FC t Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in ſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. unſeren Ge zuzüglich Zuſtellgebühr.— Kronprinzenſtraße 42, Ne Friedrichſtraße 4, 80 Luiſenſtraße 1.— Abholſtellen: Fe Hauptſtraße 63, Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm Adreſſe: Nemazeit Mannheim Mannheimer General-Anzeiger Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—40 die 32 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 5. November 1930 141. Jahrgang— Nr. 513 Ausſprache über das Sanierungsprogramm Die Länder erklären ſich im Reichsrat zur poſitiven Mitarbeit bereit— Heute Beginn der Einzelberatung in den Ausſchüſſen Wiriſchaftspolitiſches Bankett Auf dem Fahresbankett der amerikaniſchen Handelskammer in Verlin ſprachen Dr. Eckener und Oskar v. Miller Die Regierung iſt optimiſtiſch Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Nov. Das große Reformprogramm der Regierung hat leine erſte parlamentariſche Feuerprobe beſtanden Und, wie man wohl ſagen darf, gut beſtanden. Die Reden des Kanzlers und der Miniſter haben zweifellos eine ſtarke Wirkung hinter⸗ laſſen, von der man annehmen möchte, daß ſie ſich auch auf das Ausland erſtrecken wird. Das hinderte ſelbſt⸗ herſtändlich nicht, daß die hier bereits mehrfach charakteriſterten, von den Ländern gegen verſchtedene Einzelheiten des Regierungsprogramms erhobenen mehr oder minder gewichtigen Bedenken nicht auch geſtern abermals vorgetragen wurden und zwar, was ſich nicht verkennen läßt, ſtellenweiſe in ſehr kategoriſcher und durchaus nicht ſonderlich zurück⸗ haltender Form. Das pflegt allerdings bei pro⸗ grammatiſchen Erklärungen faſt immer der Fall zu ſein. Die Chefs der einzelnen Regierungen werden dabei auch von dem menſchlich verſtändlichen Be⸗ ſtreben geleitet geweſen ſein, nicht die Rückendeckung bei ihren Landtagen zu verlieren. Auf der anderen Seite darf man aber feſtſtellen, baß die Länderregierungen ausnahmslos die Tendenz des Finanzplans anerkannten und unterſtrichen und das Kabinett ihrer Bereit⸗ ſchaft verſicherten, an der Verabſchiedung der Vorlagen poſitiv und gewiſſenhaft mitzu⸗ arbeiten. Im Mittelpunkt der Einwände ſtand wiederum der Proteſt gegen die Kürzung der Ueberweiſungen um 100 Millionen Mark, doch iſt der Reichs⸗ finanzminiſter, wie wir zu wiſſen glauben, keines⸗ falls geneigt, in dieſer Frage nachzugeben. Die geringſten Widerſtände ſcheinen übrigens, worauf wir ſchon hindeuteten, vom Preußenkabinett auszugehen, was ſich wohl aus den Beſorgniſſen des U Herrn Dr. Braun um die Erhaltung der Preußen⸗ koalition ergeben mag. Der bayeriſche Mi⸗ niſterpräſident hat u. a. eine ſchematiſche Sen⸗ kung der Realſteuern abgelehnt, weil die Realſteuer⸗ ſätze in Bayern ſowieſo ſchon weſentlich niedriger lägen als in den meiſten anderen Einzelſtaaten, vor allem in Preußen. Die ſächſiſche Regie⸗ tung wandte ſich gegen die Mitwirkung des Reiches an ber Haushaltsaufſtellung der Länder und die angekündigten Sperrvorſchriften für die Gemeinde⸗ heamtenbeſoldung. Ebenſo glaubt ſie einer Er⸗ höhung der Tabak euer, die ihrer Meinung nach unweigerlich zu einem Rückgang des Konſums und damit zu weiteren Stilllegungen in der Tabak herarbeitenden Induſtrie führen müßte, nicht zuſtim⸗ men zu können. Zudem verlangte Miniſterpräſident Schieck eine Zuſage des Reiches über eine Reform der Arbeitsloſenverſicherung in der Richtung, daß den Ländern und Gemeinden die von ihnen zu tra⸗ genden ſtändig ſich mehrenden Laſten der Wohlfahrts⸗ erwerbsloſenfürſorge zum mindeſten fühlbar gemil⸗ dert würden. In ähnlicher Richtung bewegten ſich, nur daß Be⸗ deutung und Gewicht, die man den kritiſterten ein⸗ 4 zelnen Beſtimmungen zumaß, jeweils wechſelten, die Ausführungen der anderen Miniſterpräſidenten. In den Kreiſen der Reichsregierung ſteht man indes nach wie vor auf dem Standpunkt, daß es gelingen wird, die noch vorhandenen Widerſtände im Laufe der kommenden Ver⸗ handlungen zu überwinden und den Finanzplan bis auf prinzipiell unweſentliche Retuſchen unbeſchädigt durch den Reichsrat zu bringen. . Die allgemeine Ausſprache, die bekannt⸗ lich vertraulich war, wurde geſtern abgeſchloſſen. Heute ſoll die Einzelberatung in den Reichs⸗ katsausſchüſſen anheben. Ob es in der Tat gelingt, die ſehr umfangreiche und ſchwierige Materie, wie die Regierung es verlangt, in vier⸗ zehn Tagen zu bewältigen, ſteht noch dahin. Im Reichsrat ſelbſt zeigt man ſich ſkeptiſch. Aus der Umgebung des Finanzminiſters wird uns aber ver⸗ ſichert, daß man alles tun werde, mit gutem Zureden und vielleicht auch ſanftem Druck die ſchleunige Ver⸗ abſchiedung des Reformwerkes herbeizuführen. 4 In den Kreiſen um Hugenberg freilich ſieht man in der Forderung der Regierung hach einer Beſchleunigung der Beratungen und dem gusdrücklichen Hinweis des Kanzlers, daß eine Ver⸗ Telegraphiſche Meldung Berlin, 5. Nov. Im Marmor⸗Saal des Hotel Eſplanade fand geſtern das von der amerikaniſchen Handelskammer veranſtaltete Jahresbankett ſtatt, zu dem der ame ⸗ rikaniſche Botſchafter Sackett, Reichsver⸗ kehrsminiſter von Guéerard, der Leiter der Preſſe⸗ abteilung der Reichsregierung, Miniſterialdirektor Dr. Zechlin, Exzellenz von Miller und Dr. Eckener, der deutſche Amerikaflieger v. Gronan, Profeſſor Junkers, Profeſſor Parſeval ſowie zahlreiche Vertreter der Wirtſchaft erſchienen waren. Der Präſident der amerikaniſchen Handelskammer brachte die Trinkſprüche auf den Präſidenten der Vereinigten Staaten und den Reichspräſidenten aus. Hierauf ergriff der amerikaniſche Botſchafter Sackett das Wort zu einer Anſprache, in der er u. a. ausführte: Der heutige Abend iſt nicht der rechte Zeitpunkt, zu dem wir Amerikaner mit irgend welcher Gewißheit über die zukünftige Geſtaltung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe reden können, denn heute hat in unſerem ſchönen Land das Volk ſelbſt das Wort. Die Kon⸗ greß wahlen nehmen die Gedanken der Nation in Anſpruch und ihr Ergebnis wird in der ganzen Welt als Vorbedeutung gewertet werden. Und doch, als ich meine Heimat verließ, glaubte ich am fernen weſt⸗ lichen Horizont unter den dräuenden Wolken der augenblicklichen Depreſſion einen Silberſtreifen der Verheißung zu entdecken. Die Grundlage iſt fraglos geſund. Eckener ſpricht Nach der Rede des amerikaniſchen Botſchafters ergriff Dr. Eckener das Wort, der, mit großem Beifall begrüßt, zunächſt auf die Friedensmiſſion des Luftſchiffes und auf die heute noch nicht immer in vollem Einklang ſtehenden Tendenzen der Technik und der Politik einging. Uebergehend zu der Be⸗ deutung des Luftſchiffverkehrs betonte Dr. Eckener, daß mit der Fahrt des„ZR III“ nach Amerika be⸗ reits der Beweis erbracht ſei, daß man einen Transozeanflug mit Luftſchiffen mei⸗ ſtern könne. Die furchtbaren Auswirkungen der engliſchen Luftſchiffkataſtrophe könnten nur die ſekundäre Folge einer Exploſion ſein. Er habe bereits vor Jahr und Tag hervorgehoben, daß der Luftſchiffverkehr nur von mit Heliumgas gefüllten Luftſchiffen durchzuführen wäre. Nach dem Unglück des engliſchen Luftſchiffes ſei in Friedrichshafen der Bau des neuen Luftſchiffes auf Helium umgeſtellt worden. Außerdem ſei bei dem Neubau endgültig auf Benzinmotore verzichtet worden. Man würde in Zukunft nur noch Rohölmotore einbauen. Die letzte Urſache der Kataſtrophe des engliſchen Luftſchiffes ſcheine ihm in dem Leerlaufen einer Gaszelle zu liegen. Nach ſeiner Anſicht würde ſich der Luftſchiffverkehr auch in wirtſchaftlicher Be ziehung lohnen. Die Entwicklung des Luftſchiffver⸗ kehrs ſchreite mit amerikaniſcher Hilfe voran. Zum Schluß ſprach der Vorſitzende des Deutſchen Muſeums in München, Dr. Oskar von Miller. Er evinnerte an ſeine erſte Reiſe nach Amerika vor etwa 48 Jahren, und ſchilderte ſeine Bekannt⸗ ſchaft mit dem großen Ediſon, pries die Vor⸗ bildlichkeit der amerikaniſchen Laboratorien und Muſeen und trank auf das Zuſammenarbeiten der beiden einander ſo glücklich ergänzenden Völker zum Heil der ganzen Menſchheit. PFPFPFPFPCFCCCCCCCCCCCCCCbCbTCTFbCTCTFCbFbFbCòCbGbTbTbTbTbTbTbTböTͤTbͤbVTͤTbͤWVTGTWWGùͤWͤGGũWTlTTlTlTlTTTTTlTTlTlTlWTWWTWVWVlTVVTlV'wV'WT'Wl'Wl'!!!!!!.!!'!!!'!'!'!!'!!!'!!!'!!!.!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!.w·www w w zögerung„unter keinen Umſtänden zu ertragen ſein würde“, die Drohung mit dem Artikel 48. Der„Lokal⸗Anzeiger“ verlangt Antwort auf die Frage, ob das Kabinett Brüning die Abſicht habe, die von ihm„angeblich hochgehaltene Weimarer Verfaſſung auch in dem Punkte zu umgehen, daß es das Steuerbewilligungsrecht des Reichstages auf dem Weg über den Artikel 48 außer Kraft ſetze.“ Die„Kreuzzeitung“, etwas weniger ſcharf im Ton, bezeichnet es als eine Zu⸗ mutung an den Reichsrat, daß er in ſo kurzer Friſt an die 30 Geſetze verabſchieden ſoll. Das Organ des Grafen Weſtarp überſieht, daß der Inhalt des Reformprogramms mit den einſchlägigen Länder⸗ reſſorts ja bereits in langwierigen Beſprechungen eingehend durchberaten wurde. Die zweite Etappe des Kampfes um die Sanierung, die vermutlich erſt im Dezember einſetzen wird, dürfte ſich weſentlich ſchwieriger geſtalten. Aber was für den Reichsrat gilt, wird auch für die Behand⸗ lung im Reichstag zu gelten haben. Die Regie⸗ rung wird zweifellos Vorſorge trefen, daß auch dort keine Verzögerung eintritt. Der demokratiſche Börſencourier“ ſpricht offen aus, was not tut: „Die Kanzlerrede war ein bedeutungsvoller Vor⸗ klang der am 3. Dezember beginnenden Tagung des Reichstags. Auch dieſes Parlament wird unter dem ſtarken, doppelten Druck der Wirtſchaftsnot und der außenpolitiſchen Erforderniſſe ſtehen. Auch ſeiner Mitarbeit kann und darf unter den gegebenen Ver⸗ hältniſſen nur ein kurzer Spielraum gegönnt werden.“ Der„Vorwärts“ kündigt an, daß die ſozial⸗ demokratiſche Reichstagsfraktion an vielen Punkten kritiſche Bedenken erhebe und daß ſie den Ver⸗ ſuch machen werde,„weſentliche Verbeſſerungsvor⸗ ſchläge“ durchzuſetzen. Fragt ſich nur, was die Sozialdemokratie unter „Verbeſſerungen“ verſteht. Parteimansver Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Nov. Der Hugenberg'ſche„Tag“ treibt wieder einmal ein bißchen Brunnen vergiftung. Er ſpricht zu dem durchſichtigen Zweck, das durch die Re⸗ gierungserklärung im Reichsrat geſtärkte Vertrauen zu erſchüttern, die Vermutung aus, das Drängen des Kanzlers auf ſchnelle Erledigung des Reformprogramms ſei auf die Sorge für den Ultimo Dezember zurückzuführen. Denn dann würde er bei vorausſichtlich noch ſteigender Ar⸗ beitsloſigkeit genötigt ſein, neue Kredite aufzu⸗ nehmen. Nachdem der Reichsfinanzminiſter geſtern die Kaſſenlage mit aller nur wünſchenswerten Offenheit dargelegt hat, gehört ſchon ein gut Stück Böswillig⸗ keit dazu, ſolche Behauptungen aufzuſtellen. Die Forderung des Kanzlers nach beſchleunigter Be⸗ handlung der Sanierungsgeſetze bedarſ doch eigent⸗ lich keiner beſonderen Begründung. Man ſollte aus den Erfahrungen der letzten Jahre eigentlich wiſſen, daß es das ganze Reformwerk gefährden würde, w wollte die Regierung ſich auf das ſattſam bekannte Spiel der Fraktionen einlaſſen. Auffallend ſchwach iſt übrigens die Haltung des „Vorwärts“. Trotz mannigfacher kritiſcher Ein⸗ wände und der Verſicherung, daß die ſozialdemo⸗ kratiſche Reichstagsfraktion ſich dem Programm ge⸗ genüber in ihrer Stellung vollkommen frei fühle, wird zwiſchen den Zeilen die Bereitſchaft zu poſitiver Mitarbeit angedeutet. Die Abrüſtungs⸗Delegation in Genf — Genf, 4. Nov. Zu den Abrüſtungsverhandlungen ſind von ruſ⸗ ſüſcher Seite hier eingetroffen: Litwinow, Lunar⸗ tſcharſki, Boris Stein und die anderen Mitglieder der ſowjetruſſiſchen Delegation. Frau Litwin ow, eine geborene Engländerin, wird als Dolmetſcherin und Sekretärin der ruſſiſchen Delegation tätig ſein. Deutſcherſeits ſind die militäriſchen Sachverſtän⸗ digen im Laufe des Nachmittags angekommen. Graf Bernſtorff und die übrigen Delegierten werden für Mittwoch abend erwartet. Die Polizei in Berlin Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. November. Heute wird Herr Grzeſinſki wieder in das Polizeipräſidium einziehen, das er bekanntlich be⸗ reits innehatte, bevor er preußiſcher Innenminiſter wurde. Die Perſonalveränderung im Polizeipräſi⸗ dium iſt damit noch keineswegs abgeſchloſſen. Die Gründe dieſes Revirements ſind, wie der„Lok.⸗ Anz.“ zu beichten weiß, auf die Vorgänge vom 13. und 14. Oktober zurückzuführen. Die durch den Fenſterſturm der National⸗ ſozialiſten geſchädigten Geſchäftsleute haben Schadenerſatz forderungen an die Stadt gerichtet. Die aber lehnt jeden Schadenerſatz ab, weil ſie be hauptet, die Polizei habe nicht für ausreichenden Schutz geſorgt. Innerhalb der Polizei wiederum ſchiebt man ſichgegenſeitig die Schuld an den Zuſammenſtößen zu. Die Schutzpolizei behaup⸗ tet, daß ſie von der politiſchen Polizei nicht genügend informiert worden ſei. Dieſer Auffaſſung ſcheint man ſich auch im Innenminiſterium angeſchloſſen zu haben und man iſt nun dabei, die Schuldigen in die Wüſte zu ſchicken und durch„energiſchere Leute“ zu erſetzen. Angeblich ſoll ſich dieſe Perſonalerneue⸗ rung bis in die höchſten Spitzen der Kriminal⸗ polizei erſtrecken, die nach den Wünſchen des Miniſterpräſidenten Braun an Haupt und Gliedern reformiert werden ſoll. Die Oppoſition gegen Severing Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Nov. Im preußiſchen Landtag wurde geſtern der erſte Kampf um den Innenminiſter Severing ausge⸗ tragen. Den Ausgangspunkt bildeten die Miß ⸗ trauensanträge, mit denen die Oppoſition Herrn Severing gleichſam den Willkomm entbot. Der eine ſtammt von den Deutſchnationalen, der andere von den Kommuniſten. Die deutſchnationale Be⸗ gründung war kurz. Sie beſchränkte ſich im weſent⸗ lichen auf die Feſtſtellung, daß Severings Ernennung eine Herausforderung aller National⸗ geſinnten bedeute. Der kommuniſtiſche Redner erging ſich in einer auf Zeitungsausſchnitte geſtützten uferloſen Polemik, die keinen Menſchen zu inter⸗ eſſieren vermochte. Severing, der zunächſt ſeinen Abgeordnetenplatz in den Reihen der ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktion eingenommen hatte, begab ſich erſt während der Ausſprache zu ſeinem Miniſterſitz, von dem aus er mit verſchränkten Armen den Anſturm der Oppoſition über ſich ergehen ließ. Er hat darauf verzichtet, ſelbſt in die Debatte einzugreifen. Die Diskuſſion verlief infolgedeſſen, wenn es auch hin und wieder zu lärmenden Auftritten kam, doch im weſentlichen ohne größere Störungen. Auch die Deutſche Volkspartei verhielt ſich re⸗ ſerviert und begnügte ſich mit der Erklärung, daß ſie dem Geſamtkabinett ja ſchon wiederholt ihr Miß⸗ trauen ausgeſprochen habe und daß ſich dieſe Einſtel⸗ lung natürlich in ganz beſonderem Maße auf Herrn Severing beziehe. Die Ver⸗ treter des Landvolks, der Wirtſchaftspartei, der Deutſchhannoveraner und der Chriſtlich⸗Sozialen, ſchloſſen ſich mit mehr oder minder ſcharfen Formu⸗ lierungen dieſer Auffaſſung an. Der Nationalſozialiſt Kube bezeichnete Severing als die„letzte Rettung der Sozialdemokratie“. Als er ſchwere Angriffe gegen die Sozialdemokraten rich⸗ tete, ſchallte ihm aus deren Mitte wiederholt der Ruf„Franzen“ entgegen. Für die Sozialdemokraten erwiderte kurz und gereizt der Abg. Leiner. Damit war die nicht eben ſehr unterhaltſame Diskuſſion beendet. Die Ab⸗ ſtimmung über die Mißtrauensanträge ſoll am Don⸗ nerstag erfolgen. Abflug von„Do&“ für Mittwoch vormittag geplant — Friedrichshafen, 5. Nov. Wie wir er⸗ fahren, iſt nunmehr damit zu rechnen, daß Do X heute vormittag ſeinen Flug nach Amſterdam antritt. Die Wettermeldungen lauten übereinſtim⸗ mend dahin, daß die Möglichkeit beſteht, zwiſchen zwei Tiefs hindurch zuflie gen. Daraufhin hat die Leitung der Dornierwerke ſich entſchloſſen, den Start heute vormittag vorzunehmen. 2. Seite/ Nummer 513 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 5. November 1930 Siegesfeier in Italien Nieder mit Frankreich! Nieder mit Jugoſlawien! Drahtung unſ. römiſchen Vertreters k. Rom, 5. November. In ganz Italien wurde geſtern ber 12. Jahres⸗ tag des italieniſchen Sieges feſtlich began⸗ gen. In Rom fand frühmorgens eine Gebetsmeſſe in der Kirche Santa Maria degli Angeli ſtatt, bei der der Herzog von Bergamo in Vertretung des Königs, Muſſolini, und ſämtliche hohen Würdenträger des Staates anweſend waren. Unter dem Geläute der Kirchenglocken und Kanonendonner begab ſich bierauf Muſſolini zum Grabe des unbekannten Sol⸗ daten, wo Kränze niedergelegt wurden. Nach Beendigung der Zeremonie zogen 8000 Jung⸗ faſziſten durch die Hauptſtraßen der Stadt. Es kam zu Kundgebungen, bei denen vieltauſendſtimmige Rufe erſchollen: Nieder mit Frankreich, Nieder mit Jugoflawien! Der Unterſtaatsſekretär im Kriegsminiſteriunm, Manareſi, hielt eine zündende Anſprache an die Jungfaſziſten, die unter polemiſchen Sei⸗ tenhieben gegen Frankreich die Bedeutung des Eintritts Italiens in den Weltkrieg und des italie⸗ niſchen Sieges hervorhob. Am Nachmittag verſammelten ſich 8000 Jung⸗ faſziſten auf dem Kapitolsplatz, wo ſie M uſſolini den Treuſchwur leiſteten und damit in die Reihen der neugegründeten Gruppe junger Faſziſten auf⸗ genommen wurden. Die Straßen der Stadt waren ſeſtlich geflaggt und alle öffentlichen Gebäude bis ſpät nachts illuminiert. 