS N A A NN eee 5 3 Ausführung: Nußbaum poliert Heute morgen entschlief sanft im 50. Jahre vornehmes gedieg. Modell, Heute verschied nach kurzer Krankheit der Prokurist unserer seiner Tätigkeit bei meiner Firma, Herr erstlclassige Schreinerarbeit Gesesellschaft(Bücherschrank 180 em breit) 5* 2 1 5 komplett 6 teilig 105 5 . 5 Herr Direktor aleniin Last 9 5 nur RM. 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B4690 * 0 E 2 1 Zwangs versteigerung Zwangsversteigerungg Ferdinand Weber er f Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am 1200, wachen 55 1195. 5 855 3 f 6e Donnerstag, den 11. Dezbr. 1030, vorm. 97 uhr werde ich im hieſigen 2 ul. in ſelnen Stenſträumen in Mannheim, A 1. 4, pfandlokal, Qu 6. 2 . 0 1 5 9555 99758 des 55 50 0 1 gegen 1 15 Zahlung 5 Een 5 9 1 176 5 fle 3 und deſſen Ehefrau Johanna Frieda geborene ngen 2 7570 g g ö In aufrichtiger Trauer geben wir Kenntnis von dem nach kurzer Greiner in Mannheim, Miteigentum je 76, auf e 1 1 8 10 Zu kaufen geſucht 4 Krankheit erfolgten Ableben unseres langjährigen lieben Kollegen und Gemarkung Mannheim. 46 2 Steppdecken, 1 Photo⸗ 0 orra Valter dosekiohte der Die Verſteigerung wurde am 8. November 1929 1, 1 Bild, eine 1„ Dünn Vorgesetzten im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen Waſchmaſchine; desgl 1 5 1 Aiadt Mannheim 8 über das Grundſtück ſamt Schätzung kann jeder nachm 9 Uhr, Sanbe 15 ele 4 1 1 515 1 ch Herrn Direkior mann einſehen. Rechte, die am 8. November 1929 genen 6. An 55 auf. 9 57 15 3 Bände Jubiläums⸗ ſt noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind bi 220 5 gebote mit Preis ausgabe. Angebote u. „ 1„ gebäude auf Abbruch. unter uu X 65 an die 0 de 0 ie ſpäteſtens in der Verſteigerung vor der Auf⸗ 6115 Morath Geſchäftsſtelle. 47081 E V 28 an die Ge⸗ 95 forderung zum Bieten anzumelden und bei N Gerichtsvollzleher eſchäftsſtelle. 6 ſchäftsſtelle. 27009 te Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, 5 9 5 Gebr., aut erhaltener 25 ie FD E Mä n ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und zweiräbriger U lle ek 0 bei der Erlösverteilung erſt nach dem Anſpruch Stiumpfvessand Alen 12 des Gläubigers und nach den übrigen Rechten Handwa 0 Warenſchrank, Regal 8 e 55 58 11105 gegen 5 1 L 14, 9 90 zu kaufen ge nch k 1 i 1 4 7 rung hat, mu as Verfahren vor dem Zuſchlag; 0 5 0 0 6 8 Wir haben ihn als treuen Freund und Mitarbeiter, ebenso wie als aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, ſonſt Riesen-Auswahl 55 8 a 51e Wege e. wohlwollenden Vorgesetzten geschätzt und verehrt. Dem so unerwartet 5105 9 5 5 1 1% een an f f f ff f fucht. Preſsangebote dss. Blattes. 4709 4.. e Stelle des verſteigerten Gegenſtandes.— 8 0 Verschiedenen werden wir immerdar ein treues Gedenken bewahren. Grnndſtssbeſchries⸗ 85 U U Tungle unk. 1 1 i che paß, Joga een er e. W e E ehr. Erammophon uf der Hofreite ſteht: ein vierſtöckiges Eck⸗ N Netz⸗Anode 5 Die Drolkuris ten Bevollmädtigten wohnhaus mit Schienenkeller. N 5 m. Gleichrichter, weiß. S ee i 2 Schätzung: 39 000.,, n 5 011 Küchenherd geg. Kaſſe[ unter G f 35 an die 4 A 1 Ul: Zubehörſchätzung: 600 R. //. Baumwolle von zu, kauf. geſucht. An⸗] Geſchäftsſtelle. 7124 In agesteiten Mannheim, den 18. Oktober 1930. 25 bfg. an mit 3 pig. gebote unter F 5 69 a er 5 Notariat Mannheim hb als Vollſtreckungsgericht. ee eee, Größe] an die Geſchſt. 7043 Guterhaltene 17184 . Kohlenkontor Weyhenmeyer& Co. 2 Veen ee e eee, e 0 r 2 1 Preisliste. 