90 — — 2 — Bezugspreiſe: Durch Träger frei Haus monatlich RM..—, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt RM..50, durch die Poſt RM..— Waldhofſtraße 6, zuzüglich Zustellgebühr.— Abholſtellen: Kronprinzenſtraße 42, Schwetzingerſtraße 19/20, Meerfeldſtraße 13, de Friedrichſtraße 4, Pe Hauptſtraße 63, 9 Nuiſenſtraße 1.— W Oppauer Straße 8, Erſcheinungsweiſe wöchentlich 12 mal. Verlag, Redaktion und Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,—6.— Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90.— Telegramm⸗Adreſſe: Nemazeit Mannheim 3 Einzelpreis 10 Pf. Reue Mannheimer Seitung Mannheimer General-Anzeiger Anzeigenpreiſe: Im Anzeigenteil RM.—.40 die 82 mm breite Colonelzeile; im Reklameteil RM..— die 79 mm breite Zeile. Für im voraus zu bezahlende Familien⸗ u. Gelegenheits⸗Anzeigen beſondere Preiſe.— Rabatt nach Tarif.— Für das Erſcheinen von Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für telephoniſche Aufträge keine Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 12. November 1930 141. Jahrgang— Nr. 525 Italieniſchamerikaniſcher Vorſtoß in Genf Gegen den abrüſtungsfeindlichen Standpunkt Frankreichs und ſeiner Trabanten wingende Gründe für die Neviſion Veoͤeutſame Ausführungen des ſchweoͤiſchen Nationalökonomen Caſſel Graf Vernſtorff iſt auf dem Poſten Drahtung unſeres Pariſer Vertreters 5 V Paris, 12. November. Am Waffenſtillſtandstag iſt in Genf die Spal⸗ kungin zwei gegneriſche Lager eingetreten. Dieſe Tatſache ſtellen die Pariſer Regierungsblätter ſeſt und beeilen ſich zu verſichern, daß Frankreich wie üblich den Kñampfgegen die Abrüſtungss⸗ . forderungen euntſchloſſen fortführen werde. Es 5 lam geſtern auf der vorbereitenden Abrüſtungs⸗ 5 konferenz zu einer grundſätzlichen Ausſprache über 19 die Frage, ob die Kontrolle über das Kriegsmaterial durch die Veröffentlichung der ing budgetären Ausgaben ſtattfinden ſoll oder durch eine ag 4 ſeſtumſchriebene Einſchränkung, die auf der inter⸗ — gationalen Abrüſtungskonferenz durchzuführen ſein e ö würde. Im Vorjahr erklärte ſich Lord Robert 5 Cecil mit der Veröffentlichung der Kriegsmaterial⸗ 50 zusgaben einverſtanden und erzielte dadurch die Einigung mit Frankreich in dieſer wichtigen Frage. ig Selbſtverſtändlich traten auch die Staaten der klei⸗ 1 nen Entente, Polen und Rumänien, auf die Seite — Frankreichs und Englands. Man war daher der Anſicht, daß diesmal keine weiteren Schwierigkeiten 5 entſtehen würden. 55 Es kam jedoch zu einem überraſchenden UN Vorſtoß von italieniſcher und ameri⸗ —0 5 kaniſcher Seite. 9 Der italieniſche Vertreter de Marinis forderte 906 die ſogenannte„direkte Kontrolle“. Jeder . Staat ſolle dazu verpflichtet werden, ein beſtimmtes f Rüſtungsprogramm einzuhalten und darüber die ein⸗ 0 ſchlägigen Veröffentlichungen vorzunehmen. Italien ging aber noch einen Schritt weiter und verlangte eine proportionelle Angleichung der materiellen elt Rist a . ungen. re Der amerikaniſche Beobachter Gibſon pflichtete 1 ben italieniſchen Standpunkt bei. 0 Dieſer Vorgang erregt die amtlichen e ö Kreiſe Frankreichs über alle Maßen. uin Italiens„Froutwechſel“ wird ſchärfſte tel Kritik geübt, Gibſons„mangelnde Ein⸗ Ine licht“ wird bedauert. Daß jedoch Graf Bern⸗ N korff ſeine Genugtuung über die Hal⸗ lung Italiens ausſprach und die Verpflichtung ber Siegerſtaaten zur Einſchränkung der Rüſtungen 5 kipp und klar formulierte, darüber geraten die Leitartikler aller Blätter aus dem Häuschen. Sie 15 kündigen an, daß Maſſigli, der Militärdiplomat au Ftankreichs, in der Abrüſtungskommiſſion dem ohen Grafen Bernſtorff eine„kräftige Antwort“ erteilen 08 werde. Die Entſcheidung in der Kriegsmaterialfrage inen hält man inſofern günſtig für Frankreich, da ſich bei ber Abſtimmung eine Mehrheit zugunſten des fran⸗ 15 Aaliſch⸗engliſchen Standpunktes ergeben wird. 5 5 r, 1 5 4 Kabinettskriſe in Belgien Telegraphiſche Meldung Brüſſel, 11. Nov. ö Nach einer Sitzung, in der ſie die Frage der Ku⸗ gulierung der Profeſſuren an der Genter Staats⸗ Univerſttät und am Genter Inſtitut für höhere Stu⸗ dien erörtert haben, haben die liberalen Mit⸗ lieder des Kabinetts ihren Rücktritt erklärt. Es handelt ſich um Juſtizminiſter Janſon, Aßenminiſter Hy mans, Verkehrsminiſter Lip⸗ dens, Poſtminiſter Forthomme und Kultus⸗ Minister Vauthier. Im Anſchluß an dieſen Schritt beſchloſſen auch die katholiſchen Miniſter unter Führung don Miniſterpräſident Jaſpar ihren Rücktritt. Um 4 Uhr nachmittags begab ſich der Miniſterpräſident zum König, um ihm die Geſamtdemiſſion der Regie⸗ zung zu unterbreiten. Der König hat ſich die Ent⸗ heidung vorbehalten. Mancheſter Guardian“ für Rückgabe Danzigs an Deutſchland London, 11. Nov. Der Warſchauer Korre⸗ . des„Mancheſter Guardian“ ſchreibt zur es der polniſchen Eiſenbahn nach Gdingen: be kennung Danzigs von Deutſchlands iſt jetzt 2 rflüſſig geworden und es beſteht kein wirklicher kund, weshalb dieſe deutſche Stadt nicht an Wutſchland zurückerſtattet werden ſollte. Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 12. Nov. Im Rahmen der Kriſenvorträge auf der Deut⸗ ſchen Welle ſprach geſtern abend der bekannte ſchwe⸗ diſche Nationalökonom Prof. Guſtav Caſſel über „Kapitalflucht und Weltwirtſchaftskriſe“. Als wirk⸗ ſamſte Maßnahme gegen die Kapitalflucht rät Caſſel an, ſo wenig wie möglich von ihr zu reden, um das Vertrauen des Auslandes, das ſich in der Gewäh⸗ rung des 125 Millionen Dollarkredites erſt vor kur⸗ zem ſo erfreulich geäußert hat, nicht zu erſchüttern. Im höchſten Maße bedeutſam war, was Prof. Caſſel daun über die durch den ſtändig ſteigenden Goldwert her⸗ vorgerufene reine Kapitalverminderung und deren reparationspolitiſche Konſeguenzen ſagte. Wir haben bereits neulich auf dieſe Zuſam⸗ menhänge hingewieſen. Der ſchwediſche National⸗ ökonom kam bei ſeinen Unterſuchungen zu ähnlichen Feſtſtellungen und legte dar: „Man muß ſich vergegenwärtigen, daß eine Wert⸗ ſteigerung des Goldes etwa um 15 v. H. jede Mil⸗ liarde Auslandsverſchuldung um 150 Millionen Markerhöht. Da dieſe Erhöhung bei der ungeheuren Auslandsverſchuldung Deutſch⸗ lands ſchon jetzt in Milliarden gerechnet werden muß, iſt eine Verſchärfung der Schuldenlaſt, insbe⸗ ſondere in Bezug auf die Reparationen eingetreten und die Schuldenlast des Poungplanes iſt jetzt ſchon weſentlich größer, als nach dem Plan beabſichtigt war. Dieſe Tatſache muß logiſcherweiſe zu einer ent⸗ ſprechenden Herabſetzung der Forderungen des Youngplanes führen.“ Prof. Caſſel ſtellt feſt, daß die deutſchen Tribut⸗ zahlungen dazu führen, Gold ohne jeden Nutzen in den Kellern der Zentralbanken, in der Hauptſache Frankreichs und der Vereinigten Staaten, aufzu⸗ ſtapeln. „Es hat keinen Sinn, länger die deutſche Ne⸗ parationszahlungspflicht aufrecht zu erhalten, wenn die Zahlungsempfänger den Zahlungen eine Verwendung geben müſſen, die die ganze Weltwirtſchaft aufs ſchlimmſte ſchädigen muß.“ Dieſe überzeugenden und klaren Feſtſtellungen Prof. Caſſels gewinnen noch dadurch an Wert, als in Frankreich gerade in den letzten Tagen eine Hochflut von offiziellen und privaten Kundgebungen gegen jede Reviſion der Schuldenverträge eingeſetzt bat. Die Preisſenkungsaktion Drahtbericht unſeres Berliner Büros EBerlin, 12. Nov. Das Reichskabinett hat ſich geſtern nach der Ver⸗ abſchiedung des Steuervereinfachungsgeſetzes aber⸗ mals den Fragen der Lohn⸗ und Preisſenkung zuge⸗ wandt. Hier war die nach den erfreulichen Fort⸗ ſchritten der letzten Tage feſtzuſtellende Stagna⸗ tion das Thema der Beratungen. Es lag auf der Hand— wir haben es in Kriegs⸗ und Nachkriegs⸗ zeiten mehr als einmal erleben müſſen— daß gegen die amtliche Beeinfluffung des Preisniveaus zunächſt ſich mehr oder weniger offene Widerſtän de geltend machen würden. Das Kabinett und beſon⸗ ders das Reichsernährungsminiſterium ſind indes entſchloſſen, ihre Bemühungen, eine gründliche und fühlbare Preisſenkung durchzuſetzen, mit der gleichen Energie wie bisher fortzuführen. Der Reichsernährungsminiſter erſtattete, wie der„Lokal⸗Anzeiger“ berichtet, dem Kabinett über das Ergebnis der bisherigen Ver⸗ handlungen mit den verſchiedenen Berufsgruppen Bericht. Es wurde dann im einzelnen über die Frage geſprochen, wie durch direkte Belieferung von ſtädtiſchen Großkonſu menten durch die Genoſſenſchaften und Produzenten eine Verrin⸗ gerung der Spanne zwiſchen Erzeugerpreis und Ver⸗ braucherpreis herbeigeführt werden könne. Die Be⸗ ratungen ſollen in den nächſten Tagen fortgeſetzt wer⸗ den. Das Kabinett will dann auch verſuchen, wieweit die Preisſenkungsaktion durch einen Abbau der Eiſen bahn⸗ und Poſttarife gefordert wer⸗ den kann. Hierbei wird vor allem die Frage eine Rolle ſpielen, ob die Reichsbahn nicht für die Beförderung eines Teils der Ernte billigere Hilfs⸗ tarife zu gewährleiſten in der Lage iſt. Preissenkung für Kartoffeln? Telegraphiſche Meldung Berlin, 12. Nov. Die Verhandlungen über die Preisgeſtaltung auf dem Kartoffelmarkt, die geſtern im Reichsernäh⸗ rungsminiſterium mit Vertretern der Produzenten, des Groß⸗ und Kleinhandels, der Konſumvereine, Warenhäuſer und der Verbraucher(u. a. war die Zentrale der Hausfrauenvereine Groß⸗Berlins ge⸗ laden) ſtattfanden, ſind, dem Lokalanzeiger zufolge, noch nicht abgeſchloſſen worden. In der Ausſprache wurde von den Konſu⸗ mentenvertretern beſonders die Forderung begrün⸗ det, vor allem die Klein verkaufspreiſe(10 Pfund⸗Verkauf) herabzuſetzen. Es wurde ein kleine⸗ rer Ausſchuß eingeſetzt, mit dem die Verhandlungen heute im Reichsernährungsminiſterium fortgeſetzt werden ſollen. Man hofft, heute zu einem poſitiven Ergebnis zu gelangen. Eifrig an der Arbeit Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. November. Die Reichsratsausſchüſſe haben geſtern nachmittag ihre Beratungen über das Fin anz⸗ programm fortgeſetzt, die auch weiterhin einen glatten Verlauf zu nehmen ſcheinen. Die urſprüng⸗ liche Vormittagsſitzung iſt ausgefallen, weil das preußiſche Staatsminiſterium zu einer Beſprechung über den Reichshaushaltsplan für 1931 zuſammen⸗ getreten war. Es handelte ſich dabei offenbar darum, den preußiſchen Bevollmächtigten im Reichsrat In⸗ ſtruktionen für ihre Haltung zu den einzelnen Etats⸗ fragen zu geben. Am Mittag hielt der Fraktionsvorſtand des Zentrums im Reichstag eine Konferenz ab, die der allgemeinen politiſchen Lage galt. Der Kanzler ſelbſt war erſchienen, um über die Abſichten und Pläne der Reichsregierung zu berichten. In der Hauptſache drehten ſich die Erörterungen um die weitere parlamentariſche Behandlung der Sanie⸗ rungsgeſetze der Notverord nung. Die werden am Mittwoch im Haushaltsausſchuß endlich zur Debatte ſtehen. Da ſie ſich inzwiſchen nun ſchon ſeit Wochen in Kraft befinden, rechnet man allgemein damit, daß ſie im weſentlichen in ihrer urſprüng⸗ lichen Faſſung beſtehen bleiben. In Regierungs⸗ kreiſen hofft man, daß die weitergehenden Abände⸗ rungsanträge der Oppoſition mit wechſelnder Mehr⸗ heit abgelehnt werden. Lohnkonflikt in der Rheinſchiffahrt — Duisburg, 11. Nov. Die Verhandlungen der Rheinſchiffahrt(Arbeitgebergruppe) mit den Gewerk⸗ ſchaften über eine Neuregelung des Lohn⸗ und Ge⸗ haltstarifs ſind heute endgültig geſcheitert. Die Rheinſchiffahrtsbetriebe wollen nun verſuchen, durch eine unmittelbare Verſtändigung mit ihrem Per⸗ ſonal zu einer Senkung der Löhne zu gelangen. Die erforderlichen Maßnahmen ſind bereits einge⸗ leitet worden. Lohnſtreik in der Textilinduſtrie — Nordhorn, 11. Nov. In dem heute unter Vor⸗ ſitz des Schlichters von Weſtfalen geführten Verhand⸗ lungen im Lohnſtreit in der Textilinduſtrie einigten ſich die Parteien dahin, in einigen Tagen die Ver⸗ handlungen wieder aufzunehmen. Es befinden ſich zirka 5000 Textilarbeiter im Streik. Jungoͤo und Staatspartei Drahtbericht unſeres Berliner Büros Berlin, 12. November. Auf der Tagung der Volksnationalen Reichs⸗ vereinigung in Köln hat, wie wir einem Bericht des„Jungdeutſchen“ entnehmen, der Reichstagsabg. Bornemann ſich eingehend über den Werdegang der Staatspartei und insbeſondere über die Rolle der Jungdeutſchen ausgelaſſen. Wie zu er⸗ warten war, hat er auf die Ausführungen, die Höpker⸗Aſchoff auf der Gründungstagung der Staatspartet in Hannover machte, mit ſcharfen Gegenangriffen erwidert. Bornemann charakteri- ſierte Höpker⸗Aſchoff als den einzigen Störenfried, auf deſſen Betreiben es ſchließlich zur Spaltung gekommen ſei. Man hätte den Jungdeutſchen und den Volksnationalen von vornherein verſchwiegen, daß Koch⸗Weſer in der Demokratiſchen Partei kein Vertrauen mehr beſaß. Bei den am Ende mit Erfolg gekrönten Verſuchen Höpker⸗Aſchoffs, Koch⸗ Weſer zu entfernen, waren die Volksnationalen in die Verteidigung gedrängt worden. Zu heftigen Aus⸗ einanderſetzungen ſei es dann weiter im Haupt⸗ aktionsausſchuß und zuletzt in der Fraktion gekom⸗ men, zumal Höpker⸗Aſchoff entgegen ſeiner Ein⸗ ſtellung vor den Wahlen ſpäter die Führerrolle Mahrauns beſtritten habe. Bornemann beklagte ſich dann weiter, daß bei der Erörterung der Finanzpläne der Regierung die volks nationalen Reformwünſche, die in einer Reihe genau formulierte Theſen zur Debate geſtellt wur⸗ den, abgelehnt worden ſeien. Daraus hätte man die Abſicht geleſen, daß die Staatspartei ihrem Weſen und Inhalt nach lediglich als Fortſetzung der Demokratiſchen Partei berachtet werden ſoll. Zu dem peinlichen Thema der Wahlſchulden führte Bornemann aus, daß das Konto Staats⸗ partei auf die Angaben Koch⸗Weſers und Mahrauns gegründet worden ſei. Laut Beſchluß des Hauptaktionsausſchuſſes hätten alle Gelder über dieſes Konto laufen ſollen, deſſen Abrechnung ver⸗ oroͤnungsgemäß erfolgte, ſo daß keine Schulden zu⸗ rückblieben. Nachträglich hätte dann die Demokra⸗ tiſche Partei etwa 100 000, Schulden auf einem Konto angemeldet, von deſſen Exiſtenz der Haupt⸗ aktionsausſchuß nichts gewußt habe. Infolge⸗ deſſen hielten ſich die Volksnationalen und Jung⸗ deutſchen für dieſe Gelder nicht haftpflichtig. Soweit Herr Bornemann. Uns ſcheint, daß es nach⸗ gerade Zeit wird, über dieſe unerquickliche Interna zur Tagesordnung überzugehen. Anbegründete Vorwürfe Drahtbericht unſeres Berliner Büros E Berlin, 12. November. Wie erinnerlich, hatte unmittelbar nach dem Ab⸗ lauf der Eintragungen für das Volksbegehren gegen den Noungplan Herr Hugenberg in ſeinen Blättern in einem Artikel„Die erſte Schlacht“ den Vorwurf ausgeſprochen, daß das Er⸗ gebnis des Volksbegehrens„korrigiert“ worden ſei und daß in Wirklichkeit die Zahl der Liſtenein⸗ tragungen viel höher hätte ſein müſſen. Dieſer Auf⸗ ſatz hatte bereits auf die Klage des Reichs⸗ innenminiſters hin zu einem Gerichtsverfahren geführt. Nunmehr veröffentlicht, wie wir der„Deut⸗ ſchen Zeitung“ entnehmen, das Reichsminiſterium des Innern eine amtliche Darlegung zu der Sache, die zu dem Schluß kommt, daß das Volksbegehren „Freiheitsgeſetz“ ordnungsgemäß durchgeführt wor⸗ den ſei. Unregelmäßigkeiten ſeien in keinem Fall erwieſen worden. Lediglich in Heſſen wurde eine Eintragung ausradiert. Dieſe Ein⸗ tragung war jedoch zu Unrecht vorgenommen worden, da der Betreffende nicht in der Stimmliſte geſtanden habe. Der Oberſtaatsanwalt hat in dieſer Angelegenheit zudem ein Ermittlungs verfahren ein⸗ geleitet. Alle anderen Beſchwerden haben ſich als unbegründet herausgeſtellt. Oelfunde in Pommern? — Berlin, 12. Nov. Auf dem Gut des Grafen Behr in Busdorf in Pommern, auf dem bereits ſeit längerer Zeit nach Oel gebohrt wird, haben ſich jetzt, wie das B. T. berichtet, Oelſpuren gezeigt. Es erfolgten dauernd Erdausbrüche. Die zutage geför⸗ derten Stoffe ſollen in den nächſten Tagen unter⸗ ſucht werden. Man hofft, auf ein abbaufähiges Oel⸗ lager zu ſtoßen. 2. Seite/ Nummer 525 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 12. November 1000 Ein Obermufikmeiſter als Spion Vom Reichsgericht zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt, ſeine Frau zu 5 Fahren Telegraphiſche Meldung Leipzig, 11. November. Vor dem Reichsgericht wurde heute ein Fall von Späherei verhandelt, der in der Oeffentlichkeit großes Aufſehen erregte. Es handelt ſich um die Verbindungen, die der Ober muſikmetſter Paul Adam von der 2. Abteilung des 6. Artille⸗ rieregiments in Minden und ſeine Frau mit dem franzöſiſchen Nachrichtendienſt un⸗ terhalten haben. Beide ſind am 16. Juni d. J. auf dem Hauptbahnhof in Minden verhaftet worden. Frau Adam war damals aus ihrer Heimat Loth⸗ ringen von einer kurzen Reiſe zurückgekehrt und wurde von ihrem Mann mit den Worten:„Hat alles geklappt? empfangen. Zwei Beamte aus Koblenz hatten ſie ſchon während der Bahnfahrt im Zug unauffällig beobachtet und dann zuſammen mit Mindener Kriminalpolizei auf dem Bahnſteig die Verhaftung vorgenommen. Man konnte Frau Adam erhebliche Geldſummen a bneh⸗ men. Bei der ſich anſchließenden Unterſuchung ſoll ein Geſamtbetrag von 40000 Mark errech⸗ net worden ſein, die das Ehepaar durch ſeine Tätig⸗ keit für den ausländiſchen Nachrichtendienſt be⸗ kommen habe. Der Beweggrund für das verräteriſche Treiben des Ehepaares war zweifellos die außerordentlich große Verſchuldung. Die Vernehmung der Zeugen wurde ſehr aufſchlußreich. Man erfuhr durch An⸗ gaben eines militäriſchen Zeugen endlich, worauf ſich die Anklage im beſonderen ſtützte. Nach der Ausſage eines Zeugen waren dem Obermuſikmeiſter Adam dank ſeiner Stellung die militäriſchen Doku⸗ mente in den Aktenſchränken zugänglich. Adam entnahm oft einzelne Stücke und behielt ſie kurze Zeit bei ſich zu Hauſe. Als Grund dafür gab er an, daß er aus dienſtlichen Gründen die Akten ſtudieren wolle. Auf dieſe Weiſe hatte er zwanglos Gelegenheit, die Akten heimlich in ſeinem Sinne zu verwenden. Unter anderm verriet er verſchiedene Dienſtvorſchriften, ferner die Vorſchriften zur Aus⸗ bildung von Turnlehrern und Signalakten. Das konnte er lange Zeit fortſetzen, bis einmal das Ver⸗ ſchwinden eines Aktenſtücks auffiel. So kam man auf die Spur der Späherarbeit. Die finanziellen und Familienverhältniſſe der Angeklagten waren außer⸗ ordentlich ſchlecht. Wiederholt gingen die Zeugen auf die Verſchwendungsſucht der Frau ein. Das Benehmen der drei Söhne und der Töch⸗ ter der Angeklagten wurde von dem Vormund, dem Lehrer Hatheyſen, teils als ſehr verwildert be⸗ zeichnet. In dieſem Zuſammenhang kam es zu einer erregten Auseinanderſetzung zwiſchen den Eheleuten. Der Zeuge gab an, aus den Ausſagen der Kinder habe man vermuten müſſen, daß es um die Sittlichkeit der Frau Adam nicht ſehr gut geſtanden habe. ü Frau Adam auf eine Zwiſchenfrage des Vor⸗ ſitzenden:„Was wollte ich denn machen bei der Ehe, die wir führten. Mein Mann ging doch dar⸗ auf aus, von der Gunſt andrer für ſeine Frau zu leben.