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November 1930 141. Jahrgang— Nr. 517 8 Kapitalzerſtörung als Kriſenurſache Sehr beachtenswerte Ausführungen Silverbergs über die Bekämpfung der Wirtſchaftsdepreſſion Verhängnisvolle Eile Die Anterſuchung der engliſchen Luſtſchiff-Kataſtrophe ede im Hamburger Ueberjeetlub Telegraphiſche Meldung Hamburg, 6. Nov. Dr. Silverberg ſprach geſtern abend im Ham⸗ burger Ueberſeeclub. Er gab einen in gedanklicher Klarheit vollendeten Ueberblick über die Grund⸗ ursachen der ſchweren Kriſe und wies aus dieſen Er⸗ keuntniſſen heraus den Weg zur Wiederherſtellung beſſerer Verhältniſſe. Wenn man nach den Urſachen ſuche, aus denen Deutſchland am meiſten von der Kriſe betroffen ſei, ſo ergebe, wie Dr. Silverberg u. a. ausführt, ſich folgendes: Die Verſchärfung der deutſchen Depreſſion ſei gekennzeichnet durch die Kapitalzerſtö⸗ rung, die Deutſchland getrieben habe im Kriege, nach dem Kriege durch die Inflation und durch eine kapitalvernichtende Wirtſchafts⸗, Finaunz⸗ und Sozialpolitik, ſowohl inner⸗ halb der Wirtſchaft, der öffentlichen Hand als auch in der Privatwirtſchaft. Die Urſache dieſer kapitalzer⸗ störenden Politik wiederum liege in der Verach⸗ tung des kapitaliſtiſchen Syſtems. Sil⸗ verberg betonte ausdrücklich, er ſähe für die deutſche Wirtſchaft die Gefahr nicht nur in den offen zum ſo⸗ gekannten Marxismus ſich bekennenden Richtungen, ſondern vielmehr in der Durchdringung weiter, auch bürgerlicher Kreiſe mit Ideen, die eine Verkennung und Unterſchätzung der Bedeutung des Kapitalismus als Wirtſchafts⸗ ordnung für den Wirtſchaftsprozeß und die öffentlichen Finanzen unſeres Landes darſtellten. Die Begriffe Kapital und Kapitalzerſtörung ſeien weiter zu faſſen. Kapital nicht in dem Sinne von Geld oder von Finanzkapital, das von werbenden Werten losgelöst ſei, ſondern er ſehe Kapitalzerſtörung in der Her⸗ „ Nelung aller Werte, die von vornherein unproduktiv * ſind, oder die eine zu geringe Rente bringen oder erſt in langen Jahren produktiv werden. Vom Stand⸗ punkt des Leiſtenden aus ſeien die Reparationen die größte Kapitalzerſtörung, und zwar sowohl die Hergabe von Geld wie von geldwerten Leiſtungen(Sachlieferungen) ohne Gegenleiſtung. Die Privatwirtſchaft ha be ihrerſeits Lapitalzerſt örung betrieben durch die Uebertreibung der Rationaliſterung und der Mechaniſierung Der Wiederaufbau könne ſich nur in der Form der Evolution vollziehen. Vor allem müſſe jede wei⸗ tere Kapitalzerſtörung verhindert werden. Eine Grenze bedeute hier die Verpflichtung, die Arbeits⸗ ien zu erhalten, von denen der größte Teil arbeits⸗ willig ſei. Aber gerade deshalb ſei f 1 als unabweisbare Forderung zu ſtellen, daß 8 die öffentlichen Finanzen mit den Methoden der größten Sparſamkeit und unterſtützt durch eine Reform und einen Umbau der Reichsverfaſſung und Verwaltung bald und 4 endgültig zu ordnen ſeien 1 Das Reich müſſe die Aufſicht über die Geld⸗ und Kkreditfragen der öffentlichen Hand in der Weiſe rnehmen, daß es die Kontrolle über die erhebung und Geldverwendung vor allem auch der Gemeinden, bei ſich konzentriere. Der Ausgleich adler Haushalte der öffentlichen Hand ſei ſofort, kümmſtenfalls mit neuen Steuern durchzuführen. in neue überflüſſige Ausgaben zu verhindern, ſei die ſchärfſte Kontrolle der politikmachenden, parlamentſpielenden Gemeindeorgane notwendig. Silverberg fordert weiter, daß ſämtliche gewerb⸗ lichen öffentlichen Unternehmungen in die private orm übergeführt würden. Ihre Rechnungslegung der öffentlichen Kontrolle und Reviſion zu unter⸗ werfen, die normale Beſteuerung und der Zwerng zur richtigen Selbſtkoſtenberechnung und angemeſſe⸗ den Verkaufspreiſen ſei einzuführen. Wenn man 115 bier nicht revolutionär vorgehen dürfe, ſo müſſe 15 das Ziel die Liquidierung aller öffent⸗ 9 Unternehmungen ſein, die nicht ſeentlichen Verſorgungszwecken dienten. „Die Privatwirtſchaft müſſe ſich ihrerſeits Iiunamen von allen kollektiviſtiſchen Tendenzen, atshilfe und Subventionen dürften grundſätzlich icht in Anſpruch genommen werden. Für die Pri⸗ wtwirtſchaft verlangte der Vortragende weiter die efreiung von der öffentlichen Zwangs⸗ N Drahktung unſ. Londoner Vertreters 5 London, 7. November. Die bisherigen Verhandlungen in der Unter⸗ ſuchung über die Urſachen der Luftſchiffkataſtrophe von Beauvais haben mit großer Deutlichkeit er⸗ geben, daß die Arbeiten der Luftſchiffwerke und der Beſatzung monatelang unter dem Druck des Luft⸗ fahrtminiſteriums geſtanden haben. Geſtern kam eine Aeußerung des Luftfahrtminiſters Thomp⸗ ſon zur Verleſung, in der es heißt: „Ich muß darauf beſtehen, daß das Programm für die Indienfahrt eingehalten wird, da ich meine Pläne danach eingerichtet habe.“ Dieſe Nptiz bezieht ſich auf die Frage, ob eine Aenderung im Bau des Luftſchiffes vorgenommen werden dürfe. Sie liegt alſo ſchon eine ganze An⸗ zahl von Monaten zurück. Seitdem iſt, wie aus zahl⸗ reichen Zeugenausſagen und Dokumenten hervor⸗ geht, auf die Luftſchiffwerke ein dauernder Druck ausgeübt worden, unter deſſen Eindruck die ganze Organiſation in Cardington geſtanden a hat. Es hat ſich ferner ergeben, was man ſchon zur Zeit des Starts befürchtete, daß nämlich die Probe⸗ flüge viel zu kurz und in ihrem Reſultat nicht befriedigend geweſen ſind. Nach der Vergrößerung des Luftſchiffkörpers war die„R 101“ ſo gut wie neu und mußte unbedingt eine Reihe von verſchie⸗ denartigen Probeflügen ausführen, um ſo mehr, als zum erſtenmal ſtatt der vier urſprünglichen Maſchi⸗ nen fünf zur Verfügung ſtanden. Tatſächlich iſt nur ein einziger Flug ausgeführt worden, der mit Rückſicht auf die von Lord Thompſon feſtgeſetzte Ab⸗ flugszeit nicht einmal die vorgeſchriebene Mindeſt⸗ zeit von 24 Stunden erreichte, ſondern auf 16 Stun⸗ den verkürzt wurde. Dieſer eine Probeflug iſt zwar in den weſentlichen Teilen befriedigend verlaufen, doch ſtellt ſich immer mehr heraus, daß eine Reihe von Dingen durchaus nicht ſo waren, wie ſie vor einer Fahrt nach Indien hätten ſein müſſen. Bei⸗ ſpielsweiſe rieben ſich zahlreiche Gasballons an der Stahlkonſtruktion, ſo daß ein erheblicher Gasverluſt feſtgeſtellt wurde. Ob dies zu dem Unglück beigetra⸗ gen hat, iſt vorläufig noch nicht aufgeklärt. Sicher iſt nur, daß der Eindruck gerechtfertigt worden iſt, den man ſchon unmittelbar vor dem Abflug all⸗ gemein hatte, daß der Indienflug über⸗ eilt und nicht gründlich genug vorbe⸗ reitet geweſen iſt. Uebrigens iſt geſtern eine ſenſationel le Affäre im Zuſammenhang mit dem Luftſchiff be⸗ kannt geworden. Bei Scottland ard ſind Anzeigen eingelaufen, nach denen ein Plan beſtanden haben ſoll, das Luftſchiff kurz vor dem Abflug gefährlich zu beſchädigen. Die Polizei hat dieſe angeblichen Sabotagepläne verfolgt, ſie haben ſich jedoch als eine phantaſtiſche Erfindung herausgeſtellt. Zeppelin mit Heliumgas Drahtbericht unſeres Borliner Büros) Berlin, 7. Nov. Dr. Eckener, der, wie erinnerlich, auf dem Bankett der amerikaniſchen Handelskammer Auf⸗ ſehen erregende Mitteilungen über den Bau eines neuen heliumgefüllten Zeppelins gemacht hatte, äußerte ſich geſtern in einer Unterredung mit einem Mitarbeiter des„Berliner Tageblattes“ näher über dieſen Bau. Das zur Zeit im Bau befindliche„L. Z. 128“ ſoll durch verſchiedene Konſtruktionsände⸗ rungen, vor allem einer Verlängerung des Schiffs⸗ körpers, auf Helium, das bekanntlich eine größere Tragfähigkeit als Waſſerſtoffgas beſitzt, umgeſtellt werden. Er werde, erklärte Dr. Eckener, ſoviel He⸗ lium bekommen können wie er wolle. Die Heliumfül⸗ lung würde bei einem Preis von zwei bis drei Mark pro Kubikmeter und bei einem Faſſungsvermögen des„L. Z. 128“ von 150000 Kubikmetern rund 400000 Mark koſten. Die Baukoſten für das neue Luftſchiff ſchätzt Eckener auf 40 Mark pro Ku⸗ bikmeter, die Bauzeit auf zwei Jahre. Dr. Eckener hofft, daß es nach dem heutigen Stand der Rohöl⸗ motorentechnik möglich ſei, in den neuen Zeppelin Rohölmotoren einzubauen. Bis es fertig ſei, dürf⸗ ten die letzten Schwierigkeiten behoben ſein. Sollten ſeine Erwartungen indes nicht zutreffen, würde man nach wie vor ohne Bedenken die bewährten Benzin⸗ motbren benutzen. Das Gerücht, daß in Aubetracht der zu erhof⸗ fenden Heliumlieferungen der waſſerſtoffge⸗ füllte„Graf Zeppelin“ vorläufig außer Betrieb gezogen werden ſolle, dementierte Dr. Eckener. Das Luftſchiff, das 2500 Betriebsſtunden hinter ſich hat, werde während der Wintermonate überholt und im Frühjahr in der alten Form wieder in Betrieb genommen. Ueber die ſüdamerikaniſche Luftſchiffahrts⸗ linie äußerte ſich Dr. Eckener ſehr zurückhaltend. Er glaube nicht, daß zur Zeit eine Finanzierungsmög⸗ lichkeit von privater Seite beſtehe und allein mit ſtaatlichen Subventionen möchte er eine derartige Luftſchiffahrtslinie nicht betreiben. wirtſchaft. Die Hoheitsrechte des Staats auch in bezug auf die ſoziale Geſetzgebung, z. B. Arbeiter⸗ ſchutz, Frauenarbeit ſeien anzuerkennen, aber So⸗ zialpolitik müſſe ihre Grenzen an den Notwendig⸗ keiten der Wirtſchaftspolitik finden und dürfe nicht Selbſtzweck ſein. Im Schlußwort verwies Silverberg auf die For⸗ derung, die er 1926 in Dresden an die deutſche Arbeiterſchaft gerichtet habe: mit dem Unter⸗ nehmertum auf der Grundlage der Anerkennung der kapitaltſtiſchen Wirtſchaftsordnung, der Ablehnung aller kollektiviſtiſchen und kommuniſtiſchen Tendenz zuſammenzuarbeiten und die Grundlage für den Wiederaufbau Deutſchlands zu legen. Könne man hier noch von mittelbarer Kapitalzer⸗ ſtörung ſprechen, weil dieſe Anlagen wenigſtens noch in die Erzeugung hineinwachſen könnten, ſo liege unmittelbare Kapitalzerſtörung in allen den Inveſtt⸗ tionen der öffentlichen Hand vor, die als Luxusbauten, Parke, Stadien uſw. ausgeführt wor⸗ den ſeien. Auch der Wohnungsbau gehöre hierher, ſofern er die normale Mietaufwendung überſchreite, für Deutſchland laſſe ſich feſtſtellen, daß 50 v. H. des im Wohnungsbau inveſtier⸗ ten Kapitals vernichtet ſei. In mancher Beziehung ſeien die Verhältniſſe in England ähnlich; auch dort habe das Vordringen kollektiviſtiſcher und ſozialiſtiſcher Ideen in der ge⸗ ſamten Wirtſchaft und Sozialpolitik zur Kapitalzer⸗ ſtörung mit ihren typiſchen Folgeerſcheinungen ge⸗ führt. Aber England ſei nicht mit Reparationen be⸗ laſtet die in Deutſchland an erſter Stelle der kapital⸗ zerſtörenden Erſcheinungen ſtehe. Es ſei ganz falſch, die Reparationsleiſtung von zwei Milliarden im Jahr in ein Verhältnis zu den 30 Milliarden zu ſtellen, die für öffentliche Zwecke in Deutſchland aufgebracht werden müßten. Selbſt wenn man die Kapitalbildung optimiſtiſch auf zwölf Milliarden im Jahr ſchätze, ſeien die zwei Milltarden Reparationen noch immer ein Sechſtel gleich 16 v. H. dieſer Kapitalbildung. In Wirklich⸗ keit betrage die deutſche Kapitalbildung aber nur ſechs Milliarden, ſo daß ein volles Drittel da⸗ von durch die Reparationen vernichtet werde. Die Wahlen in Amerika Telegraphiſche Meldung Waſhington, 7. Nov. Mit Spannung erwarten beide Parteien die letz⸗ ten Nachrichten über das Wahlergebnis in Ken⸗ tucky, da die Wahlurnen zur Hauptſtadt gebracht und dort geöffnet werden müſſen, wird das Ergebnis erſt in zwei bis drei Tagen vollſtändig vor⸗ liegen können. Die Spannung hat ihren Grund darin, daß diejenige Partei, welche die Mehrheit er⸗ hält, die Ausſchüſſe des Unterhauſes beherrſcht und dadurch ihr unangenehme Geſetze verhindern oder zumindeſt verzögern kann. Die Demokraten, die die Mehrheit erhoffen, planen ein großzügiges innerpolitiſches Programm. Sollten die Repu⸗ blikauer die nominelle Mehrheit erhalten, ſo wer⸗ den die Demokraten eine Aenderung der Geſchäfts⸗ ordnung verlangen und hierin von den„progreſſi⸗ ven“ Republikanern, die ſich der Parteidiſziplin nicht unterwerfen, unterſtützt werden, Die kürkiſch-griechiſche Entente Große Tage in Angora Von unſerm Konſtanttinopler Vertreter Angora, 8. Nov. Eine türkiſch⸗griechiſche Entente, kein Bünd⸗ nis gerade, aber doch eine weitgehende Ver⸗ ſtändigung beider Staaten iſt nun zur Tatſache geworden. Angora hat große Tage hinter ſich. Wäh⸗ rend es mit beſonderem Pomp den Jahrestag der Ausrufung der republikaniſchen Verfaſſung der Türkei feierte, ſah es in ſeinen Mauern den grie⸗ chiſchen Miniſterpräſtbenten, den greiſen Ven i⸗ zelos, den griechiſchen Außenminiſter Micha la⸗ kopulos, einen ganzen Stab hoher Beamter des griechiſchen Außenminiſteriums und einen Haufen griechiſcher Zeitungskorreſpondenten, die alle mit Venizelos herübergekommen waren. Aber auch der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen war erſchienen, nachdem ſchon vor längerer Zeit der ungariſche Außenminiſter Walko hier geweſen war und den Boden für den Beſuch Bethlens vorbereitet hatte. Mit dem, was ſich jetzt in Angora ereignet hat, iſt Muſſolinis Politik im vorderen Orient zu ihrem endgültigen Erfolg ge⸗ langt. Der öſtliche Eckpfeiler ſeiner Mittelmeer⸗ politik iſt feſt errichtet, der Balkan iſt in zwei Lager geſchieden: Durch die Hochzeit von Aſſiſt hat er Bulgarien, durch die Tage von Angora Griechenland und die Türkei feſtgewonnen, und der Geburt dieſes Werks hat Graf Bethlen Pate ge⸗ ſtanden, denn Ungarn gehört ja ſchon lange in die politiſche Kombination Mufſolinis. Auf dem Balkan ſteht von jetzt ab auf der einen Seite Jugo⸗ ſla wien, auf der andern der geſamte Reſt der Halbinſel, die Türkei, Griechenland, Bulgarien und Albanien. Jugoſlawien mußte das ja übrigens ſchon aus ſeiner Stellung auf dem kürzlich in Athen ſtattgefundenen Balkankongreß erkennen. Angora und Aſſiſi haben dieſe Tatſache nur noch dokumen⸗ tiert. Verlierer bei dieſem Spiel ſind Belgrad und Paris. Am 30. Oktober, abends um halb ſieben Uhr, haben in Angora im Auswärtigen Amt die Miniſterprä⸗ ſidenten Jsmet Paſcha und Venizelos und die Außenminiſter Tewfik Rüſchdi Bey und Michala⸗ kopulos unter feierlichen Anſprachen den türkiſch⸗ griechiſchen Freundſchafts⸗, Neutralitäts⸗. und Schiedsvertrag ſowie ein Protokoll unterzeich⸗ net gegen das Wettrütſten zur See, nachdem der jetzige Stand ihrer Flotten als Tatſache hingenommen, dann aber beſtimmt wird, daß keiner der Staaten ein neues Kriegsſchiff bauen oder kaufen darf, ohne ſechs Monate vorher den andern Teil verſtändigt zu haben. Dann haben ferner die beiden genannten Außenminiſter ſowie die Führer der beiderſeitigen Handelsvertragsdelegationen noch die türkiſch⸗grie⸗ chiſchen Handels⸗, Schiffahrts⸗ und Niederlaſſungs⸗ verträge unterfertigt. Damit iſt die politiſche und wirtſchaftliche Verſtändigung der beiden Staaten auf mindeſtens eine längere Zeit geſichert, und eine Stunde darauf konnte Graf Bethlen beruhigt Angora wieder verlaſſen. Venizelos hat das Ergebnis etwa in folgende Worte zuſammengefaßt:„Die 1000 jährige Feindſchaft zwiſchen Griechen und Tür⸗ ken hat jetzt ein Ende gefunden. Als ich vor zwei Jahren die erſte Einladung zum Beſuch Angoras erhielt, hätte ich nicht geglaubt, jemals dieſen Beſuch abſtatten zu können. Daß er trotzdem erfolgt iſt, betrachte ich als Symbol dafür, daß Griechenland die im Lauſanner Frieden geſchaffenen Beſitzverhältniſſe zwiſchen Türkei und Griechenland endgültig anerkennt, daß es keine Grenzſtreitigkeiten zwiſchen den beiden Staaten mehr gibt, daß das Aegäiſche Meer nicht mehr ein Streitobjekt zwiſchen beiden Staaten, ſondern die ſie verbindende Brücke 1 5 Wie die„Cito Venizelos“⸗Rufe der Türken und der in Angora am Triumphbogen bei der Ankunft der Griechen prangende Willkommensgruß in grie⸗ chiſcher Sprache„Kalos Irthate“, d. h. Seid will⸗ kommen, ſo mögen dieſe Worte Venizelos ehrlich gemeint ſein, umſo ehrlicher, als auch Ismet Paſcha betonte, die neue freundſchaftliche Entente brauche nicht auf„Sentiments“ gegründet zu ſein, ſie baue ſich auf auf den realen Intereſſen der beiden Völker, auf ihrer ganzen Lage. Man mag ruhig annehmen, 2. Seite/ Nummer 517 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe daß, wenn ſich die Lage und die realen Intereſſen wieder ändern, auch die Sentiments wieder die Ober⸗ hand bekommen, die nun einmal, wie jeder Ein⸗ geweihte weiß, keine Buſenfreundſchaft zwiſchen Türken und Griechen aufkommen laſſen, trotzdem muß man annehmen, daß für abſehbare Zeit die Ge⸗ fühlspolitik ausgeſchaltet iſt, und die realen Not⸗ wendigkeiten im Sinne der Muſſoliniſchen Pläne die Herrſchaft behaupten. Am Tage des Verfaſſungsfeſtes haben die Grie⸗ chen und Graf Bethlen der Parade der türkiſchen Truppen in Angora beigewohnt, und beide haben ihrer Bewunderung für die Diſziplin und gute Ver⸗ faſſung dieſer Truppen unverhohlen Ausdruck ge⸗ geben. Das waren keine Phraſen der Höflichkeit, den tatſächlich iſt die türkiſche Armee nach wie vor ausgezeichnet, ſie darf auch heute der Stolz der Tür⸗ kei ſein. Und dieſe Armee gibt der Türkei in dem neuen politiſchen Spiel ihr beſon deres Ge⸗ wicht, das in vielem die ſchlechte wirtſchaftliche Lage der Türkei in den Augen von Freunden gut macht. Damit iſt aber nicht geſagt, daß die Türkei ſich durch ihren Eintritt in dieſe Mächtegruppierung zu einem Kriege im Intereſſe eines der Staaten zur Verfügung geſtellt hätte. Die Türkei hält nach wie vor an ihrer Friedenspolttik feſt, ſie hat ja auch gegenüber den Feinden dieſer Gruppierung, d. h. Frankreich und Zugoflawien kaum irgendwelche ter⸗ ritorialen Intereſſen zu vertreten, es genügt auch Muſſolini, daß er durch dieſe Entente Griechenland vor einem türkiſchen Angriff geſichert hat, wenn dieſes an der Seite Italiens eines Tages zum Kampfe gegen Jugoſlawien ziehen würde. Sind auch geheime Abmachungen zwiſchen den Leitern der in dieſen Tagen in Angora beteiligten Staaten nicht unmöglich, ſo braucht man doch nicht unbedingt an ſolche zu glauben, die etwa einem Kriegsbündnis gleichkämen. Auf ſolche Bindungen hat ſich die neue Türkei bisher nicht eingelaſſen. Warum ſollte ſie in dieſem Falle von threm Wege abgewichen ſein? Wichtig iſt, daß man jetzt in Moskau weiß, daß die Türkei nicht mehr einſesig auf die ruſſiſche Freundſchaft angewieſen iſt, und das wird wahrſchein⸗ lich die bisher immerfort die Türkei ſchikanierende ruſſiſche Handelspolitik entgegenkommender ſtimmen. Des weiteren wird Frankreich in den noch zu er⸗ ledigenden Streitfragen an der ſyriſchen Grenze ver⸗ mutlich nachgiebiger werden. Endlich wird Jugo⸗ ſlawien in dem ſeit Jahren währenden Streit um die Rückgabe bezw. die Entſchädigung des ſ. Zt. in Jugoflawien beſchlagnahmten türkiſchen Privatbeſitzes letzt gehefreudiger werden, damit nicht die Türkei noch enger in das Verhältnis zu Italien gerät, als es jetzt ſchon geſchehen iſt. Für die große europäiſche Politik haben die Tage von Angora, um das noch einmal herauszuheben, die Bedeutung, daß bezüglich der Kräfteverteilung im vorderen Orient Klarheit für den Fall geſchaffen iſt, daß ſich Frankreich und ſein Trabant, die Kleine Entente, doch eines Tages auf kriegeriſche Abenteuer Erneut einlaſſen ſollten. Meuterei franzöſiſcher Malroſen Drahtung unſeres Paxiſex Vertreters i Wie aus dem Kriegshafen von Cherbourg ge⸗ meldet wird, haben die dort ſtationierten Matroſen, die speziell für den Hafendlenſt eingeſetzt ſind, ge⸗ ſchloſſen den Gehorſam verweigert und mußten aus dieſem Grunde von ihren Vorgeſetzten diſziplinariſch beſtraft werden. Die betreffenden Matroſen bilden eine Spezial⸗ formation und erfreuen ſich hinſichtlich der Disziplin gegenüber den Militärbehörden einer gewiſſen Son⸗ derbehandlung. Sie können ſich auch ſelbſt verköſti⸗ gen und erhalten Tagesentſchädigungen. Dieſe Vor⸗ rechte find ihnen in den letzten Tagen durch einen Exlaß des Marineminiſters genommen worden. Die Matroſen ſollten in Zukunft im Arſenal beköſtigt werden und keine Tagesunterſtützungen mehr er⸗ halten. Dies veranlaßte die Matroſen, mit einer offenen Meuterei zu antworten. Trotz wieder⸗ holter Androhungen von Strafmaßnahmen blieben die Matroſen auf ihrem Standpunkt beſtehen. Die Marinebehörden ſahen ſich gezwungen, zahlreiche Gefängnisſtraſen zu verhängen. Dieſe An⸗ ordnungen haben eine außerordentliche Erregung in Cherbourg bervorgerufen. Die Frauen der Ma⸗ troſen organiſierten Kundgebungen, und die Ver⸗ Hafteten ſelbſt künden Hungerſtreiks in den Gefäng⸗ wiſſen an. 2 Jdſſai Dobrowen dirigiert Schumaun und Tſchaikowsky im Bühnen⸗ volksbund Der überfüllte Nibelungenſaal bewies, daß der Bühnenvolksbund mit der Berufung des in kurzer Zeit vorteilhaft bekannt gewordenen ruſſiſchen Ton⸗ künſtlers Iſſal Dobro wer einen beſonders glück⸗ lichen Griff getan hat. Seine vielſeitige Begabung befähigt ihn ebenſo ſehr zu erfolgreicher Betätigung als Komponiſt wie als glänzender Ptaniſt, auch der Regiſſeur Dobrowen hat berechtigtes Aufſehen erregt. Das geſtrige Konzert vermehrte den guten Ruf des Dirigenten und gönnte auch dem Klavier⸗ ſpieler Raum, der ſich nach Studien in Moskau nach Wien in die Meiſterſchule von Leopold Godowſky, dem hervorragenden Chopin⸗Interpreten an der Wiener Akademie der Tonkunſt begeben