6117 as Züglampe 1 Waängsvers elgerung Herrenfahrrad zu kauf e Mannheim, Im Zw Diese zu kauf, gef. Eichels⸗ geobte unter G K 8. angsweg verſteigert das Notartat am 25 ö Ab Puicb Ruhrort den 20. Oktober 1930 Freitag, den 5. Dezember 1030, vorm. 9% Uhr Reform- heimerſtr. 7. 5. St..] an bie Geſchäftsſtele⸗ Uisburg-Ruhrort, 55 e e 55 1. 4, Ki che ie Grundſtücke des Landwirts Hermann Valen⸗ 25 R 2 NR 5 N 5 u d 5 e 190 Mannheim⸗Käfertal, auf 11 8. Ca 4 au en emarkung Mannheim. 18 5 25 Die Verſteigerung wurde am 11. März 1929 Möbel im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen e in 3 Tagen abgewöhnt über die Grundſtücke ſamt Schätzung kann jeder⸗ D 1, 6110 Jeder Raucher— gaz mann einſehen. Rechte, die am 11. März 1929. gleich ob erzigarren, Zigaretten noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind oder Pfeife raucht— ſowie jeder ſpäteſtens in der Verſteigerung vor ber Auf⸗ Schnupfer kann auf ſchnelle forderung zum Bleten anzumelden und bei Leguqmnis⸗ ild 131 ichte Weiſe di 15 ch. Amtl. Terpffentllehungen ler Itadt Mannheim Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu machen, Abschriften, Vervieſtsſ⸗ milde und leichte Weiſe die Such ſonſt werden ſie im geringſten Gebot nicht und gungen, Sohreſbmisch⸗ dafür überwinden. Ich habe morgen fraß um 7 auhr auf der Freibane bet dor Enlbsvertettung er nach dem e eine einfache zuverläſſg. Methode b Kuhfleiſch. Anfang Nr. 1400. 39 des Gläubigers und 15 den übrigen 7 reset ire dest 3 1 1 Aal harmlos Für di 5 1 g 5 berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Ver⸗ pfompt u. strehg aste iſt. Wer nicht mehr ave des Tabaks iſt, er⸗ 5 5 ür die uns beim Tode meines lieben Gatten ſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zu⸗ Schreibbüro 0 freut ſich der Gemütsruhe und beſſerer Geſundheit. . und unseres guten Vaters, Herrn Ja Aver achtun ſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen, mer plak 18. Tel. 440 33. Nerbofität, Verdauungsſlörungen, Dyſpepfie, 0 5 80 9 9 ſonſt tritt für das Recht der Verſteigerungserlbs mm Herzſchwäche, Nieren⸗ und Blaſenlelden, Ver⸗ 1 eee Die pieſige Pemeindejagd, welche amtliche an die Stelle e. ,, Prime geltende Lehnen slch en eenſch dach Beet I b 1 GGrundſtücke pienger Gemar ang im Flachenmaß n 197 5 5 5 2 8 5 5 i Stadt Winterkartoffef 15 111 1 5 25 des eee von rund 300 Hektar umfaßt und einen Jagd⸗ 1. gb. Nr. 6619/3: 2 Ar 42 am Ho e, Stadt⸗ ter telancholie und viele andere Störungen im Körper⸗ Ja O Errmann bezirk bildet, 10 am 5 teil Käfertal, Kirchplatz R. 2 500.— 7 ge i 1 5 und Rervenſyſtem werden durch die giftigen Be⸗ Montag, den 27. Oktober 1990, 2. Egb. Nr. 428 24 Ar 17 1 3 fret Haus.80 ſlandteile des Tabaks verurſacht. Ich habe ein entgegengebrachten Beileidsbezeigungen spre- vormittags 11 Uhr 1 N N, 800 Fei„% Buch geſchrieben, welches Aufklärung gibt, wie 1 chen wir hiermit unseren herzlichsten Dank aus im Rathaus dahier e auf die Dauer von. 300. 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Mit der in dieſem Buche 10 1* Familie Dr. Siegfried Kühn 8 15 rteilung eines Jagdpaſſes Bedenken merksam, dab Qulttungen ober den 91 Nl 00 91 erklärten Methode haben B icher ihre Gewohn⸗ 1 g nicht beſtehen. Blöttes nuf dann 1 5 1 N lle aft 1 N 90 1 14260 Der Jagdpachtvertrag liegt im Rathaus zur Berus e 15 un di 1 erhalten Sie von 13 0 nachdem Willen 2 5 955 andere 8 5 5 5 14 274 Gültigkeit besſtzen, wenn diese von 1 zerſuche ehlſchlugen. n Sie Ihr Leben 8;.