90 1 — Neue Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt ohne Zuſtellgebühr RM..—. Einzelverkaufspreis 10 Pfg.— A b holſtellen: Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. W Oppaueyſtraße 8.— Beilagen: Sport der N. A. Mannheimer Frauenzeitung eimer Ze Mannheimer Generab Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto Nummer 17590 Karlsruhe.— Telegramm ⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 7 0 Pf. 2 Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 2mm breite Colonel⸗ zeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile.— Für im Voraus zu bezahlende Familien⸗ und Gelegenheits⸗Anzeigen be⸗ ſondere Sätze.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Z.* Aus der Welt der Technik* Kraftfahrzeug und Verkehr 1 Die fruchtbare Scholle* Steuer, Heſetz und Recht Neues vom Film Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung* Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Maunheimer Aiuſikzeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 25. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 405 Vorſchläge zur Milderung der Arbeitsloſigkeit Verſchiedene Anregungen des preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun beim Reichskanzler Das Prinzip der Sparſamkeit Der Reichshaushaltsplan vor dem Kabinett Sitzung des Preußenkabinetts Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 25. Oktober. Das Preußenkabinett hielt geſtern vormittag eine Sitzung ab, in der Severing durch den Miniſter⸗ präſidenten Braun offiziell in ſein Amt eingeführt wurde. Das preußiſche Staatsminiſterium hat ſich mit der Frage der Erſetzung Zörgiebels durch Grzeſinſki auf den Poſten des Polizeipräſiden⸗ ten noch nicht beſchäftigt. Das ſoll erſt in einem Kabinettsrat am kommenden Dienstag geſchehen. Indes zweifelt man in politiſchen Kreiſen nicht daran, daß die Ernennung Grzeſinſkis zum Nach⸗ folger Zörgiebels, der als Regierungspräſident nach Arnsberg oder Koblenz verſetzt werden dürfte, voll⸗ zogen werden wird. Ueber das Revirement in der Kommandantur der Berliner Schutzpolizei ſcheint man noch hinter den Kuliſſen mit dem Zentrum zu verhan⸗ deln. Offenbar wollen die Sozialdemokraten die Polizei ganz in ihre Hand bringen und glauben, die Widerſtände im Zentrum dadurch überwinden zu können, daß der dem Zentrum zugehörende bis⸗ herige Kommandeur Heimannsberg, an deſſen Stelle Oberſt Hellriegel treten ſoll, in das preußiſche Innenminiſterium übernommen wird. Inzwiſchen werden die Vorſchläge zur Milderung der Arbeitsloſigkeit bekanntgegeben, die der preußiſche Miniſter⸗ präſident dem Kanzler am Donnerstag un⸗ terbreitet hat. Es handelt ſich um Anregungen dreierlei Art: Als erſtes wird eine Streckung der Ar⸗ beitszeit befürwortet. Sie ſoll dadurch erzwun⸗ gen werden, daß überall dort Entlaſſungen nicht vorgenommen werden dürfen, wo noch eine durch⸗ schnittliche Wochenbeſchäftigung mit 40 Stunden als Wochenlohn möglich iſt. Das würde zwar, ſo argu⸗ mentiert man, einen Lohnausfall mit ſich bringen, es ſei aber damit zu rechnen, daß etwa 500 000 Er⸗ werbsloſe auf die Art Arbeit finden können. Man erhofft ſich davon wiederum eine ſo erhebliche Ein⸗ ſparung an Arbeitsloſenunterſtützung, daß die zwangsläufig eintretende Herabſetzung der Beiträge ſich bei den Einkommen der Arbeitnehmer als Er⸗ höhung auswirken würde. Als zweite Maßnahme Preußenkabinett eine vorübergehende Verlängerung der Schulpflicht. Dieſes 9. Schuljahr, das als Volksſchuljahr in einer Berufsſchule gedacht iſt, ſoll ſpäter beim Uebertritt in ein Lehrlings⸗ oder Arbeitsverhältnis auf die Berufsausbildung angerechnet werden. Außerdem iſt vorgeſehen, daß den Eltern in gewiſſem Umfange für das 9. Schuljahr Erziehungsbeihil⸗ ſen gewährt werden. Man glaubt durch das Fern⸗ halten eines Jahrganges der Jugendlichen vom Arbeitsmarkt weitere 250000 Arbeits loſen Beſchäftigung vermitteln zu können. Der dritte Vorſchlag ſieht das Verbot der Zulaſſung ausländiſcher Wander⸗ arbeiter in der Landwirtſchaft vor. Es iſt freilich anzunehmen, daß die Landwirt⸗ ſchaft gegen eine ſolche Maßnahme ſachliche Be⸗ denken erheben wird. Die will man dadurch über⸗ winden, daß eine entſprechende Organiſation zur Bereitſtellung geeigneter inländiſcher Erſatzkräfte geschaffen wird. Statt 110 000 ausländiſcher Arbeiter meint man ſo die gleiche Zahl inländiſcher Erwerbs⸗ loſer unterbringen zu können. Das Programm läuft alſo in ſeinen Grund⸗ gedanken darauf hinaus, für etwa 800900 000 Menſchen Ar beits möglichkeit zu ſchaffen. Verbunden mit dieſen Plänen iſt ein umfaſſendes Meliorationsprogramm, empfiehlt das * ass auf drei Jahre berechnet iſt und das für die Oſtprovinzen etwa 90 Millionen, für die übrigen Landesteile etwa 45 Millionen I vorſteht, alſo jähr⸗ lich rund 135 Millionen I erfordert. Da bei Me⸗ Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Okt. Das Reichskabinett trat geſtern nachmittag nach längerer Pauſe wieder zu einer Sitzung zuſammen, an der auch der inzwiſchen aus Süddeutſchland zu⸗ rückgekehrte Reichsfinanzminiſter Dietrich teil⸗ nahm. Den Hauptgegenſtand der Beratungen bil⸗ dete der Reichshaushaltsplan für 1931. Die Befürch⸗ tung, daß es innerhalb des Kabinetts noch längere Auseinanderſetzungen namentlich wegen der vor⸗ geſehenen Streichungen geben würde, hat ſich erfreu⸗ licherweiſe als grundlos herausgeſtellt. Das Kabinett hat den Etat, den der Reichsfinanzminiſter in einem längeren Referat erläuterte, bereits geſtern verab⸗ ſchieden können. Um das Prinzip der Sparſamkeit, das Kenn⸗ zeichen des neuen Haushaltsplans, zu betonen, haben ſich die Mitglieder des Kabinetts entſchloſſen, die vorgeſehene Kür zungihrer Ge⸗ hälter um 20 Prozent bereits mit Wir⸗ kung vom 1. November eintreten zu laſſen. Der Etat geht nunmehr an den Reichsrat, ſo daß der Reichstag bei ſeinem Wiederzuſammentritt im Dezember den Haushaltsplan vorfinden wird. Es iſt ſeit langen Jahren wieder das erſte Mal und man wird dieſes Verdienſt vor allem der Energie Dietrichs zuſchreiben müſſen, daß der Etat pünkt⸗ lich fertiggeſtellt werden konnte. In zweiter Linie beſchäftigte ſich das Reichskabinett mit den landwirtſchaftlichen Jorde⸗ rungen, die dem Kanzler dieſer Tage durch die agrariſchen Vertreter übermittelt worden waren. Eine der wichtigſten Fragen iſt der Bei mah⸗ lungszwang von Roggen⸗ zum Weizen⸗ mehl, der in dem Ausmaß bis zu 25 Prozent auf dem Wege der Notverordnung dekretiert werden ſoll. Wegen dieſer Maßnahme hatte der Kanzler noch vor der Kabinettsſitzung eine Ausſprache mit dem Vor⸗ ſitzenden der Wirtſchaftspartei, dem Abg. Drewitz. Ueber die agrariſchen Maßnahmen konnte man im Kabinett geſtern noch nicht zu einer Einigung ge⸗ langen, ſo daß die Beratungen in vorgerückter Abend⸗ ſtunde auf heute vertagt wurden. Erſparniſſe von 1135 Millionen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Okt. Der geſtern vom Reichskabinett verabſchiedete Reichshaushaltsplan für das kommende Jahr ſieht Einnahmen von 10 420 000 000 und Aus⸗ gaben von 10 423 000 000 vor, ſchließt alſo mit einem rechneriſchen Defizitvon drei Millionen ab. Dazu kommt der außerordentliche Haushalt in Höhe von 237 Millionen. Da der laufende Etat nach In⸗ krafttreten der Notverordnung 11558 000 000 Mark Ausgaben ausweiſt, ſind auf der Ausgabenſeite ins⸗ geſamt 1135 Millionen erſpart worden. Das iſt— jeder, der weiß, welche Schwierigkeit es macht, den Reſſorts auch nur eine Million ihrer zu⸗ meiſt als unabwendͤbar charakterſierten Ausgaben ab⸗ zuhandeln, wird das anerkennen müſſen—, eine ge⸗ waltige Leiſtung. Man muß bedenken, daß es ſich dabei nicht etwa um Abſtriche an neuen Anforderun⸗ gen, ſondern vielmehr nur an den Etatspoſten han⸗ delt, die bisher vorhanden waren und zum feſten Be⸗ ſitzſtand der Miniſterien gehörten. Neue Anforderun⸗ gen hat von vornherein kein Reſſort anzumelden ge⸗ wagt. Von der erſparten Summe entfallen rund 400 Millionen auf die Verminderung der ſozialen Ausgaben, weitere 400 Millionen auf die verminderten Steuerüberweiſungen und 300 Millionen auf die Abſtriche an den Reichsausgaben. Damit dürfte dann aber auch der Reichsfinanz⸗ miniſter die Grenze des Möglichen erreicht haben. Auch bei der rigbroſeſten Siebung dürfte man im Augenblick kaum in der Lage ſein, noch weitere Er⸗ ſparniſſe zu machen. Den Steuerausfall ſchätzt Miniſter Dietrich für 1931 auf 875 Millionen und zwar bei der Lohnſteuer auf 119, bei der veranlagten Einkommen⸗ ſteuer auf 140, bei der Umſatzſteuer auf 115, bei den Zöllen auf 91, bei der Körperſchaftsſteuer auf 90, bei der Bierſteuer auf 40 und bei der Beförderungsſteuer auf 35 Millionen. Ferner wird bei dem Spiritus⸗ monopol mit einem Einnahmenrückgang um 65 Millionen gerechnet. Allein die Tabakſteuer, die im Rahmen des Finanzprogramms bekanntlich erhöht wer⸗ den ſoll, wird größere Einnahmen bringen, die man auf ca. 170 Millionen ſchätzt. Die Beamtengehälterkürzung trägt dem Reich bei ſeinen Beamten 62 Millionen, bei der Reichspoſt ungefähr ebenſoviel ein, was in der Er⸗ höhung der Gewinnüberweiſung der Poſt an das Reich zum Ausdruck kommen wird. Die Herab⸗ ſetzung des Schuldentilgungsfonds von 460 auf 420 Millionen bringt 40 Millionen Erſparnis, der Fortfall der Beſatzungskoſten 70 Mil⸗ lionen, die Sperre für neue Kriegsbeſchädigten⸗ Unterſtützungsanträge 30 Millionen und der Fortfall des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete 18 Millio⸗ nen Mark Einſparungen. liorationen bekanntlich 70 Prozent der aufzuwen⸗ denden Mittel auf Löhne entfallen, ſo würden nach Anſicht des Landwirtſchaftsminiſteres etwa 94,5 Mil⸗ lionen/ jährlich für Entlohnung Verwendung fin⸗ den und auf dieſe Weiſe 78000 Arbeitern Be⸗ ſchäftigung ſichern. Auf dem Papier nimmt ſich das alles recht ſchön aus und rückt die Aktivität der preußiſchen Regie⸗ rung und des Miniſterpräſidenten Braun in ben⸗ galiſche Beleuchtung. Die Durchführung in der Pra⸗ xis ſteht allerdings auf einem anderen Blatt und dürfte ſich keineswegs ſo einfach geſtalten. Die Lage im Verliner Metallkonflikt Die Verhandlungspauſe im Metallarbeiterkonflikt iſt von beiden Parteien zu internen Beratungen aus⸗ genützt worden. Man iſt dabei, die Vorſchläge zu prüfen, über die ſich zunächſt die 10er Kommiſſion am Montag zu entſcheiden haben wird. Bemerkens⸗ wert für die Stimmung auch in Arbeit⸗ nehmerkreiſen iſt der Umſtand, daß die Obleute der Streikleitung mit Rückſicht auf den Stand der Verhandlungen davon abgeſehen haben, eine Ver⸗ ſchärfung des Streiks anzuordnen. Wie die„D. A..“ mitteilt, erörtert man zur Beilegung des Berliner Metallarbeiterkonflikts zur Zeit u. a. einen Vorſchlag, der die Schlichtung des Lohnſtreiks in der nordweſtdeutſchen Eiſeninduſtrie zum Vorbild nimmt, d. h. es würde möglicherweiſe eine vorläufige Verlängerung der bis⸗ herigen Lohnſätze bei gleichzeitiger Wie⸗ der aufnahme der Arbeit erfolgen und die Parteien müßten ſich zu einem neuen Schlich⸗ tungs verfahren auf Grund freiwilliger Ver⸗ einbarung zuſammenfinden mit der Erklärung, daß ſie ſich dieſem Schiedsgericht, dem ſelbſt von ihnen gewählte Vertreter und ein ſelbſtgewählter Unpar⸗ teiiſcher als Vorſitzender angehören würden, auf jeden Fall unterwerfen wollen. Ob dieſe Verſion den Tatſachen eutſpricht und bei der vom Kanzler und Arbeitsminiſter angeſtrebten Einigung zwiſchen den Verhandlungspartnern tat⸗ ſächlich eine Rolle ſpielen wird, läßt ſich im Augen⸗ blick, da alle an den Verhandlungen Beteiligten ſtrengſtes Stillſchweigen gelobt haben, nicht nach⸗ prüfen. Fluch und Segen der Arbeit Gedanken an 259 Totenbahren Am Vormittag dieſes düſterkalten Regentages ſind droben in Alsdorf bei Aachen die 259 Todes⸗ opfer der Grubenkataſtrophe der Erde übergeben worden. Jahre und Jahrzehnte hindurch hatten dieſe nun zur Ruhe gekommenen Helden der Arbeit fern dem himmliſchen Licht tief in dem be⸗ klemmenden Dunkel des Erdinnern gearbeitet und nun nimmt ſie der kühle Mutterſchoß der Erde zar ewigen Ruhe auf. Viele Trauerworte werden heute geſprochen werden, die Geiſtlichen werden reden, Direktoren der Grube und Arbeits⸗ kollegen der Todesopfer, mehrere Miniſter aus Berlin ſind anweſend, der Rundfunk wird die ganze Trauerfeier auf alle weſtdeutſchen Sender über⸗ tragen, die Not und Qual der menſchlichen Kreatur wird aus berufenem Munde noch einmal zum er⸗ greifenden Ausdruck gebracht werden und dann— wird entſetzlich raſch wieder alles ver⸗ geſſenſein und der graue Alltag uns alle wieder in ſeine Fänge und Klauen nehmen. So grauſam iſt das menſchliche Leben, iſt das menſchliche Herz. Alle, die noch nicht völlig abge⸗ ſtumpft und inmitten der eigenen großen Not noch nicht ganz und gar gleichgültig geworden ſind gegen das Leid ihrer Mitmenſchen, die bei allem Kampf ums Daſein doch noch einen Augenblick Zeit zum Nachdenken und ein wenig Herz für Mitgefühl haben, werden ſich nach jeder Kataſtrophe, die in den letzten Jahren immer häufiger auf uns einſtürmen, mit einem gewiſſen Grauen darüber klar, daß man allmählich gar nicht mehr in der Lage iſt, das Maß von Mitgefühl und herzenswarmer Teilnahme aufzubringen, das bei einer ſo erſchütternden Kata⸗ ſtrophe von hunderten von Mitmenſchen als natür⸗ liches Empfinden, als ſelbſtverſtändliche Reaktion im Blut und Herzen jedes innerlich noch nicht er⸗ ſtarrten oder verrohten Volksgenoſſen aufflammen müßte. Man fühlt ſelbſt und beobachtet und ſpürt es bei vielen andern oft noch in viel niederſchmettern⸗ dem Ausmaße, wie entſetzlich gleichgültig auch ſonſt warm empfindende Menſchen gegen die Not und das Leid ihrer Mitmenſchen geworden ſind. Viele empfinden das bei ſich ſelbſt als ein ſittliches Manko, ſchämen ſich darüber, möchten von Herzen gern wieder ſo voller menſchlicher Anteilnahme ſein, wie ſie es früher ſtets waren und bringen es trotz allem guten Willen doch nicht fertig, die ſeeliſche Wachsplatte ihrer inneren Empfindungswelt wieder ſo weich werden zu laſſen, wie ſie es früher ſo lange Jahre hindurch war. Das ſchlimme Erleben der langen Jahre ſeit Kriegsausbruch hat uns unab⸗ änderlich hart gemacht, oft zu hart. Die politiſchen und wirtſchaftlichen Mißverhältniſſe, der hohnlachende Triumph der brutalen Gewalt, die vielen äußeren Erfolge der menſchlichen, allzu menſchlichen Dumm⸗ heit, Bosheit, Feigheit, Beſtechlichkeit und die allzu häufige Wiederkehr von Kataſtrophen aller Art, hat bei gar zu vielen die Kräfte des Herzens und der Nerven ſo ſehr über Gebühr in Anſpruch genommen, daß ſie nun mit den kümmerlichen Reſten ſorgſam haushalten müſſen, um im täglich mühſeliger wer⸗ denden Kampf ums tägliche Brot mehr ſchlecht als recht beſtehen zu können. Wohl gibt es Gott ſei Dank gerade in unſerem deutſchen Volke noch eine ſtattliche Anzahl ungebeugt lebensſtarker Männer und Frauen, die„ſtändig lichterloh, doch nie zu Ende brennen,“ wie es in einem von unſerer Jugend gern geſungenen Liede heißt, die große Maſſe unſeres Volkes iſt jedoch von der großen Gefahr bedroht, immer noch mehr ge⸗ fühlskälter gegen das Leid ihrer Mitmenſchen zu werden. Noch immer aber gilt jene ewige Lebens⸗ weisheit, die von Goethe in den Satz geprägt wurde: „Gefühl iſt alles.“ Wer kein Herz und kein Gefühl mehr aufzubringen vermag allem gegenüber was um ihn herum vorgeht in der Welt, wer ſich mit den Freudigen nicht zu freuen, und mit den Weinen⸗ den nicht zu weinen verſteht, weſſen ſeeliſche Saiten nicht mehr ſchwingen und klingen können, der iſt lebendig tot, iſt ein armer bedauernswerter Menſch, ſelbſt wenn er äußerlich in Hülle und Fülle ſein Daſein verbringt. So verſtehen wir, wenn man uns geſtattet, ausnahmsweiſe einmal ein beſonders 2. Seite/ Nummer 495 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 25. Oktober 1930 nachdenklich und verſöhnlich ſtimmendes Wort aus dem Buch der Bücher hier zu zitieren, jenen Satz der Bibel, der da lautet:„Was nützet es dem Menſchen, ſo er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an ſeiner Seele?“ In ſeinem eigenen Intereſſe handelt alſo jeder, der heute an der Bahre der 259 Todes o pfer die⸗ ſer Grubenkataſtrophe, einen Augenblick nachdenklich ſtillſteht inmitten der Haſt des Tages. Es iſt die größte und erſchütterndſte Bergwerkskataſtrophe, von der unſer Land jemals heimgeſucht worden iſt. Die Zahl der Todesopfer beträgt jetzt 359 und ſteigt täglich noch weiter. Außerdem liegen an die hundert unglückliche Menſchen, die bei dem Grubenfeuer ver⸗ brannt und verſtümmelt find, noch in den Kranken⸗ häuſern. Viele Hunderte von Wit we en un d Waiſen wehklagen um ihren Schützer und Ernäh⸗ rer, viele dieſer Unglücklichen wiſſen dabet nicht ein⸗ mal, ob ihr Vater, Sohn ober Bruder bei den Todes⸗ opfern ſind, die heute der Erde auf ewig übergeben werden, oder ob ihre Lieben noch ungeborgen und un⸗ erreichbar tief im Schacht liegen. Es iſt ja auch ſo entſetzlich gleichgültig, ſieſindwegund werden niemals wiederkommen. So hart und ſchwer war ihr Leben, 60 bis 70 Mark brutto hat ein verhei⸗ rateter Hauer alle zehn Tage verdient, wovon noch die Abzüge abgehen, die bei Bergarbeitern beſonders hoch find. Und doch hätten gewiß alle noch gern wei⸗ ter gelebt. Denn mit dem Selbſterhaltungstrieb iſt jeder menſchlichen Kreatur der Wille zum Leben tief eingeimpft und kein Recht zu klagen hat der, der in⸗ mitten des troſtloſen Heeres von 3 184000 Ar⸗ beitsſuchenden in Deutſchland noch in Lohn und Arbeit ſteht. Mag der Arbeitslohn oft auch un⸗ genügend ſein, ſo gibt doch ſchon die Arbeit an ſich, die gar nicht hoch genug zu veranſchlagende Ge⸗ legenheit, ſich über den unendlichen Jammer des All⸗ tags viel tauſend Mal beſſer als bei erzwungenem Müßiggang und Grübeln hinwegzuhelfen. Witrden nicht die allermeiſten von unſeren über 3 Millionen Arbeitsloſen, die jetzt ſich ſelbſt und ihren Angehöri⸗ gen zur Qual ihre langen Tage und noch längeren Nächte verbringen, mit Freuden bereit ſein, an die Unglücksſtätte der Grubenkataſtrophe zu eilen und die Arbeit wieder aufzunehmen, die ein grauſamer Tod fenen 259 Männern, die heute in Alsdorf auf der Bahre liegen, jäh aus den Händen geriſſen hat? Und iſt das Wiſſen hierum nicht geeignet für uns alle, wie mit einem Scheinwerfer hineinzuleuchten in den dunkeln opfergierigen Schacht menſchlicher Zuſam⸗ 5 Abhängigkeiten und Schickſalsverbunden⸗ e Zum Nachdenken hierüber laßt uns heute an ber Bahre jener Opfer der Arbeit hineinhorchen in unſer Inneres, ob die verſchütteten Brunnen noch rauſchen und die verſtimmten und verroſteten Saiten noch zum Klingen zu bringen ſind. 5 H. A. Melnner. —— 239 Tole in Alsdorf Telegraphiſche Meldung — Alsdorf, 24. Okt. Am 21 Uhr am Freitagabend waren nach amt⸗ licher Mitteilung der Bergbehörde 259 Berg⸗ knappen als tot gemeldet. Davon ſind etwa 40 noch unbekannt, und es beſteht kaum die Möglich⸗ keit, ſie zu erkennen. Leider iſt zu befürchten, daß die Zahl von 259 nicht endgültig bleibt, ſon⸗ dern noch um viele Namen vermehrt wird, denn mehrere Schwerverletzte in den beiden Krau⸗ kenhäuſern Bardenberg unb Eſchweiler ſöllen in den letzten Zügen liegen; mit ihrem Ableben kaun ſtünd⸗ lich gerechnet werden. Es handelt ſich beſonders um Leute mit Verbrennungswunden, wogegen die meiſten Knappen, die an Vergaſung litten, ſich bereits wieber ziemlich erholt haben. Der deutſche Dampfer„Baden“ durch Geſchütz⸗ feuer beſchädigt — London, 25. Okt. Llyods meldet unter dem 24. Oktober aus Rio de Faneiro: Der dentſche Dampfer„Baden“ iſt nach dem Haſen zurückgekehrt, da er durch Geſchützfeuer beſchäbigt worden iſt. Die „Baden“ iſt ein Dampfer von 8 803 Tonnen und von Hamburg nach Buenos Aires unterwegs. Auguſt von Goethe Zu ſeinem 100. Todestag am 27. Oktober 1930 Von Sophie Hoechſtetter. „Goethes Sohn, dem Vater voran⸗ gehend“, ſteht in lateiniſcher Sprache auf dem mit einem herrlichen Porträtrelief Thorwaldſens ge⸗ ſchmückten Denkſtein Auguſts von Goethe. Im Alter von 41 Jahren, als er Geſundung in Italien ſuchte, ſtarb er zu Rom und wurde nahe der Pyramide des Ceſtius begraben. Die Nachwelt hat ſich nicht viel mit ſeinem Gedächtnis beſchäftigt, und erſt Wil⸗ helm Bode veröffentlichte 1918 eine eingehende, liebevolle Darſtellung ſeines Lebens. In der Vor⸗ rede meint Bode ſagen zu müſſen, daß er die„Ge⸗ ſchichte einer Nebenperſon“ geſchrieben habe. Eine Nebenperſon war Auguſt freilich im Schatten des großen Vaters, im weimariſchen Kreis, der ſo viele große Charaktere und Begabungen umſchloß. Hätte Auguſt von Goethe ein Eigenleben führen dürfen, ſagen wir als Grundbeſitzer oder als Landrat, ſo würde er in kleinem Bezirk wohl als intereſſanter, begabter geſchäftstüchtiger, wenn auch vielen Exzeſſen ergebener Herr eine wichtige Geſtalt geworden ſein. Für die Wirkſamkeit des Mannes entſcheidet der Platz, zu dem ihm Geburt verhilft oder den er durch Leiſtung erringt. Auguſt von Goethe aber war im wirklichen Wortſinn ein zur Diſpoſition Geſtellter, und über ſeinem Leben liegt Tragik gehäuft, nicht zuletzt die Tragik der Unfreiheit. Geboren am 25. Dezember 1789, wuchs er heran als das Kind der kleinen, gering geachteten Chri⸗ ſtlane Vulpius, die ſich Goethe als ſein Lieb⸗ chen erwählt hatte. Sie lebte, geduldet mit ihren Verwandten und Auguſtchen in Hinterſtuben des Gebieters, ohne Anteil an ſeinem geſellſchaftlichen Leben, ohne Rechte. Ihrem wilden Drang nach Zer⸗ ſtreuungen ließ Goethe freien Lauf, und ſie nahm auf ihre Kirmes⸗, Studenten⸗ und Vogelſchießentänze unentwegt das Söhnchen mit. Taumelnd vor Ueber. müdung und Ueberreizung durch Wein⸗ und Brannt⸗ weingenuß, verhockte der Kleine die Nächte in Schenken und Gaſthäuſern. Als Elflähriger brachte er es auf ſiebzehn Gläſer Cham ⸗ pagner für den Abend! 5 Der Sieg der Revolution in Braſilien Telegraphiſche Melbung Paris, 25. Oktober. Aus Rio de Janeiro wird der Agentur Ha⸗ vas berichtet, daß der Sturz der Regierung auf folgende Weiſe herbeigeführt worden ſei: Der Befehlshaber der Feſtung von Rio de Janeiro, General Leite Decaſtre, ſei ins Kriegs⸗ miniſterium berufen worben, habe ſich aber ge⸗ weigert zu erſcheinen. Er habe ſich mit der Be⸗ ſatzung der Feſtung in Verbindung geſetzt und deren Zuſtimmung zu einem eventuellen Aufſtand er⸗ langt. Daraufhin habe er ſich zu General Bareto begeben und ihn über die Lage unterrichtet. Dieſer habe ſich ebenfalls der Bewegung angeſchloſſen und Luiz mit ihm die meiſten Führer des Heeres und der Marine. Um 2 Uhr nachts ſei die Verſtändigung zwiſchen den militäriſchen Führern untereinander er⸗ zielt worden und um.30 Uhr hätten ſte dem Prä⸗ ſidenten Washington Luiz ihr ulti⸗ matum überſandt. Dieſer habe ſich geweigert, zurückzutreten und ſei, ebenſo wie der Vizepräſident und der Innenminiſter, feſtgenommen worden. Die Gründe für die Revolution Telegraphiſche Meldung Waſhington, 25. Okt. Im Staatsdepartement wurde über die Gründe, die zur braſilianiſchen Revolution führten, erläu⸗ ternd bemerkt, es habe ſich um einen Streit zwi⸗ ſchen den beiden Staaten Sao Paulo und Rio Grande do Sul gehandelt, die früher ab⸗ wechſelnd den Präſidenten geſtellt hatten. Der letztgenannte Staat proteſtierte dagegen, daß Sao Paulo den gegenwärtigen und den kommenden Präſidenten ſtellte, und daraus habe ſich die Revolu⸗ tion entwickelt. Unter dieſen Umſtänden, die nach hieſiger Anſicht Gewaltanwendung und bewaffneten Aufruhr nicht rechtfertigen, habe die Regierung der Vereinigten Staaten nicht anders handeln können, als die an⸗ erkannte reguläre Regierung zu unterſtützen. Jedes andere Verhalten hätte die Waſhingtoner Regierung dem Vorwurf der Einmiſchung ausgeſetzt. Sollten ſich die Meldungen vom Rücktritt des Präſiden⸗ ten und von der Bildung einer neuen Regie⸗ rung beſtätigen, ſo werde man, genau wie bet den übrigen ſüdamerikaniſchen Revolutionen der letzten Monate, die neue Regierung, wenn ſie ſich als ſtabil erweiſe, ſelbſtverſtändlich anerkennen und, falls die 1 8 damit beendet wäre, das Embargo auf⸗ eben. Kundgebung der Offiziere Telegraphiſche Meldung Rio de Janeiro, 25. Oktober. Die Heeres⸗ und Marineoffiziere, die ſeit dem Rücktritt des Präſidenten Lutz die poli⸗ tiſche Lage in der Hauptſtadt beherrſchten, veröffent⸗ lichen eine Kundgebung an das braſilianiſche Volk, in der ſie ſowohl die Anhänger der Regierung Goethe, ſelbſt ein Freund des Weins, fand nichts dabei, achtete wohl auch erſt mehr auf den Jungen, als dieſer trotz der Erziehungsfehler ſeiner unwiſſenden Mutter zu einem gefälligen, aufgeweck⸗ ten, munteren kleinen Burſchen heranwuchs und ſich gewiſſermaßen ſelbſt zur Geltung, auch unter den vornehmen Kindern Weimars, brachte. Wenn aber, wie Frau von Stein ſchreibt, ein Elfjähriger ſchon ſein Leid zu vertrinken wußte, war eine Grundlage gelegt, die nicht mehr zu beſeitigen ging. Wider alle Wahrſcheinlichkeit wurde Auguſt ein guter Schüler, manche der Eigenſchaften des Vaters kamen zu Tage, und ſein von Karoline Bar⸗ dug gemaltes Bildnis zeigt ein ſehr anziehendes, wenn auch vielleicht etwas hektiſches Jünglings⸗ geſicht.: Kurz bevor Auguſt ſiebzehn Jahre fand die Heirat ſeiner Eltern ſtatt. Das mutige Verhalten Chriſtianes bei der Plünderung von Weimar gab Goethe den Anlaß. Vielleicht auch doch endlich erwachende Rückſicht auf den faſt erwach⸗ ſenen, einzigen Sohn. Auguſt überwand, was an kränkenden Bemer⸗ kungen ſeine frühe Zeit umklungen haben mochte, wurde Heidelberger und Jenenſer Stu⸗ alt wurde, wie diejenigen der Aufſtändiſchen bitten, die Be⸗ wegung zugunſten des Friedens zu unterſtützen und die Truppen beider Parteien erſuchen, die Feind⸗ ſeligkeiten zu beenden. Die Kundgebung erſucht, weitere verſchiedene Bevollmächtigte, mit der vor⸗ läufigen Regierung über die Befriedung des Landes zu beraten. Die Bewegung, die mit dem Sturz der Re⸗ gie rung Luiz endete, machte ſich hier bereits in den frühen Morgenſtunden bemerkbar. Um 10 Uhr vormittags drang die Menge in die Straßen der Unterſtadt ein. In den Mittagsſtunden brach an verſchiedenen Stellen der Unterſtadt Feuer aus. Fünf Zetitungsgebäude einer Agentur, die die Regierung Lutz unterſtützt hatte, wurden ange⸗ griffen und in Brand geſteckt. Rio de Janeiro in der Hand der Aufſtändiſchen Telegraphiſche Meldung Paris, 25. Oktober. Havas berichtet aus Buenos Aires: Aus Porto Alegro verlautet, der Chef des Stabes der Aufſtändiſchen beſtätige, daß die Truppen in Rio de Janeiro unter den Generälen Danorogne, Leite, Caſtro und Paſſo Fragoſo, ſowie die Marine unter dem Befehl von Admiral Noronha ſich ihrerſeits ergeben und den Aufſtändiſchen angeſchloſ⸗ ſen hätten. Präſident Waſhington Luiz ſoll ge⸗ flohen ſein, Vizepräſident Nello Viana ſeti ver⸗ haftet. Gegen Senator Azevedo iſt ein Anſchlag verübt worden. Er wurde durch Steinwürfe ſchwer verletzt. Noch keine formelle Abdankung 8 des Präſidenten Luiz Telegraphiſche Meldung Rio de Janeiro, 25. Oktober. Die Straßenunruhen haben gegen Sonnenunter⸗ gang nachgelaſſen. Die Polizei hält alle ſtrategiſchen Punkte im Stadtgebiet beſetzt. Die die Straßen durchziehenden Menſchenmaſſen verhalten ſich ziem⸗ lich ruhig. Gegenüber der vorher allgemein verbrei⸗ teten Annahme, daß Präſtdent Luiz abgedankt habe, verlautet jetzt, daß er noch im Regierungs⸗ palaſt weile und ſich beharrlich weigere, die Abdankungsurkunde zu unterzeichnen. Er erklärte, er werde den Palaſt nur„in Feſſeln“ verlaſſen. In Wirklichkeit iſt aber die Abdankung des Präſi⸗ denten Luiz eine vollzogene Tatſache, da der Palaſt von der Militär⸗Junta ergebenen Truppen beſetzt iſt. eee eee Vößſkandal und kein Ende Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 25. Okt. Der Beſchluß des Berliner Stadtparlaments, den Magiſtrat um Rückgängigmachung der Zwangspen⸗ ſionierung von Dr. Boeß zu erſuchen, wird ſich aller Vorausſicht nach praktiſch nicht mehr auswirken. Der Magiſtrat beabſichtigt nicht, einem ſolchen Er⸗ ſuchen ſtattzugeben. Er ſoll ſogar, wenn die„Daz.