0 — Reue Mannheimer Zei Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim N 321 r le, — — Programm⸗Rede Severings in Frankfurt — — N 1 . 5 Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Hous monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal, Beilagen: Sport der N. M. Z.* Aus der Welt der Cechnilk* Kraftfahrzeug und Verkehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer RNeiſezeitung Einzelpreis 10 Mf. 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Als kurz nach 20 Uhr Miniſter Severing, begleitet von einigen Partei⸗ freunden, auf der Eſtrade der bis auf den letzten Platz gefüllten Feſthalle erſchien, wurde ihm eine gewaltige Ovation bereitet. Die Chorgemeinde Union entbot mit Uthmauns„Sturm“ dem Parteiführer und Staatsmann ihren Gruß. Mit klingendem Spiel — ſo heißt es in einem Bericht der„Frkft. Ztg.“—, zogen die Fahnenabordnungen und die uniformierten Abteilungen des Reichs banners Schwarz⸗Rot⸗ Gold ein. Ihnen folgten, von ſich wiederholendem und ſteigerndem Beifall begrüßt, die roten Fahnen der Sozialdemokratie und die Gruppen der Arbeiter⸗ jugend. In ſeiner Begrüßungsanſprache gab der Vor⸗ ſitzende der Frankfurter Sozialdemokratie, Stadtver⸗ ordneter Heilmann, der Trauer über die Bergwerks⸗ kataſtrophe Ausdruck. Die an Severing gerichteten Begrüßungsworte unterſtrich ſtürmiſcher Beifall, der auch die Feſthalle erfüllte, als Severing das Wort ergriff. Er führte aus: Verantwortungsſcheu darf es in der deutſchen Re⸗ publik nicht geben. Dieſe Erwägung trieb mich dazu, wieder das Amt des preußiſchen Innenminiſters zu übernehmen, denn der Kʒampf muß aufgenom⸗ men werden. Niemand hat in dieſem Winter Zeit, krank oder kränklich zu ſein. Am 14. Septem⸗ ber erhob ſich ein Sturm, der die junge Saat der Re⸗ publik zu bedrohen ſcheint. Dieſem drohenden Sturm muß der Sturm derer entgegengeſetzt werden, die den Staat ſchützen wollen und werden. Dieſe Kundgebung iſt der Beweis dafür, daß die Frankfurter Republi⸗ kaner nicht ſatt und matt geworden ſind, ſondern vielmehr entſchloſſen ſind, den Kampf zu führen. Po⸗ Itiſche Rechte und Freiheiten aber werden umſo höher gewertet, je heißer der Kampf um ſie geweſen iſt. Durch ſtändige politiſche Aktivität der Republikaner, die den Angriffsgeiſt und Be⸗ kennermut bewahren müſſen, wird auch der nationalſozialiſtiſche Sturmwind des 14 September wieder zu einem ſanften Säuſeln werden. Denn mit„auswechſelbarem Programm“ läßt ſich auf die Dauer Grundſatzloſigkeit nicht verbergen. Wenn man auch in der deutſchen Deffentlichkeit ſchon genau weiß, was von national⸗ ſozialiſtiſchen Wirtſchaftsanträgen zu halten iſt, ſo wirken ſich dieſe Anträge im Ausland doch als eine lataſtrophale Schädigung des deutſchen Kredits aus. Für die Arbeiterſchaft heißt die Parole nicht, „Köpfe rollen laſſen“, ſondern: Köpfe öffnen. In der Stunde der Auseinanderſetzung müſſen die Republikaner, wenn die Feinde der Republick es nicht anders wollen, zeigen, daß ihnen auch Mittel der bhyſiſchen Gewalt zur Verfügung ſtehen. Wer Staats⸗ einrichtungen angreift, dem muß es„eingebläut“ werden, was es heißt, die Republick anzugreifen.— Unſere wirtſchaftlichen Verhältniſſe verlangen fried⸗ liche Beziehungen zu allen Ländern. Ueber unſer geſundes deutſches Empfinden hinaus müſſen wir gute Weltbürger werden. Mit einem Hoch auf die deutſche Republik und das die Freiheit liebende deut⸗ ſche Volk ſchloß Miniſter Severing ſeine mit ſtürmi⸗ ſchem Beifall aufgenommene Rede. An die Kundgebung ſchloß ſich ein(nach der Frkf. Jig.) etwa 10000 Teilnehmer zählender Demonſtratlonszug nach der Innenſtadt an. 4 Die Polizei hatte umfangreiche Vorbereitungen ge⸗ troffen und auch mit ſämtlichen verfügbaren Krimi⸗ nalbeamten die wichtigſten Punkte beſetzt. Obwohl an einigen Stellen national⸗ſozialiſtiſche Provoka⸗ teure Störungen verſuchten, verlief die Demonſtra⸗ tion ohne Zwiſchenfall. Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 22. Okt. Ueber die im Berliner Anſchaffungsamt, das durch den Sklarekſkandal zu einer traurigen Be⸗ rühmtheit gelangt iſt, herrſchenden Mi ſt ſtände erfuhr man geſtern auf einem Preſſeempfang durch den Mund des neuen Direktors Britzkow haar⸗ ſträubende Einzelheiten. Bei ſeinem Dienſtantritt mußte er feſtſtellen, daß das Anſchaf⸗ fungsamt mit einem kaufmäniſchen Betrieb auch nicht das geringſte zu tun hatte. Eine Nachprüfung der Preiſe und der Qualitäten der Waren erwies ſich ſchlechthin als unmöglich. Es ſeien ſogar radierte Rechnungen bezahlt worden. Da die Chauf⸗ feure nicht kontrolliert wurden, wären ſie halbe, tagelang zu Hauſe geblieben. In der Buchhaltung ſeien Journalbogen monatelang nicht aufgerechnet worden. In der Druckabteilung hätten verheerende Verältniſſe geherrſcht. Die Lieferanten wurden von dem Perſonal um Weihnachtsſpenden, um Geſchenke und Dampferausflüge angegangen. Bezeichnend für das damalige Geſchäftsgebahren iſt, daß der Kauf⸗ man Roſenthal ſich den Eigentumsſtempel, den ſämtliche Textilwaren der Anſchaffungsſtelle trugen, geſetzlich hatte ſchützen laſſen und infolgedeſſen das Monopol für die Lieferungen von Textilien beſaß, deren Umſatz ſich auf jährlich 1 Million belief. Der neue Direktor erklärte, daß er mit eiſer⸗ nem Beſen eingegriffen habe. Die neuen Richtlinien für Lieferungsangebote, die dem bisheri⸗ gen Beſtechungsſyſtem einen Riegel vorſcho⸗ ben, hätte er nur nach heftigem Widerſtand des geſamten Perſonals durchſetzen können mit dem Erfolg, daß im Vergleich zum Vorjahre be⸗ reits 5 Millionen Mark Erſparniſſe er⸗ zielt werden konnten. Man glaubt in Zukunft vor unangenehmen Ueberraſchungen einigermaßen ſicher zu ſein. 100 Millionen Mark Defizit Drahtbericht unſeres Berliner Büros [! Berlin, 23. Oktober. Der ſtellvertretende Oberbürgermeiſter Scholtz hat geſtern abend die Fraktionsvorſitzenden zu ſich beſchieden, um ihnen ein Bild über die außerordent⸗ lich ſchwierige Finanzlage der Reichshaupt⸗ ſtadt zu geben und ſie den neuen Steuerplänen ge⸗ neigt zu machen. Aus einem Bericht des Kämmerers erfuhr man, daß durch das Anſteigen der Wohlfahrts⸗ koſten und durch Mindereinnahmen an Steuern das Defizit auf 70 bis 80 Millionen Mark angewach⸗ ſen iſt. Es iſt damit zu rechnen, daß der Fehlbetrag im Laufe des Winters auf hundert Millionen anſchwellen wird. Der Stadtkämmerer macht in Ausführungen des Bürgermeiſters die Aufſehen erregende Mitteilung, daß er im Augenblick noch nicht wiſſe, wo er zum Ultimo die zur Gehaltszahlung an Beamte und Arbeiter notwendigen 20 Millionen hernehmen ſolle. Weiter erklärte er, daß die Stadt Berlin in den letzten Wochen mit der Zahlung der Polizei⸗ koſtenzuſſchüſſe an den Staat im Rückſtand ge⸗ blieben ſei und daß das preußiſche Staatsminiſterium bereits angedroht habe, daß es die fehlende Summe an den Steuerüberweiſungen kürzen werde. Dadurch würde die Reichshauptſtadt in größte Schwierigkeiten geraten. Der Appell des Bürgermeiſters, der Stadt unter ſolchen Umſtänden die vom Magiſtrat angeforderten Steuern zu bewilligen, wurde von den Fraktions⸗ führern ſchweigend hingenommen. Ergänzung der FFFFFFUFUUUUUUCUUCUFbUCUbUCUCbCCCCCbCTFb((TGTGTGTGTGT⅛TGTCT(TͥvTTTTTTwTTkwv'''TbT''.vWT'Tv''.Tv.Wv''vITvWTvW1W!Tͤk''!''!'!'!'!'!'!'!;!.!;.;....· DVDV Zur Ernennung Severings Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. Oktober. Nachdem der Theoretiker Waentig dem„Mann der Tat“ Severing weichen mußte, wird damit gerechnet, daß binnen kurzem auch die Abberufung des ſozialdemokratiſchen Berliner Polizeipräſidenten Zörrgiebel erfolgen wird. Die eigene Partei wirft ihm vor, daß er gegen die Nationalſozialiſten nicht mit genügender Forſchheit eingeſchritten ſei. Sein Nachfolger dürfte der frühere Inhaber dieſes Amtes und zeitweilige preußiſche Innenminiſter Grzeſinſki werden, während Herrn Zörrgiebel, wie der„Vorwärts“ mitteilt, als Pflaſter auf die Wunde ein weſtliches Regierungspräſidium — nicht Wiesbaden— zugeſchanzt werden ſoll. Prof. Waentig wird man durch ein ſtaatswiſſen⸗ ſchaftliches Ordinariat an einer preußiſchen Univer⸗ ſität, vorausſichtlich Kiel, für den erzwungenen Ver⸗ zicht auf den Poſten des Innenminiſters entſchädi⸗ gen. Uebrigens haben die Deutſchnationalen ſofort nach der Ernennung Severings gegen den neuen Miniſter im preußiſchen Landtag einen Miß⸗ trauensantrag eingebracht. Severing, den die Berufung auf den Poſten des Innenminiſters in Frankfurt erreichte, trifft bereits heute in Berlin ein. Der Widerhall aus Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 23. Okt. Die Pariſer Morgenblätter drucken die Nachricht von der Neubeſetzung des preußiſchen Innenmini⸗ ſteriums an hervorragender Stelle ab. Uebereinſtim⸗ mend wird die Tätigkeit Severings für die Feſti⸗ gung der deutſchen Republik anerkannt. Die Ernennung Severings zum preußiſchen Innen⸗ miniſter iſt nach dem allgemeinen Urteil der Zei⸗ tungen die direkte Antwort des Miniſterpräſidenten Braun auf die Diktatur⸗ und Staatsſtreichdrohungen Hitlers. Amlliches Kommuniqué über die Gruben⸗Kataſtrophe Telegraphiſche Meldung Alsdorf, 22. Oktober. Der Unfallausſchuß der Grubenſicherheitskommiſ⸗ ſion des Oberbergamtes Bonn teilt mit: Der Unfall⸗ ausſchuß hat am 22. Oktober in Anweſenheit von Vertretern des Grubenſicherheitsamtes Berlin des Oberbergamtes Bonn und der zuſtändigen Berg⸗ revierbeamten unter Hinzuziehung der Sachverſtän⸗ digen der Hauptrettungsſtelle Oſten und der Ver⸗ ſuchsſtrecke zu Dortmund⸗Derne ſowie der Chemiſch⸗ Techniſchen Reichsanſtalt die Grube Anna II befah⸗ ren. Im Anſchluß an die Befahrung fand eine Zeugenver nehmung und eingehende Be⸗ ratung ſtatt. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht geklärt. Feſt ſteht, daß die Sprengſtofflager anf fämtlichen Stollen der Gruben in Orduung ſind. Die zunächſt angenommene Ex⸗ ploſion eines Sprengſtofflagers ſcheidet ſomit als Urſache des Unglücks aus. Soweit weiter feſtgeſtellt werden konnte, iſt auch an dem Unglückstage kein Sprengſtofftransport in die Grube hinein erfolgt. Bei der Befahrung der Grube ſind bisher Anzeichen einer Kohlenſtaubexploſton unter Tage nicht er⸗ mittelt worden. f Die Befahrungen und Unterſuchungen werden am 23. Oktober fortgeſetzt. Bisher ſind geborgen an Toten 2 03, in den Krankenhäuſern befinden ſich 96 Verletzte, ver⸗ mißt ſind nach bisherigen Feſtſtellungen 23 Mann. Heute nachmittag ſind noch drei Mann lebend gebor⸗ gen worden. Die Bergungsarbeiten gehen mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln weiter. Sturmkurs in Preußen Univerſitätsprofeſſoren haben kein Glück, wenn ſie in dem immer noch nicht republikaniſchen Preußen Miniſter werden. Eines Tages findet Herr Braun, der Zar aller Preußen, daß ſie es mit dem wiſſen⸗ ſchaftlichen Drang bekommen hätten und dann müſſen ſie fort. Spornſtreichs, von heute auf morgen, genau ſo, wie einſt unter Wilhelm II. Miniſter und Staats⸗ ſekretäre vom Lucanus geholt wurden. Herr Dr. Waentig iſt in dieſem Jahr der zweite Profeſſor, den Preußens Miniſterpräſident weidgerecht zur Strecke bringt. Als im Frühling der Unterrichts- miniſter Becker fiel, klagten um ihn auch Leute, die von ſeinen politiſchen Auffaſſungen und Beſtrebungen nicht immer reſtlos entzückt geweſen waren. Doch wer weint um Juckenack? Herr Waentig hat in der Welt, der er vor zwölf Jahren vielleicht zu haſtig zu⸗ lief, auſcheinend nie recht Boden gefaßt. Dazu war er nach Ausſehen, Lebensſtil und Gewohnheiten doch wohl zu bürgerlich. Der verabſchiedete Miniſter ent⸗ ſtammt einem hart lutheraniſchen, betont konſer⸗ vativen Milieu. Sein Vater war im letzten Sachſen Miniſterialdirektor, hernach Staatsminiſter geweſen, ein Mann von ſtarkem Einfluß in der Verwaltung und dem damals ganz und gar von den Konſer⸗ vativen beherrſchten Landtag. Den„ungekrönten König von Sachſen“ hießen ſie ihn. Es war vielleicht ſchon ein Abweichen von der Linie, daß ein Sohn aus ſolchem Hauſe zu Guſtav Schmoller in die nationalökonomiſche Lehre ging. Daß er ſich dann in einem Moment, wo das Bekenntnis zu ihr keinen Lehrſtuhl mehr koſtete, der Sozialdemokratie zuwandte, war ein innerer Bruch, über den Waentig vermutlich nie ganz hinweg gekommen iſt. Der Sozialdemokratie war er als Renommiergelehrter willkommen. Man ließ ihn gewähren, ließ ihn, wenn kein anderer zur Stelle war, wohl auch ſteigen. Nun wirft man ihn mit einer brüsken Gebärde fort wie einen abgetragenen Handſchuh. Es kann eben nie⸗ mand über ſeinen Schatten ſpringen. Zu dem, was die Sozialdemokratie oder was Herr Dr. Braun in Preußen jetzt vorhaben, bedarf es keines wiſſen⸗ ſchaftlichen Menſchen, dem allerlei Bedenken und Hemmungen ſtörend im Blute liegen. Da iſt der Starke und Nervenloſe am Platz. Der galt in ſeligen Vorkriegszeiten als das Ideal der ſoge⸗ nannten Scharfmacher. Jetzt mit entzückender Naivität ſingt ihm der„Vorwärts“ Gurrelieder: Es ſei nicht die Sitnation, in der ſich das Verwaltungs⸗ talent entfalten könne, es ſei die Stunde entſchloſſener Abwehr, und der Polizeiminiſter mehr als der Verwaltungsminiſter ſei vonnöten. Geben wir uns keiner Täuſchung hin: Das Barometer zeigt auf Sturm. Indem Herr Braun den Prof. Waentig zu ſeinen Büchern heim⸗ ſchickt und den vertrauten Gefährten aus fünf ſchweren Kampfjahren, den ſchon nach Abſtammung und Bildung ihm ungleich Näherſtehenden, wieder an ſeine Seite zieht, macht er klar zum Gefecht. Zum Gefecht gegen wen: Sicher— darüber läßt der Braun⸗offiziöſe Kommentar, den der Abend„Vor⸗ wärts“ geſtern abzuliefern hatte, nicht den geringſten Zweifel— gegen den Radikalismus zur Rechten. Weniger ſicher ſchon iſt, ob dieſe ent⸗ ſchloſſene Abwehr auch dem Kommunismus gelten ſoll. Herr Severing hat ſein reichlich unbe⸗ ſonnenes Wort von den„politiſchen Kindern“ immer noch nicht zurückgenommen, und das Zentral⸗ organ der Sozialdemokratie nannte erſt dieſer Tage den Bolſchewismus erheblich ungefährlicher als den Faſzio. Immerhin: Es kann ja ſein, daß die Herren Braun und Severing ſpät, aber doch ſich zur Objek⸗ tivität durchringen, daß ſie lernen, zur Rechten nicht mit anderen Maßen zu meſſen als zur Linken. „Tapfer iſt der Löwenſieger, tapfer iſt der Welt⸗ bezwinger, tapferer, wer ſich ſelbſt bezwang.“ Aber auch ein anderes iſt möglich: Daß die Preußen beherrſchenden Kräfte der Reichsregie⸗ rung nicht über den Weg trauen, daß ſie Wendungen und Wandlungen befürchten, die ihnen wider den Strich gehen möchten und um auf alles ge⸗ wappnet zu ſein, beizeiten ihre Machtmittel zu kon⸗ zentrieren wünſchen. Ein paar ernſte andeutungs⸗ volle Sätze in der„Germania“ ſcheinen zu er⸗ weiſen, daß man auch in der Umgebung des Kanzlers 2. Seite/ Nummer 491 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 23. Ortober 1930 des Dr. Brauns neueſten Huſarenritt ſo oder wenigſtens ähnlich aufzufaſſen geneigt iſt. Das Kanzlerorgan ermahnt Herrn Severing, in ſo ge⸗ ſpannten Zeiten, wie wir ſie jetzt durchlebten,„das größtmögliche Maß von Objektivität in allen ſeinen Handlungen an den Tag zu legen,“ und dann meint es zu dieſer formloſen Beſeitigung Waentigs: „Soll das auf eine Verſtärkung des ſozial⸗ demokratiſchen Einfluſſes in Preußen hinauslaufen? Dann hätte Herr Braun der Ablehnung der Mißtrauensanträge und der Ableh⸗ nungs des Antrags auf Landtagsauflöſung eine ſehr weitherzige und weitgehende Auslegung gegeben.“ So piel jedenfalls ſteht feſt: Der Beruhigung aus dem Gleichmaß geratener Gemüter, der Entwir⸗ rung der Fäden, um die raſtlos und ſorgenvoll die Reichsregierung ſich müht, hat Herr Dr. Otto Brau n keinen Dienſt erwieſen. Das Wetterglas ſteht auf Sturm. R. B. Die Wahl des Präſidiums des Reichslandbundes Telegraphiſche Meldung Berlin, 22. Okt. Die Preſſeſtelle des Reichslandbundes teilt mit: In Verfolg des Rücktritts des Miniſters Schiele vom Amt des verſitzführenden Präſidenten des Reichslandbundes trat der Bundesvorſtand des Reichslandbundes zur Regelung der Präſidialfrage heute im Bundeshaus zuſammen. Nachdem die beiden anderen bisherigen Präſidenten, Bethke und Hepp, und der vorübergehend in das Präſidium ein⸗ getretene Frhr. von Wilmowfſki ihre Aemter dem Bundesvorſtand zur Verfügung geſtellt hatten, wurden zu Präſidenten neu gewählt die Herren Bethke, Hepp, Graf von Kalckveuth. Zu dem ſatzungsgemäß vom Bundes vorſtand zu beſtim⸗ menden, den Vorſitz führenden Präſidenten wurde alsdann Graf Kalckreuth gewählt. Präſident Hepp legte daraufhin ſein Amt nieder. Die dadurch von neuem erforderliche Wahl eines dritten Präſidenten ſoll bei der nächſten Bundesvor⸗ ſtandsſitzung erfolgen. Der Bundes vorſtand war ein⸗ mütig der Anſicht, daß hierfür nur ein Vertreter des bäuerlichen Beſitzes aus dem Weſten in Betracht komme. Fremdes Geld für die deulſche Friedensgeſellſchaft Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 23. Oktober. In der letzten großen Reichstagsdebatte hat, wie erinnerlich, auch der Prozeß eine Rolle geſpielt, den der Vorſitzende der deutſchen Friedensgeſellſchaft gegen einen kommuniſtiſchen Redakteur angeſtrengt hatte und in deſſen Verlauf von dem früheren Ge⸗ ſchäftsführer des Vereins unter Eid ausgeſagt wor⸗ den iſt, daß die Friedensgeſellſchaft von aus län⸗ diſchen Geldgebern in Frankreich, der Tſche⸗ choſlowakei und Polen Unterſtützungen er⸗ halten habe.. In dieſem Prozeß ſollte geſtern das Urteil ver⸗ kündet werden. Der Richter gab indes bekannt, daß mit Rückſicht auf das große Aufſehen, das der Pro⸗ zeß in der Oeffentlichkeit hervorgerufen habe, noch⸗ mals in die Beweisaufnahme eingetreten werden ſoll. Man will als Zeugen u. a. Prof. Förſter⸗ Paris, den Herausgeber der„Menſchheit“, Fritz Röttger und ſeine Frau und den Schriftſteller Mathieu Schwand vernehmen. Auf dieſe Weiſe wird einmal gründlich hinter die dunklen Kuliſſen der Deutſchen Friedensgeſellſchaft geleuchtet werden. Ergebnisloſer Verlauf der Lohnverhandlungen in der Rheinſchiffahrt — Eſſen, 22. Okt. Die am 20. ds. Mts. aufgenom⸗ menen Verhandlungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern über die Neuregelung der Lohnver⸗ hältniſſe in der Rheinſchiffahrt ſind nach ergebnis⸗ loſem Verlauf verkagt worden. Ein kleinerer Aus⸗ ſchuß wird ſich zunächſt mit den Anträgen beider Par⸗ teien befaſſen und über die Anberaumung eines neuen Termins ſchlüſſig werden. N Kunſt in Verlin Von Oscar Bie Im Zentrum der Stadt mitten in Streiks und Unruhen gedeihen friedlich die Ausſtellungen. Ich rolle einen kurzen Film auf der vielen und bunten Sehenswürdigkeiten, die ſich nebeneinander ver⸗ tragen. Das Künſtlerhaus beim Potsdamer Platz wartet auf ſeinen Abbruch. Inzwiſchen ſucht der Verein Berliner Künſtler, der Geld hat, ein neues Heim. Er dachte ſchon einmal an die Villa von Boehm, deſſen ſchöne Sammlung beſon⸗ ders neuerer deutſcher Meiſter die Akademie ſogar der Ausſtellung würdigte. Nierendorff iſt von der Leitung des Vereins zurückgetreten, leider. Broder⸗ ſen aus Hamburg macht jetzt die Ausſtellungen. Mit einer Jubiläumsſchau für Zügel begann er, den größten lebenden Tiermaler, der alle Wandlungen der Zeit an ſeinen geduldigen Modellen mitmachte. Oben im erſten Stock reſidierte die religiöſe Malerei. Helberger zeigt ſeine Chriſtusreihe, eine intereſſante, moderne Paſſion, aus Erinnerungen an Grünewald und heutiger Stilkunſt eigentümlich zuſammengeſetzt, in wenigen ſtarken Farben, in grotesk ekſtatiſchem Ausdruck, nicht das unbedeutendſte Werk dieſer Gat⸗ tung aus unſeren Tagen. Man malt ſo und man malt ſo. Gert Wollheim iſt unter ihnen allen der Virtuoſe. Laudſchaft und Porträt, Gruppe und Einzelbild beherrſcht er in einer Sicherheit, die nur Fähigkeit iſt, keine Richtung. Einer, der alles kann. Qualität und Gefahr zugleich. Bei Viktor Hart⸗ berg ſieht man eine große Sammlung von ihm. * Die Deutſche Kunſtgemeinſchaft im Schloß ſtrengt ſich im Herbſt immer über ihre eigentlichen Verkaufszwecke hinaus beſonders an. Die Geſchäfte ſind gar nicht übel. Man kann in den Verzeichniſſen die kleinen Preiſe und die guten Kunden aus allen Ständen nachleſen. Im Herbſt ſammelt ſie von erſten lebenden Meiſtern letzte Werke. Alles trifft ſich dort. Liebermann mit Schmidt⸗Rottluff, Ulrich Hübner mit Fritſch, Unold, Briefe einer Königin Königin Witoria von England über deulſche Politik und das Haus Hohenzollern Drahtung unſer. Londoner Vertreters § London, 22. Okt. Ein neuer Band der Briefe der Königin Viktoria erſcheint heute und erregt das gleiche Intereſſe, das die früher veröffentlichten Teile der Korreſpondenz gefunden haben. Der gegenwärtige Band umfaßt die fünf Jahre von 1886 bis 1890. Dieſe Periode umſchließt den Höhepunkt der Regierungszeit der Königin, nämlich ihr Jubiläum, im Jahre 1887, da⸗ neben aber auch die Krankheit und den Tod des Kaiſer Friedrichs, die Thronbeſteigung Kaiſer Wilhelm JI. und die Entlaſſun g Bismarcks. Alle dieſe Dinge nehmen einen großen Raum in der Korreſpondenz ein. Der letzte deut che Kai⸗ ſer hat dem Herausgeber der Briefe eine große An⸗ zahl ſeiner eigenen Korreſpondenzen zur Verfügung geſtellt. Die Königin nahm an den deutſchen Vor⸗ gäugen ſehr weitgehenden Anteil und glaubte namentlich, daß die deutſch⸗engliſchen Bezie⸗ hungen ſich vollkommen anders entwickelt hätten, wenn der„gute Fritz“ nicht geſtorben wäre Ob ihre Briefe über die Krankheit des Kaiſer Fried⸗ rich neues Material enthalten, läßt ſich ohne genaues Studium nicht ſagen. Intereſſant aber iſt, daß man erfährt, wie die Königin einen be ſonderen Briefwechſel mit Bismarck führte, um ihn zu bewegen, zu der Kaiſerin freundlicher zu ſein. Kurz vor dem Tode des Kaiſer Friedrich beſuchte die Königin Bismarck in Berlin und hatte eine private Unterhaltung mit ihm. Sie wiederholte ihren Appell für die ſchwer geprüfte Tochter und ſprach von der Unerfahrenheit des jungen Kronprinzen. Fürſt Bis⸗ marck erklärte, er wiſſe, daß der junge Wilhelm noch nichts verſtehe, aber er glaube, wenn man ihn ins Waſſer werfe, werde er zu ſchwimmen wiſſen. Ein großer Teil der Korreſpondenz beſchäftigt ſich mit den verſchiedenen Streitigkeiten des Kai⸗ ſers mit ſeinen engliſchen Verwandten. Die Zän⸗ kereien mit dem damaligen Prinzen von Wales, kommt, den dem ſpäteren König Eduard VII. bilden den Gegen⸗ ſtand zahlreicher Briefe und ſogar offizieller Pro⸗ teſte. Bismarck wurde aufgefordert, dem eng⸗ liſchen Miniſterpräſidenten eine Denkſchrift zu unter⸗ breiten, in der er ſich über die Behandlung beſchwert, die der Kaiſer von dem Prinzen von Wales erfahren habe, der ihn nicht als Kaiſer, ſondern als Neffe behandelte. Die Königin iſt wütend über dieſe Beſchwerde und füllt ganze Seiten mit Schimpfworten, um ihrer Mißbilligung Luft zu machen. „Die Königin wird dieſe Frechheit nicht herunter⸗ ſchlucken. Die Beſchwerde des Kaiſers zeigt einen ungeſunden und unnatürlichen Geiſteszuſtand und er muß erfahren, daß ſeine Großmutter ſolche Unver⸗ ſchämtheiten nicht duldet. Der Prinz von Wales darf ſich dieſe Behandlung nicht gefallen laſſen.