— Pezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. zuzüglich Zuſtellgebühr. Abholſtellen: Ne Friedrichſtraße 4, Fe Hauptſtraße 63, 8e Luiſenſtraße 1. ue Mannh Mannheimer General Anzeiger Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm bhreite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 4. November 1930 141. Jahrgang— Nr. 511 Vor wichtigen poliliſchen Entſcheidungen Der Standpunkt der Deutſchen Volkspartei zu aktuellen Problemen der deutſchen Politik Kommentare zum Kanzler⸗Interview Jür kräftigere Methoden der Außenpolitik Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Nov. Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei, der am 1. Dezember in Berlin zuſammentritt, wird die Entſcheidung über den künftigen Kurs der Partei zu beſtimmen haben, den der ſtellvertretende Vor⸗ ſitzende Dr. Dingeldey in der Sonntagsſitzung des Reichsausſchuſſes in großen Zügen gekennzeichnet hat. Schon jetzt treten deutlich zwei Momente her⸗ vor, die für die Haltung der Deutſchen Volkspartei, insbeſondere auch dem Kabinett Brüning gegen⸗ über maßgebend ſein ſollen. Man iſt in der Fraktion und in der Partei der einmütigen Auffaſſung, daß die Regierung von dem Wege ernſter und einſchnei⸗ dender Reformen, den ſie durch die Aufſtellung ihres Sanierungsprogramms beſchritten hat, nicht um Haaresbreite abweichen dürfe. Die Reichstagsfraktion würde eine neue Lage für gegeben erachten, wenn etwa die Regie⸗ rung Neigung zeigen ſollte, ſich unter dem Einfluß der Sozialdemokratie in ihrem Reformwillen hemmen und von der geraden Linie einer ſolchen Politik abbringen zu laſſen. Eine Nachgiebigkeit des Kanzlers gegenüber der Sozialdemokratie hat man zunächſt wohl in deſſen Stellungnahme zum Metallarbeiterkonflikt befürchten zu müſſen geglaubt. Man hatte vorübergehend den Eindruck, daß die Regierung den Schiedsſpruch deswegen nicht ſofort für verbindlich erklärt hat, weil ſie ein Mißtrauens⸗ votum gegen den Reichsarbeitsminiſter Steger⸗ wald verhindern wollte. Inzwiſchen ſcheint man ſich aber davon überzeugt zu haben, daß derlei Ver⸗ mutungen unbegründet ſeien und daß, wie ſich bald herausſtel en dürfte, die Regierung vor den Forde⸗ rungen der Gewerkſchaften nicht zurück⸗ weichen wird. Ebenſowenig hat im Falle Braunſchweig die Regierung die Extratour des Dr. Wirth mitgemacht und ſich von Preußen her ihre Haltung vorſchreiben laſſen. Die wichtigſten Entſcheidungen, die für das Ver⸗ hältnis der Regierung zur Sozialdemokratie ſymp⸗ tomatiſch ſein werden, ſtehen allerdings noch bevor. In vierzehn Tagen etwa iſt nämlich im Haushalts⸗ ausſchuß die Abſtimmung über die Abänderungsanträge der Sozialdemo⸗ kraten zu den Notverordnungen du erwarten. Es iſt durchaus möglich, daß eine Reihe dieſer Anträge mit nationalſozialiſtiſcher Hilfe angenommen wird. Dr. Brüning hat in der Regierungserklärung zwar zugeſagt, daß ſich das Kabinett„Verbeſſerungsvorſchläge“ gern gefallen laſſen, daß es aber alle Aenderungen, die das finan⸗ delle Ergebnis der Verordnungen beeinträchtigen könnten, zurückweiſen werde. Es handelt ſich hier vor allem um zwei Dinge, um den Krankenſchein und die Bürgerabgabe, und man muß immerhin mit der Möglichkeit rech⸗ nen, daß es darüber mit den Sozialdemokra⸗ ten zu einem Konflikt kommt. In dieſen Auseinanderſetzungen würde nun nach den in der Volkspartei herrſchenden Anſchauungen die Regie⸗ kung die eigentliche Probe aufs Exempel abzulegen haben. Man verweiſt in ſolchem Zuſammenhang auf die Tatſache, daß die Volkspartei in ihrer Flügel⸗ ſtellung und mit Rückſicht auf ihre Beziehungen zur Wirtſchaftspartei einen ſtärkeren Faktor bei der kommenden Entwicklung darſtelle, als es nach der zahlenmäßigen Stärke der Fraktion ſonſt wohl der Fall wäre. An ſich iſt die Regierung, wenn der eine oder andere Abänderungsantrag der Oppoſition im Aus⸗ ſchuß angenommen wird, noch nicht gezwungen, die Rotverordnungen ſofort umzugeſtalten. In parla⸗ die eeniſchen Kreiſen verlautet nun, daß das Kabinett le Abſicht habe, einen großen Teil der neuen manzgeſetze, die bis dahin im Reichsrat verabſchie⸗ et worden ſind— alſo in der Zeit vom 15. Novem⸗ ber bis zum Wiederzuſammentritt des Reichstags 0 dem Verordnungswege gleichfalls in 5 zu ſetzen. Dieſes Vorgehen bedürfte allerdings 4 15 Unterſtützung Preußens im Reichsrat, und es 505 abzuwarten, ob der Miniſterpräſident baun, wie er es ja ſchon einmal getan hat, um Drahtbericht unſeres Berliner Büros J Berlin, 4. November. Zu dem Interview, das der Reichskanzler einem Mitarbeiter des„Petit Pariſien“ ge⸗ geben hat, ſchreibt die„Germania“ eine Art offi⸗ ziöſen Kommentar. Es heißt darin: i „Die Erklärung, daß ſich die Regierung vollkom⸗ mene Handlungsfreiheit vorbehalten müſſe, um ent⸗ ſprechend den Verträgen mit allen zu Gebote ſtehen⸗ den Mitteln die Gefahren für die Wirtſchaft zu beſeitigen, beweiſt, daß die Regierung allen Even⸗ tualitäten aus dem Youngplan ins Auge ſieht. Brü⸗ nings Hinweis über das gleiche Recht auf Sicherheit unterſtreicht den jüngſten deutſchen Abrüſtungsappell ebenſo wie die Ausführungen, welche Reichskanzler Brüning gelegentlich ſeiner letzten Reichstagsrede über die Notwendigkeit der Abrüſtung gemacht hat. Sie gewinnen im Hinblick auf die in dieſen Tagen beginnenden Verhandlungen der Genfer Ab⸗ rüſtungskommiſſion aktuellſte Bedeutung. In unmißverſtändlichen Andeutungen äußert ſich Brüning ſchließlich über die Notwendigkeit der Aen⸗ derung gewiſſer Zuſtände, welche durch die Friedens⸗ verträge geſchaffen wurden und ſich als unhaltbar erwieſen haben. Die„Germania“ erinnert dann daran, wie ſie ſchon neulich in einer Antwort an Wladimir d Ormeſſon geſagt hätte, daß für Frankreich eine Schickſalsſtunde gekom⸗ men ſei:„Wird es wieder einmal und vielleicht zum letzten Mal die günſtige Gelegenheit verſäumen?“ In der„Deutſchen Tageszeitung“, in der „Kreuzzeitung“ und auch noch in ein paar anderen Blättern der Rechten— die Organe der Linken ſchweigen ſich einſtweilen aus— äußert ſich eine gelinde Genugtuung über die Ausführungen des Kanzlers. Nur hatte man ſich ihn entſchiedener, deut⸗ licher, ſozuſagen forſcher gewünſcht. Vor allem aber vermißt man die Taten, die erſt noch den Worten folgen müßten. Aber es iſt wirklich notwendig, daß ein führender Staatsmann ebenſo laut ſpricht wie der Politiker, den keine Amtsbürde belaſtet? Uns will ſcheinen: Wenn Dr. Brünings Worte irgend einen Sinn ha⸗ ben ſollen, ſo kündigen ſie ganz unverkennbar einen Wandel an, einen Wandel der grundſätz⸗ lichen Auffaſſungen, der ſich notwendig auch über kurz oder lang in Verhandlungen auswirken muß. Das iſt eben die neue Dynamik, von der wir ſchon neulich hier ſprachen. nicht die Unterſtützung des preußiſchen Zentrums einzubüßen, ſich dieſer Taktik fügen wird. Ein zweites bemerkenswertes Ergebnis der Er⸗ örterungen, die während der letzten Tage im Schoße der Volkspartei geführt wurden, iſt die Wiederherſtellung des Vertrauensverhältniſſes der Fraktion und der Partei zum Reichs⸗ außenminiſter Dr. Curtius. Wie erinnerlich, hatten ſich nicht unerhebliche Diffe⸗ renzen nach der Richtung hin ergeben. Sie verdich⸗ teten ſich zu dem Gerücht, daß man Herrn Dr. Cur⸗ tius vor die Alternative ſtellen wollte, zwiſchen dem Kabinett und der Fraktion zu wählen. Dieſe Wi⸗ derſprüche ſind nun ausgeräumt worden, und in dem Kommuniqué über die Sonntagsſitzung des Reichs⸗ ausſchuſſes wird die immerhin ſehr bemerkenswerte Tatſache ausdrücklich hervorgehoben:„Dr. Curtius hat ſeine Ziele und Abſichten eingehend dargelegt und die volle Zuſtimmung der Fraktion und der leitenden Stellen im Lande gefunden. Die Annäherung der Auffaſſungen hat ſich in dem Sinne vollzogen, daß auch Dr. Curtius ſich zu der Meinung bekannt hat, es würde ſeiner Verantwortung nicht abträglich ſein, wenn man nunmehr zu kräftigeren Methoden in der Außenpolitik berginge und auch darüber iſt man ſich offenbar einig gewor⸗ den, daß die drei Probleme, der Reviſion, der Abrüſtung und der Oſtfragen nicht auf einen Hieb, ſondern in zeitlicher Folge angepackt werden müßten, wobei, wie immer betont wurde, die innere Finanzreform die unerläß⸗ liche Vorausſetzung etwaiger diplomatiſcher Aktionen ſein müſſen. Zur Stärkung der Poſition des Außenminiſters in Fraktion und Partei hat ſehr weſentlich die Annahme der von ihm im engen Ein⸗ vernehmen mit der Fraktion vorbereiteten Ab⸗ rüſtungsentſchließung im Auswärtigen Ausſchuß beigetragen, der bekanntlich ſogar die Nationalſoztaliſten zugeſtimmt haben. zurückjetzung der evangelischen Kirche in Preußen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. November Innerhalb der Volkspartei herrſcht, hören, ſtarke Mißſtimmung über die von geübte Methode der Imparität bei den Ver⸗ handlungen mit der evangeliſchen Kirche. Man iſt entrüſtet darüber, daß die Erledigung des Vertrags mit der evangeliſchen Kirche, der gleichzeitig mit dem Abſchluß des Konkor dats vom Miniſter⸗ präſidenten Braun im Landtag in Ausſicht geſtellt wurde, noch immer nicht vom Fleck kommt, und man wendet ſich gegen den Verſuch, die Ernennung der Superintendenten von der ſtaatlichen Ge⸗ nehmigung abhängig zu machen. wie wir Preußen Aufs ſchärfſte wird weiter das Verfahren des preußiſchen Staats bei der Errichtung der pädagogi⸗ ſchen Akademien verurteilt. Man ſieht eine durch nichts gerechtfertigte Zurückſetzung der evangeliſchen Kirche darin, daß in Berlin eine katholiſche und eine weltliche Akademie bewilligt worden iſt, während man die evangeliſche Bevölkerung auf zwei weitere Jahre vertröſtet. Von volksparteilicher Seite wird in dieſem Zuſammenhang angedeutet, daß ſolche Vorgänge auf weltanſchaulichem Gebiet ſich auch auf das Verhältnis der Deutſchen Volkspartei z u m Zentrum auswirken und Gegenſätze herauf⸗ beſchwören würde, die unter Umſtänden politiſch nicht ohne Folgen bleiben könnten. Wie wir hören, wird der ſtellvertretende Vorſitzende der volkspar⸗ tetlichen Reichstagsfraktion, Dr. Dingeldey, dem⸗ nächſt Gelegenheit nehmen, in einer Ausſprache mit dem Kanzler auf dieſe Dinge hinzuweiſen. Heute Reichsratsſitzung Berlin, 4. Nov.(Drahtbericht unſeres Ber⸗ liner Büros.) Außer dem Kanzler und dem Reichs⸗ finanzminiſter ſoll in der heutigen Reichsratsſitzung auch der Reichsarbeitsminiſter Stegerwald das Wort nehmen und zwar, wie die„Deutſche Allgemeine Zei⸗ tung“ berichtet, zur Begründung der wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Geſetzentwürfe. ————— Die Zungdo-Trennung von der Staatspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros = Berlin, 4. Nov. Wie dem„Jungdeutſchen“ mitgeteilt wird, ſind der Vorſitzende des Aktionsausſchuſ⸗ ſes in Weimar, ſowie ſämtliche Bezirksführer aus der Deutſchen Staatspartei ausgetre⸗ ten. Sie wollen künftighin„über die Grenzen einer engen Partei hinaus“ im Rahmen der Volksnatio⸗ nalen Reichs vereinigung weiterarbeiten. Als Grund werden hier wie ſchon bei der Trennung der Jung⸗ deutſchen von der Staatspartei die Verſtöße der de⸗ mokratiſchen Parteibürokratie angegeben, die Kandi⸗ datur Stolper, der Rücktritt Koch⸗Weſers, der Uebergang des Vorſitzes an Höpker⸗Aſchoff uſw. Die Staatspartei hätte nicht Fortſetzerin einer alten Partei, ſondern eine Bewegung mit neuen Zielen, neuen Wegen und größtem Aktivismus werden ſollen. Von dieſem Verſprechen, das man ſeiner Zeit den Wählern gegeben habe, ſei man abgegangen. Rom und Sofia Von unſerem römiſchen Vertreter Seitdem Chamberlain vor vier Jahren durch ge⸗ ſchickte Anwendung britiſcher Druck⸗ und Ueberzeu⸗ gungsmittel die faſziſtiſche Außenpolitik in dem Sinne beeinflußt hatte, daß Muſſolini eine merk⸗ liche Kursänderung vornahm, die diploma⸗ tiſche Arbeit Italiens in den arabiſchen Ländern plötzlich ſtoppen ließ und ſein Augenmerk auf den Balkan richtete, wurde nicht allein die Feſtſetzung der Italiener in Albanien zur Tatſache, ſondern auch eine verſtändnisvolle Mitarbeit Roms in Sofia. Auf dem balkaniſchen Schachbrett war für Muſſolini, der bereits mit Albanien und Ungarn das königliche Spiel begonnen hatte, auch Bulgarien ein höchſt will⸗ kommener Bundesgenoſſe gegen Jugoſlawien. Aller⸗ dings fand die faſziſtiſche Außenpolitik in Sofia nicht genau dasſelbe Entgegenkommen wie in Budapeſt oder in Tirana: eine ſtarke Strömung im bulgariſchen Volke war auf Frankreich otientiert, eine weitere Strömung auf Belgrad; und der bulgariſche Außen⸗ miniſter Buroff, der noch heute im Amt iſt, hat nie ein Hehl aus ſeiner franzoſenfreundlichen Einſtellung gemacht. Muſſolini ſtieß ſomit auf Hemmungen, die überwunden werden mußten, wenn die Inſtauration des„italieniſchen Syſtems“ im Balkan gelingen ſollte. Die günſtige Gelegenheit zu einem offiziellen Vorſtoß Italiens bot ſich erſt ſpät; zwar hatte Muſſolini ſchon vorher ſeine politiſche Sympathie für Bulgarien da⸗ durch kundgegeben, daß ſich Italien dem engliſch⸗ franzöſiſchen Schritte gegen die bulgariſchen Komi⸗ tadſchis nicht anſchloß, aber erſt zur Zeit der zweiten Haager Konferenz, als die Frage der Oſtreparationen zur Sprache kam, konnte der Duce das große Rennen machen... Es beſtand darin, daß Italien großmütig auf die bulgariſchen Reparationen verzichtete, was ſich ſofort bezahlt machte, inſofern als Muſſolini und Italien dadurch in Bulgarien populär wurden, eine „gute Preſſe“ gewannen und die franzoſen⸗ und jugo⸗ ſlawenfreundlichen Gruppen in den Schatten ſtellten. Durch die Bemühungen des reſtlos italophilen Gene⸗ rals Wolkoff(des bulgariſchen Miniſters in Rom) einerſeits und die leiſtungsfähige Zielbewußtheit Dino Grandis andererſeits kam es auch zum Abſchluß eines italieniſch⸗bulgariſchen Freundſchaftspaktes, ehe noch Buroff in Rom eintraf, um den Pakt zu unter⸗ zeichnen... Auf dieſem Hintergrund nun erſcheint die Hochzeit von Aſſiſt, die wohl von Muſſolini und von Viktor Emanuel gewollt war, um die beiden Länder inniger aneinander zu binden, als der Schluß⸗ akt einer langen und mühſamen politiſchen Entwick⸗ lung, als die Krönung der Bemühungen Wolkoffs und als der Auftakt zu einer innerpolitiſchen und außenpolitiſchen Neuordnung in Bulgarien. Die Hochzeit von Aſſiſi hat Buroff erledigt. Den ſicherſten Informationen zufolge kann man in kürzeſter Zeit die Rückkehr Ferdinands nach Bul⸗ garien und den Rücktritt Buroffs gewärtigen. Der italienfreundliche Kurs in Sofia hat triumphiert. Es iſt vorauszuſehen, daß König Boris demnächſt Liap⸗ tſcheff mit der Bildung einer neuen Regierung be⸗ trauen wird, in der nur ein erprobt italien ⸗ freundlicher Politiker Außenminiſter ſein kann. Auf wen die Wahl fallen ſoll, ſcheint noch nicht beſtimmt zu ſein. General Wolkoff, der ſich um die italieniſch⸗bulgariſche Annäherung die größten Verdienſte erworben hat, kommt als Kandidat nicht in Frage, denn er bleibt in Rom, das ihm zur zweiten Heimat geworden iſt. s Es fragt ſich nun vor allem, welche Rückwir⸗ kung die bulgariſche Umſtellung im Balkan und hauptſächlich in Jugoſlawien hervorrufen wird. Die antiſerbiſche Front wird durch den Ein⸗ tritt Bulgariens im„italieniſchen Syſtem“ um ein beträchtliches Stück verlängert, was in keinem Falle Belgrad unempfindlich laſſen kann. Andererſeits taucht dadurch wieder einmal das mazedoniſche Pro⸗ blem auf, das in der letzten Zeit zufolge des Zwie⸗ ſpalts unter den mazedoniſchen Irredentiſten einiger⸗ maßen an Wirkungskraft verloren hatte. Im Zei⸗ chen Roms könnte die innere Fehde im mazedoni⸗ ſchen Komitee leicht geſchlichtet werden und der euro⸗ päiſchen Politik ein unlösbares Problem mehr ſtellen. So wäre eine der Folgen der Hochzeit von Aſſiſi eine neuerliche Spannung im„neuralgiſchen Punkte“ Europas, in der gefährlichſten Wetterecke des Bal⸗ En Italien hat ſich Boris verpflichtet und kann die nunmelr auf ihm perſönlich laſtende Verantwortung als politiſchen Gewinn buchen. Wie Albanien und 2. Seite/ Nummer 511 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 4. November 1930 Ungarn gehört jetzt auch Bulgarien der faſziſti⸗ ſchen Organiſation in Südoſteuropa au. Belgrad und Athen haben ſich noch nicht zu dieſem politiſchen Nopum geäußert, obwohl nicht un⸗ beträchtliche Intereſſenverſchtebungen bevorſtehen. Was Jugoſlawiens Stellungnahme betrifft, ſo kann man wohl mit einem noch innigeren Zuſammenſchluß Belgrads an Frenkreich und die Kleine Entente rech⸗ nen. Ganz anders verhält es ſich mit Griechenland, das eine umfaſſende Verſtändigungs⸗ und Rückſiche⸗ rungspolitik betreibt, an Italien ſchon mehrfach ge⸗ bunden iſt und trotz ⸗ der„mazedoniſchen Gefahr! auch mit Bulgarien im beſten Einvernehmen zu bleiben gedenkt. Inbezug auf 8 N die innerpolitiſchen Neuordnung in Bulgarien wird n! b König Boris vermutlich kein leichtes Spiel haben, und deſſen iſt man ſich auch in Italien bewußt. Die ſcharf unterſchiedenen und faſt durchwegs fanatiſchen Parteien in Bulgarien können nicht durch einen Machtſpruch zu K ompromiſſen beſtimmt werden. Der Einzige, der nach allgemeiner Anſicht imſtande iſt, die ſchroffſten Gegenſätze zu ſchlichten und eine geſchäftsfähige Regierung zu halten, iſt immer noch iaptſcheff, der allerdings— dem Druck der politiſchen Notwendigkeit ſtets nachgebend— von der Zeit der Verbannung des Zaren Ferdinand aus Bulgarien bis heute eine Entwicklung durchgemacht hat, deren Sprunghaftigkeit wohl nur im balkaniſchen Möglich⸗ keitsbereich beſchloſſen liegt.. — Gebührenermäßigung der Reichspoſt? Telegraphiſche Meldung — Berlin, 4. Nov. Im Arbeitsausſchuß des Verwaltungsrates der Deutſchen Reichspost erklärte heute der Reichs ⸗ po ſtminiſter auf Aufrage, daß er ſich der maß⸗ gebenden wirtſchaftlichen und politiſchen Bedeutung der Preisſenkungsfrage voll bewußt ſei und daß die Deutſche Reichspoſt bereit ſei, im Rahmen einer all⸗ gemeinen Preisſenkung durch die Induſtrie und den Handel eine entſprechende Geb ü hrenermäßi⸗ gung eintreten zu laſſen. Des weiteren ſtellte der Reichspoſtminiſter feſt, daß entgegen den in der Preſſe gemachten Mitteilun⸗ gen eine Steuer auf den Rundfunk oder eine Heraufſetzung der Rundfunkgebühren nicht beab⸗ ſichtigt ſei. Deutſcher Votſchafterwechſel in London Drahtung un ſ. Londoner Vertreters § London, 4. Nov. Der neue deutſche Botſchafter in London, Baron von Neurath, iſt mit ſeiner Gattin geſtern abend in London eingetroffen. Neben den Mitgliedern der deutſchen Botſchaft und zahlreichen Angehörigen des diplomatiſchen Korps war auch ein Vertreter des engliſchen Außenminiſters auf dem Bahnhof erſchie⸗ nen, um Herrn von Neurath in London zu begrüßen. Der Botſchafter wird zunächſt im Hotel Wohnung nehmen, da die Botſchaft umgebaut wird. n Londoner politiſchen Kreiſen wird die Ankunft des neuen Botſchafters freundlich kommentiert, doch weiß man zu wenig von ihm, als daß ſich ſchon eine Stimmung herausgebildet hätte, in der Herr von Neurath ſeine Arbeit beginnen könnte. Er wird je⸗ denfalls von dem großen Kapital an Sympathie und Freundſchaft zehren können, das ſein Vorgänger Herr Sthamer in London geſchaffen hat. *—— Die Säuglingserkrankungen in Lübeck — Lübeck, 3. Nov. In einer Preſſebeſprechung wurden Einzelheiten über das Befinden der nach der Calmette⸗Fütterung erkrankten Säuglinge bekannt⸗ gegeben. Bet allen noch Erkrankten ſei eine erfreu⸗ liche Beſſerung im Befinden feſtzuſtellen. Seit Mitte September ſeien neue Todesfälle nicht mehr zu ver⸗ zeichnen geweſen. Die Unterſuchung der Schuldfrage iſt noch nicht abgeſchloſſen. Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 4. Nov. Die mannigfachen Vorſchläge, die in den letzten Monaten von Wirtſchaftsverbänden, Gewerkſchaften, Parteien und den Regierungen des Reiches und der Länder zur Bekämpfung der Arbeits ⸗ loſigkeit der Oeffentlichkeit unterbreitet worden ſind, haben nun auch die Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände auf den Plan gerufen. Die Arbeitgeber haben in den letzten Wochen und Monaten eingehend das in offiziellen und privaten Anregungen gegebene Material bearbeitet und am Montag abend einem kleinen Kreis von Preſſever⸗ tretern das Ergebnis dieſer Unterſuchungen über⸗ mittelt. Sie kommen, um das grundſätzliche vorweg zu nehmen, zu einer Ablehnung aller der Vorſchläge, die das wich⸗ tigſte und für unſere Wirtſchaft ſchlechthin unerläßliche Moment mit oder ohne Ab⸗ ſicht überſehen, die nämlich nicht von einer Senkung der Geſtehungskoſten der Produk⸗ tion ausgehen. Die Arbeitgeberverbände legen Wert darauf, feſtzu⸗ ſtellen, daß ſie an ſich kein Intereſſe an einer Sen⸗ kung der Löhne und Gehälter haben. Einmal, weil ſie als Produzenten wahrlich nicht das Bedürfnis haben, den Abſatz ihrer Erzeugniſſe einzuſchränken, und zum anderen, weil auch ſie die Erhaltung des kulturellen Niveaus unſerer Angeſtellten⸗ und Ar⸗ beiterſchichten für notwendig halten, aus ideellen Gründen und aus ſehr realen. Deutſchland iſt kein Rohſtoffproduzent. Seine Leiſtung im Rahmen der weltwirtſchaftlichen Aufgaben geht vielmehr dahin, die Rohmaterialien zu veredeln und alle indu⸗ ſtriellen Veredlungsprozeſſe ſetzen intelligente Arbeitskräfte voraus, was eben die Erhaltung eines gewiſſen kulturellen und damit gleichbedeutend eines gewiſſen wirtſchaftlichen Engliſche Pläne zur Vokämpfung der Arbeitslofigkeit Drahtung unſ. Londoner Vertreters § London, 4. Nov. Lloyd Georges Pläne über die Be⸗ kämpfung der Arbeitsloſigkeit, die die Grundlage für die monatelangen Verhandlungen zwiſchen Liberalen und Arbeiterregierung bildeten, werden heute veröffentlicht. Die Pläne ſind im großen und ganzen eine Wiederholung des berühmt gewordenen liberalen Projekts, das vor zwei Jahren veröffentlicht wurde und ſeibtdem von den anderen Parteien ſtillſchweigend als Quelle der meiſten Ideen der Arbeitsloſenpolitik benutzt wurde. Die jetzt veröffentlichten Pläne umfaſſen namentlich drei wichtige Punkte: 1. Nationaler Wiederaufbau. Darunter iſt zu verſtehen, Wegebau, Ausbau des Glektrizitätsnetzes und planmäßige innere Beſiedlung. 2. Landwirtſchaftliche Reformen, darunter nament⸗ lich die Schaffung von 100 boo kleinen Staats⸗ farmen, auf denen Arbeitsloſe angeſiodelt werden ſollen. 3. Finanzen. Eine nationale Wiederaufbau⸗ anleihe von 205 Millionen Pfund soll als Grundlage für Arbeitsbeſchaffung dienen. Im einzelnen ſehen die Vorſchläge namentlich noch eine Konferenz zwiſchen Vertretern der Arbeit⸗ geber, der Gewerkſchaften, der Banken und des Handels vor, auf der eine allgemeine Reduktion der Erzeugungskoſten um 10 Prozent diskutiert werden ſoll. Ferner ſoll ein mit beſonderen Vollmachten ausgeſtatteter Ausſchuß die Koſten der Staatsmaſchine um 10 Prozent herabſetzen. Eine nene Verteilung der Steuerlaſten ſoll die Ueberbürdung der In⸗ duſtrie erleichtern. beilgeber zum Arbeitsloſenproblem Lebensſtandards bedingt. Andererſeits muß auch bedacht werden, daß bei der auch von der Reichs⸗ regierung geforderten Senkung der Löhne und Ge⸗ hälter es ſich zumeiſt nur darum handelt, die Sünden der verfloſſenen Jahre wiedergutzumachen, wo man trotz abſinkender Konjunktur und ſtagnierendem In⸗ dex die Entlohnung erhöht hat. Zudem ſoll auch die Senkung der Grundlöhne durch die erſtrebte Preis⸗ ſenkung auf die Dauer keine Einſchränkung der Realentlohnung bedeuten. Der Lohn⸗ und Gehaltsabbau erweiſe ſich ſchlechthin als das einzige Mittel, die Selbſtkoſten zu ſenken, weil allein dieſer Ausgabenfaktor noch be⸗ weglich geblieben ſei. Die Steuern als der zweite weſentliche Unkoſtenfaktor dürften, ſo meint man in den Kreiſen der Arbeitgeber angeſichts unſerer all⸗ gemeinen Lage und der in ihrer Höhe feſtgelegten Reparationstribute in abſehbarer Zeit kaum fühlbar geſenkt werden. Die Arbeitgeberverbände wenden ſich daher eutſchieden gegen die Abſichten, durch Arbeits⸗ zeitverkürzung(mit Lohnausgleich oder erſt recht ohne ihn), durch Notſtandsarbeiten, Ar⸗ beitspflicht und eine ſtaatliche Subventions⸗ politik die Arbeitsloſigkeit zu bekämpfen Solche Maßnahmen könnten, da ſie die Hauptſache, die Senkung der Geſtehungskoſten unberückſichtigt laſſei, eine wirkliche und dauernde Hilfe auf keinen Fall bringen. Notſtandsarbeiten und Pflichtarbeit gemäß 8 91 des Arbeitsloſenver⸗ ſicherungsgeſetzes wollen die Arbeitgeber nur ſoweit angewandt wiſſen, als die Erhaltung der Ar⸗ beitsmoral es verlangt. Gleichermaßen lehnen ſie die von der preußiſchen Regierung u. a. angeregte Einführung eines 9. Schuljahres ab, die kaum eine nennenswerte Entlaſtung des Arbeits⸗ marktes, dafür aber unerträgliche neue Koſten mit ſich bringen würde, die nach vorſichtigen Schätzungen auf 130—140 Millionen Mark jährlich zu beziffern ſind. Ferner ſind engere Beziehungen zwiſchen Induſtrie und Banken vorgeſehen, durch die der Rationaliſte⸗ rungsprozeß beſchleunigt werden ſoll. Die Landpolitik iſt eine Idee, für die ſich Lloyd George ſeit mehr als 30 Jahren unentwegt eingeſetzt hat und die bisher bei keiner Regierung nicht einmal bei ſeiner eigenen, zur Ausführung ge⸗ kommen iſt. Die Liberalen erklären, daß nach ihren Plänen 700000 Arbeitsloſe für ein Jahr beſchäftigt werden können und daß damit die Grundlage für eine dauerhafte Beſſerung auf dem Arbeitsmarkt geſchaffen werden würde. Was die Regierung im einzelnen zu dieſen Vor⸗ ſchlägen geſagt hat, wie Lloyd George ſie dem Kabi⸗ nett zugänglich machte, iſt nicht bekannt geworden. Allzu freundlich ſcheinen ſich die Miniſter nicht ver⸗ Halten zu haben, denn Lloyd George hat ſich geſtern im Unterhaus recht unzufrieden über die„Un⸗ käkfigkeit der Regierung“ geäußert. Einige Blätter wollen daraus auf einen Bruch der Schick⸗ ſalsgemeinſchaft der Liberalen mit der Regierung ſchließen. Das ſcheint uns aber zu weit zu gehen. Die Liberalen, mindeſtens ein großer Teil von ihnen, werden noch für eine Reihe von Monaten die Regierung ſtützen, namentlich da Lloyd George, wie wir zuverläſſig erfahren, ſich in der Frage der In⸗ dien reform dem Standpunkt der Regierung ganz bedeutend genähert hat. Zweiter vergeblicher Start der„G 28“ Paris, 4. Nov. Havas berichtet aus Bar⸗ celona, daß der Junkersapparat„G 38“ einen zweiten vergeblichen Start machte. Er mußte ſofort wieder umkehren. Einige Motoren ſollen überholt werden. Man nimmt an, daß das Flugzeug in zwei bis drei Tagen nach Madrid weiterfliegen kann. e Letzte Meldungen Raubüberfall — Dresden, 4. Nov. Montag abend gegen 8 Uhr wurde auf eine Kaſerne in der Hohen⸗Straße ein ſchwerer Raubüberfall verübt. Vier Männer, die Geſichtsmarsken trugen, drangen in das Büro einer in dem betreffenden Gebäude untergebrachten Fabrik ein und zwangen die anweſenden Perſonen. mit vorgehaltenen Revolvern zur Herausgabe des Geldes. Die Räuber erbeuteten etwa 5009 Mark. Sie ergriffen in einem bereitſtehenden Kraftwagen die Flucht und entkamen unerkannt Auch die Nummer des Kraftwagens konnte nicht feſt⸗ geſtellt werden. Schweres Antounglück in Frankreich — Paris, 3. Nov. Bei St. Gallier(Loire) ſtürzte heute ein Autobus eine fünf Meter hohe Böſchung herunter. Vier Perſonen wurden ge⸗ tötet, 19 verletzt. Eiſenbahnunglück in Rumänien — Bukareſt, 4. Nov. Der Schnellzug Bukareſt Pascanui entgleiſte bei der Einfahrt in die Station Muscel. Die Lokomotive, der Tender, der Pack⸗ wagen und drei Perſonenwagen ſtürzten um. Der Lokomotivführer wurde getötet, der Heizer und ſieben ander Eiſenbahnbebienſtete wur⸗ den ſchwer verletzt. Die Reiſenden blieben wie durch ein Wunder unverſehrt. Der Schaden bez läuft ſich auf mehrere Millionen Lei. Der Verkehr auf der Strecke war einige Stunden unterbrochen. Deuljche Volkspartel Verſammlungskalender Am kommenden Donnerstag, 6. November, abends 8 Uhr, findet in den German jaſälen, 8 6, 40(Ein⸗ gang durch den Hof) eine Wählerverſammlung ſtatt, in der die Herren Glaſermeiſter Gg. A. Lamerdin, Maunheim, dräſident des bad. Einzelhandels Adolf Wil ſer, Karlsruhe, Malerobermeiſter Guſtav Grelle jr., Mannheim über das Thema Mittelſtand und Gemeindewahl ſprechen werden. merken und in ihrem Bekaunten⸗ und Freundeskreiſe für rege Beteiligung zu werben. I Dienstag, 4. Nov., abends.30 Uhr: Bezirksverein Schwetzingerſtadt. Redner: Stadtrat Haas, K. Räth. Verſammlungslokal: Tatterſall⸗Reſtaurant. Mittwoch, 5. Nov., abends.30 Uhr: Bezirksvereine O berſtadt und Unterſtadt. Redner: Stadt⸗ rat Ludwig, Grelle. Lokal: hinterer Saal des Wartburghoſpizes, F 4, 8/9. ö Donnerstag, 6. Nov., abends.30 Uhr: Reichsgemein⸗ ſchaft junger Volksparteiler. Redner: Dr. Waldeck, Mayer⸗ Dinkel. Lokal: Wartburghoſpiz, Fg, 8/0, unterer hinterer Saal. 5. Donnerstag, 6. Nov., abends 8 Uhr: Frauen⸗ gruppe. Frauenverſammlung in Secken heim. Lokal: Gaſthaus zum Löwen, Seckenheim. Freitag, 7. Nov., abends.90 Uhr: Bezirksverein Oſt⸗ ſta dt. Redner: Dr. Martin. Lokal: Fürſten⸗ berg⸗Reſtaurant. Freitag, 7. Nov., abends.30 Uhr: Bezirksverein Neckarſtadt. Redner: Stadtrat Vath. Lokal: Café Vohmann, am Clignetplatz. 5 Freitag, 7. Nov., abends.15 Uhr: Bezirksverein Lindenhof. Redner: Dr. Brandt, Frau Weickert. Lokal: Reſtaurant„zum Stolzeneck Ecke Eichelsheimer⸗ und Rheinauſtraße. Freitag, 7. Nov., abends.90 Uhr: Bezirksverein Neu⸗ oſthei m. Wählerverſammlung. Lokal: Reſtaurant Brück, Lukas⸗Cranachſtraße. 476) Der Vorſtand. 9 Bruckners„Eliſabeth von England Uraufführug im Deutſchen Theater Nun haben wir die zweite engliſche Eliſabeth. Kein Zweifel, daß das Stück des ſchon nicht mehr myſteriöſen Bruckner ganz bedeutend beſſer iſt als das von Lenormand. Aber es iſt auch ein ganz an⸗ deres Stück. Bei Lenormand ſteht das Verhältnis von Eliſabeth zum Grafen Eſſex im Mittelpunkt und der Autor zeichnet Eliſabeth nach ihrer erotiſchen und ſadiſtiſchen Seite ſehr ausführlich durch. Was man bei Bruckner erwartet hätte, eben dieſe Ausmalung, fin⸗ det nicht ſtatt. Die Eſſex⸗Affäre bleibt beinahe eine Epiſode, während der geheime und wirkliche Kampf mit Philipp von Spanien im Verlaufe des Stückes immer weſentlicher wird und den Horizont erweitert. Bruckner wollte den großen Streit der katholiſchen Weltmacht mit dem aufwachſenden prote⸗ ſtantiſchen England ſchildern, dieſen Streit, der durch ein Gottesurteil, den Untergang der Armada, zu Gunſten Englands entſchieden wurde. Er macht das techniſch ſo, daß öfters die Szenen am ſpaniſchen Hofe und die am engliſchen auf geteil⸗ ter Bühne gleichzeitig vor ſich gehen: Philipp betet, verurteilt, giert nach Ländern, ſetzt alles auf den Glauben,— Eliſabeth iſt im Grunde gegen den Krieg, führt ihn nur gezwungen, intereſſiert ſich viel mehr für den wirtſchaftlichen und kulturellen Fortſchritt des Landes und nimmt die ganze Sache mit einer nüchternen Leichtigkeit auf, die ebenſo als der Anfang der modernen Zeit erſcheint, wie Philipps Verhalten als das Ende der alten. Dies iſt das Schwergewicht im Stück und es ſchließt auf der linken Seite mit dem Tode Philipps, auf der rechten mit der bewußten Einſamkeit von Eliſabeth, die ſich gerade in ihren Petrarca vertieft. Graf Eſſex iſt hier ein junger Mann, mit dem die Königin ſpielt, weder mit ausgeſprochener Liebe, noch mit ausgeſprochenem Haß. In einer Schenke wird mit Freunden der Handſtreich gegen Eliſabeth verabredet. Eſſex macht wider Willen mit. Er hat auch in dieſem Stück die Königin beim Ankleiden ge⸗ ſehen, alſo als alte Frau, und weder zum Vorteil für ſie noch für ihn. Die Differenzen mit ihr werden ge⸗ ſchürt, diesmal nicht von Raleigh, ſondern von Ba⸗ con, für den einſt Eſſex eintrat, der aber in ſeiner Streberei jetzt über die Leiche von Eſſex fortſtürmt. Der Handſtreich mißlingt, ein junger Graf Planta⸗ ganet rettet die Königin, die im Hemd durch den Park verfolgt wird. Eſſex wird zum Tode verurteilt. Seine letzten Worte und den Schwertſtreich hört man von fern. Die Königin belauſcht den Vorgang— eine Unwahrſcheinlichkeit. Es tut ihr dann leid um Eſſex. Aber die Sache wirkt nicht ſehr nach. Philipp iſt ihr wichtiger geworden. Das Stück fängt gut au. Das erſte Geſpräch der Königin mit Eſſex iſt von einer außerordentlichen leichten Elaſtizität. So oft dieſer leichte Ton an⸗ geſchlagen wird, ſelbſt im Spott und in der Ironie, geſtaltet der Autor ſeinen Stoff ungewöhnlich. Da gibt es Szenen im Kronrat, wo über den Krieg ge⸗ ſprochen wird, die das widerſpruchsvolle und doch energiſche Weſen der Königin auf eine reizende Art enthüllen. Oder ſo eine Szene, wie die mit dem jun⸗ gen Plantaganet ſprudelt in Laune über. Aber je weiter das Stück fortſchreitet, deſto ſchwieriger be⸗ nimmt ſich der Dialog, obwohl ſchon genug Striche vorgeſehen ſind. Unter den Figuren in der Um⸗ gebung der Königin intereſſiert eigentlich nur Ba⸗ con, der mit philoſophiſcher Vertiefung eine Reihe von Sentenzen und von Motiven der Weltanſchauung von ſich gibt, oft in Widerſpruch mit ſich ſelbſt, aber doch mit jener idealen Romantik, die dem nordiſchen Reich ein Ziel und ein Motto zu geben beſtrebt iſt, die aus England eine Nation ſchaffen will, würdig der Gegnerſchaft des in alter Tradition aufgewach⸗ ſenen Spaujens. Es iſt freilich kein Wunder, daß Bacon bei dieſer Gelegenheit etwas geſchwätzig wird. Der Leichtmut der Königin löſt alles wieder wohl⸗ gefällig auf, ſelbſt gegen das Theater des katholiſchen Spaniens hält ſie ſich wacker. Die Szenen von Philipp ſind nur äußerlich, nur Aufmachung, nur Prunk von Worten und Ge⸗ bärden. Je öfter ſie wiederkommen, deſto mehr lang⸗ weilen ſie. Die zweite Hälfte des Stückes leidet be⸗ denklich unter einer Zerfahrenheit und einem Aſthma der Vorgänge, ein offenſichtlicher Abſturz gegen die Friſche des Anfangs. Aber im ganzen wird man die⸗ ſes Dramas nicht unfroh. Es bedeutet einen Auf⸗ ſtieg in der ganzen Reihe hiſtoriſcher Stücke, die uns jetzt beſchert wurden. Es hat Stellen von ſtarker Kon⸗ zentration und von feinſter Zuſpitzung. Es hal eine Perſpektive, die größer iſt, als die Führung des Autors ſie bewältigen kann. Die Aufführung, von Hilpert einſtudiert, in dramatiſcher Lebendigkeit von Schütte ausge⸗ ſtattet in allem Gegenſatz des katholiſchen Prunks und der nordiſchen Schlichtheit, verlief ganz nach der Qualität der Dichtung ſelbſt. Die Szenen, in denen der leichte Sinn der Königin ſprudelt, wirken ſtärker als die tragiſchen. Agnes Straub als Cliſabeth ſpielt auf dieſer Leichtigkeit, dieſer herriſchen und doch gebrechlichen Laune, dieſer detaillierten Ver⸗ liebtheit und doch ökonomiſchen Zielſicherheit, mit glücklichſtem Erfolge. Lucie Höflich war vielleicht virtupſer. Sie iſt begabter und menſchlicher. Den / ͤ v0 ͤvVTbbbbbbbbGbb0bTPbPbPbPbPbPbPbbbebbee Deutſcher Kandidat für den Nobelpreis für Phyſik 9 Prof. Karolus, der bekannte deutſche Phyſiker, der Bildtelegraphie⸗Verſuchen und ſehapparaten die Technik der Bild übertragung hervorragend gefördert hat, gilt als aus ſichts⸗ mit ſeinen und Fern⸗ Eſſex ſpielt in entzückender Jugend Adolf Wohl⸗ brück. Guſtav Gründgens iſt ein ſcharfer und kluger Bacon, vielleicht übertreibt er das Tem⸗ perament ein bißchen. Werner Krauß als König Philipp kann nicht viel mehr aufbringen als ein gewaltiges Pathos, das nur ſelten vom Geheim⸗ nis des Zweifels beſchattet wird. Das Publikum verhielt ſich im Anfang ſehr bei⸗ fällig. Die Schwächen des zweiten Teils wirkten auf ſein Intereſſe etwas lähmend. Zum Schluß erholte ſich wieder der Beifall und ging, an ſich ſelbſt ent⸗ zündet, in einen Triumph über, der dieſem Theater wenigſtens den Dank ausſprechen ſollte, daß es wle⸗ der einmal ein würdigeres Stück in einer würdige⸗ ren Form herausgebracht hat. Oscar Bie. Der neue Rektor der Darmſtädter Techniſchen Hochſchule. In Anweſenheit des Staatspräſidenten Dr. Adelung, des Innenminiſters Dr. Leuſch⸗ ner und des Oberbürgermeiſters Müller fand in der üblichen Weiſe in der Otto⸗Berndt⸗Halle die feier⸗ liche Rektoratsübergabe an den neuen Rektor der Techniſchen Hochſchule, Prof. Dr. Wöhler, ſtatt. O Schutz des Prpfeſſorentitels in der ärztlichen Wiſſenſchaft. Der Vorſtand des Verbandes der Kranken hausärzte Deutſchlauds iſt beim Preußiſchen Miniſterium für Volkswohlfahrt vor: ſtellig geworden mit einer Eingabe über die Ver⸗ leihung des Profeſſorentitels an wiſſenſchaftlich ge⸗ eignete Krankenhausärzte. In dem Erſuchen wird ausgeführt, daß die Bezeichnung„Profeſſor nach den geltenden Grundſätzen doch nur an ſolche Perſönlichkeiten verliehen werden ſoll, die a m tl ich eine Tätigkeit ausüben, daß aber gegen dieſen Grundſatz in weiteſtem Umfange an den verſchiede⸗ nen Stellen, auch vom Reiche ſelbſt, verſtoßen wird, f Da durch den Profeſſortitel für das Volksempfinden, namentlich auch für das Ausland, eine höhere ie ſchaftliche Qualifikation bezeugt wird, iſt mancher hervorragende Krankenhausleiter, der nicht aus der Univerſttätslaufbahn hervorgegangen iſt, ideell und wirtſchaftlich benachteiligt. Hinzu kommt, daß viele nichthabilitierte Krankenhausleiter vom Staate ſelbſt zur Lehrtätigkeit, zur Ausbildung von Medizinal⸗ praktikanten und für Fortbildungskurſe in weitem reichſter Anwärter auf den Nobelpreis für Phyſik. Maße herangezogen werden. Wir bitten unſere Mitglieder, ſich dieſen Abend vorzu⸗ r 3 7 1 * 1 1 30 Dienstag, 4. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung J Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 511 Der St Die Sternkarten ſtellen die ſüdliche und nördliche Hälfte des im November ſichtbaren Sternenhimmels dar. Sie ſtimmen in der Gegend von Mannheim am Anfang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 20 Uhr am beſten mit dem Sternenhimmel überein. Die Winterſternbilder rücken jetzt mit Macht her⸗ auf. Zu den oben angegebenen Zeiten ſtehen ſtie am öſtlichen Himmel, angeführt von den Plejaden oder Siebengeſtirn, von dem allerdings mit bloßem Auge nur 6 Sterne wahrnehmbar ſind. Ihnen folgen, für den Beſchauer nach links, die Hyaden, jene keilförmig angeordnete Sternengruppe, deren hellſter Stern Aldebaran iſt. Sein Name bedeutet der Nach⸗ folgende. Die Nachfolge bezieht ſich offenbar auf die Plejaden. Er iſt ein verhältnismäßig junger Stern, der den größten Teil ſeiner Lebensbahn noch vor ſich Schon ſeine gelbliche Färbung weiſt hierauf hat. lid 0 hin. Die Temperatur ſeiner ſtrahlenden Fläche be⸗ trägt etwa 3500 Grad, gegen 6000 Grad unſerer Sonne. Sein Durchmeſſer iſt 50mal ſo groß wie der der Sonne, und 40 unſerer Sonnen müßten ſich zu⸗ ſammentun, um ebenſo hell zu leuchten wie der Aldebaran. ernenhimmel im Monat November Unter ihm findet man, allerdings noch horizont⸗ nah, das Sternbild des Orions, das ſeine ganze Pracht erſt dann entfalten wird, wenn es höher am Himmel ſteht. Links vom Orion, ſchon auf der nörd⸗ „„ . 1 8 9. n 0„ E . 