hat, um ſich dyrt den letzten Schliff zu holen. Der ungemein liebevoll ausgearbeitete Solopart des Cembalo con- certato im 5. Brandenburgiſchen Konzert von J. S. Bach, der ein ganzes Kompendium der Bachſchen Klaviertechnik darſtellt, gab Dobrowen nicht nur voll⸗ auf Gelegenhett zur Entfaltung ſeiner glänzenden Technik, ſondern verriet auch durch die ſelbſtherrliche etwas übertriebene Akzentuierung und die überaus kräftige Tongebung, die auf die konzertierende Flöte und Violine wenig Rückſicht nahm, daß Dobrowen in erſter Linie als Dirigent und ſehr in zweiter— als Begleiter empfindet. Gewiß war Schumanns Manfred⸗ Ouvertüre ſorg⸗ ſam vorbereitet und ausgefeilt. Die Inſtrumenta⸗ tion war freilich nicht Schumanns Hauptſtärke, ſein Orcheſter klingt nicht, und jeder ehrgeizige Dirigent wird ſich bei Tſchaikowskys Farbenpracht bedeutend wohler fühlen. Der junge Dirigent, der ſchon den Durchführungsſatz der Pathétique mit hinreißendem Impetus erfüllte, die Poſaunen(lim Rückgang) in breiteſtem Zeitmaß dröhnen ließ, den Orcheſterſcherz des 2. Satzes im Takt mit eutzückender Grazie kredenzte, konnte ſich das Wageſtück erlauben, den 1 Ein Exlaß des Reichswehrminiſters An das Offizierkorps der Reichswehr Telegraphiſche Mel dung Berlin, 7. Nopember. „Voſſiſche Zeitung“ und„Berliner Tageblatt“ veröffentlichen den nach der Urteilsfällung im Leip⸗ ziger Reichswehrprozeß vom Reichswehrminiſter Gröner an das Offizierkorps der Reichswehr ge⸗ gebenen Erlaß, in dem der Miniſter zu den durch den Prozeß gegen die Ulmer Offiziere akut gewor⸗ denen Fragen Stellung nahm. In dem Erlaß heißt es u..: Die Reichswehr iſt und muß ihrem ganzen Weſen nach in höch ſt em Maße national ſein. Es iſt aber eine Ueber⸗ heblichkeit ohnegleichen und ein tiefbedauer⸗ licher Mangel an Autoritätsgefühl, wenn junge Offiziere ihren höchſten Vorgeſetzten, alſo auch dem Reichspräſidenten von Hin den bur g, Mangel an Nationalgefühl vorwerfen und ſich an⸗ maßen, allein zu wiſſen, was national iſt. Es iſt aber eine Vermeſſenheit und eine erſtaunliche Ueber⸗ ſchützung ihrer Kraft, wenn junge Offiziere, die die außenpolitiſchen und finanziellen Möglichkeiten in keiner Weiſe beurteilen können, von unzureichenden Landesſchutzmaßnahmen ſprechen und offen Kritik daran üben. Die Reichswehr iſt überparteilich und rein ſtaatlich eingeſtellt. Sie muß unbedingt aus dem Streit der Parteien und den politiſchen Tageseinflüſſen herausgehalten werden. Es iſt alſo kein Rechts⸗ oder Linkskurs. Alle mili⸗ tärpolitiſchen Maßnahmen und Anordnungen ſind allein von dieſem Geſichtspunkte anzuſehen. Es iſt üble Nachkriegspſychoſe, daß jeder junge Offizier ſich berechtigt glaubt, an allen Befehlen der Führung Kritik üben und für jede Maßnahme eine Begründung und Erklärung verlangen zu können. Die Feſtigkeit jeder Wehrmacht beruht auf einem vorbehaltloſen, uneinge⸗ ſchränkten Gehorſam. Soldaten, die vor Ausführung von Befehlen prüfen wollen, ob dieſe Befehle ihrer Anſicht entſprechen, ſind keinen Schuß Pulver wert. Solche Gedanken bedeuten die Vorſtufe zur Meuterei, zur Auflöſung der Reichswehr und in der weiteren Folge zum Kampfe aller gegen alle. Für die junge Wehrmacht war es einer der ſchwär⸗ zeſten Tage, an dem Offiziere vor dem Reichsgericht ähnlichen Gedankengängen Ausdruck gegeben haben. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Offigiere mit derartigen Anſichten nicht in der Reichswehr bleiben können. Ich erwarte daher von jedem Offizier, der Ehrgefühl und den Mut zur Wahrheit hat, daß er ſofort aus der Reichswehr ausſcheidet, wenn er ähn⸗ lichen Gedankengängen huldigt. d Das„Berliner Tageblatt“ berichtet dazu, daß der Erlaß von dem Nachrichtendienſt der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Fraktion des ſächſiſchen Landtages veröffent⸗ licht wurde. Durch eine Indiskretion, die wohl nur aus Reichswehrkreiſen ſtammen könne, habe die Dresdener Nachrichtenſtelle der nationalſozialiſtiſchen Partei Kenntnis von dem Erlaß erhalten. Slreik der Dresdener Gaſtwirte Telegraphiſche Meldung — Dresden, 6. Nov. Als Proteſt gegen die am 1. November in Dresden eingeführte Gemeindegetränkeſteuer hatte der Ver⸗ band des Gaſtſtättengewerbes von Dresden und Um⸗ gebung für heute zu einer einmütigen Schließung ſämtlicher Dresdener Gaſtſtätten aufgefordert. In⸗ folgedeſſen halten heute faſt alle Dresdener Gaſtwirt⸗ ſchaften, Kaffeehäuſer, Erfriſchungsräume der Waren⸗ häuſer uſw. geſchloſſen. Nur die Bahn ho 8 wirt ſchaften ſind im Intereſſe des Reiſeverkehrs geöffnet. Der Verband des Gaſtſtättengewerbes for⸗ dert in einer Eingabe an das Innenminiſterium die Zurückziehung der Steuer. Heute nachmittag fand eine große Proteſtver⸗ ſammlung des Dresdener Gaſtwirtsgewerbes ſtatt, an der neben den Vertretern der ſtädtiſchen Kol⸗ legien auch einige Land⸗ und Reichstagsabgeordnete teilnahmen. Staatsminiſter a. D. Dr. Wilhelm legte in längeren Ausführungen die rechtliche Seite der Angelegenheit dar. Der Verbands vorſitzende be⸗ richtete über die am Vormittag mit dem ſächſiſchen Innenminiſter Dr. Richter geführten Verhandlun⸗ gen, in deren Verlauf der Miniſter erklärt habe, er werde die Steuer zurücknehmen, wenn ſie ſich als undurchführbar erweiſen ſolle. 2. Im Anſchluß an die Verſammlung kam es auf dem Schützenplatz zu Zuſammenrottungen unbeteiligte Elemente, die die Schließung auch des Volkshauſes forderten. Die Polizei räumte den Platz, ohne daß es zu Ausſchreitungen gekommen wäre. Preisſenkung für Lebensmittel? Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. November. Am Donnerstag hat der Reichsernährungsmini⸗ ſter Schiele Beſprechungen mit Vertretern des Berliner Ladenfleiſchergewerbes abgehalten, um eine Senkung der Fleiſchpreiſe herbeizu⸗ führen. Die Beſprechungen ſind noch nicht zum Ab⸗ ſchluß gekommen, ſollen aber fortgeſetzt werden. Die Regierung will, wie die D. A. Z. mitteilt, mit allem Forderung beharren. Die Nachdruck auf ihrer Herabſetzung der Fleiſchpreiſe entſpricht der allge⸗ meinen Tendenz der Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik des Reichskabinetts. Es geht in dieſem Falle nicht um eine Senkung des Erzeugerpreiſes, ſondern um die Verkürzung der Verdienſtſpanne sz wiſchen Erzeugern und Verbrauchern. Der Großhandelindex iſt vom 30. Oktober 1920 bis 29. Oktober 1930 von 136,5 auf 120,6 geſunken, wäh⸗ rend der Index für landwirtſchaftliche Großhandels⸗ preiſe von 130,2 auf 111 gefallen iſt. Die Koſten der Ernährung im Rahmen des Lebenshaltungsinder ſind dagegen nur von 153,8 auf 139,5 zurück⸗ gegangen. Diefe ſeit Jahr und Tag in der Oeffentlichkeit viel, aber leider bislang vergebens gerügte Preis⸗ trägcheit bei Lebensmitteln erklärt ſi durch die ſtarke Ueberſetzung im Handel und die teilweiſe unrationelle, Wirtſchaft im Kleingewerbe. Dazu kommt die Spekulationsſucht eines gewiſſen Teiles des Zwiſchenhandels. Verhültniſſe, wonach die Landwirtſchaft für Speiſekartoffel 1204,50% pro Zentner erhält, die Verkaufspreife in Berlin aber zwiſchen—4 Mark liegen, verlangen ſchleunige und energiſche Abhilfe. Es iſt zu hoffen, daß dem Beſtreben der Regierung auch auf dieſem Gebiet bald ein ſichtbarer Erfolg wird. Die Tabalſtener-Nopelle Dyxſaht bericht unſeres Berliner Büros Berlin, 7. November. Wie die Scherlblätter wiſſen wollen, iſt die Tabakſteuernopelle geſtern in Beſprechungen des Reichsfinanzminiſters mit Vertretern der Tabak⸗ induſtrie erheblich abgeändert worden. Die urſprünglich geplante Zollheraufſetzung von 80 auf 400 Mark ſoll weſentlich ermäßigt werden. Bei der Zigarrenſteuer ſollen nur die drei Höchſtſtufen ſtürker belaſtet, dagegen die billigen Zigarren nicht neuneus⸗ wert verteuert werden. Nach dieſer Aenderung wird die auf 167 Milltonen geſchätzte Mehreinnahme nur mehr die Hälfte betragen, Die Scherlblätter be⸗ haupten, daß zum Ausgleich hierfür die Regierung auf alle Fülle darauf drängen will, die Beamten⸗ gehaltskürzung ſchon am 1. Januar in Kraft treten zu laſſen. Freitag, 7. November 1930 Letzte Meldungen FJolgenſchwerer Verkehrsunfall — Saarbrücken, 7. Nov. Geſtern abend fuhr hier ein Lieferauto mit großer Geſchwindigkeit auf einn von einer Frau gezogenen Hand wagen auf. Die Frau war ſofort tot, ihre zwei ſie begleitende Riu der wurden ö ch wer verle 5 t. Der Tod der Frau i ſtumſo tragiſcher, als ſie Mutter von fünf Kindern iſt. „Do“, ſtartet heute noch nicht nach Englanz — Amſterdam, 7. Nov. Der Erbauer det Do X, Dr. Ing. Dornier, traf Donnerstag aben in Amſterdam ein. Bei der nach ſeiner Aukunſt ah gehaltenen Beſprechung der Flugleitung des D0 R murde beſchloſſen, am heutigen Freitag noch nich nach England zu ſtarten. Wie angekündigt wurde, wird ſtattdeſſen ein Vyr⸗ führungsflug unternommen werden, der über daß Amſterdamer Hafengebiet und den Amſterdenet A Nordſeekanal zur Nordſee führen und dann längs der Küſtenlinſe nach Scheven ingen und den Haag fortgeſetzt werden wird. Für den Fall, daß die Wetterberichte günſtig lauten, iſt der Weiten lug nach Eugland für Samstag vormiß tag in Ausſicht genommen. Sechs Todesopfer einer Eiferſuchtstragödie — Prag, 7. Nov. In Malinowa bei Nakoniz erwürgte der 38 Jahre alte Maurer Pittermam ſeine vier kleinen Kinder, erſchoß ſeine Frau undtötete ſich daun ſel bſt durch einen Kopfſchuß. Pittermann, der mit ſeiner Frau in zehnjähriger glücklicher Ehe lebte, wurde vor kurzem arbeitsleß Das zwang die Frau dazu, bei einem Bauern Dienſt zu nehmen. Zwiſchen ihr und ihrem Dienſigeber f entwickelte ſich ein Liebesverhältnis, das Pittermam eiferfüchtig machte und zu der Schreckenstat vet; anlaßte. Das Grubenunglück in Millfield — Millſield(Ohio), 6. Nov. Von den Opfern der Grubenkataſtrophe konnten bisher 87 Leithen gebor⸗ gen werden. Heulſche Volkspartei Verſammlungskalender Freitag, 7. Nov., Bezirksverein O ſt ſt a d t. Rednet; Dr. Martiu, Lokal: Fürſtenberg, abds..30 Uhr. Freitag, 7. Nou., Bezirksverein Neckar ſta dt Redner: Stadtrat Vat h, Lokal: Bohmann, abds..30 Uhr, Freitag, 7. Nov., Bezirksverein Lindenhof, Redner: Dr. Brandt, Frau Weicker t, Lokal: Stolzen⸗ eck, abds..15 Uhr. Freitag, 7. Nov,, Bezirksverein Neu⸗ O ſtch e im. Redner: Mayer ⸗ Dinkel, Lokal: Brück, abds..30 Uhr, Freitag, 7. Nov., Bezirksverein Neckarau. Reb⸗ ner: Stadtrat Hamas, L. Sta lf, okul: zur Krone, abds .30 Uhr. Freitag, 7. Nov., Bezirksverein R heina u. Red⸗ ner: Frau Hoffmann und L. Stalf, Lokal: Nats⸗ keller, ads..80 Uhr. Samstag, 8. Nov., Bezirksverein Friedrichs feld. Redner: Dr. Martin, Frau E. Schami bt Lukal: Main⸗Neckarbahn, abds. 8 Uhr. Samstag, 8. Nov., Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler. Redner: Dr. Wal del, Lokal: Wartburg⸗Hoſpiz, abends.30 Uhr. Sonntag, 9. Non., Bezirksverein Käfertal. Neb⸗ ner: P. Walther, Lokal: Löwen, nachm. 4 Uhr. * Sonntag, 9. Nov., Wahlkreis konferenz 478) Mannheim⸗Land, Weinheim, in Ladenburg Gaſthaus zut Roſe, 10.30 Uhr vorm. Der Vorſtaud ausgedehnten dritten ohne Kürzung worzuführen, wobei ſein beſchwingtes Tempo den Marſch über jede Trivialttät hinaushob und manche Brutalität milderte. Man kann nur dringend wünſchen, daß der Tſchai⸗ kowsky⸗Kultus der letzten Konzertprogramme auch weniger bekannten Werken des ruffiſchen Metſters zugute kommen möge, z. B. der Manfred⸗Symphonie, oder den programmatiſchen Ouvertüren(bezw. Phan⸗ taſten)„Francesca da Rimini“ oder dem„Sturm.“ An den Muſikern des erheblich verſtärkten Landes⸗ Symphonie⸗Orcheſters für die Pfalz und das Saar⸗ . D Ftalieniſche Ehrung eines deulſchen Gelehrten Profeſſor Dr. Ludwig Curtius, der Direktor des deutſchen archäologiſchen Inſtituts in Rom, iſt in Anerkennung ſeiner zahlreichen wiſſenſchaftlichen Verdienſte zum auswärtigen Mit⸗ glied der königlichen italieniſchen Academia dei Lineei ernannt worden.— Prof. Curtius wirkte früher in Heidelberg, gebiet, das in den Jahren der Beſatzung ſich uner⸗ müdlich für deutſche Tonkunſt eingeſetzt hat, fand Dobrowen begeiſterte Mitarbeiter, die es nicht nur verdienten, daß der Dirigent ſie in etwas über⸗ ſchwenglicher Weiſe an ſeinen Erfolgen teilnehmen ließ, ſondern auch, ſoweit ſie ſoliſtiſch beſchäftigt wa⸗ ren, auch namentlich angeführt würden. An der bravouröſen Wiedergabe der konzeranten Solopartie im Bachſchen Konzert war ſehr verdienſtvoll Konzert⸗ meiſter Joſeph Sauer(Violine) und der vorzüg⸗ liche Flötiſt Arno Cottte beteiligt, Dr. Ch, Theater und Muſik Hermine Körner ſpielt in Mannheim Brück⸗ ners Eliſabeth. Intendant Matſſch hat für die be⸗ vorſtehenden Aufführungen von Bruckners„Eli⸗ ſabetch vom England“ als Darſtellerin der Titelrolle Hermine Körner gewonnen im Hin⸗ blick auf den außerordentlichen Erfolg, den die Künſt⸗ lerin mit dieſer Rolle ſoeben bei der Darmſtädter Premiere des Werkes errungen hat. Die Mann⸗ heimer Erſtaufführung iſt nunmehr in Vereinbarung mit dem Gaſt, der an ſämtlichen Proben teilnimmt, auf den 28. November feſtgeſetzt worden. Margarete Kloſe wurde eingeladen, in der Berliner Philharmonie unter der Leitung von Dr. Furtwängler die Alt⸗Partie im Re⸗ quem von Mozart zu ſingen. Das Schickſal der Oper am Platz der Republik in Berlin dürfte nun wohl endgültig beſiegelt ſein: Sie wird nach Ablauf der gegenwärtigen Spielzeit ihre Tore ſchließen. Für die weitere Ver⸗ wendung des Krollhauſes ſind bereits zahlreiche Pachtanträge eingegangen. Sie ſollen, wie man an den maßgebenden preußiſchen Stellen erklärt, unter dem Geſichtspunkt geprüft werden, daß der Staat das Theater nur für volkstümliche, künſt⸗ leriſch wertvolle Veranſtaltungen zur Verfügung ſtellen könne. Die geſamten Zuſchüſſe für die Staatstheater ermäßigen ſich gegenüber dem Ergeb⸗ nis des Jahres 1929 durch die Sparmaßnahmen im 1 Haushalt für 1991 um rund 1,45 Millionen Mark. Allerdings iſt zu berückſichtigen, daß im nüchſten Jahre für die Abwicklung der laufenden Ver⸗ pflichtungen aus den Verträgen über die Krollopet noch Ausgaben von annähernd einer halben Million Mark entſtehen. i Ende des Richard Strauß-Gaſtſpiels in Paris Drahtung unſeres Pariſer Vertreters Paris, 7. November. Richard Strauß beendete ſein Pariſer Ga, ſpiel mit einer Aufführung ſeiner„Salome Die größe Oper ſtellte ihm ihre beſten Kräfte zur Verfügung. Für die Titelrolle mußte man einen ſchen Gaſt heranziehen: Roſe Pauli von der Wiener Staatsoper. Ihre geſanglichen wie darſtel, leriſchn Leiſtungen waren von hohem Niveau. Ihre beiden männlichen Partner waren die Herren Brownslee in der Rolle des Johannes und Fort als Herodes. Unter der Leitung von Nithard Strauß eutſtand eine Glanzleiſtung geſanglichet wie orcheſtraler Interpretierung, die das Parſſet Publikum mit rückhaltloſer Anerkennung aufnahm, Von der Handels⸗Hochſchule Maunheim. Die im Vorleſungsplan des Winter⸗Semeſters vorge⸗ ſehene Vorleſung über„Einführung in die 80 zialpolitik“ hat nunmehr Privatdozent Dr. Paul Eppſtein übernommen. Die Vorleſung findet, beginnend am 7. November, regelmäßig Freitags von 19—20 Uhr in K 1, 2, Saal 186, ſtatt. 5 Eine engliſche Anklage. Unter dem Titel „The Revolverrepublik“ iſt jetzt von O. E. R. Bed he bei Arrowſhmith in London ein umfangreiches Erin nerungs buch des Verfaſſers, der im Stab der engliſchen Beſatzungsarmee Dienſt geleistet hat, erſchienen. Das Buch ſpricht mit bemerkenswerter Offenheit über die franzöſiſchen Greuel taten und deckt die endloſe Reihe der franzöſiſchen Intrigen auf, die nach Anſicht des engliſchen Chro⸗ niſten von vornherein keine andere Abſicht verfolg⸗ ten, als ſich dauernd in den beſetzten deutſchen Gebieten niederzulaſſen. 7 j ain u Vor er das rdamer e längs- id den l, daß eiten mit gödie takbutz rmaun ſeine h einen f 1 5 Erich⸗Pommer⸗Produktion der Ufa„Liebling Freitag, 7. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ——— Mövenfütterung Auch an der Friedrichsbrücke haben ſich die Möwen wieder eingeſtellt. Bisher begnügten ſie ſich mit einem beſchaulichen Daſein an der Riedbahn⸗ brücke. Doch ſchon in den letzten Tagen vermochte man eine gewiſſe Umſtellung in ihrer Lebensweiſe zu beobachten. Täglich unternahmen ſie kürzere Er⸗ kundungsflüge an ihren vorjährigen fetten Futter⸗ platz. Die die Friedrichsbrücke umfliegenden Pa⸗ trouillen müſſen dem Gros günſtigen Beſcheid ge⸗ geben haben. Jedenfalls iſt eine größere Schar der geflügelten Gäſte angekommen. Sofort ging wieder das Gebalge um die zugeworfenen Brocken los. Unermüdlich führte der Flug an dem Brückengelän⸗ der vorbei. Die Paſſanten haben nun wieder einige Unterhaltung. Tierfreunde finden reichlich Gelegen⸗ heit, ſich zu betätigen. Radfahren mit Hinderniſſen Der Fahrradpfad auf der Friedrichsbrücke hat es auf ſich. In ſeiner gegenwärtigen Verfaſſung könnte man ihn ohne Bedenken als Radbahn für Ge⸗ ſchicklichkeitsfahrer verwenden. Allerdings muß das jeweils benützte Rad von ganz außergewößhnlicher Stabilität ſein. Verſchiedentlich konnte man auf der Friedrichsbrücke ſchon Rahmenbrüche beobachten. Es iſt notwendig, daß an zwei Stellen die Kleinpfla⸗ ſterung erneuert wird und zwar auf beiden Brücken⸗ ſeiten, wo die eiſernen Strebebogen beginnen. Dort hat ſich ſchon ſeit längerer Zeit die Pflaſterung geſenkt, wodurch Vertiefungen entſtehen, die nur der ganz aufmerkſame Fahrer glücklich überwindet. Oft kann man ſehen, daß die Radfahrer an den be⸗ zeichneten Stellen ſich auf die Pedale ſtellen, um leich⸗ ter und mit beſſerer Druckverteilung über die„Rad⸗ falle“ hinwegzukommen. Wer dieſe große Vorſicht nicht aufwendet, oder wer gar unſicherer Fahrer iſt, verliert durch den plötzlichen Stoß leicht die Herrſchaft über ſein Rad und rennt dann entweder gegen die Brückenpfeiler oder gerät in die dicht daneben liegen⸗ den Schienen und kommt zu Fall. Die regelmäßigen Paſſanten der Friedrichsbrücke wiſſen, daß ſolche Vor⸗ fälle keine Seltenheiten ſind. Sie zählen gewiſſer⸗ maßen zu den Begleiterſcheinungen des Brückenver⸗ kehrs. Es wäre dringend zu wünſchen und läge im Intereſſe eines relativ gefahrloſen Radfahrverkehrs, wenn man dieſen Uebelſtand durch eine baldige Re⸗ paratur beheben würde. Der Dank der Radfahrer wäre der Behörde ſicher. Veranſtaltungen Die Monatsverſammlung d. Hindenburgbundes, Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei, fand am Montag abend im Lutherſaal des Wartburg⸗ Hoſpizes ſtatt. Nach den einleitenden Begrüßungsworten des Vorſitzenden ergriff Frau Stadtverordnete Weickert das Wort zu ihrem Thema:„Die Gemeindewahlen 1930“, Sie verſtand es in treffender Weiſe, uber die Rathauspolitik zu berichten, indem ſie die Bedeutung der einzelnen Ausſchüſſe näher kennzeichnete. Ein beſonderes Kapitel waren die Ausführungen über die Arbeiten im Wohlfahrts⸗ und Jugendamt und über die einzelnen Mannheimer Einrichtungen, die mit der Kom⸗ mune aufs engſte verbunden ſind. In ihren Schlußworten betonte die Referentin, daß es Pflicht der Mitglieder des Hindenburgbundes iſt, für die kulturellen und ſozialen Aufgaben der Deutſchen Volkspartei innerhalb der Stadt⸗ verwaltung aufklärend zu wirken und am 16. November der Wahlpflicht zu genügen. Die beifällig aufgenommene Rede wurde durch eine rege Ausſprache ergänzt. Im zwei⸗ ten Teil des Verſammlungsabends gab der erſte Schriſt⸗ führer Wilhelms Geis einen Bericht über die Heidel⸗ berger Landesjngendtagung und fand am Schluß ſeiner Bemerkung herzliche Dankesworte für den Vorſitzenden K. Gudernatſch, der ſämtliche Vorarbeiten für dieſe Tagung erledigte. Zum Schluß der Verſammlung wurde noch auf den traditionsgemäßen Nikolausabend hin⸗ gewieſen, der am 7. Dezember in den Germaniaſälen ſtattfindet. * i Parteiverſammlung. Reichstagsabg. Ernſt Le m⸗ mer, ſpricht neben anderen heimiſchen Rednern heute Wend im Saalbau, in einer öffentlichen Verſammlung der Deutſchen Demokratiſchen Partei über „Bolksnot und neuer Aufſtieg“,(Vergl. die geſtrige Anzeige.) Heute, Freitag abend, findet in der Harmonie, D 7, 6, der einmalige Experimentalvortrag des Pfycho⸗ logen Leon Hardt über„Die Wunder der Suggeſtion“ ſtatt. 