ö 1 3 Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM. 2. durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— A bholſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, W Oppauerſtraße 8.— Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Beilagen: Sport der N. M. 3.* Aus der Welt der Cechnilk* Kraftfahrzeug und Verkehr»Die fruchtbare Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Wannheimer Vereinszeitung* Aus Se 50, feue Mannheimer Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Scholle* Steuer, Heſetz und Recht„Neues vom Film it und Leben* Mannheimer Muſilkezeitung Einzelpreis 10 Pf. 2 kung Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 m breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. — Für im Abend⸗Ausgabe Freitag, 24. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 404 300 Millionen Mark ſollen eingespart werden Der Haushaltsplan wird heute im Kabinett beraten und ſoll Anfang Dezember dem 258 Todesopfer der Alsdorfer Katastrophe Hoffnungen und Entwürfe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Oktober. Nachdem der Haushaltsplan für 1931 im Reichsfinanzminiſterium fertiggeſtellt worden iſt, iſt er heute nachmittag dem Reichskabinett vorgelegt worden. Der Reichsfinanzminiſter wird den Etat, deſſen Grundzüge bereits bekannt ſind, eingehend erläutern. Die Beratungen im Kabinett ſollen ſo heſchleunigt werden, daß der Etat dem Reichstag bei deſſen Wiederzuſammentritt im Dezember vorgelegt werden kann. Bekanntlich ſieht das Sanierungsprogramm der Regierung vor, daß an dem Etat 300 Millionen geſpart werden ſollen. An dieſer Summe dürfte ſich nichts ändern. Um die Kürzungen an den ein⸗ zelnen Poſitionen wird ſich wie üblich ein harter Kampf entſpinnen. Es iſt mithin anzunehmen, daß die Etatsberatungen des Kabinetts ſich über einen längeren Zeitraum erſtrecken werden. Sanierungskonferenz mit dem Kanzler Drahtbericht unſeres Berliner Büros 8 Berlin, 24. Okt. In Fortführung der Ausſprache mit den Länder⸗ zegierungen über das Sanierungsprogramm und den Finanzausgleich werden, wie mir hören, Kanzler und Vizekanzler am kommenden Dienstag die Vertre⸗ ter der kleineren norddeutſchen Länder in Berlin empfangen. An einem der folgenden Tage werden Dr. Brü⸗ ming und der Reichsfinanzminiſter dann nach Dres⸗ den fahren, um mit der ſächſiſchen Regierung den gleichen Fragenkomplex zu beſprechen. Die Staatspartei erhält durch Zentrumshilfe Fraktionsſtärke Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Oktober. Die Deutſche Staatspartei dürfte, wie wir hören, in allernächſter Zeit Fraktionsſtärke erhalten. Es liegt natürlich im Intereſſe der Regierung und der„hinter ihr ſtehenden“ Parteien, daß die Staats⸗ partei in den Ausſchüſſen nicht einfach ausfällt. Ver⸗ mutlich wird das Zentrum eines ſeiner Mitglie⸗ der der Staatspartei zur Verfügung ſtellen, ſo daß ſie dann Fraktionsſtärke erhält. Das Arrangement mit der Deutſchen Volkspartei war, wie wir nach⸗ träglich hören, an Bedenken von beiden Seiten ge⸗ ſcheitert. Auf die ſogenannte techniſche Frak⸗ tionsgemeinſchaft wollte die Volkspartei nicht ein⸗ gehen, weil dann beide Fraktionen als eine betrachtet worden wären und die Volkspartei den Einfluß auf die Beſchickung der Ausſchüſſe verloren hätte. Die Volkspartei hat ſtatt deſſen vorgeſchlagen, ſich freund⸗ schaftlich über die jeweilige Entſendung des einen oder anderen Abgeordneten in die Ausſchüſſe zu eini⸗ gen. Dem aber hatte die Staatspartei ſich nicht fügen mögen. So war man nicht übereingekommen. Aus der Volkspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 24. Okt. Der Rücktritt Kempkes von der Geſchäftsfüh⸗ rung der Deutſchen Volkspartei hat, wie uns glaub⸗ würdig verſichert wird, keinerlei politiſche Hinter⸗ gründe. Herr Kempkes iſt kein Mann von großem Ehrgeiz. Er hat ſchon gleich nach dem Tode Streſe⸗ manns das Amt niederlegen wollen und war dann aber geblieben, als Dr. Scholz in ihn drang. Nun möchte er ſich nicht länger halten laſſen. Kempkes iſt erſt 58 oder 59 Jahre alt, alſo noch kein Greis am tabe. Vermutlich wird er ſich irgend wie anders . wollen, auf politiſchem Gebiet wohl kaum 1 Das Amt, das Kempkes verläßt, dürfte nicht wie⸗ der beſetzt werden. In der alten Nationalliberalen Partei, deren Organiſationsform ja die Deutſche Volkspartei übernommen hat, gab es einen Geſchäfts⸗ ührer, der Kanzleiſtunden abſaß, überhaupt nicht. er verſtorbene Friedberg, zeitweilig in Ge⸗ 5 meinſchaft mit Schiffer, pflegten mehr oder weni⸗ der im Vorbeigehen Unterſchriften zu leiſten und die rbeit der Generalſekretäre zu kontrollieren. Wir ten annehmen, daß man zu dieſer Uebung in kgend einer Form wieder zurückkehren wird. Deutſchland bisher Telegraphiſche Meldung Alsdorf, 24. Oktober. Die Zahl der Opfer der Grubenkataſtrophe iſt, nachdem in der letzten Nacht noch zwei Verletzte im Krankenhaus verſchieden ſind, mit 258 feſt⸗ geſtellt worden. Heute konnte noch auf der Hauptſtrecke der 350⸗Meter⸗Sohle die Leiche des Füh⸗ rers einer Sohle⸗Lokomotive geborgen werden. Dieſe Lokomotive ſpielt inſofern eine Rolle, als bei Ein⸗ zelnen die Meinung laut wird, daß durch ſie mög⸗ licherweiſe die Schlagwetter entzündet worden ſind. Der Bürgermeiſter hat den Gemeinderat zu einer öffentlichen Trauerſitzung einberufen. Der Evangeliſche Oberkirchenrat in Berlin(Alt⸗ preußiſche Landeskirche) hat angeregt, daß während der Trauerfeier für die Opfer der Bergwerkskata⸗ ſtrophe morgen vormittag im ganzen Gebiet der älteren preußiſchen Provinzen die Glocken geläutet werden ſollen. Die Trauer im Bezirk Aachen f— Aachen, 24. Oktober. Mit Rückſicht auf die am Samstag ſtattfindende Beiſetzung der Opfer des Alsdorfer Grubenunglückes ordnete Regierungspräfident Stieler für den Be⸗ reich des ganzen Regierungsbezirks Aachen an, daß an dieſem Tage alle öffentlichen Luſtbar⸗ keiten und Vergnügungen zu unter. ⸗ bleiben haben. Inwieweit in einzelnen Krei⸗ ſen mit Rückſicht auf die beſondere Beteiligung an dem Unglück weitergehende Verbote bereits erlaſſen ſind oder noch erlaſſen werden, werden dieſe durch vorſtehendes Verbot nicht berührt. Erlaß der Preußenregierung Berlin, 24. Okt. Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Auf Beſchluß des preußiſchen Staatsminiſteriums ſind die ſtaatlichen und kommunalen Dienſt⸗ gebäude, die Gebäude der übrigen Körperſchaften des öffentlichen Rechts ſowie die Gebäude der öffent⸗ lichen Schulen am 25. ds. Mts., dem Tage der Bei⸗ ſetzung der Opfer des Grubenunglücks bei Alsdorf, nach den Beſtimmungen der Verordnung vom 29. 6. 1929 halbmaſt zuflaggen. Genehmigungen zu Polizeiſtundenverlängerungen und zu öffentlichen Danzverſtaltungen ſind für den Beiſetzungstag nicht zu erteilen bezw. zu widerrufen. Die Urjache der Grubenkataſtrophe noch ungeklürt Berlin, 24. Oktober. Die Unterſuchungen, die geſtern von der preußi⸗ ſchen Sicherheitsbehörde auf der Unglückszeche bei Alsdorf vorgenommen worden ſind, haben keiner ⸗ lei poſitive Ergebniſſe über die Ur ſache der Kataſtrophe erbracht. Die auffallende Er⸗ ſcheinung, daß über Tage ſo gewaltige Zerſtörungen angerichtet wurden, konnte bisher in keiner Weiſe aufgeklärt werden. Eine Exploſton, die ſich in ſolchem Umfange auf die Tagesanlagen auswirkte, iſt in noch nicht vorge⸗ kommen. Der einzige Fall, der in derſelben Rich⸗ tung liegt, hat ſich vor einigen Jahren in dem Mähriſch⸗Oſtrauer Steinkohlengebiet in der Tſchecho⸗ ſlowakei ereignet. Man hatte zunächſt die Vermutung, daß es ſich um die Exploſton eines Spreugſtofflagers handeln müßte. Die Unterſuchungen haben jedoch er⸗ geben, daß ſämtliche Lager unverſehrt ſind. Die Wir⸗ kung über Tage iſt ſo erheblich, daß man den Eindruck hat, der Exploſionsherd müſſe über Tage liegen. Auch die Annahme, daß ein kleineres Benzin⸗ oder Benzollager als Exploſions⸗ herd in Frage kommt, hat ſich nicht beſtätigt. Auch dieſe Lager ſind völlig intakt. Ebenſo wenig iſt ein Transport von Sprengſtoff von Tage zur Grube ber⸗ folgt. Unter Tage haben ſich die Exploſionswirkungen in der Hauptſache auf die Umgebung des Schachtes beſchränkt. Alles in allem, ein ſicheres Urteil über die Ent⸗ ſtehung und Art der Exploſion hat man ſich bisher noch nicht bilden können und es iſt nach wie vor un⸗ klar, ob die Exploſion über Tage oder in der Grube ſelbſt entſtanden iſt, und zu Tage hinausgeſchlagen wurde. Die Unterſuchungen werden heute fortgeſetzt. Frühere Bergwerkskataſtrophen 1923. 31. Januar: Kohlenſtaubexploſion in der Heynitz⸗ Grube bei Beuthen; 112 Tote. 24. September: Grubenbrand auf Grube Reden im Kreiſe Stendzin; 35 Tote. 1924. 13. Juni: In der Gifthütte bei Weipert im Erz⸗ gebirge durch giftige Gaſe 7 Bergleute getötet. 26. Juni: In dem öſterreichiſchen Braunkohlenberg⸗ werk Hart bei Gloggnitz durch giftige Gaſe 30 Bergleute getötet, 30 ſchwerverletzt. 1925. 11. Februar: Kohlenſtaubexploſion in der Zeche Mi⸗ niſter Stein bei Dortmund; 135 Tote. 26. März: Auf Zeche Rebeaux bei Merlenbach im Saarrevier ſauſt ein Förderkorb in die Tiefe; 51 Tote, 26 Schwerverletzte. 4. April: Förderkorbunglück auf Zeche Carnap bei Gelſenkirchen; 12 Tote. 16. Mai: Sprengſtoffexploſion auf Zeche Dorſtfeld bei Dortmund; 45 Tote, 25 Schwerverletzte. 1. November: Schlagwetterexploſion auf Zeche Hol⸗ land bei Gelſen kirchen; 17 Tote. 1926. 28. November: Schlagwetterexploſion auf Zeche de Wendel in Hamm; 8 Tote, 12 Verletzte. 1927. 24. Juli: Durch Waſſereinbruch in einen Schacht der Zeche Auguſte Viktoria in Huels bei Dortmund; 5 Tote, 1 Schwerverletzter. 23. Dezember: Schlagwetterexploſion auf Zeche Neu⸗ Jſerlohn bei Dortmund; 5 Tote, 1 Schwer⸗ verletzter. 1928. 26. Februar: Kohlenſtaubexploſion in der Braun⸗ kohlengrube Hubertus bei Bruggen(Rhein⸗ land), 6 Tote, 30 Verletzte. 1. März: Auf der Zeche Ewald⸗Fortſetzung in Er⸗ kenſchwick bei Recklinghauſen ſtürzten zwei Förderkörbe infolge Seilbruchs in die Tiefe; 13 Tote. 21. März: In Mückenberg bei Liebenwalde ſtürzt eine Abraumförderbrücke der Friedlän⸗ dergrube zuſammen; 12 Tote, 5 Schwerver⸗ letzte. 10. Dezember: Grubenbrand auf Schacht Diergardt bei Rhein hauſen; 7 Tote. 1929. 29. Juli: Schlagwetterexploſtion in der Glückhelf⸗ Friedens⸗Hoffnungsgrube im Walden bur⸗ ger Revier; 25 Tote, 11 Schwerverletzte. 16. Auguſt: Kohlenſtaubexploſion im Bergwerk Got⸗ tesſegen der Antonienhütte in Oſtoberſchle⸗ ſien; 16 Tote. 15. und 16. September: Zwei Exploſionen durch ſchlagende Wetter in der de Wendelſchen Charles⸗Grube in Kleinröſſeln; 24 Tote und 31 Verletzte. November: Durch Waſſereinbruch in einen Schacht der Vereinigten Stahlwerke in Hamborn 4 Bergarbeiter getötet. 1930. 19. Februar: In der Kaligrube Fernand bei Mül⸗ hauſen löſt ſich ein Salzblock und erſchlägt 5 Perſonen. 12, Mai: Schlagwetterexploſion auf der Concordia⸗ Grube bei Hindenburg; 8 Tote, 3 Schwer⸗ verletzte. 9. Juli: Kohlenſäureeinbruch in den Kurtſchacht der Wenzeslausgrube bei Neurode im nieder⸗ ſchleſiſchen Köhlenrevier; 151 Tote. 1 2 Reichstag vorgelegt werden 2 Bulgarien wartet Von Dr. Rud. K. Weigert⸗Sofia Am morgigen Samstag findet in Aſſiſi die Trau ee bulgariſchen Zaren mit der ita⸗ lieniſchen Königstochter Giovanna ſtatt. Schriftleitung. Auf zwei Tage wartet ganz Bulgarien: Auf den Tag der Hochzeit des Zaren und— noch mehr— auf den Tag der Geburt eines Thron⸗ folgers. Als in der erſten Oktoberwoche die Nach⸗ richt von der Verlobung des Königs Boris mit der italieniſchen Prinzeſſin Giovanna durchs Land flog, entſtand eine Begeiſterung, wie ſie ſeit Jahr und Tag in Bulgarien nicht mehr erlebt wurde, und man darf nicht glauben, dieſe unermeßliche Begeiſterung ſei lediglich der Liebe zum König und der frohen Bot⸗ ſchaft von der Verlobung zuzuſchreiben, auf die man ſo lange vergeblich gewartet hatte. Es geht um mehr. Wenn jemand auf dem Balkan einen großen Wunſch hat, der wirklich in jeder Phaſe real, erfüll⸗ bar und hochpolitiſch iſt, ſo ſind es jene Kreiſe in Belgrad und Sofia, die ſich ein großes Jugoflawien vorſtellen, von der Adria bis zum Schwarzen Meer, alle ſüdflawiſchen Kreiſe umfaſſend, Mazedonier und Bulgaren und mit Belgrad als Mittelpunkt. So⸗ lange der Zar von Bulgarien unbeweiht war, konnte dieſe Hoffnung gepflegt werden, konnte man an den Tag denken, an dem das bulgariſche Königshaus nicht mehr beſtehen und das geeinte Balkanxreich gegründet werden würde. Gewiß hat den Zweiflern der Weltkrieg gezeigt, daß dynaſtiſche Bindungen heute nicht mehr viel — genauer geſagt garnichts— darſtellen. Die Herr⸗ ſcher aller jener Staaten, die ſich im Weltkrieg zer⸗ fleiſchten, waren vervettert, verſchwägert, verwandt. Im Falle des Königs Boris aber iſt es eine andere Sache, denn hier weiß Belgrad ſehr genau, daß dieſe Heirat nur das deutliche Symbol der geführ⸗ lichen Freundſchaft des Staates Italien zum Staate Bulgaren iſt. Roms große Sorge war die Möglichkeit, eines Tages könne das Königreich Bulgarien im großen Königreich Jugoflawtien auf⸗ gehen. Roms große Sorge war daher, eine Frau für den Junggeſellen von Sofia zu finden, und wenn es eine italieniſche Prinzeſſin ſein könnte, dann wäre es noch beſſer. Und es wurde eine italieniſche Prin⸗ zeſſin. Auf den Tag der Hochzeit alſo wartet Bulgarien und auf den Thronfolger. Wenn ein bulgariſcher Politiker ſagte, daß von der Prinzeſſin Giovanna in einem Jahre der innere Friede Bulgariens ab⸗ hängen werde, ſo waren dieſe wunderlichen Worte kaum übertrieben: Bleibt dieſe Ehe kinderlos, ſo haben die Vereinigungs⸗Politiker von Belgrad leich⸗ tes Spiel. Denn Bulgariens Volk iſt in zwei Lager, in zwei Seelen geſpalten, ſoweit es um die Selb⸗ ſtändigkeit des Staates geht. Es gibt ſehr kluge, ſehr weitſchauende Menſchen in Sofia, die die einzige Möglichkeit zur Befriedung des Balkans in der Schaffung eines großen Slawenſtaates auf der blut⸗ getränkten Halbinſel ſehen, und es gibt andere, deren Haß gegen alles Serbiſche ſo unerhört gewaltig iſt, daß ſie lieber Kampf und Streit, Bedrängnis und Armut auf ſich nehmen, als daß ſie ſich mit Belgrad verſöhnten. Erſt wenige Wochen vor der Königs⸗ verlobung erlitt Jugoflawien eine große Schlappe in ſeiner bulgariſchen Politik. Mehrere Offiziere und Beamte wurden in Bulgarien als Spione ver⸗ haftet, und es gab vom erſten Augenblick an keinen Zweifel, für wen ſie ſpioniert hatten, nämlich für Belgrad. Nun war dieſer Aufſehen erregende Vor⸗ gang durchaus nicht ohne weiteres mit gemeiner