End tte des en ſol⸗ erer eee — 91.0 ahlu es un nnwert zandes⸗ hatbank nandit⸗ sconto⸗ zank— ellſchaſt ellſchaft n⸗ und Bank, Nieder⸗ ſauiſche 8 9 Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis Bezugspreiſe: In 10 Pfg. Abholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Mannheimer Genera Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: N emazeit Mannheim Einzelpreis 1 0 Pf. 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Okt. „Die Bergungsarbeiten geſtalten ſich in ihrem letzten Stadium äußerſt mühſam, obwohl mit An⸗ ſpannung aller Kräfte gearbeitet wird, um die letzten noch Vermißten aus der Grube heraus zu holen. Es iſt begreiflich, daß die Größe des Unglücks und der langſame Fortſchritt in der Beſeitigung der letzten Hinderniſſe bei der draußen harrenden Menge Ner⸗ voſftät und Erregung hervorruft. Im benachbarten Aachen wehten geſtern in allen Straßen die Flaggen auf Halbmaſt. Auch Alsdorf ſelbſt gibt auf dieſe Weiſe ſeiner Trauer Ausdruck. Hin und wieder kommt ein Wagen, mit Tannengrün geſchmückt, mit Särgen durch das Bergtor. Am Verwaltungsgebäude iſt man eifrig damit beſchäf⸗ ligt, die Trümmer zu beſeitigen, eine Arbeit, die noch Tage erfordern wird. Im Gewerkſchaftszimmer debattieren Belegſchaftsangehörige über die Kata⸗ lophe. Auf der Dorfſtraße haſten die Rettungs⸗ mannſchaften zu neuer Arbeit. An einem Schalter der Grube werden von den Angehörigen die noch ermißten gemeldet. Zahlen ſchwirren durch die Luft. Kaum ſind die 250 Opfer beſtätigt, o wird ſchon von 270 geſprochen. Das er⸗ höht die Unruhe. Jeder Angehörige möchte Gewiß⸗ heit über die Seinigen haben, die doch vorläufig in vielen Fällen noch nicht zu erlaugen iſt. Die Arſache noch völlig ungeklärt a Alsdorf, 23. Oktober. Aus den Trümmern des Verwaltungsgebäudes wurde heute nachmittag ein weiteres Todesopfer ge⸗ borgen. Unter den Maſſen, die ſich vor der Ab⸗ ſperrung drängen oder auf der Straße bewegen, wer⸗ den kommuniſtiſche Flugblätter verteilt, die zu eintägigem Proteſtſtreik am Samstag, dem Begräbnistag, auffordern. Man erwartet, daß die Grubenſicherheitsbeamten, die gegenwärtig noch beraten, in den nächſten Stun⸗ den einen weiteren Bericht ausgeben; die Verwal⸗ tung macht vorläufig über die Vermißten keine An⸗ gaben mehr. Inzwiſchen ſind jedoch weitere Daten bekannt geworden. So beträgt die Zahl der Toten zur Stunde einſchließlich von 16 im Kran⸗ kenhaus geſtorbenen Bergleuten insgeſamt 255. Im Krankenhaus befinden ſich noch 92 Verletzte, einige Tote werden noch unter Tage liegen. Die Unterſuchung hat weiter ergeben, daß das kleine Benzinlager über Tage unverſehrt iſt; die Benzoltankwagen der Benzollokomotiven unter Tage ſind unbeſchädigt vorgefunden worden. Damit iſt die Urſache der Exploſion noch rätſel⸗ hafter geworden als bisher. Die letzte Ruheſtätte Alsdorf, 24. Okt. Die Gemeinde Alsdorf hat einen Friedhof ab⸗ ſtecken laſſen, der von 200 Arbeitern vorbereitet wird. Das Gelände liegt zwiſchen Tannenwald und Wei⸗ denbäumen. Es ſind vier große Gräberreihen vor⸗ geſehen, durch deren Mitte ein Weg führen wird. Die Stätte wird der Mittelpunkt des zukünftigen Ge⸗ meindefriedhofes ſein. An eine Trauerfeier, die am Samstag vormitta g um 10 Uhr im Verwaltungs⸗ gebäude der Grube Anna I ſtattfindet, wird ſich die eerdigung anſchließen. Der Weſtdeutſche Rundfunk wird die ganze Trauer⸗ feier auf alle weſtdeutſchen Sender übertragen. Die Beiſetzung der Toten wird, ſoweit auswärtige Friedhöfe in Frage kommen, am Nachmittag des⸗ ſelben Tages erfolgen. Das Beileid des Auslandes Berlin, 23. Okt. Zum Grubenunglück in Alsdorf hat der Reichs⸗ verweſer des Königreichs Ungarn dem Herrn Reichspräſidenten telegraphiſch ſein Beileid über⸗ mittelt. Weiterhin haben der Reichsregierung der bri⸗ 12 ch e, franzöſiſche und ſpaniſche Botſchaf⸗ er, der Geſchäftsträger der SSR., ferner der bel⸗ giſche, lettländiſche, niederländiſche 15 polniſche Geſandte ſowie der rumän i ſ che Geſchäftsträger ihre Anteilnahme bekundet. Telegraphiſche Meldung Berlin, 23. Okt. Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 1. bis 15. Oktober 1930 iſt auch in der erſten Hälfte des Monats Oktober die Belaſtung der Ar⸗ beitsloſenverſicherung noch etwas zu rück⸗ gegangen. Allerdings hat ſich die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger nur noch um etwa 1400 verringert und beläuft ſich am 15. Oktober auf rund 1491000. Am gleichen Zeitpunkt wurden über 488000 Kriſenunterſtützte gezählt, d. h. um etwa 16000 mehr als Anfang des Monats. Die Geſamtbelaſtung beider Unterſtützungseinrich⸗ tungen hat mithin eine Zahl von rund 1 980 000 ex⸗ reicht und iſt damit um etwa 14 000 höher als Anfang Oktober. Die Meldungen verfügbarer Ar beitſuchen⸗ de p, die bei den Arbeitsämtern am 15. Oktober vor⸗ lagen, beliefen ſich auf nahezu 318400 0, von denen etwa 3116000 als tatfächlich arbeitslos gelten können. Die ſtarke Zunahme dieſer Zahl gegenüber dem vorigen Berichtsabſchnitt— um rund 112 000— iſt zum Teil darauf zurückzuführen, daß die von den Gemeinden unterſtützten Wohlfahrtserwerbsloſen mehr als bisher von der Statiſtik der Arbeitsämter erfaßt werden. Dennoch iſt nicht zu verkennen, daß in der Geſamtentwicklung ein weiteres Abfinken des Beſchäftigungsgrades ſtattgefunden hat. Mit Ausnahme von Pom⸗ mern ſind alle Bezirke von der Zunahme der Zahl der Arbeitsloſen betroffen. Die Verhandlungen im Berliner Metallkonflikt Telegraphiſche Meldung Berlin, 24. Oktober. Bei den geſtrigen Verhandlungen über die Bei⸗ legung des Konflikts in der Berliner Metallinduſtrie zeigte ſich ſchon ſehr bald, daß eine Einigung über den Schiedsſpruch nicht zu erzielen ſei. Der Vor⸗ ſitzende, Miniſterialdirigent Dr. Mewes, machte nun den Verſuch, die Parteien doch noch in anderer Form zuſammen zu bringen. Es wurde deshalb eine Kommiſſion gebildet, über die wir bereits berichtet haben. Sie beſteht aus je fünf Vertretern Ihr ge⸗ mann, Bredow und Toſt, für die Arbeitgeber Dr. Koettgen von Siemens, Generaldirektor Krem⸗ mener, Ernſt von Borſig, der Geſchäftsführer des Geſamtverbandes Deutſcher Metallinduſtrieller Dr. Lotz und Rechtsanwalt Oppenheimer. Aber auch dieſe Verhandlungen führten trotz mehrſtündiger Dauer zu keinem Ergebnis, ſo daß man ſie vertagen mußte. Formell liegt die Entſcheidung nun beim Reichsarbeitsmini⸗ ſter, der darüber befinden muß, ob er nach dem Scheitern der Nachverhandlungen den Schiedsſpruch für verbindlich erklären will oder nicht. Der Kampf um den Frieden Von den Franzoſen wird er in ſehr einseitiger und tendenziöſer Weiſe geführt Graf d Ormeſſon in der Germania“ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Oktober. Graf Wladimir'Ormeſſon ſetzt ſich in der „Germania“ weiter mit dem deutſch⸗franzöſiſchen Problem auseinander und behandelt in einem neuen Artikel die Reparationsfrage vom fran⸗ zöſiſchen Geſichtspunkt aus. Er kommt dabei zu einigermaßen erſtaunlichen Reſultaten. 'Ormeſſon behauptet nämlich, daß der Vorwand der Tribute fadenſcheinig ſei und daß Deutſchlands ſchwierige finanzielle Lage durch die Ausgabenwirt⸗ ſchaft von Staat, Kommunen, Induſtrien und Privat⸗ perſonen verurſacht worden ſei. Statt ſich vernünf⸗ tigerweiſe einzuſchränken, habe Deutſchland königlich gelebt. Die kommunalen und indu⸗ ſtriellen Ausgaben hätten ſich ſeit 1924 verdoppelt und verdreifacht. Was den deutſchen Steuerzahler jetzt wirklich belaſte, ſeien die 26 Milliarden des Staats haushalts, demgegenüber der jährliche Tribut nur ein Fünfzehntel der Laſten be⸗ trage. Nach'Ormeſſon hätte Deutſchland alſo nach dem Tributplan unerhört günſtig abgeſchnitten. „Wenn man am Tage nach dem Waffenſtillſtand den Deutſchen geſagt hätte, daß ſie Frankreich gegenüber mit 23 Milliarden Mark, ver⸗ teilt auf 70 Jahre, davonkommen würden, welcher Optimiſt hätte das geglaubt?“ Mit Emphaſe ſtellt d' Ormeſſon feſt, daß die zehn im Weltkrieg verwüſteten franzöſiſchen Departements zu acht Zehntel mit eigenen Geldern wieder auf⸗ gebaut worden ſeien, während Deutſchland kaum ein Dritte der Ausgaben erſetzt habe und dieſes Drittel wiederum zum größten Teil den Amerikanern und Engländern zufließe. Graf d Ormeſſon verſteift ſich ſchließlich 8 zu einer Behauptung, die angeſichts unſerer drei Millionen Arbeitsloſen beſonders ſelt⸗ ſam aumutet, daß nämlich der franzöſiſche Lebensſtandard weit unter dem deutſchen liege Weshalb hält nun Graf'Ormeſſon dieſe Vor⸗ leſung? Meint er wirklich, die Verſtändigung zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich durch ſo ein⸗ ſeitige und tendenziöſe Darſtellungen, die jedes Verſtändnis für Deutſchlands Lage vermiſſen laſſen, zu fördern? Aufrüſtung ſtatt Abrüſtung Drahtung unſeres Pariſer Vertreters V Paris, 24. Okt. Wohl kaum jemals in der Nachkriegszeit ſind die Probleme Sicherheit und Abrüſtung mit ähnlichem Eifer und ähnlicher Energie behandelt worden als in den letzten Wochen. In der gemäßig⸗ ten„Ere Nouvelle“, dem Blatt Herriots, ergreift der frühere Kriegsminiſter Pain leve, noch einmal das Wort, um die franzöſiſche Einſtellung zur Sicher⸗ heitsfrage zu erörtern. Hinſichtlich der Verteidigung des franzöſiſchen Bodens in Europa habe Frankreich, ſo erklärt Painleve, das friedlichſte Syſtem übernom⸗ men, das überhaupt denkbar ſei, indem es die ein⸗ jährige Dienſtpflicht einführte. Den Vertretern einer bedingungsloſen und ſofortigen Abrüſtung müſſe Frankreich die Frage vorlegen, was ſie machen wür⸗ den, wenn Fraukreich nach ſeiner Abrüſtung an⸗ gegriffen würde. Würden da nicht die Vertreter der Abrüſtung erklä⸗ ren, ſie könnten keinerlei Verpflichtung übernehmen? Trotzdem, ſo erklärt Painlevé klar und eindeutig, müßte jedes Land, das einem andern die Abrüſtung vorſchlage, erkennen, daß es damit gleichzeitig die Verpflichtung übernehme, dem einmal abgerüſteten Lande im Angriffsfalle zu Hilfe zu kommen. Die nationaliſtiſche„Ordre“ iſt nicht ſo friedlich geſonnen wie Painlevé. Sie gibt dem Oberſtleutnant Magné das Wort, der für die Erhöhung der akti⸗ ven Dienſtzeit plaidiert. Magné wirft mit den be⸗ kannten phantaſtiſchen Ziffern herum, aus denen ſich 2 das deutſche Heer gegebenenfalls zufammenſetzen würde. Er kommt dabei auf die Zahl von 350 000 aktiven Streitkräften. Dazu die Ereigniſſe der Außenpolitik, von denen der Schreiber anſcheinend alles gefährlich anſieht, was auf deutſchem, italieniſchem und bulgariſchem Boden einſchließlich der Hochzeit des bulgariſchen Königs Boris geſchieht. So kommt der franzö⸗ ſiſche Offizier zu dem Schluß, der Verſtär kung des Kriegsmaterials müſſe die Verſtär kung der Mannſchaften hinzugefügt werden. Es wäre eine Dummheit, anzunehmen, daß die Stärke einer Armee allein durch die Entwicklung eines dieſer Faktoren erreicht würde. ſondern die Gemeindewahlen bereits eingeſetzt hat. Knüppelgarden in Baden? Sozialdemokratiſche Mobiliſierungsordre— Und was ſagt die Regierung dazu? Aus Karlsruhe wird uns geſchrieben: „Nicht genug damit, daß das Arbeitsloſenheer in Baden allwöchentlich erſchreckenden Zuzug aus der Arbeiter⸗ und Angeſtelltenſchicht erhält, nehmen politiſche Verwilderung und blutige Zuſammenſtöße in bedrohlichem Ausmaße zu. Die radikalen Par⸗ teien auf der äußerſten Rechten und Linken, aber auch das Reichsbanner, das ſeinen parteipolttiſch⸗neu⸗ tralen Charakter längſt verloren hat und immer mehr zu einer ſozialdemokratiſchen Schutztruppe ſich umgeſtaltet hat, haben gleichen Anteil an dieſem Straßenterror. Allem Anſchein nach genügt nun das Reichsbanner der Sozialdemokratie nicht mehr, wie denn auch unläugſt in einer Parteiver⸗ ſammlung der Karlsruher Sozialdemokratie, an der auch der badiſche Unterrichtsminiſter teilnahm, er⸗ klärt wurde, das Reichsbanner habe keine Exiſtenz⸗ berechtigung mehr. Ihm will nun die badiſche Sozialdemokratie eine„Selbſtſchutzgarde“ zur Seite ſtellen; zu deren Bildung das Organ des ſoztaldemokratiſchen Reichstagsabgeordneten Schöpf⸗ lin in Fettſatz und handbreiten Ueberſchriften auf ſeiner erſten Seite aufruft. Der Aufruf richtet ſich an„alle Parteigenoſſen und Gewerk⸗ ſchafts kollegen im Alter von 20 bis 45 Jahren“, ſich in die„Abwehrbewegu ug“ un⸗ verzüglich einreihen zu laſſen.„Beſonders erwünſcht iſt“, wie es in dem Aufruf bezeichnenderweiſe heißt, „die Anmeldung ſolcher Genoſſen und Kollegen, die entweder militäriſche oder ſportliche Aus⸗ bildung genoſſen haben.— Mut und Entſchloſſen⸗ heit ſind Bedingung!“ Aber— und das haben die badiſchen Sozialdemokraten wohl ihrem Pariſer Parteifreunde, dem Salonſozialiſten und Abrüſtungs⸗ komödianten Paul⸗Boncbur, abgeguckt— auch die unter 20 und über 45jährigen werden zur ſo⸗ fortigen Anmeldung aufgefordert, da auch für ſie Verwendungs möglichkeiten vorhanden ſeien. Wenn nicht die badiſche Regierung, und in dieſem Falle Innenminiſter Wittemann, ge⸗ gen dieſe einſeitig parteipolitiſche Rotwehr ſofort energiſch Front macht, beſteht die große Gefahr, daß Politik überhaupt nur noch mit Schlagringen und Gummiknüppeln gemacht wird. Nicht Vermehrung, radikale Aufhebung aller ir⸗ gearteten Verbände, die ſich Schutz und Polizeibefugniſſe anmaßen, iſt heute das Gebot der Stunde. Wenn die badiſche Regierung ſich je in ihren Maßnahmen ver⸗ griffen hat, ſo gilt dies für das einſeitige Uniform⸗ verbot, das ſie im September d. J. für die Braun⸗ hemden erließ. Nicht die angeblich erwartete Be⸗ ruhigung iſt eingetreten, fondern die politiſchen Zu⸗ ſammenſtöße und der Straßenterror ſind immer mehr an der Tagesordnung. Die Regierung wird ſich jetzt endlich darauf beſinnen müſſen— der Innenminiſter iſt im voraus der Unterſtützung ſeiner Partei und ihrer Preſſe ſicher— ob jetzt nicht der Zeitpunkt ge⸗ kommen iſt, dafür zu ſorgen, daß alle Parteiunf⸗ formen von den Straßen verſchwinden. Die Maß⸗ nahme iſt umſo dringlicher, als der Wahlkampf für Ebenſo notwendig iſt aber auch, die ſozialdemokratiſche Mo⸗ biliſierungsordre zurückzupfeifen und die neue Rot⸗ garde ſchon im embryonalen Zuſtande abzuwürgen. Es iſt eine unerhörte Selbſtanmaßung der Sozialdemokratie, ein Neben⸗ Unt Gegenorgan gegen die Schutzpolizei ſchaffen zu wol⸗ len, das nach den Worten des Karlsruher ſoztaldemo⸗ kratiſchen Organs„gegebenenfalls die Behörden bei der Aufrechterhaltung der Ordnung gegenüber dem faſchiſtiſchen Treiben wirkſam zu unterſtützen bereit iſt.“ Die Geſchichte des Reichsbanners hat leider all⸗ zu oft gelehrt, daß derartige Organiſationen die Be⸗ hörden und die ſtaatlichen Schutzorgane alles andere als unterſtützen. Wir ſind gewiß kein Freund der Nationalſozialiſten und verurteilen ihre politiſchen Methoden aufs ſtärkſte. Aber bei all den Zuſammen⸗ ſtößen in der Landeshauptſtadt und ihren Vororten, die den unmittelbaren Anſtoß zu dem Demonſtra⸗ tions⸗ und Verſammlungsverbot der badiſchen Re⸗ gierung gaben, waren es immer Kommuntiſten und Reichsbanner, die die Rolle der Provoecateurs und Angreifers übernahmen. So war es in Durlach bei den Reize⸗Proteſtdemonſtrationen mit ihren Folge⸗ gendwie wunhelner Seil 2. Seite ⸗ Nummer 493 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 24. Oktober 1930 erſcheinungen und ſo war es auch bei der Wirts⸗ hausſchlacht in dem Karlsruher Vorort Rintheim. Beſonders deutlich kam dies in dem letztgenannten Orte zum Ausdruck, wo die Sozialdemokraten den Nationalſozialiſten eine Grube gruben und ſelbſt hineinftelen. Den Nationalſozialiſten hatte der Wirt das ſozialdemokrtaiſche Partei⸗ und Gewerk⸗ ſchaftslokal für ihre heabſichtigte Verſamm⸗ lung zur Gründung einer Rintheimer Ortsgruppe ſelbſt angeboten. Noch bevor die Nationalſozialiſten an rückten, hatten Kommuniſten die rückwärtigen Tiſche an der Türe und die Sozialdemokraten die beiden Tiſche an den Längsſeiten des Saales beſetzt. Wie uns hehörd⸗ licherſeits verſichert wurde, war der nationalſozia⸗ Iſtiſche Propagandaredner von ausnehmender und ausnahmsweiſer Sachlichkeit. Als die Kommu⸗ niſten befürchteten, nicht auf ihre Rechnung zu kommen, bombardierten ſie über die Köpfe der roten Genoſſen hinweg die Braunhemden mit Biertellern und Gläſern— und verſchwanden Mann für Mann im allgemeinen Tumult. Statt ihrer bezogen die kämpfenden Sozialdemokraten doppelte Abfuhr. Dieſe Vorfälle ſind ein neuer Beweis dafür, daß alle drei Schlagring⸗ und Stuhlbeinparteien einander nichts vorzuwerfen haben und daß ſchleunigſt be⸗ hördliche Maßnahmen am Platze ſind, um der⸗ artiger politiſcher Verwilderung Einhalt zu tun. Duldet die Regierung aber erſt noch die Bildung einer neuen Knüppelgarde, ſo trägt ſie mit die Verantwortung für die Stärkung des politiſchen Rowdytums. So wie bisher kann es nicht weiten gehen!“ 8. Haß über den Tod hinaus Nationalſozialiſtiſche Verleumdungen Streſemanns Wie die„Krefelder Zeitung“ aus Berlin berichtet, hat der Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Kunz⸗Berlin im Auftrage von Frau Käthe Streſemann, ſowie deren Söhne Strafanzeige gegen Dr. Diehl, den Füh⸗ rer der Krefelder Nationalſozialiſten, wegen Belei⸗ digung des verſtorbenen Reichsaußenminiſters er⸗ ſtattet. Dr. Diehl hatte zuerſt während des Kampfes um das Volksbegehren im Jahre 1929 in einer Ver⸗ ſammlung in Oſterath die Behauptung aufge⸗ ſtellt, Dr. Streſemann habe für ſeine Bemühungen im Haag eine Vergütung von einer Million Mark e falten und zwar ſeien die Zahlungen über eine hollänbiſche Bank geleiſtet worden. Der fran⸗ zöſiſche Außenminiſter Briand ſoll, wie Dr. Diehl behauptete, ſogar 3 Millionen erhalten haben. Die Familie hat ſich nunmehr zur Strafanzeige entſchloſſen, weil Dr. Diehl nach Mitteilung eines rheiniſchen Blattes neuerdings behauptet haben ſoll, die Angelegenheit ſei vom Staatsanwalt in Krefeld verfolgt worden, jedoch mit dem Ergebnis, daß die Ermittlungen eingeſtellt wurden. Amtsniederlegung Kempkes Drahtbericht unſeres Berliner Büros i Berlin, 24. Okt. Staatsſekretär a. D. Kempkes hat die Leitung der geſamten Organiſation der Deutſchen Volks ⸗ partei, die er ſeit längeren Jahren inne hatte, nie⸗ dergelegt. nalliberale Korreſpondenz“ mitteilt, auf perſüön⸗ liche Gründe zurückzuführen. Kempkes hat ſchon bei der letzten Reichstagswahl darauf verzichtet, eine Kandidatur anzunehmen. Er wird nur noch„be⸗ ſtimmte Zweige der Verwaltung in der bisherigen Weiſe weiterführen.