“ Auch ſonſt enthält die Sammlung zahlreiche Briefe und Tagebuchaufzeichunngen, in denen die Königin Viktoria ihre Mißbilligung gegen den jungen Kaiſer und ſeiner Politik ſehr offen ausſpricht. Sie beklagt ſich namentlich auch über ſeine Unaufrichtig⸗ keit, die u, a. auch in einem Brief zum Ausdruck er der Königin unmittelbar nach der Entlaſſung Bismarcks ſchreibt. Es heißt darin: „Wir trennten uns unter Tränen nach einer ſehr herzlichen Umarmung. Sein Doktor verſicherte mir, daß der Kanzler, wenn er nur noch ein paar Wochen im Amte geblieben wäre, zuſammengebrochen wäre. Ich mußte mich alſo mit tiefſtem Bedauern entſchlie⸗ ßen, mich von ihm zu trennen, um ihn am Leben zu halten. Es war eine ſchwere Prüfung, aber des Herrn Wille geſchehe.“ Die Königin wußte natürlich ebenſo wie andere Leute in England und in Deutſchland, daß die Gründe für Bismarcks Entlaſſung ganz andere waren. In dieſer Weiſe wurde ſchon damals die Saat geſät, die ſpäter zu der erſten Störung der deutſch⸗ engliſchen Beziehungen führte. Der Kampf um den Frieden Hervés„kühne, revolutionäre Methode“ Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 283. Okt. In ſeinem Kampf um die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung geht der Herausgeber der„Victoire“, Guſtave Herve, heute zum Angriff auf den Außen⸗ miniſter Briand über. Die Methode Briands mit. ihrer Langſamkeit ſei eine ungeeignete, wirkungs⸗ loſe Methode, die die Deutſchen in Aufregung bringe, anſtatt ſie zufrieden zu machen. Gleichzeitig könnte die Politik des Außenminiſters täglich zu Kata ⸗ ſtrophen auf der polniſchen Seite führen. Dieſer ohnmächtigen, blindmachenden Methode Briands will Hervé eine kühne revolutio⸗ näre Methode entgegenſetzen, die darin beſteht, kaltblütig zu prüfen, was an dem Vertrag von Verſailles hinfällig und unausführbar iſt und alles, was man ohne Schaden für Frankreich, Polen und jeden anderen Nach⸗ barſtaat Deutſchlands aus dem Vertrag ent⸗ fernen könne, alles, was für Deutſchland eine unerträgliche Bedrückung und Plackerei darſtellt, Die von Hervé gepredigte Politik beſteht darin, zu beweiſen, daß Frankreich bereit ſei, in freundſchaft⸗ liche Beziehungen zu ſeinem öſtlichen Nachbarn zu treten. Nach der Methode Briands habe man nut ein Prozent Sicherheit, einen neuen europäiſchen Krieg in nächſter Zeit zu vermeiden. Der geſunde Menſchenverſtand, der nationale Erhaltungstrieb, die franzöſiſche Liebe zu Polen, das nicht auf die Dauer zwiſchen einem mit tödlichem Haß erfüllten Rußland Schrimpf und Xaver Fuhr, Nerlinger, der Kon⸗ ſtrukteur, Oscar Moll, der gemäßigte Kubiſt, der Koloriſt Nauen, der Aquarelliſt Geigenberger, der Münchner Bildhauer Fritz Koelle mit ſeinen monu⸗ mentalen Bergarbeitern. Eine ausgezeichnete moderne Galerie. * Das iſt die neue Kunſt. Die alte drängt ſich wie noch nie zum Verkauf. Der Welfenſchatz in der Deutſchen Geſellſchaft mit ſeinen Gold⸗ emaillen, Kreuzen, dem Kölner Altar, dem Kuppel⸗ reliquiar wird beſtürmt. Caſtiglioni aus Wien bie⸗ tet ſeine fünfte Verſteigerung an. Die Sachen ſtehen im Palais Huldſchinſky, das ja früher einmal ſeine eignen Schätze hatte weggeben müſſen. Das Tafel⸗ ſilber von Auguſt dem Starken, Majoliken, China⸗ vaſen, italieniſches Chorgeſtühl, flämiſche Gobelins, Tintoretto, Van Dyck, Gerard David, Giovanni di Bologna, Donatello, Andrea della Robbia. Am aller⸗ wichtigſten vielleicht wird bei Hollſtein und Puppel die kommende Auktion der urälten Schrotblätter und Holzſchnitte, koloriert, aus dem deutſchen 15. Jahr⸗ hundert, der Heilige Georg, die Madonna, die Mar⸗ garete, Sibyllen und Propheten, 41 Unica dabei, alles aus der koſtbaren Sammlung, die vor 500 Jahren ein Pater in St. Gallen anlegte. Für Kenner eine Sen⸗ ſation ohnegleichen. 4 Laſſet die Kindlein zu mir kommen. Sie lä⸗ cheln über all den Reichtum aus alter Zeit und machen ihre eigne Ausſtellung. Im Recken⸗ dorff⸗Haus zeigen ſie das Spielzeug, das ihnen Herr Winde aus Dresden beſchert, ländliche Puppen, Tiere aus Klötzen, ganze Städte aus kubiſtiſchen Elemen⸗ ten, die Zurückführung der Spielform auf ihre ele⸗ mentaren Beſtandteile. Und ſie zeigen ihre eigne Phantaſie, wie ſie Herr Geiſt aus Halle anregt, wenn ſie aus allerlei Abfall, Schachteln und Hölzern, Rol⸗ len und Fläſchchen die erſtaunlichſten Gebilde for⸗ men, die ihre unbewußte Aeſthetik in eine feſte An⸗ ſchauung leiten. Max Enderlin aus Deſſau ſchenkt ihnen ein Märchenbuch, geklebt aus Photographien und Zeichnungen von Kinderhand. Es iſt eine glück⸗ liche Ansſtellung, die auch glücklich macht. Sie heißt: Kinder wollen ſpielen. und Deutſchland als Nachbar ſtehen könnte, die Not⸗ wendigkeit einer Einheitsfront gegen den Bolſchewis muss, der ritterliche franzöſiſche Geiſt, ſowie das Lebensintereſſe Europas und der Menſch⸗ heit treiben Frankreich dazu, dieſe Geſte der Befrie⸗ dung zu machen. Viel zurückhaltender beurteilt Herriot in der Ere Nouvelle“ die Möglichkeit einer deutſch⸗ franzöſiſchen Verſtändigung, vor allem auf politiſchem Gebiet. Seit zehn Jahren erwieſen die Radikal⸗ Sozialiſten ihren Willen zur Friedensarbeit und zur Bekämpfung des Krieges. Falls Frankreich und Deutſchland die politiſchen Probleme zwiſchen ſich an erſte Stelle ſetzen, ſo laufen ſie Gefahr, in den Abgrund zu ſtürzen. Herriot hält es vielmehr für klüger, erſt das wirtſchaftliche Elend zu bekämpfen, das die Urſache für die gegen⸗ wärtigen Wirren darſtelle. Die Klugheit gebiete es, durch eine gute wirtſchaftliche Verſtändigung die Lei⸗ den und Beängſtigungen zu beruhigen. Eines Ta⸗ ges könne man dann auch die politiſchen Probleme zwiſchen vernünftigen und ruhigen Menſchen disku⸗ tieren. 200 franzöſiſche Schiffer verſchollen — Paris, 22. Oktober. Die Zahl der Mann⸗ ſchaften der Fiſchkutter, die ſeit dem Sturm, der Mitte September an den Küſten Frankreichs wütete, vermißt werden, beläuft ſich auf 203 Matroſen. Die Vermißten hinterlaſſen 127 Witwen und 193 Waiſe, da man ſie als endgültig verloren betrachtet. Mannheim als Tagungsort Am kommenden Sonntag, den 26. Oktober,.30 Uhr veranſtaltet die Badiſche Geſellſchaft für Wetter⸗ und Klimaforſchung unter dem Ehrenvorſitz von Herrn Geheimrat H. Hergeſell in der Aula der Handelshochſchule eine wiſſenſchaft⸗ liche Tagung, die dem Gedächtnis der vor 150 Jahren in Mannheim gegründeten Societas Meteoro⸗ logica Palatina der erſten meteorologiſchen Geſellſchaft der Welt gewidmet iſt. An der Tagung werden namhafte Gelehrte teilnehmen. Das Programm bringt intereſſante Vorträge aus dem Gebiete der Meteorologie und ihrer Anwendung. Ein die Allgemeinheit ſehr intereſſierendes hiſtork⸗ ſches Thema wird der Vorſitzende der Geſellſchaft, Herr Profeſſor Dr. A. Peppler behandeln:„Die Entwicklung der meteorologiſchen Beobachtungen ſeit der Mitte des 17. Jahrhunderts.“ Gerade der Grün⸗ dung der oben erwähnten„Societas“ verdanken wir das erſte, wenn auch für heutige Begriffe unzu⸗ reichende Netz meteprologiſcher Stationen mit ein⸗ heitlichem Beobachtungsſchema, das aber immerhin einem A. v. Humboldt geſtattete, die erſte Karte der Temperaturverteilung auf der nördlichen Erd⸗ halbkugel zu entwerfen. Vielverſprechend iſt auch der vom Referenten des Reichsverkehrsminiſteriums Herrn Reg.⸗Rat Dr. R. Benkendorff angekündigte Vortrag über„Die praktiſche und wiſſenſchaftliche Bedeutung des Flug⸗ wetterdienſtes.“ Die übrigen Vorträge behandeln in allgemein verſtändlicher aber doch wiſſenſchaftlich ern⸗ ſter Form hauptſächlich Themen über die Anwendung der Klimatologie auf Menſch und Pflanze, d. h. über Bioklimatologie und Agrarmeteorologte. O Dentſches Theater für die höheren Schulen in England. Die bisher nur gelegentlich veranſtalteten deutſchen Theateraufführungen für einige höhere Schulen in London ſollen in einen feſten orga⸗ niſatoriſchen Rahmen überführt werden. Es iſt beabſichtigt, eine eigene T heatergeſellſchaft zu gründen, die in beſtimmten Abſtänden regelmäßig die engliſchen Theater mit deutſchen Vorſtellungen rA Nach der Kataſtrophe des R 101. Drahtung unſ. Londoner Vertreterz § London, 22. Oktober. Sir John Simons iſt von der Regierung zum Leiter der Unterſuchungskommiſſion über die Ur⸗ ſache der Kataſtrophe des Luftſchiffes R 101 ein⸗ geſetzt worden. Die Unterſuchung wird öffentlich ſein und im Londoner Juſtiszpalaſt ſtattfinden. Als Beiſitzer ſind ernannt worden Oberſtleutnant Moore⸗Bralazon, ein früherer Abgeordneter und praktiſcher Pilot, der erſte Engländer, der jemals un einer Flugmaſchine aufgeſtiegen iſt, ſowie Profeſſor Inglis von der Univerſität Cambridge. Die Unterſuchung wird am nächſten Dienstag be⸗ ginnen und ſich nicht nur auf die techniſchen Urſachen der Kataſtrophe erſtrecken, ſondern auch auf die Halt⸗ barkeit der bisherigen Luftſchiffpolttik der engliſchen Regierung. Von dem Ergebnis der Unterſuchung wird es abhängen, ob England weiterhin ſeine Ex⸗ perimente mit Luftſchiffen fortſetzen wird oder nicht. Letzte Meldungen 100 000 Mark von einem Rechtsanwalt unterſchlagen — Berlin, 22. Okt. Großen Unterſchlagungen von Amtsgeldern iſt man, wie das„B..“ berichtet, bei dem Rechtsanwalt und Notar Dr. Walter Virk in Schwerin in Mecklenburg auf die Spur gekommen. Virk hat ſich ſeiner Feſtnahme durch die Flucht ent⸗ zogen. Man rechnet damit, daß ſich der Flüchtige in Berlin verborgen hält. Zur Zeit unterzieht man die Bücher und Belege des Rechtsanwalts einer Prüfung und hat dabei Utnſchlagungen von über 100000 feſtgeſtellt. Aufſehen erregende Verhaftungen in Finnland — Helſingfors, 22. Okt. Im Zuſammenhang mit der Entführung des früheren Staatspräſidenten Stahlberg wurde der Generalſtabschef Wallenins, der Chef des Mobiliſationsbüros, Oberſtleutnant Kuuſſaari, und der Beamte im Wehrminiſterium, Rechtsanwalt Toivauen, ver⸗ haftet. Die handelspolitiſchen Abwehrmaßahmen der Sowjetunion — Moskau, 23. Oktober. Das Verkehrskommiſ⸗ ſariat bereitet, einer Meldung der Telegraphenagen⸗ tur der Sowjetunion zufolge, die Einſtellung der Befrachtung von Schiffen derjenigen Län⸗ der vor, welche nren gegen den Sowjethandel durchführen. Der Sowjet⸗Handelsflotte wird empfohlen, das Anlaufen von Häfen dieſer Länder zu vermeiden. Franzöſiſcher Flieger aus Rußland ausgewieſen — Moskau, 23. Okt. Der franzöſiſche Flieger Sangeron, der vor einigen Tagen bei Bychow, unweit Orſcha, eine Panne erlitten hatte, iſt aus der Sowjetunion ausgewieſen worden, weil er, wie die Telegraphenagentur der Sowjetunion meldet, ohne Erlaubnis die Sowjetgrenze überflogen hatte. 5 Deulſche Volkspartei Wir machen nochmals auf die heute abend.15 Uhr im großen Saal der„Germanjaſäle“, S 6, 40(Ein⸗ gang durch den Hof) ſtattfindende Mitgliederverſammlung aufmerkſam. . Tagesordnung: 1. Referat über„Die Bedeutung der bevorſtehen⸗ den Wahl für das Mannheimer Bürgertum“, (Referent: Stadtrat Vath.) 2. Bekanntgabe der Kandidatenliſte für die Stabl⸗ verordneten⸗, Bezirksrats⸗ und Kreisausſchuß⸗ wahlen. In Anbetracht der äußerſt wichtigen Tagesord⸗ nung bitten wir dringend um vollzähliges Erſcheinen, 469) Der Vorſtand. beſpielen ſoll. Für dieſe Geſellſchaft ſind auch bereits Beiträge vom Unterrichtsminiſterium wie auch von privater Seite aus der deutſchen Kolonie gezeichnet worden. Es iſt ſchließlich beabſichtigt, auch ſtändige Abendvorſtellungen mehrmals im Monat in London zu veranſtalten. 5 Lenormands„Eliſabeth“, Königin von Eng⸗ laud, die erſte für dieſe Spielzeit angekündigten Eliſabeth⸗Tragödien, konnte bei ihrer geſtrigen Berliner Erſtaufführung trotz des aus⸗ gezeichneten Spiels von Lucie Höflich kaum mehr als einen Achtungserfolg erzielen, Eine große Kaulbach⸗Ausſtellung. Das ſtädti⸗ ſche Muſeum in Mülheim an der Ruhr beabſich⸗ tigt anläßlich des 125. Geburtstages Wilhelm von Kaulbachs eine Ausſtellung ſeines Werkes, ſo⸗ weit es überhaupt erfaßbar iſt, in der Zeit vom 19. bis 31. Oktober zu veranſtalten. Muſeen und Privatſammler, welche über geeignetes Material verfügen, werden gebeten, dasſelbe als Leihgabe dem Städtiſchen Muſeum in Mülheim für die Kaulbach⸗ Ausſtellung zur Verfügung zu ſtellen. Richard Strauß in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters — Paris, 23. Oktober, Die diesjährige Pariſer Konzertfaiſon eröffnete Richard Strauß mit einem ſelnen eigenen Werken gewidmeten Abend. Das große Theater der Champs Elyſees war bis zum letzten Platz ausverkauft. Lebhafter Beifall begrüßte den Komponiſten bei ſeinem Erſcheinen. Mit großem Verſtändnis nahm das Publikum die Werke Don Juan, Alſo ſprach Zarathuſtra, Tod und Verklärung auf. Ferner gelangte eine Jugend⸗ arbeit des Meiſters„Burleske für Klavier und Orcheſter“ zur Aufführung. Richard Strauß weilt in Parts als Gaſt des deulſchen Bot⸗ ſchafters. Unter ſeiner Leitung wird am 9. Ol⸗ tober eine Aufführung des„Roſenkavalie 1 50 am 15. November der„Salome“ in der Parſſet Staatsoper ſtattfinden. Einſchrän kungsmaßnah⸗ N Dot — 1 Wo gege! Frag Händ hinei die 2 los u ſeln, hören ſchlin große der ü lernt verbr was Unte: Selbf neben ſolche eine herd Stud! ſteht, mögl. 1 Aber dieſer ihrem geben eine g dem lich d den, meine verwe der licher zufrie gehen NI heran zum begab ſchule nicht IJhaben 0 den E Berec entſpi als i! rufen Nachn anſtal natur dieſer einen verhä Sexta zeit,! ſchule mögl! von d vom Been beſche höher Maß Eine, wir Zahl ſchrär haupt Wi und auſta täuſck wort Sie! Dieſe über zeugt — Ur N N U e 1 e N N 0 * r Donnerstag, 2 23. Oktober 1930 Neue Maunhei imer Zeitung 0 Mittag⸗ Ausgabe 1 inzeichnet durch das Wort Not. inſt einem dieſes Geſpenſt ent⸗ Sorgen, die bange n, nach Brot; überall en, Köpfe, die wieder mi e in den Produklionsproze 8, t ſie das ekle Gefühl hnen im Staatsvolk zu Unſere Zeit iſt geker Wo man hinſchaut, gri gegen. l wir! Frage nach Hände, die hinei! igeſtellt die Werte ſchaffen los werden, ſic 4 ſein, in voller zum alten Eiſen zu ge⸗ bören. Daneben aber— und das ſcheint uns das ſchlimmſte 9 tat dieſer Notzeit zu ſein ſteht ein großer Pro ſatz unſeres Volksnachwuchſes, der ül er ine geordnete Arbeit kennen ge⸗ lernt rungen ſeine Zeit auf der Straße 5 6 zu leben von dem, was die henden verdienen, ü öffentlichen Mitteln als etwas e dliches hinzunehmen. Und wieder da⸗ neben ſte imm weiter wachſende Menge ſolcher J ach Beendigung der Lehrzeit rem Berufe ihr Brot zu e, die nach beendeter einem leeren Raume punkt der Exiſtenz⸗ inn 0 llt, die zächſt laufend. Zahl aft ſind imſtande, all abſehbarer Zeit eine Bildungs sgange entſprechende Exiſtenz zu 1 i Tatſache erwächſt für den Staat Gefahr. Wer nach Jahren des Studiums eliefert iſt, wer täglich und ſtünd⸗ lich die Frage vor ſich ſieht: Was ſoll aus mir wer⸗ den, wovon ſoll ich leben, wann kann ich endlich meine körperlichen und geiſtigen Kräfte nutzbringend verwerten, der muß letzten Endes verzweifeln an der Gerechtigkeit irdiſchen Geſchehens und menſch⸗ licher Einritztungen, der wird die Maſſe der Un⸗ zufriedenen ſtärken, mit ihnen durch dick und dünn gehen, ſich zu ihrem Führer aufzuwerfen ſuchen. Nun ſollte man annehmen, daß die Eltern des heranwachſenden Geſchlechts von ſich aus den Zugang zum Studium eindämmen, daß ſie nur hervorragend begabe Kinder den höheren Schulen und den Fach⸗ ſchulen zuführen würden. Aber welche Eltern wollen ich erreichen, daß ihre Kinder es einmal beſſer Jhaben als ſie ſelbſt, daß ſie ſozial höherſteigen, als es den Eltern vergönnt war? Und da an das ſogenannte Berechtigungsweſen, d. h. an den Nachweis eines entſprechenden Bildungsganges, ſowohl beim Staate als in der Wirtſchaft die Zulaſſung zu gewiſſen Be⸗ zufen geknüpft iſt, ſo muß eben die Jugend ſich dieſen Nachweis erringen: Sie beſucht die höheren Lehr⸗ anſtalten. In Zeiten wirtſchaftlicher Blüte ſcheidet naturgemäß frühzeitig ein großer Teil der Schüler Aber weder Staat noch Wirtſch dieſer ſtudierenden Jugend in ihrem geben. eine gewi e dem Hunger aus dieſer Auſtalten aus, da ſie übertreten können in einen praktiſchen Beruf. Zur Hochſchule wird nur ein verhältnismäßig nger Prozentſatz der in die Sexta eingetretenen überſiedeln. Heute, in der Not⸗ zeit, durchläuft ein höherer Prozentſatz die Mittel⸗ ſchulen, da eben kein Uebergang in die Wirtſchaft möglich iſt und greift zum Hochſchulſtudium, geführt von dem Gedanken, daß man ſelbſt vielleicht zu den vom Schickſal Bevorzugten gehören wird, denen nach Beendigung des Studiums eine geſicherte Exiſtenz beſchert iſt. Die Regierung will den Zugang zu den höheren Lehranſtalten eindämmen. Bisher haben ihre Maßnahmen jedoch wenig Erfolg zu verzeichnen. Eine, die Einführung des Numerus clausus, halten wir nicht für zweckdienlich, da wohl der Staat die Zahl der Anwärter für ſeine Stellen hierdurch ein⸗ ſchränken kann, nicht aber die der Studierenden über⸗ haupt. Wir fragen uns: Weshalb ſenden die Eltern immer und immer wieder ihre Kinder in die höheren Lehr⸗ anſtalten, wenn ſie doch ſehen, daß ſchmerzliche Ent⸗ täuſchungen nicht zu vermeiden ſind? Und die Ant⸗ wort heißt: Sie haben das Vertrauen zur Volksſchule verloren. Dieſe bietet heute keine Möglichkeit zur Beſchulung über das achte Schuljahr hinaus. Sie gibt kein Reife⸗ zeugnis, das beſcheinigt, daß die Schüler den Bil⸗ sozigle zum Eintritt iſſe Betriebe v haben, der Und dungsgang durchlaufen gewiſſe Berufe berechtig langen nun einmal Lehrlinge nicht unter 16 Jahren. Die 0 heute für weite Berufskreiſe nicht mehr den Auforderun⸗ gen des Lebens, einmal, weil ſie zu f und dann, weil der Ur icht in 1 dem praktiſchen Leber q genügen Rechnung trägt. Die Folge iſt eine Mindereinſchätzung der Volksſchule durch die e durch Wirtſchaft und Verwaltungen und ein h elde rs der begab⸗ lt n in einem Volk sſchule, teren Schüler in die höhe Ausmaße, daß man ſchon beſonde die der Städte, gängen zur Armen geworden. Und doch ſteht feſt ſchule durch die Eigenart i die iſt, die beſte Vorbereitung für die rufe zu geben. Man muß ſie, der Zeit entſprechend, nur aus ⸗ bauen, muß ihr Vertrauen entgegenbrine Seit fünfzig Jahren iſt die Volksſchule bezügl ich ihrer Aufgaben ſehr in die Breite gegangen. Sie ußte 5 in weitgehendem Maße Aufgaben der Fami⸗ lie mit übernehmen. Sie ſuchte in gewiſſen Fächern möglichſte Vollſtändigkeit zu erreichen und kam ſo zu einer Ue berbürdung mit Stoff. Die Bil⸗ dungsarbeit wurde ausgedehnt, Bildungsgut entſprechend der fortſchreitenden Kultur vermehrt. Aber damit hielt die Erweiterung des Rahmens, innerhalb deſſen das Ziel erreicht werden ſoll, gleichen Schritt. Eine das nicht Halbtagsſchule und eine nur achtjährige Volksſchule genügen heute nicht mehr. Neben der inneren Reform des Unterr„an der die Lehrerſchaft ſeit Jahren arbeitet, iſt eine Er⸗ weiterung der Unterrichtszeit auf zehn Jahre erforderlich; die Halbtagsſchule auf dem Lande muß fallen. Nur ſo wird es möglich ſein, den Unterricht an der Volksſchule lebensnäher zu ge⸗ ſtalten, neben dem Wiſſen 53 Können zu pflegen, der Jugend im Entwicklungsalter Neigungsunter⸗ richt zu geben, vor allen Dingen aber ſie vor einer zu frühen Einſtellung in das Wirtſchaftsleben zu be⸗ wahren. Daß dieſe Einſtellung heute zu früh er⸗ folgt, zeigt, wie bereits betont, das Beſtreben gewiſ⸗ ſer Betriebe, möglichſt nur Leute im Alter von 16 Jahren als Nachwuchs anzunehmen, weil eben der Menſch in dieſem Alter körperlich und geiſtig reifer, Seite/ Nummer 491 ———.— 3. Se leiſtungsfähiger iſt. Dann aber lehrt es uns auch unſer Arbeitsmarkt. Wir haben Millionen Arbeitsloſe, die im beſten ſtehen. Ihnen wird die Stelle weggenommen, ſehr häufig von jüngeren Kräften, die eben, weil ſie nicht mehr ſchulpflichtig ſind, als Konkurrenten auf⸗ treten. Man überlege ſich einmal, was es für den Arbeitsmarkt bedeuten würde, wenn dauernd zwei Jahrgänge durch eine verlängerte Schulpflicht ihm entzogen würden. Doch ohne weiteres Lehrſtellen für junge Leute über 16 Jahren und ein Arbeitsver⸗ hältnis für ſolche, die heute nach beendeter Lehrzeit auf die Straße geſetzt werden. Weiter aber würde es bedeuten den Ausfall von zwei Jahrgängen von Arbeitskräften überhaupt und damit eine Eutlaſtung Erwerbsloſenfürſorge. In Gewerkſchaftskreiſen hat man längſt erkannt, daß nur durch Erweiterung der Schulpflicht das Problem der Arbeitsloſigkeit gelöſt werden kann. irch Aenderung der Wirtſchaftslage allein kann Löfung nicht kommen, ſolange nicht, als durch Verwendung von Maſchinen immer wieder menſch⸗ liche Arbeitskräfte entbehrlich gemacht werden. Wir können leider überſchüſſige Arbeitskräfte nicht ab⸗ n in Reſervegebiete. Wir müſſen ſie im Lande behalten, müſſen für ihren Unterhalt ſorgen. Wes⸗ halb ſollen wir die hierzu nötigen Mittel nicht dazu verwenden, den zukünftigen Arbeitskräften eine 1 zöglichſt gute Bildung zu geben, ſie ſolange vom Arbeitsmarkt zurückzuhalten, daß ſie dann dauernd Arbeit finden? 