1* * 9 2 5 ** 8* 9 4* 1 lichen Himmelshälfte, findet ſich das Sternbild der Zwillinge. Die Wintermonate werden noch Gelegen⸗ heit geben, dieſe Sternbilder eingehend zu betrachten. Wir wenden uns daher nunmehr den Himmels⸗ teilen zu, die in den kommenden Monaten wieder ungünſtiger zu beobachten ſind. Tief im Süden, nur 8 Süden wenig über dem Horizont, leuchtet ein Stern erſter Größe, Fomalhaut, der Hauptſtern im ſüdlichen Fiſch. Sein Tagebogen, d. h. ſein Bogen über dem Horizont, iſt für unſere Gegenden ſehr klein, ſo daß der Stern immer nur ein kurzer Gaſt an un⸗ ſerem Himmel iſt. Zwiſchen ihm und dem hoch am Himmel ſtehenden Sternbild des Pegaſus finden wir den wenig auffallenden Waſſermann. Links von ihm ſteht jetzt in günſtigſter Beobachtungsſtellung der Walfiſch. In ihm iſt beſonders der veränderliche Stern Mira Ceti bemerkenswert, der nach ſeinem im Sommer erreichten Helligkeitsmaximum nun lang⸗ ſam wieder für das bloße Auge vom Himmel ver⸗ ſchwindet. Zwiſchen Walfiſch und Pegaſus liegt das leicht auffindbare Sternbild der Fiſche. In ihm ſteht zur Zeit der Planet Uranus. Es iſt mit bloßem Auge gerade noch wahrnehmbar. Doch iſt er, da ſich ſein Ausſehen in nichts von dem eines ganz ſchwachen Fixſterns unterſcheidet, nicht ganz leicht aufzufinden. Das Nebenkärtchen ſoll beim Aufſuchen nützlich ſein. Der Pfeil ſtellt die Bahn des Uranus im November dar. Die drei oberſten größten Sterne findet man mit gleichen Bezeichnung in der linken Hauptkarte wieder. Außer ihnen ſind noch in der linken unteren Hälfte des Kärtchens zwei bequem ſichtbare Sterne eingetragen. Die ſtrahlig gezeichneten Sternchen ſind einem guten unbewaffneten Auge gerade noch ſichtbar, während die übrigen Sterne durch ein Opernglas oder einen Feldſtecher erreicht werden können. Es wird empfohlen, beim Aufſuchen des Uranus die angeführte Ziffernreihe innezuhalten. Der Uranus ſteht Anfang November 2860 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der Abſtand zwi⸗ ſchen beiden Planeten vergrößert ſich langſam. Merk⸗ würdig iſt am Uranus, daß ſein Aequator faſt ſenk⸗ recht auf der Bahnebene des Planeten ſteht. Die Jahreszeiten ſpielen ſich daher auf dem Uranus ganz anders ab als bei uns; denn die Sonne ſteht dort zeitweiſe faſt ſenkrecht über den Polen. Eine Gegend von der Breite Mitteleuropas würde dort etwa 20 Jahre lang die Sonne ununterbrochen über dem Horizont und 20 Jahre lang unter dem Horizont haben. Das Uranusjahr dauert 84 Erdenfahre. Jupiter leuchtet als hellſter Stern des ganzen Nachthimmels im Sternbild der Zwillinge. Er geht Anfang des Monats 4, Ende des Monats 3 Stunden nach Sonnenuntergang auf. Ihm folgt in—2 Stunden der Mars. f 4 8 Norden Einzelhandels⸗Ausſchuß der Handelskammer Am 30. Oktober fand unter dem Vorſitz des Vize⸗ präſidenten der Handelskammer, Herrn Michael Rothſchild, die erſte Sitzung des Einzelhandels⸗ Ausſchuſſes nach den Erneuerungswahlen zur Han⸗ delskammer ſtatt. Herr Rothſchild gedachte zunächſt des bitteren Verluſtes, den der Einzelhandels⸗Aus⸗ ſchuß der Handelskammer durch den Tod des Herrn Adolf Hartmann erlitten hat, und verbreitete ſich dann über die allgemeine Wirtſchaftslage. Die verſprochene Steuerſenkung habe ſich zu einer Steuererhöhung ausgwachſen, die alle Ge⸗ ſchäfte furchtbar bedrücke. Es bedeute heute ſchon eine Leiſtung, einen Betrieb nur einigermaßen auf⸗ recht zu erhalten. Trotzdem warnt Herr Rothſchild vor übertriebenem Peſſimismus und vor jedem Zweifel an der Beſtändigkeit der Währung. Die Arbeitsloſigkeit ſei zu einer internationalen Er⸗ ſcheinung geworden, eine Beſſerung ſtehe aber leider noch nicht in Ausſicht. Im Einzelhandel werde die rückläufige Konjunktur noch verſchärft durch den immer wieder zu hörenden Ruf nach Preisabbau. Das Publikum glaube, daß die Ware immer noch billiger werde, während der Preisabbau im Rahmen des denkbar Möglichen im Ein⸗ zelhandel ſchon vollzogen ſei. Beſonders ſei dies im Mannheimer Wirtſchaftsgebiet der Fall, da hier die ungemein ſtarke Konkurrenz ſchon für die billigſten Preiſe ſorge. Mannheim ſtehe heute ſchon im Rufe, eine der billigſten deutſchen Einkaufsſtädte zu ſein. Der Einzelhandel könne nur dann noch billiger werden, wenn er ſelbſt billiger einkaufen könne. Der Ruf nach dem Abbau der Preiſe erwecke bei der Kundſchaft nur Mißtrauen und eine unnatürliche Zurückhaltung, die ihrerſeits wieder zur weiteren Beſchäftigungsloſigkeit in der Produktion führt. Die Kreditſyſteme hätten ſich im allgemeinen nicht bewährt. Eine Steigerung der Umſätze ſei im großen und ganzen damit nicht erzielt worden, höchſtens eine Erhöhung der Außenſtände. Der Vorſitzende bezeichnet es als ein Glück, daß man in Mannheim die Einführung eines Kreditſyſtems noch rechtzeitig habe verhindern können. Er bezeichnet die Barzahlung als die alleinige Grundlage eines leiſtungsfähigen Einzel⸗ handelsgeſchäfts. Kredite haben nur in beſonders gelagerten Fällen ihre Berechtigung. In allen Ein⸗ zelhandelsbetrieben ſei ein Rückgang des Um⸗ latzes zu verzeichnen, der einmal bedingt iſt durch die allgemeine Preisſenkung und ferner durch die ungeheuerliche Arbeitsloſigkeit. Zur Regelung der Sonntage vor Weihnachten hat das Bezirksamt erfreulicherweiſe die Verhand⸗ lungen eingeleitet. Wie Herr Karl Barber aus⸗ ührte, wird der Verſuch gemacht, eine einheitliche Regelung für das ganze Mannheimer Wirtſchafts⸗ gebiet zu treffen. Die einheitliche Regelung wird da⸗ durch erſchwert, daß bayeriſche, badiſche und heſſiſche Gebietsteile zu dieſem Wirtſchaftsgebiet gehören. Der Ausſchuß beſchloß, ſich mit allen Mitteln dafür einzuſetzen, daß eine Benachteiligung Mannheims zu Gunſten der Plätze der näheren und weiteren Um⸗ gebung unter allen Umſtänden vermieden werden müſſe. Die Landesgrenzen innerhalb des Wirtſchafts⸗ gebtets führten auch zu einer verſchiedenarti⸗ gen Behandlung des Verfaſſungstags. Zustände, wie ſie am 11. Auguſt dieſes Jahres zu be⸗ obachten waren, daß nämlich die Geſchäfte in Mann⸗ heim geſchloſſen halten mußten, während die Geſchäfte in der benachbarten Pfalz offen hatten, dürfen ſich nicht mehr wiederholen. Die gleichartige Behandlung des Verfaſſungstages im ganzen Reiche ſoll ange⸗ ſtrebt werden. Nach einem Bericht des Herrn Hir ſch⸗ bruch begrüßte der Ausſchuß die Schritte, die die Landeszentrale des Badiſchen Einzelhandels bereits eingeleitet hat. Eine geſetzliche Regelung der Sonderveranſtaltung wird in weiten Kreiſen des Einzelhandels immer wieder zewünſcht. Da aber die derzeitigen geſetzlichen Unterlagen nicht ausreichen, bleibt der Kaufmann⸗ ſchaft kaum etwas anderes übrig, als den Weg der Selbſthilfe zu beſchreiten, bis die Beſtimmungen des Wettbewerbsgeſetzes entſprechend geändert ſind, Trotz der Schwere des Exiſtenzkampfes innerhalb des Einzelhandels brauchen die Mittel der Selbſthilfe nicht wirungslos zu ſein. Der Ausſchuß verurteilte auf das ſchärfſte übertrieben hohe Rabatte und die Kollektivankündigungen von Preiſen oder Rabatten, die das Publikum nicht erkennen laſſen, auf welche Artikel ſich die angekündigten Preiſe bezm. Preisnachläſſe beziehen. Ueber das Zugabeverbot, insbeſondere über den Bericht des Arbeitsausſchuſſes des vorläufigen Reichswirtſchaftsrats, berichtete Herr Dr. Krieger. Das Ergebnis der Arbeit des vorläufigen Reichswirtſchaftsrats mag die Einzel⸗ händler nicht befriedigen, denn gegen das vom ge⸗ ſamten deutſchen Einzelhandel geforderte Verbot jeglicher Zugaben wenden ſich vor allen Din⸗ gen die ſehr beachtlichen Induſtriekreiſe, die Zugaben als Werbemittel benützen und die ſich mit der Her⸗ ſtellung der Zugabeartikel befaſſen. Einmütigkeit zwiſchen den Vertretern der beiden Gruppen beſteht nur darin, daß die Gratis⸗Zugabe unlauter und wahrheitswidrig ſei. Die Frage des Zugabe⸗ verbots ſoll innerhalb des Einzelhandels⸗Ausſchuſſes des badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstags weiter be⸗ handelt werden. In der Ausſprache über die zunehmende Zahl und über die Mittel zur Ueberwachung der Ausverkäufe wurden verſchiedene Maunheimer Veranſtaltungen beanſtandet. Der Ausſchuß ſprach ſich dahin aus, daß alle Ausverkaufsanmeldungen von der Handelskammer und vom Bezirksamt mit größter Schärfe nachgeprüft werden und die Durch⸗ führung der Ausverkäufe überwacht werden muß. Ueber die zutage getretenen Mißſtände im Verſteigerungsweſen berichtete Herr Fleig. Die Auktionshäuſer be⸗ deuten eine empfindliche Schädigung des anſäſſigen Handels. Aber auch beim Publikum beſtehen vielfach falſche Vorſtellungen über die Leiſtungsfähigkeit der Auktionshäuſer. Dies wurde mit einzelnen Fällen bewieſen. So verkaufte ein Anktionshaus einen Ring für 14 /, der im reellen Juwelier⸗Laden weit billiger zu erhalten iſt, weil er im Einkauf nur.35/ koſtet. Von einer Glas⸗ und Porzellanfirma wurde ein Fall berichtet, in dem ein Service im Auktions⸗ haus für 18/ verkauft wurde, während es im Fach⸗ geſchäft nur 13.50/ koſtet. Silberwaren aller Art, die ausgeſprochene Handelsware ſind, werden als Gelegenheitskäufe ausgeſtellt. Für derartige Waren, die im Spezialgeſchäft ſchon für.50/ abgegeben werden, zahlt das Publikum, irregeführt durch das Wort„Gelegenheitskauf“, ohne Bedenken den Preis von 4,50 J. Auch Textilien ſind in Auktionshäuſern ſchon viel teuerer als„Gelegenheitskäufe“ ausgeſtellt worden, als ſie im Fachgeſchäft verkauft werden. Der Ausſchuß forderte ſcharfe Ueberwachung des Auktionsweſens und ein Verbot, neben Auk⸗ tionswaren auch Handelswaren zu führen. In den Einzelhandels⸗Ausſchuß des Badi⸗ ſchen Induſtrie⸗ und Handelstags wurden die Herren Michael Rothſchild, Karl Barber und Arthur Alsberg als ordentliche und die Herren W. Bender ⸗ Schwetzingen und Fritz Wildenſtein als ſtellvertretende Mitglieder gewählt.* Die Frauen und die Gemeindewahlen Ein Vortrag im Stadtverband Mannheimer Frauenorganiſationen Alle deutſchen Kommunen ſind in großer Not. Tagtäglich ſpüren wir dieſe Not an uns ſelbſt. Auch die Frauen bleiben davon nicht verſchont. Strom⸗ und Gaspreiſe, Steuern und Abgaben ſpielen keine kleine Rolle im Haushalt. Jugendpflege, Erwerbs⸗ loſenfürſorge, Altersverſorgung gehen Frauen und Mütter ſehr an. Aus dieſem Grunde muß auch die Frau ſich auf allen Gebieten des kommunalen Lebens ſich betätigen. Sie muß mithelfen an der Beſſerungs⸗ arbeit. Wo könnte ſie das beſſer als bei den kom⸗ menden Gemeindewahlen! Frau Dr. Dorothee von Velſen⸗ Heidelberg ſprach geſtern abend im Saale des Caſinos vor dem Stadtverband Mannheimer Frauen⸗ organiſationen über dieſes Thema. Die Red⸗ nerin, Vorſitzende des deutſchen Staatsbürgerinnen⸗ verbandes, ſprach mit der Erfahrung der ziel⸗ bewußten und weitgereiſten Frau. Die Bedeutung der bevorſtehenden Gemeindewahlen, führte ſie aus, ſteht in engſter Verbindug mit der großen Politik, mit den innen⸗ und außenpolitiſchen Zielen. Man nimmt die Gemeindewahlen immer noch auf die leichte Schulter. Die furchtbare wirtſchaftliche Notlage, von der wir betroffen ſind, beſteht nicht nur in Deutſchland; wir fühlen ſie ſtärker, weil ſie bei uns in Verbindung gebracht wird mit dem Verſailler Vertrag. Unſere Wirtſchaftskriſe, dieſer Meinung iſt Frau Dr. Dorothee von Velſen, iſt nur ein Teil der Wirtſchaftsumwälzung in der ganzen Welt. Wir befinden uns in einer Geſchichtsepoche, in der das ganze wirtſchaftliche und geſellſchaftliche Leben um⸗ gekrempelt wird. Mittelſtand und Arbeiter ſind in ihrer Exiſtenz bedroht. Die Abwanderung zu den Radikalparteien bei den letzten Wahlen erfolgte zum größten Teile nicht aus Ueberzeugung, ſondern das Gefühl, daß es nun, da das Maß des Elendes voll iſt, anders werden muß, das Gefühl des geſell⸗ ſchaftlichen Umſturzes hat die meiſten dahin gebracht. Die Rednerin betonte, daß den Frauen alle ſtaatsbürgerlichen Rechte entzogen werden, wenn es dem deutſchen Faſchismus gelingen ſollte, ſo ſtark zu werden, daß ein Umſturz vollzogen werden könnte. Der Fraueneinfluß in den Gemein deparlamenten, bedauerte Frau von Velſen, iſt in den letzten Jahren ganzerheb⸗ lich zurückgegangen. Vor dem Jahre 1924 gab es noch 1100 weibliche Stadtverordnete in Deutſch⸗ land, nach 1928 nur noch 405. Die Frau muß das Verlorene wieder zurückgewinnen, vor allem muß ſie in Wirtſchafts⸗ und Finanzausſchüſſen mit⸗ arbeiten. Damit die Vertreterinnen in dieſen beiden wichtigſten Ausſchüſſen der Gemeinde auch etwas leiſten können, müſſen ſie in den Stadtverbänden der Frauenorganiſationen einen Rückhalt haben. Auch die interfraktionelle Arbeit der Frauen in den Stadtparlamenten muß beſſer werden. Bei den kommenden Gemeinde⸗ wahlen ſollen alle Frauen nur Liſten wählen, ſo ſchloß die Rednerin ihre Darlegungen, auf denen weibliche Namen ſtehen, damit der Fraueneinfluß geſtärkt wird. Leider war dieſer Vortrag wider Erwarten außerordentlich ſchlecht beſucht. Die Ausführungen der Referentin und das Schlußwort von Frau Dr. Bernays, die als Urſache unſerer Notlage nicht nur die Wirtſchaftskriſe, ſondern hauptſächlich eine Kulturkriſe ſah, hätten von allen Mannheimer Frauen gehört werden müſſen. Denn ſolch goldene Frauenworte wirken der Intereſſeloſigkeit der weib⸗ lichen Jugend am beſten entgegen. In der Jugend liegt die Zukunft, auch bei den Frauen, heißt es immer wieder. l. * Schmuckſachendiebſtähle. Am 31. Oktober wur⸗ den in der Mollſtraße entwendet: 1 ſilberne runde Damenarmbanduhr, weißes Zifferblatt mit arabi⸗ ſchen Zahlen, 1 goldene Damenarmbanduhr, ovale Form mit rundem, golderemfarbigem Ziffernblatt, gel⸗ hen arabiſchen Zahlen und Zeigern, auf der Rückſeite die Buchſtaben R. Sch. eingraviert, 1 goldener breiter Herrenring mit rotem, unechten, ovalen Stein, altes Muſter, mit einer Lötſtelle auf der Innenſeite, 1 gol⸗ dener, ſchmaler Damenring mit kleinem, rotem, un⸗ echten Stein und 1 goldener Damenring mit grü⸗ nem, viereckigen, unechten Stein.— Aus einer Woh⸗ nung in der Langſtraße verſchwand dieſer Tage ein Ff! im Werte von etwa 700 l. Schluß des redaktionellen Teils Man ſagt:„Wer Milchkathreiner“ tritt, der- ißt! mit Necht, deun Milchkathreiner iſt viermal nahrhaſter als. Heiſchbrühe So lehrt es jetzt die Eruãhrungs⸗ wiſſeuſchaft! Dieſe Mischung: halb Winch. halb recht ſtarker Rathreiner würd jetzt von unſeren Arten viel empfohlen/ in der Richtung über die 4. Seite/ Nummer 511 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 4. Nöpember 1930 FJöhnſtürme im Schwarzwald Bei tiefem Barometerſturz un ewöhnlich mild Schwere Regengüſſe— törungen im Fernſprechverkehr Der Uebergang vom Oktober zum November hat in der deutſchen Südweſtecke über die Tage Aller⸗ heiligen⸗Allerſeelen im Zeichen heftiger Stürme geſtanden, die mit ungeheurer Gewalt über den Schwarzwald und die oberrheiniſche Tiefebene brauſten. Der Luftdruck gab bereits am letzten Ok⸗ tobertag außerordentlich raſch nach, ſodaß man mit einem intenſiven Tiefdruckgebiet mit großer Reich⸗ weite rechnen mußte. Zugleich wurden große Maſ⸗ ſen äußerſt milder Luft herangeführt, die die Tem⸗ peraturen unnormal hoch trieben, ſodaß in vielen Teilen der Rheinebene eine vollkommene Som⸗ merſchwüle bei geringer Luftbewegung herrſchte, vor allem in den Spätſtunden des Samstags. Es war faktiſche Ruhe vor dem Sturm. Der Sturm ſetzte am Sonntag mit aller Kraft ein, hielt auch in der Nacht zum Montag noch an und war auch am Montag ſelbſt noch nicht zur Ruhe gekommen. Die Wetterſchwankungen waren in den Nächen auf Sonntag und auf Montag von hefti⸗ gen Regenbßen begleitet, die vielfach ſehr reich⸗ liche Waſſermenzzen ergaben. Die beiden Tage Aller⸗ heiligen und Allerſeelen ſelbſt blieben in den Tages⸗ ſtunden überwiegend trocken, dabei ſehr warm. Intereſſant und ſehr ſchön waren die Föhnſtimmun⸗ gen mit den bekannten blauen Tönen und die außer⸗ ordentliche Klarheit der Luft, die die Berge in ganzer Schärfe und zum Greifen nahe brachte. Der Barometerſturz gehört in dieſem Ausmaß von rund 20 Millimetern zu den ausgeprägteſten, die beobachtet werden. Die Stricheinteilung lautete Sturm. In Verbin⸗ dung mit den Stürmen ſind denn auch allerlei Schäden aufgetreten. In den Wäldern und auf freien Strecken iſt mancher Baum gefüllt worden. Im Verkehrsweſen lagen am Montag früh, ſoweit überblickbar, vorwiegend öſtlich des Schwarzwalds Baar zum Bodenſee Störungen im Fernſprechverkehr vor, die beſonders die Leitungen mit Konſtanz betrafen, die vom Hochſchwarzwald und der Baar, ferner vom Oberrhein her nicht funktionierten. Von Freiburg nach Konſtanz, von Villingen, von Offenburg uſw. war nicht durchzukommen, ſodaß erhebliche und ver⸗ wickelte Umwege z. B. über Stuttgart nach Konſtanz benützt werden mußten. Auch eine Leitung zwiſchen Freiburg und dem Innerſchwarzwald, die über die Höhen geht, wurde in Mitleidenſchaft gezogen. Am Montag lagen die an beiden vorhergehenden Tagen ſehr milden Temperaturen wieder tiefer, es war bereits wieder etwas kühler geworden, was auf eine raſche Vorwärtsbewegung des Sturmzentrunes und Einſtrömen kälterer Luft auf ſeiner Rückſe ne ſchließen läßt. Scharfer Wetterſturz und Schneefall Aus dem Schwarzwald wird uns telephoniert: Heute nacht iſt im ganzen Schwarzwald bis herunter auf 800 Meter ein ſcharfer Wetterſtur z einge⸗ treten, ſo daß in den Hochlagen von 900 Metern auf⸗ wärts die Temperaturen am Gefrier⸗ punkt bz w. darunter liegen. Gleichzeitig ſind weit verbreitete Schneefälle eingetreten, die heute früh noch anhielten. Das Gebirge iſt in ſeinen Wäldern bis auf 850 Meter herunter erneut Eingeſchneit. Bei ſehr tiefem Barometerſtand hält das Winterwetter noch an. * Was alles geſtohlen wird. Der füngſten Liſte der entwendeten Gegenſtände entnehmen wir, daß am 29. Oktober ſich Diebe von einer Telegraphen⸗ leitung an der Zielſtraße etwa 400 Meter Kupfer⸗ draht, 15 Millimeter ſtark, aneigneten. Aus einem Fabrikanweſen in Whldhof verſchwanden vier Autbuhren mit Nickelgehäuſen, ſchwarzem Ziffer⸗ blatt, römiſchen Zahlen und weißen Zeigern. Keller⸗ vorräte bedürfen jetzt beſonderer Wachſamkeit. In der Rheinſtraße wechſelten dieſer Tage 16 Flaſchen Weißwein des Jahrganges 1921 und 2 Flachen Sekt, Marke„Friſt Cabinet“, den Beſitzer. Der Dieb ſcheint demnach ein Kenner guter Tropfen zu ſein. Grabinſchriften Alte Friedhöfe mit ſinnigen Inſchriften auf ver⸗ witterten Steinen und Kreuzen ſind Bücher der Menſchenſchickſale. Lebensgeſchichten, herber Schmerz, bitteres Weh ſprechen oft aus ihnen. Unſere Zeit iſt darin zu proſaiſch geworden, arm an würdigen Nach⸗ rufen. Umſomehr vertiefen wir uns in das Studium der Grabinſchriften früherer Zeiten, ſinnen, grübeln, bekennen, glauben. Gar oft bedeutet der Tod für einen vom Unglück verfolgten Menſchen die Er⸗ löſung aus ſchwerem Leid. Hat da nicht Sokrates recht, wenn er ſagt:„Niemand kennt den Tod, und niemand weiß, ob er nicht für die Menſchen das allergrößte Glück iſt?“ In dieſen Tagen gedenkt die Welt des großen Aſtronomen Johannes Kepler aus dem ſchwäbiſchen Städtchen Weil der Stadt. Nach ſeinem Tode vor 300 Jahren, am Ende eines an Entbehrungen, Enttäuſchungen und Kämpfen reichen Lebens, mußte der Freund dem Entdecker der Pla⸗ netengeſetze, dem Forſcher des Weltalls, den Nach⸗ ruf widmen: So hoch war noch kein Sterblicher geſtiegen Als Kepler ſtieg.— Er ſtarb in Hungersnot. Er wußte nur die Geiſter zu vergnügen, Drum ließen ihn die Körper ohne Brot. Selten war einem ſo großen Geiſte ein ſolch ſchlimmes Los auf Erden beſchieden geweſen wie dieſem auch in Glaubenskämpfen treuen Mann. Des großen Malers Albrecht Dürer unſterbliche Verdienſte preiſt Gerning in dem Verſe: Wanderer, ſtehe ſtill! An dieſer heiligen Stätte Schläft des unſterblichen Mannes Hülle den ewigen Schlaf. Aber ſein Geiſt lebt noch, den Kunſt und Natur mit dem Richtmaß Ihrer Geſtalten begabt. Streut ihm Blumen dahin! Klopſtock, der Dichter des Meſſias, ward mit fürſtlichen Ehren auf dem Kirchhof zu Ottenſen be⸗ ſtattet. Sein Grabmal zeigt ein Aehrenbündel, darüber ein kleines Kreuz mit der Inſchrift:„Saat, von Gott geſät, dem Tage der Garben zu veifen.