Spionage zu vergleichen; denn was jene Offiziere und Beamten bezweckten, war nichts anderes als die Vereinigung beider Slawenſtagaten zu einem einzigen großen Staate. Die Verſchwörung wurde entdeckt, die jugoſlawiſche Vertrauensleute verhaftet, der Führer erſchoß ſich, und Jugoſlawien war vor der Welt bloßgeſtellt. Im Augenblick triumphieren alſo die, die in Bul⸗ garien keinen Slawenſtaat ſehen, ſondern ein ſelb⸗ ſtändiges Gebilde, das mit Jugoſlawien weder völkiſch noch ſonſtwie etwas zu tun habe. Und es ſchwillt der Mut derer, die in dem heutigen Jugo⸗ flawien alles andere als ein feſtes Gefüge erkennen 2, Seite/ Nummer 494 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Freitag, 24. Oktober 1930 wollen, aller jener, die— wie die italieniſche Zeitung „Stampa“ es orakelhaft ausdrückt— dem bulgari⸗ ſchen Königspaar bald ein größeres Bulgarien wünſchen, um„über alle Bulgaren“ zu herrſchen, alſo auch über die, welche heute noch auf jugo⸗ ſlawiſchem Gebiete leben. ö Ohne Zweifel ſteht die Mehrheit Bulgariens hinter der„Selbſtändigkeits⸗Politik“, iſt alſo für die Heirat, für die Dynaſtie. Wehe aber der Dynaſtie, wenn ſie die Hoffnungen des Volkes nicht erfüllt! Die patriarchaliſchen Sitten des kräftigen Bauernvolkes verlangen, daß ein König, wenn er heiratet, für Nachwuchs ſorgt. Ob dieſer Nachwuchs für Italien oder für Serbien oder für China eintritt, iſt erſt eine ſpätere Frage. Es geht um mehr als um den Beſtand einer Dynaſtie, es geht um das S ch i ck⸗ fal des Balkans. —— Reichslanobund und Politik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Oktober. Die Entwicklung, die die Dinge im Reichsland⸗ bund genommen haben, treibt nach der Richtung, die wir hier wiederholt aufzeigten. Der Wahl des Grafen Kalckreuth zum„vorſitzführenden Präſi⸗ denten“ kommt ſymptomatiſche Bedeutung zu. Sie zeigt, daß die Beſtrebungen des Miniſters Schiele, den Landbund in die Landvolkbewegung einzuglie⸗ dern, geſcheitert ſind. Der Rückſchlag, den Schiele beim Landvolk erleben mußte, hat ſich jetzt beim Landbund vollzogen. Aus dem Ergebnis, das die Wahl genommen hat, geht ohne Zweifel hervor, daß die Mehrheit im Reichslandbund das Uebermaß an politiſcher Betätigung, das ſich in der letzten Zett geltend machte, nicht billigt. Inſofern alſo kann man von einer Proklamierung der rein be⸗ rufsſtändiſchen Intereſſen und der Tendenz einer Entpolitiſierung ſprechen. Das freilich auch nur mit dem bekannten Körn⸗ chen Salz. Mit der Abkehr von der durch Schiele ausgegebenen Parole der„poſitiven Arbeit am Staat“ iſt ein weiterer Schritt zurück zu Hugenberg getan. Bei bem jetzt vollzogenen Führerwechſel ſprechen außerdem allerhand interne Momente mit. Mit dem Grafen Kalckreuth gelangt wieder ein Vertreter des Großgrundbeſitzes an die Spitze der größten agrartſchen Organiſation, während Hepp als Repräſentant des bäuerlichen Elementes aus⸗ ſcheidet. In einer Erklärung der Landvolkpartei wird denn auch die Präſidentenwahl als das Reſultat „eines wohl vorbereiteten Vorſtoßes öſtlicher deutſch⸗ nationaler Kräfte“ charakteriſtert. Wie die„D. A..“ wiſſen will, ſind Verſuche im Gange, eine Wieder⸗ wahl Hepps in das Präſibium herbeizu⸗ führen, und man glaubt, daß er zur Annahme die⸗ ſes Amtes bewogen werden wird. Sollte das nicht gelingen, ſo wird vorausſichtlich der Reichstagsabg. Bachmann(Bayern) an ſeiner Stelle in das Präſidium einrücken, f —— 0 Oberbürgermeiſterkriſe in Hirſchberg — Hirſchberg, 24. Okt. Die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung hat geſtern in geheimer Sitzung in An⸗ weſenheit eines Regierungsvertreters mit 17 ge⸗ gen 12 Stimmen beſchloſſen, den Oberbürger⸗ meiſter Dr. Rickelt zu erſuchen, ſich bis Ende ſeiner Wahlperiode(1932) beurlauben zu laſſen, da ein gedeihliches Zuſammenarbeiten mit ihm unmög⸗ lich ſei. Die längſte Fernſprechverbindung Berlin, 23. Okt. Ende dieſer Woche wird der König von Siam in der Lage ſein, ſich mit ſeiner Ge⸗ ſandtſchaft in Waſhington telephoniſch zu unterhalten. Das Fernamt Berlin hat in dieſen Tagen verſuchs⸗ weiſe eine Geſprächsverbindung Bankok—Waſhing⸗ ton hergeſtellt. Obwohl die beiden Städte mehr als 15 000 Kilometer auseinanderliegen, war die Ver⸗ ſtändigung ſehr gut. Das Geſprüch wird zum Teil über Jernkabel geführt. Es handelt ſich hierbei um die längſte Fernverbindung, die bis jetzt hergeſtellt worden iſt. Dem Gedächtnis Johannes Keplers Feier im Planetarium Eine Feier, nicht nur ein Gedenkvortrag war die geſtrige Veranſtaltung im Planetarium, ernſt und würdig, erhebend und eindrucksvoll. Die meiſterhafte Wiedergabe von Sätzen aus dem B⸗Dur⸗Quartett von Beethoven leitete ſtimmungsvoll die Feier ein und beſchloß ſie. Das Lene⸗Heſſe⸗Quartett umrahmte mit dem Werk des Muſiker⸗Menſchen die Darſtellung des Kosmos⸗Menſchen durch Dr. Stefan Kayſer. Denn Johannes Kepler iſt mehr als Nur⸗ Naturwiſſenſchaftler. Zwar verdankt ihm die Menſch⸗ heit die Keplerſchen Geſetze mit ihren Erkenntniſſen vom Bau und Lauf der Sonnen⸗ und Sternenwelt. Höchſte Achtung empfindet jeder, wenn er im Lichtbild die einfachen Mittel und Werkzeuge ſieht, mit denen die Grundlagen für die jahrelangen Berechnungen geſchaffen wurden. Staunen erregen die Beobach⸗ tungen und begnadeten Entdeckungen, die Kepler aus den mühſamen und genauen Arbeiten eines Tycho de Brahe herausholte. Fremdartig wirkt in unſerer Zeit der rationaltſierten Wiſſenſchaft die vollgepfropfte Gelehrtenſtube der Renaiſſance⸗Barock⸗ zeit, da Aſtronomie, Aſtrologie und Alchemie noch unter einem Dache wohnten. Man fühlt ſich an der Schwelle von Zeiten, und gerade Kepler ſteht mit Auf der Schwelle. In ihm lebt noch ganz der platoniſch⸗pythagorei⸗ ſche Geiſt, der nicht Naturwiſſenſchaft in heutigem Sinne iſt. Aus dieſem Geiſt iſt ſein Suchen nach Ordnung und Harmonie im Weltall, nach dem Kosmos geboren. Mit der Geſetzmäßigkeit des Weltaufbaus hofft er Sinn und Zweck des Weltgan⸗ zen zu erfaſſen. Er frägt nicht nach der mechaniſchen Verknüpfung von Urſache und Wirkung, ſondern ſtrebt als kosmiſch denkender Menſch über die mathe⸗ matiſchen Formeln hinaus nach der wahren Fröm⸗ migkeit, die ein Nachempfinden der Gedanken Got⸗ tes iſt. Kepler bekennt ſich zu dem Glauben an den Zuſammenklang der Welten und an die Muſik der Sphären, das All erfüllt er mit Klangvorſtellungen, die ihn zu fruchtbaren Gedanken über die Natur muſikaliſchen Empfindens und Schaffens überhaupt Beilegung des Berliner Melallkonflikts? Anverantwortliches Senſationsbedürfnis eines Berliner Miltagsblattes Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 24. Oktober. Die Verhandlungen zur Beilegung des Metall⸗ arbeiterkonflikts nehmen, wie bereits in dem offi⸗ ziellen Kommuniqué angedeutet wurde, ihren Fort⸗ gang. Die Mitglieder des kleineren Ausſchüſſes, der geſtern gebildet wurde, haben ſich zu abſolutem Stillſchweigen über die Beſprechungen verpflichtet. Es ſind, wie man erklärt, Vorkehrungen getroffen worden, daß volle Gewähr für die Innehaltung die⸗ ſer Verpflichtung gegeben iſt. Der Ausſchuß wird, wie wir hören, am Mon⸗ tag wieder zuſammentreten. Man iſt nach wie vor auf das ernſteſte bemüht, zu einer Einigung zu gelangen. Leider wird die Atmoſphäre ruhiger Sachlichkeit, die für einen ungeſtörten Verlauf der Verhandlungen die Vorausſetzung bildet, heute durch die Senſationsmeldung eines Berliner Mittags⸗ blattes geſtört, das in großer Aufmachung die„dro⸗ hende Ausſperrung in ganz Deutſch⸗ land“ verkündet. Das einzig ſubſtantiierte an den Ausführungen des Blattes iſt die knallige Ueber⸗ ſchrift. Es liegen erfreulicherweiſe keine An⸗ zeichen vor, daß ſie auch nur annähernd die Si⸗ tuation richtig wiedergibt. Mit Recht verwahrt man ſich an Berliner amtlichen Stellen gegen dieſe ver⸗ antwortungsloſe Art der Situations⸗ mache, die geeignet iſt, unſere Geſamtwirtſchaft aufs empfindlichſte zu ſchädigen. * Das Schlimmſte bei dieſer fortwährenden, höchſt üblen Senſationsmache Berliner Mittagsblätter iſt die Tatſache, daß ſie nicht auf Berlin und die Ber⸗ liner beſchränkt bleibt, die allmählich ſchon wiſſen, was ſie von dieſer Art Zeitungsmache zu halten haben, Durch den Ullſtein⸗Preſſedienſt gehen derartige Nachrichten auch an einen großen Teil der demokratiſchen Provänzpreſſe und werden dort unkontrolliert abgedruckt. Das Arteil im Betrugsprozeß gegen Dr. Fiſcheder Telegraphiſche Meldung Berlin, 22. Oktober. In dem großen Betrugsprozeß gegen den prakti⸗ ſchen Arzt Dr. Friedrich Fiſcheder und den Kauf⸗ mann Rudolf Heſzky, der ſeit mehr als einer Woche das Schöffengericht Berlin⸗Mitte beſchäftigte, wurde heute nachmittag das Urteil gefällt. Dr. Fiſcheder wurde wegen Beihilfe zum fort⸗ geſetzten Betrug zu drei Monaten Ge⸗ fängnis, Heſzky wegen fortgeſetzten Betrugs in Tateinheit mit Urkundenfälſchung zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. 5 In der Urteilsbegründung führte das Gericht aus, daß Dr. Fiſcheder wegen Mitwirkung an dem Betrug Heſzkys gegenüber den Krankenkaſſen durch Scheinoperationen nicht verurteilt worden ſei, allerdings ſei in dieſem Falle der Verdacht gegen ihn ſehr dringend. Er ſei aber überführt der Beihilfe zu dem Betrug an den Krankenkaſſen inſoweit, als er bewußt für Heſaky doppelte Ligutdationen ausge⸗ ſtellt habe. Auf die Selbſtbezichtigungen des mit⸗ angeſchuldigten Heſzky, eines Phantaſten, der von Haß gegen Dr. Fiſcheder geleitet geweſen und dem darum zu tun geweſen ſei, Dr. Fiſcheder in die Af⸗ füve hineinzuziehen, habe das Gericht nur Wert ge⸗ legt, ſoweit ſie durch andere Beweismittel unterſtützt worden ſeien. Mit der Staatsanwaltſchaft ſei das Gericht der Anſicht, daß alle Zeugen aus den beiden Heerlagern bewußt vorein⸗ genommen ſeien. Es ſei auch überzeugt, daß die Zeugen(die ſich, ſoweit ſie für Dr. Fiſcheder ausgeſagt hätten, auf das genaueſte an fünf Jahre zurückliegende Vor⸗ gänge erinnert hätten) ſyſtematiſch auf die Verhandlung vorbereitet worden ſeien in einer Weiſe, wie es kaum je in einem Prozeß be⸗ obachtet worden ſei. Das Gericht habe ſich im wei⸗ teſten Ausmaß genötigt geſehen, eigentliche Zeugen⸗ ausſagen auszuſchalten. Es habe ſich gezeigt, daß der Eid kein Hemmungsmittel gegen leichtfertige Zeugenausſagen ſei. Bei die⸗ ſer Sachlage ſei das Gericht zu der Ueberzeugung gelangt, daß in der Bezichtigung des Heſzky ein Wahrheitskeim enthalten ſet. Die Schuld des Dr. Fiſcheder hinſichtlich der Scheinoperationen ſei nicht ſicher feſtgeſtellt, es ſpreche manches dafür, daß er eine größere Bauchoperation vorgenommen habe, gegen ihn ſprächen aber auch viele Momente, welche die Behandlung dieſer Krankheit recht auffällig er⸗ ſcheinen ließen. Jedenfalls habe Dr. Fiſcheder ge⸗ wußt, daß Heſöky mit den Rechnungen Mißbrauch treiben würde, und er habe ihm bewußt dazu Ge⸗ legenheit gegeben. Die Urteilsverkündung unter⸗ brach der Angeklagte Dr. Fiſcheder mit dem Aus⸗ ruf, daß das Urteil ein Fehlſpruch und er un⸗ ſchuldig ſei, worauf er vom Vorſitzenden ſehr ſcharf verwarnt wurde. Die Tyrannei der Parteipolitik Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 24. Okt. Bezeichnend für die weit verbreitete Unzufrieden⸗ heit mit der Vorherrſchaft der Parteipolitik in der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Not iſt eine Rede, die der bekannte Bankier Sir Felix Schuſter geſtern in einer Verſammlung von Finanzleuten und In⸗ duſtriellen hielt. Er erklärte, es ſei ein Skandal, daß augeſichts der ſchweren Depreſſion wich⸗ tige Maßnahmen, die die Not erleichtern könnten, wegen der Streitigkeiten der Par⸗ teien nicht durchgeſetzt werden könnten. Es müßte eine wirklich nationale Regierung gebildet werden, die aus den frührenden Männern aller drei Papteien beſtehen und von einem unabhängigen Rat von Induſtriellen, Händlern, Arbeitern und Sach⸗ verſtändigen unterſtützt werde. Dieſe Regierung müßte von der Tyrannei der Partelpoli⸗ tik frei ſein. Der Redner ſtieß allerdings ſehr bald auf Schwie⸗ rigkeiten, indem er von einer ſolchen Regierung ver⸗ langte, ſie ſolle die Steuern in einer Weiſe herab⸗ ſetzen,„die der Induſtrie die Kapitalbhildung ermög⸗ lichen und neue Unternehmungen ermutigen würde“. Zu dieſem Zweck müßte eine rigoroſe Sparſamkeit in den Staats⸗ und Gemeindeausgaben einſetzen. Eine Vorbedingung für das Arbeiten einer ſolchen Drei⸗ parteienregierung ſei auch die Einführung von Schutzzöllen in ſolchen Induſtrien, die durch Schleuderexporte anderer Länder gefährdet ſeien. Die„Daily Mail“ nimmt ſich heute dieſer Idee einer umfaſſenden Koalttionsregierung an und er⸗ klärt, die Finanzleute hätten bedeutend mehr Ver⸗ nrunft in der Politik gezeigt als die Berufspolitiker. Die Beſeitigung der Parteityrannei ſet die Vorausfetzung der Geſundung der Wirtſchaft. — Brüning beim Reichspräſidenten — Berlin, 24. Okt. Der Reichspräſident empfing heute vormittag den Reichskanzler Dr. Brüning zum Vortrag. Letzte Meldungen Folgenſchwerer Verkehrsunfall * Ludwigshafen, 24. Oktober. Geſtern vormitt ſtieß an der Kreuzung Tauben⸗ und ſtraße ein Perſonenauto mit einem 32 Jahrg alten Radfahrer, der ſein vierjähriges Kind mitführte, zuſammen. Der Radfahrer und das Kind wurden auf die Straße geſchleudert, wobei das Kind unter das Auto zu liegen kam und eine Nieren⸗ und Magenquetſchung erlitt. Der Radfahrer kam mit Prellungen am Arm davon. Brand nach einer Feuerwehrübung * Dinglingen, 23. Okt. Als die hieſige freiwillige Feuerwehr am Dienstag ihre Nachtübung he⸗ endet hatte und eben im Begriff war, ſich in einer Wirtſchaft von den Strapazen der Uebung zu ſtärken, ertönte Feueralarm. Diesmal war es ernſt; die Scheune des Fritz Holderer ſtand in hellen Flammen. Dem ſofortigen Eingreifen gelang es, das ſehr bedrohte Wohnhaus zu retten. Die Scheuer ſamt Vorräten wurde jedoch ein Opfer der Flammen. Der Schaden wird auf etwa 9000 Reichsmark geſchätzt. Die Brandurſache iſt unbe⸗ kannt. Wegen Meineides verurteilt — Berlin, 24. Okt. Die 60 jährige Frau K, die in einem Berufungsverfahren vor dem Kammer- gericht in ihrem Eheſcheidungsprozeß beſchworen hatte, keinen Ehebruch getrieben zu haben, wurde vom Schwurgericht zu einem Jahr Zuchthaus ver⸗ urteilt, da das Gericht zu der Ueberzeugung kam, daß der Eid wiſſentlich falſch geſchworen war. Die Unterſchlagungen auf dem Marineſperrdepot — Kiel, 24. Oktober. Heute vormittag begann vor dem hieſigen Großen Schöffengericht der Prozeß wegen der Unterſchlagungen auf dem Marineſperr⸗ depot Dietrichshof. 