930 — 1 1 0 ö — 6 —— 05 1 1 1 Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, unter Ablehnung zuzüglich Zuſtellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeloſtraße 13, Fe Hauptſtraße 63, Ne Friedrichſtraße 4, Erſcheinungsweiſe 8e Luiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim iannheimer Jeitun Wannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗Ausgabe Montag, 3. November 1930 141. Jahrgang— Nr. 51 Kanzler⸗Mahnung an die Franzoſen Offene Worte als Ausdruck eines tief bedrückten, doch ſtarken Volkes, das um ſeine nationale Zukunft ringt“ Berliner Vorschau auf Genf Deutſchland erwartet nichts von der Abrüſtungskonferenz Worte, die eine Tat ſind Telegraphiſche Meldung Paris, 3. Nov. „Petit Pariſien“ veröffentlicht eine längere Er⸗ klärung, die Reichskanzler Dr. Brüning dem diplomatiſchen Redakteur dieſer Zeitung, Bour⸗ gueés, anläßlich ſeiner kürzlichen Anweſenheit in Berlin gegeben hat. In dieſer Erklärung heißt es unter anderem: „Ich habe wiederholt und auch in meiner letzten Regierungserklärung nach den Wahlen erneut be⸗ tont, daß die bisherige Außenpolitik, die ſich als höchſtes Ziel die Erringung der nationalen Freiheit ſowie der moraliſchen und materiellen Gleichberechtigung geſetzt hat, wie bisher aller Abenteuer in organiſcher Weiterentwicklung auf dem Wege des Friedens weitergeführt werden ſoll. Dieſe Politik iſt in ihren Grundſätzen, in der loyalen Durchführung der inter⸗ nationalen Verträge und in dem friedlichen Zu⸗ ſammenwirken der Völker feſtgelegt. Sie iſt nicht die Theſe einer Perſon, einer Partei, einer Partei⸗ koalition, ſondern Gemeingut des weitaus größten Teils des 5 deutſchen Volkes. Darin liegt auch die Stärke der deutſchen Friedens⸗ Polftik, die ſich in ihrer beharrlichen Kontinuität allen Beſtrebungen zur Erörterung und Sicherung des Friedens niemals verſagt hat. Die Rheinland⸗ räumung war eine große Etappe auf dem Wege diefer deutſchen Befreiungspolitik.“ Mit Bezug auf die bekannte Genfer Rede Briands erklärte der Reichskanzler: „Nicht Haß und nicht Drohung ſind aus den Wahl⸗ urnen des 14. September hervorgegangen, ſondern der Ausdruck eines tiefbedrückten und doch ſtarken Volkes, das um ſeine nationale Zu⸗ i kunft ringt. Die Stimmen die wir aus Frankreich hören, bringen faſt übereinſtimmend eine Enttäuſchung zum Aus⸗ druck, daß die Konzeſſtonen, die Frankreich durch Erleichterung der Reparationen und durch vorzei⸗ tige Räumung gemacht zu haben glaubte, in Deutſch⸗ land nicht genügend gewürdigt würden. Darin liegt eine Verkennung der möglichen Auswirkung dieſer vereinbarten Maßnahmen. Ein halbes Jahr nach dem Inkrafttreten des PMoungplanes ſind bereits allerorts Diskuſſionen über die Möglichkeit ſeiner Durchführung entſtanden. Frankreich als Hauptgläubiger muß einſehen, daß keine deutſche Regierung ihrem Volke eine Milliardenſchuld, die in ihrer Geſamtheit immer wieder als drückend empfunden wird, durch die an ſich begrüßenswerte Ermäßigung um einige hundert Millionen tragbarer er⸗ ſcheinen laſſen kann. Wenn gleichzeitig die ſchwerſte Wirtſchafts⸗ und Finanzkriſe dazu zwingt, mehrere Milliarden neue Steuern und Laſten aufzuerlegen, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß jede deutſche Regierung ſich N alle vertragsmäßig zur Abwehr von Gefahren für Wirtſchaft und Währung zur Verfügung ſtehenden Maßnahmen offenhalten muß, für den Fall, daß ſich die Vorausſetzungen für die Erfüllung dieſer Zah⸗ lungen nicht einſtellen ſollten. Andererſeits ſcheint uns die Enttäuſchung Frankreichs über die angeb⸗ lich nicht genügende Anerkennung der vorzeitigen Rheinlandräumung nicht gerechtfertigt. Die ümmer wieder hinausgeſchobene Entſcheidung hat die koirkung und den Eindruck dieſer langerwarteten Maßnahme, die zudem nicht ohne neue Här⸗ ten und Belaſtungen vor ſich ging, ſehr ab⸗ geſchwächt. Die endgültige Aufgabe dieſer militäriſchen Sicherheitsmaßnahme hat indes keineswegs die Diskuſſion über die Sicherheitsfrage ein⸗ für allemal aus der Welt geſchafft. Immer wie⸗ der wird das Sicherheitsproblem gleichſam als Aus⸗ druck eines anhaltenden Mißtrauens in den Vordergrund geſtellt. Frankreich dürfte hierbet vielleicht verkennen, daß man angeſichts eines ent⸗ waffneten Volkes, deſſen Grenzen nach allen Rich⸗ tungen offen ſind, und das von waffenſtarrenden lachbarn umgeben iſt, nicht immer von neuem die Forderung nach Sicherheit dem rechtsmäßigen Ver⸗ 4 lungen nach Abrüſtung entgegenſtellen kann, ohne die Anantaſtbarkeit feierlich eingegange⸗ ner Verträge anzuzweifel n, deren Urheber allen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Nov. Wir deuteten bereits an, daß man ſich von der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz in Genf in der Wilhelmſtraße keine beſonderen Ergeb⸗ niſſe verſpricht. Die Konferenz hat ſich ja be⸗ kanntlich darauf zu beſchränken, einen Konventions⸗ entwurf abzufaſſen, der aber beſtimmte Ziffern nicht enthalten ſoll. Den Beſchlüſſen, die im Vorjahr und zwar nur mit Mehrheit, nicht einſtimmig, gefaßt wurden, hat die deutſche Regierung bekanntlich nicht zugeſtimmt, ſondern ſich weitgehend diſtanziert, weil die Frage der ausgebildeten Reſerven und des Hee⸗ resmaterials in durchaus ungenügender Weiſe be⸗ handelt worden ſind. Unter ſolchen Umſtänden iſt nicht anzunehmen, daß Graf Bernſtorff in der Debatte noch eine große Aktivität entwickeln wird, ſchon um nicht den Eindruck zu erwecken, als ob Deutſchland irgend welche Mitverantwortung an den Ergebniſſen dieſer vorbereitenden Konferenz öbernehmen wolle. ö Das wird den Vorteil haben, daß Deutſchland mit ungebundenen Händen in die allgemeine Ab⸗ rüſtungskonferenz hineingehen kann. Leon Blum über Abrüſtung und Sicherheit Telegraphiſche Meldung — Paris, 3. Nov. Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Leon Blum iſt in ſeiner Rede in der jungſozialiſtiſchen Verſammlung in Narbonne auch auf die Abrüſtungs⸗ und Sicher⸗ heitsfrage eingegangen. Er erklärte, die allgemeine Abrüſtung ſei das wirkſamſte Mittel, um Kriegsgefahren zu begegnen. Durch Aufrüſtung ſei der Krieg nicht aus der Welt zu ſchaffen, Rüſtungen könnten ihn jahrelang viel⸗ leicht hintanhalten, aber nicht verhindern. Wenn er dann jedoch ausbreche, greife er um ſich und erfaſſe die ganze Welt. Zweifellos ſei die wirtſchaft⸗ liche Unordnung in Europa und die Not in gewiſſen Ländern zum großen Teil Schuld an der Verwirrung der öffentlichen Meinung, aus der die nationa⸗ liſtiſche Propaganda Nutzen ziehe. Die gegenwärtige Wirtſchaftskriſe werde von langer Dauer ſein, denn es handele ſich vor allem in Deutſchland und Amerika und rückwirkend in der ganzen Welt um eine kapitaliſtiſche Rationali⸗ ſierungskriſe. In manchen Kreiſen werde erklärt, man wohl noch lange werde warten müſſen, bis die Sicherheit ſtärken. Er, Blum, ſtelle feſt, daß man wohl noch lange ewrde warten müſſen, bis die Forderung der Stärkung der Sicherheit hinreichend genug erfüllt ſein werde, um zur Abrüſtung ſchreiten zu können. eee Ein Amerikaner für Reviſion — Pinohurſt(Nordkarolina), 3. Nov. Anläßlich der Jahrestagung der American Inſtitute for Steel Conſtruction erklärte Vorſitzender Charles Abbott: Eine Herabſetzung oder Streichung der Welt⸗ kriegsſchulden durch die Vereinigten Staaten würde den entſchtedenſten Schritt zur Beſeitigung der internationalen Depreſſion bedeu⸗ ten. Solange dieſe Zahlungsverpflichtungen die Schuldnerländer bedrohen, wird jede wirtſchaftliche Erholung aufgehalten. Die Streichung oder Herab⸗ ſetzung der Schulden würde nicht nur die Schuldner⸗ länder ermutigen, wieder ihren früheren Wirtſchafts⸗ betrieb in vollem Maße aufzunehmen, ſondern auch das Ausland gegenüber den amerikaniſchen Erzeug⸗ niſſen günſtiger ſtimmen und damit unſerem Lande eine gebührende Belohnung bringen. zu ſein gerade Frankreich ſich zu rühmen weiß. Nach unſerer Auffaſſung haben alle Staaten gleiches Recht auf Sicherheit und wi. erſtehen nicht, warum hier mit zweierlei Maß gemeſſen werden ſoll. Die letzten außenpolitiſchen Vereinbarungen, die zweifellos als ein weſentlicher Schritt auf dem Wege der Liquidation des Krieges angeſehen werden kön⸗ nen, werden erſt dann zur vollen Auswirkung ge⸗ langen, wenn die beiden Hauptkontrahen⸗ ten, Deutſchland und Frank reich in fried⸗ licher Zuſammenarbeit mit den großen Nachbarſtaa⸗ ten den Boden für eine aufrichtige Verſtändigung weiterhin pflegen und entſchloſſen auf dem gemeinſam beſchrittenen Wege weitergehen. Eine Politik des kühlen Abwartens iſt hier nicht am Platze. In Frankreich herrſcht vielfach die Meinung, daß es falſch ſei, Deutſchland immer neues Entgegenkom⸗ men zu zeigen, da es ſtets nach Erreichung eines Zieles ſich nicht zufrieden gebe, ſondern mit immer neuen Forderungen hervortrete. In der Tat ſteht die deutſche Außenpolitik ebenſo wie die auch anderer Staaten noch vor vielen unerreichten Zielen. Deutſchland iſt noch weit entfernt von der vollen Souveräni⸗ tät ſeiner Großmachtſtellung Viele Fragen, deren Löſung vertraglich vorgeſehen iſt, ſind heute noch nicht bereinigt, ja, zum Teil noch nicht einmal ernſtlich in Angriff genommen. Solange dieſer unnatürliche Zuſtand andauert, der vor mehr als einem Jahrzehnt in Ausnutzung der durch dieſen Krieg geſchaffenen Machtverhältniſſe feſt⸗ gelegt wurde, wird Deutſchland mit allen ihm zu Ge⸗ bote ſtehenden friedlichen Mitteln auf eine Aen⸗ derung hinzuwirken verſuchen und nach wie vor mit ſeinen berechtigten Anſprüchen hervortreten. deren Ausgleich, weit entfernt, Beunruhigung her⸗ vorzurufen, zur Förderung des Friedens dienen wird. Hervés Kampf und Bedingungen Drahtung unſeres Pariſer Vertreters y Paris, 2. Nov. In ſeinem Feldzug um die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung hatte der Herausgeber der„Vie⸗ toire“, Guſtave Her vs, durch die Vermittlung des Induſtriellen Rechberg auch den Freikorpsführer Ehrhardt um eine Stellungnahme zu ſeinen Vor⸗ ſchlägen erſucht. Ehrhardt hat nunmehr Hervé ge⸗ antwortet, er ſei ſich der ungeheuren Tragweite einer öffentlichen Diskuſſion über die deutſch⸗franzöſiſche Verſöhnung voll und ganz bewußt. Die Haupt⸗ ſache ſei, daß die Ausſprache nicht mehr zum Stillſtand komme. Dann kündigt Ehr⸗ hardt an, er wolle ſeine politiſchen Freunde danach fragen, was der einfache deutſche Kriegsteilnehmer vor den Vorſchlägen Hervés halte. Nach dieſer Be⸗ fragung will Ehrhardt dann noch einmal Stellung nehmen. ö Hervé iſt mit dieſer Antwort Ehrhardts nicht zufrieden. Es genügt ihm nicht, daß die deut⸗ ſchen Perſönlichkeiten, an die er ſich gewendet hat, im Prinzip für die deutſch⸗franzöſiſche Verſöhnung eintreten. Hervé will vielmehr wiſſen, ob dieſe deut⸗ ſchen Kreiſe ſich mit den konkreten Vorſchlägen ein⸗ verſtanden erklären, die nach Meinung Hervés das Maximum an Konzeſſionen darſtellen, die man von den franzöſiſchen Nationaliſten verlangen könne. Hervé wiederholt noch einmal ſeine Bedingungen: Rückgabe des Saargebiets und des polniſchen Kor⸗ ridors, Anſchluß Oeſterreichs. Dagegen verzichtet Deutſchland ein für alle Mal auf Elſaß⸗Lothringen, Eupen⸗Malmedy, den däniſch gewordenen Teil Schleswigs, auf Poſen und Oberſchleſien. Deutſch⸗ land verzichtet weiter auf eine Einmiſchung in die inneren Verhältniſſe der Tſchechoſlowakei und Italiens. Abſchließend richtet Herve noch einmal die Frage an Seldte, Hitler und Ehrhardt, ob ihnen dieſe Kon⸗ zeſſionen geeignet erſcheinen, um auch von deutſcher Seite an der endgültigen franzöſiſch⸗deutſchen Ver⸗ ſöhnung mitzuarbeiten. Eine Woche der Parlamente In der vor uns liegenden Woche wird ſich die Oeffentlichkeit wieder mit parlamentariſchen Vorgängen zu beſchäftigen haben. Am Dienstag vormittag tritt der Reichsrat zuſammen, um die vom Kabinett verabſchiedeten Finanz⸗ und Steuer⸗ vorlagen zu beraten. Die Verhandlungen werden einige Zeit in Anſpruch nehmen, denn es handelt ſich um eine ganze Reihe wichtiger Entwürfe, die zum Teil die Intereſſen der Länder ſehr eng berühren. Im großen und ganzen wird aber die Beratung wohl glatt vonſtatten gehen, nachdem das Kabinett ſich in einer Reihe von Vorbeſprechungen mit den Ländern über die wichtigſten Fragen bereits verſtändigt hat. Auf jeden Fall wird die Reichsregierung imſtande ſein, dem Reichstage bei deſſen Wiederzuſammen⸗ tritt Anfang Dezember die Ausführungs⸗ geſetze zu ihrem großen Reformpro⸗ gramm vorzulegen. Wenn ſie inzwiſchen die Zu⸗ ſtimmung des Reichsrates zu den einzelnen Vorlagen erlangt hat, ſo kann ſie darin eine Stütze erblicken, die nicht zu verachten iſt. Freilich werden die Schwierigkeiten, die ſich der Annahme der Regie⸗ rungsvorlagen im Reichstag entgegenſtellen, auf dieſe Weiſe nicht behoben. Aber das Kabinett wird docheinen Schritt weiter gelangt ſein und von der praktiſchen Arbeit, die es im Rahmen des Reformprogramms bis dahin geleiſtet hat, wird manches ſich wohl auch in der einen oder anderen Form als dauerhaft erweiſen, ganz einerlei, welches das Schickſal der Regierung ſelbſt ſein wird. Im preußiſchen Landtage, der ebenfalls am Dienstag wieder zuſammentritt, ſteht uns eine Severing⸗Debatte bevor. Severing wird ſich in ſeiner neuen Eigenſchaft als preußiſcher Innen⸗ miniſter gegen einige Mißtrauensanträge zu vertei⸗ digen haben. Es wird dabei ſicher ſehr ſtürmiſch zu⸗ gehen und da es auf dem Reichstagsparkett zurzeit höchſtens geſchloſſene Vorſtellungen gibt, ſo können die bevorſtehenden Landtagsereigniſſe auf ein Echo in der Oeffentlichkeit rechnen. Irgendwelche poſitive Ergebniſſe ſind indeſſen von den Wortgefechten um Severing nicht zu erwarten. Der neue preußiſche Innenminiſter und die preußiſchen Landtagsfrak⸗ tionen kennen ſich von früher her noch ganz genau. Sie haben ſich wahyſcheinlich auch nicht viel neues zu ſagen. Man kann höchſtens darauf geſpannt ſein, wie ſich Severing mit der Tatſache des national⸗ ſozialiſtiſchen Wahlſieges und mit den daraus er⸗ wachſenden Folgerungen abfinden wird. Im übrigen werden die preußiſchen Koalitionsparteien die Kom⸗ bination Braun⸗Severing ſelbſtverſtändlich nach Kräften, d. h. mit einer ſchwachen zahlenmäßigen Mehrheit ſtützen. Severing wird ſich auf ſeinem Poſten noch einmal behaupten, aber auf lange Sicht wird auch er die Herrſchaft der Weimarer Koalition in Preußen nicht mehr feſtigen können. In Oeſterreich nähert ſich die Wahlbewe⸗ gung ihrem Ende. Die letzten Tage des Wahl⸗ kampfes werden vorausſichtlich noch ſehr erbittert ſein. Schon der bisherige Verlauf hat bewieſen, daß die parteipolitiſchen Gegenſätze ſich in Oeſterreich mit denkbar größter Schärfe begegnen. Im Laufe der gegenwärtigen Woche werden von reichsdeutſcher Seite führende Nationalſozialiſten wie Dr. Frick und Goebbels in den Wahlkampf eingreifen. Die öſter⸗ reichiſchen Nationalſozialiſten und die Heimwehren ſtehen mit der Sozialdemokratie auf Kriegsfuß. Sie behandeln im Wahlkampf ſogar die Chriſtlichſozialen, die doch mit ihnen Seite an Seite für eine bürger⸗ liche Rechtsmehrheit ſtreiten, nicht gerade glimpflich. Der Führer der Heimwehren, Fürſt Starhemberg, der als Innenminiſter dem Kabinett Vaugoin an⸗ gehört, hat bis in die letzten Tage hinein wiederholt erklärt, die Heimwehr werde ihre gegenwärtige Machtſtellung innerhalb der Regierung nicht auf⸗ geben, wie immerhin auch die Wahl ausfallen möge. Unter dieſen Umſtänden wird man beſonders dar⸗ auf geſpannt ſein müſſen, ob der Ruck nach rechts, den die Bildung des Kabinetts Vaugoin bedeuten ſollte, durch das Wahlergebnis beſtätigt wird. Auf jeden Fall werden nach der Wahl die inneren Schwierigkeiten in Oeſterreich nicht gering ſein. Selbſt wenn die Neuwahl den Chriſtlichſozialen, den Heimwehren und den Nationalſozialiſten zu einer ausgeſprochenen bürgerlichen Rechtsmehrheit ver⸗ helfen ſollte, wird die innere Lage in Oeſterreich an ſtarken Spannungen nichts zu wünſchen übrig laſſen. 2, Seite/ Nummer 510 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Montag, 3. November 1990 Parlamentariſch von größtem Intereſſe müſſen auch die Sitzungen des engliſchen Unterhauſes und der franzöſiſchen Kammer ſein. In beiden geht es um die Geſchicke des Kabinetts. Macdonald erſcheint ſchon gefährdet. Tardieus Ausſichten ſind günſtiger. Die Politik ſteht wieder im Zeichen des Parlaments. * , Aus dem 8 2 ſchleſiſchen Hochwaſſergebiet Telegraphiſche Meldung Breslau, 3. Nov. Auf Anordnung des Reichsverkehrsminiſters hat Miniſterialrat Krieg mit dem Oßerſtrombaudirektor Fabian und den zuſtändigen Beamten der Strom⸗ hauverwaltung das Ueberſchwemmungsgebiet der Oder von Schönau oberhalb Brieg bis Breslau be⸗ ſichtigt. An der Verteidigung des Koppen⸗Schönauer⸗ Kanaldeiches, der überzulaufen drohte, wurde mit Erfolg gearbeitet, wobei die Techniſche Nothilfe wirk⸗ ſame Unterſtützung leiſtete. Die Gefahr dürfte be⸗ hoben ſein, zumal das Waſſer jetzt zu fallen beginnt. Die Arbeiten an der Deichbruchſtelle bei Scheidel⸗ witz ſind weitergeführt und verſprechen der Niederung eine Erleichterung, wenn es auch nicht möglich ſein wird, die Oeffnung vollkommen zu ſchließen, ehe das Hochwaſſer abgelaufen iſt. Die Lage der in der Nie⸗ derung liegenden Ortſchaft Limburg, die von einem alten Ringdeich umgeben iſt, hat ſich dadurch verſchlechtert, daß der Deich überſtrömt wird. Durch den Durchſtich eines Straßendammes, der das Waſſer noch aufſtaut, wird Erleichterung geſchaffen. Dieſe Deichbrüche haben ebenſo wie die Ueberlauf⸗ polder, die voll in Wirkſamkeit getreten ſind, die Oder Unterhalb Breslau weſentlichentlaſtet. Vor allem wirkt der Flutkanal, der bei Barteln abzweigt, und einen erheblichen Teil des Hochwaſſers um Breslau herum leitet, äußerſt günſtig für die Stadt. Auch der ſtark gefährdete Ringdeich in Althof hat infolgedeſſen noch gehalten werden können. Der Scheitel des Hoch⸗ waſſers hat heute Breslau durchlaufen. Der Wahlſieg der Konſervaliven in England Telegraphiſche Meldung g London, 3. Nov. Bei den Munizipalwahlen in England und Wales zeigt ſich aus dem Ergebnis aus rund 80 großen Städten, daß die Arbeiterpartei beträchtlich verloren hat. Die Konſervativen haben 79 Sitze gewonnen und 10 Sitze verloren, die Libe⸗ talen gewannen 9 und verloren 17, die Arbeiter⸗ partei gewann 27 und verlor 92, die Unab⸗ hängigen gewannen 24 und verloren 20 Sitze. Start des„Do XR“ auf Dienstag verſchoben — Altenrhein, 3. Nov. Die geſtern früh voraus⸗ geſehene Sturmwetterlage mit Windſtärke bis zu 100 Kilometern über Holland und im Kanal machen einen Start des„Do X“ vor Dienstag früh unmöglich. In einer offiziellen Mitteilung der Werftleitung wird bekanntgegeben, daß der Start des Flugſchiffes„Do X“ daher bis Dienstag vor⸗ mittag verſchoben worden iſt. Ueberfall auf ein Mitglied der tſchecho⸗ flowakiſchen Geſandtſchaft e Wien, 3. Nov. Der der hieſigen tſchechoſlowa⸗ kiſchen Geſandtſchaft zugeteilte Legationsrat Dr. Wratislav Troka wurde geſtern abend auf der Reiſe von Preßburg nach Wien in Hainburg von einigen Mitgliedern des Wiener Arbeiterſport⸗ bereins, die in ſein Abteil eingeſtiegen waren, angegriffen und am rechten Augenlid verletzt. Ein Gendarmeriepoſten nahm zwei von dem Ueber⸗ fallenen als Täter bezeichnete Männer ſowie einen dritten feſt und lieferte ſte dem Bezirksgericht in Hainburg ein. Das öſterreichiſche Außenamt hat dem tſchecho⸗ ſlowakiſchen Geſandten das Bedauern über dieſen Vorfall ausgeſprochen. Die Politik der Deuiſchen Volkspartei Programmatiſche Ausführungen des ſtellvertretenden Vorſitzenden Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. Nov. Der Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspartei war am Sonntag hier zuſammengetreten. Der Abg. Dingeldey, der ſtatt des erkrankten Dr. Scholz den Vorſitz übernommen hatte, führte nach der„Na⸗ tionalliberalen Korreſpondenz“ u. a. folgendes aus: Für die parlamentariſche Haltung der Reichstags⸗ fraktion der Deutſchen Volkspartei war und bleibt entſcheidend die Tatſache, daß ſie eine durchgreifende und großzügige Reform auf ſteuer⸗, ſozial⸗ und wirtſchaftspolitiſchem Gebiet als einzige Möglichkeit zur Rettung des Vaterlandes ſieht. Nur meil die Re⸗ gierung durch ihr Programm und die Rede des Reichskanzlers die gleiche grundſätzliche Einſtel⸗ lung bekundet hat, konnte die Fraktion die Verant⸗ wortung hierfür übernehmen, der Regierung die Ar⸗ beit zu ermöglichen. Sie ſteht der Regierung in frak⸗ tioneller Ungebundenheit mit eigener Verantwortung gegenüber und hat die Aufgabe, darüber zu wachen, daß die klare Sache des Reformwillens nicht durch irgendwelche ſozialiſtiſche Einflüſſe abgebogen wird. Schon im Laufe dieſes Monats, ſpäteſtens bei Zu⸗ ſammentritt des Reichstags, muß die Regierung, wenn ſie den durch die Notverordnung beſchrittenen Weg in ſeiner Grundrichtung nicht freigeben will, auf den Widerſtand der Sozialdemokratie ſtoßen. Jede Nachgiebigkeit gegenüber ſozialiſti⸗ ſchen Wünſchen muß eine völlige Schwe n⸗ kung der Reichstags fraktion der D. V. P. z ur Folge haben. In dieſem Fall muß ſich die Regierung indeſſen bewußt ſein, daß eine ſolche Entwicklung zugleich die Gefahr ihres Sturzes durch die Mehrheit der bürgerlichen Parteien bedeuten kann. Die Gefahr des Dezembers iſt um ſo ernſter, als die Na⸗ tionalſozialiſten bewieſen haben, daß ſie jederzeit bereit ſind, in dieſem Reichstag in wirt⸗ ſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Fragen einer ſozia⸗ liſtiſchen Mehrheit zum Erfolg zu ver⸗ helfen. Um ſo notwendiger iſt es für die Staats⸗ führung und die Deutſche Volkspartei, alles zu tun, um die bürgerlichen und nationalen Elemente inner⸗ halb dieſer Bewegung zu verantwortungsvoller Ent⸗ ſcheidung darüber zu bringen, ob ſie ſich als poſi tive Kräfte in den Staateinfügen wol Lein. Die Annahme der Entſchließung über ü ſſt ung im Auswärtigen Ausſchuß, Deutſchen Volkspartei im Einvernehmen mit dem Außenminiſter ausgearbeitet worden iſt, durch die Nationalſozialiſten und die übrigen bürgerlichen Parteien mit Ausnahme der Hugenberg⸗Gruppe, be⸗ weiſt, daß es möglich iſt, für die kommenden internationalen Auseinanderſetzun⸗ gen auch die in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung enthaltenen Kräfte einzuſetzen. Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede geordneter Dingeldey die Grundſätze der Politik der Deutſchen Volkspartei für die nächſte Zukunft dar. Er trat dabei für eine verfaſſungsrechtliche Reform zur Geſundung des Parlamentarismus, insbeſondere für eine Stärkung der Reichspräſidialgewalt, für eine Erſte Kammer und Reichsreformen ein. Auf dem Gebiet der Sozial⸗ und Wirtſchaftspolitik verlangte er eine auf dem Bo⸗ den der Privatwirtſchaft aufgebaute großzügige Zu⸗ ſammenfaſſung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern durch eine Neubelebung des Gedankens der Ar⸗ beitsgemeinſchaft. In der Außenpolitik for⸗ die Ab⸗ die von der legte Ab⸗ derte er eine ſtarke, dem Empfinden des Volkes ent⸗ ſprechende Aktivität. Gibſon in Nom Amerikaniſche Vermittlungsverſuche zwiſchen Rom und Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 2. Nov. Die Blicke der Pariſer Politiker ſind nach Rom gerichtet, wo der amerikaniſche Botſchafter in Brüſ⸗ ſel, Gibſon, der gleichzeitig ſein Land in der vor⸗ bereitenden Abrüſtungskonferenz vertritt, bemüht iſt, einen Ausgleich zwiſchen Frankreich und Italien in der Flottenabrüſtungsfrage herbeizufüh⸗ ren. Man kann nicht ſagen, daß die franzöſiſche Preſſe die Verhandlungen Gibſons in Rom mit gro⸗ ßem Optimismus verfolgt. Der„Temps“, der ſich bereits geſtern ſehr zu⸗ rückhaltend über die Erfolgsausſichten des amerika⸗ niſchen Diplomaten geäußert hat, läßt ſich über die Lage in Rom von ſeinem dortigen Sonderkorreſpon⸗ denten ausführlich berichten. Dieſer iſt der Auf⸗ faſſung, daß Gibſon bisher kaum Erfolg gehabt habe, den Abſchluß eines franzöſiſch⸗italieniſchen Flotten⸗ abkommens zu begünſtigen. Er habe beſtimmt in Rom keine kategoriſchen Vorſchläge gemacht, und die franzöſiſche Oeffentlichkeit brauche ſich nicht zu be⸗ unruhigen. Die Ausſprache Gibſons mit Muſſo⸗ lint ſei vor allem ein Höflichkeitsakt geweſen. Der franzöſiſche Berichterſtatter behauptet ſogar, daß in der Umgebung Gibſons ein gewiſſer Peſſimismus hinſichtlich der Löſung des Problems der franzöſiſch⸗ italteniſchen Flottenparität heſtehe. Auch die franzöſiſche Havasagentur berichtet aus Ro m, daß nach den Eindrücken in den dortigen diplomatiſchen Kreiſen Gibſon bisher kein Re⸗ Von titalteniſcher Seite ſei ſultat erreicht hat. man nicht bereit, irgendwie von den Grundſätzen ab⸗ zulaſſen, die die italieniſchen Delegierten bereits in London und in Genf vertreten haben. Sollte Frank⸗ reich dem Londoner Flottenabkommen unter Wah⸗ rung ſeiner Stellung gegenüber Italien beitreten ſo hält man es auch in römiſchen diplomatiſchen Kreiſen für möglich, daß Italien ſpäter ebenfalls ſeinen Bei⸗ tritt erklären wird. Letzte Meldungen Sturmſchäden in Frankreich — Paris, 3. Nov. Der Sturm, der am Samstag in Frankreich und namentlich an der Nord⸗ und Nordweſtküſte mit unverminderter Kraft tobte, hat mannigfachen Schaden angerichtet. In Paris wur⸗ den Schornſteine niedergeriſſen und Dächer fort⸗ getragen. Mehrere Perſonen ſind verletzt und eine ſogar getötet. Der Schiffsverkehr im Kanal iſt ſtark behindert. Ernſte Lage an der indiſchen Nordweſtgrenze — London, 3. Nov. Der Korreſpondent des„Daily Telegraph“ in Bombay meldet über die Lage an der Nordweſtgrenze und die Haltung der Afridis liegen nur ſpärliche Berichte vor. Es verlautet jedoch, daß der Khyberpaß geſchloſſen worden iſt. Fer⸗ ner ſind der Bewegungsfreiheit von Europäern außerhalb von Peſchawar ungewöhnlich ſcharfe Be⸗ ſchränkungen auferlegt worden. Europäer dürfen bei Nacht nicht außerhalb der Grenze des Stadtgebietes weilen. Europäiſche Frauen dürfen bei Reiſen nur die zwei Hauptſtraßen benutzen und müſſen bewaff⸗ nete europäiſche Begleiter haben. —̃ Mädchenhändler feſtgenommen? Roſenberg(Oberſchleſien), 3. Nov. In einet Gaſthaus in Roſenberg wurden geſtern mehren polniſche Staatsangehörige feſtgenommen dig ohne Paß über die Grenze gekommen waren. Cs handelt ſich um einen angeblichen Ruſſen nameng Goldſtein, ſeine Frau, deren drei Kinder und zwei aus Lemberg ſtammende Mädchen im Alter von 17 und 20 Jahren. Bei der Vernehmung durch die Polizei ſtellte ez ich heraus, daß Goldſtein die beiden jungen Mid chen nach Paris bringen wollte, während ſelne Frau ihnen vorgeſpiegelt hatte, ſie werde ihnen in Berlin in einem Damenatelier Stellung alz Näherinnen verſchaffen. Goloſtein gibt an, ruſſiſcher Emigrant zu ſein und will die letzten Jahre in Polen, Frankreich und Deutſchland gelel: haben, Von den Feſtgenommenen beſaß niemand einen Paß, jedoch mehrere andere Ausweiſe. Bei Gold⸗ ſtein fand man 200 franzöſiſche Franes und eine grö⸗ ßere Summe polniſchen Geldes. Sämtliche Feſt⸗ genommenen wurden ins Gerichtsgefängnis Roſen⸗ berg eingeliefert. Deutſche Volkspartei Verſammlungskalender Am kommenden Donnerstag, 6. November, abends 8 Uhr, findet in den Germanigſälen, 8 6 40 (Eingang durch den Hof) eine 0 Wählerverſammlung ſtatt, in der die Herren Glaſermeiſter Gg. A. Lamerdin, Mannheim, Präſident des bad. Einzelhandels Adolf Wilſer, Karlsruhe, Malerobermeiſter Guſtav Grelle jr., Mannheim über das Thema Mittelſtand und Gemeindewahl ſprechen werden. Wir bitten unſere Mitglieder, ſich dieſen Abend vorzumerken und in ihrem Bekannten⸗ und Freun⸗ deskreiſe für rege Beteiligung zu werben. * Dienstag, 4. Nov., abends.30 Uhr: Bezirks verein Schwetzingerſtadt. Redner: Stabt⸗ rat Haas, K. Räth. Verſammlungslofal; Tatterſall⸗Reſtaurant. Mittwoch, 5. Nov., abends.30 Uhr: Bezirks, vereine Oberſtadt und Unterſtadt. Redner: Stadtrat Ludwig, Dr. Waldeck, Grelle. Lokal: hinterer Saal des Warthurg⸗ hoſpizes, F 4, 8/9. Donnerstag, 6. Nov., abends.30 Uhr: Reichs⸗ gemeinſchaft junger Volksparteiler. Redner; Dr. Brandt, Mayer ⸗ Dinkel. Lokglt Wartburghoſpiz, F 4, 8/9, unterer hinterer Saal. Donnerstag, 6. Nov., abends 8 Uhr: Frauen⸗ gruppe. Gründung einer Frauengruppe in i Seckenheim. Lokal: Gaſthaus zum Löwen, Seckenheim. Fur ef ta g, 7. Nov., abends.30 Uhr: Bezirksverein Oſtſtadt. Redner: Dr. Martin. Lokgl Filürſtenberg⸗Reſtaurant. l Freitag, 7. Nov., abends.30 Uhr: Bezirksverein Neckarſtadt. Redner: Stadtrat Vath, Lokal: Café Vohmann, am Clignetplatz. Freitag, 7. Nov., abends.15 Uhr: Bezirksverein Lindenhof. Redner: Dr. Brandt, Frau Weickert. Lokal: Reſtaurant„zum Stolzen⸗ eck“, Ecke Eichelsheimer⸗ und Rheinauſtraße. Freitag, 7. Nov., abends.30 Uhr: Bezirksverein Neuoſtheim. Wählerverſammlung. Lokal; Reſtaurant Brück, Lukas⸗Cranachſtraße. Der Vorſtand. „Die Jauberflöte“ wieder im Spielplan des Nationaltheaters Der ſzeniſche Rahmen des Werks mit ſeiner lei⸗ der ſo unägyptiſchen Märchenhaftigkeit, in der die Namen Iſis und Oſiris gar nicht klingen wollen, iſt mit der überwiegenden Zahl der Beſetzungen aus der Jubiläumswoche des Nationaltheaters übrig ge⸗ blieben. Die zauberiſch flötende Pamina der letzten beiden Spielzeiten, Margarete Teſchemacher, haben wir in⸗ zwiſchen nach Stuttgart verloren. Elſe Schulz durfte geſtern deren Mozarterbe antreten. Das be⸗ deutet ſtets die ſtärkſte Prüfung für eine Stimme, und da muß man ſagen, daß ſie dieſe Feuer⸗ und Waſſerprobe nur bedingt beſtanden hat. Mag die Darſtellung noch ſo ſehr im Lichte liebevollſter Hin⸗ gabe ſchimmern, mag dieſe Märchenprinzeſſin ihren Prinzen mit ſtrahlenden Augen noch ſo anhimmeln, — die Stimme, die Stimme gibt den Ausſchlag, und die irrlichterieret hin und her. Der Ton, der hier in weichen, biegſamen Modulierungen die Empfindſam⸗ keit der Muſik Mozarts zum Ausdruck bringen ſoll, flackert oft recht bedenklich, weil die Stimme eben keinen, ſagen wir wunſchvoll: noch keinen feſten Sitz hat. Das Piano, gerade in dieſer Rolle von nicht zu unterſchätzender Bedeutung, klingt nicht, die Höhe wirkt nicht frei, und nur in der mittleren Lage macht ſich eine gewiſſe Poeſie des Ausdrucks bemerkbar, wie ſie dem recht ſeelenvollen Spiel entſpricht. Die weiteren Umbeſetzungen beſchränkten ſich auf kleinere Partien, wenn man von ſolchen in dieſer Oper ſprechen kann, in der es nur„erſte“ Beſetzungen aller Rollen gibt. In dieſem Sinn erſcheint es be⸗ grüßenswert, daß man den einen Geharniſchten einer erſten Tenorkraft übertrug; iſt doch gerade dieſe ge⸗ heimnisvolle Fuge, eine der großartigſten Eingebun⸗ gen Mozarts, nur zu oft das Stiefkind der Auf⸗ führungen dieſes Werkes. Guſtav Wünſche, deſſen Stimme dazu trefflich paßt, machte ſeine Sache als leuchtender Wachedämon zuſammen mit Karl Mang ausgezeichnet. Walter Friedmann hat die Weihe eines Prieſters in dieſer Oper erhalten, und zeigte ſich ihrer durchaus würdig. Im Dreiklang der Damen und der Genien— dieſe beiden Gruppen wurden zu Mozarts Zeiten von den gleichen Sängerinnen geſungen— hatte man zu Hilfen außerhalb des Etats greifen müſſen. Die erſte Dame ſang für die erkrankte Frau Bindernagel Hanna Müller⸗Rudolf vom Wiesbadener Staatstheater, als Gaſt jenſeits von gut und böſe zu betrachten, den zweiten Knaben hatte die ſehr ſtimmbegabte Elevin der Opernſchule, Wiltrud Rohr übernommen; laut Theaterzettel war urſprünglich Mizzi Seibold dafür vorgeſehen. Dr. Cremer leitete die Vorſtellung, für die ihm gewiß nicht allzuviele Proben zur Verfügung ſtan⸗ den, mit größter Umſicht und der an ihm beſonders zu ſchätzenden Ueberlegenheit und Ruhe. Manche Tempi nimmt er ziemlich breit, zuweilen unfrei⸗ Der Geiger N. Mils tein gastiert im morgigen Akademiekonzert willig, wenn man oben auf der Bühne ein wenig Ver⸗ ſchleppungstaktik treibt. Aber im Ganzen war es wieder eine hochachtbare Dirigentenleiſtung, der das Zeichen des feinen, kultivierten Muſikers an der Stirn ſtand. Das Publikum ſteigert ſich zuweilen in eine Beifallsmanie hinein, die vor keinem Nachſpiel halt macht und losknallt, während noch die ſchönſten Mozartweiſen das Haus erfüllen. Ja, die Theater⸗ kultur! k. Kunſtgewerbliche Ausſtellung. Im blauen Saal des Palaſthotels hat die einheimiſche Künſtlerin Frau Fritſchi⸗Wartner hand⸗ gewebte Apbeiten ausgeſtellt, die in Farbenzuſam⸗ menſtellung und diskreter, vornehmer Wirkung zum ſchönſten gehören, was man auf dem Gebiet„mo⸗ dernes Kunſtgewerbe“ bisher zu ſehen bekam. Jeder, der Sinn und Gefühl für Handwebereien hat, wird ſich freuen, in der eigenen Vaterſtadt eine Künſtlerin zu finden, die keine auswärtige Konkur⸗ renz zu fürchten braucht.— Die Ausſtellung iſt nur noch morgen, Dienstag, von—1 und 1519 Uhr den Beſuchern offen. ar. Die Kunſtſeide ſtiftet ein Muſenm. Der eng⸗ liſche Kunſtſeideninduſtrielle Court Aulds hat der Londoner Univerſität eine Stiftung von rund 1 Million Mark überwieſen, um ein Muſeum zu errichten, das in erſter Linie der Geſchichte der Kunſt und der Entwicklung der Kunſtwiſſenſchaft die⸗ nen ſoll. Im Kuratorium ſind eine Reihe führender Kunſtwiſſenſchaftler, an deren Spitze Sir Duveen ſteht, vertreten. Der preußiſche Kultusminiſter zur Opernfrage Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 3. November. Ueber das künftige Schickſal der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Oper hatte der preußiſche Kultusminiſter Grimme heute eine Ausſprache mit dem Bürger⸗ meiſter Scholtz und dem Stadtkämmerer. Man fand ſich in der Anſicht zuſammen, daß eine völlige Löſung der Beziehungen zwiſchen der Lin den⸗ und der Charlottenburger Oper nicht im Intereſſe beider Inſtitute liege. Der Kultusminiſter vertrat die Auffaſſung, daß eine Vereinigung der Betriebe, wenn ſie weitere weſentliche Einſparungen bringen ſoll, auf einer völlig einheitlichen wirtſchaft⸗ lichen und rechtlichen Baſis beruhen müßte, insbe⸗ ſondere alſo auch auf einer gemeinſamen Kaſſen⸗ führung. Solche Fuſion bedürfe aber eines beſon⸗ deren Geſetzes und würde auf Schwierigkeiten ſtoßen, die nicht ohne weiteres zu überwinden wären. Immerhin will man die Möglichkeit dieſer Löſung weiter verfolgen. Für die laufende Spielzeit will man nun das bisherige Verhältnis beſtehen laſſen, jedoch unter Beſeitigung der Perſonal⸗ union, d. h. alſo Generalintendant Tietjen ſcheidet von ſeinem Poſt en. In der Beſpre⸗ chung trat die Auffaſſung zutage, daß die Krolloper wahrſcheinlich vom nächſten Jahr ab ihre Pforten ſchließen werde. Rheiniſches Theater-Jubiläum 25 Jahre Düſſeldorfer Schauſpielhaus Dumont⸗ Lindemaun Als im Jahre 1925 Louiſe Dumont und Guſtav Lindemann ihren Einzug in Düfeel⸗ dorf hielten, ahnten wohl wenige, daß mit dieſem Tage ein Wendepunkt im Düſſeldorfer Theaterleben eintrete, daß wiederum einmal Düſſeldorf in der deutſchen Theaterkunſt führend ſein ſolle. Das ſei vorweggenommen: in dieſen letzten 25 Jahren iſt es die tadelloſe künſtleriſche Arbeit des Schauſplel⸗ hauſes geweſen, die immer wieder den Ruf der Kunſtſtadt Düſſeldorf feſtigte, wenn verſchuldete und unverſchuldete Mißerfolge auf anderen Gebieten ihn zu erſchüttern drohten. Als Ibſenbühne errang das Schauspielhaus in wenigen Jahren europäiſchen Ruf; es wurde dann zum beſten Interpreten des neuen deutſchen Dramas. Ueberall ſuchte und fand man den Weg zu einer geiſtigen Durchdringung des Spiels, fand man Wege einer neuen Schauſpielkunſt, die dem Stil des Wer⸗ kes die nur denkbare Uebereinſtimmung in der Dar⸗ ſtellung ſicherte, die dem Geiſtigen nachging und das Wort und ſeine Pflege faſt als etwas Heiliges anſah. So wurden im Schauſpielhaus die Auffüh⸗ rungen der Werke der Weltliteratur zu einem Erlebnis: Calderons Richter von Zalamea, Ibſens Peer Gynt, Strindbergs Vater; desgleichen die großen Klaſſikervorſtellungen: Fauſt, Egmont, Prinz von Homburg, Wallenſtein. Und mit unver⸗ droſſenem Mute wandten ſich Guſtav Lindemann und Louiſe Dumont immer dem Zeittheater zu, ſo⸗ viel Hinderniſſe man ihnen auch auf dieſem Wege bereitete. Als eine der erſten Bühnen ſpielten ſie einſt Wedekind, dann Kaiſer und in der Gegenwart bemühen ſie ſich ebenfalls um die Pflege zeitnaher Stücke(Amneſtie, Affäre Dreyfuß, Miſſiſſippi),— In aller Stille, ohne Feiern, geht auf Wunſch der Jubilare dieſer Tag vorüber. In beſſeren Zeiten will man einmal das Feſt nachholen. Eine Feſtſchrift, die der Freihochſchulbund herausgab, würdigt der Jubilare Werk.— Aber man fragt ſich doch: Konnte die Stadt nicht vorſchla⸗ gen, am Jubeltage eine Straße nach den Jubilaren zu benennen, konnte nicht eine einzige deutſche Uni verſität Menſchen den Doktorhut geben, die wirklich auf geiſtigem Gebiete führend waren und ſind. Dr. K r Feſt und Aber chla⸗ aren Uni⸗ Montag, 3. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 510 Mit der Jugend durch dit Spielwarenausſtellungen — 1 77 ö 1 ö N N Fritz und Elschen waren überglückl! enn On⸗ kel Paul und Tante Elſe waren für langere Zeit zu Beſuch gekommen, und das bedeutete für die Kleinen eine Fülle von Freude. Onkel und Tante, die ſelbſt keine Kinder hatten, dabei recht vermögend waren, fanden ihr höchſtes Glück darin, Fritz und Elschen Freude zu machen. Kaum waren Onkel und Tante angelangt, da frag⸗ ten ſie auch ſchon: „Na, was wünſcht Ihr Euch denn vom Chriſtkind?“ Hei, da ging's los. Da purzelten die Wünſche nur ſo vom Wunſchbäumchen, daß Onkel und Ta e nur ſo ſtaunten. „Wißt Ihr was? Morgen iſt ſchulfrei für Fritz⸗ chen, da gehen wir alle miteinander zur Stadt und beſehen uns alles. Fritz nimmt ſein neues Notizbuch mit, denn in der vierten Klaſſe kann man ja ſchon schön alles aufſchreiben.“„Und ich?“ fragt Elschen kleinlaut.„Für Dich ſchreibe ich mir alles auf“ tröſtet die gute Patentante. Am anderen Morgen— zum Glück regnete es nicht— ging's nun wirklich in die Stadt. Zuerſt zeigte Fritz den Weg zu Kander Sie hatten zwar die große, dreigleiſige Gebirgs⸗ eiſenbahn ſchon geſehen, aber Onkel und Tante ſoll⸗ ten auch noch dieſes techniſche Wunderwerk beſtaunen. Aber wie erſchraken da die Kleinen, als oben ein großer Weihnachtsmann gleich an der Treppe ſtand, der ihnen freundlich zunickte. Selbſt der mutige Fritz faßte ſchnell nach des Onkels Hand, doch als er das große Indianerzelt mit den bunten, kriegeriſchen Indianern ſah, da war der Schreck vorbei. „Onkel Paul, bitte, bitte, das Chriſtkind ſoll mir eine Indianerausrüſtung bringen, die kann ich auch an Faſtnacht noch brauchen!“„Notiere es, mein Junge“ und eifrig ſchrieb Fritzel darauf los, wäh⸗ rend Tante Elſe, ſelbſt begeiſtert, ein reizendes Puppenhaus mit Wintergarten und elektriſcher Eingangsbeleuchtung notierte.