“ recht unterrichtet iſt, das Penſtonierungsdekret dem Oberbürgermeiſter Bö᷑8 bereits zugeſtellt haben. Damit träte de jure Herr Böß am 1. Novem⸗ ber mit den ihm geſetzlich zuſtehenden Bezügen in den Ruheſtand. Eine Verzögerung der ſo dringend notwendigen Neuwahlen könnte allerdings dadurch erfolgen, daß die Stadtverordnetenverſammlung es unterläßt, die Stelle auszuſchreiben oder den zuſtän⸗ digen Ausſchuß mit der Frage dr Neuwahl zu be⸗ faſſen. In dieſem Fall iſt damit zu rechnen, daß die vorgeſetzte Aufſichtsbehörde eingreift. Vadiſche Politik Verſammlungsverbot Auf Grund des Artikels 123, Abſatz 2 der Reiche verfaſſung und des 8 30 des Bad. Pol. Str. GB., ſind bis auf weiteres für die Stadt Freiburg alle öffentlichen Verſammlungen der Kom⸗ muniſtiſchen Partei und der Nationalſozialiſten, auch ſolche in geſchloſſenen Räumen, wegen un⸗ mittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit verboten. Raubzug in Verliner Geſchäften Telegraphiſche Meldung — Berlin, 25. Oktober. In Charlottenburg ging geſtern abend zwiſchen 7 und 8 Uhr eine Horde Jugendlicher auf offenen Raub aus. Es waren etwa ſechs Burſchen. Sie drangen zunächſt in zwei Bäckerläden am Horſtweg und am Königſee ein und entwendeten von fstiſ In einem Delika⸗ teſſengeſchäft am Königſee ſtahl die Horde einen Korb mit Weintrauben. Die Horde wandte ſich weiter nach der Schloßſtraße, wo ſie Fenſter⸗ ſcheiben einer Gaſtwirtſchaft zertrümmerte, ob⸗ wohl ſich Gäſte in dem Lokal befanden. Sodann zer⸗ ſchlug die Bande die Kellerfenſter eines Delika⸗ teſſengeſchäftes. Auch in dieſem Geſchäft waren Kunden anweſend. Man nahm nun die Verfolgung der Burſchen auf. Sie konnten aber nicht feſtgenommen werden, da ſie den Verfolgern ein Bein ſtellten und ſie auf dieſe Weiſe zu Fall brachten(). Letzte Meloͤungen Wahlen im Deutſchen Beamtenbund — Berlin, 25. Okt. Nachdem der Bundestag des Deutſchen Beamtenbundes in Fortführung ſeiner Verhandlungen ſich mit dem Wirtſchafts⸗ und Finanz⸗ programm der Reichsregierung befaßte und eine ent⸗ ſprechende Entſchließung angenommen hatte, wurden in die Bundesleitung gewählt: Wieg, Zentralgewerkſchaftsbund deutſcher Reichsbahnbeam⸗ ten, Knebel, Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner, Kugler, Reichsverband Deutſcher Poſt⸗ und Tele⸗ graphenbeamten, Potziel für die Reichsbeamten, Schrader für die Polizeibeamten, Graber⸗ Mühl für Länderbeamte, Ehrmann für Kom⸗ munalbeamte, Frau Roſin für die Lehrer, für Süd⸗ deutſchland Eymann, für Frauenverbände Frau Hols horn. Zum Vorſitzenden des Deutſchen Beamten⸗ bundes wurde mit 260 von 377 abgegebenen Stimmen wieder Flügel gewählt. Verbot einer nationalſozialiſtiſchen Studenten gruppe — Kiel, 24. Okt. Der Senat der Univerſität Kiel hat der Hochſchulgruppe Kiel des nationalſozialiſti⸗ ſchen deutſchen Studentenbundes die Anerkennung und Rechte eines akademiſchen Vereins entzogen, weil die Gruppe durch Verbreitung des Flugblatts „Wer iſt Geheimrat Baumgarten?“ gegen Ehre, Anſehen und Ordnung der akademiſchen Lehr⸗ und Lerngemeinſchaft ſchwer verſtoßen habe.(Geheimrat Baumgarten, der Pazifiſt iſt, war in dem Flugblatt Landesverrat vorgeworfen worden.) Schweres Flugzeugunglück — Paris, 24. Okt. Die beiden franzöſiſchen Flte⸗ ger Lane und Nicolas ſtiegen heute mittag auf dem Flugplatz Le Bourget zu einem Flug nach Kairo und Abdis⸗Abbeba auf, nachdem der Start ſiebenmal mißglückt war. Bald nach dem Aufſtieg ſtürzte der Apparat jedoch ab und ge⸗ riet in Brand. Alle Löſchverſuche blieben erfolglos, es gerieten ſogar einige von dem abſtürzenden Flug⸗ zeug berührte Häuſer mit in Brand. Von den Fliegern fehlt jede Spur. Man befürch⸗ tet, daß unter den Trümmern der zum Teil ſchwer beſchädigten Häuſer noch mehrere Perſonen be⸗ graben liegen. dent, war überall, beſonders bei der Großmutter in Frankfurt, gern geſehen und konnte, ohne Ver⸗ gleich mit dem großen Vater, wohl als begabter, hoffnungsvoller junger Mann gelten. In die Be⸗ amten⸗ und Hoflaufbahn gebracht, bewies er Tüch⸗ tigkeit und geſellſchaftliche Gewandtheit. Da geſchah es, daß der große Goethe zum zwei⸗ tenmal mehr an ſich dachte als an das Eigenſchickſal des Sohnes: Auguſt ließ ſich 1813 in ein Frei⸗ korps einreihen, war bereit, mit den Freun⸗ den ins Feld zu ziehen. Sein Vater aber erbat vom Herzog, daß Auguſt als Nebenperſon im herzoglichen Standort beſchäftigt wurde und nicht zur Waffe kam. Auguſt mußte ſich fügen. Als ſeine Freunde aus dem Freiheitskampf zurückkehrten, grüßten ſie den Kameraden nicht mehr, zeigten ihm unverhohlen ihre Geringſchätzung. Dieſes Erlebnis brachte Auguſt ins Bewußtſein, daß er immer unter dem Willen des großen Vaters zu ſtehen habe. So war es auch bei ſeiner Heirat. Eine Liebesſache mit einer Bürgerstochter wurde unterdrückt; die hin und her flackernde Neigung zu Ottilie von Pogwiſch, einer Enkelin der Oberhofmeiſterin Gräfin Henckel, hätte Auguſt inſtinktiv nicht zur Eheſchließung gedrängt. Seinem Vater erſchien aber die Heirat geſellſchaftlich von Nutzen. Er wünſchte den Sohn in nächſter Nähe, und ſo kam eine Verbindüng zuſtande, die für Auguſt und Ottilie, zwei mit Uebernervoſität Belaſtete, zu einer Quelle von Pein geworden iſt. Ottilie ſchenkte dem Gatten drei arme, dekadente Kinder. Sie war von Leidenſchaft für andere Männer zerriſſen, und Auguſt ſuchte Zerſtreuungen außerhalb ſeiner wirren Häuslichkeit in den Manſardenzimmern des väter⸗ lichen Hauſes. Seine Geduld gegen die pfychopathiſche Gattin war ſo groß, daß ſie nur einem gütigen Her⸗ zen entſpringen konnte. Was wir hier gehört haben, iſt ein trauriges Schickſal. Es gibt aber von Auguſt von Gyethe, der an er⸗ erbter Dispoſition zum Trunk, an eigenem Mangel im Maßhalten ſo früh dahin ſiechte, noch anderes zu erzählen: Daß Goethe ſetnen Sohn 1818 in Sicher⸗ heit wünſchte, entſprang nicht mangelndem Ver⸗ ſtändnts für die politiſche Lage, ſondern der alternde Goethe konnte und wollte Auguſt nicht entbehren. Denn Auguſt, die„Nebenperſon“, war ſchon nach vollendetem Studium Goethes wichtigſter Ge⸗ ſchäftsbetſtand geworden. Pünktlich, unterrichtet, real eingeſtellt, von beſten Fähigkeiten auch zur Re⸗ präſentation, eine elegante Erſcheinung, hat Auguſt von Goethe etwa zwei Jahrzehnte lang dem Vater unermüdliche und unerſetzliche Dienſte in allen Ge⸗ ſchäften, inneren und äußeren Angelegenheiten ge⸗ leiſtet. Auguſt leitete das Hausweſen, beſorgte die Sammlungen, erledigte alle Amtsgeſchäfte Goethes, bei denen Vertretung anging, er mußte die Ver⸗ handlungen mit Verlegern, beſonders Herrn von Cotta, führen, und da er außerdem auch noch Kammerrat, Kammerherr und Vater dreier Kinder ſowie der Beſänftiger Ottiliens war, iſt ſein Daſein mit Geſchäften überladen ge⸗ weſen. Ein kurzes Zeugnis Goethes über das, was Auguſt ihm bedeutete, ſind die Tagebuchworte nach Chriſtianes Tod:„Mein Sohn, Helfer und Ratgeber, ja einziger haltbarer Punkt in dieſer Verwirrung“ Iſt dieſer Mann, deſſen Bild freilich ein unge⸗ zügeltes Temperament oft entſtellte, der aber bewußt auf wirkliches Eigenleben, auf Dominieren im eigenen Heimweſen, Ausleben ſeiner immerhin vor⸗ handenen künſtleriſchen Begabungen im Dienſt an ſeinem Vater verzichtete, nicht wert, daß man ſeiner gedenkt? Ich glaube wohl! Seine Leiſtungen für Goethe ſind allerdings anderer Art als die des Herzogs, Schillers, Eckermanns, von Müllers und ſonſtiger. Aber deshalb nicht die geringſten. Auguſt hat ſeinem Vater alles Läſtige, Störende, koſtbare Zeit Raubende abgenommen. Er tat es in Reſpekt, im Zurückſtellen eigener Wünſche. Und leſen wir die Briefe des Knaben, voll Anſchaulichkeit, von Liebe zu Menſchen, Tieren und Dingen, leſen wir die be⸗ glückten Berichte der Großmutter über den Enkel, ſo fühlen wir für ihn, dem das Geſchick frühen Unter⸗ gang beſtimmte, eine herzliche und aufrichtige Sym⸗ pathie.. An ſeinem hundertſten Todestage dürfen wir wohl ſein Andenken erneuern. Was auch ungut an ihm geweſen ſein mag, die Kraft ſeiner Hingabe, ſein Dienſt an dem großen Vater heben ihn aus der Rolle der„Nebenperſon“ in die Reihen derer, die nicht das Ihre ſuchten, ſondern Opfer zu bringen wußten. 0 eiche ſind alle Rom⸗ auch un⸗ heit en er. iſchen auf ſchen. n am t von i ka⸗ horde andte nſter⸗ „ ob⸗ zer⸗ i ka⸗ ſchäft 1 auf. da ſie dieſe des einer nanz⸗ ent⸗ trden teg, heam⸗ hner, Tele⸗ mten, ber⸗ Kom⸗ Süd⸗ Frau nten⸗ nmen tten⸗ Kiel aliſti⸗ nung ogen, blatts Ehre, und imrat gblatt liens n ge⸗ was nath jeber, ung.“ unge⸗ wußt * 7 15 ö nn Der Meiſter des Paradeplatzmonuments Zu Gabriel Grupellos 200. Todestag/ Von Museumsdirektor Prof. Dr. Friedricdi Waſter Düsseldorf feiert Was für Mannheim der Kurfürſt Carl Theodor und ſein Hof, das bedeutet für Düſſel⸗ dorf der glanzvolle Kunſtmäzen Johann Wil⸗ helm. Nicht in der von Kriegsnot heimgeſuchten Pfalz, in dem zerſtörten Stammſitze ſeiner Vorfah⸗ ren, ſondern am Niederrhein, in ſeinem Herzogtum Zülich⸗Berg reſidierte dieſer Fürſt, der 16901716 die kurpfälziſche Krone trug. Die ganz Fülle ſeiner fürſtlichen Fürſorge, ſeiner verſchwenderiſch freige⸗ bigen Kunſtgönnerſchaft wendete er ſeiner geliebten Reſidenzſtadt Düſſeldorf zu. Dichter und Muſiker, Architekten, Maler und Bildhauer verſammelte er Selbstbildnis Grupellos nach einer Handzeichnung an ſeinem Hofe. Marie Luiſe aus dem Hauſe der Medici, ſeine zweite Gemahlin, war nicht minder prunkliebend und feſtesfreudig. Wertvollſte Kunſt⸗ ſchätze aller Art häufte dieſes Fürſtenpaar in ſeiner rheiniſchen Reſidenz. Auf dem Marktplatz zu Düſſeldorf ſteht als berühmtes, volkstümliches Wahrzeichen der Stadt der bronzene„Jan Wellem“, das Reiter⸗ denkmal des Kurfürſten. Gepanzert, den Marſchall⸗ ſtab in der Rechten, ſitzt er auf ſeinem ſchwer dahin⸗ ſchreitenden Hengſt, die lang herabwallende Allonge⸗ perücke quillt unter dem Kurhut hervor, und der mächtige Pferdeſchweif ſchleppt auf dem Sockel nach. Das Denkmal iſt das Hauptwerk des Bild⸗ hauers Gabriel Grupello. Es wurde von Johann Wilhelm ſelbſt in Auftrag gegeben und 1711 noch zu Lebzeiten des Gefeierten vollendet. Zwei⸗ fellos gehört es neben dem großen Kurfürſten Schlüters zu den hervorragendſten Reiterſtandbil⸗ dern der Barockzeit auf deutſchem Boden. Der Jan Wellem iſt mit Alt⸗Düſſeldorf unlöslich verknüpft als Verkörperung ehemaliger Reſidenz⸗ herrlichkeit und barocker Kunſtblüte. Das Andenken ſeines Schöpfers Grupello, der vor zweihundert Jahren aus dem Leben ſchied, ehrt in dieſen Tagen Stadtverwaltung und Künſtlerſchaft von Düfſel dorf durch eine Gedächtnis feier; eine Grupello⸗Ausſtellung ſoll im Laufe des Novembers nachfolgen. Aber auch Mannheim iſt ihm durch ſeine Kunſtwerke, die bald nach ihrer Ent⸗ ſtehung hierher verpflanzt und bodenſtändig wurden — wer könnte ſich unſeren Paradeplatz ohne das Grupello⸗Monument denken?— ſo nahe verbunden, daß es berechtigt erſcheint, auch hier des Meiſters zu gedenken. Des Meisters Leben Gabriel Grupello wurde 1644 in Grammont bei Brüſſel als Sohn eines im brabantiſchen Mili⸗ tärdienſt ſtehenden Mailänders geboren. Sein Lehr⸗ meiſter war in Antwerpen der Bildhauer Artus 4 Quellinus, deſſen hohes Können man u. a. an den herrlichen Skulpturen im Rathauſe zu Amſterdam, dem jetzigen Kgl. Palais, bewundern kann. Bet einem längeren Aufenthalt in Paris lernte Grupello die franzöſiſche Kunſt kennen; 1673 kehrte er nach Brüſſel zurück und erhielt von König Karl II. von Spanten, dem Herrn der ſpaniſchen Niederlande, die Ernennung zum Hofbildhauer. Följährig wurde er mit Patent vom 3. Mai 1695 als„HHof⸗Statuarius“ an Johann Wilhelms Hof nach Düſſeldorf berufen. Seine etwas über zwei Jahrzehnte umfaſſende Tätigkeit am Düſſeldorfer Hofe brachte ihm große hren und Erfolge. Er arbeitete in Marmor, Stein, Holz und Elfenbein und hatte für Bronzeguß ein eigenes Gießhaus. Nach dem Tode ſeines Gönners verließ er Düſſeldorf und ſiedelte 1719 nach Brüſ⸗ ſel über. Am 20. Juni 1730 ſtarb er 8gjährig auf em ſeinem Schwiegerſohne gehörigen Gute Ehren⸗ ſtein. In ders Kirche zu Kerkrande bei Aachen iſt er beigeſetzt, Seine Werke Düſſeldorf beſitzt von ſeiner Hand außer der Rei⸗ er⸗Statue den Sarkophag Johann Wil⸗ belms in der Andreaskirche, ferner in der Kunſt⸗ akademie eine Anzahl von Büſten, Bronzefiguren, antwürfen und Handzeichnungen. Im Brüſſeler küſeum befinden ſich der Brunnen der Fiſchergilde (verwandt der Schwetzinger Galatheag) und die Figu⸗ ren der Diana und des Aktäon(gleichfalls Marmor). Zwei Bronzelöwen aus Schloß Wilhelmshöhe ſind gegenwärtig in der Berliner Ausſtellung„Meiſter⸗ werke aus preußiſchen Schlöſſern“ zu ſehen. Andere Werke ſind in Privatbeſitz; vieles iſt verſchollen. Dieſe Aufzählung erhebt keinen Anſpruch auf Vollſtändig⸗ keit; hier ſoll hauptſächlich der in Mannheim und Schwetzingen befindlichen Werke Grupellos gedacht werden. Düſſeldorf hat mit Mannheim das Schickſal der verlaſſenen Reſidenzen geteilt. Auch Düſ⸗ ſeldorfs Kunſtbeſitz aus dem 18. Jahrhundert hat ſchwere Verluſte erlitten— den ſchwerſten zu Beginn des 19. Jahrhunderts, in der Zeit der großen politi⸗ ſchen Umwälzungen, als die berühmte kurfürſtliche Gemäldegalerie nach München kam, wo ſie— ebenſo wie die Mannheimer Gemäldegalerie— den Beſtän⸗ den der Pinakothek einverleibt wurde. Aber auch an Mannheim hat Düſſeldorf wertvolle Kunſtſchätze abgeben müſſen, als Johann Wil⸗ helms Bruder und Nachfolger, Kurfürſt Karl Philipp, hier ſeine Reſidenz einrichtete. Es iſt eine lange Liſte von Gemälden, Skulpturen, Einrichtungsſtücken und Kunſtkammerbeſtänden, die in den 1720er und 1730er Jahren nach Mannheim verbracht wurden, um des Herrſchers neuen Wohnſitz zu verſchönern. Den Anfang machte das koloſſale, von Löwen gehaltene kurfürſtliche Bronzewappen, das die Mittelfront unſeres Schloſſes ziert. Es iſt in Grupellos Gießhaus entſtanden und war ur⸗ ſprünglich für Johann Wilhelms Schloß Bensberg bei Düſſeldorf beſtimmt. Im September 1721 wurde das Wappen zu Schiff nach Mannheim verfrachtet und bald darauf am Neubau des hieſigen Schloſſes an⸗ gebracht. Die unter dem Wappen befindliche große Panmaske in Bronze iſt wohl gleichfalls Gru⸗ pello zuzuſchreiben. Dieſer etwa 1 Meter hohe Kopf, deſſen Feinheiten der Beſchauer von unten nur we⸗ nig zu erkennen vermag, iſt ein Meiſterwerk der Charakteristik. Pan, mit einem Eichenkranz ge⸗ ſchmückt, ſpitzohrig, mit langem, geteiltem Bart, kneift das eine Auge zu und beißt ſich grinſend auf die Zunge. Düſſeldorfer Herkunft ſind auch die drei großen, jetzt im ſtädtiſchen Schloßmuſeum ausgeſtellten ova⸗ len Alabaſter⸗Reliefbüſten Johann Wil⸗ helms ſowie ſeiner habsburgiſchen Verwandten Kai⸗ ſer Joſephs I. und Karls VI. als Erzherzog— le⸗ bensvoll geſtaltete Profilköpfe mit lang herabwallen⸗ der Lockenperücke. Der hier abgebildete Johann Wilhelm iſt ſofort kenntlich an ſeiner dicken, hervor⸗ tretenden Unterlippe. Während viele andere Düſſel⸗ dorfer Kunſtſchätze als Beſtände der Mannheimer Sammlungen nach München abtransportiert wur⸗ den, verblieben die drei Reliefs wegen ihrer Schwere hier und wurden lange Zeit bei den aus dem gleichen Grunde für Mannheim geretteten römiſchen Stein⸗ denkmälern des Antiquariums aufbewahrt. 8 Ob Karl Philipp wirklich beabſichtigte, dem un⸗ gnädig behandelten Düſſeldorf den Jan Wellem weg⸗ zunehmen und im Mannheimer Schloßhofe aufzuſtel⸗ len, iſt ungewiß. Immerhin berichtet dies der„An⸗ tiquarius des Neckarſtromes“ 1740 irrtümlich als vollendete Tatſache:„Dieſe vortreffliche Statue ließ Karl Philipps Tod beendete Auffſtellung dieſes ge⸗ waltigen, vielfigurigen Grupello⸗Werkes, der in drei Teilen gegoſſenen„Statua“, wie der Mannheimer unzutreffend das ihm nicht recht verſtändliche Monu⸗ ment taufte. In dem geſchloſſenen Baukomplex des kleinen Düſſeldorfer Hofes war es infolge ſeines niedrigen Standortes bequem zu beſichtigen geweſen. Hier im Mittelpunkt einer weitläufigen, freien Platz⸗ fläche ſtellte es der Architekt auf einen hohen Unter⸗ bau, der als Monumentalbrunnen ausge⸗ ſtaltet werden ſollte. Paul Egell, der Mann⸗ heimer Hofbildhauer, erhielt den Auftrag, muſchel⸗ artige Brunnenſchalen und waſſerſpeiende Figuren hinzuzufügen. Aber es blieb wohl aus Sparſam⸗ keitsgründen bei Modellentwürfen; ausgeführt wur⸗ den nur Brunnenbecken, die bis in die neuere Zeit waſſerlos waren und 1898 die moderne Zutat der Brunnenfiguren von Johannes Hoffart erhielten. Ein gleichfalls neu hinzugefügtes Waſſerbecken ver⸗ weiſt den Beſchauer in reſpektvolle Entfernung. * Die Deutung der einzelnen Allego⸗ rien und Embleme, vor allem aber die Auf⸗ ſpürung der Geſamtidee des rätſelvollen Figuren⸗ gewirrs hat ſchon viele Köpfe beſchäftigt. Die teil⸗ weiſe noch von L. Mathy feſtgehaltene Erklärung des Gemeinderats C. H. Hoff in ſeiner 1866 erſchienenen Schrift über die„Statun auf dem Paradeplatz“, Grupello habe ein Denkmal der Schrecken des ver⸗ heerenden Orleansſchen Krieges ſchaffen wollen, trifft auf keinen Fall zu. Möglich iſt, daß Erlebniſſe dieſer Kriegszeit den Künſtler mit beeinflußt haben. Der Grundgedanke iſt die ſymboliſche Darſtellung des Triumphes der Wahrheit und der Zeit über die ent⸗ feſſelten Leidenſchaften und Laſter, aufgebaut auf dem feſten Grunde der Beſtändigkeit unſerer natür⸗ lichen Daſeinsbedingungen mit den Tugenden als Eckpfeilern menſchlichen Lebens. Der kunſtvolle Bronzeguß gliedert ſich in drei Ringe; ein vierter, unterer Ring, der vermutlich die Sage von Diana und Aktäon darſtellen ſollte, blieb un⸗ vollendet. Im unterſten Ring ſind zwiſchen liegen⸗ den, die Tageszeiten ſymboliſierenden Männer⸗ geſtalten, die an Berniniſche Brunnenfiguren erin⸗ nern, die vier Kardinaltugenden der Weisheit, Ge⸗ rechtigkeit, Mäßigkeit und Tapferkeit verkörpert. Im mittleren Ring erhebt ſich über kriegeriſchen Emblemen ein wilder Knäuel von Menſchen und Tieren; alle Leidenſchaften und Laſter entbrennen in wildem Kampfe. Ueber dieſes grauenvolle Chaos triumphiert im oberſten Ring die Zeit, indem ſie die ewige Wahrheit entſchleiert. Die Beſchreibung im einzelnen iſt in meinem Buche„Bauwerke der Kurfürſtenzeitin Mannheim“ gegeben. Kunstgeschichtliche Zusammenhänge Die Größe der Figuren verjüngt ſich nach oben; zugleich ſteigert ſich die Bewegtheit der Kompoſition nach der Spitze der Pyramide zu bis zur äußerſten Grenze plaſtiſcher Möglichkeit. Kampfgewirr und Höllenſtürze Rubensſcher Gemälde ſcheinen auf dieſe üppig ⸗ phantaſtiſche Bronzeplaſtik eingewirkt zu haben; hatte doch Grupello in der Düſſeldorfer Bronze-Maske des Pan an der Mittelfront des Mannheimer Schlosses der jetzige Kurfürſt 1736 nebſt anderen Koſtharkeiten nach Mannheim führen“. Mathy vermutet, Karl Philipp habe nur auf Bitten der Stadt Düſſeldorf auf die Ausführung ſeiner Abſicht verzichtet. Als Erſatz dafür habe er dann das Parabeplatz⸗Monu⸗ ment nach Mannheim bringen laſſen. Ein seltsames Monument Im Herbſt 1738 kam auf kurfürſtlichen Befehl die Bronzepyramide, die bisher in einem Hofe des Düſſeldorfer Schloſſes geſtanden hatte, z u Schiff nach Mannheim und wurde in den folgenden Jahren zur Verſchönerung des neuangeleg⸗ ten Paradeplatzes vor dem Neubau des Kaufhauſes aufgeſtellt. Es iſt ein Irrtum Sillibs, wenn er in ſeiner Schrift über den Schwet⸗ zinger Schloßgarten! annimmt, die Pyramide ſei 1722 in Schwetzingen aufgeſtellt worden und von da erſt nach Mannheim gekommen. Unwahrſchein⸗ lich iſt auch die Angabe Riegers in ſeiner Beſchrei⸗ bung Mannheims, das Monument ſei zur Auf⸗ ſtellung im Schwetzinger Park beſtimmt geweſen. Im Auftrag des Kurfürſten leitete Oberbau⸗ direktor Aleſſandro Bibiena die erſt 1743 nach Galerie Gelegenheit, nicht weniger als 46 Hauptwerke von Rubens zu bewundern. Der Widerſpruch zwiſchen formgebundener Regelmäßig⸗ keit im Aufbau der Spitzpyramide mit der Häufung des erregten Nebeneinander und Durcheinander der mannigfaltigſten Motive hat dem Paradeplatz⸗Denk⸗ mal den unberechtigten Vorwurf des Abſonderlichen, Bizarren eingetragen. In ſeiner überſtrömenden Phantaſtik, ſeinem bis zum Aeußerſten geſchwellten barocken Pathos iſt dieſes ſingulär daſtehende Werk kaum vergleichbar mit anderen Schöpfungen ſeiner Zeit. Die faſt ver⸗ wirrend üppige Fülle bildneriſcher Bewegtheit, die ſich hier zuſammenballt und die Einheit des Geſamt⸗ eindruckes beeinträchtigt, erſchwert es dem Be⸗ ſchauer— zumal bei der hohen Aufſtellung, die außerordentlichen Feinheiten der Modellierung und des Bronzeguſſes im einzelnen zu würdigen: die Kraft des Gefühlsausdruckes, die ſymboliſche Viel⸗ geſtaltigkeit, die aus ſcharfer Naturbeobachtung er⸗ worbene Virtuoſität in der Wiedergabe von Körpern, Pflanzen und Geräten. 1823 wurde das Denkmal der Stadt zu Eigen⸗ tum überlaſſen, da der badiſche Staat die Koſten der Inſtandhaltung ſcheute. Im Schwetzinger Schloßgarten Grupellos Kunſt verſchönert auch den Schwet⸗ dinger Schloßgarten. Ein aktenmäßiges Ver⸗ zeichnis von 1731 der damals von Düſſeldorf nach Mannheim verbrachten Marmorwerke Grupellos führt mit Größenangaben von—8 Fuß Höhe u. a. die jetzt im Schwetzinger Schloßgarten aufgeſtellten Statuen auf: Minerva, Fuſtitia(dieſe beiden Frauenfiguren— letztere gewöhnlich als Nemeſts bezeichnet— ſtehen hinter dem Hirſchbaſſin),„Sta⸗ tua, ſo die picturam repräsentieret(, Mercurtus (die nackte Minerva mit Palette und Eule und der nackte Merkur mit dem Hahn im Minervahain), ſowie ſchließlich die Galathea. Die Richtigkeit der Annahme Riegers, daß die beiden Figuren im Minerva⸗Hain zu einer das Urteil des Paris dar⸗ ſtellenden Gruppe gehören, muß dahingeſtellt bleiben. Nicht genannt iſt in dem Verzeichnis eine dritte Mi⸗ die Tempelfigur im nervaſtatue, Minervatempel, Detail vom Monument am Paradeplatz die ältere Schwetzinger Gartenbeſchreibungen als Grupello⸗Werk bezeichnen. Irrtümlich dem Gru⸗ pello zugeſchrieben wurden zwei gleichfalls von Düſ⸗ ſeldorf hierher verbrachte unfertige Marmorſtatuen italieniſcher Herkunft, die Paul Egell in Mannheim vollendete: eine„Ceres mit Frucht in der Hand“ und ein„Apollo mit der Lyra in der Hand“. Dieſe beiden Figuren ſtanden früher im Mannheimer Schloß in den Niſchen des Ritterſaales, wo ſie dann durch die von Verſchaffelt gefertigten Repräſen⸗ tationsfiguren Cärl Theodors und ſeiner Gemahlin erſetzt wurden. Der Apollo erhielt um 1760 ſeinen Standort im Minerva⸗Hain, die Ceres ging bei dem Transport zu Grunde, Unter marmorſteinernen Statuen, die in der Galerie zu Düſſeldorf ſtanden, nennt ein weiteres Verzeichnis bei den Akten über den Abtransport der Düſſeldorfer Kunſtwerke als Arbeit Grupollos die „Galathea mit einem Tritone unter ſich“. Die Düſſeldorfer Herkunft dieſes ſchönſten Bildwerkes im Schwetzinger Schloßpark iſt dadurch belegt. Sie ſteht, von jedem Parkbeſucher bewundert, in einem ſchattigen Seitenboskett nahe dem Panfelſen; ein kleines Baſſin umgibt die reizvolle Marmorgruppe. Aus ihren langen Haarflechten winndet die dem Bade entſtie⸗ gene jugendlich ſchöne Galathea das Waſſer; zu ihren Füßen kauert ein fiſchſchwänziger, bärtiger Triton, ſchmiegt ſich verliebt an die Nereustochter und hebt mit bewundernden Blicken ein Gewinde von Seetang, Muſcheln und Korallen zu ihr empor. Die barocke Schwere der Gewandfiguren iſt in dieſer liebreizen⸗ den nackten Galathea, die ſchon die Grazie des Rokoko ankündigt, völlig überwunden. Sie gehört unſtreitig zu den ſchönſten Bildwerken ihrer Zeit. Zur Kurpfalz hat Grupello niemals in perſönlichen Beziehungen geſtanden. Man kannte ihn früher hier ſo wenig, daß man nicht ein⸗ mal ſeinen Namen genau wußte und ihn Cripello oder Crepello ſchrieb. Auf die einheimiſche Bild⸗ hauerkunſt hat er einen nachweisbaren Einfluß nicht ausgeübt, aber ſeine nach Mannheim und Schwetzin⸗ gen gelangten Werke ſind zu einem weſentlichen Faktor kurpfälziſcher Barockkultur geworden. Lokale Würdigung hat Grupello gefunden; ſei⸗ nen Platz in der Kunſtgeſchichte muß er ſich noch erobern. Wo ſeinem Zeitgenoſſen Andreas Schlüter viele Seiten gewidmet ſind, wird Grupello totgeſchwiegen oder mit ein paar Zeilen ab⸗ gefertigt. Die ſchon längſt fällige Grupello⸗ Monographie müßte die Grundlage ſchaffen für die dem Künſtler gebührende Einſchätzung. Schluß des redaktionellen Teils Ein Huſten, den man nicht loswerden kann, iſt gefährlich! Der folgende, leicht zubereitete Sirup macht dem Huſten ein Ende. Es iſt ein großer Fehler, einen einfachen Huſten zu unterſchätzen. Mauch ſchweres Leiden hat auf dieſe Weiſe begonnen. Ein Huſten rührt von der Entzündung der Schleimhaut des Brouchialweges her, und wenn man nichts hiergegen tut, dann kann dieſe Entzündung ſich nach den Lungen verbreiten— und das bedeutet eine große Gefahr. Nehmen Sie ſich deshalb vor einem Huſten, den Sie nicht loswerden können, in acht, und vermeiden Sie alle ernſten Komplikationen, indem Sie folgendes Hausmittel ge⸗ brauchen, das Sie daheim ſelbſt herſtellen können: 250 g Zucker werden in einem Viertel Liter kochenden Waſſers aufgelöſt und dann fügt man 60 g Anſy(dreifachen Ex⸗ trakt) hinzu, der in jeder Apotheke erhältlich iſt. Nehmen Sie einen oder zwei Kaffeelöffel von dieſem Sirup drei⸗ oder viermal den Tag ein. Die Wirkung iſt frappant, denn der Schleim löſt ſich, man bekommt einen klaren Kopf, und das Atmen wird erleichtert. Kein Haus ſollle ohne dieſen vortrefflichen Sirup r Junge Alte gleich gut iſt. Er iſt beſſer fertig kauft und koſtet nur ung bie man viel. 107 4. Seite/ Nummer 495 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 25. Oktober 1930 Das Bauweſen als Glied der deuſchen Wirtſchaft Vielleicht läßt ſich der Geſamteindruck dieſes Überaus feſſelnden Vortrags, zu welchem die Orts⸗ gruppe Mannheim des Bundes bdeut⸗ ſcher Architekten die intereſſierten Kreiſe in den weißen Saal des Palaſthotels eingeladen hatte, ſchlagwortartig dahin zuſammenfaſſen, daß der Red⸗ ner, Architektt Friedrich Paulſen, Chefredak⸗ teur einer der bedeutendſten deutſchen Bauzeitungen, der„Deutſchen Bauwelt“ Berlin, gründlich mit dem ſeit Jahrzehnten beſtehenden falſchen Begriff a u f⸗ räumte, daß das Bauweſen eine Schlüſſel⸗ induſt rie ſei. Solche Induſtrien gibt es nicht, ſo wenig man das Herz oder die Lunge oder das Hirn als Schlüſſelorgan bezeichnen kann. Vielmehr muß das Bauweſen wie jeder andere weſentliche Zweig un⸗ ſerer Wirtſchaft als großes Glied unſerer Geſamtorganiſation betrachtet werden, in welcher es nicht allein darauf ankommt, irgend⸗ welche Güter zu erzeugen, ſondern auch darauf, ob dieſe Produkte in beſtem Sinne des Verbrauchs auf Jahrzehnte hinaus Dienſte leiſten. Wir haben den grundſätzlichen Fehler gemacht, und zwar nicht nur im Gebiet des Bauweſens, ſon⸗ dern ganz allgemein die wirtſchaftlichen Verhältniſſe aus dem Winkel des Einzelgliedes, aus dem ſchein⸗ bar ſelbſtändigen Werden aus Urſache, ſtatt aus dem Geſichtspunkt des Handelns zu Zwecken anzuſchauen. An Stelle der individualiſtiſchen Me⸗ thode müſſe der univerſaliſtiſche Gedanke gemein⸗ ſamen Zieles treten. Wir werden auf dieſen bedeutſamen Vortrag in einer zu der heutigen Abendausgabe erſcheinen⸗ den Baunummer ausführlich zurückkommen. Friedrich Paulſen zeigte auf jede Fall wichtige Wege, um die Kriſis unſerer Zeit zu überwinden, gab in ebenſo volkswirtſchaftlich weitreichender, wie philoſophiſch gründlicher Gliederung eine Fülle von Anregungen, die in der Diskuſſion von Bürger⸗ meiſter Büchner, Oberbaudirektor Zizler, Re⸗ gierungsbaumeiſter Bruniſch⸗ Karlsruhe, dem Vorſitzenden des Landesverbandes des B. D. A. u. a. aufgenommen und ergänzt wurden. Nicht unweſentlich ſchien auch ein Vorſchlag, von ſtaats⸗ und kommunalwegen der Maſſe des Volkes nicht nur ſchöngeiſtige Kultur, wie Theater, bildende Kunſt, naturwiſſenſchaftliche Kenntniſſe zu vermitteln, ſondern in populärſter For m, durch ſtatiſtiſche Anſchauung und Vorträge, ſie auch mit dem Weſen, dem Sinn der Volkswirtſchaft bekannt zu machen. Freilich müßten politiſche Schlagworte nach Möglichkeit ausgeſchaltet werden. Denn hier han⸗ delt es ſich um Dinge, deren Zuſammenhänge dem Einzelnen innerlich mindeſtens ebenſo lebensnot⸗ wendig ſind als die Beſchäftigung mit Kunſt, Sport u. dergl. Es iſt allerdings eine ſchwierige Aufgabe, die wohl von der Volkshochſchule ſchon eingeleitet, aber noch nicht gemeinverſtändlich genug aufgezogen iſt. Aber zu erſtreben wäre ein ſolches Ziel. Die zahlreichen Anweſenden, unter denen wir auch den Landeskommiſſar Herrn Dr. Scheffelmeier, Herrn Bürgermeiſter Dr. Walli, Vertreter der ver⸗ ſchiedenſten Behörden von Handel und Wirtſchaft, viele Baufachleute von hier und auswärts bemerkten, hatten einen Abend verlebt, deſſen geiſtiges Ergebnis noch lange nachklingen wird. Es war eine verant⸗ wortungsbewußte Rede, die einen tiefen Einblick in die ſoziologiſche Geſellſchaft tun ließ. 9 9 Mannheimer Mutterſchutz 30 000 Arbeitsloſe hat die Stadt