1 Bedeutung hätte für unſeren Arbeitsmarkt ein Volksheer von Frie⸗ Mitter Alter der densſtärke? Anſtatt daß ihm heute 100 000 Leute entzogen ſind, wären es deren 800 000. Und zwei Jahrgänge Volksſchüler ſind eine bedeutend höhere Zahl. Wir haben eingangs unſerer Ausführungen hin⸗ gewieſen auf die allgemeine wirtſchaftliche Not in Staat und Volk. Wir haben betont, daß es eine Bildungsnot gibt, eine Inflation im höheren Bil⸗ dungsweſen, eine Rückſtändigkeit des Volksſchul⸗ weſens, wenn man es in Vergleich ſetzt mit den Be⸗ dürfniſſen des praktiſchen Lebens. Wenn man deren Not ſteuern will, ſo muß mit ein Mittel dazu ſein: Ausbau der Volksſchule als der Schule der Maſſen, Erweiterung der Schulpflicht auf 10 Jahre. Chr. Sch. Verkehrsprobleme Kettenglieder bilden noch keine Kette wenn ſie nicht miteinander verbunden ſind. Die benachbarten Teile einer Großſtadt fühlen ſich nicht zuſammengehörig, wenn die geeignete Ver⸗ kehrsmöglichkeit zwiſchen ihnen fehlt. Seit den letzten Eingemeindungen ſind mit einer einzigen Ausnahme (Ilvesheim) die im Halbkreis um Mannheim liegen⸗ den Ortſchaften zu Stadtteilen, ja, zu einem großen landſchaftlich zuſammenhängenden Stadtgebiet ge⸗ worden. Aus allen Teilen dieſes erweiterten Mann⸗ heim beſtehen gute Verkehrsverbindungen nach dem Stadtinnern, doch ſind direkte öffentliche Verkehrs möglichkeiten von einem Stadt⸗ teil zum andern nicht vorhanden. Schon immer wurde von den Bewohnern dieſer nun großſtädtiſch gewordenen Ortſchaften das Fehlen einer ſogenannten Rundbahn als ein Mißſtand empfunden. Bei Wind und Wetter müſſen viele Arbeiter zu Fuß oder auf dem Rad nach ihrer im nächſten oder übernächſten Stadtteil gelegenen Arbeitsſtelle eilen. Was nützt es z. B. Seckenheim, daß es eine Station an der Hauptbahn hat, die von dem Ort etwa eine halbe Stunde ent⸗ fernt iſt? Ebenſo weit entfernt liegt Seckenheim auch vom Friedrichsfelder Nordbahnhof. Wenn alſo die Bewohner von Seckenheim oder Ilvesheim nach irgend einer an der Main—Neckar⸗Bahn gelegenen Station wollen, müſſen ſie alſo erſt bis an den gemacht haben, Mannheimer Hauptbahnhof fahren und von da aus ihre Reiſe antreten, was ſowohl erhöhte Geldaus⸗ gaben als auch vermehrten Zeitaufwand bedeutet. Wer andererſeits bei ungünſtiger Witterung trockenen Fußes von einem Stadtteil zum anderen gelangen will, iſt gezwungen, dieſen Weg von ſeiner Behau⸗ ſung aus über das Stadtinnere zu machen. Aus all dieſen Gründen würden es ſicher alle Be⸗ wohner des geſamten erweiterten Stadtgebietes be⸗ grüßen, wenn ſich irgend eine Inſtitution letwa die O. E..) einmal näher mit dem Problem der Einrich⸗ tung einer ſog. Rundbahn in Geſtalt eines Auto⸗ bus Betriebes befaſſen würde, der die Stadt⸗ teile Rheinau, Station und Ort Seckenheim, Fried⸗ richsfeld und nach Seckenheim wieder zurück(Pen⸗ delbetrieb), Ilvesheim, Feudenheim, Wallſtadt, Kä⸗ fertal und Waldhof verbinden würde. An Fahrgäſten würde es gewiß nicht fehlen.* * * Neue Schneeſchutzanlagen bei der Reichsbahn. Auf Grund der guten Erfahrungen, die einzelne Reichsbahndirektionen mit dem Erſatz der Schneezäune durch natürliche Hecken hat die Deutſche Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft ihre Direktion angewieſen, auch weiterhin an⸗ ſtelle feſter Zäune natürliche Hecken zum Schnee⸗ ſchutz anzulegen. Die natürlichen Hecken ſind nicht nur billiger in der Anlage und Unterhaltung, ſie haben 1 den feſten Schneezäunen auch noch andere Vorteile, z. B. das ſchönere Ausſehen und die Schaffung von Niſt⸗ und Zufluchtsſtätten für die Vogelwelt. 270 000 ſtellenloſe Angeſtellte ⸗Abteilung des GDA. berichtet: Gegenwärtig ſind im Reichsgebiet 270000 Angs⸗ 1 Die Preſſe ſtellte als ſtellenlos gemeldet. Ihre Zahl hat in der gleichen Zeit ds. Is. um 10 v. H. zugenommen, allgemeine Arbeitsloſenziffer mindeſtens um geſunken iſt. Hierin zeigt ſich die Sonder⸗ Arbeitsmarktes der Augeſtellten, der nicht Entwicklung der allgemeinen Konjunktur unterliegt, ſondern auch mit ſtarken Aenderungen des Wirtſchaftsprozeſſes— Konzernierung, Markt⸗ aufteilung, Vereinfachung der Betriebsverwaltung — zuſammenhängt. Außer den 270 000 amtlich er⸗ faßten Stellenloſen müſſen weitere 20000 berückſich⸗ tigt werden, die ſich nicht als arbeitslos gemeldet haben. Unterſtützt werden von der Arbeitsloſen⸗ verſicherung rund 170000 ſtellenloſe Angeſtellte. Die Zahl der Ausgeſteuerten, die den Unter als die 25 9 lage des nur der ſt ü tzungsanſpruch erſchöpft haben, muß alſo auf über 100 000 geſchätzt werden. Die Zahl der Ausgeſteuerten iſt in keinem Beruf ſo groß wie bei den Angeſtellten. Sie erklärt ſich aus der langen Dauer der Arbeitsloſigkeit der Angeſtellten, die nach mehr als 1½jähriger Arbeitsloſigkeit keine Un⸗ ter rſtützung von der Reichsanſtalt mehr erhalten. Dieſe Dauerarbeitsloſigkeit iſt gerade für den Ar⸗ beitsmarkt der Angeſtellten kennzeichnend. Wie ihre Arbeitsloſigkeit beſondere Urſachen hat, ſo ſtehen auch dem Angeſtellten für das Wiederauffinden einer Stellung beſondere Schwierigkeiten gegenüber, die viel größer ſind als innerhalb der Arbeiterſchaft mit kurzfriſtigen Arbeits⸗ und Kündigungsterminen. Für die Angeſtellten iſt es arbeitsmarktpolitiſch ſehr wichtig, ſie oͤurch die Kriſenfürſorge in der Ar⸗ beitsmarktorganiſation der Reichsanſtalt zu erhal⸗ ten. Dies iſt umſo notwendiger, als es innerhalb der ſtellenloſen Angeſtellten mindeſtens ebenſoviele jüngere Stellenloſe bis zu 25 Jahren gibt wie ältere Stellenloſe über 40. Gerade die Wiedereingliede⸗ rung der jüngeren Stellenloſen in die Wirtſchaft gehört neben dem Problem der älteren Stellenloſen zu den Aufgaben, die ſich die Deutſche Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten AG. in Verbindung mit der Reichsanſtalt geſtellt hat. A * Erſte juriſtiſche Prüfung. Auf Grund der im Spätjahr 1930 abgelegten erſten juriſtiſchen Prüfung ſind folgende Rechtskandidaten zu Referendaren ernannt worden: Vera Bauer aus Samarkand, Walter Binder aus Karlsruhe, Ernſt Bloch aus Frankfurt a.., Adolf Blum aus Karlsruhe, Franz Blum aus Gengenbach, Rolf Blum aus Freiburg, Elmar Brandſtetter aus Offenburg, David Daube aus Freiburg, Eugen Emanuel aus Obrigheim, Auguſt Faller aus St. Märgen, Karl Fiſcher aus Mundingen, Johannes Florig aus Mannheim, Valentin Gaa aus Plankſtadt, Franz Gantert aus Freiburg, Franz Giebel aus Schloſſau, Walter Goll aus Mannheim, Dr. 1 Heerwagen aus Hor⸗ cajo, Auguſt Herbold aus Mannheim, Joſef Kaſper aus Sa e Robert Kayſer aus Straßburg, Walter Kern aus Mannheim, Alfred Kleiner aus Konſtanz, Joſef Klien aus Konſtanz, Friedrich Kottmann aus Kleinlaufenburg, Wilhelm Laier aus Baſel, Heinrich Laule aus Mannheim, Alfred Mallebrein aus Freiburg, Otto Merkert⸗Ohl⸗ heiſer aus Bargen, Fritz Morſtadoͤt aus Straßburg, Kurt Rau aus Tauberbiſchofsheim, Otto Rieß aus Schopfheim, Werner Schrade aus Mannheim, Johanna Schultz aus Freiburg, Ludwig Semar aus Freiburg, Alfons Stehle aus Wehr, Hermann Veith aus Offenburg, Gerhard Würth aus Mannheim. Schluß des redaktionellen Teils Für die Gesundheit Peter Rixius önbf. Mannheim, fernsprecher 26796 und 28797 Wilhelm Müller jun. U 4, 25, femsprecher 21836 ung 21612 UNI. Pfund Doppelstückk Opt jetat 30 Pfg. Der große Würfel. Das praktische Handstück. pie jelat 12 Pfg. IcH SEIEE L. „ 20. jetat 25 pfg. Die Notmolpackung dos schonende Seifenpulver ½ Pfund eolet LA pig, jelati 40 bfg. SEIFENFIOCKEN Die große Doppelpackung pie jelat 30 Pfg. Abe, jetat 30 pfg. Die Hond packung. 2e jetat 20 pfg. LScHAFT AC. MANNHEIAN M SERIIN 4. Seite/ Nummer 491 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 23. Oktober 1090 Fepypelin und Haſe Ich bin hinausgegangen in den herrlichen Okto⸗ berſonnenſchein, um etwas Erhebendes zu erleben. Doch heimgegangen bin ich mit einem Erlebnis, das den gewaltigen Eindruck der Zeppelinlandung ganz in den Hintergrund drängt. Ein armes Häslein verſuchte die Menſchenmauer zu durchbrechen, um im Rübenacker Schutz zu finden. Das Tier wurde ge⸗ hetzt, bis die Kräfte es verließen. Das Selbſtver⸗ ſtändlichſte wäre es doch geweſen, daß die Menſchen etwas beiſeite getreten wären und hätten das ge⸗ ängſtigte Tier durchgelaſſen. Aber ſtatt deſſen ge⸗ ſchah das Unglaubliche: Unzählige Tritte auf den Leib, den Kopf ließen das Häslein hundertmal hin⸗ ſtürzen und hundertmal erhob es ſich wieder, um nach ein paar wankenden Schritten erneut niederge⸗ treten zu werden. Das ſchwer verletzte Tier ſtürzte vornüber, drehte ſich herum und wurde im ſelben Augenblick von einem Jungen in einem Matroſen⸗ anzug mit unglaublicher Brutalität durch einen Fuß⸗ tritt wie ein Fußball etliche Meter durch die Luft ge⸗ ſchickt. Kurz vor der Freiheit— es war nur noch eine ganz dünne Zuſchauerkette— ließen mehrere Männer ihren Spazierſtock auf das Tier nieder⸗ ſauſen. a Ich habe mir faſt die Lunge herausgeſprungen, habe mich heiſer geſchrien. Bis ich zu dem unglück⸗ lichen Opfer gelangte, ſtürzte ſich ein tapferer Mann — ein Einziger!!— auf das Tier, um es mit ſeinem Körper zu decken. Zu ſpät. Sie hatten das Tier buch⸗ ſtäblich zu Tode getrampelt. Der Anblick die⸗ ſes ſich immer wieder erhebenden Tieres, das durch die Tritte wie ein Fußball hin und her flog, war ſo erſchütternd, daß ich dieſes grauſige Bild gar nicht wieder los werde. Und die, die die Tat vollbrachten, lachten, wie wenn es ſich um den größten Ulk han⸗ delte. Die Wenigen, die zitternd dem Ende dieſer Gemeinheit zugeſehen, ſtanden wie verſteinert und ließen es geſchehen. Es geſchah— und wird immer wieder geſchehen, wenn bei ſolchen Anläſſen große Menſchenmaſſen einen freien Platz einſüumen. Eins muß ich aber feſtſtellen: Die Menſchheit hat in ihrer äußeren Entwicklung ungeheure Fortſchritte gemacht. Aber edler iſt ſie nicht geworden. Dieſe Menſchen von geſtern ſind dieſelben wie die Menſchen, die in Höhlen einſt lebten. Da iſt kein Funke zu verſpüren von Ehrfurcht vor der Heiligkeit des Lebens, vom Mitleid mit den Mitgeſchöpfen. Sondern nur das eine: die Luſt am Morden. Sie ſahen in dem zu Tode gehetzten Haſen nicht das leidende Geſchöpf, ſondern nur den Braten. Wenn es nun einmal ſein muß, daß das Wild getötet wird, dann geſchehe es durch Leute, die dieſes Handwerk verſtehen. Was dieſe Menſchen aber getan haben, das werden ſie vor ſich ſelber nicht verantworten können. Und des Predigers Stimme in der Wüſte wird verhallen, wie es von jeher ge⸗ weſen! Kunze Mannheim. * * Auf dem Rhein zuſammengeſtoßen. Geſtern nachmittag wurde ein zu Tal fahrendes Boot einer Rotterdamer Firma durch die am Rheincafé ſtark nach dem Ufer drückende Strömung mit dem Bug zwiſchen die Boodte„Genius“ und„Luiſe“ getrieben, die gegenwärtig nebeneinander an der Stelle liegen, wo ſich ſonſt das Männerfreibad befindet. Da das Heck des holländiſchen Bootes gegen den Strom lag, konnte es nicht freigemacht werden. Erſt der mit zwei Anhängern zu Berg fahrende Schlepper„Franz Haniel XII“ vermochte erfolgreich Hilfe zu bringen. Erſt nach 1“ Stunden konnten die Boote ihre Fahrt fortſetzen. Die Beſchädigungen, die das Boot „Genius“ und der Holländer erlitten haben, ſind glücklicherweiſe gering. Bei etwas geringerem Waſſerſtande hätte leicht ein ſchweres Unglück ent⸗ ſtehen können, da eine zeitlang fünf Boote, auf badi⸗ ſcher Seite nebeneinander lagen und infolgedeſſen den Rhein zur Hälfte abriegelten. Der Unfall zeigt wieder, daß das Männerfreibad, das erſt vergangene Woche nach dem Winterlager an der Diffenébrücke abgeſchleppt wurde, an einer recht ungünſtigen Stelle liegt. —— * Auguſtinusvortrag. Am morgigen Freitag ſpricht in einem öffentlichen Vortrag auf Einladung der Vereinigung kath. Akademiker Prof. Krebs von der Univerſität Frei⸗ burg im großen Kolpingſaale über„St. Auguſtin und unſere Zeit“.(Weiteres Anzeige.) 5 Uhr⸗Ladenſchluß am Weihnachts⸗Abend Die Meinung der preußiſchen Gewerbeaufſichtsbeamten Die Frage des 5⸗Uhr⸗Ladenſchluſſes iſt im Vor⸗ fahre zum erſten Male im poſitiven Sinne entſchie⸗ den worden. Es iſt von Intereſſe, zu erfahren, wie ſich dieſe Maßnahme ausgewirkt hat. Die jetzt vor⸗ liegenden Berichte der preußiſchen Gewerbeaufſichts⸗ beamten für 1929 nehmen auch zu der Frage dieſes früheren Ladenſchluſſes Stellung. Wir geben nach⸗ ſtehend einige dieſer Aeußerungen wieder. So heißt es in Wiesbaden: „Die Durchführung hat nach Anſicht der Arbeit⸗ nehmerverbände und eines großen Teiles der Ar⸗ beitgeber keine beſonderen Schwierigkei⸗ ten bereitet. Lediglich in den Vororten von Frank⸗ furt a. M. wurde beobachtet, daß die kleineren Ge⸗ ſchäfte infolge Fehlens einer polizeilichen Ueber⸗ wachung nicht rechtzeitig ſchloſſen s 8 8 Die Urteile über die Auswirkungen des Geſetzes in wirtſchaft⸗ licher Hinſicht ſind nicht einheitlich. Vertreter eines Arbeitgeberverbandes und der Handelskammer in Frankfurt a. M. erklärten, daß der Kleinhandel und die Warenhäuſer größtenteils ſtark geſchädigt ſeien. Nicht betroffen ſeien einzelne Geſchäftszweige mit Handelsarkikeln, die nicht erſt kurz vor Laden⸗ ſchluß gekauft würden, z. B. Konfektions⸗, Möbel⸗ und Wäſcheausſtattungsgeſchäfte. Andere Arbeitge⸗ ber wieder, darunter auch Beſitzer von Warenhäu⸗ ſern, gaben an, ſie hätten keine Schädigung feſtſtel⸗ len können. Die Bevölkerung ſei durch die Wer⸗ bung der Angeſtellten verbände rechtzeitig auf den früheren Ladenſchluß hingewieſen worden, ſo daß nach 16% Uhr nur noch wenig verkauft worden ſei. Aus den übrigen Teilen des Regierungsbezirks ſind keine Klagen über Schädigung der Geſchäfte bekannt ge⸗ worden...“ In Köln: g „Das Geſetz über den Ladenſchluß am 24. Dezember vom 13. Dezember 1929, wonach offene Verkaufsſtel⸗ len nur bis 17 und 18 Uhr geöffnet ſein dürfen, hat in einzelnen Geſchäftskreiſen zwar zunächſt ſtarken Unwillen hervorgerufen, iſt aber ſchließlich doch reibungslos durchgeführt worden, woran nicht zuletzt die Kaufluſtigen ſelbſt Anteil haben. Wie be⸗ obachtet werden konnte, waren um 17 Uhr nur noch wenige Käufer in den Geſchäften; in den Lebens⸗ und Genußmittelgeſchäften, die bis 18 Uhr geöffnet ſein durften, herrſchte bereits von 177 Uhr ab ziem⸗ liche Ruhe.“ In Berlin: „Daß der durch Geſetz vom 13. Dezember 1929 be⸗ ſtimmte frühere Ladenſchluß am Weihnachtsheilig⸗ abend nicht von allen Geſchäftsinhabern begrüßt worden iſt, bedarf wohl kaum der Erwähung.“ In Düſſeldorf:. „Der durch Geſetz vom 13. Dezember 1929 vorge⸗ ſchriebene frühe Ladenſchluß am Heiligabend hat ſich zum großen Teil, dank der aufklärenden Tätigkeit von Preſſe, Geiſtlichkeit, Gewerkſchaften, Frauenver⸗ einen u.., ohne Schwierigkeit durchführen laſſen. In den Außenorten der größeren Städte ſind jedoch vereinzelt Klagen, beſonders im Lebens⸗ mittelhandel, laut geworden, daß der Bedarf an Le⸗ bensmitteln für die Weihnachtstage vorwiegend im Stadtinnern, z. T. in Warenhäuſern, gedeckt worden ſei, weil die Käufer ſich bis zum Ladenſchluß noch in der Innenſtadt aufgehalten haben.“ In Hannover: „Der durch das Sondergeſetz vom 18. Dezember 1929 für die offenen Verkaufsſtellen feſtgeſetzte Früh⸗ ſchluß am Heiligen Abend iſt, ſoweit beobachtet wer⸗ den konnte, in Hannover reibungslos durchgeführt worden.“ In Magdeburg: „Der in dieſem Jahre durch das Geſetz vom 13. De⸗ zember 1929 erſtmalig vorgeſchriebene Ladenſchluß am Heiligen Abend um 17 bezw. 18 Uhr iſt von den be⸗ teiligten Kreiſen im allgemeinen angenehm empfun⸗ den und ohne Schwierigkeiten durchgeführt worden. Er dürfte nennenswerte Nachteile für die Geſchäfte kaum gebracht haben. Die Geſchäfte, für die der 18⸗Uhr⸗Ladenſchluß vorgeſehen iſt, hatten in der Zeit zwiſchen 17 und 18 Uhr ſo gut wie nichts mehr zu tun.“ . ã d ͥ¶⁰yꝙyddd AA yd ·˙ m v Ein Kälteeinbruch im Schwarzwald Froſt und Schneefall über 1200 Meter Ein Schub polarer Luft hat im Laufe des Diens⸗ tag abend die Kammhöhen des Schwarzwaldes über⸗ flutet und ziemlich unvermittelt einen ſcharfen Temperaturrückgang(—6 Gradl gezeitigt. Aus den dichten Nebelſchwaden, die über die Hoch⸗ flächen hinwegtrieben, fiel Schnee, der ſich in den Morgenſtunden des Mittwoch bis auf etwa 1300 Meter herab behauptete. Auf dem Feldberg, Herzogenhorn, Spieshorn, in ſüdlicher Richtung Stübenwaſen und Belchen, hielt das Schneegeſtöber in den Vormittagsſtunden an. Die Matten und Halden tragen eine—4 Zentimeter dicke Schneeſchicht, die z. B. vom Feldbergturm bis gegen den Feldbergerhof hinab reicht. Bei rauhem Weſtwind iſt die Temperatur auf—2 Grad geſunken. Weitere Abkühlung iſt bei dem herrſchenden Witte⸗ rungscharakter anzunehmen. Aus dem Hochalpengebiet wird Winter⸗ wetter gemeldet. Die Bergſtationen zwiſchen 2000 bis 2900 Meter melden ſcharfe Fröſte, teilweiſe mehr als—7 Grad. Auf dem Säntis, Rigi, Pilatus und Gotthard herrſchte zehnſtündiger Schneefall. Vom Zugſpitzgipfel werden 25 Zentimeter Neuſchnee ge⸗ meldet. en * * 30 Minuten Verkehrsſtörung auf der Rhein⸗ brücke. Geſtern abend kurz vor 7 Uhr entſtand auf der Rheinbrücke eine Verkehrsſtörung, die faſt 30 Minuten dauerte. Ein Laſtwagenzug mit An⸗ hänger war mit dem Kotflügel an der Eiſenkonſtruk⸗ tion des Brückengeländers hängen geblieben und mußte durch die Berufsfeuerwehr abgeſchleppt werden. Voranſtaltungen Heute Kepler⸗Feier im Planetarium Heute, Donnerstag 20 Uhr, findet die Man n⸗ heimer Kepler⸗Jeier im Planetarium ſtatt. Damit iſt Mannheim die erſte unter allen deutſchen Städten, die Planetarien beſitzen, die ſich dieſes Mittels zur Verauſtaltung einer ſolchen Feier⸗ ſtunde bedient. Neben muſikaliſchen Vorträgen wird die Vorführung des Sternprojektors und zahlreicher feſſelnder Lichtbilder die Feier be⸗ leben. Kommunale Chronil gg. Nußloch, 22. Okt. Für die Radiumſpende zur Krebsforſchung ſoll am Sonntag, 9. November, eine Haus⸗ und Straßenſammlung veranſtaltet werden. Dem Ausſchuß zur Durchführung der Sammlung gehören außer Bürgermeiſter Bauſt, Pfarrer Braun, Pfarrer Leuchtweiß und Rektor Gamber an.— Da der Freien Turnerſchaft zur Zeit ein geeignetes Turnlokal fehlt, hat ſie den Antrag geſtellt, während der Wintermonate den Bürgerſaal zu Uebungszwecken benützen zu dürfen. Dieſer An⸗ trag wurde abgelehnt; jedoch wurde dem Verein der durch die Verlegung des Spritzenhauſes frei gewor⸗ dene Raum im Erdgeſchoß des Schulhauſes für dieſe Zwecke zur Verfügung geſtellt.— Für die Freiwillige Feuerwehr ſollen 50 Meter B- Schlauch, 50 Meter C⸗Schlauch, ein Strahlrohr und 5 Gretherkuppelun⸗ gen angeſchafft werden.— Für die bevorſtehenden Gemeinde, Bezirks⸗ und Kreiswahlen wird die Gemeinde in drei Stimmbezirke eingeteilt. — Gegen die Errichtung eines Schlachthauſes im Gaſthaus„zum Pflug“ durch den Wirt Franz Körner beſtehen keine Bedenken. Der Kunſtſchütze Garboni Skizze von W. Emil Schröder Das Praſſeln beifallklatſchender Hände verebbte, gehemmte Redſeligkeit rauſchte im Zuſchauerraum auf, bis der Conférencier an die Rampe trat:„Faſt kniefällig zu verehrende Damen, nicht minder will⸗ fommen: Herren! Abgefehen von den Damen, iſt niemand unfehlbar. Nur mit einem Herrn möchte ich eine Ausnahme machen: mit dem Kunſtſchützen Garboni. Seine ſichere Hand fehlt nie, weder beim Unterzeichnen horrender Gagenforderungen noch beim Seb uß auf Kreuz⸗Neun, von der er nichts übrig läßt als ein papiernes Kaffeeſieb. Nicht einmal den Zug hat er verfehlt, ſonſt ſtände er jetzt nicht auf der Bühne—“ Garboni erſchien auf der geräumigen Bühne im knappen ſchwarzen Trikot, verbeugte ſich läſſig, indes ſein Aſſiſtent einen ſchmalen Kaſten mit Piſtolen und kurzläufigen Büchſen auf blißendem Geſtell herein⸗ trug. Ein Clown ſtolperte herbei, kleine weiße Feder⸗ bälle kollerten auf den Boden— bald wirbelten alle neun Bälle in der Luft herum. Garboni ſtand wie gemeißelt, hob die Piſtole mit der Rechten. Blitz⸗ ſchnell krachten neun Schüſſe. Neun zerfetzte Bälle fielen auf die Erde, indes ſich der Clown laut plär⸗ rend entfernte. Raſender Beffall. „Hier ein Karte att, die Kreuz⸗Neun! Ich be⸗ feſtige es an dieſer ſchwarzen Tafel. Hinter jedem Kreuz liegt ein Metallplättchen, das einen Kontakt ſchließt. Jeder Treffer läßt auf dieſer zweiten Tafel eine ferbige Lampe aufleuchten.“ In ſchneller Aufeinanderfolge leuchteten die Lämpchen auf Es war fabelhaft! Das Publikum raſte, überſchrie ſich bei jeder neuen Glanzleiſtung. „Und zum Schluß, verehrte Herrſchaften: Ein Herr oder eine Dame aus dem Publikum kann ſich einhundert Mark verdienen. Auf die einfachſte Woeiſel Zwiſchen Daumen und Zeigefinger iſt dieſe winzige Münze zu halten— ſie beſteht aus Pappe, damit die Kugel nicht abprallt—, und ich werde mit abgekehrtem Geſicht unter dem linken Arm hinweg die Münze zerſchießen.“ Hundert Mark! Lebhaftes Raunen. Vier Herren drängten ſich auf die Bühne. Garboni muſterte ſie, einen nach dem anderen. Der zweite da— der Artiſt verlor jede Farbe. Unbedingt wäre ſeine plötz⸗ liche Bläſſe aufgefallen, hätte ihn nicht das grelle Rampenlicht gedeckt. Seine Hände zitterten, aber nur eine Sekunde:„Der zweite Herr bitte! Stellen Sie ſich in jenen mit Kreide gezogenen Kreis, die Pappmünze zwiſchen Daumen und Zeigefinger— gewiß, Sie können auch den Mittelfinger nehmen.“ Garboni ſtellte ſich mit dem Rücken zum anderen vor einen mannshohen Spiegel auf, hob den linken Arm, zielte ſorgfältig mit der Piſtole in der Rechten unter dem Arm hinweg. Ein kaum hörbarer Knall— der Herr ſank lautlos zuſammen. Beſtür⸗ zung in allen Geſichtern. Der grüne Samtvorhang rauſchte haſtig zuſammen. Der dienſthabende Arzt war Herzſchuß!“ Garboni nickte nur mechaniſch, mit kalter Ruhe in die Bruſttaſche. ſofort der Polizei.“— „Habe ich die Ehre mit Herrn Kommiſſar Ten⸗ brink? Mein Name iſt Garboni.“ „Ah iſt mir ſoeben gemeldet worden. Ein äußerſt bedauerlicher Unglücksfall, Herr Garboni. Natürlich— für die Folgen—“ Kommiſſar Tenbrink machte eine hilfloſe Bewegung mit beiden Händen. Garboni nahm dankend auf dem angebotenen Stuhl Platz.