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J.* Aus der Welt der Cechnile* Kraftfahrzeug und Verltehr* Die fruchtbare Scholle* Steuer, Heſetz und Recht* Neues vom Film Mannheimer Frauenzeitung* Für unſere Jugend* Mannheimer Reiſezeitung« Mannheimer Vereinszeitung* Aus Seit und Leben* Mannheimer Muſikzeitung Abend⸗Ausgabe An der Bahre Dienstag, 28. Oktober 1930 141. Jahrgang— Nr. 500 Noch ein kritiſcher Bericht über die Grubenkataſtrophe Morgen Veiſetzung der Opfer bei völliger Arbeitsruhe in den Gruben Straßenkämpfe in Mio Ein authentiſcher Vericht über die Beſchießung der„Baden“ Alle Fahnen auf Halbmaſt Drahtbericht unſ. ſtändigen Vertreters h. Saarbrücken, 28. Okt. Im ſchwarz ausgeſchlagenen Verleſeſaal der Un⸗ glückszeche Maybach wurden im Laufe des geſtrigen Tages ſämtliche Toten eingeſargt. Inmitten weißer Aſtern, vieler Kränze und Lorbeerbäume ſtehen in langen Reihen die ſchlichten braunen Särge auf kleinen Podeſten. Beizender Karbol⸗ und Lyſolgeruch erfüllt den Raum und ſchlägt auf Zunge und Lunge. Von den insgeſamt 95 Toten konnten ſchließ⸗ lich 4 nicht identifiziert werden. Manche grauſige Szene ereignete ſich, als Angehörige verſchiedener Familien in dem Toten den ihrigen zu erkennen glaubten. Noch jetzt ſtreitet man ſich um zwei Leichen. Ein Vater ſagt, das iſt mein Sohn, dann kam ein anderer, das iſt doch mein Bruder. Eine Frau erkannte ihren Mann lediglich an einer Goldplombe. Eine Mutter fand ihren Sohn, weil er am Oberarm eine tiefe Narbe hat. So mancher Tote wurde nur an ſeinen Schuhen erkannt. Zwei Grubenſteiger, ein Fahrhauer und 92 brave Knappen hat der Tod mitten aus ſchwerer Berufs⸗ arbeit geriſſen. Im Knappſchaftslazarett liegen zur Zeit noch 21 Verletzte, wovon 4 noch in Lebens⸗ gefahr ſchweben. Hier iſt ein älterer Bergmann ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen, deſſen beide Söhne nur als Leichen geborgen wurden. Im Laufe des geſtrigen Abend konnten noch drei weitere Opfer mit gewaltiger Anſtrengung in fürch⸗ terlicher Hitze aus dem verſchlammten, noch immer gaserfüllten Unglücksſchacht geborgen werden. Etwa 50 Meter Luftröhren mußten gelegt, große Auf⸗ räumungsarbeiten durchgeführt werden, bis man in die Nähe dieſer vollkommen Verſchütteten gelangen konnte. Die Toten waren bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelt und bereits ſtark in Verweſung über⸗ gegangen. Ihre Namen ſtehen jedoch feſt. Nun liegt noch der letzte Knappe in der Tiefe unter niederge⸗ gangenen Geſteinsmaſſen, die allen Bergungsver⸗ ſuchen bisher die größten Schwierigkeiten entgegen⸗ ſetzten. In Bremsberg 1 Oſt hat die Schlagwetter⸗ exploſion einen Brand entzündet, der aber ſofort abgedämmt und lokaliſtert werden konnte. Um einen Flözbrand handelt es ſich nicht. Es brennen im Verſatz Holz und Berge. Dagegen liegt die Gefahr eines Flözbrandes in dem fettkohlehaltigen Revier noch immer im Bereiche der Möglichkeit. Um die Gasſchwaden abzudrängen, hat man den halben Bremsberg geteilt und friſche Wetter hereingelaffen. Wettertücher hängen auf der Grundſtrecke zwiſchen der erſten und zweiten Einfahrtsſtrecke und Preßluft wird hineingetrieben. In der erſten Einfahrtsſtrecke ſtehen Stickwetter, die Grube iſt aber wieder vollſtändig befahrbar. Die Mannſchaften ſind jetzt hauptſächlich damit beſchäftigt, die Brüche zu beſeiti⸗ gen, was noch einige Tage dauern wird. Vorläu⸗ fig iſt die Grube Maybach ſtillgelegt. Die Einſargung Eine bitterſchwere Aufgabe hatten die Sanitä⸗ ter, die den geſtrigen ganzen Tag hindurch die ſtar⸗ ren und ſteifen Toten in die ſchmalen Särge zu betten hatten. Ununterbrochen arbeiteten ſie, hemdsärmelig in langen Gummihandſchuhen. Oft ſträubten ſich die bis zu den Knochen verbrannten Arme und Beine gegen den engen Totenſchrein, oft mußte linde Ge⸗ walt nachhelfen. Mit den ſchwarzen Kleiderfetzen, mit verkohltem Körper, mit den ſchweren verbrann⸗ ten Nagelſchuhen wurden ſie in Tücher eingewickelt in den Sarg gehoben. Die Leichen waren teilweiſe ſchon in der Auflöſung begriffen. Manche zerfielen faſt zu Aſche. Von einem Körper, der hochgehoben werden ſollte, brachen die völlig verkohlten Glieder. Die Sa⸗ nitäter hatten verbiſſene Geſichter, ſtumpfe, verloren blickende Augen und ſprachen kaum ein Wort. Ihre Antworten waren eine Geſte. Die internatio⸗ nale Preſſe, die ihr Lager an der Stätte der Todesgrube aufgeſchlagen hatte, iſt größtenteils wie⸗ der abgezögen. Journaliſten großer Zeitungen von ganz Deutſchland und Frankreich waren zuſammen⸗ gekommen, manche direkt von der Beerdigung in Alsdorf im Schnellzug und ſelbſt im Flugzeug. Auch der Chef der franzöſiſchen Saargrubenverwal⸗ erwidert wurde. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Oktober. Ueber die Beſchießung der„Baden“ liegt jetzt ein authentiſcher Bericht des deutſchen Geſandten in Rio de Janeiro vor, der auf telephoniſchem Wege nach der Wilhelmſtraße mittelt wurde. Der Bericht beſagt folgendes: Die ſofort nach dem Unfall angeſtellte Unter⸗ ſuchung hat ergeben, daß den Kapitän keine Schuld trifft. Auch von der braſilianiſchen Regie⸗ rung iſt ein Vorwurf gegen ihn nicht erhoben wor⸗ den. Der Kapitän hatte von der Hafenbehörde die Genehmigung zur Ausfahrt mit der Weiſung erhal⸗ ten, ſich mit den Forts jeweils zu verſtändigen. Beim Auslaufen hatte die„Baden“ noch vor dem Verlaſſen der Bucht das Fort Santa Cruz zu paſſieren. Sie kündigte dies durch dreimaliges Signal an. Dieſe Signale ſind nach Angabe von Zeugen auch vom Lande aus gehört worden. Gleich darauf er⸗ folgte vom Dampfer der Flaggengruß, der vom Fort Die aufänglich gegen den Kapitän erhobene Beſchuldigung, er habe die Flagge nicht gezeigt, iſt damit widerlegt. Kurz danach fiel vom Fort ein blinder Schuß, dem ein Flaggenſignal folgte. Das Signal lautete:„Mit Ruder nicht durchzukommen“. Wegen des un verſtänd⸗ lichen Inhalts bezog der Kapitän das Signal nicht auf ſich und fuhr weiter um den Zuckerhut herum. Vom Fort ſollen nunmehr noch weitere Warnungsſignale und ſcharfe Schüſſe abgegeben worden ſein. Der Kapitän behauptet, nichts davon bemerkt und auch keinen Einſchlag wahrgenommen zu über⸗ haben. Es war ſehr windig und das Fort bereits durch den Zuckerhut verdeckt. Der Dampfer fuhr weiter und kam auf die Höhe des Forts Copa Co⸗ dana, das bereits außerhalb der Bucht liegt. Um die Signale beſſer verſtehen zu können, ging er um 200 Mer näher an das Fort heran. In dieſem Augenblick fiel ohr vor⸗ herige Warnung der verhängnisvolle Schuß. Er traf den Hintermaſt des Schiffes, riß ihn um und richtete unter den auf Deck befindlichen Paſſagie⸗ ren und Mannſchaften ein furchtbares Blutbad an. Es wurden 29 Menſchen getötet, darunter drei Deutſche, undüber 40 Verletzte, von denen ſechs deutſche Reichsangehörige ſind. Der Materialſchaden iſt unbedeutend. Die Meldung, daß der Kapitän verhaftet worden ſei, iſt, wie wir bereits berichteten, frei erfunden. Die Verwundeten ſind im Hoſpital untergebracht, die Toten auf Koſten der bra⸗ ſilianiſchen Regierung beſtattet worden. N Wie aus einer weiteren telegraphiſchen Meldung hervorgeht, ſind die Verhältniſſe in Rio de Janeiro noch vollkommen ungeklärt. Zur Zeit ringen drei Machtgruppen unter einander um die Oberhand. An mehreren Plätzen der Stadt wird gekämpft. Auch Schiffe und Forts ſind an den Schießereien beteiligt. Welchen Ausgang die Bewegung nehmen wird, läßt ſich daher im Angenblick noch nicht überſehen. In⸗ folgedeſſen muß die von der deutſchen Regierung be⸗ abſichtigte Demarche zunächſt eine Verzögerung er⸗ leiden. tung ſowie der Chef der Maybach⸗Grube waren im Schnellzug von Aachen hierher gereiſt und erfuhren erſt beim Ausſteigen in Saarbrücken, was ſich auf einer Saargrube ereignet hatte. Am die Arſache Die erſte bergpolizeiliche Befahrung am geſtrigen Tage verlief ergebnislos. Es ſind weitere Unter⸗ ſuchungen notwendig. Die Hauptwirkung der Ex⸗ ploſion wurde im Bremsberg J Oſt feſtgeſtellt, wo die ganze Belegſchaft den Tod gefunden hat. Hier iſt es, wo der durch die Exploſion entfachte Brand noch anhält. Wie die Gewerkſchaftsvertreter ver⸗ muten, befindet der Exploſionsherd ſich in einem Aufbruch der Grundſtrecke zum Bremsberg 1 Oſt. Der Aufbruch ſelbſt ſteht noch voller Gas⸗ ſchwaden. Das Maybacher Unglück ereignete ſich in einem Fettkohlenfeld der Bergwerksdirektion Friedrichtal, das von Altenwald⸗Hühnerfeld im Süden bis nach der Oſtſeite von Friedrichtal reicht, im Weſten von Quterſchied begrenzt wird und ſeine Ausläufer nördlich bis in die Gegend von Mörſchweiler erſtreckt. Die reguläre Erſchließung dieſes Feldes begann im Jahre 1872 mit der An⸗ lage der Grube Maybach, Fettkohlenfelder weiſen immer größere Mengen Schlagwetter auf als Schlammkohlenfelder, weshalb den Sicherungs⸗ anlagen größte Beachtung geſchenkt werden muß. Schon einmal, am 15. September 1890, hat eine Schlagwetterexploſion auf Grube Maybach ſelbſt 25 Todesopfer gefordert. Die Bergleute ſagen übereinſtimmend aus, daß der Gefahrenherd längſt bekannt und der franzöſiſchen Verwaltung mitgeteilt worden ſei, daß dieſe auch immer Abhilfe zugeſagt, aber kaum etwas unternommen habe. Die Wetterſührung ſei in der Grube bei weitem nicht ausreichend geweſen. Wenn man hört, unter welchen Temperaturen, bis zu 50 Grad, die Leute zum Teil arbeiten müſſen, dann wundert man ſich, wie ſie das jahrelang aushalten können. Die von der franzöſiſchen Direktion für die Tagesförde⸗ rung vorgeſchriebene Tonnenzahl konnte an keinem einzigen Tage der letzten Woche tatſäch⸗ lich erreicht werden. In den letzten Tagen traten verſchärfte An⸗ zeichen von Schlagwettern auf, weshalb auch mit geſteigerter Vorſicht gearbeitet wurde. Gerade der hier bei der Mittagsſchicht die Aufſicht führende Fahrhauer liegt jetzt noch als einziger im glühenden Schacht. Zur Zeit des Unglücks arbeitete man an der Montage neuer Wetterführungen und an einer neuen Querverbindung zu den Wetter⸗ ſchächten. Sehr unliebſam wird allgemein im Saar⸗ gebiet eine recht taktloſe Preſſeerklärung vermerkt, die der Generalſekretär Raſpail, der Pariſer Saargruben verwaltung heraus⸗ gegeben hat, worin er die Erhaltung der Zeche in den Vordergrund ſchob und das Hauptverdienſt am Rettungswerk dem franzöſiſchen Chefingenieur und den franzöſiſchen höheren Beamten zuſchiebt. Trauer und Hilfsbereitſchaft In allen Dörfern und Städten des Saargebietes wehen die Fahnen auf Halbmaſt. Die Regie⸗ rungskommiſſion hat für den Beiſetzungstag alle theatraliſchen Veranſtaltungen und ſonſtigen Luſt⸗ barkeiten verboten. Bedeutende Spenden ſind bereits von zahlreichen öffentlichen Körperſchaf⸗ ten, induſtriellen Unternehmungen, hervorragenden Staats- und Privatperſonen bis zum Scherflein des Kriegsinvaliden und Schülers bei den verſchiedenen Sammelſtellen eingelaufen, ſo daß die Hinterbliebe⸗ nen zuzüglich ihrer Knappſchaftspenſion für die nmächſte Zeit vor dem ſchlimmſten behütet ſind. Das Gefühl der Zuſammengehörigkeit aller Volksgenoſſen hat ebenſo wie die todver⸗ achtende wundervolle freiwillige Kamerad⸗ ſchaft der Bergknappen in Not und Tod alle Stände und Parteien im Werke ber Nächſten⸗ liebe zuſammengeſchmiedet. Die Kataſtrophen von Alsdorf und Maybach er⸗ innern in furchtbarer Dublizität auch die bergbau⸗ fremden Schichten unſeres Volkes daran, daß es unter uns einen Beruf gibt, dem viele Hundert⸗ tauſende ihr tägliches Brot verdanken und bei dem die Todesbereitſchaft zu den Elemen⸗ ten der täglichen Arbeit gehört, ohne daß deren Gefahren trotz allen Fortſchritten der Wiſſen⸗ ſchaft und trotz aller Bemühungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern völlig beſeitigt werden könnten. (Weitere Meldungen hierzu auf Seite 2) Wir und Muſſolini In dieſer Welt des Scheins und der Heuchelei kann man faſt an jeder Muſſolini⸗Rede, rein ge⸗ fühlsmäßig betrachtet, nur ſeine Freude haben. Während wir bei faſt allen Staatsmännern, die heute regieren, nach wie vor den Eindruck haben müſſen, daß ſie mehr oder minder noch immer auf dem Standpunkt Talleyrands ſtehen, daß für die Diplomaten die Sprache dafür da ſei, dis Ge⸗ danken zu verbergen, kann dieſer Vorwurf dem italieniſchen Duce auch von ſeinem ſchlimmſten Feinde nicht gemacht werden. Muſſolini ſpricht zwei⸗ fellos ſo wie es ihm uns Herz iſt und das iſt für jeden, der Wahrheit und Klarheit mehr liebt und im allgemeinen auch für zweckmäßiger hält, als Heuchelei und Verſteckſpiel, allein ſchon viel wert. Daß wir mit den verſtaubten Methoden der alten diploma⸗ tiſchen Schule keine Ausſicht mehr haben, aus dem Hexenkeſſel herauszukommen, in den das politiſche Leben der Völker hineingeraten iſt, ſollte uns allen wohl längſt zum Bewußtſein gekommen. Auf der Suche nach neuen Formen und Methoden ſcheint uns die von Muſſolini gewählte der rückſichtsloſen Offenherzigkeit die nächſtliegende und nicht die ſchlechteſte zu ſein. Die alten Römer ſtanden bekanntlich zwar auf dem Standpunkt mundus vult decipi, die Welt will betrogen ſein, und viele Jahrhunderte hindurch iſt das als unerſchütter⸗ liche Erbweisheit auch von der geſamten Menſchheit übernommen und geglaubt worden, doch ſchließlich iſt nicht einzuſehen, warum das in dieſer Zeit der Umwertung aller Werte nicht auch einmal anders werden ſollte. Schon lange machen ſich für den auf⸗ merkſamen Beobachter erfreuliche Anzeichen dafür bemerkbar, daß die Verachtung gegen das verlogene Pathos und den ſchwulſtigen Phraſennebel, von dem man ſo lange hindurch ſich gedankenlos einlullen ließ, in rapid wachſendem Maße im Zunehmen be⸗ griffen iſt, vor allem bei unſerer Jugend und auch bei allen Männern, die noch jugendfriſch fühlen können. Aus der verpeſteten Atmoſphäre, die man widerwillig täglich noch einatmen muß, ſehnt man ſich heraus nach friſcher reiner Luft. Wohl weiß man mit Leſſing, daß die reine Wahrheit nur bei Gott iſt, doch umſo leidenſchaftlicher iſt das Streben nach Wahrheit. Aus dieſem Streben heraus und aus dem auf⸗ richtigen Willen zu einer wirklich dauerhaften Ver⸗ ſtändigung zwiſchen den Völkern Europas zu kom⸗ men, ſind auch die in letzter Zeit erfreulicherweiſe immer häufiger werdenden Stimmen des Auslandes erwachſen, die ſich für eine Reviſion der Deutſchland aufgezwungenen Tribut ⸗ verträge einſetzen. Als aktuellſtes Beiſpiel iſt hier vor allem der franzöſiſche Politiker Guſtave Hervé zu nennen, deſſen Kontroverſe mit Adolf Hitler in dieſen Tagen viel von ſich reden macht. Doch ſo begrüßenswert für einen allmählich ſich an⸗ bahnenden Stimmungsumſchwung all dieſe Vorſtöße von franzöſiſchen und engliſchen Politikern zwei⸗ fellos auch ſind, ſo kann man ihnen doch durchaus mit Recht entgegenhalten, daß es ſich hier nur um Ausnahmen, ſozuſagen um weiße Raben bei den Völkern der Sieger handelt, oft auch um ſolche Po⸗ litiker, die über ſo gut wie gar keinen Anhang bei threm Volke verfügen. Mit dieſem nicht zu Unrecht erhobenen Einwand haben es z. B. vielé abgelehnt, dem Vorſtoß Guſtave Hervés irgendwelche größere Bedeutung beizumeſſen. Bei der geſtrigen Rede Muſſolinis iſt das etwas ganz anderes. Hier ſpricht nicht ein mehr oder minder bekannter und einflußreicher Politiker unſerer Gläubiger, ſondern der Chef ſelber, der oberſte und faſt unumſchränkte Herr einer Großmacht, der nicht nur bei der weitaus über⸗ wiegenden Mehrzahl ſeines Volkes wie ein Halb⸗ gott verehrt wird, ſondern deſſen Worten in ganz Europa und auch jenſeits des Ozeans ſtets größte Beachtung entgegengebracht werden. Muſſolini iſt ja auch einzig in ſeiner Art. Nirgends auf der Welt gibt es noch ſo einen Staatsmann ſeines Ranges, der mit auch nur annähernd ſo herzerfriſchender Deutlichkeit in die Tiefe der Probleme hineinſteigt, unter deren oberflächlichen und verlogenen Behand⸗ lung die ganze Welt leidet. Hat er nicht Recht, wenn er vom„alten heuchleriſchen Europa“ 2. Seite/ Nummer 500 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 28. Oktober 1930 ſpricht, das in Genf um Frieden ſtammele und über⸗ all zum Kriege rüſtet? Und muß man ihm nicht allen Erfolg wünſchen, wenn er ſich zur Aufgabe ge⸗ macht hat, dieſem Europa„die Maske her⸗ unter zu reißen“? Daß Muſſolinis Politik ſelbſtverſtändlich nur darauf angelegt iſt, den italie⸗ niſchen Zielen zu dienen und daß er keineswegs daran denkt,„für Deutſchland die Kaſtanien aus dem Feuer zu holen“, wie ihm ein franzöſiſches Blatt vorwirft, ſteht für alle unbefangenen deutſchen Beobachter von vornherein feſt. Den sacro egoismo Italiens haben wir im Weltkriege ja ſo gründlich kennen gelernt, daß für alle nüchtern denkenden Deutſchen kaum eine Gefahr beſteht, daß die da⸗ malige Belehrung ſo raſch in Vergeſſenheit kommen könnte. Muſſolini ſagte zwar in ſeiner geſtrigen Rede ausdrücklich: Eine von uns übernom⸗ mene Verpflichtung iſt heilig, was a uch kommen möge.