Mannheim, die einer ergänzenden Fürſorge bedürfen. Tauſende von Müttern und Kindern leiden Not, viele Unbe⸗ mittelte bedürfen der Unterſtützung. Da iſt es der Mannheimer Mutterſchutz, der helfend ein⸗ greift. Im vergangenen Jahre konnten 432 Mütter und Kinder zu Weihnachten mit Paketen bedacht werden. In dieſem Jahre müſſen mehr unterſtützt werden. Jede kleinſte Gabe lindert die Not. Geld⸗ ſpenden können auf Poſtſcheckkonto Karlsruhe 19 332 einbezahlt, Gaben im Jugendamt R 5, 1, 3. Stock, Zimmer 104, abgegeben werden. Der Kat u gegen die N 975 75 nheimer Nol 1 95 2 Ein weiteres ſtädtiſches Arbeitsbeſchaffungs⸗Programm— 1,3 Millionen für Notſtandsarbeiten Abbau aller Doppelverdiener— Beſeitigung letzten 14 Tagen erneut eingehend mit der Frage der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit in Mannheim befaßt und folgende Maßnahmen be⸗ ſchloſſen: Zu den bereits früher bewilligten 2 Millionen RM. wird ein weiterer Betrag von 1006 000 RM. zur Beſchäftigung von Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen im Winter 1930/31 zur Verfügung geſtellt. Mit dieſer Summe ſollen die folgenden Notſtandsarbeiten durchgeführt werden: Schaffung einer Dauerklein⸗ gartenanlage an der Feudenheimerſtraße, Dammver⸗ legung auf der Frieſenheimer Infel zur Gewinnung weiterer Flächen für die Müllablagerung, Anlage bzw. Herſtellung von Radfahr⸗ und Gehwegen im Seckenheimer⸗ und Käfertaler Gebiet und im Wald⸗ park, Anlage einer neuen Fahrſtraße zur beſſeren Erſchließung des Waldgebiets zwiſchen Friedrichsfeld und Rheinau, Sielbauten in Friedrichsfelder Ge⸗ biet, Verbeſſerungsarbeiten in beſtehenden Park⸗ anlagen und Schaffung weiterer Grünflächen, z. B. bei der Mädchenfortbildungsſchule, bei der Siedlung für Kinderreiche, im Ochfenpferch und beim Schlößchen in Seckenheim, Schaffung eines Kinder⸗ ſpielplatzes in der Mittelſtraße, Herrichtung des Platzes bei der Luzenbergſchule, Erweiterung des Spielplatzes in Sandhofen und Erweiterung und Verbeſſerung der Schulhöfe der Schillerſchule, Rheinauſchule und Wilhelm⸗Wundtſchule. Ueber die Summe von 1 Million hinaus wird ein weiterer Be⸗ trag von 300 000 RM. zur Durchführung von Straßen⸗ und Kanalbauten in verſchiedenen Stadt⸗ teilen als Notſtandsarbeit bereitgeſtellt. Durch eine Verfügung des Oberbürgermeiſters an ſämtliche ſtädt. Amtsſtellen wird der reſtloſe Abbau aller bei der Stadt noch be⸗ ſchäftigten Doppelverdiener Es wird weiterhin den Beamten, An⸗ angeordnet. von Ueberſtunden— Arbeitszeitverkürzung geſtellten und Arbeitern der Stadt zur Pflicht ge⸗ macht, ſich ſelber jeden Neben verdienſtes zu enthalten und darauf hinzuwirken, daß ihre Ehefrauen, ſoweit ſie einen Arbeitsplatz außer⸗ halb des ſtädt. Amtsbereichs gegen Bezahlung einnehmen, dieſen Arbeitsplatz baldmöglichſt zu Gunſten Arbeitsloſer aufgeben. Die Ueberſtunden in ſtädt. Aemtern und Betrieben ſollen, ſoweit dies irgend mög⸗ lich iſt, unverzüglich beſeitigt werden. Die Zahl der geleiſteten Ueberſtunden iſt aufgrund der bisher ge⸗ troffenen Verfügungen bereits jetzt auf weniger als die Hälfte des bisherigen Standes eingeſchränkt worden. Darüber hinaus ſollen die notwendigen Schritte eingeleitet werden, um eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung in ſämt⸗ lichen ſtädt. Betrieben in die Wege zu leiten. Auf Anregung und im Ein⸗ vernehmen mit den Tariforganiſationen der ſtädt. Arbeitnehmer wird ſich die Stadt an den Deutſchen Städtetag, den Badiſchen Städteverband und den Arbeitgeberverband Bad. Gemeinden wenden, um eine zentrale Regelung der Arbeits⸗ zeitverküzung zu erreichen. Um einen Aus⸗ gleich für die finanzielle Belaſtung der Städte durch eine derartige Arbeitszeitverkürzung zu erleichtern, ſoll angeſtrebt werden, die durch Weiterbeſchäftigung oder Neueinſtellung von Arbeitnehmern infolge der Arbeitsſtreckung freiwerdenden Fürſorge⸗ und Ar⸗ beitsloſenunterſtützungsmittel zum Lohnausgleich heranzuziehen. Die Entſchädigungen, die einzelne ſtädti⸗ ſche Beamte für neben amtliche Tätigkekt beziehen, werden grundſätzlich abgebaut und die Dienſtzulagen weſentlich eingeſchränkt. Die Entſchädigungen, die einzelne Mitglieder ſtädt. Kollegien für beſondere im Intereſſe der Stadt aus⸗ geübte Tätigkeit, z. B. in ſtädt. Geſellſchaften und dergl. bisher erhalten haben, werden weſentlich herabgeſetzt. Aufhebung des Mufikverbots Durch wiederholte Vorſtellungen bei der Polizei⸗ behörde haben nunmehr die Gaſtwirte der Un⸗ terſtadt erreicht, daß das am 18. September er⸗ laſſene Muſikverbot für die Abendſtunden nach 10 bezw. vom 11. Oktober ab nach 11 Uhr noch vor dem 31. Oktober aufgehoben wird. Die Bekaunt⸗ machung galt noch für die Nacht zum Samstag. Von heute ab treten wieder die allgemeinen Beſtimmun⸗ gen in Kraft. Der eigentliche Zweck der Maßnahme wurde nicht erreicht. gereien ſind inzwiſchen auch vorgekommen. Es erhebt ſich immer dringender die Forderung nach einer Polizeiwache für die weſtliche Unterſtadt, damit die Ruhe und Sicherheit der Bewohner ge⸗ währleiſtet iſt. Das Muſikverbot hat aber nur die Wirte geſchädigt und die auch ihnen unliebſamen Wirtſchaftsbeſucher zur Abwanderung in andere Stadtteile veranlaßt. * i * Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der geſtrigen Vormittagsziehung der 1. Klaſſe wurden ausgeloſt 2 Gewinne zu je 50 000 Mark auf die Nr. 369 862, 4 Gewinne zu je 10000 Mark auf die Nrn 177 966 und 291 559, 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf die Nr. 392 839, 2 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nr. 129 484, in der Nachmittags ziehung 6 Gewinne zu je 3000 Mark auf die Nrn. 34 195, 132 079, 149 831(Ohne Gewähr.) d Nächtliche Ruheſtörungen und Schlä⸗ Oroͤnung und Sauberkeit auf dem Friedhof zum Allerheiligenfeſte Im Hauptfriedhof wurden im Laufe der letzten Monate umfangreiche Säuberungs⸗ arbeiten zur möglichſten Hebung des Geſamt⸗ bildes des Friedhofes, insbeſondere im Hinblick auf das bevorſtehende Allerheiligenfeſt, vorgenommen. Sache der Friedhofbeſucher iſt es nun, dieſes Bild bei der Herrichtung der Gräber zum Totengedenktag nicht zu ſtören. Der Abraum der Gräber darf nicht erſt in letzter Minute, wie das in den letzten Jahren vielfach geſchehen iſt, innerhalb der Grab⸗ felder an beliebiger, benachbarter Stelle ab⸗ gelagert, überflüſſige Papierumhüllungen dürfen nicht am Feſttage gleichgültig auf den Boden ge⸗ wörfen werden. Für letztere ſind eine größere An⸗ zahl Papierkörbe, zur Benützung über den ganzen Friedhof verteilt, aufgeſtellt. Der Unrat aber iſt zu größeren Haufen neben den Hauptwegen zufammen⸗ zutragen, woraufhin die Wegſchaffung umgehend durch ſtädtiſche Bedienſtete erfolgen wird. Nur auf diefe Weiſe, d. h. indem jeder Einzelne ſich einer ganz geringen, eigentlich ſelbſtverſtändlichen Mühe unterzieht, kann ein befriedigender Eindruck des Friedhofes am Feſttag gewährleiſtet werden. Familienchronik * 80. Geburtstag. Am morgigen Sonntag begeht Frau Katharine Hannack Wwe. geb. Biſſinger, wohnhaft Meerfeldſtraße 38, in geiſtiger und körper⸗ licher Friſche ihren 80. Geburtstag. Die Jubilarin entſtammt einer der älteſten, altangeſehenen Mann⸗ heimer Bürgerfamilie. ——— Allerſeelen und Schule Nach einer Bekanntmachung des badiſchen Unten richtsminiſteriums wird Allerſeelen kirchlig nicht am Sonntag, ſondern erſt am Montag, 3. November gefeiert. An dieſem Tage fällt der Vormittags unterricht aus, damit die Schüler den Gottesdienſt beſuchen können. Der Spiel, nachmittag muß dagegen eingehalten werden. Da bei dieſem naſſen Herbſtwetter ein Spiel auf dem feuchten Raſen doch nicht möglich iſt, alſo nur ein Turn marſch ſtattfinden kann, könnte man, wie in früheren Jahren, auch den Nachmittag unter⸗ richtsfrei laſſen, damit Eltern, die mit ihren Kindern verreiſen wollen, nicht zu vorzeitiger Rück⸗ kehr gezwungen ſind, während andere, bei denen der Spielnachmittag auf einen anderen Wochentag füllt, noch bleiben oder mit ihren Eltern den an dieſem Tage ortsüblichen Gräberbeſuch vornehmen können. Bei Regen fällt der Spielnachmittag dazu doch weg! Auch ſollte die Austeilung der Schul⸗ zeugniſſe, die in dieſer Woche ſtattfand, ein heitlich für alle Schulen geregelt und bekannt⸗ gegeben werden, damit nicht manche Eltern ihren Kindern wegen angeblich verſpäteter Vorlage ihrer Halbjahresnoten Vorwürfe machen. Rückfragen beim Lehrkörper würden dadurch überflüſſig werden. Beiſetzung von Direktor Jeloͤmann Eine größere Trauergemeinde verſammelte ſich geſtern nachmittag in der Kapelle des Mannheimer Friedhofs, um von dem am Montag verſtorbenen Direktor Arnold Feldmann, der jahrelang das bekannte Kohlenkontor Weyhenmeyer u. Co. leitete, Abſchied zu nehmen. In ſeiner Trauerrede entwarf ein Geiſtlicher aus Müllheim, der eng mit dem Ver⸗ ſtorbenen verbunden war, ein getreues Charakterbild des Toten. Nicht aus gefühlsmäßiger Rückſicht, ſon⸗ dern aus innerer Ueberzeugung drängt ſich bei dem rückſchauenden Betrachten des Lebenswerks und We⸗ ſens des Verſtorbenen das Geſamturteil auf, daß er ſtets getreu war. Treue ſtand über ſeinem Handeln und Wirken in Beruf und Familie, Treue hielt er auch ſeiner niederſächſiſchen Heimat, die er nie ver⸗ geſſen konnte. An der Bahre trauern um einen liebe⸗ vollen Vater und Gatten die Witwe und zwei Söhne. Das Haus in Neuoſtheim und der Garten um die Villa, den er mit rührender Sorgfalt pflegen ließ, waren ihm Erinnerungen an die Heimatſcholle. Harmoniumvortrag(Muſikdirektor Lenz) und ein Violinſolo„Hebe deine Augen auf“(Herr Con⸗ radi) umrahmten die Feier. Nach dem Gebet am Grabe legte der Chef der Buchhaltung des Kohlen⸗ kontors, Herr Möhlfel d, mit Dankesworten an 1 den gerechten Vorgeſetzten einen Kranz nieder. Schmerzlich hat das geſamte Perſonal die Kunde von dem Tod des Verſtorbenen aufgenommen, der vor zwölf Tagen erſt das Geſchäft verlaſſen hatte. Die Prokuriſten und Angeſtellten des Kohlenkontors Mannheim und Duisburg, das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat Eſſen und zahlreiche Freunde hatten zum Zeichen ihrer Trauer prachtvolle Kranzſpenden niederlegen laſſen. el. K * Beiträge ermäßigt. Die Berufskranken⸗ kaſſie des Verbandes der weiblichen Handels und Büroangeſtellten die; che⸗ rufene Krankenkaſſe der weiblichen Angeſtellten, hat ſeit Erlaß der Notverordnung zum zweiten Mal ihre Beiträge ermäßigt. Näheres über Beiträge und An⸗ meldung auf der Geſchäftsſtelle D 7, 10. Schluß des redaktionellen Teils Ihre Leis fungen werden durch gut. sehende Augen ge- steigert! Wir prüfen Ihre Augen und bieten Ihnen jugendliches Sehen Mannheim, p 214 uls--bis der Hauptpost punktuel abbüd. 15 Augengläser„on J. 80 en Brillen-PBieferant für Krankenkassen Nervosität und Weiter Von Robert Felgens Die Nervoſität ſteigt mit dem fallenden Regen. Freilich, viele Menſchen haben noch andere Gründe, um nervös zu ſein. Das Wetter aber iſt in erſter Linie daran ſchuld. Was tun? Es gibt einige wirkſame Gegen⸗ mittel, die man ſofort anwenden ſollte. 1. Früher zu Bett gehen, früher aufſtehen. Am Morgen läßt ſich der Klang des ewig rteſelnden Regens noch am leichteſten ertragen. 2. Die Koſt etwas fettreicher geſtalten. Mehr Butter, mehr Fleiſch, ferner anregende Getränke: Kaffee, Tee mit Zucker. Milch und Sahne ſollen eine größere Rolle ſpielen. 3. Richtige Kleidung. Wer nicht regenmäßig an⸗ gezogen iſt, wird beim Betreten der Straße immer nervöſer. Ein ſchützender Regenmantel, ein Schirm, der groß und dabei leicht genug iſt, um einen ſiche⸗ ren Schutz zu gewähren, macht die Stimmung ent⸗ ſchieden freudiger. 4. Für feſtes, derbes Schuhwerk ſorgen. Meiſtens haben die Frauen mit ganz dünnen und wenig widerſtandsfähigen Schuhen am ärgſten unter Ner⸗ voſität zu leiden, und ſie machen ihre Umwelt auch noch nervös. Dabei verlangt auch die Mode nicht einmal, daß ſie bei anhaltend ſchlechtem Wetter un⸗ zulängliches Schuhwerk tragen ſollen. In waſſer⸗ undurchläſſigen Schuhen ſteht man weit ſicherer und gefeſtigter da. Das iſt durchaus kein Scherz, ſondern Wirklichkeit, von der ſich jeder überzeugen ſollte. 5. Gute Bücher, anregende Lektüre, zu der man ſich Zeit und Muße nimmt, ſind gute Gegenmtttel bei Nervoſität und ſchlechter Laune. Damit iſt das Rezept gegeben, das faſt immer hilft. Man bleibe am boſten zu Hauſe,— wenigſtens in den freien Stunden— und benutze die ſchlechte Witterung, um einmal ganz zu ſich ſelbſt zu kommen. 6. Verabredungen, bei denen man geſteigerten Wert darauf legt, ſchön und ſehr elegant zu ſein, machen nervös Klatſchnaß wirkt ſelbſt die herrlichſte Toilette nicht. 7. Zu jedem Weg nehme man ſich genügend Zeit Alle Wege dauern im Regen länger. Auch die Stra⸗ 5 ſtädter Aufführung ßenbahn und die Omnibuſſe ſchlagen ein Schnecken⸗ tempo ein, wenn es regnet. 8. Beginnende Erkältungen nicht leicht nehmen. Sofort etwas dagegen tun. Schnupfen und Kopf⸗ ſchmerzen machen nervbs. 9. Nicht den Frohſinn verlieren, ſelbſt wenn alle Leute, die uns begegnen, ſofort ſagen:„Das iſt aber ein Wetter heute!“ Jedes Lächeln wirkt bei dunklem verhängten Himmel erfriſchend wie ein Sonnenſtrahl und verjagt einen Teil der eigenen Nervoſität und der des anderen. 10. Ein wenig Muſik.. und der Wille zur inne⸗ ren Harmonie. Sich nicht durch Aerger nervös machen. Es hilft nichts, es ſchadet nur. Der Kleiſtpreis 1930 für Reinhard Goering Eine Erklärung des Heſſiſchen Landestheaters Darmſtadt, 24. Okt. Die Intendanz des Heſſiſchen Landestheaters darf die Entſcheidung der Kleiſt⸗ Stiftung, die den Kleiſtpreis 1930 ungeteilt dem Dichter Reinhard Goering für ſein Schau⸗ ſpiel„Die Südpolexpedition des Kapi⸗ tän Scott“ zuerkennt und dem Bühnenwerk „Die Portugaleſiſche Schlacht“ von Ernſt Penzoldt eine ehrenvolle Erwähnung zuteil werden läßt, mit beſonderer Genugtuung be⸗ grüßen, da dieſe Entſcheidung die Spielplan⸗Abſich⸗ ten des Heſſiſchen Landestheaters wirkſam unter⸗ ſtreicht. Goerings Schauſpiel„Die Südpolexpedition des Kapitän Scott“ iſt bereits in der vorigen Spielzeit in Darmſtadt zur Aufführung gebracht worden, als ein Vorſtoß in dramatiſches Neuland und weſent⸗ licher Beitrag zur geiſtigen Neuorientierung des Theaters.„Die Südpolexpedition des Kapitän Scott“ war nach Meinung der Darmſtädter Bühnen⸗ leitung eine bedeutſame Anregung, die von einem Theater, das die Entwicklung und nicht den Augen⸗ blickserſolg im Auge hat, nicht übergangen werden durfte. Der Dichter Reinhard Goering hat der Darm⸗ ſeines Werkes zweimal bei⸗ gewohnt und dem Heſſiſchen Landestheater in aus⸗ — drücklicher Anerkennung dieſer Aufführung ſeine neue Bühnendichtung„Zum Wohl, Helga“ und ein ſoeben mit dem jungen Dichter Jean ter Rieß be⸗ endetes Maskenſpiel„Trö“ zur Uraufführung ange⸗ boten. Die Intendanz des Heſſiſchen Landes⸗ theaters iſt ebenfalls erfreut über die ehrenvolle Er⸗ wähnung, die der diesjährige Kleiſtpreisrichter Dr. Ernſt Heilborn dem Dichter Ernſt Pen⸗ zoldt für ſeine Komödie„Die Portugaleſiſche Schlacht“ hat zukommen laſſen, da das Heſſiſche Lan⸗ destheater als erſte deutſche Bühne das Aufführungs⸗ recht für dieſes Werk erworben hat. Inzwiſchen haben ſich auch die Staatstheater in Berlin und München zur Annahme der „Portugaleſiſchen Schlacht“ entſchloſſen. Die Ur⸗ aufführung des Werkes findet vorausſichtlich im Januar 1931 in Darmſtadt ſtatt. Altfranzöſiſche Muſik im Mannheimer Rund⸗ funk. Am Sonntag vormittag 11 Uhr wird über den Stuttgarter Rundfunkſender ein Konzert„Altfran⸗ zöſiſche Muſik“ geſendet, das aus Mannheim kommt. Es wird aufgeführt von dem Orcheſter der Stamitz⸗ Gemeinde unter Leitung von Kapell⸗ meiſter Max Sinzheimer. Mitwirkende iſt Emmy Joſeph(Sopran). Die einführenden Worte ſpricht Chefredakteur Kurt Fiſcher. Die Vorxtragsfolge umfaßt: 1 Ouvertüre zur Oper„Ro⸗ land“ von Lully(163287); 2. Geſänge mit Cem⸗ balobegleitung aus dem 15., 16. und 17. Jahrhun⸗ dert; 3. Erſter Satz des III. Flötenkonzertes in C⸗dur mit Streichorcheſter und Cembalo von Fried⸗ rich dem Großen(Flötenſolo: Hans Mayer); 4. Ge⸗ ſänge mit Cembalobegleitung aus dem 18. Jahr⸗ hundert; 5. Suite aus der Oper„Zaroaſter“ von Rameau(16831764). Die Eröffnung der Kammerſpiele im Gloria⸗ Palaſt am Montag findet das lebhafte Intereſſe weiter Kreiſe. Eine Reihe auswärtiger Gäſte hat ſich zum Beſuch der Eröffnungsvorſtellung„Karl und Anna“ von Leonhard Frank angeſagt, Am kom⸗ menden Sonntag wird Mozarts„Zauberflöte“ wieder in den Spielplan aufgenommen. Aubers heitere Oper„Vertauſchte Rollen“, von Alfred Guttmann für die Bühne neubearbeitet, fand geſtern in der Erſtaufführung der Berliner Staatsoper freundlichen Beifall. — 855 Zimmer öffnen ſich Von Max Jungnickel Es gibt Zimmer, die den Eintretenden mit einem herzlichen, zutraulichen Guten Tag empfangen. An⸗ dere Zimmer wieder machen eine ſtolze, bewußte Miene. Und dann gibt es Zimmer, die den Gaſt an⸗ ſchweigen, ihn auf ſeinen Weſensgehalt aßfüh len. Jene Zimmer werden erſt gegenwärtig, treten erſt ganz bewußt in den Gefühlskreis des Menſchen, wenn er ſich von ſeiner edelſten Seite zeigt, wenn er ein ſchönes, ewiges Gedicht darin lieſt, wenn er darin tiefe Geſpräche führt oder unſterbliche Muſik macht. Dann gehts wie ein Erwachen durch dieſes Zimmer, dann ſtellt ſich das Zimmer wie ein koſtharer Rahmen um jene ſeeliſchen Dinge. Wird wie die Einfaſſung eines Edelſteins oder wie eine goldene Truhe, die Kronen in ſich birgt und Schmuck. In alten Schlöſſern findet man ſolche Zimmer ſehr viel. Jene Stuben, die ſofort mit einem hellen, freudigen Guten Tag grüßen, werden immet wärmer, ſobald ſie von Alberuheiten hören, von ſchlechten Witzen. Sie jubeln geradezu im Takt eines Gaſſenhauers. Ganz ſeltſam aber iſt es, wenn man in eine Bauernſtube kommt, wo weiße Wände find und braune Möbel und eine alte, langpendlige, bunte Uhr. 1 500 Vielleicht ſind dieſe Stuben die menſchlichſten und ergreifendſten. Auch ſie ſchweigen, Aber ſie ſchweigen wie Milch und Brot und Blumen und Früchte, Wirken ſie nicht geradezu ſymboliſch? Sind ſie bes⸗ halb weiß und braun und bunt, weil die Milch weiß iſt und das Brot braun und die Blumen und Früchte bunt? Man ſitzt in dieſen Stuben wie in einem Abbild des Lebens. Fühlt, daß hier das Vaterunſer wirklich hingehört und ein Choral hier manchmal das Herz erhebt, fühlt, daß hier eine Wiege ſtehen kann un ein Sarg, und ſich beide ſinngemäß einfügen. Da hier Menſchen lachen und ſich lieben und die ſchmerz⸗ lichſten Tränen weinen. Zeitloſe Stuben, an denen die Erde mitgearbeitet hal, die die Sonne zum Ei kreten locken, das Blau des Himmels und bei Blitz und Donner und Regen ſich feſt zu⸗ die Wände, die truützigen ſammenſchließen wie Mauern einer Burg. hereinlaſfen Samstag, 25. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitunz/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 452 90— —* 7 9 Unten e 4— 4 rchlich 1 8 5 5 8 50 i ontag, a f 9255 a e t der 2 a Deuljchland im Kampf mit den Norditaaten biel⸗ n. Da 5 2 2 2* 88 Wird Breslau den Ausgleich in der Bilanz der deutſchen Nordlandſpiele bringen? 1 ein Die beſondere geographiſche Lage, nicht zuletzt die kli⸗ J Pech verfolgte deutſche Vertretung. Dafür hinterließ die , wie matiſchen Verhältniſſe haben es mit ſich gebracht, daß deutſche Mannſchaft am 21. Juni 1925 in Stockholm einen nter⸗ Schweden und Norwegen, ſowie Finnland und ſchließlich ausgezeichneten Eindruck; ein einziger Treffer entſchied ihren auch Dänemark für fich eine gewiſſe Einheit im europäli⸗ zwiſchen Sieg und Niederlage— natürlich gegen uns! Am Rück⸗ ſchen Fußballager bilden. Eine Einheit, die nach außen⸗ 2. Juni 1926 mußten wir uns in Nürnberg mit einem f 5 hin dadurch noch beſonders unterſtrichen wird, daß alle:3 begnügen, um am 30. September 1928 in Stockholm n der vier Staaten unter ſich den Kampf um die Meiſterſchaft trotz eines ganz ausgezeichneten Spieles mit:2 eine fällt, des Nordens zur Durchführung bringen. weitere Niederlage einzuſtecken. Das achte Spiel, das am zieſem Deutſchland hat bisher gegen die Nordſtaaten 23. Juni 1929 in Köln vor ſich ging, brachte uns mit:0 önnen, 21 Spiele ausgetragen. endlich wieder einmal einen Sieg. weg! Mit Schweden und Dänemark wurden die internatio⸗ 5 f Gegen Dänemark chul⸗ nalen Beziehungen noch im Frieden aufgenommen; Finn⸗ Beide Spiele der Friedensjahre endeten mit Nieder⸗ ein land und Norwegen folgten in der Inflationszeit. Ins⸗ lagen: am 6. Oktober 1912 verkor die deutſche Mannſchaft 1 eſamt gibt die Bilanz des D. F. B. gegen die Nordoſtaaten in Kopenhagen mit 113 gegen die Dänen, denen ſie am kannt⸗ folgendes Bild: 26. Oktober 1913 im Rückſpiel in Hamburg ſogar mit:1 ihren Schweden 8 117 525 107 2 8 Reichlich 1185 1 1 5 91 Okto⸗ ihrer 7 5 8 er 1927, wurde die Reihe der deutſch⸗däniſchen Fußball⸗ 1 l 4 4 9 4 0 wettkämpfe fortgeſetzt. Abermals behaupteten ſich die eim orwegen 3 90 11.2 Dänen mit:1 in Kopenhagen. Am 16. September 1928 5 Finnland 3 kam Deutſchland in Nürnberg mit:1 zu ſeinem bisher inn de ſich zeimer benen das leitete, ikwarf 1 Ver⸗ terbild t, ſon⸗ ei dem 5 We⸗ daß er deln elt er ie ver⸗ Ktebe⸗ Söhne. im die n ließ, und Con⸗ et“ am 'ohlen⸗ en an nieder. de von r vor Die ontors fäliſche hatten henden el. 5 8 1 ö einem An⸗ wußte iſt an⸗ ühlen. n erſt ſchen, wenn un et Muſik dieſes tharer ie die oldene immer hellen, imer „ von eines man e ſind ndlige, n und veigen rütchte. e des⸗ weiß rüchte Abbild krklich Herz u und . Daß R ü baer Vfg. 86 Mannheim im Mittelgewicht 21 9 2 10 4545 Wenn alſo die deutſche Ländermannſchaft in Breslau gegen Norwegen abermals erfolgreich bliebe, ſo hielten ſich im Kampf mit den Nordſtgaaten Siege und Niederlagen die Wage, während das Torverhältnis knapp zu unſeren Gunſten lauten würde. Wenn..., worauf wir natürlich zuverſichtlich hoffen. Gegen Schweden Verheißungsvoll der Auftakt! Denn das erſte Treffen, das die deutſche Ländermannſchaft am 18. Juli 1911 in Stockholm ſah, wurde mit:2 gewonnen. Dann aber ſolgten vier Niederlagen aufeinander. Das Rückſpiel, das noch im gleichen Jahre in München ſtattfand, ſah uns mit 118 geſchlagen vom Felde gehen. Mit:1 behielten die Schweden in Stockholm die Oberhand, als am 2. Juli 1920 die durch den Krieg unterbrechenen Beziehungen wieder aufgenommen wurden. Am letzten Auguſt⸗Sonntog 1924 behauptete ſich eine zweite Garnitur der Schweden mit:1 im Grunewald⸗Stadion gegen eine von ſeltenem einzigen Siege gegen die Dänen, denn das diesjährige Spiel am 7. September brachte uns mit 316 leider eine weitere Niederlage. Gegen Norwegen Mit:0 wurde das erſte Spiel am 4. November 1923 gewonnen und zwar in Hamburg, mit:0 blieb Deutſch⸗ lond bei ſeinen Beſuchen in der norwegiſchen Hauptſtadt am 15. Juni 1924 und am 23. September 1928 ſiegreich. Zwiſchen dieſen beiden Begegnungen liegt der:2Sieg, der am 23. Oktober 1927 in Altona gegen die Norweger errungen werden konnte. Und ſchließlich gegen Finnland Zur allgemeinen Ueberraſchung endete dos erſte Treffen am 18. September 1921 in Helſingfors 38 unentſchieden. Das Rückſpiel am 12. Auguſt 1923 brachte den Finnen in Dresden mit:1 den Sieg, während die beiden letzten Spiele von uns gewonnen wurden und zwar am 26. Juni 1925 in Helſingfors mit:3 und am 20. Oktober 1929 mit :0 in Altona. Am die Mannſchafts-Meiſterſchaft im Ringen Sportvereinigung 84 auch von Spielvereinigung Sandhofen:14 geſchlagen Die Sportvereinigung 1884 Mannheim hat ſich in uner⸗ müdlicher und ſtiller Arbeit und unter vielen Opfern ihrer Mitglieder die für jeden Kraftſportverein heute mehr denn je notwendige Platzanlage mit einer Sporthalle geſchaffen. Die in der Hohwiefenſtraße für den Verein günſtig gelegene Anlage geht ihrer Vollendung entgegen und ſoll Mitte November offiziell eingeweiht werden. Bereits geſtern abend, als ſich in der neuen Sporthalle die Mannſchaften von Sportverg. 84 und Spielverg. Sandhofen zum Ringen um die Meiſterſchaft in der A⸗Klaſſe des Rhein⸗Neckar⸗ Gaues trafen, gab es Gelegenheit, die Anlage, ſoweit Licht vorhanden, kennen zu lernen. Man wurde beſonders beim Eintritt in die Halle angenehm überraſcht von dem Ge⸗ leiſteten des Vereins. Der gute Eindruck wurde noch er⸗ höht durch eine ſtattliche Anzahl um die Matte verſammelter Zuſchauer, durch den Aufmarſch der beiden Ringermann⸗ ſchaften und nicht zuletzt auch durch die einleitenden Be⸗ grüßungsworte des Vorſitzenden Wegmann. Um ſo größer aber war nachher die Enttäuſchung über den Kampf ſelbſt; er nahm ſportlich keinen einwandfreien Verlauf und endete mit einem unſchönen Bild. Schuld daran war in erſter Linie der Kampfrichter Lang ⸗Schlf⸗ ſerſtabt, der von vornherein beim Treffen Huſer⸗84 gegen Metz⸗Sandhofen eine glatte Fehlentſcheidung gab und ſich auch anderen Situationen nicht gewachſen zeigte. Unange⸗ nehm fielen auch einige Zuſchauer von Sandhofen auf, die durch ihr forgeſetztes unberechtigtes Reklamieren die nicht einfache Aufgabe des Kampfrichters noch erſchwerten. Man Irguchte ſich dann nicht mehr zu wundern, wenn nur noch zußerſt erbittert und unſchön gerungen wurde. Rettich⸗g4, der auch hier aus der Rolle fiel, muße ſogar disqualifiziert werden. Die ger haben ſich bie hohe Niederlage zum größten Tell ſelöſt zuzuſchreiben; vor allen Dingen war die Mann⸗ ſchaft werkehrt aufgeſtellt. Die noch junge, gut geſchulte Mannſchaft von Sandhofen, die in Exeuropameiſter Rupp eine große Stütze beſitzt, zeigte ſich in beſtem Lichte. Sandhoſen hat den Kampf ver⸗ Rent gewonnen. Das Reſultat wäre unter normalen Vor⸗ ausſetzungen knapp geworden. Die Kämpfe. Bantamgewicht: Hemeier⸗s4 gegen Klepatz⸗Sandhofen. K. wurde gleich zu Boden und durch Armſchlüſſelgriff in die Brücke gezwungen, die aber Hemeier nicht einzudrücken vermochte. Nach einem Aufreißer von H. ging der Kampf im Stand und dann wleber in der Bodenlage weiter, wo Klepatz durch Armfeſſelung und Ueberwurf H. in eine Fdrenzliche Situation brachte; H. zeigte ſich auch dieſer Ge⸗ fahr gewachſen. Der ſchönſte Kampf des Abends endete mit dem Punktſieg von Hemeier. Jebergewicht: Huſer⸗84 gegen Metz⸗Sanbhofen. Auch bier ließen ſchon bie erſten Angriffe beider Ringer einen präch⸗ üigen Kampf erwarten. Metz zog Hüftſchwung, Huſer barlerte ebenſo ſchnell und zwang M. durch Armſchlüffel⸗ triff in die Brücke, aus der ſich Metz wieder retten und durch Armfeſſelung Huſer in die Brücke zwingen konnte. Beim Verſuch Huſers aus der Brücke zu kommen, entſchied der Kampfrichter in.40 Minuten dieſen für beſiegt. Leichtgewicht: Schmitt⸗g4 gegen Horina⸗Sandhofen. Ho⸗ ring ſiegte bereits in.50 Minuten durch Schleuderer. Weltergewicht: Bender⸗s4 gegen Dolderer-Sandhofen. Bender war geriſſener, aber auch viel langſamer als ſein Gegner. Zwei Armzuge von B. wehrte D. ſicher ab. Ein Ueberwurf nach Armfeſſelung von B. landete außerhalb der Matte. Dolderer wurde Punktſieger. Mittelgewicht: Hammer⸗84 gegen Schröder ⸗Sandhofen. Hammer fetzte ſeinem Gegner nach Abfangen eines Arm⸗ zutzes zu und brachte ihn durch Armſchlüſſel wiederholt der Niederlage nahe. Sch. verteidigte ſich glänzend bis es dann Hammer durch den gleichen Griff in.50 Minuten gelang, ihn endgültig zu legen. Halbſchwergewicht: Rettich⸗34 gegen Fonde⸗Sandhofen. teſes an Körpergewicht ſehr unterſchſedlſche Paar— Rettich ſtartete eine Woche zuvor im Weltergewicht— lieferte einen unſchönen Kampf. Rettich wurde wegen einer Ungebörigkeit nach elner Ringzeit von.10 Minuten dis⸗ qualifiztert. Sieger Conde. Schnbrgewicht: Schmitt⸗84 verzichtete zu Gunſten Rupp⸗ Sandhofen auf denn Kampf. Die Tabelle. Kämpfe gew unent. verl. Pkte Einzelpkt. Verein für Körperpflege v. 1886 2 2 4 2810 Spielvereinigung Sandhofen 3 4 28 15 Stemm⸗ u. Ringklub Lampertheim 2 2 19:25 Sportverg. 