„Oh, das ſüße Baby,“ jauchzte Elſe und deutet auf ein reizendes Püppchen mit entzückender Ausſtattung. Fritz ſtand ſchon vor einem Kaſperletheater, während Onkel Paul eine Mühle, die aus dem Matadorbaukaſten zuſammen⸗ geſetzt war und elektriſch betrieben wurde, betrachtete. Ueberhaupt ſtaunten Onkel und Tante, was heute den Kindern mit Hilſe der Elektrizität geboten wird Da gibt es ganze Innenbeleuchtungen für Puppen⸗ ſtuben, reizende Nachttiſchlämpchen, beleuchtete Pup⸗ penbadezimmer mit fließendem Waſſer. Autos in allen Größen mit elektriſchen Lampen; ſelbſt die Schmiede, die man an die Dampfmaſchinen anſchließt, die in allen Ausführungen zu ſehen waren, hatten einen elektriſch durchglühten Amboß, auf den es hämmerte. Auch das Feuerrad gefiel ihnen und Onkel Paul nahm gleich einen elektriſchen Baſtel⸗ kaſten mit. Auch beſtellte er, da ſie zu Hauſe oft Kin⸗ der zu Gaſt hatten, eines der famoſen billigen Kinos, die man an die Lichtleitung anſchließen kann. Nach⸗ dem noch der ſchöne Bahnhof mit Verkaufsſtänden, Fahrkartenausgabe uſw. bewundert war, drängt Tante Elſe weiter. Da Onkel Paul ſo entzückt von all den elektriſchen Spielſachen war, ging man zuerſt zu Armbruſter wo die entzückende Gebirgsbahn um den ſchnee⸗ bedeckten Berg herum mit ſeinen feinen Beleuch⸗ tungseffekten den Kunden ſchon einige Tage vorher beſonders gut gefallen hatte.—„Ei, das iſt ja der „Stuttgarter Bahnhof,“ rief Tante Elſe, als ſie an das Schaufenſter trat—„und die wundervolle Rheingoldlokomotive. Bei dieſem Bahnhof iſt doch aber auch ſicher nichts vergeſſen. Seht, da iſt der Fri⸗ ſeurladen— Abfahrtstafeln— Semaphore— kurz, alles was ihr auf einem ſolchen Rieſenbahnhof finden könnt.“ Sie konnten ſich faſt nicht trennen, doch Klein⸗ Elschen erinnerte daran, daß es auf der anderen Seite auch noch was zu ſehen gab. Wirklich, da war noch ein großes Fenſter mit Bing⸗ Spielwaren, während ein anderes noch Merklinſpielwaren zeigte. Da gab es die ganze Benzſche Werkſtatt mit all ihren Maſchinen, elektriſch betrieben. Auf dem zweiten Brett befand ſich die allgemeine Werkſtatt, während die Karuſſelln auf dem dritten Brett lebhaft an die erſt vergangenen Meſſetage erinnerten. Und Fritzchen ſchrieb und ſchrieb in ſein Notizbuch, vor allem wünſchte er ſich außer den Ergänzungs⸗ teilen zu ſeiner elektriſchen Eiſenbahn einen Schein⸗ werferwagen und eine große Märklinkanone. Onkel Paul aber beſchloß, für einen kleinen Jungen in der Nachbarſchaft, der ſo gerne mit mechaniſchen Spiel⸗ zeugen ſpielte, eine automatiſche Dreh⸗ cheiben bahn mitzunehmen, bei der man immer glaubt, der Zug purzle von der Drehſcheibe und im letzten Augenblick dreht ſich die Scheibe und der Zug fährt wieder auf ſein Achtergleiſe. Nur, nachdem den indern verſprochen war, nochmals abends, wenn alles im hellſten Lichterſchein von hundert Glüh⸗ birnchen erſtrahlt, hierherzugehen, konnte man ſie von der ſo abwechflungsreichen Ausſtellung losreißen. Bei Hirſchland fühlte ſich Tante Elſe ein bißchen ſchwindlig, ſodaß ſie zunächſt eine Kleinigkeit eſſen mußten, um friſch an die Arbeit zu gehen. Wie andächtig ſchauten die Kin⸗ r auf die reizenden Bilder der„Wunderwieſe“. Und Tante Elſe las ihnen halblaut die Verschen von den vier Heinzelmännchen vor, die auf ihrem Bum⸗ mel plötzlich zur Wunderwieſe gekommen waren. Ei, da gab es wirklich Wunder über Wunder zu ſehen. an wußte wirklich nicht, was am niedlichſten war, der Mäuſetanz, das Käfer⸗ oder das Froſchkonzert, der Kampf mit dem Drachen, vor dem man ſich ſelbſt fürchten mußte, und die drolligen Pilzmännchen, die dieſem Untier zu Leibe rückten. Der vergnügliche Schneckenkaffeeklatſch mit der eifrig ſtrickenden Groß⸗ mutter Schnecke, die dicke Hummel, der Fackelzug der Käferlein und ſchließlich das Heim der Wichtelmänn⸗ chen, in dem ſchon ein Weihnachtsbäumchen brannte alle beſtaunten die Kleinen und ſchließlich plapper⸗ ten die Mündchen in heller Begeiſterung, weil die niedlichen Wichtelmännchen ſchon allerlei Spielſachen für Weihnachten auf dem Rücken trugen. Aber auch im oberen Stock, in der eigentlichen Spielwarenabteilung, gab es allerhand zu ſehen; 5. B. ein im Waſſer ſtehender, großer Leuchtturm, eine niedliche Konditorei mit Dachgarten, Autos mit Richtungzeiger, elektriſch beleuchtete Omnibuſſe. — Onkel Paul und Tante Elſe ſahen ſich ganz ängſt⸗ lich an, denn die Wunſchzettel wurden länger und länger, dabei wurden ihnen ſelbſt die Herzen weit und ſie freuten ſich mit den Kindern wie die Kinder an der Fülle der reizenden Sachen. „Nun zu Schmoller,“ kommandierte Fritz, aber beim Hinausgehen mußten noch die drei Spielzeug⸗ ſchaufenſter betrachtet werden. Wie fix klettern da die Affen im Affenkäfig; gar zu poſſierlich ſehen ſie aus. Und nebenan die große Stadt mit ihrem Rieſen⸗ bahnhofsbetrieb. Tante Elſe aber bewunderte den reizenden Bügeltiſch, den großen Puppenſchrank und die Wickelkommode, gefüllt mit den entzückendſten Puppenſachen. Bei Schmoller ging's mit dem Fahrſtuhl in den Puppenhim⸗ mel. Ueberall blitzten aus blauen Wölkchen ſtrah⸗ lende Sterne herunter und kleine, ſüße Engelchen hielten an ſilbernen Bändern eine Unmenge von Spielſachen.„Oh, haben die Engelchen ſo viel zu ſchaffen,“ meinte Klein⸗Elschen,„ob ſie uns auch etwas bringen?“„Ja,“ ſagte der Fritz nachdenklich, „wir wollen nicht zu unbeſcheiden ſein, damit das Chriſtkind unſere Wünſche erfüllt. Es ſoll lieber auch armen Kindern etwas bringen.“„Recht, mein Junge,“ meinte Onkel Paul,„da wollen wir doch auch uns recht viel aufſchreiben; es gibt ja ſo⸗ viel ſchöne Dinge. Zuſammenſetzſpiele, Brumm⸗ kreiſel, Puppen, Uniformen, Pferde, Soldaten, kleine und große Milchwagen. Auch die gefüllten Bonbon⸗ gläſer für Kaufladen, die hübſchen Bananengehänge. Ich ſpreche dann mit dem Weihnachtsmann, daß er hier viel Schönes findet, damit alle Kinder eine Weihnachtsfreude haben!“ „Onkel, Onkel, da mußt Du gucken,“ ſchrie Els⸗ chen in den höchſten Tönen, als ſie nun zur Türe hinaus in die Breiteſtraße gingen. Das war aber auch wirklich zu nett! „Wochenende im Tierreich“ buchſtabierte Fritz.„Warum heißt das nicht„‚Wochen⸗ ende im Paradies', wenn doch der Juchs den Haſen im„Inſtitut für Schönheitspflege' punktrollert?“ „Na, das muß ich ſagen, hier wird geſchafft,“ lachte der Onkel und zeigte auf die Elefanten, die eifrig ihren gymnaſtiſchen Uebungen oblagen.„Und die drei Damen, die ſo eifrig Knie beugt' üben! Brr, man ſchwitzt, wenn man das Dampfbad ſieht.“— „Ja, und die luſtigen Wandervögel und der freche Affe, der mit der Pfauenfeder Mama Petz kitzelt. Das Radio darf natürlich auch nicht fehlen!“„Seht doch, wie gemütlich Papa Haſe ſeine Zeitung im Schaukelſtuhl lieſt, während im Hauſe Frau Katze mit den Samtpfoten den krähenden Herrn Hahn am Klavier begleitet!“„Das muß ich ſagen:„Dieſe Steifftiere ſind doch zu niedlich, jedes Jahr kommen hübſchere Tiere heraus, die ſich ſo recht zum zärt⸗ lichen Liebhaben durch Kinder eignen,“ ſagte Tante Elſe leiſe, und Onkel Paul nahm ſich feſt vor, ſo einen recht luſtigen Wandervogel mit Ruckſack und Kochgeſchirr Tante Elſe auf den Weihnachtstiſch zu ſtellen. „Solche Tiere gibt es auch bei Komes eine ganze Menge. Da iſt ſogar ein Känguruh mit ſeinem Jungen in der Taſche“—„und eine große Mickymaus mit zwei Mickymäuschen,“ unterbrach Elschen die begeiſterte Schilderung Fritzchens, der gerade noch von der luſtigen Teddybabykinderſtube erzählen wollte, die dort im Schaufenſter ſteht.„Die muß ich doch auch noch ſehen,“ meinte Tante Elſe, obwohl ſie ſchon zum Umfallen müde war. Ja, da war des Staunens kein Endel Was gibt es doch für eine Unmenge ſchöner Sachen, um ein Kinderherz zu erfreuen, vom billigen Klettermaxe bis zu den wunderſchönen Steiffluxusautos mit elek⸗ triſcher Beleuchtung und Hupe. Der Onkel erzählte den Kindern, daß der Eine der Mitinhaber der weltberühmten Steiff⸗Fabrik, Herr Hugo Steiff, ab und zu nach Mannheim kommt, weil er hier an der Ingenieurſchule gelernt hat. Mit großem In⸗ tereſſe ließ ſich der Onkel eine Kinderjazzmuſik er⸗ klären, während Tante Elſe mit ihrem Patenkind⸗ chen die neueſten Käthe⸗Kruſe⸗ Puppen be⸗ trachteten, die man„das deutſche Kind“ genannt hat. Dieſes ſind Käthe⸗Kruſe⸗Puppen mit Haar, die noch natürlicher wirken, als die älteren Modelle. Auch das ſüße„Träumerchen“, das man als Lehr⸗ puppe in der Mannheimer Mädchenfort⸗ bildungsſchule angeſchafft hat, darf nicht feh⸗ len. Welch eine Auswahl von entzückender Pup⸗ penkleidung, die reinſte Modenſchau. Inzwiſchen wurde dem Onkel eine Neuheit vorge⸗ führt, nämlich ein aufziehbarer Traktor mit Gummibereifung, der über jedes Hindernis ſteigt.—„Fabelhaft, ein⸗ fach fabelhaft!“ rief Onkel Paul, ſo daß Tante Elſe gleich mit Elschen hinzukam, nachdem ſie vorher ſich das elektriſche Puppenbügeleiſen angeſehen hatte, was man ſogar als Reiſebügeleiſen benutzen kann. Puppenſtaubſauger, Kinderbohner⸗ und Mob, Zeppe⸗ lin mit Beleuchtung, Telefonanlagen zum Selbſt⸗ bauen für Kinder, Kegelſpiel, Bauernhöfe, das neuſte Quartett(Filmſtarquartett), Steinbaukaſten, Fußballſpiele— kurz alles ließ ſich der Onkel zeigen, denn er hatte ſich vorgenommen, nach Kräften einzu⸗ kaufen, damit auch die Spielwareninduſtrie, die hunderttauſende von Menſchen Brot gibt, zu ihrem Rechte kommen möge. Am Schluß ging es noch in das große Magazin, wo die neuen herrlichen Verkaufstheken, des Vedeskonzerns ſtehen.„Kinder, wenn ihr einen ſol⸗ chen Laden bekommt, da ſpielen Tante Elſe und ich noch mit, ſchmunzelte der Onkel und warf Tante Elſe einen Blick zu, die unauffällig auf den ſo reich ausgeſtatteten Puppentoilettentiſch mit Brennſcheere, Parfümzerſtäuber uſw. zeigte.„Wir wollen aber aber auch ein bischen an den Sommer denken, wer weiß, wann wir wieder nach Mannheim kommen. So ein neuer Holländer mi Rücktrittbremſe und Freilauf wäre nicht übel und ein hübſches Karuſſell in den Garten ließe ich mir auch gefallen? Und wie wäre es wenn wir Euren Eltern das neue Spiel„Ten⸗ niskoit“ ſchenkten, das jetzt ja auch in den Mäd⸗ chenrealſchulen in Mannheim eingeführt wurde? Da brauchte Mutti nicht immer Angſt zu haben, zu dick zu werden!“„Ja, ja, Onkel, aber bitte auch ein Ping⸗pong, damit wir auch mitſpielen können!“ „Wenn Elschen größer iſt, kaufen wir ihr auch einmal einen elektriſchen Puppenherd“ flüſterte Taule Elſe dem Onkel zu„Selbſtverſtändich.“„Tante ich bin müd“, tönte da plötzlich klein Elschens Stimme.„Na, es iſt aber auch höchſte Zeit, ſonſt kommen wir zu ſpät zum Mittageſſen und werden ausgezankt.“ inen Blick ſchenkten ſie noch den Wurf⸗ und Schießbuden und dem erſtklaſſigen Kinderſchreibtiſch mit Rolljalouſie und den neuſten Kinderdreirädern, die man mit wenigen Handgriffen in Zweiräder verwandeln kann. Dann gings aber ſo ſchnell als möglich nach Hauſe. Zu Wronker und zu dem Nürnberger Spielwarenhaus verſprach der Onkel ein an⸗ dermal noch zu gehen. Trotz der großen Müdigkeit ſtanden die Klappermäulchen bei Tiſche nicht ſtill. Beim Nachmittagsſchläfchen umſpielte Klein⸗Elschen Mund ein frohes Lächeln. Von was ſie wohl träumte? Onkel Paul nahm die ganzen Notizen zu ſich und beſchloß recht bald mit dem Einkauf zu be⸗ ginnen, damit er in Ruhe wählen könnte. Wir aber hoffen, daß es recht viel ſolche gute Onkels und Tanten gibt, damit in allen Kinder⸗ herzen, die Weihnachtsfreude einziehen kann. Es findet Jeder etwas, denn in allen Preislagen gibt es die hübſcheſten Dinge zu kaufen, die ein Kinder⸗ herz höher ſchlagen laſſen, und den hellen Glanz ſtrahlender Kinderaugen entzünden. W. qhùũé.. ͤ———ʒ——— ẽ Föhnflurm Am Samstag gegen Mitternacht ſetzte mit einem Male ein plötzlicher Regen ein, der bis Sonntag morgen anhielt. Gleichzeitig erhob ſich ein heftiger Föhnſtur m, der den ganzen Sonntag über durch die Straßen brauſte. Ueberall nahm er mit, was nicht niet⸗ und nagelfeſt war. An dem Neubau Ecke Auguſtaanlage und Leibnitzſtraße riß er einen Teil des Bauzaunes los und warf ihn auf die Fahr⸗ bahn der Auguſtaanlage. Ebenſo wurde ein am Ul⸗ menweg ſtehender Mäſt der Starkſtrom⸗ leitung umgeriſſen und auf die Straße ge⸗ worfen, wobei die Leitungsdrähte zerriſſen. Das Waſſerflug zeug„Seeſchwalbe“, das vom Vormittag bis Abend zahlreiche Flüge unternahm, ſchaukelte oft heftig in den ſtürmiſchen Lüften. In den Straßen waren die drolligſten Bilder zu ſehen. Männer jagten hinter ihren Hüten her, die der Föhnſturm forttrug, Frauen und Mädchen kämpften mit umgekrempelten Schirmen gegen den brauſenden Wind und ſuchten oft Schutz an Hauseingängen und ruhigen Straßenecken. Kinder ſauſten mit proviſori⸗ ſchen Drachen, die ſchnell aus Papier angefertigt wurden, über Wieſen und Felder. Die Bäume wur⸗ den ihres letzten herbſtlichen Blätterſchmuckes be⸗ vaubt; kahl und dürr ſtrecken ſie ihre Aeſte in die Luft. Die Temperatur betrug am Samstag den ganzen Tag 10,1 Grad, am Sonntag 11,9 und heute morgen 9,1 Grad C. A * Gedächtnisfeier in Käfertal. Die Katholiſche Gemeinde in Käfertal hielt am geſtrigen Allerſeelentag eine feierliche Totengedenk⸗ ſtunde ab. Am Nachmittag war das Gotteshaus dicht beſetzt. Pfarer Wendelin Fahr meier gedachte unter Zugrundelegung des Textwortes„Licht über aller Seelen Dunkel“ der Verſtorbenen, die nicht vergeblich gelebt haben. Unter ſtarker Beteiligung zog dann durch den Ort eine feierliche Prozeſſion nach dem Friedhof, wo man für die Toten Gebete ſprach. Geſänge umrahmten die religiöſe Feier. Geſchäftsüchtige Sammler Sammeln muß verſtanden werden. Daß bei der geſtern tätigen Jugend dies zutraf, und zwar mit Hilfe einer eigens hierfür erlernten Technik, erwies ſich an manch beluſtigendem Beiſpiel. Einen gelunge⸗ nen Eifer zeigten zwei kleinere Jungens am Tatter⸗ ſall. Als ein Herr ſie darauf aufmerkſam machte, daß er ſich ſchon eine weiße Blume erworben hatte, verteidigten die beiden Geſchäftsgewandten zur Be⸗ luſtigung der Umſtehenden recht eindringlich ihren Standpunkt:„Das ſchadt nix; Sie könne uns ruhiſch noch e Finferle neiſchmeiße oder gewwe Sie uns Ihr Blum, daß mir ſe noch emol verkitſche könne.“ Man darf als ſicher annehmen, daß den pfiffigen Knirpſen Verſtändnis zuteil wurde. Es war ja ein edler Eifer, den ſie für ein gutes Werk einſetzten. UI Aus dem Stadtteil Seckenheim Die ſterblichen Ueberreſte des geachteten Mit⸗ bürgers Georg Klumb wurden Samstag nach⸗ mittag im Familiengrabe beigeſetzt. Die Verehrung und Wertſchätzung, deren ſich der Verſtorbene er⸗ freute, fanden ihren ſichtbaren Ausdruck in der über⸗ aus zahlreichen Beteiligung am letzten Geleite. 50 Jahre ſtand der Heimgegangene in Dienſten des „Vereins Deutſcher Oelfabriken Mannheim.“ An⸗ erkennung und Dank unter Niederlegung eines Kranzes ſpendete der Vertreter der Direktion dem Verſtorbenen, der mit ſeltener Hingabe und Treue dem Unternehmen gedient hat. Sodann widmete der Vertreter der Prokuriſten und Angeſtellten dem ver⸗ blichenen Freunde und lieben Kollegen herzliche Ab⸗ ſchiedsworte. Mit 69 Jahren trat Georg Klumb in den wohlverdienten Ruheſtand. Nur 4 Jahre war es ihm vergönnt, im Kreiſe ſeiner Angehörigen den Lebensabend zu verbringen. 2 * * Totengedenkfeier der Freiw. Sanitätskolonne. Am Sonntag vormittag um 10 Uhr marſchierte die Freiw. Sanitätskolonne der Stadt Mannheim in ge⸗ ſchloſſenem Zuge zum Ehrenfriedhof und legte am Denkmal einen Kranz für die gefallenen Kameraden nieder. Die Weltkriegsglocke klingt Am Allerſeelentage wird die Glocke der G fallenen vom Caſtello di Rovereto in Italten die den Gefallenen aller Nationen geweiht iſt, übes die Radioſender der ganzen Welt zu hören ſein, So wurde angekündigt. Es wäre wirklich ſehr zu wünſchen geweſen, wenn die ganze Welt ben zu Herzen gehenden Glockenklängen hätte lauſchen kön⸗ nen. Einen weihevolleren und beſinnlicheren Abſchluß der den Toten geweihten Tagen hätte man ſich nicht denken können. Iſt es nicht ein betrübliches Zeichen der Zeit, wenn am Allerſeelentage— auch an Aller⸗ heiligen iſt es nicht anders geweſen— heitere Kon⸗ zerte und Tanzmuſik von den deutſchen Rundfunk⸗ ſendern verbreitet werden? Ein Teil der fremden Sender hat ſogar nach ernſten Gedenkſtunden die Sendungen eingeſtellt, um ſo ſchon äußerlich den An⸗ laß zu geben, daß die wenigen Stunden, die den To⸗ ten geweiht ſind, auch wirklich hierzu verwendet werden. Aus unbegreiflichen Gründen hat es außer Bu⸗ dapeſt keiner der europäiſchen Rundfunkſender für notwendig befunden, das Geläute der Glocke zu übertragen, das von ſämtlichen italieniſchen Sendern verbreitet wurde. Die Anſage erfolgte in italieni⸗ ſcher, franzöſiſcher, engliſcher und deutſcher Sprache, ſodaß ſelbſt die ſprachunkundgen Radiohörer von dem tieferen Sinn des Glockengeläutes unterrichtet wer⸗ den konnten. Die Glocke, die jeden Abend geläutet wird, ertönte am Allerſeelentage dreimal: einmal für die Gefallenen der Landtruppen, einmal für die Ge⸗ fallenen der Marine und zum letztenmal für die Helden der Luft. Fanfarenſtöße unterbrachen das Geläute dieſer ſeltſamen Glocke, die, wie mitgeteilt, aus Geſchützen ſämtlicher am Weltkrieg beteiligter Nationen gegoſſen wurde und den Namen„Marta Dolens“ führt. 0 * * Immatrikulation an der Handelshochſchule. Am Montag vormittag fand in der Aula der Han⸗ delshochſchule die Hauptimmatrikulation für das Winterſemeſter ſtatt. Der traditionsmäßige Rahmen: viele Studenten, Aufmarſch der Chargen— ein bun⸗ tes Bild. Der neue Rektor der Handelshochſchule, Prof. Dr. Ludewig, bewillkommnete die neu in die Hochſchulgemeinde eintretenden und wies auf die Aufgaben der Hochſchulen hin. Ziel der Hochſchulbil⸗ dung ſei es, ſittliche Perſönlichkeiten zu ſchaffen, die ernſt und verantwortungsbewußt wiſſenſchaftliche Wahrheit ſuchen. Er wünſchte dabei ein gutes Zu⸗ ſammenwirken von Studenten und Dozenten.— Der Vorſitzende der Studentenſchaft, cand. rer. vee. Kleinau begrüßte die jungen Semeſter im Kreiſe ihrer Kommilitonen. Es ließen ſich 58 Studierende immatrikulieren, darunter 12 Damen. Das bedeutet gegenüber dem letzten Winterſemeſter, wo es nur 41 waren, eine erfreuliche Zunahme, wie wohl über⸗ haupt mit einem weiteren Anwachſen der Studieren⸗ denzahl gerechnet werden kann. * Hermann Krämer 7. Nach längerem ſchweren Leiden iſt im 50. Lebensjahre Parteiſekretär Her⸗ mann Krämer, ein führendes Mitglied der Mann⸗ heimer Sozialdemokratie, verſchieden. Der Verſtor⸗ bene, in Sennfeld geboren, kam ſchon in jungen Jah⸗ ren als Schreiner nach Mannheim. Vor dem Kriege war er lange Zeit Geſchäftsführer des Arbeiter⸗Rad⸗ fahrbundes„Solidarität“. 1919 übertrug ihm die Partei das Amt eines Sekretärs des Ortsvereins Mannheim, das er bis zu einer ſchweren Krankheit vor vier Jahren innehatte. 1919 wurde er in den Bürgerausſchuß gewählt, dem er bis 1926 angehörte. Die ſozialen Fragen waren Krämers Spezialgebiet. Als langjähriger Vorſtitzender und Geſchäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Badens hat er ſich beſonders verdient gemacht. * Ein Mannheimer tödlich verunglückt. In der Nacht zum Sonntag ſind zwiſchen Leimen und dem Heidelberger Stadtteil Rohrbach zwei Motor⸗ radfahrer ſchwer verunglückt. Der 288fährige Ingenieur Dörr aus Mannheim war ſofort tot, während ſein Mitfahrer Emil Wörnz aus Mannheim, ein Inſtallateur, erheblich ver⸗ letzt wurde. 