“ Vorſitzender(in erhobenem Ton): Wollen Sie ſagen, daß Sie verkuppelt worden ſind?“ Frau Adam(weinend):„Ja“. Der Angeklagte Adam lebenfalls wei⸗ nend):„Meine Frau iſt mein Unglück. Ich konnte nicht von ihr laſſen. Aber wenn ſie ſo etwas ſagt, kann ich das nicht verſtehen.“ Vorſitzender fällt ein:„Was ſagen Sie zu dem Vorwurf der Kuppelei?“ Adam lin größter Erregung): wahr!“ Ein Beiſitzer ſtellt die Frage an Frau Adam: „Sie ſollen in Hannover von einem Manne 100 Mark genommen haben?“ „Das iſt nicht Mann und Frau bei J. G. Fichte Von Dr. Karl Brauch, Mannheim Ueber„die Geſchlechter“, die ſeeliſchen Un⸗ terſchiede von Mann und Frau und ihre Bedeutung in der Geſellſchaft ſpricht heute in der Volkshoch⸗ ſchul⸗Reihe„Menſchen kenntnis“ Frau Dr. med. Frieda Fromm⸗ Reichmann, Ner⸗ venärztin und Dozentin am pſychvanalytiſchen In⸗ ſtitut Frankfurt, Heidelberg, 20, Uhr im Muſen⸗ ſaal des Roſengartens. Die Gedankengänge Fichtes über das heutige Thema erſcheinen von beſonderer Bedeutung. Der Willensmenſch ſieht überall Gegenſätze, welche Spannungen erzeugen. Jedes Willenserlebnis ver⸗ ſetzt uns ja in einen Zuſtand der Spannung zwiſchen dem, was iſt, und dem, was ſein ſoll. Daher findet Fichte auch das Weſen der Beziehung zwiſchen Mann und Frau in einer Andersartigkeit und einem Gegenſatz zwiſchen beiden. Der Mann iſt der Vertreter des tätigen, die Frau des leidenden Prin⸗ zips. Nur in Beiden zuſammen beſteht die Gattung Menſch, ein Individuum für ſich iſt gar nichts als die Tendenz,„die Gattung zu bilden“. An dieſer Ten⸗ denz zum Werden und zur Verwirklichung der Gat⸗ tung ſind aber zwei Seiten zu unterſcheiden: die eine Seite bietet alle Vorbedingungen zur Verwirklichung und umfaßt die Geſamtheit der Vorausſetzungen für das Werden der Gattung; die andere Seite aber ſtellt ſich dar als auslöſendes Moment, als der ſchöpferiſche Funke, welcher die Bedingungen in Tätigkeit ſetzt und den Prozeß des Werdens einleitet. Jene Seite der Tendenz liegt im Weiblichen und iſt das Leiden, da ſind alle Vorbedingungen für die Entwicklung und die Fortpflanzung gegeben, ſie warten nur darauf, in Tätigkeit geſetzt zu werden. Der Mann bildet für die Fortpflanzung der Gattung nur ein Moment, das zeugende Moment und mit dem Augenblick der Auslöſung der ruhenden Energien iſt ſeine Tätigkeit beendet. Er verkörpert das Prin⸗ g ipder Tat. Weder der Mann, noch das Weib hat alſo einen Sinn für ſich allein, eins iſt auf das andere angewieſen, um ſeine Aufgabe und ſeinen Naturtrieb ganz zu erfüllen. Daher liegt auch von Natur in jedem Individuum der Trieb zum anderen Geſchlecht, jeder Menſch hat einen Geſchlechtstrieb, ein von aller Frau Adam:„Das iſt nicht wahr. Ich ver⸗ lange nun die Heranziehung weiterer Zeugen.“ Nunmehr ergreift der Verteidiger, Rechts⸗ anwalt Dr. Fritſch, das Wort und teilt mit, daß ſolche Vorwürfe der Frau Adam gegen ihren Mann ſchon ſeit langem in einem Schriftſtück enthalten ſeien, durch das Frau Adam ihm einen Einblick in ihre Familienverhältniſſe habe geben wollen. Er halte es aber nicht für nötig, dieſen unerquicklichen Streit vor dem Reichsgericht aufzurollen. Anſchließend ging dann noch der Zeuge Hatheyſen auf das Verhalten des älteſten Sohnes der Fa⸗ milie ein. Dieſer habe bei einer Befreiungs⸗ feier einmal ſo ſehr für die Franzoſen geſprochen, daß er aus dem Lokal gewieſen wor⸗ den ſei. Bei den dann folgenden Angaben des mili⸗ täriſchen Sachverſtändigen vom Reichs⸗ wehrminiſterium, Oberſtleutnant Hartmann, wurde die Oeffentlichkeit wiederum ausgeſchloſſen, kurz darauf jedoch, beim Plädoyer des Vertreters der Reichsanwaltſchaft Amtsgerichtsrat Mantel, wurden Publikum und Preſſe wieder zugelaſſen. gab zunächſt an, daß Adam für ſeine Tätigkeit vom franzöſiſchen Nachrichtendienſt rund 12 000 4 erhalten habe. Schon aus der Höhe dieſer Summe ſei zu erkennen, daß man auf der Gegenſeite dem Material Adams ſehr große Bedeutung beigemeſſen habe. Ueber den Wert der Schriftſtücke ſei ſich Adam als Reichswehr⸗ angehöriger völlig im klaren geweſen. In objektiver wie in ſubjektiver Hinſicht ſei der Beweis für die gemeinſchaftliche Späherei des Ehepaars reſtlos erbracht. Mildernde Umſtände kämen für Adam nicht in Frage und auch nicht für ſeine Frau, denn dieſe habe nicht nur von dem Ver⸗ brechen gewußt, ſondern es auch gewollt und ſei als Mittäterin anzuſehen. Adam habe alles, was ihm überhaupt erreichbar war, den Franzoſen gegeben und dadurch unter Umſtänden eine Gefährdung des Lebens ſeiner Kameraden herbeiführen können. Nach dem Abzug der Franzoſen aus Mainz hätten die Angeklagten außerdem Vorſorge getroffen, daß ſie ihre Verbindungen, die mit dem einſtigen franzöſi⸗ ſchen Quartier in Mainz unterhalten worden waren, auch ſpäter aufrechterhalten konnten. Ferner habe ſich zweifelsfrei ergeben, daß eine Notlage der Angeklagten nicht vorliege. Amtsgerichtsrat Mantel „Do X“ im Hafen von Southampton Telegraphiſche Meldung Calſhot, 11. November. Kapitän Chrkſtianſen, der Kommandant des „Do“, und die Mitglieder der Beſatzung des Flug⸗ ſchiffes beobachteten heute vormittag 11 Uhr das Zweiminuten⸗Schweigen zur Ehrung der Toten des Weltkrieges, indem ſie barhäuptig auf einem der Schwimmer des Flugbootes Aufſtellung nahmen. Die Flagge der Deutſchen Republik wehte halbmaſt vom Heck des Schiffes. Hunderte von Menſchen be⸗ obachteten den Vorgang von kleinen Booten aus. Der britiſche Monitor„Medea“ fuhr faſt zur glei⸗ chen Zeit an die„Do&“ heran; ſeine Mannſchaft hatte auf Deck Aufſtellung genommen. Als das Zweiminuten⸗ Schweigen vorüber war, ſenkte „Do&“ ſeine Flagge als Gruß für das britiſche Schiff, deſſen Kapitän den Gruß erwiderte. „Do Xx“ ſieht aus wie ein kleines verauker⸗ tes Schlachtſchiff. Seine großen Abmeſſungen fallen beſonders im Vergleich zu den Tendern der britiſchen Luftſtreitkräfte ins Auge, die leicht unter ſeinen Flügeln durchfahren können. Heute vormittag begaben ſich Luftfahrtſachverſtändige an Bord des „Do“, und heute nachmittag zeigte Dr. Dornier Vertretern des Luftfahrtminiſteriums ſein Flugſchiff. Der Vertreter der Reichsanwaltſchaft ſtellte ſchließ⸗ lich den Strafantrag, der für den Obermuſik⸗ meiſter Adam auf 12 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht lautete, und für Frau Adam auf 6 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt. Die Verteidiger baten um Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände bezw. um Herabſetzung des Straf⸗ maßes. In den ſpäten Abendſtunden wurde ſchließlich das Urteil geſprochen Es lautete gegen Obermuſikmeiſter Adam auf zehn Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrver⸗ luſt und für Frau Adam auf fünf Jahre Zuchthaus, zehn Jahre Ehrverluſt. Vier Wochen von der Unterſuchungshaft wurden bei beiden Ange⸗ klagten in Anrechnung gebracht. 914 Mark, die man der Frau Adam bei der Verhaftung abgenommen hatte, wurden für eingezogen erklärt. Außerdem er⸗ hebt das Reich Auſpruch auf die Sum me von 12000 Mk., die den Angeklagten aus ihrer Tätig⸗ keit für den ausländiſchen Nachrichtendienſt zuge⸗ kommen iſt. Zur Begründung des Urteils führte Reichsgerichtsrat Dr. Baumgarten u. a. aus, daß das Ehepaar Adam gegen den Paragraphen 1 Ab⸗ ſatz 1 des Geſetzes gegen den Verrat militäriſcher Ge⸗ heimniſſe vom 3. Juni 1914 verſtoßen habe. Beide Angeklagten ſeien ſich über die Strafbarkeit ihres Vorgehens im klaren geweſen. Bei einem Einkommen von 9000 Mark habe ſich Adam nicht in Not befinden können. Die Ange⸗ klagten hätten vielmehr weit über ihre Verhältniſſe gelebt. Frau Adam habe einen Luxus in der Kleidung getrieben, der im kraſſen Mißverhält⸗ nis zu dem Beruf ihres Mannes geſtanden habe. Ferner ſei der 50. Geburtstagdes Angeklagten mit einer Ueppigkeit gefeiert worden, die in einer Zeit allgemeiner wirtſchaftlicher Not geradezu als Schande anzuſehen ſei. Ganz gewöhnli ch e 2 Leichtſinn, Egoismus und die Sucht nach müheloſem Wohlleben hätten den Angeklag⸗ ten zu einem Verbrechen veranlaßt, wie es für aktive Soldaten nicht ſchwerer gedacht werden könne. Der Umfang und der Inhalt des Materials, das dem franzöſiſchen Späherdienſt übergeben worden ſei, ſei ganz ungewöhnlich. Darüber habe der militäriſche Sachverſtändige bekundet, daß die deutſche Wehr⸗ macht außerordentlich geſchädigt worden ſen. Das Gericht habe ſogar erwogen, ob nicht nach Abſatz 3 des Paragraphen 1 des Spionagegeſetzes auf lebens längliche Zuchthausſtrafe erkannt werden ſolle. Dagegen habe es lediglich die gute der Mechaniker brachte heute eine Pumpe an Land, Führung des Angeklagten bis zu der Straftat ſpre⸗ chen laſſen. Do X“ nahm heute Brennſtoff an Bord für S ch a u⸗ lüge, die wahrſcheinlich morgen gemacht werden. Möglicherweiſe wird der Prinz von Wales an einem dieſer Flüge teilnehmen. Es heißt, daß die Störung, die ſich vor dem Abflug von Amſterdam bemerkbar machte, noch nicht ganz behoben iſt. Einer um Reparaturen auszuführen. Wenn die Wetter⸗ bedingungen günſtig ſind, wird„Do x“ am Don nerstag nach Bordeaux abfliegen. * Neues Mißgeſchick des„G 38“ — Paris, 12. November. Havas berichtet aus Viktoria: Das Junkers⸗Großflugzeug„G 380, welches in Liſſabon zum Fluge nach Frankreich geſtartet war, hat wegen des über den Arigorri⸗ Bergen herrſchenden Nebels auf dem Flugplatz Lama niedergehen müſſen. Es will heute ſeine Fahrt fortſetzen. 15 000 fpaniſche Metallarbeiter in Streik — Paris, 12. Nov. Wie Havas aus Madrid berich⸗ tet, ſind an dem Metallarbeiterſtreik in Madrid und Umgebung insgeſamt 15 000 Arbeiter beteiligt. N Vernunft und allem freien Wollen unabhängiges Verlangen nach dem andern Geſchlecht. Doch ſehen wir den Geſchlechtstrieb bei allen lebendigen Weſen, wo die Trennung in Männlich und Weiblich beſteht, der Geſchlechtstrieb iſt alſo nicht etwas ſpezifiſch Menſchliches. Was der Menſch als Eigentümlichkeit hat, und was nur ihm zukommt, iſt die Vernunft, d. h. das Vermögen, etwas ſich als Zweck vorzuſetzen und es in Freiheit zum Ziel ſeines Handelns zu machen. Das Handeln nach Begriffen iſt das Weſen der Vernunft. Das verträgt ſich nun aber nicht mit dem Weſen des Geſchlechtstriebes, der als Trieb doch blind wirkt, ohne Bewußtſein des Zweckes. Als Trieb will er nur ſeine Befriedigung. Beim Manne zwar iſt die Verbindung zwiſchen Ge⸗ ſchlechtstrieb und Vernunft leichter herzuſtellen. Deun wenn das Weſen der Vernunft das Handeln und Tätigſein iſt, ſo kann die Vernunft mit dem Triebe des Mannes wohl zuſammengehen, da ja auch deſſen Weſen das Tätigſein iſt. Der Mann kann alſo als vernünftiges Weſen die Befriedigung ſeines Geſchlechtstriebes ſich zum Ziele ſetzen, weil er dadurch immer eine Tätigkeit zum Zweck ſeines Wollens macht. Sein Wollen iſt alſo auch in dieſem Falle vernünftig und ſittlich, ſoweit er dadurch nicht die Würde einer andern Perſönlichkeit verletzt. Die Frau aber wäre kein vernünftiges Weſen, wenn ſie nur die Befriedigung ihres Ge⸗ ſchlechtstriebes ſuchen würde; denn ihr Weſen iſt das Leiden, und Leiden iſt als Gegenſatz zum Tätigſein das Gegenteil der Vernunft. Als vernünftiges Weſen kann das Weib nicht die Befriedigung ihres Ge⸗ ſchlechtstriebes wollen, ſondern ihr Ziel muß etwas ſein, worin ſie ebenfalls tätig iſt. Das iſt die Liebe. Die Frau ſetzt ſich als Zweck nicht die Befriedigung des Geſchlechtstriebes, ſondern die Liebe, ſie begibt ſich ganz eines eigenen Wollens und macht das Wollen des Mannes zu ihrem eigenen. Sie macht ſich zum Mittel für den Zweck des Mannes. Die Liebe iſt die Geſtalt, in welcher dem Weibe ſein Ge⸗ ſchlechtstrieb erſcheint, und darin ſucht die Frau für ſich Nichts, ſie will vielmehr allein die Befriedigung des Mannes. 5 Die Liebe iſt die verſittlichte Form des Geſchlechtstriebes. Nur das Weib kann die Ltebe urſprünglich haben, der Mann hat ſie höchſtens abgeleiteterweiſe und vermittelt durch die Frau. — Die Anzufriedenheit in der Metallinduſtrie Drahtbericht unſeres Berliner Büroz g Wie kaum anders zu erwarten war, hat der engere Beirat des Deutſchen Metallarbeiter verbandes, der ſich aus dem Vorſtand und den Be⸗ zirksleitern zuſammenſetzt, ſehr ſcharfe Kritik an dem Berliner Schiedsſpruch geübt. Der Vor⸗ ſitzende bezeichnete die Entſcheidung der Schlichter⸗ kammer geradezu als einen„Verſtoß gegen Treu und Glauben“, und in der Ausſprache, die den ganzen Tag währte, wurden heftige Angriffe gegen die Schlichter gerichtet, insbeſondere gegen den Prof. Sinzheimer, der vom Metallarbeiter⸗ verband ſelbſt benannt worden war. Man ſcheint ſich gar nicht bewußt zu ſein, daß ſol⸗ che Kritik ſich im Grunde gegen das Schlichtungs⸗ weſen überhaupt richtet. Heute folgt der Beratung des engeren eine Tagung des erweiterten Beirats, zu der die Vertreter des Metallarbeiter⸗ verbandes aus dem Lande telegraphiſch nach Berlin berufen ſind. Studenten-Krawalle in Verlin Drahtbericht unſeres Berliner Büroz Berlin, 12. Nop. In der Umgebung der Univerſität iſt es geſtern wieder einmal zu politiſchen Krawallen gekommen. Studentenverbandes vor dem Ausgang der Univerſt⸗ tät Flugblätter verbreiteten, wurden ſie von den nationalſozialiſtiſchen Studenten daran ge⸗ hindert. Beide Studentengruppen gerieten heftig an⸗ einander, und da die Demonſtrationen einen ſolchen Umfang annahmen, daß der Verkehr ſtockte, mußte die Polizei alarmiert werden. Als die Schupo ſich anſchickte, den Vorhof der Univerſität zu betreten, wurde ſie von einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert empfangen. Die Nationalſozialiſten, die das Deutſchlandlied anſtimmten, zogen ſich ſchließlich in die Halle zurück, in der bekanntlich die Polizei⸗ gewalt aufhört. Todesſturz in der Sächſtſchen Schweiz — Berlin, 11. Nov. In der Sächſiſchen Schweiz iſt der Amtsgerichtsdirektor Ludwig Fuhrmann aus Leipzig bei einer Wanderung im Schrammſtein⸗ gebiet tödlich verunglückt. Die Leiche wurde ge⸗ borgen. Heulſche Volks parleſ Verſammlungskalender Am Freitag, den 14. November, findet im Mu ſenfagl des Roſengartens eine große Wählerverſammlung ſtatt, in der Reichstagsabg. E. Hintzmann und Land⸗ tagsabg. Rechtsanwalt Dr. Waldeck ſprechen werden. Wir bitten dringend, dieſen Abend ſich vorzumerken und im Freundes⸗ und Bekanntenkreis für Beſuch der Verſammlung zu werben. 25 8*** Mittwoch, 12. Nov., abds..15 Uhr, Bezirksverein Waldhof. Lokal: Bahnhof, Redner: G. Grelle jun. und P. Walther. Mittwoch, 12. Nov., abös. 8 Uhr, Bezirksverein Seckenheim. Lokal: Löwen, Redner: Stadtrat Haas, Dr. Ulm und L. Stalf. 0 Donnerstag, 13. Nov., abds..15 Uhr, Bezirks⸗ verein Feudenheim. Lokal: Badiſcher Hof, Redner; Dr. Wal deck, Stadtrat Vath und Frau Hoffmann. 281) Der Vorſtand. —— Vernunft und Natur treffen in der Liebe zuſammen, und die Liebe iſt daher„die moraliſche Geſtalt des Geſchlechtstriebes und der innigſte Vereinigungs⸗ punkt von Natur und Vernunft“, weil ihr der Ge⸗ ſchlechtstrieb als Natur zugrunde liegt und er durch die Vernunft ein anderes Geſicht bekommt. Es wäre falſch zu ſagen, daß dieſe Umdeutung des Geſchlechts⸗ triebes in Liebe eine Selbſttäuſchung des Weibes wäre. Denn das Weib als vernünftiges Weſen kennt ſich garnicht anders, als von Liebe erfüllt, es iſt ihr Weſen, ſich zum Mittel der Befriedigung des Mannes zu machen, weil ſie allein dadurch ſich als tätig erlebt. Das Bewußtſein, aus Liebe gehan⸗ delt zu haben, gibt dem Weibe ſeine Würde und ſeine Perſön lichkeit. Deswegen kann ſich die Frau auch nur einmal geben, ſo gewiß ſie nur eine Perſönlichkeit hat, und die Vorausſetzung ihrer Liebe muß auch immer ſein, daß ihre Liebe ewig iſt wie ſie ſelbſt, und daß ihre Liebe nur mit ihr ſelbſt zugrunde gehen kann. Mit der Hingabe in der Liebe hat die Frau„aufgehört, das Leben eines In⸗ dividuums zu führen,“ ſte hat ſich ganz dem Manne hingegeben und kann hinfort nur noch ein Teil von ihm ſein.. Wie antwortet der Mann auf die Liebe der Frau? Das Weib kann nicht freien um den Mann, ſie würde ſich ſelbſt anbieten und eine Zurückweiſung würde ihre Perſönlichkeit auf immer vernichten, weil ihre mit der Werbung ſchon geſchehene Unterwerfung nicht angenommen wird. Die Frau iſt zurückhaltend und aus ihrem Weſen heraus ſchamhaft, ſie erwartet den Mann, der um ſie freit. Der Mann kann eine Zurückweiſung ertragen, weil er nicht ſeine Unterwerfung anbietet, ſondern nur um die Unterwerfung der Frau bittet. Schenkt ſie ihm auf ſeinen Antrag ihre Unterwerfung, ſo kann es den Mann nur im tiefſten Herzen rühren, daß ein Indi⸗ viduum ihm ſeine ganze Seelenruhe und ſein ganzes perſönliches Heil ſchenkt. Das Bewußtſein, Herr zu ſein, das ihn mit der Annahme ſeiner Werbung zu⸗ erſt erfüllt, weicht einem ganz andern Gefühle, näm⸗ lich der Verantwortung und der Groß mut, daß ſopiel Zutrauen ihm geſchenkt wird. Daraufhin „entkleidet er ſich aller Gewalt“, er kennt nur noch ein Beſtreben: ſich der Aufopferung und des hin⸗ gebenden Vertrauens würdig zu erweiſen. Die erſte Folge wird und muß ſein, daß der Mann ſeinem ſeinen Willen getan wünſcht, was ſie aus Liebe zu ihm tut, indem er alſo ihre Freude am Opfer erhöht und ſteigert. Die Liebe des Weibes löſt das Herz des Mannes und öffnet es der Liebe, welche es von Haus aus gar nicht kennt. Das Weib ſelbſt lernt Großmut und be⸗ wußte Hingabe, es wächſt am Manne empor zur vernünftigen Sittlichkeit und erhöht die Kraft und Stärke ſeiner Liebe. Der gegenſeitige Wetteifer und die gegenſeitige Steigerung der Gefühle macht die eheliche Verbindung von Tag zu Tag inniger, ſie knüpfen täglich neue zarte Fäden, welche die Seelen von Mann und Frau aneinander binden. In der Ehe erſt entwickeln ſich bei jedem Teile Seiten, die vorher beim Alleinleben ſich nicht entwickeln konnten, Hier in der Ehe iſt die„Realiſation des gan⸗ zen Menſchen“ und hier der höchſte Antrieb zur Tugend, weil das Weib ſtets von neuem getrieben wird, um des Mannes willen die Liebe und Schamhaftigkeit zu erhalten, und weil der Mann durch die Liebe ſeines Weibes immer wieder ver anlaßt iſt, Dankbarkeit zu zeigen und Großmut zu üben. In der Ehe und in dem Verhältnis der beiden Geſchlechter iſt daher auch der wichtigſte Anfatzpunkt