5 Olto Straſſer nach Moskau eingeladen Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Nov. Otto Straſſer, der, ſeit ihn die Nationalſozia⸗ liſtiſche Partei aus ihren Reihen verbannte, als einer ihrer heftigſten Widerſacher ſich gebärdet und die Parole ausgegeben hat, daß es ſehr wohl möglich ſei, wenigſtens ſtreckenweiſe mit den Kom⸗ muniſten zuſammen zu gehen, hat jetzt den Lohn für dieſe ſeine Schrittmacherdienſte erhalten. Die Sowfetregierung hat ihn nämlich, wie der „Vorwärts“ zu berichten weiß, zu einer„Be⸗ fichtigungs⸗ und Inſpektionsreiſe“ nach Moskau eingeladen. Offenbar beabſichtigt man, ihn und ſein Grüpp⸗ chen offiziell für die KPD. einzufangen. Straſſer iſt es ja auch geweſen, deſſen Organ während bes Ber⸗ liner Metallarbeiterſtreiks an Scharfmacherei mit der„Roten Fahne“ geradezu wetteiferte. Dieſe Ent⸗ wicklung von Hitler zu Stalin gibt zu denken Ehrung eines verdienten Kommuniſten Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 5. Nov. Dem Kommuniſten Margies, der wegen Er⸗ ſchießung zweier Poliziſten lange Jahre im Zuchthaus verbracht hat, wurde geſtern bei ſeinem Eintreffen am Schleſiſchen Bahnhof ein ſtürmiſcher Empfang bereitet. Unter Rot Front⸗Rufen wurde er auf Schultern durch die Menge getragen und mit klingendem Spiel im Triumph nach der„Neuen Welt“ gebracht. Hier begrüßte ihn feierlich der Abg. Heinz Neumann und wies ihn auf die„großen Aufgaben“ hin, die er zu erfüllen haben werde. Der „Klaſſenkämpfer“ der lange Freiheitsſtrafen wegen ſchwerer Einbrüche hinter ſich hat. ſprach für die ihm dargebotenen Ovationen gerührt ſeinen Dank aus. 31 Stimmen Mehrheit für die engliſche Regierung — London, 3. Nov. Der konſervative Ab⸗ änderungsantrag zur Antwortadreſſe auf die Thron⸗ rede wurde vom Unterhaus mit 281 gegen 250 Stim⸗ men abgelehnt. Beiſetzung Dr. Schofers Auf dem Freiburger Friedhof Die ſterblichen Ueberreſte des Zentrumsführers, Prälat Dr. Schofer, wurden am Dienstag nachmit⸗ tag auf dem ſtädtiſchen Hauptfriedhof in Freiburg zur letzten Ruhe beigeſetzt. Unter den Trauergäſten bemerkte man Reichsminiſter des Innern, Dr. Wirth, als Ver⸗ treter der Reichsregierung, Reichskanzler a. D. Dr. Marx, als Mitglied der Zentrumsfraktion des Reichstages, das geſamte badiſche Staats⸗ miniſterium, die Vertreter faſt ſämtlicher Frak⸗ tionen des Landtags, in erſter Linie die Zentrums⸗ fraktion mit ihrem Vorſitzenden, Präſident Dr. Baumgartner, ferner zahlreiche Abgeordnete der Reichstagsfraktion des Zentrums. Ebenſo ſah man zahlreiche Vertreter der Stadtverwaltung Freiburg mit Oberbürgermeiſter Dr. Bender, der Univerſität Freiburg, Deputationen der katholiſchen Studenten⸗ verbindungen, Fahnenabordnungen vieler Vereine und Korporationen, denen der Verſtorbene ein För⸗ derer und Mitarbeiter geweſen iſt. Die nach tau⸗ ſenden zählende Trauergemeinde umſäumte den gro⸗ ßen Zugangsweg vor der Leichenhalle. Die kirchlichen Feierlichkeiten an dem in der Halle niedergeſtellten Sarg verrichtete Erzbiſchof Dr. Carl Fritz, der in einer län⸗ geren Gedenkrede die großen Verdienſte des Ent⸗ ſchlafenen um Kirche und das kirchliche Leben her⸗ vorhob. Er gedachte auch der ſeelſorgeriſchen Ver⸗ dienſte des Verſtorbenen im Weltkrieg, und ging dann auf das öffentliche Wirken Dr. Schofers mit würdigenden Worten ein. Ein Wirken, das faſt ein Vierteljahrhundert im Dienſte der Zentrums⸗ partei, zum Wohle des badiſchen Staates, feines Volkes und der Kirche ausfüllte. Nachrufe Vor ber Halle gedachte als erſter Staatspräſident Dr. Schmitt der großen Verdienſte des Toten im politiſchen Leben. Er führte u. a. aus: „Das badiſche Staatsminiſterium ſteht tief trau⸗ ernd an der Bahre des hervorragenden Staatsman⸗ nes, deſſen Hinſcheiden um ſo ſchmerzlicher iſt, fe größer die wirtſchaftliche und die politiſche Not des deutſchen Volkes geworden iſt. Das Weſen des Heimgegangenen war Dienſt am Ganzen und Streben nach Einigung aller. Auch in der verfaſſungsloſen Zeit war ihm das höchſte natür⸗ liche Gebot: Ordnung im öffentlichen Leben, Sicher⸗ heit des Einzelnen und des Beſitzes, Schutz des Ei⸗ gentums, ruhige Arbeit. Und als ein weiteres not⸗ wendiges Gebot erſchien ihm die Mitarbeit mit den anderen; der Gedanke der Gemeinſamkeit der Arbeit aller beherrſchte ihn, poſitive Arbeit war ſein Le⸗ bensweg, Scheu vor Unpopularität trat nirgends zu⸗ tage. Tief eingewurzelt war auch ſein ſoziales Den⸗ ken. Bei aller Grundſätzlichkeit ſuchte er immer nach Ausgleich zwiſchen den widerſtreitenden Intereſſen der Stände, der Parteien, der Gruppen. Die Aus⸗ gleichspolitik war für ihn die allein mögliche Po⸗ litik, und auf dieſer Ausgleichspolitik beruhte die Stabilität der badiſchen Politik ſeit 12 Jahren. An dieſer Geſtaltung der Verhältniſſe in Baden hat der Dahingeſchiedene weſentlichen Anteil. Seiner Arbeit für das Geſamtwohl opferte er ſeine Geſundheit und ſein Leben. Er ſtarb mitten im Dienſt für Volk und Vaterland. Deshalb dankt die badiſche Staatsregie⸗ rung und mit ihr die weitaus überwiegende Mehr⸗ heit des badiſchen Volkes dieſem Staatsmanne für ſeine Verdienſte am badiſchen Staat und legt als Zeichen der Trauer, des Dankes und der Verehrung dieſen Kranz an ſeinem Grabe nieder.“ Die Reichsregierung hatte gleichfalls einen Lorbeerkranz mit den Reichsfarben niederlegen laſſen, während Dr. Baumgartner im Auftrage des Reichs⸗ kanzlers Dr. Brüning gleichfalls deſſen Gedenken durch Niederlegen eines Kranzes bekundete. Tief zu Herzen gehende Worte des Abſchieds ſprach alsdann im Namen des Badiſchen Landtages Land⸗ tagspräſident Duffner, der u. a. auführte: „Ueber den Freundeskreis hinaus trauert der Land⸗ tag um den heimgegangenen großen Kollegen. Sein Andenken wird auch in den Kreiſen, die ihm politiſch gegenſätzlich gegenüber ſtanden, freundlich ſein, denn Dr. Schofer war auch als Politiker ein ehrlicher, zu⸗ verläſſiger, ritterlicher u. edler Menſch. Dieſer Lorbeer, mit den heimatlichen badiſchen Farben geſchmückt, den der Landtag dem heimgegangenen Kollegen als letzten Gruß widmet, ſei das Zeichen der Reinheit, der Ehr⸗ lichkeit, der Selbſtloſigteit, der Ritterlichkeit und Treue ſeines Weſens und Wollens, die ihn auf allen ſeinen irdiſchen Wegen begleiteten, er ſei auch ein Zeichen dafür, daß wir dieſe hohen Tugenden noch zu Lebzeiten des Verſtorbenen anerkannt und geachtet haben, er ſei ein Zeichen dafür, daß wir ſie auch an dem Toten zu ehren wiſſen.“ Präſident Dr. Baumgartner gab dem großen Schmerz der badiſchen Zentrumspartei über den Ver⸗ luſt des Führers Ausdruck. Im Namen der Deut⸗ ſchen Zentrumspartei und ihrer Landesver⸗ bände und namentlich der Zentrumsfraktion des Reichstags ſprach Abg. Joos. Die Abſchiedsgrüße der Stadt Freiburg, mit der der Verſtorbene eng ver⸗ bunden war, übermittelte Oberbürgermeiſter Dr. Bender. Einen letzten Heimatigruß, einen Kranz aus Tannenzweigen, gebrochen im Walde hinter dem Elternhaus des Heimgegangenen, legte Bürgermei⸗ ſter Dr. Boos aus Bühlertal nieder. Unter den Klängen des Chorals„Befiehl Du Deine Wege“ wurde der Sarg aus der Leichenhalle getragen und in feierlichem Zuge zur letzten Ruhe⸗ ſtätte übergeführt, wo Dr. Schofer neben dem Grabe ſeines Freundes, Dr. Wacker, zur ewigen Ruhe bei⸗ geſetzt wurde. Die Einſegnungszeremonien vollzog Erzbiſchof Dr. Carl Fritz. Die Fahnen ſenkten ſich zum letzten Mal über dem offenen Grab und unter den Klängen des Liedes:„Ich hatt' einen Kameraden“ nahm die Trauergemeinde Abſchied von dem Heim⸗ gegangenen. ßf.:!!: pp p p p Neuer ruſſiſcher Miniſterpräſident Meldung des Wolffbüros — Moskau, 4. November. Das Präſidium des Hauptvollzugsausſchuſſes der RS S. der Ruſſiſchen Sozialiſtiſchen Föderativen Sowfet⸗Republik(alſo eines Teils des Rätebundes) hat beſchloſſen, den bisherigen Vorſitzenden des Rats der Volkskommiſſare der RSS., Syrz ow, ſei⸗ ner Amtspflichten zu entbinden. Zu ſeinem Nach⸗ folger wurde ernannt der ſtellvertretende Volks⸗ kommiſſar für das Verkehrsweſen des Rätebundes, Sulimow. * Ueber die Perſönlichkeit Sulimows macht die Telegraphenagentur des Rätebundes folgende An⸗ gaben: Sulimow iſt 1890 im Ural als Sohn eines Arbeiters geboren. Bereits in früher Jugend be⸗ teiligte er ſich aktiv an der Arbeiterbewegung. Er wurde wiederholt mit Gefängnis beſtraft und nach Sibirien verbannt. Nach der Oktober⸗Revolution Drittes Akademiekonzert Soliſt: N. Milſtein(Violine) Ein ruſſiſcher,— kein bolſchewiſtiſcher Abend; die beiben Komponiſten, mit denen er beſtritten wurde, gehören durchaus dem alten Rußland an: Tſchai⸗ kowsky, der tot iſt, und Strawinsky, der lebt. Dieſer hat ſich ganz und gar der weſtlichen Kultur und wohl auch Unkultur verſchrieben; Paris und der Strand von Deauville ſind ſeine Heimat geworden. Ein begabter Inſtrumentaliſt, in der Anfangs⸗ zeit ſeines Schaffens auch mit Einfällen reich ge⸗ ſegnet, mit denen es in letzter Zeit bei ihm etwas mager beſtellt iſt. In dem Werk, das geſtern abend von ihm zur Aufführung kam, entlehnte er zwar ſchon vor elf Jahren den muſtkaliſchen Einfall, wie bereits der Titel ehrlich zugibt, einem anderen, dem genialen Neapolitaner des 18. Jahrhunderts Giovanni Bat⸗ tiſta Pergoleſi, der, als er mit 28 Jahren ſtarb, einen ganzen Berg von Werken hinterließ. Da⸗ runter befanden ſich auch unveröffentlicht die Tänze, die Strawinsky in dieſer Suite harmoniſch in⸗ ſtrumental und wohl auch in der Durchführung bear⸗ beitete. Dieſe Puleinella⸗Suite iſt eigentlich ein Ballett, und obwohl ihre Muſik nirgends einen beſchreibenden und gegenüber der ſzeniſchen Darſtellung unſelbſtändigen Charakter beſitzt, verlangt ſie doch nach tänzeriſcher Ergänzung. So blieb das Publikum dieſem zum Teil nicht ohne Reiz inſtru⸗ mentierten Werk fremd gegenüber, und nur die Melodienreſte, die aus dem 18. Jahrhundert herüber⸗ ſchimmerten, konnten noch ein wenig Intereſſe er⸗ wecken. Hinzu kam eine recht harte und noch ſehr nach Probe ſchmeckende Wiedergabe durch das kammermuſikmäßig beſetzte Orcheſter. Nur einige foltſtiſche Epiſoden, wie die der erſten Geige und der Holzbläſer, blieben übrig. Auch der Beifall hatte nur das Maß einer kammermuſikaliſchen Verarbei⸗ tung; er klang ſehr lau. Dann ſollte die Senſation des Abends kommen, ber für das ruſſiſche Konzert verpflichtete ruſſiſche Geiger Nathan Milſtein, der zunächſt über eine bekleidete Sulimow eine Reihe bedeutender Wirt⸗ ſchafts⸗ und Verwaltungspoſten und gehörte wäh⸗ rend des Bürgerkrieges der Roten Armee an. Im Jahre 1926 war er Mitglied des Präſidiums des Oberſten Volkswirtſchaftsrats des Rätebundes und zuletzt ſtellvertretender Volkskommiſſar für das Ver⸗ kehrsweſen des Rätebundes. Sultmow iſt Mitglied des Hauptausſchuſſes der Kommuniſtiſchen Partei und des Hauptvollzugsausſchuſſes des Rätebundes. Hamburg warnt ſeine Beamten — Hamburg, 4. Nov. In ſeiner geſtrigen Sitzung faßte der Senat den Beſchluß, Beamte, die umſtürz⸗ leriſche Parteien oder Organiſationen Unterſtützen, verletzten ihre beſondere Treuepflicht dem Senat gegenüber und machten ſich eines Dienſt⸗ vergehens ſchuldig. Zu dieſen Parteien gehörten die Kommuniſten und die Nationalſoztali⸗ ſtiſche Deutſche Arbeiterpartei. Der Se⸗ nat warne daher die Beamtenſchaft vor jeder Un⸗ terſtützung und Förderung dieſer Parteien, Badische Politl Notlgeſetz zur Bürgerſteuer Das badiſche Staatsminiſterium hat nunmehr ein Notgeſetz zur Bürgerſteuer erlaſſen. Es wird darin beſtimmt, daß als Landesgeſetz für die Bürger⸗ ſteuer im Sinne des 8 5 des zweiten Abſchnitts der Verordnung des Reichspräſidenten zur Behebung fi⸗ nanzieller, wirtſchaftlicher und ſozialer Notſtände die Mindeſtſätze gelten, wie ſie im 8 5 Abſatz 2 des zwei⸗ ten Abſchnitts der genannten Verordnung feſtgelegt ſind. Für das Strafverfahren gelten inſoweit, als die Verwaltung der Bürgerſteuer den Finanzämtern nicht obliegt, die Vorſchriften über das Verfahren bei der Beſtrafung der Vorenthaltung von Gemeinde⸗ abgaben. Das Geſetz tritt mit Wirkung vom 2. Juli 1930 in Kraft. Ferner hat das Staatsminiſterium in einem Not⸗ geſetz den Finanzminiſter ermächtigt, für ein von der Badiſchen Lokaleiſen bahn A G. in Karls⸗ ruhe aufzunehmendes Darlehen im Höchſtbetrage von 100 000 Mark nebſt Zinſen die ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft zu übernehmen. Auf der Suche nach der geſtohlenen Verfaſſungsurkunde Drahtbericht unſeres Berliner Büroz Berlin, 5. November. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, in der ſen⸗ von 1849 eine Spur zu finden. Ein den Krimina⸗ liſten bekannter Einbrecher ſoll nämlich, wie das „Berliner Tageblatt“ berichtet, die geſtohlene Ur⸗ kunde ſchon vor einiger Zeit, als der Diebſtahl über⸗ haupt noch nicht bekannt war, einem Althänd⸗ ler zum Kaufe angeboten haben. Der Ein⸗ brecher iſt ſeitdem aus Berlin verſchwunden. Man vermutet, daß er mit der geſtohlenen Urkunde ins Ausland geflüchtet iſt, um ſie dort zu veräußern. Da der Diebſtahl aber inzwiſchen ſämtlichen Polf⸗ zeibehörden des Auslandes bekannt gegeben worden iſt, dürfte ihm dieſer Verſuch ſchwerlich gelingen. Das Unwetter in Frankreich Telegraphiſche Meldung Das in ganz Frankreich herrſchende Unwetter der letzten Tage hat hier beſonders großen Schaden angerichtet. Die Stadt war teilweiſe ohne Strom⸗ zufuhr, und die Telephon⸗ und Telegraphen⸗ leitungen ſind noch immer unterbrochen. Das Un⸗ wetter hat auch auf die Pyrenäenhalbinſel übergegriffen. In der Umgebung von Madrid wur⸗ den durch ein vom Sturm abgeriſſenes Dach eines großen Schuppens zwei Arbeiter getötet und meh⸗ rere andere ſchwer verletzt. „G 38“ überſteht einen ſchweren Sturm — Barcelona, 5. Nov. Die Junkers„G 38“, die geſtern vormittag um 11 Uhr von Barcelona nach Madrid geſtartet war, mußte in der Gegend von Tarragona infolge ungewöhnlich ſchweren Unwetters gegen einen Sturm von 190 bis 200 Stundenkilome⸗ tern mit Vertikalböen bis zu 500 Metern an⸗ kämpfen. Die Maſchine, die infolge des Sturmes, der ihrer Eigengeſchwindigkeit gleichkam, nicht mehr vorwärts kommen konnte, kehrte deshalb nach Baree⸗ long zurück, wo ſie wohlbehalten eintraf. Major Pabſt kehrt zurück — Wien. 4 Nov. Wie die Politiſche Korreſpon⸗ denz erfährt, wird Major Pabſt im Laufe einiger Zeit nach Oeſterreich zurückkehren. i Große demokratiſche Wahlerfolge im Staate — Newyork, 5. Nov. Das republikanische Blatt„Herald Tribune“ gibt zu, daß die geſtrigen Wahlen den Demokraten im Staate Newyork außer; ordentliche Gewinne gebracht haben. Die rpublika⸗ niſche Zeitung„Herald Tribune“ meldet um.50 Uhr abends, daß der demokratiſche Gouverneur des Staa⸗ tes Newyork, Ropſevelt, mit großer Mehrheit wiedergewählt ſei. mitten im erſten Thema geknallte E⸗Saite und dann nach einer Neubeſpannungspauſe auch noch über das Podium ſelbſt ſtolperte. Dabei muß er ſich an der Hand ein wenig verletzt haben, aber dieſe Bleſſur war durchaus nicht ſo, daß ſie ſeinen Vortrag des Tſchaikowsky⸗Violinkonzerts beeinträch⸗ tigte. Milſtein entlockt ſeiner Geige einen wohlklingen⸗ den, weichen und trotz der Jugend des Virtuoſen fehr ausgeglichenen Ton. Im erſten Satz fällt eine ſehr eilige Temponahme auf, in die ſich Geiger und Dirigent wohl zu gleichen Stücken teilten. Die Prägnanz der Rhythmen, die Tſchaikowsky hier zeigt, bedarf wohl einer ſolchen Beſchleunigung nicht. Die Weiſen des erſten Satzes führen in den Bereich der ſchönſten Melodien, die für Violine geſchrieben wurden; der Charakter des Salonhaften, der dieſem Werk wie faſt allen Tſchaikowsky anhaftet, gehört zu den Eigenſchaften des Komponiſten, deſſen Leben ein einziger kultivierter Schmerz eines hochgebildeten, muſikaliſch tief veranlagten, vornehmen Ruſſen war. So klingen zwiſchen all dem Schmuckwerk der Paſſagen immer wieder die ſtillen Klagen einer ſehn⸗ ſüchtigen Seele auf, die ſich in der Canzonetta des zweiten Satzes ein eigenes kleines Idyll ſchafft. Es gelang der zarten Melodik des Geigers am beſten, der im letzten Teil des erſten Satzes auch in den Koloraturen eine große Geläufigkeit und Sauberkeit zeigte. Aber die ziemlich weit vom Ende des erſten Satzes weggerückte Kadenz konnte doch in der Ausbreitung der polyphonen Stellen nicht den raumerfüllenden Geigenklang entfalten, den wir in ſolchen Partien von den deutſchen Violoniſten zu hören gewohnt ſind. Das plötzlich einketzende Finale wäre auch ein Dokument kräftigen Muſi⸗ zierens, wenn der Geigenton des Spielers die not⸗ wendige Fülle beſäße. So blieb in dieſem letzten Satz nicht viel mehr als die virtuoſe Geſchmeidigkeit eines empfindſamen Geigers, der ſich am beſten in der zarten Melodik auszuſprechen vermag. Das Publikum, das ſich in neueſter Zeit nicht zurückhalten kann, auch während der Konzertſätze zu applaudieren, beklatſchte den fungen ruſſiſchen Vixtuoſen ſehr und ſo lange, bis er ohne Geige er⸗ ſchien und ſich verneigte. Man wollte wohl eine Zugabe. Das Orcheſter unter Joſeph Roſenſtock hatte die Thematik des Werks, das Mit⸗ und Wider⸗ ſpielen gegenüber der Solovioline recht gut abgetönt. Es beſchloß den Abend mit der fünften Sin⸗ fonie Tſchaikowskys in e⸗moll, dem Werk, das zu den beſonders aufſchlußreichen muſikaliſchen Dokumenten von der tragiſchen Seele Tſchaikowskys gehört. Was uns daran immer wieder feſſelt, iſt nicht ſo ſehr der kaum glaubwürdige Kampf gegen die Mächte der Finſternis als vielmehr die tief⸗ empfundene Lyrik, die daraus aufſteigt wie in dem Andante des zweiten Satzes, in dem die Melancholie der ruſſiſchen Seele ſich in einer ihrer ſchönſten Ver⸗ körperungen offenbart. Hier zeigte ſich nach einer thematiſch etwas merk⸗ würdig zerſtückelten Wiedergabe des erſten Satzes die Vermittlung durch das Orcheſter unter ſeinem neuen Oberleiters von eigentlicher Schönheit und. Ausgeglichenheit. Wunderbar trat die tiefempfun⸗ dene Melodie des Horns hervor und der Geſang der Obde antwortete in ſüßer Milde. So breitete ſich zwiſchen dieſen beiden Weiſen der ergreifende Satz aus. 8 Der nächſte wollte etwas zu walzerſelig geraten. Wenn auch dieſer Tanz als Satzbezeichnung auftritt, ſo iſt damit mehr eine Walzerſtimmung gemeint, ähnlich wie die Chopinſchen Walzer ja auch keine Tanzmuſik ſind. Der letzte Satz holte weit aus, um dann ein wenig zur Panzerkreuzer Potemkin⸗Muſik zu werden. Die ungewöhnliche Beifallsbereitſchaft des Publikums ſchickte darein bereits einen vor⸗ eiligen Salut, der ſich nach der Beendigung der Sin⸗ fonie an der angebrachten Stelle fortſetzte und an⸗ hielt, bis der Dirigent auch das Orcheſter an dieſem Dank teilnehmen ließ. K. Konzert und Theater in Heidelberg. Das Pfälziſche Landesſymphonieorcheſter iſt nach langer Pauſe wieder einmal in Heidelberg ein⸗ gekehrt. Es iſt außerordentlich bedauerlich, daß nur verhältnismäßig wenige Menſchen dieſen wohl⸗ diſziplinierten, gutklingenden Inſtrumentalkörper hörten, der von einer ſo durchaus muſtkaliſchen Per⸗ ſönlichkeit wie Prof. Boche geleitet wird. Mo⸗ zarts Symphonie Nr. 40, g⸗moll, in klarer Durch⸗ ſichtigkeit aufgebaut und Mahlers 4. Symphonie, die Boehe beſonders gut liegt, bildeten die Eckpfeiler der Vortragsfolge. Dazwiſchen machten wir die Be⸗ kanntſchaft mit einer jungen Geigerin, Viola Mit⸗ chel, die mit einem Fundus echter Muſikalität ein ſchon erſtaunliches techniſches Können verbindet. Sie hat die große Aufgabe, die ſie ſich mit dem Dedur⸗ Konzert von Brahms geſtellt hatte, überraſchend gut gelöſt, beim letzten Satz mußte die phyſiſche Kraft etwas verſagen.