25 Fahre Tanzſchule Geisler Die Tanzſchule Geisler, die in den 25 Jahren ihres Beſtehens etwa 15 000 Schüler unterxichtet hat, wurde im Jahre 1905 vom Tanzlehrer Viktor Geis⸗ ler gegründet. Das 25jährige Jubiläum wurde am Samstag durch einen Feſtball im Kaufmanns⸗ heim gefeiert. Zahlreiche Schüler des Inſtitutes Geisler, deren Eltern und Angehörige, hatten ſich zu dieſer feſtlichen Veranſtaltung eingefunden und verlebten einen fröhlichen Abend. Nach mehreren einleitenden Tänzen gab Tanzlehrer Lamade, der bewährte Mitarbeiter und Schwiegerſohn von Herrn Geisler, einen Rückblick über die Entwicklung der bekannten Tanzſchule. Präſident Braunagel überbrachte die Grüße des Badiſchen Tanzlehrer⸗ bundes und überreichte dem Jubilar ein Ehren⸗ diplom. Auch die Tanzſchüler überbrachten Herrn Geisler in einer Anſprache die herzlichſten Glück⸗ wünſche. Anſchließend wurden Tänze aus der Vor⸗ kriegszeit, ein Pas de Eſpagne, Oſtendaiſe und Feodora⸗Menuett, vorgeführt. Es war ein be⸗ zaubender Anblick, dieſes Sichdrehen und Wiegen, dieſer rhythmiſche Reigen und die wunderbaren Wal⸗ zer, dazu die langen Kleider der Tänzerinnen, alles wie vor 25 Jahren. Nicht weniger entzückend war die Polonaiſe, die von 35 Paaren vorzüglich getanzt wurde. Auch die modernen Tänze wurden gezeigt, ein Charleſton, Boſton und Black⸗Bottom; die größte Ueberraſchung war der Quickſteep⸗Tango, der modernſte Geſellſchaftstanz, den Frl. Geisler und Herr Lamade und Frl. Walter und Herr Geisler jun. vorführten. Wahrlich eine großartige Leiſtung, die den Paaren reichen Beifall brachte. Zwiſchendurch tanzten wieder die Schüler der Anfänger⸗ und fort⸗ geſchrittenen Kurſe und die Kapelle Rebſtein kon⸗ zertierte unermüdlich. Wie im Fluge eilten die an⸗ geregten Stunden dahin. Es war lange nach Mitter⸗ nacht, als man von dieſem ſeltenen Jubiläumsball auseinanderging. Schluß des redaktionellen Teils mit Menthol 5 e 99 den 0 Huste c leiser felt 387 8 4. Seite/ Nummer 510 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Montag, 3. November 1930 Film⸗Rundſchau Gloria⸗Palaſt Der reizende ſtumme Film mit Lilian Haro ey u. Willy Groteske und der Film von der Zeppelin⸗ Landung in Mannheim ergänzen das Filmprogramm.— Auf der Bühne lernt man in Bruno Sar ti und Ubal do Ruſſa wet Sänger von hervorragenden Qualitäten kennen, die in Solis und in Duetten ihre wohlklingenden . Stimmen vorteihaft zur Geltung bringen. Eine merkliche Indispoſition des einen Sängers vermag den Kunſtgenuß keinesfalls zu beeinträchtigen.— Ferner läßt ſich„D a⸗ mit“, das große Rätſel hören. Die Auflöſung des Rätſels möge dem Publikum überlaſſen bleiben, nur das ſei geſagt, daß Damita etwas anderes iſt, als ſie ſich auf der Bühne zeigt. f „Ihr dunkler Punkt⸗ Fritſch iſt bekannt. Eine Morgenaufführung im Univerſum Ins ſonnige Spanien führte der am Sonntag vormittag im Univerſu m reichen Publikum zur Kulturfilm, der vor einem zahl⸗ . Aufführung gelangte. Es iſt ein Kulturfilm, der ſich ſehr eingehend mit dem Lande Spanien und ſeiner Kultur, mit ſeinen Bewohnern und ihren Sitten und Gebräuchen befaßt, der alles das zeigt, was der Fremde von einem ihm unbekannten Lande wiſſen muß. Von der nörblichſten baskiſchen Provinz geht es nach Caſtilien, man lernt Ma drid kennen, das mit ſeinen Hochhäuſern an amerikaniſche Verhältniſſe erinnert man fleht aber auch, daß der Nachtwächter, der zu allen Häuſern als Einziger denHausſchlüſſel beſitzt, nicht ausgeſtorben iſt. Aus dem Süden des Landes vermögen beſonders die ſchönen Bilder aus der Sierra Nevada und von der Märchenpracht der Alhambra zu feſſeln. In Barce⸗ lona findet die Reiſe ihren Abſchluß, nicht ohne vorher bie Bekanntſchaft mit dem ſpaniſchen Nationalſpiel ver⸗ mittelt zu haben mit einem Stier kampf, bei dem man die Begeiſterung der Maſſen kennen lernt, die mit ſüd⸗ ländiſcher Begeiſterung dem, nach unſeren Begriffen, grau⸗ ſamen Kampfe folgen. —— * Auch ein Zeichen der Zeit. daß in den Nächten, die den beiden folgten, Es iſt beſchämend, Totengedenktagen ungewöhnlich viele Ruheſtörungen vorkamen. Wie wir bereits mitteilten, wurden in der Nacht zum Sonntag 39 Perſonen protokolliert. In der vergangenen Nacht waren es 35 Perſonen. Aus Vaden Seine Fran erſchlagen * Heidelberg, 3. Nov. Geſtern abend hat der Ar⸗ beiter Karl Sahm in ſeiner Wohnung im Hauſe Ziegelhauſerlandſtraße 11 ſeine Ehefrau mit einem Stock ſo ſchwer geſchlagen, daß ſie blutüber⸗ ſtrömt zuſammenbrach. Sie iſt offenbar gleich darauf den Verletzungen erlegen. Sahm ging zur Polizei und gab zuerſt an, er habe ſeine Frau tot aufgefunden, legte aber im Laufe der Nacht das Ge⸗ ſtändnis ab, daß er ſie ſelbſt getötet habe. Er gibt an, daß er ſeine Frau lediglich habe ſchlagen, nicht aber töten wollen.— Auf Grund der ſofort vor⸗ genommenen gerichtlichen Unterſuchung wurde Sahm verhaftet. Heute früh hat er nun ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt und erklärt, daß er mit ſeiner Frau öfters wegen ihres unſittlichen Lebenswandels und ihrer Trunkſucht Streit gehabt habe. Geſtern ſei es nun wieder zu Streitigkeiten ge⸗ kommen. Er habe die Frau mit einem Stock ge⸗ ſchlagen. Sie ſei umgefallen. Er habe aber geglaubt, daß ſie nur wieder betrunken ſei. Er habe ſie liegen laſſen und erſt nach ein paar Stunden gemerkt, daß ſie kot ſei. Tötungsabſichten beſtreitet er. Scheues Pferd verletzt vier Perſonen * Heidelberg, 3. Nov. Im Stadtteil Kirchheim ſcheute plötzlich das Pferd eines Landwirts und rannte im Galopp davon. Der Lenker fiel vom Wagen und erlitt Verletzungen. Das wilde Pferd überrannte eine Frau, deren Kin derwa gen und ein zweites bei ihr befindliches Kind, ſodaß alle drei erhebliche Verletzungen davontrugen. Das in dem Kinderwagen liegende Kind mußte in bedenk⸗ lichem Zuſtand ins Krankenhaus eingeliefert werden. 40 jähriges Dienſtjubiläum— Getteldediebſtähle c Schwetzingen, 3. Nov. Steueraſſiſtent Auguſt Berberich, hier, konnte am 1. November ſein 40 jähriges Dienſtjubiläum feiern. Aus dieſem Anlaß wurde dem Jubilar ein Glückwunſchſchreiben des Reichspräſidenten von Hindenburg über⸗ reicht. Ein Mann aus Plankſtadt legte ſich in total betrunkenem Zuſtande auf die Eiſen⸗ bahngleiſe bei der Güterhalle, um ſich von einem Zuge überfahren zu laſſen. Hinzugekommene Bahnbeamte entfernten den Betrunkenen vom Bahn⸗ körper. Die Polizei nahm den Mann in Gewahr⸗ ſam.— Im oberen Bezirk Schwetzingen ſind größere Getreidediebſtähle aufgedeckt worden. Bis⸗ her wurden von der Gendarmerie fünf Männer aus Neulußheim feſtgenommen und ins Mann⸗ heimer Amtsgefängnis eingeliefert. Es konnte ihnen der Nachweis erbracht werden, daß ſie etwa 17 Zeutner Weizen in Rheinhauſen, Neulußheim und Philippsburg verkauft hatten. Aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach wurde das Getreide von einem Rhein⸗ ſchiff entwendet. Die Unterſuchung des Falles iſt noch im Gange. 40 Jahre Ratſchreiber Tr. Ladenburg, 3. Nov. Vikar Ernſt Otto Bek⸗ ker, der nahezu 2 Jahre in Mannheim⸗Seckenheim tätig und ſich beſonders in der Jugendbewe⸗ gung ſehr verdient gemacht, wurde als Stadtvikar nach Heidelberg verſetzt. Ratſchreiber J. Irey kann auf eine 40 jährige Tätigkeit in der Gemeindeverwaltung zurückblicken. Bürger⸗ meiſter Koch überreichte dem Jubilar im Auftrage des Staatspräſidenten ein Anerkennungs⸗ und Glück⸗ wunſchſchreiben und im Auftrage der Gemeinde eine künſtleriſch ausgeführte Ehrenurkunde. Der Jubilar erfreut ſich infolge ſeiner Pflichttreue und Zuverläſſigkeit allgemeiner Wertſchätzung. Als Konfirmanden wurden insgeſamt 29 Kinder angemeldet: 12 Knaben und 17 Mädchen, was ein ſtarker Rückgang gegenüber den früheren Jahren bedeutet.— Seinen 80. Geburtstag feierte in ſel⸗ tener Friſche und Arbeitsfreudigkeit Korbmacher Valentin Müller, der trotz allen Lebensſtürmen, die über ihn dahingebrauſt ſind, noch immer aufrecht daſteht. Von ſeiner zahlreichen Familie ſtarb ihm eine Tochter im blühenden Frauenalter; außerdem fiel ein Sohn auf dem Felde der Ehre. Reformationsfeier im Nibelungensaal Sie iſt in Mannheim zur guten Sitte geworden. Darum war auch geſtern abend wieder der Nibe⸗ lungenſaal bis zum letzten Platz beſetzt. Wie ſonſt bewegte ſich die Feier auch dieſes Mal bewußt auf der rein religiöſen Ebene, ſo daß die, die etwa andere Dinge erwartet haben, nicht auf ihre Rechnung kamen. Muſikdirektor Landmann leitete feſtlich ein mit einem Orgelvorſpiel zum Choral: Ein feſte Burg iſt unſer Gott! Es folgte als Gemeindegeſang das Lutherlied, geſungen von der großen Verſamm⸗ lung. Sie grüßte im Namen des Kirchengemeinde⸗ rats Stadtpfarrer Dr. Hoff. Heute haben wir im Gegenſatz zu früher das Luther⸗ lied am Aufang geſungen. Es geſchah mit Abſicht, denn wir haben den ſtarken Glauben und den wun⸗ derbaren Mut dieſes Chorals bitter nötig. Wir kommen alle aus einer tiefen Not unſeres Volkes. Der müßte ein Herz von Stein haben, den die Not der Arbeitsloſigkeit nicht tief bekümmerte. Und wir kommen von einergroßen Trauer. Die ſchweren Unglücksfälle bei Aachen und im Saargebiet ſind ſo furchtbar, daß man wie gelähmt auf die Berichte ſtarrt, die das Ungeheuere vermeldeten. Ja, wir ſind durch einen Kataſtrophenmonat hindurchgewandert. Es iſt uns nicht zu Mute, große Feſte zu feiern. Wir haben viel innere Kraft nötig, um feſt zu bleiben. Wir werden dazu die tiefſten und heiligſten Quellen aufſuchen müſſen, um das Größte, worum man in Notzeiten kämpft, zu finden: das Vertrauen! Daß es verloren gehen will, iſt nur zu verſtändlich. Wir wollen aber allen Zweifelnden und Unglück⸗ lichen ſagen: Kommt mit uns, wir wollen zu Men⸗ ſchen gehen, die in ſchwerſter Zeit das Gottvertrauen nicht verloren haben. Wir wollen zu den Helden der Reformationszeit wandern und wollen unſere Hände auf die Grundſteine legen, auf denen ſie das Haus ihres und unſeres Glaubens aufbauten. Dann werden wir in dieſer Feierſtunde herausgehoben aus den Untiefen der Sorge und aus den Nöten der Seele. Dann leuchten die Ziele der Reormationszeit neu auf, und die äußere Not kann uns nicht zer⸗ brechen. Im Grunde kämpfen wir heute denſelben Kampf wie die Väter von einſt. Denn es geht auch jetzt um dieſelbe Sache. So ſoll die Feier uns ſtärken in der Gewißheit: Da. Reich muß uns doch bleiben! Die Feſtrede hatte Univerſitätsprofeſſor Dr. Vollrath⸗Erlangen übernommen. Er ſprach vom Kampf um das Erbe der Reformation. Es iſt Schickſal, daß wir in einer Welt des Kampfes ſtehen. Wir können dieſem Los nicht entrinnen, denn der Kampf iſt verordnete Not⸗ wendigkeit. Auch die Religion der Bibel lehrt dieſe Grundauffaſſung. Sie läutert freilich im Neuen Teſtament das Bild vom Kämpfer. So redet ſie von chriſtlicher Ritterſchaft in eigener Weiſe. Luther nimmt dieſe Idee auf und macht ſie zum Ideal für ſich und ſein Tun. Das Schwert des Geiſtes will er führen, darum verzichtet er auf den Schutz und die Waffenhilfe von Hutten und Sickingen. Und darum ſang er auch ſein geiſtlich Kriegslied. Glaube und Gewiſſen waren ihm die Güter, um die er kämpfte. Seine Anhänger waren unterm Druck der Zeit bis⸗ weilen verſucht, dieſe Linie zu verlaſſen. So dachten vor 400 Jahren in Augsburg manche der Fürſten an eine geſchickte Bündnispolitik in der Hoffnung, ſo der Reformation am beſten zu dienen. Durchgeſetzt hat ſich aber das Ideal Luthers. So kam es zum Bekenntnis und nicht zum Bündnis. Dies Bekennt⸗ nis ſchloß freilich ganzen perſönlichen Einſatz in ſich. Darum reden die, die es mit ihrer Unterſchrift ver⸗ trat, nicht nur im Ton eines ſachlichen, nüchternen Berichtes, ſondern im Gefühl eigener perſönlicher Verantwortung. Darum bekommt auch ihr Tun Gegenwartsbedeutung. Denn es gilt ſich einſetzen aus innerſter Haltung heraus, nicht aus irgend⸗ welchen anderen Motiven. Dieſe innerſte Haltung muß ſich orientieren an ewigen Tatſachen. Das be⸗ deutet für uns, daß wir weithin umdenken müſſen. Denn all unſer Denken war beherrſcht vom Dies⸗ ſeits und von uns ſelbſt, bis der Ich⸗Rauſch zum Zuſammenbruch führte. Wir werden wieder lernen müſſen, daß wir bedürftig und ohnmächtig ſind. Die Alten wußten das, darum rechneten ſie mit anderen Faktoren als wir. Gottes Ehre und ſein Wort waren ihnen heilige Normen. Ob wir wohl in unſerer gan⸗ zen Ratloſigkeit zurückfinden werden? Nur ſo wer⸗ den wir fähig, das Erbe der Väter zu bewahren. Den bloßen Mut zum Einſatz finden wir auch bei anderen Religionen und Konfeſſionen. Chriſtliches Kämpfen ſtellt ſich aber nicht ſelbſt als Größe dar, ſondern es geht hin und dient. Den Angefochtenen, Betrübten und Irrenden nachgehen, iſt von jeher heiliges Sollen geweſen. Es gilt ſtärken das ande re, das ſterben will, es gilt ſich ſtellen als Samariter, um zu helfen und Beiſtand zu leiſten um deswillen, der ſein Leben dahingegeben für die Brüder. Denn, ſo ſchloß der Redner ſeine ernſten Ausführungen, was die Welt braucht, iſt Teilnahme, die Tat wird. Unſere Zeit iſt ratlos und hilflos. Bekenner zu ſein in Wort und Werk— das iſt unſere vornehmſte Auf⸗ gabe im Kampf um das Erbe der Reformation. Beide Reden waren umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen. Ein Maſſenchor, beſtehend aus den vereinigten Kirchenchören Mannheims und der Vororte, ſang unter ſympathiſcher Leitung von Hauptlehrer Dick die Bachſätze:„Wach auf, mein Herz, und ſinge“ und:„Nun danket alle Gott“. Natürlich! Denn, wenn von Luther geredet wird, darf Bach nicht fehlen. Er interpretiert ja Luther aufs beſte. Daß das auch geſtern durch Chor und Orcheſter geſchehen iſt, ſei dankbar feſtgeſtellt. Um halb 10 Uhr fand die würdig verlaufene Feier ihr Ende. Dr. B. Schwere Einbrecherbande vor Gericht Der Haupttäter in acht Fällen überführt.— Vier Jahre Zuchthaus Heidelberg, 1. Nov. Am 5. März wurde der 29 Jahre alte Taglöhner Max Laux aus Mannheim aus dem Landesgefäng⸗ nis Mannheim, nach Verbüßung einer Diebſtahls⸗ ſtrafe von zwei Jahren, entlaſſen. Bereits gegen Ende des März begann er eine Reihe von Einbrüchen in Heidelberg, Leimen, Neckargemünd und Wieblin⸗ gen, die bis zum Juni etwa dauerten. In allen Fällen wurde in Verkaufshäuschen, Wirtſchaften und Lebensmittelläden eingebrochen. Die Diebe hatten es vornehmlich auf Wein, Sekt, Likör, Schnaps, Eier, Butter, Margarine, Wurſt, Zigarren, Zigaretten uſw. abgeſehen. Die Mengen, die fortgeſchafft wur⸗ den, waren ſehr groß. So betrug der Wert in einem Falle 300 /, in einem weiteren 225 /, in einem dritten Fall 160/ uſw. Laux, der fünfmal mit über zehn Jahren Gefängnis, vorbeſtraft iſt, ſtahl in der Nacht zum 15. Juli aus dem Keller einer Wirtſchaft zu Heppenheim be⸗ trächtliche Mengen von Wein, Likör, Schnaps und Sekt. Am darauffolgenden Tag wurde er in ſeiner Wohnung in Mannheim, Langſtraße 97, verhaftet. Er kam oft nach Heidelberg zu der Familie des ihm bekannten Muſikers Alexander Fellhauer. Bei dieſem ermittelte die Polizei noch am gleichen Tag das Hehlerneſt. Der viermal vorbeſtrafte Fell⸗ hauer wurde ſofort verhaftet. Es ſtand zweifelsfrei feſt, daß Laux bei ſeinen Einbrüchen Helfer gehabt haben muß. Der 23 Jahre alte, ſiebenmal vorbeſtrafte Schuh⸗ macher Leopold Wetzel aus Heidelberg, der bei Fell⸗ hauer als Untermieter wohnte, wurde gleichfalls in Haft genommen und enblich der 32 Jahre alte Hilfs⸗ arbeiter Lorenz Klett aus Kappelrodeck, wohnhaft in Mannheim, der viel mit Laux verkehrte. Kletterhielt am 31. Oktober ſeine 20. Strafe. An dieſem Tage hatten ſich die vier und die Ehe⸗ frau des Fellhauer wegen ſchweren Diebſtahls, Hehlerei und Unterſchlagung zu verantworten. Laux wurden 16 Fälle zur Laſt gelegt. Er geſtand nur den Heppenheimer Fall ein, während er alle übrigen beſtritt. 2 7ahrraddiebſtähle in Mannheim ſtellte er gleichſam in Abrede. Nach dem gleichen Schema verfuhr der jugendliche Wetzel, der ſich unſchuldig fühlte. Klett hatte natürlich von der Herkunft der von Laux erhaltenen Gummimäntel für Fahrräder und Lebensmittel keine Ahnung. Fellhauer gab offen ſeine Hehlerei in Lebensmitteln zu, auch die Unterſchlagung eines Fahrrads und eines Handwagens. Er belaſtet Laux und Wetzel ſchwer. Seine Frau dagegen wollte ſchon wieder weniger wiſſen. Wetzel hatte einer früheren Freundin, die nur acht Jahre älter war, einmal erzählt, daß ſie in einem Erfriſchungshäuschen Limonade und fünf Pfund Bonbons mitgenommen hatten. Mehrfach hatte er von ihr Handſchuhe verlangt und Seife mitgenommen, damit man keine Fingerabdrücke machen könne. Ein Teil der Diebſtähle war am hellen Tag begangen worden. Fellhauer hörte einmal, wie Laux zu Wetzel ſagte, daß das Einſteigen am Tag beſſer ſei. Die vielen Zeugen, es waren ungefähr 20, konnten nur ausſagen, was und wieviel ihnen geſtohlen wurde. Bei Fellhauer wurde öfters gut gegeſſen und ebenſo gut getrunken, auch einige Male Sekt. Meiſt war Laux mit Paketen und gefülltem Ruckſack am frühen Morgen oder in der Nacht ge⸗ kommen. Er beſtreitet nach wie vor alles. Fell⸗ hauer wolle ſich an ihm nur rächen, weil er es mit ſeiner Frau gehabt habe. 5 Der Staatsanwalt ließ in einigen Punkten die Anklage fallen, hielt aber Laux in acht Fällen des ſchweren Einbruchs im Rückfall überführt. Kaum aus dem Gefängnis von langen Straſen entlaſſen, habe er ſeit Ende März ziel⸗ u. wahllos darauf los geſtohlen. In Anbetracht ſeines hartnäckigen Leug⸗ nens müſſe er ihm mildernde Umſtände verſagen. Die Strafanträge des Staatsanwalts lauteten: Gegen Laux ſind vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt auszuſprechen, gegen Wetzel eine Geſamtgefängnisſtrafe von zwei Jahren, gegen Klett drei Monate Gefängnis, gegen Fellhauer drei Monate Gefängnis und gegen die Angeklagte Fell⸗ hauer ſechs Wochen Gefängnis. Laux quittierte den Zuchthausantrag mit einem Lächeln, hatte aber beim letzten Wort ſchon einen weinerlichen Ton zur Hand. Klett forderte ſeinen Freiſpruch. Wetzel win in ſeiner Arbeitsloſigkeit leichtſinnig geweſen ſein, während Fellhauer ſeit fünf Jahren ausgeſteuert iſt. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte Laux wird zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt, Wetzel zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von ein em Jahr, Klett zu zwei Monaten Gefängnis, die durch die erlittene Unterſuchungshaft als verbüßt gelten, Fellhauer zu drei Monaten und einer Woche Gefängnis und ſeine Ehefrau zu drei Mo⸗ naten Geängnis. Bei Fellhauer wurde die Un⸗ terſuchungshaft angerechnet. Der Haftbefehl gegen ihn wurde aufgehoben. Laux erklärte, er werde gegen ſeine Verurteilung Berufung einlegen. L. 8 Wegen Kokainhandels verurteilt. Der früher in Frankfurt a. M. anſäſſig geweſene Arzt., der wegen Zuwiderhandlung gegen 8218 des StGB. vom Schwurgericht Fraukfurt beſtraft worden war und ſich dann einige Zeit ſpäter zu dau⸗ erndem Aufenthalt in die Schweiz begab, verhalf mehreren Perſonen durch Atteſte zu Kokain. Die Beſchuldigten, die die Priſen zum Teil weiterver⸗ kauften, hatten ſich nun vor dem Richter zu verant⸗ worten. Der Hauptangeklagte M. wurde zu acht Monaten, der Kellner H. zu zwei Monaten; eine Büfettdame zu ſechs Wochen Gefängnis und ein anderer Kellner zu 100 Mark Geldſtrafe ver⸗ Urteilt. Verurteilte Hopfenmiſcher. Die Kaufleute Willi und Julius Berlin, zwei Brüder, wurden vom Berufungsgericht Nürnberg wegen Betrugs zu Geldſtrafen von je 6000/ verurteilt. In der erſten Verhandlung war eine Gelbſtrafe von je 15 000 Mark ausgeſprochen worden. Die Verurteilten hatten im Herbſt 1928 an eine Berliner Brauerei 12 000 Zentner Hopfen verkauft, der zum Teil kein Siegel⸗ —— Aus der Pfalz Inderziffer von Ludwigshafen * Ludwigshafen, 3. Noy. Nach den Berechnunggg des Amtes für Wirtſchaft und Statiſtik Ludwigs, hafen a. Rh. beträgt die Indexziffer für Ludwigs⸗ hafen a. Rh. für Oktober 1930 157,2. Die Ziffer des Vormonats betrug 155,1. Es iſt demnach eine Stei⸗ gerung von 1,4 v. H. zu verzeichnen. Feſtgenommene Schmuggler * Ludwigshafen, 3. Nov. Am Sonntag mittag wurden im Hauptbahnhof Ludwigshafen zwei 25 bezw. 27 Jahre alte Arbeiter von Frankenthal feſtgenommen, die mit eingeſchmuggeltem und unverſteuertem Zigarettenpapier betroffen wurden. — Am Sonntag mittag wurde ein auf Wanderſchaft befindlicher 72jähriger Invalide aus Kreuzbach bei Trier in total erſchöpftem Zuſtand auf einer Bank in der Dammſtraße aufgefunden und von der Ret⸗ tungswache in ein Krankenhaus gebracht. Totengedächtnisfeiern zu Ludwigshafen O Ludwigshafen, 2. Nov. Auf dem Ehrenfriedhof zu Ludwigshafen fand am Sonntag vormittag unter großer Anteilnahme der Bevölkerung eine Ge⸗ dächtnisfeier für die Toten des Weltkrieges ſtatt. Abends war eine Gedächtnisfeier in der Lu d⸗ wigs kirche, wozu Fahnenabordnungen des Bayeriſchen Kriegerbun des, des Ma⸗ rinevereins und des Stahlhelms erſchienen waren. Der Pfarreäcilienverein von St. Ludwig unter Leitung des Oberlehrers Perignon ſang Chöre von Loti, Schubert und Perez, die Herren Strauß, Roth, Seebach, Krämer und Organiſt Stubenrauch, ſpielten ein Quin⸗ tett. Seiner Trauerpredigt legte Prälat Wal⸗ zer die Worte aus dem Makkabfäerbuch zugrund: „Fahrt fort, unſer Gedenken zu bewahren!