17 Angeſtellte und Arbei⸗ ter des Depots ſowie verſchiedene Kaufleute aus Kiel werden beſchuldigt, ſeit Jahren Gegen⸗ ſtände aus Depotbeſitz verſchoben zu haben, Zu Beginn der Verhandlung wurde auf Antrag des Oberſtaatsanwalts Dr. Matz die Oeffentlichkeit aus⸗ geſchloſſen. Drei Beauftragte der Marine und die Preſſevertreter wohnen bei Innehaltung des Schweigeverbots den Verhandlungen bei. Man hofft, den Prozeß bis Samstag abend beendet zu haben. Ein Motorſchiff vor Island geſunken? — Hamburg, 24. Okt. Der Cuxhavener Trawler „Harveſtehude“ hatte die Mannſchaft des Motor⸗ ſchiffes„Ameta“, das Schiffbruch bei Island erlitten hatte und dem Untergang nahe war, dadurch zu retten verſucht, daß er das Motorſchiff ins Schlepp⸗ tau genommen hatte. Das Motorſchiff war mit drei Matroſen der Beſatzung des Trawlers bemannt worden und ſollte nun nach Reykjavik eingeſchleppt werden. Auf der Fahrt dorthin riß aber in der Nacht infolge des hohen Seeganges das Schlepptau und der Trawler konnte das Motorſchiff nicht wie⸗ derfinden. Wie das„Hamburger Fremdenblatt“ mit⸗ teilt, befürchtet man, daß das Motorſchiff mit den drei deutſchen Matroſen an Bord ge⸗ ſunken iſt. Schutzmaßnahmen gegen kommuniſtiſche Aus⸗ ſchreitungen in Kanada — Port Arthur(Ontario), 24. Okt. Gegen kom⸗ muniſtiſche Ausſchreitungen am geſtrigen Tage, die einen erheblichen Umfang angenommen hatten, ſind ausgedehnte Vorſichtsmaßnahmen getrofſen worden, Es iſt eine Bürgergarde organiſiert worden, die mit der Polizei zuſammenarbeiten und jede Kund⸗ gebung der„roten Elemente“ verhindern ſoll. 100 Perſonen in Mexiko ertrunken — Tampico(Mexiko), 24. Okt. Die Militär⸗ behörde erhielt aus der Ortſchaft Chapopotenunez die Meldung, daß bei den Ueberſchwemmungen, die, wie bereits berichtet wurde, in dem ganzen Bezirk Nayarit großen Schaden verurſachten, über 100 Perſonen umgekommen ſind, und daß der ganze Ort nahezu völlig zerſtört iſt. führen. Wenn er ſo kosmiſch denkt und überall die Weltharmonte, den Zuſammenhang des menſchlichen Seins mit dem Weltganzen findet, kann die Aſtro⸗ logie, die er durch Aufſtellung aſtrologiſcher Kalender und Horoſkope(Wallenſtein) ſelbſt erfolgreich aus⸗ übte, für ihn nicht nur eine Frage der Ernährung geweſen ſein. Er verſpottet und verwirft lediglih, daß ſie für klein⸗menſchliche Vorausſage von Er⸗ folgen verwendet wird, aber der der Aſtrologte zu⸗ grundeliegenden Idee muß er ſeiner ganzen Ein⸗ ſtellung nach zuſtimmen. Bei ſeinem mühevollen, wechſelreichen Leben mit den Enttäuſchungen und Bitterniſſen gab ihm das Bewußtſein ſeiner Verbundenheit mit dem Weltganzen wohl auch die innere Heiterkeit, die immer wieder durchbricht. Sein Glaube an die Welt⸗ harmonie machte aus ihm nicht nur den großen Forſcher, ſondern auch den großen Menſchen. Mit dieſer Auffaſſung von der Perſönlichkeit Keplers gab Dr. Kayſer der Feier des Gedenkens eine beſondere Weihe. Denn die Art der Aus⸗ einanderſetzung mit dem Ganzen der Welt, mit ihrem Sinn und Zweck iſt es zuletzt, was über die Größe des Menſch⸗ſeins entſcheidet. Die gepflegte Art des Ausdrucks, der klare Aufbau der Gedanken und das innere Mitempfinden mit der Welt eines Kepler machten das Anhören des Vortrags zu einem eindrucksvollen Genuß, für den der herzliche Beifall des vollbeſetzten Snales dankte. Zu dem reichhaltigen Material an Lichtbildern hatte das Deutſche Muſeum in München wertvolle Gaben bei⸗ geſteuert und darf deswegen in den Dank mit ein⸗ bezogen werden. Prof. Dr. Feurſtein, der verdienſtvolle Leiter des Planetariums, dem die würdige Feier mit zu danken iſt, gab als Einleitung zu dem Abend einen kurzen Hinweis auf die Folge der Winterverau⸗ ſtaltungen. Beſonders bemerkenswert iſt ſein Plan, den er bereits im Volkshochſchulheft der „Lebendigen Stadt“ ausführte, das Planetarium in den Dienſt der naturwiſſenſchaftlich⸗techniſchen Volks⸗ bildung zu ſtellen. Er will dadurch denen dienen, die ſich über Zeitfragen unterrichten wollen, und denen, welchen die Anteilnahme am wiſſen⸗ ſchaftlichen Fortſchritt ein ſeeliſches Bedürfnis iſt. Vielleicht findet auch mancher Beſchäftigungsloſe den Weg zu dieſer Arbeit an der geiſtigen Weiterbildung und Vertiefung. In Ver⸗ folgung ſeines Gedankens wird das Planetarium neben Sonderveranſtaltungen beſonders Tages ⸗ fragen behandeln, die heute große Bedeutung be⸗ ſitzen. Daß dabei einheimiſche Kräfte beigezogen und einheimiſche Arbeiten gewürdigt werden können, ver⸗ dient beſondere Anerkennung. Theater und Muſik Der Chopin⸗Abend des Mannheimer Konſer⸗ vatoriums der Muſik gab dem hochbegabten Schüler der Meiſterklaſſe des Direktors Friedr. Häckel, dem tüchtigen Kurt Weber Gelegenheit, ſein reifes Können an einer Ausleſe von Werken der Seele des Klavters, wie Chopin von Anton Rubinſtein be⸗ zeichnet wurde, zu meſſen. Der günſtige Eindruck, den Weber mit ſeiner Interpretation von Schumann hinterlaſſen hatte, beſtätigte ſich vielfach und manche Vorzüge ſeiner Spielweiſe, vor allem die ruhige Haltung des Körpers traten gerade bei ſeinem Chopinſpiel beſonders vorteilhaft in Erſcheinung. Auch die Wiedergabe aus dem Gedächtnis kam ſeiner Reproduktion ſehr zuſtatten und nötigt angeſichts der großen Aufgabe, die Weber zu bewältigen hatte. alle Achtung ab. Die Vortragsfolge bot eine Blü⸗ tenleſe aus allen Schaffensgebieten Chopins mit Ausſchluß der Polonaiſen und Konzerte und erweiſt eindringliche Vertrautheit mit dem Stil des großen Tondichters. Ein Prüfſtein beſonderer Art iſt die -Moll⸗Sonate, die dem jugendlichen Taſtenhelden ungewöhnlich herzliche Anerkennung eintrug und von der rein techniſchen Beherrſchung abgeſehen eine Feinheit der Auffaſſung verriet, die in mancher Hin⸗ ſicht des guten faſt zu viel tat, wie im Mittelteil des Trauermarſches, wo wir unbeſchadet der Vorſchriften des Komponiſten eine etwas ſtärkere Tongebung in der Melodie für angebracht halten. Die vielen Wie⸗ derholungen des piu mosso-Abſchnittes im CEis⸗Moll⸗ Walzer laſſen eine von Karl Klindworth vor⸗ geſchlagene Variante(lunmerkliche Verſtärkung des letzten Achtels bezw. des vorletzten) zur Erzielung einer Gegenmelodie als angenehm empfundene Ab⸗ wechſlung erſcheinen. Der modulationsreiche An⸗ ſchlag Webers geſtaltete die Variationen(über ein Thema von Ludovic) ſowie inſonderheit das K⸗Moll⸗ Präludium zu einer beſonders genußreichen Dar⸗ bietung und ließen gerne über manches Verſehen hinweg hören. 0. 1 Vom Kölner ſtädtiſchen Schauſpielhauſe. Harry Liedtke, der vom Film zur Schauſpielbühne zu⸗ rückgekehrte, allbeltebte Künſtler, iſt hier mit ſeinem recht guten Berliner Enſemble zu zweitägigem Gaſt⸗ ſpiele eingekehrt und hat in Wildes von Brun Frank neu überſetzter Komödie„Ein idealer Gatte“ vor ziemlich gut beſuchtem Hauſe(zu hohe Eintrittspreiſe) einen großen Erfolg erzielt. Sein Viscount Goring iſt eine ganz köſtliche Bonvivant⸗ Geſtalt und neben Liedtke erfreuten Carola Tyelle (Dorothy), Traute Earlſen(Mrs. Cheveley), Arthur Schröder(Chiltern) und Max Lau da Gutenberg. (Earl of Caversham) durch hervorragende Leiſtungen * Der Fluch des Tutanchamon vor dem Londoner Gericht. Die Frage, ob der geheimnisvolle Fluch des Tutanchamon auch zivilrechtliche Folgen haben kann, hatte dieſer Tage ein Londoner Gericht zu entſcheiden. Ein engliſcher Sammler hatte von einem bekannten Lord ein Schmuckſtück des Pharao, das aus der Tutanchamon⸗Sammlung ſtammt, erworben. Der Sammler brach, bevor er noch mit dem Schmuckſtück ſein Haus erreicht hatte, das Bein. Unmittelbar darauf wurde er mehrere Monate ſchwer krank und ſchließlich verſuchte er das Schmuckſtück, deſſen unglücksbringender Ruf ihm in⸗ zwiſchen von Freunden nahegelegt worden war, wie⸗ der loszuwerden, indem er den Verkäufer auffor⸗ derte, den Verkauf rückgängig zu machen. In der erſten Inſtanz iſt die Klage auf Ungültigkeit des Kaufvertrages vom Richter abgelehnt worden. * Die„Neue Badiſche Landeszeitung“ feierte in dieſen Tagen das Jubiläum ihres 75jährigen Beſtehens. Aus dieſem Anlaß ließ ſie eine Feſtnummer erſcheinen, in der eine Reihe bekannter Perfönlichkeiten aus dem Lande Baden und der Stadt Mannheim Beiträge aus den ber⸗ ſchtedenſten geiſtigen und wirtſchaftlichen Gebieten ver⸗ öffentlicht hat. Ein großer Bilder⸗ und Anzeigenteil bete vollſtändigt die inhaltreiche Feſtnummer. S8 S Fee u., tmer⸗ voren vom ver⸗ kam, ren depot n vor rozeß perr⸗ bei⸗ ute egen⸗ R.— g des aus⸗ d die des hofft, en. awler totor⸗ litten h zu ep p⸗ mit tannt eppt der pptau wie⸗ mit⸗ den ge⸗ Aus⸗ kom⸗ „ die ſind rden. t, die und⸗ litär⸗ lunez „ die, ezirk 100 der — 4 2 Freitag, 24. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 494 — Die nervöſen Erkrankungen Vortrag im Mannheimer Hausfrauenbund Unſer heutiges Zeitalter jagt und hetzt die Men⸗ ſchen und verurſacht eine rieſige Belaſtung des Kör⸗ pers und Geiſtes. Der Nervöſe quält ſich und ſeine Umgebung. Seine Krankheit iſt anſcheinend nicht recht zu faſſen und zu heilen. Was der Einzelne über die nervöſen Erkrankungen der verſchiedenen Lebens⸗ alter wiſſen ſollte, darüber ſprach geſtern abend im Hausfrauenbund Nervenarzt Dr. Rud. Fuchs. Schon im Kindersalter zeigen ſich nervöſe Zu⸗ ſtände, oft ſchon im erſten Lebensjahr. Da ſollen die Eltern zielbewußt handeln, die Inanſpruchnahme der Mütterberatungsſtelle nicht verſchmähen. Die ſog. frühreifen Kinder, deren Aufgewecktheit die Eltern ſo oft mit unberechtigtem Stolz erfüllt, wer⸗ den meiſtens ſpäter in irgendeiner Beziehung das Opfer ihrer zu raſchen Entwicklung. Auch die Nervoſität des heranwachſenden Kindes beruht oft auf Erziehungsfehlern. Das Kind iſt ſchreckhaft und reizbar und hat ein be⸗ ſonders feines Empfinden dafür, wenn ſeine Um⸗ gebung nicht nervenfeſt iſt. Es iſt verfehlt, die Klei⸗ nen abends mit aufregenden Märchen zu füttern, weil ihnen die Schreckgeſpenſter dieſer Erzählungen beſtimmt im Traum erſcheinen. Mit Nähr⸗ und Nervenpräparaten richtet man oft mehr Schaden als Nutzen an. Auch Ueberfütterung mit Milch und Eiern iſt nicht angebracht. Am weiteſten kommt man bei nervöſen Kindern mit Regelmäßigkeiten in der Tageseinteilung, Normalkoſt und einem Bad vor dem Schlafengehen. Für die Entwicklungsjahre mit ihren ſeeliſchen Vorgängen und Erſcheinungen forderte der Redner beſonderes Verſtändnis der Erwachſenen, keine Be⸗ handlung mit Spott und Strenge, vor allem eine ſichere und ſachliche Führung auf dem Gebiet des Geſchlechtslebens. Es bedarf dazu keiner pſychologi⸗ ſchen und anatomiſchen Erklärungen, es ſoll aber auch nicht zu roher Herabwürdigung des Geſchlecht⸗ lichen kommen. Seeliſche Hygiene ſoll der Menſch betreiben. Organiſche Fehler ſind von nervöſen Zuſtänden zu unterſcheiden. Viele Laien überſehen, daß ein ſeeli⸗ ſches Leiden auch ein Leiden iſt; ſeine Behandlung iſt Sache des Nervenarztes, der in ausgiebiger Feinarbeit den Konfliktſtoff zu ermitteln hat. Wenn wir die Vorgänge, die uns nervös machen, nicht än⸗ dern können, ſo können wir doch unſere ſeeliſche Einſtellung zu dieſen Vorgängen ändern und damit ihre Wirkung aufheben. Zahlreiche nervöſe Erſcheinungen haben ihre Ur⸗ ſache in einer körperlichen Erkrankung, mit deren Behandlung ſich auch das Allgemeinbefin⸗ den beſſern wird. Mit ſcharfen Worten wandte ſich hier der Vortragende gegen die oft unheilvolle Tätig⸗ keit der Kurpfuſcher. Vielfach iſt die Nerven⸗ zerrüttung verurſacht durch ſuchtartige Neigungen (Alkoholiker, Kokainiſten uſw.). In ſolchen Fällen kann die ſoziale Fürſorge Abhilfe ſchaffen. Der Redner ſtreifte kurz die nervöſen Beſchwer⸗ den der Frau in den Wechſeljahren und kam zu dem Schluß, daß man den Körper geſund erhalten müſſe, wenn Herr ſeiner Nerven bleiben wolle. Keine nervenaufpeitſchende Ernährung, kein Ueber⸗ maß im Eſſen und Trinken, Regelmäßigkeit in der Tageseinteilung und vor allem: Waſſer, Luft, Licht und Sonne ſind die großen Heilfaktoren der Natur. Auch der Schlaf darf nicht zu kurz kommen. Das ſind die Vorausſetzungen der Seelenhygiene. Dem gutbeſuchten Vortrag, mit dem der Mann⸗ heimer Hausfrauenbund ſeine Winterarbeit einge⸗ leitet hat, ſchloß ſich eine Fragenbeautwortung durch den Referenten an.—el Auch kleinere Anſammlungen verboten! Im Anſchluß an unſere Mitteilungen über die geſtrigen Unruhen iſt darauf hinzuweiſen, daß nicht nur Verſammlungen unter freien Himmel(Umzüge und Kundgebungen auf öffentlichen Straßen und Plätzen), ſondern auch Anſammlungen jeder Art— auch kleinere— verboten ſind. Die Polizei wird man das Verbot mit allem Nachdruck durchführen. * * Pfarrerwahl. Bei der Wahl eines evangeliſchen Pfarrers für die Gemeinden Gauangelloch und Ochſenbach wurde einſtimmig Vikar Sauer⸗ höfer in Mannheim⸗Feudenheim gewählt. Zu der Wahl waren auch Dekan Maier⸗Neckargemünd und der Patronatsherr Freiherr von Göler⸗Schatthauſen erſchienen. Der Pfarrdienſt in den beiden Gemein⸗ den war ſeit zwei Jahren durch Pfarrer D. Herr⸗ mann von Schatthauſen verſehen worden. Die Deutſche Volkspartei und die Kommunalwahlen Die Deutſche Volkspartei hatte ihre Mit⸗ glieder am Donnerstag abend zu einer gutbeſuchten Mitgliederverſammlung in die Germania⸗ ſäle einberufen. Die Tagesordnung bildete in der Hauptſache die Bekanntgabe der vom Vorſtand und dem kleinen Ausſchuß aufgeſtellten und gebilligten Kandidatenliſte für die bevorſtehenden Ge⸗ meinde⸗, Kreis⸗ und Bezirkswahlen Der 1. Vorſitzende, Stadtrat Ludwig, eröffnete die Sitzung mit herzlichen Begrüßungsworten und ging gleich auf die Bekanntgabe der Liſten über. Nach einſtimmigem Beſchluß wird die Liſte von Rechts⸗ anwalt Dr. Waldeck, M. d.., geführt. Er iſt mit ſeiner Nominierung einverſtanden, worauf Stadtrat Ludwig ihm die Leitung der Verſammlung übergab. In ſeinen Ausführungen zur Aufſtellung der Liſten gab Dr. Waldeck eine Darſtellung ihrer Ent⸗ ſtehung und wies darauf hin, daß man nach reiflicher Ueberlegung und Abwägung zu der nun aufgeſtellten Liſte gekommen ſei. Die zweite Stelle erhält der Par⸗ teivorſitzende Stadtrat Ludwig, die 3. Rektor und Stadtrat Ludw. Haas, die 4. ein Vertreter des Hand⸗ werks, Malerobermeiſter Guſt. Grelle jr., Mann⸗ heim, Waldhof, die 5. Stelle ein Vertreter aus Handel und Induſtrie. Nach herzlichen Dankesworten an die ausſcheidenden Mitglieder der Rathausfraktion, Han⸗ delskammerpräſident Lenel, Stadtrat Dr. Witt⸗ ſack und Landtagsabgeordneter Menth ging der Verſammlungsleiter auf die Bekanntgabe der Liſte der Bezirksratskandidaten