3. Seite/ Nummer 517 Die zukunft der Realſchule Feudenheim Proteſt der Neckarſtädtler Vor ungefähr ſechs Wochen tauchten Gerüchte in der Stadt auf, nach denen die Realſchule Feu⸗ denheim aufgehoben und die Schüler dieſer Anſtalt in die zu einer neunklaſſigen Oberrealſchule auszubauende Mollſchule umgeſchult werden ſollen. Sobald der Elternbeirat der Realſchule Feudenheim dies hörte, wurde er ſofort bei dem Beigeordneten Zöpffel auf dem Rathaus vorſtellig, war aber von dieſer Unterredung ſehr enttäuſcht, wogegen eine ſpä⸗ tere Ausſprache mit Oberbürgermeiſter Dr. Hei⸗ merich einen viel beſſeren Eindruck hinterließ. Dr. Heimerich war entſchieden freundlicher und hat auch die berechtigten Forderungen auf Errichtung einer Oberrealſchule in der Neckarſtadt voll anerkannt, da⸗ hei allerdings auf die finanziellen Schwierigkeiten der Stadt verwieſen. Trotzdem aber beſtehen die Neckar⸗ ſtädtler auf der Forderung einer Oberrealſchule in für die Am 16. November wird in Baden zu den Ge⸗ meinde⸗, Kreis⸗ und Bezirks⸗ Parlamenten gewählt. Wahlberechtigt iſt, wer bis zum 16. November 20 Jahre alt geworden iſt und mindeſtens 6 Monate in Mannheim ſeinen Wohnſitz hat. Außerdem kann wählen, wer ſein Wahlrecht verloren hatte, aber innerhalb 3 Jahren zurückgekehrt iſt. Die Wahlkartei liegt bis einſchließlich Sonntag, 9. November im Städt. Wahlamt, C 2, 1, von 812.30 Uhr vormittags und von.00—.30 Uhr nachmittags zur Einſicht auf. Eine beſondere Benachrichtigung, ob der Wähler in der Kartei eingetragen iſt, ergeht zur Gemeindewahl nicht. Wer alſo am 14. Sep⸗ tember gewählt hat und bis zum 16. November min⸗ deſtens ein halbes Jahr ortsanſäſſig war und das 20. Lebensjahr erreicht hat, ſteht in der Kartei. Auch wer ſeine Benachrichtigungskarte verloren hat, kann wählen: denn nicht die Poſt⸗ karte iſt maßgebend, ſondern die Eintragung in die Kartei. Es verfehle daher kein Wähler, der irgend wie über ſeine Eintragung in der Kartei im Zweifel iſt, die Kartei einzuſehen. Die Jungwähler, die zwiſchen dem 14. Sep⸗ tember und 16. November das zwanzigſte Lebensjahr erreicht haben, können vom Wahl⸗ recht Gebrauch machen, ſofern ſie ſich um ihre Eintragung in die Kartei gekümmert haben. Eine beſondere Benachrichtung erhalten auch ſie nicht. Stimmſcheine, die zur Stimmabgabe in einer anderen Gemeinde berechtigen(wie bei der Reichstags⸗ und Landtagswahl) gibt es zur Ge⸗ meindewahl nicht. Es muß alſo jeder in ſeiner Heimatgemeinde ſein Wahlrecht ausüben. Die Wahlzeit iſt von Uhr vorm. bis 6 Uhr abends Es empfiehlt ſich zur Wahl einen amtlichen Ausweis, zum Beiſpiel Reiſepaß, Perſonalaus⸗ weis oder Familienbuch, mitzubringen. der Neckarſtadt. Sie werden dieſes Projekt auch mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu verwirk⸗ lichen ſuchen. Wir glauben, daß ihre Wünſche bei der Bürgerſchaft Anklang finden werden. Um die Oeffentlichkeit über die Beſtrebungen des Elternbeirats zu unterrichten, hatte dieſer auf geſtern abend eine Elterunverſammlung in den alten Rathausſaal einberufen, die ſehr ſtark beſucht war. Anweſend waren u. a. die Stadträte Ludwig Haas, Perrey, Trautwein und Kamm, Sty.⸗V. Walther und Stv. Robert Haas. Nach einer kurzen Begrüßung durch Haupt⸗ lehrer Barth hielt Bankbeamter Otto Koch einen Vortrag über die Zukunft der Realſchule Feuden⸗ heim, wobei er u. a. folgendes ausführte: Als ſ. Zt. die Feudenheimer Schule erbaut war, mußten ſämtliche Kinder rechts des Neckars dieſe Schule beſuchen. Eigentlich iſt es ein Unding, daß die Kinder einer Hauptſtadt in einem Vorort in die Schule müſſen. Die Kinder mußten jeden Morgen um 6 Uhr aufſtehen und 20 Minuten vor 7 Uhr mit der Elektriſchen abfahren. Wird die von der Stadt⸗ verwaltung beabſichtigte Umſchulung wirklich vorgenommen, ſo ſind die Kinder rechts des Neckars wiederum ſtark im Nachteil. Die Stadt hatte zweifellos ſchon bei der Errich⸗ tung der Schule die Anſicht, daß dieſe nur ein Pro⸗ viſorium iſt. 1925 begann bereits ein Schriftwechſel wegen Errichtung einer Oberrealſchule an der Schaf⸗ weide. Im Juni 1927 erteilte das Kultusmini⸗ ſterium die Genehmigung zum Bau dieſer Oberreal⸗ ſchule. Vom früheren Direktor Zamponi hat man gehört, daß auch der Stadtrat der Errichtung dieſer Schule zugeſtimmt hat. Es kam aber anders. Der Bürgerausſchuß verſagte dem Projekt ſeine Zuſtim⸗ mung. Geplant war ein kombinierter Bau Handels⸗ hochſchule—Oberrealſchule auf dem Gelände zwiſchen Hauptfeuerwache und Krankenhaus. Da tauchten plötzlich Gerüchte auf, daß die Mollſchule mit dem Schuljahr 1931 zu einer neunklaſſigen Oberrealſchule ausgebaut werden ſoll, worauf der Elternbeirat ſofort bei Bei⸗ geordneten Zoepffel vorſtellig wurde. Der Redner ging dann auf die Unterredung mit dieſem Herrn und auf die Ausſprache mit Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Heimerich näher ein. In der Zwiſchenzeit hat man erfahren, daß an Oſtern 1931 von der Realſchule Feudenheim zwei Klaſſen und in den nächſten Jahren jeweils wiederum zwei Klaſſen aufgehoben werden. Das iſt der Abbau dieſer Anſtalt. Die Eltern der Neckarſtadt fordern die Erbauung einer Oberrealſchule in ihrem Stadtteil, weil ſie dies für eine unbe⸗ dingte Notwendigkeit halten. Zum Schluſſe ſeiner mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen appellierte der Redner an die Anweſenden, nichts unverſucht zu laſſen, um die Errichtung der Oberreal⸗ ſchule in der Neckarſtadt durchzuſetzen. An der ſich an den Vortrag anſchließenden Aus⸗ ſprache beteiligten ſich Kaufmann Brügge⸗ mann, Stv.⸗V. Walther, Str. Perrey und Direktor Boß. Einſtimmige Annahme fand hierauf folgende, aus der Mitte der Verſammlung vor⸗ geſchlagene Entſchließung: „Die am 6. November im alten Rathausſaal ver⸗ ſammelte Elternſchaft der Realſchule Mannheim⸗ Feudenheim nimmt mit großer Beſorgnis davon Kenntnis, daß ſich die Stadtverwaltung Mannheim mit dem Gedanken der Auflöſung der Realſchule Mannheim⸗Feudenheim trägt. Jahrelang haben Eltern und Kinder dieſer Anſtalt perſönlich große Opfer ge⸗ bracht, immer in der feſten Ueßerzeugung. ſpäter doch eine Oberrealſchule in der Neclarſtadt ecbaut zu ſehen. Schon im Frühjahr 1928 hatte die badiſche Regie⸗ rung und der Mannheimer Stadtrat die Erbauung einer Oberrealſchule auf dem Gelände zwiſchen Haupt⸗ feuerwache und Krankenhaus beſchloſſen. Lediglich durch den Bau der Mädchenfortbildungsſchule wurde damals der geplante Bau der Oberrealſchule unter⸗ laſſen. Mit größter Entrüſtung hören fetzt die Eltern von dem Plan, demnächſt die jüngere und an Schülerzahl kleinere Mollrealſchule, die zudem immer nur als ſechsklaſſige Realanſtalt gedacht war, zur Voll⸗ anſtalt auszubauen. Die Verſammlung proteſtiert gegen dieſe ungleiche Behandlung einzelner Stadtteile und iſt der feſten Ueberzeugung, daß die Neckarſtadt mit den Vororten Feudenheim, Wallſtadt, Käfertal, Sandhofen und Waldhof ein Anrecht darauf hat, bei Errichtung einer Oberrealſchule Berückſichttigung zu finden. Im Intereſſe der Belebung der Bautätigkeit und der damit verbundenen Verminderung der Erwerbs⸗ loſigkeit erwartet die Verſammlung von dem neu zu wählenden Stadtrat, daß er ſich für die Errichtung einer Oberrealſchule in der Neckarſtadt einſetzt. Sollte der Bau zu große finanzielle Opfer erfordern, ſo wäre ein kombinierter Bau der in Ausſicht genomme⸗ nen Gewerbeſchule mit einer Oberrealſchule anzu⸗ ſtreben.“ Oh. Wieder milder im Schwarzwald Feldberg gegen 30 Zentimeter Schnee Mittwoch nachmittag und abend hat durch Ausſtrahlung in weiten Teilen des Schwarzwaldes eine Abnahme der Temperatur ge⸗ bracht, die ſich teilweiſe recht kräftig erwies und außerdem auch in der Ebene und am Gebirgsrand erſtmals Fröſte brachte, Plätze wie Baden⸗Baden und Stuttgart kamen auf ein Grad Kälte. Die Hochlagen hatten ein Minimum von ſieben Grad. Die Hoch⸗ ebene der Baar brachte es in Bad Dürrheim auf minus vier Grad. Da aber in der Nacht wieder Be⸗ wölkung aufzog und es zu neuen Niederſchlägen kam, wurde der Froſt gegen Morgen wieder milder und erreichte im Feldberggebiet nur noch vier Grad, in Bad Dürrheim nur noch ein Grad, während die Rand⸗ ſtationen wieder froſtfrei waren. Die neuen Nieder⸗ ſchläge, die mit dem Durchdringen des Südweſtwindes wieder eintraten, ſind in den Hochlagen natürlich abermals als Schnee gefallen, ſodaß der Feldberg eine Geſamtſchneehöhe von 29 em an der Gipfelſtation mißt. Bemerkenswert war, daß der Schneefall ſich diesmal ſehr weit nach unten aus⸗ dehnte und dort auch zunächſt Fuß faßte, weil in den Tiefen die kalten abgeſunkenen Luftmaſſen lagerten. Doch trat im Laufe des Tages allenthalben Erwär⸗ mung ein, ſodaß die Schneelage bis auf etwa 950 Me⸗ ter bis auf Reſte wieder abſchmolz. Es iſt auch damit zu rechnen, daß lediglich in den Hochlagen ſich die Schneedecke einigermaßen halten wird und da wohl auch in der Hauptſache auf den Freiflächen, während die Straßenzüge teilweiſe wieder frei werden dürf⸗ ten, ſodaß Verkehrsbehinderungen ſehr wahrſcheinlich allenfalls im vereinzelten Fall auftreten könnten. — 0 Das Aufklären am Familienchronik * Sein 25jähriges Dienſtjubilänm feiert morgen Stadtſekretär Philipp Metz, wohnhaft in C 8, 19. Der Jubilar trat am 8. November 1905 in ſtädtiſche Dienſte, war zunächſt bei den Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerken tätig und ſeit November 1908 mit kurzer Unterbrechung beim Grundbuchamt Mannheim. * Das Jubiläum 25jähriger Tätigkeit bei der Firma Warenhaus Hermann Schmoller u. Co. feiert am heutigen Tage die Abteilungsleiterin Fräulein Alma Butzbach. Die Jubilarin trat vor 25 Jah⸗ ren als Lehrling bei der Firma ein und wurde ſchon nach verhältnismäßig kurzer Zeit infolge ihres außerordentlichen Geſchäftsintereſſes und ihrer guten kaufmänniſchen Leiſtungen von der Direktion mit Einkauf und Leitung der Abteilung Lederwaren be⸗ traut. Frl. Butzbach erfreut ſich größter Beliebtheit bei der Direktion und Angeſtelltenſchaft und in wei⸗ teſten Kreiſen der Mannheimer Bevölkerung. Die Geſchäftsleitung der Firma Herm. Schmoller u. Co. veranſtaltete anläßlich dieſes Jubiläums eine kleine Feier im engſten Rahmen, bei der die Jubilarin mit einem namhaften Geſchenk geehrt wurde. Schluß des redaktionellen Teils O N prog c e e Wee card ele Nei N in Ge ee N SW K.——...᷑᷑᷑᷑ää—̃̃̃ñ̃ñ̃ñ̃̃̃̃̃ääää̃̃̃̃̃̃,7,ß%%Lᷓn; Emil Jannings über Tonfilm und Theater Zur heutigen Aufführung ſeines neuen Sprech⸗ films„Liebling der Götter“ Wiederum ſteht Emil Jannings im Mittelpunkt künſtleriſchen Erlebniſſes. Er, deſſen ſchauſpieleriſche eiſterleiſtung im„Blauen Engel“ noch unvergeſſen iſt, hat vor kurzem einen neuen, großen Tonfilm für er Götter“ vollendet. Er tritt außerdem in den nüchſten Tagen eine große Gaſtſpieltournee an, die ihn von Budapeſt über Prag, durch eine Reihe deut⸗ ſcher Städte, nach Holland und Belgien führen wird. Ich ſitze ihm gegenüber in einem Appartement eines der vornehmſten Hotels des Berliner Zentrums. Lächelnd bemerkt er beim Beginn des Interviews: „Ich bin nunmehr endgültig nach dem Salzkammer⸗ gut übergeſiedelt. Wie Sie vielleicht wiſſen, habe ich mir in St. Wolfgangſee eine kleine Klitſche gekauft.“ Er iſt nur zur Vorbereitung ſeiner Tournee für einige Tage in Berlin. „Sagen Sie, Herr Jannings, das Thema, das viel⸗ leicht heute am meiſten intereſſiert, ſcheint ja Ton⸗ Im und Theater zu ſein. Sie, der Sie vom Theater kommen und trotzdem den ſtummen Film faſt von ſeinen Uranfängen an mitgemacht haben, werden wir ſicherlich einiges über die Zuſammenhänge von onfilm und Theater erzählen können.“ „Vielleicht?! Aber eins muß ich vorausſchicken! Aus Prinzip tue ich immer nur eins von beiden. Von en Uranfängen des Films an habe ich den Film, der von meinen damaligen Kollegen doch mehr als mel⸗ kende Kuh angeſehen wurde, ernſthaft als den wich⸗ ligten ſchauſpieleriſchen Ausdruck unſerer Zeit an⸗ 1 gesehen. Ich habe niemals gleichzeitig Film und heater geſpielt. Ich behaupte, man kann nur eins gut und aus Ueberzeugung tun. Hat man abends im heater zu ſpielen, ſo ſoll man hundertprozentig auf 5 Bühne ſtehen, und dasſelbe gilt auch vom Filmen. ch glaube nicht, daß ein Schauſpieler von ernſtem künſtleriſchem Streben täglich filmen kann und abends Theater ſpielen. Als ich vor eineinhalb Jahren aus Amerika zu⸗ rückkam, hatte ich ſchon fünf Jahre lang nicht mehr Theater geſpielt. Während dieſer dreijährigen Tätig⸗ keit in Amerika war es ſchon aus rein techniſchen N Gründen nicht möglich, und vorher kam ich ſowieſo nicht dazu. Es ſind, glaube ich, jetzt ſechs Jahre her— ich habe zuletzt im Theater in der Königgrätzer Straße im„Tokayer“ geſpielt, nebenbei ein Stück Hans Mül⸗ lers, der gemeinſam mit Robert Liebmann den„Lieb⸗ ling der Götter“ ſchrieb. Sie können mir glauben, es war für mich als Sprechſchauſpieler ein harter Entſchluß, der Bühne ade zu ſagen. Es vereinbarte ſich aber einfach nicht mit meinen ſchauſpieleriſchen Prinzipien, beides zu tun. Ich habe es getan. Ich habe fünf Jahre nicht geſpielt. Als ich nun im vori⸗ gen Jahr aus Amerika zurückkam, wurde mir von Erich Pommer die Hauptrolle ſeines Blauen Engels! angeboten. Ich zögerte nicht. Aber es verſetzte mir doch irgendwo einen kleinen Stich in meine Theater⸗ bruſt! Hier ſtand zum erſten Male wieder der Sprech⸗ ſchauſpieler Jannings im Kontakt mit ſeinem Publi⸗ kum, wenn auch nicht in direktem. Doch ich hatte meine Stummheit verloren. Das zog als unvermeid⸗ liche Notwendigkeit das Theater nach ſich. Schon während der Aufnahmen zum Blauen En⸗ gel' beſuchte mich mein alter Freund, Dr. Baer, vom Deutſchen Volkstheater in Wien. Emil', ſagte er zu mir, erinnere dich, wie ich vor fünfundzwanzig Jah⸗ ren unter deiner Direktion in Wollin in Pommern als jugendlicher Komiker meine Schauſpielerlaufbahn begonnen habe. Verſprich mir, wenn du jemals wie⸗ der Theater ſpielſt, daß du bei mir im Wiener Volks⸗ theater zum erſtenmal unſere guten, alten Bühnen⸗ bretter betrittſt!“ Ich habe es ihm verſprochen— und gehalten. Ich bin nach Wien gefahren. Das Wiener Publikum hat mich buchſtäblich faſt umgebracht. Ich kann Sie ver⸗ ſichern, es war ein merkwürdiges Gefühl, als ich zum erſtenmal nach fünf Jahren wieder einem wirklichen Theaterpublikum gegenüberſtand. Wir ſpielten Ge⸗ ſchäft iſt Geſchäft'. Bei meinem erſten Auftritt rauſchte mir eine Welle der Begeiſterung entgegen. Sie verſchlug mir faſt die Stimme. Ich begann, ſah nur noch die weißen Frackausſchnitte und merkte nach der erſten Szene mit Entſetzen, der Kontakt zum Pu⸗ blikum fehlt! Offenbar hatte jeder von meiner Stimme auf Grund meiner vielen Großfilmrollen eine andere Vorſtellung. Vielleicht auch meine nord⸗ deutſche Art? Das dauerte die erſte Hälfte des erſten Aktes an, bis ich plötzlich durch ein paar nebenſächlich hingeſprochene Worte ſpürte, ha, jetzt haſt du den Kontakt. Ich kann Ihnen ſagen, das fühlen Sie genau ſo ſcharf, ja Sie ſehen es faſt. Es iſt, als ob Sie in ein dunkles Zimmer treten und plötzlich nach langem Suchen den Steckkontakt zur elektriſchen Lampe finden. Ich glaube, der Hauptunterſchied zwiſchen Tonfilm und Theater iſt eben diefer menſchliche Kontakt. Bei einem guten Tonfilm iſt natürlich auch der Kontakt da, aber nur zwiſchen dem Publikum und dem ſprechenden Bild oben auf der Leinwand. Gerade der Liebling der Götter' war für mich als Schauſpieler eine ſehr reizvolle Aufgabe, und zwar aus zweierlei Gründen. Die Idee dieſes neuen Ton⸗ films baut ſich loſe auf Hans Müllers Stück Tokayer' auf. Das kam aber erſt ſpäter. Die urſprüngliche Idee vom Leben eines großen Tenors— und zwar vom privaten Leben— zu drehen, hatten Hans Mül⸗ ler und Robert Liebmann damals bei meinem Emp⸗ fang durch das Wiener Publikum. Ich wollte alſo in dieſem Film ſozuſagen mich ſelbſt ſpielen. Der zweite Grund iſt der, daß ich hier endlich zum erſtenmal wie⸗ der nach ſo vielen tragiſchen Rollen eine in ihrem Grundweſen heitere Rolle verkörpern konnte. Es iſt mir in meinem Film immer ſo unendlich ſchlecht ge⸗ gangen, daß es meine größte Freude war, es mir end⸗ lich einmal im Film gut gehen zu laſſen. Der Schluß des Films ſpielt in St. Wolfgangſee, alſo ſozuſagen ganz privat bei mir. Ich habe dort unter der Regie meines Freundes Hanns Schwarz, neben mir Renate Müller, Olga Tſchechowa und Max Gülſtorff, viele Wochen tonfilmend zugebracht. „Und Ihre weiteren Pläne, Herr Jannings?“ „Zuerſt werde ich nun mal meine Tournee abſol⸗ vieren. Sie wiſſen, ich werde in Antwerpen und Brüſſel zum erſtenmal wieder nach dem Krieg in deutſcher Sprache ſpielen. Außerdem kann ich Ihnen verraten, daß der Liebling der Götter in Bu da⸗ peſt anläßlich meines Theatergaſtſpiels in einer ein⸗ maligen Nachtvorſtellung vorgeführt werden wird— in Prag kommt ebenfalls während meiner Anweſen⸗ heit der Blaue Engel' zur Uraufführung. Ich werde vorausſichtlich Anfang November auch in Paris deutſch gaſtieren, um dann mit Hanſi Nieſe unter der Regie von Ernſt Nachbaur auf meiner Tournee in Biber⸗ pelz' von Hauptmann und in Geſchäft iſt Geſchäft' aufzutreten. Im Frühjahr des nächſten Jahres werde ich wieder im Rahmen der Ufa bei Erich Pommer die Hauptrolle eines neuen hiſtoriſchen Großfilms ſpie⸗ len. Ueber die Zeit und die hiſtoriſche Hauptfigur darf ich Ihnen heute leider noch nichts Näheres verraten.“ Paul Dubro, 4 4. Seite/ Nummer 517 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ermals Kampf um die Gemeindesteuern im Staotrat Ludwigshafen Die Gemeindeſteuervorlagen wiederum abgelehnt Stürmiſche Ausſprache und Unter⸗ brechung der Sitzung Eingreifen der Staa tsaufſichtsbehörde als Folge der Ablehnung Gewitterſchwüle lag über der geſtrigen Sitzung des Stadtrats Ludwigshafen. Die troſtloſe Wirt⸗ halts lage veranlaßte die Redner der äußterſten Linken zu ſtreitbaren Ausführungen. Unaufhörlich flogen Zwiſchenrufe herüber und hinüber, Oftmals mußte der Vorſitzende die„Sturmglocke“ ſchwingen und einmal ſogar die Sitzung unterbrechen, bis ſich die erregten Gemüter wieder beruhigt hatten. Gleich am Anfang der Sitzung wurde ſtürmiſch Einſpruch von Nattonalſoztaliſten und Kommuniſten erhoben, die dem Bürgermeiſteramt Parteilichkeit in der VBerteilung der Tribünenkarten vor⸗ warfen. 60 Auf der Tagesordnung ſtand als einziger Punkt ie Wiederberatung der Gemeindeſtenervorlagen, über die den Gemeinden durch die Notverordnung des Reichspräſidenten überlaſſenen Steuern: Bür⸗ gerſteuer, Bierſteuer und Verzehrſteuer. Wie bekannt, wurden die beiden letztgenannten Steuern in der letzten Stadtratsſitzung abgelehnt, die Bürgerſteuer bis zu einer ſozialeren Staffelung dieſer Kopfſteuer durch den Reichstag zurückgeſtellt. Daraufhin hatte die Kreisregierung in Speyer noch⸗ malige Beſchlußfaſſung binnen kurzer Friſt ver⸗ langt, widrigenfalls die Steuern im Wege der Staats⸗ naufſicht eingeführt werden müßten. Bürgermeiſter Kleefoot gab zu dieſem Punkt drei Dringlichkeitsanträge bekannt: Die nativnalſozialiſtiſche Stadtratsfraktivn beantragte: Der Stadtrat wolle beſchließen, die Beratung über die drei neuen Steuern zu vertagen, bis der Reichstagsausſchuß über die Abänderung der An⸗ träge entſchieden habe. Dagegen wünſchte ein An⸗ trag der Deutſchen Volkspartei: Der Stadtrat wolle im Hinblick auf die finanzielle Not⸗ lage der Stadt die Einführung der neuen Steuern en bloc beſchließen. Endlich verlangte ein Dringlichkeitsantrag der Kommuniſten, den erſten Punkt der Tagesordnung abzuſetzen und an deſſen Stelle die Anträge der Kom⸗ muniſten über die Erwerbsloſenfürſorge anzuſetzen. Dieſer Antrag wurde gegen die Stim⸗ men der Kommunisten und Nationalſozialiſten ab⸗ gelehnt. Darauf trat das Kollegium in die Beratung der Steuer vorlagen ein. Bürgermeiſter Kleefoot begründete ſie mit der Notwendigkeit, einen durch die Wohlfahrtslaſten verurſachten Fehlbetrag von zwei Millionen Mark vorerſt in Höhe von* Mil⸗ lion zu decken, deren Eingang von den neuen Steuern erwartet wird. Als erſter Redner erging ſich der Kommuniſt Müller in ausgedehnten Erläuterungen der An⸗ träge ſeiner Fraktion; ſie betreffen Einführung einer Wohnungsluxusſteuer, Einſparung höherer Gehälter, Abzüge an höheren Einkommen, Wegfall der Freifahrkarten auf der Straßenbahn u. a. Der Redner bedachte die andern Fraktionen, beſonders die Genoſſen zur Linken(Sozialdemokraten und Nationalſozialiſten) mit fortgeſetzten„Liebens⸗ würdigkeiten“, als mehrmaliges Erſuchen des Vor⸗ ſitzenden, bei der Sache zu bleiben, nichts fruchtete, wurde Müller nach dem dritten Ordnungsruf das Wort entzogen. Die allgemeine Gereiztheit entlud ſich, als Nationalſozialiſten einen Ordnungs⸗ ruf wegen eines von ſozialdemokratiſcher Seite ge⸗ fallenen beleidigenden Zurufs verlangten, und der Vorſitzende, weil die Kränkung am Tiſch des Prä⸗ ſtöiums ungehört blieb, dem Verlangen keine Folge gab. Sozialdemokraten und Nationalſozialiſten gingen, mit erregten Worten und in drohender Haltung auf einander zu, ſo daß der Bürgermeiſter, 15 dem unwürdigen Schauspiel ein Ende zu machen, e Sitzung auf etwa 10 Minuten unterbrach. Nach Wiedereintritt in die Verhandlungen gab Bürgermeiſter Kleefvot ſeinem tiefen Bedauern über dieſe unparlamentariſchen, im Ludwigshafe⸗ ner Stadtrat unerhörten Formen Ausdruck und er⸗ klärt, er werde für die Zukunft die erforderlichen Maßnahmen für Aufrechterhaltung der Ordnung treffen. Die Stimmung beruhigte ſich wieder auf einige Zeit bei einer fachlichen Rede des Profeſſors Jung(Deutſche Volkspartei). Er begründete ſeinen Antrag, die drei Steuervorlagen en bloc an⸗ zunehmen. Prof. Jung machte darauf aufmerkſam, daß bei Ablehnung der Steuern Gefahr beſtehe, die ſtädtiſchen Gebühren durch die Staatsaufſicht be⸗ ſteuert zu ſehen, obwohl gerade im Augenblick Hoff⸗ nung ſei, wegen Senkung der Kohlenpreiſe auch mit den Gebühren für Gas, Elektrizität und Waſſer her⸗ untergehen zu können. Der Nationalſozialiſt Förſter verlas eine Ein⸗ gabe des Gaſtwirtsgewerbes, das ſich gegen die Steuern wendet, und wollte an ihrer Stelle eine Er⸗ höhung der Steuer für Warenhäuſer und Konſum⸗ vereine.