„Es iſt kein Unglücksfall, Herr Kom⸗ miſſar. Garboni verfehlt ſein Ziel nie.“ Ungläubig ſah Tenbrink ihn an:„So iſt es—“ „Mord? Wie Sie wollen. Vielleicht könnte man bei einigem Geſchick Tat im Affekt vorſchützen— wo⸗ zu? Wiſſen Sie, wer der Erſchoſſene iſt?“ „Ja, gewiß. Ein Kaufmann Bertram Bernoulli.“ Garbont lächelte etwas ſpöttiſch.„Möglich, daß zur Stelle:„Tot! ſteckte die Piſtole „Ich ſtelle mich der Mann jetzt ſo heißt. Als ich ihn vor neun Jah⸗ ren kennen lernte, hieß er noch Laſar Adamescu und 1 war Rauſchgifthändler, der in Bern ſeine Stamm⸗ kundſchaft hatte.“ „Und— ich verſtehe— Sie haben ihn erſchoſſen, weil er Sie auch faſt ruiniert hätte?“ „Nicht mich, aber Mignonne.“ Garbonis Stimme bekam wärmeren Klang.„Mignonne— das war vor neun Jahren ein Stern, ein leuchtendes Kinder⸗ geſicht, umflammt von goldblonden Locken, ein Elfen⸗ traum von 15 Jahren. Das verwaiſte Kind entlief grauſamen Pflegeeltern in einem einſamen Berg⸗ dorf, fand bei unſerem Zirkus Aufnahme und wurde bald aller Liebling. Tanz war ihr als ſchönſtes Patengeſchenk in die Wiege gelegt. Unſer damaliger Direktor Martino, ein herzensguter Kerl, erkannte ihr Talent, und Mignonne tanzte bald, als wäre ſte nie zu anderem geboren. Ein argloſes Kind, mit⸗ leidig, allen gut. Ich wich nicht von ihrer Seite. Ich ſchwor ihr ewige Freundſchaft. Später erſt, als ich Mignonne verlor, wußte ich, daß es ewige Liebe war. Und dann— an einem Herbſtabend in Bern— lud uns ein gewiſſer Adamesen zu einer Abendvorſtellung in ſeiner geräumigen Villa ein. Erſparen Sie mir, den bitteren Kelch noch einmal zu durchkoſten. Genug, am nächſten Morgen war Mignonnes Koje leer. Das Mädchen kam auch am Abend nicht. Zum erſten Male fehlt meine ſichere Hand mehrmals ihr Ziel. Ich ſuchte Mignonne in der Villa bei Adamescu. Er zuckte die Achſeln: Mig⸗ nonne ſei gegen Mittag fortgegangen. Ich ſchrie ihn an:„Und wo war ſie während der Nacht?“ Garbonis Fäuſte krampften ſich zuſammen:„Herr Kommiſſar, dieſes ſataniſche Lächeln ſehe ich noch jetzt vor mir.. Ich habe Mignonne wiedergeſehen. Vor drei Jahren. In einem verrufenen Marſeiller Lokal. Sie hat auch mich erkannt und mir gebeichtet. Am nächſten Morgen war ſie tot. Sie hatte aus Verſehen den Gashahn in ihrem erbärmlichen Zimmer ge⸗ öffnet. Jenem Adamescu verdankte ſie die Bekannt⸗ ſchaft mit dem weißen Gift Kokain, das ihren jungen Körper zerrüttete, ſie mordete. Das Schickſal gab ihn heute in weine Hand Unter Millionen hätte ich ihn erkannt! Und dieſe rechte r Eine Bereicherungsklage * Rheingönheim, 22. Okt. Auf Grund einer Klag des Bezirkswohnungs verbandes Lud, f wigshafen hatte ſeinerzeit das Oberlandesgericht „Zweibrücken die politiſche Gemeinde Rheingönheim zur Zahlung eines Betrages von 14265/ ver⸗ urteilt. Es handelte ſich dabei um Gelder und Dar⸗ lehen, die vom Bezirkswohnungsverband der Ge⸗ meinnützigen Baugenoſſenſchaft in Rheingönheim zum Zwecke der Bekämpfung des Wohnungs mangels für Bauten zur Verfügung geſtellt worden waren. Dieſe Genoſſenſchaft hatte liqudiert und die Ge⸗ meinde Rheingönheim, die Liquidationsmaſſe über⸗ nommen. Der Wohnungsverband verlangte anteil⸗ mäßige Beteiligung am Wert der errichteten Häuſer während ſich die Gemeinde nur zur Eintragung einer Grundſchuld in Höhe von 40 v. H. des Darlehenz⸗ wertes für verpflichtet hielt. Das Reichsgericht hat nunmehr der Reviſion des Bezirksverbandez ſtattgegeben und ſo wird das Oberlandesgericht Zweibrücken in neuer Verhandlung den endgültigen Aufwertungsbetrag feſtzuſetzen haben. Frankfurt ſpendet 5000 Mark für die Alsdorfer Opfer * Frankfurt a.., 22. Oktober. Zu Beginn der geſtrigen Sitzung der Frankfurter Stadt⸗ verordnetenverſammlung gedachte der Vorſitzende der Opfer der Als dorfer Gruben⸗ kataſtrophe, während ſich die Stadtverordneten zu Ehren der Toten von ihren Sitzen erhoben. Auf ſozialdemokratiſchen Antrag beſchloß die Stadtper⸗ o netenverſammlung einſtimmig, den Hinter bliebenen der Verunglückten einen Betrag von 5000% zur Verfügung zu ſtellen. Gleichzeitig he⸗ dauerte die Verſammlung, daß die wirtſchaftliche Notlage es nicht geſtatte, einen größeren Betrag zu bewilligen. Das moderuſte deutſche Waſſerwerk rdv. Düſſeldorf, 22. Okt. Das neue Düſſeldorfer Waſſerwerk„Am Staad“ wird in dieſen Tagen für die Waſſerverſorgung in Betrieb genommen. Mit einer Brunnenlänge von 500 Meter, einem Sammel⸗ brunnen und 25 Saugbrunnen und zwei Kreiſelpum⸗ pen mit einer Tagesleiſtung von 65 000 ebm dürfte das neue Düſſeldorfer Waſſerwerk das modernſte Werk dieſer Art in Deutſchland ſein. Sämtliche Pum⸗ pen und Maſchinen beſitzen Druckknopfſteuerung und 1 werden von einer„Kommandobrücke“ im Maſchinen⸗ haus aus von nur zwei Perſonen bedient. Bei den Fundamentierungsarbeiten der Heberleitung wurde zum erſten Mal in Deutſchland ein neues Ver⸗ ſteinerungs verfahren angewendet. Durch Einführung einer chemiſchen Löſung wurde eine Ver⸗ ſteinerung und damit eine Bodenbefeſtigung und Ab⸗ dichtung gegen eindringendes Grundwaſſer erzielt. Kleine Mitteilungen In Dornberg bei Buchen verzichteten Bürgermeiſter Seyfried und Gemeinderechner Seitz freiwillig auf einen Teil ihres Gehalts zur Entlaſtung der Gemeinde⸗ umlagen. 3 Da die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen in Offenburg immer weiter anſteigt, iſt bis zum Schluß des Rechnungsjahres mit einer Ueberſchrettung des Voran⸗ ſchlags der Fürſorge mit mindeſtens 100 000„ zu rechnen, Dieſer Fehlbetrag kann nicht durch Umlageerhöhung abge⸗ deckt werden. Deshalb ſah ſich der Stadtrat veranlaßt, die Bürgerſteuer einzuführen. Unterlagen für die Berechnung fehlen noch, aber man ſchätzt den Betrag, der erzielt werden wird, auf 40 000.— Die Schankver⸗ zehrſteuer, diee auch nach der Notverordnung erhoben werden kann, wird vorerſt zurückgeſtellt. Die vorgenom⸗ mene Berechnung läßt erſehen, daß, abgeſehen von dem komplizierten Apparat der Errechnung rund der Kontrolle dieſer Steuer eine Einnahme von kaum 4000/ zu erwarten iſt. Der Stadtrat fordert daher beim Bürgerausſchuß einen Kredit von 200 000/ für 6500 ausgeſteuerte Tagewerke an. Schluß des redaktionellen Teils Hand, über die ſich die verweinten Augen einer hilf⸗ loſen Mignonne gebeugt, die ſie am Abend vor ihrem Tod mit müden Küſſen bedeckt— ſie war nur Werk⸗ zeug.“ „Gewiß— ich verſtehe— vom menſchlichen Stand⸗ punkt— gewiß. Aber das Geſetz—“, räuſperte ſich Kommiſſar Tenbrink. „Sehen Sie jenen Lichtfunken am Fenſter?“ l Kommiſſar Tenbrink drehte ſuchend den Kopf, Haſtig ſprang er auf. Ein leiſer Knall— Garbon!: ſank im Stuhl zuſammen. N „Tot! Herzſchuß!“ murmelte Tenbrink, als er ſich über ihn beugte.„Es war am beſten ſo..“ Mannheimer Muſiklehrkräfte. Der Geſangs⸗ pädagogin und Konzertſängerin Frau Emma Wolfengel wurde vom Badiſchen Miniſterium für Kultus und Unterricht die Befugnis zur Füh⸗ rung des Titels„ſtaatlich anerkannte Geſangspäda⸗ gogin“ verliehen. Neue Stücke. Arnold Zweig hat ein neues Schauſpiel vollendet, und keine Bleibe“ führt.—„Die beiden Adler“, das neue Schauſpiel von Stefan Groß⸗ mann, wurde von der Berliner Volksbühne zur Uraufführung angenommen. 402 Uraufführungen in Deutſchland. Die ver⸗ floſſene Saiſon brachte 402 Uraufführungen an deuk⸗ ſchen Bühnen. Komödien, Luſtſpiele und Schwänke ſind mit 146 am meiſten begehrt. Das Drama itt mit 110 Novitäten an zweiter, die Operette an dritter Stelle zu nennen! Die Spielgemeinſchaft Berliner Schauſpieler hat für dieſe Saiſon folgende Werke zur Hrauffüih rung erworben: Oskar Bendiener„Die Tat und Kurt Klein„Eheim Reichstag“. Eine Jugendarbeit Mendelsſohn⸗Bartholdes aufgefunden. Der bekannte Muſikverlag Breitkoßf und Härtel veröffentlicht ſoeben eine bisher unbe⸗ kannte Jugendarbeit von Felir Mendelsſohn⸗ Bartholdy. Es iſt die Kantate die der Komponſſt vor hundert Jahren für die— Nakurforſcherver« ſammlung(i) in Berlin komponierte. * eine * das den Titel„Lau b hen AN. etwa aus Ermeſſungsgründen Donnerstag, 23. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe —— Der 31jährige Elektromonteur Willi Kübel wurde am 4. Juni nach Verbüßung einer mehrmona⸗ tigen Gefängnisſtrafe aus dem Gefängnis entlaſſen. An Arbeitslohn bekam er.50 Mk. ausbezahlt und vom Fürſorgeamt Unterſtützung und einen neuen Arbeitsanzug zur Verrichtung von Pflichtarbeit. Er zog es natürlich vor, auf die Pflichtarbeit zu ver⸗ zichten und ſich auf eigene Füße zu ſtellen. Den Ar⸗ beitsauzug verkaufte er für 4 Mark. Hierauf machte er ſich als Kohlenhändler— ohne Kohlen verſteht ſich— ſelbſtändig. Vom 12. Juni ab hot er in Mannheim, Handſchuhsheim, Pforzheim, Ettlingen, Baden⸗Baden, Karlsruhe, Heidelberg, Oggersheim und Oppau Kohlen an, größtenteils zum Preiſe von 1 Mark für den Zentner. Da er immer kleine Leute aufſuchte, hatte er mit ſeinem „billigen Preis Erfolg. Er kaſſierte Beträge von 11 bis 35 Mk. ein und verſprach die Kohlen dann zu liefern. Die Leute hatten ihr Geld los, die billigen Kohlen bekamen ſie nie zu ſehen. Die Ver⸗ trauensſeligkeit und der billige Preis veranlaßten die armen Menſchen zu dieſem für ſie dann ſo ver⸗ luſtreichem Geſchäft. Nur in ganz wenigen Fällen hatte Kübel mit ſeinen Schwindeleien keinen Erfolg, da die Leute vorſichtig waren und zuerſt die Ware ſehen wollten. Vom 12. Juni bis 27. Juli hat er 631 Mark erſchwindelt Am 21. Juni ſtahl er in der Jungbuſchſtraße einen Handwagen im Werte von 100 Mark. Als Pro⸗ viſſonsreiſender ergaunerte er einen Druck⸗ apparat und Notizbücher, die er dann gegen einen Handwagen im Werte von 60 Mark als Pfand gab. Dieſen verkaufte er dann bei einem Althändler für 15 Mark. Ungefähr 50 Straftaten konnten ihm nach⸗ gewieſen werden. Die Verhandlung wickelte ſich verhältnismäßig raſch ab. Frage des Vorſitzenden nach Verleſung des einzelnen Falles:„Richtig?“ Antwort des An⸗ geklagten:„Jawohl.“ So ging es endlos monoton durch die ganze Verhandlung. Später nickte der An⸗ geklagte nur; er iſt vollſtändig geſtändig. Gleich⸗ 1 gültig und unberührt ſteht der ſchlanke, jünger als 31 Jahre erſcheinende Burſche in der Anklagebank. Nichts rührt ſich in dieſem mageren Geſicht, tief und verſchwommen liegen die Augen unter der Stirn. Man weiß nicht, ob die vielen Vorſtrafen dieſen Menſchen ſo abgeſtumpft haben, oder ob er überhaupt zu Regungen fähig iſt. So gleichgültig hat man ſelten einen Angeklagten geſehen. Auch beim Strafantrag des Statsanwalts Dr. Haas, der auf 3 Jahre Zucht⸗ haus und 3 Jahre Ehrverluſt lautet, bleibt Kübels Geſicht unbeweglich. Das Gericht erkannte auf 3 Jahre Zuchthaus, abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft und 1000 Mk. Geldſtrafe, verbüßt durch weitere 3 Wochen Un⸗ terſuchungshaft und 3 Jahre Ehrverluſt.— Kübel nahm die Strafe ſofort an. Faſt ſchien es, als oh er jetzt eine gewiſſe Erleichterung empfinde. Ein merkwürdiger Menſch. * Erſchwerter Diebſtahl Dieſen beiden Angeklagten, die ſich wegen er⸗ ſchwerten Diebſtahls zu verantworten hatten, kann man trotz der Vorſtrafen ein gewiſſes Mitleid nicht verſagen. Der 27 Jahre alte Straßenphotograph V. und der 26 Jahre alte Schloſſer Z. waren ſchon lange arbeitslos und ohne Mittel. V. ging in das Büro eines Leſezirkels, um dort nach Arbeit zu fra⸗ gen. Bei dieſer Gelegenheit ſah er, wo das Geld aufbewahrt wurde. Am 26. Mai gingen die beiden Freunde nach dem Büro, wo ſie mit einer Schere den Schreibtiſch aufbrachen und rund 50 Mark an ſich nahmen. 300 Mark lagen noch im Schreibtiſch. Sie wurden von dem Büroboten über⸗ raſcht, der nach ihrem Wunſche fragte.„Geld holen“ lautete die Antwort. Der Bote war ſprachlos und erhielt dann von Z. einen Stoß, ſo daß er auf den Tiſch fiel. Beide ſollen auch Drohungen ausgeſto⸗ ßen haben. Z. wurde erſt am 26. Mai aus dem Ge⸗ fängnis entlaſſen. Der 1. Staatsanwalt S. A. Gerard beantragte für V. 1 Jahr 10 Monate Gefängnis und für Z. 1 Jahr 2 Monate Gefängnis. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Loeb⸗Mathieu, trat mit Rück⸗ ſicht auf die Notlage für eine milde Strafe ein. Das Gericht verurteilte V. zu 1 Jahr 2 Monate Ge⸗ fängnis, abzüglich 2 Monate 3 Wochen Unterſu⸗ chungshaft und Z. zu einer Geſamtſtrafe von 1 Jahr 8 Monate Gefängnis, abzüglich 2 Mo⸗ nate 3 Wochen Unterſuchungshaft. Kohlenhändler ohne Kohlen Mannheimer Schöffengericht Vorſ. Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard; 2. Amtsrichter Amtsgerichtsrat Dr. Petters Folgen eines Rauſches Der 51 Jahre alte Angeſtellte E. ſcheint, wenn er angetrunken iſt, was von Zeit zu Zeit vorkommt, etwas großſprecheriſch veranlagt zu ſein. Die diesjährige Regatta am 6. Juli wurde ihm zum Verhängnis. Sein Sohn gewann zwei Vorrennen und am Sonntag ein Hauptrennen. In ſeiner Be⸗ geiſterung trank er etwas über den Durſt und machte große Sprüche. Seine Begeiſterung wurde noch geſteigert, als der Zeppelin über der Regatta kreuzte. Blitzartig ſcheinen ihm ſeine Heldentaten aus der Soldatenzeit wieder in Erinnerung gekommen zu ſein, denn bald darauf verſuchte er zwei Schupo⸗ wachtmeiſter zu verulken. Er ſagte u. a. zu ihnen:„Dieſe Uniform habe ich auch einmal 16 Jahre getragen und gerne geſehen, jetzt habe ich einen Ekel davor.“— Sein Sohn wollte vor 2 Jahren zur Polizei, er wurde aber nicht an⸗ genommen.— Im weiteren Verlauf ſchnitt er mäch⸗ tig auf:„So ſind wir, bei uns heißt es ſiegen oder verrecken.“ Die Poliziſten entfernten ſich ohne et⸗ was zu ſagen, da ſie den Namen von E. kannten. Weil die Beamten ſcheinbar ſeinen Redereien kein Gehör ſchenkten, rief er ihnen„Feiglinge“ nach. Als er wegen Ruheſtörung einmal auf die Wache gebracht wurde, äußerte er ſich über die Reichsflagge:„Schwarz⸗Weiß⸗Rot iſt die Flagge, die man überall kennt, Schwarz⸗Rot⸗Senf kennt man überhaupt nicht, das iſt meinetwegen die Flagge der Neckarſtadt.“ Dumme, einfältige Sprüche, im Rauſch gemacht, ohne ſich die Tragweite der Beleidigungen zu über⸗ legen. Bei ihm fällt das Vergehen beſonders ſchwer ins Gewicht, da er Angeſtellter einer Staatsbehörde iſt; in ſeinen Aeußerungen alſo doppelt vorſichtig ſein muß. Der 1. Staatsanwalt Dr. Gerard be⸗ zeichnete es als eine Schande, den Staat zu be⸗ ſchimpfen, der E. doch ernähre. Eine Geldſtrafe von zuſammen 125 Mark ſei unbedingt am Platze. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Oelenheinz wies beſonders auf die ſtarke Betrunkenheit von E. hin, der ſicher nicht gewußt habe, was er damals ſagte. Wenn eine Strafe eintreten müſſe, könne ſie nur ganz gering ſein. Das Gericht fällte folgendes Ur⸗ teil: E. wird wegen Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze der Republik anſtelle einer an ſich ver⸗ wirkten Gefängnisſtrafe von 3 Wochen zu 100 Mark Geldſtrafe und wegen Beleidigung an⸗ ſtelle einer Gefängnisſtrafe von 5 Tagen zu 25 Mark Geldſtrafe verurteilt. 82* Verleitung zum Meineid Eine Rieſendummheit brachte den 55 Jahre alten unvorbeſtraften Schmied H. vor das Gericht. Aus dem Verkauf eines Rollwagens entſtanden Strei⸗ tigkeiten. H. beſuß den Fuhrunternehmer, der die Rolle gekauft, aber nicht ganz bezahlt hatte. Er traf nur die Frau an, mit der er ſich unterhielt. Plötz⸗ lich machte er die Tür und die Fenſter zu und bat die Frau zu ihm zu ſitzen. Dieſe verſtand jedoch die un⸗ zweideutige Einladung und die Abſicht von H. ſofort und machte die Tür wieder auf. Sie erzählte ihrem Mann den ganzen Vorfall. Da man H. ähnliche Dinge vorwarf, ſprach der Fuhrunternehmer mit einem Bekannten aus Oden⸗ heim, der die Sache weiter erzählte. H. erfuhr davon und verklagte den Odenheimer wegen Beleidi⸗ gung. Vor dem Termin in der Privatklage beſtellte er die Frau des Fuhrunternehmers in eine Mannheimer Wirtſchaft und verſuchte dieſe zu veranlaſſen, aus⸗ zuſagen, daß er ſich ihr gegenüber nicht unanſtändig benommen habe. Nach glücklichem Ausgang des Pro⸗ zeſſes werde er an der Reſtſchuld auf den Wagen etwas nachlaſſen und für eine gute Bewir⸗ tung ſorgen. Zufälliger Weiſe war ein Bekannter mit in die Wirtſchaft gegangen, dem das Verhalten des H. ſofort aufftel. Er warnte die Frau des Fuhr⸗ unternehmers, die dann beim Beleidigungsprozeß wahrheitsgetreue Angaben machte, ſo daß H. den Prozeß verlor. H. wollte die ganze Sache harmlos gemeint haben, da er ſich der Frau nicht zu nähern verſuchte. Durch die Zeugenausſagen wurde er jedoch vollkommen überführt. H. ſcheint ein verworrener Schwätzer zu ſein, der nicht immer weiß, was er ſagt. Der 1. Staats⸗ anwalt beantragte 1 Jahr Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt. Das Gericht ſprach eine Strafe von 1 Jahr Zuchthaus abzüglich 2 Monate Unter⸗ ſuchungshaft aus.(Verteidiger Rechtsanwalt Willi Pfeiffen berger.)—— FFbbCC(CãCöãõã6ã ͤùſAddVVGGGvGdubTdõbTGTbwbGTGTꝙ/ü ʃinlirnrnrttttt Arbeitsgericht KAurzarbeitsanordnung mit rückwirkender Kraft Ein arbeitsrechtlicher Streitpunkt entſtand aus Anlaß des Stillegungsverſuches der Pfälziſchen Mühlenwerke um die Mitte des Jahres. Am 17. Juli wurde Kurzarbeit vom Landeskommiſſär angeordnet. Es handelte ſich nun um die Frage, ob dieſe Anord⸗ nung rückwirkende Kraft bis zum Beginn der Sperr⸗ friſt am 26. Juni habe oder erſt vom Tage der Ge⸗ nehmigung. Die Firma iſt der Auffaſſung, daß in dieſem Falle der§ 2 der Stillegungsverordnung in Frage kommt, wonach die„Demobilmachungsbehörde für die Dauer der Friſten eine Verkürzung der Arbeitszeit(Strek⸗ kung der Arbeit) anordnen kann.“ 69 Arbeiter der Firma ließen durch ihren Gewerkſchaftsvertreter den Lohn für 3 Tage einklagen, an denen ſie im Rahmen der für eine Woche eingeführten Kurzarbeit aus⸗ ſetzen mußten. Dieſe 3 Tage lagen vor dem 17. Juli, an welchem Tage der Landeskommiſſär die Kurz⸗ arbeit angeordnet hatte. Das Arbeitsgericht wies die Klage ab. Der Landeskommiſfär habe innerhalb ſeiner geſetzlichen Befugniſſe gehandelt, und das Ar⸗ beitsgericht habe nicht weiter zu unterſuchen, ob er . anders entſchieden N hätte. Dieſe Befugnis ſteht dem Landeskommiſſär N laut Geſetz zu. Nach der Stillegungsverordnung könne die Demobilmachungsbehörde für die Dauer der Sperrfriſten eine Verkürzung der Arbeitszeit an⸗ ordnen, könne alſo zeitlich nach rückwärts greifen. Außerdem habe die Arbeiterſchaft durch ihre Be⸗ triebsvertretung bereits am 12. Juli gewußt, daß der Landeskommiſſär um die Genehmigung der Kurz⸗ arbeit angegangen worden ſei. Es konnte alſo damit gerechnet werden, daß dieſe Kurzarbeit vom Beginn der Sperrfriſten ab laufen kann. Aus dieſen Gründen kann gegen die Entſcheidung des Landeskommiſſärs, die rückwirkende Kraft hat, nichts eingewendet werden.. Schöffengericht Ludwigshafen Fahrläſſige Tötung Drei Mannheimer Motorradfahrer hatten am Kerwemontag die Winzinger Kirchweih beſucht. Auf der Rückfahrt fuhr einer der Motorradfahrer, der 22 jährige Kaufmann A. B. aus Mannheim, auf der alten Mundenheimerſtraße einen 38jährigen Mann an, der an der erlittenen Verletzung auf dem Trans⸗ port ins Krankenhaus verſtar b. B. war wegen fahrläſſiger Tötung vor dem hieſigen Schöf⸗ fengericht angeklagt. Der Angeklagte gibt an, daß der Getötete auf der Mitte der Straße lief und kurz vor der Maſchine des B.„einen Schuß“ gegen das Motorrad gemacht hatte, wobei er die tödlich verlaufene Verletzung er⸗ litt. Wie die Erhebungen ergaben, hatte der Ueber⸗ fahrene dem Alkohol an dem in Frage kommenden Tage ſo ſtark zugeſprochen, daß er ſich torkelnd über die Straße bewegte. Das Schöffengericht Lud⸗ wigshafen kam nach dem Ergebnis der Beweisauf⸗ nahme, nach dem der Verunglückte ſelbſt an ſeinem Tode ſchuld iſt, zu einem Freiſpruch. . N Zigareſten-M N OVERSTOLZ 5 PF. RAVENRKLAU 6 PF. staubfrei — schmecken niemals bitter! 