über. Die Liſte wird ge⸗ führt von Glaſermeiſter Georg A. Lamerdin und Gaſtwirt Heinrich Hummel. Alsdann folgte die Verleſung der Kreisratskandidaten, an deren Spitze Handelskammerſyndikus Dr. Ulm ſteht. Dr. Wal⸗ deck bat die Mitglieder, ſich mit dieſen Vorſchlägen, die nach langwierigen Verhandlungen dieſe Form angenommen haben, einverſtanden zu erklären. Aus den Reihen der Verſammlung erfolgte kein Wider⸗ ſpruch. Nachdem vor allem auch Präſident Lenel nochmals die Liſte befürwortend vertreten hatte, er⸗ folgte einſtimmige Annahme. Die Veröffent⸗ lichung der drei Liſten erfolgt in der Samstag⸗ Abend⸗Ausgabe. Alsdann erſtattete Stadtrat Vath ein Referat über die Bedeutung der bevorſtehenden Wahlen für das Mannheimer Bürgertum Bevor er auf das eigentliche Thema überging, ge⸗ dachte er mit tiefbewegten Worten der Toten und Leidtragenden der furchtbaren Grubenkataſtrophe im Rheinland. Zum Gedenken der Toten erhoben ſich die Anweſenden von ihren Sitzen. Danach führte er u. a. folgendes aus: Der 16. November wird mehr denn je über die Geſchicke unſerer Heimatſtadt und damit auch über die Geſchicke ſeiner Bürger entſcheiden. Was wird er uns bringen? Wie werden die Fraktionen auf dem Rathaus nach dem 16. November ausſehen? Und in welcher Stärke werden ſie erſcheinen? Es hat im allgemeinen wenig Wert, vor den Wahlen zu irgendeiner Körperſchaft Betrachtungen anzuſtellen über die parteipolitiſche Zuſammenſetzung nach den Wahlen. Entweder wiegt man ſich in falſcher Sicher⸗ heit oder in verkehrter Verzagtheit. Wir haben die Reichstagswahl hinter uns und ſtehen noch unter dem Eindruck der Ergebniſſe. Daran dürfen wir nicht vorübergehen. Wir müſſen ihren vollen Ernſt erkennen; ſie ſagen uns, daß der nationale Wille weiter Kreiſe vielfach einen nationalen Unwillen über ſo manches ſchwächliche Vorgehen der bürger⸗ lichen Parteien gewichen iſt. Gerade in den großen politiſchen Fragen dürfen wir uns nicht ausſchließ⸗ lich leiten laſſen von Zweckmäßigkeitsgedanken. Wir müſſen den Mut haben, die Partei des liberalen Bürgertums zu ſein und mit aller Kraft unſer ganzes Handeln auf die Grundſätze einzustellen, die in dem Weſen unſerer deutſchen liberalen und ſozialen Volkspartei liegen. Das Bürgertum iſt auch in unſerer Heimat⸗ ſtadt geſchwächt aus den Reichstagswahlen hervor⸗ gegangen. Auf der einen Seite hat das Zentrum ſeine Poſition behauptet; aber man kann das Zen⸗ trum nach ſeiner Zuſammenſetzung nicht als eine rein bürgerliche Partei anſprechen. Auch ſtellt es bei ſeinem kommunalen Wirken über das Wohl der Stadt das einer beſtimmten Konfeſſion. Dasſelbe gilt in gewiſſem Umfang auch von dem ſogenannten Evangeliſchen Volksdienſt. liche der heutigen Situation Gewachſen iſt nach den Ergebniſſen der letzten Wahlen der Einfluß der ſozialtſtiſchen Parteien. Rein national betrachtet hat zwar der Internationalismus in Mannheim eine Schlappe er⸗ litten. Die letztvergangene Wahl hat den Beweis er⸗ bracht, daß auch in unſerer Stadt der vaterländiſche Gedanke größer iſt als der des Weltbürgertums der Sozialdemokraten und der Kommuniſten. Aber dieſer nationale Gedanke iſt zu einem guten Teil nicht mehr bürgerlich, ſondern iſt ſelbſt ſozialiſtiſch geworden. Wie ſehr dies der Fall iſt, beweiſt u. a. die Stellung der Nationalſozialiſten im Metall⸗ arbeiterſtreik in Berlin. Hier beginnt das Bedenk⸗ für das kommunale Leben unſerer Stadt. Würden die kommenden Wah⸗ len dasſelbe Ergebnis zeitigen wie die Wahlen des 14. September, dann wäre es mit dem Einfluß des Bürgertums auf dem Rathaus vorbei. Dann wäre alles das, was privatwirtſchaftlich denkt, was zwar ſozial, aber nicht ſozialiſtiſch ſich einſtellen will, in be⸗ deutungsloſer Minderheit. Auf alle Fälle hätten wir auf dem Rathaus in allen wirtſchaftlichen Fragen eine ſozialiſtiſche Mehrheit. So wenig wir auch der Anſchauung ſind, daß die Wirtſchaftsfragen in unſerer heutigen Zeit die allein bedeutſamen ſind, ſo ſehr müſſen wir doch anderer⸗ ſeits ihr ungeheures Gewicht betonen, das ſie für das kommunale Leben einer Großſtadt haben. Dieſe Wahl darf vom Bürgertum nicht getätigt werden unter dem Gedanken etwa der nationalen Ver⸗ ärgerung und unter dem Einfluß einer inneren Hilfloſägkeit. Das Bürgertum muß ſeine Lage und die der Stadt ganz klar erkennen. Es darf ſich durch die Schlagwortpolitik des National⸗ ſozialismus nicht dazu verleiten laſſen, die Augen zut verſchließen vor der Gefahr, die ganz nahe gerückt iſt. Es handelt ſich darum, ob der Privatwirt⸗ ſchaft ihr Recht bleibt, oder ob wir den Verſuchen einer neuen Verſozialiſierung unterliegen ſollen. Dieſe grundſätzliche Betrachtung zeigt den Ernſt, unter dem die Wahl am 16. November ſtehen wird. Und gerade das muß unſeren Freunden den Mut geben, für unſere Partei zu arbeiten, es muß ihnen die Kraft geben, nicht allein ſelbſt feſt zu bleiben gegenüber den zerſetzenden Einflüſſen einer ober⸗ flächlichen Kritik, ſondern auch in ihrem Bekannten⸗ kreiſe für die Deutſche Volkspartei zu arbeiten. Denn eine Minderung ihres Einfluſſes würde eine Beein⸗ trächtigung des Einfluſſes des Bürgertums unſerer Stadt zur Folge haben. Das mögen unſere Freunde vor allem auch den Wahlmüden und Verärgerten mmer wieder vor Augen halten. Wer bei der Wahl am 16. November ſich nur als Kritiker abſeits ſtellt, vernichtet den Einfluß des Bürgertums. Leider war es nicht möglich, ein einheitliches Vorgehen des Bürgertums für die Wahlen zu erreichen. Es war das ehrliche Beſtreben der Deutſchen Volks⸗ partei ſchon ſeit Monaten, hier eine Verſtändigung zu erreichen. Wir ſehen immer klarer die Not, in der wir uns befinden. Dem vereinigten Anſturm der ſozialiſtiſchen Parteien von rechts und links ſteht das Bürgertum in ſeiner Zerriſſenheit von vornher⸗ ein geſchwächt gegenüber. Es werden deshalb die Beſtrebungen, die bürgerliche Front trotz den in ihr herrſchenden Verſchiedenheiten und Stimmungen zu einigen, nicht aufhören und es wird bei dieſen Be⸗ ſtrebungen immer wieder der Deutſchen Volkspartei als der größten in Betracht kommenden Partei eine gewiſſe führende Rolle zufallen. Wenn ſich nun der Gedanke einer gemeinſamen Front bei dieſer Wahl nicht hat verwirklichen laſſen, dann ſteht der Starke am beſten vorerſt noch allein, nicht um an ſich zu denken, ſondern um die Brücken ſchlagen zu können nach rechts und nach links. Und darum brauchen wir die ſtarke liberale Volkspartei, weil dieſe allein im Stande iſt, den zerſetzenden Mächten eine ſtarke Kraft eines politiſch bewußt denkenden Bürgertums entgegenzuſetzen. Seien Sie ſtark für dieſen Kampf nicht bloß um der Partei willen, ſondern um des Reiches, des Landes und des Bürgertums willen! Nach dieſen mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Referenten ſprach Dr. Waldeck im Namen der Verſammlung dem Redner den herz⸗ lichſten Dank aus. Er ſtellte die Ausführungen zur Diskuſſion. Da ſich niemand zur Diskuſſion mel⸗ dete, konnte der Verſammlungsleiter mit Dank die Verſammlung gegen 10 Uhr ſchließen. Rtb. Veranſtaltungen Jubiläums⸗Geflügel⸗Ausſtellung in Neckaras Anläßlich der 30 jährigen Vorſtandſchaft des 1. Vor⸗ ſitzenden Karl Schuhmacher veranſtaltet der Ge⸗ flügelzuchtverein Mannheim Neckarau in den Sälen des Vereins Volkschor in Neckarau eine Al l⸗ gemeine Jubiläumsgeflügelſchau, die 19. ſeit Beſtehen. In den weiten, ſehr gut belichteten Aus⸗ ſtellungsräumen ſind die Ausſtellungsobjekte, Hühner, Enten, Gänſe, Tauben und Gebrauchsgegenſtände, in weißlacktierten Käfigen ſehr gut untergebracht. An aus⸗ geſtellten Tieren ſind vorhanden, 423 Nummern Groß⸗ geflügel und 194 Tauben, insgeſamt weit über 600 Tiere. Bezüglich der Qualität der Raſſen iſt zu ſagen, daß ſie in allen Farbenſchlägen vorzüglich iſt, wie es bei der Mit⸗ wirkung verſchiedener Spezialklubs zu erwarten war. Die Ausſtellung wird am morgigen Samstag vormittag er⸗ öffnet und am Sonntag nachmittag geſchloſſen. Kommunale Chronik Gemeinſchaftsliſte der Wirtſchaftspartei und Konſervativen in Karlsruhe g. Karlsruhe, 24. Okt.(Eigener Drahtbericht.) In Karlsruhe kam es im Hinblick auf die Gemeinde⸗ wahlen zu einer Gemeinſchaftsliſte von Wirtſchaftspartei und Konſervativen, nachdem die bürgerliche Sammlung durch die Schuld der Deutſchnationalen Volkspartei aufgeflogen war, die aus veichspolitiſchen Gründen nicht mit der Staatspartei, aus perſönlichen Gründen aber auch nicht mit der Konſervativen Volkspartei zuſammen⸗ gehen wollte. Das Wahlabkommen zwiſchen Wirt⸗ ſchaftspartei und Konſervativer Volkspartei führte zu einem gemeinſamen Wahlprogramm, das u. a. Bekämpfung des Doppelverdienertums, Abbau aller verheirateten Frauen, Ausſchluß aller ſtädtiſchen Be⸗ amten aus den Stadtparlamenten und Aufſichtsräten der ſtädtiſchen Betriebe vorſteht, die wortwörtlich dem dieſer Tage von der Volkspartei in Karlsruhe veröffentlichten Kommunalprogramm entlehnt ſind. Die Arbeitsloſigkeit in Otterſtadt * Otterſtadt, 23. Okt. Die Gemeinde Otterſtadt hat in der ganzen Pfalz die größte prozen⸗ tuale Arbeitsloſenziffer aufzuweiſen. Die Gemeinde von etwa 18 000 Köpfen beſteht neben der bäuerlichen Bevölkerung aus Ziegeleiarbeitern, die durch Stillegung der Vereinigten Speyerer Ziegel⸗ werke, die ſeinerzeit aus Sandmangel erfolgte, und durch Entlaſſungen in den Rheingönheimer Ziegelei⸗ betrieben erwerbslos geworden ſind. Dementſpre⸗ chend iſt auch die wirtſchaftliche Not der Bevölkerung groß. Die Gemeinde weiſt zurzeit 250 Erwerbsloſe in der Erwerbsloſenverſicherung und in der Kriſen⸗ fürſorge auf und 25 fallen der Wohlfahrtsfürſorge zur Laſt. Man hofft, bei dem jetzt beginnenden Waſſerleitungsbau etwa 60 Mann beſchäftigen zu können. „Ich finde keine Worte, um die Vorzüge des „Neo⸗Kruſchen⸗Salz“ genügend rühmen zu können. Nur diejenigen, die„Kruſchen“ kennen und ver⸗ wenden, glauben an die vielen Beſtätigungen und Anerkennungsſchreiben. Schon jahrelang empfehle ich dasſelbe. Ich habe„Neo⸗Kruſchen⸗Salz“ eigent⸗ lich hier eingeführt, nachdem ich auf eine ganz kleine Anzeige hin in irgendeiner Zeitung unbewußtes Vertrauen hatte. Es wäre zu weitſchweifend, anzu⸗ führen, welchen Erfolg ich ſchon nach dem erſten Glas Neo⸗Kruſchen⸗Salz hatte. Ich werde Neo⸗Kruſchen⸗ Salz verwenden, ſolange ich lebe. gez. Frau Luiſe Eberhard, Walldürn in Baden.“ Neo⸗Kruſchen⸗Salz iſt ein in allen Ländern der Erde hervorragend eingeführtes Erzeugnis, in jeder Beziehung völlig unſchädlich und aufgebaut auf den Erfahrungen und Beobachtungen der großen Mine⸗ ral⸗Quellbäder, in die alljährlich unzählige Menſchen reiſen, um ſich neue Kräfte, geſteigerte Energie und beſſere Geſundheit zu verſchaffen, d.., um ſich auf⸗ zufriſchen und zu verfüngen. Sie können leider in heutiger wirtſchaftlich ſchwerer Zeit nicht alle in die Bäder reiſen, aber Sie können in die nächſte Apo⸗ theke oder Drogerie gehen, um ſich zum Preiſe von Mark 3,— ein Originalglas Neo⸗Kruſchen⸗Salz zu kaufen, deſſen Inhalt für 100 Tage ausreicht und Ihnen ähnliche Dienſte erweiſt wie das Brunnen⸗ trinken an der Quelle, nur mit dem Unterſchied, daß die tägliche Kur mit Neo⸗Kruſchen⸗Salz für Sie 3 Pfennige koſtet. V. 358 — 5 Molkerei“ Jchreibt die Sanituis-Molferei Dr. med. Nester& Co,, Köln d. Rh. „Nennen und zuverlassig und dabei àdußerst sparsam in Betrieb und Unterhaltung, ist der Chevrolet 6 Zylinder der richtige Wagen für unsere Kraft und Leistung eines starken 6 Zylinder Motors, und doch nur die Betriebs · und Unterhaltungskosten eines 4 Zylinders— hierin liegt der große wirtschaftliche Vor- teil des Chevrolet 6 Zylinder Lastwagens. 6 Zylinder geben gleichmäſligeren Kraftfluſß und längere Lebensdauer durch geringere Vibrationen. 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November 1924 wurde das auf etwas ſchwachen Beinen ſtehende Unternehmen handels⸗ gerichtlich eingetragen, am 7. Juni 1928, im blühenden Alter von kaum 4 Jahren, ging die ungeratene Tochter der Juflation wieder zugrunde und am 27. März 1929 wurde über die' wenigen traurigen Ueberreſte der Bank der Konkurs eröffnet. Die Folge dieſes Konkurſes iſt eine, mehrere Tage dauernde Gerichtsverhandlung, die am heutigen Freitag vormittag 9 Uhr im Schöffengericht ihren verheißungsvollen Anfang nahm. Gründer des Unternehmens waren die Kaufleute Mauer, Kräme r, Keſel und der inzwiſchen verſtorbene mehrfache Direktor Fiſcher. Von dieſen vier Leuten waren Fiſcher und Mauer Vor⸗ ſtände, Krämer war Aufſichtsratsvorſitzender. Etwas ſpäter, am 10. November 1925, kam der Kaufmann Bartels dazu, der ſofort zum Geſchäftsführer avancierte. Von Perſonen, die ſpäter noch beigetreten ſind, intereſſiert der Mitangeklagte Schähfer, der am 12. November 1925 auftauchte und Aufſichtsrats⸗ mikglied wurde. Es beſtand auch, wie ſich das für ein richtiges und vertrauenerweckendes Bankunter⸗ nehmen gehört, eine Kreditkommiſſion, der die Herren Fiſcher, Schähfer, Krämer und Mauer ange⸗ hörten. Die Zahl der Genoſſen betrug in guten Tagen 285, der Genoſſenſchaftsanteil war 500 Mk., ſo daß, wenn jeder ſeinen Anteil bezahlt hätte, ein Kapital von 13 000 Mk. dageweſen wäre. Die Blütezeit dauerte nicht lange; denn acht Genoſſen wußten für ihre 500 Mk. eine andere und ſolidere Berwendungsmöglichkeit und ſprangen ab. Das Ge⸗ ſamtkapital nach dieſem bitteren Verluſt betrug nur noch 8000 Mk. Das war zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Vorläufig half man ſich mit Bürg⸗ ſchaften fort. Eine weitere Stütze des lebens⸗ ſchwachen Bankkörpers bildete die Hinzunahme eines moch lebensſchwächeren Verlages und Betriebes der Alfa im Jahre 1925. Damit begann das Sterben des Unternehmens. Der Verlag wurde 1927 in eine G. m. 5. H. umgewandelt und nannte ſich Rheiniſche Verlagsanſtalt G. m. b. H. Schähfer und Fiſcher, Die Zeitſchrift„Alfa“ wurde„Volkshilfe“ genannt. Das Kapital betrug insgeſamt 30 000 Mk., Geſchäfts⸗ führer war Bartels. Dieſe Firma wurde am 21. Mai 1928 aufgelöſt, am 3. Oktober 1928 leiſtete Schähfer den Offenbarungseid zum zweitenmal; denn bereits im Jahre 1926 ſah er ſich dazu veranlaßt. Die Rheiniſche Verlagsanſtalt wurde ſpäter an den Ver⸗ lag Curt Hamel, Berlin für 22 500 Mk. veräußert. Soviel über die Geſchichte der Gründung und des Zuſammenbruchs der Bauk. Vor dem Schöffengericht haben ſich zu verant⸗ worten der Direktor Viktor Mauer von Enken⸗ bach, der Kaufmann Walter Bartels von Altena, der Kaufmann Wilhelm Krämer von Neſſelhauſen und der Direktor