“ f Tränengas in einer Löbe⸗Verſammlung — Berlin, 24. Okt. In einer von 5000 Perſonen beſuchten Kundgebung der Dresdener S. P. D. im Zirkus Sarraſani, in der Reichstagspräſident Löbe ſprach, verbreitete ſich— wie die„Voſſiſche Zeitung“ meldet— plötzlich Tränengas, das offenbar in Form einer Bombe von politiſchen Gegnern geworfen wor⸗ den war. Sechs Perſonen mußten ſich in die Be⸗ handlung der Samariter begeben; doch waren ſie nach kurzer Zeit wieder hergeſtellt. Die Rede des Reichstagspräſidenten Löbe wurde durch dieſen Zwi⸗ ſchenfall erheblich geſtört. — Paris, 24. Okt. Wie Havas aus Sarra⸗ goſſa berichtet, iſt der Erzbiſchof von Granada, Monſignore Cacanovas, geſtern geſtorben. Sein Entſchluß iſt, wie die„Natib⸗ England-Indien am„runden Tiſch“ Der Auftakt zur Londoner Indienkonferenz Drahtung unſ. Londoner Vertreters 8 London, 24. Okt. Die Indienkonferenz, die der König Anfang November im Oberhaus eröffnen wird, wirft be⸗ reits ihre Schatten voraus. Der„runde Tiſch“, um den ſich die engliſchen und indiſchen Delegierten zur Ausarbeitung der künftigen Verfaſſung Indiens ſammeln werden, iſt dieſer Tage im ſtaatlichen Ar⸗ beitsamt fertiggeſtellt und im St. James⸗Palaſt auf⸗ geſtellt worden. Zur allgemeinen Enttäuſchung iſt dieſes bedeutende politiſche Möbelſtück nicht rund, ſondern oval. Zahlreiche indiſche Delegierte ſind ſchon jetzt in London eingetroffen, viele mit Familie und Dienerſchaft. Sie haben nicht nur das Straßen⸗ bild mit Farbenpracht, ſondern auch die politiſchen Klubs mit Geſprächsſtoff verſehen. Die meiſten indiſchen Fürſten treten ſchon heute zu einer Vor⸗ konferenz zuſammen, in der der Maharadſcha von Kaſchmir den Vorſitz führen wird. Zwiſchen den in⸗ diſchen Fürſten und den Delegierten Britiſch⸗In⸗ diens beſteht zum erſten Male in der Geſchichte der engliſchen Herrſchaft in Indien Uebereinſtimmung in der Forderung nach Selbſtändigkeit Indiens. England kann ſich nicht länger auf dieſe Fürſten ſtützen, wenn es Indien die Selbſtändigkeit ver⸗ ſagen will. Dies ſcheint aber durchaus nicht die Ab⸗ ſicht der leitenden Kreiſe zu ſein. Die erſte nach un⸗ ſeren Informationen zutreffende Vorausſage für die Politik der Regierung auf der Indienkonferenz er⸗ ſcheint jetzt in einer ſtückweiſen Enthüllung über das geheimnisvolle Memorandum, das der Vizekönig Lord Irwin kürzlich an die Londoner Regierung geſandt hat. Dieſes Memorandum ent⸗ hält, wie wir zu wiſſen glauben, Vorſchläge für die Geſtaltung der indiſchen Verfaſſung, die ſehr weit über die Empfehlungen der Simonkommiſſion hinausgehen. Die Regierung hat die vizeköniglichen Vor⸗ ſchläge bereits als Dis kuſſionsgrundlage für die Indienkonferenz angenommen. Sie ſehen eine weitgehende Autonomie der indiſchen Provinzen vor, ferner die Einführung der ſogenann⸗ ten Diarchie in der Zentralregierung, d. h. die Tei⸗ lung der politiſchen Gegenſtände in ſolche, die von indiſchen Miniſtern geleitet werden und ſolchen, die für den Vizekönig und ſeinen Rat reſerviert blei⸗ ben. Reſervierte Gegenſtände werden nach dieſen Vorſchlägen nur noch Außenpolitik, Armee und Beziehungen zu den indiſchen Ma⸗ haradſchaſtaaten ſein. Die Finanzen werden ebenſp wie Polizei und Juſtiz zum größten Teil in⸗ diſchen Miniſtern unterſtellt, die der Legislative ver⸗ antwortlich ſein werden. Damit wird der Haupt⸗ fehler der Simon⸗Vorſchläge, die Schwächung der Zentralregierung, korrigiert. Die indiſchen Vorſchläge für die Konferenz halten ſich in ähnlichen Grenzen wie die des Vize⸗ königs. Die Inder legen allerdings Wert auf eine noch größere Ausdehnung der Verantwortlichkeit der indiſchen Miniſter in der Zentralregierung, doch ſind dies reine Preſtigefragen, in denen eine Ueberein⸗ ſtimmung durchaus denkbar iſt. Ein Mittelweg zwi⸗ ſchen den Vorſchlägen Lord Irwins und denen der indiſchen Delegierten wird vermutlich gefunden wer⸗ den. Die Ausſichten für die Indienkonferenz ſind alſo als durchaus gut zu betrachten. Allerdings be⸗ ginnt ſchon jetzt die Preſſe unruhig zu werden, nach⸗ dem ein Teil der Irwinſchen Vorſchläge bekannt ge⸗ worden iſt. Die einzige Gefahr für eine friedliche Regelung der indiſchen Frage iſt eine Revolte derengliſchen Oeffentlichkeit. Rund um Severing Drahtbericht unſeres Berliner Büros [J Berlin, 24. Oktober. In der Meldung eines Mittagsblattes war be⸗ hauptet worden, daß die Reichsregierung die Ernen⸗ nung Severings„freundlich begrüßt“ habe. Es ſollte offenbar der Eindruck erweckt werden, als ob der Kanzler vorher von dem Wechſel im preu⸗ ßiſchen Innenminiſterium unterrichtet worden ſei. Das iſt, wie wir feſtſtellen möchten nicht der Fall geweſen. Die Berufung Severings iſt dem Reichs⸗ kabinett genau ſo überraſchend gekommen wie J der geſamten Oeffentlichkeit. Nachdem der preußiſche Miniſterpräſident ein kalt acdompli geſchaffen, iſt man im Reichskabinett der Auffaſſung, daß zu dieſer rein innerpreußiſchen An⸗ gelegenheit Stellung zu nehmen keine Veranlaſſung vorliege, weder in poſitivem noch im negativen Sinne. Das Kanzlerorgan hat geſtern das Revire⸗ ment in Preußen als eine„politiſche Schutz⸗ maßnahme“ gekennzeichnet. Es ſpricht die be⸗ ſtimmte Erwartung aus,„daß damit nicht noch an⸗ derweitige Pläne verbunden ſeien.“ Es war nämlich dapon die Rede, daß eine Umſtellung im Kom⸗ mando der Berliner Schutzmannſchaften vorgeſehen und daß der Erſatz des gegenwärtigen Kommandeurs Heimannsberg, der dem Zen⸗ trum angehört, durch den ſozialdemokraeti⸗ ſchen Oberſten Hellriegel beabſichtigt ſei. Daher die Mahnung der„Germania“ an Herrn Severing, die„Objektivität“ zu wahren. Die Vorgänge in Preußen haben offenbar auch auf die Rede abgefärbt, die der Reichsinnenminiſter Dr. Wirth geſtern vormittag vor den Beamten gehalten hat. Dr. Wirth, der ſich eng an das Kon⸗ zept hielt, um, wie er bemerkte, Mißdeutungen vor⸗ zubeugen, iſt über das urſprüngliche Thema„Das deutſche Berufsbeamtentum im Volks⸗ ſtaat der Gegenwart“ ſehr erheblich hinaus⸗ gegangen und hat die Gelegenheit benutzt, um weit in die politiſchen Bezirke vorzuſtoßen. Er hat, ähnlich wie er das kurz nach den Wahlen in einer vielkriti⸗ ſierten Rundfunkrede tat, ſeine Ausführungen ſehr ſtark auf die weitere künftige Zuſammenarbeit mit der Sozial⸗ demokratie abgeſtellt. Es kann immerhin zweifelhaft ſein, ob er damit den Intentionen des Kanzlers in allen Stücken entſpro⸗ chen hat, nachdem die Sozialdemokraten wiederholt und ſehr nachdrücklich mit der Entziehung ihrer Un⸗ terſtützung gedroht haben für den Fall, daß die Reichs⸗ ſozialpolftiſchem Gebiet ſich nicht willfährig zeige. Da nach der Verfaſſüng der Kanzler die Richtlinien der Regierung beſtimmt, ſo würde es die Lage des Ka⸗ binetts nicht ehen erleichtern, wenn Herr Dr. Wirth nun auf innerpolitiſchem Gebiet die Rolle überneh⸗ men ſollte, die der Miniſter Treviranus eine Zeit lang ſehr zum Aerger der Kreiſe um Wirth in den außenpolitiſchen Bezirken ſich angemaßt hat. * Mittlerweile hat ſich im preußiſchen Landtag dem deutſchnationalen ein kommuniſtiſcher Mißtrau⸗ ensantrag gegen den neuen preußiſchen Innen⸗ miniſter beigeſellt. Da nach den Beſtimmungen der Verfaſſung ein Mißtrauensantrag binnen vierzehn Tagen erledigt werden muß, wird man ſofort nach Wiederaufnahme der Plenarberatungen im Landtag am 4. November mit einer großen politiſchen Aus⸗ ſprache zu rechnen haben. Tſchiankaiſchek iſt Chriſt geworden — Schanghai, 23. Okt. Der Vorſitzende der chine⸗ ſiſchen Nationalregierung, Marſchall Tſchiankaiſchek, iſt zum Chriſtentum übergetreten. Die Taufe wurde heute nachmittag vollzogen. —— Tonfilm oder Oper? Von Intendanten Paul Bekker, Wiesbaden Die nachſtehende Erörterung einer aktuellen Theaterſrage entnehmen wir dem ſoeben erſchie⸗ nenen Huch„Das Operntheater“, in dem der bekannte Muſitſchriftſteller in lebendiger Art u allen Kernfragen der Oper Stellung nimmt. Berlag von Quelle u. Meyer in Leipzig.) Die gegenwärtige Ueberzahl der deutſchen Opern⸗ theater iſt ein Leiden, das auch ohne offizielle Pro⸗ klamierung der Kriſe im Intereſſe des künſtleriſchen Geſundheitszuſtandes zu bekämpfen wäre. Dagegen liegt kein ernſthafter Grund vor, neuerdings den Tonfilm als eine Gefahr für die Oper oder gar als künftigen Opernerſatz zu betrachten. Anſcheinend be⸗ ſteht die Befürchtung, in Berlin werde unter preu⸗ ßiſchem Protektorat die ſtaatlich⸗preußiſche Filmoper für das Reich hergeſtellt und dann kiſtenweiſe ver⸗ packt in die Provinz verſchickt. Man fragt: was iſt überhaupt unter einer Tonfilmoper zu verſtehen? Etwa die Reproduktion einer richtigen Opernauf⸗ führung? Solche würde wohl der anſpruchloſeſte Hörer nicht öfter als einmal über ſich ergehen laſſen. Denkbar wäre dagegen die Schaffung einer neuen Kunſtgattung, die unter Einbeziehung aller Wir⸗ kungsmittel der Oper ein dieſer im einzelnen ähn⸗ liches, als Totalität von ihr völlig verſchiedenes Ge⸗ hilde darſtellt, Es wird lange dauern, bis ein der⸗ arliges Werk entſteht und ſich ſo repräsentiert, daß es als gelungen gelten darf. Iſt dies aber der Fall, ſo wird die Oper immer noch gerade ſo daſein wie vorher. Sie wird durch das neue Genre ihre Reize nicht verlieren, eher ſie in geſteigertem Maße zur Geltung bringen. Es zeigt ſich beim Erſcheinen jeder neuen Erfin⸗ dung das gleiche Bild, und der gewiß nicht uner⸗ fahrene Europäer benimmt ſich immer wieder eben⸗ ſo wie der afrikaniſche Wilde, der zum erſtenmal ein Schießgewehr ſieht: er empfindet einen Todesſchreck und glaubt, jetzt ſei alles aus. Mit der Zeit lernt er dann mit dem Zauberding umzugehen und findet, 5 daß es nicht ſo gefährlich iſt, wenn es nur richtig zu behandeln weiß. Die Tonfilm⸗Pfychoſe, die ſich ſeit einiger Zeit namentlich über Deutſchland verbreitet hat, gehört zu dieſen Erſcheinungen. Ein großer Teil der Theaterleiter ſtarrte wie gebannt auf dieſes furchtbare Geſpenſt. Die deutſche Muſikpreſſe aber war ſo hingeriſſen, daß ſie über dem Tonfilm⸗ Problem ſogar die Opernkriſe vergaß. Plötzlich aber fiel ihr ein, daß die beiden Dinge geradezu für⸗ einander geſchaffen und kontrapunktiſch mit unzäh⸗ ligen Umkehrungen und Gegenbewegungen zu ver⸗ wenden ſind. Der Kampf des lebendigen oder organiſchen gegen das mechaniſche Theater geht jetzt ſeit Jahrzehnten. Alles, was dafür und dawider zu ſagen wäre, iſt be⸗ reits unzählige Male geſagt worden. Kino, Radio und Tonfilm heißen die angeblichen Feinde. Am ge⸗ fährlichſten ſah die Lage vox etwa 20 Jahren aus, als das Kino anfing, ſich in großem Umfange aus⸗ zubreiten. Damals war das mechaniſche Theater überhaupt etwas Neues. Die Filmregie konnte das Theater in vielen bisher unerahnten Schauwirkun⸗ gen übertrumpfen. Zudem brachte das Kind gegen⸗ über der ausgemergelten Literatur des damaligen Schauſpiels endlich wieder greifbaren Stoff auf die Leinwand und erinnerte auch die in Spezialwir⸗ kungen verfangene Oper daran, wie man Theater zu ſpielen habe. Damals war die Lage wirklich beſorgniserregend. Dementſprechend gab es— ein Blick in die Zei⸗ tungen der damaligen Jahre erbringt den Beweis— genau ſo, wie heute die Kriſe, nur nannte man ſie nicht Opern⸗ ſondern Theaterkriſe. Die Zeitungen beſchloſſen anfangs, das Kind totzuſchweigen. Dann ſammelten ſie Aeußerungen führender Männer über die Minderwertigkeit zes Kinos. Als daraufhin der Kinobeſuch immer noch beſſer wurde, beſchloſſen ſie endlich, das einzig Vernünftige zu tun: nämlich ſelbſt hineinzugehen und den Film als eine Erſcheinung des öffentlichen Lebens zu behandeln. 8 Seitdem wohnen Theater und Kino friedlich nebeneinander. Das Kino, an die ungleich breiter regierung ihren nicht eben beſcheidenen Wünſchen auf weite Strecken vernichtet. .———-—„— Vößſkandal und kein Ende Drahtbericht unſeres Berliner Bürog Berlin, 24. Oktober, In der Berliner Stadtverordnetenverſammlung wurde geſtern endlich die im Grunde zweckloſe Auz⸗ ſprache über den Fall Böß beendet. Dabei ergaben ſich zwiſchen den Fraktionen wieder heftige Aus, einanderſetzungen, in die auch Mitglieder des Magiſtrats eingriffen. In der Abſtimmung über die Anträge zum Penſionierungsgeſuch des Ober⸗ bürgermeiſters Böß wurde nach Ablehnung aller au⸗ deren ein deutſchnationaler Antrag, der eine neue Magiſtratsvorlage über die Penſionierung an die Stadtverordneten verlangt und das Verhalten des Magiſtrats mißbilligt, mit 101 Stimmen der Deutſchnationalen, National⸗ ſozialiſten, der Wirtſchaftspartei, des chriſtlichen Volksdienſtes und der Kommuniſten gegen 95 Stim⸗ men angenommen. f Da die oberſte Inſtanz ihr Urteil geſprochen hat, gegen das es eine Berufung nicht gibt, hat dieſer Beſchluß nur eine rein demonſtratiy Bedeutung. Bedauerlich iſt jedoch, daß die Neu⸗ wahl eines Oberbürgermeiſters auf die Art immer weiter hinausgeſchleppt wird. Vermutlich wird nichts anderes übrig bleiben, als daß die übergeordneten Stellen eingreifen, um der oberbürgermeiſterloſen Zeit ein Ende zu machen. Letzte Meldungen Major Franko verurteilt — Paris, 24. Okt. Havas berichtet aus Madrid, daß Fliegermajor Franko, der ſeit mehreren Tagen im Militärgefängnis ſaß, geſtern vom Mili⸗ tärgericht wegen Verſtoßes gegen eine Vorſchrift, die Militärperſonen die Einmiſchung in die Politik durch Veröffentlichung von Zeitungsartikeln ver⸗ bietet, zu zwei Monaten Haft verurteilt wor⸗ den iſt.. Die Entführer Stahlbergs geſtändig — Helſingfors, 23. Okt. Generalſtabschef Wal⸗ lenius und Oberſtleutnant Kuuſſaari, die, wie gemeldet, auf Grund der Verhöre der Kriminal⸗ polizei verhaftet worden ſind, haben die Mitſchuld an den Vorbereitungen zur Entführung des früheren Staatspräſidenten Stahlberg eingeſtanden. Walle⸗ nius iſt auf Vorſchlag des Armeebefehlshabers vor⸗ läufig ſeines Dienſtes enthoben worden. Ueberſchwemmungskataſtrophe in Mexiko 25 Tote — Mexiko, 23. Okt. Infolge der heftigen Regen⸗ güſſe, die in der erſten Hälfte dieſer Woche im Terxi⸗ torium Nayarit niedergingen, ſind die Flüſſe dort über die Ufer getreten. Das Hochwaſſer über⸗ ſchwemmte die Stadt Tuxpan, in der 25 Perſonen ertrunken ſind und die Städte Bayona, San Felipe und Cerrobola. Mehrere tauſend Stück Vieh ſind in den Fluten ertrunken. Deulſche Vollsparte Am Sonntag, 28. Oktober, nachm. 3 Uhr 30 und abends 8 Uhr findet in Friedrichsfeld im Reſt.„Main⸗Neckarbahn“ eine Kundgebung verbun⸗ den mit Eingemeindungsfeier, veranſtaltet vom Hindenburgbund Groß⸗Mannheim und dem Be⸗ zirksverein Friedrichsfeld, ſtatt. Die Veranſtaltun⸗ gen werben von muſikaliſchen und künſtleriſchen Darbietungen umrahmt. Am Sonntag, 26. Oktober, abends 8 Uhr, veran⸗ ſtaltet der Ortsverein Mannheim in Secken heim „Gaſthaus zum Löwen“ zu Ehren des neueingemein⸗ deten dortigen Bezirksvereins einen Familienabend mit muſikaliſchen und künſtleriſchen Darbietungen. Wir bitten unſere Mitglieder, ſich an dieſer Feier recht zahlreich beteiligen zu wollen. 470) Der Vorſtand. gelagerte Schicht gerichtet, bildet dem Theater min⸗ deſtens in der gleichen Anzahl Beſucher heran, wie es ſie ihm entzieht, denn der größte Teil des Kino⸗ publikums würde, wenn ſich ihm dieſes Vergnügen nicht böte, das Theater doch nicht beſuchen. Aehnlich, wie vor 20 Jahren dem Kino, erging es vor etwa 10 Jahren dem Radio, das durch ſeine Uebertra⸗ gungen, den geringen Preis und die Bequemlichkeit der Aufnahme beſonders gefährlich ſchien. Nun kommt die neue Bedrohung durch den Tonfilm. Iſt es wirklich eine ſolche für das Theater und hat das Theater ernſtlich Urſache, ſich zu bekümmern? Keineswegs. Hätte der Tonfilm Ausſicht, die Oper zu gefährden oder gar zu verdrängen, ſo dürfte man nur ſagen: nun wohlan. Dann gilt das Recht des Stärkeren, das ſtärker nur dann ſein kann, wenn es wirklich das Beſſere iſt, Wie bei den Bemühungen der Rettungsregiſſeure wäre fragen: warum retten? Hat ſich die Oper ausgeſpielt, dann fort mit ihr. Hiſtoriſche Sentiments ſind zwecklos und unange⸗ Hracht. f Dieſer Fall wird indeſſen nie eintreten, ſelbſt wenn heute noch unerahnbare Erfindungen gemacht werden. Das mechaniſche Theater— Kino, Radio, Tonfilm— iſt ein Erſcheinungskomplex, der nur als ſolcher bewertet werden kann. Ob ſich der Film nur ſichthar, ob er ſich hör⸗ und ſichtbar auswirkt, iſt kein Unterſchied der Art. Es bleibe dahingeſtellt, ob die hör⸗ und ſichtbare Filmdarſtellung wirklich die er⸗ warteten großartigen Entwicklungs möglichkeiten in ſich trägt. Angenommen aber, es ſei der Fall, ſo kann der Tonfilm auch dann das elementare Wirkungs⸗ geſetz des mechaniſchen Theaters nicht überſpringen. Der Tonfilm kann alſo vielleicht hier und da als Notbehelf für ein nicht vorhandenes Theater dienen. Er wird in einzelnen Fällen ſogar Verbindungs⸗ möglichkeiten von viſuellen und akuſtiſchen Wirkungen zeigen, die in der Oper nicht denkbar ſind. In ſeinen letzten Ergebniſſen wird er geradeſo, wie der ſtumme Film und das Radio ein Werbemittel für die leben⸗ dige Oper ſein. Er wird der breiteſten Maſſe, die heute von den Bühnen noch gar nicht erfaßt werden kann, den Sinn für das Spiel der Oper überhaupt erſt erwecken. Er wird das Verlangen erregen, das mechaniſch Reproduzierte nun einmal als organiſche Produktion kennen zu lernen, das Spiel der Schatten in das Spiel der Leiber übertragen zu ſehen und das in Wirklichkeit klingen zu hören, was dem Menſchen als eigentümlichſtes, in ſeiner Naturſchönheit ewig unzerſtörbares Geſchenk gegeben wurde; die lebendige Stimme. Nationaltheater Mannheim. Die auf Sams⸗ tag, den 25. Oktober angeſetzte Deutſche Erſtauſ⸗ führung„Aus einem Totenhaus“ von Leos Janacek muß verſchoben werden. Statt deſſen wird an dieſem Tage„Der Roſenka valle“ von Richard Strauß gegeben. Anfang 19,30 Uhr. Die Mitglieder des Philharmoniſchen Vereins werden im zweiten Vereinskonzert, Diens⸗ tag, den 28. Oktober, zwei gern geſehene Gäſte, Herrn Profeſſor Bruno Walter und Frau Elly Ney, wieder begrüßen können. Profeſſor Brund Walter wird u. a. als Novität eine Sinfonie von Schoſtakowitſch dirigieren. Frau Elly Ney, die ſett mehreren Jahren größte Erfolge in allen Groß⸗ ſtädten Amerikas und Europas erntet, wird Brahms herrliches B⸗Dur⸗Konzert vortragen. O Doſtojewſky⸗Dramatiſierungen. Dem Beiſpiel der Berliner Schauſpieler Heinrich George und Wladimir Sokoloff folgend— ſie haben kürzlich Doſtojewſkys„Idiot“ dramatiſiert— beſchäftigt ſich die Schauſpielerin Gertrud Eyſolt zuſammen mit Willy Buſchoff mit der Dramatiſierung eines weiteren Romans. Wenn man bedenkt, daß „Raskolnikoff“ und„Die Brüder Karamaſoff“ be⸗ reits zu Bühnenſtücken umgearbeitet worden ſind, daß ferner Doſtojewſkys Romane„Aus einem Toten! haus“ und„Onkelchens Traum“ von den Prager Komponiſten Leos Janacek und Kraſa zu Opern⸗ lihretti umgemodelt worden ſind, ſo muß man age, daß Doſtojewſky der faszinierten Nachwelt noch ble“ Arbeit ungetan gelaſſen hat. % t AW nnr. e.„ Die Ernte iſt auf 220 2 — 1 ee oa e 1 FF 8 üroßg ober. imlung e Aus⸗ rgaben Aus⸗ glieder g über Ober⸗ ler au⸗ e neue an die t, tional⸗ ſtlichen Stim⸗ en hat, bt, hat ative je Neu⸗ immer nichts roͤneten f erloſen d rid, e hreren Mili⸗ ift, die Politik n ver⸗ t wor⸗ eee eee lei 3—— 0 und d im erbun⸗ tſtaltet m Be⸗ altun⸗ riſchen 5 heim emein⸗ ungen. Feier and. — rhaupt n, das aniſche chatten d das nſchen ewig endige Sa ms⸗ tauf⸗ 1 Leos 3 deſſen ier Uhr. ereins Diens⸗ Gäſte, Frau ofeſſor nfonie ey, dle Groß⸗ rahms eiſpiel und irzlich gt ſich mmen terung t, daß “ be⸗ veran⸗ 1 ſind, Toten! Frager pern ſagen, 9 viel Freitag, 24. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 493 Ruheſtörungen Die Polizei zerſtreut mehrere Anſammlungen 0 19 Feſtnahmen Nach einer Verfügung des Innenminiſteriums ſind, wie mitgeteilt, infolge der füngſten Vorfälle in Karlsruhe und Durlach Umzüge und Anſammlungen in ganz Baden verboten, eine Maßnahme, die von allen Ordnungsliebenden mit Genugtuung begrüßt worden iſt. Geſtern abend iſt von kommuniſtiſcher Seite verſucht worden, ſich über das Umzugs ⸗ verbot hinwegzuſetzen. Es waren in der Hauptſache junge Leute, die ſich von halb 6 Uhr ab am Marktplatz und auf dem Platz vor der U 2⸗ Schule verſammelten, um in geſchloſſenem Zuge zu demonſtrieren. Ein dritter Zug kam um halb 7 Uhr vom Meßplatz her bis in die Gegend von S und Pz, wo er von der Polizei mit dem Gummiknüppel zerſprengt wurde. Ein Teil der Demonſtran⸗ ten flüchtete in das Kaufhaus Rothſchild, das noch nicht geſchloſſen hatte. Da die Polizei auf dem Fuße folgte, iſt kein Unheil angerichtet worden. Nur einige Verkaufstiſche wurden umgeworfen. Da das ſtarke Polizeiaufgebot, das mit großer Schnelligkeit eingeſetzt wurde, ſehr energiſch vorging, konnten die Umzüge, die ſich in der Innenſtadt bildeten, auf⸗ gehalten und zerſtreut werden, ehe ſte ſich voll ent⸗ wickelt hatten. Um halb 9 Uhr herrſchte wieder völlige Ruhe. Man ſah um dieſe Zeit in der Breiteſtraße, in der ein ſehr reger Verkehr herrſchte, noch kleinere Gruppen herumſtehen. Die Polizei ſah ſich ge⸗ zwungen, 19 Perſonen feſtzunehmen, die nach ihrer Vernehmung wieder freigelaſſen wurden. Es iſt den Erwerbsloſen, die zu den Umzügen aufgereizt wur⸗ den, dringend zu raten, ſich nicht durch linksradikale Elemente zu Unbeſonnenheiten verleiten zu lafſfen. Das Umzugsverbot iſt zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung auch hier dringend notwendig. Im übrigen ſollten die Erwerbsloſen doch nun end⸗ lich wiſſen, daß ſie durch Demonſtrationen keine Verbeſſerung ihrer Lage erzielen. Die Stadtverwal⸗ tung kommt ihren Wünſchen entgegen, ſoweit es die finanziellen Verhältniſſe geſtatten. Mit unerfüll⸗ baren Forderungen wird nur den Linksradikalen in die Hände gearbeitet. Wie es bei derartigen Vorfällen immer der Fall iſt: übertriebene Gerüchte durcheilten die * Stadt. Man erzählte u.., daß in der Neckarſtadt mehrere Läden geplündert worden ſeien. Das iſt nicht der Fall. Zu derartigen Ausſchreitun⸗ gen iſt es erfreulicherweiſe nicht gekommen. Veranlaßt wurden die Unruhen durch den„Er⸗ werbsloſen⸗Ausſchuß Mannheim“, der in der geſt⸗ rigen Nummer der„Arbeiter⸗Zeitung“ folgende „Kundgebung“ veröffentlichte: „Heute Donnerstag nachmittag findet eine Maſſen⸗Kundgebung der Mannheimer Erwerbs⸗ loſen ſtatt, an der alle Arbeiter und Angeſtellten teilnehmen. Urſprünglich war die Kundgebung auf dem Marktplatz vorgeſehen. Der badiſche Innen⸗ miniſter hat ſeit geſtern alle Kundgebungen unter 1 55 Himmel verboten. Damit hat er zum Aus⸗ dkuck gebracht, daß die badiſche ſozialdemokratiſch⸗ zentrümliche Regierung gewillt iſt, die Hunger⸗ demonſtrationen der Arbeiterſchaft mit Polizei⸗ gewalt niederzuſchlagen. Der Erwerbsloſen⸗Ausſchuß iſt geſtern in Ver⸗ handlungen mit der Stadtverwaltung eingetreten, um für die Kundgebung den Rathausſaal zu be⸗ kommen. Die Verhandlungen haben ſich zerſchla⸗ gen. Wir ſind daher genötigt, an dem urſprüng⸗ lichen Plan feſtzuhalten. Jedoch gehen die Ver⸗ handlungen mit der Stadtverwaltung weiter.“ Nach dieſer„Kundgebung“ hat ſich der Erwerbs⸗ loſen⸗Ausſchuß bewußt über das miniſterielle Ver⸗ bot von Kundgebungen unter freiem Himmel hin⸗ weggeſetzt. Er wird infolgedeſſen auch für die geſt⸗ rigen Vorkommniſſe einzuſtehen haben. * * Die Unfall⸗ und Verſicherungsrenten für Monat November werden am Samstag, 1. November(Aller⸗ heiligen) in der üblichen Weiſe ausgezahlt. * Die Bauarbeiten für das Kreisaltersheim in Schriesheim ſind ſoweit fortgeſchritten, daß das Heim his Mitte November unter Dach gebracht und im Sommer 1931 dem Betrieb übergeben werden kann. Die Verpflegungskoſten einſchließlich der Koſten für Wäſchereinigung werden ſich auf etwa 3 Mark je Kopf und Tag ſtellen. An badiſchen Großiſtädten vorbei! Die Durchfahrt großer Schnellzüge- Freiburg, Schwarzwaloͤbahn ganz, Mannheim/ Heidelberg teilweiſe ausgelaſſen Mit der Durchfahrung Offen burgs und der damit verbundenen Anſchlußausſchaltung der Schwarzwaldbahn und der ganzen Bodenſeezufahrt und des Schaffhauſener Zweiges durch den Rhein⸗ gold fingen die Durchfahrungen erheblicher badi⸗ ſcher Verkehrspunkte durch große internationale Schnellzüge an. Die Bemühungen, dieſe als emp⸗ findlich betrachtete Lücke zu ſchließen, ſind nachträg⸗ lich leider ohne Erfolg geblieben. Die Fortſetzung dieſer Linie ergab ſich weiterhin durch die Beſchleu⸗ nigung und Späterlegung des Nachtſchnell⸗ zuges Baſel— Holland D 307, der ebenfalls den Halt in Offen burg verlor. Der dafür als Erſatz gebotene lerſt D 305, dann Eilzug 305), der in gemächlichem Tempo unter Bedienung einer Reihe von Mittelſtädten gen Karlsruhe fährt und dort mit einem Stillager von faſt dreiviertel Stun⸗ den den Uebergang auf D 307 vermittelt, damit die ganzen Verbindungen von Mittelbaden ins badiſche Unterland mäßig bedient, wird noch heute nicht recht für voll genommen und iſt als Fortſetzung des von Chur über Konſtanz— Schwarzwald kommenden Flü⸗ gelſchnellzuges ſamt dieſem reformbedürftig. Of⸗ fenburg und der Schwarzwald erfuhren weiter die Auflaſſung des Haltes des FD 5 Ba⸗ ſel- Berlin, der in Stationsabſtand vor dem Rheingold läuft. Der Uebergang wird durch D 168 mit 30 bezw. 40 Minuten Stillager in Karlsruhe loder Baden⸗Weſt) vermittelt, während in umgekehr⸗ ter Richtung Gegenzug FD 6 Berlin.—Baſel in Of⸗ fenburg anhält. Die Kette dieſer Erſcheinungen wird in dieſem Win⸗ ter in erhöhtem Maße fortgeführt, wenn der Ri⸗ viera⸗Expreß als L 19/L 20 am Januaranfang ins Leben tritt. Daß dieſes Zugspaar Offenburg nicht bedient, erſcheint nach dem Vorangegangenen als ſelbſtverſtändlich, aber die Auswirkung der A b⸗ fahrung badiſcher Großſtädte und be⸗ deutender Fremdenzentren reicht viel weiter. Denn trotz aller gegenteiligen Bemühun⸗ gen iſt es nicht gelungen, zu verhüten, daß dieſes Ex⸗ preßzugspaar an einer Stadt wie Freiburg in beiden Richtungen ohne Halt vorbei⸗ fährt. Darüber hinaus wird aber auch das ba⸗ diſche Unterland in der Richtung Süd⸗Nord durchaus abgefahren, indem ſowohl Mannheim als auch Heidelberg für jegliche direkte Verbindung und Berührung aus⸗ fallen, denn Zug L 19 wird von Karlsruhe direkt über Schwetzingen—Friedrichsfeld⸗Nord nach Darmſtadt, alſo genau hälftig zwiſchen Mannheim und Heidel⸗ berg hindurch, geleitet. Umgekehrt wird Mannheim von L 20 über die Riedbahn berührt, von wo nach Aufnahme des Amſterdamer Flügelzugs L 220 die Reiſe über Schwetzingen nach Süden geht. In der Richtung nach Norden wird die Teilung beider Züge in Darmſtadt vorgenommen, das dadurch trotz ſeiner reinen verkehrsgeographiſchen Vorortlage zu Frank⸗ furt dieſen wertvollen Halt bekommt. Infolge dieſer Fahrplangeſtaltung ſind die er⸗ wähnten Orte genötigt, ſich auf die Benützung von Zufahrten irgendwelcher Art zu verlegen. Das kann mit den nächſtpaſſenden Zügen ſein, es kann aber ebenſo, zum Nachteil der Bahn, zur Vermei⸗ dung unnützer Aufenthalte auch das Auto ſein, das doch der Bahn ein Dorn im Auge iſt. Für Freiburg muß in der Südrichtung z. B. die Vor⸗ fahrt mit D 86(ab 22.20 nach Baſel) ausgeführt werden, um dort mit einem Nachtſtillager von über anderthalb Stunden auf den Rivieraexpreß überzugehen. Wer von Norden nach Freiburg mit L 20 will, muß in Karlsruhe auf den allerdings günſtiger anſchließenden Späteilzug 100 übergehen und kommt.42 nach Freiburg. Wer von Süden nach Freiburg mit I. 19 will, muß zu nachtſchlafender Zeit in Baſel 441 aus dem Luxuszug und darf mit einer Stunde Wartezeit zu dieſer ungünſtigen Lage.35 auf einen Perſonenzug, der ſchon nach zwei Stun⸗ den.36 in Freiburg iſt, oder er wartet bis.15 auf den erſten Schnellzug D 85, der.11 in Frei⸗ burg ankommt. Beides iſt gleich ungünſtig und geradezu abſchreckend. Wer von Freiburg nord⸗ wärts mit dem Rivierazug reiſen möchte, muß mit D 41 bereits.02 ab Freiburg bis Karlsruhe vorfahren, kann dort mitten in der Nacht (an.24, ab.25) wechſeln, falls er auf den Kölner Rivierazweig will, während er, wenn er auf den Berliner Zweig will, bis Frankfurt im D 41 bleiben kann, da dieſer über Ludwigshafen Worms und nicht über die Bergſtraße geleitet wird. Man ſieht, es muß einer ſchon ziemlich gewiegt ſein, um hier nicht verkehrt zu fahren. Mannheim muß, um nordwärts auf den Ri⸗ vieraexpreß zu gelangen, mit dem Morgeneilzug E 195/ E 95(Mannheim ab.29) vorfahren und kann den Uebergang in Darmſtadt oder vernünftiger in Frankfurt vollziehen(an.12, Rivierazug an.20). Für Heidelberg gilt das gleiche ſinngemäß mit der Vorfahrt in E 95(Heidelberg ab.31). In der Richtung aus Norden muß der nach Heidel⸗ berg Reiſende in Mannheim wechſeln, wo bei der Ankunft 20.59 ein gewöhnlicher Perſonenzug (ab 21.17, Heidelberg an 21.43) zur Verfügung ſteht. Der Schnellzug D 113 geht mit 20.54 leider 5 Minuten vor Eintreffen des Rivieraexpreß ab. Wer aus Hei⸗ delberg ſüdwärts auf den Rivierazug will, muß als Zufahrt den beſchleunigten Zug 20.44 benützen(Mannheim an 21.05), ab 21.12). Wer von Süden nach Mannheim will, muß in Karls⸗ ruhe.20 wechſeln und hat ab dort einen beſchleunig⸗ ten Perſonenzug(Karlsruhe ab.43, in Mannheim .45), Wer von Süden nach Heidelberg will, kann über Mannheim dieſen gleichen Zug nehmen und hat in Schwetzingen Triebwagenanſchluß(Heidel⸗ berg an.54), mithin nach zweimaligem Umſteigen. Er kann aber auch in Karlsruhe warten von.20—.56, wo er mit einem Eilzug Heidelberg.50 erreicht. Man ſieht, eine Reiſe mit dem Rivieraexpreß von oder nach Süden, von oder nach Norden kann unter Umſtänden eine recht komplizierte fahrplantechniſche Sache ſein, wenn man wichtige badiſche Zentren in ſeinem Reiſeplan hat. Jedenfalls aber vor allem eine unbequeme Sache, die nicht zum Be⸗ ſuch der betroffenen Plätze ermuntert, denn die Erfahrung lehrt, daß Unbequemlichkeit oder viel Umſteigen ein abſchreckendes Moment bedeutet. Man könnte ſich die Bedienung badiſcher Intereſſen wohl ein klein wenig anders denken, ohne daß der Fahrplan des Rivieraexpreß, der an ſich nicht einfach iſt, oder anderer erwähnter Züge aus den Fugen geht, vor allem im Vergleich mit dem vor den Toren Frankfurts liegenden Darmſtadt, dem die badiſchen Belange mindeſtens gleichzuſtellen ſind, wo aber alle Züge, von den genannten auch FD 5, halten, obwohl für Darmſtadt ein viel engmaſchigeres Fahrplannetz zur Verfügung ſteht, als etwa für Freiburg. Karl Hermann. ———— Ceelraneerprüfungen Die Prüfungen für Schulfremde(Ex⸗ traneer) an den Höheren Schulen im Jahr 1931 werden gleichzeitig mit den ordentlichen Reifeprü⸗ fungen der Vollanſtalten zwiſchen Weihnachten und Oſtern abgehalten. Geſuche um Zulaſſung zu die⸗ ſen Prüfungen ſind mit den erforderlichen Nach⸗ weiſen im Laufe des Monats Dezember einzureichen. Geſuche, die erſt nach Ablauf dieſer Friſt einlaufen, oder durch nachträgliche Vorlage einzelner Nachweiſe ergänzt werden, werden nicht berückſichtigt. Zu den Prüfungen für Schulfremde werden nur ſolche Privatſchüler zugelaſſen, die durch die Staats⸗ angehörigkeit oder den jeweiligen Wohnſitz ihrer Eltern oder deren geſetzlichen Stellvertreter auf Ba⸗ den angewieſen ſind. Die Zeugniſſe über den ge⸗ noſſenen Vorbereitungsunterricht müſſen für die ſprachlichen Fächer genaue Angaben enthalten über den Umfang der Lektüre. Bei den naturwiſſenſchaft⸗ lichen Fächern müſſen die Beſcheinigungen erkennen laſſen, daß hier der Vorbereitungsunterricht ein experimenteller Unterricht war und unter Benützung naturwiſſenſchaftlicher Sammlungen erteilt wurde. Für alle Fächer ſind die Lehrbücher anzugeben, die bei der Vorbereitung auf die Prüfung benützt wer⸗ den. Die Leiter und alle Lehrer der Höheren Schu⸗ len werden bei etwaigen Anfragen über obige Prü⸗ fungen die erforderliche Auskunft erteilen. And dennoch Abbau der Gehälter? Wer einmal, ſo wird uns aus weiblichen Ange ſtelltenkreiſen geſchrieben, einen tieferen Blick getan hat in die wirtſchaftlichen Verhältniſſe der weib⸗ lichen Angeſtellten in Handel und Büro, wird ſich des Eindrucks nicht erwehren können, daß ein Abbau ihrer Gehälter die Verelendung nach ſich zieht. Muß ſchon der flüchtige Beobachter bekennen, daß die gezahlten Tarifgehälter in den allermeiſten Fällen nur das Exiſtenzminimum darſtellen, ſo ge⸗ winnt das Bild an Düſterkeit, ſobald einmal geprüft wird, was nach Berückſichtigung ſämtlicher Abgaben vom Gehalt noch übrig bleibt. Im Vordergrund die⸗ ſer Abgaben ſteht noch immer der Abſchlag vom Tarifgehalt bei weiblichen Angeſtellten, ebenſo un⸗ gerechter wie veralteter Anſchauung entſpringend, dann folgen Lohnſteuer, Ledigen⸗Steuer, Abgaben an Sozialverſicherungen, wie Krankenkaſſe, Angeſtellten⸗ verſicherung, Arbeitsloſenverſicherung uſw., die alles in allem einen bedeutenden Teil des Gehalts aus⸗ machen, ſodaß von einem Durchſchnittseinkommen von 1 150.— nur/ 130.45 und von einem Gehalt von/ 180.— nur/ 155.15 übrig bleiben. Hinzu kommt noch die Unterſtützungspflicht gegenüber notleidenden Angehörigen, Eltern und Geſchwiſtern, deren Vermögen und Erſparniſſe durch die Inflation aufgeſogen wurden. Das Leben zeigt, daß es viel⸗ mehr die unverheirateten Töchter ſind, die für die alten Eltern ſorgen, während die Söhne, ſobald ſie in der Lage dazu ſind, eine eigene Familie gründen. Dieſe Unterſtützungspflicht läßt die meiſten berufs⸗ tätigen Frauen nicht zum Aufatmen kommen. Sei es, daß ſie, in häuslicher Gemeinſchaft lebend, faſt den ganzen Verdienſt zur Verfügung ſtellen oder aber, möbliert wohnend, monatliche Summen von 10 bis 20 v. H. ihres Gehaltes hergeben. Nach Er⸗ hebungen der Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Frauen⸗ berufsverbände 1928/29, bearbeitet von Dr. Frieda Glaß und Dr. Dorothea Kiſche, muß jede zweite Angeſtellte im Alter von über 30 Jahren als Unterſtützende bezeich⸗ net werden, wobei im Falle der Hausgemeinſchaft der Beginn der Unterſtützung feſtgeſetzt wurde bei einer monatlichen Abgabe von über/ 100.—. Hter⸗ aus zeigt ſich, wie irrig die Auffaſſung weiter Kreiſe iſt, daß die weibliche Angeſtellte durch Hausgemein⸗ ſchaft mit den nächſten Verwandten erleichterte Lebensverhältniſſe genieße und wie ungerecht und kaum zu verantworten die Stellung der Wirtſchaft iſt, die dieſe Wohnform angibt als einen Grund zur geringeren Entlohnung der Frauenarbeit. 25 Reichsverband induſtrieller Bauunternehmungen Der Reichsverband induſtrieller Bau⸗ unternehmungen E.., Gruppe Baden und Pfalz, hielt am vergangenen Samstag in der Harmonie ſeine 10. ordentliche Gruppen⸗ verſammlung ab, die ſehr gut beſucht war. Nach Erſtattung des Tätigkeitsberichtes und der Rechnungslegung wurde dem Vorſtand und der Ge⸗ ſchäftsführung einſtimmig Entlaſtung erteilt. Die anſchließend vorgenommenen Wahlen brachten in der Zuſammenſetzung des Vorſtandes, der Beiſitzer und der Ausſchüſſe keine weſentlichen Aenderungen. Wiedergewählt wurde u. a. zum Vorſitzenden Dir. Dr. ing. Bernh. Bilfinger i. Fa. Grün u. Bil⸗ finger AG. Mannheim, zum 1. und 2. ſtellvertreten⸗ den Vorſitzenden die Dipl. ing. Peucker, i. Fa. Philipp Holzmann AG. Mannheim, und Dipl. ing. Friedrich Hoffmann, i. Ja. Joſef Hoffmann u. Söhne AG. Ludwigshafen a. Rh.⸗Mannheim. Einen breiten Raum nahmen die von Syndikus Eyer ge⸗ haltenen Referate und die ſich daran anſchließende Ausſprache über die wirtſchaftliche Notlage der Bau⸗ induſtrie in ihrer beſonderen Auswirkung auf die Lohn⸗, Gehalts⸗ und Sozialpolitik ein. Auch das Problem„Arbeitsloſigkeit und Arbeitszeit im Bau⸗ gewerbe“ fand ausführliche Behandlung. Familienchronik * 60. Geburtstag. Am heutigen Freitag feiern die Freunde und Kollegen des Kapellmeiſters Robert Kohlmann ſeinen 60. Geburtstag. Herr Robert Kohlmann iſt ſeit 1890 in Mannheim tätig und in den Muſikkreiſen ſehr beliebt, beſonders als Förderer der Bandonion⸗Kapellen in Mannheim. Als 10jähriger Junge ſpielte er ſchon Violine. L mit miſqd-sdſsser Vfschung mit modernisjertęr packung mit Sporr-Lehrbildern und * 5 2. Seite/ Nummer 403 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 24. Oktober. 1930 Film⸗Runoſchau Capitol und Palaſt:„Bockbierfeſt“ Fazit der gegenwärtig in den Mannheimer Tonfilm⸗ theater laufenden Filme: Die leichte Muſe triumphiert; die Göttin der ernſten Filmkunſt verhüllt ihr Haupt. In allen Schattierungen ſind dieſe heiteren Stücke zu ſehen, nachdem jetzt das„Bockbierfeſt“ aufgetaucht iſt, ein richtiger Klamauk, bei dem Gambrinus Pate geſtanden hat. Der Regiſſeur Carl Boeſe hat ebenſo wie die Autoren Raff und Urgiß, ſich nur von dem Gedanken leiten laſſen, die bei Bockbierfeſten übliche Stimmung zu erzielen und die Zuſchauer vor Gelächter keinen Augenblick zur Be⸗ ſinnung kommen zu laſſen. Auch gelingt es wirklich, im Rahmen des Milieus eine ſicher gefügte Handlung dar⸗ zubieten. Die Antialkoholiker kommen in dieſem Film ſchlecht weg. Unbedingt notwendig wäre dies nicht geweſen, denn im allgemeinen iſt ein Abſtinent noch lange kein Trot⸗ tel, der nur auf ein Bockbierfeſt wartet, um ſeinen Ideen untreu zu werden. Auch ſonſt wäre noch manches kritiſche zu ſagen, aber der Titel entſchuldigt ſchon vieles, denn er verſpricht nichts anderes, als der Film wirklich hält. Trotz⸗ dem es ſehr derb zugeht, ſind Verſtöße gegen den guten Geſchmack kaum feſtzuſtellen. Ueber die Handlung etwas zu ſagen, iſt unnötig, wenn man einen Blick auf das Perſonenverzeichnis wirft: Bierbrauer, Hopfenhändler, Abſtinenzler, Väter, die gegenwärtig ſtraucheln und früher geſtrauchelt ſind und inſolgedeſſen durch ihre legitimen und unehelichen Pro⸗ dukte in die Klemme geraten. Dieſe Geſtalten werden in bewährte Schwankſituationen verwickelt und durchein⸗ andergequirlt. Ein Enſemble bewährter Komiker attakiert das Zwerchfell der Zuſchauer und dieſe hervorragende Beſetzung trägt ſehr viel zu dem Erfolg des Filmes bei. Zu nennen ſind Ludwig Stöſſel, der mit Marga⸗ rete Kupfer ein Eheleben führt, dem die Tochter Margot Walter entſproſſen iſt. Die frühere Geliebte Ida Wüſt bemüht das lebende Andenken Trude Brionne unter die Haube zu bringen. Für dieſe bei⸗ den Töchter ſind Hans A. v. Schlettow und Jack Mylong⸗Münz die gegebenen Männer. Die Muſik von Anton Profes hat Schmiß und iſt ganz dem Charakter des Films angepaßt. Der Verſuch, durch ein ſchmalziges Lied aus der Jugendzeit die Bier⸗ ſeligkeit eines Bockbierfeſtes wiederzugeben, iſt nicht ganz geglückt. Die Texte der Lieder ſpotten überhaupt jeder Beſchreibung und ſind in Banalität kaum mehr zu unter⸗ bieten. Kommunale Chronik Von wem wird die Bürgerſteuer erhoben? Die Bürgerſteuer begegnet noch manchen Unklar⸗ heiten. Es ſei wiederholt darauf verwieſen— ſo äußert ſich die Bayeriſche Kommunal⸗Korreſpondenz — daß dieſe Steuer nicht ohne Rückſicht auf die Ein⸗ kommenſteuerpflicht von allen in der Gemeinde woh⸗ nenden natürlichen Perſonen, die über 20 Jahre alt ſind, erhoben wird. Ausgenommen von der Steuer⸗ pflicht ſind lediglich die nach 8 4, Abſatz 2, befreiten Perſonenkreiſe, wobei zu bemerken iſt, daß Perſonen, die Arbeitsloſenverſicherung erhalten, deshalb nicht befreit ſind, weil Bedürftigkeit nicht Vorausſetzung der Arbeitsloſen⸗Verſicherungsbezüge iſt. Die Steuer⸗ pflicht iſt daher auch gegeben für ſolche Perſonen, die im Haushalt Verwandter auf⸗ oder abſteigender Linie leben. Kataſtrophale Auswirkungen der Wohl⸗ fahrtspflege M. Plankſtadt, 22. Okt. Die finanzielle Lage der hieſigen Gemeinde iſt durch die Arbeitsloſenfürſorge und die Finanzen aufs ſchärfſte angeſpannt. Die Gemeinde erhält von keiner Seite irgendwelche Zu⸗ ſchüſſe, die die hohen ſozialen Laſten mildern wür⸗ den. Dadurch iſt ſie in ihrer Finanzgebarung aufs ſchwerſte gehemmt und muß nunmehr nach Mitteln und Wegen ſuchen, um ſich gerade noch über Waſſer halten zu können. Wie erſchreckend hoch die gewal⸗ tigen Ausgaben für die Erwerbsloſenfürſorge für die hieſigen Verhältniſſe ſind, ſagt allein ſchon die Zahl der verausgabten Gelder für die Wohlfahrts⸗ pflege in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1930 in Höhe von Mk. 40 128.90. Es dürfte wohl jetzt auch der Zeitpunkt gekommen ſein, wo die Gemeinde über die Einführung der Bier⸗ und Getränkeſteuer nicht mehr hinwegkommt. Der Bürgeraus ſchuß Todtnau nahm den Voranſchlag für das Jahr 1990/1 ohne größere De⸗ batte mit 38 gegen 10 Stimmen an. Dies iſt um ſo er⸗ freulicher, als im Vorjahr der Voranſchlag für 1929/0 mehrfach abgelehnt wurde, ſo daß er ſchließlich vom Be⸗ zirksrat feſtgeſetzt werden mußte. Bürgerausſchuß Schwetzingen Schwetzingen, 24. Okt. Der Bürgerausſchuß wurde in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung letztmals auf geſtern abend ein⸗ berufen, um zwei Verhandlungsgegenſtände zu er⸗ ledigen. Den Vorſitz führte Bürgermeiſterſtellver⸗ treter Stratthaus. Anweſend waren 56 Mitglie⸗ der des Kollegiums. Der erſte Punkt der Tages⸗ ordnung betraf die Verbeſcheidung der Stadtrechnungen und Nebenrechnun⸗ gen für die Rechnungs jahre 1924, 1925 und 1926..