“ Wir aber ſind durch bittere Erfahrungen klug geworden und ſagen mit dem gebrannten Kinde, das das Feuer ſcheut: Trau, ſchau, wem! Die Sympathie des oberſten Führers des italieni⸗ ſchen Faſzismus für die deutſche Hitler⸗ bewegung tritt in Muſſolinis geſtriger Rede zwar noch unverblümter hervor als in den vorhergehenden Kundgebungen des Duce. Wenn jedoch Hitler kon⸗ ſeguent iſt und logiſch denkt, dann darf er die Gol d⸗ ſchaum⸗Brücken, die ihm von Muſſolini gebaut werden, ebenſowenig betreten wie er ſeinen Kopf in die Schlinge ſteckte, die ihm Guſtave Herve mit dem Angebot eines deutſchfranzöſiſchen Militär⸗ bündniſſes zugeworfen hat. Hitler, der in ſeiner Antwort an Hervé ſo verblüffend friedliche Töne fand, kann doch jetzt nicht innerhalb weniger Tage von der Friedensſchalmei zur Kriegsfanfare hinüber⸗ wechſeln. Auch durch die aggreſſive Art, in der ſich Muſſolini auch diesmal wieder gegen die lateiniſche Schweſter wendet, darf ſich unſer Volk nicht zu Ex⸗ perimenten auf Glatteis verlocken laſſen. Doch, wenn die Italiener, ebenfalls aus sacro egoismo Und nicht unſerer ſchönen Augen willen, jetzt gleich Uns eine ſtarke Offenſive für eine Reviſion der ſogenannten Friedensverträge er⸗ öffnen, ſo können wir uns dies ſelbſtverſtändlich gut und gern zunutze machen und wo es geht, mit ihnen im gleichen Fahrwaſſer gegen den Strom der Wider⸗ facher ſegeln. H. A. M. Beilegung des Metallkonflikts? Drahtbericht unſeres Berliner Büros a Berlin, 28. Oktober. Der zur Beilegung des Metallarbeiterkonflikts gebildete Vertrauensausſchuß, die ſogenannte Zehnerkommiſſton, tritt, wie wir hören, heute nachmittag zu einer Sitzung zuſammen, die allerdings zunächſt nur inoffiziellen Charakter trägt. Man wird ſich bemühen, eine Grundlage für die Fortführung der eigentlichen Nachverhand⸗ lungen zu finden. Die können erſt dann mit Aus⸗ ſicht auf Erfolg aufgenommen werden, wenn man im Zehnerausſchuß zu einer Einigung gelangt iſt. K n n Berliner Jung⸗Kommuniſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 27. Okt. In einer Verſammlung der deutſch⸗finniſchen Ver⸗ woch vormittag 311 Uhr ſtatt. einigung kam es geſtern abend während eines Vor⸗ trages über die Lappo⸗ Bewegung zu ſchweren kommuniſtiſchen Jungkommuniſten tauchte plötzlich auf, ſang die In⸗ lernationale und brachte Hochrufe auf die Sow⸗ jetregierung aus. Als man die Demonſtranten hinausdrängte, demolierten ſie das Lokal und ſchlu⸗ gen die Fenſterſcheiben ein. Beim Eintreffen des Ueberfallkommandos waren die randalierenden Jung⸗ kommuniſten bereits verſchwunden. 5 Neuzeitliche Geſchwindigkeiten Von Dipl.⸗Ing. Haus Friedrich, Hannover In ewigem Kampfe liegen Raum und Zeit. Der Raum frißt die Zeit. Dem ſtrebenden Menſchen aber iſt Zeit koſtbarſtes Gut, denn ohne Zeit gibt es keinen Fortſchritt. So greift der Menſch ein in den Kampf, und ſeine Waffe iſt die Geſchwindigkeit. Mit ihr will er den Raum überwinden, um für ſein eigenes Schaffen die Zeit zu gewinnen. Kann dieſes Ringen je zum vollen Siege führen? Wird es dem Menſchen gelingen, die Zeit ganz aus der Gewalt des Raumes zu löſen? Das hängt davon ah, ob es möglich iſt, die Zeit völlig durch die Ge⸗ ſchwindigkeit zu erſetzen. Denn dieſes iſt das Bild des Kampfes: Eine Waage; in der einen Schale lie⸗ gen Zeit und Geſchwindigkeit, in der anderen der Raum. Steigert ſich die Geſchwindigkeit, ſo ſinkt der Anteil der Zeit. Erſt wenn die Geſchwindigkeit allein dem Raum die Waage zu halten vermag, iſt der Kampf um die Zeit zu Gunſten des Menſchen ent⸗ ſchieden. Doch der Raum iſt unendlich. Wird es dem Menſchen möglich ſein, auch die Geſchwindigkeit zu unendlicher Größe zu treiben? Die Frage muß ver⸗ neint werden, denn Geſchwindigkeit bleibt immer Menſchenwerk, und dem iſt es verſagt, in die Unend⸗ lichkeit zu wachſen. Und doch greift der Menſch immer wieder nach den Sternen, wenngleich er millionenfach erfuhr, daß ſie ihm unerreichbar bleiben. Hart wie nie zuvor ſteht die Gegenwart im Ringen um Zeitgewinn durch Steigerung der Geſchwindig⸗ keit. Längſt blieb es dem Sport überlaſſen, die Ge⸗ ſchwindigkeit meſſend zu wägen, die der Menſch ſei⸗ nem Körper abzwingt. Um Bruchteile von Sekunden handelt es ſich da, ſo wenn ſpoeben erſt im Lauf über 1000 Meter der Rekord von 2 Minuten und 36,6 Sekunden aufgeſtellt wurde. Das entſpricht einer Stundengeſchwindigkeit von etwa 23 Kilometern, eine inſofern wenig beſtimmte Angabe, als das Tempo nicht die ganze Zeit das gleiche iſt. Das gilt auch vom Einhundertmeterlauf, deſſen Mindeſtzeit von 10,3 Sekunden eine Stundengeſchwindigkeit von 35 Kilometern ergibt. Schon vor Jahrtauſenden genügte dem Menſchen ſchwindigkeit ſeiner Beine nicht mehr, er s Tier zu Hilfe. Aber auch die von dieſem Geſchwindigkeiten werden von der rtroffen, in der ſich der Menſch Kräfte unbelebten Natur dienſtbar machte. Mit ihr ertang er in jüngſter Zeit Erfolge in ſo ſchneller Steigerung, daß es faſt den Anſchein erweckt, als Schwere An; Telegraphiſche Meldung Görlitz, 28. Okt. Die infolge der anhaltenden Regenfälle einge⸗ tretenen Ueberſchwemmungen haben in vielen Teilen Schleſiens kataſtrophale Ausmaße erreicht. Neiße erreichte hier heute früh um 5 Uhr einen ü von 3,98 Metern und iſt ſeither langſam begriffen. In Görlitz ſind mehrere Straßen überflutet. In der Gegend von Freyſtadt ſtehen die Ortſchaften Streidelsdorf, Luiſendorf und Teichhof vollkommen unter Waſſer und ſind von der Außenwelt abgeſchnitten. Pioniere aus Glogau ſind damit beſchäftigt, die Orte zugänglich zu machen. Im Löwenberger Kreiſe erreichte das Hochwaſſer geſtern abend ſeinen Höhepunkt. Wildſchäumend raſten die gewaltigen Waſſermaſſen dahin, Zäune, Hausgerät und Tierkadaver mit ſich führend. Heute morgen bildete das ganze Oſertal einen langgereckten See, aus dem einzelne Gehöfte als einſame Inſeln her⸗ vorragen. Auch die Bahnſtrecke nach Hirſch⸗ berg iſt vom Hochwaſſer bei Gronau zerſtört worden. Der Perſonenverkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. Das Dorf Niedergörrisſeifen bietet heute ein grauenhaftes Bild der Verwüſtung. Zahlreiche Gebäude ſind unterſpült und dem Einſturz nahe. Die vom Waſſer eingeſchloſſenen Bewohner erlebten in den oberen Stockwerken ihrer Hänſer eine bange kalte Nacht. Die Talſperre Mauer hatte heute früh um 10 Uhr 375 Millionen Kubikmeter Waſſer. Der Zufluß be⸗ trägt pro Sekunde bis 320 Kubikmeter, der Abfluß 200 Kubikmeter. Wenn die Regenfälle weiter im bis⸗ herigen Maße anhalten, iſt damit zu rechnen, daß die Erregung und Gerüchte In der Bergarbeiterbevölkerung iſt die Atmo⸗ ſphäre mit dumpfer Spannung geladen. Noch immer ſtrömen die Menſchenmaſſen zu dem Unglücksſchacht. Vor dem Zechenhaus ſtehen noch immer Verbitterte, Verängſtigte und Neugierige, die Geſichter der Berg⸗ leute brutal hart, die Hände in den Hoſentaſchen ver⸗ graben. Bittere Bemerkungen voll Hohn und Ironie fallen. Dieſe Unruhe iſt ein günſtiger Nährboden für allerhand Gerüchte. Geſtern kam ein Zug von Frauen und Kindern an und drängten ſich vor den Toren mit dem Rufe:„Wir wollen unſere Väter, unſere Männer haben!“. Sie waren aufgepeitſcht durch das Schreckensgerücht, über den Ret⸗ tungsmannſchaften ſei eine Strecke zu Bruch gegangen und hätte 50 neue Tote gefordert. Nur mühſam konnten die Gruben⸗ poliziſten die Frauen beruhigen und ſchließlich über⸗ zeugen, daß ihre Männer gerade Kaffeepauſe mach⸗ ten, um ſich von ihrem harten Rettungswerk zu er⸗ holen. Wie immer in Kataſtrophenzeiten, wird jedes ausgeſprengtes Gerücht aufgegriffen, weil keiner glaubt, daß es mit dem einen Unglück ſein Bewen⸗ den haben ſoll. 5 5 Die Tolenfeier Die Trauerſeier im Zechenſaal Maybach findet, um eine halbe Stunde verſchoben, morgen, Mitt⸗ Zuvor wird Biſchof Bornewaſſer von Trier in der Pfarr⸗ i 0 kir Biloͤſtock ein Bondifi equie it Pre⸗ Ausſchreitungen. Eine Schar von 1 oſtock ein Bondifikatrequtem mit Pre An dem feierlichen Totenamt werden die Behörden des Saargebietes und die Angehörigen der Verunglückten teilnehmen. Auch bei der an⸗ ſchließenden Totenfeier im Zechenſaal wird der Bi⸗ ſchof eine Anſprache halten. Auf ſämtlichen Saargruben wird am Beerdi⸗ gungstage die Arbeit eingeſtellt. könne er doch einmal den Raum allein mit Geſchwin⸗ digkeit überwinden. Und vor allem: Die Geſchwin⸗ digkett, welche die Maſchine erzielt, iſt unabhängig von der Dauer, läßt ſich beliebig lange durchhalten. Wenn deshalb beiſpielsweiſe die„Bremen“ auf ihrer Rekordfahrt einen Tag lang 54 Stundenkilometer fuhr, die ſchnellſten Kriegsſchiffe über 70 erreichen, ſo ſind mit dieſen Leiſtungen jene nicht zu vergleichen, die der Menſch mit ſeiner von der eigenen Kraft ge⸗ triebenen Maſchine, dem Fahrrad, ſchafft. Schon die Stundenkilometerzahlen 46,5 für das Bahnrennen über 100 Kilometer und 75 bei 25 Kilometern zeigen die Abhängigkeit von Raum oder, wie man will, von der Zeit. Unſere D⸗Züge eilen mit 100 bis 120 Kilometer Höchſtgeſchwindigkeit über die Schienen und erreichen damit Reiſegeſchwindigkeiten von 90 bis 100 Stunden⸗ kilometern. Auch hier verſpricht die Zukunft erheb⸗ liche Steigerung durch den Propellertrieb⸗ wagen, der bei Burgwedel in der Heide 182 Stun⸗ denkilometer herausholte, damit allerdings an die ſchon vor 27 Jahren erreichte Spitzenleiſtung von 210 Stundenkilometern des elektriſch getriebenen Wagens auf der Verſuchsſtrecke Marienfelde—Zoſſen noch nicht herankam. Wenig hinter ihm bleibt das Motorboot zurück, deſſen 172 Stundenkilometer vom Motorrad um 50 übertroffen werden. Dieſem folgt mit einer um weitere 150 Kilometer größeren Stundengeſchwindig⸗ keit, mit 372, der motorgetriebene Rennwagen. Iſt es ein Wunder, daß ſolchen Geſchwindigkeiten die Bewegungsmöglichkeiten auf dem Erdboden nicht mehr genügten und der Luftraum zur Walſtatt des Wettſtreites wurde? Die Höchſtgeſchwindigkeit des Flugzeuges liegt heute bei 575 Kilometern. Würde es auf der Breite des Nordkaps nach Weſten fliegen, ſo enteilte es ſogar der Sonne, die dort nur rund 540 Kilometer läuft. Scheint hier der Menſch nicht bereits den Raum überwunden zu haben, ihm gar die Zeit zu entreißen, die ſchon verſunken war? Wenn Junkers geplantes Stratoſphären⸗Flugzeug 800 Stundenkilometer erreicht, kann es den Wett⸗ kampf mit der Sonne ſchon auf der Breite von St. Petersburg aufnehmen. Eine weitere Steigerung um 280 Kilometer gibt ihm ſogar Siegesausſichten beim Rennen in der Höhe von Frankfurt a.., das mit ungefähr 1080 Stundenkilometern um die Erdachſe kreiſt. Wird die Zahl der vom Menſchen ſchon erreich⸗ ten 575 Stundenkilometer nur ein wenig mehr als verdoppelt, auf 1200 gebracht, ſo iſt es ihm möglich, den Schall auf ſeiner Reiſe durch den Luftraum zu deutſch⸗bulgariſchen Geſellſchaft aufgenommen worden. ellerſchüden in Schlesien Sperre gegen Abend bis zum Rand gefüllt iſt und der Ueberlauf in Tätigkeit tritt. Das Faſſungsver⸗ mögen der Talſperre beträgt etwa 500 Millionen Kubikmeter. In Ulbersdorf(Kreis Goldelberg— Maynau) iſt das geſamte Deichſeltal überſchwemmt. Die Brücke in Niederberg iſt völlig überflutet. Im Walden⸗ burger Bergland hat der ſeit Sonntag ununter⸗ brochen niedergehende Schneefall erheblichen Schäden angerichtet. MehrereLandſtraßen waren durch die Verwehungen unpaſſierbar geworden, ſodaß der Schneepflug eingeſetzt werden mußte. Eine ſchreckliche Nacht verlebten die Bewohner Brambergs(Kreis Jauer). Am Montag gegen 10 Uhr kam die Nachricht, daß die Landwirte, die in Niedersdorf wohnen, das Vieh aus den Ställen holen ſollten. In der ſtockfinſteren Nacht war das Unterbringen des Viehs bei den Nach⸗ barn eine ſchwere Arbeit. Dienstag früh um 73 Uhr wurde zum Schutz des Meiße⸗Damms die Freiwillige Feuerwehr alarmiert, da das Hochwaſſer in beäng⸗ ſtigender Weiſe ſtieg. Weite Landſtrecken ſtehen unter Waſſer und ſind für den Verkehr geſperrt. In Alt⸗ beckern iſt heute früh gegen 210 Uhr der Katz bach⸗ damm gebrochen. Die Waſſermaſſen ſtürzten mit großer Gewalt ins Land. Kleinbeckern ſteht voll⸗ ſtändig unter Waſſer. Wie aus Breslau gemeldet wird, führt auch die Oder ſtarkes Hochwaſſer, beſonders im oberen Teil. Aus dem Hochgebirge wird orkanartiger Sturm gemeldet. Auch im Flachland ſind vielfach Böen bis 100 Kilometer Stundengeſchwindigkeit auf⸗ getreten. Dafür ſoll im November keine Feierſchicht eingelegt werden. Wegen des beſchränkten Raumes in dem engen Waldtal wird das Grubengelände in weitem Umfange abgeſperrt werden. Durch die Zufahrts⸗ ſtraßen werden nach der Totenfeier die Leichen in die Heimatgemeinde überführt, wo anſchließend oder am Donnerstag die Beerdigung ſtattfindet. Die Be⸗ ſtattung der nicht identifizierten Leichen findet zuſammen mit derjenigen der Toten von Bild⸗ ſtock auf dem dortigen Pfarrfriedhof ſtatt. Telephonanruf bei den Toten Unter dieſer Ueberſchrift leſen wir in der„Köl⸗ niſchen Zeitung“ u. a. folgendes: ..„Daß die Zechen verwaltung die Schlagwetter⸗ kohlenſtaubexploſion auf Grube Maybach nicht ge⸗ hört undüberhaupft nichts von den Vorgängen bemerkt hat, haben wir geſtern bereits berichtet. Daß die Verwaltung aber von außen tele⸗ phoniſch auf die Kataſtrophe überhaupt erſt aufmerkſam gemacht wurde, dürfte in der Geſchichte der Bergwerksunglücke nicht allzu häufig ſein, Der Vorfall ſpielte ſich wie folgt ab: In Quierſchied liegt ein anſaugen⸗ der Schacht, ein ſogenannter Luftſchacht, eine halbe Stunde Fußweg vom Maybachſchacht entfernt Hier bemerkte der Aufſeher an dem Ventilatorſchacht Rauchwolken emporſteigen. Er telephonierte der Verwaltung der Maybachgrube, es müſſe wohl irgend etwas vorgefallen ſein, vielleicht ein Unglück. Faſt gleichzeitig kam dann ein Grubenbeamter aus dem Schacht, der von dem Rückſtoß getroffen worden war. Aber er wußte nicht, wo etwas vorgefallen war. Die Verwaltung rief verſchiedene in Frage kommende Abteilungen, die alle Telephonanlagen haben, an. Keine Abteilung wollte etwas bemerkt haben. Dann aber gab es eine Abteilung, die nicht antwortete. Sie wurde wieder ange⸗ rufen. Abermals keine Antwort. War tatſächlich etwas geſchehen? Die Leitung war ſtumm, am andern Ende ſaß der Tod. Es war die Un glücksabteilung 9, die faſt vollzählfz den Tod gefunden hat. Die Verwaltung ſchickte einige Leute in den Schacht, und ſie fanden in der Nähe des Hauptquerſchlags bald zwei Tote. Die ganze Strecke war zu Bruch gegangen und hatte alle Kumpels verſchüttet. Inzwiſchen hatten auch ſchon Einwohner aus der Umgebung, die zur Zeche eilten, die Verwaltung auf die Rauchwolken aufmerkſam gemacht. Auch der Anſchläger am Schacht hatte nichts bemerkt von der Entzündung, und ſogar dem Anſchläger 600 Meter tief unter der Erde, der nur wenige hundert Meter von dem großen Herd des Unglücks entfernt war, war die Entzündung entgangen. Die Spionageaffäre des Poſtbeamten Schulz Telegraphiſche Meldung Berlin, 27. Okt. Im Moabiter Unterſuchungsgefängnis hat ſich der 53 Jahre alte Poſtaſſiſtent Chriſtian Schulz aus Berlin⸗Köpenick erhängt. Schulz war wegen Spionage verhaftet. Vor ſeinem freiwilligen Tode legte er das Geſtändnis ab, daß er ſeit März d. Is. die Poſtſachen des Reichswehrminiſte⸗ riums in Berlin an die öſtlichen Kommandoſtellen, beſonders die an die 1. Kavalleriediviſion in Frank⸗ furt a. d. Oder unterſchlagen, einem pol⸗ niſchen Agenten zur photographiſchen Reproduktion übergeben und ſie erſt dann den Empfängern zugeſtellt hat. Im März lernte er auf dem Bahnhof Bentſchen einen Mann kennen, der ihn zu einem Glaſe Bier einlud und ſchließlich dem Poſtbeamten viel Geld verſprach, wenn er ihm amtliche Briefe, beſonders des Reichswehrminiſteriums, kurze Zeit übergebe. Schulz, der im Poſtwagen die Briefe ſortierte, unterlag der Verſuchung. Beſondere Geheimniſſe hat er dadurch nicht verraten, da derartige Poſt durch beſon dere Kuriere befördert wird. Die Nachforſchungen, bie das Reichswehrminiſterium anſtellte, als ſeine Poſt dauernd mit Verſpätung in Frankfurt beſtellt wurde, blieben lange Zeit erfolglos. Endlich organiſierten die Eiſenbahner ſelber einen Ueberwachungsdienſt, Es fiel auf, daß Schulz jedesmal in Bentſchen ſofort in die Stadt ging, angeblich, um Verwandte zu be⸗ ſuchen. Man ſtellte ſchnell feſt, daß er Verwandte dort überhaupt nicht habe, und damit war Schulz er⸗ tappt. Man beobachtete ihn und ſah, daß er ſich mit einem fremden Manne traf, dem er Briefe übergab. Sofort danach wurde Schulz verhaftet. niſche Agent wohnte in einem kleinen Gaſthof in Bentſchen, wo er die Briefe photogra⸗ phierte, und ſie Schulz zurückgab. Schulz nahm ſie dann auf der Rückfahrt mit nach Frankfurt, zu dem eigentlichen Beſtimmungsort. Letzte Meldungen Das Urteil im Kieler Schiebungsprozeß — Kiel, 27. Okt. Im Prozeß wegen der Schiebun⸗ gen im Maxrineſperrdepot Dietrichsdorf wurde heute nachmittag das Urteil verkündet. Von den 14 An⸗ geklagten, früheren Angeſtellten und Arbeitern des Depots und Kleler Kaufleuten, wurden 13 zu Gefängnisſtrafen von drei Wochen bis zu zehn Monaten verurteilt, während ein Angeklagter freigeſprochen wurde. Bis auf zwei frit⸗ here Buchführer des Depots, die als Hauptſchuldige angeſehen wurden, iſt fämtlichen Angeklag⸗ ten Strafaufſchub zugebilligt worden. In der Begründung wird darauf hingewie⸗ ſen, daß ſich die Mißwirtſchaft auf dem Sperrdepot unheilvoll ausgewirkt hätte. Die Abgeurteilten bil⸗ deten wahrſcheinlich nur einen Bruchteil der auf dem Depot verübten Straftaten, das Gericht habe die An⸗ geklagten nicht als die alleinigen Sündenböcke behan⸗ deln wollen. begleiten. Daß ſolche Geſchwindigkeiten einmal er⸗ reicht werden, ſcheint außer Zweifel zu ſtehen. Gibt dieſe Ausſicht dem Menſchen nicht das Recht, im wahrſten Sinne des Wortes nach den Sternen zu greifen? Schon die 575 Stundenkilometer würden eine Reiſe zum Mond in knapp 28 Tagen aus⸗ führen laſſen. Wie lange iſt es her, daß Amerika von Europa weiter entfernt war? Zur Berliner Opernkriſe Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 28. Oktober. Der Streit um die Zukunft der Ber⸗ liner Opern wird, wie wir ſchon andeuteten, mit einer gütlichen Verein barung enden. Von preußiſcher Seite wird Wert auf die Feſtſtellung ge⸗ legt, daß der Kultus miniſter Grimme in ſeinem Schreiben an den Aufſichtsrat der Städtiſchen Oper ſich keineswegs prinzipiell gegen eine Arbeitsgemeinſchaft ausgeſprochen, ſondern lediglich erklärt hat, daß eine Perſonalunion unter dem Generalintendanten Tietjen nicht mehr aufrecht erhalten werden könne. Tietjen, der neben den zwei Berliner Opern auch noch die ſtaatlichen Bühnen in Wies baden und Kaſſel leiten muß, iſt, wie er ſelbſt auseinander⸗ geſetzt hat, rein phyſiſch nicht mehr in ber Lage, dieſe Aufgabe zu bewältigen. Die Auseinanderſetzungen gehen jetzt darum, ob weiter eine Zuſammen⸗ arbeit der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Unterneh⸗ mungen oder ob unter gewiſſen Zuſammenfaſſungen ein getrenntes Arbeiten durchgeführt wer⸗ den ſoll. Die Verhandlungen darüber ſind noch nicht abgeſchloſſen. Auch über die Auflöſun g der Krolloper ſteht die Eutſcheidung noch aus. Ein bemerkenswerter Kulturfilm Berlin, 27. Oktober. 