Adolf Schähfer von Franken⸗ thal. Direktor Fiſcher hat den Strick einer Ge⸗ richtsverhandlung vorgezogen, er beging am 11. Juni 1928 Selbſtmord. Die Anklage lautet auf Vergehen gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz, Untraue und Unter⸗ ſchlagung. Schähfer iſt angeklagt, Bankkredite in übermäßiger Weiſe, bis zu 55 000 Mk., zur Finan⸗ zierung der Rhein. Verlagsanſtalt in Anſpruch ge⸗ nommen zu haben. Mauer iſt beſchuldigt, die Kredite bewilligt zu haben. Er begnügte ſich mit perſönlichen Bürgſchaften Fiſchers, die wertlos waren. Bartels iſt angeklagt, als Vorſtandsmitglied der Kredit⸗ überſpannung und der Freigabe des Verlagsrechtes micht entgegengetreten zu ſein, das gleiche wird Krämer zur Laſt gelegt. Als Aufſichtsratsmitglied und Mit⸗ glied der Kreditkommiſſion hat Krämer die Bank mit Krediten bis zu 35000 Mark belaſtet, ohne daß man weiß, wozu ſie verwendet worden ſind. Die ſchwerſten Vergehen der Angeklagten ſind die Depot⸗ Aunterſchlagungen und Veruntreuung von Grund⸗ ſchuldbriefen. Es kommen hierbei in Betracht: die Hayriſchen Ziegelwerke mit drei Grundſchuldbriefen in Höhe von 30 000 Mk., die bis auf 3000 Mk. ver⸗ loren ſind; Wertpapiere eines Friſeurs Keſel, die dem Aufſichtsrat in Depot gegeben wurden. Es han⸗ delt ſich um 17000 Mk, außerdem um einen Grund⸗ ſchuldbrief von 30000 Mk. Einen Verluſt von 30 000 Mark hat auch der Bäckermeiſter Groh aus Lud⸗ wigshafen durch Veräußerung eines Grundſchuld⸗ briefes, ein Gaſtwirt Schmecken bächer mit einem Grundſchuldbrief von 10000 Mk. Dadurch kam ſein Anweſen zur Zwangsverſteigerung. Eine Frau Zapf verlor 21000 Mk. Weiter iſt den Angeklagten zr Laſt gelegt, eine falſche Bilanz aufgeſtellt und den Vermögensſtand der Bank verſchleiert zu Haben. Vertreter der Anklage Staatsanwalt Frey Zur Verhandlung ſind 11 Zeugen geladen. Als Sachverſtändige ſind beſtellt der Bankier Ivan Reyersbach⸗ Mannheim und der Ratsbaumeiſter Hermann Heſſe⸗Berlin⸗Pankow. Verteidigt wer⸗ den die Angeklagten von den Rechtsanwälten Oelenheinz, Beyerlein, Dr. Eder und Dr. Pfeiffenberger. Zuerſt wird der Hauptangeklagte Mauer ver⸗ nommen. Er iſt 1894 in Enkenbach(Pfalz) geboren, beſuchte in Bad Dürkheim das Gymnaſtum und iſt zur Zeit Vertreter der Baſler Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaft. In ruhigem Tone erzählt er im über⸗ füllten Gerichtsſaal, daß er drei Jahre lang für die Bank umſonſt gearbeitet habe. Der„Direktor“ ſei nur ein Ehrentitel geweſen, mit der zuverſichtlichen Hoffnung, in ſpäteren Jahren einmal finanziert zu werden. Leider wären, wie das nun einmal ſo iſt im Leben, die Wünſche unerfüllt geblieben. Der Angeklagte Bartels aus Altena(Weſt⸗ falen), ein 48jähriger Mann, gibt an, für die Bank mehrere holländiſche Hypothekengeſchäfte erfolgreich abgeſchloſſen zu haben. Später ſei er Leiter und ſtiller Teilhaber der Rheiniſchen Verlagsanſtalt ge⸗ worden. Bei den holländiſchen Geſchäften habe er in zwei Jahren etwa 15 000/ verdient. Der Angeklagte Schähfer hat im Verſiche⸗ rungsgewerbe gelernt. Nach dem Kriege, wo ſo viele Exiſtenzen geſcheitert und vernichtet waren, betrieb er einen Handel mit Seife. Wie man weiter erfährt, verhauſterte er bereits im Jahre 1922 landwirt⸗ ſchaftliche Zeitſchriften mit Verſicherung. 1925 be⸗ gann er den Verlag und Vertrieb der Zeitſchrift „Alfa“, ſpäter„Volkshilfe“ genannt. Schähfer iſt nicht irgend einer. Seine Beredtſamkeit macht Ein⸗ druck, ſeine Klugheit zu gewinnen könnte manches Unternehmen ſich verſucht fühlen. Dieſer Meinung war gewiß auch der verſtorbene Direktor Fiſcher. Deshalb trat er in Schähfers Zeitſchriftenunter⸗ nehmen ein und beide gründeten 1927 bie Rheiniſche Verlags G. m. b. H. Fiſcher u. Schähfer. Krämer war einmal Bürogehilfe bei der Eiſen⸗ bahn. 1923 machte er kleine belangloſe Schiebungen bei Pferdewetten und ſchied aus dem Eiſenbahndienſt aus. Zweimal kam er in die Lage, einen Offen⸗ barungseid leiſten zu müſſen. Im übrigen handelte er mit Lebensmitteln, Wein und Tabakwaren. Zeit⸗ weiſe war er auch Eigentümer einer Reihe von Häuſern. Wenn man ihm glauben darf, waren dieſe eineinhalb Millionen Mark wert. Der Sachverſtän⸗ dige gibt den Hanbdelswert allerdings nur mit 155 000/ an. Die vier Angeklagten beſtretten einſtimmig, ge⸗ wüßt zu haben, daß die Rheiniſche Verlags G. m. b. H. ſchon verpfändet war, als ſie an den Buchdruckeret⸗ beſitzer B. in Mannheim, der die Zeitſchrift druckte, als Sicherheit übereignet wurde. Die Hauptſchuld, ſo kann man hören, habe bei Fiſcher gelegen. Wie ſich die Schuld wirklich verteilt, müſſen die nächſten Verhandlungstage ergeben. Die Vernehmungen dauern an. B. Schwurgericht Mannheim Die Tagesordnung der kommenden gerichtsperiode umfaßt folgende Fälle: Oktober, vormittags 9 Uhr: Matthias Reis in Mannheim⸗Sandhofen wegen Mordverſuchs; Dienstag, 28. Oktober, vormittags 9 Uhr: Albert Kuffer von Mannheim wegen Totſchlags; Mittwoch, 29. Oktober, vormittags 9 Uhr: Alfons Wicker von Stuttgart wegen Vergehens gegen 8 110 RSG.(Widerſtand gegen die Staatsgewalt). Schwur⸗ Montag, 27. Tumult im Gerichtssaal L. Heidelberg, 24. Okt.(Eig. Dr.) mittag begann vor dem Heidelberger Erweiterten Schöffengericht ein Landfriedensbruch⸗ prozeß, bei dem 13 Kommuniſten im Alter von 17 bis 50 Jahren angeklagt ſind, darunter zwei Frauen. Die Anklage legt ihnen zur Laſt, daß ſie im erſten Falle am 27. Auguſt bs. Is. mittags zwiſchen 3 Uhr ſich vor der Geſchäftsſtelle der Nativnalſoziali⸗ ſtiſchen Arbeiterpartei in Heidelberg zuſammengerot⸗ tet, Scheiben zertrümmert und mit Latten und Stüh⸗ len auf einzelne Perſonen eingeſchlagen zu haben. Im zweiten Falle, der ſich am 28. Auguſt vormittags gegen 10 Uhr in der Hauptſtraße in Heidelberg ab⸗ ſpielte, haben fünf Angeklagte in großer Ueberzahl einige Nationalſozialtſten vom Arbeitsamt verfolgt und verſucht, dieſe zu verprügeln. In der Beweis⸗ aufnahme verſuchten faſt ſämtliche Angeklagten jede Schuld in Abrede zu ſtellen. Als Rädelsführer ſieht die Anklage den 25 Jahre alten Hilfsarbeiter Gott⸗ fried Deckelnick aus Neunkirchen/ Saar. Sehr be⸗ laſtet iſt auch der Hilfsarbeiter Joh. Fehrentz aus Spieſen, der ſich wegen Widerſtandes gegen die Staatsgewalt ſchuldig gemacht hat. Die Angeklagte Brommbacher aus Heidelberg⸗Wiehlingen belaſtet ſich ſelbſt ſehr ſtark. Aus ihren Ausſagen muß ge⸗ ſchloſſen werden, daß die Sache vorbereitet war. Bei der Einvernahme des Angeklagten Ernſt Jak. Horr gab es auf den Bänken der Angeklagten und im Zu⸗ hörerraum einen Tumult, bei dem Rotfront⸗ Rufe laut wurden. Der Zuhörerraum wurde geräumt. Zweit Angeklagte erhielten drei Tage Haft als Ordnungsſtrafe, Um 2½ Uhr wurde die Sitzung vertagt, um um 4 Uhr fortgeſetzt zu werden. Heute vor⸗ Europa-Meiſlerſchaften 5 e iim Gewichtheben Mühlberger früher.f. K. 86 Mannheim Europameiſter Im dichtgefüllten Saal des Löwenbräukellers in München begannen am Dienstag abend ble Europameiſterſchaften 1930 im Gewichtheben. 59 Kämpfer aus 10 Nationen ſtellten ſich dem Kampfgericht. 7 0 5 Der erſte Tag brachte nur die Entſcheidung im Fe⸗ der, Leicht. und Halbſchwergewicht. Im Fe⸗ dergewicht konnte Deutſchland zwei Vertreter als Sieger ſtellen. Ueberraſchenderweiſe konnte der Mann⸗ heimer Mühlberger mit 280 Kg. den Titel an ſich bringen und den favoritiſierten Münchner Wölpert. mit der gleichen Leiſtung auf den zweiten Platz verweiſen. Dritter wurde der Franzoſe Suvigny mit 270 Kg. Im Leichtgewicht beſtätigte der Oeſterreicher Hans Haas, Olympfaſieger und Weltrekoroͤmann ſeine Glanz⸗ form mit der ausgezeichneten Leiſtung von 317,5 Kg, der Europameiſter wurde, vor dem Franzoſen Duverger mit 800 Kg. und dem Wiener Fein mit 292,5 Kg. Im Halbſchwergewicht lieferten die 12 Be⸗ werber ſpannende Kämpfe. Die beiden Favoriten Ho⸗ ſtin⸗ Frankreich und Huſſein⸗ Aegypten kamen in der Entſcheidung nicht mehr zuſammen, da der Aegypter im beidarmigen Reißen ohne Wertung blieb. Europameiſter wurde erwartungsgemäß der Franzoſe Hoſtin mit 350 Kg. vor dem Oeſterreicher Zemaner mit 340 Kg. und dem ſchweren Deutſchen Vogt(Ochtendung) mit 340 Kg. Mannſchaftskampf im Gewichtheben um die Meiſterſchaft im Rhein⸗Neckargau Am Sonntag, 28. Oktober, vormittags 9 Uhr treffen ſich die fünf Ligavereine des Rhein⸗Neckargaues des DAS. 1891 in der neuerbauten Sporthalle ber Sportvereinigung 1884, Hohen wieſenſtraße 29(nächſt dem Straßenbahndepot Neckarſtaßt) zur Austragung der Meiſterſchaft im Gewicht⸗ heben. Beteiligt ſind Spork⸗Vgg. 1884, Vfg. 1886, Sport⸗ Ver. 08 Mannheim, Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen und Ladenburg. Jeder Verein ſtellt 6 Mann, ſo daß in⸗ tereſſante Kämpfe in allen Klaſſen zu erwarten ſind. Der Sieger kämpft dann in der Kreisliga weiter. Schiedsrichter iſt der Sportwart des 1. Kreiſes, Theodor Schopf. 10. Sternfahrt nach Monte Carlo Soeben iſt die Ausſchreibung zur 10. Sternfahrt nach Monte Carlo erſchienen. Sie weiſt weſentliche Abände⸗ rungen gegen die bisherigen Aus führungsbeſtimmungen der Rallyes Monte Carlo auf. Den in unſerer Kritik über die letzten beiden Rallyes geäußerten Wünſchen it reſtlos entſprochen worden. Die neue Ausſchreibung zwingt die Teilnehmer nicht mehr dazu, ihre Wagen mit„Lebend⸗ gewicht“, alſo Inſaſſen, bis zum kleinſten Notſttz vollzu⸗ packen, ſondern diesmal ſind vernünftigerweiſe für leichte Wagen nur 2 Inſaſſen leinſchließlich Fahrer), für mittlere und ſchwere Wagen 4 Inſaſſen(oder 2 Infaſfen und plom⸗ bierter Ballaſt) vorgeſchrieben. Die im vorigen Jahr zur Farce ausgeartete Sonderprüfung auf der Bergrundſtrecke von La Turbie, die für dos Endergebnis enſcheidend wurde, iſt geſtrichen worden, Dafür findet zur Ausſchei⸗ dung eine Beſchleunigungs⸗ und Bremsprüfung nach Ab⸗ ſchluß der Fahrt ſtatt. Zum Unterſchied von beutſchen Sternfahrten, bei denen es mehrere 1. Preisträger gibt, ſollen bei der Rallye Monte Carlo durch dieſe Sonder⸗ prüfung bei Wertungsgleichheit ein Sieger und die näch⸗ ſten Preisträger errechnet werden. Man wird auch gegen oͤteſe Sonderprüfung zunächſt mißtrauiſch ſein dürfen, bis ſich in Art der Durchführung und Sachlichkeit der Wertung der Beweis ergibt, daß die Veranſtalter keine Glücks⸗ und Zufallsprüfung wie im Vorjahre auf der La Turbie⸗Rundſtrecke veranſtalten. Für die Wertung iſt ferner maßgebend der Zuſtand des Wa⸗ gens. Beſtraft werden: Mängel an der Beleuchtung, ob⸗ geriſſene Kotflügel, Schäden am Auspufftopf, Nicht⸗ Betriebsfühigkeit des Signalopparagtes. Der wefteſte Startort iſt auch diesmal Athen(3756 Km. von Monte Carlo), neu hinzugekommen als Startort iſt Stavanger mit 3688 Km., nächſt Athen am weiteſten von der Chte d ezur entfernt. Jaſſy in Rumänien, Startort der ſieg⸗ reichen Fahrer des Vorjahres iſt„nur“ 3518 K. von Monte Carlo entſernt, Reval 3474 Km., Chriſtlanſand 3344 Km., Sundsvol 3424 Km., Riga 3034 Km. Die Durchſchnitts⸗ geſchwindigketit iſt auf höchſtens 40 Km. für die mittel⸗ ſtarken und mindeſtens 32 Km. für die Kleinwagen 035 S. D. geſetzt. Jugend ⸗Handball und Hockey Am Sonntag vor 8 Tagen fielen die meiſten Spiete infolge des ſchlechten Wetters und des Jugend⸗Walblaufes aus. Dafür konnten aber am letzten Sonntag die Treſſen terminmäßig durchgeführt werden. Leider wird von man⸗ chen Spielfeldern unnötige Härte gemeldet. Auf dem gefürchteten Platz im Schloßgarten ſtanden ſich die erſte Jugend der Turnſportgeſellſchaft und die des FV. Frankenthal gegenüber. Hier beſtätigte es ſich wieder, daß die MT. zur Zeit einen ſehr ſchwa⸗ chen Sturm hat. Von den 5 Toren erzielte der Mittel⸗ läufer allein 3. Der Kampf endete unentſchieden 51s, hätte aber von den Mannheimern, die bei der Pauſe mit 210 in Führung lagen, gewonnen werden müſſen. Ueber :2, 323,:3, 414,:4 für Frankenthal ging der Kampf, bis MT. kurz vor Schluß noch ausgleichen und ſich einen Punkt retten konnte. Die Poſtler, die in dieſem Jahre in ſehr guter Form ſind und ihre Mannſchaft vollkommen ergänzt und erneuert haben, ſchickten die Jugend des Fußball⸗Vereins Speyer mit 51 nach Haufe. Bei Wechſel ſtand das Treffen noch unentſchieden:1, aber dann war die Poſt nicht mehr zu halten und erzielte in prachtvoller Kombination unange⸗ fochten noch 4 Tore. Die Mannſchaft hat unbedingt das Zeug, in dieſem Jahre bei der Vergebung der Meiſter⸗ ſchaft ein gewichtiges Wort mitreden zu können. Auf dem 08 Platze am alten Gaswerk ſtanden ſich der Platzbeſitzer und Phöni x Mannheim gegenüber. Die junge Elf der Lindenhöfer, erſt vor kurzer Zeit ge⸗ gründet, hat ſich raſch und gut entwickelt und beſtätigte das mit einem glatten:0⸗Siege über die Phönix⸗Elf. Am nächſten Sonntag treffen ſich u..: Poſt— VfR. und Phönix— Reichsbahn. Im Jugend⸗Hockey⸗Sport ſtand der Klub⸗ kampf zwiſchen VfR. und Turnverein 1846 im Vordergrund des Intereſſes. Die kampferprobte, routi⸗ nierte Mannſchaft des Turnvereins konnte gegen die junge, körperlich unterlegene, aber in manchen Teilen noch ſehr entwicklungsfählge Vfüt.⸗Mannſchaft einen knap⸗ pen:0⸗Sieg davontragen. 1846 war die meiſte Zeit über leicht überlegen, ſcheiterte aber an der klugen Taktik des VfR. und deſſen ausgezeichnetem Torwart, der zuſammen mit der Verteidigung eine höhere Niederlage verhütete. Bei 1846 fiel die gute Harmonie im Sturm auf, die Schiedsrichter waren ſehr ſicher und gefielen.. Golfplatz in Mannheim In Mannheim beſteht ſchon ſeit einiger Zeit ein Golf klub, der jetzt auch an die Schaffung eines Platzes heran⸗ geht. Auf dem Geläufgürtel des umſchloſſenen Innenraums der Rennwieſe ſoll der Platz angelegt werden. Ein Fachmann wurde mit der Herrichtung des Platzes beauf⸗ tragt. Die Arbeiten, die ſchon ſehr ſtark gefördert ſind, ſollen im Frühjahr abgeſchloſſen werden. Der Platz wird vorerſt nur 4 Löcher erhalten, er kann aber ſehr leicht auf 9 aus⸗ gebaut werden. Nach Fertigſtellung des Platzes kann im Frühjahr die Einweihung erfolgen und der Spielbetrieb aufgenommen werden. Der deutſche Profi⸗Verband von der Fifa nicht anerkannt Der neue deutſche Proſeſſionalverband hat die Er⸗ klärung abgegeben, daß er gewillt iſt, ſich der Kon⸗ trolle bes Deutſchen Fußballhundes zu unterſtellen. Die Fifa, bei der ſich die neue Ver⸗ einigung anmelden wollte, hat, wie nicht anders zu erwarten war, ſich ablehnend verhalten, weil jedes Land nur durch eine oberſte Behörde, in dieſem Fall iſt es der De., im Weltverband vertreten ſein kann.. Fechtwettkümpfe in Mannheim Am Sonntag vormittag findet im großen Saale des Turnvereins Mannheim v. 1846 daß Ausſechten des geſtifteten Kattermann⸗Wanderpreiſez für dieſes Jahr in Florett zum erſten Male ſtatt. Es fechten unter auswärtigem Kampfgericht vo rausſichtlich dle Herren: Höfler, Wagner. Gutekunſt, Gerwig, Gander, Simmendinger, Schwendemann, Schick. Herold, Forſt⸗ mater, Wenkebach und Pajunk. Da um den Sieg nur Jung⸗ und Altmannen kämpfen verſpricht die Veranſtal⸗ tung nur beſte Leiſtungen. Aus Rundfunk⸗ Programmen Samstag, 25. Oktober 30: Frankfurt: Militärkonzert. : Frankfurt, Stuttgart: München: Schallplattenkonzert. 