„ 5 der Geschͤftssteſie süsgestelſt sn Br Yum WWòWe. und erfreuen Sie ſich deſſe . e e e. Andere Ausfertigungen sind ungültig 1„ kau, J. Moons, 167 Strand 216 TA Lenden W. b. 2 8. Seite/ Nummer 487 — Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 21. Oktober 1930 Wie im finſteren Mittelalter Der Bekeseſabaer Landwirt Toka r wurde 1926 von einer ſeltſamen Krankheit befallen. Ein Ner⸗ venleiden ſteigerte ſich bis zum Verfolgungs⸗ wah n. Tokar beklagte ſich ſtändig bei ſeiner Ehe⸗ frau, daß ihn nachts eine alte Frau beſuche, die ihn beiße, kratze und ſchlage. Im Jahre 1929 beſuchte Michael Koreſek. Tokar Schwager und zeigte ihm ſeine Wunden. zählte der Kranke mit Entſetzen in den Augen, daß die alte Frau nach drei Tagen abends um punkt zehn Uhr wiederkommen werde und bat ſeinen Schwager, ihn von dieſem Beſuch zu befreien. Koreſek ver⸗ abredete darauf mit drei Freunden, dem Kranken bei⸗ zuſtehen. Der Tag des geheimnisvollen Beſuches rückte heran und die vier Burſchen begaben ſich zu Tokar. Seine Frau bat ſie nochmals, den„Geiſt“ ja zu töten, damit ihr Mann endlich ruhig leben könne. Gegen neun Uhr abends lag Tokar, unfähig ſich zu rühren oder zu ſprechen, in halb bewußtloſem Zu⸗ ſtande in ſeinem Bett und erkannte nicht einmal ſei⸗ nen Schwager. Mit Hacken bewaffnet, warteten die Gäſte nun in atemloſer Spannung auf das Erſcheinen des Geiſtes Die Uhr ſchlug zehn und im gleichen Augenblick wurde am Fenſter geklopft. Kaum war das Klop⸗ ſen verklungen, öffnete ſich die Tür und eine alte, ge⸗ beugte Frau ſchritt, ohne ein Wort zu ſprechen, in das Zimmer, gerade auf das Bett des Kranken zu. i Die Burſchen betrachteten die„Hexe“ einige Minu⸗ ten ganz erſtarrt vor Schreck, dann ergriff jedoch Koreſek die Frau an der Schulter und wollte ſie zu⸗ rückhalten. Die„Hexe“ riß ſich aber los und ſchritt ruhig weiter auf den Kranken zu. Koreſek holte nun ein Axt und ſchlug der Frau damit auf den Kopf. Die „Hexe“ brach zuſammen und nun begannen auch die übrigen drei mit Aexten auf die Alte dreinzuſchlagen, bis ſie leblos liegen blieb. Als ſie in das Zimmer zurückkehrten, bot ſich ihnen ein überraſchender Anblick. Tokar, der vor einigen Minuten noch halbtot und völlig apathiſch dalag, empfing ſie friſch und munter und zeigte ihnen ſiegesbewußt ſeine Arme und die Bruſt, von der alle Wunden verſchwunden waren. Sein Zuſtand beſſerte ſich zuſehends, nach einer halben Stunde konnte der Mann, der ſeit einem Jahre im Bett lag, im Zimmer herumſpazieren. Am Morgen des nächſten Tages fand die Gen⸗ darmerie die ſchrecklich zugerichtete Frau, die ſie in ein Spital einlieferte. Dort wurde ſie als die 65 Jahre alte taubſtumme Armenhäuslerin Sofie Fabian feſtgeſtellt. Rein zufällig wollte die alte Frau ſich an dem verhängnisvollen Tage abends um zehn Uhr zu Tokar begeben, um etwas zu verlangen. Da ſie taubſtumm war und infolgedeſſen auf die Fragen der im Krankenzimmer befindlichen Perſonen nicht antworten konnte, hielten die Männer ſie für die „Hexe“ und ſchlugen zu. Die Frau ſtarb noch im Laufe des Tages und „ Koreſek wurde zuſammen mit ſeinen Freunden 0 8 verhaftet Vor Gericht wurde feſtgeſtellt, daß die vier die grauenhafte Tat unter dem„hypnotiſchen“ Ein⸗ fluß des kranken Tokar begangen hatten. Deshalb wurden ſie nur wegen todbringender Verletzungen zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Verurteilten appellierten und ſo gelangte die Angelegenheit vor das Budapeſter Gericht, das das Urteil des Gerichtshofes annullierte und die vier An⸗ geklagten in Anbetracht deſſen, daß es abergläubiſche, einfache Leute ſind, die überdies„hypnotiſiert“ waren, freiſprach. Tokar ſein beklagte ſich Schwager bei ſeinem Dann er⸗ 5 Diplomingenieur Franz Kruckenber g, von deſſen erfolgreicher Fahrt mit ſeinem Propellerwagen jetzt