“ Auch der Krieger⸗ und Militärverein ehrte die Gefallenen des Weltkrieges durch Niederlegung eines Kranzes an der Ehrentafel auf dem Hauptfriedhof. Aus Rundfunk⸗Programmen Dienstag, 4. November Frankfurt: Hausfrauennachmittag. München: Stunde der Hausfrau. Stuttgart: Frauenvortrag. München: Zitherkonzert, anſchl. Leſeſtunde. 18.35: Frankfurt, Stuttgart: Vorträge. Breslau: Konzert; Frankfurt, Stutt, gart: Vortrag von Mannheim. Berlin: Lyriſches Drama„Die Lombarden“; Frankfurt, Stuttgart: Zeitbericht; Mün⸗ chen: Hörbericht: Sport; Mailand, Turin: Konzert; Wien: Heiterer Viergeſang. Buda peſt: Märchenoperette; Kattowitz, Warſchau: Oper„Boris Godunow“; London 1: Konzert; London 2: Menuette und Walzer. Fraukfurt, Stuttgart: Operettenkon ert; Hamburg: Heiteres Bühnenballett, anſchl. Letle aus Opern(Uebertragung aus verſchtedenen Thea⸗ tern); Köln: Jagdmuſik; München: Die Tanz⸗ ſorm in der Klaptermuſik; Os lo: Stabat mater; Stockholm: Konzert; Wien: Lieder; Zü⸗ rich: Suiten⸗ und Baollettmuſik. Breslau: Das Hörſpiel von dem armen Kaſperl und dem armen Annerl; München: Deutſche Lyrik; London 2: Konzert; Mailand, Tu⸗ rin: Tanzmuſik; Wien: Zitherkonzert. Königs wſth., München, Wien: Bunte Stunde, Wechſelprogramm München Wien; Moi, land, Turin: Patriotiſche Hymnen; Tou⸗ louſe: Militärkonzert. Berlin: Stunde der Unbekannten; Bu dap eſt; Lieder. Berlin, Breslau: Politiſche Zeitungsſchan. Frankfurt, Stuttgart, München, Bu⸗ dapeſt: Zigeunermuſik London 1: Tanzmuſik. London 3: Tanzmuſik. * 15.00: 15.10: 15.30: 16.25: 18.05, 19.05: 19.30: 19.45: 20.00: 20.30: 21.00: 21.10: 22.25: 23.00: 23.45: ſpricht um 19.05 Uhr Landesbko⸗ „Der 1 praktiſchen Land⸗ In Mannheim nomierat Sack⸗Wiesloch über: Ausbildungsweg des wirts“. Unbeſtändig, zeitweiſe Regenſchauer und etwas küh⸗ ler. Hochſchwarzwald Schneefall bei leichtem Froſt. Allmählich abflauende, aber immer noch zeitwellig ſtarke und in der Höhe ſtürmiſche Weſtwinde. Welter⸗Nachrichten der Vadiſchen Landeswetterwarte Karlsruhe Beobachtungen der Landeswetterſtellen.36 Uhr vormittags r;;??? Luft See du S% Wind f de e „% 8 58 8 80 8 Nicht. Stärke Wertheim 151— 11 s 8 ſteif N Königsſtuhl] 583 740.8 6 11 5 SW. ſtart bed eckt Karlsruhe 1207411 10 14 S VS„ Regen Bad ⸗Bad 218 748,5 10] 16 8 8 ſtürm. kenden Billingen 712 745,8 5 12 6 Sy‘ ſtark balbbede St. Blaſten 7800— 61 10 5 W(ſcchwach 2 Badenweil. 422 745,0 8 1 7 SWV mäßig 9 5 Feldbg. Hof 1275 618,8 0 8 0 Sy‘ mäßi N 12 ad, Dürch. 701 61 12 4 SW ſehr bbig wolkig Eine kräftige Sturmzyklone, in deren Zentrum der Druck unter 730 Millimeter liegt, iſt vom Ozean mit großer Geſchwindigkeit nach der Nordſee vor⸗ geſtoßen und zieht mit öſtlichem Kurs weiter. Ueber England und dem Geſamtgebiet der Nordſee hat in weitem Umkreiſe der Wind Sturmesſtärke ange nommen. Auch bei uns verurſachte nach vorüber⸗ gehender Aufheiterung das heranziehende Tief ſchon geſtern ſtarkes Auffriſchen der Südweſtwinde, die gegen Mitternacht ihre größte Heftigkeit erreichten, (Ebene bis zu 30 Meter in der Sekunde.) Gleich⸗ zeitig fielen wieder verbreitete und beſonders in der Höhe ergiebige Niederſchläge. Auf dem Hoch⸗ ſchwarzwald fällt neuerdings Schnee bei Null Grab, Weiterer leichter Temperaturrückgang iſt zu erwar⸗ ten, da kühlere Luft nunmehr von der Rückſeite der unſer Gebiet bis auf weiteres beherrſchenden Sturm⸗ ayklone nach dem Feſtland vordringt. r— wnwm————— Chefredakteur“ Kurt Fiſcher 1135 Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. 6050 Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder 1 und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer Mit⸗ und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchntic 9 5 elfungen: Jakob Faude, fümtlich in Mannheim— Heran 11 15 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannbeim. R 1.—6 Jült unverlangte Beiträge kelne Gewähr— Rückſendung erfolgt nin del hopfen, ſondern ein minderwertiges Produkt war. Rüctvorte 1.. erſch 3 wigs Ring ſchaf zum wigs lage die zure daß wird noch Schi por; um ſicht meh des einz nie hafe Fall vern mae nied Sleg Pirr Stkal 30 U — 1 2 Nene 3. N 1930 iugby in Heidelberg Rudergeſellſchaft— Turnverein H B. C. tomb. 17:16 Das für heute angeſetzte Verbandsſpiel zwiſchen dem ſlödeutſchen Meiſter, Heidelberger Rudergeſellſchaft, und dem Altmeiſter, Rugbyklub, kam leider nicht zum Aus⸗ trag, da R. G. H. in der plötzlichen Freigabe des vor kur⸗ zem geſperten Klubſpielers, Verger, einen Verſtoß gegen die Satzungen erblickte, und aus dieſem Grunde nicht an⸗ trat. Eine Stellungnahme zu dieſer unliebſamen An⸗ gelegenheit iſt heute nicht möglich, da man die Einſtel⸗ kung und die nähere Begründung des ſüddeutſchen Ver⸗ bandsvorſtandes zu dieſem ſeltenen Fall nicht kennt. Um ſpieleriſch nicht untätig zu ſein. hatte die R... mit den beiden obigen Vereinen ein Privatſpiel verein⸗ bart, das heute auf dem R⸗G..⸗Feld ſtattfand und recht ſpannend derlief. Turnverein und H. B. C. ſtellten zu dieſem Kampf einige ihrer beſten Spieler, die ſich recht aut zuſammenfanden und im Verlaufe des Spieles drel⸗ mal die gleiche Punktzahl des Gegners erzwangen R. G. H, trat mit Erſatz an, zeigte aber trotzdem das flüßigere und techniſch beſſere Spiel. Der Verlauf in Kürze: Vom Anſtoß entwickelt ſich ein flottes, vollſtändig offenes Spiel, das beide Parteien abwechſelnd im Vorteil fleht. T. erzielt den erſten Verſuch, der auch zum Treffer erhöht wird. R. G. H. kommt kurz darauf ebenfalls zu einem Verſuch, deſſen Erhöhung den Ausgleich bringt. T. geht durch einen verwandelten Straftreffer wiederum in Führung. Halbzeit 815 für T.— Nach der Pauſe hat R. den Wind zum Bundesgenoſſen und hielt T. geraume Zeit in ſeinem Lager feſt. Trotzdem gelingt es T. wie⸗ derum, in Führung zu gehen. Bald iſt die Führung wie⸗ derum erreicht; T. kann kurze Zeit die Führung halten, wird aber dann durch die R. abgelöſt. R. kann bis zum Schlußpfiff das knappe Ergebnis halten. Das größte Ereignis im deutſchen Rugbyſvort iſt geben dem Endſpiel um dle deutſche Meiſterſchaft beſtimmt das traditionelle Nord—Süd⸗Spiel das am nächſten Sonn⸗ tag in Hannover ſtattfindet. Es haf neuerdings ſogar an Hebeutung dadurch gewonnen, daß es im Grunde genom⸗ men heute zugleich das Auswahlſpiel für die deutſche Ländermannſchaft geworden iſt, da man vom weſtdeutſchen Verband trotz der f riſchen Fortſchritte noch keinen, und vom mitteldeutſchen nur wenige eler heranziehen kann. Der Süden geht am i Sonntag unvor⸗ bereitet in den Kampf. M hat terlaſſen, ein Aus⸗ wahlſpiel zwiſchen den en des in⸗ und Neckar⸗ kreiſes ſtattfinden zu Wenn auch für das Spiel gute Frankfurter und gung er Kräfte zur Verf e die gut eingeſpielten D ü d haben; mit einem Sieg ens dürfte kaum zu rechnen ſein. Main gegen Neckar am 90. November Der alljährliche Rugbykampf der Kreiſe Main und Neckar um den von der Frankfurter Ortsgruppe des D. R. f. L. geſtiſteten Wanderyr findet am 30. November vorausſichtlich in Heidelberg ſtatt. Von den Verbands⸗ ſpielen intereſſiert das für November angeſetzte Treffen Rudergeſellſchaf portklub Neuenheim. Am aleichen Sonntage, hofſe verlegt man das erſtere Spiel auf den Vormittag, weilt der Sportklub 1880 als Gaſt beim Rugabyklub. 2 Der Sportklub Frankfurt 1880 beaibt ſich Anfang Dezember nach England, um geoen die beſtbekannten Or⸗ ford Greyhounds und Old Alleynians Spiele aus⸗ zutragen. Beide Mannſchaften nahmen im April ds. Is. an den Jubiläumsſpielen Sportklubs teil; in den damaligen Spielen dominierte Orford über ſämtliche Teilnehmer, darunter auch Old Alleynians. Frankfurt konnte ſeiner Zeit einen eindrucksvollen, wenn auch knap⸗ pen Sieg gegen die Londoner erringen. Vor einer ſchwe⸗ ren Aufgabe ſteht der junge Düſſeldorfer Rugbyklub, er trägt an Weihnachten ein Privatſpiel gegen Stade Fran⸗ cais in Paris aus. Es ſteßen alſo erfreulicher Weiſe in nächſter Zeit noch recht intereſſante Kämpfe im In⸗ u. Aus⸗ land bevor, ein gutes Abſchneiden unſerer deutſchen Ver⸗ treter gegen die guten ausländiſchen Klubmannſchaften wäre zu wünſchen. We. den 16. des Im die Mannſchafts⸗Meiſterſchaft der Oberliga im Ringen Eine Aeberraſchung in Ludwigshafen 1. Athletenklub Pirmasens vom Stemm⸗ und Ringklub:10 geſchlagen Veide punktgleich Eine große Ueberraſchung erlebten die ſehr zahlreich erſchienenen Zuſchauer am Sonntag vormittag im Lud⸗ wigshafener Rheingold⸗Lichtſpielhaus. wo Stemm⸗ und Ringklub Ludwigshafen den vorjährigen deutſchen Mann⸗ ſchaftsmeiſter, 1. Athletenklub Pirmaſens, im Rückkampf zum Gegner hatte und dieſen einwerndfrei ſchlug. Lud⸗ wigshafen hat ſich für die im Vorkampf erlittene Nieder⸗ lage von 134 revanchtert und damit bewieſen, daß es um die Meiſterſchaft der Oberliga ein ernſtes Wort mit⸗ züreden hat. Beide Vereine ſind nun punktgleich, ſo daß ein Stichkampf auf neutralem Boden notwendig ſein wird, denn es iſt nicht anzunehmen, daß ſich in den beiden noch ausſtehenden Kämpfen Ludwigshafen vom V. f. K. Schifferſtabt und 1. Athletenklub Pirmaſens vom Kraft⸗ ſporkklub 1910 Pirmaſens ſchlagen laſſen werden. Jeder Ringer kämpfte verbiſſen und mit aller Härte um den Sleg, ſtand doch für beide Mannſchaften die Aus⸗ ſicht auf den Titel auf dem Spiel. Ludwigshafen hatte mehr zu verlieren als Pirmaſens, das bereits den Sieg des Vorkampſes in der Taſche hatte. Trotz der Härte der einzelnen Kämpfe wurden die Grenzen des Erlaubten nie überſchritten. Allerdings hätte Pirrmann⸗Ludwigs⸗ hafen, der ſeinen Gegner Schäfer außerhalb der Matte zu Fall brachte und dieſen ſchwer erſchütterte, dleſen Unfall vermelden können. Durch die Kampfunfähigkeit des Pir⸗ mafenſers, der im Vorkampf Pfirrmann eine Schulter⸗ niederlage bereitete, kam Ludwigshafen zu einem billigen Sleg, der aber dadurch einen gerechten Ausgleich fand, als Pirmaſens durch ein glattes Fehlurteil im Kampfe K. Stahl gegen O. Gaubatz im Leichtgewicht zu einem un⸗ verdlenten Sieg kam. Ludwigshafen hat den Sieg vollauf verdient, ſeine Mannſchaft erwies ſich unſtreitig als die heſſere. Ganz hervorragend war Impertro, der ſeinen wiederholten Bezwinger Ernſt nach einem wunderbaren Bodenkampf nach Punkten beſiegte und dieſem damit in dleſem Jabre die erte Niederlage bereitete. Es iſt menſch⸗ lich begreiflich, wenn K. Stahl durch das ihm zugefügte Fehlurteil aufgebracht war, aber dies berechtigte ihn in keiner Weiſe zu ſeinem Verhalten dem Kampfrichter gegenüber, der ſonſt richtige Entſcheidungen traf. Vor dem Mannſchaftskampf nahm der Vorſitzende, Polizelkommiffär Freund, der die Begrüßunas⸗ anſprache hielt, die Gelegenheit wahr zur Ehrung ver⸗ bienter Mitglieder des Vereins. Für über Wfährige Mit⸗ glkedſchaft wurden Abel⸗Neckarau. Junjum und Maas⸗ Ludwigshafen, unter Aushändigung von Urkunden zu Ehrenmitaltedern des Vereins ernannt. Das Mitalied Schulz erhielt das D. A. S..⸗Sporkabzeichen in Bronce. Wie ſie ſiegten Bantamgewicht: Ernſt⸗Pirmaſens-Impertro⸗Ludwigs⸗ hafen, Nach beiderfeits heftigem Angriff im Stande mußte Impertro durch Losbeſtimmung in der 10. Minute in die Zwangshocke, wo Ernſt ein Ueberſtürzer gelang, der aber außerhalb der Matte endete. Mit Nackenhebel kann Ernſt nichts ausrichten. Nach dem Bodenwechſel aing Im⸗ pertro wuchtig zum Angrlff über, ſo daß Ernſt alles auf⸗ bieten mußte um einer Niederlaae zu entgehen. Vet einem Armſchrüſſelariff„on Impertro konnte er dieſer noch knapp entrinnen. Der ſpannende Kampf endete mit dem Punktſien von Impertro. Federgewicht: L. Gaubatz⸗Pirmaſens—Babelotzki⸗Lud⸗ wigsbafen. Die erſten 10 Minuten zeigten harten Stand⸗ kampf, Babelogki, zuerſt in der Bodenlage, konnte trotz guter Verteidigung nicht vermeiden, daß Gaubatz in Aus⸗ führung eines Armſchlüſſelgriffes und Armzuges Boden gewinnt, die dieſem den Punktſieg brachten. Leichtgewicht: O. Haubatz⸗Pirmaſens—-K. Stahl⸗Luß⸗ wigshafen. Gaubatz mußte durch Herumreißer von Stahl zu Boden. Ein Nackenhebel machte Gaubatz zu ſchaffen. Das Los beſtimmte Stahl nach 10 Minuten in die Boden⸗ lage, wo er bei einem Armſchlüſſelariff und Ueberwurf ſich überſchlug, ohne die Schultern mit der Matte ſe be⸗ rührt zu haben. Der Kampfrichter, Sauter⸗Durlach. er⸗ klärte Gaubatz in der 12. Minute zum Sieger. Weltergewicht: Schäfer⸗Pirmaſens.—Pftrrmann-Lud⸗ wigshafen. In beiderſeits wuchtigen Angriffen erweiſt lich die große Matte für die Ringer beinahe als zu klein. Beide ſchleudern ſich wiederholt aus der Matte und bei nſetzung eines Schwunges von Pfirrmann am Matten⸗ tand kam Schäfer außerhalb zu Fall. Da er ſich nach 10 Minuten nicht mehr zum Kampfe ſtellen konnte, wurde firrmann zum Sieger erklärt. Mittelgewicht: Meier⸗Pirmaſens— Kreimes⸗Ludwigs⸗ en. Auch dieſer Kampf wurde heftig und verbiſſen bis e Schluß geführt. Weder im Stande noch in der Boden⸗ age konnte ſich der eine oder der andere Vorteile ver⸗ . Immerhin hatte Kreimes für ſeine beſſere Ar⸗ eit den Punktſteg verdient. 9 Fulbſchwergewicht: Pogoniatz⸗Pirmaſens— Th. Stahl⸗ üdwigshafen. Ein Hüftſchwung von Pogoniatz ſah Stahl Mat zu Beginn auf den Schultern, aber außerhalb der 5 atte. Durch mehrere Armzüge, die Stahl mit Glück Ae n konnte. aging Pogoniatz in Führung, um dann er bis zum Schluß nichts mehr zu tun, als Stahl auf em Boden zu halten. Punktſieger Pogoniatz. baf Schwergewicht: Seebach⸗Pirmaſens—Gehring⸗Ludwias⸗ afen. Gar ſchnell mußte Seebach zu Boden und von Geh⸗ 799 durch Armſchlüſſelgriff in einer Minute die Schulter⸗ eberlage hinnehmen Auch im Einladungskampf gegen den fungen vielver⸗ ſprechenden Börſig⸗Durlach zeigte Gehring erneut ſein überagendes Können. Börſig, der durch verkehrten Huft⸗ ſchwung und Eindrücken der Brücke in 1? Minuten auf den Schultern lag, wird erkannt haben, daß ihm noch viel fehlt, um als ernſtlicher Gegner für den Meiſter in Frage zu kommen. K. O. Allſtadt& Mayer— Mannheimer Gummi:2(:1) Auch in dieſer Spielſaiſon veranſtalten die Firmen⸗ mannſchaften des Vereins der Behörden⸗ und Firmen⸗ ſportler ihre Pflichtſpiele. Es ſoll hierbei die beſte Fir⸗ menmannſchaft ermittelt werden Im vergangenen Jahre war dies die Mannſchaft der Firma Hch. Lanz A. G. Mannheim. Zum fälligen Pflichtſpiel trafen ſich am ver⸗ gangenen Samstag die Mannſchaften von Allſtadt& Mayer A..— Mannheimer Gummtifabrik, das die Leute der Holzbranche:2 für ſich entſcheiden konnten. Es war ein erbitterter Kampf. Mit drei Toren konn⸗ ten die Leute A.& M. in Führung gehen, bts ſich endlich auch die gegneriſche Mannſchaft beſann und— allerdings durch eine glatte Fehlentſcheidung des Schiedsrichters— mit einem Elfmeter ein Tor erzielen konnte. Nach einem kurzen Wortgefecht des Linksaußen von A.& M. mit dem Schiedsrichter mußte der Spieler das Spielfeld verlaſſen. In der letzten Viertelſtunde gab es einen Zuſammenſtoß des rechten Verteidigers von A.& M. mit dem Halb⸗ linken der Mannheimmer Gummi. Der Schiedsrichter ſtellte beide vom Platz. Es gelang nun der Mannheimer Gummimannſchaft. noch ein Tor aufzuholen, ſodaß das Spiel fetzt:2 für Allſtadt& Mayer ſtand. M. Erſte Erfolge der f deutſchen Reiteroſſiziere in Amerika Die deutſchen Reiteroffiziere konnten am Schlußtag des Internationalen Reitturniers in Boſton ihren erſten Sieg verbuchen. Sie brachten die wertvolle Militär Trophy auf ihr Konto. Unſere drei Vertreter Elan (Reiter Oberleutnant Momm), Derby(Oberleutnant Haſſe) und Dedo(Reiter Freiherr von Nagel) überwan⸗ den ſämtliche ſchweren Hinderniſſe und ſiegten im Ge⸗ ſamtergebnis vor Amerika mit 472 Fehlern, Irland 13 Fehler, Schweden 14 Fehler und Kanada 19 Fehler. Oberleutnant Haſſe konnte auf Derby noch aus einem Jagöſpringen als Sieger hervorgehen. Bereits am Don⸗ nerstag hatte Oberleutnant Haſſe einen Erfolg davon⸗ getragen, es wurde jedoch irrtümlicherweiſe den Ameri⸗ kanern der Sieg zugeſprochen. Die Turnierleitung ent⸗ ſchuldigte ſich wohl bei dem Deutſchen, doch wurde das Re⸗ ſultat nicht korrigiert, ſo daß Oberleutnant Haſſe um die Früchte ſeiner Arbeit kam. m den Hockey ⸗Silberſchild Ein glücklicher ſüddeutſcher Sieg— Norddeuſchland mit:1(:0) geſchlagen ffen, um den Silberſchild and, über deſſen Ausgang erichteten, hatten ſich rund var einen feſſelnden n zu ſehen be⸗ fall überlaſſen, wie Teil das Spiel zu dent Zu dieſem Vorru zwiſchen Süd⸗ und Nordder wir bereits heute früh kurz 1000 Zuſchauer eingefunden, die Kampf, aber keine überragenden kamen. Es war alles zu ſehr dem 31 denn auch der Zufall zum arößten Gunſten des HSlücklicheren entſchied. Alle drei Treffer waren weniger ein Produkt ſchöner Stürmerkombination, als ein Zuſammenkommen einer Reihe von glücklichen und unglücklichen Zufällen. Rein zahlenmäßig hatte der Süden die beſſferen Torchancen. Als der Norden mit einem kräf⸗ tigen Endſpurt einſetzte, rechnete man noch mit einem Sieg der norddeutſchen Elf. Daß es nicht ſo kam, iſt ein⸗ mal der ganz ausgezeichneten Jiddeutſchen Verteidigung 2 zuzuſchreiben. Hier war der Frankfurter Henke der Held des Tages: er ſtoppte bravourös auch die gefährlichſten Angriffe des gegnerkſchen Sturms ab. Sehr aut hielt ſich auch die ſüddeutſche Läuferreihe während der Sturm des Südens nicht überzeugen konnte. Vor allem ließ er es ſtark an Entſchlußkraft im Schußkreis mangeln und erleichterte ſo der norddeutſchen Verteidigung die Abwehr. Auch der norddeutſche Sturm ſpielte viel zu pomadiſch, um können. Er verfiel gegen Schluß des Fehler und ließ durch ſich durchſetzen zu Spiels in den gelegentlichen überhaſtetes Spiel die klarſten Torgelegenheiten aus. In dieſer Hinſicht zeichneten ſich beſonders die beiden Brüder Katzenſtein aus, die bei weniger wildem und bet ruhiger Ueberlegenheit hätten Erfolge erzielen müſſen. Wie die Tore fielen Der Kampf begann ſehr verheißungsvoll. Au Seiten wechſelten raſante Vorſtöße ab, ſo daß ve lich die Verteidigungen eine große Arbeit z haben. Vor allem iſt es immer wieder der Torhüter. der durch ſichere Abwehr hervorſtach. Aber auch die norddeutſche Abwehr ließ den ſüddeutſchen Sturm nicht zur