15.30: Stuttgart: Konzert. ankfurt: Konzert; Stuttgart: Eröff⸗ gsfeier des Deutſchen Rudertages in Karlsruhe; ünchen: Leſeſtunde. ünchen: Konzert, anſchl. Jugendſtunde. nkfurt: Motette; Stutkgark: Vortrag. nkfurt, Stuttgart: Stunde der Arbeit, lin, Mailand Turin: Konzert; s Lau: Hperettenkongerg Frankfurt, ttgart: Humor im Lied; Wien: Ueber⸗ aus der Staatsoper. rg, Königswuſterhauſen: Kabg⸗ rett; K u: Luſtiger Abend; München, Os lo: Konzer!“ Bukareſt: Cellokonzert. : Frankfurt, Stuttgart: Luſtſpiel„Extem⸗ porale“; Stockholm: Funkball. Jugendſtunde; * — f οσο 1 9 805 1 8 — 2 3 S ee A * n a 1 6 2 20.30: Breslau: Aus klaſſiſchen Operetten 5 21.00: Hamburg, Königs wuſterhauſen: Die bunte Kuh; Kattowitz, Warſchau: Konzert. 21.30: Frankfurt, Stuttgart: Heiterer Abend; Budapeſt: Konzert, anſchl. Zigeunermuſik. : Hamburg, London 1: Konzert; London 2. Militärkonzert. 90: Berlin, Breslau, London 8: Tanzmuſik, : Frankfurt, Stuttgart: Lieder und Sere⸗ naden aus dem Süden. : Frankfurt, Stuttgart, Tanz muſik. Hamburg: Vorausſage für Samstag, 25. Oktober Unbeſtändig mit Negenſchauern. Kühler. Zeitweise auffriſchende böige Weſtwinde. Hochſchwarzwald Schneefälle Wetler⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landes wetterſtellen.36 Uhr vormittags See. Luft. Se 12 Wind n e ee „an n Ss Se nicht. Stärke Wertheim 1511— 8 11 8 till Regen Königsſtuhl 5837829 680 7 8 800 lelcht bedeckt Karlsruhe 120 7522 10 13 S leicht] bedeckt Dad ⸗Bad. 313 758,4 10 12 8 Se leicht 5 Dillingen 712 758,1 6 8 5 Sy 5 5 St. Blaſten 780— 6 8 4 ſtin* Regen Dadenweil. 422 753,8 91 11 8 1 5 bedeckt Feldbg. Hof 1275 628,7 21 8 18 ſtark ebel Bad. Dür eh.] 701] 66 7 8 8 leicht bedeckt Die atlantiſche Depreſſion liegt ſchon öſtlich von Island. Wir befinden uns in ihrem ausgedehnten vorderſeitigen Regengebiet, das über Weſtdeutſchland und Dänemark bis weit nach Skandinavien reicht. Der warmen Südweſtſtrömung folgt kältere Luſt in mehreren Staffeln, die morgen unſere Witterung beſtimmen wird. DB B,——— g Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 5. A. Meißner ffeuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Bermiſchted: Willy Müller Handels keit: Kür Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchüftliche Mil⸗ eellungen: Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger:! Drugerei Pr. Haas Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Wannhbeim, K 1, 48 Für unverlangte Beträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Allavort⸗ bedeutet. * 321i—— 70 Pfg. heit In den ersten 10 ſahren nur die milde und reine, für die zerte Haut der Kleinen besonders hergestellte NIVEA KINDERRSEIFE Sie macht die Hautporen frei für eine gesunde, kräftige Hautetmung. Und was das merken wir Er- N wachsenen an uns selbst. preis, Wohlbefinden und Gesund- hängen von ihr ab. „Regen, Vind oder Fehnee Wie das Wetter such sel: Die kältere Jahreszeit verlangt ständige Hautpflege mit IVEA-CHETIE Reiben Sie Gesicht und Hände täglich damit ein, auch am Tage, bevor Sie ins Freie gehen. 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In dieſen Forderungen wird eine bis zu einer beſtimmten Höhe auszufüh⸗ rende unentgeltliche Belieferung der Erwerbsloſen mit Koks und Gas, die Uebernahme der Woh⸗ nungsmiete durch die Stadtkaſſe, Erſtellung eines heizbaren Aufenthaltsraumes für die Erwerlsloſen, Zulaſſung der Kinder von Erwerbsloſen und Aus⸗ geſteuerten zur Kinderſpeiſung, weitgehende Be⸗ schäftigung der Erwerbsloſen im Dienſte der Stadt zu einem Stundenlohn von 90 Pfg. und Gewährung einer einmaligen Winterbeihilfe gefordert. Gedeckt werden ſollen dieſe Ausgaben aus einer Streichung der Beamtengehälter über 4000 4, der Ausgaben für die Sicherheitspolizei, die zu verſtaatlichen iſt und durch Streichung einiger kleinerer Zuſchüſſe. Giftmordprozeß Werner g Karlsruhe, 24. Okt.(Eigener Drahtbe richt.) Die Aufhebung des Freiſpruchs der 35jährigen Putzfrau Luiſe Märkle durch das Reichsgericht, die bekannt⸗ lich in dem Karlsruher Giftmordprozeß Werner wegen Mordes auf der Anklagebank ſaß, aber vom Karlsruher Schwurgericht überraſchenderweiſe frei⸗ geſprochen wurde, hatte am Freitag früh ihre Wie⸗ derverhaftung und Einlieferung in das Unter⸗ ſuchungsgefängnis zur Folge. Vorausſichtlich wird der Fall bereits in der November⸗Schwurgerichts⸗ periode verhandelt werden, wobei der zum Tode ver⸗ urteilte Kriminalkommiſſar Werner als Zeuge geladen wird. Letzterer hat durch ſeinen Verteidiger ein Gnadengeſuch an das badiſche Staatsmini⸗ ſtorium gerichtet und um Umwandlung der Todes⸗ ſtrafe in lebenslängliche Zuchthausſtrafe nachgefucht. Altſtadtrat Karl Lacroix g. Karlsruhe, 24. Okt.(Eigener Drahtbericht.) Am heutigen Freitag vormittag ſtarb hier im Alter von 58 Jahren Altſtadtrat Karl Lacroix, der Vor⸗ ſiende des Reviſionsverbandes gewerblicher Genoſ⸗ ſenſchaften in Baden und langjähriger Vorſttzende des Badiſchen Maler⸗ und Tünchermeiſterverbandes. Im Jult 1914 wurde Lacroix auf dem 7. badiſchen Handwerksgenoſſenſchaftstag in Lahr zum Führer der badiſchen Handwerksgenoſſenſchaften gewählt. * * Legelshurſt(Amt Kehl), 22. Okt. Geſtern nacht verunglückte der Landwirt Karl Körner zwiſchen Oberkirch und Nußbach im Renchtal tödlich. K. war mit einem Viehtransport ins Renchtal gefahren. Auf dem Heimweg hatte er eine Brennholzladung. Kurz vor Nußbach geriet ſein Fuhrwerk durch ein Auto, das nicht abgeblendet hatte, neben die Straße, fiel um und begrub., der nur noch tot unter dem Fuhrwerk hervorgeholt werden konnte. O Lndwigshafen, 24. Oktober In der Mordſache Dietrich ſind die polizeilichen Erhebungen nun abgeſchloſſen. Der Angeſchuldigte Kurt Erwin Adam hat inzwiſchen eingeſtanden, daß er Geld geraubt hat; wie hoch der Betrag ge⸗ weſen iſt, erklärte er nicht zu wiſſen. Er nahm eben alles Geld, was er im Schrank des Dietrich vor⸗ fand. Die Brieftaſche des Ermordeten mit den darin befindlichen 60 Mark hat er in der Erregung überſehen. Der jüngere Bruder Heinz iſt durch die Aus⸗ ſagen ſeines älteren Bruders bisher nicht weiter be⸗ laſtet worden. Er ſcheint allerdings nicht ſo har m⸗ los zu ſein, wie er ausſieht. Er ſtreunte mit ſeinen 15 Jahren ſchon ziemlich in der Welt herum. Als Schiffsjunge war er einmal in Marſeille, nachdem er ſeinem Vater durchgebrannt war, dem er Geld geſtohlen hatte. Heute vormittag iſt der mit der Führung der Vorunterſuchung beauftragte Unterſuchungsrichter Naubmord in Ludwigshafen Schmittgen vom Landgericht Frankenthal in Indwigshafen eingetroffen. Er hat eine Beſichtigung des Tatortes vorgenommen und mit der Verneh⸗ mung der Beſchuldigten begonnen. Die Unterſuchung betrifft natürlich auch die juriſtiſche Auswertung der Tatbeſtandsmomente. Vor allem iſt die Frage zu prüfen, ob die Tat mit oder ohne Ueberlegung be⸗ gangen wurde, ob alſo Mord oder Totſchlag vor⸗ liegt. Die raſche Aufklärung durch die Polizeibehörden von Ludwigshafen und Mannheim verdient beſon⸗ dere Anerkennung, wenn man dieſe Mordſache mit der bekannten in Düſſeldorf vergleicht, wo zahl⸗ reichere Anhaltspunkte als im hieſigen Fall gegeben waren und wo durch die Rivalität der Unter⸗ ſuchungsbehörden der Tatbeſtand teilweiſe ſogar noch verdunkelt wurde. Das neidloſe Zuſammen⸗ und In⸗ einanderarbeiten der Kriminal⸗ und Fahndungs⸗ polizei unſerer Doppelſtadt hat zu dem Erfolg ge⸗ führt, der die Furcht und Erregung der Bevölkerung raſch wieder legen konnte. Förderung des Naturſchutzes Hauptverſammlung der Abteilung Odenwald der Bergwacht sé Michelſtadt, 23. Oktober Die Hauptverſammlung der Abteilung Odenwald der Deutſchen Bergwacht deren Arbeitsgebiet die Bergſtraße, das Neckartal und den Odenwald um⸗ faßt, wurde am Sonntag hier abgehalten. Es beſtehen Ortsgruppen in Darmſtadt, Goddelau, Eberſtadt, Pfungſtadt, Zwingenberg, Bensheim, Hirſchhorn, Michelſtadt, Mannheim, Heidelberg und Wein⸗ heim. Der Verſammlung lag der Entwurf eines im Druck befindlichen badiſchen Pflanzenſchutz⸗ plakates vor, das eine große Anzahl der in Baden geſchützten Pflanzen enthält. Sofort nach Er⸗ laß eines heſſiſchen Natur⸗ und Pflanzenſchutzgeſetzes werden die Vorarbeiten für eine ähnliche heſſiſche Veröffentlichung eingeleitet werden. Als erfreulich wurde feſtgeſtellt, daß der Raub und das Mitſchlep⸗ pen ganzer Bündel von Blumen und nament⸗ lich von Zweigen der Waldbäume unter dem erzieheriſchen Einfluß und der Belehrung nachzu⸗ laſſen ſcheint. Ein Vortrag von Prof. Liebrich⸗Michelſtadt be⸗ handelte den Naturſchutzgedanken. Als Gegen⸗ bewegung gegen den induſtriellen Aufſchwung des letzten halben Jahrhunderts entſtand die Natur⸗ ſchutzbewegung die einen Ausgleich zum Wirtſchafts⸗ leben ſucht. Als Beiſpiel, wie auch Induſtriebauten die Land⸗ ſchaft nicht zu verſchandeln brauchen, werden die Stauanlagen bei Gaimühle genannt, die der Schön⸗ heit des Ittertales kaum Abbruch gebracht haben, dagegen werde das Talbild am Rehbacherſee, am Dreiſeental und am Zellertal durch unzählige Draht⸗ leitungen mit ihren Maſten in zwei Hälften geteilt. Zur Frage des ſtaatlichen Schutzes der Natur, der in Artikel 150 der Weimarer Verfaſſung feſtgelegt iſt, und zur Frage der Pflanzenſchutzverordnung gab der Redner für Heſſen Anregungen. Nicht unerwähnt ließ der Redner, daß auch die Wiſſenſchaft der Pflanzenwelt ſchaden kann, da er⸗ fahrungsgemäß gerade die ſeltenen Pflanzen ihr Grab in unſern Herbarien finden. Er forderte, daß dieſe Pflanzen in unſern botaniſchen Gärten gezogen und an die abgegeben werden, von denen ein Her⸗ barium verlangt wird. Die Vorſtandswahl ergab die Wiederwahl der bisherigen Herren. Als Ort der Sommertagung wurde Neunkirchen i. O. beſtimmt. * Wolfach im Schw., 22. Okt. In einer der letzten Nächte fuhren die beiden Brüder Reilinsperger von Schenkenzell in der Richtung Schiltach ihrer Wohnung zu. Da kam ihnen ein Motorradfahrer entgegen, der mit ſeinem Rade auf der Straße hin und herſchwankte und einen der beiden Brüder an⸗ fuhr. Der Angefahrene wurde zu Boden geſchleudert, während der anſcheinend betrunkene Motorradfahrer davonfuhr. Als man den Verunglückten auf der Straße fand, ſah man noch einen älteren Mann ebenfalls bewußtlos auf der Straße liegen. Dieſer war der Dienſtknecht Wöhrle, der wohl zufällig von dem Zuſammenſtoß betroffen wurde; er iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Auch der ſchwerver⸗ letzte Joſef Reilinsperger iſt geſtorben. Ein raffinierter Schwindler * Karlsruhe, 24. Okt. Ein raffinierter Schwin d⸗ ler, der unter dem falſchen Namen Dr. Raben⸗ ſtein als Geſchäftsführer eines von ihm ins Le⸗ ben gerufenen Vereins für geiſtige Kultur„Pſyche“ tätig war, iſt dieſer Tage von der Kriminalpolizei entlarvt worden. Dr. Rabenſtein, der mit dem richtigen Namen Wittmann heißt, hat zahlreiche Karlsruher, beſonders ältere Damen um Tauſende von Mark geſchädigt indem er beim Stellen von Horoſko⸗ pen erklärte, ihr Horoſkop ſtände für die nächſte Zeit ſo hervorragend, daß ſie ſehr reich werden könnten. Sie ſollten ſich raſch Geld beſchaffen und damit ſpe⸗ kulieren. Wenn ſie nicht ſelbſt wüßten, wie man ſpekuliere, ſo ſei er gerne bereit, die Spekulation für ſie zu erledigen. Auf dieſe Weiſe kamen dem Schwindler mehr als 20000 Mark in die Hände, nach anderer Schätzung ſollten es mindeſtens 50 000 Mark ſein. Als ſchließlich eines der„gerupften“ Mitglieder, das ſich das Geld aus Bekanntenkreiſen geliehen hatte, um es dem Geſchäftsführer der„Pſyche“ zum Spe⸗ kulieren zu übergeben, längere Zeit nichts von dem in Ausſicht geſtellten Gewinn hörte, ſchöpfte es Ver⸗ dacht. Die um mehrere tauſend Reichsmark Geſchal⸗ digte machte Bekannten davon Mitteilung, die wie⸗ derum die Staatsanwaltſchaft verſtändigten. Wittmann hatte aber mit dem erſchwindelten Geld die Flucht ergriffen. Er hatte eine Fahr⸗ karte 2. Klaſſe nach Offenburg gelöſt und war in Appenweier nach Kehl umgeſtiegen, ſo daß er wohl den Weg über Straßburg nach Frankreich ge⸗ nommen hat. Der Betrüger hat die gleichen Schwin⸗ deleien in ſeiner Geburtsſtadt Halle und ſpäter in Kiel durchgeführt. * Ab. Hauptverſammlung der Kirchl.⸗poſit. Laudes⸗ vereinigung * Karlsruhe, 24. Okt. Letzter Tage fand im Stadtmiſſionsſaal eine au erordentliche Landes⸗ hauptverſammlung ſtatt. In der geſchloſſenen Mit⸗ gliederverſammlung berichtete Landeskirchenrat Bender⸗ Mannheim über die Lage nach der Van⸗ desſynode. Zum 1. Vorſitzenden der Vereinigung wurde als Nachfolger des 7 Kirchenrats Herrmann Landeskirchenrat Bender⸗ Mannheim gewählt, zum 2. Vorſitzenden Landeskirchenrat Finanzamt⸗ mann Dittes ⸗ Emmendingen. Fabriknener Wandererwagen entwendet g. Baden⸗Baden, 24. Okt.(Eigener Drahtbericht.) In der Nacht auf Freitag haben mehrere Täter eine Automobilgarage in der Lichtenthalerſtraße ge⸗ waltſam geöffnet und neben der Ladenkaſſe und einer Brieftaſche mit etwa 850 Mark einen fabrik⸗ neuen Wandererwagen geſtohlen. Sie beſaßen noch die Kühnheit, Brennſtoff und Oel zu tanken, bevor ſie flüchtig gingen. Die Spuren, ſoweit ſie bis jetzt feſtgeſtellt werden konnten, weiſen nach dem Saargebiet. Die Täter nahmen ihren Weg durch die Pfalz und jagten im Tempo von 90 Kilometern über die pfälziſch⸗ſaarländiſche Grenzſperre bei Bruchhof. RB 405A IELVIAANUIILIA * Viele Hausfrauen kennen schon das Geheimnis erfolgreichen Kochens. Es lautet: Ungemischtes Fett, nur eine einzige reine Fettart zum Kochen und Backen, Braten und Schmoren: Rama. Gesunde Kinder durch dert: restlos. Rama. reines, dient durch Speisen Die Verdaulichkeit wird dadurch erhöht, der Geschmack nahrhaffes Essen.. reich an kruff. spendender umu/ Moderne Kinderernährung erfor- nahrhaftes, wohl- schmeckendes Fett. Diese Forde- rungen erfüllt Rama Margarine Sie ist ein reines Natur- produkt, hat hohen Nährwert und schmeckt ausgezeichnet. Darum ist den Kindern am besten ge- in reiner und das Aroma verbessert. Rama schmeckt gut und bekommt gut! HANDELS- un Freitag, 24. Oktober 1930 Die Münchener Lokomonven-Transaklion (Eig. Dr.) Zu den Meldungen Berliner Blätter über Verhandlungen zwiſchen der De Di⸗Bank mit der Oeſter reich. Eiſenbahnverkehrsanſtalt, der Mehrheitsaktionärin der Loko motiv fabrik Kraus u. Co. AG. in München, wegen Uebernahme des Kraus⸗ ſchen Aktienpaketes, erfährt die„Münchner Ztg.