⸗V. Hacker erläuterte im Auftrag des Rechnungsprüfungsausſchuſſes den Entwurf des Abhörbeſcheids, der ohne Ausſprache einſtimmig zum Beſcheid erhoben wurde. Die weitere gemeinderätliche Vorlage bezweckte die Neufeſtſetzung der Gaspreiſe und Gasmeſſer⸗ mieten. Die Gaspreiſe waren bisher nach dem Jahresver⸗ brauch berechnet und zwar für die erſten 3000 Kubik⸗ meter auf 20 Pfg., für die folgenden 2000 Kubikme⸗ ter auf 10 Pfg., für die folgenden 3000 Kubikmeter auf 18 Pfg. und darüber hinaus auf 17 Pfg. je Kubik⸗ meter. An Stelle dieſer Feſtſetzung ſoll ab 1. Oktober 1930 folgende Neuregelung treten: Monatsverbrauch bis 200 Kubikmeter 20 Pfg., bis 500 Kubikmeter 19 Pfg., bis 1000 Kubikmeter 18 Pfg., bis 3000 Kubik⸗ meter 17 Pfg., über 3000 Kubikmeter 15 Pfg. Die Neufeſtſetzung ſoll einen Anreiz zum Mehrverbrauch geben. Um eine weitere Steigerung des Gasver⸗ brauchs herbeizuführen, ſoll der Gaspreis für Raumheizung, der bisher zu dem allgemeinen Tarifpreis berechnet wurde, auf 15 Pfg. je Kubik⸗ meter bemeſſen werden. Ferner ſollen die Gas⸗ meſſermieten eine kleine Erhöhung erfahren. .⸗V. Klebes bemängelte die unſoziale Staffe⸗ lung des neuen Tarifs, der dem kleinen Mann keinen Nutzen bringe, dagegen die Großabnehmer, die die Preiſe auf Andere abwälzen können, ent⸗ laſte. Ungerecht ſei die vorgeſchlagene Erhöhung der Meſſermieten. Im gleichen Sinne ſprach ſich auch .⸗V. Hackel aus..⸗V. Renn vermißte eine Ueberſicht über die finanzielle Wirkung der Vorlage. .⸗V. Dr. Baſſermann regte an, eine größere Werbung für den Gasverbrauch, wie bisher ge⸗ ſchehen, zu entfalten. Der Vorſitzende erklärte, daß eine ſolche Werbung bereits in Vorbereitung ſei. Ein von der Wirtſchaftsgruppe eingebrachter Antrag, die Gasmeſſermieten in ihrer bisherigen Höhe zu belaſſen, fand dadurch ſeine Erledigung, daß der Gemeinderat dieſen Teil ſeiner Vorlage zu⸗ rückzog. Hierauf wurde die neue Gaspreisregelung mit 50 gegen 6 Stimmen genehmigt. Bürgermeiſterſtellvertreter Stratthaus wies zum Schluſſe darauf hin, daß heute wohl die letzte Sitzung des Bürgerausſchuſſes vor den Steuerwahlen ſei, und dankte allen Gemeindeverordneten, die bis⸗ her treu in der Gemeindeverwaltung mitgewirkt haben. Die„Weimar⸗Halle“ rdv. Weimar, 23. Oktober. Ueber die Errichtung einer Stadthalle in Weimar erfährt der„Deutſche Verkehrsdienſt“ noch folgende intereſſante Einzelheiten: Der 100jährige Todestag Goethes am 22. März 1932 gibt Veranlaſſung, eine große nationale Feter in Weimar zu veranſtalten. Der Durchführung die⸗ ſer Hundertjahrfeier, die eine Reihe feſtlicher, kul⸗ tureller Veranſtaltungen in ſich ſchließen wird, ſtand bis jetzt das Fehlen eines großen Saalbaues in Wei⸗ mar hemmend entgegen. Nunmehr hat der Stadtrat beſchloſſen, eine große Stadthalle, die„Weimar⸗ Halle“, zu bauen. Schon kurz vor Beginn des Krieges, im Jahre 1911, war der Grundſtein zu einem großen Saalbau der Stadt Weimar gelegt worden. Der Bau wurde damals angefangen, mußte aber durch den Ausbruch des Krieges unterbrochen werden. Das Projekt ruhte auch in der Nachkriegszeit. Die Grundmauer des Baues wurde für andere Baulichkeiten verwen⸗ det. Bei der Suche nach einem neuen Bauplatz fand man den mitten in der Stadt liegenden wundervollen alten Foriepſchen Park als beſonders geeignet. Unter Ausnutzung des etwa 8 Meter Höhenunter⸗ ſchied aufweiſenden Geländes wird der neue Bau eine prachtyolle Terraſſenanlage als Verbindung zwiſchen der Weimar⸗Halle und den Parkanlagen ſchaffen. Der kleine See, der in⸗ mitten des Parkes iſt, erhöht den Reiz der Anlage! Der Hauptſaal enthält im Parkett 800 Plätze. Die Seitenbalkons, der Mittelbalkon und die Tri⸗ bhüne erhöhen die Zahl auf etwa 1700. Ein kleiner Saal mit 400 Plätzen und Sängerringe geſtatten als größte Ausnutzungsmöglichkeit eine bequeme Unter⸗ bringung von 2300 Perſonen. Je nach der Notwen⸗ digkeit des Gebrauches finden alſo 1300, 1700, 2100 und 2300 Perſonen Platz. Zwei große Konferenz⸗ zimmer, Probeſäle, ſonſtige Nebenräume und die er⸗ forderlichen Wirtſchaftsräume ſind vorgeſehen. Eine große Wandelhalle im Erdgeſchoß führt um den ganzen Saalbau und erweitert ſich zu einem Foyer auf der Weſtſeite, alſo nach den Terraſſen, zum Reſtaurant und Café. Der Bau wird etwa 1 Million Reichsmark koſten, die zum Teil von der Stadt, zum Teil von der Bevölkerung aufgebracht ſind. Das Deutſche National⸗Theater, das großes Intereſſe an dem Bau bekundet, wird ſeine Kammerſpiele jede Woche in der Weimar⸗Halle veranſtalten. Auch die Symphoniekonzerte der Staatskapelle werden in dem großen Saal der Weimar⸗Halle ſtattfinden. Die großen literari⸗ ſchen Geſellſchaften, die Goethe⸗, Shakeſpeare⸗ und Dante⸗Geſellſchaft, der Franz Liſztbund, die Deutſche Sängerſchaft, die ihren Sitz in Weimar haben, begrü⸗ ßen die Errichtung dieſes Neubaues ebenfalls. Die Goethe⸗Stadt ſchafft ſich durch die Weimar⸗Halle einen neuen Mittelpunkt für ihre zahlreichen Kongreſſe und Tagungen. Frankfurt hat die teuerſte Verwaltung * Frankfurt, 23. Okt. Der vom Frankfurter Käm⸗ merer aufgeſtellte Nachtragsetat, der eine Reihe von Steuererklärungen vorſieht, iſt von der Handels⸗ und der Handwerkskammer begutachtet worden. Darnach kann das Problem des Ausgleichs des Gemeindehaushalts jetzt nicht mehr von der Einnahmen⸗, ſondern nur noch von der Ausgaben⸗ ſeite her gelöſt werden. Die Frankfurter Kommunal⸗ politik muß ſich auf die ſparſamſte Haushaltsführung beſchränken und auf alle Betätigung verzichten, die zu neuen Laſten führt. Das Gutachten weiſt darauf hin, daß der Zuſchußbedarf der einzelnen Ver⸗ waltungszweige in Frankfurt weit über den Durch⸗ ſchnitt der übrigen deutſchen Großſtädte hinausgeht. Hätte der Zuſchußbedarf 1929 dem Durchſchnitt der übrigen deutſchen Städte entſprochen, ſo wären dadurch 22,7 Mill. 1 erſpart worden. Aber ſelbſt wenn Frankfurt noch den Zuſchußbedarf der nach Frankfurt teuerſten Verwaltung, nämlich Berlin, in Anſpruch nehmen würde, würden ſich die Erſparniſſe noch immer auf 12 Mill./ ſtellen. Kleine Mitteilungen Der Offenburger Bürgerausſchuß geneh⸗ migte in der letzten Sitzung vor Abſchluß der Wahlperiode drei größere Bauprojekte. Für die Baracken⸗ bewohner an der Kinzig ſollen 8 Wohnungen für 90 Perſonen mit einem Geſamtaufwand von 27000& erſtellt werden. Weiter wurden 40 000 4 zur Errichtung von Behelfsbauten am Uhlgraben bereitgeſtellt. Ins⸗ geſamt ſollen etwa 60 Familien in dieſen Wohnblocks untergebracht werden. Ferner wurden 200 000/ für ein arbßeres Notſtandsprofjekt von etwa 7000 Tage⸗ werken genehmigt, das im weſentlichen Tiefbauarbeit⸗ und Planierungsarbeiten umfaßt. Für das Krankenhaus wurde eine neue Röntgenapparatur in Höhe von 11000 ,. aus Rücklagemitteln des Krankenhauſes bewilligt. Etwa 300 000 4 kurzfriſtige Schulden der Stadt bei der Giro⸗ zentrale ſollen in eine langfriſtige Anleihe zu 8,1 v. H. umgewandelt werden, die die Girozentrale bei einer Schweizer Bank aufnehmen ſoll. Der Bürgerausſchuß Karlsruhe hielt am Dienstag ſeine vorausſichtlich letzte Sitzung vor den Neuwahlen ab, die nur 7 Stunden währte. Dabei gedachte der Oberbürgermeiſter der Grubenkataſtrophe bei Aachen und der un⸗ glücklichen Opfer. Ein kommuniſtiſcher Antrag auf Vorlage eines Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramms wird im Stadtrat beraten. Die Erbauung einer Brücke über die Alb in Gegend der Nürn⸗ berger Straße wurde einſtimmig genehmigt. Dabei wurde auch eine Zugangsſtraße für den Dammerſtock gefordert. In ſeiner Schlußanſprache gab Oberbürger⸗ meiſter Dr. Finter einen Rückblick auf die 41 Sitzungen der verfloſſenen vierjährigen Wahlperiode Es wurden vier ſtädtiſche Haushalte und 231 Sonder⸗ vorlagen erledigt. Bewilligung fanden 219 Vor⸗ lagen. Für den Wohnungsbau wurden ins⸗ geſamt 21½ Millionen bewilligt, davon 67 Millionen der Gebäudeſonderſteuer entnommen und 6½ Millio⸗ nen aus Kommunaldarlehen des badiſchen Staates flüſſig gemacht. Die Stadt war darüber hinaus ge⸗ nötigt, 8½ Millionen Reichsmark von fremden Geld⸗ gebern hereinzunehmen. Die Zahl der erſtellten Wohnungen beträgt 4200. Das iſt ein Zehntel des ganzen Wohnungsſtandes der Stadt. Entſprechend groß iſt die Zahl der neuangelegten Straßen. Geneg⸗ migt wurden drei Brückenbauten über die Alb, von denen zwei bereits ausgeführt ſind. Die bauliche Sanierung der Altſtadt hat durch die Erwer⸗ bung des alten Bahnhofgeländes eine weitgehende Förderung erfahren. Den Intereſſen von Handel und Induſtrie diente die Ausſtattung des ſtädtiſchen Rheinhafens, u. a. mit neuen Krananlagen. Ferner war die Stadtverwaltung mit Erfolg um die Gewin⸗ nung der Michelinwerke bemüht, die ſich gegenwärtig einrichten. Von weiteren wichtigen Vorlagen ſind zu erwähnen die Errichtung eines neuen Waſſer⸗ werkes im Mörſcher Wald, die Fortführung der Straßenbahn nach Rintheim und die Elektrifizierung der Bahn nach Durmersheim. Im Intereſſe der Volksgeſundheit hat man das Strandbad Rap⸗ penwört errichtet und auch auf dem Gebiete der Schule das Nötige getan durch zwei Neubauten, Sages al eſicles Freitag, 24. Oktober Nationaltheater:„.. Vater ſein dagegen ſehr“, Komödie von E. C. Carpenter, Miete F 7, Anfang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen: „Das Land des Lächelns“, 20 Uhr. Freier Bund— Städtiſche Kunſthalle:„Die Kunſt der Eiszeit“, Lichtbildervortrag von Univ.⸗Prof. Dr. Herbert Kühn⸗Köln, Anfang 20,15 Uhr. Volkshochſchule: Beginn des chemiſchen Lehrganges(Bern⸗ hard Kahn⸗Leſehalle) und der Offenen Arbeitsgemein⸗ ſchaft über„Menſchenkenntnis“ im alten Rathaus, 20.15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Die große Sehnſucht“. Unirerſum:„Die Drei von der Tankſtelle“. Scala: große Sehnſucht“.— Roxy:„Unter den Dächern von Paris“.— Gloria:„Die Macht einer Frau“.— Pal aſt⸗ Theater:„Bockbierfeſt“. Capitol: „Bockbierſeſt“. Antorundfahrten in die Pfalz ab 2 Uhr Paradeplatz. Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Gebffnet täglich von 10—13 Uhr und 15:7 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Corl⸗ Theodor⸗Zeit“— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags) von 10—13 und 14— 16 Uhr, on Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“.— Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rhein Pege 18.20 21 22. 24. Neckar⸗Pege, 20 21. 22 24 Haſel.641,88 27 1 18 121 2 Schuflerinle 251 29.87 177 180 Mannhein 40145 4,40 1 Fehl.58% 3 21 4 00 Jace 0 8 08 8 8860 Mapau.285.445 26.11.90 Blochingen.8 1 155 Mannhein 6,17 4,98 4 86.46 414 Heilbronn.441, 21/15 Daub.00.25.87.322.99 Köln 6,084 3404.06 374 8,28 Schluß des redaktionellen Teils Fes og 1 Oden 0 hellen Treue Skizze von Heinz Ludwig Raymann Was kümmert es den Hund, ob ſein Herr König oder Bettler, Sünder oder Geldbriefträger iſt? Er kennt nur ſeinen Herrn und deſſen Güte oder Grob⸗ heit. Nichts weiß der Hund von geſellſchaftlicher Schichtung und großen Unterſchieden der Menſchen unter ſich. Sein Herr iſt eben ſein König, und ſei er auch Gepäckträger. Daß es Hunden ganz gleich iſt, wem ſie ihre Treue ſchenken, bewies der Hund eines Verbrechers. Rex war ein ſchöner, großer, ſchwarzer Neufundländer, ſein Herr ein oft vorbeſtrafter, notoriſcher Dieb. Doch davon wußte Rex nichts, und er liebte ſeinen Herrn, der meiſterlich mit ſeinem Hund umzugehen verſtand, über alles. Aber gerade die wenig ſympa⸗ thiſche„Berufseigenſchaft“ ſeines Herrn machte den Hund in der ganzen Gegend berühmt. l Im Oktober vorigen Jahres hatte man den Dieb wieder einmal erwiſcht, und es waren ihm acht Mo⸗ nate aufgebrummt worden. Rex begleitete ſeinen Herrn bis ans Gefängnistor und ſchickte ſich an, mit durch das hohe eiſerne Tor zu ſchlüpfen. Doch die Wächter ließen ihn trotz allen Zuredens des Diebes Und trotz allen Bellens des Hundes nicht mit hinein. Das Tor ſchlug laut hallend vor ſeiner Naſe zu. Da ſetzte ſich Rex vor das Tor und wartete auf ſeinen Herrn. Die Wächter beachteten ihn nicht. Der Tag verging. Die Nacht. ſaß der Hund noch an derſelben Stelle. Nun wurden die Wächter aufmerkſam. Sie ſuchten den Hund weg⸗ zulocken. Er hörte gar nicht hin. Schließlich wollten ſie ihn wegjagen. Doch Rex erhob ſich nur, um ſich ein paar Schritte weiter wieder niederzulaſſen und un⸗ verwandt auf das Gefängnistor zu ſtarren. Wenn ſie ihm zu nahe kamen, fletſchte er ſein gefährlich blitzen⸗ des Gebiß. So vergingen eine Woche, ein Monat. Das Laub fiel von den Bäumen. Es wurde kalt. Die Wächter, die ſich längſt, überwältigt von ſo viel Treue, mit Am nächſten Tage dem Hund gut geſtellt hatten, ließen ihn jetzt in kal⸗ ten Nächten in die warme Wachſtube, wo er ſchlief. Tagsüber unterbrach Rex ab und zu die Wache und holte ſich irgendwo Futter. Auch das brauchte er bald nicht mehr. Das treue Warten des Hundes hatte ſich bald in der Stadt herumgeſprochen. Nun erſchienen jeden Tag Leute mit Knochen, Fleiſch⸗ ſtücken, Wurſtenden und allerlei Futter vor dem Ge⸗ fängnistor, ſo daß es Rex nie an Futter mangelte. Stets gab es Neugierige, die den Hund betrachteten. Nur anrühren ließ er ſich nicht. Es wurde Frühjahr, und endlich kam der Tag, an dem ſich das Gefängnistor für den Dieh öffnen ſollte. Da dieſer Tag in der Stadt bekannt geworden war, verſammelten ſich zur Stunde der Freilaſſung viele Zuſchauer vor dem Tor des Gefängniſſes. Punkt 12 Uhr raſſelten die Schlüſſel, die Torflügel öffneten ſich kreiſchend, und der Dieb trat ins Freie, überraſcht auf die Menſchenmenge blinzelnd. In dieſem Augen⸗ blick ſtürzte ſich Rex mit lautem Freudengebell auf ſeinen Herrn und ſprang an ihm hoch. Der Dieb drückte ſeinen Hund feſt an ſich, der ihn wild beleckte und ſein Freudengebell immer wieder erſchallen ließ. Die Zuſchauer brachen in Hochrufe aus. Dann trat aus ihrer Mitte eine Aboroͤnung auf den Dieb und ſeinen Hund zu. Ein würdiger Herr erklärte unter allgemeiner Stille, daß die vorbild⸗ liche, ſeltene Treue des Hundes geehrt werden müſſe. Die tierliebenden Bürger der Stadt— Goſhen im Staate Newyork— geſtatteten ſich, den treuen Hund auszuzeichnen. Nach dieſen Worten überreichte der Herr dem Dieb ein ſchönes Halsband mit einer großen, ſilbernen Plakette, das ſolle er ſeinem Hunde umhängen. Staunend ſchnallte dieſer ſeinem Hund das Lederband mit der Silberplatte um. Auf der Plakette ſtand:„Der treue Freund eines Menſchen“. Einige Zeit ſpäter wurde der Dieb, der ſich in⸗ zwiſchen durch dieſe Begebenheit von ſeinem unehren⸗ haften Handwerk abgewandt hatte und in einem Berufe etwas leiſtete, auf der Straße von einem Auto überfahren und vor den Augen ſeines Hundes ge⸗ tötet. Gräßlich klang das Schmerzgeheul des Tieres um ſeinen Herrn durch die Straßen. Allen Men⸗ ſchen, die es hörten, ſtockte der Atem. Man ſchaffte den Toten in ſeine Wohnung im dritten Stock eines Miethauſes. Der Hund wich nicht von der Leiche ſeines Herrn. Er lag in ſeiner Ecke, winſelte und fraß nicht. Seine Augen ſtarrten glühend auf den Toten. Nach dem Begräbnis blieb Rex noch zwei Tage in ſeiner Ecke liegen, ohne etwas zu freſſen. Am dritten Tage ſtand er auf und lief bis in das fünfte Stockwerk des Hauſes hinauf. Dort ſtand im Flur ein Fenſter zur Straße hin offen. Der Hund nahm einen Anlauf und ſprang hinaus. Er blieb zer⸗ ſchmettert auf dem Pflaſter liegen. Auf ſeinem ſchwarzen Fell glänzte die Silberplakette mit der Inſchrift:„Der treue Freund eines Menſchen.“ Kunſt und Wiſſenſchaft Vortrag über Bauweſen. Auf den Vortrag „Das Bauweſen als Glied der deutſchen Wirtſchaft“ des Architekten Friedrich Paulſen, Chefredakteur der„Berliner Bauwelt“ ſet nochmals verwieſen. Er findet heute Freitag den 24. Oktober, abends 8 Uhr, im Weißen Saal des Palaſt⸗Hotels Mannheimer Hof ſtatt. O Die Galerie Buck zeigt Gemälde und Aquarelle von Schmidt⸗Rottluf. Heutige Kunſt eines in⸗ zwiſchen zur Anerkennung gelangten Modernen aus dem Kreiſe„Der Brücke“.(1903 gegr.). Was Schmidt⸗ Rottluf damals in das Lager der Dresdener Sezeſ⸗ ſioniſten trieb, kennzeichnet ihn noch heute; es iſt das künſtleriſche Programm einer Generation. Voraus⸗ gegangen war die Kunſt eines Hodler und van Gogh (beide 1853 geb.), die ſich zeitlich mit dem älteren, ge⸗ rade in Schwung gekommenen Impreſſionismus überlagert. Dieſen folgen ein Jahrzehnt ſpäter die Böcklin⸗Entdecker der Münchener Akademie mit Franz von Stuck an der Spitze(geb. 1863). Gegen⸗ über ihrem auf das Monumentale gerichteten Aus⸗ druckswillen bedeutet die Kunſt der„Brücken“ ⸗Geue⸗ ration eine Rückbeſinnung auf die Form an ſich. Man fühlt ſich van Gogh verwandter als Liebermann ohne zu merken, wie ſehr man in Wahrheit jenen älteren nahe ſteht; denn das Temperament dieſer ſogenann⸗ ten Expreſſioniſten iſt nicht ſtürmiſch wie das ihrer unmittelbaren Vorgänger, ſondern ruhig und träu⸗ meriſch. Das Expreſſive beſchränkt ſich im Weſent⸗ lichen auf die Farbe.