aus Hannover berichtet wurde, hat lange Zeit in Heidelberg gewohnt und hier in unermüdlicher Tä⸗ tigkeit und ſtiller Abgeſchloſſenheit an ſeinem Werk gearbeitet. Aber auch vorher war Kruckenberg nicht nur in Südweſtdeutſchland, ſondern darüber hinaus in techniſchen Kreiſen bereits bekannt. Er war näm⸗ lich einige Zeit Chef⸗Ingenieur bei der Luftſchiffwerft Schütte⸗Lanz in Mannheim⸗ Rheinau und hatte maßgebenden Einfluß auf die Geſtaltung der zweiten Konſtruktionsform des lenkbaren Luft⸗ ſchiffes Schütte⸗Lanz, die dann auf zahlreichen Fahr⸗ ten ſeine Zuverläſſigkeit zeigte, bis ſie ſchließlich gegenüber der etwas anderen Art der Zeppelinluft⸗ ſchiffe doch zurückblieb. Man vergißt es heute ſchon, daß Schütte⸗Lanz im ganzen mehr als 20 ſtarre Lenk⸗ luftſchiffe mit Sperrholzgerippe gebaut hat! Kruckenberg arbeitete alſo in Heidelberg an ſeiner Erfindung und erhielt Patent um Patent auf Teile für eine Schwebeſchnellbahn mit Propellerantrieb. Im Jahre 1924 erfuhr zum erſten Mal ein größerer Kreis von ſeinem Projekt und damals wurde in Hei⸗ delberg auch die Geſellſchaft für Verkehrstechnik ge⸗ gründet, die in erſter Linie Studiengeſellſchaft zur Förderung der Kruckenbergſchen Projekte ſein ſollte. Ihr Vorſitzender wurde und blieb bis heute Ge⸗ heimrat Dr. Endemann, der bekannte Juriſt der Univerſität Heidelberg. Die wichtigſten Mitglieder im Vorſtand blieben aber die Ingenieure Krucken⸗ berg und Stedefeld. Im Jahre 1928 waren ſie aus den Vorverſuchen ſoweit heraus, daß ſie an maß⸗ gebende induſtrielle Perſönlichkeiten und an die Reichsbehörden unter Vorlegung ihrer Pläne und Rentabilitätsberechnungen mit dem Wunſche heran⸗ e der Propellerwagen entſtand treten konnten, man möge ihnen helfen, eine Ver⸗ ſuchsſtrecke für die Schwebebahn zu bauen, für die Kruckenberg eine Fahrtgeſchwindigkeit von 360 Kilo⸗ meter pro Stunde errechnete. Es ſollte eine Ein⸗ ſchienenbahn mit hängenden Wagen, mit Flugzeug⸗ motor und Propellerantrieb ſein, bei der das Sicherheitsmoment ſo groß war, daß theoretiſch eine Wagenaufeinanderfolge von nur einer Minute Abſtand hätte angenommen werden können Die Wagen waren etwa in der Form einer Luftſchiff⸗ gondel gedacht. Da aber die Koſten für eine Verſuchs⸗ ſtrecke, die man zwiſchen Köln und Dortmund bauen wollte, nicht aufzubringen waren, ſo beſchränkte ſich Kruckenberg vorläufig darauf, einen Eiſenbahnwagen in Stromlinienform zu konſtruieren, dem ein hinten angebrachter Propeller eine weit über das Bisherige hinausgehende Fahrgeſchwindigkeit geben ſollte. Dieſer Wagen nun, der bisher in einem Exem⸗ plar hergeſtellt wurde, iſt in den letzten Wochen nun auf der Strecke Hannover⸗Celle erprobt worden, und zwar anfangs nur von einem kleineren Kreis von Sachverſtändigen, ſpäter vor einer größeren Gruppe (u. a. nahm auch der Leiter der Reichsbahn, Dr. Dorp müller, in der vergangenen Woche an einer ſolchen Fahrt teil) und ſchließlich am Samstag vormittag vor einer Anzahl von Preſſevertretern. Die Geſchwindigkeiten, die zuerſt erreicht wurden, gingen zeitweiſe noch über 200 Kilometer etwas hinaus. Bei Fahrten mit Fremden war man aller⸗ dings beſonders vorſichtig und erreichte nur 160 bis 180 Kilometer. Die Teilnahme von Dr. Dorpmül⸗ ler läßt das Intereſſe der Reichsbahn für den Wagen erkennen, denn zurzeit iſt ja nur ſie in der Lage, eine ſolche Einrichtung für Schnellverkehr innerhalb Der neue Schienen-Zeppelin Aus aller Welt * Tränengas ſtatt Parfüm. Robert Hillmann, Student der Chemie in London, war mit einer jun⸗ gen Dame verlobt. Er pflegte mit ihr Ausflüge auf ſeinem