82 können unsere Angaben nachprüfen: Wenn Sie durch eine HAUS NEUERBURG-· Zigarette blasen- ehe sie brennt-, so wer- den Sie keine Spur von Staub bemerken. TAUBE FREIE ZI CA! 8 8 Seite Nummer 491 Während im täglichen Leben der Kampf gegen den Staub noch immer nicht entschieden ist, haben wir die Mittel ge- funden, um unsern Zigaretten den bitteren Jabakstaub fern- zuhalten. Von dem Augen- blick an, wo in unsern Fabri- ken der Luftstrom die Blätter aus der Pressung des Tabak- ballens löst, gelangt der Ta- bak in ein ganzes System von Absaugevorrichtungen. Ist er gemischt und vom Messer der Schneide- Maschine zerteilt worden, so lassen wir das Schneidegut von einem Ge- bläse vier Stockwerke hoch- heben und fangen dabei den Staub in Filterkammern auf. Wenn der Tabak jetzt auch staubfrei ist, so können bei seiner weiteren Verarbeitung doch wieder neue Staubteil- chen entstehen. Wir haben darum auch in der Zigaretten maschine noch einmal stark verzweigte Saugrohre einge- baut, so daß schließlich nichts anderes in die Zigarette ge- langen kann als gesäuberter und völlig entstaubter Labak. Das ist der Grund, weshalb die Zigaretten von Haus Neuerburg so rein schmecken und auch so bekömmlich sind. 2 eee W 8 Donnerstag, 23. Oktob 2 r 1930 22 3 Aus Baden Weinheimer Heimatpflege * Weinheim, 21. Okt. Der Verwaltungsrat des Gemeinnützigen Vereins Weinheim hielt dieſer Tage hier eine Sitzung ab, in der verſchiedene für die Entwicklung Weinheims intereſſante Fragen erörtert wurden. U. a. wurde der Sommerta gs zug 1930 als wohlgelungener Propagandazug feſtgeſtellt, ſodaß man für 1931 mit einer weiteren erfolgreichen Wie⸗ derholung rechnet. Die Herausgabe einer Broſchüre „Rund um Weinheim“ mit Marlierungszeichen des Odenwaldklubs iſt in Ausſicht genommen, um den Fremden den Beſuch von Weinheims ſchönſten Punk⸗ ten zu erleichtern. Angeregt wurde, die ausländiſchen Holzarten im Kaſtanienwald wieder mit kleinen Schildern zu verſehen, damit die Beſucher über Namen und Art der betreffenden Pflanzen Auf⸗ ſchluß erhalten. Intereſſant war die Feſtſtellung, daß ein Holländer, der Weinheim beſucht hatte, in England einen Vortrag über den Wein⸗ heimer Koniferenwald hielt. Von der Wein⸗ heimer uralten Libanonzeder leſe man ab und zu in amerikaniſchen Zeitungen. Brand im Landtagsgebäude * Karlsruhe, 23. Okt. Zu dem bereits im geſtrigen Abendblatt gemeldeten Brand im Landtags⸗ gebäude iſt noch folgendes zu berichten: In der öſtlichen und nördlichen Zimmerfront litten die Wandbekleidung und Holztäfelung ſtark Schaden. Insgeſamt verbrannten ſechs zimmerhohe Plüſch⸗ vorhänge. Außerdem ſind mehrere große Fenſter⸗ ſcheiben und Wandſpiegel geſprungen, wie neben den Zeitungsgeſtellen auch Tiſche und Stühe beſchädigt wurden. Der Brand konnte durch das tatkräftige Eingreifen des Landtagsperſonals mit Feuer⸗ löſchern und die mit zwei Wagen herbeigeeilte Be⸗ rufsfeuerwehr rechtzeitig erſtickt werden, ſodaß ein Uebergreifen des Feuers auf das Schreibzimmer und den benachbarten Sitzungsſaal verhütet werden konnte. Der Schaden beträgt 10000 Mark. Das Leſe⸗ zimmer iſt ausgebrannt. Fabrikbrand in Rüppurr. * Karlsruhe, 23. Okt. In der Zigarrenfabrik Dörrmann, Langeſtraße 2 in Rüppurr, entſtand am geſtrigen Mittwoch ein Brand, wobei erhebliche Mengen von Tabak vernichtet wurden. Der Ge⸗ bäude⸗ und Fahrnisſchaden iſt ſehr groß. Die Karls⸗ ruher Berufsfeuerwehr mußte mit Gasſchutzgerät in den Raum eindringen. Etwa 15 Zentner Tabak ſind verbrannt. Kommerzienrat Himmelsbach 7 * Freiburg i. Br., 22. Okt. Im Alter von 82 Jahren iſt hier nach kurzem Leiden Kommerzienrat Joſ. Himmelsbach, Seniorchef der Holzgroßhand⸗ lung J. Himmelsbach in Freiburg, geſtorben. Im Jahre 1873 hatte er in Freiburg das Unternehmen gegründet, das ſich aus kleinen Anfängen entwickelt hat und heute als Holzgroßhandlung, Imprägnier⸗ anſtalt, Säge⸗ und Hobelwerk eine der größten der⸗ artigen Unternehmungen Deutſchlands darſtellt. Bis zum Jahre 1907 führte er ſein Unternehmen allein, dann wurde die Firma durch Aufnahme des einzigen Sohnes Nuguſt Himmelsbach in eine offene Handels⸗ geſellſchaft umgewandelt. Der Sitz der Firma mit ihrer Zentralverwaltung befindet ſich in Freiburg. Die Werke liegen in Hölzlebruck, Ummendorf, Eichels⸗ dorf und Nidda. Das Werk Hölzlebruck wurde zwei⸗ mal und das Werk Ummendorf einmal durch Feuer zerſtört, aber wieder aufgebaut. Ein Möbellager ausgebrannt— 100 000/ Schaden * Lörrach, 22. Okt. Heute mittag brach in der in einem Lagerſchuppen des Möbelhauſes Lveb in Lörrach befindlichen Schreinerwerkſtatt Feuer aus, das in den umherliegenden Hobelſpänen uſw. reiche Nahrung fand und ſich ſchnell auf das Lager aus⸗ dehnte. Der Beſtitzer des Möbelhauſes verſuchte zu⸗ nächſt, mit einem Gartenſchlauch das Feuer zu be⸗ kämpfen, während eine Anzahl Arbeiter daran ging, noch einige Möbelſtücke zu retten. Das Feuer ver⸗ breitete ſich mit raſender Schnelligkeit, ſodaß die Bergungsarbeiten aufgegeben werden mußten. Beim Eintreffen der Feuerwehr ſtand bereits das ganze Lager in Flammen und iſt vollſtändig nieder ⸗ gebrannt. Eine große Anzahl Einzelmöbel, ganze Wohnungsausſtattungen und große Mengen Seegras uſw. ſind den Flammen zum Opfer gefallen. Der Schaden iſt noch nicht überſehbar, dürfte aber mit 80 bis 100 000/ nicht zu hoch gegriffen ſein. Die Feuerwehr rückte den Flammen mit einer Anzahl Motorſpritzen und Schlauchleitungen zu Leibe, ſodaß es gelang, die Nachbargebäude zu retten. Erſt nach mehrſtündiger Arbeit konnte die Wehr des Feuers Herr werden. * s. Asbach bei Mosbach, 22. Okt. Unter dem Vorſitz von Dekan Maier⸗ Neckargemünd fand in der hieſigen evangeliſchen Kirche die Pfarrwahl ſtatt, wobet der ſeitherige Stadtvikar Steidle von Pfar⸗ die Filialgemeinde Breiten⸗ Pforzheim zum Ortspfarrer gewählt wurde. rer Steidle hat auch bronn mitzuverſehen. 1 Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Verhaftung der Lud wi Ein 21 jähriger Hafenarbeiter aus Mannheim als Mörder Sein 15 jähriger Bruder als Beihilfe?— Raſche Aufklärung dank dem Zuſammenarbeiten der Ludwigshafener und Mannheimer Pollzei Die furchtbare Mordtat, die ſeit zwei Tagen die Bevölkerung unſerer Stadt in Aufregung hielt, hat ſchnell Aufklärung gefunden. Der Mann, der den 26jährigen Schuhmacher Albert Dietrich in der Nacht zum Sonntag zu Ludwigshafen ums Leben gebracht hat, konnte geſtern vormittag feſtgenommen werden. Es iſt der 21jährige Hafenarbeiter Kurt Adam aus Mannheim. Der Täter wurde am 26. Dezember 1908 in Gräfendorf bei Würzburg ge⸗ boren, iſt alſo erſt 21 Jahre alt! Mit ihm tat⸗ verdächtig ſcheint ſein erſt 15jähriger Bruder Heinz Adam, geboren 1915 zu Ludwigshafen. Die Brüder wohnten bei ihrer Mutter in Man n⸗ heim, Kirchenſtraße 24. Ihr Vater lebt getrennt von ſeiner Familie als Waalkapitän in Holland. Dort⸗ hin hatte ſich auch der jüngere Bruder als Schiffs⸗ junge begeben, war aber wieder zur Mutter heimge⸗ kehrt, weil er die holländiſche Sprache nicht verſtand. Die Entdeckung der Täterſchaft verdankt man der Mitteilung des Elektrikers K. in Mannheim. Er erſchien am Dienstag abend bei der Polizei in Ludwigshafen und machte die Mitteilung, er kenne einen gewiſſen Kurt, der habe einmal vor längerer Zeit(etwa vor zwei Jahren) die Bemerkung fallen laſſen:„Der Dietrich hat immer ſo viel Geld; eines Tags nehme ich es ihm doch noch ab!“ Auf dieſe Angabe hin machten ſich geſtern morgen um 8 Uhr der Mannheimer Poli⸗ zeiſekretär Joſef Hoffmann und der Ludwigs⸗ hafener Oberkommiſſär Schreiber auf die Suche. In der Wohnung, die Kurt Adam früher innehatte, erfuhren die Beamten ſeinen Familiennamen und ermittelten ferner, daß er augenblicklich mit dem Ausladen eines Schiffs beſchäftigt ſei. Seit 3 Wochen erwerbslos, hatte Kurt Adam geſtern Gelegenheits⸗ arbeit in ſeinem Beruf als Hafenarbeiter gefunden. Die beiden Fahndungsbeamten ſtellten den Adam um 10 Uhr morgens auf dem Schiff und befragten ihn über ſeinen Verbleib in der Samstagnacht. Bei dieſer Vernehmung verwickelte er ſich in Wider⸗ ſprüche. So behauptete er, den Dietrich gar nicht gekannt zu haben; ſein älteſter Bruder Eu nſt habe den Ermordeten gekannt. Dieſer aber gab an, Kurt habe bei Dietrich verkehrt. Auf dieſen Widerſpruch hin wurde Kurt Adam verhaftet und ins Polizeigebäude nach Ludwigs⸗ hafen verbracht. Weiter begaben ſich die Fahndungs⸗ beamten in die elterliche Wohnung der Brüder, nahmen dort den jüngſten Bruder Heinz feſt und durchſuchten die Wohnung. Und da fand man nun blutbeſpritzte Kleider. Zwar waren ſie offenſichtlich gewaſchen worden, aber die Blutſpuren am Anzug, an den Hoſen und der Krawatte ſind unverkennbar. Um ſein Alibi nachzuweiſen, machte Kurt Adam die Angabe, er ſei am Samstag abend mit ſeinem Bruder Heinz ausgegangen. Heinz leugnete, die ganze Nacht mit ſeinem Bruder fortgeweſen zu ſein; er ſei um 11 Uhr nach Hauſe gekommen, was auch die Mutter bekundete. Dagegen erklärte die Mutter, der Kurt ſei in dieſer Nacht nicht heimgekommen. Tatſächlich war ſein Bett unberührt. Kurt hatte aber behauptet, um 1 Uhr nach Haus gegangen zu ſein. Es ſtellte ſich indeſſen heraus, daß Kurt Adam und ſein Bekannter der Küfer Weinbrecht aus Mannheim J 5 die ganze Nacht und den Sonntag über bis nach⸗ mittags um 5 Uhr gezecht hatten, worauf Kurt Adam erſt heimgegangen iſt. Die Einzelheiten der Tat ſcheinen durch ein Geſtändnis des Heinz Adam aufgeklärt. Er gibt zu, am Samstag abend um 8 Uhr mit ſeinem Bruder Kurt zu Fuß nach Ludwigshafen zu Dietrich in die Oggersheimerſtraße Nr. 15 gegan⸗ gen zu ſein. In der Werkſtatt unterhielten ſie ſich. Dietrich und Kurt Adam waren ſeit der Zeit, da Dietrich vier Jahre lang in Mannheim gewohnt hatte, befreundet. Kurt verlangte von Dietrich, er ſolle ihm das Bild eines gewiſſen Mädchens zei⸗ gen.(Dietrich war wegen mannigfacher Beziehungen zum weiblichen Geſchlecht bekannt). Der Aufgefor⸗ derte ging in ſein Schlafzimmer, wohin ihm der ältere der Brüder folgte. Als ſich Dietrich bückte, um das Bild aus dem einen Schrank zu holen, erhielt er von Kurt Adam einen furchtbaren Schlag mit einem Schreinerhammer über den Kopf. Der Täter hatte den Hammer mit⸗ gebracht. Heinz Adam, der den Schlag hörte, trat ins Zimmer und ſah, wie ſein Bruder den blutenden „Freund“ aufs Bett warf. Heinz ging erſchreckt in die Werkſtatt zurück, wohin ihm ſein Bruder nachlief und ihn aufforderte, dem Geſchlagenen mit der Schuſter kneipe die Kehle zu durchſchnei⸗ den. Als Heinz ſich weigerte, ſprang der Mörder noch einmal ins Zimmer hinein und verſetzte dem Betäubten eine Anzahl Stiche, bis er ſicher den letzten Atemzug getan hatte Nach vollbrachter Tat wuſch ſich der Verbrecher in einem Waſchbecken die Hände und ſchloß die Tür der Werkſtatt zu, worauf beide Brüder das Haus verlie⸗ ßen. Am Marktplatz nahmen ſie ſich ein Ta xa⸗ meterauto und fuhren nach Mannheim in die Hafenſtraße. Dort wuſchen ſie ihre Kleider ab, warfen Schuſterkneipe und Schlüſſel in den Rhein und gingen in die Stadt. In einer Wirtſchaft trafen ſie den Weinbrecht, wo⸗ rauf ſich Heinz nach Hauſe begab. Adam und Wein⸗ brecht tranken dann in mehreren Wirtſchaften, auch am Bahnhof, Wein, Bier und Kaffe. Verdächtig iſt, daß Adam in dieſer Nacht 20 Mark veraus⸗ gaben konnte, während er nach Ausſage der Mutter am Samstag kein Geld beſeſſen hatte. Denn er war ja ſeit zwei Wochen arbeitslos, wie übrigens auch Heinz, der Anfang September als Schiffsjunge davongelaufen war. Der Haupttäter Kurt Adam iſt ein unterſetzter Burſche. Er hat ſchon einmal eine Geldſtrafe wegen Körperverletzung erhalten. Zu einem Geſtändnis war er während der erſten Stunden der Vernehmung nicht zu bewegen. Doch leugnete er auch nichts; ſtöhnend ſaß er da und ſagte nur immer, er könne es nicht herausbringen... Der jüngere Bruder, ziemlich groß für ſeine Jugend, ſchwarzhaarig, machte bei ſeinen Angaben den Eindruck der Wahrhaftigkeit. Ob und inwieweit er an der Tat beteiligt iſt, ob als Gehilfe oder Mittäter oder gar nicht, ließ ſich noch nicht ermitteln. Nach ſeinen Angaben und der ganzen geſchilder⸗ ten Sachlage beſteht jedenfalls kein Zweifel, daß Kurt Adam als Mörder überführt iſt. Wieder einmal hat der durch die ſchreckliche Er⸗ werbsloſigkeit erzwungene Müßiggang unſerer Großſtadtjugend ihre Opfer gefordert... Ein flei⸗ ßiger Arbeiter iſt aus ſchnöder Habgier in der Blüte ſeines Lebens roh und feig ermordet worden— und auch der oder die Mörder haben ihr Leben vernichtet. Daß die Täter ſo raſch entdeckt werden konnten, gereicht der Polizei ſehr zur Ehre. Die Beamten waren Tag und Nacht mit der Aufklärung der Tat fieberhaft beſchäftigt; zahlreiche Angaben aus Krei⸗ ſen der Bevölkerung waren zu prüfen. Auch die Preſſe hat ſich, wie der Polizeichef von Ludwigshafen, Polizeirat Probſt, in der geſtrigen Preſſebeſpre⸗ chung dankbar anerkannte, durch Verbreitung der Nachrichten verdient gemacht. Doch gebührt das Hauptverdienſt zweifellos der Polizei; die Kriminal⸗ polizei von Ludwigshafen und die Fahndungspolizei von Mannheim haben einträchtig und vorbildlich zu⸗ ſammengeholfen, um die Mitbürger von dem Druck der geheimnisvollen Tat zu befreien. Während des ganzen Abends ſtanden Gruppen in den Straßen von Ludwigshafen beiſammen und beſprachen die Um⸗ ſtände der Tataufdeckung, ſoweit ſie bekannt wurden. Die Vernehmungen im Ludwigshafener Poltzei⸗ gebäude wurden bis in den ſpäten Abend hinein fort⸗ geſetzt. Im Laufe der Vernehmung hat auch der ältere Bruder Kurt Erwin Adam ein Geſtändnis ab⸗ gelegt, das im weſentlichen die Angaben ſeines jüngeren Bruders beſtätigt. L. Altlußheim, 22. Okt. Die Hühner zucht hat in den letzten Jahren hier eine ſtarke Förderung gefunden. Neben den vergrößerten Beſtänden bei den Landwirten ſind mehrfach Hühner farmen entſtanden, in denen beſonders die Zucht des weißen Leghorn mit Erfolg durchgeführt wird, Da Deutſchland noch immer aus dem Ausland Eier und Geflügel einführt, ſollte dieſer Erwerbszweig auch in größerem Rahmen rentabel bleiben können. 141. Jahrgang/ Nr. 401 Aus der Pfalz Die Maxauer Brücke * Landau, 21. Okt. Wie der Verkehrsverein Lan⸗ dau mitteilt, ſchreibt der Reichsverkehrsminiſter unterm 11. d. Mts. zur Rheinbrücke folgendes:„Wie Sie in Ihrer Eingabe zutreffend bemerken, geſtattet die derzeitige Finanzlage nicht den Bau der drei Rheinbrücken gleichzeitig in Angriff zu nehmen. Aus dieſem Grunde iſt in einer Beſprechung der beteili⸗ ten Reſſorts am 4. September unter Berückſichtigung aller für⸗ und widerſprechenden Gründe die Reihen⸗ folge, in der die Brücken zur Ausführung kommen ſollen, feſtgelegt worden. Hiernach wird die Brücke bei Ludwigshafen⸗Mannheim zuerſt der bei Maxau an zweiter Stelle und die Brücke bei Speyer zuletzt begonnen. Eine Aenderung dieſer Reihenholge iſt— wenigſtens ſo⸗ weit Reich und Reichsbahn in Frage kommen— nicht geplant. Tot aufgefunden * Pirmaſens, 21. Okt. Heute früh gegen 4 Uhr wurde auf der Straße von Lemberg nach Salzwoog, unweit der Kreuzung nach Langmühle, der 30 Jahre alte Auguſt Hohmann aus Nieder⸗Ingelheim (Rheinheſſen) neben ſeinem am Straßenrande ſtehen⸗ den Auto tot aufgefunden. Der herbeigerufene Arzt konnte nach der Unterſuchung der Leiche feſt⸗ ſtellen, daß Hohmann anſcheinend unter der Ein⸗ wirkung des Alkohols an einen Telephon⸗ maſt gefahren und dann aus dem Auto heraus⸗ geſchleudert worden iſt, das ihm über beide Beine ging. Hinzugekommene ſchwere innere Kopfver⸗ letzungen haben den Tod verurſacht. Billigheimer Purzelmarkt. * Billigheim, 21. Okt. Der Billigheimer Pur⸗ zelmarkt, der ſich wie der Dürkheimer Wurſt⸗ markt bei der pfälziſchen Bevölkerung größter Be⸗ liebtheit erfreut und eines der älteſten und urwüch⸗ ſigſten pfälziſchen Volksfeſte iſt, hat heute vormittag unter ſtarkem Beſuch von auswärts ſeinen Anfang genommen. Senkung der Krankenkaſſenbeiträge * Kaiſerslautern, 21. Okt. Bei den pfälziſchen Krankenkaſſen hat ſich während der kurzen Zeit ihres Beſtehens die Notverordnung nur gün⸗ ſtig ausgewirkt. Trotz der immer mehr zunehmen⸗ den Arbeitsloſigkeit und des damit zuſammenhän⸗ genden Ausfalls von Krankenkaſſenbeiträgen war bisher ein großer Teil der pfälziſchen Krankenkaſſen in der Lage, ihre Beiträge, und zwar durchweg um 0,5 bis 1 Prozent, zu ſenken. Nachdem nun ge⸗ ſtern die Ortskrankenkaſſe Ludwigshafen— wie ſchon gemeldet— ihren Beitragsſatz auf 6 Prozent ermäßigt hat, haben bisher, ſoweit im Augenblick überſehen werden kann, acht Krankenkaſſen ihre Beiträge herabgeſetzt, und zwar: Lud⸗ wigshafen, Kaiſerslautern, Landau, Neuſtadt, Fran⸗ kenthal, Grünſtadt, Germersheim und Rockenhauſen. Gorichtszeitung Unterſchlagung und Heiratsſchwindel Der 48jährige Neuſtädter Kaufmann Johann Reber war bei einem Neuſtädter Briefkaſten⸗Fabri⸗ kanten als Buchhalter tätig und lieferte eingezogene Proviſionen nicht ordnungsgemäß ab. Er bezog ſpäter Arbeitsloſenunterſtützung, obſchon er wöchent⸗ lich 25/ verdiente. Das Schöffengericht Neuſtadt verurteilte ihn zuſechs Monaten Gefängnis. — Der 25jährige Landwirt Paul Spahni ö logierte ſich bei einer Haßlocher Familie für einige Monate koſtenlos ein; er machte der Tochter des Hauſes den Hof, und gab vor, er habe eine Erbſchaft in Höhe von 200 000% zu erwarten. Weiter machte er den Verſuch, ſeinen Gaſtgeber zum Kauf eines großen Hofgutes zu beſtimmen und auch ein Motorrad wollte er ſich erſchwindeln. Zum Glück wurde der Heiratsſchwindler bei Zeiten erkannt. Das Schöf⸗ fengericht Neuſtadt verurteilte ihn zu fünf Mo⸗ naten Gefängnis. Heute noch müssen Sie hte Bestellung àuf die „Neue Mannheimer Zeitung“ für den Nonst November erneuern, Wenn Sie unser Blatt durch die Post beziehen. Der Briefträger und das postemt nehmen Bestellungen zwar jedefzeit entgegen, jedoch ist bei Bestellung nach dem 25. eine Sondefgebühr zu entrichten. 0. eee eee eee, ist doppelt Wichtig! 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J,, an Umſatz ſteuer 25,8 Mill. und an Ver mögens⸗ ſteuer 17,2 Mill. 4. Das Aufkommen aus den z erſt⸗ genannten Steuern blieb gegen Auguſt um 14,2 Mill. Mark, 13,1 Mill./ und 11,9 Mill. I zurück, weil im Auguſt noch größere Abſchlußzahlungen als im September eingingen. Bei der Vermögensſteuer waren im Auguſt Vorauszahlungen zu leiſten, die im September fehlten. Deswegen kann zum Vergleich der Einnahmen aus dieſer Steuer nur der Juni 1930 als der entſprechende Vor⸗ viertelſahresmonat herangezogen weroͤen; im Juni be⸗ trugen die Einnahmen an Vermögenſteuer 20,9 Mill. J, waren mithin um 3,7 Mill./ höher als im Sept.(17,2). Die Lohnſteuer brachte im September mit 114 Mill. Mark 1,9 Mill./ mehr als im Auguſt(112,1). Dagegen blieb das Aufkommen aus dem Steuerabzug vom Kapitalertrage mit 2,6 Mill. 1 im September um 1,9 Mill.„ hinter dem Auguſt⸗Aufkommen zurück, da im Auguſt noch größere Steuerbeträge für Zinſen aus feſt⸗ verzinslichen Wertpapieren, die im Juli fällig waren, und für im Juli ausgeſchüttete Dividenden eingingen. An Zöllen und Verbrauchsabgaben ſind im September insgeſamt 266,1 Mill./ aufgekommen, mithin 15,3 Mill.„ mehr als im Auguſt mit 250,8 Mill. I. Die Zölle brachten 12,6 Mill.„ mehr als im Auguſt, die Zuckerſteuer ergab im September ein Mehr von 10,7 Mill. Mk. gegenüber Auguſt. In dem Zuckerſteuer⸗ aufkommen ſind allerdings Beträge enthalten, die bereits am 30. Auguſt fällig waren, die jedoch, weil dieſer Tag auf einen Samstag fiel, an dem die Banken frühzeitig ſchließen, erſt im September bei der Reichskaſſe eingingen. Die Tabakſteuer blieb gegenüber Auguſt um 5 Mill. /, die Bierſteuer um 4,1 Mill./ zurück. Die Einnahmen aus den übrigen Steuern weiſen im September die üblichen ſaiſonmäßigen Schwankungen auf. Das Geſamtaufkommen im erſten Halb ⸗ lahr des laufenden Rechnungsjahres beträgt 4580,7 Mill. Mk. und bleibt, rein rechneriſch betrachtet, um 552,1 Mill. hinter der Hälfte des veranſchlagten Jahreshaushaltsſolls zurück(10 265,6: 2— 5132,83). Von dieſem Minderauf⸗ kommen entfallen 297,3 Mill.„ auf die Beſitz⸗ und Ver⸗ kehrſteuern und 254,8 Mill./ auf die Zölle und Ver⸗ brauchsabgaben. Aus dieſer Gegenüberſtellung laſſen ſich aber noch keine ſicheren Schlüſſe ziehen, inwieweit das Jahresaufkommen hinter dem Haushaltsſoll zurückbleiben wird, denn die neuen Steuern, die zum Teil erſt im Laufe des Rechnungsjahres in Kraft getreten ſind, und zum Teil erſt im zweiten Halbjahr fließen, werden die Einnahmen in den kommenden Monaten des Rechnungs⸗ jahres weſentlich beeinfluſſen. Außerdem bringt das Weihnachtsgeſchäft erfahrungsgemäß bei verſchiedenen Steuerarten im zweiten Halbjahr höhere Einnahmen als im erſten Halbjahr des Rechnungsjahres. * Kölſch⸗Fölzer⸗Werke AG., Siegen.— Dividendenaus⸗ fall. In der in Frankfurt a. M. abgehaltenen, Aufſichts⸗ ratsſitzung wurde beſchloſſen, im Hinblick auf die unüber⸗ ſichtliche Wirtſchaftslage von der Verteilung einer Divi⸗ dende für 1929/30(t. V. 6 v..) abzuſehen. Der nach 225 000 Mark normalen Abſchreibungen und 43 000% Sonder⸗ abſchretbungen verbleibende Gewinn von 106 000 4 soll vorgetragen werden. Die GV. findet am 20. November ſtatt. Eiſenwerksgeſellſchaft Maximilianshütte, Roſenberg.— Wechſel des Minderheitspaketes. Lt.„Frankf. 31g.“ iſt das Minderheitspaket, das ſich ſeit langem im Beſitzs einer bel⸗ giſchen Gruppe befand, in den Beſitz der AG. Charlotten⸗ hütte übergegangen. Es handelt ſich um etwa 4 Mill. Aktien bei einem Geſamtkapital von 22.5 Mill. 4. Durch dieſe Transaktion iſt die Charlottenhütte nunmehr faſt alleiniger Aktionär der Maxhütte geworden. * Schüchtermann u. Kremer⸗Baum AG. ffür Aufberei⸗ tung in Dortmund. Der Aufſichtsrat beſchloß, der am 26. November ſtattfindenden HV. eine Dividende von wieder 6 v. H. für das Geſchäftsjahr 1929/30 vorzuſchlagen. * Hannoverſche Waggonfabrik AG.— Neue Ausland⸗ aufträge. Wie alle deutſchen Waggonfabriken, leidet auch die Hawa nach wie vor unter dem Mangel an inländiſchen Aufträgen, namentlich von ſeiten der kommunalen Stra⸗ ßenbahngeſellſchaften. Einen, wenn auch nicht völligen Er⸗ ſatz, bieten die Auslandsaufträge, die die Hawa hereinneh⸗ men konnte. Sy hat ſie, wie wir erfahren, vor einiger Zeit einen neuen holländiſchen Auftrag für eine An⸗ zahl von D⸗Zugwagen im Geſamtbetrag von etwa 500 000 fl. erhalten, ferner einen ſerbiſchen Auftrag für 500 000. Für die nächſten Monate, möglicherweiſe bis Ende des Ge⸗ ſchäftsjahres, iſt die Geſellſchaft beſchäftigt. Ratinger Maſchinenfabrik und Eiſengießerei AG., Ratingen.— Minderung des Verluſtvortrags. Das Er⸗ gebnis des am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahres bringt nach erhöhten Abſchreibungen eine weitere Minde⸗ rung des Verluſtvortrags.