Entfaltung kommen. So gina es bei verhältnismäßig verteiltem Spiel in die Pauſe. Nach Wiederh lag ſofort der Süden im Angriff. Bald konnte auch tit⸗ telſtürmer Ell eine Flanke aufnehmen und den Ball an dem herausgelaufenen Torhüter vorbei ins leere Tor ein⸗ fenden. Auf ähnliche Weiſe macht Katzenſtein kurz darauf den Ausgleichstreffer. Das Spiel ſtand 121. Mit etwas Glück war einige Zeit ſpäter ein üddeutſcher Angriff durch den Frankfurter Ulrich mit einem zweiten Trefſer Jon Erfolg. Norddeutſchland wurde ſetzt ſtark überlegen, der Süden mußte ſich ausſchließlich auf die Verteidigung beſchränken. Doch der norddeutſche Sturm iſt in ſeinen Angriffen zu unüberlegt, ſo daß der verdiente Ausgleich ausbleibt. beiden Die Aufſtiegsklaſſe der Turner Aehnlich, wie in der Meiſterklaſſe verliefen auch die Aufſtiegsklaſſenſpiele, dadurch, daß auch hier ſich in der Tabelle allerhand Veränderungen vollzogen haben. Ent⸗ gegen aller Erwartungen ließen ſich ſämtliche beſſer pla⸗ zierten Vereine von denen der unteren Hälfte ſchlagen. Jnsbeſondere kam die Niederlage der beiden Tabellen⸗ führer jeweils auf des Gegners Gelände ganz über⸗ raſchend. Von den beiden Mannſchaften des Mittelfeldes kam Seckenheim in Viernheim zu ſeinem erſten Erfolg. Feudenheim behielt gegen Käfertal auf eigenem Platze knapp die Oberhand und Neckarau ſicherte ſich ebenfalls auf eigenem Gelände ſeinen erſten Sieg über den Tabel⸗ lenführer und ſetzt ſich dadurch auf den zweiten Platz hinter Hockenheim, das trotz ſeiner Niederlage an der Spitze bleibt. Seckenheim und Feudenheim ſtellen ſich mit Käfer⸗ tal und dem ſpielfrei geweſenen Tbd. Germania auf die gleiche Höhe. Die Tabelle lautet nunmehr: Sp. gew. unentſch verl. Tore Punkte Dv. Hockenheim 3 2 0 1:5 4 Jahn Neckarau 3 1 1 1 5˙4 3 Tgde. Käfertal 2 1 0 1 5·˙8 2 Ty Seckenhemm 2 1 0 1 2˙1 2 Tbd Germania 2 1 0 1 2˙4 2 Badenia Feudenheim 2 1 0 1 3⁰6 2 Tbd. Viernheim 2 0 1 1 1·˙3 1 Die Ergebniſſe der Aufſtiegsklaſſen⸗ und unteren Mann⸗ ſchaften: Aufſtiegsklaſſe: Tbd. Viernheim— TV. Seckenheim :2(:); Badenia Feudenheim— Tgde. Käfertal 271 (110); Jahn Neckarau— TV. Hockenheim:2(:). A- Klaſſe: Germanig Neulußheim— Germania Reilin⸗ gen 212; TV. Altlußheim— Tod. Hockenheim 115; TV. Schwetzingen 1— TV. Mannheim 2 611. Untere Maunſchaften: Tbd. Viernheim 2— TV. Sek⸗ kenheim 2:7; Badenia Feudenheim 2— Tgde. Käfertal 2 :2; Jahn Neckarau 2— TV. Hockenheim 2:1; Germanig Neulußheim 2— TV. Schwetzingen 2:1; Tgde. Ketſch 2 — TV. 46 Mannheim 2 211. Die Ergebniſſe der Jugendſpiele: Badenia Feudenheim— Tgde. Käfertal:4 Jahn Neckarau— TV. 46 Mannheim 2:0 Tage. Ketſch— TV. 46 Mannheim 1:2 Tg. Oftersheim— TV. Hockenßbeim:0 5 3 Ketſch Schüler— TV. Hockenheim Schüler:0 TV. Schwetzingen— Tg. Rheinau:4 8 201 Die deutſche Hockeyelf gegen Dänemark Aufgrund der in den beiden Silberſchilͤſpielen ge⸗ zeigten Leiſtungen wurde vom Spielausſchußvorſitzenden des Deutſchen Hockeybundes die deutſche Ländermannſchaft, die am nächſten Sonntag in Roſtock gegen Dänemark an⸗ treten ſoll, aufgeſtellt. Auf den linken Läuferpoſten wurde Hardeland vom Doc geſetzt. Die endgültige Aufſtellung lautet: Lincke BSV. 92; Ueberle⸗Uhlenhorſt. Zander⸗ BV.; Peter⸗Heidelberg, Theo Hagg⸗Frankfurt a..; Hardeland⸗Hannover; Mehlitz BS., Müller, Kurt Weiß, beide BSC., Scherbart BSV., Wollner⸗Leipzig; Erſatz Keller BHC. Kohn gewinnt die Charlottenburger Waldlaufmeiſterſchaft Auf dem Gelünde der Grunewaldbahn brachte am Sonntag der Sportklub Charlottenburg zum 27. Male die Waldlaufmeiſterſchaft zur Durchfſührung. Der deutſche Meiſter Kohn war ſeinen Gegnern auf der 7,5 Klm. lan⸗ gen Strecke jederzeit überlegen und ſiegte ſicher vor Brauch und Mierdel in 29:03,5 Minuten. Ein prachtvoller Sprung Rittmeiſter v. Barkenow nimmt auf„Raubvogel“ ein hohes Hindernis Die Weltmeiſterſchaft im Zweier- Rad ball fällt an Wanderfalke Dresden Im feſtlich geſchmückten großen Saal des Leipziger Palmengartens führte am Sonntagabend der Bund Deutſcher Radfahrer im Auftrage des internationalen Verbandes(U. C..) die Weltmeiſterſchaft im Zweier⸗ Radball durch. Glechizeitig kam auch die Europameiſter⸗ ſchaft im Einer⸗Kunſtfahren zur Durchführung. Die Ver⸗ anſtaltung war ganz ausgezeichnet beſucht. Von Behörden waren der Leipziger Oberbürgermeiſter Dr. Goerdeler, ſo⸗ wie das geſamte Präſidium des B. D. R. vertreten. Nach verſchiedenen Begrüßungsanſprachen gab es zur Einleitung einen prächtigen„24 Länder⸗Farbenreigen“. Die ſport⸗ lichen Wettbewerbe brachten einen glänzenden deutſchen Sieg. Die Weltmeiſterſchaft im Zweier⸗Radball fiel an das deutſche Meiſterpaar Berndt/ Scheibe vom RV. Wander⸗ falke Dresden. Die Dresdener ſchlugen im erſten Spiel den ſchweizeriſchen Meiſter Töß(Reutimann/ Mächler) überlegen mit 811(:0) und beſiegten dann in einem gziem⸗ lich ausgeglichenen Spiel den ſpielſtarken franzöſiſchen Meiſter B. C. Vendenheim(Gebr. Weichert) 312(:). Da⸗ mit hatte Dresden die Weltmeiſterſchaft ſicher. Der RV. Frankfurt a..⸗ Oberrad(Pentle/ Grebe) unterlag gegen den franzöſiſchen Meiſter Venden⸗ heim nach vollkommen ebenbürtigem Spiel knapp 374(278), ſchlug dann aber die Schweizer ganz glatt 718(:). In ſeinem letzten Spiel trat der neue Weltmeiſter gegen Frankfurt⸗Oberrad an. Die Dresdener ſchlugen die Süd⸗ deutſchen in einem ſchönen Spiel mit 773(:2) Treffern. Töß beſiegte Vendenheim knapp(:3(221). Durch dieſes Spiel waren nun Oberrad, Töß und Vendenhelm auf gleiche Punktzahl gekommen, ſo daß beſondere Entſchei⸗ dungsſpiele um den zweiten Platz notwendig wurden. Die beiden ausländiſchen Mannſchaften verzichteten jedoch zu⸗ gunſten von Oberrad auf ben zweiten Platz. — Heidenreich Europameiſter im Kunſtfahren Beim Wettbewerb um die Europameiſterſchaft im Einer⸗ Kunſtfahren gab es ebenfalls einen deutſchen Sieg. Zu⸗ nächſt zeigte ſich der franzöſiſche Meiſter Edmond Schit⸗ ter⸗Cronenburg, der aber innerhalb der acht Minuten viele Fehler machte und es nur auf 200 Punkte brachte. Er wurde bereits von dem zweiten deutſchen Vertreter, Adrians⸗Adler Neuwerk mit 260 Punkten übertroffen. Großes Pech hatte der Schweizer Meiſter Strikker, der % Minute vor Schluß ſeiner glänzenden Uebung zu Fall kam, trotzdem aber noch 283,7 Punkte erreichte. Sieger blieb ſchließlich der Breslauer Heidenreich, der ſein ſchwieriges Programm mit vollendeter Eleganz durchführte und 265,3 Punkte erzielte. Rauſch—Hürtgen in Front Dreiſtundenreunen im Berliner Sportpalaſt Die erſten Wochen der neuen deutſchen Hallen⸗Saiſon bringen eine große, angeſichts der wirtſchaftlichen Verhälk⸗ niſſe doppelt große Ueberraſchung: faſt alle Beranſtaltungen finden ausverkaufte Häuſer. Auch der Berliner Spork⸗ palaſt hatte am Samstag abend bei ſeinem Dreiſtunden⸗ rennen, dem letzten Rennen vor den bevorſtehenden„Sig days“, wieder einen großen Erfolg, die weite Halle war dicht beſetzt. Der ſportliche Verlauf des Rennens erfüllte alle Erwartungen, es gab Jagden über Jagden, die die 10 000 Zuſchauer bis zum letzten Moment in Bann hielten. Faſt ein Dutzendmal änderte ſich der Stand des Rennens von Grund auf. Noch kurz vor Schluß gab es eine große Umwälzung. Der Sieg von Ehmer/ Tietz ſchien bereits ſeſt⸗ zuſtehen, als elf Minuten vor Schluß Rauſch/Hürtgen noch einmal davonzogen, dem ganzen Felde eine Runde abnah⸗ men und damit ihren Sieg ſicherſtellten. Der Italiener Beſtetti und Miethe zogen ſich einen Schlüſſelbeſnbruch zu, was beſonders für Miethe bedauerlich iſt, da er jetzt ſeinen Vertrag nicht erfüllen kann. Piet van Kempen verlor bet einem Sturz ſeinen Partner Jan van Kempen, fuhr aber mit Mandelkow weiter. Das Ergebnis: 1. RauſchſHürtgen 124.160 Km. 30 Punkte.— Eine Runde zurück: 2. Ehmer/ Tietz 5 Punkte. 3. Krüger Funda 41 Punkte. 4. Dorn/ O. Nickel 13 Punkte.— Zwei Runden zurück: 5. van Hout/ Vanderheyden 40 Punkte. 6. Piet van Kempen Mandelkow 24 Punkte. 7. Rieger/ Kroſchel 9 Punkte.— Drei Run ⸗ den zurück: 8. Engelmann/ W. 2 Nickel.— Vier Run⸗ den zurück: 9. Skupinſki/ Siegel. 10. Gooßens/ van Nevele. 5 Zweiter Schwimmrekord in Magdeburg Bei dem nationalen Waſſerballturnier it burg unternahm der Erſte Magdeburger Damenſchn 1 klub mit der Mannſchaft Kötzler, Jüttner und 9 nen zweiten erfolgreichen Rekordverſuch in der 3 mal Mtr.⸗ Bruſtſtaffel. Mit:42,4 Min. wurde die von ihm ge⸗ haltene alte Höchſtleiſtung um nicht weniger als 6 Sek. verbeſſert. Die Waſſerballkämpfe ver! ſehr Magdeburg 96 ſiegte dank beſſerer ie zr Magdeburg knapp 42(:). D Magdeburg erreichte genen W 1 hieden mit:2(:). Erich Rade meiſter waren die erfolgreichen Torſchützen. . Montag, 3. November 1930 der Neuen Mannheimer Zeitung ANDELS- u WIRTSCHAFT-ZETTUN Stärkere Altimobeanſpruchung der Reichsbank Nach dem Ausweis der Reichsbank vom O kt. hat ſich in der Ultimowoche die geſamte Ka⸗ lan lage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lom⸗ S und Effekten um 641„ auf 2744,5 Mil l.% ht. Im Einzelnen haben die Beſtände an Han⸗ echſeln und Schecks um 362,3 auf 2 300,8 l. und die Lombard beſtände um 256,2 auf 317,7 Mill. mmen. Reichsſcha tzwechſel, an denen luß der Vorwoche keine Beſtände vorhanden waren, nit 23,5 Mill./ ausgewieſen. chs ban knoten und Rentenbankſcheinen ſind i l. in den Verkehrabgeflofſen, und h der Umlauf an Reichsbanknoten um 693,9 auf , derjenige an Rentenbankſcheinen um 46,2 6 erhöht. Dementſprechend haben ſich die chsbank an Rentenbankſcheinen auf 8,8 Die fremden Gelder zeigen mit eine Abnahme um 36,8 Mill. J. Beſtän de an Gold und deckungs fähigen en haben ſich um 35,8 auf 2 378,7 Mill. 1 erhöht. zelnen haben die Gold beſtände um 0,1 auf 2 180,2 U abgenommen, die Beſtände an deckungsfähigen De⸗ viſen um 35,9 auf 198,5 Mill.% zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein vermin⸗ derte ſich auf 46,6 gegen 54,8 v. H. in der Vorwoche, die⸗ jenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen auf 50,9 gegen 58,9 v. H,. —— Von der Heydts Bank AG., Berlin.— Vor einer Namensänderung. Wie verlautet, wird die maßgebende Bet g der Thyſſen⸗Gruppe an der von der Hey ank wird demnächſt darin zum Ausdruk kommen, daß auch der Name der Firma eine ente ende Aenderung erfährt. In der Zuſam⸗ des Aufſichtsrates, deſſen Vorſitzender Baron eydt iſt, wird eine Aenderung nicht eintreten. raunkohlen⸗ und Brikett AG. Bubiag, Berlin. Dr.) Die HV. genehmigte einſtimmig den n Abſchluß für 1929/30 und ſetzte öite Dividende er 7 v. H. feſt. In einer längeren Debatte wurde von der Verwaltung auf zahlreiche Amfragen erklärt, ß in dem Konto Wertpapiere von 5,9 Mill./ 3,5 Mill. ktien enthalten ſind, die im lf. Jahre verkauft wor⸗ ſeien. Zur Frage der Preisermäßigung der Kohle, die in letzter Zeit im Ausmaß von 5 Pfg. pro Zentner erfolgt ſei, äußert man ſich dahingehend, daß man eine s an die Preispolitik der Syndikate gebunden ſet * und andererſeits ab 1. Dez. 1930 durch Schiedsſpruch zu einer Erhöhung der Löhne um 3,5 v. H. und ab 1. Jan. 1931 zu einer Verkürzung der Arbeitszeit von 8,5 auf 8 St. zzwungen ſei. Von dem Kohlenpreis von 1,78/ pro tner erhalte das Werk nur 0,65. Im lf. Jahre Produktion und Abſatz in der Zeit vom 31. Jult um 31. Okt. um 17, bezw. 13 v. H. zurückgegan⸗ Die Verwaltung hoffe aber trotzdem auch in dem en Jahre die gleiche zufriedenſtellende Dividende ver⸗ en zu können. * Emaillier⸗ u. Stanzwerke vorm. Gebr. Ullrich, Mai⸗ kammer(Rhyflz).— Liquidation beantragt. Die Geſell⸗ jaft, die bekanntlich im Frühjahr, dieſes Jahres ein eichsverfahren durchführte, beantragt in der o. GV. a 6. Nov., der die Abſchlüſſe per 30. Juni 1929 und 30. Juni 1930 vorgelegt werden ſollen, auch die Liquid a⸗ tion des Unternehmens. * Alexanderwerk AG.— Verluſtabſchluß wahrſcheinlich. Wie rlautet, iſt bei der Geſellſchaft infolge der großen 0 oſigkeit der Umſatz im laufenden Geſchäftsjahr zurückgegangen, und zwar im ganzen um etwa rund 20 v. H. gegenüber dem Vorjahr. Infolgedeſſen wurde ſchon des Jahres eingeſchränkt gearbeitet, was ohne üſte nicht möglich war. Wenn auch über den hluß bei der Geſellſchaft vor Mitte April nächſten lichts Endgültiges geſagt werden kann, ſo iſt doch on mit einem Verluſtabſchluß für 1930(i. V. Reingewinn) zu rechnen. Wie die weitere Ent⸗ ſich geſtalten wird, hängt für die Geſellſchaft in inie von der Entwicklung der Arbeitsloſigkeit ab. nelſten Artikel, ſoweit es ſich um Haushaltmaſchinen von den breiten Schichten der Bevölkerung ge⸗ zerden, die von der Arbeitsloſigkeit beſonders ſtark betroffen ſind. Württ. Metallwarenfabrik Geislingen.— Auftrags⸗ mangel.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaft heabſichtigt, in ihrem Geislinger Hauptbetrieb demnächſt 1000 Arbeiter und 100 Angeſtellte zu entlaſſen. Der Grund zu 22— Die Warenhausumſätze im September Wie das Inſtitut für Konjunkturforſchung in der„Zeit⸗ ſchrift für Waren⸗ und Kaufhäuſer“ mitteilt, hat ſich die Einkommensgeſtaltung der breiten Maſſen im September wetter verſchlechtert: Die Zahl der Arbeitsloſen belief ſich im September 1930 auf mehr als 3 Mill. gegenüber 1,3 Mill. Ende September 1929. Trotzdem haben ſich die Umſätze in Warenhäuſern im Monat Se p⸗ tember gegenüber dem Vorfahr faſt behaup⸗ tet. Die Warenhaus um ſätze insgeſamt lagen im September nur um 1,5 v. H. unter Vorfjahrshöhe. Dieſes Ergebnis iſt im Vergleich zu der Umſatzbewegung in ande⸗ ren Zweigen des Einzelhandels als beſonders günſtig an⸗ zuſprechen. Allerdings iſt zu berückſichtigen, daß die Waren⸗ hausumſätze im September vorigen Jahres verhältnis⸗ mäßig niedrig waren. Im September 1929 bewegten ſich die Umſätze um 7 bis 8 v. H. unter denjenigen vom Sep⸗ tember 1928. Vergleicht man den Umſatz im September 1930 mit demjenigen im September 1928, ſo ergibt ſich ein Rückgang von rund 9 v.., der immerhin noch geringer iſt als der in den Fachgeſchäften. In den Lebens mittelabteilungen, die von den Warenhäuſern in ſteigendem Maße ausgebaut werden, lagen die Umſätze um rund 9 v. H. über Vorjahrshöhe. Die Umſatzbewegung in Bekleidun g wurde durch die Witterung inſofern günſtig beeinflußt, als ſich bei der aus⸗ CC../ é qꝗ. ·Ü— VV dieſer Maßnahme iſt der Mangel an Aufträgen. Die Württ. Metallwarenfabrik beſchäftigt gegenwärtig etwa 4000 Arbeiter und 350 Angeſtellte. ( Wieder 7 v. H. Dividende bei der Rhein. Metall⸗ waren⸗ u. Maſchinenfabrik AG., Düſſeldorf.(Eig. Dr.) In der AR.⸗Sitzung der Rheinmetall wurde beſchloſſen, der auf den 27. Nov. einberufenen o. HV. für 1929⸗30 nach Abſchreibungen von 4076961(2 428 851)/ aus einem Reingewinn von 1920 442(1 808 408)/ die Vertei⸗ lung einer Dividende von wieder 7 v. H. vorzuſchlagen. * Generaldirektor Junk ſcheidet aus dem NAG⸗Vorſtand aus. Generaldirektor Kommerzienrat H. Junk tritt mit Auslauf dieſes Jahres in freundſchaftlicher Verſtändigung mit dem Aufſichtsrat aus dem Vorſtande der Nationalen Automobil⸗Geſellſchaft AG., Berlin⸗Oberſchönweide, aus. Nach der Rekonſtruktion der Geſellſchaft und dem Zuſam⸗ menſchluß der Laſtwagenintereſſen mit der Firma Büſſing gloubt Herr Junk kein ausreichendes Betätigungsgebiet mehr bei der NAG. zu finden und zieht es daher vor, ſeinen Poſten aufzugeben, wobei feine Mitwirkung für beſondere Aufgaben auch für die Zukunft geſichert iſt. * Dividendenkürzung bei Packard. Die Packard Motor Car Co., Detroit, kürzt ihre Dividende für das 3. Viertel⸗ jahr 1930 von 0,25 Dollar auf 0,15 Dollar je nennwert⸗ löſen Share. * Eiſenbahnſignal⸗Bauanſtalten Max Jüdel— Voraus⸗ ſichtlich mindeſtens Vorjahrsdividende. Die Situgtion bei dem zum Intereſſenkreis der Siemens u. Halske AG. ge⸗ hörden Unternehmen wird uns als zufriedenſtellend ge⸗ ſchildert. Der Status hatte eine weitere Bereinigung er⸗ fahren. Unter dem üblichen Vorbehalt iſt bei der Geſell⸗ ſchaft mit einer Dividende mindeſtens in Vorjahrshöhe (9 v..) zu rechnen. Der Kurs fiel in der letzten Zeit durch eine bemerkenswerte Feſtigkeit auf. Erſt an den letz⸗ tew beiden Börſentagen erfolgte ein Rückgang um 4,5 auf 107 v. H. * Vor ſtarker Kapitalzuſammenlegung bei Vereinigte Zute. Bei der Vereinigten Jute⸗Spinnereien und Webe⸗ reien AG. in Hamburg haben ſich die Verhältniſſe berart verſchärft, daß der Verluſt über die bereits im Mai ge⸗ nannte Zahl von 1,5 bis 2,5 Mill./ erheblich hinaus⸗ geht. Zurzeit ſchweben laut„H..“ Verhandlungen über die Höhe des vorzunehmenden ſtarken Kapitalſchnitts. * Unveränderte Ausſchüttung der J. Eichenberg AG. für Wäſchefrabrikation, Berlin. Der AR. beſchloß, der GB. am 15. Jan. die Verteilung einer Dividende von 15 v. H. (i. V. 10 v. H. Dividende und 5 v. H. Bonus) in Vor⸗ ſchlag zu bringen. O Michael Birk AG., Tuttlingen.(Eig. Dr.) Nach 38 317 (35 048)% Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 39 349(36 866) /, der vorgetragen wird. Das A. von 1 Mill./ dieſer Kartonnagenfabrik iſt ſeit der Goldmark⸗ umſtellung dividendenlos geblieben. Neu in den AR. ge⸗ wählt wurde Bankdirektor Dr. Karl Butſch⸗Villingen. ( Schultheiß⸗Patzenhofer wieder 15 v. H.