24 Die deutſch⸗bulgariſche Geſellſchaft zeigte in einer Matinee im Ufa⸗Palaſt einen Film„Im Lande der Ro ſen,“ der den beſten Kulturfflmen der letzten Zeit an die Seite geſtellt werden darf und auch dem Laien einen ſtarken und bleibenden Eindruck von Bulgarien und ſeinen Bewohnern vermittelt. Der Bildſtreifen gibt landſchaftlich, kul⸗ turell und wirtſchaftlich einen Querſchnitt durch das Land unſerer ehemaligen Bund sgenoſſen im Welt⸗ krieg. Der Film iſt unter dem Protektorat Sor Der Theater und Muſik Das 221. Orgelkonzert in der Chriſtuskirche ſetzte den mit Frühwerken des Orgelſpiels vielver⸗ ſprechend begonnenen lehrreichen Zyklus„von 1325 bis 1930“ fort, ſtreifte mit Bernhard Schmid(Vater) die Schule der Koloriſten und leitete mit Michael Prätorius, dem Verfaſſer eines der wichtigſten Quellenwerke für die muſikgeſchichtliche Forſchung zu den Anfängen des Barockzeitalters über. Die Vor⸗ tragsfolge vermittelte einen feſſelnden Ueberblick nicht nur über die allmählich einſetzenden Fortſchritte der Orgelbaukunſt, die z. B. Samuel Scheidt(1587 bis 1654) ſchon geſtatteten, mit Ausnützung zweier Manuale eine lediglich auf den Kontraſt von laut und letſe geſtellte Echoſtudie zu ſchretben, ſondern entrollte auch ein Bild über ſich aus gottes dienſtlichen Anforderungen, wie Begleitung des Gemeinde⸗ geſanges, ergebenden künſtleriſchen Anregungen, wie der Ausarbeitung ausgedehnter Choralbearbeitun⸗ gen, die einen großen Raum im Schaffen der folgen⸗ den Meiſter einnehmen. Der Entwicklungsgang des Orgelſpiels, wie ihn Kirchenmuſikdirektor Landmann in muſtergültiger Weiſe vorführt, ge⸗ ſtaltet ſich außerdem beſonders anregend durch tun⸗ lichſte Beibehaltung des Orgelklanges früherer Zei⸗ ten, ſodaß wir auch mit dem Klangideal vergangener Perioden bekannt werden. Gerade derartige Ver⸗ ſuche laſſen erkennen, wie weit die Verſuche, vom heutigen Orgelklang hinweg zur Starre früheren Klangempfindens zu gelangen, berechtigt ſind.— In der Konzertſängerin Elſe Rückert aus Wies baden. die mit geiſtlichen Geſängen die Reihe der reinen Orgelvorträge unterbrach, lernten wir eine künſt⸗ leriſche Kraft kennen, die über einen wohlklingenden, tragfähigen Sopran verfügend, ſich mit den Anfor⸗ derungen des Singens in der Kirche wohl vertraut erwies und auch das richtige Stilgefühl für den Vor⸗ trag vorklaſſiſcher Geſänge beſitzt, 1 O Zn der Berliner Lindenoper gab man als Neuheit„Die Zierpuppen“, eine komiſche Oper von Lattuada nach Moliere. Der Erfolg war u mſtritten. Das Inſtitut für Warenkunde an der Handels⸗ Hochſchule Mannheim veranſtaltet vom 4. November bis Ende Februar in den Räumen der Hochſchule einen Abendkurs der textilen Warenkunde. Der Kurs hat den Zweck, die Teilnehmer mit den waren, kundlichen Grundlagen der Textilwirtſchaft zu machen. 1 vertraut Der pol⸗ rere een ee . 1 Dienstag, 28. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Sette/ Nummer 500 — Polizeidirektion und Vadiſch⸗Pfälziſche Lußt⸗Hanſa A. antworten Eine Erklärung des Vadiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗Vereins Die Kritik, die wir an den polizeilichen und ſonſtigen Maßnahmen anläßlich der Zeppelinlandung im Samstag⸗Abendblatt auf Grund von Zuſchriften aus dem Leſerkreiſe und perſönlichen Informationen übten, hat die zuſtändigen Inſtanzen zu Gegen⸗ äußerungen veranlaßt, die wir nachſtehend zum Ab⸗ druck bringen, ſoweit ſie das ſachliche Gebiet nicht verlaſſen. Die Rechtfertigung der Polizeidirektion Von der Polizeidirektion wird uns u. a. geſchrieben: „Die Vorwürfe, die in der Samstag⸗Abendausgabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“ anläßlich der Zeppelinlandung am 19. Oktober 1930 in erſter Linie gegen die Polizeibehörde erhoben werden, erſtrecken ſich auf die Größe des abgeſperrten Raumes(Roll⸗ feld), die beſchränkte Zulaſſung von Zuſchauern in den abgeſperrten Raum, das Verbot von fliegeriſchen Darbietungen durch den Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗ fahrtverein und die Form des Ausweiſes für die Bewohner des geſperrten Flugplatzgebietes. Die Größe des abgeſperrten Raumes mit 500/600 Meter war vom Luftſchiffbau Zeppelin der Polizei als Mindeſt größe vorgeſchrieben. Der Polizeidirek⸗ tion ſelbſt wäre eine Verengerung des Raumes aus techniſchen Gründen nur erwünſcht geweſen. Im Intereſſe der Sicherheit des Luftſchiffes und der Zuſchauer wird ihr aber vernünftiger Weiſe nicht zugemutet werden können, daß ſie eigenmächtig hätte Aenderungen vornehmen ſollen. Das Betreten des Rollfeldes iſt nach der Reichsverordnung über den Luftverkehr verboten. Der Luftſchiffbau Zeppelin hatte in ſeiner Anleitung an die Veranſtalter und die Polizei vor⸗ geſchrieben, daß nicht mehr als zwanzig Perſonen die Erlaubnis zum Betreten des Roll⸗ feldes erhielten. Die Polizeidirektion ging an die Grenze des Vertretbaren und hat— nach Vorſchlag der Veranſtalter— etwa 35 Erlaubniſſe er⸗ teilt. Die im Artikel abgedruckte Liſte iſt unvoll⸗ ſtändig. Der Polizeidirektor und der Sachberater der Polizeidirektion für Verkehrs⸗ und Luftpolizei benötigten dieſe Erlaubnis nicht, da ſie dienſtlich anweſend und verantwortlich waren. Wenn die eingeladenen 80 Preſſevertreter von den Ver⸗ anſtaltern zur Zulaſſung nicht vorgeſchlagen werden konnten, ſo iſt dies darauf zurückzuführen, daß die Zahl der überhaupt zuzulaſſenden Perſonen unter keinen Umſtänden mehr erhöht werden durfte. Auch hinſichtlich des Verbots der fliegeriſchen Darbietungen des Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗ fahrtvereins iſt die Darſtellung des Artikels unrichtig. Für die Genehmigung einer Luftfahrtveranſtaltung iſt der Mintiſter des Innern in Karlsruhe zuſtändig. Die Genehmigung für die Zeppelinlandung iſt von ihm am 13. Oktober 1930 erteilt worden. Die in⸗ zwiſchen beantragte Erweiterung des Pro⸗ gramms durch den Freiballonaufſtieg ſowie durch Tunſtflüge eines Fliegers des Luftfahrtvereins hat die Polizeidirektion dem Miniſter des Innern gegenüber trotz Bedenken von Sachverſtändigen be⸗ fürwortet. Paſſagterflüge konnten ſchon des⸗ halb nicht genehmigt werden, weil der Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſche Luftfahrtverein die hierfür erforderliche all⸗ gemeine Erlaubnis des Reichsverkehrsminiſters noch nicht beſitzt. Der Miniſter des Innern hat die Programmerweiterung durch den Freiballonaufſtieg genehmigt, die übrigen Anträge aber abgelehnt. Ein unvoreingenommener Sachverſtäudiger muß dieſe Entſcheidung verſtehen, wenn er ſich der furcht⸗ baren Unglücksfälle erinnert, die bei Flugveranſtal⸗ tungen ſchon vorkamen. Bei der Enge des Roll⸗ ſeldes(500/600 Meter), das auf allen Seiten von einer ungewöhnlich großen Menſchenmenge umlagert wurde, war ein Flugbetrieb in einem Flughafen erſter Ordnung(Mannheim) nach den geſetzlichen Beſtimmungen nicht zuläſſig. Nach dem Wiederaufſtieg des Luftſchiffes wandte ſich der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein erneut an den Vertreter der Polizeidirektion, Regierungsrat Dr. Heim. Im Einverſtändnis mit dem Flughafen⸗ hetriebsleiter, Direktor Graetz, wurde die Er⸗ taubnis zu Flügen, die allerdings nicht Sthauflüge im Sinne der Luftverkehrsordnung ſein sollten, erteilt. Nachdem dann aber die Zuſchauer auf der Nord⸗ und Oſtſeite des Rollſeldes beim Her⸗ ausbringen der Maſchinen die Abſperrung urchbrachen und in dichten Haufen das Roll⸗ 95 betraten, wird jeder Einſichtige, der die Gefahren 15 Rollfeldes und die geſetzlichen Vorſchriften ennt, es verſtehen, daß bei dieſer Sachlage die Ge⸗ nehmigung widerrufen werden mußte, da überdies ollzefkräfte zur Freihaltung des Rollfeldes nicht mehr zur Verfügung ſtanden. Die Ausweiſe für die Bewohner des Flug⸗ platzgebietes waren erforderlich, da etwa 20 Familien in Behelfs⸗ uten beim ſtädtiſchen Fuhrhof innerhalb des poli⸗ ich geſperrten Gebietes wohnen. Die Häuſer der etenheimerlandſtraße lagen außerhalb der Ab⸗ . Mit Ausweiſen iſt bei früheren Veran⸗ 0 ungen g ober Mißbrauch getrieben worden. b ſind mit den gleichen— immer wieder her⸗ . Scheinen durch die Kontrolle ge⸗ 1 1 5 Unliebſame Schwierigkeiten für Kontroll⸗ konal und Polizei waren die Folge. Um vor⸗ 1 zu wirken, wurde diesmal auf den Aus⸗ iſen der Abdruckeines Fingers angebracht. 1 dieſes Verfahren beſtanden umſoweniger Be⸗ 9 ken, als für Reiſepäſſe und ähnliche FTapiere ſowieſo die Anbringung eines Fingerabdrucks vorgeſchrieben werden 1 zum Teil anderwärts ſchon vorgeſchrie⸗ it. — De 5 a a die r Polizeidirektion ſind die Urteile maßgebender, 1 85 wirklichen Sachverſtändigen über Abſperrung 88 rsregelung anläßlich der Zeppelinlan⸗ Und dieſe Urteile ſind ißert worden ſind. durchweg günſtig; insbeſondere haben die Führer des Luftſchiffes ſich ſehr anerkennend über die poli⸗ zeilichen Maßnahmen im Gegenſatz zu denen bei Zeppelinlandungen in anderen Städten geäußert. Entſcheidend iſt aber vor allem auch der Er⸗ folg: die Veranſtaltung verlief ohne den geringſten Unfall und ohne die unliebſame Anwendung von polizeilichen Zwangsmitteln(wie anderwärts) und zum erſtenmal in Deutſchland unterblieb ein Durch⸗ bruch der Abſperrung, der bei den großen Menſchen⸗ maſſen leicht zu ſchweren Unfällen und zur Benach⸗ teiligung der disziplinierten, ſeit Stunden warten⸗ den Zuſchauer hätte führen können.“ Zu dieſer Rechtfertigung iſt folgendes zu ſagen: Warum ſind die Veranſtalter auf die Vorſchriften des Luftſchiffbaus Zeppelin eingegangen? Wäre es nicht beſſer geweſen, unter dieſen Umſtänden auf die Zeppelinlandung überhaupt zu verzichten? Die Polizeidirektion ſtellt ja ausdrücklich feſt, daß ihr eine Verengerung des abgeſperrten Raumes aus techniſchen Gründen nur erwünſcht geweſen wäre. Wir erlauben uns nach wie vor der Anſicht zu ſein, daß durch das Näherheranbringen an das Publikum das Luftſchiff in keiner Weiſe ge⸗ fährdet worden wäre. Im Gegenteil, der zahlende Zuſchauer wäre mehr auf ſeine Koſten gekommen, als es tatſächlich der Fall geweſen iſt, und hätte nicht nötig gehabt, die Abſperrung zu durchbrechen. Wenn das Betreten des Rollfeldes nach der Reichs⸗ verordnung über den Luftverkehr verboten iſt, wa⸗ rum ſind dann, ſo fragen wir, überhaupt Zu⸗ ſchauer auf das Rollfeld gelaſſen wor⸗ den? Die Polizeibehörde hat ſich ja in dieſem Falle auch über eine behördliche Beſtimmung hin⸗ weggeſetzt. War es nicht möglich, während der dreiviertelſtündigen Landung Gruppen von 20 Per⸗ ſonen wiederholt an das Luftſchiff heranzufüh⸗ ren? Mußte man ſich unbedingt auf die ausgewähl⸗ ten 35 Perſonen beſchränken? Die Intereſſen der Preſſevertreter haben wir an dieſer Stelle nicht wahrzunehmen. Das wird in der wünſchens⸗ werten Weiſe innerhalb der Bezirksgruppe Unter⸗ baden des Landesverbandes Baden des Reichsver⸗ bandes der deutſchen Preſſe geſchehen, die auf der Tagesordnung der demnächſtigen Generalverſamm⸗ lung den Punkt„Mißſtände beim Zeppelinbeſuch“ ſtehen hat. Man wird ſich bei dieſer Gelegenheit ſchlüſſig zu machen haben, ob es in Zukunft an⸗ gängig iſt, Veranſtaltungen zu beſuchen, bei denen wie bei der Zeppelinlandung der Preſſe die Aus⸗ übung der Berufspflicht in der von ihr gewünſchten Art unmöglich gemacht wird. Was die Veranſtaltung von Schauflügen be⸗ trifft, ſo iſt es intereſſant, durch die Polizeidirektion Mannheim zu erfahren, daß das Miniſterium des Innern ſich durch die jüngſten Unglücksfälle bei Flugveranſtaltungen beſtimmen ließ, den vom Bad. Pfälziſchen Luftfahrtverein geplanten Schauflügen die Zuſtimmung zu verſagen. Wir müſſen doch an⸗ nehmen, daß der Herr Miniſter des Innern über die Urſachen dieſer Unglücksfälle zur Genüge infor⸗ miert war. Der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein hatte ja garnicht die Abſicht, akrobatiſche Kunſt⸗ ſtü cke vorzuführen und dadurch die Flieger und die Zuſchauer zu gefährden. In dieſer Beziehung iſt das Nötige von uns geſagt worden. Wir wollen uns nicht wiederholen. Warum iſt durch die Laut⸗ ſprecher, die doch ſonſt ſo gut funktionierten, in dem Augenblick, in dem Regierungsrat Dr. Heim die Erlaubnis zu Flügen erteilte, nicht bekannt ge⸗ geben worden, daß das Publikum auf ſeinen Plätzen bleiben möge, da noch Schauflüge vor⸗ geführt würden? War zu dieſem Zeitpunkt die A b⸗ ſperrung ſchon durchbrochen? Wir wollen nicht weiter fragen, es vielmehr dem Urteil des Leſers überlaſſen, ob die Polizeibehörde richtig ge⸗ handelt hat. Am intereſſanteſten iſt zweifellos die Rechtferti⸗ gung wegen der Ausweiſe für die Bewoh⸗ ner des Flugplatzgebietes. Wir haben unſere diesbezüglichen Bemerkungen nicht im ge⸗ ringſten abzuſchwächen. Unſere Leſer werden uns im Gegenteil dankbar dafür ſein, daß ſie auf dieſe Weiſe erfahren, daß der Fingerabdruck ſogar für Reiſepäſſe und ähnliche Papiere vorgeſchrieben werden ſoll. Wenn die Polizeidirektion zum Schluß betont, daß für ſie der Erfolg der Abſperrung maßgebend ſei, ſo können wir nur erwidern: wir hoffen, daß die Abſperrung bei der nächſten Zeppelin⸗ landung ebenſo gut klappt. Der gleiche Erfolg wird aber dann auch viel leichter erzielt werden können, weil ſich die Einheimiſchen und Fremden nicht zum zweitenmal verleiten laſſen, ihr gutes Geld für eine Veranſtaltung auszugeben, von der ſie in höchſtem Grade enttäuſcht waren. Die VBadiſch⸗Pfälziſche Luft⸗Hanſa AG. ſchreibt uns gleichzeitig namens der Mitveranſtalter, der Stadt Mannheim und des Württem⸗ bergiſchen Luftfahrtver bandes, u. a. folgendes: „In dem gegen die Polizei gerichteten Artikel der „Neuen Mannheimer Zeitung“ vom 25. Oktober (Abendblatt) ſind auch verſchtedene Vorwürfe ent⸗ halten, die die Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗Hanſa⸗A.⸗G. betreffen. Zu ihnen wird im folgenden Stellung ge⸗ nommen: Schon im Sommer dieſes Jahres bemühte ſich die Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗Hanſa⸗A.⸗G., unterſtützt durch die Herren Oberbürgermeiſter der Städte Mann⸗ heim, Ludwigshafen und Heidelberg, die Luftſchiffbau Zeppelin.m. b.., Friedrichshafen zu einer Lan⸗ dung des berühmten Luftſchiffs„Graf Zeppelin“ auf dem Flugplatz in Mannheim⸗Neuoſtheim zu veran⸗ laſſen. Die Bevölkerung von Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen und Umgebung ſollte ebenſo wie der anderer Städte mit größeren Lufthäfen Gelegenheit gegeben werden, das Luftſchiff nicht nur im Vorbeiflug, ſondern auch in der Nähe, * ſowie bei Starts und Landungen zu ſehen und die Mannſchaft mit ihren Führern zu begrüßen. Zum anderen ſollte der Luftſchiffbau Zeppelin G. m. b. H. bewieſen werden, daß ſich der Flugplatz Mannheim⸗ Neuoſtheim ebenſogut als füdweſtdeutſcher im Rhein⸗ tal gelegener Ausgangspunkt für die Trans⸗ bzeanflüge eignet, wie andere nördlich und ſüd⸗ lich davon gelegenen Plätze. Mit Unterſtützung des Württembergiſchen Luftfahrtverbandes gelang es, den 19. Oktober für Mannheim zu ſichern. Um das bei der unbeſtändigen Witterung und den hohen Koſten ſehr erhebliche Riſiko erträglich zu geſtalten, beteiligten ſich an der Organiſation der Landung außer der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗Hanſa⸗ .⸗G. die Stadt Mannheim und der Württem⸗ bergiſche Luftfahrtverband. Der Vertrag, der mit der Luftſchiffbau Zeppelin G. m. b. H. abgeſchloſſen wurde, iſt der gleiche, der auch beim Anflug der anderen deutſchen Städte zu⸗ grunde lag. Die von der Luftſchiffban Zeppelin G. m. b. H. herausgegebene Anweiſung für die Lan⸗ dungen, zu deren Einhaltung ſich die Veranſtalter ſchriftlich verpflichten mußten, beſagt hinſichtlich der Abſperrung folgendes: „Für die Landung eines Luftſchiffes wird ein Platz benötigt, der in der Windrichtung eine Länge von etwa 600 Meter und quer hierzu eine Breite von 500 Meter aufweiſt. Die Landefläche muß völlig eben, nicht geneigt und frei von Hin⸗ derniſſen ſein.“ Da ſich die Polizei angeſichts dieſer bindenden Anweiſung dem eine Verkleinerung des abgeſperrten Feldes bezweckenden Antrag der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗Hanſa.⸗G. gegenüber ablehnend verhalten mußte, wurde mit der Luftſchiſfbau Zeppelin G. m. b. H. vereinbart, daß das Luftſchiff nach der Landung an das Publikum herangeführt werden ſollte, ſo⸗ weit es die Sicherheit des Luftſchiffes nur irgend zuläßt. Da die vorerwähnte Anweiſung für die Landung ferner vorſah, daß höchſtens 20 Perſonen das abgeſperrte Feld betreten dürften, liche Mannſchaft und ihre Führer durch wenige Ver⸗ treter der Regierung und der Behörden auf den außerhalb der Absperrung gelegenen Platz vor das ſo wurde weiter in Ausſicht genommen, die im Schiff entbehr⸗ Verwaltungsgebäude zu bringen und dort zu empfangen. Die Angehörigen der Mann⸗ ſchaften wurden entſprechend der ausdrücklichen Inſtruktion der Luftſchiffbau Zeppelin G. m. b. H. gebeten, am Eingang zwiſchen 1. Platz und dem Platz für die Gäſte zu warten, um nach dem Empfang mit ihren Bekannten und Verwandten in Verbindung treten zu können. Alle berechtigten Wünſche des Publikums, ebenſo wie der Angehörigen waren damit geſichert, wenn nicht ſchlechte Wettermeldungen, die das Luftſchiff bei ſeinem Eintreffen in Mannheim aus Friedrichshafen vorliegen hatte, und der Zwang, das Luftſchiff vor Eintritt voller Dunkelheit in die nicht örehbare Halle zu bringen, die Luftſchiffleitung gezwungen hätten, den Aufenthalt auf die zum Wechſel der Paſſagiere unbedingt notwendige Zeitſpanne zu beſchränken und auf das Vorbeiführen am Publikum, die Be⸗ grüßung ſowie das Zuſammenſein mit den Angehö⸗ rigen der Mannſchaften zu verzichten. Den energi⸗ ſchen Bemühungen der Badiſch⸗Pfälziſchen Luft⸗ Hanſa und des Vorſitzenden des Württembergiſchen Luftfahrtverbandes gelang es lediglich, die Schiffs⸗ leitung zu bewegen, das Schiff nach dem Paſſagier⸗ wechſel wenigſtens ein kurzes Stück näher an das Publikum heranzuführen und von dort ſtarten zu laſſen. Für die Zeit vor und nach der Landung war von Anfang an die Ausführung von Kunſtflügen in Ausſicht genommen. Als das Angebot des Badiſch⸗ Pfälziſchen Luftfahrt⸗Vereins vorlag, fanden„hinter den Kuliſſen“ die Verhandlungen mit der Polizei ſtatt, um die Genehmigung der Flüge zu erhalten mit dem Reſultat, daß der Verein, die Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſche Luft⸗Hanſa.⸗G. und die Polizeidirektion Mannheim ſich beim Badiſchen Miniſterium des In⸗ nern für die Genehmigung einſetzten. An ſämtlichen Beſprechungen nahm nicht Dr. Hildenbrand, ſondern auch Herrn Graetz und der Vertreter des Württembergiſchen Luftfahrtverbandes teil. Zu kei⸗ nem Zeitpunkt der Verhandlungen beſtand zwiſchen den beiden namentlich genannten Herren irgend eine Verſchiedenheit der Auffaſſung. Das Badiſche Miniſterium des Innern hat die Genehmigung nicht erteilt. Niemand bedauert mehr als die Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗Hanſa⸗A.⸗G., daß ſich der Duchführung der Zeppelinlandung in der beab⸗ ſichtigten Weiſe Schwierigkeiten entgegengeſtellt haben. Die Badiſch⸗Pfälziſche Luft⸗Hanſa⸗A.⸗G. hat an zahlreichen Flugtagen den Beweis geliefert, daß ſie bemüht iſt, den berechtigten Anſprüchen des Publikums in jeder Weiſe gerecht zu werden. Die Beſchwerden im vorliegenden Fall dürfen ſich daher nicht gegen ſie richten, ſie fallen zu einem beträcht⸗ lichen Umfang den am 19. Oktober am Bodenſee herrſchenden Witterungsverhältniſſen zur Laſt.“ Zu dieſen durchaus fachlichen Darlegungen iſt nichts zu bemerken, da wir die gegen uns gerichteten perſönlichen Bemerkungen ebenfalls geſtrichen haben, weil ſie mit der Sache, die wir verfechten, nichts zu tun haben. Der Vadiſch⸗Pfälziſche Luftfahrt⸗Verein glaubt zu folgender Erklärung genötigt zu ſein: „Der Vorſtand des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗ Vereins ſteht dem im Abendblatt der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ vom 25. Oktober wiedergegebenen Brief an die Redaktion fern. Er iſt der Auffaſſung, daß auf dieſe Weiſe die berechtigten Intereſſen des Vereins nicht gewahrt werden. gez. Dr. Müller⸗ Clemm, Graetz.“ Die Bevölkerung, die völlig hinter dem Badiſch⸗ Pfälziſchen Luftfahrt⸗Verein ſteht, würde ſich über dieſe Erklärung etwas weniger wundern, wenn ſie wüßte, was ſich in den letzten Tagen von neuem hin⸗ ter den Kuliſſen abgeſpielt hat. Wir beſtätigen dem Vorſtand gern, daß der abgedruckte Brief nicht von einem Vorſtandsmitglied ſtammt, betonen aber gleich⸗ zeitig, um falſchen Gerüchten entgegenzutreten, daß der Brief ebenſowenig Redaktionsarbeit wie die übri⸗ gen veröffentlichten Zuſchriften waren. Die Einſicht⸗ nahme in dieſe Originalſchreiben iſt jederzeit geſtattet. Das Finanzamt erhält das Schlußwort. Wir hatten ausgeführt, daß das Finanzamt erklärt haben ſolle, daß, wenn außer der Zeppelinlandung irgend etwas unternommen würde, für die Veranſtaltung Vergnügungs⸗ ſteuer zu zahlen ſei. Unter Bezugnahme auf dieſe Bemerkung werden wir von dem Vorſteher des Finanzamts Mannheim⸗Stadt um die Feſtſtellung gebeten, daß nicht das Finanzamt, ſon⸗ dern das Städtiſche Steueramt die Vergnü⸗ gungsſteuer anſetzt. Die Geſchäftstüchtigkeit, von der wir geſprochen haben, iſt deshalb auf dieſe Inſtanz zu übertragen. Sch. See eee Mit der Seeſchwalbe“ über Mannheim Das Waſſerflugzeug„Seeſchwalbe“ der Deutſchen Lufthanſa, das vor einiger Zeit ſchon einmal ein kurzes Gaſtſpiel in Mannheink gab, iſt ſeit geſtern in Mannheim, um in Rundflügen über dem Rhein und Mannheim für den deutſchen Luftfahrtgedanken zu werben. Bei dem geſtrigen Unwetter kreuzte das Flugzeug bekanntlich längere Zeit über Mannheim, um dann beim Bellenkrappen niederzugehen, wo es bis zum Montag ſtationiert ſein wird. Die„Seeſchwalbe“, ein umgebautes Junkers⸗ Landflugzeug, hat in Ma in z, Wiesbaden, Bin⸗ gen, Worms und zuletzt in Karlsruhe bis jetzt 3500 Perſonen bei Rundflügen geflogen. Ueberall war man des Lobes über die ausgezeichneten Flugeigenſchaften des Flugzeuges voll. Das Flugzeug hat einen 320 PS. Junkers⸗Motor, das gleiche Modell, wie es ſ. Zt. Hauptmann Köhl bei der Ueberquerung des Ozeans benutzte. Heute vormittag waren Vertreter ſtaat⸗ licher und ſtädtiſcher Behörden, ſowie der Preſſe zu Rundflügen eingeladen, um ſich ſelbſt von der Flugtüchtigkeit der„Seeſchwalbe“ zu über⸗ zeugen. Beim Bellenkrappen hat man eine proviſoriſche Startſtelle angelegt, die dem Flugzeug geſtattet, mitten auf dem Waſſer bis an die Lande⸗ und Startpritſche heranzukommen. Kaum waren die 4 erſten Paſſagiere in der Kabine, als auch das Flugzeug ſchon von der Start⸗ ſtelle nach dem offenen Rhein abrollte. Ruhig und ſicher zog es dahin um bald darauf über dem Rhein zu ſchweben. Man muß feſtſtellen, daß der Start faſt unmerkbarer als auf dem Land vor ſich geht. In elegantem Bogen zog das Flugzeug in Richtung Neuoſtheim. Von weitem ſah man die Rhein⸗Neckar⸗ halle in ihrer ganzen Ausdehnung daliegen. Bei prächtigem Sonnenſchein war der Flug über die Stadt beſonders reizvoll. Gleich Spielzeughäuschen lagen die einzelnen Quadrate da. Höfe, die ſonſt von der Straße aus den Blicken verſchloſſen ſind, boten von oben einen ungehinderten Einblick. Klein und zuſammengedrängt lag der Marktplatz da, auf dem beſonders das Verlagsgebäude der„Neuen Mannheimer Zeitung“ in ſeinem wunderbaren Bau⸗ ſtil hervorſtach. Der Neckar glich einem kleinen Bach, an deſſen Uferrand Kähne lagen. Bald war wieder der Rhein erreicht, der von der Morgenſonne überflutet, umfäumt von rieſtgen Fabrikanlagen, ein impoſantes Bild bot. In elegantem Bogen ſenkte ſich das Flugzeug wieder auf den Rhein. Nur ein geringes Rollen zeigte, daß das Flugzeug auf dem Waſſer war. Gleich darauf war es wieder an die Landepritſche heran⸗ gerollt, um neue Paſſagiere aufzunehmen. Bei der Flugbegeiſterung der Mannheimer iſt beſtimmt damit zu rechnen, daß das Flugzeug„See⸗ ſchwalbe“ vom Rheinflugdienſt der Deutſchen Lufthanſa bei dem niedrigen Preis zu Rundflügen rege benutzt wird. Flugleiter iſt Herr Allmen⸗ röder. Vom Rheinkaffee aus iſt die proviſorſſche Flugſtelle am Bellenkrappen bequem zu erreichen. Bis einſchließlich Montag wird Mannheim das Schauſpiel eines über der Stadt kreuzenden Waſſer⸗ flugzeuges haben. 850 Schluß des redaktionellen Teils Das ist eine„Kaffeemühle“ Allerdings mahlt sie nicht gerösteten Kaffee, sondern sie entfernt das Fruchtfleisch von den Koffeekirschen, die in einer Pergamenthülle je 2 Kaffeebohnen bergen. Solche alten Mühlen werden zuwellen noch dort gebraucht, wo wertvolle und sorgsam xu behandelnde Hochgewöchze aufzubereiten sind. Auch ein Teil der kostbaren Hochge wachse, die dem Kaffee Hag die ſetzte geschmacleliche Vollendung geben, wird noch in dieser Weise behandelt. Vor der Röstung wird Kaffee Hag noch einmal in modetnan Maschinen gesjebt und geyaschen. Dann wird ihm nach zinem besonderen Verfahren das Colfein entzogen. zoffein hat mit dem Geschmack und Krems des Kaffacs ichts zu tun, wohl aber kang es wegen seiner erregenden Hirkung auf Hetz, Nerven und Nieren für viele Menschen ä cllich werden. Venn Sie einen hervorragend guten echten Bohnenkaffee eben unc Ihrer Gesundheit einen wertvollen Dienst er⸗ weisen wollen, V trinken Sie Kalflee Hag. jungen Frau ſtets zur Mutter hielt. Seite/ Nummer 500 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 28. Oktober 1930 Wenn Schwiegermſitter verfeindet sind., Schwurgericht Mannheim Während die Geſchworenen ſich geſtern mit einem wohldurchdachten Mordverſuch zu befaſſen hatten, war es heute eine fahrläſſige Tötung, die ein junges blühendes Menſchenleben vernichtete. Den Vorſitz führt wiederum Landgerichtsdirektor Dr. B ä r, der die Verhandlung in umſichtiger Weiſe leitete. Die Lanbgerichtsräte Dr. Arnold und Dr. Nebel ſind auch heute wieder beiſitzende Richter. Als Sachver⸗ ſtändige fungieren Prof. Dr. S ch warzacher⸗ Heibelberg und Medizinalrat Dr. Gö tz mann. Die Verteidigung des Angeklagten führt R. A. Dr. Otto Simon. Angeklagt iſt der am 18. November 1904 geborene, hier wohnhafte, ungelernte Arbeiter Albert Nicolaus Kuffer, der am 25. Juli 1930 im Anweſen Hoch⸗ uferſtraße 74, im Verlaufe einer Auseinanderſetzung mit ſeinem Schwiegervater, dem Former Emil Lipp ſen., ſeinen Schwager, den 20 Jahre alten Monteur Emil Lipp jun. durch einen Schuß in den Kopf aus einer Selbſtladepiſtole getötet hat. Der Angeklagte iſt geſtändig und bereut die Tat. K. iſt ſeit November 29 verheiratet. Da das junge Ehepaar keine eigene Wohnung bekam, zog es zu der Mutter des Angeklagten, wo ein gemeinſamer Haushalt geführt wurde. Die Koſten dafür beſtritt die junge Fau mit ihrem Arbeitsverdienſt in der Gummifabrik. Der Mann war arbeitslos und aus⸗ geſteuert. Frau und Schwiegermutter ſtanden zuerſt gut, ſpäter wurde das Verhältnis ſehr getrübt. Es gab oft Zerwürfniſſe, wodurch ſich auch die jungen Eheleute entfremdeten, da der Mann anſtatt zu ſeiner Von ſchlechter Behandlung bis zur Miß handlung iſt oft nur ein kurzer Schritt. So auch hier. Da die Auseinander⸗ ſetzungen nicht aufhörten, verließ die Frau die un⸗ gaſtliche, freudeloſe Stätte und kehrte an Pfingſten 19630 wieder in ihr Elternhaus zurück. Ihr Kind aber behielt ihr Mann und die Schwieger⸗ mutter. Beide gaben es nicht heraus. Am 23. Juli hatten die beiden jungen Eheleute eine Ausſprache an der Ebertbrücke. Die Frau ſollte wieder zurück. Sie wollte aber nicht. Darauf paßte ihr der Angeklagte am Fabriktor ab und nahm ſie mit nach Hauſe, wo ſie ſich gegen 6 Uhr abends mit dem Verſprechen entfernte, wieder zu kommen. Sie hielt aber nicht Wort. Kuffer verab⸗ redete darauf eine weitere Ausſprache, die bei ſeinem Schwiegervater ſtattfinden ſollte. Bevor er jedoch dahin ging, ſteckte er eine vor 2 Jahren käuflich erworbene Selbſtladepiſtole ein und nahm 5 Patronen im Magazin mit. Als er in dem Hof der Wohnung der Lippſchen Eheleute einen alten Dra⸗ gonerſäbel und ein altes Infanterie⸗Seitengewehr ſah, lud er ſeine Piſtole. Auf Vorhaltungen ſeines Schwiegervaters, daß er ſeine Frau ja verhun⸗ gern laſſe, ging der Angeklagte zunächſt fort, kam aber wieder und ſchlug dem Schwiegervater mit den Fäuſten unter das Kinn. Als der Monteur Lipp jun, ſeinem Vater zu Hilfe eilen wollte, zog Kuffer ſeine Piſtole aus der Taſche, entſicherte dieſe und ſchoß dem jungen Lipp eine Kugel in den Kopf. Der Angeklagte weiß heute nicht mehr, wie der Schuß losgegangen iſt. Die Kugel traf den Lipp, der ſofort tot zuſammenſtürzte, mitten in die Stirn. Der Schuß wurde auf eine Entfernung von nur 25 Zen⸗ timetern abgefeuert. Als Kuffer den jungen Mann tot auf der Erde liegen ſah, packte ihn das Grauen; er lief zur Polizei und ſtellte ſich. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten in ener⸗ giſchen Worten die Schwere der Tat vor: Wenn man zu einer Ausſprache zum Schwiegervater geht, nehme man doch keine Piſtole mit. Die Waffe ſei ganz überflüſſig geweſen. Er habe damit ein blühendes Menſchenleben vernichtet. Bei der Zeugen⸗Einvernahme verweigern Frau Lipp und ihre Tochter Eliſe, die Frau des Angeklagten, das Zeugnis, während der Schwiegervater Former Lipp, eine eingehende Schil⸗ derung über den Hergang der Tat gab. Der Zeuge erzählte, daß die Ausſprache zunächſt ſchiedlich⸗frieb⸗ lich verlief und der Angeklagte ohne große Auf⸗ regung den Hof verlaſſen habe. Dann ſei Kuffer mit dem Ruf„Das Kind bekommtihr aber doch nicht!“ wieder in den Hof hereingeſprungen und habe ihn mit der Fauſt unter das Kinn geſchlagen. Kuffer habe ihn an die Wand gedrückt und gehörig verdroſchen. Er und ſeine Frau, ſo betonte er, ſeten gegen die Heirat geweſen. Aber die Tochter habe nicht hören wollen. Die Mutter des Angeklagten, Frau Kuffer, ſagt aus, daß ſte mit der jungen Frau zunächſt gut ausgekommen ſei. Die Differenzen hätten erſt dann angefangen, als die Elſe wieder öfters mit ihrer Mutter, Frau Lipp ſen., zu⸗ ſammengekommen ſei. Dieſe ſei gegen die Heirat ge⸗ weſen und habe ihren Sohn öfters einen„Stromer“ geheißen. Den weiteren Zeugenausſagen iſt zu entnehmen, daß zwiſchen den Schwiegereltern des jungen Paares ein ſehr geſpanntes Verhältnis herrſchte und daß insbeſondere die beiden Schwiegermütter ſehr ſchlecht aufeinander zu ſprechen waren. Prof. Dr. Schwarzacher berichtete hierauf über den Sektionsbefund des erſchoſſenen Lipp und Medizinalrat Dr. Götzmann über den Ange⸗ klagten, der ein leicht erregbarer Menſch ſei, aber nach der gutmütigen Seite hin. Er hat die Tendenz zum Weinen. Die Tränen kommen und gehen. Kuffer ſei ſenttimental und voll Leidenſchaft. Solche Menſchen halten die Gefahren für ſtärker, als ſie in Wirklichkeit ſind. Der Schutz des§ 51 komme aber nicht in Frage. Erſter Staatsanwalt Dr. Gérard hielt es für ſehr bedenklich, daß der Angeklagte zu einer Ausſprache eine Piſtole mitgenommen habe. Kuffer habe zweifellos zum Angriff den erſten Schritt gemacht. Daß der Schwiegervater den Kuffer dann nach Strich und Faden gründlich ver⸗ möbelt hat, war lediglich die logiſche Folge. Der Strafantrag lautete in erſter Linie auf 5 Jahre Zucht⸗ haus wegen Totſchlags und in zweiter Linie wegen Körperverletzung mit nachfolgendem Tode auf 3 Jahre Gefängnis. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon trat mit viel Wärme und Nachdruck für ſeinen Man⸗ danten ein, der abſolut keinen Totſchlag begangen, ſondern nur fahrläſſig gehandelt habe. Der Verteidiger bezog ſich zunächſt auf das für den Ange⸗ klagten ſehr günſtige Gutachten von Medizinalrat Dr. Götzmann. Er leitete dann ſeine Ausführungen über zu der Frage der Notwehr des Angeklagten, der ja von ſeinem Schwiegervater nach deſſen eigenen Angaben ſchwer verprügelt worden iſt. Selbſt Oipp jun. habe den Kuffer: noch zwei Stöße verſetzt. Mildernde Umſtänbe ſeien im reichſten Maße vorhanden. Einmal war der Angeklagte vom Anfang an geſtändig, zum andern bereue er die Tat und zum Dritten lag eine Abſicht der Tötung über⸗ haupt nicht vor. Er hat die Tat in großer Erregung begangen. Bei der Strafausmeſſung müſſe das ge⸗ ſamte Milieu berückſichtigt werden. Es fehlte bei dem Angeklagten die ſtraffe Hand des Vaters. Ein ferneres Milderungsmoment bilde auch das ge⸗ geſpannte Verhältnis zwiſchen den Eltern des Mäd⸗ chens und der Mutter des Angeklagten. Der Ver⸗ teidiger appellierte an die Geſchworenen, wenn nicht auf Notwehr ſo doch auf fahrläſſige Tötung zu er⸗ kennen. Im erſteren Falle käme dann eine Ge⸗ fängnisſtrafe nicht unter drei Monaten in Frage. Das Urteil: Der Angeklagte Nic. Kuffer wird wegen fahr⸗ läſſiger Tötung zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 6 Monaten unter Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft und zu den Koſten des Verfahrens verurteilt. ch. Zuſammenbruch einer Bank Das Urteil Heute mittag 11 Uhr wurde in dem Prozeß gegen die vier Angeklagten Mauer, Bartels, Krämer und Schähfer, die im Zuſammenhang mit dem Konkurs der Bank für Grund⸗ und Hausbeſitz wegen Ver⸗ gehen gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz, Untreue und Unterſchlagung angeklagt waren, nach zweitägiger Verhandlung das Urteil gefällt. Der Angeklagte Viktor Mauer wurde zu einem Jahre, die Angeklagten Krämer und Schähfer zu je 6 und 4 Monaten Gefängnis und 200 Mark und 150 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Ange⸗ klagte Bartels wurde freigeſprochen. In der Urteilsbegründung wird aus⸗ geführt, daß Mauers Verhalten un verantwort⸗ lich geweſen ſei. Dadurch wären viele Leute um Hab und Gut gebracht worden und ſtänden vor dem Nichts, während ſie früher wohlhabende Menſchen geweſen ſeien. Das Gericht halte Mauer nicht für einen ſchlechten Menſchen mit verbrecheriſchen An⸗ lagen; man müſſe in Betracht ziehen, daß er in voller Abhängigkeit von Fiſcher war, daß er nicht in der Lage geweſen ſei, die Transaktionen zu über⸗ blicken und daß er mit ſeinem Draufgängertum ein⸗ fach Geſchäfte gemacht habe. Andererſeits ſeien die an Gemeinheit