für die Erziehung der Menſchen zu Sittlichkeit. Es iſt nicht allzu ſchwer, ſich aus der Grundeinſſcht Fichtes von der Verſchiedenheit und Andersartigkeit der Geſchlechter und ihrer gegeuſeitigen Ergänzungs⸗ bebürftigkeit alle die weiteren Antworten abzuleiten, die ſich bei dieſem Problem noch erheben. Entſchieden ö iſt die Frage der Monogamie und des„Zweckes der Ehe; es iſt die Baſis gegeben für die Beurtei⸗ lung von Ehebruch und Eheſcheidung, es iſt gerecht⸗ fertigt die ſtandesamtliche Ehe und die Trauung vor den Geiſtlichen und Gewiſſensräten. Es folgt aus der Grundeinſtellung die auch ohne weiteres verſchee rechtliche Stellung von Mann und Frau. Die Logt ſich ſobald man den Standpunkt Fichtes einſieht und ſich ganz hineindenkt. Eines darf man bei ſeiner Wahrheitsliebe annehmen: daß ſeine Ueberzeugung hervorgeht aus eigenſtem und innerſten Erleben und daß der Glaube an die beſeligende und beglückende Kraft des ehelichen Verhältniſſes in Fichte ſich nur bilden konnte, weil er in ſeiner 1 Johanna eine Lebensgefährtin gefunden hatte, die Weibe die Hingabe erleichtert, indem er all das als ſprach. Berlin, 12. November, Als Vertreter des republikaniſchen deutſchen der Sache bringt die Stellungnahme von ſelbſt mit ſeinen idealen Forderungen in ſeltenſter Weiſe ent 75 M — S. W̃ D die il und die d folgt ſitz vi nahm Ne Dr. 1 eine Dr. 1 Len Bin La m Wal Son ligten Zeit loren wiel beton 9 und Grun müſſe ſteige⸗ beizu! dern, schem ſchie d durch vorle⸗ Rufut amtli * 9 ſtert a ſchließ ginnt für di käppch. ſpielt tigt: Guſtar Elſe 2 Kinde: Regie: meiſte⸗ No berg N meiſte heime Orche Vertr zählt. Ri Eiſe ſteller das K vor al Lehre Kapel nach 2 zweite und empir Ma: Weſez iter⸗ erlin Mittwoch, 12. November 1930 Sparſamkeit in der Verwaltung! Wirtſchaftskreiſe zu den Gemeindewahlen Die Deutſche Volkspartei hatte auf Montag abend die ihr naheſtehenden Kreiſe aus Induſtrie, Handel und Gewerbe zu einer Ausſprache zuſammenberufen, die dieſer Einladung außerordentlich zahlreich ge⸗ folgt waren. Die Verſammlung, die unter dem Vor⸗ ſitz von Handelskammerſyndikus Dr. Ulm ſtattfand, nahm einen äußerſt anregenden Verlauf. Nach einleitenden Ausführungen der Herren Dr. Ul m, Stadtrat Ludwig und Dr. Jahr ſetzte eine lebhafte Diskuſſion ein, an der ſich die Herren Dr. F. Engelhorn, Dr. Bartram, Präſident Lenel, Dr. von Nicolai, Rechtsanwalt Dr. Bing, Kfm. Twele, Dr. Zeiler, Glaſermeiſter Lamerdin, Stadtrat Haas, Landtagsabg. Dr. Waldeck, Geſchäftsführer Janſon, Profeſſor Dr. Sommerfeld und Landtagsabg. Menth betei⸗ ligten. Als unbedingtes Erfordernis der heutigen Zeit wurde erwähnt, das leider in allen Kreiſen ver⸗ loren gegangene gegenſeitige Vertrauen wieder zurückzugewinnen. Weiter wurde betont, daß die Kreiſe aus Handel, Induſtrie und Gewerbe eine nach ſtrengſten wirtſchaftlichen Grundſätzen geführte Verwaltung der Stadt fordern müſſen. Die wirtſchaftlichen Notzeiten verlangen eine Vermeidung aller nicht unbedingt notwendigen Ausgaben. Auch wurde es als dringend erforderlich bezeichnet, daß mit der unvermeidlichen Herabſetzung der Produktionskoſten eine Senkung der Preiſe ver⸗ bunden ſein muß. Beſonders eingehend beſchäftigte ſich die Ver⸗ ſammlung mit dem Arbeitsloſenproblem, das für jeden einſichtigen Deutſchen ohne Unterſchied der Parteſeinſtellung diegrößte Sorgeſein müſſe. Jeder Weg, der auch nur die geringſten Ausſichten bietet, die an⸗ ſteigende Flut zum Stillſtand zu bringen oder dazu beizutragen, die Zahl der Erwerbsloſen zu vermin⸗ dern, müſſe beſchritten werden. Der Vorſchlag einer ſchematiſchen Arbeitszeitſenkung iſt wegen der ver⸗ ſchiedenartig gelagerten Verhältniſſe nicht überall durchführbar. Jeder Arbeitgeber müſſe ſich die Frage vorlegen, wie weit er durch Kürzung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich in der Lage iſt, Erwerbsloſe ein⸗ zustellen und dazu beizutragen, die furchtbare Not zu lindern. In dieſem Zuſammenhang wurde es auch als ſehr —— bringlich erachtet, im Rahmen des Arbeitsbeſchaf⸗ fungs⸗ und Notſtandsprogramms der Stadt Han d⸗ werk und Kleingewerbe bei Vergebung von Arbeiten zu berückſichtigen, um dieſem ſchwer be⸗ drohten Stand über den harten Winter hinweg⸗ zuhelfen. Die Verſammlung gab der Zuverſicht Ausdruck, daß eine ſo geführte Wirtſchaftspolitik den größten Widerhall in der Bevölkerung finden und deshalb die Liſt e 3 der Deutſchen Volkspartei zahl⸗ reiche Stimmen auf ſich vereinigen werde. Rt h. * * Aufnahme des Selbſtanſchluß⸗Telephonbetriebs in Seckenheim. In der Nacht auf 16. November wird bei der Ferufſprechvermittlungsſtelle in Mannheim⸗Secken heim der Selbſt⸗ anſchlußbetrieb aufgenommen. Die neuen Rufnummern der Fernſprechanſchlüſſe ſind aus dem amtlichen Feruſprechbuch zu erſehen. * Maunheimer Künſtlertheater„Apollo“. Die ſo begei⸗ ſtert aufgenommene„Friederike“ bleibt nur noch bis ein⸗ ſchließlich Sonntag auf dem Spielplan. Am Samstag be⸗ ginnt das Apollo⸗Theater mit den Märchenſpielen für die Weihnachtszeit. Als erſtes Märchen gelangt„Rot⸗ käppchen und der Wolf“ zur Aufführung. Das„Rotkäppchen“ ſpielt die kleine Hahn. In den Hauptrollen ſind beſchäf⸗ tigt: Leo Wan aus, Claire Mateck, Konrad Hoh, Guſtav Mahnke, Leonore Boje, Richard Guttmann, Elſe Weſen berg und Anni Sliwinſky. Das große Kinderballett wird einſtudiert von Grete Kerſebau m, Regie: Guſtav Mahnke, muſikaliſche Leitung: Kapell⸗ meiſter Otto Urack. S „Onkel Paul, Onkel Paul!“ Fritz rief es in den höchſten Tönen durch das ganze Haus, als er von der Schule kam.„Wir müſſen heute zu Wronker. Alle Buwe vun meter Klaſſ' hawe s ſchun'ſehe.“ Entſetzt hielt die Mutter ſich die Ohren zu.„Junge, ſchrei doch nicht ſo und ſprich ein ordentliches Deutſch,“ zankte ſie. Der Onkel lächelte, denn er ſah helle Begeiſte⸗ rung in den Augen des Jungen.„Was gibt's denn dort zu ſehen— ſchieß mal los?“„Den Parade⸗ platz in 100 Jahren.“ Man merkte dem Jungen richtig den Stolz auf ſeine Vaterſtadt an.„Den muß ich auch ſehen“ meinte die Mutter,„da gehen wir alle zuſammen.“ „Wirklich, das iſt ſehenswert“ ſtaunte der Onkel als ſie an dem„Wronkerſchen Paradeplatz“ angekom⸗ men waren.„Das iſt wirklich eine lebendige Stadt. Nun wollen wir uns mal alles in Ruhe beſehen. „Seht mal das Kaufhaus, da haben ſie aus dem runden Turm einen zehnſtöckigen Büroturm gebannt und das Dach des Kaufhauſes iſt Landungsplatz für Klemm⸗Leichtflugzeuge geworden. Aller⸗ hand!“— „Ach— und in der Breiteſtraße fahren ja nur noch Rieſenomnibuſſe“ rief die Mutter, die ſehr für moderne Verkehrseinrichtungen ſchwärmte, entzückt aus.„Da iſt die Elektriſche ver⸗ ſchwunden“.— Sie bemängelte es oft, daß in Mann⸗ heim keine Stadtomnibuſſe fahren. „Ja, Mutti, außerdem fährt'ne Hochbahn. Mit der kann man gleich zu Wronker hineinfahren. Fein!“—„Aber wie klein ſieht das Schloß gegen das Poſthochhaus und gegen den Rieſenbau des Habereckl aus. Na, daß das Habereckl in 100 Jahren ſeinen guten Ruf noch hat, kann man ſich ja denken“, lachte der Onkel.„Schade, daß man dann nicht mehr lebt, um zum Dämmerſchoppen mal raſch ins Habereckl fliegen zu können.“ „Wenn du ins Habereckl fliegſt, fliegen wir natür⸗ lich zum Fünfuhr⸗Tee ins Paradeplatzhotel! Sollte aus dem Pfälzerhof nochmal ein ſolcher Prachtbau werden? Wie wünſchte ich unſerm lieben Mannheim ein ſolches Aufblühen!“ „Seht mal die entzückenden Rieſenauslagevitrinen vom Wronkerbau, mit den reizenden Hüten und Kleidern!“ ließ Tante Elſe ſich vernehmen. Der hätte ſich dann nicht ſchlecht vergrößert!— Die Brezel⸗ frauen ſcheinen aber auch nicht auszuſterben!“„Ja, ſo e Faſchtebrezel is halt ebbes gutes,“ miſchte ſich ein biederer Bürgersmann ins Geſpräch. Die Brezel⸗ fraa, do unne vor der Dür, ſitzt a ſchun bal verzig Johr!— Aber des kann ich Ihne ſaage, ebbes glaab ich nit, daß es dann noch Verkehrsſchutzleit git!“— „Na, bei dem Verkehr in der Kunſtſtraße, wie er da in 100 Jahren herrſcht, wenn ſie auch endlich Einbahnſtraße geworden zu ſein ſcheint, iſt er wohl noch nicht zu entbehren!“ Inzwiſchen hatten ein paar Schulbuben ſich nach vorne gedrängt und Onkel Paul hatte ſeinen Spaß daran, wie ſie ſich über die Ausſichtsturmbahn von Märklin unterhielten.„Guckſcht, wann ſe nufffährt, ſchalt ſe de Schtrom ein und wann ſe runner kummt, ſchalt ſe n aus.“—„Seppl, guck emol, wie die Motore vun Do X laafe, der do owe hängt— und fein elektriſch beleicht' is er. Do meecht ich aach emol mit fliege.“ „Ich aa— aber weeſcht, noch liewer mit m Klein⸗ flugzeig— do biſcht alleen drin Herr. Unne im Lichthof hängt eens, des miſſe mer uns anſchaue. Des is e Originalmodell:27 mit ere Flie⸗ gelſpannweit' vun 6 Meter!“ „Gelt, do ſitzt der Weihnachtsmann drin mit viel ſchönen Sachen,“ lachte der Onkel zu den beiden Stöpſeln hin. Der Eine zog artig ſeine Mütze und erzählte voll Stolz, was er von dem Flugzeug wußte. Sein Vater arbeite draußen auf dem Flugplatz. Am Freitag ſei extra ein Klemmleichtflugzeug mit einem Der Paradeplatz in 100 Jahren Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Seite/ Nummer 525 Monteur gekommen, um das Modell aufzuhängen. „Das iſt ja famos von den Biblingern— da beſehen wir es uns nachher ganz gründlich, das iſt gleichzeitig ein vorzüglicher Anſchauungsunterricht. Erſt gehen wir aber noch nach oben zur Spielwarenabteilung. Nur ſchwer konnte ſich Klein⸗Elschen von dem be⸗ leuchteten Paradeplatzſpringbrunnen trennen, deſſen Grupellofaſſade einer neuen Sachlich⸗ keit„Platz gemacht hat.“ Erſt als ſie oben ein nied⸗ liches Himmelbett für Puppen aus einem Grammo⸗ phonſchrank für Kindergrammophon beſtaunen konnte, fand ſie ſich in die Gegenwart zurück.— Was gab es aber auch immer wieder für ſchöne Sachen, die ſie bei ihrer letzten Wanderung noch nicht geſehen hatten. Z. B. ein Reformküchenſchrank für die Puppenküche, in dem man alles unterbringen kann, mit Porzellanſchubladen eingerichtet.(Mut⸗ ters unerfüllbarer Weihnachtswunſch!) Kakteen, Blumenkrippen und Tiſchtelephon mit Drehſcheibe für die Puppenſtube. Rieſenbälle, Puppen, Stick⸗ kaſten, Webeapparat für Mädchen; Schaukelpferde, Tiere, Menourkäſten und Kegelſpiele in allen Aus⸗ führungen für die Jungen. „Wie ſinnig,“ meinte Tante Elſe,„daß man die lebenden Kanarienvögelchen gerade hier im Kinderparadies verkauft. Hoffentlich wünſcht ſich dann manches Kind einen ſolch herzigen Sänger und pflegt ihn gut. Eigentlich könnten wir Großmama einen zu Weihnachten ſchenken.“„Ja, ja“ ſtimmten die Kinder zu— aber jetzt wollen wir nochmal das wichtige Flugzeug ſehen.“ „Tatſächlich— ein Originalmodell“ ſagte Onkel Paul,„der Junge vorhin hat recht be⸗ richtet.“ Damit fing er an zu erklären, aber nur Fritz und die beiden Damen hörten zu. Klein⸗Elſe hatte nur Augen für den Weihnachtsmann drinnen und das ſtrahlende Chriſtbäumchen, das er mit ſich führte. „Mutti, ich hab' Hunger,“ fing Fritz plötzlich an. „Gut, dann gehen wir nach Hauſe.“„Wollen gnädige Frau nicht einmal das Kin derbüfett oben im Erfriſchungsraum beſuchen?“ meinte eine Verkäu⸗ ferin.„Natürlich, machen wir das,“ entſchied Tante Elſe. „Ei— da gibts aber leckere Sachen— und jedes Stück nur 10 Pfennig!“„Famsos, da laßt uns Hütten bauen“ frohlockte der Onkel und erquickte ſich an einem Glas ausgezeichneten, alkoholfreien Trauben⸗ ſaft. Hochbefriedigt kehrten ſie abends heim und er⸗ weckten durch das begeiſterte Erzählen das Intereſſe des Vaters.„Das muß ich mir auch anſehen!“ Und wir raten es jedem. W. Der Flughafen Mannheim-Ludwigshafen-Heidelberg im geſamtdeutſchen Winterluftverkehr Mannheimer Mutterſchutz Frau Dr. Baum⸗ Heidelberg ſpricht über „Beſtand und Erſchütterung der Familie“ Vor einer großen Zuhörerſchaft ſprach geſtern abend im großen Saal der Handelskammer Frau Dr. Marie Baum, Oberregierungsrat a.., Hei⸗ delberg, über das Thema„Beſtand und Er⸗ ſchütterung der Familie“. Im erſten Teil des Referats gab die Reoͤnerin einen Rückblick auf die Entwicklung von Ehe und Familie. Zunächſt war die Religion die formgebende Kraft, die zur Ge⸗ ſtaltung der Ehe führte. Beim Judentum war zur Zeit der Abgeſchloſſenheit im Ghetto die Ehe ein Stand. Sitte und Recht erhielten ihre Form durch die Familie. Nach chriſtlich⸗katholiſcher Auffaſſung iſt die Ehe ein Sakrament, das in der Natur wurzelt, aber die ſoziale Bindung durch den Zweck der Fort⸗ pflanzung erhält. Der Proteſtantismus zur Zeit Luthers betont die ſubjektive Wirkung ſtärker, die Eheſcheidung tritt in Reichweite. Durch Schleier⸗ macher erhält dieſe Auffaſſung ihre eigentliche Stütze. Seit ſeiner Zeit deckt ſich der Begriff von Ehe und Familte nicht mehr. Die wirtſchaftliche Entwicklung im 19. Jahrhundert hat entſcheidend zu dieſer Wand⸗ lung beigetragen. Dieſe Entwicklung hat auflöſend auf den Begriff Ehe und Familie gewirkt. In ihren weiteren Ausführungen betrachtete Frau Dr. Baum die Funktionen von Ehe und Familie in der heutigen Zeit. Die Familie wird kleiner, die Rationaliſterung der Nachkommenſchaft iſt not⸗ wendig geworden. Dagegen ſprach ſich die Rednerin gegen die zu ſtarke Abneigung gegen das Kind aus. In der pflegeriſch⸗erzieheriſchen Miſſion der Familie iſt der ſtärkſte Einbruch erfolgt. Neben der Erziehung in der Familie erſcheint die Erziehung von außen durch Kindergärten, Horte, Schule uſw., was im In⸗ tereſſe der zu Erziehenden begrüßt werden kann. Schließlich ſtellte die Rednerin zur Frage der ge⸗ meinſchafts⸗ bildenden Funktion der Familie feſt, daß der Kern der Familie über alle Wandlungen hinaus unangetaſtet bleiben muß. B. Zahlen oer Nachkriegsauswanderung Die deutſche Auswandererbewegung hat an Be⸗ achtung in den verſchiedenſten Kreiſen unſeres Vol⸗ kes ſeit 1919 erheblich gewonnen. Nicht nur, daß die Bewegung ſelbſt gewachſen iſt, ſie fand beſonders Be⸗ achtung auf Regierungs⸗ und privater Seite, nicht zuletzt auch in Kreiſen des Handels und der Indu⸗ ſtrie. Und das mit Recht. Der Evang. Haupft⸗ verein, Beratungsſtelle für Aus wan⸗ derer, Berlin, Oranienburgerſtraße 14, hat die Zahlen der Auswanderungsbewegung für die Jahre 19191929 zuſammengeſtellt. Danach ſind im ganzen allein in überſeeiſche Gebiete 540 786 Reichsdeutſche ausgewandert. Die Zahl gewinnt an Bedeutung, wenn man berückſichtigt, daß davon 115 738 An⸗ gehörige landwirtſchaftlicher Berufe waren und unter den 175 761 Angehörigen der Induſtrie ganz gewiß ein erheblicher Teil Spezialfachleute geweſen ſind. Außerdem ſtanden im beſten Alter von 21—50 Jah⸗ ren 190 804 männliche und 138 489 weibliche Perſonen, insgeſamt 329 293, alſo annähernd zwei Drittel der Geſamtauswanderung. Die Auswanderungsbewe⸗ gung wirkt ſich demnach nicht nur abſolut, ſondern auch relativ in beſonderer Weiſe in der Bevölkerungs⸗ bewegung Deutſchlands aus. Daß die Mehrzahl der Auswanderer, nämlich 380 796, nach den Vereinigten Staaten ausgewandert ſind, iſt eine bekannte Tat⸗ ſache. Lediglich Braſilien mit 55 227 und Argentinien mit 42 560 ſind noch in ſtärkerem Maße an der Aus⸗ wanderungsbewegung beteiligt; daneben auch Ca⸗ nada, das ſeit 1927 ſehr ſtark an Intereſſe gewonnen hat und 15 673 Auswanderer aufnahm. Schluß des redaktionellen Teils Zum Schu gegen 895 alsenfzindung und Frhaſfung Konzertmeiſter Richard Heſſe 7 Nach längerem Leiden und nach einer in Heidel⸗ berg erfolgten Operation verſchied geſtern Konzert⸗ meiſter Richard Heſſe vom Orcheſter des Mann⸗ heimer Nationaltheaters im 64. Lebensjahr. Dem Orcheſter hat er 43 Jahre angehört und zu den beſten Vertretern der Konzert⸗ und Geigenkunſt darin ge⸗ zählt. Richard Heſſe wurde am 31. Dezember 1866 in Eiſenach als Sohn des Journaliſten und Schrift⸗ kellers Karl Heſſe geboren, in Dresden beſuchte er das Konſervatorium, wo er neben Profeſſor Feygerl vor allem auch den Konzertmeiſter Rappoldi zu ſeinen Lehrern zählte. Durch den damaligen Mannheimer Kapellmeiſter Pauer wurde Heſſe im Jahre 1887 nach Mannheim berufen und ſaß zunächſt am zweiten Pult der erſten Geige im Nationaltheater⸗ orcheſter. Bereits im Jahre 1898 wurde Heſſe zum zeiten Konzertmeiſter ernannt. Im zwanzigſten Jahre ſeiner Mannheimer Tätigkeit erhielt Heſſe dom badiſchen Großherzog das Verdienſtkreuz des Zähringer Löwen, dem die Auszeichnung mit dem litterkreuz des Zähringer Löwenordens folgte. Zu den hervorragendſten und bei ſo großer künſt⸗ leriſcher Veranlagung ſeltenen Eigenſchaften Richard Heſſes gehörte es, daß er von vornherein eine große ſpoliſtiſche Karriere verſchmähte und ſich faſt ganz der Betätigung widmete, die zu ſeinem eigentlichen Feld werden ſollte: dem Orcherſterſpiel. In ihm iſt Heſſe einer jener Meiſter geweſen, deren Tätigkeit don der beiſpielhaften Empfindung getragen iſt, durch das eigene Können einem Ganzen gedient zu haben. So war ſein oberſtes Kennzeichnen die un⸗ bedingte Pflichttreue. Seine große Gewiſſenhaftig⸗ keit und Selbſtloſigkeit hat ihm von jeher die Achtung der Dirigenten und Kollegen erworben und geſichert. Richard Heſſe war einer der zuverläſ⸗ igſten Orcheſterführer. Mit beiſpielloſer Sicherheit beherrſchte er alle Spielarten von Konzert und Oper, denen er ſich als kenntnisreicher, fein⸗ Vondindender Künſtler anzugleichen wußte. Das Veſenkliche in ſeiner Art zu muſtzieren war die gußerordentliche Kraft der Suggeſtion, die ſich von nem Spiel auf das mit ihm muſizjerende 11 1 Neben ſeiner Tätigkeit als Orcheſtermufiker iſt vor auch ſeines Quartettſpiels zu gedenken. Das nach ihm benannte Quartett gehörte lange Jahre hindurch zu den vornehmſten Repräsentanten der Mannheimer Kammermuſikpflege und hat beſonders in der muſikliebenden Mannheimer Geſellſchaft eine bedeutſame Rolle geſpielt. Schließlich muß der großen geigenpädagogiſchen Fähigkeiten Konzertmeister Richard Hesse 7 Heſſes gedacht werden, in denen ſeine hervor⸗ ragende Technik im Verein mit einem hohen Ernſt der Muſikauffaſſung zahlreichen Jüngern der Geigen⸗ kunſt zu vorbildlicher Führung wurde. Im Jahre 1895 heiratete Heſſe die damalige Mannheimer Schauſpielerin Charlotte Berg, die ſeit dieſem Jahre Heſſe⸗Berg hieß und noch bis 1898 dem Schauſpiel unſeres Theaters angehörte. Am 29. April dieſes Jahres beging ſie ihren 60. Ge⸗ burtstag. Es gehört zu den ſchönſten und troſtreich⸗ ſten Eigenſchaften des nun zu Ende gegangenen Le⸗ bens von Richard Heſſe, daß er auch an ſeinen Kin⸗ dern die künſtleriſche Freude erleben konnte, die ſo manchem Muſiker der Geſchichte trotz der unbeding⸗ ten Erbanlage der