“, daß die Verſionen, nach denen die zwiſchen der J. A. Maffei AG., München und der Kraus AG. ſchwebenden Erörterungen über ein Zuſammengehen der beiden Firmen den Hinter⸗ grund der Transaktion bilden, in dieſer Form nicht neu ſind. Wichtig ſei im Augenblick, daß die Verhaudlun⸗ gen dicht vor dem Abſchluß ſtehen und voraus⸗ ſichtlich Anfang nächſter Woche ein poſitives und für beide Teile gutes Ergebnis zeitigen werde. Die Frage der juri⸗ ſtiſchen Form des Zuſammengehens der beiden Firmen ſei noch offen. Betriebswirtſchaftlich und produktionstechntſch werde der Zuſammenſchluß wohl auf eine Vollfuſton hinauslaufen. Die Geſamtfabrikation, alſo nicht nur die Lokomotivherſtellung, ſondern auch die Erzeugung der Maffeiſchen Produkte, der Zugwagen, Schleudermaſchinen uſw., würde dann in den breit angelegten neuen Werkſtät⸗ ten der Lokomotivfabrik Kraus zuſammengefaßt werden können. * Zahlungseiuſtellung eines Münchener Bankgeſchäftes. Wie die Sübddeutſche Treuhandgeſellſchaft AG. mitteilt, hat das Bankgeſchäft Albert Adler, München, Peruſaſtraße 4, ſeine Zahlungen eingeſtellt. Die Inſolvenz dürfte auf die Münchener Börſe ohne Einfluß bleiben, da die Firma an der Börſe kaum nennenswert engagiert war. Die Süd⸗ deutſche Treuhandgeſellſchaft AG. iſt mit der Aufſtellung eines Vermögensſtatus und der Ueberwachung der Ge⸗ ſchäftsführung beauftragt worden. Sie wird, ſobald nähere Einzelheiten über die Inſolvenz vorliegen, neuerdings an die Gläubiger herantreten. O Hauptverſammlungen Iduna⸗Germania Allg. Ver⸗ ſicherungs⸗AG. und Germania⸗Jduna Lebens verſicherungs⸗ (Eig. Dr.) Die heute abgehaltenen o. HV. geneh⸗ migten die Abſchlüſſe und Geſchäftsberichte für 1929. Vor⸗ ſtand und AR. wurden Entlaſtung erteilt. Die Fuſio⸗ neu zwiſchen den Idung⸗ und Germanig⸗Verſicherungs⸗ e er wurden bekanntlich im Juni ds. Is. mit irkung vom 31. Dez. 1929 beſchloſſen. Der Gefamt⸗ Überſchuß der Germanig⸗ Iduna— der Lebens⸗ verſicherung— ſtellt ſich auf 3 221 925 /, wovon 2920 837/ der Gewinnreſerve der Verſicherten zur ſpä⸗ teren Dividendenverteilung überwieſen werden. An die Aktionäre wird eine Dividende von 12 v. H. aus⸗ geſchüttet. Dor Gewinnüberſchuß bei der Iduna⸗Germania — der Sachverſicherungsgeſellſchaft— ſtellt ſich auf 266 626. Die Geſellſchaft ſchüttet 5 v. H. Di⸗ nidende aus. Der Lebensbeſtand ſtellte ſich am 31. Dez. 1929 auf 675 Mill. I. Die Geſamtprämien⸗ einnahme der Lebensverſicherungsgeſellſchaft beträgt cg. 29,5 Mill. J, der Sachverſicherungsgeſellſchaft eo. 22,5 Mill.. Die Ausſichten im neuen Geſchäftsjahr ſind be⸗ friedigend. * Oppoſition im Prozeß gegen Siegmundshall erfolg⸗ reich. In der Oppoſitlonsklage der Gebr. Damman n⸗ Bank Hannover gegen die Alkaliwerke Siegmundshall (Weſteregeln⸗Konzern) wegen der Hauptverſammlungs⸗ beſchlüſſe vom 12. Mai wurde in dem Termin vor dem Landgericht Hannover am 23. Oktober der Klage ſtatt⸗ gegeben. Die Beſchlüſſe über Genehmigung der Bilanz Gewinnverteilung und Entlaſtung von Vorſtand und Auf⸗ ſichts rat werden für nichtig erlärt. Die Koſten fallen der Beklagten zur Laſt. * F. Küpperbuſch u. Söhne Ach. in Gelſenkirchen⸗Schalke Im laufenden Geſchäftsjahr iſt durch die allgemein ungünſtige Wirtſchaftslage und durch die Stockung am Baumarkte gegen die Vergleichszeit des Vorjahres zurückgeblieben. Die Lage ſcheint auch in der nüchſten Zeit eine nennenswerte Beſſerung nicht zu er⸗ fahren, ſo daß laut BBZ. möglicherweiſe eine weitere Herabſetzung der für 1929 von 10 v. H. auf 9 v. H. ge⸗ kürzten Dividende eintreten wird. O Verein. elektrotechn. Fabriken F. Gebr. Jäger AG. in Lüdenſcheibt.— Dividendenlos.(Eig. Dr.) Nachdem die Reviſionsarbeiten bei der Geſellſchaft beendet warden ſind, wird nunmehr die Bilanzſitzung in der kommenden Woche ſtattfinden. Wie wir hören, iſt jetzt damit zu rechnen, daß man beſchließen wird, für das Geſchäftsjahr 192930 eine Dividende nicht zur Ausſchüttung zu bringen, vielmehr den erzielten Ueberſchuß zur inneren Stärkung zu verwenden. Wie erinnerlich, wurden i. V. 5 v. H. Dividende auf das Ack. von 2,5 Mill./ gezahlt. OFreiherrl. v. Tucherſche Brauerei AG., Nürnberg — Wieder 10 v. H. Dividende.(Eig. Dr.) Der Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1929⸗30 ergibt nach 300 570(283 145 IRTSCHAFT S- fler Neuen Mannheimer Zeitung der Verſand veranlaßt W. Buſch und Mark Abſchreibungen und Abbuchungen von wieder 120 000 Mark auf Aufwertungsausgleichsknoto einſchl. des Ge⸗ winnvortrages von 67257(61354)/ einen Gewinn von 566 630(564 257) /. Der auf den 14. Nov. einberu⸗ fenen HV. ſoll vorgeſchlagen werden, eine Dividende von 10 v. H.(wie i..) zu verteilen und den Reſt von 66 630/ vorzutragen. (% Kapitalerhöhung Gartenſtadt AG., Frankfurt a. M. (Eig. Dr.) Die GV. genehmigte zur Finanzierung der Tornow⸗Siedlung in Frankfurt/ M. Kapitalerhöhung von 0,6 auf.6 Mill.„/ und wählte anſtelle des kommunalen AR.⸗Vertreters Vogler den Stadtverordneten Schweizer neu in den AR. Die Geſellſchaft iſt Tochterunternehmen der mit 10 Mill.% AK. arbeitenden Städt. Aktienbau⸗ geſellſchaft für kleine Wohnungen zu Frankfurt a. M. ( Internationale Konferenz der Warenhäuſer. Lon⸗ don, 24. Okt.(Eig. Dr.) In London tritt im Waren⸗ haus von Harrods eine internationale Konferenz von Vertretern der Warenhäuſer zuſammen. Deutſchland iſt hierbei oͤurch die Firma Leon h. Tietz vertreten. Unter den zur Erörterung ſtehenden Punkten befindet ſich auch die Frage der Detailpreiſe und die verringerte Kaufkraft der Oeffentlichkeit. * Neue ſtarke Preisermäßigung für Zinkbleche. Der Zinkblech⸗ Grundpreis hat om 23. Oktober die fünfte Ver⸗ änderung im Laufe des Oktober erfahren. Er wurde am 9. Oktober um 125/ ermäßigt, am 14. um 0,50, am 16. um 1 /, am 17. um 0,50/ erhöht und am 23. Okto⸗ ber wieder um 2/ je 100 Kg. ermäßigt. Der Grund⸗ preis ſtellt ſich z. Zt. 25,25/ je 100 Kg. niedriger als 1929. O Neue Preisermäßigung des Hüttenzementverbandes. (Eig. Dr.) Der Hüttenzementverband hat mit ſofortiger Wirkung ſeine Preiſe für Hüttenzement abermals er⸗ mäßigl. Die neue Preisermäßigung umfaßt diesmal das ganze weſtdeutſche Verkaufsgebiet, alſo auch diejenigen Bezirke, von denen die bis Ende Septem⸗ ber gelieferte Sondermarke„Rhein⸗Ruhr“ nicht bezogen wurde. Die vom Hüttenzementverband gegenüber vom Preisſtand Ende vor. J. durchgeführten Ermäßigungen belaufen ſich im Durchſchnitt auf 17,5 v. H. Die Herab⸗ ſetzungen ſind natürlich in denjenigen Bezirken gering, in denen bereits früher ſtets die billigſten Preiſe in Geltung waren. Der Aufſchlag für hochwertigen Zement bleibt mit 30/ für 10 Tonnen unverändert beſtehen. Spezialwerte lebhafter und anziehend Nach ſchwankendem Beginn Deckungskäufe der Kuliſſe/ Markbeſſerung und feſtere Auslands⸗ börſen ſtimulierten/ Bis zum Schluß freundlich bei ſtärkeren Kurserholungen f Mannheim abbröckelnd Obwohl die Auslandsbörſen etwa feſter waren, blieb die hieſige Börſe weiter luſtlos und verſtim mt. Die Kurſe bröckelten weiter ab. Farben gingen auf 199 zu⸗ rück, ebenſo war Waldhof, Weſteregeln und Linoleum um —4 v. H. abgeſchwächt. Stärker rückgängig waren BBC. die mit 78 v. H. angeboten wurden. Gut gehalten dagegen Südzucker mit 144. Bankaktien blieben wenig verändert. Von Verſicherungswerten wurden Continental Verſiche⸗ rung mit 18,5 gehandelt. Am Rentenmarkt waren Farben⸗ Bonds und Liquidations⸗ Pfandbriefe abgeſchwächt. Frankfurt ſchwächer, Verlauf freundlicher Der heutige Vormittags verkehr war beruhigt und eher etwas freundlicher. Aufträge waren jedoch kaum eingetroffen und bei der herrſchenden äußerſten Geſchäfts⸗ ſtille wurden einige ungünſtige Momente mehr in den Vordergrund geſchoben. So machten die ſchwankende ge⸗ ſtrige Newyorker Börſe, der ungünſtige Stand des Be⸗ ſchäftigungsgrades im Reich, die verminderten Reichsein⸗ nahmen im September und das Näherheranrücken des Liquidationstages einen nachhaltigen Eindruck. Auch daß die. Verhandlungen im Metallarbeiterkonflikt noch zu kei⸗ ner Einigung geführt haben, wirkte nachteilig. Die Ten⸗ denz war daraufhin zum offiziellen Beginn ſchwäche r. Die Kuliſſe war ſehr zurückhaltend und gab Material an den Markt, doch nahmen die Abgaben keinen größeren Umfang an, ſo daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe nur verhältnismäßig geringfügige Abſchwä⸗ chungen zu verzeichnen waren. Renten hatten ebenfalls koum Geſchäft. Von deutſchen Anleihen zogen Neubeſitz⸗ enleihen etwas an; von Ausländern waren Rumänien wieder leicht nachgebend. Im Verlaufe wurde die Tendenz freundlicher. Die Kuliſſe bekundete Dek⸗ kungsneigung und die Spitzenwerte zogen bei leb⸗ haftem Geſchäft bis 2 v. H. gegen Anfang an. Die Beſſe⸗ rung der Mark beeinflußte die Stimmung dement⸗ ſprechend. Am Geldmarbt war Tagesgeld mit 4% v. H. angeſponnter. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1975, gegen Pfunde 20,39%, London Kabel 4,8593, Paris 123,82, Mailand 92,82, Madrid 45,65, Schweiz 25.02%, Holland 120624. Berlin uneinheitlich, ſpäter feſt Nachdem im heutigen Vormittags verkehr die Stimmung in Reaktion auf geſtern als eher freund⸗ licher zu bezeichnen war, wurde es vorbörslich allerdings wieder etwas ſchwächer, da Befürchtungen auftauchten, daß nach den vorläufig ergebnisloſen Verhand⸗ lungen im Metallarbeiterkonflikt die Bewegung auf das ganze Reich übergreifen könnte. Die erſten Notie⸗ rungen waren dann nicht ganz ſo ſchwach wie befürchtet, da das Angebot nicht allzu groß war, lagen aber doch über⸗ wiegend bis zu 1 v. H. unter geſtern. Etwas ſtärker ge⸗ drückt waren Maximilianshütte, Brown Boveri, Nordſee Deutſche Hochſeefiſcherei, Orenſtein u. Koppel und Polyphon. Andererſeits zeichneten ſich Reichsbankantetle, für die ſei⸗ tens amerikaniſcher Banken Intereſſe beſtehen ſoll, Jultus Berger, Leonhard Tietz und Chadeaktien durch Feſtigkeit aus. Anleihen und Ausländer uneinheitlich, Pfand⸗ briefe bei kleinem Geſchäft überwiegend etwas angebo⸗ ten. Der Geldmarkt lag unverändert leicht, Tagesgeld —5, Monatsgeld 67, Warenwechſel 557 v. H. und da⸗ runter. Nach den erſten Kurſen blieb die Tendenz uneinheitlich, teilweiſe traten aber leichte Beſſerun⸗ gen ein, da die Börſe Deckungsneigung zeigte. Eine gewiſſe Anregung ging von der Befeſtigung der Mark aus, der Dollarkurs erfuhr im Freiverkehr eine Abſchwächung auf 4,1970. Auch daß die heutigen Auslandsbörſen in Lon⸗ don, Holland und der Schweiz etwas feſtere Anfangskurſe meldeten, trug im weiteren Verlaufe der Börſe zu einer freundlicheren Stimmung bei. Das Geſchäft be⸗ wegte ſich zwar in ziemlich engen Grenzen, doch waren ver⸗ ſchiedentlich Kursgewinne bis zu 2 v. H. gegen den Anfang feſtzuſtellen. Chadeaktien gewannen weitere 274 Al. Am Kaſſamarkt beſtand auch heute wieder Zurück⸗ haltung bei eher ſchwächerer Tendenz. Eine Anzahl von Werten erlitten Kurseinbußen von 2 bis 7 v. H. Der Privatdiskont blieb heute, nachdem man zunächſt mit einer weiteren Ermäßigung gerechnet hatte, unver⸗ ändert. Bis zum Schluß der Börſe blieb die Stim⸗ mung feſt. Deckungen und verſchiedentlich auch Käufe ſührten zu ſtärkeren Kurserholungen. Deviſen gegen Reichsmark waren heute ange⸗ boten, der Dollar notierte.1975 nach.1995, das engliſche Pfund iſt feſt, gegen den Dollar.8592 nach.8587, gegen Schweiz 25.02% nach 25.0194, gegen Holland 12.064 nach 12.06%, Paris ebenfalls feſt 392% nach 39236 in Newyork. Spanien feſt, 45.80 nach 46.60 gegen London. Die Swap⸗ ſätze Dollar gegen Reichsmark erhöhten ſich weiter, auf einen Monat 70 nach 65 Stellen und auf drei Monate 190 nach 185 Stellen. Roggen in Erwartung des Beimiſchungszwanges befeſtigt Berliner Produktenbörſe v. 24. Okt.(Eig. Dr.) Die Erörterungen bezüglich der Einführung des Bei⸗ miſchungsz wanges ſtanden auch heute im Mittel⸗ punkte des Intereſſes der hieſigen Produktenbörſe. Am Roggenmarkte machte daraufhin die Befeſtigun weitere Fortſchritte. Der Lieferungsmarkt ſetzte bis 2 feſter ein. Im Promptgeſchäft hatte ſich das Angebot, namentlich für Waggonware, verringert, auch für Kahn⸗ material lauteten die Forderungen weſentlich höher. Es waren etwa 2/ heſſere Preiſe als geſtern zu erzielen. Das Weizengeſchäft bleibt weiter ſchleppend. Aus dem Inlande lag keineswegs reichliches Angebot vor, die Mühlen kauften jedoch nur vorſichtig unter Bevorzugung der wenig offerierten guten Qualitäten. Der Lieferungs⸗ markt war, infolge einiger Realiſationen, um 72—.7 abgeſchwächt. Weizen⸗ und Roggenmehl hatten unverändert kleines Geſchäft. Hafer ward ausreichend angeboten und nur in feinen Qualitäten zu ſtetigen Preiſen gefragt. Gerſte ruhig. 5 Amtlich notiert wurden: Weizen 221—223, ruhig; Okt. — Dez. 244; März 259,50— 258,50; Roggen 146—148, ſeſter; Okt. Dez. 170—69,50—170 März 188,50—188— 88,50; Gerſte 184210, ruhig; Futtergerſte 165—176, ruhig; Hafer 141152. ruhig; Okt.—; Dez. 157,50; März—; Weizen⸗ mehl 27—35, behauptet; Roggenmehl 23,5026,50, ruhig; Weizenkleie 7,25—94; Roggenkleie 6,75—7,25, ruhig; Vik⸗ torigerbſen 27—31; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 19 bis 20; Ackerbohnen 17—18; Wicken 18,50— 20,50; Rapskuchen 9,10—9,60; Leinkuchen 14,80—15; Trockenſchnitzel 5— 5,40; Soyaextractionsſchrot 12.50—13,10; * Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Okt.( Anfang, Weizen((in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5,70; Jan. 5,72 ¼ März 6,15; Mai 6,35; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 91,50; Jan. 94.50; März 99; Mai 99. * Liverpopler Getreidekurſe vom 24. Okt.(Eig. Dr) Anfang, Weizen(100 lb.) Tendenz ſt Okt.—(5/936 Dez.—(5/856); März—(3/898); Mai 9 31) 8,20 B 8,10 G; Okt.(30) 7,30 B 7,15 G. Nov.(80 Tendenz feſt prompt per 10 Tage 24,75; Okt.⸗Dez. 24,50 u. 24,75; Tendenz ruhig, * Bremer Baumwolle vom 24. Okt.(Eig. Dr.) Amerik, Univ. Stand. Middl.(Schluß) 11,92. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Okt.(Eig. Dr. Amerik. Univerſal. Stand. Middl. Anfang: Jan.(31 März(31) 605 geh.; Mai(31) 615 geh.; Juli(311 ez.(30) 589 geh.; Okt.(31) 635 geh.; Jan.(99 Tendenz ſtetig.