84 Mannheim 2 2 0 10.28 Europameiſterſcha en im Gewichtheben 5 Bei den Europameiſterſchaften im Gewichtheben, die am zonnergstag in München ihren Anfang nahmen, konnte ſich 505 durchſetzen. Er kam nur auf den vierten Platz. Hioffn. wurde der Deutſche Helbig ⸗ Plauen vor Hcblingen.Beſterreich und Galimberti⸗Italien. Ausführ⸗ ſcher Bericht folgt. München, der Ort der Austragung der Kämpfe, hatte ſchon viele„ſtarke Männer“ aufzuweiſen. Der erſte Münchener, der eine Europameiſterſchaft errang, war Hans Beck der 1896 in Rotterdam den Titel verdiente. Erſt ſieben Jahre ſpäter gelang es Andreas Maier, der gelegentlich der Münchener Kämpfe ſein 40 jähriges Sport⸗ ubiläum feiert, den Titel wieder nach München zu ringen. Die nächſte Größe war Hermann Gäß ler, der nach den auch heute noch gültigen Beſtimmungen einarmig 228 und beidarmig 315 Pfund im Stoßen erreichte, alſo damals ſchon ganz respektable Leiſtungen. Wohl ſind auch einige höhere Leiſtungen erzielt worden, aber nur mit Umſetzen in zwet Tempo, das heißt, mit Abfetzen des Ge⸗ wichts auf dem Leib. Leiſtungen über 300 Pfund erzielte Hans Beck mit 815 Pfund, Alos Selos kam auf 334 Pfund und Joſeph Rödl auf 302. Emil von Mogyoroſſy kam auf 300, Andreas Maier auf 328, Georg Fiſcher auf 305 und ſchließlich Joſeph Straß berger auf 325 Pfd. Boxabend des FC. 08 Mannheim Der F. C. 08 Mannheim, der erſt vor wenigen Tagen gegen die Boxabteilung des F. C. Phönix Karlsruhe mit:8 ein Unentſchieden erztelte, empfängt am kom ⸗ menden Samstag abend im Saale des Kaſinos, R 1, die Karlsruher Mannſchaft zum Rückkampfe. Beide Mann⸗ ſchaften werden bemüht ſein, aus der abermaligen Begeg⸗ nung einen Sieg herauszuholen, ſte werden daher beider⸗ ſeits mit den ſtärkſten Beſetzungen in den Ring treten. Ganz beſonderes Intereſſe wird vor allem dem Leicht⸗ gewichtskampf beizumeſſen ſein, denn bekanntlich ſoll Heu⸗ berger 08 Mannheim in dieſer Klaſſe anläßlich des Vor⸗ kampfes nur durch ein Fehlurteil um den Sieg gekommen ſein. Auch die übrigen Paarungen, die 08 Mannheim u. a. mit Wißler, Barth, Ziemer und Thies beſtreitet, verſpre⸗ chen intereſſanten Sport. Samstag, 25. Oktober Nationaltheater:„Der Roſenkavalier“, von Rich. Strauß, Miete 8, Anfang 19,90 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen. „Das Land des Lächelns“, 20 Uhr. Noſengarten— Nibelungenſaal:„Die Dollarprinzeſſin“, Anfang 20 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Das lockende Ziel“.— Univerſum:„Die Drei von der Tankſtelle“.— Scala:„Der weiße Teufel“.— Schauburg:„Die roße Sehnſucht“.— Roxy:„Unter den Dächern von oris“.— Gloria:„Die Macht einer Frau“.— Palaſt⸗Theoter:„Bockbierfeſt“.— Capitol: „Bockbierfeſt“. Antorunbfahrten in die Pfalz ab 2 Uhr Paradeplatz. Seheus würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—13 Uhr und 1517 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr Lurchgehend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Carl⸗ Theodor⸗Zett“— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkund⸗ im Zeugbaus: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr und nachmittags von 18—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 158—17 Uhr: Freitag 17—19 Uhr.— Städtiſche Kunsthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags von 10—13 und 1416 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Ausſtellung:„Die Kunſt der Höhlen und Felſen“.— Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Nbeln Hege J 20 f 21 f 72. 24. 18.] Neckar- Hegel] 21. 22 24 20. Taſet Tie Wann 0 4410 heim.85 4,41 4124.12 ..00.50 Jene.2 118 1 Meran.808,00 Flechingen.8 0 88(749.20 Nang 4144,14 Hellbrenn e Kaub.85.93 Köln.2008, 12 25 4 FPFVTVTVTCVCTGTGTGCTGT((((TT—TW—WTWTWTW———————WTWTWWTWWWWWWWW Sbefrebakteur Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: 6. 4. Meißner Feuilleton Dr. Stefan tanſer-Lommunalpelitik und Lokales: Rich arb Sch önfelder Spor! und Bermiſchte!: Willy Müller- Handelstellt Kurt Ed mer. Gerich und alles übrige Franz Rircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ ellungen Jake Fande, ſümtlich in annheim— Herausgeber Drucker unb Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Manndeimer Zeitun .. b.., Wennbeim., N 1.—8 Für unperlaugte Beträge keine Sewähr— Rückſendung erfolgt nur de Küctvorte Geſchäftliche Mitteilungen * Nene Berkaufsſtelle für Vobach⸗Schnitte. Die Buch⸗ handlung Zimmermann G 5, 1 hat neben ihrem Laden⸗ lokal einen netten Verkaufsraum für Vobach⸗Schnitte ein⸗ gerichtet, wo ſich die Damenwelt mit den neueſten Moden vertraut machen kann. Wir verweiſen auf das Inſerat in der geſtrigen Abendausgabe, 14386 5 Seite/ Nummer 495 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 25. Oktober 1930 Kartoffelſintflut Die beſte Kartoffelernte ſeit 1913 Wohin mit dem Segen? Die Landwiriſchaft fordert Zwangsmaßnahmen Die diesjährige Kartoffelernte war eine Rekord⸗ ernte, wie ſie noch ſelten dageweſen iſt. Nicht einmal die guten Kartoffeljahre 1928 und 1925 haben ein ſolches Ergebnis gehat wie das diesjährige. Die geſamte Kartoffelernte inkluſiv der Frühkartoffel⸗ ernte ſtellt ſich auf 44,3 Mill. Tonnen. Das ſind rund 4,3 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr, das nur 40 Mill. Tonnen erbrachte. Die diesjährige Kartoffelernte übertrifft die Ernte des Jahres 1928 um 3 Mill. Tonnen und die ausgezeichnete des Jahres 1925 um 2,6 Mill. Tonnen. Eine gleich gute Ernte hat es in Deutſchland nach dem Kriege über⸗ haupt nicht mehr gegeben. Man muß ſchon die Ernte des Jahres 1913 zum Vergleich heranziehen, die, auf das heutige Reichsgebiet umgerechnet, rund 44 Mill. Tonnen erbrachte, alſo immer noch um 300 000 To. hinter der diesjährigen Ernte zurückblieb. Die Lage auf dem Kartoffelmarkt iſt aber alles andere als roſig. Im Vordergrund ſteht die Tatſache, daß noch aus der vorjährigen Ernte ungeheure Vorräte vorhanden ſind, die bisher noch nicht an den Mann gebracht werden konnten. Natürlich nicht Vorräte an Kartof⸗ feln ſelbſt, aber an jenen Produkten, die vorzugs⸗ weiſe aus der Kartoffel gewonnen werden, und die deren wichtigſte Verwertungsmöglichkeiten darſtellen. Es iſt trotz aller Anſtrengungen nicht gelungen, dieſe Vorräte vor der neuen Ernte abzuſtoßen. Der Weg der Kartoffel vom Ackerfeld zum Konſum iſt ein recht vielfältiger. Der weitaus größte Teil der Ernte (88,58 v..) wird zu Fütterungszwecken benutzt, vor⸗ nehmlich als Schweinefutter. An zweiter Stelle erſt ſteht die Speiſekartoffel. 30,32 v. H der Ernte gehen als Sepiſekartoffeln in den Magen Deutſchlands. 14 v H gehen ſchließlich als Pflanzgut an den Land⸗ wirt urück, und der unvermeidliche Schwund im Laufe des Jahres, alſo Abfall und verdorbenes Gut, ferner Gewichtsverminderung durch Waſſergehalt⸗ verluſt wird mit 10 v. H. angeſchlagen. An aller⸗ letzter Stelle ſtehen erſt zwei Verwertungsmöglich⸗ keiten, von denen viele glauben, daß ſie am Anfang ſtehen. Spiritus und Kartoffelſtärke. Die Verarbei⸗ tung der Kartoffel zu Spiritus macht 3,75 v. H. der Geſamternte aus und die zu Stärke und Flocken 1,62 v. H. Um mit den rieſigen Spiritusvorräten etwas auf⸗ zuräumen, hat die Regierung in dieſem Jahre zu einem Zwangsmittel gegriffen. Das aus dem Ausland hereinkommende Benzin iſt einem Beimiſchungszwang mit Spiritus unterworfen 5 worden, der in den nächſten Jahren prozentual ſteigen ſoll. Er beträgt für das jetzt ablaufende Jahr .5 v. H. ſoll 1931 nicht über 3 v. H. und 1932 nicht über.5 v. H. ſteigen. Er darf alleräußerſtenfalls 4 v. H. betragen. Da der Benzinhandel aber nach wie vor auch reines Benzin auf den Markt bringen will, hat das Reich die Möglichkeit gelaſſen, ſich gegen eine Abſtandsſumme von 65/ je Hektoliter von der Abnahme zu befreien. Ob von dieſer Mög⸗ lichkeit viel Gebrauch gemacht wird, konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Leider hat auch dieſer Beimiſchungszwang keine fühlbare Erleichterung der Lage gebracht. Das Brennrecht mußte von 80 v. H. des Brennjahres 1929/30 ſogar auf 55 v. H. für das kommende Brennjahr herabgeſetzt werden, um eine völlige Verſtopfung der Spritlager zu ver⸗ meiden. Landwirtſchaftliche Kreiſe, die mit dieſem Ergebnis unzufrieden ſind, fordern demgegenüber eine Erhöhung des Beimengungszwanges für das ausländiſche Benzin und weiſen auf das Ausland hin, wo Beimengungen bis zu 30 v. H. vorkommen. Die Regierung wird aber um die bindenden Ver⸗ prechungen gegenüber dem herumkommen. Auch ſonſt fordert die Landwirtſchaft eine Reihe von Hilfsmaßnahmen zur Unterbringung der Kar⸗ toffelernte. Um der Kartoffelſtärke den gewohnten inländiſchen Abſatzmarkt zu erhalten, wird die Benzinhandel nicht Einführung eines Maismonopols gefordert. Die ſteigende Einfuhr billiger Mais⸗ produkte tut der deutſchen Kartoffel in wachſendem Maße Abbruch. Die Einfuhr von Mais und Gerſte ſoll tunlichſt ganz unterbunden werden, ſolange ver⸗ fügbare Kartoffelvorräte auf dem deutſchen inländi⸗ ſchen Futtermittelmarkte lagern. Die Durchführung ſolcher Forderungen wird durch Verpflichtungen ge⸗ hemmt, die dem Reiche aus Handelsverträgen er⸗ wachſen. Am meiſten Ausſicht hat ein Projekt, das eine Propaganda für den Kartoffelgenuß vorſieht, ähnlich wie man es ſeit kurzer Zeit für den Roggen verſucht. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß der Kartoffelgenuß in Deutſchland zurückgeht. Und zwar am meiſten in den Städten. Woran das liegt, wird nicht ſo eindeutig feſtzuſtellen ſein. Sehr viele Fak⸗ toren tragen daran die Schuld. Unter anderem tut 3. B. auch der geſteigerte Obſtgenuß der Kar⸗ toffel Abbruch. Früher war es üblich, ſich im Herbſt, bald nach der Ernte, mit Kartoffeln für den ganzen Winter einzudecken und mehrere Zentner auf einmal zu kaufen. Das geſchieht nur noch ausnahmsweiſe, weil in der Großſtadt meiſtens die Unterbringungs⸗ möglichkeiten fehlen. Es werden für die Haushal⸗ tungen jeweils nur die kleinen, für den Tag nötigen Quantitäten eingekauft. Man will nun, um den Kartoffelgenuß zu heben, kleine ſaubere Körbchen mit ſandfreier Standardkartoffel zu 10 und 25 Pfund in den Handel bringen und vor allem den Zubringer⸗ dienſt beſſer und weiter als bisher auszubauen. N Veranſtaltungen Skifahrten im Schwarzwald und in den Alpen Wiederum erwies ſich der kleine Turnſaal im Vereins⸗ haus des T V. 1846 für die intereſſterten Zuhbrer als faſt zu klein. Einmal hat die Auteilnahme an derartigen Lichtbildervorträgen in den Reihen der Turner in den letzten Jahren eine erfreuliche Zunahme erfahren, zum andern iſt es auch der Wintersport, der ſich im Turnverein 1846 in breiterem Maße das Feld erobert hat, wie aus den Eingangsworten des Vorſitzenden der Wander⸗Riege, mit der die Ski⸗Abteilung verbunden iſt, entnommen werden kann. Herr Wetzler dankte insbeſondere Rechtsanwalt Freund, dem erſten Vorſtitzenden des ki⸗Clubs Schwarzwald, der ſich für den Vortragsabend in freund⸗ licher Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte. In anſchaulicher Weiſe führte Rechtsanwalt Freund, ein Pionier des Ski⸗ Sportes, die aufmertſamen Zuhörer in die Anfangsjahre des Schneeſchuhlaufens, von ſeinen Erfahrungen und Er⸗ lebniſſen ſprechend, zurück. Viel Intereſſe und mitunter Heiterkeit erregten einige gut gelungene Aufnahmen um die Jahrhundertwende herum über die Ausrüſtung und Kleidung der damaligen Skiläufer. Dann führte Herr Freund die Zuhörer in den Schwarzwald, in das Feld⸗ berggebiet, das ebenſo herrliche Winterſchönhelten ver⸗ mittelt, wie der Schneeſchuhlauf und der Winter⸗ aufenthalt in den Alpen. Durch lebendige Bilder ver⸗ mittelte Rechtsanwalt Freund einen achttägigen Aufent⸗ halt im Staufener Haus im Allgäu. Luſtige Hüttenbilder wechſelten mit gut gelungenen Aufnahmen herrlicher Abſtecher und Wanderfahrten auf den Schneeſchuhen. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen konnte der Vortragende verdienten Beifall entgegennehmen. Im Namen des Vor⸗ ſtandes des Turnvereins dankte der erſte Vorſitzende Sattelmeſer Rechtsanwalt Freund für den intereſ⸗ lanten Lichtbildervortrag, der ſeinen werbenden Zweck ſicher nicht verfehlt haben dürfte. Gr. Ski⸗Club Mannheim⸗Ludwigshafen Der Skiklub Mannheim⸗Ludwigshafen eröffnete den Reigen ſeiner dieswinterlichen Veranſtaltungen mit einem Vortrag von Oberleutnant Brenner, der post festum über die Amſterdamer olympiſchen Spiele 1928 ſprach. Aus eigenem Erleben heraus verſtand es der Redner, über die deutſchen Erfolge in Amſterdam und über die dortigen ſportlichen Wettkämpfe im beſonde⸗ ren ſehr anſchaulich zu berichten. In ſehr prägnanten Sätzen, alles unweſentliche ſortlaſſend, wurden die einzel⸗ nen Sportarten und ihre Vertreter geſchildert. Dieſe Reportage hätte es verdient, einem größeren Kreis zu⸗ gängig gemacht zu werden, denn es war für jeden Sport⸗ ler, auch jetzt noch nach zwei Jahren, intereſſant zu hören, was in Amſterdam geſchah. Zahlreiche Lichtbilder, die zum Teil ſpannende ſportliche Momente zeigten, unterſtügten in lebendiger Weiſe die hochintereſſanten Ausführungen. Selbſtperſtündlich vergaß der Redner auch nicht, auf die olympiſchen Winterſpiele in St. Moritz einzugehen, dle, wie bekannt, den Auftakt zu den olympiſchen Spielen ilberhaupt bildeten und nicht gerade vom Wetter begünſtigt geweſen ſind. Augendiagnoſe Ein ausgewähltes Publikum, darunter zahlreiche Aerzte, war geſtern abend erſchienen, um dem angekündigten Vortrag des Privatgelehrten E. Moritz über Augen⸗ diagnoſe beizuwohnen. Der Vortragende entwickelte zunächſt die Entſtehung der Augendiagnoſe durch Peczely in Budapeſt, der im Augenblick des Knöchelbruches eines Eulenfußes ſtorke Veränderungen in der Iris der Eule wahrnahm. Dieſe Erſcheinung war Anregung zu immer weiteren Beobachtungen an den Augen Anderer. In den dber Jahren trot Peczely zum erſten Male mit ſeinem geſamten Material an die Oeffentlichkeit vor einem großen Aerztekongreß in London, wurde aber abgelehnt und fand keinen Glauben. Nichtsdeſtoweniger reiſten bald Aerzte aus aller Herren Länder zu ihm nach Budapeſt, um an Ort und Stelle die Augendiagnoſe kennen zu lernen und bald ſehen wir dieſe Aerzte an der Arbeit, das neue Hilfs⸗ mittel nach beſten Kräften auszubauen. Heute gehört die Augendiagnoſe zum wertvollen Rüſt⸗ zeug eines großen Teiles der homöopathiſchen Aerzte, wie auch alle Aerzte der Felle⸗Heilmethode ſich ihr bedienen. Hat doch in Deutſchland ſeiner Zeit Felke neben Dr. med. Schlegel und Schnabel die neue Wiſſenſchaft außerordent⸗ lich entwickelt. Auch im hieſigen Felkeinſtitut, das unter ärztlicher Aufſicht ſteht, wird die Augendiagnoſe ergänzend zu den übrigen Oiagnoſtiſchen Hilfsmitteln herangezogen, denn, ſo führte der Vortragende aus, die Augendiagnoſe iſt kein unſehlbores Hilfsmittel, ſo daß die anderen dies⸗ bezüglichen Hilfsmittel nicht entbehrt werden können. Je⸗ doch iſt eines aus den Augen mit Sicherheit zu erkennen: 1. Die Lebenskraft des Menſchen, 2. die Beſchaffenheit des Blutes, 3. die ererbten ſchwachen oder im Leben beſchä⸗ digten Organe. Sodann entwickelte der Vortragende den heutigen Stand der noch jungen Wiſſenſchaft und zeigte an zahlreichen Lichtbildern das Erkennen von Krankheiten aus Pupille und Iris, verurteilte ſcharf die Geſchäftigkeit von Effekt⸗ haſchern, die mit einigen Schlagworten den unkundigen Laken zu verblüffen ſuchen, um ſich zu bereichern. Das große Intereſſe der Zuhörerſchaft fand am Schluß in reichem Beifall ſeinen Ausdruck. * Samstag und Sonntag Operette im Roſengarten. Als vorläufig letzte Operetten⸗Volksvorſtellungen findet am heutigen Samstag im Roſengarten bei ermäßigten Preiſen eine nochmalige Wiederholung von Leo „Dollarprinzeſſin“ ſtatt, nachdem die voraus⸗ gegangene Aufführung am letzten Sonntag bei über 1000 Beſuchern wieder lebhaften Anklang gefunden hat. Als einmalige Aufführung folgt am Sonntag abend Kalmans „Czardasfürſtin“, deren Rekordbeſuch mit über 6000 Perſonen in drei Aufführungen vom Vorfahre her noch in Erinnerung iſt. Erich Flügge, Heinz Schien und Curt [ Daum ſpielen an beiden Abenden die männlichen Haupt⸗ rollen, Friedel Gierga ſingt in beiden Aufführungen die Titelpartie. 110 000 Volt⸗Leitung nach Offenburg fertiggeſtellt * Kehl, 24. Okt. Die 110000 Volt⸗Leitung von Kehl nach Offenburg iſt in dieſer Tagen nach einer Arbeitszeit von knapp fünf Monaten fertiggeſtellt worden. Falls Die Zeugenvernehmung begann Freitag nach⸗ mittag mit der Ausſage eines geſchädigten Depot⸗ inhabers, der 30 000 Mark an Grundſchuldͤbriefen ver⸗ lor. Es folgte dann die Verleſung eines umfang⸗ reichen Gutachtens durch den kaufmänniſchen Sach⸗ verſtändigen Reyers bach. In dieſem wird aus⸗ geführt, daß die Angeklagten ſchon im Jahre 1926 hät⸗ ten erkennen müſſen, daß ſie nicht in einer ſolchen Weiſe durch gleiche Perſonen im Aufſichtsrat und in der Kreditkommiſſion die Bank und die Rheiniſche Verlagsanſtalt hätten verquicken dürfen. Direktor Mauer hätte energievoller auftreten müſſen, er habe aber unter ſuggeſtivem Zwange von Fiſcher geſtan⸗ den und alle ſeine Forderungen erfüllt. Niemals hätte die Uebereignung des Verlagsrechtes an B. und die ſpätere Freigabe dieſes Rechtes erfolgen dürfen. Später wird die Sicherung durch das Neckarauer und die Berliner Häuſer für die Kreditnahme Krä⸗ mers beſprochen. Die Häuſer waren verſchuldet, nur noch formell gehörten ſie Krämer, bis ſie zwangsver⸗ ſteigert wurden. Eigentümlich und ſehr draſtiſch iſt, Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Neckargemünd K. Neckargemünd, 24. Okt. Donnerstag abend fand die letzte Bürgeraus⸗ ſchußfitzung in der ablaufenden Legislatur⸗ periode ſtatt. Die Tagesordnung war ziemlich um⸗ fangreich. Zunächſt wurde der Rechenſchafts⸗ bericht für das abgelaufene Rechnungsjahr 1929/30 vorgelegt. An laufenden Einnahmen ſind 468 068 ¼ errechnet, die Ausgaben betrugen 466 149 /, ſo daß eine Mehreinnahme von 1918/ zu verzeichnen iſt. Zuſammen mit den Ueberſchüſſen aus den Jahren 1923 bis 1928 belief ſich der abſolute Ueberſchuß vom 31. März 1930 auf 30 658,95 /, woraus noch einige Poſten zu finanzieren ſind, die ſich teils nicht mehr mit dem Rechnungsjahr 1929/30 decken, wie die Ueber⸗ nahme des Aufwandes einer übergeſetzlichen Lehrer⸗ ſtelle an der Volksſchule, die im laufenden Rech⸗ nungsjahr zu errichten iſt, und ſich teils auf eine größere Zeitſpanne ausdehnen, wie die Beteiligung an der Abdeckung des Defizits der Poſtkraftwagen⸗ linie Neckargemünd Haag, das ſich aus der Zeit vom 25. 10. 28 bis 31. 3. 30 errechnet. Schließlich verbleibt ein verfügbarer Ueberſchuß in Höhe von 20 041,50 l, der in den Voranſchlag des nächſten Jahres(1931) einzuſtellen iſt. Bürgermeiſter Müßig bezeich⸗ nete die Wirtſchafts⸗ und Finanzgebarung der Stadt Neckargemünd als gut, worin ihm auch der Vor⸗ ſitzende des Rechnungsprüfungsausſchuſſes in ſeinem Bericht zuſtimmte. Der Bürgerausſchuß gab ein⸗ ſtimmig ſeine Zuſtimmung.— Der Vorlage auf Auf⸗ nahme eines Kapitals in der Höhe von 20 000/ zur Deckung der Ausgaben für den Erwerb von Grund⸗ ſtücken wurde zugeſtimmt, da Grundſtocksgelder nicht zur Verfügung ſtehen und von der Gemeinde aus⸗ gegebene Darlehen nicht hereinzubekommen waren. Der Geldgeber iſt der Gerling⸗Konzern Lebensver⸗ ſicherungs⸗Aktiengeſellſchaft in Köln. Der Zinsſatz, zu dem das Kapital bereitgeſtellt wurde, beträgt 1 v. H. mehr als der jeweilige Reichsbanklombard⸗ ſatz.— Die Errichtung eines Bürgerſteiges entlang den Gebäuden auf der Nordſeite der Haupt⸗ ſtraße zwiſchen evang. Kirche und Hotel„Prinz Carl“ wurde genehmigt.— Die Errichtung eines Bürger⸗ ſteiges zwiſchen Konditorei Schnellbach und dem ehemaligen evang. Pfarrhaus der Pfarrei II, eben⸗ falls auf der Hauptſtraße, wurde abgelehnt.— Ein⸗ ſtimmig angenommen wurden: Der Ankauf eines Wieſengeländes zur Friedhofserweiterung, der Ver⸗ kauf der Neckarfähre an die Gemeinde Binau zum Preiſe von 1700 /, ein Geländetauſch und der Beizug der Angrenzer zu den Herſtellungs⸗ koſten der in verſchiedenen Straßen vorgenommenen Kanaliſierungen. Nachdem Bürgermeiſter Müßig den Vertretern der Gemeinde für ihre Arbeit während der Amts⸗ dauer den Dank ausgeſprochen hatte, wurde die Sitzung geſchloſſen. ——— Gerichtszeitung i Arbeitsgericht Eutlaſſung eines Betriebsratsvorſitzenden Wenn ein Mitglied der Betriebs vertretung ent⸗ laſſen wird, müſſen ſchon wichtige Gründe vorliegen, denn es ſteht unter dem beſonderen Schutz des Be⸗ triebsrätegeſeetzs und kann nur mit Zuſtimmung der Betriebsvertretung zur Entlaſſung kommen. Eine Mannheimer Kohlenfirma hatte ihren Be⸗ triebsratsvorſitzenden friſtlos entlaſſen wegen Ver⸗ fehlungen gegen den§ 123 der Gewerbeordnung, der die„wichtigen Gründe“ enthält, die zur friſtloſen Entlaſſung„vor Ablauf der vertragsmäßigen Zeit“ berechtigen. Zwei Gründe wurden von der Firma beſonders angeführt, einmal die Betrunken ⸗ heit des Entlaſſenen, die zur Nichterfüllung der ihm obliegenden Arbeitspflichten führte und dann eine Aufforderung an die Belegſchaft, die Arbeit zu ver⸗ weigern. Das Arbeitsgericht vernahm eine Reihe von Zeu⸗ gen, um den Grad der Betrunkenheit des Klägers feſtzuſtellen. Es ſchien, daß der Kläger, wie ein Zeuge ſagte, durch den Bierverkauf an die Beleg⸗ ſchaft leichtſinnig geworden war und ſein Verhalten nicht mehr recht kontrollierte. Als er im Verlaufe eines Wortwechſels mit dem Betriebsleiter eine Ar⸗ beit verweigerte und von dieſem wegen Betrunken⸗ heit weggeſchickt wurde, verſuchte er bei der Beleg⸗ ſchaft Stimmung zu machen für eine Verweigerung der Arbeit,„wenn ihr Kerle wärt, würdet ihr den Betrieb abſtellen.“ Der Kläger iſt ein an ſich auf⸗ geregter Menſch und erſchwerte ſeinem Vertreter vor dem Arbeitsgericht die Arbeit ſehr durch ſein Ver⸗ halten. Das Arbeitsgericht wies ſeine Klage ab. Es hatte das Schwergewicht ſeines Verſchuldens auf den Um⸗ ſtand der Aufforderung zur Betriebsſtillegung gelegt und darin einen wichtigen Grund zur friſtloſen Ent⸗ laſſung nach der Gewerbeordnung geſehen. Die Be⸗ weisaufnahme habe ergeben, daß er ſeine Entlaſſung ſelbſt verſchuldet habe. Zuſammenbruch einer Vank Mannheimer Schöffengericht daß er ſeinen Kredit bei der Bank auf 35 000 Mark ſtei gern konnte, obwohl er bereits 1926 den Offen⸗ barungseld geleiſtet hat. Zuletzt ſuchte er ſich noch durch Wechſelgeſchäfte über Waſſer zu halten. 1928 leiſtete er den zweiten Offenbarungseid. Eine ſtundenlange Debatte entwickelte ſich nach Verleſung der Gutachten der Bauſachverſtändigen, Architekt Ludwig Sator⸗ Mannheim und Architekt Hermann Heſſe⸗Berlin⸗Pankow. Während Krä⸗ mer ſeine Häuſer— wie bereits geſtern berichtet— als Millionenobjekte betrachtete, wurden dieſe von den Sachverſtändigen nur auf 155 000 Mark geſchätzt. Aus den Büchern war, wie der kaufmänniſche Sach⸗ verſtändige darlegte, kein Nachweis zu finden über die Verwendung der von Krämer entnommenen Kre⸗ dite. Krämer hätte überhaupt als Aufſichtsratsmit⸗ glied gar nicht wirken können, da er den Offen⸗ barungseid geleiſtet hatte. Er habe in gröblichſter Pflichtverletzung gehandelt. Die Sitzung wurde um 7 Uhr abends abgebrochen und auf Montag vormittag 49 Uhr vertagt. Wild⸗Weſt⸗Tonfilm Es drehte ſich beim Arbeitsgericht um die Frage, ob der Kläger unter die Räuber fiel, oder ob er ſich ſo benahm, daß die andern in ihm einen Eindring⸗ ling vermuten konnten und ſich dagegen wehrten. Die Szene ſpielte ſich im Büro einer Mannheimer Speditionsgeſellſchaft ab. Der Kläger betrat das Büro, um ſich wegen einer ihm irrtümlich ausge⸗ händigten Geldſumme zu rechtfertigen. Kurze Zeit ſpäter ſoll er gefeſſelt am Boden gelegen haben, was aber niemand geſehen hat. Das als Zeuge vernommene Büroperſonal be⸗ hauptete, daß der Kläger den wilden Mann ge⸗ ſpielt habe. Da er ſchon öfters mit einem blauen Auge angekommen ſei, was von Beteiligungen an Wirtſchaftsſchlägereien herrührte, habe man den Wü⸗ tenden feſtzuhalten verſucht. Dabei ſei der Kläger allerdings nicht ſanft angefaßt worden; aber man habe ihn nicht abſichtlich geſchlagen und gefeſſelt ſchon überhaupt nicht. Mau wollte das wohl, aber der Strick ſei vorher entzwei gegangen. Es ſei ganz unmöglich, daß der Kläger ſeine Schulterver⸗ letzung ſich in den Büroräumen zugezogen habe. Eher ſei anzunehmen, daß ihm das paſſiert ſei, als er in benebeltem Zuſtande in eine Kiesgrube ab⸗ rutſchte. Wenn ſein Ueberrock einige Löcher be⸗ kommen habe, ſo komme das daher, daß er beim Fallen irgendwo hängen geblieben ſei. Das Arbeitsgericht ſchlug einen Vergleich vor, wonach dem Kläger 50 Mark gegeben werden ſollen. Es war ſehr klug von ihm, darauf einzugehen, denn nach der ganzen Sachlage hatte ſeine Klage wenig Ausſicht auf Erfolg. * § Fiſcherei mit Sprengſtoff.— Beſtrafte Uebel⸗ täter. Im Altrhein bei Hördt(Pfalz) hatten der Entenjäger Undermann und der Wirt Okto Oberacket aus Liedolsheim(Baden) mit Sprengſtoffen auf fremden Fiſchfeldern gefiſcht. Sie unterhielten in einem Dammhauſe am Rhein ein großes Spreng⸗ ſtofflager. Außerdem war vor dem Schöffengericht Landau, vor dem beide zur Aburteilung ſtanden, Undermann wegen Wilddieberei angeklagt. Wegen verbotenen Fiſchens, Vergehen gegen das Spreng⸗ ſtoffgeſetz und Wilddieberei erhielten die beiden vier bezw. drei Monate Gefängnis. § Zuchthaus für Eiſenbahnräuber. Auf dem Bahn⸗ hof Mühlheim a. M. wurden vor mehreren Monaten Etſenbahnwagen beraubt. Als Täter wurde der Ar⸗ beiter Kämpf ermittelt, der die Beute, hauptſäch⸗ lich Leder, an den Schuhmacher Kaiſer verkaufte. Zuſammen mit dieſem hatte Kämpf auch aus einer Schuhfabrik Steppmaſchinen geſtohlen und im Main verſenkt. Kämpf wurde jetzt vom Schöffengericht Offenburg zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, Kaiſer zu einem Jahr vier Monaten Gefängnis verurteilt. 8 Wegen Totſchlags verurteilt. Vor dem Schwur⸗ gericht in Mainz fand die ſchwere Bluttat, die ſich vor fünf Jahren in Ibers heim ereignet halte, ihre Sühne. Am 5. Januar 1925 wurde der Landwirt Frädert in Ibersheim bei Worms von unbekann⸗ ten Tätern bei einem Einbruchsdiebſtahl, der bei ihm verſucht wurde, erſchoſſen. Das Schwurgericht verurteilte Walter Penke, der den Landwirt er⸗ ſchoſſen hatte, zu 12 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt, die drei Mithelfer wegen Bei⸗ hilfe zu 3, 2 und 2 Jahren Zuchthaus und zu 5 Jahren Ehrverluſt. Alle vier Täter ſind bereits vorbeſtraft. § Acht Monate für Fahnenflucht. Den Dienſt bei den Sobdaten hatte ein Militärmuſiker des Gießener Bataillons ſatt bekommen. Um ſeinen Dienſt zu quittieren, tat er das Dümmſte, was er machen konnte, nämlich er ging ohne Erlaubnis von ſeiner Truppe fort, um dadurch ſeiner Verpflichtung ledig zu werden. Er wurde aber bald geſchnappt und vom Gießener Schöffengericht wegen Fahnen flucht zu acht Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt, nach deren Verbüßung er des Dienſtes ent⸗ laſſen wird. Schluß des redaktinnellen Teils Eine ſanft wirkende Behandlung der Verdauung muß vorgenommen werden, ſobald ein Ueberſchuß an Säure die Urſache Ihrer Magenbeſchwerden iſt. Dleſe Ueberſäuerung hält die Speiſen zu lange im Magen zurück und bringt Sodbrennen, Magendrücken und andere Ver⸗ dauungsſtörungen mit ſich. Durch Einnehmen von Biſerirte Magneſta, dem wohlbekannten Anti⸗Säuremittel, laſfen ſich dieſe ſchnell beſeitigen. Ein halber Teelöffel voll Biſerirte Magneſia oder ein paar Tabletten in etwas Waſſer nach den Mahlzeiten, oder wenn immer Magen⸗ ſchmerzen auftreten, neutraliſtert den Säureüberſchuß fast unmittelbar, bewahrt die empfindlichen Magenwände vor Reizungen durch die Säure und verſchafft eine ſchmerzloſe und normale Verdauung. Biſerirte Magneſia liegt in allen Apotheken zum Verkauf aus. 67 F chmerz lindernd und belebend bei Rheuma, Ischias, * Kopf⸗, Nerven- und Exkältungs⸗ d Laber beſtt. ſchmerzen, Ermüdung u Strapazen 5 9 oel „Meliſſen⸗„3 Mus kate troneſſchalen„5 Zimt 18,14 Menthol, 400 Waſſ., 000 Spirit. In Apotheken un * — 2 2 2 = * ee Samstag, 25. Oktober 1930 Aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Ernannt wurde Forſtrat Adolf Crocoll zum Forſtamtsvorſtand unter Uebertragung des Forſt⸗ amts Walldürn; zum Oberrechnungsrat Rechnungs⸗ rat Karl Maurer und zum Rechnungsrat Verwal⸗ tungsinſpektor Karl Hils, beide bei der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion. Verſetzt wurde Forſtaſſiſtent Baader vom Forſtamt Bretten zum Forſtamt Karlsruhe, Forſt⸗ aſſiſtent Burkhard Bachert vom Forſtamt Karls⸗ ruhe nach Peterstal b. H. unter Ernennung zum Förſter. Kraft Geſetzes treten in den dauern⸗ den Ruheſtand: Gymnaſiumsdirektor Johann Georg Schlundt in Wertheim, Profeſſor Dr. Adolf Thomälen am Staatstechnikum in Karlsruhe, Oberrechnungsrat Friedrich Muſer, Verwalter des akademtſchen Krankenhauſes in Heidelberg. Straßenbahn gegen Laſtkraftwagen * Heidelberg, 24. Okt. Geſtern abend ſtieß an der Rottmannſtraße ein Zug der OéEG.