(Im Vorjahr wurde der Ver⸗ luſt durch 100 850/ Gewinn auf 438 451/ ermäßigt.) europäiſche fler Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- U WIRTSCHAFT-ZETTUNG Mittag-Ausgabe Nr. 491 Die Schweiz als Diskontmarkt Reichskanzler Brüning hat ſich in ſeiner großen Reichstagsrede über die Markflucht beklagt und die Sozialdemokraten haben inzwiſchen einen Antrag eingebracht, der eine ſolche Flucht durch geſetzliche Zwangs mittel verhindern will. Dieſer Antrag muß nach den Erfahrungen aus der Inflationszeit überraſchen, iſt er doch eher geeignet, die Flucht noch zu beſchleunigen, ſtatt ſie aufzuhalten. Die Sozialdemokratie kann weit beſſer und viel mehr zur Rückkehr des geflüchteten Kapi⸗ tals beitragen, wenn ſie, wie bei der Abſtimmung am 18. d.., die Staatsraiſon über die Partei⸗ politik ſtellt. Kapitalfeindlichkeit iſt das ungeeignetſte Mittel, Kapital anzuziehen. Die Furcht, noch einmal alles zu verlieren, iſt die Haupturſache der Kapitalflucht. Wie groß dieſe Furcht iſt, ergibt ſich aus der Tatſache, daß die buchmäßigen Kursverluſte aus dem in Aktien angelegten Volks⸗ vermögen an Hand der Berliner Börſenkurſe, gegenüber dem Stande vom Ende 1928 einen Rückgang um rund 6,5 Milliarden/ oder mehr als ein Drittel des Kapital⸗ wertes betragen; ſelbſt gegenüber dem Stande vom 31. Dez. 1929 ſind Einbußen von mehr als 2 Milliarden eingetreten. Kein Kapitaliſt ſtößt ſeinen Wertpapierbeſitz bei den heutigen Kurſen ab, wenn er nicht Angſt vor völliger Entwertung hat. Es gibt ſomit nur ein Gegenmittel: die Wiederherſtellung des Vertrauens auf dem Umwege über eine ſtabilſee Reichs politik. In der Schweiz und in Holland ſind kürzlich Börſenderouten eingetreten, die eine bittere Er⸗ fahrung für das in dieſe Länder geflüchtete Kapital be⸗ deuten und die geeignet ſind, als automatiſche Heilungs⸗ faktoren gegen die Kapitalflucht zu wirken. Es iſt heute ſchon mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß es nicht bei dieſer erſten bitteren Erfahrung mit der Geldanlage im Auslande bleibt. Die Verflüſſigung hat in der Schweiz bereits zu verſchiedenen Kon ver⸗ tier ungen von Anleihen geführt, wie zum Beiſpiel bei den Nordſchweizeriſchen Kraftwerken in Ba⸗ den, die ihre 5proz. 10⸗Millionen⸗Anleihe von 1915 in eine 4% proz. zum Parikurs zuzüglich 0,6 v. H. für den halben Stempel umwandelt. Auch die Schweizeriſchen Bundes⸗ bahnen kündigen für das kommende Jahr einen Kapital⸗ bedarf von rund 300 Millionen an, darunter eine Kon⸗ verſionsanleihe der 6proz. Elektriſierungsanleihe von 1921 im Betrage von 210 Millionen in eine Anleihe von wahrſcheinlich 4 v. H. Eine Konvertierung nach unten bedeutet ſelbſtverſtändlich auch einen niedrigeren Kurs, falls der Kapitalzufluß zur Schweiz ſich einmal wieder in einen Abfluß verwandelt. In den letzten Wochen war der Geldzufluß noch ſo reichlich, daß er in wachſendem Maße Schwierigkeiten für die Banken ſchuf, die ihm nur dadurch begegnen zu können glaubten, daß ſie ſogar Zins ver⸗ gütungen verweigerten. So hat wenigſtens ein Züricher Blatt berichtet, das hinzufügte, man ſei ſich offen⸗ bar bewußt, daß früher oder ſpäter der Tag kommen werde, wo dieſe ausländiſchen Gelder wieder zurückſtrö⸗ men würden. So ſei es auch verſtändlich, wenn die Deviſenbeſtände bei der Notenbank neuerdings anwüchſen, da es ihr obliegen werde, bei einem Rückzug dieſer Gel⸗ der zum Schutze von Valuta und Geldmarkt das Nötige vorzukehren. Am Schweizer Diskontmarkt liegen die Sätze andauernd ſebr ſchwach, was unter den gegebenen Umſtänden leicht erklärlich iſt. Ueberhaupt wird die inter⸗ nationale Bedeutung des ſchweizeriſchen Finanzmarktes gewöhnlich überſchätzt, was wohl auf den internationalen Charakter des Landes mit einer verſchiedene Sprachen ſprechenden Bevölkerung, auf die Gaſtfreundſchoft, mit der internationale Inſtitutionen auf Schweizer Boden auf⸗ genommen werden, auf die günſtige geographiſche Lage vor allem aber auf den großen Umfang, in welchem das Lond während und nach dem Krieg als Unterſchlupfſtelle für ausländiſches Kapital aufgeſuchk wurde, und nicht zu⸗ letzt auf die große Zahl internationaler Bankiers, Arbi⸗ trageure und An⸗ und Verkäufer in fremden Wechſeln, die vielfach ſchweizeriſchen Urſprungs ſind und ſich in fremden Bankzentren niedergelaſſen haben, zurückzuführen iſt. Trotzdem iſt der ſchweizeriſche Fin anz⸗ marktnicht ſo international, wie es ſcheinen möchte, ſondern er trägt im weſentlichen nationalen Charakter und unterſcheidet ſich zum Beiſpiel in dieſer Hinſicht erheblich von Amſterdam, das womöglich noch in⸗ ternationaler als London iſt. Während in Holland die Niederlaſſungen ausländi⸗ ſcher Banken und Finanzgeſellſchaften willkommen ſind, ſtehen dem in der Schweiz Sin ſchränkungen durch Geſetz und durch die Praxis entgegen. Am holländiſchen Diskontmarkt ſetzen die Behörden dem Ge⸗ ſchäft in Wechſeln die zur Finanzierung des Han⸗ dels zwiſchen zwei fremden Ländern dienen, kei⸗ nerlei Hinderniſſe entgegen, während in der Schweiz die Nationalbank beſtimmte Regeln niedergelegt hat, nach denen nur Wechſel zur Finanzierung des ſchweizeriſchen Handels zum Rediskont einreichbar ſind. Da das Volumen des ſchweizeriſchen Ein⸗ und Ausfuhrhandels nicht ſehr groß iſt, iſt der verfügbare Betrag an einheimiſchem Pa⸗ pier auf verhältnismäßig enge Grenzen feſtgelegt. Die Nationalbank kann inſolgedeſſen eine Ueberflutung des ſchweizeriſchen Diskontmarktes mit ausländiſchem Papier oder mit Finanzwechſeln leicht verhüten. Trotzdem findet natürlich ein lebhafter Verkehr in Wechſeln ausländiſchen Charakters ſtatt, da ſowohl bei den Handelsbanken wie bet den über beträchtliche flüſſige Mittel verfügenden „Kantonalbanken“, bei denen In⸗ und Ausländer große Guthaben unterhalten, lebhafte Nachfrage auch nach nicht einreichbaren Wechſeln beſteht. Wer ſie erwirbt behält ſie in der Regel bis zur Fälligkeit. Normalerweiſe beſteht im Diskontſatz zwiſchen einreichbaren und nicht einreichbaren, alſo zwiſchen ein⸗ heimiſchen und ausländiſchen Wechſeln ein Unter⸗ ſchied von 7 v.., wodurch fremde Geldnehmer gleich⸗ zeitig verhindert werden, ſich die niedrigen Geldſätze in der Schweiz allzu ausgedehnt zu Nutze zu machen und auf dieſe Weiſe den Diskontſatz in dieſem Lande in die Höhe zu treiben. In den letzten Monaten hat ſich dieſer Unterſchied bis auf etwa% v. H. ermäßigt, weil die Schweiz gegen die in der ganzen Welt beſtehende Nachfrage nach kurzfriſtigem Geld nicht immun zu bleiben ver⸗ mochte und weil ſich die internationale Wirtſchaftsdrepreſ⸗ ſion auch in der Schweiz bemerkbar machte, ſo daß das Angebot an„einreichboren“ Wechſeln kleiner als je ge⸗ worden iſt, wodurch eine um ſo ſtärkere Nachfrage nach ausländiſchem Papier entſtand, die ſich verſchärfte, je mehr Aus landskapital in die Schweiz einſtrömte. Bei reichlichem Geldangebot vermindert ſich alſo die Spannung zwiſchen den beiden Diskontſätzen, bei knappem Angebot erweitert ſie ſich: ein vom Schweizer Geſichtspunkt aus geradezu idealer Zuſtand! Und vermutlich iſt es auf einen Wunſch der Schweizer National⸗Bank zurückzuführen, daß die Schweizer Bankinſtitute ſelbſt jetzt die von ihnen an Hie ausländiſchen Geſchäftsfreunde gegebenen Akzept⸗ kredite nicht in größerem Umfange erweitern. Würde das Zentralinſtitut für den Schweizer Finanzmarkt eine größere internationale Rolle wünſchen dann brauchte es weiter nichts zu tun, als eine Lockerung in der ſelbſtgewählten Reſtriktion eintreten zu laſſen. Georg Haller * 10 v. H. Dividende bei der Maſchinenbau AG. vorm. Ehrhardt u. Sehmer, Saarbrücken. Das Unternehmen (Kahn⸗Konzern), das die frühere Ehrhardt u. Sehmer ſa⸗ nierungsweiſe übernahm, hat das Anlaufſtadium über Er⸗ warten gut beſtanden und verzeichnet eine gute Beſchäf⸗ tigung. Der HV. am 15. Nov. ſollen 10 v. H. Divi⸗ dende auf 13,2 Mill. Fr. Kapital für das am 30. 6. be⸗ endete Geſchäftsjahr 1929⸗30 vorgeſchlagen werden(i. VB. 125 360 Fr. Reingewinn, von dem 25 860 Fr. vorgetragen wurden). i 85 erkehrsrückgang der Mitropa, Mittel⸗ Ae ee 195 Schlafwagen⸗AG., Berlin. Der Verkehr der Fahrzeuge der Geſellſchaft in der abgelaufenen Reiſezeit war, wie auf Anfrage bei der d zu erfahren war, ſchwächer als in der Reiſezeit des 75 jahres. Der Rückgang entſprach jedoch nicht dem 1 5 gemeinen Verkehrsrückgang der Reichsbahn. Er. get et wa—6 v. H. Die Geſellſchaft nahm in dieſem Sommer den Betrieb von 4 neuen Schlafwagenläufen auf, 1 ſtellte ſie beſondere Schlaf⸗ und Speiſewagen m Anſch uß an die großen in Bremerhaven ankommenden Lloyd⸗Paſſa⸗ gierdampfer in Dienſt. Es wurden 15 neue Speiſewagen in Verkehr gebracht. Die Geſellſchaft hatte in beſonderem unter dem ſehr ſchlechten Wetter im Juli und Auguſt zu leiden. *„Danubia“ AG. für Mineralölinduſtrie, Regensburg — Fabrikverkauf. Die Geſellſchaft, die bekanntlich dog ſeit Jahren ihren Fabrikationsbetrieb eingeſtellt hat, un deren Aktienkapital von 968 000, ſich faſt e Beſitze der Deutſchen Petroleum ⸗ AG. befin 75 beruft auf den 31. Okt. eine ao. B. ein, die dem Vorſtan zu der ſeit langem angeſtrebten Fabrikveräußerung die Ermächtigung erteilen ſoll. Wie wir dozu erfahren, hat die Deutſche Petroleum⸗AG. ſelbſt nicht die Abſicht, die zu veräußernden Betriebe in ihren Beſitz einzugliedern. Von den Weltwaren-Märkten Deutſche Kohle für Braſilien Für Deutſchland iſt bekanntlich eine Kohlen preis⸗ ermäßigung angekündigt, aber auch das Ausland kann, trotz des herannahenden Winters, wegen Abſatzmangel — feine Preiſe nicht erhöhen. Großbritannien förderte in der . — Ballen) in der Saiſon: erſten Oktoberwoche 4 672 600(Vorwoche 4 724 200) Tonnen und beſchäftigte 880 500(886 100) Arbeiter in den Kohlen⸗ bergwerken. Das Ausblaſen großer Eiſen⸗ und Stahlöfen kündigt einen weiteren Rückgang für den engliſchen Kohlen markt on. Die Bergwerksbeſitzer wollen die Löhne ermäßigt. die Bergarbeiter ſie erhöht haben. Vor einem Jahr verſchiffte Südwales 1 600 000 Tonnen nach Braſtlien, deſſen Bürgerkrieg jetzt Beſorgniſſe wegen des diesjährigen Abſatzes aufkommen läßt. Vor einigen Wochen ſind die Kohlenbeſtellungen der Zentral⸗ Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, die ſonſt aus England bezog, nach Deutſchland gelegt worden. An den Metallmärkten beſteht weiter ſtarkes An⸗ gehot in Kupfer. Für Blei lagen zunächſt größere Kauf⸗ aufträge vor, Verkaufsdruck ließ den Preis jedoch zurück⸗ geben. Auch Zinn hatte rückgängigen Markt. Blei ſteht letzt bei etwa 14715 Lſtr. rund 4 Hſtr. niedriger als 1914; damals koſtete das Pfo. 19 Lſtr. je To. Am Zinkmarkt haben erhebliche Terminverkäufe per November⸗Februar ſtattgefunden. Man notierte dabei November 14,25 Erſt., Dezember 14 Lſtr. 7 ſh bis 15 Lſtr. 1 ſh 3 5; Januar 14 Lſtr. 10 ſh bis 15 Lſtr. 5 ſh. Der Markt glaubt, daß der Preis von Dezember bis März eine monatliche Beſſerung von 2 ſh 6 d per Tonne bringen wird. m Baumwollmarkt waren die Preiſe in der letzen Woche verhältnismäßig ſtetig und leicht nach oben gerichtet. Der Liverpooler⸗Markt wies eine Beſſerung um 14 Punkte auf. Es wurden Verkaufsaufträge zurück⸗ gezogen, da die kooperativen Geſellſchaften, die für die Regierung der Vereinigten Staaten am Markte operieren, 000 000 Ballen aufnehmen wollen. In Amerika hat ſich auch der Konſum im September gebeſſert; er betrug 394 000 Ballen gegen 352 000 Ballen im Auguſt, allerdings gegen 546 000 Ballen im September v. J. Die Spinnereien der Welt bezogen an amerikaniſcher Baumwolle(in 1000 1930, 1608; 1929 2384 1928. 2557; 102 9027, 1956, 2912. Der Wollmarkt liegt ſchnittspreis für auſtraliſche 1. Quartal des auſtraliſchen Wolljahres etwas feſter. Der Durch⸗ Schweißwollen betrug im — Juli⸗Sept. — Stetigere Preiſe für Rohwolle— Häute abgeſchwächt— Weichende Metall⸗ märkte— Reis, Kakao und Tee behauptet m Oktober begonnenen Verkäufe ttspreis von 15—15,50 d für un⸗ 10,50 d, für l 1 55 1—10 d für Kreuzzuchten. Am Einkauf beteiligten ſich 1 1 0 Frankreich, Deutſchland und Japan, 900 gegen England noch über reichliche Wollvorräte von 115 letzten zwei Londoner Auktionen verfügt. Der Preis f. Manila⸗Hanf iſt etwas geſtiegen und ſtellt ſich Reiten wärtig für November⸗Januar J II, auf 24 9 0 151 79 lieniſcher Hanf iſt um 2 Kſtr gefallen und erſchein 1 jetzt 37 Lſtr. per Tonne attraktiv. Jute iſt billiger als , e f d letzten Auktionen ö Häutemarkt war au en le 1 0 ſcwuch, Das Streben zu einer Verbilligung der Fabrikate zwingt die lederverarbeitenden„Fabrikanten zur. begrenzung, was ſich auch auf Häute und Felle auswirkt, zumal für dieſe eine Preisſteigerung vorausgegangen iſt. Bei Großviehhäuten beträgt der Preisrückgang ſeit einer Woche—3 v. H. Auch Kalbfelle waren abgeſchwächt, doch ſind neuerdings die Ver. Staaten als Käufer am deutſchen Markt aufgetreten. Dieſe kauften auch am Platamarkt größere Poſten ſchwere Ochſenhäute; dort hat jedoch der ſchwache Peſokurs es mit ſich gebracht, daß die Preiſe in Pence noch etwas nachgegeben. Zum Schluß iſt i ine kleine Belebung eingetreten. 5 8„ zeigt ſich ſtärkere Nachfrage der Schuhfabriken für Bodenleder. Auch Boxcalf und Rind⸗ box bleiben gut gefragt; Chevreau⸗Leder iſt etwas belebter als in den letzten Wochen und auch für Lackleder iſt infolge der Nachfragen aus der Damenſchuhfabrikation reger Um⸗ 0 u verzeichnen. age 15 i behauptet. Rangoon, zwei Sterne, Lon⸗ don, loko, koſtet 12 ſh 6 d, neue Ernte Januar⸗Februar 10 fh 2;, Burma Nr. 2 10 ſh per ewt. Kakao hat ſchwierigen Markt, beſonders in beſten afrikaniſchen Sor⸗ ten, blieb aber mit 27—31 ſh per ewt für Accra Standard, 8,50 d per Pfund; die it brachten einen Durchſchni gewaſchene Merinos, 10— 50—56 fh für Trinidad behauptet. Tee hatte ruhigen Markt. Die Londoner Beſtände an altem Tee werden gegenwärtig mit 222 980 000 engliſchen Pfund gegen 201 893 000 vor einem Jahre angegeben, die letzten Durch⸗ ſchnittspreiſe mit 20,46 d per Pfund für Zeylon. 23,70 d für Darjeeling, 18,11 d für Aſſam, 15,27 d für indiſchen und 11,03 d für Java⸗Tee. Verſtändigung zwiſchen der Spiegelglasfabrik S. Bendit Söhne, Fürth— Verein der Deutſchen Spiegelglasfabriken Köln. Die Spiegelglasfabrik S. Bendit Söhne, Fürth, die erſt vor einiger Zeit ihr neues, ganz modern eingerichtetes großes Werk in Marktreöwitz in Betrieb genommen hat, iſt nunmehr dem Verein der Deutſchen Spiegelglas⸗ fabriken, Köln, beigetreten. Es gingen ſchwierige Ver⸗ handlungen voraus, um dieſe Firma, die ſich bisher dem Eintritt in däs Syndikat widerſetzt hatte, herüberzuziehen. Die Abmachungen ſollen außerhalb der allgemeinen Syn⸗ dikatsvereinbarungen getroffen worden ſein, aber es ſoll ſich ebenfalls um eine quotenmäßige Verteilung handeln. Die preußiſchen Sparkaſſen Ende Auguſt 1930 Auf Grund der Zweimonatsbilanzen vom 31. Auguſt, 1930 verfügten die preußiſchen Sparkaſſen Ende Auguſt über 7383 Mill.„ fremde Mittel und 217,3 Mill./ Rück⸗ lagen. Der Spareinlagen zu wachs(plus 767,2 Mill./ ſeit Ende 1929 und plus 114,2 Mill./ ſeit Ende Juni 1930) liegt wieder unter demdervor jährigen Vergleichsperiode. Das wachſende Alter der Spar⸗ einlagen und die damit ſteigenden Rückzahlungen ſowie die wirtſchaftliche Depreſſion kommen hierin zum Ausdruck. Als Zeichen des konjunkturellen Tiefſtan⸗ des wird man auch das An wachſen der Giroein⸗ lagen(freigewordene Betriebsmittel), die ſich um 20,6 Mill.„ ſeit Ende Juni erhöht haben, anſehen können. Dem⸗ entſprechend zahlten die Sparkaſſen im gleichen Zeitraum 12,9 Mill./ Leihgelder zurück. Auf der Aktivpſeite fällt eine Auffüllng der Noſtroguthaben um 46,5 auf 967,6 Mill. Mark ins Auge, während im kurzfriſtigen Kreditgeſchäft (kurzfriſtige Darlehen plus 4,1 Mill.%) Zurückhaltung geübt wurde. Die Neuhingabe an Hypotheken war mit 59,7 Mill.„ geringer, die Kommunaldarlehnsgewährung mit 27 Mill.„ etwas ſtärker als in den Monaten Mai und Juni. * Halbjahrsabſchluß der Arbed— Gewinurückgang im zweiten Halbjahr. Der jetzt vorliegende Abſchluß der Ar⸗ bed für Jas erſte Halbjahr 1930 ergibt einen Rohgewinn von 133 Mill.., während dieſer ſich für das ganze Jahr 1920 auf 235 Mill. Fr. belief. Für das zweite Halbfahr erwartet die Verwaltung einen ſtarken Rückgang der Ge⸗ winne. Siedlungsgeſellſchaft Freiburg i. Br. Gmb. Gemäß einem Stadtratsbeſchluß ſoll das Stammkapitak dieſer Geſellſchaft mit ſofortiger Wirkung von 250 000, auf 500 000 erhöht werden. Den hierzu erforder⸗ lichen Betrag erhält die Geſellſchaft aus den der Stadt aus der Liquidation der Milchhof Gmb zu⸗ fließenden Mitteln. Die letzte 1 J von 38 200% auf 250 000“ fand erſt im vorigen Jahre ſtatt.(Alleinige Geſellſchafterin iſt die Stadt Freiburg). Weitere Umſatzſteigerung der GEch. Die Umſätze der Großeinkaufs⸗Geſellſchaft Deutſcher Conſumvereine mh. Hamburg, ſtiegen in der Zeit von Januar bis einſchl. September 1930 um 10 003 127 /, gleich 2,82 v.., gegen⸗ über der gleichen Zeit des Vorjahres auf 965 213 608 ,. An Erzeugniſſen aus den eigenen Produktionsbetrieben wurden in der Berichtszeit 99 074 302% umgeſetzt, das ſind 11 249 993, gleich 12,81 v.., mehr als im Vorjahr. Neue Preisermäßigungen für rheiniſche Braunkohle u. oberſchleſiſche Steinkohle In Auswirkung des Regierungsprogramms hat das Rheiniſche Braunkohlenſyndikat in Köln mit ſofortiger Wirkung eine allgemeine Herab⸗ ſetzung ſeiner Verkaufspreiſe beſchloſſen. Die Preis⸗ ermäßigung beläuft ſich, den jeweiligen Abſatz⸗ und Frachtverhältniſſen Rechnung tragend, für Hausbrand⸗ briketts auf 0,80—2/ je Tonne. Ebenſo wird der Preis für Induſtriebriketts angemeſſen ermäßigt. Die oberſchleſiſche Steinkohleninduſtrie hat dem Reichswirtſchaftsminiſterium mitgeteilt:„In Er⸗ kenntnis der in den programmatiſchen Erklärungen der Reichsregierung dargelegten volkswirtſchaftlichen Zuſam⸗ menhänge hat ſich der oberſchleſiſche Kohlenbergbau grundſätzlich bereit erklärt, auf den Boden der von dem Ruhrbergbau der Reichsregierung gegenüber ab⸗ gegebenen Erklärungen trotz der noch nicht erleichterten Selbſtkoſtenlage mit einer durchſchnitt l chen Sen kung der Kohlenpreiſe um 6 v. H. voranzugehen. Die oberſchleſiſche Kohleninduſtrie würde es im volkswirtſchaft⸗ lichen Intereſſe begrüßen, wenn es ihr ermöglicht würde, die Preisſenkung noch vor dem 1. Dezember eintreten zu laſſen.“ * Von der Reichsmonopolverwaltung. Der Beirat der Reichs monopolverwaltung für Branntwein hat in ſeiner heutigen Sitzung beſchloffen: 1. Das Jahresbrennrecht für das Betriebsjahr 1930/1 wird auf 70 v. H. des regelmäßigen Brennrechts feſtgeſetzt. 2. Für den vom 1. Oktober 1930 hergeſtellten Branntwein wird ein Grundpreis von 51 für das Hektoliter Weingeiſt feſtgeſetzt. Am Ende der Weinleſe Wachenheim, 22. Okt. Durch das anhaltende gute Herbſtwetter in der letzten Woche wurde die Weinleſe recht raſch gefördert, ſo daß wir heute, mit Ausnahme der Großgüter, am Ende der Weinleſe angelangt ſind. Das Laub färbt ſich ſchon gelb. Das Herbſtergebnis wird quantitativ als ſehr gut angeſprochen; die Schätzungen der Winzer blieben weit weit hinter den Erträgniſſen der Weinberge zurück. Qualitativ läßt ſich über den neuen Wein noch nicht viel ſagen, obwohl er heute ſchon ſeine Konſumenten faſt betäubt. Hier iſt der Säuregehalt und das Moſtgewicht nicht allein maß⸗ gebend. Es iſt in dieſem Falle noch eine Weile zuzu⸗ warten, bis man ein etwas richtiges Urteil fällen kann, das nur der erſte Abſtich ermöglicht. Nach den heutigen Anſichten aus Fachkreiſen wird jedoch die Qualität nicht weit hinter der des 1928er zurückbleiben. Wir bekommen daher immer noch einen ausgezeichneten Mittel⸗ wein. Die Moſtgewichte in den letzten Tagen ſchwankten alle zwiſchen 90 und 100 Grad nach Oechsle. Die Fäulnis iſt immer ſtärker fortgeſchritten und richtete auch Schaden an. Die letzten Möſte kamen alle aus den beſſeren und beſten Lagen der Gemarkung von Wachen⸗ heim und Forſt. Einige Großgüter machen auch in diefem Jahre wieder Ausleſen. Daraus iſt zu ſchließen, daß der neue Wein gut wird, denn in geringeren Wein⸗ jahren werden keine Ausleſen gemacht, weil ſich dann die Arbeit nicht rentiert. In Wachenheim wird das offizielle Herbſtende erſt in zirka 10 Tagen ſein, denn bis dahin werden auch die Güter fertig werden. In den meiſten umliegenden Weinorten iſt die Weinleſe auch faſt ganz beendet, außer den Großgütern, die mehr auf Qualität ſehen und daher den Herbſt auch länger hinausziehen.— Nachdem der Herbſt vorüber iſt, iſt es auch im Wein⸗ geſchäft wieder ruhiger. In der letzten Zeit wurden in Wachenheim noch 22„ und darüber für die Logel zu 40 Liter bezahlt. Natürlich waren dies nur die beſſeren und beſten Qualitätslagen mit hohen Moſtgewichten. Die Nachfrage nach Rotweinen iſt immer noch lebhaft, obwohl in Wachenheim der Rotwein bereits vergriffen iſt. In anderen Weinbauorten iſt immer noch Rotwein zu bekom⸗ men. Die Preiſe hierfür ſind unbekannt. Karlsruher Produktenbörſe Karlsruhe, 2. Okt. Abteilung Getreide, Mehl und Futtermittel: Die Marktlage iſt weiter ruhig. Die Umſätze laſſen noch immer zu wünſchen übrig. Futter⸗ mittel ſind nuch wie vor ſtill. Südd. Weizen, neue Ernte, je nach Beſchaffenheit, Bahnware 24,75— 25,75; deutſcher Roggen, neue Ernte 16.50—17; Futtergerſte 17,5019; Braugerſte, neue Ernte 21.50— 22,75; deutſcher Hafer 15 15,7: Weizenmehl Sept.⸗Nov. 39—40; Roggenmehl.60 Proz., 2727,75; Roggen⸗Auszugsmehl 29,50—30,25; Wei⸗ zenbollmehl(Futtermehl) prompt 8,25—8,75; Weizenkleie fein, prompt 6,25—6,50; dito grob, prompt 7,25; Bier⸗ treber prompt 10,25— 10,75; Malzkeime 8,50—10; Trocken⸗ schnitzel loſe 6,25—6,75; Erdnußkuchen 11,75—12; Kokos⸗ kuchen 19,25—13,50; Soyaſchrot, ſüdd. Fabr. 13—13,75; Lein⸗ 1 17,25—18,75; Seſamkuchen 12—12,50; Speiſekar⸗ toffel, gelbfl.—5,25 dito weiße 4 4.— Rauhfutter⸗ mittel: Loſes Wieſenheu, gut, geſund, trocken, n. E. 5,50 5,75; Rotkleeheu 6,50—6,75; Luzerne 7. Stroh drahtgepr. 3,75—4; olles für die 100 Kg.— Abteilung Weine und Spirituoſen. Weine: Das Herbſtgeſchäft geht ſeinem Ende entgegen. Trotz des mengenmäßig guten Er⸗ gebniſſes an Neuem ſind die Preiſe für alte Weine ſtabil geblieben, da die Vorräte beſonders in 1929er ſtark gelichtet ſind. Ueber die Qualität des„Neuen“ iſt vorerſt ein ab⸗ ſchließendes Urteil nicht möglich. Spirituoſen: Der Abſatz konnte ſich nicht heben. Der Trinkbranntwein⸗ konſum iſt laut amtlicher Statiſtik weiter zurückgegangen. Das Geſchäft in Schwarzwälder Edelbroanntweinen bewegt ſich in äußerſt ruhigen Bahnen. * Mehlpreis ermäßigt. Die ſüddeutſche Mühlenkon⸗ vention hat heute den Preis für Weizenmehl Spezial 90 um 25 Pfg. ermäßigt. . Viehmarkt Ettlingen vom 22. Okt. Es waren zuge⸗ führt: 159 Ferkel, verkauft 68, Preis per Paar 22—32; 58 Läufer, verkauft 35, Preis je Stück 4460 ,. Tendenz gut. Frankfurter Häuteauktion Frankfurt, 22. Okt. Für das Frankfurter und Um⸗ gegendgefälle wurden folgende Preiſe erzielt: Kuhhäute: rote, ohne Kopf, rein und beſchädigt, 30—49 Pfo. 5968,50 50—59 Pfd. 7880,75 60—79 Pfd. 75,2583; 80—99 Pd 70—85.— Ochſenhäute: rote, ohne Kopf, rein und beſche digt, bis 290 Pfd. 72,50; 30—49 Pfd. 677 50—59 Pfd. 69 bis 78,75; 60—79 Pfd. 6677,25; 80—99 Pfd. 68,257,307 100 und mehr Pfd. 70,50—73.— Rinderhäute: rote, ohne Kopf, rein und beſchädigt, bis 29 Pfd. 76,50; 30—40 Pfd. 77,56 bis 81; 50—59 Pfö. 74—86,75; 6079 Pfd. 78—84; 80 und mehr Pfd. 8184,50.