“ Darunter im Relief die Poeſte in der Geſtalt einer trauernden Frau, den Lorbeerkranz ihm reichend. Die Schrift ſagt: Deutſche, nahet mit Ehrfurcht und mit Liebe der Hülle eures größten Dichters, Naht, ihr Chriſten, mit Wehmut und mit Wonne der Ruheſtätte des heiligen Sängers, Deſſen Geſang, Leben und Tod, Jeſum Chriſtum, pries. Er ſelbſt aber hatte geſprochen: Deutſchlands Retter ſang ich, und ſang den Größern [der Menſchheit. Wein“, o Wanderer, nicht über mein Sterbliches hin. Was unſterblich an mir geweſen, flog, von Elbah Ueber die Sonne geführt, auf die ätheriſche Flur. Dem Sohn des großen Sebaſtian Bach ſetzte Klopſtock ein Denkmal in dem Spruch: Stehe hier nicht ſtill, Nachahmer! Denn du mußt erröten, wenn du bleibſt. Karl Philipp Emanuel Bach, der tiefſinnige Harmoniſt, vereinigte die Neuheit mit der Schönheit, war groß Worte geleiteten Muſik, größer in der kühnern, wortloſen, übertraf die Erfinder der Muſik: denn er erhob die Kunſt des Spiels durch Lehre und Ausübung bis zum Vollendeten. Die Verehrer Händel ſcher Muſik vermögen die Inſchrift auf deſſen Grabmal zu würdigen: Im Monument ſteigt er aus dem Grabe, Durch des Engels Poſaune erweckt, Und lauſcht mit horchendem Ohr dem Schalle der himmliſchen Muſtk, in der vom großer Männer Für alles Uebrige unaufmerkſam ſcheinend. Um den Dichter Hölty, von dem uns ſo manches ſchöne Lied an die Natur erfreut, klagt Lenau: Hölty! Dein Freund, der Frühling iſt gekommen! Klagend irrt er im Haine, dich zu finden. Doch umſonſt.— Sein klagender Ruf Verhallt im einſamen Schatten. Neben dieſen bedeutſamen Erinnerungen mögen noch einige andere Platz finden: Ehrenvoll wird des Benjamin Franklin gedacht: Dem Friedensſtifter beider Meere, Der dem Himmel entriſſen den Blitz, Das Szepter dem Tyrannen. Nach Herodots Erzählung findet der Perſerkönig Darius das Grabmal der Semiramis mit der Auf⸗ ſchrift:„Hier liege ich, Semiramis. Wer von den Königen Geld braucht, mag das Grabmal öffnen und nehmen, was er will.“ Darius gelüſtet es nach den vermeintlichen Schätzen, läßt das Grab öffnen und findet anſtelle des erwarteten Schatzes auf einer Platte die Worte: „Wenn du nicht ſchlecht und unerſättlich geweſen wäreſt, Hätteſt du die Ruheſtätten der Toten nicht geſtört.“ Auf dem Grabmal eines Marienburger Kantors befindet ſich der Tod abgebildet, der mit erhobener Hand nach einer Notentafel hinweiſt. Die Notenlinien ſind durch Totengebeine dargeſtellt, die Buchſtaben der Inſchrift durch Noten erſetzt und dieſe wiederum ſind Totenköpfe. Das ganze ſo geſchaffene Notenſtück beſchließt eine große— Pauſe. Den ganzen Schmerz eines Menſchen, der ſeine Eltern nie gekannt, finden wir zuſammengefaßt in den Worten: Des Lebens drückende Beſchwerde Verſchlummert hier ein Menſch im Sand, Der einen Vater nie gekannt Und keine Mutter als die Erde Von einem fleißigen Landmann der ſich ſeinen Denkſpruch ſelbſt ſchuf, hören wir: Erde, von mir gebaut! Du gabſt mir Brot dafür. Und Brot erhielte nur das Leben. Was iſt nun billiger, als dir Mein Fleiſch dafür zu geben? Den Schluß möge Mark Twain machen, Vielgeleſene, der ſeiner verſtorbenen Gattin Worte widmete: Im Sommer warm ſtrahl Sonne her, Südwind warm hauch milde her, Du Raſen grün, drück ſacht, nur ſacht. Gut Nacht, mein Lieb! Gut Nacht! Gut Nacht! d. * Totengedenkfeier der militäriſchen Vereine. Die in dem Bericht über die Totengedenkfeier der mili⸗ täriſchen Vereine erwähnten Pfadfinder ſind keine Pfadfindergruppe des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗ Gauverbandes, ſondern die ſeit zwei Monaten be⸗ ſtehende ſelbſtändige„Mannheimer Pfad⸗ finderſchaft“, die unaufgefordert und aus freiem der die Du Entſchluß der Totengedenkfeier beiwohnte. Die Mannheimer Pfadfinderſchaft würde es begrüßen, wenn nur eine gemeinſame Feier auf dem Haupt⸗ friedhof ſtattfinden würde. Nachdem jedoch mehrere Gedenkfeiern angeſetzt ſind, hat ſich die Mannheimer Pfadfinderſchaft an der der militäriſchen Vereine be⸗ teiligt, da ihr dieſer Kreis ehemaliger Kriegsteil⸗ nehmer am nächſten ſteht. Die Mannheimer Pfad⸗ finderſchaft ſammelt um ſich die Jugend ohne Rück⸗ ſicht auf Konfeſſion und Partei. Jamilienchronik * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert heute Steuermann Jakob Maus mit ſeiner Ehefrau Martha geb. Hutzel, B 5, 5. 2 Anekdoten um Blücher Von W. Vahldiek, Hamburg Sein Draufgängertum, das dem„alten“ Blücher den Ehrennamen„Marſchall Vorwärts“ eintrug, ver⸗ ſchaffte ſchon dem blutjungen Rekruten Achtung. Blücher war ſchwediſcher Huſar auf der Jnſel Rügen. Seine Schwadron übte, ſein Sattelgurt riß, und der fünfzehnjährige Huſar rollte in den Sand, indes ſein Schimmel ohne Sattel und ohne Huſar die Attacke zu Ende ritt. Zu Fuß, den Sattel auf dem Kopfe, kam Blücher nach. Er fluchte wie ein eisgrauer Korporal. Die ganze Schwadron lachte hellauf. Das verdroß ihn— und klirrend flog der Sattel gegen einen Baum. „Ihr Hundsſötter! Unſer König von Schweden hätte Euch in Narrenmontur ſtecken ſollen, mit Schel⸗ len dran. Clowns ſeid Ihr, aber keine Huſaren.“ Wieherndes Gelächter erſcholl. Wütend ſauſte Blücher mit blankem Degen zwiſchen die Lacher. Ver⸗ blüfft ſprangen die unmittelbar Bedrohten zur Seite; Blücher hieb auf andere ein. Da wurde es Zeit— ein Korporal umarmte den Wütenden und hielt ihn feſt. Das Lachen war jäh verſtummt und damit wäre der Zwiſchenfall erledigt geweſen, wenn der um zwei Jahre ältere Fähnrich Henderſon, den man„Hähn⸗ chen“ nannte, nicht ſpöttiſch⸗überlegen gerufen hätte: „He, Blücher, fahren Sie heim und reiten Sie unter der Obhut Ihrer Amme auf einem Steckenpferd! Ein Knäblein ſind Sie, kein Huſar.“ Blücher ſchwieg. Die Schwadron ritt heim. Plötz⸗ lich jagte Blücher vor und entriß dem überraſchten Henderſon die Zügel; ſo mußte Hähnchen auf ſeinem Gaul hilflos hinter Blücher her galoppieren. Dies⸗ mal lachte Blücher mit, hielt mit einem Ruck beide Pferde bei dem Rittmeiſter an, zog den dabei vorn übergekippten Fähnrich zu ſich in den Sattel und meldete:„Huſar Blücher mit einem Hähnchen zur Stelle. Es krähte zu vorlaut. Immerhin kann es ſich noch zu einem Kampfhahn, vielleicht zum Obri⸗ ſten einer Hennenſchar entwickeln, wenn dieſe Lek⸗ tionen fortgeſetzt werden...“ Da mußte der Rittmeiſter zwei ſich im Sande halgende Kampfhähne trennen. Am Abend ſteckte er ſie in Arreſt, in eine Zelle. Hier iſt die Chronik lückenhaft, denn man weiß nicht, wie es kam, daß die Miſſetäter nach fünf Tagen bei Waſſer und Brot das Loch Arm in Arm verließen.——— In der Schlacht bei Kunersdorf(1759) führte Blücher als preußiſcher Offizier eine Schwadron. Er hielt, gedeckt oͤurch dichtes Buſchwerk, in einer Tal⸗ mulde und ſah in ohnmächtiger Wut zu, wie die Preußen der öſterreichiſch⸗ruſſiſchen Uebermacht wi⸗ chen. Plötzlich raſte ein ruſſiſches Reiterregiment den Hang hinab, um ein in Unordnung geratenes preußiſches Infantertieregiment zuſammen zu hauen. Das Fußvolk ſchien verloren.„Huſaren, vorwärts! Auf die Ruſſen!“ rief Blücher. Und wie ein Blitz aus heiterem Himmel fuhren er und ſeine Huſaren dem Feinde in die Flanke. Da war der Teufel los! Die Ruſſen ſtoben nach allen Richtungen ausein⸗ ander; ſo konnte ſich das preußiſche Fußvolk ordnen und retten. Die Ruſſen, den Spuk erkennend, wandten ſich gegen die Handvoll Huſaren. Auf der Flucht ſtürzte Blüchers Pferd, er zog blank, um ſich eines ruſſiſchen Rittmeiſters zu erwehren.„Blücher“, rief der Ruſſe, „laß den Pallaſch ſtecken. Hier nimm meinen Rap⸗ pen— als Honvrar für die Rügener Lektion. Fort!“ Blücher ſchwang ſich auf den Rappen:„Das werde ich Dir nie vergeſſen, Hähnchen. Bei der nächſten Bataille bringe ich Dir den Gaul wieder,“ In ge⸗ ſtrecktem Galopp jagte er fort.——— Als Blücher ſeinen Abſchied genommen hatte und auf ſeinem pommerſchen Gute lebte, erſchien eines Tages Henderſon, krank, arm und abgeriſſen. Ruß⸗ land habe ihn ſo entlaſſen, und anderswo ſei er über⸗ all abgewieſen worden. „Vorwärts, Hähnchen! Friß Dich für Deinen Rappen auf meiner Klitſche geſund, und dann mag Dich der Teufel irgendwo als Obriſt holen! Ich habe die Naſe voll, mäſte derweilen Schweine.“ Henderſon genaß ſchnell.„Blücher, ich bin Huſar und muß nun fort. Mäſte Du hier geruhſam edle Schweine!“ „Spotte nicht, Hähnchen— Hähne, die zu früh krähen, holt der Habicht. Hüte Dich, daß ich die Rügener Lektion zu Ende führen muß!“——— 18. Juni 1815. Bei Belle Alliance tobt Schlacht.„Die Preußen ſind da. Endlich!“ Der Marſchall Vorwärts greift ein. Aber Napo⸗ leon ſchickt den müden Preußen ſeine braven Garden entgegen. Blücher flucht auf den Regen, der die Ent⸗ wicklung ſeiner Armee hindert. Da wirft ſich ein die vorwärts!“ — Gefallenen⸗Ehrung Draußen im Odenwald, nahe bei Reichenba ſteht eine mächtige Felspyramide. In lapidariſcher Kürze trägt ſie in großen Goldbuchſtaben die Wid⸗ mung:„Den Gefallenen!“ Dorthin richtete, wie in jedem Jahre, auch diesmal der Odenwaldlub das Ziel ſeiner Wanderung..54 Uhr war die Abfahrt mit etwa 270 Perſonen trotz des ſtürmiſchen, regen. drohenden Wetters. Von Benheim begann die Wan⸗ derung über Kirchberg und Auerbacher Hütte. Der Miſchwald, durch den die Wanderung führte, ſchwelgtg in Farbenorgien. Wunderbare Fernblicke öffneten ſich. Wider Erwarten blieben die Ausflüger bis zum Abſchluß der Wanderung von Regen verſchont. Schon langer vor 11 Uhr, dem Beginn der Feier ſammelten ſich die Mitglieder vor dem Ehrenmal. Der Vorſitzende, Rektor Weißert, hielt nach dem Mundharmonika⸗Vortrage„Ueber den Sternen“ durch die Geſangsabteilung die tiefempfundene Ge⸗ denkrede. Einigkeit im Innern und Geſchloſſenheit nach außen waren ſeine Mahnworte. Nur ſo handel⸗ ten wir im Sinne der toten Helden. Zu den zwe verwelkten Kränzen von den früheren Feiern fügte er einen in den Farben des Herbſtes hinzu. Die Ge, ſangsabteilung ſang ein eigens für den Tag einge⸗ übtes Weihelied. Damit war die Feier beendet, In der„Traube“ in Reichenbach war die einzige Raſt während der Wanderung, die ſtändig im Auf⸗ und Abſtieg wechſelte. In Bensheim ſammelten ſich die Wanderer noch einmal zu kurzem Aufenthalt. Um 17.30 Uhr erfolgte die Heimfahrt des größten Teiles der Wandererſchar. Ging es auch manchmal über Geröll und durch Schmutz:: an Romantik war dieſs Tour eine der ſchönſten. 0 Nach Amerika! Mehrere hundert Perſonen bevölkerten geſtern abend den vierten Bahnſteig unſeres Hauptbahnhofs, um ſich mit Blumen und Tränen von ihren Lieben zu verabſchieden, die am Mittwoch von Bremen aus mit dem Lloyddampfer„Bremen“ die Ueberfahrt nach den Vereinigten Staaten antreten. Unter den nahezu 80 Auswanderern, Badenern und Pfalzern, befinden ſich allein 20 Mannheimer. Der Schnellzug 18.50 hatte etwas Verſpätung, ſodaß die Abſchieds⸗ ſzenen ſich ausgiebig entwickeln konnten. Ganze Vereine ließen ihre ſcheidenden Mitglieder hoch⸗ leben. Diesmal wurden beſonders viele Kinder mitgenommen, die drüben eine neue Heimat finden ſollen. Holzſammler Der Föhnſturm, der beinahe 36 Stunden über uns hinweggefegt iſt, hat allerorts großen Schaden angerichtet. Es iſt als ein großes Glück zu bezeichnen, daß nicht größere Unglücksfälle durch herabfallende Aeſte zu verzeichnen geweſen ſind. Weſſen Weg unter Bäumen entlang führte oder wer einen Spaziergang durch die Anlagen machte, mußte gewärtig ſein, von morſchen Baumſtücken getroffen zu werden. Für einen Teil der Bevölkerung war dieſer herabfallende Holzſegen eine willkommene Gelegenheit, den Heiz⸗ materialbeſtand für die kommenden kalten Tage etwas zu vermehren. Mit Säcken und Körben, ſogar mit Wägelchen und Wagen aller Art zog Jung und Alt durch die baumbeſtandenen Straßen und durch die Anlagen und ſammelte mit wahrem Feuereifer, Moi * 5 * Ernannt wurde Gerichtsverwalter Robert Harold beim Amtsgericht Mannheim zum Juſtiz⸗ oberinſpektor. * Verſetzt wurde Gerichtsverwalter Friedrich Schrödersecker beim Amtsgericht Gengenbach zum Amtsgericht Mannheim. Heute drittes Akademiekonzert. Im heutigen Aka⸗ demiekonzert gelangen unter Leitung von Gencralmuſik⸗ direktor Joſeph Roſenſtock Strawinſky Puleinella⸗Suite (zum erſten Male in Mannheim) und von Tſchai⸗ kowſky das Violinkonzert und die 5. Sinfonie E⸗Moll zur Aufführung. Das Violinkonzert wird von dem phäno⸗ menalen jungen ruſſiſchen Geiger Nathan Milſtein ge⸗ ſpielt werden. engliſcher Oberſt mit ſeinen Reitern auf die fran. zöſiſchen Garden; aber die Pferde verſinken im Moraſt. Der Oberſt fällt, reihenweiſe ſinken die Reiter von den Pferden. „Noſtiz, vorwärts! Drauf!“ Und an der Spitze eben eingetroffener preußiſcher Dragoner haut Blücher die Engländer heraus. Dann kniet er neben dem todwunden Oberſten.„Henderſon, Du?“ „Mein Marſchall, dies war mein letzter Huſaren⸗ ritt, Hähnchens letzter Kampf. Nun holt mich der Teufel— als Obriſt.“ „Ach wat, Marſchall hin, Teufel her— wir ſind alte Schweden!“ Da verſchönte ein leiſes Lächeln das Geſicht des Sterbenden:„Blücher— mit dem Sattel auf dem Kopfe warſt Du drollig. O, von Rügen über den Schweinemäſter bis zum Marſchall Vorwärts— ein ſchöner Weg. Leberecht, ich bin glücklich, daß Du die Rügener Lektion nicht haſt zu Ende führen müſſen.“ Da küßte Blücher den Sterbenden. Ringsum dröhnte der Kampf, aber viele engliſche und deutſche Soldaten ſahen in dieſem Augenblick nur die ſchloh⸗ weißen Häupter der zwei alten Huſaren. Dann fuhr Blücher dem Toten über das Haar, wiſchte ſich die Augen klar, ſaß auf und rief:„Noſtiz, —— Theater und Muſik O Das Nationaltheater teilt mit: Am Donners⸗ tag kommt im Nationaltheater der moderne Legenden⸗ abend(„Der Brückengeiſt“ von J. W. Becker und „Das Apoſtelſpiel“ von Max Mell) zum letztenmal zur Aufführung. Am ſelben Tage wird im Pfalz⸗ bau Ludwigshafen Beethovens„Fidelio“ ge⸗ geben. In Schillers„Wilhelm Tell“, der zum Geburtstag des Dichters in neuer Inszenierung von Intendant Herbert Maiſch zur Aufführung kommt, ſpielt Hans Fin ohr die Titelrolle, Willy Birgel den Geßler, Karl Marx den Stauffacher, Erich Muſil den Melchthal, Ernſt Langheinz den Walter Fürſt, Hans Godeck den Attinghauſen, Karl Haubenreißer den Rudenz, Wilhelm Kolmar den Röſſelmann, Ravul Alſter den Baumgarten, Anne⸗ marie Schradiek den Tellknaben, Ida Ehre die Gertrud, Eliſabeth Stieler die Hedwig, Anna Uſell die Armgard. Im übrigen ſind das geſamte Herren⸗ perſonal und die Damen Blankenfeld, Leydenius und Sanden beſchäftigt. Intendant Sioli verzogen. Der bisherige Intendant des Mannheimer Nationaltheaters Francesco Sioli hat ſich ſchon vor einiger Zeit von dem Perſonal des Nationaltheaters verabſchiebet, Intendant Sioli iſt nun nach dem von ihm gekauf⸗ ten Gut Eſſen bei Aſendorf im Bezirk Bremen übergeſiedelt. Auf dem Gut wird in erſter Linie Vieh⸗ und Geflügelzucht betrieben. O Harry Liedtke⸗Gaſtſpiel im Stadttheater Heidel⸗ berg. Am Samstag, den 8. Nov. gelangt als ein⸗ maliges Gaſtſpiel des beliebten Schauſpielers Harry Liedtke mit ſeinem Berliner Enſemble das bekannte Schauſpiel von Oskar Wilde„Ein idealer Gatte“, in der neuen Ueberſetzung und Bearbeitung von Bruno Frank, zur Aufführung, Die Spielleitung hat der Berliner Theaterleiter und Regiſſeur, Dr. Eugen Robert. Es wirken u. a. mit, die Damen Carola Toelle, Roma Bahn, Traute Carlſen, Olga Limburg und die Herren Max Landa, Arthur Schröder, Paul Marx und Ernſt Pittſchau. O Ein Studio⸗Theater in Leipzig. Mit einem Werk des ſchottiſchen Bergarbeiterdichters Joe Corrie wird in dieſem Winter zum erſten Mal das Kol⸗ lektiv junger Schauspieler in Leipzig, das ſich „Junge Gruppe“ nennt, an die Seffentlichkeit treten. Die Junge Gruppe beabſichtigt, mit einer Reihe von Aufführungen von Zeitdramen heraus⸗ zukommen. und beginnt mit der Uraufführung von Corries Schauſpiel„Wir hängen feden Streikbrecher an den Apelbaum Das Wertungsſingen im Rheiniſchen und Weſt⸗ fäliſchen Sängerbund. Zu den Wertungsſingen in Eſſen, das im Mai 1931 ſtattfindet, haben ſich ins⸗ geſamt 18 Vereine mit zuſammen 3500 Sängern gemeldet. Das Singen findet an 2 Tagen statt, und zwar treten am 1. Tage die Vereine auf, die in Eſſen und der näheren Umgebung beheimatet ſind, am zweiten Tage die übrigen. Die Vereine ſingen zu⸗ nächſt je zwei Chöre eigener Waßl, und zwar einen größeren und ein Volkslied. Der Ausſchuß für die Vorbereitung des Wertungs hat in den lohten Tagen in Eſſen weitere Beſyrech laſſen. ngen f fahle. adden i 7 3 * ſchen Phil eine! eine! weit letzu Akal beſte beriet Feld fahrt gen Wan⸗ Der elgte teten zum eier, mal, dem nen“ Ge⸗ heit ndel⸗ zwet fügte Ge. inge⸗ tzige A uf⸗ 4 h die um eiles über dieſe den den 3 nen, endes uſik⸗ 9 a i⸗ 1 1 a1 7 2 Dienstag, 4. November 1930 — Aus Baden Schwerer Radfahrerunfall * Heidelberg, 3. Nov. Am Sonntag wurde zwi⸗ Rohrbach und Leimen der 44jährige Schloſſer Philipp Leibrecht, als er mit dem Fahrrad von einem Feldweg her auf die Lanbſtraße einbog, von einem Straßenbahnwagen erfaßt und eine Strecke weit geſchleift. Er erlitt dabei ſehr ſchwere Ver⸗ letzungen, die ſeine ſofortige Ueberführung ins Akademiſche Krankenhaus erforderlich machten. Es er beſteht Lebensgefahr bei ihm. Nach dem Polizei⸗ bericht iſt Leibrecht in unvorſichtiger Weiſe aus dem Feldweg herausgefahren. Der Schlierbacher Probeſtan in Betrieb * Heidelberg, 3. Nov. Geſtern wurde das Stau⸗ wehr vor der Orthopädiſchen Klinik zum erſten Male in Betrieb genommen. Es handelt ſich aller. dings noch nicht um eine volle Stauung; der Waſſer⸗ ſtand wird bei der Vollſtauung noch einen halben Meter ſteigen. Der erſte Durchgang wurde einem Schlepper mit Anhang und einem Motorlaſt⸗ ſchiff gewährt. Verlagsbuchhändler Ackermann 7 Weinheim, 3. Nov. Verlagsbuchhändler Karl Anton Ackermann iſt hier im 66. Lebensjahre geſtorben. In Ackermanns Verlage wurde Adam Karrillons erſtes Werk„Eine moderne Kreuzfahrt“ herausgegeben, ferner hauptſächlich Schulliteratur. Das Gedicht„Lied von Weinheim“ von Wilhelm Platz, vertont von Alfons Meißenberg, war gleichfalls in Ackermanns Verlag erſchienen. Das letzte von ihm berlegte Buch war„Großmacht Kohle“ von Lehrer upp in Mannheim⸗Feudenheim. Ackermann hin⸗ terläßt eine Witwe mit vier Kindern, von denen ein Sohn in Amerika lebt. Die Einäſcherung der Leiche 9 findet in Mannheim ſtatt. Selbſtmordverſuch— Unſall „ Karlsruhe, 3. Nov. Am Samstag brachte ſich ein älterer Handwerker im Vorort Beiertheim in ſeiner Wohnung einen Schuß in die Herz⸗ gegend bei. Schwerverletzt wurde er ins Kranken⸗ haus eingeliefert. Die Beweggründe ſind noch unbe⸗ kannt. Am Samstag wurde ein Waffenmeiſtergehilfe mit einem lebensgefährlichen Bauchſchuß ins Krankenhaus eingeliefert, den er in der Werkſtatt eines hieſigen Büchſenmachers erlitten hat. * Heidelberg, 3. Nov. Die Heidelberger Not⸗ gemeinſchaft hat bisher rund 75— 80000 4 geſammelt, die reſtlos den Bedürftigen der Stadt zugute kommen ſollen. Es wurde beſchloſſen, den Preis des Mittageſſens in der Gemeinſchaftsküche um 10 Pfg. zu ſenken; ferner ſollen zwei Volks küchen(in der Altſtadt und im Stadtteil Kirchheim) eingerichtet werden, die ein kräftiges, einfaches Eſſen für 20 Pfennige abgeben werden. K. Neckargemünd, 3. Nov. Beim Ausweichen vor einem entgegenkommenden Fahrzeug geriet ein Per⸗ ſonenauto von der Fahrſtraße in den Straßen ⸗ graben und ſtürzte um; dabei iſt ein Teil der 1 Wageninſaſſen verletzt worden. Der Unfall ereignete ſich auf der Landſtraße nach Neckarſteinach. L. Odenheim, 3. Nov. Hier konnte Altbürger⸗ meiſter Stricker ſeinen 83. Geburtstag in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit begehen. Der Jubilar war in den Jahren 18901899 im Gemeinde⸗ rat tätig, worauf er die Stelle eines Bürgermeiſters erhielt und bis zum Jahre 1918 innehatte. Auch in anderen Aemtern bewährte ſich die Gewiſſenhaftigkeit und Schaffenskraft des hier allbekannten und be⸗ lebten Mannes. * Eberbach, 3. Nov. Altveteran Friedrich Rei ⸗ nig, einer der älteſten Einwohner der Stadt, be⸗ ging geſtern den 88. Geburtstag. Trotz ſeines hohen Alters geht er immer noch regelmäßig zu ſei⸗ ner Arbeitsſtelle in Neckarwimmersbach. Gengenbach, 2. Nov. Das Verſuchs⸗ und Lehr⸗ gut für Geflügelzucht der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer, Einbach, wurde geſtern durch den Präſt⸗ denten der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft, Ber⸗ lin, Dr. von Websky und Oekonomierat Wieſe, Hauptgeſchäftsführer der Deutſchen Landwirtſchafts⸗ geſellſchaft, in Begleitung des Präſidenten der Badi⸗ ſcen Landwirtſchaftskammer, Dr. Graf Douglas, einer eingehenden Beſichtigung unterzogen. 