— Im dritten Bachvereins⸗ konzert hat Juan Mann den Saal gefüllt Manen iſt in erſter Linie Virtuoſe, die Mozart⸗ Sonate, B⸗dur(K. V. 454) haben wir ſchon mozar⸗ tiſcher, weniger im Tempo verhetzt gehört. Außer dieſer Sonate war auch das ganze Programm auf das Virtuoſe geſtellt, das Manen allerdings glänzend be⸗ herrſcht. In Richard Staab— vom Rundfunk her als glänzender Pianiſt bekannt— hat der Künſtler einen ausgezeichneten Begleiter gefunden. Unnötig zu ſchildern, wie das zahlreiche Publikum die Dak⸗ bietungen aufnahm.— Das Stadttheater hal als erſtes Operngaſtſpiel Karlsruhe mit„Carmen geholt.(Warum in die Ferne ſchweifen, wo das wirklich Beſſere viel näher liegt?) Am meiſten be⸗ friedigte die rein muſikaliſche Leitung durch Rudolf Schwarz, der ſich ſchnell mit dem Orcheſter zu⸗ ſammengefunden hatte, dem man die Freude an⸗ merkte, wieder einmal richtig muſizieren zu dürfen. Die Carmen von Elſe Grün wald⸗Seyfert it eine reſpektable Leiſtung, für eine Altiſtin klingt die Tiefe zu hohl, für einen Mezzoſopran fehlt es der Höhe an der nötigen Reſonanz. Neutwig gibt einen paſſablen Don Joſe mit oft mehr als merk⸗ würdiger Vokaliſation, dem Escamillo von Hans Ritſchl fehlt in Stimme und Spiel das Impo⸗ nierende. Gut ſind die Micaela von Elſe Blank und die beiden Zigeunermädchen von Emmy 1* berlich und Ellen Winter. 5 Bordeaux, 5. November. 0 tewyork. Mitt der Land 2 In Leitun Fiſch verſc und S keits daß di aufwei gruppe Red bericht. zen de heſtätit Eſpenſ Entlaſ gruppe haben Auch Mißſtä ach tu zeichne geſtellt, Arbeit Weiſe aße u Preſtig Preſſe dern f Es ſei tracht der Pi gebrach Nac schlie gegen ſtiert! ergab Herren der, 2 Georg Schrift Dr. C und P Die die Or trafen, verlau 3 pveranl. der U Ueberf leuchtet 6 Mittwoch, 5. November 1930 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 1—— Zwölf Liſten für die Mannheimer Stadtverordneten wahl Für die Stadtverordnetenwahl ſind beim hieſigen Wahlamt nicht weniger als zwölf Liſten ein⸗ gereicht worden, die folgende Reihenfolge erhalten haben: 5. 1. Zentrumspartei 2. Sozialdemokratiſche Partei 3. Deutſche Volkspartei 4. Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei Deutſche Staatspartei Kommuniſtiſche Partei Wirtſchaftliche Vereinigung Evangeliſcher Volksdienſt Deutſchnationale Volkspartei Volksrechtspartei Chriſtlich⸗Soziale Reichspartei Deutſche Erwerbsloſenpartei Generalverſammlung der Bezirksgruppe Unterbaden⸗Mannheim im Landesverband Baden des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe In der am Montag abend in der„Pergola“ unter Leitung des erſten Vorſttzenden, Chefredakteur Kurt Fiſcher, abgehaltenen ordentlichen General⸗ verſammlung wurde eine Reihe von Berufs⸗ und Standesfragen behandelt. Aus dem Tätig⸗ keitsbericht des Vorſtandes iſt mitzuteilen, daß die Mitgliederzahl eine erfreuliche Zunahme aufweiſt und daß Mannheim die ſtärkſte Bezirks⸗ gruppe des Landesverbandes Baden iſt. 2 Redakteur Georg Haller erſtattete den Kaſſen⸗ bericht. Dank guter Kaſſenführung ſind die Finan⸗ zen des Vereins ſolide und wohlgeordnet. Dies beſtätigten auch die beiden Kaſſenreviſoren Moritz Eſpenſchied und Willy Müller, worauf dem Rechner Entlaſtung erteilt und ihm der Dank der Bezirks⸗ gruppe ausgeſprochen wurde. Die Mißſtände beim Zeppelin⸗Beſuch haben ſämtliche hieſige Zeitungen ſcharf kritiſiert. Auch in der Generalverſammlung wurden dieſe Mißſtände gerügt und als gröbliche Miß⸗ achtung der Aufgaben der Preſſe gekenn⸗ zeichnet, Von einer Reihe von Rednern wurde feſt⸗ geſtellt, daß durch die Abſperrungsmaßnahmen die Arbeit der Preſſe in einer geradezu unerträglichen Weiſe erſchwert worden ſei. Ein zweites Mal laſſe man ſich eine ſolche Behandlung ſchon aus Preſtigegründen auf keinen Fall mehr bieten. Die Preſſe habe nicht zu ihrem eigenen Vergnügen, ſon⸗ dern für die große Oeffentlichkeit berichtet. Es ſei außerordentlich bedauerlich, daß die in Be⸗ tracht kommenden Stellen der beſchwerlichen Arbeit der Preſſevertreter ſo wenig Verſtändnis entgegen⸗ gebracht haben. Nach längerer Ausſprache wurde eine Ent⸗ ſchließung angenommen, in der auf das ſchärfſte 9 D gegen die Zurückſetzung der Preſſe prote⸗ ſtiert wird. Die Wahl des Vorſtandes ergab die einſtimmige Wiederwahl der ſeitherigen Herren: Chefredakteur Kurt Fiſcher: 1. Vorſitzen⸗ der, Dr. Rumpf: ſtellvertretender Vorſitzender, Georg Haller: Rechner, Franz Kircher: Schriftführer; Beiſitzer: Chefredakteur Du jardin, Dr. Cron, J. Würth, Leopold Kaufmann, und Perkow⸗Heidelberg. Die Beſprechung einer Reihe von Anträgen, die Organiſations⸗, Berufs⸗ und Standesfragen be⸗ trafen, bildete den Schluß der überaus harmoniſch verlaufenen Verſammlung. * * Zweimal Ueberfallkommando. Geſtern abend veranlaßte eine größere Menſchenanſammlung in der Unterſtadt, Ecke E 5, die Alarmierung des Ueberfallkommandos. Es wurden zwei Verhaf⸗ tungen vorgenommen. Hierbei wurden Pfuirufe gegen die Beamten ausgeſtoßen, ſodaß die Ordnung wit dem Gummiknüppel hergeſtellt werden mußte. Es erwies ſich als notwendig, den Notruf noch ein zweitesmal zu alarmieren, wobei ein junger Mann feſtgenommen wurde. * Sein 2jähriges Dienſtjubiläum begeht morgen Donnerstag Herr Joſef Seufert, ſtädt. Steuer⸗ kontrolleur wohnhaft J 6,2. , Wer ſollte es nicht wiſſen:„Wo der Weinſtrauß oder Weinkranz hängt, da wird Wein geſchenkt!“ Aber nicht nur in deutſchen Landen iſt der grüne Wirt⸗ ſchaftsſtrauß oder Kranz verbreitet und ladet zum Trunke ein, ſondern auch bei den Nachbarvölkern fin⸗ den wir ihn vor, es wird ſogar behauptet, er wäre ſchon bei den Römern zu Hauſe geweſen. Ueber ganz Deutſchland iſt der Weinkranz verbrei⸗ tet. Selbſt da, wo man ihn nicht mehr mit friſchem Laub erneuerte, iſt oft der Name als Wirtſchaftsſchild geblieben. Bereits im Mittelalter iſt der ausgeſtreckte Kranz als Wirtshauszeichen neben einem Faßreiſen oder einer Kanne nachgewieſen In den Niederlanden beſtand im 16. Jahrhundert für die Wirtshäuſer geradezu die geſetzliche Verpflichtung, ein Zeichen oder einen Kranz, in ſpäterer Zeit auch zwei Kannen oder zwei Fäßchen auszuhängen. Auch ein grüner Zweig, Buſch oder Maien genannt, dien⸗ !!!! Merkblan fair die Wänler! Am 16. November wird in Baden zu den Ge⸗ meinde⸗, Kreis⸗ und Bezirks⸗Parlamenten gewählt. Wahlberechtigt iſt, wer bis zum 16. November 20 Jahre alt geworden iſt und mindeſtens 6 Monate in Mannheim ſeinen Wohnſitz hat. Außerdem kann wählen, wer ſein Wahlrecht verloren hatte, aber innerhalb 3 Jahren zurückgekehrt iſt. Die Wahl kartei liegt bis einſchließlich Sonntag,., Noveurber im Städt. Wahlamt, C 2, 1, von—12.30 Uhr vormittags und von.00—.90 Uhr nachmittags zur Einſicht auf. Eine beſondere Benachrichtigung, ob der Wähler in der Kartet eingetragen iſt, ergeht zur Gemeindewahl nicht. Wer alſo am 14. Sep⸗ tember gewählt hat und bis zum 16. November min⸗ deſtens ein halbes Jahr ortsanſäſſig war und das 20. Lebensjahr erreicht hat, ſteht in der Kartei. Auch wer ſeine Benachrichtigungskarte verloren hat, kann wählen: denn nicht die Poſt⸗ karte iſt maßgebend, ſondern die Eintragung in die Kartei. Es verfehle daher kein Wähler, der irgend wie über ſeine Eintragung in der Kartei im Zweifel iſt, die Kartei einzuſehen. Die Jungwähler, die zwiſchen dem 14. Sep⸗ tember und 16. November das zwanzigſte Lebensjahr erreicht haben, können vom Wahl⸗ recht Gebrauch machen, ſofern ſie ſich um ihre Eintragung in die Kartei gekümmert haben. Eine beſondere Benachrichtung erhalten auch ſie nicht. Stimmſcheine, die zur Stimmabgabe in einer anderen Gemeinde berechtigen(wie bei der Reichstags⸗ und Landtagswahl) gibt es zur Ge⸗ meindewahl nicht. Es muß alſo jeder in ſeiner Heimatgemeinde ſein Wahlrecht ausüben. Die Wahlgeit iſt von 9 Ahr vorm. bis 6 Uhr abends Es empfiehlt ſich zur Wahl einen amtlichen Ausweis, zum Beiſpiel Reiſepaß, Perſonalaus⸗ Woher ſtummt der Wirtshauskranz' weis oder Familienbuch, mitzubringen. ten als Zeichen. In einer Zeitſchrift des Oberrheins wird berichtet:„Solche zeitweiſe Schenken hieß man Buſch⸗ oder Straußwirtſchaft, weil ein ſolcher Bauern⸗ wirt ſtatt des Schildes einen grünen Aſt oder Buſch über ſeiner Tür hinausſteckte. In früheren Zeiten wurde ſtatt des Straußes auch ein Reif oder Kranz vor die Tür geſteckt, woher noch die Kranzwirtſchaften rühren.“ Bei der Vergänglichkeit des friſchen Laubes traten bald Erſatzmittel an ſeine Stelle. In den Alpenläu⸗ dern benutzt man daher häufig Hobelſpäne, die, luſtig im Winde flatternd, die Schenke anzeigen. Oft wer⸗ den ſie durch feſteren Stoff, durch hobelſpanartige Eiſenbändchen, erſetzt, die künſtlich zu einer Art Krone zuſammengeſetzt werden und den aus Blech ſäuberlich geſtalteten Kranz von Weinlaub und Trauben ver⸗ einigt. Zuweilen treten auch andere Zeichen an die Stelle des Kranzes. So ſieht man, wenn auch ſeltener, das Pentagramm, den fünfeckigen Stern, der zugleich Zanberſchutz gewähren ſoll. Seine Anwendung als Wirtshauszeichen ſoll auf die Pythagoräer zurückgehen Ein ſterbender Pytha⸗ goräer ſoll dem Wirt, dem er nicht ſeine Schuld bezah⸗ len konnte, das Pentagramm als Erkennungszeichen für vorbeiwandernde Genoſſen hinterlaſſen haben, um ihn auf dieſe Weiſe durch friſche Kundſchaft ſchad⸗ los zu halten. In der Schweiz iſt der Wirtshauskranz ganz wie bei uns vertreten. In Frankreich iſt der aus Buchs, Efeu, ſelbſt aus Stroh gebildete„douchon de cabaret“ verbreitet. In einem Erlaß des Königs Karl M. vom Jahre 1415 durfte die„couronne“ nur da geführt werden, wo der Wein mit Salbei oder Rosmarin gewürzt wurde. In Italien findet man den Wirtshausbuſch, wenn auch in verſchiedenen Formen, als eine gewöhnliche Erſcheinung. Im den Städten an der Adria ſieht man ihn als friſchen Lorbeerzweig oder als Zweig eines anderen immer⸗ grünen Gewächſes. In Norditalien, wo nicht immer friſches Laub zur Hand iſt, ſieht man ſtatt des Buſches Hobelſpäne, eine Sitte, die, wie anzunehmen iſt, aus der Schweiz überbracht wurde. Nach dem italieniſchen Sprichwort:„Al buono vino non bisogna frasco“, glaubt der Italiener, der gute Wein fände auch ohne Zeichen Abſatz. So ſagt ein altes deutſches Sprichwort:„Guter Wein darff kein aus⸗ geſteckten Reyffs!“ Der grüne Kranz iſt auch in England heimiſch geworden. In der Zeit der Königin Eliſabeth iſt der Efeubuſch als ein Zeichen der Weinſchenken oft genannt. Auch bei Shakeſpeare finden wir diesbezügliche Stellen. Wollen wir den Urſprung des Weinkranzes ver⸗ folgen, ſo dürfte die Annahme micht fehl gehen, daß er durch die Römer nach Germanien gebracht worden iſt. Wahrccheinlich iſt er mit dem Weinbau, den römiſche Legionäre im 3. Jahrhundert an den Rhein verpflanzten, nach Deutſchland gekommen. Nach römiſcher Sitte winkte der Weinkranz an Wein⸗ wirtſchaften(Tavernen) dem Zecher zur Einkehr und ſo mag der römiſche Legionär unter dieſem Zeichen auch ſeinen Becher im fremden Lande geleert haben. Finden wir doch heute noch viele römiſche Anklänge an Worte, die auf den Wein zurückgehen, ſo in un⸗ ſerer Kelter calcatura), dem Spund(puncta), dem Moſt(mustum) uſw. Es liegt die Annahme nicht fern, daß der Kranz als Wirtshauszeichen aus dem Efen⸗ kranze des Bacchus hervorgegangen iſt, dem zu Ehren man ſolche Kränze trug. Im zweiten Buche der Makkabäer wird berichtet, daß die Römer die Juden zwangen, am Bacchusfeſte Efeu⸗ kränze zur Ehre des Gottes zu tragen. Auch findet ſich oft auf antiken Trinkgefäßen Efeu in Orna⸗ menten dargeſtellt. Wiederholt wird in älteren Werken darauf hingewieſen, bei den Römern ſet es Redensart geweſen, daß man da keinen Efeu aus⸗ zuſtecken brauche, wo es guten Wein gäbe. Beſtätigt es ſich, daß die Römer den Efeukranz ſchon als Wirtshauszeichen verwendeten, ſo kann das von uns heute noch gebrauchte Symbol auf das ſtattliche Alter von zweitauſend Jahren zurückblicken. J. Kalisch. 3. Seite/ Nummer 518 — Gefallenen⸗Gedenkfeier Der Gemeinnützige Verein aldhoß hatte für vergangenen Sonntag ſämtliche Vereine Waldhofs zur alljährlichen Totengedenkfeier für die im Weltkrieg Gefallenen des Stadtteiles ein⸗ geladen. Mit nur wenig Ausnahmen fanden ſich die Vereine mit ihren Fahnen, die Freiwillige Feuer⸗ wehr und die Sanitätsmannſchaften in Uniform nach dem Gottesdienſt im Schulhof Waldhof ein, um pünktlich ½2 Uhr unter Vorantritt der Stadtkapelle Heck zum Kriegerdenkmal in Waldhof zu marſchie⸗ ren. Die Feier wurde mit dem„Niederländiſchen Dankgebet“ eingeleitet. Anſchließend daran brachte unter Leitung des Gartenſtadtdirigenten der aus den vereinigten Geſangvereinen Liederkranz⸗Garten⸗ ſtadt, Sängerluſt, Harmonia und Viktoria zuſammen⸗ geſtellte Maſſenchor das Lied„Sanktus“ zum Vor⸗ trag. Die Gedächtnisrede hielt Stadtpfarrer Lemme⸗ In markigen Worten ſchilderte er das Elend und dis unſeligen Folgen des Krieges, gedachte in ergreifen⸗ der Weiſe der Millionen Toten, die ſich für das Vater⸗ land und für die Heimat opferten, appellierte ein⸗ dringlich an unſer Pflichtgefühl, durch Einigeit dazu beizutragen, daß die Opfer der Millionen Gefallenen und Verwundeten nicht umſonſt ſei. Der jetzige Weg, auf dem jeder Verein bis zur größten Partei ge⸗ trennt marſchieren zu müſſen meine, führe weit al vom Ziel und ſei keine Gewähr für einen dauernden Frieden, obwohl doch unſer höchſtes Ziel ſein müſſs „Nie wieder Krieg!“ Den eindrucksvollen Ausführungen ließ der Maſſenchor das Lied„Ueber den Sternen“ folgen. Der zweite Vorſitzende des Gemeinnützigen Vereins, Herr Kattermann, legte im Namen der beteilig⸗ ten Vereine und der Bevölkerung des Stadtteiles Waldhof⸗Luzenberg⸗Gartenſtadbt einen Kranz mit dem Gelöbnis nieder, unſeren Gefallenen auch wei⸗ terhin die Treue halten zu wollen. Bei geſenkten Fahnen ſpielte die Muſik„Ich hatt' einen Kamera⸗ den“. Mit einem Trauermarſch ſchloß die würdige Feier. Hk. Aus dem Stadtteil Seckenheim Die vom Caritasverband Mannheim Land in die Heime Feldberg und Friedenweiler entſandten Kinder kamen letzte Woche zurück. Die Herbſtkur hatte bei den Schülern durchweg guten Erfolg. Die Erholungsfürſorge iſt ein wahrer Se⸗ gen, hauptſächlich für die Kinder unbemittelter El⸗ tern. In den zurückliegenden—8 Jahren vergrößerte ſich unſer jetziger Stadtbezirk ungemein durch die zahlreichen Siedlungs bauten. In dieſem Re⸗ vier(Auguſtaſtraße) erſtellte die kath. Gemeinde ein Jugendheim, das zunächſt als Kinderbewahr⸗ anſtalt unter Obhut von Schweſtern, ſodann den Jugendverein zum Aufenthalt in der Freizeit und zu ſportlichen Zwecken dienen ſoll. Das neue Heim wird zur proviſoriſchen Benützung bereits übernächſte Woche eröffnet. Die feierliche Einweihung kann wohl erſt kommendes Frühjahr erfolgen. Die Hauptſtraße wird gegenwärtig zur Kabellegung aufgegraben, wodurch das Paſſteren für Fußgänger beſchwerlich iſt.— * * Ein ſtädtiſches Müllauto in Brand geraten. Geſtern abend 9,40 Uhr wurde die Berufsfeuer⸗ wehr nach der Luzenbergſtraße gerufen. Ein ſtä dt i⸗ ſches Müllauto war in Brand geraten. Zur Bekämpfung des Feuers waren zwei Schlauch⸗ leitungen notwendig. Der Schaden beträgt etwa 94000 Mark, Schluß des redaktionellen Teils 12 SHEll AufSEIE Oeliueckoel, Celerneuerung?- f SHFELL-FUHRER befragen 5 2 Die Jagd auf Kakteen Von Kurt Backeberg Der Brehm Verlag, Berlin veröffentlicht unter dem Titel„akteenjagd zwiſchen Texas und Patagonien“ ein Buch von Kurt Backe⸗ berg, das mit 74 Abbildungen dem Leſer einen Begriff von dem Beruf des Kakteenjägers geben ſoll. Die Erbeutung der Kakteen und der exoti⸗ ſchen Pflanzen in den undurchdringlichen Tropen⸗ wäldern iſt ebenſo gefährlich und abenteuerlich wie die Jagd auf wilde Tiere.— Mit Genehmigung des Verlages veröffentlichen wir den nachfolgen⸗ den Abſchnitt: und nun erlebt man beglückt die Schönheit des Tropenwaldes. Leuchtende Schlingranken blühen vor dem Dunkel des Hintergrundes, kleine Lich⸗ tungen ſchimmern wie Traumbilder unter dem hauchfeinen, ſilberweißen Schleier lang herabwallen⸗ der Tillandſienvorhänge. Dann reiten wir in ein Märchenland.. Der Vordermann hält, langſam ſinkt ſein Tier in pechſchwarze Finſternis; der erſte große Cano wird chquert. Wir patſchen vorſichtig einer hinter dem andern durch die laue, dunkle Flut. Hin und wieder hört man im Gewirr der Büſche ein flüchtendes Klatſchen, das Waſſer ringelt, dann iſt es wieder ſtill, und nur ein paar Sonnenkringel erzählen blitzend von der Flucht des Kaiman. Jetzt öffnet ſich ein grünes Portal, dahinter hrahlende Helle. Triumphierend guckt mich der ndio an. Ja, wo bin ich nur? Ueberwältigt blicke ich um mich. Zwei Chaos bilden im Zuſammenfluß eine flache Erweiterung, einen kleinen Waldſee. Aus dem nied⸗ nigen Waſſer ragen unzählige Palmenſchäfte, ziem⸗ lic weit voneinander entfernt, hin und wieder ein zaar Gruppen. Ueber dem mächtigen Säulenwerk Ihrer Stämme ſtreben aus den ſchuppigen Kapitälen ne feinen Blattſchäfte zuſammen und bilden den rachtbau des gewaltigen Wildwaldes. 