(Eig. Dr.) Die Bilanzſitzung der Schultheiß⸗Patzenhoſer Brauerei AGG. findet am 18. Nov. ſtatt. Wie die A3. hört, beabſich⸗ tigt der Vorſtand dem AR. die Verteilung einer Divi⸗ dende von wieder 15 v. H. für das am 31. Auguſt 1930 be⸗ endete Geſchäftsjahr vorzuſchlagen. geſprochen feuchten und kühlen Witterung die Kundſchaft im Vergleich zu dem Vorjahr frühzeitiger mit Herbſtbeklei⸗ dung eindeckte. So hielten ſich die Umſätze in Bekleidung nur um 3 bis 4 v. H. unter Vorjahrshöhe, während ſie in der Zeit vom Januar bis Auguſt um rd. 6 v. H. unter den⸗ jenigen der gleichen Zeit des Vorjahrs lagen. Die Umſätze in Damenkonfektion waren um rd. 1 v. H. und die⸗ jenigen in Herrenhüten um rund 19 p. H. größer als im Vorjahr. Sehr niedrig waren im September die Um⸗ ſätze in Wäſche; bei Damenwäſche war der Umſatz um rund 10 v. H. und bei Herrenwäſche um rund 19 v. H. ge⸗ ringer als im September 1929. Die Umſätze in Schuh ⸗ waren lagen im September nur um 5 v. H. unter Vor⸗ jahrshöhe, während ſie in der Zeit vom Januar bis Sep⸗ tember um rund 11 bis 12 v. H. gegenüber dem Vorjahr zurückblteben. In Hausrat und Möbeln erreichten die Umſätze nur 96 bis 97 v. H. der Vorjahrshöhe. Durch die verhältnismäßig günſtige Umſatzgeſtaltung im Septem⸗ ber konnte— wenn auch nur in geringem Grad— das Geſamtergebnis des abgelaufenen Jahresabſchnittes ge⸗ ringfügig gebeſſert werden. Während in den erſten ſieben Monaten die Umſätze nur um rund 4 v. H. geringer waren als zur gleichen Zeit des Vorjahres, blieben ſie in den erſten 8 Monaten um 3,8 v. H. unter dem Stand des Vor⸗ jahres. Deutſche Verlagsanſtalt Der Jahresabſchluß Die Deutſche Verlags⸗Anſtalt berichtet, daß zwar die Umſätze des Vorjahres im ganzen noch nicht erreicht wurden, doch ſei dies nur auf Koſten der Verkaufspreiſe möglich geweſen, mit deren Sen⸗ kung die Verbilligung der Geſtehungskoſten u. die Ermäßi⸗ gung der Unkoſten trotz der in den letzten Jahren mit großen Mitteln durchgeführten Erneuerungen und Ver⸗ beſſerungen der techniſchen Betriebe nicht hatten Schritt zu halten vermögen. Die Lage des Buch⸗ und Zeitſchriften⸗ verlags laſſe nach wie vor zu wünſchen übrig. Die Be⸗ teiligungen hätten wieder befriedigende Erträge gebracht. Im Geſchäftsjahr 1929/0 erzielte bie Geſellſchaft einen Geſamtertrag von 1146 483 gegenüber 1 189 657/ im Vorjahr. Die Generalunkoſten betragen 497 146(445 655) Mark. Nach Abſchreibungen von 133 723(142 113) I und Berückſichtigung des Gewinnvortrages vom Vorjahr mit 98 546(106 658)/ wird ein Reingewinn von 674 160 708 546)/ ausgewieſen. Bekanntlich ſoll der GV. am 26. Nov. vorgeſchlagen werden, hieraus 10 v. H. Di vi⸗ dende gegenüber 12,5 v. H. i. V. auf das 3,60 Mill./ betragende AK. zu verteilen. Ferner wird vorgeſchlagen, die Rücklage für Erneuerungen und neue Unternehmun⸗ gen um 150 000(100 000) 4 zu erhöhen, der Rücklage für Altersunterſtützungen und Ruhegelder 40 000/ und der Hausunterſtützungskaſſe 10 000(20 000)/ zu überweiſen, ſo daß 114 160 zum Vortrag auf neue Rechnung ver⸗ bleiben. Aus der Bilanz: Geſchäftshaus und Wohnhäuſer in Stuttgart 174 000(180 000), Maſchinen und techniſche Einrichtungen 144 500(146 000), Schriften 27000(24 203), Beteiligungen 720 000(unv.), Kaſſe, Wechſel und Wert⸗ papiere 376021(364 801), Bankguthaben 361315(220 405) l, laufende Forderungen 2339 284(1 988 343), Büchervorräte 250 000(250 000), ſonſtige Vorräte 135 000(440 000). Salach⸗Süßen: Grundſtücke, Gebäude und Waſſer⸗ kräfte 343 000(418 000), Maſchinen 210 000(238 000), Vor⸗ räte 320 000(305 000) J. Wilo bad: Grundſtücke, Ge⸗ bäude und Waſſerkräfte 220 500(267 000), Maſchinen 185 000 (209 O00), Vorräte 198 000(130 000)“. Auf der Paſſiv⸗ ſeite: Ak. unverändert mit 3,60 Mill., geſetzliche Rück⸗ lage unv. mit 0,36 und ao. Rücklage ebenfalls unverändert mit 0,36 Mill. //. Die Rücklage für Erneuerungen und neue Unternehmungen 100 000(150 000), Rücklage für Ver⸗ luſte aus Forderungen unv. 50 000, laufende Schulden und Rückſtellungen 597 272(703 903). Ueber das neue Geſchäftsjahr heißt es in dem Bericht, läßt ſich angeſichts der völlig ungeklärten Wirt⸗ ſchaftslage nicht mehr ſagen, als daß die Betriebe bisher noch— mit kleinen Einſchränkungen in den Papierfabri⸗ ken— ausreichend beſchäftigt ſind. Abend-Ausgabe Nr. 510 f Jeſthalten am ſiebenprozentigen Pfanobrieftyy Der in Berlin zu einer feiner planmäßigen Sitzungen zuſammengetretene Sonderausſchuß für Hypo⸗ thekenbankweſen des Zentralverbandes des Bank⸗ und Bankiergewerbes(e..) hat ſich u. a. mit der Frage des Zinstyps befaßt. Entſprechend ſeiner bisherigen Stellung. nahme hält er trotz der ſchwierigen gegenwärtigen Kapital⸗ marktlage an ſeiner früheren Empfehlung gegenüber den Hypothekenbanken feſt, bis auf weiteres nicht mehr als 7proz. Schuldverſchreibungen auszugeben. Der Sonder⸗ ausſchuß will mit dieſem ſeinem Beſchluß nicht zuletzt das vom Standpunkt der Realkredites Erforderliche zum Ge⸗ lingen der im Rahmen von der Reichsregierung und der Oeffentlichkeit und ſonſtigen Wirtſchaftskreiſen in Angriff genommenen Preisſenkungs⸗ und Verbilligungsaktion bei⸗ tragen, auch auf die Gefahr hin, daß dadurch vorübergehend eine gewiſſe Einſchränkung der Geſchäftstätigkeit not wendig werden ſollte. * Konkurſe und Vergleichsverfahren im Oktober 1930. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im Oktober 1930 durch den Reichsanzeiger 843 neue Konkurſe — ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung— und 480 eröffnete Vergleichsverfah⸗ ren bekanntgegeben. Die entſprechenden Zahlen für Sep⸗ tember 1930 ſtellten ſich auf 759 bezw. 508. * Verordnung über Einfuhrſcheine vom 31. Oktober 1030. Der Reichsminiſter der Finanzen und der Reichs miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft haben durch Verordnung vom 31. Oktober 1930 auf Grund des Artkiels 5 III des Ge⸗ ſetzes über Zolländerungen vom 15. April 1930(Reichsgeſetz⸗ blatt 1 Seite 131) beſtimmt, daß Anmeldungen zur Ausfuhr von Müllerei⸗Erzeugniſſen aus Weizen und Spelz, von Malz aus Weizen und Spelz oder Gerſte ſowie von Grau⸗ pen, Grieß, Grütze, Mehl und Flocken aus Gerſte und von Müllerei⸗Erzeugniſſen aus Hafer mit dem Anſpruch auf Erteilung von Einfuhrſcheinen mit Wirkung vom 5. No⸗ vember 1930 an nicht mehr zuläſſig ſind. OElektriſcher Strom wird billiger?(Eig. Dr.) Wie bie „V..“ hört, haben dieſer Tage Verhandlungen zwiſchen dem Reichswirtſchaftsminiſterium und den drei größten Elektrizitätsgeſellſchaften über eine Senkung der Strompreiſe begonnen. An den Beſprechungen nehmen zunächſt die Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerke, die Reichselektrowerke und die Preu⸗ ßiſche Elektrizitäts⸗AG., als gemeinwirtſchaftliche oder ganz öffentliche Betriebe, teil. Man erwartet jedoch, daß ein Preisabbau dieſer drei Konzerne auch bei den kommunalen 955 öffentlichen Elektrizitätswerken Nachahmung finden wird. O Die letzte Weſterwälder Braunkohlengrube vor der Stillegung.(Eig. Dr.) Die letzte der ehedem ſo zahlreichen Gruben des Weſterwälder Braunkohlengebietes, die Grube „Alexandria“ bei Höhn im Oberweſterwald, wird wahrſcheinlich in kürzeſter Zeit ſtillgelegt werden, Statt der Braunkohlen, mit der das Kroftwerk Weſterwald in Höhn bisher durch eine direkte Transportanlage ver⸗ ſorgt wurde, ſoll künftig Steinkohle zur Erzeugung der Betriebskraft verwandt werden. Angeſichts der faſt voll⸗ ſtändig brachliegenden Baſaltinduſtrie im Oberweſterwald⸗ kreis ſtellt dieſe Maßnahme einen tief in das geſamte Wirtſchaftsleben des Kreiſes einſchneidenden Eingriff dar, * Entſcheidung über das Tauernkraftprojekt vertagt. In den Beratungen, die in den letzten Tagen in Wien über das Tauernkraftwerk ſtattſanden, haben die Londesregie⸗ rungen von Tirol und Kärnten Bedenken geäußert. Des, halb wird das Landwirtſchaftsminiſterium in den nächſten vierzehn Tagen die bisher geführten Vorerhebungen und Projekte an die Landesregierungen zur Erſtattung eines Endgutachtens überweiſen. Dieſes iſt aber an keine be⸗ ſtimmle, Friſt gebunden, ſo daß katſächlich die Entſcheidung über Jas Tauern⸗Kraftprojekt auf unbeſtimmte Zeit ver⸗ tagt iſt, zumal beide Länder dem Projekt der ACG.⸗Berlin wenig freundlich gegenüber ſtehen. Weitere Zuckerausfuhr-Freigabe Am Samstag abend tagte die Ausfuhrvereinigung er⸗ neut, um ſich über die Frage einer weiteren Exportqupte ſchlüſſig zu werden. Wie wir hören, iſt beſchloſſen worden, weitere 10 v. H. der Geſamterzeugung füt die Ausfuhr freizugeben. Da bereits 15 v. H. freigegeben worden ſind, erhöht ſich die geſamte Exportquote auf 25 v. H. Es wird jedoch von zuſtändiger Stelle aus⸗ drücklich betont, daß dieſe 25 v. H. noch nicht die endgültige Quote ſind. Es beſteht vielmehr die Möglichkeit, daß je nach dem Ausfall der Ernte unter Umſtänden eine weftete Erhöhung der Quote ſich notwendig machen wird. Es ſſt bekannt, daß in der letzten Kampagne die geſamte Expork⸗ quote nur 15 v. H. betragen hat. Kurszettel cler Neuen Mannheimer Ze Aktien und Auslandsanleſhen in Prozenten 5. tung del Stücke-Notierungen in Mark je Stück Bremer Wolle Brown, Bov.& C. 76.— 76.— 1 9 Buderus Eiſenw. 52,25 54,85 4% Türk. Ab. Am. 3,50 4%„ Bagd.⸗Eiſ.!-.. 66 5 4%„ 8unif. Anl.—.——.— %, Zollobl. 1911—.—.25 deſch Eiſen Charlott. Waſſer 82.50 820 Horch& Cie. Chem. Heyden„50,25 49.50 Them. Gelſenk.. Ne Bergbau Chem. Albert. 31.— 50.— M. Chem. Brockhues 39,50 39,50 3— 5 182.7 182.7 Hirſcderg Leder 98.50 3 ohenlohe-Werke 63. 63,.— hil. Holzmann 60.50 78.50 „30,50 30,50 e 2210 220.0 Jüdel& Co. 107 0 1070 Gebr. Junghans 25,75 25,65 5 7 Schudert& Salzer 147,0 148,0 .— Schuckert 4 Co. 132.1 132,1 Schultheig. 176,8 174.6 Segall Strumpf 19,25 19.— Siemens KHalske 175,5 178.0 Sinner.⸗. 78.25 76,25 Stoehr Kamig. 69,65 70,— Stoewer Nähm. Weſt 1 ſelnulkal 192,2 1980 Weſtf. Eiſen 1. Wicking⸗Cement 71.— Wiesloch Ton.—,— Wissener Metall 40.— 89. 5 Gußſt. 35,50 35,50 'olff. RM.„ * 1 1 8. 8 1. 8. Mannheimer Effektenbörse Otavt- Minen 5 88880 83 95 Konſerven öraun 40.— 40— Schub. Bernels 30.— 29.— 0 1. 3. Phönig Beradau—— 66,50 Kraus& Co. Bock. 72.— 72.— Sellinduſt. Wolff—.—. Fee Had Sten m 6. 8.. ge. i. Sellin 90,— 38.— Rheintal 70 80 bd. gechwert üb. Zucker 1340 184.0 2% Sab Komichd 86.50 86.50 Brewn, Bover! 75. 78.— Salz. Heilde 2189 2100 l Walt..— 88.— 6 8 S—— aimler⸗ 4—* 7 1* 9 U n Stabt 755 9950 5 i 15 5 11 1570 Feine gergban 57 0. wigsh. Walz. Trteot. Beſigheim om. Gold 99,50 89. eutſche Lino: 126.0 1270 Peu. Laurahütte———.——.— 80 ö old 88.— 88.— Enzi Union 69,— 69,— 50 8g.— Mainkraftwerke,—.— 78.— Ber. Shem. Ind. 99% Gele 72— 8.— eke. Fahr.. d. Ver- Stabiwerke. 68.50 8h.— aa d,. e— Seret dr. 0 85 7— 92— f 1 7 f..—— gt. Jute o 9% Farbenb. 29 93,.— 93, J. G. Farben.. 140.0 141.0 industrie-Aktien Rfag, Muß. 3— Ber- Ultramarin 129.0 120.8 Babiſche Bank. 182.5 132,5 10% Grkr. M. Ou. 100,0 100.0 Hinnmnag K. St.„e 188.0 Moenus StA.—.— 25.—— 5 5 1 5 82 80.— Bläle Hypoth. B. 1270 1270 1%.„ 3A. 120.0 120.6 Löwen München 209.9 290.9] Motoren deuz 56.— 36.— Pogtl. Maſch. 150.0 140.7 Rh. Hopoth. Bk. 138,0 136.0 Schöfferh. Oindg. 190.0 191.0] Motor Oberurſel———.— Voigt 8 Häffner 50.7 S. Bank u. Dise. 1110 110,0. 22.—22.— Schwartz Storch. 124,0 124,0 Volfh. Seil. u. K. 30.— 30, H. Knorr 169.0* 5 e. 9. Rähm. Kapl. 5,75(6,15. Wei peten 5280 8180 Durlacher Hof—.———] Mannh. Gummi—.——.— Abler Kleuer. 5 53 Kichbaum...——Pfälz. Mühl. A. E. G. St.⸗A. 116,5 113,2 Rein. Gebh& Sch. 98.— 93.— p acer Dune 1088 Roeder, Gebr. B. 93.— 88.— Zenpoff Alchſfbg. 61.78 82.— Pfalz. Preßhefe 125,0 125 0 Portl. gem. Held. 90.— 88.— Bd. Maſch. Durt. 125,0 125,0 Rütgerswerke 49.— 49,25„Memel:.—.— 85. Schwartz Storch 7900 10 Rh. Elektr..-G. 124.0 1240 Brem. ⸗Beſig. Del 5 85 Sehnen rte 28. 28„ Waldhof 109,5 108,7 Achbaum Werger 140.0 140. U 3 U. i N 8 ü 8 8 Sor. Buder. 2 1 00 n l Lackf. 65.50 65,50 Ufa(Freiverk.).. 89.— 89. Bab. Aſſekuranz. 106,0 106,0 Wasß 8 9 Oelf. 21.— 71.— Cement Heidelbg. 89.50 86.— Schuckert, Nrbg. 191,2—.— Raſtatter Wagg. 11.— 11.— Tontinent. Ve 17,50 17,50 Wayß& Freyta 51.80 51.80„ Narſtadt.—.— 2 Mannb. Perſich 25.— 25,—] Zellſtoff Waldhof 1070 1080 Chade 55 Terminnotierungen(Senlug) 5 5 Fe 1 20.— Aug. St. Credit 97,50 1000] Harven, Bergpan 99.— 87.— Frankfurter Börse kb. debe. 3850 adhs Sarl Bantder 100 4030 Ji Feed 1515 80 N Tarmſt. u. Nat. 149,2 146.5 125.0 125, 1 en 190.0 191, Festverzinsliche werte e 110.5 108,5 Datmler Benz. 24.25—.— Len. Aa dege 130.0 129.0 gal Sacgdeiſa 767½9 791.0 ee Reichsanl)“ e. D Effekten Bank 100,0 100.0 Dt. Atlant.⸗T. 98 50 99. Commerzbank 114.0 115,0 Kali Weſteregeln 191.5 193.0 SM„ 1 810 81. D. Hp. u. Wechſ. 1810 1808 D. Gold⸗u. S. Anf. 135,3 1340 Darmft u. Nat. 149. 147.0 N. Karſtabt...— 95,60 Ablöſungſch. 1. 54,10 54.10 D. Ueberſee⸗Bank 35,50 85,50 Dt. Linoleum 129.0 125.7 Deutſche⸗Disconto 110,0 110,5 Kiscknerwerke. 69.— 70.— .50 6,50] Dresdner Bank 110.7 110.7 e 5 98 Dresdner Bank I. 2 111.2 gahmeyer& G0. 145.0 145,0 3 resd. 39, 1 0 0 92.— 92,50 Frankf. Bank. 91.— 91,.— Düſſel. Rat. Dürr 48.— 48.— Di Nel. Bor 87.50 88.— Mannesmann 73. es .— Frkfri Hyp.⸗GSk. 152,7 153.0 Dyckerh.& Widm 76,— 78,50 Hapag., 75.— Mansfelder. 89.— 555 Nordb. Lodd. 75,75 J4,— Metal seng..— 880 8% Ludwigsh. 28—, Nürnberg. Verein—— Eisen Katſersl..—.— Akku f67.— 67. Miag Müpleu dan 5 45.— 10% Mym. Gd. 25 96 elt. Ered.⸗Anſt. 27.75 27.75 Emag Frankf. 60.— 80,— Allg. Elertr. Gel. 113.5 115,0 Montecatini. 48,„ „ 20 Pfälz. Opp.⸗Sk. 127.5 126.5 Enzinger. Union 89, 80,50 Bem berg... 68.80 70,— Oberbed 5 2 Eßlinger Maſch..50 5250 Bergmann. 1380 8 8 1.— 89.50 Aber dir 2—.— Eklling Spinn. 14,0 144,0 HGuderus Efe 88.— 8480 Prag dernden 6 68 5% Grkr. Mh. 28 50 Rhein. Ereditök.———.— i Cement Heidelbg. 89,— 86,.— Bbönix Berg 5 8500 1—] bein. Hop.⸗Bk. 135,9 135,9 Fader& Schleich. 98.— 98.— Compan Hiſp. 12 1255 5„ 5 1440 B. Rogg.—.——.— br. Pi 8 e e in. 1 5 N 15 ea 2 % Sübd. Feb. 198 17 Südd. Boden-G. 132.0 182.0 f. N G8. Stahlwerke. 1880—.— Fidd.Disconte dea 3%„ Bonds 28 94.— 84.— Daimler Ben) 24.50 2475 Niebeck Montan— 20% Grkr. M. adg. 76.80 76,50] Wiener Bankver. 10,15 10.18 Feinmiech. Jetter 80.— 89,— Deutſche Erdhl. 67.— 67.50 Rütgerswerke 49,28 49.— 8% Rh.⸗M.⸗Don.—.——.— Württ. Notenbk 187.0 187,0 Felt. Guilleaume—.——— Dt. Geld u. Silber 188.8 184,5 Schuckert.. 132.2 138.2 Aulanz. 1000 1755 Felf. Pet. 8 Gt. 18.— 17.75 dicht u. Kraft. 1230 1240 Semene gelte 1788 1770 Rant a Peel.——. 8 i Klette. Steſelung. e Sid Hasse 1800 J Manng. Verſ.⸗G.—.— 28.— Sofdſchmidt Tb. 58 8, 43.28 J G. Farben. 1400 1408 Spensta Tändſt.—— 280.0 Gritzner M. Durl. 29.50 29.50 dae& Guin. 96,— 95,50 Per. Glanzſtoff———.— Transport-Aktien Grün& Bilfinger 1570 155.0 Genen Bergwk. 180 8 1 1 1 e 89.2 8 S N 2 Zellſto aff. 8 Hapag—— 8. 21.— f 8 1 1 85* 0 108, anne t 75 11—. 59.75 5 Goldſchmidt. 48.25 43.75 Uſtoff Walbhof 109,0 109,0 %% Rhein..25 Nordd. Lloyd 76, 5 7— 7 7 97 1 1 95 1 10 87 DOeſter.⸗U. 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Verkehrw. Allg. Lok. u. Str. Südd. Eiſenbahn Deſt. St.⸗Eiſenb. Baltimore Ohio Canada Abliefer. Pr. Heinrichbahn apag 5 „Südamerika 60.— 58,50 123.0 122,0 5„ 19.75 19.75 anſa Diſchiff—.——.— Rordd. Lloyd Verein Elbeſchiff. Bank-Aktien Bank f. el. Werte Bank f. Brauere. Barmer Bankver Berl. Handelsgeſ. Tom. u. Privkbk. Darmſt. u..-B. Dt. Aſiatiſche Bk. 38 Deutſchedisconto Dtſch. Ueberſee Bk. Dresdner Bank Meininger Hypok. Oeſterr. Creditbk. 27,75 229.0 229,5 Reichsbank Rhein Creditbk. Süddeutſch. Disc. Frankf. Allgem. 108.7 105.5 109.8 109,6 108,0 102,8 129,0 128,2 114.7 114.5 149,0 146,5 — 39.— 110,0 110.0 88,.— 84.75 111.0 110,0 162.0 160.0 U 9 Industrle-Aktien Aerumulatoren Adlerwerke Alexanderwerk Alfeld Deligſen Allg. Elektr.⸗G. Alſen Portl.⸗Z. Ammendorf Pap. Anhalt. Kohlenw Aſchaffbg. Zellſt. Augsb. N Maſch. Balke Maſchinen Baſt Nürnder Bayer. Celluloid Dayr. Spiegelglas . P. Bemberg ergmann Elekt Berlin Gubener Berl. Karls. Ind. Berliner Maſchb. Braunk. u. Brikett Br.⸗Beſigh. Oelf. Bremer Vulkan 880,0 118,5 124.1 124.0 109.5 107.8 59.75 59.— 81.85 80.25 69,25 69,25 118.2 113.2 181.0 181.0 52.— 82. Concord. Spinn Conti Caoutſch. Daimler Motoren Deſſauer Gas Dtſch.⸗Atlant⸗T. Deutſche Erdöl Dtſch. Gußſtahl Deutſche Kabelw. Dtſche. Steinzeug Deutſche Wollw. Deutſch. Eiſenhdl. Deutſche Linol. Dt. Schutzgeb. 2 F. VDippe Maſchin. Dres d. Schnellpr. Dürener Metall Dürkoppwerke Düſſeld.Eiſenhol. Dynamit Truſt Elektr. Lieferun Elktr. Licht u. K. Elsbach& Co. Emaille Ullrich Enzinger Werke. Eſchw. Bergwerk Eſſenersteinkohl. Faber Bleiſtift Fahlb., Liſt& Co Farbenind. A. G. eldmühle Papier elten& Guill. hies& Höpfling. Friſter Jebhard Term Gehe& Co. Geiling& Co. Gelſenk. Bergwk. Genſchow& Co. Germ. Portld.⸗Z. Gerresheim. Glat Gel. f. elektr. Unt. Goedhardt Gebr. Goldſchmidt, Th. Guano-Werke Greppiner Werke Gritzner Maſch. Gebr. Großmann Grün& Bilfinger Gruſchwitz Textil pacetga n: alleſche Maſch. ammerſ. Spinn. ann. M. Egeſt. bg.⸗Wien Gum. arkort St⸗Pr. arpener Bergb. edwigshütte eilmann Imm. Hilpert Maſch. Hindrich s KAuff. Hirſch Rupfer 39.50 89.50 127.5 126,7 24.18 25.— 111.0 1112 99.80 98,25 67.— 66,50 59.50 57.75 1250 125,0 6,50.75 45.— 45.— 1275 126,7 4080 40.25 103.5 103,5 48,25 48.25 68.— 65,75 114.2 113,7 122.5 124.0 67.— 69.— 2158 208.0 49.50 47,85 140,0 141.1 119,0 116.0 95,.— 93,50 1300 1800 5. 86,85 36,50 89,78 89,85 51.50 51.25 99 95.— 96.— 122.0 122,7 105.2 105.0 42,85 75 1 102.2 102,0 75. 74.— 58.75 58,75 —.— 1210 ellſtoff Verein. 60,75 59.5 ae Waldhof 108.5 107% tſch⸗Oſtafrika 78,25 78, Neu⸗Gulnea. 29,0 3000 Otavi Minen„ 38,50 88.85 Frelverkehfs- Kurse ersb. J. Hank,.10 1. uſtendunr 3.85 0550 Deutſche Petrol, 66.50 68.— Held bung Benz 5 Adler Kall.„= e„G6, ochfrequenz Krügershall 5 Ronnenberg. Sichel E Co.. Sloman Salpeter Südſee Phosphat Ufa⸗Film. 90 Brown Bovert. Stolberger Zinke. 51.78 5175 Südd. Immobil. 30,25 30.75 Zucker 134.0 188,7 Teleph. Berliner Thörl's ver. Oele 78,50 78,50 Tietz, Leonhard Trons⸗Radio Klöcknerwerke C. H. Knorr follmar& Jourb. 27.— 27. Kölſch Walz. 27.75 27.75 Gebr. Abril 38,50 89,25 Kötitzer Kunſtled. 88.— 86.— frauß& Cie., Lok.—.— 74.— fronprinz Met. 27.75 27.25 ſeyffhäuſer Hütte 52.— 52.— Da 145,5 146.0 Lana e d i del Linde's Eismaſch. 188.8 138,0 Carl Lindſtröm 480.0 480,0 Zingel Schuh fab. Loewe& Co... E. Loren Lukau 4 Steffen—. J Lüdenſcheid Met. 48.— 48.— Magirus.-G.. 17,50 17.50 Mannesmann 73,15 72,15 Mansfelder Akt. 39,75 39,50 Markt⸗ u. Kühlh. 116.2 114.0 Maſch. Buckau-W. 102.7 102.8 Maximil⸗Hütte. 161.0 1820 Mech. Web. Lind. 77.50 77,75 „„ Zittau 38,— 32. Merkur Wollw.. 118,9 116,0 Mez Söhne. 79.— Miag⸗Mühlen. 71.25 71.25 Mix& Geneſt 1280 128.0 Motoren Deuz 35.50 55,75 Mühlheim Berg. 78.— 78.— Nat. Automobile 11.65 11,75 Niederlauſ. Kohle 122.0 122.5 Nordd. Wollkäm. 61.50 60,75 Oderſcht. E. Bed. 40,78 40,50 Oberſchl. Koksw. 76.— 75,15 Hanſa Dampf. 5 Drenſt.& foppel 49.28 49,— Nordd Voyd 75.65 73,65 Oſtwerkte.. 141.5 139,0 flu Allg. Elektr.⸗Geſ. Bahr. Motorenw. J. B. Bemberg. 67.50 68.35 BergmannéElektr a Buderus Eiſenw. 53,80—.— Charlott. Waſſer Tomp. Hiſpano Barziner Papier 69,.— 69,.— Belthwerke B. B. Frkf. Gummi—.—. Ber. Chem. Charl. 50,50 B. Dtſch. Nickelw. 123,0 125,0 B. Glanzſt. Elbf. 102,0 95,50 B. Harz. Portl.-Z. 83. B. Schuhf. B.& Ver. Stahlwerke. 3. Stahl. v. d. 9p. 140.0 1400 Ver. Ultramarin. Vogel Telegraph. 6a, Bogtländ. Maſch. 38,.— 38.— Boigt& Haeffner 149,7 149,7 Wanderer Werke 37.— 37.— Allg. Dit. Credit Bank f. Brauind Barmer Bankver. Bayr. Hyp u. W Bayr. Vereinsbk. Berl. Handelsges. Comm. u. Priv. Darmſt. u Nat. 148,2 145,2 Deutſche Discomo 110,7 110.1 Dresdner B. 5 .⸗G für Verkehr 59.— 58,50 Allg. Lokald Dt. Reichsb. Bz. 87,75 88.— apag„75,50 78,50 f dam. 90— 98,38 Tb. Golbſch Aidt 42.85 8865 Harpen. Bergbau 87.— 7500 deſch Eiſ. u. St. 90 h. Holzmann otelbetriebsgeſ.— 22²b lſe Bergbau alt Aſchersleben R. Karſtadt Klöckner Werke Röln-Neueſſen B. Mannesmanndis 9950 3975 Mansfelder 8 0 Kite 5 8645 8755 Mitteldiſch Stahl. Nordd. Wolle 60,75 997 Oberbedarf* Oberſchl. Koksw. Orenſt,& Koppel 4 Oſtwerke Phöniz Bergbau Polyphonwerke Rh. Braunk. u. Bt. Rh. Elektrizität Ah. Stahlwerke Rh. Weſtf Elekir, A. Riebeck⸗Mont. i Salzdetfurth Schleſ Portl-3. 118 ambg.⸗ SU Phöntz Bergbau 68.— 87,25 ermann Pöge er athgeber Wagg..75 70.75 Rheinfelden Kraft 134.5 184,5 Rhein. Braunk. 178.0 173,2 — Chamotte 68,.— 68. 5 Rhein. Elektrizit. 124,0 124.0 Font. Cautſchour 126,2 125,0 Rhein. Möbelſtoff 40. 40.—. Dai mler⸗Benz Rhein.⸗W. falk 72.50 72,50 Deſſauer Gas Rheinſtahl 79,75 79,35 Deutſche Erdl 8 2 1450 Riebeck Montan—.—. Dt. Linoleumwk. 126,2 126,0 Schubert e Salzer 148, 1 Roſitzer Zucker 38,— 39,.— Dynamit A. Nobel—, 68, Schuckert& Eo. Rückforth. Ferd.—.——.— Elettrizitäts⸗Llef 113.6 114.2 Schulth ⸗Pagenh. Rütgerswerke. 49,50 49.25 El. Licht u. 5 122,0 122,7 Siemens K Halske Sachſenwerk. 83,50 88.50 Eſſener Stemkohl.———,— Svenska 2 Süchſ. Gußſtahl. 38,.— 38.— J. 8 Farben 140,5 140,5 Leonhard Ttetz 5 Salzdetfurth. 262,0 262,0 ae„118.0 118,0 Ber. Stah werke 69.35 Sarotti 408.5 108,0 Je len& Guil 95,50 98.— Weſteregel Alkall Schleſ Elekt. Gas 115.0 115.5 Gelſent Bergwk. 89.— Zellſtoff Waldhof Hugo Schneider. 75,— 75,— Sesfür l. 121,0 121.7 Stavia Minen 90— J 156,2 1555 reren rer, 9 4 V. 1 5 täßigen Hypo. k⸗ und ge dez ellung. apital.⸗ er den proz. sonder. tt das m Ge⸗ nd der Angriff on hei⸗ gehend t not⸗ r 1990. ben im nkurſe ge auf verfah⸗ r Sep⸗ r 1080. iniſter nung es Ge⸗ geſetz⸗ usfuhr „von Grau⸗ td von ich auf 5. No⸗ zie bie viſchen den ften lichen Iſchen Preu⸗ r ganz ß ein talen finden r der eichen Grube wird erden. wald e ver⸗ g der voll⸗ : wald⸗ ſamte f dar. zt. In über regie⸗ Des⸗ ichſten und eines le be⸗ idung t ver⸗ Zerlin . . 