— Der Sozialdemokrat Hammer wies auf die hohen Dividenden hin, die im Braugewerbe verteilt werden. Eberle(Wirtſchaftsp.) lehnte die Steuern als untragbare Belaſtung der Wirtſchaft ab. Hofmann(3Ztr.) erinnerte daran, daß Ludwigs⸗ hafen ſchon einmal die Getränkeſteuer eingeführt hatte, und daß bei deren Aufhebung der Wein nicht um einen Pfennig billiger wurde. Die Zentrums⸗ fraktion wolle die drei Steuern en bloe annehmen, aber nur in Gemeinſchaft mit den andern Parteien, nicht allein mit der Sozialdemokratie. Auch Zi m⸗ mermann(Staatsp.) ſtimmte der Vorlage zu, während der Kommuniſt Hardt und ſein radi⸗ kalerer Kollege Frenzel wieder in ſcharfen Worten Proteſt erhoben. Nach weiteren Ausführungen der Stadträte Laubſcher(D. Volksp.) Förſter (Nat.⸗Soz.) und Frau Weltin(Kathol. Frauen) wurde die Abſtimmung vorgenommen. Der Antrag der Kommuniſten:„die Steuern wer⸗ den nicht eingeführt“, verfiel der Ablehnung mit allen Stimmen gegen die der Antragſteller. Der erwähnte nativnalſozialiſtiſche Antrag wurde mit allen Stimmen gegen die Antragſteller abgelehnt. Auch der Antrag der Deutſchen Vo[ks partei auf Annahme en bloc, dem außer ſeinen Urhebern noch die Vertreter von Zentrum, Staatspartei, Ehriſtl. Volksdienſt und Kath. Frauen beitraten, hatte dasſelbe Schickſal. Endlich wurden auch Bier⸗ und Getränkeſteuer gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, des Ehr. Volksdienſtes und der kath. Frauenliſte abgelehnt. Weitere Steueranträge wurden nun von den Liunksradikalen Die Nationalſozialfſten ſtellten folgende Anträge: Das Bürgermeiſteramt wolle fämtliche höhere Beamte mit einem Gehalt von mehr als 10000% auffordern, unter Hinweis auf die große Notlage weiter Volkskreiſe ab 1. Dezember auf mindeſtens 20 Prozent ihres Gehalts zu ver⸗ zichten. Ein zweiter Antrag wünſcht eine Er⸗ höhung der Warenhausſteuer auf und der Filialſteuer auf 1005. Ein dritter Antrag begehrt das Verbot ſtädtiſcher Lteferun⸗ gen oder Aufträge an ehrenamtliche Stadtrats mitglieder, ein vierter Wunſch eingebracht. Submiſſionsvergebungen nur an Inhaber des Meiſtertitels, ein fünfter Streichung der Aufwandsentſchädigung für Stadtrats⸗ mitglieder. Die Meinung des Vorſitzenden, daß dieſe Anträge ohne Vorbereitung im Ausſchuß nicht behandelt werden können, dringt durch. Die Dringlichkeit des Antrags wurde gegen die 6 Stimmen der Nationalſozialiſten und Kommuni⸗ ſten(ohne den Linkskommuntſten) verneint. Zum Schluß ſtimmte die Mehrheit gegen 4 kom⸗ muntiſtiſche und eine nationalſozialiſtiſche Stimme gegen den kommuniſtiſchen Dringlichkeitsantrag auf Einführung der Wohuungsaufwands ſteuer. Mehrere Stadträte brachten noch Son derwün⸗ ſche vor, ſo Bertram(Staatsp.), der bat, bei Gaſtſpielen des Nationaltheaters im Pfalz⸗ bau nicht das Programmheft des Nationaltheaters, ſondern die Theater⸗ und Konzertzeitung der Lud⸗ wigshafener Gebr. Neubauer zu verteilen. Das negative Ergebnis der Sitzung wird nun dazu führen, daß die Regierung der Stadt neue Steuern auferlegt, was Bürgermeiſter Kleefoot im Intereſſe der ſtädtiſchen Selbſtverwaltung bedauerte. „ . y d Add ³²—mꝛæ ß! Kommunale Chronik Vorſchlagsliſten für die Gemeindewahlen P. Schriesheim, 5. Nov. Für die bevorſtehende Gemeindewahl ſind in hieſiger Gemeinde folgende Waßhlvorſchlagsliſten eingereicht worden: Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei, Sozial⸗ demokratiſche Partei, Zentrumspartei, Kommu⸗ miſtiſche Partei und Deutſche Volkspartei. Spitzen⸗ kanbibat der Deutſchen Volkspartei iſt Landwirt Martin Ringelſpacher. S. Kronau, 6. Nov. Für die Gemeindewahl wur⸗ den vier Liſten eingereicht und zwar zwei vom Zentrum und je eine von der Bürgervereinigung und der Nationalſoztaliſten. Die Sozialdemokraten haben keine Liſte eingereicht, ſondern ſchloſſen ſich der Bürgervereinigung an, nachdem ſie ſich bet der letz⸗ ten Wahl dem Zentrum angegliedert hatten. 8, Langenbrücken, 6. Nov. In der letzten Bür⸗ gerausſchußſitzung wurde der Vertrag mit der Forſt⸗ bezw. Domänenverwaltung einſtimmig genehmigt. Durch dieſen Vertrag werden der Ge⸗ meinde etwa 6830 Hektar Feld und Wald zugewieſen im Steuerwert von rund 800 000 Mark. Die Ge⸗ markung erhält ſomit eine Geſamtgröße von etwa 1330 Hektar. i Eine Einheitsliſte * Aglaſterhauſen, 5. Novy. In hieſiger Gemeinde wurde nach vorheriger Beſprechung mit den einzel⸗ nen Parteien für die kommenden Gemeindewahlen eine gemeinſame Liſte aufgeſtellt. Hierdurch erübrigt ſich eine Wahl. *. s Eberbach, 5. Novy. Weil ein dringendes Be⸗ dürfnis dazu vorliegt, beſchloß der Gemeinde⸗ rat, die Einführung des un unterbrochen en Fernſprechdlenſtes beim hieſigen Fernſprech⸗ amt auf Koſten der Teilnehmer zu beantragen. Kaiſerslautern gegen neue Steuern * Kkaiſerslautern, 6. Nov. Der Kaiſerslau⸗ terer Stadtrat trat heute nachmittag zur Bera⸗ tung des Nachtragshaushaltes zuſammen. Von der Stadtverwaltung wurden zur Deckung des vorausſichtlich 585000 Mark betragenden Geſamt⸗ fehlbetrages, von dem etwa 100 000 Mark jedoch durch die neue Verwaltungskoſtenpauſchale für Reichsbahn und Reichspoſt für die Jahre 19251930 gedeckt wer⸗ den können, die neuen Steuern nach der Notverord⸗ nung vorgeſchlagen. Eine Ablehnung der erhöhten Bierſteuer, der neuen Getränkeſteuer und Bürger⸗ abgabe würde die Staatsaufſicht nach ſich ziehen. In der Ausſprache wurde von Vertretern aller Fraktio⸗ nen mit nur geringen Abweichungen die Meinung vertreten, daß die neuen Steuern für Kaiſerslauterns ſchwer belaſtete Bevölkerung untragbar ſeien. Be⸗ ſonders wurde vorgebracht, daß die neuen Laſten die Kreiſe treffen würden, die bereits in ſtärkſtem Maße zur Steuerzahlung herangezogen werden. Unter die⸗ ſen Umſtänden könne ſelbſt die Staatsaufſicht nicht neue Geldquellen erſchließen. Auch die Parteien, die eventuell zu einer Verhandlung bereit geweſen wären(Wirtſchaftsparti und Staatspartei) ſtimmten unter dieſen Umſtänden gegen die Steuern. Abgleichung des Haushalts wird nun nicht mehr mög⸗ lich ſein, ſodaß mit der Staatsaufſicht ſicher ge⸗ rechnet werden muß. Des Amtes enthoben * Kuſel(Pfalz), 6. Nov. Der 1. Bürgermeiſter von Hundsheim, Ludwig Köhler sen., iſt durch Verfügung des Bezirksamts Kuſel mit ſoforttger Wirkung ſeines Dieuſtes vorläufig enthoben worden. Mit der Führung der Amtsgeſchüfte wurde der 2. Bürgermeiſter, Albert Tronecker⸗Hundsheim, beauftragt. 500% Eine Erfolgreiche Flachrennpferde Alba vor Graf Iſolani 8 Flachrennen großen Stiles gibt es 1 in dieſem Jahre nicht Renntage er Be⸗ tig Schluß. hlenen bereits ſerer Vollblüter beid bringen nur noch Prüfun deutung und om kommenden Sonntag iſt Die großen Ställe gönnen ihren Pflegel Ruhe, wie überhaupt die erſte Kloſſe u. bereits vom Schauplatz abgetreten iſt. Was unſere beſten Flachpferde ihren Beſitzern in dieſem Johre einbrachten, ſoll hier kurz aufgezählt werden. Selbſt⸗ verſtändlich machte ſich auch die Wirtſchaftskriſe im Renn⸗ ſport fühlbar. So iſt der Beſuch auf den Rennbahnen ſtark zurückgegangen, die Totoumſätze haben ſich außer⸗ ordentlich verringert, und damit war ein Preisabbau der Rennen unvermeidlich. Nur wenige Pferde verdienen und verdienten angemeſſene Summen. Der Abbau der Preisgeſtaltung wird natürlich weniger bei den Spitzen⸗ pferden erkennbar als beim Durchſchnitt. Ueber 20 000 l/, alſo eine Summe, bei der man erſt von einem nennens⸗ werten Gewinn ſprechen kann, zieht man die Unterhal⸗ tungskoſten in Rechnung, haben nur 27 Pferde verdienen können. Von dieſen 27 Vollblütern ſtehen fünf im Stall Oppenheim und fünf im Stall Weinberg, drei im Renn⸗ ſtall des Geſtüts Mydlinghoven und zwei trugen die Far⸗ ben des Hauptgeſtüts Graditz. Die übrigen 12 verteilen ſich auf verſchiedene Beſttzer. Aus dieſen Zahlen iſt be⸗ reits zu entnehmen, welche Opfer der Rennſport ver⸗ langt und welche Gewinn möglichkeiten ſich bieten. An der Spitze der erfolgreichen Pferde ſteht Alba, der auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommene Pferde⸗ heros des Rennjahres 1930. Der von Wallenſtein⸗Arabis gezogene Schlenderbaner brachte acht Rennen in ununter⸗ brochener Reihenfolge auf ſein Konto, darunter das ſelböſt die Henckel⸗Rennen, Union⸗Rennen, Deutſches Derby, Großer von Berlin, Fürſtenberg⸗Rennen Preis und Großer Bog-Klubkampf Mic os- Bf 86 Der am kommenden Samstag im Kaſinoſaal ſtattfindende Boxabend zwiſchen den beiden ſtärkſten Mannheimer Box⸗ abtetlungen 08 und Vf. verſpricht ausgezeichneten Sport. Neben der vorzüglichen beiderſeitigen Beſetzung in allen Gewichtsklaſſen, dürfte vor allem die Paarung der Fliegen⸗ gewichtsklaſſe mit Wißler— Gräske, das Welter⸗ gewicht, bei dem ſich die beiden alten Rivalen Barth 1 Krauth treffen, ſowie die Halbſchwergewichtspaarung mit Ziemer— Jacob, intereſſieren. Ganz beſondere Auf⸗ merkſamkeit' dürfte aber die Rückkehr des einſtigen BfRlers Häußer erregen, der ſeinen erſten Kampf für 08 beſtrei⸗ ten wird. Der zweite Deutſche Meiſter des Reichsverban⸗ des, Häußer, iſt mit dem Deutſchen Meiſter des DAS. Jutz gepaart. Die Neuerwerbung der 08er kommt von Stettin und hat hier 37 Kämpfe in einem Jahre ausgetra⸗ gen und hiervon 17 durch k. o. in der erſten und zweiten Runde gewonnen. Der Meiſter Lutz ſteht hier vor einer ſchweren Aufgabe und wird wohl alle Regiſter ſeines tech⸗ niſchen Könnens ziehen müſſen, um dieſen Kampf erfolg⸗ reich beſtehen zu können. Der Kampfabend bringt folgende Kämpfe: 5 Fliegengewicht: Wißler— Gräste. Bantamgewicht: Huber— Tröbliger. Federgewicht: Heuberger— Villhauer. Leichtgewicht: Häußer— Lutz. Weltergewicht: Barth 1— Krauth. Mittelgewicht: Knaier 1— Bahr. Halbſchwergewicht: Ziemer Jacob. Schwergewicht: Thies— Steinmüller. Schwimmfest des S. Mikar Heidelberg Der SV. Nikar Heidelberg veranſtaltet wie alljährlich im Herbſt am 9. November ein nationales Schwimmfeſt, an dem zehn Wettkämpfe durchgeführt werden. Das Melde⸗ ergebnis iſt mit 27 Nennungen ſüddeutſcher Großvereine vorzüglich ausgefallen. Das Hauptlntereſſe richtet ſich auf die 4 mal 50 Meter und 10 mal 50 Meter⸗Freiſtilſtaffeln, an denen die Mannſchaften von Offenbach 96, 1. Frank⸗ fürter SC., SV. Göppingen, Neptun Karlsruhe und Nikar Heidelberg teilnehmen. In den Einzel⸗Rennen intereſſieren nur die Kämpfe der 1. Klaſſe. Ueber 100 Metere Kraul werden ſich Maus⸗Offenbach, Neitzel⸗ Göppingen und Die⸗ bold⸗Heidelberg ein ſcharfes Rennen liefern, das die Frage nach dem ſchnellſten ſüddeutſchen 100 Meter⸗Crawlſchwim⸗ mer klären wird. Im Bruſtſchwimmen wird der Göppin⸗ ger Meiſterſchwimmer Schwarz teilnehmen, im Rücken⸗ ſchwimmen iſt der Heidelberger Dr. Frank zu nennen. Auch die Damenkämpfe haben eine recht gute Beſetzung erfahren. Das Feſt der Berliner Sportpreſſe Mit ihrem Jubelfeſt hatten die Berliner Sportpreſſe⸗ vereine am Mittwoch abend im Sportpalaſt wieder einen Bombenerfolg zu verzeichnen. Vor ausverkauftem Hauſe wurde eine Sportrevue im wahrſten Sinne des Wortes ab⸗ gewickelt und immer waren die Akteure die Prominenteſten. Leider gab es auch einige Abſagen. Sp hatte Max Schmeling als Ping⸗Pong⸗Spieler verzichtet und der Kölner Radrenn⸗ fahrer Engel mußte wegen Krankheit abſagen. Helene Mayer war noch in London beim Fechtturnier beſchäftigt. Unter den Zuſchauern bemerkte man neben den bekannten Sportführern zahlreiche Vertreter der Regierungen und Be⸗ hörden. Neben den von traditionellen gymnaſtiſchen Vor⸗ führungen, dem Wettlauf der Jockeylehrlingen und dem 100⸗Rundenfahren der deutſchen Sechstagematadoren wurden dem Berliner Sportpublikum ernſte und teilweiſe auch humoriſtiſche Wettkämpfe vorgeführt. Stürmiſchen Applaus erntete der ägyptiſche Olympiaſieger und Europameiſter im Gewichtheben, Noſſeir, der von ſeinem Landsmann Huſſein aſſiſtiert wurde. Noſſeir riß beidarmig 280 Pfund und im beidarmigen Stoßen ſchaffte er unter atemloſer Stille des Hauſes nicht weniger als 320 Pfund. Er blieb alſo damit nur fünf Pfund unter ſeinem eigenen Weltrekord. Das Tennisſpiel im gemiſchten Doppel hatte ſehr unter der ſchlechten Beleuchtung zu leiden. Nach 20 Minu⸗ ten Spieldauer ſiegten Fräulein Krawinkel/ Preun mit 418 gegen Cilly Außem/ Kleinſchroth.— In der 4 mal 800 Meter⸗Laufſtaffel lieferten der Schöneberger TSct und der deutſche SC. einen hartnäckigen Kampf, aus dem die Turner in.57,2 Minuten knapp als Sieger hervorgingen. Flott und intereſſant verlief wieder das Handballſpiel zwiſchen Turnern und Sportlern, das wiederum die Sportler ſicher mit 10:4(Halbzeit:2) gewannen. Im Steherduell zwiſchen Weltmeiſter Möller und Walther Sawall holte ſich jeder einen Lauf, ſodaß der Kampf unentſchieden ausging. Glück⸗ licher Beſitzer eines Autos wurde Mantey, der im 100 Run⸗ den⸗Fahren in einem günſtigen Moment dem Feld eine Runde abnahm und dieſen Vorſprung bis zum Schluß vor * Tietz und Ehmer behaupten konnte. Helene Mayer ſiegt weiter Das Internationale Fecht⸗Turniet um den Hatto n⸗ Pokal in London konnte auch am Mittwoch noch nicht zu Ende geführt werden. Helene Mayer war wieder die Heldin des Tages, ſie erhielt bei ihren Begegnungen nur einen einzigen Treffer von ihrer Gegnerin Guineß⸗ England. Neben Helene Mayor haben ſich noch Frl. Noli⸗ gan⸗England, die in der Dänin Frl. Holgerſon eine ausge⸗ zeſchnete Gegnerin ſand, Frl. Olſen und Frl. Munck (beide Dänemark) für die engere Eukſcheidung qualifiziert. 89 12 e Preis von Bas Frucht ſumme jähriger folgt mit dem 1 Gregor an dritler Stelle. Der Hengſt zog aus A und holte ſich das Saint⸗Leger, reits u. a. den Großen Preis von Köln gewonnen hatte, Insgeſamt gewann er ſieben Rennen und damit 119 690 0 0 Mark.. In größerem Abſtand nimmt die erfolgreichſte Site des Jahres, die Oppenheimiſche Maf ald a, mit elner aus ſieben Siegen reſultierenden Gewinnfumme von 59 490/ den vierten Platz ein. Der vom Glück a gerade begünſtigte Ladro folgt als nächſter. Sein ce, winnkonto weiſt drei Erfolge und 53 860„ auf. Im Henckel⸗Rennen, in der„Union“, im Derby und im Gro, ßen Preis von Berlin wurde Ladryp jedesmal von Alg eſchlagen, und im Jubiläumspreis exlag er gegen Graf Iſolonti. Gren ad ier feierte den Ueberraſchungserſolg im Großen Preis von Hamburg, der ihm 42 445 eln, brochte, der Klaſſeflteger Rochus verdiente 1800 der eiſerne Nareiß galoppierte 40 895„ zuſammen und Adrienne, die erfolgreichſte Zweijährige des Jahres, brachte es mit fünf Stegen auf 94 400. Es folgen dann Erika mit 34.420 ,, Avanti mit 34100 ,, Faro mit 35 320„, Markgraf mit 32 400, Majordomuß mit 99 88 Mark, Sichel mit 28 930 J, Stromſchnelle mit 25 000 Hohenſyburg mit 24565/ und Prellſtein mit 2435 Ein Aufſehen erregender Unterſchlagungsprozeß Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurde in München ein Unterſchlagungsprozeß ver⸗ handelt, deſſen Hintergründe, nicht die ſtrafbare Tat ſelbſt, den eigentlichen Skandal bilden. Angeklagt war eine 24jährige Sekretärin der Bayeriſchen Wa⸗ renvermittlungsgeſellſchaft landwirtſchaftlicher Ge⸗ 1 noſſenſchaften. Mit 19 Jahren war ſie bei der Ge⸗ ſellſchaft angeſtellt worden und hatte kurz darauf die Leitung des geſamten Verkaufs von Oel und Ben, zin übertragen bekommen. Die Firma rativnali⸗ ſierte gründlich, entließ den Verkaufsleiter der Be⸗ triebsſtoffabteilung, dazu noch eine weitere Büro⸗ kraft, und die noch nicht Zwanzigjährige wurde die wichtigſte Angeſtellte des Unternehmens bei einem Monatseinkommen von 120 Reichsmark. Der ganze Betrieb war ein Muſter von Schlamperei, einen Jahresabſchluß gab es nicht, kontrolliett wurde nie. Der Direktor kam mit ſexuellen Zumu⸗ tungen und, um die Stelle nicht zu verlieren, ließ ſich die Sekretärin mit ihm ein; ihre Vorgängerin hatte es ebenſo machen müſſen. Es war nicht ſchwer, in dieſem Betrieb eine Unregelmäßigkeit zu begehen. Im Verlauf eines Jahres verkaufte die Angeklagte für ſich 700 Gutſcheinhefte für je 100 Liter Benzin. Der Firma entſtand daraus ein Schaden von 1520 000 Mark. Das Geld hat die Sekretärin nach ihren Auts⸗ ſagen zum großen Teil ihrem geldgierigen Geliebten, einem Tierarzt vom Lande, gegeben, anderes ging für flottes Leben und größere Autotouren drauf. Der Autobeſitzer, der als Geliebter der Schweſter der An⸗ geklagten deren Familienverhältniſſe genau kennen mußte, wurde wegen Hehlerei mitangeklagt. Schließ⸗ lich erſtattete die Angeklagte ſelbſt Anzeige gegen ſich, ſie ſah keinen anderen Ausweg mehr. Das Urtell lautete auf ein Jahr Gefängnis wegen Uuter⸗ ſchlagung und Untreue und für den Autobeſitzer auf drei Monate Gefängnis wegen Hehlerei. * § Der geſtohlene Miniſtermantel. Wegen des Manteldiebſtahls zum Nachteil des heſſiſchen Mini ſters des Innern, begangen am Tage der Ein⸗ weihung des Rüſſelsheimer Volkshauſes, verurteilte der Einzelrichter des Amtsgerichts Gro ß⸗Geral den Invaliden Wilhelm Heß aus Flörsheim unter Einbeziehung einer Strafe wegen Diebſtahls einer Pelziacke aus einem Brauereiauto zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von zwei Monaten. Der Staats⸗ anwalt hatte fünf Wochen Gefängnis beantragt. Dengeoleeiſesicles Freitag, 7. November Nationaltheater:„Die verkaufte Braut“, Kom. Oper vos Froͤr. Smetong, Miete F 9, Anfang 20 Uhr. a Neues Theater:„ Vater fein dagegen ſehr“, Komödie von E. C. Carpenter, ohne Kartenverkauf, 20 Uhr. Apolld⸗Theater: Gaſtſptel der Berliner Rotterbühnent „Friederike“, Operette von Lehar, 20 Uhr. 8 Planetarium: 15 und 16 Uhr Beſichtigung; 20 Uhr Licht, bildervortrag:„Die Arbeit des Aſtronomen“(Aſtronom Arbeitsgemeinſchaft). 5 Freier Bund— Städtiſn, Kunſthalle:„ulturſtütten N Mittelmeeres: III. Kairo“, Lichtbildervortrog von Dr. G. F. Hartlaub, 20,15 Uhr(). Harmonie D 2, 6: Experimentalvortrag Leon „Die Wunder der Sußgeſtlon“, 20 Uhr. 2 Mannheimer Bewetzungsthöre Laban: Tanzfeter im Kaſino, Hardt: 20 28 a Wartburghoſpiz F 4, 6:„Erlebniſſe und Erfahrungen mit Strafgefangenen— Verbrechen und Heklung“, Vortrog von Pforrer Hilmar von Hinüber, 20,15 Uhr. 75 Lichtſpiele: Alhambra:„Penſion Schöller“.— Un! verſum:„Liebling der Götter“,— Sealo⸗ e ter:„Zärtlichkeit“.— Schauburg:„Die Eiko, baroneß“.— Roxy Theater:„Zwei Herzen in N⸗Takt“.— Gloria:„Bräutigam mit 100 Pes; — Paloſt⸗ Theater:„Sag es mit Liedern“. Capftol:„Die Drei von der Taukſtelle“, Sehens würdigkeiten: Schloßmnſenm: Gebffnet täglich von 1019 8 00 15—:7 Uhr: Sonntags von 11—17 Uhr Fur 121 Ausſtellung„Kupferſtiche und Handzeichnungen der Co, Theodor⸗Zett“— Muſeum für Natur⸗ und Völkerkunde im Zenghans: Sonntag vormittags von 11—13 Uhr um Hochmittags von 15—17 Uhr; Dienstag 15—17 Ubrz Mittwoch 15—17 uhr; Freitag 1719 Uhr.— Stadel Kunſthalle: Geöffnet werktugs(mit Ausnahme Monkag von 101g und 1416 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen von 11—16 Uhr durchgehend. Schluß des redaktionellen Teils —— Arnd 1. schmerz linden un Felebend de Scheune ache, f Kopf, Nerden⸗ und Erkältung? u. Strepazel Drogerſen Ieliſen, S Mus tate 1 Net 7 tronenſchalen„ Zimt und Laden del 1844 Memgot, 400 Waſf. 200 Spiel ichmerzen, Ermüdung In Aboltbeten und Freitag, 7. November 1930 i Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite/ Nummer 317 1020 5 8 * — Ax g N n N S n r 8 . J SSS De. 2 1 ger, dz— 1 1015 ö G Gewinn, 9 8 . 5— 8 D t galoz, N Freles Y Grose! SS roßen S nommen, ſa⸗Preis n Drei- 1 dritter Nutzen rher be⸗ en hatte. 110 600 it einer 9 prozeß de in 3 ver- re Tat geklagt n Wa⸗ r Ge, er Ge⸗ auf die id Ben, K 3. er Be⸗ Büro⸗ rde die einem ganze erei, rolliett 17 e Täglich schreiben uns Hausfrauen, täglich kommen n hatte 8 17 55 85 4 25 78 2 2 5 0 9 2 00 5 15 3 begeisterte Briefe ins Haus, täglich freuen wir uns über eklagte* 2* 2 7 75 N e 5 2 2 A 0„„ das stürmische Echo, das O findet! Wir geben gern die lebe, be Erfahrungen weiter, die tüchtige Hausfrauen mit& machten: denn 3 ging. a.