grenzenden Handlungen des Mauer derart rückſichtslos gegen ſeine Mitmenſchen geweſen, daß ſie eine gerechte Sühne finden mußten. Strafmildernd müſſe dem Angeklagten Mauer zugute gehalten werden, daß er ſeine Tätigkeit drei Jahre lang ehrenamtlich ausgeübt habe. Die übrigen Angeklagten ſeien weit weniger belaſtet. Die Schuld treffe Krämer, der nur auf ſeinen etgenen Vorteil bedacht geweſen wäre. Minder belaſtet ſei der Angeklagte Schähfer, und Bartels mußte in vollem Umfange vom Ver⸗ gehen gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz und der Un⸗ treue freigeſprochen werden. Film⸗Nundſchau Alhambra:„Der Greifer“ Eine aufregende Kriminalgeſchichte. Kein Geringerer als der Meſſer⸗Jack treibt darin ſein geheimnisvolles Un⸗ weſen. Seine Dolche ſchwirren durch die Luft, aber man ſteht ihn nicht, wenn er ſie wirft. Wer iſt er alſo, der ge⸗ heimnisvolle Meſſer⸗Jack? Dieſe Frage wird füglich nicht beantwortet, ſondern wir überlaſſen ihre Löſung dem Greifer, dem Detektiv mit der ſpitzen Naſe und dem ſcharfen Verſtand, den Hans Albers ausgezeichnet in dieſem Film mimt. Und vor allem auch ausgezeichnet ſpricht. Man verſteht ſeine wohlklingenden Worte ſehr gut und folgt dadurch mit umſo größerem Intereſſe den einzelnen Aeußerungen ſeines kriminaliſtiſchen Talents, das hier auf eine Reihe von tollen Proben geſtellt wird. Die ganze Sache iſt äußerſt geſchickt gemacht, das Hin und Her zwiſchen Verbrechern, mondänen Vergnügungslokolen und Polizetbehörde aus⸗ gezeichnet abgewogen, die Spannung bis zum Schluß in Siedegraden erhalten. Nur dieſer Schluß ſelbſt ereignet ſich ein wenig zu unmittelbar, zu ſehr mit dem Zeltraffer ſtatt mit der Zeitlupe gedreht. Charlotte Suſa als fündhaft ſchöne Partnerin von Hans Albers, bildet einen beſonderen Anziehungs⸗ punkt des Bildoͤſtreifens, der mit einem ſehr großen Auf⸗ wand von Richard Eichberg inſzeniert wurde. Die muſikaliſchen Einlagen ſind ſehr fein abgetönt, und das Ganze macht den Eindruck ſolideſter Vorarbeit. e Volkshochſchule. Am Mittwoch, den 29. Oktober 203 Uhr ſpricht im Muſenſagal des Roſengartens Profeſſor Dr. Ernſt Krelſchmer, Direktor der Unſverſitäts⸗Nerven⸗ klinik in Marburg, über„Körperbau und Charakter“(mit Lichtbildern). A Beſuchszeit an Allerheiligen. Wegen der Be⸗ ſuchs zeit imſtädtiſchen Krankenhaus und im Spital für Lungenkranke an Allerheiligen 8 wir auf die Veröffentlichung im Anzeigen⸗ eil. Gedenkſtunde an Auguſt Becker * Ludwigshafen, 27. Okt. Erſt jetzt, nach der Ba freiung der Pfalz, konnte der Pfälzerwald⸗Verein dig Gebeine des pfälziſchen Heimatdichters Auguſt Becker von Eiſenach nach ſeinem Geburtsort Klingenmünſter überführen und im Bergfriedhof beiſetzen. In einer Gedenkſtunde wird die Ruhe⸗ ſtätte Auguſt Beckers am Allerſeelen⸗Tage, den 2. November, vormittags 11 Uhr, eingeweiht. Der Pfälzerwald⸗Verein lädt zu dieſer Feier alle heimat⸗ treuen Pfälzer und Pfälzerinnen ein und bittet um zahlreiche Teilnahme an dieſer Eh⸗ rung für den beſten Künder der Schönheit und Eigenheit der Pfalz. Aussicht — Vorausſage für Mittwoch, 29. Oktober Allmähliche Beſſerung des Wetters, höchſtens ver⸗ einzelt noch leichte Niederſchläge. Hochſchwarzwald geringe Erwärmung. Wetter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswelterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Laudeswetterſtellen.36 Uhr vormittags 5.— Lust. Wind „ 222 1 2 duch Stärte l U Wertheim 151— 0 9 4 NV ſchwach bedeckt 563 761.2 2 4 2. leicht Nebel 7619 5 8 4*,„ dunſtig 2,8 4 4 S leicht Regen 3,8 2 4 1* leicht bebveckt St. Blasten 700 1 3 9 fig— cchneefan Badenweil. 422 762,1 4 9 3 SW, leicht be eckt Feldbg. Hof 1275 688,0 44 3 4 SW ſtart Nebel Bad. Dür h. 701— 1 5 2 ſtill— Schneefall Die über Polen liegende Sturmzyklone hat ſich rückläufig nach Nordweſten bewegt und beſonders in Oſtdeutſchland verbreiteten Regen gebracht. Sie füllt ſich jetzt langſam auf und wird ihre Rolle als beherrſchendes Aktionszentrum der Witterung Mittel- und Oſteuropas verlieren. Infolge des anomalen Verhaltens dieſer Zyklone iſt das von Weſten herangezogene Zwiſchenhoch vorläufig über Frankreich zum Stehen gekommen, ſodaß ſich in unſerem Gebiet bislang keine Aufheiterung durch⸗ ſetzen konnte. Mit fortſchreitender Verflachung des öſtlichen Tiefs wird aber allmählich Beſſerung des Wetters eintreten, zumal eine vor Island an⸗ gelangte neue atlantiſche Zyklone nordöſtlichen Kurs nach dem Eismeer eingeſchlagen hat. —( rr Chefredakteur! Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner— Feuilleton Dr. Stefen Rayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder ⸗ Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ebmer 9 4 und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mi ellungen“ Jakob ffaude, fämtlich in Mannheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannbeimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1.—6 Jür unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bel Rüa porto Geſchäftliche Mitteilungen * Sind Sie muſikaliſch, und haben Sie Intereſſe an mo⸗ derner Tanzmuſik? Dann laſſen Sie ſich vom Marylan⸗ Vertrieb, Berlin 302, Friedrichſtraß e 25 den reizenden, neuen Marylan⸗Tango für Klavier und Ge⸗ ſang kommen. Sie erhalten ihn koſtenlos und 5 Ebenſo auf Wunſch ein intereſſantes Büchlein über kluge Schönheitspflege, ſowie eine Probe der berühmten, be bewährten Marylan⸗Creme. 13532 * Bericht über die Automobil⸗Ausſtellung Prag. Die Wanderer⸗Werke gehören jetzt auch zu den ſtändigen Teil⸗ nehmern der Prager Ausſtellung. Die 10/50 PS 2, Liter 6 Zylinder Wonderer⸗Wagen haben in den letzten Jahren in der Tſchechoflowakei einen immer größeren, ſtärker werdenden Kreis von Anhängern gefunden. Beſondere Beachtung findet aber der neue 6/30 PS Wanderer mit ſeinem 1,5 Liter 4 Zylinder Motor. Das iſt kein Klein⸗ wagen mehr ſondern bereits ein recht komfortabler Mittel⸗ wagen. Die ſehr ſchönen Karoſſerien bieten den Raum⸗ komſort ganz großer Wagen und räumen dadurch dem Wa⸗ gen eine einzigartige Stellung zwiſchen dem mittelſchweren und oem Klein⸗Fahrzeug ein. Ein Muſterbeiſpiel von Wanderer⸗Qualitätsarbeit iſt das hervorragend ſchöne Schnittmodell des 10/50 PS 2,5 Liter 6 Zylinders, das ſich hoch über einer Spiegelſcheibe dreht, während Motor und Getriebe in Tätigkeit ſind. 1²⁸ NI VOIIE 1 . NME ROMAN vo d. S. FLETCHER GOFPY RIGHT AA UN- VERLAG, MEULE RA —— — 35 „Wieſo?“ fragte ſte. n „Sein Handgelenk iſt tätowiert“, antwortete ich. „Seine Rockärmel waren zu kurz, und ſo konnte ich die Tätowierung ſehr gut ſehen. Er war ein netter, wohlerzogener, kluger Kerl, es würde mir wirklich leid tun, wenn er zu der Bande gehörte.“ „Bitte, werden Sie nur nicht ſentimental, Jim. Ungeziefer muß vernichtet werden. Dieſe Bande, wie Sie ſie nennen“ In dieſem Augenblick kamen die Zeltungen an, jeder von uns griff nach einer und ſah nach, ob irgend etwas Neues über die Ermordung Neamores darin ſtand. Die Zeitung meldete bloß, daß die Poli⸗ zei den Fall gründlichſt unterſuchte, aber ſich entſchie⸗ den weigere, über den Stand der Nachforſchung irgend etwas der Oeffentlichkeit mitzuteilen. Es würde nichts unverſucht gelaſſen, und man dürfte in kürzeſter Zeit ſenſationelle Enthüllungen erwarten. Die Ankunft der vier neuen Privatdetektive zwang Peggy, ſich um ihre Unterkunft zu kümmern, und ſo verließ ich ſie und ging nach Haus, um mich wieder an meine Arbeit zu begeben. Als ich am Gaſthof Renardsmere vorbeiging, ſteckte plötzlich Holroyd ſeinen Kopf durch das offene Fenſter des Gaſt⸗ zimmers und rief mir zu. Ich ging zu ihm hin. „Ich hab' rausgefunden, daß ich mich heute früh geirrt habe, Mr. Cranage“, ſagte er und lächelte sutſchuldigend.„Ein junger Mann wgr doch geſtern nachmittag hier, er könnte vielleicht der Amerikaner ſein, den Sie erwähnten. Sehen Sie, ich und meine Alte waren geſtern nachmittag ein paar Stunden fort, und mein Kellner vertrat mich. Ich wußte bis jetzt nichts davon, daß ein Mann, wie Sie ihn be⸗ ſchrieben haben, hier geweſen war. Daß niemand hier geſtern ein richtiges Mittageſſen beſtellt hat, wußte ich, aber ein Rafahrer war doch hier, während wir aus waren, und der hat ſich Butterbrot und Käſe und eine Flaſche Mineralwaſſer beſtellt, wenn Sie das ein Mittageſſen nennen. Der Kellner erzählte ihm vom Schloß Renardsmere und hat ihm auch ge⸗ ſagt, er würde wohl ſchon, wenn es auch kein Be⸗ ſuchstag wäre, hereinkommen können. Das wird der ſchon ſein, Mr. Cranage. Er muß meinen Kellner für mich gehalten haben— hat gedacht, der wäre der Wirt.“ Ich freute mich, denn der Beſucher hatte mir gut gefallen, und es hätte mir aufrichtig leid getan, glau⸗ ben zu müſſen, er gehöre dieſer Mörderbande an. Obgleich ich nicht erwartete, Mr. Elmer Peyton jemals wiederzuſehen, ſo ging ich doch ſehr erleichtert nach Hauſe. Am Nachmittag beſuchte mich Spiller, der Ports⸗ mouther Detektiv. Er wollte noch weitere Einzel⸗ heiten über den Einbruch in Holliments Laden wiſſen. Nachdem ich ihm alles erzählt hatte, fing er an, über die letzten Geſchehniſſe zu ſprechen. Er war geſtern in London wegen Quartervaynes Ermordung geweſen, und er teilte mir etwas ſehr Angenehmes mit. Es würde nicht nötig ſein, daß ich der Gerichtsverhand⸗ lung über Quartervaynes Ermordung beiwohnen müßte. Quartervayne hatte ſowohl in London wie auch in Portsmouth Verwandte, die ihn identifizie⸗ ren konnten; über ſeine Beziehungen zu Holliment brauchte ich erſt in der vertagten Verhandlung über Holliments Ermordung auszuſagen. „Dies iſt überhaupt ein zu merkwürdiger Fall, Mr. Cranage. So etwas iſt mir noch nicht vorge⸗ kommen. In gewiſſer Hinſicht iſt der Fall ja ganz klar— dieſer Chineſe Chuh Sin hat Mr. Cheng in Paris etwas geſtohlen— ich habe Jifferdene vor einiger Zeit geſehen, und er hat mir alles über Mr. Cheng erzählt— und dieſer Holliment, mit Hilfe von Quartervayne, ſtiehlt es von Chuh Sin und verduftet, wie man ſo ſagt, damtt nach London. Das 0. klar. Aber hinterher, Mr. Cranage, hinter⸗ er Ich konnte ihm anmerken, daß er ſich eine eigene Anſicht über den Fall gebildet hatte, und bat ihn darum. „Nun“, ſagte er,„dieſer Kerle da in Scotland Nard— Jifferdene und die anderen, haben, wie im⸗ mer, eine vorgefaßte Meinung. Chuh Sin ſoll eng⸗ liſche Komplicen haben, und dieſe ſollen Holliment, Quartervayne und Neamore in der Hoffnung, den geſtohlenen Gegenſtand wiederzubekommen, ermordet haben. Der muß einen koloſſalen Wert haben, Mr. Cranage, wenn man daran denkt, was alles darum angeſtellt worden iſt. Großer Gott! Man könnte denken, es ſei der Kohinur oder der Culliman⸗Dia⸗ mant. Ja, das iſt die offizielle Anſicht, der ich mich keineswegs reſtlos anſchließe.“ „Nun, was iſt Ire Anſicht, Sptller?“ ſagte ich.„Ste haben doch eine?“ Er nickte und antwortete: „Ich halte nicht viel von dieſen Chineſen. Reich oder arm, hoch oder niedrig, das iſt alles eine ver⸗ ſchlagene Bande. Wir hatten mal einen in unſerei Korporalſchaft, der gern Gedichte vortrug— es nahm übrigens kein gutes Ende mit ihm— und der liebte ganz beſonders ein Gedicht, in dem ſo ein heidniſcher Chineſe vorkam. Das Gedicht hatte ganz recht, nach allem, was ich von ihnen weiß. Wir können uns nicht in ſie hineinverſetzen, wie der Verfaſſer des Gedichtes ſehr richtig ſagte. Darum ſcheint es mir, wenn überhaupt jemand hinter der ganzen Sache ſteckt, ſo iſt es dieſer Cheng.“ 5 „Da mögen Sie recht haben, Spiller“, ſagte ich. „Cheng“, wiederholte er kopfnickend.„Man müßte hinter die Gedanken dieſer alten Sphinx kom⸗ men. Aber, wie ich höre, iſt es das ſchwerſte in der Welt, einem Chineſen etwas zu entlocken. Da Sie doch ein gebildeter Menſch ſind, Mr. Cranage, wer⸗ den Sie mehr darüber wiſſen als ich.“ „Es iſt eine harte Nuß“, antwortete ich. „Ja“, bemerkte er,„es gibt Nüſſe und Nütſſe, aber ich habe noch nie von einer Nuß gehört, die ſich nicht knacken ließ. Sie müſſen nur, wenn der gewöhnliche NI nicht genügt, einen guten Hammer dazu ußkuacker nehmen.“ 5———————— ̃ ũ cr ̃⅛—ꝛ? „Dann, Spiller, würden Sie höchſtwahrſcheinlich den ganzen Kern zerquetſchen, wir möchten ihn abet ganz behalten.“ Er ſagte noch, mit der Zeit würde alles ans Tageslicht kommen, und mit dieſer klugen Bemer⸗ kung ging er fort. Als er einige Schritte gegangen war, rief er noch über die Schulter zurück, das könnts nächſtes Jahr, oder nächſten Monat, oder morgen ſein, aber todſicher würde etwas herauskommen. Drei Tage verſtrichen und nichts war herausge⸗ kommen. Aber früh am vierten Abend— es war der fünfte ſeit der Abreiſe von Lady Renardsmere und gerade, als ich mich zu meinem einſamen Abend⸗ brot hinſetzte, trat Peggy Manſon herein, nicht, wit gewöhnlich, in ihrem Reitanzug, ſondern in einem eleganten Koſtüm. Ich war ſo erſtaunt, daß ich ſis nur anſtarren konnte. Sie warf mir ein Telegramm auf den Tiſch. „Das Neueſte“, bemerkte ſie lakoniſch. Ich faltete es auseinander und ſah, daß es um halb ſechs Uhr heute nachmittag im Bahnhof Viktoria in London aufgegeben worden war. Es lautete: Ich wünſche Sie und Cranage um halb zehn heute abend im George Hotel Wincheſter zu ſehen Walker ſoll Sie beide im Rolls⸗Royce hinfahren, ſollte ich bis zehn nicht erſcheinen, fahret wieder nach Hauſe und erwartet Telegramm morgen früh 5 Helena Renardsmere. „Wir müſſen wohl hingehen“, ſagte ich, und ſah Peggy an. Dieſe zog ein Geſicht und antwortete nur mit einem Achſelzucken. „Gut, ich werde Walker Beſcheid ſagen. Aber was ſoll es nur bedeuten?“ „Ath!“ rief Peggy. Eine ihrer Schrullen.“ Wir fuhren etwas vor acht Uhr ab. Wincheſter lag nur fünfundzwanzig Meilen entfernt, und ſo waren wir vor der Zeit da. Wir warteten im George bis viertel nach zehn; Lady Renardsmere erſchlen nicht. Wir hatten nach ihrem Befehl gehandelt und konnten nun wieder nach Hauſe fahren. Keiner von uns kam auf den Gedanken, daß das Telegramm fingiert ſein könnte, wir dachten nur, Lady Renards⸗ mere wäre irgendwie verhindert gebeten. ber ſie hätte ſichs anders überlegt. „Warum darüber nachdenken, [Fortietzung folgt von gu ſchein lic eine D Dieſe n bedür geörückt man au Rechnun wahrſche folgen. vor, da hung 0 O1 truſt. lung d höhe ſir tungen tien de 1 Erkund den, da Ueber ſagen, f die St Voraus bildung here! faſſu billit etmögli ganz er leumwe von 214 kleiner mit eir Neuer Liqr Dos sturz in der Ver einer Kursve Die lüb! nere K waren Aktien behaupt 8 Ante Linoleu. neut waren Festvet % Reich e rtr. % 85 1 Bad.! e pfalz 955 Rh. 15 Utaer U a don f = l 4 & 8 * Ii e ö W * ‚ 6 Dienstag. 28. Oktober 1930 2 HANDELS- r per Neuen Oibidendenkürzung der Metallgeſellſchaft 0 Frankfurt, 28. Okt.(Eig. Dr.) Die Aktien der Ach. Netallgeſellſchaft Frankfurt a. M. verzeich⸗ nen in letzter Zeit einen ſtetigen Kursrückgang. Wie wir von gut informierter Seite erfahren, beſteht die Wahr⸗ ſchein lichkeit, daß für das abgelaufene Geſchäftsjahr 1929/0 eine Dividendenkürzung(i. V. 8 v..) erfolgt. Dieſe wird teilweiſe auf ein gewiſſes Abſchreibungs⸗ bedürfnis auf das bekanntlich im letzten Jahre ſehr geörückte Metallgeſchäft zurückgeführt. Im übrigen ſcheint man aus vorſichtiger Politik der allgemeineen Depreſſion Rechnung tragen zu wollen. Die Dividendenkürzung ſoll wahrſcheinlich um 1 v.., höchſtens um 2 v. H. er⸗ folgen. Beſchlüſſe der Verwaltung liegen jedoch noch nicht por, da die Bilanzarbeiten noch im Gange ſind. Die Bilanz⸗ ſtzung findet erſt in einigen Wochen ſtatt. O Die Dividenden⸗ und Stillegungsfrage beim Linoleum⸗ tut.(Eig. Dr.) An die geſtrige Erklärung der Verwal⸗ lung der Deutſchen Linoleumwerke über die Dividenden⸗ höhe ſind von verſchtedenen Seiten unzutreffende Vermu⸗ tungen geknüpft worden, die ſich auf den Kursſtand der Ak⸗ tien des Unternehmens ſehr ungünſtig auswirkten. Nach Erkundigungen an zuſtändiger Stelle kann mitgeteilt wer⸗ den, daß der Geſchäftsgang befriedigend iſt. Ueber die Dividendenhöhe heute ſchon etwas zu agen, ſcheint jedoch verfrüht. Auch die Erörterungen über die Stillegung einiger Werke gehen von unrichtigen Vorausſetzungen aus. In der Abſicht der großen Konzern⸗ bildung der Deutſchen Linoleumwerke hat es von vorn⸗ herein gelegen, den Betrieb durch Zuſammen⸗ fafſung und Leiſtungsſteigerung zu ver⸗ billigen. Die techniſche Verbeſſerung der Hauptwerke ermöglichen es nun, Außenwerke zu entbehren und dadurch ganz erhebliche Unkoſten zu erſparen. Die Deutſchen Lino⸗ leumwerke werden im übrigen in aller Kürze zu dem gan⸗ zen Fragenkomplex eingehend Stellung nehmen. (JVerein. e AG. Oktoberumſätze größer als im Vorjahr.(Eig. Dr.) Das Kunſtſeide⸗ geschäft hat ſich im fd. Monat, namentlich aber in den beiden letzten Wochen ſtark belebt. Die Um⸗ ſätze der Verein. Glanzſtoffabriken in Elberfeld find er⸗ heblich größer als in der entſprechenden Zelt des Vorjahres. Die Preiſe werden jedoch als unbefriegend bezeichnet, dies namentlich im Hinblick auf Unterbietungen von ausländiſcher Seite. Alleröings handelt es ſich bei dieſen Auslandsverkäufen in den melſten Verkäufen nicht um hochwertige Garne. Man verſpricht ſich für das jetzt eintretende Weihnachtsgeſchäft trotz der gedrückten Preiſe ein beſſeres Ergebnis als im Vorfahr. Hilgers AG. in Rheinbohl a. Rh.— Befriedigende Beſchäftigung.(Eig. Dr.] Nach Kölner Verlautbarungen Au die Beſchäftigung der Geſellſchaft in den vergangenen neun Monaten des Geſchäftsjahres 1930 nicht unbefriedi⸗ gend, Der Auftragsrückgang gegen Ende des v. J. habe ſich im lfd. Jahr nicht ſortgeſetzt. Das Unternehmen ſei zur Zeit mit einer Reihe von Reparationsgaufträgen verſehen. O Dentſche Nähmaſchinenfabrik von J. Wertheim AG., Frankfurt a. M.