muſikaliſchen Kunſt verſagt blieb. So konnte Heſſe im 40. Jahre ſeiner Zugehörigkeit zum Mannheimer Nationaltheaterorcheſter ein Konzert veranſtalten, das in ſeiner Art wohl ein⸗ zig daſteht. Heſſes Tochter, die bekannte Mannheimer Geigerin Lene Heſſe⸗Sinzheimer, die hoch⸗ begabte Schülerin ihres Vaters und weithin in Deutſchland als Soliſten wohl bekannt, ſpielte an dieſem Abend mit ihrem Bruder, dem Cello⸗ Konzertmeiſter des Sächſiſchen Staatsorcheſters in Dresden, Karl Heſſe. Als drittes der vier Kinder Heſſes trat am gleichen Abend ein jüngſter Sohn Eugen Heſſe als Vermittler des Krönungs⸗ konzerts von Mozart auf, und Heſſes Schwiegerſohn Max Sinzheimer leitete das Konzert. Heſſe ſelbſt ſpielte in dieſer ungewöhnlichen Muſikfeier, die das ganze muſikliebende Mannheim und viele Schüler Heſſes vereinigte. Der Abend bildete eine Art Ernte der ganzen künſtleriſchen Tätigkeit des Dahingeſchiedenen, der ſich durch die vergangenen Jahre hindurch noch der wei⸗ teren Früchte ſeiner Arbeit und ſeines Lebens in emſiger Tätigkeit erfreuen konnte. Mit Richard Heſſe ſinkt ein echter Vertreter der Mann⸗ heimer Orcheſtertradition ins Grab. Möge der vornehme Muſikantengeiſt, der in ihm lebte, ſein Wirken überdauern, ſo wie ſein Bild aus dem Ge⸗ dächtnis der Mannheimer Muſikwelt und vor allem auch der Kollegen Heſſes nicht ſchwinden wird. k. Ruf an die Haudels⸗Hochſchule Maunheim. Der Privatdozent an der Univerſität Berlin, Dr. Helmut Rühl, hat einen Ruf als ordentlicher Pro⸗ feſſor der Rechtswiſſenſchaft an die Han⸗ dels⸗Hochſchule Mannheim erhalten. Der Gelehrte hat u. a. eine Reihe von bürgerlich⸗rechtlichen Ab⸗ handlungen verfaßt. Von ſeinen Schriften iſt ins⸗ beſondere zu nennen das größere Werk„Eigen⸗ tumsvorbehalt und Abzahlungsgeſchäft“ leinſchließ⸗ lich des Rechts der Teilfinanzierung). Das Nationaltheater teilt mit: Die am Sams⸗ tag erfolgende Aufführung von Richard Strauß! „Ariadne auf Naxos“ in neuer Einſtudierung und Inſzenierung ſteht unter muſikaliſcher Leitung von Joſeph Roſenſtock und unter ſzeniſcher Lei⸗ tung von Dr. Richard Hein. Die neuen Bühnen⸗ bilder wurden von Dr. Eduard Löffler entworfen. — Als diesjähriges Weihnachtsmärchen des Nationaltheaters wird Intendant Maiſſch nach ſechsjähriger Pauſe wieder„Peterchens Mond⸗ fahrt“ von Gerd von Baſſewitz zur Aufführung bringen, und zwar in eigener Inſzenierung. Die erſte Aufführung findet in den erſten Dezember⸗ wochen ſtatt. Telephoniſche Kompoſition. Bei einer Tonfilm⸗ aufnahme, die eine amerikaniſche Kinogeſellſchaft an der pazifiſchen Küſte Nordamerikas unlängſt drehte, ſtellte ſich plötzlich heraus, daß für eine Szene die Muſik fehlte. Um keine Zeit zu verlieren, tele⸗ graphierte der Regiſſeur dem Komponiſten den Text der Szene mit einer kurzen Schilderung. Schon in derſelben Nacht hörten der Regiſſeur Paul Whit⸗ man und eine Anzahl Muſikkopiſten am Telephon die von dem Tondichter raſch komponierte Muſik ab. Morgens um 7 Uhr begann bereits die Probe und ſchon am Nachmittage ging die Tonfilmaufnahme der neuen Szene vor ſich. ———— * Triſtan Bernard: Loriveaus Milchbruder. Kurz⸗ geſchichten. Ins Deutſche übertragen und mit einem Nach⸗ wort verſehen von Fritz Bondy. Reclams Univerſal⸗Biblio⸗ thek Nr. 7084. Triſtan Bernard, längſt berühmt als einer der echteſten Vertreter der großen Weltmacht Humor, ent⸗ faltet in dieſen Skizzen allen Zauber ſeines Talents: die liebenswürdige Bosheit, die ktreffſichere Karikatur, die pari⸗ ſeriſch leichte, pointierte Erzählkunſt, vor allem aber ſein warmes, von Menſchenliebe erfülltes Herz, das ihn zu den Kleinen und Verachteten des Daſeins ein heſonderes Ver⸗ hältnis finden läßt. * Langs Badiſcher Geſchüftskalender für 1931. In ge⸗ wohnter reichhaltiger Ausſtattung iſt der 54. Jahrgang die⸗ ſes Geſchäftskalenders im Verlag von J. Langs Buchhand⸗ lung in Karlsruhe erſchienen. Er hat auch dieſes Jahr in gewiſſenhafteſter Weiſe alle Verſetzungen, Neuernennungen, Titel⸗ und ſonſtigen Aenderungen verzeichnet. Der Kalen⸗ der, der von Jahr zu Jahr an Verbreitung gewinnt, iſt Staats⸗ und Gemeindebeamten ein unentbehrliches Taſchen⸗ buch. Kaufleute bietet er mit ſeinem großen Adreſſen⸗ material Prapagandamatertal. wertbblies 4. Seite/ Nummer 525 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Gemeinderatsſitzung in Lampertheim ii Lampertheim, 9. November. 0 Unter koloſſalem Andrang des Publikums fand die letzte Gemeinderatsſitzung im unteren Rathaus⸗ ſaale ſtatt. Gemeinderatsmitglieder, die nicht ſehr frühzeitig erſchienen waren, mußten den Vorſitzen⸗ den, Bürgermeiſter Keller, von der Straße aus bitten, ihnen doch einen Weg zum Sitzungsſaal frei⸗ machen zu laſſen. Es herrſchte beſonderes Intereſſe für die Beratung des wiederholt abgelehnten Ge⸗ meinde voranſchlags und ganz beſonders für einen durch die kommuniſtiſche Fraktion geſtellten Antrag des Erwerbsloſenausſchuſſes: ein malige Beihilfe an die Erwerbsloſen. Nach Eröffnung der Sitzung ſchlägt Bürgermeiſter Keller vor, alle Punkte der Tagesordnung, mit Ausnahme der Anträge über Bürgſchaftsübernah⸗ men, öffentlich zu behandeln, dem der Gemeinderat zuſtimmt. Des weiteren gibt er von einer Eingabe der Fraktionen der Deutſchen Volkspartei und des Zentrums Kenntnis, die beſagt, daß dieſe Frak⸗ tionen nicht eher in eine Beratung des Voranſchlags eintreten, bis auf die Entſchließung des Gemeinde⸗ rates vom 26. September durch die vorgeſetzte Be⸗ hörde eine Antwort erteilt und ein Vertreter des Kreisamts Bensheim in einer Sitzung zugegen iſt. Wie der Bürgermeiſter erklärt, hat er das Kreisamt von dieſer Eingabe ſofort in Kenntnis geſetzt, es wurde ihm jedoch der Beſcheid, daß eine Hilfe durch den Ausgleichsſtock erſt dann eintreten könne, wenn alle Steuerquellen: Bierſteuer, Bürgerſteuer, Er⸗ höhung der Vergnügungsſteuer, Hundeſteuer uſw. er⸗ faßt ſeien, und daß Kreisdirektor Reinhart bereit ſei, einer erneuten Sitzung am 10. Nov. beizuwoh⸗ nen. Es wird deshalb dieſer Punkt der Tagesord⸗ nung für dieſe Sitzung zurückgeſtellt. Ein Antrag des Jakob Friedrich Kär cher J. um Bauerlaubnis außerhalb des Ortsbauplanes wird zurückgeſtellt.— Das Geſuch des Karl Jakob Krä⸗ mer um dieſelbe Erlaubnis wird genehmigt, da ſich dieſer durch Einrichtung einer Schleiferei eine Exiſtenz gründen will.— Der Jean Grie Sheimer Ehefrau und der Frau Marie Jakob werden die nachgeſuchten Wirtſchaftskonzeſſionen erteilt, da es ſich um Uebergänge handelt.— Georg Ho ffmann will einen Teil des von ihm zur Hühnerzucht gepach⸗ teten Waldgeländes zurückgeben und nur den bereits eingezäunten behalten, weswegen er um Pachtnach⸗ laß nachſucht. Der Gemeinderat beſchließt, daß für das laufende Jahr der geſamte Pachtpreis zu zahlen iſt, daß der Geſuchſteller im neuen Jahr von dem Pachtvertrag entbunden wird und der Zaun zu ent⸗ fernen iſt.— Wegen Verpachtung der Plakatanſchlag⸗ ſäulen ſoll auch am hieſigen Platze eine Ausſchrei⸗ bung erfolgen, damit ſich eptl. Intereſſenten bewerben können.— Der durch das Poltzeiamt vorgelegten Verordnung wegen Sperrung der Ernſt⸗Ludwig⸗ ſtraße für Kraftfahrzeuge über 5,5 To. und des Schulgäßchens fü alle Fahrzeuge mit Ausnahme von Fahrrädern wird zugeſtimmt. Durch die Gemeinde wird dem Landwirt Göbel der durch die Inſtallation der Waſſerleitung ent⸗ ſtandene Schaden mit 35& vergütet. Auf ein Geſuch des Schafhalters Nogger, den Pachtpreis für die Winterſchafweide von 1000 4 auf 600/ zu ermäßi⸗ gen, wird man in nächſter Sitzung zurückkommen, da erſt ſeine Begründung nachgeprüft werden muß.— Ein Geſuch des Küfermeiſters Heinrich Metzner 3, das Losholz in Zukunft als Rundſcheiter zu laſſen, damit er ſolches von Bürgern, die es nicht benötigen, für ſeine Faßfabrikation kaufen kann, wird als nicht angängig erachtet. Es ſoll dem Geſuchſteller vor⸗ geſchlagen werden, eine beſtimmte Menge Nutzholz zu nennen, die ihm dann zu einem noch feſtzuſetzen⸗ den Richtpreis überlaſſen werden ſoll.— Der Revi⸗ ſionsbericht über die Prüfung der Gemeinde⸗ rechnung beſagt, daß dieſe einwandfrei geführt iſt. Bei der Rechnung des Gaswerkes haben ſich ge⸗ ringere Beanſtandungen ergeben, die für die Folge abgeſtellt werden ſollen. Die Gasdeputation wird ſich hiermit in Kürze befaſſen. Für die Folge wer⸗ den die Gasgelderheber in den einzelnen Bezirken abwechſlungsweiſe ihre Tätigkeit ausüben. Eine große Debatte entſpinnt ſich bei Beratung des Antrags der kommuniſtiſchen Partei wegen einer einmaligen Beihilfe für die Erwerbs⸗ loſen. Der Erwerbsloſenausſchuß fordert: 1. Eine einmalige Beihilfe für die Verheirateten in Höhe von 50„ und Ledige 25, ohne Prüfung der vom Kreisrat feſtgeſetzten Richtſätze, auszahlbar im No⸗ vember. 2. Der Gas⸗ und Waſſerpreis iſt um die Hälfte zu erniedrigen und alle Rückſtände aus frühe⸗ ren Monaten ſind zu ſtreichen. 3. An jede erwerbs⸗ loſe Familie ſind 2 Rm. Brennholz zum Selbſtkoſten⸗ preis zu liefern; Ortsbürger bleiben unberückſichtigt. Da auch das Publikum in die Diskuſſton eingreift, ſchließt der Bürgermeiſter die Ausſprache über die⸗ ſen Punkt und erklärt, daß, bevor durch den Staat keine Maßnahmen ergriffen würden und der Vor⸗ anſchlag nicht unter Dach und Fach ſei, dem Antrag infolge Mangels an Mitteln nicht entſprochen wer⸗ den könne. Es erfolgt deshalb Zurückſtellung bis zur Voranſchlagsberatung am 10. Nov. Voranſtaltungen Feſtkonzert der„Sänger⸗Einheit“ Mannheim Mit vollem Rechte konnte der jubilierende Verein auf ſein ehrwürdiges Alter— 80 Jahre— hinweiſen und den ſeſtlichen Anlaß zu einer Feier benützen, die in einem Konzert die muſikaliſche Leiſtungsfähigkeit des Ge⸗ ſangskörpers erprobte und in einem nachfolgenden Ban⸗ kett mit Ball der ungebundenen Fröhlichkeit zu ihrem Rechte verhalf. Die Vortragsordnung des Feſtkonzertes enthielt neben Chorwerken, die auf den feſtlichen Anlaß Bezug nahmen, Kompositionen und Bearbeitungen aner⸗ kannter Autoritäten auf dem Gebiete bes Chorgeſangs⸗ weſens, wobei Fr. Hegar ebenſo vertreten war wie ſein Landsmann Lothar Kempter, ferner die bekannten Be⸗ arbeiter Moldenhauer und Hugo Nahner. Sämtliche Chöre wurden, wie es der ruhmreichen Tradition des Vereines entſpricht, der unter den Geſangvereinen Mannheims eine ſehr geachtete Stellung einnimmt, ton⸗ ſchön und exakt unter der bewährten Leitung von Muſik⸗ direktor Guggenbühler vorgetragen und erweckten herzlichen Betfall. Einen beſonders wertvollen Zuwachs erhielt die Vor⸗ tragsordnung durch die künſtleriſche Mitwirkung von Frl. Guſſa Heiken, die ſich durch ihre langjährige erfolgreiche Mitwirkung beim Nattonaltheater Mannheim ſchon längſt einen guten Ruf als vortreffliche Sängerin von erleſenen Qualitäten geſchaffen hat und nun Gelegenheit fand, ihre Borzüge auch als Konzertſängerin in helles Licht zu rücken. Ihre Vortragskunſt kam zunächſt bekannten Lied⸗ perlen von Rob. Schumann zugute, ihre Begabung für überaus ſein pointierte, niemals übertriebene humorvolle Darſtellung verlieh heiteren Liedern von Karl Loewe und Wittig neuen Reiz. Der enthuſiaſtiſche Beifall nötigte Frl. Helken zu einer dankbar aufgenommenen Zugabe. Auch eine inſtrumentale Darbtetung war vorgeſehen, und zwar ein ſolid gearbeitetes, klaſſiziſtiſch empfundenes Trio von Ignaz Lachner, dem mittleren aus dem Brüderpaar Lachner. In die lobenswerte Ausführung des Trios teil⸗ len ſich in tüchtigem Zuſammenſpiel die Herren Fritz Früh(Mannheim, Violine), Otto uh l(Ludwiggshafen g. Rh., Bratſche) und Muſikdirektor Guggenbühler (Klavier), der auch die Begleitung der Geſänge einwand⸗ frei durchführte. An das Konzert ſchloß ſich ein Bankett, das dem Rück⸗ blick auf die Entwicklung des Vereins ſeit ſeiner Grün⸗ dung bis zum heutigen Stande gewidmet war und den paſſenden Anlaß zu einer Ehrung verdienſtvoller Mitglie⸗ der bot. Eine überraſchend große Anzahl von Mitgliedern gehören über ein Vierteljahrhundert dem jubilierenden Verein an und wurden für ihre Pflichttreue mit der ſilbernen Nadel des Deutſchen Sängerbundes aus⸗ gezeichnet. Es ſind dies die Herren Becker, Henning, Hermann, König, Stadtmüller, Kloſe, Nuß, Stang u. Zöller. Die„Liederhalle“ Heidelberg, die mit dem feſtgebenden Verein durch beſondere Bande treuer Freundſchaft verbunden iſt, wurde zum Ehrenmitglied er⸗ nannt. Muſikdirektor Güggenbühler erhielt ein Diplom für 10 jährige Wirkſamkeit als Dirigent. Für die große Beliebtheit, die ſich der Verein er⸗ rungen hat, zeugte die große Anzahl der Feſtgäſte, die den Saal des Friedrichsparkes zur Gänze ausfüllten und ein farbenfrohes Bild darboten. J. * Edwin Fiſcher, Zweiter Meiſterklavierabend. Auf den heutigen, Zweiten Meiſterklapierabend in der Har⸗ monie, D 2, 6, an dem Dr. Edwin Fiſcher Werke von Bach, Beethoven, Schumann und Chopin ſpielen wird, wei⸗ ſen wir an dieſer Stelle nochmals beſonders hin. Planetarium. Im erſten Vortrag der Reihe Aus⸗ gewählte Kapitel der Aſtronomie und der Geophyſik ſpricht am Donnerstag, den 13. November, um 20 Uhr Dr. Feur⸗ ſtein über„Das Alter der Erde“. Der Vortrag wird durch Lichtbilder erläutert. Kein Fenerwehr⸗Schlußball. Für den auf nächſten Samstag angeſetzten Schlußball der Freiwil⸗ [ligen Feuerwehr Mannheims waren bereits umfangrelche Vorbereitungen getroſſen worden, um das allfährlich ſtattfindende traditionelle Feſt wieder zu einem gefellſchaftlichen Ereignis werden zu laſſen. Den An⸗ gehörigen der Wehren, die das ganze Jahr über freiwillig Dienſt tun, war eine ſolche Zuſammenkunft wohl zu Annen. Die Kommandantur lat nun aber nach eingehen⸗ Her Beratung beſchloſſen, den Feuerwehrbal abzuſagen, da die Zeiten zu ſchlecht ſind. Man hofft daz Feſt im Frühlahr 1931 abhalten zu können. Partei⸗Nachrichten Aus der Deutſchen Volkspartei Die Wahlverſammlung des Bezirks vereins Lindenhof am Freitag war gut beſucht. Studienrat Dr. Brandt referierte über das Thema:„Gemeinde⸗ wahlen“, Frau Weickert über„Praktiſche Kommunal⸗ politik“. Beide Referate wurden mit großem Intereſſe entgegengenommen. In lebhafter Ausſprache wurde durch die Erſchienenen Stellung zu den Ausführungen der Refe⸗ renten genommen und den Kandidaten für den zu wäh⸗ lenden Bürgerausſchuß verſchiebene Wünſche mitgegeben, für deren Beachtung ſie in der Partei wirken möchten. Mit Worten des Dankes an die Redner und Teilnehmer der Verſammlung und der Bitte, um eine rege Wahl⸗ beteiligung beſorgt zu ſein, ſchloß der Vorſitzende des Be⸗ zirksvereins, Herr Schüßler, nach Mitternacht die Verſammlung. Am Sonntag nachmittag hielt der Bezirksverein der Deutſchen Volkspartei in Käfertal eine gutbeſuchte Mitgliederverſammlung ab. Der Bezirksvereinsvorſitzende, Herr Waſſer, eröffnete die Verſammlung und erteilte dem Referenten, Stadtverordnetenvorſtand Walther, das Wort zu ſeinem Vortrag über Kommunalpolitik. In ausführlichen Darlegungen berichtete der Redner über die Rathauspolitik und über alle wichtigen Fragen auf ſozia⸗ lem und kulturellem Gebiete. Das Bürgertum darf ſich nicht der Pflicht entziehen, am 16. November ſeine Stimme der Partei zu geben, die ſtets für die Intereſſen des Mit⸗ telſtandes und des Bürgertums überhaupt eingetreten iſt, ohne eine einſeitige Intereſſenpolitik zu treiben, wie das leider bei vielen Parteien der Fall iſt. Deswegen wies mit Recht der Redner auf die Bedeutung der Gemeinde⸗ wahlen hin, die für die künftige Rathauspolitik insbeſon⸗ dere des Bürgertums von außerordentlicher Wichtigkeit ſind. An die beifällig aufgenommenen Ausführungen des Referenten ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, die manche Klarheit brachte. Nach einem Schlußwort von Stadtverordnetenvorſtand Walther konnte die anregende Verſammlung geſchloſſen werden. Verſammlung der jungen Volksparteiler Unter dem Vorſitz von Studienrat Dr. Brandt fand am Samstag abend im Wartburg⸗Hoſpiz eine Mitglie⸗ derverſammlung der Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler ſtatt. Nach den Begrü⸗ ßungsworten des Vorſitzenden ſprach der Fraktionsführer der Rathausfraktion, Dr. Waldeck, über„Volks⸗ parteiliche Gemeindepolitik“. Der Referent betonte, daß Gemeindewahlen nicht im ſtrengen Sinne politiſche Wahlen ſeien. Neben den Erläuterungen zur Einheitsliſte ſtreifte Dr. Waldeck all die Fragen, die eng mit der Rathauspolitik zuſammenhängen und die die Oef⸗ fentlichkeit intereſſtieren. Vor allem hob er hervor, daß unbedingt wieder der Perſönlichkeitswert und die Leiſtung des Einzelnen maßgebend ſein müſſen, die bei der Stellenbeſetzung zu berückſichtigen ſei. Mit den Ausfüh⸗ rungen über kommunalpolitiſche Fragen verknüpfte Dr. Waldeck die Politik des Reiches und der Länder, die unbedingt einer gründlichen Reform bedürfen. Die er⸗ ſchöpfenden Darlegungen des Redners fanden den unge⸗ teilten Beifall der Verſammlung. Stadtrat Haas refe⸗ rierte noch kurz über die Theaterfrage und über die Sozialpolitik. An der lebhaften Ausſprache beteiligten ſich die Herren Dr. Brandt, Blechen, Räth und Dr. Hunger. Nachdem ein Bericht über die Reichs⸗ tagung der Reichsgemeinſchaft junger Volksparteiler in Berlin durch Direktor Mayer Dinkel erſtattet wurde, der dem Hauptreferat vorausging, konnte Dr. Brandt die Verſammlung nach dreiſtündiger Dauer ſchließen.— d 10 Wahlvorſchläge in Baden⸗Baden * Baden⸗Baden, 11. Nov. Nachdem der Verſuch zur Einigung der bürgerlichen Mitte auf einen Wahlvorſchlag geſcheitert iſt, treten nachſtehende Parteien in den Wahlkampf und bewerben ſich um die Gunſt der Wähler mit zuſammen 330 Kandida⸗ ten: Zentrum, Sozialdemokraten, Volkspartei, Na⸗ tionalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei, Staats⸗ partei, Kommuniſtiſche Partei, Reichsbund des Deutſchen Mittelſtandes(Wirtſchaftspartei), Evang. Volksdienſt, Deutſchnationale Volkspartei, Bürger⸗ partei Baden⸗Oos. Zu wählen ſind 84 Stadtverord⸗ nete. Bei den letzten Gemeindewahlen wurden ſechs Wahlvorſchläge eingereicht. die beiden repräſentativen Maunſchaften von Süd⸗ und Nordcdeutſchland zum Nord⸗Sübſpiel gegenüber, das die Norddeutſchen wiederum als ſah. Die Zeiten, in denen der Norden ſeine e durch größere Aus⸗ dauer und Schnelligkeit gewann, ſind vorüber, heute ge⸗ winnt er ſie auch durch beſſere Technik und Taktik, die nicht zuletzt auf die Begegnungen mit ſtarken ausländi⸗ ſchen Mannſchaften zurückzuführen ſind. Die Südmann⸗ ſchaft hatte man nach Einheiten zuſammengeſtellt, was praktiſch das Borteilhefteſte war, denn zur Mitwirkung beſſerer Einzelſpieler ous verſchiedenen Vereinen hätte man unbedingt ein Auswahlſpiel ſtattfinden laſſen müſſen, wozu aber ein freier Sonntag nicht zur Verfügung ſtand. Den Ausſchlag gab auch in dieſem Kampf wieder das beſſere Stürmerſpiel der Norddeutſchen.