„„ sicherlich finden auch Sie in Ihrem Haushalt Dinge, deren Reinigung kennen„ e 1 5 4 Ihnen Kopfzerbrechen macht, oder Gegenstände, die& Ihnen wieder Ariel i. 2 5 72 4 2 ue für wenige Pfennige in neuer Schönheit erstehen läßt er auf rei. * l e 1 45 b Oreinigt alles, was stark verschmiert oder versdumutzt ist: teilte 5 2 8 f a Steinböden, Badewannen, Kämme, Bürsten, glocken, Geschirr, Töpfe, Bestecke, Krüge, 4 Weihe Rorbmöbel, Nachtgeschirre, Ausgüsse, Putzeimer, Farbtöpfe, Bohnertücher, Bade- at Becken, Fensterscheiben und Rahmen, Auf- teppiche, Küchentücher, Türen, Zimmerdecken, nehmer und Mops, Fliesen, Marmor, Grab- harte Pinsel, Vorleger, Metalle aller Art, es steine, Kacheln, Porzellan, Kristall, Holzsachen entfernt Ol, Kalk und Farbe, beseitigt Leim, aller Art, Abflußrohre in Spül- und Wasch⸗ Kohlenstaub, Flecke aller Art, Fliegenschmutz, er vog 0 0 n becken, Tran und Petroleumflaschen, eiserne entfernt Wasserstein, reinigt angebrannte Töpfe, L. 4 e, Bettstellen, Böden, Platten, Zentrifugen, Milch- Bleche und Kuchenformen, grobe Berufsklei⸗ Licht, nn I Kannen, Bierleitungen, Aluminiumgerät, Milch-, dung, Gummiwäsche, Photogerate, Geweihe, 0. Bier- Essig- und Weinflaschen, Einmachgläser, in Wirtschaften: Gläser und alles Geschirr, 19 N— Saſtflaschen, blinde Spiegelscheiben, Vasen, entfernt Bierstein, säubert Hackmaschinen, , ,, Schmuck, Nickel, Silber, Speiseschränke, Käse- Schlachtgeschirre, Buttergefaße, Fasser usw. en mit zortrag .. a ungs⸗ 0 pazen et fen. — 6. Seite Nummer 517 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 7. November 1990 Einſt nützlich, heute ſchädlich — Der 38 Jahre alte Gutsverwalter Philipp Hagel⸗ ſtein aus Heidelberg lebte bis zum Jahre 1926 ei vandfreies Daſein. Er war fleißig, gewiſſen⸗ intelligent und ſtrebſam. Im Weltkrieg zeich⸗ er ſich mehrmals aus. Infolge ſeiner Tapferkeit hle er es zum Vizefelbwebel. Fünfmal wurde er verwundet. Im Jahre 1926 zeigten ſich bei die erſten Zuge von Charakterſchwäche. vernachläſſigte ſeine Familie und ergab ſich dem tk. Im Jahre 1928 wurde er wegen Trunkſucht zündigt. Heute hat er 14 Vorſtrafen, faſt veg ſind es Eigentums delikte. Nun iſt er wieder agt wegen Betrug im Rückfall und erer Urkundenfälſchung in 26 Fällen. Am nhof in Baden⸗Baben will er ein Scheckheft ge⸗ f haben. Aus dieſem nahm er zehn Formulare, die er mit Namen ſehr angeſehener Leute unterzeich⸗ ete. Mit Vorliebe bebiente er ſich ber Namen von enden Aerzten. In 16 Fällen ſprach er wie⸗ m meiſt bei Aerzten vor. Dieſen erzählte er, daß Frau ihre Handtaſche verloren habe. Sie möch⸗ hm ein Darlehen geben, damit er nach Hauſe ren könne. Meiſt bekam er Geldbeträge bis zu zu Mark. An mehreren Tagen tat er dies an ver⸗ ſedenen Stellen mit Erfolg, Alles war, wie er vor cht ſelbſt geſtand, erlogen. Die Schwindeleien be⸗ ig er in Baden⸗Baden, Pforzheim, Karlsruhe, hwetzingen, Mannheim und Heidelberg. Der iziniſche Sachverſtändige hält es für möglich, daß gelſtein infolge einer Kopfverletzung mit einer kterſchwäche behaftet ſet, jedoch nicht den Schutz des Str. G. B.§ 51 für ſich in Anſpruch nehmen ronne. Mit Rückſicht auf den erheblichen Schaben und die Gemeingefährlichkeit beantragte der Staatsanwalt wegen Betrugs in 16 Füllen und wegen ſchwerer Ur⸗ kundenfälſchung in zehn Fällen insgeſamt ein Jahr fünf Monate Gefängnis. Das Schöffengericht Hei⸗ delberg ſprach gegen Hagelſtein ein Jahr Ge⸗ fängnis aus und erkannte ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren ab. I. PBriefmarken⸗Allerlei Von Germanicus Diesmal läßt ſich von drei Marken ländern , daß ſie verſchwinden. Es ſind die zu eland gehörigen Inſeln: Aituaki, Pen⸗ rhyn und Rarotonga, die mit Niue zuſammen unter dem Namen Cookinſeln bekannt ſind. Alle 4 haben die gleichen Markenbilder. Als inter⸗ eſſanteſte Marke kann man die 277 Pence bezeichnen, auf der ein Menſchenfreſſer, der Häuptling Tepo, im Bilde erſcheint. Niue bleibt als Markenland vor⸗ läufig erhalten. Für die drei anderen Inſeln er⸗ ſteht neu das Markenland: Cook⸗Islands, das im Markenalbum mit Ausgaben von 18921918 ſchon vorhanden iſt. Auſtralien iſt philateliſtiſch in Bezug auf Gedenk⸗ marken durchaus auf der Höhe. So erſchien vor nicht zu langer Zeit das Bild des Koloniſators Sturt auf beſonderen Poſt marken. Sturt erforſchte vor 100 Jahren Auſtralien und überſchritt als erſter Europäer den Murrayfluß. Endlich iſt von Papua (Neuguinea) zu verzeichnen, daß es dem Flugverkehr erſchloſſen iſt. Deutſche Flugzeuge bringen ins In⸗ nere in die Golddiſtrikte Maſchinen und holen das Gold zur Küſte. Flugpoſtmarken gehören antürlich dazu. Es ſoll in Kürze außer der 6 d, eine 3 d und eine 1 Sh geben. In Britiſch⸗Indien iſt man daran, beſon⸗ dere Erinnerungsmarken zu 7, 5. 1, 2, 3 Annas und 1 Rupie auszugeben, die den Wiederaufbau Delhis — die Einweihung Neu⸗Delhis— feiern ſollen. Und in Europa? Da beginnt jetzt die Saiſon der Wohltätigkeitsmarken. Oeſterreich hat den An⸗ 1 5 2 I 2 2 Der durchschlagende Erfolg des Senking-Mormengasherdes und der komb. Senkingherde Arntlicne Bekanntmachungen Das Konkursverfahren über das Nachlaß⸗ vermögen der Lina Hertter, ohne Beruf in Mannheim, D 7. 7, geſtorben am 20. März 190, burde nach Abhaltung des Schlußtermins auf⸗ gehoben. Mannheim, 3. November 1990. . Amtsgericht B. G. 4. 140 Intl. Meröſentichungen ger Stack Mannheim Stabtverordneten⸗, Bezirksrats⸗ unb Kreisabgeordneten wahlen. Die Wahlkartei liegt von Sonntag, den 2. bis einſchl. Sonntag, den 9. November, jeweils von 812% und von 15—187 Uhr, an den Sonn⸗ tagen nur von—12 Uhr, zu Jedermanns Ein⸗ ſicht aus, und zwar für die Altſtabt im Städtiſchen Wahlamt, O 2. 1, für bie Stadtteile Fendenheim, Käfertal, Nek⸗ karau, Rheinau, Sandhofen leinſchl. Schar⸗ hof, Kirſchgartshauſen u. Sandtorf), Wall⸗ ſtabt leinſchl. Straßenheim), Friedrichsfeld und Seckenheim in den dortigen Gemeinde⸗ ſekxretariaten, für den Stadtteil Waldhof im Wartezimmer der Luzenbergſchule(Erdgeſchoß). hat mich veranlaßt, nunmehr auch den Vertrieb der her- vorragenden Zenking- Kohlenherdde in erhöhtem Maßes aufzunehmen, Sehen Sie sich bitte bei mir, oder in meinem vorübergehenden Ausstellungs- und Merkaufsiokal im Hause 30 fle LInk, F 1, 1 cke Breitestraſe) die außergewöhnlich schönen und praktischen neuen Senkingmodelle an Auch in Gefen, Kesselöfen und Wasch maschinen sehen Sie bei mir das Neueste.0 Mirseh Schuster F 3 19, 20 u. 21 Mannkhelms altbekannte Elsenwarenhandlung vom 14. September eine Wer die Wahlkartei für 15 16 oder un⸗ vollſtändig hält, kann innerhalb der Auslegungs⸗ friſt dort, wo die Kartei ausliegt, Einſpruch er⸗ heben. Spätere Einſprüche dürſen nach geſetz⸗ licher Vorſchrift nicht berückſichtigt werden. Das Wahlrecht kann von denjenigen Wahl⸗ berechtigten, die anläßlich der Reichstagswahl 5 Venachcich gung über ihre Eintragung in der Wahlkartei nicht erhalten haben, die zu den Stadtverordneten⸗, Bezirks⸗ rats⸗ und Kreisabgeorbnetenwahlen aber wahl⸗ berechtigt find, nur ausgeübt werden, wenn ſie innerhalb der Auslegungsfriſt bei der zuſtän⸗ digen Auslegungsſtelle ihre Aufnahme bean⸗ tragen. Dabet iſt ein amtlicher Ausweis(z. B. Retſepaß, Perſonalausweis, Staatsangehörig⸗ keitsgusweis, Familienbuch) vorzulegen; außer⸗ dem muß der Antragſteller nachweiſen, daß er òdſeit mindeſtens 15. Mat 1980 auf Gemarkung Mannheim leinſchließl. Vororten) ſeinen Wohn⸗ ort hat. Wahlberechtigte, die ſeit 1. Auguſt 1930 um⸗ gezogen ſind, wurden dem Stimmbezirk der 9 Seeree eee Mein lieber Mann Frĩedrid Heintz Oberingenieur 1. R. ist am 4, November nach längerem Leiden, im 62. Lebensjahre, sanft entschlafen. In fleter Trauer: Luise Heintz Neustadt a, d. Hdt,(Waldschlössel) 6. 11. 4930 5 Wahltag das 0. Lebensjahr vollendet 5 für dieſe Wahlen nicht. neuen Wohnung zugeteilt. Dieſen wird dringend empfohlen, während der Auslegungsfriſt ſich bei der für die neue Wohnung zuſtändigen Aus⸗ legungsſtelle davon zu überzeugen, daß ihre Karteikarte in den neuen Stimmbezirk einge⸗ reiht iſt, da neue Benachrichtigungskarten nicht zugeſtellt werden. Wahlberechtigte, die bis zum 16. November das 20. Lebensjahr vollenden wer⸗ den und bisher in der Wahlkartei nicht ein⸗ getragen waren, können ihr Wahlrecht nur dann ausüben, wenn ſie während der Auslegungsfriſt bei der zuſtändigen Auslegungsſtelle unter Vor⸗ lage eines amtlichen Ausweiſes um Aufnahme nachſuchen. Wahlberechtigt ſind alle Deutſchen, die am 0 haben (alſo vor dem 17. November 1910 geboren ſind) und ſeit mindeſtens 15. Mat 1930 auf Gemarkung Mannheim leinſchließl. Vororten) ihren Wohn⸗ ort haben. Wer das Wahlrecht infolge Wegzugs verloren hat, jedoch vor Ablauf von 3 Jahren wieder hierher zurückkehrt, erhält mit der Rück⸗ kehr das Wahlrecht wieder. Die Ausſtellung von Stimmſcheinen kommt Nur wer in der ahlkartei ein⸗ getragen iſt, darf wählen. 10 Mannheim, den 30. Oktober 1930. Der Oberbürgermeiſter. Stadtverordneten wahl. Die eingereichten 12 Wahlvorſchlagsliſten Wir sprechen hiermit allen, die unserm lieben, unvergehlichen Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen, unseren allerherzlich- sten Dank aus. Insbesondere Herrn Pfarrer Maurer für seine warm empfundenen Worte und den Vertretern und Kameraden von der J. G. Farbenindustrie, sowie allen lieben Genossen des Rad- und Kraftfahrbundes Solidarität, die ihn zu Grabe trugen. Im Namen aller Hinterbliebenen: Beria Dürr Wwe. geb. Orth Familie Theodor Dürr wurden heute vom allgemeinen Wahlausſchuß als gültig feſtgeſtellt; die Namen der Bewerber ſind an den Anſchlagsſäulen und amtlichen Ver⸗ kündigungstafeln bekannt gemacht. 1 Die Wahl findet ſtatt am Sonntag, 16. Nov., von 9 Uhr vorm. bis 6 Uhr nachm.(18 Uhr). Die zuſtändigen Stimmbezirke und Wahlräume ſind aus der Bekanntmachung am 15. Oktober an ben Anſchlagsſäulen und amtlichen Verkün⸗ digungstafeln erſichtlich. Die Stimmzettel wer⸗ den amtlich hergeſtellt und im Wahlraum bereit⸗ gehalten; nur dieſe amtl. Stimmzettel können gültig abgegeben werden. Der Wahlberechtigte bat bei der Stimmabgabe burch ein Zeichen in dem dafür vorgeſehenen Kreis den Wahlvorſchlag zu bezeichnen, dem er ſeine Stimme geben will. Da gleichzettig die Wahl der Bezirksräte und der Kreisabgeordneten ſtattfindet, ſo werden die Stimmzettel für die Neuwahl der Stabtverord⸗ geten die Aufſchrift„Stadtverorbnetenwahl in Mannheim“ tragen. Die Ermittlung des Geſamtwahlergebnlſſes erfolgt am Sonntag, 16. Nov., ab 7 Uhr nachm. (19 Uhr) im Städt. Wahlamt, 0 2. 1. Den Wahlberechtigten ſteht der Zutritt zur Ver⸗ handlung offen. 10 Auf die Bekanntmachung des Bezirkswahl⸗ eiters vom 5. November in den Tageszeitungen iber die Veröffentlichung der Wahlvorſchlags⸗ liſten für die Bezirksrats⸗ und Kreisabgeord⸗ netenwahlen wird Bezug genommen. 10 Mannheim, den F. November 1980. Der Oberbürgermeiſter. fang gemacht. Es ſind 6 Werte. 10, 20, 30, 40, 50 Groſchen und 1 Schilling, die ſämtlich zum doppelten Nennwert verkauft werden. Alle Marken tragen das Neue däniſche Marken NN Die neue Briefmarke mit dem Königsporträt, die die däniſche Poſt in den Werten von 5 bis 40 Oere anläßlich des 60. Geburtstags König Chriſtian X. herausgegeben hat. Bilb des öſterreichiſchen Staatspräſidenten Miklas. Der Stecher der Marken, Schirnböck, dem Oeſterreich ſo piele ſchöne Marken verdankt, iſt wenige Wochen vor der Ausgabe geſtorben.— Einen außerordent⸗ lichen Zuwachs haben die Bildpoſtkarten Oeſterreichs 5—*— bekommen. Je 25 neue Bilder ſind in den Wertſtuſen 10, 18 und 24 Groſchen erſchienen. Auch Luxemburg gehört zu den Staaten d „ die Bildͤpoſtkarten ausgeben. Dort ſind kürzlich Karten zu 40 c hellgrün erſchienen. Aus Belgien ſind 25 Bildpoſtkarten zu 35 Cts. zu verzeichnen. An⸗ läßlich der Hundertjahrfeier hat es außerdem Jubi⸗ läumskarten zu 35 Ets. und 1 Fr. gegeben. Alz neueſte Marken ſind die Jubiläumsmarken mit Ueberdruck BI II zu nennen. Es ſind die ſchon an⸗ gekündigten Marken aus Anlaß der Tagung des In⸗ ternationalen Arbeitsamts in Brüſſel. Auch Italien iſt mit Tagungsmarken vertreten, Auf Rodi, der Inſel im ägäiſchen Meer, tagte der XXI. Kongreß für Hydrographie und Hydrobiologie. Dazu war es anſcheinend unbedingt notwendig, die Marken zu 5, 10, 20, 25, 30, 50,.25,5 und 10 Lire Mit entſprechendem Aufdruck zu verſehen. Frankreich gab wieder zu Gunſten der Staats, ſchuldentilgungskaſſe drei Werte in den Verkehr 40.740, 50.725 und 1. 50-750. Alle tragen diesmal alz Bild die Saerin. Aus Finnland kamen mit„Graf Zeppelin nach ſeiner Landung während der Oſtſeefahrt in Hel⸗ ſingfors 10 Marken mit Aufdruck„Zeppelin 1930% Einige wenige Stücke kommen mit Aufdruck 180 ſtatt 1930 vor. Daß man dafür ſchon 900 Mark auf Brief verlangt, erſcheint weidlich übertrieben. Als letzten Staat mit neuen Marken führen wir Rumänien auf. Die erſchienenen Werte zu 2 Lei grün, 3 Lei roſa und 6 Lei karmin zeigen Carol II. in der Uniform des Fliegerregiments. Den drei Werten folgen noch 25 und 50 Bani, 1, 4,.50, 10 und 20 Lei. König Carol iſt ſelbſt Markenſammler, wis es ſein Vater Ferdinand auch war, und hat für die Neuausgaben großes Intereſſe. Hoffentlich artet dieſes Intereſſe nicht zu Ungunſten der Sammler aus. Er mag ſich an König Georg von England ein Beiſpiel nehmen, der, wohl der größte Sammler der Welt, ſtreng darauf hält, daß in England Spekula⸗ tionsausgaben nicht auftauchen. g Strümpfe Ein Posten Unterzien- strümpfe 6 8¹ „. aus Vistra-Seſde, fehlertrei. Ein Posten 5 Damen- strümpfe a E Ia. Seidenmako. z. T. Il. Wahl„„„„ Pa 2 Ein Posfen Damen- Strümpfe la. K Waschs eide 1 mit dunſem Rand, fehlerfrei..... Paar 25 Eln Posten NHerren-Socken rene Wolle in mo- 95 3 dernen jacquardmusfern, fehlerfrel, Paar Ein Posfen 5 Damen- Strümpie'seide planer 95. oder'selde mit Flor mellert, ſehlertrel, Paar Unterzeuge Ein Posfen 45. Stricknesen reine Wolle. schwarz jede Oröße 8 Ein Posten Kinder-Futter od. 45 Normal-Anzüge ur- jahre 4 Ein Posfen Kind.-Brinzeſi-NMemdhosen 75 3 mit oder ohne Puffer Steigerung Ein Posten f Damen- Schlüpfer reine Woſle, nübsche Basleſlfarben...30, 95. Ein Posten Nerren-Normal⸗ 25 Hosen od. 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Kinderwäsche Ein Posten Ein Baby Kleidchen reine Wohe nn wehreren Farben 5 Froschanzüge reine Wolle, bunt 95 Posten Ein Posten Strampeihesen reine Wolle mit Fuß 95 ANNE 2 kre * 990 — ſtufen u, die h 2 gien N An⸗ Jub⸗ Als mit n an⸗ 5 In⸗ reten, oder logie. g, die re mit taats⸗ rkeht, al als pelin“ t Hel⸗ 1930% 1830 ek auf n wir 2 Lei ol II. drei 0 und r, wis ir die artet emler rd ein r der kula⸗ — 5 . 1 ö * f 4 tſche Umſchau Freitag, 7. November 1930 e Aus Baden Staatliche Perſonalveränderungen Verſetzt wurde Förſter Franz Kratz in Heilig⸗ kreuzſteinach nach Peterstal bei Heidelberg. Zurückgenommen wurde die Verſetzung des Förſters Bachert von Karlsruhe nach Peterstal. Totengedenkfeier * Brühl, 7. Nov. Am kommenden Sonntag, 9. November, veranſtaltet der hieſige Rheinbund der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen auf dem hieſigen Friedhof eine Totengedenkfeier, an der ſich ſämtliche hieſigen Geſangvereine beteili⸗ gen. Landesverſammlung des Krüppelfürſorgevereins * Heidelberg, 6. Nov. Der badiſche Krüppelfür⸗ ſorgeverein veranſtaltet Samstag, den 15. November im Wieland⸗Heim(Krüppelheim) der orthopädiſchen Anſtalt Heidelberg⸗Schlierbach ſeine Landes ver⸗ ſammlung mit anſchließender Beſichtigung des neuerbauten Wieland⸗Heimes(Krüppelheimes). Eine Zigarrenfabrik unter dem Hammer. * Dielheim(Kreis Heidelberg), 6. November. Die Zigarrenfabrik Jul. Hanf, die einen Steuer⸗ wert von 25 000% beſaß, wurde zwangsverſteigert. Das Höchſtgebot wurde von zwei Hypothekengläubi⸗ gern gemeinſam, bezw. mit von 9000/ zwei Drittel Beteiligung abgegeben. Abgelehnter Schiedsſpruch UI Weinheim, 6. Nov. Bei der Urabſtimmung über den Schiedsſpruch, betreffend den Lohn⸗ abbau in der hieſigen Lederinduſtrie haben im Be⸗ triebe der Lederwerke Hirſch abgeſtimmt 425 Stimmberechtigte lohne Angeſtellte und Meiſter). Es ſtimmten 208 mit„nein“, 155 mit„ja.“ 17 un⸗ gültige Stimmen wurden abgegeben. 45 haben nicht abgeſtimmt. Im Betriebe der Lederfabrik Karl Freudenberg, G. m. b.., ſteht die Urabſtim⸗ mung in den nächſten Tagen bevor. Requiem für Dr. Schofer * Freiburg i. Br., 6. Nov. Geſtern vormittag fand im Münſter ein feierliches Requiem für den ent⸗ ſchlafenen Prälaten Dr. Schofer ſtatt, dem auch Erzbiſchof Dr. Carl Fritz und Weihbiſchof Dr. Burger beiwohnten. Das Requiem wurde von Dompfarrer Prälat Dr. Brettle gehalten, wäh⸗ rend der Domchor Joh. Schweizers Requiem mit Or⸗ cheſterbegleitung ſang. Unter der Menge bemerkte man auch Reichsminiſter Dr. Wirth, Reichskanzler a. D. Marx, Präſident Dr. Baum⸗ garnter, Landtagspräſident Duffner, ſowie zahlreiche Zentrumsabgeordnete des Badiſchen Landtags und auch des Reichstages. Schwerer Autounfall St. Blaſien, 6. Nov. Der mit ſeinem Auto an der Bauſtelle Langenfelſen beim Schluchſee haltende Chauffeur Pfiſter wurde von einem Perſonen: wagen des Bauunternehmers von Hauſen, der von hinten auf den Pfiſterſchen Wagen auffuhr, zwiſchen beide Wagen eingeklemmt und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er in lebensgefährlichem Zuſtande in das Krankenhaus St. Blaſien eingeliefert werden mußte, wo er geſtern mittag geſtorben iſt. Ausſterbendes Handwerk.— Schindeldücher verboten * Donaueſchingen, 6. Nov. Um die zahlreichen Brandgefahren im badiſchen Oberland für die Zukunft auszuſchalten, wird behördlicherſeits ein⸗ geſchritten. Im Orte Wolterdingen, das noch etwa ein Dutzend maleriſcher ſchindelgedeckter An⸗ weſen beſitzt, wurde den Inhabern die Auflage ge⸗ macht, binnen beſtimmter Friſt die Schindeln durch ein weniger feuergefährliches Material zu erſetzen. Damit iſt das alte Handwerk der Schindelmacher zum Ausſterben verurteilt. Falſche Fünfmarkſtücke Meßkirch, 6. Nov. Geſtern hat ein noch Un⸗ bekannter, der den Eindruck eines guten Reiſenden macht, in verſchiedenen hieſigen Geſchäften bei klei⸗ nen Einkäufen falſche Fünfmarkſtücke ab⸗ geſetzt. Einer Metzgerfrau fiel das Geldſtück durch ſeinen ſonderbaren Klang auf und ſie veranlaßte Nachforſchungen. Da man zuerſt irrtümlicherweiſe eine falſche Spur verfolgte, gelang dem Unbekann⸗ ten ſein Verſchwinden aus Meßkirch. Das Falſch⸗ ſtück weiſt äußerlich eine täuſchende Aehnlichkeit mit dem echten Fünfmarkſtück auf. Es unterſcheidet ſich nur im Klang, iſt matt und hat einen gewölbten Rand. Die Falſchſtücke tragen das Münzzeichen F. unüberſehbaren Tãgli Eine Glücksfahrt nach Vad Homburg sp. Frankfurt a.., 5. Nov.(Eigenber.) Herr KX. fuhr auf der Straße von Frankfurt a. M. nach Homburg. Vor ihm liegt ſchon einige Zeit in guter Fahrt eine ſehr elegante Limouſine mit engliſchem Kennzeichen. Die Straße iſt gut, die Verſuchung lockt: der Architekt gibt Vollgas, 100 Km., er kommt dichter an den fremden Wagen heran, 110, 120 Km. Mit elegantem Schwung iſt der Fremde überholt und Herr K. fährt als Erſter in Bad Homburg ein. Im Parkhotel ſitzt er dann nichtsahnend, in die Zeitung vertieft, als ihm ein Hotelboy eine Viſitenkarte prä⸗ ſentiert: Der Maharadſcha von Tripura würde ſich freuen, ſeine Bekanntſchaft zu machen.„Architekt ſind Sie alſo, Herr.?“ frug der Maharadſcha,„das trifft ſich ja ausgezeichnet. Ich habe ſchon lange die Abſicht, anſtelle meines alten Palaſtes mir einen von einem europäiſchen Architekten bauen zu laſſen.