5 Um aber das Bild noch unerhörter zu machen, kuchtet dort, wo der eine Cano im Sumpfbuſch ver⸗ läuft, in der Ferne das Maſſiv der ſchneegekrönten Sterra auf. Es iſt das Reich der Phyllokakteen, der Künſtler der Blüte unter dieſen Pflanzen. Sie ſchufen mit der Reichhaltigkeit ihres Farben⸗ ſpiels und dem einiger verwandter Cereen erſt die Möglichkeit letzter Vollendung durch die menſchliche Hand, aus der die köſtlichen Hybriden entſtanden, deren Blumen in ihrer rieſigen Größe und allen nur denkbaren Nuancen das Entzücken jedes Be⸗ ſchauers ſind. Sie wiſſen ſich auch den richtigen Platz zur Ent⸗ ſaltung ihrer Pracht auszuſuchen; kettern über be⸗ mooſte Steine oder breiten ihre vornehmen Flach⸗ triebe im Gewirr der Aſtgabeln aus. Hier ſah ich den König der Phyllos. Ueber einem zarten Teppich von Waſſerhyazinthen erhebt ſich der ſchlanke Bau einiger Palmen und breitet ſich zu mächtiger Kuppel. Von der Höhe des grünen Domes aber hängt über der Tiefe an meterlangem Wurzelgehänge ein rieſiger Kronleuch⸗ ter: Mit ſeinen zackigen grauen Armen leuchtet ein gewaltiger Phyllokaktus der Feier des Waldes aus unzähligen feuerroten Blütenſchalen. Es war wohl das großartigſte Erlebnis einer Pflanzenerſcheinung, das ich überhaupt gehabt habe. Nach Stunden kommen wir an eine kleine Siedlung am Cano de Las aguas negras. Einige Boote liegen am Steg, am Heck zwei Indios; leiſe ringelnd zieht der Rauch ihrer ſelbſtgedrehten Virginias in die lichte Höhe. Dichter wird der Wald, zahlreicher die Waſſerarme, heißer und ſchwerer die Arbeit. Wir kommen zu den Playenes, den merkwürdigen Wie⸗ ſen, von denen ich bereits hörte. Eine gewaltige Lich⸗ tung tat ſich auf, und wie eine Fata morgana er⸗ ſcheinen mir die Almen meiner Heimat. Zu meiner Ueberraſchung reiten meine Begleiter in das glei⸗ tende Grün, verſinken bis zum Bauch der Pferde und platſchen langſam davon. Die Wieſe wird von einer Mimoſenart gebildet, die Almen ſind der dicht bewachſene Spiegel der Playones und die Berge wieder die Sierra. Eine merkwürdige Landſchaft. Abends ſitzen wir um das Feuer einer Urwald⸗ ſiedlung; wieder erſtirbt das Geräuſch aller Stimmen und nur ein paar Mädchen flüſtern von dem merk⸗ würdigen Ereignis, daß jemand ſich hierher verirrt, um Pflanzen zu ſuchen. Die bronzenen Geſtalten der Männer aber lehnen ſchweigend an den Pfählen und rauchen. Konzertverlegung! Das für heute, Mittwoch angeſagte Konzert der gefeierten Primadonna Gidia Buccarini muß techniſcher Umſtände halber leider auf Freitag, den 14. November ver⸗ legt werden. Gelöſte Karten behalten ihre Gültig⸗ keit. Shaws„Heilige Johanna“, den großen Welt⸗ erfolg in der Originalſprache nach engliſcher Spiel⸗ weiſe aufgeführt zu ſehen, wird alle intereſſieren, beſonders diejenigen, die Beſucher der zahlreichen Aufführungen des Werkes im Nationaltheater vor 4 Jahren geweſen ſind. Die Engliſh players, in Deutſchland durch die Aufführungen von Jour⸗ neys end(Die andere Seite) im vorigen Jahr rühm⸗ lich bekanntgeworden, bringen das Werk am Son u⸗ tag, 9. November, nachmittags 15 Uhr im Nationaltheater zur einmaligen Aufführung. Vorverkauf ab Donnerstag gegen Vorzugskarten, ab Freitag im allgemeinen Verkauf. ( Vom Schubertbund Mannheim⸗Ludwigshaſen. Die große muſikaliſche Veranſtaltung, das erſte Kon⸗ zert für das am 1. Oktober begonnene Vereinsjahr, die H⸗moll-⸗Meſſe von Joh. Seb. Bach, im Nibelungenſaale am 25. November rückt näher. Mit⸗ wirkende dabei ſind: Ria Ginſter⸗Frankfurt a. M. (Sopran), Emmi Senff⸗Thieß⸗Chemnitz(Alt), Auguſt Rapold⸗Stuttgart(Tenor), Fritz Seefried⸗Mannheim (Baß) und Arno Landmann⸗Mannheim(Orgel); außerdem wirken das geſamte Nationaltheater⸗Or⸗ cheſter Mannheim und der ganze gemiſchte Chor des Schubertbundes mit. Die muſikaliſche Leitung liegt in den Händen von Dr. Alfred Waſſermann⸗ Mannheim. Das große Werk des Meiſters J. S. Bach wird von Kennern der Mathäuspaſſion und der Miſſa ſolemnis an Bedeutung und Wert gleich⸗ geſtellt. Während R. Batka von dem Werk des als von einem„tönenden Rieſen“ redet, ſpricht Ph. Spitta von ſeiner Aufführung„als rauſche der Genius von zwei Jahrtauſenden über den Häuptern hin.“— Die Jahres hauptverſammlung findet am 209. November im Eigenheim ſtatt. Die Tagesoroͤnung umfaßt die üblichen Punkte von Hauptverſammlun⸗ gen: Tätigkeits⸗ und Rechenſchaftsberichte, Anträge und Wahlen. tm O Konzerte für Kinder. Auch im kommenden Winter ſollen die mit großem Beifall aufgenom⸗ menen Konzerte für Kinder, veranſtaltet vom Reichsverband Deutſcher Tonkünſtler und Muſiklehrer, durchgeführt werden. Vor⸗ geſehen ſind 6 Konzerte, die einen Ueberblick ge⸗ ben über die Muſikentwicklung von der Vor⸗Bach⸗ ſchen Periode bis zur Muſtk unſerer Tage, Karten und Auskunft durch die Muſikalienhandlung Eugen Pfeiffer. Das erſte Konzert findet am kom⸗ menden Sonntag, den 9. November, vormittags 11 Uhr 30, im großen Saal der Harmonie ſtatt. Programm: Bach und Händel. Ausführende ſind Mitglieder des Verbandes, die ſich in uneigen⸗ nütziger Weiſe zur Verfügung geſtellt haben. Jutendant Joſt⸗Koblenz geſtorben. Der In⸗ tendant des Koblenzer Stadttheaters, Richard Joſt, iſt nach kurzer, ſchwerer Krankheit, die auf eine Kriegs verletzung zurückzuführen war, im Alter von 32 Jahren geſtorben.— Drei Jahre lang hat der Verſtorbene das wechſelvolle Geſchtck des Koblenzer Stadttheaters mit großer Umſicht, Tatkraft und gutem Erfolg geleitet. Mannheimer Planetarium. Am Freitag, dem 7. November, um 20 Uhr, beginnen die Veranſtaltun⸗ gen der Aſtronomiſchen Arbeitsgemein⸗ ſchaft mit einem Lichtbildervortrag über das Thema „Die Arbeit des Aſtron omen.“ Einzeich⸗ nungsliſten für die Arbeitsgemeinſchaft liegen nach dem Vortrag auf. Der Vortrag von Prof. Dr. Loeſchke über die Blutſerumforſchung und ihre praktiſchen Auswirkungen findet vorausſichtlich am 20. November ſtatt. 4. Seite/ Nummer 513 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 5. Nopember 100 Der Aeberfall auf das Reichsbanner Berufungsvorbandlung vor der Großen Strafkammer Vorſ.: Lanogerichtsrat Dr. Nebel Die Verhandlung gegen die des Ueberfalls auf das Reichsbanner am 14. Juni angeklagten National⸗ ſozialiſten wurde am geſtrigen Dienstag vor der Großen Strafkammer noch einmal aufgerollt durch die Berufung von fünf Angeklagten: des 24 Jahre alten Kaufmanns Rudolf Kölln aus Berlin, wohn⸗ haft in Ludwigshafen, des 37 Jahre alten Schuh⸗ machers Jakob Paulus aus Vöhrenbach, wohnhaft in Mannheim, des 23 Jahre alten Malers Walter Eberſtein aus Saarbrücken, wohnhaft in Mann⸗ heim, des 44 Jahre alten Bauaufſehers Ernſt Rühle aus Linda, wohnhaft in Mannheim. Der fünfte An⸗ geklagte Schücke war unter Vorlage ärztlichen Atteſtes aus Geſundheitsrückſichten nicht erſchienen; ſein Fall wurde abgetrennt. Auch die durch Meſſer⸗ ſtiche verletzten beiden Nebenkläger, Gruppenführer Karl Faude und der Gruppenführer der Jugend⸗ abteilung des Reichsbanners K. Roth hatten durch RA. Dr. Hirſchler Berufung eingelegt. Die Beweiserhebung änderte nicht das geringſte an dem Ergebnis der erſten Inſtanz. Von verſchie⸗ denen Zeugen wurde feſtgeſtellt, daß aus den auf dem Gehweg ſtehenden Parteigängern der Nationalſozia⸗ liſten, u. a. auch von Paulus gerufen wurde,„auf zum Stechen“, andere hörten wieder das Signal„auf zum Sturm“. Drei Zeugen ſahen den Angeklagten Kölln mit dem Meſſer herumfuchteln. Er iſt als der Täter zu betrachten, der dem Gruppenführer Faude die rechte Hand bis auf den Knochen durchſchnitt. Kölln ſuchte die Tat, wie auch in der erſten Inſtanz, abzu⸗ leugnen. Dem Verletzten Roth mußte die Spitze einer Meſſerklinge aus der Bruſt gezogen werden. Das auf dem Gerichtstiſche liegende Meſſer des aus der Bluttat in der Neckarſtadt bekannten Natio⸗ nalſozialiſten Baumgart zeigt die angebrochene Spitze. Baumgart iſt nach Straßburg ausgeriſſen. Er hatte ſchon vor der erſten Verhandlung dem Ge⸗ richte mitgeteilt, daß er bei dem ſchönen Wetter im Sommer keine Luſt habe, ſich in das Gefängnis zu ſetzen. Er hatte ſcheinbar eine Verletzung nur mar⸗ kiert, denn als er blutüberſtrömt ins Krankenhaus eingeliefert wurde, fand man nicht die kleinſte Wunde. Das Meſſer wurde ihm von einem Unbe⸗ teiligten weggenommen und der Polizei übergeben. Die übrigen Reichsbannerleute erhielten durch Schläge nur leichtere Verletzungen. Keiner von den Angeklagten wollte gegen die Reichsbannerleute ge⸗ walttätig vorgegangen ſein. RA. Dr. Hirſchler als Vertreter der beiden Nebenkläger beantragte auf Grund des Beweisergeb⸗ niſſes die Verurtetlung der Angeklagten. Die beiden pfälziſchen Verteibiger, Schultz⸗Ludwigshaſen und Klug ⸗Pirmaſens, ſuchten zu beweiſen, daß die An⸗ geklagten die Angegriffenen geweſen wären. Das Neichsbanner und nicht die Staatsanwaltſchaft habe das Beweismaterial geſammelt. Der erſte Staats⸗ anwalt Dr. Bender verwahrte ſich gegen den Vorwurf des Verteidigers Schultz, daß die Staats⸗ anwaltſchaft mit zweierlei Maße meſſe. Er be⸗ antragte wie der Nebenklagevertreter Zurückweiſung der Berufung der Angeklagten. Um 10 Uhr abends wurde das Urteil verkündet. Es lautete auf Verwerfung beider Be⸗ rufungen. Die Koſten fallen den Angeklagten zur Laſt. Die erſte Inſtanz hatte erkannt: Kölln 5 Monate Gefängnis, Paulus 4 Monate, Eberſtein 2 Monate und Rühle 1 Monat Gefängnis. Eine Mahnung des Vorſitzenden vor der Urtetls⸗ verkündung, nicht das Gaſtrecht im Gerichts⸗ gebäude zu mißbrauchen, verfehlte ihre Wirkung nicht. Man ging geräuſchvoll, aber ohne Streit aus⸗ einander. Bis zuletzt war der Zuſchauerraum dicht gefüllt mit Anhängern beider Richtungen. J ã⁊ yyddddddddddddãã dd ã ¶ã¶ãõããũã dd d Veranſtaltungen In vier Wochen nicht mehr nervös Der Verein für Geſundheitspflege, der all⸗ jährlich eine Reihe Borträge abhält, die durch ihren allge⸗ mein⸗verſtändlichen, die natürliche Geſundheitspflege be⸗ treffenden Inhalt großes Intereſſe finden, hatte für ſeinen zweiten Wintervortrag die bekannte Münchener Sozial⸗ Hygienikerin Frau M. Scherz gewonnen. Wie nicht anders zu erwarten war, übte das Thema„In vier Wochen nicht mehr nerpbs“ eine ſo ſtarke An⸗ ziehungskraft aus, daß der große Saal des Wartburg⸗ hoſpizes bis auf den letzten Platz gefüllt war. Frau Scherz, die in Mannheim keine Unbekannte mehr iſt, ſprach in verſtändlicher Weiſe über die Kur, die in vier Wochen eine grundlegende Aenderung des Nervenſyſtems, d. h. ſeiner krankhaften Erſcheinungen herbeiführen ſoll. Im allgemeinen waren dieſe Dinge der heutigen aufgeklärten Mitwelt nicht gerade neu. Schon oft haben wir von ber natürlichen Lebensweiſe gehört, die eine Beſſerung des Allgemeinbefindens— nicht nur der Nerven— hepbetfüßhrt, aber nur zu leicht vergeſſen wir es, darnach zu handeln und zu leben. un ft und Nahrung ſind in erſter Linie dazu berufen, Ordnung in unſeren Nerven zu ſchaffen und auch zu halten. Wie ſchon vlele andere Redner, die über Volksgeſundheit geſprochen haben, forderte auch Frau Scherz die Anwen⸗ dung einer zielbewußten Atemt echnik, wobei es gar nicht ſo wichtig iſt, nach welcher Methode ſie ausgeführt wird. Die Luft die duch das Atmen dem Körper zugeführt wird, ſchafft unter Garantie Ordnung in unſerem Nerven⸗ apparat. Dazu muß natürlich eine richtige Ernäh⸗ rungsweiſe kommen, die keinesfalls überſpannt ſein darf. Die Naturheilkunde vertritt nicht, wie oft ange⸗ nommen wird, eine extreme Koſt, ſondern befürwortet die bewährte gemiſchte Ernährungsweiſe. Aller⸗ dings wird eine vierwöchentliche Rohkoſt⸗Heilkur den Ge⸗ ſundungsprozeß der zerrütteten Nerven nur beſchleunigen. Eigentlich müßte es nicht mehr geſagt werden, daß der Nervöſe durch Spaziergänge und Wanderungen ſehr viel zur Beruhigung ſeiner Nerven beitragen kann, aber gerade die einfachſten Dinge werden gar zu leicht ver⸗ geſſen. Naürlich darf der, der in kürzeſter Zeit ſeine Nerven kurieren will, in den Entſpannungsmomenten nicht allzuſehr grübeln, ſoll es überhaupt ſoweit als möglich vermeiden. Die Kur hat, wie man ſieht, den Vor- teil, daß ſte ſo gut, wie nichts koſtet, und daß ſie vor allen Dingen ſo ganz nebenbei durchgeführt werden kann. Es iſt aber eine bedauerliche Tatſache, daß alle guten Vorſätze ſo ſchnell wieder vergeſſen werden und daß wir zu wenig Zeit haben, uns um unſeren Körber und unſere Geſundheit zu bekümmern. * cc Neue Wege aus ben Nöten unſerer Zeit weiſt bie Mazdaznanlehre. Eine berufene Vertreterin, Frau H, Rauth, Leipzig, wird am Mittwoch, den 5. Nov., im ſchmalen Saal der Harmonie, D 2, 6, zwet öffentliche Vorträge halten, in denen ſie Wege zeigt zur Befreiung des Einzelnen, wie des Volksganzen aus den Nöten der Gegenwart ſowie zum Aufbau eines harmoniſchen Fami⸗ lienlebens und zur Erlangung körperlicher Geſundͤheit. Näheres ſiehe die Anzeige in dieſer Ausgabe. Daß erſte Konzert des Bühnenvolksbundes findet am Donnerstag, den 6. November 1930, im Nibelun⸗ genſaal ſtatt. Herr Generalmuſikdirektor Prof. F. Dobrowen wird ſich an dieſem Abend dem Mann⸗ heimer Publikum als Ptaniſt vorſtellen und den Klavterpart des 5. Brandenburgiſchen Konzertes von J. S. Bach ſpielen. Weiter bringt unter ſeiner Leitung das Pfalzorcheſter die Manfred⸗Ouvertüre von Schumann und Tſchaikowſky die Pathcztique zu Gehör. Dobrowen wird alſo an dieſem Abend ſowohl ruſſiſche Muſik bringen, in deren Wiedergabe er anerkannter Meiſter iſt, als auch deutſche Werke, die wir ihn hier noch nicht dirigieren hörten. Tanzgruppe Olga Mertens⸗Lezer im Pfalzbau⸗ Konzertſaal. Der von der Freien Volksbühne veranſtal⸗ tete Tanzabend im Konzertſaal des Pfalzbaues Lud⸗ wigshafen war vollſtändig ausverkauft und viele lonnten keinen Einlaß mehr finden. Dieſer Tanzabend ſoll nun⸗ mehr am 7. November im Pfalzbau⸗Konzertſaal wiederholt werden und ſicher wird dieſe Veranſtaltung, die ſolchen durchſchlagenden Erfolg bei Publikum und Preſſe auf⸗ zuweſſen hatte, nunmehr jedem zugänglich iſt, großem Intereſſe begegnen. Frau Olga Merteus ſelbſt nebſt 25 Tänzerinnen, ſowie die Kleinen und ein großes Orche⸗ ſter beherrſchen wiederum das abwechflungsreiche Programm. * Neuer Briefkaſten. Zur Erleichterung der Brief⸗ auflieferung für die Bewohner der Häuſergruppe in der Nähe der Schütte⸗Lanz⸗Holzwerke im Stadtteil Rheinau iſt an der Wirtſchaft„zum Luftſchiff“ ein Landbriefkaſten angebracht worden. Leerung werktäglich um 16 Uhr. Meſſerflechereien In trunkenem Zuſtand verübte in der Nacht zum Dienstag in den Behelfsbaracken am Pfingſtberg⸗ weiher ein dort wohnenden 32 Jahre alter Tag⸗ löhner Ruheſtörung. Ein Nachbar, der zur Ruhe mahnte, erhielt ohne weiteres einen Hieb mit einem Schürhacken über den Kopf. Der Ruheſtörer wurde daraufhin verprügelt. Anſtatt nun Ruhe zu halten, verſuchte er ſich dem Nachbarn mit einem dolch⸗ artigen Meſſer zu nähern. Die Warnungsrufe der Ehefrau des Bedrohten veranlaßten den 17 Jahre alten Sohn, der beim Eſſen ſaß, mit dem Küchen⸗ meſſer zu Hilfe zu eilen und dem Radaubruder Stiche in den Rücken und rechten Oberarm zu versetzen. Der Verletzte wollte weiter randalieren, mußte aber infolge ſtarken Blutverluſtes bald nach ſeiner Wohnung verbracht werden, von wo er durch einen Krankenwagen ins Krankenhaus eingeliefert wurde, wo er bedenklich darniederliegt. Der junge Mann, der ſeinem Vater zu Hilfe eilte, wurde vor⸗ läufig feſtgenommen. Zwei Stunden ſpäter verſuchte ein 55 Jahre alter Taglöhner⸗ der ebenfalls betrunken nach Hauſe kam, Bilder, Spiegel, Hühner uſw. zu verkaufen. Als ſeine Frau ihn davon abhalten wollte und ihn verprügelte, ſtach der Ehemann zu und durchbohrte der Frau die rechte Hand. Die herbeigerufene Po⸗ lizei nahm den Meſſerhelden in Gewahrſam. Kommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Schriesheim P. Schriesheim, 4. Nov. Mittwoch abend waren die Bürgerausſchußmit⸗ glieder zu einer Sitzung auf dem Rathauſe einge⸗ laden. Das Kollegium war ziemlich vollzählig er⸗ ſchienen. Bürgermeiſter Rufer eröffnete die Sitzung. Punkt 1 der Tagesordnung ſah die Ueber⸗ nahme der Bürgſchaft für weitere 100 000 Mark bei Neubauten für ein bei der Bezirksſparkaſſe Ladenburg oder einer anderen Sparkaſſe des Landes Baden aufzunehmendes Baudarlehen vor. Die Gemeinde übernimmt bei Privatbauten die Bürg⸗ ſchaft bis zu 60 v. H. des Bauaufwandes. Die Bürg⸗ ſchaft ſoll für ein Haus nicht mehr als 15 000 Mark betragen. Gemeinderat Schenk(VVg.) wünſcht dartiber Aufſchluß, warum der Staat für die in letz⸗ ter Zeit fertiggeſtellten Neubauten nicht die Bürg⸗ ſchaft übernimmt. Es iſt ſ. Zt. bei der erſten Ueber⸗ nahme der Bürgſchaft in Höhe von 100 000% davon geſprochen worden, daß, ſobald ein Haus fix und fer⸗ tig iſt, der Staat die Bürgſchaft übernimmt, wodurch die Gemeinde um dieſen Betrag wieder entlaſtet wird. GV. Schuhmann(Dem.) gibt hierüber fol⸗ genden Aufſchluß: Der Staat iſt jederzeit bereit, die Bürgſchaft abzulöſen. Dies wäre für die betr. Bau⸗ herrenlinnen) aber eine beſondere Härte. Das Grundbuch müßte dementſprechend berichtigt werden. Der Staat würde ſich eine Sicherungshypothek für Bürgſchaftsleiſtung eintragen laſſen und letzten Endes werden 2 v. H. Tilgung verlangt, was in heutiger Zeit nicht leicht iſt. Sämtliche Fraktionen ſtimmten im Intereſſe der Bauherren und der Bau⸗ tätigkeit der Vorlage zu. Zweiter Punkt der Tagesordnung war die Gin⸗ führung einer Luſtbarkeitsſteuer für öffent⸗ liche Tanzbeluſtigungen, insbeſondere Maskenbälle. Die Vorlage wurde ebenfalls einſtimmig genehmigt. Das hieſige Kino muß auch beſtenert werden. Weiter wurden einſtimmig genehmigt: Die Muſterſatzung für die Gemeindehopfenſiegelungs halle, — der Verkauf von etwa 4 Ar Waldgelände im Bräunig an Karl Kruvsky aus Mannheim zum Preiſe von 50 Pfg. je Quadratmeter— der Ver⸗ kauf eines Bauplatzes im Unteren Schlängel an Guſtav Freund, Schmied Eheleute hier um den Preis von 1674. Punkt 6 der Tagesordnung: die Einreihung des Gehilfen Möll in Gehaltsklaſſe 8 wurde in einer der Bürgerausſchußſitzung voraus⸗ gehenden Gemeinderatsſitzung von der Tagesord⸗ nung abgeſetzt. Verſchiedene Vorlagen zum Ankauf non Wieſen⸗ und Waldgelände non ßieſigen Bürgern um den Preis von 25 Pfg. je Quadratmeter fanden einſtimmige Annahme. 2 4. 5 2* Jußball⸗Länderſpiel Baden— Eiſaß Am 29. März in Maunheim Nach den D.⸗Satzungen beginnen die Spiele um die Deutſche Fußball⸗Meiſterſchaft am 10. Mai 1931. Bis jetzt ſind folgende Tage belegt: 11. Januar: Pokalzwiſchen⸗ runde; 15. März: Di.⸗Länderſpiel gegen Frankreich in Paris; 29. Mär z: Repräſentatipkampf Baden gegen Elſaß in Maun heim; 5 April: Oſtern; 26. April: Di.⸗Länderſpiel gegen Holland in Amſter⸗ dam. Dazu kommen noch Dy.⸗Jugendtag, Faſtnachts⸗ ſonntag und— ſofern Süddeutſchland in der Zwiſchenrunde ſiegreich bleibt— das De.⸗Pokalſpiel. Vom 4. Januar bis einſchließlich 3. Mai ſtehen für 14 Spieltage 18 Sonn⸗ tage zur Verfügung; es iſt unter Berückſichtigung der oben⸗ bezeichneten Termine unmöglich, auf Privatſpielabſchlüſſe Rückſicht zu nehmen, da nach Abzug von Oſtern und dem Dy.