Motorrad zu machen und die Abende mit ihr entweder im Cafe oder im Kino zu verbringen. Seit einiger Zeit bemerkte Robert, daß ſeine Braut für ihn wenig Zeit hatte. Immer hieß es, ſie habe eine Extra⸗Arbeit— ſie war Sekretärin bei einem Rechts⸗ anwalt—, zu erledigen. Der eiferſüchtige Bräu⸗ tigam ſtellte ſich auf die Lauer und ſah zu ſeinem größten Entſetzen, daß ſeine Braut ihre Wohnung in Begleitung eines Gentleman in eleganteſter Klei⸗ dung verließ, und mit dieſem in einem eleganten Auto davonſauſte. Der Student ſchwor Rache. Er griff zu keinem Revolver, machte nicht einmal eine Eiferſuchtsſzene, ſondern führte einen raffinierten Plan aus. Er erſchien eines Tages bei der Treuloſen und überreichte ihr ein hübſches Paket mit einer Flaſche neueſten Pariſer Parfüms. Darauf verab⸗ ſchiedete er ſich. Eine halbe Stunde ſpäter ertönten im Hauſe Alarmrufe. Man rief nach der Polizei. Die Luft im Hauſe war von einem ſchrecklichen Ge⸗ ruch verpeſtet. Leute fielen um, und dicke Tränen quollen ihnen aus den Augen. Was war geſchehen? Der betrogene Bräutigam hatte ſeiner Verlobten ſtatt eines Pariſer Parfüms Tränengas geſchenkt. Die Moral der Geſchichte lautet: man ſoll ſich hüten, einen Chemiker zu betzügen. * Weil ſie keinen Zug vertragen konnte.. Nicht nur jetzt in der kühler werdenden Jahreszeit kann man allenthalben Leuten begegnen, die jeden Leiftzug als lebensgefährlich betrachten. Beſonders im Eiſen⸗ bahnabteil pflegt ſich ein Sturm der Entrüſtung zu erheben, wenn ein Mitreiſender einmal im Drang nach friſcher Luft ein Fenſter öffnet. Dieſe Ueber⸗ ängſtlichen mögen ſich das traurige Geſchick der Witwe Emilie Dunham in Croydon als war⸗ nendes Beiſpiel dienen laſſen. Dieſe brave Frau, eine zweiundſechzigjährige Köchin, wurde vor kurzem in hoffnungsloſem Zuſtande im Krankenhauſe zu Croydon eingeliefert, wo ſie bald darauf ihren Geiſt aufgab. Die Todesurſache war zunächſt Gegenſtand eifriger mediziniſcher Unterſuchungen. Symptome irgend einer Krankheit hatten nicht feſtgeſtellt werden können. Der Oberarzt Dr. Bryan ließ daher den Arbeitgeber der Verblichenen kommen, um ſich über die Lebensgewohnheiten der Köchin zu unterrichten. Bei dem nun folgenden Bericht koſtete es die beiden Herren nicht unerhebliche Mühe, den bei einem Todesfall unerläßlichen Ernſt zu wahren: Die Witwe hatte zeit ihres Lebens eine unheimliche Angſt vor Zug gehabt. In der Küche, ihrem Herrſchaftsbereich, in jedem Raum, wo ſie weilte, mußten ſämtliche Fenſter geſchloſſen ſein. Sie hatte eine Unmenge Zeug — beſonders Flanell— am Leibe, zwei Korſetts ſowie zwei Paar dicker Strümpfe, ſämtliche Klei⸗ dungsſtücke trug ſie mindeſtens in doppelter Anzahl. Und das alles auch bei der größten Hitze. Auf Grund dieſer Hinweiſe kam Dr. Bryan zu der Feſtſtellung, daß die durch allzu viele Kleidung herbeigeführte Herzſchwäche als Todesurſache anzu⸗ ſehen ſei. Eine Frau, die an zuviel Kleidung ſtirbt— wer hätte wohl gedacht, daß es gerade heutzutage ſo etwas gibt! * * Der verräteriſche Knopf. In Edmonton in der kanadiſchen Provinz Alberta iſt kürzlich ein ge⸗ wiſſer Joſeph Barber, ein der Polizei nicht unbe⸗ kannter Verbrecher, zu fünf Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilt worden. Die Anklage lautete auf Einbruch in das Sicherheitsgewölbe einer Bank und der ein⸗ zige Beweis beſtand in einem zerbrochenen Knopf. Polizeidetektive hatten den Schauplatz des Einbruchs genau unterſucht und neben dem aufgebrochenen Sicherheitsſchrank den abgebrochenen Teil eines Mantelknopfes gefunden. Dies war die einzige Spur, die weiter verfolgt