“ Und er malt dem Berliner Baukünſtler in lebhaften Worten aus, wie er ſich ungefähr ſeinen neuen Palaſt in Tripura denke. Herr KX. iſt begeiſtert, endlich kann er einmal, ungehemmt von der leidigen Koſten⸗ frage, ſeiner Phantaſie die Zügel ſchießen laſſen, alle orientaliſche Pracht in einem wirklichen Projekt an⸗ e Berichte der Neuen Mannheimer Feitung zuwenden. Und wenn der Berliner Architekt in einiger Zeit mit dem fertigen Palaſtprofekt die Reiſe nach Indien antreten wird, ſo wird er ſich mit Fug und Recht„Der Lieblingsarchitekt der Maharadſchas“ nennen dürfen, denn auch ein anderer indiſcher Nabob hat inzwiſchen bei ihm einen modernen Fürſtenlandſitz in Auftrag gegeben. Verſuchte Entführung eines Elfjährigen? * Neckarhauſen, 5. Nov. Auf dem Wege zur Schule wurde der elfjährige Sohn des Bahnange⸗ ſtellten Stahl von hier von einem unbekannten Manne angeſprochen, der ihn aufforderte, mit ihm den Neckar entlang zu gehen. Der Junge ſetzte ſich zur Wehr, wurde jedoch von dem Unhold bis zur Sandbank an der Ilvesheimer Neckarbiegung ge⸗ ſchleppt und dort in den Neckar geſtoßen. Der Junge konnte ſich langſam wieder aus dem Waſſer herausarbeiten und wurde ſpäter vom Feldhüter aufgefunden, als er ſeine Kleider auswand und trocknen wollte. Ueber die Beweggründe, die den Menſchen zu der Entführung des Burſchen veran⸗ laßten, iſt man vollſtändig im Unklaren. Die Gen⸗ darmerie hat ſofort Nachforſchungen nach dem ge⸗ meingefährlichen Menſchen angeſtellt. Kriminalpolizei schießt mit Gas Einführung einer neuen Waffe * Frankfurt a.., 6. Nov. Bei der preußiſchen Polizei iſt vor einigen Wo⸗ chen eine ganz neue Waffe eingeführt worden, ein mildes und humanes, aber „totſicheres“ Mittel, um renitente Burſchen, die einer Verhaftung Widerſtand leiſten, zur Vernunft zu bringen. Es handelt ſich um ein Gasgewehr, das man vielleicht zweckmäßiger als Gasſpritze bezeichnet. Einige größere preußiſche Kriminal- polizeien ſind bereits mit der neuen Waffe ver⸗ ſuchsweiſe ausgerüſtet worden. Auch in Frankfurt am Main wird die Gasſpritze demnächſt wohl zur Einführung gelangen. Die Anwendung von Reiz⸗ und anderen Gaſen in der Bekämpfung des Verbrechertums iſt nicht gerade neu. In den Vereinigten Staaten verwendet die Polizei ſchon ſeit geraumer Zeit ein Gas, das entweder geſpritzt oder aus einer Piſtole geſchoſſen wird. In Deutſchland bedient man ſich immer noch ausſchließlich der Hieb⸗ und Schuß⸗ waffen, deren Verwendung zwar mitunter dringend notwendig ſein mochte, aber in vielen Fällen recht bedenklich ſchten. Gewohnheitsgemäß werden bei⸗ ſpielsweiſe bei Demonſtrationen und ſonſtigen Stra⸗ ßenanſammlungen immer eine Anzahl Unbeteiligte verletzt, oder durch ſcharfe Schüſſe getötet. Man war daher ſeit langer Zeit auf der Suche nach einer humaneren Waffe, die zwar unbedingt wirkſam ſein ſollte, aber keine lebensgefährlichen Verletzungen verurſachen dͤurfte. Dieſe Waffe will man jetzt in einem Reiggas gefunden haben, das durch ſtarke Reizung der Tränendrüſen, aber auch Beeinträchtigung der Atmungsorgane jeden Widerſtand in kürzeſter Zeit und— was das Weſentliche iſt— ohne nachteilige geſundheitliche Folgen bricht. Die neue Gaswaffe ſoll vorerſt nur bei der Kriminalpolizei zur Einführung gelangen und auch nur in beſonderen Fällen zur Anwendung kommen. In der Praxis er⸗ eignet es ſich häufig, daß ſich ſchwere Jungens irgendwo verbarrikadieren und auf die verfolgenden Polizeiorgane das Feuer eröffnen. Schon mancher brave Beamte hat auf dieſe Art und Weiſe das Leben verloren, und die Verbrecher ſelbſt kamen ebenfalls ſtets zu Schaden. Die neue Gaswaffe, will hier Wandel ſchaffen. Sie beſteht aus zwei Tei⸗ len. Aus einer, etwa 7 Meter langen Metall⸗ »flaſche, die das eigentliche Gas, das amtlich Bu Gas genannt wird, enthält. Der zweite Teil, eine Spritzdüſe, wird erſt kurz vor der Verwen⸗ dung der Waffe auf die Gasflaſche geſchraubt, und das Gas, durch Druck auf ein Knopfventil auf eine ziemliche Entfernung herausgeſchleudert. Das ab⸗ zuſchießende Gasquantum iſt regulierbar. Schon kleine Menge Gas, in einen geſchloſſenen Raum geſpritzt, üben eine derart„reizende“ Wir⸗ kung aus, daß ſich niemand längere Zeit in einem vergaſten Raum aufhalten kann. Eine direkte Schä⸗ digung der Seh⸗ und Atmungsorgane tritt aber erſt nach längerer Zeit ein. Die Polizei glaubt in dem neuen„Gasgewehr“ eine ebenſo wirkſame, als vor allem auch humane Waffe gefunden zu haben, die bei der Bekämpfung von Schwerverbrechern die allerbeſten Dienſte leiſten mag. Bensheimer Brief * Bensheim a. d.., 6. Nov. Die Stadt Bensheim hat in dieſem Jahr eine verhältnismäßig umfangreiche Bautätigkeit entfaltet, um insbeſondere für die von Tag zu Tag anwachſenden Wohlfahrtserwerbsloſen Arbeitsmög⸗ lichkeit zu ſchaffen. Seit Februar iſt die Zahl der Ausgeſteuerten von 30 auf 130 angewachſen. Ein⸗ ſchließlich der Sozial⸗ und Kleinrentner, die hier früher bedeutende Kʒapitalrentner waren, ſind etwa 11 Prozent der hieſigen Bevölkerung auf öf⸗ fentliche Mittel angewieſen. Außer den im Rahmen des Reichsbauprogramms zurzeit im Bau befind⸗ lichen fünf Doppelhäuſern mit 22 Kleinwohnungen im Geſamtwerte von etwa 140 000% werden von der Stadt 15 Wohnungen(Flachbauten) für Un⸗ bemittelte errichtet. Von privater Seite wurden mit ſtädtiſcher Unter⸗ ſtützung im Laufe dieſes Jahres 21 Wohnhäuſer gebaut. Weiter hat die Stadt eine Kleinkinderſchule mit einem Koſtenaufwand von etwa 30 000 4 er⸗ baut, die im Sommer in Betrieb genommen wurde. Schließlich iſt noch der Neubau des Finanzamtes zu nennen, der auf etwa 280 000% zu ſtehen kommt und in dem auch das Zollamt Unterkunft finden ſoll. An den Neubauten ſind faſt ausſchließlich hie⸗ ſige Handwerker und Wohlfahrtserwerbsloſe be⸗ ſchäftigt. Zur Beſchaffung neuer Gemeindemittel wird demnächſt die Einführung der Bürger⸗ ſteuer und die Erhöhung der Blerſteuer entſprechend der Notverordnung zur Beratung ſtehen. Die hieſige Gewerbe⸗ und Malerſchule hat ihr Winterſemeſter in drei Klaſſen eröffnet und unter⸗ richtet in dieſem Winter etwa 120 Schüler, darunter auch viele aus Baden. Die Ausſichten in der Induſtrie ſind keineswegs gut, haben doch die Bekleidungs⸗ werke, die ſonſt über Winter außer den Heimarbeiten etwa 200 Arbeitskräfte beſchäftigten, in letzter Woche infolge Arbeitsmangels die auswärtigen Arbeiter entlaſſen müſſen. Auch die Steininduſtrie hat einen Teil ihrer Belegſchaft abgebaut, nachdem die Grab⸗ ſteinreparationslieferungen zu Ende ſind. Ferner arbeitet die Maſchinenpapierfabrik heute nur noch mit etwa der Hälfte ihrer damals 500—600köpfigen Belegſchaft. Daß auch die Brauinduſtrie über verminderten Abſatz klagt, dürfte in erſter Linie eine Auswirkung der niedrigen Weinpreiſe ſein. Der Weinherbſt brachte auf unſeren 65 Hek⸗ tar Weinbergen einen Maſſenertrag. Allein auf den ſtädtiſchen 13 Morgen umfaſſenden Wingerten wur⸗ den 230 Hektoliter gekelterter Moſt— mit 75—850 Oechsle— geherbſtet. Die 1929er Erzeugniſſe der Stadt ſollen im Frühjahr verſteigert werden. Der „Neue“ iſt einſtweilen ſchwer abzuſetzen. Aus die⸗ ſem Grund haben ſich bereits 54 Winzer zum Strauß⸗ wirtſchaftsbetrieb angemeldet. 141. Jahrgang/ Nummer 517 Aus der Pfalz Tragiſcher Tod eines Schweizer Induſtriellen * Ludwigshafen, 6. Nov. Zwiſchen den pfälziſchen Bahnſtationen Maximiliansau und Wörth wurde Dienstag früh— wie bereits kurz gemeldet— eine verſtümmelte Leiche auf den Schienen aufgefunden. Die amtlichen Ermittelungen ergaben, daß der Tote mit dem zuletzt in Leggiuno(Italien) wohnhaft ge⸗ weſenen Fabrikanten Berhardino Battiſta aus Bellinzona identiſch iſt, der Teilhaber einer italie⸗ niſchen Seidenfabrik war. Ob Selbſtmord vor⸗ liegt oder ob es ſich um einen Unglücksfall handelt, konnte noch nicht aufgeklärt werden. Die bei dem Toten gefundenen Briefſchaften geben über einen etwaigen Selbſtmord keine Aufſchlüſſe. Die Taſchen des Getöteten enthielten annähernd 8000 Mark Bargeld in italteniſcher Währung. Die Leiche wird nach der Schweiz überführt, da Battiſta Schweizer Staatsangehöriger war. Die von anderer Seite aufgeſtellte Verſton, B. habe in der Wahnvor⸗ ſtellung, von Bolſchewiſten verfolgt zu ſein, Selbſt⸗ mord verübt, entſpricht in keiner Weiſe den Tat⸗ ſachen. Die Aufzeichnungen, die man bei dem Toten fand, enthalten für eine ſolche Behauptung keinerlei Anhaltspunkte. Möglich wäre, daß die Tat in geiſtiger Umnachtung begangen wurde, aber auch das iſt nur eine Annahme. Vergleichsvorſchlag der Not⸗ und Tatgemeinſchaft Ludwigshafen * Ludwigshafen, 6. Nov. Die Not⸗ und Tatge⸗ meinſchaft, eine gemeinnützige Baugenoſſenſchaft, iſt durch Ueberſchreitung von Bau vor haben in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. In einer geſtern abgehaltenen Gläubiger ver⸗ ſammlung wurde ein Status per 29. 10. vorgelegt. Die Ueberſchuldung beträgt demnach 108 797 Mark bei einem Vermögen von 235 470 Mark. Aus der Maſſe ſind 305 921 Mark zu befriedigen. Der Gläubigerverſammlung wurde folgender Ver⸗ gleichsvorſchlag unterbreitet: „„Die vom Verfahren betroffenen Gläubiger er⸗ halten am 31. Dezember 1931 70 v. H. ihrer For⸗ derungen. Bis dahin gewähren ſie Zahlungsaufſchub und verzichten auf Zinſen. Sie geſtatten ferner, daß die Genoſſenſchaft ihren Anſpruch auf Einzahlung der Haftſumme aufrechnet. Die Gläubiger, die zum Zwecke des Bauſparens Geldeeinlagen gemacht haben, verzichten auf ihre Forderungen, ſoweit die Maſſe nach Abrechnung der für die Befriedigung der Gläubiger, die Nichtgenoſſen ſind, nötigen Mittel nicht ausreichen. Die Ausſchüttung erfolgt, ſobald 10 v. H. der Forderungen zur Verfügung ſtehen.“ Zunahme der Arbeitsloſigkeit * Oggersheim, 6. Nov. Während des Monats Oktober hat die Zahl der Arbeitsloſen in der wirt⸗ ſchaftlich ſchwer bedrängten Gemeinde Oggersheim einen kataſtrophalen Zuwachs erhalten. Die Ge⸗ ſamtziffer einſchließlich der Ausgeſteuerten beläuft ſich jetzt auf 972 Perſonen, das ſind rund nahe⸗ zu 10 Prozent der Bevölkerung. Hamſter⸗ und Mäuſeplage * Kirrweiler bei Landau, 6. Nov. Im Felde wurden dieſes Jahr über 400 Hamſter gefangen und abgeliefert. Abgeliefert wurden bisher 130 000 Mäuſe, für die je Stück ein Pfennig bezahlt wurde. Steigendes Waſſer in der Weſt⸗ und Saarpfalz * Zweibrücken, 5. Nov. Die in den letzten Tagen faſt ununterbrochen niedergegangenen Regen fälle haben die Bäche wieder erheblich ſteigen laſſen. Wenn auch unſere Stadt vorerſt nicht bedroht iſt, ſo macht ſich die große Waſſermenge beſonders im faarpfälziſchen Gebietsteil von Einöd ab durch Ueberſchwemmungen bemerkbar. Auch in der Süd⸗ pfalz haben die Ueberſchwemmungen zugenommen. Wieſengelände von Zeis kam bis Luſta dk gleicht einem See. Bei Germersheim iſt der Queichda mm, verurſacht durch Kaninchenlöcher, an einer Stelle gebrochen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Rhein Bege[.] 4. 5 f 6 7 Kedar⸗Vegeſ 4 8 67 Schuler 200 0 70 Mannheim 504.11 5 285.50 Fehl.20 0008 88 Jaaſtſeſd 580,.80.361,70 Marau 5 19.16 Blochingen.101 156 1,02 088 Mannbein 4 405.0 5,54 Heilbronn.68/17, 170 Faub 140676 38 E Köln Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich füür Politik: H. A. Meißner- Feuilleton Dr. Stefan fanſer Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder Sport und Vermiſchtes: Willy Müller ⸗ Handelsteil: Kurt Ehmer Gericht und alles übrige Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche Mit⸗ tellungen Jakob Faude, ſämtlich in annheim— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hgas, Neue Mannbelmer Zeltung . m. b.., Mannbeim. K 1.—8 Für unperlangte Beiträge leine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur beſ Rüctporte 1 5 K *—. r Preis: In den ersten 10 ſahren nur die milde und reine, für die zarte Haut der Kleinen besonders hergestellte NIVEA KINDER SEIFE Sie macht die Hautporen frei für eine gesunde, kräftige Hautatmung. Und was das bedeutet. Wschsenen an uns selbst: Wohlbefinden und Gesund- 70 Pig. heit hängen von ihr ab. merken wir Er- „Regen, Vind oder Schnee! Wie das Wetter auch sei: Die kältere Jahreszeit verlangt ständige Hautpflege mit NIVEA-CRE EI. 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Ste iſt in der Hauptſache eine Folge der überall in der Welt in der Nachkriegszeit aufgebauten Zollſperren. In einzelnen Ländern allerdings würden ausländiſche Filialfabriken derartig ſcharf beſteuert, daß der Vorteil der Zolleinſparung illuſoriſch werbe. Insbeſondere ge⸗ währt die Errichtung von amerikaniſchen Filialfabriken in Kanada, Auſtralien und Neuſeeland uſw. den Vorteil, daß dieſe Werke in den Genuß der innerhalb des britiſchen Imperiums geltenden Vorzugszölle kommen. Nach Kanada ſei Europa das bedeutensſte Arbeitsgebiet für amerika⸗ niſche Zweigfabriken. Genaue Ziffern für alle europäiſchen Länder ſeien nicht erhältlich. Das Handelsdepartement berichtet jedoch, daß z. B. in Deutſchland allein An⸗ fang 1930 89 US. Zweigwerke in Betrieb geweſen ſeien; dazu kämen einige weitere im Laufe des Jahres 1990 in Betrieb genommene. * Erweiterung des Kraftwerks Albbruck⸗Dogern. In der Konzeſſtion 1929 zum Bau eines Großkraftwerks bei Albbruck⸗Dogern war eine Waſſernutzung von 750 Kbm./ Sec. vorgeſehen. Die Vorarbeiten ließen erkennen, daß der Bau des Wehres, des Kanals und des Maſchinenhauſes ſich mit Vorteil auf eine Nutzung von 9 Kbm./ Sec. er⸗ weitern laſſe. Die am Rheinkraftwerk mit 77 v. H. be⸗ teiligten Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerke haben ſich zur Abnahme der mehrerzeugten Kraft zu den gleichen Bedingungen bereit erklärt, wie ſie der Konzeſſions vertrag vorſieht. Da die Baukoſten ſich dadurch von 6 auf 28 Mill. Schweizer Fr. erhöhen, ſoll das Aktienkapital auf 20 Mil⸗ lionen Schw. Fr. erhöht werden. * Noch kein Baubeginn des Kraftwerks Reckingen. Das für den Bau des Großkraftwerkes Reckingen ange⸗ kaufte Gelände wurde den bisherigen Eigentümern noch ein weiteres Jahr zur Ausnützung überlaſfen. Es ſcheint alſo, als ob mit den Kraftwerkbauten erſt Ende 1981 be⸗ gönnen werden ſoll. e * Kapitalherabſetzung bei der Stahlwerk Brühl.⸗G., Brühl bei Köln. Die Geſellſchaft, ein Tochterunternehmen der Kronprinz.⸗G. für Metallinduſtrie in Ohligs teilt mit, daß ſie ihr Aktienkapital von 600 000% auf 42 000 ¼ herabgeſetzt habe. Die Betriebe liegen bekanntlich ſeit 1925 ſtill. Die Einnahmen ſetzen ſich hauptſüchlich aus den Be⸗ trägen der verpachteten Hallen und Gebäude zuſammen. * Metallwerke Knodt AGB., Frankfurt a. M.— Konkurs eröffnet. Ueber das Vermögen der Geſellſchaft iſt erwar⸗ tungsgemäß das Konkursverfahren eröffnet worden. * Ueberzeichnung der holländiſchen Philips⸗Auleihe in der Schweiz. Der von einem Schweizer Bankenkonſortium unter Führung des Schweizeriſchen Bankvereins aͤufgelegte Betrag von 8 Mill. holl. Gulden der öproz. Anleihe von 1930 der M. V. Philips Gloei⸗Lampenfabriecken Eindhoven (Holland) iſt durch die eingegangenen Anmeldungen Übek⸗ Am deutſchen Geldmarkt haben die Dispoſitionen zum Jahreswechſel diesmal ungewöhnlich früh eingeſetzt. Die Bankwelt hat aus den Erfahrungen der Kriſis des Jahres 1930 gelernt und ſucht ihre kurzfriſtigen Verbindlichkeiten mit Rückſicht au die Bilanzen wenigſtens teilweiſe in ſolche mit längerer Laufzeit umzuwandeln. Daneben tritt ein großer Geldhunger der Kommunnen in Erſcheinung. Wenn auch die Geldnachfrage der deutſchen Städte nicht mehr ganz ſo ſtürmiſch iſt wie etwa vor Jahresfriſt, ſo iſt ſie doch noch reichlich groß und für deutſche Verhältniſſe jedenfalls zu groß. Allerdings kann man den Kommunen zugute halten, daß ſie gegenwärtig bedeutende Summen für Wohlfahrts⸗ zwecke auszugeben haben, die ihre Finanzen ſchwer belaſten. Auch das Reich zeigt, wie immer zum Jahresende, erhöhten Geldͤbedarf, jedoch kommt ihm diesmal der Ueberbrückungs⸗ kredit zugute, der etwa am 10. November eingehen dürfte und die Höhe von 525 Mill./ erreicht. Davon werden allerdings rund 195 Mill.„ zum Ankauf gezogener Reichs⸗ anleihe⸗Ausloſungsſcheine verwendet, ferner ſind die am 15. November fällig werdenden Reichsſchatzanweiſungen von 50 Mill.„ einzulöſen und ſchließlich iſt zu berückſichtigen, daß die Mindereinnahmen des Staates an Steuern aller Art durch Kredite erſetzt werden müſſen. Immerhin beſtehet die Wahrſcheinlichkeit, daß die Reichskaſſen, namentlich wenn ihnen die Unterbringung weiterer Reichsſchatzanweiſungen gelingt, ſich über den Ultimo Dezember recht und ſchlecht durchſchlagen werden. Allen dieſen Anforderungen ſteht inſofern ein geringeres Geldangebot gegenüber, als in den letzten Wochen etwa 250—300 Mill.„ Auslandskredite zu⸗ rückgezahlt worden ſind, die naturgemäß dem Markte fehlen. Da im Augenblick mit einem baldigen Konjunktur⸗ umſchwung allem Anſchein nach nicht gerechnet zu werden braucht, ſo dürften die geldlichen Anſprüche der Wirtſchaft zum Jahreswechſel keine ſonderlich großen ſein. Hingegen ſind die Anforderungen der Bankwelt gar nicht abzu⸗ taxieren. Man wird gut tun, ſich auf den ungünſtigſten Fall einzuſtellen, um vor Enttäuſchungen bewahrt zu zeichnet worden, ſo daß die gezeichneten Beträge nicht voll zugeteilt werden können. * Zuckerfabrik Klein⸗Wanzleben vorm. Rabbethge u. Gieſiecke AG., Klein⸗Wanzleben. Der Abſchluß für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjohr 1929⸗30 weiſt einen Bruttogewinn von 4 309 642/ gegenüber 3 668 140/ i. V. aus. Allgemeine Unkoſten und Steuern nahmen auf 2 120 850(1 824 858)/ zu. Nach wieder 212 000/ Abſchrei⸗ bungen verbleibt einſchl. 163 952(65 170)„ Vortrag ein Reingewinn von 2140 743/ gegenüber 1 696 452 in 192829. Der zum 11. November einberufenen o. GV. wird vorgeſchlagen, die Dividende für 20 Mill./ Aktienkapital um 2 auf 8 v. H. zu erhöhen. Nach wieder 300 000% geſetzlicher Rückſtellung verbleiben unter Berückſichtigung des Aufſichtsratsgewinnanteils 179 445/ zum Vortrag. Die Ouſtrie-Kriſe in Frankreich Paris, 6. Nov. Die Bank Ouſtric, die ſchon geſtern außerſtande war, ihren aus der Ultimoliquidation reſul⸗ tierxenden Verbindlichkeiten in Höhe von 80 Millionen Franken zu begleichen, hat heute morgen ihre Zahlungen eingeſtellt. Den Kunden wurde verſichert, daß die Liqui⸗ dation der Aktiven in vollem Gange ſei und daß die Bank, ſobald ſie einen genauen Ueberblick über die Situa⸗ tion gewonnen habe, ihre Gläubiger voll befriedigen werde. Neben der„Credit Rhone“ in Lyon hat geſtern noch die Bank Lacour et Chaſſeriaud in Angoulsme ihre Zahlungen einſtellen müſſen. Beide Inſtitute ſtanden in engſter Intereſſengemeinſchaft mit der Bank Adam. Die fünf Pariſer Kuliſſen banken, die heute in Liquidation traten, ſind die Häuſer Gringoire, Drieu, Thorpe, Reslut und Hemery. Der Zuſammenbruch dieſer Häuſer wird einen Verluſt von 20 Millionen Fran⸗ ken zur Folge haben, der jetzt von dem Kuliſſenſyndikat ſolidariſch gedeckt werden ſoll. Man fürchtet, daß noch zwei oder drei andere Kuliſſenhäuſer ihre Schalter ſchlie⸗ ßen müſſen. Paris, 6. Nov. Die geſtrigen Gerüchte über eine Ver⸗ ſchärfung der Lage der Banque Ouſtrie werden durch eine Darſtellung der Lage der Bank, die der„Matin“ gibt, be⸗ ſtätigt. Danach ſollen die Makler beſchloſſen haben, die Kursnotierung der von Ouſtrie kontrollierten Werte eiu⸗ zuſtellen. Aus den Börſenoperationen habe Ouſtric durch Abmachungen mit verſchiedenen Banken ſich Anteile und Beteiligungen an größeren Firmen geſichert. Da dieſe Beteiligungen zum größten Teil ernſtzunehmende und lebensfähige Unternehmen angehen, ſollen anſchetnend die Anteile von den Finanzgruppen übernommen werden, die gegenwärtig die Lage ber betreffenden Unternehmen ge⸗ nau prifen. Nach dem„Journal“ ſoll Ouſtrie, der Inhaber ber Banque Ouſtrie, geſtern ſeine Mitgliebſchaft in ſämtlichen Verwaltungsräten, denen er bisher angehörte, niteder⸗ gelegt haben. Fünf Pariſer Bankiers ſollen direkt oder indirekt in die Zahlungsſchwierig⸗ keiten der Banque Ouſtrie verwickelt und gezwungen ſein, den Konkurs anzumelden. In maßgebenden franzöſiſchen Finanzkreiſen iſt man der Anſicht, daß die durch die gegenwärtige Kriſe hervorgerufene Unterbrechung der Geſchäftstätigkeit einiger franzö⸗ ſiſcher Banken nur vorübergehend ſein wird. Wei⸗ tere Nachwirkungen auf die Börſenkuliſſenhäuſer fürchtet man nicht, ſo daß von den 114 Firmen nur die verhältuts⸗ mäßig geringe Zahl von acht Kuliſſiers betroffen wird. Die Bank Ouſtrie hat nach der Demiſſton ihres Direktors geſtern die Schalter wieder geöffnet und die normalen Schecks be⸗ zahlt. Die Börſengeſchäfte bleiben unterbrochen. Der Eredit du Rhone hält ſeine Kaſſen bis zum Freitag geſchloſſen, nimmt aber die Einlieferung von Effekten entgegen. Die Aktiven der Adambank ſind zum großen Teil von einer Provinzbank übernommen worden. Infolgedeſſen haben die Kontokorrentgläubiger die Möglichkeit, in Kürze bedeutende Summen ausgezahlt zu erhalten. 1621 Einzelhandels inſolvenzen mehr als im Vorfahr Die Geſamtzahl der Konkurſe liegt in den erſten zehn Monaten 1930 18,5 v. H. über Vorjahrshöhe, wührend die Zahl der Vergleichsverfahren gleichzeitig um 51,2 v. H. ge⸗ ſtiegen iſt. Eine etwas ſtärkere Zunahme iſt im Einzelhan⸗ del zu verzeichnen. Hier hat ſich die Zahl der Konkurſe um 21 v.., die der Vergleichsverfahren um 53,5 v. H. dem Vorjahr gegenüber gehoben. Insgeſamt weiſt der Einzel⸗ handel in den erſten zehn Monaten 3 827 Konkursfälle und 2760 Vergleichsverfahren, alſo 6587 Inſolvenzen auf gegen 3 168 Konkurſe und 1798 Vergleichsverfahren, alſo zuſam⸗ men 4966 Inſolvenzen in der entſprechenden Zeitſpanne des Jahres 1929. * Anguſt Wegelin AG., Kalſcheuren. Jufolge der Rlickwirkungen der wirtſchaftlichen Depreſſtion und der Preiskämpfe ſoll die Dividende, wie bereits gemeldet, von 8 auf 6 v. H. für 2,48 Mill./ Sta. ermäßigt werden. In der wenig überſichtlich aufgemachten Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung wird der Erlös auf Warenkonto nach Abzug der Unkoſten mit 340 171(362 516), ausgewieſen. Nach Abſchreibungen von 157 748(129 670)&, verbleibt ein Gewinn von 182 427(282 845) /, der ſich um den Ge⸗ winnvortrag von 18 464/ erhöht. Nach der Dividenden⸗ vergütung und Dotſerung der Reſerve mit wieder 20 000% ſowie Gewährung von wieder 6 v. H. Dividende auf die VA. wird der Gewinnvortrag auf 24911/ erhöht. Mindererlöſe des Berichtsjahres konnten nur zum Teil durch Rationaliſierungsmaßnahmen ausgeglichen werden.“ Mit Rückſicht auf die Unſicherheit der wirtſchaftlichen Lage wurde die Bilanz beſonders vorſichtig auf⸗ geſtel lt. In der Bilanz zeigen Warenbeſtände eine Verminderung auf 601 400(773 763) /, Debitoren ermäßig⸗ ten ſich auf 686 134(746 335) J. Gleichzeitig iſt ein Rück⸗ gang der Bankſchulden auf 108 694(274 840)/ und der ſonſtigen Kreditoren auf 458 979(500 386)/ feſtzuſtellen. Ein tranſitoriſches Kreditorenkonto erſcheint unv. mit 200 000 /, die geſetzliche Reſerve mit 170 000(150 000) /. Auf Transportgeräte erfolgte ohne Berückſichtigung der Abſchreibungen ein Zugang von 74 385 l. Vorzeitige Rückzahlung der proz. Obligationsanleihe der Peter, Cailler, Kohler Chocolats Suiſſes Sa. Der Verwaltungsrat der Neſtle and Anglo⸗Swiß Condenſed Milk Co. hat beſchloſſen, die 5proz. Obligationsanletihe von 1918 in Höhe von 10 Mill. Schw.⸗Frs. der Schoko⸗ ladenfabrik Peter, Cailler, Kohler Chocolats Suiſſes SA., mit der die Neſtle bekanntlich eine Fuſion eingegangen iſt, ſchon vor ihrem Verfalltag, dem 1. März 1931, vollſtändig zurückzuzahlen. „ Hildebrandſche Mühlenwerke AG. in Böllberg⸗Halle⸗S. ieder dividendenlos. Das am 30. 6. 30 abgelaufene Geſchäftsjahr wird wiederum ohne Dividende bleiben. Vom Adi. wird vorgeſchlagen, einen kleinen Gewinn vor⸗ zutragen. Für 1928⸗29 wurde bekanntlich aus 5803/ Ge⸗ winn nur die Vorzugsdividende bezahlt, 2000/ wurden zurückgeſtellt. Der Umbau der Mühle iſt faſt vollſtändig abgeſchloſſen und hat ſich bewährt. J Konvention für Hartgrießmühlen.