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft die bekannt⸗ lich mit der Gritzner AG. in Intereſſengemein⸗ ſchaft ſteht, weiſt für 1929/30(30. Juni) einen Rohgewinn von 213 954(241 644)/ aus, woraus ein nur ſehr kleiner Reingewinn verbleibt, da das Geſchäftsfahr praktiſch mit einem Verluſt ſchließt, der Vortrag jedoch 9541 4 Mannheimer Leitung beträgt. Der ſchlechte Geſchäftsgang ſetzte ſich in ver⸗ ſchäftem Maße fort. Der Umſatz, beſonders im deutſchen Geſchäft, ging empfindlich zurück. Debitorenverluſte waren nicht zu vermeiden. Die Bilanz zeigt bei 1 Mill. 4 AK. Gläubiger mit(alles in Mill. /) 0,121(0,173). Anderer⸗ ſeits betrugen Debitoren und Betriebsmittel 0,287(0,276), Vorräte 0,253(0,255). Die Anlagen werden unverändert mit 0,590 ausgewieſen. Infolge neuer Schutzzölle, die die Ausfuhr nach wichtigen Abſatzgebieten erſchwerten, ſowie infolge des Anhaltens der ſchwierigen allgemeinen Lage, müſſen die Ausſichten für das neue Geſchäftsjahr ſehr zu⸗ rückhaltend beurteilt werden. OSB. der Kulmbacher Rizzibräu AG., Kulmbach. (Eig. Dr.] Die o. HV. genehmigte einſtimmig den be⸗ kannten Abſchluß per 31. 7. 30, der die Ausſchüttung von 18,33(14) v. H. Dividende vorſieht. Die Verwaltung wurde ermächtigt, den bekannten Pachtvertrag mit der Reichelbräu AG. abzuſchließen. Die deutſche Tabakwareneinfuhr im 2. Viertel des Rechnungsjahres 1930 Die Tabakſtatiſtik für das 2. Rechnungsviertelfahr 1980 verzeichnet eine Geſamteinfuhr unbearbeiteter Tabak⸗ blätter von 26857 Tonnen im Werte von 66,17 Mill. I. Davon entfallen 13 032 Dz. auf den Veredelungsverkehr. Hauptlieferanten waren Griechenland mit 5271 Tonnen für 23.9 Mill., Niederländiſch⸗Indien mit 8182 Tonnen für 17,5 Mill., die Türkel mit 3356 Tonnen für 7,1 Mill. J, Bulgarien mit 1869 Tonnen für 5,8 Mill,, Braſilien mit 2372 Tonnen für 3,5 Mill.%, die Ver. Staaten mit 2197 Tonnen für 3,2 Mill., die Dominik. Republik mit 1420 Tonnen für 1,5 Mill.„ und die Sow⸗ jetunion mit 470 Tonnen für 1,2 Mill. J. Von den 44 Dz. Zigarreneinfuhr im Werte von 52 000% wurden 87 Dz. zollfrei eingeführt, 36 Dz. für 28 000„ kamen aus dem Saargebiet. 6 Dz. für 22 000 4 aus Kuba und 2 Dz. für 2000„ aus Holland. Die Zigaretteneinfuhr betrug 188 Dz. für 298 000 4. Davon 1 Dz. zollfreie Einfuhr. N kamen allein 137 Dz. für 206 000“ aus dem Saar⸗ gebiet. * Beilegung des Tarifkampfes Reichsbahn— ſchweitze⸗ riſche Rheinſchiffahrt. Der Tarifkampf zwiſchen Reichsbahn und Baſeler Rheinſchiffahrt iſt nach einer Verhandlung zwiſchen den Vertretern der Reichsbahn und der Rhein⸗ ſchiffahrt, die in Karlsruhe unter Mitwirkung des badiſchen Stagtspräſidenten ſtattgefunden hat, endgültig bei⸗ gelegt worden. Die Reichsbahn wird die der Rhein⸗ ſchiffohrt gegenüber für die Getreidelieſerungen nach den Stationen öſtlich von Baſel in Kraft geſetzten Frachtaus⸗ lobungen in einen feſten Tarif umwandeln, wobei die Ta⸗ rifſätze auf den Betrag herobgeſetzt werden, die ſich bisher durch die Auslobung rechneriſch ergaben. Dieſe Löſung iſt von maßgebenden Vertretern der Baſeler Rheinſchiff⸗ fahrt als durchaus annehmbar anerkannt worden. O Die Reifenbeſprechnugen.(Eig. Dr.) Zu den Reifen⸗ beſprechungen in Berlin erſohren wir, daß es ſich um eine alljährliche Zuſammenkunft der dem Verein Deutſcher Gummireifenfabriken angeſchloſſenen Reifen⸗ fabrikonten handelt. In dieſer Zuſammenkunft wird das Programm für 1931 feſtgeſetzt und über die Verlängerung der Reiſenkonvention, die om 31. 12. 30 abläuft, Beſchluß gefaßt werden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß auch über die Frage der Händler⸗ und Sonderrabatte geſprochen werden wird. Auch der Frage einer neuen Preisermäßigung für Gummireifen wird nähergetreten werden. Es iſt jedoch zweifelhaft, ob eine ſofortige Ermäßigung beſchloſſen wer⸗ den wiro, da die letzte 10proz. Ermäßigung erſt am 18. Ok⸗ tober in Kraft getreten iſt. Voörſen relativ gut gehalten Neuer Kurseinbruch bei Deutſche Linoleum und Liquidationstag verſtärken die Zurückhaltung Liguidationskurſe bis zu 10 v. H. nach beiden Seiten verändert/ Schluß widerſtandsfähig Mannheim nachgebend Des Ereignis der heutigen Börſe war der neue Kurs⸗ ſturz in Linoleum⸗Aktien, die auf Preſſekommentare trotz der Verwaltungserklärung erneut ſcharf nachgaben. Bei einer Notiz von 182 v. H. ergob ſich gegen geſtern ein Lürsverluſt um 14 Punkte. Farben gingen auf 199 zurück. Die übrigen Werte des Induſtriemarktes hatten nur klei⸗ nere Kurs veränderungen aufzuweiſen. Von Bankaktien daten Dedibanken 1 v. H. ſchwächer. Für Verſicherungs⸗ Altien beſtand kein Intereſſe. Renten bei ſtillem Geſchäft behauptet. Frankfurt geſchäftslos und ſchwächer Unter dem Druck der immer noch nicht geklärten Linoleumangelegenheit eröffnete die heutige Börſe er⸗ neut in ſchwacher Haltung. Deutſche Linoleum waren ſtark angeboten und notierten nochmals 7,5 v. H. ſchwächer. Auch die ürigen Märkte wurden hierdurch ungünſtig beeinflußt. Das Angebot war je⸗ doch im allgemeinen nicht groß, doch genügte es, um bei der anhaltenden Ordresloſigkeit und der ſehr geringen Aufnahmeluſt Abſchläge bis zu 1,5 v. H. herbeizuführen. Anregungen fehlten der Börſe heute vollkommen. Die wirtſchaftliche Lage gibt weiter zu Beſorgnis Anlaß. Der heutige Liguidationstag und die eher ſchwächere geſtrige Newyorker Börſe haben ebenfalls zur Zurückhal⸗ tung und Luſtloſigkeit beigetragen. Umſätze kamen nur in ganz geringem Umfange zuſtande. Eine Ausnahme machten am Kunſtſeidenmarkt Aku, die geſucht waren und 2,5 v. H. feſter eröffneten. Von Kali⸗Aktien beſſerten ſich Salzdetfurth um 1 v. H. Am Anleihemarkt war Neubeſitzanleihe gut behauptet, während Altbeſitzanleihe bis ½ v. H. nachgab. Von Ausländern waren Zolltürken 3 gehalten. Im Verlaufe kam weiter etwas Materſal an den Markt, ſo daß ſich nochmalige Abſchwä⸗ chungen um bis zu 1,5 v. H. ergaben. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4,5 v. H. etwas höher. Geld über Ultimo—7 v. H. Am Deviſenmarkt lagen Devi⸗ ſen etwas feſter. Man nannte Mark gegen Dollar.1982,5, gegen Pfunde 20,8966, London⸗Kabel 4,8582 7, Paris 123.81, Madrid 44,70, Schweiz 25.02, Holland 12.057. Berlin widerſtandsfähig Nachdem an der geſtrigen. von der Schwäche des Linoleummarktes eine ſtärkere Verſtimmung ausge⸗ gangen war, und auch noch der heutige Vormittag ziemlich ſtark unter dem Eindruck dieſer Bewegung geſtanden hatte, eröffnete die heutige Börſe eigentlich in überraſchend widerſtands fähiger Haltung. r Viquida⸗ tionstag hatte zwar ein Fehlen neuer Orbers zur Folge, andererſeits war aber von Prämienware nicht viel zu merken, ſo daß die Umſätze ſich in allerengſten Grenzen hielten. Anregungen beſonderer Art fehlten. Jedenfalls konnte ſich die Börſe zu Beginn von den Vor⸗ gängen am Linoleummarkt ziemlich frei machen. Während Dt. Linoleum nach anfänglicher Minus⸗Notiz mit 184 v. H. ſehr ſchwach eröffnete, waren die übrigen Märkte relotiv gehalten. Nur Schiffahrtsaktien lagen etwas ſtärker gebrück,t auch Conti⸗ Gummi, Stolberger Zink, Thüringer Gas, Schultheiß und Schubert u. Solzer bis 27 v. H. ſchwächer und Polyphon verloren ſogar 4 v.., dagegen zeichneten ſich Jul. Berger, Kunſtſeidenwerte, einige Montanaktien und Rhein. Elek⸗ trizitäts⸗Werke durch Feſtigkeit aus. Am Anleihemorkt verloren Altbeſitz 4 v. von Ausländern gingen Bosnier etwas zurück, Pfand * 8 IRTSCHAFTS-ZETT UI Beruhigung am Realiſationen am Weizenmarkt Berliner Produktenbörſe v. 28. Okt.(Eig. Dr.) Die Umſatztätigkeit an der Produktenbörſe hielt ſich heute ſowohl im Prompt⸗ als auch im Lieferungs⸗ geſchäft in engen Grenzen. Am Weizenmarkte iſt nach den geſtrigen ſprunghaften Preisſteigerungen eine Beruhigung eingetreten, der Lieferungsmarkt eröffnete infolge von Realiſationen 1 bis 2 niedriger. Auch für prompte Ware, für die ſich das Angebot kaum nennenswert verſtärkt hat, lauteten die Gebote im gleichen Ausmaße ſchwächer. Roggen, der von der geſtrigen Befeſtigung kaum profitiert hatte, war auch heute im Preiſe wenig ver⸗ ändert. Der Lieferungsmarkt eröffnete ſtetig, für prompte Ware, die gleichfalls keineswegs reichlich offeriert wird, waren geſtrige Preiſe durchzuholen. Weizen⸗ und Rog⸗ gen mehle hatten nur geringe Umſätze zu verzeichnen, die Forderungen für Weizenmehl lauteten entgegenkom⸗ mender. Hafer ruhig aber ziemich ſtetig. Am Gerſten⸗ markt war ebenfalls keine Belebung zu verzeichnen. Amtlich notiert wurden: Weizen 228—0, feſter; Okt. 29842; Dez. 24851; März 266,50—89; Roggen 148—50, ſtetig; Okt. 168; Dez. 16970; März 186,50—88, Gerſte 184 bis 210, ruhig; Futtergerſte 105—76, ruhig; Hafer 141 bis 52, ruhig; Okt.—: Dez. 157 u..: März—; Weizenmehl 27,5030, ruhig; Roggenmehl 28,50 6,75, ruhig; Weizen⸗ kleie 7,2574, ſtill; Roggenkleie 6,75—7,25; Viktorigerbſen 26—31; Kleine Speiſeerbſen 24— 28; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 19—20; Ackerbohnen 17—18; Wicken 18—20; Rapskuchen 8,75—9,25; Leinkuchen 14,50—14,70; Trocken⸗ ſchnitzel 5— 5,40; Sofaextractionsſchrot 12.30— 13,10; Rauh⸗ futtermittel: drahtgepreßt. Roggenſtroh 70—90; Weizenſtroh 60—70; Haferſtroh 70—85; Gerſtenſtroh 65-80; gebund. Roggenlangſtroh 80— 1,05; bindfadengepr. Roggenſtroh 75 bis, 95, Weizenſtroh 70— 80; Häckſel 15065, alles ſtill;: handelsübl. Heu 1,50—80; gutes Heu lerſter Schnitt) 2,05 bis 25; dto. zweiter 1,65—2; Luzerne, loſe 2,90—3,30; Thy⸗ motee, loſe 2,80—3,20; Kleeheu, loſe.60—38; Mielitzhen loſe(Warthe) 1,6585;(Havel) 1,20—50, alle Sruhig; allg. Tendenz ſtill. * Rotterdamer Getreibdekurſe vom 28. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov. 5,85; Jan. 6,07%; März 6,2%; Mai 0,50; Mais(in Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 9174; Jan. 987 März 101½; Mai 103%. * Liverpooler Getreidekurſe vom 28. Okt.(Eig. Dr.) Anfang: Weizen(100 lb.) Tendenz feſt. Okt.—(5,975); Dez. 5,9(5,8%); März 5,10(5,9); Mai 5,11%(.10); Mitte: feſt; Okt.—, Dez. 5,97; März 5,10%; Mai 5,114; Mohl geſtrichen. * Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 28. Okt.(Eig. Dr.) März(31) 7,70 B 7,65 G; Mai(31) 7,90 B 7,80 G; Aug.(31) 8,20 B 8,10 G; Okt.(30) 7,30 B 7,10 G; Nov. (80) 77,35 B 7,25 G; Dez.(30) 7,40 B 7,35 G; Jan.⸗März 7,65 B 7,0 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage—; Okt.⸗Dez. 25, Nov. ⸗Dez. 25; Ten⸗ denz ſtetig. usgabe Nr. Abend- A briefe bei kleinſtem Geſchäft uneinheitlich, Liqui⸗ und Induſtrie⸗Oblicotionen eher ſchwächer. Dagegen konnten ſich Reichſchuldbuchforderungen bis H. beſſern. Am Gelö markt zog der Satz für Tagesgeld weiter auf 4, bis 6% v. H. an, die übrigen Sätze blieben unverän⸗ dert. Im Verlaufe ſetzten ſich vereinzelt kleine Kurserholungen durch. Etwas Nachfrage machte ſich für Kun“teideaktien von Amſterdom her bemerkbar, wobei man von günſtigeren Abſchlußziffern wiſſen wollte, auch einige Elektrowerte hatten etwas größeres Geſchäft aufzuweiſen, im allgemeinen betrugen die Kursabweichun⸗ gen gegen den Anfang aber nur Bruchteile eines Prozen⸗ tes die Allgemeinſtimmung war im ganzen gut be⸗ hauptet. Deviſen gegen Reichsmark lagen heute wieder etwas feſter. Der Dollar notierte.1980 nach.1965, London Kabel unverändert.8580. Die ſpaniſche Valuta liegt wei⸗ ter feſt, 44.70 Londoner Uſance. Die Swapfätze Dollar gegen Reichsmark waren auf einen Monat 75 und auf oͤrei Monate 210 Stellen. Der Kaſſamarkt verkehrt weiter in abwartender Haltung. Der Ordereingang war ſo gering, daß ſchon hei kleinem Geſchäft Reportierungen notwendig wurden. Ge⸗ ringes Angebot in Privatdiskonten wurde von der Reichsbank zu unverändertem Satz aufgenommen. Die Liquidationskurſe per Ultimo Oktober brachten Veränderungen bis zu 10 v. H. nach beiden Seiten. Salz⸗ detfurth lagen 22 Punkte und Dt. Linoleum 19 Punkte niedriger als im Vormonat. Bis zum Schluß der Börſe verſuchte die Tagesſpekulation an perſchiedenen Märkten noch Ultimo⸗Oktober⸗Ware einzudecken, ſo daß eine Wi⸗ derſtandsfähigkeit der Tendenz gewährleiſtet war und ein weiterer Rückgang des Deutſchen Linoleumkurſes auf 131 v. H. auf die Allgemeintendenz ohne Einfluß blieb. Getreidemarkt Roggen und Hafer ſtetig * Nürnberger Hopfenbericht vom 27. Okt. 150 Ballen Bahnzufuhr, 10 Ballen Landzufuhr, 80 Ballen Umſatz. Ten⸗ denz ruhig, feſt. Es wurde bezahlt: Hallertauer 80—110, Tettnanger 95, Spalter 90—100 4. * Bremer Baumwolle vom 28. Okt.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Micdl.(Schluß) 12,24. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 28. Oktober.(Eig. Dr.) Americ. Univerſal Stand. Middl. Anfang: Januar(1931) 609 März(31) 621; Mai(31) 631 bis 32; Juli(31) 641; Okt.(80) 597; Dez.(30) 603 Okt. (31) 650; Jan.(32) 660; Tagesimport 25 600; a ſtetig.— Mitte Jan.(31) 613; März(31) 624; Mai(31 694; Juli(31) 644; Okt.(30) 601; Dez.(30) 607; Okt.(81) 654; Jan.(82) 606; Loco 628; Egypt. Upper F. G. fair loco 700; Tendenz ſtetig. Berliner Meiallbörse vom 28. Okfober 1930 Kupfer Ble Zink bez. rief Geld bez. Brief] Geld J bez.] Brief] Geld Januar.]—.—84.—[ 83.75. 29,7528,75— 30,— 1 29.— ebruar—— 63.75 83 75— 29 7528.75—.— 30.25 29.50 ürz—,— 88, 75 83.75—,— 29,75 28,75. 30 50 20,78 April—.— 88.75 83 75—.— 30,.— 29.—.— 81.— 30.— ai—.— 83 75 83.7—.— 30.— 29,—.— 31,50 380,25 Jan—— 83.50 88./5—— 30,—29.—.— 31,50 380,50 Juli.—.— 83.50 83,75—.— 30,—29,.—(—.— 82.— 31, Auguſt 88.50 63.75 83.75—.—30.— 29,25—.— 82,50 31,.— Sept. 83,50 83,75 83.75 30,— 30, 29,75—.— 82.50 32.— Oktober 35,80 82.50, 30,— 28,—-. 28,75 26,50 Nov.—.— 84— 83 50—.— 29,75 28.50—..—29.— 27.— Dezemb.] ,. 84,33 25—.— 236.75 28,75[—.— 29,50 28 Elettrolytkupfer, prompi e 91,50 Antimon Regulus„47 9 Orig. Hütten⸗Alumigiumſ170,— Silber in Barren, per kg 48,75 50,78 dal. Walz⸗, Drahtbarren174.—] Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.—— 28,20 11 99 v..—[Platin, dio. 1 gr.——.— einnickel, 98—99 v. H. 350.— Preiſe(ohne Edelmetalle) fur 100 fg Londoner Meiallbörse vom 28. Oklober 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(187½¾0 fein ſtand), Platin Unze 8 Kupfer, Standard 41,15 Zinn, Standart 118,8 Aluminium—.— Monate 5 Monate 120,2 Antimon—.— Settl. Preis 42,— Settl. Preis 119.0 Queckſilber 22,85 Elektrolyt 44,25 Banka 1245 Platin g veſt ſelet ed 43.75 Straits 124.5 Wolframerz—.— ſtrong ſheets 73,[Blei, ausländ. 1475 Mickel—.— El'wirebars 45,25] Zink gewöhnlich 14.2] Weißblech— * Kupfer⸗ und Meſſingfabrikate wieder billiger. Die Kupfer und Meſſing verarbeitende Induſtrie hat auf Grund der Ermäßigung des Kupferexportpreiſes auf cents 9,80(10,30) bzw. der Del⸗Notiz auf 4 91,50(96,25) je 100 Kg. die Fobrikate⸗Grundpreiſe wie folgt herabgeſetzt: Kup⸗ ferblech auf 4 193(140), Kupferrohr auf 4 159,50(164,25), Kupferdraht auf& 118(122,75) und Kupferſchalen auf 4 195(200). Die Grundpreiſe der Wirtſchaftlichen Vereini⸗ gung der Meſſingwalzwerke ſind für Meſſingblech auf. 139(136), für Meſſingſtangen auf 1 111(114) und für Meſſingrohre auf/ 152(155) je 100 Kg. ermäßigt worden. Werden die Aluminiumfabrikate⸗Preiſe auch dieſer neuer⸗ lichen Preisermäßigung der Konkurrenz⸗Fabrikate folgen? 2 N Aktien und Auslendsanlethen in Prozenten 27.28. 27 28. 28 20 Kurszettel der Neuen Mannheimer Zeitung eke, ee ben gern Ferke 5 fs gage Sher g geg Sg n- 23 1 lig Sefer 0 fle „ 7„ 1 N 280, 8 uckert 9. 5 0 eſtf. Eiſen 8** Mannh 5 Effekt b 27. 28 27. 28, 27. 28. 27, 28. Buderus Eiſenw. 52.50 82,75 Hohenlohe-Werke 64.— 64, Schultheiß... 180,7 178,7 Wicking⸗Cement 71.50 70,50 Elmer Skten se otavt⸗Minen.. 28.— 29,.— Konſerven Braun 40.. Schuhf. Berneis 32,— 82,— 40% Türk. Ad. Amr. 3,50.30 e hil. Holzmann 89,— 80.— Wiesloch Tonw—.—. A. 28 2. 36. Fönig Sersvan 67.— e Kraus k Ge. dock 18.— 78. Sandes Beiß 10—— 1%„ e 40 5 Tem. erden 8050 50% e Cle. 86 80.— Scan e 55 e eee ee, 1 8.— 88.— Südd. Zucker 33 9„„ 8. emens EHalske. ittener Gu e e d 2080 bre pf Suunt 7 78.— Abemnehle.. 8059, Legen. J 5 4% a den S 290 Chem Aden 4 8400 f gende 6, 2243 279 Staner wee. f 82 Bei, u. e de e Aae ah ae. 84. Daimler⸗Ben, 2.— 2850 eius Kenan 8 3700 Lu wigsd Wenn 88— 65, Teen Beftgbein 44, 44. fle, Jg etegeg 1080 5 Tbem. Brabus 300 2080 Geös Jungben 1808 Sieden e e genoß ede, 9 N g 1 5 ellus Bergbau— 97.— 4 r. Lo 60—.— 5 1„ 5. 26. 25.— oewer ee„ 81,— 81. 0 hm. 110 5 52 8 Senger Ante 2 855 Ber u. Laurahütte—.——.— Mainkraftwerte———— Oer. Gbem. Jud.—.—. 4½% Ung. Str. 13 19.78 19.00 3 1918 41.50 1 Stolberger Zinkh. 88— 50.— 1 Waldhof 112,7 111.2 Feld 78.— 73.— Geb 15—.——.— Ber. Stahlwerke 69,— 70.— Metallg bFrangl.—.— 87.— Ser deulſch. Self..— 1.— 40% 05 14 23,75 28.80 Con abutſch. 181.2 129.2 1 34 78 84 75 Südd 9 r 1 1155 eutſch-Oſtafrika 79.— 770 90 5. 17 0 1 f 91. 61.80 Bergt. Jure r 4% Ung. Goldr. 28,50 28.60 aliwk. ers. 194.0 193 0 ucker. 142, N Fatben dd. 29 95,.— 65,.— J. G. 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Palianl 7,45.45%¼½%„ Pap.-R.-——, Bremer Aulkan Hirſch Kunfer„—. I buges Schneſer 77.