— Rottluf iſt ſich und ſeiner Generation treu geblieben, wie die meiſten a Kirchner, Hofer, Pechſtein). Weſentlich über ſie hinausgewachſen iſt Beckmann(1884 geb.) kraft ſeiner polemiſchen Veranlagung. Rottluf trägt am meiſten der kontemplativen Seite der Bewegung Rechnung. Weniger phantaſievoll als die anderen, beſchränken ſich ſeine Kompoſitionen auf das reizvolle Zuſammen⸗ ſpiel der Farben und Formen. Ein grüner Baum, und ein braunes Haus mit blauen Fenſtern werden zu einem kräftigen Farbakkord zuſammengeſchweißt. Stumpf ſind die Farben aufgetragen, Glanz ſtörte die paſtoſe Wirkung, ebenſo wie Uebergangstöne und lichte Stellen. Alle in Wirklichkeit hellen Dinge wer⸗ den durch kräftigere Töne wiedergegeben, die Natur gleichſam durch ein farbiges Spektrum betrachtet, Herrlich das Orangenſtilleben, von unüberbietbarer farbiger Glut ebenſo die Malven. In den Aquarel⸗ len kommt ſchon durch die Technik eine Auflockerung zuſtande, die in manchen Exemplaren ſich zu einer Tonkultur ſteigert, wie ſie in keinem der Oelbilder anzutreffen iſt. Hier iſt Rottluf ſchlechthin meiſter⸗ haft.— Der Ausſtellung wäre ein lebhafter Beſuch zu wünſchen, da ſie die ſeltene Gelegenheit bietet, Rottluf in guter Auswahl und Anordnung wirklich kennen zu lernen. jb. O Hebbeltagung in Weſſelburen. Auf der dies⸗ jährigen Hebbeltagung in Weſſelburen ſtand das Thema„Hebbel als typiſcher nordiſcher Dichter“, über das Geheimrat Krumm, Flensburg, ſprach, im Mittelpunkt der Vorträge. Es wurde u. a. vom Archivar des Hebbel⸗Muſeums mitgeteilt, daß neue Hebbel⸗Handſchriften aus Innsbruck und Wien, die die Enkelkinder Hebbels herausgegeben haben, an⸗ gekauft worden ſind und demnächſt der Oeffentlich⸗ keit übergeben werden. „Der weiße Teufel“.— Schauburg:„Die burchgehend“ anderen dieſer Geburtsſchicht(Heckel, händ Ehen ande Seel herri wenk boter reicht D ein j Heide berg verſu einen Schi anwo im w geger fän ſuchte Gefä Gel gekla 11 Te Kran Bei i gef! a 2 ung hrte. der un⸗ auf 1 tung ürn⸗ abei ſtock Freitag, 24. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 493 —(— Ats Verbotener Eingriff und fahrläſſige Tötung § Das Dienſtmädchen der Mannheimer Gemüſe⸗ händlerin M. S. war den Nachſtellungen des Ehemannes der letzteren erlegen und durch dieſen in andere Umſtände gekommen. Nach monatelangen Seelenqualen vertraute es ſich dann ſeiner Dienſt⸗ herrin an und erklärte ſich, um alle Schande abzu⸗ wenden, damit einverſtanden, daß dieſe einen ver⸗ botenen Eingriff vornehme. Die zweimaligen erfolg⸗ reichen Eingriffe führten aber zu einem qualvollen Tod des jungen Mädchens denn die S. hatte ihm mit dem eingeführten Inſtrument vier innerliche Verletzungen beigebracht, die eine eitrige Bauchfell⸗ entzündung zur Folge hatten. Aus Angſt vor Ent⸗ deckung war auch noch der Arzt getäuſcht worden, ſodaß die Einlieferung der Totkranken ins Kranken⸗ haus zu ſpät erfolgte. Das Landgericht Mannheim verurteilte deshalb die S. zu einem Jahr Gefängnis; ein Urteil das jetzt vom Reichsgericht beſtätigt wurde, de. nachdem ſich die Reviſion der Angeklagten als unbe⸗ gründet erwies. Ein Verlorener Nach dem Abiturium ging der 32 Jahre alte Kaufmann Hubert K. in den Krieg. Das wurde ihm zum Verhängnis. Zurückgekommen, ſtand der junge, noch unſelbſtändige Menſch einer fremden Welt gegenüber. Die Mutter ſtarb ihm noch dazu, nun war er völlig ohne Halt. Jetzt iſt er rückfälliger Betrüger. Am 26. Juli v. J. aus dem Gefängnis entlaſſen, ſtahl er vier Wochen ſpäter drei Fahr⸗ Mannheimer zerichtsfſälen räder. Bei ſeinen Betrugshandlungen machten die Händler das beſte Geſchäft, er ſelber erbeutete für ſich nur eine geringe Summe. Einmal kaufte er eine neue Uhr im Werte von 40 Mark, gegen Anzahlung von 4 Mark, und verkaufte ſie ſofort wieder für 7,50 an den mitangeklagten Althändler Anton F. Dann hatte ein auf Abzahlung gekauftes Fern⸗ glas im Werte von 75% das gleiche Schickſal; dieſes und ein Photbapparat von gleichem Werte kaufte der Althändler Eugen B. für 22 bzw. 10 /. In einer Leihbibliothek holte K. drei Bände Goethes Werke und verkaufte ſie für 3 1. K. iſt ein leichtſinniger Bruder, er zieht gerne mit Damen in Wirtſchaften herum. Der Staatsanwalt hat nicht viel Hoffnung für ihn, er ſei nahe am Zuchthaus. Diesmal wolle man es noch bei Gefängnis belaſſen. Gegen B. beantragte er eine Geldſtrafe von 200/ und gegen F. eine Gefängnisſtrafe von 3 Wochen. Das Gericht verurteilte K. zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 8 Monaten, B. zu 100 4 Geldſtrafe, F. anſtelle von 3 Wochen Gefängnis zu 150 Mark Geldſtrafe. * § 16 000 Menſchen betrogen. In der Sitzung des Schöffengerichts Mannheim vom Mittwoch, den 8. Oktober, wurde der Angeklagte N. Reiter, der vom Staatsanwalt als ein Schädling am Wirtſchaftsleben bezeichnet wurde, zu zehn Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Herr Hermann Reiter, Mannheim, R 7, 26, legt Wert auf die Feſtſtellung, daß er mit dem Verurteilten, N. Reiter, nicht identiſch iſt, dieſen nicht kennt tun hatte. und auch niemals etwas mit ihm zu Gorichtszeitung Heidelberger Schöffengericht Drei Frauen, eine junge Krankenpflegerin und ein junges Mädchen, alle aus Orten in der Nähe von Heidelberg, ſtanden vor dem Schöffengericht Heidel⸗ herg unter der Anklage eines vollendeten und eines verſuchten Verbrechens nach St. G. B.§ 218 ſowie in einem Falle auf Beihilfe dazu. Durch ein anonymes Schreiben kam die Angelegenheit der Staats⸗ anwaltſchaft zur Kenntnis. Die Angeklagten waren im weſentlichen geſtändig. Das Gericht erkannte gegen die Hauptſchuldige auf drei Monate Ge⸗ fängnis, gegen zwei Angeklagte wegen eines ver⸗ ſuchten Vergehens anſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von vier Wochen auf 140 Mark Heldſtrafe, wegen Beihilfe bei der vierten An⸗ geklagten auf 50 Mark Geldſtrafe, die durch 1 Tage Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Die Krankenpflegerin erhielt zwei Monate Gefängnis. Bei ihr und der Hauptſchuldigen wird ein Gnaden⸗ geſuch befürwortet. * An Alimentengeldern vergriffen Vor dem Bezirksſchöffengericht Darmſtadt hatte ſich der Kreiswohlfahrts⸗Oberinſpektor Franz Ellermann von Dieburg zu verantworten, wegen Unterſchlagung im Amt, Urkundenbeſeitigung, Be⸗ trugs uſw. Der Geſamtbetrag der unterſchlagenen Gelder wird auf 4600 Mark beziffert. Ellermann führte ein unſolides Leben und ſprach reichlich dem Alkohol zu. Durch eine Kriegsverletzung iſt er ſehr nervös geworden. Ein Teil der ihm zur Laſt gelegten Unterſchlagungen gibt er zu, andere beſtrei⸗ tet er. Die unterſchlagenen Gelder ſtammen aus Eingängen für uneheliche Kinder, die er'in ſeiner Eigenſchaft als Vormund zu betrauen hatte. Das Gericht erkannte auf eine Geſamtzuchthaus⸗ Mſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten und 100 Mark Geldſtrafe. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden Ellermann auf die Dauer von zwei Jahren ab⸗ erkannt Es wurde ſofort Haftbefehl erlaſſen. Wegen Raubverſuchs verurteilt Der Former Philipp Helfrich und der Fabrik⸗ atbeiter Max Kühn ſtanden wegen ſchweren Diebſtahls und Raubverſuchs vor dem Schöffengericht Kaiſerslautern. Beide verübten in einer Leimener Schuhfabrik in kurzer Zeitfolge zwei ſchwere Einbrüche, bei denen ſie 50 Paar Schuhe er⸗ beuteten. Ein Ende Juli unternommener Raubver⸗ ſuch auf die Kaſſe des Weſtbahnhofes mißlang, weil ein Klingelzeichen die Einbrecher flüchten ließ. Das Urteil lautete gegen Helfrich auf 2 Jahre Ge⸗ fängnis, gegen Kühn auf ſechs Monate Ge⸗ fängnis. Die mitangeklagten Schuhkäufer er⸗ hielten wegen Hehlerei Gefängnisſtrafen von vier bezw. piereinhalb Monaten. Schwere Zuchthausſtrafen für Brandſtifter Das Schwurgericht Konſtanz verurteilte den 46 Jahre alten verheirateten Landwirt Wilhelm Bech⸗ ler aus Steißlingen wegen vorſätzlicher Bran d⸗ ſtiftung zu vier Jahren Zuchthaus und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Bechler hatte am 26. Auguſt 1929 ſein Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebäude in Steiß⸗ lingen vorſätzlich in Brand geſteckt. Der Angeklagte war bereits, wie wir mitteilten am 16. Sept. ds. Is. wegen Blutſchande mit ſeiner Tochter zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt worden Weiter verurteilte das Schwurgericht den 51 Jahre alten verheirateten Gärtner Franz aver Weber aus Bodman, wohnhaft in Ueberlingen, wegen Brandſtiftung zu zwei Jahren Zucht⸗ haus unter Anrechnung der Unterſuchungshaft. Weber hatte am 1. Juni d. Is. das ſeiner Frau ge⸗ hörige Anweſen in Brand geſetzt. Wohn⸗ und Wirt⸗ ſchaftsgebäude brannten vollſtändig nieder. Der An⸗ geklagte, der in Trunkenheit gehandelt haben will, wollte ſich an ſeiner Frau, die ihn ſchlecht be⸗ handelt habe, rächen. * § Sechs Monate Gefängnis für fahrläſſige Tötung, Ein tödlicher Unfall, verſchuldet durch einen Be⸗ trunkenen, ereignete ſich am Sonntag, 8. Auguſt, auf der Straße zwiſchen Tamm und Markgröningen. Ein 71jähriger Schuhmacher kam dabei ums Leben. Der Schuhmacher befand ſich mit ſeiner Frau auf dem Heimweg von Tamm nach Markgröningen. Beide gingen auf der rechten Straßenſeite. Unter⸗ wegs kam ihnen ein Radfahrer in ſehr ſcharfem Tempo entgegen. Der Schuhmacher wurde von dem Rad erfaßt, zu Boden geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er an den Folgen ſtar b. Der Radfahrer war betrunken. Der Angeklagte wurde nunmehr vom Schöffengericht Stuttgart zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. § 13 Jahre Zuchthaus für einen Gattenmörder. Der vielfach vorbeſtrafte Maler und Hauſierer Adam Gropp von Biebergau hatte ſich vor dem Schwur⸗ gericht Schweinfurt wegen Gatten mor des zu verantworten. Im Juni dieſes Jahres hatte er im Verlaufe eines Streites ſeine Ehefrau durch zahlreiche Stiche mit einem Schlachtmeſſer auf beſtialiſche Weiſe ermordet. Nach der Tat ver⸗ ſuchte er ſich in der Nähe einer Fabrik durch Oeff⸗ nen der Pulsadern das Leben zu nehmen. In der Verhandlung gab der Angeklagte an, daß es ſeine Frau mit der ehelichen Treue nicht genau genom⸗ men habe, ſodaß es oft zu Streitigkeiten gekommen ſei. Die Kinder und die Schweſtern der Getöteten gaben dem Täter kein gutes Zeugnis und behaup⸗ teten, daß Gropp die Hauptſchuld an der Zerrüttung der Ehe trug. Der Staatsanwalt beantragte eine Geſamtzuchthausſtrafe von 13 Jahren einen Monat und zehn Jahre Ehrverluſt. Der An⸗ geklagte nahm das Urteil an. Mannheim und Sparen, ſparen und nochmals ſparen heißt der katego⸗ riſche Imperativ, der heute die Oeffentlichkeit beherrſcht. Wo eine Ausgabe unterlaſſen werden kann, verſucht die Finanzverwoliung den zur Verfügung geſtellten Betrag zu verkleinern. In obiger Darſtellung ſind die Beträge aufgezeichnet, die in Mannheim, Luswigshafen, Karlsruhe und Stuttgart von den Stodtverwaltungen für Jugend⸗ wohlfahrt und Leibesübungen im Johre 1929 bewilligt wurden. Handelt es ſich bei der Jugendwohl⸗ fahrt um Mark, ſo entfällt bei den Leibesübungen auf den Kopf jedes Einwohners überhaupt nur ein Betrag, der einige Pfennige ausmacht. Es ſieht ſo aus, als ob Mann⸗ Ausgaben für Jugend und Sport andere Städte heim noch verhältnismäßig am meiſten Geld für ſeine Ju⸗ genb opfert Ger Geſamtbetrag machte hier 2,2 Millionen Mark aus), aber in Wirklichkeit wird der Unterſchied zwi⸗ ſchen Mannheim und den anderen nicht ganz ſo groß ſein; denn, wenn die Finanzüberſichten des Deutſchen Stäste⸗ tags, auf deſſen Material dieſe Darſtellung fußt, auch ziemlich genau ſind, ſo können leicht Beträge, die in Ludwigshafen, Karlsruhe und Stuttgart für dieſen Zweck angegeben ſind inſolge anderer Organiſation unter einer anderen Marke als Zuſchuß für Jugendwohlfahrt angefor⸗ dert ſein. Schließlich können wir uns freuen, vaß unſere Stadt im Jahre 1929 wenigſtens noch ſoviel Geld zur Förderung der Jugend ausgeben konnte. Sta. 20S0HUSS N ENWOHNER FUN LTE SUSUNEEN Rpf 100— 80— 60 40 20 FUN JUGEND WOHL FAHR IN MNNHEM: ATU WIC SH: E HARL RUHE: A STUHHC N: fil N 8 Des Südens Silberſchildelf Fünf Heidelberger in der Manuſchaft Am Mittwoch wurde an dieſer Stelle unſer Vorſchlag für die ſüddeutſche Hockeyſilberſchildelf wiedergegeben. Heute ſteht bereits die Mannſchaft in ihrer offiziellen Be⸗ ſetzung feſt— und es iſt eigentlich die Mannſchaft, die auch wir hier vorgeſchlagen haben. Eine wirkliche Aen⸗ derung beſteht nur auf dem Poſten des Halbrechten, wo der ohne Zweifel gleichfalls ſchußgewaltige Ullrich vom TV. 57 Sachſenhauſen anſtelle von Voth⸗TG. 78 Heidelberg nominiert iſt. Für Haas hatten wir als gleich gut Dörr⸗ HC. Heidelberg und Henke⸗80 Frankfurt bezeichnet und Schäfer war mit Ueberle⸗TG. 78 in einem Zuſammenhang genannt. Es iſt alſo kein Grund zum„Klagen“ vorhan⸗ den, man darf im Gegenteil Herrn Dr. Schlemmer, dem ſüddeutſchen Spielausſchuß⸗Gewaltigen, beſcheinigen, daß er auch in dieſem Jahr eine recht glückliche Hand gehabt hat. Zunächſt finden wir auf allen Poſten Leute, die be⸗ reits im vergangenen Spieljahr wit Erfolg repräſentativ tätig waren, dann kamen insbeſondere Spieler in Frage, die jetzt zu Beginn der neuen Saiſon ſchon ſchwere Spiele beſtritten haben und ſchließlich iſt auch unſerer dritten Forderung, der Aufſtellung einer möglichſt homogenen Mannſchaft, weiteſtgehend Rechnung getragen worden. Alſo nochmals: Die Elf hat unſer volles Vertrauen. Die Gegner für Hannover Süddeutſchland: Henke 80 Frankfurt) Heuſer Haußmann (TG. 78 Heidelberg)(HC. Heidelberg) Peter Theo Haag Schäfer (C. Heidelberg)(beide 80 Frankfurt) Horn Ullrich Ell. Baudendiſtel v. Ramdohr. (OC..)(TV..)(Nürnb. THC.)(HC, H,)(Münch, Sc) de (SC. Katzenſtein II Katzenſtein 1 Dr. Lühmann Dr. Haverbeck (ſämtliche THC. Harveſtehude)(DHC. Hannov.) Hardeland Hobei Irmer (Club zur Vahr Brem.) 8 in (beide DHC. Hannoy.) Wilkens (Club zur Vahr Brem.) e Ueberle (Ühlenhorſter HC.) v. d. He (Club zur Vahr Bremen) Norddeutſchland Ihre Ausſichten Wir wollen uns nicht leichtfertig irgendwelchen Illu⸗ ſionen hingeben, der Kampf in Honnover wird zu einer ſchweren Probe für das ſüddeutſche Hockey werden. Jan Vorjahre gelang uns zwar in Frankfurt a. M. ein:1 Sieg über den Norden, aber damals war die Elf des Gegners doch weſentlich ſchwächer und zudem hatten wir den Vorzug, das Treffen in unſerem Verbandsgebiet zur Durchführung bringen zu können. Jetzt müſſen wir nach Hannover und dort gegen eine Mannſchaft antreten, die erſt letzten Sonntag in einem gegen Weſtdeutſchland mit :0 gewonnenen Repräſentativtreffen beſte Gelegenheit zu einer Generalprobe hatte und durchaus wohlgerüſtet in den Kampf geht. Die Leute ſind mit Ausnahme von Ueberle (Uhlenhorſt) aus öͤrei Vereinen entnommen und verfügen durchweg über hervorragendes Können. Bis auf die jungen, temperamentvollen Stürmer von Harveſtehude Dr. Lühmgun ausgenommen— ſind die meiſten Spieler ſogar international tätig geweſen, ein klarer Beweis für die Größe der uns am 2. November bevorſtehenden Auf⸗ gabe. Dennoch dürfen wir auch zu unſerer Elf volles Ver⸗ trauen haben. 80 Frankfurt und die beiden Heidelberger Spitzenvereine bilden das Rückgrat der Elf, wobei es ſich auch faſt durchweg um international, zumindeſt repräſen⸗ tativ erprobte Kämpen handelt. Ullrich wird ſich wie auch die beiden bayeriſchen Vertreter, deren Teilnahme noch nicht endgültig feſtſteht, ſchon in den Rahmen der Elf ein⸗ zupaſſen wiſſen. Theo Hagg kommt wieder eine bedeutſame Aufgabe zu; Deutſchlands erfolgreichſter Mittelläufer ſollte ſich durch intenſives Training bei ſeiner immenſen Rou⸗ tine ſchon in beſte Form bringen können, wenn er auch noch keine Wettſpiele in der neuen Saiſon abſolviert hat. Auf Peter und die Abwehr iſt unbedingter Verlaß; Schä⸗ fer wird wohl gegen den Doktorenflügel keinen leichten Stond haben. Bei dem ſüddeutſchen Angriff, der auch auf Schnelligkeit abgeſtimmt iſt, wird es vor allem darauf ankommen, wie raſch ſich die Leute zuſommenfinden, dann ſollten uns Erfolge ziemlich ſicher ſein und auch ein Steg durchaus im Bereich der Möglichkeit liegen.— Der Süden wird, falls er den Norden zu ſchlagen vermag, am 7. De⸗ zember in der Zwiſchenrunde in Frankfurt a. M. gegen den Weſten antreten, ſonſt empfängt Weſtoeutſchland den Norden in Duisburg. Hoffen wir auf ein Zwiſchenrunden⸗ ſpiel in Frankfurt. H. R Geſchäftliche Mitteilungen * Der Fuß des Sportmenſchen. Im Rahmen des kürz⸗ lich im Frankfurter Stadion abgehaltenen Sportlehrer⸗ kurſus der vom Verband Deutſcher Sportlehrer veranſtaltet wurde, hielt Dr. R. Rotholz, Berlin, einen Vortrag über das Thema„Der Fuß des Sportmenſchen“. Die ſehr in⸗ tereſſanten Ausführungen zeigten auch hier wieder, welche Bedeutung heute die Fußpflege im allgemeinen perſönlichen Leben und im Sportleben ganz beſonders einnimmt. Noch vor 10 Jahren hat ſich in Deutſchland kein Menſch mit den Problemen des Fußes und der Fußpflege befaßt. Es iſt das unſtreitige Verdienſt von Dr. William M. Scholl, hier bahnbrechend gewirkt zu haben. Vg78 4 ind überall in nebenstehenden Qualitz- 8 ten bequem für jeden Bedarf erhältlich Skit AUS dünnklüssig 5„ Still AUf OO EL dickflüssig 1550 Skil AurOokt tra stark dieklüssi ESTDEUTSeHE Freitag, 24. Oktober 1930 D Aus Baden Zuſchuß für die Bleag— Schloßwirtſchaft Kr. Heidelberg, 24. Oktober. Das bisherige Krüppelheim, das durch die Verlegung des Landeskrüppelheims nach Schlierbach, freigeworden iſt, ſoll nach den„Neueſten Nachrichten“ in den Be⸗ ſitz einer Frankfurter Geſellſchaft um den Preis von 350 000 Mark übergeben. Das Badiſche Kultus⸗ miniſterium hatte die Abſicht, das Gebäude für die Frauenklinik zu erwerben, mußte aber, ebenſo wie die Landesverſicherungsanſtalt und die Stadt Heidel⸗ berg aus finanziellen Gründen vom Kauf Abſtand nehmen.— Der Kreisrat Heidelberg hat be⸗ ſchloſſen, der Bleag für den Weiterbetrieb der Nebenbahnlinie Neckar biſchofs heim Huſſen⸗ hardt einen Vorſchuß von 9000% zu bewilligen. Der angeforderte Zuſchuß für die Nebenbahn Wies⸗ loch— Meckesheim Waldangelloch mußte abgelehnt werden, doch ſollen nach Anhörung der Kreisver⸗ ſammlung Verhandlungen noch gepflogen werden. — Zur Frage der Schloß wirtſchaft ſchlägt der Heidelberger Schloßverein vor, für die Sommerbe⸗ wirtſchaftung die ſog.„Große Batterie“(Garten unter dem Altan des Friedrichsbaues) zu wählen. Für den Winter käme der Bandhausſaal als beſte Löſung in Betracht. Einbruch— Goldene Hochzeit 27: Leimen, 23. Oktober. Eine alte Unſitte, näm⸗ lich beim Weggehen den Hausſchlüſſel hinter dem Laden oder auf dem Fenſterſims zu verbergen, hat hier einen Arbeiter veranlaßt, bei der Familie Cronauer einzubrechen, als dieſe ſich auf das Feld begeben hatte. Der Einbrecher öffnete mit dem ver⸗ ſteckt geweſenen Schlüſſel das Haus und eignete ſich im Laden Schokolade, Zigarren und Zigaretten im Geſamtwert von 70—80 Mark an. Der Täter wurde bereits feſtgeſtellt und verhaftet.