⸗Jugendtag nur 16 Sonntage übrig bleiben. Beginn der Meiſterrunde und der Troſtſpieie Der ſüddeutſche Verband warnt In den amtlichen Bekanntmachungen des Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik⸗Verbandes macht der Vor⸗ ſitzende des Verbands⸗Spielausſchuſſes Ausführungen, die ſich mit dem Beginn der Meiſter⸗ und Troſtrunden be⸗ ſchäftigen und die für alle Bezirksligavereine von be⸗ ſonderer Bedeutung ſind. Er ſchreibt u..: Die Verbands ⸗Schlußſpiele, Meiſterrunde und Runden der Tabellenzweiten und dritten, beginnen einheit⸗ lich am 4. Januar. Da in den vergangenen Jahren die Durchführung der Spiele infolge der Rückſichtnahme auf Privatſpielabſchlüſſe ganz empfindliche Schwierigkeiten verurſacht hat, werden die Vereine ſchon heute darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß ſie in dieſem Jahre nur an den Feiertagen zu Privatſpielen freigegeben werden. Ausnahmsweiſe wurde auch der 28. Dezember 1930 freigehalten, um den Vereinen Gelegenheit zu geben, für Weihnachten und Neujahr Abſchlüſſe zu tätigen. Jene Vereine, die jedoch mit den Bezirksſpielen im Rückſtand ſind oder für Entſcheidungsſpiele um die drei erſten Plätze in Frage kommen, müſſen am 28. Dezember unbedingt die rückſtändigen Spiele austragen, wenn nicht der Verband auf Grund der Satzungen Vertreter ernennen ſoll. Mit Rückſicht auf die Erfahrungen der letzten Jahre muß unter allen Umſtänden am 4. Januar einheitlich mit den Schlußſpieleu begonnen werden. Deutſche Säbelmeiſterſchaften abgeſagt Der Deutſche Fechterbund hat die für Samstag und Sonntag nach Dresden angeſetzten Meiſterſchaften im Säbelfechten abgeſagt. Die Veranſtaltung ſoll auf einen ſpäteren, allerdings noch nicht feſtſtehenden Termin ver⸗ ſchoben werden. Als Begründung für die Abſage werden die ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe und die durch Einführung einer Gemeindeſteuer für das Dresdener Gaſt⸗ hausgewerbe hervorgerufene Spannung angegeben. Mit der Austragung der Meiſterſchaften wird wohl in dieſem Jahre nicht mehr zu rechnen ſein. Dieſe Meldung kommt überraſchend. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die Nichtbeteiligung der Turnerfechter und eine dadurch verringerte Teilnehmerzahl für die Abſage mit entſcheidend iſt. Der Fechterbund wird jedenfalls beſſer tun, im nächſten Jahre ſeine Meiſterſchaften im Florett, Degen und Säbel zu einem Termin an einem einzigen Orte abzuwickeln und auf dieſe Weiſe den doch meiſt gleichen Teilnehmern Reiſen nach drei Orten, in dieſem Jahre Mainz, Bad Pyrmont und Dresden, zu erſparen. Fußball im Kreis Süd heſſen Auch der dlesmalige Spielſonntag brachte nur verein⸗ zelte Begegnungen. Vie erzielten Ergebniſſe ſind faſt alle inapp, nur das Spiel in Bürſtadt überraſcht infolge des hohen Reſultates. Man glaubte keineswegs daß Bür⸗ ſta dt ſeinen Gegner Biblis ſo hoch und ſicher mit:0 beſiegen würde. Aber der Platzverein bewahrte wieder ſeinen guten Ruf; überhaupt hat ſich die Spielſtärte der Bürſtädter Mannſchaft in den letzten Wochen ganz ge⸗ waltig verbeſſert. Recht unbeholfen ſtellte ſich wieder der Vf. Lam ⸗ pertheim an. Infolge der Platzſperre von Neuhauſen fand das Spiel in Lampertheim ſtatt. Das war als Glück zu nennen, denn auswärts hätte die Mannſchaft in der gezeigten Form beſtimmt nicht gewonnen. So wurden wenigſtens durch einen knappen:0 Sieg die beiden Punkte errungen. Zwar war Lampertheim jederzeit überlegen, was ja auch die große Anzahl der Eckbälle deutlich aus⸗ Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Manſardenräuber Auf die Habſeligkeiten armer Hausangeſtellten hatten es im Juli d. J. zwei Diebe abgeſehen, die bald hier, bald dort in der Stadt auftauchten. Der 23 Jahre alte ledige Schuhmacher Eduard Otto war von Sinsheim ausgerückt, wo er bei einem Landwirt arbeitete, und lernte hier im Strandbad den 24 Jahre alten Tüncher Georg Bo tz⸗ ner kennen, bei deſſen Mutter er eine Zeitlang wohnte. Es waren verwandte Seelen: beide waren bald einig, Manſardendiebſtähle zu verüben. Die „Betriebs“⸗Werkzeuge beſtanden in einem Dietrich, mit dem ſie die Türen öffneten, die ſie nicht einzu⸗ drücken vermochten. In den meiſten Fällen raubten ſie den Mädchen ihre Barmittel, Uhren und Schmuck⸗ ſachen. Nur auf Wertſachen hatten ſie es abgeſehen. Botzner iſt rückfällig. Gegen ihn beantragte Staats⸗ anwalt Dr. Frey drei Jahre, gegen Otto zwei Jahre Gefängnis. Das Gericht, Vorſitzender: Amts⸗ gerichtsdirektor Dr. Kley, erkannte gegen Botzner auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren, gegen Otto auf ein Jahr 7 Monate, abzüglich Unter⸗ ſuchungshaft.— Der Forthuberprozeß vor dem Reichsgericht. Wie verlautet, wird am 25. November d. Is. vor dem 1. Straſſenat des Reichsgerichts die Be⸗ rufungsverhandlung des Forthuberprozeſ⸗ ſes ſtattfinden. Die Verteidigung der von den Ver⸗ urteilten Bürckel und Genoſſen angeſtrengten Be⸗ rufung liegt in Händen des Münchener Rechtsan⸗ walts Frank II. ** 8 6 Jahre wegen Mordverſuchs Der b2jährige verheiratete Werkzeugmacher Peter Paul Haas von Nürnberg wurde wegen Mordverſuchs an der ledigen 44 jährigen Stütze Margarethe Sattes zu 6 Jahren Zuchthaus und 8 Jahren Ehr. verluſt verurteilt. Er hatte der Sattes, der gegen⸗ über er ſich als ledig ausgab, 2000 l abgeſchwindelt und ſie dann bei einem nächtlichen Spaziergang in einen Kanal werfen wollen. Breslau 13. Januar zwiſchen—9 Uhr abends eintreffende Tell⸗ r drückte. lag nicht zu gebrauchen. Der Altmeiſter Olympia Worms hatte den Sp. Aber vor dem Tore iſt die Mannſchaft ein Hochheim zu Gaſte. Das Spiel hatte ſchwer unter den ſchlechten Bodenverhältniſſen zu leiden, und brachte dem⸗ nach keinen guten Sport. Mäßige Leiſtungen wurden auß beiden Seiten vorgeführt und mit reichlich Glück entſchled Worms das Spiel mit 211 für ſich. Durch dieſen Sieg hat Worms ſich etwas mehr in die Tabellenmitte geſchoben ohne jedoch den Spitzenreitern gefährlich werden zu können.. 5 Auch Olympia Lampertheim mußte infolge der verhängten vorläufigen Platzſperre auswärts antreten und zwar bei Concordia Gernsheim. Die Mann, ſchaft ſchlug ſich aber recht tapfer und war dem Gegner überlegen, wenn auch die vielen Torchancen nicht gle ausgenützt wurden. Aber es reichte, um durch einen 3) Sieg die Punkte einzuheimſen. Wertvoll ſind dieſe Punkte, denn die Elf ſteht gegen das Ende der Tabelle zu.* Wie wir aus amtlicher Quelle erfahren iſt nunmeh das Verfahren über die Vereine Neuhauſen und 1 Olympia Lampertheim abgeſchloſſen und auch ein Urteil gefällt worden. Beide Vereine werden infolge der bekannten Vorfälle mit je 2 Monaten Plaßſperre heſtraft. Einige Spieler von Lampertheim und auch Neu, hauſen erhalten wegen Tätlichkeit mehrwöchentliche Dis, qualifikationen. Am kommenden Sonntag finden folgende Spiele ſtatk Lorſch— Neuhauſen; Pfiffligheim— Hochheim; Gerns⸗ heim— Heppenheim; Bürſtadt— Olympia Vamperthelm; Biblis— Horchheim. 3 Erfolge Mannheimer Ringer Sportvereinigung 1884 Mannheim weilte am 2. Novem⸗ ber mit ihrer Ringermannſchaft der A⸗Klaſſe in Lam⸗ pertheim beim Stemm⸗ und Ringklub zum Vorkampyff für die Gaukämpfe des Rhein⸗Neckar⸗Gaues und konn mit 118 Punkten als Sieger hervorgehen. Kampfleiter Heinrich Biundo leitete korrekt. 1 Sternfahrt nach Riga 1931 Der Automobil⸗ und Aero⸗Club von Lettland bringt ſoeben die Ausſchreibung ſeiner Rallye Riga 1931 heraus, die diesmal erfreulicherweiſe auch in deutſcher Sprache er ſchienen iſt. Die Ausſchreibung lehnt ſich an die ber Inter⸗ nationalen Monte⸗Carlo⸗Sternfahrt an, verlangt eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit bis 40 Km. je Stunde und geſtattet diesmal anſtatt der Inſaſſen auch plombiertes Ge⸗ wicht(860 Kg. je 1 fehlende Perſon) mitzunnehmen. Die 5 Fahrer mit den weiteſten Entfernungen und beſter Wer⸗ tung werden mit Preiſen ausgezeichnet. Die weiteſten Startorte ſind: Palermo über Wien (4156 Km.), Gibraltar über Paris Brüſſel⸗ f Berlin(4140 Km.), Liſſabon(3970 Km.) und Reggio (8897 Km.). Die Veranſtalter rechnen damit, daß zahl⸗ reiche Teilnehmer der Internationalen Sternfahrt nach Monte⸗Carlo vor dieſer auch die Sternfahrt nach Riga fahren werden und haben den Termin ſo gelegt, daß am — nehmer an der Rallye Riga genug Zeit haben, um ab Riga oder ab Reval zur Sternfahrt nach Monte⸗Carlo zu g ſtarten. Im Vorjahr brachte die Rallye Riga deutſchen Fahrern auf Da W. und Mercedes⸗Benz⸗Wagen, die in Gibraltar geſtartet waren, Siegeserfolg. Pferdeſport Hoppegarten(4. November) 1. Preis der Altmark: Für Zweijährige. 2200„. 1000 Meter: 1. Lynars Waſſeruymphe(Böhlke); 2. Atta em Page. Ferner liefen: Frontheil, Wigbert. Mad, Maus, Prüſa. Toto: 52, Platz: 18, 17, 89. 1 2. Preis der Neumark Für Dreijährige. 2200 1. 2000 Meter: 1. Sauerlands Mißgriff(E. Grabſch); 2. Spiuelly; i 3. Fiametta. Ferner liefen: Vielgeliebter, Roxana, Eichen⸗ krone, Eidora. Toto: 46, Platz: 25, 11, 17. g Preis von Brandenburg. Ausgleich 2. 3300, 2400 Meter: 1. Sternbergs Teddy(Viſek); 2. Hellſeherin 9. Held. Ferner liefen: St. Robert, Blanker Hans, Sil⸗ vius, Ledon. Toto: 71. Platz: 29, 19, 82. 2 4. Preis der Kurmark. Verkaufsrennen, für Zwei⸗ jährige. 2200. 1000 Meter: 1. v. Opels Evelyn(Anörle); 2. Oſtkind; 3. Vialta. Ferner liefen: Willkomm, Feſt⸗ königin, Bonita, Aka, Mentha, Rawa, Kavalkade, Schönau. Toto: 41, Platz: 15, 41, 19. 5. Preis der Uckermark. 2200. 1600 Meter: 1. Webers Schwarzdorn(Pretzner); 2. Hiſtoria; 3. Servus. Ferner liefen: Pronto, Aſſuan, Tuor, Vergangenheit, Katuſchka. Toto: 24, Platz: 18, 24, 25. 6. Preis der Grenzmark. Für Zweijährige, 2800 l. 1400 Meter: 1. Hönwalts Lachteufel(Grabſch); 2. Berenſee 3. Erich. Ferner liefen: Omphazit, Frohwalt, Cyklop, Moto, Hochwald, Ingwelde. Toto: 7. Preis der Priegnitz. Ausgleich 3. 2900 4. 1800 Meter: 1. Tzſchechelns Iſola(Czarnetzki); 2. Roderich: g. Peter⸗ ſilie. Ferner liefen: Geſolei, Pellegrino. Rotbuche, Tor⸗ rone, Erinnerung. Toto: 86, Platz: 15, 99, 55. g Te ges baleacles Mittwoch, 5. November Nationaltheater:„Turandot“, Oper von F. Buſont und „Gianni Schiechi“, Oper von G. Puceini, Miete 4 9, An⸗ fang 20 Uhr. Apollo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen! „Friederike“, Operette von Lshar, 20 Uhr. a 3 Planetarium: 16 Uhr Beſichtigung; 17 Uhr Vorführung, Volkshochſchule:„Volk und Sprache“, Vortrag von Ge⸗ heimrat Prof. Dr. F. Panzer, Heidelberg, im Muſenſgol, 20.15 Uhr. 1 Harmonie D 2, 6: Zwei Frauenvorträge von Frau D. H. Rauth, Leipzig, über„Neue Wege aus den Nöten* unſerer Zeit“, 16 und 20 Uhr. 85 Lichtſpiele: Alhambra:„Der Greifer“.— Unk⸗ verſ um:„Nur Du“. „Lohntag“.— Schauburg: — Roxy⸗Theater:„Unter den Dächern von„ Paris“— Gloria:„Ihr dunkler Punkt“. Pal aſt⸗ Theater:„Die Lindenwirtin“.— Capie? toll:„Die Lindenwirtin“. 5 Sehensmürdigkeitent Schloßmuſeum: Gebfſfnet täglich von 10-18 Uhr une 15:7 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr ourchgevend. Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeſchnungen der Corl⸗ Theodor⸗Zeit“— Muſeum für Nakur⸗ und Völkerkunde im Zeughaus: Sonntag vormittags von 11-13 Uhr und nochmittags von 15—17 Uhr, Dienstag 15—17 Uh? Mittwoch 15—17 uhr; Freitag 17—19 Uhr.— Städliſche Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Montags! von 10—13 und 14— 16 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Scola⸗ Theater; „Die Cſikosbaroneß dein Bene 29 30 81. 4. 5 Feger egel 8 5 Baſel.201,31 25/1 96040 Schuber'852 002.0045 282 Manngein 4 1 145050 15 5 Fehl.09 3 28520 81 358 Jean 3 Pes 045 Magau.905.275 10581 5 80 lochingen 0840 e 7 Manade,.44.44.9% 50, deubrong 1·38014% 1. daub 2˙88 314.160.723 81 0 Kö n.12 348 425,26.32 eee*— Chefredakteur Kur! Fiſcher 115 derantwortlich Für Volttik: HO. A Meig ner Feuilleton Dr. 88 1 aner Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder 5 und Vermiſchtes: Willn Müller Handelstell? Kur! Ehmer ct ind alles übrige Fran Kircher— Anzeigen und geſchäftlich!? eilungen 1 5 drucker und Verleger? Druckerei Pr. az, Neue Mannbeimer zei eh m. b.., Wannseim. R 1. 4 ur unverlangt Belträgr keine cewäbr— Müetendung erkelgt nut be i Rü vorto. 90, Platz: 15, 15, 16. Kalos faude, fämtlich in Mannheim— Her neſen in 2 Mittwoch, 5. November 1930 2—— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Labenburg, 3. Nov.(Eig. Drahtbericht.) Heute früh um.15 Uhr brach im Gaſthaus„zum Schwanen“ Feuer aus. Als die Fenerwehr an⸗ rückte, ſtand das Gebäude bereits in Flammen. Eine Familie, die im Seitenflügel des Dach⸗ geſchoſſes wohnte, konnte nur mit knapper Not ge⸗ rettet werden. Zeitweiſe war der ganze, zuſammen⸗ hängende Gebäudekomplex ſtark bedroht, ſo daß anf den Großfeueralarm hin auch die Feuer⸗ wehren von Schriesheim und Neckarhauſen Löſchabteilungen entſandten. Gegen vier Uhr war der Brand in der Hauptſache gelöſcht. Der große Dachſtuhl des ganzen Gebäudes iſt vollkommen verbrannt. Auch der zweite Stock iſt durch das Waſſer ſtark beſchädigt. Der Wirt des Schwanen wurde bei den Bergungsarbeiten verletzt. Die Frei⸗ willige Sanitätskolonne, die ſehr raſch am Brandplatz war, verband ihn. Der Schaden iſt beträchtlich. Großfeuer auch in Karlsruhe * Karlsruhe, 5. Nov. In dem an der Durlacher Allee 89 gelegenen, der Stadt Karlsruhe gehörigen Grundſtück, auf dem das Kraftſche Sägewerk ſich befindet, brach geſtern abend gegen 10 Uhr aus bisher unbekannten Grün⸗ den Großfeuer aus, das ſich, von dem ſtarken Südweſtwind getrieben, in kurzer Zeit auf nahezu ſämtliche Gebäude des Sägewerks aus⸗ dehnte. Das Feuer entſtand in dem ſüdweſtlich ge⸗ legenen Schuppen und griff ſofort auf den Maſchinen⸗ raum über, wo es an den dort befindlichen Werkzeu⸗ en und Holzvorräten reiche Nahrung fand. Die ehr, die in kurzer Zeit am Brandplatz erſchien, bekämpfte den Brand mit vier Schlauch⸗ i Aus Vaden Schwetzinger Verkehrsverein Schwetzingen, 4. Nov. In der geſtrigen Aus⸗ ſchußſitzung des Verkehrsvereins Schwetzingen wurde zunächſt über den„Mannheimer Tag“ berichtet und dieſe Veranſtaltung in der Ausſprache kritiſche beleuchtet. Bürgermeiſter Dr. Traut⸗ mann hob die kommunalpolitiſche Bedeutung jenes Tages hervor und wünſchte, daß im nächſten Jahre ein„Heidelberg Tag“ folgen möge. Nach einem von Verkehrsdirektor Stallberg erſtatteten Bericht über die Tätigkeit des Verkehrs⸗ vereins im dritten Vierteljahr 1930 wurde u. a. an⸗ geregt, die Balkon⸗ und Fenſterſchmuck⸗ prämiierung auch im kommenden Jahre wieder durchzuführen. Ferner ſoll der Bahnhofplatz zu einem Raſenplatz mit Blumenbeeten umgeſtaltet werden. Es wurde beſchloſfen, in dieſem Jahre wie⸗ der einen Weihnachtsbaum für Alle und zwar mitten auf dem Schloßplatz aufzuſtellen. Auch ſoll verſucht werden, vor Weihnachten eine Schwetzinger Verkehrs⸗ und Werbewoche durchzuführen. Der Verkehrsverein kann im näch⸗ ſten Jahre ſein 60jähriges Beſtehen feiern. Hier⸗ über werden noch ſpäter Entſchließungen getroffen werden. Die im oberen Bezirk Schwetzingen verübten Getreidediebſtähle, über die wir berichteten, haben ſich jetzt aufgeklärt. Es wurde feſtgeſtellt, daß das Getreide, ungefähr 30 Zentner, im Inſults⸗ heimerhof geſtohlen worden iſt. Die Täter, 5 Leute, ſind mit einer Leiter in die Scheuer geſtiegen und haben von dort das Getreide in Säcken fortgeſchafft. Den größten Teil desſelben haben ſie verkauft. Sämtliche Beteiligten ſind ermittelt und verhaftet worden. Selbſtmordverſuch im Eiſenbahnzug * Heidelberg, 4. Nov. Auf der Fahrt von Fried⸗ richsfeld nach Heidelberg verſuchte eine Frau im 8 Erhängen ihrem Leben ein Ende zu ma Sie wurde von Mitreiſenden daran gehin⸗ dert und nach der Ankunft in Heidelberg ins Kran⸗ kenhqus verbracht. Kriegergedächtnis feier . Weinheim, 3. November. Auf dem hieſigen Ehrenfriedhofe fand am geſtri⸗ gen vormittag die Kriegergedächtnisfeier ſtatt. Aus dieſem Anlaſſe hatte die Stadtverwaltung auf jedem Kriegergrabe einen Kranz niederlegen laſſen. Außerdem bezeugten die vielen Blumen das treue Gedenken der Angehörigen. Nach 11 Uhr be⸗ wegte ſich ein unüberſehbarer Zug der Vereine und Korporationen unter Vorantritt von Muſik vom Marktplatze aus zum Friedhofe. Die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle unter Leitung des Muſikmeiſters Heſſe eröffnete die Feier mit dem Choral„Jeſus meine Zuverſicht.“ Darauf ſang der von Haupklehrer Reichert dirigierte Männer⸗ chor der MGV.„Eintracht“ das Lied„Nun ruhe in Frieden.“ Stadtpfarrer Jo eſt betonte in ſeiner Gedenkrede, daß die Totenglocken interkon⸗ feſſtonell läuten. Er erinnerte daran, daß das Teſtament der Gefallenen, das der deutſchen Einigkeit gilt, noch der Vollſtreckung harre. Der ännerchor ſang das Lied„Wie ſie ſo ſanft ruhen.