werden konnte. Unter einer ganzen Reihe anderer Verdächtiger wurde auch Barber einige Wochen nach dem Einbruch verhaftet. In dem Automobil, mit dem Barber längere Fahr⸗ ten unternommen hatte, fand ſich der andere Teil des zerbrochenen Mantelknopfes. Offenbar war der Knopf bei der Einbruchsarbeit in Stücke gegangen und zu einem Teil neben den Sicherheitsſchrank und zum anderen Teil unbemerkt in das Auto gefallen. Die beiden Teile paßten haarſcharf zu einander. Barber leugnete die Tat mit aller Entſchiedenheit ab. Das Gericht folgerte aber aus dem einzigen vorhandenen Beweisſtück, daß Barber an dem Schau⸗ platz des Verbrechens geweſen war und ſprach ihn ſchuldig.* * Ein eigenartiger Hochzeitsgeſang. Londoner Blätter berichten aus der engliſchen Stadt Twik⸗ kenha m, daß dort bei der Vermählung einer Toch⸗ ter der Stadt mit einem Krankenhausarzt der Kir⸗ chenchor das Lied vorgetragen habe:„Kämpfe einen guten Kampf“. Man weiß nicht recht, wem dieſe Aufforderung gelten ſoll, der jungen Frau oder dem jungen Ehemann. Auf jeden Fall ſcheint aber der Kirchenchor doch der Anſicht zu ſein, daß es ohne Kampf in dieſer Ehe nicht abgehen wird. * * Unlautere Konkurrenz. Ein gewiſſer Herbert Roberts, der in den Vereinigten Staaten als „Genleman⸗Einbrecher“ einen großen, wenn auch nicht gerade guten Ruf genießt, iſt kürzlich in einem ruhigen Wohnviertel Newyorks auf offener Straße in ſeinem Automobil als Leiche aufgefunden worden. Als man ihn fand, war er bereits mehrere Stunden tot. Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Verbrecher beſeitigt worden iſt, weil er ſich unlau⸗ terer Konkurrenz ſchuldig gemacht hat. Er iſt vor mehreren Monaten von dem Einbruchsdiebſtahl zu dem Alkoholſchmuggel übergegangen, weil er ſich von dieſem Gewerbe Fdinen größeren Gewinn ver⸗ ſprach. Damit kam er aber den Banden ins Ge⸗ ihres Betriebes zu ſchaffen. Die Einrichtung einer Schnellſchwebebahn aber, wie ſie Kruckenberg als ſein Hauptziel plant, und die ſicherlich eine Um⸗ wälzung unſeres Verkehrs bedeuten wird, dürfte an⸗ einige Zeit auf ſich warten laſſen. Jer„Kalvarienberg“ wird abgeriſſen In der Altſtadt von Toulouſe ſtand bis vor kurzem ein Haus, das der Volksmund den„Kalva⸗ rienberg“ nannte. Wahrſcheinlich weil das Wohnen in dieſem baufälligen Gemäuer für jeden Menſchen eine Qual ſein mußte. Deshalb entſchloß ſich die Stadt, der die Ruine gehörte, vor kurzem dazu, das Haus abreißen zu laſſen. Alſo wurde den zwan⸗ zig Parteien, die in den elenden Räumen hauſten, die Mitteilung gemacht, ſie hätten ihre Wohnungen ſofort zu räumen. Das war freilich leichter geſagt als ausgeführt, denn gerade Toulouſe leidet an Woh⸗ nungsmangel. So erwiderten die Mieter, ſie ſeien gern bereit, die ungeſunde Ruine zu verlaſſen, ſobald die Stadt ihnen andere Räume zuweiſen würde. Mit ſolchen Nebenſächlichkeiten wollte ſich die Verwaltung aber nicht abgeben. So erſchien ein paar Tage ſpäter ohne irgend welche Voranmeldung ein Trupp Arbeiter und begann unter dem Schutz eines ſtarken Polizeiaufge⸗ botes, das Dach vom„Kalvarienberg“ abzuret⸗ ßen. Magiſtrat nützte nichts, denn als man das Dath glücklich abgedeckt hatte, begann man mit dem Ab⸗ reißen der Mauern. Die von den Mietern nicht zei⸗ tig genug in Sicherheit gebrachten Möbel wurden ſchließlich vom Schutt der einſtürzenden Wände und Kamine begraben. Natürlich ging es bei dieſer men⸗ ſchenfreundlichen Prozedur ohne Unglücksfälle nicht ah. Ein Achtzigjähriger mußte ins Krankenhaus überführt werden, weil ihn in ſeiner Stube ſelbſt ein fallender Backſtein traf. Ein Kind konnte