— Bullenhäute: rote, ohne Kopf, rein und beſchädigt, bis 29 Pfd. 75 30—49 Pfd. 62; 50—59 Pfo. 64,25—67,50: 60—79 Pfſo. 6066; 80—99 Pfd. 4755,50 100 und mehr Pfd. 40,75—43. Angebot 10919 Stück Gr viehhäute. Kalbfelle: ſchwarze o. Kopf bis 9 Pfd. 101 111,5; 9,1—15 Pfd. 9095,25; rote ohne Kopf bis 9 130140; 9,115 Pfö. 109.117,25; Kolbfelle⸗Angebot 1 Stück.— Freſſerfelle: rote, ohne Kopf, bis 20 Pfo Angebot 82 Freſſerfelle. Angebot für Schaffelle 98 * Vom Jutemarkt. Berlin, 22. Okt. Rohjutemark Calcutta luſtlos, London etwas feſter. Firſts koſten: Okt Nov.⸗Verſchiffung Lſtr. 16.10/— je To., Nov.⸗Dez.⸗ ſchiffung Lſtr. 16.10— je To., Dez.⸗Jan.⸗Verſchiffung 16.12/6 je To. Farikatemarkt in Dundee. Garnmarkt Gewebemarkt wenig belebt. Deutſcher Markt. Das 6 0 iſt bei unveränderten Preiſen und geringer Nachfrage ruhig. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Vork, 485,94 Schweiz 25,02¼] Stockholm 16.10½ Paris 123.89 olland. 12.06½] Madrid 46,59 Brüſſel. 34,85 ¼ lo.. 13,16% Dollar geg.1985 Mailand 92.82 Kopenhagen 18.16%] Pfunde„ 20.40½ Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 22. Okt. Die Nachfrage nach Kahn raum war ſehr rege. Es wur⸗ den verſchiedene Bergreiſen für kleine und mittlere ab Kanal vergeben. Es wurden an Frachten 70—85 Pfg. angenommen. Die Bergſchlepplöhne erſuhren keine Aende⸗ rung. Der Talſchlepplohn beträgt 9 Pfg. für größere beladene Kähne nach Rotterdam. 8. Seite/ Nummer 491 Donnerstag, 23. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe In der Hand chineſiſcher Kommuniſten Das grauſame Schickſal, das zwei engliſchen Miſ⸗ ſion inen von chineſiſchen Kommuniſten bereitet hörden iſt, hat die Augen der Weltöffentlichkeit auf die furchtbaren Zuſtände in den kommuniſtiſch ver⸗ ſeuchten Teilen des chineſiſchen Reiches gelenkt. Die beiden Greiſinnen find wochenlang mißhandelt und dann auf brutale Weiſe enthauptet worden. Ihr Schickſal war beſonders furchtbar. Aber viele Ver⸗ treter der chriſtlichen Miſſion haben Aehnliches er⸗ lebt, wenn ſie auch nach langen Mühſalen mit dem Leben davongekommen ſind. Eine ſolche Leidenszeit hat z. B. das engliſche Miſſionsehepaar Por⸗ tevus erlebt, das vor kurzem in England ange⸗ langt iſt, um ſich von einer ſchweren Leidenszeit von Monaten zu erholen. Der Mann und die Frau ſind Veteranen der chriſtlichen Miſſion. Er hat ſeit dem Jahre 1904 in Ehina im Dienſte der chriſtlichen Miſſion geſtanden und ſie, eine geborene Amerikanerin, hat 36 Jahre in China als Miſ⸗ ſiongrin zugebracht. Wie die beiden erzählen, ſind nach der Revolution die Verhältniſſe in China immer ſchwieriger gewor⸗ den. Ende März d. Is. befand ſich das Ehepaar in Juantſchow in der Provinz Kiangſi, als die Kommu⸗ niſten ſich der Stadt bemächtigten. Ende Juni, nach faſt genau drei Monaten, wurden ſie aus der kom⸗ muniſtiſchen Gefangenſchaft wieder befreit, nachdem ſie oft genug dem Tode ins Auge geblickt hatten. Das Miſſionspaar wurde zuſammen mit Miß Hemmell, einer jungen Miſſionarin, von den Kommuniſten in Haft genommen, um, wie ſich alsbald herausſtellte, zu Erpreſſungs⸗ wecken verwendet zu werden. Zunächſt wurden die drei in einem Schulhauſe untergebracht, wo ſie als die einzigen Europäer mit einer Anzahl chineſiſcher Gefangenen zuſammen in einem engen Raume hau⸗ ſen mußten. Bewaffnete Wächter hielten die Gefan⸗ genen ſtändig unter ſcharfer Kontrolle. Nach ein paar Tagen mußten das Miſſionspaar und die Miſſionarin ein Lager außerhalb der Stadt beziehen. Den Weg von etwa 15 Kilometern legten ſie unter ſcharfer Bewachung zu Fuß zurück. In dem Lager wurde ihnen zuſammen mit ſieben chineſiſchen Gefan⸗ genen ein ganz enger Raum angewieſen, in dem ſie ſich Tag und Nacht die Anweſenheit von bewaffneten Wichtern gefallen laſſen mußten. Ihre Ernährung ließ faſt alles zu wünſchen übrig. Die Arme waren gefeſſelt und die Feſſeln wurden nur gelockert, wenn man ihnen die kärgliche Reismahl⸗ zeit vorſetzte. Nach abermals ein paar Tagen brachen die Kom⸗ muniſten mit den Gefangenen wieder auf, um ihren Raubzug fortzuſetzen. Auf dieſe Weiſe entfernte ſich Miſſionspaar immer weiter von ſeiner Station. Die Fußmärſche, die ihm zugemutet wurden, waren lang und mühſam. Der Unterkunftsraum beſtand meiſtens in dem Zimmer eines Bauernhauſes, das von ſeinen Bewohnern bei dem Anmarſch der Kom⸗ muniſten verlaſſen worden war. Nach Verlauf von zwei Wochen trat eine Wendung ein. Die Miſſionarin wurde freigelaſſen, um zur Miſſionsſtation zurückzukehren und dort mitzuteilen, daß man das alte Paar gegen ein Löſegeld von 60000 Dollar in Freiheit ſetzen würde. Für die Zahlung des Geldes wurde eine Friſt geſetzt, nach deren Ablauf dem alten Ehepaar der Tod in ſichere Ausſicht geſtellt wurde. Das Löſegeld blieb innerhalb der geſetzten Friſt aus und ſo kam es, daß der Miſſionar Portevus mit ſeiner Frau in ſtändiger Todesgefahr ſchwebte. Wiederholt wurde ein Tag zur Hinrichtung des Paares feſtgeſetzt. Aber immer wieder gelang es dem Miſſionar, das chineſiſche Wachtkommando, dem ſein Schickſal anvertraut war, mit vieler Mühe um⸗ zuſtimmen. Er ſpielte Stücke auf der Mund⸗ harmonika oder zeichnete Figuren ver⸗ ſchiedener Tiere, insbeſondere Tiger, Elefanten und Pferde. Die Banditen zeigten für dieſe Unterhal⸗ tungsſpiele ein ſo großes Intereſſe, daß ſie dem Miſſionar ſtundenlang beluſtigt zuhörten oder zu⸗ ſahen. Wenn es unterdeſſen Abend geworden war, ſo wurde dem Miſſionar mitgeteilt, die Hinrichtung ſei auf den folgenden Morgen verſchoben. Dann be⸗ gann der Kampf um das Daſein von neuem. Das Paar verdankte ſeine Rettung der Anhäng⸗ lichkeit von drei Chineſen, die viele Jahre für die Miſſionsſtation Dienſte getan hatten. Dieſen Chi⸗ neſen gelang es, das Lager des Kommuniſtengenerals zu erreichen und dort einen Brief der Miſſionarin zu übergeben, die zur Beſchaffung von 60 000 Dollar Löſegeld in Freiheit geſetzt worden war. In dem Brief wurde auseinandergeſetzt, daß die Freunde des gefangenen Paares nur 1800 Dollar aufbringen könnten, daß ſie aber bereit ſeien, den Kommuniſten Arzneien im Werte von 600 Dollars zur Behandlung der Ver⸗ wundeten zu übermitteln. Sie wollten auch ſonſt zur Pflege der Verwundeten alles tun, was in ihren Kräften ſtehe. Da die Kommuniſten an Arzneien und ſonſtigen ärztlichen Hilfsmitteln großen Mangel litten, ging der General mit Freuden auf den Vor⸗ ſchlag ein. Sobald die Verhandlungen zu beider⸗ Vor der Kaiſerkrönung in Abeſſinien . Oben: Ras Tafari, der Herrſcher Abeſſiniens, auf der Löwenjagd; Gemälde eines abeſſiniſchen Künſtlers. Unten: Die kaiſer liche Palaſtwache in Addis Abeba. Die Uniformen find zwar nach europäi ſchem Muſter, zu europäiſchem Schuhwerk konnte man ſich jedoch noch nicht entſchließen. Fieberhafte Vorbereitungen ſind in Abeſſinien im Gange, um das große Feſt der Kaiſer⸗ krönung Ras Tafaris würdig zu begehen, das am 2. November ſtattfinden ſoll. Soll doch die Hauptſtadt für die hohen europäiſchen Gäſte, die man erwartet, ein beſonders feierliches Ausſehen bekommen. Ganze Straßenzüge werden in Addis Abeba errichtet, moderne Hotels und Vergnügungsſtätten werden in aller Eile erbaut. Aus aller Welt * Hier wird Glück verkauft. Im Zentrum von Paris, in der Nähe der großen Oper, wurde ein kleiner Laden aufgemacht, wo ſozuſagen das Glück en detail verkauft wird. Im Laden werden allerlei Talismane und Amulette aus Metall, Edel⸗ ſteinen, koſtbarem Holz und Emaille verkauft, Klei⸗ nigkeiten, die man als Medaillon oder Armband⸗ auhängſel tragen kann. Abgeſehen von exotiſchen Amuletten, die ihren Trägern das Glück verheißen, findet man im Geſchäft auch allerhand Gebrauchs⸗ gegenſtände im Miniaturzuſtand, wie z. B. kleine Tennisſchläger, Golfſtöcke, Schwimmgürtel, Kähne, Automobile, Motorräder, Jagdhunde uſw., alles im kleinſten Format und mit ausgeſprochener Glücks⸗ bedeutung. Leute, die vorurteilslos ſind, können im Laden kleine Gold⸗ und Emaille⸗Platten mit der ominöſen Zahl 13 haben, oder einen kleinen ſchwar⸗ zen Kater aus Ebenholz und ſonſtige Gegenſtände, die man ſonſt im Leben am liebſten meidet. Manche dieſer Amulette ſind richtige Kunſtwerke, kleine mit Brillanten verzierte Flugzeuge werden gern von Piloten und deren Frauen gekauft. Mittelalterliche Helme und neuzeitliche Pilotenmützen, ſelbſtverſtänd⸗ lich en miniature, ſchwarz emailliert oder aus Onyx⸗ ſtein ſind ſo hübſch, daß die Pariſerinnen dieſe kleinen Amulette gern an das Kleid heften, ganz gleich, ob ſie dieſen Talismanen die glücksbringende Bedeutung zumuten oder nicht. * * Der Mann mit 480 Namen. In dieſen Tagen führte ein kleiner Zwiſchenfall in den großen Boule⸗ vards von Paris zur Feſtnahme eines berüchtigten Hoteldiebes, der ſchon lange von der franzöſiſchen Polizei geſucht wurde. Ein elegantes Auto ſtieß mit einem Motorrad zuſammen. Die beiden Fahrer be⸗ gannen miteinander zu ſtreiten. Beide mußten ſich auf die Polizeiwache begeben, wo ſeſtgeſtellt wurde, daß der Autofahrer keinen Führerſchein hatte. Im Laufe des Verhörs begann der Autofahrer nach Ausflüchten zu ſuchen. Es ergab ſich, daß dieſer Mann nicht weniger als 480 Namen führte. Sein richtiger Name lautete George Roſſe. Alle anderen 479 Namen entſprachen den vielen Legitima⸗ tionsurkunden und Papieren, die er ſich bei den Ho⸗ teleinbrüchen angeeignet hatte. George Roſſe hatte ſich auf kleinere Hoteldiebſtähle ſpezialiſiert, die er faſt täglich ausführte, entweder als Hotelgaſt oder als Beſucher. Er führte grundſätzlich keine Diebſtähle bei Damen aus, und zwar nicht aus be⸗ ſonderer Rückſicht auf das ſchöne Geſchlecht, ſondern aus der Ueberlegung heraus, daß die Frauen ſofort um Hilfe ſchreien und das Hotelperſonal alarmieren, während die Männer ſich meiſtens ſchweigſam in ihr Schickſal fügen. Das Geſchäft war lohnend und brachte dem Dieb im Laufe des letzten Jahres etwa eine Million Franes ein. George Roſſe konnte ein luxuriöſes Leben führen und ſich ein ſchönes Auto halten. Seltſamerweiſe wurde ihm das Auto zum Verderb. * *„Verdoppelung der Banknoten.“ Ein gewiſſer Herr Knizek aus Sadova in Rumänien, ſaß eines Tages in einer Kneipe und wurde von einem Zigeuner angeredet, der ihn fragte, ob er nicht gerne ſeinen Geldvorrat verdoppelt ſehen würde. Wer möchte das nicht gerne! Herr Knizek ſonderbaren Vorſchlag des Zigeuners ein und ſtellte ihm eine 20 Lei⸗Note zur Verfügung. Nun galt es für den Zigeuner, ſeine Kunſt zu zeigen. Der Zigen⸗ ner grub ein Loch in die Erde, nahm die Banknote, begoß ſie mit einer Flüſſigkeit, die er als Teufels⸗ waſſer bezeichnete und vergrub den Schein in die Erde. Nach drei Tagen, ſo behauptete Bog dad, würde ſich der Geldſchein verdoppeln. So lange wollte aber Knizek nicht warten und drängte bereits nuch drei Stunden auf Eutſcheidung. Der Zigeuner verſprach ſein Beſtes zu tun, um das Wunder in kür⸗ zeſter Zeit zu verbringen. Die Banknote wurde aus⸗ gegraben, und ſiehe da, der Zigeuner hielt zwei kni⸗ ſternde, garantiert echte Scheine in der Hand. Nun entſchloß ſich Herr Knizek, den Hokuspokus mit einer ging auf den ſeitiger Zufriedenheit abgeſchloſſen waren, wurde der Miſſionar mit ſeiner Frau in Freiheit geſetzt. Aber wie ſollten ſie zur Miſſionsſtation zurück kommen? Ihre Beine waren derart geſchwollen uns ihre Körperkräfte ſo geſchwächt, daß ſte keinen Schritt zu Fuß tun konnten. Zur Beförderung ſtan⸗ den verſchiedene Sänften zur Verfügung, in denen die verſprochenen Arzneimittel herbeigeſchafft worden waren. Aber es widerſpricht kommuniſti⸗ ſchen Grundſätzen, daß die menſchliche Tragkraft zur Beförderung von Menſchen benutzt wird. Infolge⸗ deſſen wollte der Vorſitzende des kommuniſtiſchen „Wohlfahrtsausſchuſſes“ die Genehmigung zur Ver⸗ wendung der Sänuften nicht geben. Schließlich er⸗ teilte aber der kommuniſtiſche General doch die An⸗ weiſung, daß man dem alten Paare eine Sänfte überlaſſen ſolle. Träger fanden ſich gegen das Ver⸗ ſprechen einer guten B el ohnung ſofort und ſo gelangte das Paar nach Kian, wo es von einem Kanonenboot der chineſiſchen Regierung aufgenom⸗ men wurde. Erſt nach wochenlanger ſorgſamer Pflege war es ſo weit wieder hergeſtellt, daß es eine Erholungsreiſe antreten konnte. Ein Geiſt treibt Schulden ein Ein ſüdflawiſcher Kaufmann war in großer Geld⸗ verlegenheit. Nach vielen Bemühungen gelang es ihm, ſich die fehlende Summe leihweiſe zu beſchaffen. Später wurde es ihm jedoch ſehr ſchwer, das Geld zu den vereinbarten Terminen zurückzubezahlen. Trotz dringender Mahnungen blieb er noch einen Reſt⸗ betrag ſchuldig. Da kam ſein Gläubiger auf eine originelle Idee. Er wußte ſich nachts in das Haus ſeines Schuldners Einlaß zu verſchaffen und betrat, in ein weißes Laken gehüllt, deſſen Schlafzim⸗ mer. Mit verſtellter Stimme gab er ſich dem ſäumigen Zahler als Geiſt ſeines verſtorbenen Va⸗ ters aus und erklärte, er könne im Grabe keine Ruhe mehr finden, weil der Sohn ſein gegebenes Wort nicht gehalten habe. Er forderte ihn auf, ſofort ſeine Schuld zu bezahlen. Der vor Angſt zitternde Kaufmann verſprach alles, und bereits am nächſten Morgen erhielt der Gläu⸗ biger tatſächlich ſein Geld zurück. Der gehorſame Sohn aber ging zum Grabe ſeines Vaters und ver⸗ ſicherte immer wieder, daß er ſeine Schuld bezahlt habe. Doch auch Männer können nicht ſchweigen! Die Spukgeſchichte ſprach ſich bald herum, und empört über den mit dem Geiſt ſeines Vaters getriebenen Mißbrauch zeigte der Kaufmann ſeinen Gläubiger wegen nächtlicher Ruheſtörung an. Heiliger Bürokratius Gewiſſe franzöſiſche Penſionäre müſſen, um ihre Penſion ausgezahlt zu bekommen, jedesmal ein ſpe⸗ zielles Formular ausfüllen und es an die betreffende Behörde einſenden. Die eigenhändige Ausfertigung des Formulars durch den Penſionär gilt für die Be⸗ hörde als Beweis, daß der Penſionsberechtigte am Leben iſt. Ein alter Penſionär in einer franzöſiſchen Provinzſtadt war einige Monate lang ſo ſchwer krank, daß er nicht imſtande war, dieſe Vorſchrift zu befolgen. Als er ſich im September einigermaßen er⸗ holt hatte, ſandte er das Formular an die Behörde ein. Nach einigen Tagen kam ein behördliches Schret⸗ ben, das folgende eigenartige Feſtſtellungen enthielt: „Gemäß dem von Ihnen eingelaufenen Formular, aus welchem wir entnehmen, daß Sie im September am Leben waren, veranlaßten wir, daß die Ihnen zu⸗ ſtehende Penſion für den vorangegangenen Monat Auguſt dieſes Jahres ausgezahlt wird. Was aber das Ruhegehalt für die Monate Juni und Juli anbetrifft, ſo können die in Frage kommenden Summen an Sie nicht überwieſen werden, da wir die Beſtätigung ver⸗ miſſen, daß Sie auch während dieſer Monate am Le⸗ ben waren.“ größeren Summe zu verſuchen. Er realiſierte ſo viel er konnte, pumpte alle Freunde und Bekannten an und kratzte den Betrag von 185 000 Lei in lauter 500⸗ und 1000⸗Lei⸗Scheinen zuſammen. Diesmal wurde eine große Grube ausgegraben. Nachdem die Banknoten mit dem„Teufelswaſſer“ beſtrichen waren, verſchwanden ſie in der Tiefe, um ſich in kürzeſter Zeit zu verdoppeln. Als Herr Knizek den Zigeuner nach Ablauf der vereinbarten Friſt an der verabrede⸗ ten Stelle nicht traf, öffnete er ſelbſt die Grube und überzeugte ſich, daß die Verwandlung ſich in verkehr⸗ ter Richtung vollzogen hatte. Die Banknoten hatten ſich nicht nur nicht verdoppelt, ſondern waren ſogar verſchwunden! * * Ghemann wider Willen. Ein ziemlich einzig da⸗ ſtehender Fall wird aus Madrid gemeldet. Ein jun⸗ ger ſpaniſcher Graf entſchloß ſich, ſein Kavalierleben zu beenden und zu heiraten. Zuſammen mit der Auserwählten ſeines Herzens, und ſogar in Be⸗ gleitung einer Anſtandsdame— ein junges Mädchen darf in Spanien nach der Anſicht der ariſtokratiſchen Geſellſchaft nicht einmal auf dem Standesamt allein mit ihrem Bräutigam bleiben— begab er ſich auf das Standesamt, um die nötigen Formalitäten zu erle⸗ digen. Groß war das Erſtaunen des nichtsahnenden Bräutigams, als der Standesbeamte ihn groß anſah und ihm erklärte, daß er wegen verſuchter Bi⸗ ga mie angeklagt werden könnte; denn er wäre bereits im Eheregiſter als verheiratet vermerkt. Die Braut fiel in Ohnmacht, die Anſtandsdame war em⸗ pört und der Bräutigam vollſtändig kopflos. Er ſtellte Ermittlungen an, die folgendes ergaben: Ein Freund des Grafen, ein bewährter Don Juan, pflegte in verſchiedenen Standesämtern Madrids Scheinehen zu regiſtrieren. Weiß Gott, wie, er zu den dazu nötigen Papieren gekommen war. Tatſache iſt, daß man ihn an Stelle des Grafen vor einiger Zeit rechtmäßig getraut hatte. Dem Gra⸗ fen blieb nichts übrig, als ſeinen Freund bei dem Staatsanwalt anzuzeigen. * Ein Dorf wird von Krokodilen überfallen. Am Mandangfluß auf Sumatra liegt die kleine Ort⸗ ſchaft Siak, die ſchon jeher unter den im Fluſſe in großer Zahl hauſenden Krokodilen zu leiden hatte. Mehrfach waren Dorfbewohner von den blutgierigen und immer frecher werdenden Reptilen getötet wor⸗ den; dieſe legten ſchließlich alle Scheu ab und dran⸗ gen kürzlich in ſolcher Menge in das Dorf ein, daß deſſen Bewohnern nichts übrig blieb, als zu flüchten. Mehrere Perſonen wurden auf offener Straße von den gefräßigen Tieren angefallen, einige ſogar in ihren Häuſern zerfleiſcht und tödlich ver⸗ wundet. Die Eingeborenen waren den Krokodilen gegenüber einfach machtlos; erſt als man aus Palem⸗ bang eine ſtarke Truppenabteilung nach Siak ſchickte, die den Kampf gegen die Eindringlinge mit beſtem Erfolg aufnahm, konnten die geängſtigten Dorf⸗ bewohner wieder in ihre Hütten zurückkehren.— Wenn auch Ueberfälle einzelner Krokodile auf Men⸗ ſchen, die ſich den am Flußufer auf Beute wartenden Tieren unvorſichtig nähern, keineswegs ſelten ſind, ſo iſt ein Maſſenangriff wie der vorſtehende doch noch nie erlebt worden.* * Eine vierundzwanzigjährige Frau als Unter⸗ ſtaatsſekretär. Miß Alicia Lee Gros jean, die im jugendlichen Alter von 24 Jahren ſteht, wurde zum Unterſtaatsſekretär im amerikaniſchen Staate Luiſiana ernannt. Mit rubensrotem Haar und ſchwarzen Augen, iſt Miß Grosjean über⸗ all im Süden ver Vereinigten Staaten von Amerika durch ihre Schönheit und Eleganz bekannt. Sie iſt die erſte Frau in Amerika, die zu einer ſolchen hohen amtlichen Stellung gelangte. Dabei war die Er⸗ nennung für ſie eine Ueberraſchung. Vor einigen Tagen ſtarb der frühere Unterſtaatsſekre⸗ tär James Bayley, und am Tage nach ſeinem Tode wurde der freigewordene Poſten vom Gouverneur des Staates Frau Grosjean angeboten. Frau Gros⸗ jean hat bereits eine erfolgreiche amtliche Karriere hinter ſich. Mit 18 Jahren wurde ſie Privatſekretä⸗ rin des Gouverneurs des Staates, der ſie jetzt zu ſeinem Gehilfen machte. 41¹⁶ e le e ee den heste Mund verband. lu loben i N 4 8 8 EEC ͤ ²˙¹ꝛ 1 ²˙ N ene e neee eee re eee ee r * Werner: Donnerstag, 23. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 1 3 92 2 9. Seite/ Nummer 491 Der Kampf mit Mie der 1000 Meter-Weltrekord verbeſſert wurde Der neue großartige Weltrekord des Franzoſen La⸗ gibt einem Veranlaſſung, den Blick rückwärts früheren Rekordträger der vielumſtrittenen Strecke Meter zu ſenden. 30 Jahre ſind jetzt verfloſſen, Sportwelt mit der Nachricht überraſcht wurde, daß der Franz H. Deloge am 10. Juni 1900 in Paris mit 7 den erſten Weltrekord über dieſe Strecke aufgeſtellt Den erſten? Jawohl, wobei allerdings zu berück⸗ gen iſt, daß ſich Engländer und Amerikaner bisher ſeſe Diſtanz nicht gekümmert hatten. Ein Jahr ſpäter, 30. Juni 1901, verbeſſerte Deloge ſeine eigene Beſtlei⸗ indem er die Strecke in 286,4 abſolvierte. ſe Leiſtung hielt geraume Zeit allen Angriffen weder dem Ungarn Bodor noch dem luſtigen 2 ßenbahnſchaffner Kwieton war bei ihren! 5 ichen das Glück hold. Auch dem Amerikaner Lightbody Immerhin iſt es dieſem gelungen, die bisherige Höchſtleiſtung von Deloge am 30. Auguſt 1908 auf der für damalige Begriffe idealen Bahn des Frankfurter Palmen⸗ gartens zu egaliſieren, bis einige Tage ſpäter die Nachricht durch die Preſſe ging, daß der vor wenigen Jahren verſtor⸗ bene Italiener Lung hi die Strecke in der fabelhaften Zeit von 2131 gelaufen ſei. Leider unterließ es der Ita⸗ lieniſche Verband, dieſen Rekord offiziell zu protokollieren, ſodaß Lunghis glänzende Zeit niemals Eingang in die Weltrekordliſte fand, obwohl an ihrer Echtheit nicht zu zweifeln war. Durch dieſen Formfehler kam Hans Braun, der am 4. Oktober in Budapeſt die Strecke in 2736 durchlief zu Rekordehren, die bereits ein Jahr ſpäter durch den Schwe⸗ den Björn unterboten wurden. Bförn lief in Steck⸗ holm eine Fünftelſekunde(235,8) weniger als der im Weltkrieg gefallene Münchener. Aber auch Björns Lei⸗ ſtung hielt ſich nicht lange, gelang es doch dem Amerikaner Sheppard am 24. Juli 1912 bei den internationalen Wettkämpfen des Berliner Sport⸗Clubs als Malmann in einem 1000 Meter⸗Vorgabelaufen die Zeit von:32, zu erzielen. Dieſe Leiſtung wurde am 9. Juni 1913 in Han⸗ nover von dem im Kriege gefallenen Berliner Mickler unterboten. Mickler ſchlug an dieſem Tage in einem ſen⸗ ſationellen Rennen den ſchwediſchen Weltrekordmann Zan⸗ der und ſein Sieg ermutigte die Deutſche Sportbehörde, Mickler zu den Engliſchen Meiſterſchaften nach London zu entſenden. Die von ihm gelaufene Zeit betrug:32,3 Min. Während des Krieges gab es zwei weitere Verbeſſerun⸗ gen. Im Jahre 1916 lief der Finne Antil la die Strecke in 2791,4 und 1918 kam der Schwede Bol in als Erſter unter zweieinhalb Minuten, indem er in Stockholm die Strecke in:29,1 durcheilte. Sein Landsmann Lund ⸗ ren ſchrieb als Nächſter ſeinen Namen in die Welt⸗ rekordliſte ein. Lundgren lief om 27. September 1922 im Stockholmer Stadion:28,5. Vier Jahre blieb dieſe Lei⸗ ſtung ungeſchlagen. Dann hieß es, Baraton ſei am 14. Juli 1926 in Paris die 1000 Meter in 227,2 gelaufen, uber dieſe Zeit iſt nicht ganz verbürgt, kamen ſpäter doch allerlei Dinge zum Vorſchein, die die Art und Weiſe ſei⸗ nes Rekordverſuches in ein merkwürdiges Licht ſetzten. Die Franzoſen waren daher heilfroh, als Serg Martin Baratons Scheinrekord mit einer Zeit von:26,8 über den Haufen warf. Und donn kam Dr. Peltzer, der im Herbſt 1927 in Paris mit der glänzenden Zeit von 2·25,8 oufwartete. Dieſer Glanzleiſtung hatte man ſeinerzeit ein langes Leben vorausgeſagt. Aber die Propheten ſoll⸗ ten ſich geirrt haben. Am letzten Sonntag bot der in letzter Zeit von Sieg zu Sieg eilende Ladoumegue Peltzers Beſtleiſtung das Lebenslicht ausgeblaſen und mit 223,6 inen neuen Weltrekord aufgeſtellt, der ſo leicht nicht zu ſchlagen ſein ſollte. Dr. Peltzer an Ladoumégue Dr. Peltzer hat on Jyles Lodoumegue, der ihm hinter⸗ einander die Weltrekorde über 1500 und 1000 Meter ent⸗ riß, ein Schreiben gerichtet, das ſchönſten ſportlichen Geiſt atmet. Der Brief hat folgenden Wortlaut: „Lieber Jules Ladoumeégue! . Unterwegs auf einer Reiſe fand ich in der Zeitung die Nachricht von Ihrem wunderbaren Sieg in Paris. Ich hätte Ihnen gleich meinen herzlichſten Glückwunſch und den Ausdruck meiner Bewunderung telegraphiſch übermittelt, konnte aber auf der Reiſe Ihre Adreſſe nicht erfahren und hole es nun brieflich nach. Ich weiß, daß Sie Ihren Triumph voll ver⸗ ent haben und bin glücklich, Sie, wenn auch nur klüchtig, perſönlich kennen gelernt zu haben als einen ſo beſonders ſympathiſchen Spoxtskameraden. Meine Hoffnung iſt, Ihnen auch künftig noch einmal hier und da im Kampfe zu begegnen, wenn ich mir auch bewußt bin, daß einmal jeder Weltrekord an jüngere Kräfte abgegeben werden muß. Wenn Ihr Weg, lieber Herr Ladoumeégue, Sie ein⸗ mal wieder nach Deutſchland führt, möchte ich Sie herz⸗ lich einladen, ſich auch einmal die Schule onzuſehen, in der ich wirke und von der ich Ihnen einige Bilder bei⸗ lege. Ich bin überzeugt, daß Ihnen der Geiſt, der hier 90 85 wird, nicht nur in ſportlicher Beziehung gefallen wi 5 So kann nur ein wahrer Sportmann handeln, dem die Freude und Anerkennung des Erfolgs über die eigene Peltzer war vierfacher Weltrekorbmann. Sein Perſon geht. —— erfolgreichſtes Jahr war 1926, wo er über 500 Meter in :03,6, über 800 Meter in:51,63 und über 1500 Meter in:51 neue Welthöchſtleiſtungen aufſtellte. Unvergeßlich wird ſein Sieg über Nurmi und Wido über 1500 Meter in Weltrekord bleiben. 