— 175. Gesfürel 124 Minen ä— ilage Dathträge zu ſeiner Biographie Von Dr. Berbert Stubentrauck Es iſt erſt wenige Monate her, daß an dieſer Stelle dem Oberhofrichter von Drais(17551830) aus Anlaß der 100. Wiederkehr ſeines Todestages Worte des Gedächtniſſes gewidmet waren. Jener Auffatz hatte alle weſentlichen Einzelheiten fleißig zuſammengetragen, die aus dem Leben ung Wirken dieſes verdienteſten Ehrenbürgers von Mannheim noch überliefert ſind. Denn wer ſich etwa in den offiziellen Lebensabriſſen aus der Feder eines Lupin (1828), eines Weech(1875 und 1877) und einiger an⸗ derer Biographen umtut, kommt raſch zu der Ein⸗ ſicht, daß ſelbſt dort der Wein der Tatſachen in viel zu kleinen Maßen ausgeſchenkt wird, um einen hef⸗ tigeren Wiſſensdurſt zu ſtillen. Es wird in allen dieſen Quellen das gleiche ſchematiſierte Material ge⸗ boten, ein Material, das nicht arm iſt, aber doch ärmlich. Würde ſonſt die Forſchung zuweilen den Mangel einer vielſeitigeren Darſtellung beklagt haben? Dennoch hat noch niemand den Staub von den Aktenfaſzikeln der zuſtändigen Archive gewiſcht, in denen zweifellos eine Fülle aufſchlußreichſter Dokumente als eindrucksvolle, aber ungehörte Zeu⸗ gen für die Wirkſamkeit des großen badiſchen Staats⸗ dieners eingeſargt iſt. Denn mit wie unzähligen Promemorias, Eingaben, Protokollen, Expoſes, Ge⸗ heimberichten, Vorſchlägen und Entwürfen muß der mühſelige Berufsweg eines Beamten gepflaſtert ſein, dem— um nur einiges zu nennen— in Ra⸗ ſtatt während des Friedenskongreſſes das undank⸗ bare Amt eines Polizeidtrektors anvertraut war, der als Hofkommiſſär mit großem Takt Breisgau und Ortenau in badiſche Verwaltung über⸗ führt hatte, des Juriſten, der unbeeinflußt von der vox populi den Stab über den Kotzebue⸗Mörder Sand gebrochen hatte, des Sozialreformers, der ſich die Beſſerung des Armenweſens, die öffentliche Für⸗ lorge für erkrankte Handwerker, ſogar die Fachaus⸗ bildung der Dienſtmädchen hatte angelegen ſein laſ⸗ ſen, und ſchließlich des unermüdlichen Publtziſten, den Kaiſer Alexander J. für die Rechtlichkeit ſeiner ſtaats⸗ politiſchen Maxime mit der Anſprache geehrt hatte: „Vous voyes qu'on a suivi ces prineipes la!“ Ueberſchauen wir weiter, was Drais zu den ak⸗ tuellen Fragen ſeiner Wahlheimat auf dem Gebiete der Statiſtik, der Zenſur, der Preßfreiheit, der Agrarpolitik, der Juſtizreform beigetragen hat in Wort und Schrift, ſo ſteigert ſich bie Verwunderung, daß ſo vielſeitige und für die kulturelle Entwicklung Badens fruchtbare Verdienſte noch nicht die ihnen ge⸗ bührende erſchöpfende Würdigung gefunden haben. Und wie ſteht es um unſere Kenntnis des Men⸗ ſchen, des Privatmannes Drais? Hier ſchei⸗ nen die Quellen faſt gänzlich verſchüttet zu ſein. Wohl gibt es ſeine Gedichtſammlung aus dem Jahre 1811, die uns in die Seelenhaltung ihres Verfaſſers kurzen Einblick gönnt, ſein philoſophiſches Weltbild widerſpiegelt und häusliche Ereigniſſe in zärtlichen Konturen malt. Es gibt einige Nachrufe auf Freunde und Vorgeſetzte, die uns ſeine teilnehmende Anhäng⸗ lichkeit für die Umwelt bekunden. Aber alles dies, und was ſich ſonſt noch als perſönliches Zeugnis verwerten ließe, zeichnet ſein Daſein„procul nego- tis“ nur andeutungsweiſe, verklärter Abſtraktion, alſo niemals mit der unbehinderten Anſchaulichkeit autobiographiſcher Subſtanz. Doch der Schlüſſel, der uns Haus und Herz des Freiherrn von Drais aufzuſper⸗ ren vermag, iſt nicht verloren! Zwar iſt er ſeinen Biographen nie in die Hand gekommen und auch dort, wo er am eheſten gehütet werden ſollte, nämlich in den deutſchen Bibliotheken, greift man völlig ins Beere. Denn dieſer Schlüſſel iſt ein Buch, mehr noch: das Tagebuch des Oberhofrichters, oder wenigſtens Auszüge daraus, die 1841 zu Mannheim in der Druckerei von Kaufmann unter dem Titel erſchtenen „C. W. F. L. Freiherr von Drais, Groß⸗ herzoglich Badenſcher Geheimerathund Oberhofrichter, des Ordens der Treue Groskreuz. Eine biographiſche Skizze Aach ſeinem Tagebuch und nach Erin ne⸗ rungen aus vielfährigem Umgang ent⸗ worfen. Privatverlag ft r ſeine Freunde.“ Dieſen verſchollenen Privatdruck, deſ⸗ ſen Exiſtenz vor Jahresfriſt wohl erſpürt, doch Zweiflern nicht bewieſen werden konnte, förderte ſo⸗ eben ein Zufall aus Familienpapieren zutage, die ein Nachkomme des in männlicher Deſzendenz aus⸗ geſtorbenen Dratsſchen Geſchlechtes treulich bewahrt hat. Sein Inhalt rechtfertigt in der Tat trotz ſeines ſchmächtigen Umfanges von knapp 100 Oktapfeiten alle Erwartungen. Hierin leben Geſtalt und Wan⸗ del des Menſchen Drais in den friſcheſten Farben auf, u) jeder Winkel ſeines Lebensgehäuſes redet zu uns mit der plauderfrohen Mitteilſamkeit eines altfränkiſchen Gemäldes. Unmöglich, die Fülle des Neuen, die uns das Buch über den Dargeſtellten zu⸗ trägt, einzeln hier aufzuzählen! Begnügen wir uns ift einigen der wichtigſten Befunde. Zuvor jedoch ſei erwähnt, daß der Heraus⸗ geber des Buches ein Unbekannter iſt. Im Vorwort gibt er mit den Sätzen:„Ich hatte nämlich das Glück, von dieſem würdigen Manne mit väter⸗ kcher Liebe beachtet zu ſeyn! ich verdanke ihm was ich bin; als ſein Sekretär war ich der vertraute Genoſſe ſeines Hauſes“ über ſeine Perſon nur eine ganz un⸗ verbindliche Auskunft. Aber das Geheimnis ſeines Namens wird ernſthafter Nachforſchung gewiß nicht lange mehr ſtandhalten. Wenn unſer Anonymus weiter bemerkt:„Ich habe die Daten zu dieſer Skizze großen Theils dem Tagebuch des Verewigten ent⸗ nommen, welches er 53 Jahre lang, bis zu ſeinem Lebensende führte,“ iſt damit jedenfalls die Zu⸗ verläſſigkeit ſeiner Angaben auf das ſchönſte be⸗ glaubigt. Die Biographie verfährt chronologiſch. Sie beginnt mit den Ansbacher Jugendjahren, verweilt bei der von einem liederlichen Hofmeiſter getrübten Studentenzeit in Erlangen und Altdorf, der erſten Praxis in Wien, ſtreift den Refus des Landesherrn bei der Rückkehr in die Heimat und betritt mit der 1777 erfolgten Anſtellung in Karlsruhe die eigentliche Laufbahn des jungen Beamten. Sie ſchildert die Verſetzung des Krankgewordenen nach Kirchberg, den Geneſungsurlaub in Gernsbach und jene zwei⸗ einhalb Jahre ſtiller Zurückgezogenheit, die der von der Entlaſſung aller linksrheiniſchen Beamten Mit⸗ betroffene in Durlach verbringt. Es folgt der Tu⸗ mult des Raſtatter Kongreſſes, dem ſich vier arbeits⸗ reiche Jahre in Karlsruhe und die Rückkehr nach Raſtatt, diesmal als Präfibent des Hofgerichts, an⸗ ſchließen. Auf den Freiburger Auftrag folgt die Bewerbung um den Präſidentenſtuhl des oberſten Gerichtshofes in Bruchſal. Mit der Verlegung die⸗ ſes Gerichts nach Mannheim endet auch die Odyſſee des mittlerweile durch einen hohen Hausorden und den Charakter eines wirklichen Geheimrats belohn⸗ ten Beamten: ſeit 1810 bleibt Mannheim ſein dauernder Aufenthalt und hier ſchließt er auch 20 Jahre ſpäter für immer die Augen. Zwiſchen dieſe äußeren Lebensetappen ſind die Stationen der inneren Entwicklung mit ſeitenlangen Tagebuch⸗ Auszügen hineinverlegt. Bei ſolchen ſeeliſchen Wende⸗ und Ruhepunkten ſeiern die philoſophiſche Beſonnenheit, das nie wankende Gottvertrauen, die natürliche Weisheit und Menſchengüte des Freiherrn von Drais ihre ſtillen Feſte. Gerade hier lernen wir ihn von ſeiner verehrungswürdigſten Seite ken⸗ nen. Auch mit der Einſchaltung liebenswürdiger Epiſoden, beluſtigender Anekdoten und jener genre⸗ haften Szenen, die eine Lebensbeſchreibung erſt an⸗ ziehend machen, iſt keineswegs geſpart. Den Be⸗ ſchluß des Büchleins bilden einige unveröffentlicht im Nachlaß vorgefundene Dichtungen des allſeitig kultivierten Ariſtokraten. Ariſtokrat, und damit präbeſtinierter Günſtling ſeines Fürſten? Gewiß, und diesmal mit Recht. Aber keineswegs der Günſtling des Glücks, als wel⸗ chen man ihn bei einem mit Ehren und Erfolgen ſo reich geſegneten Leben beneiben möchte Denn dieſer Mann, deſſen Arbeitsdrang keine Grenzen, deſſen Leiſtungswille keine Hemmungen zu kennen ſchten, der unabläſſig werkfreudig an ber Vervollkommnung ſeiner Welt und ſeines Ichs fronte, dieſe vorbild⸗ liche Thronſtütze, dieſes Muſter eines uneigennützt⸗ gen Staatsdieners litt an einer Krankheit, die ſonſt den eiſernſten Fleiß und jeden noch ſo unbeirrbaren Lebensmut hilflos reſignieren läßt. Drais war Epileptiker.(Schluß folgt.) Die Btkhwarzwalbbichtung 5. E. Buſſes Zur Auszeichnung mit dem Schünemann⸗Preis Seit ſeinem Roman„Tulipan und die Frauen“ ſteht Buſſe in der vorderen Reihe der lebenden deut⸗ ſchen Dichter. Wohl iſt es die ſübddeutſche Heimat, aus der die Geſtalten ſeiner Dichtung wachſen, aber das Bedeutſame bleibt die Sphäre, in die ſie ſich von dieſem Mutterboden aus erheben: in jene Be⸗ reiche, in denen das Schickſalträchtige und Weſen⸗ hafte der deutſchen Seele Geſtalt gewinnt. Das Schickſal formt ſich bei Buſſe aus dem Sinnbild der Landſchaft und des Erlebens der mit ihr verbun⸗ denen Menſchen. Dies trifft vor allem bei dem Werk zu, das durch ſeine Bezeichnung Schwarzwaldroman an eine um⸗ grenzte Region gebunden zu ſein ſcheint, bei den drei Romanen„Das ſchlafende Feuer“,„Markus und Sixta“ und„Der letzte Bauer“, die Buſſe zu der ſoeben preisgekrönten Trilogie zuſammen⸗ gefaßt hat. Wohl gibt es eine Reihe guter Schwarz⸗ walderzähler, die ihre Bauerngeſchichten ſchwarz⸗ wälderiſch färbten und durch ihre Proſa den Tannen⸗ duft als natürliche Poeſie wehen ließen. Wenn man aber dieſe Schwarzwaldgeſtalten in einen Tiroler Bauernrock ſteckt, dann unterſcheiden ſie ſich kaum von ihrer Umgebung. Das Typiſche hat der Schwarzwalddichtung bisher gefehlt, weil noch keiner erſtanden war, der das eigentliche Schickſal dieſes ſchönen deutſchen Gebirges mit ſeiner eigenartigen Welt und ſeinem beſonderen Menſchenſchlag geſtaltet hat. Das tut jetzt Buſſe in ſeiner Romantrilogie. In ihr ſoll den großen nordiſchen, volkhaft typiſchen und einmal gültigen Darſtellungen von Land und Leuten die eigentliche dichtertſche Geſtaltung des Lebens der Schwarzwaldbauern in ihrer Landſchaft zur Seite treten. Deshalb liegt hier keine Dichtung vor, die nur ſchildert, vielmehr kommt durch die Darſtellung des Schickſals die weit über das umgrenzt Zufällige hinausreichende Notwendigkeit der Verbindung des Landſchaftlichen mit dem Menſchlichen zum Ausdruck. Damit wächſt auch dieſes Werk über jede Art von Heimatpveſie weit hinaus, und deshalb wird hier der Leſer keine Erinnerungen an Schwarzwaldaus⸗ flüge vorfinden, ſondern Schickſalsmächte, wie ſie aus der Scholle hervorbrechen und zur Stimme Gottes werden. Der Schwarzwälder iſt ein ſelbſtändiger Menſch in der Dramatik ſeiner Landſchaft. Von dieſem Grund⸗ gedanken geht Buſſe aus in der Geſchichte einer Hof⸗ bauernſippe, die er darſtellt, und deren weſentliche Da⸗ ſeinsformen die Geſchicke der Schwarzwälder Bauern im Zeitraum der letzten hundert Jahre ſpiegeln. Er ſchreibt alſo keine Dorfromane, wie wir ſie reichlich, Überreichlich beſitzen. Deshalb wird man keinen böſen und keinen guten Bauern darin finden, wie ſte uns ſo oft, auch auf der Bühne, gezeigt wurden, mit dem Beſtreben der Kalendergeſchichte, die Menſchen zu beſſern und zu bekehren. Nicht ein einzelner mehr oder weniger fragwürdiger Charakter, ſondern der Schwarzwälder ſelbſt ſoll geformt, geradezu aus dem Kernholz herausgehauen werden,— wie das Holz⸗ Lebens- und Schickſalselement des Schwarzwälders geblieben iſt. Im erſten Band— er trägt den ſymboliſchen Titel„Das ſchlafen de Feuer“ — führt Buſſe den Leſer um ein Jahrhundert zurück in die Welt des Knechts Chriſtoffel Götz, der eine Gutsbäuerin heiratet und es ſelbſt bis zum Bauern, ſogar zum Vogt bringt, wenn ihm auch der Vogtrock nicht recht paſſen will. Aber er wird zum Gründer eines Geſchlechts, das am eigenen Leib ein Jahrhundertſchickſal des Schwarzwaldes miterleben muß. Seine Geſtalt iſt gleichſam ein Zuſammenfaſſen aller vorangegangener Generationen aus Urzeiten der Siedlung herkommend, haftend am Glauben wie am Aberglauben, zum Herrn geworden durch eigener Hände Werk, aber doch Knecht geblieben im Großen. Der zweite Roman„Markus und Sixta“ zeigt ein mittleres Geſchlecht am Lebensweg des Bauern⸗ paares Markus und Sixta. Die Flinte iſt des Bauern Markus Begleiterin, ſelbſt bei ſeinem Brautzug; die alte Jägerzeit lebt in ihm fort. So iſt er auch verwachſen mit dem Walde und ſeinem Ge⸗ tter. Sein Weib, die ehemalige Magd Sixta, Mutter einer großen Kinderſchar, eine religibdſe und erd⸗ gebundene Erſcheinung, geleitet ihn in ſchlichter Größe. Ste iſt die Bewahrerin in einer Zeit, in der ſchon die kommenden Geſchlechter von der Scholle und vom Heimathof ſich löſen wollen. Der abſchließende Roman„Der letzte Bauer“ krönt das Werk. Hier erfüllt ſich das trächtige Schick⸗ ſal eines Jahrhunderts ſchwarzwaldbäueriſchen Lebens. Der letzte Sproß des Bauerngeſchlechts wird Ingenieur. Mit ſeiner eigenen Familie gerät er in Konflikt, weil er den Bau eines großen Kraftwerks leitet, das ſeltſam hineinragt in die Naturwelt der Bauern. Seinem Vater, dem letzten Bauern, will es um alle Welt nicht in den Kopf, was dieſes Kraft⸗ werk zu tun hat mit der Hetmaterde, und doch war es gerade auch dieſer Bauer, der dem Fortſchritt der landwirtſchaftlichen Maſchinen das Tor zu ſeinem Hof öffnete. Noch vor der Kriegszeit iſt das geweſen. Deren Wirkung auf die Gehöfte der Schwarzwald⸗ bauern ſtellt der Dichter mit einer außerordentlichen Kraft und Sicherheit dar. Man ſpürt den Einbruch der großen Schickſalsmächte, die ſchwere Erſchütte⸗ rungen bringen, aber— und das iſt das eigentlich 141. Jahrgang/ Nr. 500 Bedeutſame!— das Bauerngeſchlecht nicht erlahmen laſſen. Wohl iſt der letzte Sproß der Familie, der uns in der Dichtung entgegentritt, neuen Ideen und neuen Aufgaben zugewendet, aber kraftvoll wie der Vater ſchreitet er ihnen entgegen. Das offenbart die tiefſte Abſicht Buſſes, wie er ſie ſelbſt einmal zum Ausdruck gebracht hat; er will ein Dichter ſein, der „hoffnungsvoll in die Zukunft baut.“ Wenn von zu⸗ ſtändiger Seite geſagt wurde, daß die drei Schwarz⸗ waldromane Buſſes die„bäuerlichen Buddenbroks“ ſeten, ſo trifft das wohl für die Art zu, wie hier die Generationen vorübergeführt werden, in dem aber, was der Dichter an Ausblick gibt, lebt der Geiſt zuverſichtlicher Erneuerung und nichts von dem müden Verdämmern einer niedergehenden Familie wie bei Thomas Mann.„Wo ein Volk den Boden der Ueberlieferung verliert, geht ihm die Kraft der Ver⸗ jüngung verloren“, hat Buſſe einmal geſagt; es iſt die herzhafte Lehre ſeines Bauernromans, ſeines ganzen Schaffens überhaupt. Dr. K. Itvoi neue Spracken Von unſerem Londoner Vertreter Vor mir liegt ein kleines Buch, das große An⸗ ſprüche erhebt. Es heißt:„Carl und Anna, von Leonhard Frank, überſetzt ins Grun d⸗ Engliſche.“ Eine ſaubere, plauſible Arbeit, der man es kaum anmerkt, daß ſie die 25 000 Worte des Originals mit einem Vokabular von genau 710 eng⸗ liſchen Worten überträgt.„Grund⸗Engliſch“ iſt daz Steckenpferd des Spracheninſtituts in Cambridge, und der Name des angeſehenen Profeſſors C. K. Ogden bürgt für den Ernſt des Unternehmens. Der Profeſſor hat herausgefunden, daß man im engli⸗ ſchen alles, was man normalerweiſe zu ſagen wünſcht in 850 Worten ausdrücken kann. Die Sprache iſt leichter zu erlernen als irgendeine künſtleriſche Welt⸗ ſprache, und die Ueberſetzung des Frankſchen Buches zeigt, daß man mit ihr tatſächlich arbeiten kann, ohne komiſch oder geſucht zu wirken. Wir möchten Lehrern und Sprachforſchern empfehlen, ſich die Erfindung einmal anzuſehen; eine Einführung iſt zum Preiſe von zweieinhalb Schillingen unter dem Titel „Basic English“ von C. K. Ogden bei Kegan Paul in London erſchienen. Auch die zweite neue Sprache hat uns ein großer engliſcher Linguiſt, Sir Deniſon Roß, zu⸗ gänglich gemacht; aber dieſe iſt weder künſtlich kon⸗ ſtruiert noch als Weltſprache gedacht. Es iſt das Deutſch⸗Amerikaniſche. Es iſt bekannt, daß die deutſchen Einwanderer in Amerika noch nach Generationen eine Art Deutſch miteinander ſprechen, während ſie im Berufsleben das Amexrikaniſche in einer beſonderen Prägung gebrauchen. Ein humor⸗ voller Deutſch⸗Amerikaner, Herr Kurt N. Stein, hat nun vor einiger Zeit in Chicago zwei kleine Bücher in dieſer merkwürdigen Sprachmiſchung heraus⸗ gegeben, die einige köſtliche Proben neuer Sprach⸗ ſchöpfung enthalten. Das erſte Buch heißt„Die ſchönſte Lengevitch“(Language⸗Sprache); der Titel bezieht ſich auf eine Begegnung des Verfaſſers mit einem Neuankömmling aus Deutſchland, der ihn auf der Straße um eine Auskunft bat. Stein, der„wie jeder Nordmann deutſch und engliſch gleich fließend ſprach“, antwortete auf deutſch, mit dem Ergebnis, daß der Frager ihn alſo unterbrach: Würden Sie ſo gütig ſein, mir das auf Deutſch zu ſagen? Die Be⸗ gegnung gab Herrn Stein zu denken, und er ſchrieh in ſein Tagebuch: By gofh es iß zum lache, a In vierzehn Tag vergißt der fool Sei eigne Mutterſprache; Wenns net for uns old Settlers wär, Gabs bald kei ſchönſte Lengevitch mehr. Das zweie Buch heißt„Gemixte Pickles“ und enthält eine Anzahl unbezahlbarer Spottgedichte und Paro⸗ dien, von denen wir zwei der ſchönſten mitteilen möchten. Jeder, der ein paar Worte Engliſch ver⸗ ſteht, wird die Parodie auf Triſtan und JIſolde ge⸗ nießen können, die folgendermaßen beginnt. An Deck, auf ſo a Steamer Chair, Betrimmed mit Rugs und Golde, Der liegt als hatt' ſie Mal de Mer Die Eiriſche Iſolde. Brangaene, wo ihr Parler Maid Die tried ſte zu conſoleh, Und ſagt,„Say Lady, ſoll ich dir Maybe a lemon hole?“ „Siß net mei Stomach, wo ſchlecht fühlt, Sonſt tät ich net complaineh“, Repleit Iſolde.„Was mir bricht, Das iß mein Herz, Brangaene.