“ Mit dem von der Kapelle geſpielten Choral„Da unten iſt Frieden“ erreichte die erhebende Feier ihren Abſchluß. Der Turnverein Weinheim 1862 hielt heute vormittag am Turnergedenkſtein in der Bahnhof⸗ ſtraße eine kurze Gedenkfeier mit Kranznieder⸗ legung ab. Aus dem Zug geſtürzt Donaueſchingen, 3. Nov. Geſtern nachmittag wurde an dem Bahnkörper Donaueſchingen—Aufen ein Mann mit ſchweren Kopfverletzungen be⸗ wußtlos aufgefunden. Der Verunglückte hatte einen Schädelbruch erlitten. Außerdem war ihm ein Knochenſplitter in das Gehirn gedrungen. Wie Er⸗ mittlungen ergeben haben, handelt es ſich um den ver⸗ heirateten Magaziner Lehmann von Schwennin⸗ gen, in deſſen Beſitz man eine Fahrkarte 2. Klaſſe Singen— Villingen vorfand. Ohne Angabe von Gründen hatte er ſich nach Singen begeben und ſcheint auf der Rückfahrt von dort aus unbekannten Grün⸗ n aus dem Zuge geſtürzt zu ſein. Der Verun⸗ glückte litt an den Folgen eines ſchon früher er⸗ lttenen Gehirndefektes. leitungen. Man verſuchte zunächſt, das Feuer nach Oſten abzuriegeln, was aber nicht gelang, ſo daß man ſich darauf beſchränken mußte, das Feuer an ſeinem Entſtehungsort einzudämmen. Gegen 11 Uhr war das Feuer in dem ſüdweſtlichen Schuppen und im Maſchinenraum gelöſcht, dehnte ſich aber raſch weiter nach Oſten aus und ergriff die in der Mitte gelegenen Lagerräume und den am Oſtrand des An⸗ weſens gelegenen Holzſpäneturm. Eine vieltauſendköpfige Menge belebte die Dur⸗ lacher Allee und im Augenblick war der Meßplatz leer. Mit donnerartigem Getöſe ſtürzte gegen 411 Uhr der große Sägemehlturm und der Späne⸗ Exhauſtor ein. Ein großes Polizeiaufgebot und der Notruf waren ſofort zur Stelle. Der Platz iſt in weitem Umkreis abgeſperrt. Die Feuerwehr hatte Schwierigkeiten, an den Brandherd zu gelangen, da am rückwärtigen Teil des Fabrikanweſens das Bahnanſchlußgleis liegt, wodurch die Anfahrt er⸗ ſchwert wurde. Die Löſcharbeiten zogen ſich bis 212 Uhr hin und es gelang ſchließlich den vereinten Be⸗ lühungen der Feuerwehr, das Wohnhaus und weitere Holzlager zu retten. i— *. Ein Sägewerk abgebrannt 1 * Geiſingen(Amt Donaueſchingen), 4. November. Geſtern abend brannte das Sägewerk Gempp u. Ihle nieder. Die Brandurſache iſt noch nicht ge⸗ klärt. Die Donaueſchinger Motorſpritze mußte ſich darauf beſchränken, die großen Holzvorräte vor einem Uebergreifen des Feuers zu ſchützen. Das Sägewerk brannte nieder, ebenſo das angebaute Verwaltungsgebäude. Der Gebäudeſchaden allein beträgt 30000 Mark. Der Fahrnisſchaden iſt ſehr hoch, da ſämtliche Maſchinen ein Opfer des Feuers wurden. Aus der Pfalz Erkannte Leiche * Ludwigshafen, 4. Nov. Anfang Auguſt wurde im Rhein bei Oppenheim eine männliche Leiche geländet und auf dem Friedhof zu Oppenheim be⸗ erdigt. Die Leiche wurde jetzt ausgegraben, von einer Frau aus Ludwigshafen als deren Sohn er⸗ kannt und nach Ludwigshafen überführt. Häuſer⸗ und Mietpreiſe in Neuſtadt a. d. H. * Neuſtadt a. d.., 3. Nov. Die Bautätigkeit iſt hier trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit noch nicht zu völligem Stillſtand gekommen. Vor etwa vierzehn Tagen wurde mit dem Bau mehrerer Wohnhäuſer auf der Hambacher Höhe begonnen, deren Austrock⸗ nung allerdings mit Koksheizung geſchieht. Das Frei⸗ werden einer großen Anzahl von Beſatzungswoh⸗ nungen hat die Wohnungsnot zu erheblichem Teil behoben. Als teuer werden die Miet⸗ preiſe in den ſtädtiſchen Neubauwohnungen von Neuſtadt⸗Weſt angeſehen, von denen ſich eine Drei⸗ Zimmerwohnung(mit Küche und Bad) auf monatlich 70 J ſtellt. Wie man hört, wollen die Mieter gegen dieſe Preiſe proteſtieren. Private Neubauwoh⸗ nungen koſten 110—120/(4 Zimmer, Manſarde, Bad, Dampfheizung). An Altwohnungen werden für vier Zimmer mit Zubehör 40—60 ¼/ bezahlt. Die Preiſe für Neubauten in gediegener neuzeitlicher Aus⸗ führung ſtellen ſich für Einfamilienhäuſer auf 20 000 bis 25 000/ und für Zweifamilienhäuſer auf 25 000 bis 35 000%(4 Zimmer). Das Bauen iſt gerade in den letzten zwei Monaten durch den Rückgang der Materialienpreiſe billiger geworden. Die Löhne blieben ziemlich unverändert, während die Handwerksmeiſter in ihren Berechnungen dem allge⸗ meinen Preisrückgang bereits Rechnung trugen. Im allgemeinen darf man ſagen, daß die Stadt Neuſtadt durch die rege Bautätigkeit der letzten Jahre viel im Ausſehen gewann. Mancher hat ſich indeſſen(beſonders in der Zeit ſteigender Löhne und Materialien)„verbaut“, da paßt das ſchmucke Aeußere des neuen Heims nicht ſo recht zu den grauen Sorgen, die den Hausbeſitzer drücken. Man hofft hier, daß dte jetzt erfolgte Verbilligung des Bauens die Bautätigkeit im nächſten Frühjahr trotz der Not⸗ zeit einigermaßen in Gang halten wird. Glück im Unglück * Lohnsfeld bei Kaiſerslautern, 3. Nov. Als am Sonntag nachmittag ein auswärtiger Perſonenkraft⸗ wagen mit ſchnellſtem Tempo die Hörhammerſche Mühle paſſierte, platzte der Schlauch eines Hinterrades. Das Auto überſchlug ſich mehrere Male und verlor dabei faſt das ganze Verdeck. Trotz des entſetzlich anzuſehenden Unfalls kamen die beiden Fahrer ziemlich glimpflich davon. Der Lenker erlitt einige unbedeutende Hautriſſe, der Mitfahrer eine Schulterverletzung. Kleine Nachrichten Ein Stuttgarter in Kiel verhaftet * Stuttgart, 4. Nov. Vom Polizeipräſidium Kiel wird mitgeteilt: Ein aus Stuttgart zugereiſter kauf⸗ männiſcher Angeſtellter ließ ſich vom Arbeitsamt und vom Verband Weiblicher Handels⸗ und Büroange⸗ ſtellten weibliches Perſonal zuweiſen, um dieſes für eine angeblich vom Ullſtein⸗Verlag, Berlin, zu errichtende Filiale einzuſtellen. Vom Ullſtein⸗ Verlag hatte der Schwindler keinen Auftrag. Er ſtellte den Bewerberinnen ein Gehalt von monatlich 380/ in Ausſicht und verlangte die Stellung einer Kaution in Höhe von 100 bis 250 4, die nach zwei Monaten wieder zurückbezahlt werden ſollen. Schmid iſt verhaftet worden. Vom Auto angefahren :: Mainz, 4. Nov. Der 24jährige Kohlenhändler Anton Fiſcher aus Wicker wurde auf der Land⸗ ſtraße bei Hochheim a. M. mit ſeinem Motorrad von einem Auto angefahren, zu Boden geſchleudert und lebensgefährlich verletzt. Im hieſigen Städtiſchen Krankenhaus iſt er geſtorben.— Von einem Per⸗ ſonenauto angefahren und zu Boden geſchleudert wurde ferner auf der Großen Bleiche der Bankbeamte Emil Maſchmann von hier. Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde der Verletzte von dem Len⸗ ker des Perſonenautos ins Städtiſche Krankenhaus überführt. dul . Bekam ſchon im OVERSTOLZ 5 PF. RAVENRLAU 6 PF. staubfrei — schmecken niemals bitter 80 können unsere Angaben nachprüfen: Wenn Sie durch eine HAUS NMEUERBURG-· Zigarette blasen- ehe sie brennt-, so wer- den Sie keine Spur von Staub bemerken. V 6 B. Seite Nummer 518 Wir zeigen Ihnen heute kein Bild aus unseren deutschen Fabriken. Diese Anlage steht vielmehr fern im Orient; denn unser Kampf gegen den Ta- bakstaub beginnt schon im Heimatland der Haus Neuer- burg- Zigaretten.— In den Ausfuhrhäfen des kostbaren Macedonentabaks: Cavalla, Saloniki und Piräus, haben wir unseren Manipulations- * derne Entsta: Anlagen entfernen, bevor die Fermen- tation der Blätter beginnt. Gerade von dieser Vorsorge bei dem wichtigen Gärungs- Prozeß des Tabaks erhoffen wir eine noch nie dagewesene Steigerung der Qualität un- serer Zigaretten. jetzt sind erstmalig die so behandelten Ballen in unseren Fabriken verarbeitet wor andelt 2 es sich zunachst au Teilmengen 9 4 7 S 21* 417 729 rere bestätigen, was die gründ- 3 ran bnn do ee lake liche Entstaubung des Tabaks für Ihre Zigarette be „22 ã ͤTddVddTbddbdTdTbTGTdTPvbTſdTbTbTbTdTbTPTbT DLS. d Mittwoch, 5. November 1930 Ein Truſt gegen Weltwirtſchaftsſtörungen Newyork, 3. Nov. Die Gründung eines rieſigen tuter nationalen Truſts, der alle Weltwirtſchafts⸗ ſtrömungen durch geeignete Maßnahmen ſtabiliſieren ſoll, wird in amerikaniſchen Finanz⸗ und Inbuſtriekreiſen erwogen. Dem Truſt ſollen Vertreter der führenden Kre⸗ ditinſtitute und der Regierungen der wichtigſten Länder beitreten. Zunächſt ſei beabſichtigt, den in Finanzubten befindlichen Regierungen Anleihen zu gewähren. Spä⸗ ter ſolle die Tätigkeit des Truſtes allmählich ausgedehnt werden. In den Gründerkreiſen mache man geltend, daß die haftskriſe nicht zuletzt auf den Maugel an Auslands⸗ iten zurückzuführen ſei. Dieſe Kreditgewährungen würden Abſatzmöglichkeiten für die Induſtrien von Eng⸗ land, Frankreich und Deutſchland ſchaffen. 1 Newyork, 8. Nov. Der Direktor des Inſtttuts für Stahlbau, Abbott, erklärte in einer Rede auf der Jahres⸗ tagung des Verbandes, daß die Geſchäftslage in der gan⸗ gen Welt eine gewaltige Beſſerung erfahren würde, wenn Amerika in eine rückſichtsloſe Herabſetzung oder beſſer noch in eine völlige Streichung der europäiſchen Schulden ein⸗ willigte. Bankier Silverberg. Der Seniorchef des bekannten Kölner Bankhauſes A. Levy in Köln, Ge⸗ heimrat Dr Louis Hagen, hat zur Wahrung der In⸗ n feiner Erben ein Abkommen mit Dr. Paul Silverberg getroffen. Danach tritt dieſer für den Fall des Ausſcheidens des Geheimrats Hagen in das Bankhaus als Beauftragter jener Erben in das Bank⸗ haus ein Die Töchter des Geheimrats Hagen, der keine nüchſten männlichen Erben hat, ſollen ohnehin ſpäter Kom⸗ manditiſten des Bankhauſes werden. Die beſondere Be⸗ deutung liegt in den vielfachen Verbindungen zur Indu⸗ ſtrie, die man auch fernerhin zu erhalten trachtet. Auch in dieſer Richtung hat Geheimrat Hagen in Dr. Silver⸗ berg einen erfahrenen Sachverwalter gewonnen. * Abſchluß der Kölſch⸗Fölzer⸗Werke in Siegen. Für 1929.30 gelangt eine Dividende nicht zur Verteilung li. V. g v..). Die Betriebsüberſchüſſe betrugen 0,67(0,68) Mill. Mark, Unkoſten und Steuern erforderten 0,41(0,37) Mill. Mark, Abſchreibungen 0,22(0,24) Mill. 4. Er wird in der Hauptſache vorgetragen. In der Bilanz erſcheinen u. a. Forderungen mit 1,28(1,55) Mill. 4, darunter Bankgut⸗ hoben mit 88 248(376 765) J, Vorräte mit 1,15(1,04) Mill. Mark und Schulden mit 1,19(1,19) Mill. 4. Stahlwerk Deking)., Düſſeldorf. Der Abſchluß bieſer zum Stumm⸗Konzern gehörenden Geſellſchaft er⸗ gab bei normalen Abſchreibungen einen Verluſt von 26 797(I. V. 22 457), ſo daß ſich der aus dem Vorfahr übernommene Verluſtvortrag auf 347 419 J erhöht. Der auf den 29. November einberufenen HV. wird alſo wiederum ein dioldendenloſer Abſchluß vorgelegt werden. (Aktienkapital 83 Mill.). * Heberzeichnung der Arbed⸗Anleihe in Holland. Der Holländiſche Abſchnitt ber Auslandsanleihe der Vereinigten Hüttenwerke Burbach⸗Eich⸗Düdelingen(Arbed) iſt, wie in Amſterdamer Bankkreiſen erklärt wird, ſo ſtark überzeichnet worden, daß keine bedeutende Repartierung der gezeichneten Beträge notwendig wird. n Lindener Eiſen⸗ und Stahlwerke., Haunover⸗Lin⸗ den. Die Verwaltung beruft jetzt die angekündigte v. GV., der der Abſchluß für 1929(408 000 4 Verluſt) vorgelegt werden ſoll, auf den 18. November ein. Die Tagesordnung ſieht den Rückerwerb der nom. 500 000„ im Beſitze der Hraunſchweigiſchen Maſchinenbau⸗Anſtalt befindlichen Aktien gegen Uebertragung von nom. 500 000 4 Stammaktien die⸗ ſer Geſellſchaft vor, ferner die Kapitalſanierung durch Zu⸗ ſammenlegung von Stamm⸗ und Vorzugsaktien im Ver⸗ 5 18:1 mit anſchließender Wiedererhöhung um 250 000 Mark Stammaktien. Ein weiterer Punkt der Tagesord⸗ nung betrifft die Genehmigung der Abgabe der nach der Napitalherabſetzung verbleibenden 250 000 4 eigenen Aktien zum furſe von 100 v. H. und der im Beſitze der Geſellſchaft verbleibenden nom. 306 000„ Aktien der Braunſchweigi⸗ ſchen Maſchinenbau⸗Anſtalt zum Buchwert. * Braunſchweigiſche Maſchinenbauanſtalt, Braunſchweig. Die Geſellſchaft, die die im Vorfahr beſchloſſene enge Ver⸗ bindung mit der Lindener Eiſen⸗ und Stahl⸗ werke A G. durch wechſelſeitige Rückgabe der ſeinerzeit ausgetauſchten je 500 000& Aktien wieder löſt, hat ihren Weſchäftsbericht für das neun Mouate umfaſſende Ge⸗ ſchäfts jahr vom 31. März 1929 bis Ende d. J. noch immer nicht vorgelegt. Laut B. T. hat ſich aber ein zahlenmäßig noch nicht bekannter Berluſt ergeben, der durch Auflöſung ber Sonderrücklage von 70 000 4 gedeckt wird. Danach bleiben noch 436 000 4 zum Vortrag. Was die Geſellſchaft mit den jetzt erhaltenen 500 000 4 mit 475 000 4 einſtehen⸗ den eigenen Aktien macht, iſt noch nicht bekannt. Darüber werden erſt ſpäter Beſchlüſſe gefaßt werden. Der Umſatz konnte zwar um 20 v. H. geſteigert werden, doch waren die Preiſe ſtark gedrückt. Im neuen Geſchäftsjahr ſet ein Millionenauftrag aus Spanien hereingekommen. Auch ſonſt ſei der Auftragseingang zufriedenſtellend. Sscar Müller u. Cie.., Schwenningen a. N. Bei Meſer Geſellſchaft, die elektrotechniſche Bedarfsartikel her⸗ ſtellt(AK. 200 000], beträgt im Geſchäftsjahre 1929-80 (00..) der Reingewinn 28 886 einſchl. 2284„ Vortrag aus 19289. Einem Rohgewinn von 578 965 4 ſtehen Löhne und Generalunkoſten mit zuf. 524979„ und Ab⸗ ſchreibungen mit 27 990„ gegenüber. Aus der Bilanz Un 4: Bermittel und Debitoren 188 085, Worew 185 719; anderſeits Reſerven 42 179, Hypotheken W 000, Kreditoren 217 024. fler Neuen Mannheimer Zeitung Konſumintereſſe an öͤen Warenmärkten Auf Teilgebieten Erholung, ſonſt eher ſchwächer Nach dem flauen Verlauf, den die internationalen Roh⸗ ſtoffmärkte im Monat September genommen hatten, zeigte auch die 1. Hälfte des Oktober ein überwiegend ſchwaches Ausſehen, und es wurden im Laufe der 2. Oktoberdekade vielfach neue Tiefkurſe erreicht. In der 2. Oktoberhälfte kam es dann infolge internationaler Konſumkäufe auf Teilgebieten zu einem Umſchwung, der namentlich an den Rohzucker⸗, Boumwoll⸗, Rohgummi⸗ und einigen Metallmärkten in Erſcheinung trat. Sieht man von den Rohzuckermärkten ab, wo die Hauſſe bereits ſett Anfang Okteber auf Grund beſonderer Einwirkungen im Gange iſt, ſo kennzeichnete ſich der Umſchwung als eine mehr oder minder ſtarke Reaktion, wie ſie nach Zeiten über⸗ triebenen Preisdrucks und auf Grund der poſitionstechni⸗ ſchen Lage(beſonders bei Zucker und Baumwolle] einzu⸗ treten pflegt. Die Bewegung kam jedoch, abgeſehen von Rohzucker, bereits Ende Oktober wieder zum Stillſtand. Bei einem Vergleich der Ende Oktober⸗ und Ende Sep⸗ tember⸗Notierungen ergab ſich, daß die Zahl der abwärts gerichteten Rohſtoffe ſich vermindert hat und die Zahl der feſter tendierenden Rohſtoffe zunahm. Trotzdem ſind die Preisrückgänge per Saldo in der Ueberzahl geblieben. Beſonders war das der Fall bei den Welk⸗ getreidemärkten, ferner bei den Kaffeetermin⸗, Reis⸗, Roh⸗ wolle⸗, Jute⸗ Kupfer⸗, Zinn⸗, Blei⸗, Zink⸗ und Petro⸗ leummärkten. Selbſt wenn man doͤte auf verſchiedenen Gebieten ge⸗ tätigten Konſumverkäufe nur als vorübergehende Erſchei⸗ nung wertet, ſo bleibt doch zu beachten, daß der Kon⸗ ſum erſtmalig ſeit langer Zeit ſeine Reſerve aufgegeben hat, und daß hierzu in erſter Linie der niedrige Preisſtand die Veranlaſſung bot. Da ſich in weiten Verbraucherkreiſen ein großer ungeſtillter Bedarf angeſammelt hat, iſt zu erwarten, daß der Bedarf, be⸗ ſonders wenn ſich ihm wieder günſtige Einkaufschancen bieten, davon ausgiebiger Gebrauch machen wird. Ent⸗ ſcheidend iſt natürlich die weitere internationale Konjunk⸗ turentwicklung. Hier bieten ſich kaum irgendwo günſtigere Ausblicke, im Gegenteil ſcheint die wirtſchafdliche Entwicklung in den Vereinigten Staaten — von dem Einfluß der ſüdamerikaniſchen Wirren ganz abgeſehen— ſich auf eine niedrigere Konjunktur⸗Stuſe einzuſtellen. Von dem Ausmaß der Konjunkturverände⸗ rungen wird auch das Tempo abhängen, in welchem die rieſigen Rohſtoffvorräte, die ſich zwiſchen Produk⸗ tion und Konſum angeſammelt haben, allmählich abſorbiert werden. Im Oktober gaben, verglichen mit dem Monat Sep⸗ tember, ſämtliche Getreidearten, ferner Reis, Baumwoll⸗ ſagtöl, Talg, Wolle, Rohſeide, Jute, Flochs, Kupfer, Zinn, Blei, Zink und Petroleum im Preiſe nach. Stärker er⸗ holen konnten ſich Zucker, Tee, Kakab, Kopra, Baumwolle, Rohöl und Kautſchuk. Die Preisentwicklung . Ware Börſe Qualität Sttober Sept Auguſt Einheit 1940 1930 1930 Weizen Chikago Hardwinter 77 78,25 85,25 ets 1 buſhel Nr. 2 Mais Shikago Weſtern 73,12 79,5 99,80 ots je lb. Kaffee New 51 Rio Nr. 7 8,87.87 6,37 ots je lb. Zucker New Höck Centrifugals.4.85 1,10 ots je Ib. Baumwolle New York Middl. 14.20 20,88 11,40 ett ſe lb Wolle e 84 s tops 24 28 27% je Ib. Jute London Firſt Marks 15 17. 17 7 Sterling je to. Kupfer New Vork Elektrolyt.50 10 1¹ ots je Ib. Zinn New Pork Straits 20,75 28,70 29.95 ots je ib. Zink New Hot gew. Marke.0⁵ 4,25.30 ots ſe lb. Rohgumml London ſmoked ſheet 6,44 3,89 4,81 d je lb. Auf den internationalen Brot⸗ und Futter⸗ getreidemärkten war die Tendenz nach wieder⸗ holtew Schwankungen abgeſchwächt. Einen ſtarken Verluſt erlitten die Maispreiſe auf fortgeſetzte baiſſegünſtige Er⸗ tragsſchätzungen. Von verſtimmendem Einfluß auf die Weizenbörſen waren die vorausſichtliche Rekordernte Auſtraltens, die auf rund 200 Mill. buſhel gegen 125 im Vorjahr geſchätzt wird, ſowie günſtige Ausſichten für die jungen Winterweizenſaaten. Eine Ausnahme auf Grund überwiegend feſter Veran⸗ lagung machten die kolonial waren märkte. Hier lenkte beſonders die Zuckerhauſſe die Aufmerkſamkeit auf ſich. Die Größe zer Preisovance erhellt am beſten aus der Dezemberſicht, die von 1,01 cents(Baſis New Nork) auf 1,47 cents ſteigen und trotz umfangreicher Liquidationen ſich relativ gut behaupten konnte. Starken ſpekulativen Schwankungen unterlagen die Kaffeemärkte auf Grund ſich widerſprechender Meldungen aus Braſilien. Der Konſum übte mehr Zurückhaltung. Seit Ende September büßten die nahen Termine ca. 5 v. H. und die weiteren Sichten ca. 7 v. H. ein. Am Newyorker Kakab⸗ Terminmarkt zogen die Preiſe für Accra g. f. von 5,47 auf 6,54 cents an, um dann bei ſtändiger Konſumpaſſivität die Hälfte der Er⸗ holung wieder einzubüßen. Der Weltteemarkt war auf einen feſten Ton geſtimmt, beſonders der Kontinent trat durch regeres Kaufintereſſe hervor. Am europäiſchen Butter markt brach ein neuer Preisauftrieb an der Empfindlichkeit des Konſums zuſammen, der ſich verſtärkt den billigen Sorten zuwandte. Die Märkte für Faſerſtoffe lagen mit Ausnahme der Baumwollmärkte ſchwächer. Die Milderung des Ver⸗ Langnamverein und Nordweſtaruppe zur Wiriſchaftskriſe Im Fortgong der Mitgliederverſammlung des Lang⸗ namvereins und der Nordweſtgruppe machte, wie ſchon kurz erwähnt, Bankdlrektor Dr. Kehl ⸗Berlin Augere Ausführungen über die finanziellen Zu⸗ fammen hänge der Noe riegszeit. Er ſieht den Haupt⸗ grund der heutigen Entwicklung darin, daß man die natür⸗ iche Lohn⸗ und Preisſentung, Verringerung der Waren⸗ läger und Freiſetzung der Gewinne durch die Depreſſion, die weiterhin zur Verbilligung von Geld und zum An⸗ reiz zur Neuinveſtition führe, durch die„mit brutaler Energie“ geführten Eingrifſe des Stagts in den natürlichen Ablauf von Preiſen und Löhnen verhindert habe. Ein Fünflahresplan noch anderen Geſichtspunkten würde das deutſche Volk von ausländiſcher Hilfe freimachen und in harter und unbeirrter Arbeit die erſte Voraus⸗ ſetzung für die nationale Frethett ſchafſen. Als letzter Redner ſprach Dr. Ernſt Poens gen. Er bezeichnete den jetzt zu gehenden Weg deshalb als ſo ſchwer, weil man in den letzten Jahren die Irrlehre dem deukſchen Volke eingeredet habe, daß nicht nur eine nominelle, andern auch eine reelle Steigerung der Einkommen mög⸗ 10 ſei. Eine plötzliche ſtarke Senkung des Lohnniveaus liege ebenſo wenig im Intereſſe der Wirtſchaſt wie die „ungerechtſertigten plötzlichen Lohnerhöhungen der frühe⸗ ten