— Vor 30 Jahren, am Tag des erſten Nord⸗Sübſpiels, am 4. November 1900, wurde in Kaſſel der Deutſche Rugbyfußball⸗Verband gegründet, nachdem ſchon vorher in den Jahren 1898 und 1899 in Heidelberg und Stuttgart Rugbn⸗Tagungen ſtattgefunden hatten. Der erſte deuſche Rugbyverein wurde im Jahre 1878 in Hannover gegrün⸗ det, der heute noch zu den ſpielſtarken Vereinen Deutſch⸗ lands zählt und von jeher ein fairer Gegner war. Im Jahre 1880 folgte die Gründung des Fußballklubs„Frank⸗ furt“, des heutigen Sportklubs Frankfurt 1880; kurz dar⸗ auf folgte der Bremer Fußballverein und der Heidel⸗ berger Ruderklub(heute Rugbyklub Heidelberg). Da Rugby als reiner Saiſonſport geſpielt wurde, fand es beſonders bei den alten Ruderern Aufnahme als Er⸗ gänzungsſport. Unmittelbar vor dem deutſchen Rugby⸗ Fußball⸗Verband wurde in Hannover ſchon von zehn Vereinen der erſte Unterverband ins Leben gerufen. Die Seele der Bewegung waren damals neben dem Lehrer Fricke, Prof. Dr. Edward Ullrich ⸗Heidelberg und Staßny⸗ Frankfurt. Bald ſchloß ſich auch der Süden zu⸗ dammen. Nach dem Kriege nahm das Spiel den Aufſchwung, den es verdient. Es folgte die Gründung des Brondenburgi⸗ ſchen, Mitteldeutſchen und unmittelbar danach des Weſt⸗ deutſchen Verbandes. Dem Beiſpiele Frickes und Ullrichs folgend, die ſchon in den Wer und 80er Jahren mit ihren Schülern Rugby ſpielten, fond es jetzt auch in größerem Umfonge Aufnahme in den Schulen. Auch im Heer, in der Marine und der Polizei und im beſonderen Maße auch an den deutſchen Hochſchulen wird es mit Begeiſterung geſpielt. Der Deutſche Rugby⸗Fußball⸗ Verband kann mit Freude auf das zurückblicken, was er in dem abgelaufenen Menſchenalter geleiſtet hat. We. Fußball im Kreis Südheſſen Auch an dieſem Sonntag behaupteten ſich die Spitzen⸗ vereine weiterhin. ach wie vor iſt Olympia Lor ſch Tabellenführer, dicht beörängt von Bürſtadt und Pfiff⸗ ligheim. Dieſe 3 Vereine werden auch das Rennen unter ſich ausmachen. Am meiſten Ausſichten hat jo Lorſch, das als oͤte ſtärkſte Mannſchaft im Kreiſe anzuſprechen iſt. Die erzielten Ergebniſſe ſind normal zu neunen. Man ab dem Neuling Neuhauſen bei dem kommenden zl⸗ ſter Lorſch gar keine Chancen. Lorſch ſetzte ſeinen Sie⸗ geszug fort und beſiegte in einem glänzenden Spiel Neu⸗ hauſen mit nicht weniger als 810. 5. Der größte Gegner der Lorſcher, der VfR. Bür⸗ ſtadt beſtegte ſeinen Gegner Olympia Ca in p er t heim ſicher mit:0. Lampertheim konnte niemals einen ernſthaften Widerſtand entgegenſetzen, dazu iſt die Mann⸗ ſchaft noch zu jung und ſpieleriſch zu unerfahren. Nicht ſo ganz ſicher ſiegte der dritte Mitbewerber um die Meiſterſchaft, Normannia Pfiffligheim. Der Verein mußte alles aufbieten, um gegen den SV. Hoch⸗ heim zu Punkten zu kommen. Mit großer Mühe reichte es zu einem knappen:0⸗Sieg. Ein ſchönes Spiel gob es in Gernsheim beim Neuling, der die ſympathiſchen Heppenheimer zu Gaſte hatte. Auch Gernsheim war verſtärkt und zwar ſah man den früheren Klaſſeverteidiger Müller von Wor⸗ matia Worms erſtmals ſpielen. Der Gernsheimer Verein ſteht unter dem Training von Müller und hat auch ſchon vieles gelernt. Die beſſeren Heppenheimer blieben mit:2 Sieger. 5 5 Am kommenden Sonntag finden folgende Spiele ſtatt: Bürſtadt— Lorſch; Biblis— Heppenheim; Pfiffligheim— Olympia Lampertheim; Olympia Worms— Gernsheim. — 24. Berliner Sechstage-Rennen Immer weiter geht die Jagd— Nach 91 Stunden Die Favoriten rücken vor Der große finanzielle und ſportliche Erfolg des Berliner Sechstagerennens hält an. Am Montag abend war die weite Halle des Berliner Sportpalaſtes wieder ausverkauft und auch am Dienstag mittag zeigten ſich die Ränge dicht beſetzt. Stundenlange Jagden brachten in die großen Meu⸗ ſchenmenge helle Begeiſterung. Die vierte Nacht der„Six days“ wurde durch eine mit wohl einzig daſtehender Energie durchgeführten Jagd eingeleitet. Zwei Stunden lang jagte das Feld ununterbrochen und auch nach Mitter⸗ nacht gab es noch einige größere Vorſtöße. Es wurden nicht weniger als 72 Rundengewinne verzeichnet. Ehmer⸗Tietz rückten zu den führenden Krüger⸗unda auf. Dann kamen mit einem glänzend angelegten Vorſtoß die Berliner Man⸗ they⸗Maczinſky allein an die Spitze. Aber Krüger⸗Funda ließen keine Ruhe, ſie holten ſich die verloren gegangene Poſition wieder zurück. Die ſchwächeren Paare büßten eine Runde nach der anderen ein und die Franzoſen Lemoine⸗ Peix ſtellten mit 21 Rückſtand ſogar einen neuen Rekord für Europa auf. Später konnten dann die weit zurückge⸗ fallenen Mannſchaften dank der Großzügigkeit ihrer Kon⸗ kurrenten wieder einige Bahnlängen gutmachen. Am Dienstag vormittag war der Stand des Rennens wie folgt: 1. Krüger⸗Funda— eine Runde zurück; 2. Ehmer⸗Tietz; 8. Manthey⸗Maczinſky. Drei Runden zurück: 4. Piet van Kempen⸗Schön. 5. Rieger⸗Kroſchel— Vier Rbnden zurück: 6. Rauſch⸗Hürtgen— Fünf Runden zurück: 7. Pijnenburg⸗ Braſpenning.— Sieben Runden zurück: 88. Dinale⸗Tonani. 9. Lehmann ⸗Wiſſel.— 13. Runden zurück: 10. Petri⸗Stüb⸗ becke.— 17 Runden zurück: 11. Lemvine⸗Peix.— 19 Run⸗ den zurück: 12. Debruycker⸗Mandelkow. Auch der Dienstag nachmittag brachte wieder bewegte Jagden. In der zweiten Spurtſertie unternahmen Piet van Kempen ⸗Schön den erſten Vorſtoß und gaben da⸗ mit das Zeichen zum Beginn einer großen Jagd, zu deren Helden die Rheinländer Rauſch⸗Hürtgen wurden. Die Kölner gewannen der Spitzengruppe drei Runden ab und ſcheben ſich damit auf den vierten Platz vor. Auch van Kempen⸗Schön konnten Terrain aufholen. Scheinbar haben die Favoritenpaare doch ihre Gegner etwas zermürbt. Es ſcheint ſo, als ſollte das Rennen in ein Duell Rauſch⸗Hürt⸗ gen gegen van Kempen⸗Schön münden. Nach 91 Stunden, N nachmittag 5 Uhr, waren 2165,760 Km. zurück⸗ gelegt. Der Stand des Rennens: 1. Krüger⸗Funda 113 Punkte.— Eine Runde zurück: 2. Ehmer⸗Tietz 102 Punkte; g. Manthey⸗Macztuſky 81 Punkte; 4. Rauſch⸗ Hürtgen 74 Punkte.— Zwei Runden zurück: 3. Piet van Kempen⸗Schön 204 Punkte; 6. Rieger⸗Kroſchel 111 Punkte.— Fünf Runden zurück: 7. Tonanj⸗Di⸗ nale 120 Puntke.„Sechs Runden zurück: 8. Pijnenburg⸗Braſpenning 125.; 9. Lehmann⸗Wiſſel 63 Punkte.— 16 Runden zurück: 10. Petri⸗Stübbeeke 178 Punkte.— 20 Runden zurück: 11. Lemoine⸗ Peix 68 Punkte. 21 Runden zurück: 12. De⸗ bruycker⸗Mandelkow 58 Punkte. Internationales MNeit⸗Turnier in Newyork Im Mittelpunkt des Internationalen Newyorker Reit⸗ Turnieres ſtand om Montag eine Sprung⸗Konkurrenz um die Inteengtionale Military Stakes. Hier gelang es den Amerikanern, die erſten vier Plätze zu belegen, Deutſchlond beſetzte mit Frhr. v. Nagel auf„Dedo“ nur den fünften Pletz Die weiteren deutſchen Teilnehmer„Derby“(Oblt. Haſſe),„Wotan“(Y. Nagek),„Fridericus“(Oolt. Momm) Im Weſten wieder Neues Schalke 04 aus dem WSB. ausgeſchloſſen — Der FC. Schalke iſt aus dem Weſtdeutſchen Spielver⸗ band ausgeſck 1 worden, weil er die ſeinerzeit über ihn verhängten Geldſtrafen nicht bezahlt hat. Es handelt ſich um 1400 Mark Geldſtraſe wegen der Uebertretungen der Amateurbeſtimmungen zuzüglich 200 Mark Koſten. Schalke ſoll wieder aufgenommen werden, wenn die Strafen he⸗ zahlt und außerdem innerhalb von 14 Tagen die Erklärung abgegeben wird, daß ſich der Verein zukünftig an die Ama⸗ teurbeſtimmungen halten wird.— Der WSB. ⸗Vorſtand iſt nicht klüger geworden. Statt die Spieler von Schalke zu begnadigen, hat man dem Verein, der nicht ſchuldiger iſt als viele andere, einen neuen Eſelstritt verſetzt. Man muß ſich fragen, wie lange die WSV.⸗Vereine ihrem Vorſtand noch dieſe unſinnige, ſtändige Unruhe und Verwirrung ſchaffende Politik geſtatten werden. Jakob Zündorf tritt aus dem WSV.⸗Vorſtand aus Jakob Zündorf, wohl der klügſte Kopf im WSV. Vor⸗ ſtand und ein alter Praktiker, iſt aus dem Vorſtand des Weſtdeutſchen Spiel⸗Verbandes ausgetreten, weil er die „Sportpolitik“ des WSV.⸗Vorſtandes nicht mehr mitmachen wollte und konnte. Wundern kann dieſer Schritt keineswegs. Man muß ſich nur wundern, daß er ſo ſpät erfolgte. Boxkampf Badͤen⸗Pfalz-Württemberg:8 Der 1925 erſtmals ausgetragene Länderboxkampf zwi⸗ ſchen dem 4. DAS.⸗Kreis(Baden⸗Pfalz) und dem 6, Kreis(Württemberg) erfuhr am Sonntag abend in Pforz⸗ heim ſeine 6. Wiederholung. Obgleich die Vorausſetzungen für den 4. Kreis 5 ſchen Meiſter Rieder⸗Freiburg im Fliegengewicht und Steinmüller⸗Mannheim im Schwergewicht mußten erſetzt werden und Jakob und Bahr von Mannheim hatten be⸗ reits einen Kampf vom Abend zuvor hinter ſich, wurde gegen die in beſter Beſetzung erſchienene kampfſtarke Kreismannſchaft von Würtkemberg ein ehrenvolles Un⸗ entſchieden herausgeholt. Allein die Kämpfer vom Bf K. Mannheim, Schmitt, Bahr und Jakob hrachten dem 4. Kreis 5 Punkte. Ohne Erfatz wäre der Sieg der bodiſchepfälziſchen Mannſchaft nie in Frage geſtanden⸗, Veranſtalter des Länderkampfes war der 1. Fauſt⸗ kampfklub Pforzheim, der die auf ihn geſetzten Erwartungen noch bei weitem übertraf und ſich auch gegen⸗ über den Kämpfern ſehr aufmerkſam zeigte. So bekam jeder Teilnehmer zur Erinnerung an den Kampf eine Urkunde. Bf. 86 erhielt für die von ſeinen Boxern für Baden⸗Pfolz erreichte höchſte Punktzahl den von einem in Pforzheim ſich aufhaltenden Südamerikaner geſtifteten Wanderpreis(Boxerfigur). Außerdem war dem Publikum Gelegenheit gegeben, durch Stimmzettel die tech⸗ niſch beſten Leiſtungen des Abends zu beſtimmen, wofür weitere geſchmackvolle Ehrenpreiſe zur Verfügung ſtanden. Die meiſten Stimmen bekam begreiflicher Weiſe, aber nicht zu Recht der Pforzheimer Kolb, ihm folgten Schmitt Mannheim an zweiter, Jeitner⸗ Stuttgart an dritter und Feuerbacher 1⸗Pforzheim an vierter Stelle. Die Kämpfe ſtanden unter der Leitung des Verbandsboxwartes Böhm Stuttgart und des Kreis⸗ boxwartes Ulmrich⸗Mannheim, während Volz⸗ Stuttgart und Dreſſel⸗Mannheim als Punktrichter fungierten. Es bliebe dann noch zu erwähnen übrig, daß der Bernhardushofſaol iw Pforzheim, die traditionelle Boxkampfſtätte dieſer Stadt, wieder überfüllt war von Intereſſenten, die ihre Zufriedenheit über das Gebotene durch ſtarken Beifall bekundeten. Die Amateurborer in Oslo Bei dem internationalen Amateurboxturnzer in Oslo hatten die deutſchen Teilnehmer am Montag weitere ſchöne Erfolge zu verzeichnen. Der Kölner Rennen wurde im Mittelgewicht Tur nierſieger durch ſeinen entſchiede⸗ nen Erfolg über Gunnar Johanſen in der dritten Runde. Sein Landsmann Nieſiwg konnte ebenfalls erſter Preisträger im Halbſchwergewicht werden und ſchlug Askevold bzw. Moſſefin enkſcheidend. Im Federgewicht ſchluig Ruſtemeyer Köln zwar Pederſen nach Punkten, verlor aber daun gegen Roeisland und wurde zweiter in ſeiner Klaſſe. Die bei⸗ den übrigen Kölner Boxer Kurth und Bilernick mußten auf ärztliches Anraten auf die weitere Teilnohme wegen Verletzungen verzichten. Togeshaleucles Mittwoch, 12. November Nationaltheater:„Turandot“, Oper von F. Buſonf und „Gianni Schiecht“, Oper von G. Puceini, ohne Karten⸗ verkauf, Anfang 20 Uhr. Apyllo⸗Theater: Gaſtſpiel der Berliner Rotterbühnen „Friederike“, Operette von Léhar, 20 Uhr. Planetarium: 15 Uhr Beſichtigung, 17 Uhr Vorführung. Harmonie D 2, 6: Meiſter⸗ Klavierabend Edwin Fiſcher, Anfang 20 Uhr. Volkshochſchule:„Die Geſchlechter“, Vortrag von Frau Dr. med. Frieda Fromm⸗Reichmann, Heidelberg, im Muſen⸗ ſgal, 20,15 Uhr. Lichtſpiele: Alhambra:„Penſion Schöller“.— Uni⸗ verſum:„Liebling der Götter“.— Scala Thea⸗ ter:„Komm auf mein Schloß mit mir“.— Schau, burg:„Der Schrecken der Verbrecher“. Ro xy⸗ Theater:„Liebeswalzer“.— Gloria ⸗Palaſt? „Das Weib in Flammen“. Palaſt⸗Theater: „Sag es mit Liedern“.— Capitol:„Die Drei von der Tonkſtelle“. Ufa⸗Palaſt— Pfalzbau:„Götz von Berlichingen“, Schau⸗ ſptel von Goethe, ohne Kartenverkauf, 19,30 Uhr. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Chefredakteur! Kurt Fiſcher Verantwortlich für Politik: H. A. Meißner Feuilleton Dr. b Rauſer Kommunalpolitik u. Lokales: dtichard Schönfelder Spo 1 u. Ver miſchtes: Willy Müller- Handelsteil: Kurt Ehmer ⸗ Gch und alles übrige. Franz Kircher— Anzeigen und geſchäftliche. deilungen Jakob Faude, ſämtlich in Mannheim Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung G. m. b.., Mannheim, R 1,—8 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr— Rückſendung erfolgt nur bei Rückvorto — 42 2 ſritt sich nicht ab gibt dem Boden schénen Ferbglenz un Geſchäftliche Mitteilungen „Mehr als drei Millionen lerneifrige Men ſchen 1 in dieſem Sommer in der Hygieneausſtellung zu 0 In Dresden ſah man in gläſernen Mägen, wie die 1 ſobald ſie in den Magen gelangt iſt, gerinnt und 7 5 Klümpchen verklelſtert, die dann ſtundenkang im abe liegen bleiben. Trinkt man aber die Milch mit Kalhreiner Mals kaffee gemiſcht, ſo bildet ſie ganz zarte kleine e Flöckchen, die ſehr leicht verdaut werden. Alſo— ſtets 15 Milch mit Kathreiner miſchen! Das— und noch viele und„Kampfgeſell“(v. Waldenfels) endeten trotz ausgezeich⸗ neter Leiffungen unplaz iert. andere— haben wir dieſen Sommer auf der ausſtellung in Dresden gelernt. äußerſt ungünſtig waren, denn die dent⸗ Rhein Pegel] 7. 6 8. 10. 11 ö 12 Neckar Riegel 0 8. 10 11 2. Basel.75 178015.57180 a 0 Schußlennnde, 48..32.15 0% Mannheim, 587 180 Fehl 9 888 843.80.893,58 Joalel 905075 6 00 00 Maxau.46 8 958,10 Sec.84 Hlochingen 97 931.00 140 Mannbein 5,54.58 8,22 5 448.23 Helldronn 125 15 115 3 aub 41.404 34 329.07 N Köln 5 265.525.414 5,26 8,01 g Hygiene B55 Der mp. Dieſer 7 ſaſſende Landwir gehörte, beider Gemeind Gemeind Der Jahrzeh. ichnen. „Junderts . durch vi nennen tümer in das Gut zu Anfa hängte ſi Beſitztun heim, ha verkauft Rogge namens trieb für laſſen. 2 Betrieb * Lat aus Obe Rangier! der Lo unglückt. 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Der„Sulzbacher Hof“ hat in den letzten ſechs gahrzehnten einen vielfachen Beſitzerwechſel zu ver⸗ ichnen. Bis in die 7ber Jahre des vorigen Jahr⸗ underts gehörte er einer Familie Ehret, die ihn burch viele Generationen hindurch ihr Eigentum nennen konnte. Dann wechſelten die Eigen⸗ tümer in raſcher Folge. Bis zum Kriegsbeginn war das Gut in zehn verſchiedenen Händen. Der Beſitzer zu Anfang des Krieges, Jean Schowalder, er⸗ hängte ſich in einem Anfall von Schwermut auf dem Besitztum. Der nächſte Beſitzer, Wayer aus Mann⸗ heim, hat 1917 das Hofgut an zwei Intereſſenten perkauft und zwar an den Zigarrenfabrikanten Gg. Rogge in Graben⸗Neudorf und an einen Pfälzer namens Peter Wollny. Im Jahre 1920 verkaufte Polly ſeinen Anteil an Mülbert und Rogge den einigen im Jahre 1922 an die Gemeinde, Goldene Hochzeit— Radiumſpende Weinheim, 11. Nov. Der Schuldiener a. D. Friedrich Bartels von hier begeht am Donners⸗ jag mit ſeiner Ehefrau diegoldene Hochzeit. Der Jubilar iſt 75 und ſeine Ehefrau 72 Jahre alt. Bartels ſtand 35 Jahre in ſtädtiſchen Dienſten und gehörte 25 Jahre der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Weinheim an.— Die Straßenſammlung für die Radiumſpende erbrachte hier 457 Mark. Die Hausſammlungen werden bis 15. d. M. fortgeſetzt. Betriebsſchließung mußte infolge ſchlechten Geſchäftsganges den Be⸗ trieb für einige Zeit ſchließen und die Arbeiter ent⸗ laſſen. Da gleichzeitig die Firma Landfried den Betrieb voll aufnahm, konnte ein Teil der Entlaſ⸗ ſenen hier Beſchäftigung finden. Tod zwiſchen den Puffern * Lauda, 11. Nov. Der Bremsſchaffner E. Mohr aus Oberlaude geriet am Sonntag morgen im Rangierbahnhof Würzburg⸗Zell zwiſchen die Puffer der Lokomotive und des Packwagens. Dem Ver⸗ unglückten wurde der Bruſtkorb eingedrückt Der Tod trat auf der Stelle ein. Tod durch Unf ill * Nendorf,(Amt Bruchſal), 11. Nov. Der hier wohnhafte Stellwerksmeiſter Johann Barth zog ſich im Auguſt durch einen Sturz auf die Tenne ſchwere innere Kopfverletzungen zu. Nach monate⸗ langem Krankenlager machte er ſich nun auf, um ich wieder geſund zu melden. Wihrend des Anklei⸗ dens wurde der 56jährige Mann plötzlich von einem Gehirnſchlag ereilt, an dem er, ohne wieder zu Bewußtſein zu kommen, abends ſtarb. Der Kampf gegen Elend und Not Karlsruhe, 11. Nov. Alle in der privaten Für⸗ ſorge tätigen Kräfte und Organiſationen haben ſich unter dem Vorſitz von Oberbürgermeiſter Dr. Finter zu einer Notgemeinſchaft zuſammen⸗ eſchloſſen. Bei der Gründungsverſammlung gab Hürgermeiſter Sauer einen Ueberblick über die Virkſchaftslage der Stadt, die ſich langſam verſchlech⸗ lert hat. Beim Arbeitsamt Karlsruhe ſind 15 252 Ar⸗ beitſuchende gemeldet. Die Zahl der vom Fürſorge⸗ amt betreuten Perſonen wird auf 18 000 geſchätzt, der Wohlfahrtsetat der Stadt beträgt rund 9 Millionen Nark. Die Notgemeinſchaft wurde nicht deshalb ge⸗ gründet, um das Fürſorgeamt zu entlaſten, ſondern um ergänzend neben ihm zu wirken. Es iſt beab⸗ ſchtigt, mit einem Aufruf an die Bürgerſchaft heranzutreten und ſie zu bitten, der Notgemeinſchaft die erforderlichen Mittel zur Verfügung zu ſtellen. Der Präſident des Landesarbeitsamtes Südweſt⸗ deutschland hat ſich bereit erklärt, ſeine Arbeitsämter anzuweiſen, im kommenden Winter mit den Für⸗ ſorgeämtern und ſonſtigen Wohlfahrtsorganiſativnen uuſammenzuarbeiten und auch die Einrichtungen des Arbeitsamtes zur Verfügung zu ſtellen. Vereinigung zweier Geſangvereine Geſangverein„Liederkranz“ und Geſellſchaft „Harmonie“ Heidelberg, 11. November. Zwiſchen den obigen Vereinen ſind zur Zeit Unterhandlungen im Gange zwecks Verſchmelzung der beiden bürgerlichen Geſellſchaften. Wenn die Vereinigung zuſtande käme, ſo erhielte der„Lieder⸗ kranz“ einen namhaften Zuwachs ſangesfreudiger Männer, denn in der Geſellſchaft„Harmonie“ hat ſich ſchon lange Jahre ein kleiner Geſangverein auf⸗ getan, der bei den Veranſtaltungen des Vereins ſeine Mitglieder durch den Vortrag von Männerchören erfreut. In der Theaterſtraße beſitzt die„Harmonie“ ein eigenes Haus mit großem Konzertſaal und anſtoßendem Garten. Eine eigene Bibliothek verſorgt die Mitglieder mit Lektüren, und die Kegel⸗ bahn des Hauſes erfreut ſich bei den Freunden von „Gut Holz!