3 9 Notiz. Montag, 3. November 1930 Nene Mauanheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 510 Baiſſeangriffe am Sprit- und Kalimarkt Vorbörslich und zur Eröffnung freundlich und leicht befeſtigt/ Deckungen der Spekulation Maunheim behauptet Zu Beginn des heutigen Verkehrs wor die Tendenz am Aktienmarkt freundlich. Man hörte Farben mit 142, im Verlauf ſchwächten ſich bei ſehr ſtillem Geſchäft die Kurſe leicht ab. Die Farben⸗Aktie kam mit 141 zur Etwas höher notierten Daimler, Linoleum und Niedriger waren Cement Heidelberg und Süd⸗ deutſche Zucker. Von Bankaktien notierten Dedibank und Rhein, Hyp. Bk. ſchwächer. Verſicherungswerte blieben unverändert. Am Rentenmarkt waren Reſtquoten der Rhein. Hyp. Bk. höher geſucht. Frankfurt leicht gebeſſert, ſpäter nicht ganz behauptet Zu Beginn der neuen Woche wurde die Lage an der Börſe wieder ruhiger beurteilt. Die Verkäufe, die im Zuſammenhang mit den Dividendenkürzungsvermutun⸗ gen vorgenommen worden ſind, haben ganz nachgelaſſen. Anregende Momente aus der Wirtſchaft lagen jedoch nicht vor; lediglich die feſteren Auslandsbörſen vom Samstag gaben der Börſe eine gewiſſe Widerſtandskraft und ließen eine etwas freundlichere Stimmung aufkom⸗ men. Das Geſchäft erfuhr aber, hiervon ausgehend, kaum eine Belebung, denn der geringe Ordresein gang veranlaßte die Kuliſſe zur Zurückhaltung. Nur in einigen Spezlalaktien wurden Rückdeckungen vor⸗ genommen. Gegenüber den Schlußkurſen vom Samstag war das Kursniveau jedoch faſt allgemein etwas gebeſſert; die Gewinne gingen jedoch in keinem Falle über 1½ v. H. hinaus. Am Anleihemarkt waren deutſche Anleihen gut behauptet. Im Verlaufe konnten ſich die Haupt⸗ werte auf dem etwas erhöhten Niveau nicht immer behaup⸗ ten. Der augeſpannte Ultimoausweis der Reichsbank wurde als verſtimmender Faktor bewertet. Im großen und gan⸗ zen aber blieben die Rückgänge nur gering. Am Geld⸗ markt iſt Tagesgeld mit 57 v. H. weiter etwas leichter. Man nannte am Deviſen markt Mark gegen Dollar mit 4,1976, gegen Pfunde 20,396, London gegen Kabel 485,79, Paris 123,78, Madrid 92,80, Schweiz 2503 u. Holland 120676. Berlin nach freundlichem Beginn ſchwächer Die neue Woche eröffnete ziemlich unerwartet vormit⸗ lags in freundlicherer Haltung, ohne daß ſich an der allgemeinen Situation kaum etwas geändert hat. Schwächere Schweizer Rentenkurſe und Inſolvenzgerüchte über eine Pariſer Bank blieben ohne Beachtung. Die Börſe ſchritt zu Deckungen, angeblich wurden auch Tauſch⸗ ö pe rationen vorgenommen, wobei Farben und Reichs⸗ bank bevorzugt wurden. Die erſten Kurſe zogen im allgemeinen um 1 bis 2 v. H. an. Reichsbank, Schultheiß, Polyphon, Gesfürel, Sie⸗ mens, Schuckert, Deſſ. Gas und Solzdetfurth waren dar⸗ Gber hingus bis zu 474 v. H. gebeſſert. Anleihen leicht anziehend. Pfandbriefe ſtill und überwiegend gut behauptet, Liquidationspfandbriefe lagen eher bis 2 v. H. freundlicher dagegen Reichsſchuldbuchforderungen, beſon⸗ Waldhof. bers in mittleren Fälligkeiten, etwas ſchwächer, Geld wenig verändert, Tagesgeld 6 bis 8 v.., Monatsgeld 6 bis 7% v.., Warenwechſel 5% v. H. ca. Nach o en er⸗ Nur mäßiger Auftragseingang Später wie der matter/ Schluß unter Anfangsniveau ſten Kurſen wurde die Tendenz überwiegend ſchwächer, Dt. Linoleum ſetzten zwar ihre Erholung um 17 v. H. fort, ſonſt waren aber Rückgänge bis zu 2 v. H. die Regel. In Schultheiß(minus 4 v..) und Salz⸗ detfurth(minus 5) beſtätigte ſich die Baiſſeſpeku⸗ lation ſtärker, wobei der beſtehende Ordermangel ihr Vorgehen begünſtigte Man begründete die Schwäche mit dem angeſpannten Ultimoausweis der Reichs bon! Der Kaſſamarkt neigte weiter zur Schwäche. Ein Angebot von etwa 15 Millionen wurde am Privat⸗ d i skontmarkt zu unverändertem Satz aufgenommen. Die Schwäche der Schiffahrts⸗ und Spritaktien beeinflußte gegen Schluß der Börſe die übrigen Märkte, die am Schluß 1 bis 3 v. H. unter Anfang lagen. Schultheiß ver⸗ loren 8, Oſtwerke 6, Salzdetfurth 4% v. H. Auch Reichs⸗ bankanteile gaben ihren Anfangsgewinn wieder her. Viel beachtet wurde die ſchwache Haltung der Danatbankaktien, die im Verlauf der Börſe um 31 v. H. nachgaben. Am Depviſenmarkt waren die Kurſe heute faſt un⸗ verändert. Dollar gegen Mark.1975, London gegen Kabel 485.81, gegen Paris 123.79, gegen Mailand 92.80, Spanien notierte gegen Pfunde 43.70. Berliner Devisen Oiskontsätze: flaichsbank 5. Lombard 6, Privat 47% v. H. —————————— Amtlich in R⸗M für 1. November 3. ovember Varität Dis! 8. B. M 0% 5 169,16 168,48 8 8 48 5,448 5,445 9 f„435 88,55 58,855 8 45 1,48 81.64 81,555 5 50 5 55 10.57 10.512 6 Italien. 100 Lire] 21,945 21,985 21.945 21,985 22.025.5 Südflavien 100 Dinar 7431 7,44] 7,430 7,4444.355 5,5 Kopenhagen 100 Kr 112,16 112.38 112.17 112,39 112,06 4 Liſſabon 100 fEskudo] 18,81 18,85 18,82 18,86 17,48 8 Oslo 100 Kronen] 112,14 112.3611217 112.39 111,74.5 Paris 100 Franken] 16.45 16.49 16,483 16,493] 16,445 2,5 Prag 100 Kronen] 12.431] 12.454] 12.435 12.455 12,98.5 Schweiz 100 Franken] 31.355 31,518] 31,36 81,52 80,515 255 Soſia..037] 3,043] 3,089 3,045] 3,017 10 Spanien 100 Peſe 46 40 46,50 48,80 46,90 69,57 2 Stockholm.. 100 Kr.] 112,49 112,71 112,48 112,70 112,05 3,5 Wien 100 Schilling] 89.09 59.21 59,095 59,215] 38,79.5 Ungarn 1005-12500 K] 73,87 78,51 78,365 73,505 72,89.5 Buenos-Aires 1Pef 1,448.452 1447 1,451 1,786 7 Canada 1 Can. Doll.] 4,197.205[4,197 45205 4,176— Japan.. 1 Hen].082.0860 2,082.088 1,988 5,11 Kairo„1 ägypt. Pfd. 20,885 20,925] 20,885 20,925 20,91— Türkei I türk. Pd N—.———.— 2 180 10 London 1 Pfd.] 20,368 20.408] 20,37 20,41 20,393 3 New Vork 1 Dollar 4418 4,201 4,1935 420750 317803 Rio de Janeiro! Millr..428 0,428 0,428 0,430].503* Uruguay 1 Gold Peſ.].257.263 1 3,837 3,348 l 3,821— Schleppendes Produktengeſchäft Verſtärktes Inlandsangebot von Brotgetreide/ Geringe Kaufluſt der Mühlen Weichende Preiſe Berliner Produktenbörſe v. 3. Nov.(Eig. Dr.) Das Geſchäft an der Produktenbörſe geſtaltete ſich zum Wochenbeginn recht ſchleppen d. Das In lan ds⸗ angebot von Brotgetreide hat ſich verſtärkt und an⸗ geſichts des wieder ruhig gewordenen Mehlabſatzes war die Kaufluſt der Mühlen nur mäßig. Die Gebote lauteten etwa niedriger als am Wochenſchluß. Am Lie⸗ ferungsmarkte ſetzte Weizen bis 1 /, Roggen bis 1% A ſchwächer ein, zumal vom Auslande keinerlei An⸗ regungen vorlagen. Weizen⸗ und Roggen mehle wurden zu entgegenkommenden Mühlenforderungen nur für den laufenden Bedarf gekauft. Hafer wurde, ebenſo wie Gerſte, reichlicher angeboten; auch gute Qualitäten waren nur zu niedrigeren Preiſen unterzubringen. Amtlich notiert wurden: Weizen 232,50— 284,50, be⸗ feſtigt; Dez. 252—254; März 269—270,50; Roggen 146—148; Dez. 167,50—66—66,50, matter; März 184,50—88,50—83,75; Gerſte 184—210; Futtergerſte 165—176, ruhig; Futtergerſte 165—176, ruhig; Hafer 439—149; Dez. 153 u. Br., matter; März 164,50; Weizenmehl 27,75— 36.50; Roggenmehl 23,50 bis 26,50, ruhig; Weizenkleie 7,25—7,75, Roggenkleie 6,75 bis 7,25, ruhig; Viktorigerbſen 25—31; Kleine Speiſeerbſen 24— 26; Futtererbſen 19—21; Peluſchken 19—20; Acker⸗ bohnen 1718; Wicken 17—20; Rapskuchen 8,50—9,25; Lein⸗ kuchen 14—14,30; Trockenſchnitzel—5,0; Soyaextrac⸗ tionsſchrot 12.20—13; Speiſekartoffeln, weiße 1,00—1,20; dto. rote 1,20—1,40; dto. gelbfleiſch. 1,40—.60; allg. Ten⸗ denz uneinheitlich. * Mannheimer Produktenbörſe vom 3. Nov.(Eigen⸗ bericht.) Die feſte Tendenz für Brotgetreide hält wei⸗ ter an. In Anlehnung daran iſt auch der Mehlmarkt lebhafter, während die Futtermittelmärkte in ſtiller Haltung verharren. Es wurden angeboten in 1 für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim: Ausl. Weizen 35—37; inl. Weizen 26—27; inl. Roggen 16,75—17,75; inl. Haſer 15—16; iul. Braugerſte 21—23; JFuttergerſte 16,50—17,50, Malz 43; Biertreber 10—10,50; Rapskuchen 9,50; Soyaſchrot 12,75—13; Trockenſchnitzel 5,75—6; Weizenmehl god. 44,50 Weizenbrotmehl ſüdd. 27,50; Roggenmehl 60proz. 2728,50 Weizenfuttermehl 8,50—9; Weizenkleie 6; Roggenkleie 6,25; Leinſaat 29. („ Frankfurter Produktenbörſe vom 3. Nov.(Eig. Dr.) Weizen 250—261; Roggen 165; Sommergerſte für Brau⸗ zwecke 200—215; Hafer(inländ.) 152,50 157,50; Weizen⸗ mehl ſüdd. Spezial 0 4141,75; dto. niederrhein. 40,75 bis 41,50; Roggenmehl 26—27; Weizenkleie 6,25; Roggenkleie 6,50; Erbſen 28—35; Linſen 32—60; Heu ſüdd. 5,50—6; Weizen⸗ und Noggenſtroh drahtgepr. 2,50—3; dio. gebün⸗ delt 2— 2,50; Treber getrocknet 9,75— 10,25; alles für die 100 Kg.; Tendenz ruhig. * Rotterdamer Getreidekurſe vom 3. Nov.(Eig. Dr.) Anfang. Weizen(in Hfl. p. 100 Kg.) Nov..70; Jan. .95; März.15) Mai 6,37½; Mais lin Hfl. p. Laſt 2000 Kg.) Nov. 87,25; Jan. 90,75; März 95,50; Mai 96,75. * Liverpooler Getreidekurſe vom 3. Nov.(Eig. Dr.) Anfang Weizen(100, lb.), Tendenz ruhig, Dez. 5/89, (5/89ÿ86); März 5/888(5/836); Mai 5/0(5/0%); Mehl (280(.) Liverpool Straights 25—26; London. 21,5028.— Mitte ruhig, Dez. 5/85(5/858); März 578 (5/886); Mai 5/76(5/7: Mehl unv. «Magdeburger Zuckerterminbörſe vom 3. Nov.(Eig. Dr.) Jan. 7,40 B 7,30 G; März 7,55 B 7,50 G: Mat 7,65 B 7,60 G; Aug. 7,95 B 7,900 G; Okt. 8,20 B.15 G: Nov. 7,25 B 7,15 G; Dez. 7,930 B 7,25 G; Tendenz 3 Gemahl. Mehlis prompt per 10 Tage 24,75; Nov. W; Nov.⸗Dez. 25; Tendenz ſtetig; Wetter trübe. * Nürnberger Hopfenbericht vom 1. Nov. 250 Ballen Zufuhr, 50 Ballen Umſatz. Es wurden folgende Preiſe bezahlt: Hallertauer 110, Spalter 115, Württemberger 80, Gebirgshopfen 60—65 ,. Tendenz ruhig. * Bremer Baumwolle vom 3. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univ. Stand. Middl.(Schluß) 12,24. * Liverpooler Baumwollkurſe vom 3. Nov.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol. Stand. Middl. Anfang: Jan. 609 geh.; März 621 geh.; Mai 631 geh.; Juli 640—41; Okt. 649 geh.; Dez. 608 geh. Nov.(31)—; Jan.(82)—; Tages⸗ import 900; Tendenz ruhig.— Mitte: Jan. 618; März 625; Mai 635; Juli 645; Okt. 654; Dez. 607; Jan.(82 668; Nov.(32) 670; Loco 625; ſtetig. Mannheimer Viehmarkt Preis für 50 kg Lebendgewicht— Geſamtzufuhr 5253 Stück Amtſiche Preisnotierungen vom 3. Noveutb er 1930 Ochſen 218 St Kühe. 200 St Kalber 506 St.] Schweine 8687 St ). Mk. 568 a) Mk. 4648] a Mkt.— 2. Mk. 8483 ).„ 45-47), 8840 d)„ 70-78 b.„ 64-85 „ h 55.„ 688 8„. e ee, Bullen 187 St. Färſen 855 St. e. 50—58 e.„ 85 ). Mt. 4 i Mk.— ee Schafe, 68 St. T„» 8485 ).„ 4245). 50—54 at.-.„ 157 6)„ 4042 Freſſer.— St.] df 42-46 Arbeitspferde— St „ Bi Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern langſam geräumt; mit Schweinen mittel, ge⸗ räumt. 16 Ziegen. Berliner Meiallbörse vom 3. November 1930 Kupfer Ble! Zink bez.[Brief Geld bez. Brief] Geld J bez. J Brief] Geld e— 1 86.— 85,50—. 30,50 29,50„— 81.— 0,— Februar]—.— 38.50 85,25—.— 30 75 29.75—.— 81.25 30,75 März 88,— 386,25 35.75—.— 30,75 29,75 31.50 81.25 31,25 April—.— 86.50] 85 75—.— 30,75 30.—.— 32. 81.50 ai— 386.50 85,75—.— 89.15 30,.—82,.— 381,25 31,85 Juni—.— 85,80 85,75—.— 30,75 30,25—.— 82,28 81,75 uli—.— 88.50 858.75—.— 30,7 30,28—— 32.2 83.— Auguſt—— 86.50 88.——. 30,75 30,23—. 32,78 33.80 Sept. 36,50] 88.—.— 30.50 30,25—.—89.— Oktober. 88.25 86,50 88.380,50 30,75 80,25.— 383,28 34.75 Nov.—.— 385 75 84 50—.— 30.50 29,50—.—30,.— 29.80 Dezemb.] 86,— 85 25—.— 30.50 29,30—— 80,50 2980 Elettrolntkupfer, prompt, 92,50 Antimon Regulus 47.— 49. Orig. Hütten⸗Aluminium 170,— Silber in Barren, per kg 45.51. dgl. Walz⸗„Drahtbarren174,.— Gold, Freiverkehr, 10 gr. 28.— 29,20 Hüttenzinn, 99 v. 5.—[Platin, dto. 1&[.—— 8. Reinnickel. 98—99 v. H. 350.—] Preiſe(ohne Edelmetalle) für 100 Kg Londoner Mefallhörse vom 3. November 1930 Metalle in E pro To. Silber Unze E.(137/40 fein ſtand.), Platin Unze upfer, Standard] 43,25 Zinn, Standart 113,8 Aluminium 88.— 3 Monate 43,50 3 Monate 115,2 Antimon 58.80 Settl. Preis 42,75 Settl. Preis 114.0 Queckſilber 22.85 Elektrolyt 45,25 Banka 119.0 Platin.— beſt ſelected 44.75 Straits 119,2 Wolframerz 18.— ſtrong ſheets 13,.— Blei, ausländ. 15,75 Nickel 175.0 El'wirebars 46.2 Zink gewöhnlich 14,25 J Weißblech 17.— * Großhandelsindex. 0,7 v. H. Die auf den Stichtag des 29. Oktober berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes hat ſich mit 120,6 gegenüber der Vorwoche(119,8) um 0,7 v. H. erhöht. Von den Haupf⸗ gruppen iſt die Indexziffer für Agrarſtoffe um 1,8 v. H. auf 111,0(109,0) geſtiegen. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren hat mit 114,0(118,9) leicht ange⸗ zogen, während diejenige für induſtrielle Fertigwaren weiter auf 146,3(146,4) nachgegeben hat. NI WOIIE e ee ROMAN vo J. S. FLETCHER COFENYROHHT AVALEUN- VERLAG, HELLERAU ——— 40 „Ja, und noch viel mehr,“ antwortete er.„Ich habe zwei Zeitungen in der Taſche. Offenbar iſt dte Polizet zu der Einſicht gekommen, daß ein unter⸗ richtetes Publikum ihr helfen könnte, und hat die Preſſe um Veröffentlichung gebeten. Es iſt ein rieſenlanger Artikel, nimmt gar kein Ende! Alles wird berichtet, von Ihrem Abenteuer in Portsmouth an bis zum letzten Mord. Na, die Geſchehniſſe von heute abend werden ja wieder genügend Stoff zu weiteren Artikeln geben. Dieſe drei Kerle ſind die Komplicen des Chineſen, zumindeſtens ſind ſie Mit⸗ glieder der Bande. Aber.. wo ſteckt er? Denn solange er lebt...“ Er machte eine Handbewegung, und wir ſahen ihn fragend an. „Was denn?“ fragte Peggy. „Es wird weitere Morde geben!“ antwortete er. „Dieſe Schlauheit und Liſtigkeit... aber wir wollen zuſehen, daß wir nach Mallant kommen, um zu er⸗ fahren, ob die Polizei irgend etwas aus den drei Männern herausbekommen hat.“ Stunde nach Mallant. Die kleine Stadt ſchlief ſchon; kein Schritt war auf den Straßen zu hören, und die Lichter in den Fenſtern der merkwürdigen alten Häuſer waren ſchon längſt gelöſcht. Aber die Polizer⸗ wache war noch hell erleuchtet, und dort war noch alles auf den Beinen. Wir wurden bei unſerer Ankunft gleich in das Zimmer des Wachtmeiſters geführt, der mit zwei an⸗ deren vor einem Tiſch ſaß. Auf dieſem lag ein Hau⸗ fen der verſchiedenſten Dinge, ich erriet ſchon, woher ſte ſtammten, bevor der Wachtmeiſter es uns ſagte. „Dieſe Sachen haben mir bei ihnen gefunden, Mr. Cranage“, ſagte er.„Viel Bargeld, wie Sie ſehen, Uhren uſw. Aber dies iſt das Wichtigſte“, fuhr er fort und hob ein winziges Notizbuch hoch.„Dies haben wir bei dem Anführer gefunden. Es ſtehen Bemer⸗ kungen über Holliment, Quartervayne und Neamore und ihre Londoner Adreſſen darin, ebenſo einige No⸗ tizen über die drei, die wir noch nicht entziffern konnten; dann ſteht noch einiges über Lady Renards⸗ mere und Sie darin. Jedenfalls beſteht kein Zweifel, daß dieſe drei mit den Londoner Morden etwas zu tun hatten.“ „Das können Sie getroſt annehmen“, ſagte ich. „Darüber bin ich mir ſeit den letzten zwei Stunden klar. Aber— wer ſind ſie?“ „Das werden ſie uns beſtimmt nicht verraten, Mr. Cranage“, ſagte er.„Das müſſen wir ſelbſt heraus⸗ finden. Natürlich weigerten ſie ſich, Namen und Adreſſen anzugeben; aber, obwohl er es nicht weiß, iſt der Anführer ſchon identifiziert worden.“ „Identifiziert?“ rief ich aus.„Schon?“ „Ja jetzt ſchon“, antwortete er.„Einer unſerer Poliziſten, der früher in Portsmouth diente, kennt ihn, erkannte ihn ſofort, als er hereingeführt wurde. Er war einige Zeitlang Afſiſtent eines Arztes in Portsmouth—— „Ach, dann iſt er ſelber Arzt!“ ſagte ich erſtaunt. dem Aerzteſtand ausgeſchloſſen. Unſer Beamter er⸗ zählte, er hätte ſeit der Zeit ſich in Portsmouth herumgetrieben. Man ſah ihn immer, verſtehen Sie, in Geſellſchäft zweifelhafter Perſonen. Ich denke mir, er wird ſich mit dem Chineſen zuſammengetan haben, von dem heute abend in den Londoner Zeitungen be⸗ richtet wird. Die andern beiden ſind zweifellos Kom⸗ plicen— wir wiſſen noch nicht, wer ſie ſind. Aber wo ſteckt nur der Chineſe?“ „Dieſe Frage haben wir uns auch ſchon geſtellt“, ſagte ich. „Na, dieſe drei hätten wir“, ſagte er mit einem Blick auf ſeine Kollegen.„Die ſind in Nummer Sicher! Nun, Mr. Cranage, begleiten Sie Miß Man⸗ ſon nach Hauſe und kommen Sie, bitte, alle drei morgen früh um halb elf hierher. Dieſe Männer ſollen vernommen werden, und dann werden ſie in Unterſuchungshaft gebracht, und dann.. na, die Zeitungen werden wieder mal etwas zu ſchreiben haben!“ Wir gingen fort. Ich brachte Peggy nach Manſon Lodge und nahm Peyton nach Schloß Renardsmere mit. Am nächſten Morgen gingen wir alle wieder zur Polizei in Mallant; die drei Männer wurden vorgeführt, verweigerten aber die Ausſage. Wir wurden noch über einiges gefragt, und dann wurden die Gefangenen unter ſtrenger Bewachung abgeführt. Wir gingen alle nach Hauſe. Peyton kam wieder mit mir nach Renardsmere. An dieſem Tag und auch an dem darauffolgenden geſchah nichts. Aber am dritten Morgen war das erſte, was ich ſah, als ich die Zeitungen aufſchlug: Wieder ein geheimnisvoller Mord! Bekannter Londoner Rechtsanwalt in ſeinem Büro erſtochen aufgefunden! 19. Der vierte Mord ich nur ein Wort las, daß ich einen beſtimmten Na⸗ men finden würde, und hier ſtand er auch ſchon: Pennithwaitel Ich ſchäme mich nicht, einzuge⸗ ſtehen, daß mich dies empfindlicher traf als alles, was bis jetzt geſchehen war. Das Geheimnisvolle flößte mir Grauen ein, ich hatte das Gefühl, nicht ein Mörder aus Fleiſch und Blut ſchliche umher, ſon⸗ dern der Mord ſelber lauere überall. Bevor ich eine Zeile weiter las, ſah ich das große vornehme Zimmer in dem alten Haus in Lincoluns Inn Fields vor mir, ſah den alten pedantiſchen Rechtsanwalt, ſeine Schriftſtücke vor ihm, die peinliche Ordnung des Zimmers, als ob ein altes umſtändliches Mädchen es jeden Tag aufräumte; hörte das Ticken der Uhr auf dem Kaminſims, ſah das Bild irgendeines Gerichts⸗ präſidenten in Talar und Perücke, und dann ſah ich Pennithwaite, der immer ſo peinlich in ſeiner Klei⸗ dung war, der immer alles ſo ſauber um ſich geord⸗ net haben wollte, vor ſeinem Schreibtiſch in einer Lache ſeines eigenen Blutes liegen, erſtochen. Pennithwaite. Der vierte Mord, das vierte Opfer! Wer würde das nächſte ſein? Die Komplicen oder Werkzeuge ſaßen hinter Schloß und Riegel im Gefängnis zu Portsmouth, aber er, der Chineſe, war noch in Freiheit. Bevor ich eine Zeile las, wußte ich ſchon, daß dies ſein Werk war. Während die anderen drei verſucht hatten, durch Drohungen und Zwang herauszubekommen, warum ich von Lady Renards⸗ mere zu Pennithwaite geſchickt worden war, war der Chineſe in London von ſelbſt auf den Zweck meiner Fahrt gekommen. Ich verſuchte die Zeitung ruhig in der Hand zu halten, aber es gelang mir nicht; meine Hand zitterte ſo ſehr, daß die Zeilen vor meinen Augen tanzten. 0 mußte die Zeitung auf den Tiſch legen und ſo eſen. Der Bericht war nicht allzu lang und brachte, wie mir ſchien, nichts, was ich nicht im voraus gewußt Walker, der vor jedem Schatten auf der mond⸗„Ganz recht, Mr. Cranage, ein junger Arzt. Er Ein Blick auf die Ueberſchrift genügte, um mir hätte. 5 hellen Straße erſchrak, brachte uns in einer halben ließ ſich etwas zuſchulden kommen und wurde aus] zu ſagen, was geſchehen war. Ich wußte ſchon, bevor(Fortſetzung folgt) e UK- 2 . 5 N i 5 Bi 0% Korrekter popeſine· Sportsman kleganter farbige V. e Herrenhut Oberhemden pullover Damenpullover Kinderheincl. 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