Jahre“. Die Eiſeninduſtrie habe bet der Preisſenkung m als das Doppelte der Lohnerſparnis zugeſetzt. Schritte ö Art müßten aber ſo lange ohne Einfluß auf die auge bleiben, wie weitere Preisſenkungen in dem offenen Erzeugnis in Ausſicht ſtehen, und der nächſte Schritt, der hier gemacht werden ſolle, müſſe ein radikaler ſein. Die Eifeninduſtrie könne dieſen Weg ſofort weitergehen, im in der Frachtſrage baldigſt ge⸗ gebracht würden. Die Arbeits⸗ 4 6 7 ktiſch ſaſt en) nicht zu einer Verbilligung dern nur zu einer Erhöhung ich im Steinkohlenbergbau, ſo es dabei weitere Stillſetzungen und Ent⸗ ommen würden. Regler ungs programms ſtehe rück, daß die heutige Reichsregierung die Schwierigkeiten richtig erkannt habe und ſich auch klar über den einzuſchlagenden Weg ſei. Ueber die Repara⸗ tionsfrage führte er u. a aus, daß man heute überall in Deutſchland ſo weit ſei, zu erkennen, daß die Reparattions⸗ belaſtung nicht getragen werden könne, daß ſte beſeitigt werden müſſe. Es ſei zu begrüßen, daß dieſe Erkeunt⸗ nis jetzt Allgemeingut geworden ſei. Zunächſt müßten wir aber unſere eigene Wirtſchaft ſo ſchnell wie möglich und ſo gut wie möglich in Reich und Staat und im privaten Wirtſchaftsleben in Ordnung bringen, um donn mit Erfolg an die Löſung der Reparationsfrage her⸗ antreten zu können. In der Ausſprache ergriff der preußiſche Handels⸗ miniſter Schreiber das Wort, um zu dem Problem Preisabbau und Lohnſenkung Stellung zu nehmen. Er führte u. a. aus, zum Preisabbau laſſe ſich vom grünen Tiſch aus nichts diktieren, es laſſe ſich hüchſtens ſyſtemati⸗ ſteren und organiſteren. Es ſei falſch, von einer Lohn⸗ und Gehaltsherabſetzung zu ſprechen, wenn es ſich in Wirklichkeit nur um eine An⸗ gleichung an die veränderten Goldverhältniſſe handele. Man könne nicht von einer Lohn⸗ und Gehaltsherabſetzung ſprechen, wenn in Wirklichkeit eine Angleichung an die Senkung des Warenpreiſes erfolge. Er ſei der Ueberzeu⸗ gung, daß die Arbeitsloſigbeit nicht ſo groß ſei, wenn die Löhne und Gehälter das für die Wirtſchaft tragbare Maß nicht überſchritten hätten. Es ſei zur Be⸗ kämpfung der Arbeltsloſigkeit nötig, durch Abbau der Produktionskoſten einen allgemeinen Preisabbau zu ermöglichen. In die anzuſtrebende einheitliche Wirtſchaftspolitik ſei auch die Agrarpoli⸗ tik einzugliedern; falſch ſei es jedoch, daß die Vorſtellun⸗ gen der Landwirtſchaft immer wieder auf die Erhaltung oder Erreichung von Preiſen gerichtet wären, die weder mit der weltwirtſchaftlichen Lage noch dem innerdeutſchen Preisniveau vereinbar ſelen. Auch die Landwirtſchaft mäüſſe die Produktionskoſten ſenken. Redner wandte ſich dann dem politiſchen Gebiet zu und betonte, mit dem 2 wort des Marxismus ſeit nichts geholfen, man müſſe ſchaftsfeindliche Einſtellung überall und in allen mpfen. Die Führer der deutſchen Wirtſchaft müßten in dieſer Frage zu größerer Einigkeit kommen. kaufsdruckes, Deckungen in Oktoberterminen ſowie Käufe der Induſtrie und Spekulation ließen die Baumwoll⸗ peiſe in der 2. Oktoberhälfte raſch anziehen. Da es der Bewegung an Nachhaltigkeit fehlte, gingen die Preiſe wie⸗ der zurück. An den Wollmärkten konnte die gute Nach⸗ frage nach feineren Merinowollen nicht über den ſchwächeren Grundton hinwegtäuſchen. Bei zeitweiſem Kaufintereſſe verkehrten die Rohſeidenmärkte in aus⸗ geglichenerer Haltung. Am Lyoner Platz wurden nament⸗ lich Japan⸗ und Fanton⸗Gregen gehandelt. Die unver⸗ änderte Depreſſion für Kalkutta⸗Goods wirkte ſich in er⸗ neutem Druck auf die Rohjutepreiſe aus. Die wieder⸗ auftauchenden Valoriſierungsverſuche haben bei den offi⸗ ztellen Stellen keinen Anklang gefunden. An den Metallmärkten kam es nach den am ./10. Oktober(Zinn, Blei, Zink) bezw. 24. Oktober (Kupfer) erreichten neuen Tiefpreiſen zu einer Reaktion, die eine Geſchäftsbelebung namentlich an den Kupfer⸗ märkten zur Folge hatte. Ueber den Lovettſchen Zinn⸗ valoriſterungs⸗Plan, der die Tendenz am Zinnmarkt nicht weiter beeinflußte, war man geteilter Anſicht. An den Zinkmärkten konnte der Preisverluſt, der nach der Pariſer Konferenz eingetreten war, wieder ausgeglichen werden, da die Ausſichten für eine Arbeitsaufnahme des Kartells nicht ungünſtig beurteilt werden. An den engliſchen Kohlen märkten war die Lage noch ziemlich depri⸗ miert, was angeſichts der Jahreszeit beſonders bemerkens⸗ wert iſt. Die Rohgummimärkte konnten von in⸗ ternationalen Konſumkäufen Nutzen ziehen, die im Hin⸗ hlick auf den günſtigen Preisſtand und in Erwartung eines Abſtoppens der Produktionen vorgenommen wurden. Mittag-Ausg . Abe Nr. 513 Jeſthalten am ſiebenprozentigen Normalzins Die Beſprechungen im Reichswirtſchaftsminiſterium über die Zinslage Im Reichswirtſchaftsminiſterium haben geſtern mit den zuſtändigen Verbänden die angekündigten Beſprechungen über die Zinsfußfrage ſtattgefunden, nachdem die Friſt, die man ſich vor einem Monat in dieſer Sache geſetzt hatte, abgelaufen war. Die Marktlage hat keine weſentliche Klärung erfahren, und man kam daher, wie wir hören, überein, ähnlich wie vor kurzem im Sonderausſchuß der Hypothekenbanken, vorläufig formal keine hö her ver⸗ zins lichen Emiſſionen als 7proz. aufzu⸗ legen. Das bedeutet praktiſch, daß vorerſt die Emiſſtonen geſperrt find. Die Meinungen gingen lediglich in der einen Beziehung auseinander, nämlich bis zu welchem Zeitpunkt der jetzige Beſchluß gelten ſoll. Die eine Seite wünſchte Befriſtung bis 15. Dez., während andere bis über das Jahresende hinausgehen wollten. Man verblieb an⸗ ſcheinend dabei, zunächſt bis zum Jahresſchluß abzuwarten. Dann müßte eine neue Konferenz zuſammentreten. Die Beibehaltung des 7proz. Pfandbrieftyps wird durch eine Mitteilung des Reichswirtſchaftsminiſteriums be⸗ ſtätigt. Die Formulierung des Kommuniauss geht u. a. dahin, daß die Inſtitute der Meinung geweſen ſeien, von der in der Oeffentlichkeit mehrfach erörterten„Sperre“ im Emiſſions⸗ und Beleihungsgeſchäft ſei Abſtand zu neh⸗ men, es müſſe aber im Intereſſe einer Schonung des Kapi⸗ talmarktes eine gewiſſe Zurückhaltung beobachtet werden. An den Beſprechungen haben außer den Spitzen⸗ verbänden der Boden⸗ und Kommunalkreditinſtitute die be⸗ teiligten Reichs reſſorts und die Reichsbank teilgenommen. handelskammer Mannheim gegen Tabakzollerhöhung Die Handelskammer für den Kreis Man n⸗ heim hat an das Reichsfinanzminiſterium in der Frage der beabſichtigten Tabakzollerhöhung nachſtehende Eingabe gerichtet und das Badiſche Miniſterium der Finanzen, die Badiſche Vertretung im Reichsrat Berlin und den Herrn Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt Mannheim um Unter⸗ ſtützung gebeten: „Die nach Berichten in öͤen Tageszeitungen vom Reichs⸗ finanzminiſterium beabſichtigte Erhöhung des Tabakzolles von 80.— auf 400.—„ hat in den Kreiſen von Tabak⸗ fabrikation und Handel größte Beunruhigung hervor⸗ gerufen und berechtigte Entrüſtung darüber, daß die davon betroffenen Gewerbezweige zu dieſer Vorlage nicht gehört wurden. Die Höhe des Zolles erſcheint ſo ungeheuerlich, daß man die Richtigkeit der Mitteilungen nicht für möglich halten kann. Sollte aber tatſächlich eine Erhöhung des Einfuhrzolles auf den fünffachen Betrag geplant ſein, ſo wäre die Wirkung für die Zigarreninduſtrie unſeres Be⸗ zirks, in dem der Verband Süddeutſcher Zigarrenfabri⸗ kanten ſeinen Sitz hat, geradezu kataſtrophal. Auch die Rauchtabakinduſtrie, der Zigarren⸗ und Rohtabakhandel ſind nicht in der Lage, eine derartige Steuererhöhung zu tragen. Abgeſehen von der vollſtändigen Vernichtung der mittleren und kleineren Betriebe in der Zigarren⸗ und Rauchtabakinduſtrie und dem Rohtabakhandelsgewerbe ſo⸗ beiterinnen iſt doch ſehr zu bezweifeln, ob die Maßnahme die erhoffte Mehreinnahme bringen wird; denn es iſt da⸗ mit zu rechnen, daß der Verbrauch von Zigarren noch mehr eingeſchränkt werden und der Raucher ſich mehr noch als bisher der Zigarette zuwenden wird, deren Belaſtung ſy gering iſt, daß ſie ſich im Kleinverkaufspreis kaum oder gar garnicht auswirken wird, während die Zigarren⸗ und Rauchtabakpreiſe ungefähr um 50 v. H. erhöht werden müßten. Bei der Bedeutung dieſer Gewerbe in unſerem Bezirk müſſen wir bei aller Anerkennung der Notwendigkeit der Regelung der Reichsfinanzen die vorſtehende Erwägungen ernſtlicher Beachtung empfehlen und darum erſuchen, die Beſteuerungsmöglichkeiten im Benehmen mit den betei⸗ ligten Kreiſen durchzuprüfen.“ ** * Proteſt auch der Rohtabakvertreter. Der Berein Rohtaboakhandels vertreter Deutſchlandg Mannheim und der Verein Rohtabak⸗Rei⸗ fender Deutſchlands haben an die zuſtändigen Behörden eine Eingabe gerichtet, die zum Ausdruck bringt, daß die obigen Vereine in ihrer geſamten Mitgliederzahl gegen die geplante ruinöſe und unſoziale Neubelaſtung der Tabak; branche proteſtieren. Sie warnen dringend vor effektiver Vernichtung tauſender Mittelſtandsrziſtenzen und zaßl⸗ wie der Arbeitsloſigkeit vieler tauſender Arbeiter und Ar⸗ loſer Vermehrung des Arbeitsloſenheeres. * AG. Sächſiſche Werke.— Aktienüberlaſſung an Kom⸗ munen.— Kapitalerhöhungspläne. Die fſächſiſche Regie⸗ rung erſucht den Landtag um Genehmigung zur Veräuße⸗ rung von Aktien der Ach. Sächſiſche Werke in Dresden bezw. um die Ueberlaſſung von fungen Aktien bei einer eventuellen Kapitalerhöhung. Die Atien ſollen den ſächſiſchen Gemeinden, Gemeindeverbänden oder Körperſchaften, öffent⸗ lichen oder privaten Rechtes überlaſſen werden, deren An⸗ teile ausſchließlich Gemeinden oder Gemeindeverbänden oder dem Staat gehören. Aller Vorausſicht nach wird das Kapital der Geſellſchaft, das jetzt 100 Mill. 4 beträgt, nach und nach verdoppelt und die jungen Aktien dann den Ge⸗ meinden uſw. überlaſſen werden. Die Regierung erhofft davon eine beſſere Zuſammenarbeit in der Eletrizitäts⸗ verſorgung des Landes zwiſchen Staat und Gemeinden. O Carl Flohr., Berlin— Wieder dividendenlos. (Eig. Dr.) Der AR. beſchloß, der o. HV. am 27. Nov. 1980 vorzuschlagen, den im Geſchäftsjohr 1929⸗30 erzielten geringen Ueberſchuß zum Vortrag zu brin⸗ gen. Im Vorfahre wurde ein Verluſt von 343 000/ aus⸗ gewieſen, um den ſich der Gewinnvortrag aus 1927⸗28 in Höhe von 355 775 auf 12 778 4 ermäßigte. Trotz der rück⸗ läuſigen Bewegung auf dem Baumarkte konnte in dieſem Jahre faſt der gleiche Umſatz wie i. V. erzielt werden. Von dem gegenwärtigen Streik wird nur ein Teil des Berliner Werkes betroffen, während im Wittenauer Werk voll gearbeitet wirb. Robert Kraft Ac. Pforzheim. Die Geſellſchaft(Fa⸗ brikation von Kleinglpaka⸗ und Silberwaren; AK. 909 000 Mark) konnte im Geſchäftsfahre 192930(30..) durch einen Gewinn von 26 460(91 456) ihren Verluſtvortrag weiter auf 80 079 4(i. V. 106 588) verringern. Während der Fabrikationsgewinn ſtieg auf 555 503„(499 599), erfor⸗ derten Betriebs⸗ und Verwaltungskoſten 308 688 872 822), Steuern und ſoziale Laſten 51 588(52 888). Ab⸗ ſchreibungen auf Außenſtände 33 000 4(28 000), Abſchrei⸗ bungen auf Gebäude, Requiſiten 18 772(18 7883). Aus der Bilanz(in): Grundſtücke und Gebände 484 000(489 000), Waren 172 102(176 425), Debitoren 224 912(192 663), Wechſel 85 058(49 140), Requiſiten 118 000(125 000); an⸗ dererſeitg neben dem Darlehen 48 500(58 884), Hypo⸗ theken 88 000(unv.), Kreditoren 183 445(147 887). * Holzzellſtoff⸗ und Papierfabriken AG. Neuſtabt.— Verminberte Dividende. Die Geſellſchaft ſetzt die Dividende für ihre 3 Mill. 4 A, die im Beſitz der Gruppe Blu⸗ menſtein ſind, auf 8(10) v. H. herunter. Der Rein⸗ gewinn ſank auf 190 000(213 000) 4 nach einer Erhöhung der Abſchreibungen auf 171 000(150 000) 4. Im erſten Halbjahr ſei die Holzſchleiferei noch gut, die Zellſtoff⸗ und die Papierfabrik voll beſchäftigt geweſen, während im zwei⸗ ten die Aufträge für Papier wie Holzſchliff zögernd ein⸗ gingen und auch der Selbſtverbrauch an Holzſchliff weiter abnahm. Die Preiſe waren ebenfalls gedrückt und das neue Jahr habe keine Beſſerung gebracht. Die Bilanz zeigt die Vorräte mit 1,08(1,07) Mill. 4 kaum verändert, aber die Debitoren mit 0,85(1) Mill.& etwas niedriger, ebenſo die Kreditoren mit 0,71(0,87) Mill. „Schuhfabrik Eugen Wallerſtein AG., Offen bach⸗M.— Erhöhter Berluſt.(Eig. Dr.) Die Geſellſchaftf ſchließt 1929 mit einem faſt halbierten Fabrikations⸗ gewinn von 988 885(602 600)& ab, während ſich die Un⸗ koſtenvon 550 821(568 040)& kaum veränderten. Der nach 91775(91 956)& Abſchreibungen verbleibende ſtark er⸗ höhte Verluſt von 288 761(51 887)„ wird vor⸗ getragen, ſodaß das AK. von 1,8 Mill. 4(Familienbeſtitz) weiterhin ehwe Dividende bleibt. Der Ende 1928 unter⸗ nommene Verſuch einer Umſatzbelebung durch tar ke Rationallſlerung habe Verluſte ge⸗ bracht, die im Berichtsjahre nicht mehr auszugleichen waren, obwohl es ſpäter gelang, ein weiteres verluſt⸗ reiches Arbeiten zu verhindern. Man hofft, auch künftig durch eine neue Perſonalpolitik und durch fabrikatoriſche Veränderungen neue Verkuſte vermeiden zu können. Die Bilanz zeigt u. a. Kreöftoren von 864050(541 400), Bankſchulden 468 388(400 285), Akzepte von 364 050 (541 464) 4, andererfeits Vorräte 618 605(885 415), Webi⸗ toren 1,25(1,1) Mill. 4 und Bankguthaben 105 247 (86 803) 4. Der A R. wurde vollkommen neu beſetzt und beſteht aus den bisherigen Mitgliedern RA. Dr, Mainzer⸗Darmſtadt, Fabrikant Feiſt⸗ man n⸗Offenbach⸗M. Bankdirektor Dr. Sacha u⸗Dedi⸗ bank Frankfurt⸗M. und aus den neuen Mitaliedern Fa⸗ brikant May Oeſterreicher(bisherices Vorſtandsmit⸗ glied) und Fabrikant Erich Senger⸗ Berlin. In dem mit bisher mit 10 Monaten aboeſaufenen neuen G. iſt faſt durchweg volf gearbeitet worden. Weftere Verluſte ſind nicht entſtuben. ß ſich dieie Situstion bis zum Schluß u aufrechf erßalten ſäsßt, ſei nicht zu überſeßey. Di MNerwaftung hofft nech. daß die bis jetzt fehlenden Früßhfahrsaufträge im laufenden Monat eingehen. Der Aktieninder Der vom Stattſtiſchen Reichsamt errechnete Aktieninden (1824.23 gleich 100) ſtellt ſich für die Woche vom 27. Okto⸗ ber bis 1. November 1990 auf 95,7 gegenüber 97, in der Vorwoche und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwer⸗ inbuſtrie ouf 91,6(94,0), Gruppe verarbeitende Induſtrie auf 84,7(86,2) und Gruppe Händel und Verkehr auf 118,6 (119,86). Für den Durchſchnitt des Monats Oktober 1080 iſt der Index mit 95,8 gegenüber 102,3 im Durchſchnitt September 1990 ermittelt, und zwar in der Gruppe Bergbau und Schwerinduſtrie 92,2(98,7), Gruppe verarbeitende Indu⸗ 1 64,4(90,8) und Gruppe Handel und Verkehr 118, 125,8). Faſt ein Drittel der deutſchen Aktien haben einen Kursſtand von unter 50 v. H. Die an der Berliner Bhrſe gehandelten Aktien hatten Ende Oktober, nach einer Auf⸗ ſtellung der Commerz⸗ und Privatbank, folgenden Stand: 20,7 v. H.(Ende September 28,8 v..) bewegten ſich unter 50 v.., 21,1 v. H.(20,7 v. H. wurden mit 50—75 v. H. bewertet, 15,8(15) v. H. hatten einen Kursſtand von bis 100 v.., 23,4(24,8) v. H. bewegten ſich zwiſchen 10⁰ und 150 v.., 6,4(7,1) v. H. zwiſchen 150 und 200 v.., 1,9(2,1) v. H. zwiſchen 200 und 280 v. H. und 1,7(1,6) v. H. über 250 v. H. * Urſprungszengniſſe für Frankreich und das Saar⸗ gebiet. Wie uns die Außenhandelsabteilung der Handels⸗ kammer Mannheim mitteilt, und dem Saargebiet eines Urſprungszeugniſſes bedürfen, mit Wirkung vom 25. No⸗ vember 1990 erweitert worden. Unter die neu binzu⸗ tretenden Waren fallen Getreide, Geflügel, Teigwaren, Zucker, Melaſſe, verſchiedene Arten von Holz, Holzpflaſter⸗ klötze uſw., Kork, Holzkohle, Leim, Gelatine, Olein u. a. m. Die genaue Liſte kann bei der Außenhandelsobteilung des Handelskammer Mannheim eingeſehen werden. Die not⸗ wendigen Urſprungszeugniſſe werden ebenfalls von der Außenhandelsabteilung der Handelskammer Mannheim ausgeſtellt. Sie ſind mit einem Viſum der franzöſiſchen Konſulatsagentur in Mannheim zu verſehen, das unent⸗ geltlich erteilt wird. * Franzöſiſches Jntereſſe für Baumwollinbuſtrie in Laucaſhire. Wie verlautet, ſoll eine Gruppe franzöſiſcher Kapitaliſten beabſichtigen, eine Anzahl Textilfabriken in der Grafſchaft Lancaſhire aufzukaufen. Es ſoll ſich dabel um den Erwerb einiger großer Spinnereien handeln, dis jede über 20 000 Spindeln oder mehr verfügen und die beſten ägyptiſchen Baumwollqualitäten verarbeiten. Deviſenmarkt Im deutigen Früßverkehr notieren Pfunde gegen New Hork 488.80 Schweiz. 25,03 Stockholm 10 Paris 12³ 78 Holland 12.08 Mabrid Brüfſel. 84,85 Sales 1150,16 Dollar geg. Nm..1878 Malland 92 61 Kopenhagen 16. 10 Bfunde„.9% * Tabakverkanſ. Heddesheim. 4. Nor Der Tabak⸗ handel entwickelte ſich beſonders am heutigen Tage ſehr lebhaft. Die meſſten Partien wurden zu einem Mittel⸗ preiſe von 55 4 je Zentner aßgeſetzt; für Sanöhlatt wurde je Zentner ein Preis von 61 4 erreicht; letzteres wurde im Laufe des Tages bereits verwogen und verladen und wird mit Laſtautos und Fuhrwerk nach den Einkaufsſtellen abgeführt. Der Verkaufspreis iſt zwar nicht ſehr boch. Die Tabakpflanzer dürften aber immerhin befriedigt ſein⸗ * Neugründung im Hamburger Futtermiitel handel. Mit einem Grundkapital von 1 Mill.& iſt mit dem Sit in Hamburg die Michaelkuchen⸗Ac. gegründet worden. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Handel mit Futter⸗ mitteli aller Art, insbeſondere mit den im Handel unter dem Namen„Michaelkuchen“ bekannten Erzeugniſſen, ſo⸗ wie der Betrieb anderer Handelsgeſchäfte nach näherer Be⸗ ſtimmung des Aufſichtsrates. Zum Vorſtand wurde F. Th. R. Falke, Kaufmann zu Hamburg beſtellt. Der erſte Auf⸗ ſichts rat beſteht aus J. E. Michael, E. J.. Wagener und Rechtsanwalt Dr. H. W. Hoek, Hamburg. Frachtenmarkt Duisburg ⸗Auhrort= 4. Nov. Das Geſchäft an der heutigen Börſe war ſehr ſtill. Die beute an der Börſe notierte Bergfracht von 70 Pfg. ab hier und 85 Pfg. ab Kanal Baſis Maunhern maren kleinere Partten von—400 Tonnen. Die Frachten er⸗ fuhren mit 80 Pfg. bis 1, ab hier bezw. ab Kanal inel. Schleppen keine Aenderung. Bergwärts wurde nichts au⸗ genommen. Der Bergſchlepplohn notierte 1,10„% nech Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt-7, Pfg. fur größere beladene Kähne von Ruhrort nach Rotterdam. In Rotterdam iſt das Geſchäft etwas angezogen. . Auszie Nähme tiſch, e ſchran! ſtuhl, haar ⸗ Spiege O F fre 1 1 Mi ttwoch, ö. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 518 — 75 innigsten Dank. Für die wohltuenden Beweise herzlicher Anteilnahme und schönen Kranzspenden beim Hinscheiden meiner lieben Frau und unvergeßlichen Mutter und Schwester, Frau Emilze Cramlidi geb. Gutman sowie den Niederbronner Schwestern für ihre aufopfernde Pflege während der Krankheit, sagen wir allen auf diesem Wege unsern Karl Gramlach nebsi Kindern u. Angehörigen 5 itehnngen der Stadt Nannheim Stromſperre.. infolge dringender Betriebsarbeiten muß für den Stadtteil Feudenheim die Strom⸗ lieferung am Donnerstag, den 6. Nopbr. 1930 in der Zeit v. 12—13 Uhr unterbrochen werden. Direktion der ſtäbt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. 4 . Macros den 51 Auftrage der Erben verſteigere ich am rellag. 1. Norbr. 1930 vorm. ab l Dh * * 1 10 —— * e im Packungen unübertroffen Stoffwechselkrankheiten, schwerden in den Wechselfahren usw. in allen Apotheken erhältlich preis für 20 Bäder- die Mermalkur- 1 Paskg. M. 35 „ Kleine Rur% „ las EInzeſbad Gen.-Vertr.: Gern, Mannheim Landteilstraße 21 — Ader bel Rheuma. Ischias. Gicht. Neuralgte. Nerbenleiden, Be- *„ 15. . Telephon 328 96 im Hause N T. 33. Ffisüriehsring öffentlich gegen bar an den Meiſtbietenden: 1 Nen paſſend für Vereine und Wirtſchaft, 1 Büfett eichen, 1 Diwan, 1 Chaiſelongue, ein Ausziehtiſch, 1 Triumphſtuhl, 1 Trumeaux, eine Nähmaſchine, 1 Schreibtiſch mit Stuhl, Blumen⸗ iſch, Serviertiſch, Regulator, Spiegel, 1 Wäſche⸗ 8 1 Kleiderſchrank, 2 eiſ. Betten, 1 Nacht⸗ ſtühl, 2 kompl. Schlafzimmer: je 2 Betten, Roß⸗ haar ⸗ Matratzen, Waſchkommode, Nachttiſche, Spiegelſchrank. 15 180 Ortsrichter Julius Knapp. U 3. 10. 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Die ſtille Einſamkeit des unbewohnten Ing⸗ neritfjords in Weſtgrönland und ſeines nur ſelten von Fängern beſuchten nördlichen Seitenarms, der Kamarufuk⸗Bucht iſt durch die deutſche Inland⸗ eis⸗Expedition jäh geſtört worden. Auf dem am Ende der Bucht aus 900 Metern Höhe herabſteigen⸗ den Gletſcher, den wohl bisher noch keines Menſchen Fuß betreten hat, herrſcht jetzt ein reges und eigen⸗ artiges Leben. Der Beſucher ſieht ſchon von weitem eine kleine Zeltſtadt auf dem in das Meer vorgeſchobenen Moränenkranz, daneben einen großen Heuſtapel und eine Umzäunung mit 16 Pferden, und darüber flat⸗ tert die deutſche Flagge. Dahinter auf dem Glet⸗ ſcher ſelbſt erkennt man einen bunten Flecken, weiter oben einen zweiten, und ganz oben einen dritten. Das ſind die Umſchlagſtellen, wo die rot und braun bemalten Kiſten liegen. Nun nähern wir uns dem Lande. Unſer Motor⸗ bot— Beſuch kommt in Grönland ſtets im Motor⸗ boot— braucht keinen Anker auszugeben, ſondern geht an die große Tonne, die als Boje draußen liegt. Wer bei Tage kommt, findet alle Zelte geſchloſ— ſen und hört nur die regelmäßigen Atemzüge ſchla⸗ fender Menſchen. Aber auch wer bei Nacht kommt, findet die Kolonie bis auf den Koch ausgeſtorben. Denn nur nachts wird auf dem Gletſcher gearbeitet, weil der Sonnenbrand unter der tiefer ſtehenden Mitternachtsſonne ſchwächer iſt und der Gletſcher weniger Waſſer führt. Nur zweimal am Tage herrſcht reges Leben in der Zeltkolonie: abends vor dem Aufbruch und morgens nach Rückkehr von der Arbeit. Wer zu dieſen Zeiten kommt, wird gleich zum Eſſen eingeladen, und findet ſich umgeben von einer Schar froher Geſellen, und während ein Scherz den anderen jagt, werden zwiſchendurch auch die Er⸗ folge der letzten Arbeiten und die Maßnahmen für die nächſtfolgenden beſprochen oder auch eruſtere Ge⸗ danken über die Gefahren des Gletſchers oder ver⸗ hütete Unfälle ausgetauſcht. Ein Pferd, ein Hund und ein Menſch ſind bereits in eine Spalte gefallen, konnten aber ohne Verletzung geborgen werden. Zwei Hunde ſind an Herzſchlag geſtorben, mitten auf dem Marſch. Rrrrrrrrr! Was? Fernſprecher?„Iſt dort Grünau?“„Nein, hier iſt Liſſey, ich bin weit jenſeits Grünau, ſchon beinahe oben bei Scheideck, aber es fehlen mir noch 400 Meter Draht. Bitte bringen Sie ihn doch mit dem heutigen Transport bis Grünau.“„Jawohl, wird geſchehen.“ Kamarußjek, Grünau, Scheideck, das ſind unſere Etappen. Grünau liegt in 400 Meter Höhe neben dem Gletſcher, Scheideck, das letzte Land, die Scheide zwiſchen unſe⸗ rem Gletſcher und dem großen Kangerdluarſuk⸗ Gletſcher, bereits in 900 Meter Höhe. Gleich läutet der Fernſprecher zum zweiten Mal. Jon, der Is⸗ länder in Grünau, bittet ſeinen Kollegen Vigfus am Meere, heute zwei Ballen Preßheu als Futter für ſeine 8 Pferde hinaufzubringen. Der Fernſprecher, kaum fertig, iſt uns ſchon unentbehrlich. Der Beſucher ſieht ſich im Zelt um. Er hat kaum den Eindruck, daß er ſich in einem Zelt befindet. Er ſitzt auf einer richtigen Holzbank vor einem hand⸗ feſten Tiſch auf ſolidem Holzfußboden. Der Zeltſtoff iſt ſo ſchwer, daß er nur bei heftigem Winde ein wenig flattert. Das letzte Drittel des überall Steh⸗ höhe aufweiſenden Zeltes iſt von einem ſtarken Holzgeſtell mit 8 Kojen eingenommen— richtigen Kojen mit Drahtgeflecht und Strohſäcken darauf. Man rüſtet zum Aufbruch. Alles ſucht ſeine Steig⸗ eiſen zuſammen, die im Nebenzelt wohnenden Grön⸗ länder die kleinen„Grödeln“, die ſie mit Begeiſte⸗ rung unter ihren weichen Kamikkern tragen, wir anderen die großen 6⸗ bis Szackigen, die unſeren ge⸗ nagelten Bergſtiefeln angepaßt ſind. Unſer Isländer Vigfus zurrt unter Aſſiſtenz von Wölcken bereits die Laſten für die Packpferde, und bald ziehen beide, jeder mit 4 Packpferden hinter ſich, in der Richtung auf den Gletſcher über die Moräne. Den 10 Hrön⸗ ländern werden kleinere Gegenſtände zum Tragen in die Hand gedrückt oder auf Almkraxen aufgeladen, die ſie gern benutzen. Auf ſteiler, aber ſpaltenloſer Eisoberfläche kom⸗ men wir in 4 Stunden zur zweiten Meßſtelle in 300 Meter Höhe vor der Mündung eines Seiten⸗ gletſchers. Bis hierher war alles Kinderſpiel. Jetzt nähern wir uns dem„Bruch“, und die Eisoberfläche wird uneben. In einer eleganten Serpentine führt der leicht kenntliche Pferdeweg, zum Teil eingehauen in einen ſteilen Eishang, bis dicht unter die gewal⸗ tigen Türme des Gletſcherbruches, wo der ſonſt überall tief eingeſchnittene Oberflächenbach noch in mehrere Quellbäche gegliedert und deshalb leichter überſchreitbar iſt. Nur über den einen iſt eine kunſt⸗ loſe Holzbrücke gelegt, die aus 4 nebeneinander liegenden Brettern beſteht. Und dann ſind wir beim erſten Umſchlagsplatz. Die Pferde werden abgeladen. Vigfus und Wölcken gehen mit ihnen zurück, um gleich noch eine zweite Laſt hinaufzubefördern. 1600 Kilo wer⸗ den ſo jede Nacht über den unterſten Abſchnitt hinauf⸗ befördert. Beim Umladeplatz finden wir die Isländer Jon und Gudmund beſchäftigt, die Laſten für den Weitertransport vorzubereiten. Sie mußten heute auf uns warten, denn der Weg im Bruch iſt an einer Stelle durch Abſchmelzung un⸗ paſſierbar geworden und muß umgelegt werden. Eine Trillerpfeife ertönt. Das bedeutet Achtung, jetzt wird geſprengt! Noch ein zweites Mal. Alles bringt ſich in Sicherheit. Nach dem dritten Mal er⸗ dröhnt dumpf die Exploſion. Zentnerſchwere Eis⸗ brocken fliegen durch die Luft, kleinere Brocken wer⸗ den bis 50 Meter Höhe geſchleudert, wieder iſt eine Eisrippe in Trümmer gelegt und der Weg für die „Schwergewichte“ weiter gebahnt. Herdemerten und Jülg, mit ihren großen Bärten gefährlich aus⸗ Wir gehen durch den ganzen Gletſcherbruch bis zum oberen Depot, wo die von unten kommenden Pferde mit den von oben kommenden Hunden zu⸗ ſammentreffen. Die Weisſagung, die Pferde würden von den halbwilden Polarhunden zu Schanden ge⸗ biſſen werden, hat ſich nicht erfüllt. Wir haben Pferde und Hunde in größtem Maßſtabe neben einander ver⸗ wendet, freilich ſtets unter Aufſicht, und haben nie⸗ mals Schwierigkeiten gehabt. Jetzt, wo die beiden unteren Teilſtrecken Ar⸗ beitsſchluß haben, beginnt gerade die Arbeits⸗ zeit für die oberſte, Denn die Elemente haſſen Von der furchtbaren Hochwaſſerkataſtrophe im deutſchen Oſten: Fortgeriſſene Brücke bei Madlow in der Lauſtitz ſehende Geſtalten, ſind die Sprenggewaltigen. Sie ſprengen zweimal täglich und ſtellen den Sprengſtoff, das Miedziankit, ſelber her durch Tauchen von Calciumchlorat in Petroleum. Die Fabrik iſt in einem Zweimannszelt in Grünau untergebracht. Inzwiſchen hat Ingenieur Schif mit ſeinen zwei Helfern Kelbl und Kraus die ſchwere Winde auf⸗ geſtellt und ſinnreich im Eis verankert. Sie ſteht ober⸗ halb der mit Sprengſchüſſen gebahnten, ſteil in der Fallinie hinaufführenden Allee. Nun müſſen die Grönländer heran. Das lange Drahtſeil wird aus⸗ gelegt und der unten auf Beförderung wartende Mo⸗ torſchlitten wird daran befeſtigt. Zwei Mann genü⸗ gen, um ihn die faſt ſenkrechte Eiswand hinaufzuzie⸗ hen. Langſamer als eine Schnecke beginnt der große Schlitten die Front gegen die Wand zu nehmen und ſie hinaufzukriechen. Die vier breiten aber kurzen Kufen, jede für ſich beweglich, ſchmiegen ſich allen Un⸗ ebenheiten des Bodens mit faſt übertriebener Ge⸗ nauigkeit an, das Ganze ſieht aus, als kröche ein Rie⸗ ſenſalamander langſam, ganz langſam den gläſernen Berg hinauf. Mit faszinierender Sicherheit gewinnt das Ungetüm Meter um Meter, und ehe man es recht begriffen hat, iſt es an ſeinem neuen Standort an⸗ gelangt, wo nun alle Mann anfaſſen, um es zur Seite zu ſchieben und Platz für den zweiten Motor⸗ ſchlitten zu ſchaffen. die bei Tage arbeitet. Haben wir Glück, ſo können wir gerade zuſehen, wie die leeren Hundeſchlitten, faſt alle von Grönländern gelenkt, in halsbrecheriſcher wilder Jagd den ſteilen Gletſcher zum Depot hinab⸗ fahren, um die hier ſtehenden Kiſten weiter hinauf⸗ zubefördern. Sie fahren zuerſt ſteil bis 800 Meter Höhe hinauf, biegen dann rechtwinklig nach links ab und überqueren den Gletſcher bis zur Seitenmoräne, wobei viele verdeckte Spalten zu paſſieren ſind, und folgen ſchließlich dem Schneehang neben der Moräne bis zu dem kleinen Nunatak Scheideck. Hier empfängt den Beſucher das Geheul von faſt 100 Polarhunden; 13 Schlitten und 4 Zelte zeigen an, daß hier der Aus⸗ gangspunkt der großen Hundeſchlitten⸗ reiſe iſt, die in wenigen Tagen abgehen ſoll, um Lebensmittel und Brennſtoff für die Ueberwinterung von drei Perſonen auf den mittelſten, 3000 Meter hoch gelegenen Teil des grönländiſchen Inlandeiſes hinaufzuſchaffen. Hier entfalten Georgi, der Leiter dieſer künftigen Firnſtation, und Loewe, unſer Hundewart, unterſtützt von einem Dutzend Grönlän⸗ der, eine intenſive Tätigkeit durch Hinaufſchaffen und Vorverlegen des Gepäcks mit täglichen Fahrten und anderen Vorbereitungen. Hier bei Scheideck weitet ſich der Blick. Im Oſten ſchweift er über die Schneegefilde des Inland⸗ eiſes, im Weſten gleitet er über die runden Dome der Das Hauptquartier der Anlifaſziſten in Frankreich entdeckt e Links: Poliziſten unterſuchen den Raum der Villa Sintrouville, in dem der Italiener Carti niedergeſchoſſen wurde. Rechts: Eine Radioſende⸗ und Empfangsanlage, ſowie Stapel von Propa gandabroſchüren, die in der Villa gefunden worden ſind Die franzöſiſche Polizei, die eine Unterſuchung in der Angelegenheit des Mordanſchlags auf den Italiener Carti eingeleitet hat, iſt an dem Tatort, wie wir bereits meldeten, auf die Spur einer groß angelegten antlfaſziſtiſchen Organiſation gekommen. Die Organiſation hat mit eigener Sende⸗ und Empfangsſtation gearbeitet. 5 c Hochlandeiſe, von deren Kanten die Eislawinen über faſt ſenkrechte Felswände auf die tief unter uns lie. genden Talgletſcher herabdonnern. Und ganz aug der Tiefe ſchimmert der grüne Fjord mit ſeineg blitzenden Eisberg⸗Diamanten zu uns herauf. Wir ſind auf dem Inlandeiſe. Der Beſucher wundert ſich nur über eins: Wo iſt der Expeditionsleiter? Er war nicht bei den Pack⸗ pferden, nicht beim Wegebau, nicht bei den„Schwer, gewichten“, nicht bei den Sprengungen, nicht bei den Hundeſchlitten. Er nimmt auch nicht an der großen Hundeſchlittenreiſe ins Inere Teil. Man muß Glück haben, um ihn überhaupt zu treffen, und dann iſt er meiſt gar nicht in Kamarujuk, ſondern in Umanak oder Upkuſigſat oder Satut oder Ikeraſak oder gar Nugaitſtak. Sein Arbeitsfeld iſt die ganze„Nordoſt⸗ bucht“, und nur ein⸗, höchſtens zweimal in der Woche kommt er nach Kamarujuk, jedesmal mit einer Schar Grönländer, Hunden, Hundefutter, Pelzwerk und an⸗ derer Ausrüſtung. Kommt er aber mit einer ſolchen Ladung nach Kamarujuk, ſo macht er etwa den vor⸗ ſtehend geſchilderten Spaziergang bis nach Scheideck hinauf, verabredet mit ſeinen Kameraden alle weite⸗ ren Maßnahmen und kehrt beladen mit einem langen Wunſchzettel auf ſein Motorboot, die„Krabbe“ zurück, Das iſt die Tragik des Leiters einer ſo zuſammen⸗ geſetzten Unternehmung, daß er oft das Kindermäd⸗ chen ſeiner eigenen Expedition ſein und die Groß⸗ taten ſeinen Mitarbeitern überlaſſen muß. Bekommt die Welt einen neuen Konig? In den holländiſchen Zeitungen wird die Frage eifrig beſprochen, ob der Amſterdamer Bankier David La Penha ein Königreich für ſich erhalten wird. Das iſt kein Scherz, ſondern eine ganz ernſte Angelegenheit. Herr La Penha beſitzt nämlich offi⸗ zielle Dokumente, aus denen hervorgeht, daß ſein Großoheim von König Wilhelm II. das ganze Land Labrador zum Geſchenk bekommen hatte. Durch ſpätere königliche Verordnungen wurde das Geſchenk wiederholt beſtätigt und das ganze weite Land als erbliches Eigentum den Herren La Penha zugeſagt. Die Eigentumsrechte blieben in den Hän⸗ den der Familie La Penha, viele Jahrzehnte hin⸗ durch, ohne tatſächlich ausgeübt zu werden. Erſt fetzt entſchloß ſich David La Penha, ſeine verbrieften Rechte geltend zu machen. Die ganze Angelegenheit wird dem königlichen Privy Council in London zur Entſcheidung vorgelegt werden; da das Prozeſſteren in dieſer Inſtanz koloſſale Geldſummen erfordert, ſo organiſierte La Penha zur Deckung der großen Prozeßkoſten ein Konſortium mit einem Kapital von 1 Million 200 000 Mark. Sollte es Herrn La Penha gelingen, dieſen eigenartigen Prozeß zu gewinnen, wird er zu einer Art König von Labrador werden, das ganze Land aber zu einem Königreich auf Aktien. Die Teilnehmer am Konſortium werden ſelbſtverſtändlich auch Mit⸗ beſitzer von Labrador. Der Einſatz von über 1 Mil⸗ lion Mark lohnt ſich, denn Labrador wird auf 70 Mil⸗ lionen Dollar geſchätzt. Aus aller Welt * Der milde amerikaniſche Richter. Die Pariſer Preſſe berichtet mit großer Anteilnahme von einem Newyorker Gerichtsfall, in dem ein Franzoſe als Angeklagter figurierte. Er hatte mit bewaffneter Hand einen Raubüberfall verübt und dabei ſechs Dollars erbeutet. Das Verhör ergab, daß der Angeklagte an der Front mit Auszeichnung gekämpft hatte, vor kurzem nach den Vereinigten Staaten aus⸗ gewandert war, um dort eine neue Lebensſtellung zu finden, nach kurzer Zeit aber ſeine Stellung verloren hatte und ſich dem Verhungern preisgegeben ſah. In dieſer Lage hatte er, wie er behauptete, um nicht Hungers zu ſterben, eine Kinderpiſtole entwendet und damit einen Ueberfall verübt. Am nächſten Tage erkannte ihn der Ueberfallene auf der Straße und veranlaßte ſeine Feſtnahme. Als ſich dann noch aus den Akten ergab, daß der Angeklagte einmal zu Gunſten eines verwundeten Kameraden Blut abge⸗ geben hatte, ließ der Richter Milde walten und ſprach den Angeklagten frei. In Frankreich, wo! man bei Eigentumsvergehen ſehr empfindlich iſt, hätte man ihn ſicher zu einer hohen Gefängnisſtrafe verurteilt. * Der Eheſcheidungs⸗Ring. In Newyork haben ſich die Schmuckgegenſtände für Frauen um einen Modeartikel vermehrt, der ſehr großen Anklang fin⸗ det. Es handelt ſich um einen Ring, der die ge⸗ ſchiedene Frau von ihren Mitſchweſtern auch äußerlich unterſcheiden ſoll, von den Ehefrauen, von den unverheirateten Frauen und von den Witwen. Das Unterſcheidungsmerkmal iſt ein einfacher Goldreifen mit einem ſchwarzen Onyx in der Mitte. Der Ring wird an dem dritten Finger der linken Hand getragen. Auf der Innenſeite, die bei Eheringen gewöhnlich die Initialen des Braut⸗ paares und das Datum der Eheſchließung ſehen läßt, ſtehen die vier großen Buchſtaben: FREI. Der Ehe⸗ ſcheidungsring iſt das Zeichen der wiedergewonnenen Freiheit, die allerdings ſehr viele bald wieder mit den Feſſeln der Ehe vertauſchen. Zur Zeit iſt der Eheſcheidungsring indeſſen in Newyork„große Mode“. Man ſieht ſchon Fälle voraus, in denen die Ehe nur geſchieden wird, damit der weibliche Partuer den Ring mit dem ſchwarzen Onyx tragen kann. * Bedenkliche Schönheitsoperation. Eine hübſche junge Pariſerin, Mademoiſelle Leblanc, war von der Natur mit etwas ſtark geratenen Beinen bedacht, Trotzdem war es ihr nach mancherlei Fehlſchlägen doch gelungen, einen netten, wohlhabenden Mann zu finden, und eifrig betrieb ſie die Vorbereitungen zu ihrer baldigen Vermählung. Das Inſerat eines Schönheitsinſtitutes brachte ſie auf die Idee, ihre Beine einer Operation zu unterziehen. Die Operation gelang. Am zweiten Tage aber zeigte ſich eine Blutvergiftung. Dieſe verſchlimmerte ſich derart, daß das eine Bein abgenommen werden mußte. Die nächſte Folge waren Aufhebung der Verlobung und eine Schadenerſatzklage gegen das Schönheitsinſtitut, deren Ausgang ganz Paris jetzt mit Intereſſe entgegenſieht. Mit E 0 * Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Numm ter 513 Mittwoch, 5. November 1930 e Reisende Reisender Miet.öesuche Raum als Atelier benützb., für erſtkl. ill. Wochenzeitſchr. geſucht. Angebote bes. mit Licht, Boer int. O P 7 an E Bl. B4585 routiniert, verkaufstüchtig, zuverläſſig, eng⸗ 1. heiab. möäl. Nahe Sl für verſicherungs freie Zeitſchriften Merbeslelle Mannheim, D f, 3 5 f Gefl. Angebote unter KH K 16 Schlosser liſch, franzöſiſch, gewandtes Auftreten, ſucht Jausſichtsreichen Poſten. Kaution vorhanden. an die Ge⸗ * 9132 ſchäftsſtelle dieſe 22 ͤ Kb *9151 s Blattes. Gelernter Eine geſunde jetzt weg. Arbeitsmg. Mm. Rheinau Ebertbrücke geſuſcht. Angebote unt. HX 9 an die Geſchſt. 9171 Beſchlagnahmefreie 5-4 Zimmerwohnung Dr. Bruckmayer, mit fünf Schaufenstern, im Skadtinnern auf 1. 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