— Friedrich Lang und ſeine Ehefrau Magdalena geb. Nägele, feierten letzter Tage das Feſt der Goldenen Hochzeit. Großfeuer vernichtet vier Auweſen * Tauberbiſchofsheim, 23. Okt. Im benachbarten Gerichsheim läutete heute früh 6 Uhr die Stur m⸗ In der wit Ein; er ten gefüllten Scheune der Witwe Thoma war Feuer aus⸗ gebrochen, das mit raſender Schnelligkeit auf die Anweſen der Landwirte Graf, Reiling und Heer Übergriff. Sämtliche Anweſen wurden in kurzer Zeit in Aſche gelegt. Neben der Ortsfeuerwehr, die des Brandes nicht Herr werden konnte, waren an den Löſcharbeiten beteiligt die Feuerwehren von Groß⸗ rinderfeld, Unter⸗ und Oberaltertheim, Steinberg, Keiſt, Ilmſpan, Schönfeld und die Automobilſpritze von Tauberbiſchofsheim. Um 8 Uhr morgens war der Brand lokaliſiert. Ein 80jähriger Greis konnte nur mit Mühe gerettet werden. Der Scha⸗ den wird auf 5060 000/ geſchätzt. * * Heidelberg, 24. Okt. Von der Leitung des Kohlhof⸗Hotels wird uns mitgeteilt, daß an eine bei der im Juni abgehaltenen Generalver⸗ ſammlung in Erwägung gezogene Schließung des Hauſes nicht zu denken iſt. Demzufolge wird der Hotel⸗ und Reſtaurationsbetrieb in unveränderter Weiſe weitergeführt. I. Diedelsheim, 22. Okt. Der letzte Altveteran von 1870/71, Schreinermeiſter Jakob Eiſele, konnte hier in voller geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 80.. begehen. Der Konkurs der Wohnungsbaugeſellſchaft * Heidelberg, 24. Okt. Unter Bezugnahme auf den in der letzten Sams⸗ tag⸗Abendausgabe enthaltenen Bericht über die Gläubigerverſammlung in Sachen Konkurs der Wohnungsbau⸗Geſellſchaft m. b. H. Heidelberg am 18. Oktober wird uns von Direktor Dr. Paul Gor⸗ litt, Berlin⸗Frohnau folgendes mitgeteilt: „Ich war Angeſtellter der Wohnungsbau⸗ geſellſchaft mit Vertrag, aber nicht etwa Geſchäfts⸗ führer, auch nicht Prokuriſt, und hatte keine Unter⸗ ſchrift. Ich konnte als Angeſtellter ja gar nicht im Aufſichtsrat ſein, was bei einer G. m. b. H. nur aus⸗ nahmsweiſe einem Geſchäftsführer oder ſtellvertr. Geſchäftsführer geſtattet iſt.(Vergl. Staub⸗Hachen⸗ burg, Kommentar der Geſellſchaft mit beſchr. Haf⸗ tung betr.§ 248 H. G..). Die Automaten ⸗Ge⸗ ſellſchaft in Berlin, die von der weltbekannten Firma„Trumpf⸗ Schokoladenf abrik, Berlin⸗Aachen“ Kommanditgeſellſchaft(Brüder Monheim) eingebracht worden iſt, iſt nicht in Konkurs, hat noch weniger eine Unterbilanz, iſt vielmehr reich. Wenn es in dem Bericht über die Gläubigerverſammlung heißt:„Bis⸗ her wurden vier ganze Automaten fertiggeſtellt, 21 ſind halbfertig“, ſo kann das mißgedeutet werden: Dieſe Automaten ſind komplizierte Maſchinen und nicht etwa Kleinautomaten, ſondern Automaten, die jede beliebige Ware in jeder beliebigen Packung (alſo nicht Speztalautomatenpackung) verkaufen. Die erwähnten 21„halbfertigen“ Automaten waren und ſind nahezu fertig bis auf die Lackierung. Außerdem wurden Automaten für Automatenreſtaurants und Kleinautomaten hergeſtellt. Das Programm belief ſich auf 50 Groß ⸗Auto⸗ maten, ſo daß die im Bericht erwähnte Zahl eine ganz andere Bedeutung bekommt. Der Konkursverwalter Dr. Bähr hat erklärt: „Die einzige Beteiligung, die ausſichtsreich war, war die Automatenfabrik.“ Hier in Berlin habe ich als Angeſtellter meine ganze Tätigkeit im Intereſſe der Wohnungsbaugeſellſchaft ausgeübt und zwar ſollten hier von einer Genoſſenſchaft große Siedlungs⸗ bauten ausgeführt werden. Die Verhandlungen mit der diesbezgl. Genoſſenſchaft, die Verhandlungen mit Baufirmen und Architekten führte ich, da ich Vorſtand dieſer Genoſſenſchaft war, aber ohne jede Vergütung. Dafür wurde ich von Heidel⸗ berg beſoldet. Im Aufſichtsrat dieſer Genoſſenſchaft ſitzt unter anderem ein ordentlicher Profeſſor der techniſchen Hochſchule Berlin! Sobald ich für die Automaten⸗ geſellſchaft tätig war, bezog ich keine 1500 Mark aus Heidelberg mehr, das war ab 1. 4. 30. Ich habe nie und nimmer 80 000„4 A b⸗ findung verlangt. Anwalt Dr. Bähr war dabei anweſend, als die Herren Monheim und deren Rechtsanwalt davon ſprachen, daß ich nach dem ſtrengen Wortlaut meines Vertrags bis zu 80 000% verlangen könne. Ich erklärte aber aus⸗ drücklich, ich dächte gar nicht daran, eine ſolche Summe zu verlangen. Ich habe von den Herren Monheim nur das Gehalt verlangt und anſtands⸗ los bekommen, ſolange ich noch gearbeitet habe, genen ie die anderen Angeſtellten auch. Deutſchlands modernſtes Bürohaus Das J..-Verwaltungsgebäude * Frankfurt a.., 23. Okt. Deutſchlands größtes und modernſtes Büro⸗ haus, das Verwaltungsgebäude der J. Ge Farben⸗ induſtrie, iſt fertiggeſtellt! Der Rieſenbau, der dem Beſchauer einen überwältigenden Eindruck auf⸗ zwingt, iſt in der letzten Woche zum Teil bezogen worden und ſoll in den nächſten Tagen feierlich ſei⸗ ner Beſtimmung übergeben werden. Insgeſamt be⸗ trägt der Umfang des Baues 900 Meter, wäh⸗ rend der Flur, der auf der Nordſeite ſämtliche Flü⸗ gelbauten durchläuft, allein ſchon die ſtattliche Länge von rund 250 Metern hat. Das kubiſche Ausmaß des Gebäudes beträgt rund 240 000 Kubikmeter. Für die Herſtellung des Stahlſkeletts waren allein 5000 Tonnen Stahl notwendig. Nahezu 5 Millionen Steine für Mauerwerk und Decken wurden verwen⸗ det. Insgeſamt weiſt das Gebäude eine nutzbare Bürofläche von 25000 Quadratmetern auf. 150 Km. elektriſche Lichtleitung und 40 Km. Heizungsleitung durchziehen das Haus; nur ein kleiner Beweis für die Größe des Komplexes! Das neue Verwaltungsgebäude der.G. wurde in der Zeit von November 1928 bis Oktober 1930 mit einer viermonatigen Unterbrechung erbaut. Der Neubau gab etwa 1000 Arbeitern im Tag Ar⸗ beits möglichkeit. Mit dem Verwaltungsgebäude in direkter Ver⸗ bindung ſteht ein Laboratorium, in dem die Schaufärberei untergebracht iſt, die den Zweck hat, Kundendienſt zu verrichten. Hinter dem Hauptge⸗ bäude ſteht das Wirtſchaftsgebäude mit dem Fern⸗ heizwerk, während weiter nördlich, hinter der Mi⸗ quel⸗Allee, die neuen Wohnungen der..⸗Beamten erſtanden ſind. Recht intereſſant iſt noch, daß die weite Vorhalle, zu deren Seiten zwei Freitreppen zum erſten Stock führen, ſowie die große Empfangs⸗ halle künftig zur Aufnahme der Vitrinen und Schau⸗ käſten dienen, in denen ſämtliche Erzeugniſſe der J. G. Farbeninduſtrie zur Ausſtellung gelangen ſollen. Frankfurt a.., der künftige Sitz des Weltkon⸗ zerns der J. G. Farbeninduſtrie, iſt um ein Bau⸗ werkerſten Ranges reicher geworden. Verkehrsunfall in Heddesheim. ? He esheim, 24. Okt. unfall ereignete ſich in unſerem Dorfe und zwar in der Kurve beim„Ochſen“. Ein Omnibus der O. E. G. von Großſachſen her begegnete einem Pferdefuhrwerk, das aus dem Dorfe heraus ins Feld fahren wollte. Beide Fahrzeuge wichen vorſchrifts⸗ mäßig aus. Aber kurz vor dem Vorbeifahren rutſchte bei dem ſchlüpfrigen Pflaſter der Omnibus mit den Hinterrädern nach links in die Straßenrinne und drückte beim Weiterfahren die Pferde gegen die Mauer und Hofeinfahrt des Landwirts G. Bach. Die Pferde wurden durch die zerbrochenen Wagen⸗ ſcheiben an Hals und Kopf ſo ſchwer verletzt, daß ſie notgeſchlachtet werden müßten. Der Vorder⸗ wagen wurde ſtark beſchädigt abgeriſſen, der Fuhr⸗ mann konnte im letzten Augenblick vom Wagen auf die Mauer ſpringen. Der Omnibus zeigte außer den in die Brüche gegangenen großen Fenſterſcheiben keine weiteren Beſchädigungen und fuhr nach der Freigabe wieder nach Schriesheim zurück. 112 A Kamelhaar-Ohrenschuhe mit Filz- und Ledersohle Größe 20/0 nut Pfüschpantoffel mit Ledetsohle, fester Kappe und Absatz fleck. 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Die Eheleute Merz waren ſchon vor drei Wochen fortgezogen und hatten alle Möbel beiſeite geſchafft. Die verſteckten Möbel wurden, ſoweit ſie nicht inzwiſchen weiterverſchoben waren, aufgefunden. Das Haus des Merz war von allem, was irgendwie Wert hatte, geräumt worden und enthielt im Keller und Speicher nichts mehr als Stroh. Ein Bett mit Matratze, ein Waſchtiſch und verſchiedenes wertloſes Gerümpel war noch vorhan⸗ den, um Mobiliar vorzutäuſchen. Auf Grund dieſer Feſtſtellungen ſchritt die Gen⸗ darmerie Otterberg zur V derhaftang des Brand⸗ leiders Heinrich Merz, ſeiner Frau Luiſe, des Schwie⸗ gervaters des Brandleiders, Heinr. Eckler und ſeines Sohnes Johannes Eckler. Die beiden letzteren ſtehen im Verdacht, im Einverſtändnis mit den Eheleuten Merz deren Anweſen angezündet zu haben. Die Ver⸗ hafteten wurden dem Landgerichtsgefängnis in Kaj⸗ ſerslautern zugeführt, mit Ausnahme des Heinrich Eckler, der in Ebernburg verhaftet wurde und ſich im dortigen Gefängnis befindet. Kleine Nachrichten Nächtlicher Raubüberfall. * Hülzweiler(Saar), 23. Okt. Die 50 Jahre alte Witwe Kutſcher, deren Mann vor einigen Jahren in der Grube tödlich verunglückte, erwachte nachts durch ein Geräuſch. Als ſie aufſtehen wollte, um nach der Urſache zu ſehen, trat ihr ein Mann ent⸗ gegen, der in der rechten Hand eine Piſtole, in der linken eine Blendlaterne trug. Der Eindring⸗ ling zog der Frau die Decke über den Kopf, brach mit einem Komplizen die Kommode auf und raubte 2400 Franken in Scheinen und eine Zigaretten⸗ ſchachtel mit Kleingeld. Einer der Räuber hatte ſich Mund und Naſe mit einem roten Tuch verbunden, Als die Räuber ihre Beute an ſich genommen hallen, geboten ſie der Frau unter wüſten Drohungen 173 ſchweigen und berſchwanden. Frau Kutſcher ſchl ſofort Lärm, aber es war nicht mehr möglich, die Einbrecher zu faſſen. Freitod eines 20jährigen Mädchens Sw. Darmſtadt, 23. Okt. In der Nähe der Oden⸗ waldbrücke wurde die 20jährige Johanna Kraus aus Oberurſel a. T. in den heutigen Frühſtunden auf dem Bahnkörper tot aufgefunden. Das Mädchen hatte ſich vom Odenwaldzuge überfahren laſſen. Aus hinterlaſſenen Briefen geht hervor, daß das Mädchen freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt. Selbſtmord. * Wiesbaden, 24. Okt. In der Kiedricher Straße vergiftete ſich ein 42 Jahre alter Arbeiter mit Leuchtgas. Krankheit und finanzielle Not ſollen den Mann in den Tod getrieben haben. Der Verſtorbene, ein Witwer, hinterläßt fünf minder⸗ jährige Kinder. Staunend billige Preise. 14320 Lampen- Jäger, D 3, 4 Auf Wunsch auch 20 monatl. Ratenzahlü. 8 2 Tier- Ziegler e Eller von 11-15 Pfg. Dänische Butter Pfd..90 Mk. Holländische Bulter Pfd..80 Mk. Deutsche Butter. Pfd..60 Mk. Landbutter Pfd..40 Mk. Margarine„Pfd. 90 Pfg. Pflausenlett 45 Pg. Holst. Salamiwurst Pfd..80 MR Odenwälder Bauernhandkäse 5 Stück 35 Pfg. Ia. Schweizerkäse, Pfd. 35 Pfg. Edamer Käse% Pfd 20 Pfg Oelsardiven. 4 Dosen 95 Pfg. N Für Autobesitzer! 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Damit hat Frankreich, wie das Inſtitut für Konjunktur⸗ forſchung in ſeinem neueſten Wochenbericht ſchreibt, für den deutſchen Auslandsabſatz etwa die gleiche Bede u⸗ tung gewonnen wie Großbitannien. Gleich⸗ zeitig hat Deutſchland auf dem franzöſiſchen Markt gegen⸗ über Großbritannien und den Vereinigten Staaten, die bisher den größten Anteil an Frankreichs Einfuhr hatten mit einem großen Vorſprung die Führung übernommen. Dleſe günſtige Geſamtentwicklung kam vor allem der deutſchen Fertig waren aus fuhr zugute. Ihr An⸗ teil an der Geſamtausfuhr nach Frankreich iſt von 98 v. H im Jahr 1927 auf etwa 60 v. H. im Jahr 1930 geſtiegen. Die Reparationsſachlieferungen(zum großen Teil Rohſtoffe) machten 1930 nur noch 42 v. H. der Ausfuhr nach Frankreich aus(1927 64 v..) Durch den Konjunk⸗ turanſtieg in Frankreich konnte vor allem die deutſche Ma⸗ ſchineninduſtrie ihren Abſatz auf dem franzöſiſchen Markt erheblich erweitern. Die deutſche Maſchinenausſu h 1 nach Frankreich hat ſich ſeit 1927 mehr als verfünffacht (ſie macht gegenwärtig etwa 23 v. H. der deutſchen Geſamt⸗ ausfuhr nach Frankreich aus). Aehuliche Zunahmen zeigen ſich bei Werkzeugen, Eiſen⸗ und Stahl, Kupfer, Bauma⸗ terialien, Holzſchliff, keramiſchen Erzeugniſſen leinſchl. Glas), Pelzwerk, Baumwoll⸗ und Seidengeweben. In den letzten Monaten hat nun die franzöſiſche Ein⸗ fuhr aus Deutſchland im Zuſammenhang mit dem ſich auch in Frankreich allmählich anbahnenden Konjunkturrückgang nicht mehr im gleichen Tempo wie bisher zugenommen. Es iſt jedoch anzunehmen, daß die verhältnismäßig große Widerſtandskraft des franzöſiſchen Inlandsmarktes auch 55 J anft dem deutſchen Waxenabſatz zugute kommen wirò. 5* Keine Bankinſolvenzen in Newyork. Wie WB. Handelsdienſt aus gut unterrichteter Quelle erfährt, ſind die on der geſtrigen Berliner Börſe verbreiteten Gerüchte über Zahlungsſchwierigkeiten der bekannten Newyorker Bankfirmen Hallgarten u. Co. und Goldman, Sachs u. Co. gänzlich unbegründet. Beide Häuſer ſind vollkommen Iiquide. * Untere Iller AG., München. In dem Geſchäftsbericht des dem Bayernwerk und dem Lameyerkonzern naheſtehen⸗ den Unternehmens wird mitgeteilt, daß die im Vorjahre begonnenen Arbeiten programmäßig durchgeführt wurden. Die neuen Werke dürften im Laufe des Herbſtes in Be⸗ trieb genommen werden. Die bisherigen Baukoſten wer⸗ den mit etwas über 14 Mill. genannt. Im letzten Jahre wurden etwa 3,3 Mill.„ verausgabt. Mit dem Fortſchrei⸗ ten des Werks haben ſich die Bankguthaben naturgemäß er⸗ mäßigt(um rd. 5 Mill.), ebenſo die Debitoren(um rd 6 Mill.%). Damit iſt die im Januar 1929 aufgenommene Schweizer Anleihe von 12 Mill. ſfrs. vollkommen inveſtiert. Die Geſamtbaukoſten werden auf etwa 18 Mill. 41 geſchätzt. * Eiſenwerk Nürnberg AG. vorm. J. Tafel u. Co., Nürnberg. Die GV. beſchloß, aus dem nach 163 903(169 648) Mark Abſchreibungen und 50 723—„ Delkredererück⸗ ſtellung ſich ergebenden Rein gewinn von 10g 068 270 057)„ den Verluſtvortrag von 92 902% zu decken und den verbleibenden Gewinn von 10 168% vorzutragen. Die allgemeine Wirtſchaftskriſe haben. lt. Bericht für 1929/80 eine weſentliche Verſchlechterung der Abſatzmöglichkeiten zur Folge gehabt bei geſunkenen Preiſen. Die Bilanz ver⸗ zeichnet 1,09(1,36) Mill.“ Schuldner, dagegen 9,99(1,183) Außenſtände, 0,04(—) Bankguthaben und 0,82 0,81) Mill. 4 Vorräte. Die erſten Monate des laufenden Jahres ließen keine Anzeichen einer Beſſerung der Lage erkennen. * Metall⸗, Walz⸗ und Plattierwerke Hindrichs⸗Auffer⸗ mann., Wuppertal⸗Oberbarmen. Die., in der 1 254 600„ Sta. und 2 000% VA. vertreten waren, ge⸗ nehmigte debattelos den Abſchluß für 1929.30 mit 7(li. V. 8) v. H. Dividende auf die StA. Wie vom Vorſtond mitgeteilt wurde, iſt die Geſellſchaft z. Zt. zufriedenſtellend Heſchäftigt. Die Liquidität ſei unverändert gut; das Bankguthaben konnte von 205 831% am Bllanzſtichtage auf 253 500„ Ende September erhöht werden. SEhrysler Corporation für 1930 vorausſichtlich divi⸗ dendenlos. Im erſten Geſchäftsholblahr 1930 lonnte die Ehrysler Corporation nur 77 Cents pro Aktie als Gewinn erzielen, was der Hälfte der ſatzungsmäßig zuſtehenden Dividende entſpricht, während im Vorjahr in derſelben Zeit ein Gewinn von 4,06 Dollar pro Anteil ausgewieſen werden konnte. Die finanzielle Lage des Konzerns ſei durchaus geſund, jedoch werde man, wenn wicht die laufen⸗ den Gewinne ſich erheblich ſteigern, vorausſichtlich für das Geſchäftsjahr 1930 mit einem dſpidendenloſen Abſchluß zu rechnen haben, * Starker Gewinnrückgang der American Smelting u. Refining Co. Dieſer amerikaniſche Metall⸗Konzern erzielte im erſten Halbjahr 1930 einen Reingewinn von nur 6,68 (i. B. 10,95) Mill. Dollar, das entſpricht 2,74(5,03) Dollar je Anteil. Die flüſſigen Mittel beliefen ſich am Halb⸗ Jahrsende guf 99,89 Mill. Dollar gegen 90,80 Mill. Dollar am 1. Januoxr 1930, die kurzfriſtigen Verpflichtungen auf 10,30(23,24) Mill. Dollar. Die Metollvorräte ſtanden mil 44,28(47 61) Mill. Dollar zu Buch. Der Preisrückgang für Kupfer, Zink und Silber zwang zu Einſchränkungen in der Erögewinnung ſowie in den verarbeitenden Betrieben. Süboͤeutſcher Die vom Landesverband Badiſcher Tabakbauvereine durch Vermittlung der Badiſchen Landwirtſchaftskammer in Schwetzingen veranſtaltete Ver kaufsſitzun g für Sandblatt und ſogenannte Mittelgut⸗Tabake brachte eine rege Beteiligung des Handels und der ver⸗ arbeitenden Induſtrie, ſo daß faſt alle angebotenen Par⸗ tien verkauft werden konnten. Hauptbeteiligt am Einkauf waren Fabrikanten. Das Angebot betrug rund 7800 Zent⸗ ner Sandblatt und rund 1200 Zentner Mittelgut. Die Preiſe für Sandblatt bewegten ſich zwiſchen 65 und 82% je Ztr. Den Spitzenpreis von 91,15 l erzielte eine Partie von 140 Ztr. Sandblatt aus Altlußheim. Einige Partien Sandblatt— zuſammen 900 Ztr.— wurden beim erſten Angebot zurückgezogen, erhielten dann beim zweiten Aufgebot einen geringeren Grundpreis und wur⸗ den daraufhin abermals zurückgezogen. Die Preiſe für Mittelgut ſetzten bei 57,10& ein und gingen je nach Qualität bis auf 65,50 4 je Ztr. Bis auf einige kleine Poſten aus Karlsdorf wurde das ganze Angebot verkauft. Zu den genannten Verkaufspreiſen traten, je nach Aus⸗ fall der Partie, noch Zu⸗ und Abſchläge bis zu 20 v. H. Im freihändigen Verkauf erhielt ſich rege Nach⸗ frage nach Grumpen und Sandblatt, wogegen die Produ⸗ zenten zwecks Erzielung höherer als der gebotenen Preiſe Zurückhaltung bekundeten. Vereinzelt wurden Grumpen⸗ preiſe von etwa 40& je Ztr. genannt. Mehrfach wurden Käufe auf der Grundlage abgeſchloſſen, daß die Ver⸗ wiegung„zum Höchſtpreis“(der während der Saiſon be⸗ kannt wird) erfolgt, Anzahlung geleiſtet und erſt ſpäter Schlußverrechnung vorgenommen wird. In der Pfalz hat der Freibau(nichtorganiſierte Tabakpflanzer) in Barbelroth, Obershauſen und Hergersweiler ſeine Grumpen verwogen, die, je nach Qualität, einen Grund⸗ preis von 25,00 31,00& je Ztr. erzielten, mit Qualitäts⸗ zuſchlägen bezw. Abzügen von 15—20 v. H. In Secken⸗ heim wurden einige hundert Zentner 1929er Tabake zu 44,00 4 umgeſetzt; Heddesheim verkaufte kürzlich noch rund 700 Ztr. des gleichen Jahrganges zu 50,00 4 je Ztr. Ein Poſten von etwa 500 Ztr. fermentierten Tabakes aus dem Hanauer⸗Land, welcher Anſpruch auf die ſtaatliche Vergünſtigung von 40,00 4 je Ztr, beſitzt, blieb angeboten. Rippen bei kleinem Angebot im Preiſe unverändert. * Tabakverkauf. Mannheim, 24. Okt. In dieſer Woche hat der Landesverband Bayertſcher Tahakbauvereine ſeine dritte Verkaufsſitzung in Speyer für die Ernte 1930 ab⸗ gehalten. Es wurden rund 9000 Zentner Sandblatt aus dem pfälziſchen Zigarrengutgebiet, 3000 Zentner Mit⸗ telgut aus Schneide⸗ und Zigarrengutgebiet und weitere Nochmals das Ruſſenholz⸗Dumping Von Kammerpräſident Dr. von Kleefeld Wer von irgend einem ſogenaunten Intereſſentenſtand⸗ punkte die Angelegenheit des ruſſiſchen Holzdumpings nach⸗ prüfen würde, könnte der umfaſſenden Bedeutung dieſes Prohlems nicht gerecht werden. Bei der Erhaltung des deutſchen Wald⸗ und Forſtweſens ſtehen ſo wichtige Wirt⸗ ſchafts⸗ und Kulturgüter auf dem Spiel, daß dieſer Kom⸗ plex unſeres Nationalvermögens nach keiner Richtung hin geeignet iſt, zu einem Objekt wirtſchaftpolitiſcher Handelei herabgedrückt zu werden. deutſche Wald bedeckt 20 Millionen Hektar von 47 Millionen Hektar Geſamtfläche des Deutſchen Reiches. Ueber 4 Millionen Menſchen ſind mit dem Holzweſen in ihren wirtſchaftlichen Schickſalen verbunden, und der auf 19 Milliarden 4 Kapitalswert ge⸗ ſchätzte Wald bildet eine der bedeutungsvollſten Arbeits⸗ ſtätten unſerer heimiſchen Produktion. Es gehört zu den Grundgeſetzen patrivtiſcher Wirtſchaftspolitik, ſolche ge⸗ wichtigen nationalen Werte mit beſonderer Vorſicht zu ſchützen und in ihrer Lebensfähigkeit zu erhalten. Die Lage, in welche das ruſſiſche Holzdumping unſer Holzweſen gebracht hat, beſchäftigt ſeit einiger Zeit die Oeffentlichkeit. Es vergeht faſt kein Tag, an welchem nicht irgend ein großes Unternehmen des Holzhandels und der mit Holz beſchäftigten verarbeitenden Induſtrie in Schwie⸗ rigkeiten gerät und zwar durch die infolge der ruſſiſchen Konkurrenz herbeigeführten Abſatzſchwierigkeiten und durch die gewaltige Entwertung, in welche das Holz als ſolches ganz ohne Not durch mangelnde wirtſchaftspolitiſchen Schutz verſetzt worden iſt. Rußland ſetzt ſein Holz auf dem Welt⸗ markt zu Preiſen ab, welche durchſchnittlich 15—20 v. H. unter denjenigen der europäiſchen Staaten liegen, da es keinerlei Rentabilitätsgeſichtspunkte auf dem Gebiete des Exportes kennt, ſondern überhaupt nur beſtrebt iſt, um jeden Preis Sachwerte in Geld umzutauſchen. Wie gewaltig die Ueberſchwemmung mit Ruſſenholz nach Deutſchland ange⸗ ſtiegen iſt, ergibt ſich aus folgenden authentiſchen Zahlen in Doppelzentner: Der Rundholz Schnittwaren Papierholz 1927 307 950 263 544 164 630 1928 178 900 59 958 175 456 1929 440 353 510 216 1049 550 1990 bis Sept. 1 282 820 1 049 550 3 826 085 Während bei uns über dieſe für die deutſche Wirtſchaft lebenswichtigen, aber völlig geklärten Angelegenheiten noch geſtritten wird, iſt in anderen Ländern bereits energiſch gehandelt worden. In Paris fand eine Sitzung der Ver⸗ einigung der franzöſiſchen Holzinduſtriellen ſtatt, an der auch Vertreter der belgiſchen und ſchweizer Holzinduſtrie teil⸗ nahmen. Allgemein wurde betont, daß das ruſſiſche Holz⸗ dumping zu einer immer größeren Gefahr für den weſt⸗ europäiſchen Holzmarkt werde, und es wurden die beteilig⸗ ten Regierungen aufgefordert, ein gemeinſames Vorgehen gegen die vernichtende Preisſchleuderei einzuleiten. Auch bei den letzten Wirtſchaftsverhandlungen in Genf wurde, und ich möchte dies gegenüber den in einigen Blättern ge⸗ äußerten Zweifeln beſonders unterſtreichen, einheitlich feſt⸗ geſtellt, daß ein ruſſiſches Holzdumping in erheblichem Um⸗ fang vorliegt, ſo daß nunmehr auch für die deutſche offizielle Wirtſchaftspolitik der Zeitpunkt gekommen iſt, die erforderlichen Schritte zu unternehmen, wenn nicht weitere ſchwerwiegende wirtſchaftliche und finanzielle Folgen aus den zunehmenden Zuſammenbrüchen im deutſchen Holzweſen ſich ergeben ſollen. Hierzu muß feſtgeſtellt werden, daß die Auswirkungen des flagranten Holzdumpings in keinem Verhältnis ſtehen zu der rückläufigen Tendenz aller Roh⸗ ſtoffpreiſe, unter welcher bei uns unter normalen Verhält⸗ niſſen die Holzwirtſchaft relativ geringer zu leiden haben würde. Eine ganz erhebliche Zahl von arbeitslos gewor⸗ denen, im Holzweſen früher tätigen Angeſtellten und Ar⸗ beitern könnte in demſelben Augenblick die Arbeit wieder aufnehmen, in welchem der Forſtwirtſchaft die Lebensfähig⸗ keit zurückgegeben iſt. Zurzeit ſind 41 v. H. ſämtlicher ſchleſiſchen Holzarbeiter arbeitslos! Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich. daß die Einfuhr von Hölzern, welche auf deutſchen Böden nicht wachſen, und der⸗ jenigen Holzmengen welche ohne erhebliche Schädigung der Nachhaltigkeit des Waldes in deutſchen Wäldern nicht er⸗ zeugt werden können, ſoweit es ſich um ſolide und ange⸗ meſſene Einfuhrbedingungen handelt, geſichert bleiben muß. Es widerſpricht allen Grundſätzen wirtſchaftlicher Vernunft und führt zur Vernichtung unerſetzlicher heimiſcher Werte, wenn Waren in unſer Wirtſchaftsgebiet hereingelaſſen werden, die wir ſelbſt erzeugen können. Weder der deutſch⸗ruſſiſche Wirtſchaftsvertrag von 1925. noch der Berliner Vertrag vom Jahre 1926 nimmt nach ſeinem klaren Wortlaut uns die Möglichkeit, unſere Rechte gegen unxeelle Geſchäftsgebarung der Vertragskontrahenten und gegen Maßnahmen auf dem Gebiete evidenter Vor⸗ treibung der wirtſchaftspolitiſchen Weltrevolution zu wah⸗ ren. Videant conſules! Nach den letzten Nachrichten aus Moskau ſoll in dem Quartal Oktober⸗Dezember 1930 nicht weniger als 85 v. H. des Holzjahresprogramms 1929/0 exportiert und der Abtransport um das 64 fache des tat⸗ ſächlichen Abtransportes im Oktober⸗Dezember 1929 geſtei⸗ gert werden! . ff y y Der erſte Abſchluß der Deutſchen Schuh⸗AGG. Bata, Berlin. Die im September v. Is. gegründete Tochter⸗ geſellſchaft des Bata⸗Konzerns legt ihren 1. Abſchluß per 31. 12. 29, der allerdings nur 5d Monate umfaßt, vor. Die Geſellſchaft, die mit einem Aktienkapital von 1 Mill. Mark ausgeſtattet iſt, erzielte einen Bruttogewinn von 54 231„, von dem nach Abzug aller Unkoſten ein Ge⸗ win n von 16269„ verbleibt. Die Bilanz weiſt auf der Pafſipſeite lediglich noch 458 299/ Kreditoren und 62 658/ Kautionen aus. Auf der anderen Seite er⸗ ſcheinen Bankguthaben mit 575 338 l, nichteingezahltes Aktienkapital 750 000 l, Konto„Geld unterwegs“ 25 302 Mark, 5 178„ und das Gut Schmögerle mit 185 407 4. * Einſpruch gegen Aktienumtauſch. Sämtliche Inhaber von Kleinaktien der Allgäuer Baumwollſpinnerei und Weberei Blaichach vorm. Heinrich Gyr haben gegen den Umtauſch ihrer Kleinaktien Einſpruch erhoben. Der Um⸗ tauſch unterbleibt deshalb. * Teilſtillegung bei der Tonwareninduſtrie Wiesloch Ach. in Wiesloch. Infolge der ſchlechten Lage auf dem Baumorkt wird die Geſellſchaft während der bauſtillen Monate ihren Betrieb wieder ſchließen müſſen. Von der Stillegung werden ungefähr 200 Arbeiter betroffen. * Badiſche Bodenbetriebs⸗Ac. Freiburg i. Br. Dieſe mit 100 000% AK. arbeitende Geſellſchaft für Immobilien⸗ handel, die erſt 1928 gegründet wurde, erzielte im Ge⸗ ſchäftsjahre 1929 760/ Gewinn, wodurch ſich der Ver⸗ luſtvortrag aus dem Gründungsjahre von 7202 auf 6442[vermindert. Den Zinseinnahmen von 6438 (4800) 4 ſtehen Steuern und Abgaben mit 1788(292 4 und Unkoſten mit 3890(3711) 4 gegenüber. In der Bi⸗ lanz ſtehen dem AK. die Effekten mit unv. 90 000, Bank⸗ guthaben mit 408(2798)„ und Debitoren neu mit 3150 4 gegenſtber. * Zuckerfabrik Jülich Alex Schoeller u. Co. AG., Jü⸗ lich. Die o. HV. genehmigte den Abſchluß für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1929-30. Der nach Abſchreibungen von 70 586 (70 769) 4 verbleibende Reingewinn von 22 896 131 3820 4 wird noch Abzug einer Zuweiſung an die geſetzliche Rück⸗ lage vorgetragen(i. V. 6 v. H. Dividende). Die neue Tabakmarkt 0 Zentner Sandblatt aus Bürgſtadt a. M. angeboten. Tabakverarbeitung und Tahakhandel beteiligten ſich rege am Einkauf. Man bezahlte für Sandblatt 4579,50%, für Mittelgut 50—71,10„ je Zentner. * Schweinemarkt Bruchſal vom 22. Okt. Angefahren wurden: Milchſchweine 185, Läufer 48. Verkauft wurden: Milchſchweine 90, Läufer 10. Höchſter Preis: Paar Milch⸗ ſchweine 32, Läufer 65. Häufigſter Preis: Paar Milch⸗ ſchweine 30, Läufer 55. Niedrigſter Preis: Paar Milch⸗ ſchweine 26, Läufer 45 l. * Schweinemarkt Schwetzingen vom 22. Okt. Zufuhr 188 Milchſchweine, 32 Läufer. Preis für das Paar Milchſchweine 1898 4, das Paar Läuferſchweine 60-90 4. Marktver⸗ lauf: ſchleppend, Ueberſtand. Kleeſaaten. Mannheim, 24. Okt. Die deutſchen Ernten in Rotklee und Luzerne ſind nach Angaben von Fachkreiſen ziemlich klein, die franzöſiſche Rotklee⸗ ernte recht gut, jene in den öſtlichen Ländern mittelgut ausgefallen. Bei Luzerne berichtet Frankreich über einen kleinen Ernteausfall; auch Ungarn hat nur eine Mittel⸗ ernte, die größtenteils bereits verkauft iſt. Bei Italien war der Mengenausfall gut, der Qualitätsausfall dagegen wenig befriedigend. Der Markt für Rotklee und Luzerne liegt unter dieſen Umſtänden feſt. Gelbklee hatte eine Mittelernte, ebenſo Eſparſette und Schweden ⸗ klee. Die gegenwärtigen Forderungen ab ſüddeutſchen Stationen lauten, je nach Herkunft und Beſchaffenheit, für Rotklee 5270, Luzerne 50-95, Eſparſette 25—30 und Gelbklee 28—34. Junte⸗Säcke und Gewebe. Mannheim, 24. Okt. Das Geſchäft iſt infolge der wirtſchaftlichen Lage bei allen ſäckeverbrauchenden Induſtrien ſehr eingeengt, ſodaß zur⸗ zeit noch nicht die Hälfte. der Fabriken bis zu 50 v. H. ihrer Kapazität beſchäftigt iſt. Der Preis für neue Mehl⸗ ſäcke von 100 Kg. Faſſungsvermögen hat ſich auf 58—80 Pfennig, je Stück, geſenkt. Jutegewebe koſtet etwa 90 Pfg. je Kilogramm. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New Hork 485,94 Schweiz 25,02 Stockholm 18.10 Zaris 8 123.83 Holland 12.06% Madrid 45,84 Brüſſel 34,85 ¾ñ] Oslo 18,16% Dollar geg. Rm..1290 Mailand 92,83 Kopenhagen 18.16% Pfunde„„ 20.40¼ Frachtenmarkt Duisburg ⸗Ruhrort 23. Okt. Die Nachfrage nach Leerraum war heute ziemlich rege. Heute wurde noch zu unveränderten Frachten angenommen Die Bergfracht wurde im allgemeinen mit 70 Pfg. je To. ab hier und 85 Pfg. je Tonne ab Kanal Baſis Mannheim bezahlt. Die Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts erfuhren keine Aenderung. (132 684) Kampagne iſt flott im Gange und die Rüben⸗ anlieferung befriedigend. Die Verarbeitung geht bei er⸗ heblich geſteigerter Tagesleiſtung glott vor ſich. Bezüglich des Ergebniſſes könnten, wie erklärt wurde, bei den un⸗ durchſichtigen Wirtſchaftsverhältniſſen noch keinerlei zu⸗ verläſſige Angaben gemacht werden. * Jacob Jacobi AG., Stuttgart. Die mit 1, Mill. A, ausgeſtattete Weinbrennerei, deren Aktien ſich in Familienbeſitz befinden, weiſt für 1929 225 711(252 000) 4 Worenerträgniſſe aus. Nach Abſchreibungen von 164 804 1 erhöht ſich der Gewinnvortrag von 225 668 (106 853) 4 auf 286 575. Die Bilanz verzeichnet als Hauptpoſten in Mill./ 1,48(1,57 Debitoren, 1,15(0,91) Waren, 1,63(1,42) Wertpapiere und andererſeits 2,13 (4,85) Kreditoren. 5 98 95 5 Mö belabzahlungsfirma N. Fuchs, Frankfurt a. M. — Gläubigerverſammlung. In einer Gläubigerverſamm⸗ lung wurde ein vorläufiger Liquidationsſtatus vorgelegt, der Paſſiven von 412.000 4 ausweiſt, denen nur 58 000% verfügbare Aktiven gegenüberſtehen. Die Firma hatte etwa 15002000 Kunden, die durchweg kleine Abzahlungs⸗ beträge ſchulden. Man will verſuchen, das Geſchäft derart abzuwickeln, daß Großgläubiger ie Maſſe als Ganzes übernehmen und den übrigen Gläubigern eine Qupte von 20—25 v. H. garantieren. Es wurde ein Gläubiger⸗ ausſchuß gewählt. Gummiſtraßen zur Abwendung der Kautſchukkriſe Die Leitung der Rubber Growers Aſſdciation hat, wie aus London gemeldet wird, an die Gummipflanzer ein Ru noſchreiben gerichtet, um ſie zur Mitwirkung bei der Förderung der Schaffung von mit Gummi belle gten Straßen zu bewegen. Dieſe Mitwirkung der Probdu⸗ zenten ſoll darin beſtehen, daß in den kommenden 5 Jahren auf der Baſis der Ernte von 1929 7 v. H. der Produk⸗ tionsmenge der Rubber Roadways Limited gratis, 1 v. H. zum Marktpreis mit einem Maximum von 6 d und 1 v. H. zum Marktpreis mit einem Maximum von 9 d zur Verfügung geſtellt wird. Bei den europätſchen Gummt⸗ unternehmungen werden die in obigem Sinne erforder⸗ lichen Maßnahmen durch die International Rubber Affo⸗ ciation ergriffen werden. Die Rubber Roadways td ist eine Gründung der Rubber Gowers Aſſociation. Die europäiſche Sulfitzellnloſeerzeugung wird um 15 v. H. eingeſchränkt. Auf der Konferenz in Malmö wurde zwiſchen Vertretern der Sulfitzelluloſeinduſtrien in Deutſchland, Schweden, Finnland, Norwegen, der Tſchecho⸗ ſlowakei und dem Memelland vorbehaltlich einer kurz⸗ friſtigen Genehmigung, wie angekündigt, ein Abkommen unterzeichnet. wonach eine 15proz. Einſchränkung der Sul⸗ fitzelluloſe⸗ Erzeugung in den genannten Ländern erfolgen ſoll. (J Dreitägige Arbeitswoche in u SA. 2 Newyork, 23. Okt.(Eig. Dr.) Nach einem Funkſpruch des Do D. Korreſpondenten hat Taylor, der Präſident der United States Steel Corporation die ſofortige Ein führung der dreitägigen Arbelts woche empfohlen. *Die Automobilproduktion in den Vereinigten Stag⸗ ten in den letzten 3 Monaten faſt halbiert. Seit An dieſes Johres iſt die amerikaniſche Automobilproduktion um 1,52 Mill. Wagen niedriger als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die letzten 3 Monate allein brachten eine Minderproduktion von 50 v. H. Am wenigſten gelitten haben die Ford⸗Werke und die General Motors. Weitere Zementpreisermäßigung in Weſtdeutſchland. — Kampfverſchärfung gegen die Außenfeiter. Der Weſt⸗ deutſche Zementverband hat ab 24. Okt. eine beträchtliche Herabſetzung der Preiſe dadurch vorgenommen, daß die anonymen Syn dikats marken Meteor⸗ Portlandzement und Monopolzement wegfallen. Das bedeutet eine Rückkehr zum frühern Syſtem der Fa⸗ brikmarken. An ſich iſt die Maßnahme als weiter Kampfverſchärfung gegen die Außenſeiter auf⸗ zufaſſen. Es werden neue Liſtenpreiſe bekanntgegeben, die weſentlich unter den bisherigen Verkaufspreiſen liegen. Weitere Mehlpreisermäßigung. Der ſüddeutſche Kon⸗ ventionspreis für Weizenmehl Spezial 0 wurde heute wefter um 25 Pfg. auf 39,50 4 für die 100 Kilo ermäßigt. * Die ruſſiſchen Getreideverſchiffungen. In Londoner Schiffohrtskreiſen ſind Nachrichten eingegangen, wonach die Verſchiffung ruſſiſchen Weizens gewiſſen Schwierig⸗ keiten begegnet iſt. Es machte den Eindruck, als ob die ruſſiſchen Behörden zuviel Schiffe gecharlert haben, und ſie verſuchen jetzt, einen Teil der Kontrakte wieder rückgängig zu machen. In den ruſſiſchen Schworz⸗ meerhäfen ſeien zuviel Schiffe eingetroffen, ſo daß die Beladung Schwierigketen macht. Es wird ferner berichtet, daß die Zufuhren von Getreide nach den Hä⸗ fen nicht in dem Maße erfolgten, wie es beabſichtigt war. Wie ſchon gemeldet, belaufen ſich die ruſſiſchen Ex⸗ porte aus den Schwarzmeerhäfen für die Zeit vom W. September bis 15. Oktober auf 340 000 Tonnen Weizen, 144 000 Tonnen Gerſte und 34000 Tonnen Roggen. * Duisburger Haſenverkehr im September. Im Monat September 1930 ſind in den Duisburg⸗Ruhrorter Hä⸗ ſen insgeſamt angekommen und abgegangen 7598 Fahr⸗ zeuge mit 1650 696 To. Ladung gegen 9041 Fahrzeuge mit 2 058 803 To. Ladung im September 1929. Für die Mo⸗ nate Januar bis September 1930 ergibt ſich mit⸗ hin folgende Geſamtverkehrsziffer: 68 878 Fahrzeuge mit 14318 883 To. Ladung gegen 66 705 Fahrzeuge mit 16 154 675 To. Ladung in den erſten neun Monaten des Jahres 1929. Die Kohlenabfuhr im Monat September 1930 wird mit 1114254 To. gegen 1 501 421 To. im September 1990 angegeben, die Geſamtkohlenabfuhr in der Zeit von Ja⸗ nuar bis September mit 9 752 673 To. gegen 11 598 273 To, in der entſprechenden Vorfahreszeit. Vom füddͤeutſchen Holz⸗ und Breltermarkt Unbefriedigende Lage des Rundholzmarktes und der Sägeinduſtrie Grubenholz, verbilligter Aus nahmetarif und Zechen Am ſüddeutſchen Rundholzmarkt beſteht das Angebot in Nadelſtammholz, von wenigen Aus⸗ nahmen abgeſehen, aus Material alter Fällung; es kenn⸗ zeichnet deshalb keineswegs die Lage, wenn bei einzelnen Vorverkäufen von Material aus kommenden Fällungen ein leichtes Anziehen der Preiſe beobachtet wurde, weil es ſich dabei jeweils nur um kleine Mengen handelte. In den aus der Winterfällung ſtammenden Nadelſtamm⸗ hölzern vollzieht ſich der Abſatz nach wie vor ſchleppend und zu gedrückten Preiſen. Soweit in Baden Holz in größeren Mengen aus Sommerfällung zum Verkauf kam, hat der Preisrückgang zuletzt im Vergleich mit den vor⸗ ausgegangenen Wochen nachgelaſſen, ſo daß der letzte Preisſtand gehalten werden konnte. Aus Mitteilungen des Badiſchen Walbdbeſitzerverbandes iſt zu entnehmen, daß im kommenden Winter vorausſichtlich nicht mit einem ſtarken Anwachſen der Nachfrage gerechnet werden darf, da die Käufer bei der Eindeckung ihres Bedarfs für das Jahr 1931 ſehr vorſichtig vorgehen und beſtrebt ſind, das Riſiko auf ein Minimum einzuſchränken. Die genannte Vereinigung empfiehlt daher den Waloͤbeſitzern dringend ein rorſichtiges Disponieren beim kommenden Einſchlag. Der gegenwärtige Preisrahmen für Nadelſtammhols iſt ſtark durch die niedrigen Erlöſe für altes Holz beeinflußt. Nach einer Mitteilung des Reichsbahnzentralamtes wird die Einkaufsmenge an hölzernen Bahnſchwellen erſt An⸗ fang November für das nächſte Jahr feſtgefetzt werden; von dieſer Seite wird auch beſtätigt, daß noch große Be⸗ ſtände an Holzſchwellen vorhanden ſind und daß, da für die nächſten Jahre bei der ſchlechten Wirtſchaftslage der Reichsbahn mit einer Einſchränkung des Umbauprogramms gerechnet werden müſſe, die Einkäufe von Holzſchwellen aus dem Wintereinſchlag beſchränkt ſein werden. Hin⸗ gegen iſt von anderer Seite ein gewiſſer Bedarf angemel⸗ det, ſo daß bei ſorgfältigem Verkaufsverfahren immerhin mit einem relativ befriedigenden Verkaufspreis gerechnet wird. Das Ergebnis eines größeren Schwellenverkaufes in der letzten Zeit in Mittelbaden beſtätigte dies für Eichenſchwellen, für die im Durchſchnitt die vor⸗ jährigen Preiſe gehalten werden konnten. Dagegen ſind die Buchenſchwellenpreiſe, verglichen mit dem Vorjahr, gewichen. Forlenſchwellen wurden verhältnismäßig ebenfalls beſſer als Buchenſchwellen bewertet. Da die Aufnahmefähigkeit des Marktes für Buchenſchwellen noch nicht überſehen werden kann, kalkuliert der Waloͤbeſitz in Gegenden mit gutem Brennholzabſatz genau, ob ſich die Aushaltung von Buchenſchwellen noch rentiert. Insgeſamt werden die Ausſichten für die beginnende Holzverkaufs⸗ ſalſon wenig günſtig beurteilt. Die durch die Preis⸗ abbaubeſtrebungen und notgedrungenen Preiszugeſtänd⸗ niſſe verurſachten Mindereinnahmen ſucht man bei den kartellierten holzverbrauchenden Induſtrien, insbeſondere bei den Zechen und der Papierin duſtrie, die das einheimiſche Angebot ohne weiteres aufnehmen könnten, auf den Walobeſitz abzuwälzen. Die Zechen wollen, wie man hört, die evtl. aus einem verbilligten Aus nahme⸗ tarif für Grubenholz, für deſſen Einführung angeblich bei der Reichsbahngeſellſchaft eine gewiſſe Ge⸗ neigtheit beſtehen ſoll, ſich ergebenden Vergünſtigungen für ſich allein in Anſpruch nehmen und darüber hin⸗ aus dem Walbbefttz noch weniger für ſein Grubenhol z Geringe Aufnahme fähigkeit der holzverbrauchenden Induſtrien zahlen. Von Grubenholz iſt Ware mit 812 Ztm. Zopf zurzeit am beſten gefragt, ſtärkere oder ſchwächere Sorti⸗ mente gehen weniger. Die Aufnahmefähigkeit der Kiſten⸗, Packfaß⸗ und Holzwolleinduſtrie iſt infolge ſehr ſtarker Eindeckung aus dem letztjährigen Einſchlag außerordentlich gering. Auf dem Papierholz⸗ markt hat die Nachfrage keine Belebung erfahren, der Preisdruck hält an, die zuletzt abgegebenen Gebote deuten auf die Beſtrebungen der Papierfabriken hin, den Papier⸗ holzpreis noch weiter zu ſenken. Immerhin beſteht beim Walobbeſitz die Hoffnung, daß ſich die Papierfabriken nach Aufhören der ausländiſchen Zufuhren im November zu Preiszugeſtändniſſen bewegen laſſen, wovon es abhängen wird, in welchem Ausmaß Papierholz ausgeformt werden kann oder ob vorteilhafter andere Sortimente ausgehalten werden. Für Nadelſtammholz erwartet man eine Beſſerung aus der Durchführung der zuſätzlichen Woh⸗ nungsbauten im nächſten Frühjahr, für den Winter rech⸗ net man mit einem ſtillen Geſchäft. Nach La u b ſt am m⸗ bo z, insbeſondere nach Rotbuchen, iſt in letzter Zeit vermehrte Nachfrage aufgetreten, wobei ſtärkere Klaſſen bevorzugt werden. Die Holzverkäufe aus den badi⸗ ſchen Staatsforſten betrugen in der Zeit vom 18. Sep⸗ tember bis 16. Oktober 17850 Fm. Nadelſtammholz und rund 5000 Ster Papierholz, wofür 6777 v. H. bezw. 80 v. H. der Landesgrundpreiſe erzielt wurden. Der organiſierte private Walobeſitz verkaufte vom 10. Septem⸗ ber bis 10. Oktober 3400 Im. Nadelſtammholz. Seine Erlöſe betrugen in Prozenten der Landesgrundpreiſe für Fichten⸗ und Tannenſtammholz 70—85 v.., in ſchlech⸗ ten Abſatzlagen 65—70 v..; Forlen⸗ und Lärchenſtamm⸗ holz 7080 v..; Buchenſtammholz 60—80 v..; Eiche I. III. Kl. 80—100 v.., IV. VI. Kl. 6080 v. H. Hainbuche 6080 v..; Eſche und Ahorn 7090 v..; Ulme 80—90 v..; Erle und Pappel 80100 v. 5. Pyramidenpappel 60—80 v..; Weiden 6080 v. 5. Schwellenholz: Eichen 100, Buchen 7090, Forlen 90100 v..; Papierholz I. II. Klaſſe 7585 v.., III. Klaſſe 70—85 v.., Grubenlangholz(unentrindet, ohne Rinde gemeſſen) 15—17„ je Im. Grubenkurzholz—8 em —7 4,—12 em—11/ je Ster; Forlenrollen von 12 em aufwärts 1114„ je Ster; Nadelſtangen: Bau⸗ ſtangen und Hopfenſtangen I, und II. Kl. 6590 v.., Hopfenſtangen III. und IV. Kl. ſowie Kleinſtangen 50—75 v. H.