⸗Bahn mit einem Schwetzinger Laſtauto, das mit hundert Zentner Mehl beladen war und von Doſſenheim kam, zuſammen. Bei dem Zuſammenprall wurde die vordere Plattform des Zuges erheblich beſchä⸗ digt und der Schaffner auf die Straße geſchleudert. Verletzt wurde niemand. Landwirtſchaftliche Fortbildung 9: Schwetzingen, 24. Oktober. Der landwirtſchaft⸗ liche Bezirksverein Schwetzingen hat in ſeiner Vor⸗ ſtandsſitzung bereits ein umfangreiches Winter⸗ programm aufgeſtellt. U. a. ſind vorgeſehen am 16. November ein Vortrag über Obſtban und Schäd⸗ lingsbekämpfung in Oftersheim, am 14. Dezem⸗ ber ein Bortrag über Kalibedürfnisfragen unſerer Böden in Friedorichsfeld, am 25. Januar 1931 ein Vortrag über das Beizen des Saatgetreides in Edingen, am 15. Februar ein Vortrag über Tabakbau, Tabakkrankheiten und Pflege des Saat⸗ beetes in Reilingen. Die Generalverſammlung wurde auf 8. Februar angeſetzt. Jagdverpachtung in Plankſtadt up. Plankſtadt, 27. Okt. Nachdem der Gemeinde⸗ rat der erſten Jagdverſteigerung den Zu⸗ ſchlag verſagt hatte, wurde geſtern die Gemeinde⸗ jagd zünn zweiten Male ausgeboten. Mit einem Höchſtgebot von 1415/(d. i. die Hälfte der erſten amtlichen Taxe) erſteigerte wieder Herr Ernſt Ihm ſen, aus Schwetzingen die Jagd. b Erbbebenmeldung Karlsruhe, 24. Okt. Die Seismographen des Naturwiſſenſchaftlichen Vereins am Geodätiſchen In⸗ ſtitut der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe regiſtrier⸗ ten heute nacht 1,53,2 Uhr einen Eröſtoß in einer Entfernung von etwa 400 Kilometern. Verhaftung des Bonndorfer Brandſtifters? * Bonndorf, 24. Okt. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung des am Montag früh hier niederge⸗ brannten Anweſens„Reſtauration zum Sonntag“ wurde der Dienſtknecht Leo Villinger des Land⸗ wirts Keßler verhaftet. Villinger lenkte Ver⸗ dacht auf ſich dadurch, daß er kurz nach Ausbruch des Brandes auf dieſen ſich beziehende ſpöttiſche Reden führte und eine Stunde ſpäter mit ſeiner Habe fluchtartig ſeine Dienſtſtelle verließ. Ob man es wirklich mit dem Täter zu tun hat und die Verhaf⸗ tung aufrecht erhalten werden kann, muß die weitere Unterſuchung ergeben. Tägliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung U Den Lanoͤfrieden gebrochen Prozeß gegen 13 Kommuniſten— Zwei Ueberfälle auf Nationalſozialiſten S Heidelberg, 24. Okt. Wie wir bereits in unſerer geſtrigen Abend⸗Aus⸗ gabe berichteten, begann heute früh vor dem Erwei⸗ terten Schöffengericht gegen 13 Kommuniſten ein Landfriedensbruchprozeß wegen zweier Ueberfälle auf Nationalſozialiſten, in einem Fall auf deren Ge⸗ ſchäftsſtelle. Nur drei der Angeklägten bekennen ſich als Kommuniſten. Sie wollen ſich nach der bekannten Methode untereinander nicht kennen und wiſſen meiſt nicht, wie ſie auf die Anklagebank kommen. Die An⸗ klagepunkte werden als zum großen Teil erlogen bezeichnet. Das Benehmen, vornehmlich der Jüngſten, iſt unglaublich frech Bis halb 12 Uhr ſind faſt alle Angeklagten einmal austreten gegangen. Dazwiſchen lachen ſie oder führen unziemliche Redensarten. Nur einer ſagt viel, aber es klingt durchaus glaublich. Der Angeklagte Brombacher hat fünf Angeklagte beim Tumult geſehen, die nach ihren Ausſagen gar nicht dort geweſen ſein wollen. Bei einem von ihnen hat er ein Lattenſtück geſehen, während er ſich im Parteibüro der Kommuniſten einen Farrenſchwanz geholt hat, mit dem er eine große Schaufenſterſcheibe einſchlug. Schon am Vormittag hatten ſich eine Reihe von Kommuniſten auf dem Marktplatz angeſammeld, weil die Nationalſozialiſten Handzettel verteilt hät⸗ ten, daß Hitler komme. In der Vorunterſuchung gab Brombacher dem Unterſuchungsrichter an, daß die Kommuniſten ſich am Mittag wieder treffen wollten. Am Nachmittag fand man ſich demgemäß dort ein, ſang das Parteilted, rief„Heil Moskau“ uſw. Zum Einſchlagen der Fenſterſcheibe ſei er aus der Menge angeſtiftet worden. Die Polizei habe zuerſt aufgefor⸗ dert den Platz zu räumen, was ſie dann auch getan habe. i Der Angeklagte Fehrentz, der ſchon zweimal wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt vor⸗ beſtraft iſt, will nur einen Augenblick dageſtanden haben, da habe ihn ſchon ein Polizeibeamter an⸗ geſprungen. Er habe freiwillig mitgehen wollen, doch habe man furchtbar mit dem Gummiknüppel auf ihn eingehauen. Dagegen habe er ſich zur Wehr ge⸗ ſetzt. Noch auf der Wache ſei er geſchlagen worden. Dem aufgeregten Poliziſten habe er ſchon vergeben, ſonſt hätte er ihm ſchon eine Abreibung beſorgt. Der als Rädelsführer angeklagte Deckelnick, der geholt worden ſein will, behauptet, daß ein Na⸗ tionalſozialiſt mit einer langen Eiſenſtange auf einen Paſſanten eingeſchlagen habe. Um dies un⸗ möglich zu machen, habe er ſich einen Stuhl geholt und ſei gegen den Nationalſozialiſten vorgegangen. Der jüngſte Angeklagte Ebbecke, er beſucht noch die Gewerbeſchule, iſt am frechſten. So konnte es nicht verwunderlich erſcheinen, wenn er am Vormittag drei Tage Haft bekam. Sein Schwager und ſeine Schwe⸗ ſter werden von ihm belaſtet, während er zugibt, ein Plakat abgeriſſen und eine kleine Scheibe zerbrochen zu haben, zufällig natürlich. Aus ſeinem Mund hört man, daß das Wort„Zuchthäusler“ auf national⸗ ſozialiſtiſcher Seite gefallen ſei, was große Empörung hervorgerufen habe, was von mehreren Angeklagten gleichſam behauptet wird. Der Angeklagte Ernſt Jakob Horr will wiſſen, warum er auf der Anklagebank ſitze. Seine Bemer⸗ kung, er wiſſe, daß ſein Urteil ſchon fertig ſei, führte zu den Rotfrontrufen, die die Räumung des Zuhörerraums und für zwei Angeklagte drei Tage Haft zur Folge hatten. Die übrigen An⸗ geklagten beſtreiten jede Schuld. Ein Angeklagter Siait Karten Nach schwerem Leiden entschlief mein herzensguter Mann, unser lieber Vater und Schwiegervater, Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Großvater nen, Alfred Nottmanm versehen mit den hl. Sakramenten, im 52. Lebensjahre. Mannheim, den 24. Oktober 1930. Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Helene Rofimann und Kinder meint, daß Brombacher heute ſo und morgen ſo rede. Es folgte eine Mittagspauſe. In der Nachmittagsverhandlung wurden die an⸗ geklagten fünf Kommuniſten gehört, die am 28. Auguſt drei Nationalſozialiſten in großer Uebermacht über⸗ fallen hatten. Der Angeklagte Brombacher ſpielte hierbei die Hauptrolle. Er räumte alles ein, ohne ſich zu ſchonen. Grundlos wurden die Nationalſozialiſten beſchimpft und ſpäter geſchlagen. Die übrigen An⸗ geklagten beſtreiten bis auf zwei, die aber mit den Geſchlagenen etwas perſönliches gehabt haben wol⸗ len. Es ſtellte ſich heraus, daß die einzelnen National⸗ ſozialiſten„Spalier“ auf dem Arbeitsamt laufen mußten. Dann wurde in die Beweisaufnahme eingetreten. Zuerſt wurden die Polizeibeamten gehört. Von ins⸗ geſamt fünf wurden zwei gleich vereidigt, während bei dreien, die zur Brechung des Widerſtands des Fehrentz mit dem Gummiknüppel zugeſchlagen hat⸗ ten, die Vereidigung erſt nach der Vernehmung der übrigen Zeugen erfolgt. Aus ihren Ausſagen iſt er⸗ ſichtlich daß Fehrentz wie ein Tobſüchtiger gewütet hat. Er ſchlug um ſich, warf einen Polizei⸗ beamten zu Boden, entriß ihm den Gummi⸗ knüppel und ſchlug mit dieſem auf ihn ein. Die Po⸗ liziſten ſtellen entſchieden in Abrede, daß er freiwillig habe mitgehen wollen. Sechs bis ſieben Mal ſei er gütlich zum Weitergehen aufgefordert worden, ohne Erfolg. Die auf dem Marktplatz anweſende Menge wird auf ungefähr 100 Perſonen geſchätzt. Rechtsanwalt Dr. Frank machte den Zeugen über ihr Verhalten mehrere Vorhaltungen, muß aber die Bewertung darüber dem Gericht überlaſſen. Von den Beamten wurde beim Tumult ein großer Mann geſehen, der ein großes offenes Meſſer in der Hand hielt, den ſie in einem Zeugen wieder erkennen wol⸗ len, was aber erſt morgen feſtgeſtellt werden kann. Die Verhandlung wurde abends 8 Uhr auf Samstag vormittag 9 Uhr vertagt. Es müſſen noch ungefähr 20 Zeugen gehört werden. Neues Ferienheim des Bad. Enang. Jungmänner⸗ bundes 5 * Karlsruhe, 24. Okt. Bei ſtrahlendem Sonnen⸗ ſchein konnte am vergangenen Sonntag in Neuf a tz bei Herrenalb das neuerſtellte Jugendferien⸗ heim des Bad. Evang. Jungmännerbundes eröff⸗ net werden. Schon am Vormittag vereinigten ſich die Mitglieder des Bundes zu einem Dankgottes⸗ dienſt in der Kirche in Dobel, gehalten vom Vor⸗ ſitzenden des Bundes, Stadtpfarrer Hauß⸗Karls⸗ ruhe. Die eigentliche Eröffnungsfeier fand am Nach⸗ mittag ſtatt. Nachdem ſich die Wimpelträger der Vereine mit ihren Fähnlein an der Pforte des neuen Heims aufgeſtellt und feſtliche Poſaunenklänge die Feier eingeleitet hatten, gab Schultheiß Koch von Neufatz ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Bundesleitung für das neue Heim den wundervollen Platz auf den Höhen des Schwarzwaldes bei Neuſatz gefunden hatte, und bekundete das freudige Inter⸗ eſſe der Gemeinde an den Zielen des Bundes. Im Namen der Kirchengemeinde begrüßte Pfarrer Stark⸗Dobel die Verſammelten. Als Vertreter der evang. Jugendverbände Badens und des bad. Verbands evang. Jugendheime ſprach Landesjugend⸗ pfarrer Wolfinger⸗ Karlsruhe. Nach Uebergabe des Schlüſſels durch den Erbauer des Heims, Archi⸗ tekt Blöchle⸗ Pforzheim, wurde dieſes für die all⸗ gemeine Beſichtigung freigegeben. 141. Jahrgang/ Nr. 405 Aus der Pfalz Verſtaatlichung pfälziſcher Polizei * Ludwigshafen, 24. Okt. Im Zuſammenhang mit der durch den Innenminiſter Dr. Stützel vor⸗ genommenen Inſpektionsreiſe durch die Pfalz wird bekannt, daß ſich die Verſtaatlichung der PO lizei ab 1. November d. Js. nach und nach voll⸗ ziehen wird. Aus rein dienſtlichen Gründen ſollen jedoch von der Uebernahme durch den Staat Polizei⸗ beamte bis zu einer beſtimmten Altersgrenze aus⸗ genommen werden. Bis zu dem Uebertritt in den Ruheſtand werden dieſe einzelnen älteren Beamten beim Bayeriſchen Staat in einem Vertrags dienſtver⸗ hältnis ihren Dienſt verſehen müſſen. * Kr. Eppſtein bei Frankenthal, 23. Okt. Der ehe⸗ malige Landwirt und jetzige Gaſtwirt Philipp Guſtav Meder von hier hat ſich am Sonntag abend von ſeiner Familie entfernt und war ſeit der Zeit ſpurlos verſchwunden. Die Nachforſchungen ergaben nun, daß Meder außerhalb des Dorfes in einem Waſſergraben kot aufgefunden wurde. Es wird an⸗ genommen, daß Meder infolge ſeines hartnäckigen Leidens dort Selbſtmord verüht hat. * St. Martin, 24. Okt. Bei der geſtrigen Kon⸗ kursverſteigerung wurde das im St. Martiner Tal gelegene Kurhaus Wolſel zu dem Preis von 13 300 Mark der Hauptgläubigerin, nämlich der St. Martiner Spar⸗ und Darlehenskaſſe zugeſchlagen. Dadurch gehen vielen kleinen Handwerkern ihre Guthaben verloren. Das Anweſen, das im Jahr 1928 erbaut wurde, hat 30 000 Mark Herſtellungs⸗ koſten verurſacht! Das Kurhaus iſt ſehr ſchön, aber etwas abſeits gelegen, was der Grund für feine Unrentabilität geweſen ſein mag. Kleine Nachrichten Großer Munitionsdiebſtahl * Aſchaffenburg, 24. Okt. Aus der Mun i⸗ tionsbude einer am Bau der Stauſtufe Kleinheu⸗ bach beteiligten Tiefbaugeſellſchaften wurden größere Mengen von Sprengſtoffen geſtohlen. Es fehlen u. a. 70 Aluminium⸗Sprengkapſeln, 75 Am⸗ monit⸗Sprengpatronen, Zündſchnüre und andere zu Sprengarbeiten erforderliche Dinge. Von den Ta⸗ tern fehlt jede Spur. Der Chauffeur des Budenheimer Unglückswagens geländet dt. Bingen a. Rh., 23. Okt. Im Laufe des heuti⸗ gen Vormittags wurde vor Kempten in unmittel⸗ barer Nähe der Hindenburgbrücke von Beamten der Strompolizei Bingerbrück, die mit ihrem Motorboot die Strecke befuhren, eine Leiche geſichtet. Die Feſt⸗ ſtellungen ergaben, das es ſich dabei um den 24 Jahre alten Chauffeur Joſef Helfrich aus Crumbach im Odenwald handelt. Dieſer ſtand bei der Firma Bierverlag Konrad Huſter in Wörrſtadt(Rhein⸗ heſſen) in Dienſten und war, wie noch in Erinnerung ſein dürfte, in der Nacht zum 14. Oktober mit dem Lieferwagen dieſer Firma bei Budenheim in den Rhein gefahren. Die Unglücksſtelle in Buden⸗ heim iſt ähnlich gefährlich wie die bei Frei⸗Wein⸗ heim, wo bekanntlich im vorigen Jahr am preu⸗ ßiſchen Buß⸗ und Bettag drei Koblenzer Zahnärzte auf der Rückfahrt von Mainz nachs bei dichtem Nebel in den Rhein fuhren und den Tod fanden. Auch zur Zeit des Budenheimer Unglücks herrſchte nachts ſtar⸗ ker Nebel; die Sicherungsmaßnahmen ſind dort wie in Frei⸗Weinheim recht mangelhaft. Die Leiche war blau angelaufen, ſodaß man mit der Wahrſcheinlich eines Schlages, den Helfrich erlitten hat, zu rechnen hat. Vorgefunden wurde in den Taſchen des Unglücklichen ein Geldbetrag von 71 Mark. Die Beerdigung findet Montag, den 27. Oktober,.00 Uhr, von der Friedhofskapelle aus statt. schreſben, Verl. Sle Hauptkatalog gratis Schirn Spezlallabrik zu Bilitgaten (von Relens mark 70.— an). Wundervolles Westminster- Glockensplel. Angenehme Teſlzahlungen Mehtlöheige OSarantie. Zahfrelche Anerkennungs- Heuss tanduhren-Fobrik Delssiingen b. Schwenningen a. N. Schwarzwald) Gebr. Jauch 75 Umnüge Transporte, Nah⸗ u. Ferufahrten, werden Elnladung 3 U 1 6207 beneralversammlung auf Mittwoch, 29. Obe tober 1930, vormittags 2412 Uhr, im Hauſe V 5, 12. Tages ordnung: 1. Rechnungsablage, 2. Entlaſtung. 3. Verſchiedenes. Herberge zur Heimat Der Vorſtan d. r D Stu or ie tene Maus StAN dunn Olrekte frachtfrote Lieferung modern. Wand- und Hausstanduhten an Prate ab Neue wunderschöne Herfen-Apzügeu.-Aänte spottbillig. Rein Stück über RM. 59. P 2, 2, Etage. gewiſſenhaft u. billig Eduerd Marks Annemürie Narks geb. Nocke 14848 Vermähſte Osnabrück Neuß à. Nh. Stadtthegter Nheln. Städtebundtheeter Kalser Ffledlchsttaße 22 25, Okt. 1950 1 e Lin Merwrheirn noch gültig. Intl. Teröffenthchungan der Stadt Mannheim 1 Straßen bahn. Die Straßenbahnkaſſe durchgehend von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Die 8 fü 0 1 Monatsmarken für Oktober ſind am 1. November 9 5 III Hen Die für den Monat November ge⸗ ausgeführt. A. Horn, H 7. 2. Teleph. 236 35. 27692 iſt an Allerheiligen verkäuft äußerſt billta — zuchen zie ein Flechenwatzer welches keine Ränder hinterläßt und nicht feuer⸗ waßer 1 Sie mein Flecken⸗ aſſer Univerſal. Fl. 80 Pfg. Storchen⸗Drogerie, Marktplatz, H 1. 16. gefährlich iſt, dann nehmen 13 338 Möbelspedilion„Relxelia“ Wohnungsbüro Friedrichsplatz vermiltell Wohnungen kostenlos; geb. Sctuckx„ können ſchon am 31. Oktober 1 an Geſchäfte u. Hau⸗ 2 8 8 ſierer auswärt. Firma Verrpabolfe Zurzeit b. Mikt⸗ Morrholgen wo d bier 2. Oklober 1850 können nachweisbar in kurzer Zeit ohne Neu bart bei Gold 10 1 Operatlon dauernd geheilt werden Aerztl maun, G 7. Nr. 35, 27617 1 Sprechſt. in Mannheim Rheinhäuſerſtr. 18. Tel. 29* 840 1 Tr feden Montag u. Donnerstag, von an— 9 bis 1 und von 2 bis 5 Uhr. V312— 1852 Junger Geiger 14804 S K 1 werden beſtens imprägniert und repariert bei Heiß, Werkſtatt Rheindammſtr. 2, Tel. 324 66. 21., at. Erſch., ſucht Anſchluß an Orcheſter od. Schrammelkayelle. Zuſchr. u. P 2 74 an die Geſchäftsſt. 57666 Enge Planken HANDELS- d WIRTSCHAFT-ZETTUN GG 25. Oktober 1930 Samstag, ler Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 495 Der Kampf um die Goloͤbeſtände Das Inſtitut für Konjunkturforſchung ſetzt ſeine Dar⸗ legungen zum Thema„Gold und Wirtſchaft“ mit der Schilderung des„Kampfs um die Goldbeſtände“ fort und führt u. a. aus: Im Jahr 1895, alſo zum Anfang der Periode in der die Goldwährung von den meiſten euro⸗ päiſchen und überſeeiſchen Staaten eingeführt werden ſollte, beſaßen Deutſchland, Frankreich, Großbritannien und Rußland zuſammen über die Hälfte der geſamten monetären Golbseſtände der Welt, die Vereinigten Staaten von Amerika rd. ½. In den folgenden Jahrzehnten ging der Anteil der europäiſchen Großmächte zurück(hauptſäch⸗ lich Deutſchlands und Rußlands). In Ueberſee über⸗ flügelte der Goldbeſtand der Vereinigten Staaten allmäh⸗ lich den aller anderen Länder. Die Häufung der Goldbeſtände in den Vereinigten Staaten iſt nicht in vollem Umfang eine unmittel⸗ bare Folge des Weltkrieges. Die gegenwärtige Goldverteilung zwiſchen den großen curxopäiſchen Ländern und den Vereinigten Staaten von Amerika entſpricht prozentual ungefähr dem Stand, der zu erwarten geweſen wäre, wenn ſich die Entwicklung der Vorkriegszeit im gleichen Tempo wie damals fortgeſetzt hätte. Allerdings waren ſeit Abſchluß des Weltkriegs ungefähr 12 Jahre notwendig, um die gewaltſamen Störungen der weltwirtſchaftlichen Entwicklung in der Goldverteilung einigermaßen auszugleichen. Waren doch die europäiſchen Goldbeſtände von 24 Mil⸗ Li a 18 en/ im Jahre 1913 auf 13 Milliarden im Jahre 1923 geſunken, während die Golbdbeſtände der Vereinigten Staaten von 8 auf 18 Milli ar⸗ den ſtiegen. 1929 beſaßen die europäiſchen Län⸗ der zuſammen nur noch wenig mehr als ein Viertel der Goldvorräte der Welt. Inzwiſchen ſind die europäischen Goldbeſtände wieder auf faſt 22,50 Milliarden im Herbſt 1930 gewachſen. 8 Trotzdem haben aber die europäiſchen Goldͤbeſtände die Vorkriegsböhe noch nicht wieder erreichen können. Zum Teil hing dies mit politiſchen Verſchiebungen zuſammen: Die großen Golobeſtände der Notenbanken Rußlands, Oeſterreich⸗ungarns und der Türkei(vor dem Kriege zuſammen etwa—7 Milliarden% ſind nahezu ganz verſchwunden. Zum Teil hat aber auch die Umgeſtal⸗ tung der Währungsſyſteme den Goldbeſtand vermindert. Nur wenige europäiſche Länder(Frankreich, Belgien, die Niederlande, Norwegen, Dänemark, Schweden, die Schweiz und Spanien) ſind gegenwärtig im Beſitz größerer Gold⸗ heſtände als 1913. Trotz der Zunahme der europäiſchen Golobeſtände hatten die Goldvorräte der überſeeiſchen Länder zunächſt kaum abgenommen. 5 Erſt im Jahre 1925 begannen die Goldvorräte der Vereinigten Staaten von Amerika im Zuſammen⸗ hang mit dem ſteigenden Kapitalexport zu ſinken. Seit 1929 waren zahlreiche andere überſeeiſche Länder— pr allem die ſüdamerikaniſchen Staaten— gezwungen, ihre Goldbeſtände zu Gunſten Europas und der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika zu vermindern. Erſt 1925 kam es zu größeren internationalen Goldbewegungen. Von da an bis zum Herbſt 1929 wurde die Verteilung der Goldporräte im hohen Grade durch die Goldpolitik der Vereinigten Staaten beſtimmt. Erſt als Mitte 1928 die amerikaniſchen Kreditmärkte ſich verknappten, ſuchten die . ihre Goldbeſtände, die in den vor⸗ ügegangenen Jahren ſtark gelichtet worde 0 iede aüſzufüllen. Durch die. anhaltende Goldanſammlung Frankreichs wurde ſeit Mitte 1929 die Politik der Bank 195 Frank⸗ reich(neben der der amerikaniſchen Bundesreſerve⸗ banken] ausſchlaggebend für die Goldverteilung der Welt. Die Bank von Frank⸗ reich hat ſeit Mitte 1929 über 2 Milliarden/ Gold an ſich gezogen, d. h. 60 v. H. des Geſamtzuwachſes der euro⸗ bälſchen Goldbeſtände und 95 v. H. der geſamten Gold⸗ gerzeugung der Welt in dieſer Zeit. 5 f 15 e Stahlwerke. mierten Kreiſen für das Ende Septemb bge 10 en für September abgelaufene Geſchäftsjahr auf einen guten Abſchluß und eine Divi⸗ 5 die. der vorjährigen von 8 v. H. nicht zurück⸗ iben werde. Die augenblickliche Beſchäftigur der Werke iſt befriedigend.. * Dividendenerhöhung der Norſk Hydro. Die Norſk Hydro verzeichnet einen Reingewinn von 7,5 li. V. 4,04) Mill. Kronen. Die Verwaltung ſchlägt 8(6) v. H. Divi⸗ dende auf die Stel. und VA.(i. V. 8) gleich 5,40 Mill. Kronen vor. Der Reſt ſteht zur Verfügung der HV. Die Geſellſchaft erhöhte im Vorfahr ihr Kapftal von 76 852 000 Kronen auf 104 999 940 Kronen. Thüringer Gas⸗Geſellſchaft.⸗G., Leipzig.— Immer noch keine Klarheit. Zu den neuerdings aufgetauchten Vermutungen über die neuen Verhandlungen wegen Gründung einer Elektro⸗Holding⸗Geſellſchaft erfahren wir, daß es ſich hierbei nicht um eine neue Ver⸗ handlungsbaſts, ſondern um ganz neue Verhand⸗ Lungspartnex handelt. Die Chaſe National Bank iſt mit Rückſicht auf die deutſchen Energie⸗Inte⸗ reſſen der mit ihr fuſionierten Haris⸗Forbes von den Ver⸗ handlungen zurückgetreten. Die Chaſe National Bank habe jedoch zum Ausgleich der Thüringer Gas⸗Geſellſchaft neue Partner vermittelt bezw. wird ſolche vermitteln (die aber den alten ſehr naheſtehen ſollen. D. Red.) * Kein Vergleich Gebr. Gutbrod mit Südweſtbank AG., Frankfurt. Der kürzlich vom Oberlandesgericht Frankfurt gemachte Vergleichsvorſchlag, der alle Streitigeiten beſei⸗ tigen ſollte und deſſen Annahmefriſt bis zum 7. November eſtgeſetzt worden war, iſt von der Süd weſtdeutſchen ank Ach. wie wir erfahren, nicht angenommen worden mit der Begründung, daß die Gegenſeite neue Forderungen bezüglich des Prozeſſes Gutbrod gegen Favag und Allianzkonzern geſtellt habe, die über die Bedingungen des Bergleichsvorſchlags hinausgingen. Die Südweſt⸗ e Bank hat das Gericht nunmehr um ein Urteil gebeten. Man rechnet in infor⸗ Roggen⸗Beimiſchungszwang beunruhigt Märkte Weltweizenernte 3 450(i..: 3 290 Millionen kaufen?/ Auſtralien bant 200 li. Mannheim, 24. Oktober. Das amerikaniſche Ackerbaubüro hat vor einigen Tagen die diesjährige Weltweizenernte auf 3450 Millionen buſhels(27,2 Kg.), d. h. 160 Millio⸗ nen Buſhels höher als im Jahre 1929 und 320 Mil⸗ lionen Buſhels niedriger als im Jahre 1928 ge⸗ ſchätzt. Hierbei ſind die Erträge Rußlands und Chinas nicht mit berückſichtigt. Die Weltvorräte an Weizen alter Ernte ſtellten ſich Anfang Jult dieſes Jahres um 100 Millionen Buſhels niedriger als im Juli des vergangenen Jahres. Die ruſſi⸗ ſche Weizenausfuhr von Anfang Juli bis Mitte Oktober wird von der gleichen Stelle auf 25 Mil⸗ lionen Buſhels geſchätzt. Auf den weſtlichen Märk⸗ ten in Europa kam es auch in dieſer Berichtszeit bet billigen Preiſen wieder zu umfangreichen Geſchäften in ruſſiſchem Weizen, was einer verſuchten Befeſti⸗ gung der Tendenz des amerikaniſchen Marktes ent⸗ gegenwirkte. Von den neuen Verſchiffungen Ruß⸗ lands, die in letzter Woche 577 000(Vorwoche 544 000) qrs. betrugen, ging allerdings faſt alles an Order, muß alſo von den Importeuren noch verkauft wer⸗ den. Eine Ausnahme machten nur die nach den Mittelmeerländern gehenden anſehnlichen Quanti⸗ täten. In England iſt man jetzt der Auffaſſung, daß Rußland bereits mehr Weizen verſchifft habe, als es für den Export entbehren könne und daß es daher ſpäter zurückkaufen muß, um einen Teil die⸗ ſer Verkäufe wieder zu erſetzen. Da aber nach dem von Rußland gecharterten Schiffsraum berechnet werden kann, daß die Verladungen vom Schwarzen Meer mindeſtens bis Mitte November weitergehen dürften, würde genug ruſſiſcher Weizen an die europäiſchen Märkte kommen, um die Preiſe auch weiterhin nieder zu halten. Bis zu welchem Grade dieſe Exporte etwa aus politiſchen Gründen vorgenommen werden, entzieht ſich natürlich der Kenntnis der Außenſtehenden. Für Deutſchland iſt die Folge jedenfalls bereits die geweſen, daß der Weizenzoll kürzlich erhöht werden mußte; ſchon ſpricht man übrigens gerüchtweiſe wie⸗ der von einer angeblich beabſichtigten neuen Hinauf⸗ ſetzung der Zollgrenze. Für den kanadiſchen Weizenpool hat ſich aus den ruſſiſchen Verſchif⸗ fungen die Notwendigkeit ergeben, die Bevorſchuſ⸗ ſung des abgelieferten Weizens auf 55 Cents per Buſhels, Baſis Nr. 1 Northern, zu Fort William herabzuſetzen, gegen bisher 60 Cents und früher 1 Dollar. Dies ſchließt für den Pool die Gefahr in ſich, daß ihm ſeine Mitglieder weglaufen, um Ver⸗ käufe auf dem freien Markt zu verſuchen. Eine neue Privatſchätzung der kanadiſchen Weizenernte lautet auf gut 400 Millionen gegenüber 304 Millionen Buſhels tatſächlicher Ernte im vergangenen Jahre. In den Vereinigten Staaten nehmen die Feldarbeiten einen guten Verlauf und in Kanſas iſt die Ausſaat bereits beendet. Die Weltweizenpreiſe haben einen außerordentlich niedrigen Stand erreicht und an neuen Konſumenten fehlt es. Man verſucht jetzt, die verringerte Produktion mancher produzierenden Länder in Europa mehr zu betonen, wobei beſonders auf Frankreich verwieſen wird, woran man die Hoffnung knüpft, daß einige euro⸗ päiſche Zuſchußländer ihre Einfuhrmenge gegenüber den bisherigen Schätzungsziffern erhöhen müſſen, wodurch ſich für die Saiſon auf ſpäter hinaus eine ſtetigere Nachfrage ergeben würde. Von Auſtra⸗ lien lauteten die Nachrichten jedoch gut, ſodaß jede Ausſicht beſteht, daß der Ausfuhrüberſchuß die Ein⸗ fuhrbedürfniſſe überſchreiten wird. Die neueſte auſtraliſche Schätzung geht auf 200 Millionen Buſhels gegen in der letzten Saiſon katſächlich geerntete 126 Millionen Buſhels. Der Oberrhein kaufte nur kleine unter Ab⸗ ladeparität angebotene disponible Partien kleber⸗ reichen Auslandsweizens, aber auch das Geſchäft in inländiſchem Weizen vermochte keinen gro⸗ ßen Umfang anzunehmen. Prompte inländiſche Ware wurde, je nach Qualität, zu 25,00 26,50/ ange⸗ boten; Abſchlüſſe erfolgten mehrfach zu 25,25 l, in einigen Fällen wurden auch bis zu 27,00, franko Mühle, bewilligt, wobei es ſich allerdings um ganz beſonders gute Qualitäten handelte. Schwimmender Weizen, 76—77 Kg. aus Pommern, Mecklenburg und Holſtein wurde zu 24,60— 24,75 4, Sachſen⸗Weizen, November⸗Lieferung, zu 26,00— 26,50 4, märkiſcher Weizen zu 25,20, eif Mannheim, angeboten. In VBörſen im Spiel der Wellen Der Sturm der im Zuſammenhang mit den ſtarken Diviſenanforderungen vor einiger Zeit über die deutſchen Börſen hinwegfegte, hat ſich gelegt, ſeine Nachwirkungen ſind aber darum nicht minder heftig. Wie Nußſchalen auf hoher See werden die Kurſe bald in die Höhe geworfen, bald ſtürzen ſie wieder in die Tiefe hinab. Kein Wunder daher, wenn ſich das an lageſuchende, ſolide Publi um im ſicheren Hafen verborgen hält. Die Börſenwoche eröffnete mit Kursbeſſerungen, wie ſie ſeit langem nicht mehr zu beobachten waren. Der politiſche Himmel ſchien ſich aufzuklären, die Preisermäßi⸗ gung lebenswichtiger Elemente der deutſchen Wirtſchaft, wie der Kohle und des Zements, ließen die Hoffnung guf⸗ leben, daß auch konjunkturell wieder beſſere Tage beginnen würden. Innerhalb weniger Tage erzielten die Aktien der führenden Geſellſchaften Kursſteigerungen von 15—30 v.., aber ſchon das Tempo der Aufwärts bewe⸗ gung verriet, wie geſchwängert die Atmoſhäre noch iſt. Umfangreiche Deckungen der in⸗ und ausländiſchen Balſſepartei ſowie Tauſchoperationen der Deviſenhamſterer waren es vor allem, aus denen ſich das Hauptkontingent der Kauforders zuſammenſetzte. Dieſe Deckungen löſten einen umſo ſtärkeren Kursauftrieb aus, als ſich in zahl⸗ reichen Fällen ſtarke Materialknappheit zeigte. Was den unmittelbaren Anlaß zur Hauſſe gegeben hat, läßt ſich nur ſchwer ſagen. Höchſtwahrſcheinlich handelte es ſich um eine zwangsläufige Reaktion auf die vorangegan⸗ genen beiſpielloſen Kurseinbrüche. Die Beſſerungen erwieſen ſich nur als ein Strohfeuer, das lichterloh aufflammte, um alsbald wleder zu erlöſchen. Der ſtarke Rückfall, der der Aufwärtsbewegung folgte, iſt nicht zuletzt der Beobachtung zuzuſchreiben, daß die Groß⸗ banken die freundlichere Stimmung dazu benutzten, um ihre Inter ventionsbeſtände erheblich zu ver⸗ ringer n. Dies ſowie das angebliche Entlaſtungs⸗ bedürfnis eines weſtdeutſchen Großinduſtriellen gaben der Baiſſepartei wieder Mut, einen Angriff in breiter Front in Szene zu ſetzen. Die Attacke hatte umſo mehr Erfolg, als ſich am in nerpolitiſchen Horlzont wieder dunkle Stellen zeigen. Außerdem kann man aus den neueſten Verlautbarungen der Amerikaner erſehen, daß die Reviſion des Poung⸗Planes noch in ziemlich weiter Ferne liegt. Die Ernüchterung war umſo ſtärker, als gleichzeitig in Newyork neue ſcharfe Kursrückgänge eintraten und man in Deutſchland Effektenverkäufe für Rechnung amerianiſcher Inveſtmenttruſts beobachten zu können glaubte. Das Reſultat der ſtark ſchwankenden Kurs⸗ bewegung war die Wiederhergabe eines er⸗ heblichen Teils der vorangegangenen Gewinne. Bei den auf Termin gehandelten Papieren ſtanden die Kal werte im Mittelpunkt. Salzdetfurth ſprangen um 50 v. H. in die Höhe, um davon ebenſo ſchnell wieder die Hälfte einzubüßen. Die Anträge der deutſchnationglen Landtagsfraktion auf Ermäßigung der Kalipreiſe brachten ſtarke Unſicherheit in den Verkehr. Montan werte haben ihre Erholung faſt ganz verloren, weil für rheini⸗ ſche Rechnung von neuem umfangreiche Verkäufe vor⸗ genommen wurden. Die Erörterungen über die ſchlechten Dividendenausſichten der belgiſchen Banken gaben Ver⸗ anlaſſung, ſich auch mit den mutmaßlichen Ausſchüttungen der deutſchen Inſtitute zu beſchäftigen. Man glaubt, daß die Dividenden unſerer Aktienbanken für 1930 eine merk⸗ liche Reaktion erfahren werden. Infolgedeſſen reagieren die Bankaktien auch beſonders empfindlich auf die Zuckun⸗ gen der Börſe. Bemerkenswert war die Kursbewegung in der Gruppe der Bler⸗Sprit⸗ Aktien. Schultheiß und Oſtwerke blieben zwar von der Erholung nicht ausge⸗ ſchloſſen, ſie waren aber die erſten, die von dem Tendenz⸗ umſchwung betroſſen wurden. Anſcheinend fehlt dieſem Marktgebiete ſchon ſeit längerer Zeit jene Stützung, die man früher von Seiten eines Großaktionärs beobachten konnte. Die Bewegung der Elektrowerte(namentlich Sie⸗ mens und AEß.) war ziemlich ſtürmiſch.