1 a Mühevolle Rübenernte ? Von der Bergſtraße, 4. Nov. Die Zucker⸗ rübenernte geht nun zu Ende. Nur auf den größeren Hofgütern in unſerer Nähe ſtehen noch um⸗ fangreiche Ackerſtücke zum Abernten bereit. Das Abernten der Zuckerrübenfelder war dieſes Jahr bei dem unbeſtändigen Herbſtwetter mühevoll und an⸗ ſtrengend. Beſonders das Reinigen von dem an⸗ hängenden Schmutze erforderte viel Zeit und Ge⸗ duld, zumal oft eintretender Regen die begonnene Arbeit unliebſam ſtörte und hinauszog. Nicht nur die Arbeiter und Arbeiterinnen hatten ſchwere Ar⸗ beit bet Näſſe und kühlem Wind zu ertragen, auch die Geſpanne wurden beim Abfahren der Rüben im durchweichten Ackerland und auf den grundloſen Feldwegen hart mitgenommen und Pferde und Fuhrmann manchmal von Kopf bis zu Fuß mit Kot beſpritzt. Freilich war andererſeits der Rübenbau recht ergiebig und dürfte ſich meiſt annehmbar ren⸗ tteren. Den Landwirten wird hoffentlich die dies⸗ jährige Rübenernte die Luſt am Rübenbanu nicht verdorben haben, da die Rüben immer leichter Abſatz finden als Tabak, deſſen Anbau in der Pfalz übri⸗ gens auch noch beſtehen bleiben wird. * Schwetzingen, 3. Nov. Seit dem 1. Oktober iſt die Einwohnerzahl der Stadt um fünf Perſonen auf 9930 geſtiegen. Es dürfte wohl nicht mehr allzu lange bis zur Erreichung der 10 000 dauern. Brandſtiftungen im Die Uehlinger Braudſeuche— Schreckensnächte * Waldshut, 3. Nov. Die beiden letzten Nächte waren für die Gemein⸗ den Uehlingen und Brönden Schreckens nächte. Am Sonntag früh brach in dem im Zinken Staufen gelegenen landwirtſchaftlichen Anweſen des Guſtav Eckert ein Brand aus, bei dem infolge des ſtar⸗ ken Sturmes an eine Löſchung nicht zu denken war. Sämtliche Fahrniſſe, drei Stück Groß vieh, ſechs Schweine und dret Ziegen verbrannten. Mehrere Schluchſeearbeiter retteten die ſchon be⸗ wußtloſe Frau des Beſitzers und die Kinder unter Lebensgefahr aus dem brennenden Hauſe. Mehrere an den Löſcharbeiten Beteiligte erlitten Brandwunden. Der Gebäubdeſchaden beträgt 32 000 Mark, der Fahrnisſchaden iſt noch unbekannt. Man vermutet Brandſtiftung. f Vorgeſtern nacht halb 2 Uhr brach im Anweſen des Landwirts Johann Birchmaier Feuer aus, das, obwohl es ſofort von der ſeit einiger Zeit ein⸗ gerichteten Brandwache bemerkt wurde, nicht mehr gelüſcht werden konnte, weil der mächtige Sturm die Flammen mit raſender Schnelligkeit anfachte. Sämtliche Fahrniſſe verbrannten. Die im Hauſe wohnenden drei Familien ſind obdachlos ge⸗ worden. Außerdem verbrannten die Fahrniſſe des Land⸗ wirts Heiler, deſſen Haus erſt kürzlich ein Opfer der Flammen wurde. Nur das Vieh konnte ge⸗ rettet werden. Der Gebäudeſchaden wird mit 35 000 Mark angegeben. Der Fahrnisſchaden iſt un⸗ bekannt. Es wird Brandſtiftung vermutet. In der Bevölkerung herrſcht die einmütige Mei⸗ nung, daß auch dieſe beiden Brände von dem ge⸗ heimnisvollen Uehlinger Brandſtifter gelegt wurden, auf deſſen Ergreifung eine Belohnung von 5000 Mark ausgeſetzt worden iſt. Zwei Oekonomiegebäude eingeäſchert „ FFreiſtett(Kreis Offenburg), 3. Nov. In der Nacht auf Samstag brach in dem Oekonomiegebäude der Witwe David Brunk Feuer aus, das ſich in den großen Erntevorräten raſend ſchnell ausbreitete und in kurzer Zeit das ganze Ge⸗ bäude in Schutt und Aſche legte. Der Schaden beträgt etwa 8000 Mk. Als man noch bei den Auf⸗ räumungsarbeiten beſchäftigt war, entſtand in dem etwa 150 Meter entfernt liegenden Anweſen des Landwirts Friedrich Nebel Feuer, das in kurzer e ee ee U e 222 gute Beleuchtung des hell 0 Das Lieht erlejehtert ede Arbei. Gutes licht hat zur Sauberhejt an. Der beste eller bei der Hausarbeit ist gas L/oht. Rejchliches und gutes licht ist der beste Diene: des Menschen. gliche Berichte der Neuen Mannheimer Zeitung Ehrung der Gefallenen * Karlsruhe, 3. Nov. Eine unüberſehbare Menſchenmenge umſäumte am Sonntag nachmittag die Gräberreihen auf dem Kriegerfriedhofe, wo das von dem Bildhauer Binz geſchaffene Ehrenmal eingeweiht wurde, das die Stadt Karlsruhe ihren im Weltkrieg gefallenen Söh⸗ nen geſtiftet hat. Beim Denkmal ſelbſt, um das ſich die Fahnenabordnungen der Militär⸗ und Waffenver⸗ eine gruppierten, hatten ſich u. a. eingefunden: Staatspräſident Dr. Schmitt, die Spitzen der Stadt⸗ verwaltung, die Vertreter der Behörden, des Badi⸗ ſchen Kriegerbundes, des Reichsbundes der Kriegs⸗ beſchädigten, des Bundes für Kriegsgräberfürſorge und anderer Organiſationen. Oberbürgermeiſter Dr. Finter hielt die Weihe⸗ rede. Er wies darauf hin, daß 5300 Karlsruher ihr Leben dem Vaterlande geopfert haben. Ihrer wolle man in Ehrfurcht und Treue bis zum letzten Atem⸗ zuge gedenken. Ihre Hingabe verpflichtet uns zu un⸗ auslöſchlicher Dankbarkeit. Auch richteten die Toten die Mahnung an uns, einig zu ſein. Nach den er⸗ greifenden Worten des Redners wurden zahlreiche prächtige Kränze niedergelegt, ſo vom Staatspräſt⸗ denten ein Lorbeerkranz der badiſchen Staatsregie⸗ rung. Unterdeſſen erklang die wehmütige Weiſe vom guten Kameraden. Der Männerchor„Deutſcher Volksruf“ mit Orcheſterbegleitung bildete den har⸗ moniſchen Schluß der erhebenden Denkmalsfeier. badischen Oberland Zeit ganze Arbeit machte und das Oekonomiegebäude vernichtete. Die Feuerwehr und die alarmterte Kehler Motorſpritze mußten ſich auf den Schutz der bedrohten Nachbargebäude beſchränken. Der Scha⸗ den beträgt hier 12—14 000 Mk. Der invalide Sohn als Brandſtifter * Donaueſchingen, 3. Nov. In der Nacht zum Sonntag gegen 2 Uhr iſt das Anweſen des Privatiers Lohrer in Allmendshofen, ein alter Holzbau, voll⸗ ſtändig niedergebrannt. Ohne das tatkräftige, ſchnell entſchloſſene Vorgehen des Brauereichauffeurs Röſch wäre der 25jährige invalide Sohn des Be⸗ ſitzers verbrannt. Das Gebäude ſelbſt konnte infolge anfänglichen Waſſermangels nicht gerettet wer⸗ den. Die Allmendshofer Feuerwehr und die Donau⸗ eſchinger Feuerſpritze waren am Brandplatz. Der Gebäudeſchaden beträgt etwa 10 000, der Fahrnis⸗ ſchaden ſteht noch nicht feſt. Der ſtellenloſe Sohn Albin Lohrer, der früher bei den Kommuniſtenun⸗ ruhen in Lörrach ein Bein verloren hatte, hatte, wie weiterhin gemeldet wird, namentlich aus Verärge⸗ rung gegen ſeine Angehörigen, mit denen er in letzter Zeit wiederholt Streit hatte, und in Trun⸗ kenheit das Feuer in einem Heuſchopf ange⸗ legt. Er fingierte bei ſeiner Rettung eine Rauch⸗ vergiftung und Bewußtloſigkeit und wurde ins Kran⸗ kenhaus perbracht, wo ihn die Gendarmerie dann verhaftete. Der Täter hat bereits ein Geſtänd⸗ nis abgelegt. Ein Gutshof niedergebrannt * Bietingen(Amt Meßkirch), 3. Nov. Das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des dem Oberiugenieur Danzeiſen⸗Berlin gehörenden Kohlbetterhofes — ber Pächter heißt Händler— in der Gemeinde Bietingen, wurde heute morgen gegen 6 Uhr ein Raub der Flammen. Die Löſchmannſchaften von Bie⸗ tingen und Hölze konnten wegen Waſſermangels das Haus nicht retten. Es brannte völlig aus. Der Ge⸗ bäudeſchaden beträgt ungefähr 14000 4, der Sach⸗ ſchaden 10 000. Die Brandurſache iſt Fahrläſſig⸗ keit einer etwas beſchränkten Magd, die die bren⸗ nende Stall⸗Laterne in der Scheune um⸗ warf und ſo den Brand entfachte. Wohnbaracke niedergebrannt * Eichholz(Amt Waldshut), 3. Nov. In der Frühe an Allerheiligen brannte eine von 50 Ar⸗ beitern bewohnte Baracke völlig nieder. Die Arbeiter konnten nur das nackte Leben retten. Ihre Habſeligkeiten und zum Teil ihre Erſparniſſe, darunter namhafte Summen, ſollen verbrannt ſein. Die Urſache des Brandes iſt unbekannt. Sf 2 S Fragen Sje den Fleltro- ljehtlachmang, N ie effh,e lichtanlage verbessern Kann. N 141. Jahrgang/ Nr. 311 Aus der Pfalz Stadtpfarrer und Dekan Dr. Hauck * Frankenthal, 3. Nov. Der Stadtpfarrer und Dekan der katholiſchen Gemeinde der Stadt Franken⸗ thal, Dr. Hauck, ſtarb am Samstag nachmittag kurz nach 1 Uhr an den Folgen eines Schlaganfalls. Dr. Hauck war ſeit fünf Jahren herzkrank und aſth⸗ maleidend, erfüllte aber bis zu ſeinem Tode ſeine Berufspflichten. Den Weltkrieg machte Dr. Hauck als Diviſionsgeiſtlicher mit, und zwar vom 1. De⸗ zember 1914 bis 1. April 1915 bei der 1. bayeriſchen Landwehr⸗Diviſion und bis 1. Februar 1917 bei der 4. bayeriſchen Infanterie⸗Diviſton. Zum Doktor der Philoſophie promovierte er während ſeiner Tätigkeit in Billigheim. Dr. Hauck erfreute ſich in Franken⸗ thal überall größter Achtung und Beliebtheit. Die Beiſetzung findet am Dienstag vormittag auf dem Friedhof Frankenthal ſtatt. Autounfall * Maximiliansan, 3. Nov. Am Sonntag nach⸗ mittag gegen halb 3 Uhr überſchlug ſich an der ſchar⸗ fen Kurve, wo die Straße nach der Rheinbrücke abzweigt ein von Wörth kommendes Kleinauto. Die vier Inſaſſen, zwei Herren, eine Dame und ein Kind wurden verletzt; der Wagen wurde ſchwer beſchädigt. Ueberſchwemmung in der Südpfalz „ Landau, 3. Nov. Die Regengüſſe der letzten Tage haben erneut Hochwaſſer in der Südpfalz gebracht. Die Queich iſt oberhalb und unterhalb Landaus über ihre Ufer getreten und hat weite Wieſen und Acker⸗ flächen überſchwemmt. Von den Gebirgsorten wird weiteres Anſchwellen der Gebirgsbäche gemeldet. * * Freinsheim, 3. Nov. Gegenwärtig wird hier die Erweiterung des Friedhofes nach dem Projekt des Dürkheimer Bezirksbaurates Gräbener unter deſſen Bauleitung vorgenommen. Auf dem alten Feld iſt nur noch für etwa ſechs Gräber Platz. Die Koſten einſchließlich des 24 Ar umfaſſenden, von der proteſtantiſchen Kultusgemeinde erworbenen Grundſtücks belaufen ſich auf rund 10 000 Mark.— Das zurzeit im Bau befindliche Wohnhaus für ſechs Familien wird bis zum nächſten Frühjahr bezugs⸗ fertig; es iſt zur Unterbringung von Familien hilfs⸗ bedürftiger Erwerbsloſer beſtimmt. Kleine Nachrichten Die Wormſer Herbſtmeſſe * Worms, 2. Nov. Die weit und breit bekannte und von der Bevölkerung des Rieds, der Nordpfalz und des Hinterlandes von Worms gern beſuchte Wormſer Herbſtmeſſe wurde heute nachmittag pünkt⸗ lich 1 Uhr mit einem prächtigen Reklameumzug der Wormſer Geſchäftsleute eröffnet. Eine ſchier unüberſehbare Menſchenmenge hatte ſich eingefunden, um den Umzug, den erſten dieſer Art, der zur Worm⸗ ſer Herbſtmeſſe veranſtaltet wurde, anzuſehen. Weit tber 150 Wagen mit teilweiſe recht originellen Reklameideen nahmen an dieſem Wagenzug teil, in dem die Wormſer Geſchäftsleute all das, was ſte preiswert anzubieten haben, in auffallender Weiſe zeigten. Einzelne Wagen, die beſonders hübſch aus⸗ geſtattet waren, wurden von der beifallsluſtigen Menge lebhaft begrüßt. Wo Koſtproben ausgeteilt wurden, gab es ſtets großes Hallo und begeiſterte Abnehmer. Tod auf den Schienen * Darmſtadt, 3. Nov. Am Sonntag abend gegen 7 Uhr wurde im Hauptbahnhof in Darmſtadt der Oberpoſtſchaffner Ritter aus Groß⸗Zimmern, der Ende der 40er Jahre ſteht, beim Paſſieren eines Gleiſes von einem herankommenden Zuge er faßt und überfahren. Ritter, der anſcheinend in⸗ folge des Sturmes den herankommenden Zug nicht bemerkt hatte, wurde vollkommen verſtümmelt. 60 Gänſe geſtohlen * Darmſtadt, 2. Nov. In der Nacht zum Freitag wurden in Horgershauſen aus einer eingefriebeten Maſtanſtalt etwa 60 Maſtgänſe geſtohlen. Die Täter brachen gewaltſam ein Stück Mauer aus und ſchlachteten am Tatort einige Gänſe ab. HAN! Dienstag, 4. November 1930 ler Neuen Mannheimer Zeitung HLS- p WIRTSCHAFT-ZETTrUNG Mittag-Ausgabe Nr. 511 5 Verſchmelzung der Voſch-Geſellſchaften in Amerika In ben Vereinigten Staaten von Amerika vollzieht ſich ſoeben ein auch vom Standpunkt deutſcher Belange bemer⸗ keuswerter geſchäftlicher Zuſammenſchluß. Verhandlungen, die zwiſchen der American Boſch Magneto Cor⸗ poration, Springfield, einerſeits und der Ro⸗ bert Boſch Magneto Company, New York, unter Beitritt der Robert Boſch A., Stutt⸗ gart, anderſeits in den vergangenen Wochen gepflogen wurden, haben zu einem freunoſchaftlichen Einver⸗ ſtändnis über die Verſchmelzung der beiden amerikaniſchen Geſellſchaften geführt. Danach geht, wie die Verwal⸗ kung der Robert Boſch AG. in Stuttgart mitteilt, mit Wirkung vom 1. Januar 1931 das Geſchäft der Robert Boſch Magneto. Newyork, auf die American Boſch Mag⸗ neto, Springfield, über, die im Zuſammenhang damit ihr Kapital erhöht und außerdem ihren Namen in United American Boſch Corporation, Springfield, ändert. Mit der Auslaſſung des Wortes Magneto in der neuen Firmenbezeichnung wird angedeutet, daß die neue Firma über das urſprünglich bearbeitete Gebiet elektriſcher Automobilzubehörteile hinaus ſich in Herſtellung und Ver⸗ trieb gegen früher auf weſeitlich breiterer Grun d⸗ lage betätigen wird. Die bisherigen Leiter der Robert Boſch Magneto, Newyork, treten gleichberechtigt in den Vorſtand und Aufſichtsrat der United American Boſch, Springfield, ein. Hauptſitz der neuen Geſellſchaft bleibt Springfield mit Zweigniederlaſſungen in Newyork, Chi⸗ kagvo und San Franzisko. Die Robert Boſch AG., Stuttgart, überträgt das ſeit 1921 von der Robert Boſch Magneto, Newyork, ausgeübte ausſchließliche Recht, die in Stuttgart her⸗ geſtellten Waren in den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada zu vertreiben, für eine längere Reihe von Jahren auf die United American Boſch, Springfield, und wird umgekehrt von dieſer mit dem Recht betraut, durch ihre außeramerikaniſchen Vertriebsorganiſationen Erzeugniſſe der amerikaniſchen Geſellſchaft zu verkaufen. Auch über den Austauſch von Patenten, Fa⸗ ri latioser fahrungen und Forſchungs⸗ ergebniſſen ſind Vereinbarungen getroffen. Ueber den handelsrechtlichen Gebrauch des Namens Boſch konnte unter Abänderung des früheren Vertrags ein endgültiges Abommen dahin erzielt werden, daß der Name Boſch ohne Zufatz künftig in der ganzen Welt einſchließlich der Ver⸗ einigten Staaten von Amerika für die von der Robert Boſch Ach, Stuttgat hergeſtellten Waren vorbehalten iſt, während ſich die United American Boſch, Springfield, für ihre Erzewgniſſe auf der ganzen Erde der Bezeich nu u n g American Boſch bedient Durch dieſe Verſtändigung iſt unter Beſeitigung aller früheren Streitigkeiten der Weg für ein für alle Beteiligten fruchtbringendes Zuſammen⸗ wirken geſchaffen. Bor einer Fuſion Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Bodeukredit⸗ bank— Weſtdentſche Bodenkreditanſtalt? 8 zur Gemein⸗ ſchaftsgruppe Deutſcher Hypothekenbanken gehörende Weſt⸗ beutſche Bodenkreditanſtalt in Köln(Abk. 7,5 Mill. J ͤver⸗ handelt— wie verlautet— mit der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Bodenkreditbank(Ask. 0 Mill. /) über eine Verſchmelzung beider Inſtitute. Die Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Bodenkredit⸗ bank ſoll die Weſtdeutſche Bodenkreditanſtalt aufnehmen und ihrerſeits in die Gemeinſchaftsgruppe eintreten. Für die Verſchmelzung wird ein Austauſchverhältnis von 111 genannt. * Preußiſche Zentralſtadtſchaft, Berlin. Die Anſtalt hat in den erſten drei Vierteljahren des Jahres 1930 eine ſtarke Aufwärtsentwicklung genommen. Der Pfandbrief⸗ ümlauf iſt um netto 67 Millionen, geſtiegen; er be⸗ trägt z. Zt. rund 278 Mill.&. In gleichem Umfange ha⸗ ben ſich die von ben acht Einzelſtadtſchaften für die Zen⸗ Die Vörſe zu Anfang November Angenehm iſt der Rückblick auf den Monat Oktober an oͤen Effektenmärkten nicht. Politik und Kapitaolflucht haben eine maßgebende Rolle geſpielt. Beide hängen auch eng miteinander zuſammen. Der Deviſen⸗, Geld⸗ und Anlage⸗ markt iſt tief aufgewühlt worden. Eine Milliarde Gold und Deviſen iſt in das Ausland abgefloſſen. Die Reichs⸗ bank hat ihren Diskont um 1 v. H. auf 5 v. H. heraufſetzen müſſen. So ſteht die offizielle Bankrate auch jetzt noch. Sonſt allerdings hat der Verlauf des Monats doch eine Entſpannung gebracht. Der Saldo iſt nicht ſo ſchlimm, wie 1 0 hätte erwarten können. Ausnohmen fehlen auch hier nicht. Aber nun wollen wir erſt die Kurſe reden laſſen. Es notierten: 18. Sept. 1. Okt. 10/11. Okt. 20.21 Okt. 1. Nov niebr. K. höchſt K. Dit. Linoleum 174% 161 143 167% 12867 Farben 15276 141 126 149 1407 Polyphon 184% 154% 140 165% 149% Salzdetfurth 330% 28878 24577 292% 2617 Schultheiß 24 20⁰ 1717 197 176 Siemens 198% 182% 168 191 17⁵ Paket 912 80 7¹ 83986 757% Deutſche u. Disc. 123% 1184 110 119 110⸗⁴ Reichsbank 249 225% 201% 230% 227% Jul. Berger 282% 2248 205 255 235 Ver. Stahl 78 72 59 714 6955 Glanzſtoff 123 108 90 110 10² Rhein. EW.— 1244 120 120 124 Waldhof 1337 123% 108% 124% 108% Bad iſche Bank 140% 134% 132% 131% 133% Brown Boveri 10¹ 93 85 86 76 Grün u. Bilfinger 166 165% 161 157 155% Süd d. Zucker 141% 124% 120% 145 184 Wir haben die Kurſe vom 13. September noch mit ein⸗ eſetzt. Man verſteht dann die ganze Entwicklung auf einen ängeren Zeitraum leichter.. Der 13. September war der letzte Tag vor den Reichstagswahlen. Nun ſetzte die Panik ein, wie ſie durch den Ausfall der Wahlen ausgelöſt worden iſt. Dieſe Periode dauerte bis zum 10/11. Okto⸗ ber. Sie hat Kursrückgänge bis um etwa 85 v. H. ge⸗ bracht. Da trat eine Wendung ein. Die große Kriſe in der Politik iſt ausgeblieben. Die Kundſchaft fing an zu kaufen. Die Spekulation deckte. Dieſe Bewegung dauerte bis zum 20.21. Oktober. Man könnte ſie auch eine Re⸗ parations⸗ oder Moratoriums⸗Hauſſe nennen. Sie hat Kursbeſſerungen bis um 50 v. H. gezeitigt. Dann machte ſich der Ultimo bemerkbar Reportgeld war teuer und knapp. Mon hat realiſiert. Man hat auch Gewinnverkäuſe vorgenommen. So was hat man an der Börſe ſchon lange nicht mehr gehabt. Schon während die Prolongation im Gange war, rührten ſich die Baiſſiers von neuem. Der Ausgang des Monats ſah eine regelrechte Dividenden⸗ Baiſſe. Die Baiſſiers ſtießen vor, bewaffnet mit peſſimi⸗ ſtiſchen Dividenden⸗Schützungen für leitende Werke, wie Waldhof, Großbank⸗Aktien, führende Elektro⸗Aktien, wie AG. und Siemens, ſowie für Deutſche Linoleum. Nun weiß jeder ſachverſtändige Menſch, daß auch dieſe großen Unternehmungen für' das laufende Jahr ihre Dividende werden ermäßigen müſſen, denn auch dieſe Geſellſchaften konnten ſich dem Einfluſſe der Wirtſchaftskriſis nicht ent⸗ ziehen. Außerdem waren die Kurſe im laufenden Jahre ſchon gewaltig zurückgegangen, ſo bei Großbank⸗Aktien bis um 68 v.., bei führenden Elektrowerten bis um 90 v. ., bei Waldhof um etwa 70 v.., bei Deutſche Linoleum um etwa 80 v. H. Die Kurseinbußen gegen die höchſten Kurſe des vorigen Jahres ſind noch größer. In dieſer Kursentwicklung kam alſo die Ausſicht auf Dividenden⸗ Ermäßigung ſchon zum Ausdrucke. Aber der Ueberrumpe⸗ B der Baiſſiers iſt doch mehr oder weniger ge⸗ ungen. er Monat November hat ſich ein wenig beſſer ange⸗ laſſen. Die Dividenden⸗Pſychoſe hat ſich gelegt. Der Aus⸗ blick allerdings iſt noch bunkel. Georg Tischert-Berlin. (( D!...ãã ⁰¶õyd! tralſtadtſchaft erworbenen Deckungshypotheken erhöht. Der Netto⸗Hypothekenzugang von 67 Millionen 4 hat ſaſt ausſchließlich zur Finanzierung von Wohnungsneubauten gedient. Der Geſamtbeſtand an Deckungshypotheken von rund 274,5 Mill.„ verteilt ſich mit 98 Millionen auf Altbauten u. mit 176,5 Mill./ auf Wohnungsneubauten. * Nordſtern⸗Konzern in der Schweiz zugelaſſen. Die Nordſtern und Vaterländiſche Allgemeine Verſicherungs AG. in Berlin hat ſich als Rechtsnachfolgerin der Vater⸗ ländiſchen und Rhenania Verſicherungs AG. in Elberfeld um die Bewilligung zum Betrieb der Transportver⸗ ſicherung in der Schweiz beworben. Der Bundesrat hat dieſem Geſuch entſprochen. * Verluſtabſchluß der Maſchinenfabrik Kappel.