“ Doch das ſchönſte Beiſpiel der ſchöpferiſchen Kunſt unſerer Landsleute in der neuen Welt iſt ein kleiner Vers„Zu ſingen vor einem Bild von Gauguin“, der wirklich eine Melodie finden ſollte: Tahiti, Tahiti, Tahiti, Tahiti, Sieh die Cocoa Cuties mitaus noddings an! Hier a Leaf, da a Leaf, Hinten a Coral Reef. Das iß doch kei Climate für a mittelaged Mann! Das iſt deutſch⸗amerikaniſch, eine leben⸗ dige Sprache von Millionen Bürgern der Vereinig⸗ ten Staaten. Wir wollen uns bei Sir Deniſon Roß für dieſe koſtbare Entdeckung bedanken! Städt. Sparkaſſe 55 RNanmmhkeim Hauptstelle A J,-5 und•8 Unter Bürgscheft det Stadt Heannheim 22 Zohlstellen een Stadttelſen bn Vofoften selbständige Zweigstelle m Stödtteil heindu, pönischer Tisch 12 Wit empfehlen hiermit unseren kinlegem diese Spar- Flntichtungen zu teget Benũtzung dm d Rhein Eine oggershe Borkamp Ahein⸗Ne bun d trufen mi von 2005 einigung Tage in Sieger b! Der e brachte es noch die hafen un ligakampf Aller Rückkamp winnen Hkandidate F reisliga bes Abſt schon ern Ganz Hoffman: zum Erfe im einar Reißen? offmant 15 2 ſchwergen Schwerge nicht err Turnerbt Bantamg Federgen Leichtgew Mittelgen Halb ſchw; Schwerge 9e. Nei Bantamg Federgen Leichtgen Mittelge. Halb ſchw Schwerge Umarbe Pegepau Fräulein Kunde nähen, U. nei von Taa 8 unter Oeſchä ren eee ere eee. . rel Dienstag, 28. Oktober 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abenb⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 500 . 2 — 22 15 Ahein⸗Neckar-Gaues im Gewichtheben Eine große Ueberraſchung brachte die Begegnung in gagersheim am Sonntag, wo ſich Bf L. Neckarau im Forkampf zum Gewichtheben um die Meiſterſchaft des Ahein⸗Neckar⸗Gaues in der A⸗Klaſſe gegen Tur ner⸗ bund Zahn Oggers heim ſtellte. Die Turner über⸗ trafen mit der für die A⸗Klaſſe ſehr reſpektablen Leiſtung von 2005 Pfund um 35 Pfund die Leiſtung der Sportver⸗ einigung 1884 Mannheim, die mit 2870 Pfund am gleichen Tage in der Kreisliga des Bezirks Unterbaden⸗Pfalz FEieger blieb. Heer einzige Gegner von Oggersheim, Bfe. Neckarau, brachte es nur auf 2755 Pfund und übertraf ſelbit damit noch die Leiſtungen von Stemm⸗ und Ringklub Ludwigs⸗ hafen und Athletik⸗Sportverein Ladenburg, die im Kreis⸗ ligakampf 2740 bzw. 2710 erreichten. Aller Vorausſicht nach wird Oggersheim auch den Rückkampf gegen Vf. in Neckarau am 9. November ge⸗ pinnen und ſich damit für den Kampf gegen den Abſtiegs⸗ lundidaten ASB. Ladenburg um den Aufſttieg in die Aeeretsliga qualifizieren. Ladenburg wird die bittere Pille bes Abſtiegs ſchlucken müſſen, während Oggersheim heute ſchon ernſter Anwärter für den Aufſtieg iſt. Ganz hervorragende Leiſtungen vollbrachten Hans Hoffmann und Fahrenbach, Oggersheim, die weſentlich zum Erfolg ihrer Mannſchaft beitrugen. Beide erreichten im einarmigen Reißen 100 Pfund und im beibarmigen kelßen 200 Pfund, während im beidarmtgen Stoßen Hoffmann 250 Pfund und Fahrenbach 270 Pfund bewäl⸗ gte. Die Geſamtleiſtung von Hoffmann im Halb. ſchwergewicht mit 610 Pfund und die von Fahrenbach im Schwergewicht mit 680 Pfund wurden in der Kreisliga nicht erreicht. Die Einzelergebniſſe Turnerbund Jahn Oggersheim Im die Mannſchafts- Meiſterſchaft des Bantamgewicht: Jutzi 95 110 180 insgeſ. 385 Pfd. Federgewicht: Schweitzer 110 130 170 ii Leichtgewicht: Rückert 105 135 170„ 0 Mittelgew.: W. Hoffmann 140 160 210 5 510„ Halbſchwerg.: H. Hoffmann 160 200 250 5 610.„ Schwergew.: Fahrenbach 160 200 270„ 770 985 1200 insgeſ. 2005 Pfd. 3. Netkaran Bantamgewicht: Biſchot 100 120 155 insgeſ. 375 Pfö. Federgewicht: Leier 100 190 170 5 400„ Leichtgewicht: Mayer 180 180 210„ Mittelgewicht: Kehder 100 135 180 5 i Halbſchwerg.: Finkenberger 180 160 220„ Schwergewicht: Groß 145 180 230„ f 705 885 1165 insges. 2755 Pfd. Mäntel, Besitze Fückse zu auffallend billigen Preiſen. 81 Umarbeit. u. Reparat. BfR. Mannheim(Damen]— HTC. Nürnberg (Damen)]:4 Am Samstag nachmittag ſpielten die Damen des VfR. auf dem trotz des vorangegangenen Regens ſehr guten Platz am Flugplatz gegen die Damen des Nürnberger Hockey⸗ und Tennis⸗Clubs. Die Monnſchaften des NH TC. find von jeher gern geſehene Gäſte hier in Mannheim, da ſie eine faire Spielweiſe, mit gutem Können vereinen. Man hatte eigentlich mit einem Siege der Einheimiſchen gerechnet. Die Mannheimerinnen haben aber in der letzten Zeit von ihrer Spielſtärke viel verloren, wie ſchon die vorangegangenen Spiele bewieſen hoben; vor allem die Stürmerreihe iſt ſchwächer geworden. Die Mannſchaft zeigt natürlich heute noch ein Hockey, dos weit über dem Durch⸗ ſchnitt im Damenhockey ſteht, aber trotzdem iſt ein Lei⸗ ſtungsrückgang nicht zu verkennen. Die beſte Spielerin hatte der BfR. in der rechten Verteidigerin Frau Böhm, der auch in erſter Linie das Unentſchieden zu verdanken iſt. Sehr gute Leiſtungen zeigte beſonders die Läufer⸗ reihe, vor allem aber die linke Läuferin, die auch die beſſere gegneriſche Sturmſeite gegen ſich hatte. Der Sturm war, wie geſagt, ſchwach. Die beſte Stürmerin war die Linksaußen, Frl. Keller. Frl. v. Bredow in der Mitte konnte nur in der 1. Halbzeit durch ihr durchdachtes Spiel auffallen, ließ dagegen nach der Pauſe ſehr nach. Gegen früher nicht mehr wieder zu erkennen waren die beiden Frl. Keller auf den Halbſtürmerpoſten, die viel zu viel Einzelſptel trieben. Der Sturm der Nürnbergerinnen war ſehr gut. Bor allem die Mittelſtürmerin, übrigens die beſte des NHTC., war ganz ausgezeichnet und zeigte eine techniſch richtige Ballführung, wie man ſie bei den Damen ſelten ſieht. In der Läuferreihe überragte die Mittelläuferin, während die beiden Verteidigerinnen ein ausgeglichenes Können zeigten. BfR. war von Beginn an ſtark überlegen, ſodaß man 1 mit einem ſicheren Siege rechnen zu können. urch die Halbrechte, Frl. Keller, ging Waunheim in Füh⸗ rung und Frl. v. Bredow ließ bald durch Verwandlung einer Flanke von links das 2. Tor folgen. Auch weiterhin iſt RfR. die beſſere Mannſchaft, jedoch die Rürnberger be⸗ weiſen bei den wenigen Situationen vor dem Mannheimer Tor, daß ſie äußerſt gefährlich ſind, und können auch kurz vor der Pauſe ein Tor aufholen. Nach der Pauſe ſtellt die Linksaußen von Vf., nachdem ſie die geen eiche Vertei⸗ digung ſchön umſpielt hat, wieder das alte Torverhältnis her, jedoch dann kommen die Damen des NHC. auf und innerhalb kurzer Zeit iſt der Ausgleich hergeſtellt. VfR. drängt jetzt erneut und ein weiteres Tor iſt die Ausbeute. Zwei Schüſſe gehen mit Pech an öte Latte und einige wei⸗ tere erfolgverheißende Gelegenheiten werden ausgelaſſen. Auf der anderen Seite ſind die Nürnbergerinnen glück⸗ licher und können durch ein 4. Tor gleichziehen. Der Bist. ſtellt jetzt um und nimmt die bisherige Linksaußen in die Mitte, während Frl. v. Bredow guf den Flügel geht. Die Umſtellung bra jedoch keine Verbeſſerung mehr zu⸗ ſtande, da die Zeit jetzt zu kurz war und trotz ſtarklen Drän⸗ 5 gens der Mannheimer bleibt es bei dem:4. VfR. hatte eigentlich den Sieg verdient, jedoch das Glück war dieſes Mal bei Nürnberg, dem das Unentſchieden als Erſolg an⸗ zurechnen iſt. 5 Neue deulſche ZO ⸗Schwimmrekorde Die Schwimmwettkämpfe in Köln Die am Sonntag in Köln ausgetragenen kreisoſſenen Schwimmwettkämpfe der Turner wieſen einen recht guten Beſuch auf und brachten auch ſportlich wertvolle Leiſtun⸗ gen. Der Kölner Se. 06 konnte allein drei neue DT. ⸗Höchſtleiſtungen erzielen. In der Damen⸗ Lagenſtoffel über 4 mal 100 Meter ſchufen die Kölner mit .176 einen neuen Rekord und blieben damit bedeutend unter der bisherigen Zeit von 67687. Auch in der Herren⸗ Lagenſtaffel über 4 mal 100 Meter ſtellten die Kölner die Beſtleiſtung von:14,4 auf:09,7 Min. Ebenfalls ſtork ver⸗ beſſert wurde der 4 mal 100 Meter Fretſtilrekord mit 440,8, der bisher:51 lautete. Herbert Heinrich ſchwimmt Rekord Altmeiſter Herbert Heinrich befindet ſich zur Zeit wieder in der Form ſeiner beſten Jahre, denn es gelong ihm am Sonntag im Leipziger Carolabad, ſeinen eigenen Rekord im 300 Meter Freiſtilſchwimmen um 1,1 Sekunden auf 944,0 Sekunden zu verbeſſern. Fechten im T. V. 46 Mannheim Am Sonntog vormittag fand im großen Saale des TV. Mannheim von 1846 der Kampf der Jung und Alt⸗ mannen der Fechtabteilung um den Kaktermann⸗ Gedächtnis⸗Wanderpreis ſtatt. Dieſer Preis, der zum erſten Male in Florett ausgetragen wurde, iſt dem Fechter Georg Wagner mit 11 Siegen für dieſes Fahr zuerkannt worden. Weiter erhielten Ehrenurkunden: der Zweite Peter Höfler mit 10 Siegen und die beiden Dritten Karl Gander und Hans Gerwig mit ſe 8 Siegen. Obwohl es ein erbitterter Kampf um den Sieg war, konnte man doch mit den Leiſtungen der einzelnen Fechter zufrieden ſein. Eine beſondere Freude war es den Fechtern, daß die Angehörigen ihres verſtorbenen Fecht⸗ bruders Karl Kattermann, dem zu Ehren der Kampf ſtatt⸗ fand, auf die Einladung hin erſchienen waren. Norwegens Mannſchaft gegen Deulſchland Der Norwegiſche Fußball⸗Verband, der am kommenden Sonntag zum fünftenmale ein Länderſpiel gegen Deutſch⸗ land austrägt, hat jetzt ſeine Mannſchaft für das Bres⸗ lauer Spiel zuſammengeſtellt. Man ſtügt ſich in der Hauptſache auf die bewährten Spieler, die am 21. Sep⸗ tember in Oslo Dänemark mit 120 beſiegen konnten. Nor⸗ wegens Vertretung lautet: Tor: Henri Johannſen(Oslo); Fin Bergſtad(Bergen), Arne Ludvigſen(Sarpsborg); Kjeld Klos, Alſeander Olſen(beide Bergen), Jacob Ber⸗ ner(Oslo); Olaf Gunderſen(Skien), Kaare Kongsvik (Bergen), Joergen Juve(Oslo), Arne Boerreſen(Fred⸗ rikſtad), Alf Nielſen(Noten).— Es befinden ſich alſo in der Ländermannſchaft acht Spieler, die Norwegen gegen Dänemark vertraten. Hinzugekommen ſind der Verteidiger Ludvigſen und die Stürmer Boerreſen und Nielſen, die lun Hittdoch früh und, soweit Vorrat reicht, Donnersfag und Freifag erſtmalig international ſpielen. Länderkampf der Amateurboxer Ungarns Mannſchaft gegen Bayern Der Ungariſche Amateurboxverband entſendet für des Länderkampf gegen Bayern am 14. November in Mün⸗ chen und für den Städtekampf gegen Nürnberg⸗Fürtß folgende Monnſchaft:(Vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht, ohne Weltergewicht) Lovas oder Euckes, Feles, Szabo, Fo⸗ gas oder Tokaft 5, Szigetti, Kerl und Körböſt. Beide Kämpfe werden nur in ſieben Gewichtsklaſſen ausgetragen. Die Vertretung ſelbſt iſt als ſehr ſtark zu betrachten, ſo daß dit Bayern vor keiner leichten Aufgabe ſtehen. 5 Das Ende der„Wilden“ Auflöſung des Dentſchen Profeſſional⸗Verbandes Die Erklärung des Deutſchen Fußball⸗Bundes, den Berufs⸗Fußball in eigene Regie übernehmen zu wollen, hat erwartungsgemäß das Ende der wilden Proft⸗ Bewegung im Gefolge gehabt. Wie das Vorſtandsmitglies des Deutſchen Profeſſional⸗Fußball⸗Verbandes, Rechts⸗ anwalt Haubrich⸗Köln mitteilt, ſieht der Kölner Verband ſeine Miſſion durch die Haltung des DB. als erfüllt und wird ſich damit auflöſen. Am De B. liegt es nun, daß die„wilde Bewegung“, dte auch in einigen ſüddeutſchen Städten bereits Fuß ge⸗ faßt hatte, nicht wieder aufflackert. Aus Nundfunk⸗Programmen Mittwoch, 29. Oktober 12.00: Stuttgart: Schloßplatzkonzert. 15.00: Frankfurt, Stuttgort: Jugendſtunde. 16.25: ünchen: Konzert, anſchl. Kinderſtunde. 5 18.05 und 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. 19.05: Berlin: Vortrag zur Theoterwoche; Breslau: Konzert; Frankfurt, Stuttgart; Vortrog von Mannheim. 19.30: Frankfurt, Stuttgart: Intermezzi und Ca⸗ pricen, anſchl. Zeitbericht; Budapeſt, Wien Konzert. 20.00: Breslau: Vortrag; Köln: Schöne Stimmen theiniſch⸗weſtfäliſcher Bühnen; München Bel ⸗ rad: Konzert; Laibach: Chorkonzert; Sto ck o lm: Sinfoniekonzert; 5 ürich: Muſik zu Goethes„Erwin und Elmire“. 5 20.10: Frankfurt, Sturtgart: Hugo Wolf⸗Liederz Hamburg: C. M. v. Weber⸗Konzert. 20.30: Breslau: Zur Unterhaltung; Kattowitz, Warſchau: Konzert; Mailand, Turin:! Operette; Rom: Sinfoniekonzert; W. ten: Schat⸗ tenbilder; Graz:„Der Poragraphen⸗Schuſter“. 20.45: Ber lin, Königswuſterhauſen: Vortrag: „7 Jahre deutſcher Rundfunk“; rankfur td, Stuttgart: Volksſptel„Der'wiſſenswurm Bukareſt: Lieder. 8 In Mannheim ſpricht um 19.05 Uhr: Prof. Dr. Krelſchmer, Marburg, Über„Die Züchtung der genta⸗ len Begabung“. 5 Lieberſtunde um 20.10 Uhr von Mannheim: Luiſe Heuber(Alt) und Elſe Flohr(Sopran) ſingen ieder von Hugo Wolf. Am Flügel: Elſe Landsmann. ſesſe 85 le, d Coupons in Längen dis 3,20 Meter, nut gute Masstoffe, 5 8 115 2 50 e wel rte / // e e 4 elehaus Siogel, f 4,3 Fräulein nimmt noch Kunden an in Weiß⸗ nähen, Flicken, Sticken 1 Anzug stoff- Reste Coupon für einen Anzug reichend... von Seldenstoffen, Kleiderstoffen, Mantelstoffen, Samten, Krawattenseide, elnfarbig und gemustert RESTE Waschsamt, Weikwaren: Hemdentuch, Bettuchstoffen, Damast, Hemdenzephir, Schürzenzeug ete. Marmheim an den Planken U, neue Anfertigung 90 t te neben def Hauptpost. mit ganz erheblichem Preisnachlass! 10911 da 8 gebote unter F 0 80 an die* Welhngchien!* Geſchäftsſt. 28096 12 Denken Sle an*— ö urdand der Deulsden Buchner Bezirksverein Mannheim ezangpereln, Typograptia Mannheim Unerwartet trifft uns die schmerzliche Mitteilung, daß unser lieber Kollege Karl Die tridz im Alter von 48 Jahren ver- storben ist. Immer werden wir diesem liebenswerten Menschen und treuen Verfechter der Inter- essen seiner Kollegen ein ehren- des Andenken bewahren. Mannheim, den 7. Oktober 1930. Die Vorstände Beerdigung: NMutwock, 29. Oktober. mittags 1 Uhr, von der hiesigen Leichenhalle. Wir bitten um sahl- reiche Beteiligung. 10766 Arent Parkring 33; unter ärztl. Aufsicht Bestrahlungen Original Zeltels. Palka-Maturkellverfahren, Nemöcpathle; Darmbäder gegen Verstopfung. Montags kostenlose Sprechstunden—3 Uhr. Tol. 201 85 Dee Unser treuer, bewährter Mitarbeiter, unser langjähriger Prokurist, Herr Friedrich Mralt wurde am 25. ds. Mts. in das bessere Jenseits abgerufen. Mehr als 40 Jahre stand der Verstorbene mit guten Erfolgen in unseren Diensten, bis er vor einigen Jahren von einer Krankheit befallen wurde, von der er sich nicht mehr erholen konnte und dadurch genötigt war, sich von den Geschäften zurückzuziehen. f Er war ein lieber Kollege, für seine Untergebenen ein treuer, besorgter und geachteter Vorgesetzter. Wir werden dem Verblichenen alle Zeit ein gebühren- des und ehrendes Andenken bewahren. Roland Küpper& Co., G. m. b. H. P K 2 en, Jannt; wantocn. den 29. Oktober „ aud uu ui dna cube 12, SPIELWAREN. AUSSTELLUNG derl. 3000. 28101 Schumacher, J 2, 9 wee e e eee 11. elle Aren e, fu. i Angeb. u. J M 78 2 B Abu dun Mol bun Olus lia ſaus Gulo an ο lol Ain ERFRIS(eHUNGSRAUN an die Geſchſt. 48089 Wenig gebr. ältere Jomeld Scheib maschine für 100 4 geg. Kaſſe abzugeben. Ang. unt. 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Frau paul Schael Danksagung Für die vielen Beweise inniger Teilnahme an dem Heimgang unserer unvergeßlichen, lieben utter und Großmutter, Frau Anna Miiller We. sowie an dem uns betroffenen schmerzlichen Verluste meines lieben, treubesorgten Mannes, herzensguten Vaters und Schwagers Herrn Haupilehrer Heinrich Hartmann sprechen wir urtseren tieigefühlten Dank aus. Insbesondere danken wir dem Herrn Stadtpfarrer Luger für seine trostreichen Worte, dem Bezirkslehrerverein Mannheim, den Kollegen der Hilfsschule, den Kollegen der Uhlandschule, dem evangelischen Volksverein, sowie seinen Schülern, für das ehrende Gedenken am Grabe. 725 Mannheim Käfertal, den 28. Oktober 1930. Sen tachmetat 1Iasss Schskelssg N. 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Amtsgericht B. G. 14. Im Konkursverfahren über das Vermögen 149 der Firma Heinrich Kerrmaun, Fahrrad⸗& Näh⸗ Mühldorfer⸗ Familien erhalten Eintrit!skarten beim Ev. ndeamt u. den Kirchendienern umſonſt 1E maſchinenvertrieb in Mannheim, ſtraße 3, hat der Konkusverwalter beantragt, das Konkursverfahren mangels Maſſe gemäß 204 K. O. einzuſtellen. Zur Anhörung der Gläubigerverſammlung über dieſen Antrag iſt Termin beſtimmt auf: Freitag, den 21. November 1960, vormittags 9 Uhr, Zimmer 357. 149 Mannheim, den 25. Oktober 1930. Bad. Amtsgericht B. G. 10. Das Konkursverfahren über das Vermögen ber Firma Textil⸗Bekleidungs⸗ und Ausſtat⸗ tungs G. m. b. H. in Mannheim wurde nach Ab⸗ haltung des Schlußtermins aufgehoben. 149 Mannheim, den 22. Oktober 190. Amtsgericht B. G. 5. Gitterrechtsregiſtereinträge vom 24. Oktober 1980. Martin Sohns, Kaufmann, oſtheim, und Emma geborene Schell, daſelbſt. Laut Vertrag vom 17. September 1930 beſteht ge⸗ ſetzliches Güterrecht. Vorbehaltsgut der Frau iſt ihr im Vertrag verzeichnetes Vermögen, ferner alles, was ſie künftig von Todeswegen oder mit Rückſicht auf ein künftiges Erbrecht, durch Schenkung als Ausſtattung oder aus ſonſt irgend einem Rechtsgrunde erwerben wird, ein⸗ ſchließl. des Einkommens aus ihrem Vermögen. Adolph Steinhagen, Kaufmann, Mannheim, und Eliſe geborene Geis, daſelbſt. Vertrag vom 10. Oktober 1930, Gütertrennung. 161 Bad. Amtsgericht F. G. 4 Mannheim. Von RM* RM. 11.50 von.75 an l Aeußerst billig.— Große Auswähl in Lampenschirmen, Drahlgesieilen Zubehör wie Seide, Fransen, Schnüre usw. Auf Wunsch auch 20 monatl. Ratenzahl. ü. Gasw. Lampen- Jäger. D 3, 4 NMale die führende Marke“ Auserlesene brasil, Sorte seheldet Harnsäure aus u. regt die körperlichen und geistigen Funktionen an. Plomb. Packung 85 Pfg. Feſtſetzung der Ver⸗ gütung und Auslagen des Verwalters Schluß⸗ dem Amtsgericht Mannheim⸗Neu⸗ A Intl. eröffentehungen der Staat Mannheim Stäbliſche Krankenanſtalten. Am 1. 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