— Der Rentenmarkt konnte ſeine Erholung— im Gegenſätz zu den Aktien⸗ märkten— verhältnismäßig gut behaupten. Allerdings wurden die lebhaften Umfätze wieder von einer größeren Geſchäftsloſigkeit abgelöſt. Goldpfondbrieſe behaupteten ihr erhöhtes Niveou recht gut, Liquidationsyfandbriefe und Schuldbuchforderungen büßten von ihren Spitzenkur⸗ ſen etwa—3 v. H. ein. Starken Schwankungen unter⸗ lagen Induſtrie⸗Obligationen, die nur einen Teil ihrer Kursbeſſerungen aufrecht erhalten konnten. Buſhels Muß Rußland ſpäter Weizen zurück⸗ .: 126) Millionen Buſhels Weizen Mannheim greifbarer verzollter Auslandsweizen ging zu unverändert 31,75—33,00% je 100 Kg. um. Durch die geplante Einführung des Beimiſchungs⸗ zwangs von Roggenmehl zum Weizenmehl war der Markt in ſeinen Dispoſitionen ſehr behindert und teilweiſe auch beruhigt. Für Roggen hatten die gleichen Pläne, die an⸗ geblich nicht auf dem Wege der Notverordnung, ſon⸗ dern durch Annahme eines Geſetzes im Reichstag im Dezember verwirklicht werden ſollen, eine etwas freundlichere Stimmung zur Folge, ohne daß die Preiſe eine Veränderung erfuhren. Rheinheſſiſcher Roggen blieb mit 16,00— 16,25 /, ab Verladeſtation, angeboten, ſolcher beſter Qualität aus der Pfalz wurde bis zu 16,50/ je 100 Kg., Parität Mannheim⸗ Ludwigshafen⸗Worms, bezahlt. Nachdem der Preis für Weizenmehl am 17. d. M. um 25 Pfennig ermäßigt worden war, blieb er bis Mittwoch abend unverändert. Am 23. d. M. wurde eine neue Ermäßigung um 25 Pfennig vorge⸗ nommen, ſodaß heute die 100 Kg. Weizenmehl, Spe⸗ zial 0, 39,75, Weizenauszugsmehl 43.75, Weizenbrot⸗ mehl 25,75/ koſten. Die zweite Hand handelte kleine Poſten etwa 0,5/ unter den direkten Mühlen⸗ forderungen. Sowohl in Weizen⸗ wie Roggenmehl erſtrecken ſich die Käufe jedoch nur auf Ware zu prompter Lieferung, weil man die Auswirkungen der geplanten Maßnahmen nicht abſchätzen kann und ſich deshalb bei Abſchlüſſen auf Lieferung vollſtändig zu rückhält.. Braugerſte lag unverändert ruhig. Aus den ſüddeutſchen Erzeugergebieten kam reichliches Ange⸗ bot in Gerſten mittlerer Qualität heraus. Die Brauereien werden von ihrer Wirtekundſchaft auf dem Lande um Abnahme der direkt zugefahrenen Ware gedrängt und legen dabei, da dieſe Gerſte keineswegs ausgeſucht iſt, nicht mehr als etwa 20 bis 21 Mark frei Brauerei, an. Hafer badiſcher Herkunft hatte nur geringes Geſchäft. Für kleine Poſten fanden ſich Abnehmer zu 15,25 Mark, auf niederrheiniſcher Hafenſtation, ein Preis, der nur für Erzeuger in dr Nähe von Mainſtationen Rechnung ließ. Für in Mannheim greifbare Ware ermäßigten ſich die Forderungen von vorwöchentlichen 15—16 auf 14,75—16,00 Mark, je 100 Kilo. Das Futtermittel geſchäft liegt ſtill, die Preiſe erfuhren nur geringe Veränderungen. Verlangt wurden für die 100 Kilo in Mark: Weizennachmehl 14,00—15,75, Weizenfuttermehl 8,75, Weizenkleie, feine, 6,00— 6,25, mittelgrobe 6,50, grobe 6,75 7,25, Biertreber 10,00 10,75, Malzkeime 9,50—11,00, Erd⸗ nußkuchen 11,50—11/75 Mark. Georg Haller. » Konkurs Baugeſellſchaft Textorſtraße AG., Frankfurt am Main. Geſtern fand Termin vor dem Amtsgericht Frankfurt a. M ſtatt. Es wurde beſchloſſen, auf die un⸗ beſtrittenen, bevorrechtigten Forderungen eine Ab. ſchlags zahlung von 30 v. H. zu leiſten. Ein Teil des von der Geſellſchaft gegen die Favag geltend ge⸗ machten Schadenerſatzanſpruchs in Höhe von 4 Mill.% iſt eingeklagt worden. Trotzdem ſind die Ausſichten für die nicht bevorrechtigten Gläubiger nach wie vor ſehr un⸗ günſtig. pp. Neuſtadt a. d. Hdt. 25. Okt. Mit Ausnahme ein⸗ zelner Großgüter im Qualitätsweinbaugebiet der Mittel⸗ haardt, die noch einige Tage mit Ausleſen beſchäftigt ſind, iſt der Weißherbſt im vorderpfälziſchen Weinbaugebiet nun allgemein beendet. Der Geſamtertrag darf als weit größer angeſprochen werden, als man zuerſt annahm. Auch qualitativ hatten die Truben in den letzten zehn Tagen bei der ſonnigen, trockenen Witterung noch ge⸗ wonnen. In Fachkreiſen rechnet man mit einem vor⸗ züglichen Mittelwein, der vielleicht den 1928er noch überragen dürfte. Die Weißweine bauen ſich normal weiter, wobei ein großer Säureabbau zu beachten iſt, der jedoch nicht ſo ſtark iſt wie beim Portugieſer. Im Geſchäft mit neuen Weinen hat die Nach⸗ frage auf der ganzen Linie nachgelaſſen, eine Er⸗ ſcheinung, die alljährlich kurz nach dem Herbſt zu ver⸗ zeichnen iſt, da die Kaufliebhaber nun warten, bis der Neue ohne Hefe gehandelt wird. Während der Preis für 1980er Rotweine der Mittelhaardt mit 300—325 1 die 1000 Liter unverändert geblieben iſt, haben die letzten acht Tage dle Weißweinpreiſe in einzelnen Orten etwas angezogen. Verallgemeinert darf dies aber vorerſt nicht werden, da es ſich bei den dieſe Woche getätigten Kaufabſchlüſſen in faſt allen Fällen nur um kleinere Mengen Wein handelte. Als Aufkäufer traten zuletzt faſt ausſchließlich Wirtekreiſe aus den benachbarten Großſtädten, aber auch aus Baden und vereinzelt noch Württemberg auf. In der Gegend um Maikammer ⸗Alſterweiler nennt man als Preis für das Fuder 1930er Weißwein 400 und mehr Mark, in Hambach verkaufte die Winzer⸗ genoſſenſchaft zu 500 4. Der letzte Rotwein ging hier zu durchweg 300 4 die 1000 Liter ab. Nach Weinen älterer Jahrgänge machte ſich hier ſeit kurzem eine lebhaftere Nachfrage bemerkbar, doch ſind Carin die Beſtände ſtark gelichtet. In Neuſtadt a. d. Hdt. koſteten die 100 Li⸗ ter Weißwein zuletzt 500 4, in Haardt 525—580 /, in Gimmeldingen 540-600 l, für beſſere Sorten auch mehr. In Mußboch verkaufte die Winzergenoſſenſchaft neuerdings 30er Weißwein in kleinen Partien zu 550 bis 600 4, ſowie Rotwein zu 820 4. Den in Mecken⸗ heim bisher höchſten Preis erzielte der Winzerverein mit 17/ je Logel, während ſonſt hier nur 12—16 4 bezahlt worden waren. Das meiſte der diesjährigen Weißwein⸗ ernte wurde hier jedoch eingelegt. In Königsbach haben die Preiſe für neue Weiß⸗ weine etwas angezogen. Die 1000 Liter ſtellten ſich dieſe Woche auf 600—680, der dortige Winzerverein erlöſte ſogar 700 4 je 1000 Liter. Alte Weine, beſonders 1929er ſind ſeit kurzem etwas begehrter und hat der Preis dafür ebenfalls angezogen. Unter 1000„ je Fuder iſt zurzeit hier nichts zu haben. Nach Rotwein beſteht weiterhin zu 300 und mehr Mark Nachfraße; inſolge der darin ſtork gelichteten Beſtände kommt es aber ſelten zu Kauſab⸗ ſchlüſfſen. In Ruppertsberg, wo die Lage ähnlich wie in Königsbach iſt, wurden neue Weißweine zu 650 bis 700% verkauft, in Deidesheim zu ähnlichen Preiſen; für Weine aus beſſeren und beſten Lagen gelten entſprechend höhere Preiſe. Als letzter Logelpreis wurden hier 23„ genannt, welcher Preis auch für Forſt und Wachenheim zuletzt maßgebend war. Von Kaufab⸗ ſchlüſſen an neuen Weißweinen hörte man in dieſen Or⸗ ten noch nichts. In Niederkirchen ſoll neuer Weiß⸗ wein in kleineren Mengen zu 600/ den Beſitzer ge⸗ wechſelt haben, Rotwein zu 310, alles die 1000 Liter. Für Weine älterer Jahrgänge beſteht auch in den Orten um Deidesheim augenblicklich eine beſſere Nochfrage; bei Kaufabſchlüſſen in Wer und 29er Weinen handelt es ſich jedoch ausſchließlich um kleine und kleinſte Mengen, für die ſtark unterſchiedliche Preiſe geboten, verlangt und auch angelegt werden. 4 * Freinsheimer Weinherbſt— Keine Verſteigerung. Der hieſige Winzerverein hat als letzte aller pfälziſchen Winzergenoſſenſchaften ſeinen Herbſt eingebracht. Die warmen und trockenen Tage während der Traubenleſe 200 Mill. Rm. jährliche Erſparnis durch die Kohlenpreisſenkung Durch die Herabſetzung der Kohlenpreiſe verringern ſich die Betriebskoſten der deutſchen Induſtrie jährlich um ſchätzungsweiſe 100 Mill. /, während die Erſparnis für den Konſum an Ausgaben für Hausbrandkohle etwa 90100 Mill.„ pro Jahr beträgt. Bei dieſen Summen handelt es ſich um die unmittelbaren Wirkungen der jetzt beſchloſſenen Kohlenpreisſenkung, die mittelbaren Erleichterungen ſind ziffernmäßig nicht abzuſchätzen. Für die geſamte deutſche Induſtrie bürfte der Kohlenverbrauch etwa 3 v. H. des Brutto⸗Pro⸗ duktionswertes ausmachen. Bei den Roheiſenerzeu⸗ gern entfallen etwa 30 v. H. der Herſtellungskoſten auf die Kohle. Einen ähnlich hohen Anteil(20—30 v..) haben die Elektrizitätswerke zu buchen; aber auch die Zementinduſtrie (1215 v..), das Papier⸗ und Pappengewerbe(10 v..), die Glasbranche(7 v..) u. die Ziegelinduſtrie(—7 v.). ſind große Kohlen verbraucher. Das Inſtitut für Konjunk⸗ turforſchung nimmt an, daß in einer Induſtrie, in der die Ausgaben für Kohlen 30 v. H. des Brutto⸗Produktions⸗ wertes betragen, eine Ermäßigung der Kohlenpreiſe um 6 v. H. eine Koſtenſenkung um 1,8 v. H. des Bruttowertes der Produktion bedingen. In den weiter verarbeitenden Induſtrien dürfte die unmittelbare Auswirkung der Kohlenpreisfen⸗ kung gering ſein. Die mittelbaren Koſtenſen⸗ kungen können, das Inſtitut erhebt hier die gleiche For⸗ derung, die wir ſchon immer geſtellt haben, größeren Um⸗ fang annehmen„wenn als Folge der billigeren Kohlen die Preiſe der Rohſtoffe, Halbfabrikate und Be⸗ triebsſtoffe(Elektrizität und Gas) ſowie die Ver⸗ kehrstarife zurückgehen würden. Die Eiſenindu⸗ ſtrie nimmt inſofern eine Sonderſtellung ein, als die Hochofenwerke zumeiſt Selbſtverſorger mit Kohlen ſind. Die hier zur Anwendung kommenden Verrechnungspreiſe dürf⸗ ten gegenwärtig ſogar um mehr als 6 v. H. unter den für die übrigen Kohlenverbraucher geltenden Syndikatspreiſen liegen. Nur wenn die Verrechnungspreiſe eine weitere Herabſetzung erfahren würden, dürften die Produktions⸗ koſten der eiſenſchaffenden Induſtrie eine Ermäßigung er⸗ erfahren.(Was die Frage einer weiteren Preisſenkung heute nicht allein entſcheiden darf. D. Schriftl.) Der jährliche Verbrauch an Haus brandkohle iſt mit 1,5—1,7 Milliarden& anzunehmen. Die Erſparnis der Konſumenten(jährlich 90—100 Mill. /) dürfte ſich zum Teil in einer Zunahme des Hausbrandbedarfs ausdrücken. Ueberwiegend werden aber die Beträge für andere Ver⸗ brauchsausgaben zur Verfügung ſtehen. *„Rheingan“ Weinerzeuger⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft mbH., Rüdesheim. Unter dieſem Namen iſt eine Genoſſen⸗ ſchaft gegründet worden, die die treuhänderiſche Lagerung und den Ausbau von Weinen insbeſondere mittlerer und geringerer Jahrgänge, die von den Mitgliedern bezogen worden ſind, vornehmen ſoll. Außerdem ſoll durch die e⸗ noſſenſchaft der Verkauf der Weine kommiſſionsweiſe be⸗ trieben werden. Geſchäftsführer iſt Dr. W. Sturm⸗Rüdes⸗ heim. Vergleichsverfahren und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Eröffnete Vergleichsverfahren: Firma Franz Hoffritz vor m. Heinrich Hermannsdörfer, Maler⸗ und Tünchergeſchäft in Mannheim. Friedrichsfel⸗ derſtraße 23.(Vertrauensperſon: Dr. Eugen Oechsner in Mannheim). 5 Eröffnete Konkursverfahren: Firma Haßlinger u. Co., Eingetragene offene Handelsgeſellſchaft, Einzelhandel mit Tapeten und Linoleum, Mannheim, M 4, 11. Inhaber 1. Wilhelm Haßlinger, Kaufmann in Mannheim. 2. Ale⸗ rander Krämer, Techniker Ehefrau Emilie geb. Videlang in Mannheim.(Konkursverwalter: RA. eee Mannheim).— Aufgehobene K V.(nach Schlüß⸗ termin und Schluß verteilung): Firma Viktor Sch ö n⸗ ſte in, Erſte Mannheimer Schwemmſteinfabrik in Mann⸗ heim, Hohwieſenſtraße 9.— bgelehnte.: (mangels Maſſe): Firma H. Dauer GmbH., Elektriſche Inſtallationen in Mannheim, J 1, 16.— VBerein Volkshaus e. V. in Ladenburg a. N. Ausklang des Weißherbſtes in der Pfalz wirkten ſich auf die Qualität recht günſtig aus, wurden doch gegen Ende der Leſe Moſtgewichte bis 100 Grad feſt⸗ geſtellt. Hingegen hat das Mengenergebnis unter der roſch fortſchreitenden Fäulnis ſtark gelitten. Eine Wein⸗ verſteigerung iſt auch für das kommende Jahr nicht vor⸗ geſehen. Der größte Teil des überaus reichlichen Portu⸗ gieſer⸗Erträgniſſes iſt bereits abgeſetzt. In den letzten Wochen wurden 390 bis 350 Mark freies Geld für 1000 Liter erlöſt, wobei houptſächlich württembergiſche Goſt⸗ wirte als Käufer auftraten. pp. Weinverſteigerung der Stadt Wiesbaden. Die Stadt⸗ gemeinde Wiesbaden führte dieſer Tage ihre diesjährig⸗ Weinverſteigerung durch, wobei insgeſamt 26 Hal bſtick 1929er Naturweißwein zum Ausgebot kamen. Trotz zahl⸗ reichen Beſuches nahm die Verſteigerung einen ſchleppen⸗ den Verlauf, ſo daß nicht weniger als 15 Halbſtück nicht zugeſchlagen wurden. Im übrigen wurden bezahlt für das Halbſtück(600 Liter) Langenweinsberger 450480 A. Neroberger 470-910. Das Geſamtergebnis belief ſich ohne Faß auf 6100 4. Der Durchſchnittspreis für das Halbſtück betrug 555 4. pp. Ende des Herbſtes in Unterfranken. Mit Aus⸗ nahme einzelner Großgüter iſt der Weißherbſt nun in ganz Unterfranken beendet. Für die 100 Liter Weiß most wurden zuletzt je noch Ort, Lage und Qualität zwiſchen 55 und 65% von den Erzeugern gefordert, während die Gebote von 35 bis 50/ gingen. In der Gemeinde Markt⸗ breit kamen Kaufabſchlüſſe von 45/ je 100 Liter zustande, * Neuſtadter Obſtgroßmarkt vom 24. Okt. Bei mäßiger Anlieferung und ſchleppendem Marktverlauf koſteten pro Pfund Aepfel 22—40, Birnen 025, Kaſtanien 10 20, Quitten 22, Tomaten—12, Bohnen 10 Pfg. 5 * Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 24. Okt. Auf der heutigen Auktion notierten: Birnen 20—24; Tomaten 15 bis 20; Erbſen 20—27; Bohnen 2190; Karotten 23 Roſenkohl 23—27; Spinat—4; Wirſing 12,5; Weißkraut 1,05—1,25; Rotkraut—4,5; rote Rüben 3; Zwiebeln 2557 Kopfſalat—7; Endivien—3; Blumenkohl 1065.— An⸗ fuhr und Abſatz gut. Metallpreisinder Die Preisindexziffer der„Metollwirtſchaft“ ſtellte ſich am 2. Okt. 1990 auf 77,1 gegen 77,7 am 15. Okt.(Durch⸗ ſchnitt 1909.13 gleich 100, fiel alſo um 0,8 v. H. Für die einzelnen Metalle wurden folgende Einzelinderziffern e; rechnet: Kupfer 71,9(72,1), Blei 96,1(92,2), Zink 1 705 (89,6), Zinn 68,2(68,1), Aluminium 118,1(1832/0), Nicke 107,7(107,7), Antimon 74,0(77,0). „Preisherabſetzung für Induſtriebraunkohle. 52 5 Mitteldeutſche und das Oſtelbiſche Braunkohlenſyndikg haben beſchloſſen, mit Wirkung vom 25. Oktober einen Nachlaß auf den Induſtrieliſtenpreis für Briketts zu ge⸗ währen. Das Ausmaß dieſes Nachlaſſes beträgt 6 füt 10 Tonnen. Die Hausbranudpreiſe bleiben bei beiden Syn⸗ dikaten unverändert. Deviſenmarkt Im beutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New Vork 485,94[ Schweiz. 25,02 J Stockholm 13 Paris 128.88 Holland 12.06% Madrid 1 Brüſſel 34.85/ Oslo 18,16½ Dollar geg. Rm. 45 40 Mailand 92.89 Kopenhagen 18.16 ½ Pfunde„„ 200% Frachtenmarkt Duisburg⸗Ruhrort 24. Olt. Dei Lage an der heutigen Börſe erfuhr keine weſent⸗ liche Aenderung. Die Fracht notierte mit 6080 Pfg, le Tonne nach Rotterdam. Es wurden nur vereinzelte Por⸗ tien vergeben. Das Berggeſchäft wor ziemlich ſtill. Det Bergſchlepplohn notierte mit.10 4 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 9 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdcm. 5 Samstag, 25. Oktober 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Evangeliſche Gemeinde Sonntag, den 26. Oktober 1930. Trinitatiskirche:.30 Predigt, Vikar Stober; 10 Predigt, Pfarrer Eckert; 11.15 Kindergottesdienſt, Vikar Stober; 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Roſt. Jungbuſchpfarrei: 11.15 Chriſtenlehre, Pfarrer Eckert. Neckarſpitze: 10 Predigt, Vikar Stober; 11 Kindergottesd. Konkordienkirche: 10 Predigt, Vikar Dr. Schütz; 11.15 Kin⸗ dergottesdienſt, Vilar Karle; 11.15 Chriſtenlehre für Knaben u Mädchen beider Pfarreien gemeinſam; 6 Uhr Predigt, Vikar Schweikhart. Chriſtuskirche: 10 Predigt, Pfarrer Dr. Hofff 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Dr. Barner; 6 Predigt, Vik. Schmitt; 8 Orgelkonzert v. Kirchenmuſirdirektor Arno Landmann. Neu⸗Oſtheim: 10 Predigt, Vikar Schmitt; 11 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Schmitt. Friedenskirche:.30 Predigt, Vikar Schweikhart; 10.45 Kindergottesdienſt, Vikar Schweikhart; 10.45 Ehriſten⸗ lehre Südpfarrei, Pfr. Walter; 6 Abendgottesdienſt zur Eröffnung des Konfirmandenunterrichts beid. Pfarreien, rchenrat Bender. Johanniskirche: 10 Predigt, Pfarrer Emlein; 11 Chriſten⸗ lehre der Nordpfarrei; 11.15 Kindergottesdienſt, Pfarrer Emlein; 6 Predigt, Vikar Schyepf. Lutherkirche: 10 Predigt, Pfr. Jundt; 11.15 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Ratzel; 11.15 Chriſtenlehre Knaben u. Mäd⸗ chen, Pfarrer Frantzmann; 11.15 Chriſtenlehre Mädchen, Pfarrer Dr. Lehmann; 6 Predigt, Pfr. Dr. Lehmann. Melauchthonkirche: 10 Predigt, Pfarrer Heſſig; 11 Kinder⸗ gottesdienſt, Vikar Hörner; 6 Predigt, Pfr. Rothenhöfer. Neues Städt. Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Schoepf. Diakoniſſenhaus: 10.30 Predigt, Pfarrer Scheel. Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus: 10.30 Predigt, Vikar Schulz. Jeudenheim: 10 Predigtgottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; 11 Kindergottesdienſt, Pfarrer Mutſchler; nachm..15 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Mutſchler. 7 Gollesdienſt-Ordnung Käfertal:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Reich; 10.45 Kin⸗ dergottesdienſt, Vikar Reich; dienſt, Pfarrer Luger. Matthäuskirche Neckarau: 9 Chriſtenlehre Südpfarrei, Pfr. Fehn;.45 Predigt, Pfarrer Fehn; 11 Kindergottesdtenſt Südpfarrei, Pfarrer Fehn. Rheinau:.30 Predigt, Pfarrer Vath; 10.30 Chriſtenlehre für Mädchen; 11.15 Kindergottesdienſt; 8 Abendgottes⸗ dienſt, Vikar Jaeger. Sandhofen:.30 Hauptgottesdienſt, Vikar Kölli; 11 Chri⸗ ſtenlehre für Mädchen, Vikar Kölli; 11.30 Kindergottes⸗ dienſt, Vikar Köllt. .30 Konfirmandengottes⸗ Seckenheim:.30 Hauptgottesdienſt, Pfarrer Kunz; 12.30 Kindergottesdienſt, Vikar Becker; die Mädchen, Vikar Becker. Pauluskirche Waldhof:.45 Chriſtenlehre für Mädchen, Pfarrer Lemme;.30 Hauptgottesdienſt, Pfr. Lemme; 10.45 Kindergottesdienſt, Pfarrer Lemme. Die Chriſtengemeinſchaft Bewegung zur religiöſen Erneuerung. Sonntag vorm. 10 im Rückgebäude U 6. 11, Friedrichs⸗ ring: Die Menſchenweihehandlung und Predigt; 11.15 1 Chriſtenlehre für Sonntagsfeter für Kinder.— Mittwoch abend.15 in mittag 4 Hoffnungsbund; abends 8 Blaukreuzſtunde.— U G6. 11: Offener Gemeindeabend— Bericht über die Samstag abend 8 Jugendbund für jg. Männer. Die Heilsarmee, C 1. 15. Sonntag vorm..30 Heiligungs⸗ verſammlung; Sonntag u. Mittwoch 8 Heilsverſammlg.; Freitag 8 Heiligungs⸗Verſammlung. Sonntagsſchulen: Sonntag 11 u..30; Mittwoch 5: Donnerst. 4 Liebesbund. Methodiſten⸗ Gemeinde Eben⸗Ezer⸗Kapelle, Augartenſtr. 26. Sonntag vorm..30 Jugendfeſt⸗Gottesdienſt, Prediger Giebner, Heidelberg; anthropoſophiſche Arbeitswoche in Dornach⸗Schweiz von Oberfürſorgerin L. Schultze,„Fürſorgeprobleme u. Auf⸗ gaben“.— Dienstags u. Freitags vorm. 9 in der Kapelle des Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhauſes, Lindenhof: Menſchen⸗ wetihehandlung. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften Enangl. Verein für innere Miſſion A.., Stamitzſtraße 15 (Inſp. Stöckle): Sonntag 3 allgemeine Verſammlung. 11 Sonntagsſchule; nachm..30 Jugendbund⸗Feſtfeier, Donnerstag.15 Bibelſtunde.— K 2, 10(Stadtmiſſionar Feſtredner: Prediger Giebner, Heidelberg.— Mittwoch Keidel): Sonntag 8 Verſammlg., Dienstag 8 C. V. j.., abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde.— Donnerstag nachm. 3 Donnerstag.00 Bibelſtunde.— Schwetzingerſtraße 90 Frauenmiſſionsverein.— Samstag nachm. 4 Rel,⸗Unterr. Stadtmiff. Olpp): Sonntag 3 Verſammlung. Donnerstag .00 Bibelſtunde.— Neckarau, Fiſcherſtr. 31(Stadtmiſſ. Welk): Sonntag.00 Verſammlg. Dienstag.15 Bibel⸗ ſtunde.— Rheinan, Däniſcher Tiſch: Sonntag 3 Verſamm⸗ lung. Mtttwoch.15 Bibelſtunde.— Bellenſtraße 52: Sonntag 8 Verſammlung. Freitag.15 Bibelſtunde.— Pfingſtberg, Herrenſand 42: Donnerstag alle 14 Tage.15 Bibelſtunde.— Sandhofen, Kinderſchule: Sonntag.00 Sandhofen Verſamml.,.30 Luzenb., Dienstag 8 Waldhof. Mittwoch 8 Sandhofen. Freitag.30 Luzenberg Bibelſtd. S unt. Kinderſchule: Sonntag 8 u. Dienstag 8 8 Katholiſche Gemeinde Obere Pfarrei(Jeſuiſenkirche). Sonntag von 6 an Beicht⸗ gelegenheit; 6 Frühmeſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt;.30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Feſtpredigt, levit. Hochamt mit Weihegebet und Segen: 5 eſſe mit Predigt; nachm. 2 Chriſtenlehre;.30 meſſe;.45 hl. Meſſe;.30 Singmeſſe mit Predigt:.30 Kindergottesdienſt mit Predigt;.30 Feſtpredigt u. levit. Bibelſtunde.— Käfertal, Gemeindehaus: Sonntag 8 Ver⸗ Hochamt mit Segen; 11 hl. Meſſe m. Predigt; nachm..30 ſammlung. Weitere Veranſtaltungen(Sonntagsſchulen, feierl. levit. Veſper mit Incens der Reliquien. C. V. j.., Jungfrauenvereine] find bei jeder Station zu erfahren. Landeskirchliche Gemeinſchaft„Bethesda⸗ Heim“, L II. 4. Sonntag 2 Kinderſtunde; 4 Jugendverein; abends 8 Ge⸗ miſchte Verſammlung. Dienstag abend 8 Männerſtunde, St. Sebaſtiaunskirche— Untere Pfarrei. Sonntag 6 Früh⸗ meſſe und Beginn der Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hauptgottesdienſt mit Predigt, Hochamt, Weihe ans huſt. Herz Jeſu und Segen; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für zugl..45 Evangeliſationsvortrag Schillerſchule Almen⸗ Jünglinge;.30 Andacht zur hl. Familie;.30 Roſen⸗ hof. Mittwoch abend 8 Gebetſtunde. Donnerstag nachm. 4 kranzandacht. Frauenſtunde; abends 8 Bibelkränzchen für jg. Mädchen von 15—18 Jahren. Freitag abend 8 Evangeliſations⸗ vortrag Pfingſtberg, Oſterſtraße 30. Neues Thereſien⸗ Krankenhaus. Sonntag.15 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt. Heilig⸗Geiſt⸗ Kirche. Sonntag 6 Beichte und hl. Meſſe; Verein für Jugendpflege„Haus Salem“ e.., K 4. 10. 7 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt und Sonntag 2 Sonntagsſchule; 3 Jungmännerkreis; 4 Ver⸗ feierl. Hochamt mit Segen; 11 hl. Meſſe mit Predigt: ein für funge Mädchen; 8 Evangeliſations⸗ Vortrag.— 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 feierl. Veſper und Dienstag 3 Gebetſtunde.— Mittwoch 8 Männerſtunde u. Segen; 7 Andacht mit Prozeſſion und Weihe an das hlſt. 8 Evangeliſations⸗Verſammlung Almenhof, Streuber⸗ Herz Jeſu und Segen. ſtraße 46.— Donnerstag 4 Frauenſtunde; 8 Blaukreuz. St. Peter. Sonntag 6 Beichtgelegenheit; 7 Frühmeſſe; verſammlung. Baptiſten Gemeinde Mannheim, Max⸗Joſeph⸗ Straße 12. Sonntag vorm.—1 Sonntagsſchulkonferenz; nachm. 4 Predigt, Miſſtionar Rau.— Montag, Dienstag u. Mitt⸗ woch jeweils abends 8 öffentl. Verſammlung, Miſſionar Rau.— Donnerstag nachm. 3 Frauenmiſſionsverein. Adventgemeinde, J 1. 14. Sonntag abend 8 Vortrag. Mitt⸗ woch abend 8 Bibelſtunde. Freitag abend 8 Jugendſtunde. Samstag vorm. 9 Sabbatſchule; 10 Predigt; nachm. 3 Kindergottesdienſt. Evangeliſche Gemeinſchaft, U 3. 23. Sonntag.30 und 4 Predigt, Prediger Sautter; 11 Kindergottesdienſt.— Montag abend 8 Gottesdienſt.— Mittwoch nachmittag 5 Religionsunterricht.— Donnerstag abend 8 Frauen⸗ miſſionsverein u. Jugendandacht.— Samstag nachm. 3 Jugendgruppe. Blankreuzverein Mannheim J, Meerfeldſtraße 44, Hinterh. Sonntag vormittag 11 Uhr Hoffnungsbund, Gärtner⸗ ſtraße 17; abends 8 Blaukreuzſtunde Gärtnerſtr. 17.— Montag abend 8 Bibel⸗ u. Gebetſtunde. Mittwoch nach⸗ 8 Singmeſſe mit Predigt; 10 Hochamt mit Ausſetzung u. Segen u. Predigt, anſchl. Chriſtenlehre für Jünglinge; .30 Roſenkranz⸗Andacht mit Ausſetzung und Segen. Liebfrauen⸗Pfarrei. Sonntag von 6 an Beichtgelegenheit; .30 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Predigt u. Amt vor ausgeſetzt. Allerheiligſten; 11 Singmeſſe mit Predigt; 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Roſenkranz mit Segen. Kath. Bürgerſpital. Sonntag.30 Singmeſſe mit Predigt; 10 Gymnaſtumsgottesdienſt. St. Peter und Paul, Feudenheim. Sonntag.30 Beichte; 7 u..15 hl. Kommunion;.30 Kommunion⸗Singmeſſe; .30 feierlich. Hauptgottesdienſt mit Segen; 11 Schüler⸗ gottesdienſt; 11.45 Chriſtenlehre für Jünglinge; nachm. 2 Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaft mit Segen; abends.30 Roſen⸗ kranz⸗ Andacht mit Segen.— Samstag(Allerheiligen): .30 Beichte; 7 Frühmeſſe;.30 feierl. Hauptgottesdienſt m. Segen; 11 Schülergottesdienſt; nachm. 2 Allerheiligen⸗ veſper:;.30 Totenveſper, anſchließend bis 4 Beichte. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt. Sonntag 6 Frühmeſſe u. Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Pre⸗ digt;.30 Predigt und levit. Hochamt vor ausgeſetztem Allerheiligſten; 11 Kindergottesdienſt mit Predigt; nach⸗ mittags 2 Chriſtenlehre für Jünglinge;.30 Herz⸗Jeſus Andacht m. Segen; abds. 7 Roſenkranzandacht m. Segen. St. Bonifaz Neckarſtadt⸗Oſt. Sonntag 6 Frühmeſſe und Beichtgelegenheit; 7 hl. Meſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt: .30 feierl. levit. Hochamt mit Feſtpredigt; 11 Singmeſſe m. Predigt; 2 Chriſtenlehre f. Jüngl.;.30 feierl. Veſper. Städtiſches Krankenhaus. Sonntag 6 Frühmeſſe mit An⸗ ſprache;.15 Singmeſſe mit Anſprache. St. Joſef, Lindenhof. Sonntag 6 hl. Meſſe, Beichtgelegen⸗ heit; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Feſtpredigt, anſchl. Weihe der neuen Fahne der Jugend⸗ gemeinſchaft; 11.15 Singmeſſe mit Predigt; 2 feierliche Veſper mit Segen; 5 Roſenkranzandacht mit Segen.— Samstag(Feſt Allerheiligen) 6 Beichtgelegenheit; 6 hl. Meſſe; 7 Kommunionmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; .30 Predigt, feierl. levitiert. Hochamt mit Segen; 11.15 Singmeſſe; 2 feierliche Veſper mit Segen. St. Jakobuspfarrei Neckarau. Sonntag.45 Frühmeſſe; 8 Singmeſſe mit Predigt; 9 Chriſtenlehre f. Jünglinge: .30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe mit Predigt; nachm..30 Chriſtenlehre für Mädchen; 2 Herz⸗Marlä⸗ Bruderſchaft mit Segen.— Samstag(Feſt Allerheiligen) 6 und.45 hl. Meſſen; 8 Singmeſſe mit Predigt;.30 Hochamt mit Predigt; 11 Singmeſſe m. Predigt; nachm. 2 Veſper mit Segen; ab 4 Beichtgelegenheit. St. Paul. Sonntag.15 Singmeſſe mit Predigt, anſchließ. Chriſtenlehre; 11 Singmeſſe mit Predigt.— Samstag .15 und 11 Singmeſſe mit Predigt. St. Franziskus, Waldhof. Sonntag 6 Beichte; 7 Kommu⸗ nionmeſſe mit Frühpredigt;.15 feierliches Hochamt und Predigt in der Kapelle d. Spiegelfabrik;.30 Feſtpredigt u. levit. Hochamt mit Segen; 11.15 Schülergottesdienſt mit Singmeſſe; 11.30 hl. Meſſe in der Kapelle d. Spiegel⸗ fabrik;.30 Chriſtenlehre für Jungfrauen und Veſper; .30 Sonntagsabendandacht mit Segen.— Samstag (Allerheiligen, ein Hauptfeſttag der Kirche): 6 Beichte; 7 Kommuntonmeſſe mit Frühpredigt;.15 feierl. Hochamt mit Predigt in der Kapelle der Spiegelfabrik;.30 Pre⸗ digt und Hochamt vor dem Allerheiligſten mit Segen; 11 hl. Meſſe mit Predigt; 11 Singmeſſe u. Homilie in der Kapelle der Spiegelfabrik; 2 feierliche Beſper. St. Laurentiuskirche Käfertal. Sonntag.30 Beichte und Austeilung der hl. Kommunion;.15 Frühmeſſe; 9 Pre⸗ digt und feierl. Amt mit Ausſetzung; 11 Schülergottes⸗ dienſt mit Predigt; 2 feierl. Veſper mit Ausſetzung.— Samstag(Allerheiligen) Gottesdienſt wie an Sonntagen. St. Bartholomänspfarrkirche Sandhofen. Sonntag.30 Beichte; 7 Frühmeſſe mit Kommunion;.30 Schüler⸗ gottesdienſt mit Predigt; 10 Predigt und Amt mit Aus⸗ ſetzung des Allerheiligſten und Segen(Weihegebet);.30 Chriſtenlehre für Jünglinge; 2 Jeſu⸗Andacht m. Ausſetz. des Allerheiligſten und Segen;.30 Roſenkranzandacht mit Segen. Alt⸗Katholiſche Gemeinde(Schloßkirche) Sonntag vormittag 10 Deutſches Amt mit Predigt. Freireligiöſe Gemeinde Sonntag vorm. 10 Sonntagsfeier, Prediger Dr. K. Weiß über„Freidenkertum und Kirche“ im Volkshauſe, Rhein⸗ goldſtraße, Neckarau. P E LZ EI] Wo kaufe ich meine Pe Iz e gut und preiswert? Bei PELZ-KUNS T vom 25. Okt. bis 5. November Im National- Theater: Samstag, 25. Okt. Miete D 8, hohe Pr. „Der Roſenkavalier“, Komödie für Muſik von R. Strauß. Anfang 19.30, Ende 23.15 Uhr Sie kaufen gut u. preiswert 5 3,13 Telephon 280 65 S 3,13 Durch kleine Spesen u. Selbstanfertigung bin Sonntag, 26. Okt. Nachmittags⸗Aufführ., kl. Schauſpielpr.:„Der Tenor der Besuchen Sie bitte die modernen und eleganten Friseurräume im Dalast-Hotel Als Spezialität möchte ich besonders empfehlen: jch in der Lage, Sle ganz besonders preiswert 5 zu bedienen.