(Eig. Dr.) Eine in Frankfurt⸗M. abgehaltene Sitzung beſchloß die Errich⸗ tung einer Konvention der Hartgrleßmühlen, die A255 maßgebender Hartgrießmühlen umfaſſen und ein Jahr laufen ſoll. Bereits früher beſtand eine derartige Konvention, die aber im Januar ds. Is. auseinanderfiel. Die Auswertung Ueber die Auswertung der Hydrterung ſind neuerdings Mittetlungen bekannt geworden, die zeigen, daß ſyſtema⸗ liſch und nachdrücklich an einer ſehr umfaffenden praktiſchen Anwendung des Verfahrens gearbeitet wird. Bei den außerordentlich großen Zahlen und Maßſtäben, um die es ich in der Weltblinduſtrie handelt, vor allem aber bei den großen Gegenſätzen, die gerade in öleſer Induſtrie beſtehen, ſind die bisherigen Fortſchritte verhältnis müßig ſchnell erzielt worden. Der Stand der Entwicklung iſt zur Zeit etwa folgender: Die oberſte Spitze in der Auswertung der Hydrier⸗ patente in der ganzen Welt iſt die Standard ⸗JG., Hie ſich zu etwa mehr als der Hälfte im Beſitze der Standard Oil, zu etwas weniger als der Hälfte im Beſitze der JG. be⸗ findet. Die geſchäftliche Leitung und die Führung der Verhandlungen hat die auf dem Oelgebtet bewandertere Standard Oil. Die Standard ⸗J G. gründet nun in ihrer Eigenſchaft in einzelnen Ländern bzw. Erdteilen beſondere Geſellſchaften zur Vergebung der Li⸗ zenzen. In den Ver. Staaten iſt dafür die Hydro⸗Patents Co. errichtet worden, die heute die 19 maßgeblichen Oek⸗ geſellſchaften mit einer Raffinatſonsleiſtungsfähigkeit von etwa 2,8 Mill. Faß täglich bei einer Geſamtleiſtungsfähig⸗ keit der gmerikoniſchen Raffinationsinduſtrie von 3,7 Mill. Faß umfaßt. Sämtliche Betelklaten haben eine Mindeſt⸗ anzahl von Aktien der Hydro⸗Patents zu übernehmen bzw. übernommen und eine einmalige Zahlung von 5 Cents für jedes Faß Raffinationsleiſtung(je Tag berechnet) ge⸗ zahlt. An dieſer Hydro⸗Patents iſt auch wieder die Stan⸗ dard Oil als größter Aktionär betetligt, ſo daß ſie einen großen Teil der an die Hydro⸗ Patents zu zahlenden Ge⸗ bühren aus der Standard⸗ JG. wieder zurückerhält, in welcher letzten Endes alle Lizenzeinnahmen nach Abzug der Unkoſten und Ausſchüttungen der Untergeſellſchaften zuſammenfließen. Die Beſonderheit im Aufbau der Hyd⸗ Patents iſt, doß fämtliche Lizenznehmer an einer möglichſt großen Ausbreitung des Verfahrens gewinn⸗ müßig beteiligt werden. 1 Dis erſte Hydrieranlage in Amerika läuft ſeit Anfang Augüſt bei der Standard Oil in Bayway; die Leiſtung war auf 5000 Jaß täglich berechnet, totſächlich beträgt ſie das Doppelte, ſo daß die Anlage eine Jahresleiſtung von etwa 500 000 Tonnen hat. Während zuerſt die Anlage auf Leuchtöl eingeſtellt wurde, iſt ſie nach einigen Wochen auf Schmieröl umgeſtellt worden, für dos die Hydrierung beſonders wirtſchaftlich zu ſein ſcheint; daher beträgt auch die laufende Lizenzabgabe für jedes hergeſtellte Faß Schmieröl mehr als ſieben mal ſo viel als für gewöhnltches Benzin. Die Anloge ſoll etwa 20 Mill. gekoſtet haben. Die Standard Oil hat zwei weitere Anlagen im Bau, der Der deulſche Geldmarkt vor dem Fahresultimo bleiben. Die Erfahrungen, die die Welt gerade in den letzten Tagen wieder in Paris gemacht hat, mahnen zur Vorſicht. Die Inſolvenz der Banque Adam in Parts hat bei den Banken in Nordfrankreich zu Abhebungen geführt, die die Inſtitute zwangen, ihre Guthaben in London ſo ſchnell als möglich zurückzuholen. Dieſe Transaktion wirkte ſich techniſch in Form verſtärkter Goldkäufe der Bank von Frankreich in England aus. Aber nicht nur mit Störun⸗ gen ſolcher Art muß in Deutſchland gerechnet werden, ſon⸗ dern es iſt ſehr wohl denkbar, daß manche kurzfriſtigen Auslandsgelder über den Ultimo Dezember hinaus nicht verlängert werden. Ihre Rückzahlung ſollte deshalb nie⸗ mand auf die leichte Schulter nehmen, weil der Reichsbank trotz des teuren Geldes und der politiſchen Beruhigung mit Ausnahme eines kleinen Deviſenanfalls aus dem Ex⸗ port keine ausländiſchen Zahlungsmittel zufließen. Dabei iſt noch zu berückſichtigen, daß die Reichsbank von dem Deviſeneingang aus dem Ueberbrückungskredit die all⸗ monatlichen Reparationsverpflichtungen zur Verfügung zu ſtellen hat. Die frühzeitigen Vorbereitungen, die in Deutſchland für den Jahresultimo 1930 getroffen werden, bieten in ge⸗ wiſſem Umfange eine Gewähr dafür, daß wir von Ueber⸗ raſchungen unangenehmer Art verſchont bleiben. Dabei trifft es ſich gut, daß die Zinsbaiſſe auf den Welt⸗Geld⸗ märkten anhält und daß den Geldrückforderungen des einen Landes(etwa Frankreichs, Belgiens oder der Schweiß) Offerten anderer Staaten gegenüberſtehen. Namentlich die Engländer, aber auch die Amerikaner, bekunden durch Kreditangebote immer wieder ihr Vertrauen zu Deutſch⸗ land, wobei allerdings auch die großen langfriſtigen kom⸗ merziellen Intereſſen der Angelſachſen in der deutſchen Wirtſchaft eine maßgebende Rolle ſpielen.— Am Markt bes kurzfriſtigen Geldes dürfte ſehr bald eine merkliche Ent⸗ ſpannung eintreten, einmal deswegen, weil das Reich durch die frühzeitige Einlöſung der Reichsanleihe⸗Aus⸗ loſungsſcheine dem Markt indirekt hilft, zum andern durch die Ausleihung der für den Dezembertermin bereitgehalte⸗ nen Beträge als tägliches Geld. Neue Reichsſchatzwechſel⸗Emiſſion Wie wir erfahren, ſind die von der Reichsbank aus⸗ gegebenen Reichsſchatzwechſel mit Fälligkeit per 10. Januar 1931 völlig ausverkauft. Inzwiſchen hat die Reichsbank eine neue Emiſſion per 5. Februar zur Verfügung geſtellt, für die ſich ebenfalls lebhaftes Intereſſe zeigt. * Ankauf gezogener Ausloſungsſcheine vor dem Fällig⸗ keitstermin. Die bei der Ausloſung am 6. Oktober 1930 gezogenen Ausloſungsrechte der Anleiheablöſungsſchuld des Reiches ſind beſtimmungsgemäß am 31. Dezember 1930 einzulßſen. Das Reichsfinanzminiſterium hat ſich jedoch entſchloſſen, dieſe Ausloſungsrechte vor dem Fälligkeitstag, und zwar vom 10. November 1930 ab unter Abzug eines zum jeweiligen Reichsbankdiskontſatz zu berechnenden Diskonts frei von Proviſion ankoufen zu laſſen. Der An⸗ kauf der Stücke erfolgt durch die Reichsbankauſtalten. * Das Reich als Auftraggeber. Vom April 1929 518 zum März 1930 haben Reich und Länder leinſchließlich Reichsbahn und Poſt, aber ohne Gemeinden) Aufträge im Werte von 1152 Mill.„ vergeben. Davon entfielen 1089 Mill./ auf die Reichszentralſtelle, 63 Mill./ auf die Länder. Die größten Auftroggeben waren die Reichsbahn (789,5 Mill.) und die Poſt(186,6 Mill.). Unter den Mill.„ an der Spitze. Der größte Teil der Aufträge (884 Mill.) wurde im Beſtelljahre abgeliefert. 27 v. H. liefert der Bergbau, 18 v. H. die Maſchinen⸗ und Apparate⸗ induſtrie, 14 v. H. die Elektrotechnik und 11 v. H. die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie ſpwie das Baugewerbe. Der geſamte Tabakmarkt und das ganze Tabakgewerbe ſtehen zur Zeit völlig unter dem Eindruck der beabſichtigten Erhöhung des Tabakzolles von 80 auf 400/ pro Dz. Neben den Proteſten der badiſchen und pfälziſchen Inter⸗ eſſenten, der Handelskammern Mannheim, Heidelberg, Lahr, Freiburg und Schopfheim haben auch der Deutſche Tabakverein, der Reichsverband Deutſcher Zigarrenherſtel⸗ ler, der Deutſche Rauchtabakverband, der Deutſche Kau⸗ tabakverband, der Schnupftabakverband und der Rohtabak⸗ handel vor jeder Mehrbelaſtung des Tabaks gewarnt. Ne⸗ ben allen wirtſchaftlichen und ſoztalen Gründen, ſei auch die politiſche Radtkaliſierung zu bedenken, wenn 8000 Fa⸗ brikanten, 170 000 Arbeitnehmer, 50 000 Händler und Hun⸗ derttauſende, die im Nebengewerbe teilweiſe vom Tabak leben, zur Verzweiflung getrieben werden. Der Proteſt⸗ aktton haben ſich ferner die chriſtlichen und die freten Ge⸗ werkſchaften ſowie ſehr zahlreiche Gemeinden angeſchloſſen. aber abſichtlich verzögert wurde, um die Ergebniffe in Bay⸗ Man bezweifelt, daß angeſichts der beſtehenden wirtſchaft⸗ der Hyoͤrierung way abzuwarten. Letztere erlauben, die vorgeſehenen Auf⸗ wendungen auf etwa die Hälfte zu ermäßigen. Den übri⸗ gen, der Hydro⸗Patents Co. angeſchloſſenen Oelgeſellſchaf⸗ ten ſtellt die Standard Oil das Studium ihrer Anlage frei ſowie Konſtruktionspläne zur Verfügung. Nachdem Bayway alle Erwartungen erheblich übertroffen hot, wird auch die Errichtung von Anlagen bei anderen Geſellſchaften in Fluß kommen. Angekündigt wurde bisher ber Bau einer 5 bei der Standard Oil of Indiong in Caſper(Wyo⸗ ming). Zur Zeit iſt bekanntlich die Gründung einer der Hydro⸗ Patents Co. entſprechenden Geſellſchaft in Europa in Vor⸗ bereitung. Hierbei wird es ſich vor allem um die Ver⸗ gebung von Lizenzen an die rumäniſche, wahrſcheinlich auch an die ruſſiſche Oelinduſtrie handeln, ſodann an Län⸗ dex, die eine eigene Rafſinationsinduſtrie entwickeln, wie 3. B. Frankreich. Deutſchland bleibt der J. G. vorbehalten, die in der Vergebung von Lizenzen frele Hand hal. An der europäiſchen Geſellſchaft wird einerſeits die Standard⸗ J. G. beteiligt ſein, andererſeits treten die Lizenznehmer inzu, unter denen ſich vermutlich auch die Shellgruppe efinden wird. Die von der Geſellſchaft abzuführenden Lizenzeinnahmen gehen wieder an die Standard⸗J. G. Aehnliche Geſellſchaften werden wohl noch mehr ge⸗ gründet werden, zunächſt natürlich in den hauptſächlichen Oelländern. Die Boteiligung der engliſch⸗holländiſchen Shellgruppe iſt bereits in der Hydro⸗Patents einmal er⸗ folgt, der die amerikaniſche Anion Shell. Co. beigetreten iſt; ſie wird vor allem neben der Standard⸗J. G. der größte Aktionär einer vorausſichtlich noch zur Gründung kommenden Geſellſchaft in Aſien ſeln. Auch für Süd⸗ und Mittelamerika wird man Gründungen zu erwarten haben. Vorläufig betreffen die internationalen Verhandlungen praktiſch die Hydrierung von Oel, ſchließen aber auch die Kohleverflüſſigung ein. Auch diefe kann prakliſch Bedeu⸗ tung gewinnen, wenn beiſpielsweiſe der engliſche Chemie⸗ truſt an die Verwirklichung ſeiner Pläne in Südafrika geht. Aber auch in Amerika ſelbſt kann die Kohlenver⸗ lütſſigung aktuell werden, nämlich in Gebieten, wo ſie ſich wegen der teueren Frachten für Oel biltiger ſtellen würde als das Naturöl. Die Kohlenverflüſſigung iſt ja zu einem weſentlichen Teil eine Preisfrage. Wenn im Augenblick der Oelpreis eine Abwärtsbewegung zeigt, der die Koßken⸗ preiſe noch nicht gefolgt ſind, dann verſchlechtert ſich natür⸗ lich die wirtſchaftliche Möglichkeit der Hydrierung. Die deutſche Kohlenverflüſſigung hat daher eine Verkokung der verwendeten Rohbraunkohle zur gleichzeitigen Gewinnung von Grudekoks für die Stickſtoffherſtellung und von Schwelteer für die Hydrierung zwlſchengeſchaltet. Immer⸗ hin darf die Geſamthöhe der bei der J. G. hydrierten Oele Ländern ſtehen Preußen mit 2 Mill. und Sachſen mit 11. Weiteres Anwachſen der Haldenbeſtände im Ruhrgebiet In der ungünſtigen Marktlage des Ruhrkohlenberghauez iſt im Monat Oktober eine Aenderung nicht eingetreten, Der für Rechnung des Syndikates erfolgte Verſand ſtellte ſich im Oktober nach den vorläufigen Ergebniſſen auf arbeit. täglich 211000 To. gegenüber 210 000 To. im September. Auf das unbeſtrittene Gebiet entfielen hiervon 104 000 102 000) Tonnen, auf das beſtrittene Gebiet 107 000(108 000) To. Die Haldenbeſtände auf den Zechen ſind im Oktober auf Die Zunahme entfällt ausſchließlich auf Koks. * Ueber 13 v. H. Rückgang der Bierverſteuerung im erſten Fiskalhalbjahr 1930. Nach der Erhebung des Stat Reichsamts über Brauſtoffverbrauch und Bierverſteuerung wurden im zweiten Viertel des Rechnungsjahres 1990 (Juli— September) insgeſamt 14014678(im Vergleichs⸗ quartal 1929 17 780 848 Hektoliter Bier verſteuert. Für die erſte Hälfte des Rechnungsjahres 1930 ergibt ſich ſomit jetzt eine Geſamtverſteuerung von 28 710 142 Hektoliter gegen⸗ über 93 094 462 Hektoliter in der erſten Hälfte des Fiskal⸗ jahres 1929. Die Verwendung von Malz iſt im Berichts⸗ viertelſahr auf 2352 298(1929: 2 953 745) Dz., die von Zuckerſtoffen und Farbebier auf 31 344(39 609) Dz. zurück⸗ gegangen. Für die beiden erſten Rechnungsvierteljahre 1930 ergibt ſich ſomit jetzt ein Rückgang im Malzverbrauch auf 5 032 544(5 849 691) Dz. und im Verbrauch von Zucker⸗ ſtoffen und Farbebier auf 67 627(76 628) Dz. * Rückgängiger Kaliabſatz im Oktober. Die Ab lad ungen der zum deutſchen Kaliſyndikat gehörenden Kaliwerke im Oktober 1930 betrugen 715 599 Dz. Reinkali gegen 791 518 Da. Reinkali im gleichen Mongt des Vorjahres. Die Ab⸗ ladungen in den erſten ſechs Monaten(Mat bis Oktober 1930) des laufenden Düngejahres beliefen ſich auf 5 630 329 Dz. Reinkali gegen 5 623 140 Dz. Reinkali in den erſten ſechs Monaten des Düngejahres 192930. „ Ueberreicher Weinherbſt in Zwingenberg a. b. B. Das hieſige 44 Hektar umfaſſende Rebengelände brachte in die⸗ ſem Jahre ein außerordentlich großes Ernteerträgnis. Man ſchätzt im Durchſchnitt 15 Ohm(je 200 Liter) Maiſche auf das Hektar. An Moſtgewichten wurden 65 bis 80 Grad erzielt. Die Nachfrage iſt leider nicht ſehr groß, und die Preiſe ſind mit 70/ je Ohm ſehr niedrig, gegen 130/ im Vorjohr und 200 im Jahre 1028. Infolgedeſſen bringen die Erzeuger ihren Wein in dieſem Jahre ſelbſt zum Aus⸗ ſchank. Hier beſtehen bereits drei Straußwirtſchaften, denen weitere in den nächſten Tagen folgen. Das Viertel⸗ liter wird zu 20 Pfg. verkauft. * Dirmſteiner Weinherbſt. Der Weinherbſt zeigt glän⸗ zende Reſultate, beſonders im Weißmoſt. Hier wurden Moſtgewichte von 60 bis 94 Grad erzielt. Die Säure ſchwankt zwiſchen 8,05 bis 12 pro Mille. Rotweine lagen nur zwiſchen 50—60 und bis 75 Grad, die Säure lag bei 5710 pro Doviſenmarkt Im heutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen New. Hork. 485,72 Schweiz. 25,08 Stockholm„ 18.10 Paris 123.77 Holland.. 12.08 Madrid. 42,99% Brüſſel. 334.88 Oslo 158,16 Dollar geg. Rm..1955 Mailand 92.80 Kopenhagen 138.16 Pfunde„„ 20,88% Frachtenmarkt Duisburg⸗Muhrort 6. Mob. Die Lage an der Börſe erfuhr heute keine weſentliche Aenderung. Bergreiſen werden— von einzelnen kleine⸗ ren Partien abgeſehen— nicht vergeben. Die Frachten erſuhren tal⸗ wie bergwärts keine Aenderung. Das Ge⸗ ſchäft in Rotterdam ſoll etwas lebhafter ſein. Die Erz⸗ fracht wurde angeblich mit— 30 bis— 40 Gulden pro Laſt nach Ruhrhäfen bezahlt. Für Lagerſchiffe bzw. für Liegen und Fahren ſoll bis zu 2 Cents Tagesmiete angelegt wor⸗ den ſein. Der Bergſchlepplohn notierte mit.10 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn zog weiter an und wur⸗ den heute durchweg 10 Pfg. pro Tonne gefordert und auch auf 200 000 Tonnen geſchätzt werden. bezahlt. Vom ſüsddeutſchen Tabalmarkt lichen Lage aus dem Tabak der erwartete Mehrertrag von 170 Mill.„ eingehen werde, zumal die Einnahmeſeite durch die zu zahlenden Erwerbsloſenunterſtützungen auf der Ausgabeſeite ausgeglichen werden dürfte, da die Mehrbelaſtung ganz beſonders den Rauchtabak, ſomit den Tabakgenuß gerade der finanziell ſchwächſten und ſpar⸗ ſamſten Schichten der Bevölkerung heranziehen wolle, nachdem ſchon die Geſetzgebung vom Dezember 1929 einen Produktionsrückgang für Rauchtabak von 10—15 v.., viel⸗ fach 20 v.., herbeigeführt hat. Im Tabakhandel war es unter dieſen Umſtänden verhältnismäßig ruhig. Bei einer in Offenburg ab⸗ gehaltenen Verkaufsſitzung des Landesverbandes badiſcher Tabakbauvereine für Sandblatt und Mittelgut der 1980er Ernte beteiligten ſich verarbeitende Induſtrie und Handel ziemlich rege. Von angebotenen ca. 4200 Zent⸗ nern Sandblatt wurden bei Geboten von 48 bzw. 49 nur je 40 Str. zurückgezogen, ſonſt die Oberländer Sand⸗ blätter reſtlos zu Preiſen von 55—60/ nebſt Zuſchlägen, das Mittelgut zu 62—64,70„ je Ztr. abgenommen. Fre i⸗ händige Verkäufe von Sandblatt erfolgten in Feuden⸗ heim zu 6162, in Heddesheim zu 55—61, in Graben zu 75. Im Hanauerland erlöſte Legelshurſt für ſein Sand⸗ blatt 60, Holzhauſen bei Kehl 58% und Zirolshofen 60/ je Ztr.; Heſſelhurſt erzielte 63%, Beim Verkauf von Grumpen wurden in Legelshürſt 20/ pro Zentner bezahlt. Auf der badiſchen Haardt verkaufte Friedrichstal 150 Ztr. Tabak zu 58 4 le Ztr. In der Pfalz wurden die Sandblätter von Oberhauſen und Hergersweiler zu 55, von Barbelroth, Hördt und Neupfotz zu 60„ ver⸗ kauft. Rippen, loſe zu—5/ etwas lebhafter. 1 * * Lampertheimer Tabakverkauf. Bei der kürzlich in Mannheim abgehaltenen Verkaufsſitzung für das ſüdheſſiſche Tabakbaugebiet konnten bekanntlich die Lampertheimer Ta⸗ bake nicht abgeſetzt werden, weil die Produzenten nicht zu dem niedrigen Gebot abgeben wollten. Nun iſt aus freier Hand das Obergut birekt an die Firma Landfrieb in Heidel⸗ berg verkauft worden und zwar zu dem annehmbaren Preis von 52. Im Vorjahr wurden, allerdings bei weſentlich geringerer Qualität, nur 32 J erzielt. Der Verkauf erfolgte zu den Bedingungen des Landes⸗Tabakbauverbandes, wo⸗ nach je nach Qualität der einzelnen Poſten ſich der Preis bis zu 20 v. H. erhöhen ober ermäßigen kann. Der mit ber Firma Landfried getätigte Abſchluß lautet auf über 1000 Zentner, die ſich auf die drei Lampertheimer Tabakbau⸗ vereine verteilen. 4 2 Nürnberger Hopfenmarkt Nünberg, 5. Nov.(Eigenbericht). Auch in der laufenden Woche iſt der Geſchäftsverkehr am Hopfenmarkt wieder recht beſchränkt und die Stim⸗ mung dabei ſehr ruhig. Die Nachfrage erſtreckte ſich zwar auf alle Qualitäten, doch kamen meiſt nur unbedeutende bſchlüſſe zuſtande. Zugefahren waren an den erſten drei Markttagen rund 900 Ballen, davon 30 Ballen vom Lande, Die Umfätze erreichten 170 Ballen, davon entfallen ver ſchiedene Entnahmen auf Gebirgshopfen ſe nach Qualität von„, auf Hallertauer von mittel bis prima von 75110 4 und auf Spalter von 95 bis 110/ ſe Zentner. Die Höchſtpreiſe wurden auch diesmal wieder von der Hopfenverkehrs Gmb. bezahlt. In Auslandshopfen wur⸗ den keine Abſchlüſſe bekannt. Die Stimmung iſt weiterhin ruhig, die Preiſe ſind noch unverändert. * Mehlpreiserhöhung. Der ſfüddeutſche Kouventlons⸗ preis für Weizenmehl Spestal 0 wurde heute um 25 Pfg. für die 100 Kilo erhöht. 7 900 000 To. gegen 7 500 000 To. Ende September geſtiegen, f Neon biet, Lasst welcher Da wir vergünſt unſeres — die bei ſind, fü: geſucht. rückſichti Import — N Freitag, 7. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 317 ff 10 WI ö ö 0 N h f Sdler eingetroffen! Zesichtigen sie bitte unsere Musterläger. Ungefähr 200 Gefen, Kohlenherde, Gasbackherde als Muster aufgestellt. U E 3, la ah ff g inn Häuger's Immobilien-Büro vermiffeli: Fabriken, Wohn- Geschäftshäuser, Grundstücke jeder Art, Gelder, Sie werden sehr gut und vor allem rasch bedient. Durch erste Kraft eines jahrelangen Fachmannes in der Vermittlungsbranche und durch eigene selbständige Auskunftei kann ich für meine Vermittlung garantieren. Wohnungen u. Geschäftsräume leere und möblierte Zimmer deshalb immer zuerst zu MNelzger& Oppenheimer E 2, 13 Das große Eisenwarenges chan f 8 a Nicht mehr in Feudenheim, sondern in: . M2. 10, meppe beiindet sien Hüufer's Hermiktlungs- Büro 9451 Herren- ſucht tüchtigen, redegewandten Vertreter welcher in Beamtenkreiſen gut eingeführt iſt. Da wir bei konkurrenzloſen Preiſen Zahlungs⸗ vergünſtigungen gewähren, bildet die Vertretg. N Ne Hauſes eine glänzende Exiſtenz. verſteht, geſ uch t. ofort. 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Seite/ Nummer 517 —-—— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5 Murau Was die Kopfjäger vom Leben im Jenſeits halten— Wenn die Toten unter den Lebenden wohnen— Volk hinter elektriſchem Den bisherigen ſpärlichen Meldungen zufolge haben die jüngſten Vorgänge auf Formoſa den Charakter eines regelrechten Aufſtandes der im Nordweſten wohnenden Ueberreſte malatiſcher Stämme angenommen. Seitdem Japan vor rund 35 Jahren die Inſel beſetzte und kurz darauf ein Bataillon von den Eingeborenen an einem Tage reſt⸗ los aufgerieben wurde, iſt kein derartiges Blutbad mehr zu verzeichnen geweſen wie das kürzliche. In früheren Zeiten, beſonders ſeitdem Chineſen 1682 Formoſa beſetzt hatten, waren der⸗ artige Ueberfälle an der Tagesordnung. Die malafiſche Bevölkerung ſah ſich in ihren Rechten be⸗ ſchnitten und ihres Landes beraubt und wich nur Schritt um Schritt vor dem beſſer bewaffneten Ein⸗ dringling zurück, um von Zeit zu Zeit Atem zu ſchöpfen und aus dem gebirgigen Innern der von Naturſchönheiten reich geſegneten Inſel— die Portugieſen nannten ſie nicht mit Unrecht For⸗ moſa, die Schöne— hervorzubrechen, die Ländereien der Chineſen zu verwüſten und den Zopfträgern möglichſt viel Köpfe abzuſchneiden. Bei dieſem nach unſeren Begriffen wenig moraliſchen Beginnen wurden die Eingeborenen durch ihre eigenartigen kultiſchen Anſchauungen unterſtützt. Die Kopfjägerei war bei ihnen im Gegenſatz zu ähnlichen Sitten anderer wilder Völker urſprünglich nicht aus reiner Duſt am Morden oder aus Prahlſucht zur Gewohn⸗ heit geworden, ſondern die etwas ſeltſamen Anſchau⸗ ungen der formoſaniſchen Malaien von den Dingen nach dem Tode förderte ihre Entwicklung. Den Eingeborenen erwartet im Jenſeits ein beſſeres Leben. Er wird zwar dort nicht Hand in Hand mit ſeiner Liebſten auf Aſphodeloswieſen wandeln, ſondern von ſeinen ſämtlichen Vorfahren mit einem ordentlichen Schweinebraten und ſonſtigen Leckerbiſſen feſtlich empfangen. Angeſichts dieſer großartigen Be⸗ grüßung müßte ſich aber der neue Ankömmling ſchämen, träfe er ohne jede Begleitung als ganz gewöhnlicher Wanderer ein. Er muß ein möglichſt großes Gefolge haben, und dieſes kann er ſich zu Lebzeiten nur dadurch ſichern, daß er mög⸗ lichſt vielen Mitmenſchen den Kopf abſchneidet. Ganz abgesehen davon, daß er ſeiner Perſon dieſes Ge⸗ folge ſchuldig iſt, würde er ohne Vaſallen auch gar nicht ins Jenſeits gelangen. Letzteres wird vom tydiſchen Jammertal durch einen breiten Fluß ge⸗ trennt. Eine einzige Brücke verbindet beide Ufer, doch an ihrem Eingang ſteht geſchrieben!:„Ohne Hilfe kommt hier keiner herüber!