— Als Folge größerer Abſchreibungen und Rückſtellungen. In der Abrechnung der Maſchinenfabrik Kappel AG. in Chemnitz für 1929⸗30 iſt der fortſchreitenden Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe durch größere Abſchreibungen guf Ausſtände und eine Sonderrückſtellung wegen des Preisabbaus und der ſchwebenden Wechſelobligos Rech⸗ nung getragen worden. Der Abſchluß weiſt infolgedeſſen einen Verluſt von 272 459/ aus, der vorgetragen werden ſoll(i. V. 5 v. H. Dividende auf das eingezahlte Stamm⸗ aktienkapital aus einem Gewinn von 116 300). * Buſch⸗Rathenow— GV. mit Hinderniſſen. Die am 20. Juni vertagte o. GV. der Emil Buſch AG., Optiſche Indu⸗ ſtrie, Rathenow, fand am 31. Oktober ſtatt. Die Oppofition wor durch den Direktor der Ilſe⸗Bergbau AG. de Vries biw. der dieſen gehörenden Rabſch⸗Optiſche Werke AG. ver⸗ Einzelhandel und Preisabbau Oberregierungsrat Dr. Tiburtius über die Lage des Einzelhandels Der Verband des Einzelhandels Muunheim hatte ge⸗ ſtern das geſchäftsführende Vorſtandsmitglied der Haupt⸗ gemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels, Oberregierungs⸗ rat a. D. Dr. Tiburtins, zu einem Vortrag in der Han⸗ dels kammer gewonnen, um über die Lage des Einzelhan⸗ dels und ſeine Stellung zum Preisabban zu sprechen. Dr. Diburtius verbreitete ſich zunächſt grundſätzlich über Mißverſtändniſſe, die in der Beurteilung der Preisbildung behördlicherſeits anzutreffen ſind und die in ihrer Rück⸗ wirkung geeignet erſcheinen, im breiten Publikum einen „Wunderglauben“ zu erwecken. Was heute vor ſich gehe, Iaufe darauf hinaus, den Warenpreis ähnlich wie den Lohn zu politiſieren, ſeine Geſtaltung aus unrichtigen, ſachlichen Erwägungen heraus entgegen ſeiner natürlichen, geſetzmäßigen Entwicklung zu beeinfluſſen und in den gut⸗ gläubigen Bereich guter Wünſche zu führen. In Wirklich⸗ keit weiſe aber die gegenwärtige Notlage des Einzelhandels Darauf hin, daß der Einzelhandel viel weniger Einfluß auf die Preisbildung hat, als allgemein angenommen wird und daß zum anderen unter dem Druck der Kriſe die Ein⸗ zelhandelspreiſe, ſoweit ſie von dieſem ſelbſt beſtimmt wer⸗ den können, ſoweit heruntergegangen ſind, als es nur mög⸗ 588815 wobei ſelbſt vor den Selbſtkoſten nicht Halt gemacht wurde. Die Unſicherheit habe den Umſatz im Einzelhandel nicht nur dem Werte und Preiſe noch, ſondern auch nach der Menge ſehr ſtark verringert, wobei das Riſiko ſich mit dem sinkenden Einkommen der Verbraucher ſtändig erhöhe. Die Strukturwandlung in der ganzen Wirtſchaft erſchwere die Kalkulationsbaſis, da ganz offenkundig auf Seiten der Vepbroucher ein Verzicht auf Subſtanz zugunſten der Form zu beobachten iſt. Eine Bewegung alſo, die von Modeein⸗ flüſſen diktiert wird und die früher nur für angelſächſiſche Länder typiſch war, wollte der Einzelhandel ihr ganz ent⸗ gegenkommen, ſo würde das eine Erhöhung des Unkoſten⸗ faktors infolge vergrößerter Lagerhaltung bedeuten. Weiter ſet das Riſiko im Einzelhandel durch die Gepflogenheit des Publikums, auf Abzahlung zu kaufen— daß ſogar in Branchen, die es ſich vor einigen Jahren nicht hätten träu⸗ men laſſen—, erheblich erhöht. Die Gefahrenmomente, die aus dieſer Bewegung dem Einzelhandel drohen, ſeien zum größten Teil erkannt und man befinde ſich ihnen gegenüber bereits in Abwehrſtel⸗ lung. Wenn auch zweifellos die fixen Unkoſten in ſtarkem Maße von der Ueberhöhung der öffentlichen Belaſtung ab⸗ hängig ſind, ſo müſſe die private Erwerbswirtſchaft von ſich aus das tun, um dieſe Unkoſten zu verringern und damit den Preis zu ſenken. Für den Einzelhandel liege die Gefahr in der Lagerhaltung, wo ein Lageranbau einer Steigerung der Unkoſten gleichzuſetzen iſt. Darum müſſe danach geſtrebt werden, den Großhandel wieder in ſeine normale Funktion als Lagerhalter für den Einzelhandel einzuſchieben, was ſchon durch die Lücke in unſerer Kredit⸗ wirtſchaft, die ſich bisher zu wenig um den letzten Vertei⸗ ler gekümmert habe, bedingt ſei. Die Banken ſtünden immer noch auf dem überholten Standpunkt des Real⸗ kredits, anſtott die Kreditwürdigkeit des Einzelhändlers nach dem Umſatz zu beurteilen. Der Einzelhandel müſſe alſo dafür ſorgen, daß ſeine Buchführung ſo geſtaltet werde, um als Unterlage für die Krediteinſicht dienen zu können. Heute, wo Großhandel und Produzent die gün⸗ ſtigeren Zinsbedingungen erhalten, müſſe der Einzelhandel, um ſchon von der Seite des Kredites her die Unkoſten zu verringern, mit Produzenten und Großhandel in dem oben erwähnten Sinne einig werden. Dr. Tiburtius wandte ſich ſodann gegen den Vorwurf, daß die Abwärtsbewegung der Rohſtoffpreiſe und der Rückgang des Großhandelsidexes nicht ſofort im Lebens⸗ haltungsindex in Erſcheinung trete. Die Preiſe der Roh⸗ ſtoffe unterliegen ganz anderen Geſetzen, als die des Ein⸗ zelhandels, für den die Zinshedingungen, die Miete feſt⸗ liegen und zu deſſen Unkoſten die Steigerung der Fracht⸗ fätze und der Steuern im letzten Jahr hinzugekommen find. Die Unkoſten werden immer ſtarrer und fixer, je näher die Ware vom Ausgangspunkt zum Verbraucher ge⸗ langt. Zu 70—80 v. H. könne der Einzelhandel den Preis gar nicht beſtimmen und man dürfe nicht verkennen, daß, obgleich öͤͤie Preiſe an ſich ſtark geſenkt ſind, man nicht immer darüber klar iſt, ob man von Preiſen oder Quali⸗ täten ſpricht. Der Vergleich von Großhandelsmeßzahl und Lebenshaltungsmeßzahl ſei nicht berechtigt, weil die Groß⸗ handelsrichtzahl zum größten Teile Rohſtoffe enthält, während der Einzelhandel Fertigfabrikate verkauft, für die ganz andere Berechnungsgeſichtspunkte berückſichtigt wer⸗ den müſſen und weiter auch der Lebenshaltungsindex mit Warengruppen gemiſcht iſt, die den Einzelhandel gar nicht betreffen. Der Einzelhandel wünſche darum für die Zu⸗ kunft eine einwandfreie und auf ſachlicher Grundlage er⸗ rechnete Kleinhandelsrichtzahl. Daß er dann den Vergleich nicht zu ſcheuen brauche gehe daraus hervor, wenn man den in den Großhandelskernzahlen enthaltenen Konſum⸗ güterindex von 153 v. H. mit dem Lebenshaltungsinder von 146,9 v. H. vergleicht. Die Ueberſetzung des Einzel⸗ handels kann und ſei kein Hindernis für die Preisſenkung im Einzelhandel, da die Wettbewerbsverhältniſſe ſchon allein für den Ausgleich ſorgen. Die Preisſenkung habe ſich da entwickelt, wo der Einzelhändler frei in ſeiner Preisbildung war. ü Der Redner ſprach ſich, obgleich er zugab, daß eine Ueberſetzung in Markenartikeln vorhanden iſt, doch für die Preisbindung im Prinzip aus, weil ſie den Verbraucher nicht zuletzt auch nach der Qualitätsſeite hin ſchützt. Eine Beſeitigung der Preisbindung in Markenartikeln würde die Vernichtung der Exiſtenz von unzähligen kleinen Induſtrie⸗ und Handelsfirmen bedeuten, ohne daß ein Nutzen für den Verbraucher dabei herauskäme. Viel wichtiger ſei eine richtige Handelspolitik und man müſſe dagegen proteſtie⸗ ren, daß immer neue Zollerhöhungen die Preiſe immer wetter verteuert, ſtatt ſie zu ſenken. Mit Genugtuung müſſe man die Fortſchritte auf dem Gebiete der Sozial⸗ reform begrüßen, die zu mindeſtens eine Lockerung eines ſeit zehn Jahren erſtarrten Syſtems bedeuten. Zum Schluß ſtellte der Reoͤner feſt, daß die Beſtrebungen zur Entlastung der Unkoſtenhöhe von der Politik her zu begrüßen ſind, daß aber die private Erwerbswirtſchaft alles tun müſſe, die Möglichkeiten der Selbſthilfe mehr als bisher auszuſchöpfen. An den mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Vortrag ſchloß ſich eine kurze Diskuſſion, die leider wegen der zur Verfügung ſtehenden knappen Zeit nicht die Vertiefung fand, die das zur Debatte ſtehende Thema verlangt. treten. In Vertretung von Profeſſor Straubel⸗Jena— Carl Zeiß— wurde die Verſammlung von Dr. Kleemann — Dresdner Bank— geleitet. Nach kurzer Ausſprache einigte man ſich auf die 104 Fragen, welche die Oppoſition am 17. Oktober an die Verwaltung geſtellt hatte, und die Antworten der Verwaltung zu verzichten. Der Antrag auf Grund von§ 264 BGB. zu vertagen, wurde abgelehnt, wogegen die Oppoſition Proteſt zu Protokoll gab. Im wei⸗ teren Verlauf der GV. wurde die GV. für einige Stunden unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen wurden die Anfragen der Oppoſition bis ins einzelne be⸗ antwortet. Ein neuerlicher Vertagungsantrag der Oppo⸗ ſition aus§ 264 HGB., Abſatz 2, hatte keinen Erfolg. Im Verlauf ſtellte die Oppoſition den Antrag, aus einem von ihr errechneten Reingewinn von 200 000„ eine Dividende von 4 v. H. zu verteilen. Auf Antrag der Mehrheit wurde beſchloſſen, die Bilanz inſofern abzuändern, als durch eine Reaktivierung einer Forderung an das Reichsentſchädi⸗ gungsamt der Verluſtvortrag ſich von 86 000„ um 20 000 Mark auf etwa 66 000% verringert. Ueber das laufende Geſchäftsjahr berichtete die Verwaltung, daß im Ein⸗ klang mit der ſchlechten Wirtſchaftslage der Umſatz um 20 v. H. geſunken iſt. Auftragsbeſtand und Arbeiter⸗ zahl ſind entſprechend zurückgegangen. 5 * Konkurs Heyligenſtaedt u. Co. Werkzeugmaſchinen⸗ Fabrik und Eiſengießerei AGG. Gießen.— Verbeſſerter Status. In dem Konkursverfahren über dieſe Geſellſchaft wird jetzt von der Konkursverwaltung ein weiterer Be⸗ richt veröffentlicht, in dem u. a. mitgeteilt wird, daß es während des Halbjahres vom 3. April bis 1. Okt. 1930 durch Fertigſtellung und Verſand von Maſchinen möglich war, zugunſten der Konkursverwaltung 203 403 zu er⸗ zielen. Von den bevorrechtigten Gehaltsforderungen konnten durch die Weiterbeſchäftigung 43 100, abgetragen werden. Im Verlaufe des letzten Halbjahres hat ſich der ungedeckte Fehlbetrag von 324 029 4 auf 247 perringert, mithin hat der Status eine Verbeſſerung um rund 50 000. erfahren. Falls das Un⸗ ternehmen zum Erliegen komme, ſei durch den Abſatz der Maſchinen und unter Zugrundelegung der Reſerven in den Vorräten uſw. immerhin eine Quote von 30 bis 40 v. H. für die nichtgeſicherten Gläubiger anzunehmen. Ob das Konkursverfahren durch einen Zwangsvergleich be⸗ endet und das Werk erhalten werden kann, iſt nach den Darlegungen in dem Bericht bis jetzt noch nicht mit Be⸗ ſtimmtheit zu ſagen. * Starker Gewinnrückgang bei der Bethlehem Steel Cor⸗ poration. Die Bethlehem Steel Corp. verzeichnet in den erſten ‚drei Quartalen des laufenden Jahres einen Rein⸗ gewinn von 22 Mill. Dollar gegen 32 Mill. Dollar in der gleichen Zeit des Vorjahres. Im 1. Halbjahr ergab ſich bekanntlich ein Reingewinn von 17,8 Mill. Dollar gegen 20,8 Mill. Dollar im 1. Halbjahr 1929. * Ein neuer Textilkonzern in Bayern. In aller Stille und unter denkbar ſchwierigſten Wirtſchaftsverhältniſſen der letzten zehn Jahre hat ſich in Bayern ein neuer Tex⸗ tilblock aufgebaut, der ſchon jetzt eine Sonderſtellung in der deutſchen Textilinduſtrie einnimmt. Es handelt ſich um die Firma Webwaren Joſef Witt in Weiden, die als Gundſtock zu dem ſich raſch aufbauenden Fabrt⸗ kationsblock die Firma S. Saalfrank, Baumwoll⸗ weberei in Helmbrechts, erwarb, worauf der Erwerb der Firma J. G. Pitroff in Schwarzenbach a.., der Me⸗ chaniſchen Weberei Selbitz, Landmann u. Hell⸗ wig in Selbitz, und der Weberei Fritz Böhner in Rotſchau bei Reichenbach i. Vogtl. folgte. Nunmehr ſtehen Verhandlungen wegen Uebernahme der Weberei Sonthofen AG. in Sonthofen kurz vor dem Abſchluß. Durch den Erwerb einer Spinnerei in Merane mit ca. 30 000 Spindeln iſt die Firma auch im Garnbezuge teil⸗ weiſe 11 e Sie verfügt über insgeſamt 1700 Web⸗ ſtiüthle, die zum Teil in Doppelſchichten laufen. RE berichtet Der Ausbau 1929/0/ Die Verbindung mit dem Oberrhein/ Wieder 10 v. H. Dividende Nach dem Geſchäftsbericht der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk AG., Eſſen, für 1929⸗30 ſtieg die Strom⸗ abgabe von 2067.21 auf 2782.15 Mill. kWh. Dabei betrug die Kraftabgabe 2637.81(1935.26) Mill. kWh und Hie Licht⸗ abgabe 144.34(131.95) Mill. Wh. Die Stromabgabe des RW. und der Konzernunternehmungen ſtieg von rd. 2700 auf über 3500 Mill. kWh. Das Abſaßgebiet habe ſich nicht weſentlich erweitert, jedoch habe ſich der innere Zuſammen⸗ ſchluß fortgeſetzt. Der in den letzten Jahren planmäßig durchgeführte Ausbau des Hochſpannungsuetzes mit dem Anſchluß an die Waſſerkräfte des Südens und einer Ver⸗ bindung ſämtlicher Energiequellen wurde fortgeſetzt. Der Ausbau der unvollendeten Leitungsnetze vollzog ſich planmäßig. Das Rheinkraftwerk Albbruck⸗Dogern Ab., Waldshut, an dem das RWE. mit 77 v. H. des Kapitals beteiligt iſt, hat zum Zwecke des Ausbaues der Kraftſtufe des Oberrheins eine 5 proz. Anleihe von 40 Mill. ffrs. dufgenommen; der Erlös der Anleihe iſt anteilsmäßig beim RWE. ſichergeſtellt, indem den Unternehmungen bei Fortſchreiten der Bauten die Gelder wieder zur Verfügung geſtellt werden. Das RWE. übernahm zuſammen mit der Aarganuiſchen Elektrizitätswerk AG. und dem Kraftwerk Laufenburg die Bürgſchaft. Ein ähnlicher Vertrag wurde mit oͤen Neckar⸗ kraftwerken geſchloſſen, die zum Ausbau eine Anleihe von 7 Mill. hfl. zu 6 v. H. mit einer Laufzeit von 40 Jahren aufnahmen. Zur Aufnahme der Beteiligung an der Aare⸗ werke AG. und an der Vorarlberger Elektrizitäts⸗Leitungs⸗ Gmbh. wurde zufammen mit befreundeten Schweizer Ge⸗ ſellſchaften die„Finelectra“, Finanzgeſellſchaft für Elektri⸗ zitätsbeteiligungen AG., Aorgau, gegründet. Die Geſell⸗ ſchaft(AK. 30 Mill. ſfrs.) verwaltet im Einvernehmen mit dem RWE. dieſe Beteiligungen. Es wurden ferner erneut mit verſchiedenen Konzernen, darunter die Mannesmann⸗ Röhrenwerke und die Gutehoffnungshütte, Generalverträge abgeſchloſſen und auch mit der Stadt Düſſeldorf ein Ab⸗ kommen getroffen, wonach das RWE. die vom Städt. Elek⸗ trizitätswerk Düſſeldorf bisher nicht belieferten Abteilun⸗ gen ſolcher Großabnehmer angeſchloſſen hat. Wenn kroßdem die 3 Milliarden⸗Greuze der nutz⸗ baren Stromabgabe nicht erreicht worden ſei, ſo liege das an dem Rückgang der Konjunktur in der Wirtſchaft. Der Einſchränkung auch der Lichtverbraucher infolge der Ungunſt der Wirtſchaftslage ſei durch Verbilligung der Haushaltstarife entgegengewirkt worden. Betriebsgewinne einſchl. Einnahmen aus Zinſen und Vortrag ſtiegen auf 72,10(60,67) Mill. /, wovon Verwal⸗ tungskoſten. Ausgaben und Zinſen 20,99(18,74), Abſchrei⸗ bungen 24,62(21,62) Mill.„ erforderten. Aus dem ver⸗ bleibenden Reingewinn von 26,48(20,32) Mill. I werden wie ſchon gemeldet, wieder 10 v. H. Dividende auf das von 181 auf 243 Mill. J erhöhte Aktienkapital verteilt. 56 390„ werden vorgetragen. Die Bilanz weiſt nicht unweſentliche Veränderungen auf. Gläubiger ſtiegen auf 142,69(78,19), während For⸗ derungen angegliederter Unternehmungen und ähnliche langfriſtige Forderungen aus Uebernahme von Anlage⸗ werten auf 64,97(80,29) Mill.„ zurückgingen. Der Re⸗ ſervefonds ſteht erhöht mit 52,91(37,38) Mill.“ zu Buche. Die Dollaranleihe 1 wird mit 37,36(39,56), die Dollar⸗ anleihe II mit 60,96(61,70), III mit 82,25(83,14) und neu die Dollaranleihe IV mit 84 Mill./ ausgewieſen. Die geſamten bisher vorgenommenen Abſchrei⸗ bungen betragen 185,88 Mill. J. Unter den Aktiven ſtiegen Schuldner auf 171,58(93,53), Effekten und Beteiligungen auf, 164,74(126,58), Vorräte auf 9,01(8,18) Mill. 4. Eigene Betriebe ſind mit 608,31 (483,12) Mill.„ bewertet. Dieſe Erhöhung erklärt ſich mit dem Ausbau der Betriebe. Zum Teil verminderte ſich dadurch das Konto Vorſchüſſe an angegliederte Unterneh⸗ mungen auf 36,91(86,07) Mill. /. Effekten und Beteili⸗ gungen ſtiegen infolge der verſchiedenen Neugründung und Beteiligungen. Die noch nicht verwandten, aus den An⸗ leihen der Tochtergeſellſchaft eingegangenen Gelder, für die das RW Baubürgſchaft übernahm, erhöhten entſprechend die Gläubiger⸗ und Schuldnerkonten. Die Kapitalerhöhung iſt durchgeführt und die neue Dollaranleihe im Frühfahr 1930 hereingenommen worden. Die 2 Mill./ Namens⸗ aktten»ſtehen den beteiligten kommunalen Aktionären durch Vermittlung ihrer Aufnahmegruppe zur Verfügung. Die Weltweizenernte Nachdem nunmehr die Ernteziffern dieſes Jahres in den meiſten Ländern veröffentlicht worden ſind, konn man einen Ueberblick über die diesjährige Weltweizenernte ge⸗ winnen. Das Ackerbaubüro in Waſhington kommt zu dem Ergebnis, daß die diesjährige Weizenernte auf rund 9 Millionen Tonnen zu ſchätzen iſt. Damit würde die Höhe der Ernte um 4,35 Millionen Tonnen höher liegen, als im Jahre 1929, aber um 8,7 Millionen Tonnen niedriger als im Jahre 1928. Dieſer Zunahme der Welterntemengen an Weizen ſteht jedoch eine Minderung des Weltvorrates gegenüber Die Reſtbeſtände aus den verfloſſenen Wirt⸗ ſchaftsjahren lagen Anfang Juli dieſes Jahres um etwa 2,7 Millionen Tonnen niedriger, als die Endbeſtände An⸗ fang Juli 1929. Nicht inbegriffen in dieſen Ziffern ſind die Erträge Rußlands und Chinas. Die Ernten in diesen Ländern ſind infolge der politiſchen Wirrniſſe und aus an⸗ deren Gründen nur ſchwer zu erfaſſen; die amtlichen und privaten Schätzungen über die Ernten ſind, ſoweit ſie vor⸗ liegen, äußerſt unzuverläßlich. Bedacht werden muß aber, daß Rußland in dieſem Jahre mit erheblichen Weizen⸗ mengen an den Markt kommen wird. Die ruſſiſche Wei⸗ zenausfuhr betrug nach amerikaniſchen Schätzungen von Anfang Juli bis Mitte Oktober bereits rund 700 000 Ton⸗ nen. In den letzten Oktober⸗Wochen ſtiegen die ruſſiſchen Exporte nach dem europäiſchen Kontinent und Großbri⸗ tannien weiter an. Während im vergangenen Jahre kein ruſſiſcher Weizen zum Export gelangte, entfielen von den geſamten für Europa beſtimmten Verſchiffungen von Wei⸗ e zen der neuen Ernte allein 22 v. H. auf ruſſiſche Lieferun⸗ gen! Bei Gerſte erreichte der ruſſiſche Anteil ſogor 39 9, H. Insgeſamt rechnet man mit einer Ausfuhr von über 2 Millionen Tonnen Weizen im laufenden Wirtſchaftsjahre aus Rußland. 2 Der Reeder⸗Verband zu den Subventionsgerüchten, Der Verband der Deutſchen Reeder teilt mit: In ber Preſſe iſt in der letzten Woche von einem Plan zur Unter ſtützung der deutſchen Werften geſprochen worden, der die Weiterbeſchäftigung und die Bekämpfung der wachſenden Arbeitsloſigkeit in dieſem Induſtriezweig und bei den ihn beliefernden anderen Induſtrien zum Ziele hat. Der Ver⸗ band Deutſcher Reeder hat demgegenüber feſtzuſtellen, daß weder die Reichsregierung noch irgend eine andere amt⸗ liche Stelle an den Verband oder an Einzelreeder wegen eines ſolchen Planes herangetreten iſt. Die grundſätzlich ablehnende Stellung der deutſchen Reeder gegen Suhpen⸗ tionen im In⸗ und Auslande— mag es ſich dabei um Bau⸗ oder Betriebsſubventionen handeln— iſt bekannt Vom Standpunkt der Schiffahrt aus beſteht angeſichts der heutigen Lage der Weltwirtſchaft mit ihrer zu großen und nicht voll beſchäftigten Tonnage bei völligem Darnieder⸗ liegen des Frachtenmarktes kein Anlaß, dieſe Einſtellung zu ändern. * Konferenz über öſterreichiſche Vorkriegsſchulben. t, „Fr. Ztg.“ iſt die Pariſer Konferenz zwiſchen den Vertre⸗ tern der Gläubiger der öſterreichiſch⸗ungariſchen Vorkriegs⸗ ſchulden und der Nachfolgeſtaaten heute auseinandergegan⸗ gen. Eine neue Konferenz ſoll am 1. Dezember ſtattfinden, Es iſt ein Proviſorium getroffen worden, das aber für beide Teile nicht bindend iſt. Anſcheinend wurde eine prin⸗ zipielle Einigung über die Caiſſe⸗Commune⸗Renten getros⸗* fen. Für die öſterreichiſchen Schatzanweiſungen ſcheint iz der Tat, entſprechend den früheren Plänen, eine differen⸗ zielle Behandlung für die deutſche Tranche vorgeſehen zu ſein. In den Papier⸗ und Silberrenten wurde anſcheinend wieder keine Uebereinkunft erzielt. Die braſilianiſchen Häfen wieder offen. Die Han⸗ delskammer Mannheim hat vom Braſilianiſchen Konſulat in Baden⸗Baden die Mitteilung erhalten, daß wieder ſämtliche braſtlianiſche Häfen offen ſind. Metallpreisindez Die Preisindexziffer der„Metallwirtſchaft“ ſtellte ſich am 29. Oktober 1930 auf 75.2 gegen 77.1 am 22. Oktober (Durchſchnitt 1909/13= 100), fiel alſo um 2,5 v. H. Für dle einzelnen Metalle wurden folgende Einzelindexzifſern er⸗ rechnet: Kupfer 68.5(71.), Blei 95.3(96.), Zink 59.5(58.5, Zinn 66.8(68.), Aluminium 118..