-Neuanfertigung, Umarbeiten u. Reparaturen.— Langiähriger erster Arbeiter in ersten Häusern. Konditorei 22 Kalfee Wellenreuther am Kalserring Täglien zwei Konzérte. Allein-Verkauf des Orginal Karisbader Wasserzwleback, bester Brotersats für Magen-, Darm- und Gallenstein- Beidende sowie für Diabetiker bi U U sade Automobil- Reparaturen Varta-Dienst Bos ch- Erzeugnisse Schwetzinger Straße 82/8 Telephon 27180(43180) Doschäftsbücher auch Extra- Anferti- gungen fabriziert 8. WEGMANN Mannheim U 4, 1 Telephon 27034 ebe, 2 e, 51517 0 8 5 bene S. 2 Nas ehe, oe, N 2 Hfelssenkung bel gleichblelbender Husſuhrung Zuckerkranke. finden die bewährtesten le Puftbröich en. Nahrungsmittel Kisar nnen Teigwaren, Schokolade. Weine usw. stets frisch bei Luduig& Schüttnelm, 0 4, 3 5 en Chemthalten Medis. Drogen Parfümerlen:; Filiaſe mit Fhoto: Friedrichsplaß 19 Becke Auguste-Anlage: Telephon 114 89 Antegummi 580 5 e jedes Fabrikat Neu- gummierung s Reparaturen Karl Busch, d 7, 25 Nähe Wasserturm. Telefon 3227 91 TA N Schule ler guten Gesellschaft J. Heinrichs dorff Telephon 22933 D 1, Za. Beginn neuer Akad. Kurse. Baldige An- meldung noch erbeten Erstkl. Unter- richt in Kursen und Privatstunden. la, Referenzen. 85⁴ Osef Schiebe ſaccggnggmgpmmanmnanmanmmam U 7, 16 Ielephon 227 26 Das Haus der guten Qualitats-Erzeugnisse Gul und billig kaufen sie Fahrräder, Nähmaschinen Fprechapparale, Plallen und sämtliche Ersatzleile Günstige Preise und Zahlungsbedingungen Sämtliche Bereifungen für Fahrrad, Motorrad und Auto Herzogin“, Operette v. Künneke. Anfang 15.00, Ende nach 17.30 Uhr Sonntag, 26. Okt. Miete 38, mittl. Pr.:: und ich“, „Meine Schweſter Operette von Ralph Benatzky. Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr Montag, 27. Okt. Miete A 8, mittl. Pr.: „Don Carlos“, Oper von Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr Dienstag, 28. Okt. Miete D 9, mittl. Pr.: „Götz von Baärlichingen“, Schauſpiel von Goethe. Anfang 19.30, Ende gegen 23.00 Uhr Mittwoch, 29. Okt. Miete B 8, kl. Pr.: „Die liebe Feindin“, Komödie von A. P. Antoine. Anfang 20.00, Ende 22.00 Uhr N Donnerstag, 30. Okt. Für die Theater⸗ gemeinde des Bühnenvolksbundes— 17 ohne Kartenverkauf— Abt.—8,—9, 1718, 25—26, 46—48, 6062, 201 bis 202, 234— 237, 241242, 381, 419, 421 bis 423, 481434, 451452, 501 bis 502, 810, 910:„Der Roſen⸗ kavalier“, Komödie für Muſik von Richard Strauß. Anfang 19.00, Ende 22.45 Uhr Miete Fs, mittl. Pr.: Hiſtoriſch. Stück aus der Gegenwart v. Cſokor. Anfang 20.00, Ende 22.15 Uhr Samstag, 1. Nov. Miete O 8, hohe Pr.: Freitag, 31. Okt. „Beſetztes Gebiet“, „Aida“, Oper von Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr Sonntag, 2. Nov. Miete E 9, hohe Pr.: „Die Zauberflöte“, Große Oper von Morzart. Anfang 19.00, Ende 22.15 Uhr Im Neuen Theater: Mittwoch, 5. Nopbr. Für die Theater⸗ gemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenverkauf— Abt. 21—25, 56— 90, 171192, 350, 420—425 u. Gruppe 8: Vater ſein dagegen be hr“, Komödie v. E. C. Carpenter. Anfang 20.00, Ende gegen 22.30 Uhr Kammerspiele— Gloria-Palast: Montag, 27. Okt. Erſtaufführung beſond. Preiſe:„Karl und Ann“, Schauſpiel von Leonhard Frank. Anfang 20.00, Ende gegen 22.30 Uhr in Ludwigshafen: Ufa-Palast—Pfalzbau: Mittwoch, 29. Oktbr. ö gemeinde Freie Volksbühne— ohne Kartenverkauf— Abt, 31— 35, 96—100, 201216, 610630, 785.739, 801814: „Meine Schweſter und ich“, Operette von Ralph Benatzky. Anfang 20.00, Ende 22.30 Uhr Donnerstag, 30. Oktbr.::„Beſetztes Gebiet“, Hiſtoriſches Stück aus der Gegenwart von F. Th. Cſokor. Anfang 20.00, Ende 22.15 uhr Mannheimer Künstler- Theater„Apolle“ Sonntag, 26. Okt. bis Dienstag, 28. Okt. „Das Land des Lächelns“, von Franz Léhar. Mittwoch, 29. Okt. bis Sonntag, 2. Nov.: „Friederike“, Operette v. Löhar Anfang jeweils.00 Uhr Sonntags Nachmittags⸗Vorſtellung Anfang.30 Uhr III Strichuolbe, Habelcuolle alle Niugν,ↄe me Faden, Seide, Vadein u. dergl. % Daut Breitesfraße Dauer wellen Wasserwellen Schönheitspflege und individu- elle Bubikopf-Behandlung Verkauf sämtlicher in- und ausländi- scher Parfümerien zu Originalpreisen Nans Nuber Palast-Hotel, Augusta-Anlage, Tel. 405 98 AAN N Hi EI N F 1, 4 neben altem Rathaus Kaufen Sie Qualitäts⸗Kaffee aus Girekter Einfuhr täglich frisch gebrannt Nur. f Hoppe Spezial- Geschäften Preislagen per ½ Pfund REHA..55 bis Riel. 145. 5 Prozent Rabatt in Marken Mannheim, N 3, 7, Kunststraße, Tel. 310 89 Mannheim, J 1, 6, Breſtestraße, fel. 310 89 (Palast-Pichtspiele) Ludwigshafen, Bismarokstr. 42, Tel. 610 94 (gegenüber der Budwigskirche) Sefmerelose ästhefische Plast und Ohlrurgle gegen Cesichls- und Nasenfehler Falten, hohle Wangen und Schläfen, Sal- jäßchen usw., ohne Störung der täglichen Arbeit. in einer Stunde unter Garantie für blelbenden Brfolg. Butfernung von Ge- sichtshaaren, Sommersprossen und Haut- unreinigkeiten usw. Geschw. leinwand, P 5, 13 Bigene Werkstätte 2 Treppen. Telephon 280 13 Schreibwaren Feine Briefpapiere Fröbel- Artikel Schul- Artikel Goldfüllbalter Für die Theater⸗ Bruch- Heilung! Ohne Operatlen! Ohne schmerzhafte Einspritzung! Ohne Berufsstörung Auf naturgemägem Wege! Wörners Bruchheil- Institut S 1, 5(Breitestraße) Mannheim Telephon Nr. 229 64 D. R. P. 488 091 und 190 841. Schweiser Patent 138 487. Oesterreichisckes Patent 115 032 Sprech- und Behandlungszeit: Jeden Freitag, Samstag und Sonntag von 9 bis 1 Uhr Kostenlose Untersuchungen! Besläll un 1 Es ist mir Herzensseche, nen für die so schnelle und operationslose Hel- E lung meines linksseitigen, mick erheblich beläsfigenden Beistenbruchks meinen herzlichen Dank auszusprechen. Während der Behandlungszeit übte ich meinen Beruf ohne ſede Beeinträchtigung aus. ich versichere lhnen, daß ich vollständig geheilt bin, ſede Arbeit wieder verrichten kaun und die so lästigen Bruchbänder nur noch in meiner Brinnerung leben. indem ich lhnen noch ein langes Beben im interesse der bruchleidenden Meusdiheit wünsche und Sie bei passender Gelegenheit stets empfehlen werde, grüßt Sie dauhbarst Heinrich Klotz, polisel-klauptwachtmeister, H. Tatsachen beweisen, deshalb überzeugen Sie sich! Verlangen Ste meine illustrierte Broschüre mit Bestätigung über 2000 geheilter Bruchleidender gratis. Erstes und ültestes, seit Jahrzehnten bestehendes Institut! Samstag, 25. Oktober 1930 Stenographiſches Wettſchreiben Starke Beteiligung Glänzende Ergebniſſe Der größte Stenographenverein Mannheims, der Stenographen verein Stolze⸗Schrey Einheitskurzſchrift, hielt in dieſen Tagen in ſeinen Unterrichtsräumen( 2⸗Schule) ſein Her bſt⸗ wettſchreiben ab, das den Abſchluß der Sommerarbeit bilden und gleichzeitig der Auftakt für die bevorſtehende Winterarbeit ſein ſollte. Die Jünger der Kurzſchrift konnten an dieſen Abenden (9. und 10. Oktober) beweiſen, welche Fortſchritte ſie ſeit dem Wettſchreiben des Frühjahrs gemacht haben. Die Beteiligung war äußerſt groß. 215 Teil⸗ nehmer fanden ſich zur Prüfung ein. Eine ſolche Zahl wurde noch nie bei einem Wettſchreiben des Vereins erzielt. In dieſer Zahl ſpiegelt ſich der glänzende Unterrichtsbetrieb, der an vier Abenden in der Woche in der U-Schule vor ſich geht. Von dieſen 215 Teilnehmern erhielten 130 einen erſten Preis und einen Ehrenpreis, 38 einen zweiten, 10 einen dritten. 37 Arbeiten waren ungenügend oder wurden nicht abgegeben. Jeder Prüfling konnte nur einen erſten Preis mit Ehrenpreis erringen, wenn er mindeſtens 20 Silben mehr erzielte als beim letzten Wettſchreiben. Dieſes Muß wurde nicht nur von allen Schreibern erzielt, ſondern noch in vielen Fällen weit überboten. Dies trifft vornehmlich in der Abteilung 240 Silben zu, Während im Frühjahr in dieſer Abteilung nur drei Teilnehmer gezählt wurden, ſind es diesmal neun. Die meiſten dieſer Mitglieder ſind von der Abtei⸗ lung 200 Silben in die Abteilung 240 Silben auf⸗ gerückt. Das Gros der am Wettſchreiben beteiligten Mit⸗ glieder befindet ſich in den Abteilungen um die 100 Silben herum. Es iſt eine bedauerliche Tatſache, daß die meiſten Kurzſchriftfünger, wenn ſie eine Ge⸗ ſchwindigkeit von 100—120 Silben erreicht haben, glauben, nun auf den Lorbeeren ausruhen zu kön⸗ nen. Daß dieſe Anſicht falſch iſt, braucht wohl an dieſer Stelle nicht mehr geſagt zu werden. Die Stellenvermittlungsberichte der Arbeitsämter und der großen Berufsorganiſationen der Angeſtellten klagen immer darüber, daß die jungen Angeſtellten nicht über eine ſolche Fertigkeit in der Kurzſchrift verfügen, um ſie im praktiſchen Leben anwenden zu können. Wer 150—180 Silben ſchreibt und flott die Schreibmaſchine zu bedienen in der Lage iſt, dem braucht es auch heute bei den wirtſchaftlich ſchlechten Zeiten um eine Stellung nicht bange zu ſein; denn dieſe Kräfte werden dauernd geſucht. Im Steno⸗ graphenverein Stolze⸗Schrey— Einheitskurzſchrift i iſt jedes Mitglied, das über die vorgenannte Silben⸗ hl verfügt, in guthezahlter Stellung. Anſchließend laſſen wir die Namen der Preis⸗ träger folgen: 240 Silben 1. Preiſe: Kurt Langenbein, Friedrich Stumpf, Joſef Mann, Wilhelm Bender, Hans Bollong, Julianne Sibold, Clara Hettinger, Irma Lell, Karl Timm, Hugo Geckeler. 200 Silber 1. Preis: Elſe Brym. 180 Silben Preiſe: Helmut Böltz, Helene Lienhart, Hildegart 160 Silben 1. Preiſe: Herta Eiſenmann Friedel Wingerter, Herta Herrgen, Gertrud Otto, Amalte Fleiſchle, Hermann Hensle, Theodor Srichling, Franziska Sohns, Otto Marquardt, 3 Nübel Lilli Eckert, Anno Gütlin, Herbert Schäfer, Karl Stein.— 2. Preis: Gerda Schroth. 140 Silben 1. Preiſe: Toni Axtmann, Joſefine Durler, Franz Ruland, Paulo Böltz, Frieda Schönig, Anni Knödler, So⸗ phie Betz, Gretel Sproß, Hans Filſinger, Elſe Koch, Irma Mayer, Clärle Breunig, Emmy Ballweg, Helene Ziegler 1, Emma Roth, Ida Haag, Fanny Biegert, Eliſabeth Stich⸗ ling, Emilie Liſtmann, Paula Hochſtädrer, Willi Schuſter, Erno Kluge, Liſel Hopf, Kurt Rittelmann, Annelteſe Koch, Elſe Quarz, Ria Schmidt.— 2. Preiſe: Ling Vogt, Eliſe Schweickert, Emma Eiermann, Heinrich Becker. 120 Silben 1. Preiſe: Erna Kweſeleit, Alfred Hilpert, Anna Roos, Hedwig Lehmann, Irma Munz, Anny Saſſenroth, Emmy Schmitt, Sophie Beßling.— 2. Preiſe: Martin Rößler, Maria Harpp, Amalie Scheuermann, Marta Schmitt, Gretchen Lenhard, Eriko Eggers, Luiſe Bortne.— 3. Preiſe: Lydia Fries, Ruth Ding. 100 Silben 1. Preiſe: Alois Mühl, Berta Anſtätt. Stefaute Sar⸗ nöſki, Ottilie Peters, Liſa Beſt, Fritz Bauer, Roſa Macken⸗ mull, Käte Eſchenguer, Ludwig Larnelle, Helene Ziegler 2, ma Schwörer, Brund Schaupp, Wilma Effenberger, uſtav Senk, Walter Reeber, Anna Reichert, Johanno Gröner, Willi Fuchs, Maria Bartmann, Karl Baumann, Martha Henſch, Helene Gruber, Margarete Anlele, Ella Rudy, Carl Gartner, Eugen Stehle, Albert Schwörer, Luise Gramlich, Clara Bahm, Erwin Hanbücher, Luiſe Dörſam, ermine Gomer, Fritz Renner, Martha Gulden, Anita 1 8175 Heinrich Heuberger, Gretel Krick, Klara Stolz. — 2. Preiſe: Irmgard Scheurer, Rudolf Diebold, Leon⸗ ard Schmauß, Walter Heerwagen, Melitta Bechtold, erto Schilling, Marlieſe Bornhofen, Lotte Wutkan, Maria Lorenz, Käthe Schneider.— 3. Preis: Ella Gerſtner. 80 Silben 1. Preiſe: Hedwig Streiff, Eliſaberh Rabe, Emilie Benz, Eltfabeth Metz, Erna Beiſel, Elſe Arnold, Hedy Braun, Bernhard Jünke, Kurt Herzberger, Hilde Walter, Erika Frei, Hilde Erlacher, Franziska Pichel, Paul Winter, einrich Engelhard, Grete Sator, Liſelotte Menzl, Irma chmitt, Heinrich Klein, Charlotte Groß.— 2. Preiſe: Käte Geier, Wilhelm Berkler, Korl Erny, Kaſimir Kieltyka Maria Berges, Eleonore Mehler, Gertrud Klibſtill, Kurt Hintz, Willi Weit, Richard Meder, Erich Hofmann, Elſe Reinordt, Hans Jakob.— 3. Preiſe: Maria Weißling, Annelieſe Link, Soſie Büttner, Sophie Schweitzer, Anni Kreſſer. 80 Silben 1. Preiſe: Irma Kühn, Emma von der Heyd, Reinhard von der Heyd, Lieſel Hoch, Paula Zornmüller, Ehret, Irma Petri, Franz Kreideweis, Alfred Brellochs, Wilhelm Tiſchbein.— 2. Preiſe: Ludwig Rummel, Kurt Kokes, Käte Schöllkupf.— 3. Preiſe: Richard Brenneiſen, i Hügel. Toni Hug 4 Sämtlichen Teilnehmern am Wettſchreiben wurde zur Bedingung gemacht, an dem für Montag, 13. Ok⸗ tober, angeſetzte Wettleſen teilzunehmen.. Die höchſten Silbenzahlen erzielten beim Leſen ſteno⸗ graphiſcher Schrift die Herren Wilhelm Bender (482) und Friedrich Stumpf(990 Silben). Anna Preisverteilung Das Stiftungsfeſt des Vereins wurde mit der Preisverteilung verbunden. Am Samstag, 18. Oktober, fand daher im„Kaufmannsheim“ ein ge⸗ ſelliger Abend mit Tanz ſtatt. Die erſchie⸗ nenen Mitglieder und Gäſte konnten nicht alle Plätze erhalten, da ſich der Saal als zu klein erwies. Der geſchäftsführende Vorſitzende, Herr Kokes, konnte u. a. auch eine Anzahl Mitglieder des Kurzſchrift⸗ vereins von 1875(Gabelsberger) und des Neckarauer Brudervereins begrüßen. Den muſikaliſchen Teil des Abends beſtritt die Kapelle Seezer, die auch die Tanzmuſik ſtellte. Zur Verſchönerung des Abends trugen der Benzſche Männerchor und die Tanzſchule Geisler bei. Der Männerchor er⸗ freute die Anweſenden durch Vortrag verſchiedener Volkslieder, die rieſigen Beifall auslöſten. Mit⸗ glieder der Tanzſchule Geisler tanzten moderne Tänze, die große Beachtung fanden. Den Höhepunkt des Abends bildete die Preisverteilung. Die Preis⸗ träger haben wir vorſtehend namhaft gemacht. Dank ſei auch an dieſer Stelle dem überaus rührigen Unterrichtssbmann, Herrn Steiner, geſagt, auf dem die ganze Laſt des Wettſchreibens und der damit zuſammenhängenden Arbeiten lag. Der anſchließende Ball ließ Alt und Jung auf ihre Rechnung kommen. . W. B. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitun Männer⸗Geſangverein Frohſinn Der Männergeſangverein Frohſinn E. V. feierte am Sonntag abend im großen Saale des Warthurg⸗ Hoſpiz ſeinen 73. Geburtstag, zu dem er viele Freunde des Geſangs geladen hatte. Um 7 Uhr begann der offizielle Teil, der Lieder ⸗ Abend, bei dem außer dem Männer⸗ chor des Vereins Muſikdirektor Willi Bilz, der auch die muſikaliſche Leitung des Feſtes übernommen hatte, als Violin⸗Soliſt und Ida Neuberger am Flügel mit⸗ wirkten. Eingeleitet wurde der Abend durch den ſtim⸗ mungsvoll vorgetragenen Geſang:„Tröſterin Muſik“ von A. Bruckner. Dann folgten in kurzen Abſtänden„Der träumende See“ von R. Schumann und„Morgen im Walde“ von Fr. Hoffmann. Am Schluß wurden noch ein paar ſchalkhafte Volkslieder:„So nett“ von H. Sonnet und „Der Spielmann“ von E. Krämer vorgetragen, die ſo ſtark beklatſcht wurden, daß das letzte Lied wiederholt werden mußte. Dirigent Bilz hatte den Männerchor feſt in der Hand und holte alle Feinheiten heraus. Herr Bilz zeigte ſeine Violinkunſt zuerſt in der„Romanze in P“ von L. v. Beethoven u. in dem„Violinonzert in B“ von K. Stamitz; die er mit guter Auffaſſung und Technik wiedergab. Den Beſuchern gefielen am beſten die kleineren, leichteren Vor⸗ träge des Soliſten:„Humoreske“ von A. Dvorak,„Spani⸗ ſcher Tanz op. 22“ von P. de Saraſate und„La Preécieuſe“ von L. Couperino⸗Kreisler. Ida Neuberger begleitete am Flügel gut und ſicher. Der Vorſitzende Gärtner begrüßte die Gäſte und dankte für das zahlreiche Erſechi⸗ nen. Er forderte alle Anweſenden auf, in der Pflege des deutſchen Liedes mitzuwirken und fand auch warme Worte für die Preſſe, die als Vermittlerin zwiſchen Geſang und Publikum ſtets zum Wohle des Liedes arbeite. Am Schluß wurden noch drei 25jährige Jubilare, die Herren Detroit, Scheu bert unb Brünn, durch Anſprache und Ueber⸗ reichung von Bildern und ein 10jähriger Jubilar, Herr Diehm, durch Ueberreichung der ſilbernen Vereinsnadel geehrt. R. Blühende Zimmerpflanzen im Winter Belehrende Vorträge im Gartenbauverein Flora Der am Dienstag im großen Saale der Liedertafel ab⸗ gehaltene Verſammlungs⸗ und Verloſungsabend hatte wie⸗ derum viel Blumenfreunde angelockt. An der Stirnſeite des Saales vor der Bühne, ſtanden 125 Blumenſtöcke, die unter den 148 anweſenden Vereinsmitgliedern verteilt wurden. Unter den Verloſungspflanzen befanden ſich die immer hochwillkommenen reichblühenden weißen und farbi⸗ gen Chryſanthemen oder Herbſtaſtern, Primeln und Cykla⸗ men, ferner ſchlanke Phönixpalmen und Aſpidiſtra mit ihren ſattgrünen, breiten Blättern. Der Vorſitzende, Gärtnereibeſitzer Hans Illhardt, begrüßte die gut beſuchte Verſammlung und verwies in launigen Worten auf die große Zahl der zur Verloſung ſtehenden Pflanzen. Herr Nie. Roſeukränzer hielt darauf einen inſtruktiven Vortrag über blühende Zimmerpflanzen im Winter Hierzu gehört in erſter Linie die Primula obconica, eine der dankbarſten Pflanzen, die durch die Kunſt des Gärtners eine ſelten ſchöne Farbe und Blütengröße erreicht hat. Neben den Primeln erfreuen die Cyklamen ober Alpenveilchen, die ebenfalls zu den ſchönſten Zimmer⸗ pflanzen gehören, die Blumenfreunde. Um die gleiche Zeit kommen auch die Begonien zum Verkauf. Lange Jahre hat der Gärtner an der Kultur dieſer Pflanze herum⸗ ſtudtert. Sie verlangt eine eigenartige Kompoſitionserde und Dünger. Heute iſt ſie eine der beliebteſten Pflanzen Die Begonie ſemper florens blüht bei guter Behandlung faſt das ganze Jahr hindurch. Weiter ſind noch zu nennen die reichblühenden Azaleen und Camelien und die verſchiedenen Zwiebelgewächſe, wie Narziſſen, Hya⸗ zinthen, Tulpen, zu deren Topfpflanzung jetzt die richtige Zeit iſt. — Ueber die Ueberwinterung der Balkonpflanzen ſprach der Vorſitzende Hans Illhardt. Es iſt falſch, ſo betonte der Redner, die Pflanzen vom Balkon aus direkt in den Keller zu ſtellen. Wenn man Erfolg haben will, ſo muß der Blumenfreund mit der Ueberwinterung ſeiner Balkonpflanzen gefühlsmäßig vorgehen. Auch dem Men⸗ ſchen würde es ſchlecht bekommen, wenn man ihn von der Sonne weg in den Keller ſtellen würde. Die Pflanzen müſſen in den Uebergangsmonaten vorſichtig behandelt werden. Bei der gegenwärtigen Witterung ſtellt man am. beſten den Blumenkaſten auf den Boden des Balkons oder in den Garten. Dort läßt man ihn ſolange ſtehen, bis Froſt eintritt. Durch den Froſt erfährt die Pflanze eine natürliche Stockung in ihrem Wachstum die ſie im Keller niemals erreicht. Bei Kälte und Froſt müſſen die Balkon⸗ pflanzen in einen froſtfreien hellen Raum oder in einen Keller mit viel Tageslicht gebracht werden. Je heller der Raum und je weiter die Pflanzen zurückgehen, deſto beſſer iſt es für ſie. Wenn der Pflanzenfreund dieſe Vorſchläge beachtet, wird er ſeine Lieblinge nicht nur gut überwintern, ſondern ſie werden es ihm durch reiches Blühen im Früh⸗ jahr danken. Im zweiten Teil ſeiner ebenſo intereſſanten wie zeit⸗ gemäßen Darlegungen begab ſich der Redner auf wiſſen⸗ ſchaftliches Gebiet und beſchäftigte ſich in eingehender Weiſe mit den Urſprungsländern und der Botanik der Pelar⸗ gonien, die zu der großen Familie der Storch⸗ und Kranichſchnabelgewächſe oder Geraniales gehören. Aus den Roſenpelargonien, die namentlich in Algier auf großen Feldern kultiviert werden, wird das Geranium⸗ bezw. Pelargonienöl gewonnen, deſſen Kilo ſich auf 60 bis 100 Golsdfranken ſtellt. Beide Vorträge wurden mit lebhaftem Beifall aufge⸗ nommen. Am Schluß der Verſammlung begann die Ver⸗ loſung, die bei den ſchönen und wertpollen Pflanzenge⸗ winnen eine fröhliche Stimmung hervorrief. ch. 77 ãõD w AyVyVyVVVdbGCããͤ ĩðͤ⁊dVVVVGVꝙwTGbGTGbGTGTGTGTGTPVGTPbGbGTbTbVTVPVPTCTGTGTGTGTéCTGTFTGTbTGTGTPTPTGbͥÿbc⸗w! Reichsbund der Zivildienſtberechtigten Der Zweigverein Mannheim veranſtaltete am 11. Oktober im großen Saale des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen einen Familienabend. Eine zeſchulte Muſikkapelle leitete den Abend mit drei vorzüg⸗ lichen Vorträgen ein. Dann ſprach Herr Heinrich Höh über ein Thema, das er ſelbſt„Aus meinem Ruckſack“ be⸗ titelte. Seine Einleitung war eine Mahnung, Sonne in den Alltag hineinzutragen, auch dem ſcheinbar Unanſehn⸗ lichen eine lichte Seite abzugewinnen und mit offenen Augen und wachen Sinnen durch den Tag zu gehen. Und dann entnahm er ſeinem lieben alten Freund und Beglei- ter, ſeinem Ruckſack, eine Koſtbarkeit nach der anderen, brachte in einem 1½ſtündigen Vortrag eine Fülle herrlich ⸗ ſter Lichtbilder. Es iſt leider nicht möglich, auf Einzel⸗ heiten einzugehen, aber das darf und muß geſagt werden, Herr Höhl iſt ein feinfühliger Künſtler, ein Lichtbildner, der es verſteht, aus einem einfachen Holzſtoß oder auf drei Watſchelgänſen ein Bild erſtehen zu laſſen, das ebenſo feſſelt, wie ſeine nicht zu überbietenden Aufnahmen aus der Hoch⸗ gebirgswelt. Jedes ſeiner Bilder war motiviſch richtig er⸗ faßt und techniſch eine Spitzenleiſtung. Seine Vortragsart war ſchlicht, einfach, überzeugend. Atemlos folgten die Hörer ſeinen Ausführungen. Beifall und Dank durch den Vorſtand war herzlich und reichlich verdient. Es folgten dann noch weitere Muſikvorträge. K. Hindenburgbund Der Reigen der reichhaltigen Winterveranſtaltungen des Hindenburgbundes. Jugendgruppen der Deutſchen Volkspartei, wurde in Mann⸗ heim⸗Friedrichsfeld im Rahmen eines ſehr gut beſuchten Deutſchen Abends, verbunden mit einer Abſchieds⸗ feier für den Vorſitzenden der Jugendgruppe im Stadtteil Friedrichsfeld, eröffnet. Nach einem flott geſpielten Marſch konnte der 1. Vorſitzende des Hindenburgbundes Groß⸗ Mannheim, Karl Gudernatſch, Stadtverordnetenvor⸗ ſtand Walther, als Vertreter der Geſamtpartei, Herrn Curt Fuchs als Vertreter der Hochſchulgruppe und Herrn Störk als Vertreter der Reichsgemeinſchaft herzlichſt will⸗ kommen heißen. Im weiteren Verlauf des Abends hielt der Vorſttzende der Jugendgruppen eine Anſprache, in der er dem bisherigen Vorſtande der Friedrichsfelder Jugend⸗ gruppe, Herrn Adolf Kneier, herzlichſt für die emſige und durchaus gutgeleiſtete Jugendarbeit dankte und ihm alles gute in ſeinem neuen Wirkungskreis bei der Marine wünſchte. Stadtverordnetenvorſtand Walther ſchloß ſich den Ausführungen des Vorſitzenden an, ſprach namens der Geſamtpartei dem Scheidenden den Dank für alle Arbeit im Dienſte der Jugend aus und übergab ihm als äußere Anerkennung eine Baſſermann⸗ Gedenkmünze. Der neue Bezirksvorſitzende der Friedrichsſelder Jugendgruppe, Herr Jakob Buſch, dankte im Namen ſeiner Jugend⸗ gruppenmitglieder und verband damit die beſten Glück⸗ wünſche für das fernere Wohlergehen. Der Gefeierte dankte herzlich für die Ehrung. Der Abend fand noch eine wertvolle Bereicherung durch den Vortrag eines Pro⸗ loges von Frl. Brun ner⸗Friedrichsfeld und durch die muſikaliſchen Vorträge, die durch die Herren Stahl und Sachſe⸗Mannheim vorzüglich dargeboten wurden. Herbſtfeier des„Arion Mannheim Eine wohlgelungene Herbſtfeier veranſtaltete am Sams⸗ tag abend im Kolpinghaus der Iſenmannſche Männerchor „Arion“, der durch eine ſorgfältig ausgewählte Vortrags⸗ folge ſein ernſtes Streben, wirkliche Muſikpflege zu treiben, bewies. Der unter Leitung von Muſikdirektor Viktor Dinand ſtehende, zahlenmäßig ſtarke Männerchor zeigte durch ſeine Darbietungen, daß er nicht nur den Anfor⸗ derungen des ſchwierigen Kunſtgeſanges gewachſen iſt, ſon⸗ dern auch ein guter Interpret des deutſchen Volksliedes iſt. Fein abgeſtuft wurde das Chorwerk„Kolin“ zu Gehör ge⸗ bracht. Muſikdirektor Dinand darf ſich durchaus rühmen, die Mitglieder des Chores in Händen zu haben. Die Sän⸗ ger folgen ſeinen Weiſungen auf das Genaueſte. Bei dem Chor„Heimat“ von Wieſner kam das vorzügliche Stimm⸗ material ebenſo gut zur Geltung, wie bei den von Iſen⸗ mann geſetzten Volksliedern„Loreley“,„Jetzt gang i ans Brünnele“ und„Das Buſſerl“. Als Soliſten bewährten ſich die Herren W. Reinig, F. Stoffel und Gottmann. Während Herr Reinig über einen gut klingenden Baß verfügt— lediglich der Text⸗ behandlung dürfte noch etwas mehr Aufmerkſamkeit ge⸗ ſchenkt werden—, beſitzt Herr Stoffel einen anſprechenden Tenor. Die zwei Roſenlieder von Eulenburg für Tenor waren ein ganz beſonderer Genuß und zeugten von einem feinen muſikaliſchen Empfinden des Sängers. Starken Bei⸗ fall löſten die Duette für Baß und Tenor aus den Opern „Die Zauberflöte“ und„Die Entführung aus dem Serail“ aus. Als umſichtiger Begleiter am Flügel erwies ſich Herr Din an d. J. S. Bachs„Ave Marta“ wurde durch die Herren Gottmann(Bariton), Geiger(Violine), Dinand(Klavier) und Fräulein Toni Auerbach (Cello) eindrucksvoll geſpielt und hinterließ nachhaltigſten Eindruck. Mit dem 2. Satz der C⸗Moll⸗Sonate von Grieg bewies Frl. Auerbach ihre Könnerſchaft im Celloſpiel. Im Mittelpunkt der Herbſtfeter ſtand ein Quartett⸗Vor⸗ trag der Herren Gg. Thoma und Jakob Haas nebſt Söhnen, dem ſich eine Anſprache des 1. Vorſitzenden Ber⸗ linghof anſchloß. Herr Berlinghof, der zunächſt den Vorſtand der Mannheimer Sängervereinigung und eine große Anzahl Vertreter der Mannheimer Geſangvereine begrüßte, trat mit warmen Worten für das deutſche Lied ein und richtete beſonders an die Jugend eindringlich die Mahnung, ſich der Pflege des deutſchen Männergeſangs an⸗ zunehmen und in die Reihen der Sänger einzutreten. Der deutſche Männergeſang ſei eine nationale und kulturelle Tat. In den Geſangvereinen würde keine Politik getrieben. Das Bekenntnis des Geſangvereins ſei: nur ſingen und fröhlich ſein! Als leuchtendes Vorbild ſtellte Herr Berling⸗ hof dann die vier Sänger vor, deren vorhergegangener Vor⸗ trag zwar kein Kunſtgeſang geweſen ſei, der aber von der Sangesfreudigkeit ein glänzendes Zeugnis ablegte. Dien⸗ ten doch die beiden Flügelmänner, die beide im 76. Lebens⸗ jahr ſtehen, ſchon über 50 bezw. 40 Jahre dem deutſchen Liede. Immer noch kann ſie der Chor zur Aktivität rech⸗ nen. Auch die Söhne von Herrn Haas bewährten ſich viele Jahre ſchon als eifrige Sänger. Ein Hoch auf das deutſche Lied und auf die Jubilare beſchloß die Anſprache. 141. Jahrgang/ Nr. 495 Kleinkaliberſchützentag Der dem Reichsverband deutſcher Kleinkaliberſchützen⸗ verbände angeſchloſſene Süd weſtdeutſ che Sport⸗ verband für Kleinkaliberſchießen veranſtal⸗ tete im Oberen Saal der„Krone“ in Darmſtadt den erſten ſüdweſtdeutſchen Kleinkaliberſchüt⸗ zentag für den Sportbezirk 1, Starkenburg, Rheinheſſen und Nordbaden. Die Sportführer, aktiven Schießſportler und geladenen Ehrengäſte waren dem Ruf zahlreich ge⸗ folgt. a Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Gauleiter Minch⸗Darmſtadt und ſchneidigen Marſchweiſen der Verbandsſchützen kapelle Mannheim⸗Sand⸗ hofen unter der bewährten Leitung ihres Dirigenten Emonet eröffnete der Bezirksleiter 1 Wagner⸗ Darmſtadt die Tagung. Seine Ausführungen beſchäftigten ſich mit der Entſtehung, dem Weg und Ziel der Klein⸗ kaliberſchützenbewegung. Wie dieſe ſich als ſportliche Be⸗ wegung dem allgemeinen Sportleben unſeres Vaterlandes im Laufe harter Aufbaufahre eingefügt hat, fordere ſie, ſo führte der Redner aus, von ihren Mitkämpfern die Er⸗ ziehung zu letzter Opferbereitſchaft für das Vaterland. Dieſe geiſtige Idee ſei als Grundlage der Bewegung be⸗ ſtimmend in allen ihren Handlungen. Den mit ſpontanem Beifall aufgenommenen Ausfüh⸗ rungen des Führers des Bezirkes 1 folgte eine nicht minder aufſchlußreiche und beifällig aufgenommene An⸗ ſprache des Verbandsführers, Freiherr von Rot⸗ berg. Aus den intereſſanten Ausführungen war zu ent⸗ nehmen, wie ſehr die deutſche Sportbewegung verpflichtet iſt, ihre geſamte Arbeit mehr und mehr auf ein höheres vaterländtſches Ziel zuſammenzufaſſen. Sein Appell an die Zuhörerſchaft fand freudigen und begeiſterten Wider, all. 5 Als dritter Redner des Tages äußerte ſich der Jung⸗ ſchützenführer des Gaues Bergſtraße⸗Südb, Jäger⸗ Mannheim, in eindringlicher Weiſe zu den brennenden Fragen der Erziehung der jungen Schießſportler. Seine wertvollen, aus der Praxis kommenden Ratſchläge und Anregungen fanden lebhaften Anklang. War doch das Auftreten eines Vertreters der jungen Generation gerade für die die Bewegung leitende anweſende Sportführer ſchaft bedeutungsvoll. Intereſſanten und lehrreichen Er⸗ läuterungen des Verbandsgeſchäftsführers Rupp⸗ Karlsruhe folgte der vom Gauleiter Bergſtraße⸗Süd, Dubois Lampertheim, vorgetragene Sportbericht über das Schießjahr 1930 und die Ehrung des diesjährigen Meiſters im Kampf um den Bezirkswanderpreis, dem Klein kaliber⸗ Schützenverein Mannheim⸗ Käfertal, womit die erfolgreiche Tagung ihren Ab⸗ ſchluß fand.