“ fleißiger Benützung. Auch der„Liederkranz“ würde in die Ehegemein⸗ ſchaft eine namhafte Mitgift bringen. Gehört ihm doch das Vereinshaus in der Bienenſtraße nahe der Hauptſtraße zu eigen. Freilich ließe ſich's in den Räumen der Harmonie noch herrlicher ſingen und 5 Tägliche Berichte der neuen Mannheimer Feitung zum Empfang und zur Begrüßung der fremden Ge⸗ ſangvereine, deren ja jedes Jahr ſehr viele aus der ganzen Welt nach Heidelberg kommen und den„Lie⸗ derkranz“ beſuchen, wäre der neu hergerichtete große Saal der Harmonie ein würdiger Raum. Beide Geſellſchaften,„Harmonie“ und„Liederkranz“ können auf ein ſehr hohes Alter zurückblicken. * ch. Unterſchwarzach, 11. Nov. Geſtern feierten im engſten Familienkreis Schmiedemeiſter 8. Schmitt und ſeine Ehefrau Liſette geb. Thümig das Feſt der goldenen Hochzeit. Während die Jubilarin noch ſehr rüſtig iſt, machen ſich bei ihrem Ehemann, der bis vor wenigen Jahren noch hinterm Ambos ſtand, die Beſchwerden des Alters bemerkbar. * Aus dem kleinen Odenwald, 11. Nov. Mit ben Holzhauerarbeiten wird in den Staats⸗Do⸗ mänenwaldungen begonnen, auch einzelne Gemein⸗ den beginnen mit der Verſteigerung. Die Holzhauer⸗ preiſe liegen durchſchnittlich 50 bis 80 Pfg. unter den vorjährigen Löhnen. S. Heiligkrenzſteinach, 11. Nov. Bei der Treib⸗ jagd im Revier am Ablerſtein wurden 10 Rehe, 6 Haſen und 2 Füchſe erlegt, Verkehrswacht Pfalz * Neuſtadt a. H. 11. November In einer im Saalbau zu Neuſtadt a. Hdt. abge⸗ haltenen Vorſtandsſitzung der Verkehrs⸗ wacht Pfalz fand eine lebhafte Ausſprache über die am 28. September in Ludwigshafen am Rhein veranſtaltete Erſte deutſche Verkehrsſchutztagung ſtatt. Es wurde betont, daß die Tagung das Ziel, mit der Forderung„Sicherheit vor allem“ in einen größeren Kreis einzudringen, zwar erreicht habe, daß aber immer noch mehr getan werden müſſe, um der Forderung allgemeine Geltung zu verſchaffen. Die auf der Tagung gehaltenen Referate, beſonders das von Regierungsrat Anz, müßten in der Pfalz eine praktiſche Auswirkung erfahren. Die Verkehrs⸗ wacht wird bei der Regierung Schritte unternehmen, um ein gleichzeitiges und gleichartiges Vorgehen in allen Bezirksamtsbezirken zu erreichen. Aehnlich wie in München ſoll auch hier die Bearbeitung der am Verkehr beteiligten Gruppen einzeln und nacheinan⸗ der erfolgen, Sodann erſtattete der Vorſttzende, Kommerzienrat Groſſer⸗Frankenthal, Bericht über die Tätigkeit der Verkehrswacht Pfalz in den letzten Monaten und über die Sitzung des Vorſtandes der Deutſchen Verkehrswacht in Berlin am 11. Oktober 1930. Die für die Durchorganiſation der Deutſchen Verkehrs⸗ wacht wichtigen Fragen wurden eingehend erörtert. Die Verkehrswacht Pfalz beſchloß, der DBW. Herrn Groſſer zur Wahl in den Beirat vorzuſchlagen. Angeregt durch einen Brief des Verbandes pfäl⸗ ziſcher Induſtrieller, fand ſodann eine Beſprechung darüber ſtatt, wie die Beobachtung des Straßenverkehrs erweitert werden kann. In der Ausſprache wurden die verſchiedenſten Auffaſſungen behandelt, unter denen die Beobachtung zu erfolgen hat. Die Mit⸗ arbeit weiterer Kreiſe wurde dankbar begrüßt. Der Vorſtand wünſcht, daß jedermann ſeine Wahrneh⸗ mungen der Verkehrswacht zur weiteren Behand⸗ lung übermittelt, und zwar an die Adreſſe der Orts⸗ gruppenvorſttzenden in Frankenthal, Ludwigshafen, Speyer, Neuſtadt, Landau, Kaiſerslautern, Pirma⸗ ſens, Zweibrücken und Bad Dürkheim oder des Vor⸗ ſitzenden der Verkehrswacht Pfalz in Frankenthal. Unter„Verſchiedenes“ wies Dr. Rau auf die neue Kraftverkehrsordnung hin. Er be⸗ richtete über die außerordentlich bedenklichen Folgen der Verordnung hinſichtlich der kurz befriſteten Ab⸗ ſchaffung der Vollgummi⸗Bereifung, die die pfäl⸗ ziſche Wirtſchaft ſchwer belaſte. Es wurde beſchloſſen, der Sache ernſte Aufmerkſamkeit zu ſchenken und die zuſtändigen Stellen mit beweiskräftigem Material zu verſehen. Tragödie um vier Ringe O. Sch. Frankfurt a.., 11. Nov. Auf der Anklagebank eines Frankfurter Gerichts ſitzen zwei junge Menſchen. Eine Hausangeſtellte und ein Kaufmann. Nennen wir ſie Grete und Karl. Der Fall beweiſt ſo richtig die Leichtgläubigkeit und rückſichtsloſe Schurkerei gewiſſer Menſchen. Daß im vorliegenden Fall der Mann die ſchuftige Geſinnung zeigte, ſoll am Rande bemerkt werden. Grete lernte Karl in einer Frankfurter Vergnügungsſtätte ken⸗ nen. Es handelte ſich ſozuſagen um„Liebe auf den erſten Blick“, Karl durfte Grete, die irgendwo Hausangeſtellte war, in die Wohnung begleiten, denn die Herrſchaft war verreiſt. Einen Tag ſpäter ſahen ſich die beiden wieder, Karl machte einen außer⸗ ordentlich deprimierten Eindruck, und geſtand ſeiner Freundin auf deren Zureden, daß er einen Wechſel einzulöſen habe, und daß ihm das Geld dazu fehle. Grete wußte Rat. Sie hatte ſich einige Mark er⸗ ſpart, aber Karl lachte bitter:„Dummerchen“ ſagte er,„mit den wenigen Mark iſt mir nicht gedient, ich brauche mindeſtens vierhundert Mark, und auch nur auf einen einzigen Tag, denn ich kann morgen einen Poſten Ware gegen bar verkaufen——“ Und jetzt nahm Grete die Sache in die Hand. Ihrem Karl mußte geholfen werden. Ihre frühere Herrſchaft be⸗ trieb ein bekanntes Juwelengeſchäft. Dort erſchien Grete, erklärte einem gut ſituierten Bekannten einen wertvollen Ring verkaufen zu können, und be⸗ kam vier teuere Ringe„zur Auswahl“ mit. Der gut ſttuterte Bekannte war—— wie der Leſer wohl ſchon ahnt—— kein anderer als Karl, der die Ringe ſofort verſetzte. Am folgenden Tage erkannte das Mädchen. was es angerichtet hatte, es bat und flehte um Herausgabe der Ringe, die es zurückgeben müſſe, aber Karl fer⸗ tigte das Mädchen mit Ausreden ab, und ließ ſich nicht mehr blicken. Das Wiederſehen erfolgte erſt jetzt im Gerichtsſaal, wo die Angeklagte Grete wei⸗ nend und ſchluchzend erklärte, ſie habe den Mann innigſt geliebt, habe ſeinem Verſprechen und ſeiner Ehrenhaftigkeit geglaubt, und ſei betrogen wor⸗ den. Der Ehrenmann konnte zu ſeiner Entſchuldi⸗ gung überhaupt nichts anführen. Strafmildernd für das Mädchen kam noch in Frage, baß es ſich eifrigſt bemühte, die Ringe wieder beizuſchaffen, daß die Po⸗ lizei die Pfandſcheine tatſächlich ermittelte. Der ſaubere Karl hatte auch die Pfandſcheine zu Geld ge⸗ macht, und das Mädchen löſte die Scheine von ſeinen Erſparniſſen ein, ſodaß der Juwelierfirma kein Schaden entſtanden iſt. Das Gericht ließ daher Milde walten, und ver⸗ urteilte Grete zu zehn Tagen Gefängnis mit Be⸗ währungsfriſt, Karl hat Gelegenheit neun Monate lang hinter ſchwediſchen Gardinen über ſeine ſchuftige Handlungsweiſe nachzudenken. 141. Jahrgang/ Nummer 525 Aus der Pfalz Hinausſchiebung der Polizeiverſtaatlichung * Ludwigshafen, 11. Nov. Wie von gut unter⸗ richteter Seite verlautet, findet die von den in Be⸗ tracht kommenden pfälziſchen Städten erhoffte Ver⸗ ſtaatlichung der Polizei nicht zu dem bisher in Ausſicht genommenen 15. November ſtatt. Nun gehen die Hoffnungen der Städte auf Verſtaatlichung zum 1. Dezember. Die Verzögerung der Verſtaat⸗ lichung veranlaßt naturgemäß immer größere Zu⸗ ſchüſſe der Städte zu den Polizeikoſten. Die Haus⸗ haltungspläne dieſer Städte ſahen bekanntlich die Verſtaatlichung ſchon auf den 1. Juli 1930 vor. Aufregender Vorfall * Frankenthal, 11. Nov. Ein 22 Jahre alter Tech⸗ niker aus Mainz wurde geſtern nachmittag im Zug Lubwigshafen— Freinsheim mit einer un gülti⸗ gen Fahrkarte betroffen und deshalb auf der hieſigen Station ausgeſetzt. Infolge Mitteloſigkeit konnte er die Fahrt nach Mainz nicht fortſetzen. Der junge Mann geriet deshalb in heftige Erregung ſprang auf das Geleiſe und legte ſich vor den heran⸗ nahenden Schnellzug Worms— Ludwigshafen. Dem Bahnperſonal gelang es, ihn aus dem Geleiſe zu entfernen, als der Zug bereits einfuhr. Es iſt ein großes Glück, daß weder ber Selbſtmordkandidat noch die Retter von dem heraubrauſenden Zuge er⸗ faßt wurden. Tod durch elektriſchen Strom * Neuſtadt a, d. Hdt., 11. Nov. Geſtern nachmittag hatte der 18jährige Glaſergehilfe Georg Klein auf dem Dache des hieſigen Gymnaſiums die Dachfenſter zu verkitten. Hierbei griff er aus Unvorſichtigkeit an die über das Dach gehende elektriſche Leitung. Er wurde heute vormittag von gegenüberliegenden Häuſern aus auf dem Dache liegend beobachtet. Die Feuerwehr holte den Verunglückten vom Dache her⸗ unter, Der Tod war bereits eingetreten. Kleine Nachrichten Tödlicher Sturz * Mainz, 10. Nov. Ein älteres Fräulein von hier glitt auf der Treppe aus und erlitt dabei Kopfver⸗ letzungen. Da ſich der Zuſtand der Gefallenen ver⸗ ſchlimmerte, wurde ſie ins Krankenhaus aufgenom⸗ men, wo ſie geſtern abend an den Folgen des Stur⸗ zes geſtor ben iſt. Unbekannter Selbſtmörder * Aſchaffenburg, 11. Nov. Geſtern abend wurde von einem Streckengeher auf dem Bahngleis Aſchaf⸗ fenburg—Darmſtadt die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Die Leiche befand ſich auf der Strecke zwiſchen Aſchaffenburg und Mainzſchaff. Der Kopf des Unglücklichen war vom Rumpſe getrennt und völlig zerquetſcht. In den Hoſen⸗ taſchen des jungen Mannes befanden ſich 2 Pfennig. Nähere Erkennungszeichen, aus denen die Perſön⸗ lichkeit des Toten feſtgeſtellt werden könnte, wurden, nicht gefunden. An der kechtsſeitigen Bahndamm⸗ böſchung war ein Fahrrab angelehnt, das der Un⸗ glückliche offenbar zuvor dorthin geſtellt hatte. Den Umſtänden nach zu ſchließen liegt zweikellos Selbſt⸗ mord vor. Wegen Totſchlagverſuchs verhaftet * Frankfurt a.., 11. Nov. Der wegen verſuch⸗ ten Mordes geſuchte Kraftwagenführer Georg Kühn konnte in der Nacht zum Sonntag in Bo⸗ names feſtgenommen werden. Kühn hatte bekannt⸗ lich auf einer Autofahrt verſucht, ein 20 jähriges Mädchen durch einen Schlag mit dem Hammer auf den Kopf zu töten. Das Mädchen ſetzte ſich aber energiſch zur Wehr und ließ ſich dann von Kühn ins Krankenhaus bringen. Seitdem war Kühn ver⸗ ſchwunden. Schluß des redaktionellen Teils Gegen üblen Mundgeruch.„Ich will nicht verſcumen Ihnen Mitteilung zu machen, daß ich feit dem G Ihrer Zahnpaſte„Chlorodont“ nicht nur reine, weiße Zähne beſitze, ondern auch den bel mir ſonſt üblichen Mundgeruch verloren habe. ch werde Ihr„Chlorodont“ aufs beſte empfehlen.“ gez. E.., Mainz. Man verlange nur die echte Chlorodont⸗ Zahnpaſte, Tube 60 Pf. und 1 Mk., und weiſe jeden Erſatz dafür zurück. — 4— 11141 = ä Meine Buchstaben ſcônnen Sie nur bei gutem und fejchljohem ljoht ſesen. Darum soſſte an fſedem Arbeſtsplalz gutes und reichliches licht vorhanden sein. Soſgen Sie dati daß auch ſhr Schrejblisch richlig beleuchtet jst. 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Das finanzielle Ergebnis per 30. Sept. 1930 ergibt nach entſprechenden Abſchreibungen einen kleinen Ge⸗ winn, ſodaß gegenüber dem Vorjahre(Jahresverluſt 17 556 /) eine nicht unerhebliche Beſſerung zu verzeichnen iſt. Die programmäßigen Einſparungen haben ſich ent⸗ ſprechend ausgewirkt, insbeſondere ein per 1. Juli d. Is. durchgeführter ſtarker Beamtenabbau. Die Liquidität iſt dadurch nicht unerheblich erleichtert worden Dieſe Ein⸗ ſparungen konnten aber auch nur dadurch wirkungsvoll gemacht werden, daß die Geſellſchaft mit einer anderen naheſtehenden Geſellſchaft ſich zuſammengetan hat, wodurch ein großer Teil der Generalunkoſten abgewandert iſt. Dieſem Umſtand iſt es zu verdanken daß der Abſchlu etwas heſſer geſtaltet ſein wird. Ohne Debatte ſtimmte die GV. dem Antrag zu, daß der Vorſtand zum Abſchluß eines Betrlebs⸗ überlaſſungs vertrages mit der Bafſalt Ach. Linz ermächtigt wird. In dieſem Vertrag iſt vorgeſehen, daß die freien Aktionäre— der größte Teil der Aktien befindet ſich bekanntlich ſchon bei der Baſalt A.— an einer Gewinnausſchüttung der Baſalt AG. im Verhält⸗ nis 815 teilnehmen.(Bei 8 v. H. Baſaltdividende 5 v. H. Divibenbe für Pfalz⸗Saarbrücker). Weiterhin wurde für die ausgeſchiedenen Aufſichtsratsmitglieder Direktor Dr. ing. P. Endriß⸗Linz und Direktor Dr. ing H. Barkhauſen⸗ Jinz die Herren Werner Baron v. Oppenheim und Wilhelm Werhahn⸗Neuß neugewählt. Wieder 15 v. H. Zuckerbank⸗Dividende. Der AR. der Deutſchen Zuckerbank Ac. in Berlin beantragt für 1929⸗90 aus einem Reingewinn von rund 130 000/ wieder 15 v. H. Dividende. * Bamag⸗Meguin ohne Gewinn oder Verluſt.— Stark eingeſchränkte Betriebe. Die Bamag⸗Meguin AG. Berlin bleibt auch für 1929/0 dividendenlos, was nach der Ge⸗ ſtaltung der Kommunalfinanzen und auch nach der Lage der Kohleninduſtrie nicht zu verwundern iſt. Von dieſen beiden Seiten, die die Hauptauftraggeber für die Bamag ſind, iſt die Vergebung neuer Aufträge, namentlich ſolcher, wie ſie für die Bamag in Frage kommen, ſtark ein⸗ geſchränkt worden. Einen gewiſſen Ausgleich hat indes das Aus land gebracht, wobei allerdings Aufträge nur unter ſehr ſtarkem Wettbewerb hereinzuholen waren. Wie die K. Z. mitteilt, dürfte die Bilanz ohne Gewinn und Verluſt abſchließen(i. V. 0,27 Mill. Gewinn, davon 200 000 in die Rücklage und 65 706 Vortrag), nach Berückſichtigung der Abſchreibungen, die in ungefähr vorjähriger Höhe er⸗ folgt ſind. Der Umſatz iſt gegenüber dem Vorfahr um einige Millionen zurückgegangen, dürfte ſich demnach um rund 40 Mill. bewegen. Auf die Aufrechterhaltung der Liquidität bzw. auf deren weitere Verbeſſerung iſt man auch in 1929/0 bedacht geweſen. Der Rückgang in den Aufträgen, aber auch die neuere Rattonaliſterung hat es mit ſich gebracht, daß die Vorräte(i. V. 6,35 Mill.) weiter vermindert ſind. Abgeſehen von dem ſchon einige Zeit laufenden und noch längere Zeit befriſteten Darlehen Draucht die Geſellſchaft keine Bankſchulden aufzunehmen außer in einem Falle, bei dem es ſich um die Finanzie⸗ rung eines öſtlichen Auslandauftrags handelte. Das Programm der Zentraliſterung wurde weiter fortgeführt. Die Ungunſt der Zett zwingt auch zu weiteren Einſchrän⸗ kungen in den gegenwärtig nur mit ſtark verminderter Kraft arbeitenden Betrieben. Wieder 7 v. H. Dividende bei der Papierfabrik Möck⸗ mühl Ac. in Möckmühl(Württ.] Nach Vornahme ſämt⸗ licher Abſchreibungen, ſowie der ſatzunggemäßen Vergü⸗ tungen beträgt der Reingewinn des am 30. Juni 1939 beendeten G. 30 084(i. V. 36 614), wozu der Vortrag mit 2950(2036) 4 tritt. Die HV. beſchloß, dem Maſchinen⸗ erneuerungsfonds wieder 10000 4 zu überweiſen und wieder 7 v. H. Dividende auf 210 0900„ AK. zu ver⸗ teilen. * Oberrheiniſche Schuhfabrik J. Müller Söhne AG., Speyer g. Rh.— Kapitalreduktion. Auf der TO. der GB. am 7. Dez. ſteht neben der Erledigung der Regularien Be⸗ ſchlußfaſſung über die Herabſetzung des Grund⸗ kapitals unter Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien im Verhältnis:1 von 450 000 auf 90 000 4 und gleichzeitige Wiedererhöhung um bis zu 110 000 4 auf 200 000 l. Gebr. Stollwerck AG. in Köln Die Dividendenfrage Die Gebr. Stollwerck hat, wie wir hören, dos mit dem 80. Juni beendete Geſchäftsjahr im allgemeinen nicht unbefrledigend abgeſchloſſen. Die Umſätze befriedig⸗ ten trotz der ſchlechten Wirtſchaftslage noch. Es iſt in⸗ folgedeſſen anzunehmen, daß die finanziellen Ergebniſſe an und für ſich die Ausſchüttung einer Dividende von wieder 9 v. H. ermöglichen. Nach unſeren Inſormationen iſt die Dioidendenfrage jſedoch noch keines⸗ wegs geklärt, da bei einem Teil der Verwaltungs⸗ mitglieder die Neigung zu beſtehen ſcheint, die Dividende um 1 eventuell auch 2 v. H. zu kürzen. Die Familien ⸗ mitglieder der Verwaltung dürften dagegen für die Beibehaltung der Vorjahrsdividende eintreten. Zu beachten iſt, daß die Uebernahme der Neichardt⸗Schokoladenbetriebe nicht mehr in das abgelau⸗ ſene Geſchäftsjahr fällt, andererſeits aber auch die hier⸗ aus entſtehenden Verpflichtungen krotz der noch flüſſigen Müttel aus den Eingängen des freigegebenen Amerika⸗ Guthabens zu einer Zurückhaltung in der Dividenden⸗ politik Veranlaſſung geben könnte. Die Entſcheidung über die Dividenden verteilung wird jedoch erſt in der Ende des Monats ſtattfindenden Aufſichtsratsſitzung fallen. Saarländiſches Roheiſen als bittere Konkurrenz in Frankreich Für die franzöſiſche Eiſeninduſtrie ſind zwei wich⸗ tige Ereigniſſe der Vorwoche von einſchneidender Bedeutung, die in ihrer entgegengeſetzten Tendenz die der⸗ zeitige Verwirrung des Weltmarktes widerſpiegeln: die Verlängerung der Internationalen Roh⸗ ſtahlgemeinſchaft bis Jahresende einerſeits, die Auflöſung der phosphorhaltigen Roh⸗ eiſen abteilung des franzöſiſchen Inlands⸗ verbandes(O. S. P..), ſowie der mit dieſen unlös⸗ lichen Organiſationen, nämlich der franzöſtſch⸗deutſch⸗ luxemburgiſchen und der franzöſiſch⸗belgiſch⸗luxemburgiſchen Roheiſenentente, andererſeits. Letztere, ab Neujahr in Kraft tretende Entſcheidung iſt die unmittelbare Wir⸗ kung der(szolleingegliedertenl) Saar konkurrenz, die übrigens nicht nur von den Röchlingſchen Eiſen⸗ und Stahlwerken in Völklingen, ſondern auch von der mit 60 v. H.(Pont⸗a⸗Mouſſon!) überfremdeten Hal⸗ bergerhütte in Brebach ausgeht. Zunächſt hatten die Franzoſen die Errichtung eines ein⸗ heitlichen Verkaufskontors für phosphorhaltiges Gießerei⸗ roheiſen zwecks Abwehr des ſaarländiſchen Wettbewerbs be⸗ abſichtigt. Da ſich aber Bedenken erhoben, eine einfache Ver⸗ bandsverlängerung auf bedeutſamen Widerſtand ſtieß und Einigungsverhandlungen bei der heutigen fortgeſetzten Preisbaiſſe viel zu lange Zeit zu beanſpruchen ſchienen, ſo wurde kurzerhand die Auflöſung der diesbezüglichen, der ſeit 1925 beſtehenden, älteſten Office⸗Organiſation be⸗ ſchloſſen. In individuellem Preiskampf hoffen die franzö⸗ ſiſchen Gießeretroheiſenerzeuger ſich ſowohl der ſaarländi⸗ ſchen als der internationalen Konkurrenz beſſer anpaſſen zu können. Die unmittelbare Folge dieſer Freigabe muß natürlich ein verſtärkter Preisſturz ſein, zumal die franzö⸗ ſiſchen Lagerbeſtände auf 100 000 To. geſchätzt werden. Da⸗ gegen bleibt die Hämatit⸗Abteilung des O. S. P. M. wei⸗ terbeſtehen; aber auch auf dieſem Gebiete macht der ſaar⸗ ländiſche ſowie zollausländiſche Wettbewerb ſich zunehmend empfindlich ſpürbar. In den 9 erſten Jahres⸗ monaten betrug gegenüber der entſprechenden Vorjahrs⸗ periode die franzöſiſche Einfuhr ein Mehr für gewöhnliches Roheiſen um 15 500 To. und für Hämatiteiſen über 57 000 Tonnen. Im September erzeugte Frankreich rund 801 000 Tonnen Roheiſen, d. h. 45 000 To. weniger als im Auguſt. 