(118. 1, Nickel 1077 (407.), Antimon 71.7(74.). (J Deutſche Bleierzeugung.(Eig. Dr.) Nach Angabe oͤer Metallgeſellſchaft betrug die Erzeugung von Original Hüttenweichblei einſchließlich kleiner Mengen Hartblei im September 10 271 Tonnen gegen 10 192 Tonnen im Auguſt und 10 778 Tonnen im September 1929. Die Geſamt⸗ erzeugung ſeit dem 1. Januar beträgt 87 254(i. V. 78 670) Tonnen. a O Die Wirkung der Kupferbaiſſe auf die Preisgeſtal⸗ tung für Kabel.(Eig. Dr.) Aus Fachkreiſen wird uns g geſchrieben: Die im Zuſammenhang mit dem Tarifkonflikt 9 in der Berliner Metallinduſtrie in einem Teil der Preſſe verbreitete Meldung, daß durch den erheblichen Rückgang des Kupferpreiſes um etwa 60 v. H. in eineinhalb Jahren eine kräftige Senkung der Selbſtkoſten in der kupfer⸗ verarbeitenden, ſpez. in der Kabelindiſtrie Deutſchlands möglich geweſen wäre und daß durch dieſe Preisreduzie⸗ rung des Kupfers die Kabelinduſtrie große Gewinne er⸗ zielen konnte, nötigt zu der Feſtſtellung, daß alle Erzeng⸗ niſſe der Kabelfabriken Deutſchlands, in denen das in dem Produkt enthaltene Kupfer nur ſo bewertet iſt, wie Elek⸗ trolytkupfer am Tage des Verkaufs amtlich notiert iſt Der Käufer genießt infolgedeſſen täglich den Vorteil des billiger gewordenen Kupferpreiſes, während der Probdu⸗ zent, der im allgemeinen bei Abſchluß des Verkaufs nicht erſt das benötigte Kupfer in Amerika einkaufen kann, füt dieſen Verkauf teuer erworbenes Kupfer verwerten und zu dem billigen Tagespreis verkaufen muß. Dem Kabel⸗ fahrikanten erwachſen alſo aus den rückgängigen Metall⸗ preiſen nur Verluſte, und zwar ſolange, bis ſeine bu höheren Preiſen früher gekauften Metallbeſtände auſ⸗ gebraucht ſind. „ Weizenankäufe des rumäniſchen Staates zur Hebung der Getreidepreiſe. Zur Hebung der Getreidepreiſe im Innern beſchloß der Miniſterrat, von Staats wegen 30 000 Waggon Weizen anzukaufen. Der Staat will den Ver⸗ kauf dieſer Getreidemengen auch mit Verluſt durchführen, i des Verluſtes ſoll eine Mehlſteuer eingeführt werden. * Viehmarkt Karlsruhe vom 3, Nov. Zugeführt und je 50 Kilogramm Lebendgewicht gehandelt wurden: 21 Ochſen a1 5857, as 51—59, b1 50—51, 62 4850, C 46—48, 8 bis 46; 55 Bullen a 51—52, b 48—49, e 47-48, 0 45—%½ 40 Kühe a—, b 25—35, e 1725; 159 Färſen a 540%( 4652; 56 Kälber a—, 0 7878, e 7078, d 6770, e 1 bis 597 1423 Schweine a 60—62, b 62—64, e 6466, d 65—67, e 61—64, Sauen 53—56 /, Tendenz: Rinder langſom, Ueberſtand; Kälber geräumt; Schweine lebhaft geräumt, Der Fleiſchgroßmarkt war beſchickt mit: 54 Rindervierteln, 1 Schwein, 1 Kabb, 4 Hämmeln. Preiſe für 1 Pfund in Pfennigen: Kuhfleiſch 50—60, Rindfleiſch 94100, Farren⸗ fleiſch 90—95, Schweinefleiſch 85—90, Kalbfleiſch 110115, Hammelfleiſch 108—110. Markt ſchleppend. Die Preisermäßigung für Banglas. Wie wir er⸗ fahren, ſchwankt das Ausmaß der bereits angekündigten neuerlichen Preisermäßigung für Bauglas, die der Verein deutſcher Tafelglashütten Gmb.., Frankfurt a. M. mit Wirkung vom 1. November d. J. vorgenommen hat, e nach der frachtlichen Lage der einzelnen Abſatzgebiete zwi⸗ ſchen 10 und 20 v. H. Deviſenmarkt Im deutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Dork, 485,88 Schweiz.. 25,03 N a 3 Paris 123.78 Holland.. 12.06 Madrid.. 40, Brüſſel. 84.85 Oslo 19,16 Dollar geg. Rm. 4,070 Mailand 92.81 Kopenhagen 18.16 Pfunde,„ 20.39 ½ Frachtenmarkt Huisburg⸗Ruhrort- 3. Nov. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war nicht beſon⸗ ders rege. Es konnten verſchiedene Kähne, vor allem Kanalkähne, für Beladungen nach Rotterdam eingeteilt werden. Dagegen waren Bergreiſen nicht am Markt. Die Talfracht notierte mit 80 Pfg. bis 1% unverändert, der Talſchlepplohn beträgt—7,5 Pfg. für grögere beladenen Kähne ab hier nach Rotterdam, Di — ni 2 für wirt ten 1 Los den! nun deut Verk. und über ein mehr ſich d Hals politi Lage Grur daß flüſſt Init riegs⸗ gegan⸗ inden. er für prin⸗ getrof⸗ int in feren⸗ 5 zen zu einend Hau⸗ nſulat wieder te ſich ktober ür die rn er⸗ 688.), 107.7 ngabe iginal ei im luguſt eſamt⸗ 8 670) zeſtal⸗ uns nflikt Preſſe gang ahren ipfer⸗ lands duzie⸗ e er⸗ zzeug⸗ 1 dem Elek⸗ t ist. eſon⸗ illem teilt Die der denen dereerrerergercer dee eee 1 1 1 7 1 N 4 Dienstag, J. November 1930 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 511 Was iſt zu tun? Wie die Reichsregierung dem Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen mitteilte, kann ſie in anbetracht der wirtſchaftlichen Verhältnine nur in einem ganz beſchränk⸗ ten Umfange einen Zuſchuß für die Olympiſchen Spiele in Los Angeles in Ausſicht ſtellen. Ein harter Schlag für den deutſchen Sport. Aber man kann der Reichsregierung nun nicht ohne weiteres den Vorwurf machen, daß ſie den zeutſchen Sport abſichtlich oder in einer vollkommenen Verkennung der Tatſachen ſchädigen will. Die Regierung, und beſonders das Auswärtige Amt ſind ſich niemals dor⸗ über im Unklaren geweſen, daß der Sport für den Staat ein ausgezeichnetes Propagandamittel iſt, aber auch nicht mehr. Es iſt zu verſtehen, wenn das Auswärtige Amt ſich die Rieſenloſten einer großen Expedition nicht auf den Hals laden will. Dies auch vielleicht aus ganz nüchternen politiſchen Erwägungen heraus, die in der finanziellen age Deutſchlands gegenüber dem Ausland ihren tieſeren rund haben. Natürlich kann man immer noch hoffen, daß die Wilhelmſtraße zur gegebenen Zeit einige Gelder flüſſig machen wird, wenn abzuſehen iſt, wieweit private Initiative erfolgreich geholfen hat. Darum geht es aber und deshalb muß man ſchon eine Grundlage aller Dinge fordern: ſtrengſte Aus leſe der Aktiven und eine zahlenmäßige Beſchränkung, die gerade noch verantwortlich iſt. Denn unter den gegebenen Umſtänden kann Deutſchland keine umfangreiche Mann⸗ ſchaft noch Los Angeles entſenden. Dies iſt jo auch gar nicht notwendig, da es doch eine ganze Reihe von Uebungen gibt, in denen wir mit hundertprozentiger Gewißheit noch nicht einmal einen Platz erreichen. Es ſoll Geld herbei, und man denkt an eine Lotterie. Sehr ſchön. Ob ſie aber in einer Zeit, in der ſopfele Internationale Ningkämpfe in Straßburg Gehring⸗ Ludwigshafen gewinnt den großen Preis der„Straßburger Neueſten Nachrichten“ im Schwer⸗ gewicht Am Freitag abend veranſtaltete oͤie Société Athlétigue Straßburg im großen Saal des Sängerhauſes anläßlich ihres jährigen Beſtehens einen internationalen Wett⸗ kampf, deſſen auserwähltes Programm 1500 Zuſchauer auf die Beine brachte. Im Turnier der Schwergewichts⸗ klaſſe ſtarteten der mehrmalige franzöſiſche Meiſter Edmond Dame ⸗Paris, der Meiſter von Lothringen, Bohn ⸗Metz, der belgiſche Meiſter Charlier ⸗Woramme, der tſchechi⸗ ſche Meiſter Urban⸗Prag und der deutſche Meiſter Gehring⸗ Ludwigshafen. Im Federgewicht traf der Olympiaſieger Leucht⸗Nürnberg auf den franzöſi⸗ ſchen Meiſter archer⸗Mühlhauſen, während ſich im Leichtgewicht Boehler⸗Straßburg und Meyer Kehl, ſerner Kerlen⸗Mühlhauſen und Philippi ⸗Metz, im Weltergewicht Rubintſchon⸗Mühlhauſen und Mül⸗ ler Kehl, im Mittelgewicht Schaaf ⸗Kolmar und Jac⸗ zinak⸗Metz und im Falbſchwergewicht Hermann Straßburg und Boeſch⸗Kolmar gegenüberſtanden. Dos Intereſſe an den Kämpfen, die auf der ganzen Li⸗ nie hervorragenden Ringſport ſehen ließen, war außer⸗ ordentlich groß. Dies zeigte ſich im beſonderen Maße bei dem Kampfe Leucht⸗Nürnberg gegen Karcher⸗Mühlhauſen und bei den Treffen der Schwergewichtler um den großen Kein Geld für Los Angeles! 1 „Finanzierungs⸗Lotterien“ geſtartet werden, Erfolg haben wird? Einerlei, auch dieſes Mittel ſoll herangezogen wer⸗ den. Aber betrachten wir die ganze Sache nicht nur als eine Angelegenheit des Deutſchen Reichsausſchuſſes, ſondern als eine ſolche des deutſchen Sports überhaupt. Iſt es nicht unſere Pflicht und Schuldig⸗ keit, dafür zu ſorgen, daß Deutſchland in Los Angeles ver⸗ treten iſt? In Notzeiten ſoll ſeder geben lernen. Privat⸗ ſammlungen würden in ihrem Erfolg nicht im Verhältnis zur aufgewandten Mühe ſtehen. Doch wie wäre es, wenn die großen Sportverbände aller Kategorien ſich hinſetzen und erklären würden: „Das Reich hot uns erklärt, daß es aus n Gründen nicht in der Lage iſt, die Exp rtſchaftlichen ion nach Los Angeles zu ffnanzieren. Wir ſehen das aber wir hoffen, daß go noch etwas Geld für uns arme ortleute da iſt. bände uns die Groſce daß wir von all unſe pic ind reudig 2 v. H. abgeben. r ſehen allerdings darauf, daß die Fahrt nach Los Angeles keine Erholungsreif für ſoundſoviele Funktionäre wird, aber wir ſind vernünftig m Geld ruhig der Re⸗ einzuſehen, daß von un kordmann der anderen Sportart nach drüben geſchickt wird, wenn wir ſelbſt keinen Siegesanwärter ſtellen können.“ Es iſt zu erwarten, daß bei dieſer offenen und freien Sprache der Sportverbände auch die Vereine Opfer auf ſich nehmen würden. Denn daß Deutſchland nach Los Angeles geht, daran iſt noch der Auffaſſung aller chkenner nicht zu zweifeln. Es hängt jedoch im deffekt davon ab, welche Wege der Finanzierung be⸗ ſchritten werden. Hier dieſe Anregung foll nichts weiter ſein, als ein Vorſchlag zu einer Konzentration aller Sport⸗ treibenden auf ein Ziel mit dem machtvollen Dokument Selbſthilfe, nachdem man ſich ſolange hat helfen laſſen. Preis der„Straßburger Neueſten ichten“. 5 Lud wigshofen, der als Sieger aus N hervor⸗ ging id diefen wertvollen Preis gewann, bewies wieder einmal mehr ſein überragendes Können. Er beſiegte den belgiſchen Meiſter Charlier in der 4. Minute und den ſehr ſtarken tſchechiſchen Meiſter Urban nach Punkten, während der franzöſiſche Meiſter Dame gegen ihn aufgab. Im Federgewichtskampf konnte ſich Leucht nicht durch⸗ ſetzen, ſein Gegner, der um eine Gewichtsklaſſe ſchwerer war als er, ſiegte knapp noch Punkten. Wie Gehring Sieger wurde 1. Kampf: Dame⸗Frankreich— Charlier⸗Belgien. Dem Belgier, der 40 Pfund ſchwerer iſt als Dame, gelang durch den Gewichtsvorteil fſeden Angriffsverſuch ſeines Gegners zu unterbinden. Nach 12 Minuten wurde Charlier durch Armzug am Boden Steger. 2. Kampf: Bohn⸗Lothringen Urban⸗Tſchechoſlowakei. Bohn konnte dem an Erfahrung und Kraft überlegenen Tſchechen nie gefährlich werden und mußte ſich bereits nach g Minuten durch Armfallgriff von Urban geſchlagen he⸗ kennen. 8. Kampf: Gehring⸗Deutſchland Charlier⸗Belgien. Der Belgker ging den heftigen Angriſſen des Deutſchen ſtändig aus dem Wege, jedoch in der 4. Minute gab es kein Ausweichen mehr, Gehring feſſelte ihn und durch Schulterdrehgriff warf er dieſen glatt auf die Schultern. 4. Kampf: Charlier⸗Belgien— Urban⸗ Slowakei. Char⸗ noch ſtark mitgenommen von dem Kampf gegen Geh war infolgeseſſen nicht mehr ſo widerſtandsfähig, ſo Urban in der 6. Minute gelang, durch Aufreißer Damit war der Belgier ausgeſchie Gehring⸗ ring, daß es zu ſiegen. Dame⸗Frankreich— Bohn⸗Lothringen. Bohn machte dem Pariſer ſchwer zu ſchaffen und gab ſich nur nach Punkten nach der vollen Ringzeit von 20 Minuten ge⸗ ſchlagen. Damit war auch Bohn ausgeſchieden. 6. Kampf: Gehring⸗Deutſchland Dame⸗ Frankreich. Dame, der ſich wohl der Ausſichtsloſigkeit gegen Gehring, von dem er ſchon wiederholt beſiegt wurde, bewußt war, gab wegen Verletzung aus dem vorherigen Kampfe dieſe Partie auf, ſo Gehring den Sieg überlaſſend. Damit war auch Dame ausgeſchieden, ſo daß der 7. Kampf: Urban⸗Slowakei— Gehring⸗Deutſchland die Entſcheidung brachte. Die erſten wuchtigen Angriffe des chen laſſen ſeine Abſicht auf einen ſchnellen Sieg er⸗ kennen, aber Urban ließ ſich auf nichts ein, kämpfte mit aller Vorſicht und wenn es brenzlich wurde, ſuchte er ſein Heil durch Mattenflucht, ſo daß Gehring am Schluſſe der 20 Minuten nach Punkten Sieger blieb. Urban kam auf den zweiten und Dame auf den dritten Platz. Bei den übrigen Kämpfen ſiegte Meier⸗Hehl Minuten ͤurch Selbſtwurf ſeines Gegners Böhler⸗Straß⸗ burg, der franzöſiſche Meiſter Rubintſchon gewann im Weltergewicht durch Soubleſſe über Müller⸗Kehl in 8 Mi⸗ nuten, im Leichtgewicht wurde Kerlen⸗Mühlhauſen Punkt⸗ ſieger über den 45 Jahre alten Philippi⸗Metz, im Mittel⸗ cht konnte Schaaf⸗Kolmar durch Schulterſchwung nach zinuten über Jaczinak⸗Metz triumphieren, während 5. Kampf: tolmar im Halbſchwergewicht wegen Schulterver⸗ en Hermann ßhburg aufgeben mußte. Der eiſter Karcher⸗Mühlhauſen konnte gegen t⸗Nürnberg einen knappen Punktſieg erzielen, wobei aber lediglich der Gewichtsnachteil des Nürnbergers den Ausſchlag gab. K. G. Ein Blitzſieg von Gühring in Amerika Der Stuttgarter Ernſt Gühring errang bei ſeinem zweiten Auftreten in Amerika in einem Newyorker Klein⸗ ring einen Blitzſien über ſeinen Gegner Jack Shaw. Schon vor Ablauf der erſten Runde war Shaw vollkom⸗ men hilflos. Der Ringrichter ſtoypte das Treffen und erklärte Gührina zum Sieger durch techniſchen K. o.— Bei der gleichen Veranſtaltung wurde der Elberfelder Weltergewichtler Adolf Schell in der 6. Runde von dem Armenier Bagdad k. v. geſchlagen. Geſchichte der Oiympiſchen Spiele Profeſſor Dr. Franz Mez ö⸗ Ungarn hat für ſeine Arbeit über die„Geſchichte der Olympiſchen Spiele“ bei den Olymplſchen Spielen in Amſterdam 1928 die goldene Olympiamedaille für die beſte Literaturarbeit er⸗ halten. Der Verlag Knorr u. Hirth GmbH., Mün⸗ chen hat nun eine deutſche Ueberſetzung dieſes ausgezeichne⸗ ten Werks herausgegeben, das in der Zwiſchenzeit von dem Verfaſſer noch erweitert und auf den neueſten Stand ge⸗ bracht wurde. Es iſt die erſte umfaſſende Geſchichte der olympiſchen Spiele im alten Griechenland, die zu einer Geſchichte des Sports überhaupt ausgebaut wurde. In jahrelanger Arbeit hat Dr. Mezö alles Material zuſam⸗ mengetragen, das ſich in irgend einer Weiſe mit den olympiſchen Spielen beſchäftigt. Der Verfaſſer hat die Stätten des alten Olympia ſelbſt aufgeſucht, ſo daß man ſeine Begeiſterung, mit der er an die Arbeit heranging verſtehen kann. Viele Aufnahmen, die dem Buche beigegeben find, ſtammen von Dr. Mezö ſelbſt. In ſeinem Vorwort erkennt er die wertvolle Arbeit an, die in Frie⸗ denszeiten die Deutſchen mit ihren Ausgrabungen in Griechenland geleiſtet haben. Olympia ſelbſt erſteht vor unſerem geiſtigen Auge. Die Geſchichte erwacht wieder, die Bewohner von Olympia treſſen ſich zum Kampfe. Der heilige Hain und beſonders der Zeustempel, in dem die Sieger begränzt wurden, tauchen wieder auf. Die Bau⸗ werke im und um das Stadion werden ausführlich beſchrie⸗ ben und an prächtigen Aufnahmen erläutert. Von den olympiſchen Feſttagen, dem Zeitpunkt der Spiele und der Reihenfolge der Wettkämpfe weiß der Verfaſſer viel Neues zu erzählen. Den verſchiedenen Kampfarten iſt ein beſon⸗ n flionelle [Sens a mehr der Allgemeinheit übergebenes Dame Das neue Präparat eingenommen(bequem in unschönen Falten im Rurger Anwendung zum Dersckwinden gebracht. nem Doppelbrief ohne jeden Aufdruck gegen 30 Pfg. depot für Deutschland; Kronen-Apotheke, (swischen Unter den inden u. Behrenstr). Nur beiliegt) diskret bei. fürchten Zu haben in allen Apotheken. Erfindung zur Hautverjüngung für Damen! Geradesu eine Umwälsung auf dem Gebiete der Hautpflege De- 22. deutet ein von deutschem Arst nach langlährigen Versuchen nun-, räparat zum innerlichen. Gebrauche in Bequemer Dragéejorm. deren wirksame Bestandteile 7 nach z deutschen Reichspatenten hergestelltwerden. Bon deutschem Unſversſtäts- Professor nach exakten Uersuchen als hervorragend anerkannt. Nach dem ungefahr 30. Pebensſahr muß die Haut jeder ans besonders gepflegt werden, Die bisherige Anwendung von Salben, Cremes, sog. 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Auch von der Siegerfeier mit ihren Feſtlichkeiten, Spielen, Kämpfern, Zuſchauern und Lehrern weiß er in⸗ tereſſant zu berichten. Nach einer Beſchreibung des Unter⸗ gangs der Spiele kommt er auf die Entwicklungsformen der olympiſchen Spiele zu ſprechen. In einer überſichtlichen Zuſammenſtellung wird eine Aufſtellung der Feſtſpiele, berühmte Sieger und wichtigere Begebenheiten gegeben. In einem beſonderen Anhang behandelt Franz Miller⸗ München die olympiſchen Spiele der Neuzeit. Man gewinnt einen klaren Ueberblick über die Erfolge der einzelnen Länder ſeit Schaffung der Spiele. Staatsſekretär a. D. Lewald, der Präſident des Deut⸗ ſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen widmete dem Werk ein bedeutſames Vorwort. Nicht nur der Sport⸗ mann, ſondern jeder, der ſich für antike Kultur intereſſtert wird aus der Lektüre dieſes Buches Gewinn ziehen. Togeohaleucles Dienstag, 4. November Nationaltheater:„Miſſiſſippi“, Schauſpiel von Geor. ſer, Miete C 9, Anfang 20 Uhr. 8 8 Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen: „Friederike“, Operette von Lͤhar, 20 Uhr. 5 Muſikaliſche Akademie: Drittes Akademiekonzert unter Lei⸗ tung von Generalmuſikotrektor Joſeph Roſenſtock. Soliſt: N. Milſtein, Violine, im Muſenſaal, 20 Uhr. Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung. Lichtſpiele: Alhambra:„Der Greifer“.— Und verſum:„Nur Du“.— Scala⸗ Theater: zLohnfag“.— Schauburg:„Der Sohn der weißen Berge,— Rony:„Unter den Dächern von Paris“.— Gloria:„Ihr dunkler Punkt“,— Palaſt⸗Theater:„Die Lindenwirtin“,— C ol:„Die Lindenwirtin“. a 1 g Sehens würdigkeiten: Schloßmuſeum: Geöffnet täglich von 10—18 Uhr und 15—47 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr Lurchgehens, Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Corl⸗ Theodor⸗Zeit“.— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkund⸗ im Zeughaus: Sonntag vormtttags von 11—13 Uhr und nachmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Uhr; Mittwoch 15—17 Uhr; Freitag 17—19 Uhr. Städtiſche 1 e(mit Ausnahme Montags von 3 un 5 Uhr, an Sonn und i von 11—16 Uhr durchgehend. Were ... ̃—⅛—— Chefredakteur; Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner- Feuilleton: Dr. Stefan Kayſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer„ Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tetlungen: Jakob Faude, ſämtlich in annheim Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b. 5. Mannbeim, R 1.—6 Für unperlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur del Rüctvorto Geſchäftliche Mitteilungen Das Eichbaum⸗Stammhaus P 5, 9 veranſtaktet in der Zeit vom 5. bis 13. November eine Große Werbe⸗Woche, Näheres ſiehe Anzeige in dieſer Nummer. 15 160 zu verkaufen. 8998 H 2, 7[Eckladen] fadio-Apparat neu, ver chted, prachtv. Netzanſchl., neu, bill. ls, Tochter k 2. J,(Ecklaven B4818 Radio. 4 Röhren. bill, abzug. Käfertal⸗ Süd, Ruppertsberger⸗ 79051 e 2 Schokoladen- und Konfftüren-Beschäft wegen Todesfall, in Hauptſtraße, mit od. ohne Wohng zu verk. od. zu vermiet. Näh. 