— Die Lage der Sägeinduſtrie blieb ungünſtig, die Preiſe ſind unter Vorkriegshöhe geſunken, man rechnet mit zahlreichen Stillegungen. Ein Export nach Frankreich iſt nicht möglich, da franzöſiſche Liefer⸗ firmen bevorzugt werden. Am geſamten Bretter⸗ markt hat das Herbſtgeſchäft bisher vollkommen verſagt 16“ 1“—12“ unſortierte, ſägefallende Bretter(Durch⸗ ſchnittsbreite 82-“) mit etwa 10 v. H. Verſchnittlängen, wurden waggonfrei Rheinland⸗Weſtfalen, zu etwa 5051 je Kbm. gehandelt,„gute“ Bretter, 16“ 1%-8“ 86 m, mit 8385 4, 913“ breit mit 8790 /, reine und halbreine Bretter in gleicher Abmeſſung mit 100 bezw. 104106„ je Kbm., frei Ruhrgebiet. Fichten⸗ und Tannenbauholz, mit üblicher Walbkante, normaler Ab⸗ meſſung, koſtete 50—53„ je Kom. frei Mannheim, bau⸗ kantiges Material waggonfrei Karlsruhe⸗Hafen 4648 4 je Kbm. G. H. ee Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 498 Vermietungen Im Zeutrum der Stadt iſt eine Existenz 4 Zimmer-Wohnung f 5 8 mit Zubehör, im Hinterhaus gelegen, für 70 1 findet Ehepaar od. alleinſtehende Dame durch monatl. zu vermieten. Zu erfrag. u. zu beſicht. 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Bei einer Preſſevorführung zeigte dieſe Bremer Werft auf dem Berliner Zentralflughafen am Dienstag nachmittag das neueſte Erzeugnis ihrer Werkſtätten, die„Ente“. Während bei den anderen Focke⸗Wulf Typen die Vogelbezeichnung„Buſſard“,„Habicht“,„Möve“ uſw. nichts Beſonderes zu bedeuten hat, liegt in der Bezeich⸗ nung„Ente“ ſchon eine beſtimmte Eigenart feſt. Als „Enten“ bezeichnet man ſeit den Anfängen der Flie⸗ gerei ſolche Maſchinen, bei denen m Gegenſatz zu den ſonſt gebräuchlichen Typen das Leitwerk, zumin⸗ deſt das Höhenſteuer, das ſonſt am Schwanzende liegt, vor der Tragfläche angeordnet iſt. Wie eine Ente ſtreckt alſo das Flugzeug aus ſeinem beflügel⸗ ten Rumpf einen langen Hals nach vorn, der bei Focke⸗Wulf eine kleine Hilfsfläche und das Höhen⸗ ſteuer trägt. Auf dieſer Eigenart der Konſtruktion beruht denn auch der entſcheidende Vorteil, den dieſe Bauart anderen Typen voraus hat, näm⸗ lich die„uUnüberziehbarkeit“. Das Ueber⸗ ziehen(zuviel Höhenſteuer geben) hat in der Flie⸗ gerei ſchon ſo manchen gefährlichen Abſturz verur⸗ ſacht. Ein Flugzeug, das in dieſer Weiſe überſteuert wird, verliert ſovjel an Geſchwindigkeit, daß die Tragflächen nicht mehr entſprechend wirken, es tru⸗ delt ab, d. h. es fällt ſteuerlos wie ein Laubblatt in die Tiefe. Viele Maſchinen laſſen ſich dann nach einer gewiſſen Fallhöhe wieder fangen, aber wenn das Trudeln in zu geringer Höhe einſetzt, iſt ein Ab⸗ ſturz mit tödlichem Ausgang faſt immer unvermeid⸗ bar. Bei der„Ente“, die im übrigen als dreiſitziges Kabinenflugzeug mit zwei Motoren gebaut iſt, hat man die vordere Hilfsfläche ſo eingeſtellt, daß ſie beim Ueberziehen eher ihre Tragkraft verliert, als die Hauptfläche. Das hat zur Folge, daß in einem ſolchen Falle ſich die Spitze automatiſch nach unten ſenkt, wodurch alſo ſelbſttätig die normale Flug⸗ lage wieder hergeſtellt wird. Die eigentliche Trag⸗ fläche kann ſomit den gefährlichen Flugzuſtand gar⸗ nicht erreichen. Alſo, ein ungeheurer Schritt vor⸗ wärts auf dem Gebiete der Flugſicherheit! Ein weiterer Vorteil der„Ente“ iſt die Tatſache, daß ſie ſich nach der Landung auch in ſchlechteſtem Gelände nicht überſchlagen kann, da der vordere Stützpunkt— unter der Rumpf- Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe „Safety firſt durch„Amſturz im Flugzeugbau“ Zur Vorführung der Jocke⸗Mulf Enle⸗ ſpitze iſt ein drittes Rad angebracht— weit vor dem Schwerpunkt liegt. Infolgedeſſen köunen auch die Radbremſen, die bei anderen Flugzeugen wegen der Gefahr des Ueberſchlagens ſehr gefühlvoll be⸗ handelt werden müſſen, hier ohne Bedenken voll ausgenutzt werden. Landungen auf kleinſten Plätzen ſind mit der„Ente“ möglich. Der Konſtrukteur dieſer neuartigen Schöpfung, Dipl.⸗Ing. Focke, beſchäftigt ſich ſchon ſeit vielen Jahren mit dem„Enten“ ⸗Problem. Bereits 1910 machte er erfolgreiche Verſuche auf Flugzeugen die⸗ ſes Typs. Eine ähnliche„Ente“(„F. 197), wie die jetzt vorgeführte„F. 19a“, unternahm ſchon im Jahre 1927 einige wohlgelungene Flüge, ſtürzte dann aber aus nicht ganz geklärten Urſachen ab, den bewährten Mitarbeiter Fockes, den ehemaligen Kriegsflieger Wulf, unter ſich begrabend. Die Firma hat ſich durch den damaligen ſchweren Verluſt nicht beirren laſſen. Die heutige Konſtruktion ſtellt nach einigen Aenderungen, wie uns auch der Leiter der Flug⸗ abteilung der„Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luft⸗ fahrt“, Joachim v. Köppen, mitteilte, nach den bis⸗ herigen Probeflügen den erſten Schritt auf einem Wege dar, den man wahrſcheinlich auch in Zu⸗ kunft weiter verfolgen wird. Auf demſelben Gebiete arbeitet übrigens ſeit einigen Jahren auch der Chef⸗ konſtrukteur Lippiſch, der Leiter der Flugtechni⸗ ſchen Abteilung der„Rhön⸗Roſſitten⸗Geſellſchaft“, deſſen„Enten“⸗Modelle ebenfalls Flüge mit Erfolg hinter ſich brachten. Von den Vorzügen der Focke⸗Wulf⸗„Ente“ konnte man ſich am Dienstag im Fluge unter der zuver⸗ läſſigen Führung des Bremer Chefpiloten Edzard und auf der Erde perſönlich überzeugen. Bei den Zuſchauern und Fluggäſten gab es wohl niemand, der nicht den Fockeſchen Erfolgen, die in Geſtalt einer inſtruktiven Typenſchau anderer Bre⸗ mer Erzeugniſſe noch ihre Ergänzung fanden, ſeine Anerkennung rückhaltlos gezollt hätte! Hauptmann a. D. Schreiber- Berlin. Die„Ente macht Probeflüge über Verlin Das Focke⸗Wulf⸗Flugzeug„Ente“ in der Luft. Der Pfeil zeigt die Flugrichtung. Rechts unten: Der Konſtrukteur Dr. Focke(links), Chefpilot Ed zar d(Mitte) u. Pilot Köppen von der Verſuchsanſtalt für Luftfahrt. Eine Nordpol⸗Kolonſe wurde vergeſſen Rutenbündel oder Sowjetſtern über Franz⸗ Joſefsland Das alte Oeſterreich⸗ungarn, dem die Koloni⸗ ſierung des Balkans näher lag als Länderwünſche in Ueberſee, hatte eine einzige Kolonie, die es dem Eifer ſeiner Nordpolforſcher Peyer, Weyprecht, und Wilzek verdankte: das Franz Joſefs⸗Land im nörd⸗ lichen Eismeer, eine Inſelgruppe jenſeits des 80. Breitegrades, keine Kolonie, aus der ſich Rohſtoffe holen ließen, ſondern nur eine Bolohnung für mutige Forſchungsfahrten, die zwar den Nordpol nicht erreicht, aber dieſes Land und ſeine Eisinſeln entdeckt hatten. Es war im Jahre 1878, als die Marine nördlich von Nowaja Semlja die öſterreichiſche Flagge hißte und die arktiſche Inſel⸗ gruppe nach dem regierenden Kaiſer Franz⸗Joſefs⸗ Land taufte. Die Oeſterreicher, gemütvolle Zyniker, waren mit dieſer Kolonialbeute zufrieden, die zwar nichts ein⸗ brachte, aber auch nichts koſtete. Wenn ſie in irgend⸗ einem geographiſchen Zuſammenhang von dem Land ſprachen, geſchah es mehr mit Ironie als mit Stolz. Und es iſt ſehr bezeichnend, daß von Kriegsbeginn an bis in die letzten Tage das Land ganz vergeſſen war. Was war mit dem Franz⸗Joſefs⸗Land geſchehen? 1914 hatten es die Ruſſen beſetzt, ſtillſchweigend an⸗ nektiert und dem Gouvernement Archangel unterſtellt. Auf der Friedenskonferenz in Saint Ger⸗ main aber hatte niemand daran gedacht, für das Ter⸗ ritorium im Polareis irgendeine Beſtimmung zu treffen. Man nahm Oeſterreich, was gut und teuer war: Südtirol, Deutſchböhmen, Marburg, den Weg zur Adria. Aber niemand, keiner der Siegerſtaaten, ſagte auch nur ein Wort, daß er die nördlichſte Kolonie, das Franz⸗Joſefs⸗Land, für ſich beanſpruche. So wurde darauf vergeſſen, wie man ſeinerzeit im Frie⸗ den von San Stefano zu ſagen vergeſſen hatte, wem Ada Kaleh, die kleinen Türkeninſeln in der Donau bei Orſova, zu übergeben wäre. Da im Friedensvertrag von St. Germain nichts beſtimmt wurde, gehört das Franz⸗Joſefs⸗ Land eigentlich noch den Oeſterreichern, die ſich aber überhaupt nicht darum bekümmern. Es iſt im Beſitz der Ruſſen, doch wurde dieſe Annexion niemals be⸗ ſtätigt noch anerkannt. Jetzt aber erheben die Italiener Anſpruch darauf, und in einer militäriſchen Zeitſchrift, der„Forze Armate“, wurde ausgeführt, daß die Entdeckung und Eroberung des arktiſchen Landes durch die Marine geſchah, die heute nicht mehr beſtehe, weder in Oeſterreich noch in Ungarn. Da aber Italien als Rechtsnachfolger der öſter⸗ reichiſchen Flotte, deren Schiffe in italieniſchen Be⸗ ſitz übergedangen ſind, zu betrachten wäre, ſo ge⸗ bühre ihm auch das Franz⸗Joſefs⸗Land als Erbſchaft. Nicht der Sowjetſtern, ſondern das Rutenbündel ſoll im nördlichen Eismeer gebieten, heißt es in der genannten Zeitung. Ueber dieſen neuen Streit um die wertloſe, politiſch und wirtſchaftlich unintereſſante Kolonie hat man ſich in Oeſterreich nur amüſiert und ihn mit einigen guten und ſchlechten Witzen beantwortet. Und nun mögen Italien und Sowfjfetrußland einen Krieg um den Beſitz des Franz⸗Joſefs⸗ Landes führen. Columbus ⸗Schiff als Fiſchreſtaurant Liebe ist eine Gehirnkrankheit Die populäre däniſche Schriftſtellerin Thit J e n⸗ ſen befindet ſich zur Zeit in Stockholm, wo ihre Kh⸗ mödie„Der Storch“ mit großem Erfolg aufgeführt wird.„Die Kinder müſſen an den Storch glauben,“ erklärte die Schriftſtellerin dem Berichterſtatter einer führenden ſchwediſchen Zeitung.„Ich bin das, was man gewöhnlich als moraliſch bezeichnet. Anderer⸗ ſeits bin ich der Meinung, daß Leute, die nicht in der Lage ſind, Kinder zu erziehen, lieber keine Kin⸗ der haben ſollen. Ehepaare, die Kinder haben, dür⸗ fen ſich nicht ſcheiden laſſen. Die ſogenannten Lie⸗ besehen ſind die ung lücklichſten, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil Liebe nach meiner Anſicht eine Gehirnkrankheit iſt. Eine rich⸗ tige Ehe muß auf gegenſeitigem Verſtändnis, Ach⸗ tung und Sympathie aufgebaut werden. Ehen dieſer Art dauern lebenslänglich und durch ſolche Ehen wird die Welt glücklicher. Ehebruch iſt für mich un⸗ begreiflich. Wie Sie ſehen, bin ich in jeder Be⸗ ziehung ein Menſch mit veralteten Anſichten. 7 Die eigenartige Gaſtſtätte Ein findiger amerikaniſcher Gaſtwirt kam auf den Gedanken, ein Fiſchſpeiſehaus in Form eines Schiffsbugs zu erbauen. Das altertümliche Fahrzeug, die getreue Nachbildung einer Cavalle aus der Columbus Zeit, bietet mitten zwiſchen den Häuſern der amerikaniſchen Großſtadtſtraße einen merkwürdigen Anblick. der Sparer, um ſich nach der Höhe ſeines Vermögg n. zu erkundigen. Als der Bankdirektor erfuhr, daß deß —— Eoͤiſon ſtuoͤiert Flugzeugtechnik Der große Erfinder Thomas Alva Ediſon widmet in letzter Zeit ſein größtes Intereſſe der Flugzeugtechnik. Vor zwei Wochen nahm der greiſe Forſcher zur Ueberraſchung ſeiner Freunde die erſte Flugſtunde. Es war ein ſozuſagen„trockener Flug“, denn die Flugſtunde wurde dem Gelehrten von einem der beſten Piloten der Flugzeugfabrik Curtiß⸗ Wright nicht in der Luft, ſondern auf der Erde er⸗ teilt. Allein die Tatſache, daß Ediſon, der bis jetz der Entwicklung des Flugverkehrs ziemlich ſkeptiſch gegenüberſtand, ſolches Intereſſe für die Flugzeug technik zeigte, erregte in Amerika großes Aufſehen. Aber nicht den üblichen Flugzeugtypen galt die Anerkennung Ediſons. Er war begeiſtert vom neuen Flugzeug des ſpaniſchen Ingenieurs Don Juana be la Cierva. Dieſer neue Flugzeugtyp unterſcheidel ſich von ſeinen Vorgängern dadurch, daß er in ſtefler Richtung aufſteigen und landen kann. Ediſon begab ſich nach dem Flugzeugplatz in Newyork, um den Ver⸗ ſuchsflügen des Spaniers beizuwohnen. Als der Flieger in einer faſt völlig vertikalen Linie aufſtieg und bald darauf in derſelben Richtung landete, ſagte der große Forſcher begeiſtert:„Fabelhaft. Endlich haben wir keinen Kaugummiapparat, ſondern ein richtiges Flugzeug.“ Ein Vermögen in der Naſe Ein Herr wurde in einer Klinik von Mancheſter wegen eines Naſenkrebſes mit Radium behan⸗ delt. Nach einigen Tagen kehrte der Patient nach ſeiner Heimatſtadt Cheſter zurück, ohne ſich Rechen⸗ ſchaft darüber abzulegen, daß die Radiumkri⸗ ſta lle, die er in ſeiner Naſe hatte, einen Wert von 20000 Mark beſaßen. Der Herr war ſehr erſtaunt, als ein Polizeiinſpektor ihn auf der Straße von Cheſter anhielt und auf die nächſte Polizeiwache führte. Dort wurde ihm das koſtbare Heilmittel aus der Naſe gezogen. Der Patient erklärte, überzeugt geweſen zu ſein, daß der Radiumgehalt nach der letz⸗ ten Behandlung vom Arzt aus ſeiner Naſe entfernt worden ſei. Er reiſte nach Cheſter, ohne zu ahnen, daß er den Wert von 20 000 Mark in der Naſe hatte. Analphabetentum macht reich Vor vielen Jahren geſchah es, daß ein Mann in einer kleinen engliſchen Stadt ſich meldete, um eine ausgeſchriebene Stellung als Kirchendiener auzu⸗ treten. Nun ſtelle es ſich aber heraus, daß der gute Mann weder leſen noch ſchreiben konnte. Der Kirchenvater mußte ihn daher abweiſen. Mitleidige veranſtalteten eine Kollekte für den Abgewieſenen, brachten eine kleine Summe auf und richteten dem Mann, der nicht leſen und ſchreiben konnte, ein kleines Geſchäft ein, das ihm eine Jahresein⸗ nahme von ca. 1000 Mark ſichern ſollte. Die Geſchüfte gingen glänzend, und der Ladeninhaber ver⸗ diente viel mehr als man erwartet hätte. Er brachte das Geld nicht durch, ſondern legte es in einer Bank an. Die Bankdirektion ſchrieb ihrem Kunden Briefe, in denen ſie ſich über ſeine Pläne betreffend den Kapitalsanlage erkundigte. Der Analphabet ließ die Briefe, die er nicht leſen konnte, un beantwor⸗ tet. Das Geld brachte Zinſen auf Zinſeszinſen, und im Laufe der Jahre wuchs das Kapital zu einem mittleren Vermögen. Vor einigen Tägen erf 2 Kunde weder leſen noch ſchreiben konnte, ſchlug er die Hände zuſammen und rief aus:„Wie konnten Sie als Analphabet ein Vermögen verdienen!“ „Eben deshalb“, lautete die Antwort.„Wenn ich leſen könnte, würde ich mich auf ihren Ratſchlag in Spekulationen eingelaſſen haben, die mich womöglich ruiniert hätten.“ Aus aller Welt * Sechsundzwanzig Stunden unter Waſſer. Der 62jährige Taucher, Kapitän Daueſe, dem Putchartrain⸗See bei New⸗Orleans eine Damm⸗ Inſpektion vornehmen. Nur mit einem Taucher⸗ helm angetan, ließ er ſich in den See herunter, den er durch einen Unglücksfall erſt nach 26 Stunden wieder verlaſſen konnte. Der alte Taucher arbeitete auf dem Grund des Sees an einer Schleuſe, als er durch einen Bruch an dieſer gegen einen Pfeiler geſchleudert wurde, wobei ſeine Sicher⸗ heitsleine zerriß. Zuſchauer am Ufer des Sees bemerkten den Unglücksfall und holten ſofort andere Taucher zur Hilfe herbei. Es wurde feſtge⸗ ſtellt, daß die Luftzuführung in Ordnung geblieben war. Man fürchtete aber bei dem Alter des Kapi⸗ täns, daß er in dem kalten Waſſer er frieren würde, da er außer dem Helm keinerlei Taucheraus⸗ rüſtung an hatte. Arbeiter löſten ſich ab, um ihm vom Lande aus dauernd Luft nach unten zu pumpen. In größter Eile mußte eine eiſerne Krippe gebaut werden, um das durch den Bruch in der Schleuſe immer heftiger andrängende Waſſer zurückzu⸗ dämmen und es anderen Tauchern zu ermöglichen, an die Unglücksſtelle heranzukommen. Nach 28 Stunden war es erſt möglich, Kapitän Daueſe aus Tageslicht heraufzuholen. Wie durch ein Wunder war er unverletzt geblieben, er war nur nach ſeinen eigenen Worten„ein wenig müde.“ * Auch ein Scheidungsgrund. In den amerikani⸗ ſchen Scheidungsprozeſſen ſpielt die„geiſtige Grau⸗ ſamkeit“ des Ghemannes gegen die Frau— oder auch umgekehrt— eine große Rolle. So wurde die⸗ ſes Eheverſchulden auch kürzlich wieder vor einem Newyorker Gericht als Grund angeführt. Der Ehe⸗ mann hatte die„Grauſamkeit“ begangen, wegen der Verſchlechterung ſeiner finanziellen Lage, z wel Su xusautos zu verkaufen und dafür einen kleinen Wagen anzuſchaffen. Dieſen Grund ließ aber ſelbſt der amerikaniſche Richter nicht gelten. — 0 Chefredakteur! Kurt Fiſcher 8 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Spor und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer 17 9 und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche M eilungen Jakob Fande, fämtlich in Mannheim— Herausge Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Manndeim. R 1.—6 5 Für unverlangte Beiträge keine PWewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rüctvorto wollte in — N 2 3 e e e b ee e e ee eee eee e eee e 1930 Freitag, 24. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 493 ik 8 f f p e— 5.— f N m 7—.. 1 1 e difon 1 X 9 1 0 ſe der eln 1 Ma 1 5 greiſe n. n f i ie erſte i W 2—.— Sle sehen und hören Flug“ 1 1 11 5 auf unserer neu eingebauten einem e ö Tobls-Apparatur Lindenhof, Meerfeldstr. 36 19 N Der Film der 36 Prominenten! en enadgrveller Näade gane= D rde er⸗. einen Tonfilm von Ren air 4 i is j 5 75 e auf der deutschen 7 % a 228 lustige Tonfllm- Revue! Wet beste N As Aedite FHeilag igzeug⸗ 2 Ein Millionenfiim der Ufa, der unter größ- hen. 5 tem szenischen und darstellerischen alt die. Aufwand in Bildern von genialer Groß- neuen 3 zügigkeit u. einer geradezu erschütternden 12 de 8 Ein goldener Traum von Liebe, Glück und Ruhm 1 5 Handlung den heldenmütigen Kampf der ſcheidet bUlkige, amüsante Erlebnisse aus einem Tonfilm-Atelier Tscherkessen um ihre Freiheit schildert. ſtefler 125 Mitvirkende: der Hadschi M.2 begab 5 Camilla Hern Gustav Diess! Harry Liedtke 1 88 e An 5 Fedor Loos Paul Heidemann Walter Hilla(Sous les tolta de Paris) von Leo Tolsiol u Ver⸗ nlarry Fran Fritz Kortner Luis Trenker 8 f a 8 der Maria Paudler Ii Dagover Jack Trevor mit Dieses monumentale Filmwerk wird ufſtieg bOCbariotte Susa Iiane Haid Conrad Veidt Alb. Presean u. Pola Ilery 3 W „ſagte des rechecho zn anng Ondra Ernst Verebes 5 sich jedem unauslöschlich einprägen Endlich ö 2 Adele Sandroek Franz Lederer u. n. m. Begeisterte Urſeile bel 250 a 5 1 ö 35 E r Dubllkdum und presse Mit ee des 735 f 5 5 g 78 i Don · kosaken- Chors 5 Ein Mdei i! Noch kein Film erlebte einen f 9 Triumphzug wie dieser 5 5 4. Jemperament. Außerdem zeigen wir: 5 icheſter Min Grog-Lustsplel in 6 Akten mit innen Walter Rilla, n ren Wolfg. Zilzer behan⸗ ü Laura la plante Die entzückende Komödie t nach 5„Micky bei der Feuerwehr“ f 1 7 72 Anfang 3 Uhr Anfang 3 Uhr nkri⸗ 8 1 t 58 5 ALHAMBRA Am Sonntag, den 28. 1137 720 973 in unserer beliebten Mergenfeier an 1 0 0 I 9 9 8 58 0 vormittags 11. 7 5 ſtaun 85 2 15„im Lande der Mitternachtssonne“(karriere) iwache g Eine Filmfahrt dureh das malerische Norweren. el aus Volles Ore hes ter 5 rzeugt Beim: 10. 5 Hr. Jo.„ Ar r letz⸗ 5 9 85 5 5„ J27öCͥͤ ĩ... 8 2 5 5— itfernt 5 N 5 a.. ahnen, 5 JJ d 2 2 hatte. —— BEKANNT EN RHE TN. e 225 f . ALA FCA F FEE. 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