60 000 To. weniger als im Juli bezw. 100 000 To. weniger als im Mai. Unter Feuer ſtehen augenblicklich 140 Hoch⸗ öfen, was eine Verminderung von 3 Einheiten gegen Auguſt, 7 gegen Juli und 15 gegen Januar bedeutet. Die Rohſtahlproduktion Frankreichs betrug im September 767 000 To, gegen 775 000 To. im Auguſt und 770 000 To, im Juli. Hierin macht im Vergleich mit dem 1. Quartal 1930 der Rückgang nur 10 000 bis 30 000 To. aus, eine im Vergleich mit der Kriſe der übrigen Eiſen⸗ länder minimale Produktionseinſchrän⸗ kung. Eine unverkennbare Rückwirkung von der Weltmarkt⸗ ſeite äußert ſich indes in dieſer inländiſchen Ver⸗ bandsdämmerung. Erſt vor wenigen Wochen hat das franzöſiſche Blechkontor ſeine Verkaufsabteilung für Feinbleche aufgelöſt, um den Mitgliedern die individuelle Preisanpaſſung an die einheimiſchen Außenſeiter und aus⸗ auslänbiſchen(namentlich belgiſchen) Konkurrenten zu er⸗ möglichen; nur die Bleche von 3 Millimeter und darüber Abmeßungen bleiben ſyndtiziert. Die franzöſiſchen Klagen über den„ſaarländiſchen Wettbewerb“ tönen in den letzten Monaten mit zu⸗ nehmender Tonſtärke aus dem blau⸗weiß⸗roten Nachbar⸗ lanb, in deſſen Territorium das Verſailler Friedensdiktat uns ungefragt, was das Zollſyſtem betrifft. einge⸗ gliedert hat— eine Maßnahme, die unbeſtritten keines⸗ wegs der vielzitierten„Wohlfahrt der Saarbevölkerung“ dienen ſoll, ſondern den Auftakt der 1935 beabſichtigten Vollannexion bilden und einſtweilen die Preis⸗ gabe des Saarmarkts zur monopoliſtiſchen Aus⸗ beutung durch das franzöſiſche Induſtrie⸗ und Handels⸗ kapital konſolidieren ſollte. Um ſo härter geht geht es den Franzoſen wider den Strich, wenn zufällig gelegentlich auch einmal der Saar⸗ wirtſchaft irgend ein Vorteil aus dem Zolldiktat erblüht. Solche Konjunktur dünkt den franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ führern gleichſam als Vorſtoß gegen die durch den Kriesausgang„ſtabiltſierte“ göttliche Weltordnung, welche die Ausſaugung der„Saar⸗ Kolonie“ nach Menſchen, Bodenſchätzen uſw. zu verewigen berufen ſein ſollte. Den Anfang des 57 Mißvergnügens berei⸗ teten in dieſem Jahre die Röchlingſchen Eiſen⸗ und Stahlwerke, das dank überlegener Diplomatie einzig von der Nachkriegsüberfremdung freigebliebene Sagreiſenunternehmen, als dieſe— um den zunehmend rückgängigen Verbrauch von Thomasqualität aus⸗ zugleichen— einen Hochofen auf Gießereiroheiſen um⸗ ſtellten und mit dieſer Erzeugung auf dem hierfür noch ſtark aufnahmefähigen franzöſiſchen Inlandsmarkt er⸗ ſchienen, indem ſie die offtziellen franzöſiſchen Verbands⸗ preiſe zunächſt um 5 Frs. unterboten. Späterhin erzeugte Röchling auch Hämatit⸗Eiſen, und das franzöſiſche Un⸗ behagen wuchs, als eine führende ſaarländiſche Schrau⸗ benfabrik ſich kürzlich mit großem Erfolg eine aus⸗ gebreitete Abſatzorganiſation in Frankreich zulegte. Die „Empörung“ ſtieg, als weiter verarbeitende Saareiſenwerke den franzöſiſchen Kollegen in die Quere kamen. Die Triumphe der Geſellſchaft für Förderanlagen Ernſt Heckel mbH. in Silos, Verladeanlagen, Drahtſeil⸗ bahnen und dergl. ſind weltbekannt. Nun hören wir, daß die Galeries Lafayette in Paris die Eiſenkonſtruk⸗ tion für ihre Erweiterungsbauten an eine ſaarlän⸗ diſche Firma— als die mindeſtnehmende— vergeben haben. Die„Boches Sarrois“ betreten nunmehr ſogar mit ihrer„Schmutzkonkurrenz“ die unmittelbare Nachbarſchaft der„heiligen Boulevards“. Und das„ſiegreiche“ Frank⸗ 1 Mariannens Weltlieblings⸗Haupt ob ſolcher „Frechhe Was aber ſoll man in und um Paris dazu ſagen, daß an dem ſaarländiſchen Roheiſen⸗Vorſtoß nach Frankreich ſich neueſtens auch die Halberger⸗ Hütte beteiligt, alſo der franzöſiſche Generaldirektor Bolſtel, Ritter der Ehrenlegion p.., der damit 40 v. H. des Reingewinns in die Taſchen des früheren deutſchen Neues zweimonatsbilanz-Schema für Sparkaſjen Die ſeit Jahren von dem Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband und dem Statiſtiſchen Reichsamt verfolgten Beſtrebungen zur Vereinfachung und Vereinheitlichung der Sparkaſſenſtatiſtik ſind nunmehr hinſichtlich der Bilanzie⸗ rung zum Abſchluß gelangt. Das von den genannten Stel⸗ len entworfene Einheits muſter wird jetzt für die preußiſchen Sparkaſſen durch Erlaß des preußiſchen Miniſters des Innern vom 5. November mit Wirkung vom 31. Dezember 1930 eingeführt. Von der Mehrzahl der außerpreußiſchen Länder iſt das neue Bilanzſchema gleichfalls ſchon angenommen worden. ſchema der Zweimonatsbilanzen der deutſchen Sparkaſſen bedeutet einen erheblichen Fortſchritt in der Publizität der deutſchen Sparkaſſen; die bisher zur Beurteilung der Spar⸗ kaſſenentwicklung vorwiegend herangezogenen preußiſchen Ziffern werden nunmehr durch Reichsziffern ergänzt wer⸗ den. Ueberdies läßt das neue Schema gewiſſe Ver gleiche mit den Poſittonen des neuen Zwi ſchenbilanzſchemas der deutſchen Banken zu und gibt ferner Aufſchluß über wichtige Teile des Spa kaſſengeſchäfts, die aus den bisherigen Bilanzen nicht den lich erkannt werden konnten; ſo gliedert ſich z die aufgeführte Geſamtſumme der Ko mmunalk 10 Das neue Einheits⸗ der Sparkaſſen in kurz⸗ und langfriſtige Darlehen; die For⸗ derungen an den eigenen Gewährverband ſind außerdem geſondert aufgeführt. Es wird angenommen, daß auch in den Ländern, die die Sparkaſſen⸗Einheitsbilanz bisher noch nicht eingeführt haben, die Verhandlungen bald zu einem günſtigen Abſchluß gelangen. ** «Gleichbleibende Richtung des Sparkaſſengeſchäfts. Die von dem Statiſtiſchen Reichsamt veröffentlichte Geſamt⸗ bilanz der deutſchen Sparkaſſenu per 30. Juni 1930 läßt erkennen, daß im Paſſiv⸗ ſowie im Aktivgeſchäft die bisherige Entwicklung bis zur Gegenwart unbeirrt ſortgeſetzt wurde. Von den Geſamtbilanzſummen der deut⸗ ſchen Sparkaſſen(am 30, 6. 30- 12,8 Milliarden /) betru⸗ gen am 30. 6. 30 die Spareinlagen 76,7 v.., die Girvein⸗ agen 11,8 v. H. Die Bedeutung der Spareinlagen für die Jeſamtmittel der Sparkaſſen wächſt danach ſtändig. Die dichtung der Anlagepolitik der Sparkaſſen wird urch folgende Ziffern gekennzeichnet. Es betrugen in H. der Bilanzſummen am 30. 6. 30: die Hypotheken 35.2 ., die Wertpapiere 12,7 v. H, die Kommunaldarlehen 2,1 v. H. die kurzfriſtigen Kredite(einſchließ Wechf .0 b.., Kaſſe und Noſtroguthaben 12,5 v. H. Staatsſekretärs des Auswärtigen, jetzigen Botſchafters in Rom Carl von Schubert und der übrigen Stumm⸗ Erben befördert!? Die echtfranzöſiſchen Schlot⸗ Patrioten“ ver⸗ ſtehen, wie Meiſter Anton,„die Welt nicht mehr“! Und aus der Saar⸗Kolonie antwortet unſer ironiſches Bei⸗ leid! Das Verſicherungsjahr 1929 Aus dem Jahresbericht des Reichs verbandes der Privatverſicherung Dem uns vorliegenden Jahresbericht der Privatverſiche⸗ rung für das Jahr 1929 entnehmen wir folgendes: Wenn trotz des Charakters des Berichtsjahres 1929 als Kriſen⸗ jahr der deutſchen Wirtſchaft ein Anwachſen des Verſiche⸗ rungsgeſchäftes mit annähernd normaler Neuproduktion feſtgeſtellt werden kann, ſo beweiſt das, daß das deutſche Verſicherungsgewerbe in ſeiner Geſamtheit geſund und widerſtandsfähig iſt und Vertrauen genießt. Einen Grad⸗ meſſer für die Erfüllung der volkswirtſchaftlichen Aufgaben bilden insbeſondere die Kapitalanlagen und die Prämieneingänge. Letztere lagen 1928 mit 2,4 Milliarden. bereits um mehr als 200 Mill.„ über der Vorkriegsprämie und überſchritten Ende 1929 2,6 Milliarden& erheblich. Die Kapitalanlagen ber deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften betrugen 1914 8,3 Milliarden 4, 1926 2,2 Milliarden A, 1928 3,6 Milliarden&, Ende 1929 haben ſie zirka mit 4 Mil⸗ liarden„ die Hälfte des Standes von 1914 wieder erreicht. Nach den ſtatiſtiſchen Ermittlungen der Arbeitsgemein⸗ ſchaft privater Feuerverſicherungs⸗Geſellſchaften in Deutſchland hat ſich das bereits im vorjährigen Bericht erwähnte weitere Anſteigen der Brandſchäden im Jahre 1929 dahin ausgewirkt, daß die Geſamtſummen der bei den Ge⸗ ſellſchaften der Arbeitsgemeinſchaft angemeldeten, im Deut⸗ ſchen Reiche angefallenen Schäden 141,8 Mill.& gegen 119,1 Mill.& im Jahre 1928 und 101,7 Mill. 4 im Jahre 1927 betragen haben. Während alſo die Schäden des Jahres 1928 um 177 v. H. höher waren als die des Jahres 1927, ergibt ſich, daß die Schäden im Jahre 1929 noch um 16 v. H. höher ſind als die des Jahres 1928. Der Schadenverlauf iſt, wie ſich hieraus ergibt, weſentlich ungünſtiger geweſen. Ueber den Geſchäftsverlauf bei den deutſchen Lebens⸗ verſicherungs⸗Geſellſchaften geben nachſtehende Zah⸗ len Aufſchluß: Am Ende der Berichtszeit ſtanden bei 52 Ge⸗ ſellſchaften in Kraft: a) in der großen Lebensverſicherung 2 873 828 Verſicherungsſcheine über 10,96 Milltarden„ Ver⸗ ſicherungsſummen, b) in der kleinen Lebensverſicherung 4790 569 Verſicherungsſcheine über 2,05 Milliarden/ Ver⸗ ſicherungsſumme, zuſammen 7164 397 Verſicherungsſcheine über zuſammen 13,01 Milliarden„ Verſicherungsſumme. Die Abwicklung der Aufwertung hat weitere Fortſchritte ge⸗ macht. Kaufhaus⸗Inſolvenzen in Süddeutſchland. Das alt⸗ angeſehene Kaufhaus S. Wronker u. Co. N ach f. in Ludwigshafen a. Rh. hat lt.„Konfektionär“ die Zahlungen eingeſtellt. Die Verbindlichkeiten belaufen ſich auf etwa 850 000 /, denen Aktiven von 798 230/ gegen⸗ überſtehen. Buchmäßig werden die Aktiven mit 1134 316 Mark angegeben. Der Grund der Zahlungseinſtellung ſind die in den Jahren 1927 und 1929 vorgenommenen Um⸗ bauten, die insgeſamt 350 000 4 beanſpruchten. Es wird ein Vergleichs vorſchlag von 70 v. H. unterbreitet, wobei vorgeſehen iſt, Forderungen bis zu 300/ voll zu befriedigen. Desgleichen hat das Warenhaus S. Wronker u. Co. in Offenbach am Main, die Zah⸗ lungen b und die Gläubiger für den 20. November nach Frankfurt a. Main. zuſammenberufen.— Es ſei be⸗ ſonders darauf hingewieſen, daß die Hermann Wronker AG. Frankfurt am Main, mit dieſen In⸗ ſolvenzen in keinerlei Zuſammenhang ſteht. N N Die Ouftrit-Kriſe Stützungskonſortium gebildet (Drahtung unſeres Pariſer Vertreters.) Die franzöſiſche Regierung macht erhebliche Anſtrengun⸗ gen, um ihren verſchiedenen Verſicherungen zur Börſen⸗ und Bankenkriſe nun auch die Taten folgen zu laſſen. Die Unterhändler, die mit der Beilegung der Schwierigkeiten der Banque Adam beauftragt waren, gönnten ſich nicht einmal am Waffenſtillſtandstag Ruhe. Im Laufe des Dienstag nachmittags fanden ſowohl in der Bank von Frankreich wie im Finanzminkſterium eine Reihe von Zuſammenkünften ſtatt mit dem Ziel die Bangue Adam wieder flott zu machen. Miniſterpräſident Tardieu und Finanzminiſter Reynaud ſowie der neue Gouverneur der Bank von Frankreich, Mo ret he⸗ teiligten ſich an der Ausſprache, die erſt nach Mitternacht abgeſchloſſen wurde. Den wartenden Preſſevertretern teilte Miniſterpräſident Tardien das Ergebnis der Beſprechung mit. Die Regierung habe es für nötig gefunden, ſo er⸗ klärte er u. g. einer Situation ein Ende zu machen, die andernfalls die Intereſſen der Spartätigkeit des Landes geſchädigt hätte. Dann gab Tardien bekannt, daß auf ſeine Initiative mit Hilfe der Bank von Frankreich eine Bankengruppe mit vierzehn der führenden Pariſer und nordfranzöſiſchen Bankinſtituten ſich zuſam⸗ mengetan hätte, um die vorläufige Weiter führ n ng der Bangue Adam zu gewährleiſten und die Anſprüche der Kunden zu befriedigen. Die neuen Kapi⸗ talien, mit denen die Bankengruppe arbeiten wird, ſtellen ſich auf 80 Millionen Franken und ermöglichen ſofortige tatkräftige Hilfe. * Gesfürel⸗Loewe.— Auslandsvertretung für Zeiß⸗ Ab 1. Dezember ds. Is. übernimmt die Gesfürel⸗Loewe AG., Berlin, die Vertretung für die Feinmeßwerkzeuge der Firma Carl Zeiß, Jena, für ſämtliche Länder, in denen das metriſche Maßſyſtem eingeführt iſt, mit Aus⸗ nahme Rußlands. * Philips Ach. Im Hinblick auf verſchiedene Anfragen weiſen wir darauf hin, daß die veröffentlichten Abſchluß⸗ ziffern der Philips AG. das Geſchäftsjahr 1929 betreffen. Das gegenwärtige Geſchäftsjahr, das bekanntlich erſt am 31. Dezember abläuft, wird, wie die Verwaltung erſt vor kurzem anläßlich der Anleiheemiſſion mitteilte, vo rausſicht⸗ lich eine Dividendenkürzung bringen. Kaliverbilligung durch Frachtenſenkung Vollſitzung des Reichskalirates— Neuregelung des Frachtenausgleichs Der Reichskalirat hielt am 11. November 1930 in Ber⸗ lin unter dem Vorſitz von Generaldirektor Dr. Pirkler eine Vollſitzung ab. Hauptpunkt der Tagesordnung, guf der im übrigen laufende Angelegenheiten uſw. ſtau den, bildete die Beſchlußfaſſung über die Neuregelung des Frachtenausgleichs. Das geſchäftsführende Mitglied des Reichskalirates, Geheimrat Prentzel, erläuterte ein⸗ gehend die Vorſchläge des Deutſchen Kaliſyndikates betr⸗ Aenderung der bisherigen Frachtparitäten und Einführung eines regionalen Frachtenausgleichs für die Belieferung der deutſchen Landwirtſchaft mit Kalidüngeſalzen. Alle im Reichskalirat vertretenen Gruppen(Landwirtſchaft, Kali⸗ erzeuger, Arbeitnehmer, Länder, Handel und weiterper⸗ arbeitende Induſtrie) ſtimmten dieſem Vorſchlage einmütig zu. Hiernach wird eine neue einheitliche Frachtpariti Sondershauſen geſchaffen. Das Kaliſyndikat wird in Zu⸗ kunft Mindeſtfrachten von 50 Kilometer und Höchſtfrachten von 270 Km. berechnen. Alle Frachten zwiſchen 30 Km, Mindeſtfracht und 270 Km. Höchſtfracht werden um 10 v. 5. ihrer bisherigen Höhe geſenkt. Darüber hinaus tritt eine Ermäßigung je nach Entfernung bis zu 37 v. H ein. Dieſer Frachtenausgleich bedeutet eine ſtarke Entlaſtung für die weiter entfernten Bezieher, insbeſondere in den Landes⸗ teilen Oſtpreußen, Grenzmark, Schleſien, Pommern, Schles⸗ wig⸗Holſtein, gewiſſe Teile der Rheinprovinz und Süb⸗ deutſchland. Die Neuregelung ſoll am 1. Dezember d. J. ig Kraft treten; jedoch hat ſich das Kaliſyndkat bereit erklrh die Vergütungen aus dieſer Frachtregelung den landwirk⸗ ſchaftlichen Abnehmern ſchon jetzt zugute kommen zu laſſen, CCC ͤ cdp dVVVS„CCCGPCPGGPbGCGPGcGPGTGbGTGTGGTGTGTGTGGTGbGTGbGTGTGTGTGTGTbTGTGTbTGbTGTVTPTGTbTGTGTTPTPTVTGTöTVTbTGT(TbTGTVTbTGTVTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbVbb Babiſch-Pfälziſche Häuteauktion Bei der geſtern in Mannheim abgehaltenen Verkaufs⸗ ſitzung für das badiſch⸗pfälziſche Gefälle wurden folgende Preiſe(in Pfennigen pro Pfund) erzielt: Kuhhäute: rote, ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 29 Pfd. 61; 30 bis 59 Pfund 60,25—67; 60—79 Pfund 70—75; 80—99 Pfund 72,25—82; 100 und mehr Pfund 80—84.50 Pfg.; bunte, ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 89 Pfund 42— 45,50 Pfg.— Ochſenhäute: rote, ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 29 Pfund 68,50 Pfg.; 90—49 Pfund 6366,75; 5059 Pfund 7073,50; 60—79 Pfund 71,50 78,50; 80—99 Pfund 6370,75; 100 und mehr Pfund 60,75—68 Pfg.; bunte, ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 59 Pfund 50—51,75 Pfg.— Rinderhäute: rote, ohne Kopf(rein und beſchä⸗ dingt) bis 29 Pfund 71,25; 30—49 Pfund 74.258050; 50 bis 59 Pfund 75,50—86; 60—79 Pfund 74,75— 85,25; 80 und mehr Pfund 77—80 Pfg.; bunte, ohne Kopf(rein und be⸗ ſchüdigt bis 50 Pfund 60—64,25 Pfg.— Bullenhäute: rote, ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 29 Pfund 67,75; 60—49 Pfund 66— 70,50; 50—59 Pfund 65— 68,50 60—79 Pfund 58,75—97,50; 80—99 Pfund 45,25— 53.75; Schußhäute 30—50 Pfg.; bunte, ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 79 Pfund 38 Pfg. Kalbfelle: rote, ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 9 Pfund 125—138,50; 9,115 Pfund 113 bis 120,75; 15,1—20 Pfund 8387,75; Schußkalbfelle 78,25 Pfennig; bunte ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 9 Pfö. 95,25.—105,50; 9,1—15 Pfund 90.25—94,75; 15,120 Pfund 7577, Pfg.— Freſſerfelle: rote, ohne Kopf(rein und beſchädigt) bis 20 Pfund 74,50 Pfg.— Schaffel le: halbwollig(rein und beſchädigt) 43—45 Pfg.— Angebot: 15 165 Stück Großviehhäute; 17218 Stück Kalbfelle; 30 Stück Freſferfelle; 1731 Stück Schaffelle. Tende n: 194 gut, Verkauf teilweiſe flott, Preiſe durchweg nach⸗ gebend. * Preisermäßigung für Saarkohle? Der franzöſiſche Saarbergfiskus beabſichtigt mit Wirkung ab 1. Dezember eine Herabſetzung ſeiner Verkaufspreiſe um 6 v. H. ent⸗ ſprechend dem deutſchen Vorbild. „ Deutſche Zinkerzeugung im Oktober. Die beutſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zinkſtaub ſtellte ſich nach den Berechnungen der Metallgeſellſchaft., Frankfurt/., im Oktober 1930 auf 7 303 To. gegen 7 263 To, im Septem⸗ ber ds. Is. * Zink⸗Hüttenprodnktion im September. Nach den Be⸗ rechnungen der Metallgeſellſchaft Ach., Frankſurt a.., ſtellte ſich die Zink⸗Hüttenproduktion im September 1930 in USA. auf 36 654(Auguſt: 37 177) To., in Kanada auf 9131(8844) To., in Deutſchland auf 7071(8163) To. und in Frankreich auf 6368(7045) To. Die Höhe der Welt⸗ produktion im September kann nicht angegeben werden, da die Ziffern für Belgien, Polen und Holland fehlen. * Auch Preisermäßigung der Tubize. Nachdem die Acetat GmbH., Lichtenberg(JG. Farben⸗ Konzern), und die Deutſche Rhodeſiota AG., Freiburg, die Preiſe für Acetat⸗Kunſtſeide in der vorigen Woche um durchſchnitt⸗ lich 10 v. H. ermäßigt haben, hot nunmehr auch die Fabrt⸗ gue de Sote Artificielle de Tubize, Brüſſel, die für den deutſchen Markt geltenden Preiſe ebenfalls in dem gleichen Ausmaß mit Wirkung vom gleichen Tage an ermäßigt. Die badiſche Weinernte * Freiburg i. Br., 11. Nov. Der Herbſt iſt jetzt in allen Teilen Badens beendet. Man ſchätzt. daß im geſamten badiſchen Weinbaugebiet annähernd eine halbe Mil⸗ lion Hektoliter geherbſtet wurden. Das iſt ein Ergebnis, das die Vorjahre weſentlich über ⸗ trifft. Was die Qualität des Weines betrifft, ſo zeigen die Spitzenweine keinen Grad Unterſchied gegenüber dem Vorjahre. Auch die Weine mittlerer Lagen ſind ſehr gut. Lediglich im Gebiet des nördlichen Kaiſerſtuhls bis hin⸗ unter nach Offenburg, wo notoriſch früh geherbſtet worden ſt, iſt die Qualität der Moſte nicht zufriedenſtellend ge⸗ weſen. Wefupreiſe an der Mittelhardt. Bad Dürkheim. 1, Nov. Für die durch Kleinwinzer an Kommiſſionäre die„Handelshochſchule“ bietet die Möglichkeit ein abgelieferte Moſte erfolgten vor einigen Tagen die Aus⸗ zahlungen. In Wachenheim wurden für die Logel Rot⸗ moſt 9, für die Logel Weißmoſt 17 und 17,50„ bezahlt, Am gleichen Ort erhielten die Mitglieder der Winzer⸗Ver⸗ einigung für Rotmoſt 10, pro Logel. In Friedelsheim wurde der Preis durch den Gemeinderat feſtgeſetzt; er be⸗ trägt für die Logel Rotmoſt 9, für Weißwein 15 ,. 