* Reichsverband der Büroangeſtellten und Beamten Die Ortsgruppe Mannheim eröffnete dieſer Tage ihre Winterarbeil, die durch Abhaltung einer all⸗ monatlichen Verſammlung die Behandlung der aktuellen gewerkſchaftlichen Fragen vorſieht. In Sieſer erſten Ver⸗ fſammlung, die im Nebenzimmer der„Domſchenke ſtatt⸗ fand, ſprach der Geſchäftsführer der chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften, Herr Amann. Nach der Begrüßung durch den Vorſitzenden Kölmel entwickelte der Redner in ſeinem großzügig angelegten Referat über„Der neue R ei ch ke kag und die chriſtlich en Gewerkſchaften ein in vieler Beziehung hochintereſſontes Bild von den ge⸗ werkſchoftlichen und politiſchen Strömungen. Man konn nicht daran vorbeigehen, daß ſich in dieſem extremen Reichstag der Reformwille des Deutſchen Volles offenbart und daß dieſe Wahl, wenn auch mehr von wirtſchaftlichen, wie von politiſchen Momenten bedingt, doch eine aus⸗ geſprochen arbeitnehmerfreundliche Einſtellung hatte. Der Redner kam dann auf die Notverordnung zu ſprechen. Er ſchilderte die ungeheure Belaſtungen, die heute durch die wirtſchaftliche Notlage entſtehen und forderte durchgrei⸗ fende Reformen. Wenn auch die Maßnahmen der Regte⸗ rung nicht durchweg gefallen können und ſich noch in mancher Hinſicht eine Aenderung gefallen laſſen müſſen, ſo konn doch nach der Anſicht des Redners an dem Grund⸗ gedanken nicht vorbeigegangen werden, daß nur durch ein ſtraffes Eingreiſen und durch Reformen Ordnung ge⸗ ſchaffen werden kann. 5 8 l Die mit Beifall aufgenommenen Ausführungen zeittg⸗ ten eine rege Diskuſſion. Im Anſchluß hieran wies Ge⸗ ſchäftsführer Blechen noch auf die Bedeutung des Win⸗ terorbeitsplanes hin, beſprach die Abhaltung eines Lehr⸗ ganges für Arbeitsamtsangeſtellte und nahm abſchließend gegen die Maßnahmen des Finanzminiſteriums Stellung, die eine Gehaltskürzung von 6 v. H. bei den Reichs an⸗ geſtellten vorgeſehen. NN. 2 EREIMS-TAEEADER Samstag, 25. Oktober und Sonntag, 26. Oktober Motorfahrer⸗Club Mannheim E. V.(D. M..): Nacht⸗ und Schlußfahrt mit beſonderer Wertung. Auß⸗ ſchreibung wird beſonders zugeſtellt. Abfahrt.30 Uhr abends(Start) Ballhaus. Sonntag, 28. Oktober Schwimm⸗ Verein Mannheim E..: Mittags 3 Uhr: Schwimm⸗Wettkämpfe in der Halle I,. Herſchelbad. Dienstan, 28. Gktober Kurzſchriftperein Gabelsberger von 1874, Hans⸗Thoma⸗ Schule, D 7, 22: 8 Dienstags und Freitags 19.30 21.00 Uhr: Anfänger⸗ u. Fortbildungskurſe für Einheitskurzſchrift. Philharmoniſcher Verein: 5 Abends 48 Uhr im Muſenſaal des Roſengartens: Zweites Konzert; das Nationaltheater⸗Orcheſter, Leitung Profeſſor Brund Walter. Mitwoch, 29. Oktober Harmonie⸗Geſellſchaft, D 2. 6: .90 Uhr Vortrag des ehemaligen Mannheimer Ine tendanten Herrn Dr. Carl Hagemann, Berlin! Rund um Afrika, Erlebniſſe an den bedeutenden Küſtenplätzen des afrikaniſchen Kontinents(aus ſeinem demnächſt erſcheinenden Buche). Nichtangehörige der Harmonie ⸗Geſellſchaft können Eintrittskarten dur Harmonie Mitglieder oder durch Vermittlung 1 Sekretariats beziehen. 41 Donnerstag, 309. Gktober Bad.⸗Pfälziſcher Luftfahrtverein, Mannheim: Treffpunkt jeden Donnerstag abend im Palaſthotel „Mannheimer Hof“, Klublokal in den Kellerräumen, neben der Wethenſtephanſtube.— Mokorflugſchule jeden Abend ab 6 Uhr auf dem Flugplatz. Freliag,. Stieber Verein für Körperpfletze von 1886 E.., Mannheim: Abends 49 Uhr: Boxen im Kaſino gegen V. f. R. Mannheim. Odenwald⸗Club Mannheim E..:. Abends 8% Uhr Unterhaltungsabend, Kaufmannsheim, 1. 10—11. Eintritt frei. — Nachdruck verboten.— Samstag, 25. Oktober 1930 3 5. Mittag⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 49³ Natlonal- Theater Mannheſm. 8 e N e 255 LI UFA. P AUA Samstag, den 25. Oktober 1939 mE RS U 0 Ei Vorstellung Nr. 54— Miete D Nr. 8 ante en 26. ur 1930 anstelle der angekündigten Vorstellung —„Aus einem Totenhaus“: Der Rosen Kavalier Komödie für Musik von Hugo von Hofmannsthal h— Musi ge 1 Bare 8 89055— 3 5 ö ng: Jose osenstock 8 VVV3 Eiumalge Früh- Vortuhlung i 15 ennie e Einrichtung: alder Unruh — 11 ü F 5 ers o„ 5 mlt besondasrer Musikbearbeitung für den Fm. t Die Feldmarschallin Gertrud Bindernagel Anfang 11.30 Uhr al. F 1 Einlaß 10.45 Uhr— Ende.15 Uhr n ö 5 Fritz Bartling 5 i t⸗ Annin Nora Landerich 5 ſen Der ndern. d. Marschallin Alfred Landory 5 ler Herr von Faninal Sydney de Vries 2 25 ge⸗ Sophie Marie Theres Heindl! 5 Jungfer Marianne Marianne Keiler 0 0 iter d 55 Ein Kulturfiim aus einem der ten schönsten Deutschen Mittelgebirge r in 4 Teilen ten* 22 N 0 Vorfallene Burgen u. Köster Be⸗ 1 te, bie Hochburg bel Emmendingen Er- 15(aus dem 9. Jahrhundert) 1uwu. de Stabfenburg. Kloster Fraunalb. be⸗ Kloster St. Peter Kloster Tennenbach gegr. 1095 1158— 1807 üh⸗ 1 7 1* 1 t 4 7 15 Der Aufstieg eines gottbegnadeten Sängers N Ugta l. unden 15 Allman ummmmannanunmpumnnumnnmmpunmmmnanunnnnmmnmmnnmnmnunnmmunmnm ann mmmmmmnnnannmmonnnnanmnmmunmunmmduntaunganmmnunaununmgnmg 1 bemnsbach. Das Murgtalltaftsert. Hungen. 15 8 8 SGlockengieferei 5 Es ist ein selfener Geruug, der Herrlicher Sfirnirie Richard Teubers Das Kinzigtal 2 5 15 8 0 8 ir Rehren der sper meren Hendlung zu lauschen 85 Freiburg I. Breisgau 1 754 N scar Karhwels, Heinz S eee e 105 Fünmann Fritz kampers Groß Bel 5 Anf wochent 3 Un n 2 Un Der Hirschsprung 1 Eine Jeptüncpegene 15 reges Beipregramm eng Wochentags Sonntags 1 10 Höll den er Erich Pom 1. 8 7 3 10 5 l 8 n 4 f 11 905. 85 Dle Rawennsschluent das gegie W. THIE LEH 5 Der Ravennauladukt 5 abe uu u. f. 5 5 rmisee. Feldsee. Schluchtses 5 Wutachschlucht— Albtal— Bärental 1493 m l. d.., höchster Berg des Schwarzwaldes „ alas! El 1 UNWwrRsU de 0 5 l.. N. A* 10 8 eee L M 0 1 1 52 0 1 mau zen 1 N 11 N 914611 1 den n 85 Die Schwarzwaldbahn „ ö 5 N 2. Schule K. Helm Nur noch 2 Tage! onntag. 1 3 11280 f Töglieh mit größtem N85 ber Rheintal bel Schaffhausen 5 31. Oki. Neue Kurse Etwas ganz anderes ist die j; Ein Tonfilm von konstanz am Bodensee 5 ö Privatstunden ledzrzeſtt D 8, 3 olopho lusti 1 film-R 0 e obcdurtsort eines groben Deutsehen des Grafen Zeppelin eee ee, den 30 Prana! ersen-Auffunrung nene Ciar n 0 5 N en Gastspiel des Wissenschaftlichen 1 Wildbad . 11 Akemz* eimlein Theaters„Urania“, Leitung: Dir. H Sr l 5 5 e. 10 6 5 E. Gobbers, Düsseldorf) 15 5 1 0 1 0 en 115 ö Die führende Tanzschule Mannheims 5 50 8 ch ern 5 0 a en- a len D 5, 11 Fernruf 30411 5 8, 11 f 10 0 9 85 St. 25 1 955 1955. Aümmt Anmeldungen an für: Kurse— prlratitunden. Sehnsucht 1 5 7 2 1 00 1 U 8 asfen 0 cb.—— 5(sous les tolts de Haris) eee 12 8 35 55* 1 f 2 Hornb 5 Stad 55 Schule Guth mit amilla Horn u. den ubrigen 3 Stars Une 5 ane f———— 5 2 Dazu der entzückende 8 ile 1. h s- 5 N 5 8 Eine Flimahrt durch das 0 ein A 2 6 5/b, Tel 24768 I Urchenland Norwegen in g feilen Mid Maus- Tonffle 0 Walzwa 01 lab Ill 115 3 0 e ar Piunte ein wunderbarer Film aus dem 2255 5 a 10 1370 0 8 0 5 1 0 Anmeldungen au Kurzen und e N Reiche der norwegischen Gletscher. VV. IU I 0 Ide 9 b 155 5 dem ande der Mittsrnachtssonne,. 8 5 1 118 9 ob eien e ben,* ü 5 Für die selbat- 8 N 5 7 3 aer e igenkl II. Fastnachtsmasßken ans Holz ge- 55 1 00 Theater 5 betät!. 585 eigenklasse schnitzt— Ein Osterbrauch: Hier- Der N 5 1 10 1 1 8 Auf der Fahrt zum Nordkap 8 INR AV. IINV DUN Vecten zu Pferd— Spinnstube Er Nenn eim re sue m von Lillehammer 55 K f alter unten den die i N— Tel. 21624 S 426 eln durch das Gudbrandsta! ammermusik- Vorspiel mann— Schwarzwälder Hochze 110 1 8 1 eee eee als Ar ging zur Pflege der Hausmustt, gle⸗ glic 1 95 8 Or Sonnta 8 2 Vorstellungen PIANO Lachsfischersl in Norwegen Sung 102 Id in nachmittags 4 und abends 8 Uhr bas Hochgebirge in Norwegen Sonntag, den 26. Oktober 1930, vormittags Er 0 Warzwa 1 a Gasfispiel des Berliner Mefropolſheafers Kauf oder Mlete, Malnacgen. 9 11½ Uhr im Hansasaal der Harmonie, D 2, 6% 1 5 .5 Winter zaub 155 bie leizten 4 ng 21 err Seins berühmten Sammlungen Im I BPZall br * 8 FRANZ 1488„ 81 EC K EL. bine hochspannende Handlung A De 22 Das Herzogenhorn— Der Wa N . ee F Ge⸗ 0 70, Kunstetr 5 Bin⸗ Blütenzauber in Hardanger Cafe Weisbrod F 3 9 a Prelse der Plätze: Bal konloge g. 00 RM., 5 Gesichts 1 5 5 8406 Der Wintersport in Norwegen 8 e 0 Sar 0 10 pe e 2 0 1995 in Heilb Massage,* errsitz arke 11 8 Hans Gredinger 1 8 Ke e e eee polizeistunde-Verlan e ab 21. Oktober: Musik- 0 0 in seiner Glanzrolle als 3e Vong 9251 5 1 7 Ielstunde- Verlängerung. haus Heckel, O 3. Mannheimer, Musik- 5 Frau Gertrud Pilelderer Musik-Illustr Alhambra-Orchester g a 9 30 an den aliobe beben zal 88 Lisa: Else Deppler.. E 7, 20 Tel. 28163 Preise der Plätze: Parkett RM..80. 5 N 0 e 255 Wesen des gronen andrants an der Abendkasse emoplleni: Iperrsitz RM. I. Balkon RM. L. 30. es sich, die Karten rechtzeitig im vorverkaul zu besorgen Loge RM..50 98 5 75 77 Rleiner Meierhof ö Sadernent bei Warenhaus Wronker.-G. H. Ferd. Heckel d. Lit Faß⸗ Jagen dilehe haben Zutritt——— — 5 5 un 8 10 Dis 2 Uhr und abends ab 6 Uhr bezug frei Haus, bei Hintrittspreis RM.50 1 Heinrich von Berg 144 . 8 Sie 5 8 Jeden Samstag Polizeistunde-Verlängerung!% 4 Gärtner 30. 7703 Sperlalltät: Rippehen mit Kraut 3 1 1 [Kinder- ud. Familien- 2 W e eme 5 Vorstellung 5 Mk..90 bis.90 mit 1½ Stunden 87385 4 25. Oktober, 20 Uhr. Bühnenprogramm lus⸗ 3 Samstag, e ᷣF darunter 10 Varieté-Akte. Uhr Preis e 50— 80—.00 26. Oktober. 20 Uhr. N ee 1 Morgen 8 miamallge ditiinran: ee e 25 Erö inan ma⸗ 1 12. ati den deen a 1 . gen im OGS ngar un J . 1 Verhehrsnereig 2 Samstag, 25. Oktober, nachmittags 4 Uhr Seꝛzue d OUR Oi Face SCHAEAe ens Ausschank der Blere der Bierbrauerel Durlacher Hof 5 ö 15 N ſter, Freunden und Bekannten zur N Kaffee, Tee, Kakao, kalte und warme Speisen. N 5 ice ud nene, HerTenzimmer 9 W LE Arche Noalr lin kaukaſ. Nußbaum, e i 2 in der Mitte Glas ⸗Schlebetüren reibt ini 25 5 1 105 om, 5 m, in 1 e nden 2 ͤ VVT a Ausführung, 80.— zu verkaufen. 7 nem 8 2 3 Engen Tra bold, Mannheim, Meerſeldſtr. 97 der Ni. 10.— 20.— 30.— eule. Werkſtätte für Möbel und Innenausbau. 5 1 5 125 1815 5 5 ä 1 bei 1— 8.. cb. de übernommen habe u. heute 2 25 e base., Herren⸗ und Damenraßb 205 Stand- 00. wanduhr Molorrad 95 a 0 4% a f mit Schlachtfest zuerst unser Hatalog kostenlos an- Netphen Sieg Ardie⸗Sport. 950 cem 9. 810 eiſel 1 wird. s Nicht die große Postfach 300(Ja pp), neuwertig, eklame bringt uns die Hundschaft, ost fac 4 jotel K 0 1 2 E N 1 sondern unsere Qualitätsware mit Vertreter 880% zu verkaufen. 5 1 men, und niedrigsten P. eisen und angenehmer Walter N Stmeigart OSsMHach 64 550 NSu.⸗Pony, 10 cem, 108 10 hule Teilzahlung bei geringer Anzahlung Modell 27, 230 Mk. 7 f. eröffne. Zum Ausschank ante e Ver- 5 N 1 5 1 nage 8 J 5 angen W 3 ung ge. 8 1 3 281 E. 15 8 kommen die Spezialbiere A. Maler, gehwenninzem(Schwarz- Probieren Sie 2 1 Secken heim, Akku u. e 95 l 5 7 8 77 Barz 55 Mk. 5 der Brauerei Wulle-. 5 wald), Sturmbühlstraße 38 40. Sue,. 11 155 9375 13 Speisezimmer„ 5— Anu. R. tut i f oirekt ab Fabrik ohne jeden Zwischenhandel] Selon Go ecceo 2 5 Sonntag 10.2 Uhr. . tgart, sowie nur gut gepflegte Weine. Kalte Schlaf-, Spelsp⸗ flerreneimmer u. Küchen Ggellschalts Tee 1% Pfd. Mk. 2 20„ Hehtungl 2707 Set, 5.25 9 5 g 7* und warme Speisen. Es ladet freundl. ein i all. Marten, 8 best. Material 9 8 8 Das Besſe vom zoner Teemarki. poltert, komplett, 75 4.⸗Radio mit Laut⸗*7645⁵ eim, 14420 oll ausgeführt: äußerst preisw. aka Lager Kunst- ſrottbinigem kreiſs ſpeecher u. Grammo. Bel * Fr. Völlm u. Frau. Wilh. 115 Aglasterh 4 1. 33 Greulich 0 55 4 1 anten, 7718] phon⸗Berſtärkg., bill. Le O— a . echner r. Aglasterhause 6.* Straße Zu erfragen 9 57508 auch 5 Weg. Haush.⸗Auflöſg. 1 Ratenabkomme it der Bad. Beamtenb u e Ixx 1 42 Motorrad zu tanſchen. billig zu verk. 7696 g 80 5 3 2 k 7, 15, 1 Tr. Is. Ertenwein, K z. 10. Peſtaleznifkr. 8. vart. Seite 2 Nummer 495 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Samstag, 25. Oktober 1930 e eee en ee Herren im Alter von 300 Jahren zum vorbereiteten Besuch»on Privatkund- schaft für Verkauf bei hohem Einkommen gesucht. 140 Angebote unter M U 181 an die Geschäfts- stelle dieses Blattes, Zum Besuche unseres bereits be- stehenden großen Kundenkreises DAM EN mit erstklassigem guter Garderobe als Repräsentantin sofort gesucht- hohes Einkommen Angebote unter M V 162 an die Auf treten und Oeschaltsstelle ds. Bl. 144 Zuverl., ehrliches Fräulein nicht unter 23 Jahren, für den Verkauf in ein Konditorei⸗Kafſee per 1. 10. geſucht. Koſt und Wohnung im Hauſe. Brauche wollen Angebote mit Bild u. Zeugnis⸗ abſchriften einſenden unter M T 160 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 14 440 Solides, fleißiges FP 5 Irdentl. NMädohen Madchen perfekt in Küche u. 1 Haushalt auf 1. Nov. en lee ge ſucht. 6205 S„ Gaſt. 1 3. Ochsen. Keleen Lahn 5 1 115 25 ET Marktplatz. Stellen-Gesuche Verireſungen, Auslieferungslager eic. von ſeriöſ., gutſit. Kaufmann geſucht. Schöne, trockene Lagerräume mit Büro und Telephon im Zentrum der Stadt vorhanden. Angebote erbeten unter P U 69 an die Ge ſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 7654 Suche für meinen chauffeur vertrauenswürdiger, zuverläſſiger u. nüchterner Fahrer, mit Laſt⸗ und Perſonenwagen vertraut, Anfang 30 Jahre, wegen Geſchäftseinſchränkung per ſofort Stellung. Angebote unter P R 66 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.* 7651 Rouf. Kaufmann Ehrſicher Mann mit eig. Auto, über⸗ ſucht Garten u. Haus⸗ nimmt Reiſepoſten] arbeit jed. Art. Holz⸗ leiſtungsfäh. Firma.] ſpalten, Keller auf⸗ Mehlbranche bevorz., räumen u. a. bei ge⸗ jed, nicht Bedingung. riger Vergüt. Ang. u. Angeb. unt. Nr. 1507 0 0 88 an die Geſch. an Rudolf Moſſe,* 7719 Kitzingen a. M. Vo 5 Tüchtige 7664 Ba65g Tüchtiger ſtestauraf.-Töchin 2 ſu cht Stelle Gute Cobsticmadher Zeugn. vorh. Angeb. unter P X 73 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. ſucht Beſchäftiaung auf Werkſtätte. An⸗ 8 7 gebote unter P 8 67 Ehrliches. eee an die Geſchäftsſtelle Mädohen dſs. Blattes erbeten. p Lande ſucht Stel⸗ lung in kl. Haush. o. Geſchäftshaus. Käfer⸗ tal, Rebenſtr. Nr. 15. Solides Fräulein Relteres Fräulein beſte Köchin. in allen übrigen Hausarbeiten durchaus erfahr., ſucht Stelle in aut. Privat⸗ ſucht Aushilfe z. Ser⸗ haushalt. Gefl. An⸗ vieren, ev. auch für gebote unter c D 78 dauernd. Angeb. unt. an die Geſchäftsſtellef P 0 63 an die Ge⸗ dſs. Blattes. 7691] ſchäftsſtelle.*7648 Immobilien Wonn Od. Geschäftshaus mit Fabrikationsräumen ſofort zu kauf. geſucht. Angeb. nur v. Eigentümern unt. Nr. 30 2492 an Ann. Exp.„Da“,„ Mannheim, I 1. 1. 6145 Trpileng genauen aten Keine Bauſparkaſſe! Schöne Lage am Walde. Verkehrsgünſtig. Ein⸗ und Zweifamilienhänſer. Geringe Anzahlung. Verzinſung monatlich 40—60 J. Auruf 593 07 oder Anfragen unter E W 188 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 13 740 neue,„ Wbbhönond Weinheim 0 mit kl. Laden, Schönes Grundſtück t. od. Neubau(3 mal 2 Zimmer u. Küche) zu kaufen. Zuſchr. mit ausführl. Preisang., 5 5 herrlicher Lage, mit oe ſolidem Gartenhaus, 8 35% mal 4% qm, ge- 7717 deckter Veranda, z u eee e verkaufen. e eee Näheres*7652 Haus mit Wirtschaft! Mannheim. U 4. 18. 4. Stock. zentr. Stadt od. Ring⸗ lage von tücht leuten, bei ca links. Fach⸗ 8 15000 bis 20000 M. Anzahl.“ zu kaufen geſucht. Angeb u. MB 143 an d. Geſchäftsſt. ds. Bl. plano eiche gebeixt, gut er halten, preiswert bei Heckel 5 Pianos 0 3,10 Kunststraße 8 Gespieltes 6175 EIOENIHEIN in Feudenheim(Vil⸗ 8 ſt. Herrenmantel 7725 N Beding. per. Marengo, tadell. erh. „ Aufr. u. P B f. ſchl. Fiaur, gedieg. 51 an die Geſchſt. Form, für 35 // zu B4052 verk. L 10, 7. 4. St. Bewerberinnen aus der vermieten. Einzelmöbel zur Komplettierung v. Wohnungen, teil⸗ weiſe gebr. Möbel, beſchäd. zurückgeſetzt uſw., wie Kleider⸗ ſchränke von 40 Mk., Nachttiſche von 12 Mark an, Waſchkom⸗ moden. Patentmatr. von 8 Mk. an. aute Wollmatratzen, Bü⸗ fetts für Wohnzim⸗ mer, einzelne Kre⸗ denzen, Ausziehtiſche von 50 Mk. an ein⸗ zelne Stühle, Schreib⸗ tiſche, Bücherſchränke von 80 Mk. an uſw. günſtig zu verkaufen. Landes, Mannuheim⸗ Lindenhof, Bellenſtr. Nr. 2(Alte Oelfabr.)] S529 —— ferrenzimmer echt Eichen, ſchwer, mit großem Bücherſchrank, runder Tiſch. Lederſtühlen u. Schreibſeſſel, für nur 725 Mark abzugeben. Mannheim, S331 Graff Qu 7, 20. dgebeaanmes eiche, faſt neu, beſteh. aus: Büfett, Kredenz, Ausziehtiſch, 6 Stühle Mk. 390.— Rudolf Landes. nur Qu 5, 4, M' heim. S387 Weit unter Preis! 1. Zwei Garnitur. tiker Möbeln ſanderholz); 2. ein bronzen. leuchter, an⸗ (Pali⸗ Kron⸗ antik, 12 Kerzen, ſofort zu ver⸗ kaufen. 6215 Anfr. Telephon 249 57 ſpäter zu mieten geſucht. Miethöhe erbeten hafen, Schützenſtraße 17. ganz Miet- Gesuche 4 Zimmer mit Bad in der Oſtſtadt zum 1. Dezember oder Verkäufe Fast neue Anker- Taha für Wirte u. Hotels beſond? geeignet, weit unter Preis abzugeb. Jungbuſch⸗Großgarage Walter Schwenger, Mannheim. J 6, 13/17 6211 Elektr. u. Gas⸗Lüſter, Tiſch. Sparkochherd. koffer. Blumenkorb, Stühle und ſonſtiges billig zu verk. 7684 0 9. 16, 8. Zu verkaufen: 1 Gasherd Prometheus faſt neu, mit 3 Feue⸗ rung., 1 Back⸗Wärme⸗ ofen, 75 l, 3 Auslege⸗ zus. 1 N käſtchen, *7 739 10 l. Kauf-Cesuche Gebrauchter, 5 PS⸗ Drehsfrom-Notor zu kaufen geſuch: Angeb. mit Preisang. unt. M W 163 an die Geſchäftsſt. 621 chu Mon 120 Volt.—3 PS, gebraucht, zu kaufen geſucht.*6203 Näheres durch Telephon Nr. od. Speisezimmer wenig gebraucht, aus Privathand, geg. bar zu kaufen geſucht. Angebote unter P T Nr. 68 an die Ge⸗ ſchäftsſt. dieſes Blat⸗ tes erbeten.*765g Weißes Kinderbett zu kauf. geſ.'hafen, e II, Groß 7698 Wohnung Genaue Angebote mit an L. Pinkus, Ludwigs⸗ 7674 Alleinſt. Dame ſucht beſchlagnahmefr., ab⸗ geſchloſſene B4651 2 Zimmer m. Küche mögl. mit Bad, zentr. Lage. Angebote mit Preis unt. O V 45 an die Geſchäftsſtelle. Wer beſorgt 7710 parferre-Wohnung (2 Zimmer u. Küche), Stadtl., ev. g. Tauſch Adreſſe in der Geſchſt. Jung. kindl, berufst. Ehepaar ſucht ſofort Zimmer und Küche Angeb. unter P W 71 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes.*7662 Alleinſt. ält. Frau ſucht groß. leeres Zinner im 1. od. 2. Stock, m. ſep. Keller. Angebote unter O0 B 26 an die Geſchäftsſtelle. 47550 Beſſerer Herr ſucht ere Mansade od. Zimmer u. Küche. Neubau bevorz. An⸗ gebote mit Preisang. unt. P P 64 an die Geſchäftsſtelle. 7617 für einen e 20 0 Verffile fungen Neuzeitige Garage Wagen zu vermieten. 8 6. 17, Telephon 271 62. Solid. ig. Herr ſucht leeres ſeparat. Zimmer (4. od. 5. St.] Angeb. mit niederſt. Preis u. P X 72 an die Geſch. 7668 bröß. leeres Zimmer zentrale Lage, mögl. ſep. Eingang, geſucht. Angeb. unter P Q 65 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 7650 Alleinſt. Fräul. ſucht leer. Manſardenzimmer geg. etw. Mithilfe t. Haush in aut. Hauſe, mit etw. Eſſen dabei. Angeb. u. O J 83 an die Geſchäftsſt. 47704 Berufst. Herr ſucht leere Sau. Mansarde el.., heizb., mögl. Oberſtadt. Pr. ca. 20 Mk. Etilangeb. unter P V 70 an die Geſch. *7656 Zimmer ſofort geſucht. Falls nicht aut möbl., An⸗ gebot zweckl. Ang. u. 2290 an die Geſchſt. Möbliertes Zimmer in Stadt oder Vorort geſucht, mit Koch⸗ erlaubnis bevorzugt. Ang. m. Preinsang. u. OM 86 an die Gſch. * 7716 * 7721 6 immer (L), Küche, gerichtet(monatlich 165 Arzt, Prokuriſt, gebote unt. D F 147 an Beamter ete. Wohnung Bad, Keller, Manſarde, neu her⸗ 1 ſofort zu vermieten. bevorzugt. An⸗ die Geſchäftsſt. 13 560 5 Zimmer L 15. 12 Zubehör Näheres parterre od. Telephon 212 01. Wohnung (Ecke beim Hauptbahnhof) mit allem per ſofort oder ſpäter zu vermieten 13 298 4 Zimmer 5. Stock, und ſtraße 2, Etagen ⸗Warmwaſſer ⸗ Heizung 4 Zimmer⸗Wohnung, 4. Zubehör, zu vermieten. Ecke Lange Rötterſtraße(59). -Wohnung und beide Mädchenzim. Heſſner, Moſel⸗ St., mit eingericht. Bad, übernahme zu vermiete allein zeit Weylſtraße 17, IV. Warmwaſſer, preiswert abzugeben. Billige 2.-Wohnung bei Möbel⸗ Möbel faſt neu, auch Anzuſehen jeder⸗ links.*7697 N. in ruhiger Lage u. El. Licht, 7665 Gut möbl., Nähe Waſſerturm 1 Geſchäftsſtelle dſs Bl. Scipio⸗ Hans, N Herrn ſehr preiswert zu verm. Cut möbl. Wohn- u. Schlafzim. gutem Hauſe 1 1. 11. zu Zentralh., Tel. Badben. Otto⸗ Vecpraße 1 275 Oststadt geräum., fr dl. Zimmer, freie Lage, neu herger., an ſolid. Adreſſe in der od, Tel. 431 37. 77741 Kleiderſtänder, Leder⸗ St. rechts 4, part. 263 45. 7659 575 eee ND ER. — Dieser Wiccelmantel m. echt. Bibereſſkra- gen, ganz gefüffert 8. mod. Fantssiestoff Floſter Mantel m. ech- tem Pelzkrag. u. Pelz- besstz aus feinwoll. Stoffen, ganz gefülf. Dieser MWanfel aus Veluor long m. echter Lammger nitur, fall- lierte Form Fescher Manfel aus Velour Naſts m. ech. Bibereftshelkragen Wie Abbildung MAN TEL ehr billig! Oer Lee ac, vnde, Heꝛtel. nebel Werkſtatt. verm. 2. Stck., B4598 2 Näh. 11 12, zu Walter. 12 Uhr. Großes Lager eptl. mit Laden per 1. 1 31 zu vermiet. Näheres G 7, 16, III. B4588 Schöne*7688 4 Limmer-Wohnung part., Peſtalozziſtraße, 70 /, mit 100/ Um⸗ zuas vergütung ſofort zu verm. Näh. Tel. ⸗ Nr. 438 10,—3 Uhr. Feudenheim! Schöne 3 Zimmer- Wolnung Küche, Bad, Loggia, per 1. Nov. billig zu vermieten.* 7660 Näheres Wallſtadter Grün 1. parterre. Schöne 3.-Wohng. Zentr., 60, p. 1. 11. zu verm. Kraft, Im⸗ mob. F 5, 22. 7733 -3 Zimmerwohnung (Neubau), per 1. November, zu ver⸗ mieten. 6223 lei, Mittelstr. 56. 2 Zimmer u. Küche mieten. 17713 Hofmann. I 4, 13, IV Wohnungen 1 Zim. u. Küche, im Zentr. beſchlagn.⸗frei Miete 45 M. p. 1. 11. 2 Zim. u. Küche, in KU, Miete 32., per 1. 11. 3 Zim u. Küche 50, 78 M. Näheres Oetzel, P 4. 2, III St. 77748 Zimmer und Küche neu herger., ſoſort zu vermieten. Unter- mühlauſtr. 98. 7734 2 105 herger., leere. 1 0 0 zu vermieten. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. ö 757 Am riecrichsplaz. 2 leere Zimmer, Zen⸗ tralheigg., ſep. Eing., 1 Tr., evtl. möbliert, ſofort zu vermieten. Zu erfragen 6209 Telephon Nr. —2 ſeparate tere Zimmer heizbar, mit el. Licht, einz. od. zuſ. per ſof. od. ſpät. zu vermiet. Götz, Lange Rötter⸗ ſtraße 65, III. B4657 Leeres Zimmer zu vermieten. Draisſtraße Nr. *7714 57 a. Zwei ſchöne aroße Zimmer möbl. od. leer, auch f. Bürozwecke geeignet, zu vermieten. 7742 U A4, 10, 3. Stock. K 3. 13, 3 Treffen Sie vorher Ihre Entscheidung F Dienstag, den 16. Dezember 1930, vorm. 975 Uhr in ſeinen Dienſträumen in Mannheim, A 1, 4, die Grundſtücke des Kaufmanns Valentin Stephan und deſſen Ehefrau Eva geb. May⸗ farth in Mannheim⸗ Neckarau, auf Gemarkung Mannheim. 16 Die Verſteigerung wurde am 29. April 1930 im Grundbuch vermerkt. Die Nachweiſungen über die Grundſtücke ſamt Schätzung kann jebder⸗ mann einſehen. Rechte, die am 29. April 1990 noch nicht im Grundbuch eingetragen waren, ſind ſpäteſtens in der Verſteigerung vor dez Aufforderung zum Bieten anzumelden und bei Widerſpruch des Gläubigers glaubhaft zu ma⸗ chen, ſonſt werden ſie im b Gebot nicht und bei der Erlösverteilung erſt nach dem An ſpruch des Gläubigers und nach den übrigen Rechten berückſichtigt. Wer ein Recht gegen die Verſteigerung hat, muß das Verfahren vor dem Zuſchlag aufheben oder einſtweilen einſtellen laſſen; ſonſt tritt für das Recht der Verſteige⸗ rungserlös an die Stelle des verſteſgerten Gegenſtands. Grundſtücksbeſchrieb: 1. Lgb. Nr. 10 600: 9 Ar 26 qm Schätzun Hofreite mit Gebäuden, Wirt⸗ 1 ſchaft und Kino, 65 000.— RM. 2. Tab. Nr. 10 554: 6 Ar 09 am Johne und Hofreite mit Gebäuden, 88 750— RM. Lgb. Nr. 10 555: 5 Ar 53 am Tr. rechts groß. leeres Zimmer 3 vermieten. 7732 auf 1. 11. 30 zu ver⸗ 434 98. Sahön., gr. möhl.. u verm. Nähe Waſ⸗ ſerturm. O 7, 20, Ran 4580 Mö bl. Zu 31 immer vermket. Eichels⸗ heimerſtr 14, pt. lks., Joſ. Meyer. B4618 Möbliertes Zimmer ſof od. 1. Nov. zu v. G 4. 17. Vordh., 3. St B4646 E 7, 12, J. St. rechts Gut möbl. Zim, U. N Tel.⸗Ben. zu vm. B4552 -2 Schön ibl. Zim. per ſof. u richs park S 6197 od. 1. Novpbr. Nähe Fried⸗ chloß. Köhler. B 7. 4. vm. Möbl. Zimmer, 20.—, 30.— und 35.—, el. L ſep. 1. 11. zu verm. und B 4840 Eing., ſof. M3 3 Nr. 7. Schön öl Zimmer an Parkring 1 b, 1 rechts. beſſ. Herrn zu vm. 8 B4636 Möbliertes an Dame od. Hrn., el. N Lortzingſtr 17. Zimmer m. 27551 II. I. u Im. Schön möbl. 7589 Herren- U. Schlafzim. ev. verm. nur 1 Zimmer, zu ba fl 6, 7, J. St. ls. Gut au möbl. vermieten. Zimmer *7590 Schün möhl. Zimmer in aut. Hauſe preisw. zu vermieten. * 7586 Augartenſtr. 26. 2 Tr. 1 3 „ Gut mbl. el. O, u 14. 2 Tr. links: Balk. ⸗ Im a. berufst. vermieten. ſclegant möbl. Zimmer Zentralhz., el. Licht, Schreibt. Bücherſchr., gute Bedien., p. 1. 11. an ſoliden Mieter lin) zu vermiet. Täffler, Hrch.⸗Lanzſtraße 37/39 7639 EE Wohn⸗ u. Schlafzim., behagl. möbl. zu vm. N. Bahnhof⸗Rheinbr. 7, 9, J Trenpe: 1 ſehr aut u. 1 einfach möbliert. Zimmer zu vermieten.*7625 Lindenhof! Sehr gut möbl. ſep. Balkonzim. m. ar. Schreibt. i at. Hauſe zu vm. 7624 Meerlachſtr. 3, 1 Tr. Am Waſſerturm! Schön möbl. Zimmer i. at. Hauſe, preisw. Bad, Tel. Teleph. 294 83. 7616 Gut möbliert. Zimmer m. el. Licht zu verm. 47668 T 2. 16. 2 Tr. Elea möbl. Wohn⸗ u. Schlafzim.(Oſtſtadt) zu verm. Tel. 315 61. 7667 Frieurichsringl Frdl. möbl. Zimmer ſof. od. ſpät. zu vm. Piz. Müller, U 6. 16. * 7720 Schön. Part.-Zimmer m. 2 Bett., el. Licht, heizb., ſof. zu verm. N. Luiſenrg. J 6, 11. 87730 Für ſchön möbl. Zim. Zimmerkeoſſege ges. U A4, 2, 4. Stck. ks. 27728 Schön möbl. Zimmer mit el,., per ſof. od. 1. 11. zu vermiet. 7724 M 5, 11, 2 Tr. Nähe Wasserturm! Gut möbl. Zimmer an ein. Herrn zu derm zu verm. Näh. 5 Angartenſtr. 8. 1 Tr.. 87728 chte uſlafstelle an Herrn zu mieten. H 2, 11. III. ver- 7798 mit Zubehör Hofreite mit Gebäuden, 9 „gb. Nr. 10 551: 6 Ar 04 qm Bauplatz, Weißenburgſtraße, Schätzung: R. 4892.—, 5. Ogb. Nr. 13 355: 9 Ar 60 qm Ackerland, Caſterfeld VI, Atzelaue, Schätzg.: R. x 960.—— 6. Lgb. Nr. 13 8693 11 Ar 05 qm Ackerland, Caſterfeld, Schätzung: R./ 1657.50. M annhei m, den 17. Oktober 1930. Badiſches Notariat 6 als Vollſtreckungsgericht. J 4a, 11, part.: Möbl. heizbares Zim men Vermietungen ſof. zu verm. 7740„e Möbl. Zimmer per Wer leiht Geſchäftsm. Wegen Wegzug ſof. od. 1. 11. zu vm. Möbl Zimmer mit mon. 25% m. Kaffee. 700 Mark 0 5 17 8„ Sleherbeit a Hauſe, an berufstät. 5 Sich Ehep., zu verm. An 1 groß. möbl. Zimmer Selbſtgeber? Angeb. zuſehen: Sonntag v. m. 2 Betten, el. Licht unter 5 I 61 an die 1418 Uhr. 47683 u. ſep. Eing. zu ver⸗ Geſchäftsſtelle dieſes Obere Clignetſtraße 5 8 1 Blattes. 70401 2. Stock links. aße 91051 reppe Schön möbl. Schlafz. u. Nähe Zeu ghansplatz u. l ev. 0 1 Handelshochſchule, Näh. 72 2 a, 1 Tr. ſchb 5. 10 5 3 7715 Englisch 7681 ön möbl. Zimmer Sch 11 5 zu vermieten. Französisch Schön möbl. Zimmer 555 ter mit el.., Chaiſel. u. Schön möbl. Balkon⸗ 200 1 ee gut heizb., per ſof. od. zimmer mit el. Licht Debersetzungen 1. 11. zu vm 7686 u. Tel.⸗Ben. zu ver⸗ Langfähr Aufenthalt U 4, 25, 1 Tr. links. Aal 1 8 7 Mk. im Ausland. B4019 aldhofſtr 1 D* Gut möbliert Zimmer 27712 Sohmiclt, Max-Iosephstr. 3 Schreibt., Chaiſel., ev. Klavier, zu vm. Tel. Gut mölb. Zimmer gel Nr. 216 40, Hch.⸗Lanz. mit elkt. Licht u. ſep. Französisch ſtraße 15 6484 den. Eing. an berufst. H. dch. Pariſerin(ſtaat⸗ od. D. zu vermieten. lich gen.). Grammat, Schön 5 5 e b W. See ee 9 Küchenbenützung, Nähe Bahnhof⸗ ⸗Waſſer. B 7 17, Eing. 590 üllia zu derm. 7098 turm! Moltkeſtraße 3, 77058 4596 Adreſſe in der Ge⸗ 3 Tr.: Gr. ſonn. Zim.. ſchäftsſtelle ds Blatt. gut ab 900 Licht,„„ 3 Schreibt. ev. 2 8 m N 0 lich Frdl. möbl. Ammer Bett. Küchen.) au fl une Gch. 55 115 a dee eee von dip Lehrkraft anzſtr. 38, 1 Tr. I. g 7 5 Beſte Refe⸗ ö t Beſte Re eee eigb., gut nhl. Zim. nen Bee ge an ſol. Herrn bill. zu Möbliertes Zimmer bereesern dg n Save n. 0 el. Licht, zu verm. v. Jungbuſchſtr. 22, III. r.(Eingang Parkring. Wenzel E 6. 12/18. 7677 Frdl. möbl. Zimmer ſofort oder 1. Seckeuheimerſtr. 36a. 47781 but möpl. Jimmer ſof, zu vermiet. Joſephſtr. 10% III.. 27673 but mönl. Zimmer mit Tel.⸗Ben. zu vm. D 1. 9, 1 Tr. 7661 11. zu vermieten. Guthehrle 5 Max⸗ 5 Un; eke Anzeigen-Auffraggeber bitten wir die bei Stellen- Ausschreibungen eingehen- den Zeugnisse, Photogra- phien v. sonstigen Unter- jagen den Bewerbern bald⸗ mögl. wieder zurückzugeben, Die Geschäftsstelle der Neuen Mannheimer Zeilung Im Zwangsweg verſteigert das Notariat am 1 1 * 1 3 5 0 22 anz