1927 ſtellter er ſeinen 4. Welt⸗ rekord über 1000 Meter in:25,6 auf. Er war ſich darüber klar, daß auch ſeine Leiſtungen im Laufe der Zeit überholt werden würden. 1928 verbeſſerte der Franzoſe Martin Peltzers Rekord über 800 Meter von:51,6 auf:50,6. 1929 konnte der Italiener Tavernari Dr. Peltzer den zwei⸗ ten Rekord nehmen. Er durchlief die 500 Meter in 1103 gegen:03,6 von Dr. Peltzer. Am längſten hielten ſich noch die Rekorde über 1500 und 1000 Meter. Der ausgezeichnete franzöſiſche Läufer La⸗ doumegue konnte am 5. Oktober den 1500 Meter⸗Rekord Dr. Peltzers von:51 auf:48,2 verbeſſern und am 19. Okt. auch noch den letzten Rekord Dr. Peltzers über 1000 Meter in:23,60 gegenüber:25,6 an ſich bringen. Der Name des verdienten deutſchen Rekordläufers Dr. Peltzer iſt jetzt endgültig aus der Weltrekordliſte ausge⸗ löſcht, in der deutſchen Liſte wird ſein Name noch lange verzeichnet ſein. Wenn Peltzer ſicher noch manchmal gegen internativnale Klaſſe an den Start gehen wird, Rekord⸗ zeiten wird und kann er nicht mehr erreichen, da die Zeit auch nicht ſpurlos an ihm vorübergegangen iſt. Dr. Peltzer iſt immer ſeine eigenen Wege gegangen, er hat ſich ſeine Leiſtungen in zähem Kampfe ſelbſt geſchaffen. Leider hat er nicht immer das nötige Verſtändnis gefunden, das er für ſeine Leiſtungen und ſeine Arbeit um die deutſche Weltgeltung verdient hätte. Nur zu ſchnell war man mit dem Beinamen„Ottg der Seltſame“ zur Land. An Peltzer war und iſt gar nichts ſeltſam, höchſtens ſeine grandioſen Leiſtungen. Seltſam war nur das Verhalten der Sport⸗ behörde gegenüber Dr. Peltzer. Man muß es ihm hoch an⸗ rechnen, daß er trotzdem ſich immer wieder in den Dienſt der Sache ſtellte. In dieſem Jahre hat man ihm die 800⸗Metermeiſterſchaft am grünen Tiſch genommen, da man ihn am Vor⸗ mittag der Meiſterſchaften ſperrte. Vielleicht hätte Dr. Peltzer mit dieſer letzten Meiſterſchaft ſeine ſo überaus er⸗ folgreiche ſportliche Laufbahn beſchließen können. Sein Schreiben an Ladoumegue entſprang beſtimmt keiner Geſte, der Ton der ehrlichen Anerkennung iſt zu echt. Er hat ſich hier ſelbſt bezwungen. Manncher Sportmann, der ſeine Erfolge von anderen überboten ſieht, würde nicht die Energie aufbringen, um ſeinem Bezwinger ehrlich Glück zu wünſchen. Dieſer Zug paßt aber ſo ganz in das Bild, das man ſich von Dr. Peltzer gemacht hat. Auch wenn er in abſeh⸗ barer Zeit von der Aſchenbahn abtreten ſollte, wird man Dr. Peltzer als fafren und durchaus einwandfreien Spork⸗ mann im Gedächtnis behalten.—— Fußball im Kreis Süsheſſen Nach einem verregneten Sonntag, der die Spielfelder in einen Moraſt verwandelte, wurde uns das ſchönſte Fuß⸗ ball⸗Wetter beſchert. Die Sportplätze hatten daher wieder einen guten Beſuch aufzuweiſen. Das Spiel in Heppen⸗ heim zwiſchen dem Platzbeſitzer und dem vorjährigen Meiſter Olympia Worms war noch mehr als hart. Dadurch ſah man auch keine gute Leiſtung auf dem Felde. In der erſten Hälfte waren die Wormſer etwas beſſer und führten:0, dann kam der Platzverein auf und konnte die Partie noch mit:1 gewinnen. Auch das Spiel in Hochheim wurde hart durchge⸗ führt. Sowohl ein Spieler von Lampertheim Olym⸗ pia als auch von Hochheim mußten wegen Tätlichkeit das Spielfeld verlaſſen. Hochheim ſiegte ſchließlich mit:0. Durch dieſen:0 Sieg hat ſich Hochheim in der Tabelle ein gut Stück vorgeſchoben. Ein Glanzſtück vollbrachte der Vf. Lampertheim, der in Biblis beim JV. antrat. Die Gäſte zeigten in den letzten Spielen garnichts, ſodaß man auch in dieſem Spiele mit einer glatten Niederlage rechnete. Aber es kam wie ſchon ſo oft anders. Lange lag Lampertheim in Führung bis der Ausgleich kam. Auch nach der Pauſe konnte der Gaſt noch in Führung bleiben bis wenige Minuten vor Abpfiff die Partie auf:2 geſtellt wurde. Die reſtlichen Spiele hatten einen normalen Verlauf aufzuweiſen. Olympia Lorſch ſammelte weiter Punkte und hatte durch den Sieg und das Remis von Biblis den Abſtand von dem Tabellenzweiten vergrößert. Der Gegner Horchheim mußte die Ueberlegenheit des Platzvereins anerkennen. Trotz gewaltiger Anſtrengungen kamen die Gäſte um eine ſichere:0 Niederlage nicht herum. Die beiden Neulinge erlebten eine Kataſtrophe. Gerus⸗ heim empfing auf eigenem Platze, die gefürchtete Mannſchaft Danksagung danken wir herzlich geb. Conrads Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme bei unserem schweren Verluste Mannheim(H 7, 24 Ih, den 22. Okt. 1930 Josel Eble u. Frau Franziska an kalten Tagen— 5 2 4 eie Milen- das Beste Zum Frühstück: eige Würstchen mit Kartoffelsalat. von Pfiffligheim, konnte aber ſchlecht gefallen. Pfiffligheim hatte daher leichte Mühe einen hohen:2 Sieg zu erringen. Auch in Bürſtadt, wo der Platzverein auf Neuhauſen traf, war Schützenfeſt. Neuhauſen verlor mit 811. Am kommenden Sonntag finden folgende Spiele ſtatt: Horchheim— Bürſtadt; Pfiffligheim— Olympia Worms, Vf. Lampertheim— Lorſch; Heppenheim— Olympia Lampertheim. 1 Handball im Badiſchen Turnkreis 14 Spiele in der Badiſchen Meiſterklaſſe Während einige Mannſchaften bereits am kommenden Sonntag ihr vorletztes Spiel in der erſten Runde gus⸗ tragen, iſt die große Mehrzahl durch die vielfachen Spiel⸗ ausfälle noch ſtark im Rückſtand. Auch der bevorſtehende Spieltag ſieht deshalb in faſt allen Gruppen einen voll⸗ ſtändigen Spielplan vor. In der Gruppe 1 ſind ebenfalls erſtmals alle 6 Mann⸗ ſchaften beſ häftigt. Auch die Gruppe 2 hat drei Spiele, von welchen das Lokaltreffen Jahn— TV. 62 Weinheim am meiſten inter⸗ eſſiert. In Gruppez iſt die ausgefallene Begegnung TV. Bruch⸗ ſal— Tbd. Durlach bereits neu angeſetzt. Auch in Gruppe 4 gibt es ein Lokaltreffen zwiſchen den beiden Karlsruher Vereinen MTV. und KTV. Während Gruppe 5 nur ein Spiel verzeichnet, ſind es in Gruppe 6 zwei Begegnungen. Eine davon führt in Lörroch die beiden Orksvereine Turnerbund und Turn⸗ verein 1862 zuſammen. Der geſamte Spielplon iſt fol⸗ gender: Gruppe 1: Tg. Rheinau— TV. 1846 Mannheim; Tgade. Ketſch— Tg. Oftersheim TV. Philippsburg— Tgde. Heidelberg. 5 Gruppe 2: Jahn Weinheim— TV. 62 Weinheim; TV. Rohrbach— Tade. Ziegelhauſen; Polizei Heidelberg— Jahn Nußloch. Gruppe 3: TV. Ettlingen— TV. Brötzingen; TV. Bruchſal— Tbd. Durlach. Gruppe 4: Jahn Offenburg— TV. Baden⸗Baden; Tbd. Gaggenau— Polizei Karlsruhe: MTV. Karlsruhe — Karlsruher TV. 46. Gruppe 5: TV. Lahr— TV. Schutterwald. Gruppe 6: St. TV. Singen— TV. 62 Konſtanz; Lörrach— TV. 62 Lörrach. Pferdeſport Grunewald(22. Oktober) 1. Preis von Golm. Lehrlingsreiten. Für Dreijährige. 3000 4. 1600 Meter. 1. Horaks Koernet(Genz), 2. Saha⸗ ret, 3. Servatrix. Ferner: Khedive, Soravia, Lyſander, Tod. Gr. Puppenſpieler, Gafrile, Friederike, Doralide. Toto: 937 Platz 37, 79, 49. 2. Preis von Ferbitz. Für Zweijährige. 39000 L. 1000 Meter. 1. Daubs Caliqueen(Murphy), 2. Mauſi, 3. Waſſernymphe. Ferner: Rialto, Berenice, Golo, Honeſtus, Limpurg. Toto 62; Platz 22, 15, 25. 3. Preis von Marquardt. Ausgleich 2. 3500 ,. 2300 Meter. 1. Geſt. Mydlingshovens Freiweg 2(Raſten⸗ berger), 2. Altenhof, 3. Ledon. Ferner: Linz, Blanker Hans, Heroine. Toto 29; Platz 16, 18, 18. 4. Preis von Potsdam. 5500, 1600 Meter. 1. Land⸗ lers Volumnius(Pinter), 2. Tarquinius Superbus, 3. Walzertraum. Ferner: Meiſterpolier, Chantilly, Stern⸗ eck, Napoleon. Toto 38; Platz 18, 15, 12. 5. Preis von Eiche. Für Dreijährige. 3500 /. 1800 Meter. 1. A. C. v. Weinbergs Adams(O. Schmidt), 2. Ute. 3. Kerner. Toto 338. 5 6. Preis von Bornſtebt. Verkaufsrennen. Für Zwei⸗ jährige. 3000 /. 1200 Meter. 1. Dyhrs Sanda(Sauer⸗ land), 2. Tarnkappe, 3. Willkomm. Ferner: Oſtkind, Froh⸗ walt, Marbod, Sauerkirſche, Aka, Vialta, Petronia, Tana. Toto 66; Platz 18, 29, 28. 7. Preis von Barnim. Ausgleich 3. 3000 /, 1800 Me⸗ ter. 1. Müllers Steinfeld(Buſchke), 2. Jazzo, 3. Spinelly, 4. Fiametta. Ferner: Lakai, Morgenwind, Hochdruck, Eſparſette, Gaſſenjunge, Harold, Malateſta, Sternfahrt, Tannenberg 2, Faxetra, Trianon, Eleazar, Ping Pong, Geniſta, Rhenus. Toto 62; Platz 23, 56, 68, 21. Neuß(2. Okt.) 1. Lorbeer⸗Rennen. Für Zweijährige, 2800 1, 1000 Meter: 1. Knoblochs Alping(Steckert), 2. Wanderin, g. Schüſſeltreiben. Ferner: Megara, Garde. Toto: 65. Platz: 27, 14. 2. Favor⸗Reunen. Verkaufsrennen, 2900 ,, 1600 Me⸗ ter: 1. Seiberts Panzer(Stock), 2. Lütkeſchwienſtärt, 3. Ti⸗ rano, 4. Negro. Ferner: Lauſitzer, Diktator, Brunftzeit, Ohio, Schneiſe, Soliſtin, Clou, Quedlitor, Miami, Herbſt⸗ roſe, Königstochter. Tote: 112. Platz: 17, 11, 19, 13. 3. Wellgunde⸗Jagdrennen. 2500, 3050 Meter: 1. Muk⸗ kels Lorodoſta(Kornberger), 2. Arber, 3. Collegial. Ferner: Moria, Stattliche, Leiſtung, Ahnenfürſt. Toto: 135. Platz: 29, 17, 26. 4. Lupus⸗Rennen. 2300, 1600 Meter: 1. Kriegs Mika (M. Schmidt) und Landlers Butterfly(Klotz), 3. Leitſtern. Ferner: Wanderer, Schutzherr, Feudal, Churfürſt. Toto: 19 und 52. Plotz: 14, 18, 16. 5. Sankt Georg⸗Jagdrennen. Ausgleich 3, 2500 J, 4000 Meter: 1. Hülſemanns Mohawk, 2. Maharadja, 3. Geeſt⸗ länderin. Ferner: Original, Lenz. Toto: 65. Platz: 24, 25. 6. Prunus⸗Renneu. Ausgleich 3, 2300 /, 2000 Meter: 1. Schunks Mauerbrecher(Held, 2. Sündenbock, 3. Fran⸗ ziskus. Ferner: Peloria, Grenzbote, Tuckhühuchen, Oeta⸗ via, Bockſteinerin. Toto: 54. Platz: 17, 25, 18. 7. Lycaon⸗Rennen. Ausgleich 3, 2300/ 2800 Meter: 1. Starkes Teneriffa(Zimmermann), 2. Klio, 3. Hima⸗ laya. Ferner: Froher Mut, Maikater, Föhn 2, Irene, Ur⸗ banus, Roſenherzog. Toto: 23. Platz: 21, 23, 20. Tennisländerkampf Deutſchland Schweden am 15. und 16. Nopember Der Hallentennisländerkampf Deutſchland— der am 8. und 9. November in der Rhein⸗Neckarhalle aus⸗ getragen werden ſollte, wurde auf den 15. und 16. Nov. verlegt, da man zuerſt noch die Geeignetheit der Halle für Tenniskämpfe errpoben will. Schweden wird durch Oeſt Carrel und Müller vertreten, Deutſchland durch Dr. Buß, Dr. Deſſart, Oppenheimer und Wetzel(Erſatz). Da der Länderkampf nach Davispokalart ausgetragen wird, ſpielen Dr. Buß und Dr. Deſſart die Einzel und Dr. Buß⸗ Oppenheimer das Doppel. Auszeichnung eines Mannheimer Reiters Das ſilberne Reiterabzeichen erhielt als erſter Mann⸗ heimer Rei Herr Hans Imhoff vom Reichsverband (Oberſte Reitſportbehörde) verliehen. —— 6 Sogeskaleucles Donnerstag, 23. Oktober Nationaltheater:„Turandot“, Oper von F. „Gianni Schiechi“, Oper von G. Puceini, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen: „Das Land des Lächelns“, 20 Uhr. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle:„Die Kunſt der Eiszeit“, Lichtbildervortrag von Univ.⸗Prof. Dr. Herbert Kühn⸗Köln, Anfang 20,15 Uhr. Mannheimer Konfervatorium der Muſik: Chopin⸗Abend von Kurt Weber im Beethovenſaal IL 4, 4, Anfang 20 Uhr. Volkshochſchule: Beginn der Diskuſſionsübungen im Alten Rathaus, Anfang 20,15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die große Sehnſucht“.— Univerſum:„Die Drei von der Tankſtelle“,— Buſoni und Miete D 7, Scala:„Schickſalswürfel“.— Schauburg:„Die große Sehnſucht“.— Roxy:„Unter den Dächern von Paris“,— Gloria:„Rettung“.— Palaſt⸗ Theater:„Bockbierfeſt“.— Capitol:„Bockbier⸗ feſt“. Ufa⸗Palaſt⸗Pfalzbau:„. Vater ſein dagegen ſehr“, Ko⸗ mödie von E. C. Carpenter, Anfang 20 Uhr. Anutorundfahrten in die Pfalz ab 2 Uhr Paradeplotz. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 15—7 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr Hurchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Cork⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkund⸗ im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Stüdtiſche Kunſthalle; Geöffnet werktags(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14—16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“.— Planetarium: 16 Uhr Beſich⸗ tigung, 20 Uhr Feier zum Gedächtnis Johannes Keplers. DB———22 222. Chefredakteur; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitſk und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelstefl: Kurt Ehmer- Gerſcht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mik⸗ lellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—6 Für unverlangte Bektrüge keine Gewühr— Rückſendung erfolgt nur bel Nückvorto OESEN NEII Kölklsenk IIusTRIERTE 20 PFPENNIG Zu beziehen in unsefef Geschäftsstelle E 1, 4/, den Nebenstelſen Wöldhofstr. 6, Schwetzingerstr. 19/20, Feeffeldstſegße 45 und qurch upsere iögeflnneg —— Geſchäftliche Mitteilungen * Automobil⸗Ausſtellung Prag. Die Wanderer⸗Werke werden in Prag die gleichen Modelle zeigen, die bereits auf dem Pariſer Auto⸗Salon allſeitige Anerkennung ge⸗ funden haben. 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Pola Jilery N 00 5 e Ml Sie sehen und hören auf unserer neu eingebauten Tobis- Apparatur bei wundervoller Wiedergabe einen Tonfilm von René Clair Klangfilm-Apparatur n Da Sous les toits de Paris) mit Begeisterſe Urfeile bei Publikum und Presse Noch kein Film erlebte einen Triumphzug wie dieser „Micky bei der Feuerwehr“ Im Tonfilm-Beiprogramm: Die entzückende Komödie D D 5 7 Anfang 3 Uhr 70 2 7 1 ſſational-Theater Mannheim. Donnerstag. den 23. Oktober 1930 Vorstellung Nr. 52. Miete E Nr. 7 Turandot Eine chinesische Fabel nach Gozzi in 2 Akten Worte und Musik von Ferruccio Busoni Musikalische Leitung: Ernst Cremer Inszenierung: Richard Hein Chöre: Karl Klauß Bühnenbilder: Eduard Löffler Tanz im 3. Bild. AKennie Häns Ende 22.30 Uhr Pers onen: Wilhelm Fenten Else Schulz Nora Landerich Helmuth Neugebauer Christian Könker Altoum, Kaiser Turandot, seine Tochter Adelma, ihre Vertraute Kalaf Barak, sein Getreuer Die Königinmutter von Samarkand, eine Mohrin Marianne Keiler Truflaldino, Haupt d. EunuchenEritz Bartling Pantalone Karl Mang Tartaglia 11355 Voisin Eine Vorsängerin Nora Landerich Hie r à u f: Glan ni sSe hie e hi von Giovacchino Forzano— Deutsch von Alfred Brüggemann— Musik von G. Puccini Musikalische Leitung: Ernst Cremer Insenierung: Richard Hein Bühnenbild: Eduard Löffler Personen: Sydney de Vries Marie Theres Heindl Minister Gianni Schicchi Laureita, seine Tochter Zita, genannt Die Alte Base des Buoso Rinuccio, Neffe der Zita Gherardo, Neffe des Buoso Nella, seine Frau Sherardino, beider Sohn Betto von Signa, Buosos Schwager Wilhelm Fenten Simon, Buosos Vetter Albert Weig Marco, sein Sohn Christian Könker LCiesca, Marcos Frau Nora Landerich Karl Mang Hugo Voisin Karl Zöller Margarethe Klose Helmuth Neugebauer Walther Friedmann Marianne Keiler Waltraute Meinert Ser Amantio di Nicolao, Notar inellino, ein Schuster Jut hürg. Mittagtisch mit Deſſert, 90 Pfg. F 2. 2, 1 Treppe. 7426 Ein Lieht von Penn hat in der Nacht, schon manchen steher heim- 9 gebracht! 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Ueckel. lassenstunden im Theater 10 bis 2 Uhr und abends ab 6 Uhr Donnerstag abend Knöchel Essen Il 8462 Tel. 21624 ten rage 1 8251 14382 Was machen Side in diesem Zustand 7 Sie schreiben keine Lie. besbriefe, flüstern nicht ich liebe Dich— nein- Sie singen das neus, ein schmeichelnde“-jebeslied Liebling, mein Herz 5 ast Dich grüßen“ wie LIAN HAR VET UND WILLY FRITSCH IN DIE DREI vo DER TAGLicH aer E 1. Feier zum Gedächtnis 2. Ausgewählte Kapitel der Aſtronomie u. 3. Aſtronomiſche Arbeitsgemeinſchaft. Studierende und Schüler.“.25. 2 Städt. Planetarium Sonderveranstaltungen im Winterhalbiahr 1930/1 Johannes Keplers. Mitwirkende: Dr. Stefan Kayſer(Vortrag); das Lene Heſſe⸗Quartett— 23. Okt., 20 1 0 k, 6 Lichtbildervorträge. 1 Eine Ein⸗ führung in die praktiſche Aſtronomie in Vor⸗ trägen und Beobachtungsübungen.. Tagesfragen d. Naturwiſſenſchaften, der Medi⸗ zin und der Technik— eine Folge von Vor⸗ trägen m. Lichtbildern u. Filmvorführungen: Prof. Dr. Kißling: Das mens liche Blut. Pro Dr. Loeſchke: Die Blut erümforſchung und ihre praktiſchen Auswirkungen.— Prof. Dr. Loewe: Die Hormone, die Hausapotheke unſeres Körpers.— Dr. H. E. Voß: Die ſtoff⸗ lichen Grundlagen der Vererbung.— Direktor capne 5 P AI A 5 UcnfspirIT Die Trust. und Konzernfreien Theater Die Theater der besten Ton wiedergabe UN WERSI“NC 125 2 5 2 wei Ensemble- Gastspiele Jorgen ana kann man sich am Tage für den Abend kommt das nicht in Frage heut' wollen wir quitschvergnügt u. puppenlustig sein drum kehret alle fröhlich im CAPITOL und PALAST- THEATER ein Heut i181 großes AtuER su-* MMNAE IR 5 1 2 2. 1885 Einmalge Flilb-Vorihlung mit besonderer Muslkhearbeſtung für den Fim. Anfang 11.30 Uhr Einlaß 10.45 Uhr— Ende 15 Uhr TESISDPIFIDTIAN: MIIWInKENDF.: Ludwig Stössel/ Munz/ Ida Wust/ Die Bierbrauer EEE Die Anti- Alkoholiker FCC ͤ ĩ˙˙wn!!. Foxtrott: Lied: Es ladet höfl. ein: Kommt alle, die ihr mühselig und Mk. Diesen Samstag, Diesen Sonntag, f Die Czardasfürstin Der Vorverkauf au den Hon er- Rassen im Rosengarten und Verkehrsverein hat begonnen. REGIE: Carl Böse— MüslK: Anton Profes Margarete 5 M. Walter/ Ad. v. Schlettow/ Mylong Trude Brionne Lucie Engelke/ Fr. Steiner Kurt Lilien N Gaston Briese Gerh. Damman . Falkenstein Eug. Rose Am schönsten sind die Mädchen, wenn sie baden gehen Marschlied: Ich denk oft an meine Jugendzeit Heut' ist großes Bockbierfest. niolagen noi u, Loui lilueuuul viniagen 3 Ununterbrochener Betrieb: Anfang.00,.00, 8. 20 5 5 5 IIcnIspinirCH am Meßplatz 25. Oktober, 20 Uhr. Letzte Wiederholung: Die Dollarprinzessin Oktober. alige Aufführung: In mana Ein Kulturfilm aus einem der schönsten Deutschen Mittelgebirge in 4 Teilen Vaslallene Burgen u. Klöster b Die Hochburg bei Emmendingen (aus dem 9. Jahrhundert) die Stapfenburg. Kloster Frauenalb. Kloster St. peter Kloster Tennenbach gegr. 1093 11581807 Murgtal u. Kaumünzacptalf Semsbäch. Das Murglalkraftverk. Villingen. Glockengießerei Das Kinzigtal Frelburg I. Breisgau 0 Himmelreich 05 Der Hirschsprung Die Ravennaschlueht, 88 Der Navennaviadukt 1 riese. Feldsee. Schluchtsee 1 Wutachschlucht— Albtal— Bärental Der Feldberg 1403 m ll. d.., nächster Berg des Schwarzwaldes Die Schwarzwaldbahn Der Rheinfall bel Schaffhausen Konstanz am Bodensee F eburtsort elnes grogen Deufschen des Grafen Zeppelin% Kupfer Wiichad Zaden-Baden St. Blasien Badenweiler— St. Märgen— Triberg Hornberg— Freudenstadt Schwarzwälder Trachten Sikten und Gebräuche Eine alte Strohflechterin— Holzfällen? Fastnachtsmasken aus Holz ge- sehnitzt Ein Osterbrauch: Eier- werfen zu Pferd Spinnstube — Ein alter Pfingstbrauch: Der Latz- mann— Schwarzwälder Hochzeit Der Schwarzwald im Winterzauber Das Herzogenhorn— Der Belchen— Der Feldberg Purner— Wels. tannenhöhe— Kandel beladen seid N .90 bis.90 E AAA Preise der Plätze: Balkonloge.00 H M. Parkettloge.50 RM., Balkon.00 RM., Sperrsitz.50 RM., Parkett 100 RM. PVor verkauf ab 21. 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Unter Hinweis auf die im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 193, 220 und 245 vom 20. 8. bezw. 20. 9. bezw. 20. 10. 1930 veröffentlichten Be⸗ kanntmachungen fordern wir auch hiermit die Aktionäre der Continen⸗ talen Verſicherungs⸗Geſellſchaft auf, ihre Stammaktien zum Umtauſch in ſolche unſerer. in der Zeit ——— 2 5 Be Is Sächs. Rot-, Leberwurst od./ c gekochter Schinken 90 72 m0 du 12 Sülze od. Schweineklfleisch 1. D. 30 Suppenhühner 0³ Qualitätsware, àußerst billig 10 la Land-Mettwurst(Knackwurst) 12.10 Suppenhahnen 1999 9 an 8 i lr dur Fleischsalat. Mayo. Schweinskopf ½ 455 junge Mastgänse,-8 pfündig F.25 8 Kokosfett often.. Pfund 14 3 W 2 Mettwürste o. l- D. Ochsenmaulsal. 43g. Enten.35 Tauben Stck. v. 75 an 5 5 2 B Westfäl. Mettwurst od. Ia Krakauer 1 88 Lebende Karpfen, eiatt. b.25 ä Hokosfe 3 an 90, b, 14 3 20 Brather., Geleeher., Rollmops, Bismarckheringe 1g runde Dose 48 1 1 7 f 5 5 eee b, 7, Al. 5 Bayer. Butter ½ f 758 Landbutter ½ f 68 ½ F Heringsalat i. 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