— Mitte: Jan.(31) 594; März 481) 606 Mai(31) 616; Juli(31) 6267 Okt.(80) 580 Dez.(30) 589; Okt.(31) 636, Jan.(32) 645; März(32) 652 (32) 656; Loco 605; Egypt. Upper F. G. fair loc Tendenz ſtetig. — * Das Herbſtgeſchäft im Markgräfler Land. Mü lk. heim(Freiburg], 24. Okt. Das Herbſtgeſchäft im Mark⸗ gräfler Land iſt überall zufriedenſtellend geweſen. Quali⸗ tät und Quantität erreichten jedoch nicht überall die Vor⸗ jahre. Auch das Geſchäft iſt noch ſehr ſtill. Die Preiſe ſind niedrig und entſprechen den Aufwendungen der Win⸗ zer nicht. Es iſt daher damit zu rechnen, daß eine Reihe von Straußwirtſchoften ihre Türen öffnen wird. Verein zelt werden Verkäufe nach Württemberg gemeldet, wobei 40 bis 65/ für den Hektoliter bezahlt wurden. Berliner Meiallbörse vom 24. Okfober 1930 Kupfer N Blei Hink bez. Brief Geld bez. Brief Geld bez. Brief] Geld Januar.]—.— 82.50 82,— ,. 2,50 28,50 f— 29,50 28,28 Februar]—.— 82.50 82,.——.— 29 25 28.75—.— 29.75 28,80 März. 82,50 82.——.— 29,25 29,75. 80.50 29.— Aprit 82.50 82.50 82 2529.25 29,50 29.——.— 31,— 2980 Mai—.— 82.50 82,25 29.25 29.50 29,25—.— 81,.— 80 uni 82.50 82,50 82,.—. 29,50 29.25—,— 81,50 80, Jul. 82,25 82,25 29,50 29,75 29,50—.— 31.50 80.50 Auguſt 82,25 62.50 82.25 29.75 29, 5081.50 32,.— 18 Sept... 82.50 82,75 82.50—.— 29,75 29,50—.— 82.25 81% Oktober.— 64,—- 82.—— 29,50 28,.—.— 28,50 27.— Nov.—.— 6 50 82.50—.— 29,25 28,50—,— 28,50 2728 Degemb.][. 88,— 82.—.— 29.50 28,50—.—29,.— 20. Elektrolytkupfer, prompt, 96,25] Antimon Regulus 48,— 51 Orig. Sten Ain 170. Silber in Barren, per leg 48,50 50,50 dgl. Walz⸗„Drahtbarren 174,.—] Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.—— 20720 Hüttenzinn, 99 v. 5.—[Platin, dto. 1 gr—— 5. Reinnickel, 98—99 v. H. 340,—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallbörse vom 24. Okiober 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze 5,(187½ö40 fein ſtand), Platin Unze g Kupfer, Standard 41,45 Zinn, Standart 116,7 Aluminium—— Monate 41.45 3 Monate 218,2 Antimon—.— Settl. Preis 41,45 Settl. Preis 112,0 Queckſilber 22,65 Elektrolyt 44,— Banka 122.5 Platin 5 beſt ſelecied 43.75 Straits 122,5 Wolframerz 10,75 ſtrong ſheets—,—[Blei, ausländ. 15,45 Nickel—.— El'wirebars 46,.—[Zink gewöhnlich 14,25] Weißblech—.— Trotz Rohaluminium-Preisſenkung Keine Preisermäßigung für Aluminiumwaren O Köln, 24. Okt.(Eig. Dr.) Der Reichsverband der Deutſchen Aluminium waren in duſtrie veran⸗ ſtaltete in Köhn eine go. Mitgliederverſammlung, um zu der durch die Rohaluminiumpreisſenkung entſtandene Lage, Stellung zu nehmen. So ſehr der Wunſch betont wurde, zur Erleichterung der Wirtſchaftslage in Deutſchland eine Senkung der Preiſe vorzunehmen, ſo ſehr wurde die Unmöglichkeit hierfür im gegenwärtigen Zeitpunkt feſt⸗ geſtellt, nachdem entgegen anders lautenden Preſſemeldun⸗ gen die Walzwerke eine Erhöhung der Julandspreiſe für Ronden haben eintreten laſſen, die den Betrag der Preis⸗ ſenkung für Rohaluminium(20 Pfg. per Kilogramm) ſo⸗ gar überſchreitet. In der Aluminiumfertigwareninduſtrie gibt es bekanntlich keine Preisbindung, ſo daß die gegen⸗ ſeitige ſcharfe Konkurrenz und die Ueberproduktion bereits dafür Sorge getragen haben, daß die Preiſe den äußerſt niedrigſten Stand— z. T. unter Vorkriegsſtand— erreicht haben. i Die Ermäßigung der Rohaluminiumpreiſe um 20 Pfg. per Kilogramm hätte an ſich eine Ermäßigung der Fer⸗ tigwarenpreiſe nach Artikeln getrennt um—4 v. H. er⸗ möglicht. Dieſe Ermäßigung kann jedoch nicht eintreten, allg. Tendenz unſicher. Auswirkung der Rohmetallpreisſenkung auf die Halbzeug⸗ preiſe nicht erfüllt ſind. g 8— ͥ. erde, 5 28. 24. 23 7 3 3 Aktien und Auslendsanlelhen in Prozenten 1 0 8 8. 1470 146,0] Westeregeln tlkal 196, 102 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung d e hne Ste gs g f f eg bg f 8 Sg b, 5 Se Mannheimer E and 8 28, 24 23. 24. 28. 24, Buderus Eiſenmd. 52,85 52.28 e 1 5 50570 Schultheis. 17 3 72158 3 tre Dtaut Pune. 20.80 29.50 Konſerven Oraun 40.89 49.— Schub. Serneie 35.— 88.— 4% Türk. rd. Am, 3,80. Charlott. Waſſet 84,— 88,50 Horch& Cie.„ 30,50 30.50] Segal Strumpf 19.89 19,— Wiffener Metall 4175 4 20 24, 28. 24. Bbönie Bergbau——. Kraus& Go. Bock. 74.50 60.—, Seilinduſt Wolff. e 4% Bagb. Ei 15 40 Edem. Henden 50,78 52.25 Siemens S Halste 181,0 179 2 Wittener Gußſt. 86,— 8 9% Bab. St. U. 27 1115 11 7 Bra,.. Selun 80.— 90— nbeinſtahl ee 2550 Sd. Zucker 145,5 148.5 455 f 05 3 Them. Alen———— 91 5 Ke. 250 128 Sinner.⸗W. 1 5 5 Wolff, MMW. g 1 6, 1 rown, Boveri 85.— 78. br 5 0 E 0 3 Albert.. 33,15 33,.— M. Jüde 0. 0 St„69,. ben Sah 84.— 84.— Daimler⸗Benz 24.— 29.75 Salzw. Heilbr.. 2100 2100 Sudwigsb. Wag, 85.— 85.— Triest. Beſigheim 44.— 44.— e Sbem. Brodzues 30.78 80.— Geb Junghans 2339 24.35 Stoezver D S, genſtoff Verein 5725 big 9 D N 0 Tellus Bergbau 97.— 97.—, 00 ⸗Fr.- 80.— 19.90 i 1 i 56.— 53 75 Bellſtoff Waldhof 115,5 1135 2 Mhm. Gold 99.50 80 50] Deutſche Linol.: 186.0 1530 Bee u. Laurahütte———.— 59.50 60.25 4½ Ung- Str. 18 20.— 19.90 Concord. Spinn 41.— 42, Stolberger Zinkg. 58, Valdb 79 90 5 55 5 5 17 5 3 60,— 06.— Per. Stahlwerke.—.— 67.— Keine Fean 8 7 55 2955—— Nh 5 72.— 71.— 4½% 8 10 28.85 Conti- Caoutſch 133,5 180.0 Kahla Porzellan 33.— 11 55 Südd. 5 10 15 Deutſch⸗Oſtafrika 79.— 8, 8%„ 9 8„Jahr 2 3 5 etallg. Frankf. 90.— 90.. it 14 85 ö 5 Kaliwk. Aſchersl. 1951 1983, Zucker 142, a — 98.— 3. 0. 5 1 5 9 Sergzt. Jute. r 4% Ung. 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Geb* 2*. Schantungbahn, de. Deutſch. Eiſenhdl. 48,50 46.— Kronprinz Met.. 30.——.— V. B. Frkf. Gumm——. Heldburgg 15 Kichbaum..—.——.—Pfälz. Mühlenw.—.——.— H. E. G. St.⸗A. 121.5 120. Rein. Gebh& Sch. 98.— 98, A f. Verkehrw. 59,15 56,50 Deutſche Linol. 157.0 155,0 ä b—.. S Fel. Gum 50, Penn Jußwigsh kl. Br.„„ Ache. Sunn.“ 405 1920 figtder Gene B. 22.— 895 Sengon auaſſs. 828 89.25 Sid. Effendi.. O„ e 2278 12% 8 diz. Preßhefe. 125,0 125 0 Portl. gem. geld.— Bd. Maſch. 125,0 125,0 Rülgerswerke 50.— 50,50 Memel: 80.— 80,.— Südd. Ei u 14—.— ee„ r Stobch. 1250 125.0 Ng. 6 8tlr..8 3 Stem Hefte. Sei 1„ Waldhof 1150—.—. en. S Dire Maschi. e 2 99 3880 B. Glanzſt. Elb. 8 Aw 2.15 605 Eichbaum Werger 140.0 140.0 Aries 118,0 1180 Brown Bover!—.— 80.— Schnelpr. Frktzl. 29.— 28.— Baltimore his 89,28 83.25 Dres d. Schnellpr. 40.28 40,50 Linde z Eis maſch 1490 1450 f. Harz, Port g..— 33.— Fochfreauen; Suldd. 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Firſc Kavſer 1185, Huge Schneider 7580 75.25 Sesfüre. 1228 2650 Ciavia Minen 2 8 da die Vorausſetzungen hierfür, insbeſondere die volle beret erklä dara fiele ten hbedet Es f Da 5 0 ir loco t it Lk. Mark⸗ Quali⸗ ie Vor⸗ Preiſe r Win⸗ Reihe Verein. wobei ren band veran⸗ um zu je La wu id eine ede die kt feſt⸗ neldun⸗ iſe für Preis⸗ um) ſo⸗ 1d uſtrie gegen⸗ bereits äußerſt erreicht 20 Pfg. er Fer⸗ H. er⸗ utreten, ie volle Abzeug⸗ Freitag, 24. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 494 ee eee EN ROMAN von J. S. FL ETCHER co VRH AVA UN-VERLAO, HELL ERAU —5— 32 Er lächelte und ſagte: Wenn Sie die gnädig Frau ſo lange kennen würden wie ich, würden Sie wiſſen, daß ſie ganz un⸗ berechenbar iſt. Ich habe es erlebt, daß ſie plötzlich erklärte, ſie führe nach Amerika, und zehn Minuten darauf war ſie ſchon unterwegs. Ein anderes Mal ſiel es ihr ein, nach Paris zu fahren, und fünf Minu⸗ len ſpäter war ſie ſchon fort. Das hat gar nichts zu „ ersteigerung bedeuten, daß ſie von hier ohne Gepäck abgereiſt iſt. Es ſtehen immer einige Koffer in ihrem Stadthaus in Park Lane gepackt bereit, ſie braucht ſie nur an die Bahn bringen zu laſſen. Sie können nie wiſſen, was ſie vorhat, aber in dieſem Fall glaube ich, wird ſie längere Zeit wegbleiben, ſonſt würde ſie nicht Made⸗ moiſelle Felicia mitgenommen haben. Gepäck? großer Gott, Mr. Cranage! Ich habe erlebt, daß ſie nur mit dem Kleid, das ſie anhatte, nach Italien fuhr, unterwegs hat ſie alles Notwendige für ſich und die Zofe eingekauft. Eine ſo ſteinreiche Dame kann ſich alles leiſten.“ „In ſolchen Fällen vertraut ſie Ihnen den Haus⸗ halt au, ohne Ihnen irgendwelche beſonderen An⸗ ordnungen zu geben?“ 2 60 „Ja, ſo iſt es“, antwortete er.„Sie gibt mir nie⸗ mals den ausdrücklichen Befehl dazu. Der Haushalt hier und auch das Stadthaus in Park Lane werden immer ſo geführt, daß die gnädige Frau, wenn ſie zu irgendeiner Tages⸗ oder Nachtſtunde ankommt, alles ſo vorfindet, als ob ſie nie fortgeweſen wäre. O, ich weiß ſchon ganz genau, was ich zu tun habe, ſelbſt wenn ſie ſechs Monate wegbleiben ſollte.“ „Nun, was tun Sie denn da?“ fragte ich, um ſo einen Fingerzeig für mein eigenes Verhalten zu bekommen. „Ich handle ſo, als ob ſie da wäre“, antwortete er ruhig.„Sie müſſen immer darauf vorbereitet ſein, daß ſie über kurz oder kang ganz plötzlich vor Ihnen ſteht. Ich an Ihrer Stelle, Mr. Cranage, würde ebenfalls ſo tun, als ob ſie da wäre. So will ſie es haben, und das iſt ja ſchließlich maßgebend.“ „Da haben Sie recht“, ſagte ich.„Aber jetzt muß ich dieſe beiden Mäner loswerden. Ste werden ziem⸗ lich ungehalten ſein, Burton.“ „Ja, durchaus möglich,“ gab er zu.„Aber das wird die gnädige Frau nicht weiter ſtören.“ Ich ging langſam und nachdenklich in das kleine Zimmer, in dem die beiden Detektive auf mich warte⸗ ten, und ſah ſofort, daß Jifferdene ſchon ungeduldig war. Darum kam ich ſofort zur Sache. „Es tut mir ſehr leid“, ſagte ich,„aber Lady Renardsmere weigert ſich, Sie zu empfangen. Sie hat Ihnen nichts mitzuteilen.“ Ich weiß nicht, ob Jifferdene dachte, er verkörpere die Majeſtät des Geſetzes und meine kurze Erklä⸗ rung verletze ſie, auf jeden Fall wurde er ganz rot im Geſicht und ſprang auf. „Weigert ſich? fragte er empört.„Hat uns nichts mitzuteilen? Haben Sie ihr geſagt, wer wir ſind, Mr. Cranage, und woher wir kommen?“ „Ja“, antwortete ich,„ſie weiß Beſcheid, aber es läßt ſte ganz kalt.“ „So“, rief er aus und ſah ſeinen Begleiter an. „Nun, Mr. Dann wandte er ſich wieder an mich: Cranage, das iſt ja alles gut und ſchön, aber wir müſſen mit ihr ſprechen.“ „Das dürfte unmöglich ſein“, antwortete ich lächelnd.„Lady Renardsmere iſt vor einer Stunde abgefahren.“ Er ſtarrte mich mit offenem Munde ungläubig an. „Abgefahren? Vor einer Stunde?“ rief er end⸗ lich.„Wußten Sie Beſcheid?“ „Hatte keine Ahnung, Jifferdene. Habe es eben erſt erfahren“, antwortete ich.„Der Hausmeiſter er⸗ zählte es mir. Sie ließ mir ſagen, Sie brauchten nicht länger zu warten, ſie hätte Ihnen gar nichts mitzuteilen.“ Jifferdene nahm ſeinen Hut und Schirm, er war ſo verärgert, ſo wütend, daß er im Augenblick nichts ſagen konnte. Beacher dagegen lachte, es ſchien ihn zu beluſtigen. „Hat uns zum beſten gehalten“, ſagte er. „Und ſich ſelbſt nur damit geſchadet“, brummte Jifferdene.„Sehr töricht von ihr, ſo wegzulaufen, Mr. Cranage.“ „Ich weiß nicht, ob Sie das weglaufen nennen können“, bemerkte ich.„Lady Renardsmere iſt nicht die Art Frau, die vor irgend etwas davonläuft. Ich vermute, ſie hatte eben keine Luſt, Ihnen irgend etwas mitzuteilen.“ „Sie wird ſich ſchon dazu bequemen müſſen, wenn ſie als Zeugin vorgeladen wird“, ſagte Jifferdene. „Sie weiß mehr, als Sie denken. Nun, Beacher, wir müſſen zum Bahnhof zurück— den ganzen Tag ver⸗ geudet! Wo iſt ſie hingegangen?“ fragte er plötzlich noch auf der Türſchwelle.„Sie hat doch ein Stadt⸗ haus in Park Lane, ich kenne es. Iſt ſie dorthin gefahren?“ Habe genau ſo wenig Ahnung wie Sie“, ant⸗ wortete ich.„Und im ganzen Haus weiß es auch kein Menſch, Jifferdene. Lady Renardsmere ſagt nie⸗ mals jemand was ſie vorhat.“ „Wir werden heute abend nach Park Laue gehen,“ ſagte er entſchloſſen.„Wenn ſie nicht dort iſt, iſt es 61 Jahren sanft entschlafen ist. Juwelen Hiatin SGoldwaren . 5 5 Unren Noch tieferschüttert von dem uns vor wenigen Tagen betroffenen Hermann Verluste müssen Wir heute wiederum die traurige Mitteilung machen, daß mein innigstgeliebter, treubesorgter Gatte, mein herzensguter APEL Vater, mein lieber Sohn, unser Bruder, Schwager und Onkel Mannheim Herr Hauptlehrer Heinrich Hartmann heute früh ½¼6 Uhr nach längerem, schwerem Leiden im Alter von Mannheim- Käfertal, 23. Oktober 1930. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Barbara MHarimann geb. Müller und Sohn Heinrich f dernes Lager Neuan fertigung U män derung Re PAATra turen schnell, gewissenhaft, billig D 3, 14 Planken 99 Heldelbergersttabe selt 1908 en über Hirsehland rüher am Wasserturm. Telephon 27835 2 Wprtt. Schwarzwald Die Beerdigung findet Samstag, 25. 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Ich ging auf mein Zimmer zurück und überlegte mir, was ich mit mir ſelber anfangen ſollte, wenn Lady Renards⸗ mere, wie ich vermutete, einige Zeit fortbleiben würde. Nach einigem Nachdenken entſchied ich mich, genau ſo wie Burton zu handeln; ganz ſo zu tun, als oh ſie da wäre. Ich beantwortete ſowieſo ſchon im⸗ mer ſoundſoviel Briefe, ohne ſie überhaupt jemals Lady Renardsmere zu zeigen, und dann gab es auch noch vieles andere, das ich ganz ſelbſtändig erledigen konnte. Außerdem war ja Peggy da! Ich vergöt⸗ terte ſie, ohne dabei eigentlich richtig verliebt zu ſein. Plötzlich entſann ich mich, daß ich noch einige Briefe zu ſchreiben hatte. Da es ſchon Spätnachmittag ge⸗ worden war— der Beſuch der beiden Detektive hatte mich aufgehalten— ſetzte ich mich gleich hin, um ſie zu erledigen. Ich hatte ungefähr die Hälfte ge⸗ ſchrieben, als ein Diener eintrat und mir eine Vi⸗ ſitenkarte überreichte.„Ein Herr wartet in der Halle, der das Schloß beſichtigen möchte,“ ſagte er.„Ich habe ihm erklärt, heute wäre kein Beſuchstag, worauf er ſagte, er ſei auf der Durchreiſe und würde nie⸗ mals wieder in dieſe Gegend kommen, und darum hittet er, daß Sie liebenswürdigerweiſe eine Aus⸗ nahme mit ihm machen möchten.“ Schloß Renardsmere war wegen feiner koſtbaren Sammlung von antiker und moderner Kunſt be⸗ rühmt. Der verſtorbene Sir William Renardsmere war ein bekannter Sammler geweſen. Ein Teil der von ihm geſammelten Kunſtſchätze befand ſich in Park Lane, doch war der größere und wertvollere Teil hier aufgeſtellt.(Fortſ. folgt.) Flotter, Allge- enger Gebiauchsdäàuef. Auto-Vermietung Tel. 33082 8 Tagesfahrt v. 20% an Nr Am Samstag, den 25. Oktober 1930, nach⸗ mittags 2 Uhr werde ich im bieſigen Pfandlokal Qu 6. 2 im Auftrag der Rechtsanwälte Dres, Peiffenberger, Krämer u. 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