“ Was in Anbe⸗ tracht des ſchlechten Zuſtandes dieſer Brücke recht begreiflich erſcheint. Schwache, die kein Gefolge haben, müſſen einen großen Umweg bis hinauf zur Quelle des Fluſſes machen, wollen ſie das Jenſeits betreten, aber ſie erreichen es nur in den ſeltenſten Fällen, weil der ganze Weg durch dichte Wälder führt, in denen es von Tigern, ſonſtigen wilden Tieren und Giftſchlangen wimmelt. Hat der Ver⸗ ſtorbene dagegen mehreren Menſchen den Kopf ab⸗ geſchnitten, ſo halten letztere die Seile der Hänge⸗ brücke geſpannt und er kann ſie ungefährdet betreten. Von den Frauen werden derartige Dinge natür⸗ lich nicht verlangt. Da ſie aber— das Weib iſt in dieſer Beztehung auf der ganzen Erde das gleiche— im Jenſeits nicht ohne ihren Mann ſein wollen, ſo draug jede junge Eingeborenendame darauf, daß ihr Verehrer erſt dann um ihre Hand bat, wenn er mindeſtens einen erbeuteten Kopf in die Ehe mitbringen konnte. Unter ſolchen Umſtänden gehörte nicht viel Mut da⸗ zu, um zum Kopfjäger zu werden, und ſo erklärt ſich auch die bei flüchtiger Betrachtung im Wider⸗ die Von Herbert Grote ſpruch zu der anſcheinenden Blutgier der Formoſaner ſtehenden Sitte eines Stammes, jeden Ehemann voll⸗ ſtändig der Herrſchaft feiner Frau und ſeiner Schwiegereltern zu unterwerfen. Die Kinder neh⸗ men den Namen der Mutter an, und letztere verwaltet das eheliche Vermögen einſchließlich der mitgebrachten Köpfe. Beträgt ſich der Mann nicht nach Wunſch, ſo kann er jederzeit aus der Hütte hin⸗ ausgeworfen werden. Eine andere eigenartige Sitte war die der To⸗ tenbeſtattung. Starb ein Familienangehöriger, ſo wurde er in einer Ecke der Hütte anderthalb Me⸗ ter tief begraben. Waren alle vier Ecken auf dieſe Weiſe beſetzt. ſo baute ſich die Familie beim Tode des fünften Angehörigen eine neue Wohnſtätte, in welcher der Verſtorbene gleich ſeinen Winkel bezog. Drahtzaun zwiſchen faſt allen Dörfern untereinander tobten, wurde ein friedlicher Wettſtreit der Schuljſugend um die Fahne, die als Wanderpreis jeden Monat von neuem demjenigen Dorfe verliehen wird, deſſen Kin⸗ der ſich im betreffenden Schulbezirk am meiſten aus⸗ zeichneten. Eine neuerliche Maßnahme, durch die die Japaner lichen Verpuffen bringen wollten, war die Einfüh⸗ rung aller möglichen Sportarten. Fuß⸗ und Baſeball erfreuten ſich unter den Kopfjägern bald der größten Beliebtheit. Unter dieſen Umſtänden konnte auch die Ent⸗ waffnung der Malaien durchgeführt werden. Die Donnerbüchſen, meiſtens Beuteſtücke, die einſt den Chineſen abgenommen worden waren, wurden Ein gemeinſamer Gedenkſtein für die deutſchen Gefallenengräber in Brüſſel Die deutſchen Soldatengräber auf dem Brüſſeler Zentralfriedhof Es ſind jetzt Verhandlungen im Gange, die vielen einzelnen Grabſteine auf den Gräbern der deutſchen Weltkriegsgefallenen in Brüſſel durch einen großen gemeinſamen Gedenkſtein zu erſetzen. Sofort nach der Beſetzung der Inſel durch die Japaner ſollte ein friſcher Wind wehen. Die neuen Herren hatten mit Recht keine Luſt, eine friedliche Bevölkerung von mehr als drei Millionen Zopfträ⸗ gern durch rund 100 000 Wilde terroriſieren zu laſſen. Anfangs verſuchte Japan, die Befriedung der gefähr⸗ deten Gebiete mit Waffengewalt zu erzwingen. Die Entwicklung der Dinge lehrte aber, daß dieſe Me⸗ thode die Vernichtung der Kopfjägerſtämme nach ſich führen mußte. Die Truppen wurden deshalb aus dem Innern zurückgezogen, und die Polizei über⸗ nahm den Sicherheitsdienſt. Die Verwaltung legte erſt Straßen an und beſetzte dieſe in kurzen Abſtän⸗ den mit Poltzeiſtationen, bis die in Frage kommenden Gebiete von einem dichten Netz über⸗ zogen waren. Die Verbindung zwiſchen den einzel⸗ nen Stationen wurde durch Fernſprechleitungen und ſtändige Patrouillen unterhalten. Im Schutze der Polizeipoſten wurden bald darauf Schulen errichtet. Deren Beſuch machten die Japaner nicht zur Pflicht, doch als durch freundliche Unterredung die erſten Schüler geworben werden konnten, war das Eis ge⸗ brochen, und die Wilden ſchickten ihre Kinder immer häufiger zum Unterricht. Japaniſchen Statiſtiken zufolge beſuchen heute 95 Prozent der Kopffäger⸗ jugend die Schulen. Aus den blutigen Kämpfen, die Aus aller Welt * Die Akademie der Bettler. Es gibt Bettler⸗ ſchulen, in denen die Kunſt gelehrt wird, das Mitleid der Menſchen zu erregen und ihre Mildtätigkeit nach Kräften auszubeuten. Von einer ſolchen Schule iſt aber in dem vorliegenden Falle nicht die Rede, ſon⸗ dern von dem Gegenteil. In Schanghai hat eine wohltätige Geſellſchaft eine Anſtalt eröffnet, in der Bettler eine nützliche Beſchäftigung erlernen können, damit ſie imſtande ſind, ſich ihren Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen. Eine ſolche Anſtalt iſt beſonders in China angebracht, wo die Zunft der Bettler außergewöhnlich viel Anhänger beſitzt. Das Erziehungswerk in der Schanghaier Anſtalt hat bereits die erſten Früchte getragen. Nicht weni⸗ ger als 500 Bettler haben ſich zum Eintritt gemeldet. Davon haben vor kurzem 36 die Abgangsprüfung be⸗ ſtanden. Sie ſind mit der Fähigkeit entlaſſen worden, einen praktiſchen Lebensberuf auszuüben. Die übri⸗ gen haben die Prüfung nicht beſtanden. Von ihnen haben ſich aber rund hundert durch den Mißerfolg nicht entmutigen laſſen, ſondern beſchloſſen, ein wei⸗ teres Jahr in der Anſtalt zu verbleiben. Die Anſtalt wurde vor Jahresfriſt eröffnet. Eine Reihe von reichen Chineſen beſtreiten die Unterhaltungskoſten. Die Lehrbücher und der Unterricht ſind frei. Neben den Tages⸗ gibt es auch Nachtklaſſen. * * Ein Balaillon Senegalſchützen trauert. Einen eigenartigen Ausdruck für ihre Trauer fanden kürz⸗ lich die Angehörigen eines in Cayenne ſtehenden der weißen Kom⸗ e von der zum Dienſt chieden. Der Haupt⸗ Schwarzen beliebt 5 ützenbatail Einer hagnieführer wollte ſich gerad angetretenen Truppe vera naun war bei ſämtli egal Ons. iii auch vie beſchlagnahmt, und die Kopfjäger behielten nur ihr hackmeſſerartiges Schwert und ihren Bogen. Wollen die Eingeborenen auf die Hochwild⸗ jagd gehen, ſo können ſie ſich von der Poligei für zwei Tage ein Gewehr ausleihen, zu dem ſie fünf Patronen ausgehändigt erhalten. Die leeren Hülſen müſſen ſie zurückbringen, widrigenfalls ſie ſchwer beſtraft werden.„Unglücksfälle“, wie ſie vor einigen Jahren noch häufig vorkamen, werden heute nicht mehr als Entſchuldigung angeſehen, ſondern unter allen Umſtänden als Mord geahndet. Im Nordweſten der Inſel war das Gebiet eines Stammes, der ſich nicht fügen wollte und immer wie⸗ der Ueberfälle auf andere Dörfer unternahm, mit einem elektriſch geladenen Drahtzaun umgeben worden. Der Tauſchhandel zwiſchen den Eingeſperrten und der Außenwelt erfolgte nur an wenigen, durch die Polizei überwachten Toren. Von Kopfjagden war nur noch äußerſt ſelten zu hören, ſo im vorigen Jahre, als im Weſten ein Dutzend Men⸗ ſchen ihr Leben unter den Malaienmeſſern laſſen mußte, aber unmittelbar danach durch die Polizei ge⸗ rächt wurde. Im allgemeinen konnte die japaniſche Verwaltung mit ruhigem Gewiſſen behaupten, daß die Befriedung der Inſel vollkommen gelungen war. Deshalb kam der jetzige Aufruhr den Japanern völlig überraſchend, womit auch die große Zahl der Opfer zu erklären iſt. geweſen. Nur einer der Senegaleſen haßte ihn, weil er glaubte, einſt ungerecht behandelt worden zu ſein. Jetzt ſchien ihm die letzte Gelegenheit gekommen, um Rache zu üben, denn wenn der Hauptmann erſt nach Frankreich zurückging, ſo war dem Schwarzen kaum Gelegenheit geboten, ſeinen Feind jemals wieder zu ſehen. So trat der Schütze plötzlich aus dem Glied vor, als der Franzoſe an ihm vorüber⸗ ſchritt, und rannte ihm das Seitengewehr in den Leib. Der Offizier ſtarb ſofort. Das Bataillon ſtand in eiſigem Schweigen. Es hätte den Mörder am liebſten niedergeſchlagen wie einen tollen Hund, aber jeder Schwarze wußte, was den Mann zur Tat getrieben hatte und daß die Rache für ihn ſtärker war als alle anderen Gebote. So wurde der Mörder verhaftet und das Bataillon in die Kaſerne zurück⸗ geſchickt. Eine Stunde darauf meldete ſich eine Ab⸗ ordnung der Schwarzen beim Kommandeur. Sie teilte ihm mit, das Bataillon habe beſchloſſen, z u m Zeichen der Trauer um den beliebten Offizier drei Tage lang zu hungern. Außerdem würde das Los einen unter ihnen be⸗ ſtimmen, der in dem Augenblick, da der Dampfer mit den Ueberreſten des Hauptmanns den Hafen verlaſſe, ſich das Leben nehmen müſſe. Der Kommandeur nahm die Meldung ſchweigend ent⸗ gegen. Er wußte, daß er ſeine Schwarzen nur töd⸗ lich beleidigen würde, wollte er den ſinnloſen Selbſt⸗ mord zu verhindern ſuchen. * * Fiſche gehören nicht in die Milch.„Ehrlich währt am längſten,“ ſagte ſich die biedere Frau Cle⸗ mentine Hammel, die in der Nähe von Caen einen Bauernhof beſitzt.„Mit Ehrlichkeit dauert es am längſten, bis man es zu etwas bringt.“ Deshalb beſchloß ſie, vom bisher beſchrittenen Pfade des Rech⸗ ten abzuſchweifen und ihre etw zu ver⸗ längern. Leider hatte die Brave damit kein großes Glück. Denn der erſte Kunde, der mit der getauf⸗ ten Ware bedacht wurde, wunderte ſich höchlichſt, zwei muntere Fiſchlein darin herumſchwimmen zu ſehen. Er verriet ſein Erſtaunen der Gendarmerie, die mit gewohntem Scharfſinn die ganze Sache durch⸗ ſchaute, die Fiſchlein wieder in ihren Bach und die arme Bauersfrau im Gefängnis ablieferte. * * Der Pelztrick einer weiblichen Verbrecherbande. Die ſüdlichen Küſtenſtädte Englands werden von einer weiblichen Verbrecherbande heimgeſucht, deren Pelztrick auch auf dem Feſtlande Schule machen könnte und deshalb die beſondere Beachtung der Oeffentlichkeit verdient. Die vermutlich in London anſäſſige Bande verfügt zweifellos über ein Mitglied mit beſonders guter Kenntnis von Fellen und Pel⸗ zen.„Gearbeitet“ wird in folgender Weiſe: Vier bis fünf hervorragend gut angezogene„Damen“ kommen mit einem hochwertigen Auto angefahren, hüpfen in fröhlicher Laune heraus und ſtürmen ſo⸗ zuſagen das Geſchäft mit dem Begehren, erleſene Pelze vorgelegt zu bekommen. Fünf feine Damen, die einen hochwertigen Pelz haben wollen, können für einen Geſchäftsinhaber glatt zehntauſend Mark wert ſein. Kein Wunder, daß ſich ſolch ein Mann dann ſofort fieberhaft bemüht und daß auch ſeine An⸗ geſtellten in einen erheblichen Erregungszuſtand ge⸗ raten. Damit rechnen die Gaunerinnen. Obendrein kommen ſie meiſt in eine Frühſtückspauſe hinein, in der möglichſt wenig Angeſtellte in den Geſchäften an⸗ zutreffen ſind. Nun fällt es der Pelzſachverſtändi⸗ gen nicht ſchwer, ſich etwas ganz Großartiges auszuſuchen; denn im Nu liegen ja mindeſtens zwanzig, wenn nicht mehr Pelze zur Auswahl da, werden auch anprobiert, ſodaß ein tüchtiges Durch⸗ einander entſteht. Dabei iſt es ſehr leicht möglich, l 2 2 2 1— Freitag,“. November 1990 ——— Bleibt Amerika trocken? Jedermann weiß, daß der Wahlkampf in de Vereinigten Staaten von Nordamerika unter dem Zeichen„Für oder gegen die Prohibition!“ ausge; fochten wurde. Selbſtverſtändlich hat die derzeitige Wirtſchaftslage Amerikas, die ja nicht gerade roſig iſt, bei der Agitation der Parteien eine weſentliche Rolle geſpielt, auch perſönliche Momente ſind hei der Eigenart des amerikaniſchen Wahlſyſtems von großer Bedeutung, der Grundton, das Beherrſchende war jedoch die Frage: „Soll das Alkoholverbot bleiben?“ Man darf nun aber nicht glauben, daß etwa die Demokraten oder die Republikaner den Kampf für und gegen das Prohibitionsgeſetz als Partei auf ihre Fahne geſchrieben hätten. Sie haben ſich wohl⸗ weislich gehütet und dieſe Stellungnahme ihren Kandidaten überlaſſen, die im perſönlichen Konnex mit den Wählern ihre Anſichten zum Ausdruck brach⸗ ten. Die Zahl der„Alkohol⸗Freunde“ überwog im demokratiſchen Lager, die der Gegner bei den Re publikanern. Hieraus läßt ſich nun auf Grund des Wahlergeb⸗ niſſes, das nach den letzten Meldungen einen Sleg der Demokraten gebracht hat, der Schluß ziehen, daß die Mehrheit der neugewählten Bundesabgeordne⸗ ten mindeſtens einer Lockerung der ſtrengen Alkoholgeſetze günſtig geſinnt ſein wird. Neben⸗ ſächlich ſind die Motive, die dieſe Abgeordneten in ihrer Stellungnahme beeinfluſſen. Während die einen den Alkoholgenuß durchaus nicht für ſo ſchäd⸗ lich und gefährlich halten wie ſeine erbitterten Feinde, ſind die anderen durch die herrſchenden Mißſtände, vor allem den ausgedehnten und das öffentliche Leben in wachſendem Maße bedrohenden Schmuggel, zu Gegnern des Alkoholverbots ge⸗ worden. Sie verlangen zwar nicht, die reſtloſe Auf⸗ Hebung der Geſetze, beſchränken ſich vielmehr darauf, durch weitgehende Zugeſtändniſſe den Bootleggern „das Waſſer abzugraben.“ Wer nun aus dem geſchilderten Stand der Dinge den Schluß ziehen wollte, in Amerika ſei in abſeßh⸗ „barer oder gar in ganz kurzer Zeit mit einer Aen⸗ derung des beſtehenden Zuſtandes zu rechnen, der würde eine ſchlimme Enttäuſchung erleben. Denn abgeſehen davon, daß eine wahrſcheinliche demokrg⸗ tiſche Mehrheit im Bundesparlament an ſich, wie ge⸗ ſagt, noch nicht eine Mehrheit für Aufhebung des Alkoholverbots zu bedeuten braucht, iſt der Weg zur Milderung der Alkoholgeſetze ſo kompliziert, daß ſeine erfolgverſprechende Begehung in einige Ferne gerückt erſcheint. Zunächſt werden die Neu⸗ gewählten erſt im Dezember dieſes Jahres ihr Amt antreten. Eine Verfaſſungsänderung bedarf dann nicht nur der Zuſtimmung der beiden Parlamente, ſondern auch der Parlamente der Einzelſtaaten. Im Repräſentantenhaus haben nun die Alkoholgegner zurzeit noch unbedingt die Mehrheit, die Neuwahl erfolgt erſt 1932. Nimmt man nun auch für dieſe Wahl als Ergebnis eine alkoholfreundliche Mehr⸗ heit an, ſo würde ſelbſt bei günſtiger Konſtellation aller in Frage kommenden Faktoren eine Entſchei⸗ dung über die Alkoholgeſetze, die ſelbſtverſtändlich nur auf dem Wege der Verfaſſungsänderung fallen können, früheſtens im Jahre 1936 fallen können, Wahrſcheinlich wird ſie aber noch geraume Zeil länger auf ſich warten laſſen. Optimiſten, die bereits den Gedanken an die Errichtung von Wein⸗, Bier⸗ oder Spirituoſenhand⸗ lungen in den Vereinigten Staaten denken, ſollten dieſe Wunſchträume noch um einige Jahre zurück⸗ ſetzen. Bis auf weiteres beherrſchen die Boytlegger noch den amerikaniſchen Markt! Niciiſ die Schriſi ist schuld am Ermüden Ihrer Augen! Durch unsere fach- män nisch ange: paßten Weitwinkel Gläser erhalten Sie „Besfes Sehen“ punktuell abbild. Augenglaser von.50 c Brillen-Pieferant für Hrankenkassen vls- d- ulis der Hauptpost — ſachverſtändige Verbrecherin mindeſtens daß einen koſtbaren Pelz und obendrein noch einige Kra⸗ gen und Felle und Stolas in das Auto ſchafft oder ſchaffen läßt. Alles Uebrige vollzieht ſich in ſeinſten die Formen. Es wird ſogar etwas gekauft. Natürlich erwerben die Gaunerinnen nur Kleinigkeiten wie etwa pelzgefütterte Handſchuhe. Plötzlich ſtiebt der ganze Schwarm wieder nach dem Auto. Wenn dau der Geſchäftsinhaber ſein durcheinandergewüßlles Lager wieder einordnet, dann entdeckt er zu ſpit, daß er entzückenden Gaunerinnen auf den Leim ge⸗ krochen iſt. . * Ein Amerikaner für Einführung der Prügel⸗ ſtrafe. Der Präſident der Vereinigten Staaten ha eine Kommiſſion eingeſetzt, die Maßregeln zur Ein⸗ dämmung der Geſetzloſigkeit in den Vereinigten Staaten vorſchlagen ſoll. Vorſitzender der Kom⸗ miſſion iſt der frühere amerikaniſche Generalſtaats⸗ anwalt Wickerſham. Die Kommiſſion iſt noch mit ihren Arbeiten beſchäftigt. Es iſt aber doch bezeith nend, daß ihr Vorſitzender Wickerſham ſich kürze lich in einer Verſammlung der amerikaniſchen Ge⸗ fängnisgeſellſchaft für die Einführung der Prügelſtrafe ausgeſprochen hat. Nach feiner Anſicht muß dieſe Strafart auf diejenigen Verbrecher angewendet werden, die räuberiſche Ueberfälle ver⸗ üben und dabei eine beſondere Roheit an den Tag legen. Wickerſham wies darauf hin, daß die Prügel, ſtrafe in England und Kanada noch verhängt wird und daß in dieſen beiden Ländern die Prozentziffern der Roheitsverbrechen viel niedriger iſt als in den Vereinigten Staaten. Er erklärte, der Strafvollzug und das Strafgeſetz in den Vereinigten Staaten ſeien eine hoffnungsloſe Miſchung von Vergeltung und falſch verſtandenem Reformeifer. verhindert Zahnsteinantatz Lockerwerden dex Zähne. spritzt nieht und ist hochkonzen, triert, daher sparsamer. Eine Tube reicht 3 solange. 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Bolvary Musik: Robert Stolz In den Hauptrollen: Walter Janssen, Irene Eisinger, Die erfolgreiche Tonfilmposse nach der gleichnamigen Operette mit Gretl Theimer, Ernst Ve rebes, Paul Vineenti, Camilla von Hollay, Ida Wiist, Albert Paulig, Julius Falkenstein. pie CSikosparoness (ich hab' Im Traum deine Lippen besessen) Csikos— das ist der wilde Reiter der ungarischen Ebene- der Cow boy der Pußta Wie soleh ein wil der Reiter ist auch die schöne Baroneß Terka Hierzu ein vorzüglicher stummer Vom höchsten Stockwerk bis Zum 5 Keller 17 N Der wundervolle Großfilm Aadland 8 f lacht alles über in den Hauptrollen mit hervor- ragenden Bühnen- Sprech- Künstlern besetzt! Odins Paradies t CAROTLA NEHEN Bin Bustsplel- 5. Paul Otto/ Georg Alexander Schlager grögten Karl Eitlinger, Willy Forst, Paul Formats mit der hervor- Großfilm:. ul Ot a f Hörbiger, Paul Morgan u. a. ragenden Besetzung: Das Neck Auf ke eErsle Mach Volles Orchester 7 Edith d' Amara Hermine Sterler 5 Fri Kampers, Fritz Schulz, Paul fleidemenn, Jakob Tiedſke, Elga Brink, Trude Berliner, Truus van Aalten. Hedwig Wangel, Josephine Dora, Curi Vesperm enn, Paul Henckels, Mk ior de Kowa. mit Ronald Colman und Vilma Banky Beginn nachmittags 3 Uhr Einmalige Frũn- Vorstellung Jugendliche haben Zutritt! Volkstümliche Preise- 80 bis.50 M. „Zwei Herzen im/ Takt u.„Auch Du wirst mich 1 85 mal betrügen e ln 8 Siegfried Arno/ Werner Fütterer in dem Groß-Lustspiel 8 N a ee ee, 5 das sind die Schlager des Films und des Tages! 1 fan 0 Wollen Sle zwei Stunden i in der . 1 3 in Tondim für verärgerie Zwerchlelle SCHAU BURG an ian 810 aer een 65010 20 5 senen ohne Ende I Sonniag, den 9. 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November 1930 Vorstellung Nr. 68— Miete F, Nr. 9 Dlever kaufte Braut Fomische Oper in 3 Akten von Karl Sabina Deutscher Text von Max Kalbeck Musik von Friedrich Smetana Musikalische Leitung: Joseph Rosenstock Inszenierung: Alfred Landory Chöre: Karl Klauß— Tänze: Aennie Häns 9 , dernden Künstlertruppe Alfred Landory Esmeralda, Tänzerin Mizzi Seibold Muff, ein als Indianer verkleideter Komödiant Walther Friedmann Neues Theater im Rosengarten Freitag, den 7. November 1030 Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne — ohne Kartenverkauf Abt. 21—25, 56— 90, 171192, 350, 420— 423 und Gruppe S: „„»Vater seln dagegen sehr 10 MIT Komödie in 3. i een bös CGule, Caener RENATE MürklER Orte TScHECNOWA Für die deutsche Bühne bearbeitet von Sil. V. Lnszenterung: Wiel Koln REGIE: HAN NS SCHWARZ EI FILM vo M MOrLER u. ROB LEBMANM O MOS LETTrUNG: WILLIY sch. SENTNMER Anfang 20 Uhr Ende nach 22.30 Uhr Personen Kruschina, ein Bauer Hugo Voisin Kathinka, seine Frau Margarethe Klose Marie, beider Lochter Gussa Heiken Micha, Grundbesitzer Albeit Weig Agnes, seine Frau Nora Landerich Wenzel, beider Sohn Fritz Bartling Hans MichassSchna. erster Ehe Helmuth Neugebauer Kezal, Heiratsvermittler Karl Mang Springer. Direktor einer wan Anfang 20,00 Uhr Ende gegen 22.30 Uhr 7 e EINE SPRECHFILM-KOMOOIE OER ERICH POMMER ER NUUK TIN 2 3 Sir Basil Winterton Hans Godeck . Nennen eee n SEPROSRAUH DIE MBU ESS UFN-TON-WOe HE N veRe OU M oEN PARAM Sοοe MEWS 8 Ohannes Einz * en Ban gte StIREN. UD FREITARTENM HABEN FUR DiE bauEA DES FILMS NUR ZU DEN A UNHR-NA CNN TAGS VöRSTELLUNCEN UTG Bianca Cred 8 8 as Kane merle schrache 80 NA, 8. Nov., vo RM TAS 180 UHR ben ogOSSE BENGS PORT. FLu. ALPINE MATT N 85 Tony Kratochwill Anna Usell Karl Winter Erich Musil 8 05 Kammerdiener i ii ir Basils Fritz Linn e ee Roberts Gustl Römer-Hah a Iugena. . 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