man nur mit Mühe lebend unter einer zuſammenſtürzenden Mauer hervorziehen, und zwei andere ſtarben an Lungenentzündung, weil ihre Zimmer gegen die Straße zu keine Wände mehr aufwieſen. Die Stadt⸗ verwaltung ließ ſich dadurch nicht ſtören. Das Haus wird unter dem Schutze der Polizei weiter abgeriſſen, und auf dem Schutt wohnen noch die zwanzig Fami⸗ lien, die um keinen Preis weichen wollen. Fund von Dinoſaurier⸗Eiern in Amerika Nach einer Mitteilung von Dr. Glonn Jopſon von der amerikaniſchen Princeton⸗Univerſität ſind im vorigen Sommer die erſten Dinoſaurier⸗Eier auf amerikaniſchem Boden gefunden worden. Eine wiſſenſchaftliche Expedition, die Ausgrabungen im Süden des Staates Montana veranſtaltete, entdeckte die zerbrochenen Reſte einiger foſſilen Eier, die zweifellos von einem Dinoſaurier herſtammten, In ihrer Geſtalt ſtimmen die Eier mit denjenigen überein, die in Mongolien in großer Zahl gefunden worden ſind. Sie ſind indeſſen ſchwarz gefärbt und wicht, wie jene in Mongolien, rotbraun. Auch ſcheinen ſie einen etwas größeren Umfang zu haben. Be⸗ ſonders bemerkenswert iſt, daß man neben den Reſten der Eier den Zahn einer weiblichen Art ge⸗ funden hat, die bisher noch unbekannt war. Viele Ge⸗ lehrte führen den Untergang der Dinoſaurier darauf zurück, daß die Weibchen die von ihnen gelegten Eiet verzehrten. Die Auffindung des Zahnes ſcheint diese Annahme zu beſtätigen. Schöne weiße Zähne.„Auch ich möchte nicht verfehlen, Ihnen meine größte Anerlennung und vollſte Zufriedenheit über die 2hlorodont⸗Zahnpaſten zu Übermitteln. Ich gebrauche„Chlorodont“ ſchon ſeit Jahren und werde ob meiner ſchönen weißen Zähne oſt beneidet, die ich letzten Endes nur durch en käglichen Gebrauch Ihrer„Chlorodont⸗Zahnpaſte“ erreicht habe.“ C. Reichelt, Sch.. Saalkreis. Man verlange nur die echte Chlorodont⸗Zahnpaſte, Tube 60 Pf. und 1 Mk, und weiſe feden Erſatz! dafür zurück. hege, die den Alkoholſchmuggel als ihre Domäne* betrachten und mit Eindringlingen kurzen Prozeß machen. Roberts wurde ſeit 1928 vergebens von der Polizei geſucht. Er entwich damals aus dem Gei⸗ fängnis, nachdem er in ſeiner Zelle eine täuſchend ähnliche Puppe zurückgelaſſen hatte. Wie eine in der Taſche des Toten gefundene Karte bewies, hatte Ro, berts die ganze Zeit, in der ihn die Polizei ſuchte, unter falſchem Namen in einem Newyorker Hotel gewohnt.. 2 *„Mein Vater führt die Dampfwalze!“ Ein Vorfall von erſchütternder Tragik brachte kürzlich in Bath(England) einem neunjährigen Kinde den Tod. Jban Smart kam mit mehrern Freundinnen aus der Schule, als ſie auf der Straße die von ihrem Vater geführte Dampfwalze ſah. In kindlichem Stolz wollte ſie vor ihren Altersgenoſſinnen mit der ihr wichtig erſcheinenden Stellung ihres Vaters prunken und lief zu ſeiner Begrüßung auf die Walze zu Dabei rannte ſie gegen einen Laternenpfahl, prallte zurück und fiel auf die Fahrbahn. Ehe der Vater, der erſt durch die Entſetzensrufe der Kinder aufmerk⸗ ſam gemacht wurde, das Steuer herumreißen konnte, war die ſchwere Walze über den Körper des Kindes hinwegegangen. * * Ein Märtyrer der Wiſſenſchaft. In Baltimore hat ſich Dr. Chriſtian Deetjen einer Operation unterziehen müſſen, um ſchwere Verwundungen zu beſeitigen, die er ſich durch die Beſchäftigung mit N⸗ Strahlen am rechten Arm zugezogen hat. Der Arm mußte am Ellenbogen abgenommen werden. Zahl⸗ reiche kleinere Operationen ſind bereits voraus⸗ gegangen. Im vorigen Jahr mußte ein Finger der rechten Hand entfernt werden. Seitdem haben die Verletzungen ſolche Fortſchritte gemacht, daß nun dem Finger die Hälfte des Armes folgen mußte. Dr Deetjen gehörte zu den Schülern Roentgens, des Entdeckers der X⸗Strahlen. Die Hilfe gegen Gicht und Rheumatismus. Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe Plage⸗ geiſter? Einreibungen, Packungen, Bäder, Salben uſw. lindern meiſtens nur für einige Zeit die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer das Uebel an der Wurzel. Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes Mittel, und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Sie etwas koſtet; aber ehe ich Ihnen mehr ſage, leſen Sie die folgenden Briefe: f 8 Teile Ihnen mit Freuden mit, daß ich von dem Erfolg Ihrer Gichtoſint⸗Tabletten direkt überraſcht bin. Mein Gichtleiden beſteht ſeit 38 Jahren, und trotzdem verſpürte ich ſchon nach der zweiten Schach⸗ tel von Ihren Tabletten eine ganz bedeutende Beſſe⸗ rung. Habe jetzt einen feſten geſunden Schlaf, was vorher infolge der Glieder⸗ und Rückenſchmerzen ganz unmöglich war. Fühle mich überhaupt wie neu⸗ geboren. Für Ihre überraſchende Hilfe in meinem 38jäh⸗ rigen Leiden bin ich Ihnen jederzeit zu Dank ver⸗ pflichtet und zeichne hochachtungsvoll J. U. in Th. Trotz meines hohen Alters von 72 Jahren hat *. Ihr Präparat Gichtoſint ausgezeichnet gewirkt und mich von meiner jahrelangen Gicht und Rheuma⸗ tismuskrankheit vollſtändig befreit. Ihre Gichtoſint⸗ Tabletten verdienen den beſten Ruf, und ich werde nicht verſäumen, jedem Leidenden dieſe aufs beſte zu empfehlen. Ich ſage Ihnen vielmals meinen herzlichen Dank und empfehle mich Ihnen hochachtungsvoll Frau M. E. in F. Solche Briefe beſitze ich tauſende, und nun hören Sie weiter: Gicht und Rheumatismus können nur von innen heraus wirklich kuriert werden, durch Eutgiftung des Blutes. Dieſes iſt verunreinigt durch zurück⸗ — gebliebene harnſaure Salze, und dieſe müſſen her⸗ aus, ſonſt nützt alles Einreiben und Warmhalten nichts. 2 5 Zur Beſeitigung Gichtoſint. 8. Sie können das glauben oder nicht, aber Sie ſollen keinen Pfennig dafür ausgeben, ehe Sie ſich überzeugt haben. Teilen Sie uns Ihre Adreſſe auf einer Poſtkarte ſofort mit und adreſſieren Sie dieſe an: General depot der Viktoria⸗Apotheke, Berlin K 267, Fried⸗ richſtraße 19; es geht Ihnen dann vollſtändig koſten⸗ frei eine Probe Gichtoſint mit weiteren Aufklärun⸗ gen und genauer Gebrauchsanweiſung zu. der Harnſäure dient das geſichts unſerer ſchwierigen finanziellen Lage noch Ein empörter Proteſt der Inwohner an den . 30 1, Oienstag, 21. 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Schlettow ach— ö Luis Trenker Ab⸗ f 5 f 5. 5 Jack Trevor t zei⸗ 2 2 5— S 0 Conrad Veidt 19 1(Sous les foits de Paris) N 3 5 i Ernst Verebes un 5 1 5 5 u. a. m. men 7 mit Albert Préjean und Pola qilery nie Dieser Film hat wie noch kein anderer überall rückhaltlose haus 5 5 1 2 f Anerkennung sowohl bei Publikum und Presse gefunden 5 Die Presse schrelbi: i Ein goldener Traum von Liebe, Glück u. Ruhm nden.. Man möchte Plakattexte aufsetzen, Flugblätter dichten um zu 5 15 3 1 j 1 an 1 bitten, seht diesen Film, es ist zu eurer Freude.. Das ist Ulkige, amüsante Erlebnisse aus einem Tonfilm-Atelier die grandios und bisher noch nicht dagewesen Dieser Ton- 1 1 tadt⸗ Aim ist die reine Freude für den Schaukörer.. Ein herrlicher Alhambra-Ton-Beiprogramm: Schauburg-Beiprogramm: aus a Film, 15 Dieser Film animiert. dieser Film beglückt 85 Emelka- Woche„kin Mädel mii Temperameni“ ien 80 Und ahnen uftelſt die Presse einmüfg über diesen herriichen Jonfim e Plock u. Flickie als Gladiatoren Ein Groß. 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