55 * Mehlpreis ermäßigt. Nach den letzttägigen Erhöhug⸗ gen des Weizenmehlpreiſes wird ab heute der Preis für Weizenmehl Spezial 0 um 25 Pfg. für die 100 Kilo ermäßigt. * Tabakverkauf. Sulzbach bei Weinheim, 11. Nov, Auch hier hat der Tabakverkauf aus diesjähriger, zufriedenſtel⸗ lender Ernte eingeſetzt. Vor einigen Tagen wurde das Sandblatt— geerntet wurden ca. 200 Zentner—, zu Prei⸗ ſen von 50 bis 55/ pro Zentner verkauft. Man hofft, guch das auf etwa 500 Zentner geſchätzte Obergut bald an den Mann zu bringen. Es kann heute ſchon geſagt werden, daß der hieſige Tabakanbau im kommenden Jahr um ungefähr ein Drittel zunehmen wird. *Riedrige Preiſe bei der Holzverſteigerung. Landau, 11. Nov. Die Stadtverwaltung hat im Vorverkauf noch nicht gefällten Materials 250 Feſtmeter Buchenſtämme 1 Fm. bis 5 Fm., 320 Fm. Klaſſe—6, 140 Eichenſchwellen und 28 Fm. Grubenſtammholz, 24 Fm. Kiefernweichen⸗ ſchwellen, 51 Fm. Schwellen 1. und 2, Klaſſe, 40 Im Ki⸗ ſtenholz, 460 Fm. Nadelgrubenlangholz und 90 Fm. Na⸗ delgrubenkurzholz, 900 Ster Brenn⸗ und Kohlholz in ihrer erſten diesjährigen Holzverſteigerung aus dem Stadtwal ausgeboten. Die Gebote bewegten ſich durchſchnittlich 4 v. H. unter der Forſttaxe. Für Schwellenholz waren beine Liebhaber vorhanden, desgleichen mangelte das Intereſſe für die Brennhölzer. Buchen⸗Stammholz wurde je na Klaſſe mit 10—25/ je Feſtmeter, Nadelgrubenkangholz mit 12,50/ je Feſtmeter bezahlt. Etwa die Hälfte der ans⸗ gebotenen Hölzer ging nicht ab. Deviſenmarkt Im keutigen Frühverkehr notieren Pfunde gegen 5 New York. 485,75 Schweiz 28,08 Stockholm 1270 Paris 123.67 Holland. 12.07 Madrid 4 Brüſſel. 34.84 Oslo 18,16 Dollar geg. Rm. 4, Mailand 92.81 Kopenhagen 18.16 Pfunde„„ 20.08 Frachtenmarkt Duisburg ⸗Muhrort= 11. Not. Das Geſchäft war heute außerordentlich ſtill. Es wih keine Bergreiſen am Markt. Die Frachten ſowie Schlepplöhne tal⸗ wie bergwärts blieben unverändert. Literatur „Handelshochſchule.“ Kaufmänniſche Angeſtellte 1 ten unlängſt in der Preſſe leſen, daß 4 entlaſſene 110 mannsgehilfen um Wledereinſtellung klagten, daß aber 5 Kaufmannsgerichte in Münſter und Hoerde die Klage 1 wieſen und in der Begründung der beklagten Firma 10 billigten,„daß ſie in erſter Linie ſolche Angeſtellte 1 die für ſie vielſeitig verwendbar ſind, da, um den W wirtſchaftlicher zu geſtalten, die rein mechaniſchen e der klagenden Angeſtellten heutzutage zweckmäßiger 1000 Maſchinen ausgeführt würden.“ Hieraus erſteht 5 Kaufmannsgehilfe, daß für ihn das Problem der 7 lichen Aus⸗ und Fortbildung eines der aktuellſten gen. den iſt. Das von uns ſchon behandelte Selbſtſtudienwen hochſchul⸗ mäßiges berufliches Studium durchzuführen. Ein hol ſchul mäßiges Wiſſen befähigt den Kaufmann zur 11 der Wirtſchaft verleiht dium iſt ihnen neben d die Lieferungen 82 bis 85 vor. u. Linde, Berlin W 10, Genthinerſtraße 42) 1 0 Füt beſtens 5 per ſof augen fe Da bie nur K mit be führlie und bi Aug ſtelle d el 2 2 2 8 2 2 2. 8 2 8 I * 3 ſucht z tätige Skellu: Zeugni handen ſchäftsf — ar gleic Reger uch vorh. Ange 7. Seite/ Nummer 525 1 f Neue Maunheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe N Mittwoch, 12. November 1930 185 4 5 5 5 g 1 Rnungen 5 N u. Bons erf 77 Wegslh preiswert geber% ea Ng. * 9 junge 1 8 +4 54.— u. 56.— zu vermieten. Nä— 8 1 8 1. Dez. zu 1 54. Pale 35* 9947 bucht Stelluna f. hal- J 1 8 Samstag, Käfertal, Nelkenſtr. 35. 1 ben od. ganzen 5 1 v0 8 0 CU d Ammer Kar 5 fi f Adreſſe in der Ge 4 für verſicherungsfreie! der geen chäftsſtelle 29994 nußbaum 9 e ee, bt onner f bei höchſten Proviſionen sucht 5. matratzen u 2 1 Kommode, ein 1 3 8 5 1 Geſchirrſchrank, 1 Sekretär, fleinrich J. Schönen, Kaiserslautern lunes Mär e 55 b e e Fohn- U. Schl zimmer Zun⸗ 8 5 Stellung im 1 Gasherd mit Backo en, 1 Lü 5 a 3 l Werbeskelle Raunheim, p 1,3, 0 bellen. Aiademtelrnbe 7 l. 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Es klingt lächerlich, es iſt aber wahr: ich ging viel ins Kino, um mir die Grotesken anzuſehen, weil zwiſchen dieſen und meiner Muſik eine innige Verbundenheit beſteht. Beſonders die Zeichentrickfilme, die bei uns in Amerika ſchon ſeit vielen Jahren exiſtieren, hatten es mir angetan und das iſt auch der Grund dafür, daß ich bei meinem erſten Filmengagement zur Be⸗ dingung machte, daß der Film mit einem Zeichen⸗ trickfilm beginnen ſollte. Ich gehörte einmal nicht zu den Schönheiten, ich bin kein Narziß, ich bin kein Herkules, ich bin kein Rudolf Valentino, ich bin eben nur—— Paul Whitemann. Hier in Amerika bin ich bekannt, man nimmt mich hin, wie ich bin—— zum Aus⸗ ſuchen langt es nicht, aber was ſollen alle meine An⸗ hänger in der übrigen Welt ſagen, die mich von mei⸗ nen Schallplatten kennen und nun eingeommen durch die Beweglichkeit der Muſik denken, ich bin ein ſchlanker Adonis, mit langwallenden Muſikerlocken. Alſo muß durch eine Karikaturzeichnung das Ge⸗ biet erſt einmal ſondiert werden! Schließlich— man ſieht im Leben doch immer noch etwas beſſer aus— als einen der Zeichner ſieht. Eine kleine Kriegsliſt, die auch überall Erfolg hatte. Im übrigen freut es mich unendlich, daß durch die Erfindung des Tonfilms und durch das dann fol⸗ gende Angebot Carl Laemmles mir die Möglichkeit gegeben wurde in meiner Sprache zu der ganzen Welt zu ſprechen. Muſtk iſt und bleibt international! Bei meiner Weltturnee vor einigen Jahren hatte ich u. a. auch Gelegenheit in Berlin, im Zir⸗ kus Buſch, ein großes Konzert zu geben. Ich erin⸗ nere mich noch ganz genau und mit großem Ver⸗ gnügen daran, daß Berlin und durch dieſe Stadt ganz Deutſchland, für meine Darbietungen ein ganz beſonderes Verſtändnis zeigte. Ich glaube daher auch jetzt hoffen zu dürfen, daß mein Film mit demſelben Verſtändnis aufgenommen wird wie die ſeinerzeit non mir vorgetragenen Muſikſtücke. Mit beſonderem Vergnügen kann ich feſtſtellen, daß es mir gelungen iſt meine Produzenten dafür zu bewegen, die„Rhap⸗ ſüdie in blue“, welche George Gerſhwin 1924 eigens für mich und mein Orcheſter komponierte, den Zu⸗ hörern zu Gehör zu bringen. In Verbindung mit neuen Farbenwundern des Technicolor⸗Verfahrens. Namhafte Komponiſten, darunter Mabel Wayne, komponierten die Melodien für die Lieder des „Jazzkönig“. Ich muß hier noch einmal feſtſtellen: für mich war dieſer erſte Film, in dem ich mitarbeitete, ein Erlebnis. Es war eine ſelten anregende Tätigkeit, dieſe große Kollektivarbeit, die da entſtand. Und hier ſeien vor aen Dingen auch die Mitglieder meines Orcheſters nicht vergeſſen. Sie, die ge⸗ wohnt waren in raſendem Tempo, in wirklicher Auf⸗ einanderfolge die Melodien zu ſpielen, mußten ſich plötzlich dazu verſtehen, immer wieder und immer wieder neu anzufangen, abzubrechen, wieder anzu⸗ fangen und im Zeitraum von einer Stunde ein dutzend Mal und mehr eine Melodie zu ſpielen, bis den Tonmeiſtern die Sache recht ſchien. Ich habe nie geglaubt, daß in einem Film ſo un⸗ heimlich viel Arbeit, Energie und Nervenkraft ſtecken könnte, ich habe es an meinem eigenen Leibe erſt er⸗ fahren müſſen, wie aufreibend, aber auch wie herrlich dieſe Arbeit am Film iſt! Noſtſiaaſſadte luci Sofas Der Preis für Schwanzhaare des edlen Pferdes, gemeinhin Roßhaar genannt, iſt geſunken, weil— weil der Tonfilm die Muſikorcheſter, namentlich die Streichorcheſter, und damit auch den Roßhaarver⸗ brauch für die Violin⸗ und Cellobogen verringert hat. Das edelſte und ſchönſte Tier im Dienſte des Menſchen, das Pferd, entwickelt alſo ganz beſon⸗ deres Pech. Eiſernes Pferd und Benzinmotor be⸗ engen dem„Hafermotor“ ſchon ſeit langem das Be⸗ tätigungsfeld, und nun kommt der Tonfilm und ſchränkt auch der nützlichen Verwendung der Roß⸗ haare für Muſikzwecke den Spielraum ein. * Charlie Chaplin als Schlagerkomponiſt. In ſeinem neuen Film„Lichter der Stadt“, der zwar als ſtummer Film gedreht worden iſt, macht Charlie Chaplin doch inſofern eine Konzeſſion an den Tonfilm, als er ein Lied verwendet, das rezitativ den ganzen Film begleitet. Chaplin hat für dieſes Lied ſowohl den Text gedichtet als auch die Muſik ſelbſt komponiert, wobei er ſich ſtreng an die Vorbilder der amerikaniſchen Schlager⸗ komponiſten gehalten hat. Al des Die Ufa dreht einen neuen Kriminaltonfilm „Störung auf Welle 100“, der einen Kriminal⸗ fall vor dem Mikrophon zum Thema hat und in der Hauptſache im Rundfunkmilien ſpielt. 1 Muſſorgſkys Oper„Boris Godun ow“ ſoll als Farbentonfilm herausgebracht werden. Es ſchweben mit dem Sänger Schaljapin Verhandlungen, der die Titelrolle übernehmen ſoll. 2 Fritz Kortner arbeitet gegenwärtig an dem Film„Der Mörder Dimitri Karamaſo', in dem er die Hauptrolle ſpielt. * Das Operettenmilieu wird immer noch ſehr gepflegt. In nächſter Zeit werden zu den in Arbeit befindlichen Operettenfilmen noch weitere Beilage der Neuen o J 5 i FF rr .. ͤĩVç. d N N 7 0 e elt eines Balles an Bord des Luftſchiffes bricht dieſes auseinander und die ganze Ballgeſellſchaft ſchwebt mit Fallſchirmen zur Erde. Ob ein europäiſcher Re⸗ giſſeur wagen dürfte, eine ſolche Geſchmackloſigkeit zu drehen? * Der bekannte deutſche Schauſpieler Johannes Riemann reiſt nach Hollywood, um dort in einem großen deutſchen Tonfilm mitzuwirken, den die Univerſal unter der Regie von Paul Ludwig Stein dreht. * Die in Hollywood hergeſtellte deutſche Faſſung des nach Molnars Theaterſtück gedrehten Filmes „Olympia“ iſt in Budapeſt verboten wor⸗ den. Man vermutet hinter dieſem Verbot den Ein⸗ fluß monarchiſtiſcher Kreiſe, die in der Tendenz des Vernard Shaw als Tonfilmregiſſeur Bernard Shaw hört der Probe ſeines erſten Tonfilms zu Bernard Sha w, der berühmte engliſche Dichter, gehört zu den Menſchen, die nie verlernen, mit der Zeit mitzugehen. er ſich völlig bekehrt zu haben. Nicht nur, daß der 74jährige ſchwimmt und Auto fährt wie ein Zwanzigjähriger, er paßt ſich auch in der Kunſt dem Weltlauf an. Zeit war Shaw als heftiger Gegner des Films bekannt. Noch vor nicht allzulanger Jetzt jedoch ſcheint Unter ſeiner Aufſicht wird ein Tonfilm nach einem Shawſchen Theaterſtück gedreht, der demnächſt die Uraufführung erlebt. hinzukommen:„Die Firma heiratet“,„Die Herren vom Maxim“,„Der Bettelſtudent“,„Die Marquiſe von Pompadour“. Ferner wird Friedrich Zelnik ſeinem ſtummen Film„Die Förſterchriſtel“ eine Ton⸗ filmfaſſung geben. *. Der Regiſſeur Karl Grune wird einen Film „Der Turmbau zu Babel“ drehen, bei dem die Notwendigkeiten der Weltſprachengebiete berück⸗ ſichtigt werden, ſo daß von dem Film nur eine Verſion hergeſtellt wird. Zwei erfolgreiche Regiſſeure begehen dieſer Tage ihre fünfzigſten Geburtstag: Richard Oswald, der ſchon ein Pionier des ſtummen Films geweſen iſt und in letzter Zeit beſonders durch ſeinen„Drey⸗ fus“⸗Film von ſich reden machte und Joe May, der als Produzent und als Regiſſeur manchen Erfolg für ſich buchen durfte. Auch er ſteht wie Richard Oswald mitten im intenſivſten Tonfilmſchaffen. Nach dem Erfolg der„Lindenwirtin“ wird Käte Dorſch auch weiter dem Tonfilm treu bleiben. Ihr nächſter Film wird„Drei Tage Liebe“ ſein. Die deutſchen Kinos, die den tſchechiſchen Ton⸗ film„Der k. u. k. Feldmarſchall“ abgeſchloſſen haben, ſtellten die Bedingung, daß ſie dieſen Film erſt dann zur Vorführung bringen, wenn in Prag wieder deutſche Tonfilme geſpielt werden. * Die Filme, die der Polarflieger Andree aufgenommen hat, ſind zum Teil gerettet worden. Bis jetzt ſind zehn Filmſtreifen, von denen jeder 60 Meter mißt, entwickelt worden und es beſteht die Hoffnung, daß auch ein Teil der Filme noch gerettet werden kann, bei denen durch eingedrungenes Waſſer die Shromſilberſchicht angegriffen iſt. Der amerikaniſche Regiſſeur de Mille hat einen Film gedreht, bei dem als„happy end“ ein Abſturz aus einem Luftſchiff vorgeführt wird.() Während Luſtſpieles eine Verunglimpfung des Kaiſer Franz Joſeph erblicken. Intereſſant iſt aber, daß das Theaterſtück in Budapeſt hunderte Male un⸗ beanſtandet geſpielt werden konnte. Wie eingeweihte Kreiſe wiſſen wollen, wird ſich Greta Garbo demnächſt mit Prinz Sig vard, dem zweitälteſten Sohn des Königs von Schweden, verloben. * Colin Roß, der von einer zweijährigen Expe⸗ ditionsreiſe durch Auſtralien und Südchin a über 20 000 Meter belichteten Film mitgebracht hat, wird dieſen zu einem abendfüllenden Film von 2700 Meter zuſammenfaſſen. Selbſtverſtändlich er⸗ ſcheint der Film tönend; die Synchroniſation erfolgt gegenwärtig in Berlin. Der Film wird über den Rahmen der üblichen Reiſefilme hinausgehen, da verſucht wird, ſoziale und kulturelle Probleme der bereiſten Länder aufzudecken und Entwicklungsmög⸗ lichkeiten, Entwicklungskriſen der Bevölkerung dieſer Erdteile zu zeigen. 1 Unter Zugrundelegung des Kleiſt'ſchen Dramas will die Ufa in der nächſten Produktion den„Prinz von Homburg“ vertonfilmen. * „Der Greifer“, der auch in Mannheim ſtarke Beachtung fand, wird in der Schweiz und in England mit dem allergrößten Erfolg aufgeführt. * „Die Melodie des Herzens“ findet in Los Angeles, wo die Aufführung nacheinander in deut⸗ ſcher und engliſcher Verſion erfolgt, ebenfalls großen Beifall. 5 Adolph Menjou, der mit Paul Morgan in einer Tonfilm⸗Revue auftritt, ſpricht in dieſem Film verſuchsweiſe deut ſch. * Micky Maus wird immer berühmter. Sie wird nun auch in Madame Tuſſauds Panoptikum in Lon⸗ don in Wachs verewigt werden! . — Von dem franzöſiſchen Monumentalfilm„Das Ende der Welt“, an dem 18 Monate gearbeitet wurde, iſt nunmehr auch die deutſche Verſion fertig⸗ geſtellt worden, ſo daß die Welt⸗Uraufführung dieſen Monat noch erfolgen kann. * Der Flieger Udet iſt unter Leitung von P. C. v. Gontard zu einer Afrika⸗Reiſe aufgebrochen. Unter Mitwirkung von Regiſſeur Junghans und he⸗ währter Kameraleute ſoll ein Afrika⸗Flug⸗Tonfflm gedreht werden. Die Expedition, die zuerſt am Kili⸗ mandſcharo das Zentral⸗Biwack errichten wird, hat drei Flugzeuge mitgenommen. * In Berlin wurde zum erſten Mal der Verſuch gemacht, eine Tonfilm⸗Zimmeraufnahme nicht in dem Atelier zu drehen, ſondern in einer Eta⸗ genwohnung inmitten der Stadt. * Die beiden verſtorbenen amerikaniſchen Schau⸗ ſpieler Lon Chaney und Milton Sills ſtan⸗ den in recht ſeltſamen Rollen zum letzten Male vor der Kamera. Die Tragik wollte es, daß Milton Sills in ſeiner letzten Aufnahme als Toter erſcheint und Lon Chaney auf einer Plattform eines Eiſen⸗ bahnwagens ſtehend dem Publikum ſeinen Abſchiebd zuwinkt. 20 In der nächſten Saiſon wird Amerika 250 Mil⸗ lionen Dollar für die Filmproduktion veraus⸗ gaben. Vorgeſehen ſind von den verſchiedenen Film⸗ geſellſchaften zuſammen 400 Spielfilme. Dazu kommt noch die Kurzfilm⸗Produktion, wobei die Paramount mit 176 Kurztonfilmen an der Spitze ſteht. * Nach den internationalen Erfolgen der beiden Jannings⸗Filme„Der blaue Engel“ und „Der Liebling der Götter“ hat die Ufa Emil Jannings auch für den dritten Film der Erich⸗Pommer⸗Produktion verpflichtet. * Remarque⸗Film„Im Weſten nichts Neues“ wird gegenwärtig in Berlin in deutſcher Faſſung ſynchroniſtert. Die franzöſiſche Zenſur hat dieſen Film verboten und verlangt, daß alle Unter⸗ titel abgeändert werden müſſen, ehe er zugelaſſen werden kann. 0 0 Tel alꝛieſbasleci Von Max Jungnickel Wenn man in einer Kinozeitſchrift den ſoge⸗ nannten„Briefkaſten“ lieſt, dann weiß man erſt: was die flimmernde Leinwand bedeutet. Es iſt nicht zu niederträchtig beurteilt, wenn ich ſage: dieſe Brief⸗ kaſtenſeite iſt eine Plantage der Neugier, ein Liebes⸗ markt, ein heimliches Heiratskontor und ein Krüh⸗ winkel der Eitelkeit. Ein Mädchen fragt:„Mit wem ist Paul Wegener verheiratet? Und wWo wohnt er?“ Dieſe Frage atmet gewiß nicht aus den nordiſch verfinſterten Geſtalten dieſes Schauſpielers. Auch liegt keine Ahnung ſeiner flirrenden Dämonie darin Hier iſt nur die Neugier, die hinter Gardinen ſehen will. Ein anderes Mädchen fragt:„Wo Conrad Der Frage läßt auf alles vermuten. Oder: Wie heißt die Schneiderin von Lil Dagover?“ Kurz und gut: Lieſt man dieſen Briefkaſteninhalt, ſo kann man zur Ueberzeugung kommen: Die Miſſion des Kino iſt erlogen. Die Flimmerkiſte iſt nicht ernſter und wich⸗ tiger zu nehmen als eine Vorſtellung von Manne⸗ quins. f Da las ich dieſer Tage einen reizenden Brief. Ein entzückender Brief, der ſo recht zeigt: Wie ſich das Kino im Kindesauge ſpiegelt. Dieſer Brief wurde von einem neunjährigen Jungen aus Spandau an die Ufa geſchrieben. Der kleine Junge empfiehlt der Kulturabteilung einen Filmſtar. Und dieſer Film⸗ ſtar iſt ſein Kanarienvogel. Wie er das macht, das iſt ſo rührend und zeugt von einer herzlichen Tier⸗ verbundenheit. Hier ſteht der Brief: „Ich habe einen sehr zahmen Kanarienvogel und wollte fragen, ob Sie ihn filmen würden, 1. Er singt auf der Kommode. 2. Er fliegt mir auf die Schulter und aufs Ohr. Er singt im Vogel- bauer. 4. Er rennt mit mir um den Tisch. 5, Ex singt erst auf dem Stuhl, dann halte ich ihm den Finger hin und hebe ihn empor. Sie müssen abeg zu mir kommen, denn woanders macht er es nicht. Sie müssen auch am Nachmittag, wenn ich er nicht.“ Iſt das nicht ein ganz lebendiger Brief?— Wie oft hat man erlebt, daß ein unfrohes Gefühl durch die Zuſchauer ging, wenn jene Filme gedreht wurden, die das Wunder eines Stückchen Wieſenlandes zeigten oder die Dämonen, Jäger, Schwimmer und Springer in einer Hand voll Teichwaſſer! Oder das große kosmiſche Märchen, das uns im Leben eines Schmet⸗ terlings anblickt!— Das iſt für viele ſo unſagbar langweilig. Dieſer Junge, der dieſen ſchönen Brief ſchrieb, ſieht im Kino eine Fabelwelt. Wie wäre es, wenn man's mal mit einem Kinder⸗Kino verſuchen würde? DAS GROSSTE UND MODERN STE LICHTSPIEL- THEATER MANNHEIM S/ Veidt wohnt und wann er zu sprechen ist“ Dieſe aus der Schule bin, kommen, den andern gehorcht Eine W Mittwoch, 19. November 1930 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 525 1 A Per b 0 a ful 1 0 H E 1 ie Lieblinge des Publltums! 5 Vie 8 8 Meute letzter rag! Nur noch wenige Tage! U LIAN HAVE Das hervorragende Doppelprogramm Der große 2 VIII FT SCA ebene% Kore Alelün 5 8 13 5 ber Schrecken der verbrecher * 5 2 8 mit Carlo Aldini 5 3 Ferner der Wildwest- Schlager: hervorragenden g: 2 7 Besetzung Die Flucht fiber lie lenz. 18 5 10 Tönendes Beiprogtamm! Anfang 3 Uhr! ig⸗ An 5 Für Jugendliche verboten. 7 5 a en 5* 8 5 5 5 5 Sonder Verkauf on 805 0 5 3 ie 3 7 1 5 Llebeswalzer Maschinengarn Afach 1000 Mtr., weiß u. schw. Rolle 42 je. 5 ö Meschinengarn Ztech 500 Mer, weiß u. schw. Rolle. 20 5 r Reihgern 50 Gem Folle 22 2 1 i he 7 5 5 5 1 e And cer ne Geist. 5 155 Baum. Stopflyyist in ollen Farben Kart.& BKB 25 5 IF!!! Stahlstecknadden. 0. 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