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Bim— bam, bim— bam jubeln die Glocken der Kathedrale Kyrill und Methodi in den kaltfrohen, ſonnendurchglänzten Oktobermorgen, und der Chor der Glocken und Glöckchen von den Zinnen und Glockentürmen der zahlreichen Kirchen und Kapellen der bulgariſchen Metropole fällt ein zur Begrüßung eines werdenden Exeigniſſes, auf das die Hauptſtadt, das Land, die Nation ſo ſehn⸗ ſüchtig gewartet haben, und das ſich in wenigen Stunden entrollen wird: auf die Heimführung der jungen Königin aus dem Hauſe von Savoyen und die Trauung des königlichen Paares in der Kathe⸗ drale, dem Wahrzeichen Soſias. Eine ganze Stadt, nein: ein ganzes Land iſt auf den Beinen; man ſchmückt ſich und die Faſſaden der Häuſer und die Straßenzüge mit luſtigen Fähnchen der eigenen und der italieniſchen Farben, man zog Guirlanden und ſtreute Blumen, man ließ eine Kapitale in einem niegekannten, lebendigfrohen Kleide erſtehen und nahm Anteil an der Hochzeit des Königs, wie beim Feſtesſchmaus in eigener Familie, bei der Hochzeit des eigenen Ich. Delegationen über Delegationen bevölkern ſeit dem Vorabend Straßen und Plätze, in bunten Kleidern und eigenen Uniformen, mit Kränzen im Haar und Federn auf den kecken Hüten der Burſchen aus den Bergen des Balkans und den Tälern der Dobrudſcha. Es kribbelt und krabbelt, nur fröhliche Geſichter mit Liedern auf den Lippen und Feuer der Freude in dieſen kohlpechraben⸗ ſchwarzen Bulgarenaugen, man geht nicht mehr, man läßt ſich ſchieben, innerhalb der abgegrenzten Bahnlinien die Vertreter der Organiſationen und Behörden, der Städte und Kommunen, Veteranen der Kriege und umflorte Banner, die auf Mazedo⸗ nien hinweiſen. Vom Bahnhof zieht ſich das Spalier hinauf den Prinzeſſin Maria⸗Louiſe⸗Boulevard, über die Löwen⸗Brücke, die Prinz Boris⸗Straße, am re⸗ nopterten und für zwei gekrönte Häupter neuein⸗ gerichteten Schloſſe vorbei, über den Zarbefreier⸗ Boulevard zur Heiligen Kyrill⸗ und Methodi⸗Kirche, in der unmittelbar nach der Ankunft des königlichen Paares in Sofia die für Bulgarien maßgebende Trauung nach griechiſch⸗orthodoxem Ritus vor ſich gehen wird. Ein prachtvoller Kirchenbau, wie ihn der Balkan, der ganze Südoſten Europas kein zweites Mal kennt, ungemein reich mit Marmor gebaut, ein Werk des Ruſſen Pameranzoff. Während der Grundſtein bereits 1882 gelegt wurde, zögerte ſich die Vollen. dung bis in den Weltkrieg hinein. Nach erfolgter Trauung und Einſegnung in Ita⸗ lien hatten König Boris und Königin Giovanna, die den bulgariſchen Namen Joanna annahm, in Brin diſi den bulgariſchen Dampfer„Tzar Ferdi⸗ naud“ beſtiegen, um durch den Kanal von Korinth, Dardanellen und Bosporus den bulgariſchen Schwarzmeer⸗Hafen Burgas zu erreichen. Wäh⸗ rend ſich die Fahrt weſtlich von Griechenland zu einer rechten königlichen Hochzeitsreiſe bei ſpiegelglatter See und wolkenloſem Himmel anließ, peitſchte öſtlich des Peloponnes ein furchtbarer Orkan das Meer und ließ den„Tzar Ferdinand“ gehörig mit den Wellen und dem Sturme, der den Tag zur Nacht gemacht hatte, kämpfen. Erſt kurz vor der Einfahrt in die Dardanellen ſchlug das Wetter um, um auf dem Schwarzen Meer, das ſtets im Herbſt und Früh⸗ jahr außerordentlich unruhig iſt, einem neuen Un⸗ wetter Platz zu machen. Während ſo der dem jungen Paare entgegengeſchickte Sonderzug im Hafen Burgas volle vierundzwanzig Stunden warten mußte, bis das ſich einen vollen Tag verſpätet ha⸗ bende Schiff mit der königlichen Standarte am Quai feſtgemacht hatte, boten König Boris und Königin Joanna bei gerade angebrochener Dunkelheit unter dem Donner der Geſchütze namens der Regierung Eiſenbahnminiſter Stailoff und namens der Stadtgemeinde Burgas Bürgermeiſter und Magi⸗ ſtrat unter Ueberreichung von Brot und Salz den erſten Gruß auf bulgariſcher Heimatserde. Die dreitägigen Schulferien und die Arbeitsruhe in ſämtlichen Aemtern und Büros haben es mit ſich gebracht, daß gegen Mitternacht die erſten Patrioten mit Klappſtühlen und Leitern bewaffnet ſich an⸗ ſchicken, die Straßenzüge zu beſetzen, durch die der Einzug des Köngspaares erfolgt. Die Laternenpfähle und die Maſten der Tramway tragen Menſcheuknäuel in Traubenform, die Straßen ſind Körper an Körper geſäumt und beim Morgengrauen rücken die Truppen aus, um Spalier zu bilden und ſich auf Plätzen zur Parade aufzuſtellen. Kleine Mädchen haben weiße Feſttags⸗ gewänder angelegt, man ſieht beängſtigend viele Fräcke und Zylinder, Orden glänzen in ungekann⸗ er, ſeine Gattin am Arme, auf ſie zu, ſchüttelt einem jeden die Hand und ſtellt dieſen alten knorrigen Eichen, deren junge Fäuſte einſt zur Einheit und Größe des heutigen Bulgarien beitrugen, die Köni⸗ gin vor. Viele ſind ſo gerührt, daß ſie den König umarmen und ihrer jungen Königin mit Tränen in den Augen die Hand küſſen. Der Sofioter Erzbiſchof Monſignore Stephan trat jetzt an das He rrſcherpaar heran und erteilte ihm den Segen der Kirche. Ohne Zeit zu verlieren ſchrit⸗ ten König und Königin durch den Fahnenwald bul⸗ gariſcher und italieniſcher Flaggen, beſtiegen den Wagen, der von einer Schwadron flankiert und von den zahlloſen Automobilen der Diplomaten und Re⸗ gierungsmitglieder gefolgt wurde, um unter dem donnernden Jubel des Volkes den Einzug in die ten Mengen und die Stadt gleicht tatſächlich einem! Hauptſtadt zu halten. Funkbild von der Trauung des bulgariſchen Königspaares Das bulgariſche Königspaar verläßt die Alexander Newski⸗Kathedrale in Sofia nach der feierlichen Trauung durch die bulgariſche Geiſtlichkeit Brautwerber, der ſich friſch raſiert, ge⸗ waſchen und behemdet hat, im Knopfloch ein Sträußchen, um die Braut zum Altar zu führen. Die erſten Diplomaten⸗Autos fahren die ſandbeſtreu⸗ ten Straßen herunter zum Bahnhofe, Miniſter und Würdenträger folgen, in der Rechten den Ausweis ſchwingend, ohne den heute jedweder Verkehr per Pferd oder Motor eingeſtellt iſt. Aus dem ganzen Lande ſind Truppen Detachements in Sofia eingetroffen und mit ihren Fahnen und Feldzeichen aufgeſtellt. Punkt 10 Uhr rollte langſam der Hofzug in den Bahnhof von Sofia ein. Der Herrſcher ſteht mit der Königin bleichlächelnd am geöffneten Fenſter, die Kapelle intoniert die Nationalhymne, und eine Bat⸗ terie ſchießt donnernd 101 Schuß Königsſalut. Der im großen Umkreiſe von Polizei abgeſperrte Bahn⸗ hof bietet auf ſeinem Empfangsperron ein farben⸗ frohes Bild: das diplomatiſche Corps in großer Uniform, die geſamte Regierung, der Genexralſtab, ſämtliche Spitzen der Behörden, bunte Gruppen von Landleuten in ihren feſttäglichen Nationalkoſtümen, eine Ehrenkompagnie der königlichen Garde, deren Front der Monarch kurz abſchreitet und eine Gruppe weißgekleideter junger Mädchen, die dem König und der Königin nach alter bulgariſcher Ueberlieferung und Sitte Waſſer über die Schuhe ſchütten: ein Symbol, daß das junge Brautpaar eine reibungs⸗ loſe und einträchtige Ehe durchleben möge, in der Mann und Frau wie die Wellen des Meeres durch die Wirrniſſe des Lebens gleiten. Als der König die Veteranen der Kriege 1877 und 1885 in Reih und Glied, etwas abſeits, angetreten ſieht, ſchreitet Außerordentlich ſtrenge Kontrolle an den Ein⸗ gängen, die nur ganz wenige Bevorzugte paſſieren dürfen: Diplomaten, Regierung, einige Preſſever⸗ treter der Weltpreſſe und die offiziell Eingeladenen. König und Königin treten Arm in Arm vor den Altar, eine Meſſe wird zelebriert und alle Formalitäten der orthodoxen Trauung nach alter Tradition voll⸗ zogen: Wechſel der Kronen von Stirn zu Stirn, Dar⸗ bringung des goldenen Pokales mit Wein, Ver⸗ leſung der Liturgie und der kirchliche Segen, mit dem die italieniſche Trauung auch ſeitens der bul⸗ gariſchen Kirche anerkannt wird. König und Königin begeben ſich zu ihren Thronſitzen, ein kurzes Gebet in dem Monumentalbau, in dem man trotz der rie⸗ ſigen Fülle eine Stecknadel hätte zu Boden fallen hören. Leiſe⸗gedämpfte Arien, die von der Galerie kommend, leiſe durch den Raum ſchweben und die Königin bewegen, kaum ſichtlich eine Träne der Er⸗ griffenheit aus den Augen zu wiſchen. Ein Moment der ſtillen Sammlung eines ganzen Volkes und einer jungen Ehe zweier Königskinder. Plötzlich draußen der neuerliche Kanonenſalut von 101 Schüſſen, ein Sich⸗Recken geht durch die Kirche, der König ſchaut die Königin freundlich lächelnd an und bietet der Gattin den Arm des Ehe⸗ mannes. Fanfaren ſchmettern, die Glocken der Kathedrale donnern, ſämtliche Softioter Kirchen jubeln mit ihrem Erz und Flieger ziehen niedrige Kreiſe über dem Kirchenplatz und werfen Blumen ab. Das junge Paar empfängt kurz die Gratulatio⸗ Aus aller Welt * Das Schuldkonto des Schuhs. Dr. Thomas Darlington, Geſundheitskommiſſar in Newyork, erhebt ſchwere Anklagen gegen die moderne Schuh⸗ mode, namentlich die der Frau. Er behauptet, daß nervöſe Erkrankungen, Magenbeſchwerden und Krümmungen der Wirbelſäule oft auf den Gebrauch ungeeigneten Schuhwerks zurückzuführen ſind und er beklagt es, daß die Frauen, obgleich ſie ſich ſonſt von allerlei Modetorheiten befreit haben, heute noch der chineſiſchen Vorliebe für enge Schuhe huldigen. Der hohe, nach vorn geſetzte Abſatz, der den Eindruck eines kleinen Fußes erwecken ſoll, die ſchmale Schuh⸗ ſpitze und die dünne Sohle ſind nach Anſicht des amerikaniſchen Arztes die Urſache mancher Schmer⸗ zen und Krankheiten, die die Frau in ihrer täglichen Arbeit behindern. Die Unterſuchung amerikaniſcher Rekruten hat übrigens bewieſen, daß die Männer in der Verwendung ungeeigneten Schuhwerks hinter den Frauen nicht zurückſtehen. * * Aus lethargiſchem Schlaf erwacht. Im kleinen Ort Zukow im Bezirk Rownow in Polen ereig⸗ nete ſich ein ſeltener Fall, der faſt zur Ermordung eines völlig ſchuldloſen Mannes geführt hätte. Ein gewiſſer Deczko, ein 60jähriger Bauer kehrte eines Abends von der Feldarbeit in ſein Haus zurück und fiel plötzlich atemlos auf der Schwelle um. Der herbeigeeilte Dorfbader ſtellte den Tod des alten Mannes feſt. Zwei Tage und zwei Nächte lag der Tote im Sarg. In der dritten Nacht ſtand der Tote plötzlich auf und ging mit einer Kerze in der Hand in die Schlafſtube ſeiner Frau. Die entſetzte Frau glaubte, einen Geiſt vor ſich zu ſehen und begann laut zu ſchreien. Der Sohn des Scheintoten ergriff eine Axt und wollte den böſen Geiſt erſchlagen. Der arme Mann flüchtete in ein Nachbarhaus, wo aber ſein Erſcheinen ein noch größeres Ent⸗ ſetzen hervorrief. Die Dorfbewohner ſammelten ſich, mit Heugabeln bewaffnet, um das Schreckgeſpenſt zu vernichten. Der Unglückliche rannte zur nächſten Polizeiwache. Als die Poliziſten mit dem alten Decezko zuſammen im Dorfe erſchienen, erblickten ſie eine hohe Barrikade vor Deczkos Haus. Hinter der Barikade ſtanden mit Heugabeln und Aexten bewaff⸗ nete Bauern. Es koſtete viel Mühe, die Dorfbewoh⸗ ner zu überzeugen, daß ſie keinen böſen Geiſt vor ſich hatten, ſondern einen aus lethargiſchem Schlaf erwachten Mann. Der Zwiſchenfall endete mit einem großen Trinkgelage auf das Wohl des Auferſtandenen. * Unentdeckte Mordtaten in London. Die Lon⸗ doner Preſſe weiſt mit großer Beſorgnis darauf hin, daß der berühmte„Scotland⸗ Yard“, das Lon⸗ doner Polizeipräſidium, in der letzten Zeit auf dem Gebiet der Verbrechensverfolgung vollſtändig ver⸗ ſagt hat. In den erſten neun Monaten des laufenden Jahres ſind in der engliſchen Hauptſtadt ſechs Mordtaten verübt worden und es iſt bis jetzt in keinem einzigen Falle gelungen, das Verbrechen aufzuklären und den Mörder zu faſſen. Im vorigen Jahre war das Ergebnis nicht minder ungünſtig; Die Verfaſſungsurkunde von 1849 aus dem Reichstagsarchiv geſtohlen dingungen Einzelſtaates ausgehen, nehmigung vorgelegt werden. Vorſchriften in Kraft, „„ zelſtaates für einzelne Bezirke zeitweiſe auſſer Kraft geſetzt werden; jedoch nur unter folgenden Be⸗ 1) die Verfügung muß in ſedem einzelnen Falle von dem Geſammtminiſterium des Reiches oder 2) das Mimiſterium des Reichetz hat die Zuſtimmung des Reichstages, das Miniſterium des Einzelſtaates dit des Landtages, wenn dieſelben zur Zeit verſammelt ſind, ſofort einzuholen. Wenn dieſelben nicht verſammelt ſind, ſo darf die Verfügung nicht länger als 14 Tage dauern, ohne daß dieſelben zuſammenberufen and die getroffenen Maagregeln zu chrer Ge⸗ Weitere Beſtimmungen bleiben einem Reichs geſetz vorbehalten. Für die Verkündigung des Belagerungszuſtandes en Feſtungen bleiben die beſtehenden geſetlichen Zur Beurkundung „ 722 Ae, 5. 4 5 5 Aue ee, e ee e. eee Die Verfaſſungsurkunde von 1849(letzte Seite mit der Unterſchrift des Präſidenten der Frankfurter Nationalverſam mlung Ednard Simſon) Aus der Bibliothek des Reichstags iſt auf geheimnisvolle Weiſe die Verfaſſungsurkunde der Deutſchen Nationalverſammlung vom 28. März 1849 geſtohlen worden, in der Großdeutſchland zum Kaiſerreich proklamiert wurde. „„ Dien nen der Mitglieder des diplomatiſchen Corps, der— Regierung und der„Offiziellen“, das Volk braut Nati. neuerlich im Jubel beim Verlaſſen der Kirche und 9 N der Zug ſetzt ſich anſchließend in Bewegung dem nahen königlichen Schloß zu. Kaum zu beſchreibende N e Szenen der Freude, die ſo hohe Wellen ſchlagen, daß N die Kaleſche mit Königin und König ſich kaum vor⸗ Sch⸗ wärts bewegen kann. Die Monarchen danken nach rechts und nach links, die Anſtrengungen des Ein⸗ Auen zuges in Sofia haben ſie noch mehr mitgenommen und nach einem ſtundenlangen Vorbeimarſch der Bataillone der Hauptſtadt und der ländlichen Garni⸗ ſonen ſowie der Vereine durch den Schloßhof, in dem König und Königin mit großer Suite Aufſtellung genommen haben, ſchlägt endlich die Stunde, die die erſehnte Ruhe bringt. Ein Eſſen in kleinem Kreise und das offizielle Programm hat für heute ſeinen Abſchluß gefunden. Ein Millionär, der keine Frau ſindet Ein Mann mit einem Vermögen von 3 Millio⸗ nen, der keine Frau finden kann, das klingt ſaſt wie ein Märchen, iſt aber wahr. Ein engliſcher Mil⸗ lionär beklagt in einer Zuſchrift an eine verbreitete Londoner Tageszeitung ſeinen troſtloſen Jungge⸗ ſellenzuſtand. Er möchte gern heiraten, findet nber für ſich keine paſſende Frau. In folgenden Rede⸗ wendungen ſchüttet er ſein bedrücktes Herz aus; „Ich bin reich, ſchreibt der Millionär“, aber nicht glücklich, denn ich ſehne mich danach, was man für Geld nicht bekommen kann. Ich möchte mich ver⸗ heiraten, und gehöre zu jenem unglücklichen Men⸗ ſchenſchlag, der ſich nicht beruhigen kann, bis er ſein Ziel erreicht hat. Ich bin 92 Jahre alt, alt genug, um mich an die Frauen, die vor dem Kriege exiſtier⸗ ten, noch erinnern zu können. Eine richtige Fray möchte ich für mich haben, vom milden, weiblichen Weſen, die gleichzeitig Gattin und Mutter für ihren Mann ſein kann. Leider ſieht es aber danach aus, als wäre dieſer altmodiſche Frauentyp gänzlich ausgeſtorben. Alle jungen Damen, die ich kenne, würden es als eine Geringſchätzung betrachten, wenn man ſte weich und mädchenhaft nennen würde. Sie wollen nicht frauen⸗ haft ſein und bemühen ſich, die ſchlimmſten männ⸗ lichen Eigenſchaften nachzuahmen. Ich glaube aber, daß die meiſten Männer eben dadurch abge⸗ ſtoßen werden. Die moderne Fran bietet zwar dem Mann einen gewiſſen Erſatz für das Fortbleiben des ſpezifiſch weiblichen: ſie will unſer Kamerad ſein, der uns gleichberechtigt iſt, und bei allen Schickſals⸗ wendungen uns zur Sette ſteht. Leider aber iſt auch dieſes Beſtreben mangelhaft. Die meiſten Mädchen vermögen ſich nicht zu kon⸗ zentrieren. Tanz, Tennis und andere Vergnügun⸗ gen erſcheinen ihnen viel wichtiger als alle ernſten. Lebensfragen, mit denen man an ſie herantritt, Beſtenfalls beruht ihre ganze Weisheit auf etlichen geleſenen Romanen und einigen Zitaten aus Freud „Ein Zeichen der Beſſerung erblickt der Millionär darin, daß die Frauen jetzt wieder beginnen, lange Röcke zu tragen und ſtatt des Bubenkopfes lange Haare wachſen laſſen.“ Vielleicht kommt der Um⸗ ſchwung, aber wann, fragt der altmodiſche Millionär, * * Ein„dringender“ Fall. In England iſt kürzlich einer der bekannteſten Richter des Londoner Schei⸗ dungsgerichtshofes, Sir Maurice Hill, in den Ruheſtand getreten. Aus dieſem Anlaß erinnerk eine Londoner Zeitung an einen ergötzlichen Fall, der ſich einmal in der Praxis dieſes Richters ereig⸗ nete. Sir Hill hatte gerade einen beſonders dringenden Antrag auf Eheſcheidung vor ſich, den er unbedingt noch an dem betreffenden Ha Tage erledigen wollte. Mitten in der Verhandlung 12 5 ertönte der Fernſprecher in dem Privatzimmer des F Richters. Ein Gerichtsdiener nahm das Geſpräch in 5 Empfang. Es meldete ſich die Frau des Richters mit der Bitte, ihr Mann möge doch ſofort nach Hauſe kommen. Ein Bienenſtock ſei ausgeſchwärmt und 0 4 U ſie wiſſe nicht, wie ſie ſich helfen olle. Der Diener 0 bemerkte, der Richter ſei gerade mit der Behandlung* 5 eines dringenden Falles beſchäftigt, er wolle ihm die Botſchaft aber übermitteln. So geſchah es denn auch, 0 Sir Hill hatte die Nachricht kaum vernommen, als er ſich erhob und den Anwälten mitteilte, daß er die 0 Verhandlung zu ſeinem größten Bedauern abbrechen Mar und auf den nächſten Vormittag vertagen müſſe. Dann eilte er davon, um ſeinen Bienenſtock wieder in Ordnung zu bringen. Offenbar erſchien ihm dieſer 985 Fall doch weit öͤringender als die Eheſcheidungsklage Ta N 7 die neun Mordtaten, die im Jahre 1929 in London verübt wurden, ſind ſämtlich un⸗ entdeckt geblieben. Die Londoner Blätter ſind der Anſicht, daß dieſes völlige Verſagen der welt⸗ berühmten Detektivzentrale auf einem Syſtemfehler beruhen muß und fordern deshalb eine gründliche 1 Unterſuchung und durchgreifende Aenderungen, wo ſie ſich als notwendig erweiſen ſollten. Wo allerdings F. der Fehler ſteckt, vermag vorläufig niemand zu ſagen. f 2 * Franzöſiſcher Wettenprophet. In Paris wurde ein Mann verhaftet, der ſich eine zeitlang an den 0 Fl Rennbahnen der franzöſiſchen Hauptſtadt als!!! See folgreicher Wettenprophet unbehindert 8 probuzieren konnte. Vor dem Beginn jedes Rennens 1 ee ging der Mann zwiſchen den Zuſchauern hin und m her und rief mit lauter Stimme:„Ich kann mit Be⸗ Mo ſtimmtheit vorausſagen, welches Pferd in dieſem Rennen ſiegen wird.“ Jedes von meinen verſiegelten 1 Couverts enthält den richtigen Tip und koſtet nur Ni 5 Francs. Sollte ſich aber herausſtellen, daß ich mich 50 zufälligerweiſe geirrt habe, zahle ich das Geld ſofort 0 zurück. Das Syſtem des Wettenpropheten funktio⸗ mit nierte ausgezeichnet. Er war katſächlich kein Be⸗ 0 trüger und zahlte auf Wunſch den Preis für ſeine E Tips zurück. Sein Syſtem beruhte auf einer 1 5 einfachen Rechenkombination. Waren zum Beiſpiel Mi fünf Pferde am Rennen beteiligt, ſo gab der Prophet ür 50 Couverts heraus— 10 Couverts auf jedes Fte Pferd—. Auf dieſe Weiſe enthieltn 40 Couverts 1 falſche Tips und zehn waren richtig. Für die vierzig* falſchen Couverts zahlte er dann das Geld zurn Ka und die fünfzig Franes für die zehn richtigen Zettel 8. blieben in ſeiner Taſche. Dieſe einfache Methode des 1 Geldverdienens konnte ſeltſamerweiſe im Laufe von Wochen nicht durchſchaut werden und das leichtgläu⸗ 12 bige Publikum kaufte vom Wettenpropheten ſeine 0 Zettel, im Glauben, daß es dabei kein Riſiko 8 ginge. Der Prophet wurde hinter Schloß um 0 5 Riegel gebracht und hat jetzt in der Gefängniszelle 1 die Gelegenheit, über den Wandel des Glücks nacht zudenken. Dienstag,„November 1930 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Sette/ Nummer 511 der 1. 8 rauf Mſational- Ineater Mannheim. und 9 Dienstag, den 4. November 1930 00 4 Vorstellung Nr. 63, Miete C, Nr. 9 nde 3— 8 5 MIS SIS Si p p Ii 5 4 2 15 Sebauspiel in 3 Akten von Georz Kaiser ſper große Erfolg; Ab heute Dienstag bis or⸗ Inszenierung: Gerhard Storz. 5 02 letzten Tage! 5 einschl. Donnerstag! nach Inpear 20 Uhr Ende 21.45 Uhr Der Tonfiim der höchsten 8 verlängert! 0 N 1 Ein⸗ 5 Spannung, der größten 5 Dä U Der bellebiesie 7 Film-Komiker de fer dae e e Jer John der velden dee Unter den Dächern l der Thompson Elisabeth Stieler z Ww-ingendsten Tempos: rni⸗ Karl Marx(Das Geheimnis von Zermatt) von Paris dem Joseph Renkert mit LUuls Trenker. ung Ernst Langheinz e. Im Beiprogramm: 0 Fritz Linn Im Beiprogramm: die Hans Godeck U. S. A Micky Bei der reiſe Gustl Römer-Hahn Das Mädel aus U. S. F Hr inen 5 ae Simshäuser. mit Anny Ondra. Suerwe 0 95( Annemarieschradiek 8 150 Frau lelene een 772 Beginn; 3 Uh N 1 8 Ein Mann Fritz Walter 5 det 85 1 Tolle Tncaler Mil⸗ Mannheim itete N 5 8 mit gge⸗ 0 210 24 a 110 Täglich abends 8 Uhr 9 charlotte Susa 5 55 3 8 5 3. m. b 115 Sastspiel des Berliner Metropoltheaters Die abenteuerliche Geschichte 5 S nicht 6 Der stürmisch beubelte 0 e 8 von Scotland Cule Bellen 5 fir: sensattonelle Friolg! 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